: ELBSEISTEE SEINEN ma or rn RR Dh . . DEI EL EEE EEE ee eo PT Derioen BE LIERT AT, DEE er DE Tr KLLFETISE REITER DE PIECE DENE ET lauert star de Na nahen hs nen here erh TEN het Teig a N er Par 3 E UP DEE VERBERGEN SG Dart ern nenn nenn Nena nenn er ee ut eng ehe nenn m man ne HARVARD UNIVERSITY GE LIBRARY OF THE Museum of Comparative Zoology Wiener | Entomologische Monatschrift. ——nsos2 —— Verantwortliche Redacteure und Herausgeber: Julius Lederer und Ludwig Miller. YIIN. Band. Mit 5 Tafeln. Wien, 1864. In Commission bei Oarl Gerold’s Sohn. Wiener Entomologische Monatschrift, ——e so ra — Verantwortliche Redacteure und Herausgeber : Julius Lederer und Ludwig Miller. Vill. Band. Mit 5 Tafeln. Wien, 1864. In Commission bei Carl Gerold’s Sohn. WIENER Entomoloeische Monatschrift. Redaction und Expedition: In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 20. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 1. VIII. Band. Jänner 1864. Neue Microlepidopteren *). Von Prof. Dr. F. A. Nickerl. Depressaria Laserpitü N. D. capite, thorace, scapulis et palpis rufulo-hepaticis, articulo ter- minali bicineto, alis anterioribus valde elongatis, apice rotun- dato, badiis; costa rufulo-hepatica, lineola media interrupta nigra. — 12 —14'", Diese Art steht zunächst der D. Libanotidella, ist aber viel grösser und hat gestrecktere, schmälere Vorderflügel, wodurch sie sich auf den ersten Blick unterscheiden lässt; übrigens ändert Farbe und Zeichnung so ausserordentlich, dass bei den etwa 40 mir vor- liegenden gezogenen Exemplaren die wenigsten mit einander über- einstimmen. Ich entnehme daher die Beschreibung nach den lebhaftest gezeichneten Stücken, bemerke aber zugleich, dass ich viele besitze, wo die Vorderflügel einfärbig mattgrau sind und gar keine Spur von irgend einer Zeichnung wahrnehmen lassen. Kopf, Taster, Fühler, Rücken und Schulterdecken sind röthlich-leberbraun ; das Endglied duWPTaster mit zwei dunkleren Ringen, die Füsse braun mit heller geringelten Tarsalgliedern , der Hinterleib grau mit gelblichem Afterbusch. Die Vorderflügel sind gestreckt, ziemlich schmal an der Spitze gerundet, kastanienbraun, an der Flügel-Insertion viel dunkler mit röthlich-leberbraunem Costalrand wie bei Lidbanotidella,;, im Mittel- felde liegt im zweiten Drittheil oberhalb des Längsdurchmessers ein ein- bis zweimal unterbrochener schwarzer Strich, welcher sich *) Die Abbildungen folgen später. Wiener entomol. Monatschr. VIII. Bd. 1 2 zuweilen in zwei bis drei Punkte auflöst, gewöhnlich aber mit einem stärkeren Punkte vor dem letzten Flügel-Drittheil endet. Die Fransen bräunlichgrau; von der bei Lidanotidella am Aussenrande stehenden Reihe schwarzer Punkte kommt bloss bei zwei Exemplaren eine schwache Andeutung vor. Die Hinterflügel sammt Fransen und Unter- seite sind graulichweiss. Die Raupe lebt gesellig im Juli und August in röhrenförmig zusammengesponnenen Blättern, später in den zusammengezogenen | Dolden von Laserpitium hirsutum im Ober-Engadin. Sie ist grünlich schwarz, später bleigrau mit schwarzen Borsten tragenden Wärzchen und wird in der Umgegend von St. Moritz und Samaden häufig an- getroffen. Die Motten entwickelten sich zu Ende August und im September. Depressaria Cotoneastri N. D. capite, thorace et palpis badiis, articulo terminali fusco-bicineto, alis anterioribus elongatis badiis ad basin testaceis, punctis duobus nigris ad 1, oblique ad extus, et duobus albis longitu- dinaliter in medio positis, margine postico nigro-punctato. 8°. Eine neue Art von Samaden aus dem Ober-Engadin, nähert sich der D, ferulae, hat aber viel schmälere und gestrecktere Flügel, welche an der Spitze nicht abgestumpft sind. Der Kopf, Rücken, Fühler und die Taster kastanienbraun mit doppelt heller geringeltem Endglied; Hinterleib aschgrau; die Füsse gelbgrau; die Vorderflügel kastanienbraun mit gelblichem Wurzelfelde. Im ersten Drittheil stehen unterhalb der Costa zwei schwarze Pünkt- chen beisammen, wovon das untere schief nach Aussen gerichtet ist; weiter gegen die Mitte finden sich zwei grössere weiss gekörnte etwas in die Länge gezogene im So des Flügels neben einander; am Aussenrande steht eine Reihe schwarzer Punkte, welche sich bis auf ein Drittheil des Vorderrandes erstreckt; die Fransen sind braun. Die Hinterflügel sammt Fransen sind grau, ebenso die Unterseite. Die Raupe lebt Ende Juli an Cotoneaster in zusammengespon- nenen Blättern, wurde aber von mir nicht näher beobachtet. In der zweiten Hälfte vom September erzog ich vier in den angegebenen Merkmalen vollständig übereinstimmende Stücke. Depressaria Hypomarathri N. D. capite, palpis, thorace, scapulis et basi alarum anteriorum testa- ceis, his fuscis nigro irroratis, puncto medio fere orbiculari albo, margine postico nigro-punctato, abdomine infra strigis duobus lateralibus atris.. 6— 8. Diese von mir in Anzahl gezogene Depressaria gleicht im Habitus der Parilella, in der Zeichnung einer meines Wissens noch unbeschrie- benen von Dr. Staudinger unter dem Namen Seneeionis versandten, jedoch von dieser standhaft verschiedenen Art. Der Kopf, die Taster von Oben und Innen, der Rücken und die Schulterdecken sind lehmgelb, der Haarbusch am zweiten Tasterglied nach Aussen, die Fühler und die beiden vorderen Fusspaare braun, die Tarsenglieder gelb geringelt, das hintere Fusspaar graugelb, unge- ıingelt, der Hinterleib oberhalb schiefergrau, unterhalb lehmgelb mit zwei schwarzen ununterbrochenen Seitenstreifen. Auf den in verschiedenen Nuancen von Lichtbraun variirenden Vorderflügeln bemerkt man unregelmässig zerstreute dunklere Schuppen; das Wurzelfeld ist lehmgelb; im ersten Drittheil stehen zwei schwarze Punkte, der untere schiefnach Aussen; in der Mitte ist ein fast kreis- förmiger, weisser, meist nach Aussen scharf schwarz gesäumter grösserer Punkt und eine Reihe kleiner dunkler Pünktchen finden sich längs des Aussenrandes; die Fransen sind braun. Die Hinterfiügel und Unter- seite schiefergrau mit helleren Fransen. Die Raupe ist spangrün mit schwarzem Kopf und gelbgrünen Nackenschild. Ueber den Rücken laufen zwei gelbliche Längsbinden, auf jedem Gelenke stehen zwei Paare feiner schwarzer Borstenwärzchen im Viereck, an der Seite eines jeden Gelenkstückes in der Gegend der Stigmen drei Pünktchen übereinander, von denen das oberste am meisten hervortritt; Afterschild und Füsg@ sind gelblich. Sie lebt um Prag an sonnigen Felslehnen im April und Mai, stellenweise nicht selten an Seseli hypomarathrum zwischen den zusammengesponnenen Blättchen der Endtriebe. Herr Pokorny fand sie auch an Helan- themum vulgare. D. Senecionis ist um 4, grösser, hat schmälere und längere Vorderflügel als die gegenwärtige Art und gleicht im Flügelschnitte der D. Applana; das Endglied der Taster erscheint doppelt dunkel geringelt und auf der Unterseite des Hinterleibes stehen der Länge nach vier Reihen schwärzlicher Punkte. * Depressaria Artemisiae N. D. capite, thorace, antennis et palpis fuscescentibus, articulo terminali bicincto, alis anterioribus elongatis roseo griseoque-fuscescentibus, macula basali et linealis longitudinaliter in medio dispersis nigris. MS. Eine bei Prag von mir entdeckte, der D. Heydenii nahestehende Art, mit welcher sie sich bis auf die weniger gerundete Flügelspitze und den weit matteren Farbenton am besten vergleichen lässt. Herr Dr. Herrich-Schäffer, dem ich dieselbe nebst den anderen hier beschriebenen Arten mitgetheilt, hat in seinem Verzeichnisse den obigen Namen beibehalten, und da mir bis jetzt noch keine Beschrei- bung dieser von mir seit mehreren Jahren gezogenen Art bekannt ist, so nehme ich keinen Anstand diese gegenwärtig zu liefern. Der Kopf, Rücken und die Taster sind braun, zuweilen mit röthlichem Anflug; das Endglied der letzteren doppelt dunkel geringelt mit gelblicher Spitze; die Füsse sind braun mit heller geringelten Tarsen, der Hinterleib ist grau. Die Vorderflügel ziemlich gestreckt, graubraun, mit röthlichem Anflug; an der Flügelinsertion unterhalb der Costa ein schwarzer, nach Aussen hin nicht scharf begrenzter Fleck; von 1/; bis über die Mitte hinaus mehrere der Länge nach nach Aussen gestellte Striche und Punkte, deren Zahl und Stellung sehr veränderlich ist, so, dass bei einer beträchtlichen Anzahl von Individuen nicht zwei hierin über- einstimmen. Vom letzten Drittheil des Vorderrrandes beginnt eine Reihe schwarzer Pünktchen, die sich über den Aussenrand bis an den Innenrand hin wie bei Heydenii erstreckt. Die Hinterflügel und die Unterseite sind weissgrau. Die Raupe hat einen schwarzbraunen Kopf und Nackenschild, das letztere ist halbmondfügmig, nach vorn grün gerandet und durch eine zarte Längslinie in der Mitte getheilt. Der Körper ist schmutzig grün, auf jedem Abschnitte stehen längs des Rückens zwei Paar Borstenpunkte, von denen das vordere der Mittellinie näher liegt, an jeder Seite stehen noch vier kleinere, je ein Haar tragende, zwei und zwei beisammen; die Brustfüsse sind braun, die Bauchfüsse und die Afterklappe tragen die Körperfärbung. Sie lebt einzeln in der zweiten Hälfte des Mai in röhrenförmig versponnenen Blättchen der jungen Triebe von Artemisia campestris und liefert im halben Juni die Motte. Cieodora bohemiella N. (. capite palpis et corpore testaceis, alis anterioribus testaceo-favis tenerrime nigro et griseo irroratis, punctis nigris sex, posterioribus griseis, flavo-ciliatis. 8°. Diese Art kann bei oberflächlicher Betrachtung und besonders in gefangenen Exemplaren mit Parasia paucipunctella verwechselt werden, von welcher sie sich aber nicht nur in der Färbung und ver- änderten Stellung der Punkte als andere Art unterscheidet, sondern sich auch durch den verschiedenen Bau der Labial-Taster einer anderen Gattung angehörend kennzeichnet. Der Kopf, die Taster und der Körper von Oben betrachtet fahl- gelb, das zweite Tasterglied buschig von den Seiten braun behaart, das nach aufwärts gerichtete Endglied glatt, lehmgelb, die Fühler und beiden ersten Fusspaare gelb geringelt, das hintere Fusspaar gelbgrau mit bräunlich gefärbten Schienen an den Aussenseiten. Die Vorderflügel sind lehmgelb mit sehr vielen zarten, meist dem Aderverlaufe folgenden grauen und schwärzlichen Schüppchen bestreut, welche bis in die Mitte der Fransen reichen. Auf denselben stehen sechs deutlich hervortretende schwarze Punkte, von welchen vier in der innern Flügelhälfte derart gestellt sind, dass zwei im gleicher Entfernung von einander und der Flügelwurzel längs des Costalrandes, zwei unter diesen längs des Dorsalrandes, aber etwas schief gegen den Aussenrand stehen; in der äusseren Flügelhälfte zwei Punkte im Längsdurchmesser des Flügels; die Fransen sind graulich mit dunkleren Saum. Die Hinterflügel grau mit langen gelblichen Fransen. Die Art fliegt in der Umgebung Prags bei Sonnenuntergang an einer sterilen Felslehne im Mai und Juni und wurde bisher nur in wenig Exemplaren erbeutet. Ornix insperatella N. 0. Palpis albis, antennis fuseis inconspicue albo annulatis, capillis capitis fuscis fronte nigris, facie fuseo-albida, abdomine nigres- cente argenteo-annulato, alis anterioribus aereo-olivaceis, fascia pone basin angulata, strigis costae quinque et dorsi duabus ar- genteis. 5’. Eine prachtvolle Art bei O0. Pfaffenzelleri stehend, sich aber von dieser durch ansehnlichere Grösse, verschiedene Fleckenstellung 6 und Anzahl unterscheidend. Ich gebe die Beschreibung nach dem ein- zigen bekannten weiblichen Exemplar , welches Herr Pokorny im heurigen Jahre gefangen und mir zur Veröffentlichung mitgetheilt hat. Das Gesicht und die Taster gelblichweiss, die Kopfhaare gelb- braun, an der Stirne schwarz, der Rücken schwarz, mit gelbbraunen Schulterdecken, der Hinterleib graulichschwarz, silberweiss geringelt, unten weiss mit bräunlichem Afterbusch, die Fühler und Füsse grau- braun, erstere kaum sichtlich weiss geringelt, letztere weiss bedornt. An den dunkel erz-olivengrünen Vorderflügeln verläuft vom Costal- rande, etwa 4, von der Flügel-Insertion entfernt, eine Silberbinde, welche einen stumpfen, mit der Spitze nach Aussen gerichteten Winkel bildet, dessen unterer Schenkel viel breiter ist und am Dorsal- rand in geringerer Entfernung von der Wurzel steht, als der obere bei seinem Beginn am Vorderrande. Von der Binde nach Aussen stehen am Costalrande fünf silberglänzende Hakenfleckchen , die drei ersten entwickelteren in ziemlich gleichen Abständen von einander, die beiden äussersten etwas von diesen entfernt und beisammen nahe an der Flügelspitze. Zwei gleichfärbige dreieckige Flecke befinden sich am Dorsalrande, u. z.: einer dem ersten, der zweite dem dritten an der Costa gegenüberstehend. Die Fransen innerhalb der Theilungs- linie dunkelgrau, ausserhalb lichter mit drei gelblichweissen Stellen, an denen keine Spur der Theilungslinie sichtbar ist; einer sehr kleinen dunkel berandeten in der Spitze, einer grösseren, welche von der zweiten Dorsalmakel aus, am Afterwinkel den Fransenrand schliesst und einer in der Mitte des Aussenrandes gelegenen. Die Hinter- flügel grau mit gelblichen Fransen. Auf der grauen Unterseite ist von der Zeichnung der oberen nichts wahrnehmbar, doch bemerkt man die Fransenstellen an der Costa, wo oben die fünf Randhäkchen stehen, weiss gefärbt. Herr Pokorny fing das schöne Thierchen in einem einzelnen Exemplar am 11. Mai an einem Cornelkirschenstrauche im Parke von Weltrus. decophora Pokornyi N. 0. capite argenteo, palpis fuscescentibus apice articuli ultimi albido, thorace aureo, alis anterioribus aureo-sulfureis, fasciis tribus transversis ad intus curvatis albis nigro marginatis. 51/'". Eine auffallende, nicht zu verwechselnde Species bei 0. Rlaelica Frey aus der Umgegend von Prag. 7 Die Fühler weiss, das Grundglied einfärbig, die Geissel schwarz geringelt, fein bewimpert; die Lippentaster ziemlich lang, stark nach aufwärts gekrümmt, graulichbraun, das Endglied mit weisslicher Spitze; Kopf und Stirn silberweiss; Halsband, Rücken und Schulterdeeken matt goldig; Hinterleib schiefergrau, die Beine graulichschwarz, Schienen und Tarsen weiss gescheckt; die Hinterfüsse ziemlich lang behaart und weiss bedornt. Die Vorderflügel goldgelb mit drei in ziemlich gleichweit von einander entfernten, weissen, schwarz gerandeten Querbinden, von denen bei der ersten am wenigsten gekrümmten etwas nach Aussen gegen den Dorsalrand verlaufenden die schwarze Berandung nach Innen fehlt und nur selten durch sparsame schwarze Schuppen angedeutet erscheint; die mittlere verläuft vom Costal- bis zum Dorsalrand gleich breit, gegen die Flügelwurzel concav gekrümmt, bei der äussersten ist diese Concavität noch mehr ausgesprochen. Bei einzelnen Exem- plaren ist diese Binde gebrochen und bildet einen deutlichen gegen die Wurzel gerichteten Winkel; an dieser Stelle ist die schwarze Beschuppung so stark, dass die weisse Binde durch selbe unter- brochen und in eine obere gegen den Costalrand sich verbreiternde und untere schmälere mit der Innenbinde in der Breite übereinstim- mende Hälfte getheilt wird. Die Hinterflügel, die Unterseite und die Fransen sind schiefergrau. Ich entdeckte die Motte Anfangs Juni im vorigen Jahre an dem nördlichen Bergabhang eines Laubwäldchens; sie schwärmte theils im Grase, theils im Schatten niederer Carpinusbüsche. Den obigen Namen ertheilte ich ihr Herrn Pokorny, meinem Freunde und Excursions- Genossen, zugleich sehr eifrigen Microlepidopterologen, zu Ehren. Stagmatophora Nickerlii H.-Sch. in litt. St. capite fusco, palpis niveis, articulo terminali inconspicue fusco- annulato, alis anterioribus aureis, fascia oblique transversa pone basin et maculis duobus marginis costalis candidis, argenteo gut- tatis, guttis argenteis tribus majoribus prope marginem dorsalem et nonnullis minoribus in alarum apice positis; posterioribus einereis. 5’, Ein reizendes Thierchen bei St. Isabellella. DerKopf graubraun mit einzelnen untermengten goldigen Schup- pen, die schlanken aufwärts gebogenen Taster weiss, das Endglied 8 von Oben betrachtet undeutlich braun geringelt, die Fühler schwarz, weiss geringelt, Brust und Schulterdecken goldig; letztere nach Aussen und Hinten silberweiss. Die Füsse graulichschwarz, weiss geringelt; an den Hinterbeinen die Schienen weiss bedornt und anliegend behaart. Der Hinterleib schwärzlich grau mit hellerem Afterbusch. Die Vorder- flügel goldglänzend mit einer hinter der Wurzel vom Vorderrand schräg nach Aussen über %, der Flügelbreite verlaufenden weissen Binde, welche mit einem metallischen sehr lebhaft glänzenden Tropfen endet; zwei dergleichen Tropfen befinden sich auf den weissen Fleckchen, von denen das eine fast in der Mitte, das andere in einiger Entfer- nung vor der Flügelspitze am Vorderrande stehen und von welchem letzteren sich die Färbung als ein nach Aussen gerichteter weisser Wisch über die ausser dieser Stelle schiefergrauen Fransen erstreckt. Drei ähnliche mit denen des Vorderrandes bezüglich der Stellung alter- nirende Metalltropfen treten längs des Dorsalrandes durch ihre Grösse am meisten hervor; drei bis fünf dergleichen kleinere stehen im Bogen um die Flügelspitze und verschmelzen zuweilen in einander. Der Glanz dieser Metalltropfen ist sehr intensiv, und die Farbe derselben er- scheint je nach Verschiedenheit der Richtung des auffallenden Lichtes bald silbern, bald goldig. Die lanzettlichen Hinterflügel sind schiefergrau mit langen braun- grauen Fransen. Auf der braungrauen Unterseite erscheinen bloss die beiden Fransenstellen, welche an die weissen Makeln des Vorderrandes stossen weiss gefärbt, Die Art, welche Herr Dr. Herrich-Schäffer nach mir be- nannt, wurde von mir im verflossenen Jahre in einzelnen Exemplaren in der Umgebung Prags gefunden; sie flog im Mai und Juni an einer gegen Süden gelegenen Felsenlehne und scheint nach der geringen Stückzahl der Ausbeute bei den oft wiederholten Excursionen au diesem Flugorte selten zu sein. Sechs neue europäische Ortalidae. Von Director Dr. H. Loew in Meseritz. 1. Dorycera inornata, nov. sp. @ und 9.— Cinerea, vittis thoracis distinetissimis atris, fasciis abdominis nullis, alis immaculatis, antennis quam in congeneribus multo brevioribus, articulo tertio ovato. — Long. corp. 4—41, long. al. 334— 35/6" lin. 9 Aschgrau, matt. Kopf ganz von der in der Gattung gewöhnlichen Bildung, gelb; die Oberhälfte des Hinterkopfs schwarz, von heller Bestäubung zum grössten Theile grau. Die breite aber nicht scharf- begrenzte Stirnstrieme orangeroth, an den Seiten gewöhnlich braun eingefasst; der Seitenrand der Stirn mit weisslicher oder gelbweiss- licher Bestäubung. Zwischen Stirn und Gesicht, etwas unterhalb der Fühler findet sich jederseits am Augenrande ein mattschwarzer Fleck und unterhalb desselben ein kleineres, gewöhnlich nur braun gefärbtes Fleckchen, welches vom Augenrande abgerückt und dem äussern Rande der Fühlergrube genähert ist; in jeder Fühlergrube selbst befindet sich ganz oben ein glänzend schwarzer Fleck, unten eine schwarzbraune Längsstrieme. Fühler viel kürzer als bei unseren andern Dorycera- Arten; das zweite Glied nur mässig verlängert, ziemlich breit, braun- gelb, dicht schwarz behaart; das eiförmige dritte Glied roth mit schwarzem Oberrande, ungefähr so lang wie das zweite Glied; die Fühlerborste kahl, bis etwas über das erste Drittel hinaus verdickt und braungelb gefärbt, von da an dünn und schmutzig weisslich. — Die Oberseite des Thorax zeigt scharf begrenzte, ziemlich glänzende schwarze Striemen; die beiden fast parallelen Mittelstriemen sind nur am Hinterrande des Thorax etwas abgekürzt; die Seitenstriemen beste- hen aus einem fast eiförmigen Flecke unmittelbar vor der Quernaht und aus zwei unmittelbar hinter ihr beginnenden, ziemlich parallelen Längsstriemen, welche den Hinterrand des Thorax ebenfalls nicht vollständig erreichen. Das Schildchen ist auf der Mitte grau und matt, am Seitenrande aber schwarz und glänzend. Hinterrücken mit Thorax und Hinterleib gleichfarbig. Brustseiten von einfarbig grauer Färbung, welche jedoch etwas weniger in das Gelbe zieht, als die des übrigen Körpers. Hinterleib ohne schwarze Binden, bei dem Männchen ganz gleichfarbig, bei dem Weibchen gegen den Hinterrand der einzelnen Abschnitte und besonders auf dem letzten Abschnitte etwas dunkler, was indess leicht nur Folge einer stattgehabten Abreibung sein könnte. — Beine dunkelgelb, fast bräunlichgelb; Füsse ziemlich schwarz- braun. — Flügel graulich glasartig mit dem in der Gattung gewöhn- lichen, etwas groben und steifen dunkelbraunen Geäder. — Die schwarze Behaarung des ganzen Körpers ist, wie bei den übrigen Arten der Gattung, kurz, auf der Stirn am dichtesten; die Beborstung des Thorax ist auf den Seitenrand und auf das Hinterende desselben beschränkt. — (Corsika.) 10 Anmerkung. Gegenwärtige Art weicht von den bisher bekannt gewor- denen europäischen Dorycera-Arten durch die viel geringere Länge der Fühler so erheblich ab, dass man wohl geneigt sein könnte, auf sie eine eigene Gattung zu errichten; da sie aber nicht nur in allen übrigen plastischen Merkmalen, sondern sogar in der Färbung des Körpers und der Zeichnung des Gesichts und des Thorax mit jenen übereinstimmt, so halte ich eine solche Tren- nung für jetzt noch nicht nothwendig und entschliesse mich lieber, den Charakter der Gattung Dorycera iu Beziehung auf dieübrigens auch bei unseren anderen Arten nicht ganz übereinstimmende Fühlerbildung zu modifiziren. 2. Ortalis murina, nov. sp. JS. — Cinerea, vittä frontali rufä, infra latä, supra subito angustatä, thoracis dorso toto setoso , subob- solete nigro-vittato, pedibus nigris, alis subhyalinis, maculä geminä prope cellulae submarginalis basim, stigmate praeter basim, limbo lato apicis venarumque transversalium limbis ex fusco nigris, adjectä maculä subfuscä, in cellulä marginali infra finem venae longitudinalis primae sitä. — Long. corp. 23%" — long. al. 2114“ lin. Aus der nächsten Verwandtschaft von Ort. centralis und guttala. Einfarbig aschgrau. Kopf grau, von demselben Baue wie bei den beiden genannten Arten. Der Mitteltheil des Gesichts rothgelb; die Fühlergruben braunschwarz gestriemt; die Leiste zwischen denselben, so wie der äussere Theil jeder Fühlergrube selbst und die Seitentheile des Gesichts bis auf die Backen hinab fast schneeweiss bestäubt. Die ziemlich dunkelrothe Stirnstrieme ist scharf begrenzt und lässt jederseits am Augenrande einen breiten, weissbestäubten Saum übrig; unten ist sie von recht ansehnlicher Breite, verschmälert sich aber oberhalb ihrer Mitte ziemlich plötzlich, was bei den ihr zunächst verwandten Arten nicht der Fall ist. Die Oberseite des Thorax hat die im Verwandtschaftskreise dieser Art gewöhnlichen beiden linienartigen, wenig in die Augen fallenden grauschwärzlichen Striemen, neben denen sich die Spur von ähnlich gefärbten, aus einem vor der Quer- naht liegenden Flecke und einer hinter der Quernaht befindlichen Längslinie bestehenden Seistenstrieme zeigt. Schildchen und Hinter- leib sind durchaus einfarbig grau. Beine grauschwarz. Flügel ziemlich glasartig; die Zeichnung derselben ist folgende: ein braunschwarzer Fleck bedeckt die Wurzel der Submarginalzelle, erstreckt sich nach vorne bis zur ersten Längsader und setzt sich nach hinten in mehr oder weniger deutliche Verbindung mit einem kleinen, auf der dritten 11 Längsader liegenden Fleckchen; die letzten beiden Drittel des Stigma sind braunschwarz gefärbt; die Flügelspitze hat einen breiten schwarz- braunen Saum, welcher etwa in der Mitte zwischen der Mündung der ersten und der Mündung der zweiten Längsader beginnt, hier bis über die zweite Längsader hinausreicht und sich in mindestens gleicher Breite bis etwas über die Mündung der vierten Längsader hinaus fortsetzt; die beiden Queradern haben ziemlich breite braunschwarze Säume. Ausser dieser schwarzbraunen Zeichnung findet sich noch ein bräunlicher Fleck in der Marginalzelle unterhalb des Endes der ersten Längsader. Die erste Längsader ist nur auf ihrem Ende beborstet, die kleine Querader bis fast zum letzten Drittel der Discoidalzelle hingerückt, der letzte Abschnitt der vierten Längsader wenig gekrümmt und der Hinterwinkel der Analzelle in keinen Zipfel ausgezogen. — (Kärnthen). Anmerkung. Das beschriebene Exemplar hat leider die Fühler ver- loren. Die nahe Verwandtschaft, welche es in allen übrigen Organisationsverhältnissen mit Ort. centralis und guttata zeigt, macht es wahrscheinlich, dass die Bildung derselben wie bei diesen beiden Arten sein werde. 3. Ortalis fraudulosa, nov. sp. @. — Atra, nitida, thorace scutel- loque cinereo-pollinosis, abdomine albido-bifasciato, tertio anten- narum articulo supra exciso, alarum hyalinarum maculis magnis nigris quinque, venä longitudinali primä totä setosä, venae lon- gitudinalis quartae apice recurvo. — Long. corp. 2% — long. alt 25/6. ‚lin. Diese Art ist der bekannnten Ort. marmorea Fbr. täuschend ähnlich. Der Kopf hat ganz dieselbe Färbung wie bei dieser und unterscheidet sich auch in seinem Baue nur durch die erheblich schmä- lere Stirn und durch das etwas deutlicher gekielte Gesicht. Fühler rostgelb, das dritte Glied derselben auf seiner Oberseite sanft aus- geschnitten, die Vorderecke desselben spitz; die Fühlerborste sehr kahl, nur in der Nähe der Basis etwas verdickt; das beschriebene Weibchen hat auf dem zweiten Fühlergliede kein längeres Borstchen, doch kann dasselbe vielleicht nur abgebrochen sein. Die Stirnstrieme ist, der geringeren Breite der Stirn entsprechend, erheblich schmäler als bei Ort. marmorea; die Einfassung, welche dieselbe jederseits am Augenrande übrig lässt, ist mindestens eben so breit als bei Ort. marmorea, schärfer begrenzt und deutlicher weissbestäubt. Thorax und Schildchen von grauer Bestäubung ziemlich matt; auf der Mitte 12 des Thorax finden sich nahe bei einander zwei länglich viereckige, braune Flecke und das Schildchen zeigt am Rande eine rostbräun- liche Grundfarbe. Hinterrücken und Bırustseiten sind nur sehr dünn bestäubt und desshalb ziemlich glänzend schwarz. Hinterleib glänzend tiefschwarz, der zweite und dritte Abschnitt an der Basis mit einer ganzen, von dichter, graulichweisser Bestäubung gebildeten Quer- binde. Die Schenkelknöpfe und Beine rothbräunlich, die drei ersten Viertheile aller Schenkel schwarz. Flügel ziemlich glasartig, mit fünf grossen schwarzen Flecken; der erste dieser Flecken hat die Gestalt einer etwas schrägen Halbbinde, beginnt am Vorderrande auf dem Ende der Costalzelle und erstreckt sich bis auf die Wurzel der Discoidalzelle; der zweite Fleck hat ebenfalls eine halbbindenförmige Gestalt, beginnt hinter der Spitze der ersten Längsader, schliesst die kleine Querader ein und reicht bis auf die Mitte der Discoidal- zelle; der dritte Fleck wird durch die ziemlich breite Säumung der hintern Querader gebildet; der vierte liest am Vorderrande, wo er das Ende der Marginalzelle ausfüllt und sich an seinem Ende bis über | die Mitte der Submarginalzelle ausbreitet; der fünfte Fleck liegt an der Flügelspitze selbst und erstreckt sich von der Mündung der zweiten Längsader bis an die mit ihrem Ende deutlich vorwärts gebogene vierte Längsader. Es ist aus diesen Angaben ersichtlich, dass die Zeichnung der Flügel mit derjenigen von Ort. marmorea bis auf die bei fraudulosa etwas genähertere Lage des vierten und fünften Flecks übereinstimmt. Die erste Längsader ist schon von der Schulterquer- | ader an bis zu ihrem äussersten Ende hin beborstet; der Hinter- | winkel der Analzelle ist spitz, aber in keinen Zipfel ausgezogen. — (Balkan). 4. Ortalis gyrans nov. sp. JS und Q.— Atra, capite rufo, thorace scutelloque cinereis, illo subtilissime punetulato,, abdomine faseils albido-pollinosis in mare duabus, in foeminä tribus cincto; alae hyalinae, marginis antici dimidio basali, fasciä venulam trans- versalem mediam includente; postice abbreviatä, antice usque ad costam pertinente, limbo venulae transversae posterioris et maculä subapicali nigris; tertius antennarum articulus supra non excisus, angulo apicali acuto. — Long. corp. 21Y, "'. — long. al. 21 lin. Der Ort. bifasciata Lw. ausserordentlich nahe verwandt und mit ihr dem Verwandtschaftskreise von nigrina, paludum u. s. w. sich anschliessend. Grundfarbe des Körpers schwarz. Der Kopf rothgelb; 13 Stirnstrieme orangeroth; die Seiteneinfassungen der Stirn und die Seitentheile des Gesichts lebhaft weissschimmernd; Gesicht stark sekielt. Fühler über die Mitte des Gesichts hinabreichend, rothgelb, gegen das Ende des länglichen dritten Gliedes hin gewöhnlich etwas gebräunt; dieses ist auf der Oberseite gar nicht ausgeschnitten, hat aber eine scharfe Vorderecke. Ulypeus und Taster rothgelb, Hinterkopf schwärzlich, von ziemlich weisslicher Bestäubung grau. Thorax von dichter grauer Bestäubung matt, ungestriemt; die kurzen schwarzen Härchen seiner Oberseite stehen auf kaum deutlich wahrnehmbaren schwarzen Pünktchen; Borsten finden sich nur am Seitenrande und auf dem Hinterende derselben. Die Grundfarbe des mässig gewölbten, vier- borstigen und ebenfalls grau bestäubten Schildchens geht in das Braune über. Hinterleib glänzend schwarz; bei dem Männchen haben nur der zweite und dritte, bei dem Weibchen ausserdem auch noch der vierte Abschnitt an der Basis eine ansehnliche, grauweisslich bestäubte Quer- binde; der vierte Abschnitt des männlichen Hinterleibes zeigt bei jeder Betrachtungsweise eine reinschwarze, glänzende Färbung, wäh- rend das Schwarz der vorhergehenden Ringe, wenn man dieselben in schräger Richtung betrachtet, in das Schwarzbraune übergeht und weniger lebhaften Glanz zeigt; bei dem Weibchen findet Aehnliches statt, doch zeigt sich der Uebergang in das Schwarzbraune auf den vier ersten Ringen weniger deutlich, dagegen auf dem verkürzten fünften Ringe besonders deutlich, während der sehr breite erste Abschnitt der Legröhre bei jeder Betrachtungsweise rein schwarz und lebhaft glänzend erscheint. Beine schwarz mit braunrothen Knien und schmutziggelbrothen Fusswurzeln; bei den meisten Exemplaren erstreckt sich die helle Färbung der Mittel- und Hinterfüsse auch noch über das zweite, bei vielen auch noch über das dritte Glied; bei nicht ausgefärbten Stücken sind häufig auch die Schienen roth- braun gefärbt. Schwinger und Schüppchen weisslich, Flügel ziemlich glasartig, die Flügeladern innerhalb der dunkeln Zeichnung schwarz, sonst grösstentheils hell; Vorderrand mit schwarzer, bis zum Ende der ersten Längsader reichenden Säumung, welche aber durch die lehmgelbliche Färbung der ersten Hälfte der Randmalszelle stets, durch eine ähnliche aber schmutzigere Färbung der Wurzelhälfte der äussern Basalzelle häufig unterbrochen ist; die schwarze Färbung auf der zweiten Hälfte der Randmalszelle setzt sich als senkrechte, die kleine Querader einschliessende Halbbinde bis etwas über die vierte Längsader fort; auf der äussersten Basis der Submarginalzelle liegt 14 ein ganz kleines schwarzes Fleckchen, welches sich nach vorn hin bis zur ersten Längsader ausbreitet und sich nach hinten hin mit einem kleinen, zwischen der dritten und vierten Längsader liegenden Fleck- chen verbindet; die hintere Querader hat eine ansehnliche schwarze Säumung, welche die fünfte Längsader gar nicht, wohl aber die vierte Längsader etwas überschreitet; der schwarze Fleck vor der Flügel- spitze grenzt an den Vorderrand, beginnt hier aber nicht der hintern Querader gegenüber, sondern in geringerer Entfernung von der Flügel- spitze, löst sich zwischen der Mündung der zweiten und dritten Längs- ader vom Flügelrande los und reicht mit seinem inneren Ende bis mitten zwischen die dritte und vierte Längsader. Die erste Längs- ader ist nur auf ihrem Ende beborstet; die dritte Längsader ist am Ende sanft nach hinten gebogen, so dass sie mit der vierten Längs- ader schwach convergirt; Hinterwinkel der Analzelle spitz. — (Dal- matien). Anmerkung. Wegen der nahen Verwandtschaft zwischen Ort. gyrans und Ort. bifasciata wird es gut sein, in den Diagnosen derselben sowohl diese Verwandtschaft als den Unterschied derselben mög- lichst deutlich ersichtlich zu machen. Die Diagnose von Ort. bifasciata kann zu diesem Zwecke so lauten: Atra, capite rufo, thorace scutelloque einereis, illo subtilissime punctulato, abdomine fasciis albido-pollinosis in mare duabus, in foeminä tribus eincto; alae hyalinae, marginis antici dimidio basali, fasciä venulam transversalem mediam includente postice abbreviatä, antice usque ad costam pertinente, limbo venulae transversae posterioris et limbo apicali nigris; tertius antennarum articulus supra non ex- eisus, angulo apicali acuto. — Long. corp. 21, lin. — al. 23 bis 2%, lin. — 5. Ortalis parva, nov. sp. d u. Q.— Atra, nitens, capiterufo; alae hyalinae circa apicem venae longitudinalis quartae distincte albi- cantes, marginis antici dimidio basali, strigulä infra apicem venae longitudinalis primae sit&, venularum transversalium limbis an- gustis et maculä apicali subtrigona atris. — Long. corp. 177 lin, — long. al. 124 lin. Aus dem Verwandtschaftskreise der Ort. nigrina u. s. w. — Glän- zend schwarz. Kopf rothgelb, Hinterkopf schwarz mit dünner, gegen den Augenrand hin mit dichterer weisslicher Bestäubung. Stirnstrieme orangeroth, gewöhnlich braunschwarz eingefasst. Die vom Scheitel herablaufenden Schwielchen, auf denen die gewöhnlichen Borsten ste- hen, sind glänzend schwarz; die Seiteneinfassungen der Stirn und die 15 Seitentheile des Gesichts lebhaft weissschimmernd. Gesicht stark gekielt. Fühler nicht ganz bis zum Mundrande herabreichend; das dritte Glied gelbroth, entweder nur am Ende oder in grösserer Aus- dehnung gebräunt, zuweilen mit alleiniger Ausnahme der Wurzel braun, mit abgerundeter Vorderecke; Fühlerborste etwa bis zum ersten Drittel hin etwas dicker, mit schwer wahrnehmbarer, äusserst kurzer Pubescenz. Backen gewöhnlich braun, nicht selten rothgelb; der seit- liche Mundrand fast immer rothgelb. Taster braun oder gelbbraun. — Thorax nur mit sehr dünner braungrauer Bestäubung, welche die Grundfarbe desselben nicht verdeckt und den Glanz derselben nur wenig mindert; bei von hinten her einfallender Beleuchtung zeigt sich auf dem Vorderende desselben der Anfang von drei sehr undeutlichen hellgraulich bestäubten Striemen. Wie bei den verwandten Arten finden sich nur am Seitenrande und auf dem Hinterende des Thorax- rückens Borsten. Das vierborstige Schildchen ist mit dem Thorax gleichfarbig. Hinterleib glänzend schwarz, bei dem Weibchen etwas weniger glänzend als bei dem Männchen. Die kleinen Deckschüpp- chen und die Schwinger weisslich. Flügel etwas schmäler als bei den meisten verwandten Arten, ziemlich glasartig; Flügeladern mit allei- niger Ausnahme der die hintern Wurzelzellen bildenden schwärzlich. Die Costal- und Stigmaticalzelle sind schwarz gefärbt; unmittelbar unter der Spitze der ersten Längsader liegt ein kleines schwarzes Wischchen; ebenso zeigt sich eine schwarze Färbung um die Flügel- falte, welche von der Theilungsstelle der zweiten und dritten Längs- ader schräg gegen die erste Längsader hin läuft. Beide Queradern haben nur schmale schwarze Säume; die Vorderhälfte der Flügelspitze nimmt ein fast dreieckiger schwarzer Fleck ein, welcher am Flügel- rande die dritte Längsader nicht überschreitet, mit seiner innern Ecke aber sich bis mitten zwischen die dritte und vierte Längsader erstreckt und an seiner der Flügelwurzel zugekehrten Seite gewöhnlich deutlich ausgebuchtet ist; der hinter diesem Fleck liegende Theil der Flügel- spitze zeigt, in schräger Richtung betrachtet, sowohl im durchfallen- den als im auffallenden Lichte eine sehr deutliche weissliche Färbung, an welcher diese Art besonders leicht zu erkennen ist. Die erste Längsader ist nur an ihrem Ende beborstet; die dritte und vierte Längsader sind parallel; der Hinterwinkel der Analzelle ist kaum deutlich spitz. Die Beine können bei völlig ausgefärbten Exemplaren ganz schwarz genannt werden, da beisolchen auch das erste Glied der hintern Füsse wenigstens schwarzbaun gefärbt ist, währendes bei minder ausgefärb- 16 ten Stücken eine schmutzig rothgelbliche Färbung zeigt. — (Oester- reich, Schneeberg). Anmerkung. Die Beschreibung, welche Meigen von Ort. luctuosa gibt, würde sich allenfalls auf gegenwärtige Art anwenden lassen, wenn ihre Flügelzeichnung nicht blassbraun und ihre Körper- grösse der von palustris und paludum gleich sein, diejenige von nigrina aber erheblich übertreffen sollte, während gegenwärtige Art nicht nur erheblich kleiner als nigrina ist, sondern sich auch durch die Schwärze ihrer Flügelzeichnung auszeichnete. — Ort. oscillans hat nach Meigen „ein unten glänzend schwarzes, oben unter der Fühlerwurzel hingegen rothgelbes* Gesicht, wie sich dasselbe bei unreifen Stücken von palustris sehr häu- fig findet, bei denen auch die Füsse in grösserer Ausdehnung rothgelb und die hinteren Schienen nicht selten braunroth gefärbt sind. Die naheliegende Vermuthung, dass Meigen solche unreife Stücke von Ort. palustris als Ort. oscillans beschrieben haben möge, wird dadurch bestätigt, dass Meigen drei solche ihm von Ruthe übersendete, durch dessen Gefälligkeit in meiner Sammlung befindliche Exemplare als Ort. oscillans bestimmt hat. 6. Ortalis latifrons, nov. sp. ©. —- Cinerea, thorace nigro-punctulato, abdomine nigro-fasciato, pedibus piceis, alis hyalinis nigro-ma- culatis, limbo fuliginoso costae nullo. — Long. corp. 31%, lin. — long. al. 3°/,. lin. Kopf samımt Tasten und Fühlern dunkelgelb, die Oberhälfte des Hinterkopfs schwarz und von lichter Bestäubung grau. Gesicht breiter und weniger gekielt als beiden verwandten Arten, z.B. bei Ort. gan- graenosa Mg. — Stirn sehr breit, mit breiter dunkelgelber oder roth- gelber Strieme, welche gegen den Scheitel hin erheblich verschmälert ist; die Seitentheile der Stirn sind mit weisslicher Bestäubung bedeckt, welche sich in minderer Dichtigkeit am Augenrande hin auch über das ganze Gesicht fortsetzt. Thorax weisslich aschgraulich, nur ganz vorn mit den kurzen Anfängen zweier schwarzen Längslinien, sonst überall mit feinen schwarzen Pünktchen. Schildchen mit dem Thorax gleichfarbig, unpunktirt. Hinterleib glänzend schwarz, auf der Basis jedes Ringes mit einer ansehnlichen aschgraulichen Querbinde, welche sich auf ihrer Mitte erweitert. Die hinteren Schenkel gelbbraun, die hintersten mit einem schwarzbraunen Flecke vor der Spitze; sonst sind die Beine pechbraun, Schienen und Füsse fast braunschwarz, die Vorderschienen jedoch auf der Unterseite heller. Flügel glasartig am Vorderrande nicht gebräunt, nur an der Schulterquerader bräun- lich; ein kleines braunschwarzes Fleckchen auf dem Ende der äus- 67 seren Costalzelle bildet den Anfang einer etwas schrägen, unvoll- kommenen schwarzen Binde, welche sich,bis zur Basis der Discoidal- zelle erstreckt; ein schwarzes Fleckchen liegt unmittelbar unterhalb der Mündung der ersten Längsader in der Marginalzelle, ein etwas ansehnlicheres auf der zweiten Längsader und zwei kleinere, mit einander zusammenhängende auf dem Ende der dritten und vierten Längsader; die kleine und die hintere Querader haben schmale schwarze Säume. (Andalusien; Staudinger). Anmerkung. Bei der Bestimmung dieser Ärt kann nur die von Rob. Desvoidy als Blainvillia jucunda beschriebene Art in Betracht kommen Da die unmittelbar vor dieser beschriebene Blainvillia formosa nichts anders als Ortalis gangraenosa M eig. zu sein scheint, und da gegenwärtige Art in der That Aehnlich- keit mit dieser Ort. gangraenosa hat, so würde ich, trotz dem, dass Rob. Desvoidy den Körper seiner Blainvillia formosa eylindrisch nennt, das Colorit derselben als braungrau angibt, die Farbe der Beine gelb nennt und der Säumung der Quer- adern nicht gedenkt, doch ganz geneigt sein in Ort. latifrons diese seine Blainvillia jucunda zu vermuthen, wenn er nur nicht ausserdem noch sagte: „moitie costale des ailes fuligineuse*, was auf gegenwärtige Art auch nicht im Allergeringsten passt. Acht neue Cordylura-Arten. Von Director Dr. H. Löw in Meseritz. Ä icolor, nov. sp. ©. — Tota flavescens, nitida, tertio 1. Gordylura unicolor, no Tota fl cens, nitida, tert antennarum articulo apicem versus fusco, setä antennali nigrä, plumatä, scutello setis duabus instructo. — Long. corp. 2/2 lin. — Lone. al. 21/, lin. Ganz und gar blassgelb, glänzend, mit feiner schwarzer Be- haarung und mit etwas sparsamen schwarzen Borsten. Stirn und Gesicht von mittlerer Breite, erstere mit etwas undeutlicher weisser Bestäubung, letztere gelblichweiss. Fühler von mittlerer Länge, die Endhälfte des eiförmigen dıitten Gliedes gebräunt; die schwarze Fühlerborste lang gefiedert. An der Vorderecke des Mundrandes Jederseits eine lange Knebelborste, jederseits am seitlichen Mundrande etliche Beiborsten, von denen eine die andern an Stärke und Länge sehr übertrifft. Schildchen mit zwei langen schwarzen Borsten. Flügel graulich glasartig; Adern braun, am Vorderrande braunlich gelb, an Wiener entomol. Monatschr. VIII. Bd. ? 18 der Wurzel gelb. — Die weibliche Legröhre ähnelt in ihrem Baue derjenigen von Cord. convallariae und albilabris, in deren Ver- wandtschaftskreis Cord. wunicolor gehört. — (Andalusien; Stau- dinger.) | 2. Cordylura femoralis, nov. sp. @ — Nigro-cinerea, coxis conco- loribus, femoribus nigris, tibiis tarsisque ex ferrugineo rufis, femoribus tibiisque pedum anticorum nigro-spinosis, alis perspicue subfuseis. Long. corp. 21% lin. — Long. al. 27% lin. Grundfarbe schwarz, von dichter grauer Bestäubung schwärzlich grau und matt, auf dem Hinterleibe etwas schwärzer und glänzender. Hinterkopf sammt dem Ocellendreieck und dem obersten Theile der Seiteneinfassungen der Stirn auf schwarzem Grunde grau bestäubt. Stirnstrieme oben düster aber ziemlich brennend roth, unten orange- gelb; die Seiteneinfassungen der Stirn weiss bestäubt. Fühler röthlich- orangegelb ; das dritte Glied derselben ist auf der zweiten Hälfte der Innenseite und fast auf der ganzen Aussenseite schwarzbraun gefärbt; Fühlerborste schwarz mit kurzer aber dichter schwarzer Be- haarung. Gesicht weisslich, jederseits mit einer starken schwarzen Knebelborste, neben welcher etliche kurze helle Härchen stehen. Backen nur von mittlerer Breite. Rüssel dick, glänzend schwarz; Taster gelblich, bis zum Ende des Rüssels reichend; an der Spitze kaum breiter. Thorax ungestriemt; Schildchen wie bei den ihr ver- wandten Arten nur mit 2 starken Borsten, doch finden sich an der Spitze desselben statt des zweiten Borstenpaares, wie bei mehreren der verwandten Arten auch, zwei Haare. Die ziemlich sparsame Be- haarung des Hinterleibs hat eine fahlgelbe Farbe, nimmt aber bei mancher Betrachtungsweise ein schwarzes Ansehen an; die stärkeren Haare in der Nähe des Hinterrands der einzelnen Abschnitte sind schwarz. Die Legscheide des Weibchens ist von der bei den ver- wandten Arten gewöhnlichen Gestalt und von glänzend schwarzer Färbung. Vorderhüften schwarz, von weissgraulicher Bestäubung dicht bedeckt und mit zarter heller Behaarung besetzt, unter welcher sich in der Nähe ihrer Wurzel gewöhnlich ein ganz kleines, an ihrer Spitze aber stets ein etwas grösseres schwarzes Borstchen findet. Beine etwas schlanker als bei den meisten verwandten Arten, nur kurz behaart. Schenkel schwarz mit wenig bemerkbarer hellgraulicher Bestäubung, die äusserste Spitze derselben sowie die ganzen Schienen und Füsse bräunlich rostroth; Vorderschenkel und Vorderschienen 19 auf der Unterseite in der gewöhnlichen Weise bedornt. Schwinger gelblich. Flügel auf ihrer ganzen Fläche gelblichbraun getrübt. (Kärnthen.) 3. Cordylura opaca, nov. sp. © — Cinerea, opaca, coxis anticis favi- cantibus, pedibus testaceis, femoribus fusco-lituratis, femoribus tibiisque pedum anticorum nigro-spinosis, alis obsoletissime sub- fuscis. — Long. corp. 2 lin. — Long. al. 214, lin. Aschgrau, matt. Der ganze Hinterkopf sammt der Ocellengegend und dem obersten Theile der Seiteneinfassung der Stirn von derselben Färbung. Stirnstrieme orangegelb; das oberste Ende derselben geschwärzt, doch von weisslicher Bestäubung etwas überdeckt; Seiten- einfassung der Stirn weissbestäubt. Fühler blass orangegelb; das zweite Glied an der Spitze weissschimmernd; das dritte Glied an der Basis seiner Aussenseite etwas geschwärzt; Fühlerborste schwarz mit schwarzer, kurzer, aber ziemlich dichter Behaarung. Gesicht weisslich, am Mundrande jederseits mit einer schwarzen Knebelborste, neben welcher etliche kurze, ziemlich schwärzliche Härchen stehen. Backen schmal, noch nicht einmal so breit als bei der vorigen Art. Rüssel dick, glänzend braun. Taster gelblich, viel kürzer als der Rüssel, am Ende wenig breiter, mit ziemlich heller Behaarung. Thorax ungestriemt. Schildchen zweiborstig, statt des zweiten Borsten- paares nur mit zwei ganz kleinen Härchen. Hinterleib grau, matt; die Behaarung desselben sparsamer und gröber als bei der vorigen Art, ausser an der Wurzel und an einem Theile des Seitenrandes überall schwarz. Legscheide des Weibchens von der im Verwandten- kreise dieser Art gewöhnlichen Gestalt, glänzend schwarz. Vorder- hüften hellgelblich, kaum an der alleräussersten Basis etwas geschwärzt, mit zarter lichter Behaarung, unter welcher sich hin und wieder ein schwarzes Borstchen findet. Beine braungelb, die Füsse etwas dunkler, die Schenkel auf der Oberseite mit ausgedehnter schwarzbrauner Längs- strieme; die Behaarung der Beine ist kurz und vorherrschend von schwarzer Farbe; Schenkel und Schienen der Vorderbeine sind auf der Unterseite in der gewöhnlichen Weise bedornt. Schwinger lehm- gelblich. Flügel ziemlich glasartig, nur mit schwacher gelbbräunlicher Trübung. (Kärnthen.) 4. Cordylura nigriventris, nov. sp. @ — Nigra, antennis longis con- coloribus, setä& subnudä. thoracis dorso subeinerascente, vittä I ri > mediä marginibusque lateralibus confertius albido-pollmosis, setis in scutello duabus, in epimeris mesothoracis tribus, abdomine toto nigro, coxis anticis pedibusque luteis, tarsis posterioribus fuseis, alis dilute subfuseis, adversus dimidium apicale costae fuseis. — Long. corp. 2% lin. — Long. al. 21/7; lin. Der gemeinen Cord. flaripes Fall. ausserordentlich ähnlich. — Schwarz. Das etwas zurückweichende Gesicht, die nur mässig breiten Backen und der unterste Theil des Hinterkopfs weiss; jederseits eine Knebelborste, neben welcher zwei bis drei schwache, gewöhnlich eben- falls schwarzgefärbte Beiborsten stehen; an der Hinterecke der Mund- öffnung findet sich wieder eine längere schwarze Borste. Stirnstrieme bis zu ihrem obersten Ende hin gelb, so dass das schwarze Ocellendreieck in ungewöhnlich scharfer Begrenzung erscheint. Die obere Hälfte der Stirn hat jederseits eine ziemlich breite schwarze Einfassung, welche mit der schwarzen, von heller Bestäubung nur wenig überdeckten Färbung des Hinterkopfes in vollständiger Ver- bindung steht; der Seitenrand der Stirn ist etwas weisslich bestäubt; ihr Vorderrand tritt ein wenig mehr vor, als dies bei Cord. flavipes Fall. der Fall ist. Fühler etwas länger und viel schmäler als bei dieser, schwarz, die Spitze des zweiten Gliedes und der Unterrand der inneren Seite des dritten Gliedes von der Wurzel bis über die Mitte, oft bis gegen das Ende hin gelb. Fühlerborste gegen die Basis hin wenig ver- diekt, nur mit äusserst kurzer Pubescenz. Taster gelblich, am Ende nur sehr wenig verbreitert, doch etwas breiter als bei Cord. flavipes Fall. — Die Oberseite des Thorax hat eine fast völlig durchgehende, durch eine etwas dunklere Längslinie nur sehr undeutlich getheilte, mit diehter weisslicher Be- stäubung bedeckte Mittellinie und jederseits eine eben so bestäubte Einfassung des Seitenrandes; sonst ist auf ihr die weissliche Bestäubung so dünn, dass der Zwischenraum zwischen Mittelstrieme und Einfassung des Seitenrands ziemlich glänzend schwarz erscheint. Brustseiten von der wenig dichten weisslichen Bestäubung etwas grau; die Epimera des Mesothorax mit drei starken schwarzen Borsten. Schildehen glänzend schwarz, mit sehr wenig bemerkbarer weisslicher Bestäubung; es trägt zwei starke schwarze Borsten in der Nähe der Spitze und zwei schwarze Haare vor denselben; die beiden kleinen Härchen, welche sieh bei Cord. flavipes Fall. an der äussersten Spitze des Schildehens finden, fehlen. — Hinter- 2 leib glänzend schwarz, bis zur Basis hin schwarz behaart; die weiss- liche Bestäubung desselben ist ausser am Seitenrande äusserst dünn und sehr wenig bemerkbar. Vorderhüften hellgelblich, mit gelb- lichen Haaren und einer ziemlichen Anzahl schwarzer Borsten. Beine dunkelgelb, fast lehmgelb, die Vorderschenkel nicht gestriemt, die hinteren Füsse dunkelbraun; alle Schienen beborstet. Flügel bräunlich getrübt, an der zweiten Hälfte des Vorder- randes deutlich gebräunt. (Posen.) Anmerkung. Die hauptsächlichsten derjenigen Merkmale, durch welche sich diese Art von der ihr sehr ähnlichen Cord. flaripes Fall. unterscheidet, sind oben durch den Druck besonders bemerklich gemacht. 9. Cordylura biseta, nov. sp. J et ©. — Atra, nitida, tarsis ex vufo ferrugineis, anticis infra non punctatis, palpis antennisque atris, setä harum plumatä, setis in scutello duabus, in meso- thoracis epimeris unicä. — Long. corp. 2%, —3 lin. — Long. al. 21%— 2/3 lin. Der Cord. ciliata, rufimana und atrata recht ähnlich und viel- fach mit einer oder der andern dieser Arten verwechselt, von denen allen sie sich aber durch das nur zweiborstige Schildchen leicht unter- scheidet; von der mit ihr in diesem Merkmale übereinstimmenden Cord. nigrita unterscheidet sie sich durch ihre schwarzen Schienen und durch die Anwesenheit von nur einer einzigen schwarzen Borste auf den Epimeren des Mesothorax, während sich bei Cord. nigrita stets deren zwei finden. — Schwarz, schwarz beborstet, glänzend, doch nicht ganz so lebhaft wie Cord. ciliata. Kopf schwarz, auch die Stirnstrieme, nur das senkrechte, im Profile nicht vortretende Gesicht weiss, die ziemlich kurzen Fühler schwarz; das zweite Glied wie bei den verwandten Aıten etwas aufgeschwollen und das dritte am Ende abgerundet; die Fühlerborste lang gefiedert. An jeder Ecke des Mundrands eine starke schwarze Knebelborste, daneben eine erheblich schwächere und kürzere. Taster schwarz. Oberseite des Thorax minder glänzend als bei Cord. eiliata; wenn man sie von hintenher beleuchtet, so zeigt sich auf ihrem Vorderende der Anfang einer weissbestäubten Mittelstrieme. Schildehen wit zwei starken Borsten, an der äussersten Spitze mit zwei ganz kurzen Härchen. Hinterleih glänzend schwarz, überall mit einer kaum bemerkbaren Spur von weisslicher Bestäubung, vor den Einschnitten nicht weisslich schimmernd. 22 Bei dem Männchen ist die fast borstenartige Behaarung am Hinter- ende des Hypopygiums ziemlich lang. Beine glänzend schwarz, die äusserste Kniespitze der vordersten gelbbräunlich, die der hinteren gewöhnlich nur undeutlich braun, die äusserste Spitze der Vorder- schienen ist gewöhnlich wenigstens auf der Innenseite braunröthlich gefärbt, was an den hintern Schienen nicht der Fall ist; die Unter- seite der Vorderschienen ist mit roströthlichem oder mehr rost- gelblichem, ziemlich blassem Filze bedeckt. Die Füsse sind nur bei den allerdunkelsten Varietäten auf der ganzen Oberseite schwarz- braun, aber auch bei solchen Stücken ist die untere Seite der vor- deren Füsse von der Spitze des ersten Gliedes an roströthlich, die- jenige der hintersten in derselben Ausdehnung braunroth gefärbt ; bei den bei weitem meisten Exemplaren sind die vorderen Füsse oberseits braunröthlich, die hintersten mehr rothbraun, alle auf der Unterseite hell rostroth gefärbt. Die Unterseite der Vorderfüsse ist nicht schwarz punktirt. Deckschüppchen weisslich; Schwinger gelblich. Flügel mit brauner Trübung, welche bei verflogenen Stücken, besonders in der Nähe der Flügelwurzel, mehr oder weniger in das Lehmgelbe zieht. (Dänemark, ganz Deutschland.) Anmerkung. Meigen sagt von seiner Cord. picipes, dass sie der Cord. pudica völlig gleiche und dass der Hinterleib derselben vor den Einschnitten weiss schimmere. Cord. biseta unterscheidet sich von Cord. pudica ausser durch das zweiborstige Schildchen und die Färbung der Beine auch durch die viel länger gefiederte Fühlerborste. Ich würde trotzdem und trotz der abweichenden Färbung, welche nach Meigen’s Angabe die Beine von Cord. picipes haben, diese auf ein unreifes Exemplar von Cord. biseta begründet halten, wenn sich bei dieser vor den Hinterleibs- einschnitten auch nur eine Spur von weissem Schimmer fände. 6. Cordylura pieticornis, nov. sp. ©. — Cinerea, opaca, nigro-pilosa, antennis atris, articulo secundo et basi tertii albidis, palpis albidis, setis scutelli quatuor, epimerorum mesothoracis unicä, pedibus ex luteo testaceis, femoribus anticis praeter apicem nigricantibus, alis ex cinereo sublutescentibus. — Long. corp. 31/, lin. — Long. al. 3%, lin. Etwa vom Ansehen der Cord. pilosa Zett. — Dunkelaschgrau, matt, schwarzborstig. Stirnstrieme düster roth; der grössere obere Theil der Einfassung der Stirn, das ziemlich grosse Ocellendreieck und der Hinterkopf schwarz, doch von ziemlich weisslicher Bestäubung 23 grau. Der untere Theil der seitlichen Einfassungen der Stirn nur weiss bestäubt. Der Vorderrand der Stirn im Profile ziemlich vortretend, doch stumpf. Das nur wenig zurückweichende Gesicht. und die Backen gelblich. Anjeder Seite der Mundöffnung eine schwarze Knebelborste, neben welcher am seitlichen Mundrande hin eine Reihe ziemlich langer Beiborsten stehen. Rüssel schwarz, ziemlich dick; Taster ziemlich breit, gelblichweiss, mit weisslicher Behaarung und an der Spitze mit einer längern schwarzen Borste. Fühler kurz; das erste Glied schwarzbraun; das zweite Glied nur an der Äussersten Basis und an einem Theile seiner Aussenseite dunkelbraun, sonst wachsweisslich, etwas angeschwollen und mit einer ziemlich langen Borste versehen; das dritte Glied am Ende abgerundet, tiefschwarz, an der Basis unterseits mit einem wachsweissen Flecken; die schwarze Fühlerborste lang gefiedert. Die Oberseite des Thorax ist von ziemlich dichter heller Bestäubung dunkelaschgrau; von hinten her beleuchtet zeigt sich eine weisslich bestäubte Mittelstrieme, welche jederseits eine eben so bestäubte Längslinie neben sich hat. Brustseiten mit der Oberseite des Thorax gleichfarbig, auf den Epimeren des Mesothorax mit einer einzelnen starken schwarzen Borste. Schildchen vierborstig, wie der Thorax gefärbt. Hinterleib ziemlich dunkel aschgrau, ohne Zeichnung, ausser an der Äussersten Basis schwarz behaart und schwarz beborstet. Die Legscheide glänzend schwarz. Alle Hüften dunkelgrau, die vordersten mit licht fahlgelblicher Behaarung und mit ziemlich vielen schwarzen Borsten. Beine von dunkelgelber, etwas schmutziger Färbung; Vorderschenkel geschwärzt, doch von heller Bestäubung grau; das Spitzenviertel derselben hat eine helle Färbung, welche sich auf der Aussenseite des Schenkels zuweilen striemenartig verlängert; die Färbung der vier ersten Glieder aller Füsse fällt gewöhnlich etwas mehr in das Gelbbraune. Die Schenkel zeigen ausser den gewöhnlichen dünnen Borsten von schwarzer Farbe zarte, blass fahlgelbliche Behaarung, welche für ein Weibchen ziemliche Dichtigkeit und Länge hat, so dass sich mit grosser Si- cherheit auf eine besonders starke Behaarung der männlichen Schenkel schliessen lässt. Schüppchen - weissgelblich; Schwinger schmutzig gelblich. Flügel mit schwacher, graulich lehmgelber Trübung; die Queradern nicht genähert. (Sibirien.) 7. Cordylura glauceseens, nov. sp. © Ex glauco obscure ceinerea, facie albo-pollinosä, antennis brevibus atris, setä nudä, palpis albidis, setis in toto corpore raris et tenuibus, quatuor in scutello, unicä 24 in mesothoracis epimeris, pedibus longis et tenuibus, alis elon- gatis ex nigro ceinereis. — Long. corp. 2442 lin. — Long. al. 22/; lin. Färbung und Körperbau geben dieser Art aus dem Verwandt- schaftskreise der Cord. livens eine auffallende Aehnlichkeit mit den grössern Clinocera-Arten. Ihr Körperbau ähnelt einigermassen dem von Cord, niveipalpis Zett., ist aber noch schlanker. Die Färbung des ganzen Körpers ist ein grünbläuliches, mattes, nur auf dem Hinterleibe etwas gleissendes Grau. Die Stirn ist schwarz, doch so dass in der einen Richtung auf der breiten Mittelstrieme, in einer anderen auf den seitlichen Einfassungen derselben die lichte Be- stäubung bemerklich wird. Die Stirnborsten sind wie die Borsten des ganzen übrigen Körpers nur schwach; die oben an dem Seitenrande der Stirn stehenden sind ungewöhnlich stark zur Seite über das Auge gebeugt. Fühler kurz, tiefschwarz; die gleichfarbige, kurze und kahle Fühlerborste ist ganz in der Nähe der Basis stark verdickt. Gesicht senkrecht, der mittlere Theil desselben etwas eingesenkt; die Leisten, welche denselben von den Augenringen und von den Backen trennen, sind auf ihrem untern Theile weisslich gefärbt; sonst sind die sehr breiten Backen und das Gesicht nur weissbestäubt. An jeder Seite der Mundöffnung finden sich zwei kurze schwarze Knebelborstchen, zwischen denen ein etwas kürzeres Haar zu stehen pflegt. Der untere Theil des Hinterkopfs hat fahlgelbliche Behaarung. Der ziemlich kurze, dicke Rüssel ist glänzend schwarz. Taster weissgelblich, mit zarter aber langer weisslicher Behaarung, an ihrer Basis etwas geschwärzt, nur von mittlerer Breite. Auf der Oberseite des Thorax finden sich zwei grosse, fleckenartige Striemen von brauner Farbe, welche weder den Vorder- noch den Hinterrand derselben erreichen und deren Begrenzung wenig deutlich ist. Die zerstreute Behaarung und die zarten Borsten derselben sind schwarz. Das Schildchen hat vier schwarze Borsten. Hinterrücken mehr unter dem Schildchen hervortretend als bei den meisten andern Arten. Hinterleib gleichbreit, etwas gleissend; der erste Abschnitt fast so lang als die beiden folgenden zusammen; der zweite bis vierte Abschnitt von nur sehr wenig abnehmender Länge; der fünfte viel kürzer als die vorhergehenden; das Hinterleibsende fast von derjenigen Bildung, welche es bei Corp. livida hat. Die sehr zerstreute Behaarung und zarte Beborstung des Hinterleibs ist auf dem vorderen Theile desselben fahlgelblich, auf dem hintern dagegen schwarz. Hüften mit dem übrigen Körper gleichfarbig, fahlgelblich 25 behaart. Beine sehr schlank , etwas dunkler als der übrige Körper, auch zeigt die Färbung der Schenkel und Schienen mehr Beimischung von Grün, während diejenige der Füsse ziemlich rein schwarz ist, Schenkel und Schienen nur sparsam beborstet; Vorderschenkel nur wenig verdickt; Vorderschienen etwas gekrümmt, am Ende der Unter- seite mit einem kleinen aufgerichteten Sporn. Klauen zart; Pulvillen klein; das fadenförmige Einpodium lang. Schüppchen grau mit schmutz- braunem Rande. Schwinger schmutzig gelblich. Flügel sehr gross mit überaus feiner und dichter microscopischer Behaarung, schwärzlich grau; Flügeladern braunschwarz; die kleine Querader steht sehr wenig jenseits der Mitte der sehr langen Discoidalzelle und gerade unter der Mündung der ersten Längsader. Die Flügelrippe ist dick, beson- ders von der Mündung der Hilfsader an bis fast gegen das Ende der zweiten Längsader hin; die dritte und vierte Längsader zeigen gegen ihr Ende hin kaum eine schwache Divergenz, (Kreuth; Gerstaecker.) 8. Cordylura dasyprocta, nov. sp. @ et @. — Ex nigro cinerea, dinu- cidio anteriore frontis, facie genisque flavis, palpis ex flavo albicantibus, coxis anticis pedibusque luteis, setä antennarum nudä, setis in scutello quatuor, in mesothoracis epimeris unicä, alarum costä totä aequaliter pilosulä. JS. antennis totis Havis, femoribus antieis ante apicem infra excisis, hypopygii permagni lamellis reflexis, pilis canis barbatis. 9.antennis nigris, articulis primis duobus fere semper flavis, Long. corp. 11145 —21/, lin. — long. al. 159% —2'/, lin. Der Cord. caudata Zett. äusserst Ähnlich, von ihr aber leicht dadurch zu unterscheiden: 1. dass die Flügelrippe bei beiden Ge- schlechtern durchweg gleichmässige kurze Behaarung hat, während bei beiden Geschlechtern der C. caudata , doch bei dem Männchen in auffal- lenderer Weise als bei dem Weibchen, die Behaarung derselben zwischen der Mündung der Hilfsader und der ersten Längsader von grösserer Länge ist und erst jenseits der letzteren sich allmälig wieder bis zu der gewöhnlichen Länge verkürzt; — 2. dass bei Cord. dasy- procta die erste Längsader etwas länger und ihre Mündung von der- jenigen der Hilfsader etwas weiter entfernt ist; — 3. dass die Dis- coidalzelle gegen ihre Basis hin in viel grösserer Ausdehnung und mehr verschmälert ist; — 4. dass die Wimpern der Flügelspitze bei dem Weibchen ein wenig, bei dem Männchen auffallend länger als 26 bei Cord. caudata sind; — 5. dass die Vorderschenkel des Männchens etwas weniger verdickt und auf ihrer Unterseite vor der Spitze in geringerer Ausdehnung ausgeschnitten sind; — 6. dass die kurzen schwarzen Borstchen auf der ersten Hälfte der Unterseite der Vorder- schienen des Männchens kleiner und desshalb schwerer wahrnehmbar sind; — 7. dass die zurückgeschlagenen Lamellen des Hypopygiums eine geringere Grösse haben; — 8. dass die langen Haare, von welchen sie gebartet sind, eine viel weniger gelbe, mehr greise Fär- bung haben. — In allen übrigen Merkmalen gleicht Cord. dasyprocta der allbekannten Cord. caudata so sehr, dass die Angabe obiger Unterschiede zur vollständigen Kenntlichmachung derselben ausreicht. (Schweden.) Zur Naturgeschichte einiger Geometrinen und Tortricinen. Von ©, Friedr. D. Hofmann in Regensburg. 1. Lobophora viretata Hb. Raupe 5—9'' lang, träge, dick, ziemlich gleichrund. Jung glasig gelbgrünlich, mit einzelnen unregelmässigen verwa- schenen braunröthlichen Flecken, später grüngelb. Erwachsen ist die Raupe grasgrün. Ueber den Rücken zieht sich ein feiner rothbrauner Streifen, an welchen sich bis zu den 3 letzten Ringen rothbraune Rückenflecken anschliessen, die öfters ganz zusammenfliessen, in denen aber in der Regel je zwei schräge zugespitzte Halbovale von der Körperfarbe siehtbar sind. Auf dem letzten Ring: befindet sich ein Quadrat von rothbraunen Punkten und Flächen gebildet. Der kleine Kopf ist schwarz. Nackenschild und Afterklappe sind von der Körperfarbe. Brustfüsse mit rothbraunen Krallen. Puppe kurz, dick, hellbraun, Kopf und Afterspitze etwas dunkler; der vordere längere Theil fast cylindrisch, der hintere kurz abgespitzt, Kopf, Flügel- und Fühlerscheiden sichtbar. Die Raupe findet sich im July an Actaea spicata, welche an Waldsäumen unter Gebüsch wächst. Die junge Raupe bohrt sich in die unreifen Früchte der Futter- pflanze ein, verlässt dieselben aber bald, und beginnt ihren die 27 Blätter unregelmässig durchlöchernden Frass ganz nahe am Blattstiel. Sie lebt dann in weitläufigen Gespinnsten, die sie zwischen den Blättern, Blüthen und Früchten anlegt. Ende Juli und Anfangs August gehen die Raupen an die Erde und verfertigen sich an irgend einem Gegenstand, meist an drei ab- gefallenen trockenen Beeren ziemlich feste, oft bis zu 8 und 10 zusammenhängende Erdcocons, an welchen die Raupen sich ver- puppen. Die Zeit der Verpuppung konnte ich bis jetzt nicht ermitteln. Sie findet wohl ver dem Winter statt. Die Falter-Erscheinungszeit wird im April und Mai angegeben. Bei Zimmerzucht erfolgt die Entwicklung schon im März. Die Raupe ist in Hb. Larv. Lep. Bd. V. Ziff. II. G. b. ce. auf Ligustrum vulgare abgebildet, dessen Beerenfrüchte denen von Actaea spie. sehr ähnlich sind. Wohl hierauf allein mögen sich die nachfol- genden Bezeichnungen dieser Futterpflanze gründen. Eine Mittheilung weiterer Erfahrungen hierüber wäre sehr interessant. 2. Eupitheeia argillacearia H.-Sch. Raupe 4—6'' lang, träge, mit kaum merklich spannerartigem Gang, walzig, dick, runzelig, mit starken Ringeinschnitten und ein- gedrückten Querfalten auf den Ringen, matt weissgrün gegen den Kopf etwas lebhafter grün, gegen den After mehr weisslich, mit zerstreuten feinen schwarzen Pünktchen. Die Ringe enden an der Bauchseite in über der Haut erhobenen Halbovalen, in deren Mitte sich die schwarzen Leisten befinden. Der Kopf und das durch eine feine helle Linie getheilte Nackenschild sind glänzend schwarz. After- klappe schwarz und etwas behaart. Brustfüsse mit schwarzen Krallen. Puppe: kurz, dick, in Gestalt der von Lob. viretata ganz ähnlich, doch merklich kleiner, durchaus lehmbraun, sonst wie bei virelata. Die Raupe lebt bis gegen Mitte Juli in den Beerenfrüchten der Actaea spicala und nährt sich von den unreifen Körnernin denselben. Hierin finden sich auch ihre Kothentleerungen angehäuft. Sie verlässt ihre Wohnung und verpuppt sich nach kurzer Zeit in einem ziemlich festen Sandcocon. Diese Cocons sind meist an den abgefallenen trockenen Beeren oft bis zu 6-9 Stück zusammen angehängt. Falter-Entwicklung wohl im Mai. Bei Zimmerzucht schon im März. 28 Die Raupe wurde 1861 vom Pharmaceut Ernst Hofmann bei Regensburg entdeckt. 3. Grapholitha (Paediseca) Kochiana H.-Sch. Raupe 3—4"' lang, schmutzig grün, mit vielen weissen Här- chen, besonders gegen den Kopf und After zu, und mit feinen dunk- leren Wärzchenpunkten quer über die Ringe laufend. Kopf, Nackenschild und Gebiss glänzendschwarz, Afterende schwarzgrünlich. Dieselbe lebt zwischen zwei eng aneinander gesponnenen Blatt- stielen von Salvia pratensis an sonnigen felsigen Abhängen, Mitte Mai. Der untere Theil der beiden Blätter ist gewöhnlich mit ver- sponnen. Auch findet sie sich in den jungen Herztrieben der Pflanze. Die zusammengesponnenen Blätter werden von ihr in eckigen unregel- mässigen Löchern durchgefressen. Die Wohnung ist mit vielem Koth angefüllt. Die schwarzbraune Puppe liegt in einer gegen den Stiel hin befindlichen Blatthöhle, von zusammengewickelten Blattheilen umgeben. Falter-Entwicklung Juni und Anfang Juli. 4. Grapholitha succedana S. V. Raupe 2’ lang, schmutzig grünlichgelb, mit etwas dunkler durchscheinendem Darmkanal, Kopf honigbraun mit dunkleren Mund- theilen, Nackenschild aus einem zweigetheilten schwarzbraunen halben Oval bestehend. Afterende und alles übrige von der Körperfarbe. Die Raupe findet sich Ende August im Cytisus nigrieans in den Schoten, deren unreife Samenkörner sie verzehrt. Bei Oefinung der Schoten lässt sie sich an einem Faden hängend herab. Die Verpuppung erfolgt in Erd- oder Sandcocons. Falter im Mai und Juni. Bei der Zucht im Zimmer schon Mitte März bis Ende April. 5. Grapholitha pallifrontana Zell. Raupe 2—3'' lang, grünlich, vor der Verwandlung zinnober- roth, mit einzelnen feinen Härchen besetzt. Kopf gelbbraun, Mundtheil braun, Nackenschild gelbröthlich, mit zwei fast viereckigen dunkelbraunen Flecken. Aftersegment gelb- 29 röthlich. Brustfüsse mit gelben Spitzen, die übrigen Füsse von der Körperfarbe. Die am 15. August 1861 eingesammelten Raupen, nach welchen die vorstehende Beschreibung aufgenommen ist, unter denen nur Eine von grünlicher Farbe bemerkt wurde, fanden sich theils an, theils in den Schoten von Astragalus glycyphylios, deren unreife Samen ihnen zur Nahrung dienen. Einige verkrochen sich in Löchern an den Holzwänden des Raupenkastens oder in Korkstückchen, andere legten theils mit Sand oder Erde bedeckte, tleils feste weisse Gespinnste an Lolzstückchen etc. zur Verpuppung an. Falter Ende Mai, Juni und Juli. Bei Zimmerzucht schon im April. Nach Mittheilungen von Frankfurter Entomologen sind die Rau- pen schon Anfangs August erwachsen, und es ist der Uebergang ihrer grünlichen Nörperfarbe vor der Verwandlung in schönes Hochroth von diesen bestätigt worden. 6. Grapholitha vaceiniana Zell. [2] Raupen 3°' lang, schlank, flüchtig, auf dem Rücken bis zur Schwanzklappe mit schwarzgrau durchscheinendem Darmcanal, an den Seiten grüngelblich, später schmutzig dunkelgrün. Kopf honiggelb, später braun, Nackenschild in dreitheilig abgerundeter Form schwarz, die übrigen von der Körperfarbe, Die Raupe findet sich Mitte Juni und im Juli an Vaceinium myrtillus, wohl auch an V. uliginosum und V. vilis idaea in den oberen zusammengesponnenen Blättern, von welchen sie die Oberhaut verzehit. Verpuppung in der Erde zwischen abgefallenen Blättern. Falter im Mai und Juni. Bei Zimmerzucht schon Ende März. Die ersten Stände von Eupleuris striatella und Parasia paucipunctella beschrieben von A. Gartner in Brünn. An trockenen, sonnigen, von der Cultur unbeleckten Stellen kommt Eupt. striatella in der Brünner Umgebung nicht selten vor, 30 am häufigsten aber trafich sieauf einer Waldwiese, welche im Monate Juni zahlreiche Gruppen von blühender Anthemis tinctoria L. gelb färbte und wo sich der Falter vorzüglich diese Blumen zur Ruhestätte auserkor. Wenn ich durch diese constante Erscheinung mich veranlasst fand, zur Herbstzeit die noch unbeschriebene Raupe von Eupl. stria- tella zu suchen, so geschah diess weniger in der Hoffnung, sie an genannter Pflanze zu finden, als vieimehr einen Versuch zu absol- viren, ehe ein anderer von den in petto gehaltenen an dieReihe kam. Aber glücklicher Weise traf ich den Nagel auf den Kopf, denn ich entdeckte in dem harten Fruchtboden dieser Pflanzenköpfe ein Räup- chen, welches darin Gänge bohrt und sich von dem Fleischboden nährt. Weitere Beobachtungen erleichterten mir das Aufsuchen der Raupe dadurch, dass solche von ihr bewohnte Pflanzen zwischen den Samenhülsen gelbbraune Mehlhäufchen enthielten; nachdem auch die Raupe im Freien erst vor Eintritt der Winters ihren Aufenthalt ver- lässt, so war es nicht schwer, dieselbe in Mehrzahl einzusammeln und hiedurch die Zucht sicherzustellen. Die Grundfarbe der erwachsenen Raupe ist weiss, auch gelblich- oder bräunlichweiss, auf dem Rücken mit drei durch die Ringein- schnitte unterbrochenen rostrothen Linien, wovon die mittlere feiner ist als die ihr zur Seite laufenden; lateral je noch eine solchgefärbte Punktreihe, welche jedoch erst vom vierten Gelenke beginnt; die bräunlichen Ringe der Stigmen kaum sichtbar. Kopf herzförmig, röthlich braun, später umbrabraun, Halsschild glänzend, bräunlich, durch eine schwache lichte Linie getheilt, in welchen der kleine Kopf bis zu den Herzlappen eingezogen ist, die durchscheinen. Die Fläche und das braune Kopfdreieck bräunlich weiss, Mund dunkelbraun. Bauch und Füsse wie die Grundfarbe des Oberkörpers; Kopf und Aftertheil behaart. Temperament nicht lebhaft, Gang nicht behende, dabei das Leibende gewöhnlich nach der rechten Seite gekrümmt. Im Frühjahre verliess ein Theil der Raupen die Samenköpfe und verspannen sich in weisslichen Gespinnsten entweder an der Ecke des Behältnisses oder an den Samenscheiben zur Puppenruhe. Die Puppe ist lichtbraun, kurz, bauchwärts gebogen und dadurch die Rückseite convex; die Ringeinschnitte dunkler; die Flügelscheiden sind schmal und lang und lassen nur den Cremaster frei, welcher in 31 der Mitte einen Einschnitt hat, hiedurch zweibögig wird und reichlich mit kurzen Härchen besetzt ist. Im Juni begann in den Morgenstunden die Falterentwicklung. An die Entdeckung der Raupe von Eupl. striatella knüpfte sich auch jene der noch unbekannten Par. paucipunctella, welche zu gleicher Zeit in derselben Pflanze und ebenfalls in deren Samenboden in einem engen kreisrunden Gange lebt, diesen aber bis zur Falter- entwicklung nicht verlässt. In ihren Sitten und ihrem Aussehen gleicht sie der in den Samen von Arctium lappa lebenden Parasia lappella ; selbst die Gestalt der Puppe hat sie mit dieser gemein. Allein Par. paucipunctella lässt ihren Aufenthalt in der Samenscheibe der Anthemis tinctoria durch kein äusseres Merkmal erkennen, wogegen /Zappella beim Beginn des Winters in den trockenen Klettenköpfen einen Theil der Samen so fest zusammenleimt, dass er sich als ein unzertrennliches Stück leicht herauslösen lässt. Es gibt daher zur Ermittlung der Anwesen- heit der Paueipunctella-Raupe kein anderes Mittel, als jeden Samen- kopf aufzuschneiden, wobei nicht nur viele Thiere beschädigt, sondern auch die Puppenverwandlung vereitelt wird. Delogirte Raupen bohren sich nicht mehr ein, sondern gehen zu Grunde. Obwohl ich pauei- punctella und striatella in ihren ersten Ständen bereits vor zwei Jahren kennen lernte, so ist die Verspätung dieser Mittheilungen eben dem Umstande zuzuschreiben, dass ich nicht alle Samenköpfe aufschnitt und hiedurch die Absonderung illusorisch machte, denn beide Falterarten kamen darin vermischt zum Vorschein. Zur Ver- meidung allenfälliger Voraussetzungen sah ich mich genöthigt, die Zucht nochmals vorzunehmen, die auch evident herausstellte, dass meine Aufschreibungen richtig waren, worüber ich zwar keinen Zweifel hegte, weil paucipunctella mit den bis jetzt bekannten Raupen und Puppen von Par. lapella und carlinella eine frappante Aehn- lichkeit hatte. Ausserhalb der Wohnung erscheint die Raupe halb eingerollt, in der Regel unbeweglich; strengt sie sich zu einer Thätigkeit an, so besteht diese bloss im Herumwälzen, Strecken und im Zusammen- ziehen, ohne von der Stelle zu kommen. Sie ist nackt, glänzend weiss, mit einem kleinen, herzförmigen, dunkelbraunen Kopfe, das Hals- schild führt eine ebenfalls dunkelbraune Figur und ist durch einen lichten keilförmigen Strich getheilt, wodurch ersteres zweizipfig wird. Ringe wulstig, Aftertheil schmal mit einem braunbesprengten und 32 behaarten Schildehen. Bauch von der Farbe des Oberkörpers, Füsse unausgebildet, Krallen bräunlich. Nach einmaliger Ueberwinterung verwandelt sie sich im Laufe des Monates April zur Puppe, welche kurz, robust, rückseits convex ist. Kopf rund, Flügelscheiden schmal und langgestreckt, nur den Cremaster frei lassend, welcher keine besondere Auszeichnung bietet, sondern rund und bauchwärts flach ist. Die Entwicklung des Falters tritt nach einer vierwochentlichen Puppenruhe in den Morgenstunden, und die Schwärmezeit in der Abend- dämmerung ein. Er ist bedeutend seltener als ströatella. Anzeigen. Von „Esper, die Schmetterlinge in Abbildungen nach der Natur mit ete.“ Aeltere Original-Ausgabe, ist der V. Band. Die Spanner. 1794. Text, so weit erschienen, mit illustrirten Abbildungen vollständig, ungebun- den zu verkaufen. Anfragen und Preis-Angebote franco zu richten an C. F. D. Hofmann in Regensburg Lit. C. Nr. 98. Zellers verdienstliche Arbeit über die Crambiden (Chilonidarum et Crambijarum genera et species). deren Inhalt wir auf p. 324 unseres vorjährigen Bandes angezeigt, ist in der Buchhandlung von Hempel und Wiegandtin Berlin zu bekommen. Ebendaselbst sind auch Exemplare von Loews Monographs of North American Diptera (Washington, Smiths. Inst. 1862), ausser einigen Monographien das System und die Terminologie enthaltend, vorräthig. Von Lederers Beitrag znr Kenntniss der Pyralidinen wurden einige Separatabdrücke auf besserem Papier angefertigt, die wir mit schwarzen Kupfertafeln a 3 fl., mit colorirten a 6 fl. 25 kr. berechnen, wenn die Bestellung bei uns directe erfolgt. Im Buchhandel würde sich der Preis für schwarze Exemplare auf 4 fl., für colorirte auf 9 fl. 50 kr. stellen. Die Redaction. \erantwortl. Redaeteure u. Herausgeber: Julius bkederer und Ludwig Miller. edruckt beikarl Veberreuter. Alserstrasse Nr. 24. WIENER Eniomoloeische Monatschrift. Redaction und Expedition: In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 20. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Ar. 2. VIII. Band. Februar 1864. Beiträge zur Kenntniss der europäischen Haltieinen. Von F. Kutschera. (Fortsetzung.) 49. L. atrieillus Gyli. Ovatus, convexus, nitidus; epistomate cum labro, pectore abdomineque nigropiceis; capite thoraceque rufo- brunneis, aeneomicantibus; elytris griseo-testaceis, sutura an- gustius fusca; antennarum basi pedibusque pallide testaceis, femoribus posticis brunneis, plus minusve infuscatis: thorace transverso antice compresso evidentius punctulato; elytris humeris oblique, apice subsingulatim rotundatis, erebre ac profunde con- fuse seriatimve punctulatis. Tibiarum posticarum spinula apicali brevi. Alatus aut apterus. Long. 1114". — Lat. %— Ya. JS Aedeagus canaliculatus, modice ineurvatus, apice dila- tatus, triangulariter acutus. Abdominis segmentum ultimum integrum. Foud. Redt. Fn. Aust. ed. I. g. 545. p. 534. — ed. II. g. 1067. p. 942. — Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Dischl. III. 1922219% Haltica atrieilla Gyl]. Ins. su. III. 540. 16. — Duftsch. Fn. Aust. Ill. 256. 12.— Zett. Ins. Lapp. 223. 10. Thyamis atricilla Steph. Ill. br. ent. Mand. IV. 309. — id. Man. of br. Col. 296. 2315. Teinodactyla atricilla All. Aun. d. 1. Soc. ent. d. Fı. 3. S. VI. 1860. 108. 57. Teinodactyla fuscicollis Foud. Ann. d. l. Soe. Linn. VI. 1859. 287. 31. Wiener entomol. Monatschr. VII. Ba. 3 Diese in der Färbung ziemlich beständige Art kennzeichnet sich vor den Verwandten im Allgemeinen durch den metallischen Glanz des immer rothbraunen Kopfes und Halsschildes, die an den Schultern stumpf abgerundeten schmutziggelben Flügeldecken, die stärkere Punktirung des Halsschildes wie der Flügeldecken; von L. lateralis Var. ce und d unterscheidet sie noch insbesondere das breitere, gewölbtere, seitlich stärker gerundete Halsschild, die an der Basis schmäleren Flügeldecken mit schmal schwärzlichem Nahtsaume, die blassgelben Beine, an denen nur die Hinterschenkel dunkler gebräunt sind, der kurze Hinterschienendorn etc. Die gleichfalls sehr ähnlichen L. melanocephalus Gyll. und L. atriceps m. weichen aber durch flachere Wölbung, schwärzlichen Kopf, noch kürzeres röthlichgelbes, fein punktirtes Halsschild, blassgelbe an den Schultern breitere, am Ende mehr zugespitzte und zusammen abgerundete, dichter und feiner punktirte Flügeldecken, pechbraune Hinterbeine, an denen nur die Tarsen gelbbraun sind, etc. ab. Eiförmig, gewölbt, glänzend; Kopf bis auf die schwärzliche Mundgegend und Halsschild rothbraun mit Erzglanz; auch die Vorder- brust rothbraun, die anderen Theile der Brust und. der Bauch schwarz oder pechbraun; Flügeldecken grau- oder schmutziggelb mit schmalem, schwärzlichen vor der Spitze endigenden Nahtsaume; Fühlerbasis und Beine blassgelbbraun, mit rothbraunen auf dem Rücken und der Spitze mehr oder weniger schwärzlichen Hinterschenkeln; Hinterschienendorn und die äussersten Tarsenglieder sammt den Klauen bräunlich. — Kielung der Stirne schneidig, oberhalb stumpfer und in den Scheitel verlaufend, ohne deutliche Höckerchen, Scheitel äusserst fein gekörnt. Fühler länger als der halbe Körper, ihr 2. und 3. Glied gleich lang. Halsschild um mehr als die Hälfte breiter als lang, sehr gewölbt, mit tief herabgezogenen, gerundeten Seiten, deren verdickter Vor- sprung hinter den Vorderdecken fast ein Drittel der Randslänge ein- nimmt, es ist vorne seitlich zusammengedrückt und sehr deutlich und ziemlich stark punktirt, die Punkte bisweilen mit Runzeln ge- mengt, nur selten schwächer und feiner; die Zwischenräume sind äusserst fein narbig gekörnt; vor dem Schildchen zeigt sich bisweilen ein seichtes Grübchen; die glatte Seitenrandschwiele ist deutlich. Die Flügeldecken an der Basis nur wenig breiter als das Halsschild, mit stumpf abgerundeten Schultern und schwacher Beule bilden ein regelmässiges Oval und runden sich an der Spitze schwach einzeln ab, mit äusserst stumpfen Nahtwinkeln; sie sind etwas durchscheinend, 35 ihre Punktirung ist stark und verworren, nach der Spitze zu etwas feiner, die Punkte auf der Vorderhälfte bisweilen undeutlich gereiht; der Kerbstreifen am Rande stark. Bauchsesmente stark punktirt. Flügel selten vollständig entwickelt, meist fehlend. Hinterschienendorn kurz. Beim @ ist das letzte Bauchsegment einfach, nur am Aussen- rande Jeicht gebuchtet und das 1. Vordertarsenglied etwas erweitert. Die Art variirt nur durch etwas dunklere Färbung und mit stärkerer Runzlung gemengte Punktirung; bei weniger ausgereiften Stücken ist der Erzglanz des Kopfes und Halsschildes wenig bemerkbar. Ziemlich überall verbreitet, jedoch nicht allzu häufig; im Früh- linge. Findet sich auch in Algerien. Die Chrysomela atrieilla Linne hat bis in die neueste Zeit eine verschiedenartige Deutung erfahren; von vielen Autoren in sum- marischer Weise auf die gelben Longitarsus-Arten mit schwärzlichem Kopfe, Nahtsaume und Unterleibe angewendet, war diesem Artbegriffe von Paykull, den Verfassern der Ent. Hefte und Illiger eine noch weitere Ausdehnung gegeben und sogar die Mehrzahl der ganz gelb gefärbten Longitarsen als Varietäten damit verbunden worden. Nach- dem jedoch von Herrn Waterhouse*) die Chrys. africilla L. nach den Typen der Linne&’schen Sammlung als identisch mit Psylliodes affinis Pk. erkannt worden ist und auch von den nachfolgenden Autoren keine genügende Charakteristik derselben gegeben wurde, so wäre für die vorliegende, so wie für die folgende Art die Nomen- clatur Gyllenhall’s festzuhalten, welcher zuerst die ähnlichen Longitarsus-Arten genauer unterschieden und diese beiden Arten treffend charakterisirt hat. 41. L. melanocephalns Gyll. Oblongo-ovatus, modice convexus; capite, pectore abdomineque nigropiceis; thorace rufotestaceo; elytris testaceis, sutura anguste fuscescente, antennarum basi, pedibus anterioribus tarsisque posticis pallide ferrugineis, femo- ribus et tibiis posticis nigrofuscis: thorace breviore subtiliter punctulato; elytris humeris modice prominentibus, apice con- junctim subacuminatis, distinetius confertim confuseque punctu- latis. Tibiarum posticarum spinula apicali breviuscula. Alatus, Long. 19,’ —11,", — Lat, N, *) Notes on Ohrysomelidae inthe Linneean and Banksian collections in den „Transactions of the Entom. Soc. of London. 3. Ser. Vol. I. P. 1.“ = 3” 36 Var. 1. idem, femoribus anterioribus fuscescentibus. Var. 2. Capite, sutura, abdomine femoribusque posticis dilutioribus aut plus minusve rufescentibus. 3. Aedeagus profunde canaliculatus, apice lanceolatus. Foud. — Abdominis segmentum ultimum triangulariter emar- ginatum, ejusdem basis in medio laevigata et plus minusve impressa. Haltica melanocephala Gyll. Ins. suec. III. 555. 19. — Zett. Ins. Lapp. 223. 11. Longitarsus melanocephalus Bach. Kf. F. f. N. u. M. Dtschl. III. 153. 23. Teinodactyla melanocephala All. Ann. d. ]. Soc. ent. d. Fr. 3. Ser. :VIM. 1860. 111. 59. Haltica atricapilla Dftsch. Fn. Aust. III. 257. 13. Teinodactyla atricapilla Foud. Ann. d. ]. Soc. Linn. VI. 1859. 288. 32. Thyamis confinis Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV. 310. — id. Man. of br. col. 296. 2318. Chrysomela atricilla Marsh. Ent. br. I. 200. 74. (teste Waterhouse). Galeruca atricilla Pk. Fn. su. II. 102. 213 (ex paıte) an var. ß.? Haltica atricilla E. H. II. 86. 49 (ex parte). — Ill. Mag. VI. 166. 131 (ex parte) an Var. 2? Teinodectyla atrieilla Foud. Ann. d.]. Soc. Linn. VI. 1859. 276. 24? Etwas flacher gewölbt als L. atricillus Gyll. und durch die bereits dort erwähnten Merkmale von demselben leicht zu unter- scheiden. Länglich eiförmig; Kopf, Brust mit Einschluss des Proster- nums und Bauch pechschwarz; Halsschild gelbroth, dessen Vorder- rand durch den durchscheinenden schwärzlichen Hintertheil des Kopfes oft dunkler erscheint; Flügeldecken blass röthlichgelbbraun mit schmaler, schwärzlicher Naht, welche bis an die Spitze reicht; Schildchen schwarz. Fühlerwurzel und Vorderbeine bis auf die pechbraunen Hüften gelbbraun; Hinterbeine schwarzbraun mit Ausnahme der gelb- lichen Tarsen; bisweilen sind auch die Vorderschenkel bräunlich. Bei weniger reifen Individuen ist der Kopf, die Naht, die Unterseite sammt den Hinterbeinen rothbraun, nur die Mundgegend und die 37 Hinterschenkelspitze bleiben schwärzlich; auch das Halsschild und die Flügeldecken werden entsprechend blässer. — Kielung der Stirne scharf, Höckerchen völlig undeutlich, Scheitel äusserst fein wellen- förmig gerunzelt; Fühler von mehr als halber Körperlänge, ihr 2. und 3. Glied gleich lang; die Glieder des @ stärker. Halsschild mässig gewölbt, glänzend; beim © fast 2mal so breit als lang, beim Q etwas weniger breit, an den tief herabgehenden Seiten gerundet; die Verdickung des Seitenrandes hinter den Vorderecken nimmt ein Drittel seiner Länge ein; es ist mit feinen, oft undeutlichen, manch- mal mit Runzeln gemischten Pünktchen bedeckt, mit deutlich abge- setzter glänzender Seitenrandschwiele. Die Flügeldecken mässig gewölbt und nach der Spitze hin flach abfallend, an den Schultern deutlich breiter als das Halsschild mit ziemlich markirter, glänzender, fein punktirter Beule, hinter derselben bis zur Mitte gerundet erweitert und von da zur Spitze sehr allmälig zugerundet und gemeinschaftlich stumpf zugespitzt mit schärferen Nahtwinkeln; sie sind dicht mit feinen aber deutlichen, höchstens vorne in kurze unregelmässige Reihen gestellten Pünktchen bedeckt; diese sind an der Spitze feiner und schwächer und mit Unebenheiten oder Runzlungen gemengt. Bauch- segmente deutlich und etwas runzlich punktirt; bei den © zeigt das letzte Segment eine glatte, glänzende, kielförmige Längslinie, bei den g ist es dreieckig ausgeschnitten und zeigt längs der Mitte eine glatte Stelle, in welcher sich ein mehr oder weniger deutlicher Ein- druck befindet. Geflügelt. Die Hinterbeine sind sehr stark und kräftig mit ziemlich kurzem, gebogenen, aber etwas längeren Schienendorn als bei L. atrieillus. 1. Vordertarsenglied beim Q stark erweitert und viel breiter als bei den Vorhergehenden. Ueberall ziemlich häufig; im Frühlinge und Sommer auf Triften und Rainen. Ob T. atrieilla Foud. ]. c. von der vorliegenden Art specifisch verschieden sei oder auf blossen Varietäten derselben beruhe, vermag ich bei dem Umstande, als Original-Typen derselben zum Vergleiche mangelten, nicht zu entscheiden. Der Hauptunterschied beruht nach ihm auf der mehr länglichen, weniger eiförmigen Gestalt und der deutlicheren Punktirung; so wie auch die Bildung des Aedeagus und des letzten Bauchsegments des @ eine andere sein soll. Ebensowenig vermag ich ein von Herrn v. Kiesenwetter freundlichst mitgetheiltes Exemplar der Teinodactyla crassicornis Foud., welches von diesem Autor selbst herrührt, von der vor 38 liegenden Art zu unterscheiden, und kaun darin nur ein unausgefärbtes, ganz blassgelbes Individuum derselben, wie solche bisweilen vorkom- men, erkennen. 42. I. atriceps m. Öblongo-ovatus, subconvexus; capite, scutello, pectore abdomineque nigro-piceis; thorace rufo-testaceo, elytris pallide testaceis, sutura anguste fuscescente; antennarum basi, pedibus anterioribus tarsisque postieis pallide testaceis, femo- ribus postieis »igrofuseis, cum tibiis fuscescentibus: thorace brevi, subtiliter punetulato; elytris humeris latius prominen- tibus, apice conjunctim subacuminatis, dense ac profunde con- fuse punetulatis. Tibiarum posticarum spinula apicali brevius- cula. Alatus. — Long. %Y,—1'". — Lat. 2%". Var. Capite, sutura, abdomine, femoribus tibiisque postieis dilutius fuscescentibus aut rufescentibus. JS. Abdominis segmentum ultimum triangulariter emargi- natum, basi in medio laevigatum et leviter impressum. In Bau und Färbung dem Vorigen äusserst ähnlich; aber seine viel geringere Grösse, etwas flachere Wölbung, der bleichere Ton aller gelb- gefärbten Theile, die weit gröbere und tiefere Punktirung und stärker markirte Schulterbeule der Flügeldecken sprechen für die Trennung desselben; dem L. piciceps Foud. dem Colorit und der Grösse nach ähnlich, jedoch durch anderen Umriss, breiteres Halsschild, viel gröbere Punktirung der mehr gerundeten hinten zugespitzten Flügel- decken und die fein schwärzlich gesäumte Naht, längere Hinterbeine etc. leicht zu unterscheiden. Länglich eiförmig, schwach gewölbt, mässig glänzend; Färbung wie bei dem Vorigen, nur mit dem Unterschiede, dass das Halsschild heller röthlichgelb, die Flügeldecken und Vorderbeine sehr. bleichgelb- braun gefärbt erscheinen; die Hinterschienen sind meist nur an der Wurzel mehr oder weniger gebräunt. Stirne und Fühler wie bei dem Vorigen; Halsschild ebenfalls kurz, an den Seiten weniger gerundet und flacher gewölbt; es ist beinahe glatt oder nur äusserst fein punk- tirt; bei einem der mir vorliegenden Stücke tritt die Punktirung ebwas deutlicher horvor; die Flügeldecken viel breiter an den Schul- tern als das Halsschild mit vorspringender, glänzender, fein punktirter Beule; sie sind länglich eiförmig, an den Seiten sehr allmälig bis hinter die Mitte erweitert, zur Spitze hin schmal. zugerundet und 39 gemeinschaftlich stumpf zugespitzt, mit schärferen Nahtwinkeln; sie sind weit gröber und tiefer dicht verworren punktirt als bei L. mela- nocephalus. Geflügelt. Bauch runzlich punktirt; beim Q ist, das letzte Bauchsegment ähnlich gebildet wie bei dem Vorigen und das 1. Vorder- tarsenglied ebenfalls stark erweitert. Hinterschienendorn mässig lang. Oesterreich, Steiermark. 43. L. Lycopi Foud. Oblongo-ovatus, convexus, nitidus; supra rufo- testaceus, capite obscure ferrugineo cum labro epistomateque piceis; elytris pallidioribus, sutura fuscescente aut ferruginea; pectore abdomineque nigro-piceis; antennarum basi pedibusque testaceis, femoribus posticis ferrugineis, apice plus minusve in- fuscatis: fronte encarpis distinctioribus; thorace brevi tenuissime, elytris distinetius et basin versus subseriatim punctulatis; his oblongo-ovatis, humeris prominulis, apice subsingulatim rotun- datis. Tibiarum posticarum spinula apicali longiore. Alatus, aut alis incompletis. Long. 1%— 75". — Lat. Y—Y,'". Var. 1. Supra colore dilutius testaceo, sutura ferruginea, abdominis apice pygidioque plus minusve ferrugineis. Var. 2. Thorace ruguloso-punctulato, elytris profundius punctatis, punctis basin versus distinctius seriatis. JS. Aedeagus canaliculatus, paullulum contraetus, apice depressus, breviter lanceolatus. Abdominis segmentum ultimum laeve vix depressum Foud. Teinodaetyla Lycopi Foud. Ann. d.1. Soc. Linn. VI. 1859. 305. 41. Teinodactyla abdominalis All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. 3. Ser. VIII. 1860. 119. 67. Teinodactyla tantula F oud. Ann. d.]. Soc. Linn. VI, 1859. “ 307, 42? Teinodactyla brunniceps All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. 3. Ser. VIIL 1860. 138. 85? Eine der kleinsten Arten in der Gattung, wenig grösser als L. pusillus Gyll., aber ovaler, gewölbter und durch stärkere deutlicher gereihte und weniger dichte Punktirung der Flügeldecken, ihre bräun- liche Naht und die abweichende Bildung des letzten Bauchsegments in beiden Geschlechtern ete. hinlänglich verschieden; von den drei zunächst folgenden durch die geringere Grösse, schmälere länglich- 40 eiförmige Körperform, längeren Hinterschienendorn etc. leicht zw unterscheiden. Länglich eiförmig, gewölbt, ziemlich glänzend. Kopf. dunkel rothbraun, vorne über dem Munde und dieser selbst schwärzlich ; Halsschild gelbroth oder röthlichgelbbraun, manchmal am durchschei- nenden Vorderrande bräunlich; Flügeldecken blass röthlichgelbbraun mit schwärzlicher oder rothbrauner Naht und ebenso gefärbten Schild- chen. Brust und Bauch schwarzbraun, die Spitze des letzteren und des Pygidiums bisweilen rostroth. Fühlerwurzeln und Beine gelbbraun, die Hinterschenkel rostroth mit mehr oder weniger schwärzlicher Spitze; bei weniger ausgereiften Individuen ist das Colorit heller, namentlich der Kopf heller rothbraun, das Halsschild und die Flügel- decken blässer, die Spitze des Hinterleibs röthlich; bei frisch aus- gefallenen Individuen sind die Flügeldecken durchsichtig und von glasigem Ansehen. Kielung scharf, leicht gebogen, Stirnhöckerchen linienförmig, schmal und flach, vom Scheitel durch einen feinen Strich geschieden. Scheitel äusserst fein granulirt, Fühler von mehr als halber Körperlänge, ihr 2. Glied etwas länger als das 3.; Halsschild bei den © fast 2mal so breit als lang, bei den J' etwas schmäler, an den Seiten stark abfallend und schwach gerundet, die Verdickung des Seitenrandes hinter den Vorderecken wenig vorspringend; es ist mehr oder weniger fein und bei vielen Individuen etwas runzlich punktirt; bei anderen Individuen wieder sind die Punkte sehr fein und fast verloschen; die Schwiele inner des Seitenrandes undeutlich abgesetzt, Flügeldecken länglich oval, gewölbt, an den Schultern deutlich breiter als das Halsschild mit mässig markirter Beule; sie erweitern sich etwas nach rückwärts bis über die Mitte und runden sich mit etwas stumpfen Nahtwinkeln sehr schwach einzeln ab; sie sind stärker als das Halsschild punktirt, von der Basis bis über die Mitte sind die Punkte in Längsreihen geordnet und verfeinern sich an der Spitze; bei manchen Individuen sind die Reihen weniger deutlich, die Punkte feiner und mehr verworren; der Kerbstreifen am Seitenrande stark. Die beiden ersten Bauchsegmente sind zerstreut, die folgenden stärker und quer runzlich punktirt, das letzte glänzend ohne deutlicher Punktirung; dieses ist beim J' an der Basis etwas eingedrückt und ohne Ausrandung an der Spitze; bei den © ist der Bauch häufig, wahrscheinlich in Folge der starken Eierentwicklung stark angeschwollen und von den Flügeldecken unbedeckt, mit der Spitze stark nach unten gekehrt. Geflügelt; nach Foudras sollen sich auch 4 flügellose Individuen und solche mit unentwickelten Flügeln vorfinden. Hinterschienendorn ziemlich lang und bräunlich. 1. Vordertarsenglied des J wenig erweitert. An feuchten und sumpfigen Orten auf verschiedenen Mentha- Arten und Lycopus europaeus, den ganzen Sommer und Herbst bei Wien häufig und wohl auch in anderen Gegenden Deutschlands nicht selten; auch in Frankreich, England, Griechenland. T. tantula Foud. (T. brunniceps All.) vermag ich nach einen durch die Güte Herın v. Kiesenwetters mir zur Ansicht mit- getheilten Original-Stücke aus Foudras Hand von der vorliegenden Art nicht zu unterscheiden. Nach Foudras gleicht sie in Gestalt, Grösse und Färbung völlig dem L. Lycopi, und soll sich durch viel stärkere und deutlichere Punktirung, durch kürzere Fühlerglieder, durch deutlichere Punktreihen der Flügeldecken und abweichende Bildung des Aedeagus unterscheiden. Ich halte sie für eine Varietät des L. Lycopi von blässerer Färbung und stärkerer Entwicklung der Sculptur, wie sich denn wirklich unter einer grösseren AffZahl des L. Lycopi die verschiedensten Abstufungen in beiden Beziehungen wahrnehmen lassen. T. abdominalis All. dürfte von L. Lycopi eben- falls kaum specifisch verschieden sein und auf Individuen von mehr röthlichem Colorit und stärkerer Punktirung basirt sein. — Ob H. abdominalis Dftschm. III. 262. 24. auf diesen Käfer zu beziehen sei, ist schwer festzustellen; er erwähnt weder die Sculptur der Flügel- decken noch den dunklen Nahtsaum. 44. I. eurtus All. Late ovatus, valde convexus, nitidus; capite, scu- tello, pectore abdomineque nigro-piceis; thorace rufo vel plus minusve infuscato, elytris pallide testaceis, sutura anguste fus- cescente; antennarum basi pedibusque testaceis, femoribus postieis ferrugineis, apice infuscatis: fronte encarpis parum distinctis; thorace transverso subtiliter ruguloso- punctato; elytris latius- eulis humeris valde prominentibus, apice subsingulatim rotun- datis, fortius at minus dense, confuse seriatimve punctulatis. Tibiarum posticarum spinula apicali brevi. Alatus. Long. 2/; —h. Lat. IN, Var. 1. idem, capite, abdomine pygidioque rufo-piceis, sutura ferruginea; aut totus colore dilutiore (juniores). Var. 2.a.Paullo major, convexior, nitidissimus; subtus dilute piceus; thorace laeviusculo elytrisque pallide testaceis pellueidis, SS [5 capite et sutura vix obseurioribus. Long. Y%,—1''. Lat. Y,— 24". (ex Alpibus). b. Apterus, elytris humeris minus prominentibus. JS. Abdominis segmentum ultimum integrum, apice vix emarginatum, lineola longitudinali leviter impresso. Teinodactyla curta (pratensis) All. Ann. d. l. Soc. ent. d. Er. 3. Ser. VIlI.-1860. p. 832 et’137. 84 Eine der kleineren Arten dieser Reihe ist sie wie die folgende Art vor den Verwandten durch gewölbtere und im Verhältniss zur Länge breitere Flügeldecken mit stark vorspringender Schulterbeule ausgezeichnet; in der Färbung äusserst ähnlich dem L. Lycopi, aber etwas grösser, namentlich viel breiter und gewölbter und von stär- kerer und verworrenerer Punktirung der Flügeldecken; der Hinter- schienendorn ist viel kürzer, beim © der Hinterleib nicht angeschwollen; in ihren unausgefärbten Stücken zeigt sie einige Aehnlichkeit mit L. lZuridus, ist aber viel kürzer und gewölbter, hat stärker markirte Schultern, verworrene feinere Punktirung etc. Stark gewölbt, breiter eiförmig, glänzend; Kopf, Brust und Hinterleib bei reifen Individuen pechschwarz, bei weniger ausgereiften ins Rothbraune oder Rostrothe übergehend; Halsschild röthlich oder rothbraun, häufig an den Seiten und am durchscheinenden Vorder- rande bräunlich; Schildchen schwärzlich oder braun. Flügeldecken blassgelbbraun mit feinem schwärzlichen oder rostrothen Nathsaume ; Fühlerwurzeln und Beine gelbbraun, Hinterschenkel rostroth mit schwärzlicher Spitze, die äusseren Tarsenglieder bräunlich. Stirne scharf gekielt, Höckerchen schmal und glänzend, aber wenig deutlich; Scheitel fein gekörnt und krummlinig gerunzelt. Fühler länger als der halbe Körper; ihr 2. und 3. Glied gleich lang. Halsschild quer, sehr gewölbt, an den Seiten wenig gerundet, mit mässig verdicktem Vor- sprunge hinter den Vorderecken, um die Hälfte breiter als lang; fein und mehr oder weniger deutlich runzlich punktirt, mit mässig abgesetzter Schwiele inner dem Seitenrande. Flügeldecken stark ge- wölbt, gleich an der Wurzel viel breiter als das Halsschild, mit stark vorspringender glatter Schulterbeule, kaum um die Hälfte länger als breit, mit wenig gerundeten, bis auf zwei Drittheile ihrer Länge fast gleich breiten Seiten, an der Spitze schwach einzeln ab- gerundet, mit stumpfen Nahtwinkeln; sie sind mässig dicht und ziemlich stark, nach der Spitze zu feiner, verworren punktirt, die 43 Punkte an der Basis hin und wieder in kurze Reihen gestellt; Kerb- streifen am Seitenrande stark. Geflügelt. Hinterleib runzlich punktirt. Beim & ist das letzte Bauchsegment einfach, an der Spitze kaum ausgerandet, mit einem dunkleren feinen Längsstrich in der Mitte; das 1. Vordertarsenglied sehr deutlich erweitert. Hinterschienen- dorn kurz. Ganz ausgefärbte Stücke der typischen Form selten, häufiger die Var. 15 nach Allard auf Echium vulgare; in Oesterreich, Steier- mark, Frankreich. Die Varietät 2 a und. b ist etwas grösser und noch gewölbter und weicht von der typischen Form hauptsächlich durch. weniger aus- gesprochene fahlere Färbung, stärkeren fast metallischen Glanz und Glätte der Oberseite ab. Kopf, Unterseite, Naht und Hinterschenkel sind mehr oder weniger bräunlich, Halsschild und Flügeldecken blass gelbbraun und etwas durchscheinend; die Punktirung variirt in der Stärke, ist namentlich auf dem Halsschild oft sehr schwach und fein und lässt es beinahe glatt erscheinen. Bemerkenswerth ist das Vorkommen flügelloser Individuen, deren Flügeldecken weniger vor- springende Schultern und mehr eiförmige Gestalt zeigen. Diese Form wurde von Herrn Scheffler wiederholt. auf dem Schneeberge in Oesterreich in: einer Höhe von 4000' gesammelt und dürften die bemerkten Verschiedenheiten örtlichen und climatischen Einflüssen zuzuschreiben sein und bei dem Mangel sonstiger charakteristischer Merkmale kaum hinreichen, um darauf eine selbstständige Art zu errichten. 45. I. substriatus m. Late ovatus, modice convexus, nitidus; capite, pectore abdomineque nigro-piceo, thorace rufo-testaceo, elytris testaceis, sutura anguste ferruginea; antennarum basi pedibusque testaceis, femoribus posticis ferrugineis, apice infuscatis: fronte encarpis distinctis, thorace brevi subtiliter punctulato, elytris latiusculis humeris valde prominentibus, apice subconjunetim rotundatis, distinctius punctulatis, punctis dorsalibus seriatim dispositis. Tibiarum posticarum spinula apicali brevi. Alatus. Long. 43 —3/,'". Lat. Yy—yz"". Var. Capite, abdominis apice pygidioque plus minusve ferrugineis, sutura elytrorum rufescente. S. Abdoninis segmentum ultimum integrum, apice vix emarginatum. Dem Vorigen sehr nahe verwandt in Gestalt und Färbung und nur ein wenig grösser, aber durch die geringere Wölbung, das weit kürzere und glättere Halsschild, die über den Rücken deutlich, fast regelmässig gereihte Punktirung der Flügeldecken und die sehr deut- lichen Stirnhöckerchen wohl unterschieden. — Breiteiförmig, mässig gewölbt, glänzend; Kopf, Brust,und Bauch schwarzbraun, bei weniger aus- gereiften Stücken ist der Kopf und die äusseren Bauchsegmente sammt dem Pygidium mehr oder weniger röthlich; Halsschild rothgelb mit durch- scheinend bräunlichem Vorderrande, Flügeldecken blassgelb mit schmal bräunlich oder rostroth gesäumter Naht, Schildchen bräunlich. Fühler und Beine von der Färbung des Vorigen. Stirne scharf gekielt, Höckerchen sehr deutlich, länglich und durch fein eingeschnittene Linien markirt. Scheitel äusserst fein gekörnt und krummlinig gerun- zelt. Halsschild sehr kurz, fast 2mal so breit als lang, weniger ge- wölbt und feiner punktirt als bei L. eurtus, mit glatteren Zwischen- räumen, Flügeldeeken von derselben breiten Gestalt wie bei jenem, nur ein wenig länglicher und über den Rücken etwas flacher; ihre Nahtwinkel weniger stumpf und die Spitze daher fast gemeinschaftlich abgerundet; ihre Punktirung sehr deutlich und von der Basis bis über die Mitte hinaus mehr oder minder regelmässig gereiht, an der Spitze feiner und verworren. Geflügelt. Das Uebrige wie bei L. curtus. Nicht häufig. Ich sammelte ihn bisher nur einzeln an sumpfigen, feuchten Orten und Bächen. Er wurde von Herrn Scheffler auch aus den österreichischen Alpen mitgetheilt. 46. I. monticola m. Breviter ovatus, valde convexus, nitidus; capite, scutello, pectore abdomineque nigro-piceis; thorace laete rufo- testaceo, elytris pallide testaceis, sutura infuscata; antennarum basi pedibusque pallide testaceis, femoribus postieis ferrugineis, apice infuscatis: fronte encarpis parum distinctis, thorace trans- verso, subtiliter punctulato, elytris breviter ovatis, humeris vix prominulis, fortius ac profundius confuse seriatimve punctulatis, apice subsingulatim rotundatis. Tibiarum posticarum spinula apicali brevi. Apterus. Long. 3/,''. Lat. 143". Var. Abdominis apice et sutura dilutioribus. Sg. Abdominis segmentum ultimum integrum, apice leviter emarginatum. 45 Diese Art steht: ebenfalls in sehr naher Verwandtschaft zu L. eurtus All., doch bietet sie einige Unterscheidungsmerkmale, welche mich bestimmen, sie hier als selbstständige Art aufzuführen. Sie ist flügellos, von der Grösse des L. curtus; die schmalen stumpf abfal- lenden Schultern, der mehr eiförmige, mehr nach hinten weiter ge- rundete Umriss der Flügeldecken, die gröbere und weitläufigere Punktirung, der etwas breitere schwarzbraune Nahtsaum derselben unterscheidet sie von den typischen Individuen des L. curtus; schwie- riger ist die Unterscheidung von der flügellosen Alpen-Varietät des- selben; jedoch wird die entschiedenere Färbung, der mindere Glanz, die geringere Grösse und stärkere Punktirung sie noch mit Sicherheit unterscheiden lassen. Von den übrigen Arten mit pechschwarzem Kopfe ist sie durch den stark gewölbten kurzeiförmigen Uniriss, die schmälere Flügeldeckenbasis und von der Mehrzahl überdiess durch die geringere Grösse und stärkere Punktirung hinlänglich unterschieden. — Kurzeiförmig, stark gewölbt; Kopf, Schildchen, Brust und Bauch pechschwarz, Halsschild heil röthlichgelb, Flügeldecken blassgelb mit etwas breiterem, an der Spitze verschmälertem schwarzbraunen Naht- saume; Fühlerwurzel und Beine blassgelb, Hinterschenkel rostroth mit schwärzlicher Spitze, die äusseren Tarsenglieder bräunlich; manch- mal ist die Hinterleibsspitze und der Nahtsaum heller bräunlich. Kielung der Stirne schneidig, Stirnhöckerchen länglich, aber meist undeutlich; Scheitel äusserst fein gekörnt und quer gerunzelt; Fühler fast von 2 Drittel der Körperlänge; ihr 2. und 3. Glied gleich lang, Halsschild um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten schwach gerundet; die Verdickung des Seitenrandes hinter den Vorderecken nimmt fast ein Drittel seiner ganzen Länge ein; Seitenrandschwiele schwach abgesetzt; die Punktirung ist fein aber deutlich und ziemlich dicht, an der Basis hin und wieder zu Runzeln zusammengezogen, die Zwischenräume sind glatt. Flügeldecken ein nach rückwärts mehr erweitertes Oval bildend, sehr gewölbt, mit stumpf abfallenden, wenig über die Basis des Halsschildes vorragenden Schultern und flacher Beule, an der Spitze schwach einzein abgerundet, mit äusserst stumpfen Nahtwinkeln; sie sind bis über die Hälfte stark und tief, an der Spitze etwas feiner punktirt, an der Basis die Punkte hie und da gereiht; der Kerbstreifen am Seitenrande stark. Hinterleib runzlich punktirt. Flügel fehlen. Hinterschienendorn kurz. Beim JS ist das letzte 46 Bauchsegment einfach, an der Spitze leicht ausgerandet und das 1. Vordertarsenglied etwas erweitert. Ich sammelte mehrere Stücke an einem Bergabhange bei Maria Zell in Steiermark im August. 4%. L. Ballotae Marsh. Oblongo-ovatus, convexus, parum nitidus; capite ferrugineo, vertice et ore fuscescentibus; thorace, elytris, antennarum basi pedibusque pallide testaceis; femoribus posticis ferrugineis, apice infuscatis; pectore abdomineque nigris: thorace transverso tenuissime granuloso et subtiliter ruguloso-punctulato; elytris ovatis, humeris obtusis, apice conjunctim subacuminatis, fortius confertim punetulatis, punctis dorsalibus subseriatim dis- positis. Tibiarum posticarum spinula apicali perlonga. Apterus aut alis incompletis. Long. %%—1'". Lat. —4!". Var. Abdominis segmento ultimo pygidioque flavescentibus. JS. Aedeagus canaliculatus, prope basin modice contractus, apice obtuse lanceolatus Foud. — Abdominis segmentum ulti- mum apice carinulatum et breviter emarginatum. Chrysomela Ballotae Marsh. Ent. br. I. 205. 89. Thyamis Ballotae Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV. 312. 17. — id. Mann. of br. Col. 297. 2327. Teinodactyla Ballotae Foud. Ann. d. l. Soc. Linn. VI. 1859. 303. 40. — All. Ann. d. l. Soc. ent..d. Fr. 3. Ser. VII. 1860. 133. 81. In der Gestalt nicht unähnlich dem L. atricillus Gy1]., jedoch viel kleiner, von anderer Färbung und Sculptur etc.; den blassen Varietäten des L. dDrunneus Redt. ebenfalls nicht unähnlich, aber durch die stets schwarze Färbung der Brust und des Bauches, durch das etwas zugespitzte Ende der Flügeldecken und den langen Hinterschienen- dorn leicht zu unterscheiden. — Länglich eiförmig, gewölbt, matt- glänzend. Kopf rostroth, häufig mit dunklerem Scheitel, der Mund pechbraun; Halsschild und Flügeldecken blassgelbbraun, das Schildchen und manchmal auch die Naht fein rostroth; Brust und Bauch schwarz, die Spitze des letzteren und das Pygidium nicht selten röthlich. Fühler bis auf die dunklere Spitze und die Beine blassgelbbraun, die Hinterschenkel rostroth mit bräunlicher Spitze. Kielung der Stirne oberhalb stumpfer, nach unten schärfer, Stirnhöckerchen ziemlich unbestimmt, lanzetförwig und flach, von dem Scheitel durch einen 47 äusserst feinen Strich. gesondert; Scheitel äusserst fein gekörnt; Fühler länger als der halbe Körper, das 2. viel länger als das 3. Glied. Halsschild quer und beiläufig einundeinhalbmal so breit als lang, an den Seiten wenig gerundet und vorne seitlich etwas zusammen- gedrückt, der seitliche Vorsprung hinter den Vorderecken schwach; es ist mit feinen, aber deutlichen, mit Runzeln gemischten Punkten ziemlich dicht besetzt, mit äusserst fein narbig-gekörnten Zwischen- räumen. Die glatte Schwiele neben dem Seitenrande wenig abgesetzt. Die Flügeldecken eiförmig, runden sich an der Basis im flachen Bogen stumpf ab ohne markirte Schulterbeule, und verschmälern sich hinter der Mitte allmälig, ähnlich wie bei L. melanocephalus Gyll. zur gemeinschaftlich abgerundeten, etwas vorgezogenen Spitze und zeigen fast rechteckige Nahtwinkeln; sie sind stärker als das Halsschild bis an die Spitze gleichmässig und dicht punktirt, die Punkte längs des Rückens gereiht; bei entsprechender Vergrösserung erscheinen die Zwischenräume äusserst fein narbig gekörnt. Kerbstreifen am Seiten- rande stark. Flügel fehlen oder sind verkümmert. Bauchsegmente querrunzlich punktirt. Beim J zeigt das letzte Bauchsegment vor der kurz ausgerandeten Spitze eine feine Kiellinie. Hinterbeine sehr lang und kräftig, Hinterschienendorn mässig stark, aber sehr lang; das 1. Vordertarsenglied des J- wenig erweitert. In Oesterreich, Steiermark, Frankreich, England; nach Fou- dras und Allard auf Marrubium vulgare L. und Ballota nigra L. Zwei von Herrn von Kiesenwetter zur Ansicht mitgetheilte, aus Foudras Hand herrührende Stücke der T. canescens Foud. kann ich nur als blasse, unausgereifte Stücke der vorliegenden Art erkennen. 48. L. femoralis Marsh. Oblongo-ovatus, convexus, nitidus; capite rufo-ferrugineo, ore nigropiceo; thorace testaceo, elytris palli- dioribus, sutura tenere rufescente; scutello, pectore abdomineque nigris; antennarum basi pedibusque testaceis, femoribus posticis ferrugineis, apice infuscatis; tarsis extrorsum fuscescentibus; thorace subquadrato, ruguloso et tenuissime punctulato; elytris oblongo -ovatis, humeris prominulis, apice subconjunctim rotundatis, tenuissime confuse seriatimve punctulatis. Tibiarum posticarum spinula apicali longiuscula. Alatus. Long. 1, —114". Lat. a —?/;. Var. Scutello ferrugineo. 48 I. Aedeagus canaliculatus; canaliculo in media parte contracto, apice triangulari incurvato., — Abdominis segmentum ultimum leviter emarginatum. Foud., Chrysomela femoralis Marsh. Ent. br. I. 201. 76. Haltica femoralis Gyll. Ins. Su. IV. 657. 18—19. Thyamis femoralis Steph. Ill. br. Ent. IV. Mand. 309. rer id. Man. of br. col. 296. 2317. Teinodactyla femoralis All. Ann. d. l. Soc. ent. d. Fr. 3. Ser. VII. 1860. 123. 71. Longitarsus boppardiensis Bach. Kf. f. N, u. M. Dtschl, Ill. 152. 22. Teinodactyla pratensis Foud. Ann. d. 1. Soc. Linn. 1859. VI. 298. 37 (ommissa Synonymia). Chrysomela exoleta Linn. Fn. su. ed. II. 167. 54. (ex- clusa descriptione) et in collectione (tetse Water- house). Haltica atricilla Ill. Mag. VI, 166 et 131. 69 et 22. var. 7? Eine ansehnliche und ausgezeichnete Art und von den ähnlichen Arten röthlichgelber Färbung durch die schwarze Farbe der Brust und des Bauches sogleich zu unterscheiden. — Von Jlangeiförmiger Gestalt, sehr gewölbt, glänzend. Kopf rostroth mit pechschwarzem Munde; Halsschild blassröthlichgelb, Flügeldecken noch heller oder strohgelb mit zart rostrother Naht und etwas durchsichtig; Brust, Bauch und meist auch das Schildchen schwarz, letzteres häufig rost- roth; Fühlerwurzel und Beine röthlichgelb, Hinterschenkel rostroth mit schwärzlicher Spitze; die äussersten Tarsenglieder und Klauen bräunlich. Kielung der Stirne scharf, nach oben stumpfer; Stirn- höckerchen lanzettförmig, aber schwach markirt, vom Scheitel durch einen nicht immer deutlichen feinen Strich abgegrenzt; Scheitel glänzend, fein wellenförmig quer gerunzelt. Die Fühler erreichen fast 2 Drittel der Körperlänge, namentlich bei dem d', ihr 3. Glied ist fast länger als das 2. Glied. Halsschild gewölbt, fast quadratisch, nur wenig breiter als lang, mit etwas gerundeten Seiten, mässig vor- springender, fast ein Drittheil des Seitenrandes einnehmender Ver- diekung desselben hinter den Vorderecken; es ist vorne fast glatt, glänzend, nach rückwärts allmälig deutlicher fein gerunzelt und punktirt; die glatte Schwiele am Seitenrande wenig abgesetzt. Flügel- decken an der Basis breiter als das Halsschild mit stumpf vorragender 49 Schulterbeule, erweitern sich weiterhin bis auf zwei Drittel ihrer Länge und runden sich von da allmälig und fast gemeinschaftlich, mit fast rechteckigen Nahtwinkeln ab; sie sind sehr gewölbt und beinahe zweimal so lang als breit, mit äusserst feinen, aber deut- lichen Pünktchen bedeckt, welche auf dem Rücken hin und wieder kurze Reihen bilden. Kerbstreifen am Seitenrande mässig stark ; Zwischenräume glatt, hie und da leicht gerunzelt. Geflügelt. Bauch- segmente stark punktirt; das letzte Segment des d mit einem unscheinbaren Längseindruck und leicht ausgerandeter Spitze. Hinter- beine lang und kräftig; Hinterschienendorn stark und mässig lang; erstes Vordertarsenglied des J' wenig erweitert. Im Sommer häufig auf Echium vulgare, nach Bach (wohl nur zufällig) auf Convolvulus sepium. Oesterreich, Steiermark, preussische Rheinlande und andere Gegenden Deutschlands; Frank- reich, Spanien, England, Schweden. Foudras hält die Altica pratensis Panz. Fn. germ. 21. 16. mit seiner T. pratensis identisch, womit aber der Text Panzer’s nicht gut stimmt, welcher auf eine andere una kleinere Art hinzu- deuten scheint. Ueberhaupt herrscht über Panzer’s A. pratensis die grösste Unsicherheit bei den Schriftstellern und ist man über diese Art bis jetzt keineswegs im Klaren. Die Verfasser der Ent. Hefte geben der H. pratensis Il. 88. 50 eine ganz unbestimmte Fassung; Illiger zieht sie als Varietät zur H. africilla, der er die weiteste Ausdehnung gibt. Selbst Gylleuhall’s Hait. pratensis Ins. suec. III. 539. 15 will auf keine der mir bekannten Arten völlig passen, so dass ich Anstand genommen habe, mich darauf zu beziehen; am nächsten käme ihr noch L. Ballotae Marsh. — H. pratensis Dftsch. Fn. Aust. III. 258. 14. dürfte sich zunächst auf L. Zuridus Scop. beziehen. — Stephens: Man. of br. col. 207. 2328, Zetterstedt: Ins. Lapp. 223. 9, Redtenbacher: Fn. Aust. ed. I.g. 545. 534; ed. II. g. 1067. 941, Bach: Kf. Fn. II. 154. 29 haben sich an Gyllenhall gehalten, ohne eben etwas zur genauern Kenntniss der Art beizutragen. In den Sammlungen traf ich L. Ballotae, Lycopi, curtus, pellucidus, laevis, etc. als L. pratensis Pz. an. Die von Allard im Nachtrage aufge- führte Teinod. pratensis Ann. d. 1. soc. Ent. d. Fr. 3. Ser. VII. 1860. 831. 236 mag sich wohl auf eine blosse Varietät des L. femo- ralis Marsh reduciren, es müsste denn eine mir unbekannte Art ihr zu Grunde liegen. Waterhouse*) hat unsüber die Chrysom. eroleta *) An dem Seite 35 angefülırten Orte. Wiener entomol. Monatschr. VIII. Ba. Ä 50 Linne nach dem einzigen bezeichneten Stücke in Linn&’s Samım= lung Aufschluss gegeben; hiernach ist sie derselbe Käfer, welchen Marsham als Ch. femoralis beschrieben hat. Dennoch dürfte Mars- ham’s Nomenclatur beizubehalten sein, da unter dieser das Thier sehr treffend beschrieben ist, hingegen Linn& selbst in seine Ch. eroleta dadurch Verwirrung brachte, dass er die Mordella flava der En. Suec. ed. 1.535 in dem Syst. Nat. und der 2. Aufl. der Fn. Suec. mit Ch. exroleta zusammenmengte, und durch die dahin gesetzte Be- schreibung: „ferruginea, elytris striatis* eine der vorliegenden Art nicht entsprechende Charakteristik gab. 49. I. pectoralis Foud. Oblongo - ovatus, subconvexus, subnitidus; capite rufo-ferrugineo, _ore nigro-piceo; thorace elytrisque testaceis, sutura tenere rufescente; pectore nigro, abdomine rufo-ferrugineo; antennarum basi pedibusque testaceis, femoribus posticis ferrugineis, apice infuscatis, tarsis extrorsun paullo fus- cescentibus: thorace subtransverso ruguloso, obsolete punctulato; elytris humeris prominentibus, apice subconjuncetim rotundatis, distinete confuseque ruguloso-punctulatis. Tibiarum posticarum spinula apicali longiuseula. Alatus. Long. %,—1''. — Lat. 24". S. Aedeagus strenuus, canaliculatus; apice deflexus, obtuse lanceolatus, canaliculo in medio contracto. Abdominis segmentum ultimum integrum, tenuissime emarginatum Foud. Teinodaciyla pectoralis YFoud. Ann. d. l. Soc. Linn. 1859. VI. 308. 43. — All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. 3. Ser. VIII. 1860. 833. 238. Dem Vorigen so nahe verwandt, dass er beinahe für eine Varietät desselben angesehen werden möchte; er unterscheidet sich aber durch geringere Grösse, flachere Wölbung, etwaz kürzeres, ver- hältnissmässig breiteres Halsschild, mehr runzlich punktirte breitere Flügeldecken, insbesondere aber durch den rostrothen Bauch. — Länglich-eiförmig, mässig gewölbt, wenig glänzend; er hat völlig die Färbung des Vorigen, mit Ausnahme des Bauches, welcher rostroth gefärbt ist. Bildung der Stirne, des Scheitels und der Fühler, wie bei jenem, Halsschild quer, um mehr als 1 Drittheil breiter als lang, mässig gewölbt, an den Seiten wenig gerundet, mit schwachem Seiten- vorsprung hinter den Vorderecken und undeutlicher Seitenrandschwiele; es ist fein punktirt, die Mehrzahl der Punkte mit Längsrunzeln gemischt und zusammenfliessend. Flügeldecken an der Basis viel 5l breiter als das Halsschild, mit stark markirter Schulterbeule, an den Seiten bis über die Mitte schwach erweitert und an der Spitze fast, gemeinschaftlich abgerundet mit fast rechteckigen Nahtwinkeln; siesind 1%4mal so lang als breit, wenig glänzend und durchaus fein, aber deutlicher als beim Vorigen und ziemlich dicht punktirt mit eingemengten Runzeln; an der Basis bilden die Punkte bisweilen einige kurze Reihen. Der Kerbstreifen am Seitenrande stark. Bauch- segmente stark punktirt; das letzte zeigt beim J eine sehr kleine Ausrandung. Geflügelt. Hinterbeine lang und kräftig, mit mässig langem, starkem Hinterschienendom. Oesterreich, Steiermark, Frankreich. Im Mai und Juni wahr- scheinlich auch auf Echium vulgare. 50. L. juneicola Foud. Oblongo-ovatus, convexus, nitidus; capite thoraceque rufo-testaceis; labro infuscato, elytris testaceis sutura concolore; pectore abdomineque nigro-piceis, segmento ultimo pygidioque flavis; antennarum basi pedibusque rufo-testaceis, femoribus posticis ferrugineis: encarpis distinctis; thorace brevi, tenuissime punctulato; elytris humeris prominentibus, apice sub- conjunctim rotundatis, distincte punctulatis, punctis dorsalibus seriatim dispositis. Tibiarum posticarum spinula apicali longius- eula. Alatus. Long. 24". Lat. 4". Var. thorace margine antico fuscescente. Var. © aptera. JS. Aedeagus canaliculatus, prope basin contractus; apice lanceolatus, paullulum centractus. Abdominis segmentum ultimum integrum punctulatum. Foud. Teinodactyla juneieola Foud. Ann. d. ]. Soc. Linn. 1859. VI. 301. 39. — All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. IV. Ser. I. 1861. p. 323. Dem L. Lyeopi Foud. in Gestalt, Färbung und Sceulptur äusserst ähnlich, jedoch ist er etwas grösser, die Punktirung der Flügeldecken ist stärker und an der Vorderhälftein sehr deutliche, regelmässige Reihen gestellt; das Gesicht ist immer röthlich und die Stirnhöckerchen sind weit deutlicher; endlich zeigt sich die Naht stets einfärbig mit den Flügeldecken und die Pygidiumspitze stets röthlich. Von den 2 Vorher- gehenden unterscheidet ihn schon hinlänglich die weit geringere Grösse und die Punktreihen der Flügeldecken, von den folgenden ausser der stärkeren Wölbung und den über den Rücken reihigpunktirten Flügel- 4* 52 decken, noch die gemeinschaftlich abgerundete Spitze der letzteren, die längeren Fühler und Hinterbeine, der längere Hinterschienendorn etc. — Länglicheiförmig, gewölbt, glänzend. Kopf ganz rostroth, nur die Oberlippe mehr oder weniger sehwärzlich; Halsschild röthlich, der Vorderrand sammt den Vorderecken bisweilen bräunlich, Schildchen rostroth; Flügeldecken blass röthlichgelbbraun ohne dunkleren Naht- saum; Brust und Bauch pechschwarz, bis auf das letzte Bauchsegment und die Pygidiumspitze, welche stets eine röthliche Färbung haben; Fühlerbasis und Beine röthlichgelbbraun, Hinterschenkel rostroth. Kielung kurz und etwas stumpfer, ‘Stirnhöckerchen lanzettförmig und deutlicher als bei L. Lycopi, vom äusserst fein granulirten Scheitel durch einen feinen Strich getrennt. Fühler wie bei L. Lycopi. Hals- schild kurz und glänzend, um mehr als die Hälfte breiter als lang, die Seiten wenig gerundet, mit mässig vorspringender Verdickung hinter den Vorderecken; es ist fein, hie und da etwas runzlich punk- tirt, mit glatten Zwischenräumen und schwach abgesetzter Seiten- schwiele. Die Flügeldecken an der Basis breiter als das Halsschild, mit mässig vorspringender Schulterbeule, erweitern sich bis auf zwei Drittel ihrer Länge und bilden ein rückwärts mehr erweitertes Oval; sie runden sich an der Spitze zusammen ab, mit wenig stumpfen Nahtwinkeln; sind stärker punktirt als das Halsschild und die Punkte sind auf der Vorderhälfte in ziemlich lange und regelmässige Reihen geordnet, gegen die Spitze hin verworren und feiner. Kerbstreifen am Seitenrande stark. Bauch glänzend, die ersten Segmente in der Mitte etwas runzlich und schwach, die letzten stärker punktirt. Beim © ist die Spitze stark unterwärts gebogen, beim @ (nach Foudras) das letzte Segment glatt, glänzend, ohne Eindruck. Geflügelt; bis- weilen sind die Flügel unentwickelt. Hinterschienendorn stark und ziemlich lang, 1. Vordertarsenglied beim Jg etwas erweitert. Im südlichen Frankreich von Foudras im Mai an sumpfigen Orten gesammelt. Es liegen mir 3 von Foudras selbst bestimmte Stücke (@) vor, an denen sich die obigen Merkmale finden; doch dürfte diese Art bei der ausserordentlichen Aehnlichkeit mit L. Lycopi Foud. noch weiteren Beobachtungen zu unterziehen sein. (Fortsetzung folgt.) 53 Ueber die neue neben Platyptilus ochrodactylus H.-S. einzureihende Art. Vom Hof-Gerichtsrath Dr. A. Rössler in Wiesbaden. Der Aufsatz des Herrn Mühlig S. 213 der Stettiner entom. Zeitschrift von 1863 veranlasst mich, auch das Meinige zur Aufklä- rung über die beiden, wie ich ebenfalls nicht zweifle, bisher unter ochrodactylus begriffenen Arten beizutragen. Am 3. Juni 1860 fand ich zwischen Waldgebüsch in den Herztrieben der Achillea ptarmica, der Bertramschafgarbe, Raupen, welche vom 23. Juni an eine Feder- motte ergaben, die mit Herrich-Schäffers Abbildung und meinen damit stimmenden gefangenen Exemplaren von ochrodactylus sich nicht vereinigen liess. Sie kamen der letzteren nur selten an Grösse gleich, waren mehr einfärbig rostgelb, während ochrod. H.-S. ocker- gelb ist, ohne die scharfen von Mühlig bei seinem dichrodactylus beschriebenen dunkelbraunen Flecken, und besonders dadurch von ochrodact. H.-S. abweichend, dass auf allen mit Rostfarbe bedeckten Stellen der Vorderflügel (bei ochrodactylus H.-S. allein am Vorder- rande) hellgelbe Schuppen in regelmässigen Zwischenräumen sich zeigen, wodurch sie einer durch einen stumpfen Hobel bestrichenen Holzfläche ähnlich werden. Auch die beiden dunklen Punkte vor dem Spalt der Vorderflügel fehlen entweder ganz oder sind nur schwach angedeutet. Uebrigens zeigen sich dieselben weissgelben Flecken auf den Oberflügeln wie bei ochrodactylus H.-S. Die Hinterflügel sind ebenfalls rostbraun, die Fransen der einzelnen Federn an der Wurzel lichtgelb, an ihrem Ende dunkler, doch auch hier in schwächerem Gegensatz als bei ochrodactylus H.-S., an welchem durch den stär- keren Gegensatz von Hellgelb und Braun die Fransen ein fleckiges Ansehen erhalten. Dem entsprechend ist die Spitze der Fransen an der letzten Feder von ochrod. H.-S. in der Mitte des Hinterrandes scharf dunkelbraun, während die Art aus Achillea hier nur eine schwache Verdunklung zeigt. Der wesentlichste Unterschied aber besteht, wie Herr Mühlig richtig bemerkt, in der Färbung der Hinterbeine. Bei allen 10 vor mir befindlichen Exemplaren sind die 2 Endglieder ohne Spornen einfärbig gelbweiss, die 2 vorhergehenden gespornten einfärbig rostbraun mit weissen Spornen, nur gegen das Knie hin wird die Farbe allmälig heller. Dabei sind die Spitzen der Vorderflügel bei den kleineren erzogenen Exemplaren allerdings weniger gebogen, bei gefangenen Exemplaren aber ziemlich wie bei ochrod. 54 Aus Herrn Mühligs Angaben wird mir nun klar, dass er die Art, welche auch Kaltenbach aus Achillea ptarmica erzogen hat, mit diesem für ochrodactylus hält, und warum er sich wundert, wenn seine ihm neue Art in Wien für ochrodactylus H.-S. erklärt wurde; denn dazu gehört sie auch. Die Raupe von dichrodactylus Mühlig, also = ochrodactylus H.-S., fand ich 1861 in grosser Zahl den 20. Juli in den Herztrieben von Tanacetum vulgare und fing den Schmetterling an demselben Orte den 7. August, während die aus Achillea schon am 3. Juni flog. Die Raupen beider Arten sind einander sehr ähnlich und ich wollte desshalb mit einer Veröffentlichung warten, bis ich beide in Natur würde vergleichen können. Da Herr Kaltenbach die Raupe aus Achillea indessen schon in seinen Phytophagen beschrieben hat, so kann ich mich auf die Mittheilung dessen beschränken, was ich über ochrodactylus H.-S. = dichrodactylus Mühlig aufgezeichnet habe: Gestalt walzig, nach dem Ende mehr als nach dem Kopfe zu verdünnt, 16füssig, Grundfarbe Hehtgrün, auf dem Rücken meist (bei der andern Art nie) röthlich oder lila angeflogen ; Seitenstreif scharf und breit weiss; doch erst von dem auf die letzten Vorder- füsse folgenden Ringe beginnend, die Subdorsalen weiss, doch schwächer als die Seitenstreife, welche das breite grüne Rückenband begleiten. Kopf rundlich und wie die Füsse schwach braun angeflogen, Gebiss und die darunter befindlichen Fühlerspitzen braun, Puppe mit dem Kopf nach unten gerichtet, nach Art der Tagfalter mit einem Faden über den Rücken befestigt. Die Scheiden der Palpen und die Fussspitzen bilden am Kopfe und unterhalb der Flügelscheiden je zwei hervorragende Spitzen. Farbe grün, roth angeflogen, mit den weissen Streifen der Raupe. Auf den weisslichen Flügelscheiden bildet der Anflug der Rippen ein rothes Netz. Ochrodaetylus Hübn. 12, 13 kann auf beide Arten bezogen werden, da die Färbung der Hinterbeine nicht angegeben ist; die- selben erscheinen einfach gelb. Die neue Art ist also diejenige aus Achillea ptarmica und nicht die aus Tanacetum. Ich hatte sie 1860 mit Anspielung an den Namen Bertramschafgarbe zu Ehren eines Jugendfreundes Bertrami genannt und als solche. an Herrn Professor. Zeller zu Meseritz und nach Wien geschickt, auch von beiden Seiten her das Anerkenntniss ihrer Neuheit erhalten. ot ot Zur Beseitigung von Missverständnissen. Vor Dr. H. Schaum. Der Artikel des Hrn. Dr. Schiner „Principiis obsta“ (Wien. ent. Mtschr. Aug. 1863), der gegen den von verschiedenen Entomologen gemachten Vor- schlag gerichtet ist, ganz verfehlte und unbrauchbare Leistungen in der descriptiven Entomologie, wie es in anderen wissenschaftlichen Disciplinen selbstverständlich ist, völlig zu ignoriren, dieser Artikel scheint mir mehr durch einige Missverständnisse der bekämpften Thesis, als durch einen prineipiellen Gegensatz der Ansichten veranlasst zu sein. In dieser Voraus- setzung: gestatte ich mir eine kurze Erwiederung; bei einem principiellen Gegensatze der Meinungen würde ich auf eine weitere Discussion verzichten, da, wie die tägliche Erfahrung auf dem Gebiete der Politik und Religion lehrt, die Discussion in einem solchen Falle völlig unnütz und resultatlos ist, und nur zu einer Verschärfung der Gegensätze und persönlichen Erbitterung zu führen pflegt. Dass es sich um Missverständnisse handelt, scheint mir aus der Fassung: hervorzugehen, die Dr. Schiner dem Grundsatze, den er bekämpft, gibt. Diese lautet nämlich so: „Publicationen gewisser Entomologen schon von vornherein zu ienoriren und als null und nichtig zu erklären.“ Mit dem Worte von vorneherein hat Dr. Schiner den oanzen Vorschlag alterirt. Nicht von vorneherein, ehe wir die Leistungen lernen, sondern hinterdrein, nachdem bestimmte Publicationen als grund- schlecht und ganz unbrauchbar nachgewiesen sind, ist der wesentlich retro- spective Vorschlag, derartige Publicationen zu ignoriren, gemacht worden. Herr Dr. Schiner räumt selbst ein, dass man im einzelnen Falle vollkommen Recht haben könne, Arbeiten eines Autors nicht zu berücksichtigen („Roger hat vollkommen Recht, wenn er die Nichtberücksichtigung der Walker’schen Formieinen-Beschreibungen begründet“), er fügt aber weiter hinzu, dass alle Jene im grossen Unrechte sind, die Walker’s Arbeiten überhaupt verwerfen wollen. Wenn nun aber, wie dies geschehen ist, von jeder einzelnen Leistung eines Autors öffentlich erklärt und nachgewiesen ist, dass sie in die Categorie der völlig unbrauchbaren gehört (in Bezug auf Walker’s Leistungen für die Hemipteren durch Stäl und Signoret, für die Coleopteren durch mich (Berl. Zeitschr. 1863 p. 220), für die Formiciden durch Roger, für die Lepidopteren durch Lederer), wie kann man denn da noch einen Gegen- satz von einzelnen Fällen und von Ueberhaupt aufstellen? Bilden denn nicht die einzelnen Fälle zusammen alle Fälle? Ein anderes Missverständniss muss ich darin erblicken, wenn Dr. Schiner glaubt, dass der Vorschlag gegen Publicationen gerichtet ist, „die in ihrer Form vielleicht unvollständig und ungenügend sich darstellen“ (S- 282). Wir haben ja ausdrücklich erklärt und nachgewiesen, dass es sich gerade nicht um die Form, sondern um das Thatsächliche der Publicationen 96 handelt, um Publicationen, „die in Wahrheit gar keine Diagnosen und Be- schreibungen sind, sondern nur eben die äussere Form derselben affectiren (Berl. Zeitsch. 1863 p. 221).* Wenn daher Dr. Schiner uns vorhält, dass es sich „in der descriptiven Entomologie immer um Thatsachen handelt, die nie und nirgends ignorirt werden dürfen“, so steht das nicht im Wider- spruche, nein, völlig im Einklange mit unserer Ansicht. Es sind eben keine Thatsachen in derartigen Publicationen enthalten, sondern nichtssagende Worte und oft genug falsche Angaben. Die blosse Aufstellung einer neuen Art ist allerdings eine historische Thatsache, aber noch keine naturwissen- schaftliche. Das ist nur dann, wenn die Art nicht blos wirklich neu, son- dern wenn sie auch wirklich charakterisirt und von den Verwandten unter- schieden wird. Weil die mit Pseudodiagnosen als neu aufgestellten Arten und Gattungen in der Regel nicht neu, und weil sie in allen Fällen nicht charakterisirt und unterschieden und daher auch nicht mit einiger Sicherheit zu erkennen sind, desshalb kann man von Thatsachen im natur- wissenschaftlichen Sinne hier, meiner Meinung nach, nicht sprechen. Die „fast animose Opposition gegen Herrn v. Motschulsky“*, die Herr Dr. Schiner nicht begreift, beruht einestheils darauf, dass M. sehr. viel bekannte Arten und Gattungen als neu aufstellt”), wobei er seine Angaben fast nie mit Rücksicht auf die vorhandenen Vorarbeiten verfasst, dass er also selbst, bei Aufstellung seiner Arten, seine Vorgänger zwar nicht aus irgend einem principiellen Grunde, aber faktisch ignorirt und dies selbst dann thut, wenn sie ausgezeichnete Monographien geliefert haben **); anderentheils beruht sie darauf, dass er eine unermessliche Menge schlechter Species nach eingebildeten oder unwesentlichen Unterschieden — also nicht auf wirkliche Thatsachen gestützt, errichtet hat. Glaubt z. B. irgend ein österreichischer Entomolog, dass M. wirklich sieben neue Anophthalmen aus den Krainer Höhlen besitzt, die kein Anderer kennt? Und wie sollen diese Arten denn etwa ermittelt werden, da man ja gar nicht wissen kann, was von den Angaben falsch oder richtig ist? Etwa durch Untersuchung der Typen? Aber welcher competente Entomolog hat denn Gelegenheit diese anzustellen? Und wer mag denn bei der notorischen Unwahrhaftigkeitides Herrn v. M. in wissenschaftlicher Polemik ***) sich mit einer Beurtheilung *) Ich habe z. B. in der Berl. Zeitschr. 1863 p. 217 not. 3 nachge- wiesen, dass M. bloss während der letzten Jahre sieben bekannte und ganz genau charakterisirte Gattungen bloss in der Familie der Carabieinen als neu aufge tell hat. *=), 2. B. die Arbeiten von Burmeister und Westwood bei der Be chuelblus; Japanischer Cetonien. *) Den anderen für diesen Ausspruch früher beisebrachten Belegen möge sich hier der fol@ende anschliessen. Ich hatte 1857 in den Ins. Deutsch- lands S. 27% die Gattung Dlechrus Motsch. (auf Bull. de Mosc. 1848 5. 543, wo sie aufgestellt war, verweisend) angenommen, aber bemerkt, dass sie falsch charakterisirt sei, weil Bl. ylabratus der Typus der Gattung, die von M. ihr beigelegten Charaktere nicht, sondern gerade die entgegengesetzten besitze. In den Etud. entom. 1862 wird in Bezug hierauf gesagt: „Mr. Schaum 3% des Werthes dieser Arten befassen? Obwohl nun fast in allen Fällen, nicht etwa bloss in einzelnen, die Publicationen des Herrn v.M. als ungenügend *) und unbrauchbar von denjenigen nachgewiesen sind, die sich eingehender mit den einzelnen beschäftigt haben (v. Kiesenwetter Berl. Zeitschr. II. 183). obwohl man fast in allen Fällen sich irrt, wenn man eine Aıt M’s nach seinen Angaben zu erkennen glaubt“) und dann geschmäht wird; trotzdem sollen wir noch immer unsere Zeit auf das Studium von Publica- tionen verwenden, die möglicherweise auf 10 falsche und ungenügende Pseudobeschreibungen eine erkennbare enthalten, deren wichtige Deutung aber immer noch nachzuweisen wäre? Wenn Dr. Schiner es für die „Pflicht eines gewissenhaften“ Entomologen hält, Nichts zu ignoriren, und „fruchtlos ganze Folianten durchzublättern“ (? nein durchzuarbeiten ***), so kaun ich ihm darin nicht beipflichten, und halte es vielmehr bei der geringen Zahl tüchtiger Arbeits- kraft in unserer Diseiplin für die Pflicht eines gewissenhaften Entomologen, nicht sowohl Augiasställe auszuräumen, als durch gute Beobachtungen und Feststellung wirklicher Thatsachen die Wissenschaft zu fördern. Das erstere kann nur auf Kosten des letzteren geschehen, denn man veıbraucht mehr Zeit, um neue falsche Angaben zu widerlegen oder ungenügende zu ergänzen und sich etwa von der Richtigkeit einer 10. zu überzeugen, als 20 richtige zu machen. Würde Dr. Schiner auf dem speciellen Felde seiner Thätigkeit, bei den Dipteren sich mit Arbeiten der besprochenen Categorie zu befassen haben, was vielleicht desshalb weniger der Fall ist, weil Dilettanten und Händler nicht gerade ihre Vorliebe den Dipteren zuwenden, so würde er wahrscheinlich, ebenso wie Lederer bei den Lepidopteren, wie überhaupt Jeder bei der Bearbeitung einer bestimmten Gruppe, durch die Resultat- losigkeit seiner Bemühungen sich gezwungen sehen, das in Praxi zu thun, was er in der Theorie zu bekämpfen scheint. Auch vermag ich aus den Dipteren der Fauna austriaca nicht zu ersehen, dass ihr Verfasser von a fausse la description de mon genre Dlechrus en y faisant entrer le Dr. glabratus. Wie hat man eine solche Aeusserung zu qualificiren, wenn, wie es der Fall, M. im Bull. d. Mosc. 1848 (a. a. O.) als erste Art der Gattung gerade den Dr. glabratus auffülırt? *) Dr. Schiner führt als Beweis, dass M’s Beschreibungen nicht immer ungenügend seien, den Umstand an, dass der Cat. Col. “Eur. Mot- schulsk y’sche Gattungen und Arten in Menge enthält. Ich glaube, er enthält kaum ein halbes Dutzend, und diese sind desshalb aufgenommen, weil sie nachträglich von anderen Autoren, die M’s Namen kannten und beibehieiten, kenntlich gemacht sind. **) Cf. Ann. d. ]. soc. entom. 1859. Bull., wo M. selbst nachweist, dass Reiche, Peyron und Andere, jede seiner Arten, die sie zu erkennen glaubten. falsch gedeutet haben. **) Und da soll es nicht erlaubt sein, über Wortnergeleien zu jam- mern? Wie kann man ein Buch wohl „durcharbeiten“, ohne es „durchzu- blättern“? Ist es denkbar, dass Dr. Schiner unter dem „Durchblättern etwas Anderes verstand, als eben ein „Durcharbeiten“? Lederer. 58 Walker's Dipteris britannieis andere Theile als die von Haliday beige- steuerten Dolichopoden, von Walker’s vielbändigen Catalogen der Dipteren des britischen Museum aber überhaupt irgend einen Theil für seine Arbeit verwerthet hätte. Zu Nachaerites subterraneus. Die Taster von Machaerites sind von mir noch einmal untersucht, und meine von Herrn Schaufuss auf p. 329 des vorjähr. Bandes abgedruckten und von ihm bestrittenen Angaben richtig befunden woiden *). Dr. G. Kraatz. Bücher-Anzeigen. Von Jul. Lederer. Stettiner Entomol. Zeitung. 1863. 4. Quartal. Philippi Dr. R. A. (p. 337). Metamorphose von Castnia. (Castnia Eudesmia; die Raupe in den Stingeln der Pourretia coarctata.) HeydenC. v. (p. 341). Fragmente aus meinen entomologischen Tage- büchern. (Botys rubiginalis; auf Betonica offiinalis. Teras Parisiana an Ulmen. Tinea fenestratella n. sp.. Enicostoma lobella an Schlehen. Gelechia rhenanella n. sp. an Convolvulus sepium. Anchinia grisescens an Daphne alpina. Ornie Pfaffenzelleri an Cotoneaster vulgaris. Coleophora caspicuella an Centaurea scabiosa. Ohrysoclysta Schrankella an Epilobium parviflorum. Cemiostoma Wailesella in den Blättern von Genista tinctora.) Ein Anhang gibt Hrn. v. Heyden Gelegenheit zu einer „Berichtigung“. Heır v. Heyden sagt: Die Acidalia Deckeraria Lederer soll nicht nach Joh. Jos. Becker in Paris, sondern nach Alexander Becker in Sarepta benannt sein. Namengeber sollten doch stets bemerken, welche Person sie durch Beilegen *) Unter dem Microscope zeigen sich Glied 1 u. 2 der Taster des Machaer. subterraneus vollkommen cylindrisch rund, ringsum mit feinen, ziemlich weit von einander abstehenden, nirgends Reihen bildenden Körnchen belegt. Ich habe 3 Exemplare von allen Seiten betrachtet und könnte mich weiters noch auf zwei hiesige coleopterologische Autoritäten berufen, die in den leidigen Streit hinein zu ziehen mir aber überflüssig erscheint. Es bleibt nun Herrn Dr. Kraatz überlassen, den Nachweis zu führen, dass diese Taster „ausgehöhlt“ sind. Aus Herrn Schaufuss etwas unklaier Fassung‘ scheint mir hervor zu gehen, dass er eben die Existenz einer Aus- höhlung bestreiten und darthun will, wie diese Körnchen nur in Folge einer Täuschung, etwa wie die Unebenheiteu einer Walze an der dem Lichte zugewendeten Stelle, sich als eine Längsreihe von „Randzähnen“ oder „Kerb- zähnen“ präsentiren; eine Täuschung, die um so leichter möglich war, als die Beobachtung der Taster blos mit der Loupe erfolgte. Lederer. 99 des Namens haben beehren wollen; ältere Schriftsteller haben dies gewöhnlich gethan. Auf p. 258 meiner Beschreibung ist eben zu lesen: Zwei Stücke erhielt Herr Parreyss als Beckeraria aus Sarepta; wer den Namen gab, weiss ich nicht. Möge mir also Herr v.Heyden doch erklären, wie ich dazu komme, seine unmuthige Bemerkung an mich adressirt zu sehen? Dohrn Anton (p. 347). Neue Heteroptera. (Seutellaria holosericea aus Java; Tetrarthria 5-maeculata von den Philippinen; Tetr. callideoides von Batchian; Catacanthus sumptuosus von den Aru-Inseln; Tessaratoma longi- cornis von den Philippinen; Tess. angyularis von Sumatra; Pygoplatys? Tho- reyi von den Philippinen; Eusthenes elephas von Java; Carposa (n. g.) Funesta von Cambodja; Pycanum imperiale von den Philippinen. Prittwitz v. (p. 353). Synonymische und geographische Glossen zu Morris Catalog der beschriebenen Falter Nordamerika’s. Elditt H.L. (p. 366). Ueber Myrrmecophila acervorum (für Preussen neu) - Dohrn C. A. (p. 368). Athous rhombeus bei Stettin gefangen. Hagen Dr. H. (p. 369). Abbots Handzeichnungen im brit. Museum und die Neuroptera Georgiens. Dohrn C. A. (p. 378). Anzeige von Lucordaires: Genera des Coleop- teres. Tom VI. Carculionides. Prittwitz v. (p. 387). Register zu den Tagfalterraupen von Hüb- ner, Duponchel, Boisduval, Freyer. Dohrn Anton (p. 394). Hemipterologische Miscellaneen. Assmuss Dr. Ed. (p. 396). Beiträge zur Biologie der Insekten. (Von den Schmetterlingen die meisten Arten ohnehin längst bekannt und beschrieben.) Gerstäcker A.(p. 408). Scepastus pachyrrhamchoides und Phylloseyrtus vittatus, zwei käferähnliche Gryllengattungen; erstere von Luzon, letztere aus brit. Guyana. Dohrn C. A. (p. 436). Vereinsangelegenheiten. 16. Bericht des naturh. Vereines zu Augsburg. Veröffentlicht 1863. May, Professor (p. 129). Die Raubwespen um Dillingen. Derselbe (p. 131). Zhynchota heteroptera aus Dillingen. Jahresbericht der naturf. Gesellschaft 6raubündtens. Neue Folge. VII. Jahrgang. (Vereinsjahr 1862 — 63.) Heyden L. v. (p. 1). Beitrag zur Coleopteren-Fauna des Ober-Enga- dins; insbesondere der Umgegend von St. Moritz. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften. 1863. Nr. 1—6. (7—12 sind uns noch nicht zu- gegangen. 1862 Nr. 1—6 sind p. 90 des vorigen Bandes angezeigt; Nr. 7—12 enthalten nichts Entomologisches.) Nr. 3. und 4 enthalten auf pag. 50 und 67 Berichtigungen uıd Bei- träge zur siebenbürgischen Käferfauna von Carl Fuss. 60 Linnaea entomologica. 15. Band. Leipzig 1863. Frey H., Prof. (p. 1). Das Tineengeschlecht Ornix. (18 europ. Arten, neu: petiolella von Frankfurt am Main.) Dohrn Anton (p. 42). Beiträge zur Monographie der Emesina und (p. 64) Nachträge dazu. Suffrian Dr. (p. 77). Zur Kenntniss der südamerik. Cryptocephalen. Beitrag zur Käfer-Fauna der Insel Jesse. Erste Lieferung. Cicin- delitae et Carabici. - Petersburg 1863. (Separatabdruck aus den Memoires de l’Ac. Imp. des Sciences de St. Petersbourg. VII. Serie. Toın VI. Nr. 3.) Der Verfasser zählt 60 Arten auf, die er alle beschreibt und mit vielen kritischen Notizen begleitet. Neu sind: Omophron aequalis, Cychrus convexus, Carabus Maximowiezi, Scarites aterrimus, Clivina humilis, Pherosophus jessoensis, Pentoplogenius (n. g. der Lebiaden) exiguus, Lebia fusca, Amara simplieidens, Trichotichnus (n. g. der Harpaliden) longitarsus, Anisod. tri- cuspidatus, Harpalus lucidus. Description de nouvelles especes de Lepidopteres de la collection de l’Academie imper. des Sciences. Par E. Menetries. III. et der- niere partie. Avec 4 planches. Petersburg 1863. Manuscript und Tafeln haben sich in Menetries Nachlasse fertig vorgefun- den und die Herausgabe wurde unverändert durch Dr. A. Morawitz besorgt, der in der Vorrede selbst einige Fehler corrigirt und z. B. Agrotis corti- coides für corticea, Xanthodes Morawitzii für Calamia phragmitidis erklärt. Die neuen oder sonst abgebildeten Arten sind; Erebia Pawlowskyi aus Sibirien; Attacus Hopferi Felder aus Brasilien; Chelonia interrogationis aus Sibirien (wohl heb. Var.). Ch. caja V, aus Petersburg; Ch. liturata aus Sibirien; Hyperchiria modesia aus Holl. Guyana; Hygrochroa fenestrata aus Bahia; Lophopteryx® Sieversii aus Peterburg; Microdonta unicolora eben daher (= bicolora Var.); Carad. Menetriesi eben daher (Abbildung ganz unkenntlich); Plusia Bartholomaei aus Lenkoran (= jota Var.); Catocala adultera aus Petersburg (ich habe auch ein Stück aus Californien) ; Cat. oblite- rata aus Japan; Aziopoena Karelini aus Turcomanien. Auf der letzten Tafel sind noch die Raupen von Maer. croatica ,„ Lithosia unita, Arctia spectabilis, Simyra dentinosa und nervosa Var. argentacea, Eoyena Contaminei, Peri- cyma albidens abgebildet; der Text dazu fehlt aber. Boston Journal of Natural History. Vol. VII. Nr. 2 (1861) und Nr. 3 (1862). (Nr. 1 enthält nichts Entomologisches. ) Norton Edw. (p. 236). On the Hymenoptera of the genus Allantus in the United States (46 Arten, mehrere neu). Scudder Sam. H. (p. 409). Materials for a Monograph of the North American Orthoptera, including a Catalogue of the known New England 61 species. (115 Arten, wovon mehrere neu; alle beschrieben, für einige auch neue Gattungen errichtet.) Bulletin de la Societe entom. de Moscou. 1863. Nr. 2. Motschulsky V.v. (p. 421). Essai d’un catalogue des Insectes de lile Ceylon. (Fortsetzung von 1861 p. 95.) The Transactions of the Entomological Society of London. Vol. 1. 1862-—63. Part. 3—7. (Ueber P. 1 u.2 siehe p. 327 unseres vorigen Jahrganges.) Wollaston V. (p. 209). On the Ptinidae of the Canary Islands, (Schluss.) Dazu Tafel 8. Desvignes Thom. (p. 215). Descriptions of new species of the genus Bassus (12 Arten). Stainton H. T. (p. 223). On the Synonymy of Laverna Langiella. Desvignes Th. (p. 226). Ephialtes facialis und albieinctus n. sp. aus England. Waterhouse G. R. (p. 227). Note on Strongylorhinus and Atelicus- (At. inaequalis und ferrugineus n. sp. aus Australien.) M’Lachlan R. (p. 232). Deseriptions of the british species of Steno- phylax. Dazu Tafel 9. Waterhouse (p. 241). Descriptions of the british species of Gyrophaena. Walker Francis (p. 253). Characters of undescribed Lepidoptera in the collection of A. Fry. (13 Arten Spinner und Eulen, von Fry bei Rio de Janeiro gesammelt.) Derselbe (p. 263). Characters of undescribed Lepidoptera in the col- lection of W. W. Saunders. (1 Sphingide, 28 Bombyciden.) Trimen Roland (p. 279 und 328). New species of South African Butterflies (22 Arten). Stainton H. T. (p. 291). Nine exotic species of the genus Gracilaria. (Alle neu, aus Australien und Calcutta und auf Taf. 10 abgebildet.) M’Lachlan (p. 301). Characters of Exotic Trichoptera (13 Arten,) Walker Francis (p. 311). Phornacisa (n. g. der Glottuliden Guen.) Piffardi n. sp.; von Piffard ein Weibchen an einem Zaune bei Halifax in Neu-Schottland gefangen. Moore F. (P. 313). On the asiatic Silk-produeing Moths. Schaum Dr. H. (p. 323). On tlıe restoration of obsolete names in Entomology. Waterhouse (p. 329). Upon the Nomenclature in the catalogue of british Coleoptera. Lubbok John (p. 338). On the development of Lonchoptera. Dazu Tafel 11. Walker F:. (p. 345). Notes on Chalcidites and characters ofundescribed species. 62 Smith Fred. (p. 407). Lists of species of Cryptoceridae and Echinopla. Dazu Tafel 12 und 13. Clark H. (p. 417). Descriptions of new East-Asiatic species of Halip- lidae and Hydroporidae (19 Arten.) Westwood J. O. (p. 429). Descriptions of some new exotic species of Lucanidae. (6 Arten, dazu Taf. 14— 16). Waterhouse G. R. (p. 438). Note upon certain british species of the genus Quedius. Sidney Parry, Major F. J. (p. 442). Remarks upon Mr. James Thom- son’s Catalogue of Lucanidae. Derselbe (p. 453). On Lucanus lama Ol. and its synonymy. Saunders W. W. On the species of Catascopus found by Mr. Wallace in the Malay Peninsular and Eeast-Indian Islands. (1% Arten, dazu Tafel 17 und 18.) Smith F. (p. #70). On Ants of Equatorial Africa. Waterhouse (p. 474). Notes on Omalium riparium, Homal. laevana, dilaticornis and nigritula. Kirby W.F. (p. 481). On the geographical distribution of european Rhopalocera. M’Lachlan (p. 493). Anisocentropus (n. g.) illustris n. sp. (Trichop- teride von Neu-Guinea. Dazu Tafel 19). Smith T. (p- 497). Descriptions of Brazilian Honey-Bees. (16 Arten, dazu Tafel 20.) Westwood J. O. (p. 513). Doreus Howittanus und .D. carbonarius n. sp. aus Australien, auf Tafel 20 abgebildet. Hewitson W. C. (p. 517). Papilio Dirchalliü aus Neu-Granada und Morpho Alexandra ohne Vaterlandsangabe. Trimen Rol. (p. 519). Anthocharis Regina, Phaenon, Eosphorus und Pais pulchra, % neue Arten aus Südafrica. Pascoe Francis P. (p. 526). Notes on the Australian Longicornia. (59 Arten, dazu Tafel 22 und 23.) Stäl Dr. Car. (p. 571). Hemipterorum exoticorum generum et spe- cierum nonnullarum novarum descriptiones (35 Arten). Im Journale der Gesellschaft (p. 65) befinden sich noch allerlei kleinere entomologische Mittheilungen. Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia. Nr. 5—12. April bis Dec. 1862. Philadelphia 1862. (Jänner bis April haben wir bereits auf p. 93 dieses Bandes angezeigt.) Edwards H. (p. 221). Descriptions of certain species of Diurnal Lepi- doptera, found within the limits of the United States and of British America. Nr. 3. (Argynnis Nokomis, Grapta Faunus, Thecla californica, viridis, afjınis, Lycaena Bahrii, Pembina,Shasta, Scudderi, Parnassius Smintheus Doubled., Limenitis Eulalia Doubled.) 63 Grote Aug. R. (p. 359). Additions to the nomenclature of North- American Lepidoptera. (Es ist für Platyptery® rosea Walker die Gattung Dryopteris errichtet; vide auch Proc. der Entom. Society von Philadelphia pag. 345.) hide Walsh Benj. D. (p. 361). List of the Pseudo - Neuroptera of Illinois, with desceriptions of over forty new species and notes on their structural affinities. Proceedings of the Entomological Society of Philadelphia. 1862. Mai bis Dec. (Nr. 7—9). 1863 Jänner, Februar (Nr. 10, womit der 1. Band geschlossen.) Ueber 1862 Jänner bis April sehe man p. 94 unseres vorjähr. Bandes. Nr. 7—10 enthalten: Fay H.T. (p. 94). On Winter Collecting. (Eine Aufzählung von ver- schiedenen, in Nordamerica in den Wintermonaten vorkommenden Käfern.) Norton Edw. (p. 198). A description of several new Hymenoptera. (Tenthredo californicus, Fenusa curla, Orcaesus latitarsus, Lyda abdominalis fasciata, Ibalia ensiger.) Derselbe (p. 201). On the synonym of Cimbex americana. Cresson E. T. (p. 203, 227 und 316). A catalogue of the described species of several families of Hymenoptera inhabiting North-America. Buckley 8. B. (p. 212). Termes cinereus und tubiformans n. sp. aus Texas. Grote Aug. R. (p. 248). Additions to the Catalogue of U. S. Lepi- doptera. (M. plecta L. und pinastris L.; Heliothis umbrosus n. sp. von Long Island. nach p. 347 = unserer armigera.) Edwards Wm.H. (p. 221). Description of certain species of Diurnal Lepidoptera found within the United States, figured ın Doubleday’s gener& but undescribed. (Argynnis Astarte, Melitaea, Anicia, Mel. Chalcedon, Ti- inetes Coresia.) Osten-Sacken Bar. (p. 241). On the Cynipidae of the North-Ame- rican Oaks and their Galls. (Zusätze zu 1861 p. 47.) Bland James H. B. (p. 267). Descriptions of several supposed new species of Cerambycidae. (Monilema laevigatum aus Kansas, Mon-subrugo- sum aus Unter-Californien, Desmocerus elongatus aus Virginien, Towotus irivittatus aus Philadelphia, Gaurotes abdominalis aus Virginien, Eburia? Ulkei aus Unter -Californien, EZriphus Pearsalli aus Nebrasca, Crossidius pulchrior von Missuri, Clytus araneiformis aus Philadelphia, Callidium ? albofasciatum aus Pennsylvanien, Callid. semicircularis aus Philadelphia, Purpuricenus humeralis eben daher.) Ridings James (p. 277). Aegeria? 5-caudata n. sp. aus Virginien und Pap. Daunus Boisd. aus Kansas. Lintner J. A. (p. 236). Metamorphoses of Caratomia quadricornis. (Mit Ulimus americana vom Ei erzogen.) Walsh Benj. D. (p. 294). On the genera of Aphidae found in the United States. (Formica aphidicola n. sp. und Formica latipes n. sp.) Grote Aug. R. (p. 345). Additions to the Catalogue of the U. S. Lepidoptera Nr. 2. Dazu Taf. 3. (Crocota opella, Panopoda COressonii, Acid. persimilata. Weiters wird für Platypt. rosea Walker die Gattung Dryop- teris errichtet, die auf p. 219 beschriebene AHelioth. umbrosus für armigera L. erklärt.) Walsh Benj. D. (p. 349). Observations on P. Glaucus and P. Turnus. Bland James H. B. (p. 353). Description of a few supposed new species of North-American Coleoptera. (Cychrus Ridingsii, Oyelocephala lurida, Corymbetes fulvipes, nebrascensis, Cymatodera puncticollis, Orthopleura texana.) Norton Edw. (p. 357). Catalogue of our species of Ophion, Anomalon, Paniscus aud Campoplex. (Dabei mehrere neue Arten beschrieben.) Osten-Sacken (p. 368). Lasioptera reared from a gall on the golden-rod. (Las. solidaginis n. sp.) Couper Will. (p. 370). Importance of Insects Architecture to Entomo- logists. — Remarks on Tent-building Ants. Proceedings of the Boston Society of Natural History. Vol. VII. 1861 to 1862. Boston 1862. Sceudder Sam. H. (p. 6). On the genus Rhaphidophora Serv. (Dabei 4 neue amer. Arten: Zeh. suhterranea, stygia, Agassizii, wanthostoma.) Norton Edw. (p. 151). Catalogue of several genera to the Tenthre- dinidae in the United States. (Dabei mehrere neue Arten.) Scudder Sam. H. (p. 178). Notice of some North-American species of Pieris. (7 Arten; neu: P. frigida, venosa, marginalis, pallida, tau.) Norton Edw. (p. 219). Notice of the genus Selandria. (12 Arten; neu: S. tiliae, rudis, rufula, fumipennis, fHavipes.) 62 Derselbe (p. 223). Description ofseveral of Harris’s named Tenthredinae- Vom 9. Bande liegen uns vorläufig p. 1—176 vor; darin ein Aufsatz von: Scudder Sam. H. (p. 103). On the genus Colias in North-America- Dabei werden nach den bekanntlich sehr veränderlichen Ausschnitten der Randbinde der Vorderflügel des Männchens 3 neue Arten: Ü. labradoriensis, interior und occidentalis aufgestellt, alle wohl = Pelidne B. Norton Edw. (p. 116). Catalogue of American species of Tenthredo, as arranged by Hartig. Le Conte John L. (p. 521). Synopsis of the speveies of Colymbetes inhabiting America, north of Mexico. (23 Arten.) Derselbe (p. 523). Note on the species of Brachinus inhabiting the United States. (22 Arten.) Verantwortl. Redacteure u. Herausgeber: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt beikarl Veberreuter, Alserstrasse Nr. 24. WIENER Entomoloeische Monatschrilt. Redaction und Expedition: in Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 20. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 3. VIII. Band. März 1864. Neuere Entdeckungen in europäischen Hemipteren. Von Dr. F. X. Fieber, zu Chrudim in Böhmen. A. Gattungen *). Hiezu Tafel 1 und 2%. In den Rhynchoten Lievlands, Bd. 1, pag. 670 beschreibt Dr. Flor das Männchen einer neuen Anthocoride als Xylocoris crassipes, welche auch Herr Mink um Crefeld in einem weiblichen Exemplare entdeckte. Diese Art ähnelt dem Xylocoris ater und mehr noch wegen der Färbung der Halbdecken dem Piezosthetus bicolor Scholtz, welcher Jedoch den Flügelzellhaken hat, sich durch andere Gliederungsver- hältnisse des Schnabels, dann durch nur eine Rippe an der Zell- ecke der Membran, durch anderen Brustbau und unbewehrte Vorder- schenkel unterscheidet. Wie bei Xylocoris ater ist auch bei X. crassipes der Kopf gestreckt, das Pronotum trapezförmig, vorn schmäler; der Hinterrand ausgeschweift und doppelt so breit als in der Mitte lang, sehr flach gewölbt. Fühlerglied 2 stabförmig allmälig nach oben dicker, Glied 3 fadig, 4 spindelig keulig. Der Flügelzellhaken fehlt. Membran mit vier Rippen durchzogen. Durch nachstehende Kennzeichen unterscheidet sich jedoch Xylo- coris crassipes als Gattung: *) Die Beschreibung der „neuen Arten“ folgt nächstens. Wiener entomol. Monatschr. VII. Ba. 5 66 I. Scoloposcelis Fieb. Taf. 1. I. (ondAoy, Stift; ox&rog, Schenkel.) Vorder- und Hinterschenkel breit, zusammengedrückt, oben hoch gewölbt, die vorderen an der unteren inneren Kante mit acht bis neun nach hinten kleineren, die äussere Kante mit vier grösseren Stiften bis hinter die Mitte bewehrt *). Hinterschenkel mit den vor- deren gleich geformt, etwas länger und unbewehrt. Schnabelscheide auf die Mitte der Mittelbrust reichend, das Wurzelglied bis fast unter die Augen reichend, etwa 2/ von Glied 2. Hinterbrust in rechtem Winkel vorstehend, gewölbt. Pronotum: Vorderhälfte sehr flach gewölbt, die Wölbung an den Seiten zur Schulter merklich fortsetzend, die Mitte der Hinterhälfte niedergedrückt, auf der Vorderhälfte beim Mann eine sehr seichte kurze Mittelfurche, beim Weibe drei Grübchen in einem nach hinten spitzen Dreieck statt der Furche. Mittelbrust sehr flach gewölbt, mit, besonders beim Weibe deutlicher ganzer Mittelrinne aus der Spitze vorn, am Hinterrand gerade und eingekerbt. Grund der ersten Bauch- schiene spitz vorstehend. Fühlerwurzel mit dem Kopfende gleich. Embolium schmal nach hinten erweitert und gestutzt; das lederartige Cuneus-förmige Eckstück des Corium parallelseitig, hinten spitz fünfeckig. Die einzige Art dieser Gattung ist: Scoloposcelis crassipes Flor. Kopf, das hinten fein querrunzelige Pronotum, Schild und der Körper schwarz, glänzend, Schenkel pech- braun, ihr Ende und die Fussglieder schmutzig gelblichweiss. Schenkel und Schienbeine wie der Hinterleib sehr fein zerstreut gelblich behaart. Schnabelscheide pechbraun. Ende von Glied 2 und Glied 3 ganz weissgelblich. Halbdecken beim Manne schwärzlich-graugelb, beim Weibe schmutzigweiss. Embolium und das lederartige Eckstück schmutzig rostroth oder zimmtbraun. Rippe der Grundzelle in der leicht getrübten Membran braun. Fühler schmutziggelb, das Wurzel- glied braun. Beim Manne Glied 2 pechbraun, oben gelblich. Schien- beine schwärzlich, die Endhälfte schmutziggelblich. Beim Weibe Fühler- glied 2, 3,.4 und die Schienbeine schmutzig gelblich. A Jg. 9. 1% Lin. In Lievland (Flor.), in Westphalen (Mink). *) Diese Bewehrung der Vorderschenkel hat Flor ganz übergangen; vielleicht ist sie nach seiner Ansicht ein unerhebliches Kennzeichen. 67 Xylocoris, als Gattung, unterscheidet sich von der vorigen durch die starken spindelförmigen , etwas zusammengedrückten und unbe- wehrten Vorder- und Hinterschenkel; die nur an die Mittelbrust reichende Schnabelscheide, deren Wurzelglied sehr kurz ist, etwa nur 1/, von Glied 2. Mittelbrust *) vorn aus der kurzen Spitze rinnig, nach hinten verflacht. Hinterbrust herzförmig, flach gewölbt. Das Embolium am Ende spatelig, das Cuneus-förmige Eckstück des Corium länglich. Fam. Lygaeodae. Zunächst verwandt und ähnlich der Gattung Henestaris Spin, Eur. Hem. p. 40, Gen. 80, aber durch nachstehende Kennzeichen als Gattung unterschieden, ist: II. Engistus Fieb. Taf. 1. IL. (Zyyisre, proxime.) Augen klein, halbkugelig, dem im Nacken nicht erweiterten, von oben kurzen, quer-dreieckigen Kopfe ansitzend. Kopf seitlich im schmalen Rechtecke über die Diagonale herabgewölbt. Gesicht vertical. Wangenplatten gleich breit, linear, hinten über den Unterkopf ragend. Schnabelscheide an das Ende der Hinterbrust reichend, das Wurzel- glied in der tiefen Rinne zwischen den Wangenplatten einliegend, hinten auf den halben Xiphus vorragend. Pronotum trapezförmig. Hinterbrust länglich-rautenförmig, vertieft, vorn kurzseitig, hinten langseitig, spitz. Vorderxiphus stumpf vorstehend, rinnenförmig ver- tieft. Mitte der Mittelbrust breit rinnenförmig, bis in den spitz drei- eckigen Xiphus. Die zwei ersten Grundschienen des Bauches schmal rinnenförmig. Körper oval. Schnabelglieder schlank, einander ziemlich gleich- lang. Halbdecken hornartig, eingestochen grobpunktirt. Die 'an der Grundhälfte geschwungene Hauptrippe und eine Rippe nahe an der Schlussnaht kielförmig erhaben. Vier Reihen Stichpunkte im Clavus. Die äussere Rippe in der Membran bogig, die übrigen ähnlich wie bei Henestaris verlaufend. Pronotum viereckig-trapezförmig, vorn breiter als lang, hinten nur wenig ausgebogen, etwas breiter als vorn; der Vorderrand breit quer wulstig erhaben, nach aussen je zwei *) In den europ. Hemipteren pag. 39, Zeile 22 v. u. soll stehen „mit kurzer Rinne“ -- statt Kiel. D*F 68 grössere Punkte; die Wulst von der Mitte in eine kurze Schwiele auslaufend; die Seiten wulstig. Schild gleichseitig dreieckig mit deut- licher Mittelschwiele. Beine unbewehrt. Schenkel ziemlich stark. Die Fussglieder wie bei Henestaris. *) Engistus Brucki Mink. Weissgelblich, oben kahl. Kopf feiner eingestochen punktirt als Schild und Pronotum. Zwei Punkte auf der Vorderschwiele des Pro- notum, im Schildwinkel des Clavus ein länglicher Fleck und die Clavusspitze braun. Membrannaht an der Coriumecke und im Innen- winkel, so wie zerstreute kleine Flecke und Punkte auf der Hinter- hälfte des Corium, und je zwei bis drei Punkte zwischen den weiss- lichen Rippen der bleichbraunen Membran braun. Unterseite ganz weissgelblich, sehr fein dicht anliegend behaart. Die Ripne der Vorder- brust, die Mitte der Mittel- und Hinterbrust bis in den Xiphus, die zwei halbkreisförmigen Gruben beiderseits der stumpf vorstehenden Spitze der ersten Bauchschiene und die Rinne schwarz. Bauch nur an den Seiten der Grundschienen deutlich, grob zerstreut punktirt. Im Grundwinkel jeder Schiene ein brauner Fleck, an den Seiten zwei Reihen brauner Flecke. Schnabelscheide bräunlichgelb, Spitze von Glied 4 schwarz. Schenkel besonders in der Mitte deutlich bräunlich, fast in Reihen gross punktirt. Rücken röthlich lehmgelb, Grundhälfte schwarz. Vier Rückenschienen an den Seiten mit querem, die fünfte mit rundlichem braunem Grundfleck. o 21, Lin. Im südlichen Frankreich bei Pau von Herın Mink entdeckt und mir gefälligst zur Ansicht mitgetheilt. If, Notochilus Fieb. Taf. 1. II. (varog, dorsum; xelAog, Margo) ist in den europ. Hemipt. pag. 49 unter Schlüsselzahl 35 und 36 zunächst Scolopostethus folgendermassen einzureihen: Vorderrand des Pronotum dick wulstförmig, jedoch nicht scharf abgeschnürt. Schild kurz, gleichseitig dreieckig, Grund niedergedrückt, *) Zu Henestaris Spin. der eur. Hem. p. 40. Gen. 80. — Schnabel- wurzel nur an der Grundhälfte von den nach hinten schmäleren Wangen- platten zum Theil gedeckt. Xiphus der Vorder- und Mittelbrust sehr kurz stumpfeckig. Hinterbrust kurz, quer viereckig, flach gewölbt. Bauch- grundschienen gewölbt, ohne Rinne. 69 Ende prismatisch kantig erhoben. Schnabelscheide an das Ende der Mittelbrust reichend, stark gliederig, Wurzelglied viel kürzer als der von der Seite längliche schiefkegelige Kopf; Glied 2 das längste, an das Ende des Vorderxiphus reichend. Wangenplatten kaum leistig, Fühlerwurzelglied etwa %, des Kopfes lang und so lang als jedes der drei folgenden Glieder, aber stärker; Glied 3 diekkeulig, 4 dickspin- delig. Vorderbrustrand dick, wulstig. Xiphus fast in rechtem Winkel eckig vorstehend, auf der Spitze ein Grübchen. Mittelbrust kurz, auf der Hinterhälfte viereckig-rautenförmig erhoben, Mitte dieser Erhö- hung seicht eingedrückt, hinten den Xiphus bildend, nach vorn zum Rande kielförmig verlängert. Hinterbrust quer viereckig-rautenförmig, vorn unter den Hüften niedergedrückt, hinten eben, spitz, kielrandig. Vorderschenkel stark, zusammengedrückt, in der Mitte nach unten unter stumpfem Winkel erweitert, daselbst ein starker Zahn, von welchem nach vorn eine Reihe kleiner aufrechter Stifte, zwischen und neben welchen ein zweiter grösserer schiefer Zahn. Vorderschienbeine gerade, am Enddrittel erweitert und etwas eingebogen, der schmale Grundtheil unterseits kleinstiftig, nebenan eine Reihe kleiner Körner. Körper länglich eirund. Kopf von oben länglich fünfeckig. Augen halbkugelig ansitzend, etwas vom Halsrande entfernt. Pronotum vier- eckig-trapezförmig, vorm so breit als in der Mitte lang; Halsecken abgerundet, der merklich blattartige Rand an der kleinen Schulter- beule verschmälert und durch eine Reihe Stichpunkte von der Scheibe geschieden. Die vorderen 2%, des Pronotum in zwei grossen flach- gewölbten Buckeln erhöht, die Mitte in breiter flacher Rinne nieder- gedrückt. Der erste Bauchring in kleiner Ecke vorstehend. Halbdecken lederartig, zum Ende erweitert, ausgebogen, gewölbt, den Hinterleib ganz deckend. Clavus und Corium verwachsen, in beiden ein durch- laufender Kiel beiderseits der Stelle der Schlussnaht, jeder mit einer Punktreihe begleitet. Hinterfuss halb so lang als die Schiene, die Fusswurzel 1/3 der Schiene lang. Flügel fehlen. Notochilus ferrugineus Mulsant. Kopf braun. Pronotum rostroth, hinten röthlichgelb. Schild rothbraun, Spitze weisslich. Halbdecken schwärzlichbraun, zum Grunde bräunlichgelb verwaschen, sehr fein chagrinirt, die Stichpunkte nur am Grunde deutlich tief, nach hinten flacher. Membran verkümmert, schwärzlich mit zwei braunen Rippen durchzogen; unter der Corium- Ecke und im Innengrundwinkel ein grosser weisslicher Querfleck. 70 Schnabelscheide bräunlichgelb, die Spitze braun. Fühlerglied 2—4 bräunlich, das Wurzelglied und die Beine mit den Schenkelköpfen lehmgelb. Unterseite des Körpers zimmtbraun. Hinterleib pechbraun, glänzend. g 1%%, Lin. Aus dem südlichen Frankreich, um Hyeres (vom Bruck), Lyon (Mulsant.) — Pachymerus ferrugineus Muls. Ann. Soc. Linn. 1852. pag. 101. WW. Diomphalus Fieb. Taf. 1. IV. (St, zwei; dupeAos, Schildbuckel.) Auf pag. 49 der europ. Hemipteren ist die Schlüsselzahl 37 rechts zu ändern in 37. a. und obige Gattung in nachstehender Weise ein- zuschalten: 37. a. Pronotum länglich-trapezförmig mit geschweiften Seiten, deut- lichem ganzen Mittelkiel, und über die zwei vorderen grossen Buckel laufenden Seitenkiele.e Rand der Seiten des Pronotum linienförmig, aufgebogen. Fühler*) kurz, stabförmig, Wurzel- glied walzig, kurz, mit dem Kopfende gleich. Glied 2 etwas über 11/,mal so lang als 1, Glied 3 das kürzeste nur 2/, von 1, Glied 4 spindelig etwa so lang als das Wurzelglied. Augen fast kugelig an dem lang fünfeckigen Kopfe etwas entfernt vom Pronotum auf dem sehr kurzen breiten Stiele aufsitzend, über die Halsecke vorstehend. Schnabelscheide hinter die Mitte der Mittelbrust reichend, Wurzelglied etwas kürzer als der Unterkopf, oder die breit bandförmigen hinten etwas schmäleren Wangenplatten. Halbdecken hornartig eben, mit kielförmig er- hobenen Rippen und zweimal geschwungener starker Hauptrippe. Membran fehlt. Clavus verwachsen. Vorderschenkel spindelig dick, etwas zusammengedrückt, an der unteren vorderen Kante drei kurze aufrechte Stifte, hinter denselben noch zwei kurze Borsten. WVorderbrust bis in den kurz dreieckigen Xiphus Yinnenförmig vertieft. Mittelbrust flachgewölbt, die Mitte bis in den kurzen spitzen Xiphus flachrinnig, vorn niedergedrückt mit kurzem Kiel. Hinterbrust (ist verletzt). Diomphalus Fieb. *) Wegen der ähnlichen Fühler und der Vorderschenkel in ihrer Form und Bewehrung reiht sich obige Gattung zu Jschnopeza, Neurocladus, Gonia- notus, Emblethis. 1 — Pronotum trapezförmig, eben oder flachgewölbt, ohne Kiele und ohne Höcker, die Seiten nicht geschweift. Augen ansitzend, dem Pronotum-Vorderrand anliegend. Halbdecken vollkommen, nuttaMembrampt 3.0202]. DAHMSSH N, BURDA DERTERDDEAE REIT Hieher dann Hyalochilus, Trapezonotus. Zu Diomphalus: Körper (@) länglich -eiförmig, mit sehr kurzen Stachelborsten besetzt. Kopf länglich fünfeckig, die Joche kürzer als die Stirnschwiele, deutlich von den Wangen geschieden. Kopf von der Seite lang dreieckig, dick, die Stirnschwiele vorn steil abfallend. Pronotum eben, auf den vorderen zwei Dritteln beider- seits ein grosser, obenauf eingedrückter Buckel, über welchen an den Seiten der Seitenkiel bis zu dem etwas aufgebogenen Vorderrand läuft, und an demselben wie der Mittelkiel etwas dicker endet. Hinter- rand ober dem Schildchen zwischen den zwei Seitenkielen seicht gerade ausgeschnitten, auf der Schulter eine längliche Beule.. Schild lang- schenkelig dreieckig, auf der Mitte über seine Länge mit “Yförmigem Kiel. Wurzelglied des Schnabels das längste, Glied 2 und 3 einander gleichlang, jedes etwas kürzer als das Wuızelglied; Glied 4 das kürzeste, etwa 2, von 3. Auf dem Einbuge der Hauptrippe und neben derselben auf der schwachen inneren Rippe eine warzenförmige kurze, auf dem Schlussrande des Clavus eine längere dicke Schwiele. Dritte Rückenschiene mit kleinem, die vierte mit grossem Knopfe auf der Mitte des Hinterrandes. Die Ecken der Rückenschienen stumpf, daher der Hinterleibrand seicht wellig kerbig. Die Schenkel- stützen, besonders die vorderen deutlich in einen krummen Stiel ver- längert. Die Vorderschenkelköpfe am Endrand unterseits mit einem kleinen stumpfen Höcker. Flügel fehlen. Diomphalus hispidulus Fieb. Graugelblich. Alle Kiele der Halbdecken, des Pronotum, dessen Rand und die ganzen Schenkel und Fühler auf schwarzen Punkten, schwarz kurz-stachelborstig.. Vorderschenkel am Grunde innerseits mit schwarzbraunem oben in einen Strich verlängerten Fleck. Schenkel, besonders die hinteren fast in Querreihen schwarz grosspunktirt. Die flache Rinne am Unterkopfe zwischen den weissen Wangenplatten und die vertiefte Rinne hinten an der Vorderbrust, schwarzbraun. Schnabel- scheide braun. Rücken schwärzlichgrau, die zwei Knoten bleich. Connexivum gelblich, in jedem Aussengrundwinkel ein dreieckiger schwarzer Fleck; Unterseite graugelblich, zerstreut braunschwarz ein- 72 gestochen punktirt, mit kurzen Stachelborsten besetzt. Hinterleib fast in Querreihen punktirt, an jeder Seite zwei Reihen kleiner brauner Flecke, wovon die äusseren Flecke an jedem Stigma. Beine gelblich- weiss, Klauenglied schwarz. HFussglied 2 bräunlichgelb, Ende schwarz. Glied 1 am Ende bräunlich. o 21/'. Aus dem südlichen Russland. Sarepta. In der Sammlung des Herrn Frey-Gessner. V. Chilaeis Fieb. Taf. 1. V. (zeitog, Rand; dan, dxıs, scharf, Schneide) ist in den europ. Hemipteren p. 51 unter Schlüsselzahl 47, und zwar hinter Ischnorhynchus vor Artheneis und Holcocranum”*), welcher letzteren obige Gattung zunächst steht, einzureihen, mit: Schnabelscheide an das Ende der Mittelbrust reichend, Glieder schlank, das Wurzelglied so lang als der Unterkopf, dessen Schnabel- rinne lanzettlich. Kopf von oben länglich fünfeckig, von der Seite ge- streckt kegelig. Jochstücke schmal, kürzer als die Stirnschwiele. Scheitel ohne Furchen. Wangenplatten kaum merklich. Augen klein, halbkugelig, ansitzend. Pronotum quertrapezföormig, v:h=1:2, ungleich stark punktirt, mit vier Gruben querüber, die Mitte der Seiten seicht, fast winkelig einwärts geschweift, der Rand schmal, linear, an der länglichen Sehulterbeule verlaufend. Hals und Schulter- ecken stumpf. Vorderbrustmitte bis in den kurzen spitzen Xiphus kielförmig geschärft. Mittelbrust flachgewölbt. Xiphus spitz. Hinter- brust rautenförmig-viereckig, gewölbt. Körper länglich, oben ziemlich platt. Fühler kurz, die Glieder stark, Wurzelglied kurz, dick keulig, viel kürzer als der Kopf, die Jochende nicht erreichend, Glied 2 und 3 allmälig nach oben dicker; Glied 2 etwa doppelt so lang als 1, Glied 3 an %, von Glied 2, Glied 4 spindelig dick, so lang als Glied 2. Schnabelglieder 1—3 ziemlich gleichlang, 4 kurzpfriemlich, kaum die Hälfte von 3. Schild gleichseitig dreieckig. Vorder- und Hinterrand des Pronotum seicht ausgeschweift. *) Bei Holcocranum ist zuzusetzen: Fühlerglied 2 und 3 stabfürmig, 3 etwas schwächer als 2 und nur %, so lang; Glied 4 schlank, spindelig, so lang als 2. Vorderbrust auf der Hinterhälfte bis in den kurzen Xiphus flachrinnig. Membran mit vier Rippen durchzogen. Schild gleichseitig drei- eckig. Seiten des Pronotum sanft ausgebogen. SI [46 Chilaeis Typhae Mulsant. Blass scherbengelb, zerstreut grob schwarzbraun eingestochen punktirt. Kopf, Pronotum und Schildschwielen bisweilen orange- gelblich. Fühler braungelb, sehr fein abstehend weisslich behaart. Fühlerwurzel oberseits, Glied 2 am Grunde bisweilen auch am Ende braun. Unterkopf und die glatten Bruststücke schwarz, die Ränder der Vorderbrust mit der Schulterecke, der Hinterrand der Hinterbrust, die Schienbeine und Hüftstücke bräunlichgelb. Schenkel bräunlich- gelb, die vorderen mit breitem schwarzen Mittelring, die beiden hin- teren Paare mehr oder weniger dunkel und breit, braun. Schnabel- scheide bräunlichgelb, das Wurzelglied schwarz, am Ende gelblich, Glied 4 ganz schwarz. Kopf glatt, die Naht der Stirnschwiele schwarzbraun, hinten in eine punktirte gabelige Linie endend, seit- lich gegen die Ocelle ein brauner punktirter Bogen. Pronotum un- eben, zerstreut grobpunktirt, mit glatten Stellen, der Seitenrand weisslich. Schild grob schwarz punktirt, an den Seiten eine gelbliche Schwiele bis vor die weissliche, schwarzpunktirte Spitze; die Mitte seicht eingedrückt. Corium durchschneidend, grauweiss dicht braun punktirt; die Coriumspitze braun, ein schmaler Randstreif, die nach hinten gabelige Hauptrippe, und ein kielförmig erhobener Streif an der Schlussnaht, glatt, weiss. Im Innenwinkel des Corium zwischen den erhabenen Streifen ein länglicher Fleck, schwärzlich. Clavus braun punktirt an dem Schild- und Schlussrand eine Reihe, an der Schlussnaht zwei Reihen brauner Punkte. Membran schmutzig, durch- sichtig, die Rippen weiss, in den Zwischenräumen 3—4 braungelbe verwaschene Streife. Bauch bräunlichgelb, fein quer nadelrissig, 3-4 Grundschienen auf der Mitte breit schwarz, die übrigen an den Seiten, so wie die Connexivumschnittstiicke am Grunde mit braunem Fleck. Rücken schwarz mit orangegelbem Mittelstreif. d. © 2. Im südlichen Frankreich, der Schweiz (Frey- Gessner), in England (Douglas, Seott). An den Kolben von Typha latifolia. Heterogaster Typhae Muls. Ann. Soc. Linn. 1857, p. 159. Fam. Phytocoridae. Zu den Seltenheiten unter den europäischen Hemipteren gehört das Vorkoinmen der Phytocoriden mit einfacher ungetheilter Grund- zelle der Membran. Bei drei dieser Gattungen —- Monalocoris, 74 Bryocoris und Myrmecoris”), (welche letztere ich früher nur in Exem- plaren mit rudimentären Halbdecken sah), ist diese Zelle ganz deutlich in der entwickelten Membran sichtbar. Bei Pithanus, der so wie Myr- mecoris höchst selten mit entwickelten Halbdecken vorkömmt, soll ebenfalls nur eine ungetheilte Grundzelle in der Membran vorhanden sein, wie Dr. Flor angibt. Den Herren Douglas und Scott verdanke ich eine neue Phyto- coride, welche in den europ. Hemipteren unter 220 a, als Gattung Myerosynamma Fieb. hinter Orthotylus einzureihen ist, da der Zell- haken fehlt. VI. Mierosynamma Fieb. Taf. 1. VI. (uıreos, klein; odveuue, Masche.) Pronotum trapezförmig, vorn stumpfkantig, Seiten gerade die Kante stumpf. Kleine Zelle der Membran kaum merklich**). Fuss- glieder walzig, Glied 2 das längste, etwa 1/; länger als 1. Schnabel- scheide lang, an das Ende der Hinterhüftstücke (auf die zweite Bauchschiene) reichend, Glieder walzig, das stärkere Wurzelglied auf den halben Xiphus reichend; Glied 4 pfriemlich, kürzer als die übrigen, einander ziemlich gleichlangen Glieder. Vorderxiphus lang dreieckig, zur Spitze herabgewölbt. Mittelbrust eben, hinten schmal, gerade, die aufwärts schiefen Seiten kantig.. Kopf von der Seite vertikal, unten gerade mit länglicher weiter Rinne. Kehle kurz schief. Scheitel zur Stirne flach herabgewölbt, die gleichbreit vorstehende Stirnschwiele mit spitzem Grunde etwas über der halben Kopfhöhe (in der Augenlinie) entspringend. Augen von der Seite länglich- nierenförnig, (bei d. ©) an die Wangen fast zur halben Höhe der Stirnschwiele herabreichend. Fühlergrube vorn am unteren Augen- ende. Jochschnitt kurz, etwas schief gegen die Fühlergrube. Kopf von oben fünfeckig, vorn langseitig. Augen von oben gross, halbkugelig ansitzend, über die Halsecken vorstehend. Nacken *) Eine sibirische einzellige Phytocoride, deren Kopf von der Seite jenem der Männchen bei Orthocephalus ähnelt, beschreibt Stäl in der Stett. entom. Zeitsch. 1858 pag. 188 als Anapus Kürschbaumi, t. 1. Fig. 2. **) Nur in schiefer Lage der Membran gegen das Licht ist die kleine Zelle und die Theilungsrippe deutlich. 75 stumpfkantig. Fühlerwurzel kaum das Kopfende überragend, etwas über die Hälfte des Kopfes lang; Glied 2, stabförmig stark, etwa 21/;mal so lang als das etwas keulige Wurzelglied, Glied 3 fadig, 1% von 2; Glied 4 schlank spindelig etwa %/3 von 3. Pronotum vorn fast so breit als in der Mitte lang, die Ecken stumpf, auf jedem Halswinkel ein flachgewölbter Buckel schief nach innen gegen zwei gepaarte Grübchen. Schild gleichseitig dreieckig, aus halbrundlicher flacher Wölbung mit kurzer Mittelschwiele endend, die Seiten nieder- gedrückt. Halbdecken vollständig, Corium leicht gewölbt, lederartig, aussen nach hinten zu dem länglich trapezoidalen parallelseitigen Cu- neus leicht gebogen, die innere Abgrenzung des Cuneus nur durch- scheinend weisslich. Beine gewöhnlicher Form, die hinteren etwas länger, jedoch nicht auffällig verdickt. Schienbeine stabförmig, rings zerstreut bestachelt. Vorderschenkelköpfe bis an das Ende der Mittelbrust reichend. Mittel- und Hinterschenkelköpfe kurz. Microsynamma Scotti Fieb. Ganz schwarz, matt, weisslich dicht behaart. Fühler schwarz, Wurzelglied oben gelblichweiss, Ende von Glied 4 gelbröthlich. Schnabelscheide gelblichweiss, Glied 4 und 4 ganz, Glied 2 nur am Grunde schwarzbraun. Alle Hüftstücke gelblichweiss, am Grunde schwarz, die Vorderen an der Grundhälfte noch orangegelb. Fulera gelblichweiss. An den Augen ein rundlicher, auf der Kante im Nacken ein querer, rostgelblicher Fleck. Pronotum quer, fein nadel- rissig. Halbdecken schwarzbräunlich, durchscheinend, Cuneus und Randfeld dunkler. Membran schmutzig, beim Mann die äussere Hälfte vom Innengrundwinkel herabschwärzlich verwaschen, Zellrippen weisslich, die kleine Rippe am Grunde wie die Zellen schwärzlich; beim Weib ist die Membran schmutzig, die Zellen aussen schwärzlich begrenzt, die Zellen in den Hinterwinkeln schwarzgefleckt. Aufdem Metanotum ober jedem Schild- grundwinkel ein schiefer orangegelber Fleck, die Mittellinie des Schildes verloschen roströthlich. Schenkel pech- oder schwarzbraun, am Ende schmutzigweisslich. Schienbeine schmutzigweisslich, rings mit zerstreuten schwarzen Stacheln besetzt, wovon einzelne aus schwarzen Punkten ent- springen. Schienbeinende braun. Fussglieder schmutzigweiss, Ende von Glied 2 bräunlich, Glied 3 braun. Klaue schwarz. Hinterbrust röthlich, das erhöhte Ende braunschwarz. S 123, © 1%“. England. Aus der Sammlung der Herren Douglas und Scott. 6 Die Einschaltung zweier anderer neuer ausgezeichneter Phyto- coriden unter die europ. Hemiptera erfordert einige Aenderung in dem Schlüssel zu den Gattungen dieser Familie, und zwar pag. 61 unter 5; Kopf von der Seite aufrecht- oder liegend parallelogramm, oder gestreckt schief. Die Stirnschwiele von der Länge des Gesichtes vorn, oder kürzer . . . Rasilped a TaaarRalslı, unter 12 streiche Schnabelwurzel länger et zuzusetzen unter 15 Hinterfusswurzel „merklich“ oder viel dicker als die folgenden Glieder . . . . Hark il: 17. a. Kopf von oben fünfeckig. Br nom hinten dem Randkiel mit zwei flachgewölbten verbundenen Buckeln (Alloeotomus, Pachypterno) „wi. SUUMIEHRYEE anlsll . eyHaresie Enanpalz — Kopf von oben quer viereckig, von der Seite vertikal etwas verlängert, mit kurzer Kehle. Pronotum trapezförmig, Hinterrand ausgebogen, hinter der dicken Vorderrandwulst über die ganze Breite eine Grube, in welcher eine freie lange Quer- wulst. Die stark gekörnten Halbdecken nebst der runzeligen Membran ganz dicht behaart. Hinterfusswurzel walzig dick, merklich stärker als Glied 2 und 3. Schnabelscheide fast an das Ende der Mittelbrust reichend, Wurzelglied nicht viel stärker als die übrigen Glieder, so lang als der Kopf von unten gesehen, Vorderxiphus dreieckig spitz, muldenförmig vertieft, der Rand leistig. Scheitel stark gewölbt zur platten Stirne abfallend. Stirnschwiele aus fast rechtem Grundwinkel in der Gesichtsmitte entspringend, ziemlich stark, nach unten schwächer. Fühlergrube an dem Augenende in der Höhe des Stirnschwie- lengrundes. Augen länglich-nierenförmig, gegen den kurzen schiefen Jochschnitt reichend.. Wangen stumpf. Mittelbrust gross, nach hinten hochgewölbt, breit, gerade, die Mitte schwach rinnig. Hinterbrust — (zerstört). . . VII. Bothynotus Fieb. VII. Bothynotus Fieb. Taf. 2. VII. (Bosvvos, fovea; voros, dorsum.) Oval-länglich. Augen an den kurzen Seiten des Kopfes an- sitzend, den Rand des Pronotum nicht berührend. Pronotum von der kantig begrenzten queren Grube nach hinten stark gewölbt. Fühler vorn an der Stirne. Wurzelglied walzig, etwas länger als der Kopf, Glied 2 stabförmig nach oben merklich dicker, etwa doppelt so lang 7% als 1, Glied 3 etwa 2, von 2. Glied 4 die Hälfte von 3, beide fadig, alle zottig behaart. Schild gleichseitig dreieckig, flachgewölbt. Halbdecken lang. Corium nach hinten allmälig erweitert, Hauptrippe am Grunde geschwungen, dann gerade in den Hinterwinkel laufend. Randfeld schmal. Corium-Naht bogig ausgeschnitten, am Innenwinkel in stumpfer Ecke vorspringend. Cuneus lang dreieckig. Flügelzelle ohne Haken. Strichrippen gabelig. Fussglied 3 etwa so lang als das Wurzelglied. Schenkel gleichförmig walzig, verhältnissmässig an Länge bei jedem Paare der Beine zunehmend. Schienenbeine stab- förmig. Bothynotus Minki Fieb. Taf. 2. VIL i. k. Oval-länglich, schwarzbraun, weisslich behaart und gewimpert. Kopf glatt, glänzend, blutroth, Joche, Wangen, Augen und zwei kurze Bogen vorn auf dem Scheitel schwärzlich. Stirnschwiele und Fühler schwarz. Fühler und Beine zottig behaart. Fühlerwurzel- glied schmutzigroth, am Grunde braun. Schenkel, und die am Grunde schwärzlichen Schenkelköpfe hellroth. Schienbeine bleich röthlich- gelb, Ende schwärzlich. Fussglieder braun. Schnabelwurzel schmutzig- roth, Glied 2 und 3 braun, 4 schwarz. Pronotum und Schild grob- punktirt, die zwei Querwulste vorn am Pronotum glatt, hinter der ersten eine Querreihe Stichpunkte. Leder der Halbdecke durchschei- nend gelblichbraun; das gleichbreite, bandförmige Randfeld schwielig, und wie der Cuneus tief schwarzbraun. Die kleine und die Um- fangrippe der schwärzlichen feinrunzeligen und fein gekräuselt be- haarten Membran braun, die Binderippe der kleinen Zelle und diese, nebst einem dreieckigen spitzen Randfleck unterhalb derselben, bleich. Vorderxiphus bräunlichroth. Die Mittelbrust schwarz, glänzend. Hinterleib ganz tief schwarzbraun, fein weisslich behaart. o 212. Von Herrn Riehl um Cassel entdeckt und mir ge- fällig von Herrn Mink zur Ansicht mitgetheilt. Corfu. Mus. ©. Vind. In den Rhychoten Lievland’s I. Band. p. 628. 104 beschrieb Dr. Flor den Capsus cyrtopeltis, änderte jedoch im Anhange zum II. Bande pag. 614 diesen Artnamen in C. mamillosus, weil unter den europäischen Phytocoriden die Gattung Cyrtopeltis aufgestellt ist; und weil er glaubt, dass diese Art von allen anderen so weit 28 abweiche, dass sie eine eigene Gattung bilden könne*) — schlägt er hiefür den Namen Stethoconus vor, ohne auch nur ein Kennzeichen zur Begründung der Gattung anzugeben. Ich erkenne in dem mir von Herrn Dr. Flor zur Untersuchung mitgetheilten Originale eine ausgezeichnete neue Gattung und begründe sie im Nachfolgenden unter dem Namen Stethoconus mit Einreihung unter die europ. Hemipteren, zu welchm Zwecke pag. 64 unter der Schlüsselzahl 18 anfangs, hinter quere, zuzusetzen ist ,‚viereckig,‘“ — Schlüsselzahl 20 rechts aber zu lesen mit 20. a. und einzuschalten: 20. a. Vorderxiphus kegelförmig, aufgerichtet. Kopf von oben quer viereckig, von der Seite vertikal, schmal, Augen über die ganze Kopfseite herabreichend, die Stirnschwiele unter rechtem Winkel etwas ober der Augenmitte und der Gesichtshöhe entspringend, stark vorstehend. Nacken etwas kantig geschärft. Halsring des Pronotum breit platt. Schild lang dreieckig, bogenseitig, schon vor der Mitte in einen zusammengedrückten parabolischen Höcker aufsteigend. Halbdecken mit breitem Randfelde. Schnabel- scheide bis an das Ende der Mittelbrust reichend. Flügelzelle ohnesklaken 2: { en SV Stermoconusun). — Vorderxiphus tee el nach hinten gerichtet, ge- wölbt, eben, oder vertieft. Schild Be gewölbt, ohne locker a ee 12 0D> 20. b. Flügel mit Zellhaken. Vorderxiphus ee hochgewölbt. Pronotum trapezförmig geradseitig vorn mit deutlicher Furche abgegrenztem schmalen Randkiel. Schnabelscheide an das Ende der Hinterbrust reichend, Glied 3 und 4 kurz, zusammen zapfen- förmig dick. Kopf dick, von oben mit den Augen dreieckig, im Nacken gewölbt — von der Seite vertikal, Scheitel zur Stirne im Virtelkreis stark gewölbt. Stirnschwiele stark, unter ») Flor, der in seinen „Beiträgen zu einer Kritik“ (Wien. entom. Monatschrift 186% Nr. 1 u. 2) über meine erschienenen Schriften, so oft und viel von unerheblichen Kennzeichen spricht, die ich zur Begründung von Gattungen in Hemipteren aufgeführt haben soll, zeigt hier, dass er einen Unterschied zwischen erheblichen und unerheblichen Kennzeichen einer Gat- tung zu machen nicht weiss, weil er nur glaubt, da er doch der Kenn- zeichen genug zur Auswahl sehen konnte. *%*) Empfehle Herrn Flor die von mir für diese Gattung hervorgeho- benen Merkmale zur gefälligen Durchsicht und Ausscheidung der, nach seiner Ansicht, unerheblichen Kennzeichen. 79 fast rechtem Winkel am Grunde bogig über der halben Ge- sichtshöhe vorspringend, der Grund in der Mittellinie der unteren Augenhälfte. Augen schief rundlich nierenförmig nicht zur Hälfte der Kopfseiten herabreiechend, weit ober der kurzen Wange. Joch lang, der Schnitt unter der Mitte der Stirn- schwiele schief aufwärts gegen die Fühlergrube. Fühlergrube auf der Mitte der Jochbreite, am unteren Augenende von dem- selben entfernt. Wangenplatten schmal linear. Mittelbrust eben, nach hinten hoch und herabgewölbt, hinten gerade. Hinterbrust schmal, auf der Mitte des Hinterrandes ein kleines erhabenes Viereck, dessen eine Ecke über den Hinterand vorsteht. Hinter- fusswurzel kurz, Glied 2 und 3 einander gleichlang, jedes fast nochmal so lang als das Wurzelglied . . IX. Exaeretus Fieb. — Flügel ohne Zellhaken. Vorderxiphus eben oder vertieft. . 20. VIIL Stethoconus (Capsus Flor). Taf. 2. VII. (srij%os, Brust; »övos, Kegel.) Länglich. Pronotum trapezförmig, nach vorn zu dem halsför- migen platten Ring sehr verengt, geradseitig, kielrandig; die Schultern stumpf-spitzig dahinter etwas geschweift in den breit ausgebogenen Hinterrand auslaufend. Augen von oben halbkugelig, hinten gestützt. Schnabelwurzelglied dick, so lang als der Kopf bis hinter die Augen, nur wenig auf die Vorderbrust ragend, die übrigen Glieder schlank. Fühler vorn an der Stirne, die Fühlergruben in gleicher Höhe mit dem Grunde der Stirnschwiele, Wurzelglied dünnwalzig, etwa so lang als der Kopf mit dem Halsring zur Hälfte, Glied 2 stabförmig, etwas über dreimal so lang als das Wurzelglied. Glied 3 und 4 fadig, jedes einzeln so lang als das Wurzelglied. Scheitel zur Stirne herabgewölbt. Joch und Wange schmal, rechteckig, horizontal gegen die Mitte der unteren Augenhälfte. Weangenplatten schmal, gerade, hinten spitz. Halbdecken gross, über den Hinterleib verlängert. Randfeld breit, über die Hälfte des Cuneus nach innen reichend., sanft ausgebogen. Uuneus lang dreieckig etwas bogenseitig. Membran gross, die äussere Zelle breit, aussen bogig, Ecke stumpf; die innere Zelle am Cuneus sehr klein. Schenkel walzig, die hinteren etwas stärker. Schienbeine stabförmig nicht bestachelt. Hinterfusswurzel etwas länger als Glied 2. Mittelbrust von der Mitte nach hinten gewölbt, vorn niedergedrückt, in der Mitte durch die seitliche Wölbung 80 rinnig vertieft, hinten gestutzt. Hinterbrust gross, rechtwinkelig vor- stehend, von halber Mittelbrustlänge, lachgewölbt. Stethoconus mamillosus Flor. Taf. 2. VII. ı. k. Länglich, gelblichweiss, weisslich anliegend behaart und gewim- pert. kopf glatt, gelblichweiss, ein Streif hinter den Augen, die Stirn- schwiele mit weissem Grundstrich, und Wangenplatten schwarzbraun. Eine 2förmige Zeichnung ober der Stirnschwiele braun. Augen schwärzlich. Fühler gelblichweiss, fein behaart, Glied 1 am Ende, Glied 2 am Grund und Enddrittel schwarz. Schnabelscheide gelblich- weiss, die Spitze braun. Pronotum mit dem Halsring stark punktirt, die Halsbuckel glatt, hintenan schwarz; über die Pronotummitte bis an die Schweifung an der Schulter drei grosse mittlere, aussen kleinere schwarzpunktirte Flecke auf braungelbem Grunde in einem Bogen, beiderseits der Hinterrandmitte ein dreieckig spitzer Randfleck, übrigens mit lichten glatten zerstreuten Fleckchen. Schild schwarz, an jeder Seite ein dreieckiger spitzer lehmgelber Randfleck. Clavus lehmgelb, der Grund und Schlusswinkel breit braun. Corium bleich, durch die Hauptrippe fast in zwei gleiche Felder getheilt. Grunddrittel des Corium lehmgelb, hinten zwei grosse rundliche weissliche durchschei- nende Stellen, an der vorderen ein Punkt, an der hinteren ein Strich braun. Ueber den Grund des Randfeldes und Coriums ein kleiner brauner Bogen. Von der Mitte des Randfeldes eine rechteckige, breite, auf das Corium, zwischen die zwei weisslichen rundlichen Stellen ver- engte schwarzbraune Binde. Die Ecke des Corium, ein Punkt am Ende der Hauptrippe, die Spitze des Cuneus und dessen Innenwinkel hell- braun. Membran trüb gelblich. Zelliippen bräunlich, die äussere mit schmalem bräunlichen Schatten. Beine gelblichweiss, Schenkel unterseits langhaarig. Schienbeine fein beborstet, am Grunde beider- seits zwei Punkte, und ihr Ende bräunlich. Hinterschenkel vor dem Ende mit breitem röthlichbraunen Ring. Vorderbrustmitte mit dem Kegel, so wie die Schenkelköpfe gelblichweiss. Mittelbrust schwarz, an den Seiten eine Schwiele und das Stigma weiss. Hinterbrust schwarz. Hinterleib schmutzig gelblichweiss, auf der Mitte ein breiter, auf der Mitte jeder Seite ein schmaler Streif bräunlich, die beiden letzten durchschnittenen Bauchschienen bräunlich, die letzte jederseits mit gelblichweissem Fleck. Die Bauchschienen braun gesäunt. Rücken schmutziggelb. sl o 2", Lin. In Lievland, im Grase unter Pinus Abies. — Capsus cyrtopeltis Flor. Rhynch. Lievl. I. p. 628. 101. — C. ma- millosus Flor. Rh. Lievl. IT. p. 614. IX. Exaeretus Fieb. Taf. 2. IX. (EEaiosros, ausgezeichnet). Körper länglich, gedrungen. Schnabelwurzel stark aufgetrieben, in der breiten Rinne am Unterkopfe mit der Hälfte der Länge anliegend, länger als das starke, fast walzige 2. Glied. Glied 3 und 4 zusammen dick zapfenförmig, so lang als Glied 2, die Glieder einander gleich- lang, zu ihrer Verbindung sehr verdickt. Pronotum trapezförmig, vorn ausgeschweift; Seiten gerade. Schild dreieckig, längs gewölbt. Corium ober dem spitz trapezoidalen Cuneus fast winkelig ausgeschnitten. Membranzellen langgestreckt dreieckig. Fühler stark, Wurzelglied keulig dick, kürzer als der Kopf von oben, denselben mit der Hälfte überragend. Glied 2 stark stabförmig, etwas über 3mal so lang als Glied 1. Glied 3 nicht ”/, von 2, stabförmig. Glied 4 schlank spin- delig, etwas über 1/,; von Glied 2. Aftergrund des Weibes mit drei- eckiger Deckschuppe. Bxaeretus Meyeri Frey. (Camptotylus). Bleich, bläulichgrün mit gleichmässig vertheilten schwarzen und bleich weissgelblichen spindeligen Schüppchen belegt. Kopf bleich- grünlich, im Nacken eine Querlinie, die Mittellinie über den Scheitel, und vier bis fünf seitliche, schief nach aussen und hinten parallele Linien orangegelb, die Zwischenräume reihenweise weisslich beschuppt. Fühler fein weisslich behaart, Wurzelglied schwarz, innerwärts einige schwarze Borsten, Glied 2 rostgelb, am Grunde ober dem schmalen weissen Ring und an der Spitze schwarz, verwaschen, Glied 3 und 4 bräunlichgelb. Schnabelscheide lehmgelb. Glied 3 und 4 schwarzbraun. Der winkelige Corium-Ausschnitt ober dem Cuneus am Rande weiss, in dem spitzen Hinterwinkel des Corium ein schwarzer grosser Punkt. Membran bräunlich, Zellrippen weisslichgrün, um die Zellen ein breiter lichter Saum; die kleine Zelle, oder nur ein Fleck darin, in der grossen Zelle zwei Flecke in den Winkeln, schwärzlich. Etwas unter- halb des Cuneus ein runder weisser, vornan ein brauner Fleck, im Innenwinkel ein heller Schein. Vorder- und Mittelschienbeine unter- seits mit schwarzem Streif, oberseits eine Reihe grosser schwaızer Punkte mit je einem schwarzen Stachel. Hinterschienbeine am Rücken Wiener eutomol. Monatschr. VIII. Bd. 6 82 zweireihig gross schwarz punktirt, aus jedem Punkt ein bis zwei kurze, schwarze, aufgerichtete Stachel. Vorderschenkel an der unteren hinteren Kante mit drei bis vier schwarzen Fleckchen je mit einer Borste, oberseits am Ende einige schwarze Punkte, vorn an der Kante ein schwarzer Strich wie auf dem Mittelschenkel, an dessen Ende hinterseits zwei Punkte unterseits an der Endhälfte mit zwei Reihen schwarzer Punkte. An der hinteren Kante der Hinterschenkel oberseits am Ende ein grosser und ein kleiner Fleck, unterseits drei Reihen grosser schwarzer Punkte und ein schwarzer Streif an der vorderen Kante aus verflossenen Punkten. Beine bleich, blaugrünlich, die Schienbeinende, Fusswurzel, Klauenglied und Ende von Glied 2 schwarz- braun. Bauch grünlich, an den Seiten gegen den Rand eine Reihe bräunlicher Punkte, jeder am Schienengrund gelegen. o 11% Lin. Aus dem südlichen Russland, Sarepta. Herrn Frey-Gessner verdanke ich die Mittheilung dieser, dem Camp- totylus Yersini ähnlichen Art. Camptotylus Meyeri Frey in den Mit- theilungen der Schweizer ent. Ges. 1863. pag. 119. Zwei mir bisher nur aus dem nördlichen Europa bekannte, von Dr. Flor in den Rhynchoten Lievlands beschriebene Arten Capsus (alter Nomenclatur) sind; ©. pygmaeus Zett. und €. geminus Flor. Beide sind einander sehr ähnlich, und ähneln in der Körperform einem Agalliastes, auch ist der Vorderxiphus gewölbt, allein der Flügelzellhaken, dessen Vorkommen oder Fehlen bei den Phytocoriden besonders als leitendes Merkmal zu berücksichtigen ist, fehlt bei den vorgenannten Arten, während er bei den geflügelten Agalliastes deutlich sichtbar ist. Der Kopf ähnelt jenem des Cyrtorhkinus elegantulus und sind beide Arten vor dieser Gattung in den europ. Hemipteren auf pag. 69 und 286 einzureihen als folgende Gattung: x. Tytthus Fieb. Taf. 2. X. (zvrdös, parvulus.) Allgemeine Kennzeichen behufs der Einreihung sind folgende: Membran mit zweitheiliger Grundzelle. Hinterfusswurzel kürzer als Glied 2. Kopf von oben in die Quere dreieckig (18), dem Pro- notum fast ganz anliegend. Pronotum vorn ohne Randkiel, stumpf (47). Flügelzelle ohne Haken (48). Augen von der Seite oval, gross, von oben gesehen halbkugelig über die abgerundete Halsecke des 83 Pronotum vorstehend, bei dem Weibe nicht bis zur Wange herab- 'reichend (49), Stirnschwiele aus spitzem Grunde vorstehend, von der Stirne durch deutliche Furche geschieden (50—52). Pronotum kurz, ‚glockenförmig (trapezförmig, mit abgerundeten Halsecken und vor den ‚Schultern etwas geschweiften Seiten) (54). 54 Kopf dick, vertikal, nicht verlängert. Kehle kurz, schief . 55. a. 55 a Nacken gewölbt, ohne Querleiste. Vorderxiphus lang dreieckig, zur Spitze herabgewölbt. Stirnschwiele leicht bogig aus spitzem Grundwinkel vorstehend, ihr Grund mit der nebenan wenig niedriger liegenden Fühlergrube in der Mitte der unteren Augen- hälfte (bei ©). Scheitel zur Stirne stark gewölbt. Schnabel- scheide schlank, auf die zweite Bauchschiene reichend, Wurzel- glied walzig, dicker als die folgenden Glieder, fast auf den halben Xiphus lang. Mittelbrust ziemlich platt, hinten herab- gewölbt, breit, gerade und etwas eingekerbt. Hinterbrust in stumpfem Winkel breit vorstehend. Pronotum kurz glocken- förmig, Seiten vorn gewölbt, vor den stumpfen Schultern nur wenig geschweift. Hinterfussglied 2 etwas kürzer als 3. X. Tytthus Fieb. — Nacken mit Querleiste. Vorderxiphus dreieckig spitz, vertieft, kielrandig. Hinterfussglied 2 länger als 3. Mittelbrust hinten stumpfeckig verengt und eingekerbt. (Cyrtorkinus u. Aetorhinus.) | | Gemeinschaftliche Artkennzeichen des T. pygmaeus und T. geminus sind folgende: | Klein, länglich-eiförmig, überall fein weissgelblich behaart und ‚gewimpert, die Härchen bräunlich schattirend. Der Mittelkörper und der Kopf mit den Augen schwarz; an den Augen ein grosser schmutzig weisser Fleck, Halbdecken gelblichweiss. Membran nur halb ent- wickelt, die Flügel aber entwickelt (T. geminus Flor) oder die Membranaus gebildet, die Flügel aber mangelnd (T. pygmaeus Zett.). Membran leicht getrübt, Zellrippen gelblich, die kleine Zelle leder- artig erfüllt, daher nicht ganz deutlich. Schnabelscheide gelblichweiss, die Spitze braun. Schenkelköpfe und Beine schmutzig gelblichweiss fein behaart. Schienbeine mit zerstreuten feinen Stacheln. 1. Tytihus pygmaeus Zett. Pronotum schwarz, ein grosser, vom ganzen Vorderrande nach hinten bis über die Mitte reichender dreieckiger Fleck schmutzig 6* 84 gelblichweiss. Fühler schwarz, Glied 1 und 2 am Ende weiss, | 3 schwärzlich. Schild schwarz, mit merklicher weisslicher Mittellinie. \ Halbdecken gelblichweiss, Schild- und Schlussrand des Clavus braun. \ Beine bleich röthlichgelb, die Mittelschienbeine ringsum zerstreut " fein bestachelt, an den Hinterschienbeinen fünf feine schwärzliche Stachel. Ober den Vorderhüftpfannen ein weisslicher Randfleck. Bauch schmutzig weissgelb, an den Seiten ein breiter, auf jeder Schiene ! zahnförmig abgesetzter brauner Randstreif. Die Ränder der letzten | ganzen und der zwei durchschnittenen Bauchschienen gerade. Rücken | schwarz. | o 1%, Lin. In Lappland und Lievland. Capsus pygmaeus Zett. | Ins. Lapp. 279. 11.—Flor Rhynch. Liev. I. p. 605. 83. (Das Original | von Herın Dr. Flor zur Ansicht erhalten.) | 2. Thytthus geminus Flor. Pronotum braunröthlich, die Schulterecke hell. Schild braun. Fühler schwarz, Wurzelglied gelblich, oben bräunlich, fast geringelt. Halbdecken ganz gelblichweiss. Beine schmutzig gelblich, die Schenkel | am Grunde und die Schenkelköpfe weisslich. Vorderbrust ganz schwarz. Bauchmitte schmutzig weissgelb, zwei Bauchgrundschienen und die |! Seiten der übrigen ohne zahnförmige Abstufung braun. Rücken schwarz, | die Endplatte schwarzbraun, die Haut des Connexivum blutroth. | Der Rand der letzten ganzen Schiene des Bauches und der beiden | durchschnittenen wellig. | o 11, Lin. Lievland. Capsus geminus Flor. in Rhynch. Lievl. | I. p. 606. 84. (Nach dem Original vom Herrn Dr. Flor.) | XI. Dasyseytus Fieb. Taf. 2. XI. (daoös, pilosus; erörog, corium, pellis) ist zunächst verwandt mit Pachylops und vor dieser Gattung in den europ. Hemipteren einzureihen, wegen der an ihrer Verbindung ver- dickten Schnabelglieder 3 und 4, dem ähnlichen Bau des Kopfes mit jenem in der Gruppe unter der Schlüsselzahl 58 auf pag. 70 und 286. Ist im Umrisse ähnlich dem Orihocephalus parallelus, aber durch die Bildung des Kopfes verschieden. 58. Vorderxiphus dreieckig, ganz eben, ohne Randkiel. Halbdecken mit der runzeligen Membran fein behaart und gewimpert, die Zellen kahl. Kopf im Rechteck vertikal, Kehle kurz, schief, 85 Nacken mit gebogener Kante. Scheitel zur Stirne stark gewölbt, fast vertikal abfallend. Stiraschwiele aus der Gesichtsmitte fast unter rechtem Winkel entspringend, stark, leicht gekrümmt, vorstehend. Schwielengrund unter der Mitte der unteren Augen- hälfte. Fühlergrube etwas niedriger als der Schwielengrund, am unteren Augenende. Augen (beim Mann) von der Seite gross, oval über die Hälfte des Kopfes herabreichend, doch entfernt von der Wange, ziemlich vertikal. Jochschnitt schief aufwärts gegen das untere Augenende, Schnabelscheide an das Ende der Mittelbrust reichend; Wurzelglied kurz, stark aufgetrieben, nur wenig auf den Vorderxiphus reichend. Mittelbrust ziemlich eben, hinten gerade, klein eingekerbt. Hinterbrust kurz, stumpfeckig vorstehend Hinterfussglied 2 länger als 3. Fühler kurz, die Glieder ziemlich stark, das zweite nach oben allmälig dicker. XI. Dasyseytus Fieb. Länglich. Kopf von oben quer breiter. Augen von oben gross, halbkugelig, ganz über die Halsecke des Pronotum vorstehend. An der Stelle der Ocellen ein Knötchen,. Unterkopf gerade, ohne Wangen- platten. Pronotum quer-trapezförmig, hinten gewölbt, die Seiten gerade, Schild gleichseitig dreieckig. Fühler kurz, ziemlich stark; Glied 2 nicht 3mal länger als 4, Glied 3 stabförmig, etwa ?/, von 2. Glied 4 schlank, spindelig, %/, von 3. Corium mit starker Randrippe, die Hauptrippe am Grunde geschwungen, dann gerade zur inneren Ecke des lang dreieckigen Cuneus laufend, zwischen der Hauptrippe und der Schlussnaht eine Rippe auf die Grundmitte der grossen Membranzelle reichend. Spitze des Clavus frei, von der Schlussnaht abstehend. Membran aussen gerundet, von der Uuneusspitze durch einen Einschnitt geschieden. Beine gewöhnlicher Form. Schenkel gleich- förmig, walzig, die hinteren etwas länger. Dasyseytus sordidus Fieb. Länglich, parallel, weisslich behaart und gewimpert. Kopf, Fühler, Pronotum und Schild schwarz. Körper schwarzbraun. Pro- notum fein querrunzelig. Schild sehr fein quer nadelrissig. Schnabel- scheide schmutzig gelblichweiss, an der oberen Kante und das End- glied schwarz. Halbdecken durchscheinend, schmutzig graugelblich; Schild- und Schlussrand bräunlich. Membran schmutzig, durchscheinend, runzelig, die kleine Zelle mit der Binderippe, und unter derselben ein länglich dreieckiger Randfleck weisslich. Beine bleich, schmutzig 86 oelblich, fein behaart, die Schienbeine ausserdem mit vielen kurzen bräunlichen Stacheln besetzt. Schienbeinende und Fussglieder braun. g 1", Lin. Spanien, um Malaga. Uebersicht der beschriebenen Gattungen und Arten. I. Scolopscelis Fieb. VI. Bothynotus Fieb. crassipes Flor. (Aylocoris). Minki Fieb. (Kylocoris L. Duf.) VIII. Stethoconus (Capsus Flor). II. Engistus Fieb. mamillosus Flor. Brucki Mink. eyrtopeltis Flor. III. Notochilus Fieb. IX. Ezxaeretus Fieb. (Camptotylus ferrugineusM uls.(Pachymerus.) Frey.) IV. Diomphalus Fieb. Meyeri Frey. hispidulus Fieb. X. Tytthus Fieb. (Capsus Flor. V. Chilacis Fieb. und Phytocoris Zett.) | Typhae Muls. (Heterogaster). pygmaeus Zett. VI. Microsynamma Fieb. geminus Wlor: Scotti Fieb. XI. Dasyscytus Fieb. sordidus Fieb. Erklärung der Tafeln 1 und 2. a) Kopf mit Fühler, Pronotum und Schild. b) Kopf, Pronotum und Brust von der Seite. «) Bruststücke von unten. c*) Dieselben im seitlichen Durchschnitt. e) Flügel oder dessen Ende mit der Zelle. f) Hinterfussglieder. g) Verderschenkel. h) Kopf ven der Seite. i) Das ganze Thier vergrössert. k) Länge des Thieres. 1) Unterseite des Hinterleibes oder dessen Ende. Veber die vermeintliche Tasterbildung des Machaerites subterraneus. Von Dr. &@. Kraatz. Die Note, welche die Redaction zu meiner abweichenden Erklärung segenüber Herrn L. W. Schaufuss, auf Seite 58 gefügt hat, macht es oO b=} 87 nothwendig, mich noch einmal mit dem Gegenstande zu beschäftigen; hier- bei mag es entschuldigt werden, wenn ich auf die Schreiberei des Herrn Schaufuss zurückkomme, welche derselbe mit den Worten einleiten durfte: „Der gelehrte und — ohne Grund — gegen mich sehr arrogante Herr.“ Wenn Herr Lederer a. a. O. von zwei Wiener coleopterologischen Autoritäten spricht, welche in den sogenannten leidigen Streit nicht hinein- gezogen werden sollen, so ist zu bemerken, dass dieselben durch Herrn Lederer’s Angabe, er könne sich auf sie berufen, jedenfalls bereits sehr deutlich in den sog. Streit hineingezogen sind; das kann mir nur angenehm sein, und es geht meine Bitte an diese Autoritäten ausdrücklich dahin, erklären zu wollen, ob sie in der That Herrn Lederer’s Angaben für richtig halten, da ich denselben die Behauptung gegen- überstellen muss, dass sie auf einem Beobachtungsfehler beruhen, auf einer Täuschung, die um so leichter möglich war, als die Beobachtung der Taster blos mit dem Microscope erfolgte. Für mich sind und bleiben meine An- gaben über die Randzähne richtig und keineswegs Folgen „einer Täuschung, die um so leichter möglich war, als die Beobachtung der Taster blos mit der Loupe erfolgte.“ Nach Herrn Lederer’s Erklärung soll ich desshalb mit Unrecht von Rand- oder Kerbzähnen gesprochen haben, weil sich Glied 1 und 2 der Taster unter dem Microscope ringsum mit feinen Körnchen belegt etc. zeigen. Hiergegen ist zu bemerken: ”) 1. Da sich der Taster unter einer gewöhnlichen guten Loupe durch- aus nicht cylindrisch zeigt, sondern fast dachförmig, d. h. deutlich eine obere, schmälere Kante und eine breitere untere Fläche besitzt, so kann er unter dem Microscope cylindrisch erscheinen; er ist es aber nicht. %. Da der Taster unter der Loupe an den Rändern der breiteren (inneren, oder wenn man will unteren) Fläche, und zwar namentlich am Hinterrande ziemlich dicht neben einander stehende starke Zähne zeigt, diese aber unter dem Microscope nicht unsichtbar werden können, so müssen die feinen Körnchen, die Herr Lederer beschreibt, mit diesen Zähnen identisch und daher gewiss ganz unpassend feine Körnchen genannt sein. 3. Da die sogenannten feinen Körnchen von Herrn Lederer ringsum an den Tastergliedern gesehen sind und die von mir beschriebenen Zähne ihnen jedenfalls zum Theil entsprechen, so müsste ich sie bei sorgfältigem Nachsuchen sowohl mit der Loupe an dem Taster als mit dem Microscope an meinem microscopischen Präparate finden. Beides ist aber nicht der Fall. Herr Lederer hat nur desshalb ringsum Körnchen gesehen, weil er die durchscheinenden Körnchen der einen Seite für die Körnchen der anderen Seite gehalten hat; davon kann er sich leicht selbst überzeugen, wenn er eine genaue Zeichnung von dem Taster mit den Körnchen entwirft und als- dann das umgedrehte Object mit der, gegen das Licht gehaltenen, umge- *) Statt erstes und zweites Tasterglied wird im Folgenden, der Kürze halber, nur Taster gesagt. 88 drehten Zeichnung vergleicht; beide werden genau übereinstimmen, was. nicht der Fall sein könnte, sobald auf beiden Seiten Körnchen vorhanden wären. — Da die Taster nach Herrn Miller auf der Vorderseite grob säge- förmig gezähnt, nach Herrn Schaufuss auf der Unterseite grob gekörnt, nach mir längs der beiden Ränder der Innenseite mit Kerbzähnen besetzt ist, so ist Herr Lederer der einzige, der ringsum am Taster Zähne sieht, falls nicht die beiden coleopterologischen Autoritäten sich ihm zugesellen. Im Hinblick auf diese differirenden Ansichten scheinen mir die Worte *), .. welche ich meinen Bemerkungen über die Tasterbildung voranschickte, doch wohl nicht ganz am unrechten Orte gewesen zu sein, wenn auch Herr Schaufuss sagt, sie seien mit Nonchalance in die Welt geschleudert. Nach seiner Ansicht liegen die Körner nicht auf der inneren Seite des Tasters, wie ich angegeben, sondern auf der Unterseite; meine Angabe ist aber mindestens ebenso richtig wie die seinige, da der Taster vor und nach dem Tode des Käfers eine schräge Stellung einnimmt; ja sie ist aus diesem Grunde wohl Jedenfalls vorzuziehen und absichtlich gewählt; gerade weil der Taster schräg steht, bemerkte Herr Miller nur die Zähne am oberen Rande der Innenseite des ersten Gliedes und nahm von denen am unteren Rande keine Notiz. Wenn nun Herr Schaufuss zwischen den beiden Reihen noch andere Körner aufgefunden hat, so steht dies mit meiner Angabe, dass längs der beiden Ränder sich Kerbzähne befinden, keineswegs im Widerspruch; ich habe jene Körnchen unbesprochen gelassen, weil ich mit der Loupe kein deutliches Bild von ihnen erhielt, habe aber den Effect, den sie hervorbringen, ausdrücklich erwähnt, indem ich bemerkte, dass der Taster bisweilen gerieft erschiene; dies wird allemal der Fall sein, wenn man ihn in einer Richtung ansieht, in welcher etwa je vier Körnchen in einer Querlinie liegen, die Zwischenräume zwischen je zwei Querreihen müssen dann nöthwendig als lichtere Vertiefungen auch mit der Loupe bemerkbar werden. Die Angabe von Herrn Schaufuss, dass „die obere Ansicht (der beiden ersten Tasterglieder) daher und desshalb bald mit, bald ohne Randzähne auf dieser oder jener Seite, oder mit Randzähnen auf beiden Seiten erscheine, weil die Tasterglieder auf der ganzen Unterseite, nämlich auf der ganzen unteren Hälfte grob gekörnt sind, und zwar mehr als zweireihig,“ ist so verwirrt und unlogisch, dass Herr Lederer darnach kaum bemerkt zu haben scheint, dass er sich im Widerspruch mit Herrn Schaufuss befindet, wenn er den Taster ringsum gekörnelt nennt; den Nachweis, dass der Taster ausgeehöhlt ist, führe ich sehr einfach dadurch, dass ich zuvörderst daran erinnere, dass der Taster keineswegs cylindrisch ist, wie Herr Lederer glaubt, sondern eine breite innere (oder untere) Fläche bietet; am Rande derselben erscheinen die sogenannten feinen Körnchen, namentlich auf der letzten Hälfte, unter der Loupe jederseits als eine deutliche Höckerreihe, wodurch der Raum zwischen ihnen sich verflacht darstellen muss; dies habe ich kurz durch das Wort ausgehöhlt andeuten wollen; dass man dabei an *) „Um etwaigen irrthümlichen Angaben vorzubeugen.“ 89 eine tiefe Aushöhlung denken kann, gebe ich gern zu, dass aber eine solche nicht vorhanden ist, lehrt der erste Blick auf den Taster, dessen beide Kerbränder, auf die ich hauptsächlich aufmerksam machen wollte, man erst zu unterscheiden anfängt, wenn man auf den Raum zwischen ihnen achten gelernt hat. Man bedient sich übrigens des Wortes ausgehöhlt auch bei schwachen Vertiefungen nicht selten, z. B. wenn man von femora apice excavata spricht, wo keine tiefen Aushöhlungen vorhanden sind. Von sämmtlichen Bemerkungen des Herrn Schaufuss ist sonach nur die eine nach meinem Dafürhalten richtig, dass die von ihm als Unterseite bezeichnete innere Seite mehr als zweireihig gekörnt ist; dies steht aber mit meinen Angaben nicht im Widerspruch, wohl aber mit der von Hrn. Lederer, welcher mit dem Microscope gesehen hat, dass die Körnchen „nirgends Reihen bilden.“ Nun wolle aber doch Herr Lederer in Gemein- schaft mit den coleopterologischen Autoritäten erklären, was er mit der Loupe sieht, namentlich ob er zu den leidlichen Beobachtern gehört, die die Körnchen-Reihen zwischen den Randzähnen mit gewöhn- licher Loupe finden, welche ich nonchalanter Weise nicht besprochen habe. — Wenn diese Herren die Körnchen nicht sehen, dann wäre zu vermuthen, dass Herr Schaufuss zu seinen sein sollenden Belehrungen mit Hilfe eines Microscopes gelangt wäre. Auf diese salbungsvolle Fastenpredigt Herrn Dr. Kraatz folgenden Häringssalat: Wenn Herr Dr. Kraatz daraus, dass ich mich dagegen verwahrte, Dritte in den „sogenannten“ (sic!) Streit über die „vermeintliche“ (sic!) Tasterbildung hineinzuziehen, folgert, ich habe das bereits gethan, neben- bei gesagt, sich eben seinerseits bemüht, sie in perfider Weise hinein zu ziehen; wenn Herrn Dr. Kraatz „Körnchen“, „Rand- und Kerbzähne“ und „Höckerchen“ für Einerlei gelten; wenn er da, wo ihm die Existenz von Körnchen an Stellen nachgewiesen, wo er sie nicht gesehen, sich damit aus der Affaire ziehen will, dass er keineswegs einen Fehler begangen, sondern nur das von Anderen Gesehene „unbesprochen“ gelassen; wenn er uns endlich eine „breite Fläche“ zum Besten gibt, die „ausgehöhlt“ ist, dann ist Heır Dr. Kraatz allerdings der Mann, der Alles zu beweisen im Stande ist. Wenn er aber die fixe Idee vom Nimbus seiner Unfehlbarkeit etwas bei Seite lassen und meine harmlosen paar Zeilen auf pag. 58 mit unbefan- genen Sinnen lesen will, dürfte er finden: 1. Dass ich klar und deutlich gesagt, ich könnte (nicht ich könne, wie Herr K. fälschlich zu sagen beliebt) mich auf zwei hiesige colcoptero- logische Autoritäten berufen, wolle es aber nicht, um sie nicht in einen ihnen fremden Streit zu verwickeln. Woraus folgert nun Herr Dr. K., ich hätte es bereits gethan, mit welchem Rechte fordert er mich auf es zu thun? Ist es logisch, zu behaupten, man habe bereits vollzogen, was man 90 vollziehen zu können im Stande wäre? HerrK. könnte vielleicht, wenn er wollte, die Entomologie einigermassen fördern, hiesse also wohl, dass er sie bereits wirklich gefördert hat? — Geduld, mein lieber Shylok; ich werde Ihrer Kampflust schon allein vollkommen Genüge leisten. %. Dass „Körnchen“ keine „Zähne“ sind, eine Aushöhlung nicht vorhanden ist, Herr K. aber von „Kerbzähnen“, die „längs der beiden Ränder“ der „an der inneren Seite der Länge nach ausgehöhlten Taster“ stehen, gesprochen hat. Diese Zähne haben sich aber — wir bitten unserem Prestigiateur wohl auf die Finger zu sehen — im Verlaufe der Begeben- heiten bereits in eine „Höckerreihe“ (die ihrerseits vielleicht aus feinen Körnchen besteht?) verwandelt und Seite 87 passirt es ihm gar, mich zu belehren, wie ich die „Aurchscheinenden Körnchen“ (also Körnchen, lieber Doctor, nicht Zähne?) der einen Seite für die der anderen gehalten und zu sagen: „Herr Lederer ist also der Einzige, der ringsum am Taster Zähne sieht.“ Wie so ein gelehrter Herr sich nur so blamiren kann! Er hatte ja Zähne und ich Körnchen gesehen und jetzt ist es auf einmal umgekehrt ? 3. Dass Herr K. dadurch, dass er von einer Untersuchung mit gewöhn- licher Loupe spricht, während ich von der mit dem Microscope sprach, den Taster schwerlich „Aachförmig“ machen wird. Unter meiner, für mich sonst genügend scharfen Loupe sehe ich, (es können aber Andere bessere Loupen oder bessere Augen haben) die Form zu unbestimmt, unter dem Microscope aber entschieden eylindrisch. Den Galimathias: „Da sich der Taster unter der Loupe durchaus nicht cylindrisch zeigt, so kann er unter dem Microscope cylindrisch erscheinen, ist es aber nicht,“ den erkläre mir der selige Kant! Will mit diesem Prachtsatze etwa gesagt sein, dass die Loupe richtiger zeigt als das Microscop, dann macht euch nicht weiter damit lächerlich, ihr Entomologen, von der Loupe an das Microscop zu appel- liren; fort mit allen Microscopen, und Loupen geholt bei Herrn Dr. G. Kraatz in Berlin, Oberwasserstrasse Nr. 11! 4. Dass daraus, dass unter dem Microscope sich die Erhabenheiten als ganz glatte, etwa den Ichneumoneneiern auf einer Raupe ähnliche Körn- chen, und zwar als ziemlich dünn gestellte Körnchen zeigen, unter der Loupe des Herrn Kraatz aber als Zähne und zwar als ziemlich dicht neben einander stehende starke Zähne erscheinen, sich trotz aller „da“, „daher“ und „so“ durchaus nicht folgern lässt, ich habe diese „Zähne“ ganz unpassend „Körnchen“ genannt (vide dagegen oben subNr. 2). Wie, wenn wir den Strumpf umkehrten und sagten: Da Herr Lederer mit dem Microscope feine Körnchen sah, so müssen die Zähne Kraatzens mit diesen Körnchen identisch sein und konnten daher nicht Zähne genannt werden! Hätten wir damit etwas bewiesen? 5. Dass es ganz überflüssig ist, ein Präparat anzufertigen und ich selbst mit einem Microscope umzugehen weiss, ohne der etwas complicirten Belehrung des Herrn Dr. Kraatz zu bedürfen. Ich habe diei Exemplare 91 von Machaerites unter dem Mieroscope von oben, von unten und von den Seiten besehen, und zwar so genau, dass ich füglich davon absehen kann, mir erst ein Präparat dachförmig zu quetschen. Dass ich „der Einzige“ war, der „ringsum am Taster Zähne (bitte Körnchen) gesehen,“ ist sehr natürlich, weil ich eben die Taster ringsum betrachtete, Herr K. aber nur ein und dieselbe Stelle besah. Die Figur zu Millers Aufsatze hat dabei nichts zu schaffen; nebenbei sei erwähnt, dass sie gestochen wurde, ohne dass Herr Miller eine Correctur zu sehen bekam, und dass Glied 1 und 2 der überhaupt roh ausgeführten Taster nur in der Perspective etwas ver- zeichnet sind, jedenfalls aber die Zähnchen an ein und derselben Seite und zwar an der unteren zeigen. 6. Dass es mir nicht klar ist, was bei einem cylindrischen Gegen- stande — und ein solcher ist und bleibt es — Innen- oder Unterseite ist, auch bei einem dachförmigen aber die Basis nie zur Innenseite (wie Herr K. will) werden kann, „Unterseite“ also jedenfalls richtiger wäre, dass es aber yöllix über meinen Horizont geht, was Herr K. damit sagen will, dass der Taster „vor und nach dem Tode des Käfers eine schräge Stellung einnimmt.“ Bleibt diese Stellung vor und nach dem Tode gleich, nun so ist es eben die normale Stellung; dreht sich der Taster aber vor dem Tode und nach dem Tode wieder, dann müsste er, wenn er sich zweimal in gleicher Richtung dreht, ganz verdreht werden, wenn er sich einmal vor, einmal zurück dreht aber auch wieder in seine normale Lage kommen, etwa wie ein todter Coleopterologe, der sich über den Expectorationen des Herrn Dr. K. zweimal im Grabe umkehren sollte, gerade wieder so zu liegen käme, wie früher. Was soll übrigens der Ausdruck:mindestens eben so richtig? Consequenter Weise müsste es heissen: jedenfalls richtiger. Das zu behaupten wagt aber der schlaue Mann dech nicht. — 7. Dass der Vorwurf, „Herr Lederer scheine kaum bemerkt zu haben, dass er sich im Widerspruche mit Herrn Schaufuss befinde,“ auch nicht stichhaltig ist. Ich bin nicht so zerstreut, wie Herr K., der in der ersten Zeile seines jetzigen Aufsatzes von einer „Erklärung der Redaction“, in der siebenten von der des „Herın Lederer“ spricht, also die Unterschrift „kaum bemerkt zu haben scheint,“ oder auf pag. 88 Herın Schau- fuss das Wort „schleudern“ in den Mund legt, während dieser „senden“ sagte, und habe mich auf pag. 58 klar und deutlich darüber ausgesprochen, wie diese Längsreihen von „Randzähnen“ immer an der dem Lichte zuge- kehrten Seite sichtbar werden. Wer nun die Angabe des Herrn Schaufuss unbefangen und nicht a la Kraatz lesen will, dem dürfte kaum Zweitel bleiben, dass Herr Schaufuss wenigstens auf der einen Seite des Tasters dasselbe sah wie ich, und die andere Seite, nun die hat er eben „unbe- sprochen gelassen.“ Herrn Schaufuss „sein sollende* (sic!) Belehrungen waren also nicht ganz überflüssig und ob er seinen Gegenstand mit Loupe oder Microscop betrachtete, ist gleichgiltig, wenn nur das Resultat richtig ist. Ueberflüssig sind nur Ausdrücke, wie „Schreiberei*, „Maculatur“ etc. 92 und wer sich solcher bedient, selbst aber solch pyramidalen Unsinn schreibt, wie Herr K., der wird auch mit vollem Rechte „arrogant“ genannt. 8. Dass das Raisonnement zur Bemäntlung des unpassenden Aus- druckes: „ausgehöhlt“ ebenfalls classisch ist. Es lautet ungefähr: Eigentlich ist keine Aushöhlung vorhanden; man könnte aber durch eine Täuschung eine solche als vorhanden vermuthen. Herr K. habe von einer Aus- höhlung nicht in der Absicht gesprochen, eine tiefe Aushöhlung darunter zu verstehen, weil man aber eine schwache Vertiefung nicht selten eine Aushöhlung nenne (femora apice excavata), so sei er berechtigt gewesen, sich da, wo gar keine Aushöhlung (weder eine tiefe, noch eine schwache) vorhanden, des Wortes ausgehöhlt zu bedienen. Herrliche Logik! Des Pudels Kern an der ganzen Geschichte ist also Rechthaberei und das Bemühen, zu vertuschen, dass die Taster doch etwas anders aussehen, als sie Herr K. beschrieben, dass die „wiederholte Untersuchung“ der p.58 sich doch nicht als so ganz richtig bewährt. Darum die classische Ausflucht, dass Herr K. das von ihm nicht Erwähnte nicht etwa nicht gesehen, nein, dass er es nur „zur näheren Beleuchtung“ und „um etwaigen irrthümlichen Angaben vorzubeugen“ „unbesprochen gelassen“ hat! Darum das Bemühen, die Sache noch mehr zu verwirren, statt sie aufzuklären. Oder ist es nicht zu lustig, nach einer Untersuchung mit dem Microscope nun zu der mit der Loupe aufzufordern? Werden dadurch die Taster etwa anders und wozu überhaupt die ganze Aufforderung, wenn es für Herrn K. schon so ausgemacht fest steht, dass er Recht hat? Wenn Herr K. erklärt, dass „für ihn“ seine „Angaben über die Rand- zähne richtig sind und bleiben,“ lässt sich so einem Rechthaber gegenüber nicht weiter streiten; ich finde die meinen richtig. Unbegreiflich bleibt mir nur, warum Herr K. dann eine Frage, die seiner Ansicht nach nur ihn und mich betrifft, in die Oeffentlichkeit brachte; da hätten ja ein paar Briefe dieselben Dienste gethan? Ich glaube und hoffe, die Sache wird auch noch Andere interessiren und zur Prüfung veranlassen, wobei es aber freilich wieder passiren kann, dass alle Anderen nur missbildete oder so obstinate Exemplare besitzen, die sie böslichtäuschen, „nur anders scheinen, es aber nicht sind,“ während der einzige wohlgebildete und wohlerzogene Machae- rites mit zahnförmigen Körnchen, ausgehöhlter Fläche, dach- förmiger, aber cylindrisch erscheinender und sich vor und nach dem Tode verdrehenden Tastern, trotz seiner Blindheit sich, wie billig, nach Berlin, zu Hrn. Dr. G. Kraatz, Oberwasserstrasse Nr. 11 begab. — Und nun muss ich Herrn Kraatz darauf verweisen, zu allen weiteren Expectorationen sein Berliner Organ zu benützen. Ich will nicht, dass sich einer unserer Leser darüber noch am Ende einen Höcker, id est Zahn oder Körnchen, oder gar eine nach oben ausgehöhlte breite Fläche lache. Lederer. 93 Bücher-Anzeigen &) Von Jul. Lederer. Proceedings of the Entomological Society of Philadelphia. Vol. I. Nr. 7—10 (Mai 1862—Feb. 1863) und Vol. 2 Nr. 1 (März—Mai) und Nr. 2 (Juni—Sept. 1863.) Vol. 1 Nr. 7—10 enthalten: Fay H. T. (p. 194). On Winter Collecting. (129 Arten Käfer.) Norton Edw. (p- 198). A description of several new Hymenoptera. (6 Arten.) — On the synonyms of Cimbex americana. Cresson E. T. (p. 203). A catalogue of the described species of several families of FZymenoptera inhab. North-America. Buckley S. B. (p. 212). Termes cinereus und tubiformis, beide neu, aus Texas. Grote Aug. R. (p. 218). Additions to the catalogue of U. S. Lepi- doptera. (Agr. plecta, Dipt. pinastri, Heliothis umbrosus n. sp.) Edwards W.H. (p. 221). Argynnis Astarte, Melitaew Anicia, Mel Chalcedon, Timetes Coresia. Cresson E.T. (p. 227). Catalogue etc. of North-American Hymenop- tera. (Fortsetzung.) Osten-Sacken (p. 241). Additions and corrections to the: Cynipidae of the North-American Oaks and their Galls. Bland H. B. (p. 267). New species of Cerambyeidae. (Monilema laevigatuin, subrugosum; Desmocerus elongatus; Toxotus trivittatus; Gaurotes abdominalis; Eburia? Ulkei; Eriphus Pearsalli, Crossidius pulchrior ; Clytus araneiformis; Callidium? albofaseiatum, Call. semieircularis; Purpuricenus humer.alis. Ridings James (p. 277). Aegeria? quinquecaudata n. sp. und Pap. Daunus B. Lintner J. A. (p. 236). Metamorphoses of Ceratomia quadricornis Harris. Walsh Benj. D. (p. 294). On the genera of Aphidae, found in the United States. Cresson E. T. (p. 316). Catalogue of the North-American Hyme- noptera. (Fortsetzung.) Grote Aug. R. (p. 345). Additions to the catalogue of U. S. Lepi- doptera Nr. 2. (Neu: Crocota opella, Panopoda Cressonii, Acid. persimilata. Hel. umbrosus Grote dagegen für armigera L. erklärt.) BlandH. B. (p. 353). Oychrus Ridingsi, Oyclocephala lurida, Corym- bites fulvipes, nebrascensis, Oymatodera puncticollis, Orthopleura texana; neue nordamericanische Käferarten. Norton Edw. (p. 357). Catalogue of our species of Ophion, Anomalon, Paniscus and Campoplex. 94 Osten-Sacken Bar. (p. 368). Lasioptera reared from a gall on the golden-rod. (Las. solidaginis n. sp.) Cooper Will. (p. 370). Importance of Insect Architecture to Entomo- logists. Remarks on Tent-building Ants. Vol. 2 Nr. 1 und 2 enthalten: Brackenridge Ülemens (p. 4). American Microlepidoptera. (Strobesia levipedella, Parectopa robiniella, ‚Brenthia inflatella; Coleophora leueochry- sella und concolorella; Marmara (n. g.) salictella; Glyphipteryw impigritella ; Gracilaria venustella; Gelechia nigroatomella, mediofuscella, fuscopunctella, gilvomaculella, longifaseiella, labradoriella; Phylloenistis Tiriodendronella ; Tischeria quereitella.) Edwards Will. H. (p. 14). Description of certain species of Diurnal Lepidoptera found within the limits of the United States and British America. Nr. 1. (Colias Alexandra, Thecla Olothilde, Hesperia Mystic, Huron, con- spicua, Pontiac, Logan, Delaware, Uncas, Ocola, Mandan, Omaha.) Saunders W. (p. 23). On some hitherto undescribed Lepidopterous larvae. (Vanessa Milberti auf Nesseln; Arctia americana auf Gartensalat; Arctia parthenice auf Ohenopodium album; Eepantheria seribonia auf ‚Heli- anthus decapetalus; Catocala coneunbens auf Weiden; Plusia balluca auf Hopfen.) Grote Aug. R. (p. 30). Additions to the catalogue of U. S. Lepidop- tera. Nr. 3. (Crocota quinaria; Hypoprepia Packardii; Amphidasys paenu- lataria; Eupitheeia miserulata.) Osten-Sacken Bar. Aug. R. (p. 33). Contributions to the natural history of the Cynipidae of the United States. Grote Aug. R. (p. 64). A revision of the species of Cymatophorina, found in the United States and British America. (Neu: Leptina latebricola; Lacinia espultrix.) Saunders Will. (p. 59). Arctia celia und A. decorata n. sp. aus Nordamerica. Grote Aug. R. ((p. 64). Additions etc. N. 4. (COtenucha Oressonana, Oyris (n. g. der Endryinen), Wilsoni; Baptria albofaseiata, albovittata; infulata, elaborata; Diphthera Graefü.) Dazu Tafel 3. Cresson E.F. (p. 69). Masaris vespoides n. sp., auf Taf. 4 abgebildet, Edwards W. H. (p. 78). Descriptions etc. Nr. 2. (Parnassius Sayi, Colias Christina, Helena; Lycaena amica; Melitaea tewana; Anthocharis ausonioides; Chionobas Chryaus.) Cresson E.T. (p. 83). List of the North-American species of Bombus and Apathus. (4 Arten Bombus und 7 Arten Apathus; davon neu: D. per- plewus, bimaculatus, hudsonicus, pallidus, scutellaris, medius, dubius, pro- vimus, modestus, Howardi, strenuus, affımis, lacustris, flavifrons, pulcher ; Ap. contigwus.) Brackenridge Clem. (p. 119). American Microlepidoptera. (@elechia angustipennella, punctiferella, gilvolineella, apieilimeella, pullifimbriella; 95 Holeocera (n. &. bei Gelechia) chalcofrontella, purpurocomella, gilvociliella, modestella; Hypsolophus punectidiscellus, paueiguttellus, unieipunctellus; Depres- saria atrodorsella, Henicostoma? Packardella; Brachiloma (n. g.) unipune- tella; Pigritia ochrocomella, ochreella; Tinew acapnopennella, trieingulatella, costisignella; Chauliodus? canieinctella.) Stainton H. T. (p. 130). Obseryations on American Tineina. (Aus einem Briefe Staintons an Brackenridge Clemens; Bemerkungen zu verschiedenen von Letzterem aufgestellten Arten.) Trion Reakert (p. 135). Notes on Central- American Lepidoptera with descriptions of new species. (Neu: Pap. Caleli, Tulana, copanae.) Weidemeyer J. Wm. (p. 143). Catalogue of North-American Butter- flies. (Papilio — Terias.) Uhler P. R. (p. 155). Hemipterological Contributions Nr. 1. (13 neue ‘Arten aus den Gattungen Corymelaena, Augocoris, Pachycoris, Moncephora, Clastoptera und Jassus.) Annales de la Societe entomologique de France. Paris 1863. 2. u. 3. Trimestre. Der 2. Trimestre enthält: Harold Bar. de (p. 168). Col&opteres mexicains. (Fortsetzung.) Wencker M. (p. 177). Especes nouvelles du genre Apion. (Ap. pul- verulentum aus Brasilien; atronitidum von St. Paul; Mandoni aus Bolivia; exophthalmum aus Brasilien; lividipes eben daher; singulare aus Neu-Cale- donien; Heydeni aus Paraguay.) Chevrolat Aug. (p. 183). Coleopteres de lile de Cuba. (Fortsetzung von 1862 p. 245.) Fauvel Alb. (p. 211). Notice sur quelques Al&eochariens nouyeaux ou peu connus. — Sur le Tyroglyphus entomophagus. Fairmaire et Laboulbene (p. 225). Revision des Col&opteres du Chile. (Fortsetzung.) Yersin A. (p. 285). Stenobothrus hyalinus n. sp. aus Spanien und Sten. Raymondi von Hyeres, Toulon und Algier, auf Tafel 7 abgebildet. StaintonH.T. (p. 293). Sur les chenilles mineuses du genre Micropteryx. Graslin A. de (p.297). Notice sur deux explorations entomologiques, faites dans le Pyrendes orientales en 1847 et 1857. Dazu Taf. 8, auf welcher abgebildet: Zuperina Nickerlii (nach der Abbildung und einem von Herrn v. Graslin erhaltenen Stücke nicht mit den Prager Exemplaren überein- stimmend), Chersotis marmorea (der Abbildung nach wenig von porphyrea verschieden, angeblich an den Fühlern differirend), Dasycampa Staubingeri, Calophasia almoravida, Bubolia Coelinaria, Acidalia eriopodata, Eupithecia eynensata und Eup. albifrontata. Der 3. Trimestre enthält: Graslin A. de (p. 365.) Sur l’Heliothis maritima. (Graslin ver- theidigt die Artrechte, von denen ich mich einmal nicht überzeugen kann. 96 Ich verdanke Herrn von Graslin schon Raupe, Puppe und Schmetterling und kann weder an der ersten, noch an der zweiten die angegebenen Unter- schiede finden; auch das Geäder ist dem von dipsacea ganz gleich. Dass die Raupe an der Meeresfluth ausgesetzten Orten vorkommt und sich daher oft unter Wasser befindet, dürfte auch niehts beweisen, denn dipsacea bewohnt sowohl ganz trockene Berg-, als auch oft unter Wasser befindliche Sumpf- wiesen, und selbst am Nil sehen wir europ. Arten (Agr. suffusa, truzx, spini- fera) trotz der starken und anhaltenden Ueberschwemmungen sehr wohl gedeihen.) Dufour Leon. (p. 373). Essai monographique sur les Belostomides. (8 Gattungen mit 46 Arten.) Lucas H. (p. 501). Belostoma algeriense. — Perisphaera glomeriformis n. sp. aus Cochinchina. — Epeira Decaisnei n. sp. von Luzon. — Note geo- graphique sur l’Estheria eyeladoides. — Lepisma fasceiata n. sp. muthmasslich vom Senegal. — Sur une yariete de la Segestria florentina. Bellier de la Chavignerie (p. 420). Erebia gorgophone von den Basses- Alpes; Caradrina noctivaga und Leucania hispanica von Barcellona, alle drei neu und auf Tafel 9 abgebildet. Vinson Dr. Aug. (p. 423). Salamis Duprei n. sp. aus Madagascar auf Tafel 10 abgebildet. Chevrolat et Fauvel (p. 427). Col&eopteres de Cuba. Notes, syno- nymies et descriptions d’especes nouvelles. Staphyliniens. Chaudoir de (p. 447). Nouvelles especes de Cincindeletes et de Ca- rabiques. (Carabus Bonvouloiri aus Trapezunt und 6 exotische Arten.) Perris Ed. (p. 450). Sur les moeurs des Apion. Laboulbene Dr. (p. 470). Sur la phosphorescence des larves et des nymphcs du genre Lampyris. Reiche L. (p. 471). Col&opteres nouveaux mediterraneens. (Caralus ‚Rosalesi und Gougeleti aus Südspanien; Oymindis eribricollis aus Piemont; Cym. designata aus Corsica; Cym. compostellana aus Nordspanien; Agabus Gougeleti aus Corsica. Derselbe (p. 476). Sur quelques larves de Lampyrides. Strauch Dr. (p. 481). Note sur ’Apalus bimaculatus. Linder Jules (p. 483). Microtyphlus Schaumii und Troglorkhynchus terricola, zwei neue pyren. Höhlenkäfer, auf Tafel 9 abgebildet. Deyrolle H. (p. 485). Penichrolucanus copricephalus, ein neuer Lu- canide von Malacca. Gautier des Cottes (p. 488). Dyschirius micans, Omias Marqueti und trichopterus aus Frankreich; Cetonia aurata Var. nigra aus Corsica; ‚Pristonychus barbarus Lucas (Expl. de l’Algerie); nun auch auf Corsica gefunden. Brisout de Barneville (p. 491). Monographie des especes europ. et algeriennes du genre Bagous. (31 Arten; neu: sardiniensis von Sardinien; robustus von Zante, Creta, Griechenland; Kraatzii aus Mähren.) Westwood Prof. (p. 525). Notice sur John Curtis. 97 Annales des Sciences physiques et _naturelles, d’Agrieultur et d’In- -dustrie. Publi6es par la Soeiete imper. d’Agriculture etc. de Lyon. II. Serie. Tom V. 1861. Tom VI. 1862. Tom. V. enthält ausser einem Aufsatze von E. Duseigneur: Sur la maladie des vers a soie, nichts auf Entomologie Bezügliches. Tom VI enthält auf p. 58 die Fortsetzung des vorigen Aufsatzes, dann p- 307 Musant: Tribu de Longicornes (Spondylis — Olytus. Die Familien und Gattungen sind alle charakterisirt, die in Frankreich vorkommenden Arten beschrieben; auch finden sich viele interessanteAngaben über Lebensweise etc.) Dubois Ch. F. Les Lepidopteres de V’Europe, leurs Chenilles et leurs Chrysalides. Bruxelles, Leipzig, Gand. 1862—63. Seit unserer letzten Anzeige (VI. Bd. p. 333) sind weitere 6 Lieferungen (27—32) mit 18 color. Tafeln erschienen. Der als Arg. aglaja dargestellte Falter gehört zur silberfleckigen Var. von Niobe, während als Niobe die Arg, aglaja abgebildet ist. Die Raupen beider Arten sind jedoch richtig. Catalogue des Coleopteres de France. Par Mr. le Docteur A. Grenier. Paris 21, Juli 1863. Eine Zusammenstellung aller bisher in Frankreich (dieses nach seinen natürlichen Grenzen, exclusive Corsica betrachtet) aufgefundenen Käfer. In einem Anhange folgen Beschreibungen von 158 neuen Arten von Allard, Aube, Brisout de Barneville, Cheyrolat, Fairmaire, Fauvel, Grenier, Kraatz, Linder, Reiche und de Saulcy. & b) Von A. Senoner. Ofversigt af k. vetensk. Akademien förhandlingar. XIX. Jahrg. Stockholm 1863. Löw H. (p. 3). Bidrag till kännedomen om Afrikas Diptera. (29 neue Arten.) Wallengren H.D. J. (p. 177). Om de till Lepidoptera Closterocera Dum. horande Familier och Slägten. StalC. (p. 203). Synopsis Coreidum et Lygaeidum Sueciae, Stäl C. (p. #79). Synonymiska och systematiska anteckningar ofver Hemiptera. Thomson C. €. (p. 611). Entomologiska Bidrag. Es werden 55 Arten von Nematus aus Schweden beschrieben, Diagnosen, Synonymik, Nachrichten über Vorkommen etc. gegeben. Bidrag till Finlands Naturkännedom, Etnegrafi och Statistik utgifna Finska Vetenskaps-Societeten. 8. Häft. Helsingfore 1865. NordmannDr. Alex. v. Erstes Verzeichniss der in Finland und Lapp- land gefundenen Spinnen, Aranea. (140 Arten.) Wiener entomol. Monatschr. VIII. Bd. 7 98 The Transactions of ihe Linnean Society of London. Tom. XXI. Part. 3. London 1862. \ Lubbock J. (p. 429). Notes on the Thysanura. Murray A. (p. 449 und 589). On the geographical relations of the Coleoptera of Old Calabar. Bates H. W. (p- 459). Contributions to an Insect Fauna of the Amazon Valley. Heliconidae. (Fortsetzung.) Journal of the Proceedings of the Linnean Society. Zoology. London 1862—1863. Stainton H.T. (VI. Nr. 24 p. 156). On the abnormal habits of some females of the genus Orgyia. Walker Fr. (. c. p. 171). Catalogue of the Heterocerous Lepidopterous Insects collected at Sarawak in Borneo by Mr. A.R. Wallace. (Fortsetzung.) Smith Fr. (VII. Nr. 25 p. 6). Catalogue of Hymenopterous Insects col- lected byMr. A.R. Wallace in the islands of Mysal, Ceram, Waigiou, Bouru and Timor. Murray A. (VII. Nr. 26 p. 97). On the early stages of development of Orthopterous Insects. Canadian Naturalist and Geologist. Montreal Vol. VII. Nr. 3. 1863. Auf p. 212 findet sich die Notiz, dass die Entomologen Canadas zu Toronto einen entomologischen Verein gegründet und zu dessen Präsidenten Herrn Prof. Croft, zum Secretär Herrn W. Saunders gewählt haben. Der Verein wird auch Sammlungen anlegen und in Tauschverbindungen treten. Soeiete des sciences naturelles du Grand-Duche de Luxembourg. Tom VI. Annee 1863. Luxembourg 1863. Dutreux A. (p. 114). Lepidopteres diurnes observ& durant le mois de Mars 1863 & Nice, Menton et Cannes. (16 Arten). Memoires de la Societe royale des seiences de Liege. Tom XV. Liege 1863. Dieser Band der Abhandlungen umfasst den 4. Theil der Monographie des Elaterides von M. E. Candeze, in welchem Tribus II, die wahren Elate- riden, abgehandelt werden. Sechs Tafeln sind zur Erläuterung beigegeben. c) Von Dr. I.R. Schiner. Fauna austriaca. Die Fliegen nach der analytischen Methode bearbeitet von Dr. I. R. Schiner, mit der Charakteristik sämmt- licher europäischen Gattungen, der Beschreibung aller in Deutschland vorkommenden Arten und der Aufzählung aller bisher beschriebenen europ. Arten. 2 Thle, 8. Wien. Im Verlag bei Carl Gerold’s Sohn. (Eine Selbstanzeige.) Autoren dipterologischer Werke sind unter den dermalen noch obwal- tenden Verhältnissen, wenn sie wünschen, dass ihre Arbeiten ausführlicher besprochen werden, zur Selbstanzeige und Selbstkritik gezwungen. 2 99 Es finden sich eben im weiten heiligen deutschen Reiche und auch über die Grenzen desselben hinaus nur Wenige, die sich mit den Dipteren beschäf- tigen, so dass es vollends als Anmassung erscheinen müsste, wenn der Dipte- rologe selbst noch dazu eine Berücksichtigung für sich in Anspruch nehmen wollte. Das ist aber keine leere Behauptung, denn auch der verehrte Präsident des entomologischen Vereins in Stettin, an dem sich der Verfasser obiger Fauna mit der Bitte um einen Anzeiger und Kritiker wendete, gelangte ganz zu dem- selben Resultate, das ich eben verkünde. Die fünf oder sieben Dipterologen, welche dermalen unter der Sonne wandeln, sind eben nicht geneigt, oder fühlen “ sich nicht berufen, ihren Collegen das Leder kritisch zu gerben oder unkritisch zu versilbern. Da ist der A, welcher für solche Aufgaben zu alt und zu müde ist, während der Bzu specielle Studien treibt, um ein allgemeines dipterolo- gisches Buch vollständig durchzukritteln, da ist der C. überhaupt mit ander- wärtigen Aufgaben und Arbeiten allzu occupirt, der D für kritisches Fahr- wasser zu wenig seetüchtig, der E der deutschen Sprache zu wenig mächtig, endlich der X, nun der findet es wieder am angemessensten mein Buch todtzu- schweigen ect. Ich will mich darüber nicht beklagen; weiss ich doch oder hoffe ich wenigstens, dass bei dem reellen Werthe der Dipteren die Zukunfts- Entomologie mit zahlreicheren Dipterologen gesegnet sein werde, und dass auch das goldene Zeitalter der Dipterologie noeh an die Reihe kommen werde. Mit diesem Exordium will ich aber nur motiyiren, warum ich mein Buch selbst anzeige und so den Vortheil mit einheimse, mir als billiger Recensent und Kritiker nicht allzu wehe zu thun und überall ungeschoren aus der Affaire zu kommen, wo mich Andere vielleicht arglich tractirt und zerschunden hätten. Wollte ich der allgemein geltenden Usance folgen, so müsste ich meine Anzeige und Selbstkritik damit beginnen, die Mängel und Irrthümer meines Buches herauszuklügeln und an das helle Tageslicht zu stellen und wäre ich auch in der glücklichen Lage nur 5—7 Grossklekse im ganzen Buche aufzu- finden. Hinterher könnte ich dann allerdings, aus Liebe zu dem Autor und seinem Büchlein (ich ersuche den Hrn. Setzer ja nicht etwa statt des Bein K zu setzen) beifügen, dass trotz alledem das Buch eine ganz schätzenswerthe Leistung sei. Das will ich aber nicht und es erscheint mir viel zweckmässiger, den Glorienschein erst vorauszuschicken und dann hinterher dem ganz verblendeten und verblüfften Leser leise ins Ohr zu lispeln, dass meine Sonne auch hie und da ihr Fleckchen habe. Auf diese Weise hoffe ich mit mir und dem Autor besser an's Ziel zu gelangen. Wer aber allenfalls glaubt, ich wolle mit meinem armseligen Humor nur meine eigene Schwäche bedecken und bemänteln, dem will ich sogleich mit dem nachfolgenden Ernste eines Besseren belehren. Was kann aber ernster sein, als Zahlen und statistische Daten, mit denen ich jetzt beginne. Mein Buch also enthält in zwei Bänden von 674, LXXX. und 656, XXXIU. Seiten, die untergebrachten Synonymen nicht gerechnet, 8547 Arten mit 662 Gattungen. Von diesen Arten sind 3197 als österreichische agnoseirt, beschrie- ben und überdies in einer analytischen Darstellung leicht bestimmbar gemacht Tas 100 835 als deutsche oder als Gattungsrepräsentanten einfach beschrieben und 4515 mit den nothwendigsten Citaten angeführt. Es wurde in 1% Jahren concipirt und in 4 Jahren, wie man sich überzeugen kann, schön und correct in gross 8° gedruckt. Der Preis desselben ist so billig gestellt, dass die untergebrachten Synonyme mitgerechnet, auf eine berücksichtigte Art kaum !/, Kreuzer ent- fällt, wobei das Ueberflüssige, das in den Noten und der Einleitung steht, noch gratis beigegeben erscheint. Der Verfasser hätte es sehr gewünscht, wenn sein Herr Verleger in der Lage gewesen wäre, den Preis noch billiger zu stellen, tröstet sich aber damit, dass das Buch doch billiger ist, als wenn es doppelt so viel kosten würde, als es faktisch kostet. Das System, nach welchem das Materiale geordnet wurde, ist ein dem Autor eigenthümliches und macht — wie ich schon in meinem vorläufigen Com- mentare wiederholt ausgesprochen habe — nicht den mindesten Anspruch ein natürliches su sein. Damit will ich aber nicht zugeben, dass es ein unnatür- liches sei. Mein Hauptaugenmerk warimmer darauf gerichtet, die Bestimmung der Dipteren zu erleichtern, — was mir nach einem freundlichen Urtheil Gerstäckers (S. Wiegmanns Archiv 1861 S. 489) ın der Hauptsache auch vollständig gelungen wäre — und da musste ich denn auch immer darauf bedacht sein, das habituell Verwandte und als solches durch leicht fassliche Merkmale klar Charakterisirbare neben einander zu stellen und auf einander folgen zu lassen. Dabei bin ich aber nicht ohne wissenschaft- liche Grundlage zu Werke gegangen, im Gegentheile berücksichtigte ich überall das natürliche und besonders das vom Flügelgeäder hergenommene sehr wichtige Moment, das sich wie ein rother Faden durch mein ganzes System hinzieht und ohne Mühe erkennen lässt. Die Vollständigkeit oder Verküm- merung des Geäders ist mir überall massgebend geblieben, so dass beispiels- weise in den Dipteris brachyceris jene Familien, bei denen eine vollständige Discoidalzelle (in Folge der Ausbildung und Verästelung der 4. Längsader) vorhanden ist, vorangehen und jene, bei welchen an der Bildung der Discoidal- zelle auch die 5. Längsader Antheil nimmt (Syrphidae, Muscidae ete.) nach- folgen, während die Vollständigkeit der Analzelle den Syrphiden wieder einen Vorrang vor den Musciden vermittelt u, s. w. Selbstverständlich benützte ich weiters auch andere Merkmale und so besonders die Bildung der Fühler und theilweise auch der Mundtheile, obwohl die letzteren auch für ein rein natürliches System kaum ein grosses Gewicht in Anspruch zu nehmen berufen sein dürften. Bei Nennung der Mundtheile fällt mir ein, dass Hr. Gerstäcker (l. c.) mir ausstellte, die Taster der Dipteren in meiner Einleitung als Lippen- taster declarirt zu haben, während sie doch richtiger Maxillartaster seien Hr. Gerstäcker hat da vollkommen Recht, ich wollte eben mit meiner Ein- leitung nur die terminologische Frage, bei Leibe aber nicht die anatomische und physiologische erledigen, und weil die Taster scheinbar an der Unter- lippe aufsitzen, so liess ich sie den Determinator da suchen; ich hätte correcter sagen sollen: die Taster sitzen scheinbar an der Unterlippe, was ich hiemit berichtige. Aus dem, was ich über mein System kurz andeutete, geht auch hervor, warum und wesshalb ich neue Gattungen angenommen und eingeführt 101 habe, Ich gestehe, dass ich noch viele Gattungen hätte aufstellen können, dass ich mich aber bei diesem Anlasse nur berechtigt fühlte, sie da anzuneh- men, wo es mein System erheischte, wo die habituelle Uebereinstimmung der Arten es begründete und das Bedürfniss der Analyse es als unabweislich ver- langte. Ich glaube nicht, dass viele meiner Gattungen verworfen werden dürften, bin aber davon überzeugt, dass sie noch bei weitem werden verviel- fältigt werden müssen, Wo ich Monographien vorfand, da beutete ich sie vollständig und ge- wissenhaft aus und hielt mich in der Regel an die Ansichten der Monographen, nicht aber etwa blind, sondern mit derjenigen Kritik, welche bei einem ge- wissenhaften Autor vorausgesetzt werden darf. Als Grundsatz nahm ich hier- bei an, dass es erspriesslich sei, die einmal angenommenen Ansich- ten verlässlicher Autoren nur dann zu modificiren, wenn sie offenbar als unrichtig und unhaltbar sich erweisen. Die Arten beschrieb ich möglichst vollständig, es sind aber meine Be- schreibungen nicht als solche zu betrachten, wie sie der heutige Stand der Wissenschaft erfordert, sondern vielmehr nur als erweiterte Diagnosen mit Hervorhebung der wichtigsten Merkmale. Dass ich nach den letzteren überall gewissenhaft suchte und forschte, wird jeder billige Leser bald erkannt haben, es wäre aber vermessen anzunehmen, dass mir diess über- all geglückt sei. Ich mache auch darauf aufmerksam, dass zu den Beschrei- bungen der Arten immer auch das gehört, was in der vorhergehenden Analyse bereits gesagt wurde, so dass, wenn z.B. bei der Beschreibung einer Art über die Farbe der Beine nichts gesagt wäre, diese sicher in einem on Satze bereits angegeben ist. Nur selten habe ich Arten beschrieben, die ich nicht kannte, und es sind mir, namentlich für die österreichischen — Dank der Bereitwilligkeit meiner vielen Freunde — meistens natürliche Exemplare vorgelegen; wo diess nicht der Fall war, habe ich es in der Regel ausdrücklich angemerkt. Auf die sichere und richtige Bestimmung: legte ich, wie natürlich, ein grosses Gewicht und gab mir in zweifelhaften Fällen alle erdenkliche Mühe, um durch Original- exemplare in’sKlare zu kommen. Wenn dessenungeachtet über manche meiner Interpretationen Zweifel und Bedenken entstehen sollten, so wäre ich wohl in den meisten Fällen in der Lage, sie durch die Gründe, welche mich zu meiner Ansicht bestimmten, und die jedesmal von mir genau erwogen worden sind, nachträglich zu motiviren, was selbstverständlich in einer Fauna nicht geschehen konnte. Jedenfalls wird, wie ich zuversichtlich hoffe, darüber, was ich mit meinen Beschreibungen sagen wollte, nicht leicht ein Zweifel übrig bleiben, wenn auch ein anderer Speciesname passender gefunden werden sollte. Ich habe mir übrigens grosse Mühe gegeben, die richtige Synonymie möglichst zur Geltung zu bringen und ich scheute zu diesem Zwecke die Mühe nicht, alle Autoren, von dem grossen Linn& bis auf den etwas minder grossen Autor dieser Fauna herab, durchzulesen, zu studiren und zu würdigen. Es schien mir aber nicht als der Hauptzweck eines entomologischen Buches, die historische Kritik mit allen Spitzfindigkeiten der Diplomatik über die Gebühr 102 zur Geltung zu bringen, da es sich bei diesen doch nur um das Verständniss der Arten und nicht um die Geltendmachung der oft sehr dubiosen jura patrum handelt. Aus dieser Rücksicht erhielt ich nicht selten einen allgemein gang- baren Namen aufrecht und stellte den älteren nur als Synonym bei. Wo ältere Namen von verlässlichen Autoren bereits herbeigezogen waren, habe ich nur ausnahmsweise und nur da Aenderungen vorgenommen, wo die Original- beschreibung der Interpretation geradezu zu widersprechen schien. Die europäischen Arten sind in der Reihenfolge der Autoren ganz me- chanisch neben einander angeführt — ich konnte eine zweckmässigere Anord- nung auch nicht einmal versuchen, da mir viele derselben ganz unbekannt geblieben sind. Wo ich zu irgend einem verlässlichen Ziele gelangte, sind die europäischen Arten wenigstens immer in jene neue Gattung eingereiht worden, wohin sie aller Wahrscheinlichkeit nach gehören. Zum vollen Verständnisse der Veränderungen würde allerdings ein Synonymen-Index erforderlich sein, und ich bedaure es daher, dass, wie ich bereits in der Vorrede angedeutet habe, mein Hr. Verleger sich nicht herbeigelassen hat, den im Manuscripte vollständig fertigen Synonymen-Index zu drucken. So weit der helle Sonnenschein und jetzt zu den Schatten und Flecken! Ich hätte — will mir scheinen — mein Buch besser schreiben können, wenn ich es erst nach zehn Jahren begonnen hätte. Das „nonum prematur in annum“ ist zumal uns Deutschen ein sehr plausibles Axiom. Ich gebe aber zu bedenken, ob bei dem unzweifelhaften Dipterologen-Mangel es nicht geradezu als eine schwere Pflicht erscheint, irgend etwas zu unternehmen, um für die vernachlässigte Ordnung der Dipteren, Arbeiter zu schaffen. Wenn ich auch nicht zugebe, dass, wie mein allzugütigerFreund Meyer-Dür in den Mit- theilungen der Schweizer entomol. Gesellschaft sich (Nr. 4 S. 27) auszudrücken so freundlich war: mit meinem Buche „alle Popanzen ,„ die vordem vor diesem interessanten Studium abgeschreckt, radical aus dem Wege geräumt“ worden seien, so glaube ich doch, ohne Anmassung hoffen zu dürfen, das Studium der Dipterologie in Etwas erleichtert zu haben. Und mit dieser Hoffnung hätte ich etwa noch zehn Jahre warten sollen, ohne zu wissen, ob ich dann von den lieben Dipteren (Larven) etwa aus Dankbarkeit für mein rücksichtsvolles Abwarten der vollen Reife — nicht schon völlig aufgefressen bin, bis auf die ledigen Knochen? Wann ist aber überhaupt ein wissenschaftliches Buch völligreif?und erscheint nicht nach jedem Decennium ein später edirtes auch immer wieder reifer als ein früheres, ja bringen die Autoren nicht schon bei Durchbesserung des Correcturbogens selber hie und da Verbesserungen, Nach- träge an ? — Dies diem docet! Wichtiger wäre schon die Anklage, dass man mit meinen analytischen Tabellen oft nicht zum Ziele gelange. Sollte eine solche Anklage laut werden, so empfehleich zu meiner Vertheidigung folgende Erwägungen. Da, wo meine Bestimmungstabellen etwa im Stiche lassen, können drei Umstände hiezu Anlass sein: das Ungenügende der analytischen (eigent- lich dichotomischen) Methode überhaupt, eine Fahrlässigkeit des Autors, oder — Unfähigkeit oder Unbeholfenheit des Lesers. Der diehotomischen Methode kann gar nicht zugemuthet werden, immer und überall zum richtigen 103 Ziele zu führen , sie ist aber unzweifelhaft diejenige Methode, welche die Be- stimmung der Arten mehr erleichtert als jede andere. Es ist nur erforderlich, die zur Unterscheidung der Gruppen hervorgehobenen Unterschiede auch richtig aufzufassen. Sind diese Unterschiede schlecht gewählt oder unklar ausgedrückt, so trifft die Schuld allerdings den Autor — er kann sich aber in vielen Fällen damit entschuldigen, dass unsere Kunstsprache leider noch der erforderlichen Präcision entbehrt, und wohl nie eine vollständige sein wird. Erst jüngst gestand mir einer meiner mathematischen Freunde, vor der descriptiven Naturwissenschaft ein ordentliches Odium zu haben, da die Natur- forscher „spitz“ und „stumpf“ nennten, was es gar nicht ist, von „lang“ und „breit“, „schmal“, „gross“, „grösser“ u. dgl. faselten ohne alle Beziehung auf bestimmte Massstäbe und nicht einmal rücksichtlich der Farben sich eines objeetiv richtigen fixen Ausdruckes zu bedienen wüssten, was alles nicht nur nicht mathematisch, sondern geradezu abominable sei. Das Alles hat in der Hauptsache seine Richtigkeit — und ich kann nur beifügen, dass ich diese Mängel vollständig erkannte, mich aber bestrebte, überall möglichst klar und vor allem — namentlich wis die Bezeichnung des Flügelgeäders anbelangt — durch das ganze Buch hindurch consequent zu bleiben. Wo trotzdem meine Tabellen nicht genügen, da nehme ich gerne die Schuld auf mich, hoffe aber, dass diess nicht allzuoft der Fall sein werde. Nicht selten mag es sich auch ereignen, dass die zu determinirende Art in meinem Buche gar nicht enthalten ist. — Ich selbst finde ja bei meinen Ex- cursionen fortwährend neue Arten und überzeuge mich von Stunde zu Stunde immer mehr davon, dass ein sehr grosser Theil der europäischen und nament- lich der österreichischen Arten erst zu entdecken und zu beschreiben sein wird. Wer aber solche Arten um jeden Preis mit meinen vorliegenden Tabellen bestimmen will, der wird diese Tabellen freilich ungenügend finden. Den Leser endlich trifft die Schuld, wenn er sich nieht die Mühe nimmt, die Terminologie des Verfassers sich vollständig eigen zu machen. Ich kann nicht annehmen, dass es Viele geben werde, die sich an die Determinirung der Dipteren wagen, ohne zu wissen, dass z. B. die Schüppchen am Thorax und nicht an den Beinen sitzen — wie erst jüngst ein gar nicht unbekannter Co- leopterologe in meiner Gegenwart producirte — gewiss aber kann die dritte Längsader für die vierte oder fünfte genommen werden, wenn man eben nicht weiss, was der Autor mit der „dritten“ Längsader bezeichnen wollte. Als Mangel mag auch gerügt werden, dass die Aufzählung der euro- päischen Arten nicht ganz vollständig ist und dass namentlich die in einzelnen Abhandlungen und Aufsätzen bekannt gemachten Arten zuweilen keine Be- rücksichtigung fanden. Möge dieser Mangel nicht allzu scharf gerügt und dabei erwogen werden, dass ein Arbeiter nicht im Stande ist, alle die Brodkrummen und Diamantkörn- chen aufzusammeln, die so sehr und so bunt allenthalben verstreut liegen. Alle Mühe habe ich mir freilich gegeben, um möglichst vollständig zu sein, es sind aber auch nicht wenige Arten absichtlich weggelassen worden. So nament- lich die Harris’schen Synonyme, die Schellenberg’schen, viele der Robi- 104 neau-Desvoidy’schen und auch einige der Walk er’schen Arten. Ich glaube, dass die Prioritätsfrage bei Harris u. Schellenberg kaum zu Conflicten füh- ren wird, so wie ich hoffe, dass man die nicht aufgeführten Robineau-Des- voidy’schen und Walker’schen Arten nicht vermissen werde. Bei Robineau- Desvoidy sind die nicht berücksichtigten Arten grösstentheils auch schon von Macquart unberücksichtigb geblieben und solche, deren Determinirung kaum je gelingen wird; wer die Myodaires dieses Autors mit der neuesten posthumen Publication der Myodaires des environs de Paris vergleicht, wird finden, dass Robineau-Desvoidy selbst über viele frühere Arten nur sehr ungenügenden Aufschluss zu geben weiss. Robineau-Desvoidy war einer der gründ- lichsten Kenner der Musciden, in seiner Scrupulosität aber leider unfähig, klare und präcise Diagnosen und Beschreibungen zu geben, abgesehen davon, dass er oft Arten beschrieb, welche kaum abweichende Individuen eın und derselben Art gewesen sind. Bei Walker, dessen grosse Verdienste um die Dipterologie ich keineswegs verkenne, kann eine gleichförmige Berücksichtigung aller seiner Schriften nicht beansprucht werden, namentlich derjenigen nicht, denen er offenbar frühere Notizen und Aufzeichnungen ohne nachfolgende Kritik zu Grunde legte; ich habe im Texte in der Regel angeführt, warum ich diese oder jene Arten Walkers unberücksichtiget liess oder doch nur nominatim anführte. Ich bekenne endlich, dass — weil denn zuweilen „et bonus dormitat Ho- merus“ — der gegenwärtige Autor der Fauna nicht selten dem Pressbengel in vollem Ernste ein X für ein U vordictirte, wo die Sache doch klar und dem Autor vollkommen bekannt war. Für diese Erscheinung wüsste ich keinen Ent- schuldigungsgrund anzugeben, als momentane Haluceinationen und hinterlistige Einflüsterungen irgend eines Koboldes, der in seinem Muthwillen auch ernste dipterologische Autoren nicht ungeneckt dahinziehen lässt. Ich will solche Verirrungen nicht besonders anführen und bezeichnen, da sie ja meine Freunde wohl ohne Leuchte werden herauszufinden wissen, und ich dem nicht entgehen werde, sie recht hell und klar an die Glocke gehängt zu sehen. Und so bin ich denn mit meiner Selbstanzeige und Selbstkritik zu Ende und gestehe, dass sie mich selbst ungemein beiriediget, und ich nur wünschen würde, dieselbe Befriedigung, wenn auch nur im hundertsten Grade bei meinen Lesern anzutreffen. Schliesslich füge ich bei, dass — wenn es irgend Jemandem einfallen sollte, einen Auszug aus dieser Selbstanzeige oder die ganze Abhandlung in Bausch und Bogen irgendwo und irgendwann abdrucken zu lassen, er von meiner Seite einen Nachdrucksprocess gar nicht zu besorgen hätte — obwohl es kein kleines Opfer erheischt, sich eventuell vervielfältigen zu lassen, wenn man vereinzelt (man kann auch sagen vereinfältigt) schon lästig zu werden befürchten muss. Mögen nun die „lieben Dipteren“ meine Anwälte sein und es mit ihrem Gesumme Jedermann verkünden, dass eine bessere zweite Auflage nur nach dem Ausverkaufe der ersten möglich wird und dass mit einer solchen nicht nur den Besitzern derselben, sondern auch meinem Herrn Verleger gedient sein würde. Verantwortl. Redacteure u. Herausgeber: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt beikarl Veberreuter, Alserstrasse Nr. 24. WIENER Entomoloeische Monaischrift. Redaction und Expedition: In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 20. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 4, VIII. Band. April 1864. Kleiner Beitrag zur Käferfauna Venedigs und des Lido, mitgetheilt von einem süddeutschen Entomologen. Anknüpfend an einen kurzen Aufsatz in der Märznummer 1863 dieser Monathefte, betitelt: „Kurzer Bericht über die Ergebnisse weniger Sammelstunden in Venedig und am Lido im September 1862*, kann ich nicht umhin, meine neuerliche Ausbeute daselbst in Kürze zu besprechen, oberwähnte Skizze in einigen Punkten zu berichtigen, und auch sonst noch Manches mitzutheilen, was mir, vorzüglich hinsichtlich der Käferfauna dieser noch immer so sehr vernachlässigten Punkte ferner bekannt wurde, ohne zu befürchten, der Geduld des Lesers dadurch allzuviel aufzubürden. Ich hatte beschlossen die bezeichnete Gegend im Frühjahre 1863 neuerdings zu besuchen, und durch mehrtägigen Aufenthalt da- selbst, so viel mir möglich wäre, auszubeuten. Allein unvorhergesehene Hindernisse vereitelten die Ausführung dieses Vornehmens, und es war mir nur vergönnt ganz kurze Zeit im Spätsommer, u. z. den letzten August und 1. September 1863, derselben zu widmen. Am ersten dieser zwei Tage sammelte ich im Giardino publico unter sehr ungünstigen Umständen, da in Folge lange anhaltender Dürre auch hier die wenigen zum Fange geeigneten Plätze unter Steinen und dem bereits stark abgefallenen Laube, fast gänzlich ausgetrocknet, waren. Nichtsdestoweniger erbeutete ich manches Gute und Brauchbare, wovon ich hier blos ein Pärchen von Quedius sein- tillans Grv. in einer Varietät mit fast ganz schwarzen Fühlern, Wiener entomol. Menatschr. VIII. Rd. 8 106 welche zwischen dieser Art und Qued. lucidulus Er. beinalie die Mitte hält; ferner Epierus retusus in Mehrzahl, dann Comazus dubius hervorhebe, mir die specielle Aufzählung am Schlusse dieser Zeilen versparend. — Von der Bulaea 19-notata Gebl. (nicht B. pallida, wie ich früher, durch die sämmtlich noch unausgefärbten Exemplare getäuscht, irrthümlich angegeben hatte) war nichts zu finden, wohl weil die Pflanze, auf welcher dieselbe in Verfolgung von Blattläusen vorkömmt (Atriplex laciniata L.) zum Theile ausgerottet war, zum Theile nur höchst kümmerlich vegetirte, dann weil die Herbstgene- ration dieses Käfers, welchen ich im Vorjahre um 14 Tage später erst frisch entwickelt angetroffen, sich wahrscheinlich noch im Puppen- stande befand. Tags darauf, am 1. September, einem schönen heiteren, heissen Tage, fuhr ich um 9 Uhr Vormittags auf den Lido hinaus. Daselbst beschloss ich die im verflossenen Jahre gänzlich unberücksichtigt gelassene Lagunenseite der Insel zuerst zu durchforschen. — Auch hier war in Folge der anhaltenden Trockenheit die Vegetation im Allgemeinen, mit Ausnahme der Bäume und Baumhecken (zumeist Robinia pseudacacia), die noch in ziemlich frischen Blätterschmucke standen, bedeutend mehr verkümmert als im jüngst verflossenen Jahre um volle 14 Tage später dies der Fall war. — Auf den Wiesen war daher auch mit dem Kötscher von Insecten fast nichts, mit dem Suchen am staubdürren Boden nur sehr weniges zu finden. Dennoch erbeutete ich zwei schöne Ofiorhynchus, einige Exemplare von Opatrum pusillum u. Ss. w. Da hier, mindestens in der Nähe des Landungsplatzes, wo ich mich befand, die Fluthen nicht frei das Ufer bespülen, indem dieses durch eine Quadernmauer, welche senkrecht in die Lagunen abfällt und den Wasserspiegel zur Ebbezeit wohl bei 5 Fuss überraget, künstlich erhöht und geschützt ist, war schon desshalb die Localität dem Fange nicht günstig. Ergiebiger erwies sich die Ausbeute am Rande der mit Brakwasser zum Theile noch gefüllten Gräben, die sich hier vorfinden. Auf dem halb trockenen Schlamme unter dichtem Gestrüppe von Atriplex laciniata und Salsola kali L. sammelte ich ausser einigen Dromius linearis, sechs Stücke des schönen Phi= lonthus cribratus Er., dann noch Bryazis transversalis Schm. und einen mit Lymnichus verwandten kleinen Käfer, welchen ich gleich für einen Bothriophorus erkannte, und auf welchen ich am Schlusse nochmals zurückkommen werde, in Mehrzahl. 107 Diese Ausbeute entsprach jedoch meinen Erwartungen nicht ganz; ich wendete mich daher gegen Mittagszeit der Seeseite der Insel, meinem vorjährigen Fangplatze zu, den ich sohin in grösserer Ausdehnung durchforschte. Dort war auch in der That das Sammeln viel lohnender, vorzüglich mit Rücksicht auf die Menge der Indivi- duen, die, namentlich bei ein Paar Arten in wahrer Unzahl auf- traten. Von circa 1 bis 6 Uhr Abends verweilend, erbeutete ich hier Nanophyes pallidulus Grv. auf Salsola kali in mehr als 300 Stücken» Trachyscelis aphodioides in noch viel grösserer Menge, darunter Sa= _ prinus aemulus und dimidiatus (nicht erassipes, wie ich früher irrig | h | i I | angegeben hatte) in ungefähr je einem Dutzend Stücken, Mecyno- tarsus rhinoceros, Anthicus tristis, Otiorhynchus Ferrarü Mill (Wien. Entom. Monatschrift 1863 Nr. 3) und noch manche andere Käfer, die in dem am Schlusse folgenden Verzeichnisse namhaft gemacht werden. Von Cleonus albida, Cryptophagus fasciatus und Phytosus balticus Kraatz (nicht Ph. niyriventris wie ursprünglich angegeben wurde), die isch sämmtlich mit Sicherheit wieder zu finden hoffte, zeigte sich jedoch diesmal keine Spur. Auch den Acanthaclysis-Larven schenkte ich besondere Auf- merksamkeit, und war so glücklich dieselben in Mehızahl aufzu- finden. Sie waren von sehr verschiedener Grösse, zwar meist nur 3 bis 4 Linien lang, doch fand ich auch Stücke von 8 Linien Länge und darüber; wodurch wohl ausser Zweifel gestellt wird, dass dieselben mindestens zwei Jahre in dieser Entwicklungsstufe verharren. Ich fand sie vorzugsweise beim Aufwühlen und Durchsuchen des Ufersandes an den Wurzelstöcken der einzelnen Büsche von Salsola kalö und Crithmum maritimum L., wo ich mit Erfolg nach Coleopteren suchte, oder durch ihre Beute aufmerksam gemacht, welche diesmal jedoch blos in grös- seren Dipteren und Hymenopteren bestand, ein Umstand, welcher darthut, dass sie in der Kost eben nicht wählerisch sind, und sich diesfalls den Verhältnissen anzupassen wissen, da in Folge des heuer spärlicheren Pflanzenwuchses, namentlich der Euphorbien, mir nirgend eine Raupe zu Gesichte kam. — Ich nahm nur vier der grössten Stücke mit mir, da ich nicht genug Gläser hatte, um deren mehr unterzubringen, indem sie ihrer Bissigkeit halber abgesondert verwahrt werden müssen. Bei dieser Gelegenheit gelang es mir durch einen Zufall zu con- | statiren, dass sie, ohne Zweifel nächtlicher Weile, aus dem Sande hervorzukommen und herumzuwandern pflegen. Ich that nämlich das g* 108 vierte grösste Stück, in Ermanglung eines leeren Glases, in mein Sacktuch, worein ich beiläufig eine Mass Sand geschüttet hatte, in welchen es sich auch gleich eingrub, und band die Enden des Tuches zusammen. Nicht ahnend, dass es seinen natürlichen Aufent- haltsort aus freiem Antriebe verlassen werde, u. z. um so mehr, da ich mit dem Sande eine hinreichende Menge Trachyscelis aphodioides mit aufgerafft hatte, die ihr als Nahrung dienen konnten (bei vorgenommener Zählung fanden sich nach drei Tagen noch 32 Stücke dieses Käfeıs, meist lebend, vor, derjenigen zu geschweigen, die in der Zwischenzeit entwichen sein mochten) unterliess ich es auf meiner Weiterreise nach Trient am 2. September Morgens, und dann anderweitig beschäftiget, durch drei Tage, dieses Stück in einem Fläschchen zu verwahren. Als ich nach dieser Frist jedoch den Sand auf das sorgfältigste darnach durchsuchte, war es entflohen, obwohl ich die Vorsicht gebraucht hatte, das Tuch stets frei aufzuhängen. Es musste daher die Larve den Sand verlassen, an der überhängenden Leinwand bis zur nächsten Spalte hinangeklommen und durch diese geschlüpft sein, was jeden- falls bedeutendere Gewandtheit im Gebrauche der Beine voraussetzt, als man ihr wohl zumuthen möchte. Die anderen drei Stücke überdauerten eine 14tägige Reise über Innsbruck und München ganz gut, und zwei befinden sich derzeit noch lebend im k. k. zoologischen Kabinete, wo sie bis gegen Mitte October mit bedeutender Gefrässigkeit Fliegen und Raupen verzehrten, doch seit jener Zeit der Winterruhe pflegen. Das im Vorjahre erbeutete Stück, welches, vom Eintritte des Frühlings an, gleichfalls zahlreiche Raupen aussog, wobei es den nackten den Vorzug vor den behaarten gab, war schon im Juli, wahr- scheinlich wegen des zu trocken gehaltenen Sandes, zu Grunde gegangen, indem es eines Morgens todt ganz frei und ausgestreckt auf dessen Oberfläche lag. { Was den auf der Lagunenseite des Lido gesammelten Bothrio- phorus anlangt (über die Gattungsidentität liess die Analyse keinen Zweifel übrig), so hat es sich bei genauer Prüfung herausgestellt, dass derselbe wesentlich von der einzigen bisher bekannten Art abweiche *). ”) Bothriophorus venetus n. sp. Subhemi-phaericus, niger, subopacus, cinereo- holosericeus, subtilissime alutaceus, thorace lateribus rectis, angulis omnibus subacutis, antennis pedibusque piceis, illis artieulis duobus basalibus, his femorum basi tibiarumque apice rufis. Long. vix '/, lin. 109 Dem Bothr. atomus nahestehend ist er etwas kleiner, dann bleiben die unten angegebenen Merkmale bei zwei Dutzend Stücken vollkommen gleich und unveränderlich, auch lässt sich unsere neue Art leicht durch den kürzeren, gedrungeneren und nur nach hinten zu etwas zugespitzten Umriss, die feinere und gleichmässigere Be- haarung, die geraden Seitenränder des Halsschildes, welche bei atomus im sanften Bogen geschwungen erscheinen, und den anders gefärbten Fühlern und Beinen unterscheiden. Ich kann jedoch nicht umhin hier zu bemerken, dass dem eben so scharfsichtigen als gewissenhaften Mulsant bei der Beschreibung des Bothriophorus atomus in seinen Opuscules entom. 1853, II. Cahier pag. 21—23 die wahre Bildung des Brustschildes entgangen ist. Er sagt nämlich 1. c. pag. 22: „prothorax deux fois plus &troit en avant“, während dasselbe auch bei der in Frage stehenden Art, welche ich in mehreren Stücken genau verglichen habe, in der That am Vorder- rande nur sehr wenig schmäler als am Hinterrande ist. Dieses Ueber- sehen erklärt sich leicht, wenn man den Käfer senkrecht von oben betrachtet, indem das Brustschild vom Hinterrande der grossen Seiten- gruben, welcher etwas gewulstet vortritt, gäh und fast senkrecht ab- fällt, daher die bedeutend heruntergezogenen Vorderwinkel selbst dann nicht sichtbar sind. Der Gesammtumriss des Körpers ist fast halbkugelig, gegen hinten Jedoch deutlich etwas zugespitzt. Kopf gross, ohne allen Eindruck, conyex, geneigt, in das Brustschild eingesenkt, daher von oben besehen, in der Ruhe nur der Hinterscheitel sichtbar, schwarz, matt. Die Fühler je auf einem Höckerchen vor den Augen eingelenkt, dunkel pechbraun, nur die zwei ersten Glieder röthlich, gebildet wie bei Dothr. atomus Muls. Brustschild sehr quer, an der Wurzel den Flügeldecken anschliessend, und von deren Breite, daselbst jederseits leicht gebuchtet, die Seiten gerade, mit einer grossen beinahe bis an die spitzen Hinterwinkel reichenden eiförmigren Grube an den fast spitzen, sehr herabgezogenen Vorderwinkeln, nach vorne etwas verschmälert, am Vorderrande leicht ausgeschnitten, in der Mitte stark ge- wölbt, ziemlich dicht, mit sehr feinen kurzen greisen Härchen bedeckt, dar- unter kaum erkennbar chagrinirt, schwarz, matt. Schildchen dreieckig und so wie die hochgewölbten, fast halbkugeligen, nur hinten gegen die ver- wachsene Naht etwas zugespitzten, gäh abfallenden Flügeldecken gleich dem Brustschilde, doch noch etwas feiner und spärlicher behaart und chagrinirt, daher auch etwas glänzender. Unterseite schwarz, matt, unendlich fein be- haart. Die ganzen Beine pechbraun, nur die Wurzel der Schenkel und Spitze der Schienen röthlich. Gf. Ferrari. 110 Zum: Schlusse erübrigt mir nur noch ein Verzeichniss jener Coleopteren anzuschliessen, welche meines Wissens bis Jetzt in Venedig und auf dem Lido gesammelt und beobachtet wurden. Dieses Verzeichniss ist wohl noch sehr unbedeutend und lückenhaft, doch wird es hof- fentlich in etwas dazu beitragen, andere Entomologen aufzumuntern, diesen noch wenig erforschten und gewiss lohnenden, gleichsam für sich abgeschlossenen Punkten der österreichischen Monarchie, gelegent- lich ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden. Ich habe hiebei ausser den eigenen wenigen Beobachtungen, in Ermanglung anderweitiger Literatur, mindestens so viel mir bekannt wurde, nur den schon im vorjährigen Berichte angeführten Aufsatz Dr. Gustav Joseph’s, enthalten in der Zeitschrift für Entomologie im Auftrage des Vereines für schlesische Insectenkunde, 8. Jahrgang 1854 Seite 13—17, benützen können, so unvollständig, und hin- sichtlich der angeführten Arten mitunter wohl selbst unzuverlässig derselbe auch erscheinen mag. Desshalb habe ich die von Dr. Joseph allein angeführten Arten mit einem J. bezeichnet, und wo mir hiebei die Richtigkeit der Be- stimmung zweifelhaft erschien, ein Fragezeichen, auch hie und da kurze Noten beigefügt. Solche von diesen Arten endlich, denen blos Venedig als Fundort beigefügt ist, stammen ohne nähere Angabe von Venedig selbst, dem Giardino publico, Orto botanico, Campo marte, oder Giardino di Papadopoli und wurden im Zeitraume vom Spät- herbste bis Anfangs April gesammelt. Cieindeletae. Anchomenus prasinus F. (Lido) J. Id. sewpunctatus F. (Id.) J. Id. parumpunctatus F. (Id.) J. Id. Zugens Dft. (Id.) J. Cieindela littoralis FE. (Giard. publ. ein todtes Exemplar). Carabici. Amara aulica Pnz. (Id.) J. Loricera pilicornis F. (Lido) J. Id. patrieia Dft. (Id.) J. Aptinus mutilatus F. (Id.) J. Id. acuminata Pkl. (Id.) J. Brachinus exhulans F. (Id.) J. Id. trivialis Gyll. (Giard. publ.) Demetrias unipunctatus Crtz. (Id.) J. Zabrus gibbus F. (Campo marte). Dromius marginellus F. (Id.) J. Harpalus cordatus Dft. (Lido) J. Id. linearis Ol. (Id.) Id. maculicornis Dej. (Giar. p.) **) Scearites arenarius Bon. (Id.) =) Id. Froehlichii Stm. (Lido). Calathus melanocephalusL. (Giar.pub.) Id. tardus Pnz. (Id.) Id var. ochropterus Dft. (ld. Id. serripes Dft. (Id.) *) Diese Art habe ich auf die ausdrückliche Versicherung meines geehrten Freundes, Herrn Tü rk, sie von dort bezogen zu haben, aufgenommen. “”) Erscheint im vorjährigen Aufsatze irrig als /7. spurcaticornis. 111 Harpalus aeneus F. (1d.) J. Xantholinus punctulatus Pkl. (G. p.) Id. fuscipalpis Dej. (ld.) Id. longiventris Heer. (Lido). Id. modestus Dej. (Id.) Leptacinus batychrus G yll. var. elytris Stenolophus vaporariorum F. (Id.) J. anoque concoloribus (Giar. pub.) Trechus minutus F. (Giard. publ.) Stilicus orbieulatus Pkl. (Id.) Tachypus pallipes Dft. var. (Lido). Paederus riparius F. J. () Stenus impressus Germ. J. Palpicornia. Id. foraminosus Er. (Lido). Sphaeridium scarabaeoides F. J. Ozytelus rugosus F. J. Id. bipustulatum F. J. Id. sculptus Grv. (Bahnhof). Omalium striatum Grv. J. Staphylinidae. Falagria obscura Curt. (Giard. publ.) Pselaphidae. Boletochara lunulata Pkl. J. Bryasis transversalis Schm. (Lido). Id. obliqua Er. J. H Phytosus balticus Kraatz (Lido). Scydmaenidae. Aleochara ruficornis Grv. J. Scydmaenus tarsatus Müll. etK. var. Id. fuscipes Grv. J. paulo minor, antennis breviort- Id. bipunctata Grv. J. bus (Giard. publ.) Id. binotata Kraatz (Lido). Leptomastax hypogaeus Pir. (G. p.) Myrmedonia canaliculata F. (Giar. p.) Homalota graminicola Er. J. Silphales. Id. analis Grv. (?) (Giard. publ.) (Oholeva testacea F. J. (2) *) Phloeopora corticalis Grv. (Venedig.) S;lpha littoralis L. 3. Hrypocyptus tenuicornis Kraatz (Giar. Id. rugosa L. J. publ.) Id. obseura L. J. Tachinus elongatus Gyll. J. Id. reticulata Il. J. Lamprinus erythropterus Pnz. (G.p-) Id. laevigata F. (Lido). Quedius impressus Pnz. J. Id. gibba Brull. J. Id. seintillans Grv. var. (Giar. p.) Necrophorus vespillo L. J. Creophilus mazxillosus L. J. » Siphaerites glabratus F. J. **) ‚Leistotrophus nebulosus F. J. Comazus dubius Marsh. (Giar. publ.) Ocypus olens Müll. (Giard. publ.) Id. morio Grv. v. melanarius Heer- Trichopterygia. (id.) Ptenidium apicale Er. J. Philonthus splendens F. J. Trichopteryx fascicularis Hbst. J. Id. eribratus Er. (Lido). Id. brevipennis Er. J. Id. bimaculatus Grv. var. nitidisol- lis Boisd. (Giard. publ.) Histeridae. Xantholinus fulgidus FE. J. Platysoma deplanatum Gyll. (G. p.) *) Mir ist diese Art zu deuten nicht gelungen. i **) Bei Dr. Joseph heisst es: Saprinus glabratus F. Da mir jedoch kein Saprinus dieses Namens bekannt ist, bezog ich es auf gegenwärtige Gattung und Art, obwohl mir das Vorkommen dieses Käfers in der Nähe Venedigs zweifelhaft erscheint. 112 Hister cadaverinus Ent. Hft. J. Id. unicolor L. J. Id. duodeceimstriatus Schrk. J. Id. corvinus G erm. var. minor (G. p.) Epierus retusus Ill. (Id.) Careinops pumilio Er. (Id.) Tribalus minimus Rossi (ld.) Saprinus aeneus F. J. Id. dimidiatus Ill. (Lido). Id. aemulus Ill. (Id.) Phalacridae. Olibrus liquidus Er. (Lido). Nitidulariae. Carpophilus hemipterus L. J. Colydiidae. Ditoma erenatum F. J. Cucujidae. Prostomis mandibularis E. J. Laemophloeus sp? (Campo marte). Cryptophagidae. Cryptophagus. fasciatus Kr. (Lido). Id. dentatus Hbst. (Giard. publ.) Id. labilis Er. (Campo marte.) Id. subdepressus Gyll. (G. p.) Atomaria gibbula Er. (Id.) Lathridiidae. Lathridius minutus L. (G. p.) Id. anthracinus Mannh. (Id.) Corticaria foveola Beck (Id.) Id. fusceipennis Mannh. (Lido). Byrrhidae. Bothriophorus venetus Ferrari (Lido). Scarabaeidae. Ateuchus semipunctatus F. (Id.) J. *) Diese Art kenne ich nicht, Onthophagus austriacus Pnz. (1d.) 3. Id. vacca L. (Id.) J. Id. nuchicornis L. (Id.) J. Id. lemur F. (Id.) J. Id. camelus FE. (Id.) J. Id. furcatus FE. (Id.) J. Id. ovatus L. (1d.) J. Id. taurus L. (Giard. publ.) Id. Schreberi L. J. Aphodius fossor L. J. Id. haemorrhoidalis L. J. Id. fimetarius L. J. Id. sordidus F. J. Id. nitidulus F. J. Id. bimaculatus F. J. Id. prodromus Brahm. J. "Id. contaminatus Hbst. J. Pleurophorus caesus Pnz. (G. p.) Psammodius suleicollis Ill. (Lido). Geotrupes stercorarius L. verus. (G. p.) Id. vernalis L. J. Homaloplia nigra (9) I. *) Pentodon punctatus Ol. (Lido.) Oryectes nasicornis L. J. Cetonia hirtella L. J. **) Eucenemidae. Throseus dermestoides L. (?) 3. Cleridae. Ölerus fasciatus F. (9%) 3. *”) Ptiniores. Hedobia imperialis L. J. Ptinus fur L. J. Gibbium scotias F. (Venedig). Anobium tissellatum F. J. Id. pertina® F. J. 7) auch ist der Autor nicht angegeben, Sollte es Serica holosericea Scop. oder "Homaloplia transsilvanica Bielz sein? "*) Bei Dr. Joseph erscheint hier Cetonia vulpina olıne Autor, -sollte es etwa Encore squalida L. sein? ==) Dieses Citat ist wörtlich gegeben, da mir dessen Deutung räthselhaft blieb; es dürfte jedoch ein Druckfehler statt Tillus unifasciatus F. obwalten. 1) Da Anobium pertinax L. mit An. striatum F. zusammenfällt, ist diese Art eine von An. pertina® L. verschiedene, u. z. An. striatum Ol.. vorausgesetzt dass Dr. Josephs Bestimmung hier richtig war. 113 Tenebrionidae. Sibynes primitus Hbst. (Id.) Orchestes salicis F. (Id.) J. ”**) Opatrum pusillum F. (Lido). Ceutorhynchus troglodytes F. var. minor Lichenum pictum F. (Id.) Trachyscelis aphodioides Latr. (Id.) (1d.) \ a everne Ki (kah) Nanophyes pallidulus Grv. (Id.) Sitophilus orizae L. (?) J. +) Anthicidae. Mecynotarsus rhinoceros F. (Lido.) Cerambycidae. Formicomus pedestrisRossi var. (G.p-) Semanotus russicus Ol. J. +f) Anthicus hispidus Rossi (Id.) Clytus trifaseiatus F. J. Id. quadriguttatus Rossi (ld.) Pogonocherus hispidus L. J. Id. tristis Schmdt. var. fenestratus Cartallum ebulinum L. (2) J. +++) Dej. cat. (Lido). Chrysomelinae. Curculionidae. ae Haltica ferruginea Scop. (Lido). Attelabus eurculionoides L. (Lido). J. Psylliodes puncticollis Rosh. (Id.) Apion pisi F. (Giard. publ.) Id. virens Hbst. (Id.) Coceinellidae. tee a en, Bulaca 19-notata Gebl. (Giar. publ,) ae Aoss onen: “ Seymnus frontalis E. (Lido). Id. albidus F. (Id.) Coniatus tamarisei F. (Lido) J. *) 11 anne ld) Otiorhynchus granulosus Schön. (Li- do) =) Id. cribricollis Schön. (Id.) Id. Ferrari Mill. (Id.) Corylophidae. Sericoderus lateralis Gy11. (Lido). *) Anders weiss ich Cureulio tamarisci Germ., welchen Dr. Joseph aufführt, nicht zu deuten. **) So sonderbar das Vorkommen eines Alpenkäfers am Meeresstrande erscheinen mag, so ist doch die Bestimmung unzweifelhaft; da mein Exem- plar genau mit dem mir von Herrn Stierlin determinirten, mithin typischen Stücke übereinstimmt; ausserdem wurde er auch in mehreren ganz gleichen Exemplaren von Sr. Durchl. Fürst Khevenhüller in der Umgebung Nizza’s, mithin unter analogen Verhältnissen aufgefunden, wie ich mir selbst die Ueberzeugung verschaffte. =) Pehynchaennus salicis F., welchen Dr. Joseph hier citirt, kann ich nur auf diesen Käfer beziehen. 7) Ich glaube kaum zu irren, wenn ich den der Calandra granaria nahe stehenden Käfer des oft erwähnten Autors hier auf diese Art zurückführe. 7») Aus Dr. Josephs in Nota zur Seite 14 gegebenen kurzen deutschen Diagnose ist dieser, jedenfalls eingeschleppte Käfer, ohne allen Zweifel zu erkennen, dessen Benennung ihm unbekannt geblieben war. irrt) Bei Dr. Joseph Callidium ruficolle F. — 114 Die ersten Stände von Sesia braconiformis und Dichrorampha Gruneraina, beschrieben von A. Gartner in Brünn. 1. Sesia braconiformis H-- Sch. Auf einer sandigen Anhöhe unserer Karthäuser Gegend liegt eine Waldwiese, die zur Sommerszeit oft die Farbe ihres Gewandes wechselt. Bald haucht Rumex acetosella sein zartes Rothbraun über sie aus, um dann dem grellen Gelb des Hypericum perforatum Platz zu machen; bald wird dieses durch das kräftige Blau des freiwuchernden Echium vulgare verdrängt; Chrysanthemum leucan- themum, Jasione monlana, Coronilla varia, Trifolium arvense etc. er- scheinen sodann, um durch ihre Blüthenfülle die Einfärbigkeit dieser Waldblösse zu unterbrechen. Diese Pflanzenüppigkeit veranlasste meinen Mähsack zu einer lebhaften Action, welche mir am Schlusse einen Falter von Ses. braconiformis zuführte. Die eingetretene Dämmerung bewog mich zwar, heim zu gehen, aber nicht ohne den Vorsatz, wieder zu kommen. Als ich nach einigen Tagen (20. Juni) meine Arbeit fortsetzte, schöpfte ich mehr als ein Dutzend dieser Sesien; bei meinem nächsten Besuche verdreifachte sich diese Zahl und bekam ich sogar ein Paar in copula. Da ich diese Beute nur zur Abend- zeit machte, so folgerte ich nicht unrichtig, dass der Falter dort zur Mittagszeit schwärmen müsse und wählte daher zum Ausfluge einen Tag, der sich durch einen ungetrübten Himmel eben so auszeichnete, als er sich durch eine versengende Hitze meinem Gedächtnisse tief einprägte. Als ich diese Waldwiese betrat, war ich erstaunt über die zahlreiche Verbreitung dieser Sesien-Art, die sich durch ihren ruhigen, schwebenden Flug, sowie durch die anscheinend weissschim- mernde Brust leicht zu erkennen gibt. Ich griff nach der Klappe und war bereit, einen- verheerenden Feldzug gegen sie zu eröffnen; aber die der Kreuz und Quer kommenden und fliehenden Individuen ver- wirrten mich der Art, dass ich nicht wusste, wohin ich zuerst meine Waffe richten sollte. Indess kehrte Ruhe in mein begehrliches Herz, ich steckte nach einer reifen Ueberlegung meinen Fang-Apparat ein und blieb ein passiver Zuschauer ihrer Züge. Offenbar kamen sie da zusammen, um Generationen zu machen, wesshalb ich ihr Thun und Lassen schärfer in das Auge fasste und v 115 jene Pflanzen beobachtete, welche sie am liebsten zu Ruheplätzen wählten. Es blieb nicht lange zweifelhaft, dass es Rumex acetosella war, dessen Blüthen sie fortwährend umschwärmten; also wieder dieselbe Pflanze, von welcher ich früher die meisten Falter käscherte. Nach einigen behutsamen Gängen lernte ich in dieser Sesie ein sehr zahmes Thier kennen, welches so nahe an sich treten liess, dass sie bequem mit der Hand gefasst werden kann. Es war daher nicht schwer, alle ihre Bewegungen zu überwachen, und ihr Wohlbehagen während des Nectargenusses wahrzunehmen , welches sie durch ein häufiges Heben und Senken ihres Leibes zu erkennen gibt. Auch lernte ich leicht die Geschlechtsunterschiede der Weilenden kennen, da der dreigetheilte Lobulus die Männer auszeichnet. Die Dauer ihrer Ruhe war nicht gleich; während Einige sich der süssen Beschäftigung ihrer Zunge hingaben, flogen Andere nach kurzer Rast wieder weiter. Diesen Unstäten zu folgen, war eine Unmöglichkeit, da man sie sogleich aus den Augen verlor; ich zog es daher vor, auf meinem Platze, welcher von R. acetosella dicht besetzt war, zu verharren. Bald fiel mir unter den schwärmenden Sesien ein weibliches Exemplar auf, welches auf das beliebte Takt- spiel verzichtete, dagegen seinen Hinterleib nach verschiedenen Seiten bewegte. Behutsam drängte ich mich noch näher und sah oder errieth vielmehr, dass es ein Ei an eine Blüthe der genannten Pflanze anklebte. Mein Auge zuckte nicht, bis ich das Blüthenfragment fest- hielt, auf welchem ich das Ei jedoch nur mit Hilfe der Loupe wiederfinden konnte. Hatte mich früher diese faunistische Novität in eine angenehme Stimmung versetzt, so culminirte sie, als ich auf dem Wege war, die offene Frage rücksichtlich ihrer Naturgeschichte zur Lösung zu bringen, obwohl mir es sonderbar erschien, dass eine Sesie ihr Ei auf eine Blüthe lest. Vor Allem suchte ich in’s Klare zu bringen, ob nur diese Pflanze zur Aufnahme der Eier bestimmt ist und ob diese immer an den Blüthen abgesetzt werden. Mehrfache Wahrnehmungen stellten den ersten Punkt ausser allen Zweifel, der zweite aber variirte dahin, dass sie auch an Blätter und Stengel angeklebt wurden. Ferner be- mächtigte ich mich einiger lebenden Weiber, die unter eine Tullhaube gebracht wurden, mit der ich eine Topfpflanze überdeckte, wo sie ihre Eier theils auf die Reifen, theils auf den Stoff vertrugen. Das Gewächs ging jedoch ein und an den Eiern war eine Raupenent- 116 wicklung nicht zu entdecken. Ich begnügte mich daher mit der Beob- achtung der im Freien schwärmenden Falter, deren Flugzeit sich bis Ende Juli, ja bis Anfangs August erstreckte, wo noch einige Nach- zügler sichtbar waren. Würde ich den Fang dieser Sesie zur Aufgabe meiner Ausgänge gemacht haben, so hätte ich Hunderte erbeuten können, aber die Schonung derselben war für mich ein Gebot entomologischer Klugheit, denn wer die Raupe suchen will, darf den Falterstand nicht mindern. Schon die erste Pflanze, die ich im Spätherbste aus der Erde zog, enthielt in ihrer carminrothen Wurzel eine Sesien-Raupe, und wie mich früher die grosse Zahl der Falter in Erstaunen setzte , so verwundert war ich jetzt über das zahlreiche Vorkommen der Raupe; denn jede ältere Wurzel dieser Sauerampferart beherbergte immer ein, nicht selten zwei, auch drei Individuen. Dessenungeachtet habe ich wegen der möglicherweise misslingenden Ueberwinterung dieser Pflanze nur wenige Thiere mitgenommen und in der That zu ihrem Besten, da mir im Frühjahre die meisten Topfgewächse sammt ihren Inwohnern zu Grunde gingen. Die Frühjahrsraupen waren von verschiedener Grösse und ich sonderte die Kleinsten ab, um mich zu überzeugen, ob sie nicht noch einmal überwintern. Die Verpuppungszeit trat nach der ersten Hälfte des Monates Mai ein; am 12. Juni begann die Falterentwicklung und endete am 4. August. Auch die abgesonderten kleinen Raupen lieferten in der- selben Zeit die Falter, die jedoch von zwerghafter Gestalt waren, mir aber hierdurch die Ueberzeugung ihrer einmaligen Ueberwinte- Yung umsomehr verschafften, als das untersuchte Wurzelwerk keine einzige zurückgebliebene Raupe enthielt. Die ungünstigen Resultate der früheren Eierzucht bestimmten mich neuerdings, lebende Weiber einzufangen und sie in kleine, weiss ausgelegte, streng verschlossene Behältnisse einzukerkern, an deren inneren Wänden mehrere Eier angeleimt wurden. Am 20. Tage ent- wickelten sich die Räupchen, welche ich mit einer Topfpflanze in Verbindung setzte, worauf die ganze Raupengesellschaft ihren Ueber- gang hastig bewerkstelligte und eilend die Pflanze hinabstieg, dann sich in dem Wurzelwerke verlor. Es war begreiflich, dass die unterirdischen Pflanzen-Extremi- täten an einer Uebervölkerung leiden werden, aber die Voraus- setzung, dass die Bedürfnisse dieser Kleinen nicht gross sein können, 117 und dass sie sich mit ihrer ungewöhnlichen Lage so lange befreunden werden, bis für eine geeignetere Unterkunft gesorgt sein wird, berei- tete ihnen den Untergang, denn als ich gegen Ende August sie an andere Pflanzen zu übertragen gedachte, fand sich nur eine einzige, ziemlich im Wachsthume vorgerückte Raupe vor, die Uebrigen sind zweifellos zu Grunde gegangen. Was die Lebensweise der Raupe betrifft, so haben mir viel- fache Untersuchungen gezeigt, dess sie sich in ihrer ersten Jugend in den unteren Theil der Hauptwurzel einfrisst, dann in Spiralwin- dungen unter der Rinde das Wurzelfleisch aushöhlt und in dem hie- durch entstandenen Gange, welcher überdiess ausgesponnen wird und die zurückgelassenen Excremente aufnimmt, aufwärts dringt. Im Frühjahre befindet sie sich in dem oberen Theile der Stockwurzel und vor der Verpuppung steigt sie wieder etwas tiefer hinab, von wo aus sie einen 1 bis 11%, Zoll langen Gespinnstschlauch verfer- tigt, den sie mit Wurzelspänen überwirft und entweder unter der hohlen Wurzelrinde oder an die Wurzel selbst gelehsnt nach oben bis zur obersten Schichte der Erde baut, wo er dann rund abge- schlossen wird. Vor der Falterentwicklung wird in den Vormittags- stunden dieser Abschluss des Schlauches von der Puppe durchge- brochen, welche zur Hälfte über der Erde sichtbar wird, wo sodann der auskriechende Falter sich an der Pflanze rasch und in der Regel tadellos entwickelt. Jene Pflanzen, welche von diesem Vielfrass bewohnt werden, werden kränklich und sterben gewöhnlich ab. Das minutiöse Ei ist hart und schwarz, vergrössert und von der Sonne beschienen, schillert es bronceartig grünlich schwarz. In der Form ist es länglich rund, aber an beiden Seiten etwas flach gedrückt. Mit einer dieser Flächen wird es an die Pflanze angeklebt. In dem einen Pole befindet sich das feine, nur durch eine Vergrösse- rung wahrnehmbare Ausgangsloch der Raupe, was mir bei den frü- heren Eieruntersuchungen entgangen ist und mich auf die Nichtent- wicklung der Raupen irrthümlich schliessen liess. Die frisch ausgefallene Raupe ist nicht stärker als ein kleines weisses Strichelehen. Durch die Loupe erscheint der Kopf honiggelb, der Nackenschild und der Leib fettweiss, letzterer reichlich mit Haaren besetzt. Nach fünf Wochen ist der eingezogene herzförmige Kopf rostbraun und die tiefen Hinterkopflappen scheinen in dem bräunlichweissen Nackenschilde wie zwei braune Kreissegmente durch. 118 Der Mund ist dunkelbraun; der Nackenschild nähert sich der Form einer abgestutzten Kapuze, welche durch zwei divergent laufende Eindrücke noch mehr präeisirt wird, Im October haben schon einige Raupen die gehörige Länge erreicht, zur sind sie von schlanker Gestalt. Die etwas schmutzig- weisse Farbe des Oberkörpers wird durch den dunkelbraunen Inhalt fast verdrängt, nur das Weiss der Laterallinie wird hiedurch mehr gehoben, sowie das dunkle Rückengefäss durch die weissen Säume der Leibsegmente unterbrochen wird. Im Uebrigen lassen die Früh- jahrsraupen in Farbe und Zeichnung keinen Unterschied wahrnehmen. Der Gang der erwachsenen Raupe ist sehr schwerfällig; sie bedient sich hiebei des letzten Bauchfusspaares gar nicht, der Hinter- theil wird nur nachgeschleppt,, wobei sie oft das Gleichgewicht verliert. Die lebhafte, schlanke, bräunlichgelbe Puppe, welche wie die Raupe von verschiedener Grösse ist, führt eine kurze, schnabelförmige Kopfspitze, welche sowie die Stachelkränze auf den Hinterleibringen und der Rand der Flügelscheiden braun ist; diese erstrecken sich bis einschliessig zum 7. Ringe und die Fussscheiden reichen um ein Segment weiter. Das Afterstück ist stumpf und von mehreren mond- förmigen, scharfen, braungerandeten Vorsätzen umstellt, deren Höhe mit je einer Borste besetzt ist. Von dieser Sesie habe ich an Faltern mehr als eine Centurie zusammengebracht, wovon der grösste Theil erzogen ist. Ungefähr die Hälfte hievon gehörte dem weiblichen Geschlechte an. Bei der Durchsicht und Vergleichung dieser Thiere fand ich, dass kein ein- ziger Mann weisse Wische an den Fühlern führt. Von den gezogenen Weibern besitzt kaum die Hälfte die weissen Fühlerwische , welche in der Farbe mehr oder weniger intensiv, ja manchmal statt weiss lichtbraun sind. Die Dorsalflecke sind gelb, selten weiss; ein Mann hat die weissen Flecke zwischen zwei gelben sitzen, wodurch sie quergezogen erscheinen ; überdiess ist der Leib stark gelb beschuppt. Einige Exemplare haben die Flecke undeutlich und bei zwei gezogenen Stücken von kleinerer Form fehlen sie ganz. Der Flügelschnitt zeigt auch einige Abweichungen, indem die Vorderflügel bei vier Individuen abgerundet und das äussere Glas- feld nicht grösser als ein Punkt erscheint. Ueberhaupt trifft man solche Differenzen nur bei den kleinsten Stücken an, wogegen jene von normaler Grösse ihre Merkmale constant nachweisen. Bl) Könnte die Sesie diese ihre Naturgeschichte lesen, sie würde mir hiefür keinen Dank wissen, da sie nın dem Ende ihres bis jetzt ungestörten Familienlebens entgegenzusehen alle Ursache hat und überdies auf dem Sprunge steht, ihr bisher genossenes Ansehen gänz- lich einzubüssen, indem sie über ein Kurzes von einer distinguirten Persönlichkeit zu einem ganz gemeinen Individuum herabsinken wird. 2. Dichrorampha Gruneriana H.-Sch. Zu den Bewohnern der Anthemis tinctoria L (Eupl. striatella S. V. und Parasia paueci- punctella Zell.) habe ich noch einen dritten in der Person der Dichror. Gruneriana hinzuzufügen, deren Raupe sich zur Herbstzeit in dem oberen Theile des Wurzelstockes unter der Rinde in einem Gespinnste aufhält und sich durch die an der Wurzel haftenden Excremente zu erkennen gibt. Zuweilen befindet sie sich in Gesellschaft von zwei oder drei ihrer Geschwister. Sie überwintert im Gespinnste, begibt sich im April in einen in der Wurzel ausgehöhlten , mit einem Ge- spinnste ausgefütterten Raum, schliesst denselben oben und unten mit einer Gespinnstkappe und verpuppt sich darin in aufrechter Stel- lung. Nach Verlauf von 4 Wochen erscheint der Falter und die Puppe wendet sich bei der Entwicklung aus ihrem Lager zum Theile heraus. Die Kriechzeit währt von Anfang bis Ende Mai. Im Herbste wird die Raupe minder selten als im. Frühjahre angetroffen; ohne Zweifel aus dem Grunde, weil sie in letzterer Zeit, wie der dunkle Inhalt des Rückengefässes annehmen lässt, an dem weiteren Nahrungsbezuge durch das häufige Auswintern ihrer Futter- pflanze verhindert wird. Die Herbstraupe, in der Grösse von 2—3 Linien, ist nackt, weiss, der goldbraune Kopf herzförmig, in das erdbräunliche Nacken- schild, dessen Hinterrand kräftiger gefärbt ist, bis zu den Lappen eingezogen; Gabellinie und Mund dunkelbraun. Die Ringe haben auf dem Rücken je 2 Paar weissliche glänzende Knöpfe, das hintere Paar mehr auseinandergerückt; Rückengefäss, vorzüglich im vorderen Theile, mit einem dunkelgrauen Durchschlage; lateral je noch 2 solche Reihen von Punkterhöhungen , zwischen welchen sich dunkle Stigmen befinden; Afterschild weisslich, rothbraun besprenkelt, Kopf, After und die Knöpfe weisslich behaart. Die Frühjahrsraupe, ungefähr 4 Linien gross, wird gelb, die zwei ersten Ringe sind stärker als die nachfolgenden, nach hinten verschmälert; das Afterschild hat einen erdbraunen Fleck. 120 Der Gang der Raupe ist fest, aber nicht schnell; bei einer Beunruhigung zieht sie sich zusammen und wird hiedurch am Hinter- theile convex. Die unbewegliche Puppe ist stark, walzig, der runde Kopf, Flügelscheiden und Rücken glänzend, rothbraun; Augenstellen dunkel ; Leibringe bräunlich gelb, dunkler gerandet; der braune Kremaster von mehreren Spitzen umstellt; Abdominalsegmente rückseits mit Stachelgürteln ; die Flügelscheiden lassen vier Ringe frei. Obwohl der Falter im Zwinger beim Sonnenschein ziemlich lebhaft wird, habe ich ihn zu dieser Zeit im Freien doch niemals beobachten können. Die europäischen Tipula-Arten, deren Weibehen verkümmerte Flügel haben. Von Director Dr. H. Loew in Meseritz. In jeder Inseetenordnung gibt es Arten, welche vor andern die Aufmerksamkeit immer wieder auf sich hinlenken, weil sich ge- wisse Hauptcharaktere der Ordnung bei ihnen auffallend abschwächen oder ganz fehlen. Unter den Dipteren gehören zu diesen interessanten Formen vorzugsweise die ganz flügellosen oder doch nur mit rudi- ınentären Flügelstummeln versehenen und deshalb zum Fluge unfä- higen Arten. Diese eigenthümliche Erscheinung modifieirt sich, so weit sie bis jetzt etwa übersehen werden kann, von der Abtheilung der Coriacea abgesehen, in folgender Weise. Ihre höchste Entwicklung erreichte sie bei gewissen Arten, denen in beiden Geschlechtern die Flügel vollständig fehlen, z. B. bei dem, wie es scheint, in die Nähe von Lestremia und Cecidogona gehörigen Epidapus venaticus Hal. und bei den Chionea-Arten. In diesem Falle fehlen auch die Flugmuskeln ; der Thorax verliert da- durch an Umfang und erhält eine abweichende Gestalt, indem der hintere Theil des Metathorax in der Entwickelung zurückbleibt. Die Schwinger verschwinden dabei entweder ebenfalls vollkommen, wie bei Epidapus, oder ihre Entwicklung wird dadurch wenig gehemmt, wie bei Chionea. Den völlig flügellosen Arten schliessen sich solche Arten an, bei denen in beiden Geschlechtern nur kurze Flügelstummel vorhanden 121 sind. Die Flügelmuskeln sind bei ihnen vorhanden und die Gestalt des Thorax zeigt deshalb nichts Abweichendes. Die Schwinger sind bei der Mehrzahl derselben ziemlich verkümmert. Bei mehreren derselben erleiden mit der Verkümmerung der Flügel zugleich auch andere Körpertheile wesentliche Veränderungen, so dass solche Arten als Typen eigener Gattungen angesehen werden müssen, wie z. B. Psyllomyia testacea Lw. in der Familie der Phoridae und Apterina pedestris Meig. in derjenigen der Borboridae. Andere jener Arten schliessen sich in ihrer ganzen übrigen Organisation vollständig ge- fligelten Arten mehr oder weniger eng an, so dass sie mit diesen generisch vereinigt werden müssen und als abnorme Arten innerhalb ihrer Gattungen erscheinen. Schon die bekannte Elachiptera brevi- pennis Meig. steht den Arten der Gattung Crassisela so nahe, dass ihre generische Trennung von dieser Gattung kaum gerechtfertigt werden kann. Noch vollständiger ordnen sich die nur mit Flügel- stummeln versehenen Tachista-, Chersodromia- und Geomyza-Arten ihren Gattungen ein. Die Flügelstummel übertreffen die Flügel der nächstverwandten Gattungen oder Arten stets an Derbheit und Dicke; auch zeichnen sich die Adern derselben stets durch besondere Dicke aus. Bei den- jenigen mit Flügelstummeln versehenen Arten, welche Typen eigener Gattungen bilden, weicht das Flügelgeäder von dem der anderen in dieselbe Familie gehörigen Gattungen gewöhnlich etwas ab, wie z.B. bei Psyllomyia und Apterina, ohne indessen den Familiencharakter zu verläugnen. Bei denjenigen mit Flügelstummeln versehenen Arten, welche sich anderen Gattungen einordnen, stimmt die Aderung der Flügelstummel in ihrer ganzen Anlage mit derjenigen der betreffenden Gattung überein, nur sind die Grössenverhältnisse der einzelnen Theile modificirt, und zwar in fast allen Fällen so, dass gegen die Spitze des Flügelstummels hin eine immer mehr zunehmende Ver- kürzung derselben eintritt, oder in der Gegend der Spitze selbst wohl auch einzelne Queradern und Zellen fehlen. Die Flügelstummel sind bald bei beiden Geschlechtern von gleicher Länge, wie z.B. bei Apterina ; bald sind sie bei dem Männ- chen kleiner, wie z. B. bei Elachiptera, bald umgekehrt bei dem Weibchen, wie z. B. bei Tachista. Von hier aus modifieirt sich die in Rede stehende Erscheinung, den drei angegebenen Modalitäten ent- sprechend, nach drei Richtungen hin. Sie verliert entweder ihre Präg- nanz immer mehr , indem statt der Flügelstummel nur mehr oder Wiener entomo). Monatschr. VII. Ba. 9 122 weniger verkürzte, in ihrer übrigen Beschaffenheit aber kaum modi- fieirte Flügel vorhanden sind, wie bei manchen Sceiomyza-Arten und geht so allmälig in das Normale über; oder der Unterschied in der Flügelgrösse beider Geschlechter potenzirt sich noch höher, und zwar bald, indem die Flügel des Weibchens diejenigen des Männchens an Grösse bei weitem übertreffen, bald in entgegengesetzter Richtung, indem die Flügel des Männchens ausserordentlich viel grösser als die des Weibchens sind. Die erste der beiden zuletzt erwähnten Erschei- nungen findet bei vielen Empis- und Rhamphomyia-Arten in hohem Grade, in der ausgezeichnetsten Weise wohl bei Rhamphomyia mar- ginta Fbr.*) statt ; die entgegengesetzte zeigt in hoher Ausbildung *) Es ist merkwürdig, dass man über das Männchen dieser nicht sel- tenen und höchst auffallenden Art bisher so sehr im Dunkeln geblieben ist; noch merkwürdiger ist es, dass mehr als einmal die Beschreibung des Weib- chens mit der ausdrücklichen Angabe, dass sie die des Männchens sei, gegeben worden ist. — Die Art fliegt Mitte Mai. Das Männchen gleicht in der Färbung des Körpers und der Beine vollkommen dem Weibchen, ist aber sonst von demselben ziemlich auffallend verschieden, da ihm sowohl die ab- weichende Gestalt als der Schmuck des schwarzen Saumes der Flügel fehlt. Am ehesten möchte ich es in seinem Ansehen, wegen der ansehnlichen Grösse seiner glasartigen Flügel noch mit dem Männchen der Adhamphomyia tipularia Fall. vergleichen, nur dass dieser der längere Hinterleib und das gewaltige Hypopygium ein erheblich anderes Ansehen geben. Die Augen stossen auf der Stirn zusammen. Hypopygium grauschwarz, schwarz behaart, sehr klein; die kurzen Lamellchen sind gerade nach hinten gerichtet und von dem braunen, ziemlich dicken Mittelfaden sieht man nur den Anfang. Flügel für ein Männchen gross und ziemlich breit, übrigens von gewöhnlicher Form, reinglasartig, glänzend und stark irisirend; Adern lehmgelblich, nur die zweite Hälfte der Costa und das Ende der zweiten und dritten Längsader braun; Randmal bräunlich; Discoidalzelle ziemlich gross, aber durchaus von gewöhnlicher Gestalt, gegen ihr Ende hin viel weniger breit als bei dem Weibchen. — Körperlänge 1%, —2, Flügellänge 2%, Lin. Uebrigens hat bereits Meigen das Männchen gekannt, aber nicht als das der Rhamph. marginata erkannt; er beschreibt es Theil II. 44 als Zham- phomyia latipennis vollkommen kenntlich. Beide Arten sind bei Meigen und wo sie sich sonst getrennt finden, zusammenzuziehen. Ich könnte hier meine Bemerkung, wie ich glaube, ohne Jemandem Unrecht zu thun und ohne gegen den literarischen Anstand zu verstossen, schliessen und würde dies thun, wenn mich nicht Nothwehr gegen die wiederholten unmotivirten Angriffe des Dr. Schiner nöthigte, ausdrücklich hervorzuheben, dass sich die ‘Schlussbemerkung auch auf seine Aufzählung der Diptera austriaca bezieht. Ich bin immer der Meinung gewesen, dass es genüge eine unrichtige 123 Idioptera fasciata L.*) ; in höchstem Masse findet sie sich bei einigen Tipula-Arten, welche im Folgenden näher besprochen werden sollen. Es sind bisher zwei Tipuwla-Arten beschrieben worden, deren Weibchen bloss Flügelstummel haben, und zwar Tipula dispar nach Ansicht durch Gründe zu widerlegen, ohne dass es nöthig sei den Autor derselben zu nennen und wo möglich zu stigmatisiren, dass es sich dagegen gezieme, wenn man von anderen borgt, die Quelle, aus der man schöpft, zu nennen. Herr Dr. Schiner, wie immer gross im Verdrehen, scheint ganz entgegengesetzter Ansicht zu sein. Weil ich eine oder die andere von ihm, aber nur auch von ihm ausgesprochene Ansicht widerlegt habe, ohne seinen Namen zu nennen, hat die Eitelkeit genannt zu werden ihn veranlasst, mir, während ich es mit der Sache und gar nicht mit seiner Person zu thun gehabt habe, den unbegründeten Vorwurf zu machen, dass ich ihn „mit nicht offenem Visire“ angegriffen habe, um mich so für ähnliche Fälle zur Nennung seines Namens zu nöthigen. Nun, der Wunsch kann erfüllt werden; ich weiss aber nicht, ob die Erfüllung desselben dem Herrn Dr. Schiner ebenso gut ge- fallen wird, wie einst das seine Unsterblichkeit sichernde, sich Sförmig krüm- mende Eingeweidewürmchen, dessen Anbringung neben der Fliege auf der zur Naturforscherversammlung in Wien geprägten Denkmünze er mit so beharrlichem Geschick durchgesetzt hat; oder ob er es nicht vielleicht be- dauern wird, unter den deutschen Sprüchwörtern ebenso wenig Bescheid gewusst zu haben, wie mit der Rection der deutschen Präpositionen, und nicht lieber gleich das richtige Sprüchwort vom Sack und Esel gewählt zu haben, mit welchem er doch wenigstens einmal etwas Zutrelfendes gesagt hätte. Vielleicht hat ihn nur eine gewisse Scheu, die derjenigen civilisirter Menschen vor dem Genusse von Affenfleisch ähnelt, davon abgehalten. — Ueber die Art, wie Herr Dr. Schiner seine Quellen benutzt und nennt oder auch nicht nennt, verspreche ich demselben ein eigenes, recht respec- tables Conto aufzumachen. Damit nehme ich von ihm hier Abschied, werde aber an einem anderen Orte auf ihn zurückkommen, da ich ihm noch andere Dinge zu sagen habe. *) Ich habe diese Art oft in der Begattung gefangen; die Flügel der Weibchen sind stets in völlig gleicher Weise verkümmert, wie es in Schum- mels schlecht colorirter Figur ziemlich richtig dargestellt ist. Herr Zetter- stedt schreibt dem Weibchen derselben vollständig entwickelte Flügel zu. Da eine Irrung im Geschlechte ganz und gar nicht stattgefunden haben kann, und da bei der grossen Zahl der in völlig gleicher Weise gebildeten Weibchen, welche ich untersucht habe, ein solcher Unterschied in der Flügel- bildung ziemlich unwahrscheinlich wird, lässt sich die Vermuthung nicht unterdrücken, dass es in Schweden eine zweite, der bei uns nicht seltenen Idioptera fasciata sehr ähnliche Art geben möge. Blos aus Herin Zetter- stedt's Beschreibung lässt sich indess darüber kaum eine vollkommene Sicherheit gewinnen. Qo* J 124 beiden Geschlechtern von Haliday und Pteretachisus Berteü im weiblichem Geschlechte von Rondani. Beide Arten können schon deshalb nicht ınit einander verwechselt werden, weil bei T. dispar die Flügelstummel des Weibchens reichlich doppelt so lang sind als bei Berteü. Ich wurde zuerst von Herrn Haliday selbst darauf aufmerksam gemacht, dass seine T. dispar wohl mit T. pagana Meig. identisch sein könne; ich muss dieser Vermuthung des scharfsichtigsten der Dipterologen nach genauerer Prüfung beitreten. Meigen’s Beschrei- bung der T, pagana passt auf keine andere bisher bekannt gewordene Art, auf das Männchen von T. dispar aber recht gut; allerdings beschreibt Meigen das zweite Fühlerglied, welches gewöhnlich roth- gelb gefärbt ist, als grau, aber in der That finden sich einzelne Exem- plare, bei welchen es letztere Färbung hat. Was Zetterstedt in den Dipt. Scand. über T. pagana, die er früher in den Ins. Lapp. als T. Zueidiventris beschrieben hatte, beibringt, scheint mir durchaus nur auf das Männchen von T. dispar bezogen werden zu können. Auch der Umstand, dass sich das Weibchen von T. pagana sowohl den Beobachtungen Zetterstedt’s als denen Staeger’s, welcher das Männchen in Menge antraf, ganz entzogen hat, deutet darauf hin, dass dasselbe nur mit Flügelstummeln versehen sein möge, und be- festigt mich in der Ueberzeugung von der Identität der T. dispar und T. pagana, so dass ich die Art im Folgenden mit letzterem Namen bezeichnen werde. Die Errichtung einer einzelnen Gattung für diejenigen Tipula- Arten, deren Weibchen verkümmerte Flügel haben, ist durchaus nicht zu billigen, da dieselben in allen übrigen Organisationsverhält- nissen mit den normalen Arten vollständig übereinstimmen, und da die Flügel der Weibchen bei den verschiedenen Arten in sehr ver- schiedenem Grade verkürzt sind; am wenigstens ist dies unter den mir bekannten Arten bei der nordamerikanischen T. angustipennis der Fall, sehr viel mehr bei T. pagana Meig., am meisten aber bei T. BerteiiRond. und bei einer neuen europäischen Art, die ich unten als T. autumnalis beschreiben werde. Ueberdiess ist der Gattungs- name Pterelachisus in sprachlicher Beziehung eine so arge Missbil- dung, dass er schon desshalb nicht angenommen werden könnte. Ich lasse die Beschreibung der beiden mir bekannten Arten folgen und füge zu denselben die Angaben Herım Rondani’s über 125 T. Berteiü, da dieselben vielleicht nicht allen Lesern dieser Zeit- schrift im Originale zugänglich sein möchten. Spee. 1. Tipula pagana Meig. JS, ©. — Cinerea, thoraeis vittä mediä fuscocinereä, saepe subobsoletä, per lineam cineream divisä, abdomine ex testaceo cinereo, non vittato, margine postico segmentorum singulorum pallido, antennis fuscis, plerumque ar- ticulo secundo vel articulis primis duobus rufis, pedibus fuscis, femorum basi testaceä JS antennis longis, pedibus gracilibus, alis cinerascentibus, stig- mate dilutissime subfusco, venae longitudinalis secundae ramulo anteriore integro. 9 antennis brevibus, pedibus validis, alis abbreviatis, capiti thoracique simul sumtis paulo longioribus. Long. corp, d 41;, © 5% lin. — long. al. I 6a — 64, Q 24 lin. Synon. Tipula plicata Meig. Klaff. 73. 17 (JS). Tipula pagana Meig. 1. 184. 22 (J). Tipula dispar Hal. Ent. Mag. 1. 555 (J, Q). Tipula lucidiventris Zett. Ins. Lapp. 844. 18 (Q). Tipula pagana Staeg. Kr. Tidskr. 1840. 19. 27 (J). Tipula pagana Zett. Dipt. Scand. X. 3980. 50 (J). Tipula dispar Walk. Dipt. Br. III. 327. 22 (J, o). Männchen: Grau. Der Kopf von derselben Farbe; die Stirne gewöhnlich mit einer schmalen dunkleren Längslinie ; Schnauze mehr braungrau. Taster braunschwarz. Fühler ziemlich lang und schlank, braunschwarz ; das zweite Schaftglied gewöhnlich gelbroth, zuweilen auch das erste, sonst braungraue Schaftglied; selten beide Schaft- glieder braungrau; die Glieder der Fühlergeissel sind vom zweiten an zwar an der Basis etwas knotenförmig verdickt, aber auf der Unterseite nicht deutlich ausgeschnitten. Die braungraue Mittelstrieme des Thorax ist gewöhnlich deutlich und durch eine nicht scharf- begrenzte hellgraue Linie getheilt; die Seitenstriemen haben dieselbe Färbung, pflegen aber gewöhnlich ziemlich undeutlich zu sein. Die Brustseiten sind von weisslicher Bestäubung grau; ihre Grundfarbe ist gewöhnlich schwärzlich, zuweilen zum Theile lehmgelblich. Die Färbung des Hinterleibes ist schmutzig bräunlichgrau , gegen die Basis hin zuweilen schmutzig bräunlich gelb; ausser der hellen Fär- bung des Hinterrands der einzelnen Abschnitte zeigt er keine deut- 126 liche Zeichnung. Hypopygium klein, nicht breiter als der Hinterleib; mehr dunkel rostgelb; wenn man es gerade von oben betrachtet, so zeigen sich zu oberst zwei schmale, sehr spitzige, weissgelbe Lamell- chen, demnächst ein zweites Paar ebenso gefärbter, aber weiter von einander entfernter, kürzerer und stumpferer Lamellchen und am äussersten Ende zu unterst unmittelbar nebeneinander zwei mehr kastanienbraun gefärbte, fast halbrunde Lappen, welche von äusserst kurzen schwarzen Härchen gewimpert sind. Beine schlank, braun, Ende der Schenkel und Schienen, sowie die Füsse mehr braunschwarz, die Schenkel gegen die Wurzel hin und das zweite Hüftglied lehm- gelb oder bräunlichgelb; das erste Hüftglied gewöhnlich braungrau, zuweilen heller; Klauen einfach. Schwinger blass lehmgelblich mit zum grössten Theile braunem Knopfe. Flügel graulich sandfarbig, wenig irisirend und mit schwachem Glanze, an der fünften Längs- ader ein wenig gesättigter; Adern an der Flügelwurzel mehr gelb, weiterhin mehr braun ; Randmal ganz blassbräunlich, fast sandfarbig ; die für die Tipulina charakteristische Flügelfaltung etwas, aber nicht sehr deutlich weisslicher gefärbt; die Adern, welche die Discoidalzelle von der ersten Basalzelle und von der vierten Hinterrandszelle trennen, sind ziemlich obliterirt; der Vorderast der zweiten Längs- ader ist vollständig. Weibchen. Es gleicht in der Körperfärbung dem Männchen. Die Fühler sind sehr viel kürzer, die Glieder der Fühlergeissel vom zweiten an kurz eiförmig, das letzte sehr klein. Legröhre gelbbräun- lich ; die oberen Lamellen schmal, kaum merklich nach oben gebogen, ziemlich spitz. Beine viel kürzer und plumper als bei dem Männchen, auch hat die dunkle Färbung derselben eine grössere Ausbreitung und ist intensiver. Die rudimentären Flügel sind ein wenig länger als Kopf und Thorax zusammen und verhältnissmässig schmal; ihre Färbung und besonders die Färbung ihrer Adern ist dunkler als bei dem Männchen. Spec. 2. Tipula autumnalis nov. sp. 9, Q. — Cinerea, thoracis vittis tribus fusco-cinereis, mediä integrä, abdomine luteo, nigro-vit- tato, antennis luteis vel testaceis, apicem versus nigro-fuscis, pedibus luteis, femorum tibiarumque apice et tarsis fuscis. I antennis longis, pedibus gracilibus, alis dilute subfuscis, stig- mate subconcolore, venae longitudinalis secundae ramulo anteriore abbreviato. 127 © antennis mediocribus, pedibus validis, alis thorace multo brevioribus. Long. corp. I 445, @ 5%—5%s lin. — Long. al. S 51yY,—6, o 1 lin. Männchen. Kopfaschgrau, Stirn und Scheitel mit braungrauer Mittellinie. Rüssel gelb oder braungelb. Taster braun. Fühler schlank, gelb; die Geisselglieder ceylindrisch, an der Wurzel kaum merklich verdickt, vom zweiten an an der Basis in immer grösserer Ausdeh- nung braunschwarz gefärbt, so dass die Fühlergeissel gegen ihre Mitte hin braun mit schwarzer Wurzel der einzelnen Glieder und von der Mitte an braunschwarz zu sein pflegt. Der Thorax hat drei deut- liche und gewöhnlich scharf begrenzte Striemen von graubrauner Farbe, deren mittelste ungetheilt ist. Die Brustseiten sind ziemlich dicht mit weisser Bestäubung bedeckt; ihre Grundfarbe ist zum Theil schwärzlich, zum Theil gelb. Hinterrücken ziemlich weissgrau. Hinter- leib gelb mit schmalen hellen Hinterrandssäumen und mit einer sehr auffallenden schwarzen Mittelstrieme; zuweilen zeigt sich jederseits auch die Spur einer feinen .schwärzlichen Seitenlinie; der Bauch zeigt oft gegen sein Ende hin eine undeutlich begrenzte, schwarze Mittelstrieme. Hypopygium klein, mit dem Hinterleibe gleichfarbig ; alle Anhänge desselben kurz. Beine lang und schlank. Hüften und Schenkel gelb, letztere mit schwarzbrauner Spitze; Schienen gelb- braun, gegen das Ende hin braunschwarz; Füsse braunschwarz ; Klauen einfach. Schwinger blassgelblich mit grösstentheils braunem Knopfe. Flügel gleichmässig bräunlich getrübt mit braunen , an der Wurzel bräunlichgelben Adern. Randmal blass bräunlich und nur sehr wenig dunkler als die Flügelfläche; die gewöhnliche Flügelfal- tung ist etwas, aber nur undeutlich weisslicher gefärbt; die Adern, welche die Discoidalzelle von der ersten Basalzelle und von der vierten Hinterrandzelle trennen, sind nur mässig obliterirt, der Vor- derast der zweiten Längsader ist stets bis zur Hälfte abgekürzt. Weibchen. Es ist wie das Männchen gefärbt, nur ist die Färbung gewöhnlich etwas dunkler ; auch sind die Thoraxstriemen oft weniger scharf begrenzt. Fühler viel kürzer und viel dunkler; an der Fühlergeissel ist der Gegensatz zwischen der Färbung der Wurzel der einzelnen Glieder und dem übrigen Theile derselben viel weniger deutlich wahrnehmbar und die Fühlergeisel ist oft schon von ihrem dritten Gliede an ganz und gar schwarzbraun ; das letzte Glied der- selben pflegt nicht so klein wie bei dem Weibchen der vorigen Art 128 zu sein. Der letzte Abschnitt des Hinterleibs ist schwärzlich grau, völlig matt; dieselbe Färbung hat dasjenige Stück der Legröhre, an welchem die oberen Lamellen sitzen; diese sind gegen ihre Mitte hin am breitesten, hin- und hergebogen und gegen das Ende hin wieder zugespitzt; die viel kürzeren unteren Lamellen sind von läng- lich eiförmiger Gestalt und am Ende abgerundet ; ihre Farbe ist, wie die der oberen Lamellen, bräunlich gelb. Beine viel kürzer, plumper und dunkler als bei dem Männchen; das erste Glied der vorderen Hüften gewöhnlich grau. Die Flügelstummel uur 1 Lin. lang, bräun- lich, gegen das Ende hin in Folge der durch ihre Verkürzung sehr zusammengedrängten schwarzen Behaarung schwärzlich, am Ende selbst abgerundet. Diese Art erscheint hier bei Meseritz in einem quellenreichen Gebüsch zu Mitte October jährlich in grosser Anzahl; sonst ist sie mir noch nirgend vorgekommen. „Spec. 3. Tipula Berteii Rond. ©. — Nigra, subpubescens, pube ob- lique observata, subrufescente. Coxae, halterorum et alarum basis pallidiores. Abdominis apice eingulo atronitido ante lami- nas anales. Laminae anales rufo-piceae. — Long. 16—17 mm“ (Rondani.) Tipula sinuata und ihre nächsten Verwandten. Von Director Dr. H, Loew in Meseritz. Für eine der allerkemntlichsten, ganz und gar zu keinem Zweifel und keiner genaueren Untersuchung Veranlassung gebende Art der Gattung Tipula gilt gewöhnlich Tipula gigantea Schrank. Es steht damit aber keineswegs so. Schon der Name Tip. gigantea Schrk. ist ein unberechtigter, da diese Art bereits früher von Fabricius als Tip. sinuata beschrieben worden ist. Mit dieser Tipula sinuata sind nun aber in den Sammlungen, wie mich der Augenschein gelehrt hat, bereits zwei andere Arten mehrfach vermengt worden, welche sich jener in Grösse, Colorit und Flügelzeichnung nähern, auch wie sie, gezähnte Klauen haben, aber beide, soviel mir bisher bekannt geworden ist, ausschliesslich der Fauna der europäischen Küstenländer des Mittelmeeres angehören. Ich besitze von beiden durch die gefäl- lige Güte des Dr. Staudinger südspanische Exemplare, nach denen ich hier die Beschreibung derselben gebe. 129 Spec. 1. Tipula repanda nov. sp. d, Q. — Tipulae sinuatae Fbr. simillima, supremä hypopygii lamellä tridentatä, antennarum flagello praeter basim nigro. — Long. corp. d 9—9%;, Q 10% — 111%, lin. — long. al. 101% —102%, © 11 lin. Sie hat ausserordentliche Aehnlichkeit mit der gemeinen Tip. sinuata Fbr., doch lässt der verschiedene Bau des Hypopygiums keinen Zweifel an ihrer specifischen Verschiedenheit zu. Die Merk- male, durch welche sie sich von Tip. sinuata unterscheidet, sind fol- gende. An der Fühlergeissel, welche bei Tip. sinuata von gelblicher Färbung ist, und sich erst gegen ihr Ende hin bräunt, ist bei Tip. repanda nur die Wurzel des ersten Gliedes gelb und die Färbung geht dann durch das Braun schnell in das Schwärzliche über, so dass der grösste Theil der Fühlergeissel schwärzlich erscheint. Die Färbung des Hinterleibs fällt bei ausgefärbten Exemplaren mehr in das Graue. Die Flügelzeichnung zeigt, so sehr sie der von Tip. sinuata ähnelt, doch recht charakteristische Unterschiede ; die helle Stelle zwischen den beiden ersten der am Vorderrande liegenden braunen Flecke ist grösser und das hinter ihm an der sechsten Längsader liegende dunkle Fleckchen ist viel kleiner; die zwischen dem zweiten und dritten braunen Vorderrandsflecke liegende helle Stelle ist ebenfalls breiter, bedeckt einen grösseren Theil der ersten und zweiten Wurzelzelle und zieht sich vor der fünften Längsader viel weiter nach der Flügel- wurzel hin, so dass hier die beiden hellen Flecke nur durch eine schräge braune Linie getrennt sind, und dass sich die Gestalt des zweiten, etwas kleineren braunen Vorderrandsflecken mehr einer halbkreisförmigen nähert. Der dritte braune Vorderrandsfleck bedeckt einen etwas kleineren Theil der Discoidalzelle, bildet in der ersten Hinterrandszelle entweder nur eine Ausfüllung der Basis und eine weiterreichende Säumung der diese Zelle begrenzenden Adern, oder ist, wenn er diese Zelle bis zur Mitte ausfüllt, doch schon vor dieser sehr verwaschen; an der Spitze der Submaırginalzelle lässt er ein helles Striemchen freis: Die Bräunung in den Hinterrandszellen ist schwächer und viel weniger ausgedehnt; die Bräunung, welche sich am Hinterrande vom Ende der Analzelle bis zum Hinterwinkel des Flügels hinzieht, ist nicht nur ebenfalls viel heller, sondern auch vor der letzten Längsader durch eine grosse helle Bucht fast voll- ständig unterbrochen, wovon sich bei Tip. sinuata kaum eine Spur findet. Ich habe diese Unterschiede so ausführlich angegeben, weil bei dem Weibchen keine anderen Unterscheidungsmerkmale vorhanden 130 sind, wie sie bei den Männchen das Hypopygium bietet. Der auffal- lendste dieser Unterschiede ist der, dass die horizontale, braune Lamelle, welche den obersten Theil des Hypopygiums bildet, in einen kürzeren, abgerundeten, am Ende schwarzgefärbten, mittleren und in zwei seitliche, längere, schmutzig ochergelbe Zipfel ausläuft, während bei Tip. sinuata die seitlichen Zipfel zwar ungefähr dieselbe Gestalt und Färbung haben, zwischen ihnen in der Mitte aber stets zwei nahe bei einander stehende, kürzere, am Ende abgerundete und schwarz gefärbte Zipfel vorhanden sind; die hellgefärbten äusseren Lamellen des Hypopygiums sind bei beiden Arten von fast gleichem und die zunächst unter ihnen liegenden zangenförmigen Organe von ähnlichem Baue, doch ist der äussere längere Arm derselben bei Tip. repanda ein gekrümmter, scharfer Dorn, bei Tip. sinuata dagegen ein flach gedrückter, etwas gekrümmter Zahn. Spec. 2. Tipula triangulifera nov. sp. d, ©. — Tipulae sinuatae Fbr. simillimä, supremä hypopygii lamellä tridentatä, antennis luteis. — Long. corp. S 81%—9'%, 9 13—131/, lin. — long. al. d 10—10%%, g 101%—11 lin. Auch diese Art hat grosse Aehnlichkeit mit Tip. sinuata, noch viel grössere aber mit der vorigen Art, welcher sie auch in der Flügelzeichnung äusserst nahe steht. Bei den Exemplaren, welche ich vor mir habe, ist die helle Stelle zwischen dem ersten und zweiten braunen Vorderrandsflecke etwas breiter als bei Tip. repanda und die der Flügelspitze zugekehrte Seite des zweiten braunen Flecks etwas gerader ; der dritte braune Fleck füllt die erste Hinterrands- zelle stets mindestens bis zur Mitte aus, ohne daselbst besonders ver- waschen zu sein ; im Uebrigen stimmt seine Gestalt mit derjenigen, welche sie bei Tip. repanda hat, überein; auch die Zeichnung auf dem hinteren Theile des Flügels ist ganz wie bei dieser Art, so dass es nicht immer leicht ist, beide Arten an der Flügelzeichnung zu unterscheiden. Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal scheint die Färbung der Fühler darzubieten, welche bei gegenwärtiger Art lehm- gelb gefärbt und an der Spitze kaum etwas dunkler sind. Ob auch die braunere Färbung des Schildchens gegenwärtiger Art ein brauch- bares Merkmal ist, muss ich dahingestellt sein lassen. Die oberste horizontale Lamelle des Hypopygiums ist ganz in derselben Weise dreizipflig wie bei Tip. repanda; die äusseren Lamellen sind im Wesentlichen von derselben Färbung und Gestalt, wie bei jener; die 131 zunächst unter ihnen liegenden zangenförmigen Organe sind sehr wenig entwickelt und haben auf ihrer äusseren Seite nur einen ganz kurzen Doppelzahn, so dass man sie bei dieser Art eigentlich gar nicht zan- genförmig nennen kann; dafür ist die Wurzel der beiden zwischen ihnen liegenden, gegen den Mittelzipfel der obersten, horizontalen Lamelle hingekrümmten Dornen viel entwickelter und fällt, wenn man das Haltorgan von hinten betrachtet, sammt diesen Dornen zu allermeist in das Auge, während bei Tip. repanda wie bei Tip. sinuata dieseiben eine viel verstecktere Lage haben; ausserdem sind diese Dornen bei gegenwärtiger Art stets an ihrem Ende divergenter, als bei jenen beiden Arten. Die Legröhre des Weibchens wie bei jenen. Lepidopterologische Mittheilungen. Vom Hof-Gerichtsrath Dr. A. Rössler in Wiesbaden. 1. Eupithecia innotata Knoch. Es wird kaum ein Sammler sein, dem die schöne grüne, roth verzierte Raupe dieses Spanners unbekannt ist, da sie mit derjenigen der Noct. artemisiae Hufn. und argentea Hufn. im Herbst häufig auf Artemisia campestris lebt. Erstaunt war ich aber denselben Schmet- terling 1861 aus einer im Juni an Schlehen gefundenen Raupe zu erhalten, welche grün, ohne Zeichnung, nur mit einem braunrothen Strich auf der Afterklappe versehen war. Nur die wiederholte Erziehung 1862 und 1863 und genauere Beachtung der Raupe überzeugt mich von der Richtigkeit der That- sache, welche die auch sonst gemachte Erfahrung bestätigt, dass die Zeichnung der Eupithecienraupen sehr veränderlich ist und wie ihre Farbe nach den Nahrungspflanzen abändert. Artemisia campestris kommt über 11% Stunden von der Schlehhecke nicht vor, an der ich die Raupe traf, wohl aber Artemisia vulgaris und in der Nähe dieser Pflanze, jedoch an einem anderen, ebenfalls von Artemisia campestris sehr entfernten Orte, habe ich auch schon den Schmetterling im Mai in ganz besonderer Grösse getroffen. Eup. innotata dürfte nach dem Allen wohl in 2 Generationen im Mai und Juli an Artemisia campestris und vulgaris, sowie an Schlehen leben. 2. Tortrix (Conchylis) moguntiana nov. spec. Auf den sandigen Flächen bei Mainz und im. Föhrenwalde bei Mombach fliegt ein Wickler, welcher der Implicitana Wocke (pyre- 132 thrana Zell in litt.) sehr nahe kommt und von Frankfurt a. M. mit diesem zugleich unter dem Namen Heydeniana verschickt wird. Er ist um wenigstens ein Drittel kleiner als Implieitana und die bekann- tere Ciliella H. (Rubellana H-Sch.) der er ebenfalls sehr ähnlich ist, hat wie letztere schmälere und spitzere Flügel als Implicitana, hat aber die Färbung der letzteren, doch meist noch in einem lichteren Ton. Die Grundfarbe der Oberflügel ist ein bräunliches Weissgelb, die Zeichnungen sind gelbbraun und denen von Implicituna sehr ähnlich, doch ist die dunkle schiefe mit dem Aussenrand parallele Mittelbinde etwas schmäler. Am meisten kenntlich wird die Art durch einen nierenförmigen Flecken in der Mitte der gewässerten Binde und die zwischen ihm und dem Saum unregelmässig stehenden Flecken, wäh- rend bei Implicitana das äusserste Viertheil der Flügel bis zum Saume meist gleichmässig braun angeflogen ist. Die Hinterflügel sind grau mit lichten Fransen, Kopf und Palpen von der hellen Grund- farbe der Oberflügel. Die Unterseite der Oberflügel ist dunkelgrau mit dunkler schmaler Mittelbinde und einer breiten dunklen Binde zwischen dieser und dem Aussenrande. Die Unterflügel sind unten lichter als die oberen und nicht wie bei pyrethrana dunkel gespren- kelt. Die Fransen wie bei ömplicitana vöthlich scheckig. Implieitana erzog ich aus Blüthen von @naphalium und sie fliegt auf der linken und der rechten Rheinseite auch wo diese Pflanze nicht wächst, um Tanacetum vulgare; Moguntiana traf ich aber nur bei Mainz um Artemisia campestris. Der Falter ist vom Mai bis Juli fast häufig, reine Stücke sind aber sehr selten, man erhält das leb- hafte Thier meist abgeflogen und diess mag die Ursache sein, dass es noch nicht in die Wissenschaft eingeführt worden ist. nos» man Bücher-Anzeigen a) Von Dr. I.R. Schiner. Brauer Fr. Monographie der 0esiriden. Wien 1863. 8. 291 SS. 10 Kupfertafeln. Vor kurzem schrieb mir Haliday, dass man ehedem die Chaleciditen als ein Monopol Englands betrachtete und dass man ebenso richtig heute die Oestriden als ein Monopol Oesterreichs betrachten könne. Das Haupt- verdienst bei diesem uns ehrenden Ausspruche muss dem Verfasser obiger Monographie eingeräumt werden. Brauer hat schon in früheren Abhand- lungen wichtige Resultate seiner Forschungen über die Oestriden bekannt 133 gemacht und uns gezeigt, mit welcher Ausdauer, mit welchem Scharfsinne und auch mit welchem Glücke er die vielen Lücken in der Geschichte der so interessanten und wichtigen Oestriden auszufüllen wisse, es wird daher Niemanden überraschen, in dessen neuester Arbeit das Vollkommenste und Beste zu finden, was über diese Dipterenfamilie, trotz ihrer reichen Literatur, überhaupt besteht und bekannt geworden ist. Rücksichtlich der europäischen Arten ist die Sache beinahe erschöpft und Alles geboten, was sich über die- selben vom Ei angefangen bis zum vollkommenen Imago überhaupt sagen lässt. Dabei hat Verfasser überall an der reinen Quelie der Natur selbst geschöpft und hat es verstanden, sich durch Combinationen, Analogien und Phantasiestücke in seiner bekannten objectiven Darstellungsweise nirgends beirren zn lassen, was heut zu Tage ein seltener Vorzug ist und besonders hervorgehoben zu werden verdient. . Wer Gelegenheit hatte, Brauer in seiner Studierstube zu beobachten, wie er, umgeben von Raupenzwingern, Glascylindern und Käfigen aller Art, in welchen er Nager jeden Kalibers hält, um sie mit Oestruslarven zu be- setzen und zu beobachten so zu sagen mit und unter seinen Oestriden lebt und webt, der müsste schon von vorne herein zu dessen Mittheilungen volles Vertrauen gewinnen; es bedarf aber einer solchen Captation nicht, da die Mittheilungen selbst unzweifelhaft den Eindruck zurücklassen, dass sie nur Selbsterforschtes, Selbstgeprüftes und Selbsterkanntes bringen. In der Einleitung hat der Verfasser auch seine Ansichten über ein natürliches Fliegensystem mitgetheilt, welche auf ganz neuen Grundlagen beruhen und die grösste Beachtung verdienen. Er verwirft den unhaltbaren Unterschied zwischen den Dipteris brachyceris und nematoceris und theilt die Dipteren in Diptera orthorapha, deren Puppenhülle bei dem Austritte des Imago in einem dorsalen Längsspalte sich öffnet und in Diptera eyelorapha, deren Puppenhülle sich vorne rund und deckelartig ablöst. Ich werde dem- nächst Gelegenheit finden, mich über dieses, mir vollkommen begründet und natürlich erscheinende Eintheilungsprincip näher auszusprechen und will dann gleichzeitig versuchen, die europäischen Arten, mit Anwendung des Flügel- geäders zu weiterer Gruppirung in einer natürlichen Reihenfolge — möglicher- weise in einer vollständigen Dispositio systematica dipterorum Europae — hiernach anzuführen. Winnertz Joh. Beitrag zu einer Monographie der Pilzmücken (Mycetophilidae). Wien. Selbstverlag der k. k. zool.-bot. Gesellschaft. 8. 328 SS. 4 Kupfertafeln. Ich habe im 2. Theile meiner Fauna austriaca diese jüngste Arbeit meines Freundes Winnertz so vollständig benützt und ausgebeutet, dass ich kaum mehr nöthig haben dürfte, hier noch besonders auszusprechen, dass ich sie vortrefflich finde. Die sonst so schwierigen, viel verkannten und desshalb viel gelästerten Mycetophiliden sind mit einemmale ein leicht zu bewältigendes, durchsichtiges Völkchen geworden, mit dem sich — schon der Zierlichkeit der Formen wegen — mancher Entomologe von nun an gerne beschäftigen wird 134 Winnertz, ohnedies bekannt wegen seiner Präcision und Gewissenhaftigkeit, hat Horazens Wahrspruch „nonum prematur in annum“ auch bei seiner vor- liegenden Monographie vollständig zur Geltung gebracht und kaum läge sie heute vor, wenn ich zur Herausgabe, im Interesse meiner Fauna den lieben Verfasser nicht so arg gedrängt und gepresst hätte. Es ist ein eigenthüm- licher Beruf, gerade die schwierigsten Gruppen — Cecidomyiden, Ceratopogonen und Mycetophiliden — aus der grossen Menge der Dipteren herauszuwählen, und sie mit der minutiösesten Sorgfalt jahrelang vor das Objectiv des Micro- scopes zu halten, um sie richtig und exact zu beschreiben und nach ihren natürlichen Verwandtschaften zu gruppiren und bekannt zu machen und nur selten dürfte sich ein Sterblicher zu solchen Studien hingezogen fühlen, zumal der ganze Lohn für so viele Mühen und Aufopferungen oft nur in dem Be- wusstsein gefunden werden muss, etwas Tüchtiges geleistet zu haben. Win- nertz, der, im Vorbeigehen gesagt, dermalen den Sciarinen sein Augenmerk zugewendet hat, fühlt diesen eigenthümlichen Beruf in sich und wir müssen dafür dem lieben Gott danken, weil wir die genannten Microdiptera sonst lange noch nicht genügend kennen würden. Winnertz hat die sämmtlichen Mycetophilidae im engeren Sinne des Wortes in drei Hauptgruppen zerlegt, von denen die erste die Diadocidinae, Mycetobinae, Bolitophilinae, Macro- cerinae und Ceroplatinae, die zweite die Sciophiiinae und die dritte die Mycetophilinae enthält. Als Eintheilungsprineip ist das Flügelgeäder benützt; unter den 42 Gattungen sind hier zum erstenmale neu eingeführt die Gattungen: Empheria, Polylepta, Lasiosoma, Empalia, S'yniemna, Anaelinia, Phthinia, Glaphyroptera, Coelosia, Acnemia, Docosia, BDrachypeza, Iöymosia, Allodia, Brachycampta, Trichonta, Anatella, Phronia, Exechia, Zygomyia, Sceptonia, Epicypta, Mycothera und Dynatosoma. Von 294 Arten sind 150 neu und voll- ständig beschrieben und von sämmtlichen Gattungen die Flügelabbildungen je einer Art recht scharf und richtig beigegeben. b) Von Jul. Lederer. Berliner entom. Zeitschrift 1863. 3. u. 4. Quartal. 1864. 1. u. 2. Quartal. (Beide Hefte erst kürzlich zusammen ausgegeben.) Das 3. u. 4. Quartalheft von 1863 enthält; Kiesenwetter H.v. (p. 235). Eine entomologische Alpenexcursion im Sommer 1862. Reinhart H. (p. 248). Beiträge zur Kenntniss einiger Braconiden- Gattungen. Zweites Stück (Genus Rogas mit 35 Arten). Loew H. (p. 275). Diptera Americae septentrionalis. Centuria quarta. Harold E. v. (p. 327). Beiträge zur Kenntniss einiger coprophagen Lamellicornien. (Aphodien.) Fünftes Stück. Stäl C. (p. 390). Beitrag zur Kenntniss der Pyrrhocoriden. Derselbe (p. 405). Verzeichniss der Mononychiden. Reinhart H. (p. 409). Chelotelius (n. g.) gryps (n. sp.), ein neues Hymenopteron der Dryiniden aus Botzen, auf Taf. 5 abgebildet. 135 Stein J. P. F. (p. 411). Beitrag zur Neuropteren-Fauna Griechenlands (mit Berücksichtigung dalmat. Arten). Kiesenwetter H. v. (p. 423). Ueber Isomira-Arten. (10 Arten, neu: ovulum aus Andalusien.) Derselbe (p. 428). Beiträge zur Kenntniss der Malthiniden. (Podisira rupicola, Malthodes cordiger, facetus, manubriatus, aemulus, neue südeurop. Arten. Dazu Taf. 5.) Kretschmar C. (p. 431). Caradrina Menetrisii n. sp. aus Petersburg, auf Taf. 2 schlecht abgebildet. Schaum H. (p. 433.) Nachtrag zum Carabicinenaufsatz von p. 67— 92. Sodann verschiedene kleinere Mittheilungen von Bach,Fuss, Koltze, Kretschmar; synonymische Bemerkungen; Bericht über die Naturforscher- versammlung zu Stettin; iconographischer Beitrag zur Kenntniss der Dascil- liden von Kiesenwetter; Literaturbericht. Das 1. u. 2. Quartalheft von 1864 enthält: Kraatz Dr. G. (p. 1). Ueber die Artrechte der europ. Maikäfer. Eichhof (p. 17). Mundtheile und Fühlerbildung der europ. Xylophagi sens. strict. Dazu Taf. 1. Kraatz Dr. G. (p. 17). Einige für Deutschland neue Käfer. Loew Dr. H. (p. 49). Diptera Americae septentrionalis. Centuria quinta, mit system. Verzeichniss zu allen 500 Arten. Schaum Dr. H. (p. 105). Die egyptischen Ditysciden. Derselbe (p. 108). Neue Hydroporen aus Europa und dem gemässigten Asien. (5 Arten.) Derselbe (p. 114). Beiträge zur Kenntniss der Carabicinen. Dazu Taf. 2. Larven von Procerus, Eurygnathus, Acanthogenius. — Physaea latipes n. sp. aus Mexico. — Carabus protensus n. sp. vom Caucasus. — Disphaericus und Dychiridium. — Promecognathus. — Phymatocephalus n. g. der Harpalinen, spec. Zeiehlöi aus Mexico. Seriba W. (p. 127). Drei für Deutschland neue (sonst bekannte) Staphylinen. Kraatz Dr.G. (p. 130). Quedius investigatorum n. sp. von Swinemünde. Derselbe (p. 131). Zur kritischen Kenntniss europäischer Käferarten. Erstes Stück. (50 Arten.) Schaum Dr. (p. 142). Zur krit. Kenntniss europ. Carabicinen. (24 Arten.) Stierlin Dr. (p. 145). Ueber sicilian. Käfer. Neu: Ocypus siculus, Silvanus sieulus, Zehizotrogus Javeti, Microrhagus Chevrolati, Athous robustus, Melanotus Candezi, Metallites modestus, Cathormiocerus Pfisteri, Larinus longirostris, Tiychius bicolor, Hammatocerus Pfisteri, Callidium sieulum, Cly- tus Heydenii *). *) Nach einer Anmerkung Stierlins, in der die weiteren Unterschiede angegeben werden, erklärte Kraatz den Käfer für einen Cl. arvicola mit „krankhafter Haarbildung“, was wieder Herrn Kraatz veranlasst, eine Note anzuhängen, dass er auf seinem Ausspruche bestehe, „da die Behaarung bei 136 Kraatz Dr. 6. (p. 154.) Grundzüge eines natürlichen Systems der Rüsselkäfer *), Schaum Dr. (p. I.) Anzeige von Marseul's Käfercatalog. beiden Exemplaren nicht dieselbe sei“ (soll wahrscheinlich heissen: nicht ganz übereinstimme, denn von zwei Käfern muss doch selbstverständlich jeder seine eigene Behaarung haben.) Ein sicilian. Exemplar meiner Sammlung stimmt mit Stierlins Beschreibung und ich finde auf der Stirne noch eine in grober gelbgrauer Behaarung stehende, oben breite, nach unten verschmä- lerte, beiderseits scharfkantige Längsschwiele, die der Käfer wahrscheinlich aus Kränkung über seine krankhafte Haarbildung bekommen. Nun, wenn nur Herr Dr. Kraatz gesund bleibt! *”) Als kleine Illustration zu Herrn Schaufuss „gelehrten und arroganten Herrn,“ erlaube ich mir einige Pröbchen von Hrn. Dr. Kraatzens Bescheidenheit und Gelehrsamkeit herauszugreifen. Zum Anfange ein Dutzend Bescheidenheiten (auf Verlangen auch mehr): p. 154. Der Titel: „Grundzüge eines natürlichen Systems der Rüssel- käfer.“ Was ist also wohl Lacordaires Arbeit? p. 154. „Gesichtspunkte, welche wohl darauf Anspruch machen dürfen, auch jetzt noch zur Kenntniss des entomol. Publikums gebracht zu werden.“ — „Ansichten, gegeben, um auch von Anderen als Stütze beim Ausbau des Systems benützt werden zu können.“ Schäme Dir, Lacor- daire, Du bist verdunkelt! p- 156 eitirt er eine Note Lacordaires über die Schwierigkeit der Untersuchung der Unterkiefer und die Möglichkeit, dass einige Gattungen noch unsicher bleiben konnten. Kraatz thut dies für Jene, „welche etwa sophistisch seinen weiteren Ausführungengegenübertreten“ und hält es für gar nicht nöthig, „die Mundtheile einer weiteren Prüfung zu unterwerfen.“ Also seiner Anschauung entgegentreten ist „sophistisch,* er aber kann Lacordairen entgegentreten und dessen Eintheilung nach den Mundtheilen damit über den Haufen werfen, dass er diese gar nicht prüft! O weiser Daniel, Heil Dir im Siegeskranz! p- 158. „Ohne dieselben (die von Lacordaire benützten Merkmale) zu mustern, genüge es anzugeben“ etc. Wozu sich erst mit Unter- suchungen plagen? Kraatz spricht und das ist genug! p. 160. „Trotz der Verschiedenheit des Eintheilungsprincipes stimmt in meiner früher vorgenommenen Aufstellung hier noch die Reihenfolge der europ. Gattungen mit der Lacordaire’schen überein.“ Wo wurde denn diese früher vorgenommene Aufstellung publicirt? Soll sie vielleicht gar unpublieirt Priorität vor der Lacordaire’schen haben? Warum publicirte Kraatz seine „früher vorgenommene“ Arbeit nicht längst, damit sie Lacor- daire als „Grundzüge“ und „Stützen“ hätte verwenden können? Warum erscheinen dergleichen Aufsätze von ihm immer erst dann, wenn ihm Andere Bahn gebrochen? Hiesse es nicht Kraatzens „Schreiberei“ eine unverdiente Ehre erweisen, so könnte man auch die Sache umkehren und sagen, dass durch Kraatzens Arbeit die Probe für die Richtigkeit der Lacordaire’schen geliefert sei! . 160. „Bei einer Bearbeitung der europ. Rüsselkäfer wäre vielleicht doch noch zu prüfen, ob Lacordaire di=-:@leoniden natürlich zwischen die Molytiden und Hylobiden bringt, währent.‘ich die Molytiden durch die Hylobiden zu den Cleoniden überführte und von ihnen einen Durchgangspunkt zu den Erirhiniden in den Balaniniden zu finden glaubte“. Wozu das Ver- dächtigen? Warum nicht selbst geprüft, wenn man schon a tout prix mit- reden will? „Ueberführte“ und„Durchgangspunkt“ jedenfalls gelungen und schön gesagt. Kraatz wäre allenfalls der Mann, der für das Kameel 137 Stettiner Entomel. Zeitung. 1864. 1. Quastal. Gerstäcker A. (p. 20). Die um Berlin beobachteten Dolichopoden. (104 Arten.) Stäl C. (p. 49). Hemiptera mexicana (Fortsetzung). der heiligen Schrift den „Durchgangspunkt“ durch das Nadelöhr finden könnte! — ’S ist zum Durchgehen! p- 161. „Lacordaires Anordnungen müssen daher vorläufig mass- gebend bleiben, so weitsieeben nicht durch die folgende (Kraatz’sche) Darstellung berührt werden.“ Zu bescheiden und zu grossmüthig, den Mann, der eigentlich längst das Leben verwirkt, noch eine Weile fortvege- tiren zu lassen. - p. 162. „Dass dies nicht der Fall ist, lässt sich durch Lacordaires Angaben ganz deutlich beweisen, ohne dass man die exotischen Gattungen sämmtlich in natura zu kennen braucht, welche zwischen die Attelabiden und Balaniniden gestellt sind.“ Für so ein Genie gar nicht nöthig die Gattungen zu kennen, über die er urtheilt! p- 163. „Analocien zwischen Attelabiden und Adelognathen, welchen Lacordaire unbewusst dadurch Rechnung trägt, dass er auf die Attela- biden ein paar Adelognathen-Gattungen folgen lässt.“ Der unbewusste Nacht- wandler, der! p. 166 „In wieweit sich diejenigen, welche ein reiches exotisches Material und die Befähigung besitzen, bei systematischen Fragen mit- zusprechen, an dieses Arrangement gebunden erachten, ist abzuwarten. Für unsere europäische Räferfauna nehme ich schon heute das Recht in Anspruch in Catalogen, welche uns ein nach systematischen Principien entworfenes Bild derselben geben sollen (id est in den Berlinern) die Apioniden, Attelabiden und Rhinomaceriden nicht zwischen Erirhinus und Balaninus zu stellen.“ Logisch und bescheiden! Weil über die Exoten ausser Lacordaire noch Niemand gesprochen, Kraatz aber nur die Europaeer kennt, so resultirt für ihn schon heute das Recht, Lacordaires Arbeit umzustossen! p. 166. „Ist der Versuch, den Schönherr mit der Verwerthung der Fühlerbildung für die Errichtung einer Gonatocerengruppe gemacht hat, auch ungeschickt genug ausgefallen etc.“ Siehst Du, ungeschickter Schön- herr, hättest Du damals Meister Kraatz gefragt! p- 166. „Thomson, welcher wohl im Allgemeinen für die natürliche Systematik (wahrscheinlich für eın natürliches System) gerade keine bedeu- tenden Resultate erzielen wird.“ Das kann ja natürlich nur ein Kraatz! Nun noch ein Bischen Galimathias. p- 159. „Dass übyigens ein Charakter von systematischer Wichtigkeit in sehr artenreichen, natürlichen Gattungen oft überraschende Modificationen erleidet, ist für den Systematiker Thatsache.“ Für sonst Niemand? p- 164. „Das liefert für mich in vorliegendem Falle den Beweis, dass zwischen den Gruppen, welchen die ähnlichen Gattungen angehören, eine grosse natürliche Verwandtschaft besteht, welche bei Lacordaire dadurch, dass dieselben verschiedenen Phalangen eingereiht sind, gerade keine Berück- sichtigung findet. Durch die Benützung des freien Pygidium für die natür- liche Systematik () werde wohl natürlich zusammengehörende Gruppen getxm»E" Zu deutsch: ein natürliches System, welches unnatürlich ist! p- 167. „Die Apionen mögen einstweilen eben dahin gestellt werden.“ Warum einstweilen, warum eines Anderen Arbeit verwerfen, wenn man nichts Positives dafü: zur Stelle zu setzen weiss ? Wiener entomol. Monatschr. VII. Ba. 10 138 Suffrian Dr. (p. 86). Synonymische Miscellaneen. (Donac ia javana.) Hagen Dr. H. (p. 89). Schädlicher Einfluss der Zuckerfabriken au die Bienenzucht. Philippi Dr. R. A. (p. 91). Eudelia rufescens, ein neuer Spinner aus S. Jago de Chile. — Ein Käferchen, das als Gewürz dient. Schleich Dr. (p. 96) Erste Stände von Pierophorus trichodactylus (Raupe im Mai an den Blüthen von Geum rivali.) Cornelius (p. 98). Larve von Haltica oleracea. (Mitte Juli auf Oeno- thera bienn's. Mühlig G. G. (p. 101). @elechia triatoma, Gel. morosa (Raupe Anf, Mai an Lysimachia vulgaris) und Coleoph. musculella (Raupe an Dianthus superbus und carthusianum) drei neue Arten von Frankfurt a. M. Keferstein A. (p. 103). Einige Bemerkungen über Sehmetterlinge um Reichenhall und Gastein. Bulletin de la Societe imper. des Naturalistes de Moscou. Annee 1863. Nr. 3. Moscou 1863. Motschulsky Victor v. (p. 1). Essai d’un catalogue des Insectes de V’ile de Ceylon. (Fortsetzung von 1861. Nr.1, p. 421. Die Orthoptereren, Neu- ropteren, Hemipteren, Homopteren, Lepidopteren und Dipteren.) GernetC.v. (p. 154). Einiges über Coccus laeca und dessen Parasiten. Atti della Societa italiana di Scienze naturali. Vol. V. Fascicolo IV. Buzzoni Pietro (p. 183). Sulla malattia dei bachi da seta nell anno 1863. p- 167. „wäre zu bemerken, dass die Beliden, welche Schönherr mib den Rhinomaceriden vereinigt hatte, mir in der Nähe derselben ganz wohl placirt scheinen würden.“ Sind sie es also oder nicht? Was ist mit solchem Stiefel eigentlich gesagt? Sehr weit davon sind sie bei Lacordaire ohnehin nicht getrennt, auch gibt es ja nach Kraatz (p. 155 seines jetzigen Auf- satzes) „Wünsche, die überhaupt nie bei einer linearen Aufstellung erfüllt werden können und daher auch nicht in Betracht zu ziehen waren.“ Oder gelten derlei Aussprüche nur für so ein Genie, wie Kraatz, nicht aber für gewöhnliche Sterbliche wie Lacordaire? p- 167. „Die langschaftigen und schaftlosen Fühler haben in meinen Augen die freiere Beweglichkeit des Schaftes gemein.“ Ein Schaft, der zwar nicht vorhanden ist, sich aber bewegt; welch herrlicher Behelf für die Systematik, um als „Stütze beim weiteren Ausbau des Systemes“ benützt werden zu können! Oh, Du seliger Münchhausen! Nun bringe mir Einer Methode in den Wahnsinn, Sinn in so zerfah- renes, kauderwelsches Zeug, lese mir Einer Kraatzens ganzen Aufsatz über die Riüsselkäfer mit Geduld und Aufmerksamkeit (freilich eine curiose Zu- muthung) durch, und beantworte mir dann die,Frage, ob es möglich ist, dass Kraatz sich selbst versteht, geschweige denn, dass Aa g ilın verstehen können. Und so ein Stylkünstler hat noch die Dreistigkeit, bei der geringsten Einwendung gegen seine dietatorischen Aussprüche in höchste Entrüstung zu gerathen; ein Genie das solche Kritiken schreibt, will noch Andere „unlo- gisch“ und „verwirrt“ nennen? Gustav mir graut vor Dir! 139 Rondani e Passerini (p. 186). Le spore come causa de malattia nel baco da seta. Bellotti (p. 202.) Metodo per ottenere semente sana di bachi da seta. c) Von A. Senoner. Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften. Herausgegeben von dem naturw. Vereine für Sachsen und Thüringen in Halle. 20. Bd. 1862, 21. Bd. 1863. Der 20. Bd. enthält; Möller L. (p. 81). Fauna Mulhusiana. Coleoptera. (1938 Arten.) Giebel G. (p. 311). Wirbelthier- und Insectenreste im Bernstein, (Herr G. beschreibt von letzteren 16 neue Arten.) Der 21. Bd. enthält: TaschenbergL.E. (p. 50 und p. 245). Bemerkungen zu den Pimpla- Arten. Philippi Dr. R. A. (p. 217). Verzeichniss der im Museum von Santiago befindlichen chilensischen Orthopteren. — Graea horrida, eine neue Acridioide aus der argentinischen Republik. Giebel(C.(p. 306). 23 neue und einige bekannte Spinnen der Hall’schen Sammlung. XIII. Programm des k. k. 6ymnasiums zu Botzen. Schuljahr 1862 —63. Gredler V., Prof., Vierzehn Tage im Bad Ratzes (5 Stunden östlich von Botzen). Aufzählung von 253 Käfer-Arten, verschiedene Hymenopteren, Lepidopteren (154 von Stentz gesammelte Arten), Dipteren etc. X. Bericht der oberhess. Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Giessen 1863. Scriba W.(p. 1). Die Käfer im Grossherzogthum Hessen und seiner nächsten Umgebung. (Fortsetzung soll folgen.) Dickore (p. 96). Nachtrag zum Verzeichnisse der Schmetterlinge um Giessen. (Vide II. und III. Bericht.) Mittheilungen aus dem Osterlande. XVI. Band. 2. 3. Heft. Alten- burg 1863. Winkler P. (p. 139). Erster Nachtrag zu einer Lepidopteren-Fauna für Elster im Voigtlande. Schlenzig.M. (p. 161). Ueber Parthenogenesis bei Schmetterlingen und Bienen. Derselbe (p. 171). Beschreibung der Raupe von Lophopteryx carmelita und Acron. alni. 140 Mittheilungen aus J. Perthes geographischer Anstalt von Dr. A. Petermann. VII. Gotha 1863. Wagner Moriz, Dr., (p. 281). Physisch-geographische Skizze der Pro- vinz Chiriqui in Mittel-America. In Bezug auf die Inseetenwelt entnehmen wir, dass unter den Coleopteren besonders die Cicindeliden durch ausgezeich- nete Arten vertreten sind. Der Riese unter den Käfern ist Dynastes elephas, der häufigste Savannen-Käfer COyelocephala discolor. Unter den Gebirgs- schmetterlingen sind zu erwähnen: Apatura Lucasii und Laurentia. Zu den schädlichsten Insecten gehören die Ameisen und die Wanderheuschrecke, die Jedoch nur von zehn bis zwanzig Jahren massenhaft wiederkehrt. Academie royale des sciences, des lettres et des beaux arts de Belgigue. Annee 1862. Bruxelles 1862. De Selys-Longchamps (p. 196 und p. 339). Synopsis des Agrionines. Memoires de l’Academie de Stanislas. Nancy 1862. Godron A. (p. 355) gibt nach Aufzählung der in der Lorraine vor- kommenden Säugethiere, Vögel etc. auch ein systematisches Verzeichniss der Coleopteren, Orthopteren, Neuropteren, Hymenopteren, Lepidopteren etc. Abhandlungen, herausgegeben von der Luxemburgischen natur- forschenden Gesellschaft. IV. Bd. 3. u. 4. Lief. Frankfurt a.M. 1863. WeismannDr.A. Ueber die Entstehung des vollendeten Insects in der Larve und Puppe. Ein Beitrag zur Metamorphose der Insecten. Mit 3 Tafeln. Nova Acta BR. Societatis seientiarum Üpsaliensis. Ser. III. Vol. IV. Fasct. 2. 1863. StälC. (p. 87— 176). Monographie des Chrysomelides de l’Amerique. (Fortsetzung vom 1. Heft.) Dem anonymen Einsender des unfrankirten Briefes mit dem Poststempel Frankfurt a. Main, 5. März, folgenden wörtlichen Inhaltes: „Die Redaction wird ersucht, über das klassische Werk: der neue Bork- hausen von Glaser, eine günstige Recension auszusprechen, wie solches schon von Herrn Weinland, im zoologischen Garten und von Herrn Knatz (soll Kraatz heissen) in der Berliner Zeitschrift geschehen ist“ diene zur Nachricht, dass wir Recensionen von so ganz entbehrlichen Com- pilationen, wie das in Rede stehende „klassische Werk“ völlig überflüssig finden. Die Redaction. Verantwortl. Redacteure u. Herausgeber: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl UVeberreuter, Alserstrasse Nr. 24. WIENER Entomolooische Monaischrift, Redaction und Expedition: In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 20. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 5. VIII. Band. Mai 1864. Beiträge zur Kenntniss der europäischen Haltieinen. Von F. Kutschera. (Fortsetzung.) 51. L. pusillus Gyll. Oblongo-ovatus, minus convexus, nitidus; sub- tus nigropiceus aut fuscus; capite fusco, anterius rufescente; thorace rufo-ferrugineo, elytris pallidis; antennarum basi pedi= busque ferrugineis, femoribus posticis plus minusve infuscatis: thorace brevi, tenuissime granuloso et punctulato; elytris hume- ris prominulis, apice singulatim rotundatis, minutissime confuse et ad basin seriatim punetulatis. Tibiarum posticarum spinula apicali brevi. Alatus. Long. 1%“' — Larg. 14", Var. 1. thorace plus minusve fuscescente. Var. 2. Abdomine apice rufescente (juniores). 3. Aedeagus canaliculatus, breviter lanceolatus, canali- culo in media parte contracto, apice dilatato. Foud. — Abdo- minis segmentum ultimum fossula rotundata laevissima ornatum et apice leviter emarginatum. Redt. Fn. Aust. ed..I. g. 545. p. 534. ed. II. g. 1067. p: 941..— Bach. Kf. f. N. u. M. Ditschl. :MI. 154. 30. Haltica pusilla Gyll. Ins. su. III. 549. 22. Thyamis pusillus Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV.313. -- id. Man. of br. Col. 297. 2331. Wiener entomol. Monatschr. VIII. Bd. 11 142 Teinodactyla pusilla Foud. Ann. d. I. Soe. Linn. VI. 1859. 296. 36. — All. Ann. d. |]. Soc. ent. d. Fı. 3. Ser. VII 1860. 4125.73. Diese und die drei folgenden Arten bilden zusammen eine engere Verwandtschaftsgruppe, welche sich im Allgemeinen durch die Aehn- lichkeit der Gestalt, Färbung und Sculptur, insbesondere aber durch die an der Spitze stumpfer und einzeln abgerundeten Flügeldecken, die kurzgliedrigen Fühler, kürzeren Hinterbeine und die äusseren Geschlechtskennzeichen charakterisirt. — Die Vorliegende ist eine der kleinsten Arten, etwa von der Grösse des L. parvulus Pk. und unterscheidet sich von den folgenden Verwandten durch geringere Wölbung, mehr geglättete Flügeldecken und deren äusserst zarte Punktirung, welche selbst unter dem Glase schwer wahrzunehmen und kaum stärker als auf dem Halsschilde ist, auf dem Vordertheile aber mehr oder weniger deutliche Reihen bildet. — Länglicheiför- nig, mässig gewölbt, glänzend; die Unterseite ist mehr oder weniger pechbraun, bei minder reifen Stücken rothbraun; der Scheitel pech- braun, das Vordergesicht röthlich, die Mundtheile bräunlich; das Hals- schild röthlich, am Vorder- und Seitenrande nicht selten bräunlich, bisweilen fast ganz schwarzbraun; Schildchen röthlich, selten dunkler; Flügeldecken blassgelbbraun mit schwach roströthlicher Naht; Füh- lerwurzeln und Beine rostroth mit rothbraunen an der Spitze mehr oder weniger gebräunten Hinterschenkeln. — Stirne scharf gekielt, Stirnhöckerchen undeutlich, mit dem Scheitel zusammenfliessend und nur bei schief einfallendem Lichte bemerkbar; Scheitel matt und fein runzlich genarbt, die gewöhnlichen am oberen Augenrande stehenden Punkte besonders deutlich; Fühler kaum länger als der halbe Körper, ihr zweites Glied deutlich länger als das dritte; Halsschild fast zwei- mal so breit als lang, mässig gewölbt, an den Seiten wenig gerundet, äusserst fein punktirt, die Zwischenräume bisweilen etwas gerunzelt und bei hinreichender Vergrösserung äusserst fein narbiggekörnt; bei manchen Individuen jedoch beinahe glatt; die Seitenrandschwiele ist wenig abgesetzt. Die Flügeldecken länglich, deutlich breiter als die Basis des Halsschildes mit etwas vorspringender Schulterbeule, von da bis über die Mitte sehr wenig erweitert; und an der Spitze ziem- lich stumpf und deutlich einzeln abgerundet mit sehr stumpfen Naht- winkeln, so dass das Pygidium sichtbar bleibt; ihre Oberfläche zeigt mehr oder weniger deutlichen Schmelzglanz, und äusserst feine und seichte selbst unter der Lupe schwer wahrnehmbare, jedoch ziemlich 143 diehte Punktirung; die Punkte sind selbst an der Basis nicht grösser als jene des Halsschildes und daselbst mehr oder weniger deutlich gereiht, weiterhin verworren, nach der Spitze hin verloschener. Bei sehr starker Vergrösserung zeigen die Zwischenräume eine sehr feine Granulirung; der Kerbstreifen am Seitenrande fein. Geflügelt. Bauch- segmente quer gerunzelt und punktirt. Beim @ zeigt das letzte Bauch- segment einen glänzend glatten Längseindruck, beim J' ein breites, rundes stark glänzendes Grübchen, dessen Aussenrand etwas aus- gebuchtet ist; das erste Vordertarsenglied des JS ist sehr erweitert. Hinterschienendorn kurz und fein. Gemein auf trockenen Gras- und Weideplätzen, besonders im Herbst. 52. L. Medicaginis All. Oblongo-ovatus; convexior, subnitidus; subtus nigro-piceus; capite piceo, anterius rufescente, thorace rufo-fer- rugineo, elytris pallidis; antennarum basi pedibusque ferrugineis, femoribus posticis piceis: thorace transverso convexiore, tenuissime granuloso punctulatoque; elytris humeris prominulis, apice singula- tim rotundatis, subtiliter crebre confuseque punctulatis. Tibiarum posticarum spinula apicali brevi. Alatus. Long. %/,'. — Lat. Yz"'. Var. tibiis posticis apicem versus piceis. Teinodactyla Medicaginis All. Ann. d. l. soc. ent. d. Fr. 32 Ser VL 18602124772: Von der Gestalt und Färbung des Vorigen, aber um die Hälfte grösser, verhältnissmässig breiter und stärker gewölbt, von weit stär- kerer und ganz verworrener Punktirung der Flügeldecken. — Läng- lich-eiförmig, sehr gewölbt, mässig glänzend; Färbung wie bei L. pusillus Gyll, nur sind die ganze Unterseite, der grösste Theil des Kopfes, die ganzen Hinterschenkel und meistens auch die Spitzen- hälfte der Hinterschienen schwärzlich oder pechbraun; das Halsschild ist mehr hellroth, selten bräunlich. — Stirne, Scheitel und Fühler ebenfalls wie bei L. pusillus. Halsschild um mehr als die Hälfte breiter als lang, viel stärker gewölbt und an den tief herabgezo- genen Seiten mehr gerundet als bei dem Vorigen, übrigens von derselben feinen Punktirung und Granulirung der Oberfläche; Flügel- decken viel gewölbter und verhältnissmässig breiter, mit deutlicher glatter Beule an den etwas vorspringenden Schultern, an den Seiten wenig gerundet und an der Spitze etwas weniger stumpf, aber eben- la 144 falls einzeln abgerundet, mit sehr stumpfen Nahtwinkeln; sie sind dicht verworren und viel stärker als das Halsschild punktirt; die Punkte an der Spitze feiner. Die Zwischenräume sind ähnlich, wie auf dem Halsschilde fein grauulirt. Geflügelt, Hinterschienendorn kurz. Ich habe nur @ vor mir, auf dem letzten Bauchsegmente derselben ist ein feiner glatter Längseindruck sichtbar. Nach Allard bei Paris auf Ballota nigra und Luzernerklee. Ein- zelne Stücke habe ich auch bei Wien gesammelt. 53. L. minimus m. Oblongo-ovatus, convexior, parum nitidus; subtus nigro-piceus aut fuscus; capite fusco, anterius rufescente, tho- race rufo-ferrugineo; elytris, antennarum basi pedibusque fer- rugineis; femoribus posticis brunneis, plus minusve infuscatis: thorace transverso, tenuissime granuloso et punctulato; elytris humeris obtusis, apice paulo attenuatis et singulatim rotun- datis, subtilissime confertim confuseque punctulatis. Tibiarum posticarum spinula apicali brevi. Apterus aut Alis incompletis. Long. 4, —1Y%"!. — Lat. S Abdominis segmentum ultimum fossula ovali laevissima ornatum. Noch etwas kleiner als L. pusillus Gyll. fast von der Gestalt des L. Absynthii m. und von dem ersteren unterschieden durch dunk- lere, mehr in’s röthliche spielende Färbung, stärkere Wölbung und dichtere stärkere Punktirung der Flügeldecken, welche sehr stumpfe Schultern zeigen, und von der Mitte nach rückwärts sich merklich verschmälern; auch das Grübchen am letzten Bauchsegmente des J ist mehr länglich. — Länglich-eiförmig, ziemlich gewölbt, wenig glänzend; die Unterseite, der Kopf bis auf das rothbraune Vorder- gesicht pechbraun oder schwärzlich; das Halsschild roth oder rotlı- braun; die Flügeldecken, Fühlerwurzel und Beine rostroth; die Naht der ersteren etwas dunkler; die Hinterschenkeln rothbraun mit schwärz- licher Spitze. Stirne, Scheitel und Fühler wie bei den zwei Vorigen gebildet. Halsschild um etwas mehr als um die Hälfte breiter als lang, gewölbter als bei L. pusillus, die Punktirung etwas deutlicher, die Zwischenräume ebenfalls fein narbig gekörnt. Flügeldecken läng- lich, an den Schultern wenig breiter als das Halsschild und stunpf abgerundet ohne deutliche Beule; sie runden sich etwas in der Mitte und verschmälern sich wieder stärker zur Spitze hin, wo sie sich jäh und stumpf einzeln abrunden und wie bei den beiden vorhergehenden 145 das Pygidium frei lassen; sie haben wenig Glanz und sind stärker als das Halsschild und bis an die Spitze dicht und durchaus verwor- ren punktirt; die Punkte sind so gross als die Zwischenräume, welche wie bei den vorigen bei starker Vergrösserung fein granulirt sind. Flügel fehlen oder sind verkümmert. Das letzte Bauchsegment beim g mit einem eiförmigen glatten Grübchen; beim © einfach, ohne Furche. Hinterschienendorn kurz. Von den mir vorliegenden vier Stücke stammen drei aus Oesterreich, und eines aus Spanien; die oben angeführten Merkmale erscheinen mir zu deutlich ausgesprochen, um sie für eine bloss abnorm entwickelte Form des L. pusillus ansehen zu sollen; doch möge sie weiteren Beobachtungen empfohlen sein. 54. L. Reichei All. Oblongus, convexiusculus, nitidus; subtus nigro- piceus, capite fusco anterius rufescente; thorace, elytris, anten- narum basi pedibusque pallide testaceis: thorace transverso tenuissime punctulato; elytris humeris prominulis, apice singu- latim rotundatis, subtilissime confuse punctulatis. Tibiarum posticarum spinula apicali brevi. Apterus. — Long. %'. — Lat. Yz"'. S Abdominis segmentum ultimum foveola ovali profunda laevissima ornatum, apice leviter bisinuatum. Teinodactyla Reichei. All. Ann. d. ]. Soc. ent. d. Fr. 3. Ser. VIII. 1860. 132. 80. Diese Art ist etwas grösser, namentlich länglicher, von etwas stärkerer Wölbung und deutlicherer Punktirung als L. pusillus; die Oberseite mit Ausnahme des Kopfes und die ganzen Beine sind gelbbraun, das Grübchen am letzten Bauchsegment des Q ist tiefer und länglicher, und die Unterflügel mangeln. — Länglich, mässig gewölbt, glänzend, Brust und Bauch pechschwarz, Kopf in der Schei- telgegend pechbraun, nach vorne heller. Halsschild und Flügeldecken blassgelbbraun, ersteres bisweilen am Vorderrande mit einem dunk- leren Querstrich; die Fühlerbasis und alle Beine blassgelbbraun mit nur wenig dunkleren Hinterschenkeln. Stirne, Scheitel und Fühler wie bei den Vorhergehenden. — Halsschild quer und kurz, um mehr als die Hälfte breiter als lang, an den Seiten fast gerade, mässig gewölbt, und von sehr feiner, nach vorne verloschener Punktirung; Flügeldecken, an den Schultern etwas breiter als das Halsschild, mit 146 markirter Beule, länglich, fast zweimal so lang als zusammen breit, an den Seiten kaum gerundet, und an der Spitze sehr deutlich ein- zeln sammt den Nahtwinkeln abgerundet, sie sind ziemlich gewölbt und von feiner aber deutlicher ziemlich dichter Punktirung; die Zwi- schenräume zeigen sich auf Halsschild und Flügeldecken, wie bei den drei vorangehenden Arten unter der Lupe fein granulirt. Bauchseg- mente fein runzlichpunktirt; beim J& zeigt das letzte ein tiefes, glänzendglattes ovales Grübchen und ist beiderseits der Spitze leicht ausgebuchtet; das erste Vordertarsenglied ist deutlich erweitert. Un- geflügelt. Hinterschienendorn sehr kurz. In Frankreich bei Saint-Germain-en-Laye und bei Remiremont (Allard) und in England (Waterhouse). 55. L. ochroleuens Marsh. Oblongo-ovatus, depressiusculus, nitidus, albido-lutescens; ore, femorumque posticorum apice nigris; an- tennis extrorsum et tarsorum articulis ultimis cum unguieulis fuscescentibus: fronte encarpis subdistinetis; thorace transverso laevi; elytris humeris prominentibus, apice subsingulatim rotun- datis, subtilissime dense confuseque punctulatis. Tibiarum posti- carum spinula apicali perbrevi. Alatus. Long 1”. — Lat. Yy,— 4". Var. 1. pectore lateribus fuscescente. Var. 2. femoribus postieis apice vix infuscatis (juniores). I. Aedeagus canaliculatus, in medio paululum contrac- tus, apice dilatatus cochleariformis, obtuse angulatus. Foud. — Abdominis segmentum ultimum longitudinaliter profunde sulca- tum, apice bisinuatum. Redt. Fn. Austr. ed. D. g. 1067. p. 941. — Bach. Kf. Fn.f. N. u. M.Dtschl, ‘IM. .153. 25. Chrysomela ochroleuca Marsh. Ent. br. I. 202. 80. Haltica ochroleuca Gyl]. Ins. su. IV. 658. 20—21. Thyamis ochroleuca Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV. 311. ——. ıd. Man. of. br. 001. 296, 2321. Teinodactyla ochroleuea Foud. Ann. d.]. Soc. Linn. VI. 1859. 320. 51. — All. Ann. d. ]. Soc. ent. d. Fr. 3. ‚Ser. VIII. 1860. 131. 79. Länglich-eiförmig, von ziemlich flacher Wölbung, glänzend, blass stroh- oder weissgelb, der Kopf und die Unterseite mit den Hinterschenkeln etwas röthlicher; die Oberlippe und äussern Mund- 147 theile, sowie die Spitze der Hinterschenkel schwarz, die Aussen- hälfte der Fühler, die äusseren Tarsenglieder, sammt den Klauen schwärzlich; bisweilen sind die Seiten der Hinterbrust bräunlich; auch der Rückentheil des Abdomens ist an der Basis mehr oder weniger schwärzlich. Kielung der Stirne vorne fein, nach oben stumpfer, Stirnhöckerchen wenig deutlich, durch eine häufig verloschene Linie ab- gegrenzt. Scheitel glatt. Fühler schlank, von %/, Länge des Körpers, das dritte etwas länger als das zweite Glied. Halsschild quer, etwa um die Hälfte breiter als lang, die etwas gerundeten Seiten mit schwachem Vorsprunge hinter den Vorderecken; es ist glänzend glatt, ohne aller oder mit verloschener nur bei starker Vergrösserung wahrnehmbarer Punktirung. Die Flügeldecken länglich-eiförmig und an den Schultern etwas vorspringend mit deutlicher Beule, erweitern sich allmälig bis hinter die Mitte, und runden sich an der Spitze schwach einzeln ab; sie sind dicht verworren, aber äusserst fein und seicht punktirt; Kerbstreifen am Seitenrande äusserst fein. Geflügelt. Aeussere Bauch- segmente stärker punktirt; beim dJ ist das letzte tief längsgefurcht und an der Spitze beiderseits leicht ausgerandet, das 1. Vordertarsen- glied wenig erweitert. Der Hinterschienendorn ist sehr kurz und bräunlich. In ganz Europa; doch in dem nördlichen Gebiete seltener als in dem südlichen. H. Miller klopfte ihn in ziemlicher Menge auf der Insel Cephalonia von Nadelholz am Monte nero. 56. L. rufulus Foud. Elongato-ovatus, fere elypticus, modice con- vexus, nitidus; rufo-ferrugineus, thorace elytrisque pallidiori- bus, labro antennarumque apice plus minusve infuscatis: fronte encarpis parum distinetis; thorace longitudine vix latiore, sub- tilissime ruguloso-punctulato; elytıis oblongo-ovatis, humeris prominulis, apice subsingulatim rotundatis, tenuissime dense confuseque punctulatis. Tibiarum posticarum spinula apical brevi. Alatus. Long. 1%—11%,‘''. — Lat. 1%. S. Aedeagus canalieulatus, apice angulatus, modice re- curvatus. Foud. — Abdominis segmentum ultimum linea longi- tudinali nigra ornatum, apice bisinuatum. Teinodactyla rufula Foud. Ann. d.|. Soc. Linn. VI. 1859. 3172498, a] Ann. d. 1. Soc. sent d.Rr.24. Ser. 1861. Cat. compl. 324. 148 Durch seine längliche, fast elyptische Gestalt und das schmale Halsschild vor den Verwandten ausgezeichnet; in der Färbung sehr ähnlich den blassen Varietäten des L. Verbasci Pz., aber durch die weit schmälere Gestalt, insbesondere des Halsschildes, deutlichere Punktirung, den kurzen Enddorn der Hinterschienen u. s. w. sogleich zu unterscheiden; in der Gestalt kommt er dem L. femoralis Marsh. sehr nahe, der indess schon durch die beständig schwarze Färbung der Brust und des Bauches und die schwärzliche Hinterschenkelspitze ein augenfälliges Unterscheidungsmerkmal bietet. — Langeiförmig, nach vorne etwas mehr verschmälert, mässig gewölbt ; blassgelb- oder rostroth; Kopf, Brust und Bauch, so wie die Hinterschenkel gesät- tigter roth, die Oberlippe und Aussenhälfte der Fühler mehr oder weniger schwärzlich; auch die Spitze der Hinterschenkel bisweilen dunkler. — Kielung der Stirne scharf, Höckerchen undeutlich, nur bei schrägem Lichteinfall bemerkbar; Scheitel glänzend glatt, oder nur äusserst schwach fein quergerunzelt. Fühler sehr schlank, von 2 Dritttheilen der Körperlänge, ihr zweites und drittes Glied gleich lang. Halsschild kaum breiter als lang, an den Seiten etwas gerundet, nit mässigem, aber fast ein Dritttheil der Seitenlänge einnehmenden Vorsprunge hinter den Vorderecken; die Skulptur desselben variirt sehr, bald ist es deutlicher punktirt und gerunzelt, bald fast glatt, ohne wahrnehmbare Punkte; die Schwiele an der Seite wenig ab- gesetzt. Flügeldecken langeiförmig, fast zweimal so lang als breit, an der. Basis breiter als das Halsschild mit deutlicher glatter Schul- terbeule, nach rückwärts bis hinter dieMitte deutlich verbreitert, nach der Spitze allmälig zugerundet und dort schwach einzeln sammt den Nahtwinkeln abgerundet; ihre Oberfläche ist fein und dicht verwor- ren punktirt, die Punkte seicht und hie und da an der Basis einige undeutliche Reihen bildend, nach der Spitze zu verloschener. Kerb- streifen am Seitenrande ziemlich stark. Geflügelt; die äusseren Bauch- segmente sind stärker punktirt. Letztes. Bauchsegment des dJ zeigt eine feine schwärzliche glänzende Längslinie und ist an der Spitze gerundet und beiderseits ausgerandet; das erste Vordertarsenglied beim 9 wenig erweitert. Hinterschienendorn kurz, etwas gebogen. Im südlichen Frankreich. (Foud.); in Italien und Dalmatien von H. Kahr gesammelt. 57. L. tabidus Ill. Oblongo-ovatus, convexus, nitidus; flavo-testa- ceus, labro palpisque apice infuscatis, antennis apice fuscescen- 149 tibus: fronte encarpis indistinctis; thorace transverso laevi aut minutissime punctulato; elytris ovatis, humeris prominentibus, apice subsingulatim rotundatis, subtiliter dense confuseque punc- tulatis. Tibiarum posticarum spinula apicali perbrevi. Tarso- rum posticorum articulo primo tibiae dimidiam partem vix ad- aequante. Alatus. Long. %,''—11%'"'. — Lat. Ya, JS. Aedeagus rectus, late canaliculatus, canalieulo in {>} E) ’ medio leviter carinato, apice triangulari. Foud.— Abdominis segmentum ultimum profunde impressum et apice bisinuatum; impressione lata, ovali, linea longitudinali nitente ornata. Redt. Fn. Aust, ea. I. g. 545. p. 533. — ed. II. g. 1067. p- 940 (omissa synon. Duftsch.). — Bach. Kf. f. N. ur M. Deschl: IE 153° 22. Altica tabida Pz. Fn. Germ. 21. t.:15.2 Chrysomela tabida Marsh. Ent. br. I. 203. 82. Haltica tabida Ill. Mag. VI. 166. 132. — Gyll. Ins. Su. III. 542. 17. Thyamis tabida Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV. 308. — id. Man. of. br. Col. 295. 2313. Teinodactyla labida Foud. Ann. d. ]. Soc. Linn. VI. 1859. 313. 46. — All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fi. 3. Ser. VIII. 1860. 126. 74. Thyamis Jacobaege Waterh, Cat. Von den Verwandten überhaupt durch die gleichmässig hell- gelbe, wenig in’s Röthliche spielende Färbung, von dem Vorhergehenden insbesondere durch stärkere Wölbung, weniger längliche, mehr eiför- mig gerundete Gestalt, breiteres Halsschild, kürzeres, sehr erweitertes 1. Vordertarsenglied und anders gebildetes letztes Bauchsegment des J u. Ss. w. abweichend; auch erreicht das 1. u kaum die Hälfte der Schienenlänge. Länglicheiförmig, gewölbt, glänzend; einfärbig hell- y stroh- gelb, die Unterseite kaum dunkler; nur die Spitze der Oberlippe und der Maxillartaster, so wie die äusseren Fühlerglieder schwärzlich. — Kielung der Stirne etwas stumpf, Höckerchen undeutlich, Scheitel glatt. Fühler länger als der halbe Körper, weniger schlank als bei dem Vorigen, ihr 2. und 3. Glied gleich lang. Halsschild quer, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten wenig gerundet und 150 hinter den Vorderecken mässig vorspringend; seine Oberfläche glän- zend glatt oder nur äusserst zart und fein punktirt, die Schwiele innerhalb des Seitenrandes ziemlich deutlich. Flügeldecken länglich- oval, etwa 12/mal so lang als breit, an der Basis breiter als das Halsschild mit vorspringender glatter Schulterbeule, an den Seiten bis auf zwei Drittel der Länge schwach erweitert, nach der Spitze hin allmälig zugerundet und dort schwach einzeln sammt den Naht- winkeln abgerundet; sie sind dicht verworren und äusserst fein und seicht, an der Spitze verloschen punktirt; Kerbstreifen am Seiten- rande ziemlich fein. Geflügelt. Bauchsegmente deutlich punktirt und runzlich; beim © ist die Mitte des letzten Bauchsegments glatt und glänzend; beim @' zeigt dieses einen breitovalen, tiefen Eindruck, in dessen Grunde eine glänzende Längslinie sich befindet, an der gerun- deten Spitze ist es beiderseits ausgerandet. Das 1. Hintertarsenglied erreicht nicht völlig die halbe Schienenlänge; das 1. Vordertarsen- glied des JS ist sehr erweitert. Weit verbreitet über ganz Europa und die nördlichen Küsten- gebiete Afrikas. Im Herbste an trockenen Gras- und Weideplätzen auf Senecio Jacobaca nicht selten. Die Gal. (Crioc.) tabida Fab. Ent. Syst. I. 2. 33. 102 und Syst. El. I. 467. 86 ist nach Versicherurg des Herrn Waterhouse in London, welcher die der Fabrici’schen Beschreibung zu Grunde liegenden Typen der Banks’schen Sammlung sorgfältig prüfte, nicht auf die vorliegende Art zu beziehen, sondern ist mit Alt. Verbasei Pz. (Nr. 37 lhuj. op. Var. d et e) identisch; es wird daher für die letztere Art die Fabrici’sche Nomenclatur wieder herzustellen sein, will man nicht der bisher angenommenen, auf ausreichende Beschrei- bungen und vieljährigen Gebrauch gegründeten Benennung: Verbasei Auctorum den Vorzug einräumen. H. tabida Dftsch. Fn. Aust. III. 256. 11 dürfte nach der angegebenen Gesichts- und Stirnbildung und Färbung des Abdomens zu schliessen zu Halt. Cyparissiae var. nigriventris All. oder, sieht man von der Gesichtsbildung ab, auf L. femoralis Marsh. zu be- ziehen sein. 58. L. rutilus Illig. Ovatus, convexus, nitidus; rufescens, elytris rubro- sanguineis; labro apice infuscato: thorace transverso, tenuis- sime punctulato; elytris humeris prominentibus, apice subsingula- tim rotundatis, distincte et ad basin subseriatim punctatis, Kö Tibiarum posticarum spinula apicali brevi et forti. Alatus. Long. 111. — Lat. Ya Ya". Var. 1. elytris aut limbo aut omnino rufescentibus. Var. 2. elytris minus distinete et tenuiter punctulatis. S. Aedeagus tenuiter canaliculatus, obtuse lanceolatus. Abdominis segmentum ultimum leviter impressum, impressione longitudinali nigra, laevi. Foud. Haltica rutila Illig. Mag. VI. 67. 19 et 165. 129. Teinodactyla rutila Foud. Ann. d. ]. Soc. Linn. VI. 1859. 311. 45. — All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. Ser. 3. VIII. 1860. 131. 78. . 3 . Teinodactyla sanguinolenta Dej. Cat. Durch die blutrothen Flügeldecken von allen Verwandten unter- schieden. Von der Grösse des L. tabidus Ill. und ihm auch in der Gestalt ähnlich, nur etwas breiter, zeigt er die Skulptur des Flügel- decken des L. Zateralis. — Eiförmig, gewölbt, glänzend. Kopf, Hals- schild, Fühler und Beine gelbroth, die Unterseite meist etwas dunkler; die Spitze der Oberlippe schwärzlich, jene der Fühler mehr oder weniger bräunlich; Flügeldecken blutroth, nach dem Tode mehr in’s Bräunliche fallend; bei weniger reifen Individuen sind die Aussen- ränder, bisweilen auch die ganzen Flügeldecken wie der übrige Körper gelbroth. — Kielung der Stirne ziemlich scharf, nach oben stumpfer und in die wenig deutlichen nur durch stärkeren Glanz bemerkbaren Stirmhöckerchen übergehend. Scheitel sehr fein gerunzelt. Fühler mindestens von zwei Drittel der Körperlänge, ihr 2. und 3. Glied sehr kurz und gleich lang. Halsschild quer, fast zweimal so breit als lang, an den stark herabgezogenen Seiten gerundet, mit mässigem Vorsprunge hinter den Vorderecken; es ist mit sehr feinen, ungleichen Pünktchen bestreut; die Schwiele neben dem Seitenrande wenig abgesetzt. Die Flügeldecken um wenig mehr als die Hälfte länger als breit, ziem- lich stark gewölbt, an der Basis viel breiter als das Halsschild mit deutlich markirter Schulterbeule, erweitern sich allmälig bis auf zwei Drittel ihrer Länge und runden sich an der Spitze mit stumpfen Nahtwinkeln schwach einzeln ab; ihre Oberfläche ist ziemlich stark punktirt, die Punkte auf der Vorderhälfte mehr oder weniger deutlich gereiht, an der Spitze verworren und feiner. Es finden sich jedoch Individuen mit viel schwächerer, fast verloschener Punktirung der 152 Flügeldecken; der Kerbstreifen am Seitenrande stark. Bauchsegmente runzlig punktirt. Geflügelt. Hinterschienendorn kurz und stark. Nach Foudras zeigt das letzte Bauchsegment des J einen sehr seichten und glatten, schwärzlichen Längseindruck, und das ji. Vordertarsenglied ist etwas erweitert. Mir liegen nur @ vor. Nach Foudras bei Lyon das ganze Jahr auf Scrophularia aqua- tica; überhaupt im südlichen Frankreich und bei Paris (Allard); auf der pyrenäischen Halbinsel (Illiger, Perris). Exemplare aus den Pyrenäen sind nach Foudras von dunklerer Färbung. 39. L. pellueidus Foud. Oblongo-ovatus, subconvexus, nitidus; pallide ferrugineus, pectore abdomineque obscurioribus, tabro apice in- fuscato, antennis extrorsum plus minusve fuscescentibus: fronte encarpis indistinctis; thorace transverso ruguloso-punctato; elytris humeris prominentibus, apice subsingulatim rotundatis, pellucidis, subtiliter confuse punctulatis, punctis ad basin subseriatim dis- positis. Alatus. Long. *%,—1''. — Lat. Y'—2y,. Var. 1. idem, pectore infuscato, thoracis lateribus, elytro- rum sutura margineque laterali plus minusve fuscescentibus. Var. 2. Subapterus, ferrugineus, femoribus apice plus minusve infuscatis. Var. 3. Subapterus, ferrugineus, punctis profundioribus. Var. 4. Subapterus, ferrugineus, nitidissimus, thorace sub- laevi, elytrorum punctis minus distinctis. JS. Aedeagus late canaliculatus, recurvatus, versus apicem dilatatus; apice triangulari deflexo. Abdominis segmentum ulti- munı basi leviter, apice profundius impressum, emarginatum. Foud. Teinodactyla pellucida Foud. Ann. d. ]. Soc. Linn. VI. 1859. 322. 52. Teinodactyia testacea All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. 1860. 127.079. Von der Grösse, dem Umriss und der geringeren Wölbung des L. ochroleueus Marsh., aber von ihm durch andere Färbung, deut- lichere Punktirung, welche auf der Vorderhälfte der Flügeldecken etwas gereiht ist u. s. w. leicht unterscheidbar. Von dem ihm in der Färbung äusserst ähnlichen L. aeruginosus Foud. und L. laevis 153 Dftsch. durch geringere Wölbung, vorragende Schultern mit deut- licher Beule und reihige Punktirung der vorderen Flügeldeckenhälfte, kürzere Fühler u. s. w. abweichend. — Länglicheiförmig, mässig gewölbt, glänzend; gewöhnlich ist der Käfer blassgelbbraun oder rost- färbig, die Flügeldecken noch etwas bleicher mit röthlicher Naht; Brust, Bauch und Hinterschenkel dagegen dunkler; die Oberlippe an der Spitze schwärzlich, die Fühlerenden mehr oder weniger bräunlich. Bei Var. 1 ist Brust und Bauch dunkelbraun, die Seiten des Hals- schildes, die Naht und ein Theil des Seitenrandes der Flügeldecken ebenfalls mehr oder weniger braun überlaufen. Var. 2 zeigt eine mehr rostrothe Färbung und schwärzliche Hinterschenkelspitze. — Stirne scharf gekielt, Höckerchen unbestimmt; Scheitel glatt, glän- zend, bei manchen Individuen undeutlich fein querrunzlich. Fühler schlank, von 2/3 der Körperlänge mit gleich langem 2. und 3. Gliede. Halsschild quer, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten wenig gerundet; der seitliche Vorsprung hinter den Vorderecken deutlich und erreicht ein Drittel der Seitenrandlänge; die Oberfläche sehr fein punktirt, bisweilen mit eingemengten Runzeln; die Schwiele inner- halb des Seitenrandes undeutlich abgesetzt. Flügeldecken an der Basis viel breiter als das Halsschild mit markirter Schulterbeule, länglich- eiförmig, nach rückwärts bis hinter die Mitte etwas erweitert und dann allmälig zur Spitze schwach einzeln abgerundet mit stumpfen Nahtwinkeln; sie sind mehr oder weniger durchscheinend und sehr fein und mässig dicht punktirt; die Punkte an der Vorderhälfte in ziemlich deutliche Reihen gestellt, an der Spitze verworren und ver- loschen; Kerbstreifen am Seitenrande fein. Bei Var. 3 ist die Punk- tirung stärker und tiefer, bei Var. 4 hingegen äusserst schwach und undeutlich mit stark glänzender Oberfläche. Die typische Form mit Var. 1 ist geflügelt; bei Var. 2, 3 und 4 sind die Flügei unent- wickelt. Aeussere Bauchsegmente stark punktirt; beim dJ hat das letzte in der Mitte einen von der Basis gegen die Spitze hin sich vertiefenden Eindruck, dessen Grund glatt und glänzend ist. Das 1. Vordertarsenglied des J ist wenig erweitert. Hinterschienendorn kurz. Die typische Form und Var. 3 u. 4 im Herbst auf Heiden und Wiesen bei Wien nicht selten, auf Inula dritannica, und wohl über den grössten Theil Europas verbreitet; in den deutsch-österr. Pro- vinzen, Frankreich, England, Spanien, Italien, Griechenland etc. Von Var. 1, nur durch die oben angedeutete Färbung von der typi- schen Form abweichend, fing ich mehrere Stücke in der Bruehl bei 154 Wien. Von Var. 2 liest mir ein spanisches und ein italienisches Exemplar vor. 60. L. seriatus m. Ovatus, depressiusculus, subnitidus; rufo-testa- ceus, thorace elytrisque pallidioribus, sutura rufescente; labro apice infuscato, antennis extrorsum fuscescentibus: fronte en- carpis distinctis, thorace brevissimo, longitudine plus duplo latiore, minutissime ruguloso-punctato; elytris subparallelis, humeris prominentibus, apice fere conjunetim rotundatis, distincte punctulatis; punctis dorsalibus seriatim ordinatis. Tibiarum posticarum spinula apicali forti, longiuscula. Long. ?/. — Latalyyı 9: Um die Hälfte kleiner als der Vorhergehende, und durch sehr flache Wölbung, äusserst kurzes Halsschild, breitere Schultern der fast parallelen Flügeldecken und stärkere, regelmässige Punktreihen derselben vor den übrigen Arten dieser Reihe ausgezeichnet. Der Gestalt und Skulptur nach dem L. sudstriatus. m. nahestehend, allein, abgesehen von der verschiedenen Färbung, durch mindere Wölbung, noch kürzeres Halsschild, und mehr gleichbreite, länglichere Flügel- decken abweichend. Eiförmig, sehr flach gewölbt, mässig glänzend; gelbroth oder hell rostroth; Halsschild und Flügeldecken etwas blasser, letztere mit röthlicher Naht. Oberlippe und Aussenhälfte der Fühler schwärzlich. Stirne scharf gekielt, Stirnhöckerchen länglich nnd deutlich, durch feine Linien vom Scheitel abgegrenzt. Dieser etwas matt glänzend und äusserst fein granulirt. Fühler von mehr als halber Körperlänge, ihr zweites Glied deutlich länger als das dritte; Halsschild (bei@ ) mehr als zweimal so breit als lang, an den Seiten kaum gerundet; der Vorsprung des Seitenrandes hinter den Vorderecken erreicht ein Dritttheil der Seitenlänge; der Vorderrand iströthlich durchscheinend; es ist äusserst fein und etwas runzlich punktirt, die Schwiele neben dem Seitenrande ziemlich deutlich abgesetzt. Flügeldecken viel breiter an der Basis als das Halsschild mit stark vorspringender spiegel- glatter Schulterbeule, nach rückwärts wenig erweitert, daher ziemlich gleichbreit bis auf Dreiviertheile der Länge, und beinahe zweimal so lang als breit, an’der Spitze fast zusammen abgerundet mit wenig stumpfen Nahtwinkeln; die Oberfläche ist über dem Rücken sehr flach gewölbt und ziemlich tief in deutlichen bis gegen die Spitze hin regel- mässigen Reihen punktirt; die Punkte an der Spitze feiner und ver- 155 worren; Kerbstreifen am Seitenrande stark. Bauchsegmente deutlich punktirt. Geflügelt. Hinterschienendorn länger undstärker als bei den Vorhergehenden. Die beiden mir vorliegenden Stücke sind Weibchen und in dem österreichischen Gebirge gesammelt. 61. L. ferrugineus Foud. Oblongo-ovatus, convexus, nitidus; rufo- ferrugineus, labro apice infuscato, antennis extrorsum obscurio- ribus: fronte encarpis distinetioribus; thorace transverso fortius rugoso-punctato: elytris ovatis, humeris obtuse, apice fere con- junetim rotundatis, profundius ac fortius confuse punctulatis, punctis basin versus subseriatim dispositis. Tibiarum posticarum spinula apicali forti et longa. — Apterus. Long. 1". — Lat. aa BDA P: ee JS. Aedeagus canalieulatus, canaliculo prope basin con- tracto, apice lanceolato, acuto, paululum depresso. Abdominis segmentum ultimum longitudinaliter modice depressum, linea nigra ornatum. Foud. Teinodactyla ferruginea Foud. Ann. d. l. Soc. Linn. VI. 1859. 328. 56. — All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. 4. Ser. I. 1861. Cat. compl. 327. Durch die tief rostrothe Färbung, starke Punktirung auf Hals- schild und Flügeldecken, die abgerundeten Schultern und den starken _ und langen Hinterschienendorn vor den Verwandten ausgezeichnet. Länglich-eiförmig, gewölbt, glänzend; von gesättigt rostrother Färbung, die Flügeldecken, die Fühler und Beine mit Ausnahme der Hinterschenkel etwas blasser, die Brust und die Basis des Bauches manchmal bräunlich. Die Oberlippe an der Spitze schwärzlich, die Fühlerenden etwas bräunlich. — Stirne vorne scharf gekielt, Höcker- chen länglich, ziemlich deutlich, durch fein eingeschnittene Linien vom Scheitel geschieden; dieser beinahe glatt, nur mit äusserst schwacher, feiner Granulirung. Fühler fast von 2 Drittel der Körper- länge, beim & länger und schlanker; ihr zweites und drittes Glied gleich lang. Halsschild stark gewölbt, quer, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten schwach gerundet; der Vorsprung des Seiten- randes hinter den Vorderecken schwach; es ist sehr deutlich, dicht runzlich-punktirt, mit glatter, abgesetzter Schwiele am Seitenrande. Flügeldecken eiförmig, mit abgerundeten Schultern ohne markirte 156 Beule, in der Mitte am breitesten, an der Spitze etwas stumpf, aber fast gemeinschaftlich abgerundet mit stumpfen Nahtwinkeln; est ist durchaus deutlich, vorne stark und ziemlich tief punktirt, die Punkte an der Basis mehr oder weniger gereiht, an der Spitze verworren; Zwischenräume glänzend glatt; Kerbstreifen am Seitenrande stark. Ungeflügelt oder mit unentwickelten Flügeln. Nach Foudras, sollen aber beide Geschlechter auch mit ausgebildeten Flügeln vorkommen. Bauchsegmente runzlichpunktirt; bei dem © ist der Hinterleib ziem- lich angeschwollen; beim Jg das letzte Bauchsegment der Länge nach und ziemlich tief eingedrückt, mit einer glatten, glänzenden, schwärz- lichen Linie auf dem Grunde, an der Spitze leicht zweibuchtig. Hinterschienendorn stark und lang, und deutlich gebogen. Erstes Vordertarsenglied des J wenig erweitert. e In Oesterreich (von mir und Herrn Scheffler in der Wiener Gegend gesammelt); Frankreich, Spanien. 62. L. membranaceus Foud. Ovatus, convexus, nitidus; ferrugineus, elytris paulo pallidioribus, labro apice infuscato; antennis ex- trorsum obseurioribus: fronte encarpis distinctis; thorace trans- verso ruguloso-punctulato; elytris brevius ovatis, postice latio- ribus, humeris obtuse, apice singulatim rotundatis, dehiscenti- bus, confuse seriatimve punctulatis; punctis apicem versus obsoletioribus. Tibiarum posticarum spinula apicali forti et longa. Apterus. Long. Yy"—%3. — Lat. 1". I. Aedeagus canalieulatus; canaliculo contracto, apice dilatato, obtuse angulato. Abdominis segmentum ultimum bre- viter impressum, impressione laevi. Foud. Var. Elytris vix conspicue punctulatis, punctis evanes- centibus. Foud. Teinodactyla membranacea Foud. Ann. d.]. Soc. Linn. VI. 1859. 334. 60. Teinodactyla Teucrü All. Ann. d. |. Soc. ent. d. Fr. 3. Ser. VIII. 1860. 139. 86. Durch die kürzeren nach rückwärts deutlich verbreiterten und an der Spitze stark einzeln abgerundeten und klaffenden Flügeldecken ausgezeichnet. — Beiläufig von der Grösse des L. curlus All.; eiför- mig, ziemlich stark gewölbt, glänzend. Rostfärbig; die Flügeldecken, die Fühler bis auf die dunklere Spitze, dann die Beine bis auf die 157 ebenfalls rostfärbigen Hinterschenkeln etwas blasser; die Oberlippe an der Spitze schwärzlich. Stirne scharf gekielt; Stirnhöckerchen länglich und sehr deutlich durch eingeschnittene Linien abgegrenzt; Scheitel äusserst fein granulirt. Fühler länger als der halbe Körper, ihr zweites und drittes Glied gleich lang. Halsschild quer, um mehr als die Hälfte breiter als lang, an den Seiten etwas gerundet, mit deutlichem, etwa ein Drittel der Seitenrandlänge einnehmenden Vor- sprunge hinter den Vorderecken; es ist deutlich und etwas runzlich- punktirt, mit glänzendglatter Schwiele neben dem Seitenrande. Flü- geldecken ziemlich kurzeiförmig, stark gewölbt, an den sehr stumpf abgerundeten Schultern wenig breiter als das Halsschild ohne mar- kirte Beule, nach rückwärts bis auf zwei Drittel der Länge deutlich erweitert, und an der Spitze breit und stark einzeln sammt den Naht- winkeln abgerundet und klaffend, daher das ganze Pygidium unbe- deckt bleibt: sie sind etwas durchscheinend, vorne deutlich und mehr oder weniger stark, gegen die Spitze zu feiner und verloschener punktirt; die Punkte sind verworren oder an der Basis undeutlich gereiht; der Kerbstreifen am Seitenrande ziemlich stark. Nach Fo u- dras sollen manche, insbesondere frisch ausgefallene Individuen eine sehr feine, oft kaum wahrnehmbare Punktirung zeigen. Ungeflügelt, die ersten Bauchsegmente schwach, die äusseren stärker punktirt. Beim Q ist das letzte Segment an der Spitze leicht eingedrückt, der Eindruck glatt und glänzend; das erste Vordertarsenglied wenig erweitert. Der Enddorn der Hinterschienen ist lang und stark. In Frankreich und England; nach Allard bei Paris häufig auf Teucrium scorodonia. 63. I. rubiginosus Foud. Oblongo-ovatus, convexus, nitidus; pallide ferrugineus: antennis corporis fere longitudine; fronte encarpis parum distinetis; thorace transverso fortius punctato; elytris oblongo-ovatis, humeris obtuse, apice singulatim rotundatis, crebre ac profunde punctatis, punctis confuse seriatimve dispo- sitis. Tibiarum spinula apicali perbrevi. Apterus. Long. 3%, u at. I. Aedeagus canaliculatus, in medio paululum contrac- tus, apice dilatatus, rotundatus vel obtuse angulatus. Foud. — Abdominis segmentum ultimum longitudinaliter impressum et apice bisinuatum; impressione ovoidea, ima parte nigra, nitidissima. Wiener entomol. Monatschr. VIII. Bas i 12 158 Teinodactyla rubiginosa Foud. Ann. d. 1. Soc. Linn. VI. 1859. 316. 48. Teinodactyla flavicornis All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. 3. Ser. VIII. 1860. 136. 83. Von Gestalt und Färbung des L. aeruginosus Foud., dem er auch bezüglich der langen Fühler sich anschliesst, aber um ein Drittel kleiner und durch die sehr grobe und tiefe Punktirung von ihm und allen übrigen Verwandten abweichend; von dem ähnlichen L. pellu- cidus Foud. unterscheiden ihn überdiess die schmäleren, an den Schultern sehr stumpf, an der Spitze stärker abgerundeten Flügel- decken. — Länglicheiförmig, gewölbt, glänzend; der ganze Käfer ist blassgelbbraun oder rostgelb; der Kopf, die Unterseite und Hinter- schenkel etwas dunkler; an den Fühlern sind die letzten Glieder kaum dunkler. Kielung der Stirne scharf, oben etwas stumpflich; die länglichen Stirnhöckerchen meist, sehr undeutlich, mehr durch ihre Glätte bemerkbar; Scheitel schwach granulirt und äusserst fein quer- runzlich. Fühler sehr lang, beim © wenig kürzer, beim @ beinahe länger als der Körper, ihr zweites und drittes Glied fast gleichlang, die folgenden sehr verlängert und bis zur Spitze sehr allmälig ver- dickt. Halsschild kaum um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten etwas gerundet, der seitliche Vorsprung hinter den Vorderecken deut- lich, begreift etwa ein Drittel der Seitenrandlänge; es ist stark und ungleich, nach der Basis hin etwas runzlichpunktirt, mit glänzend glatter deutlicher Schwiele neben dem Seitenrande. Die Flügeldecken ein etwas längliches Oval bildend, an der Basis kaum breiter als das Halsschild, von den flach abgerundeten Schultern bis zur Mitte all- mälig erweitert und von da wieder zu der sehr deutlich einzeln und stumpf abgerundeten Spitze verschmälert, mit äusserst stumpfen Naht- winkeln und theilweiser Freilassung des Pygidium; sie sind noch stärker als das Halsschild, grob und tief punktirt, mit etwas geho- benen Zwischenräumen; die Punkte vorne mehr oder weniger deutlich schräg gereiht, weiterhin verworren und an der Spitze feiner; Kerb- streifen am Seitenrande ebenfalls stark. Ungeflügelt. Bauchsegmente kaum punktirt, und in der Mitte leicht quer gerunzelt. Beim @ ist das letzte der Länge nach eiförmig eingedruckt, und an der Spitze bei- derseits leicht ausgebuchtet; der Eindruck ist glänzendglatt und zeigt auf dem Grunde eine schwärzliche Linie; das erste Vordertarsenglied des JS ist wenig erweitert. Hinterschienendorn sehr kurz. 159 In Oesterreich selten; häufiger in Frankreich und England. Nach Foud. gemein auf Eupatorium cannabinum Linn. 64. I. cerinus Foud. Oblongo-ovatus, convexus, subnitidus; rufo- ferrugineus, labro infuscato, antennis extrorsum fuscescentibus: fronte encarpis distinctis; thorace transverso tenuissime punctu- lato et ruguloso; elytris ovatis, humeris obtuse, apice subsingu- latim rotundatis, profundius dense punctulatis; punetis confuse seriatimve dispositis, apice subtilioribus. Tibiarum posticarum spinula apicali brevi. Apterus. Long. 1%‘. — Lat. 1/,'". JS. Aedeagus late canaliculatus, apice dilatatus, breviter lanceolatus. Abdominis segmentum ultimum impressione laevi ornatum, apice inflexum, emarginatum. Foud. *) Teinodactyla cerina Foud. Ann. d.|.soc. Linn. VI. 1859. 331. 58. — All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. 4. Ser. I. 1861. Cat. compl. 328. Von der Grösse des L. pusillus; länglich-eiförmig, gewölbt und bleich rostroth; der Kopf, die Unterseite und Hinterschenkel etwas dunkler; die Oberlippe und die Endglieder der Maxillartaster schwärz- lich, die Spitze der Fühler bräunlich. Stirne scharf gekielt; Stirn- höckerchen lanzettförmig und sehr deutlich durch fein eingeschnittene Linien abgegrenzt; Scheitel äusserst fein granulirt. Fühler von mehr als halber Körperlänge, ihr drittes deutlich kürzer als das zweite Glied. Halsschild um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten leicht gerundet, die Verdickung hinter den Vorderecken mässig vorsprin- gend; es ist sehr fein punktirt, mit feinen Runzeln zwischen den Punkten und glatter glänzender Schwiele neben dem Seitenrande. Flügeldecken eiförmig, wenig breiter als das Halsschild, an den Schultern stumpf abgerundet, ohne markirter Beule, bis in die Mitte leicht gerundet, und an der Spitze mit stumpfen Nahtwinkeln schwach einzeln abgerundet; sie sind deutlich und an der Basis stärker als das Halsschild, an der Spitze feiner punktirt, die Punkte vorne theilweise gereiht; Kerbstreifen am Seitenrande stark. Unges *)In Foudras Monographie ist bei den Arten T. cerina und ordinata die lateinische Diagnose der Geschlechtsmale des g' nicht in Uebereinstim- mung mit der nachfolgenden Beschreibung derselben; es dürfte hier ein Ver- sehen unterlaufen sein, dessen Berichtigung jedoch, da g' zum Vergleiche nicht vorliegen, vorläufig unterbleiben musste. 12* De 160 flügelt. Bauchsegmente fein querrunzlich und einzeln, die äusseren etwas stärker punktirt, NachFoudras ist beim Q das letzte Bauchsegment ohne Eindruck und an der Spitze dreieckig ausgerandet und das 1. Vordertarsenglied etwas erweitert. Der Hinterschienendorn ist kurz. Im südlichen Frankreich. Mir liegen nur Weibchen vor. 65. I. ordinatus Foud. Oblongo-ovatus, convexus; rufotestaceus aut ferrugineus, elytris pallidioribus, sutura rufescente; labro infus- cato; antennis extrorsum fuscescentibus: fronte encarpis distinc- tis; thorace transverso, subtilissime punctulato; elytris ovatis, humeris obtuse, apice subsingulatim rotundatis, distincte ac dense punctatis, punctis dorsalibus seriatim dispositis. Tibiarum posti- carum spinula apicali brevi. Apterus. Long. 15‘. Lat. 1". JS. Aedeagus rectus, canaliculatus, apice depressus, acute lanceolatus. Abdominis segmentum ultimum punctatum. Foud.*) Teinodactyla ordinata Foud. Aun. d. 1. Soc. Linn. VI. 1859: 338.09. AN] Aunsde 12 Soc. ent. d. Br: 4. Ser. I. 1861. Cat. compl. 328. Von der Grösse und Gestalt des Vorigen, aber durch heller rostrothe Färbung, durch stärkere regelmässige Punktirung der Flügel- decken etc. abweichend. Von L. seriatus m. ist er auf den Blick durch weit geringere Grösse, verhältnissmässig längeres Halsschild, eiförmigen Umriss der Flügeldecken und schmälere stumpf abgerundete Schultern ete. zu unterscheiden. — Länglicheiförmig; hell rostroth, Kopf, Naht, Unterseite und Hinterschenkel etwas dunkler; die Ober- lippe schwärzlich; die Aussenhälfte der Fühler bräunlich. Stirne scharf gekielt; Höckerchen lanzettförmig und durch scharf eingeschnit- tene Linien markirt; Scheitel äusserst fein granulirt. Fühler von mehr als halber Körperlänge mit fast gleich langem 2. und 3. Gliede, Halsschild etwa um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten schwach gerundet mit ziemlich starkem seitlichen Vorsprunge hinter den Vorder- ecken; esist glänzend und bis auf die spiegelglatte Schwiele neben dem Seitenrande mit feinen Pünktchen besetzt. Die eiförmigen, gewölbten Flügeldecken sind an der Basis etwas breiter als das Halsschild, mit stumpf abgerundeten Schultern ohne erhabene Beule; sie erweitern sich etwas bis zur Mitte und runden sich an der Spitze schwach einzeln mit stumpfen Nahtwinkeln ab; sie sind stärker als das Halsschild und ziem-- lich dicht punktirt; die Punkte von der Basis bis auf drei Viertheile der *) Siehe die Anmerkung: auf Seite 159. 161 Länge in beinahe regelmässige gerade Reihen gestellt, nach Aussen und an der Spitze verworren, aber durchaus deutlich. Kerbstreifen am Aus- senrande stark. Ungeflügelt. Die ersten Bauchsegmente einzeln, die äusseren stärker punktirt und quer gerunzelt. Letztes Bauchsegment des SQ etwas niedergedrückt und leicht ausgeschnitten; das 1. Vordertar- senglied desselben ist sehr erweitert. Hinterschienendorn kurz. Im südlichen Frankreich und Spanien. Das einzige mir vorliegende Stück (@) zeigt die von Foudras angegebenen Merkmale, nur werden die Flügeldeeken von ihm als sehr gewölbt und viel breiter als das Halsschild beschrieben, was hier nur in geringerem Grade der Fall ist. 66. L. aeruginosus Foud. Elongato-ovatus, convexus, nitidus; pal- lide ferrugineus, labro apice paulo infuscato: antennis corpore longioribus, articulo secundo tertio paulo breviore, artieulis 5--10 longissimis; fronte encarpis indistinctis; thorace trans- verso laevi, plus minusve ruguloso; elytris oblongo - ovatis, postice latiusculis, humeris obtuse, apice singulatim rotundatis, tenuissime confuse punctulatis. Tibiarum posticarum spinula apicali subbrevi et fortir. Apterus. Long. @ I — 113"; 117. Lat. @ % Y2; 3 Yam/one S. Aedeagus late canaliculatus, apice deflexus, obtuse angulatus. Foud. — Abdominis segmentum ultimum linea longi- tudinali media nitente impressum, apice bisinuatum. Teinodactyla aeruginosa Foud. Ann. d. l. Soc. Lin. VI. 1859. 315.147. Teinodactyla laevis All. Ann. d. ]. Soc. ent. d. Fr. 3. Ser. VIII. 1860. 121. 69. Durch stark verlängerte Fühler vor allen Arten dieser Gattung ausgezeichnet; von den verangehenden ähnlichen Arten mit flach ab- gerundeten Schultern durch äusserst feine, verworrene Punktirung, von den folgenden durch bedeutendere Grösse und langeiförmige Gestalt unterschieden; der ganze Käfer ist blass gelbbraun, nur die Spitze der Oberlippe bräunlich; die zwei oder drei letzten Fühler- glieder an ihrer Spitze etwas dunkler. Stirne scharf, nach oben etwas stumpfer gekielt, Stirnhöckerchen sehr undeutlich, nur bei schrägem Lichteinfall erscheinen sie durch feine Linien abgesetzt; Scheitel glänzend glatt, kaum sichtbar fein quergerunzelt. Fühler 162 beim @ so lang, beim Jg’ länger als der Körper; das 2. Glied etwas kürzer als das 3., das 4. etwa 4mal, die folgenden 5mal so lang als ihr Querdurchmesser. Halsschild fast um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten etwas gerundet, der seitliche Vorsprung hinter den Vorderecken mässig verdickt, umfasst ein Drittheil der Seitenlänge; es ist glatt, ohne wahrnehmbare Punktirung, aber mehr oder weniger deutlich fein gerunzelt, die Schwiele am Seitenrande glänzend glatt. Flügeldecken länglicheiförmig und gewölht, an den flach abgerundeten Schultern wenig breiter als das Halsschild, nach rückwärts bis auf zwei Drittheil der Länge verbreitert und an der Spitze stumpf und einzeln sammt den Nahtwinkeln abgerundet; es ist durchaus fein, seicht und verworren punktirt, die Punkte an der Spitze etwas feiner; Kerbstreifen am Seitenrande stark. Ungeflügelt. Die vorderen Bauch- segmente in der Mitte querrunzlich, an den Seiten einzeln, die äus- seren stärker punktirt. Das letzte Segment des d ist in der Mitte leicht aufgetrieben, mit einer fein eingedrückten dunkleren, glänzen- den Längslinie und an der Spitze beiderseits ausgebuchtet. Das 4. Vordertarsenglied des J ist etwas erweitert. Die g' sind weit kleiner als die ©. Hinterschienendorn ziemlich kurz und stark. Oesterreich, Steiermark, Frankreich; nach Foudras auf Eupa- torium cannabinum L. 67. I. laevis Duftsch. Oblongo-ovatus, convexus, nitidissimus; rufo- ferrugineus, thorace elytrisque pallescentibus, labro apice infus- cato: antennis corporis fere longitudine, articulo secundo tertio non breviore; fronte encarpis indistinetis; thorace breviore laevi vel obsolete ruguloso-punctulato; elytris oblongo-ovatis, pellu- eidis, humeris obtuse, apice singulatim rotundatis, obsolete con- fuseque punctulatis. Tibiarum posticarum spinula apicali brevi. Long. 3%, —1'". — Lat. , —%"'. Apterus. Var. thorace elytrisque fere laevibus, punctura obso- letissima. QS. Aedeagus canaliculatus, apice dilatatus, cochleariformis, breviter angulatus. Foud. — Abdominis segmentum ultimum profunde depressum, linea longitudinali laevi nitente ornatum, apice bisinuatum. Haltica laevis Duftsch. Fn. Aust. III. 261. 21. Teinodactyla succinesa Foud. Ann. d. 1. Soc. Linn. VI. 1859. 330. 57. — All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. 3. Ser. VIII. 1860. 833. 237. add, 163 Dem Vorigen sehr ähnlich, jedoch um ein Drittheil kleiner, Kopf und Unterseite mehr rostroth; die Fühler sind weniger lang, der Hintersehienendorn kürzer, die Punktirung verloschener; von L. pellueidus Foud. unterscheiden ihn die flach abgerundeten Schultern und die verloschenere, ganz verworrene Punktirung der Flügeldecken etc. Länglicheiförmig, gewölbt, sehr glänzend; röthlich gelbbraun oder rostroth; Halsschild, Flügeldecken, Fühler und Beine blassgelbbraun, die Hinterschenkel rostroth, bisweilen mit dunklerer Spitze, die Ober- lippe schwärzlich, die zwei bis drei letzten Fühlerglieder an der Spitze bräunlich. Stirne scharf gekielt, die Höckerchen kaum zu unterscheiden, selten sondern sie sich etwas deutlicher vom Scheitel ab, welcher glatt und glänzend und äusserst fein quer gerunzelt ist. Die Fühler beim @ etwas kürzer, beim J so lang als der Körper; ihr 2. und 3. Glied gleich lang, die folgenden sehr verlängert, etwa Amal so lang als ihr grösster Querdurchmesser. Halsschild wie bei L. aeruginosus Foud. gestaltet, nur verhältnissmässig kürzer; es ist glatt und glänzend mit überaus feiner und verloschener, mehr oder weniger mit feinen Runzeln gemengter, oft ganz verschwindender Punktirung. Flügeldecken von derselben Gestalt wie bei dem Vorigen, nur nach rückwärts etwas weniger erweitert; sie sind durchscheinend und kaum stärker als das Halsschild fein und verworren punktirt, die Punkte oft so verloschen, dass die Oberfläche ganz glatt erscheint, Kerbstreifen am Seitenrande fein. Ungeflügelt. Bauchsegmente in der Mitte fein querrunzlich, an den Seiten beinahe glatt, nur mit einzelnen Punkten. Beim J' zeigt das letzte Segment in der Mitte einen tiefen, glänzendglatten Eindruck und auf dem Grunde eine dunklere Längslinie, welche bis an den beiderseits ausgebuchteten Aussenrand reicht. Das 1. Vordertarsenglied des @ ist etwas erweitert. Der Hinterschienendorn ist kurz und bräunlich. In Oesterreich, bei Wien insbesondere an der südwestlichen Kalkhügelkette sehr häufig; in Steiermark, der Schweiz, Frankreich, England. 68. L. eandidulus Foud. Ovatus, latior et convexior, subnitidus; pal- lide testaceus, labro apice infuscato: antennis corpore parum brevioribus; fronte encarpis distinctis; thorace brevi, minutis- sime punctulato; elytris brevius ovatis, humeris obtuse, apice subsingulatim rotundatis, distinetius confertim confuseque punc- 164 tulatis. Tibiarum posticarum spinula apicali brevi. Apterus. Bonn 2,37, Dav, 1,10, S. Aedeagus canaliculatus, apice deflexus, breviter angu- latus. Foud. — Abdominis segmentum ultimum depressum et linea longitudinali laevi ornatum; apice bisinuatum. Teinodactyla candidula Foud. Ann. d. 1. Soc. Linn. VI. 1859. 319. 49. Teinodactyla latifrons All. Ann. d, 1. Soc. ent. d. Fr. Ser. VII. 130.77. Durch die gedrungene, kurzeiförmige, stärker gewölbte Gestalt, die mattere Oberfläche, die deutlichen Stirnhöckerchen, das breite Halsschild, die dichte und deutliche Punktirung der Flügeldecken u. s. w. von den beiden Vorhergehenden leicht zu unterscheiden. — Der ganze Käfer ist mit Ausnahme der schwärzlichen Spitze der Oberlippe bleich röthlichgelb, die Unterseite wenig dunkler, die äus- serste Spitze der Fühler mit nur schwach bräunlichem Anfluge. Kielung der Stirne scharf, nach oben stumpflicher, die Höckerchen länglich, durch fein eingeschnittene Linien von dem äusserst fein granulirten und gerunzelten Scheitel abgesetzt. Fühler fast von der Länge des Körpers, ihr 2. und 3. Glied von gleicher Länge, die fol- genden sehr schlank, fast 4mal so lang als ihr grösster Querdurch- messer. Halsschild doppelt so breit als lang, stark gewölbt, an den Seiten gerundet, mit mässigem, etwa ein Drittheil der Seitenlänge einnehmenden Vorsprunge hinter den Vorderecken; es ist sehr fein, bei manchen Individuen undeutlich punktirt und dann ziemlich glatt und glänzend, die Schwiele neben dem Seitenrande spiegelglatt. Die stark gewölbten Flügeldecken an der Basis wenig breiter als das Hals- schild, mit stumpfen Schultern und nur um die Hälfte länger als breit, erweitern sich schwach bis zur Mitte und runden sich an der Spitze ziemlich breit und schwach einzeln mit stumpfen Nahtwinkeln ab; sie sind deutlicher als das Halsschild, sehr fein und dicht ver- woıren punktirt, mit mattem Glanze; der Kerbstreifen am Seiten- rande fein. Die vorderen Bauchsegmente sind kaum, die drei äus- seren deutlicher punktirt; das letzte zeigt beim J' einen Längsein- druck, mit einer glatten dunklen Linie auf dem Grunde; an der Spitze ist es beiderseits ausgebuchtet. Das 1. Vordertartenglied des Ö ist etwas erweitert. Der Hinterschienendorn ist kurz. Südliches Frankreich, Spanien, auch Algerien. (Fortsetzung folgt.) 165 Zur Lepidopteren-Fauna von Imeretien und Grusien. Von Jul. Lederer. Hiezu Tafel 3. Herr und Frau Haberhauer sammelten im vorigen Jahre in Imeretien, sowohl bei Kutais als bei Abbastuman. Die Ausbeute fiel schlecht aus, besonders um Kutais, das sehr insektenarm ist. Auch ist eine am 14. December v. J. aufgegebene Sendung mit der Ein- sammlung vom Hochsommer und Herbst bis zur Stunde (25. April) noch nicht in meinen Händen. Wäre nicht die Tafel 3 schon lange gestochen, ich würde meinen Bericht lieber bis zur Ankunft der ver- missten Sendung aufgespart haben. Da sie aber einmal angefertigt ist und dieses Jahr ohnehin wieder bei Abbastuman gesammelt wird, so publizire ich das bisher Erhaltene, unter dem doch manches Interes- sante, und behalte mir vor, im Herbste einen Nachtrag zu liefern. Bekanntlich sammelte Kindermann (vide Wien. ent. Mtsch. IV. p. 253) im Jahre 1847 in der deutschen Colonie Helenendorf bei Elisabethpol in Grusien. Obschon die Entfernung von Kutais und Abbastuman nicht so beträchtlich, zeigt doch die Fauna eine ver- hältnissmässig starke Verschiedenheit. Ich habe daher in meinen Aufsatz auch die von Kindermann gesammelten Arten (mit Kdm. bezeichnet) mit einbezogen, soweit sich nämlich in meiner Sammlung, meiner Correspondenz oder sonstigen Aufzeichnungen ein Nachweis darüber findet. Ueber die gemeineren Arten sind freilich die Daten spärlich, da mir dieselben nicht mehr alle erinnerlich sind, das Ma- terial aber nicht mehr separirt vorhanden ist, sondern zwischen an- derem eingetheilt wurde. Thais Cerisyi Var. caucasica. Taf. 3, Fig. 1 &, 2 ©. Bedeutend kleiner als gewöhnlich, der Zacken aufRippe 4 der Hinterflügel bei beiden Geschlechtern kurz und stumpf, der Saum auf 3 und 2 kaum merklich vorspringend, fast ganzrandig; die blauen Rand- flecke auf Ober-und Unterseite mehr marquirt, als bei den Balka- ner Exemplaren (den kleinasiatischen fehlen sie meist ganz.) Es steht diese Varietät in letzterer Beziehung in ähnlichem Ver- hältnisse, wie rumina zu medesicaste. Eine eigene Art möchte ich um so weniger annehmen, als ich an den aufgeblasenen (von Gelb mit graulichem Rücken bis in’s Schwarze variiren- den) Raupen keinen erheblichen Unterschied von Freyers Abbildungen entdecken kann. Am Schmetterlinge dürften bis 166 jetzt drei (Local-?) Varietäten zu unterscheiden sein, nämlich die Form mit scharfen Zacken auf Rippe 2, 3 und 4 der Hinterflügel (um Amasia und in Syrien); eine etwas grössere Varietät, der Zacken auf Rippe 2 und 3 ziemlich stumpf, auch auf 4 nicht so scharf, wie ber vorigen, doch immer be- deutend länger als die übrigen (im Balkan und bei Brussa); endlich die oben beschriebene Form des Caucasus. — Es wurden nur 10 SQ, 2 @ im April bei Kutais gefangen, später aber Raupen gefunden, die heuer die Schmetterlinge liefern werden. Doritis Apollo L. Von den hiesigen nicht verschieden. Pieris napi 1. Colias aurorina H.-Sch. Die ersten wurden von Kindermann bei Elisabethpol gefangen und zwar durchgehends mit den weisslichgelben, bei Herrich-Schäffer abgebildeten Weibern. Frau Haberhauer dagegen fand die Weibchen nur von orange- gelber Färbung. Ein mit diesen ganz übereinstimmendes Exem- plar, das ich früher nirgends unterzubringen wusste, habe ich auch vom Altai. Col. edusa Fab. und Ahyale L. Polyom. virgaureae L. und hippothoe L. Lye. arion L. Zwei Exemplare. Oberseite fast ganz schwarz. — tiresias Hufn. und Var. polysperchon O. — aegon S. V. und argus L. Von letzterer ein blaues @ (Var. bella H.-Sch.). Zu aegon kann es nicht gehören, da ihm die Kralle der Vorderschienen fehlt. — hylas S. \V., chiron Hufn., amandus Hb., öcarus Hufn., corydon V. polona Z. (4 schöne J), Rippertü B.(Kdm.), daphnis S.\V. Thecla rubi L., spini S. V. (Kdm.), ölieis Esp. (Kdm.), abdomi- nalis Gerh. (Kdm.), Ledereri H.-Sch. (Kdm.) Thestor Callimachus Ev. Selten bei Elisabethpol. (Kdm.) Limenitis camilla S. V. Etwas kleiner als die hiesigen. Melitaea cinxia S. V. und phoebe S.\V., letztere gross und lebhaft. — didyma Var. Taf. 3, Fig. 3, 4. Kurzflügeliger als gewöhnlich, in weit abstehenden Varietäten. Die Männchen lebhaft braun- roth, oft (wie das abgebildete Exemplar) mit scharfen Kappen- zügen vor dem Saume, die Weibchen in’s Gelbliche oder Grünlichgraue (wie H.-Sch’s. Fig. 267) ändernd, immer aber die Unterseite mit der feinen, der von £rövia äusserst ähn- lichen Zeichnung. 167 Melitaea trivia V. fascelis Esp. (Kdm.) — trieia Var.?? H.-Sch. Fig. 588—90. (Kdm.) Ich besitze nur mehr das Weibchen und möchte eine eigene Art vermuthen. Gewiss ist, dass das Thier nicht zu didyma gehört, wozu es Staudinger (Cat. p. 8) zieht. Arg. hecate S. V. Grosse Exemplare. (Kdm.) — daphne S. V. Gross und lebhaft. (Kdm.) Melanargia hertha Hb. Kleine Exemplare bei Abbastuman. — hertha Var. astanda Kdm. Bei Helenendorf. Von der Var. larissa wenig verschieden; kaum etwas grösser. (Caucasica Nordmann, von Staudinger, Cat. p. 10 zu larissa gezogen, gehört zu clotho.) — clotho V. zenia H.-Sch. (Kdm.) — galatea L. Erebia Hewitsonii m. Taf. 3, Fig. 6 JS, 7 @. Aus der Verwandt- schaft von melas, aber etwas grösser. Schwarzbraun, die Fühler weiss bestäubt. Vorderflügel mit brennend rother, aussen dem Saume paralleler, innen gerade und schräg nach aussen abge- schnittener, daher nach unten verschmälerter Binde; in der Spitze derselben drei zusammenhängende, etwas schräg ste- hende, lebhaft weiss gekernte Augen; ein etwas kleineres in Zelle 2, zwei ganz kleine (beim Weibe, zuweilen aber auch beim Manne) noch in Zelle 1 und 3. Hinterflügel mit etwas schmälerer Binde (etwa wie bei lebhaft gezeichneten stygne ©), jede Zelle mit schwarzem, lebhaft weiss gekerntem Auge, Unterseite: Vorderflügel wie oben, saumwärts mit weiss- grauer Bestäubung. Hinterflügel tief schwarzbraun, mehr oder weniger reichlich weiss oder gelblich bestäubt, eine dunklere Mittelbinde nur an der Aussenseite deutlich begrenzt, dahinter der Grund heller, in ihm die Augenflecke der Oberseite. Selten bei Abbastuman und an den steilen Felsklippen schwer zu fangen, meist in beträchtlicher Höhe an unzugänglichen Orten fliegend. — Dem ausgezeichneten Lepidopterologen Herın W. C. Hewitson in Oatlands zu Ehren benannt. Erebia medea S. V. (Kdm.) Hinterflügel bei dem Weibchen schwach gezackt. Salyrus proserpina S. V. (Kdm.) und hermione L. (Kdm.) — briseis und V. pirata Esp. (Kdm.) Riesige Exemplare bei Elisabethpol. 168 Satyrus anthe\V. hanifa Nordm. (Kdm.) In grosser Menge bei Helenendorf. — pelopea Klug. Var. caucasica Taf. 3, Fig.5 9. Hält das Mittel zwischen pelopea und Var. Mniszechü. Grundfarbe dunkler, Binden mehr in’s Ockerbraune ziehend, auf den Vorderflügeln in Zelle 4 und 5 wie bei pelopea unterbrochen, die zwei weissen Kerne grösser und lebhafter. Hinterflügel stark ge- zähnt, auch in Zelle 3 und 4 mit weissen Fleckchen; ihre Unter- seite durch gehäufte graue Atome mehr dem Weibe von anthelea ähnlich (bei pelopea matter und röthlicher, bei Mniszechi mehr braungelb. — phaedra L. (Kdm.) Parurge maera L. und hiera Hb. — clymene Esp. (Roxzandra H.-Sch., die ich auch nicht als Varietät von c/ymene zu unterscheiden weiss. Kdm.) Epinephele janira L. Hesperia malvae Hb. (gemina Led.) (Kdm.) — alveus Hb., in allen Uebergängen zur Var. serratulae. — alveolus Hb. und euerate Hb. mit der Var. orbifer. Carterocephalus sylvius Knoch. (Kdm.) Sesia stomoxyformis Hb. (Kdm.) Zyg. scabiosae Esp., achillae Esp. (grosse Exemplare), medloti Esp. (gross), Zonicerae Esp. (Kdm.), filipendulae L. (Kdm.), doryenü O., Fraxini Men. (Kdm.), Olivieri B. (Kdm. und Hab.), onodrychis S. V. (gross und lebhaft, Kdm.) — Kadenü m. Taf. 3, Fig. 8 o. Ein Viertel grösser als gewöhn- liche Exemplare von achilleae, die Gestalt der Flecken wie bei dieser, der Grund aber glänzend stahlblau oder stahlgrün, die rothen Flecke gelb gerandet (nur der äussere zuweilen nicht), der Hinterleib mit rothem, unten zusammenschliessenden Gür- tel. Fühler ete., auch das Variiren im Zusammenfliessen der Flecke wie bei achilleae. Selten bei Abbastuman. Psyche villosella O. (Kdm.) Bombyx Eversmanni (Kdm.) und neogena Fisch. (Kdm.) Lasiocampa Bremeri Kol. Eine Raupe im Hochgebirge gefunden. Selina flavicans B. (Kdm.) und aurita Esp., letztere mit gelbem Leibe und gelblich angeflogenen Fühlern. Nem. plantaginis V. caucasica Men. Abbastuman. Callim. dominula V. lutescens. Abbastuman. Ein Stück. 169 Arctia rivularis Men. (Kdm., Mingrelien.) Simyra dentinosa Freyer (Kdm.). Agr. Dahlii Hb. (Kdm.), forcipula S. V., obelisca S. V. (Kdm.) Mamestra brassicae L., cervina Ev. (Kdm.), aßena Hb. (Kdm.) Leucania congrua Hb., (ein Stück), conigera S. V., vitellina Hb. (Kdm.) Amphipyra teira Fab. (Kdm.) und Zvida S. V. Orthosia lota L. (Kdm.) Xanthia togata Esp. (Kdm.) Cleoph. antirrhini Hb. (Kdm.) Hel. incarnata Freyer (Kdm.) — purpurascens Tauscher. Nur ein Männchen, das aber grösser ist als die Uralenser, die Mittelbinde der Vorderflügel mit dem Flügelgrunde gleichfärbig und äusserst lebhaftes Carmoisin hat. Hinterflügel und Unterseite nicht verschieden. Acontia urania Friv., titania Esp. (Kdm.) und Zucida Hufn. (Kdm.) Thalpochares hansa H.-Sch. (Kdm.) Erastria obliterata Rb. (Kdm.) Leucanitis roda H.-Sch. (Kdm.) Spintherops dilucida Var. ligaminosa Ev. (Kdm.) Torocampa craccae S. V. Simplicia rectalis Ev. (Kdm.) Herminia tentacularis L. Hypena munitalis Mann. Ein schönes Männchen. Acidalia sericeata Hb. (Kdm.), immistaria H.-Sch. (Kdm.), immutata S. V., falsaria H.-Sch. (Kdm), mutata Fr., flac- eidaria 2., imitaria Hb. Timandra amataria L. Ochodontia adustaria Fisch. v. W. (Kdm.) Pellonia calabra Petagna. Ein Weibchen von der trüben Färbung der Var. Zabidaria, auf der Oberseite mit schwacher Andeu- tung von Mittelpunkten. Zonosoma pupillaria Var. nolaria Hb. (sehr lebhaft), porata Fab. Orthostixzis calcularia m. (Kdm.) Heterolocha laminaria H.-Sch. Epione advenaria Hb. Synopsia sociaria Hb. Gnophos Stevenaria B. (Kdm.) 170 Ematurga atomaria Var. orientaria W ocke. Phasiane petraria Hb. Aspilates mundataria Cr. (Kdm.) Ortholitha mensuraria S. V. und durgaria Ev. (Kdm.) Minoa euphorbiata V. monochroaria H.-Sch. (Kdm.) Baptria Haberhaueri m. Tafel 3, Fig. 9 Q, 10 ©. Vom Flügel- schnitte der &idialata, aber nur so gross wie tristata, auch in Zeichnung von einiger Aehnlichkeit mit dieser. Geäder und Bildung der Körpertheile wie bei tidialata. Flügel kohlschwarz. Auf den vorderen eine feine weisse Querlinie nahe an der Basis; eine mitten nach aussen winkelig gebrochene bei 43 des Flügels; sodann bei ?/; ein an seiner Innenseite der zweiten Querlinie ziemlich paralleles, an der Aussenseite aber unregel- mässig zackiges Band, das in der Mitte ebenfalls vorspringt, von dem Vorsprunge zum Innenrande aber dann sehr ver- schmälert ist; vor dem Saume in Zelle 2 und 4 ein weisses Fleckchen, die Fransen weiss, auf den Rippen schwarz ge- scheckt. Hinterflügel mit Fortsetzung dieser Binde, gleicher Bezeichnung des Saumes und der Fransen und den Anfängen der zweiten Querlinie. Unterseite so ziemlich wie die obere, nur das Weiss reichlicher, auf den Hinterflügeln, die einen dicken schwarzen Mittelpunkt besitzen, bis zur Basis reichend. Sechs Stücke aus dem Gebirge von Abbastuman. Kindermanni Bremer vom Amur (Bureja-Gebirge) steht sehr nahe, die Hinterflügel sind aber oben und unten einfärbig schwarz, blos von der weissen, viel geraderen Querbinde durchzogen. Lithostege odessaria B. (Kdm.) und dosporaria H.-Sch. (Kdm.); beide selten. Cidaria fulvata Forst. (Kdm.), rectifasciaria m. (Kdm.), putri- daria H.-Sch. (Kdm,), Zuctuata S. V., taeniolata Ev. (Kdm.) Eupithecia extensaria Freyer (Kdm.), tröidunaria H.-S ch. (Kdm.) Hercyna Schrankiana Hoch. (holosericalis). Botys cingulata L., aurata Scop., purpuralis L., furvalis Hb., aerealis V. opacalis Hb., verbascalis S. V., rubiginalis Hb., clathralis Hb. (Kdm.) Crambus malacellus Dup. (in Mehrzahl), incertellus H.- Sch. (1 Stück von Kdm., 1 Stück von Hbh.), chrysonnuchellus Scop., pascuellus L., perlellus Scop. Homoeosoma sinuella Fab. KR Myelois cribum S. V., rufella Dup. (erudella Z.) (Kdm.), anti- quella H.-Sch. (Kdm.), ramosella H.-Sch. (Kdm.) Pempelia ornatella S. V. (Kdm.) Tortrie Lecheana L. (in Mehrzahl) und rusticana Hb. Sciaphila minusculana 2. Conchylis lathoniana Hb. — pallorana m. Tafel 3, Fig. 11 . Grösse und Habitus von hamana, aber mit gestielter Rippe 3 und 4 der Hinterflügel, darln mit claviculana Mann übereinkommend. Palpen gut in Kopfeslänge vorstehend hängend; Zunge schwach; Fühler fein bewimpert. Vorderflügel schmutziger strohgelb als bei hnamana; mit feinen, matt bleiglänzenden Querriefen; den Anfängen einer mattbraunen nur am Vorderrande deutlichen, schräg nach aussen gewendeten, dann verlöschenden Querbinde; bräunlichen Schup- pen vor derselben, mehr einwärts gerückt und ziemlich nahe dem Innenrande; undeutlich braun gestricheltem Vorderrande und bräunlicher Theilungslinie der einfärbig gelben Fransen. Hinterflügel dunkelgrau mit helleren Fransen. Unterseite: Vorderflügel grau mit gelblichem Vorderrandstrichelchen, Hinter- flügel gelbgrau. — Nur diess eine Exemplar, — zephyrana Tr. Penthina variegana Hb., oblonygana Haw., mygindana S.\V., rivulane Scop., urticana Hb. h Graphol. scutulana S. V., hypericana Hb., lanceolana Hb. Euplocamus anthracinalis Scop. Var. monetella Kdm. i. 1. (H.-Sch. Fig. 241, 242.) In weit abstehenden Varietäten, die Vorder- flügel beim Manne oft dicht gelb bestäubt, die Hinterflügel mit mehr oder weniger reichlichem Weiss. Auch das seltenere Weib manchmal mit gelblicher Bestäubung ; seine Hinterflügel aber auch zuweilen einfärbig schwarz, die vorderen mit spär- licheren weissen Flecken, also Uebergänge zur Stammart bildend. Scardia boleti Fab. Tinea granella L. Adela leucocerella Scop. und Sulzeriella S. V, Psecadia luctuosella H.-Sch. Plutella cruciferarum 2. Cerostoma harpella S. \. Depressaria purpurea Haw. 172 Gelechia lutosella H.-Sch. Hypsvlophus ustellus H.-Sch. Oecophora minutella L. — Heringü m. Taf. 3, Fig. 12 9. Habitus von sulphurellaFab. (orbonella Hb.), aber mehr als doppelt so gross. Rippen wie bei dieser Art; Ocellen fehlend; Palpen anliegend beschuppt, lang und dünn, sichelförmig, das Endglied sehr spitz; Fühler- basis verhältnissmässig lang; Fühler bis zu 2/ des Vorderrandes reichend, violettglänzend mit weisser Spitze, beim Manne mit langen dünn stehenden Wimpern, beim Weibe schwach filzig beschuppt; Beine kräftig, die Hinterschienen mit starken Mittel- und Endspornen, beim Manne längshaarig; Hinterleib schlank, beim Weibe mit vorstehendem Legestachel.- Vorderflügel dun- kel orangegelb, die Querrippe, innere Mittelrippe, der Innen- und Vorderrand, so wie der Saum nebst Fransen glänzend bleifarb, das Bleifarbe auf der Querrippe beiderseits schwärz- lich gesäumt; vom Saume etwa 5 scharfe schwarze Pfeilstriche einwärts; ein schwarzer Punkt am Vorderrandsstriemen hinter der Mitte der Mittelzelle, ein unter ihm (doppelpunktartig) stehender in Zelle 2; ein weissgelbes Fleckchen noch am Vorder- rande hinter dem Zellenschlusse. Hinterflügel sammt Fransen und Unterseite einfärbig schwarzgrau. Etwa 20 Stücke bei Kutais gesammelt. Meinem alten Freunde Herrn Professor Hering in Stettin zu Ehren benannt. Laverna idaei 2. Pteroph. acanthodactylus Hb., Kollari Z. (wie die vom Glockner), fuscus Retz, pterodactylus L. Alueita polydactyla Hb. Anzeigen. EHuropäische Käfer sind bei dem Gefertigten sowohl im Tausche, als gegen Baarzahlung billig zu beziehen. Die Bestimmung ıst richtig, die Conservation vorzüglich. L. Miller, Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 20. Taf. 5, Fig. 7-12 gehören zu Herrn Dr. Franz Nickerl’s Aufsatze auf pag. 1 dieses Bandes. Verantwortl. Redaeteure u. Herausgeber : Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Carl Ueberreuter, Alserstrasse Nr. 24. WIENER Entomologische Monatschrift. Redaction und Expedition: In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 20. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 6. VIII. Band. Juni 1864. Nachtrag zur Schmetterling-Fauna von Brussa. Von Jos. Mann. Dazu Taf. 4 und Taf. 5, Fig. 1—4. Im VI. Bande dieser Zeitschrift (pag. 356) habe ich eine Auf- zählung der von mir 1851 um Brussa gesammelten Schmetterlinge gegeben. Im Sommer 1863 sammelte ich wieder daselbst und zwar in Begleitung meiner Tochter, fand aber die Gegend sehr verändert. Nicht nur dass in Folge der immer stärker betriebenen Seidenzucht viele Zirbelkiefern umgehauen, viele Gebüsche vertilgt, Berglehnen und. Hutweiden in Maulbeerpflanzungen verwandelt worden, war auch das Clima seit dem grossen Erdbeben (dessen Spuren noch zu sehen) sehr verändert, besonders viel kühler geworden. Ich hatte mir vorgenommen, diessmal meine Aufmerksamkeit vorzüglich dem Brussa entgegengesetzten Gebirge von Demirtasch, dessen Abhänge gegen Süden liegen, zu durchsuchen ., konnte aber meinen Vorsatz nicht ganz ausführen, da ich Ende Mai erkrankte und so schwach wurde, dass ich meine Excursionen auf die nächste Umgegend von Brussa beschränken musste. Die wenigen Excursionen um Demirtasch lieferten mir übrigens manche um Brussa nicht vor- kommende Art, besonders in Dipteren. Von Ende Mai bis Anfangs August konnte ich trotz aller ärztlichen Hilfe nicht ganz genesen. Die grosse Schwäche nöthigte mich, bei Brussa zu bleiben, wo ich übrigens durch eine Masse guter Sesien entschädigt wurde. Die Exeursionen sind sehr beschwerlich. Fahrgelegenheiten gibt es keine. Man muss alle Ausflüge zu Fusse machen, Getränke Wiener entomo]. Monatschr. VIII. Ba. 13 174 und Lebensmittel, die bei der grossen Hitze schnell verderben, mit sich tragen, und wird sehr ermüdet, wenn man von Früh 3 bis Abends’ 6 Uhr auf den Beinen, endlich noch 3—4 Stunden zu Hause wandern soll. Von Mitte April bis Ende Mai machte ich wöchentlich 2—3 Male derlei grössere Excursionen; später erlaubte es aber meine grosse Schwäche nicht mehr. Glücklicher Weise hatte ich an meiner Tochter eine eben so sorgsame Pflegerin als entomologische Gehilfin. Ich sammelte alle Ordnungen von Insekten und war daher in der Lage, an das k. k. zoologische Hof-Kabinet Folgendes abzugeben, was dessen Sammlungen einverleibt wurde, als: Lepidopteren . . . . . ... .. 450 Species in 264 Individuen Orthopferen 2... 0 2. 8238, > 2156 & Neuroptereme nee ron “0295 a; Dipteren 2... 2... Amen Io Ser „ 1310 o Hymenopteren . ..». L ‚wit ‚© .slo2 i > „934 5 Coleopteren 2.2.0002, 202 02.800055 a) r Hemipteren.. an. 1007%, 308 ir IXodest mu LEI ae ® 23 n Arachnmidens ar DO „260 Mynapoden Soon 100 e Gonchylien u... 2... — 0, 2.200 = 1395 Species in 4638 Individuen. Ich lasse nun die Aufzählung der im Jahre 1851 nicht gefun- denen bereits bekannten, so wie der neu entdeckten Arten folgen: Doritis Apollinus Hbst. Ende April bei Brussa und im Gebirge bei Demirtasch gefangen. Leucophasia Sinapis Var. Lathyri Hb. April und Anfang Mai bei Brussa. Polyommatus Thersamon Var. Omphale Klug. Anfang Juli an Berglehnen. - — Hippothoe L. im Juni und Juli emzeln an Berglehnen. — Alciphron Rott. (Bipponoe) Juli, an Berglehnen. — Dorilis Hufn. (Ciörce). Anfang Mai und Juli auf Hutweiden. Die Exemplare grösser als die in der Wienergegend. Lycaena Eurypylus Fr. Ende Juli an grasreichen Berglehnen. — Bavius Ev. Im Juni auf Berglehnen. Beide Species selten. — Amanda Schn. (Icarius Esp) Im Juli an pflauzenreichen Berglehnen. 175 Lycaena Corydon Var. Corydonius Kef. Anfang August einzeln an Berglehnen. — Rippertü Fr. Im August einige an pflanzenreichen Berglehnen gefangen. — Bellis Fr. Juni und Juli an hohen Berglehnen einzeln vor- kommend. — Jolas ©. Im Juli zwei Stücke in Weingärten gefangen. Vanessa C. album L. Im April nicht selten. — Jo. L. April, dann im Juli; nicht selten. — Antiopa L. Im April und August um Gebüsche geflogen. Melitaea Artemis. Im Mai auf Hutweiden geflogen. — Phoebe Var. Melanina. Im Juli an Berglehnen. — Daphne S. V. Ein Stück oberhalb Brussa in einem Wein- garten gefangen. — Hecate S.V. Im Juli nicht selten an Berglehnen. Argynnis Paphia Var. Valesina L. Ein Stück im Juli auf Cle- matisblüthen gefangen. Melanagria Galathea Var. Turcica Bd., so wie auch die Var. leucomelas. Im Juli auf Scabiosen gefangen. Satyrus Proserpina S. V. Im Juli an Kastanienbäumen nicht selten. — Var. Allionia F. Im Juli und August auf Bergen um Kasta- nien und andere Bäume geflogen. Sie setzten sich auch auf die Erde an trockene Stellen. ; Pararga Megaera Var. Lyssa Bd. Im April und Juli an Berg- lehnen geflogen. Epinephile Janira Var. Hispulla Hb. Im Juli in jungen Gebüschen an Berglehnen. Coenonympha Iphis S. V. Im Juli nicht selten auf Hutweiden. Syrichthus cribellum Ev. Im Juli an hohen Berglehnen einzeln vorkommend. — cynarae Rb. Im Juni einige an steilen Berglehnen gefangen. Macroglossa bombyliformis. Im Mai einige bei Demirtasch auf Blumen schwärmend gefangen. Sesia asiliformis Rott. (cynipiformis Esp.) Im Juli einige an Berglehnen um Brombeerblüthen gefangen. — ichneumoniformis S. V. Im Juli und August an steilen Berg- lehnen in den Vormittagstunden geflogen. 138 176 Sesia masariformis Ö. Im Mai auf Scrophularia in den Morgen- stunden geflogen. anellata Z\l. Im Juni und Juli in den Nachmittagstunden in verwilderten Weingärten geflogen. empiformis Esp. Im Juni in den Nachmittagstunden um Wolfsmilchblüthen geflogen. braconiformis H.-Sch. Im Mai und Juni in der Mittagszeit um Sträucher geschwärmt. leucospidiformis Esp. Im Juli einige in den Vormittagsstunden auf Disteln gefangen. prosopiformis OÖ. Im Juli in der Mittagszeit um Brombeeren auf Berglehnen. Paranthrene hoplisiformis m. (Tafel 4 Fig. 1). Grösse und Habitus Ino von drosiformis; dieselbe Bildung der Körpertheile. Körper blauschwarz. Kopf, Halskragen und Palpen blassgelb , die kräftigen Beine mehr ins Bräunlichgelbe, nur die Schenkel violettschwarz. Fühler gelb mit violetten Atomen, Brust mit gelbem Flecke in den Seiten. Metathorax oben in den Seiten gelb gefärbt, die vordere Hälfte des dritten, die drei letzten Segmente und Seiten des Afterbusches ebenfalls gelb; der Gürtel des dritten Segmentes (die übrigen nicht) unten zusam- menschliessend, daselbst bleicher und breiter als oben. Vor- derflügel einfärbig gelbbraun (wie verflogene Exemplare von Sesia tabaniformis) ; Hinterflügel in der Spitze und längs des Saumes wie bei den verwandten Arten mit bräunlichem An- fluge. Auf der Unterseite die Beschuppung aller Flügel gold- braun. Im Juli in einem verwilderten Weingarten um einen Birnbaum schwärmend gefangen. Ich fand nur drei Stücke. Scheint sehr selten zu sein, da ich trotz vieler Mühe nicht mehr finden konnte. micans Freyer. Im Juni an hohen Berglehnen an Stengeln sitzend gefunden. Heydenreichü H.-Sch. Im Juli an Berglehnen Abends ge- flogen. ampelophaga. Auch einen Hermaphroditen, auf Taf. 4, Fig. 2 abgebildet. Die Fühler sind rechts vollkommen männlich, links weiblich, auch sind die Flügel der rechten Seite etwas grösser und gestreckter. Der Hinterleib scheint ganz weiblich. 177 Zygaena minos. Mitte April bei Demirtasch in den Vormittags- stunden auf Erica. Sie ist dünner beschuppt als die hiesige und hat auf deren Hinterflügeln die helle Stelle von nudigena. Emydia eribrum L. Im Juni einige an Distelstengeln gefunden. Spilosoma mendica L. Im Mai an Mauern und Steinen angetroffen. Fumea flavociliella m. (Taf. 4, Fig. 3). Aus der Verwandtschaft der F. pulla, aber nicht halb so gross (noch kleiner als undulella), die Grundfarbe schwärzlicher, die Fransen fahlgelb, seiden- glänzend, auch auf der Unterseite. Sonst dieselbe rauhe Beschuppung wie pulla; im Geäder, Fühlerm, Palpen etc. ebenfalls kein Unterschied. Mitte April auf einem kahlen Berge in den Morgenstunden bei Demirtasch einige gefangen. — pectinella O. Im Juni zwei Stücke an einem Kastanienbaume gefangen. Platypteryz cultraria F. (unguicula Hb.) Im Juni ein Stück aus einer Hecke gescheucht. Harpyia bifida Hb. Im Mai zwei Stücke von Sträuchern geklopft. Uropis ulmi S. V. Anfang Mai ein Stück an einem Felsen ge- funden. Notodonta argenlina S. V. Im Juni ein Stück auf Eichengebüsch gefangen. Pterostoma palpina L. Im Mai an Baumstämmen angetroffen. Drynobia velitaris Hufn. Im Mai aus einem Strauch gescheucht. Acronycta aceris L. Im Mai nicht selten an Baumstämmen und Mauern, — ligustri S. V. Im Mai ein Paar in copula an einem Nuss- baume gefunden. Bryophila algae Fab. J. Zwei Stücke im Juli an Steinen gefunden. Agrotis candelisegua S. V. Im Mai einige an Felsen gefunden. — margaritacea Esp. Im Juni einige aus Hecken gescheucht. — flavina H.-Sch. Zwei Stücke im Juni in verwilderten Wein- gärten gefangen. Mamestra oleracea L. Im Mai im Hotelgärtchen einige gefunden. — peregrina Tr. Im Juni ein abgeflogenes Männchen aus einer Hecke gescheucht. — serena S. V. Im Mai nicht selten an Mauern und Steinen. Chiloantha hyperici S. V. Im Mai einige an Steinen gefunden. Polyphaenis sericata Lang. (prospicua Bkh.) Im Juli zwei Stücke aus Hecken gescheucht. 178 Caradrina alsines Brahm. Im Juni aus Hecken gescheucht. Amphipyra tragopogonis L. Im Juni im Hötel einige an den Wänden gefunden. Scoliopteryr libatrie L. Im Juli zwei Sticke an einem Felsen gefunden. Oueullia umbratica L. Im Juli nicht selten an Mauern angetroffen. Plusia chrysitis L. Im Juni zwei Stücke in den Morgenstunden auf Nesselblättern gefunden. — macrogamma Ev. Im Mai zwei Stücke aus Hecken ge- scheucht. ' Heliothis ononis S. V. Im Juni einige in einem verwilderten Weingarten auf blühendem Echium gefangen. Chariclea umbra Hufn. Im Juli einige um Disteln gefangen. Thalpochares Dardoini Bd. Im Mai zwei Stücke an einem Felsen sefangen. Erastria candidula S. V. Im Juni einige aus Laubgebüschen ge- scheucht. Grammodes bifaseiata Pet. (geometrica Rossi). Im Mai aus Dornhecken gescheucht. Catocola nupta L. Im Juli an Nussbaumstämmen gefunden. — pwerpera Giorna. Im Juli aus Dornhecken gescheucht. Aecidalia perochrearia YF. R. Im Juni an trockenen Berglehnen geflogen. — consanguinaria Led. Im Juli aus Hecken und jungen Gebü- schen gescheucht. ) — bisetata Hufn. Im Juli ebenfalls aus Eichenhecken gescheucht. — vrulpinaria H.-Sch. Im Juni einzeln um Dorngebüsche ge- fangen. Zonosoma annulata Schulze (omieronaria S.V.) Im Mai einige von Eichengebüschen geklopft. Urapteryze sambucaria L. Im Juli aus Fliederhecken einige ge- scheucht. Biston hirtarius L. Ende Apıil an Mauern und Baumstämmen angetroffen. Synopsia amygdalaria 1.-Sch. Ende Juli ein Männchen an einer Gypresse gefunden. Tephronia oppositaria w. (Taf. 4, Fig. 4). Grösse und Habitus von sepiaria (eineraria), dieselbe Beschuppung und Zeichnung, die Grundfarbe aber viel heller, die groben Saumpunkte feh- 179 lend; Rippe 8 der Hinterflügel aus dem Vorderrande der Mittelzelle, die Hinterschienen mit Mittel- und Endspornen. Palpen, Fühler und das übrige Geäder, auch der blasige Kin- druck auf der Unterseite der Vorderflügel (an deren Basis) wie bei sepiaria. Die Art dürfte nebst beryllaria und olympiaria einen weiteren Beleg zur Unhaltbarkeit der Herrich-Schäffer’schen Abtheilung der Spanner in zwei Familien (je nach der frei verlaufenden oder aus der Mittel- zelle entspringenden Rippe 8 der IHlinterflügel) liefern. Ende Juli einige Männer aus Epheugebüsch gescheucht. Gnophos Stevenaria Bd. Im Mai ein Stück an einem Steine ‘vefangen. Hidonia cebraria Ib. Im Juni einige von Ahorngebüschen geklopft. Scodonia conspersaria S. V. Im Juni an Mauern und Berglelnen ge- fangen. Ganz wie die Wiener Exemplare, nur bedeutend grösser. Aspliates strigillaria Hb. Var. eretaria Ev. Im Juni einige auf IHutweiden gefangen. Sehr grosse lixemplare. Stemmatophora obsolelatis m. (Taf. 4, Fige.d; auf der Tafel irrig als Cledeobia.) Grösse wie kleine Männchen von Asopia farinalis, aber noch viel schwächlicher, die Beschuppung un- gemein zart und mehlig. Palpen am Kopfe aufsteigend, bis zur Stirne reichend, das kurze cylindrische Endglied anliegend beschuppt; Zunge spiral; Ocellen klein; Fühler kurz, mit besonders feinen, dünn stehenden Wimpern ; Hinterleib den Afterwinkel wenig überragend, nebst den Beinen anlierend beschuppt. Rippe 3 und 4 auf Vorder- und Hinterflügeln gestielt. Färbung des Körpers und der Vorderflügel bleich lehmgelb,, letztere mit etwas fleischfarbem Stiche. Die beiden Mittellinien undeutlich, nur durch gehäufte dunklere Atome gehildet, wie bei led. honestalis anzelest; ein schwärzlicher Punkt auf der Querrippe deutlich, sonst noch der Vorderrand zwischen den beiden Querlinien dunkler gestrichelt, die Saun- Iimie grob punktirt. Hinterflügel gelbgrau, der Anfang der äusseren Mittellinien schwach angedeutet. Unterseite ebenfalls gelberau, nur der Vorderrand der Vorderflügel undeutlich gestrichelt. Zwei Männchen, ein Weibehen Mitte Juli bei den Bädern aus Eichengebüsch wescheucht. 180 Asopia regalis S. V. Im Juni ein Männchen an einer Berglehne gefangen. Botys anguinalis Hb. Im April, Mai und Juli auf trockenen Hut- weiden und Berglehnen nicht selten. ; — albofascialis Tr. Zwei Stück im Mai in einem verwilderten Weingarten gefangen. — oetomaculata L. Im Mai in jungen Gebüschen geflogen. — trinalis S.V. Anfang Juli einige an Berglehnen in Hecken gefangen. — flavalis S. V. Im Juni und Juli an grasreichen Berglehnen gefangen. — pulveralis Hb. Im Juli in jungen Gebüschen geflogen. — sophialis Fab. Im Juni an Felsen angetroffen. — turbidalis Tr. Im Juni in verwilderten Weingärten vorge- kommen. — numeralis Hb. Im Juni auf einer Hutweide um Kletten geflogen. — fimbriatalis Dup. Ein Stück aus einer Olematishecke gescheucht, Scheint sehr selten zu sein. Hercyna atralis Hb. Im Mai auf Blumen gefangen. — normalis Hb. Im Juli auf einem Stoppelfeld einige gefangen. Crambus rorellus L. Ende Mai bei Demirtasch nicht selten. — pinetellus L. Im Juli einige von Zirbelkiefern geklopft. — Juteellus S: V. Im Juli Abends auf Hutweiden geflogen. — perlellus Sc. Im Juni auf feuchten Hutweiden einzeln vor- gekommen. Eromene superbella.Zll. Im Juni um Tamarixhecken gefangen. Eudorea ambiqualis Tı. Im Juni aus Gebüschen und Hecken gescheucht. Prosmizis quercella S. V. Anfang August, auf Hutweiden einige gefangen. Auf der Nachhausereise traf ich sie in Küstendsche in Massen im englischen Gasthause, wo sie Abends an das Licht flog. Nephopteryxz meliella m. (Taf. 4, Fig. 8). Der rodorella zunächst, Palpen, Fühler ete. wie bei ihr. Gleiche Zeichnungsanlage, die Färbung aber heller oder dunkler asch-, zuweilen fast weissgrau, die dunklere Schattirung schwarzgrau, bei manchen Exemplaren die abgekehrten Seiten der beiden Querlinien so wie die Basis des Flügels mit holzbrauner Mischung. Hinter- - 181 flügel lichtgrau, der Saum wie bei rodorella etwas dunkler beschattet, die Fransen mit dunklerer Theilungslinie. Unter- seite aschgrau. Die Raupen fand ich in den Blüthen der Eschen. Der Falter entwickelte sich im Juli. Pempelia jucundella m. (Taf. 4, Fig. 10). Gleich T. subornatella und adornatella mit dreiästiger Medianader der Hinterflügel. Grösse und Habitus der ersten Vorderflügel etwas kürzer und breiter; Palpen, Fühler etc. wie bei ihr. Färbung der Vorder- flügel durch einen Schrägschatten der Flügelspitze derart getheilt, dass ein breiter Theil des Vorderrandes bläulich weissgrau, die übrige Fläche braungrau erscheint (ungefähr wie bei Acrod. obligua) , beide Farben übrigens in einander vertrieben. Die beiden Querlinien fein, weisslich, beiderseits dunkler eingefasst ; die innere von Y, des Vorder- zu !/3 des Innenrandes etwas zackig und nach aussen geschwungen, die äussere wie bei Pemp. subornatella, aber noch etwas mehr saumwärts gerückt; auf der Querrippe ein feiner schwarzer Doppelpunkt ; die Fransen von Farbe des dunkleren Flügel- grundes; Hinterflügel lichtgrau, mit dunklerer Beschattung des Saumes und dunklerer Theilungslinie der Fransen. Unter- seite aschgrau. Im Juli ein Männchen aus einem Eichenbusche gescheucht. Herr Lederer besitzt ein ganz übereinstimmen- des Weibchen vom Balkan, dessen Bekanntmachung er unter- liess, weil er das Männchen nicht kannte. Epischnia prodromella Hb. Im Juli an Berglehnen gefangen. Zophodia Cantenerella Tr. Im Juli an trockenen Berglehnen vor- kommend. Myelois subalbatella m. (Taf. 4, Fig. 7). Vom Ansehen einer Homoeosoma Z., aber den an der Basis unten nicht ausge- schnittenen Fühlern zufolge Myelois, in Zeller’s Abtheilung A. b. mit aufsteigenden Palpen und dreiästiger Medianader - gehörig. Eine der kleinsten Arten, nur wie das Männchen von interpunetella. Körper und Vorderflügel kreidig weiss mit gelblichem Stiche und zerstreuten schwärzlichen Atomen; von den gewöhnlichen beiden Querlinien die erstere nur durch schwärzliche Strichelchen auf Rippe 1 und der inneren Mittel- rippe, die äussere gar nur durch spärliche dunklere Atome angedeutet; Querrippe mit schwärzlichem Doppelpunkt. Hinter- 182 - flügel und Unterseite weissgrau, die Frransen etwas heller. Im Juli an Berglehnen nur wenige gefangen. Myelois modestella Led. Im Juli zwei Stücke in einem verwilderten Weingarten gefangen. — tabidella m. (Taf. 4, Fig. 9). In Zeller’s Abtheilung A. a. mit aufsteigenden Palpen und 4ästiger Medianader. Keiner der bekannten Arten besonders ähnlich, am nächsten noch der modestella Led. Grösse und Flügelschnitt von composi- tetla, Habitus aber schlanker, wie bei Ephestia (auf der Tafel auch irrig als solche bezeichnet). Palpen anliegend beschuppt, die (nicht vorspringende) Stirne etwas überragend, das cylin- drische Endglied etwas vorgeneigt; Fühler sehr kurz und gleichmässig bewimpert. Körper und die Vorderflügel nebst Fransen bläulich aschgrau ; unter der Loupe zeigen sich noch feine schwärzliche Atome. Von den beiden Mittellinien die innere von Y, des Vorder- zu Y, des Innenrandes schwarz- grau, ziemlich dick, an der innern Seite heller gesäumt, an der äusseren sanft in die Grundfarbe verwaschen; die äussere doppelt, aus zwei feinen schwärzlichen parallelen, wie bei compositella weit saumwärts gerückten Linien bestehend ; die Querrippe mit schwachem schwärzlichen Doppelpunkt; ein bläulichgrauer Schrägschatten von der Flügelspitze über ihn zur Mitte des Innenrandes ; Saumlinie nur durch wenige schwärz- liche Atome angedeutet. Hinterflügel dünnschuppig, sammt Fransen hellgrau, der Saum mit dunklerem Änfluge. Unter- seite einfärbig aschgrau. Im Juli an einer sonnigen Lehne ; nur diess eine Stück. Ephestiareductella n. (Taf. 4, Fig. 6). Etwas grösser als elutella (wie oblitella); Fühler, Palpen und Beine wie bei dieser; die wännlichen Vorderflügel mit dem gewöhnlichen Umschlage der Ephestien. Vorderflügel bläulich-weissgrau mit feinen dunkle- ren Atomen ; alle Zeichnung unbestimmt (ähnlich der von nimbella). Die erste Querlinie bei 1/; der Flügellänge, nur durch zwei oder drei schwärzliche Flecken auf den Rippen angedeutet; die zweite weit saumwärts gerückt, ebenfalls ziem- lich verloschen; Querrippe mit schwärzlichem Doppelpunkt; die Saumlinie meist aber nicht immer durch dunklere Atome angedeutet; Fransen einfärbig. “ Hinterflügel und Unterseite aschgrau. Im Juni aus Hecken gescheucht. 183 Ephestia bigella Z. Im Juni aus Dorngebüschen gescheucht. Tortrie cerasana Hb. Im Juni einige aus Hecken gescheucht. — Pilleriana S. V. Im Juli einzeln in verwilderten Weingärten angetroffen. Sciaphila virgaureana Tr. Im Juli um Ahorngebüsche gefangen. Conchylis conjunetana m. (Taf. 4, Fig. 12). Grösse und Flügelschnitt von zebrana, die Vorderflügel etwas schmäler, Rippe 3 und 4 der Hinterflügel kurz gestielt. Vorderflügel gelblichweiss, ein kleines Wuırzelfeld, eine schräg einwärts ziehende schmale Querbinde bei 43, eine unter einem auf der @Querrippe befindlichen schwarzen Punkt unterbrochene, von da einen lichten Schräg- wisch zum Innenwinkel sendende Querbinde und zwei Vorder- randstrichelchen in der Spitze gelblich-olivbraun; die feine Saumlinie etwas dunkler, die Fransen zur inneren Hälfte weiss, zur äusseren grau gescheckt. Hinterflügel weissgrau mit hel- leren Fransen. Unterseite grau, der Vorderrand der Vorder- flügel mit helleren Strichelchen. JIncretana Led. steht nahe, ist aber bedeutend grösser, rein kreideweiss, auch haben die Binden einen entschieden grauen Ton und ist die Zeichnung im äusseren Flügeldrittel anders. Im Mai Abends zwei Weib- chen auf dem israelitischen Friedhofe gefangen. — tetricana m. (Taf. 4, Fig. 11). Nebenöimpurana; etwas kleiner als elongana, derselbe Flügelschnitt; in der Farbenvertheilung von einer gewissen Aehnlichkeit mit Retinia duplana. Körper asch- grau; Palpen hängend ; Fühler des Mannes fein und dünn bewin- pert. Vorderflügel meist eisen-, zuweilen aber auch aschgrau, hinter der Querrippe bis zum Saume olivbräunlich, Einmischung dieser Farbe meist noch von der Basis längs des Vorderrandes und in der Mittelzelle; die dunkelgraue Schrägbinde der ver- wandten Arten nur gegen den Innenrand zu deutlich, nach oben verlöschend, aus gröberen Schuppen gebildet; die Fransen dunkel blaugrau, an der äusseren Hälfte fein bräunlichgelb gescheckt. Hinterflügel dunkelgrau, die. Fransen etwas heller; Rippe 3 und 4 gestielt. Unterseite: Vorderflügel dunkel-, Hinterflügel hellgrau. Zugleich mit der vorigen nur in weni- gen Exemplaren erbeutet. — zephyrana Var. margarotona Dup. Im Juni auf Berglehnen gefangen. 184 Penthina ochroleucana Hb. Im Juli einige um wilde Rosen und Weissdornhecken gefangen. — genlianana Hb. Anfang August auf Karden gefangen. — lapideana H.-Sch. Im Juli einzeln an hohen Berglehnen aus Eichengebüsch gescheucht. — arcuana Cl. Im Juni nicht selten um Brombeerhecken. — urticana Hb. In Maulbeergärten um Gräben nicht selten. Lobesia permirctana Hb. Ein Stück im Juni aus einem Strauche gescheucht. Grapholitha hepaticana Tr. Im Juni auf Friedhöfen um Nesseln vorkommend. — hepatarianaF.R. Im Juni einzeln in verwilderten Weingärten gefangen. — scutulana S.V. Im Mai auf Hutweiden um Disteln. — Brunnichiana S. V. Im Mai bei Demirtasch an einer Berg- lehnen um Huflattig gefangen. — Leplastriana Curt. Im Mai, einige auf Saubohnen sitzend gefunden. — vacciniana Z. Im April auf Bergen um Erica schwärmend angetroffen ; sehr schwierig zu fangen. — derasana Hb. Im Juni aus Gebüschen gescheucht. Carpocapsa pomonella L. Im Juli aus Raupen, welche in Wall- nüssen lebten, gezogen. — splendana Hb. Einige aus Hecken seschencht; Dichrorampha Gruneriana H.-Sch. Im Mai auf grasreichen Berg- lehnen geflogen. Talaeporia pseudobombycella Hb. Im Juli einige um Gebüsche gefangen. Solenobia Mannä Z\l. Mitte April in den Morgenstunden auf Berglehnen in Gebüschen geflogen. Euplocamus anthracinalis Sc. Im Mai einige um Hecken gefangen. Morophaya morella Dup. Im Mai ein Stück aus einer Hecke gescheucht. Tinea imella Hb. Im Mai und Juni Abends an Berglehnen um verschiedene Pflanzen geschwärmt. — ferruginetta Hb. Im Mai Abends unter Dornhecken geflogen. — arcella F. Im Mai einzeln aus Hecken gescheucht. — parasitella Hb. Im Juni einige an morschen Kastanienbäumen gefunden. 185 Tinea querecicolella H.-Sch. Im Mai an alten Eichenstöcken, gefangen. spretella S. V. Im Zimmer nicht selten. Incurvaria Körneriella Z1l. Im Mai einige um Hecken gefangen. Microptery& Anderschella H.-Sch. Im Mai zwei Stücke in einem Gebüsche gefangen. Hypatima undecimpunctella m. (Taf. 4, Fig. 17). In Grösse, Flügelschnitt, Befransung und den kurzen, vorne stumpfeckig vortretenden Fühlergliedern ganz mit Hypatima inunclella übereinstimmend, differirt diese Art durch die dichtere, zusam- mengestrichenere Behaarung des Kopfes und das geradere, mehr vorwärts geneigte Endglied der (sonst gleichgebildeten) Palpen. Das Geäder kann ich in Folge der dichten Beschup- pung nicht genau ausnehmen, scheint mir aber wie bei inunc- tella. Vorderflügel kreidigweiss, mit feinen grauen Atomen bestreut. Im mittleren Drittel zwei schwarze Punkte unter- einander, ein dritter mit ihnen ins Dreieck gestellter mehr wurzelwärts ; zwei andere hinter %3 der Flügelbreite, ebenfalls doppelpunktförmig, der untere etwas mehr saumwärts gerückt; in der Flügelspitze und längs des Saumes noch 6 mehr oder weniger deutliche, mitunter bis auf wenige Spuren verschwin- dende schwarze Pünktchen (3 in der Spitze, 3 am Saume). Hinterflügel, Fransen und Unterseite einfärbig hellgrau. Im Mai und Juni in den Morgenstunden an Berglehnen um Gebü- sche geflogen. Psecadia aurifluella Hb. Im Juni einige an Distelstängeln an Berglehnen gefangen. Cerostoma asperella L. Im Mai zwei Stücke aus einer Hecke gescheucht. sequella Cl. Im Juni einzeln an Ahornbäumen. vitella L. Im Juni an Baumstämmen angetroffen. Depressaria atomella S.V. Im Juni auf Berglehnen gefunden. rhodochrella H.-Sch. Im Juli einige aus Hecken gescheucht. squamosa m. (Taf. 4, Fig. 13). Aus der Verwandtschaft der costosa Haw. und comitella Led.; die dichtschuppigen Vorder- fügel durch ihre Eintönigkeit der assimilella etwas ähnlich. Kopf, Palpen, Hinterleib und Vorderflügel bleichgelb; letztere mit verloschenen mattbraunen Querriefen und zwei feinen schwarzen Punkten, den einen auf der Querrippe, den andern in der Mitte der Mittelzelle. Hinterflügel und Unterseite bleich 186 graugelb. Fühler schwarzbraun. Im Juli zwei Stücke aus Sträuchern. Depressaria adspersella Kollar. Raupen im Juni, Falter im Juli. —_—— thapsiella Z1\l. Raupen im Juni, Falter im Juli. neglectetla Led. Im Juni und Juli Abends einzeln um ver- schiedene Pflanzen geflogen. capreolella Zll. Im April aus Brombeerhecken gescheucht. enicella Tr. Im Juli, gezogen. veneficella Z\l. Im Juli, gezogen. tenebricosa Z\l. Im Juni und Juli, gezogen. chaerophylli Z1l. Im Juni, gezogen. floridella m. (Taf. 4, Fig. 14). Nächstverwandt mit chaero- phylli, dieselbe Grösse und Flügelschnitt. Auch in Zeichnungs- anlage ihr am nächsten, die Grundfarbe aber ganz verschie- den, weisslich schiefergrau, die dunkler gewölkten Stellen graubraun, auf der ganzen Fläche noch feine schwärzliche Atome zerstreut. Zeichnung wie bei chaerophylella, namentlich ist der dunkler gestrichelte Vorderrand in der Spitze zu erwähnen ; Querrippe aber ‘mit weissen, fein dunkelgrau umzo- genen Pünktchen (etwa wie bei albipunctella), ein zweites, mehr wurzelwärts gerücktes (ebenfalls auch bei albipunectella vorhandenes) minder deutlich, Hinterflügel und Unterseite asch- grau. Palpen grau, die ersten zwei Glieder schwärzlich gefleckt, das spitze Endglied mitten schwarz geringelt. Hinterleib unten beiderseits mit schwarzgrauem Streife. Im Juli aus unbeach- teten Raupen gezogen. Hofmanni Stain. Im Juli auf Berglehnen einige gefangen. Symmoca designatella H.-Sch. Im Juli einzeln aus Sträuchern gescheucht. Gelechia Denisella S.V. Im Mai in jungen Gebüschen. Zutulentella H.-Sch. Im Juli aus Hecken gescheucht. subsequella Var. contuberniella Staud. Im Juli und August aus Hecken gescheucht. acuminatella Sirc. Im Juni einige Abends an Berglehnen gefangen. humeralis Z. Im April und Juli aus Hecken gescheucht. tenwiella m. (Taf. 4, Fig. 16). Etwas kleiner als atripticella, deren Flügelschnitt und glanzlose Beschuppung sie hat. Glanz- los lehmgelb, die anliegend beschuppten Palpen sichelförmig, 187 das Endslied sehr spitz; die Fühler hell und dunkel geringelt. Die Vorderflügel entweder ganz einfärbig, staubig lehmgelb oder — bei sehr lebhaft gezeichneten Stücken — mit Andeutung von zwei schwachen, in eine horizontale Linie gestellten schwarzen Pünktchen, das eine auf der Querrippe, das andere hinter der Mitte der Mittelzelle. Hinterflügel mit scharfer vor- gezogener Spitze, lichtgrau, die breiten Fransen gelblichgrau; ebenso die Unterseite. Die Art macht in der Färbung den Totaleindruck von odsoletella, scheint mir aber den spitzeren Vorderflügeln zufolge eher neben Zutulentella zu gehören. Im Mai an Berglehnen Abends geflogen; auch bei Spalato in Dalmatien 1862 einige gefangen. Gelechia distinetella Z\l. Im Juli in einem verwilderten Weingarten gefangen. — remissella Z\l. Im Juli an einer steilen Berglehne in den Morgenstunden an Pflanzenstengeln meist auf Eryngium ge- fangen. — bifractella Metzn. Im Juli auf Blumen gefangen. — inopella Z\l. Im Juni einige in den Abendstunden an Berg- lehnen gefangen. — nigricostella Dup. Im Mai an Berglehnen angetroffen. — Hermannella F. Im Mai um Chenopodium nicht selten. — fervidella wm. (Taf. 4, Fig. 5). Bei Hermannella , wie kleine Exemplare dieser Art. Die kleinen schwachen Palpen anlie- gend beschuppt, nebst Kopf, Fühlern und Hinterleib metallisch blauschwarz. Vorderflügel glänzend goldbraun, diese Farbe gegen den Saum zu allmälig in feuriges Kupferroth übergehend; die glanzlosen Fransen braungrau. Vorderrand mit drei blass- goldfarben Flecken im ersten, zweiten und letzten Drittel; Innenrand mit zwei gleichfärbigen, Gegenflecke zum 2. und 3. bildenden, aber mehr saumwärts gerückten Flecken. Unter- seite dunkelgrau, saumwärts schwach metallglänzend. Im Juni Abends zwei Stücke an Berglehnen. Parasia intestinela m. (Taf. 4, Fig. 15). Bei paueipunctella. Grösse, Habitus, Fühler und Palpen wie bei ihr. Vorderflügel veilgrau und lebhaft ockergelb, in ähnlicher Weise wie bei paucipunctella gemischt, nämlich derart, dass erstere Farbe bei %/, des Flügels ebenfalls eine lichte Querlinie bildet, von ihr bis zur Basis aber der veilgraue Grund vom Ockergelb 188 querstriemenartig durchzogen wird; zwei schwarze Punkte schräg untereinander vor der Mitte des Flügels bei 3 und 2 ihrer Breite; zwei andere dahinter nebeneinander, der eine mit den beiden beschriebenen ins Dreieck gestellt, der andere in der Mitte der lichten Querbinde befindlich. Hinterflügel und Unterseite aschgrau. Im Juni Abends an Berglehnen ge- fangen. Selten. Cleodora Kefersteiniella Z\l. Im Juni an grasreichen Berglehnen. Ceuthomadarus *) tenebrionellus m. (Taf.5, Fig. 19, 20). Männ- chen doppelt so gross wie populella, ungefähr derselbe Flügel- schnitt, die Fransen verhältnissmässig breiter. Körper, Fühler und Vorderflügel schwarzbraun, die Querrippe mit verlosche- nem dunklerem Punkte, die Fransen schwach glänzend. Hinter- flügel und Unterseite nur wenig heller als die Vorderflügel. Weibchen schmalflügeliger, seine Färbung heller (mein einziges Stück übrigens ziemlich verflogen). Im Juli und Anfang August einzeln an Berglehnen in den Morgenstunden gefangen. Anarsia spartiella Schr. Im Mai einige aus Laubhecken gescheucht. Ypsolophus pudicellus Mann. Im Juni einige in einem verwilder- ten Weingarten gefangen. — juniperettus L. Im Juni in jungen Gebüschen auf Juniperus. — sabinellus Z\l. Auf einer Hutweide ein Stück auf Verbascum gefangen. Pterolonche albescens Z. Im Juli zwei Stücke an einer Berglehne gefangen. Pleurota planella Stdgr. Im Juli und August in verwilderten Weingärten gefangen. Selten. . — salviella H.-Sch. Im Juni auf Bergen um Salbei geflogen. *) Habitus jener Gelechien, deren Saum der Hinterflügel unter der Spitze nicht eingezogen ist (z. B. populella). Rippen wie bei @elechie, nur auf den Hinterflügeln 7 und 8 lang gestielt. Der breite Kopf grob behaurt, die Haare eigenthümlich zusammen gestrichen; die Zunge kurz und schwach; Ocellen (was sich der Behaarung wegen nicht genau ausnehmen lässt) wahr- scheinlich fehlend; Palpen sichelförmig, die Stirne weit überragend. das 1. und 2. Glied vorne abstehend behaart, das dritte anliegend beschuppt, spitz; Fühler dick, ihre kurzen, unbewimperten Glieder beim Manne vorne eckig vortretend; Hinterleib beim Manne den Innenwinkel wenig überiagend, beim Weibe gestreckt (wie bei Gel. nebulea) mit weit vorstehendem Legestachel. Beine kräftig, die Hinterschienen beim Manne längshaarig. 189 — aristella L. Im Juni häufig an Berglehuen in den Abend- stunden geflogen. Hypercallia citrinalis Sc. (Christiernana L.) Im Juni auf Bergen aus Sträuchern gescheucht. Oecophora flavifrontella S. V. Im Juni einige aus Haselsträuchern gescheucht. Butalis gravatella Z1l. Im Juli Abends an Berglehnen vorkommend. — dissimilella H.-Sch. Im August Abends an Berglehnen einzeln vorkommend. Acrolepia cariosella Z\l. Im Mai einige an Berglelinen um Sträu- cher gefangen, Aechmia Fischeriella Zll. Im Mai auf Hutweiden um Gräben gefangen. h Coleophora hieronellaZ1\1. Im Juni Abends an Berglehnen gefangen. — basimaeulella m. (Taf.5, Fig. 3). Bei deauratella. Die Basis der einfärbigen Fühler ebenfalls dichtschuppig, die Vorder- flügel sammt Frausen matt olivgrün (etwa wie bei Butalis ampho- nycella), an der Basis zwei glanzlose rostrothe Fleckchen über einander. Hinterflügel und Unterseite dunkelgrau. Im Juli drei Stück an einer pflanzenreichen Berglehne bei Sonnen- untergang gefangen. — eirgatella Z\l. Im Juli auf Bergen in jungen Gebüschen ein- zeln vorkommend. -—- ornatipennella Hb. Im Juni und Juli an Berglehnen um Salbei geflogen. — Wockeella Z1l. Im Juni einige an einer Berglehne um Brom- beeren gefangen. — therinella Tgst. Im Juli auf Artemisia gefangen. Säcke im Mai und Juni. Entwicklung im Juli. Chauliodus chaerophyliellus Götz. (testacella Hb.) Im April aus dürren Hecken gascheucht. Laverna subbistrigella Hw. (sturnipennella Tr.) Im Juni aus. Eichengebüsch gescheucht. Asychna aeratella Z\l. Im Juni einige Abends an Berglehnen gefangen. Stagmalophora serratella Tr. Im Juni an Berglehnen an Pflanzen- stengeln sitzend gefangen. Antispila Pfeifferella Hb. Im Mai in den Nachmittagstunden bei Sonnenschein auf wilden Rosen geschwärmt. Wiener entomol. Monatschr. VIII. Bd. 14 190 Elachista rerinetela Z\l. Im Mai einige an Berglehnen gefangen. Lithocolletis Cramerella Fab. Im Mai aus Eichensträuchern ge- scheucht. — helianthemella H.-Sch. Im Juni an Berglehnen einzeln um Sträucher gefangen. Platyptilus cosmodactylus Hb. Im Auen an grasreichen Berglehnen vefaneen, Pterophorus fuscus Retz. Im Juli an hohen Berglehnen vor- kommend. — lithodaetylus Tr. Im Juli aus Hecken gescheucht. Aeciptilus vanthodaclylus Tr. ImJuli an Berglehnen in den Morgen- stunden unter Kastanienbäumen gefangen. —esona— Neue Käfer-Arten beschrieben von Med. Dr. Clemens Hampe. Athous proximus S: elongatus, niger, opacus, punctatus, sat dense griseo- pubescens, antennis dimidio longioribus, acute serratis, articulo tertio secundo duplo longiore; thorace subparallelo; elytris punctato-striatis. Long. 7 lin. Schwarz, Mund, Fühlhörner, Schienen und Tarsen, sowie der umgeschlagene Rand der Flügeldecken rothbraun. Der Kopf ist grob und dicht punktirt, an der Stirne eingedrückt, vorne scharfkantig und bogenförmig abgestutzt; die Fühler sind länger als der halbe Körper, das zweite Glied klein, .das dritte gut doppelt so lang als das zweite, die Glieder vom dritten ab scharf gesägt; das Halsschild ist länger als breit, ziemlich hoch gewölbt, an den Seiten dirhter punktirt als auf dem Rücken, von der Basis jederseits mit einem seichten Grübchen, und an den Seiten von der Mitte mit einem schrägen Eindrucke, ohne Mittelfurche, der Hinterrand zweimal gebuchtet, mit lang zugespitzten, nach rück- und auswärts gerichteten Ecken, der Vorderrand gerade abgeschnitten, die fein gerandeten Seiten sind fast gerade und nur wenig und allmälig nach vorne veı- engt; die Flügeldecken sind etwas breiter, und zweieinhalbmal so lang als das Halsschild fein punktirt-gestreift, die Zwischenräume sehr fein und dicht punktirt. Kopf, Halsschild und Flügeldecken 191 gleich dicht grau behaart. Die Tarsenglieder nehmen vom ersten au allmälig an Länge und Breite ab. Steht dem A. Sacheri zunächst und unterscheidet sich von dem- selben nach den wenigen, von Herrn von Kiesenwetter ange- gebenen Kennzeichen durch die, im Bogen abgestutzte Stirn und die fehlende Mittelfurche auf dem Halsschilde. Wurde in der Wallachei an der siebenbürgischen Grenze gefangen. Athous spectabilis Q : elongatus, mudice convexus, rufus, tenue pubes- cens; thorace valde elevato, crebre punctato, angulis postieis brevibus, acutis, haud carinatis; elytris striatis, interstitiis dense punctulatis. Long. 8 lin. Der Kopf ist grob und sehr dicht punktirt, die Stirne tief aus- gehöhlt, der scharfkantige Vorderrand gerade abgeschnitten; die Augen gross, stark hervorragend; die Fühler sind nur wenig länger als Kopf und Halsschild, das dıitte Glied mehr als doppelt so lang als das zweite; das Halsschild ist kissenartig gewölbt, kaum länger als breit, gleichmässig dicht punktirt, rückwärts mit einer kurzen, seichten Mittelrinne, der Hinterrand beiderseits leicht ausgebuchtet, mit kurzen, scharfen, nicht gekielten Ecken, der Vorderrand hinter den Augen ausgerandet, die scharf geleisteten Seiten schwach gerun- det; das Schildchen dicht behaart; die Flügeldecken sind nur wenig breiter als der Grund des Halsschildes, hinter der Mitte etwas eı- weitert, sanft gewölbt, fein punktirt gestreift, die sehr fein punktirten Zwischenräume auf dem Rücken flach, an den Seiten etwas erhöht; die Tarsen sind nicht kräftig gebaut, zweites, drittes und viertes Glied nehmen allmälig an Grösse ab, das vierte ist sehr klein. Dürfte vor Dejeani einzureihen sein, von dem er sich durch seine flachere Gestalt, die tiefe Grube auf der Stirn, die kurzen Hinterecken des Halsschildes, durch die schwer wahrnehmbaren Punkte in den Streifen der Flügeldecken unterscheidet. Wurde in der Wallachei an der Grenze von Siebenbürgen gefangen, Typhloporus n. 2. Antennae geniculatae; caput oculis carens; rostrum cylindratum apice dilatatum, modice deflexum, antennae ante medium ejus insertae, suleus antennalis linea recta retro ascendens; prosternum sulco pro- fundo ad rostrum recipiendum instructum; coxae anteriores valde | li: 192 approximatae; pedes tetrameri, femora haud dentata, tarsus penul- timus bilobus cum planta spongiosa, unguiculi usque ad apicem coaliti. T. deplanatus: elongatus, depressus, brunneus, nitidulus; thorace oblongo-ovali, depresso, variolose-punctato; elytris depressis, medio paululum dilatatis, apice conjunetim rotundatis; punctato- striatis, interstitiis planis, rugulosis. Long. 1°/, lin. Der Rüssel ist walzenförmig, an der Spitze erweitert, sehr wenig kürzer als das Halsschild, wenig gebogen, oben etwas flach, zerstreut länglich-punktirt; die Fühler sind vor der Mitte desselben eingefügt; der Kopf ist rundlich, fein punktirt; das Halsschild ist etwas länger als vor der Mitte breit, der Hinter- und Vordervand sind gerade abgeschnitten, die Hinterecken abgerundet, an den Seiten gerundet- erweiteit, vor der Mitte am breitesten, an der Spitze sehr verengt, die Oberseite fach zusammen gedrückt, dicht narbig-punktirt und mit einzelnen weissen Härchen besetzt; das Schildchen ist nicht sichtbar; die Flügeldecken sind flach, vorne wenig breiter als der Grund des Halsschildes, die Schultern abgerundet, in der Mitte etwas erweitert, rückwärts zusammen abgerundet, den After vollkommen bedeckend, die Oberfläche ist fein gestreift mit weit von einander stehenden Punkten, die Zwischenräume sind breit, flach, fein runzlig, mit wenigen weissen Härchen besetzt; der Unterleib zeigt grosse, aber nicht tiefe Punkte; die Beine sind kurz, aber sehr kräftig gebaut. Am ersten Blick hat dieses höchst interessante Thierchen Aehn- lichkeit mit einem Cerylon. Es lebt wahrscheinlich unter Baumrinden. Dürfte als Genus seinen Platz nach Baridius haben. Ich erhielt diesen blinden Rüsselkäfer von Herrn Grohmann, der ihn von Sicilien mitgebracht hatte. Acalles validus: oblongo-ovatus, nigro-piceus, Cinereo -squamosus, supra spinulis erectis nigris et albidis sat dense obsitus; rostro antennis pedibusque ferrugineis; thorace lateribus amplicato, apicem versus angustato, in medio baseos impresso, cum linea media brevi; elytris profunde sulcato-punctatis, interstitiis cari- natis, postice fascia albida sublunari ornatis. Long. 1-—1%, lin. Dunkelbraun, der Rüssel, die Fühler und Beine rothbraun. Der Kopf ist rund, mit gelblichen Schuppen bedeckt; das Halsschild ist kaum länger als in der Mitte breit, an den Seiten bauchig erweitert, an der Spitze verengt, in der Mitte des Hinterrandes breit eingedrückt, 193 welcher Eindruck sich in eine kurze, jedoch undeutliche Mittelrinne verliert, grob und ziemlich dicht punktirt, mit grauweissen Schuppen bedeckt, und mit kurzen, gelblichen Borsten, besonders an der Spitze reichlich besetzt; die Flügeldecken sind mehr (Q ) oder weniger (J) stark an den Seiten erweitert, hoch gewölbt, sehr tief gefurcht punktirt, die Zwischenräume kielförmig erhaben, mit grau-weissen, hie und da grössere matte Makel bildenden Schuppen bedeckt und mit langen, schwarzen, rückwärts weisslichen Borsten besetzt, welche daselbst mit den Schuppen eine halbmondförmige weisse matte Binde bilden; die Beine sind mit gelblich-weissen Schuppen bedeckt. Dürfte vor A. Zemur, mit dem er namentlich in Hinsicht der Bildung der Flügeldecken Aehnlichkeit zeigt, einzureihen sein. Wurde von meinem Bruder bei Hermannstadt entdeckt. Nemosoma fasecicolle: ceylindricum, nigrum, nitidum, frontis lobis angu- latis, antennis, pedibus, thoracis parte anteriore, elytrorum basi maculaque subapicali rufis. Long. 21/, lin. Unterscheidet sich vom elongatum durch seine bedeutendere Grösse, deutlichere Punktirung und besonders durch die gelblich- rothe Binde, welche fast die vordere Hälfte des Halsschildes einnimmt. Wurde von Herrn Kindermann bei Kasan in Mehızahl gefangen. Bei dieser Gelegenheit will ich erwähnen, dass auf dem Zettel, der dem N. cornutum, welches ich aus der Sturm’schen Sammlung erhielt, mit der Handschrift des verstorbenen Herın Sturm Symphe- ropol und nicht der Kaukasus, wie in seinem Catalog steht, als Fund- ort angegeben ist, diese Art also zur europäischen Fauna gerechnet werden kann. Beiträge zur Schmetterlingsfauna von Labrador von H. B. Möschler in Kronförstchen bei Bau'zen. 1. Syrithus centaureae Boisd, Diese Art zieht Werneburg in seinem Aufsatz „Ueber die scheckensaumigen Arten des Genus Hesperia“ s. Stettiner entomologische Zeitung XX. 62—72 als Varietät zu Syr. cacaliae Rb. und bemerkt dabei: „Von Cacaliae nur durch stärker ausgebildete weisse Zeichnung unten und oben verschieden.* 194 ich habe im Augenblick über 90 Exemplare von Centaureae und 12 Stück Cacaliae zur Vergleichung vor mir und will versuchen, die Unterschiede beider festzustellen. | Die Stärke und Zahl der weissen Flecken auf der Oberseite der Flügel kann hierbei nicht in Betracht gezogen werden, denn ein Mann von Centaureae gleicht in dieser Beziehung vollkommen den gewöhnlichen Exemplaren von Cacaliae, dagegen finde ich bei allen Cacaliae, welche ich bisher sah, dass das weisse Fleckchen auf dem Schluss der Mittelzelle der Vorderflügel fehlt, nur zuweilen ist es auf der Unterseite sichtbar. Centaureae führt diesen Fleck stets, sogar ein Exemplar meiner Sammlung, bei welchem die Flecken der Vorderflügel sowohl oben als unten statt weiss, tief schwarz gefärbt sind, führt den Schlussfleck der Mittelzelle weiss. Ein zweites gutes Kennzeichen geben die Fransen. Bei Cacaliae ist ihre innere Hälfte mehr oder weniger dunkel, häufig durch eine Theilungslinie von der äusseren Hälfte geschieden und wenn weder das Eine noch das Andere der Fall ist, so sind doch die schwarzen Flecken der Fransen nicht scharf abgeschnitten. Centaureae dagegen gleicht in Betreff der Fransen sehr Syr. Andromedae Wallgr., sie sind reinweiss, ohne die geringste Verdunkelung und olıne Spur einer Theilungslinie und die schwarzen Flecken sind scharf gegen das Weiss abgeschnitten. Was die Unterseite der Hinterflügel betrifft, so ist die Grundfarbe bei Centaureae ein einfaches Graugrün, bei Cacaliae: zieht sie mehr in’s Grüngelb. Die Rippen sind bei Centaureae stark weiss bestäubt, bei Cacaliae ist diess nicht der Fall. Die Gestalt und Zahl der weissen Flecken an der Wurzel wechselt bei beiden Arten, doch führt Cacaliae gewöhnlich nur in Zelle 1b einen solchen, Centaureae dagegen auch in der Mittelzelle. Ebenso kann die Mittelbinde für kein sicheres Trennungsmerkmal gelten; sie ist allerdings bei Cacaliae stets in Zelle 2, oft auch 3 unterbrochen, während sie bei Centaureae gewöhnlich zusammenhängt, doch besitze ich’ einige Exemplare dieser letzteren Art, bei welchen sie in Zelle 2 unterbrochen ist. Das sicherste Trennungsmerkmal der Unterseite bieten die Saum- lecken dar. Cacaliae führt deren meist nur drei, von welchen die zwei grössten in Zelle 1b und 5 unmittelbar auf dem Saume aufsitzen, auch ist letzterer in seiner ganzen Länge nie weisslich angelegt. Centaureae zeigt meist in allen Zellen weisse Flecken, diese sitzen aber nie, auch nicht in Zelle 1b und 5 unmittelbar dem Saume 195 auf, sondern letzterer ist seiner Länge nach von einem schmalen weissen, meist nicht unterbrochenen Streif begrenzt, die Flecken sind von demselben durch einen breiteren oder schmäleren Streif der Grund- farbe getrennt und die Flecken in Zelle 1b und 5 haben nie die Aus- dehnung und Grösse wie bei Cacaliae. Fasst man alle diese Unterschiede zusammen, so erscheint die Vereinigung beider Arten nicht gerechtfertigt und möchte Werne- burg mit ihrer Zusammenziehung doch jedenfalls Unrecht haben. Cacaliae fliegt auf den Alpen Oesterreichs und der Schweiz, viel- leicht auch auf den Pyrenäen, Centaureae wurde bisher nur in La- brador und in Norwegen auf dem Dovrefjeld gefunden. Die von Wocke im vorigen Sommer an letzterem Orte gesammelten Exen- plare unterscheiden sich von den Labradorern gar nicht. Syr. Andromedae Wallgr. kann ich in zu wenig Exemplaren vergleichen, als dass ich über ihre Artrechte ein Uırtheil fällen könnte; doch möchte ich sie weder für. Varietät von Cacaliae noch von Centaureae halten. 2. Aretia speciosa m. Taf. 5, Fig. 13 d, 14 ©. Vorderflügel schwarz, Ränder, Rippen, ein Schrägstrich zwischen der Innenrandsrippe und Ast 2, sowie ein zackiger Querstreif vor dem Saum ockergelb. Hinterflügel ockergelb mit breit schwarzem Saum, vor demseiben drei schwarze Flecken,aus der Wurzelschwärzliche Strahlen. 30—32 MlIm. Fühler und Palpen schwarz, Stirn und Halskragen ockergelb, letzterer mit 2 schwarzen Flecken. Thorax und Schulterdecken schwarz ockergelb gerandet. Hinterleib oben ockergelb mit schmalem schwarzen Rückenstreif, in den Seiten schwarz punktirt, unten schwarz, mit feiner ockergelber Theilungslinie, die Segmente ockergelb gerandet. Afterbüschel des Mannes ockergelb, in der Mitte schwarz. Vorder- flügel schwarz, der Vorderrand bis fast zur Spitze fein ockergelb, Innenrand und Fransen ebenfalls ockergelb, Rippen ockergelb, aus der Basis der Subdorsale zieht ein breiter ockergelber Schrägstrich zwischen Innenrandsrippe und Ast 2 gegen den Saum, vor welchem er sich gabelt, ein tief zweizackiger ockergelber Querstreif verbindet sich mit, dem oberen Ast des Schrägstreifes. Hinterflügel ockergelb, der Saum am Vorderwinkel breiter, dann sich verschmälernd, bis ziemlich zum Innenwinkel schwarz, auf demselben sitzen in Zelle 1 und 2 zwei schwarze Flecken, in Zelle 4 und 5 stelıt etwas wurzelwärts gerückt 196 ein dritter schwarzer Fleck. Aus der Wurzel gehen schwarze Strahlen aus. Fransen aller Flügel ockergelb. Unterseite gleich gezeichnet, doch blässer. Drei Exemplare, 2 16. Diese Art steht Quenselü Ph. am nächsten, doch möchte die durchaus verschiedene Grundfarbe, die so abweichend gefärbten und gezeichneten Hinterflügel und die verschieden gefärbten Fransen, welche bei Quenselii stets weiss sind, abgesehen von den fehlenden gelben Querflecken der Vorderflügel ihre Trennung als selbstständige Art wohl rechtfertigen. 3. Aretia Caja L. Zwei Exemplare aus Labrador weichen darin von meiner hiesigen Caja ab, dass der Halskragen vorn (gegen den Kopf) weiss gesäumt ist, welche Färbung sich auch auf die Schulterdecken erstreckt. 4. Agrotis comparata m. Von dieser Art erhielt ich nur zwei ganz frische Exemplare, und da meine frühere Beschreibung und Abbildung nach nicht ganz reinen Stücken angefertigt, so trage ich hier das Nöthige nach. Die Makeln der Vorderflügel stehen in einem schmalen, tief schwarzen Längsstrich, welcher nicht über die Nieren- makel saumwärts reicht, letztere ist röthlich, die Ringmakel weiss- grau ausgefüllt; die Wellenlinie ist fast schwarz und in Zelle 5 und 6 wurzelwärts in zwei, den äusseren Querstreif berührende Zacken ausgezogen. Zu berichtigen ist bei meiner früheren Beschreibung dieser Art, dass nicht nur die Hinter-, sondern auch die Mittel- schienen Dornborsten haben. Ebenso sind die männlichen Fühler kaum „schwach sägezähnig,* sondern besser borstenförmig zu nennen. Was die Abbildung auf Taf. I, von Bd. VI dieser Zeitschrift anbelangt, so ist die Grundfarbe der Vorderflügel bei meinen reinen Exemplaren mehr grau, und fehlt auch jenem Bilde die schwarze Wellenlinie. 5. Agrotis speciosa Hb. Von dieser schönen Art erhielt ich ein gut erhaltenes männliches Exemplar, welches vollkommen mit norwegischen, von Dr. Wocke gesammelten Stücken übereinstimmt: Aus Labrador hatte ich diese Art früher noch nicht erhalten. 6. Agrotis Wockei m. Drei Exemplare, welche ich ars ver- schiedenen Gegenden Labrador’s erhielt, stimmen mit der früher ” gegebenen Beschreibung überein. \ : 197 7. Agrotis fusca Bd. Ein einzelnes Weib erhalten, welches mit der Abbildung bei Boisduval Icon. 78, 4 und Freyer, neuer Bei- träge, 393, 2, übereinstimmt. Das Original zu Freyer’s Bild besitzt H. Staudinger aus der Weissenborn’schen Sammlung, und stimmt dasselbe vollkommen ıit meinem Exemplare überein. Staudinger führt fusea in seinem Catalog fraglich als propr. spec. auf, doch ist an den Artrechten nicht zu zweifeln. 8. Agrotis septentrionalis ın. Ich bin jetzt im Besitz eines ganz frischen männlichen Exemyplares, und füge meiner früheren Beschrei- bung nur noch bei, dass die Fransen aller Flügel an der Basis dunkel, an der Aussenhälfte licht braungelb sind. Der Saum der Vorder- flügel ist glatt, nicht wie in der Abbildung schwach gezähnt. Im frischen Zustande ist diese Eule eine der schönsten Agrotisarten. 9, Diauthoecia phoca m. Taf. 5. Fig. 15. Vorderflügel gelbgrau mit zwei stark gezackten und geschwungenen dunklen Querstreifen, welche am Vorderrand dreimal soweit von einander entfernt sind als am Innenrande. Hinterflügel graubraun. Flügelspannung 19 Mill. Vor- derflügelbreite 7 Millm. Fühler bräunlich, weissgrau geringelt. Palpen, Kopf, Halskragen und Thorax lichtgrau, der Halskragen mit eingemengten gelben Haaren. Hinterleib gelbgrau. Beine ebenso, Tarsen dunkler, weiss geringelt. Vorderflügel grau mit einem Stich in’s Gelbe, an der Wurzel ein abgebrochener braungrauer Querstreif. Das Mittelfeld wird von zwei braungrauen Queıstreifen begrenzt, von welchen der innere sehr stark gezackt auf Rippe ?2 am weitesten in das Mittelfeld tritt; der äussere Querstreif ist regelmässiger gezackt und geschwungen, am Vorderrande schliessen die Querstreifen einen dreimal breiteren Raum ein, als am Innenrande, an welchem sie einander sehr genähert sind. Das Mittelfeld ist durch dunkle Bestäubung, besonders am Innenrand verdüstert, von den Makeln ist nur die dunkel ausgefüllte Nierenmakel undeutlich zu erkennen. Saumwärts ist der äussere Querstreif am Vorder- und Innenrande schwach weissgrau aufgeblinkt. Die Weilen- linie zeigt sich nur als verloschene dunkle Fleckchen, nur gegen die Flügelspitze ‚werden dieselben etwas grösser und deutlicher. Die Saumlinie führt zwischen den. Rippen grobe braungraue Punkte. 198 Wurzelhälfte der Fransen weiss. Saumhälfte braungrau. Hinterflügel graubraun mit dunkler, mit dem innern Querstreif der Vorderflügel gleich laufenden Querstreif, Saumlinie. dunkelbraungrau , Fransen weissgelb. Unterseite aller Flügel schmutzig weissgelb, mit bräunlichen Atomen bestreut, die vorderen im Diskus verdunkelt. Von der Zeichnung der Vorderflügel scheint nur die Nierenmakel als dunkler Fleck durch, die Hinterflügel führen den Querstrich deutlich und dicht an demselben einen grossen braunen Mittelpunkt. Ein Weib aus Labrador, dessen Legestachel die Stellung dieser Art bei Dianthoecia sichert. Ein männliches Exemplar ist leider so defekt, dass ich es mit Gewissheit nicht zu dieser Art ziehen kann, die Fühler desselben haben vortretende, pinselartig bewimperte Borsten und würde die Art, durch die Form der Afterklappen in Lederer’s Abtheilung B. a. in die Nähe von filigramma Esp. gehören, mit welcher sie auch im Habitus oberflächliche Aehnlichkeit besitzt. 10. Pachnobia carnea Thunbg. In dem Catalog von Stau- dinger ist diese Art weit von hyperborea Zett. getrennt aufgeführt, letztere steht im Genus Agrotis, carnea bei Pachnobia. Beide Arten gehören aber sicher neben einander in eine Gattung, sowohl die Zeichnung und der ganze Habitus als die übereinstimmende Bildung der einzelnen Körpertheile machen eine Trennung unthunlich. Eine eigenthümliche Uebereinstimmung zeigen auch beide Arten in Betreff der männlichen Afterklappen. Dieselben zeigen eine von denen der übrigen Pachnobien ganz abweichende Bildung. Während sie bei jenen gleich breit, gegen das Ende verschmälert und eingebogen sind, endigen sie bei carnea und hyperborea in zwei ungleich lange, hackenförmig gegeneinander gebogene Spitzen. 11. Aspilates gilvaria S. V. Von dieser bisher wohl selbst noch nicht im nördlichen Deutschland gefundenen Art erhielt ich zwei übereinstimmende viel dunkle Bestäubung zeigende männliche Exen,plare aus Labrador. Die Raupe dieser Art soll nach Heinemann auf Schafgarbe leben, und kommt diese Pflanze in der Varietät Achillea nigricans allerdings auch in Labrador vor. 12. Botys torvalis m. Taf. 5, Fig. 16 S. Vorderflügel blau- grau, weissgrau bestäubt, mit zwei dunklen Querstreifen 199 und gleichgefärbter Ring- und Nierenmakel. Hinterflügel weissgrau, Flügelspannung 20 Mill. Fühler braungrau, Palpen oben braungrau, das Wurzelglied unten weiss. Kopf und Thorax braungrau. Hinterleib gleich gefärbt, weisslich bestäubt. Füsse weissgrau. Die Vorderflügel führen zur Grundfarbe ein schmutziges braun- grau, welches aber zum grössten Theil durch weissgraue Bestäubung verdeckt wird. Die beiden Querstreifen, sowie die Ring- und Nierenmakel braun- grau, der innere Querstreif zieht in zwei Bogen wenig schräg durch den Flügel. Der äussere zieht vom Vorderrand etwas saumwäıts geschwungen bis auf Rippe 4, biegt sich daselbst wagerecht bis hinter die Nierenmakel, und zieht von da ziemlich gerade zum Innenrand, Die Saumlinie ist mit feinen bräunlichen Punkten besetzt, die Fransen sind lichtgrau. Hinterflügel weissgrau mit dunkel angelegtem Saum und dunkler verloschenen Querstreif. Saumlinie fein, bräunlich punktirt. Fransen weissgrau. Unterseite glänzend lichtgrau, auf den Vorder- fligeln die Nierenmakel und der obere. Theil des äusseren Quer- streifens, sowie der Querstreif des Hinterflügels dunkel durchscheinend. Vier in Zeichnung und Färbung ganz übereinstimmende Männer erhalten. 13. Gonchylis Deutschiana Zett. Einige von Labrador erhaltene Exemplare stimmen vollkommen mit einem Pärchen vom Dovrefjield, welches mir Herr Dr. Wocke mittheilte. 14. Penthina glaciana m. Von dieser im Bd. IV. dieser Zeit- schrift pag. 380 beschriebenen, und Tab. 10. Fig. 9 abgebildeten Art, erhielt ich wieder einige mit dem früheren völlig übereinstimmende männliche Exemplare. 15. Penthina moestana Wocke. Ein einzelnes Exemplar er- halten, welches mir vonDr. Wocke selbst als diese von ihm in der Stett. entom. Zeitung, Bd. XXIII, pag. 52 aufgestellten und beschrie- benen Art bestimmt. Dr. Wocke entdeckte diese Art auf seiner norwegischen Reise bei Bossekop. 16. Penthina turfosana H.-Sch. Ein einzelnes männliches Exemplar zeichnet sich von einem finnländischen von Dr. Staudinger erhaltenen, nur durch bedeutende Grösse aus. 200 17. Gelechia labradorica m. Taf. 5, Fig. 17, J. Fühler graugelb mit weissgelben Ringeln, Palpen graugelb, das Endglied lichtgelblich, Füsse graugelb, ebenso der Kopf. Thorax und Hinterleib. Vorderflügel dunkler graugelb, die Rippen, welche in den Vorderrand auslaufen, dunkler bräunlich gefärbt. Hinterflügel weissgrau, die Saumlinie fein dunkel. Fransen aller Flügel gelbgrau. Unten die Vorderflügel braungrau, mit fein gelber Saumlinie. Flügelspannung 22Mill. Ein Mann aus Labrador. 18. Gelechia continuella. Einige Exemplare, welche mit den von Dr. Staudinger aus Finnmarken mitgebrachten Exemplaren voll- kommen übereinstimmen. 19. Tinea rusticella Var. spiotella Tengstr. in mehreren Exemplaren erhalten, dagegen ist Blabophanes monachella in meinem letzten Aufsatz zu streichen, da deren Aufnahme irrthümlich geschah. Hiomalota glacialis n. sp. beschrieben von L. Miller. Linearis, nigra, nitidula, pedibus fuscis, thorace subquadrato, basi foveolato, elytrisque hoc fere brevioribus ruguloso-punctatis, abdomine dense minus subtiliter punctato. Long. 1 lin. Länglich, schwarz, glänzend, Halsschild und Flügeldecken mit sehr feiner grauer Behaarung bekleidet. Die Fühler sind gegen die Spitze etwas verdickt, das 3. Glied bedeutend kürzer als das 2., die folgenden sind breiter als lang, das letzte ist stumpf zugespitzt. Der Kopf ist schmäler als das Halsschild, dichr punktirt. Das Halsschild ist dicht und ziemlich stark punktirt, an den Seiten leicht gerundet, an der Basis ein wenig breiter als an der Spitze, in der Mitte ober der Basis mit einem schwachen Grübchen. Die Flügeldecken etwas kürzer als das Halsschild, dicht und ziemlich stark punktirt, mit Spuren von Querrunzeln. Die Füsse sind heller oder dunkler braun. 201 Der Hinterleib ist elänzend, alle Segmente sind dicht und nicht sehr fein punktirt. Geschlecehts-Unterschiede sind nicht zu bemerken. Diese Art ist der Homalota tibialis Heer und alpieola Mill. verwandt, mit denen sie auch die Lebensweise gemein hat; sie hält in der Grösse zwischen beiden die Mitte, und unterscheidet sich auf- fallend durch die starke und dichte Punktirung der Oberseite. Mehrere Stücke derselben wurden von Herrn Pfarrer Kaiser auf den Alpen bei St. Jacob in Kärntlien an schmelzendem Schnee aufgefunden. NSS DOn Ueber Pterophorus serotinus Zeiler. Vom Hof-Gerichtsrath Dr. A. Rössler in Wiesbaden. In September 1863 fand ich einige Blüthen der Scabiosa suceisa von Raupen bewohnt, welche ihren Aufenthalt darin nur durch kleine Fäden an den blauen Blättchen verriethen. Im Zimmer erschien auf denselben nach einigen Tagen eine spindelförmige, d. h. rundliche nach dem Kopf- und Körperende zu verdünnte Raupe, grünspangrün, die breite röthelrothe Rückenlinie beiderseits bis an die nicht sichtbare Subdorsallinie weissgrün eingefasst, Kopf, vordere Füsse und Luft- löcher schwarzbraun, die ersten Ringe mit einzelnen braunen Punkten, der Körper mit einzelnen weisslichen Haaren besetzt, die, wie die Lupe zeigte, in regelmässigen Reihen stehen. Zur Verpuppung heftete sie sich wie ein Tagfalterraupe an, die Puppe hing an der Schwanz- spitze abwärts und war wie die Raupe grün mit rothem Rückenstreif. . Der Schmetterling erschien nach 10 Tagen. Der Falter fliegt hier um Scabiosen an trockenen sonnigen Oertlichkeiten nicht selten im Juni und September. Die Angabe Anderer, dass er an @alium lebe, scheint mir demnach zweifelhaft und ist vielleicht auf eine andere Art zu beziehen. — Gleichzeitig mit dieser erschien noch eine Sack- trägerraupe an der Pflanze, welche die von dem Blüthenkopf abfal- lenden blauen röhrenförmigen kleinen Glöckchen als Wohnung ver- wendete, indem sie einen Fortsatz. daran fertigte und mit diesem noch schön blauen Kleide umher sich bewegte. Ich vermuthe, dass es die Larve von Nemotois scabiosellus war. Auch eine braune Wicklerraupe, vielleicht die von cuphana kam aus derselben zur Verpuppung hervor. —sSa2 a — Zur Machaerites-Literatur. Von Berlin geht uns heute (17. Mai) folgende Erklärung Zu: Anknüpfend an die von Herrn Lederer p. 92 ausgesprochene Hofl- nung, dass auch Andere zur Prüfung der Tasterbildung *) veranlasst werden. erklären wir, dass die Angaben und Bemerkungen des Herrn Dr. Kraatz auf pag. 86—89 für uns vollkommen verständlich und klar sind, und das» dass wir dieselben für ganz richtig halten, nachdem wir den Taster mit der Loupe und dem Microscope genau betrachtet haben. Berlin, im April 1864. C. Fischer. P. Habelmann. 6. Kossler. 6. Seidlitz. Dr. Frdr. Stein. Strübing. Dem Wunsche der sechs Herren ist nun durch Abruck ihrer „Erklä- rung (?) Genüge geleistet. Nun möge auch mir erlaubt sein zu fragen: 1. Ist es verständlich und klar, wenn Herr Dr. Kraatz (Berl. Ent. Zeitschr. VII. p. 123) den Taster an der inneren Seite der Länge nach aus- gehöhlt nennt, „den Nachweis, dass der Taster ausgehöhlt“, aber sehr einfach (Wien. Ent. Mtschr. VIII. p. 87) dadurch führt, dass dieser dachförmig ist, d.h. deutlich eine obere schmälere Kante und eine breitere untere Fläche bildet, und weiters sagt: am Rande derselben erscheinen die sogenannten feinen Körnchen unter der Loupe jederseits als eine deutliche Höcker- reihe, wodurch der Raum zwischen ihnen sich verflacht dar- stellen muss, dies habe ich kurz durch das Wort ausgehöhlt andeuten wollen. Also der Taster hat eine Fläche und zwar eine breite Fläche und daraus ergibt sich ganz einfach der Beweis, dass er ausgehöhlt ist. Diese Fläche hat sogar noch die merkwürdige Eigenschaft, dass sie sich — hier hilft kein Widerstreben — verflacht darstellen muss, und dass die Fläche flach ist hat Heır Dr. Kraatz durch das Wort ausgehöhlt andeuten wollen! 2. Ist es verständlich und klar, wenn Herr Dr. Kraatz (Berl. Ztschr. VII. p. 123), um etwaigen irrthümlichen Angaben vor- zubeugen, bemerkt, dass bei oberflächiicher Ansicht die beiden Tasterglieder bald innen, bald aussen gekerbt, bald gereiht erscheinen, in Wirklichkeit aber auf der inneren Seite der Länge nach ausgehöhlt und längs der beiden Ränder mit Kerbzähnen versehen sind, wodurch die erwähnten Täu- schungen hervorgebracht werden, *) Von was? Anmerkung des Setzers. 205 derselbe Herr Dr. Kraatz aber auf p. 33 des VIII. Bandes der Wien. Ent. Mtschr. sagt: Wenn nun Herr Schaufuss zwischen den beiden Reihen noch andere Körner gefunden hat, so steht diess mit meiner Angabe, dass längs der beiden Ränder sich Kerbzähne befinden, keines- wegs im Widerspruch; ich habe jene Körnchen unbesprochen gelassen, weil ich mit der Loupe kein deutliches Bild von ihnen erhielt, habe aber den Effect, den sie hervorbringen, ausdrücklich erwähnt, indem ich bemerkte, dass der Taster bisweilen wie gerieft erscheine. Also was zuerst entschieden als Täuschung in Abrede ge- stellt wurde, das wird jetzt nicht nur zugegeben, sondern es soll sogar der Elfeet des Gerieftseins ausdrücklich erwähnt sein? 3. Ist es verständlich und klar, wenn Herr Dr. Kraatz zwischen den angeblichen beiden Reihen Kerbzähnen erst eine Aushöhlung, dann eine Fläche sieht, in der dritten Scene aber wieder eine Verwandlung stattfindet und diese Fläche nun von Körnern occupirt erscheint? 4. Ist es verständlich und klar, wenn nach Herrn Kraatz (Berl. Ent. Ztschr. VII. p. 123) die Taster längs der beiden Ränder mit Kerbzähnen versehen sind, derselbe Herr Dr. Kraatz aber (Wien. Ent. Mtsch. VIII. p. 38) meint: die Zwischenräume zwischen je zwei Querreihen müssen dann auch als lichtere Vertiefungen mit der Loupe bemerkbar werden. Wenn im Ganzen nur zwei („die beiden“) Reihen existiren, wo kommen denn dann die Vertiefungen zwischen je zwei Querreihen her? 5. Ist es verständlich und klar, wenn Herr Dr. Kraatz (Wien. Ent. Mtschr. VIII. p. 88) die Angaben des Herrn Schaufuss, dass der Taster auf der unteren Hälfte grob gekörnt und zwar mehr als zwei- reihig als „verwirrt und unlogisch“ bezeichnet, auf 89 aber selbst eingesteht, dass von sämmtlichen Bemerkungen des Heırn Schaufuss nur die richtig: ist, dass die von ihm als Unterseite bezeichnete innere Seite mehr als zweireihig gekörnt ist? 6. Ist es verständlich und klar, wenn Herr Kraatz Herrn Schau- fuss vorwirft, die Innen- als Unterseite bezeichnet zu haben, in der Wien. Ent. Mtschr. VIII. p. 88 aber selbst von einer inneren oder unteren Seite spricht? Ist es nicht noch weit unlogischer und verwirrter, wenn Einem Innen- und Unterseite gar für Einerlei gilt? 7. Ist es verständlich und klar, wenn nach Herrn Dr. Kraatz (Berl. Ent. Ztschr. VII. p. 123) 204 längs der beiden Ränder Kerbzähne vorhanden sind, nun Herr Dr. Kraatz (Wien. Ent. Mtschr. VIII. p. 87) die Belehrung zum Besten gibt, dass Herr Lederer nur desshalb ringsum Körnchen gesehen, weil er die durchscheinenden Körnchen der einen Seite für die Körnchen der anderen Seite gehalten hat. Wie können denn Zähne als Körnchen durchscheinen? Und umge- kehrt, wenn Körnchen vorhanden, sind diess dann Zähne? Mit diesen sieben Fragen will ich mich vorläufig begnügen. Der Umstand, dass der „Erklärung“ jede Angabe fehlt, ob die sechs Herren eigene Exemplare oder das möglicherweise gequetschte Präparat des Herrn Dr. Kraatz besehen, dass ich mit Ausnahme des Herrn Dr. Stein (dem Schriftführer des Actenstückes) sie sämmtlich heute zum ersten Male als Entomologen nennen höre, gewichtigere Stimmen aber wünschenswerther wären, dass ich weder Aushöhlung, noch Fläche, noch Zähne sehe, alle diese Umstände lasse ich ganz unberührt, da ich lediglich auf die Wider- sprüche in den so klaren und verständlichen Angaben des Herrn Dr. Kraatz aufmerksam machen will. Auch das will ich nur en passant er- währen, dass meinerseits auf pag. 58 nur um den Nachweis der Aus- höhlung der Taster gebeten wurde, das langathmige Expose des Heırn Dr. Kraatz mir aber mehr zu dem Zwecke geschrieben scheint, die Auf- merksamkeit eben von diesem Punkte abzulenken, so genial und schlagend seine Art und Weise Etwas zu beweisen sonst auch sein mag. Die Bemer- kung mögen aber die sechs Herren nicht übel nehmen, dass Derjenige, der solche Angaben „vollkommen klar, verständlich und richtig“ findet, meines Erachtens auch fähig ist, auf Verlangen zu bestätigen, dass der Mond viereckig ist. Freilich, gibt es ausgehöhlte Flächen, dann ist esauch klar und richtig, dass kugelrunde Vierecke oder viereckige Kugeln existiren können. Lederer. Offerte. Die „Sitzungsberichte der Isis zu Dresden“ erbietet sich der Unter- zeichnete gegen franco Einsendung des Betrages (in Banknoten oder Brief- marken) franco pr. Tost zu liefern, und zwar: Jahrgang 1861 a 1Y, fl. ö. W. ” 1862 a 1), „ ” aa L. W. Schaufuss, Diesden, Stiftsstrasse Nr. 8. Verantwortl. Redaeteure u. Herausgeber : Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Carl Ueberreuter, Alserstrasse Nr. 24. WIENER Eniomolovische Monatschrift. Redaection und Expedition: In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 20. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625.- Nr. 7. VIII. Band. Juli 1864. Neuere Entdeckungen in europäischen Hemipteren. Von Dr. F. &, Fieber, zu Chrudim in Böhmen. B. Neue Arten. In den erschienenen europäischen Hemipteren ist wohl das Mittel geboten, die in den einzelnen Ländern aufgefundenen Arten zu bestimmen, allfällige neuere Entdeckungen zu unterscheiden und einzureihen; es ist jedoch der Reichthum der europäischen Hemip- teren-Fauna bei weitem noch nicht erschöpft; noch immer werden zu den bereits aufgeführten Arten neue entdeckt oder die mir damals zur Untersuchung nicht zu Gebote gestandenen Gattungen und Arten, mit deren Beschreibungen eingeschaltet werden; fortgesetzte Beob- achtungen und Vergleichungen werden auch Erörterungen, Zusätze und Berichtigungen zur Folge haben. Fam. Corisae. Corisa. Aus Anlass der Entdeckung zweier neuer Arten von Corisa sind in dem Texte der Schlüsselzahlen 11 und 12 der europäischen Hemiptera pag. 92 einige Zusätze nöthig, daher unter 11 Halbdecken etc. Pronotum mit 7, 8—9 schwarzen oder 8—9 gelblichen Querlinien . . . ee ON 12 Flügelzellrippe, Sinabeldeche *) hnd Vorderhüften am Grunde braun. Pronotum mit 7—8 schwarzen ungleich breiten, seltener in *) In den europ. Hemipteren pag. 22 unter 6 hinter Schnabel streiche man „dreigliederig“ und setze dafür „verborgen, undeutlich gegliedert.“ Wiener entomol. Monatschr. VIII. Rd. 15 205 der Mitte gespaltenen Querlinien; Randlinie gelblich. Membran- schied schmal, bleich, mit einzelnen der hieroglyphischen Quer- strichel im Corium verbunden, untenan schmal schwarz. Membran am Innenrand mit ziemlich parallelen Linien etc. — ©. Zugubris ieh senerHems par. 192192 2.2 Zn Ougubızs. Flügelzelliippe wie die übrigen Rippen weiss, die Schnabeldecke gelblichweiss . . DEREN URS OB ARE BEL ae Le Pronotum schwarz, mit 8 gelblichweissen schmalen Querlinien, einzelne der mittleren aussen gabelig verbunden, die vorderen 3 gerade. Kopf am Hinterrand braun. Die Vorder- und Mittel- hüften schwarz, ihr Ende bleich. Vorder- und Hinterschenkel am Grunde braun, die Fulera mit braunem Fleck. Vorderbrust- lappen und Parapleurum schwärzlich. Afterklappen ganz schwarz- braun, der Rand fein gezähnelt, die zwei dreieckigen Afterdeckel auf demRücken schwarzbraun. Rücken schwarz, an dem schmutzig gelblichen Connexivum vier Endschienen mit schiefen dreieckigen hellen Flecken, die Grundschienen aussen weiss gerandet. Bauch und Bruststücke schmutzig weisslich, die Mitte der Mittel- und Hinterbrust sammt dem spitzen Xiphus und Grund der Hinter- brustseiten schwarz. Zwei Bauchschienen am Grunde mit grossem schwarzen Querfleck, die vorletzten 3 mit schmalem queren Grund- und Hinterrandfleck, auf der Mitte der Endschiene ein grosser, in der Mitte stark geschnürter schwarzer Fleck bis an den stumpfeckig vorstehenden Hiuterrand. Grund des Clavus mit mehreren breiten einzeln ganzen oder gabelig gespaltenen und kurzen gelblichen Quesstrichen, übrigens mit schiefen, zick- zackförmigen einzelnen oder mit einzelnen an der Schlussnaht verbundenen feinen Querstrichen und einzelnen Punkten am Schlussrande. Corium fein rastrirt mit kurzen feinen, queren, ungleichen, ausgebissenen, hieroglyphischen, spitzwelligen, winkelig gebrochenen weisslichen Querstrichen, die zum Innenwinkel sehr fein, kurz und verlöschend, denselben schwarz erscheinen machen; an der schwarzen Rippe am Randfelde kurze sägezähnige Striche. Membranschied deutlich, gerade, bleich, gegen die Fläche des Corium ausgenagt, hintenan mit merklich schwarzer Linie. Membran mit wenigen feinen queren, schiefen, nach aussen einseitig scharf gezahnten und einzelnen gabeligen winkeligen E1 phische Zeichnungen, am Innenraude kurze und lange dichter 1372: 13h. 207 liegende gezahnte und ungleiche Querstriche. Scheibe der Mem- bran mit nur wenigen feinen weisslichen Strichen. Q schwaız, weissgelblich linirt. Pala messerförmig, die grösste Höhe auf der Mitte, hinten niedriger, vorn von oben leicht bogig zur Spitze, unten gerade, nicht erweitert. 31, Lin. Aus Norddeutschland, Pommern und Mecklenburg (Raddatz). 2. C. coxalis Fieb. Pronotum gelblichweiss, mit 8—9 schwarzen Linien. Kopfhinter- rand, Vorderbrustlappen und Parapleura gelblichweiss . . 13 a. Die schwarzen Linien gleichbreit, so breit als die gelblichweissen Zwischenräume, der Rand des Prionotum braun etc, Membran mit hieroglyphischen Zeichnungen, die Scheibe dunkler, am Rande kurze gerade concentrische, am Innenrande längere weissliche Striche. Mitte der Mittel- und Hinterbrust sammt Xiphus schwarz, welcher bei dem Weibe weisslich gerandet ist. After- klappen braun, mit weisslichem Rande. Vorderhüften an der Grundhälfte braun. Die Fulera der Hinterschenkel mit schwärz- lichem oder braunem Fleck. Zu ©.Pala rebmesserförmig spitz, in der Mitte am höchsten, unten gerade (Kreisabschnitt), Rücken schwarzbraun, an dem bleichen Connexivum ein ebenso breiter bleicher Streif als das Connexivum selbst. Die zwei Afterdeckel des Rückens braun. Letzte Rückenschiene gerade abgeschnitten, die letzte Bauch- schiene nach hinten flach ausgebogen. — €. Mayri Fieb. eur Hem.p2.927 104 Iyaylaxaııa „utleslaııı - ERIC. Maymitkıeb. Die schwarzen Linien aussen feiner auslaufend, auf der Mitte gabelig gespalten (©. selecta) oder unterbrochen (C. Fussi) Xiphas,bleich ss .edahnusene- ar 105 dab. Braun, bleich linirt etc. zus 3: Pala a een breit, vorn oben breit gerundet zur Spitze, fast vertikal abfallend, unten gerade, nicht erweitert. Bauch schwarz, der Seitenrand, die Ränder der Bauchschienen und der Afterklappen bleich. © hiezu: die letzte Bauchschiene in stumpfwinkeliger Ecke vorstehend, die beiden Afterdeckel dreieckig, braun. Schnitt der letzten Rückenschiene gerade. — C. selecta Fieb. eur. Hem. Pag 90) Aline nich neue. Jost veransAniC.üseleciadfieh. Schwarz gelblichweiss linirt. Pronotum mit einzelnen auf der Mitte unterbrochenen Querlinien, der Rand gelblichweiss. Clavus- Grund bis hinter das Pronotum gelblichweiss, mit feinen nach a) 208 aussen einzeln, ein oder beiderseits gabeligen oder quer Hförmig verbundenen schwarzen Querlinien, die übrigen ziemlich gedrängt und wie auf dem Corium mehr parallel, hie und da mit winkelig welligen Querlinien, im Corium mehr unterbrochene, mehr eckig- wellige, bisweilen schiefe, kurze winkelig gebrochene Linien. In der hellen Corium-Ecke 4—5 schwarze feine Querstriche. Mem- branschied fein schwarz (keine weisse Linie) ein merklicher schwarzer Strich aus dem Innenwinkel nach vorn, durch unter- brochene weissliche Querlinien gebildet. Membran mit schlan- genförmigen, eckig-welligen, unterbrochenen abgekürzten Linien und zerstreuten kleinen weisslichen Flecken, an dem fein hellen Rande wenige parallele kurze, weissliche radiale Striche auf der linkerseitigen Membran, und ein bleicher, etwas gekürzter bleicher Strich aus dem Innengrundwinkel. S Pala rebmesserförmig breit, vorn zugerundet und schief zur kurzen Spitze abfallend, unten am Grunde schief und erwei- tert, gerade. Stirngrube parallelogramm an dem oben stumpf=- eckigen Kopfe bogig, mit den Augen gleichhoch. Vier Grund- schienen des weisslichen Bauches schwarz, aussen breit weisslich. Rücken schwarz, das schmale Connexivum und die lappigen Ecken der Endschienen weisslich. Afterklappen bräunlich, breit weisslich verwaschen, © Pala kurz, messerförmig spitz, vor der Mitte oben höher, breiter, unten gerade. Letzte Bauchschiene eckig vor- stehend, klein, winkelig eingekerbt. Rücken schwarz, das Connexivum und halbovale Flecke auf den fünf letzten Rückenschienen am Connexivum weisslich. Letzte Rückenschiene ober den zwei bräunlichen, zugerundeten Afterdeckeln gerade, daneben je in einen kleinen stumpfen braunen Zahn vorspringend. d, @ 21% Lin. Siebenbürgen, in Salzwasserstellen bei Salzburg, unweit Hermannstadt. (Prof. Fuss). 5. C. Fussi Fieb. Eine weitere neue Art, vor allen Anderen durch eigenthümliche Zeichnung aus verworren in einander laufenden feinen schwarzen kurzen Querstricheln und untermischten Punkten ausgezeichnet, ist: 6. Corisa Rogenhoferi Fieb. Wegen der in beiden Geschlechtern bis über die Augen plattgedrückten Stirne, dem langen Kiel auf dem lang gleichschenkelig dreieckigen Pronotum und den langen pfriem- 209 lichen, beiderseits lang beborsteten Vorderfussgliedern (Palae) reiht sich diese Art an. ©. carinata. Schmutzig (bräunlich) gelblichweiss. Ganz glatt, ohne Punktirung oder Rastrirung. Sehr fein, zerstreut, weisslich behaart. Kopf dick, oben zwischen den Augen gewölbt vorstehend. Rand des Kopfes hinter den Augen breit und braun. Pronotum-Hinterrand bis zu den etwas aufgebogenen Schultern braun, die Spitze bis zu dem halben Seitenrand ohne Zeichnung. Der Mittelkiel auf der Vorderhälfte des Pronotum mit feiner schwarzer Linie. Pronotum, Corium und Clavus mit kurzen queren schwarzen oder schwarzbraunen, quer netzartig felderig und gabelig in einander laufenden verworrenen Stricheln und zerstreuten, gegen die Nähte und Ränder häufigeren Pünktchen, da- zwischen querovale kleine lichte Stellen. Kiel des Randfeldes und des Clavus braun, am Schildwinkel des Clavus ein grosses schiefes Oval ohne Zeichnung. Membranschied als feine schwarzpunktirte Linie, unterhalb ein heller Streif. Membranfeld fein punktirt gestrichelt, eine grosse länglich ovale oder trapezoidale Zelle — an den beiden Ecken mit kurzem Ausläufer — ist durch braun punktirte feine Linien gebildet, die Umfangslinie ist hell gesäumt. Aussenrand des Membran- feldes durch verflossene kurze Querstrichel braun; Innenrand und der halbe Bogenrand weisslich, ohne Zeichnung auf beiden Feldern. Mittelbrust mit dicker, stumpfer, kielförmiger Erhöhung. Vorder- brustlappen von vorn gesehen länglich dreieckig, stumpf, vertieft. Unterseite des Körpers und Beine gelblichweiss, nur die Mittelbrust bei dem Manne mit grossem schwärzlichen, bei dem Weibe mit bräunlich- gelbem Fleck. Afterklappen beider Geschlechter schwärzlichbraun, schmal bleich gerandet. Pala beider Geschlechter gleichförmig, dick pfriemlich, lang, etwas gebogen, beiderseits mit mehreren abstehenden abwärts gerich- teten langen Borsten besetzt. Die bewegliche Klaue beim Weibe fast die Hälfte der Pala lang, pfriemlich; beim Manne kurz, dick, schnabelförmig? (Ich sah nur ein Männchen.) Verderschenkel unter- seits zum Grunde mit deutlichem stumpfen Höcker und langer Borste, der Höcker beim Manne weniger stark. Mittelfussglied am Ende braun; Hinterschenkelende unterseits an der oberen hinteren Kante mit mehreren kleinen Stiften besetzt. S 3 Lin. Drei Bauchschienen vom Grunde ab breit schwarz, die vierte nur am Grunde querüber schwarz. Rücken gelblichweiss, 210 drei der Schienen schwarz, schmutzigweiss gerandet, die übrigen drei in der Mitte nach hinten abnehmend schmäler braun. 9 3'/; Lin. Bauch ganz gelblichweiss, die Endschiene in stumpfem ‘Winkel vorstehend, die Ecke klein rund ausgeschnitten; die vorletzte Schiene in der Mitte kleinwinkelig ausgeschnitten, an den Seiten etwas wellig geschweift, letzte Rückenschiene trapezförmig vorstehend, die Ecken am Connexivum spitz, die Mitte winkelig ausgeschnitten. rücken bleich, ockergelblich, die Mitte vom Grunde herab mit grossen bräunlichen Flecken auf jeder Schiene. Aus Oesterreich. Bei Brunn am Gebirge vom k. k. Adjunkten Herrn A. Rogenhofer entdeckt. Im k. k. Hofnaturalien- Kabinet zu Wien. Fam. Aradidae. Aradus. 7. Ar. aterrimus Fieb. Ganz tiefschwarz, matt. Auf den Ecken der fünf Hinterleibschienen ein Fleck weiss. Afterklappen ganz schwarz. Alle Ränder des Körpers und die Kiele der Halbdecken fein gekörnt. Schienbeine und Fussglieder braungelb, die Ende schwarzbraun. Membran schwärzlich mit feinen erhabenen Aederchen dicht belegt, die schwarzbraunen, drei lange, zum Theil gefelderte, Zellen bildenden Rippen und deren ablaufende Aeste schmutzigweiss gesäumt. Fühler schwarz, schlank, Glied 2 allmälig nach oben dicker, am Grunde etwas kolbig verdickt. Glied 3 merklich kürzer als 2, aber stärker als Glied 2 oben, am Grunde plötzlich in ein Stielchen verengt. Glied 4 kurzkeulig, im Umriss sechseckig, die Spitze goldgelblich fein behaart, Pronotum quer sechseckig, doppelt breiter als in der Mitte lang, Halsecke stumpf, etwas vorstehend mit 2—3 Zähnchen, hinter der Halsecke etwas geschweift, dann leicht bogig in die stumpf- winkelige Schulterecke laufend. Seitenrand aufgebogen, daher die Seiten vertieft. Pionotum — Seitenkiele hinten divergirend, die mittleren vorn bis zur Mitte parallel, dann ausgebogen und nach hinten gerade etwas einander genähert. Schild am Giunde geschnürt, mit aufgebogenen geraden Seiten zur stumpfen Spitze laufend, die Mitte längsoval gewölbt, hinten gekörnt, querrunzelig, wie das Pro- notum zwischen den Kielen. Halbdecken an der Grundhälfte bogig erweitert und aufgebogen, von da gerade und schmäler als der Rücken, bis zur stumpfen schmalen Corium-Ecke; die Rippen sämmtlich tief- schwarz, fein gekörnt rauh, die Haut grau durchscheinend, schwärzlich 211 gekörnt und fein genervt. Die Membraunaht an jeder der vier. Rippen in eine Ecke auf die Membran vortretend, auf welcher die vier Rippen drei lange Zellen bilden. Neben den mittleren zwei Kielen vorn am Pronotum je ein glatter Fleck. Auf dem Hinterkopfe seitlich den Augen hintereinander zwei glatte Gruben. Der Fühlerhöcker dick, vorn kurzspitzig, etwas eingebogen. Stirnschwiele mit der Hälfte über die Fühlerwurzel ragend. Flügel bräunlich, grün und voth schiliernd, die Rippen braun. 8 3 Lin. Aus England. Von Hrn. Douglas zur Ansicht erhalten. Aradus alerrimus ist bei A. erosus einzureihen, dem er nahe steht. Aradus tristis H.-Sch. Wz. Ins. pag. 116. IX. t. 288. (Kopf Fig. B) nigerrimus, tibiis et tarsis fuscis, antennarum artie. secundus teres, tertio paullo longior. Dem A. drevicollis ähnlich, schwärzer, ohne alle lichte Beimischung. Schienen und Tarsen bräunlich. Fühler viel kürzer und dicker. Stirnfortsatz kürzer (nach H.-Sch. — Gehört nach diesen Andeutungen zu A. cerosus Zett., welchen Herrich- Schäffer nicht kennt. Fam. Tingididae. Orthostira. Zunächst verwandt mit Orthostira cervina Germ. ist: 8. Orthostira concinna Fieb. Länglich-eiförmig, schmutzig gelblichweiss. Netzdecken hinter der Mitte erweitert, Randfeld schmal, am Grunde mit 5— 7 Querreihen zu zwei Maschen, darauf folgen etwa 5—7 meist ungetheilte quere Maschen, über alle herab 4—5 Querflecke, hinten und im Seitenfelde mehrere kleine, im Mittelfelde drei grössere Flecke aus braunem Netz, wovon zwei Flecke an dem inneren Kiele. Grund der Netzdecken von der Wurzel schief nach aussen zur abgerundeten Schulterecke ablaufend; Pronotum- Seiten schmal, nur so breit als das Auge dick, zweireilig maschig; in der Mitte durch 3—4 kleine Maschen an der Scheibe dreieckig maschig, Augen in dem seichten Ausschnitt neben der Halsblase gross, bis auf die gerundete Halsecke reichend, naclı vorn über diese und die Hals- blase vorstehend. Scheitelstifte nach vorn divergirend. Fühlerglied 3 am Grunde kolbig. Der gelblichbraune Fleck hinter der Halsblase trapezoidal, an dem Kiele halb so breit als aussen. _ S 1% Lin. Aus England vom Herrn Präsidenten Douglas erhalten. 212 9. Orthostira cervina Germar. Breit oval, gelblichweiss. Netz- decken zusammen fast parallel, höchst selten hie und da ein bräun- liches Fleckchen auf dem Randfelde und den Pronotum-Seiten, diese breit, doppelt so breit als ein Auge dick. Augen gross, in dem tiefen Aus- schnitt des Pronotum eingesenkt die Halsblase nicht überragend, nur auf die Hälfte des Vorderrandes der mit drei Reihen Maschen belegten Seiten reichend, die Halsecke rechtwinkelig.. Grund der Netzdecken von der Wurzel horizontal zur rechtwinkeligen Schulterecke laufend. Randfeld breit, am Grunde nach innen sehr erweitert, mit 4—5 Querlagen zu drei Maschen, auf der Mitte mit mehreren Querlagen zu zwei Maschen, dann zu drei, zum Ende nur einzelne Maschen. Scheitelstifte an einanderliegend. Fühlerglied 3 zum Grunde allmälig etwas dicker. Der gelblichbraune Fleck hinter der Halsblase quer eiförmig, zur Halsblase stumpf. JS 1, © 1%, Lin. Hieher gehört nach genauer Vergleichung Orth. platychila 3 Fieb. als Synonym. Beiden vorbeschriebenen Arten gemeinschaftliche Kennzeichen sind folgende: Nur ein Mittelkiel auf dem querbreiten Pronotum. Seitenkiele fehlen. Fühler rostgelb, Endglied schwarz, am Grunde gelblich. Schenkel braun. Scheitelstifte horizontal vorstehend. Pronotum-Seiten mit sieben Maschen an dem zur gerundeten, fast lappenförmig vor- ragenden Schulterecke, sanft ausgebogenen Rande. Kopf schwarzbraun Augen rostroth. Die Spitzen der eingekrüämmten Fühlerhöcker und die Scheitelstifte fast zur Hälfte gelblichweiss. Ein glatter Fleck hinter der Halsblase hellbraun. Fam. Saldae. Salda. Zunächst verwandt und in den europ. Hemipt. p. 146 unter Schlüsselzahl 11 hinter Salda C. album ist einzureihen: 10. Salda Gamma Fieb. Die Binde vom Rande ([') gamma- förmig, der obere quere, etwas wellige Fortsatz bis an die Haupt- rippe im Corium reichend, der Randstrich hievon am Ende schief, spitz, nebenan ein weisslicher Punkt. Der länglich viereckige Rand- fleck vor der Coriumecke kurz, neben der oberen Ecke desselben ein viereckiger kleiner Fleck — unterhalb ein queres Strichel — weisslich. Die O-förmige weissliche Zeichnung innerwärts im Corium länglich- 213 viereckig, unterhalb vier kurze bleiche Strichel im Viereck, im Innen- winkel ein Punkt, im Schlusswinkel ein Strich, weisslich. Membran- saum breit braun. Zellrippen der bräunlichgelben Membran stark, schwarz; in den Zellen gegen den Bogen ungleichgrosse ovale braune Flecke, der innere Fleck mit jenem am Grunde durch eine Linie verbunden; in der mittleren Zelle der Fleck gross; an der Corium- Ecke ein querer schwarzer Grundfleck. Fühler schwarz, Wurzelglied gelblich, unterseits schwarz, am oberen Rand gelblich; Glied 2 am oberen Ende roströthlich durchscheinend, Beine lehmgelb, fein weisslich behaart, alle Schenkel an der Hinterseite mit schwarzem Strich, ober- und unserseits ein ganzer Strich, an der Vorderseite oder oberen Kante eine kurze Endreihe brauner Punkte, welche an den Vorderschenkeln meist mit dem unteren Strich verfliessen. Hüften am Ende und die Ränder der Pfannen gelblich. Fulera gelb mit braunem Ende. Schienbeine am Grund und Ende braun, in der Mitte aussen mit schwarzem Strich, die hinteren mit zwei blass- braunen mittleren Ringen, die Stachel schwarz. Fussglieder gelb, das Wurzelglied und Ende vom Glied 2, dann die Endhälfte des Klauen- gliedes braun, Bauch schwarz, Afterpiatte weisslich gesäumt. Körper breit eiförmig, schwarz, fein und dicht messinggelb behaart. o 1% Lin. Im südlichen Frankreich, von Herrn Mink entdeckt. Fam. Lygaeodae. Plinthisus. In dieser Gattung können füglich zwei Abtheilungen gebildet werden, die sich vorzüglich im Pronotum, auch im Baue der Brust- stücke und an den Fühlern unterscheiden: A. Plinthisomus Fieb. Pronotum viereckig, grobpunktirt, der Vorderrand nur seicht ausgeschweift, der Kopf nicht eingesenkt, die Augen dem Vorderrande aufliegend; Fühler stark. Glied 2 keulen- förmig, 3 keulig-spindelig, etwas kürzer als 2, Glied 4 spindelig dick, so lang als 3. Vorderschienbeine gerade, zum Ende allmälig dicker, unbewehrt. Schenkel sehr breit gedrückt, vorn mit nur klei- nem Zahn. Hieher P. pusillus Scholtz (Rhyparochromus coleoptratus Sahlb.) Fieb. eur. Hem. p. 178. 1, dann: 11. P. minutissimus Mink. Ganz rostgelb, sehr fein anliegend, kurz, zerstreut gelblich behaart. Hinterleib pechbraun, glänzend. Con- 214 nexivum braungelb. Schild schwarzbraun, grobpunktirt, Fühler braun, das Wurzelglied— untere Hälfte von 2 — 4 oben — gelblich. Beine und Schnabelscheide Iehmgelb. Kopf sehr dicht feinpunktirt. Pronotum weniger dicht aber stärker punktirt als der Kopf. Halbdecken etwas über die Hälfte des Rückens lang, hinten fast gerade gestutzt, beson- ders gegen das Schildchen grob eingestochen punktirt, fast runzelig. Rücken sehr fein quer nadelrissig und sehr fein zerstreut punktirt. o %, Lin. Im südlichen Frankreich (Hyeres) von Herın vom Bruck entdeckt und Herrn Mink mitgetheilt. B. Plinthisus Lat. Pronotum länglich viereckig, vorn meist merklich breiter als hinten, der Vorderrand rundlich ausgeschweift. Kopf gross, bis zur Hälfte der kleinen Augen eingesenkt. Fühler schlankgliedrig. Vorderschienbeine von der Mitte an eingebogen, am Ende erweitert. Vorderschenkel dick, vorn unten mit 2—3 Zähnchen, a. Pronotum flachgewölbt ete. Hieher P. didentulus H.-Sch. b. Pronotum ziemlich stark gewölbt, auf dem hinteren Drittel nieder- gedrückt. Hieher die Arten: P. convexzus Fieb., Frey, P. brevipennis Lat., P. flavipes Fieb. (olim P. siculus) und P. longiecollis Fieb. 12. Plinthisus convexzus Fieb. Ganz schwarz, glänzend, unten zerstreut gelblich behaart. Pronotum vorn merklich breiter, die vor- deren %/ stark gewölbt und wie der Kopf sehr fein zerstreut punktirt, das hintere Drittel tief eingestochen länglich punktirt. Schenkel schwarz, Schienbeine schwarzbraun, ihre und der Schenkel Ende bräunlichgelb. Fusswurzel schwarzbraun, Glied 2 und 3 mit der Klaue rostgelb. Schnabelscheide pechbraun, das Ende von Glied 1—3 gelblich. Vorderschienbeine pechbraun, in der Mitte winkelig gekrümmt, am Grunddrittel unterseits gekörnt gezähnelt, dann allmälig dicker. Schild dicht und stark eingestochen punktirt, am Rande ein punktirter Bogen, nebenan geglättet. Halbdecken über %/, des Rückens lang, tief eingestochen gleichmässig punktirt, hinten schief nach innen und vorn gerade abgeschnitten, Membran rudimentär, kreisabschnittförmig, schwärzlich. Clavus mit dem Corium verwachsen (wie gewöhnlich bei unausgebildeten Halbdecken). Zwei kielförmige starke Linien sind durch drei dicht und tief eingestochene Punktreihen begrenzt, am Schild- und Schlussrand eine einfache Punktreihe, eine kurze Reihe Punkte gegen die Schlussnaht im Clavus. Fühler schwarzbraun, rost- gelb behaart. Ende des Wurzelgliedes und das Ende des 4. Gliedes rostgelb. 215 & 11% Lin. Im südlichen Russland (Sarepta). Herrn Frey- Gessner verdanke ich die Ansicht dieser Art. Zunächst verwandt und ähnlich ist: 13. Plinthisus brevipennis Latr. (eur. Hem. p. 178.3.) Schwarz, glänzend (zuweilen pechbraun). Pronotum von vorn nach hinten all- mälig schmäler, oben der Länge nach in ziemlich gleicher Ebene niediig gewölbt, dicht und fein punktirt, sehr leicht nadelrissig, auf der hinteren niedergedrückten Fläche grob punktirt, mit einzelnen länglichen Punkten, an dem Vorderrande etwas gröber punktirt. Halb- decken zwischen den drei schwachen Punktreihen mit nur wenig erhabenen Streifen. Corium ungleichmässig grob, doch nicht tief punktirt und uneben. Fühler pechbraun, das Ende von Glied 1 und 2 gelblich. Schnabelscheide braungelb, Wuırzelglied braun, am Ende gelblich. Füsse bräunlichgelb, das Wurzelglied braun. Schenkel pech- braun, die Vorder- und Mittelschienbeine bräunlichgelb, die vorderen mit den Füssen öfter lehmgelb. Hinterschienbeine braun, am Grund und Ende gelb. Trapezonotus. In diese Gattung sind zwei Arten unter den nachfolgenden gemeinschaftlichen Kennzeichen einzureihen: Schild schwarz, mit zwei gelblichen Strichen auf der Endhälfte. Fühler schwarz, Glied 3 roströthlich, am Grund und Ende schwarz. Kopf schwarz. Schenkel schwarz, die Ende röthlichweiss. Schienbeine rostgelblich, ihre Ende braun. Fussglieder 2 und 3 braun, das Wur- zelslied gelb, am Ende braun. Beide untere Kanten der Vorderschenkel mit je drei aufrechten spitzen, entfernten Zähnen, zwischen denselben sehr kurze Stifte. Fulera rostgelb. Membran schwärzlich, die Rippen breit weiss gesäumt, die Zwischenräume schwärzlich marmorirt. Körper länglich, die Brust und der ganze Hinterleib schwarz, die Pfannenseiten weisslich. Beschreibung der Arten: 14. Trapezonotus distinetus Fieb. Pronotum schwarz, glatt, hinten schmutziggelblich und grob punktirt, auf der Mitte des Seiten- randes ein Strich, auf dem Vorderrande eine Linie, und die Schulter gelblichweiss. Schild mit einer Reihe Stichpunkte an der Seite. Halb- decken weisslichgelb, beiderseits der Schlussnaht ein Streif, am Grunde des Clavus ein Strich, zwei Striche auf der Mitte des Corium, neben 216 und fast über einander, weiss. Die Rippen auf der Hinterhälfte des Corium schwarzpunktirt gesäumt. Ein grosser dreieckiger Fleck auf der Corium-Ecke, ein fast viereckiger Fleck oberhalb des Innenwinkels aus verflossenen Punkten, und der spitze Winkel der gabelig ver- bundenen 1. und 2. Rippe unter dem ersten weissen Striche, schwarz. Grund der Membran breit weiss, nahe am Innenwinkel ein rundlicher schwarzer Fleck. Beiderseits des mittleren weissen Rippenstreifes am Grunde des Zwischenraumes ein querer schwarzer, hinten ausgebissener Fleck. Die Stielchen vom Fühlerglied 1, 3 und 4 rostgelb. Körper sehr fein anliegend, seidig gelb behaart. S 21%, Lin. Aus England. Von den Herren Douglas und Scott entdeckt. Diese Art ähnelt in der Zeichnung auf den Halbdecken dem Peritrechus nubilus Fall. und P. angusticollis Sahlb., welche sich auffällig schon durch das längere, nach vorn verschmälerte Pronotum, durch diekere, ganz schwarze Fülerglieder und braune nicht fleckige Räume zwischen den weisslichen starken Rippen der Membran, nebst den generischen Kennzeichen unterscheiden. Der nächstähnliche Tra= pezonotus nebulosus ist breiter und hat schwarze Fühler. 15. Trapezonotus distinguendus Flor. Pronotum schwarz, auf der Hinterhälfte mehrere (11) gelbliche ungleich grosse Flecke in zwei Reihen; am Vorderrande zwei halbrunde Flecke gelblich. Der Hinterrand und die Seiten des Pronotum schmutzig gelblich gesäumt. Schildspitze weisslich. Halbdecken braun, das vor der Coriumecke in einen Fleck erweiterte Randfeld, der Schluss- und Schildrand, einige Flecke an der Mitte der Schlussnaht, einzelne zerstreute Punkte, ein Strich im Schlusswinkel und am Grunde des Corium, dann die Schluss- naht beiderseits schmal, schmutziggelb. Membran am Grunde mit brau- nem Bogen, am Grunde des mittleren Zwischenraumes der Rippen ein querovaler schwärzlicher Fleck. Schild und Corium zerstreut grob, letzteres auf der Mitte feiner punktirt. Clavus mit vier Reihen schwarzer Stichpunkte. Schnabelscheide pechbraun, Wurzelglied am Grund und Ende gelblich. Letzte Rückenschiene lehmgelb. Körper und Beine sehr fein anliegend weisslich behaart. g 2 Lin. Lievland. Das Original vom Herrn Dr. Flor zur Ansicht erhalten, als: Pachymerus distinguendus Flor. Rh. Lievl. I..p. 266. 24. Die Gattung 217 Beosus Am. Serv. ist durch eine neue Art aus Corsica bereichert, welche nachstehend in den europ. Hemipteren einzureihen: 1 Hinterrand des Pronotum schwarzgesäumt. Fühler, Beine und Schnabelscheide schwarz. Ueber die ganze Breite der Membran- naht eine breite im Corium eckig vorspringende schwarze Binde. Membran hell, mit grossem rautenförmigen auf der Spitze der- selben endenden schwärzlichen Fleck. . .1. B. Douglasi Fieb. — Hinterhälfte des Pronotum gelblichweiss, der Hinterrand nicht schwarz gesäumt. Im Innenwinkel des Corium ein rautenförmiger schwarzer Fleck. Fühlerglied 2, zum Theil auch 3, und die Schien- beine rostgelblich. Hieher gehören: 2. B. guadratus—3. B. saturnius. 16. Beosus Douglasi Fieb. beschreibe ich in folgender Weise: Der ganze Körper, Beine, Fühler und Schnabelscheide tief schwarz, die Pfannenränder, die Schenkelende und Grund von Fühlerglied 2 schmal weiss. Fussglieder schwarzbraun. Scheitel mit seidig weiss- haarigen Vierecken besetzt. Die Oberseite des Thieres weisslich. Auf den vorderen %, des Pronotum ein queres Parallelogramm schwarz, mit weissem Punkt auf dessen Vorderrandmitte; auf dem ausgeschweiften Hinterrande des Pronotum ein in der Mitte schmaler Saum und das Schildehen sammtschwarz. Schild- und Schlussrand des Clavus braun gesäumt, der Saum von einer Reihe schwarzer Punkte begrenzt, an der Schlussnaht beiderseits eine Reihe bräunlicher Punkte; die dunklere Punktreihe im Corium läuft auf einer bräunlichen Linie bis in den Innenwinkel. Auf der Mitte des Corium zwei schwarzbraune Linien, die innere hinten abgekürzt. Die äussere mit schwarzen Punktstichen verbindet mit der in der Mitte fast trapezförmig, am Rande in eine Spitze vorspringenden breiten schwarzbraunen Binde auf der Membran- naht. Der Raum neben dem glatten Randfelde mit einer Reihe, nach Innen mit zerstreuten, farblosen Stichpunkten besetzt. Membran weiss, durchscheinend, mit grossem rautenförmigen, nur die Spitze der Membran berührenden schwärzlichen scharfbegrenzten Fleck, auf welchem die vier Rippen deutlich schwarz. Flügel weiss. Der Rücken des Hinterleibes rostroth, am Ende schwarz. Mittelschenkel an der unteren hinteren Kante mit fünf, obere Kante mit drei kurzen Stacheln. Hinterschenkel an der unteren hinteren Kante mit sechs, die obere bintere Kante mit drei feinen Stacheln zum Ende. S 2 Lin. Aus Corsica. In Herrn Douglas Sammlung. 218 Fam. Phytocoridae. Calocoris. 17. Calocoris fornicatus Fieb. Nächst verwandt ist diese Art dem Calocoris strialellus, bei beiden sind nachstehende Kennzeichen gleich, als: Die Kerbe *) auf dem Vorderrandkiel des trapezförmigen, vom Hinterrand zur Schulter mehr abgerundeten Pronotum, dessen Hinter- rand weisslich; ein kurzer kielförmiger Ansatz an den Seiten hinter dem Vorderrandkiel, die schlankgliedrigen Fühler, deren Wurzelglied nur wenig stärker als der Vorderrandkiel, dieser aber etwas dicker als Glied 2, welches oben breit schwärzlich, Glied 3 und 4 ganz schwärzlich ist. Die zum Grunde merklich stärkeren Schienbeine, deren Ende schwarzbraun ist; die anliegende weissliche Behaarung der Ober- seite die feine, anliegende schwarze Behaarung der Beine und Fühler, der schwarze Strich und die seitlichen Bogen auf dem Scheitel, der nach innen schief aufwärts dreieckige Fleck auf der Spitze des Cuneus. Die beiden Zellen der Membran hinten mit schwärzlichem Fleck. Besondere Kennzeichen des Calocoris fornicatus sind: Einfärbig schmutzig orangegelb. Die Rippen des Corium, Clavus und das Randfeld weisslich, an dessen Ende ein roströthlicher Fleck. Cuneus orangeröthlich, der Grund bleichgelblich. Pronotum bräunlich, von den schmutziggelben Buckeln bis zwischen die Schultern ziemlich stark gewölbt, die Seiten mit röthlichgelbem Streif, zwischen den Buckeln hinten ein weisslicher Fleck und merklich helle Mittellinie, hinter jedem Buckel zwei braune verwaschene Flecke. Schild schwefel- gelblich, die Seiten und ein Mittelstreif orangegelblich. Membran *) Wenn auch Flor (nach der Wien. ent. Monatschrift 1862 p. 24) bei seinen Exemplaren des Calocoris striatellus keine Spur von einer Kerbe auf dem Vorderrandkiel des Pronotum selıen will (was leicht möglich ist, da er manche andere, doch deutlicher sichtbare Kennzeichen bei anderen Hemipteren trotz seiner Scharfsichtigkeit nicht gesehen, z. B. die Tarsen an den Vorderschienbeinen bei Phymata, oder die Zähnchen an der Unterscite der Vorde:schenkel bei Scoloposcelös (Aylocoris erassipes Flor.) so sehe ich bei wiederholter Untersuchung noch an 43 mir vorliegenden Exemplaren des Calocoris striatellus verschiedener Länder, die fiagliche Kerbe ganz deutlich und finde sie nur bei dem verwandten (©. fornicatus wieder. 219 schmutziggelblich, die Zellrippen bleich orangegelb, an der Binde- tippe der Zelle ein Winkelstrich weisslich. Unter der Coriumecke ein trapezoidaler Randfleck mit einem schmalen Bogen durch die Mitte der Membran, braun. Beine lehmgelb, Schenkelende orangegelb, Schienbeinende und Fussglieder schwärzlich. Unterseite schmutzigweiss- gelb. Seiten der Vorderbrust und des Hinterleibes rostgelb, in’s Braune ziehend, zwei bis drei Grundschienen braungelb, im Grundwinkel jeder Schiene ein weissgelblicher Punkt. Rücken schwarz. Connexivum orangegelb. o 4 Lin. Europa. England. In der Sammlung des Herrn Prä- sidenten Douglas. 18. Zu Calocoris striatellus ist in den europ. Hem. pag. 251, 2 zuzusetzen: Halbdecken schmutziggelb , selten orangegelb, die Rippen des Corium und Clavus hellgelblich, ausgebissen schwarzgesäumt. Schild- rand schwärzlich. Pronotum vor dem weisslichen Hinterrande mit schmaler schwarzer in der Mitte unterbrochener Binde. Hinter jedem Buckel des Pronotum zwei hinten verwaschene schwarze Flecke. Eine weitere neue Entdeckung und Beitrag zu den europäischen Hemipteren ist die von Herrn Prof. Dr. Kolenati auf dem Gipfel des Altvater in Mähren entdeckte, und mir zur Ansicht mitgetheilte, auf pag. 252 in der Schlüsselzahl 6 vor €. fulvomaculatus einzu- reihende Art ist: 19. Calocoris Kolenatü Fieb. Cuneus schwefelgelb gegen die orangegelbe Spitze verwaschen. Fühler schwarz. Wurzelglied (bei 0) braungelb, am Grunde schwarz. Oberseite bleich, sehr fein anlie- gend, weissgelblich behaart und gewimpert. Kopf und Pronotum bläulichgrün, die Stirnschwiele, Wangen, und ein verkehrt eiförniger Fleck auf dem Scheitel nebst den Augen schwarzbraun, im Nacken eine bräunliche Querlinie. Die zwei Buckel des Pıonotum schwarz- braun, über dieselben nach hinten je ein breiter rostgelblicher hinten bräunlicher Streif bis zu dem breiten roströthlichen Saum am Hin- terrande, dessen Randlinie schwarz. Schild grünlichgelb. Halbdecken bleich grünlichweiss. Schild- und Schlussrand breit verwaschen rost- gelblich, die Randlinie schwarz. Im Corium gegen den Hinterwinkel 220 ein grosser bleich-rostgelber Fleck, mit zwei merklichen bräunlichen Strichen. Membran schmutzig, die Zellen schwärzlichbraun mit lichtem Fleck an der kleinen Rippe und am Cuneus. Die kleine und die Binderippe weiss, die Umfangrippe schwärzlich. Weit unter dem Cuneus anfangend ein breiter bis nahe zum Innengrundwinkel reichen- der schwärzlichbrauner Saum, um die Zellen selbst ein lichter schmaler Bogen. Beine bleich, schmutziggelblichweiss, sehr fein be- haart. Schienbeine fein bestachelt, die Ende braun. Fussglieder schwärzlichbraun. Schenkel von der Mitte bis zu den bleichen Enden braun und verwaschen, beiderseits vom Grunde an mit einer, die Hinterschenkel auch oben, mit einer Reihe brauner Punkte. Schenkel- köpfe mit braunem Mittelfleck. Vorderbrust ockergelblich, die Pfan- nenseiten braun. Mittelbrust braun, auf der Mitte der Seiten ein gelblicher Fleck. Hinterleib rostgelb, dessen Schienen am Hinter- rande breit braun gesäumt. Rücken braungelb, an dem schmalen gelblichen Connexivum eine schwarze Linie, Endschiene schwarz, aussen wie das Afterende gelblich. Flügel rauchbraun, Ende schwärz- lich, Grund weisslich. © 3%, Lin. Aehnelt in dem robusten Bau und den schwarzen Buckeln des Pronotum und Zeichnung der Beine, dem €. pilicornis. Haltieus. 20. Halticus intricatus. Fieb. Schwarz, glänzend, schwärz- lich behaart. Vorder- und Mittelschenkel schwarz, ihre Ende schmal gelblichweiss. Kopf und alle Hüftstücke schwarz. Klauenglied schwarz- braun, am Grunde gelbbraun, Fusswurzel bräunlich. Schnabelscheide schwarz, Glied 2 an der Endhälfte verwaschen, 3 ganz gelbröthlich, Pronotum verworren runzelig, metallisch schimmernd. Schildchen runzelig uneben. Halbdecken feinhöckerig, uneben. Membran bräun- lich, die Zellrippen braun, an dem Cuneus im Winkel unter der kleinen Zelle, ein kleiner länglicher weisser Fleck. Aeussere Rand- linie der Membran schwärzlich. Rippen der Flügel bräunlichgelb. S © 1%, Lin. In Böhmen, Oesterreich, Baden. Capsus are- narius Kbm. (nicht Hahn, dessen C. arenarius Wz. Ins. Fig. 255 zu Halticus pallidicornis gehört). Gemeinschaftliche Kennzeichen der vorbeschriebenen Art, mit den beiden Folgenden sind: 221 Hinterschenkel schwarz, am Ende breit gelblich, weiss oder gelbröthlich. Flügel an der hinteren Falte mit schwarzem Längsfleck. Zunächst verwandt sind die beiden folgenden: 21. Halticus pallidicornis, unterscheidet sich aber durch: Vor- der- und Mittelschenkel schwarz, das Enddrittel oder die Endhälfte gelblichweiss. Alle Hüftstücke schwarz. Klauenglied ganz schwarz- braun. Schnabelscheide gelb, das Wurzelglied und Ende von Glied 4 schwarz. Pronotum quer nadelrissig runzlig. Schildchen fein quer nadelrissig. Halbdecken fein runzelig, uneben. Membran bleich- bräunlich, am Rande wie die Zellen etwas dunkler, Zellrippen schmutz- zig, schmal, bräunlich umschattet. Zellhauptrippe im Flügel gelblich- weiss, die Ausläufer bräunlich. H. pallicornis Fab. europ. Hem. pag. 282. 3. 22. Halticus macrocephalus. Fieb. Behaarung lang, zerstreut, schmutziggelblich mit untermischten gelblichen Schuppen. Vorder- und Mittelschenkel ganz gelblichweiss. Vorderhüften gelblichweiss, nur am Grunde, Mittelhüften ganz braun. Klauenglied gelbbraun, Ende und Klaue schwarzbraun. Schnabelscheide röthlichgelb , das Wurzelglied am Grunde und Spitze von Glied 4 schwarz. Pronotum quernadelrissig fein runzelig. Schildchen sehr fein nadelrissig. Halb- decken durch den erhöhten Grund der Haare fast gekörnt, und leicht kurz querrunzelig. Membran weisslich, die Zellen und rings um die- selben, dann der Innenrand der Membran, bräunlich. An der Corium- Ecke ein länglicher Fleck mit einem Bogen an den Zellen verbunden, braun; am Cuneus selbst unter der kleinen Zelle ein weisser Strich, Zellrippen braun. Hauptrippe und Ausläufer der Flügelzelle schwarz. Der Kopf variirt bei einem Exemplare schmutziggelblich mit schwärz- lichem Nacken. Diese Abweichung ähnelt dem H. erythrocephalus H.-S., der mir zur Vergleichung nieht mehr vorliegt. Halticus macrocephalus Fieb. europ. Hem. p. 282. 4. Corsica (Meyer-Dür). Im südlichen Frankreich mit H. pallicornis, dann um Crefeld von Herrn Mink gesammelt. Orthocephalus. 23. Orthocephalus biritlatus. Fieb. Aehnelt in Zeichnung der Halbdecken dem Orthoec. vittipennis und steht diesem zunächst, ist Wiener entomol. Monatschr. VII. Bd. 16 20 aber kleiner, durch die schwarze Fühlerwurzel und Fussglieder, braune, am Ende helle Schenkel unterschieden. Aehnelt in Färbung der Fühler und der Beine dem Manne des Orth. saltator, unterscheidet sich aber durch andere Zeichnung der Halbdecken. Schenkel braun, an den Enden schmutzig lehmgelb. Schien- beine lehmgeib, aus feinen schwarzen Punkten oberseits in zwei Reihen abwechselnd schwarz bestachelt. Corium schmutzig weisslich, vom Rande bis zur Hauptrippe ein nach hinten breiter, am Cuneus stumpf verschmälerter scharfbegrenzter Streif, und des Cuneus schwärzlichbraun, der Rand des Corium und der Clavus schwarz. Clavus schwarzbraun, zur Schlussnaht schmutzigweiss und ver- waschen. Membran getrübt, Zellrippen gelbbraun, die Umfangsrippe ausgebissen ungleich stark, braun; von der Ecke des Cuneus an, ein vorn zweizahniger, am Rande bis gegen den Grund breiter, scharf- begrenzter schwärzlichbrauner Saum; auf dem inneren hellen Raunı sieben schwärzliche Fleckchen in zwei unregelmässigen Bogenreihen, in der grossen Zelle ein oder zwei schwärzliche Punkte. Kopf, Fühler, Pronotum und Schild schwarz. Beine und Fühler behaart. Ober- seite kurz schwarz beborstet und gewimpert, bleich messinggelb be- schuppt. Körperunterseite schwarz, weissbeschuppt. JS. 2), Lin. Aus dem südlichen Russland (Sarepta). Vom Herın Frey-Gessner als Orthocephalus villipennis zur Ansicht erhalten. 24. Orthocephalus rhyparopus. Fieb. Ist unter der Schlüssel- zahl 5 auf pag. 293 der europ. Hem. einzureihen, ähnelt dem ©. saltator 9 und ©, mehr noch im Baue dem O. mutabilis Fall. Ganz schwarz, schwarz behaart und gewimpert, oberseits gelb- lichweiss beschuppt. Beine ganz schmutzigweiss, lang behaart, die Schienbeine und Fühler abstehend schwarzborstig. Schnabel schwarz, Wurzelglied schwarzbraun. Fussglieder und Ende der Schienbeine schwarz. Pronotum hinten fein querlinig nadelrissig. (Männchen) Halbdecken vollkommen, durchscheinend schwärzlichbraungelb , das schmale Randfeld und der langdreieckige stumpfe Cuneus schwarz. Membran bleich goldbräunlich, durchsichtig, Zellrippen bräunlich, aus dem hellen Winkel unter den Zellen entspringt schief abge- schnitten der schwärzlichbraune, breite an die Hälfte des Innenrandes reichende Saum. Fühler schwarz, Wurzelglied schmutzig, Grund und Ende schwärzlich. “(Weibchen) Halbdecken unvollkommen, uneben durch die kleinen Höcker der Haarwurzeln, ohne Membran, mit ver- 223 wachsenem Clavus und durch den Randeinschnitt angedeutenen kurzen niedergedrückten Cuneus. Decken aussen unter fast rechtem Winkel bis auf die vorletzte Rückenschiene reichend, nach innen zur Clavus- spitze fast gerade, schief geschnitten, bilden zusammen einen recht- winkeligen Ausschnitt. Fühlerglied 1 und 2 schmutzig weisslich; 4 am Grunde, 2 am oberen Drittelglied 3 und 4 ganz schwarz. d 25/, Lin. © 2!/; Lin. Aus dem südlichen Russland (Sarepta). Herr Frey-Gessner. 25. Orthocephalus Freyi. Fieb. Ist in den europ. Hem. pag. 293 unter Schlüsselzahl 8 einzureihen: Ganz schwarz, matt. Kopf weisslich beschuppt. Pronotum, Schild, die über 1/; des Rückens langen hinten gerade abgeschnittenen Deckenrudimente, und der gelblichweiss gerandete Hinterleib, dicht goldschuppig bekleidet. Fühler und die ganzen Beine tief schwarz, fein schwarz behaart, mit einzelnen abstehenden schwarzen Borsten. Auf dem Scheitel an jedem Auge ein Bogen — das spitze Joch- stück — ein breites Band über die Wangen, welches aufwärts gegen das Auge verschmälert ist, und vorn um das Auge biegt, weiss. Die Ränder der Hüftpfannen, Hinterecke der Vorderbrust, das Stigma und die Mitte der Mittelbrust weissgelblich. Die Vorder- und Mittel- schienbeine an der inneren Seite, die Hinterschienbeine an der äusseren Seite und Endhälfte innerseits schwarz bestachelt. Auf dem Scheitel zwischen den Augen zwei flache Gruben, Auf dem Pronotum vor jedem der zwei Buckel ein grosser Stichpunkt. Auf dem Kopfe vorn einige, von der Mitte nach aussen und vorn geschwungene feine Furchenlinien. Auf dem Pronotum hinten, beim Mann, deutliche glatte Querrunzeln, die beim Weibe weniger deutlich sind. Das Schildchen bei beiden Geschlechtern fein querrunzelig. Die Decken- rudimente chagrinirt. Der Körper beim Mann ziemlich gleichbreit, beim Weibe nach hinten stumpfeckig. erweitert. Afterstück des Mannes stark nach unten herabgewölbt, die Oeffnung an dem herab- gebogenen Hinterleib daher. weit nach unten gerückt. Die Fühler- wurzel beim Mann etwa so lang als das Pronotum mit. dem halben Scheitel, beim Weibe etwas kürzer, nur so lang als das Pronotum. 3 1%, @ 15% Lin. Im südlichen Russland (Sarepta). Dem Herrn Frey-Gessner verdanke ich die Ansicht mehrerer Exemplare, und die Mittheilung eines Pärchens dieser Art, dessen Weibchen jenem des. ©. signatus gleicht, von welchem der Mann noch nicht bekannt ist, 18J0 de 16% 224 Atracetotomus. 26. Atractotomus punctipes Fieb. ist in den europäisch. Hem. unmittelbar hinter dem sehr ähnlichen A. tögripes einzureihen auf pag. 295. Ganz schwarz, matt schimmernd, abstehend schwarz behaart und gewimpert, oberseits mit feinen silberweissen Schuppen ziemlich dicht belegt. Schienbeine weissgelblich, dicht, fein, schwarz behaart, grossentheils aus schwarzen Punkten schwarz bestachelt, die Schien- beinende, eine Linie am Grunde unterseits, und die Fussglieder schwarzbraun. Fühlerglied 1 und 2 schwarz, schwarz behaart, Glied 3 und 4 gelblichweiss, weisslich behaart. Membran schwärzlich, die dünnen Zellrippen schwarzbraun, die Umfangrippe beiderseits schmal weisslich gesäumt, unter der kleinen Rippe ein merklich heller kleiner Fleck, rundlich. Aeussere Hälfte der Membran von den Zellen herab schwärzer, innerwärts gerade begrenzt. Kopf gross, spitzig. Fühler- wurzel keulig, mit dem Kopfende gleich, &lied 2 dick spindelig auf- getrieben, kurz, etwa noch einmal so lang als das Wurzelglied, der wulstige Nacken bleich. Schenkelende weisslich. Corium durchscheinend schwarzgelblich, der Rand und der Cuneus lederartig schwarz. Das Corium hinten etwas erweitert, von dem ausgebogenen Cuneus durch eine Kerbung geschieden. Die Membran hinter dem Cuneus zuge- rundet, bildet mit diesem einen seichten Ausschnitt. o 2 Lin. Aus dem südlichen Russland. Von Herrn Frey- Gessner zur Ansicht erhalten. 27. Atractotomus pini Douglas, Scott. Zunächst verwandt und ähnlich (aber kleiner) dem A. oculatus. Kbm. d. Kopf, Pronotum, Schild und Augen schwarz. Halbdecken gelb- lichbraun, Fühler gelblich, weisslich behaart. Oberseite aufgerichtet kurz schwarzborstig, und ziemlich dicht weiss beschuppt. Körper braun. Die ganze Membran gleichmässig schwärzlich. Zellrippen lehmgelb. Im Winkel von der Cuneusecke bis zur Zellecke ein grosser querer, hinten ausgeschweifter weisser Fleck, gleichsam aus zwei halbrunden gleichgrossen verflossen. Schenkel und Hüften braun, Ende weisslich. Schienbeine schmutziggelb, am Ende bräunlich, be- sonders die mittleren und hinteren aus schwarzen Punkten, schwarz bestachelt. Füsse gelblich, das Klauenglied schwärzlich, am Ende, und die Klaue schwarz. (JS) Fühlerwurzel braun, Glied 2 schwach walzig, nach oben nur wenig dicker, und schmutziggelb, am Grunde 223 schwärzlich. Schienbeine bleich, bräunlichgelb. (@) Fühler bleich schmutzig gelblich wie die Schienbeine, das Wurzelglied bräunlich. Glied 2 stabförmig, nach oben allmälig dicker. Hüften und Schenkel bräunlich. Schnabelscheide braun, Glied 2 am Ende, 3 an der End- hälfte, 4 am Grunde schmutzigweisslich. S Länglich, parallel, 42/4 Lin. © oval. 1%, Lin. Aus Eng- land, ein Pärchen verdanke ich Herrn Präsidenten Douglas. 28. Atractotomus oculatus Kbm. dJ. (Capsus. — Capsini v. Wiesbaden, spec. 123. — A. albipes © Fieb. Crit. spec. 18.) unterscheidet sich von dem Vorigen durch die Grösse, d 11, e1lı bei gleicher Körperform der Geschlechter, in beiden Arten, und noch durch Folgendes: Fühlerwurzel bei beiden Geschlechtern schwarz, und wie das zweite Glied schwarz behaart. Fühlerglied 2 beim Mann schwarz- roth, dünnspindelig; Glied 2 beim Weibe dickspindelig, jedoch nicht aufgetrieben, und schwarz. Glied 3 und 4 bei beiden Geschlechtern weisslich, hell behaart. Membran schwärzlich , die Zellen dunkler, und so dunkel wie die innerwärts verwaschene äussere Hälfte der Membran von den Zellen herab. Im Winkel an der Cuneusecke ein weisslicher Fleck , mit einem Ausläufer unter der kleinen Zelle bis zur Zellecke. Beim Mann variirt die schwarze Farbe des Kopfes. Pronotum und Schildes in schwärzlich, grün, oder erzfarben schim- mernd. Capsus oculatus Kbm. 1. c. Fühlerglied 2 rothbraun, beim Weib variirt die Oberseite in rostbraun (A. albidus). Die Schnabel- scheide variirt aus dem schwärzlichen mit bleichen Enden der Glieder 1 und 2 ins Schwarze. Oncotylus. 29. Oncotylus punctipennis. Fieb. Bleich bläulich oder grün- lichgrau. Kopf und Pronotum bei beiden Geschlechtern verschieden gefärbt und gezeichnet. Halbdecken durchscheinend, dicht bräunlich punktirt, aus jedem der — beim Weibe bleicheren und feinen Punkte, schwarz behaart. Membran bräunlich, beim Mann dunkler, — die Zellrippen weiss, unter den Zellen, beim Weib ein nach aussen offener brauner Bogen, beim Mann nur ein kleiner Bogensirich. Fühler rostgelb, die Glieder stark, die Fühlerwurzel und Glied 2 am Grunde grünlich, und wie die an der Grundhälfte gross schwarzpunktirten Schienbeine, aus den schwarzen Punkten schwarz behaart und bestachelt. Fühler und Beine fein schwärzlich 226 behaart. Endhälfte der bleichen Schienbeine einfach schwarz be- stachelt. Schenkel bleich graugelblich oder graugrünlich, hinterseits besonders zum Ende, unterseits aber ganz, ziemlich dicht und fast reihenweise schwarzpunktirt und beborstet. Schild gelblich. Fühler- glied 2 beim Manne stark, walzig, nach oben allmälig dieker, — Glied 3 stabförmig etwa 2/3 vom 2. Gliede, vierspindelig, etwa 1/, so lang als Glied 3. — (Mann) Körper länglich, ziemlich gleichbreit. Kopf und die Pronotum-Buckel grüngelblich , die Spitze des Kopfes, an jedem Auge ein dreieckiger Fleck, und die Pronotum-Buckel inner- wärts schwarz und stark punktirt. Ueber die Mitte des ganzen, hinten bläulichgrünen Pronotum eine weissliche Linie, von den Buckeln herab beiderseits ein schwärzlicher breiter, fein schwarzpunktirter Streif. Die Schlussnaht und ein Theil des Schildrandes des Clavus braun. Unterseite des Kopfes mit den Jochen und Wangen, dann die Bruststücke schwarz, matt, die Hüftpfannen aussen, das Stigma, und das Ende der Pleura schwefelgelb» Wangenplatten, Ende der Stirnschwiele und die Schnabelscheide gelblichweis, Ende der Schnabelscheide braun. Fulera und Hüften weisslich, letztere am Grunde schwärzlich. Bauch schwarz. Afterträger gelb. — (Weib) Kopf und Pronotum Vorderhälfte schwefelgelblich, Hinterhälfte bleich- gelb. Die grossen Buckel bräunlich umschattet. Die erhabene Mittel- linie des Pronotum bleich. Rand des Corium und Cuneus rostgelb- lich. Unterseite einfärbig bleichgelb. 3 1%Lin. © 2 Lin. Aus dem südlichen Russland. Sarepta. In der Sammlung des Herrn Frey-Gessner. Tinicephalus. 30. Tinicephalus obsoletus. Fieb. Schenkel der bleich-lehm- gelblichen Beine nicht punktirt. Schienbeine fein schwarz bestachelt. Membran schwärzlich, die Zellrippen , ein lang dreieckiger Fleck in dem Winkel an der Cuneusecke mit einem schmalen Saum rings um die Zelle, weiss. Die kleine Zelle, — der grössere Theil der grossen Zelle, an der kleinen Rippe aufwärts, — ein Strich schief an dem weissen Dreieck am Cuneus mit einem. Stieeifen gerade herab (unter der kleinen Rippe) gabelig verbunden, dunkler schwärzlich, als die Membran selbst, deren Saum fein schwärzlich verwaschen. 'Länglich, Körper, Kopf und Pronotum graugrünlich, Halbdecken bleich bläulichgrau, fein weisslich behaart, Schild- und Schlussrand BD bräunlich. Schild und Fühler bleichgelblich. Schnabelscheide schmut- zig, Ende von Glied 4 schwärzlich. Klauenglied braun. Hinterleib schwärzlichgrün, Seiten breit bleich. Rücken schwarz, aussen bleich. g, o2/, Lin. Aus England. Vom Herın Douglas und Scott erhalten. Criocoris. 31. Criocoris tibialis. Fieb. Ganz schwarz, ober- und unter- seits weiss beschuppt. Die sehr fein weisslich behaarten Schienbeine und Fussglieder gelblichweiss, die Grundhälfte aller Schienbeine, deren Ende und Endhälfte des Klauengliedes schwärzlichbraun. Die spärlichen Stachel der Schienbeine schwarz. Fühler gelb, sehr fein hell behaart, Wurzelglied kurz keulig, am Grunde schwarz; Glied 2 stabförmig, allmälig nach oben dicker, Glied 3 nach oben schwärz- lich. Kopf mit verlängerter Stirne und Stirnschwiele, welche am Ende fein kurz borstig. Membran mit den Zellrippen bräunlichgelb, roth, blau und grün bandförmig irisirend, etwas unter der Uuneus- spitze anfangend ein schwarzbrauner verwaschener breiter, am Innen- rand zum Grunde verschmälerter Saum. Der Winkel am Cuneus unter den Zellen weiss. Corium an der Cuneusnaht mit feiner weisser Linie. Die Cuneusspitze gelblichweiss. Die kleine Zelle, — ein Streif an der kleinen Rippe in der grossen Zelle, und an der Um- fangrippe ein schmaler Bogen, — schwärzlich. o 11/, Lin. Im südlichen Frankreich von Herrn Mink entdeckt. Das ähnliche Weib des ©. erassicornis unterscheidet sich durch gelblichweisse Schienbeine, die nur am Ende schwärzlich sind. Durch ganz schwärzliche Membran , in welcher bei beiden Geschlechtern nur ein Winkelfleck unter den Zellen, und die Binderippe weiss ist. Der Kopf und die Stirnschwiele sind kürzer. Der ähnliche Apocremnus variabilis unterscheidetsich durch kurzen Kopf, die aus schwarzen Punkten schwarz bestachelten weisslichen Schienbeine, durch verschiedene Zeichnung der Membran, und ganz, bis in die Spitze dunklen Cuneus. Psallus. 32. Psallus Fieberi. Douglas, Scott. Oberseite orangegelb- lich, unterseits weisslich. Ganz weissgelblich behaart. Augen schwarz. 228 Cuneus am Grunde breit weisslich. Membran schwach getrübt, ohne Zeichnung. Zellrippen orangegelblich. Beine weisslich, Schenkelende oben orangegelblich. Schienbeine rings fein schwarz bestachelt. Klauenglied schwärzlich, das Ende und die Klaue schwarz. Schnabel- scheide gelblich, die Spitze schwärzlich. Fühler orangegelblich. Die Rippen im Corium und Clavus merklich dunkler gelb. 9 2 Lin. England. Vom Herrn Präsidenten Douglas mit- getheilt. Diese Art ähnelt dem Psallus vitellinus, der sich aber durch die am Grunde gezeichneten Fühlerglieder unterscheidet. Der ähnliche Psallus dimidiatus ist kleiner, mehr geröthet, hat andere Zeichnung der Membran als der vorige, und aus schwarzen Punkten schwarz bestachelte Schienbeine. Aehnelt auch den kleinen bleichen Exemplaren des Psallus varians, dessen Membran gezeichnet ist, dessen Schienen aus schwar- zen Punkten schwarz bestachelt sind. Agalliastes. 33. Agalliastes prasinus. Fieb. Ganz lauchgrün, braungelblich behaart. Cuneus am Grunde breit weisslich. Randfeld der Halb- decken schmal, durch die Rippe deutlich begrenzt. Membran schwärz- lichbraun, in dem Winkel unter den Zellen bis zur Cuneusspitze ein dreieckiger weisser Fleck, die Zellrippen dunkler als die Membran. Schenkel lauchgrün nicht punktirt. Die grünlichweissen Schienbeine (hie und da aus braunen Punkten) fast halbquirlig schwarz be- stachelt. Fussglieder schinutziggelblich. Fühler grünlichweiss. Wurzel- glied grün. Unterseite grünlich, Grundhälfte des Bauches orange- gelb. Rücken grünlich, Mitte orangegelb , durchscheinend. Schnabel- scheide gelblich. Ende bräunlich. S 1 Lin. Aus dem südlichen Russland. Sarepta. Vom Herrn Frey-Gessner zur Ansicht erhalten. In den europ. Hemipt. p. 310 ist unter Schlüsselzahl 1 zuzu- Setzem:joder run. na. ... N und entsprechend einzureihen als Sehhliche. untere ae 04 5 34. Agalliastes tibialis Fieb. reiht sich an Agalliastes Verbasei H.-Sch. der europ. Hem. p. 311. Fühlerwurzel und Glied 2 schwarz, 229 dieses am Ende, — 3 und 4 ganz gelblich. Oberseite schmutzig weiss , fein weiss behaart. Cuneus bräunlichgelb, am Grunde hell. Membran trüb, Zellrippen. weiss, die grosse Zelle bräunlich, die kleine Zelle weiss. Kopf ockergelblich, Joche, Wangen und Stirnschwiele schwarzbraun. Körper ganz schwarz. Schrabelscheide und Fulera schmutzig gelblichweiss. Hüften und Vorderschenkel schmutzig. Mittel- schenkel bräunlich. Hinterschenkel braun, beide vorn am Ende mit schwarzem Punkt. Schienbeine weisslich, die vorderen und mittleren mit 3—4, die Hinterschienbeine mit 7—8 länglichen grossen halb- bindenartigen schwarzen Flecken, auf welchen je ein schwarzer Stachel. Schienbeinende und Fussglieder schwarz. Beine und Fühler äusserst fein behaart, o 1'/; Lin. Aus dem südlichen Russland. Sarepta. In Herrn Frey-Gessners Sammlung. | Ein neuer Agalliastes (A. Meyeri Fieb.) bildet mit noch fünf anderen ähnlichen Arten eine besondere Gruppe, deren Halbdecken durchscheinend schwärzlich bis röthlichschwarzbraun sind. Kopf, Pıo- notum und Schild schwarz oder röthlichbraun. Schenkel schwarz oder deren Ende gelblichweiss oder rostroth. a. Fühlerglied 1 und 2 schwarz,. oder Glied 2 oben gelblichweiss. 35. Agalliastes evanescens Bohemann.Fieb. eur. Hem. p. 310.1. Ganz schwarz, gewölbt. Halbdecken (bisher) ohne Membran, hinten zugerundet. Schienbeine und Fussglieder rostgelb, Grundhälfte der Schienbeine und Ende des Klauengliedes schwärzlich. Spitze des Clavus und Ende des schwarzen Schenkel rostroth. Fühlerglied 1 und 2 schwarz, Glied 2 oben am Rande weiss, 3 und 4 schmutzigweiss. Schienbeine mit wenigen zerstreuten schwarzen Stacheln. J, ©. Durch Europa verbreitet. 36. Agalliastes pulicarius Fall. Hem. p. 113. 71 (Capsus). Attus Hahn Wz. Ins. Fig. 62. ©. — Fieb. eur. Hem. p. 312. 7. Schwarz, Halbdecken sammt Clavus durchscheinend schwarzbraun. Membran ganz gleichmässig dunkel rauchbraun, Zellrippen schwarz- braun, Schienbeine gelblichweiss, oberseits aus schwarzen Punkten schwarz bestachelt. Klauengliedende schwärzlich. Fühlerglied 1 und 2 schwarz, 1 am oberen Rande, 2 oben breit gelblichweiss, Glied 3 und 4 ganz gelblichweiss. (Mann) Schenkel schwarz, die Ende bleich. (Weib) Schenkel schmutzig, Grundhälfte braun; am Ende hinterseits 230 auf den mittleren Schenkeln ein — auf den Hinterschenkeln an der vorderen und hinteren Seite ein schwarzer Punkt. Im Nacken eine bleiche Linie. d, ©. Durch ganz Europa. 37. Agalliastes Kolenatü Flor. Rh. Lievl. I. pag. 585. 68. (Capsus). Halbdecken vollkommen, durchscheinend braunröthlich, Cuneus schwarzbraun. Schenkel, Schienbeine, das Klauenglied, dann Fühlerglied 1 und 2 ganz schwarz. Fussglied 1 und 2, Fühlerglied 3 und 4 gelblichweiss. Membran rauchbraun, die Zellen dunkler, die Zellrippen hell, an der Membrannaht des Cuneus eine weisse Linie. Schienbeine schwarz bestachelt. 9, © 11%, Lin. In Lievland. 38. Agalliastes nigritulus Zett. F. Lapp. pag. 276. 31. (Phy- tocoris). Flor. Rh. Lievl. I. pag. 599. 79. (Capsus). Halbdecken durchscheinend gelblichbraun, Randfeld und Cuneus schwärzlich, an der Cuneusnaht des Corium ein weisslicher Rand. Schenkel schwarz, Ende weissgelblich. Schienbeine gelblichweiss, aus schwarzen Punkten, oberseits fast zweireihig halbquirlig schwarz bestachelt. Fussglieder 1 und 2 gelblichweiss, 3 braun. Fühlerglied 1 und 2 ganz, 3 nur am Grunde schwarz. Membran rauchbraun, die grosse Zelle dunkler. Zellrippen weiss, die kleine Zelle mit einem dreieckigen Fleck bis unter die Öuneusspitze verbunden, weiss. g 11,—1'/, Lin. In Lappland und Lievland. b. Fühler ganz bleichgelblich, oder bleichgelblich Gied 1 ganz, 2 nur am Grunde schwarz. 39. Agalliastes modestus Meyer. — Fieb. eur. Hem. p. 312. 8. — Capsus Meyer Rh. sp. 40. T. 3. F. 5 nicht naturtreu. — €. gracilicornis Schltz. Schles. Ges. Arb. u. Veränd. 1864. — €. atropurpureus Kbm. Capsini sp. 150. — C. pitiophilus Flor. Rh. 1972997. 40. Fühler ganz bleichgelblich. Röthlichbraun. Kopf und Pronotum dunkler. Randfeld und Cuneus schwarzbraun, am Grunde des Cuneus nahe am Einschnitt ein kleiner lichter Fleck. Membran mit den Zellen und Zellrippen gleichmässig schmutzig. Zellrippen beiderseits braun gesäumt. Schenkel röthlichbraun. Ende bleichgelblich. Schienbeine und Fussglieder bleichgelblich. Schienbeine einfach schwarz bestachelt. Hinterschienbeine an der Grundhälfte braunröthlich. 9, go 1—11% Lin. In Europa verbreitet. 231 40. Agalliastes Meyeri Fieb. Fühlerwurzel schwarz, die übrigen Glieder gelblichweiss, nur Glied 2 am Grunde schwarz. Halbdecken gelblichbraun durchscheinend, Randfeld und Cuneus schwarzbraun, am Grunde des Cuneus ein bleicher Querfleck. Membran bleich schwärzlichbraun, Zellen braungelblich und dunkler, in der grossen Zelle ein weisser länglicher Fleck am Cuneus. Zellrippen braun, um die Zellen ein breiter heller Bogen. Kopf, Pıonotum, Schild und Körper schwarz. Schenkel schwarz, Ende bleichgelblich. Schienbeine bleichgelb, an der Oberseite halbquirlig fein bräunlich bestachelt. Fussglieder bleichgelblich, Klauengliedende braun. g, © 1%; Lin. Unter Agalliastes modestus aus der Schweiz von Herrn Meyer-Dür, aus Crefeld von Herrn Mink erhalten, in Böhmen um Prag von mir gesammelt. Die Behaarung der vorbeschriebenen 6 Arten ist weisslich. Fam. Macropeltidae. Strachia. 41. Strachia cognata Fieb. hat die ovale Form des Körpers und die Form des Kopfes der Strachia dominula Harr. (nicht Scopoli) und ähnelt einer Varietät derselben, bei welcher der schwarze vier- eckige Fleck jeder Seite der Oberfläche des Pronotum, hinten tief ausgeschnitten ist. Rücken stahlblau mit violettem Schimmer. Unterseite und Beine schwarz mit stahlgrünem Glanz. Der Hinterleibrand mit einem Vor- sprung der Zeichnung am Hinterrand jeder Schiene des Bauches und Rückens roth; die letzte Schiene beim Mann mit quer-sechseckigem vorn ausgerandetem rothen Fleck. Pronotum flachgewölbt, ohne Quer- eindruck, roth, vorn und an dem Vordertheil der Seiten bis an den rothen Randkiel schwarz, mit vier fast gleichbreiten, vor dem Hinter- rande abgekürzten und gestutzten schwarzen Ausläufern;, an den Seiten hinter der Schulter ein schwarzer Randstrich. Oberseite des Pronotum grob, hinten fein eingestochen punktirt, gegen den Hals- winkel eine dreieckige platte Wulst mit kleiner gebogener Grube; an der Halsecke ein kleiner Zahn. Der gerade Seitenrand kielförmig, an der schmalen stumpfen Schulter verlaufend. Kopf schwarz, meist mit rothem Rand; die Jochstücke und die Stirnschwiele querrunzelig und eingestochen punktirt. Fühler schwarz. Schild schwarz, die Seiten auf der Mitte und querüber fast runzelig grobpunktirt, am Grunde 232 fein punktirt; die Spitze und hinter der Mitte ein kleiner Bogenstrich aufwärts nach innen roth. Halbdecken schwarz, mit schwachem metal- lisch-grünem Schiller, die Randlinie, der Grund des Randfeldes, im Corium an der Mitte der Hauptrippe ein halbovaler, am Ende der- selben ein schiefer Fleck, blutroth oder gelbroth. Das Randfeld und Grund des Coriums gröber punktirt als die übrige Fläche. Membran tiefbraun, die Rippen dunkelbraun, schmal lichter gesäumt; der Rand ziemlich breit schmutzigweiss gesäumt. Sg 31%. In den Pyrenäen vom Herın Mink entdeckt. 42. Strachia cyanea Fieb. Rein Blau. Kopf, Pronotum und Schild schwärzlichblau, metallisch grün schimmernd. Rücken blutroth, die Schienen an den Seiten, die vorletzte Schiene auf der Mitte, die letzte Schiene und der Afterdeckel ganz schwarz. Connexivum schwarz- grün, der Rand und an den Einschnitten ein Strich weissgelblich. Unterseite rein blau, glänzend, an den Seiten grob, übrigens sehr fein zerstreut punktirt, jederseits gegen die Mitte auf der 2. bis 5. Schiene ein hellrother, innen am Hinterrande zahnförmig vorspringender Streif; letzte Schiene schwarzblau, rothgelb gerandet. Pronotum zerstreut grobpunktirt, vorn ein breiter Querwulst bis in die Halswinkel gebogen und erweitert, daselbst oben ein Grübchen, Hinterhälfte des Pronotum quergewölbt. Die Seiten des Pronotum gerade, vorn breit aufgerichtet, zur Schulter verschmälert, der Randkiel meist weisslich. Schild grob punktirt, querrunzelig, mit merklichem Mittelkiel, die stumpfe Schild- spitze herabgedrückt. Halbdecken grobpunktirt, besonders im Rand- feld sehr tief und gröber punktirt, der Rand vom Grunde zur Mitte gerade, mit aufgeworfenem Kiel, dann unter sehr stumpfem Winkel eben zur Ecke. Membran tief rauchbraun, metallisch grün bronze- artig glänzend, Rippen dunkelbraun. Flügel bräunlich, die Rippen schwarz. Kopf vorn trapezförmig, fast gestutzt, der Rand kielförmig aufgeworfen. Schnabelscheide schwarz. Fühler und Beine schwarz, stahlgrün schimmernd. © 3 Lin. Von Herrn Mink in den Pyrenäen gesammelt und mir als Strachia lineola Bärensp. mitgetheilt, welche sich aber durch gefleckte und gezeichnete Ober- und Unterseite, den schwarzen Rücken und gefleckte Beine unterscheidet. 233 Fam. Cydnidae. Cydnus. 43. Cydnus aciculatus Fieb. ist verwandt und ähnlich dem Cydnus punctulatus Costa. (€. Helferi Fieb. der eur. Hem.) Beide sind in Form des Körpers gleich. Die Fühler pechbraun, in Länge und Stärke der Glieder bei beiden gleich, mit gleicher Lage der Grübchen für die Borsten auf dem Kopf, Pronotum, und dem Rande der Halbdecken. Beine schwarz bis pechbraun. Fussglieder gelb. Schnabel pechbraun. Kopf, Pronotum und Schild schwarz, seltener pechbraun oder rostbraun, bei nicht ausgereiften Exemplaren. Kopf fein punktirt, an den Seiten fein nadelrissig. Seiten des flach- gewölbten, querüber auf der Mitte eingedrückten Pronotum, bis zu dem Grübchen schief nadelrissig fein runzelig; Hinterhälfte nieder- gedrückt, fein punktirt, mit zwei merklichen Querschwielen über die ganze Breite, zwischen welchen je eine feine Querlinie. An dem Aus- schnitt vorn am Pronotum eine eingedrückte Furchenlinie gegen jedes Grübchen, vom Ausschnitt über die Bogenlinie fein nadelrissig. Corium hinten feiner punktirt als vorn, die Hauptrippe mit den zwei sie begleitenden Punktreihen vor der Membrannaht endend. Membran braungelblich, ein breiter Grundstreif und die Grundhälfte von drei Rippen, dann der Saum breit weisslich; zwischen dem ersten und zweiten lichten Strich ein brauner verwaschener Fleck. o 11, Lin. Um Crefeld von Herrn Mink entdeckt. 44. Cydnus punctulatus Costa. Gent. Reg. Neap. 2. 188. T.5. Fig. 11. — Cydnus Helferi Fieb. eur. Hem. p. 364. 6 unterscheidet sich vom Vorigen durch Nachstehendes: Kopf ziemlich stark punktirt. Pronotum flachgewölbt ohne Quer- eindruck auf der Mitte, die Seiten bis gegen die Schulter stärker, die Hinterhälfte und besonders die Mitte des Pronotum fein und zer- streut punktirt. Die Hauptrippe des Corium mit den zwei Punktreihen bis an dieMembrannaht reichend. Membran gleichfärbig, bis an den Rand bräunlich; Grund hell, auf der Grundmitte der braunen Färbung ein dunkler brauner Querfleck, nach innen drei merkliche Rippen braun, 234. Verzeichniss der beschriebenen Arten. (Die durchschossen gedruckten sind neu.) Corisa. 1. lugubris Fieb. . coxalis Fieb. . Mayri. . selecta. Fussi. . Rogenhoferi. oa mwm Aradus. 7. aterrimus. Orthostira. 8. coneinna. 9. cervina Germ. d platychila Fieb. Salda. 10. Gamma. Plinthisomus. 41. minutissimus Mink. Plinthisus. 12. convezus. 13. brevipennis Lat. Trapezono£us. 1k. distincetus. 15. distinguendus Flor. Beosus. 16. Douglasi. Calocoris. 17. fornicatus. 18. striatellus F. 419. Kolenatii. Halticus. 20. intricatus. arenarius Kbm. 21. pallidicornis L. 22. macrocephalus. Orthocephalus. 23. bivittatus. 2%. rhyparopus. 25. Freyi. Alractotomus. 26. punctipes. 27. pini Dougl. Scott. 28. oculatus Kbm. Oncotylus. 29. punctipennis. Tinicephalus. 30. obsoletus. Criocoris. 31. tibialis. Psallus. 32. Fieberi Doug). Agalliastes. 33. prasinus. 34. tibialis. 35. evanescens Boh. 36. pulicarius Fall. 37. Kolenatiü Flor. 38. nigritulus Zett. 39. modestus Mey. atropurpureus Kbm. gracilicornis Schlz. pitiophilus Flor. 40. Meyeri. Strachia. 41. cognata. 42. cyanca. Cydnus. 43. intricatus. 4A. punctulatus Cost. Helferi Fieb. ———8509— 235 Acmastes Haroldii Schaum, eine für die europäische Coleopteren-Fauna neue Gattung und Art aus der Familie der Carabiden. Bei Gelegenheit des Ordnens der Carabicinen des k. k. zoolog. Cabinetes kam mir ein Käfer unter die Hand, welchen ich in dieser Familie in keiner von Lacordaire aufgeführten und sonst beschrie- benen Gattungen einzureihen vermochte, obwohl dessen Verwandtschaft mit Daptus Fisch. in der Rippe der Cratocerides Lac. nicht zu verkennen war. Bei Gelegenheit einer an Herrn Prof, Dr. Schaum in Berlin im Monate März 1. J. gemachten Sendung schloss ich unter mehreren anderen Determinandis auch diesen Carabiciden bei, welcher laut Originalbezettelung von Herrn J. Natterer auf seiner Reise nach Brasilien zweifelsohne im südlichen Spanien gesammelt worden war. Der geehrte Herr Doctor, welcher die Carabiden-Familie zum Hauptgegenstande seiner Jüngsten entomologischen Studien erwählte, bestimmte diesen Käfer als Acmastes Haroldii sibi, neue Gattung und Art, auf ein einzelnes, in Freiherrn v. Harold’s Sammlung zu München befindliches, aus Mogador stammendes Exemplar begründet, und im Journal of Entomology Nr. VIII, 1863 beschrieben und ab- gebildet daselbst Vol. II, pl. IV. Ich führe diessfalls die eigenen Worte aus Herrn Dr. Schaum’s Briefe, ddo. Berlin, 1. Mai 1864, hier an. Sie lauten: „Das Acinopus-artige Thier Nr. 315 ist doch wohl nicht aus „Spanien, sondern von Mogador. Dort wenigstens fing Harold „das allerdings viel grössere Exemplar, das ich als Acmastes „Haroldii in der beifolgenden Broschüre (ein Separatabdruck aus „oberwähntem Journale) abgebildet habe.“ Da es nun keinem Zweifel unterliegt, dass das fragliche Exem- plar, welches sich zu Jedermanns Ansicht in der k. k. Museal- Sammlung aufbewahrt befindet, von Herın J. Natterer in Süd- spanien gesammelt wurde, indem: 1. Derselbe auf seiner Reise nach Rio sich einige Zeit in der Gegend von Algeciras auflielt und die Ergebnisse seines dortigen Fanges einsendete, worunter sich auch das fragliche Exemplar befand. 2. Derselbe die afrikanische Nordküste weder auf seiner Hin- noch Rückreise berührte. 236 3. Das in Frage stehende Stück auch von der Hand des Herra Vorstandes des zoolog. Hofcabinetes, Dr. L. Redtenbacher, welcher damals noch Assistent an dieser k. k. Hofanstalt war, mit „Natt. Hisp.“ bezettelt erscheint. 4. Dasselbe ganz ordnungsmässig durch die rechte Flügeldecke, u. z. auf einer Wiener Insectennadel, wie sich deren Natterer überhaupt zu bedienen pflegte, gespiesst erscheint, mithin auch die mögliche Einwendung hinwegfällt, dass derselbe dieses Stück in Spa- nien durch Tausch oder Kauf acquirirt haben könne, glaube ich die eingangs aufgestellte Behauptung mit Fug und Recht aufrecht erhalten zu können, dass ohne alle Zweifel dieses Exemplar in Südspanien gefangen, daher diese interessante neue Gattung und Art der euro- päischen Coleopteren-Fauna beizuzählen sei. Abgesehen von den eben erwähnten schlagenden Gründen, welche diese Annahme rechtfertigen, sprechen auch noch Analogien dafür. Welchen Fachgelehrten ist nicht die grosse Uebereinstimmung der nordafrikanischen mit der südeuropäischen Insectenfauna bekannt, welche sich notorisch näher steht als selbst die süäd- und nordeuropäische. Endlich deutet die Zwerghaftigkeit des in Frage stehenden, kaum 6 Linien langen Exemplares, gegen den marokkanischen von 91/, Linien Länge, gleichfalls auf eine, wahrscheinlich durch die wohl um ein Paar Breitengrade nördlicheren Fundort bedingte Verküm- merung dieses Thieres hin, welches übrigens, ausser der geringeren Grösse in nichts vom typischen Exemplare abzuweichen scheint, wie Dr. Schaum’s unzweifelhafte Bestimmung und die Vergleichung seiner Beschreibung und trefflichen Abbildung zur Genüge erweisen. Der süddeutsche Entomologe. —-— es. 2. — Anzeige. Tafel 1 —3 des diessjährigen Bandes sind nebst allen Schmetterling- tafeln der früheren Jahrgänge a 5 Silbergroschen per Blatt zu haben, wenn uns der Betrag directe und franco zugeht. Im Buchhandel muss der Preis bedeutend erhöht werden. Die Redaction. Verantwortl. Redacteure u. Herausgeber : Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Carl Veberreuter, Alserstrasse Nr. 24. WIENER Entomologische Monatschrift. Redaction und Expedition: In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 20. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 8. VIII. Band. August 1864. Die österreichischen Hemerodromia-Arten. Von Director Dr. H. Loew in Meseritz. Die Gattung Hemerodromia wird gegenwärtig gewöhnlich, und zwar nicht mit Unrecht, auf diejenigen Arten der Meigen’schen Gattung Hemerodromia beschräukt, welche nur eine ganz kurze Fühler- borste besitzen, und bei denen sowohl die dritte als vierte Längs- ader gegabelt sind. Ich nehme sie hier in demselben Sinne, da die von Herrn Bigot vorgenommene weitere Zerlegung derselben bei der geringen Anzahl der bisher bekannt gewordenen Arten für jetzt noch völlig entbehrlich ist; sollte sich die Artenzahl sehr vermehren, so wird die Annahme kleinerer Gattungen zweckmässig werden. Diejenigen Arten, von denen ich österreichische Exemplare besitze, lassen sich leicht in folgender Weise übersehen: I. Discoidalzelle vorhanden. sp. 1. precatoria Fall. ll. Discoidalzelle fehlt. A. Analzelle vorhanden. spec. 2. nigriventris n. Sp. B. Analzelle fehlt. a. Vierte Längsader gabelt sich ziemlich weit jenseits der Mündung der zweiten Längsader. sp. 3. raptoria Meig. Wiener entomol. Monatschr. VIIL. Bd. 17 b. Vierte Längsader gabelt sich ein wenig vor der Mün- dung der zweiten Längsader. 1. Schildchen gelb. sp. 4. oraltoria Fall. 2, Schildehen sammtschwarz. sp. 5. unilinealta Lett. ’ Beschreibung der Arten. Sp. 1. Hemerodromia preeatoria Fall. J et @. — Alae cellulis discoidali et anali praeditae. — Long. corp. 1% —2Yz lin. — long. al. 114 5— 21, lin. Synon. Tachydromia precatoria Fall. Emp. 10. 12. Hemerodromia precatoria Walk. Br. Dipt. I. 143. 1. var. 1. Tachydromi« precatoria Fall. Emp. 34. 12 (maximä ex parte). Hemerodromia precaloria Zett. Dipt. Sc. I. 266. 7. var. 2. Hemerodromia monostigma Meig. III. 62. 1. Hemerodromia precatoria Meig. Ill. 63. 2. Hemerodromia monostigma Zett. Dipt. Se. I. 267. 8. Hemerodromia monostiygma W alk. Br. Dipt. 1.143. !- var. 3. Hemerodromia melanocephala Hal. Ent. Mar. I. Hemerodromia flavella Z4ett. Ins. Lapp. 543. 4. Hemerodromia flavella Walk. Br. Dipt. I. i44. 3. Das ausgefärbte Insect. — Kopf schwarz, von weisslicher Bestäubung grau; das schmale Gesicht schneeweiss, so dass die Grundfarbe nicht zu ermitteln ist; der Rüssel und die Taster blass- gelblich, ersterer an der Spitze gewöhnlich gebräunt oder geschwärzt. Fühler weisslich oder weissgelblich, in der Regel, doch nicht immer an der Spitze in verschiedener Ausdehnung geschwärzt. Der ganze Thorax schwarz, aber von ziemlich weisslicher Bestäubung aschgrau, wenn man den Thoraxrücken von vorn oder von hinten beleuchtet; so zeigt sich eine ansehnliche, graulichweisse Mittelstrieme, welche jederseits von einer äusserst breiten, schieferschwarzen Stiieme ein- gefasst wird. Schildchen und Hinterrücken mit dem übrigen Thorax gleichfärbig. Oberseite des Hinterleibs schwarz oder schwarzbraun, nur der Hinterrand des letzten, bei dem Weibchen zuweilen auch des vorletzten Abschnitts schmutzig weisslich; der Hinterrand der übrigen Abschnitte hat eme helle Bestäubung, welche aber nur bei günstiger Lage gegen Licht und Auge und nur gegen den Seitenrand des HUinterleibes hin sichtbar wird, so dass dann die schwarze Färbung der Oberseite am Hinterrande jedes Segments einen hellen Einschnitt zu haben scheint, welcher in der Wirklichkeit nicht vorhanden ist. Bauch im Leben stets weisslich, nach dem Trockenwerden oft gelb- bräunlich. Das Hypopygium des Männchens in der Regel ganz schwarz, indessen der Wulst, welcher an der Unterseite den Anfang desselben bildet, oft bräunlichgelb oder weisslich. Die Legröhre des Weibchens schwarz. Beine hell weissgelblich; die beiden letzten Fussglieder braun oder schwarz. Flügel glasartig, mit deutlicher Anal- und trapezoidaler Discoidalzelle; das Randmal schwarz, kurz, fast rund, das Ende der Marginalzelle ausfüllend; das äusserste Ende der zweiten Längsader bildet einen Bogen von starker Krümmung; Adern schwärzlich, nur an der alleräussersten Flügelbasis gelblich. Man findet von dieser überall gemeinen Art fast eben soviel unausgefärbte als ausgefärbte Stücke. Es lassen sich nach dem Grade der Ausfärbung ziemlich gut, wie ich es oben gethan habe, drei Varietäten derselben unterscheiden. Zur unausgefärbtesten oder dritten Varietät rechne ich alle diejenigen Stücke, bei denen das Randmal mit der übrigen Flügel- fläche gleichfärbig und der Thorax ganz gelb ist. Diese Art hat zuerst Haliday, der sie im 1. Bande des Entomological Magazin als Hemerodromia melanocephala beschreibt, als eigene Art unter- scheiden zu müssen geglaubt und in der That mit gewohnter Scharf- sichtigkeit dasjenige Merkmal aufgefunden, welches am meisten zu seiner Ansicht zu berechtigen scheint. Es läuft nämlich bei diesen Stücken die zweite Längsader nicht so bogenförmig in den Flügel- rand aus, als bei den oben beschriebenen ausgefärbten Stücken. Zu diesem Unterschiede lassen sich noch folgende hinzufügen: Die Flügel sind schmäler, die Flügeladeın sehr blass gefärbt, das ebenfalls vor- handene aber farblose Randmal ist länger und die Körpergrösse geringer; auch sind gewöhnlich die Vorderschenkel etwas weniger dick. Alle diese Unterschiede aber erweisen sich bei näherer Unter- suchung als unhaltbar. Die geringere Körpergrösse ist im Leben gar nicht vorhanden, sondern tritt erst nach dem Vertrocknen durch das stärkere Zusammenschrumpfen dieser stets unreifen Stücke ein. Eben so haben die Flügel im Leben vollkommen diejenige Gestalt, welche sie bei den ausgefärbten Exemplaren haben. Die bei den unreifsten 17 “ 240 Stücken fast ganz farblosen Flügeladern sind bei etwas weniger unreifen in der Nähe der Flügelspitze, zuweilen auf der ganzen zweiten Hälfte des Flügels gebräunt oder schwärzlich gefärbt. Die grössere Länge des Randmals hat mich lange im Zweifel erhalten, ob diese Varietät nicht doch als eigene Aıt zu betrachten sei. Der Umstand, dass die Länge des Randmals bei verschiedenen Stücken verschieden, und zwar bei den unreiferen stets grösser ist, nimmt meines Erachtens auch diesem Merkmale seine specifische Bedeutung. Ich bin fest überzeugt, dass sich sowohl die verschiedene relative Länge und verschiedene Färbung des Randmals, als auch der Unter- schied in der Krümmung des äussersten Endes der zweiten Längsader auf folgende Weise erklären. Das Randmal enthält bei den aus- schlüpfenden Exemplaren den Rest der Flüssigkeit, welche vor dem Ausschlüpfen die beiden Flügelmembranen von einander trennt, bei der fortschreitenden Reifung des vollkommenen Insects schliessen sich diese beiden Membranen von der Basis des Randmales aus noch inniger an einander an und drängen so diesen Rest von Flüssigkeit mehr gegen die Spitze desselben hin, wo er allmälig völlig eintrocknet und dabei die braune und zuletzt schwarze Färbung annimmt. Mit dem Fortschreiten dieses Processes gewinnt das durch das Stigma aus- gefüllte Ende der Marginalzelle an Derbheit und Steifigkeit, so dass bei dem Trockenwerden reifer Exemplare die zweite Längsader die starke Krümmung ihrer Spitze beibehalten muss, welche sich bei Exemplaren mit noch weichem Randimale durch das Eintiocknen zu einem sanfteren Bogen ausgleicht. — Auch die gewöhnlich etwas geringere Dicke der Vorderschenkel kann mich in meiner Ansicht nicht wankend machen, da dieser Unterschied überhaupt ein etwas schwankender ist und da er sich ebenfalls durch die Folgen, welche das Eintrocknen unreifer Stücke haben muss, recht wohl erklären lässt. — Hemerodromia flaveola Zett. ist durchaus nichts anderes als gegenwärtige unreifste Varietät von Hemerodromia precatoria Fall. — Hinsichtlich der Ausdehnung der dunklen Färbung auf der Oberseite des Hinterleibes, des Vorhandenseins oder Fehlens einer theilweisen Schwärzung des Hypopygiums und der Legröhre, der Bräunung oder Schwärzung der beiden letzten Fussglieder weichen die Stücke gegenwärtiger Varietät unter einander vielfältig ab. — Den Uebergang zur folgenden Varietät bilden solche Exemplare, bei denen entweder das Randmal mehr oder weniger gebräunt, der Thorax- rücken aber noch ohne dunkle Längsstriemen ist; oder solche, welche 241 die beiden dunklen Längsstriemen des Thoraxrückens bereits besitzen, aber ein noch farbloses Randmal haben. Es scheint mir, als ob Hemerodromia trapezina Zett. auf Stücke letzterer Art begründet sei. Eine selbstständige Art, welche für Hemerodromia trapezina Zett. gehalten werden könnte, ist bisher in Deutschland noch nicht aufgefunden worden. Bei der zweiten Varietät ist der Thoraxrücken schon mehr bräunlichgelb gefärbt, lässt desshalb die helle Bestäubung deutlicher wahrnehmen und hat zwei schmale, ziemlich dunkelbraune, in Folge der Bestäubung grau erscheinende Längsstriemen; das Randmal ist braun, oft zum Theil schwarz. Schildchen und Hinterrücken sind entweder gelb, oder bei noch etwas ausgefärbteren Exemplaren braun, zuweilen ziemlich schwarzbraun. — Der Uebergang von dieser zweiten zur ersten Varietät ist ein allmäliger, so dass es oft schwer ist zu entscheiden, zu welcher dieser beiden Varietäten man ein vorliegendes Exemplar bringen soll, und welche derselben die Autoren bei der Anfertigung ihrer Beschreibung vor sich gehabt haben mögen. — Die Beschreibung, welche Fallen Empid. 34 von den später erhal- tenen Stücken der Hemerodromia precatoria gibt, scheint sich auf Stücke gegenwärtiger zweiten und der ersten Varietät zu beziehen Hemerodromia monostigma Meig. und precatoria Meig. scheinen mir entschieden hieher zu gehören. Hemerodromia monostigma Zett. gehört sowolıl nach Ausweis seiner Beschreibung, als nach einer grösseren Anzahl von ihm erhaltener Stücke unzweifelhaft hierher. Die erste Varietät entsteht aus der zweiten, indem zuerst Hinterrücken und Schildchen, so wie der Raum zwischen den beiden Rückenstriemen des Thorax eine mehr schwärzliche Grundfarbe an- nehmen, welche sich dann allmälig auch über die ganzen Brustseiten ausbreitet, so dass zuletzt nur die Oberseite des Thorax in der Nähe des Seitenrandes noch braungelblich gefärbt bleibt, während die helle Bestäubung dem ganzen Thorax ein aschgrauliches Ansehen gibt; das Randmal ist gewöhnlich bereits zum grössten Theile schwarz. — Ich besitze unter anderen vier Stücke dieser Varietät, von denen Zeller das eine, ich die anderen drei von Zetterstedt als Hemerodromia precatoria erhielten. Auch habe ich diese den ganz reifen Exem- plaren am nächsten kommende Varietät zweimal in copula gefunden, während mir von der zweiten und dritten nie copulirte Pärchen vor- gekommen sind. 242 Ich habe das Verhältniss so dargestellt, wie es mir nach sore- fältiger Beobachtung und Untersuchung einer sehr grossen Anzahl von Exemplaren erscheint. Zur Unterstützung meiner Ansicht kann ich noch anführen, dass ich diese Varietäten mehrmals gesellig bei einander angetroffen habe (im Juni bei Posen, im Juli bei Wernigerode und bei Salzbrunn), und dass im Baue der äusseren Genitalien der- selben kein Unterschied zu bemerken ist. Dass die drei ausführlicher besprochenen Varietäten nur eine einzige Art bilden, halte ich für absolut sicher, und dass die zuerst beschriebenen ganz ausgefärbten Exemplare ebenderselben angehören, für kaum zu bezweifeln. Sp. 2. Hemerodromia nigriventris nov. sp. 9. — Alae cellulä anali instructae, discoidali destitutae. — Long. corp. 11%, lin. — long. al. 13/, lin. Männchen. Schwarz, Kopf und Thorax von heller Bestäubung grau. Fühler gelblich, mit äusserst kurzer schwarzbrauner Borste. Augen durch das schmale gelblichweisse Gesicht getrennt. Taster gelblich. Rüssel schwarzbraun, obenauf zum Theil gelb. Der Thorax von heller, besonders auf seinem Rücken fast lehmgelblich gefärbter Bestäubung grau; in mancher Richtung zeigen sich auf dem Rücken zwei schmale, linienförmige Längsstriemen von schwärzerer Färbung, welche aber bei anderer Betrachtungsweise vollständig verschwinden. Hinterleib schwarz, auch der ganze Bauch; der Hinterrand der ein- zelnen Abschnitte ist mit sehr dünner weisser Bestäubung bedeckt, welche in den meisten Richtungen gar nicht sichtbar wird, in einer gewissen Richtung aber in der Nähe des Seitenrandes in auffallender Weise hervortritt; auch auf dem Bauche zeigt sich eine dünne weiss- liche Bestäubung, welche gegen den Hinterrand der einzelnen Ab- schnitte hin etwas dichter wird. Hypopygium schwarz. Hüften und Beine gelblich; das letzte Glied und der grössere Theil des vorletzten Gliedes der hinteren Füsse schwärzlich, das letzte Glied der Vorder- füsse nur ein wenig gebräunt. Flügel glasartig, doch bei weitem nicht so rein glasartig wie bei Hemerodromia precatoria, mit braungelb- lichen, in der Nähe der Flügelspitze mehr braunen Adern und mit der übrigen Flügelfläche gleichfarbigem Randmale; Marginalzelle nicht sehr schmal; die zweite Hinterrandszelle noch nicht 11/%mal so lang als die zweite Submarginalzelle; die Discoidalzelle fehlt und die zwischen der vierten. und fünften Längsader liegende Querader ist so gestellt, dass der drittletzte Abschnitt der vierten Längsader 243 etwas mehr als halb so lang als der vorletzte Abschnitt derselben ist; die Gabelung der vierten Längsader findet kaum etwas jenseits der Mündung der zweiten Längsader statt; die sechste Längsader und die hintere Wurzelquerader sind vorhanden und vollständig deutlich. Die Beschreibung ist nach zwei, wie es scheint, vollständig aus- gefärbten Männchen gemacht, welche ich im August bei Mürzzuschlag gefangen habe. Sp. 3. Hemerodromia raptoria Meig. J et Q. — Alae cellulis dis- coidali et anali nullis, basi cellulae posterioris secundae ab alae basi longius remotä, quam venae secundae finis. — Long. corp. 1%1a lin. — long. al. 1%, lin. Synon. Hemerodromia raptoria Meig. VI. 341. 10. Hemerodromia raptloria Zett. Dipt. Sc. I. 264. 4. Kopf schwarz, von heller Bestäubung grau. Fühler gelblich, mit schwarzbraunem Griffel, der wenig länger als bei Hemerodromia nigriventris ist. Augen auf der Mitte des Gesichts bei beiden Ge- schlechtern zusammenstossend; der über diesem Punkte liegende Theil des Gesichtes ist äusserst schmal und weiss, der unter demselben liegende Theil bildet ein ganz kleines, gelblichweisses Dreieck. Rüssel und Taster blassgelblich. Schultern und Brustseiten gelblich, der über den hinteren Hüften liegende Theil derselben schwärzlich, aber von heller Bestäubung grau. Die Oberseite des Thorax ist mit Aus- nahme der Schultern und einer ziemlich ansehnlichen gelben oder bräunlichgelben Mittelstrieme schwarz, erhält aber von der ziemlich dichten hellen Bestäubung ein ganz graues Ansehen; zuweilen zieht sich von der Schulterschwiele aus ein schmaler gelber Streif in das Schwarze hinein, was aber in Folge der die Grundfarbe verdeckenden Bestäubung nur in wenigen Richtungen wahrgenommen werden kann. Schildehen gelb oder bräunlichgelb. Hinterrücken schwarzgrau. Ober- seite des Hinterleibs braunschwarz, der letzte Abschnitt und der Hinterrand des vorletzten Abschnitts gewöhnlich gelblich, so dass sich vor dem schwarzen Hypopygium des Männchens, wie vor der schwarzen Legröhre des Weibchens ein ziemlich auffallendes gelbliches Quer- band zeigt. Der ganze Bauch ist gelblich. Beine hellgelblich; die Spitze der Füsse gebräunt, besonders diejenigen der hinteren. Flügel glasartig, aber nicht so rein glasartig wie bei Hemerodromia preca- toria, mit gelbbraunen oder braunen Adern, ohne Discoidal- und Analzelle, so wie ohne Stigma; die zweite Längsader ist erheblich 244 kürzer als bei den anderen hier beschriebenen Arten, aber etwas länger als bei Hemerodromia albicornis und liegt dem Flügelrande ziemlich nahe; die vierte Längsader gabelt sich erst weit jenseits der Spitze der zweiten Längsader und die zwischen der vierten und fünften Längsader befindliche Querader ist so gestellt, dass der dritt- letzte Abschnitt der vierten Längsader etwa halb so lang als der vorletzte Abschnitt derselben ist. Die Analzelle fehlt ganz, doch zeit sich von dem Vorderende der hinteren Wurzelquerader ein kurzes, undeutliches Rudiment und da, wo bei den vorigen beiden Arten die sechste Längsader liegt, befindet sich eine Falte, welche bei gewisser Betrachtungsweise fast wie eine Längsader aussieht. Die Beschreibung ist nach Exemplaren, welche ich für völlig ausgefärbt halte, angefertigt; ich fand das Weibchen auf dem Wiener Schneeberge; beide Geschlechter sind mir in hiesiger Gegend, wie in Schlesien, aber immer nur einzeln vorgekommen. Anmerkung. Ueber die richtige Deutung der Meigen’schen Be- schreibung kann kein Zweifel erhoben werden. Zetterstedt scheint unter demselben Namen etwas weniger ausgefärbte und ihrer Bestäubung zum Theil beraubte Exemplare beschrieben zu haben; es bestätigt mich in dieser Ansicht, die von ihm gemachte Bemerkung, dass Vorderhüften und Vorderschenkel etwas länger als bei Hemerodromia unilineala zu sein scheinen. Sp. 4. Hemerodromia oratoria Fall. J et ©. — Seutellum flavum; alae cellulis discoidali et anali nullis, fine venae secundae ab alae basi paulo longius remoto, quam basis cellulae posterioris secundae. — Long. corp. 1%,—1°/2 lin. — long. al. 1742 lin. Synon. Tachydromia oratoria Fall. Emp. 11. 13 et 34. 13. Hemerodromia oratoria Meig. 11l. 63. 3. Hemerodromia oratoria Zett. Lapp. 542. 1. Hemerodromia oraltoria Zett. Dipt. Se. 1. 262. 2. Hemerodromia oratoria Walk. Dipt. Br. I. 144. 6. Gelblich, Kopf schwarz, von weisser Bestäubung grau; der vor- derste Theil der Stirn wenigstens bei unausgefärbten Exemplaren weisslich. Fühler weissgelblich, mit kurzer, gewöhnlich dunkler ge- färbter Endborste. Die Augen bei beiden Geschlechtern durch das weisse schmal linienförmige Gesicht getrennt. Rüssel und Taster weissgelblich. Der Thorax ist bei unreifen Exemplaren ganz und gar gelblich; bei etwas reiferen geht die Färbung seiner Oberseite mehr 245 in eine bräunlichgelbe über und zugleich zeigt sich eine feine braune oder schwärzliche Mittellinie, welche aber von der bei solchen Exem- plaren sich schon bemerklicher machenden hellen Bestäubung etwas verdeckt wird; bei weiterem Reifen der Exemplare zeigt sich zu jeder Seite neben dieser Mittellinie noch eine gleichgefärbte, vorn gewöhn- lich verkürzte Längslinie, dann füllt sich der ganze Raum zwischen diesen Linien allmälig mit dunkler Färbung aus, so dass eine breite dunkle Mittelstrieme entsteht, während zugleich die helle Bestäubung sehr bemerkbar wird und der Oberseite des Thorax ein aschgraues Ansehen gibt; nur selten verbreitet sich die dunkle Färbung noch weiter nach dem Seitenrande hin. Die Brustseiten sind auch bei den dunkelsten Exemplaren, welche ich besitze, nur bräunlichgelb gefärbt, lassen aber bei diesen die weisse Bestäubung, besonders auf ihrer Mitte, deutlich erkennen. Hinsichtlich der Färbung des Thorax bei beiden Geschlechtern findet kein so bestimmter Unterschied statt, wie er aus den Beschreibungen von Fallen und Zetterstedt her- vorzugehen scheint. Schildchen gelblich, zuweilen etwas bräunlich- gelb. Oberseite des Hinterleibs bei weniger ausgefärbten Exemplaren braun, bei ausgefärbten braunschwarz; das Hypopygium des Männchens und die sehr spitze Legröhre des Weibchens bei ausgefärbten Exem- plaren schwarz; bei dem Männchen ist gewöhnlich der vorletzte Hinterleibsring gelb und der letzte grösstentheils grau, oder es sind beide gelb. Bauch im Leben weissgelblich. Beine weissgelblich. Vor- derschenkel stark verdickt, die Spitze der Füsse höchstens gebräunt, bei keinem meiner Exemplare geschwärzt, bei unreiferen Stücken meist kaum mit der Spur einer Bräunung. Flügel glasartig, mit gelblichen, in der Nähe der Flügelspitze gewöhnlich bräunlicheren Adern, ohne Randmal und Discoidalzelle, so wie ohne sechste Längsader und hintere Wurzelquerader; die zweite Längsader ist lang und liegt dem Flügel- rande ziemlich nahe; ihr Endpunkt liegt etwas weiter von der Flügel- wurzel entfernt als die Gabelungsstelle der vierten Längsader; die zwischen der vierten und fünften Längsader befindliche Querader ist so gestellt, dass der vorletzte Abschnitt der vierten Längsader ge- wöhnlich 2'/,mal so lang als der drittletzte ist. Ich habe diese Art öfters in einzelnen Exemplaren, unter anderem im Juli bei Karlsbrunn gefangen. Anmerkung. Heır Zetterstedt hat in den Dipt. Scand. die Hemerodromia oratoria Meig. nicht als Synonymon zu Heme- rodromia oratoria Fall., sondern als ein seiner Meinung nach 246 sicheres Synonymon zu seiner Hemerodromia unilineata gestellt und sich dahin ausgesprochen, dass Hemerodromia albicornis Meig. von oratoria Fall. nicht erheblich abzuweichen scheint. Bei der Deutung von Hemerodromia oratoria Meig. handelt es sich bisher lediglich um die Interpretation der Meigen’schen Beschreibung. Gegen die Deutung derselben auf Hemerodromia unilineata Zett. spricht der Umstand sehr, dass Meigen das allerauffallendste Merkmal letzterer Art, nämlich das sammt- schwarze Schildchen, gar nicht erwähnt, auch der schwarzbraunen Färbung des Hinterrückens nicht gedenkt. Die von Meigen gegebene Flügelabbildung passt besser zu Hemerodromia oratoria Fall. als zu Hemerodromia unilineata Zett. hinsichtlich der Gestalt der zweiten Hinterrandszelle, hinsichtlich der Lage des Gabelungspunktes der vierten Längsader gegen den Endpunkt der zweiten Längsader, endlich hinsichtlich des Verhältnisses des drittletzten zum vorletzten Abschnitte der vierten Längsader, welches m Meigen’s Figur etwa wie 1:11%, bei Hemerodromia oratoria Fall. wie 1:2—21/,, bei Hemerodromia unilineala Zett. wie 1:3—4 ist. Die Beschreibung der bei Meigen unmittelbar auf Hemerodromia oratoria folgenden Hemerodromia albicornis zeigt, dass die Beschaffenheit des Gesichtes eines derjenigen Unter- scheidungsmerkmale ist, welchen Meigen besondere Aufmerk- samkeit zugewendet hat; in der Beschreibung von Hemerodromia oraloria sagt er nichts von einem Zusammenstossen der Augen auf dem Gesichte, welches er doch bei Hemerodromia albicornis ausdrücklich hervorhebt; auch dieser Umstand spricht für die Ansicht, dass er die echte Hemerodromia oratoria Fall., bei welcher die Augen durch das schmale Gesicht getrennt sind und nicht Hemerodromia unilineata Zett., bei welcher sie auf dem Gesichte zusammenstossen, vor sich gehabt haben möge. Das- jenige Merkmal, welches Zetterstedt bestimmthat, Hemerodromia oratoria Meig. für seine Hemerodromia unilineala zu halten, ist offenbar die braune Längslinie des Thorax, von welcher Meigen spricht. Da sich eine solche bei Hemerodromia ora- toria Fall. häufig findet, entscheidet dieses Merkmal gar nichts; überdiess dürfte Meigen die hinten stark erweiterte schwarze Thoraxlinie der Hemerodromia unilineata doch wohl in etwas anderer Weise beschrieben haben. — Dass Hemerodromia albi- cornis Meig. mit auf dem Gesichte zusammenstossenden Augen, verkürzter zweiter Längsader und weniger verlängerten Vorder- hüften von Hemerodromia oratoria Fall. recht wesentlich ver- schieden ist, ist selbstverständlich. 247 Sp. 5. Hemerodromia unilineata Zett. J et @. — Seutellum atrum; alae cellulis discoidali et anali nullis, fine venae secundae ab alae basi longius remoto, quam basis cellulae posterioris secundae. — Long. corp. 1%, —1%ıa — long. al. 1'745 lin. Synon. Hemerodromia unilinealta Zett. Dipt. Se. I. 263. 3. Hemerodromia wnilineata Walk. Dipt. Br. I. 144. 4. Weissgelblich. Kopf schwarz, von weisslicher Bestäubung etwas grau, das vorderste Ende der Stirn wenigstens bei ausgefärbten Exem- plaren weisslich. Fühler gelblichweiss, mit kurzer, gewöhnlich dunkler gefärbter Borste. Augen bei beiden Geschlechtern auf der Mitte des Gesichtes zusammenstossend. Rüssel und Taster weissgelblich, Der Thorax ist bei ausgefärbten Exemplaren ziemlich rothzelb und hat stets eine dunkelbraune oder schwarze linienförmige Mittelstrieme, welche sich auf dem Hinterrande desselben keilförmig erweitert. Schildchen sammtschwarz. Hinterrücken schwarzbraun, nur bei un- ausgefärbten Exemplaren zuweilen noch gelblich. Hinterleib obenauf schwarzbraun oder schwarz; die Hinterränder der einzelnen Abschnitte erscheinen bei mancher Betrachtungsweise heller, wahrscheinlich in Folge hellerer Bestäubung; das Männchen hat vor dem schwarzen Hypopygium in der Regel eine mehr oder minder breit? gelbe Quer- binde; die kurze Legröhre des Weibchens ist bei ausgefürbten Exem- plaren ebenfalls schwarz. Bauch gelblich, doch erstizckt sich bei dem Weibchen die schwarze Färbung der Oberseite zıweilen auch auf die Unterseite des letzten Abschnitts. Beine weissgelblich; Vor- derschenkel mässig verdickt; Spitze der hintersten Füs® gewöhnlich gebräunt oder geschwärzt, zuweilen auch die der mittelsten. Bei einem Männchen meiner Sammlung zeigt die äusserste Spitze der Hinterschienen eine auffallende Verdunkelung. Flügel zlasartig mit gelblichen oder bräunlichen Adern, ohne Randmal und Discoidalzelle, so wie ohne hintere Wurzelquerader und ohne sechste Längsader ; die zweite Längsader verhältnissmässig lang, dem Flügelrande ziem- lich naheliegend; die vierte Längsader gabelt sich weiter vor der Mündung der zweiten Längsader als bei Hemerodromia oratoria Fall. und die zweite Hinterrandszelie ist schmäler als bei dieser; die zwischen der vierten und fünften Längsader befindliche Querader ist so gestellt, dass der vorletzte Abschnitt der vierten Längsader drei- bis viermal so lang als der drittletzte ist. Die Art ist nicht gar selten und vonZeller auch in Kärnthen gefunden worden. 248 Anmerkung 1. Zetterstedt’s Beschreibung passt auf diese, übrigens leicht kenntliche Art so gut, dass die Richtigkeit der Bestimmung nicht zu bezweifeln ist. Durch die Kürze der Leg- röhre hat er sich verleiten lassen, in den von ihm beschriebenen Exemplaren Männchen zu vermuthen, während es Weibchen sind. Das Hypopygium des Männchens weicht in seiner Gestalt von dem des Männchens der Hemerodromia oratoria Fall. nicht merklich ab. — Hemerodromia unilineata Walk. habe ich im Vertrauen auf Haliday’s Sorgfalt in der Bestimmung der Arten seiner Sammlung hierhergezogen, da Walker’s Beschreibung nach Exemplaren der Haliday’schen Sammlung angefertigt ist; Walker’s ungenügende Beschreibung würde für sich allein keine Gewissheit geben, dass die Art hierher gehört. Anmerkung 2. Obgleich Herr Macquart eine besondere, auch die Gattung Hemerodromia umfassende Monographie publieirt, diese Gattung nochmais in den Dipteres du Nord de la France bear- beitet und zum dritten Male in den Suites a Buffon behandelt hat, habe ich weder die von ihm beschriebenen Arten, noch die von ihm errichteten Gattungen erwähnen mögen, da wohl schwer- lich irgend Jemand in den Schriften desselben Belehrung suchen wird. In der That sind die Mehrzahl seiner Beschreibungen entweder nur Excerpte aus Meigen und dann oft von groben Uebersetzungsfehlern entstellt, oder sie enthalten so offenbar falsche Angaben, dass sie sich gar nicht mit Sicherheit deuten lassen. Was soll man mit einer Hemerodromia monostigma anfanger, welche undeutliche Palpen, eine verlängerte Fühler- borste ınd eine unvollständige Analzelle haben soll, in den übrigen Merkmalen aber mit der von Meigen als Hemerodromia monostiema beschriebenen Art übereinstimmt? Oder wohin soll man eine Hemerodromia precatoria stellen, welche zwei Sub- margina-, drei Hinterrandszellen, aber keine Analzelle haben soll, wihrend Macquart’s Angaben offenbar nur eine Compi- lation aus Meigen’s Beschreibung und aus Meigen’s, durch ein Versehen unvollendet gebliebener Flügelabbildung sind, welche letztere Macquart in einer carrikirenden Copie wiedergibt. Anmerkung 3. Gern hätte ich bei dieser Gelegenheit eine Aus- kunft über Sicus raptor Latr. gegeben, welchen Meigen als synonym zu Phyllodromia melanocephala ansieht, und den Mac- quart, 2ls er seine Monographie der Empiden schrieb, für die Meigen’sche Hemerodromia monostigma gehalten zu haben scheint, da die in jener Schrift beschriebene Chelifera raptor doch wohl diese Art ist. — Nach einer beiläufigen Bemerkung Zetter- stedt’s zeigt die Latreille’sche Flügelabbildung die dritte und vierte Längsader gegabelt, so dass Meigen’s Deutung als ent- schieden unrichtig angesehen-ws»den muss, während die Mac- 249 quart’sche vielleicht richtig sein kann. Ob sie es wirklich ist, kann nur durch die Vergleichung der mir nicht zugänglichen Latreille’schen Flügelabbildung ermittelt werden. Wozu noch eine Aufzählung und Auseinandersetzung der öster- reichischen Hemerodromia-Arten, nachdem die österreichichen Dipte- ren vom Dr. Schiner in zwei dicken Bänden der Fauna austriaca aus- einandergesetzt worden sind? Ist das nicht eine Ilias post Homerum? Um die Antwort auf diese leicht vorauszusehenden Fragen nicht schuldig zu bleiben, wird es doch wohl nöthig werden, die Gattung Hemerodromia im 1. Bande des Schiner’schen Werkes aufzuschlagen und ihre Bearbeitung etwas näher anzusehen, damit wir nicht nur wissen, dass wir die Schiner’sche Fauna haben, sondern auch erfahren, was wir an derselben haben. Zunächst die Ueberschrift. Vergleicht man sie mit anderen Gattungsüberschriften, so lässt sich zunächst soviel erkennen, dass der Verfasser allemal zuerst den Autor des Gattungsnamens und die Zeit der Ertheilung desselben hat angeben wollen, wogegen sich gewiss nichts einwenden lässt. Dass aus seiner Angabe nicht zu ersehen ist, welche Stellung seine Gattung Hemerodromia zur Mei- gen’schen Gattung Hemerodromia einnimmt, scheint er übersehen oder für gleichgültig gehalten zu haben, da er es auf keine Weise ersichtlich machte. Nach weichem Prineipe aber die in der folgenden Zeile ange- führten Gattungsnamen ausgewählt und bezeichnet worden sind, lässt sich auch durch die sorgfältigste Vergleichung der entsprechenden Anfüh- rungen bei anderen Gattungen nicht ermitteln. Ueberall steht man vor unlösbaren Räthseln. Als typische Arten der Gattung Sicus hat L a- treille Arten bezeichnet, die theils in die Gattung Hemerodromia, theils in die Gattung Tachydromia, theils in die Gattung Platypalpus des Schiner’schen Buches gehören; man fragt sich vergeblich, warum ist Sicus Latr. bei Platypalpus als Synonymon angeführt, während es sich bei Hemerodromia und Tachydromia nicht findet. Warum ist zur Gattung Sciodromia die Gattung Hemerodromia Meig. als synonym angeführt, während Meigen die einzige bisher beschriebene Sciodromia gar nicht gekannt hat? Warum finden sich bei der von Herrn Schiner zu den Asiliden gestellten Gattung Apogon, die doch der synonymischen Aufklärung vor so vielen anderen bedurft hätte, gar keine Synonyme? Warum steht Empis Fall. als synonym bei der Gattung Brachystoma, während unter allen Fallen’schen Empis- 250 Arten keine Brachystoma befindlich ist, auch Fallen überhaupt gar keine Brachystoma gekannt hat? Steht Brachystoma Meig. vielleicht nur desshalb als Synonymon bei Clinocera, weil Meigen im 7. Theile seines Werkes irrthümlich zwei ihm unbekannt gebliebene Clinocera- Arten zu Brachystoma gestellt hat? Und wenn dies der Fall ist, warum fehlt dann unter den Syuonymen derselben Gattung Hemerodromia Meig., daMeigen doch ebenda drei andere ihm unbekannte CZinocera- Arten irrthümlich zu Hemerodromia gestellt hat? — Wie in den angeführten Fällen, so findet sich durch das ganze Buch auch nicht eine Spur von Princip oder Consequenz in diesen Citaten, man müsste denn ein Prineip der Prineiplosigkeit anerkennen und Conse- quenz in der herrschenden Inconsequenz finden. — Als Synonyme zur Gattung Hemerodromia stehen Tachydromia Fall. und Polydromia Big. friedlich nebeneinander und mögen sehen, wie sie sich mit ein- ander vertraxen; jeder dieser Gattungen ist ein pt. angehängt, welches „partim“ heissen soll; auch die mögen zusehen, wie sie miteinander fertig werden; dass Tachydromia Fall. eine viel umfangreichere Gattung als Hemerodromia, Polydromia Big. aber eine Gattung von viel geringerem Umfange als Hemerodromia ist, kann einen grossen Geist natürlich nicht geniren, beiden dasselbe Etiquett anzuhängen und sie so dem lernbegierigen Leser zu weiterer geistiger Verdauung zu dispensiren. Die gleiche Bezeichnung diametral entgegengesetzter Verhältnisse setzt aber einen so hohen Grad von Unklarheit und Confusion voraus, dass wir dem Verfasser doch wohl unrecht thun, indem wir ihn schon wieder der Principlosigkeit und Inconsequenz anklagen; das eine „pt.“ ist vielleicht ein Druckfehler, denen ja kein Autor ganz entgeht. Lassen wir das Herın Schiner selbst entscheiden. Ohne das Blatt umzuwenden, sehen wir zu Leptopeza, die umfangreichere Gattung Ocydromia Meig., mit dem „pt.* eitirt. Ein Blatt zurückblätternd, finden wir bei Ocydromia die viel umfang- reichere Gattang Empis Fall. ohne dies pt. und bei Oedalea sowohl die umfangreichere Gattung Empis Fall. als die viel weniger umfang- reiche, nur auf die verkannte Fühlerbildung einer einzigen Art begrün- dete Gattung Xiphidicera Macq. beide ohne dasselbe. Noch ein Blatt zurück, fällt uns bei Microphorus wieder die Gattung Plaltypeza mit ihrem pt. auf, in welcher Meigen die ihm zuerst bekannte Microphorus-Art mit der ausdrücklichen Angabe, dass sie nicht dahin passe, provisorisch gestellt hatte. Noch ein Blatt zurück finden wir bei Pterospilus als Citate die drei vielmehr als Plerospilus um- 251 fassenden Gattungen Asus Flor., Stomoxys Fbr. und Hybos Meig., von dem nur die letzte so glücklich gewesen ist, mit dem pt. dekorirt zu werden. Zur Ausgleichung hat es auf der Nebenseite bei Cyrtoma die umfangreichere Gattung Empis Fall. nicht, dafür trägt es die viel beschränktere Gattung Microsania Zett. — Mit einem Worte, vom Anfange bis zum Ende des Buches zeigt sich dasselbe inconsequente Schwanken und wir müssen uns schon mit der Annahme begnügen, dass Herr Schiner selbst nicht gewusst hat, was er mit dem pt. sagen und welchen Synonymen er es anhängen wollte. — Welche Geistessympathie mag ihn nun aber gerade zur Auswahl dieser bei- den Synonyme hingezogen haben, namentlich zur Anführung von Poly- dromia Big.? Wenn er noch Chelifera Macgq. und Chelipoda Macgq. eitirt hätte, so wäre das begreiflich, da Macquart in diesen Gat- tungen Hemerodromia=-Arten beschrieben hat. Was führt ihn aber gerade auf Polydromia Big.? — Wenn ich recht unterrichtet bin, so spaltet Herr Bigot in seinem Versuche einer Classifikation der Dipteren die Gattung Hemerodromia in 4 Gattungen, nämlich in Hemerodromia wit Discoidal- und Analzelle, in Polydromya (sic!) mit Discoidal- aber ohne Analzelle, in Lepydomya (sic!) ohne Dis- coidal- und mit Analzelle und in Microdromya (sic!) ohne Discoidal- und ohne Analzelle.. Um die Synonymie des Bigot’schen Dipteren- systems ersichtlich zu machen, hätten natürlich alle 4 Gattungen angeführt werden müssen; das hat also nicht in Herın Schiners Absicht gelegen. Hat er vielleicht den Anfängern einen Wink geben wollen, dass sie über die seiner Angabe nach so seltenen Hemero- dromia-Arten in Herrn Bigot’s Schriften genauere Auskunft finden können? Aber Herr Bigot hat keine Art beschrieben. Das kann es also auch nicht gewesen sein, was Herrn Schiner mit Prädileetion aus den 4 concurrirenden Gattungen Bigot’s gerade diese eine hat herausgreifen lassen. Sollte etwa die innere Hohlheit dieser Gattung, welche gar keine Arten enthält, Grund zu einer wahlverwandtschaft- lichen Anziehung gewesen sein? Jederman, der die dipterologische Literatur kennt, sieht, dass Herr Bigot die Dipteres du Nord de la France seines Landsmanns Macquart studirt hat, und dass seine Gattung Pol/ydromya oder richtiger Po/ydromia auf die Hemerodromia precatoria der Dipt. d. N. berechnet ist, welche selbst aber nichts als ein Gebräu aus Meigen’s Angaben und Meigen’s unvollendet gebliebener, der Analzelle und des einen Astes der 4. Längsader entbehrender Flügelabbildung von Hemerodromia precatoria ist. Diese 252 bevorzugte Gattung Polydromia ist also auf ein Versehen des Stechers der Meigen’schen Kupfertafel begründet, sonst eine recht hübsche Gattung, welche nur den einzigen Fehler hat, dass keine der bekannten Arten in sie passt. Wenn es anders ist, so weise Herr Schiner unter allen beschriebenen Arten doch eine nach, welche eine Discoidal- aber keine Analzelle hat. Ich komme zur Charakterisirung der Gattung Hemerodromia. Der Verfasser schreibt ihr cylindrische, am Ende beborstete Taster zu, während dieselben bei keiner Art cylindrisch und bei keiner am Ende beborstet sind, vielmehr der Mangel der Borsten am Ende der- selben die Gattung Hemerodromia von mehreren verwandten Gattun- gen unterscheidet. In der Natur kann Herr Schiner dies Merkmal unmöglich gefunden haben; wo mag es also herstammen? Meigen sagt von den Tastern seiner Hemerodromia-Arten: „pfriemenförmig oder walzenförmig, vorne borstig“; die Meigen’schen Hemerodromia- Arten, bei denen die Taster mehr linienförmig und am Ende bebor- stet, sind, gehören aber nicht in die Gattung Hemerodromia, wenn sie in dem engeren Sinne genommen wird, wie es von Herın Schiner geschehen ist. — Ferner sagt Herr Schiner, dass die Hüften der vorderen Beine stark verlängert seien, während es doch nur die der vordersten Beine sind; dass Herr Schiner unter den vorderen Beinen stets die Vorder- und Mittelbeine versteht, sagt er in seiner Einlei- tung pag. VIII ausdrücklich. — Eine merkwürdige Confusion herrscht in der Flügelbeschreibung. Herr Schiner sagt: „Discoidalzelle vor- handen und 2 Adern zum Flügelrande sendend, von denen die erste vorne öfters gegabelt ist oder auch ganz fehlt, wo dann die 4. Längs- ader immer gegabelt ist; Analzelle vorhanden oder fellend (Poly- dromia).“ — Nach dieser Beschreibung ist die Discoidalzelle immer vorhanden, während sie in der Wirklichkeit den bei weitem meisten Arten fehlt; die erste der von der Discoidalzelle zum Flügelrande laufenden Adern soll „vorne öfters“ gegabelt sein; abgesehen von dem sehr unklaren Ausdrucke „vorne öfters“ ist zu bemerken, dass sie bei allen bekannten Arten gegabelt ist; nach Herrn Schiner soll sie zuweilen auch fehlen und dann die vierte Ader stets gegabelt sein; da nun aber diese Ader eben weiter gar nichts als das Einde der 4. Längsader ist, so heist das ja weiter nichts, als dass sie, wenn sie fehlt, stets gegabelt ist. Begreife es, wer es kann! Die Ader, welche in der Wirklichkeit den meisten Arten fellt, ist die hintere Querader, so dass dann die Discoidalzelle mit der dritten 253 Hinterrandszelle vereinigt ist. Die Angabe endlich, dass die Hemero- dromia-Arten ohne Analzelle die Gattung Polydromia bilden, ist ganz einfach falsch; sie bilden die Gattung Möicrodromia Big. und die Gattung Polydromia ist von Bigot für Hemerodr. precatoria errichtet worden, von der er nur irrthümlich glaubte, dass sie keine Analzelle habe. Ich wende mich nun zur analytischen Aufzählung und Beschrei- bung der dem Verfasser bekannten österreichischen Arten. Er nennt als solche flavella Zett., stigmalica Schin. und precatoria Fall., welche aber alle 3 durchaus weiter nichts als Varietäten ein und derselben Art sind. Als diagnostisches Merkmal von flavella wird angegeben, dass die Flügel derselben keinen „Randfleck“ haben sollen; was der Verfasser unter Randfleck versteht, ist aus der von ihm gegebenen Terminologie nicht klar; die Vermuthung, dass er damit das Randmal meine, liegt sehr nahe; wenn er dies damit meint, so ist seine Angabe falsch, da die als flavella beschriebene Varietät ein Randmal hat. Die Durchsicht der Bearbeitung der benachbarten Gattungen gibt über diesen Terminus keine nähere Auskunft, da in derselben immer nur von Randmal und Stigma die ° Rede ist, zur Abwechselung bei einzelnen Arten der Gattung Hilara auch einigemal von einem Randstriche. Dass bei flavella die allgemeine Körperfärbung als rostgelb, bei den andern Arten aber als weisslich- gelb bezeichnet wird, kann nur zu Missverständnissen führen, da flavella die unreifste und blasseste der drei Varietäten ist. — Als diagnostischen Unterschied von stigmatica und precatoria (warum behält der Verfasser die schon von Zetterstedt beibehaltene falsche Schreibweise „praecatoria* bei?) gibt der Verfasser an, dass bei jener die Füsse am Ende schwarz, bei dieser kaum gebräunt seien; das mag bei dem Vergleiche einzelner Exemplare so gefunden werden; der Vergleich einer grösseren Anzahl von Exemplaren zeigt aber, dass dieses Merkmal ein völlig inconstantes ist. In der Beschreibung von stigmatica sagt der Verfasser: „Rückenschild grau, an den Seiten mit bräunlichen Längsstriemen.* In der Terminologie gibt er an, dass er mit dem Ausdrucke „Rückenschild* den ganzen Thorax bezeichne. Wenn dies aber ist, muss seine Angabe den Anfänger, für den das Buch doch bestimmt ist, völlig irreleiten, da er die bräunlichen Längsstriemen nirgend anders als an den Brustseiten suchen kann; offenbar hat der Verfasser den Thoraxrücken gemeint aber den Thorax bezeichnet; übrigens befinden sich die dunklen Wiener entomo]. Monatsehr. VIII. Bd. 18 254 Striemen auch nicht an den Seiten des Thoraxrückens, sondern in ansehnlicher Entfernung von demselben. — In der Beschreibung von precatoria sagt der Verfasser, dass das Rückenschild braunglänzend sei. Er gebraucht hier wieder das Wort „Rückenschild* in anderem Sinne, als er es in der Einleitung erklärt; ferner gibt es gar keine Hemerodromia, deren Thoraxrücken, und den meint der Verfasser doch wohl, glänzend braun wäre, es müsste dem alle Bestäubung abgerieben sein; endlich ist „braungläuzend* eben so gewiss von „glänzend braun“ verschieden, als Glasfenster von Fensterglas; andere Sterbliche haben bisher immer gemeint, ein Körper erhalte seine Färbung dadurch, dass er Licht von gewisser Brechbarkeit zerstreue und glänze dadurch, dass er Licht von jeder Brechbarkeit reflectire, ein brauner Körper könne also zugleich glänzen, d.h. glänzend braun sein; dass er braun giänzen, d. h. nur braunes Licht reflectiren könne, ist unerwartet neu. — Die an den Einschnitten ausgezackte breite Rückenstrieme, welche der Verfasser der Hemerodromia pre- catoria zuschreibt, findet sich in der beschriebenen Weise in der Natur nicht, die Färbung derselben gibt der Verfasser nicht an. Ich wende mich zuletzt zur Aufzählung der deutschen und euro- päischen Arten. — Als deutsche Arten werden aufgezählt: 1) aldicornis Meig. mit dem Synonymon raptoria Fall.; es gibt aber gar keine raptoria Fall.; der Irrtum ist aus Walker, Brit. Dipt. I. 144 abgeschrieben; die Art wird schwärzlich genannt; so konnte sie Meigen nennen, da er die Hauptfärbungsangabe der Färbung des Thorax und namentlich des Thoraxrückens entnimmt, man also weiss, was dieselbe bei ihm zu bedeuten habe; bei der Art, wie Herr Schiner zu beschreiben pflegt, hat diese Angabe keinen Sinn. — 2. unilineala Zett.; dazu das falsche Synonymon oratoria Meig. nach Zetterstedt. — 3. oratoria Zett. — 4. trapezina Zett.; die Exemplare, nach welchen Scholtz diese Art als schlesisch auf- zählt, sind nichts als eine Varietät der von Herrn Schiner bereits unter 3 Namen als österreichisch aufgeführten Art; die echte H. tra- pezina Zett. ist höchst wahrscheinlich auch weiter nichts, Als europäische Arten zählt der Verfasser noch auf: 1) Frögelü Zett. — 2. supplicatoria Meig., trotz der langen, von Meigen ausdrücklich erwähnten Fühlerborste, welche die Art in die Gattung Phyllodromia verweist. — 3. raptoria Meig. non Fall., obgleich es, wie schon bemerkt, gar keine raptoria Fall gibt. — 4. unicolor Curt., obgleich Curtis gar keine Hemerodronia unicolor beschrieben 255 hat; der Verfasser hat, wie es scheint Heleodromia (oder Heliodromia, wie Curtis schreibt) mit Hemerodromia verwechselt; nur lässt sich, wenn dies der Fall sein sollte, nicht begreifen, warum er dieselbe Art nochmals unter den europäischen Cänocera-Arten aufgeführt hat. — 5. /ineata Gim., welche nur Varietät der bereits in 3 Arten zerspaltenen precatoria Fall. ist. — 6. gracilipes Lw., obgleich es gar keine Art dieses Namens gibt; der Verf. scheint die von mir als H. brevipes beschriebene Art zu meinen; wie kann er diese daun aber hier ohne allen Zweifel zu Hemerodromia stellen, da er zwei Seiten weiter sagt, dass er sie nicht zu Hemerodromia stellen könne, sondern dass sie wahrscheinlich zu Clinocera gehöre, beiläufig eine eben so wunderliche Vermuthung, da aus meinen Angaben ausdrücklich her- vorgeht, dass sie zwischen Hemerodromia Meig. und Rhamphomyia in der Mitte steht und von den Arten der ersten Gattung durch nicht verlängerte Vorderhüften unterschieden ist; und warum stellt er diese bei Posen gefundene Art nicht unter die deutschen Arten, da er doch andere, bisher nur bei Posen gefundene Arten, wie Platy- palpus cinyulatus, PRhamphomyia amoena, squamigera, obscura, gracilipes u. a. m. unter die deutschen und nicht unter die ausser- deutschen europäischen Arten gestellt hat? Es liesse sich ausser dem Angeführten noch mancherlei gegen die kaum etwas über eine Seite füllende Schiner’sche Bearbeitung der Gattung Hemerodromia sagen. Das Angeführte wird für jeden unbefangenen Leser ausreichen, sich ein von den zahlreichen Selbst- recensionen des Verfassers unabhängiges Urtheil über den Werth des Buches zu bilden. Ueber Empis cothurnata Brull. und Empis hispanica L w. Director Dr. H. Loew in Meseritz. Herr Brulle hat in der Expedition de Moree, Zool. III, 298 Nr. 640, eine Empis cothurnata, und ich habe in Rosenhauer’s Werk über die Thiere Andalusiens eine Empis hispanica beschrieben. — Herr Schiner identifieirt in seiner österreichischen Dipterenfauna I. 109, beide Arten miteinander und zugleich mit Emp. morio Fabr. — Ich habe mich zunächst für die gute Gesellschaft, in welche er Lo, 256 mich und meine Art gebracht hat, zu bedanken, kann aber die Ver- wunderung nicht unterdrücken, dass er die Pflicht, einen Recht- fertigungsgrund dieser Identification anzugeben, gar nicht gefühlt zu haben scheint; er setzt Grleichheitszeichen zwischen die Namen; bonus Schinerus dixit, und damit Basta! Was nun zunächst die Identität von Emp. cothurnala und hispanica betrifft, so ist an eine solehe ganz und garnicht zu denken. — Herr Brulle sagt von seiner Emp. cothurnata, um von allem anderen zu schweigen, in der Diagnose: „thorace lineis quatuor nigris“* und in der Beschreibung: „Üorselet marqu& de quatre raies longitu- dinales noires, les deux laterales plus basses que les autres.* Er hat also eine Art beschrieben, bei welcher die gewöhnlichen Thorax- striemen ausserordentlich viel dunkler als ihre Interstitien sind, — Ich habe von Emp. hispanica eine dieselbe mit Emp. tessellata ver- gleichende Beschreibung gegeben, aus welcher klärlich hervorgeht, dass bei dieser Art die Streifung des Thorax derjenigen völlig analog ist, welche er bei Emp. tessellata hat, so dass also bei Emp. hispanica die behaarten Interstitien viel dunkler als die gewöhnlichen kahlen Striemen sind, und habe ausdrücklich bemerkt, dass sich dieselben von denen der Emp. tessellata nur dadurch unterscheiden, dass die beiden seitlichen minder scharf begrenzt sind, und dass die mittelste von vorn gesehen, unter der grauen Bestäubung verschwindet, was bei Emp. tessellata nie der Fall ist. — Die Vereinigung zweier Arten, in deren Beschreibungen ein so entscheidender Unterschied mit solcher Bestimmtheit ausgesprochen ist, ist eine völlig voreilige; dass Herr Schiner diejenigen Unterschiede beider Arten, welche aus den publi- eirten Beschreibungen derselben nicht hervorgehen, hätte kennen sollen, sei ihm nicht zugemuthet, da er beide offenbar gar nicht gekannt hat; desto mehr aber war es seine Pflicht die Beschreibungen beider wenigstens mit einiger Sorgfalt zu vergleichen, und nicht vor- eilig über ihre Identität abzusprechen. — Sehr auffällig ist der Unter- schied im Verlaufe der Flügeladern beider Arten; es ist nämlich bei Emp. hispanica die Marginalzelle viel schmäler, die dritte Längsader mündet in viel grösserer Entfernung von der Flügelspitze, ihr Vorder- ast ist viel schiefer, und mündet trotzdem, weil die dritte Längsader kürzer als bei Emp. cothurnala ist, in viel geringerer Entfernung vom Ende der zweiten Längsader. — Zu den sehr brauchbaren Unterscheidungsmerkmalen beider Arten gehört feiner die verschiedene Färbung des Haarschirmes vor den Schwingern, welcher bei Kamp. 257 cothurnata bald mehr rothgelblich, bald mehr blassgelblich, aber nie schwarz ist, während er bei Emp. hispanica stets eine schwarze Färbung hat. Auch dieser Unterschied beider Arten geht aus den Beschreibungen {derselben für einen aufmerksamen Leser zur Genüge hervor, da Herr Brull& in seiner Beschreibung der Emp. cothur- nala die Färbung dieses Haarschirmes ‘ausdrücklich erwähnt hat, ich von Emp. hispanica aber eben so ausdrücklich angegeben habe, dass die Behaarung ihres Thorax mit Ausnahme der geringeren Länge mit derjenigen von Emp, tessellata übereinstimme. Hat Herr Schiner den Haarschirm vor den Schwingern bei Emp. tessellata vielleicht je anders als schwarz gefärbt gefunden? Da die specifische Verschiedenheit von Emp. cothurnata und Emp, hispanica auch nicht dem geringsten Zweifel unterliegt, so fragt es sich nur noch, ob eine dieser beiden Arten für Emp. morio Fabr, erklärt werden kann. Fabricius beschreibt diese Art zuerst in der Ent. syst. IV, 405, 11, in folgender Weise: Empis morio, pilosa atra thorace lineato, alis fuscis. Statura magnitudineE. lividae. Antennae et rostrum atra. Oculi magni, et testacei. Thorax niger, albido-lineatus. Abdomen atrum, imma- culatum. Pedes nigri tibiis subtestaceis. Alae fuscae, immacu- latae, basi parum testaceae. Eine Angabe des Wohnorts findet sich hier nicht. Im Syst. Antl., wo die Art wieder unter Empis aufgezählt und die Diagnose reprodueirt wird, ist als Vaterland Algier angegeben. In der Ent. Syst. stellt Fabricius sehr verschiedene Empideen und Tachydromiden in der Gattung Empis zusammen. In dem Syst. Antl. ist die Gattung Empis aus denjenigen Arten, welche Meigen später in die Gattungen Empis und Rhamphomyia vertheilt hat, zusammengesetzt. So ist es höchst wahrscheinlich, dass Emp. morio entweder eine Empis oder eme Rhamphomyia ist, wofür auch die von Fabricius angegebene Körpergrösse spricht. Welcher von beiden Gattungen sie angehört, ist aus seinen Angaben durchaus nicht zu ermitteln, ein Umstand, welcher sicherlich dazu auffordert, bei der Deutung dieser Art vorsichtig zu sein. Vergleichen wir nun die Fabricius’sche Beschreibung mit Emp. cothurnata und hispanica. Fabricius nennt seine Art „atra;* auf welche der beiden grauen Arten passt das? Er nennt den Thorax „albido-lineatus;* passt das vielleicht auf die Emp. cothurnata wit 258 ihren vier braunschwarzen Thoraxstriemen, oder passt es auf die Emp. hispanica mit ihren drei dunkeln Interstitien? Er nennt den Himter- leib „atrum;* auf welche beider Arten passt das? Er nennt die Beine „nieri, tibiis subtestaceis;* aber bei Emp. hispanica sind die hinteren Beine mit Ausnahme der Füsse, bei Emp. cothurnata wenigstens die hintersten Beine mit Ausnahme der Füsse und oft auch der grösste Theil der Mittelschenkel lebhaft gelb. Er nennt die Flügel im Gegen- satze zu denen der vorhergehenden Art, welche „basi testaceae* genannt werden, „basi parum testaceae;* die Flügelbasis sowohl von Emp. colhurnata als von Emp. hispanica ist aber besonders auffallend und intensiv, bei Emp. hispanica überdiess in grosser Ausdehnnne gelb gefärbt, so dass auch dieses Merkmal nicht zutrifft. — Was bleibt nach alledem von der Fabricius’schen Beschreibung der Emp. morio übrig, was nicht auf sehr viele andere Empis- und Rham- phomyia-Arten eben so gut passte, als auf jene beiden? Und wie viele solche Arten gibt es nicht, welche viel weniger von der Fabri- cius’schen Beschreibung der Emp. morio abweichen! — Es ist also auch die Identifieirung dieser Arten mit Emp. morio Fabr. völlig ungerechtfertigt. ———esosrs — Clinocera bivittata nov. Sp. beschrieben vom Director Dr. H. Loew in Neseritz. Nachdem ich im Jahre 1858 im 2. Bande dieser Monatsschrift eine Auseinandersetzung der mir damals bekannten europäischen Clinocera-Arten geseben habe, bin ich mehrmals in der Lage gewe- sen, auf diese Gattung zurückzukommen, um die Beschreibungen mir später bekannt gewordener, theils europäischer , theils exotischer Arten nachzutragen. Meine Sammlung enthält jetzt 20 Clinocera- Arten, von denen mit Hinzurechnung der von mir in Kleinasien auf- gefundenen Clinocera pusilla 15 der europäischen, 4 der Nordame- rikanischen und 1 der nordasiatischen Fauna angehören. Da die letzte dieser Arten noch unbeschrieben ist, so lasse ich die Beschreibung derselben hier folgen. 259 Ülinocera bivittata, nov. sp. d. — Supra ex olivaceo fusca, vittis thoracis duabus atris; ala cinereae, immaculatae, stigmate nullo, cellula discoidali brevi, cellulis submarginalibus tribus; pedes fusci; appendices anales parvae. — Long. corp. 1°/13 lin. — long. al. 1%/, Jin. Gesicht grau; Stirn olivenbraun. Oberseite des Thorax dunkel olivenbraun, mit zwei sehr auffallenden sammtschwarzen Längs- striemen; bei mancher Betrachtungsweise zeigt sich neben jenen Längsstriemen jederseits noch eine breite, tiefschwarze Seitenstrieme, welche aber bei anderen Betrachtungsweisen vollständig verschwindet. Das mit der Oberseite des Thorax gleichgefärbte Schildchen scheint am Hinterrande nur zwei Borstehen zu haben. Hinterrücken und Brust- seiten von weisser Bestäubung grau. Oberseite des Hinterleibes braun, nach den Seitenwänden hin grüngraulich. Bauch grüngraulich. Die Analanhänge des Männchens sind verhältnissmässig klein und älıneln in ihrer Bildung denjenigen der Clinocera bipunclata am meisten, mit welcher Clinocera bivittata überhaupt mehr Aehnlichkeit hat, als mit den anderen mir bekannten Arten. Hüften braunzchwarz mit weisslicher Bestäubung; Beine dunkelbraun, schlank; die hinteren Füsse etwa so lang wie die Schienen; die Vorderschenkel sind unbewehıt und auf ihrer Unterseite nur mit vereinzelten, kurzen. zarten, abstehenden Härchen besetzt, welche weiter gegen die Schen- kelspitze hin immer kürzer werden und zuletzt ganz verschwinden; alle Schenkel haben an der Spitze keine abstehenden Borstchen; das Empodium ist stark entwickelt. Flügel grau, ohne Randmal; die Beborstung ihres Vorderrandes völlig undeutlich; die Discoidal- zelle verhältnissmässig ziemlich kurz und an ihrem Ende nur wenig zugespitzt; von der sechsten Längsader ist ein ziemlich langes Stück vorhanden, doch ist es viel blässer als bei den ähnlichen Arten gefärbt und deshalb in manchen Richtungen minder gut wahrnehm- bar; eine senkrechte Querader verbindet die zweite Längsader mit dem Vorderaste der dritten und trifft letzteren ganz nahe an seiner Wurzel, welche mit der Querader in ein und derselben Richtung liegt; die von den beiden Aesten der dritten Längsader gebildete Zelle ist schmal und erweitert sich erst in der Nähe des Flügel- randes mehr. Vaterland: Sibirien. Anmerkung. Ich weiss zu gut, dass das Flügelgeäder der Cäinocera- Arten oft anormale Queradern zeigt, um blos auf die Anwesen- 260 heit einer solchen eine eigene Aıt zu begründen. Auch die ausserordentliche Gleichmässigkeit in der Ordnung beider Flügel des beschriebenen Exemplars würde mich nicht dazu bestimmen; Clinocera bivittata hat aber noch so viele andere Merkmale, welche sie von allen anderen bisher beschriebenen Arten unter- scheiden, dass an ihrer Selbstständigkeit ganz und gar nicht zu zweifeln ist. — Ob die den Vorderast der dritten Längsader verbindende Querader bei allen Exemplaren der Clinocera bivittata vorhanden ist, wie dies 2. B. bei Clinocera conjuncta stattfindet, muss ich für jetzt dahin gestellt sein lassen; die völlige Gleichheit des Geäders beider Flügel scheint dafür zu sprechen. — a —— Bücher-Anzeigen. a) Von Jul. Lederer. Sitzungsbericht der naturwissenschaftlichen Gesellschaft ‚Isis‘ zu Dresden. Jahrgang 1863. Dresden 1864. Schaufuss L. W. (p. 28 und 113). Gibt Berichtigungen etc. zu meh- reren früher von ihm an verschiedenen Orten als neu aufgestellten Arten und ausführliche Beschreibungen zu den von ihm in den Pariser Annalen (1862 p. 309) gelieferten Diagnosen neuer Käfer. Auf Taf. 8 liefert er noch die Abbildungen der Palpen von Ütenistes palpalis, Staudingeri, Centrotoma penicillata und einer Abnormität an Fühlern und Vorderfuss von Carabus auratus. Keyserling Eugen (p. 63). Beschreibungen neuer und wenig be- kannter Arten aus der Familie Orbitedae Latr. oder Epeiridae Sund. (Meist amer. Arten. Dazu 6 lithogr. Tafeln.) Schriften der königl. physik.-ökon. Gesellschaft zu Königsberg. 4. Jahrgang 1863. 2. Abth. (Die 1. Abth. enthält nichts Entomo- logisches.) Brischke und Zaddach (p. 83). Beobachtungen über die Arten der Blatt- und Holzwespen. (Fortsetzung vom Jahrg. 1862. p. 278). Stettiner Entomol. Zeitung. 1864. 2. Quartal. Hagen Dr. H. (p. 113). Ueber Phryganiden-Gehäuse. (Forts. folgt.) HeydenC. v. (p. 144). Zu Acidalia Beckeraria *). *) Die von mir auf pag. 58 dieses Bandes citirten Worte des Herrn von Heyden besagen klar und deutlich, dass ich eine „Acidalia Beckeraria Lederer“ aufgestellt habe, ohne zu bemerken, ob ich sie dem Pariser oder dem Sareptaner Becker dediciren wolle. 261 Gerstäcker A. (p. 145). Einige neue Dolichopoden aus dem bayr. Hochgebirge. (5 Arten.) Gartner A. (p. 155). Atychia appendiculata und Anacampsis tene- brella, die Raupe der ersteren in den Wurzelstöcken von Festuca ovina, die der letzteren in den Wurzeln von Rumenw acetosella gefunden. Mühlig G. G. (p. 150). Zur Naturgeschichte der Coleophoren. (Col. asteris n. sp., artemisiae, annulatella und flavaginella). Wocke M.F. (p. 166). Beitrag zur Lepidopteren-Fauna Norwegens. (Pap. — Crambus. Neu: Dianthoecia dovrensis.) Wullschlegel J. Ergänzungen zu Wildes Raupenbuch. Dohrn C. A. (p. 195). Zur Synonymie der Cryptocephaliden. (COrvpt. aeneus Stierlin = lateralis Suffr.; Pachyb. astragali Stierlin = vermi- cularis Suffr.) Doebner Prof. (p. 196). Zwitter (von Sat. carpini) und Missbildungen (von Zue. cervus und Pentodon punctatus). Das 3. Quartalheft enthält: Wocke M.F. (p. 201). Beitrag zur Lepidopteren-Fauna Norwegens. (Schluss.) (Neue Arten: Scoparia imparella, Grapholitha phacana, Adela Esmarkella, Gelechia tarandella, Pteroph. pelidnodactylus V. borealis.) Hagen Dr. H. (p. 221). Ueber Phryganiden-Gehäuse (Schluss.) Suffrian Dr. (p. 263). COryptocephalus Deckeri n. sp. aus Sarepta, nach einer Note Dohrns = ergenensis Morawitz. Philippi Dr. R. A. u. Friedr. Beschreibung von neuen chilenischen Käfern. (40 Arten.) Dohrn Dr. H. (p. 285). Versuch einer Monographie der Dermapteren. (Fortsetzung von p. 322 d. vor. Jahrg.) Diesen unbegründeten Vorwurf habe ich mit gutem Rechte zurück- gewiesen und mir dabei die eben so berechtigte Frage erlaubt, wie über- haupt ich dazu komme, Herrn vonHeydens unmuthige Bemerkung an mich adressirt zu sehen. Statt mir diese Frage zu beantworten, erklärt Heır von Heyden, ganz im Widerspruche mit seiner früheren Angabe, dass er bei Abfassung se.ner „Berichtigung“ „gar nicht an mich dachte“ (?) und nimmt es mir weiters gewaltig übel, dass ich auf eine öffentliche Anschuldigung auch „öffentlich“ antwortete; ich glaube aber das Recht dazu eben so gut zu haben, wie der ci-devant „regierende Bürgermeister“ der guten Stadt Frankfurt und jeder Andere. Die „unschuldigen“ Seitenblicke auf mein „Werkchen“ und „den Jungen Mann“ verzeiht der 43jährige junge Mann dem alten Manne um so lieber, als sie wahrscheinlich nur des besseren Beweises wegen angebracht sind, dass Herr v.Heyden mich „nicht beleidigen wollte.“ Meine Leistungen werden dadurch nicht besser und nicht schlechter, und es ist eben nicht Jedem gegeben „länger, als ein halbes Jahrhundert“ über ein paar „ento- mologischen Fragmenten“ (um nicht zu beleidigen, müsste man nach Herrn von Heyden Fragmentchen sagen) zu brüten. Lederer. 262 Gerstäcker A. (p. 297). Zur geogr. Verbreitung der Honigbiene. Schläger Fr. (p. 299.) Anzeige von Heinemann’s Wicklern. Wullschlegl J. (p. 304). Ergänzungen zu Wildes „Pflanzen und Raupen Deutschlands.“ Philippi (p. 306). Coleopterodes fuscescens n. g. und sp. der Hemipteren. Tijdschrift voor Entomologie. lUitgegeven door de Nederlandsche entomologische Vereeniging. 6. Deel. Leiden 1863. Van der Hoeven J. (p. 1). Over een klein Hemipterum op dee bladen van Acer: Periphyllus testudo n. sp. auf Tafel 1 abgebildet. WeyenberghH. (p. 8). Eenige entom. Aanteekeningen (verschiedene für Holland seltene oder neue Insecten betre ffend). Snellen van Vollenhoven (p. 10). Dee inlandsche soorten yan Del- phax Fab. de Graaf H. (p. 32). Mededeelingen betrekkeliik de Zijdeteelt. Derselbe (p. 43). Tachina-Soorten uit rupsen en andere Insectenlarven. Derselbe (p. 65). De inlandsche Bladwespen. Achtste Stuk. (Cimbex lateralis, albipes, Nematus varus, Selandria ovata, auf Taf. —7 abgebildet.) Snellen P. C. T. (p. 87). Notice sur la Boletobia fuliginaria. Snellen van Vollenhoven S. C. (p. 90). Bijvoegselen tot de naamlist van nederlandsche schildvleugelige Insecten. (Coleopteren, 1182 Arten.) Siz G. A. (p. 117). Bijvoegsel tot de lijst van nederl. Hemiptera. Snellen van Vollenhoven (p. 121). Oplomus rubropietus aus Mexico, Opl. haematicus und flavoyuitatus aus Surinam, alle drei neu. Siz G. A. (p. 124). Nieuwe bijdrage tot de kennis dee inlandsche Spinnen. Sellen van Vollenhoven S. C. (p. 121). Nouvelles especes de Lepi- dopteres des Indes orientales. (Mynes Mulderi, Drusilla dyops, Ophthalmis Bernsteinü, Milionia fulgida, flammula, Chalcosia candida, Aylaope West- woodii, Hypsa orbona, Atteva apicalis, basalis, Numenes trigonalis, virginalis, Spilosoma roseiventer, Psilura hilaris.) Dazu Taf. 8—10. de Graaf H. W. Les Macrol&pidopteres des Pays-Bas. (640 Arten.) Snellen van Vollenhoven (p. 179). De inlandsche Bladwespen. Negende Stuk. (Nematus pallicercus und aurantiacus, auf Taf. 11 u. 12 abgebildet.) Stainton H. T. The Natural History of the Tineina. Vol. VIII. London 1864. Enthält die Naturgeschichte von Gracilaria stigmatella, Swederella, semifascia, elongella, syringella, hemidactylella, tringipennella, limosella, Kol- lariella, auroguttella, omissella, phasianipenella, ononidis, pavoniella, impe- rialella, Ornix guttea, petiolella, torquillella, scoticella, betulae, Loganella, avellanella, anglicella, fagivora, sämmtlich auf den beigegebenen 8 Tafeln mit den Raupen und ihren Wohnungen sehr schön abgebildet. Ueber die Puppen, die gewiss auch ihr Eigenthümliches haben, fehlen, wie in den früheren Bänden, alle näheren Angaben, so wie Abbildungen. 263 Annales de la Societe entomolegique de Trance. 1863. 4. Trimestre, Paris 23. Mars 1864, und 1864 1. Trimestre, Paris 8. Juin 1864. Der 4. Trimestre von 1863 enthält: Signoret V. (p. 542). Revision des Hemipteres de Chili. Dazu Tafel 44—13. (139 Arten, mehrere neu, auch neue Gattungen errichtet.) Chevrolat A. (p. 588). Coleopteres de l’ile de Cuba. 4. Me&moire, (Histeriens — Chelonarüdes, 11 Familien mit 83 Arten, im Ganzen bis jetzt 288 Arten aufgezälıilt.) Perez M. (p. 621). Metamorphoses du Macronychus 4-tubereulatus et de son parasite: Pteromalus maceronychivorus n. sp. Dazu Taf. 14. Fairmaire L. (p. 637). Coleopteres d’Algerie. (Camaldus (m. g. Pse- laphid.) villosulus, Myrmedonia barbara, Attagenus seminiger, Oxythyrea niveopieta, Irhözotrogus lateritius, nitidicollis, Ebaeus semitogatus, Oygieri, chlorotieus, Micipsa cavifrons, Opatrum Lefranei, Xylophilus flavus, Dia- phorocera chrysopracis, Lydus rufulus, Nacerdes aurosa, Chitona Baulnsi, Gynandrophthalma aeneopieta, Olurysomela luteoeineta. Exochomus wanthoderus.) Saulcy F. de (p. 649). Note sur la Linderia Mariae. Grenier Dr. (p. 650). Reponse a la note precedente. Saulcy F.de (p. 653). Catopsimorphus Rougeti, Seydmaenus cornutus, Pselaphus longicornis, Dythinus hypogaeus, vier neue französische Arten. Allard E. (p. 659). Teinodactyla maderensis n. sp. aus Madeira, ‚Plectroscelis Coeyi aus Syrien. Peragallo M. (p. 661). Seconde note pour servir a l’histoire des Lucioles. Piochard de la Brülerie (p. 666). Sur une variete de Macroglossa stellatarum. (Albinismus.) Lucas M. H. (p. 667). Sur une femelle de Mwygale bicolor. Schaum, Reiche, Kiesenwetter, Saulcey, Fairmaire. Diseus- sions critiqgues sur plusieurs especes de Coleopteres, (Wir haben im vorigen Bande p. 290 versprochen auf den den Berliner Catal. Coleopterorum be- rübrenden Theil zurückzukommen; die betreffenden Repliken füllen aber nicht mehr als volle 21 Seiten, daher wir darauf verzichten müssen, einen Auszug zu bringen und die Leser auf die Annales verweisen.) Sonderbare Argumente werden übrigens mitunter in’s Treffen geführt, Für das Auslassen von Luciola suturalis Men. z. B. bestehen für Herrn von Kiesenwetter (p. 684) die Gründe darin, dass „la plupart des Insectes deerits dans l’ouvrage de Menetries se trouvent dans la Turquie d’Asie et non entre Constantinople et le Balkan.“ Mit Recht entgegnet Herr Reiche: „Parcequ’une partie des Insectes decrits par Mönetries ne se rencontrent pas en Europe, est-ce une raison pour les exclure tous du Catalogue europeen ?* Im Bulletin bibliographique (p. LVIII—LXXXVII) möchten wir der Soeiete etwas sorgfältigere Correctoren wünschen, denn „Neue Crustacen gesammett wähund der Westunsglung der k. k. Fregatten Novara, Verlau- fige uebersicht der Wöhrend der reise der Fregatten Noyara von dem herren 264 naturforschern gesammetten spinnea, Ueber die sogenaunte Sägespän (näm- lich: Sägespänsee) beobachtes Wahrend der Waltrich der Noyara ete.“ sind nicht etwa böswillig herausgegriffene Beispiele, sondern es ist kaum ein einziger Titel von allen deutschen Werken richtiger angegeben. Wenn sich etwa hierauf Herrn Aube’s Worte im 1. Trim. 1864 pag. II, dass die Pub- licationen „d’aucune societe analogue a la notre peuvent entrer en compa- raison“ beziehen, dann mag Herr Dr. Aub& wohl unbedingt Recht haben, auf wissenschaftlichem Felde aber dürften sich wohl die Leistungen der Entomologen anderer Länder mit denen Frankreichs messen und dabei jeder Selbstberäucherung entbehren können. Der 1. Trimestre von 1864 enthält: Amyot M. (p. 6). Histoire de la Gracilaria syringella Fab. Guende A. (p. 13). Notice sur la famille des Oenochromides. (Raupe von Oenochroma vinaria, auf Taf. 1 abgebildet; Monoctena Digglesaria und Hypographa serpentaria, zwei neue australische Spanner.) Fallen J. (p. 17). Une semaine & Zermatt. (Eine Aufzählung der auf dieser Excursion erbeuteten Schmetterlinge und Käfer. Von ersteren neu, aber nur in einzelnen Exemplaren erbeutet: Nemeophila (wohl Arctia) Cer- vini und Bryophila Guenei, beide auf Taf. 1 abgebildet.) Bar Constant (p. 29). Quelques mots sur les Morphos de la Guiane. Lucas H. (p. 34). Sur la chenille de Parasia lappella. (Von Lucas früher — Bull. 1862, p. II — für eine Zhinocyllus-Larve gehalten.) Selys-Longchamps de (p. 35). Nevropteres Odonates de la Corse. Hagen Dr. Herm. A. (p. 38). Nevropteres (non Odonates) de la Corse. (Neu: Baetys zebrata, Potamanthus modestus, Chrysopa corsica, Sartaena (n. g.) amoena, Sericosioma elypeatum, Silo auratus, Dasystoma togatum, Philopotamus flavidus, Aphelocheira meridionalis; und zweifelhaft 3 Arten.) Stäal Charles (p. 47). Hemiptera nonnulla nova vel minus cognita. Laboulbene Alex. (p. 69). Sur les Insectes tuberivores. (Von den verschiedenen Fliegenarten, deren Larven an Trüffeln leben, werden auf Taf. 2 abgebildet: Helomyza tuberivora, H.lineata, Anthomyia eunicularis.) Von Käfern wurden weiters erzogen: Anisotoma cinnamomea, ferruginea, picea und einige wohl nur zufällig auf Trüffeln gekommene Aıten; ferner eine Myriapode und eine Schabenraupe. Buquet L. (p. 115). Casnonia Olivieri n. sp. aus Algerien, auf Taf. 1 abgebildet. Fauvel Albert (p. 117). Remarques critiques sur les Staphylinides decrits par Solier dans la Historia del Chile de Gay. Derselbe (p. 131). Sur le Sphaerius acaroides. Grenier Dr. (p. 133). Raymondia Perrisii (einzeln bei Toulouse gefunden), Cionus telonensis (von Toulon) und Anophthalmus Auberti (bei Toulon in einer halbdunkeln Höhle gefunden, mit sehr deutlichen Augen.) Vuillefroy Felix de (p. 141). Hemipteres nouveaux. (-Belostom« Deyrolli, Appasus japonicus, Centrotus longicornis, Petalocheirus australis, 265 Pet. apetalus, alle auf Taf. 1 abgebildet; die ersten beiden aus Japan, die anderen von der malayischen Halbinsel.) Derselbe (p. 143). Revue du genre Ectatops. Milne-Edwards (p. 145). Revision des Crustacdes de la famille des Atyoidees. (Neu: Atya robusta, margaritacea und armata, auf Taf. 3 abge- bildet; die ersten zwei von Neu-Caledonien, die letzteren von Batavia.) Girard Maurice (p. 152). Adherence de pollen a des Insectes mellivores- Derselbe (p. 155). Dipteres parasites du Sericaria mori. Derselbe (p. 158). Note sur un fait de parasitisme relatif a la Chelonia caja. (Die Parasiten krochen gleichzeitig mit dem verkrüppelten Schmetter- linge aus der Puppe.) Baer G. A. (p. 159). Traduction du tableau analytique des groupes des Otiorhynchus d’Europe donne par Mr. Stierlin dans sa: Revision der europ. Otiorhynchus-Arten. Memoires de la Societe Linneenne de Normandie. Annee 1862 — 1863. 13. Volume. Caen 1864. Enthält einen Aufsatz von Fauvel: Les Lepidopteres du Calvados, der aber nur die Tagfalter und Sphingiden aufzählt. Ob eine Fortsetzung folgen soll, ist nicht angegeben. Bulletin de la Societe Linneenne de Normandie. 8. Vol. Annee 1862--1863. Caen 1864. Fauvel A. (p. 12). Notes synonymiques sur quelques Paederus euro- peens. (P. minutus Gautier für eine unbedeutende Var. von limnophilus Er. erklärt; P. corsicus Gautier zu derselben Art, P. longicollis Gautier zu riparius L. gezogen; in P. ventricoous Gautier den brevipennis Er. vermuthet; wegen P. carbonarius Gautier und Paederomorphus peduncu- larius Gautier auf Saulcy’s Ausspruch (Annales de la Soc. entom. 1862, p- VI) verwiesen.) Derselbe (p. 391—96) gibt eine Aufzählung der besseren Käferarten, welche auf einer von der Gesellschaft am 15. Juli nach Trouville-sur-Mer unternommenen Excursion erbeutet wurden. Atti della Secietä italiana di Seienze naturali. Vol. V. Fasc. 6. (womit der Band geschlossen). Milano 1864. Enthält äusser einer Mittheilung Paglia’s (p. 438) über die Zucht von Sat. cynthia, und einem Aufsatze von Rondani und Passerini über Seidenzucht (p. 447) nichts auf Entomologie Bezügliches. Vol. VI. Fasc. 1 und 2 enthält gar nichts Entomologisches. Bulletin de la Societe imper. des Naturalistes de Moscou. Annee 1863. Nr. 4. Moscou 1863. 1864 Nr. 1. Moscou 1864. Ersteres Heft enthält: Lindemann Car] (p. 437). Anatomische Untersuchung über die Structur des Leuchtorganes von Lampyıis splendidula. (Den Verfasser brachte nach 266 p. 438 in. den gewonnenen Resultaten „sein Glück weiter als seine Vor- fahren.“ Nicht ohne Neid werden manche Entomologen vernehmen, dass es dem Glückspilz gelungen, festzustellen, dass man „das schwarzgraue, geflü- gelte Männchen (von Lamp. splendidula) zu den Orthopteren stellen muss.“ Wie aber auf Erden nichts vollkommen ist, so gelang es dem Verfasser nicht, zu ergründen, in welche Ordnung das Weibchen gehöre. Dieses „muss dem Classificator viele Sorge machen; zu welcher Ordnung soll man dieses vollkommen flügellose, wurmartige Insect stellen, welches seiner Physiognomie nach als erwachsener Embryo oder als reproductionsfähigeLarve aufgefasst werden kann?“ Nach derselben Seite 438 „leuchtet auch das Männchen nicht; die Angabe anderer Autoren, dass.es auch leuchten solle, ist ganz falsch.“ Ich weiss nun nicht, ist ihnen in Nischnei- Nowgorod (wo die Beobachtungen gemacht wurden) zu leuchten verboten oder ist ihnen anderwärts Laternenzwang octroyirt; bei uns wenigstens leuchten sie. (Möglicherweise „scheint diess jedoch nur so, ist es aber nicht.“) Stierlin Gust. (p. 489). Neue oder wenig gekannte Insecten von Sarepta. (Neu: Psammodius costatus, Cylindromorphus pyrethri, Jehynchites semiruber, Seiaphilus Beckeri, Phyllobius glyeirrhizae, Phyll. erassicollis, Tychius albilaterus, Tych. astragali, Oryptocephalus aeneus, Pachybrachys astragali, Galeruca sareptana.) 1864. Nr. 1 enthält auf pas. 293: Kavall J. H. Beiträge zur Hymenopteren-Fauna Russlands. (Hinter- lassene Notizen Eversmanns zu dessen Hymenopteren-l'auna.) b) Von A. Senoner. desterreichische Revue. III. Jahrg. 1864. 3. Bd. Wien. Mayr Dr. Gust. L. (p. 201). Das Leben und Wirken der einheimischen Ameisen. Mittheilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. II. Vereinsjahr. 1863. Salzburg. Storch Franz (p. 117). Grundzüge zu einer Käfer-Fauna von Salz- burg. (Aufzählung von 572% Gattungen mit 1860 Arten, ohne jede Angabe oder Bemerkung.) Verhandlungen des naturhistorischen Vereines der preuss, Rhein- lande und Westphalens. XX. Ileft. 1863. Stollwerk F. (Verh. p. 43—48). Die Lepidopteren-launa der preuss. Rheinlande. Cornelius (Corr.-Blatt p. 66 und 111). Ueber Libellenzüge. Bach Dı, M. (C. B. p. 80). Ueber einige Eigenthümlichkeiten in der Lebensweise von Anobium, über die Larven von Meloc. 267 Memoires de la Societe de Physique et d’Nistoire naturelle de Geneve. Tom XVII. 1. Partie. Geneve 1863. Claparede Ed. (p. 1). Etudes sur la eirculation du sang chez les Aranees du genre Lycose. Saussure H. de (p. 129). Melanges orthopterologiques. (37 Arten Blattiden aus den Museen von Neufchatel, Genf und von Guerin-M£nerille.) Derselbe (p. 171). Melanges hymenopterologiques. (Fortsetzung vom 44. Bande; Beschreibung verschiedener Arten aus den Sammlungen von Heyden, Sichel, Rüppel etc.) Memoires de la Societe royale des sciences de Liege. Tom XVII. Liege 1863. Putzeys J. (p. 1). Postscriptum ad Clivinidarum Monographiam atque de quibusdam aliis. Cheyrolat A. (p. 253). Clytides d’Asie et d’Oceanie. (154 Arten, davon 67 neu. Soeieta reale di Napoli. Rendiconta dell’ Accademia delle seienze fiiiche e matematiche. Anno 2. Fasc. 8 (Agosto), 10 (Ottobre) 1863. Costa A. (p. 190). Sopra due Scutelleridei del gruppo degli Oscinolini. Derselbe (p. 250). Nuovi generi e nuoye specie di Cocridei. (Vater- land bei allen Arten theils zweifelhaft, theils unbekannt.) ec) Von Dr. I.R. Schiner. Kolenati Dr. F. A. Beiträge zur Kenntniss der Phthirio-Myiarien. Mit 15 Tafeln. Separatabdruck aus den Horae Societatis Entomo- logicae Rossicae. Fasc. Il. Der Herr Verfasser der vorstehenden Abhandlung kann sich nicht rühmen zu den „personis gratis“ der Kritik zu gehören, wir scheuen uns aber demungeachtet nicht, eshier auszusprechen, dass er, unseres Erachtens, der Entomologie durch seine Arbeiten selır wesentliche Dienste geleistet hat, und dass es uns ganz ungerechtfertigt erscheinen würde, sich bei der Be- sprechung seiner Leistungen von Vorurtheilen leiten zu lassen. Die liebe Kritik des neunzehnten Jahrhunderts ist nicht immer die rechte Kritik und zum allermindesten könnten wir uns mit den cumulativen Urtheilen einver- standen erklären, welche nach Nennung gewisser Namen nichts weiter bei- zufügen hätte als ein „damnatur.“ Herr Kolenati hat sich seit Jahren mit den Parasiten der Chiro- pteren beschäftiget. vieles Neue entdeckt und bekannt gemacht und so zu unserer Kenntniss dieser interessanten Creaturen wesentlich beigetragen. Die vorliegende Abhandlung gibt dafür ein neues Zeugniss, Wir erkennen es dankbar an, dass uns jener Theil derselben, welcher von den Nyeteribiden handelt, bei Verfassung der Fauna austriaca eine wesentliche Beihilie gewesen 268 ist, und dass sich nach den genauen und umständlichen, durch klare Abbil- dungen unterstützten Beschreibungen des Herın Verfassers der Nebelfleck „Nyeterihia vespertilionis“ recht glücklich in präcise Arten auflösen liess. Auch die neuen Gattungen, in welche die vielen neuen Arten eingereiht wurden, scheinen uns sehr richtig und vollberechtigt und wenn wir sie in unserer Fauna auch vorläufix nur als Subgenera anführten, so verschlägt diess Nichts und beeinträchtiget den Werth derselben nicht im mindesten, da unsere specielle Aufgabe ein vorläufiges Zusammenhalten des Habituellen uns zur Pflicht machte. Die von dem Herın Verfasser angenommenen Gat- tungen sind folgende: Listropodia, Aal oDelcı, Stylidia Westw., Penicil- lidia, Eucampsipodia und Cyclopodia. Wir möchten jedenfalls, etwa für die Gruppe von Nycteribia biarti- culata Hermann, den Gattungsnamen Nycteribia beibehalten wissen, weil dieser Gattungsname an und für sich nicht verworfen werden darf und weil es überhaupt eine Unzukömmlichkeit wäre, von einer Familie der Nyeteribidae zu sprechen, in welcher eine Gattung Nucteribia gar nicht vorhanden ist. Dass der Herr Verfasser auch die Pulicidae zu den Dipteren rechnet, ist eine Ansicht, welche auch Walker vertritt, der wir uns aber bei der totalen Organisationsverschiedenheit der Puliciden um so weniger anschliessen könnten, als uns eine Ordnung der Aphaniptera ganz wohlbegründet er- scheint und mit der Annahme derselben eine präcisere Fassung des Begriffes Dipteron jedenfalls ermöglichet ist. Warum sollte bei der Aufstellung von Insecten-Ordnungen das Generalisiren eine Nothiwendigkeit sein, da bei der Aufstellung von Insecten-Gattungen ja der Herr Veifasser selbst das Specialisiren für zweckmässig erachtete! Da wir endlich zu einer vollberechtigten Kritik das Ingrediens '„Tadel“ nicht gänzlich weglassen dürfen: so wollen wir an der sehr verdienstvollen Abhandlung bemängeln, dass uns das Materiale derselben nicht nach einem einheitlichen Principe zusammengefasst erscheint. Nicht alle angeführten Arten sind Parasiten der Chiropteren — während andererseits nicht alle Dip- teren-Parasiten aufgezählt erscheinen. Unseres Erachtens wären die Parasiten anderer Thiere auszuschliessen gewesen, oder aber es hätten alle para- sitischen Dipteren angeführt werden müssen, und dann auch, wenn schon Sirebla, Raymondia und Brachytarsina berücksichtiget würden, die Gattungen Hippobosca, Olfersia, Ornithomyia etc. mit angeführt werden sollen. Der Herr Verfasser mag übrigens zu seinem Arrangement gute Gründe gehabt haben und war darunter vielleicht auch der Grund, dass ihm die übrigen Hippobosciden weniger bekannt sind und er sie nicht aus eigenen Forschungen kennt, so wollen wir ihm für die vorhandene Lücke selbst dankbar sein! Verantwortl. Redacteure u. Herausgeber : Julius Lederer und Ludwig Hiller. Gedruckt bei Carl Ueberreuter, Alserstrasse Nr. 24. WIENER Entomolooische Monatschrift. Redaction und Expedition: In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 20. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 9, VIII. Band. September 1864. Beiträge zur Kenntniss der europäischen Haltieinen. | Von F. Kutschera. (Fortsetzung.) 69. L. helvolus m. Oblongo-ovatus, convexus, nitidissimus; pallide flavescens, capite, pectore, abdomine femoribusque posticis testa- ceis, Jabro infuscato, antennis apice fuscescentibus: fronte encarpis . distinetis, thorace brevissimo lucido, laevi, vel inconspicue punctulato; elytris ovatis, humeris obtuse, apice singulatim rotundatis, tenuissime punctulatis; punctis confusis, basi sub- seriatim dispositis, apicem versus obsoletioribus. Tibiarum posticarum spinula apicali longiuscula et forti. Apterus. Long, SE RE Sg. Abdominis segmentum ultimum leviter depressum, et linea longitudinali laevi ornatum; apice bisinuatum. Durch die blassgelbe, jener des L. tabidus nicht unähnliche Färbung, das äusserst kurze Halsschild, die an der Basis mehr oder weniger deutlich gereihte Punktirung der Flügeldecken, die kürzeren Fühler, den längeren Hinterschienendorn und die geringere Grösse unterscheidet er sich von den drei Vorhergehenden; von L. candi- dulus Foud. weicht er überdiess durch die mehr längliche Gestalt, ‚noch kürzeres Halsschild und feinere weitläufigere Punktirung, star- ken Glanz der Oberseite u. s. w. ab. — Von etwas länglicher Ei- form, gewölbt, blassgelb, Kopf, Brust, Bauch und Hinterschenkel etwas röthlicher; ‘die äusseren Fühlerglieder bräunlich, die Oberlippe Wiener entomol. Monatschr. VIII. Rd. 19 70 schwärzlich. Stirne fein gekielt, Höckerchen linienförmig, durch fein eingeschnittene Linien vom Scheitel abgegrenzt; dieser stark glänzend und glatt, nur mit schwachen Spuren feiner Querrunzeln. Fühler etwas länger als der halbe Körper, ihr 2. etwas länger als das 3. Glied. Hals- schild wenigstens doppelt so breit als lang, beim © noch etwas breiter, an den Seiten wenig gerundet, mit deutlich verdicktem, etwa ein Drittheil des Seitenrandes einnehmenden Vorsprunge hinter den Vorderecken; es ist stark glänzend, beinahe glatt, nur mit äusserst feinen, kaum sichtbaren Pünktchen bestreut, mit deutlich abgesetzter Schwiele neben dem Seitenrande. Flügeldecken oval, bis hinter die Mitte sanft erweitert, an den flach abgerundeten Schultern kaum breiter als das Halsschild, an der Spitze einzeln sammt den Naht- winkeln abgerundet; sie sind ziemlich gewölbt, sehr glänzend, sehr zart und wenig dicht punktirt; die Punkte an der Basis deutlicher als auf dem Halsschilde, und in mehr oder weniger deutliche, jedoch nicht bis in die Mitte reichende Reihen gestellt, gegen die Spitze zu verworren und verloschener; der Kerbstreifen am Seitenrande stark. Ungeflügelt. Bauchsegmente mit einzelnen Punkten, in der Mitte etwas querrunzlich. Das letzte Segment des 9 schwach eingedrückt, mit einer feinen glatten Längslinie, an der Spitze beiderseits aus- gebuchtet. Das 1. Vordertarsenglied des @ ist deutlich erweitert. Hinterschienendorn länger als bei den verwandten Arten und ziem- lich stark. Bei Wien an den kahlen Abhängen der südwestlichen Kalk- hügelreihe im Juni, jedoch selten. 4 70. L. vitreus m. Ovatus, convexus, nitidissimus; pallide ferrugineus, labro apice infuscato: fronte encarpis distinctis; thorace trans- verso lucido, laevi, vix punctulato; elytris pellucidis, ovatis, humeris obtuse, apice singulatim rotundatis, ad basin tenuissime et subseriatim punctulatis, extus et apicem versus laeviusculis. Tibiarum posticarum spinula apicali brevi” Apterus. Long. Ya’. — Lat. 13". eh Sd. Abdominis segmentum ultimum linea longitudinali tenuissima ornatum, apice bisinuatum. Dem Vorigen äusserst nahe verwandt und ähnlich; er ist aber noch kleiner, von mehr bräunlicher Färbung, die Punktirung noch verloschener und nur auf dem vorderen Theile der Flügeldecken wahr- nehmbar; das Halsschild weit weniger kurz, die Stirnhöckerchen 271 schärfer markirt u. s. w. Sehr ähnlich der Farbe und Punktirung nach ist er dem L. Zaevis; allein die kaum halbe Grösse, die kürzeren Fühler und sehr deutlichen Stirnhöckerchen lassen ihn leicht von diesem unterscheiden. Eiförmig,. gewölbt; blassgelbbraun, nur die Spitze der Oberlippe und die äussersten Fühlerglieder schwärzlich, Stirne fein gekielt, Höckerchen lanzettförmig, sehr deutlich durch scharf eingeschnittene Linien abgesetzt; Scheitel äusserst fein gra- ‚nulirt. Fühler wie bei dem Vorigen gebaut. Halsschild um etwas mehr als die Hälfte breiter als lang, stark gewölbt, an den Seiten wenig gerundet, mit deutlichem bis in das erste Drittel des Seiten- vandes reichenden Vorsprunge hinter den Vorderecken; es ist stark’ glänzend und fast ohne Punkte; nur bei einigen Stücken sind einzelne | feine Pünktchen sichtbar; die Schwiele am Seitenrande ist deutlich abgesetzt. Flügeldecken wie bei dem Vorigen gestaltet und durch- scheinend; die Punktirung ist noch schwächer, nur auf dem Vorder- theile deutlich und etwas gereiht, an den Seiten und nach der Spitz zu fast ganz verschwindend, nur nahe am Seitenrande tritt noch eine deutlichere Punktreihe heraus; der Kerbstreifen am Aussenrande sehr stark. Ungeflügelt. Bauchsegmente beinahe glatt, nur mit einzelnen feinen Pünktchen und in der Mitte leicht querrunzlich; das letzte Segment des J zeigt längs der Mitte eine äusserst zarte Linie und ist beiderseits der Spitze ausgebuchtet; das 4. Vordertarsenglied des S etwas erweitert. Hinterschienendorn etwas kürzer als bei dem Vorigen und leicht gebogen. Oesterreich (in der Wiener Gegend von Herrn Scheffler und mir im Juni gesammelt). 71. L. brevicollis m. Ovatus, depressiusceulus, subnitidus; albidus ve] pallide flavescens „ capite, pectore, abdomine femoribusque postieis rufo-ferrugineis; labro apice infuscato, antennis extror- sum fuscescentibus; fronte encarpis distinetis; thorace brevis- simo, longitudine plus duplo latiore, laevi vel obsolete rugu- loso-punetulato; elytris ovatis, postice latiusculis, humeris vix prominulis obtuse, apice singulatim rotundatis, distinete et sat dense ruguloso - punctulatis, punctis basin versus subseriatis. Tibiarum posticarum spinula äApicali brevi. Apterus. Long. 1,’ — Lat. 1,, Sg. Abdominis segmentum ultimum integrum. 419 3 272 Eine leicht kenntliche Art, ausgezeichnet vor den Vorhergehen= den durch flachere, nach rückwärts deutlich verbreiterte Gestalt, weissgelbe Färbung des Halsschildes und der Flügeldecken, schmälere Schultern, deutlichere und dichtere mit Runzeln gemengte Punkti- rung u. s. w. — Eiförmig, mässig glänzend, flach gewölbt. Kopf rostroth mit gewöhnlich etwas dunklerem Scheitel und schwärzlicher Spitze der Oberlippe; Halsschild, Flügeldecken, die Fühler bis auf die bräunliche Spitze, dann die Vorderbeine, Hinterschienen und Tarsen weisslichgelb; Brust und Bauch, die Hinterschenkel, alle Klauen und der Hinterschienendorn rostroth. Kielung der Stirne ober- halb stumpfer, noch unten schärfer; die Höckerchen sehr deutlich, lanzettförmig, durch scharf eingeschnittene Linien abgesetzt; Scheitel äusserst fein granulirt und fein querrunzlich. Fühler wenig länger als der halbe Körper, ihr zweites deutlich länger als das dritte Glied. Halsschild äusserst kurz, mindestens zweimal so breit als lang beim Jg, beim © noch breiter, flach gewölbt, mit durchscheinendem Vor- derrande, an den Seiten kaum gerundet, mit deutlich vorspringender, etwa ein Drittel des Seitenrandes einnehmender Verdickung hinter den Vorderecken; es ist bei vielen Individuen beinahe glatt, bei andern nur äusserst fein zerstreut punktirt mit eingemengten feinen Runzeln; die Schwiele am Seitenrande undeutlich. Flügeldecken von den schmalen, kaum über die Basis des Halsschildes vorspringenden Schultern nach rückwärts bis auf zwei Drittel der Länge erweitert, und an der Spitze einzeln abgerundet, mit sehr stumpfen Nahtwin- keln; sie sind schwach gewölbt und besonders nach der Spitze hin flach, ihre Punktirung fein und seicht, aber ziemlich dicht und bis an die Spitze deutlich, die Zwischenräume in mehr oder weniger deutliche Runzeln zusammengezogen; die Punkte erscheinen auf der Vorderhälfte mehr oder weniger deutlich gereiht, nach der Spitze hin verworren ; Kerbstreifen am Seitenrande mässig stark. Ungeflügelt. Bauchsegmente kaum punktirt, beinahe glatt; beim @ ist das letzte ohne Eindruck oder Ausschnitt, und das erste Vordertarsenglied etwas erweitert. Hinterschienendorn kurz. Oesterreich, auf den Abhängen des Geisberges bei Bertholds- dorf von H. Scheffler und mir im Herbste gesammelt. Der edlen Zuvorkommenheit des Hın. Waterhouse in London danke ich noch die Kenntniss dreier weiterer Arten, welche, nach- 273 ‘dem sie nicht mehr in die systematische Reihe aufgenommen werden konnten, gleich hier am Schlusse angeführt werden; und zwar: Zur Abth. B. 233—24.—72. L. fusculus. m. Oblongo-ovatus, subconvexus, nitidus; fuscus aut fusco-piceus, elytrorum humeris, margine apiceque, antennarum basi et pedibus pallidioribus: thorace transverso tenuissime granuloso et minutissime punctulato; elytris humeris vix prominulis, apice singulatim obtuse rotundatis, distincte dense ac confuse ruguloso-punctulatis. Apterus.— Long. 3 —?/y"' — Lat. 14". ; S. Abdominis segmentum ultimum foveola rotundata et profunda ormatum et leviter 2-sinuatum. -— Tarsorum anteriorum articulus 1. modice dilatatus. Dem L. Zanguidus im Baue äusserst ähnlich, aber noch kleiner’ flacher und glänzender, von pechbrauner, insbesondere an den Seiten _ und der Spitze der Flügeldecken ins Gelbliche ziehender Färbung, deutlicherer, mehr runzlicher Punktirung der Flügeldecken, kürzerem Halsschilde u. s. w. Vom L. pallidicornis, dem er in der Färbung nahe kommt, ist er durch die kleinere, längliche und flachere Ge- stalt, die dichtere Punktirung, die kürzeren, nur an der Basis heller braunen Fühler, an denen das zweite Glied länger als das dritte ist, und durch die abweichende Bildung der Geschlechtsmerkmale des J', sogleich zu unterscheiden. Vom L. drunneus und minusculus unter- scheidet ihn schon die geringe Wölbung und die durchaus verworrene Punktirung der Flügeldecken. — Länglich-eiförmig, schwach gewölbt, ziemlich glänzend; von pechbrauner Farbe, welche an den Schnltern, dem Seitenrande und vorzüglich an der Spitze der Flügeldecken ins Gelbbraune übergeht; die Basis der Fühler und die Beine ebenfalls heller braun, nur die äusseren Tarsenglieder sammt den Klauen etwas dunkler. — Scheitel beinahe glatt; Stirne scharf gekielt, Höcker- chen undeutlich, durch eine glänzende Beule mit dahinter liegendem seichten Quereindruck angedeutet. Fühler wie bei L. Zanguidus. Hals- schild mässig gewölbt, etwa um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten schwach gerundet mit deutlichem Vorsprunge des Seitenrandes hinter den Vorderecken; die Oberfläche äusserst zart und zerstreut punktirt, die Zwischenräume unter starker Vergrösserung fein granu- lirt, die Schwiele innerhalb des Seitenrandes deutlich. Flügeldecken länglich-eiförmig, an den schwach markirten Schultern kaum breiter 274 als das Halsschild, an den Seiten noch weniger gerundet und flacher als bei L. languidus; an der Spitze stumpf und deutlich einzeln abgerundet, mit sehr stumpfen Nahtwinkeln; sie sind zwar fein, aber deutlich und dicht verworren runzlichpunktirt, die Punkte an der Spitze etwas feiner; Kerbstreifen am Seitenrande ziemlich fein. Unge- fügelt. Hinterschienendorn kurz. Bauchsegmente zerstreut und seicht punktirt, das letzte beim JS mit einer tiefen kreisrunden, fast die ganze Länge des Bauchringes einnehmenden Grube und seichter Aus- buchtung des Aussenrandes beiderseits der Spitze. Das 1. Vorder- tarsenglied des JS etwas erweitert. England. Zur Abth, C. b. 47—48.--73. L. Waterhousei. m. Ovatus, convexus, nitidus; capite ferrugineo, vertice obscuriore, labro nigro-piceo; thorace rufo- ferrugineo, elytris, antennarum basi pedibusque testaceis; abdo- mine nigro, segmento ultimo pygidioque ferrugineis: fronte encarpis distinctis; thorace transverso ruguloso - punctulato; elytris ovatis, humeris prominulis, apice vix conjunctim rotun- datis, fortius confuse seriatimve punctatis.. Tibiarum posticarum spinula apicali longa. Apterus. Long. 1‘. — Lat. 24". Dem L. Ballotae sehr ähnlich, allein er ist glänzender, die gelbbraune Färbung zieht ins Röthliche, die Hinterschenkel sind ein- färbig, die Stirnhöckerchen weit bestimmter, die Flügeldecken haben etwas vorspringende Schultern und eine breiter und schon fast ein- zeln abgerundete Spitze; die Punktirung ist durchgehends stärker und auf den Flügeldecken nur undeutlich gereiht, auch der Hinter- schienendorn etwas kürzer. — Von L. femoralis und pectoralis ist er schon durch die kürzere und stumpfere Gestalt und gröbere Punk- tirung, von ersterem aber noch durch die röthliche Hinterleibspitze, von letzterem durch die schwarze Färbung der vier ersten Bauch- segmente sogleich zu unterscheiden. — Von L. Lycopi weicht. er durch ansehnlichere Grösse, Wölbung und breiteren Umriss, gröbere und auf den Flügeldecken sehr undeutlich gereihte Punktirung u. s. w. ab. — Von eiförmiger Gestalt; Kopf und Halsschild rostrotl, ersterer mit rothbraunem Scheitel und schwarzer Oberlippe; Flügeldecken, Fühlerbasis und die ganzen Beine röthlichgelb; nur die Naht, die äusserste Spitze der Hinterschenkel, der Hinterschienendorn und die äusseren Tarsenglieder sammt den Klauen ziehen ins Rostrothe; die 275 Aussere Fühlerhälfte schwärzlich; Brust und Bauch schwarz, das Pygidium und das letzte Bauchsegment aber rostroth. — Stirne scharf gekielt, Höckerchen lanzettförmig und durch deutlich eingeschnittene Linien abgesetzt. Scheitel äusserst fein gekörnt. Fühler länger als der halbe Körper, das zweite kaum länger als das dritte Glied. Hals- schild gewölbt und glänzend, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten sehr wenig gerundet, der seitliche Vorsprung hinter den Vor- derecken stärker als bei L. Bollotae; es ist am Vorderrande durch- scheinend und ziemlich dicht und stark runzlichpunktirt; die Schwiele neben dem Seitenrande wenig abgesetzt. Flügeldecken eiförmig und stark gewölbt, glänzend, mit etwas vorspringenden Schultern und leicht markirter Beule; die Spitze ist breiter als bei den verwandten Arten und kaum mehr gemeinschaftlich abgerundet; ihre Oberfläche ist glänzend, etwas weniger dicht und verworren als bei L. Ballotae, aber ebenfalls bis an die Spitze sehr deutlich punktirt; die Punkte sind nur. an der Basis deutlich gereiht; der Kerbstreifen am Seiten- rande stark. Flügel fehlen. Der Bauch ist glänzend, die ersten Seg- mente kaum, die folgenden etwas deutlicher punktirt und in der Mitte querrunzlich, das letzte beim © punktirt. J' liegen mir nicht vor. Die langen und starken Hinterbeine mit langem Schienendorn, der aber etwas kürzer als bei L. Ballotae ist. England. Zur Abth. C. e. 59—60.— 74. L. gracilis. m. Oblongo-ovatus, depressiusculus, nitidus; albido-testaceus, capite peetore abdomineque pallide ferrugineis; ore piceo; antennis extrorsum et tarsorum articulis ultimis cum unguiculis fuscescentibus: fronte encarpis subdistinctis; thorace transverso latiusculo laevi aut vix punctulato; elytris ovatis pellueidis, humeris modice prominulis, apice subsingulatim rotun- datis, minutissime et obsolete confuse punctulatis. Tibiarum posticarum spinula apicali brevi. Alatus. Long. %,—'Y;'"'. — Katızıaaz S. Abdominis segmentum ultimum linea longitudinali tenui ornatum, apice bisinuatum. Man ist versucht, diese Art für eine kleine unausgefärbte Va- rietät des L. ochroleueus zu halten, an welcher die schwärzliche ‚Färbung der äusseren Hälfte der Hinterschenkeln mangelt, so gross ist die Aehnlichkeit zwischen beiden; allein die mir vorliegenden 276 fünf Stücke beiderlei Geschlechts zeigen eine konstant geringere Grösse, ein verhältnissmässig breiteres Halsschild, anders gestaltete Flügeldecken mit der meisten Rundung der Seiten in der Mitte und stumpfer vorspringenden Schultern, eine noch undentlichere Punk- tirung, ein besonders auf der Unterseite mehr ins Bräunliche fallendes Gelb, wobei die Hinterschenkel völlig einfärbig, die Fühler aber bis auf die vier ersten Glieder stets schwärzlich sind; endlich sind das zweite und dritte Fühlerglied an Länge gleich, und das letzte Bauch- segment des Q zeigt nur eine feine Längslinie in der Mitte; ich glaube sie daher als selbstständige Art aufführen Zu sollen. — Läng- lich-eiförmig, von geringer Wölbung und starkem Glanze; blassgelb mit etwas bräunlicher Färbung des Kopfes und der Unterseite; der Mund und die Fühler vom fünften Gliede aufwärts schwärzlich ; alle Beine einfärbig blassgelbbraun, nur die äusseren Tarsenglieder sammt den Klauen dunkler bräunlich. — Stirne scharf gekielt mit undeutlich abgesetzten Höckerchen; Scheitel beinahe glatt, höchstens mit ein- zelnen feinen Querrunzeln. Fühler von drei Vierttheilen der Körper- länge mit gleich langem zweiten und dritten Gliede. Halsschild breiter als bei Z. ochroleucus, um mehr als die Hälfte breiter als lang, an den Seiten leicht gerundet und mit schwachem Vorsprunge hinter den Vorderecken; es ist ganz glatt oder höchstens mit einzelnen kaum sichtbaren Pünktchen besetzt. Flügeldecken länglicheiförmig und durchscheinend, an den Schultern nur mässig über die Basis des Halsschildes vorspringend mit stumpferer Beule als bei L. ochroleucus, bis zur Mitte leicht gerundet, und an der Spitze schwach einzeln abserundet; die verworrene Punktirung ist eben so zart aber etwas weitläufiger und verloschener als bei L. ochroleucus; Kerbstreifen am Seitenrande sehr fein. Geflügelt. Bauchsegmente einzeln punktirt und in der Mitte etwas querrunzlich; das letzte zeigt beim @ eine durch seine ganze Länge gezogene feine Linie und ist beiderseits der Spitze ausgebuchtet. Das erste Vordertarsenglied etwas erweitert. Hinschienendorn kurz. \ England. Ich glaube noch folgende Arten anderer Autoren anführen zu sollen, welche mir entweder gänzlich unbekannt geblieben sind oder über welche ich keine bestimmten Aufschlüsse zu geben vermag, u. Z.: 277 Zur Abth. A. L. elongatus Bach. K. Fn. f. N. u. M. Deutschl. II. 147. 1. Oberseite schwarzbraun, glänzend; die Fühlerwurzeln, die vor- deren Beine und Hinterschienen röthlichgelb. Halsschild nur wenig breiter als lang, die Seiten stark gerandet und in der Mitte etwas gerundet, sehr fein punktirt, hinten gerade abgestutzt, vor der Basis mit einem seichten Quereindruck, wodurch diese etwas wulstig erscheint. Flügeldecken nur wenig breiter als das Halsschild, langgestreckt, zweimal so lang als breit, von der Mitte an nach hinten zugespitzt, die Spitze breit abgestutzt, die Aussenwinkel der Flügeldecken fast zahnartig vorstehend; die Oberfläche stark und dicht punktirt, die Punkte nach hinten zu schwächer werdend. Länge 1", Ein Stück aus Thüringen. (Mus: Kellner). Haltica atra. Illig. Mag. VI. 170. 140. (omiss. synon.) Longitarsis ovalis, punctata, atra, antennarum basi pedibusque rufis; femo- ribus nigris, coleopteris abdomine brevioribus. Dem L. Anchusae sehr ähnlich, aber etwas grösser, das Hals- schild kürzer, die Deckschilde gewölbter, grobpunktirt, zwar kürzer als der Hinterleib, aber die Flügeldeckenspitze nicht so stumpf abgerundet. Um Braunschweig einmal vorgekommen. Haltica nigerrima. Gyll. Ins. Suec. IV. 656. 13—14. Nigra, nitida, confertim punctata, antennis psdibusque concoloribus, elytris apice acuminatis. Von der Grösse und Gestalt des L. holsaticus. Kopf glänzend, kaum punktirt. Fühler länger als der halbe Körper, ganz schwarz; Halsschild kürzer als breit, vorne und rückwärts abgestutzt, an den Seiten gerundet, gewölbt, schwarz, glänzend, dicht fein punktirt. Flü- geldecken äöross, vorne viel breiter als das Halsschild, mit abgerun- deten Schultern und erhabener Beule, fünfmal so lang als das Hals- schild, an der Spitze zugespitzt, gewölbt, schwarz glänzend, gedrängt und ziemlich tief punktirt. Körper unterhalb schwarz, leicht punktirt. Die ganzen Beine schwarz, Hinterschenkel sehr gross, Hinterschienen mit einem rostrothen Enddorn. Schweden (Smoland) sehr selten. 3 Zur Abth. B. Teinodaetyla rubeila. Foud. Ann. d. ]. Soc. Linn. VI. 1859. 268. 19 Obiongo-ovata, convexior, ferruginea; thorace elytrisque dense 278 punctulatis; punctis elytrorum distinctioribus, confuse vel seria- tim dispositis. Aptera. Long. 11%“ mill. — Larg. %, mill. S Aedeagus profunde canaliculatus, modice incurvatus, margine laterali intus deflexo; canaliculo apice cochleariformi, obtuse angulato. Abdominis segmentum ultimum leviter impres- sum, impressione lineari laevigata, nigra. Ganz rostroth und glänzend, sehr gewölbt. Stirne fein gekielt; Höckerchen unbestimmt. Fühler ganz rostroth länger als der halbe Körper, dünner als bei T. gidbosa und minuscula; ihr drittes Glied von der Länge des zweiten. Halsschild sehr gewölbt, breiter als lang, mit stark herabgezogenen Seiten und stärkerem Vorsprunge des Seiten- randes hinter den Vorderecken, und sehr fein, am Vordertheile kaum wahrnehmbar punktirt. Flügeldecken an’ der Basis nicht breiter als das Haldschild, sie erweitern sich sehr und bilden für sich ein regel- mässiges Oval, sind sehr gewölbt und bedecken nicht völlig das Pygi- dium; die Punktirung ist stärker als jene des Halsschildes, in kurze, nach verschiedenen Richtungen laufende Reihen gestellt, und an der Spitze verfeinert. Schulterbeule wenig vorspringend; Nahtwinkel fast rechteckig. Unterseite etwas bräunlich; das letzte Bauchsegment des 9 mit einer schmalen glänzenden, glatten Längsfurche. Unge- flügelt. Beine heller rostroth, Hinterschienendorn kurz und stark. Das erste Vordertarsenglied des Q länglich und wenig erweitert. Aus Kärnthen von Hın. v. Kiesenwetter dem Autor mitgetheilt. Altica pratensis. Panz. Fn. Germ. 21. t. 16. Nigra, thorace, elytris pedibusque pallide testaceis. Gestalt und Habitus der A. tabida (sibi),. aber kleiner; Mund blass gelbbraun. Kopf schwärzlich. Fühler an der Basis gelbbraun, weiterhin schwärzlich. Halsschild quer, vorne mit einem dunklen Querstrich. Flügeldecken blassgelbbraun, glänzend, mit fein verwor- renen Punkten. Beine blassgelb, Hinterschenkel röthlichgelb und angeschwollen. Auf Wiesenblumen, besonders Wiesenklee bei Braunschweig gefunden. Haltica pratensis. G yl1. Ins. Sn. 111.539. 15.— Zett. Ins. Lapp. 223. 9. Ovata, convexa, nigra, supra subtiliter, crebre punctulata; an- tennarum basi, thorace, elytris pedibusque pallidis, elytrorum humeris apiceque singulatim rotundatis. 279 Var. b. capite etiam pallide testaceo. Var. c. tota pallida, oculis nigris, abdominis basi inter- dum fusca. Von der Gestalt und Grösse der H. Zurida (sibi), aber viel feiner punktirt, und von anderer Färbung. — Kopf pechschwarz, glänzend, bisweilen mit verwaschen bräunlichem Scheitel. Stirne stumpfer gekielt. Fühler länger als der halbe Körper mit blasser Wurzel, nach aussen schwärzlich. Halsschild kurz, quer, vorne etwas breiter, vorne und hinten abgestutzt, an den Seiten wenig gerundet, deutlich gerandet, mässig gewölbt, blass röthlichgelb, wenig glän- zend; sehr dicht, fein und seicht punktirt; der Vorderrand selbst ‚gewöhnlich schwärzlich und innerhalb desselben ein bräunlicher Strich, ein gleicher abgekürzter auch vor dem Hinterrande. Schildchen blass- gelb. Flügeldecken vorne wenig breiter als das Halsschild mit abge- rundeten Schultern, aber bald hinter der Basis sehr erweitert und fünfmal so lang als das Halsschild, an der Spitze stumpf abgerundet und häufig kürzer als der Hinterleib, mit stumpfen Nahtwinkeln; sie sind stark gewölbt, schmutzig blassgelb, durchscheinend, mehr glän- zend, dicht und etwas stärker als das Halsschild punktirt, mit völlig gleichfärbiger Naht. Halsschild unterhalb blassroth, Brust und Bauch schwarz, dicht, fein und verloschen punktirt. Vorderbeine ganz blass- gelb, Hinterbeine gesättigter röthlichgelb mit bisweilen schwärzli- cher Spitze. Die Var. b. unterscheidet sich nur durch blass röthlichgelben Kopf und röthlichen Mund, bisweilen ist auch die Spitze des Bauches verwaschen röthlichbraun. Die Var. c. weicht ab durch ganz blassen Körper, wobei nur die Fühlerspitze und bisweilen die Brust und der Vordertheil des Hinterleibes schwärzlich sind; diese Form ist oft um die Hälfte, ja ums Doppelte kleiner. Bem.: Nach den Varietäten und der wandelbaren Grösse zu schliessen, dürfte @yllenhall wohl mehrere zwar ähnliche aber ver- schiedene Arten zusammengezogen haben; aber auf keine der ihr in Grösse und Farbe nalıe kommenden Arten wie L. Lycopi, curtus, substriatus, monticola, Ballotae, juncicola passen die gegebenen Merkmale in ihrer Gesammtheit. Teinodaetyla atrieilla. Foud. Ann. d. l. Soc. Linn. VI. 1859. 276. 24. (omissa Synom.) Oblongo-ovata, subdepressa, capite abdo- 280 mineque nigris, thorace testaceo-nitente; elytris pallide testa- ceis, sutura fusca; pedibus testaceis, femoribus fuscescentibus. do alati. Long. 1%%,—2 mill. — Lat. 1—1'/, mill. S Aedeagus late canaliculatus, in medio leviter contrac- tus, apice dilatatus, breviter lanceolatus. Abdominis segmentum ultimum longitudinaliter sulcatum, sulco ab impressione semi- eirculari interrupto. Var. a. Vitta suturali latiore. Kopf schwarz, Scheitel und Stirne bisweilen röthlich, Stirne fein gekielt, ohne Höckerchen; Scheitel glatt, glänzend, unmerklich ‚granulirt. Fühler länger als der halbe Körper, ihr drittes Glied etwas länger als das zweite; die fünf ersten Glieder röthlichgelb. Hals- schild viel breiter als lang, der Seitenrand hinter den Vorderecken wenig vorspringend; es ist röthlich und geglättet, der Vorderrand bisweilen bräunlich; es ist fein gerunzelt und sehr fein, manchmal undeutlich punktirt. Schildehen schwarz. Flügeldecken viel breiter als die Basis des Halsschildes, länglichoval und an der Spitze so wie der Nahtwinkel abgerundet; sie sind hell röthlichgelb oder strohgelb und von sehr feiner und sehr dichter verworrener Punktirung. Die Naht ist rothbraun oder schwärzlich, welche Farbe sich bisweilen weiter ausdehnt und ein mehr oder weniger breites Band bildet; der Kerbstreifen am Seitenrande fein, die Schulterbeule vorspringend, glatt und glänzend. Die Mitte der Vorder-, die Mittel- und Hinter- brust so wie der Hinterleib schwarz; die Hinterleibssegmente glänzend und punktirt. Das letzte Bauchsegment des Q’ mit einem runzlichen, halb- runden Eindruck, dessen Enden eine schwielige Erhöhung des Segments einfassen, an dessen Basis man bisweilen den Anfang einer glatten, unscheinbaren Furche bemerkt. Geflügelt. Beine röthlich oder rost- färbig, Hinterschenkel mehr oder weniger gebräunt. Hinterschienen- dorn kurz. Diese Art soll sich von T. atricapilla (sibi) = melanocephala Gyll. durch ihre mehr längliche, weniger eiförmige Gestalt und ihre deutlichere Punktirung unterscheiden. Auf Wiesen das ganze Jahr gemein bei Lyon und in dem süd- lichen Frankreich. Teinodaetyla tantula. Foud. Ann. d.]. Soc. Linn. V1.: 1859. 307. 42.— Teinod. brunniceps All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. 3. Ser, VIII. 1860. 138. 85. — Oblongo-ovata, dilute testacea, sutura fusca; 281 labro epistomateque nigris; pectore abdomineque nigro-fuscis; thorace elytrisque profunde punctatis; punctis prope basin seriatim dispositis; pedibus rufis, femoribus postieis apice pau- lulum infuscatis. 9 Q alati. Long. 1Y,—1%, mill. — Lat. 3,—1 mill. S Aedeagus late recte que canaliculatus, apice rotundatus, obtuse angulatus. Abdominis segmentum ultimum laeve, vix depressum. Kopf röthlich oder bräunlichh Mundgegend sammt Oberlippe, Mandibeln und Tastern schwarz; Scheitel, Stirne und Höckerchen, dann die Fühler wie bei T. Lycopi. Halsschild fast zweimal so breit als lang, mit schwachem Vorsprunge des Seitenrandes hinter den Vorderecken; es ist röthlich und stärker als bei T. pusilla punktirt, die Punkte unregelmässig und mit Runzlungen gemischt. Flügeldecken wie bei T. Lycopi gestaltet, röthlich, mit bräunlicher Naht, etwas gewölbt und mit stärkeren und deutlicheren Punkten als bei 7. pusilla bedeckt; die Punkte aber weniger dicht als jene des Halsschildes, und auf dem vorderen Theile in wenig regelmässige Längsreihen gestellt, nach der Spitze zu verworren und feiner, Schulterbeule glatt und wenig vorspringend. Kerbstreifen am Seitenrande stark. Unter- seite bis auf den Prothorax schwarz; Bauchsegmente querrunzlich oder punktirt; das letzte beim @ etwas ausgebuchtet, seine Basis glatt und glänzend und leicht eingedrückt. Geflügelt. Beine röthlich, die Spitze der Hinterschenkel mehr oder weniger gebräunt; Hinter- schienendorn stark und gebräunt; erstes Vordertarsenglied des JS wenig erweitert. Diese Art hat die Gestalt des T. pusilla, die Punktirung ist viel stärker, das letzte Bauchsegment des © ist nicht gefurcht, und jenes des @ hat kein rundes Grübchen. Von T. Lyeopi soll sie sich durch die stärkere und deutlichere Punktirung, die kürzeren Fühler- glieder, durch die Punktreihen der Flügeldecken und besonders durch den Aedeagus des J unterscheiden. Im April auf trockenen Hutweiden des Gebirges von Colombier en Bugey, und im Herbste an den Ufern der Rhone, nördlich von Lyon. Bem.: Ein mir vorliegendes Stück dieser Art, vermag ich von L. Lycopi nicht zu unterscheiden. Teinodactyla albinea. Foud, Ann. d. 1. Soc. Linn. VI. 1859. 310. 44. Oblonga, depressiuscula, albida vel pallide spadicea; labro nigro: 282 thorace minute, elytris distinetius seriatim confuseque pünetu- latis; pectore fuscescente vel nigro, femorum posticorum apice infuscato. do alati. Long. 1, —1%/, mill. — Lat. 1 mill. JS. Aedeagus canalieulatus, apice acutus incurvatus. Abdo- minis segmentum ultimum leviter impressum. Kopf rostroth, die Oberlippe schwarz. Stirne fein gekielt, mit länglichen von äusserst feinen Strichen markirten Höckerchen. Scheitel äusserst fein granulirt mit feinen bogenförmigen Runzeln oberhalb. Fühler länger als der halbe Körper, mit gleich langem zweiten und dritten Gliede; die ersten Glieder röthlieh, die weiteren mehr oder weniger bräunlich, Halsschild ein und ein halbmal so breit als lang, mit schwachem Vorsprunge des Seitenrandes hinter den Vorderecken; es ist röthlich, geglättet und sehr fein punktirt; die Punktirung bei manchen Individuen unmerklich. Flügeldecken an der Basis breiter als das Halsschild, sie erweitern sich etwas, und bilden ein längliches Oval, ihre Spitze ist abgerundet, der Nahtwinkel etwas stumpf; sie sind blass strohgelb, etwas gewölbt, und mit stärkeren Punkten als jene des Halsschildes bedeckt, die Punkte an der Basis gereiht, auf dem übrigen Theile der Flügeldecken verworren und gegen die Spitze schwächer. Schulterbeule vorspringend. Die Unterseite mehr oder weniger rostroth, die Brust und die Basis des Bauches schwarz; die äusseren Segmente desselben stark punktirt, das letzte Segment des g gerundet mit einem leichten Eindruck in der Mitte, in welchem eine glatte, schwärzliche Linie sich befindet. Die Beine, röthlich, * bis auf die bräunliche Spitze der Hinterschenkel. Hinterschienendorn kurz und bräunlich.,. Das erste Vordertarsenglied des Q etwas erweitert. Diese Art ‘ist viel kleiner als T. ochroleuca und unterscheidet sich von ihr durch die stärkere Punktirung der Flügeldecken, die braune Farbe der Brust und insbesondere durch den nur leichten Eindruck des letzten Bauchsegments des d. In ganz Frankreich, bei Lyon im Juli auf Heliotropium euro- paeum Linn. Teinodactyla pratensis All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. 3. S. VII. 1860. Add. 832. 236. (omiss. Synom). Ovata, convexior, pallide rufa, sutura concolore, thorace ruguloso, tenuissime punctulato; elytris dense punctatis, pectore abdomineque nigris: femoribus postieis supra infuscatis. Long. fere 3 mill. — Lat. 124 mill. 283° Sehr nahe verwandt der T.' femoralis Marsh. und von der Gestalt derselben; aher etwas gewölbter, das Halsschild ist breiter und mehr quer, die Farbe mehr röthlich und die Naht nicht gebräunt; die Punktirung des Halsschildes und der Flügeldecken ist tiefer; nur die vier letzten Fühlerglieder sind schwärzlich; das zweite Fühlerglied etwas kuglicher als bei T. femoralis. An der nordfranzösischen Küste bei Calais und Havre. Bem.: Allard hat irrig die T. pratensis Foud. mit der hier angeführten identificirt; die T. pratensis Foud. ist aber zweifellos die Chrysomela femoralis Marsh.; es kann darum die T. femoralis Foud. nicht synonym mit T. femoralis All. = Ch. femoralis Marsh. sein, sondern ist nach meinem Dafürhalten die L. Zongi- pennis ın., welche Art Allard nicht gekannt, hat. Würde Allard seiner T. pratensis nicht eine schwärzliche Hinterschenkelspitze geben, dagegen die röthliche Hinterleibsspitze unerwähnt lassen, so könnte man vielleicht auf die Identität mit L. Waterhousei m. schliessen. Teinodaetyla abdominalis. All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. 3. Ser. VII. 1860. 119. 67. et Add. 832. 235. (omiss. Syn.) Ovata, convexa, nitida, ferrugineo-testacea; elytris pallide testaceis, sutura nigricante, densissime punctata; antennis pedibusque pallide testaceis, femoribus postieis nigro-piceis. Long. 41, mill. — Lat. vix 1 mill. Kopf pechschwarz, glatt, die Fühler an der Basis gelb, an der Spitze bräunlich und länger als der halbe Körper. Halsschild quer, um ein Drittel breiter als lang, an den Seiten sehr wenig gerundet, sehr wenig gewölbt, gelbroth mit schwärzlichem Vorderrande, mit kleinen tief eingestochenen Pünktchen siebartig bedeckt; Schildchen pechschwarz. Flügeldecken etwas breiter als das Halsschild an den Schultern gerundet und an der Spitze zusammen abgerundet, viermal so lang als das Halsschild, mässig gewölbt, mit fast paralellen Seiten; sie sind blass röthlichgelb, die Naht und manchmal auch der Seitenrand schmal schwärzlich gesäumt; sie sind ziemlich stark punktirt, mit auf der Scheibe reihenweise gestellten Punkten. Unterseite pechbraun, punktirt. Beine röthlichgelb, Hinterschenkel rostroth, an der Spitze schwärzlich, Hinterschienendorn ziemlich lang. Das Abdomen überragt die Spitze der Flügeldecken und man sieht deutlich auf dem vorletzten oberen, unbe- deckten Bauchringe zwei kleine runde weissgraue, von der Behaarung gebildete Flecken. 284 Häufig in der Umgebung von Paris. Bem.: Allard will in den Add. p. 832 ]. c. diese Art von T. Lycopi Foud. getrennt wissen, da sie sich durch mehr zöthliches Colorit und stärkere und deutlichere Punktirung, und endlich durch ihr Vorkommen auf Epheu unterscheide, während T. Lycopi Foud. auf Lycopus europaeus gemein sei, und eine blass röthlichgelbe Färbung, wenig gewölbte und mehr längliche Flügeldecken, und feinere gedrängtere Punktirung habe. Nach den mir vorliegenden Stücken wohl kaum von L. Lycopi verschieden. Zur Abth. C. ce. Teinodactyla pallens. Foud. Ann. d. ]. Soc. Linn. VI. 1859. 323. 53. Oblongo-ovata, pallide rufa, sutura concolore micante; fronte ferrugineo ; labro et epistomate nigris; thorace brevi, nitente; elytris ıninute confuseque punctulatis; abdomine pedibusque ferrugineis; femoribus posticis plus minusve infuscatis.. SQ Alati.e. — Long. 3—3/, mill. — Lat. 1%,—2 mill. Var. a Elytrorum punctis prope basin seriatim dispositis. JS. Aedeagus tenuis, canaliculatus, apice triangulariter acutus. Abdominis segmentum ultimum utrinque dilatatum, in medio longitudinaliter impressum, impressione laevissima nitente. Kopf rostroth, die Mundgegend und Oberlippe schwarz. Stirne fein gekielt, die Höckerchen länglich und undeutlich; Scheitel glatt und glänzend mit feinen wellenförmigen Querrunzeln; Fühler länger als der halbe Körper, rostroth mit schwärzlicher Spitze; das Mass ihrer Glieder verschieden; meist ist das zweite Glied oval und hat ein Drittel der Länge des ersten, das dritte und vierte Glied sind länger und kegelförmig, Amal so lang, als ihr grösster Durchmesser. Halsschild kurz, beinahe 2mal so breit als lang, der Vorsprung hinter den Vorderecken schwach; es ist strohgelb mit gallertartigem Glanze und zeigt undeutliche, narbenartige Punkte. Die Flügeldecken erwei- tern sich von der Basis an, ihre Seiten runden sich ellipsenförmig bis zur Spitze; Nahtwinkel etwas gerundet; Schulterbeule wenig vorsprin- gend, Kerbstreifen am Seitenrande stark; sie sind ganz strohgelb und mit sehr feinen, dichten und wenig deutlichen Punkten bedeckt; Naht durchsichtig. Bei Var. a sind die Punkte deutlicher und in linien- förmige, wenig regelmässige Reihen gestellt. Unterseite rostroth, Brust 285 und Bauch bisweilen etwas gebräunt. Das letzte Bauchsegment des d zeigt in seiner Mitte eine auf dem Grunde schwarze, glatte und glänzende Längsfurche, wodurch die Seiten des Segments sehr auf- geschwollen erscheinen. Geflügelt. Alle Beine rostroth, das Ende der Hinterschenkel bisweilen etwas gebräunt. Hinterschienendorn stark und etwas gebogen. Gemein in ganz Frankreich auf verschiedenen Arten von Ver- bascum und auf Scrophularia canina. Linn. ° Diese Art soll sich von L. Verbasci Pg. durch länglichere, weniger gewölbte Gestalt, dichtere Punktirung, längere Fühler und die Bildung des Aedeagus und letzten Bauchsegments des 9 unterscheiden. Teinodaetyla -erassicornis, Foud. Ann. d. l. Soc. Linn. VI. 1859. 325. 54. Oblongo-ovata; pallide rufa, sutura ferruginea micante; labro et epistomate nigris; thorace nitente, tenuissime punctu- lato; elytris distinetius, confuse vel seriatim punctatis, abdo- mine pedibusque ferrugineis; femoribus postieis plus minusve infuscatis. & @ alati. Long. 3—31, mill. — Lat. 11%,—2 mill. ©. Aedeagus late canaliculatus, apice lanceolatus rectus. Abdominis segmertum ultimum integrum; linea laevi ornatum. Kopf rostroth, die Oberlippe und die Mundgegend schwarz; Kielung der Stirne scharf, oberhalb etwas erweitert; die Höckerchen länglich, mit der Stirne verschmolzen und nur durch stärkeren Glanz unterscheidbar. Scheitel äusserst fein granulirt. Fühler an der untern Hälfte röthlich, nach aussen schwärzlich, länger als der halbe Körper und beim J' stärker; ihr drittes Glied etwas länger als das zweite. Halsschild fast zweimal so broit als lang, an den Seiten mit schwachem Vorsprunge hinter den Verderecken; es ist strohgelb mit gailert- artigem Glanze, und sehr fein und unregelmässig punktirt; die Punkte oft undeutlich. Flügeldecken an der Basis breiter als das Halsschild nnd etwas gewölbt, an den Seiten ellipsenförmig bis an die Spitze gerundet; Nahtwinkel etwas abgerundet, Schulterbeule wenig vor- springend. Kerbstreifen am Seitenrande stark; sie sind strohgelb, mit rostrother Naht, und mit kleinen jedoch sehr deutlichen Punkten besetzt, welche vorne unregelmässig gereiht, an der Spitze feiner und verworren sind. Unterseite ganz rostroth, bei © zeigt das stark punk- tirte letzte Bauchsegment in der Mitte eine kleine, schwarze glän- zende und etwas kielförmige Linie; beim Q ist es glatt, an den Seiten punktirt, mit einer schwarzen, glatten und glänzenden Längs- ' Wiener entomol. Monatschr. VIII. Bd. 20 286 linie in der Mitte. Geflügelt; Beine vöthlich, die Spitze der Hinter- schenkel gebräunt; das erste Vordertarsenglied des J zweimal so breit als die folgenden: Von T. pallens durch stärkere Punktirung und rostrothe Naht verschieden. Bei Lyon und der Grande-Chartreuse. Bem.: In einem mir vorliegenden Exemplar dieser Art kann ich nur ein unausgefärbtes ganz blassgelbes Individuum des ZL. melano- cephalus Gyll. erkennen. Teinodactyla canescens. Foud. Ann. d. ]. Soc. Linn. VI. 1859. 327. 55. Oblongo-ovata, convexa, pallide spadicea; labro apice infuscato ; thorace tenuissime vel inconspicue punctulato; elytris distinc- tius punctulatis; punctis confusis vel seriatim dispositis. Femo- ribus posticis apice plus minusve infuscatis. d © alati. Long. 11% —1°/, mill. — Lat. 1 mill. Var. a. aptera. S. Aedeagus late canaliculatus, ante apicem recurvatus; apice breviter angulatus, deflexus. Abdominis segmentum ultimum longitudinaliter impressum; ima parte atra laevissima. Kopf röthlich, die Oberlippe an der Spitze bräunlich. Stine scharf gekielt, mit undeutlichen Höckerchen. Scheitel unter starker | Vergrösserung äusserst fein granulirt; Fühler röthlichgelb mit bräun- licher Spitze, länger als der halbe Körper, ihr drittes Glied länger als das zweite; Halsschild beinahe zweimal so breit als lang, mit, schwachem Vorsprunge an den Seiten hinter den Vorderecken; es ist | bei manchen Individuen heinahe glatt und ohne deutliche Punkte, | . bei anderen dagegen ist die Punktirung fein und mit Runzeln gemengt. | Flügeldecken an der Basis breiter als das Halsschild, an den Seiten elliptisch gerundet und an der Spitze so wie der Nahtwinkel abge- | rundet; sie sind stärker und deutlicher punktirt als das Halsschild; | die Punkte vorne mehr oder weniger deutlich gereilit, an der Spitze | verworren und verlöschend; Kerbstreifen am Seitenrande fein. Schul- | terbeule wenig vorspringend. Halsschild und Flügeldecken sehr bleich- | strohgelb, Naht etwas röthlich. Unterseite ganz rostroth. Beim © ist das letzte Segment fein punktirt, beim @ der Länge nach einge- | drückt, mit einer schwarzen glänzenden Linie am Grunde des Ein- | drucks und an der Spitze breit ausgerandet. Flügel theils vorhanden, | theils fehlend. Beine blassröthlich, mit rostrotheu Hintersckenkeln, | deren Spitze mehr oder weniger bräunlich ist. Hinterschienendorn kurz; erstes Vordertarsenglied des Q' erweitert und halb so breit als lang. 287 Sehr verwandt der T. aldinea, von welcher sie sich durch die deutlichere und regelmässigere Punktirung und die röthliche Farbe der Unterseite unterscheidet. Bei Lyon. Bem.: Zwei mir als T. canescens Foud. mitgetheilte Exem- plare kann ich nur als blasse, unausgereifte Stücke des L. Ballotae Marsh. erkennen; allein die von Foudras angeführten Merkmale scheinen doch auf eine andere Art hinzudeuten. Deuenaeiyia nana, Foud. Ann. d. l. Soc. Linn. VI. 1859. 335. 61. Ovata, convexior, albida vel pallide spadicea; labro infuscato ; capite ferrugineo, encarpis oblongis distinetis. Thorace ruguloso, minute punctulato; elytris distinetius confuseque punctulatis. So apteri. — Long. 11 mill. — Lat. 1 mill. S Aedeagus canaliculatus, apice acutus, incurvatus. Abdo- minis segmentum ultimum convexum, apice triangulariter emar- ginatum. Kopf rostroth, die Oberlippe, die Mandibeln und Palpen leicht gebräunt, Kielung der Stirne scharf, an dem Obertheil etwas stumpfer, Höckerchen länglich, sehr deutlich und durch ziemlich tiefe Ein- schnitte abgesetzt. Scheitel äusserst fein granulirt; Fühler bis zum fünften Gliede röthlich, nach aussen bräunlich, länger als der halbe Körper, ihr drittes Glied länger als das zweite. Halsschild um die Hälfte breiter als lang, der seitliche Vorsprung hinter den Vorder- ecken ziemlich stark, nimmt ein Drittel des Seitenrandes ein; es ist glänzend, und mit sehr feiner mit Runzeln gemischter Punktirung bedeckt. Flügeldecken an der Wurzel etwas breiter als das Hals- schild, erweitern sich bis in der Mitte mit elliptisch gerundeten Seiten, und bilden für sich ein vorne abgestumpftes Oval; Naht- winkel abgerundet; ihre Oberfläche ist sehr gewölbt, und eben so fein wie auf dem Halsschilde, verworren und gedrängt punktirt. Naht röthlich und durchsichtig. Kerbstreifen am Seitenrande fein; Schul- terbeule sehr schwach. Fiügeldecken und Halsschild sind von weiss- licher etwas matter, ins Strohgelbe übergehender Färbung. Unter- seite ganz röthlich. Bauchsegmente nach aussen zu deutlicher punk- tirt und gerunzelt, das letzte ist fein punktirt, und zeigt beim @ weder einen Eindruck noch eine Furche, und ist am Vorderrande dreieckig ausgerandet. Ungeflügelt. Alle Beine rostroth ; Hinterschienen- dorn kurz und braun. Das erste Vordertarsenglied des J etwas erweitert. 20* 288 Von dem Ansehen der T. cundidula, aber kaum halb so gross, und doch die deutlichen Stirnhöckerchen und die Punktirung des Halsschildes und der Flügeldecken unterschieden. Auf Triften bei Lyon auf dem Pilatusgebirge und jenem von Colombier en Bugey; ihre geringe Grösse gleich jener der T. cerina, lässt nicht leicht eine Verwechslung zu. (Fortsetzung folgt.) Drei neue Phyeideen. Vom Steuerrath H, v Heinemann in Braunschweig. 1. Myelois bicolorella. Behufs der Bearbeitung der Pyralidinen Deutschlands und der Schweiz erhielt ich von Herın Lederer und Herrn Wocke unter anderen dahin gehörigen Thieren auch Myelois Welseriella Zell., und zwar von jedem in zwei Stücken zur Ansicht. Bei genauer Betrachtung ergab sich, dass nur das eine Stück von Lederer wirk- lich Weiseriella war, dass dagegen das andere von diesem mitge- theilte Stück aus Brussa, sowie das eine Wocke’sche Stück von Spa- lato gar nicht in die Gattung Myelois, sondern zu Homoeosoma im Sinne Zellers gehören, wogegen das andere Stück von Wocke zwar eine Myelois, aber nicht Welseriella, sondern eine neue Art ist. In Folgendem gebe ich die Beschreibung dieser drei Stücke, indem ich vorläufig nur die Myelois benenne, da es mir noch zweifelhaft ist, ob die beiden anderen von Homoeosoma binaevella wirklich unter- schieden sind. Myelois bicolorella: al. ant. griseis, antice in area media albidis, strigis duabus albidis, priore obliqua paullo ante medium, externe late fusco marginata, posteriore flexuosa, punctis duobus mediis fuscis. Es steht diese Art in Zellers Abtheilung A. b. mit aufge- krümmten Palpen und nur drei Aesten der hinteren Mittelrippe der Hinterflügel, in welche übrigens auch nach dem mir vorliegenden Stücke Welseriella unzweifelhaft gehört. Sie ist kleiner als diese, mit kürzeren, nach hinten stärker erweiterten Vorderflügeln, Vorderrand und Saunı etwas stärker gebogen. Der Grund der Vorderflügel, welcher bei Welseriella vein weiss ist und nur wenige dunkl Stäubchen hat, ist 289 bei dieolorella am Innenrande bis an die hintere Mittelrippe hell bräunlich grau, in Zelle 1b etwas in’s Gelbliche übergehend, diese dunklere Färbung zieht voran dem hinteren Querstreif bis an den Vorderrand, indem sie sich mit dem dunklen Schrägschatten, der von dem Querstreif bis unter die hintere Ecke der Mittelzelle zieht, verbindet und den Raum zwischen diesem und dem hinteren Quer- streif ausfüll. Auch die Mittelzelle ist durch graue Bestäubung noch etwas verdunkelt. Der Vorderrand ist fast rein weiss, beson- ders im Mittelfeldee Der vordere Querstreif ist ziemlich deutlich, breit, ohne scharfe Begrenzung gegen die Wurzel, er steht vor der Mitte des Innenrandes und ist etwas schräger als bei Weiseriella, seine hintere dunkle Einfassung so breit wie der lichte Streif selbst, viel schmäler als bei jener Art, am Innenrande nicht so dunkel. Der hintere Querstreif ist deutlicher, etwas schmäler als der vordere, dem Saume nahe und gegen den Innenrand mit ihm wenig conver- girend, in der Falte und Zelle 5 bildet er ganz schwache Ecken gegen die Wurzel und dazwischen einen flachen gleichmässigen Bogen gegen den Saum, am Vorderrande ist er auf beiden Seiten bis in Zelle 5 schmäler und dunkler angelegt, darunter wird die Einfassung heller und geht auf der Wurzelseite in den braungrauen Grund über, während sie saumwärts gleichfalls unbestimmter wird. Dahinter ist die Fläche unter der Spitze mehr weisslich, am Innenwinkel mehr grau bestäubt. Die Mittelpunkte sind klein und ziemlich scharf, loth- recht über einander, def untere grösser als der obere, die Saum- punkte wenig deutlich, die Hinterflügel etwas breiter als bei Welse- riella, nicht ganz so zugespitzt, am Saume etwas mehr gerundet, ‘überall hell bräunlichgrau; mit dunkler Saumlinie, Die Fransen sind an allen Flügeln an der Wurzel schmal gelblich, dann kommt eine deutliche dunkle Theilungslinie, dahinter sind sie an den Vorder- flügeln ziemlich dunkel grau mit noch zwei ganz matten Theilungs- linien, an den Hinterflügeln hellgrau. Die Unterseite hell braungrau, die der Vorderflügel mit schmal gelblichem Vorderrande und den Andeutungen der Zeichnung der Oberseite, die Hinterflügel bleicher Der Kopf ist abgerieben, die Palpen sind lange nicht so stark gekrümmt wie bei Welseriella, schräg aufsteigend, braungrau, das Endglied so lang wie das Mittelglied (bei Welseriella meıklich kür- zer), braungrau, die Wurzel des Endgliedes weisslich, der Thorax weisslich und braungrau gemischt. Die Beine hellgrau, ein verlo- schenes Band vor dem Ende der Mittelschiene und die Füsse dunkler. 290 Von den nächst verwandten Arten unterscheidet sich Welse- riella von bicolorella durch die überall reiner weisse, mehr kreide- weisse Grundfarbe der Vorderflügel, den Mangel des vorderen Quer- streifs, die breitere mehr lothrechte hintere Begrenzung desselben, den stärker und unregelmässiger geeckten hinteren Querstreif, sowie durch die lichteren Hinterflüigel und Fransen, cinerosella durch die feine dunkle, zweimal scharf gebrochene Querlinie vor der Mitte und die fast in der Flügelmitte stehenden Mittelpunkte, die der gedachten Querlinie viel näher sind als dem hinteren Querstreif, furcatella endlich durch viel schmälere, fast gleich breite Vorderflügel, die ver- ticalere Einfassung des vorderen, sehr undeutlichen Querstreifs, die entschieden rehgelbe Färbung des Innenrandes der. Vorderflügel und den ganz dicht am Saume stehenden hinteren Querstreif. Die ähnlichen Arten der Gattung Homoeosoma sind leicht an den gene- rischen Kennzeichen, namentlich daran zu unterscheiden, dass die Mittelzelle der Hinterflügel sehr kurz ist, so dass Ast 5 viel länger ist als die hintere Mittelrippe, während er bei Myelois bicolorella sowie bei den übrigen Arten dieser Gattung eben so lang ist wie die hintere Mittelrippe. Von den einzelnen ähnlichen Arten hat dinae- vella statt des vorderen lichten Querstreifs und dessen bindenartiger hinteren Begrenzung nur zwei grosse dunkle Punkte aufRippe 1 und in der Mittelzelle einen schrägeren, mehr geradlinigen hinteren Quer- streif, bei den oben erwähnten beiden Stücken, deren Beschreibung nachher folgt, sind zwar die Punkte auf Rippe 1 und in der Mittel- zelle zu einer Binde zusammengeflossen, die aber den Vorderrand nicht erreicht, auch fehlt jede Spur des lichten Queıstreifs davor und der hintere Querstreif ist ähnlich wie bei dönaevwella. Ich sah nur das eine Stück, ein Weib aus Wockes Sammlung von Mann im Juni bei Brussa gefangen. Die beiden vorhin erwähnten zu Homoeosoma gehörigen Thiere sind kleiner als Homoeosoma binaevella, bei ihnen beträgt die Länge der Vorderflügel kaum 4’, bei letzterer wohl nicht. unter 41%". Ausserdem sind bei beiden die dunklen Flecke auf Rippe 1 und in der Mittelzelle sehr gross und zu einer schrägen, in der Falte nicht oder nur wenig lichteren Binde zusammen geflossen, welche beide Ränder nicht ganz erreicht, und endlich sind die beiden schwarzen Punkte auf dem Queraste sehr klein. Bei dem einen Stück von 291 Spalato sind die Vorderflügel nach hinten kaum erweitert, den Vor- derrand, welcher bei binaevella vor der Spitze sich zurückbiegt und bis dahin ziemlich gerade ist, ist überall gleichmässig, wenngleich schwach gebogen, der Saum merklich kürzer. Die Innenrandhälfte des Mittelfeldes und der Raum zwischen der Querlinie und dem Saume ist bräunlich grau verdunkelt, in Zelle 1b nur sehr wenig in’s Gelbliche ziehend. Die lichte Querlinie hinter der Mitte, welche bei dbinaevella gegen den Innenrand sich etwas vom Saume entfernt und am Vorderrande eine etwas schräge Richtung gegen die Flügelspitze hat, ist bei döcolorella weniger schräg, zieht dem Saume ganz parallel und läuft etwas entfernter vor der Spitze in den Vor- derrand aus, ihre vordere Einfassung ist ziemlich breit und bestimmt und tritt in Zelle 5 in einer spitzen Ecke wurzelwärts bis’ fast zwischen die beiden Mittelpunkte vor, ohne dass die lichte Linie daran Theil nimmt; aussen ist sie am Vorderrande durch einen dunklen viereckigen Fleck begrenzt, darunter bis an den Saum dunkel be- schattet. Von den Punkten auf dem Queraste ist der untere zu einem kurzen Längsstrich erweitert. Die Hinterflügel sind weisslicher als bei dönaevella, besonders gegen Wurzel und Innenrand, etwas durchscheinend. Der Ausschnitt über der Fühlerwurzel ist zwar vor- handen, aber schwächer und nicht so scharf, das Endglied der Palpen ist: dünner, vielleicht weil die Schuppen mehr abgeflogen sind. Älles übrige ist wie bei Dinaevella. Ein Mann aus Wockes Sammlung, von Mann im Juli bei Spalato gefangen. Bei dem Bırussaer Stücke sind die Vorderflügel zwar deutlich, aber nicht so stark erweitert, wie bei dinaevella, sie erhalten aber dadurch, dass sich ihre Spitze vollständig abrundet, eine merklich andere Form. Die Farbe ist weisslich, am reinsten längs des Vor- derrandes, an Innenrand und Saum etwas in Blaugrau ziehend und mit zerstreuten feinen dunklen Stäubchen bestreut, dadurch aber nur wenig verdunkelt; in Zelle 1b ist nur ein schwacher und schmaler Anflug von Rothgrau. Der lichte Querstreif vor dem Saume ist sehr undeutlich und erlischt gegen den Vorderrand ganz, dagegen tritt seine vordere Einfassung als ein schmaler und ziemlich scharfer dunkler Streif hervor, der am Vorderrande dicht vor der Flügel- spitze beginnt und gegen den Innenrand sich vom Saume in gleicher Weise wie bei dinaevella entfernt, er ist fast geradlinig und ohne die Unregelmässigkeiten bei der letzteren Art, in Zelle 1b kaum 292 undeutlicher. Die Saumpunkte scharf und regelmässig. Die Klinter- flügel heller als bei bönaevella, etwas röthlicher, an Wurzel und Innenrand weisslich, etwas durchscheinend. Der Hinterleib heller. grau und daher die gelblichen Ränder der Segmente weniger auffallend. Ein Mann aus Lederers Sammlung von Brussa. 2. Aneylosis neglectella. Alis anterioribus angustis cinereis, cinnamomeo mixtis, strigis duabus pallidis, opposite fusco marginatis, priore maculae dorsali purpureo-fuscae acclinata, puncto gemino medio fusco. Herr Professor Zeller schickte mir drei Ephestia oblitella zur Ansicht. Bei näherer Prüfung finde ich, dass das eine Stück, ein Männchen, von den beiden anderen dadurch abweicht, dass bei ihm Ast 4 und 5 der Vorderflügel gesondert sind, während sie bei Ephestia oblitella auf gemeinschaftlichem Stücke entspringen, und dass die Fühler eine deutliche Biegung über dem Wurzelgliede haben, welche bei der Gattung Ephestia überall nicht vorhanden ist und auch bei dem mir mitgetheilten andern Männchen fehlt, auch kann ich endlich keine Maxillartaster entdecken, obgleich die Lippentaster aus einander stehen und die Mundtheile, soweit es ohne Ablösung möglich ist, deutlich erkennen lassen. Nach alle diesem kann das fragliche Thier nicht in die Gattung Ephestia gehören, es stimmt aber in der Bildung der männlichen Fühler, im Mangel der Maxillar- taster und im Rippenbau so genau mit Ancylosis, dass ich es zu dieser Gattung ziehe. Auch die Zungentaster haben im Ganzen dieselbe Form, sie sind nur kürzer und nicht so breit beschuppt, ihre Beschuppung ist weniger schneidig. Auch die Zeichnungsanlage ist wie bei Ancylosis cinnamomella, die Flügel sina aber etwas schmäler, die vorderen mit mehr abgerundeter Spitze. Ich beschreibe den einzelnen Mann in Folgendem genauer. Die Vorderflügel sind schmal, wie bei odlitella, nach hinten wenig erweitert, 3%,‘ lang und 1’ am Innenwinkel breit, der Vor- derrand wie bei cinnamomella, nicht so stark gebogen wie bei obli- tella, in der Mitte fast etwas flach ausgehöhlt, der Saum schräg und mässig gekrümmt, der Innenwinkel ganz flach abgerundet. Die Grundfarbe ist aschgrau mit sparsamen braunen Stäubchen unter dem Vorderrande, bleich zimmtfarben gemischt, besonders in Zelle 1b und der Mittelzelle und zwar in einem grösseren lebhaften Fleck 293 vorn ‚an dein vorderen Querstreif, einem kleinen matten Flecke in Zelle 1b in der Flügelmitte und in einem matten Streif längs der Mittelzelle und darüber hinaus bis an den hinteren Querstreif; der letztere ist saumwärts bis an Ast 7 gleichfalls bleich zimmtfarben und zwar ziemlich breit angelegt. Diese zimmtfarbigen Stellen sind aber nicht scharf begrenzt, sondern ganz unbestinnmt. Die hintere Mittelrippe ist im Mittelfelde, Rippe 1 in ihrer ganzen Ausdehnung schwarzgrau bestäubt, nur an den lichten Querstreifen unterbrochen, vorn an dem vorderen Querstreif erweitert sich diese Bestäubung bis an den Innenrand und bildet hier einen dunklen, etwas purpurfärbig gemischten schräg viereckigen Fleck, der mit der einen Seite den vorderen Querstreif, mit der anderen den zimmtfarbigen Fleck davor begrenzt. Der vordere Querstreif steht etwas vor der Mitte des Innenrandes, ziemlich geradlinig und nach vorn etwas schräg gegen die Wurzel geneigt, er ist dünn, wenig lichter als der Grund und bildet in Zelle 16 einen kleinen Bogen saumwärts und auf Rippe 1 einen Winkel, mit der Spitze gegen die Wurzel; saumwärts ist er von dunklen undeutlich verbundenen Punkten auf Rippe 1 und den beiden Mittelrippen begrenzt, von denen der Punkt auf der vorderen Mittelrippe der grössere ist. Der hintere Querstreif ist auch ziem- lich fein und .etwas deutlicher als der vordere, er ist am Innenrande dem vorderen Querstreif näher als dieser der Wurzel und berührt den Innenrand da, wo die Fransen anfangen; seine Richtung ist ziemlich geradlinig gegen den Vorderrand und dem Saume (abgesehen von dessen Krümmung) ziemlich parallel, er bildet in der Falte einen stumpfen Winkel gegen die Wurzel wie bei cinnamomella und einen etwas weiter vortretenden in Zelle 5, der bei letzterer Art nur an- gedeutet ist, zwischen beiden aber einen kurzen, fast gebrochenen Bogen. Wurzelwärts ist er von einer zusammenhängenden braunen Linie saumwärts am Vorderrande von einem dunklen Schatten und darunter von einem blass zimmtfarbenen Streif begrenzt, hinter wel- chem der Grund wieder aschgrau wird: bei odlitella ist dieser Quer- streif schärfer und unregelmässiger gezackt. Die Mittelpunkte sind nicht scharf, sie stehen lothrecht über einander und dem hinteren Querstreif viel näher als dem vorderen, aber merklich weiter von "Ihm als bei einnamomella. Die Saumlinie ist durch dunkle, zum Theil zu unbestimmten Punkten vereinigten Stäubchen angedeutet. Die Fransen sind gelblichweiss mit einer bestimmten, nicht sehr feinen, grauen Theilungslinie in der Mitte, bei odblitella sind dieselben 294 an der Wurzel schmal hellgrau, dann von einer feinen dunklen Linie durchzogen, dahinter breit rothgrau mit einer gleichfalls sehr feinen Linie dicht vor der Spitze und vor derselben mit noch zwei ganz undeutlichen Theilungslinien. Die Hinterflügel sind lang, noch schniäler als bei cinnamomella, ganz flach gerundet, licht bräunlich grau mit gelblichem Schimmer, am Saume in einer ziemlich bestimmten Linie dunkler; die Fransen weiss, mit matter dünner Theilungslinie. Kopf und Thorax sind röthlich grau, das Gesicht weiss, die Schuppen der Stirn bilden eine sehr wenig bemerkliche Vorragung; die Fühler sind oben hellbraun, unten weisslich, ziemlich stark gewimpert, die Glieder treten in der Biegung an ihren Enden mit kurzen schwarz beschuppten Ecken vor. Die Palpen ragen nur wenig über den Kopf vor, sie steigen sehr wenig auf, ähnlich wie bei cinnamomella, ihr Mittel- glied ist unten etwas stärker und abstehend beschuppt, ihr Endglied sehr kurz, dick fadenförmig, horizontal. Brust und Beine sind weiss- lich, letztere braunstäubig, der Hinterleib oben an den ersten Ringen und am After röthlich grau, dazwischen reiner grau mit lichten Rän- dern der Segmente, unten weisslich, braun bestäubt. Die drei Stücke, welche mir Zeller von obdätella und neglec- tella gesandt, sind von Sarepta, er bemerkt dazu: ob mit Recht für Oblitella erklärt, entscheide ich jetzt nicht. Das eine Pärchen stimmt indessen auf das genaueste mit seiner Beschreibung von Ephestia oblitella, nur sehe ich den Haarpinsel unten an der Wurzel des Vor- derrandes der männlichen Vorderflügel und die umgeschlagenen Schup- pen nicht, auf welche Merkmale er vorzugsweise die Gattung Ephestia gründet. 3. Epischnia ampliatella. Alis anter. cervino-cinereis, postive dilatatis, costis nigro- pulverosis, cinereo marginalis, puncto medio nigro; posterioribus _ .pallide griseis; antennis maris in arcu dentatis. Grösser als Ep. prodromella, die Vorderflügel 73%/,“' lang, nach aussen viel stärker erweitert, so dass sie über dem Innenwinkel reichlich 1/3 so breit sind wie lang, ihr Vorderrand hinten 2, seiner Länge gegen die Spitze stark gebogen, der Saum länger und etwas weniger schräg als bei jener Art. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist ein etwas schmutziges Rehbraun, in und an der Mittelzelle braun- grau verdunkelt, am lichtesten zwischen der Falte und dem Innen- 295 ramde, dieseibe ist aber im Saumfelde durch die aschgraue Bestäu- bung, welche die Rippen auf beiden Seiten begleitet, auf Längs- strahlen in den Zellen beschränkt, welche am Saume sich etwas erweitern und in dunklere Saumflecken endigen. Die Rippen sind schwärzlich bestäubt, bilden indessen nicht so scharfe und bestimmte Linien, wie bei prodromella, indem die schwarze Bestäubung verein- zelnter und zum Theil mit der aschgrauen Bestäubung gemischt ist, welche die Rippen begleitet. Letztere ist besonders deutlich im Saum- felde, an Rippe 1 und an der hinteren Mittelrippe vor und hinter dem dunklen Punkte an der hinteren Ecke der Mittelzelle, sowie am Vorderrande und in der Falte; die dadurch bewirkte strahlenförmige Zeichnung ist gleichmässiger als bei prodromella, indem die Bestäu- bung der Rippen und die dunklen Zwischenräume überall ziemlich gleich breit bleiben. Nur in der Mitte zwischen dem Queraste und dem Saume ist durch eine etwas stärkere Verdunklung auf den Rip- pen der hintere Querstreif angedeutet. Der vordere Querstreif ist in gleicher Weise wie bei prodromella durch einen dunklen Schräg- schatten aus dem Vorderrande bis an die hintere Mittelrippe ange- deutet, doch beginnt dieser Schatten am Vorderrande entfernter von der Wurzel und ist weniger schräg; der Punkt an den hinteren Ecken der Mittelzelle ist bei dem einen Stücke ganz eben so wie bei pro- dromella, bei dem anderen ist, er grösser und unbestimmter und ohne lichte Einfassung. Bei dem letzteren findet sich auch noch ein starker schwarzer Punkt auf Rippe 1 bei 1%, der bei dem ersteren Exemplare nur angedeutet ist. ‘Die Fransen sind etwas kürzer und dunkler als bei prodromella, bräunlich grau, mit drei sehr undeutlichen Theilungslinien. Die Hinterflügel etwas breiter als bei jener Art, einfärbig licht bräunlich grau, mit schwächerem Glanze, viel weniger durchscheinend, die dunkle Saumlinie derselben ist über- all gleich fein und setzt sich bis an den Afterwinkel fort; die Fransen weisslich mit bräunlicher Theilungslinie nahe der Wurzel. Unten sind alle Flügel zeichnungslos und stark glänzend, die vorderen hell staub- grün, die hinteren bleicher, etwas bräunlich schimmernd. Kopf und Thorax sind bräunlichgrau, aschgrau und rehfarben gemischt, die Palpen sind grau, ihr Mittelglied ist etwas kürzer, ihr Endglied viel länger wie bei prodromella, fast so lang wie das Mittelglied, gerade vorstehend, dick fadenförmig und etwas zusammen gedrückt. Die Biegung der männlichen Fühler ist schwächer als bei prodromella und zeichnet sich. dadurch aus, dass in ihrer oberen Hälfte die ein- 296 zelnen Glieder in drei deutlichen Sägezähnen vortreten, die nach oben an Grösse abnehmen, während an den folgenden Gliedern diese Bildung auch noch angedeutet ist; ausserdem sind die Fühler äusserst kurz pubesceirend. Der Haarpinsel der Brust ist kürzer als bei pro- dromella, die Beine bräunlich grau mit aschgrauer Bestäubung, auf der Innenseite und an den Hinterschienen lichter; der Hinterleib gleichfalls bräunlich grau. Von Herrn E. Bellier de la Chavignerie in den Basses- Alpes gefangen und in seinem Aufsatze über die Lepidopteren der Basses- Alpes (Annales de la Societe entom. de France 1857 p- 597) als Ep. adultella aufgeführt. Mir ist adultella fremd. Nach den Beschreibungen oder Ab- bildungen von Zeller (Isis 1848 p. 789), Herrich-Schäffer (IV. p- 90 F. 203) und Lederer (Zool.-bot. Verein 1853 p. 385 Taf. 7) steht ihr unsere neue ampliatella jedenfalls zunächst. Es meldet mir aber Herr Lederer, der mir die letztere mittheilte und auch adul- lella besitzt, dass beide Arten gut verschieden sind und ampliatella mehr den Totaleindruck von Zoph. Rippertella macht, während sich adultella besser an prodromella anschliesst. 1 ——m RIEDL —H— Erwiederung auf wiederholte Angriffe des Herrn Dr. H. Loew in Meseritz gegen meine Person und gegen meine Fauna austriaca, Von Dr. J. R. Schiner. Herr Schuldirector Loew hat sich veranlasst gefunden, gegen mich und meine Fauna austriaca in dieser Zeitschrift aufzutreten, und zwar in einem Tone, der schwerlich Billigung finden dürfte. Ich lasse die gegen mich geschleuderten, persönlichen Invectiven unberührt, und will mich nur an Dasjenige halten, was gegen meine Fauna vorgebracht wurde. Der Herr Schuldirector hat meine Bearbeitung der Gattung Hemero- dromia herausgegriffen, um seinen reichlichen Tadel und Unwillen daran zu hängen und damit sehr geschickt und liebreich den Beweis zu führen, dass — meine ganze Fauna nichts tauge; das Publikum möge endlich wissen, was es, trotz meiner vielen (?) Selbstkritiken an meiner Fauna habe. Wäre Herr Loew nicht mein persönlicher Feind (und er ist es seit dem Augenblicke, als ich es gewagt hatte, sein sonderbares Verhalten in der Trypetenangelegenheit in den Verhandlungen des zoologisch- botanischen Vereines (Jahrg. 1858, S. 635 u. ff.) bekannt zu machen) — so wäre ich 297 bei Lesung dieses Urtheils in Schrecken gerathen: so beruhigte ich mich aber bald, zumal ich das Bewusstsein hatte, an meiner Fauna mit Ernst und Gewissenhaftigkeit gearbeitet zu haben, und mir auch von competenterer Seite her sehr günstige Urtheile über mein Buch bekannt geworden waren. Wir wollen nun sehen, mit weichen Waffen der .Vernichtungskrieg . gegen meine Fauna geführt worden ist. 4. In der Citirung der Gattungssynonyme sei — behauptet Herr Loew — in meinem ganzen Buche kein Pıincip wahrzunehmen, es sei denn das Princip der Principlosigkeit. Das klingt sehr plausibel, zumal die angeführten Belege *) darzuthun scheinen, als ob Herr l,oew im vollen Rechte wäre. In der That stellt sich die Sache aber doch ein wenig anders heraus. Ver allem Andern ist in Erwägung zu ziehen, dass eine vollständige, Jedermann befrie- digende Synonymie von einer Fauna, deren Hauptzweck darin besteht, die Arten eines gewissen Landes aufzuzählen, gar nicht verlangt werden kann. Wenn ich trotzdem die Mühe nicht scheute, auch die Syno- nyme der Gattungen nach meinem besten Wissen so vollständix als möglich beizufügen, um so meine Fauna brauchbarer zu machen, so sollte doch der Dank dafür nicht in einer scrupulosen,, übelwollenden Kritik bestehen, vor welcher selbst der Monograplı nicht überall bestehen würde. Herr Loew hat ja die Walker’schen „Insecta britaunica“, deren allerschwächste Seite die Citate sind, trotzdem als „eine der wichtigsten neueren Publicationen auf dem Gebiete der Dipterologie“ be- zeichnet — (Neue dipt. Beitr. V. 1.), warum also gegen meine Fauna so strenge? Dass ich die Gattungssynonyme ohne alles Prineip beigefügt haben sollte, ist einfach eine Unwahrheit. Mich leitete auch dabei, wie überall, der Grundsatz, meine Fauna möglichst brauchbar zu machen. Wo ich es zur Aufklärung für erspriesslich erachtete, da setzte ich das Synonym bei, ganz nach meinem Arbitrium, aber consequent vom Anfang bis zum Ende. Alle Synonyme bei- zustellen verhinderte die Oekonomie des Druckes. Ich möchte. übrigens darüber belehrt werden, wie mit Hilfe eines Gattungsnamens und des arm- seligen Wörtchens „partim“ die Gattungssynonymie erschöpfend dargestellt werden könne? Wie selten könnte der Gattungsnahme eines anderen Autors ohne dieses „partim“ als gleichwerthiges Synonym zur angeführten Gattung beigesetzt werden, steht es aber dabei, so hiesse dies doch sicher entweder dass nicht alle Arten dieses Autors, oder da.s viel mehr Arten des- selben mit diesem Namen zu bezeichnen seien? Wer mit billigen Anforde- rungen meine Gattungssynonyme prüft, wird zu anderen Resultaten gelangen als Herr Loew, der doch als Monograph von ähnlichen Fehlern, wie er *) Wenn ich Einpis Fll. zu meiner Gattung als Synonym beise.zte, so heisst diess, dass die Arten meiner Gattung bei Fallen als Empisarten beschrieben sind oder beschrieben worden wären, wenn er sie gekannt hätte. 298 mir vorwirft, nicht frei ist *). Drollig ist es, mir vorzuwerfen. zur Gattung Apogon Perris, dieich gar nicht kenne — keine Synonyme beigefügt zu haben, und es ist mir die Anführung dieses Factums ein Beweis dafür, dass Herr Loew nächstens mit der überraschenden Neuigkeit herausrücken wird, dass die Gattung Apogon Perris gar nicht zu den Asiliden gehöre. Grosse Dinge werfen eben ihre Schatten voraus! 2. Herr Loew wirft mir vor, die Gattungscharakteristik von Hemero- dromia nicht richtig gegeben zu haben; die Taster seien nicht cylindrisch und an der Spitze nicht beborstet; Meigen habe dies zwar theilweise gesagt; die Arten, welche solche Taster haben. gehörten aber, wie jetzt allgemein angenommen, gar nicht zur Gattung ZHemerodromia im engeren Sinne. Was Herr Loew mit diesem Passus sagen will, ist mir wahrlich nicht klar. Walker nennt in seinen Dipteris britannicis (I. 145.) die Palpen: „subulate or cylindrical, bristly at the tipes.“ Bekanntlich hat an der Bearbeitung der Walker’schen Empiden Haliday Antheil genommen. Da meine Gattung Hemerodromia ganz in der Begrenzung, wie bei Walker angenommen ist, so muss ich annehmen, dass Haliday und Walker meiner Ansicht sind. Zetterstedt erwähnt in der Gattungsdiagnose von Hemero- dromia der Taster nicht, ebenso finde ich weder bei Rondani, noch bei Bigot, noch sonst einem neueren Autor-eine Andeutung, die für die soge- nannte allgemeine Annahme Loew’s sprechen würde. Schliesslich aber ‘finde ich, nach neuerlicher Uutersuchung, dass die Taster bei Hemerodromia praecatoria, stigmati ‘a, flavella und Frigellii, dieich besitze und kenne, ganz so sind, wie ich angegeben habe. Recht liebevoll ist vom Herrn Loew. weiters ein Druckfehler aus- gebeutet. Bci der Beschreibung des Flügelgeäders steht in meinem Buche statt „feblend“ unrichtig „fehlt“. Jeder aufmerksame Leser wird ohne Zweifel dies zu verbessern wissen, da es ja doch klar ist, dass sich dieses Fehlen auf die Discoidalzelle und nicht auf die vierte Längsader be- ziehen könne, weil ieh sonst gesagt hätte, dass die vierte Längsader, wenn sie fehlt, immer gegabelt ist — ein Unsinn, den mir nur Herr Loew in die Schuhe zu schieben so gütig ist. Sind doch auch die Mono- graphien Herrn Loew’s von solchen Druckfehlern nicht frei **). 3. Von meinen drei Arten AHemerodromia flavella, stiymatica, praeca- toria behauptet Herr Loew, dass sie nur Varietäten ein und derselben Art seien. Das ist mindestens sehr komisch. In einem Aufsatz desselben Blattes dieser Zeitschrift behauptet Herr Loew, dass Empis hispanica, cothurnata *) In den dipterol. Beitr. I. 4. wird z.B. Tetanocera rufifrons Fabr. Antl. 205, 7. eitirt, während doch Fabrizius die Gattung Tetanocera gar nicht kannte. #*) Wie wäre es sonst, wenn in den Dipter. Beitr. IV. bei der Be- schreibung einiger Diplosis-Arten von einer vierten und noch weiteren letzten Längsader gesprochen wird, während doch die Diplosis-Arten nur drei Längsadern haben. was Herr Loew selbst anführt? 299 und morio, die ich zusammenzug, himmelweit verschiedene Arten seien, und begründet diese Behauptung auf Farbennuancen der Rückenstriemen und auf den lichteren Haarkranz vor der Flügelwurzel bei E. eothurnata. Diess gilt für Herrn Loew. — Meine H.flavella mit ganz glashellen Flügeln und rothgelbem (nicht blassem, wie H. L. meint,) Rückenschild ist aber identisch mit H#. praecatoria und stöymatica, welche einen braunen Flügelrandfleck und dunklen Rückenschild haben, und 4. prae- catoria und stiymatica sind wieder identisch, obwohl die eine helle Tarsen- endglieder und glänzend braunen Rückenschild, die andere schwarze Tarsenendglieder und grauen Rückenschild hat. Herr Loew liefert mit diesen Stückchen niclıt nur den Beweis, dass er die Be- schreibungen anderer Autoren ad libitum verdreht, sondern auch dafür, dass er die Hemerodromia-Arten gar nicht kennt. Glaubt denn der Herr Schuldirector wirklich. dass ich nieht im Stande sei, Arten von Varietäten zu unterscheiden ? ich, dem man nicht nachweisen kann, auch nur ein ein- ziges Synonym in die Dıipterologie hineingebracht zu haben, es wäre denn bei den Helomyzen, mit Rücksicht darauf, dass mir eine Monographie dieser Gıuppe erst nachträglich bekannt geworden ist. 4. Herr Loew fragt mich, was ich unter -„Randfleck* verstände? Nun, ich verstehe daıunter weder einen Randstrich, noch das Stiema, son- dern einen Fleck am Rande. Das braucht wohl keiner besonderen Erklä- rung für Jene, welche Deutsch verstehen und verstehen wollen. Das, was ich in meiner Erklärung vom „Rückenschild* sagte, ist auch für die Be- schreibungen meiner Femerodromia-Arten ganz massgebend — ich habe überall das Rückenschild und nicht den Thoraxrücken gemeint, wie Herr Loew anzunehmen findet. Richtig ist es, dass es nicht „braunglänzend“, sondern „glänzend braun“ heissen sollte, und ich nehme diese Correction um so williger an, als sie geeignet ist, meine Fauna wirklich zu verbessern und brauchbarer zu machen, und ohne dieselbe die Leser gewiss nie errathen hätten, was ich mit „braunglänzend“ sagen wollte *). 5. Wenn Herr Loew angibt, dass Hemerodromia supplicatoria Meig, die ich gar nicht kenne, besser bei Phyllodi-omia unterzubringen sei, dass Fallen eine Hemerodromia raptatoria gar nicht kannte, dass Hemerodromia gracilipes mit Hemerodromia brevipes zusammenfalle, und dass Zemerodromia unieolor. Curtis identisch mit Clinocera (Helcodromia) uniecolor sei, so bin ich ihm fir diese Aufkiärungen sehr dankbar und hätte sie in einem minder verletzenden Tone noch viel lieber entgegen genommen. Zu meiner Rechtfertigung Folgendes: Hemerodromia supplicatoria. Mg., wie gesagt, kenne ich nicht, "und liess sie also da, wohin sie Meigen gestellt hatte. Im zweiten Falle habe ich i .”) Solche Dinge passiren nicht selten auch gelehiteren Männern als ich bin. Theilt doch der H. Schuldirector Loew (Neue dipt. Beitr. IV., 18) die am See lebenden Dipteren in Halophyten und Halophylen (sie!) ein, was (loch ebenso arg ist. als meine „braunglänzenden* Rückenschilde. .300 in der That den Irrthum Walker’s nachgeschrieben. Für Hemerodromia gracilipes Lw. und Hemerodromia unicolor Curtis liegen mir heute noch Excerpte vor, nach welchen diese Arten unter den bezeichneten Namen gewiss irgendwo erwähnt worden waren. Für die Curtische Art mag es sein, dass ich bei Benützung der British Entomology durch ein Versehen statt ‚Aleleodromia — Hemerodromia aufschrieb. Mag sein, dass Herr Loew selbst in einer seiner Schriften von einer FHemerodromia gracilipes sprach, da derartige Verwechslungen bei ihm nicht selten sind *). Ich frage aber, welcher Nachtheil durch die Anführung solcher Naınen entstehen könne und ob man nicht aus diesem Factum entnimmt, dass ich möglichst vollständig Alles zusammentrug, was ich irgendwo angeführt vorfand. Es kann mir ja doch Niemand zumuthen, alle That- sachen, die in meiner Fauna enthalten sind, selbsteigen geprüft und erhärtet zu haben! ; Herr Loew scheint überhaupt gar nicht zu ahnen, dass seine lieb- reiche Kritik wohl bei der Prätension einer Monographie, nicht aber bei einem Faunisten am Platze sei. Passiren denn nicht auch selbst berühmten Monographen älınliche Dinge in Hülle und Fülle? Könnte ich nicht selbst — wenn es in meiner Absicht läge, Gleiches mit Gleichem zu vergelten — dem Herrn Schuldireetor Loew ein erkleckliches Sümmchen von Irrthümern und Böcken in seinen Monographien nachweisen? Ist es mir z. B., um nur einen einzigen Fall herauszugreifen, begegnet, die typische Art einer neuen, von mir selbst errichteten Gattung, im nächsten Augenblicke ohne Begründung als Art einer anderen Gattung anzuführen? Der Monograph der Dolichopiden bezeichnet aber in den N. dipt. Beitr. V. S. 9, Herco- stomus longiventris ausdrücklich als die typische Art seiner Gattung Herco- stomus, und siehe da, schon in dem nächsten Hefte VI, S. 3, steht diese typische Art unter der Gattung Hypoplyllus. Irren ist menschlich, und dass bei dem überwältigenden Stoffe einer Fauna, worin alle europäischen Arten berücksichtiget sind, Irrthümer und Fehler häufiger sind, als in kleineren Monographien, ist wohl eine selbst- verständliche Sache. Ich habe wiederholt ausgesprochen, dass ich meine Fauna nicht für fehlerlos halte, und dass ich mich freuen werde, meine Fehler und Irrthümer von Anderen bald berichtiget zu sehen. Es ist aber kein ehrlicher und loyaler Vorgang, wenn einzelne Fehler und Irrthümer herausgegriffen und damit der Beweis geführt werden will, *) So nennt er z. B. in den N. dipt. Beitr. V., 48. seine Gattung Xanthochlorus unrichtig Chrysochlorus, auf S. 51 den Zetterstedt’schen Medeterus obseurus unrichti@ M. robustus, auf S. 18 dipt. Beitr. VI. Rha- phium fulwipes WIk. unrichtig Zeh. fuseipes, und zwar sechsmal hinterein- ander; auf 8. 41 Ibid. Drapetis assimilis Fll., unrichtig Dr. affınis. Ibid. VII. 22. Hydrellia erythrostoma Mg., unrichtig H. chrysostoma. Ibid. 24. Atissa pyymaea, unrichüg A. ripieola (verwechselt mit. Glenanthe ripi- cola) u. Ss. w. \ : 301 dass ein ganzes grosses Werk, auf das jahrelange Mühen verwendet wur- den — Schund sei! Herr Loew wird mir übrigens nicht schaden, da meine Fauna trotz seiner niedrigen Angriffe sich ihren Weg bahnen wird, und bei der Gewissen- haftigkeit und Aufmerksamkeit, mit welcher ich sie bearbeitete, gewiss auch bahnen muss. Sie ist das vollständigste Compendium, das wir über euro- päische Dipteren besitzen und wird gewiss auch dem Herrn Schuldirector Loew schon manchen guten Dienst geleistet haben und noch leisten. H. Loew mag sich in seinem unversöhnlichen Grolle gegen mich gefallen — er möge aber auch bei seinen Kritiken vorsichtiger sein und sich an Hrn. Dr. Ge rstäcker ein Beispiel nehmen, der trotz einer per- sönlichen Rancune, meiner Fauna volle Gerechtigkeit wiederfahren liess, wie sich’s von einem echten Gelehrten auch gar nicht anders erwarten liess. Persönlichen Groll in wissenschaftliche Fragen hineinschleppen, ernste Arbeiten schonungslos verunglimpfen, weil einem der Autor derselben nicht zu Gesicht steht — heisst sich selbst verurtheilen, und sich des Glaubens und Vertrauens der Leser selbst berauben. Wir Beide stehen uns in unserer bürgerlichen Stellung und in unserem Wissen ebenbürtig gegenüber und da erscheint der schulmeisterliche, ver- letzende Ton mindestens nicht an seinem Platze. Schliesslich bemerke ich, dass ich keine Lust habe, mir den Werth meiner Fauna, einem so leidenschaftlichen Gegner wie Herın Loew gegen- über, stückweise zurück zu erobern; möge er fortfahren in seinem edlen Beginnen, ich werde in Zukunft schweigen und es Anderen über- lassen, zu entscheiden, ob ich mit meiner Fauna zur Förderung des diptero- logischen Studiums nicht eben so viel beigetragen habe, als H. Loew mit seinen monographischen Excursen. —n5s99. —— Bücher-Anzeigen. a) Von Jul. Lederer. Jahresbericht der naturf. Gesellschaft Graubündtens, IX. Jahre. Chur 1864. Heyden L. v. (p. 1). Nachtrag zum Beitrag der Coleopteren- Fauna des Ober-Engadins, insbesondere der Umgegend von St. Moritz. Heyden C. v. (p. 1338). Biston lapponarius im Ober-Engadin. (Drei Raupen im Juni 1863 an Lärchen gefunden, deren eine einen männlichen Schmetterling in Frankfurt Mitte März lieferte. Werneburg A. Beiträge zur Schmetterlingskunde. Erfurt 1864. Der Verfasser lieferr in zwei starken, Herrn von Keferstein gewid- meten Bänden eine kritische Revision der wichtigeren entomologischen Werke des 17. und 18. Jahrhunderts, als von Aldrovand, Moufet, Goedart, Merian Wiener entomol. Monatschr. VIEL. Ba. 21 302 Blankaart, Petiver, Rajus, Albin, Frisch, Reaumur, Swammerdamm, Sepp, Roesel, Wilkes, de Geer, Linne, Clerk, Scopoli, Hufnagel, Sulzer, Klemann, Poda, Geoffroi, Gronovius, Müller, Schäffer, Harris, Pallas, Lepechin, Ad- miral, Naturforscher, Wiener-Verzeichniss, Sulzer, Esper, Bergstraesser, Fuessly, Engramelle, Knoch, Piller und Mitterbacher, Thunberg, Hübner, Petagna, Cyrill, Borkhausen, Lang. Vieweg, de Villers, Rossi, Scriba, Brahm, Donovan, Schwarz, Lewin, de Prunner. Liebhaber von Synonymischem werden bei dem Umstande, dass die Beschreibungen der alten Padres in der Regel äusserst ungenügend sind, Herr von Werneburg aber auch fast nie in Verlegenheit ist, Alles zu deuten, endlosen Stoff zu kritischen Discus- sionen finden. Morawitz Aug. Verzeichniss der um St. Petersburg aufgefundenen Grabreninen. Separatabdruck aus dem Bulletin de l’Academie imper. des Sciences de St. Petersbourg. 49 Arten. b) Von A. Senoner. Allgemeine land- und forstwissenschaftliche Zeitung. Wien 1864. Nr. 23: Haberlandt, Prof. F. Die Weizengallmücke, Cecidomyia destructor. Programm des k. k. Kleinseituer 6ymnasiums zu Prag am Schlusse des Schuljahres 1864. Jahn Prof. Ed. Thiere und Pfianzen bei Horatius. (Für Freunde alter Classiker von einigem Interesse. Von Insecten werden nur aufgeführt: Apis „Sinnbild des Fleisses“, Dlatta, Cimex als Schinpfname des Pantilius, Culex, Formica und Tinea. ——assa a — Anzeige. Für Entomologen. Eine prachtvolle und sehr schön erhaltene entomologische Samm- lung, bestehend aus über 8900 theils hiesigen, theils allen anderen Welt- theilen angehörenden Insecten - Früchte einer lebenslänglichen Mühe, ver- bunden mit grossen Kosten, ist aus fre’er Hand zu verkaufen. In dieser Sammlung finden sich hinlänglich die Hauptfamilien aller Ordnungen der Insecten vertreten, vorzüglich erfreut das Auge in ihrem prächtigen Farbenschmucke und metallisch schimmernden Farbenwechsel eine fast unzählbare Menge ausgezeichneter Käfer und Schmetterlinge aus Brasilien, Mexiko, Indien, Afrika und Australien. Der Eigenthümer, welcher partieweise von herumreisenden Natur- forschern, oft zu hohen Preisen, eiukaufte, besitzt Exemplare, welche kaum eine zweite private Sammlung aufweisen dürfte. Einheimische, namentlich galizische Insecten hat der Eigenthümer in einer Zeit von mehr als 30 Jahren, das Land bereisend, selber gesammelt und zwar hauptsächlich im Lemberger, Przemysler, Tarnopoler und Stryjer Kreise Galiziens. Näheres und Kaufbedingungen unter der Adresse: St. K, Pietruski in Podhorodce, letzte Post Skole (Galizien). Der Catalog der Sammlung kann nur beim Kaufe verabreicht werden. Verantwortl. Redacteure u. Herausgeber : Julius Lederer und Ladwig Miller. Gedruckt bei Carl Veberreuter, Alserstrasse Nr. 24. WIENER Entomolopische Monatschrilt. Redaction uud Expedition: In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 20. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 10. VIII. Band. Vetober 1864. Beiträge zur Kenntniss der europäischen Haltieinen. Von F. Kutschera. (Fortsetzung.) Gen, Plectroscelis. Redtenbacher: Fn. Aust. ed. I. p. 539. 1849. — Allard. Ann. d. 1. Soc. ent..d. Fr. 1860. p. 554. Plectroscelis et Chaetocnema: Foud,. Ann. d. Il. Soc. Linn. 1859. p. 205 et 219. Chaetocnema: Stephens. Ill, Brit. Ent. 1831. Corpus ovatum aut oblongo-ovatun, plus minusve convexum aut subceylindricum. Antennae 41-articulatae, filiformes. Caput subinsertum, oculis subglobosis; carina frontali lineari, plus minusve dilatata aut depressa aut nulla; encarpis nullis. Prosternum antice subemarginatum, punctatum, processu postico ancoriformi. Abdomen valde convexum, segmentis duabus primis connatis, reliquis liberis. Tibiae mediae et posticae dorso pone medium triangulariter dilatatae et ad apicem usque emarginatäe et ciliatae; posticae in- super canaliculatae, spinula apicali simplici. Tarsi postiei tibiae apici inserti, articulo primo quartam tibiae partem non superante, articulo ultimo sensim incrassato. Unguiculi tenues, basi appendiculati. Wiener entomal. Monatschr. VIll. Bd. 22 304 Die speeifischen Merkmale dieser Gattung liegen in dem weiter unten näher beschriebenen Baue der Mittel- und Hinterschienen, und in jenem des Abdomens, dessen zwei erste Segmente nicht frei beweg- lich, sondern miteinander verwachsen sind; ein, jedoch nicht aus- schliessend dieser Gattung eigenthümliches Merkmal ist der Abgang der Stiimhöckerchen; auch verdient die gleichartige Gestaltung der Stirnlinie hervorgehoben zu werden. Andere auf der Bildung der Stirne und der Mundtheile beruhende Besonderheiten geben vorzüg- liche Charaktere zur Bildung natürlicher Gruppen und wurden von Foudras zur Zertheilung dieser Gattung in zwei selbstständige: Plectroscelis und Chaetoenema benützt. Der Beziehungen dieser Gattung zur Haltica-Gruppe: Balano- morpha, wurde bei der Behandlung dieser letzteren gedacht. Die Gattung lässt sich in zwei strenge geschiedene Hauptgrup- pen theilen; deren erste (Gen. Pleetroscelis Foud.) sich hauptsächlich durch flachere Wölbung des Körpers, deutliche Kielung der Stirne und gewölbte mit dem Vorderrande nach abwärts gebogene Oberlippe; — deren zweite (Gen. Chaelocnema Foud.)sich durch fast walzenför- mige Wölbung des Körpers, breite Anlage des längs der Mitte nicht kielförmig erhobenen Kopfes und die Bildung der Oberlippe, welche vorne quer niedergedrückt, und am Vorderrande aufgebogen ist, cha- vakterisirt. Pleetr. condueta Motsch. der i. Gruppe mit ihrem brei- ten Kopfe und der plattgedrückten Erhabenheit zwischen den Fühlern leitet den Uebergang zur 2. Gruppe ein. Innerhalb jeder dieser zwei Abtheilungen machen sich gruppenweise noch weitere Merkmale, wie in der Ausrandung der Oberlippe, in der mehr oder minder stumpfen Kielung, in der Entwicklung der Schulterbeule, in der Anordnung der Seulptur und in der allgemeinen Körperform geltend, wie diess des Näheren aus der unten folgenden analytischen Tabelle ersichtlich ist. Körper eiförmig oder länglich-eiförmig, in der 1. Gruppe mäs- sig gewölbt, in der 2. mehr oder weniger walzenförmig. Kopf vorspringend; bei der 4. Gruppe nur mässig gross, und leicht geneigt, mit flacherem Scheitel; bei der 2. viel grösser und breiter und stark nach abwärts gerichtet, mit gewölbtem Scheitel. Dieser ist stets äusserst fein granulirt, und zeigt in der 1. Gruppe bei der Mehrzahl der Arten beiderseits hinter den Augen tief ein- gestochene, zerstreute grosse Punkte, bei den übrigen Arten und in 305 der ganzen 2. Gruppe eine gleichmässigere, mehr oder weniger dichte, feinere oder gröbere Punktirung. Augen vorspringend, bei der 1. Gruppe flacher, bei der 2. kugeliger gewölbt, rund oder länglichrund und am Innenrande leicht ausgerandet. Stirne bei der 1. Gruppe längs der Mitte mehr oder weniger stumpf kielförmig erhaben; die Kielung ziemlich glänzend und fein gerunzelt oder granulirt, und sich über dem Munde fast horizontal ausladend; die Seiten des Kopfes, die Wangen, sind ausgehöhlt, und es liegt die Einlenkungsstelle der Fühler in dieser Aushöhlung; der untere Theil der Wangen ist bei einigen Arten mit grossen gedrängten Punkten und netzartigen Zwischenräumen bedeckt, bei anderen sieht ınan nur am Vorderrande eine Reihe grösserer Punkte. Bei der 2. Gruppe ist die Stirne zwischen den Fühlern nicht gekielt, sondern flach gewölbt und breit, die Wangen sind nicht ausgehöhlt oder nie- dergedrückt und wie die Stirne und das sehr kurze Epistom ganz mit grossen Punkten und greisen längeren, vorne über dem Munde fran- senartig herabliegenden Härchen besetzt. — Die Stirne zeigt keine Höckerchen, aber vom oberen Augenrande zieht sich jederseits eine scharf eingeschnittene bogenförmige Linie zur Fühlerwurzel und ver- bindet sich in der Mitte der Stirne mit der gegenüberliegenden, ihre Vereinigungsstelle mit einem tieferen Punkte bezeichnend; ein Sei- tenast dieser Linie zieht sich bei den Arten der 1. Gruppe an der Fühlerwurzel noch eine Strecke abwärts oder ist durch Punkte an- gedeutet, die kielförmige Erhebung beiderseits begrenzend; in der 2. Gruppe ist dieser Seitenast nur schwach angedeutet. Die Oberlippe ist an den Ecken abgerundet; bei der 1. Gruppe ihr Vorderrand abwärts gebogen, leicht ausgerandet oder flach gerundet und mit einer Reihe grösserer Punkte besetzt; bei der 2. Gruppe ist sie breit und vorne in eine dünne glatte, am Rande aufgebogene Platte erweitert, welche die Kinnbacken deckt; an ihrer Basis zeigt sie ebenfalls eine Reihe starker Punkte. Die Kinnbacken bei der 1. Gruppe innen ausgehöhlt und 4-zähnig getheilt, wobei aber nur die beiden an der Spitze liegen- den Zähne deutlich und von diesen wieder der äussere lang und scharf, der innere kürzer und stumpfer ist; bei der 2. Gruppe sind sie kaum ausgehöhlt, beinahe flach, die scharfe Spitze 2-zähnig, wo- bei ebenfalls der äussere Zahn länger und schärfer ist. 22° 2. 306 Kinnladentaster kurz und nur mässig diek; die drei äusse- ren Glieder fast von gleicher Breite, das letzte etwas länger als das vorletzte und scharfspitzig; bei der 2. Gruppe sind sie etwas dünner. Fühler 11-gliederig, kürzer als der halbe Körper; das Basal- Glied stark, zweimal so lang als breit, das 2. walzenförmig, schlan- ker und fast nur halb so lang als das 1., die folgenden schlank kegelförmig und bis zur Spitze an Breite allmälig zunehmend, sind etwas länger als das 2. bis auf das noch längere 5. und das Enndglied, welches um die Hälfte länger als die vorhergehenden und etwas zugespitzt aber nur schwach ausgerandet ist. Bei der 1. Gruppe sind die Fühler etwas länger und stärker, bei der 2. Gruppe dünner und gegen die Spitze hin nur merklich verdickt. Halsschild vorne gerade abgeschnitten, hinten flach gerundet und innerhalb der Hinterecken beiderseits leicht ausgebuchtet; bei der 1. Gruppe mässig gewölbt, mit im flachen Bogen geschwungenen und mässig niedergebogenen Seiten; von oben gesehen bei der Mehr- zahl Arten nur nach vorne verschmälert, bei einigen aber auch nach rückwärts etwas eingezogen und daher leicht gerundet; die Hin- terecken sind zwar stumpf aber sehr deutlich; der Hinterrand ist fein abgesetzt, und bei mehreren Arten von einer starken, in der Mitte unterbrochenen Kerblinie begleitet, welche sich auch auf dem stärker abgesetzten Seitenrande fortsetzt; der Seitenrand endigt vorne in einer kleinen Anschwellung, welche den Vorderrannd etwas überragt; bei einigen Arten findet eich am Hinterrande beiderseits ein schräger, mehr oder weniger deutlicher Eindruck. Das Halsschild bei der 2. Gruppe unterscheidet sich durch starke, manchmal fast kissenartige Wölbung mit stark herab- und nach unterwärts gebo- genen Seiten; von oben gesehen stellt es sich gewöhnlich an den Seiten etwas gerundet, bei einigen Arten deutlich nach vorne und rückwärts eingezogen dar; der Hinterrand ist äusserst fein, der Sei- tenrand etwas deutlicher abgesetzt, und endigt vorne in einer kleinen, den Vorderrand nicht überragenden Anschwellung; die etwas stum- pfen Hinterecken sind sehr deutlich. Das Halsschild ist in beiden Gruppen mehr oder weniger dicht, feiner oder stärker punktirt, die Punkte an der Basis häufig etwas grösser; der Grund zwischen den Punkten. ist äusserst fein granulirt. Schildchen ziemlich klein, gerundet dreieckig. Flügeldecken bei der 1. Gruppe gewölbt, auf dem Rücken etwas flach gedrückt, mit dem Halsschild zu einer mehr oder weni- 307 ger regelmässigen Eiform sich vereinigend, und an der Spitze gemein- schaftlich zugerundet mit rechteckigen Nahtwinkeln; sie haben neun regelmässige, nach aussen und an der Spitze mehr vertiefte Punkt- streifen und den Anfang eines 10. neben dem Schildchen; der 4. und 5., 3. und 6. Streifen vereinigen sich gewöhnlich vor der Spitze; die Zwischenräume sind entweder fein gerunzelt oder punktirt; die glän- zende Schulterbeule mehr oder weniger vorspringend, manchmal flach. Die Naht ist fein gerandet; ein starker Kerbstreifen befindet sich unmittelbar am Aussenrande, welcher in der Richtung der Hinter- schenkel nur seicht ausgebuchtet ist; der Unterrand ist ziemlich breit, und von den Schultern an sich allmälig verjüngend, bis an die Spitze sichtbar; seine Oberfläche etwas gerunzelt. Bei der 2. Gruppe sind die Flügeldecken stark gewölbt, manchmal fast walzenförmig; sie bilden bei den Arten mit vorne und hinten eingezogenem Hals- schilde für sich ein längliches; nach hinten etwas zugespitztes Oval, und sind an den Schultern nicht breiter als das Halsschild, ohne deutliche Schulterbeule; diese Abtheilung zeigt ebenfalls neun regel- mässige Punktstreifen und den Anfang eines 10. vorne am Schild- chen; bei den übrigen Arten sind die Flügeldecken an der Wurzel breiter als das Halsschild mit deutlich vorspringender Schulterbeule und bilden mit ihm ein mehr oder weniger regelmässiges Oval mit etwas stumpferer, gemeinschaftlich abgerundeter Spitze; die Punkt- streifen sind nur an den Seiten regelmässig, die Rückenstreifen unre- gelmässig oder durch paarweise oder regellos gestellte Punkte un- deutlich und werden nur nach der Spitze zu wieder regulärer und deutlich; die Zwischenräume auf dem Rücken machen sich zwischen den Punkten bisweilen als feine schmale Langsrippen bemerkbar. Das Uebrige stimmt mit der ersten Gruppe überein. Die Arten sind geflügelt; nur bei einigen Arten der 2. Gruppe fehlen die Flügel oder sind unvollständig entwickelt. Vorderbrust vorne seicht ausgerandet, der vor den Hüften liegende Theil ziemlich kurz, der Fortsatz zwischen den Hüften we- niger schmal und bei den meisten Arten seicht längsrinnig, hinter den Hüften kurz ankerförmig erweitert, und mit den Seitenstücken des Halsschildes die Hüftpfannen schliessend; die Oberfläche ist stark runzlich punktirt; bei den Arten der 2. Gruppe ist das Prosternum der Länge nach stark gewölbt. Die Hinterbrust ist glänzend, in der 1. Gruppe glatt, in der 2. Gruppe deutlich und ziemlich grob punktirt. 308 Die Abstände der Hüften, namentlich der hinteren in der 2. Gruppe breiter, als in der 1. Der Bauch stark gewölbt und glänzend; das 1. und 2. Seg- ment sind mit einander verwachsen, jedoch ist die Verbindungsnaht stets sichtbar; beide zusammen halten die Hälfte der ganzen Bauch- länge; das 3. und 4. Segment ist sehr kurz, das letzte wieder lang, umfasst einen Vierttheil der Bauchlänge. In der 1. Gruppe sind die Bauchsegmente in der Mitte glatt, an den Seiten punktirt und mit einzelnen greisen Härchen besetzt; überdiess ist die Basis des 1. und das letzte Segment mehr oder weniger stark punktirt; auch der Vor- derrand der mittleren Segmente zeigt eine Punktreihe; in der 2. Gruppe sind alle Segmente punktirt und deutlich greishaarig, die Punkte an der Basis des 1. stärker und in Querrunzeln über- gehend, gegen die Spitze hin feiner. Das Pygidium ist gross, der ganzen Länge nach breit und tief gefurcht, und am Grunde fein gekielt. Die Beine sind mässig lang, die vier Vorderschenkel mäs- sig stark; die Hinterschenkel stark und breit; ihr Querdurchmes- ser ist gleich ihrer halben Länge, bei den Arten der 1. Gruppe sind die Hinterschenkel stärker, ihre grösste Breite liegt mehr nach der Wurzel hin, bei der 2. Gruppe sind sie etwas schwächer und nach beiden Enden fast gleichmässig verjüngt. Die Hinterschenkel sind nach der Spitze hin fein und einzeln punktirt und dünn behaart, ihre Unterseite ist zur Aufnahme der Schienen stark ausgehölt. Die Schienen des 1. Paares sind am Aussenrande abgerun- det, die Mittel- und Hinterschienen sind an der Wurzel stiel- rund, hinter der Mitte ist ihr Aussenrand in einen mehr oder weni- ger scharfen Zahn oder dreieckigen Vorsprung erweitert, und vor demselben bis an die Spitze ausgebuchtet und bei den Hinterschie- nen tief rinnenförmig ausgehöhlt; die Ränder dieser Ausbuchtung, be- ziehungsweise Rinne, sind diebt mit weissen Wimperhärchen besetzt, welche bei dem Zahne länger und büschelförmig stehen. An der leicht nach rückwärts gebogenen, nicht ausgerandeten und etwas schräg ab- geschnittenen Spitze der Hinterschienen steht ein einfacher, kurzer Dorn. Das 1. Hintertarsenglied hat nur einen Vierttheil der Schie- nenlänge, das 2. und 3. Glied ist kaum halb so lang, das 3. herz- förmig erweitert mit deutlich getrennten Lappen, das Klauenglied ziemlich schlank; die Klauen klein, stark nach unten gebogen und an der Basis eckig erweitert. Die Hintertarsen schlagen sich nicht 309 völlig auf den Rücken der Schienen zurück, sondern machen mit den- selben einen mehr oder weniger spitzen Winkel. Die Geschlechtsmerkmale bieten wenig Besonderheiten. Das letzte Bauchsegment ist in beiden Geschlechtern einfach und ohne Eindrücke, nur bei den Q ist der Aussenrand beiderseits leicht ausgeschweift und der Hemieyclus stark vorspringend; das 1. Glied ist an den vier Vordertarsen stets deutlich verbreitert, oft sehr breit und dick; auch das 1. Hintertarsenglied zeichnet sich durch verhält- nissmässig grössere Breite vor jenem des © aus. Ueber die ersten Stände ist nichts Näheres bekannt. Die voll- kommenen Insekten findet man an feuchten Orten, an Wassergräben auf niederen Kräutern, einige auf Weiden, einige auch an trockenen Oertlichkeiten. Mehrere Arten, wie: P/. dentipes, aridula, aridella überwintern unter dürrem Laube an Hecken und Zäunen, oder unter Abfällen an Mauern, und die erste Frühlingssonne lockt sie schon an die Wände der benachbarten Häuser und Zäune. Die Mehrzahl gehört dem südlichen und mittleren Europa an, nur wenige reichen bis in die nördlichen Striche, und nur eine Aıt: Pl. confusa Bohem. ist diesen letzteren allein eigenthümlich, und wurde bisher nur auf der Insel Gothland und in England beobachtet. I. Kopf vorne gekielt. Körper mässig gewölbt. Oberlippe gewölbt, am Vorderrande seicht ausgebuchtet; Kie- lung zwischen den Fühlern deutlich gewölbt. Scheitel hinter den Augen mit einzelnen grossen Punkten, Halsschild in der Mitte gerundet, nach vorne und rück- wärts verschmälert. Halsschild messing- oder kupferfarbig, Flügeldecken blau oder erzfärbig mit fein körnig gerunzelten Zwischen- kaumenge er Sen rlsemicoenulea: — von hinten nach vorne verschmälert. Halsschild und Flügeldecken erzgrün oder erzfärbig. Käfer eiförmig; Zwischenräume auf den Flügeldecken glatt. Halsschild weitläufiger punktirt. 2. concinna. — — Zwischenräume schuppenförmig gerunzelt. Hals- schild sehr dicht punktirt . 2 23. hbialıs. 310 Käfer länglicheiförmig; Zwischenräume sehr deutlich punktirt. Halsschild dicht punktirt . 4. Scheffleri. Scheitel bis an die Stirnlinie gleichmässig dicht punktirt. Halsschild erzgrün; Flügeldecken ohne Schulterbenle, gelb mit schwarzem Naht- und Aussenrande und gra- nulirten Zwischenräumen. Käfer länglicheiförmieg. d. chrysocollis. Oberlippe gewölbt, am Vorderrande flach gerundet; Kielung zwischen den Fühlern abgeplattet. Scheitel hinter den Augen mit einzelnen grossen Punkten. Kielung ziemlich schmal. Käfer blau, Flügeldecken mit punktirten Zwischenräumen. 6. major. — hell goldgrün. Flügeldecken feinkörnig gerunzelt. 7. chlorophana. Scheitel grösstentheils mit weitläufigen Punkten besetzt. Kie- lung breit und platt. Halsschild erzgrün, Flügeldecken hellgelb, Naht und Aussenrand und die erhabene Schulterbeule schwarz. Zwischenräume fein punktirt. Käfer stumpfeiförmig. 8. conducta. II. Kopf gross und breit gewölbt, nicht gekielt. Körper stark, fast walzenförmig gewölbt. Oberlippe vorne quer niedergedrückt und flach gerundet; ihr Vorderrand aufgebogen. Flügeldecken nicht breiter als das Halsschild, ohne Schulter- beule; regelmässig punktstreifig. Kopf und Halsschild zart und mässig dicht punktirt. Flügel- decken hinter den Schultern am breitesten, nach hinten deutlich verschmälert. Käfer länglich, Halsschild erzfärbig, Flügeldecken blau, glänzend, Tarsen söthlich . . . . „9. procerula. — Jänglicheiförmig. Halsschild und Flügeldecken dunkel erzfärbig. Tarsen schwärzlich . . . 10. compressa. Kopf und Halsschild fem und sehr dicht punktirt. Flügel- decken in der Mitte am breitesten. 311 Käfer länglicheiförmig, erzgrün, Schienen und Tarsen ROCHLICHUeR ae en 2.14. angustula. Flügeldecken breiter als das Halsschild, mit deutlich erhabener Schulterbeule, in oder hinter der Mitte am breitesten und rückwärts stumpfer abgerundet. Kopf und Halsschild dicht und fein punktirt. Flügeldecken auf dem Rücken grösstentheils verworren punktirt, nur an den Seiten mit einigen deutlichen Punktstreifen. Käfer länglicheiförmig. Blau. Schienen und Tarsen röthlich.ı.. . 20.1. on.11212.) Mannerheimü. — — erzbraun. Flügeldecken stärker punktirt, die äusseren Punktstreifen regelmässig und sehr stark, Schulterbeule gross. . .». » . . . . 13. aridula. — eiförmig. Erzfärbig. Flügeldecken dichter und feiner punktirt; auch die äusseren Punktstreifen weniger regelmässig; Schulterbeule kleiner. 14. arenaria. Flügeldecken nur vorne gegen das Schildchen und die Basis hin verworren punktirt, die wenn auch unregel- mässigen Punktstreifen grösstentheils deutlich. Käfer länglicheiförmig, erzfärbig, stark glängend. Flügel- decken sehr stark und grob punktirt, hinten stumpfer abgerundet. Schienen und Tarsen hellgelbbraun. 15. confusa. — eiförmig, erzfärbig. Flügeldecken etwas feiner punk- tirt, hinten schmäler zugerundet. Schienen und arsen rostfärbig... .. 2... a2 2.16. anida: — länglicheiförmig, dunkelblau mit grünlichem Schim- mer. Schienen und Tarsen bräunlich mit röthlichen Basen co. na en sl. rsubcoerulea. Flügeldecken auf dem Rücken unregelmässig, an den Seiten regelmässig punktirt-gestreift. Käfer länglicheiförmig; Halsschild erzgrün, stark glän- zend, Flügeldecken dunkelblau . 18. meridionalis. Kopf und Halsschild dicht und grob punktirt. Flügeldecken auf den Rücken mit unregelmässigen Punkt- streifen. 312 Käfer blau oder blaugrün; alle Schienen und Tarsen roch a Vena ne 19 Samibergi. — erzfärbig oder erzyrün. Schienen und Tarsen gelbbraun . a . 19. aridella. Flügeldecken regelmässig punktirt-gestreift. Käfer kupferglänzend. Schienen und Tarsen dunkel bOSbhOchR. na ee er 22 l0erosa! I. Gruppe. (Gen. Plectroscelis Foud.) Kopf zwischen den Fühlern gekielt, die Wangen beiderseits eingedrückt. Oberlippe gewölbt mit dem Vorderrande nach abwärts gebogen. Körper mässig gewölbt. + Kielung schmal, gewölbt. Oberlippe am Vorderrande seicht ausgebuchtet. 1. Pl. semicoerulea E. H. Ovata, parum convexa, aeneo-nigra; capite thoraceque cupreis aut pyritosis, elytris coeruleis; antennarum basi, pedibus 4 anterioribus, tibiis tarsisque posticis rufo-ferru- gineis, femoribus posticis nigro-aeneis: vertice punctis aliquot profundis impresso ; thorace transverso, lateribus rotundato, dense punctato, basi utrinque oblique striolato; elytris regula- riter striato-punctatis, interstitiis tenuissime rugulosis. Alata. Long. 1—114,'". — Lat. %— Ya". (SI. Aedeagus arcuatus laevis, prope basin transversim striolatus, versus apicem deflexus; apex surgens, depressus acute lanceolatus. Foud.) Var. 1. elytris obscure violaceis aut nigricantibus; 2. elytris viridibus. 3. thorace elytrisque cupreis aut aeneis. 4. femoribus anterioribus plus minusve infuscatis. Redtenb.' En. Aust. ed..I. ge. 547. p. 539. — ed. I. g. 1069. p. 957. — Küst. Käf. Eur. XXVII. 94 — Bach.'Kf.En: TUN. u M. Dtschl. IM. 159. 1: — Foudr. Ann. d. ]l. Soc. Linn. VI. 1859. 212. 3. — All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 399, AUG. Haltica soemicoerulea E. H. 1I. 40. 19. — 1lllig. Mae. VI. 162. 20. — Duftsch. Fn.: Aus. II. 277. 54. 313 Etwas länglicher eiförmig und fast um einen Drittheil grösser als Pl. concinna Marsh. Kopf und Halsschild messing- oder kupfer- färbig, Flügeldecken dunkelblau, bisweilen blaugrün, violett oder schwärzlich; bisweilen sind Halsschild und Flügeldecken erz- oder kupferfärbig; Unterseite ehern schwarz, die 5—6 ersten Fühlerglieder röthlich, die übrigen schwärzlich; die vier Vorderbeine, die Hinter- schienen und Tarsen braunröthlich, die Vorderschenkel nicht selten, besonders beim & mehr oder weniger bräunlich, die Hinterschenkel stets ehern schwarz. Der äusserst fein granulirte Scheitel zeigt hinter den Augen beiderseits eine Parthie grosser und tief eingestochener Punkte; Stirnlinie tief; Kielung zwischen den Fühlern schmal, deut- lich gewölbt. Halsschild um die Hälfte breiter als lang, leicht ge- wölbt, die Seiten nach rückwärts weniger, nach vorne stärker ver- schmälert und deutlich gerundet; es ist gleichmässig fein und dicht punktirt, die Zwischenräume äusserst fein granulirt und etwas matt; bei manchen Individuen ist die Granulirung schwächer und dann das Halsschild glänzender; am Hinterrande befindet sich eine in der Mitte unterbrochene starke Kerblinie eingedrückt, welche sich auch an den Seitenrändern fortsetzt; endlich zeigt sich am Hinterrande beiderseits ein mehr oder weniger deutlicher Schrägeindruck. Flügeldecken auf dem Rücken flach gewölbt, eiförmig, an der Basis etwas breiter als das Halsschid mit deutlich vorspringender Schulterbeule; die regel- mässigen Punktstreifen sind nach dem Aussenrande hin stärker, die Zwischenräume eben oder leicht gewölbt und äusserst fein körnig gerunzelt. Geflügelt. 1. Tarsenglied des Q deutlich erweitert. Vom Frühlinge bis zum Herbste auf mehreren Weidengattungen in Mittel- Europa nicht selten, wahrscheinlich auch im südlichen Europa. 2. Pl. coneinna Marsh. Ovata, parum convexa, aeneo-nigra, supra aenea aut viridi-aenea; antennarum basi tibiis tarsisque obscure feırugineis, femoribus nigro-aeneis: vertice utrinque punctis aliquot profundis impresso; thorace brevi, apicem versus angu- stato, basi utrinque oblique impresso, crebre punctato; elytris regulariter striato-punctatis, interstitiis Jaevibus aut indistincte rugulosis. Alata. Long. %—z'''. Lat. Ya. (I. Aedeagus arcuatus, laevis, prope basin anguste cana- liculatus, versus apicem depressus, leviter deflexus, plus minusve lanceolatus. Foud.) Var. 1. supra colore cupreo. 2. antennarum articulo primo et sequentibus plus minusve fusco-maculatis, tibiis tarsisque infuscatis. 3. thoraeis impressione basali indistincta. Küst. Käf. Eur. IX. 88. — Redtenb. Fn. aust. ed. II. g. 1069. p. 947. Chrysomela coneinna Marsh. Ent. br. I. 196. 61. Chaetocnema coneinna Steph. Il. br. Ent. IV. Mand. 327. — id. Man. of br. Col. 302. 2376. Haltica dentipes E. H. ll. 38. 18. tab. 3. n* 1.—1llig. Mag. VI. 162. 21. — Gyll. Ins. su. Ill. 573. 41. — Duftseh. Fn. Aust. III. 278. 55. — Zett. Ins- Lapp. 224. 17. Plectroscelis dentipes Redtenb. Fn. aust. ed. I. g. 544. p- 450. — Küst. Käf. Eur. XXVIU. 95. — Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Ditschl. IH. 160. 4. — Foudr. Ann. d. 1. Soc. Linn. VI. 1859. 213. 4. — Ali. Ann. d. ]l. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 559. 162. Eiförmig, mässig gewölbt, glänzend, erzfärbig oder erzgrün, seltener kupferfärbig, unterhalb schwarzehern; die 5 ersten Fühler- glieder röthlich, die folgenden schwärzlich, meist ist das Basalglied und manchmal auch die nächstfolgenden auf der Oberseite schwärz- lich gefleckt; alle Schenkel schwarzehern ; die Knie der vier vor- deren, alle Schienen und Tarsen dunkel rostroth, der untere Theil der Schienen und auch die Tarsen häufig bräunlich. Stirne und Schei- tel wie bei dem Vorigen. Das Halsschild ist viel kürzer, etwa 2mal so breit als lang, an den Seiten nach vorne im flachen Bogen ver- schmälert und etwas weniger dicht aber stärker punktirt als bei dem Vorigen, mit fein granulirtem Grunde; am Hinterrande ist ebenfalls eine in der Mitte unterbrochene starke Kerblinie eingedrückt, und ein, jedoch häufig verloschener Schrägeindruck beiderseits bemerkbar. Flü- geldecken wie bei P/. semicoerulea gestaltet und regelmässig und tief punktirt gestreift, der 1. Punktstreifen an der Naht mehr vertieft als die folgenden; die Zwischenräume ziemlich eben und beinahe glatt oder äusserst fein gepünktelt und gerunzelt. Geflügelt. 1. Tarsenglied des J deutlich erweitert. In ganz Europa und überall häufig das ganze Jahr über. Sie überwintert unter Blättern uud Abfällen an Zäunen und Mauern. 315 Die Beibehaltung der älteren Benennung: coneinna Marsh. dürfte keinem Anstande unterliegen, da die von Fabrieius mit demselben Namen belegte exotische Haltica-Art nicht in diese Gattung gehört. 3. Pl. tibialis Illig. Ovata, convexior, aeneo-nigra, supra aenea; antennarum basi ferruginea, tibiis tarsisque obscure ferrugineis et plus minusve infuscatis, femoribus aeneis: vertice utrinque punetis aliquot profundis impresso; thorace brevi, apicem versus angustato, densissime punctulato, impressione basali nulla vel obsoletissima; elytris regulariter striato-punctatis, interstitiis, subsquammoso-rugulosis. Alata. Long. —/,'". — Lat. Yy'". (JS. Aedeagus angustus, modice arcuatus, laevis, versus apicem depressus vel sulcatus, apice obtuse rotundatus. Foud.) Foudr. Ann. d. 1. Soc. Linn. VI. 1859. 215. 5. — All. Ann. d. ]. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 560. 163. Haltica tibialis Illig. Mag. VI. 64 et 162. p. 17 et 122, Plectroscelis pumila De). Cat. Der P!. coneinna Marsh. in der Gestalt äusserst ähnlich; sie ist jedoch kleiner, gewölbter, von hellerer Erzfarbe, welche auch die Schenkel zeigen; die grossen Punkte des Scheitels sind zahlreicher, das Halsschild ist nach vorne noch stärker verschmälert mit fast geraden Seiten; es ist mit äusserst dicht gedrängten Punkten gleich- mässig bedeckt auf fein granulirtem Grunde, und von mattem Glanze; es zeigt am Hinterrande keinen Eindruck; bei einzelnen Individuen lässt sich unter schiefeinfallendem Lichte höchstens die Spur eines Schrägeindruckes verfolgen. Die Flügeldecken sind etwas gerundeter, ebenfalls sehr tief punktirt gestreift, die Punkte aber etwas feiner als bei Pl. coneinna, die Zwischenräume eben und deutlich bogen- oder schuppenförmig gerunzelt mit feinen dazwischen liegenden Pünkt- chen, wodurch sie ein rauheres, weniger glänzendes Ansehen gewinnen. Diese mehr im südlichen Europa (Portugal, Italien, Sicilien, Dalmatien, südl. Frankreich) einheimische Art findet sich auch bei Wien und in der Gegend des Neusiedler-See’s, wo sie von Herrn Scheffler und mir in ziemlicher Anzahl gekötschert wurde. Nach Foudras ist sie bei Lyon gemein, und kommt sowohl an trockenen als feuchten Orten vor. 4. Pl. Scheffleri m. Oblongo-ovata, subdepressa, aeneo-nigra, supra obscuro-aenea; antennarum basi feıruginea, articulo primo basi 316 infuscato; femoribus aeneis, tibiis tarsisque obscure ferrugineis. vertice utrinqgue punctis aliquot profundis impresso; thorace transverso, apicem versus angustato, dense punctato, im pres- sione basali nulla; elytris subtilius regulariter striato-punctatis, interstitiis evidenter punetulatis. Alata. Lang. 34," —Lat. 1y,"!. Eine ausgezeichnete Art, welche durch ihre längliche, flachere Gestalt und die sehr deutlich punktirten Zwischenräume der Flügel- .deeken mit keiner der verwandten Arten verwechselt werden kann. Sie hat ungefähr die Länge der Pl. concinna, ist aber um einen Dritttheil schmäler, daher länglicheiförmig und dabei sehr flach sewölbt. Oben ist sie trüberzfärbig, unterhalb schwarzehern , die 5—6 ersten Fühlerglieder sind röthlich, die äusseren schwärzlich; das Wurzelglied ist an der Basis bräunlich. Schenkel dunkel erzfärbig, Schienen und Tarsen dunkelrostroth. Scheitel äusserst fein granulirt und matt, mit einzelnen groben Punkten hinter den Augen; Stirn- linie tief; Kielung schmal und gewölbt, ziemlich glatt und glänzend. Das nach vorne sehr verschmälerte Halsschild mit fast geraden Seitenrändern ist am Hinterrande um die Hälfte breiter als lang, durchaus gleichmässig dicht und stark punktirt, ohne irgend einen Eindruck an der Basis, mit fein granulirtem Grunde, daher etwas matt. Flügeldecken länglich eiförmig, fast zweimal so lang als breit, an der Basis etwas breiter als das Halsschild, mit deutlicher mässig vorspringender, glänzender, fast glatter Schulterbeule; sie sind mäs- sig glänzend und regelmässig punktirt-gestreift; die Punkte der Strei- fen viel feiner und dichter an einander gereiht als bei Pl. concinna und £ibialis, die Zwischenräume eben und mit zwar feinen aber sehr deutlichen Punkten dicht besetzt, zwischen denen sich mehr oder weniger deutliche Querwurzeln befinden. Geeflügelt. Die Hinterbeine im Verhältnisse zur Länge des Bauches kurz, welch letzterer stark und zahlreicher als bei den vorhergehenden Arten punktirt ist. Das einzige mir bekannte Stück (Q ) wurde von Herrn Scheff- ler in einer leider von ihm nicht mehr näher zu bezeichnenden Ge- gend Niederösterreichs gesammelt. Ich durfte es mir nicht versagen, diese höchst interessante Art nach ihrem um die Bereicherung der vaterländischen Käferfauna so verdienten Entdecker zu benennen. . Pl. chrysocollis Foud. Oblongo-ovata, depressiuscula, aeneo-niyra; capite thoraceque aeneo-viridibus, elytris flavo-testaceis, mar- 817 gine laterali suturaque nigris; antennarum basi, tibiis tarsisque testaceis, femoribus aeneis: vertice thoraceque transverso et apicem versus angustiore dense punctatis; elytris regulariter striato-punctatis, interstitiis tenuiter rugulosis; callo humerali nullo. Alis incompletis. Long. Ya". — Lat. 15". (S. Aedeagus arcuatus, laevis canaliculatus; canalieulus in medio latior, apice modice deflexus, acute lanceolatus. Fou.d.) Koudr AnnrdsrSock Kinn: VI. 18592 218777 I Anna Soct ent# ds Er. v2 18607 5627 165: Plectroscelis depressa Boild. Ann. d. ]. Soc, ent. d. Fr. 112185924827 20: Plectroscelis Schüppelü (Dej. Cat.). Die kleinste Art der Gattung, länglich eiförmig, sehr flach ge- wölbt; Kopf und Halsschild erzgrün, Flügeldecken gelb, ihre Naht und der ganze Aussen- und Unterrand schwarz gesäumt; Unterseite ehern schwarz; die 5-6 ersten Fühlerglieder, der Mund, alle Schie- nen und Tarsen röthlich, die Schenkel erzgrün. Der Scheitel bis an die Stirnlinie dicht und stark punktirt, mit fein granulirtem Grunde; die Stirnlinie ziemlich fein und vorne über der Kielung manchmal un- deutlich; diese gewölbt, oberhalb breiter nach unten keilförmig ver- schmälert, ziemlich glatt und glänzend. Halsschild um einen Diitttheil breiter als lang, an den Seiten vor den Hinterecken etwas gerundet, und nach vorne verschmälert; es ist sehr dicht und fein punktirt und am Hinterrand sehr deutlich abgesetzt. Flügeldecken länglich eiför- mig, wenig breiter an der Basis als das Halsschild, auf dem Rücken flach gedrückt; sie sind tief und regelmässig punktirt-gestreift, mit etwas gewölbten, fein gerunzelten Zwischenräumen; die Schulterbeule tritt nicht hervor und wird nur durch eine glatte Stelle angedeutet. Die Flügel sind unvollständig entwickelt. Ein Tarsenglied des J deutlich erweitert. Im südlichen Frankreich nicht selten (Lyon, Montpellier); auch bei Triest (Ullrich. ) 7r Kielung oben abgeplattet; Oberlippe breiter, am Vor- derrande flach gerundet. * Kielung schmal. 6. Pl. majer Jacq. Duval. Oblongo-ovata, parum convexa, coeru- lescenti-nigra, supra obscure viridi-coerulea; antennarum basi 318 ferruginea; femoribus nigro-coerulescentibus, tibiis infuscatis, basi et apice tarsisque ferrugineis: vertice punctis 3—4 pro- fundis utrinque impresso; thorace brevi, apice paullo angustato, erebre punctato et basi utrinque profunde breviter striolato; elytris regulariter striato-punctatis, interstitiis evidenter punc- tulatis. Alata. Long. 11, —1%3°". — Lat. a". (JS. Aedeagus arcuatus, longitudinaliter tenuiter striolatus; pars secunda utrinque distincte sulcata, apice rotundata, cum extensione brevi obtusa. Foud.) Jacg. Duval Ann. d. ]. Soc. ent. d. l. Fr. 1852. p. 717. — Foudr. Ann. d. ]. Soc. Linn. VI. 1859. 208. 1. — All. Ann. d. ]. Soc. ent. d. Il. Fr. VIII. 1860. 559. 159. Die Vorliegende ist die grösste Art der Gattung und von P\. ehorophana ausser der verschiedenen Färbung, hauptsächlich durch mehr parallele, flachere Gestalt, und die deutlich punktirten Zwi- schenräume der Flügeldecken verschieden. — Länglich eiförmig, flach gewölbt, dunkelblau mit grünlichem Schimmer oder dunkelgrün mit bläulichem Schimmer; die Unterseite und die Schenkel blauschwarz, die Schienen schwarzbraun, ihre Wurzel und Spitze mehr oder we- niger rostroth, wie die Tarsen; die 3—5 ersten Fühlerglieder gleich- falls rostroth. Der Scheitel fein granulirt, und äusserst zart gepünk- telt, mit 3—4 grossen tiefen Punkten hinter den Augen beiderseits; Stirnlinie sehr tief und stark; die Kielung zwischen den Fühlern platt und schmal, mit einzelnen Pünktchen. Halsschild kurz, zweimal so breit als lang, an den Seiten etwas gerundet und nach vorne nur mässig verschmälert, mitscharf vorspringenden zahnartigen Vorderecken; es ist ziemlich dicht mit starken Punkten besetzt mit fein granulirten Zwischenräumen; der Hinterrand ist sehr deutlich abgesetzt und zeigt einen kurzen aber tiefen Schrägeindruck beiderseits. Flügeldecken an der Wurzel etwas breiter als das Halsschild, über dem Rücken flach gewölbt, fast zweimal so lang als breit, mit wenig gerundeten, fast parallelen, nach hinten allmälig. zurückweichenden Seiten; sie sind regelmässig stark und tief punktstreifig; die Zwischenräume deutlich punktirt und fein querrunzlich. Schulterbeule mässig, stark glänzend und fein punktirt. Geflügelt. 1. Tarsenglied des S kurz, dreieckig erweitert. 319 In südlichen Frankreich an sumpfigen Stellen im Mai und Juni; nicht sehr häufig. 7. Pl. chlorophana Duftsch. Oblongo-ovata, parum convexa, coeru- lescenti-aenea, supra laete aeneo-viridis, nitidissima; antennarum basi, tibiis tarsisque obscure ferrugineis, tiblis plus minusve infuscatis; femoribus aeneo-viridibus: vertice punctis aliquot profundis utrinque impresso; thorace brevi, apicem versus an- gustiore, crebre inaequaliter punctato et basi brevissime utrinque striolato; elytris regulariter striato-punctatis, interstitiis tenuis- sime granulatis. Alata. Long. 1, —11/2'"'. — Lat. 1%". (3. Aedeagus arcuatus, late canaliculatus, apice lanceo- latus, cum extensione brevissima vix distineta. Foud.) Var. coerulescenti-viridis, coerulea aut violacea, rarius aenea. Redtenb. Fn. aust. ed. I. g. 544. p. 539. — ed. II. g. 1069. p. 947.— Bach Kf. Fn. f. N. u.M. Dtschl. II. 160.3. —Foudr. Ann. d. ]. Soc. Linn VI. 1859. 210. 2.— All. Ann. d.].S. ent. d. Fr. VIIL. 1860. 557. 160. Haltica chlorophana Duftsch. Fn. Aust. III, 280. 71. Altica dentipes Oliv. Entom. V. 711. 78. t. 4. f. 78. Plectroscelis viridissima-Dej. Cat. Beinahe so gross als die Vorige, aber etwas gewölbter und ge- rundeter; durch hellgrüne Färbung, ungleiche Punktirung des Hals- schildes und die körnig gerunzelten Zwischenräume auf den Flügel- decken leicht zu unterscheiden. Länglich eiförmig, stark glänzend, hell goldgrün oder bläulich grün, bisweilen blau oder violett, seltener erzfärbig; Unterseite dunkelblau, die 4—5 ersten Fühlerglieder, die Schienen und Tarsen dunkel rostroth; die Schienen, insbesondere die hinteren mehr oder weniger bräunlich; die Schenkel blau- oder grün- erzfärbig. Scheitel äusserst fein granulirt und gerunzelt mit mehreren grossen Punkten hinter den Augen. Stirnlinie und Kielung wie bei Pl. major, ebenso das Halsschild, nur zeigt es etwas geradere, nach vorne deutlicher convergirende Seiten, und eine ungleichmässige aus groben tiefen und feinen Punkten bestehende Seulptur, mit fein gerunzelten und granulirten Zwischenräumen; der fast senkrecht auf dem Hinterrande stehende Eindruck sehr kurz. Die Flügeldecken sind etwas weniger lang und etwas gerundeter als bei dem Vorigen, die regelmässigen Punktstreifen sehr stark und tief, die ebenen Zwi- Wiener entomol. Monatschr. VIII. Bd. 23 320 schenräume unmerklich granulirt mit eingemensten feinen Querrun- zelu; die Schulterbeule wenig vorspringend und fein runzlich. Geflü- gelt. 1. Tarsenglied des S kurz, dreieckig erweitert. In Oesterreich (bei Wien) selten, nach Bach auch bei Cassel; häufig im südlichen Frankreich und Algerien. #* Kielung breit. 8. Pl. condueta Motsch. Obtuse ovata, convexior, aeneo-nigra; capite thoraceque viridi-aeneis; elytris flavis, sutura, callo humerali lateribusque aeneo-nigris; antennarum basi, genubus 4 anticis, tibiis tarsisque testaceis, femoribus aeneo-nigris: vertice vage punctulato; thorace brevi apicem versus angustiore, crebre punctato; elytris nitidis regulariter striato-punctatis; interstitiis subtilissime punctulatis; cailo humerali elevato. Alata. Long. a (JS. Aedeagus fere rectus, in medio cylindricus, laevis, brunneus; tertia pars pallida, depressa; apex deflexus, acute lanceolatus. Foud.) Foudr. Ann. d. ]. Soe. Linn. VI. 1859. 216. 6. — All. d..1.: Soc. ent. de 1» Pr. VI218609561. 164. Haltica condueta Motsch. Bull. d. 1. Soc. des Nat. de Moscou. 1838. 180. tab. 3. f. iD. Durch den grösseren, gewölbteren Kopf mit der platten, sehr breiten Kielung zwischen den Fühlern bereitet diese Art auf die Kopfbildung der 2. Gruppe vor, und schliesst so am natürlichsten die 1. Gruppe. Durch die eben bemerkte Kopfbildung, die breitere, vorne und hinten abgestumpftere Körperform, die stärkere Wölbung, den an der Basis breiteren nach der Spitze hin verschmälerten schwarzen Nahtsaum und die auch auf die vorspringende Schul- terbeule ausgedehnte schwarze Färbung des Seitenrandes, die weni- ger dichte Punktirung des Kopfes und Halsschildes etc. von der ihr in der Farbenanordnung ganz gleichen PY. chrysocollis leicht zu unterscheiden. — Stumpfeiförmig und gewölbter als die übrigen Arten der Gruppe. Kopf und Halsschild erzgrün, die Flügeldecken hell gelb; die Naht und der Aussen- und Unterrand sammt der Schulterbeule schwarz mit Erzschimmer ; sowohl Naht- als Randsaum sind an der Basis breiter und verschmälern sich allmälig gegen die Spitze hin; bei manchen Individuen dehnt sich diese Färbung merklich über die 321 angrenzenden Zwischenräume aus; die Unterseite und Schenkel sind ehern schwarz; die vier vorderen Knien, alle Schienen und Tarsen, die 6 ersten Fühlerglieder und Maxillartaster sind röthlich gelb. Der fein granulirte matte Scheitel ist mit zahlreichen nur längs der Mitte sparsameren ziemlich feinen Pünktchen besetzt, die Stirnlinie mässig stark, die Kielung sehr breit und stumpf. Halsschild kurz, fast zwei- mal so breit als lang, mit nach vorne verschmälerten, schwach gerun- deten Seiten, es ist mit mässig starken Punkten ziemlich dicht und gleichmässig bedeckt und am Hinterrande durch. eine deutliche Kerb- linie abgesetzt; die Zwischenräume fein granulirt, daher das Hals- schild von etwas mattem Glanze. Die Flügeldecken an der Basis etwas breiter als das Halsschild, an den Seiten wenig gerundet, stark glänzend, tief und stark regelmässig punktstreifig, mit etwas gewölb- ten, äusserst fein gepünktelten Zwischenräumen. Geflügelt. 1. Tar- senglied des S kurz, dreieckig erweitert. Diese zuerst in Armenien von Motschulsky entdeckte, und dem europäischen Süden (Griechenland, Italien, Dalmatien, dem südlichen Frankreich) angehörige Art wurde von Herrn Scheffler und mir in einzelnen Stücken wiederholt in der Wiener Gegend gefunden und gehört somit der deutschen Fauna an. Sie findet sich im Mai und Juni und lebt an sumpfigen Stellen und an den Rändern von Gräben und Bächen. Exemplare aus Griechenland, von Herrn von Kiesenwetter freundlichst zur Ansicht mitgetheilt, sind viel grösser, der schwarze Naht- und Randsaum ist sehr ausgebreitet und die vier Vorderschenkel sind beinahe ganz röthlich, Workseliung folel) m HL Neuere Entdeckungen in europäischen Hemipteren. Von Dr. F. X. Fieber, zu Chrudim in Böhmen. Neue Arten. (Als Flortsetzung meines Aufsatzes in der Juli-Nummer.) Fam. Reduvidae. Harpactor. 1. Harpactor cingulatus Fieb. Kopf, Schnabelscheide, Fühler, Schild, Bruststücke, Schenkelköpfe und Anhänge schwarz. Ganz fein weisslich behaart und bewimpert. Hinterleib schwarz, Connexivum mit sechs hellrothen viereckigen Flecken, eben so viele auf dem Bauch- A ‚322 rande. Ueber die Bauchmitte von der dritten Schiene ab, ein breiter rother, aussen dreimal gekerbter Streif. After roth. Halbdecken schwarz, der mittlere braungelbe und der innere gelbbräunliche Theil häutig. Clavus bleich bräunlichgelb, häutig, der lederartige Grund schwarz. Schenkel hellroth, ein Fleck am Grunde, zwei mittlere Ringe, und das verschmälerte Ende schwarz. Fussglieder und Schien- beine schwarz, fein behaart; unterhalb der Kniee ein breiter Ring hellroth. Auf dem Nacken zwischen den Ocellen ein röthlichgelber Strich. Membran bleich rauchbraun, die Zellrippen dunkler braun. Pronotum auf der Hinterhälfte mit flacher Mittelrinne, durch die länglichen Wulste jeder Seite hinter den vorderen Buckeln gebildet. Schulterhöcker gross, oval. Schild mit Vförmigem Kiel. Körperform schlank, gleich jener des Harp. lividigaster und H. carnifex Muls. Bei letzterem einzureihen. 8 5'/, Lin. In Sicilien, vom Hrn. Mann gesammelt. Im Wiener kais. Hof-Naturalien-Cabinet. Fam. Lygaeodae. Mieroplax. 2. Microplax limbatus Fieb. Halbdecken weiss, hinten mit trapezoidalem braunen Fleck, auf dessen Mitte und jeder Seite eine Rippe, und die Rippe der Membrannaht, schwarzbraun. Corium sehr fein bräunlich punktirt, beiderseits der zwei ganzen Rippen eine Reihe bräunlicher Stichpunkte. Clavus weiss, nur auf der braunen Grundfläche grob punktirt. Schlussnaht braun. Membran braun, weiss gesäumt, das Weisse nach innen verwaschen, nach aussen scharf begränzt; am äusseren Saum der braunen Färbung bilden verfliessende braune Flecke einen dunkleren Streif. Am Grunde der Membran ein Kreisabschnitt weiss, verwaschen. Fühlerwurzel und Glied 3 und 4 schwarz; Glied 2 gelb, am Grunde schwarz. Schenkel braungelb. Schienbeine weisslich, am Grund und Ende, und die Fussglieder lehmgelb. Kopf, Pronotum, Schild und die ganze Unterseite schwarz, grob punktirt, weisslich behaart. Bauch äusserst fein quer nadelrissig, Hinterrand der Schienen schmal weisslich. Sg 1%, Lin. Klein-Asien (Dr. Helfer) Wien, kais. Hof-Nat.- Cabinet. 323 Eam. Berytidae. Neides. Die bisher bekannten Arten lassen sich nach der Wölbung und Form des Pronotum in 2 Abtheilungen unterbringen. I. Pronotum von dem vorderen leicht abgegrenzten viereckigen ebenen Theil, beiderseits des Mittel- kieles bis zwischen die Schultern ansteigend, längs gewölbt, die Seiten flach ausgebogen. Hieher gehören: 3. Neides tipularius L. Fieb. eur. Hem. p. 209. 3. Fühlerend- glied walzig. Alle Fussglieder, die Spitze des Corium und 5—6 Punkte auf der Membrannahtrippe, schwarz. Pronotum grubig punktirt. 4. Neides favosus Fieb. eur. Hem. p. 209. 2. Fühlerendglied spindelig-keulig. Fussglied 1 rostroth oder rostbraun, 2 und 3 schwarz. Corium vur auf der Spitze schwarz. Pronotum fast wabenartig grubig punktirt. U. Pronotum vom Vorderrande an eben, nur zwischen den Schulterbeulen querüber etwas höher, die Sei- ten parallel. Alle Fussglieder schwarz. Pronotum grubig punktirt. 5. Neides aduncus Fieb. eur. Hem. p. 209. 1. Lamelle des Scheitels schmal, gerade, fast gleich breit, vorne schnabelförmig herab- gebogen. Pronotum ober dem Schilde rundlich ausgeschnitten. Seiten seicht geschweift. Nur die Spitze des Corium schwarz. Fühlerend- glied walzig, oben bleich. 6. Neides parallelus Fieb. Lamelle des Scheitels länglich, einseitig nach unten unter sehr stumpfem Winkel erweitert. Prono- tum ober dem Schilde sanft ausgeschweift, Seiten gerade parallel. Fühlerendglied spindelig-keulig, schwarz. Afterstück beim Mann so lang als breit, die Anhängsel kurz, dick, eingebogen. Afterdeckel am Ende dreieckig, bogenseitig. Die weiblichen Klappen spatelig, abgerundet. a. Corium auf der äussersten Spitze — und die 4 Rippen der Mem- bran am Grunde braun. Auf der Rippe der Membrannaht ober den Rippen der Membran blass braungelbliche Striche. Spitze der Membran auf der am Ende schwärzlichen zweiten Rippe mit schwärzlichem länglichen Wisch. J ©. 324 f. Coriumspitze und 5 Striche auf der Membrannahtrippe schwarz. Zweite bis vierte Rippe auf der Membran-Endhälfte schwärz- lich; ein lanzettlicher schwärzlicher Wisch bis in die Spitze mit mehreren schwarzen Wärzchen besetzt. Pronotum fast grubig- runzelig. Die weiblichen Klappen gestutzt. oo 43,—5 Lin. «. Aus England, von den Herren Douglas und Scott. f. Aus Böhmen. Fam. Coreidae. Camptopus. 7. Camptopus bifasciatus Fieb. Weissgelblich und röthlich- braun, kahl, nur die Halbdecken mit feinen Staubhärchen belegt. Fühler, Beine und Hinterleib weissgelb. Fühlerglied 1 und 2 am Ende, 3 in der Mitte schwarz, Glied 4 schwarz am Grunde gelb. Alle Schenkel am Ende, und eine Binde hinter der Mitte der keuligen Hinterschenkel, schwarz. Connexivum gelb, die zwei mittleren Stücke mit je einem 4eckigen schwarzen Fleck auf der Hinterhälfte dersel- ben. Mitte des Rückens am Grunde schwarz, die 2 mittleren Schie- nen rothbraun, die hinteren weissgelb. Alle Schienbeine am Grund und Ende schwarz. Hinterschienbeine nur am Ende etwas eingebogen. Fusswurzel gelb, am Ende und die beiden folgenden schwarz. Hin- terschenkel mit 5 nach vorn zu grösseren Zähnen, vor dem ersten noch 3 kleine schwarze Stifte. Kopf, Pronotum und Halbdecken grauröthlich braun, ein Mittelstrich auf dem Kopfe vorn, und die Seiten, der Seitenrand des Pronotum, ein Mittelstrich am Vorderrand, die Seiten des geschweiften Hinterrandes, ein Punkt im Sinus, und die Schildspitze, weissgelb. Auf dem schwarzen Scheitel zwei rost- rothe Bogen hintereinander, unter den Augen ein rostrother Strich. Schnabelscheide schwärzlich-rothbraun, Ende schwarz. Bruststücke rothbraun, eingestochen schwarz punktirt. Die Brustmitten schwarz, in der Rinne der Hinterbrust ein rostgelblicher Streif. Bauch gelblich- weiss, die Mitte breit schwarzbraun, die 3 letzten Schienen zwischen den schwarzen Stigmen nach abwärts dicht schwarz punktirt, die zwei mittleren Schienen am Rande mit schwarzem Strich. Fulera schwarz. Die Vorderschenkelköpfe rostroth, die beiden hinteren metallisch schwarz, aussen weissgelblich. 9 51, Lin. Um Amasia, 1860 von Herrn Mann gesammelt. Im kais. Wiener Hof-Nat.-Cabinet. Fam. Phytocoridae. Teratocoris. 8. Teratocoris dorsalis Fieb. Der ganze Kopf mit den Wangen- platten, Schild, Pronotum, Grund der Fühlerwurzel und die Vorder- brust schwarz. Decken ohne Membran, so lang als der Rücken, Ende stumpf; grünlichweiss, auf der Mitte ein, beiden Decken gemein- schaftlicher, länglicher, breiter, in der Mitte der Seiten ausgebuch- teter schwarzbrauner, hinten durch die auseinandergehenden Decken fast herzförmig endender Streif, dessen innerer Rand weisslich. Füh- ler schmutzig röthlich, Wurzelglied schmutzig weiss, am Ende röth- lich. Beine grünlichweiss, die Schenkelende und das Enddrittel der Hinterschienbeine mit deren Fussgliedern gelbröthlich. Aufdem Nacken 2 rostgelbe Flecke. Mitte der Mittelbrust weissgrünlich, die Seiten breit schwarz. Hinterleib weissgrünlich, die Seiten am Rande, und der After ganz schwarz. Schnabelscheide gelblichweiss, die Spitze und der Rücken des Hinterleibes schwarz, die Ende der 4 vorderen Schien- beine und deren Fussglieder schmutzig gelblich. S 1°% Lin. Im kais. Hof-Nat.-Cabinet zu Wien als Capsus Maenkeli von Prag. ? Homodemus. 9. Homodemus angularis Fieb. Grünlichgrau, oder lehmgelb. Fühler und Beine sehr fein kurz dicht und anliegend schwarzbehaart. Schulterecke des Pronotum, die zwei Buckel, oder ein Fleck an denselben, ein Mittelstreif des Schildes (dessen Spitze weiss) , die Fussglieder und die äusserste Spitze des Cuneus schwarz. Zellrippe ockergelb. Schienbeinende braun. Rücken und Connexivum schwarz, die Randlinie und bisweilen die Einschnitte fein grüngelb. Schild und Schlussrand fein braun. Im Corium auf der Hauptrippe ein merklich brauner Streif. Kopf und Pronotum vorn, so wie die ganze grünliche oder gelblichweisse Unterseite fein kurz und anliegend weissbehaart. Schenkelende, besonders der hinteren bräunlichgelb, oberseits mit einer oder zwei kurzen Reihen brauner Punkte. Mittelbrust mit 2 schwarzen länglichen, oder ganzem rundlichen Mittelfleck. Fühler meist lehmgelb. Variirt: &. virescens. Grünlichgrau. Pronotum, vorn grünlich, die Buckel schwarz. Kopf oben schwarz, an jedem Auge und vorn, ein Strich grünlichweiss oder gelblich. Membran bräunlich, die kleine Zelle 326 ganz braun, die grosse Zelle schmutzig gelblich, in der Mitte mit schwärzlichem wolkigen Streif. Um die Zellen ein lichter Schein der unter den Zellen in eine dreieckige lichte Stelle erweitert ist, unter der Cuneusspitze ein schwärzliches schiefes Strichel. ß. Zutescens. Lehmgelb. Scheitel gelblichweiss, zwischen der schwarzen vorn offenen Gabel rostgelb, der Nacken schwarz. Die Buckel des Pronotum rothgelb, hinten schwarz. Cuneus mit lehm- gelbem Bogen am Grunde. Membran auch in den Zellen gleichmässig bräunlich, die kleine Zelle gelbbraun, die Zellrippen beiderseits mit einem etwas entfernten bräunlichen Bogen umgeben. Sg 31%, Lin. «. um Mehadia 1859, . um Amasia 1860 von Herrn Mann gesammelt. Im kais. Hof-Nat.-Cab. zu Wien. Calocoris. 10. Calocoris nebulosus Fieb. Lehmgelb, sehr kurz, schwarz- borstig und fein goldgelblich behaart. Cuneus röthlich, die Spitze dunkler roth. Ende der Randrippe und das gabelige Ende der Haupt- rippe und die Hinterschenkel am Grunde röthlich. Membran gold- bräunlich, Zellrippen ockergelb, an der Verbindungsstelle geröthet, die kleine Zelle und unter derselben ein Fleck im Winkel, schwärz- lich. Von der Mitte des Aussenrandes der Membran zur Spitze ein grösserer, — auf der Mitte des Innenrandes ein kleinerer Kreisab- schnitt schwärzlich, der Raum zwischen beiden über die Membran mit kleinen schwärzlichen zerstreuten Flecken; am Bogenrande breit schwärzlich, von einem Randfleck zu dem andern abnehmend verwa- schen. Schenkel lehmgelb, die Mittel- und Hinterschenkel beider- seits mit 2 und 3 Reihen bräunlicher Punkte besetzt. Schienbeine gelblichweiss, die mittleren und hinteren rings — die vorderen nur in- nerseits — wie ihre Schenkel fein schwarz bestachelt. Fussglieder und Ende der Schienbeine rostgelb. Klauenglied am Ende schwarz. Füh- ler grünlich, obere Hälfte von Glied 2 rostgelb, am Ende schwarz, Glied 3 am Ende bräunlich, das Wurzelglied bleich rostroth, schwarz fein beborstet. Rücken bräunlich. Unterseite lehmgelb, dicht fein goldgelblich behaart. o 2°/; Lin. Von Lussin piecolo. Im kais. Hof-Nat.-Cabinet. in Wien. Phytocoris. il. Phytocoris incanus Fieb. Bläulich, weissgrau oder grau- weiss, etwas kraus weisshaarig. Halbdecken auf den braunen Strei- 327 fen mit braunen Haaren besetzt. Kopf mit zwei Streifen aus röth- lichen Querstricheln. Auf dem Pronotum die Höcker hinten röthlich ; auf dem Vorderrandkiel 4 röthliche kleine Flecke, von welchen herab hinter den Buckeln meist 4 zuweilen verloschene, oder unter der dichten weisslichen Behaarung unmerkliche roströthliche Längsstriche. Die Pronotum-Seiten bräunlich, mit dunklerem Streif; an dem weiss- lichen Hinterrand eine Linie aus braunen verfliessenden Punkten. Sehild mit 4 rothbraunen Strichen, und weisser Mittellinie. Im Clavus ein Mittelstreif, im Corium ein Streif an der Schlussnaht und die Hinterhälfte des Corium bräunlich mit dreieckigem weiss- lichen Fleck am Ende der Hauptrippe; ein schiefer weisser Fleck von aussen nach innen und hinten, über die Mitte des Corium, von dem braunen Strich auf der Hauptrippe durchschnitten. Der Rand- kiel mit einigen kleinen braunen Flecken. Corium, Ecke und Cla- vusspitze mit braunem Punkt. Cuneus mit zerstreuten bräunlichen Flecken, auf dessen Membrannaht 2 braune Striche. Membran trüb, auch in den Zellen zerstreut braun gesprenkelt, schief, quer durch die Membran 2 merklich dichter braun gesprenkelte Streifen. Zellrippen weiss, von der kleinen Rippe herab ein gerader nach hinten bis zum Rande erweiterter bräunlicher, gefleckter Streif. Fühler weiss, Wurzelglied dicht bräunlich gefleckt, Glied 2 am Grunddrittel und Ende, Glied 3 am oberen Drittel bräunlich. Beine weisslich. Vorder- und Mittelschenkel an der Endhälfte schwärzlich- braun dicht gefleckt, nur einzelne kleine weisse Flecke sichtbar. Hinterschenkel unterseits bis zum Grunde dicht punktirt und ver- fliessend, auch oberseits braun dicht gefleckt, aber am Grunde und ein grösserer Fleck vor dem Ende, weiss. Schienbeine fein bräun- lich bestachelt, die vorderen mit 2 bräunlichen Ringen und braunem Ende. Mittelschienbeine weisslich, die hinteren am Grunde unterseits mit 2 braunen Halbringen. Fussglieder weisslich, das Wurzelglied am Ende, das Kiauenglied fast ganz bräunlich. Rücken schmutzig, die Schienen bräunlich gesprenkelt, auf jeder Schiene eine Reihe, zur Mitte grösserer weisser Flecke. Bauchschienen rothbraun. After braungelb, weisslich gesprenkelt. S 31/3 Lin. Aus dem südlichen Russland. Sarepta. (Frey- Gessner). Im Wiener kais. Hof-Nat.-Cabinet von Ullrich und Grafen Ferrari. 328 Alloeonotus. 12. Alloeonolus egregius Fieb. Kopf, Pronotum, Schild, der ganze Leib, Fussglieder und Schienbeinende schwarz, bisweilen am Hinterrande (beim Q') ein breiter in der Mitte unterbrochener gelber Saum. Halbdecken gelb, oder gelblich, vom Grunde der Decken über die Schlussnaht herab ein breiter schwarzer, den Decken ge- meinschaftlicher, beim Mann 1 bis 2zahniger, beim Weib in derMitte auf dem Clavus ausgebuchteter, hinten abgerundeter Streif. Hinter- leib schwarz, vor dem Ende zwei Schienen aussen weiss (Q). Mit vollkommenen Halbdecken, Membran über den Leib vorragend, dunkel rauchbraun, die Zellrippen schwarz, im Grundwinkel unter der kleinen Zelle ein kleiner heller winkeliger Fleck, von ihm ab ein breiter schwärzlicher Randfleck bis zur Spitze. Randfeld des Corium schwärzlich. Cuneus mit schwarzer Spitze. Variirt («.) (Mann) Pronotum — Hinterrand mit 2 breiten gelben zur Mitte spitzen Flecken. Clavus orangeröthlich. Fühler- _ wurzel und die in 1 oder 2 Reihen braun punktirten Schenkel, hell- roth. Schienbeine und Fühlerglied 1 ganz, Glied 2 an der Grund- hälfte röthlich, übrigens wie 3 und 4 schwarz. ß.) (Mann) Pronotum und Schenkel ganz schwarz, die 4 vor- deren Schienbeine gelblich, die hinteren bräunlich. Fühler schwarz, Glied 1 oben, 2 am Grunde gelblich -—- (Weib). Mit über die Hälfte des Rückens reichenden unvollkommenen Halbdecken, verkümmertem Cuneus, ohne Membran. Pronotum und Schenkel ganz schwarz. Schien- beine und Fühler lehmgelb, Grund der Fühlerwurzel, Glied 2 an dem oberen etwas verdickten Ende, und 3 und 4 schwarz. S 3°/, Lin. Körper 2'%, Lin. «. vom Wiener Schneeberg 1852, ß. um Amasia 1860. © 3 Lin. in Taurien, mit gelblichen Decken und mehr geschweiftem Rückenstreif, um Amasia, mit helllehm- gelblichen Decken und weniger geschweiftem Rückenstreif. Alle Exem- plare von Herrn Mann gesammelt. Im kais. Hof-Nat.-Cabinet zu Wien. Lopus. 13. Lopus bicolor Fieb. Oberseite und die ganzen Beine röth- lichbraun, fein weisslich behaart. Schenkel bräunlich behaart. Kopf, Pronotum, Schild und Vorderbrust blutroth; die Stirnschwiele, der Kopf unterseits, die Hüften, die Mitte der Mittel- und Hinterbrust mit dem Stigma und die Mitte des Bauches rothbraun. Zwei halb- 329 runde Flecke am Hinterrand des quer kleinrunzeligen und eingesto- chen punktirten Pronotum, die Schulterecken und ein Strich an jedem Buckel schwärzlich. Fühler schwarz, Glied 2 oben allmälig dicker, Glied 3 am Grunde rostgelb. Schienbeinende und Klauenglieder braun. Corium nach hinten etwas erweitert. Rücken des Hinter- leibes blutroth, die Mitte schwärzlich. Vorderrandkiel des Pronotum auf der Mitte mit einer braunen Kerbe. Membran braun, durch- scheinend, am Cuneus eine weisse Linie bis zur Ecke, von den Zellen herab ein breiter langer brauner Randstreif, die Zellrippen schmal braun gesäumt. Flügel schmutzig-, Rippen bräunlichgelb. o 3%; Lin. Taurien (Parreyss). Im Wiener k. Hof-Nat.-Cabinet. Die Varietät des Lopus mat mit mehr oder weniger ausge- breitet rothem Pronotum ist hinten schwärzlich oder hat nur 2 schwärzliche Flecke, der Vorderrandkiel ist roth, und hat keine Mittelkerbe. Die Schenkel und Schienbeine sind schwarz, und haben hinter ihrer Mitte oft einen weisslichen Ring. Der Aussenrand der Halbdecke ist geradlinig. Stiphrosoma. 44. Stiphrosoma atrocoerulea Fieb. Oberseite und Bruststücke schwarzblau, glänzend, angedrückt, äusserst fein schmutzigweiss behaart. Fühler schwarz. Kopf glatt, Scheitel gewölbt, an den Augen niedergedrückt, mit kleinem Buckel. Nackenkante scharf. Schnabel schwarzbraun. Hinterleibschwarz, glänzend, etwas bläulich schillernd. Hüften braunröthlich. Beine (fehlen). Pronotum mehr trapezförmig, grob punktirt, Halsecken abgerundet, Schulterecken stumpf, zum Hinterrand sanft bogig, dieBuckel vorn sehr platt, glatt. Schild sehr fein querrunzelig.. Corium röthlichbraun durchscheinend, Randfeld dunkelbraun, mit bläulichem Schimmer, Cuneus vom Corium durch einen winkeligen Ausschnitt geschieden. Halbdecken durch kleine Knötchen fast chagrinirt. Membran rauchbraun, die Zellen dunkler, Zellenrippen dunkelbraun. Im Winkel an der Zelle ein weisser Win- kelstrich, von da bis vor die Mitte des runden Endbogens ein breiter brauner Randstreif. g 2"/, Lin. Im südlichen Europa. Kais. Hof-Nat.-Cabinet. Unterscheidet sich von dem gleichfalls parallelen Männchen des Orthocephalus minor Costa sogleich durch die auffällig verschiedene Form des Kopfes und durch die Sculptur des Pronotum, welche bei O0. minor querrunzelig ist. 330 Orthotylus. 15. Orthotylus ochrotrichus Fieb. Hell spangrün, einfach bleich ockergelblich behaart und gewimpert. Kopf und Vordertheil des grob querrunzeligen Pronotum, die Schildspitze und ein rundlicher Fleck am Hinterrand des Pronotum ober den Schildgrundwinkeln schmutzig gelblichweiss.. Im Corium an der Schlussnaht eine Linie aus bleichen, unregelmässigen verflossenen Fleckchen, auf der Mitte des Corium und der Hinterhälfte, eine merkliche kurze Reihe bleicher Fleckchen. An der Hauptrippe, und beiderseits der Rippe im Clavus einzelne bleiche Fleckchen, die Spitze des Clavus bleich. Membran mit den Zellen selır bleich bräunlich getrübt, die Zellrippen lebhaft spangrün. Cuneus an den Rändern dunkler grün. Beine bleich grün- gelblich, die Schenkelende und die Fühlerwurzel oben grünlich. Unterseite bleichgrünlich, weisslich behaart. Bauchgrund mit grün- lichem Streif. Rücken schmutzig grünlichweiss. Die mittleren Schienbeine innerseits, die hinteren oberseits mit 7—8 bleichen Stacheln. Füsse und Schienbeinende schmutzig gelblich. Klauenglied und Klaue braun. © 2 Lin. Aus England, vom Herrn Scott zur Ansicht erhalten. Der sehr ähnliche Orthotylus flavosparsus Sahlb. hat grössere, gleichförmige zerstreute lichte Stellen auf dem Corium, die mit sil- berweissen feinen Schuppen besetzt sind; die grüne Färbung ist mit kurzen abstehenden schwarzen Borstenhaaren besetzt. Die Membran ist schwärzlich, die Zellen spanngrün, am Grunde heller, ein bleicher Streif an dem Cuneus in der kleinen Zelle bis in den Grundwinkel. Psallus. 16. Psallus? fuscovenosus Fieb. Reiht sich an P. salicellus. Grünlich weiss, sehr fein weisslich behaart. Halbdecken mit dem Clavus, dem gelbgrünlichen Cuneus, und die Schenkel unterseits, dicht gleichmässig fein schwarzbraun punktirt, die Schenkelende ober- seits in kurzem Streif, die vorderen in einer Reihe braun punktirt. Membran schmutzig, Zellrippen weiss. Zellen schwärzlich, von der Umfangrippe ab 5 braune Linien, welche 4 lange Zellen bilden, wovon die 2 inneren durch quere Nerven getheilt, an die äusseren sich aber fünfeckige Zellen mit kurzen Ausläufern anschliessen. Unter dem bleichen Winkel an der Cuneusspitze ein bräunlicher breiter Randstreif. Hauptrippe grünlichgelb. Fühler und Beine weisslich. Fühlerwurzel mit dem Kopfende gleich. Fühlerglied 2 am Ende, und 331 die Klaue bräunlich. Schienbeinende und Fussglie der bräunlichgelb Kopf gross, länglich deckig, oben fast so lang als das Pronotum, vorn bräunlich mit hellgrünlicher Mittellinie. Pronotum hinten fein quer nadelrissig, am Hinterrande fein braun punktirt; die Seiten über die Buckel herab dunkler apfelgrün, als die übrige Fläche und das Schildechen. Der Vordertheil, welcher durch einen seichten Querein- druck an den Buckeln merklich geschieden, weisslich. Schienbeine an der äusseren oder oberen Seite, fast bis zum Ende mit wenigen braunen Punkten besetzt, auf welchen kurze schwache Stachel stehen, Bruststücke und Hinterleib hellgrün. Bauchmitte weisslich. Rücken gelbgrün. Schnabel weisslich. Glied 4 am Ende schwarz. Zellhaken auf der ablaufenden Rippe. © 2 Lin. Aus dem südlichen Russland. (Sarepta.) In Herrn Frey-Gessner’s Sammlung. Der auffällig grosse, von der gewöhnlichen Form bei Psallus abweichende Kopf, die braunen zu Zellen verbundenen Nerven auf der Membran, die mir noch bei keiner Phytocoride vorgekommen sind, unterscheiden diese Art auffällig von anderen, insbesondere aber von Psallus, wo ich diese Art nur der Aehnlichkeit halber mit Un- sicherheit einreihte, da mir nur ein Exemplar zur Untersuchung vorlag. Maerotylus. 17. Macrotylus nigricornis Fieb. Schmutzig gelb, kurz schwarz behaart. Kopf und Pronotum etwas orangegelb. Stirnschwiele am Ende, die fein weissgerandeten Wangenplatten, die Fühlergrube und Höcker, der Unterkopf und Xiphus schwarz, Fühler schwarzbraun, sehr fein graulich behaart. Auf der Mitte des Pronotum ein schmaler hinten abgekürzter Streif, ein breiter Streif über das Schildchen, dann der Schild- und Schlussrand des Clavus braun, Hauptrippe des Corium weisslich. Membran bleichbraun, die Zellen braungelb. Zellrippen, der Winkel unter den Zellen am Cuneus, und ein länglicher Rand- fleck unterhalb weiss. Flügel schmutzig. Rücken schwärzlich, Connexivum gelblich, mit braunem Mittelstreif. Bauch schwärzlich, auf jeder Seite ein breiter verwaschener brauner Streif aus Quer- flecken. After gelblichweiss. Schenkel lehmgelb, die Ende, eine Reihe Punkte beiderseits, die Schienbeinende, und die Fussglie- der braun. Schienbeine schmutzig weisslich. Vorder- und Mittelbrust an den Seiten schwarzbrann. © 2, Lin. Ausdem südlichen Europa, k.k. Hof-Nat.-Cabinet, Amblytylus. 18. Amblytylus affinis Fieb. Bleich graugrünlich. Schwarz behaart und gewimpert. Kopf und Pronotum-Buckel lehmgelb, Schei- telmitte röthlichgelb, über das schmutziggrünliche Pronotum und Schild ein weissgrünlicher Mittelstreif. Halbdecken besonders nach hinten schwärzlich, das Randfeld, die Hauptrippe im Corium und im Clavus weisslich. Cuneus weisslich, aussen etwas derber. Membran bräunlich, der Saum breit schwärzlich verwaschen. Die Zellrippen stark, weiss, die kleine Zelle braun, die grosse Zelle zum grösseren Theile, besonders an den Rippen dunkler, braun, Grund heller, aussen bis zur Ecke braun gesäumt; unter den Zellen ein-am Cuneus win- keliger weisser Querfleck ist hintenan braun gesäumt. Schnabelscheide auf die vierte Bauchschiene reichend, schmutzig, Spitze schwarz. Rücken schwarz, Connexivum, Rückenende und Unterseite ganz grünlich. Schenkelköpfe grünlichweiss. Schenkelende schwärzlich, ober- seits eine kurze Reihe bräunlicher feiner Punkte, unterseits auf der Endhälfte fein bräunlich punktirt. Schienbeine schmutzigweiss, die hinteren auf der Endhälfte bleich bräunlich; am Ende und alle Klauenglieder braun. Alle Schienbeine mit feinen schwärzlichen Sta- cheln besetzt. Fühler und Schenkel anliegend kurz schwarz behaart. JS 0 2% Lin. AusNorddeutschland. & Aus England (Scott). Ist bei Amdlytylus nasutus Kbm. einzureihen, von welchem ihn die anders gezeichnete Membran sogleich unterscheidet. Aehnelt etwas dem Macrocoleus sordidus und Oncotylus tanaceti, welche beiden sich ausser den generischen Kennzeichen noch durch verschie- dene Zeichnungen der Membran unterscheiden. Macrocoleus. 19. Macrocoleus chrysotrichus Fieb. Ganz gelblich, goldgelb behaart und gewimpert. Pronotum vorn grünlich. Cuneus dunkler, goldgelb. Im Corium hinten ein sehr bleich schwärzlicher Querfleck aussen nahe am Rande aufwärts ziehend. Fühler und die ungefleck- ten Schenkel goldgelb. Schienbeine bleichgelblich mit bräunlich- gelben Stacheln. Schnabelscheide bleich, Endglied bräunlich. Klauen- glied der bleichgelblichen Fussglieder, braun. Membran durchschei- nend, bräunlich, bronzartig, farbenschillernd; die kleine Zelle braun, die grosse Zelle bräunlichgelb. Zellrippen goldgelblich. Unter den Zellen im Winkel ein opalweisser Querfleck, unterhalb ein weisser grosser länglicher Randfleck von einem braunen Bogen umschlossen, 333 der, oben um die Zellecke biegend, die Umfangrippe schmal säumt. Der End- und Innenrand der Membran braun zur opalweisslichen Mitte verwaschen. Flügel hell, blau und roth— am Ende goldbronz- artig schillernd. Körper länglich. S 1” Lin. Aus dem südlichen Russland, vom Herın Frey- Gessner zur Ansicht erhalten. Reiht sich an Macrocoleus aurantiacus Fieb. eur.H.p. 320.3. 20. Muerocoleus pietus Fieb. Gelblich-bläulich oder grünlich- weiss, fein weisslich behaart. Kopf, Pronotum, Schenkel und Fühler- wurzel gelblichweiss, die Stirnschwiele an den Einschnitten, der Grund derselben, zwei kurze Streife aus braunen Querstricheln, im Nacken an jedem Auge ein ovaler Fleck rothbraun. Pronotum und Schild bleichgrün, die Buckeln innerwärts mit braunem Bogen, ein ähnlicher ander Halsecke. Halbdecken gelblichweiss, im Clavus beiderseits der Rippe ein ungleichbreiter bräunlicher Streif, im Corium auf der Innenhälfte zwei viereckige quere Flecke, an der Hauptrippe durch einen Streif verbunden, braun; zwischen dem Randfelde, und der Hauptrippe ein nach hinten und innen erweiterter, zum Hinter- winkel verlängerter brauner Streif. Im Cuneus ein grosser brauner verwaschener rundlicher Mittelfleck. Membran schmutzig, Zellrippen weiss, die kleine Zelle braun, in der grossen Zelle ein brauner Streif an der kleinen Rippe, unter dem Cuneus ein grosser brauner Bogen auf dem Aussenrand fussend, die Umfangrippe der grossen Zelle schmal braun gesäumt. Schenkel braun punktirt, die vorderen ober- seitsin zwei Reihen, die mittleren am Hinterrande, die hinteren Schen- kel am Vorder- und Hinterrande, mit einer Reihe brauner Punkte; die Mittel- und Hinterschenkel haben unterseits auf zwei Reihen Punkte, jene der Hinterschenkel sind aber grösser. Grund aller Schienbeine schwarzbraun. Die feinen braunen Stacheln der Schienbeine stehen auf der Grundhälfte auf braunen Punkten. Schienbeinende und Fuss- glieder bräunlichgelb, Klauenglied braun. Schnabelscheide gelblich- weiss, das Endglied auf der Endhälfte braun. Unterseite grünlich- weiss, die Bruststücke aussen, die Bauchschienen am Grunde, schmal schwarz; ein dreieckiger schwarzer Fleck auf jeder Schiene bilden eine Reihe auf jeder Seite. Rücken bräunlich, Rand der Schienen bleich. Connexivum braun, am Aussengrundwinkel ein heller Fleck. Flügel weisslich. Fühlerwurzel am Grunde, ein Fleck am Ende, und Grund und Ende von Glied 2 braun. Form der Männchen parallel; jene der Weibchen länglich. 334 g 2%, Lin, © 2 Lin. Aus dem südlichen Europa. Im kais. Hof-Nat.-Cabinet zu Wien. Fam. Macropeltidae. Pentatoma, 21. Pentatoma porphyrea Fieb. Oberseite rostbraun. Seiten- rand des Pronotum von der Breite der gestutzten Halsecke herab zur Schulter verschmälert gelblich. Coriumgrund zwischen dem Rande und der Hauptrippe bis vor die Mitte des Randes, gelblich. Die Schildspitze halbscheibenrundlich weissgelblich, glatt. Halbdecken mit durchsichtigen Stichpunkten. Rücken schwarz. Connexivum schwarz, der Hinterleibrand ober- und unterseits gelb. Bauch röthlichbraun, letzte Schiene in der Mitte mit einem vertieften gelblichen Strichel, seitlich ein flaches röthlich durchscheinendes Grübchen. Schenkel braunroth, deren Ende dunkler, grünlich. Schienbeine schmutzig- grünlich, Fussglieder schwärzlichgrün. Schnabelscheide an den Hinter- rand der zweiten Bauchschiene reichend, schwärzlichgrün. Membran gelbbräunlich, von der Grundhälfte an verwaschen, unter der Corium- Ecke ein helles Dreieck; die Grundlinie hell, Rippen bräunlich. Fühler schwarzgrünlich, das Wurzelglied am Grunde heller. Kopf vorn etwas breiter als bei den verwandten Arten, am Ende der Schwiele in jeder Furche ein Strich schwarz, unter denselben zwei Streife, und an jedem Auge ein Fleck, schmutzig gelbweiss. o 32/, Lin. Um Amasia 1860 (Mann). Im kais. Hof-Nat.- Cabinet zu Wien. Ist verwandt mit P, juniperi und P. pinicola *). Fam. Tetyrae. Trigonosoma. 22. Trigonosoma Lehmanni Fieb. Porphyrroth, Kopf und Vor- derhälfte des Pronotum bräunlichgelb bis zu der gelben hinten schwarz- braun gesäumten queren Linie von einer Schulterecke zur anderen. Die Schulterecke etwas schief nach vorn und aussen gerichtet, drei- *) Die in den europ. Hem. p. 336, 1 beschriebene P. macrorampha mit gleichfarbigem olivengrünen Bauch und Rand, bleichen Seiten des Pro- notum oben und weisslichem Randkiel am Grunde des Corium, ist als Varietät zu P. pinicola zu ziehen, von welcher mir nun Original-Exemplare von Herın Mulsant vorliegen. 335 eckig bogenseitig, grobpunktirt, tief schwarzbraun. Schild besonders am Grunde und den Seiten etwas runzelig, mit breiter querer Grund- schwiele, übrigens grobpunktirt. Kopfende braun. Fühler lehmgelb, Endglied braun. Beine lehmgelb. Unterseite gelbbraun. Brust- stücke grob braunpunktirt. Bauch feinpunktirt, Bauchrand glatt, lehmgelb, von dem oberen gelben Rande durchscheinend. Rücken und Connexivum rothbraun. Corium innen lederbraun hinten braun- punktirt; Hinterhälfte häutig, schmutzig-rosig. Membran glashell mit 5 hinten gabelig verästeten Rippen. Q 43/, Lin. Turkomanien. Tröigonosoma Desfontainesi Kolenati. Im kais. Hof-Nat.-Cab. zu Wien. Verzeichniss der beschriebenen Arten. (Die durchschossen gedruckten sind neu.) Harpactor. cingulatus. Microplaz. limbatus. Lopus. bicolor. Stiphrosoma. atrocoerule«a. Neides. Orthotylus. tipularius. : 1 ochrotrichus. Favosus. aduneus. Psaltus?® parallelus. Camptopus. bifasciatus. Teratocoris. Juscovenosus. Macrotylus. nigricormnis. 7 (2 dorsalis. Amblytylus. affinis. Homodemus. = angularis. Macroeoleus. Calocoris. mebulosus. Phytocoris. incanıus. Alloconotus. egr egius. Wiener entomol. Monatschr. VII. Ba. ehrysotrichus. pietus. . Pentatoma. porphyrea. Trigonosoma. Lehmanni. er Er >> [e Yen 336 | Bythinus armatus n. sp. beschrieben von Med. Dr. Clemens Hampe. Bythinus armatus: rufo-piceus, nitidus, pubescens; thorace subglo- boso, laevi; elytris fortius striato-punctatis; antennis maris articulo primo cylindrico, apice intus uncino brevi armato, secundo subquadrato, intus in marginem acutum compresso; femoribus valde incrassatis, tibiis antieis subtus emarginatis, posticis fortiter dentatis. Long. */, lin. köthlichbraun, Fühler, Taster und Beine gelbbraun, glänzend, fein behaart. Erstes Fühlerglied des Männchens walzen- förmig, nach Innen an der Spitze mit einem Häkchen ver- sehen, das zweite Glied fast viereckig, nach Innen in eine scharfe Kante zusammengedrückt; der Kopf ist breit, mit drei Grübchen, das Halsschild ist breiter als lang, kugelig gewölbt, kaum punktirt, glänzend, die Flügeldecken sind dunkler braun, glänzend, ziemlich lang behaart, die Punkte tief, der Nahtstreif tief; die Schenkel sind sehr dick, Vorderschienen sind unten ausgerandet, Hinterschienen unter der Mitte nach Innen mit einem starken Zahne bewaffnet. Dürfte nach B. femoratus einzuschalten sein. Mein Bruder fand von dieser ausgezeichneten Art zwei männ- liche Exemplare bei Agram. Anzeige. Zu verkaufen. Eine gut erhaltene Sammlung europäischer Schmetterlinge von 2146 Arten und 832% Exemplaren. Die auf das sorgfältigste behandelte Sanım- lung befindet sich in vier schönen Schränken mit 93 Kästen. Nähere Auskunft ertheilen F. Schmidt & Comp. in Gera. Verantwortl. Redacteure u. Herausgeber : Julius Lederer und Ladwig Miller. Gedruckt bei Carl Ueberreuter, Alserstrasse Nr. 24. WIENER Entomoloeische Monatschritt. Redaction und Expedition: In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 20. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 11. VIII. Band. November 1864. Beiträge zur Kenntniss der europäischen Haltieinen. Von F. Kutschera. (Fortsetzung.) Il. Gruppe. (Gen. Chaetocenema Foud.) Kopf gross, breit gewölbt, nicht gekielt. Oberlippe vorne quer niedergedrückt und flach gerundet mit aufgebogenem Vorderrande. + Flügeldecken nicht breiter als das Halsschild, ohne Schulter- beule; regelmässig punktstreifig. 9. Pl. procerula Rosenh. Oblonga, subeylindrica, nitida; nigra, capite thoraceque obscure aeneis, elytris coeruleo-virentibus, antennarum basi, tibiarum apice tarsisque rufescentibus: vertice thoraceque sub-rotundato subtiliter punctulatis; elytris regula- riter profunde striato-punctatis, thorace non latioribus, apicem versus attenuatis, callo humerali nullo. Alis incompletis. Long. 1—11,". — Lat. %—%". (3 Aedeagus versus medium in angulum fere rectum flectus; pars elata late canaliculata; apex ovato- lanceolatus. Foud.) Rosenhauer. Thiere Andalus. 1856. p. 344. — All. Ann..d. 1. Soc. ent. d: Fr. VIII. 1860. 562. 166. Chaetocnema compressa Foud. Ann. d. |. Soc. Linn. VI. 1859 22ER Plectroscelis Solieri Dej. Cat. Durch ihre längliche, nach hinten deutlich zugespitzte Gestalt und das nach vorne und rückwärts stark eingezogene, gerundete Wiener entomol. Monatschr. VIII. Ba. 25 338 Halsschild ausgezeichnet. Körper ziemlich walzenförmig ; Kopf und Halsschild dunkel erzfärbig, Flügeldecken blau oder blaugrün, die Unterseite, alle Schenkel und Schienen schwarz; die Spitze der letzteren und die Tarsen, dann die drei ersten Glieder der im übrigen schwarzen Fühler röthlich, bisweilen ist auch die Basis des Wurzel- gliedes schwärzlich. Scheitel mit feinen Pünktchen ziemlich dicht besetzt und fein granulirt; die Stirnlinie ziemlich fein aber tief, mit einem stärkeren Punkte in der Mitte, die Stirne zwischen den Fühlern flach gewölbt und grob punktirt. Halsschild fast um die Hälfte breiter als lang, stark, fast kissenartig gewölbt mit in der Mitte stark gerundeten nach vorne und rückwärts eingezogenen Seiten; seine Oberfläche ist glänzend , äusserst fein granulirt und ziemlich dicht fein punktirt; die Punkte an den Seiten und der Basis etwas stärker; der Hinterrand durch einen in der Mitte verschwindenden, nach den Seiten hin tieferen Eindruck abgesetzt. Die Flügeldecken glän- zend und nicht breiter als das Halsschild, bilden für sich ein läng- liches, nach hinten deutlich zugespitztes Oval, das fast doppelt so lang als breit ist und dessen grösste Breite hinter den flach abfal- lenden Schultern liegt; die Schulterbeule ist nicht markirt und nur durch eine glatte, von den Punktstreifen frei gelassene Stelle ange- deutet; die Punktstreifen sind ganz regelmässig, nach aussen stärker und tiefer, die Zwischenräume glatt oder nur undeutlich granulirt, auf dem Rücken eben, an den Seiten leicht gewölbt. Flügel unvoll- ständig. Das 1. Tarsenglied des J nur mässig erweitert. In Andalusien (Rosenhauer) nicht selten; im südlichen Frank- reich (Foudras, Allard) im Mai und Juni; auch in Krain von Kahr und in der Wiener Gegend von Scheffler in einzelnen Stücken gesammelt. 10. Pl. compressa Letzner. Oblongo-ovata, subcylindrica, convexior, fere opaca; plumbeo-nigra, antennis basi rufescentibus, tarsis piceis: vertice thoraceque transverso tenuissime punctulatis, elytris thorace non latioribus, apicem versus attenuatis, regu- lariter profunde striato-punctatis, callo humerali nullo. Alis incompletis. Long. %%,' — Lat. 17". (I Aedeagus arcuatus, fere retractus, canaliculatus, versus apicem modice attenuatus; apex obtuse angulatus, cum extensione brevissima vix distineta. Foud.) 339 Letzner Arb. u. Veränd. d, schles. Gesellsch. 1846. 25. 22. — Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Dtschl. III. 160. 5. — All. Ann. d. ]. Soc. ent. d. Fr. VII. 1860. 564. 167. Chaetocnema tarda Foud. Ann. d. ]. Soc. Lin. VI. 1859. RN Er Der Vorigen sehr nahe verwandt, allein sie ist gewölbter, von kürzerer, gedrungenerer Gestalt, daher verhältnissmässig breiter. Die Färbung ist auf der Oberseite ein ziemlich mattes Bleischwarz mit schwach bläulichem oder grünlichem Schimmer; die Fühlerwurzel ist dunkel rostroth; die Unterseite sammt den Beinen schwarz, die Tarsen pechbraun. Der Scheitel und das Halsschild sind, ersterer kaum sichtbar, letzteres aber dichter und weit feiner punktirt als bei PY. procerula. Das Halsschild ist um die Hälfte breiter als lang, und nach vorne mehr als nach rückwärts eingezogen und daher nur mässig gerundet, der Eindruck am Hinterrande beiderseits tiefer; die Zwischen- räume deutlich granulirt. Die Flügeldecken zeigen einen ähnlichen Umriss wie bei P/. procerula, sind aber nur um die Hälfte länger als breit und hinten etwas stumpfer zugespitzt, die ganz regelmäs- sigen Punktstreifen sind an den Seiten sehr tief und stark, mit deut- licher gewölbten Zwischenräumen. Flügel unvollkommen entwickelt. 1. Tarsenglied des JS mässig erweitert. In Sachsen, Schlesien und der Mark Brandenburg (Letzner, Märkl, Zebe, Felix); ein Stück aus Oesterreich wurde mir von Herrn Scheffler mitgetheilt. 11. Pl. angustula Rosenhauer. ÖOblongo-ovata, subeylindrica, nitida; aeneo-nigra, supra viridi-aenea, antennarum basi, tibiis tarsis- que omnibus ferrugineis: vertice thoraceque subtransverso sub- tiliter dense punctulatis; elytris ovatis, thorace non latioribus, regulariter striato-punctatis, callo humerali nullo. Alis incom- pletis. Long. 3%, — Lat. Y—%s". (I. Aedeagus modice arcuatus, longitrorsum sulcatus, apice rotundatus, deflexus, cum extensione distineta, rotun- data. Foud.) Rosenhauer. Beitr. z. Ins. Fn. Europa’s. 1847. 1. p. 62. — All. Ann..d. 1. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 546. 168. 25% 340 Chaetocnema angustula. Foud. Ann. d. 1. Soc. Linn. VI, 1859.0223.72. Plectroscelis balanomorpha Boield. Ann. d. |], Soc. ent. d., Br N 1.018599 p AS. ap ES: Von der Grösse der Vorigen, aber durch andere Färbung, dichte und stärkere Punktirung des Scheitels und Halsschildes und den mehr gerundeten Umriss der Flügeldecken leicht zu unterschei- den. — Länglicheiförmig, fast walzenförmig gewölbt; sehr glänzend, erzgrün, die Unterseite ehern schwarz; die Schenkel erzfärbig; die 5—6 ersten Fühlerglieder, alle Schienen und Tarsen gelbroth. Der Scheitel fein aber deutlich und dicht punktirt mit fein granulirtem Grunde; Stirne und Stirnlinie wie bei den Vorigen gebildet. Das Halsschild um mehr als ein Drittel breiter als lang, sehr stark gewölbt; von oben gesehen erscheinen die Seiten nach vorne stärker nach rückwärts nur wenig eingezogen, und liegt ihre grösste Run- dung hinter der Mitte; es ist wie der Scheitel sehr deutlich und dicht, an den Seiten stärker punktirt, und am Hinterrande durch einen in der Mitte undeutlichen Eindruck abgesetzt; die Zwischenräume äus- serst fein granulirt. Die Flügeldecken an der Basis nicht breiter als das Halsschild, bilden für sich ein etwas längliches Oval, dessen grösste Breite in der Mitte liegt, und das rückwärts stumpfer abge- rundet ist als bei den zwei vorhergehenden Arten; sie sind regel- mässig stark und tief punktirt-gestreift; die Streifen an den Seiten noch stärker, die Zwischenräume gewölbt und beinahe glatt oder mit nur unter sehr starker Vergrösserung sichtbarer Granulirung; der abgekürzte Punktstreifen neben dem Schildchen ist mehr oder weniger unregelmässig punktirt; die Schulterbeule ist gar nicht angedeutet, ihre Stelle wird durch die bis an die Basis der Flügeldecken sich erstreckenden äusseren Punktstreifen ausgefüllt. Flügel unvollständig entwickelt. 1. Tarsenglied des 9 deutlich erweitert. In hohen Gebirgs- und Alpengegenden unter Moos und Pflan- zenbüschen. Tirol (Rosenhauer), Krain und Steiermark (Kahr), Oesterreich (Miller); Pyrenäen, Frankreich bei der Grande-Char- treuse und auf dem Mont Dor in der Auvergne (Foudras, Allard). — Nach Foudras ist diese Art weniger flüchtig und liebt auf der Nordseite liegende Stellen. +r Flügeldecken breiter als das Halsschild mit deutlich erhabener Schulterbeule; auf dem Rücken grösstentheils verwor- 341 ren oder unregelmässig punktirt, nur an den Seiten mit regel- mässigen Punktstreifen; selten durchaus regelmässig punktirt- gestreift. * Scheitel und Halsschild fein punktirt. 12. Pl. Mannerheimii Gyll. Oblongo-ovata, convexa, subnitida, ob- scuro-coerulea, antennarum articulis primis rufis, supra fusco- maculatis, tibiis tarsisque rufo-ferrugineis: vertice thoraceque transverso subtiliter dense punctulatis; elytris oblongo-ovatis, extrinsecus profunde striato-punctatis, punctis dorsalibus dupli- catis et intricatis, callo humerali elevato. Alata. Long. 114. — Lat. 24", (SI Aedeagus arcuatus, canaliculatus; canaliculo versus basin profundiore; apex rotundatus cum extensione brevi trun- sata. Foud.) Redt. Fn. aust. ed. I. 540. g. 539. — ed. Il. 947. g. 106. g. — Bach. Kf. Fn. f. N. u. M. Dtsch. I. 160. 6. — All. Ann. d.]l. Soc. ent. d, Fr. VII. 1860. 566. 170. in Haltica Mannerheimü. Gy 1]. Ins. su. IV. app. 664. 42—43. Chaetoconema Mannerheimü. Foud. Ann. d.]. Soc. Linn VI218592 227.29. Mantura Mannerheimüi. Steph. Illust. br. Ent. IV. Mand. 323. — id. Man. of. br. Col. 299. 2350. Länglich eiförmig, fast walzenförmig gewölbt; die Oberseite und alle Schenkel dunkelblau, die Unterseite blauschwarz; die 3—5 ersten Fühlerglieder rostroth, die Basis des 1. und die Oberseite des 3.—5. Gliedes mehr oder weniger schwärzlich, die übrigen schwarz; die Kinnbacken und Taster, sowie alle. Schienen und Tarsen rostroth, die Klauen bräunlich. Scheitel bis zur deutlich eingeschnittenen Stirnlinie ziemlich dicht und fein punktirt mit äusserst zart granulir- ten Zwischenräumen; Stirne zwischen den Fühlern flach gewölbt und bis an das Epistom grob punktirt; bisweilen ist längs der Mitte eine feine erhabene Linie bemerkbar. Das Halsschild um die Hälfte brei- ter als lang, stark gewölbt und vorne seitlich etwas zusammenge- drückt; rückwärts vor dem Hinterrande leicht niedergedrückt; an den Seiten von oben gesehen leicht gerundet; es ist vorne und auf der Scheibe dicht und fein, an den Seiten und hinten gröber punktirt; 342 die Zwischenräume fein granulirt, die Flügeldecken sind an den Schultern deutlich breiter als das Halsschild mit stark vorspringen- der glänzend glatter Beule; sie sind länglicheiförmig, etwa 1?/3mal so lang als breit, mit der grössten Rundung in der Mitte; sie zeigen nur neben dem Aussenrande 3—4 starke und tiefe regelmässige Punkt- streifen mit deutlich gewölbten Zwischenräumen; auf dem Rücken stehen die Punkte verworren und bilden hinter der Mitte gedoppelte, nach der Spitze hin allmälig regelmässiger werdende Punktstreifen. Geflügelt. 1. Tarsenglied des J stark herzförmig erweitert. Weit verbreitet, aber nicht allzuhäufig, an Gräben und sum- pfigen Grasplätzen; im Juni und Juli. In Finnland, Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Andalusien (Rosenhauer). Nach Stephens auch in England, aber im Catalog der englischen Käfer von Water- house erscheint sie nicht. 13. Pl. aridula Gyll. Oblongo-ovata, subnitida, obscure fusco-aenea, antennarum articulis 5—6 primis ferrugineis, plus minusve fusco- maculatis, tibiis tarsisque obscure ferrugineis, plus minusve in- fuscatis: vertice thoraceque transverso subtilissime confertim punetulatis, elytrisoblongo-ovatis, extrinsecus profunde striato- punctatis, punctis dorsalibus duplicatis et intricatis, callo hu- merali elevato. Alata. Long. 11%". — Lat. 245". (SI Aedeagus arcuatus, canaliculatus, canalicus versus basin profundior, versus apicem dilatatus; apex rotundato-an- gulatus cum extensione brevissima, truncata Foud.). Var. Brevior, thorace minutissime punctulato, elytris con- fertim confuse punctulatis, striis 2 vel 3 prope marginem tantum evidentioribus et subregula.iter punctatis. Redt. Fn. aust. ed. I. 540. g. 539. ed. Il. 947. ge. 1069. — Bach. Kt. En2 f. N. m M© Deschl, UT. 161.9. — All. Ann. d. 1, Soc. ent. d. Fr. ‚VIII. 1860. 562. 171. Haltica aridula Gyll. Ins. Su. IV. app. 663. 42—43. Chaetocnema aridula Steph. Illust. br. Ent. IV. Mand 326. — id. Man. of hr. ‘Col. 302. 2376. — Foud. Ann. d. la Soc. Linn. VI. 1859. 131. 8. Diese Art steht in der Gestalt und Grösse, dann der Skulptur der Flügeldecken der Vorigen zunächst, unterscheidet sich aber durch 343 ganz andere Färbung und die äusserst feine und gedrängte Punkti- rung des Halsschildes leicht von derselben. — Länglicheiförmig, fast walzenförmig gewölbt, mässig glänzend; braunerzfärbig, die 5—6 ersten Fühlerglieder rostbraun und auf der Oberseite mehr oder weniger schwärzlich; die übrigen Glieder schwarz; die Kinnbacken und Taster, dann die Schienen und Tarsen sind dunkelrostbraun, die Mitte der Schienen und das letzte Tarsenglied sammt den Klauen mehr oder weniger schwärzlich überlaufen. Kopf und Halsschild wie bei dem vorigen gebaut, die Punktirung des Scheitels und in noch höherem Grade jene des Halsschildes ist aber noch viel feiner und dichter, und selbst an der Basis und den Seiten nur wenig grösser als auf der Scheibe, die feine Granulirung des Grundes da- gegen ausgeprägter und diese Theile daher matter. Die Flügeldecken zeigen ebenfalls die Gestalt und Skulptur der P/. Mannerheimii; auch hier sind nur die äusseren 3—4 Punktstreifen regelmässig und tief, die Punkte auf dem Rücken verworren und unordentlich doppel- reihig und erst gegen die Spitze hin in regelmässigere Reihen gestellt. Geflügelt. Bei den © ist das erste Tarsenglied stark herzförmig erweitert. Die Varietät ist etwas kürzer und verhältnissmässig breiter, die Erzfarbe geht mehr ins Schwärzliche; die Punktirung ist noch feiner und auf dem Rücken der Flügeldecken völlig verworren und dichter, und bildet an den Seiten höchstens 2—3 etwas unregelmäs- sige Streifen. Es liegen mir nur 3 Weibchen dieser Form vor, und vielleicht dürfte sich dieselbe bei umfassenderer Kenntniss als eigene Art darstellen. Die Stammform nicht selten an sandigen Grasplätzen; schon im ersten Frühlinge an den Wänden von Sandbrüchen und Mauern erscheinend. Wahrscheinlich über ganz Europa verbreitet; von Ro- senhauer auch in Andalusien gesammelt. Waterhouse führt sie in seinem Cataloge der englischen Käfer nicht an. Die Varietät wurde von H. Scheffler in den österreichischen Alpen gesammelt. 14, Pl. arenacea All. Ovata, minus convexa, subnitida, obscure aenea; antennis basi, tibiis tarsisque ferrugineis: vertice thoraceque transverso subtilissime dense punctulatis; elytris ovatis, sub- tilius punctatis; extrinsecus subregulariter striato-punctatis, punctis dorsalibus creberrimis et intricatis; callo hamerali parum elevato. Alata. Long. 1". Lat. °/,". 344 Allard. Ann. d. 1. Soc. ent.d. Fr, VIll. 1860. 569. 173. Es hat diese Art eine grosse Aehnlichkeit mit der Vorigen, namentlich mit der Varietät derselben; sie ist jedoch kleiner, flacher gewölbt, von weniger längjicher Gestalt; die Punktirung des Hals- schildes etwas stärker, jene der Flügeldecken aber feiner und dichter verworren und auch an den Seiten weniger regelmässig, die Schul- ©) terbeule schwächer, die Färbung erzgrün, jene der Schienen, Tarsen und der Fühlerwurzel heller braun ete. — Eiförmig, die Oberseite und alle Schenkel dunkel erzgrün, der Unterrand der Flügeldecken, die Brust und der Bauch messingglänzend; die Kinnbacken und Taster, die 5—6 ersten Fühlerglieder gelbbraun, diese bisweilen mit einem schwärzlichen Anfluge oberhalb; die Schienen und Tarsen ebenfalls gelbbraun, die ersteren gegen die Spitze hin nur wenig angedunkelt, die Klauen schwärzlich. Stirne und Scheitel wie bei P/. aridula. Halsschild weniger gewölbt und am Hinterrande etwas breiter als bei dieser, vorne seitlich kaum zusammengedrückt; diePunkte sind zwar fein und dicht, aber etwas grösser und tiefer als bei Pl. aridula, die Zwischenräume deutlich fein granulirt. Die Flügeldecken sind an der Basis nur wenig breiter als das Halsschild mit schwach vor- springender Schulterbeule; sie sind eiförmig und nur um die Hälfte länger als breit, über den Rücken etwas flach gewölbt; ihre Skulptur besteht auf dem Rücken aus deutlich schräg laufenden, von doppelt und dreifach dicht und regellos neben einander gestellten Punkten gebildeten, öfter in einander fliessenden breiten Zeilen, deren schmale Zwischenräume mehr oder weniger deutlich rippenförmig heraustre- ten; auch nach aussen und der Spitze hin bleiben die Punktstreifen ziemlich unregelmässig. Der deutlich fein granulirte Grund und die dichte Punktirung des Rückens gibt ihnen ein ziemlich mattes An- sehen. Geflügelt. Erstes Tarsenglied des J' deutlich erweitert. Spanien, südliches Frankreich. (Allard). 15. Pl. confusa Bohem. Oblongo-ovata, convexa, nitida, aenea vel obscure aenea; antennis basi, tibiis tarsisque testaceis: vertice thoraceque transverso subtiliter minus dense punctulatis; elytris ovatis, apice obtuse rotundatis, profunde crassius striato-punc- tatis, punctis dorsalibus suturam versus confusis; callo hume- rali elevato. Alata. Long. 1’. — Lat. 24". Bohem. kongl. Vetenscap. Akademiens Handl. 1851. p. 234. — All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 568. 172. | | | | 345 Ebenfalls verwandt mit P/. aridula, allein die kleinere und kürzere Gestalt, glänzende Oberfläche, die aus sehr grossen Punkten bestehende und regelmässiger angeordnete Skulptur der Flügeldecken und deren stumpfer abgerundete Spitze, die erzgrüne Farbe und die blassgelbbraunen Fühlerwurzeln, Schienen und Tarsen lassen diese Art von ihr sogleich unterscheiden. Von der etwas kleineren P/. are- nacea weicht sie durch stärkere Wölbung und stumpfe Abrundung der Flügeldecken und deren grosse, weniger dichte und weit regel- mässigere Punktirung ab. — Eiförmig, mehr oder weniger dunkel erzgrün, die Unterseite ehern schwarz; die 5—6 ersten Fühlerglieder, die Kinnbacken und Taster,. die Schienen und Tarsen blass gelb- braun; das Klauenglied und die Klauen und manchmal auch die Oberseite der ersten Fühlerglieder schwärzlich. Kopf und Stirne von derselben Bildung wie bei den Vorhergehenden, nur ist die Punkti- rung des Scheitels weniger dicht und fein, und die Zwischenräume sind kaum wahrnehmbar granulirt und fast glatt, der Kopf daher glänzender. Halsschild von derselben Gestalt wie bei PZ. aridula, nur ist es verhältnissmässig weniger dicht und etwas grösser, namentlich an der Basis punktirt, etwa wie bei P/. Mannerheimü. Die Flügel- decken von der Gestalt wie bei P/. arenacea, nur sind sie gewölbter und hinten stumpfer und breiter abgerundet, die Schultern etwas breiter mit deutlich vorspringender Beule; die Punktirung ist grösser als bei P/. aridula und auf dem Rücken vorne neben der Naht und an der Basis verworren, auf der hinteren Hälfte erscheinen die Punkte mehr oder weniger regelmässig gereiht; nach aussen zeigen sich A—5 starke und regelmässige Punktstreifen. Die Zwischenräume sind leicht gewölbt, glänzend und ziemlich glatt. Geflügelt. Das erste Tarsenglied des J stark herzförmig erweitert. Bisher nur in England (Clarke, Waterhouse) und auf der Insel Gothland (Boheman) gefunden. 16. Pl. arida Foud. Ovata, convexa, nitida, cupreo-aenea; anten- narum basi, tibiis tarsisque_ferrugineis: vertice Ihoraceque sub- transverso subtiliter dense punctulatis; elytris ovatis, profunde striato-punctatis, punctis dorsalibus suturam versus confusis; callo humerali elevato. Alis incompletis. Long. 1’. —Lat. 245". (IS Aedeagus arcuatus, late profundeque canaliculatus; apice acute lanceolatus, leviter truncatulus. Foud.) AN. Ann. d. 1. Soc. ent..d. Er. VIII: 1860. 573.178. 346 Chaetoenema arida. Foud. Ann, d. 1. Soc Linn. VI. 1859. 234. 10. Ganz von der Gestalt, Grösse und Färbung der PY. aridella, aber durch das verhältnissmässig längere und schmälere Halsschild, und die feine Punktirung desselben, sowie des Scheitels, und die wenig wahrnehmbare Granulirung derselben abweichend. Von PZ. confusa wird sie durch die feinere mehr regelmässige Skulptur der Flügel- decken und ihre weniger stumpf, schmäler zugerundete Spitze, die hellere Erzfarbe, die dunklere Färbung der Schienen, Tarsen und Fühlerwurzel u. s. w. unterschieden. — Eiförmig, glänzend, grünerz- färbig, bisweilen kupferglänzend; die 5 -6 ersten Fühlerglieder, die Kinnbacken und Taster, die Schienen und Tarsen rostbraun; manch- mal zeigen sich die Wurzelglieder der Fühler und Schienen dunkler gebräunt; die äusseren Fühlerglieder und die Klauen schwärzlich. Der Scheitel fein gepünktelt mit kaum sichtbarer Granulirung der Zwischenräume; Stirne von der gewöhnlichen Bildung. Halsschild etwa um ein Drittel breiter als lang, stark gewölbt, an den Seiten etwas gerundet und nach vorne etwas mehr verschmälert; es ist fein, nach der Basis und den Seiten hin etwas grösser punktirt, die Zwi- schenräume kaum wahrnehmbar granulirt und glänzend. Flügeldecken eiförmig, an den Schultern etwas breiter als das Halsschild mit vor- springender glänzender Beule, an der Spitze allmälig zugerundet; die Punkte von der Stärke, wie bei P/l. aridula, stehen nur vorne neben der Naht und an der Basis durcheinander, nach hinten und aussen bilden sie unordentliche, stufenweise regelmässiger werdende Punktstreifen, die leicht gewölbten Zwischenräume sind äusserst schwach granulirt und glänzend. Flügel unvollständig entwickelt. 1. Tarsenglied des Q stark herzförmig erweitert. In Frankreich (Foudras, Allard); auch in Dalmatien von Kahr gesammelt. 17. Pl. subeoerulea m. Oblongo-ovata, convexa, parum nitida, atrocoe- ıulea; antennarum basi ferruginea, articulo primo basi fuscomacu- lato; tibiis tarsisque rufo-ferrugineis, plus minusve infuscatis: ver- tice thoraceque transverso subtiliter punetulatis; elytris oblongo- ovatis, subtilius striato-punctatis, punctis dorsalibus suturam versus confusis, callo humerali elevato. Alata. Long. %ı—1'". — Lat. % Y. 347 Diese wahrscheinlich als Varietät von P2. Sahlbergü bisher be- trachtete Art zeigt hinsichtlich der Punktirung ein ähnliches Ver- hältniss zu derselben, wie P/. arida zu aridella. Die Punktirung des Halsschildes, und insbesondere des Scheitels, dann die Granulirung des Grundes ist feiner, die Skulptur der Flügeldecken auf dem Rücken verworrener, etwas feiner und dichter, der Körperamriss mehr läng- lich, an den Seiten weniger gerundet, das Halsschild etwas länger und mehr gleichbreit, die Färbung dunkler als bei Pl. Sahlbergü. — Länglicheiförmig, mässig glänzend; Oberseite und alle Schenkel schwarzblau, Kopf und Halsschild bisweilen mit grünlichem Schimmer, die Unterseite ehern schwarz; die 4—5 ersten Fühlerglieder, die Kinn- backen und Taster, die Schienen und Tarsen rostroth; die Oberseite des Wurzelgliedes und die äusseren Fühlerglieder, sowie die Klauen schwärzlich, gewöhnlich auch die Schienen und Tarsen mehr oder weniger bräunlich, so dass bei manchen Stücken nur die einzelnen Eingliederungen noch röthlich bleiben. Scheitel äusserst zart und seicht mässig dicht panktirt und undeutlich granulirt, Stirne und Stirnlinie von der gewöhnlichen Bildung, das Grübchen vorne in der Mitte der Stirnlinie besonders deutlich. Halsschild sehr stark gewölbt, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten leicht gerundet, an dem Vorderrande kaum schmäler als hinten ; es ist auf der Scheibe fein, an der leicht niedergedrückten Basis und den Seiten etwas stärker punktirt mit äusserst fein granulirten Zwischenräumen. Flü- geldecken eiförmig mit wenig gerundeten Seiten und rückwärts all- mälig zugerundet; sie sind an der Basis etwas breiter als das Hals- schild mit vorspringender glatter Schulterbeule, etwas feiner und dichter als bei P/. Sahlbergü, und an der Basis und neben der Naht verworren, nach hinten und aussen stufenweise regelmässiger punktirt- gestreift, die leicht gewölbten Zwischenräume fein runzlich gekörnt. Geflügelt. 1 Tarsenglied des & stark herzförmig erweitert. Die mir vorliegenden Stücke stammen aus England (Water- house) und Steiermark (Kahr). 18. Pl. meridionalis Foud. Oblongo-ovata, convexa, nigro-aenea, capite, thorace fenioribusque aeneis vel pyritosis, elytıis obscure cyaneis; antennis basi, tibiis tarsisque obscure ferrugineis plus minusve infuscatis; labro rufomarginato: vertice thoraceque sub- quadrato lucido subtiliter punctulatis, elytris ovatis, profunde striato-punctatis, striis dorsalibus irregularibus; callo humerali elevato. Alata aut alis incompletis. Long, 1 —11Y,".—Lat. 24". | (S Aedeagus arcuatus, late canalicnlatus, in medio di- latatus, apice obtuse rotundatus, cum extensione brevi, obtusa. | Foud.). Allard. Ann. d. ]l. Soc. ent. d. Fr. VII. 1860. 571. 176. Chaetocnema meridionalis Foud. Ann. d. ]l. Soc. Linn. VI. 1859. 228. 6. Plectroscelis obesa Boield. Ann. d.|. Soc. ent. d. Fr. VII. 1859, p. 480, pl. 8. f. 11. Diese schöne Art unterscheidet sich von den ührigen auf den ersten Blick durch das längere, glänzende, erzgrüne oder messingfär- bige Halsschild, die dunkelblauen Flügeldecken und den rothen Saum der Oberlippe, von P/. Mannerheimü, subcoerulea und Sahlbergü überdiess durch die regelmässigere Anlage der Punktstreifen und von der letzten noch durch die feinere Punktirung des Scheitels und des Halsschildes. — Länglicheiförmig, stark fast walzenförmig gewölbt; Kopf, Halsschild und alle Schenkel erzgrün oder messingglänzend, die Flügeldecken dunkelblau, Brust und Bauch ehern schwarz; die 4—5 ersten Fühlerglieder, der Aussenrand der Oberlippe, die Kinn- backen und Taster, die Schienen und Tarsen dunkelrostroth und mehr oder weniger bräunlich; die Klauen und häufig auch die Basis des Wurzelgliedes der Fühler schwärzlich. Scheitel sehr fein und dicht punktirt mit zart granulirtem Grunde, Stirne und Stirnlinie von der gewöhnlichen Bildung; Halsschild bei dem 9 um ein Drittel, bei den S nur wenig breiter als lang, an den Seiten ziemlich gerade, nach vorne etwas zugerundet; es ist dicht und fein, nach der Basis und den Seiten hin allmälig stärker punktirt; und vor der Basis leicht quer niedergedrückt; die Granulirung der Zwischenräume sehr fein, oft kaum sichtbar, manchmal ganz verschwindend, das Halsschild daher stark glänzend, bisweilen spiegelglatt. Flügeldecken eiförmig, stark gewölbt, an der Basis etwas breiter als das Halsschild mit deutlicher Schulterbeule, an der Spitze etwas stumpfer abgerundet, die starken Punktstreifen sind auf dem Rücken mehr oder weniger unregelmässig, jedoch stets deutlich, nach aussen und der Spitze hin regelmässiger und tiefer; die Zwischenräume sind fein runzlich gra- nulirt. Geflügelt, esfinden sich aber auch Individuen mit unentwickel- ten Flügeln. 1. Tarsenglied stark herzförmig erweitert. 349 Im Frühlinge an Wassergräben und sumpfigen Wiesen. Im süd- lichen Frankreich; in Oesterreich von den H. Miller, Scheffler und mir in den östlichen Umgebungen Wiens und an der ungarischen Grenze bei Bruck an der Leitha gesammelt. *® Scheitel und Halsschild grob punktirt. 19. Pl. Sahlbergii Gyll. Ovata, convexa, subnitida; obseure coeru- lea vel viridis; antennarum basi rufo-ferruginea, articulo primo basi fusco-maculato, tibiis tarsisque rufo-ferrugineis: vertice thoraceque breviore crebre ac profunde punctatis; elytris ovatis, profunde striato-punctatis, striis dorsalibus irregularibus confu- sisve; callo humerali elevato. Alata. Long. % — 1". -- Lat. Yo pl (TS Aedeagus arcuatus, modice flectus, late canalicula- tus; pars antica recta, acute lanceolatus, cum extensione bre- vissima obtusa Foud.). Var. Elytris regulariter profundeque striato-punctatis (Pi. insolita Dej. Cat.). Redt. Fn. aust. ed. I. 540. g. 539. — ed. II. 947. g. 1069. — Bach. Kf. Fn. f. N. u. M. Ditschl. III. 161. 7. — All. Ann. d. |]. Soc. ent. d. Fr. VII. 1860. 9708 149: Haltica Sahlbergü Gyll. Ins. Su. IV. app. 662. 42—43. Chaetocnema Sahibergü Steph. Illust. br. Ent. IV. Mand. 326. — id. Man. of. br. Col. 302. 2375. — Foud. Ann..d. 1..Soc. Einn) VI. 1859. 230. 7. Pl. Fairmairi Boield. Ann. d. |. Soe. ent. d. Fr. 1852. pl. 11. IV. f. 1. (Var. virödis.) Durch mindere Grösse, kürzer eiförmige Gestalt, und starke grobe Punktirung des Scheitels und Halsschildes von P/. Mannerhei- mii, von Pl, subcoerulea durch breiteren mehr gerundeten Umriss, gröbere und tiefere Punktirung, das etwas kürzere, vorne mehr ver- schmälerte Halsschild unterschieden, von beiden überdiess durch we- niger verworrene Punktirung abweichend. — Eiförmig, wenig glän- zend, meist dunkelblau, bisweilen grünlichblau oder schwarzblau, selten grün, Unterseite blauschwarz; die 5—6 ersten Fühlerglieder, von denen gewöhnlich das Wurzelglied, selten auch die folgenden oberhalb schwärzlich sind, die Kinnbacken und Taster, die Schienen 350 und Tarsen röthlich; ‘die äussere Fühlerhälfte und die Klauen schwärz- lich, bisweilen auch die Spitze der Schienen bräunlich. Scheitel gross, tief und dicht punktirt, Grübchen vorne in der Mitte der Stirnlinie sehr deutlich. Stirne von der gewöhnlichen Bildung. Halsschild stark gewölbt, um mehr als die Hälfte breiter als lang, an den Seiten leicht gerundet und vorne etwas verschmälert; es ist dicht grob und tief, fast grübchenförmig punktirt, die Zwischenräume deutlich gra- nulirt. Flügeldecken sehr gewölbt, an den Schultern breiter als die Basis des Halsschildes mit stark vorspringender glänzender Beule; sie bilden mit dem Halsschilde ein regelmässiges Oval, dessen ziem- lich stark gerundete Seiten sich allmälig zur Spitze zurunden; sie zeigen nach aussen regelmässige, auf dem Rücken mehr oder weniger unregelmässige und aus doppelt oder schräg laufenden Punkten beste- hende Punktstreifen, welche fast immer bis an die Basis sich un- terscheiden lassen; die Zwischenräume sind fein runzlich granulirt. -— Geflügelt. Erstes Tarsenglied stark herzförmig erweitert. An sumpfigen Orten und Wassergräben; nicht sehr häufig, aber wie es scheint, fast überall, wenigstens im nördlichen und mittleren kuropa vorkommend. 20. Pl. aridella Payk. Ovata, convexa, subnitida, aenea vel cupreo- aenea, antennarum basi, tibiis tarsisque ferrugineis: vertice tho- raceque brevi ereberrime ac profunde punctatis; elytris ovatis, profunde striato-punctatis, striis dorsalibus plus minusve iıre- gulariter punctatis; callo humerali elevato. Alata. Long. %,—1'". — Lat. 4". (TI. Aedeagus arcuatus, a basi ad apicem profunde sul- catus, lateribus parallelis; apex breviter lanceolatus, cum ex- tensione brevi truncata Foud.). Var. femoribus 4 anterioribus plus minusve obscure ferru- gineis, aeneo-micantibus. Redt. En. aust. ed I. 450. g. 539. — ed II. 947. 1069. — Küster. Kf. Eur. IX. 89. — Bach. Kf. Fn. f. N. u. M. Dtschl. III. 161. 8. — All. Ann. d. |. Soe. ent. d. Fr. VIII. 1860. 572. 177. Galeruca aridella Payk. Fn. Su. II. 111. 34. Haltica aridella E. H. II. 41. 20. t. 3. f, 2. (except. var.). —- Oliv. Ent. V. 714. 81. t. 5. f. 81. — Illig. ” “ 3dl Mag. VI. 162. 123. — Gyll. Ins. Su. II. 575. 41. et IV. app. 662. 41. — Duftsch. Fn. Aust. II. 287. 72. — Zetterst. Fn. Lapp. 1840. 225. 18. Chaetocnema aridella Steph. Ilust. br. Ent. IV. Mand. 326. — id. Man. of. br. Col. 302. 2374. — Foud. Ann. d. ]. Soc. Linn. VI. 1859. 233. 9. Durch die grobe Punktirung des Scheitels und Halsschildes, die Kürze und geringere Wölbung des letzteren von den Arten ähnlicher Färbung verschieden. Etwas kleiner als P!. Sahlbergii zeigt sie die Skulptur derselben auf Halsschild und Flügeldecken. Eiförmig, mäs- sig glänzend, erzfärbig mit grünem oder kupferigem Glanze; die Unterseite dunkler erzfärbig; die 5—6 ersten Fühlerglieder, die Schienen und Tarsen, die Kinnbacken und Tarsen rostgelb, alle Schenkel erzfärbig oder die 4 Vorderschenkel rostbraun mit Erz- schimmer auf der Oberseite, bisweilen ganz rostgelb wie die Schienen; die Klauen und Fühlerenden schwärzlich. Scheitel dicht und grob punktirt, mit granulirten Zwischenräumen. Halsschild um mehr als die Hälfte breiter als lang, etwas kürzer und weniger gewölbt alsbei den vorhergehenden Arten, an den Seiten etwas gerundet und zu den Vorderecken hin verschmälert; es ist gleichmässig dicht und grob punktirt mit deutlich granulirten Zwischenräumen. Die Flügeldecken mit dem Halsschilde ein regelmässiges Oval bildend, an den Schul- tern deutlich breiter als das Halsschild, mit mässig vorspringender Beule, an der Spitze allmälig abgerundet; sie zeigen auf dem Rücken unregelmässige aus doppelt und regellos stehenden grossen Punkten gebildete Reihen, nach aussen und der Spitze hin regelmässige und tiefe Streifen; die leicht gewölbten Zwischenräume fein runzlich-gra- nulirt. Geflügelt. 1. Tarsenglied des 9 stark herzförmig erweitert. Ueberall häufig und nach P/. coneinna die gemeinste Art; an sandigen feuchten Orten den ganzen Sommer über; auch überwinternd. 21. Pl. aerosa Letzn. Breviter ovata, convexa, nitida; cuprea, an- tennis basi ferrugineis, articulo primo paulo infuscato; tibiis tarsisque ferrugineo-piceis: vertice thoraceque transverso pro- funde creberrime punctatis; elytris ovatis, profunde regulariter striato-punctatis, striis dorsalibus pıope basin tantum subregu- laribus; callo humerali elevato. Alata. Long. 4% — Yı, — Baar un Letzner. Arb. u. Veränd. der schles. Ges. 1846. 84. 21. — Bach. Kf. fn. f. N. u. M. Dtschl. III. 159. 2. — All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 565. 169. Chaetocnema aerosa. Foud. Ann. d. 1. Soc. Linn. VI. 1839. 226. 4. Pi. punctatissima Graells? Diese Art hat die grösste Aehnlichkeit mit P/. aridella, ist aber etwas kleiner, namentlich kürzer, kupferglänzend, das Hals- schild ist gewölbter und weniger kurz, die Punktstreifen der Flügel- decken sind regelmässig. — Kurzeiförmig, stark gewölbt, glänzend; Oberseite und die Schenkel kupferglänzend, die Unterseite dunkler, die 5—6 ersten Fühlerglieder rostroth, das 1. Glied an der Wurzel bräunlich; die übrigen schwärzlich; die Kinnbacken und Taster, die Schienen und Tarsen dunkelrostroth, bisweilen bräunlich; die Klauen schwärzlich. Scheitel und Halsschild noch etwas stärker und gröber punktirt als bei dem Vorigen, übrigens von derselben Bildung, nur ist das Letztere etwas länger und weit gewölbter. Flügeldecken eben- falls stark gewölbt und sammt dem Halsschilde ein etwas breiteres Oval bildend, kaum um die Hälfte länger als breit, mit deutlich über die Basis des Halsschildes vorspringenden Schultern und spiegel- elatter erhabener Beule; sie sind tief und stark, sehr regelmässig punk- tirtgestreift, nur der abgekürzte Nahtstreifen und einige Punkte an der Basis sind etwas unregelmässig; die leicht gewölbten breiteren Zwi- schenräume sind glänzend glatt. Geflügelt. Das 1. Tarsenglied des J stark herzförmig erweitert. Selten. Zuerst in Schlesien entdeckt; von Dr. Hampe und mir auch bei Wien aufgefunden; von Foudras im südlichen Frankreich, von Perris in Spanien gesammelt. In die letzte Abtheilung dieser Gruppe gehört noch die mir unbekannt gebliebene: Pl. scabrieollis All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 569. 174. Ovata, convexa, obscure aenea, nitida; labro nigro; an- tennarum articulis sex primis pedibusque testaceis, femoribus posticis aeneis; thorace brevissimo crebre punctato; elytris con- fuse punctulatis. Long. 2 mill., Lat. 1, mill. Ganz von der Gestalt der P/. aridula; das Halsschild ist viel kürzer und die Flügeldecken sind an der Spitze jäher abgerundet. Der Kopf ist weniger von dem Halsschilde eingeschlossen als bei 353 jener; der Scheitel ist tief und dicht grobpunktirt; die 6 ersten Füh- lerglieder sind röthlich, die übrigen schwärzlich. Das Halsschild sehr kurz, und 2mal so breit als lang, mit schwach gerundeten Seiten; und hinten nicht gerandet, es ist mit grossen, tieferen und dichteren Punkten als bei P/. Sahlbergü besetzt; die Flügeldecken sind an der Basis wie jene der P/. aridula gestaltet, an der Spitze aber stumpfer; ihre Punktirung wie bei P/. confusa angeordnet, die auf dem Rücken verworrenen Punkte sind weniger stark und dicht als jene des Hals- schildes. Unterseite schwarz; die ganzen 4 Vorderbeine, sowie die Hinterschienen und Tarsen sind röthlich, die Hinterschenkel schwarz- erzfärbig. Im südlichen Frankreich, bei Beziers. (Fortsetzung folgt.) —measoso Ueber die Pachymeria-Arten ans dem Verwandischaftskreise der P, femorata Fbr. Director Dr. H. Loew in Meseritz. Die Zahl der Empis-Arten ist eine so grosse, dass sich das Bedürfniss der Zerlegung dieser umfangreichen Gattung in eine An- zahl kleinerer Gattungen bereits recht fühlbar macht. Die mannig- faltigen und sehr in die Augen fallenden Modificationen, welche fast alle Körpertheile der Arten dieser Gattung zeigen, scheinen ein solches Unternehmen sehr leicht zu machen; es ist diess aber in der That ganz und gar nicht, da sich jene Modificationen in der Regel nur auf das eine oder das andere der beiden Geschlechter beschränken und überdiess in so wechselnder Weise mit einander combinirt sind, dass man bei jedem Versuche dieser Art zur Annahme einer sehr grossen Anzahl von Gattungen genöthigt wird und sich doch ausser Stande sieht, auch nur die Mehrzahl derselben auf Merkmale, welche beiden Geschlechtern zukonmen, zu begründen. Gattungen, welche so be- schaffen sind, dass nur bei der Kenntniss beider Geschlechter erkannt werden kann, welcher Gattung die Art beizuzählen ist, sind ein so grosser Uebelstand, dass das Bedürfniss einer Zerlegung der Gattung Empis noch viel dıingender werden muss, ehe man sich entschliessen darf, zur Errichtung solcher Gattungen seine Zuflucht zu nehmen. Wiener entomol. Monatschr. VIII. Bd. 26 Die Schwierigkeit zu kleineren, wohlbegründeten Gattungen zu gelangen, mag wohl die Ursache sein, warum bisher so gut wie nichts für eine weitere Zerlegung der Gattung Empis geschehen ist. Einer der wenigen in dieser Richtung liegenden Versuche ist die Absonde- rung der Gattung Pachymeria; man hat ihn sich gefallen lassen, aber sehr zu loben ist er sicherlich nicht, Die erste Anleitung zu dieser Absonderung hat Meigen gege- ben, welcher im dritten Theile seines Hauptwerks Empis nitida, tu- mida, femorata und ruralis wegen der bei beiden Geschlechtern ver- dickten Hinterschenkel in eine eigene Abtheilung stellte und sich dahin aussprach, dass diese Abtheilung vielleicht besser eine eigene Gattung bilden würde. — Dieser Andeutung folgend hat Stephens in seinem Catalog für hierher gehörige Arten den Namen Pachymeria angenommen. — Hierauf errichtete, ohne davon zu wissen, Macquart in den Suites & Buffon auf die zweite Abtheilung der Meigen’schen Empis-Arten die Gattung Pachymerina, deren Namen er später in dem zweiten Theile dieses Werkes in den Stephens’schen Namen Pachymeria berichtigte. — Von da hat die Gattung Pachymeria im 7. Theile des Meigen’schen Werkes und anderwärts Aufnahme gefunden. Prüft man etwas näher, so zeigt sich, dass die zweite Abthei- lung der Meigen’schen Gattung Empis-Arten von zwei ziemlich ver- schiedenen Gruppen umfasst; zur ersten dieser Gruppen gehören von den in Meigen’s Schriften vorkommenden Arten fumida und nitida, zur 2. femoralis, ruralis und quinguevittata; ein Urtheil über die Selbstständigkeit dieser Arten, auf deren Untersuchung ich erst weiter unten eingehen kann, soll damit nicht ausgesprochen sein. — Die Arten der ersten Gruppe unterscheiden sich von denen der zweiten durch die etwas längeren und schlankeren Beine, die längeren Flügel, die gegen ihr Ende hin mehr rückwärts gebeugte dritte Längsader, die am Ende weniger erweiterte erste Hinterrandszelle, die weniger schief abgeschnittene Discoidalzelle, das dicke, kolbige, vom Hinter- leibe abgeschnürte Hypopygium und die längeren Anal-Lamellen des Weibchens; sie stehen mit mp. Bistortae in so enger Verwandt- schaft, dass sie von dieser generisch nicht füglich getrennt werden können. — Die Arten der zweiten Gruppe zeichnen sich durch kurze, gedrungene Statur, verhältnissmässig kurze Flügel mit am Ende schiefer Discoidalzelle, gegen ihr Ende hin wenig rückwärts gebeugter dritter Längsader und am Ende verhältnissmässig stark erweiterter 355 erster Hinterrandszelle aus; die Beine sind verhältnissmässig kürzer als bei den meisten Empis-Arten und die hintersten verhältnissmässig weniger verlängerte; ganz auffallend ist der Bau des Hypopygiuns, dessen flache, den Penis einschliessende Endlamellen zusammen ein kahnförmiges Organ bilden und unter den Bauch umgeschlagen sind; die letzten Hinterleibsabschnitte des Weibchens sind verhältnissmässig "wenig verschmächtigt und die Anal-Lamellcehen desselben sehr kurz. Unverkennbar schliessen sich die in diese Gruppe gehörigen Arten der Empis grisea eng an; das wesentlichste Merkmal, wodurch letz- tere sich von ihnen unterscheidet, ist der ganz abweichende Bau des Hypopygiums und die grössere Länge der Anal-Lamellen des Weib- chens, so dass man sie nicht wohl generisch von ihnen trennen kann, wenn man nicht solche Merkmale, welche nur einem Geschlechte zu- kommen, zu Gattungscharakteren erheben will. Vereinigt man beide Gruppen, in welche die zweite Abtheilung der Meigen’schen Empis-Arten zeıfällt, in eine einzige Gattung, so ist nicht der geringste Grund vorhanden, einerseits Arten wie Emp. Bistortae, andererseits Arten, wie Emp. grisea aus dieser Gattung auszuschliessen, da die Arten der ersten und zweiten Gruppe gerin- gSere Verwandtschaft zu einander haben, als jene mit Emp. Bistortae und diese mit Emp. grisea. — Da man diess schwerlich wollen wird, so scheint es am zweckmässigsten, Emp. nitida mit ihren Verwandten zunächst aus der Gattung Pachymeria auszuschliessen und diese so auf eine Gruppe in allen Organisationsverhältnissen sehr nahe ver- wandter Arten zu beschränken. Wenn man diess thut, so wird man sich demnächst die Frage vorzulegen haben, ob man Emp. ygrisea und ihre nächsten Verwandten in diese Gattung aufnehmen will oder nicht. Die Beantwortung dieser Frage hängt davon ab, ob man die Gattung Pachymeria auf Merkmale begründen zu dürfen glaubt, welche nur einem der beiden Geschlechter zukommen; ist man dieser Ansicht, so kann Emp. grisea durch den abweichenden Bau des Hy- popygiums leicht von Pachymeria unterschieden werden; ist man da- gegen der Ansicht, die Gattung Pachymeria nur auf Merkmale, welche beiden Geschlechtern gemeinschaftlich sind, begründen zu dür- fen, so werden sich schwerlich Mermale dieser Art finden lassen, durch welche Emp. grisea und ihr ähnliche Arten ausgeschlossen würden. Um kein Moment unberücksichtigt zu lassen, welches für die Beantwortung der hier zu lösenden Fragen von Wichtigkeit sein 356 könnte, wird es nöthig sein, noch einen Blick auf die exotischen Arten zu werfen. Es gehören zur Gattung Pachymeria in dem wei- teren und freilich ziemlich unbestimmten Sinne, in welchem sie bis- her aufgefasst worden ist, Pach. pudica und drevis aus Nordamerika. Die erste derselben gleicht mit alleiniger Ausnahme des Baues des Hypopygiums vollständig den Arten der zweiten Gruppe der bisher zu Pachymeria gerechneten Arten; die flachen Endlamellen des Hy- popygiums schliessen ebenfalls den Penis ein, sind ebenfalls unter den Bauch umgeschlagen und, wie es scheint, mit einander verwach- sen, aber viel kürzer und nicht so auffallend kahnförmig, wie bei den bekannten europäischen Arten; trotz diesen Abweichungen im Baue des Hypopygiums kann P. pudica auch dann in die Gattung Pachy- meria gestellt werden, wenn man diese auf die Arten der zweiten Gruppe beschränkt. Bei P. drevis ist diess nicht der Fall; sie ähnelt in ihrer Gesammtorganisation mehr den Arten der ersten Gruppe als denen der zweiten, hat aber kürzere Flügel als jene, ein minder abgeschnürtes und weniger kolbiges Hypopygium, sowie einen frei liegenden Penis; sie kann nur dann in der Gattung Pachymeria bleiben, wenn man diese entweder in demjenigen Umfange nimmt, wie es bisher gesche- | hen ist oder denselben noch erweitert, so dass auch die oben erwähn- | ten, Pachymeria nachstehenden Empis-Arten in die Gattung Pachy- meria selbst zu stehen kommen. Die bisher von den verschiedenen Autoren für die Gattung Pa- chymeria aufgestellten Charaktere passen entweder nicht auf alle | Pachymeria-Arten, oder finden sich auch bei gewissen Empis-Aıten, | so dass sie zur Unterscheidung beider Gattungen unbrauchbar sind. Macquart charakterisirt die Gattung Pachymeria in folgender | Weise: „Trompe plus longue que la tete. Palpes relevds. Front large | dans les deux sexes. Troisieme article des antennes conique, com- | prime; style court. Organe copulateur & renferm&e dans deux gran- | des valves. Pieds d’egale longueur; cuisses posterieures Epaisses. Deux cellules sousmarginales aux ailes; deuxieme petite; quatre posterieures.* — Da das von Macquart über die Länge des Rüssels, über die Gestalt der Palpen und über die Beschaffenheit des Flügel- geäders Gesagte eben so gut auf die Gattung Empis passt und das über die Bildung der Fühler Bemeırkte sich bei vielen Empis- und Rhamphomyia-Arten vollkommen ebenso findet, so ist nur der dia- gnostische Werth der übrigen Merkmale einer Prüfung zu unterziehen. Die Stirn soll bei beiden Geschlechtern breit sein; das wahre Sach- | 357 verhältniss ist aber folgendes: die Augen sind bei beiden Geschlech- tern vieler Empis- und Rhamphomyia-Arten und bei den meisten Pachymeria-Arten getrennt, die Stirn des Weibchens ist stets breiter als die des Männchens derselben Art, bei den meisten Pachymeria- Arten breiter als bei den Zmpis-Arten; bei der Mehrzahl der Empis- und Rhamphomyia-Arten stossen die Augen des Männchens auf der Stirn zusammen, was aber auch bei einer der mir bekannten Pachy- meria-Arten der Fall ist; das angeführte Merkmal ist also nicht charakteristisch. — Ferner soll das männliche Copulationsorgan von 2 grossen Platten eingeschlossen sein; Macquart will mit dieser etwas undeutlichen Angabe offenbar die sehr auffallende Bildung des Hypopygiums der Arten aus der Gruppe der P. femorata bezeichnen; da das Hypopygium der von ihm ebenfalls in die Gattung Pachymeria gestellten P. tumida und nitida eine ganz andere Bildung hat, so passt diess Merkmal nur auf einen Theil der Arten und lässt sich nur dann verwerthen, wenn man die Gattung Pachymeria auf die Gruppe der P. femorata beschränkt. Ferner sollen die Beine von gleicher Länge und die dicken Hinterschenkel charakteristisch sein; von wirklich gleicher Länge sind die Beine keiner Pachymeria: bei P. tumida und nitida ist die verhältnissmässige Länge der Hinter- beine nicht geringer als bei manchen Empis-Arten, während aller- dings kaum irgend eine Empis-Art verhältnissmässig so kurze Hinter- beine haben dürfte, wie P. femorata und die ihr zunächst verwand- ten Arten; es passt also die verhältnissmässig geringe Länge der Hinterbeine ebenfalls nur auf die Arten der letzteren Gruppe. Wollte man endlich die Verdickung der Hinterschenkel als wesentlichstes Merk- mal der Gattung Pachymeria ansehen, so müsste nothwendig Emp. grisea in diese Gattung gestellt werden, so dass diese dann Arten aus 3 ganz verschiedenen Gruppen in sich vereinigte. Meigen, welcher nicht wie Macquart bei der Entwerfung des Gattungscharakters nur einen Theil der Arten berücksichtigt, gibt denselben, wie folgt: „Fühler kurz, vorgestreckt, dreigliedrig; die beiden ersten Glieder gleichlang, becherförmig, borstig, das dritte kegelförmig mit zweigliederigem Griffel. Hinterschenkel verdickt, mit gebogenen Schienen.“ — Die von dem Baue der Fühler hergenom- menen Merkmale passen eben so gut auf sehr viele Empis- und Rhamphomyia-Arten, haben also keinen diagnostischen Werth; über den Werth des vom Baue der Hinterschenkel hergenommenen Merk- mals habe ich mich schon oben ausgesprochen; die Hinterschienen 358 der Pachymeria-Arten kann man durchaus nicht schlechthin gebogen nennen; allerdings haben sie einen etwas eigenthümlichen Bau, wel- cher nur bei sehr wenigen Empis- und Rhamphomyia-Arten wieder- kehrt; er besteht darin, dass in Folge der Verdickung der Schenkel die äusserste Schienenwurzel merklich gekrümmt ist. — Ausserdem gibt Meigen noch an, dass die Augen bei beiden Geschlechtern getrennt und die Beine fast gleich lang seien, ohne jedoch eines die- ser Merkmale unter die diagnostischen aufzunehmen, woran er ganz recht gethan hat. Herr Schiner hebt umgekehrt die eben erwähnten Merkmale als diagnostische hervor. Er sagt, dass sich Pachymeria sowohl von Empis als von Rhamphomyia durch in beiden Geschlechtern getrennte Augen, die an allen Beinen gleichlangen Schenkel und die meistens sehr verdickten Hinterschenkel unterscheide. Die erste dieser Anga- ben ist völlig unrichtig, da sich Empis- wie Rhamphomyia-Arten finden, deren Männchen getrennte Augen haben, und da nicht bei den Männchen aller Pachymeria-Arten die Augen getrennt sind. Die zweite Angabe ist nur halb wahr, da sie nur auf die nächsten Ver- wandten der P. femorata und auch auf diese nur näherungsweise passt. Die dritte Angabe endlich würde nur dann als richtig und brauchbar anerkannt werden können, wenn der Verf. Arten wie Emp. grisea nicht zu Empis, sondern zu Pachymeria gestellt hätte. — Ferner sagt Herr Schiner: „Die Genitalien des Männchens zeigen eine etwas verschiedene Bildung; es findet sich nämlich an denselben meistens ein mondförmig von unten nach oben gerichtetes doppeltes Membran, über welchem noch ein kurzer kegelförmiger Körper sich befindet.“ Was er mit diesen Angaben beabsichtigt ist nicht klar. Will er ein Merkmal angeben, durch welches sich Pachymeria von Empis und Rhamphomyia unterscheidet? Wie kann er dann aber den Unterschied auf ein Merkmal begründen, welches sich bei den Pa- chymeria-Arten, wie er sagt, „meistens“ findet? Meint er, dassinner- halb der Gattung Pachymeria der Bau des Hypopygiums etwas ver- schieden beschaffen sei und will er diese Verschiedenheit auseinander setzen? Wie soll diese aber deutlich werden, wenn er nur die Be- schaffenheit, welche es bei einem Theile der Arten hat, angibt und über die Beschaffenheit desselben bei den andern Arten schweigt? — Seine Angaben über den Bau des Hypopygiums beziehen sich offenbar nur auf P. femorata und palparis, sind aber auch in Beziehung auf diese beiden Arten nicht richtig, weil die Befestigung der beschrie- 359 benen Endlamellen, welche der Verf. mit Unrecht „Membran“ nennt, oben liegt dieselben also von oben nach unten, aber nicht wie Herr Schiner sagt, „mondförmig von unten nach oben gerichtet sind,“ Es ergibt sich aus dem Gesasten wohl zur Genüge, wie schwach die Gattung Pachymeria bisher begründet ist, was bei den erheb- lichen Schwierigkeiten, welche sich einer weiteren Zerlegung der Gat- tung Empis entgegenstellen, eben nicht zu verwundern ist. Die ver- schiedenen Wege, welche zu einer schärferen Begrenzung und siche- reren Charakterisirung der Gattung Pachymeria eingeschlagen werden können, glaube ich oben genügend angedeutet zu haben. Einen der- selben zu betreten, überlasse ich gern den künftigen Monographen der Empideae, da ich es hier nur mit der Auseinandersetzung der mir bekannten Arten aus der Gruppe der P. femorata zu thun habe. Nur die Bemerkung will ich mir noch erlauben, dass, wenn man Pachymeria auf die Gruppe der P. femorata beschränken und also diese Gattung auf Merkmale, welche nur einem Geschlechte zukom- men, begründen will, die sehr dünnen Hinterschienen des Männchens nicht übersehen werden dürfen. Von den bereits beschriebenen europäischen Arten gehören in den Kreis der hier in Betracht kommenden Arten: 1. femorataFbr., 2. ruralis Meig., 3. quinquevittata Macq., 4. scotica Curt., 5. palparis Egg., welche indessen, wie sich aus den weiter unten folgenden synonymischen Bemerkungen ergeben wird, wahrscheinlich nur auf zwei Arten zu reduciren sein dürften. Ferner ist die nord- amerikanische P. pudica Lw. hierher zu rechnen. Die mir bekannten Arten lassen sich in folgender Weise über- sehen: I. Fühler schwarz. A. Augen des Männchens zusammenstossend sp. 1. contigua nov. Sp. B. Augen des Männchens getrennt. A. Endlamellen des Hypopygiums von der Seite her sehr stark zusammengedrückt. 1. Taster schwarz. sp. 2. palparis Egg. 2. Taster gelb. a. Haarschirm vor den Schwingern schwarz. sp. 3. femorata Fbr. 360 b. Haarschirm vor den Schwingern hell. sp. 4. medilerranea nov. Sp. B. Endlamellchen des Hypopygiums nur sehr wenig von der Seite her zusammengedrückt. sp. d. pudica Lw. II. Fühler roth. sp. 6. ruficornis nov. Sp. Spec. 1. Pachym. contigua, nov. sp. @. — Nigro-cinerea, margi- nibus posticis segmentorum abdominalium singulorum nigris, oculis contiguis. — Long. corp. 2°%/, lin. — long. al. 3 lin. Männchen. Schwarz, von ziemlich weisslicher Bestäubung grau; die Behaarung des ganzen Körpers ohne Ausnahme schwarz. Die Augen auf dem oberen Theile der Stirn vollkommen zusammenstos- send, gegen den Vorderrand der Stirn hin wieder etwas auseinander- weichend. Fühler schwarz. Taster klein, kahl, gelb, in der Mund- höhle liegend. Die gewöhnlichen kahlen Thoraxstriemen von weissli- cher Bestäubung grau, die mittelste wie bei allen andern Arten doppelt; die behaarten Interstitien schwarz. Hinterleib von ziemlich weisslicher Bestäubung grau, die Einschnitte schwarz; an den Seiten aller Abschnitte ist die Behaarung länger, obenauf nur sehr kurz. Das Hypopygium kaum so gross als bei der folgenden Art, bei dem beschriebenen Exemplare ganz schwarz. Beine braungelb, die dünnen Hinterschienen und die Füsse blassgelb, das Endglied der letzteren schwarzbraun; Vorderschenkel in ansehnlicher, Mittelschenkel in gerin- ger Ausdehnung gebräunt; Hinterschenkel mit Ausnahme des Spitzen- drittels schwarz; die Flügel ziemlich rein glasartig, am Hinterrande nur sehr wenig graulich. Vaterland: Griechenland. spec. 2. Pachym. palparis Egg. J et ©. — Oculis maris separatis, antennis palpisque nigris, basi abdominis nigro-pilosä. — Long. corp. 2, — 31, lin. — long. al. 23%, — 3143 lin. Synon. Empis scotica Curt. Empis femorata Walk. Dipt. Br. I. 96. 25. Pachymeria palparis Egg. Zool. bot. Ges. X. 345. Männchen. Schwarz mit hellgraulicher Bestäubung; die Be- haarung des ganzen Körpers ohne Ausnahme schwarz. Hinterkopf mit besonders dichter schwarzer Behaarung. Augen durch die ziemlich 361 breite Stirn getrennt. Fühler schwarz. Taster verlängert, mit auffal- lender schwarzer Behaarung, welche ihnen ein ganz schwarzes An- sehen gibt, während die Färbung derselben gewöhnlich nur an der Spitze schwarz, sonst aber braun, bei unreifen Stücken zuweilen gar nur bräunlichgelb ist. Die gewöhnlichen kahlen Thoraxstriemen mit weissgraulicher Bestäubung; die behaarten Interstitien schwarz. Der schwarze Haarschirm vor den Schwingern dicht. Hinterleib gleis- send schwarz, mit einem sehr wenig in die Augen fallenden und ganz überaus kurzen und sehr zarten weisslichen Tomente, an den Seiten des ersten und zweiten Abschnittes mit langer schwarzer Behaarung. Das schwarze Hypopygium nur von mässiger Grösse. Beine braungelb, die vorderen Schenkel mit Ausnahme der Spitze und die Hinter- schenkel mit Ausnahme des letzten Drittheils schwarz; die vorderen Füsse braun und gegen dasEnde hin braunschwarz; die dünnen Hin- terschienen und die Hinterfüsse gelblich, das Endglied der letzteren braunschwarz. Flügel graulich glasartig, im Hinterwinkel stets graulicher. Weibchen. Kürzer behaart als das Männchen und desshalb grauer. Der ganze Hinterleib mit dichter, fast mehlweisser Bestäu- bung bedeckt. Taster kurz, in der Mundhöhle liegend, braunschwarz, ohne die lange Behaarung, welche sie bei dem Männchen haben. Die Oberseite des Thorax erscheint, wenn man sie von hinten her betrach- tet, sowie sie bei dem Männchen beschrieben worden ist; von vorn gesehen erscheinen die beiden Theile der Mittelstrieme dunkel mit hellen Rändern, was bei dem Männchen zwar ebenfalls, aber nicht in so auffallender Weise stattfindet; ein ähnlicher Unterschied indem Ansehen des Thoraxrückens bei verschiedener Betrachtungsweise ist auch bei der vorigen und bei den beiden folgenden Arten vorhanden. Die beiden ersten Hinterleibsabschnitte sind wie bei dem Männchen an den Seiten schwarz behaart, doch ist auch hier die Behaarung kürzer als bei jenem. Die Beine sind etwas dunkler als bei dem Männchen gefärbt, namentlich pflegt die helle Färbung an der Spitze der Schenkel eine geringere Ausdehnung zu haben und die Schienen sind oft ziemlich dunkelbraun; die Schienen der Hinterbeine sind wie bei den Weibchen der anderen Arten nicht verdünnt und nicht heller als die vorderen Schienen gefärbt: die Hinterfüsse sind wie die vor- deren ganz schwarzbraun gefärbt. Flügel graulich glasartig, im Hin- terwinkel kaum etwas graulicher. 362 Vaterland: Die deutschen Gebirge und höchst wahrscheinlich auch England. Anmerkung. Die von Walker als Empis femorata Fabr. beschrie- bene Art scheint bestimmt gegenwärtige zu sein, wie aus seiner Angabe über die Färbung der Taster hervorgeht. Er citirt als Synonymon Emp. scotica Curt. — Vorausgesetzt, dass diese Synonymie richtig ist und dass Curtis seine Emp.scotica kennt- lich beschrieben hat, muss der Art der von ihm ertheilte Name bleiben. Ich habe das Citat oben wiederholt um darauf aufmerk- sam zu machen, dass dieser Punkt noch zu erledigen ist. Zur Beantwortung der Frage kann ich selbst nichts beitragen, da mir die Angabe von Curtis nicht zugänglich ist, ich auch nicht weiss, wo sie sich findet; in der Brit. Entomol. ist meines Erin- nerns keine Empis scotica beschrieben. Spec. 3. Pachym, femorata. Fabr. J und 9. — Oculis maris separatis, antennis nigris, palpis flavis, fasciculo pilorum ante halteres nigro. — Long. corp. 2°%%a. — 3 lin. — long. al. 27%2. — 3 lin. Synon. Empis femorata Fbr. Ent. syst. Suppl. 568. Empis femorata Meig. Ill. 40. 45. Empis ruralis Meig. III. 40. 46. Empis quinguevittata. Macgq. Dipt. d.N. 129. 23. Männchen. Schwarz mit graulicher Bestäubung. Behaarung des Hinterleibs hell, die des übrigen Körpers schwarz, viel kürzer als bei der vorigen Art. Augen durch die ziemlich breite Stirn ge- trennt. Fühler schwarz. Taster nicht verlängert in der Mundhöhle liegend, gelb, kahl. Die Thoraxstriemen mit graulicher Bestäubung, die Interstitien schwarz oder braunschwarz. Der Haarschirm vor den Schwingern besteht nur aus einer mässigen Anzahl borstenartiger schwarzer Haare. Hinterleib gleissend schwarz, mit überaus kurzem, zartem und desshalb sehr wenig auffallendem weisslichen Tomente, an den Seiten der beiden ersten Abschnitte mit längerer, hell fahl- gelblicher Behaarung, die letzten Abschnitte desselben haben gewöhn- lich einen schmalen gelblichen Hinterrandssaum. Das Hypopygium ist von auffallender Breite, erheblich länger als die Hälfte des Hinter- leibs und sein bogenförmig abgerundetes Hinterende tritt sehr weit über das Ende der fast nur rudimentären oberen Lamellchen hinaus; es ist gewöhnlich schwarzbraun, gegen das Hinterende gelbbraun und am Hinderrande gelblich, doch findet es sich auch dunkler oder heller gefärbt. Schenkel schwarz, am Ende gelb, die mittelsten oft zum 363 grössten Theile gelbbraun; die vorderen Schienen und Füsse braun- gelb, letztere gegen die Spitze hin geschwärzt; Hinterschienen und Hin- terfüsse hellgelb, das Endglied der letzteren geschwärzt. Die glas- artigen Flügel mit ausgebreiteter grauer Trübung; Vorderast der dritten Längsader verhältnissmässig ziemlich steil ansteigend. Weibchen. Grauer gefärbt und kürzer behaart als das Männ- chen. Der ganze Hinterleib mit dichter grauweisslicher Bestäubung bedeckt; an der Wurzel des dritten, vierten und fünften Abschnitts zeigt sich ein kleines dreieckiges, glänzendschwarzes Mittelfleckchen, welches nur bei Exemplaren mit eingeschrumpftem Hinterleibe nicht zu sehen ist; bei grösserer Streckung des Hinterleibes kommt auch noch der unter dem vorhergehenden Ringe versteckte, glänzend schwarze Vorderrand der einzelnen Abschnitte zum Vorscheine. Fär- bung der Beine wie beidem Männchen oder etwas dunkler; die Schienen und Füsse der Hinterbeine wie die der vorderen gefärbt. Vaterland: Deutschland, Frankreich. Anmerkung. Meigen’s Beschreibung der Emp. femorata und seine Unterscheidung einer zweiten Art als Emp. ruralis hat einige Unsicherheit in die Bestimmung gegenwärtiger Art gebracht. Er schreibt dem Männchen der nach seiner Angabe häufigen Emp. femorata braune, dem Männchen der seltenen Emp. ruralis glashelle Flügel zu. Die von mir als Pachym. femorata beschrie- bene Art, welche in den östlichen Theilen Deutschlands ziemlich selten ist, ist im ganzen Rheinlande im Mai so gemein, dass sie Meigen unmöglich hat entgehen können; eine dort einheimische Pachymeria, deren Männchen braune Flügel hat, findet sich in keiner der mir bekannten Sammlungen. Ich muss es demnach als ausgemacht ansehen, dass Meigen über die kaum etwas mehr bräunlichgraue Färbung der Flügel des Männchens von P. femorata eine Angabe gemacht hat, welche denselben eine viel zu dunkle Färbung zuschreibt, und dass seine Emp. femorata wirklich weiter nichts als die oben beschriebene Art ist. Ein Umstand, welcher mich in dieser Ansicht ausserordentlich bestärkt, ist die Grösse und Gestalt des Hypopygiums in Meigen’s Abbil- dung von Emp. femorata; ich kenne keine zweite Art, bei wel- cher es diese Grösse und Breite hat. In Meigen’s Emp. rura- is könnte man wegen der glasartigen Flügel wohl P. palparis vermuthen. Bedenkt man aber, dass Meigen als Emp. ruralis 2 Männchen beschreibt und dass das Männchen von P. palparis viel grössere Taster und ein viel kleineres Hypopygium, als das Männchen von P. femorata hat, so erscheint jene Vermuthung als unhaltbar; die Angabe, welche Meigen über die Färbung der Beine seiner Emp. ruralis macht, lassen es viel wahrschein- 364 licher erscheinen, dass diese Art lediglich auf unreife Exemplare der femorata errichtet sei, bei denen ja die Flügel immer weniger getrübt sind. — Nach Macquart Dipt. d. N. 129. 23 soll seine Emp. gquinquevitlata einen Thorax „a trois bandes obscures et deux intermediaires plus courtes“ haben. Da zu drei .Striemen nicht zwei in der Mitte liegende hinzukommen können, so ist seine Angabe dahin zu verstehen, dass zwischen je 2 der schwarzen Striemen noch eine abgekürzte Strieme liegen soll. Er verwech- selt in seinen Beschreibungen immerfort die Striemen mit den Interstitien, wie diess leider sehr zum Schaden der Artkenntniss, auch andere Autoren thun. Die drei schwarzen Striemen, von denen er spricht, sind offenbar nichts anderes als die 3 behaar- ten Interstitien und die beiden abgekürzten Striemen nichts weiter als die beiden Theile der Mittelstrieme, welche auch bei P. femorata, wenn man den Thorax von vorn betrachtet, mit Ausnahme ihrer Ränder dunkel erscheinen , so dass kein Grund sie von P. femorata zu unterscheiden vorhanden ist. Spec. 4. Pachym. mediterranea, nov. sp. S et 9. — Oculis maris separatis, antennis nigris, palpis flavis, fasciculo pilorum ante halteres pallido. — Long. corp. 23 — 2°/ lin. — long. al. 2% — 25/5 lin. Männchen. Der vorigen Art ganz ausserordentlich ähnlich, so dass die Angabe der Unterschiede zur Kenntlichmachung ausreicht. Grösse etwas geringer. Der Haarschirm vor den Schwingern besteht aus einer ziemlichen Anzahl langer , fast borstenförmiger Haare von ganz hell fahlgelblicher Färbung. Das Hypopygium ist viel schmäler und erheblich kürzer, kaum halb so lang als der Hinterleib, sein bogenförmig abgerundetes Ende nur wenig über das Ende der fast Yudimentären oberen Lamellchen hinausreichend. Vorderarst der drit- ten Längsader weniger steil. Weibchen. Es gleicht dem Weibchen der vorigen Art auffal- lend, lässt sich aber doch an der etwas geringeren Körpergrösse, der hellen Farbe des vor den Schwingern befindlichen Haarschirmes und an der schieferen Lage des Vorderastes der dritten Längsader sicher unterscheiden. Vaterland: Griechenland, Kleinasien. Spec. 5. Pachym. pudica. Lw. Sg ergo. — Oculis maris separatis, antennis nigris, palpis fuscis, vittis ordinariis thoracis obscuriori- bus quam interstitia. — Long. corp. 2% — 2%, lin. — long. al. 2%, — 23/, lin. 365 Synon. Pachymeria tumida Loew. Berl. Ent. Zeitsch, V, 324. 35. Männchen. Schwarz. Der Kopf von heller Bestäubung schwarz- grau. Die Augen durch die breite Stirn getrennt. Fühler schwarz. Taster klein, in der Mundhöhle liegend, braun. Thorax mit sehr spar- samer schwarzer Behaarung; die gewöhnlichen Striemen braun, die mit sehr wenigen Haaren besetzten Interstitien von heller Bestäubung aschgrau. Der wenig entwickelte Haarschirm vor den Schwingern ist schwarz. Hinterleib schwarz, lebhaft glänzend; die beiden ersten Abschnitte an den Seiten mit etwas längerer heller Behaarung; die Vorderecken der einzelnen Abschnitte von ziemlich weisslicher Be- stäubung grau, die Oberseite des letzten Abschnittes fast ganz mit einem überaus kurzen und zarten hellen Tomente bedeckt. Das Hypo- pygium kurz, viel weniger zusammengedrückt als bei den vorherge- henden Arten; die unter den Bauch umgeschlagenen Endlamellen schwarz, wenig kahnförmig; die nebeneinander liegenden oberen La- mellchen sind von nussförmiger Gestalt, dunkelgelb und mit einem überaus kurzen und zarten weissen Tomente bedeckt, Schenkel schwarz, anı Ende rothgelb; vordere Schienen und Füsse rothgelb oder fast rothbraun; die hintersten Schienen und Füsse gelb; das letzte Glied aller Füsse schwarz. Die Flügel ziemlich rein glasartig. Weibchen. Es gleicht dem Männchen sehr, unterscheidet sich aber durch die viel ausgebreitetere helle Bestäubung des Hinterleibs; diese füllt auf den vorderen Abschnitten nicht nur die Vorderecken in viel grösserer Ausdehnung aus, sondern bedeckt auch die ganzen Seiten dieser Abschnitte; auf dem vierten Abschnitte lässt sie nur den Mittelstrich und einen ganz schmalen Hinterrandssaum, auf dem fünften nur ein kleines, dreieckiges, am Vorderrande liegendes Fleck- chen von der schwarzen Grundfarbe übrig. Die Anallamellchen sind länger als bei den vorhergehenden Arten und wie bei der folgenden Art gestaltet. Die Schienen und Füsse der Hinterbeine gleichen in ihrer Färbung denen der vorderen. Vaterland: Nordamerika, District Columbia. Spec. 6. Pachym. ruficornis, nov. sp. ©. — Nigricans, antennis pedi- busque rufis; femoribus nigro-variis, alis dilute subfuseis. — Long. corp. 41/2 lin. — long. al. 42/, lin. Weibchen. Schwarz mit grauer Bestäubung. Fühler roth, nur die Basis des ersten Gliedes schwärzlich. Taster klein, in der Mund- 366 höhle liegend, gelb, ohne auffallende Behaarung. Thoraxrücken mit kurzer schwarzer Behaarung, von heller Bestäubung aschgrau; die gewöhnlichen Striemen schwarz, die mittelste doppelt. Der Haarschirm vor den Schwingern wenig entwickelt, nur oben aus schwarzen, sonst aus blassfahlgelblichen oder fast weisslichen Haaren gebildet. Hinter- leib ziemlich glänzend schwarz, der Vorderrand und die Vorderecken der einzelnen Abschnitte mit dichter graulicher Bestäubung bedeckt und zwar auf jedem folgenden Abschnitte in grösserer Ausdehnung. Anallamellchen länglich. Beine roth; die vorderen Schenkel mit Aus- nahme der Spitze schwarz, die Hinterschenkel nur auf der Unterseite von der Wurzel bis zur Mitte schwarz; die vorderen Füsse werden schon von der Spitze des ersten Gliedesan allmälig schwarzbraun; an den anderen Füssen ist nur das letzte Glied schwarzbraun gefärbt und das vorletzte an seiner Spitze mehr oder weniger gebräunt. Flügel blassbräunlich mit lehmgelben Adern. Vaterland: Bessarabien. Anmerkung. Da ich leider das Männchen dieser durch ihre ‚Grösse und ihre rothen Fühler sehr ausgezeichneten Art nicht kenne, so vermag ich nicht mit absoluter Gewissheit zu sagen, ob sie wirk- lich in den nächsten Verwandtschaftskreis der P. femorata gehört. Die überaus grosse Uebereinstimmung, welche siein allen Organi- sationsverhältnissen mit den Weibchen der vorherbeschriebenen Arten hat, lässt mich mit Zuversicht hoffen, hinsichtlich ihrer Stellung mich nicht im Irrthume zu befinden. — dd — Gitona formosa, eine neue deutsche Art, beschrieben vom Director Dr. H. Loew in Meseritz. Gitona formosa, nov. sp. J et Q. — Laete flava, thoraecis dorso, metanoto, pleurarum abdominisque maculis nigris, alis hyalinis. Long. corp. 1—1'Y, lin. — long. al. 1% —1'% lin. Kopf blassgelblich; der Hinterkopf schwarz mit einem äusserst schmalen, oft nicht deutlich bemerkbaren Randsaume. Die Stirn und das Gesicht von völlig gleichmässiger und erheblich geringerer Breite als bei @it. distigma; letzteres erscheint in mancher Richtung weiss- lich und ist unter den Fühlern weniger stark ausgehöhlt, als bei jener, so dass seine Mitte nur wenig erhaben ist. Die Stirn ist, abgesehen von den der Gattung eigenthümlichen Borsten am Augenrande und auf dem Scheitel, nackt. Fühler von ganz ähnlichem Baue wie bei 367 Git. distigma; erstes und zweites Glied hellgelb, das zweite ausser einem längeren Borstchen nackt; das dritte Glied etwas dunkler und unreiner gelb. Rüssel und Taster gelb; der mässig entwickelte Clypeus schwarz. Augen sehr gross, die ganzen Seiten des Kopfes einnehmend; Backen schmal linienförmig. Oberseite des Thorax glänzend schwarz, nur am Seitenrande und auf ihrem hintersten Theile mit schwarzen Borsten besetzt; ein sehr breiter, lebhaft eitronengelber, selten blass- gelber, am Seitenrande liegender Fleck reicht vom Vorderrande bis zur Quernaht und verbindet sich oft über der Flügelwurzel mit einem anderen ansehnlichen eitronengelben Flecke, welcher die ganze Hinter- ecke der Oberseite des Thorax ausfüllt. Brustseiten mehr oder weni- ger lebhaft citronengelb, auf der Unterhälfte mit einem sehr grossen schwarzen Flecke zwischen den Vorder- und Mittelhüften und mit einem kleineren zwischen den Mittel- und Hinterhüften. Schildchen gross, flach gewölbt, ziemlich scharfrandig, am Rande mit vier langen schwarzen Borsten, sonst kahl, lebhaft eitronengelb gefärbt, an der Basis seines Seitenrandes mit einem mehr oder weniger deutlichen schwarzen Punkte. Hinterrücken schwarz, am Oberrande mit eitronen- gelbem Saume. Hinterleib lebhaft eitronengelb; der zweite Ring an jeder Seite mit einem ansehnlichen, mehr oder weniger eiförmigen schwarzen Flecke; der dritte und die beiden auf ihn folgenden Ringe haben jeder an der Mitte des Vorderrandes einen kleinen, dreieckigen schwarzen Fleck, welcher auf jedem folgenden Ringe kleiner als auf dem vorhergehenden ist und sich mehr unter dem Hinterrande des vorhergehenden Ringes versteckt; auf dem vierten Ringe findet sich ausserdem jederseits in der Nähe des Seitenrandes noch ein sehr grosser, am Vorderrande liegender schwarzer Querfleck; ein ähnlicher, doch nicht so grosser findet sich an jeder Seite des fünften Ringes auf der- selben Stelle; zuweilen dehnen sich diese Seitenflecke des vierten und fünften Ringes mehr aus und dann hat bei einzelnen Stücken auch der dritte Ring ähnliche, aber schmälere bindenartige Flecke zu beiden Seiten seines Vorderrandes. Beine blassgelblich. Schwinger hellgelb. Flügel glasartig, wenig graulich getrübt, mit gelbbräunlichen Adern. Ich erhielt diese hübsche Art vor vielen Jahren vom Herrn Pastor Hoffmeister in Nordshausen bei Kassel zugesendet, habe dieselbe auch seitdem einzeln in Schlesien und bei Meseritz gefangen. — Da sie in ihren Färbungsverhältnissen von @itona distigma auffallend ab- weicht, so könnte die Aufnahme derselben in die Gattung @tona leicht Jemandem bedenklich erscheinen; ich muss dieselbe desshalb ausführlicher 368 rechtfertigen. — Die Punkte ihrer Uebereinstimmung mit @it. distigma sind folgende, Das Flügelgeäder ist vollkommen dasselbe; der Vorder- rand der Flügel sehr kahl, wie bei jener; die Hilfsader wie bei ihr abgekürzt; die Discoidalzelle mit der vordersten der beiden kleinen Wurzelzellen in ganz gleicher Weise vereinigt und die hintere der beiden kleinen Wurzelzellen ganz in derselben Weise angelegt. Die Fühler und ihre Borste haben dieselbe Beschaffenheit. Die Beborstung auf dem Scheitel und am Augenrande ist ganz wie bei @ät. distigma. An jeder Seite des vorderen Mundrandes findet sich ein Knebelborstehen wie bei jener. Der Clypeus tritt etwas über den vorderen Mundrand vor, wenn auch weniger als bei @%t. distiyma. Der Thorax ist, wie bei dieser, nur am Seitenrande und auf seinem hinteren Theile beborstet und die Brustseiten haben auf ihrer Mitte unterhalb der Längsnaht dieselben beiden auffallend langen Borsten. Das Schildchen hat die- selbe Gestalt, am Rande dieselben vier starken Borsten und ist eben so kahl. Der Hinterleib hat, wie bei @öt. distigma, sechs äusserlich wahrnehmbare Abschnitte, von denen der erste sehr verkürzt ist. Der Bau der Beine ist derselbe, überaus klein. — Diesen übereinstimmenden Merkmalen treten nur folgende plastische Unterschiede gegenüber: Die Behaarung des ganzen Körpers ist viel kürzer und dem entsprechend sind die Borstchen vor dem Ende der Schienenoberseite nur durch von der übrigen Behaarung kaum zu unterscheidende Härchen ver- treten, während sie bei der länger behaarten @ölona distigma zwar an allen Schienen und ganz besonders an den Vorderschienen sehr kurz, aber bei einiger Aufmerksamkeit doch leicht zu erkennen sind; Stirn und Gesicht sind schmäler; erstere ist von den Borsten abge- sehen kahl und letzteres auf seiner Mitte viel weniger erhaben; die Augen sind grösser und die Backen sehr viel schmäler; der Ulypeus ist kleiner. — Diese relativen Verschiedenheiten fallen, der vorherr- schenden Uebereinstimmung in den meisten systematisch wichtigen Merkmalen gegenüber, nicht so in das Gewicht, dass sie eine generi- sche Unterscheidung von @it. distigma vatısam machten. — In eine andere der bisher errichteten Gattungen kann diese niedliche Art ganz bestimmt nicht gebracht werden. — Ich habe lange nicht glauben wollen, dass eine durch ihre Schönheit so auffallende Art noch gänz- lich unbekannt sein könne und vermuthet, dass sie vielleicht irrthümlich in eine andere Gattung gebracht und da beschrieben sein möge; ich finde indessen in keiner ähnlichen Gattung eine Artbeschreibung, welche sich auf @itona formosa deuten liesse. —mm— 369 Bücher-Anzeigen. a) Von Jul. Lederer. 17. Bericht des naturh. Vereines zu Augsburg. Veröffentlicht 1864. Walser Dr. (p. 29). Trichoptera bavarica. Die bisher um Schwab- hausen in Oberbaiern aufgefundenen Phryganiden. Proceedings of the Boston Society of Natural History. Vol. IX. p. 177—320. (Pag. 1— 176 haben wir schon in diesem Bande, p. 64 angezeigt.) Walsh Benj.H. (p. 286). On certain remarkable or exceptional Lar- vae, Coleopterous, Lepidopterous and Dipterous, with descriptions of several new genera and species etc. (Ciceindela sewguttata, Cotopalpa lanigera, Xylo- ryetes satyrus; Halesidota antiphola n. sp., Sphingicampa (nm. g. bei Dryo- campa) distigma n, sp., Dryocampa bicolor, Limacodes scapha, hyalinus n. sp., Hipparchiscus (n. g. der Geometriden) venustus n. sp.; Tabanus sp.?, Midas Julvipes etc. Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia. 1863. Enthalten nichts Entomologisches. Boston Journal of Natural History. Vol. VII. Nr. 4. Boston 1863. Packard A. S. (p. 590). On Synthetie types in Insects. Scudder Sam. H. (p. 612). Characteristics of the Insect-Fauna of the White Mountains. (New-Hampshire.) Dazu Tafel 13 und 14. Enthält nebst einer Schilderung der weissen Berge genaue Nachrichten über Chionobas Se- midea Say (Amer. Entomology, 3. Bd. 1828), Argynnis montinus Sceudder und Pezzotettix glacialis. Den schönen Abbildungen auf Tafel 14 zufolge ist erstere = TaygeteHb. (und zwar ist eine augenlose Var. dargestellt), letztere —= Arg. Freja. Bulletin de la Societe imper. des Naturalistes de Moscou. 1864. Nr. {6} BogdanoffA. (p. 341). Deux Acariens, trouv&s sur l’homme. Dazu Tafel 7. BallionEE. (p. 349). Schmetterlinge der Umgegend von Gorki (Gou- vernement Mohilew.) Tagfalter — Spanner. Lindemann Carl (p. 426). Notizen zur Lehre vom „äusseren Skelette“ der Insecten, Solsky S. (p. 433). Quelques nouvelles especes de Staphylinides, (Placusa coronata aus Petersburg; Tachinus cingulatus und nigerrimus aus Titlis; Coproporus orientalis von Celebes; Pelonuchus mexicanus aus Mexico; Leptacinus laeviusculus von Sarepta; Notobium (n. g.) australicum aus Neu- holland; Stenus insidiosus von Bagneres de Bigorre. ; Wiener entomol. Monatschr. VIII. Bd. 27 Assmuss Dr. Ed. Phil. (p. 465). Enumeratio Orthopterorum in gıber- nio Mosquensi indigenorum. Becker A. (p. #77). Naturhistorische Mittheilungen. (Ueber verschie- dene Käfer der Umgegend Sarepta’s. Nachtrag zum Schmetterlingsverzeich- nisse und Verzeichniss der Orthopteren derselben Gegend. ) Smithsonian Miscellaneous colleetions. Loew Dr. H. Monographs of the Diptera of North America. Part 1. With additions by R. Osten-Sacken. Washington 1862. Leconte John L. List of the Coleoptera of North America. Part 1. (Ein systematisches Verzeichniss, die Cieindeliden — Elateriden enthaltend.) Derselbe. New species of North American Coleoptera. Part. 4. Enthält die Diagnosen und Beschreibungen aller im vorigen Werke aufgeführten neuen Arten. Packard A. S. Notes of the family of the Zygaenidae. (Separat- abdruck aus den Proceedings of the Essex Institute.) Salem 1864. Mit 2 Taf. Annales de la Societe entomelogique de France. 1864. 2. Trimestre. Paris 1864. Baehr @G. A. (p. 165). Otiorhynchus d’Europe. (Schluss.) Oberthur Charles (p. 181). Rapport sur l’excursion dans les montagnes de la Lozere en Juillet 1863. Milliere M. P. (p. 195). Note sur l’Haemerosia renalis. Die Raupe auf verschiedene Arten von Lactuca auf Tafel 5 abgebildet. Guenee A. (p. 191). Sur quelques especes du genre Colias. (Besonders Col. Bothii und die bisher mit ihr verwechselte Col. Hecla Lef. betreffend.) WestwoodJ.O. (p. 200). Rectification sur les Phasmides recemment deerites. Lucas H. (p. 205). Sur une Arachnide de Boghar (Algerie). Zdhyncho- lopus? plumipes. Dufour L£on (p. 206). Aspidotus ? luzulae n. sp. aus Südfrankreich. — Formica Vinsonella n. sp. von der Insel Reunion. — Oryptostemma alienum. — Siphonura gallae quercus n. Sp. LucasH. (p. 214). Note sur le Lophyrus pini et son parasite, le Tory- mus obsoletus Fab. — Quelques remarques sur les Araneides orbiteles de la Nourvelle-Grenade ete. de M. E. Keyserling. Lucas, Dufour et Signoret (p. 219). Remarques & l’occasion de plusieurs Belostomides. Doumerc Dr. (p. 229). Thomise yolophus und Epyeira armillipes, zwei neue Arten von Senegal, auf Tafel 5 abgebildet. Reiche L. (p. 233). Especes nouvelles de Col&opteres d’Algerie. (21 Arten.) Derselbe (p. 247). Athous Peragalloi, Polydrosus niveipietus, Orchestes albopilosus, drei neue französische Arten. 371 Linder Jules (p. 250). Harpalus Rayei n. sp. (Ofen), Anthocomus fenestratus (Pyrer), Cistela amplicollis (Ofen). Saulcy F. de (p. 253). Descriptions et remarques sur divers Coleo- pteres. (Anophthalmus Aeacus Pyrenäen; Anillus convexus Südfrankreich; Geodytes caecus; Scydmaenus chrysocomus, Leptomastaw Raymondi, Centro- toma rubra eben daher; Ctenöstes Godarti aus Portugal; T’ychus Fournieri und Dythinus Massanae aus Südfrankreich. Fairmaire Leon (p. 260). Note sur quelques Coleopteres recueillis par Mr. Ph. Germain a Mendoza, dans les Cordilleres. (15 neue Arten.) Perris Ed. (p. 275). Description de quelques especes nouvelles de Co- leopteres (36 Arten) et notes diverses. Deyrolle Henry (p. 314). Nouvelles especes de la famille des Luca- nides (141 exot. Arten). — Problerhinus Moujfleti, neue Cetonide von Fer- nando-Po. Aube Dr. Ch. (p. 323). Note sur la synonymie de l’Apristus subaeneus et de ’Omias coneinnus. — Trois nouvelles especes de Nanophyes: N. eircum- scriptus, geniculatus und rubens aus Frankreich. AllardE. (p. 329). Notes pour servir a la classification des Sitones. (Fortsetzung folgt.) b) Von A. Senoner. Archiv des Vereines für siebenbürgische Naturkunde. Neue Folge. VI. Ba. 1. Heft 1863. Fuss Carl (p. 28). Die Knopfkäfer (Silphales) Siebenbürgens. (Eine descriptive Aufzählung von 49 Arten, kritische Erläuterungen, Angaben über Vorkommen etc.) Jahrbuch des naturhistorischen Landesmuseums von Kärnthen. VI. Heft. 1863. Klagenfurt 1864. Kaiser, Pfarrer (p. 99). Notiz über Grapholita comitana Tr. (Ver- fasser bespricht die Verheerungen, welche im Jahre 1862 und 1863 in den Fichtenbeständen Kärnthens durch die Raupe dieses Wicklers stattgefunden haben, berichtet über die Lebensweise derselben, so wie auch über den Thermes coccineus, dessen Larve Herr K. sehr oft gemeinschaftlich mit jenen des Wicklers in ihrem engen Häuschen leben sah. Herr K. gibt dann auch ein Beispiel im Vorgehen behufs körperlicher Sicherheit einer von ihm bloss gestellten Graph. comitana-Larve, in welchem er wohl mehr als Instinkt zu erkennen glaubt.) Abhandlungen der naturhistorischen Gesellschaft zu Nürnberg. II. 1. Nürnberg 1864. Koch Dr.L. (p. 137). Die europäischen Arten der Arachniden-Gat- tung Cheiracanthium. (Aus einer Monographie der Drassiden vorläufig mit- getheilt. Beschreibung des Gattungscharakters und der Arten: Ch. nutrix 372 Walk.; Mildei n. sp. aus Tirol und Dalmatien; earnifex F.; Seidlitzii n. sp. aus Rom; pelargicum Koch aus Griechenland.) Heidelberger Jahrbücher der Literatur. Mai 1864. Pagenstecher Prof. H. A. Vortrag über die Entwicklungsgeschichte von Mantis religiosa. (Ein genauerer Bericht ist im Archiv für Naturgeschichte, Nr. XXX abgedruckt und mit Abbildungen begleitet.) Anzeigen. So eben istin der k. k. Staatsdruckerei erschienen und durch Carl Gerold’s Sohn hier zu beziehen: Reise der österreichischen Fregatte Novara um die Erde. Zoolo- gischer Theil. 2. Band. 2%. Abtheilung. Lepidoptera. Bearbeitet von Dr. C. Felder und R. Felder. 1. Heft. Rhopalocera. Papilionidae. Gross Quart. 17 Bogen Text mit 21 colorirten, von Carl Geyer in / Augsburg prachtvoll ausgeführten Tafeln. nn Weiters liegt uns von demselben Verfasser als Separatabdruck aus den Verhandlungen der Wiener zoologisch-botanischen Gesellschaft vor: Species Lepidopterorum hucusque descriptae vel iconibus expressae in seriem systematicam digestae. Pars I. Papilionidae. 8. 90 Seiten. Wir erlauben uns vorläufig unsere Leser auf diese beiden lepidoptero- logischen Arbeiten aufmerksam zu machen und behalten uns eine eingehende Besprechung vor. Die Redaction. Eine für nächstes Jahr in Aussicht stehende mehrmonatliche Abwesen- heit unseres Herrn Lederer in Berufsgeschäften, so wie allzubeschränkte Zeit unseres Herrn Miller nöthigen uns, ein Unternehmen zu schliessen, dem wir bisher unsere besten Kräfte zuwandten und das, Dank der freundlichen Unterstützung unserer Mitarbeiter und Leser einen solchen Aufschwung genommen, dass die angestrengteste Thätigkeit beider Redacteure kaum mehr zu dessen Leitung ausreichte, ein Einzelner es aber völlig nicht bewäl- tigen kann. Für die vielen Beweise freundlicher Theilnahme sagen wir dem ento- mologischen Publikum unseren besten Dank; eben so unseren Mitarbeitern, denn nur ihnen hatten wir die Hebung unseres Organes zu danken. Die nächste Nummer wird voraussichtlich eine bedeutende Verspätung erfahren, aber auch viel stärker werden; wir wollen und müssen nämlich den Schluss der von Herrn Kutschera schon vor fünf Jahren in Angriff ge- nommenen Halticinen liefern, deren Beendigung sich bisher mehr als uns lieb ist und ohne unser Verschulden verzögerte. Die Redaction. Verantwortl. Redacteure u. Herausgeber : Julius Lederer und Ludwig Miller- Gedruckt bei Carl Veberreuter, Alserstrasse Nr. 24. WIENER Entomoloeische Monatschrift, Redaction und Expedition: In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 20. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 12. VIII. Band. December 1864. Beiträge zur Kenntniss der europäischen Halticinen. Von F. Kutschera. (Fortsetzung u. Schluss.) Gen. Psylliodes. Latreille: Fam. nat. des Ins. 1825. — Redtenbacher: Fh. Aust. ed. I. p.536 ed. II. p. 943. — Foudras: Ann. d.|. Soc. Linn.,1859.. p-,118:;—= Al:lard., Ann..d.:]1..'Soe., ent. .d. Er; 1860. p. 796. Macrocnema Stephens. Ilustr. of Brit. Ent. Mand. IV. 317. — id. Man. of br. Col. p. 299. Halticae altitarses. llliger. Mag. VI. p. 172. Corpus ovatum aut oblongo-ovatum, plus minusve convexum, rarius subeylindricum. Antennae 10-articulatae, filiformes, extrorsum sensim in- erassatae. Caput subinsertum, inclinatum, rarius verticale; oculis sub- globosis; carina frontali plus minusve depressa et dilatata; encarpis aut distinetis aut obsoletis. Prosternum antice emarginatum, punctatum, processu postico ancoriformi. Abdomen valde convexum, basin versus subcarinatun ; seg- mentis liberis, primo abdominis dimidium occupante. Tibiae posticae dorso canaliculatae, apice recurvatae et oblique truncatae; truncatura profunde excavata; spinula apicali simplici. Wiener entomol. Monatschr. VIII. Bd. 28 374 Tarsi postiei ab apice tibiae remote truncaturae superius inserti, articulo primo elongato, dimidiam tibiam aequante aut su- perante; articulo ultimo tenui. Unguiculi parvi et tenues, basi plus minusve appendieulati. Die Hauptmerkmale dieser Gattung beruhen auf dem Bau der Fühler, welche bloss zehn Glieder zählen; der Hinterschienen, deren nach rückwärts gebogene Spitze schief abgeschnitten ist und eine tiefe Rinne bildet, an deren oberem Ende entfernt von der Spitze die Tarsen eingelenkt sind; auf dem Längenverhältnisse des 1. Hintertarsengliedes, welches mindestens die halbe Schienenlänge misst, und auf der Ausdehnung des 4. Bauchseementes, weiches so lang als die vier übrigen Segmente zusammen ist. Zugleich gibt die nach rückwärts deutlich verschmälerte Eiform des Umrisses, das stets nach vorne verschmälerte Halsschild, der verhältnissmässig kleine Kopf, dessen stumpfe, kurze Kielung und wenn auch veränderliche, doch auf gleichartiger Grundanlage beruhende Stirnbildung, die Ent- fernung der Fühlerbasen von einauder, die breiten, stark angeschwol- lenen Hinterschenkel u. s. w. dieser Gattung ihr besonderes Gepräge. Körper mehr oder weniger langeiförmig oder eliptisch, nach hinten mehr verschmälert, von mässiger Wölbung; seltener ei- oder kurzeiförmig und dann stärker gewölbt; bei einer Gruppe von vier Arten fast walzenförmig. Kopf verhältnissmässig klein und schmal, vorspiingend und mehr oder weniger geneigt; bei den vier walzenförmigen Arten vertikal nach abwärts gerichtet und von oben durch das Halsschild gedeckt. Augen gross und vorspringend, fast kreisrund und stark gewölbt. Scheitel am obersten Theile meist glatt oder nur einzeln punktirt, nach vorne zu, sowie der obere zwischen den Augen gele- sene Theil der Stirne bald feiner, bald stärker, zerstreut oder dicht punktirt, und in den Zwischenräumen fast immer äusserst fein granulirt, sehr selten ohne Punktirung. Daran schliessen sich die Stirnhöcker- chen, welche, obschon eine gleichartige Grundanlage nicht zu ver- kennen ist, je nach ihrer Entfaltung, dieser Partie der Stirne ein verschiedenartiges Ansehen verleihen. Sie stellen sich bei stärkerer Entwicklung als zwei horizontale oder sehr stumpfwinkelig zu einander gestellte, schmal dreieckige oder linienförmige, glänzende, flache Er- habenheiten dar, welche von zwei am oberen Augenrande entsprin- 375 senden, schräg oder bogenförmig nach vorne und einwärts laufenden, in der Mitte sich durchkreuzenden und nach der entgegengesetzten Richtung verlängerten Linien nach oben und unten abgegrenzt wer- den; die Durchkreuzungsstelle wird meist durch einen tieferen Ein- druck oder ein Grübchen bezeichnet; bei vielen Arten werden diese Erhabenheiten ganz unscheinbar, und bleiben nur die mehr oder we- niger deutlichen Spuren der Schräglinien sichtbar; bei einigen ist nur die obere Hälfte der Linien schärfer ausgeprägt, bei anderen verschwinden Linien und Erhabenheiten und verschmelzen mit den angrenzenden Stirntheilen, oder es bleibt nur ein Eindruck in der Mitte zurück. Neben der verschiedenartigen Gestaltung dieses Stirn- theiles nach den einzelnen Arten wird auch die Ausbildung nach Indi- viduen einer und derselben Art eine mehr oder minder deutliche, daher sich dieses Merkmal bei der Gruppirung der Arten mit wenig Sicherheit verwerthen lässt. Zwischen den Fühlern zeigt die Stirne eine breite, stumpfe Kielung, welche auf ihrem Obertheil abgeplattet nach unten sich mehr oder weniger verschmälert und unmittelbar in das Kopfschild übergeht, mit ihm als stumpfe Erhöhung quer über dem Munde sich ausladend. Oberlippe gewölbt, an den Ecken abgerundet und am Vorder- rande mehr oder minder deutlich ausgerandet; auf dem Vordertheile ist eine Querreihe von Punkten sichtbar. Bei einigen Arten ist der Vorderrand flacher ausgebreitet und fast halbkreisförmig gerundet. Kinnbacken innen ausgehöhlt, mit fünfzähnig getheilter Spitze, deren vorderster (mittlerer) Zahn der stärkste ist. Kinnladentaster ziemlich schlank, das 3. Glied verkehrt kurzkegelförmig, an der schief abgestutzten Spitze etwas breiter als lang, das 4. kegelförmig zugespitzt, an der Basis etwas schmäler als das vorhergehende und zweimal so lang. Fühler zehngliederig, von halber Körperlänge, beim dJ bis- weilen etwas kürzer; ihre Basen von einander abstehend, und harv am inneren Augenrande eingefügt. Das Wuırzelglied ist schlank, nach der Spitze hin allmälig verdiekt und wenigstens dreimal so lang als breit; das 2. nicht wie sonst walzenförmig, sondern schlank, verkehrt kegelförmig, oft nur wenig, seltener deutlich kürzer als das Wurzelglied; vom dritten aufwärts sind die ebenfalls ver- kehrt kegelförmigen Glieder seitlich etwas zusammengedrückt und gegen die Spitze stufenweise breiter und dicker, die einzelnen Glieder an der Spitze etwas schräg abgeschnitten, nach unten eine stumpfe 28* 376 Ecke bildend; das 3. Glied ist so lang oder kürzer als das zweite, das 4. länger und überhaupt be; den meisten Arten das längste, die folgenden wieder kürzer und an Länge kaum verschieden, das zugespitzte Endglied etwas verlängert und an der Spitze schief ausgerandet. Halsschild mehr oder weniger gewölbt, mit nach vorne stärker herabgezogenen und an der Spitze etwas zusammengedrückten Seiten; es findet seine grösste Breite am Hinterrande, welcher ge- rundet und innerhalb der stumpfen Hinterecken, beiderseits über den Schultern leicht ausgebuchtet ist; die Seiten convergiren stark nach vorne im leichten Bogen, manchmal fast geradlinig; der Vorderrand ist gerade abgeschnitten, bei den Arten mit verticalem Kopfe etwas gerundet; die Vorderecken treten nur bei einigen Arten etwas spitz vor; die Seitenränder sind deutlich abgesetzt und fein aufgebogen und enden vorne mit einer kurzen Anschwellung, welche nach rückwärts ein schärferes oder stumpferes Eckchen bildet. Der Hinterrand ist fein abgesetzt, beiderseits des Schildehens erscheint er häufig noch durch einen tieferen Eindruck stärker abgesetzt und bei vielen Aıten auch durch ein kleines Längsgrübchen nach aussen bezeichnet. Die Oberfläche ist im Allgemeinen fein granulirt, seltener glatt, und mehr oder weniger stark zerstreut oder dicht punktirt; bei einigen Arten ist die feine Punktirung mit grösseren Hohlpunkten vermengt. Schildchen klein, gerundet-dreieckig und glatt. Flügeldecken an der Wurzel etwas breiter als das Hals- schild, bilden mit ihm ein mehr oder weniger regelmässiges, längeres oder kürzeres Oval, welches seine grösste Breite hinter den Schul- tern findet und von da ab zur Spitze hin sich allmälig verschmä- lert; die Wölbung ist bei den langeiförmigen Arten nur eine mässige und flacht sich bis zur Spitze allmälig ab; bei den ei- und kurzei- oder walzenförmigen Arten ist sie nach Verhältniss stärker, manchmal ziemlich hoch; die Spitze selbst ist sehr schmal und schwach einzeln abgerundet, mit etwas stumpfen Nahtwinkeln, Im Bereiche der Hin- terschenkel sind die Seiten ziemlich stark und weit ausgebuchtet; der Unterrand verjüngt sich von den Schultern allmälig bis zur Spitze hin. Der Aussenrand ist nach der Spitze hin mit greisen Wimperhärchen besetzt. Die Flügeldecken haben neun regelmässige Punktstreifen von verschiedener Stärke und den Anfang eines zehnten neben dem Schildchen; der 4. und 5. vereinigen sich an der Spitze, während die übrigen sich mehr oder weniger verwirren; im 377 Allgemeinen werden die Punkte gegen die Spitze hin feiner und schwächer, die äusseren Punktstreifen nach aussen stärker und tiefer. Die Zwischenräume sind glatt oder fein granulirt, bisweilen gerunzelt, und bei der weit grösseren Anzahl mehr oder weniger deutlich fein punktirt; im Ganzen ist die Seulptur der Zwischenräume je nach den einzelnen Individuen derselben Art ziemlich verändeilich und mehr oder weniger entwickelt; am Seitenrande findet sich der ge- wöhnliche Kerbstreifen. Die Schulterbeule ist mehr oder weniger aus- gebildet, selten ganz flach. Die Flügel sind, einige wenige Arten ausgenommen, vollständig entwickelt, Vorderbrust vorne unter der Kehle ausgerundet, der vor den Hüften liegende Theil ziemlich kurz, der Fortsatz zwischen den Hüften schmal, convex oder leicht gekielt, hinter denselben kurz ankerförmig erweitert und mit den Seitenstücken des Halsschildes die Hüftpfannen schliessend; die Oberfläche ist mehr oder weniger grob und runzlig punktirt. Die Hinterbrust ist glänzend und mehr oder weniger deut- lich, ihre Seitenstücke stark und runzlig punktirt. Die Abstände der Hinterhüften sind etwas weiter als jene der vorderen. Bauch sehr stark gewölbt und glänzend, im Bereiche der Hinterschenkel beiderseits stark ausgetieft und längs der Mitte fast kielförmig erhaben, das 1. Segment ragt mit der Basis spitzig zwischen die Hinterhüften hinein und ist so lang oder nur wenig kürzer als die vier übrigen Segmente zusammen, von denen die drei folgenden unter sich gleich lang, das 5. etwas länger ist; die einzelnen Segmente sind mit Ausnahme der Basis und des Vorder- randes ziemlich grob und dicht punktirt. Das Pygidium zeigt eine tiefe Längsfurche, in deren Grunde eine mehr oder weniger deutlich erhabene, gekerbte Linie sich befindet. Der Bau der Vorderbeine zeigt keine Besonderheit; sie sind kurz, ihre Schenkel ziemlich dünn. Die Hinterschenkel sind sehr stark verdickt und kurz keulen- förmig; ihr Querdurchmesser übertrifft oft die Hälfte ihrer Länge; ihre grösste Breite liegt nahe an der Wurzel, wo sie sich mit stark geschwungenem Oberrande breit abıunden und mit dem lanzettför- migen Schenkelanhange in der Linie des Unterrandes artikuliren; N dieser ist fast gerade und zur Aufnahme der Schienen. stark aus- 378 gehöhlt ; die Oberfläche ist glatt und glänzend, nach der Spitze hin fein und zerstreut punktirt und dünn niederliegend behaart. Die Hinterschienen sind mehr oder weniger kurz und seit- lich zusammengedrückt, mit von der Basis gegen die Spitze hin all- mälig aber deutlich verbreiterten Seitenflächen; sie sind mehr oder weniger mit dem Bogen nach vorwärts und der Spitze nach rück- wärts gekrümmt; der Rücken ist der Länge nach seicht ausgehöhlt und die Spitze mehr oder weniger schräg abgeschnitten, eine tiefe Rinne bildend, an deren Obertheil, mithin entfernt von der Spitze die Tarsen eingefügt sind, an deren unterem Ende ein nach aus- wärts gerichteter, kurzer Dorn steht. Die Kanten des Rückens bis zur Abschrägung sind scharf, die äussere ist entweder ganzrandig oder nach abwärts, selten der ganzen Länge nach gezähnelt, die innere zeigt ‚gewöhnlich vor der Abschrägung eine kurze Ausran- dung mit davor liegenden scharfen Zähnchen. Die Ränder der rinnenförmigen Abschrägung sind zu beiden Seiten der Einlenkungs- stelle der Tarsen stumpfeckig oder rundlich erweitert und gekerbt, hinter derselben mehr oder weniger ausgerundet, und so wie die fast löffelförmig gerundete ausgehöhlte Spitze dicht mit kleinen Dörnchen kammartig besetzt. Je nach der längeren oder kürzeren Abschrägung der Schienenspitze, welche von einem Fünftel bis fast zur Hälfte der Schienenlänge wechselt, ändert sich auch die relative Entfernung der Tarseneinlenkung von der Spitze gegen die Mitte hin. Das 1. Tarsenglied, sehr dünn, erreicht wenigstens die Hälfte der Schienenlänge, das 2. ist etwa halb so lang als das 1. und wenig breiter, das 3. sehr kurz, breit und deutlich zweilap- pig, das Klauenglied schlank, die Klauen klein und zart und am Grunde mehr oder weniger deutlich eckig erweitert. Die Tarsen schlagen sich gänzlich auf den Rücken der Schienen zurück, aber nicht in gerader Richtung, sondern schräg nach einwärts, indem sie nur mit dem Basaltheile auf der Schiene, und zwar auf der oben erwähnten, von einem scharfen Zähnchen begrenzten Ausrandung derselben aufliegen; ein anderes Beweglichkeitsvermögen sehen wir am zweiten Tarsengliede, welches sich bis zu einem rechten Winkel gegen das erste Glied umzulegen vermag. Die äusseren Geschlechtsmerkmale bieten nichts Bemerkens- werthes, in beiden Geschlechtern ist das letzte Bauchsegment von einfacher Bildung, nur beim @ etwas stumpfer, mit beiderseitiger seichter Ausrandung, selten findet sich eine leichte Vertiefung oder 379 ein seichter Ausschnitt an der Spitze über dem Hemicyelus; sonst kündigt sich das & noch durch das erweiterte erste Vordertarsen- glied und die etwas stärkeren und kürzeren Fühler an. Die Psyllioden leben an feuchten, schattigen Orten, auf ver- schiedenen Pflanzen, besonders Cruciferen, Solaneen, Distelarten und anderen, welche, so weit sie bekannt sind, bei den bezüglichen Arten angeführt werden. Sie besitzen zwar nicht die Sprungfertigkeit der Longitarsen, dafür aber vermögen sie sehr weite Sprünge auszuführen. Die Gattung ist über ganz Europa verbreitet und in den süd- lichen Gebieten durch zahlreiche Arten vertreten; einige Arten, wie Ps. marcida, nigricollis scheinen auf die west- oder nordwestlichen Küstengebiete beschränkt zu sein; den Alpen sind nur wenige Arten eigenthümlich, wie Ps. glabra, pelasata. Aeusserst schwierig ist die systematische Reihung und Glie- derung der, Arten bei den vielseitigen Beziehungen der einzelnen Arten zu und unter einander und der ziemlich gleichartigen, durch allmä- lige Uebergänge ihren taxonomischen Werth einbüssenden Beschaffenheit der sonst dazu geeigneten Merkmale. Die im Nachfolgenden ver- suchte Gruppirung der Arten möge in Ermanglung einer besseren systematischen Anordnung die Uebersicht der Arten erleichtern. I. Kopf mehr oder weniger geneigt, und vom Vorderrande des Hals- schildes nicht verdeckt. A. Hinterschienen wenig gekrümmt, mit etwa 3 der Schienen- länge begreifender Abschrägung der Spitze; zweites und drittes Fühlerglied fast gleich lang und nur wenig kürzer als das Wurzelslied. i Körper lang oder länglich-eiförmig, mässig gewölbt. Scheitel und Halsschild oben dunkelerzfärbig, Flügeldecken selbbraun nentansusdere N nolsndnksae -... 1. nigricollis. Kopf grösstentheils roth, Halsschild und Flügeldecken grün- lichblau oder ersteres roth. Scheitel, Halsschild und Zwi- schenräume der Punktstreifen sehr fein punktirt. 2. chrysocephala. Kopf und Halsschild roth oder letzteres schwarz, Flügel- decken dunkelblau, Scheitel und Halsschild dicht und stark, Zwischenräume der Punktstreifen sehr deutlich Bunkburb, 0.12 u 2 2 ee 1 BSCyanoptera. 380 Käfer einfärbig blau oder grünlichblau. Zwischenräume der Punktstreifen schwach oder undentlich punktirt. Vorderbeine röthlichgelb; Körper länglicheiförmig. Halsschild gerundet, mehr als zweimal so breit als lang, flach, sehr deutlich und mässig dicht punktirt; Punktstreifen stark mit glatten kaum punktirten Zwischenräumen. Weniggewölbt . .4. Zaticollis. Halsschild schwach gerundet; wenig mehr als um die Hälfte breiter als lang, dicht fein punktirt; Punktstreifen stark mit etwas gerunzelten, sparsam punktirten Zwischenräumen. Gewölbter. 5. Napi. Vorderschenkel schwärzlich; Körper langgestreckt, spin- delförmig. Halsschild und Zwischenräume der feineren Punktstreifen glänzend und fein punktirt. Gewölbter. 7. Milleri. Zwischenräume der starken Punktstreifen dicht und deutlich punktirt. Beine grösstentheils pechbraun; Käfer länglicheiförmig, blau mit grünlichen Schimmer . . . .6. Thlaspis. Beine gelbroth, bis auf die Spitze der Hinterschenkel; Käfer langgestreckt, spindelförmig, dunkelblau oder dunkelorün,. you fereschlalen ee 08. fusiformas. Käfer erz- oder kupferfärbig, oder erzgrün, Stirne mehr oder weniger punktirt. Vorderbeine ganz gelbbraun oder die Schenkel nur etwas gebräunt. Kopf und Halsschild erzgrün, dicht und stark punktirt, Flügeldecken kastanienbraun, mit grü- nem Erzglanz, Punktstreifen stark, mit deutlich punktirten Zwischenräumen . . . 9. Zuridipennis. Käfer erz- oder kupferfärbig, blau- oder erzgrün, matt, schwach gewölbt, Halsschild und Zwischenräume der feinen Punktstreifen fein granulirt und äus- serst fein punktirt . .. . .. . . 10. cuprea. — erz- oder kupferfärbig, glänzend, gewölbter, Hals- schild und Zwischenräume der zwar seichten, aber stärkeren Punktstreifen sehr dicht und deutlich punktirbt 2.2 2.2 20202,.2032820411. pyrilosa. 381 Vorderbeine mehr oder weniger bräunlich, mit schwärz- lichen Schenkeln. Käfer dunkelkupferfärbig; Stirne und Halschschi stark punktirt, Punktstreifen stark, mit deutlich punk- tirten Zwischenräumen. Aussenrand der Hinter- schienen sehr deutlich gezähnelt .12. cupreata. — dunkelgrün oder schwärzlich-erzfärbig. Stirne ein- zeln, Halsschild stärker punktirt. Punktstreifen fein, mit unmerklich punktirten, fein gerunzelten Zwischenräumen. Aussenrand der Hinterschienen schwach gezähnelt . .... .....13. instabilis. Stirne nicht punktirt, nur fein granulirt. Käfer hell erzgrün, mit mehr oder weniger röthlicher Spitze der Flügeldecken. Punktstreifen stark, mit deutlich punktirten Zwischenräumen. 14. atltenuata. Käfer röthlichgelb. Mittel- und Hinterbrust, Bauch und Hinterschenkel schwärzlich. Stine kaum punktirt. Halsschild und Zwischenräume der Punktstreifen fein punktirt. 15. nucea. Nur die Seiten der Hinterbrust und die Hinterschenkel- spitze schwarz. Stirne äusserst fein punktirt, Hals- schild sehr ‘kurz und wie die Zwischenräume der Punktstreifen fein punktirtt . . . .16. Kunzei. Ganz röthlichgelb, Kopf und Halsschild mit Erzschim- mer. Stirne dicht und stark punktirt. Halsschild und Zwischenräume der Punktstreifen dicht punk- IE ee EN N O . EZETMARCEAA: Kopf, Naht, Unterseite und Hinterschenkel schwarz, Stirn nicht punktirt, nur fein granulirt. Hals- schild stark punktirt, Punktstreifen stark. 18. affinis. Kopf, Halsschild, Unterseite und Hinterschenkel, die Naht, der Aussenrand und die Spitze der Flügel- decken pechbraun, mit Eızschimmer. Halsschild fein punktirt, Punktstreifen ziemlich fein. 19. eircumdala. 382 Körper ei- oder kurzeiförmig, stark gewölbt. Blauschwarz, eiförmig, Vorderbeine pechbraun, Hals- schild fein, Zwischenräume der Punktstreifen sehr = deutlich punktirt . ..2 220°... ..20. picipes. Dunkelerzfärbig, eiförmig,. Vorderschenkel pechbraun. Halsschild äusserst schwach und fein, Zwischen- räume der Punktstreifen kaum punktirt. 21. subaenea. Erz- oder kupferfärbig, kurz eiförmig. Halsschild dicht fein, Zwischenräume kaum punktirt .22. aerea. Blass röthlichgelb, kurz eiförmig. Kopf und Hals- schild röthlichpechbraun, mit Erzschimmer. Brust und Bauchwurzel schwarz . . 23. pallidipennis. B. a) Hinterschienen stark gekrümmt, schlank, mit kurzer (etwa 1/, der Schienenlänge) Abschrägung der Spitze, 2. Fühler- glied deutlich kürzer als das erste, das dritte noch kür- zer. Stirnlinien und Höckerchen sehr deutlich. Halsschild fein punktirt, mit eingemischten grossen Hohlpunkten. Schwarzblau, alle Schienen pechschwarz, Halsschild wenig mehr als um die Hälfte breiter als lang und mässig nach vorne verengt. Punktstreifen mässig,stark rel eelası klin - 24. Dulcamarae. Dunkelblau. Unterrand der Flügeldecken, Unterseite und Hinterschenkel erzfärbig. Schienen gelbbraun. Halsschild sehr kurz, mehr als zweimal so breit als lang, stark nach vorne verengt. Punktstreifen tief und stark. ... ... 2....25. chalcomera. Eızgrün, Beine mit Ausnahme der Hinterschenkel röthlichgelb. Halsschild allmälig nach vorne ver- schmälert und weniger kurz. Punktstreifen tief undystankewair.. Euch... 26... Hyoseyamı. b) Hinterschienen stark gekrümmt, sehr kurz und ziemlich breit, mit längerer (!/, bis %, der Schienenlänge) Ab- schrägung der Spitze. 2. Fühlerglied deutlich kürzer als das 1., das 3. und 2. fast gleich lang, Punktirung des Halsschildes gleichartig. 383 Körper länglich-eiförmig, mässig oder flach gewölbt. Schwarz-erzfärbig. Stirnliöckerchen und Grübchen deutlich, Halsschild und Zwischenräume der Punktstreifen stark punkunpee. eu : EERR 27 Vaevifrons: Pechschwarz, mit De due be röthlichpechbraun, mit und ohne Erzschimmer, oder rothbraun. Vorderkopf röthlich. Stirnhöckerchen und Grübchen deutlich. Hals- schild und Zwischenräume der Punktstreifen äusserst feit punktäntie® oh anenäaılef Babnausilanni 28. pieina. Röthlichgelb, Brust und Bauch schwarz. Stirne mit Grüb- chen, ohne deutliche Höckerchen. Halsschild ziemlich dicht fein, Zwischenräume der Punktstreifen sparsam punktirte 2 29.2: 3 Meer I luteola- Ganz blass röthlichgelb, ine. mit Göbel; ohne deut- liche Höckerchen. Halsschild äusserst fein, Zwischen- räume der Punktstreifen kaum punktirt . 30. alyirica. Körper kurz eiförmig, stark gewölbt. Gelbroth. Stirnlinien und Höckerchen sehr deutlich. Stirn stark punktirt. Hinterschienen an der Einlenkung der Tarsen stark eckig erweitert . . . „31. erassicollis. S:hwarz mit röthlichen Fühlern und Beinen, Hinterschenkel schwarz. Stirnhöckerchen deutlich, Stirne grob punk- tirt. Oberlippe vorne platt gedrückt. . . . 32. glabra. II. Kopf vertical nach abwärts gerichtet und oben vom Halsschilde gedeckt. Körper gewölbt, walzenförmig. Halsschild stark und tief punktirt. Hinterschienen stark bis gegen die Mitte abgeschrägt. Ober- lippe vorne platt gedrückt. Hinterschienen wenig gekrümmt. Lang eiförmig, erzgrün. Stirne undeutlich punktirt, Höcker- chen said ae lee. e ..,93.1cucullata. Länglich eiförmig, pechbraun mit ei hainen, Stirne mit starken grösseren Punkten und deutlichen Höckerchen. 34. petasata. Hinterschienen stärker gekrümmt , breiter. Eiförmig, bläulich-erzfärbig, Mund und Beine mit Ausnalıme des Oberrandes der Hinterschenkel röthlich. 35. gö6sbosa. 384 Breiter eiförmig, grün-erzfärbig. Mund pechbraun, Beine mit Ausnahme der Hinterschenkel gelbbraun. 36. @ougeleti. I. Kopf mehr oder weniger geneigt und vom Vorderrande des Hals- schildes nicht gedeckt. * Hinterschienen wenig gekrümmt, mit etwa 3 der Schienenlänge einnehmender Schrägung der Spitze; das 2. und 3. Fühlerglied fast gleich lang und nur wenig kürzer als das Wurzelglied. + Körper lang- oder länglicheiförmig, mässig gewölbt. 1. Ps. nigricollii Marsham. Oblongo-ovata, modice convexa, nitida; pallide testacea, vertice, thorace superne femoribusque posticis apicem versus aeneis aut cupreis, pectore abdomineque brunneis aut fuseis: encarpis indistinctis, fronte thoraceque granulatis evidenter punctulatis, elytris profunde striato-punctatis, inter- stitiis rugulosis dense punctulatis. Alata. Long. 1%—2"'. — Lat. az". JS. Aedeagus rufus, modice arcuatus, late canaliculatus, apice deflexus lanceolatus; marginibus angustis. Foud. Foudras. Ann. d. Il. Soc. Linn. 1859. VI. 185. 23. — All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. 1860. VIII. 817. 216. Chrysomela nigricollis. Marsh. Ent. Br. I. 205. 91. Maerocnema nigricollis. Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV. 320. 9. — id. Man. of br. Col. 300. 2363. Lang eiförmig, von mässiger Wölbung; der vordere Theil des Kopfes, die Flügeldecken, die Unterseite des Halsschildes, die Fühler- wurzeln und Beine blass röthlichgelb; die Oberseite des Halsschildes, und mehr oder weniger der Scheitel und die Hinterschenkel dunkel- erzgrün oder kupferfärbig, die äusseren Fühler bräunlich. Bıust und Bauch schwärzlich. Scheitel und Stirne fein und dicht punktirt, Stirn- linien und Höckerchen kaum angedeutet. Halsschild am Hinterrande um mehr als die Hälfte breiter als lang, vor den Hinterecken deutlich etwas gerundet, und nach vorne verschmälert, die Anschwellung des Seiten- vandes hinter den Vorderecken scharf vorspringend; die Oberfläche ziemlich fein und dicht, aber deutlich punktirt, mit äusserst fein 385 granulirten Zwischenräumen, der Eindruck am Hinterrande mässig stark. Flügeldecken an der Basis etwas breiter als das Halsschild, mit erhabener, glänzender Schulterbeule, gleich hinter den Schultern etwas gerundet erweitert und von da zu der Spitze allmälig ver- schmälert, die Streifen bestehen auf der Vorderhälfte aus starken, von einander etwas entfernten Punkten, diese werden nach der Spitze hin feiner und gedrängter. Die leicht gewölbten Zwischenräume etwas runzlich und sehr fein, aber deutlich gepünktelt. Geflügelt. 1. Vorder- tarsenglied des J' deutlich erweitert. In England nicht selten, auch an der französischen Nordwest- küste (bei Dünkirchen, Dieppe). Lebt auf Uruciferen. 2. Ps. chrysocephala Linne. Oblongo-ovata, modice convexa; obscure viridi-coerulea, capite ferrugineo, vertice et fronte plus minusve infuscato, anteınarum basi, pedibus 4 anterioribus et tibiis tarsisque posticis ferrugineis: encarpis indistinctis, fronte tho= raceque tenuissime granulatis et subtiliter punctulatis; elytris striatopunctatis, interstitiis subtilissime punctulatis. Alata. Long. 13, —2"'. — Lat. 23 3". JS. Aedeagus angustus, arcuatus, laevis, rufus; canali- culatus, marginibus parallelis. Apex lanceolatus, cum exten- sione brevi, obtusa. Foud. Var. 1. eadem, femoribus 4 anterioribus plus minusve infuscatis. Var. 2. eadem pedibus 4 anterioribus piceis, genubus tar- sisque ferrugineis. Var. 3. capite, thorace inferius prosternoque rufo-ferru- gineis. Var. 4. capite thoraceque concoloribus rufis. Var. 5. capite thoraceque rufo-brunneis, elytris aeneis. Var. 6. thorace elytrisque brunneis (immaturae). Redt. Fn. Aust. ed. 1. 538. ed. II. p. 945. — Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Dtschl. III. 157. 12. — Foudr. Ann,,.d+l. Soc.Linn. VI..1859- 199: ‚6. — EAN Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 810. 208. Chrysomela chrysocephala Linn. Fn. Su. 166. 535. — Syst. Nat. II. 594. 53. — Scop. Fn. carn. 69. 213. — Marsh. Ent. Br. I. 193. 54. 386 Haltica chrysocephala Oliv. Enc. IV. 111. 45. (Altica). — Latreille Hist. de crust. et Ins. XII. 9. 11. (Altica). — E. H. Il. 31. 13. tab. 2. f. 8 — Illig. Mag. VI. 174. 156. — Gyll. Ins. su. Il. 568. .,37./ IV. app. 661... —..Duftsch. Fn.: Aust. 279: 188: Macroenema chrysocephala Steph. ll. br. Ent. M. IV. 319. 6. — id. Man. of. br. Col. 300. 2360. Altica Napi Pz. Fn. germ. 21. 3. Ad Var. 2% Chrysomela erythrocephala Linn. Fn. Su. 538. — Syst. Nat. 2. 594. 56. — Fab. 8. E..l. 448. 157. ad Var. 4. Psylliodes cyanoplera Redt. Fn. Aust. ed. I. p. 538. ed. „IL ..p. 945. ,— Bach, Kf, En..t> N. us ,M. Dtschl. III. 156. 11. Genau von der Gestalt und Grösse der Vorigen. - Langeiförmig, mässig gewölbt; blau oder grünlichblau, seltener erzgrün; Halsschild und Hinterschenkeln etwas dunkler, Brust und Bauch ehern schwarz; der Kopf mit Ausnahme des erzglänzenden bräunlichen Scheitels, die Füh- lerwurzeln, Vorderbeine, Hinterschienen und Tarsen, alle Hüften und Trochanteren und nicht selten auch die Spitze des Hinterleibes röth- lich; sie variirt mit: mehr oder weniger bräunlichen Vorderschenkeln (Var. 1), sehr selten mit ganz dunklen Vorderbeinen, wobei nur die Gelenksansätze und Tarsen röthlich bleiben (Var. 2); bei anderen Varietäten erstreckt sich die rothe Färbung auf die Vorderbrust oder die ganze Unterseite des Halsschildes (Var. 3) und geht endlich auf das ganze Halsschild und den Scheitel über (Var. 4). Eine seltene - Varietät hat Kopf und Halsschild rothbraun, die Flügeldecken erz- grün (Var. 5); endlich findet man unreife Stücke von bräunlicher Oberseite mit Erzschimmer (Var. 6), Scheitel und Stirne fein und wenig dicht, nach vorne zu etwas stärker punktirt; Stirnlinien und Höckerchen sind kaum angedeutet. Die Form des Halsschildes und der Flügeldecken ist ganz dieselbe wie bei Ps. nigricollis Marsh., die Punktirung des Halsschildes und der Zwischenräume der Punkt- streifen ist jedoch feiner und verloschener, oft fast verschwindend; 387 jene der Punktstreifen selbst aber genau die gleiche. Geflügelt. 1. Vordertarsenglied stark herzförmig erweitert. Ziemlich häufig und überall verbreitet; sie findet sich auf jungen Kohl- und verwandten Pflanzen in Küchengärten oder in deren Nähe, auch auf Raphanus sativus, auf Chrysanthemen, nach Foudras auf Thalictrum majus L., vom Mai bis Ende Sommer. Die Varietät mit rothem Halsschilde ist vergleichsweise seltener und mehr im südlichen Gebiete anzutreffen. Foudras hat mit Unrecht die H. cyanoptera llliger mit der vorliegenden zusammengezogen; er scheint die echte Ps. eyanoptera nicht gekannt zu haben. 3. Ps. eyanoptera Ill. Oblongo-ovata, modice convexa; capite, tho- race, antennarum basi, pedibus 4 anterioribus et tibiis tarsisque postieis obscure rufo-ferrugmeis; elytris ceyaneis; ore, pectore, abdomine femoribusque postieis nigro-piceis: encarpis paullo distinetioribus; fronte thoraceque granulatis, evidentius dense punctatis ; elytris profunde striato-punctatis, interstitiis subti- liter punctulatis. Alata. Long. 113 —1?4'', — Lat. a —Yz'". Var. 1. eadem, femoribus tibiisque 4 anterioribus in medio infuscatis. Var. 2. thorace nigro-piceo, vertice, femoribus tibiisque anterioribus plus minusve infuscatis. A. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Kr. VII. 18602 8092 207. Haltica cyanoptera. lllig. Mag. VI. p. 77 et 175. 35 et 197. Haltica elongata. Gyll. Ins. Su. Ill. 570.38. IV. app. 661. Sehr ähnlich der Varietät der vorigen mit-rothem Halsschilde, aber stets etwas kleiner, mehr länglich, von anderer Gestalt und stärkerer und dichterer Punktirung des Halsschildes u. s. w. — Kopf, Halsschild, die Fühlerwurzeln, Vorderbeine, Hinterschienen und Tarsen dunkelroth, der Mund pechschwarz, die Flügeldecken schön dunkel- blau, die Brusttheile und der Bauch, sowie die Hinterschenkel schwarz, letztere mit schwachem Erzschimmer; gewöhnlich ist die Mitte der Vorderschenkel und mehr oder weniger auch der Schienen sowie die Rückenränder der Hinterschienen bräunlich; nicht selten finden sich Individuen mit schwarzem, schwach erzglänzenden Hals- schilde, seltener ist auch der Scheitel schwärzlich. Stirne und Scheitel stark und dicht punktirt. Die Stirnlinien und Höckerehen sind etwas 388 bestimmter als bei Ps. chrysocephala L. Das Halsschild schmäler und länglicher, mit den Seiten mehr gerade nach vorne verengt, das Eckchen hinter der vorderen Anschwellung scharf vorspringend, die Oberfläche ist rauher und deutlicher granulirt, und von dichter, starker, fast runzlicher Punktirung, auch der Quereindruck am Hin- terrande beiderseits des Schildchens tiefer; die Flügeldecken sind hinter den Schultern weniger gerundet, die Punktstreifen stärker, die Zwischenräume deutlicher gepünktelt, die Fühler sind etwas kürzer, der Aussenrand der Hinterschienen deutlicher gezähnelt. Seltener als die vorige; bei Wien im April und Mai an ähn- lichen Orten und Pflanzen vorkommend wie die vorige; auch aus faulenden Kohlstengeln gesiebt; sonst noch in Italien, Spanien, Por- tugal, dem südlichen Frankreich, und wenn Gyllenhall’s Citat, wie es scheint, richtig ist, auch in Schweden. 4. Ps. laticollis m. Oblongo-ovata, parum convexa, nitida; obscure coerulea, subtus cum femoribus postieis nigro-aenea; antennarum basi, pedibus 4 anterioribus, tibiis tarsisque postieis testaceo- ferrugineis: encarpis distinctis, fronte et thorace latiore, pla- niuseulo lateribusque rotundato evidentius punctatis; elytris pro- funde striatopunctatis, interstitiis laeviusculis, parce subtiliter punctulatis. Alata. Long. 113“. — Lat. 2%". Von den folgenden Arten blauer Färbung durch das sehr breite und flachere, an den Seiten gerundete und breiter gerandete Hals- schild, den starken Glanz und die Glätte der Oberfläche unter- schieden. Länglicheiförmig, wenig gewölbt, dunkelblau, Unterseite und Hinterschenkel schwarz, die Unterhälfte der Fühler, die vier Vor- derbeine, die Hinterschienen und Tarsen gelbroth. Die Stirnlinien und schmalen Höckerchen deutlich, Stirne mit einer schwachen Längserhabenheit in der Mitte und wie der vordere Theil des Schei- tels tief und deutlich punktirt. Halsschild am Hinterrande mehr als zweimal so breit als lang, flach gewölbt und an den nach vorne gerundeten, wenig herabgezogenen Seiten breiter gerandet als bei den übrigen Arten, mit stumpfem Eckchen hinter der vorderen An- schwellung; es ist mässig dicht, aber sehr deutlich und an den Seiten stärker und tiefer punktirt, mit glänzenden, glatten, kaum granu- lirten Zwischenräumen; beiderseits innerhalb des Seitenrandes befindet sich ein seichter, bogenförmiger Eindruck und beiderseits am Hinter- rande ein kurzer, nach aussen etwas erweiterter Quereindruck ; Flügel- 389 decken etwas breiter an der Basis als das Halsschild, mit vorsprin- gender Beule an den Schultern, hinter diesen etwas gerundet erwei- tert, von da zur Spitze allmälig und weniger schmal zugerundet; Punktstreifen tief und stark, mit glänzenden, nur spärlich und sehr zart punktirten Zwischenräumen. Geflügelt. In Sicilien. 3. Ps. Napi E. H. Oblongo-ovata, convexior; obscure coerulea, subtus nigra; antennarum basi, pedibus 4 anterioribus et tibiis tar- sisque postieis testaceo-ferrugineis, femoribus posticis nigro- aeneis: encarpis indistinctis; fronte thoraceque lateribus parum rotundato subtiliter punctulatis; elytris striato-punetatis, inter- stitiis rugulosis, tenuissime parce punctulatis. Alata. Long. 111". eat Ya", I. Aedeagus arcuatus, angustus, rufus, canaliculatus, marginibus parallelis, apice rotundatus. Foud. Var. 1. eadem femoribus 4 anterioribus in medio fusces- centibus. Var. 2. Thorace tenuissime punctulato, et elytrorum striis minus profundis, interstitiis fere laevigatis et vix punctulatis. Var. 3. minor et angustior, encarpis distinctioribus, tho- race ruguloso-punctulato, elytrorum interstitiis granulatis et rugulosis. Redt. Fn. Aust. ed. II. p. 946. — Foud. Ann. d. |. Soc. Linn. VI. 1859. 156. 4. — All. Ann. d. |. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 812. 210. Chrysomela Napi Fab. S.E. I. 446. 148? Haltica Napi E. H. II. 30. 12. — Gyll. Ins. Su. II. 567. 36. IV. app. 661. — Dftsch. Fn. Austr. IH. 280. 59. Macrocnema Napi. Steph. Ill. br. Ent. M. IV. 318. 4. — id. Man. of br. Col. 300. 2357. Haltica Rapae Illig. Mag. VI. 154. 174. Psylliodes Rapae. Redt. Fn. Aust. ed. I. p. 539. — Bach. Kf. Fn. f. N. u.M, Dtschl. 157, 15. — Küster. Kf. Eur. II, 68. Psylliodes ecalcarata. Redt. Fn. Aust. ed. I. p. 537. — ed. Il. p. 945. (Var. spinula apicali brevissimo). Wiener entomol. Monatschr. VIII. Bd. 29 390 . Etwas gewölbter und gerundeter als die verwandten Arten} dunkelblau, häufig mit etwas grünlichem Schimmer des Halsschildes; Unterseite und Hinterschenkel schwarz, mit Erzschimmer; die Füh- lerwurzeln, die 4 Vorderbeine, Hinterschienen und Tarsen röthlich- gelb; die Vorderschenkel sind bisweilen in der Mitte gebräunt, der Unterrand der Hinterschenkel rothbraun; manchmal ist auch die Spitze des Mundes vöthlich gefärbt. Stirnlinien und Höckerchen un- deutlich oder nur erstere leicht angedeutet. Die Stirne sammt dem vorderen Theile des Scheitels fein granulirt und fein zerstreut ge- pünktelt. Halsschild am Hinterrande nicht völlig zweimal so breit als lang, nach vorne mässig stark und sehr flachbogig verengt, mit scharf ausspringeuden Eckchen hinter der vorderen Areewelltne: es ist fein und ziemlich dicht, an den Seiten stärker punktirt, mit fein granulirten Zwischenräumen; vor dem Hinterrande über dem Schildehen findet sich häufig ein seichtes rundes Grübchen und am Hinterrande beiderseits ein nach aussen zu tieferer Quereindruck, Die Flügeldecken an den Schultern viel breiter als das Halsschild, mit mässig erhabener Beule, bis gegen die Mitte leicht gerundet und von da ab zur Spitze- verschmälert; die Punktstreifen sind mehr oder weniger tief, die Punkte einander mehr genähert als bei Ps. chrysocephala , die Zwischenräume sind leicht gewölbt, mehr oder weniger gerunzelt, bisweilen fast glatt, und zeigen feine, oft beinahe verschwindende Punkte. Geflügelt. Das 1. Vordertarsenglied des J ist stark herzförmig erweitert. j Die Varietät 3 ist weit kleiner und Ens schmäler, die Stirn- linien sind deutlicher, die Zwischenräume des Halsschildes wie der Flügeldecken sind deutlicher gerunzelt, In ganz Europa nieht selten, im Sommer auf Brassica- und Sinapis- Arten, auch auf Bardarea vulgaris an feuchten Orten und Bachufern. 6. Ps. Milleri m. Fusiformi-ovata, modice convexa; nigro-cyanea, subtus nigra; antennarum basi tibiis tarsisque ferrugineis, fe- moribus 4 anterioribus piceis, trochanteribus commissurisque ferrugineis; femoribus posticis nigro-aeneis: encarpis indistinc- tis; fronte thoraceque nitentibus tenuissime minus dense punc- tulatis; elytris subtiliter striato-punetatis, interstitiis laevius- eulis, minutissime sparsim punctulatis. Alata. Long. 11%, — 1143". = Dat. u Var. tibiis anterioribus plus minusve fuscescentibus. 391 Durch geringere Grösse, gewölbtere und weit schmälere Gestalt, schwarzblaue Färbung, schwächere,.sparsamere Punktirung und grössere Glätte der Oberfläche von Ps. Thlaspis Foud. unterschieden. Von Ps. Napi E.H., mit der sie die meiste Aehnlichkeit hat, durch die weit schmälere länglichere Gestalt, die dunklen Vorderschenkel und feineren Punktstreifen abweichend. — Von schmaler in die Länge gezogener Eiform, fast spindelförmig; schwarzblau; die vier ersten Fühlerglieder, alle Schienen und Tarsen rostroth, die Vorderschenkel pechbraun, mit röthlichen Gelenksansätzen und Trochanteren; auch die Mitte der Vorderschienen meist in grösserer oder geringerer Ausdehnung bräun- lich ; die Hinterschenkel ehern schwarz. Scheitel oben glatt, nach vorne zu wie die Stirne mit zerstreuten feinen Pünktchen besetzt; Halsschild fast zweimal so breit als lang, ziemlich stark gewölbt und vorne deutlich zusammengedrückt; die Seiten sind vor den Hinterecken leicht gerundet und dann ziemlich gerade nach vorne verschmälert, mit einem stumpfen Eckchen hinter den Vorderecken; die Oberfläche ist beinahe glatt und mässig dicht mit feinen Pünktchen besetzt; der Quereindruck am Hinterrande ziemlich fein. Die gewölbteren Flügel- decken sind an den Schultern wenig breiter als das Halsschild, mit markirter Beule, mit den schwach gerundeten Seiten allmälig nach hinten verschmälert; die Punktstreifen sind ziemlich fein und seicht, mit fast glatten, spärlich gepünktelten und bisweilen schwach wellen- förmig gerunzelten Zwischenräumen. Geflügelt. 1. Vordertarsenglied mässig erweitert. Von Herın Miller auf der Insel Cephalonia in wenigen Exem- plaren von Nadelholz geklopft. 7. Ps. Thlaspis Foud. Oblongo-ovata, parum convexa; nigro-coerulea, subtus nigra; antennarum basi ferruginea; femoribus nigro-piceis, trochanteribus, commissuris, tibiis tarsisque obscure ferrugineis, tibiis anterioribus plus minusve fuscescentibus: encarpis indi- stinetis, fronte pareius thorace crebre evidentius punctatis, et tenuissime granulatis; elytris confertim striato-punctatis, inter- stitiis evidentius punctulatis. Alata. Long 11,— 11, — Lat. leg I. Aedeagus recurvatus, a basi ad apicem late profun- deque canaliculatus; apex deflexus rotundato-angulatus Foud. 29 I Var. 1. obseure viridi-coerulea. Var. 2. thorace cupreo. Var. 3. pedibus antieis ferrugineis. Foud. Ann. d. ], Soc. Linn. VL 1859. 154. 3. — All, Ann. del. Soc. ent, d.. Er. VI. .18007 813. 212° Der Ps. Napi E.H. nahe verwandt und ähnlich, jedoch weit facher, etwas länglicher; die blaue Färbung ist dunkler und zieht besonders auf dem Halsschilde mehr ins Grünliche; letzteres ist bisweilen erz- färbig; die Unterseite und Hinterschenkel sind schwarz mit Erz- schimmer; die Vorderschenkel schwärzlich, mit Ausnahme der Tro- chanteren und der Gliederansätze, welche wie die Schienen, Tarsen und kühlerbasen rostroth sind; der grösste Theil der Vorderschienen und mehr oder weniger der Aussenrand und das Ende der Hinter- schienen sind in der Regel gebräunt. Stirnlinien und Höckerchen un- deutlich; Scheitel und Stirne fein granulirt, mit zerstreuten, feinen, nach vorne zu etwas stärkeren Pünktchen, Halsschild von der Breite wie bei Ps. Napi E. H., aber flacher gewölbt, an den nach vorne verschmälerten Seiten fast gerade; die Oberfläche ist deutlicher gra- nulirt und matter, die feine Punktirung etwas dichter; die Querein- drücke am Hinterrande seicht; das Eckchen hinter den Vorderecken ist ebenfalls deutlich. Die Flügeldecken sind etwas länglicher und flacher, an den Seiten weniger gerundet, die Punktstreifen weniger tief aber aus sehr genäherten Punkten gebildet, die Zwischenräume eben und fein granulirt und dichter und deutlicher punktirt, Geflügelt. Das 1. Vordertarsenglied des Q etwas weniger stark erweitert. Im südlichen Frankreich im Juni auf T/laspi campestre nach Foudras. Mir liegt auch ein einzelnes Stück aus Oesterreich vor, und dürfte diese Art wahrscheinlich noch in anderen Gegenden an- zutreffen sein. 8. Ps. fusiformis Illig. Fusiformi-ovata, modice convexa, subnitida; obseure cyanea aut nigro-aenea, antennarum basi pedibusque rufescentibus, femoribus postieis apice nigricantibus: encarpis indistinetis; fronte thoraceque dense subtiliter punctulatis et tenuissime granulatis; elytris profunde striato- punctatis, inter- stitiis dense punctulatis. Alata. Long. 11%, —1%3“'. Lat. y—3/4"", All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. VII. 1860. 813. 211. 393 Haltica fusiformis Illig. Mag. VI. p. 76 et 174. 34 et 153. Psylliodes luteipes Küst. Kf. Eur. XVII. 96. Durch ihre schmale, spindelförmig nach beiden Enden ver- schmälerte Gestalt, die gelbrothen Beine und die sehr dicht und deut- lich punktirten Zwischenräume der Punktstreifen ausgezeichnet. Mässig gewölbt, schwach glänzend, dunkelblau oder schwarzerzgrün, mit schwarzer Unterseite, die Wurzel der Fühler und die Beine röthlich, die Hinterschenkel etwas dunkler mit oberwärts schwärzlicher Spitze. Scheitel und Stirne fein gepünktelt und etwas granulirt; Stirnhöcker- chen und Linien undeutlich; Halsschild um ein Drittel breiter als lang, ziemlich gewölbt, nach vorne sehr flachbogig verschmälert mit scharf vorspringendem Eckchen hinter den Vorderecken, es ist fein und besonders an den Seiten dicht punktirt, mit granulirten Zwischen- räumen und schwachem Quereindruck am Hinterrande beiderseits des Schildehens. Flügeldecken mehr als zweimal so lang als breit, an der Basis etwas breiter als das Halsschild mit vorspringender Schulter- beule, bis in’s erste Drittel etwas erweitert und dann allmälig zur Spitze verschmälert, die Streifen aus tiefen und starken, dicht ge- drängten Punkten zusammengesetzt, mit schmalen sehr deutlich und dicht punktirten Zwischenräumen. Geflügelt. Das 1. Vordertarsen- glied des JS ziemlich stark erweitert. Portugal bei Coimbra (Illiger), auf der Insel Sardinien bei Cagliari (Küster) und in Algerien. 9. Ps. luridipennis m. Oblongo-ovata, modice convexa; capite thora- ceque viridi-aeneis aut cupreis, elytris spadiceis aeneo-mican- tibus; antennarum basi pedibusque pallide testaceis, femoribus posticis aeneis basi brunneis: encarpis distinctis, fronte thora- ceque granulatis et fortius rugoso-punctatis,, elytris confertim profunde striato-punctatis, interstitiis subtilissime punctulatis. AMlata., Bong. 1/3472 Dat. >74. Eine ausgezeichnete Art, welche in der Färbung einige Aehn- lichkeit mit Ps. nigricollis Marsh. besitzt, aber nach Gestalt, Grösse und Sculptur sehr davon abweicht. Von der Grösse und Wölbung der Ps. Hyoscyami L. aber nicht so breit, länglich-eiförmig. Kopf und Halsschild erzfärbig grün oder kupferig. Flügeldecken röthlich- braun, mit starkem grünem Erzschiller; die fünf ersten Fühlerglieder, 394 die vier Vorderbeine, Hinterschienen und Tarsen blass röthlichgelb ; die Unterseite und Hinterschenkel ehern schwarz, letztere an der Basis und am Unterrande röthlichbraun. Scheitel und Stirne deutlich granulirt und dicht und stark punktirt. Stirnlinien und Höckerchen deutlich. Halsschild gewölbt, am Hinterrande um die Hälfte breiter als lang, nach vorne im schwachen Bogen verschmälert und hinter der vorderen Anschwellung des Seitenrandes stumpfeckig vorsprin- gend; es ist dicht und stark punktirt, in den Zwischenräumen deut- lich granulirt und am: Hinterrande beiderseits mässig tief einge- drückt. Flügeldecken an den Schultern nur. wenig breiter als das Halsschild, mit mässig erhobener Beule, hinter denselben gerundet und daun allmälig zur Spitze hin verschmälert; sie. haben tiefe und starke, nach hinten verfeinerte und aus dicht gedrängten Punkten gebildete Streifen, deren Zwischenräume dicht mit feinen Pünktchen besetzt sind. Geflügelt. Das mir vorliegende Stück (@) stammt aus England, von der Insel Lundy; von Herrn Waterhouse freundlichst mitgetheilt. Ob die erzschillernde braune Farbe den Flügeldecken dieser Art eigenthümlich ist, oder bei allfälliger grösserer Beife einer gänzlich grünen Erzfarbe weicht, darüber fehlen mir weitere Anhalts- punkte. Doch scheint das vorliegende Insekt völlig ausgereift zu sein. 10. Ps. cuprea E. H. Oblongo -ovata, sub-convexa, parum nitida; obscure aenea aut cuprea, antennarum basi pedibusque testa- ceis, femoribus postieis obscure aeneis: encarpis indistinctis; fronte et thorace angustiore granulatis et subtilissime dense puncsulatis; elytris subtiliter striato-punctatis, interstitiis granu- latis et tenuissime parce punctulatis. Alata. Long. 13 — 11%" — Lat. 1 — 34". JS Aedeagus arcuatus, angustus, perlucidus, canaliculatus, ante apicem. parum contractus; apex lanceolatus. Foud. Var. 1. femoribus anterioribus paulo fuscescentibus. Var. 2. viridi-aenea. Var. 3. coerulea, femoribus postieis rufescentibus, extror- sum plus minusve nigro-coerulescentibus; elytiorum intersbitlis densius punctulatis. Haltica cuprea E. H. N. 28. 11. t. 2 f. . — Lllig. Mag. VI. 172. 148. — Duftsch, Fn. Aust. IU. 281. 62. 395 Psylliodes cuprea Redt. Fn. Aust. ed. I. p. 537. ed. II. p- 945! .— Bach! Kf. Fn.'f. N. u. M. Dtschl. II. 1,5617: Psylliodes fusiforınis Redt, Fn. Aust. ed. I. p. 538. ed ee JA00 Dach RETTET, NEE MDLSChie IE EISS 7. Psylliodes herbacea Foud. Aun. d. ]. Soc. Linn, VI. 1859. 170.13. Psylliodes cupro-nitens All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fı. VIII. 1860. 815. 214. Von: veränderlicher Grösse und Färbung. Nahe verwandt der Ps. fusiformis. Illig.;, aber in der Regel grösser, etwas breiter und flacher, mit deutlicher granulirter, ‘ matt seidenglänzender Oberfläche; ihre Punktstreifen sind feiner und seichter, deren Zwischen- räume breiter und undeutlicher punktirt; von Ps. Thiaspis Foud. unterscheiden sie die mehr längliche Gestalt, die feinen Punktstreifen und die helle röthlichgelbe Farbe der Beine. Länglicheiförmig, flach gewölbt, matt kupfrig oder erzfärbig grün mit dunklerer Unterseite; die untere Hälfte der Fühler und die Beine mit Ausnahme der dunkel erzfärbigen Hinterschenkel söthlichgelb oder blass gelbbraun; die Mitte der Vorderschenkel nicht selten etwas gebräunt; die Varietät 3 ist etwas grösser, blau oder grünlichblau, mit röthlichen Beinen und mehr oder weniger dunkelrothen an dem Oberrande und der Spitze schwarzblauschilleinden Hinterschenkeln. Scheitel oben glatt ohne Punkte, nach vorne wie die Stirne dicht punktirt und fein granulint; Stirnhöckerchen und Linien sehr schwach angedeutet; Halsschild wenig mehr als um die Hälfte breiter als lang und nach vorne gerad- linig. verschmälert mit scharf vorspringenden Eckchen hinter den Vorderecken; es ist sehr fein dicht punktirt, in den Zwischenräuimen deutlich granulirt und mattglänzend; der beiderseitige Quereindruck am Hinterrande sehr seicht. Flügeldecken wenig gewölbt, an den Schultern viel breiter als das Halsschild mit erhobener Beule, an den Seiten schwach gerundet, mit feinen und seichten, aus gedrängten Punkten gebildeten Streifen; ihre Zwischenräume sind äusserst fein granulirt und weitläufig fein gepünktelt; bei Var. 3 ist die Punktirung etwas dichter und. deutlicher. Geflügelt. Das 1. Vordertarsenglied des Q deutlich erweitert. 396 Ziemlich selten; in Oesterreich, in den Rhein-Provinzen und an- deren Gegenden Deutschlands, in Frankreich, England, von H. Miller auch auf der Insel Cephalonia gesammelt, von Hın, Grafen Ferrari auf Papaver Rhoeas gefunden; die Var. 3, welche sich zugleich durch ansehnliche Grösse auszeichnet, aus Dalmatien (Kahr) und Sicilien (Groh mann). Die Deutung der Ps. cuprea der E. H. auf die vorliegende anstatt auf die häufig dafür angenommene weiter unten als Ps. insta- bilis Foud. folgende Art, dürfte gutgeheissen werden, da die Merk- male der matten, röthlichen Kupferfarbe und der fast parallelen Halsschildränder bei der vorliegenden vorzugsweise vorhanden sind, Ps. cupro-nitens All. ist, so weit aus mitgetheilten Exem- plaren zu ersehen, mit der vorliegenden identisch, die Ps. cupro- nitens Förster ist mir unbekannt. Die Ps. cuprea Foud und Allard gehört nicht hieher. 11. Ps. pyritosa m. Oblongo-ovata, convexior, nitida, cupreo-aenea; antennarum basi pedibusque testaceis, femoribus anterioribus paulo infuscatis, posticis cupreis: encarpis distinctioribus; fronte evidentius punetulata; thorace dense ruguloso-punctulato ; elytris parum profunde striato-punctatis , interstitiis fortius creberrime punctulatis. Alata. Long. 11% — 115. — Lat. Y% — %5'. Der Vorigen äusserst ähnlich, aber mehr gewölbt und stärker glänzend; die Farbe ist heller messingglänzend; die Granulirung der Oberfläche kaum zu unterscheiden; der Vordertheil des Scheitels und die Stirne ist stärker punktirt, die Stirnlinien und Höckerchen etwas deutlicher. Das Halsschild ist gewölbter und kürzer, etwa zweimal so breit am Hinterrande als lang, vorn seitlich zusammengedrückt mit tiefer herabgezogenen Vorderecken, und sehr dicht und tiefer punk- tirt mit etwas runzlich zusammengezogenen Zwischenräumen; die Seiten fast gerade nach vorne verengt mit scharf ausspiingenden Eckchen hinter den Vorderecken. Die Flügeldecken sind rückwärts etwas stumpfer abgerundet, die Punktreihen bestehen aus etwas gröberen, aber seichten Punkten, welche von der sehr dichten und deutlichen Punktirung der Zwischenräume verhaltnissmässig schwach sich abheben. Im Uebrigen stimmt sie mit Ps. cuprea E. H. überein. Die drei mir vorliegenden Stücke sind von dem Insektensammler Kahr wahrscheinlich aus Kärnthen mitgebracht. 397 12. Ps. eupreata Duftsch. Oblongo-ovata, convexior, nitidissima ; obscure cuprea, antennarum basi, tibiis tarsisque obscure ferrugineis, femoribus posticis cupreis, 4 anterioribus piceis, trochanteribus commissurisque ferrugineis : fronte fortius punc- tata, encarpis distinctioribus; thorace fortius ruguloso-punc- tato; elytıis profunde striato-punctatis, interstitiis evidenter punetulatis. Tibiis posticis margine dorsali exteriore distincte denticulatis. Alata,. Long. 11, —1143". — Lat. %,— 7". Var. tibiis anterioribus plus minusve infuscatis. All. Ann. d. ]. Soc, ent. d. Fr. VIII. 1860. 805. 202. Haltica cupreata Duftsch. Fon. Aust. III. 282. 64. Die etwas kleinere Gestalt, die dunkle Kupferfarbe, die pech- braunen Vorderschenkel, die tiefen, stärkeren Punktstreifen, die stär- kere Punktirung des Halsschildes, besonders aber die sehr deutliche Zähnelung des Aussenrandes der Hinterschienen,, lassen diese Art leicht von den beiden Vorigen unterscheiden; von Ps. cuprea weicht sie überdiess durch etwas kürzere gewölbtere Gestalt, den Glanz der Oberfläche und durchaus stärkere Punktirung ab. — Länglich-eiförmig, ziemlich stark gewölbt. Ober- und Unterseite sammt den Hinter- schenkeln dunkel kupfererzfärbig, mit starkem Glanze, die vier Vor- derschenkel pechbraun, ihre Trochanteren und Spitzen, alle Schienen und Tarsen, dann die Fühlerwurzeln dunkel rostroth; die Mitte der Vorderschenkel ist häufig mehr oder weniger gebräunt. Der Scheitel nachı vorne und die Stirne stark punktirt; die Stirnlinien und Höcker- chen mehr oder weniger deutlich; Halsschild ziemlich stark gewölbt, und vorne seitlich zusammengedrückt, am Hinterrande zweimal so breit als lang, nach vorne sehr flachbögig verschmälert, mit scharfen Eck- chen hinter den Vorderecken; es ist dicht und stark punktirt, mit glatten, etwas runzlich zusammengezogenen Zwischenräumen und tiefem Quereindruck beiderseits am Hinterrande. Die Flügeldecken etwas breiter an den Schultern als das Halsschild mit vorspringender glatter Beule, hinter denselben noch etwas zunehmend, dann in flachen Bogen nach rückwärts verschmälert und an der Spitze etwas stumpfer als Ps. cuprea EH. abgerundet; die Punktstreifen sind tief und stark, aus nahe aneinander gerückten Punkten zusammengesetzt; die flachen glänzenden Zwischenräume sehr deutlich punktirt und leicht querrunzlich. Geflügelt. Der Aussenrand der Hinterschienen ist sehr deutlich, fast in seiner ganzen Länge fein gezähnelt. Das 1. Vorder- tarsenglied des © mässig stark erweitert. 398 Von H.. Miller und mir im Frühlinge (April. und Mai) bei Wien in ‘der Nähe von Küchengärten ‚in:grosser Menge gesammelt; nach H. Allard auch in Frankreich. 13. Ps. instabilis Foud. Oblongo-ovata, convexior, nitida; aenea aut obsceure viridi-aenea, antennarum. basi tibiis tarsisque ferrugineis, femoribus posticis aeneis, 4 anterjoribus piceis, trochanteribus commissurisque ferrugineis: fronte parce subtilissime punctulata, encarpis indistinetis; thorace ruguloso-punctulato, elytris parum profunde striato - punctatis, interstitiis tenuissime ruguloso- granulatis, et minutissime parce punetulatis. Alata. Long. 1— 11%, '. — Lat. %,— Ya". I Aedeagus a basi ad apicem late canaliculatus, canali- culus versus basin modice contractus; apex angulatus Foud. Var. 4. nigricans aut coerulescens. Var. 2. tibiis anterioribus plus minusve infuscatis. Foud. Ann. d. ]l. Soc. Linn. VI. 1859. 170. 14. — All. Ann. d. ]. Soe. ent. d. Fr. VIII. 1860. 824. 225. Von der Gestalt und Grösse der Ps. cupreata Duftsch., aber noch etwas gewölbter und durch andere Färbung, die schwachen Punktstreifen, die fein gerunzelten, kaum punktirten Zwischenräume, die weit undeutlichere Zähnelung des Aussenrandes der Hinterschienen u.s. w. sogleich zu unterscheiden. Sie wechselt sehr in der Grösse und es finden sich Individuen um mehr als ein Dritttheil kleiner. als andere. Ebenso veränderlich ist die Färbung. Die glänzende Ober- fläche ist in der Regel mehr oder weniger dunkel erzfärbig, bald mit Messingglanz, bald mit grünem oder blaugrünem Schimmer, selten ganz dunkelblau oder schwärzlich. Die Fühlerbasis, die Schienen und Tarsen rostroth, die Vorderschenkel pechbraun, mit Ausnahme. der Spitze und der Trochanteren; häufig sind auch die Vorderschienen mehr oder weniger angedunkelt; Hinterschenkel erzfarbigs. Der vordere Theil des Scheitels mit der Stirme ist fein granulirt und sehr fein sparsam punktirt; Stirnlinien und Höckerchen entweder ganz ver- wischt, oder es sind die ersteren durch einen winkelförmigen Eindruck, letztere durch. zwei glänzende glatte Stellen angedeutet. Halsschild und Flügeldecken ganz von dem Bau der Vorigen; die Punktirung des ersteren aber ist feiner, mit etwas runzlich zusammengezogenen 399 Zwischenräumen und fein granulirtem Grunde, letztere haben feinere und schwächere Punktstreifen ‘und fein runzliehgranulirte, flache Zwischenräume, ohne alle oder mit nur bei starker Vergrösserung wahrnehmbarer feiner und spärlicher Punktirung. Gefügelt. Die Hinterschienen zeigen am Aussenrande eine schwache undeutliche Zähnelung. Das 1. Vordertarsenglied des J ist mässig erweitert. In Oesterreich, in der ganzen südwestlich von Wien gelegenen Kalkgebirgskette bis in die Alpen auf Erysimum Cheiranthus anfangs Sommer nicht selten; von H. Kahr in Steiermark gesammelt; auch in anderen Gegenden Deutschlands und im sädliehen Frankreich; nach H. Foudras auf Iberis pinnata L. i 14. Ps. attenuata E. H. Oblongo-ovata, convexior, nitidissima; viridi- aenea, elytris postice rufescentibus; antennis pedibusque ferru- gineis, femoribus 4 anterioribus plus minusve infuscatis, postieis rufo-piceis, superne nigrieantibus et aenev-micantibus: fronte tenuissime granulata nee punetulata; encarpis distinetis et lineis duabus decussatis separatis; thorace fortiter punctato et tenu- issime granulato; elytris profunde striato-punctatis, interstitiis rugosulis, evidenter punetulatis.. Alata. Long. 1—11,'“., — Bat Ya 2/4 3 S Aedeagus recurvatus, rufus, a basi ad apicem arete eanalieulatus; apex acute lanceolatus. Foud. Var. 1. Elytris unicoloribus (M. pieicornis Kirby). Var. 2. Thorace basi leviter biimpresso. Redi. Fn. Aust. ed. I. p. 537. ed II. p. 945. — Käst. Kf. Eur. XX VIII. 90. — Bach. Kf. Fn.f. N. u. M. Dischl. I. 156. Ss. — Foud. Ann. d. 1. Soc. Linn. VI. 1859. 167. 11. — All. Ann. d. 1. Soe. ent. d. Fr. VIII. 1860. 805. 203. Haltica aitenuata E. H. Il. 34. 15. ı. 2 f. 10. —Illiz. Mas. VE. 173. 149. — Düuftsch. Fn. Aust. IH. 254. 66. Von der Grösse der Vorigen, aber weit schmäler; langeiförmig, ziemlich stark gewölbt, und glänzend erzgiün; die Spitze der Flügel- decken in grösserer oder geringerer Ausdehnung, röthlich, selten ganz einfärbig erzgrün; die Fühler bis auf die etwas dunklere Spitze, die Vorderbeine, die Hinterschienen und: Tarsen röthlich, die Vorder- 400 schenkel mehr oder weniger bräunlich, die Hinterschenkel röthlich- pechbraun, nach Aussen schwärzlich mit Erzglanz. Scheitel und Stirne äusserst fein granulirt, aber ohne alle Punktirung; Stirnhöckerchen länglich dreieckig und von tiefen sich durchkreuzenden und an dem Durchkreuzungspunkte punktförmig vertieften Linien abgesetzt. Hals- schild um die Hälfte breiter als lang, ziemlich gewölbt, nach vorne im flachen Bogen verengt, mit stumpfeckigem Vorsprunge hinter den Vorderecken; es ist dicht und gleichmässig stark und tief punktirt, die Zwischenräume fein granulirt, der Quereindruck am Hinterrande beiderseits des Schildchens tief und bisweilen nach Aussen hin in einen mehr oder weniger deutlichen Längseindruck endigend. Die Flügeldecken, mehr als zweimal so lang als breit, an der Basis etwas breiter als das Halsschild mit erhobener Beule an den Schultern, hinter denselben wenig gerundet und dann zur Spitze hin im sanften Bogen verschmälert. Die Punktstreifen sind aus sehr tiefen und grossen, nach hinten feineren Punkten gebildet; die Zwischenräume glänzend, mit sehr deutlichen Pünktchen besetzt und mehr oder weniger quer gerunzelt; Geflügelt. Der Aussenrand der Hinterschienen ist deutlich gezähnelt, der Enddorn etwas länger als gewöhnlich 1. Vordertarsenglied des d‘ mässig erweitert. Im Soinmer auf Hopfen und Hanf nicht selten. In Oesterreich, Steiermark, am Rheine und in andern Gegenden Deutschlands, Frankreich, England. 15. Ps. nucea Illig. Elongato-ovata, modice convexa, nitidissima ; rufo-testacea vel spadicea, mesothorace et metathorace subtus uigris; abdomine et femoribus posticis plus minusve infuscatis: fronte laeviuscula vix punctulata; encarpis indistinctis; thorace tenuissime punetulato; elytris antrorsum profundius striato- punctatis, interstitiis subrugulosis et minutissime parce punctu- latis. Alata. Long. 1%, —2''. — Lat. Yy—%y"". S Aedeagus canaliculatus, prope basin contractus; apice breviter lanceolatus, emarginatus. Foud. Foud. Ann. d. I. Soc. Binn. VI. 18992189726, Ann. d. ]. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 828. 230. Haltica nucea Illig. Mag. VI. 175. 158. Von der Gestalt und Grösse der Ps. chrysocephala L. Sie ist ganz röthlichgelb oder etwas bräunlich, nur die Mittel- und Hinter- 401 brust und der Bauch mit Ausnahme der Spitze sind schwarz; die braun- rothen Hinterschenkel sind nach aussen mehr oder weniger schwärz- lich; die Spitzen der Fühler etwas bräunlich. Scheitel und Stirne glänzend, beinahe glatt, nur bei hinlänglicher Vergrösserung sind einige feine Pünktchen bemerkbar. Stirnlinien und Höckerchen un- deutlich. Halsschild am Hinterrande fast zweimal so breit als lang, an den Seiten nach vorne gerundet verschmälert, mit stumpf vor- springendem Eckchen hinter der vorderen Anschwellung; es ist fast glatt und stark glänzend, nur dünn mit sehr feinen, nach den Seiten hin etwas stärkeren Pünktchen besetzt. Die Flügeldecken an der Basis etwas breiter als das Halsschild mit mässiger Beule an den Schultern, hinter diesen etwas gerundet und nach hinten allmählıg verschmälert; die Punktstreifen sind vorne ziemlich stark und ver- feinern sich allmählig nach der Spitze hin; die Zwischenräume sind leicht gerunzelt und zeigen spärliche äusserst feine Pünktchen. Ge- flügelt. 1. Vordertarsenglied des S deutlich erweitert. Im südlichen Frankreich, Spanien und Portugal. Nach Foudras auf verschiedenen Thalietrum-Arten im Mai und Juni. 16. Ps. Kunzei Foud. Oblongo-ovata, modice convexa, nitida; pallide rufo-testacea, metasterni margine et femorum posticorum apice nigris: fionte laeviuscula tenuissime. punctulata ; encarpis indistinctis; thorace brevi tenuissime granulato et punctulato; elytris profunde striato-punctatis, interstitiis subrugulosis et subtilissime parce punctulatis. Alata. Long. 1% — 2”. Lat. 1". I Aedeagus canaliculatus, in medio paululum dilatatus, apice lanceolatus, acutus. Foud. Foud, Ann..d. 1, Soc. Linn. VI. 1859. 187. 24. — All. Ann.d.|]. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 816. 215. Ebenfalls von der Grösse und Gestalt der Ps. chrysocephala L. Von der Vorigen durch die röthliche Färbung des Bauches und des grössten Theiles der Hinterbrust und Hinterschenkel, das verhältniss- mässig kleinere und kürzere Halsschild, die etwas längeren Fühler- glieder verschieden. Sie ist ganz blass röthlichgelb mit Ausnahme der bräunlichen Spitze der Hinterschenkel und der schwarzen Seiten- ränder der Hinterbrust. Stirne und Scheitel glänzend mit äusserst feiner sparsamer Punktirung. Stirnlinien und Höckerchen völlig un- 402 deutlich. Halsschild sehr klein, zweimal so breit als lang, mässig gewölbt, an den nach vorne verschmälerten Seiten leicht gerundet mit sehr stumpf vorspringender Anschwellung hinter den Vorderecken; es ist äusserst fein granulirt und mit sehr feinen zahlreichen Pünkt- chen besetzt; am Hinterrande stehen einige grössere Punkte. Flügel- decken an den Schultern breiter als das Halsschild mit mässig er- hobener glatter Beule, dahinter etwas gerundet und dann zur Spitze verschmäiert; mit tieferen Punktstreifen und flachen leicht gerun- zelten, spärlich fein gepünktelten Zwischenräumen. Geflügelt. Italien. 17. Ps. mareida Ill. Oblongo-ovata, modice convexa, nitida; dilute rufo-testacea, capite thorace femoribusque postieis paulo aeneo- relucentibus; his apice et antennis extrorsum plus minusve in- fuscatis: fronte granulata confertim ac profunde punctata; en- carpis distinctis, lineis duabus decussatis separatis; thorace brevi tenuissime granulato et dense punctato; elytris stıiato- punctatis, interstitiis dense punctulatis. Alata. Long. 119%—2"!, — Lat. 4". S Aedeagus elongatus, angustus, modice arcuatus, rufus; canaliculus prope basin paululum contractus; apex obtuse angulatus. Foud. Bach. Kf. Fn. f. N. u. M, Dtschl. IH. 158. 21. — Redt. Fn. Aust. ed. II. p. 946. — All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. VIll. 1860. 802. 198. Haltica marecida. Illig. Mag. VI. 175. 159. Macrocnema marcida Steph. Ill. br. ent. Mand. IV. 320. — id. Man. of. br. Col. 300. 2364. Psylliodes operosa Foud. Ann. d. 1. Soc. Linn. VI. 1859. 188. 25. ; Länglicheiförmig, mässig gewölbt, im Umriss der Ps. Hyos- eyami L. ähnlich, aber verhältnissmässig länglicher und von veränder- licher Grösse, so dass d' von der halben Grösse der @ gefunden werden. Blass rostroth oder röthlichgelbbraun , die Flügeldecken, Fühler, Vorderbeine, Hinterschienen und Tarsen etwas bleicher ; Kopf, Halsschild und Hinterschenkel grünlich metallisch schillernd, letztere unfern der Spitze bräunlich. Scheitel oberhalb fein granulirt, nach vorne zu sammt ‘der Stirne dicht mit groben und tiefen Punkten 403 besetzt und mätt. Stirnhöckerehen glatt, lJänglich und von tiefen sich durchkreuzenden Linien abgegrenzt, welche an ihrer Durchkreuzungs- stelle punktförmig vertieft sind. Halsschild am Hinterrande mehr als zweimal so breit als lang, nach vorne sehr flachbogig verengt, mit scharf vorspringenden Eekchen hinter den Vorderecken; es ist fein granulirt und dicht mit ziemlich feinen Punkten bedeckt, am Hinterrande beiderseits des Schildchens. tief eingedrückt. Flügeldecken etwas breiter an. den Schultern als das Halsschild mit mässiger, glänzender, fein gepünktelter Beule, hinter den Schultern etwas er- weitert und von da zur Spitze allmählig zugerundet; die Punkt- streifen bestehen aus mässig grossen, aber tiefen, sehr gedrängt stehenden Punkten; die Zwischenräume sind äusserst dicht mit feinen Pünktchen bedeckt und bisweilen leicht gerunzelt. Geflügelt. Die aus- gehöhlte Hinterschienenspitze ist besonders breit, löffelförmig. Das 1. Vordertarsenglied des © ist dreieckig erweitert. An den Küsten Portugals, Frankreichs, Englands, an der Nord- und Ostsee (Ostende, Königsberg); auch an der nordwestlichen afri- kanischen Küste. Lebt auf Crambe maritimum vom April bis Juni. 18. Ps. affinis Payk. Oblongo-ovata, modice convexa, nitida; ferru- ginea, thorace rufo, capite, elytrorum sutura, pectore abdomi- neque nigris; femoribus posticis rufo-brunneis, superne fuscescen- tibus, margine inferiore obtuse angulatis: fronte tenuissime granulata nec punctulata; encarpis distinctis, lineis duabus decussatis separatis; thorace tenuissime granulato et dense fortius rugoso-punctato, basi utiinque leviter impresso; elytıis profunde striato-punctatis, interstitiis punctulatis. Alata. Long. a S Aedeagus fuscus, modice recurvatus, late canaliculatus; apex obtuse rotundatus, cum appendiculo brevi. Foud. Var. supra tota flava. Redt. Fn. Aust. ed. I. p. 536. ed. II. p. 944. — Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Dtschl. III. 158. 19. — Küst. Kf. Eur. XXVIII 93.:— Foud. Ann. d. 1. Soc. Linn. VI. 1859.. 1580. 20, — All. Ann. d. 1. Soe. ent. d. Fr. VIII. 1860. 807. 205. Galeruca affinis Payk. Fn. Su. II. 452. 31. 404 Haltica affinis E. H. II. 35. 16. — Oliv. Ent. V. 719. 19. t. 5. f. 19. (Altica) — Gyll. Ins. su. II. 553. 25. IV. app. 660. — Duftsch. Fn. Aust. IIL 285. 68. Chrysomela atricilla Linn. S. N. 55. — id Fn. su. 537. (in coll., teste Waterhouse.) Altica atricilla Pz. Fn. Germ. 21. 8. Haltica ezoleta \llig. Mag. VI. 78 et 176. 37 et 160. Macrocnema ezoleta Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV. 321. — id Man. of. br. Col. 201. 2367. Länglicheiförmig, flach gewölbt; röthlich gelb, das Halsschild mehr röthlich; Kopf, Naht der Flügeldecken, Brust und Bauch schwarz, Hinterschenkel rothbraun, nach Aussen und der Spitze hin schwärz- lich; die Fühlerspitze bräunlich; bisweilen ist der Kopf roth und auch die Naht und die Unterseite wenig angedunkelt. Scheitel und Stirne äusserst fein granulirt, ohne alle Punktirung, die sich durch- kreuzenden Stirnlinien und glatten dreieckigen Höckerchen sind deut- lich. Halsschild wenig gewölbt, fast zweimal so breit als lang, nach vorne nur wenig und geradelinig verschmälert, mit scharf und stark vorspringendem Eckchen hinter den Vorderecken; es ist dicht und ziemlich stark punktirt, mit fein granulirten, bisweilen runzlig zu- sammengezogenen Zwischenräumen; es ist vor dem Hinterrande über dem Schildchen gewöhnlich flach eingedrückt, und am Hinterrande beiderseits mit einem kleinen Schrägeindrucke bezeichnet. Flügel- decken an den Schultern viel breiter als Halsschild, mit erhobener Beule, hinter denselben noch etwas erweitert und dann nach rück- wärts im flachen Bogen verschmälert; sie haben starke und tiefe, nach der Spitze zu feinere Punktstreifen, mit glänzenden fein ge- pünktelten Zwischenräumen. Geflügelt. Das 1. Vordertarsenglied des g' mässig erweitert. Die Hinterschenkel sind am Unterrande stumpf- eckig erweitert, die Hinterschienen an der Wurzel deutlicher gebogen. In ganz Europa gemein, auf So/anum dulcamara und anderen Solaneen. Für die vorliegende Art gebührte der Vorrang zwar der Linne’schen Benennung africilla, nach den über die Linne’sche Sammlung gegebenen Aufschlüssen des H. Waterhouse; allein die von den Autoren bereits allgemein angenommene Nomenelatur' Paykull’s dürfte beizubehalten sein, da die Beschreibung Linne’s 405 wirklich gar nichts diesen Käfer nur einigermassen Charakterisirendes enthält. 19. Ps. eireumdata Wilh. Redt. Oblongo-ovata, modice convexa, nitida; rufo-testacea, capite, thorace, elytrorum apice, sutura margineque, pectore, abdomine et femoribus posticis nigro-piceis: encarpis indistinctis; fronte thoraceque punctulatis et tenuissime granulatis, thorace basi utrinque leviter impresso, elytris striato- punetatis, interstitiis parce minute punctulatis. Alata. Long. 114," —— ba Dal S Aedeagus arcuatus, angustus, canaliculatus; apice lanceolatus. Foud. Var. capite, thorace femoribusque rufo-piceis. Redt. Fn. Aust. ed. I. p. 536; ed. II. p.. 944. — Bach. Kf. Fn. f. N. u. M, Dtsch]. III. 159. 22. — Foud. Ann. d. 1. Soc. Linn. VI. 1859. 182. 21. — All. Ann.-d. |. Soe. ent. d. Er. VIII: 1860, 818: 218. Haltica eircumdata Wilh. Redt. Quaed. gen. et spec. col. Aust. 27. 24. Schmäler und etwas gewölbter als die Vorige; Kopf, Hals- schild, Unterseite und Hinterschenkel pechschwarz oder röthlichpech- braun; erstere mit etwas Metallschimmer; Fühlerwurzeln, Vorder- beine, Hinterschienen, Tarsen und Flügeldecken gelbbraun; die Naht, die ganze Spitze und der Aussenrand der letzteren schwarz oder pechbraun, welche Färbung nach innen etwas verwaschen ist; manch- mal sind die Vorderschenkel etwas gebräunt in der Mitte. Der Vorder- theil des Scheitels mit der Stirne äusserst fein granulirt und mit feinen Pünktchen besetzt; Stirnhöckerchen und Linien undeutlich. Halsschild um mehr als die Hälfte breiter als lang, ziemlich gewölbt und an der Spitze seitlich leicht zusammengedrückt; es ist nach vorne im sanften Bogen verschmälert und hinter den Vorderecken schwach eckig erweitert; die kaum wahrnehmbar granulirte Ober- fläche ist dicht fein punktirt; am Hinterrande ist beiderseits ein schwacher Schrägeindruck bemerkbar. Die Flügeldecken, weit schmäler als bei Ps. affinis Pk., sind an der Basis wenig breiter als das Hals- schild mit leichter Rundung hinter den Schultern und nach rück- wärts allmählig verschmälert; die Punktstreifen sind wenig tief und ziemlich fein, an der Spitze fast verschwindend; die Punkte etwas Wiener entomol. Monatschr. VIII. Ba. 30 406 entfernt stehend; die Zwischenräume bisweilen fein gerunzelt und undeutlich gepünktelt. Geflügelt. 1. Vordertarsenglied des Q& deutlich erweitert. In Oesterreich und nach Bach auch bei Hamburg, sehr selten; häufiger im südlichen Frankreich (Foudras), Corsika (Allard), Dalmatien (Kahr), Griechenland (v. Kiesenwetter). ++ Körper ei- oder kurzeiförmig; stark gewölbt. 20. Ps. pieipes Redt. Ovata, convexa, nitida; nigro-aenea coeruleo- micans; antennarum basi ferruginea, femoribus 4 anterioribus piceis, tibiis omnibus fuscis, articulationibus et tarsis obscure ferrugineis: encarpis subdistinetis; fronte et thorace tenuissime granulatis et minute crebe punctulatis; elytris profunde striato- punctatis, interstitiis evidenter puncculatis. Alata. Long. 1“. — Lat. S Aedeagus recurvatus, progressim angustus, canali- culatus, apice angulatus. Foud. Redt. En. Aust.’ ed. I. p. 538.ed. IL‘p. 945. — Bach. Kf. Fn. f. N. u. M, Dtschl. IH. 156. 9. — Foud. Ann: .d. K2Socr Binns VEsAS59L-H161 DZ Aa: Ann...d. 1.'.Soc. ent. d. Fr. VIIL 1860. 822.223. Haltica brunnipes Duftsch. Fn. Aust. III. 280. 60.2 In der Gestalt der Ps. Napi E. H. verwandt, aber kleiner, gewölbter und kürzer, ihre Färbung ehern schwarz, mit bläulichem Glanze auf den Flügeldecken; die Vorderschenkel sind pechbraun und mehr oder weniger alle Schienen bräunlich, die Hinterschenkel schwarzehern; die Gelenksansätze, Kniee, Tarsen und Fühlerwurzeln dunkel rostroth. Scheitel und Stirne fein granulirt und fein zerstreut, nach vorne zu stärker gepünktelt ; Stirnhöckerchen von feinen schwachen Linien begrenzt. Halsschild fast zweimal so breit als lang, stark gewölbt, nach vorne in sanften Bogen verschmälert und hinter den Vorderecken scharfeckig vorspringend; es ist äusserst fein granulirt, und mit sehr feinen zahlreichen Pünktchen bedeckt; die eiförmigen Flügeldecken stark gewölbt, an der Basis wenig breiter als das Halsschild, mit glänzender erhobener Schulterbeule, dahinter noch etwas erweitert, und dann in sanftem Bogen zur Spitze ver- schmälert; sie sind stark und tief, nach rückwärts feiner und schwächer, an der Spitze verloschen punktirt gestreift, mit leicht gewölbten, 407 äusserst fein granulirten, wellenförmig gerunzelten und deutlich punk- tirten Zwischenräumen. Geflügelt. 1. Vordertarsenglied des J stark herzfözmig erweitert. In Gebirgs- und Alpengegenden Oesterreichs und Steiermarks ziemlich selten; von H. Scheffler auf einer nicht näher bezeichneten Crucifere gesammelt. Nach Foudras bei Nismes häufig auf Biscu- tella ambigua im Mai und Juni. 21. Ps. subaenea m. Ovata, valde convexa, subnitida; obscure aenea, antennis, tibiis tarsisque ferrugineis, femoribus 4 anterioribus piceis, articulationibus ferrugineis: encarpis parum distinctis, foveola separatis; fronte et thorace tenuissime granulatis et omnium minutissime punctulatis; tborace basi utringue impresso ; elytris profunde striato-punctatis, interstitiis parce punctulatis. Alis incompletis. Long. 1%, —113'". — Lat. o—Yz!". Var. tibiis obseurioribus, plus minusve infuscatis. Der Vorigen sehr ähnlich, jedoch grösser, gewölbter und breiter und hinten mehr zugespitzt; von etwas matter dunkler Erzfarbe mit grünlichem Schimmer, insbesondere auf den Flügeldecken ; die Vorder- schenkel sind pechbraun mit röthlichen Knieen und Wurzeln, die Hin- terschenkel erzschwarz mit rothbraunem Unterrande und röthlicher Spitze; die Fühler, Schienen und Tarsen rostroth; die Vorderschienen bisweilen etwas gebräunt. Scheitel und Stirne äusserst fein granulirt mit feinen Pünktchen besetzt; Stirnhöckerchen und Linien wenig bestimmt, jedoch befindet sich an der gewöhnlichen Durchkreuzungs- stelle ein mehr oder weniger deutliches Grübchen. Das Halsschild wie bei Ps. picipes Redt., gestaltet, nur weniger kurz und an den Seiten deutlicher gerundet, ebenfalls äusserst fein granulirt, matt und mit noch zarteren, auf der Scheibe oft schwer zu unterscheidenden zahlreichen Pünktchen besetzt, am Hinterrande beiderseits ziem- lich tief grübchenförmig eingedrückt. Die stark gewölbten Flügel- decken sind etwas breiter als bei Ps. picipes, ohne deutliche Beule an den stumpf abgerundeten Schultern und nach rückwärts mehr verschmälert; die Streifen sind etwas weniger tief und aus weit- läufigeren Punkten zusammengesetzt, welche sich allmählig gegen die Spitze verfeinern und dort fast verschwinden; die Zwischenräume sind etwas gewölbt, äusserst fein granulirt und nur mit zerstreuten feinen Pünktchen besetzt. Flügel unvollständig. 1. Vordertarsenglied 30 “= 408 des @ breit herzförmig erweitert. Die Hinterschenkel dieser Art sind weniger gross und mässig angeschwollen. Oesterreich, Siebenbürgen. 22. Ps. aerea Foud. Breviter ovata, valde convexa, nitida; aenea vel cupreo-aenea, antennarum basi, tibiis tarsisque ferrugineis, femoribus 4 anterioribus fuscis, articulationibus ferrugineis: fronte tenuissime granulata et antrorsum evidentius punctu- lata; encarpis distinctis, foveola separatis; thorace tenuissime granulato et dense punctulato; elytris profunde striato-punctatis, interstitiis convexiusculis, vix punctulatis. Alata. Long. %,—1''. — Lat. 24%". I. Aedeagus angustus, recurvatus, a medio ad apicem canaliculatus; canaliculus progressim dilatatus; apex -obtuse angulatus. Foud. Var. tibiis anterioribus infuscatis. Foud. Ann. d. ]. Soc. Linn. VI. 1859. 166. 10, — All. Ann. d. ]. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 804. 201. Von der Vorhergehenden durch stärker gewölbte kurzeiförmige kleinere Gestalt, hellere kupfrige Erzfarbe, die deutlichen Stirn- höckerchen, die grösstentheils schwärzlichen Fühler, das kleinere dicht punktirte Halsschild u. s. w. unterschieden. Kurzeiförmig, glänzend, erz- oder kupferfärbig, die drei bis vier ersten Glieder der schwärz- lichen Fühler, die Schienen und Tarsen rostroth, die Vorderschenkel pechbraun, mit röthlichen Wurzeln und Knieen, die Hinterschenkel erzfärbig mit röthlichem Unterrande; nicht selten sind auch die Vorderschienen etwas bräunlich. Scheitel und Stirne äusserst fein granulirt, ersterer kaum, letztere nach vorne zu deutlich und etwas runzlich punktirt; die Stirnhöckerchen länglich und an dem Durch - kreuzungspunkte der feinen Stirnlinien durch ein Grübchen getrennt. Kielung insbesondere nach abwärts ziemlich scharf. Halsschild klein und stark gewölbt, mit tief herabgezogenen Seiten, am Hinterrande zweimal so breit als lang, nach vorne gerundet verengt und an der Spitze seitlich zusammengedrückt, die Eckchen hinter den Vorder- ecken stark vorspringend; es ist dicht und sehr fein punktirt, die Zwischenräume mit feiner Granulirung bedeckt. Die stark gewölbten Flügeldecken hinter den stumpfer abgerundeten, keine deutliche Beule zeigenden Schultern etwas erweitert und nach rückwärts in 409 sanftem Bogen abgerundet; die Punktstreifen ziemlich tief und stark, der Nahtstreifen mehr vertieft; die etwas gewölbten Zwischenräume fein granulirt und kaum sichtbar zart und zerstreut punktirt. Ge- flügelt. 1. Vordertarsenglied des J mässig erweitert. Im südlichen Frankreich; in einzelnen Stücken auch in Oester- reich von H. Miller, Scheffler und mir gesammelt. 23. Ps. pallidipennis Rosenh. Breviter ovata, convexa, nitida; pallide testacea, capite, thorace femorıbusque posticis rufo-piceis, aeneo- micantibus; pectore, abdominis hasi antennarumque apice nigro- piceis: encarpis indistinctis, foveola separatis; fronte et thorace tenuissime granulatis et dense punctulatis; elytris subtiliter striato-punctatis, interstitiis tenuissime granulatis et vix con- "spieue punctulatis. Alata. Long. 1—114'". — Lat. 1%" JS. Aedeagus arcuatus, rufus, late canaliculatus; canali- culus prope basin contractus; apex rotundato-angulatus. Foud. Rosenh. Die Thiere Andal. p. 340. — All. Ann. d. |. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 818. 217. Psylliodes marcida Foud. Ann. d.]. Soc. Linn. VI. 1859. 184. 22. In der Gestalt und Sculptur der Vorigen sehr ähnlich, aber etwas weniger gewölbt und von ganz verschiedener Färbung; von Ps. marcida Ill. durch weit kleinere kurzeiförmige und gewölbtere Gestalt, pechschwarze Brust und Hinterleibsbasis, rothbraune Färbung des Kopfes, Halsschildes und der Hinterschenkel, feine Skulptur u. s. w. leicht zu unterscheiden; der Ps. circumdata W. Redt. am meisten Ähnlich, aber weit gedrungener, kürzer und gewölbter, von stärkerer Punktirung namentlich des Kopfes und Halsschildes; end- lich haben die Flügeldecken keine Spur von schwärzlicher Färbung. Kopf, Halsschild und Hinterschenkel röthlichpechbraun oder rothbraun mit deutlichem Erzschimmmer; Brust und Bauch pechwarz bis auf die letzten Segmente, welche wie die Unterseite des Halsschildes röthlich sind; die Flügeldecken, Fühlerwurzeln, Vorderbeine, Hinterschienen und Tarsen blassgelbbraun. Weniger reife Stücke zeigen eine durch- wegs blassere Färbung. Der Vordertheil des Scheitels sammt der Stirne ist sehr fein granulirt und dicht und deutlich punktirt; die Stirnhöckerehen und Linien wenig deutlich; die Durchkreuzungsstelle der letzteren grübchenförmig vertieft, Halsschild von derselben Ge- 410 stalt wie ‘bei der Vorigen, nur etwas weniger gewölbt; die Seiten weniger stark herabgezogen, das Eckehen hinter der Anschwellung vorne stumpfer; die Punktirung ist sehr dicht und deutlich; die Zwischenräume sind fein granulirt und zwischen den Punkten etwas runzelig zusammengezogen; auch die Flügeldecken von demselben Umriss wie bei Ps. aerea Foud. jedoch etwas flacher gewölbt; die glänzend glatte Schulterbeule ist deutlicher markirt, die Punktstreifen sind feiner und seichter, besonders nach der Spitze hin; die Zwischen- räume zeigen unter starker Vergrösserung ebenfalls eine äusserst zarte Granulirung mit eingestreuten feinen Pünktchen. Geflügelt. 1. Vordertarsenglied des JS erweitert. Im südlichen Frankreich auf Anthemis maritima im Mai und Juni nicht selten (Foudras); such in Andalusien (Rosenhauer), Algerien (Allard). * * Hinterschienen stark gekrümmt; schlank, mit kurzer, etwa ein Y, der Schienenlänge umfassender Abschrägung der Spitze. 2. Fühlerglied deutlich kürzer als das Wurzelglied; das 3. noch kürzer. Stirnhöckerchen und Linien sehr deutlich. Punktirung des Halsschildes ungleichartig, aus feinen und groben Punkten zusammen- gesetzt. 24. Ps. duleamarae E. H. Brevius ovata, convexa, nitida; atro- coerulea aut violacea, antennarum basi rufa; pedibus nigro- piceis, articulationibus tarsisque plus minusve rufescentibus; femoribus postieis atro-coeruleis: fronte granulata et vage punc- tulata; encarpis distinctis, fossula lineisque arcuatis et decussatis separatis; thorace inaequaliter punctato, basi utringue impresso ; elytris parum profunde striato-punctatis, interstitiis tenuissime punctulatis. Alata. Long. 11%—1%''. — Lat. %—11%5"". I. Aedeazus modice arcuatus; a basi ad apicem late pro- fundeque canaliculatus; apex deflexus, obtuse angulatus. Foud. Redt. Fn. Aust. ed. I. p. 537. ed. IL p. 944. — Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Dtschl. II. 155. 1. — Foud. Ann. d. 1. Soe. Linn. VI. 1859. 151. 1. — All. Ann. d. ]l. Soc. ent. d. Fr. VII. 1860. 799. 195. Haltica Dulcamarae E. H. I. 24. 9. tab, 2.f.5. — Illig. Mag. VI. 173. 151. — Gyll. Ins. Su. IH. 565. 34. — Duftsch. Fn. Aust. IH. 279. 56. - 411 Macrocnema Dulcamarae Steph. Ill. br. Ent. Mand. VI. 318. — id. Man. of. br. Col. 299. 2354, Von etwas kurzeiförmiger Gestalt, gewölbt, schwarzblau, bis- weilen mit violettem, seltener grünlichem Schimmer; die Unterseite dunkler, die drei ersten Fühlerglieder roth, die übrigen schwarz; die Beine bis auf die schwarzblauen Hinterschenkel pechschwarz mit röthlichbraunen Eingliederungen und Tarsen. Scheitel oberhalb kaum, nach vorne sammt der Stirne deutlich, weitläufig punktirt und fein granulirt. Die vom oberen Augenrande bogenförmig herabgezogenen, tiefen Stirnlinien zeigen auf ihrem Durchkreuzungspunkte ein mehr oder weniger tiefes Grübchen und grenzen die dreieckigen glatten Stirnhöckerchen scharf ab. Kielung ziemlich platt und stumpf gewölbt ; Fühler nach aussen ziemlich stark verbreitert. Halsschild glänzend gewölbt, am Hinterrande um mehr als die Hälfte breiter als lang, nach vorne sanft gerundet verschmälert; die Vorderecken sind etwas vorgezogen und spitz, die Anschwellung hinter denselben umfasst mehr als ein Drittel des Seitenrandes und wird durch ein ziemlich scharfes Eckchen begrenzt; die Oberfläche ist mit feinen Pünktchen ziemlich dicht besetzt, zwischen denen zahlreiche, nur auf dem Hinter- theile der Scheibe etwas sparsamere grosse Hohlpunkte eingestreut sind; innerhalb des Seitenrandes zeigt sich ein mehr oder weniger deutlicher mondförmiger Eindruck und am Hinterrande beiderseits des Schildchens ein nach aussen tieferer, und von einem kurzen Schräg- eindrucke begrenzter Quereindruck. Die mässig gewölbten Flügel- decken sind an den abgerundeten mit einer mässig erhobenen Beule bezeichneten Schultern etwas breiter als das Halsschild, hinter den- selben am breitesten, und dann in sanfter Rundung nach hinten ver- schmälert; an der Spitze selbst deutlich einzeln abgerundet; die Punktstreifen sind ziemlich fein und wenig tief, die Zwischenräume glänzend, dicht und fein gepünktelt. Geflügelt. Das 1. Bauchsegment ist nur in der Mitte punktirt, an den Seiten aber fein und dicht quergestreift. Der Aussenrand der Hinterschienen nicht gezähnelt; ihre kurzabgeschrägte Spitze ist bei dieser und den zwei folgenden Arten stark ausgerundet, die Rinne selbst schwach löffelartig erweitert. Das 1. Vordertarsenglied des & ist kurz dreieckig erweitert. Im mittleren und nördlichen Europa auf Solanum Dulcamara L. 25. Ps. chalcomera Illig. Ovata, convexa, nitida; supra cyanea, subtus et femoribus posticis aenea; antennarum basi tibiis tar- 412 sisque ferrugineis; femoribus 4 anterioribus piceis, artieulationibus ferrugineis: fronte granulata tenuissime vage punctulata; en- carpis distinctis, fossula lineisque arcuatis et decussatis sepa- ratis; thorace brevi inaequaliter punctato, basi utrinque obso- lete impresso; elytris fortius profunde striato-punctatis, inter- stitiis dense punctulatis. Alata. Long. 14 —1Y/g'".— Lat. 2%, —1"". S. Aedeagus recurvatus, parallelus, a basi ad apicem late profundeque canaliculatus: apex rotundatus. Foud. Var. 1. capite thoraceque virescentibus. Var. 2. supra virescens, Bach Ki f. N. uw My Dtschl. VIE 155. 222 Bowd: Ann. d.;!. Soe. Binn. VI. 1859. 153. 2. — AI. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 800. 196. Haltica chalcomera lllig. Mag. VI. 75 et 173. 32 et 152. Macrocnema chalcomera Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV. 318. 2. — id. Man. of. Col. 300. 2355. Der Vorigen sehr ähnlich, aber stets kleiner und von anderem vorne stumpfer, rückwärts schmäler abgerundeten Umriss; die Farbe der Oberseite ist ein schönes, häufig ins Grüne spielendes Blau; die Unterseite, die Hinterschenkel, der Unterrand der Flügeldecken und das Schildchen sind erzfärbig; die Fühlerwurzeln, die Schienen und Tarsen, die Kniee und Gliederansätze der pechbraunen Vorderschenkel sind rostgelb; das Halsschild ist weit kürzer und verhältnissmässig ‘kleiner, am Hinterrande mehr als zweimal so breit als lang, mit nach vorne Jäh verschmälerten gerundeten Seiten und kaum ange- deuteten Eckchen hinter den verdickten, etwas spitz vortretenden Vorderecken; die beiderseitigen Quereindrücke am Hinterrande sind aussen durch ein punktförmiges Grübchen begrenzt. Die Flügeldecken sind verhältnissmässig länger; an den gerundeten eine deutlichere Beule zeigenden Schultern viel breiter als das Halsschild, nach hinten in sehr flachen Bogen verschmälert und an der Spitze nur undeutlich einzeln abgerundet; die Streifen bestehen aus starken und tiefen Punkten, die Zwischenräume sind etwas runzlich und dicht fein punktirt. Geflügelt. Die Bildung der Stirne und die Punktirung des Halsschildes wie bei Ps. Dulcamarae. Die Kielung ist etwas weniger stumpf; das 1. Bauchsegment ist durchaus punktirt. Der Aussenrand der Hinterschienen zeigt einzelne Zähnchen. Geflügelt. 1. Vorder- tarsenglied des S kurz dreieckig erweitert. 413 Im südlichen und mittleren Europa, auch in England; auf ver- schiedenen Distelarten , besonders auf Carduus nutans im Sommer und Herbst. L 26. Ps. Hyoscyami L. Ovata, convexa, nitida; supra viridis aut viridi- aenea, subtus et femoribus posticis aenea; antennarum basi, pedibus 4 anterioribus, tibiis tarsisque postieis testaceis: fronte granulata tenuiter vage punctulata; encarpis distinctis, fossula et lineis arcuatis decussatisque separatis; thorace inaequaliter punctato, basi utrinque leviter impresso; elytris fortius pro- funde striate-punetatis, interstitiis dense punctulatis. Alata. Long. 11%, —11%'". — Lat. ?3—%ı". JS. Aedeagus recurvatus, canaliculatus: canalieulus rufus, margine fusca; apex rotundato-angulatus. Foud. ureidit. Ion. Aust. ed. 12 9.9372 ed. I1..p. 9447 — Bach Kf. En. f. N. u. M. Dischl. IN. 155.3. — Foud. Annd. le Soc, Eınn.y121859° 164.90 Al. Ann. d. ]. Soc. ent. d. Fr. VII. 1860. 801. 197. Chrysometa Hyoscyami Linn. Fn. Su. 166. 536. — Fab. SE. 44721493 Marsh, But, Br> 1.193 59 Galeruca Hyoscyami Pk. Fn. Su. II. 104. 25. (excel. var. b.). m KabBr Syst. 12.22.297 79. Haltica Hyoscyami Oliv. Ene. IV. 107. 21. — id. Ent, V.220981755 ts, 75, (@Altica), BD, 4,127 10%:92:5:6550. 11 0, Mae V 1 173.053, 5 Gy. Ins. Su. III. 566. 35. IV. app. 661. — Duftsch. Ein. Aust. III. 279.57. Macrocnema Hyoscyami Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV. 318. — id. Man. of. br. Col. 300. 2356. Von der Grösse des Vorigen, aber schmäler: die Färbung ist erzgrün, bisweilen mit bläulichem, bisweilen mit goldigem Glanze ; die Fühlerwurzeln, die ganzen vier Vorderbeine, die Hinterschienen und Tarsen sind rothgelb. Die Bildung des Kopfes wie bei den zwei Vorhergehenden. Das Halsschild am Hinterrande beiläufig zweimal so breit als lang, an den Seiten wenig gerundet: nicht so stark nach vorne verschmälert und verhältnissmässig länger als bei Ps. chalco- mera 1ll., im Uebrigen so wie in der Skulptur stimmt es mit dieser überein, nur ist die Punktirung im Ganzen etwas feiner und dichter. 414 Die Flügeldecken sind an der Basis nur wenig breiter als das Hals- schild mit stark erhobener Schulterbeule, im Ganzen mehr länglich und an den Schultern weniger gerundet als bei Ps. chalcomera, nach der Spitze hin allmälig und .an derselben fast gemeinschaftlich ab- gerundet; ihre Punktirung ist dieselbe wie bei der Vorigen, die Punkte sind etwas dichter gereiht und werden gegen die Spitze hin feiner; die Zwischenräume sind sehr fein und dicht gepünktelt. Ge- flügelt. Der Aussenrand der Hinterschienen stumpf sägezähnig. Das 1. Vordertarsenglied des S kurz dreieckig erweitert. Im nördlichen und mittleren Furopa auf Hyoscyamus niger nicht selten. Im Frühlinge und Sommer. ie mi. Se ar Me x Hinterschienen stark gekrümmt, kurz und nach der Spitze stärker. verbreitet; mit längerer ('/, bis ?/, der Länge) Abschrägung der Spitze. 2. Fühlerglied deutlich kürzer als das Wurzelglied und kaum länger als das 3.; Stirnhöckerchen bald mehr bald weniger deutlich. Halsschild gleichartig punktirt. + Körper länglicheiförmig, mässig oder flach gewölbt. 27. Ps. laevifrens m. Oblongo-ovata, parum convexa; nigro-aenea, ore rufo-piceo; antennis, pedibus 4 anterioribus, tibiis tarsisque posticis rufo-testaceis: encarpis distinctis, foveola separatis; fronte laevi, nitidissima; thorace fortius ac densius punctato et basi utrinque impresso; elytris confertim profunde, striato- punctatis, interstitiis subrugulosis, evidenter punctulatis. Alata. Long. 115". — Lat. 3%". Psylliodes obscuro-aenea Rosenh. Die Thiere Andal. 1856. 342.2 Aeusserst ähnlich der Ps. pieina Marsh., aber etwas grösser, flacher und Jlänglicher, von bläulich-eızschwarzer Färbung und durch weit stärkere Punktirung ausgezeichnet. Liegt gleich nur ein einzelnes Stück dieser Art vor, so dürfte ihre selbstständige Auf- führung hier gerechtfertigt erscheinen, da die an ihr ausgesprochenen Merkmale sie von den zahlreichen Varietäten der Ps. picina zu selr entfernen, um sie als blosse Form derselben betrachten zu sollen. Ob Ps. obscuro-aenea Rosenh. mit ihr identisch sei, oder zur folgenden gehöre, vermag ich aus der Beschreibung derselben nicht mit Be- stimmtheit zu entnehmen, da wohl die Färbung, weniger aber die 415 Seulptur mit der Vorliegenden übereinstimmt, und die Erwähnung bräunlicher Exemplare mehr auf die folgende schliessen lässt. Läng- licheiförmig, flachgewölbt , schwarzerzfärbig mit bläulichem Schimmer, der Mund pechbraun, mit röthlichen Seiten- und Untertheilen ; die Fühler, Vorderbeine, Hinterschienen und Tarsen gelbroth, die äusserste Fühlerspitze etwas gebräunt; die Hinterschenkel ehern schwarz mit röthlichem Spitzenrande. Scheitel und Stirne glänzend, glatt; Stirn- höckerchen und Linien deutlich, letztere oberhalb etwas bogenförmig und an ihrem Durchkreuzungspunkte mit einem tiefen Grübchen be- zeichnet. Halsschild um die Hälfte breiter als lang, mässig gewölbt, nach vorne iu flachem Bogen verschmälert, mit stumpfen Eckchen hinter den Vorderecken; es ist undeutlich granulirt und dicht mit ziemlich starken Punkten besetzt; am Hinterrande befindet sich beiderseits ein ziemlich tiefes Längsgrübchen. Flügeldecken wenig gewölbt, an der Basis viel breiter als das Halsschild, mit erhobener Schulterbeule, an den Seiten wenig gerundet und zur Spitze allmälig verschmälert. Die bis an die Spitze deutlichen Streifen sind aus starken und tiefen, dicht aneinander gedrängten Punkten zusammen- gesetzt, die glänzenden Zwischenräume leicht gerunzelt und fein, aber deutlich gepünktelt. Greflügelt. Diese und die drei folgenden Arten zeigen eine ganz gleiche Bildung der Hinterschienen, die Abschrägung begreift nahezu 2/, der ganzen Länge, ist nicht ausgerundet und nur schwach gekerbt; die Rinne ist schmal, nicht löffelartig erweitert. In Sicilien. 2 , Ps. pieina Marsh. Oblongo-ovata, convexior, nitidissima; nigro- picea aut picea, aeneo-micans; facie, antennarum dimidio basali pedibusque ferrugineis; femoribus postieis nigro-piceis, apicen versus plus minusve rufescentibus: fronte laevi; encarpis di- stinctis, foveola separatis; thorace laevi, subtilissime punetu- lato et basi utrinque impresso; elytris sat profunde striato- punetatis, interstitiis Jaeviusculis aut subrugulosis et parce sub- tilissime punctulatis. Alata. Long. 1Y%,— 1143". — Lat. a —%z'". JS, Aedeagus angustus, recurvatus, usque ad apicem cana- liculatus; apex fere rotundatus, cum extensione brevi obtusa. Foud. Var. 1. rufo-picea, aeneo-micans, femoribus postieis rufes- centibus, extrorsum piceis. Var. 2. castanea aut rufo-brunnea, vix aeneo-relucens. 416 2 Alllarid. "Anne do ]® Socksenterdi Er INIIES 1860: 825. 227. Chrysomela picina Marsh. Ent. br. I. 206. 92. Macrocnema pieina Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV. 322. 16. — id. Man, of. br. Col. 301. 2369. Haltica rufilabris 0° EI I 693 1 ge Illig. VI.:z3.. 150. Psylliodes rufilabris Redt. Fn. Aust. ed. I. p. 539. ed. II. p. 946. — Bach Kf. Fn f.N. u. M. Dtschl. III. 194.13. Haltica melanophthalma Duftsch. Fn. Aust. III. 284. 67. Psylliodes melanophthalmaRedt. ]. c. ed. I. p. 536. ed. II: p.942) —2 Bach. 1Xte. 158,418. 2 FA Olke: 826, 228. Psylliodes rufo-picea Letzn. Arb. u. Veränd. d. schles. Gesellsch. 1848. 83. 20. — Bach |. ce. 155.5. _ Psylliodes picea Redt. ]. c. ed. I. p. 536. ed. II. p. 946. — Rust, Kt Bur XO@VvIm2 TB sache are: 157. 14. — FEoud. Ann..d. |. Soc. Linn. VI. 1859. 177: 18. Länglicheiförmig, ziemlich gewölbt; in ihrer höchsten Ausfärbung erscheint sie pechschwarz mit Erzschimmer; der Vorderkopf, die untere Hälfte der Fühler, die Vorderbeine, Hinterschienen und Tarsen, sowie die Spitze und der Unterrand der pechschwarzen Hinterschenkel rostroth; es ist diess die H. rufilabris E. H.; häufig ist sie pech- braun mit Erzschimmer (Ch. pieina Marsh.; Ps. picea Redt.), oder röthlichpechbraun (Ps. rufo-picea Letzn) oder kastanienbraun (H. melanophthalma Duftsch.) mit und ohne Erzschimmer, wo dann die Unterseite und die Hinterschenkel entsprechend heller gefärbt sind; endlich erscheint der Käfer ganz rostrotli und wird von Ps. Zuteola Müll. durch die gleichfärbige Unterseite sogleich zu unterscheiden sein. Stirme und Scheitel glänzend, glatt; Stirnhöckerchen glänzend und deutlich, die oberhalb bogenförmigen feinen Stirnlinien an ihrem Durchkreuzungspunkte mit einem tiefen Grübchen, über welchem die Stirne nicht selten seicht eingedrückt erscheint. Halsschild etwa um die Hälfte breiter als lang, auf der Scheibe wenig, nach vorne stärker gewölbt, in flachem Bogen nach vorne verschmälert, mit stumpfen 417 Eekchen hinter den verdickten Vorderecken; seine Oberfläche ist glänzend glatt wie polirt, mit äusserst feinen, an den Seiten etwas stärkeren Punkten wenig dicht besetzt, und mit einem kurzen mehr oder weniger tiefen Längsgrübchen jederseits am Hinterrande be- zeichnet. Flügeldecken etwas gewölbter als bei der Vorhergehenden, an der Basis etwas breiter als das Halsschild, mit erhobener Schulter- beule, an den Seiten sanft gerundet und nach rückwärts verschmälert; die Punktstreifen sind ziemlich tief und stark, aus genäherten Punkten gebildet und bis an die Spitze reichend; die Zwischenräume glatt und glänzend, bisweilen leicht gerunzelt und spärlich äusserst fein gepünktelt. Geflügelt. Hinterschenkel besonders dick. Das 1. Vorder- tarsenglied des J mässig erweitert. Ziemlich selten, an feuchten Orten im Sommer; von H. Scheff- ler im Prater bei Wien auf Lythrum salicaria gesammelt. Roth- braune Stücke sind häufiger als dunkel ausgefärbte. In verschiedenen Gegenden Deutschlands, in Frankreich und England, 29, Ps. luteola Müll. Oblongo-ovata, subdepressa, uitida ; rufo-ferru- ginea, pectore, abdomine et femorum posticorum apice piceis, an- tennarum apice fuscescente: fronte parce punctulata, encarpis subdistinctis, foveola separatis; thorace laevi, subtilissime crebre punctulato, basi utrinque breviter impresso; elytıis profunde striato-punctatis, interstitiis tenuiter parce punctulatis. Alata. Long. 1—11/,'". Lat. 4, —1/%". JS. Aedeagus rufus, modice recurvatus, apice paulatim deflexus, canaliculatus; apex cochleariformis, obtuse rotun- datus. Foud. Var. tota dilutius ferruginea. Foud. Ann. d. ]l. Soc. Linn. VI. 1859. 191. 27. — All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. ‘VIII. 1860. 829. 232. Altica luteola Müll. Zool. Dan. p. 34. 924. Haltica nana Duftsch. Fn. Aust. III. 285. 68. Psylliodes propingua Redt. Fn. Aust. ed. I. p. 536. ed. I. p: 944. — Bach. Kf. f. N. u. M. Dischl. III. 158. 20. Dem Bau und der Grösse nach sehr ähnlich der Vorigen, aber viel flacher gewölbt, an den Seiten mehr gleichbreit; sie ist bald - dunkler bald heller rostroth oder röthlichgelb, die etwas bleicheren 418 Flügeldecken mit röthlicher Naht; Hinterbrust und Bauch pech- schwarz; die Oberlippe, die Hinterschenkel unfern der Spitze, dann die Fühlerenden schwärzlich; bei weniger reifen Individuen ist Brust und Bauch rothbraun oder rostroth; auch finden sich bisweilen Stücke mit bräunlichen Flügeldecken. Scheitel und Stirne glatt, letztere zeigt vorne einzelne feine Punkte; Stirnhöckerchen und Linien weniger deutlich als bei Ps. picina Marsh.; das Grübchen am Durch- kreuzungspunkte kleiner. Halsschild von dem Baue wie bei der Vorigen. aber flacher, verhältnissmässig kleiner und kürzer, das Eckchen hinter den Vorderecken sehr stumpf, fast abgerundet; es ist ebenfalls fein, aber etwas dichter punktirt als bei jener, die Zwischenräume glänzend glatt, manchmal leicht gerunzelt, die Quereindrücke beider- seits am Hinterrande sind sehr deutlich, und nach aussen von einem kurzen Längsgrübchen abgegrenzt. Flügeldecken etwas breiter an den Schultern als das Halsschild, mit erhobener glatter Beule, an den Seiten sehr’schwach gerundet; die aus weniger engstehenden Punkten sebildeten Streifen sind tief und stark, nach der Spitze feiner, die Zwischenräume beinahe flach, glänzend, bisweilen leicht querrunzlich und mit einzelnen feinen Pünktchen besetzt. Geflügelt. Das 1. Vorder- tarsenglied mässig erweitert. Im Juli und August auf Solaneen, und namentlich auf den Stängeln und Blättern der Kartoffel, nach Foudras. In Oesterreich und anderen Gegenden Deutschlands, Frankreich, England. 30. Ps. algiriea Allard. Oblongo-ovata, subdepressa, nitida, omnino testacea, labro fuscescente: fronte laevissima; encarpis sub- distinctis, foveola. separatis; thorace laevi minutissime crebre punctulato, basi utıinque impresso; elytris profunde stiiato- punctatis, interstitiis laevibus minutissime punctulatis. Alata. Long. 1%, —12/43"'. — Lat. %%ı''. All» Ann. d. 1.,Soc.' ent. d. Er. VII. 1860.)829. 231. Von dem Baue und der Gestalt der Vorigen, aber um die Hälfte grösser und namentlich breiter; im Allgemeinen nicht unähnlich der Ps. marcida Ill. aber die gleichmässig blassgelbe Färbung ohne Metallelanz, das längere nach vorne stärker gerundete Halsschild und die äusserst zarte Punktirung desselben, die glatte Stirne, die breitere Abrundung der Flügeldecken die stärker gekrümmten Hinterschienen und ihre Abstutzung u. s. w. unterscheiden sie leicht von dieser. 419 Länglicheiförmig, sehr flach gewölbt, ganz einfärbig röthlichgelb mit Ausnahme der etwas bräunlichen Oberlippe. Scheitel und Stirne glatt und glänzend; Stirnhöckerchen und die von den Augen bogen- förmig sich herabziehenden Stirnlinien schwach ausgeprägt, mit tiefem grossen Grübchen auf der Durchkreuzungsstelle. Halsschild wenig gewölbt und um die Hälfte breiter als Jang, an den Seiten nach vorne bogenförmig verschmälert, mit stumpfen Eckchen hinter den Vorderecken; es ist fast glatt mit äusserst zarter, kaum sichtbarer an den Seiten etwas deutlicherer Punktirung und einem seichten punktförmigen Eindrucke an der Basis beiderseits. Die flachen Flügel- decken an den Schultern viel breiter als das Halsschild, mit vor- springender glatter Beule, an den Seiten schwach gerundet, an der Spitze etwas stumpfer abgerundet; sie haben starke und tiefe Streifen aus gedrängt stehenden Punkten; die glänzenden Zwischensäume sind mit zahlreichen, äusserst feinen Pünktchen besetzt. Geflügelt. In Sieilien und Algerien. 0 re, 3 Bi “fee, ® 5 a a Tr. Körper kurz eiförmig, stark gewölbt. 31. Ps. erassicollis Fairm. Late ovata, valde convexa, nitida; rufo- testacea, elytris paulo dilutioribus, labro fusco, antennis apice fuscescentibus: capite majusculo, fronte granulata et plus minusve rugoso-punctata; encarpis distinctis fossula lineisque arcuatis et decussatis separatis; thorace sat dense punctulato, postice utrinque impresso; elytris profunde stiiato-punctatis, interstitiis convexiusculis tenuissime punctulatis. Alata. Long. 1,—11!/3"' — Lat. %—Yyı. JS. Aedeagus rufus fere rectus, angustus, in medio pau- lulum contractus: canaliculus bistriolatus. Apex emarginatus, angulatus. Foud, Way: ms Auns dol®Sock ent4d. Pr.V. 185925641. All Ann. d. 1. Soe. ent. d. Fr. VIII. 1860. 803. 199. Psylliodes dilatata Foud. Amn. d. ]. Soc. Linn. VI. 183317919: Vor allen übrigen Arten durch gedrungene, breite, ziemlich plumpe Gestalt und die sehr stark zahnförmige Erweiterung der Hinterschienen an der Einlenkungsstelle der Tarsen ausgezeichnet. Breit- eiförmig, stark gewölbt, glänzend, ganz gelbroth bis auf die schwärz- liche Oberlippe und Fühlerspitze: die Flügeldecken mit Ausnahme 420 der Naht gewöhnlich etwas blasser; bisweilen sind Bıust, Hinterleib und Hinterschenkel etwas bräunlichroth. Kopf etwas grösser als bei den übrigen Arten. Scheitel oberhalb und seitlich bis an die Augen glatt, nach vorne, sammt der leichteingedrückten Stirne granulirt und mit mehr oder weniger zahlreichen, starken und mit Runzeln ge- mengten Punkten besetzt: Stirnhöckerchen deutlich: die vom oberen Augenrande bogenförmig herabgezogenen Stirnlinien auf ihrem Durch- kreuzungspunkte grübchenförmig vertieft. Kielung breit und kurz. Das stark gewölbte Halsschild um mehr als die Hälfte breiter als lang, nach vorne mässig verschmälert, mit stumpfen Eckchen hinter der vorderen Anschwellung; es ist glänzend, mit mehr oder weniger feinen nach den Seiten hin stärkeren Punkten bedeckt, in den Zwischen- räumen glatt oder nur schwach granulirt, die Quereindrücke beider- seits sind durch ziemlich lange Schrägeindrücke nach aussen abge- grenzt. Flügeldecken stark gewölbt, an der Wurzel etwas breiter als das Halsschild, mit erhobener Schulterbeule, bis gegen die Mitte leicht erweitert und an der Spitze breiter und stumpfer abgerundet als bei den übrigen Arten; die Streifen sind aus grossen und tiefen Punkten gebildet, welche gegen die Spitze etwas feiner werden; die leicht gewölbten, glänzenden und glatten Zwischenräume fein gepünk- telt. Der ganze Aussenrand der Flügeldecken ist und zwar gegen die Spitze hin dichter mit feinen greisen Wimperhaaren besetzt. Ge- flügelt. Die Hinterschenkel sehr stark, die Rückenränder der Hinter- schienen an der Einlenkungsstelle der Tarsen beiderseits stark eır- weitert, die äussere Erweiterung rundlich und deutlich gekerbt, die innere stumpfeckig und ganzrandig; die abgeschrägte Spitze ist aus- gerundet, breit ausgehöhlt und löffelförmig erweitert. Das 1. Vorder- tarsenglied des JS ist mässig erweitert. Im südlichen Frankreich im April und Mai auf Calamagrostis arenaria: (bei Montpellier, Hyeres, Perpignan, Cette). 32. Ps. glabra Duftsch. Breviter ovata, välde convexa, nitidissima; nigra, parum aeneo-micans; ore ferrugineo, labro-piceo; an- tennis pedibusque ferrugineis, femoribus postieis nigris: fronte profunde punctata; encarpis distinetis fossula separatis; thorace laeviusculo, vix conspicue punctulato, basi utrinque obsolete impresso; elytıis profunde striato-punctatis, interstitiis paulo convexiusculis, vix punctulatis. Aptera. Long. %ı—1"". Lat. 4 Ust. 421 JS. Aedeagus recurvatus, a basi ad apicem late canali- eulatus; apex acute angulatus, compressus. Foud. Haltica glabra Duftsch. Fn. Aust. III. 282. 63. Psylliodes alpina Redt. Fn. Aust. ed. I. p. 538. ed. II. p- 925. — Bach. Kf. Fn. f. N. u. M. Dtschl. III. 156. 10. — Foud. Ann. d. 1. Soc. Linn. VI. 1859. 163.80 — FAN) Ann. de le Soc. ent. darRr Val. 1860. 823, 224, Durch höhere Wölbung, starke Glätte, rein schwarze Färbung und kaum sichtbare Punktirung des Halsschildes vor den übrigen Arten ausgezeichnet; in der Gestalt kommt sie der Vorigen am nächsten, nur ist sie bedeutend kleiner und an den Seiten gerundeter. Kurzeiförmig, sehr stark gewölbt, schwarz mit schwachem Metall- schimmer, die ganzen Fühler und die Beine bis auf die schwarzen Hinterschenkel rostroth; die Mundgegend röthlich, Oberlippe schwärz- lich. Scheitel und Stirne mit stärkeren Punkten besetzt, welche nach vorne noch gröber werden und mit Runzeln gemengt sind. Die Stirn- höckerchen sind deutlich und durch ein tiefes Grübchen auf dem Durchkreuzungspunkte der feinen Stirnlinien getrennt. Die Oberlippe ist stärker gerundet und vorne etwas abgeplattet. Das Halsschild ist stark gewölbt, um etwas mehr als die Hälfte breiter als lang, an den Seiten leicht geschwungen, nach vorne wenig verengt, mit stumpfen Eckchen hinter den Vorderecken; seine Oberfläche ist glänzend, wie polirt, oder erscheint nur unter starker Vergrösserung äusserst zart granulirt, und mit äusserst feinen, nach den Seiten hin deutlicheren Pünktchen weitläufig besetzt; innerhalb des Seitenrandes zeigt sich häufig ein seichter bogenförmiger Eindruck; der Hinterrand ist sehr undeutlich abgesetzt und beiderseits mit einem seichten, oft ganz verloschenen Grübchen bezeichnet. Die stark gewölbten Flügeldecken an den ohne Beule flach abgerundeten Schultern wenig breiter als das Halsschild, bis gegen die Mitte erweitert und an der Spitze etwas stumpf abgerundet: sie haben starke, besonders an der Basis aus groben und tiefen Punkten gebildete Streifen und glänzend glatte, kaum punktirte Zwischenräume. Ungeflügelt. Das 1. Vorder- tarsenglied des @ ist mässig erweitert. In den Alpengegenden Oesterreichs und Steiermarks an moosigen Stellen. Wiener entomol. Monatschr. VIII. Bd. 31 II. Kopf vertikal nach abwärts gerichtet und ’oben vom Hals- schilde gedeckt. Körper walzenförmig gewölbt. Halsschild stark und tief punktirt. Hinterschienen stark bis gegen die Mitte abe schuiz: Öberlippe vorne etwas platt gedrückt. * Hinterschienen wenig gekrümmt, schlank. 33 Ps, cucullata Illig. Elongato-ovata, subeylindrica, nitens, viridi- aenea; ore rufescente, labro piceo; antennarum basi pedibus- que testaceis, femoribus anterioribus plus minusve infuscatis, postieis aeneis: facie perpendieulari, fronte parce punctata; encarpis distinctis, fossula separatis; thorace apice valde com- presso, granulato, confertim profunde punctato; elytris profunde striato-punctatis, interstitiis rugosis et punctulatis. Alis in- completis. Long. %—1'". — Lat. Y —Yz'"'. 5. Aedeagus elongatus, vix recurvatus, a basi ad apicem canaliculatus, versus apicem modice contractus. Apex rotun- datus, cum extensione brevi, obtusa. Foud. Redt. Fn. Aust. ed. I. p. 538. ed. I. p. 946. — Küst. Kf. Eur. XXVIH. 9. — Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Dtschl. IH. 157. 16.—Foud. Ann. d. ]. Soc. Linn. V1. 1859. 175. 16. — All. Ann. d. ]. Soc. ent. d. Fr. VIII 1860. 819. 219. — Kiesenw. et Märkel Stett. Zeit. 1847. 85. Haltica eucullata Ill. Mag. VI. 172. 147. Haltica Spergulae Gyll. Ins. Su. II. 571. 39. et IV. app. 661. 39. Psylliodes vicinu Boield. Ann. d. |]. Soc. ent. d. Fr. VI. 1859. p. 480. Diese Art hat einige Aehnlichkeit mit Ps. attenuata E.H., der sie auch in der Grösse gleicht; allein die schmälere, walzenförmig gewölbte Gestalt und die Stellung des Kopfes lassen sie leicht unter- scheiden. — Langeiförmig, nach beiden Enden hin verschmälert; glänzend erzgrün, Unterseite ehern schwarz, der Mund röthlich wit schwärzlicher Oberlippe, die Fühlerwurzeln, die Vorderbeine bis auf die mehr oder weniger gebräunten Schenkel, die Hinterschienen und Tarsen röthlichgelb ; die Hinterschenkel erzgrün mit röthliechem | | 423 Unterrande und Schenkelanhange, Scheitel und Stirne fein granulirt und mit einzelnen Pünktchen besetzt. Stirmhöckerchen länglich und von feinen Linien abgegrenzt, an deren Durchkreuzungspunkte ein rundes tiefes Grübchen; Kielung platt und breit. Halsschild hoch gewölbt mit tief herabgezogenen, nach vorne verschmälerten Seiten und seitlich stark zusammengedrückt, daher von oben betrachtet kaum breiter als lang erscheinend; die Seitenränder sind fast um die Hälfte kürzer als der mittlere Längendurchmesser, leicht gerundet und hinter den Vorderecken sehr stark und scharf eckig erweitert; der verundete Vorderrand überragt etwas den senkrecht nach abwärts gerichteten Kopf; die Oberfläche ist fein granulirt und dicht mit starken, tiefen Punkten bedeckt; der Hinterrand ist äusserst fein abgesetzt. Die hochgewölbten, seitlich stark abfallenden Flügeldecken sind zweimal so lang als breit, an der Wurzel nur wenig breiter als das Halsschild, erweitern sich noch etwas hinter den Schultern und verschmälern sich dann allmälig zur Spitze hin, wo sie sich zwar schmal, aber deutlich einzeln abrunden; die Schulterbeule ist nur wenig markirt; die Streifen sind aus grossen und tiefen, an der Spitze nur wenig feineren Punkten gebildet; die nahezu flachen Zwischenräume etwas gerunzelt und mit deutlichen, weitläufigen Pünkt- chen besetzt. Flügel unvollständig. Hinterschienen fast gerade, mit beinahe bis in die Mitte reichender Abschrägung; Enddorm ziemlich lang vorragend. 1. Vordertarsenglied des @ wenig erweitert. Sie ist in den höheren Gebirgen Europa’s und sowohl nach Norden (Schweden) als nach Süden (Pyrenäen) verbreitet. Nach G y I- lenhal auf Spergula arvensis; nach v. Kiesen wetter auf Nessel- büschen, wo er sie am Wege zur Pasterze (Gross-Glocknergebiet) in einer Höhe von 4500—5000' fand. Diese und die drei folgenden Arten kommen im Habitus durch die senkrechte Kopfstellung, das hochgewölbte, den Kopf fast in sich aufnehmende Halsschild den Dibolien nahe. 4 34. Ps. petasata Foud. Oblongo- ovata, subeylindriea, nitidissima, nigra aut picea, subaeneo-micans; ore, antennarum basi pedi- busque ferrugineis; femoribus anterioribus plus minusve infus- catis, postieis nigro-piceis: fronte vage punctata, encarpis sub- distinetis, foscola separatis; thorace apice compresso, crebre punctato; elytris profunde striato-punctatis, interstitiis rugosulis 31* et pareius punctulatis. Alis incompletis. Long, 4 — Yz"', — Katy 7 /5ke Var. colore piceo dilutiore. Foud. Ann. d. I, Soc. Linn. VI. 1859. 176. 17. Psylliodes minima AI Anna der Soc entzaEr VIE 1860. 824. 226. Psylliodes Kiesenwelteri m, Etwas kürzer als die Vorige und nach vorne und rückwärts weniger verschmälert und stumpfer walzenförmig; die Färbung ist pechschwarz mit schwachem Metallglanze, bei weniger reifen Indivi- duen pechbraun und mehr oder weniger in’s Röthliche übergehend. Die Fühler bis auf die dunklere Spitze, die Schienen und Tarsen sind rostroth, die Vorderschenkel gebräunt mit röthlicher Basis und Spitze, die Hinterschenkel pechschwarz oder braun mit röthlichem Unterrande; der Mund ist röthlich mit schwärzlicher Oberlippe. Die glänzenden Stirnhöckerchen sind weniger bestimmt durch Linien ab- gegrenzt und durch ein tiefes Grübchen getrennt; der Scheitel ist oberhalb fein, nach vorne sammt der Stirne mehr oder weniger stark und tief aber weitläufig punktirt mit glänzenden kaum granulirten Zwischenräumen; Kielung ebenfalls platt und breit. Das sehr glän- zende Halsschild von demselben Bau wie bei der Vorigen, nur nach vorne weniger verschmälert; die Punktirung ist etwas feiner und weniger dicht, aber noch immer stark und tief, namentlich an den Seiten; die Zwischenräume glatt oder äusserst zart granulirt; die Flügeldecken sind etwas kürzer als bei Ps. cucullata Ill,, etwa 13/,mal so lang als breit und etwas stumpfer abgerundet; übrigens von demselben Baue; ihre Punktstreifen etwas weniger stark, die fast ebenen Zwischenräume glänzend leicht gerunzelt und sparsamer punk- tirt, Flügel unvollständig entwickelt. Die Hinterschienen wie bei der Vorigen, der Enddorn ist aber viel kürzer. Das 1. Vordertarsenglied des J wenig erweitert, In den Kärnthner Alpen von Herın Kahr gesammelt; nach Foudras und Allard in den Pyrenäen. Anmerkung. Ich bin nicht ganz sicher, ob die vorstehende Art mit Ps. petasata Foud. identisch ist, da die mir zahlreich vor- liegenden kärnthnerischen Stücke abweichend von Fou- dras’ Diagnose sämmtlich eine sehr ausgeprägte und be- ziehungsweise starke und tiefe Punktirung des Halsschildes und 425 der Stirne und auch fein punktirte Zwischenräume der Punkt- streifen zeigen; allein bei der an den Arten dieser Gattung so häufig anzutrefienden Veränderlichkeit der Sculptur und bei den Umstande, dass Foudras nur zwei einzelne © vor sich hatte, auch in der Beschreibung die Punktirung des Halsschildes nur als im Vergleich mit der verwandten Ps. eucullata wenig tief und deutlich darstellt, und dass auch Allard seiner mit Ps. petasata synonymen Ps. minima einen wenn auch schwach punktirten Scheitel und ein nur etwas weniger stark als bei Ps. cucullata punktirtes Halsschild gibt, dürfte auf die Identität der vorliegenden Arten geschlossen werden können; im ent- gegengesetzten Falle wünschte ich für die vorliegende Art die Benennung: Ps. Kiesenwetteri beibehalten zu wissen, “* # Hinterschienen stärker gekrümmt, breiter. 35. Ps. gibbosa All. Subeylindrico-ovata, nitens, obseure aenea, capite antice ferrugineo; antennis pedibusque rufo-testaceis, femoribus posticis rufo-piceis, superne aeneis, artieulationibus rufescentibus; facie perpendieulari; fronte granulata et subti- liter vage punctulata; encarpis indistinctis, foveola separatis: thorace granulato, confertim fortiter punctato, apice compresso; elytris profunde striato-punctatis, interstitiis rugosulis, tenuis- sime punctulatis. Alis incompletis. Long. %, — %5"'. — Lat. an lönw: JS. Aedeagus modice incurvatus, fere rectus, rufus, usque ad apicem canaliculatus; apex acute lanceolatus. Foud. - All. Ann. d. |]. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 820. 220. Psylliodes rufilabris Foud. Ann. d. ]. Soc. Linn. VI. 1859. 173. 15. Walzig eiförmig, nach vorne und hinten zugespitzt wie Ps. cucul- Tata aber noch gewölbter und breiter gerundet. Dunkel erzfärbig, mit bläulichem Glanze, der Vorderkopf röthlich, die Fühler bis auf die bräunliche Spitze, die Vorderbeine, Hinterschienen und Tarsen röth- lichgelb, die Hinterschenkel röthlichpechbraun mit erzfärbigem Ober- und Aussenrande und röthlicher Spitze und Basis. Scheitel und Stirne fein granulirt und weitläufig mit feinen, nach vorne zu grösseren Punkten besetzt. Stirnhöckerchen und Linien undeutlich, mit einem kleinen Grübchen in der Mitte; Kielung platt. Halsschild von dem Baue wie bei Ps. cucullata, nur verhältnissmässig breiter, unge- 426 fähr 1'/amal so breit als lang, und an den Seiten mehr gerundet; seine Oberfläche ist fein granulirt und dicht mit starken und tiefen Punkten bedeckt, wie bei jener; die Flügeldecken sind verhältniss- mässig kürzer und breiter, etwa 12/3mal so lang als breit und hinter den schräg abfallenden Schultern stärker gerundet; nach rückwärts deutlich verschmälert; die Punktstreifen sehr stark und tief, die Zwischenräume glatt, leicht gerunzelt und mit sehr kleinen aber deutlichen Punkten fast reihenweise besetzt. Flügel unvollständig entwickelt. Hinterschienen deutlich gekrümmt; die Abschrägung, etwas kürzer als bei Ps. cucullata, reicht etwa bis in %/, der Länge; Hinter- schienendorn kurz. 1. Vordertarsenglied des SQ wenig erweitert. Im südlichen Frankreich, nach Foudras, nicht selten; in Oesterreich sehr selten. 36. Ps. Gougeleti All. Brevius subeylindrieo-ovata, convexior, niti- dissima, virescenti-aenea; ore piceo; antennis pedibusque pallide testaceis, femoribus posticis aeneis, articulationibus testaceis: facie perpendiculari, fronte subtiliter punctulata; encarpis distinc- tioribus, foveola separatis; thorace granulato et dense punctato, apice compresso; elytris profunde striato-punctatis, interstitiis rugosulis et punctulatis. Alis incompletis. Long. %,'.— Lat. 1. A. Ann. d. 1. Soc, ent. d. Pr VI. 1800.28212.222. Der Vorigen in Bau und Grösse äusserst ähnlich, aber breiter eiförmig und stärker gewölbt, an den Seiten weit mehr gerundet und von anderer Färbung. Erzfärbig oder erzbraun mit grünlichem Glanze; die Fühler und Beine mit Ausnahme der erzfärbigen Hinterschenkel sind gelbbraun, der Mund bräunlich. Die Stirne ist mit etwas deut- licheren Höckerchen und Linien und in der Mitte mit einem runden Grübchen bezeichnet, über demselben zwischen den Augen quer ein- gedrückt und wie der Scheitel fein und weitläufig punktirt und glän- zend; Kielung platt. Halsschild wie bei der Vorigen gebaut, nur noch etwas breiter, die Punktirung ebenfalls stark und dicht, auf der Scheibe etwas feiner mit deutlich granulirten Zwischenräumen. Flügel- decken hinter den schräg abfallenden Schultern viel stärker gerundet erweitert, als bei Ps. gibbosa, daher höchstens 1'/mal so lang als breit, stark gewölbt, übrigens von demselben Bau; die Zwischen- räume der ebenfalls starken und tiefen Punktstreifen sehr glänzend, leicht gerunzelt und deutlich punktirt. In Spanien, Prov. Gallicien. 427 Hieher gehören noch folgende mir unbekannt gebliebene Arten; Ps. eupro-nitens Förster. Verh. d. nat. hist. Ver. d. Rheinl. VI. 1849. p. 37. Oblongo-ovalis, supra aeneo-virens et cupro-nitens, nitida, subtus nigro-aenea, antennarum basi pedibusque rufis, femoribus posticis nigris, elytris profunde striato- punctatis, interstitiis subtiliter punctulatis. Long. 12/ lin. Von der Grösse der Ps. chrysocephala, aber etwas breiter, die Stirne mit flachem Dreieck, der ganze Kopf erzfärbig, die Mandibeln an der Spitze roth, mit einem sehr stark hervortretenden Zahn. Zwei Stücke wurden in der Gegend von Aachen gefangen. Ps. puncticollis Rosenh. Die Thiere Andalus. 1856. p. 341. Ovata, convexa, nitida, subtus picea, supra rufo-testacea, antennis apice nigricantibus; capite prothoraceque dense fortiter punctatis; elytris regulariter fortiter punctato-striatis, interstitiis vix visi- biliter punctulatis. Long. 11% lin. — Lat. 2/ lin, Grösser als Ps. affinis Pk. und propingua Redt., von jener durch gleichmässige Färbung, von beiden durch stärkere Wölbung, nach hinten breitere Flügeldecken, stärkere Punktstreifen derselben und besonders durch die starke Punktirung auf Kopf und Halsschild verschieden. Eiförmig, gewölbt, glänzend. Rothgelb; die Unterseite pechbraun bis auf die drei letzten Bauchsegmente, die Fühler nach aussen schwärzlich. Kopf ziemlich gross, Scheitel und Stirne deutlich und tief zerstreut punktirt, zwischen den Augen mit einem kleinen Grübchen. Halsschild kurz, quer, nach vorme stark verschmälert, gewölbt, dicht und stark punktirt. Flügeldecken stumpf eiförmig, fast doppelt so breit und mehr als viermal so lang als das Halsschild, an den Schultern stark rundlich erweitert, etwas schwielig, die Seiten nach hinten etwas rundlich erweitert, hinter der Mitte verschmälert, am Ende gemeinschaftlich stumpf zugerundet, gewölbt, stark punktirt- gestreift; die Streifen gegen die Basis und Spitze schwächer werdend, die Zwischenräume breit, kaum sichtbar punktirt. Hinterschienen gerade, ziemlich stark, an der äussersten Spitze mit einem stumpfen Zähnchen; die Tarsen von der Länge der Schienen. Bei Cadix, im März von Pinien geklopft; sehr selten. Ps. laevata Foud. Ann. d. 1. Soc. Linn. VI. 1859. 158 5. — All. Ann. d. l. Soc. ent. d. Fr. VII. 1860. 814. 213. — Breviter 428 ovata, coerulea; labro rufo; encarpis nullis. Antennae ferru- gineae, articulis sex ultimis infuscatis; elytra tenuiter striato- punctata; punetis minutis remotis; interstitiis planis. Femora postica nigro-aenea; pedibus anterioribus, tibiis, tarsis commis- surisque ferrugineis. Alata. Long. 2 mill. — Lat. 1%, mill. JS. Aedeagus recurvatus, rufus, canaliculatus, apice deflexus lanceolatus. Kurzeiförmig, schwarzblau, glänzend; der Mund röthlich; die Basis der Fühler und die Beine, mit Ausnahme der erzschwarzen Hinterschenkel röthlichgelb. Die Stirnhöckerchen und Linien sind undeutlich. Die Stirne ist mit ebenso feinen Punkten bedeckt wie das Halsschild, welches um die Hälfte breiter als lang und mäs- sig gewölbt ist, und mit den Seiten sich geradlinig nach vorne verschmälert ; die Anschwellung hinter den Vorderecken springt stumpf- eckig vor. Flügeldecken viel breiter an der Wurzel als das Hals- schild, nach rückwärts sehr verschmälert; die Punktstreifen sind sehr wenig tief und schwach; die Punkte, besonders der mittleren Streifen, sehr fein und entfernt von einander, die Zwischenräume eben und fast glatt; unter starker Vergrösserung erscheinen sie äusserst fein granulirt. Geflügelt. Sie ist ähnlich der Ps. picipes Redt., von der sie sich durch die deutliche Punktirung des Halsschildes und die feinen und seichten Punktstreifen der Flügeldecken unterscheidet. Im südlichen Frankreich. Ps. euprea Foud. |]. c. p. 168. 12. — All. ]. ec. p. 803. 200. (omiss. synon.). — Breviter ovata, cuprea, elytris virescentibus; encarpis indistinctis; frons punctata, punctis seriatim dispositis. Elytra tenuiter striato-punctata, interstitiis planis, granulatis tenuiter punctulatis. Femora anteriora in medio infuscata, tibiis omnibus tarsisque ferrugineis, Alata. Long. 2! mill. — Lat. 1%, mill. I. Aedeagus arcuatus, rufus; canaliculus latus, prope basin contractus; apex lanceolatus translucidus. Kurzeiförmig; Kopf und Halsschild erzfärbig, Flügeldecken mit grünlichem Glanze; die Fühler bis auf die dunkle Spitze und die Beine rostroth; die Mitte der Vorderschenkel etwas gebräunt; die Hinterschenkel erzfärbig mit röthlichen Unterrändern und Gelenks- 429 ansätzen. Scheitel und Stirne glänzend, äusserst fein granulirt, und mit ziemlich starken, weitläufigen Punkten, welche an den Seiten unregelmässig gereiht sind, besetzt. Stirnhöckerchen und Linien undeutlich. Halsschild gewölbt, fast zweimal so breit als lang, mit stark herabgezogenen Seiten, deren Anschwellung vorne den dritten Theil des Randes einnimmt; es ist mit sehr feiner Granulirung und feinen, nach den Seiten hin stärkeren Pünktchen bedeckt. Die Flügel- decken sind an der Basis breiter als das Halsschild und bilden ein kurzes Oval; die Streifen, besonders die inneren, sind fein punktirt; die Zwischenräume flach, fein granulirt und zeigen einige äusserst feine Pünktchen; die Schulterbeule ist ziemlich gross und fein gra- nulirt. Das 1. Bauchsegment ist queriunzlich, die übrigen punktirt; das Pygidiun ist zur Hälfte glatt und glänzend, der übrige Theil stark punktirt. Geflügelt. Die Abschrägung der Hinterschienen begreift fast ein Drittel ihrer Länge und ist ziemlich stark und unregelmässig gezähnelt. In der Schweiz (Foudras); in Frankreich bei Bordeaux, Dijon (Allard). Foudras und Allard haben mit Unrecht die H. cuprea der E. H. auf diese Art bezogen; denn die Beschreibung in den E. H. enthält keinen Hinweis auf eine kurzeiförmige, stark gewölbte Aıt, und ist meines Erachtens auf die von mir unter Nr. 10 angeführte Art zu beziehen. Ps, rufilabris All. 1. c. p. 806. 204. (omiss. synon.). Fusiformi- ovata, supra coerulea, prothorace virescente; elytra striato- punctata, interstitiis punctulatis; capite anterius supra et infra vufo; antennis pedibusque testaceis, femoribus postieis nigro- aeneis. — Long. 2, mill. — Lat. 11%, mill. Von der Gestalt der Ps. fusöformis Illig., aber kleiner. Oben blau, mit etwas grünlichem Schimmer auf dem Halsschilde. Vorder- kopf röthlich, die Fühler mit Ausnahme der Spitze und die Beine röthlichgelb, die Basis der Vorderschenkel etwas bräunlich, die Hinter- schenkel erzfärbig schwarz. Stirne mit wenig deutlichen gekreuzten Linien und ziemlich starken ungleichen Punkten bedeckt, welche nicht bis zum Scheitel reichen. Halsschild anderthalbmal so breit als lang, ziemlich gewölbt, die Seiten mehr gerundet als bei Ps. fusiformis, und der seitliche Vorsprung hinter den Vorderecken schwächer. Flügel- decken lang, an der Basis breiter als das Halsschild, von der Mitte 430 an zur Spitze (aber weniger als bei Ps. fusiformis) verschmälert, stark gestreiftpunktirt, aber die Zwischenräume sind nur wenig ge- runzelt und fein gepünktelt. Im westlichen Frankreich und bei Berlin. Gen. Dibolia. Latreille: Regn. anim. d. Cuv. 2. ed. V. 1829. — Stephens; Ill. of br. Ent. Mand. IV. 1831. p. 325. — id. Man. of br. Col. 1839. p. 289 et 301.— Redtenbacher: Fn. Aust. ed, I. 1849. p- 540.; ed. IT. 1848. p. 948. — Foudras: Ann. d. ]. Soe. Linn. VI. 1859. p. 192. — Allard. Ann..d. ]. Soc. ent. d. Fr. VII. 1860. p. 785. Halticae eryptocephalae llliger Mag. VI. 1807. p. 70 et 171. Corpus ovato-cylindricum, convexum. Antennae 11-articulatae, filiformes, basibus valde approximatis. Caput verticale, intra thoracem retractum; oculis reniformibus, parum convexis; carina frontali lineari, parum elevata; encarpis plus minusve distinctis. Prosternum punctatum antice subtruncatum, gulam abscon- dens; processu postico latiore, convexiuseulo, basin versus dilatato. Abdomen valde convexum; segmentis liberis, primo tertia abdominis parte breviore. Tibiae posticae dorso canaliculatae, apice paulo recurvatae et reetangulariter truncatae; spinula apicali bifurca. Tarsi postici tibiarum apiei inserti, articulo primo tertia tibiae parte non longiore; articulo ultimo tenui. Unguieuli tenues, basi appendiculati. Die hervorstechendsten Merkmale dieser Gattung bestehen in der Fähigkeit, den Kopf gänzlich in das Halsschild zurückzuziehen und zu bergen, dann in der gabelförmigen. Gestalt des Hinterschienen- dorns; weitere Merkmale liegen in dem Baue des Kopfes, der Stirne, der Augen, Fühler, Vorderbrust, Hinterschienen, m der Kürze des 1. Bauchringes, in der fast walzenförmigen Körperform u. s. w. Körper mehr oder weniger gewölbt, walzigeiförmig. Kopf ziemlich gross, gerundet, vertikal nach abwärts gerichtet und in der Ruhelage ganz in das Halsschild zurückgezogen. 431 Augen sehr gross, nierenförmig, lach gewölbt und sehr wenig vorspringend, was eben dem Thiere gestattet, den Kopf gänzlich in das Halsschild zurückzuziehen; die Facetten sind viel kleiner und zahlreicher als bei den übrigen Gattungen und schwer zu unterscheiden, Scheitel gewölbt und wie die Stirne mehr oder weniger stark, bisweilen etwas runzeligpunktirt. Die vordere Kopffläche ziem- lich platt, die Kielung wenig erhoben, und mehr oder weniger schmal, nach unten in zwei Arme getheilt, und in das Kopfschild übergehend, mit dem es als stumpfe Fihöhung quer über dem Munde sich aus- ladet; nach oben wird sie durch einen mehr oder weniger gebogenen Quereindruck von den Stirnhöckerchen abgesondert; diese sind rund- lich, wenig erhoben, eng an einander liegend, und durch einen feinen mehr oder weniger deutlichen Längsstrich von einander getrennt; nach oben gehen sie in die Stirnfläche über und werden durch eine glänzende Querlinie begränzt, die beiderseits in einem grösseren tieferen Punkte endiget, welcher dem bei den übrigen Gattungen hart am oberen Augenrande gelegenen „Augenpunkte‘‘ entspricht; die Wangen zeigen einige grössere längs der Kielung gelegene Punkte. Öberlippe vorne gerundet und in der Mitte etwas ausgerandet, leicht gewölbt mit einer Querreihe von vier Punkten. Kinnbacken innen ausgehöhlt, mit fünfzähnig getheilter Spitze, deren vorderster Zahn der stärkste und scharf zugespitzt ist. Kinnladentaster etwas schlanker als bei der Gattung Psylliodes; das letzte Glied länglich kegelförmig und an der Basis wenig schmäler als das um die Hälfte kürzere vorletzte an der Spitze. Fühler eilfgliedrig, kaum von halber Körperlänge; ihre Basis ist sehr genähert und vom innern Augenrande weit abgerückt. Das Wurzelglied ist mässig verdickt, etwa dreimal so lang als breit, das zweite walzig, von wenig mehr als einem Drittel der Länge des ersten und dünner; die folgenden verkehrt kegelförmig; das dritte so lang als das zweite aber noch dünner, die übrigen etwas länger, unter sich gleich lang und nach der Spitze allmälig schwach ver- diekt, das zugespitzte Endglied etwas verlängert. Halsschild walzenförmig gewölbt, mit stark herabgezogenen Seiten, und nach vorne etwas verschmälert; der fein abgesetzte Hinterrand ist gerundet und beiderseits über den Schultern etwas ausgebuchtet; der Vorderrand gerade abgeschnitten; die Seitenränder mehr oder weniger geschwungen, deutlich abgesetzt und fein aufge- bogen; sie endigen vorne in einer Jänglichen, kaum vorspringenden 432 Schwiele, welche nach innen durch einen tiefen Eindruck abgesetzt ist; die Hinterecken sind fast abgerundet, die vorderen stumpf- winkelig. Die Oberfläche zeigt eine bald gröbere bald feinere Punk- tirung mit glatten oder fein gerunzelten Zwischenräumen. Schildchen gerundet-dreieckig mit breiterer Basis, »latt. Die Flügeldecken an der Basis so breit als das Halsschild und gegen die Mitte etwas erweitert, bilden mit jenem eiu mehr oder weniger längliches und stumpfes, gewölbtes Oval; ihre Spitze ist gemeinschaftlich abgerundet mit ziemlich rechten Nahtwinkeln; die Seiten sind im Bereiche der Hinterscheukel weit und stark aus- gebuchtet; der stark eingeschlagene Unterrand ist nur vorne um die Schultern herum deutlich und weiterhin höchstens als schmale Leiste noch sichtbar; der Seitenrand ist von einer mehr oder weniger deut- lichen Kerblinie begleitet; die Schulterbeule ist schwach entwickelt und gepünktelt. Die Punktirung der Oberfläche bald stärker bald feiner, ist entweder verworren oder in mehr oder weniger deutliche und regelmässige Reihen gestellt mit glatten oder fein gerunzelten, manchmal etwas gewölbten Zwischenräumen. Die Flügel sind bei der Mehrzahl Arten entwickelt. Die Vorderbrust ist vorne kaum ausgerundet, sondern fast gerade abgeschnitten und reicht bis an den Mund, die ganze Kehle bergend; der vor den Hüften liegende Theil ist ziemlich breit, der Fortsatz zwischen den Hüften mässig breit, leicht ;gewölbt und nach rückwärts etwas erweitert, ein längliches Dreieck bildend mit gerade abgeschnittener, die Hüftpfannen rückwärts nicht schliessender Basis; die Oberfläche ist stark, etwas ıunzlig punktirt. Hinterbrust glänzend, mehr oder weniger quergerunzelt; ihre Seitenstücke stark punktirt. Hinterhüften-Abstände ziemlich breit. Bauch sehr stark gewölbt, beiderseits unterhalb der Hinter- schenkel ausgetieft. Das 1. Segment dringt mit der Basis winkelförmig in den Hintertand der Hinterbrust und umfasst kaum ein Drittel der ganzen Bauchlänge, die drei folgenden sind unter sich gleich lang und zusammen beinahe um die Hälfte länger als das erste; den Rest nimmt das 5. Segment ein; sie sind zerstreut punktirt und theilweise gerunzelt. Das Pygidium ist sehr kurz, ohne Furche und völlig unter den Flügeldecken verborgen; bein J' quergestreift; der Aussenrand des letzten Bauchsegments des J sehr schwach beider- seits ausgerandet; der Hemieyelus sehr klein. 433 Hinterschenkel sehr stark, von derselben Gestalt wie bei Psylliodes, ungefähr zweimal so lang als breit; sie sind glatt und glänzend, nach der Spitze hin mit gröberen Punkten besetzt. Die Hinterschienen gleichen im Bau jenen der Psyllioden, nur ist ihre Spitze nicht schräg, sondern rechtwinkelig abgestutzt; sie sind seitlich zusammengedrückt mit gegen die Spitze zu allmälig verbreiterten Seitenflächen und etwa um ein Drittel kürzer als die Schenkel; ihr Rücken ist ausgerinnt, mit sägezähniger, an der Spitze stumpfeckig endigender Aussenkante, und ganzrandiger mit einer zahnförmigen Erweiterung endigender Innenkante. An der Spitze der Schienen, unter der Einlenkungsstelle der Tarsen ist ein breiter län- gerer oder kürzerer Dorn mit gabelförmig getheilter Spitze befestiget. Das 1. Hintertarsenglied hat höchstens ein Drittel der Schienenlänge, das 2. kaum die halbe Länge des ersten, das 3. ist sehr kurz, aber viel breiter und deutlich zweilappig; das Klauenglied ist schlank, mit feinen am Grunde deutlich eckig erweiterten Klauen. Die Tarsen schlagen sich in der Richtung der Schienen auf deren Rücken zurück. Ausser den bereits bemerkten Geschlechtsmerkmalen am letzten Bauchsegmente und Pygidium kündigt sich das Q durch das stark erweiterte 1. Glied der Vordertarsen an. Die Dibolien, nicht reich an Arten, finden sich im mittleren und südlichen Europa auf niederen bei den einzelnen Arten ange- gebenen Kräutern; aus den vördlichen Gebieten wird von Gyllen- hall Did. occultans aus Schweden, von Waterhouse Did. Cynoglossi und von Stephens auch Did. occultans aus England angegeben. Die Larve der D. femoralis Redt. ist von E. Heeger in den Sitz. Ber. d. k. Acad, d. Wissensch, in Wien 1858 B. XXIX. p. 100 u. =. f., und jene der D. rugulosa Redt. von G. v. Frauenfeld in den Verh. der k. k. zool. bot. Gesellsch. in Wien B. XIV p. 692 beschrieben worden ; sie sind Minirlarven. Flügeldecken stark punktirt. Punktirung verworren. Vorderbeine roth. Käfer erzgrün. 1. femoralis. Punktirung mehr oder weniger regelmässig gereiht. Käfer schwarz mit Erzglanz. Punkte der Zwischenräume gereiht und so stark als die Punktreihen. Alle Schienen schwarzbraun. 2. oeeultans. 434 Punkte der Zwischenräume viel feiner, Schienen gelbroth. Halsschild deutlich und dicht punktirt . .3. Försteri. Halsschild fein und weitläufig punktirt . . A. Zaewicollis. Flügeldecken fein punktirt. Käfer erzfärbig. Vorderbeine gelbroth. Flügeldecken mit vertieften unregel- mässigen,Bunktreihen ..,.... . 14 cu. 22.28. Schiläingi. Vorderschenkel ehern schwarz. Körper länglich. Flügeldecken flach mit äusserst feinen Pünktzeihen 0. 00 e, arada: Körper eiförmig. Flügeldecken fein gerunzelt, kaum punktirt; Halsschild fein punktirt ı.0. 4. ee sus. (. Kugulosa. Flügeldecken mit deutlichen Einen Halsschild stark punktüut .... ad la = 8, Cynoylossi. Flügeldecken verworren hsaanne Halsschild fein punk- LITE Ne oe laser Wer ohratke a IN ETUDLOCEpNala; 1. D. femoralis Redtenb. Oblongius ovata, subeylindrica, nitida; viridi-aenea, antennis ferrugineis, apice fuscescentibus; pedibus ferrugineis, femoribus posticis aeneis: thorace elytrisque fortiter profundeque confuse subseriatimve punctatis. Alata. Long. 12/5 — 2", — Lat. 1". JS. Aedeagus rufus, arcuatus, convexus, laevissimus, Apex modice depressus, acute lanceolatus. Foud. Redtenb. Fn. Aust. ed. I. p. 540. ed.- Il. p. 948. — Bia;chu.Kt. En EIN. !usM. Dischl. IE 16 Por Foud. Ann. d. l. Soc. Linn. VI. 1859. 195. 1. — All. Ann. d.]. Soc. ent. d. Fı. VIll. 1860. 787. 183. Dibolia aurichalcea Förster. Verh. d. nat. hist. Ver. d. Rheinl. VI. 1849. 37. Etwas länglicheiförmig, fast walzenförmig, aber etwas flach gewölbt, glänzend; erzgrün, bisweilen mit bläulichem Glanze; die Fühler bis auf die schwärzliche Spitze, die Vorderbeine, Hinter- schienen. und Tarsen rostroth; die Hinterschenkel erzfärbig; die Unterseite erzfärbig schwarz, die Bauchspitze etwas röthlich. Scheitel und Stirne mit grossen zerstreuten Punkten; Stirnhöckerchen mehr oder ‘weniger deutlich; die Querlinie oberhalb schwach und oft un- 135 deutlich. Das nach vorne deutlich verschmälerte, am Hinterrande zweimal so breite als lange Halsschild ist grob und tief verworren punktirt mit leicht gerunzelten Zwischenräumen. Flügeldecken über den Rücken flach gewölbt, an den Seiten wenig gerundet und am Ende stumpf abgerundet; sie sind wie das Halsschild mit tiefen grossen verworrenen Punkten bedeckt, welche sich nach dem Aussen- rande hin in mehr oder weniger deutliche Längsreihen ordnen. Die Zwischenräume sind glänzend und glatt; die Schulterbeule ziemlich deutlich. Geflügelt. Auf den Blättern der Salvia sylvestris L. und austriaca J a0cdq., und stellenweise nicht selten; in Oesterreich, Steiermark, Baiern, den Rheinlanden, am Harz und in noch anderen Gegenden Deutschlands, in Frankreich, Spanien, Portugal; auch in Algerien. Nach Foudras findet man sie im Herbste truppweise unter dem abgefallenen Laube. 2. D. oceultans E. H. Ovata, subeylindriea, nitida; nigra, capite thoraceque aeneis; antennarum basi ferruginea, articulo primo infuscato; femoribus aeneo-nigris, tibiis tarsisque omnibus piceis: thorace profunde crebre punctato; elytris subseriatim fortiter punctatis, interstitiorum punctis subseriatis, aeque fortibus. Alata. Long. 1—11y!". — Lat. In —/. S. Aedeagus rufus, recurvatus, brevis, convexus laevis- simus; apex obtuse angulatus utrinque sinuosus. Foud. Steph. Ill. br. Ent. Mand, IV. 325. — id. Man. of br. Col. 301. 2372. — Redt. Fn. Aust. ed. I. p. 541 ed. II. 948. — Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Dtschl. Ill. 163. 10. — Foud. Ann. d. 1. Soc. Linn. VI. 1859. 200. 6. — All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. VIM. 1860. 795. 194. Haltica occultans E. H. 1. 23. 8. t. 2. f. 4. — Illig. Mag. VI. 71 et 171. 26 et 144. — Gyll. Ins. su. III. 572. 40. Nur halb so gross als die Vorige, und durch die starken Punkt- reihen und die dunkle Farbe der Beine von allen übrigen leicht zu unterscheiden. Von etwas stumpfer Eiform, walzig gewölbt, glänzend; schwarz mit schwach bläulichem Schimmer der Flügeldecken und erzfärbigem Kopfe und Halsschilde; das Wurzelglied der Fühler schwärzlich, die Spitze desselben und das 2.—4. Glied rostroth, 436 die übrigen schwarzbraun; die Beine bis auf die erzschwarzen Hinter- schenkel pechschwarz, mit bräunlichen Gliederansätzen und Tarsen. Scheitel zerstreut punktirt; Stirne stark glänzend mit einzelnen feinen Punkten; Stirnhöckerchen deutlich, und von der Stirne durch "eine deutliche von einem Augenpunkte zum andern reichende Querlinie abgesetzt. Halsschild fast zweimal so breit als lang, nach vorne etwas verschmälert, stark und dicht verworren punktirt, mit glän- zenden, etwas gewölbten und besonders nach den Seiten hin etwas gerunzelten Zwischenräumen. Flügeldecken gewölbt, an den Seiten schwach gerundet und stumpf abgerundet; sie haben starke mehr oder weniger regelmässige Punktreihen, in deren Zwischenraume ebenso starke und ebenfalls ziemlich regelmässig gereihte Punkte stehen, wodurch die Oberfläche dicht mit starken Punktreihen besetzt erscheint, welche nur neben der Naht und an der Spitze verworren sind; die glänzenden Zwischenräume sind etwas runzlig; die Schulter- beule ist ziemlich deutlich. Geflügelt. An sumpfigen Stellen, ziemlich selten. Oesterreich, Schlesien, Rheingegenden und anderwärts in Deutschland; Frankreich, Schweden; nach Stephens auch in England. 3. D. Försteri Bach. Ovata, subeylindrica, convexior, nitida; nigra, antennis, genubus, tibiis tarsisque ferrugineis, femoribus aeneo- nigris: thorace sat dense confuseque punctato: elytris subseriatim fortiter punctatis, interstitiis subtiliter punctulatis. Alis inconm- pletis. Long. 113—1'%'". — Lat. %;—%yz". S. Aedeagus rufus, incurvatus, in medio contractus, trans- versim carinatus; apex dilatatus, rotundato-angulatus, modice excavatus, carina brevi ornatus. Foud. Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Ditschl. Ill. 163. 9. — All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. VILl. 1860. 794. 192. Dibolia buglossi Foud. Ann. d. 1. Soc. Linn. VI. 1859. 198. 4. Eiförmig, gewölbter und an den Seiten mehr gerundet; glänzend schwarz mit Eırzglanz auf dem Kopfe und Halsschilde; die ganzen Fühler, die Kniee, die Schienen und Tarsen rostroth; die Schenkel erzschwarz. Scheitel und Stirne gerunzelt und mehr oder weniger mit feinen Pünktchen besetzt; Stirnhöckerchen deutlich, und durch eine seichte Querlinie von der Stirne geschieden. Das zweimal so breite 437 als lange und nach vorne verschmälerte Halsschild ist miv mässig starken, aber tiefen, an den Seiten etwas grösseren Punkten ziemlich dicht besetzt, und in den Zwischenräumen fein gerunzelt; beim J sind die Punkte etwas feiner. Die Flügeldecken, mit deutlicher, fast glatter Schulterbeule, sind an den Seiten deutlich gerundet und haben ziemlich regelmässige und starke Punktreihen, in deren äusserst fein gerunzelten Zwischenräumen einzelne feine Pünktchen stehen. Flügel unvollständig entwickelt. In Oesterreich, Steiermark, Thüringen, Hessen-Kassel, am Rheine; in Frankreich. 4. D. depressiuscula Letzn. Ovata, subeylindrica, minus convexa; nigro-picea, antennis ferrugineis, apice fuscescentibus; femoribus aeneo-nigris, tibiis tarsisque ferrugineis: thorace laevi, tenuis- sime punctulato, punctis remotis; elytris irregulariter seriato- punctatis, punctis prope basin profundioribus, apicem versus confusis et evanescentibus. Alata. Long. 1 — 11/,''. — Lat. 21h". I. Aedeagus rufus, recurvatus, brevis, canaliculatus; canaliculus in medio paululum contractus, versus apicem con- cavus, carina brevi ornatus; apex breviter angulatus. Foud. Letzner Uebers. d. Arb. u. Veränd. d. schles. Gesellsch. 1846. 83. 19. — Bach. Kf. Fn. f. N. u. M. Dtsch). 11751635 8. Dibolia laevicollis Foud. Ann. d. ]. Soc. Linn. VI. 1859, 201. 7. Von .der Grösse der D. occultans E. H., aber etwas flacher und durch das glatte, zerstreut und fein punktirte Halsschild, die nur auf dem Vordertheile der Flügeldecken stärkeren Punktreihen ausgezeichnet. Pechschwarz, die Fühler bis auf die bräunlichen End- glieder, die Schienen und Tarsen rostroth; Hinterschienen bisweilen etwas dunkler; Hinterschenkel erzfärbig schwarz. Scheitel und Stirne mit äusserst feinen zerstreuten Pünktchen besetzt; die Stirnhöckerchen an ihrem vorderen Theile deutlich, oberhalb von der Stirne durch ‚eine wenig deutliche Querlinie geschieden. Halsschild sehr fein und weitläufig punktirt, mit glänzenden glatten Zwischenräumen. Die Flügeldecken haben ziemlich regelmässige, stärkere Punktreihen auf der vorderen Hälfte, welche gegen die Mitte und die Seiten hir Wiener entomol. Monatschr. VIII. Bd. 32 438 weniger“ deutlich und nach der Spitze hin- schwach werden; die Zwischenräume sind sehr fein gerunzelt. Geflügelt. Ziemlich selten; in Oesterreich, Steiermark, Schlesien, Frankreich. 5. D. Schillingii Letzn. Ovata, subeylindrica; cupreo-aenea, antennis pedibusque ferrugineis, femoribus postieis aeneis: thorace nitente, evidentius dense punctulato; elytris parum nitidis, subtiliter irregulariter seriato-punctatis obsoleteque sulculatis, interstitiis minutissime granulatis punctulatisque. Alata aut aptera. Long. Wal Ya lat ar Yuc: Letzn. Uebers. d. Arb. u. Veränd. d. schles. Ges. 1846. 82. 18. — Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Dtsch). LI, 162. 4.:-- All. Ann. .d. 1. Soc. ent.’.d. Fr: VII. 790. 187 Dibolia punctillata Foud. Ann. d. 1. Soc. Linn. VI. 1859. 190.2: Mehr länglich-eiförmig als D. Cynoglossöi E. H., etwas grösser und durch die ganz vostrothen Fühler und Vorderbeine, die feine Punktirung des Halsschildes, die etwas vertieften Punktreihen der mattglänzenden Flügeldecken mit gewölbten Zwischenräumen sogleich zu unterscheiden. Gewölbt; erzbraun, mit rostrothen Fühlern, Vorderbeinen, Hinterschienen und Tarsen; Hinterschenkel und Unter- seite dunkler erzfärbig. Stirnhöckerchen deutlich, von der Stirne durch eine mehr oder weniger deutliche Querlinie geschieden. Stirne und Scheitel äusserst fein gepünktelt und wie das kurze, mehr als zweimal breitere als lange Halsschild stark glänzend; dieses ist dicht und fein punktirt mit glatten, an den Seiten äusserst zart gerun- zelten Zwischenräumen. Die leicht gerundeten Flügeldecken mit kaum markirter Schulterbeule sind mattglänzend, von etwas trüber Eız- farbe; ihre ziemlich regelmässigen Punktreihen laufen theilweise in leicht vertieften, besonders neben der Naht deutlichen Längsfurchen mit etwas gewölbten, äusserst fein granulirten und fein gepünk- telten Zwischenräumen. Es finden sich Individuen mit ausgebildeten und solche mit unvollständig entwickelten Flügeln. Erstes Vorder- tarsenglied des J sehr breit. Bei Wien ziemlich selten auf Salvia sylvestris L.; auch in Schlesien; im südlichen Russland nach Foudras’ Angabe häufig. 439 6. D. timida Illig. Oblongo-ovata, depressiuscula; aenea, elytris cupreo-nitentibus; antennarum articulis 4 primis ferrugineis, reliquis fuseis; femoribus aeneo-nigris, tibiis tarsisque obscure ferrugineis, et plus minusve fuscescentibus: thorace antıoısum angustiore, nitido, tenuiter densius punctulato; elytıis minus nitentibus, subtilissime subseriatim punctulatis, interstitiis tenuis- sime rugulosis. Alata. Long. 11,—12/,. — Lat. 34". ö. Aedeagus brunneus, recurvatus, laevis; basi late de- pressa, laevissima; lateribus versus apicem turgidis, sulculo separatis; apex rufus, translucidus, obtuse-angulatus, utrinque sinuosus. Foud. Var. 1. punctis obsoletis, vix conspicuis. Var. 2. elytris virescentibus. Boud. Ann. d«lla:Soe. EinınsVNIL185934197: 3. All. dal. Soc.lientsid.) Eu sVENL1860,3791-189. Haltica timid«@ Illig. Mae. VI, 71. 174. et 28. 146. Dibolia Eryngü Bach. Kf. Fn. f. N. u. M. Dtsehl. Ill. 163.174 Durch ihre längliche schmale Gestalt, geringe Wölbung und das nach vorne sehr verschmälerte längere Halsschild ausgezeichnet. Länglich-eiförmig, dunkel erzfärbig‘, die Flügeldecken in der Regel etwas kupferglänzend, selten mit grünem Schimmer; die vier ersten Fühlerglieder röthlich, die übrigen schwärzlich; die Schienen und Tarsen dunkel rostroth, erstere gewöhnlich mehr oder weniger ge- bräunt; die Schenkel erzfärbig. Scheitel und Stirne äusserst fein gerunzelt und stark gepünktelt; die Stirnhöckerchen sehr deutlich; durch eine scharf eingeschnittene, von einem Augenpunkte zum andern gehende Querlinie von der Stirne getrennt. Das Halsschild nach vorne stark verschmälert und länger als bei den übrigen Arten, wenig mehr als um die Hälfte breiter als lang; fein und dieht ver- worren punktirt, mit glänzenden, sehr fein aber deutlich gerun- zelten Zwischenräumen. Die flach gewölbten, länglichen, wenig ge- rundeten Flügeldecken, mit sehr schwacher Schulterbeule, sind von mattem Glanze und mit seichten und weit feineren Pünktchen als das Halsschild besetzt, welche in mehr oder weniger deutliche, theil- weise doppelläufige Längsreihen gestellt sind und an der Spitze fast verschwinden; die Zwischenräume sind äusserst fein quergerunzelt, 32% 440 mit eingestreuten einzelnen Pünktchen. Geflügelt. Das 1. Vorder- tarsenglied des J sehr breit. Ziemlich selten auf Eryngium campestre L. und nach Foudras auf Agrimonia Eupalorium L.; in Oesterreich, den Rheingegenden, Frankreich, Spanien, Portugal; auch in Algerien. 7. D. rugulosa Redt. Ovata, subeylindrica, convexa, subnitida; aenea, antennis ferrugineis, apice fuscescentibus; femoribus aeneis, genubus tibiis tarsisque ferrugineis, tibiis posticis paulo infus- catis: thorace tenuiter punctulato, elytris minutissime rugulosis, punctis raris vix conspicuis. Alata aut alis incompletis. Long. 1143 — 13". lat: In Yy" &. Aedeagus brunneus, arcuatus, canaliculatus; canali- culus in medio interruptus, lateribus elevatis: extus fossula oblongo-ovata ornatus; apex triangularis. Foud. Var, elytris prope basin obsolete irregulariterque seriato- punetulatis. Redtenb. Fn. Aust. ed. I. p. 541. ed. II. p. 948. — Bachrkt En. LaNus MeDtschle im n6 12 25 Houd. Ann; d.21., Soc, Linn. VI. 11859. 41995. — All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 787. 184. Aeusserst ähnlich in der Gestalt und Färbung der Did. Cyno- glossi, und hauptsächlich durch die deutlich gerunzelten, kaum punk- tirten Flügeldecken und das fein punktirte Halsschild verschieden. Walzig-eiförmig, gewölbt, etwas matt erzfärbig; die Fühler bis auf die bräunliche Spitze, die Kniee, Schienen und Tarsen rostroth, alle Schenkel erzfärbig; die Hinterschienen sind gewöhnlich an der Spitze gebräunt. Scheitel und Stirne sind fein gepünktelt und gerunzelt; die Stirnhöckerchen sind deutlich, von der Stirne durch eine beiderseits von den Augenpunkten begrenzte Querlinie getrennt. Halsschild zweimal so breit als lang, mit schwach gerundeten Seitenrändern; es ist fein und dicht punktirt, die Zwischenräume mehr oder weniger gerunzelt. Die Flügeldecken haben eine deutliche erhobene Schulter- beule und sind an den Seiten leicht gerundet; ihre Oberfläche zeigt eine dichte feine Runzelung mit eingestreuten seichten und ungleichen oft kaum wahrnehmbaren, nach der Basis und nach Aussen unregel- mässig gereihten Pünktchen, Geflügelt. Das 1. Tarsenglied des d 441 wenig erweitert. Nach Foudras soll das 7. Fühlerglied des J etwas grösser sein; ich finde diess nicht bestätigt. Bei Wien an der südwestlichen Kalkgebirgskette auf Stachys recta im Frühlinge und Sommer nicht selten; auch im südlichen Frankreich und Russland. 8. D. Cynoglossi E. H. Ovata, subeylindrica, convexa, nitida; aenea, antennis ferrugineis, apice fuscescentibus; femoribus aeneis, genubus tibiis tarsisque ferrugineis, tibiis postieis plus minusve infuscatis: thorace profunde ac dense punctato; elytris partim irregulariterque seriato-punctulatis, interstitiis rugulosis et parce punctulatis. Alata. Long. 11,3 —1y!". — Lat. 34". JS. Aedeagus fuscus, arcuatus, canaliculatus; canaliculus in medio contractus, versus apicem depressus, laevissimus; apex rotundato-angulatus. Foud. Steph. Ill. br. Ent. M. IV. 325. — id. Man. of br. Col. 2371. — Redt. En. Aust. ed. I. p. 541. ed, IT. p. 948. — Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Dtschl. 162. 5. — Foud. Ann. d. ]. Soc. Linn. VI. 1859. 203. 9. — AIl. Ann. d. ]. Soe. ent. d. Fr. VIII. 1860. 791. 188. Haltica Cynoglossi E.H. II. 20. 6. — Illig. Mag. VI. 172. 149° — Diuftsch. En. ‚Aust. > 283. 69. Von ©. Schillingü Letzn. durch geringere Grösse, dunklere, glänzende Bronzefarbe, schwarz-erzfärbige Vorderschenkel und stark punktirtes Halsschild leicht zu unterscheiden. Walzig-eiförmig, gewölbt, glänzend; von hellerer oder dunklerer Erzfarbe, bisweilen mit etwas grünlichem Glanze; die Färbung der Fühler und Beine wie bei der Vorigen. Der oberste Theil des Scheitels mit feinen Pünktchen und Runzeln, nach vorne sammt der Stirne glatter und stark glänzend; Stirnhöckerchen deutlich, und von der Stirne durch eine tiefe Querlinie abgesetzt, welche von den beiden Augenpunkten begrenzt wird. Halsschild zweimal so breit als lang, nach vorne stärker verschmä- iert, mit mehr gerundeten Seitenrändern als bei D. rugulosa Redt.; es ist mit starken und tiefen Punkten dicht besetzt und zeigt glän- zende, fast glatte, selten deutlicher gerunzelte Zwischenräume. Flügel- decken von derselben Gestalt wie bei D. rugulosa, glänzend; sie sind deutlich, aber feiner und weniger tief als das Halsschild punktirt; 442 ‚die Punkte grösstentheils in mehr oder weniger regelmässige Reihen gestellt und nach der Spitze allmälig schwächer werdend; die fein gerunzelten Zwischenräume mit eingestreuten feineren Pünkichen. Geflügelt. Auf Cynoglossum offieinale L. und Stachys recla L.; nicht häufig; in Oesterreich und verschiedenen Gegenden Deutschlands; in der Schweiz, in Frankreich. 9. D. eryptocephala E. H. Brevius ovata, subeylindrica, convexa, nitida; aenea, antennis tibiis tarsisque ferrugineis, tibiis posticis infuscatis, femoribus nigro-aeneis: thorace subtilius, elytris evi- dentius confuse denseque punctulatis, interstitiis rugulosis. Alis incompletis aut nullis. Long. 1—1'/'". — Lat. 4 — 1%". JS. Äedeagus rufus, arcuatus, brevis, convexus, laevis- simus; apex breviter lanceolatus, paululum deflexus. Foud. Var. 1. tibiis anterioribus in medio, antennis apice in- fuscatis. Var. 2. elytris tenuissime punctulatis. Var. 3. elytris partim irregulariter seriato-punctulatis. Redt. Fn. Aust. ed. I. p. 541..ed.. Il. p. 948. — Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Dtschl. IH. 162. 6. — Foud. Ann. d.,. Soc. ‚Linn! VI. 1859. 204. 10. — A). Anne] wSocentd. Br v8 18602778928186. Haltica eryptocephala E.H. 11. 22.7. t. 2. f. 3. — Illig. Mag. VI. 171. 143. Durch ihre geringe Grösse, etwas kurzeiförmige, stark gewölbte Gestalt und fast ganz verworrene, sehr undeutlich gereihte dichte Punktirung der Flügeldecken kenntlich; ihre Seulptur ist sehr ver- änderlich. Von glänzender Erzfarbe mit grünlichem oder kupfriigem Glanze; die Fühler, Schienen und Tarsen röthlich; die Schenkel erfärbig schwarz; die Fühlerspitzen und Schienen, namentlich die hinteren sind häufig mehr oder weniger gebräunt. Scheitel und Stirne fein punktirt, nach vorne fast glatt; Stirnhöckerchen sehr deutlich und von der Stirne durch eine tiefe, von einem Augenpunkte zum anderen reichende tiefe Querlinie geschieden. Halsschild fast zweimal so breit als lang, mit stark gerundeten Seitenrändern; es ist dicht und fein, ziemlich seicht punktirt und in den Zwischenräumen mehr 443 oder weniger deutlich fein gerunzelt. Die stark gewölbten Flügel- decken, ohne angedeutete Schulterbeule sind dicht, mit ungleichen, stärkeren und feineren Punkten bedeckt, welche wenig tief aber deutlicher als jene des Halsschildes und mit Runzeln gemengt sind; sie stehen verworren, oder theilweise in unregelmässige, ‚wenig über die Hälfte der Flügeldecken reichende Reihen geordnet und verlöschen fast ganz an der Spitze; bisweilen ist die ganze Punktirung äusserst unscheinbar, und die Oberfläche fein gerunzelt. Flügel unentwickelt oder ganz fehlend. Im Sommer bei Wien an kahlen und sonnigen Anhöhen auf Adonis vernalis nicht selten. Nach Foudras auch an feuchten Orten; in verschiedenen Gegenden Deutschlands, Frankreichs. Unbekannt sind mir geblieben: D. paludina Foud. Ann, d. I, Soc, Linn, VI. 1859. 202. 8. — All. Ann. d. ]. Soc. ent. d. Fr. VIIL..4860. 792. 190. — Övata, aenea; antennarum artieulis 5 pıimis ferrugineis, posticis plus minusve infuscatis. Thorax profunde denseque punctatus, inter- stitiis rugulosis; elytra confuse lineato-punctata; femora aenea; tibiis anterioribus, commissuris tarsisque omnibus ferrugineis, tibiis posterioribus rufo-bıunneis. Alae integrae. Long. 2—2Y, mill. — Lat. 11% mill. SI. Aedeagus fuseus, arcuatus, brevis, canaliculatus; cana- liceulus in medio paululum contractus; apex rotundato-angulatus, depressus; lateribus modice excavato-depressis. Var. Elytrorum lineis profundioribus. Etwas länglicher als D. Cynoglossö E. H. und weniger regel- mässig punktirt als D. occultans E. H, Erzfärbig, die Flügeldecken bräunlicher; die fünf ersten Fühlerglieder, die Vorderschienen, alle Gelenksansätze und Tarsen rostroth; Hinterschienen braun oder roth- braun; Schenkel erzfärbig schwarz. Scheitel und Stirne glänzend, sehr fein punktirt; Stirnhöckerchen fast mit der Stirne verschmolzen, ober- halb bisweilen durch einen seichten, in der Mitte vertieften Querein- druck abgesetzt. Halsschild deutlich punktirt, die Zwischenräume sehr fein gerunzelt. Flügeldecken mit sehr kleinen Pünktchen bedeckt, deren ein Theil in Längsreihen geordnet ist; nach innen und der Spitze hin sind sie mehr verworren; neben der Naht befindet sich ein wenig tiefer und regelmässiger punktirter Streifen; die Zwischen- 444 räume zeigen einige sehr feine Pünktchen und eine Menge feiner krummer Runzeln. An sumpfigen Stellen bei Lyon im Juli und August (Foudras); in Sachsen (Allard). D. Pelleti All. Ann. d. ]. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 788. 185. — Subquadrata, crassa; aenea, supra nitidissima, infra nigra; antennis pedibusque ferrugineis, femoribus postieis nigro-aeneis; prothorace laevissimo, vix obsoletissime punctulato; elytris con- fuse et subtilissime punctulatis. Long. vix 3 mill. — Lat. 2 mill. Von breiter, plumper, fast viereckiger Gestalt, oben sehr glän- zend, hell erzfärbig, unterhalb schwarz; die Fühler bis auf die bräun- liche Spitze, und die Beine bis auf die schwärzlich-erzfärbigen Hinter- schenkel rotstroth. Halsschild sehr kurz, mehr als dreimal so breit als Jang, an den etwas gerundeten Seiten nach vorne verschmälert; es ist sehr gewölbt, stark glänzend und schwach punktirt; die Punkte kaum wahrnehmbar und auf der Scheibe viel spärlicher. Die Flügel- decken bilden von oben betrachtet ein Viereck, dessen Ecken abge- rundet sind; sie sind nämlich breit und wenig lang, an den Seiten fast parallel und hinten jäh abgerundet; ihr Rücken ist wenig gewölbt, sie sind an der Wurzel kaum breiter als die Halsschildbasis, aber an den abgerundeten Schultern rasch erweitert; ihre Oberfläche ist mit feinen verworrenen, viel deutlicheren Punkten als das Halsschild besetzt. Bei Beziers im südlichen Frankreich. D. Chevrolati Allard. Ann. d. ]. Soc. ent. d. Fr. I. 1861. 338. — Ovata, convexior, nigro-coerulea; antennis ferrugineis; thorax brevis distincte punctatus, interstiis rugulosis; elytra partim irregulariterque lineato-punctata, interstitiis punctatis rugulosis; tibiis tarsisque ferrugineis; femoribus anterioribus medio infus- catis, posticis nigro-coeruleis; infra nigra. Long. 2%, mill. — Lat. 12/7 mill. Schön dunkelblau, mit röthlichen Fühlern, Schienen und Tarsen, schwärzlichen Vorder- und blauschwarzen Hinterschenkeln; mehr ei- förmig und gewölbter als die übrigen Dibolien. Sie hat in der Punk- tirung einige Aehnlichkeit mit D. Cynoylossi E. H., aber das Hals- schild ist kürzer, cie Flügeldecken breiter, an den Seiten gerundeter, 445 gewölbter. Das Halsschild ist dicht und deutlich punktirt, mit gerun- zelten Zwischenräumen; die Flügeldecken sind mit vielen ungleichen, weniger grossen Punkten als das Halsschild bedeckt, wovon ein Theil in Längsreihen geordnet ist, welche erst im Viertel der Flügel- decken beginnen; die Zwischenräume sind punktirt und sehr fein gerunzelt. Angeblich im südlichen Russland. Gen. Apteropeda. Redtenbacher: En. Aust. ed. I. p. 542.; ed. II. p. 950. — Fou- dras Ann. d. ], Soc. Linn. VII. 1860. 20.— Allard Ann. d. E#Soc> ent. ;d. Er. VIII. 1860.,.p. 574. Corpus ovato-hemisphaericum aut oviforme convexum. Caput subinsertum, valde inclinatum, oculis subglobosis; carina frontali lineari, modice elevata; encarpis distinctis, quadratis aut rotundatis. Antennae A4-articulatae, filiformes, progressim crassiores ; articulo 5. quarto parum longiore. Prosternum antice rotundato-productum, os inferius abscon- dens; processu postico latiore, convexiusculo, basi triangulariter dilatato. Abdomen valde convexum; segmentis liberis, primo tertia abdominis parte pavlo breviore. Tibiae posticae, apice recurvatae, dorso canaliculatae, margine exteriore distincte aut obsolete denticulatae; spinula apicali simplici longiuscula. Tarsi postiei tibiarum apiei inserti; articulo 1. dimidio tibiae breviore, articulo ultimo tenui. Unguiculi tenues, non appendiculati. Diese Gattung charakterisirt sich vor den übrigen durch den Bau der Vorderbrust, dereu Vorderrand bogenförmig erweitert ist und die Kehle sammt dem Mund von unten verbirgt. Weitere Eigen- thümlichkeiten liegen in dem Bau der Hinterschienen, deren Rücken rinnenförmig ausgehöhlt ist und an seiner Aussenkante mehr oder 446 weniger deutlich gezähnelt ist, in dem Bau der Fühler, welche ziem- lich stark sich stufenweise nach aussen verdicken und mit Ausnahme des Wurzel- und Endgliedes, aus kurzen, an Länge wenig von ein- ander verschiedenen Gliedern bestehen, in der kurzeiförmigen, meist hochgewölbten Gestalt des Körpers, in der Breite der Hüftenabstände, in der Stirnbildung u. s. w. Die Apteropeden zeigen einige Ver- wandtschaft zu den Psyllioden und Dibolien, namentlich in der Wölbung des Hinterleibes, in der allgemeinen Gestalt und Bewaffnung der Hinterschienen, in der Convexität der Vorderbrust zwischen den Hüften; in ihrer sonstigen äusseren Erscheinung aber gleichen sie den folgenden Gattungen Hypnophila und Maiophila, von denen sie sich im Wesentlichen durch den Bau der Fühler, der Stirne, der Vorder- brust, die Gestalt und Bewaffnung der Hinterschienen, endlich durch ihre Lebensweise entfernen. Von den kurzeiförmigen Arten der Gattung Psylliodes unterscheiden sie sich leicht durch die Erweiterung der Vorderbrust, die geringe Abschrägung der Hinterschienen und die Tarseneinfügung an deren Spitze, das kürzere 1. Hintertarsenglied, die anders gestalteten weit weniger angeschwollenen Hinterschenkel, die schmale Kielung der Stirne, die 11-gliedrigen Fühler mit ge- näherten Basen, den kurzen 1. Bauchring u. s. w. Körper fast halbkugelförmig oder eiförmig mit starker Wölbung. Kopf ziemlich klein, aus dem Halsschild vorspringend und stark nach abwärts geneigt. Augen gross, stark gewölbt; fast kreisrund, am inneren Rande schwach ausgebuchtet. Scheitel und Stirne glänzend und mehr oder weniger stark und runzlich puoktirt. Die Stirne mit deutlichen unregelmässig vier- eckigen oder rundlichen, vorne und rückwärts durch einen Querein- dıuck und von einander durch ein tiefes Längsstrichelchen gesonderten Höckerchen und schmaler, wenig vorspringender, bald schärferer, bald stumpferer Kielung; diese ladet sich in Verbindung mit dem Kopfschilde als quere Erhabenheit über dem Munde aus. Oberlippe gewölbt, an den Ecken abgerundet, mit etwas aus- rundetem Vorderrande, längs welchem man nur zwei deutliche Punkte unterscheidet. Kinnbacken und Kinnladentaster von der gleichen Bil- dung wie bei den Psyllioden, nur ist das Endglied der Taster viel kürzer. 447 Fühler 11-gliedrig, ziemlich stark, vom 3. angefangen nach aussen an Dicke allmälig zunehmend; ihre Einlenkungsstellen sind einander sehr genähert. Das Wurzelglied ziemlich stark angeschwollen, etwas mehr als zweimal so lang als breit; das 2. walzig-eiförmig und nur halb so lang, das 3. und 4. Glied so lang als das. 2. oder nur unmerklich länger, aber viel schlanker; die übrigen mit Ausnahme des 6. kürzeren, etwas länger und einander an Länge gleich; das Endglied etwas verlängert mit schief abgestutzter Spitze. Halsschild stark gewölbt, rückwärts breit gerundet und über den Schultern beiderseits schwach gebuchtet, aber nicht gerandet; die Seiten sind deutlich gerundet und nach vorne stark verschmälert; die deutlich aufgebogenen Seitenränder ziehen sich stärker gegen die Vorderecken herab, wo sie sich schwielig verdicken und etwas spitzig den gerade abgeschnittenen, äusserst fein abgesetzten Vorderrand überragen; die Hinterecken sind stumpf; das Halsschild ist mehr oder weniger punktirt, in den Zwischenräumen glatt. Schildchen klein, dreieckig, glatt. Flügeldecken mit dem Halsschilde ein kurzes stark oder hochgewölbtes Oval bildend; an der Basis nicht breiter als das Hals- schild, erweitern sie sich stark bis in’s erste Dıittel ihrer Länge und verschmälern sich weiter hin wieder in sanfter Rundung zur gemein- schaftlichen Spitze; die Nahtwinkel sind fast rechteckig; die Seiten iin Bereiche der Hinterschenkel stark ausgebuchtet. Sie haben neun mehr oder wenige tiefe Punktstreifen und den Anfang eines zehnten neben dem Schildchen; die Zwischenräume sind leicht gewölbt und mehr oder weniger deutlich gepünktelt, die Seitenränder von einer starken Kerblinie begleitet; die Schulterbeule ist gar nicht ange- deutet; der Unterrand um die Schultern herum ziemlich breit, verschmälert sich weiterhin deutlich, ist aber fast bis gegen die Spitze sichtbar. Die Arten sind ungeflügelt. Der vor den Hüften liegende Theil der Vorderbrust ist ziemlich breit, mit gerundet erweitertem, die Kehle sammt dem Munde von unten bedeckenden Vorderrande; zwischen den Hüften ist sie breit und stark gewölbt mit dieieckig erweiterter, etwas ver- tiefter Basis, welche die Hüftpfannen rückwärts offen lässt; sie ist tief und grob punktirt. Die Hinterbrust tritt vorne stumpf dreieckig zwischen die Mittelhüften, ist ziemlich kurz, glänzend und etwas runzlich punktirt- 448 Die Hüftenabstände breit, besonders jene der Hinterhüften. Bauch stark gewölbt, unter den Hinterschenkel beiderseits ausgetieft; das 1. Segment misst kaum ein Drittel der Bauchlänge; von den übrigen sind die drei folgenden gleich lang, und zusammen etwas länger, das letzte etwas kürzer als das erste; dieses ist stark und grob, die übrigen fein und zerstreut punktirt; das Pygidium ist kurz und ohne Längsrinne. Die Hinterschenkel sind weit weniger angeschwollen und nicht so gross, wie bei den Psyllioden: sie sind etwa zweimal so lang als breit, ihr grösster Querdurchmesser liegt mehr nach der Mitte hin, da sie sich mit stark geschwungenem Oberrande sowohl nach der Wurzel als zur Spitze verschmälern; auch der schräg aus- gehöhlte Unterrand ist etwas gerundet; sie sind glänzend glatt, mit zerstreuten längeren Härchen besetzt, an ihrer Spitzenhälfte grob und stark punktirt. Die Hinterschienen zeigen im Allgemeinen dieselbe, nach rückwärts gekrümmte Gestalt wie bei Psylliodes, nur ist ihre Spitze sehr wenig stumpf abgeschrägt, ihre ziemlich breiten Seiten- flächen sind mit längeren Härchen bewimpert, ihr Rücken ist aus- gerinnt mit scharfen Kanten, deren äussere vom 1. Drittel an bis zur Spitze mit mehr oder weniger deutlichen und spitzigen Zähnchen bewaffnet ist; die Spitze ist kammartig mit feinen Dörnchen dicht besetzt; an der Spitze steht ein ziemlich langer, nach rückwärts gerichteter, etwas gekrümmter Dorn. Die Hintertarsen sind an der Schienenspitze eingefügt; das 1. Glied ist etwas länger als ein Drittel der Schiene, das 2. und das breite, deutlich zweilappige, 3. Glied kurz, etwa ein Drittel so lang als das erste; das Klauenglied ist schlank. Die sehr zurück- gebogenen Klauen fein, an der Basis nicht eckig erweitert. Die JS sind durch die stumpfere, etwas gewölbtere Spitze des letzten Bauchsegments und eine seichte Ausrandung beiderseits der- selben, dann durch das erweiterte 1. Vordertarsenglied kenntlich, Die Apteropeden leben in Gebirgsgegenden; man trifft sie an schattigen Orten unter Laub, auf dem sie herumklettern. Aussenrand der Hinterschienen stark und deutlich gezähnelt. Körper eiförmig, stark, aber nicht halbkugelförmig gewölbt. Zwischenräume der Punktstreifen dicht und deutlich punktirt. Käfer: erzfärbie. braun’! „2.0, MeMEN. IN SlRdovulıum. 449 Körper kurzeiförmig; hoch, fast halbkugelförmig gewölbt. Zwischenräume der Punktstreifen deutlich punktirt. Käfer erzfärbig, blau, grün oder violett 2.2. orbiculata. Zwischenräume der Punktstreifen kaum punktirt, fast glatt. Käfer schwarz mit Metallschimmer . . . . 3. globosa. Aussenrand der Hinterschienen undeutlich, äusserst fein gezähnelt. Körper kurzeiförmig, stark gewölbt. Zwischenräume der Punktstreifen zerstreut punktirt. Käfer Schwarzblau se en. IR EN REN. snlendzdı. 1. A. ovulum Illig. Oviformis, convexa, nitida; fusco-aenea, antennis pedibusque rufis, femoribus posticis aeneis: vertice et fronte crebre, thorace dense punctatis; elytris striato-punctatis, inter- stitiis dense punctulatis. Tibiae posticae margine exteriore den- tatae. Aptera. Long. 113°" — Lat. 243". ASP Annr dl Soc ent..d... Er VIE 18605772 180: Haltica ovulum Illig. Mag. VI. 65 et 163. 18 et 125. Von den drei folgenden durch ihren länglichen, nicht so kugel- förmigen Körper, der völlig die Gestalt eines Eies hat, das nur vorne und hinten etwas hervorgezogen ist, — und durch die dichte Punk- tirung unterschieden. Stark gewölbt, glänzend, bräunlich-erzfärbig; die Fühler bis auf die etwas dunklere Spitze, die Vorderbeine, Hinterschienen und Tarsen sind rostroth; die Hinterschenkel erzbraun, am Unterrande mehr oder weniger rothbraun. Scheitel und Stirne stark und tief punktirt. Stirnhöckerchen grob punktirt; Kielung stumpf; Halsschild zweimal so breit am Hinterrande als lang, nach vorne stark verschmälert; es ist stark, auf der Scheibe etwas weniger dicht und feiner, an den Seiten dichter und runzlich punktirt, mit glatten Zwischenräumen. Flügeldecken an der Basis von der Breite des Hals- schildes, hinter den Schultern gerundet, und nach rückwärts deutlich verschmälert; sie zeigen regelmässige auf tiefen und gedrängt stelienden Punkten gebildete Streifen, und glänzende, viel dichter als bei den folgenden Arten punktirte Zwischenräume; Der Aussenrand der Hinter- schienen ist spitzig gezähnelt. Portugal (Illiger), Algerien (Allard). 2. A. orbieulata Marsh. Ovato-hemisphaerica, nitidissima; viridis aut aenea, coerulea aut violacea; antennis pedibusque rufis aut 450 rufo-brunneis, femoribus posticis obscure aeneis aut violaceis ; vertice et, fronte ruguloso-, thorace subtiliter vage punctatis: elytris fortiter ac profunde striato-punctatis, interstitiis distincte punctulatis. Tibiae posticae margine exteriore denticulatae Aptera. Long. 1-11". -- Lat. 9, — 4". JS. Aedeagus modice arcuatus, depressus, laevissimus; versus apicem depressus, lanceolatus, cum extensione brevi, truncata, deflexa. Foud. Var. antennis apice et femoribus anterioribus fuscescentibus. Foud. Ann. d. ]. Soc. Linn. VII. 1860. 23. 2. Chrysomela orbiculaia Marsh. Ent. br. I. 200. 72. Sphaeroderma orbieulatum Steph. Ill, br. Ent. M. IV. 329. 4. — id. Man. of br. Col. 2382. Haltica graminis E.H. U. 47. 25. — Duftsch. Fn. Aust. 1238. 79. Altica cikalao Olıv. Ent. V. 2108 76.0.1V. 12 76: Apteropeda ciliata Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Dtschl. II. 165. 1. — "AT. Ann! 'd. 1.2 Soc. entd. Fr} VII. 18607529. °179.: Haltica Hederae Illig. Mag. VI. 164. 126. Hochgewölbt, fast halbkugelförmig, nach vorne und hinten etwas ausgezogen und zugespitzt; sehr stark glänzend; metallisch-grün oder erzfärbig, blau oder violett mit schwärzlicher Unterseite; die Fühler, Vorderbeine, Hinterschienen und Tarsen röthlich; die Hinterschenkel schwärzlich mit grünlichem oder bläulichem Metallglanze, an der Spitze und dem Unterrande röthlich; Mund und Hinterleibsspitze sind gewöhnlich rothbraun, die Vorderschenkel und die äusserste Fühler- spitze bisweilen gebräunt. Scheitel und Stirne ziemlich stark und etwas runzlich punktirt; Stirnhöckerchen glatt oder fein gerunzelt; Kielung oben stumpfer, nach abwärts schärfer; das kaum zweimal so breite als lange und nach vorne stark verschmälerte Halsschild ist spiegelglatt, und mit mehr oder weniger feinen, auf der Scheibe weit- läufigeren, an den Seiten dichteren Punkten bedeckt. Die Flügeldecken hinter den Schultern stark bauchig erweitert, haben ziemlich regel- mässige, neben der Nalıt und an den Seiten vertiefte Reihen von groben und tiefen Punkten; die Zwischenräume glatt, oder etwas gerunzelt, und mit feinen aber deutlichen Punkten weitläufig besetzt. 451 Die Hinterschienen sind am Aussenrande nach abwärts deutlich ge- zähnelt. Ziemlich verbreitet in Mitteleuropa; in den meisten Gegenden Deutschlands, in Ungarn, Frankreich, England. In Wäldern auf schat- tigen Grasplätzen, nach Illiger auf Epheu. 3. A. globosa Illig. Major, ovato-hemisphaerica, nitidissima; nigro- aenea, subcoeruleo-micans; ore, antennis pedibusque ferrugineis, femoribus posticis nigris; vertice et fronte rugoso-, thorace dense punctatis; elytris profunde striato-punctatis; interstitiis conve- xiusculis, laevibus, parce obsoletissime punctulatis. Tibiae posticae margine exteriore dentatae. Aptera. Long. 11% — 11%‘. — Lat. 4—1'". JS. Aedeagus brevis fere rectus, late canaliculatus; mar- ginibus prope basin elevatis; apex obtuse rotundatus cum exten- sione brevi, truncata. Foud. Au, Nun. d. 1. Sec, ent. d. Br VUN, 180602 977. 18. Haltica globosa I1lig. Schneid. Mag. I. 602. 9.— Panz. En. Germ. 25.:f..13_(Altica). Haltica conglomerata Illig. Mag. VI. 164. 127. Sphaeroderma conglomeratum Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV..329..5:—:1d. Man.,of.br; Col..2383. Apteropeda conglomerata Küst. Kf. Eur. XX VIII. 99. — Bach Kf. En. f. N. u. M. Dtschl; HE 165:12: Haltica globus- Duftschm. Fn. Aust. Ill. 288. 78. Apteropeda majuscula Foud. Ann. d. 1. Soc. Linn. VI. 1860. 25. 3. Apteropeda nigro-aenea Weidenb. Nat. hist. Ver. in Augsb. XII. 1859. 5. Die grösste Art der Gattung; von der halbkugelförmigen Gestalt der Vorigen, aber noch breiter und verhältnissmässig kürzer. Sehr glänzend, schwarz mit grünlichem oder bläulichem Metallglanze; die starken Fühler, der Mund, die Beine mit Ausnahme der schwarz- metallischen Hinterschenkel rostroth. Scheitel und Stirne stark und runzlich punktirt; Steinhöckerchen glatt, Kielung ziemlich scharf. Halsschild kürzer als bei der Vorigen, mehr als zweimal so breit als lang und stark nach vorne verschmälert, ziemlich dicht und stark, an 452 den Seiten etwas runzelig punktirt mit glatten Zwischenräumen. Die stark bauchig erweiterten Flügeldecken zeigen regelmässige aus starken und etwas entfernt stehenden Punkten gebildete Streifen, welche sich an der Spitze etwas verwirren, und leicht gewölbte, glatte oder nur verloschen und einzeln gepünktelte Zwischenräume. Die Hinter- schienen sind am Aussenrande stark gezähnelt. In Gebirgsgegenden Oesterreichs, Sachsens, Thüringens, Schle- siens, der Schweiz, Frankreichs, Englands. Apt. conglomerala Redt. Fn. Aust. ed. I. p. 542 et ed. Il. p- 950 kann nicht hieher gehören; nach den angegebenen Merkmalen zu schliessen, scheint eine Vermengung der Apteropeda orbiculata Marsh. und Hypnophila obesa Walt]. unterlaufen zu sein. — Apt. nigro-aenea W eid. dürfte von der vorliegenden kaum verschieden sein. 4. A, splendida All. Ovato-subhemisphaerica, nitidissima; nigro- coerulea, ore fusco-rufescente; antennis pedibusque rufis, femoribus posticis nigris: vertice et fronte rugoso-, thorace tenuissime vage punctulatis; elytris striato-punctatis, punctis remotis parum profundis; interstitiis fere laevibus, parce punetulatis. Tibiae posticae margine exteriore obsolete denticulatae. Aptera. Long. EV VL JS. Aedeagus brevis; supra in medio articulatus; pars antica obtuse triangularis, longitudinaliter carinata, utrinque depressa; subtus excavatus cum appendiculis duobus acutis, nigris. Foud,. Allard Ann. d. |. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 577. 182. Apteropeda ciliata Redt. Fn. Aust. ed. I. p. 542.; ed. 11. p. 950. — Küst. Kf. Eur. XX VIII. 98. Apteropeda globosa Foud. Ann. d. 1. Soc. Linn. VII. 1800.22, 1R Der Apteropeda orbiculata Marsh. sehr ähnlich und an Grösse gleich; aber ein wenig länglicher, nicht so hoch gewölbt, von stets schwarzblauer Färbung und schwächerer Punktirung; der Aussen- rand der Hinterschienen ist nur undeutlich gezähnelt. Glänzend, schwarzblau, die Unterseite schwarz, der Mund röthlichbraun; die starken Fühler und die Beine bis auf die schwarzen Hinterschenkel roth. Scheitel und Stirne dicht, etwas runzelig punktirt; Stirnhöckerchen glatt; Kielung scharf. Halsschild sehr kurz, mehr als zweimal so 453 breit als lang, nach vorne weniger stark verschmälert als bei den zwei vorhergehenden und schwächer gewölbt; es ist fein und mässig dicht punktirt. Die Flügeldecken haben etwas weniger starke und besonders nach aussen hin seichte Punktreihen, welche aus entfernt stehenden Punkten zusammengesetzt sind, und deren Zwischenräume fast glatt, oder nur schwach und einzeln gepünktelt sind; der Aussen- rand der Hinterschienen ist äusserst schwach und undeutlich gezähnelt. In Oesterreich und anderen Gegenden Deutschlands, in der Schweiz, Frankreich, England. Gen. Hypnophila. Foudras Ann. d.]. Soc. Linn. VI. 1859. p. 146 et VII. 1860. p. 26. Minota m. Wien. ent. Monatschrift III. 1859. p. 141. Corpus ovato-subhemisphaericum. Caput subinsertum, valde inclinatum, oculis subglobosis; carina frontali obtusa, antrorsum angustata; encarpis linearibus distinctis aut indistinctis. j Antennae 11-articulatae, filiformes, progressim crassiores; articulo 5. quarto fere duplo longiore. Prosternum antice profunde emarginatum, processu postico excavato, basi triangulariter dilatato. Abdomen convexum, segmentis liberis; primo tertia abdominis parte paulo longiore. Tibiae posticae subrectae, dorso non canaliculatae, integrae; spinula apicali simplici brevi. Tarsi postici tibiarum apici inserti, articulo 1. quarta tibiae parte non longiore, articulo ultimo tenui. Unguiculi tenues, basi indistincte appendiculati. Der Gattung Apteropeda Redt. in der äussern Erscheinung äusserst ähnlich und durch folgende Merkmale abweichend: Die Stirne ist zwischen den Fühlern breiter und zeigt eine leicht gewölbte, stumpfe nach abwärts keilförmig verschmälerte Kielung, ohne quer erhäßßenen Ausladung des Kopfschildes über dem Munde. Die Stirnhöckerchen sind entweder deutlich, querliegend, schmal und länglich, von oben und unten durch zwei tief eingeschnittene, in der Mitte sich berührende Linien abgegrenzt, oder sie sind undeutlich, Wiener entomol. Monatschr. VIIL. Ba. 33 454 und bloss eine gekrümmte‘, in‘ der Mitte grübchenartig vertiefte Linie ‘vorhanden. Scheitel und Stirne sind glatt oder kaum wahr- nehmbar fein gerunzelt. An den Fühlern, deren Einlenkungsstellen von einander ent- fernt sind, ist das 2. Glied etwas länger als das 3., das 5. Glied deutlich verlängert und fast doppelt so lang als das vierte. Das Halsschild ist nach vorne etwas weniger verschmälert; die Anschwellung des Seitenrandes an den Vorderdecken ist länger und tritt deutlicher stumpfeckig heraus; die Vorderecken treten nicht spitzig über den Vorderrand hervor; amı Grunde des Halsschildes ist beiderseits ein kurzes Längsstrichelchen eingegraben, und der Hinter- rand eine Strecke innerhalb derselben äusserst fein abgesetzt. Der Unterrand der Flügeldecken ist breiter und zieht sich von der Basis in sehr allmähliger Verjüngung bis av die Spitze. Das Schildchen ist dreieckig mit stark gerundeten Seiten. Die Vorderbrust ist vorne tief ausgerundet, und lässt die ganze Kehle frei; sie bildet vor den: Hüften einen nur sehr schmalen Streifen; der Fortsatz ist zwischen den etwas weniger von einander abstehenden Hüften rinnenförmig vertieft mit emporgehobenen Seiten- rändern und hinter denselben kurz dreieckig. erweitert. Die Mitelbrust ist wenig sichtbar; die kurze Hinterbrust dringt rundlich zwischen: den Mittelhüften bis gegen die Basis der Vorderbrust vor. Der Bauch ist sehr gewölbt, aber unter den Hinterschenkeln kaum ausgetieft; das 1. Segment, an der Basis etwas eingedrückt, nimmt mehr als ein Drittel seiner Länge ein; das Pygidium zeigt eine tiefe Längsrinne mit einer kielförmigen Linie am Grunde, :Die Hinterbeine sind ziemlich kurz, die Schenkel viel schwächer uud kleiner, übrigens von ähnlicher nach beiden Enden verschmälerter: Gestalt wie bei den Apteropeden; ihr grösster Quer- durchschnitt kommt nicht ihrer halben Länge gleich. Die Hinterschienen sind fast. länger als die Schenkel, wenig und etwas:nach vorwärts gekrümmt; ihre Seitenflächen sind gegen die Spitze sehr mässig verbreitert; ihr Rücken ist abgerundet, ohne scharfe Rander. Der Enddorn ist sehr kurz. Das 1. Hintertarsenglied hat ungefähr die Länge des 4. Theils der: Schiene; die Klauen sind an der Basis schwach erweitert. Die Hypnophilen leben in Gebirgswäldern unter Moosen, 455 Diese und die drei folgenden Gattungen bieten im Baue einzelner Körpertheile, namentlich der Hinterbeine, des Kopfes ete. Analogien mit den Haltica-Gruppen: Crepidodera und Podagrica und stehen diesen beziehungsweise näher als den drei vorangegangenen Gattungen: Psylliodes, Dibolia und Apteropeda. 1. H. obesa Waltl. Ovato-hemisphaerica, nitidissima; nigro- aut fusco-aenea, antennis pedibusque rufo-ferrugineis, femoribus postieis obscurioribus, basi piceis: encarpis distinctis linearibus; thorace subtilissime punctulato, postice utrinque impresso; elytris profunde striato-punctatis, interstitiis laeviusculis aut parce tenuissime punctulatis. Aptera. Long. %,—11/,'. Lat. a —ı"', I. Aedeagus modice incurvatus,, bicanaliculatus, trans- versim rugosus, apice laevi lanceolata, cum extensione brevi truncata. Foud. Haltica obesa Waltl. Isis 1839. p. 225. Balanomorpha obesa All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. VII. 1860. 552. 156. Balanomorpha caricis Kiesenw. et Märkl. Stett. ent. Zeit. 1847. p. 86. Apteropeda carieis Küst. Kf. Eur. XXVIIl. 100. — Redt. Fn. Aust. ed. II. p. 950. Hypnophila carieis Foud. Ann. d. l. Soc. Linn. VI. 1860. 27. 1. | Von der Gestalt, Grösse und Wölbung der Apt. orbiculata Marsh. nur etwas länglicher. Sie varüirt aber sehr in der Grösse, so dass Stücke nur von der halben Grösse anderer gefunden werden. Schwarz oder pechbraun mit Erzschimmer; der Kopf, die Seiten- ränder und Spitze der Flügeldecken nicht selten rothbräunlich; die Fühler und Beine rostroth, die Hinterschenkel an der Basis mehr oder weniger bräunlich.. Scheitel und Stirne fast glatt, äusserst un- deutlich fein gerunzelt; Stirnhöckerchen länglich querliegend, durch tief eingeschnittene Linien scharf abgegrenzt; die obere Linie bildet einen sehr stumpfen Winkel, dessen Spitze in der Mitte die untere Linie berührt; Kielung oben sehr stumpf, nach unten keilförmig ver- schmälert und schärfer; das stark gewölbte, doppelt so breite als lange Halsschild ist nach vorne gerundet verschmälert, mit stumpfem 33% 456 Vorsprunge hinter den Vorderecken; die Hinterecken sind fast recht- winklich;. es ist sehr fein aber deutlich und ziemlich dicht, auf der Scheibe weitläufiger punktirt; an der Basis befindet sich beiderseits ein feiner aber tiefer Längsstrich, welcher den vierten Theil der Halsschildlänge erreicht. Flügeldecken stark bauchig gewölbt, nur um den vierten Theil länger als breit, und völlig von der Gestalt wie bei Apt. orbieulata Marsh.; mit regelmässigen starken nach hinten allmälig schwächer werdenden, an der Spitze verworrenen Punktstreifen; die glänzenden, etwas gewölbten Zwischenräune sind äusserst fein und sparsam gepünktelt, bisweilen fast glatt. In Gebirgsgegenden unter Moosen, besonders unter Hypnum loreum und trigquetrum L. in Oesterreich, Steiermark, Krain, in der sächsischen Schweiz, im Riesengebirge, in Thüringen, bei Passau; auch in Frankreich (Mont Pilat). 2. H. impuncticollis All. Ovata, subglobosa, nitidissima; fusco-aenea, apice rufescente; antennis pedibusque rufis; encarpis indistinctis; thorace 'impunctato, postice utrinque impresso; elytris profunde striato-punctatis, punctis apice evanescentibus; interstitiis lae- vibus. Aptera. Long. 1a—°/,'". — Lat. a. Var. rufo-brunnea, parum aeneo-micans. 'Balanomorpha impuncticollis All. Ann. d. 1. Soc. eut. d. Fr. VII: 1860.'552. 157. ! Aeusserst nahe verwandt der Vorigen und von ihr verschieden durch weniger schwarze, mehr ins Pechbraune gehende Farbe, helle Spitze der Flügeldecken, etwas kleinere Gestalt, weit glatteres, nicht oder nur äusserst fein punktirtes und rückwärts schmäleres Halsschild. So beschreibt Herr Allard diesen Käfer. Die mir vorliegenden von H. Allard selbst herrührenden Exemplare dieser Art, sind oben und unten rothbraun, mit hellerer Flügeldeckenspitze und schwachem Metallglanze; die Fühler und Beine sind röthlich. Sie ist um die Hälfte kleiner als H. obesa, länglicher und etwas weniger gewölbt; die Fühler kürzer als der halbe Körper, sind nach aussen weit stärker verdickt, die einzelnen Glieder kürzer, das 5. Glied nicht völlig zwei- mal so lang als das 4,; die Stirne zeigt keine deutlichen Höckerchen, nur eine etwas gekrümmte Querlinie mit einem 3eckigen Eindrucke über ihrer Mitte. Scheitel glatt ohne Punktirung. Kielung stumpf und breit gewölbt. Halsschild kaum zweimal so breit als lang, nach vorne 457 wenig verschmälert und weit weniger gewölbt, als bei der Vorigen, die Oberfläche ist spiegelglatt oder kaum sichtbar, verloschen punktirt mit tiefem Eindrucke am Hinterrande beiderseits. Die Flügeldecken länglicher, etwa um die Hälfte länger 'als breit, weniger gewölbt und an den Seiten nicht so bauchig gerundet; die aus grossen weitläufigen Punkten bestehenden Streifen verschwinden bald hinter der Mitte; die Zwischenräume sind glänzend glatt; die Hinterschenkel sehr wenig angeschwollen. Frankreich, bei Lyon. Gen. Mniophila. Stephens Ill. br. Ent. 1834. M. IV. 330, — id. Man. of br. Col. p- 289. g. 488. — Redtenbacher Fn. Aust. ed. I, p. 543. ed. II. p. 950. — Foudras Ann. d, 1. Soc. Linn. VII. 1360. p. 29. — Allard Ann. d. ]. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. p. 553. Corpus ovato-globosum. Caput subinsertim, valde deflexum, oculis subglobosis; carina frontali superne rhomboidaliter depressa, antrorsum lineari; encarpis trigonis, parum distinctis; labro antice profunde emarginato. Antennae 11-articulatae, articulis 3 ultimis clavatim incrassatis. Prosternum antice profunde emarginatum; processu postico profunde excavato, basi triangulariter dilatato. Abdomen valde convexum, segmentis liberis, primo tertia abdominis parte longiore. Tibiae posticae subrectae, dorso non canaliculatae, integrae; spinula apicali simplici, brevi. Tarsi postiei tibiae apici inserti, articulo 1. brevi. Unguiculi tenues, basi vix appendiculati *). In äusserst naher Verwandtschaft zu Hypnophila stehend und hauptsächlich durch die fast kugelförmige Gestalt, die stark ver- dickten drei letzten Fühlerglieder- und die tiefe Ausrandung der Oberlippe verschieden. *) Es gelang mir nicht, genau zu bestimmen, ob die Klauen einfach oder an der Wurzel etwas erweitert sind. 458 Die Stirne zeigt: eine verwandte Bildung, wie bei Hypnophila, nur ist der obere Theil: der Kielung flacher und von rautenförmiger Gestalt, nach abwärts feiner und schärfer ; die glatten Stirnhöckerchen sind dreieckig, von oben und unten durch zwei winkelförmige mit der Spitze einander entgegengesetzte feine Linien, welche zusammen die Gestalt eines X geben, abgegrenzt; die untere dieser beiden Linien ist mehr vertieft. Scheitel, Stirne, die. rautenförmige, Fläche der Kielung, sowie die Wangen sind äusserst fein granulirt. Die Oberlippe ist vorne sehr tief ausgeschnitten. Die Fühler sind etwas kürzer als der halbe Körper; das 2.—6., sowie das 8. Glied sehr kurz, das 7. dicker und länger; die drei letzten sind stark verdickt, und bilden zusammen eine läng- liche Keule; das zugespitzte Endglied ist um die Hälfte länger, als die vorangehenden. IE Das Halsschild ist stark ‚gewölbt, mit stark gerundetem, innerhalb der Hinterecken gebuchteten, nicht abgesetzten Hinterrande und sehr’ kurzen, fein aufgebogenen Seitenrändern, welche hinter den Vorderecken schwielig verdickt sind und stumpfeckig vorspringen. Die Flügeldecken kugelig gewölbt, sind an der Basis breiter als das Halsschild, an den Seiten stark bauchig erweitert; ihre Spitze ist stark verschmälert und etwas ausgezogen; der spitze Nathwinkel in einen kleinen Dorn verlängert. Der Seitenrand ist tief ausgeschnitten, der Unterrand breit wie bei Hypnophila. Die Vorderbrust ist vorne tief ausgerundet und schmal; der kurze Fortsatz zwischen den Hüften tief ausgerinnt und aufgebogen gerandet; mit der dreieckig erweiterten Basis die zwischen die Mittel- hüften breit gerundet eindringende Hinterbrust: berührend und die Mittelbrust ganz verbergend. Die Mittel- und Hinterhüften weit von einander abstehend. Das 1. Bauchsegment nimmt etwas mehr als ein Drittel der Bauchlänge ein; seine halbrund zwischen die Hinterhüften hinein ragende Basis ist etwas vertieft, und von einem fein erhabenen Rande umgeben; die drei folgenden Ringe sind sehr kurz und unter sich gleich lang; das letzte Segment ist gross, so lang als das erste. Die einzelnen Segmente sind nicht punktirt, höchstens äusserst fein quer gerunzelt. Das Pygidium zeigt eine tiefe Längsfurche. Die Beine sind yon demselben Bau wie bei Hypnophila; das 1. Hintertarsenglied ist sehr kurz, nicht so laug als der vierte 459 Theil der Schiene; das 1. Vordertarsenglied ‚des g ist kaum merk- lich breiter als das des @. Lebensweise wie bei Hypnophila. 1. M. muscorum E. H. Ovato-globosa, nitidissima; aenea, infra picea, ore, antennis pedibusque rufo-ferrugineis: thorace laevi, obsolete ruguloso; elytris subregulariter lineato-punctatis, punctis apicem versus evanescentibus, interstitiis laevissimis. Aptera- Long. Y, —1y'", — Lat. %". S. Aedeagus incurvatus, laevissimus, versus a modice depressus, obtuse rotundatus. Foud. Steph. Ill. br, Ent. M. IV. 330. — id. Man. of br. Col. 2385.. — Redt.; En. Aust.; ed. I. .p, 543. ed. II. p- 950. — Ba.ch.Kf. Fn.;. f:,N..n. M.. Dtschl.,. III. 166. 1. — AN. Ann.d. 1. Soc, ent.“d. Kr. VIM. 1860. 553. 158. — Foud. Ann. d. ]. Soc. Linn. NEI21860. 29 1. | Haltica muscorum E. H. II. 48., 26. t. 2. f. 12. —Illig. Mag. VI. 165. 128. — Duftsch. Fn. Aust. III. 29 09 Die kleinste Art unter allen Haltieinen; kurzeiförmig,. hoch, fast kugelig gewölbt, wie ein Agathidium; erzfärbig, glänzend, unter- halb pechbraun, mit Erzschimmer, Fühler ‘und Beine, der vordere Theil des Kopfes und die Spitze des Hinterleibs röthlich. Das sehr kurze, mehr als doppelt so. breite als lange, stark nach vorne ver- schmälerte Halsschild ist ‘nicht punktirt, aber mit sehr kleinen Runzeln bedeckt. Die Flügeldecken an der Wurzel breiter als das Halsschild, kuglig gewölbt, an den Seiten bauchig gerundet, mit ver- schmälerter, ausgezogener Spitze; die Punktreihen sind wenig regel- mässig, aus weitläufig gestellten Punkten gebildet und an der Spitze fast verschwindend; Zwischenräume glatt und glänzend. Ungeflügelt. Unter feuchtem Moose, besonders Hypnum loreum und tri- quetrum L. in Gebirgsgegenden; überall in Mittel-Europa, England. 460 Gen. Sphaeroderma. Stephens Illust. br. Ent. 1834. M. IV. 328. — id. Man. of br. Col. p. 289. g. 487.— Redtenbacher Fn, Aust. ed. I. p. 542. ed. II. p. 949. — Allard Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. p. 415. — Foudras Ann. d. l. Soc. Linn. VII. p. 95. Corpus suborbiculatum, gibbum aut valde convexum. Caput insertum, valde inelinatum, oculis subglobosis; carina frontali convexa, lanceolata; encarpis distinctis trigonis; epistomate integro, deplanato; labro extus dense ciliato. Antennae 14-articulatae, filiformes, extrorsum sensim cras- siores. Thorax antice emarginatus, basi utrinque bisinuatus. Prosternum antice profunde emarginatum, processu postico excavato, basi triangulariter dilatato. Abdomen modice convexum, segmentis liberis; primo tertia abdominis parte longiore. Tibiae posticae et mediae dorso non canaliculatae, integrae; posticarum spinula apicali brevissima simplici. Tarsi postici tibiae apiei inserti, articulo 1. tertia tibiae parte breviore, ultimo tenui. Unguiculi basi fortiter appendieculati. Die charakteristischen gemeinsamen Merkmale dieser und der folgenden Gattung liegen in dem fast kreisrunden, hinten nicht ver- schmälertem Umriss des Körpers, in der dichten Bewimperung des Vorderrandes der Oberlippe, in der jederseits zweifachen Buchtung des Hinterrandes und dem breit und deutlich ausgeschnittenem Vorder- rande des Halsschildes, in der geringeren Wölbung des Bauches und in der starken eckigen Erweiterung der Klauen an der Basis; wo- durch, sowie durch die unregelmässige Punktirung der Flügeldecken sie sich insbesondere von den Gattungen Hypnophila und Mniophila unterscheiden, mit denen sie in der ähnlichen Stirnbildung, in dem Baue der Vorderbrust und der Grundform der Hinterbeine zunächst verwandt sind. Auch zur Haltica-Gruppe: Podagrica ergeben sich nähere Beziehungen. — Von der Gattung Argopus weicht Sphaero- derma hauptsächlich durch das einfache flach anliegende Kopfschild, die weniger angeschwollenen Schenkel und die fast geraden, auf dem 461 Rücken einfachen, an der Spitze nieht rinnenförmig vertieften Mittel- und Hinterschienen ab. Körper gerundet oder länglichgerundet, mehr oder weniger halbkugelförmig gewölbt. Kopf mässig gross, stark nach abwärts geneigt, fast senkrecht, und bis an die fast halbkugelig gewölbten Augen in das Halsschild eingesenkt. Scheitel spiegelglatt, glänzend. Stirne mit deutlichen dreieckigen Höckerchen, welche durch zwei bogenförmige, in der Mitte sich durchschneidende tiefe Linien ab- gegrenzt werden; Kielung gewölbt und mehr oder weniger lanzett- förmig, nach vorne in das einfache, flach anliegende Kopfschild übergehend. Oberlippe gewölbt, mit abgerundeten Ecken, an dem Aussen- rande dicht fein bewimpert und vorne in der Mitte ziemlich tief aus- geschnitten; längs des Vorderrandes gewahrt man vier deutliche Punkte. Die stets schwärzlichen, an der inneren Fläche ausgehölten Kinnbacken haben an der Spitze zwei starke ungleiche, und drei kleine Zähnchen, von denen zwei an dem oberen und eines an dem unteren Rande sich befinden. Fühler schlank, länger als der halbe Körper; das Wurzelglied mässig angeschwollen und mehr als zweimal so lang als breit; das 2. kaum halb so lang als das 1. Glied; das 3. und 4. von der Länge des 2., das 5. um die Hälfte länger; die folgenden etwas kürzer als das 5., mit Ausnahme des stark zugespitzten verlängerten Endgliedes. Halsschild sehr breit, nach vorne gerundet verschmälert mit fein gerandeten mässig herabgebogenen Seiten und etwas vorsprin- genden, schwielig verdickten Vorderecken; der Vorderrand ist fein abgesetzt und breit ausgerundet; die Basis springt in der Mitte gegen das Schildehen etwas vor und ist sowohl beiderseits desselben als auch nach Aussen über den Schultern gebuchtet, aber nicht gerandet; die Hinterecken sind stumpf; es ist an den Seiten glatt, und auf der Scheibe mehr oder weniger deutlich und dicht gepünktelt. Schildchen klein, glatt, gerundet-dreieckig. Flügeldecken an den Schultern etwas breiter als das Hals- schild mit glatter Beule, an den Seiten gerundet und schwach einzeln an der Spitze abgerundet, mit sehr stumpfen Nahtwinkeln; ihr Seiten- rand ist mässig stark aber weit ausgebuchtet, sie sind mehr oder 462 weniger fein unregelmässig punktirt, die Punkte parthienweise in Reihen gestellt; der Kerbstreifen am Aussenrande ziemlich stark; der breite Unterrand verjüngt sich sehr allmälig und reicht bis an die Spitze. Vorderbrust vorne tief ausgerundet und schmal; der Fort- satz zwischen den Hüften mässig breit, mit dreieckig erweiterter Basis, die Hüftpfannen rückwärts nicht schliessend; er ist der ganzen Länge nach rinnenförmig vertieft und fein aufgebogen gerandet; die eanze Vorderbrust ist grob punktirt. Die Hinterbrust ziemlich kurz, vorne halbrund gegen die Mittelbrust erweitert, hinten zwischen den Hüften gerade; sie ist mit starken zerstreuten Punkten besetzt. Die Abstände der Mittel- und Hinterhüften sehr breit. Bauch mässig gewölbt; das 1. Segment hält mehr als ein Drittel seiner Länge, die drei folgenden sind sehr kurz und unter sich gleich lang; das letzte etwa so lang als die drei vorhergehenden zusammen; sie sind ziemlich stark punktirt mit einzelnen Querrunzeln. Die Arten sind geflügelt. Die Vorderschenkel sind ziemlich stark; die Hinterschen- kel kurz und verhältnissmässig wenig angeschwollen, nach beiden Enden verschmälert, mit dem dreieckigen Schenkelanhange articulirend. Alle Schienen sind an der Wurzel etwas gekrümmt, weiter- hin bis an die einfache Spitze gerade und allmälig erweitert; ihr Rücken ist gerundet, . bei den hinteren vor der Spitze etwas platt gedrückt, aber ohne Rinne. Die Hintertarsen sind an der Spitze eingefügt, an welcher ein sehr kurzer Dorn steht; ihr 1. Glied ist etwas kürzer als ein Drittel der Schienenlänge und kegelförmig, das 2. halb so lang und dünner, das 3. sehr kurz, mit verwachsenen Lappen und am Unter- rande nur seicht ausgerundet. Die Tarsen legen sich nicht auf den Schienenrücken zurück. Die äusseren Geschlechtsmerkmale kündigen sich bei den o durch eine glatte haarlose Stelle des letzten Bauchsegments, bei den g' durch einen leichten Längseindruck auf demselben, dann durch die an allen sechs Beinen deutlich erweiterten 1. Tarsenglieder, endlich durch: die breiteren Vorderschienen an. Die Sphaerodermaten sind weniger gewandte Springer, und leben auf Distelarten. Von den drei Arten gehört eine ausschliesslich dem Süden an, die beiden. andern sind über ganz Europa ausgebreitet. 463 Körper gerundet, Punktirung äusserst fein. Käfer röthlichgelb, kleiner, hochgewölbt . . . . 1. testaceum. Käfer blutroth, grösser, weniger gewölbt .. . . . 2. rubidum. Körper länglichrund, Punktirung sehr deutlich und stärker. Käfer röthlichgelb . .. .. ana 211581 mhk 3. Cardui. 1. Sph. testaceum Fab. Suborbiculatum, gibbum, nitidissimum; rufo- testaceum; thorace brevi, antrorsum angustato, fere laevi, vix conspicue punctulato; elytris subtilissime punctulatis. Alatum. Long. 1% —11%'". — Lat. y—1". S. Aedeagus recurvatus, rufus, convexus, obtuse lan- ceolatus; marginibus fere parallelis. Foud. Steph. Il. br. Ent. M. IV. 328. — id. Man. of br. Col. 302. 2380. —; Redt. Fn. Aust. ed. 1. 542. ed. Il. 949.-—- Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Dtschl. II. 164.1. — All. Ann.:d. 1. Soe. ent. .d. Fr. VIII. 1860. 415. 138. — Foud. Ann. d. ]. Soc. Linn. VII. 1860. 96.1. Chrysomela testacea F ab. Spec. Ins. I. 136. 110.— id. Syst. El. I. 448. 159. — Marsh. Ent. br. I. 202. 81. Galeruca testacea Fab. E. S. I. 2. 33. 99. — Payk. ‚Fn. Su. II.'104. 24. Altica testacea Fab. Syst. Ent. 114. 16. — Fz. Fn. Germ. 21. 13. — Oliv. Ene. IV. 110. 37. — id. Entom. Vv.696 LIHRITEHT. 49: Haltica testacea E. H. DI. 50. 27. — Illig. Mage. VI. 157. 110.— Schönh. Syn. I. 2. 305. 29. — Gyll. Ins. Su. 550. 23. — Duftsch. En. Aust. IIl.’253. 5. Argopus testaceus Küst. Kf. Eur. IX. 90. Fast halbkugelförmig, hoch gewölbt, stark glänzend. Ganz röth- lichgelb bis auf die schwarzen Augen und schwärzlichen Mandibeln. Scheitel glatt; Halsschild kurz, stark gewölbt, am Hinterrande zwei- mal so breit als lang, nach vome stark gerundet verschmälert; es ist glatt und auf der Scheibe äusserst fein, kaum sichtbar punktirt. Flügeldecken an den abgerundeten Schultern mit erhobener spiegel- glatter Beule etwas breiter als das Halsschild, an den Seiten ge- rundet; sie sind sehr fein und deutlicher als das Halsschild, ver- worren punktirt.; die Punkte auf der Vorderhälfte theilweise gereilit; 464 in den glatten Zwischenräumen entdeckt man mit bewaffnetem Auge einzelne feine Pünktchen. Nirgends ‚selten. Auf Disteln. 2. Sph. rubidum. Graölls. Suborbiculatum, minus convexum, nitidis- simum; rubido-sanguineum, antennis pedibusque testaceis: thorace brevi, antrorsum valde angustato, obsoletissime punctulato; elytris subtilissime obsolete punctulatis. Alatum. Long. 13,—2'". Lat. 1, —1143'". All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 140. 417. Aryopus rubidus Graälls. Memor. d.1. Com. d. I. mapa geol. de Esp. 1858. Von der äussersten Aehnlichkeit mit der Vorigen, aber um die Hälfte grösser, und weniger stark gewölbt. Ihre Gestalt nähert sich sehr jener der Coceinellen. Von fast, blutrother Färbung, nur die Fühler und Beine sind etwas blasser röthlich. Das eben so kurze und breite Halsschild wie bei Sph. testaceum Fab. ist nach vorne stark verschmälert, an den Seiten noch stärker gerundet und sehr fein verloschen, auf der Scheibe aber dichter gepünktelt; die Flügel- decken sind verhältnissmässig etwas länger, und noch etwas feiner in derselben Weise wie bei Sph. testaceum punktirt. Spanien und Sicilien. 3. Sph. Cardui Gyll. Subovatum, convexum, nitidum; rufo-testaceum; thorace longiore minus convexo, antrorsum modice angustato; ejus dorso et elytris distincte evidentius punctatis. Alatum. Long. 1'/, —1%'". — Lat. ,—1'". JS. Aedeagus arcuatus, rufus; longitudinaliter tenuiter canaliculatus, obtuse lanceolatus, apice dilatatus. Foud. Steph. Ill. br. Ent. M. IV. 328. — id. Man. of br. Col. 302. 2381. — Redt. Fn. Aust. ed. I. p. 542.; ed. I. p. 950.— Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Dtsch]. IIL, 164. 2. — All. Ann. d. 1. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 415. 138. — Foud. Ann. d. 1. Soc. Linn. VII. 1860. 97. 2. Haltica Cardui Gyll. Ins. Su. IV. 659. 23—24. Aryopus Cardui Küst. Kf. Eur. XXVIl. 97. 465 Von den Vorhergehenden durch mehr länglichen Umriss und die weit deutlichere, stärkere Punktirung unterschieden. Die Färbung ist dieselbe wie bei SpA. testaceum Fab. Scheitel glatt. Gesicht und Kielung mehr oder minder gerunzelt. Das Halsschild ist weniger gewölbt, etwas länger, am Hinterrande nicht ganz zweimal so breit als lang, nach vorne nicht so stark verschmälert und mit Ausnahme der glatten Seiten ziemlich tief und deutlich punktirt. Die Flügel- decken sind länglicher, an den Seiten weniger gerundet, und ebenso stark als die Scheibe des Halsschildes punktirt; die Punkte ebenfalls theilweise in mehr oder weniger regelmässige Reihen gestellt; die Zwischenräume sind glatt mit eingestreuten feinen Pünktchen; alle Schenkel sind etwas dicker als bei Sph. testaceum Fab. Ueberall häufig auf verschiedenen Distelarten. Gen. Argopus. Fischer Entom. d. 1. Russie 1823—24. Il. p. 184. t. 47. f. 3. — Redtenbacher Fn. Aust. ed. I. p. 541. ed. Il. p. 949. — Allaxd,Ann. d. ]. Soc, ent..d. Fr. VIII. 1860. p. :A10. Argopus et, Dicherosis Foudras. Ann. d. 1. Soc. Linn. VII. 1860 p- 89 et 92. Corpus suborbieulatum, gibbum aut valde convexum. Caput insertum, valde inclinatum; oculis subglobosis; carina frontali aut elevata angustiore aut depressa latiore; encarpis rotundato- trigonis; epistomate 2-lobato et acute marginato; labro extus dense eiliato; mento breviter trilobato, Antennae 11-articulatae, flliformes, extrorsum sensim eras- siores. Thorax antice emarginatus, basi utrinque bisinuatus, Prosternum antice profunde emarginatum; processu postico excavato, basi triangulariter dilatato. Abdomen modice convexum; segmentis liberis, primo tertia abdominis parte non longiore. Tibiae dorso carinatae, mediae et posticae apicem versus canaliculatae, apice angulatim dilatatae; posticarum spinula apicali brevissima simplici. Tarsi postiei tibiae apiei inserti; articulo 1. tertia tibiae parte breviore, ultimo tenui. Unguieuli basi fortiter appendiculati. 466 Die eigenthümliche Bildung des zu beiden Seiten gegen die Oberlippe lappig verlängerten, in der Mitte ausgeschnittenen Kopf- schildes und jene der Schienen, welche an der Spitze eckig erweitert und auf dem Rücken über der Einfügung der Taısen rinnenförmig vertieft sind, dann die Verdickung der Vorderschenkel zeichnet diese Gattung vorzüglich vor der vorhergehenden aus, mit der sie in den übrigen Merkmalen und der ganzen Körperanlage und Seulptur über- einstimmt. Die Stirne zeigt gerundet-dreieckige Höckerchen, welche durch zwei bogenförmige, in der Mitte sich durchkreuzende tiefe Linien von einander getrennt sind. Die Kielung ist entweder gewölbt und schmal oder stumpf und breiter; sie dringt mit ihrem Oberende spitzwinkelig zwischen die beiden Stirnhöckerchen, mit ihrem Unter- ende geht sie in das Kopfschild über, welches in der Mitte tief aus- geschnitten ist, etwas vorragt und beiderseits über der Oberlippe in einen stumpfeckigen Lappen sich verlängert; diese Lappen sind ent- weder flach mit aufgebogenen Rändern und abwärts gekehrten Spitzen; oder sie sind etwas wulstig verdickt mit zangenartig einander zuge- kehrten, beim dJ' zugleich kegelförmig aufgerichteten Spitzen. Ihre Fläche ‘ist dicht runzlig punktirt. Die Oberlippe ist wenig ausgerandet. Das Kinn ist kurz dreilappig. Die Lippentaster haben ein kurzkegelförmiges stumpfes End- glied, dessen Basis viel schmäler als das ziemlich grosse vorher- gehende Glied an der. Spitze ist. Die Fühler sind sehr lang, von drei Viertellänge des Körpers; das 1. Glied ist stark angeschwollen, etwa zweimal so lang als breit, das 2. halb so lang oder kürzer, das 3. etwas länger als das 2. oder ebenso lang, das 4. und 5. von der Länge des Wurzeleliedes, die folgenden etwas kürzer; das Endglied das längste und scharf zu- gespitzt. Das 1. Bauchsegment ist etwas kürzer, die drei folgenden etwas länger als bei Sphaeroderma. Alle Segmente sind dicht punktirt; das letzte zeigt bei J eine feine glatte Längslinie und einen glän- zenden Eindruck an der Spitze. Der Aussenrand ist beiderseits gebuchtet. Alle Schenkel sind mehr oder weniger verdickt; die Hinter- schenkel sind von derselben Form wie bei Sphaeroderma, nur ist ihr Oberrand stärker gekrümmt, und liegt ihre grösste Breite vor der Mitte mehr gegen die Spitze zu; ihr Unterrand ist entweder nur nach der 467 Spitze hin vor der Einlenkung der Schienen leicht eingedrückt, oder er. zeigt seiner ganzen Länge nach eine schiefe, rinnenförmige Aus- höhlung. i Die Schienen sind schwach S-förmig, mit der Basis nach vor- und der Spitze nach rückwärts gekrümmt; sie sind nach der Spitze verdickt und dort in eine, an den Vorderschienen schwächere, an den Mittel- und Hinterschienen stärkere Ecke nach rückwärts erweitert, ihr Rücken ist gekielt und bei den beiden hinteren Paaren vor der Spitze über der Einlenkung der Tarsen rinnenförmig ausgetieft; bei Arg. hemisphaericus sind die Vorderschienen breiter, und ihr Rücken- rand vor der Basis stumpfeckig erweitert. Alles Uebrige wie bei der Gattung Sphaeroderma. Diese von Fischer v. Waldheim auf die Arten: dicolor Fisch. und nigritarsis Gebl. gegründete Gattung erleidet bei A. hemisphaericus Duftsch. und wahrscheinlich bei der ihm äusserst nahe verwandten drevis All. einige Modificationen in der Gestalt der Kielung, des Kopfschildes, in der Austiefung des Unterrandes der Hinterschenkel und in der Dicke .der Vorderschenkel, wesshalb auch Foudras für letztere die Gattung Dicherosis errichtet hat; jedoch hat er ganz mit Unrecht die Art: nögritarsis zu Dicherosis gestellt. Nach‘ Fischer soll den Arten: Bicolor und nigritarsis die Fähigkeit zu springen, abgehen; bei A. hemisphaericus ist diese Fähigkeit, wenn auch in geringerem Grade vorhanden. Diese Gattung hat in ihrer äusseren Erscheinung eine grosse Aehnlichkeit mit den Chrysomeliden und Eumolpiden, doch weisen sie ihre Einzelbildungen unzweifelhaft zu den Halticinen. Die Larve von A. hemisphaericus Dftsch. und ihre Lebens- weise auf Clematis odorata, maritima, flammula und reeta L. ist von Hammerschmid: Öbserv. pathol. physiol. de plant. gallar. ortu 1832 pl. 1*), dann von E. Heeger in den Sitz.-Ber. d. k. Akad. d. Wissensch. in Wien 1858 B. XXIX. p. 100 u. s. f., und neuestens von G. v. Frauenfeld in den Verh. d. k. k. zool. bot. Gesellsch. in Wien 1864. B. XIV. p. 686 beschrieben worden. A. Kielung stumpf und breit; Lappen des Kopfschildes gewulstet mit nach einwärts gekehrten Spitzen. Hinterschenkel am Unter- rande deutlich rinnenförmig vertieft. (Gen. Dicherosis Foud.) ”) Siehe Besprechung dieses Werkes von @. v. Frauenfeld in den Verh. der.k. k. zool. bot. @esellsch. in Wien 1864. B. XIV. p. 76. 468 1. A. hemisphaerieus Duftsch. Suborbieulatus, valde convexus, niti- dus; rufo-testaceus: carina frontali depressa; epistomatis bilo- batione convexa, lobis forcipiformibus; thorace et elytris tenuiter punctulatis. Alatus. Long. 2—21g'". — Lat. 11% - 13". S. Aedeagus arcuatus, rufus, latus, obtuse lanceolatus, versus apicem breviter 2-canaliculatus. Foud. Redt. En. Aust.,ed: I.,p. 544.;,ed.;IL.;p. 949. — Bach. Kf. Fn. f. N. u. M. Dtschl. III. 164. 1. — Küst. Kf. Eur. XX VII. 96. — All. Ann. d. l. Soc. ent. d. Fr. VIII. 1860. 413. 136. Haltica hemisphaerica Duftsch. Fn. Aust. III. 253. 6. Dicherosis hemisphaerica Foud, Ann. d. |]. Soe. Linn. VII. 1860. 92. 1. Haltica Ahrensü Germ. Reise nach Dalm. 206. 135. t. 10. f. 6. Von fast kreisrunder Gestalt, sehr stark gewölbt, glänzend; ganz röthlichgelb, blos die Augen und die Mandibelspitze schwärz- lich. Stirnhöckerchen unregelmässig. dreieckig, glatt; Kielung stumpf und breit. Kopfschild wulstig gewölbt, in der Mitte tief rundlich aus- geschnitten; die. stumpfen Lappen mit den Spitzen einander zuge- kehrt; beim J sind die Spitzen kegelförmig aufgerichtet und scharf; sowohl die Kielung als das Kopfschild sind dicht runzlig punktirt. Das 3. Fühlerglied ist kaum länger als das 2. Das Halsschild ist sehr kurz, 2Ygmal so breit als lang, an den Seiten gerundet und nach vorne verschmälert; die Vorderecken mässig vorspringend, die Hinterecken fast abgerundet; es ist fein und dicht, aber deutlich punktirt, die Punktirung nach dem Hinterrande hin stärker; die Zwischenräume sind glatt, ein kleiner glänzender Streifen vor dem Schildchen ist nicht punktirt. Die stark gerundeten Flügeldecken sind dicht fein punktirt; die Punkte stehen verworren und in gewissen Abständen wellenförmig gereiht; die Schulterbeule ist mässig erhoben. Das letzte Bauchsegment des J' zeigt eine kleine Längsfurche und ist am Aussenrande zweibuchtig. Die Vorderbeine sind etwas weniger als bei den Arten der 2. Gruppe angeschwollen; der Rücken der Vorderschienen an der Wurzel stumpfeckig erweitert; die Spitze der beiden hinteren Schienenpaare ist mässig stark eckig erweitert. Unterrand der Hinterschenkel mit deutlicher schräger Rinne. 469 Der Käfer findet sich wie seine Larve auf verschiedenen Cle= matis-Arten. In Oesterreich, Tirol, Baiern, Sachsen, am Rhein, bei Hamburg; in Frankreich, Dalmatien, Croatien. Hieher gehört auch der mir nicht näher bekannte: 2. A. brevis All. Argopo hemisphaerico Duftsch. simillimus, sed dilutius rubidus,, longitudine minor; punctura prothoracis et elytrorum obsoletissima, subtilissima et vix conspicua etiam eculo maxime armato. Long. 4 mill. — Lat. 324 mill. Allard Ann. d. 1. Soc. ent. d, Fr. VII. 1859. p. C, — id. Ann. etc. VIII. 1860. 414. 137. Er unterscheidet sich von dem Vorigen hauptsächlich durch die kleinere Gestalt, kürzeren Umriss, flachere Wölbung, die weniger deutliche, mehr verloschene Punktirung. Die Stirnhöckerchen sind rundlich; das Halsschild fast glatt, selbst unter starker Vergrösserung äusserst schwach, weitläufig punktirt; die Flügeldecken sind etwas deutlicher als das Halsschild punktirt; die Punktirung sehr verworren und wenig dicht. Bei Hyeres im südlichen Frankreich, im Juni. B. Kielung gewölbt, schmal; Lappen des dachförmigen Kopfschildes flach und stumpfeckig, mit aufgebogenen Rändern und abwärts gerichteten Spitzen. Unterrand der Hinterschenkel kaum aus- getieft. (Gen. Argopus Foud.) 3. A. bicolor Fisch. Suborbiculatus, valde convexus, nitidissimus; rufus, pro- meso- et metasterno, abdomine pedibusque nigris antennis fuscis, articulis 3 primis rufis: carina frontali convexa, angusta; epistomatis bilobatione depressa, angulata; thorace et elytris profunde vage punctata. Alatus. Long. 2'.—Lat. 11/4". I. Aedeagus arcuatus, integer, laevissimus, apice rufes- cens, acute lanceolatus. Foud. Fischer Entom. d. l. Russie 1823—24. II. 184. t. 47. f.3. — All. Ann. d. ]. Soc. ent. d. Fr. VIII, 1860. 411. 154. — Foud. Ann. d. ]. Soc. Linn. VII. 1860. 90. 1. Argopus discolor Bielz. Mitth. des Hermannst. Vereines 16522 p* 10: Wiener entomol. Monatschr. VIII. Rd. 34 470 Gerundet, hochgewölbt, stark glänzend; der Kopf sammt den drei ersten Fühlergliedern, das Halsschild und die Flügeldecken roth; die übrigen Fühlerglieder, alle Brusttheile, der Bauch und die Beine schwarz; Klauen rothbraun. Schildehen schwarz oder roth. Stirn- höckerchen rundlich; Kielung länglich, schmal, gewölbt. Kopfschild in der Mitte tief winkelförmig ausgeschnitten und dachförmig ab- fallend mit erhobenem Rande; die stumpfeckigen zu beiden Seiten der Oberlippe mit der Spitze nach abwärts gerichteten Lappen des- selben sind flach und an den Rändern fein abgebogen; bei den @ sind die Lappen länger und schärfer zugespitzt. An den etwas stärkeren Fühlern ist das 3. Glied etwas länger als das zweite. Hals- schild stark gewölbt, zweimal so breit als lang, an den Seiten stark gerundet und nach vorne verschmälert, mit stark vorgezogenen ver- diekten Vorderecken; es ist glatt und mit ungleich starken Punkten sehr weitläufig besetzt, an den Seiten etwas gewulstet; der etwas nieder gedrückte Hinterrand ist von einer punktirten Linie begleitet. Flügeldecken an den Schultern nicht breiter als das Halsschild, mit erhobener Beule, stark gewölbt und an den Seiten gerundet; sie sind mit starken Punkten besetzt, welche zum Theil in mehr oder weniger deutliche Reihen gestellt sind, deren zwei neben dem Seiteenrand sehr regelmässig sind; dicht neben dem Kerbstreifen am Seitenrande läuft eine Punktreihe. Alle Schenkel sind angeschwollen; der Unter- rand der hinteren ist nur gegen die Spitze leicht vertieft; die zalın- förmige Erweiterung der Mittel- und Hinterschienen an der Spitze sehr stark. Der letzte Bauchring des J zeigt eine feine glatte Längs- furche und an der Spitze einen spiegelglatten halbrunden Eindruck von einer kleinen Erhabenheit beiderseits begrenzt; sein Aussenrand ist zu beiden Seiten ausgebuchtet. Im südlichen Russland, Dalmatien und Siebenbürgen. Arg. discolor Bielz unterscheidet sich nur durch das rothe Schildchen und dürfte speeifisch nicht verschieden sein, 4. A. nigritarsis Gebler. Suborbieulatus, valde convexus, nitidus; rufo-testaceus, tibiis tarsisque fuscis, commissuris rufescentibus; antennis fuscis, articulis 3 primis rufo-testaceis: carina frontali convexa angusta; epistomatis bilobatione depressa, angulata; tho- race elytrisque profunde punctatis. Alatus. Long. 2.—Lat. 1%4'". Fischer Ent. d. l: Russ. 1823 —.24. II. 185. — All. Ann. d. ]. Soc. ent. d. Fr. VIIL 1860. 412. 135. 471 Chrysomela nigritarsis Gebler. Mem. d. I, Soc. d. Nat. d.2MoseN" Vl.p: 129.210, Dicherosis nigritarsis Foud. Ann. d. 1. Soc. Linn. VII. 1800-294. 2. Ganz von der Gestalt, Grösse und dem Bau des Vorigen, nur ist er ganz rothgelb, bis auf die schwarzen Fühler, Schienen und Tarsen; die drei ersten Fühlerglieder sind rothgelb, die Wurzel der Schienen gewöhnlich rothbraun. Stirnhöckerchen, Kielung und Gestalt des Kopfschildes ganz von der gleichen Bildung wie bei dem Vorigen; Bau und Sculptur des Halsschildes und der Flügeldecken ebenfalls, nur ist die Punktirung etwas feiner und dichter; die Vorderschenkel sind etwas weniger angeschwollen. Aus Sibirien. Errata. Band III. 1859. Seite 13 Zeile 5 v. u. nach am Vorderrande einzuschalten: der Mittelbrust » 415 „ 21 und 22 v.o. statt einwärts lies rückwärts 2 il 3u, 9 v. u. statt auswärts lies rück wärts »„ 113 „ 43 v.o. statt als lies aber » M5 „ ° Tv.o.nach erweitert. lies Nur ausnahmsweise sind sie einfach. »„ MT „ 43 v.u. statt pubescens lies Atropae „ 136 „ 8v.o.statt Klauen lies Beine »„ 138 „ 5v.o. statt 1849 lies 1847 » 140 „ 13 v.u.ist wegzulassen, und Z.12 v.u. nach beweglich ein- zuschalten Mittelschienen einfach. » 257 „ 414 lies Tarsi postici Band IV. 1860. Seite 1 Zeile 14 v. u. lies Tarsi postici » 65 „ 1410v.u. statt Klauenglied lies Klauen » 10 „ ..3v.o. statt abgestutzt lies abgestumpft » 738 „ A1v.u. statt des lies das „ 4131 „ 15 v.o.lies die angemerkten Form- und ya2r „I v. u. statt‘das'5. lies das &. »„ 138 „ 3undA&v.o.statt sechster Abtheilung lies Abtheilung b. » 193 ,„ 5v. u. statt Klauenglied lies Klauen » 200 „16 v. o. nach III. Ser. lies VII. 1859 Sit 472 Seite 203 Zeile 9 v. o. statt Klauenglied lies Klauen „ 206 „298 „299 » 302 309 „ Av. o. statt emarginato lies emarginata »„ 3 v.u. statt flavi lies flava » 17 v.u. statt das 4. Glied lies das 5. Glied »„ 2 v.u.liesGyll. var. a 303 zwischen Zeile 5 und 6 v. o. ist der Satz einzuschalten: Mas. Anten- narum articulis 4. et 5. incrassatis, 4. magis elongato, 6. bre- viusculo. 306 Zeile 13 v. u. statt abgeschnitten lies ausgeschnitten „ 12 v. o. statt weit gerundet lies breit abgerundet Band V. 1861. Seite 23 Zeile 5 v.u. statt bedeckt lies verdickt 25 241 ” ” 14 v. o. statt reichende Jies reichend. „ 11 statt H. pallida lies H. placida m.; auch sind die Syno- nymen und die Fundorte Thüringen, Frankreich zu streichen. H. pallida Bach ist eine andere Art, deren Diagnose lautet: Ovata, minus convexa, pallide testacea, subtilissime punetulata; capite, oculis, antennarum apice, pectore abdomineque nigris; elytris apice separatim obtuse rotundata. Long. % — 1" — Lat. 1/,‘“. Bach. Kf. Fn. I. 141. 20; All. Ann. 1860. 391. 110. ” Band VI. 1862. Seite 48 Zeile 14 v. u. statt Matheecosii lies Mathewsü 97 98 103 227 44 v. u. lies aequante aut superante 4 und 2 v. o. lies das stark gewölbte 4 v. o. lies lateinischen Adjectiv und 12 v. u. lies Abdominis segmentum Band VII. 1863. Seite 166 Zeile 19 v. o. statt sie lies die vorliegende 29 2302 „ 305 „ 31% an „ 31% „318 » 6 v.u. statt der erstere lies die erstere 6 v. u. lies eircumscriptus 4 v. o. statt mit Recht lies nur zum Theil » 2 v. o. statt röthlich; gelbbraun lies röthlich gelbbraun ; 18 v. o. nach Spitze lies der Schenkel „ 16 v. u. lies in den Scheitel » 16 v. o. lies Scrophularia Band VIII. 1864. Seite 40 Zeile 16 v. u. statt inner lies innerhalb „150 »„..143 und 17 v. u. lies Fabricius’sch ... u —— — — ne 473 Einige Worte über die Coleopteren-Gattung Calobius Wollaston und die dazu gehörigen Arten mitgetheilt von einem süddeutschen Entomologen. Beim Ordnen der Coleopteren-Familie der Palpicornien des k. k. zoologischen Kabinetes kam mir auch ein kleiner Käfer unter die Hände, welchen Dr. und Professor Camill Heller in einigen Exemplaren vor zwei Jahren aus Dalmatien mitgebracht hatte, wo er denselben in Salz- wasserlachen in der Nähe von Ragusa vecchia in Mehrzahl vorfand. Die genaue Untersuchung dieses Insectes stellte es als der Gat- tung Calobius W ollaston (Calamobius W o11.?! Mars. Cat.) unzweifel- haft angehörig heraus, da sowohl die von Wollaston gegebene Gat- tungsbeschreibung, wie auch die Abbildung der madeirensischen Art hierüber keinem Zweifel Raum lässt. Obwohl mir nun von den zwei bisher anerkannten europäischen Arten dieser Gattung nur eine in Natur bekannt geworden war, nämlich: Cal. notabilisRo sh. in fünf ganz gleichen Originalexemplaren, welche von Rosenhauer selbst mit der Angabe: aus Andalusien, als seine Art an Herrn Ludwig Miller eingesendet worden waren, und deren Verglei- chung ich der Gefälligkeit dieses letzteren verdanke, konnte ich doch vorliegendes Thierchen auf keine von beiden beziehen, indem es in den wesentlichsten, später genauer zu erörternden Punkten sowohl von Cal. notabilis Rosh. als auch von Cal. sudinteger Muls. abweicht. Da mir der betreffende Band der Annales de la Soc, d’Agr. deLyon eben nicht zugänglich war, konnte ich Mulsants in dieser Zeitschrift enthaltene Beschreibung seines Ochth. quadricotllis nicht augenblicklich vergleichen, doch nahm ich diesen letzteren auf Dr. Schaum’s und *”) Man vergleiche Dr. Schaum’s Cat. col. Eur. ed. Ip. 18 et ed. II. p. 20, dann Marseuls Cat. des col. d’Eur. 1863 p. 5l, welche beiden Citate Grenier in seinem Cat. des Col. de France stillschweigend bestätiget, da er wohl Ochth. quadricollis und subönteger Muls. erwähnt, jedoch notabilis Rosh. — natürlich als mit ersterem identisch — mit Stillschweigen übergeht, umsomehr als er sich überhaupt mit Synonymen nur spärlich befasst. 474 Marseul’s ausgesprochener und Grenier’s stillschweigender Autorität als identisch mit notabilis Rosh., u. z. um so beruhigter an, als den betreffenden Citaten®) nicht einmal das so elastische v. oder ? vor- gesetzt erscheint. Es konnte mir daher bei Cal. quadricollis Muls. auch nur Rosenhauers Art vorschweben. Indem der in Frage stehende Käfer endlich eben so wenig mit Cal. Heeri W oll. aus Madeira vereiniget werden könnte, musste ich ihn wohl für neu halten und hatte in Folge dessen denselben auch bereits beschrieben, um ihn als vierte Art dieser Gattung im Drucke bekannt zu machen. Da ich jedoch dort, wo ich für meine Arbeit selbst einzustehen habe, mich auf blosse Autoritäten, und wären sie auch noch so gewichtig, nicht gerne verlasse, und selbst prüfe, wo die Mög- lichkeit dazu vorliegt, verschaffte ich mir zum Glücke noch früher Mulsant’s Arbeit über Ochth. quadricollis. Bei Durchlesung seiner Beschreibung erstaunte ich nicht wenig, Zug für Zug meinen Käfer genau wieder zu erkennen, welcher in der That so weit von Ochth. notabilis Rosh. abweicht, dass sich dabei wirklich diametrale Gegensätze ergeben, wie die analytische Tabelle hier am Schlusse nachweisen wird. Zwar hatte ich die Zeit und Mühe des Beschreibens verloren, zwar musste ich auf das Wonnegefühl verzichten ein: „Calobius Helleri mihi n. sp.“ in die Welt zu senden, zwar konnte ich nicht mehr, wie ich beabsichtiget hatte, meinem gelehrten Freunde Dr. Heller dadurch ein Stückchen Unsterblichkeit sichern — doch blieb mir der Trost übrig, die Wahrheit aufgedeckt zu haben, die sonst wohl noch gar lange unter dem faltenreichen Mantel der Autorität geschlummert hätte! In Folge des Gesagten kann ich nicht umhin, sämmtliche mir bis- her bekannt gewordenen Arten der Gattung Calobius Woll., welche im Habitus zwischen Ochthebius und Hyadraena die Mitte hält, doch durch die analoge Kiefertasterbildung Ockthedius weit näher, ja sehr nahe verwandt ist, im Verübergehen ins Auge zu fassen, wobei ich mich jedoch der grössten Kürze befleissigen werde, um nicht zum Theil Be- kanntes unnütz zu wiederholen und nochmals breit zu treten. Die in Frage stehende Gattung selbst erscheint mir vorerst voll- kommen berechtiget und genügend begründet zu sein, eine Ansicht, die schon Dr. Schaum |. ce. vertritt. Marseul und gleich ihm Grenier vereinigen sie jedoch neuerlich als blosse Section mit der Gattung Och- thebius; Lacordaire endlich erwähnt ihrer in den Nachträgen zu seinen Genera des Coleopteres nicht, wodurch er sich wohl still- 475 schweigend der Ansicht seiner eben genannten französischen Collegen anschliesst. Die erste hierher gehörige Art ist Ochth. quadrieollis Muls. (Ann. de la Soe. d’Agr. de Lyon VII. pag. 375 ete.) aus Corsica, von ihrem Begründer 1. ce. sehr gut beschrieben. Sodann hat im Jahre 1854 Wollaston in seinen „Insecta made- rensa® (pag. 92 et tab. IL. fig. 7) die Gattung Calobius auf eine zweite Art aus Madeira errichtet, die er l. c. als Cal. Heeri deutlich kenn- zeichnet. Im Jahre 1856 veröffentlichte Rosenhauer in seinen „Thieren Andalusiens“ (pag. 55) eine dritte, als Ochth. notabilis sibi von Cadiz, eben jene, welche, wie früher erwähnt, irrthümlich als mit Ochtn. quadricollis Muls. synonym allgemein angenommen wird. Auch diese Beschreibung ist richtig und genau. Eine vierte sehr ausgezeichnete Art endlich bildet Ochth. sub- inleger Muls. (Opusce. entom. 1861 pag. 57) von Marseille, welche auch Marseul undGrenier anerkennen und hieher ziehen. Zur leichteren Bestimmung und Erkenntniss der augenfälligsten Unterscheidungsmerkmale dieser vier Arten mag hier eine kurze analy- tische Tabelle folgen, die ich theils der eigenen Anschauung, theils den Beschreibungen der Autoren entnahm *), und welche über diese Punkte jedenfalls mehr Licht verbreiten dürfte, als seitenlange Vergleichungen, Auseinandersetzungen und Erörterungen, welche in der Regel den Leser nur ermüden und mehr verwirren als aufklären. Exempla sunt odiosa! Calobius Wol. (Ochthebius Auct.) Oberlippe tief nach innen ausgescnitten . ». 2... 2... 2... Oberlippe kaum etwas gebuchtet. Die Flügeldecken ziemlich tief in gedrängten Längsreihen punktirt. Das Brustschild etwas quer, dessen Vorderwinkel wenig vorragend. 1%, Mill. €. subinteger Muls. *) Die Beschreibungen Mulsants von O. quadricollis und Rosen- hauers von O. notabilis, habe ich selbst verglichen. Sie stimmen vollkom- men zu den Thieren. Dasselbe ist bei Wollastons Genauigkeit auch bei dessen Art und aus Analogie bei Mulsants O0. subinteger mit vollster Beru- higung vorauszusetzen. 476 1. Flügeldecken mit sparsamen feinen Längspunktreihen, Zwischen- räume breit, eben. Brustschild nie deutlich länger als breit, dessen Vorderwinkel nie in einen Dorn ausgezogen . . . . ID Flügeldecken dicht und tief längs punktirt gestreift, die schmalen Zwischenräume rippig erhoben. Das Brustschild etwas län- ger als breit, dessen Vorderwinkel in einen Dorn ausgezogen. 4 Lin. (ungefähr 1%, Mill) . . » » ... . €. notabilis Rosh. 2. Brustschild fast quadratisch, ohne Eindrücke, nur mit undeutli- cher Mittellängsrinne versehen. 1 Lin. (ungefähr 1%, Mill.) €. Heeri W oll. Brustschild deutlich quer, mit verschiedenen Eindrücken verse- hen 7124, Mile... . 2. 0.0..02 20. tqwadızcolis; Nkuls: Niemand wird mich wohl der Anmassung oder wohl gar persön- licher Gehässigkeit (welche beiden Elemente in neuerer Zeit leider eine so grosse Rolle bei wissenschaftlichen Erörterungen spielen) zeihen können und eben so wenig befürchte ich eine Polemik in Art der allbe- kannten Machaerites-Literatur heraufzubeschwören, wenn ich aufGrund- lage eigener Anschauung und vorstehender Tabelle, so wie der gleich folgenden Original-Diagnosen der sämmtlichen Autoren der verzeich- neten vier Arten, ungescheut die Behauptung ausspreche: man könne nur dann Cal. notabilisRosh. mit Cal. quadrieollis Muls, für identisch halten, wenn man weder richtig bestimmte Exemplare beider Arten verglichen, noch die beiden Diagnosen aufmerksam durchlesen hat (wo- bei ich der ausführlichen Beschreibungen gänzlich geschweigen will). Zur fast überflüssigen, durch die Vergleichung der analytischen Tabelle sich von selbst ergebenden Begründung dieses Ausspruches, will ich hier nur kurz wiederholen, dass bei Owl. guadricollis die Vor- derwinkel des Brustschildes abgerundet, bei Cal. notabilis in einen spitzen Dorn ausgezogen sind; die Flügeldecken bei ersterem in ziemlich von einander abstehenden Längsreihen unendlich fein punktirt, und mit flachen Zwischenräumen erscheinen, während dieselben bei letzterem dicht und tief längspunktirt gestreift und mit schmalen fast rippig erhabenen Zwischenräumen versehen sind, des constanten Unter- schiedes in der Grösse und mancher anderer mitunter nicht unwesent- licher Merkmale, z. B. der ganz verschiedenen Bildung des Brustschild- randes ete. gänzlich zu geschweigen. 477 Zum Schlusse mögen die Diagnosen der vier Arten, wie sie deren Begründer selbst aufstellten, hier ihren Platz finden, wodurch ich mich, nebenbei gesagt, keines Plagiates schuldig zu machen glaube. 1. Calobius quadrieollis Muls. Oblongus, aeneo-niger, capite elongato, labro bilobo, subreflexo. Fronte oblique bisulcata. Prothorace laevi transverso, linea longitudinali media obsoleta, suleis latera- libus antice abbreviatis, usque ad angulos posticos productis, Elytris obsolete punctato-striatis. Long. 17%, Mill. 2. Cal. notabilis Rosh. Oblongus, subdepressus, fusco-aeneus, nitidus, capite prothoraceque angustis, punctulatis, foveolisque profundis impressus, hoc canaliculato, angulis anterioribus spinosis, et interne membrana pellucida ornatis, elytris oblongo-ovatis, for- titer punctato-striatis, interstitiis angustis, subcostatis, pedibus elongatis piceis, tibiis extus griseo-ciliatis antennis palpisque testaceis. Long. 1 Lin. 3. Cal. subinteger Muls. Elongatus, leviter convexus, nitidulus, sat crebre rugoso-punctatus, obscuro-aeneus, antennis basi, pedibus- que piceo-ferrugineis. Capite medio transversim sulcato. Elytris punctato-striatis. Long. 1%, Mill. 4. Cal. Heeri W oll. Gracilis, glaber et fere opacus, crebre granulatus, sub-aenescenti vel sub-cuprescenti-niger, prothoracis limbo pel- lucido et angulis posticis valde rotundatis, elytris obsoletissime substriatis, tibiisque diluto-testaceis. Long. 1 Lin. Nur noch diese einzige Bemerkung sei mir hier gestattet, dass unter den sechs Stücken von Cal. quadricollis Muls. aus Dalmatien, welche ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, und welche sonst unter sich ganz gleichartig sind, sich ein Stück befindet, welches, obwohl unzweifelhaft zur selben Art gehörig, doch in einigen Punkten von den übrigen abweicht. Die rein erzgrünen Flügeldecken desselben erscheinen selbst unter scharfer Loupe fast gar nicht chagrinirt, daher auch viel glänzender, wodurch die feinen, sonst schwer erkennbaren Punktreihen auch bedutend deutlicher erscheinen. Bei sonstiger Uebereinstimmung bin ich sehr geneigt, dieses eine Stück für ein Männchen, die anderen aber für Weibchen zu halten. Ergebniss des Gesagten: Die Gattung Calobius ist wohl begrün- det. Cal. notabilis Rosh. ist nicht mit Cal. quadricollisMuls. synonym. 478 Die europäischen Arsen steigen auf drei. Die ganze Gattung zählt vier beschriebene Arten, deren Unterschiede die analytische Tabelle zeigt. Nachschrift. Vorstehender kleiner Aufsatz befand sich schon unter den Händen des Setzers, als mir durch die Gefälligkeit des inzwischen in Wien ein- getroffenen Herrn Javet aus Paris, die Ansicht des Ochthebius Lejo- lisii Muls., einer neuen, bei Cherbourg entdeckten Art dieser Gattung, ermöglicht wurde. Obwohl mir zur Zeit noch nicht bekannt ist, wo diese beschrieben wurde, erkannte ich doch aus der genaueren Beobachtung, dass dieselbe zwar dem Calobius subinteger Muls. sehr nahe stehe, jedoch ausser einigen anderen unbedeutenderen Merkmalen, sich deutlich durch die abweichende Bildung des, von oben betrachtet, anscheinend fast sechseckigen Brustschildes, dessen Hinterecken stumpf sind, unter- scheide. Die Diagnose dieser Art würde sich so geben lassen: C. Lejo- lisii Muls. Elongatus, leviter convexus, nitidulus, crebre rugoso-punc- tatus, viridi-aeneus, antennarum basi pedibusque piceo-ferrugineis. Capite minus producto, medio transversim sulcato, postice bifoveolato. Labro integro. Pronoto transverso, de medio successive constricto, angulis anterioribus subrotundatis, posterioribus obtusis, medio evidenter, lateribus fortiter sulcato. Elytris dense fortiter punctato-striatis, inter- stitiis haud elevatis. — Long. 2 Millim. — Cherbourg. Verliert nun schon Calobius subinteger Muls. durch den Mangel der tiefen Buchtung der Oberlippe ein generisches Merkmal, welches der Gattung Calobius nach Wollaston zukäme, so ist ausserdem bei vorliegender neuer Art das Kopfschild minder vorgezogen, die Augen sind weniger vorragend, die noch immer verhältnissmässig langen und schlanken Beine mit gewimperten Schienen etwas gedrun- gener als bei den oben besprochenen Calobius-Arten. ‚Sie vermittelt mithin, nebst Cal. subinteger fast vollständig den Uebergang von Ochthebius zu Calobius, wodurch sich die prägnanten Unterschiede beider Gattungen bedeutend verwischen, und ich ver- anlasst werde, der Ansicht Marseuls gegen jener Dr. Schaum’s bei- zupflichten. Calobius, wozu diese letzterwähnte Art (als fünfte) noch zu ziehen ist, wird daher bloss als eine, vorzüglich durch die bedeutend längeren und schlankeren Beine, dann stärker vorgezogenen Kopf, noch immer gut gekennzeichnete Section der Gattung Ochthebius zu be- trachten sein. Bu eg 479 Zwei neue Dorcadion-Arten vom Caucasus beschrieben vom süddeutschen Entomologen. (Graf Ferrari.) Das k. k. zoologische Kabinet in Wien besitzt zwei Dorcadion- Arten, jede in beiden Geschlechtern und in mehreren Exemplaren, welche aus der Umgegend von Achalziche im Gouv. Grusien stammen, von wo her sie Herr J. Lederer in bedeutender Menge erhielt. Da dieselben, nach den mir zugänglichen Quellen neu, d. h. noch unbeschrieben sind, so möge hier deren Beschreibung folgen, um dem schon dagewesenen Vorwurfe zu begegnen: „warum Thiere, welche den Wiener Entomologen bereits bekannt waren, von diesen nicht beschrieben worden sind.“ Sollten dieselben doch schon irgendwo publieirt und mir dieser Umstand entgangen sein, dann bin ich auch bereit, eine diessfällige begründete Rüge mit Resignation und Dank hinzunehmen! 1. Dorcadion cretosum Fer. Mas.: Oblongum, convexiusculum, nigrum, supra omnino tomentosum, infra subtiliter griseo-holosericeum. Capite, thoraceque albicante, fasciis duabus longitudinalibus, hoc spinisque lateralibus subtus, nigris; elytris oblongis irregulariter plus minusve cretaceo maculato-adspersis, sutura, margine late- rali, fasciisque duabus angustis integris ante apicem postice con- junctis, tertiaque rudimentali prope scutellum albidis. Antennis pedibusque rufo-fuscis, his albido-holosericeis, tibiis aureo- tomentosis. Long. 6—7!/, lin. Lat. 21/,—31/, lin. Femina: antennis brevioribus, elytris paulo latioribus, signaturis saepe obscurioribus fulvescenti-albidis distincta. Ungefähr von der Gestalt des D. glyeyrrhizae F., dem es über- haupt am nächsten steht, doch schon durch die auffallende Zeichnung leicht zu unterscheiden ist. Die kräftigsten Stücke den kleinsten Individuen dieser letzteren Art an Grösse kaum noch gleich. Die Fühler des Weibchens ungefähr von halber Körperlänge, die des Männchens etwas länger, röthlich pechbraun, das Wurzel- glied etwas heller. Kopf gross, und so wie das Brustschild mit feiner weisslicher Pubescenz bedeckt, welche nur eine feine, kahle, schwarze etwas vertiefte bis zum Scheitel verlaufende Mittellinie frei lässt. Eine sammetartige schwarze Haarbekleidung beginnt vor jedem Auge und 480 setzt sich vom Innenrande der Fühlerwurzel aus mehr gegen den Scheitel gerückt, und von da an nur eine gleichbreite weisse nicht sehr feine Mittellinie freilassend, über den Scheitel und den Hinterkopf, wie auch ferner über das ganze Brustschild fort. Dieses letztere quer, wenig breiter als der Kopf, vorne in der Mitte leicht gebuchtet mit etwas wulstig erhöhtem Vorderrande, an den Seiten bis zur Mitte allmälıg erweitert, dort in einen mässigen, geraden, spitzen Dorn auslaufend, von da an gegen die Basis ziemlich gleichmässig und nur wenig mehr als nach vorne zu verengt, die äussersten Hinterecken jedoch fast recht- winkelig, auf der Scheibe ziemlich abgeflacht, die Längsmittellinie nur seicht vertieft. Die Basis ist im leichten Bogen geschwungen, und gegen die Deckschildwölbung ziemlich vertieft. Auf dessen durchaus gleich- mässiger weisser Pubescenz zeigen sich ausser den nach innen fast parallelen, nach aussen gegen hinten zu etwas verschmälerten schon oben erwähnten zwei schwarzen Sammtstreifen auf der Scheibe, auch noch je eine grössere derlei Makel, welche die Unterseite des Seiten- dornes bekleidet, nebst je einem derlei Punkte an dessen vorderem Oberrande. Das Schildchen klein, dreieckig schwarz, mit weissfilzigen Seitenrändern. Die Flügeldecken etwas mehr als dreimal so lang als das Brustschild, schmal eiförmig, vorne etwas breiter als die Brust- schildbasis, an den Schultern abgerundet von da bis gegen die Mitte sanft erweitert, dann sehr flachbogig verschmälert, hinten einzeln abge- rundet, oben leicht gewölbt, schwarz, sammetartig. Die ganze Naht ist sehr fein, der ganze Aussenrand gleichmässig und breit, ebenso ein ganzer bis zur Spitze mit dem Aussenrandstreifen parallel verlaufender Streifen innerhalb der etwas kielförmig erhöhten bis gegen die Deck- schildspitze fortgesetzten Achselleiste, weiss behaart. Ein feiner fast gerader Discalstreifen, welcher an der Wurzel des Achsel-Innenstreifens entspringt, und sich mit demselben ungefähr im letzten Viertel der Deckschildlänge plötzlich hakenförmig verbindet, ferner ein rudimen- tärer innerer Discalstreifen seitwärts des Schildchens, welcher etwas quer gegen die Naht zu verläuft, doch sehr bald verschwindet, eben- falls weiss. Der schwarze Grund der Deckschilde ist jedoch ausser diesen regelmässigen und stets constanten Streifen noch überdiess vom Achsel-Innenstreifen an bis gegen die Naht mit unregelmässig ver- theilten, bald grösseren bald kleineren kreideweissen Makeln besprengt, die meist an der Deckschildbasis etwas dichter stehen, und oft die schwarze Grundfärbung selbst überwiegen, manchmal nur ganz spärlich vorhanden sind. 481 Der wegen des pechschwarzen Grundes silbergrau erscheinende Unterleib ist ganz fein weisslich, die äusserste Afterspitze goldgelb behaart und seidenglänzend. Die kräftigen Beine ganz röthlichbraun, mit etwas dunkleren Knien und Tarsen, fein punktirt und spärlicher als der Unterleib weisslich behaart, alle Schienen noch ausserdem mit län- gerem goldgelben Tomente am Innen- Aussen- und Unterrande be- kleidet, ebenso die Tarsensohle. Beim Weibchen erscheint die weisse Zeichung, vorzüglich der Oberseite, oft mehr oder weniger ins Schmutziggelbe ziehend, die Deck- schildmakeln sind spärlicher. 2. Dorcadion suturatum Ferrari. Oblongum, planiusculum, nigrum, supra partim tomentosum, subtus subtiliter griseo holosericeum. Capite thoraceque pube sparsa albida, piceave varjis, hoc grosse punctato, elytris breviuseulis, glabris, nigris, sutura lata, margine laterali angısto, fascia humerali integra lata, duabusque subinter- ruptis discalibus omnino albido-, aut partim fusco- vel piceo- tomentosis, antennis pedibusque rufo-piceis, his tenuiter albido- holosericeis, tibiis subtiliter aeneo-tomentosis. Mas: angustior, vertice albido-tomentoso fasciis elytrorum albidis, discalibus nonnunguam plus minusve evanescentibus. Long. 5!/,, lat. 2Y, lin. Femina: latior, vertice piceo-tomentoso, fasciis elytrorum omnibus plus minusve infuscatis, nonnunquam nigropiceis exceptis suturali, marginali et marginibus in humerali, semper albidis. Long. 6, lat. 23/, lin. Dore. nitidum Er. in litt? teste Dr. Hampe. Fast von der gedrungenen Gestalt des D. lineatum F., doch etwas grösser und überhaupt wohl mit keiner Art zu verwechseln. Die Fühler des Weibehens ragen kaum über die halbe Körper- länge, die des Männchens sind etwas länger. Ihre Farbe ist pechschwarz, das Wurzelglied röthlich pechbraun. Kopf nicht sehr gross, schwarz, dicht und ziemlich fein und da- zwischen sehr grob zerstreut punktirt mit sehr feiner Stirn- und schär- ferer Längsmittellinie des Scheitels. Gesicht, Stirne und die eben er- wähnte Längsmittellinie kahl, sonst mit feinem weisslichen (Q') oder fahlen (© ) Tomente bekleidet, welches sich hinter jeder Fühlerwurzel zu einem bald weisslichen (Q) bald pechschwarzen, etwas fahlschil- lernden ( @ ) diehteren Sammtflecken gestaltet, der bis zum Vorderrande 482 des Brustschildes reicht. Das Brustschild ist in der Mitte fein, dicht, fast runzelig, und ausserdem durchaus ziemlich weitläufig grob, fast grübchenartig punktirt, welche letzteren Punkte gegen den Vorderrand zu viel dichter stehen, während dem sie eine gänzlich durchlaufende etwas vertiefte Mittellinie frei lassen. Es ist mit feinem, bald weiss- lichen (JS) bald pechbraunen (@) Tomente, welches sich stellenweise auf der Scheibe verdichtet und nicht ganz regelmässige fast sammt- artige Zeichnungen und Makeln bildet, bekleidet, doch findet sich stets und in beiden Geschlechtern eine weisse, länglichdreieckige Toment- Makel an dessen Grunde über dem Schildchen, welche sich oft fast über die ganze Mittellinie erstreckt. Es ist übrigens sehr quer, von einer Dornenspitze zur andern wohl zweimal so breit als lang, auf der Scheibe ziemlich flach, vorne in der Mitte deutlich ausgebuchtet, der Vorderrand schmal etwas wulstig erhoben, an den Seiten bis zur Mitte allmälig erweitert, dort in einen ziemlich stumpfen geraden Dorn aus- laufend, von da gegen die Basis etwas mehr nach Innen geschwungen, doch nur wenig stärker als nach vorne verengt, die Hinterecken etwas weniger stumpf, Die Basis ist fast gerade und liegt nicht tiefer als der Deckschildrücken. Das fast halbkreisförmige Schildchen ist dieht weiss befilzt mit glatter schwarzer Mittellinie. Die Flügel- decken etwas mehr als dreimal so lang als das Brustschild, schmal- ( J) oder vollkommen eiförmig (© ), vorne etwas breiter als die Basis des Brustschildes, an den Schultern abgerundet, dann bis zum ersten Drittel sanft erweitert, von da ab fast gerade, und erst im letzten Drittel im flachen Bogen verschmälert, hinten einzeln stumpf abge- rundet, oben flach gewölbt, schwarz, glatt, auf fein runzeligem Grunde zerstreut punktirt. Beim Männchen ist der ziemlich breite Aussenrand, ein an der Basis und äussersten Spitze damit verbundener regelmässiger paralleler ganzer, breiter Achselstreifen, ein eben solcher Nahtstreif, ausserdem zwei vollständige an ihrer Spitze fast verbundene jedoch in ihrem Verlaufe öfter unterbrochene und sodann in eine Reihe von grösseren oder kleineren unregelmässigen länglichen Makeln aufgelöste Discalstreifen, welche gelegentlich jedoch fast ganz verschwinden, von weissem Tomente gebildet. Beim Weibchen sind der schmale Aussenrand, die feinen Säume des Achselstreifens und die Naht breit weiss. Die breite Mitte des Achselstreifens und die beiden etwas minder unter- brochenen Discalstreifen weisslichfahl, braun, bis pechbraun tomentos. Der Unterleib erscheint ungemein fein weisslich behaart und seiden- glänzend. Die Beine sind ganz röthlichpechbraun, fein punktirt, und 483 noch feiner als der Unterleib weisslichem Tomento bekleidet; die Schie- nen und Tarsensohle sind etwas länger goldig behaart. Den laut einer mündlichen Mittheilung des Herrn Dr. Hampe von Erichson dieser Art in litteris beigelegten Namen: Dorc. nilidum habe ich, als unpassend, verwerfen zu dürfen geglaubt. —m— Ueber Clytus arvicola. Herrn Doctor G. Kraatz in Berlin hochachtungsvoll gewidmet von Julius Lederer. Mein geistreicher und allezeit unfehlbarer Freund, Herr Dr. Kraatz, nimmt es mir (Berl. ent. Zeitsch. 1864 p. 390) gewaltig übel, dass ich (Wien. ent. Monatsch. 1864 p. 135) betreffs Olytus arvicola — Heydenii eiue andere Ansicht zu haben wagte, als er”). Wie Alles, versteht er auch *) Auch Herr von Kiesenwetter versäumt die Gelegenheit nicht, mir eine Belehrung zu Theil werden zu lassen; es ist ja alter Brauch und Sitte bei den gesetzgebenden drei Alliirten sich gegenseitig zu secundiren, natürlich aus purer Unpartheilichkeit. Herr v. Ä. sagt Berl. Zeitsch. 1864 p. 258: „Da der wissenschaft- liche Begriff Fläche, sowohl unebene, als ebene Flächen umfasst, so liegt in dem Ausdruck „ausgehöhlte Fläche“ durchaus nicht der Widerspruch, den Lederer (Wien. ent. Monatsch. 1864 p. 202) darin finden will. Die naturwissenschaftliche und insbesondere die en:omologische Terminologie hat von jeher zwischen den Begriffen „Ebene“ und „Fläche“ unterschieden und mit vollem Rechte gewölbte, ausgehöhlte, buckelige und sonst unebene Flächen statuirt. Vergl. z. B. Illiger Terminologie p. 21 $. 25 und Redten- bacher Fauna Aust. Ed. II. p. XXVI. $. 33.“ Von der Ebene eines Insectes oder einer buckeligen Fläche habe ich nie etwas gehört und ebenso wenig ist darüber bei Redtenbacher etwas zu lesen; möglich, aber nicht wahrscheinlich, dass Illiger etwas der- gleichen hat, den besitze ich leider nicht. Vernünftigerweise werde ich mich nicht daran stossen, wenn Jemand eine Fläche als uneben, granulirt etc., meinethalben selbst als gewölbt oder vertieft bezeichnet (natürlich immer eine verhältnissmässige, schwache Erhöhung oder Vertiefung und nicht etwa einen förmlichen Buckel oder eine Grube darunter verstanden, sonst wäre am Ende unser Stefansthurm auch eine Fläche); ein anderes Ding ist es dagegen, wenn da eine Aushöhlung aufgetischt wird, wo gar keine vorhanden ist und erst hinterher aus blosser Rechthaberei aus Aushöhlungen — Flächen — Körnehen — Zähnchen — Höckerchen (mit Dohrn Stett. Ztg. 1858 p. 5 zu sprechen) „ein solches Labyrinth construirt wird, dass kein vernünftiger Mensch mehr daraus klug werden kann.“ Auf p. 123 des VII. Bd. der Berl. ent. Zeitsch. hat Kraatz „zur Beleuchtung“ und „um etwaigen irrthümlichen Angaben vorzubeugen“ erklärt, dass die Machaerites- Taster „an der Innenseite der Länge nach ausgehöhlt sind.“ Da ist also von einer Fläche mit keiner Sylbe eine Rede. — Erst als Schaufuss (Wien. ent. Monatsch. 1863 p. 330) das 484 die Clyten besser, als ein Anderer und da er uns dies in gewohnter Be- scheidenheit selber sagt (l. c. p. 391), so ist auch durchaus nicht daran zu zweifeln. Sollte übrigens Jemand noch nicht genügend überzeugt sein, so hat Kraatz auch dafür gesorgt, seine tiefe Kenntniss dieser Gattung da- durch zu illustriren, dass er den Olytus caucasicus Motsch. (Bull. de Moscou 1839 p. 54 Taf. i Fig. &)”) in dem oben citirten Hefte der Berl. Zeitsch. als Olytus Bruck Kraatz n. sp. abbildete und beschrieb. Mein Freund ist weiters unwirsch, dass ich mir zu bemerken erlaubte, dass mein sicil. Clytus auf der Stirne eine beiderseits behaarte Längs- schwiele habe und, obschon er zugestehen muss, dass meine Angabe richtig, findet er sich doch zu der geistreichen Bemerkung veranlasst, dass Stirn- schwielen „nur bei meinesgleichen als Folgen von Kränkung zu nehmen sind.“ Zugegeben; mögen sie nun bei seinesgleichen ohne alle Kränkung naturgemäss entstehen, oder gleich dem „schaftlosen Fühler, der den Schaft bewegt“ (Kraatz Berl. Zeitsch. 1864 p. 167) am hornlosen Kopfe als stattliche Hörner vorhanden sein, fern sei es von mir, ihm den Gebrauch der ihm von der Natur verliehenen Waffen zu verargen. Es ist auch ein wahres Kreuz, wenn man nicht recht Deutsch ver- steht. Nur offenbare Böswilligkeit kann bei Kraatzens Angabe, dass „die Behaarung bei den beiden Exemplaren nicht dieselbe ist“, daran denken, dass beide Individuen zusammen nicht ein und dieselbe Behaarung haben können, etwa wie ein Paar arme Erzgebirgler zusammen nur ein einziges Paar Stiefel. Ganz richtig reibt er mir dafür meine Gattung Phiyctaenodes (Wien. ent. Monatsch. 1863 p. 356) unter die Nase, wo ich sagte: Hat im Flügelschnitte und Totaleindrucke eine gewisse Aehnlich- keit mit Zphelis, dieselbe mehlige Beschuppung, breite Befransung etc. (wie diese nämlich), ohne jedoch meine Ignoranz zu belehren, wo das Uneorrecte meines Ausdruckes stecken soll und wie ich anders hätte sagen sollen. Nun aber zu COlytus arvicola. Es sind da bis jetzt zwei sehr ver- schiedene Arten vermengt, was sogar unserem grossen Clytologen ent- gangen ist. Clytus arvicola wurde von Olivier (Col. 1795) p. 64 pl. 8 fig. 93 aufgestellt. In der Beschreibung wird der Kopf bloss mit zwei gelben Vorhandensein einer Aushöhlung in Abrede stellte, ich (Wien. ent. Monatsch. 1864 p. 58) ebenfalls keine finden konnte und Kraatz dieselbe nach- weisen soll, wird das erwähnte Aushöhlungs-Flächen-Labyrinth auf p. 86 unseres vorjährigen Bandes construirt und in Vertheidigungszustand ver- setzt; wie, das glaube ich auf p. 89 und 202 desselben Bandes hinlänglich erörtert zu haben, wenn auch der Herr Regierungsrath die Blössen, die sich sein Freund gegeben, nicht bemerkt zu haben scheint oder sie nicht bemerken wollte. *) Dr. Ham pe citirt n Wagners Reise in Persien und Kurdistan dazu als älteren Namen: sexmaculatus Fald., was ich in Ermanglung der Faldermann’schen Publicationen nicht nachsehen kann. Te ee a 485 Linien angegeben, aber keine Erhabenheit desselben erwähnt, ebenso wenig ist über die Form der Flügeldecken etwas angegeben, wenn sie auch die Abbildung amı Ende abgerundet zeigt; auch fehlt der Figur die in der Beschreibung erwähnte erste Querbinde gänzlich. Den zweiten Clytus arvicola lieferte Panzer Nr. 113 Fig. 4 Er eitirt Olivier, bildet aber ein Thier mit spitzen Aussenwinkelh der Flügel- decken, die auch die Beschreibung bestätigt, überdiess mit ganz anders geformtem Thorax und viel feinerer und schärferer gelber Zeichnung ab. Diese zweite Art nun ist es, die wir hier als Ol. arvicola kennen, die auch Redtenbacher (wenn Herr Kraatz Ed. II. p. 853 gütigst ‚ nachlesen will) mit gewohnter Trefflichkeit charakterisirt hat. Sie hat die bei meinem sicil. Exemplare (Wien. ent. Monatsch. 1864 p. 136) erwähnte Stirnschwiele nicht (statt ihr nur eine schmale Längskante) und mithin war ich wohl berechtigt, diese zu erwähnen. Auf mein sicil. Exemplar passt Mulsants Beschreibung von Olytus arvicola, Longicornes 1839 p. 77, noch genauer die der neuen Auflage 1862—-63 p. 150. Bei letzterer wird aber statt Oliviers Callid. arvicola, dessen nordamer. Call. (Clyt.) palmatum p. 29 Nr. 33, pl. 7 fig. 82 eitirt. Sodann findet sich in beiden Auflagen: Panzer Nr. 113 Fig. 5 statt Fig. 4% eitirt, em aus Redtenbacher übergegangener unbedeutender Druck- oder Schreibfehler, der aber beweist, wie dieses Citat ohne Prüfung nachge- schrieben wurde. Weiters ist noch Laporte-Gory: Clytides p. 5% pl. 11 Fig. 63 angezogen, die der Abbildung nach einen von meinem sicil. Stücke ganz verschiedenen Thorax zeigt, sonst in Zeichnung sich so ziemlich damit vergleicht. Es entsteht nun die Frage: Ist der Name Olytus arvicola bei Olivier auch derart gesichert, dass er ohne Bedenken für die Mulsant'sche Art aufgenommen werden kann; oder soll er ganz fallen gelassen und diese Art: Heydeni Stierlin genannt werden? Wie soll Olytus arvieola Panzer, der doch jedenfalls umgetauft werden muss, künftig heissen? Panzer citirt dabei: hieroglyphicus Megerle in lit., Sturm Catal. 1826; dieser Name ist aber in Herbst’s Archiv (p. 99 Taf. 26) an eine Varietät von mysticus vergeben. Wem anders, als unserem grossen Zeitgenossen, dem Herz und Nieren der Clyten prüfenden Herrn Dr. Kraatz, könnte diese Art wohl würdiger dedicirt werden? Also Olytus Kraatzü Lederer. esse 3a — Anzeige. Meine ganz gut erhaltene Sammlung europäischer Schmetterlinge, bestehend in 1409 Arten und 2235 Exemplaren Macro-, dann 596 Arten und 930 Exemplaren Micro-Lepidopteren, worunter fast alle Seltenheiten und schöne Varietäten, dann das Unieum Polia accessa, ist sammt zwei Kästen zu verkaufen.— Jeder einzelne Schmetterliug ist in einem Holzkästchen, oben und unten mit Glas, im segenannteu Erlangerformat. Liebhaber belieben sich direct an mich zu wenden. Bertram, k. bair. Regierungs-Rath in Regensburg. Wiener entomol. Monatschr. VIII. Ba. 35 486 Nach viermonatlichem Warten sind wir nun endlich im Stande, den Aufsatz des Herrn Kutschera beendet vorzulegen, jedoch ohne Register, das uns nicht geliefert wurde. Ob die Arbeit dadurch an Brauchbarkeit ge- wonnen, mögen Diejenigen beurtheilen, die sie zu benützen beabsichtigen. Hätten wir nicht s. Z. von Hrn. Kutschera die Zusicherung erhalten, seine Arbeit binnen Jahresfrist zu beenden, wir würden sicher mit dem Drucke nicht begonnen haben; jedenfalls bitten wir wegen der über die Gebühr und wider unseren Willen ausgedehnten Verzögerung um Ent- schuldigung. Von vielen Seiten wurden wir freundlichst aufgefordert, unsere Zeit- schrift fortzusetzen. Es ist möglich, dass unser Herr Lederer die Sache wieder aufnimmt, jedoch in anderer Form. Grosse Aufsätze sollen im Hinblick auf gemachte Erfahrungen, so wie auf die Geduld des entomol. Publikums nicht mehr aufgenommen, das Organ ein hauptsächlich lepidopterologisches werden, ohne jedoch Aufsätze über Inseeten anderer Ordnungen auszu- schliessen; auch würde die Zeitschrift nur in den Wintermonaten erscheinen. Wenn die Sache definitiv beschlossen, werden wir uns erlauben, Pro- specte oder Probenummern zu versenden. Wien, 13. März 1865. Deren ———essaa > —— Berichtigungen. Seite 3 Zeile 1 v. o. statt hypomarathri lies hippomarathri » 26 „ 10 v.u. statt Flächen lies Fleckchen a ara 5 v. o. statt drei lies der RD NR 7 v.o. statt an lies in »„ 71 „ 24 v.o. statt Leister lies Lüfter „ 28 „ Mwv.u. statt im lies an „ 55 „ 24 v:o. statt lernen lies kennen RIO UN. 9 v. o. statt wichtige lies richtige Pal 7 v. u. lies dachförmigen und erscheinenden NEROr NRER: 1 v. o. statt Agrieultur lies Agriculture RA TER, 3 v. o. statt Gruneraina lies Gruneriana „ 138 „ 20 v. o. statt laeea lies lacea ln TN..0 re 2v20 no a VO 022 bru 2ER -- Ivo U REN ıv.0 2k6 „ 3 v. o. statt scheint lies scheine „ 253 „ 1%v.u. statt beibehaltene lies berichtigte ge 2 v.o. statt ala lies alae » 23839 „ 14 v.o. statt Seitenwänden lies Seitenrändern 2002 2 v. o. statt Ordnung lies Aderung . statt furvalis lies manualis . statt ustellus H.-Sch. lies ustulellus Fab. . statt Dianthoceca lies Dianthoecia . statt gereiht lies gerieft . statt Der lies Den . statt jenseits lies jenseit USD Acalles validus 192. Agalliastes Meyeri 231. prasinus 228. Agrotis comparata 196. Alloeonotus egregius 323. Amblytylus affınis 332. Aneylosis neylectella 292. Apteropeda globosa 451. orbieulata 449. ovulum 44). splendida 452. Aradus_aterrimus 210. Arctia speciosa 195. Argopus bicolor 469. brevis 469. hemisphaericus &68. nigritarsis 270. Athous proximus 1%. spectabilis AYA. Atractotomus oculatus 225. Pini 224. puncticeps 224. Baptria Haberhaueri 1710. Beosus Douglasi 217. ‚Bothriophorus venetus 108. Bothynotus Minki TT. Botys torvalis 198. Bythinus armatus 336. Calobius Woll. 413. Calocoris fornicatus 218. Kolenatii 219. mebulosus 326. Camptopus bifaseiatus 324. Ceuthomadarus tenebrio- nellus 188. Chilacis Typhae 72. Cleodora bohemiella 5. Olinocera bivittata 258. Register. Coleophora basimaculella 189. Conchylis conjunctana 183. pallorana 171. tetricana 183. Cordylura biseta 21. dasyprocta 25. femoralis 18. glaucescens 23. nigriventris 19. opaca 19. pieticornis 22. umicolor 17. Corisa coxalis 207. Fussi 208. Rogenhoferi 208. Oriocoris tibialis 227. Cydnus acieulatus 233. Dasyseytus sordidus 84. Depressaria Artemisiae 4. Cotoneastri 2. fRoridella 186. Hippomarathri 3. Laserpitii 1. Dianthoecia phoca 197. Dibolia 230. Chevrolatii 444. cryptocephala 442. Cynoglossi 441. depressiuscula 437. femoralis 434. Försteri 436. oceultans &35. paludina 443. Pelleti 444. rugulosa 440. Schillingü 438. timida &39. Dichrorampha Gruneri- | ana 119. Diomphalus hispidulusT1. Dorcadion eretosum 479. suturatum 431. 'Dorycera inornata 8. Empis cothurnata 255. | hispanica 255. |Engistus Brucki 68. \ Ephestia reductella 182. Epischnia ampliatella 292. | Erebia Hewitsonit 167. Eupithecia argillacearia | 27. innotata 131. | Eupleuris striatella 29. |Exaeretus Meyeri 81. Gelechia fervidella 18T. labradorica 200. Gitona formosa 366. Grapholitha Kochiana 28. pallifrontana 28. succedana 28. vaeciniana 29. Halticinen 34, 142, 269, 303, 337, 373. Haltieus intricatus 220. macrocephalus 221. Harpaetor cingulatus 321. Hemerodronia nigyriven- tris 242. oratoria Ahk. precatoria 238. raptoria 243. unilineata 24T. Homalota ylacialis 200. Homodemus an gularis 325 488 Hypatima I1-punetella 185. Hypnophila impunetieollis 456. obesa 433. Lobophora viretata 26. Longitarsus aeruginosus AI6A atriceps 38. atrieillus 33. Balloiae 46. brevieollis 271. candidulus 163. cervinus 159. eurtus 41. femoralis 47. ferrugineus 155. Fuseulus 273. graeilis 275. helvolus 269. Juncieola 51. laevis 162. Lycopi 39. Medicaginis 143. melanocephalus 35. membranaceus 156. minimus 14%. monticola %4. ochroleueus 146. ordinatus A160. peectoralis 50. pellueidus 152. pusillus 142. FReeichei 445. rubiyinosus 157. rufulus 147. rutilus i50. seriatus 154. substriatus 43. vitreus 270. - Waterhousei 974. Lo; ‚us bieolor 3928. Machaerites subterraneus 86. ‚Maeroeoleus ehrysotrychus 332. Macerotylus nigricornis 3ouR Microplax limbatus 322: Mierosynamma Secotti 74. Mniophila muscorum 459. Myelois bieolorella 288. subalbatella 181. tabidella 182. Neides parallelus 323. Nemosoma faseicolle 193. Notochilus ferrugineus 69. Oecophora Heringii 172. Pokornyi 6. Oncotylus punctipennis 229. Ornix insperatella 5. Ortalis fraudulosa 11. gyrans 12. latifrons 16. murina 10. parva 14. Orthocephalus bivittatus Freyi 223. rhyparopus 222. Orthostira cervina 212. coneinna 211. Orthotylus ochrotrichus 330. Pachymeria contigua 360. femorata 362. mediterranea 364. palparis 360. pudica 364. ruficornis 365. 176. | Parasia intestinella I 87. | Parantlırene hoplisiformis| Parasia paueipunetella 29. Pentatoma porphyrea 334. Phytocoris incanus 326. Pempelia jueundella A81. Pleetroscelis aerosa 351. anyustula 339. arenacea 343. arida 345. aridella 350. aridula 342. chlorophana 319. ehrysocollis 316. compressa 338. concinna 313. conducta 320. confusa 344. major 317. Mannerheimii 341. meridionalis 341. procerula 337. Sahlbergü 349. scabricollis 352. Scheffleri 315. semicoerulea 312. subeoerulea 346. tibialis 315. Plinthisus brevipennis 215. convexus 214. minutissimus 213. Psallus Fieberi 227. Fuscovenosus 330. Psylliodes 373. aerea LAOS. affınes 403. algirica L18. attenuata 399. chalcomera 411. ehrysocephala 385. circumdata 405. erassicollis 419. ceueullata 422. euprea 39%, 428. eupreata 397. Psylliodes cupronitens 427. eyanoptera 331. Dulcamarae 440. Fusiformis 392. gebbosa %25. glabra 420. gowgeleti 426. Hyoseyami 413. instabilis 398. Kunzei 401. laevata 427. laevifrons 414. laticollis 388. luridipennis 393. luteola 417. marecida 402. Miller! 390. Napi 389. nigricollis 3834. nucea 400. pallidipennis 409. | Psylliodes petasata 423. pieina 415. pieipes 406. puncticollis AT. pyritosa 396. ‚rufllabris 429. subaenea 407. Thlaspis 291. Salda gamımna 212. Scoloposcelis crassipes 66. Sesia braconiformis 11%. Siphaeroderma Cardui 464. rubidum 464. testaceum 463. Stagmatophora Nikerlüi 7. Stemmatophora obsoletalis 179. Stethocomusmamillosus 80. 329. ESDOna—— Stiphrosoma atrocoerule«a) 489 Strachia cognata 231. eyanea 232. Tephronia oppositariai 78. | Teratocoris dorsulis 325. Tinicephalusobsoletus 226. | Tipula autumnalis 126. | pagana 125. repanda 129. triangulifera 130. Tortrix moguntiana 131. Trapezonotus distinetus 215. distinguendus 216. Trigonosoma Lehmanni 334. Typhloporus deplanatus 192. Tytthus geminus 84. pygmaeus 82. T nebarkt: Nr. 1. Jänner. Neue Microlepidopteren. Von Prof. Dr. F. A. Nicker!. S. 1. — Sechs neue europäische Ortalödae. Von Director Dr. H. Loew in Meseritz. S. 9. — Acht neue Cordylura-Arten. Von Director Dr. H. Loew in Meseritz. S. 17. — Zur Naturgeschichte einiger Geometrinen und Tortrieinen. Von C. Friedr. D. Hofmann in Regensburg. S. 26. — Die ersten Stände von EZupleuris striatella und Parasia paucipunctella beschrieben von A. Gartner in Brünn. S. 29. — Anzeigen. S. 32. Nr. 2. Februar. Beiträge zur Kenntniss der europäischen Haltieinen. Von F. Kut- schera. S. 33. — Ueber die neue neben Platyptilus ochrodactylus H.-S. einzureihende Art. Von Dr. A. Rössler in Wiesbaden. S. 53. — Zur Besei- tigung von Missverständnissen. Von Dr. H. Schaum. S. 55. — Zu Machae- rites subterraneus. Von Dr. Kraatz. S. 58. — Bücher-Anzeigen. S. 59. Nr. 3. März. Neuere Entdeckungen in europäischen Hemipteren. Von Dr. F. X. Fieber. S. 60. — Ueber die vermeintliche Tasterbildung des Machaerites subterraneus. Von Dr. G. Kraatz. S. 86. — Entgegnung von J. Lederer- S. 90. -- Bücher-Anzeigen. S. 95. Nr. 4. April. Kleiner Beitrag zur Käferfauna Venedigs und des Lido, mitgetheilt von einem süddeutschen Entomologen. S. 105. — Die ersten Stände von Sesia bra- coniformis und Dichrorampha Gruneriana, beschrieben von A. Gartner in Brünn. S. 114. — Die europäischen Tipula-Arten, deren Weibchen verkün- merte Flügel haben. Von Director Dr. H. Loew in Meseritz. S. 120.— Tipula sinwata uud ihre nächsten Verwandten. Von Director Dr. H. Loew in Mese- ritz. S. 128. — Eupith. innotata und Conchylis moguntiana. Von Dr. A. Rössler. S. 131. — Bücher-Anzeigen. S. 132. Nr. 5. Mai. Beiträge zur Kenntniss der europäischen Halticinen. Von F. Kut- schera. 8. 141. — Zur Lepidopteren-Fauna von Imeritien und Grusien. Von Julius Lederer. S. 145. — Anzeigen. $. 172. Nr. 6. Juni. Nachtrag zur Schmetterlings-Fauna von Brussa. Von Josef Mann. S. 173. — Neue Käfer-Arten, beschrieben von Med. Dr. Clemens Hampe. 491 S. 190. — Beiträge zur Schmetterlingsfauna von Labrador. Von H. B. Möschler. 8.193. — Homolata glacialis n. sp. beschrieben von L. Miller. S. 200. — Ueber Pierophorus serotinus. Von Dr. A. Rössler. S. 201. — Zur Machaerites-Literatur. S. 202. — Offerte. 202. Nr. 7. Juli. Neuere Entdeckungon in europäischen Hemipteren. Von Dr. F. X. Fieber. $. 205. — Acmastes Haroldii Schaum. S. 235. — Anzeige. S. 236. Nr. 8. August. Die österreichischen Hemerodromia-Arten. Von Director Dr. H. Loew in Meseritz. S. 237. — Ueber Empis cothurnata und Empis hispanica. Von Director Dr. H. Loew in Meseritz. S. 255. — Clinocera bivittata n. sp., be- schrieben von Director Dr. H. Loew in Meseritz. S. 258. — Bücher-Anzeigen. S. 260. Nr. 9. September. Beiträge zur Kenntniss der europäischen, Haltieinen. VonF. Kut- schera. S.269. — Drei neue Phyceideen. Von H. v. Heinemann. 8. 289. — Erwiderung von Dr. I.R. Schiner. S. 296. — Bücher - Anzeigen. S. 301. — Anzeige für Entomologen. S. 302. Nr. 10. October. Beiträge zur Kenntniss der europäischen Halticinen. Von F. Kut- schera. S. 303. — Neuere Entdeckungen in europäischen Hemipteren. Vou Dr. F.X. Fieber. $. 321. — Bythinus armatus n. sp., beschrieben von Med. Dr. Clemens Hampe. $. 336. — Anzeige. S. 336. Nr. 11. November. Beiträge zur Kenntniss der europäischen Haltieinen. Von F. Kut- schera. $. 337. — Ueber die Pachymeria-Arten aus dem Verwandtschafts- kreise der P. femorata. Von Director Dr. H. Loew in Meseritz. S. 353. — Gitona formosa, eine neue deutsche Art, beschrieben vom Director Dr. H. Loew in Meseritz. $. 366. — Bücher-Anzeigen. 8. 869. — Anzeigen. S. 372. Nr. 12. December. Beiträge zur Kenntniss der europäischen Haltieinen. Von F. Kut- schera. $. 373. — Einige Worte über die Coleopteren- Gattung Calobius Woll. und die dazu gehörigen Arten, mitgetheilt von einem süddeutschen Entomologen. S. 473. — Zwei neue Dorcadion-Arten vom Caucasus, beschrie- ben vom süddeutschen Entomologen. 8.479. — Ueber Clytus arvicola. Von J. Lederer. S. 4383. — Anzeige. S. 485. Verantwortl. Redacteure u. Herausgeber : Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Carl Ueberreuter, Alserstrasse Nr. 24. BEA BR. ‚toYiiobhle st ‚Luk .& en HELL BER, aan & ıBlkh En RAR, & fir I a a A A noW. ie its Wien ——Z | rer Einlom Monalschrift.Bd.VII. It = IR Er LE u ERIK N D£ I = A “ er —— IK Y% elacıs. 2 \ 2 | A 7. LerFOS JE TEIL. 7 z = . Wiener Enlom Menalschrift BaVIIT. Tale RENT we x IE, i oe (Kap olıı.s. F ae SE De f) \ _ ı[,. VIE. . A a en Totiku JS. \ (ee at Sn —_ | TER, a. 5 I SE % A Ve 7, 2 2 7 3 EIIEOCOILE Dasysce Zar. / ee. j "Wiener Eintom. Monatsch. Bd. VM. c = | N = % ZELL N er | MILUITIEHALHISING ln" 4 { \ 1.2. Ihaıs (erysü Var. caucasica. 8. Zygana Kadenü Led. 3. 4. Helitaea Didyma Var. 9. 10. Baptria Haberhaueri Led. Er Jalyrus Pelopea Var. N. Ünehyls pallorana Led. 6.7. Erebür Hewdsonü Ted. 72. Vecophora Herugü Led. Wiener Eintom. Monatsch. Bd. VI. m FURUEN r Taranthrene hoplisilormis Wann. . Tno ampelophaga Termaphr. Fumea slavociliela _ Hann. Tephronia opposdaria Mann. Üdedeobia obsoletalis Hann. Tiphestia reductella Mann. Homoeosoma subalbatela Ann. Nephopteryye meliella Dann. Ephestix tabidella Dann. Nephoptery@ Jucurdella ann. Conchyus tericana Dann. 7 eorzuncdana Hann , en 73 EG = er EG ara (a NN ‘DD Depressaria squamosa _Mann. Kloridella ann. Farasia intestinela Hann. Velechia tenwella Hann. Inypalima undeempunetela Hann. Tatel 5. 1.2. Cadhomaderus tnehrumelus Mann. 7. Depressaria artemisine Nickel. 12. Omnia insperatella Wickerl. 3. Loleophara basenundlelle Hann. - &. ” hypomarathri Niekerl. 78. 14. Archa Quenselä Var. © 4. Gelechia Leroulello Dann. 9. Üleodora bohemiella Nicker. 15. Dianthoecia phoca Hoeschler 5. Jepressaria luserpau Niekert. 10. Veeophora Tokornyi Nicker. 16. Botys borvalis Moesehler [A 2 comwneasiri Nikerl. 4 StagmedophoraNickerlü IH. Sch. 47. Velechia labradorisa ibeschler ‚MM 3 2044 106 243 314 Date Due OCT 14 1983