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WISSENSCHAFTLICHE ERGEBNISSE
DER
DEUTSCHEN ZENTRAL-AFRIKA-
EXPEDITION 1907-1908
UNTER FUHRUNG
ADOLF FRIEDRICHS, HERZOGS ZU MECKLENBURG
BAND III
ZOOLOGIE I
HERAUSGEGEBEN VON DR. H. SCHUBOTZ, BERLIN
MIT XIV TEILS FARBIGEN TAFELN
LEIPZIG
KLINKHARDT & BIERMANN
1912 ' *
Druck der Sparmerschen Dnickerei in I,eipzig.
Inhaltsverzeichnis.
Seite
H. SCHUBOT2, Berlin, Vorwort mit i Karte I
W. MICHAELSEN, Hamburg, Die terrestrischen Oligochaten des tropischen Afrikas und
ihre geographischen Beziehungen. ^lit z Tafelii und 17 Textfigureu . . 1 — 90
J. J. KlEFFER (Bitsch), Serphidae, Cynipidae, Chalcididae, Evaniidae und Stephanidae
aus Aquatorialafrika. Mit 14 Textfiguren 91 — 119
H. LENZ, Liibecli, Dekapode Crustaceen Aquatorialafrikas 121 — 134
E. STRAND, Berlin, Apidae 135 — 166
V. BREHM, Eger, Die Cladoceren. Mit 10 Textfiguren 167 — 174
J. Thiele, Berlin, ^Nlollusken der Deutschen Zentralafrika-Expedition. Mit 3 Tafelu
und 25 Textfiguren 175 — 214
H. BISCHOFF, Berlin, Hymenoptera fossoria, Chrysididae, Stephanidae der deutschen
Zentralafrika-Expedition 1907 1908. INIit 9 Textfiguren 215 — 230
A. Reichenow, Berlin, Die Vogelfauna des ?*[ittelafrikanischen Seengebietes. Mit
I Karte ini Text 231 — 374
H. Stitz, Berlin, Formicidae. Mit 8 Textfiguren 375 — 392
Gy. SzEPLIGETI, Budapest, Braconidae der I. Zentral-Afrika-Expedition 393 — 418
P. LESN'E, Paris, Bostrychidae 419 — 421
]M. Pic, Digoin, ;\Ielyridae ' 423
E. HlXTZ, Berlin-vSiidende, Cerambycidae. Mit i Tafel 425 — 446
F. Klapalek, Prag-Karlin (Bohmen), Plecoptera. r^Iit 3 Textfiguren 447 — 452
Ch. Kerremans, Briissel, Buprestidae 453 — 454
M. BURK, Dover (England), Dermaptera 455 — 460
W. HORN, Berlin-Dahlem, Cincindelinae 461—467
M. BERNHAUER, Griinburg (Ob.-Ost.), Neue Staphyliniden aus Zentral- und Deutsch-
Ostafrika 469 — 486
C. VAN DOUWE, Miinchen-vSchwalnng, Copepoden des ostafrikanischen Seengebietes.
Mit 2 Tafeln 487—496
R. Shelford M. A., F. L. S., Oxford (England), Blattidae 497-504
K. GrCNBERG, Berlin, Rhopalocera 505—560
■M7
Vorwort.
Von
Hermann Schubotz, Berlin.
Der zoologische Teil der wissenschaftlichen Ergebnisse der deutschen Zentral-
afrikaexpedition 1907/08 griindet sich nicht nur auf das von ihr allein heim-
gebrachte Material. Dieses erfuhr zunachst eiiie erhebliche Bereicherung durch
die Freundlichkeit des Herrn Rudolf Grauer - Troppau, der, mit der Ex-
pedition am Ki\Mi-See zusaninientreffend, sich bereit erklarte, seine umfang-
reiche, ebenfalls aus dem Zwischenseengebiet stammende Sammlung dem Ber-
liner zoologischen ]\Iuseum zur \'erfiigung zu stellen und der auf den \^orschlag
S. H. des Herzogs Adolf Friedrich einging, durch Verfolgung des Grabens
nach vSliden bis zum Tanganjika hin, das gemeinsame Arbeitsgebiet in hochst
willkommener Weise zu erweitern. Ferner gestatteten die dem Publikations-
fond der Expedition zur \"erfiigung stehenden ]\Iittel audi einige kleinere Samm-
lungen zu verwerten, die \-on anderen Reisenden oder von Offizieren und Beamten
Deutsch-Ostafrikas dem Berliner Museum iiberwiesen worden sind, aber bisher
keine Bearbeitung gefunden hatten. Der Name dieser verdienstvoUen Sammler
ist gegebenenfalls stets genannt.
Die Erweiterung der Grundlagen dieses Werkes geschah, um zoogeogra-
phischen Erorterungen eine moglichst breite Basis zu geben. Welche Folgerungen
allgemeineren Charakters sich in dieser Beziehung als Ergebnis unserer Arbeit
in Aquatorialafrika aufstellen lassen, soil in einem SchluBwort am Ende des
zweiten zoologischen Bandes dargelegt werden. Fiir die zoogeographische Be-
urteilung der hier aufgefiihrten Formen ist eine Karte des Gebietes mit Fund-
ortsangaben erforderlich. Ich gebe deshalb hier zunachst die von dem Ex-
peditionsmitglied Hauptmann Weiss hergestellte Karte unseres Arbeitsgebiets,
welche die Routen der Hauptexpedition, des Zoologen, des Herrn Grauer,
und die hier hauptsachlich in Betracht kommenden Lager erkennen lai3t. Dem
zweiten Band hoffe ich eine Karte Aquatorialaf rikas beifiigen zu konnen,
mit moglichst alien Fundortsangaben, auch der iibrigen in diesem Werk er-
wahnten, auBerhalb der Expedition stehenden Sammler.
t)ber den \''erlauf und die Schicksale unseres Unternehmens gibt der erste
Band dieses Werkes Auskunft, der unter dem Titel ,,Tns innerste Afrika" von
S. H. dem Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg veroffentlicht worden ist.
Ich kann mich deshalb darauf beschranken, einen fiir die Verstandlichkeit der
Reiseroute wiinschenswerten kurzen AbriB des Expeditionsverlaufs unter Her-
vorhebung einiger zoologischer Notizen zu geben.
— VIII —
Die Expedition langte am 29. INIai 1907 in Mombasa, dem Hafen von
Britisch-Ostafrika an, fulir mit der Uganda-Bahn nach Port Florence (Kisumu)
am Viktoria-See und mittels Dampfers nach Bukoba, der deutschen Station
auf der Westseite des Sees. Nach einem knrzen, durch Vorbereitungen fiir die
Landreise bedingtem Aufenthalt in Bukoba, brachen wir mit einem TroB von
500 bis 600 Mann am 16. Juni zunachst in nordwestUcher Richtung auf. Wir
durchquerten dabei das Sultanat Kisiba, erreichten den Kagera, den Haupt-
zufluB des Viktoria-Sees, bei Kifumbiro und teilten uns hier. Der Botaniker
Dr. Mildbraed und ich wandten uns nordhch des Flusses zu einem kurzen
Abstecher in den Buddu-Wald. Der Herzog unternahm mit dem Gros der
Expedition einen Jagdausflug nach dem am siidhchen Kagera-Ufer gelegenen
Kitengule. Der Topograph Oberleutnant WKISS und der Geologe Kirsch-
STEIN marschierten in die Landschaft Karagwe. Nach einem viertagigen
Aufenthalt im Buddu - Wald stieCen der Botaniker Mildbraed und ich wieder
zu dem inzwischen liber den Kagera gesetzten Gros, und wir marschierten nun
gemeinsam am nordlichen Kagera-Ufer entlang bis zum Ruf ua - Posten. Hier
fand eine abermalige Trennung der Expedition statt. Der Herzog, der uns als
Fiihrer von der Residentur Usumbura beigegebene Leutnant Wintgens und
ich iiberschritten den Rufua, einen kleinen linken NebenfluB des Kagera und
hielten uns 14 Tage lang in dem Gebiet zwischen Kakitumbe Bach und dem
Westufer des Kagera auf, in der Absicht, die reiche Saugetierfauna dieser noch
wenig bekannten Steppen, eingehender zu studieren. Am Westufer des Mohasi-
Sees vereinigte sich die Expedition wiederum fiir kurze Zeit. Dann marschierte
das Gros zum Nordufer des Kiwu-Sees nach Kissenji, der Botaniker und
ich gingen zum Siidufer dieses Sees nach Ischangi. Wir verweilten untervvegs
ca. 8 Tage in dem faunistisch wie floristisch gleich interessanten sogenannten
Rugege-Wald, einem Urwald auf dem Ostrande des Grabens. Von Ichangi
fuhren wir in dreitagiger Fahrt in Einbaumen iiber den See bis nach Kissenji,
einem deutschen Posten an seinem Nordufer. Dieser Platz war fiir 10 Wochen
das Standlager der Expedition, von dem aus Exkursionen zur Erforschung der
Vulkane und der Kiwu-Inseln unternommen wurden. Die Biologen im
besonderen besuchten die Inseln Mugarura, Wau und Kwidschwi, die
Vulkane Niragongo, Karissimbi und vSabinjo und den Urwald in der Land-
schaft Bugoie, der als nordliche Fortsetzung des Rugege-Waldes zu betrachten
ist. Das nachste allgemeine Ziel war der belgische Posten Kasindi am Nord-
ende des Albert Edward -Sees, der auf verschiedenen Wegen erreicht wurde.
Ich selber fuhr nach achttagigem Aufenthalt in der von dem Rutschurru
durchflossenen sehr wildreichen Steppe, siidlich des Sees, von Vitshumbi
aus in viertagiger Bootfahrt dorthin. Unser I4tagiger Aufenthalt in Kasindi
wurde hauptsachlich dazu benutzt, um die dritte groBe Sendung gesammelten
Materials in die Heimat abzuschicken. Fieberanfalle hinderten mich den Albert
Edward -vSee so zu durchforschen wie ich es beabsichtigte. Wenn ich trotz-
— IX —
dem Fische, Plankton und Grundproben von ihm erlangen konnte, so verdanke
ich das in erster Linie der tatkraftigen Unterstiitzung des Expeditionsleiters.
Von Kasindi wandten wir uns nach dem nordlich davon gelegenen groBen
belgischen Posten Beni, bezogen hier wiederum Standquartier und unternahmen
zunachst eine mehrtagige Exkursion in den westlich davon gelegenen groBen
Zentralafrikanischen Urwald, der hier zum ersten Male von uns betreten
wurde. Danach marschierten wir zum R u w e n z o r i und bestiegen ihn vom Westen
kommend, bis zu einer Hohe von 4000 m, die nur wenig unter der Grenze des
ewigen Schnees liegt. Dann marschierte ich dem westlichen Ufer des Semliki
folgend durch die Landschaft Mboga an den Albert-See, hielt mich in dem
am Siidwestufer des Sees gelegenen Lager Kassenje mehrere Tage lang auf
und iiberschritt dann auf dem Marsche nach Irumu den Westrand des zentral-
afrikanischen Grabens, der hier die Wasserscheide zwischen Nil- und Kongo-
system bildet. Irumu liegt noch in der Steppe, aber nur ca. 10 km vom Ur-
waldrande entfernt. Von hier schickten wir einen groCen Teil unserer ostafrika-
nischen Trager mit fiir die Heimat bestimmten Sammlungen zur Ostkiiste zu-
riick und traten dann mit frisch angeworbenen kongolesischen Tragern den
]Marsch nach Westen an. Er fiihrte uns in 17 Marschtagen, die nur durch einen
dreitagigen Aufenthalt in ]\Iawambi unterbrochen wurden, durch den Ituri-
Wald nach Avakubi, einem bedeutenden belgischen Posten am Aruwimi.
Ituri und Aruwimi sind die Xamen fiir den oberen resp. unteren Lauf des
groBen Stromes, der bei Basoko in den Kongo miindet. In Avakubi fand
unsere Landreise ihr Ende. Wir benutzten von dort aus Einbaume zu einer
zehntagigen Fahrt nach Basoko. Hier erwartete uns ein Dampfer, der uns in
weiteren 11 Tagen nach Leopoldville Israelite. Xach einer zweitagigen Eisen-
bahnfahrt erreichten wir ISIatadi und fuhren dann wiederum mittels Dampfer
nach Bo ma, dem an der Kongomiindung gelegenen Sitz des Gouvernements.
Das eigentliche zoologische Arbeitsgebiet der Expedition umfaBt die vStrecke
Bukoba am \^iktoria - See bis nach Avakubi am Aruwimi. Spater,
wahrend der Bootfahrt Aruwimi ab warts, konnte nur noch weniges gesammelt
werden und von Basoko aus schloB unsere Reise mittels eines Kongodampfers
jede eigene Sammeltatigkeit aus.
Das Land zwischen Viktoria-See und Kiwu-See ist ein Hochland,
das in ost-westlicher Richtung von 1200 m bis 2500 m ansteigt. Diese Hohe
und noch etwas mehr erreichen die Bergziige am Ostufer des Kiwu-Sees, die
einen Teil des ostlichen Grabenrandes bilden. Auf der Grabensohle selbst,
nordlich und nordostlich vom See, liegen die bis 4500 m hohen Virunga-Vul-
kane. Der ostliche Rand des zentralafrikanischen Grabens bildet zum Teil
die Wasserscheide zwischen Xil und Kongo. Die ostlich davon lierabflieBenden
Gewasser vereinigen sich zum Kagera. Xach Westen fliefien sie in den zum
Kongos3^stem gehorenden Kiwu-See.
Wir wandten uns von Bukoba am Viktoria-See zunachst in nordwestlicher
— X —
Richtung zum Kagera unci durchquerten dabei Kisiba, ein reicli bewohntes
und bebautes Sultanat, daB aus diesen Griinden und weil es von Stuhlmann,
dem Griinder der Station Bukoba, eingehend durchforscht ist, nur geringes
zoologisches Interesse bot. Bei Kifumbiro, einem deutschen Militarposten
an der Fahre iiber den Kagera, trennten sich der Botaniker und ich von dem
Gros der Expedition zu einem kurzen Abstecher in den Buddu-Wald, der
mit seinem siidlichen Zipfel bis in die Nahe des nordlichen Kagerasufers reicht.
Dem eigentlichen Buddu-Wald ist ein lichter Akazienwald vorgelagert, in dem
Wasserbdcke und Buschbocke, nicht selten sind. Auch B (iff el kommen hier
vor und zwar der erst im Jahre 1904 von Lydekker beschriebene B. ratcliffei.
Der Buddu-Wald selbst unterscheidet sich wesentlich von den spater zu
schildernden Waldern des westlichen Grabenrandes und des Kongofreistaates.
Es ist ein AUuviahvald, der zur Regenzeit vermutlich einen einzigen Sumpf
darstellt, weshalb der Niederwuchs in ihm stark zuriicktritt. Botanisch ist er
artenarm und seine Baume sind verhaltnismaBig niedrig. Bemerkenswert ist
das Vorkommen von Podocarpus, einer Hochgebirgsform, in dieser verhaltnis-
maBig niedrigen Hohenlage. \"on Saugetieren sammelte ich hier auBer mehreren
Sciurus spec, eine ]\Ieerkatze, Cercopithekus stuhlmanni , von \'ogeln einen neuen
Haarvogel, Andropadus kagcrensis Rchw. Unter den niederen Tieren fielen
Schmetterlinge, und zwar die typischen Steppenformen, besonders in die Augen.
Xach \-iertagigem Aufenthalt im Buddu-Wald wandten wir uns wieder
zum Kagera und folgten, mit der Hauptkarawane vereint, seinem Laufe strom-
aufwarts, bis zum Kageraknie. Am nordlichen Ufer dieses Flusses zieht sich
eine Euphorbiensteppe, die Kiboroga, hin, die einen ausgesprochenen park-
artigen Charakter tragt. Das FluBbett besitzt hier ca. 150 m freie Wasserflache,
ist aber zu beiden Seiten von breiten Papyrussiimpfen eingerahmt. In der im
ganzen einformigen Uferlangschaft erfreuen hin und wieder ein paar schone
Phonixpalmen, die dem Laufe der Fliisse zu folgen pflegen, das Auge des Be-
schauers.
Die Kiborogasteppe ist reich an \^^ild. Obwohl wir hier ohne Unterbrechung
reisten, um moglichst schnell fiir uns wichtigere, weil weniger bekannte Gebiete
zu erreichen, konnten wir doch Leierantilopen, Damaliscus jimela, Schwarz-
fersenantilopen, Aepyccros suara. Riedbocke, Rcdioica spec, und den Ducker
Sylvicapra spec, feststellen. Zweifellos kommen noch mehr und zwar \-ermut-
lich die fiir Uganda charakteristischen Arten hier vor. Die in Uganda weit
verbreitete Moorantilope, Adeiiota koh, scheint hier aber zu fehlen. Fiir sie
diirfte Aepyccros suara, vikariierend auftreten. Die Ornis tragt ebenfalls augen-
falligen Steppencharakter. Ich nenne nur Pternistes cranchi, ein Frankolin,
Numida reichenowi, das Helmperlhuhn, mehrere Lanius- und Dryoscopits-Xrten,
die hier iiberall zu finden sind. Am Rufuaposten wandten wir uns nach Siiden,
in die noch ganz unerforschte Steppe zwischen dem Kagera und dem Kaki-
tumbebach. Wir fanden hier einen Reichtum an groBen Saugern, der wohl
— XI —
nur von wenigen Gegenden Deutsch-Ostafrikas iibertroffen werden diirfte. Ein
sehr grofier Teil unserer Saugetiersammlung stammt aus diesem Gebiete. Die
Landschaft ist eine unbewohnte offene Steppe, die nur sehr sparlichen Baum-
wuchs, Euphorbien und Akazien. aufweist. AuBer den nordlich des Kagera
beobachteten Arten trafen wir hier Zebras in Rudeln von lo bis loo Stiick,
Elenantilopen. Oreas, Pferdeantilopen, Hippotragus, Buschbocke, Tragelaphus.
Wasserbocke, Cobus, Ourcbia und das Warzenschwein. Phacochoerus; Lowen,
gefleckte Hyanen und Schakale waren haufig. Erstere wurden einmal
in einem Rudel von lo Stiicken um 12 Uhr mittags von uns angetroffen. \'on
Interesse ist das Fehlen des Xashorns in dieser Steppe, das ostlich des Kagera
in Karagwe haufig vorkommt.
Die Insektenfauna afrikanischer vSteppenlander ist entsprechend der spar-
Hchen Vegetation recht einformig. Von Kafern sind es vorwiegend Carabiden,
Tenebrioniden und Cetoniiden, von SchmetterHngen Danaididen, Ly-
caeniden und Pierididen, die man hier antrifft. Unter den Schnecken wiegt
bei weitem die artenreiche Gattung Limicolaria vor. An Individuenzahl am
reichsten sind in der Steppe die Orthopteren, namenthch die Acrididen
und Grylliden.
Die eben geschilderte unbewohnte Steppe zwischen Kagera und Kakitumbe
mui3 pohtisch noch zu Ruanda gerechnet werden, das aber in seinem iibrigen,
weit grol3erem Teile einen ganz anderen landschaftUchen Charakter tragt. Es
ist ein Hochland, das sich am Westufer und Xordufer des Kiwu-Sees bis zu
2700 resp. 4500 m erhebt. Schluchten und tiefe Taler, Bache, Strome, Siimpfe
und Seen driicken diesem Lande sein eigentiimliches Geprage auf. Eine fiir
afrikanische \'erhaltnisse ungewohnUch zahlreiche und iiberwiegend arbeitsame
Bevolkerung hat hier eine hohe Bodenkultur geschaffen, so daB gewisse giinstig
gelegene Landstriche mit ihren weit ausgedehnten Erbsen-, Bohnen-, Bananen-,
Tabak- usw. Pflanzungen sich von den fruchtbarsten europaischen Landern
wenig unterscheiden. W'ald findet sich nur irh westUchen Teile Ruandas, auf
dem ostHchen Grabenrand und auf den Vulkanen, alles iibrige ist durch offen-
sichtHchen Raubbau der Eingeborenen in eine wahre Holznot geraten. Diirftige
Steppengewachse, Kandelaber-Euphorbien, Schirmakazien, die in ihrer Bliiten-
pracht einzig schone Erithrina tomoitosa, Ficusarten und an den Bachen ein
paar Dracaenen bilden im weitaus groi3ten Teile des Landes den einzigen Baum-
wuchs. Die diirftige \'egetation auf den Bergkammen einserseits und die hohe
Bodenkultur der Taler andererseits schranken das \'orkommen von groBen
Saugern in Ruanda stark ein. Dagegen fielen mir ein paar Vogelarten als charak-
teristisch fiir das Kulturland auf. Balearica gibbericeps, der schone Kronen-
kranich, belebt parchenweise oder in kleineren bis mittleren Fliigen fast jedes
Feld. Theristicus leiicocephahis. Ibis aethiopica, der weiBe, heilige Ibis der Eg^'pter,
und die Sporngans, Plectroptcrus gambensis, scheinen sich ihrer Haufigkeit nach
zu urteilen, ebenfaUs auf den Feldern der Wanjaruanda auBerst wohl zu fiihlen.
— XII —
Und iiber den Schluchten schwebt, in schonen groi3en Kreisen, unserem Mause-
bussard vergleichbar, dem er audi in seinem sonstigen Benehmen selir ahnelt, der
sclione sch\\ar7.-\xeiQe Btiteo augur. Nectarinen in mehreren Arten fehlen auf
keiner Erithruta, deren herrliche blutrote Bliiten ihnen reiche Beute an Insekten,
namentlich Coleopteren, liefern. Die Biiche Ruandas haben durchweg steinigen
Grund und beherbergen zahlreiche Telphusiden und vereinzelteTurbellarien.
An den \"iehtranken findet man haufig Hirudineen.
Wir marschierten von der Kagera-Steppe in siidlicher Richtung auf das
Westende des Mohasi - Sees. Dieser ca. 40 km lange und wenige Kilometer
breite See erstreckt sich, von hohen Bergen umrahmt, in ostwestlicher Richtung.
Nach Westen, bei unserem Lagerplatz, geht er in einen Papyrussumpf iiber
und versprach deshalb hier besonders reiche Ausbeute. Um so enttauschter
war ich. als ich hier in dem ersten von mir untersuchten, groi^eren afrikanischen
Wasserbecken eine viel diirftigere Fauna fand, als ich sie von Deutschland
her kannte. Trotz iippigen Pflanzenwuchses an dieser Stelle des Sees bedurfte
es eifrigen Suchens, bis ich ein paar kiimmerliche vSchwamme und einige
Bryozoen fand. An der Unterseite der zahlreichen Xymphaenbliiten fand
ich auBer Schneckenlaich und Insektenlarven selten etwas. Zumal nach Tur-
bellarien suchte ich vergeblich. Die Dredgeziige, die mangels eines geeigneten
P'ahrzeuges mit groIBen Schwierigkeiten verkniipft waren, lohnten keineswegs
die auf sie verwendete Mlihe. Die an ^•erschiedenen Stellen des Sees zu ver-
schiedenen Tageszeiten und in verschiedenen Tiefen vorgenommenen Plankton-
ziige lieferten dagegen reiches ^Material, in welchem Copepoden in alien Fallen
bei weitem \orherrschten. vSparlicher waren Daphniden und Rotatorien.
Ostracoden fand ich in grofier ]Menge in einem unweit des Sees gelegenen
Tiimpel. Krokodile leben nicht in diesem vSee, wie in keinem Ruandas, audi
FluBpferde sollten nach den Aussagen der Eingeboreiien fehlen, bis wir eines
Tages durch ein unmittelbar bei unserem Faltboot auftauchendes sehr starkes
Exemplar eines Besseren belehrt wurden. Auffallend war mir der ]\Iangel an
groi3eren Fischen. Ich habe nur ca. fingerlange Barben und Cichliden hier
erbeuten konnen, und in dem ^Nlagen einer Lutra maculicollis, die hier haufig
\-orkoninit, fand ich gleichfalls nur Reste \-on kleineren Fischen. Im Einklang
daniit stelit dieTatsache, daB die am See wohnenden Eingeboreiien die Fischerei
nicht ausiiben, obwolil der Neger im allgemeinen sehr viel fiir Fischfleisch
iibrig hat.
Vom ]\Ioliasi-See durchzogen wir Ruanda in der Richtung auf das Siidende
des Kiwu-Sees. Bis in eine Entfernung von ca. 100 km vom Ostufer dieses
Sees bewahrt das Land scinen steppenartigen Charakter, dann tritt unter all-
mahlichem Hoherwerden der Bergziige unvermittelt ein hochstammiger Ur-
wald auf. Es ist der von uns ,,Rugege" bezeichnete Urwald, in desseni Inneren
der Rukarara, nach Kandts Feststellungen der eigentUche OuellfluB des
Nil, seinen Ursprung nimmt. Der Rugege-Wald bedeckt den Ostrand des
— XIII —
Zentralafrikanischen Grabens, der hier die Wasserscheide zwischen Nil und
Kongo bildet. Der Wald ist demgemaB floristisch sowohl wie faunistisch nicht
ganz einheitlich. In seinem ostlichen Teile glaubten wir einen geringeren Formen-
reichtum zu erkennen als in dem auf unserem Marsche zum Kiwu-See durch-
querten westlichen, zum Kongosystem gehorigen Abhange. Wir fanden in
dem Walde manche Baume, die auf dem Kilimandjaro vorkommen, z. B. Oka
Hochstettcn und Makaranga kilimandjarica. Eine auBerordentliche Cppigkeit
des Niederwuchses, eine Fiille von Laub bei geringer Holzbildung, groBer Arten-
reichtum sind fiir diesen botanisch hochinteressanten \\'ald charakteristisch.
Ausgedehnte Bachtaler mit moorartiger Umgebung sind in ihm haufig. Von
groBeren Saugern fanden wir hier eine Potamochuerus- und eine Tragelaphus-
Art. Biiffel und Elefanten wurden an ihren Fahrten festgestellt. vSie diirften
libereinstimmen mit den von uns in den Waldern weiter nordlich auf dem Graben-
rande, dem sogenannten Bugoie-Wald, der mit dem Rugege zusanmien-
hangt, gesammelten Tieren. Yon Affen lebt hier ein Anthropromorpher , der von
uns ebenfalls nicht gesehen wurde, al^er von einem guten Beobachter, Haupt-
mann v. Grawert, hier mehrfach gehort worden ist. Ich \-ermute, er diirfte
mit dem von uns im Bugoie-Wald gesammelten Tschego identisch sein. Colobus
occidentalis und mehrere Meerkatzenarten halten sich mit Vorliebe in den
Wipfeln der Urwaldriesen auf, wo sie fiir die vergifteten Pfeile der Batwa-
pygmaen, eines hier hausenden Jagervolkes, unerreichbar sind. Von kleineren
Saugern sammelte ich mehrere Eichhornchen, Sciurus, in verschiedenen Arten.
Unter den Vogeln sahen wir hier einen Turacus, Ritwenzoronis chalkophthalmikus
Rchnw. (nov. spec.) zum erstenMale. Erist, wie sich spater herausstellte, fiir das
ganze Westufer des Kiwu mitsamt dem Vulkangebiet ungemein charakteristisch.
Im westlichen Teil des Rugege-Waldes fand ich audi Corvtiiaeola major, einen
Charaktervogel Westafrikas, der aber auch noch in den Waldern am Viktoria-See
bei Entebbe zu finden ist. Unter den kleineren hier gesammelten Vogeln muBten
zwei Haarvogel und eine Nectarine als neu beschrieben werden.
Wie sich bereits jetzt schon herausgestellt hat, sind dem Ruwenzori und
dem Ostrande des Zentralafrikanischen Grabens, resp. dem Vulkangebiet, eine
ganze Anzahl von Arten aus den verschiedensten Tiergruppen gemeinsam, was
um so auffalliger ist, als diese beiden Gebirge mehrere loo km weit von einander
entfernt und durch den Albert Edward-vSee und die groBe, tiefliegende trockene
Steppe sudlich von ihm getrennt liegen. Inwieweit die Hochgebirgsfauna Afrikas
iiberhaupt iibereinstimmt, scheint mir ein vom allgemein geographischen Stand-
punkt aus interessantes und der Untersuchung wertes Problem zu sein, zu
dessen Losung unsere im Zentralafrikanischen Graben angelegten Sammlungen
vermutlich einen wertvollen Beitrag liefern werden.
Vom Rugege -Wald, der nicht ganz bis an das Ostufer des Kiwu - Sees
heranreicht, wandten wir uns an dessen siidliches Ende nach Ischangi. Der
im Jahre 1894 vom Grafen Gotzen entdeckte See ist 105 km lang und 51 km
— XIV —
breit. Seine Ufer sind durchweg mit Gebirgszugen bedeckt, deren Hohe zwischen
2000 und 3000 m schwankt. Der Seespiegel selber liegt 1500 m ii. d. M. Das
westliche Ufer, das gleichzeitig den westlichen Rand des Grabens vorstellt,
ist das bei weitem steilere. Das ostliche ist mehr hiigelig. Es wird von einer
Unzahl abgerundeter mit niederem Steppengras oder Feldern bedeckter Kuppen
gebildet. Es ist reich an teilweise tief eingeschnittenen Buchten. Der See ent-
lialt zahreiche groBere und kleinere, teilweise mit dichtem Urwald bedeckte
Inseln. Wir besuchten drei von ihnen: Mugarura, Wau und Kwidschwi^
die beiden ersteren nur \'orubergehend, die letztere groBte auf ca. acht Tage.
Eine fiir den See sehr charakteristische Erscheinung sind seine teilweise stark
versinterten Ufer. Namentlich auf den Inseln Wau und Kwidschwi findet
man lange Uferstrecken mit einer dicken, weiBlichen Kruste iiberzogen. Die
etwa zur Halfte mit aul3erordentlich schonem, hochstammigen Urwald bewachsene
Insel Wau ist nur ca. 2 km lang und an den beiden Enden etwa i km breit.
Ziemlicli in der ]\Iitte ist sie auf ca. 100 m eingeschniirt. Auf ihr leben als einzige
groBere Sanger ein paar Buschbocke, die bei der groBen Entfernung der
Insel vom Festlande und von der benachbarten groBeren Insel Kwidschwi
kaum hierhergeschwommen sein konnen, sondern vermutlich noch aus der Zeit
stammen, als Wau mit dem festen Lande zusammenhing. Ich sehe hierin
einen Hinweis auf das geologisch recht junge Alter des Kiwu-Sees.
Die bei weitem groBte unter den Kiwuinseln, Kwidschwi, ist ein ca. 40 km
langes und ca. 10 km breites Eiland. Sie erhebt sich mehrereHundert Meter liber
den Seespiegel und ist groBtenteils mit wundervollem Urwald bestanden. Ihre
\^egetation sowohl wie ihre Fauna tragt schon vorwiegend westafrikanischen
Charakter. In dem Urwalde Kwidschwis leben nach unseren Feststellungen
zwei Cercopitheken, thoniasii und stulihiianni. Letzterer ist zuerst vom
Ruwenzori beschrieben worden. Ich beobachtete ihn aber auch am Nord-
ufer des Kiwu-Sees. Als Charaktervogel der Insel mochte ich den hier sehr
gemeinen Riesenturaku Corythaeola major bezeichnen. Entsprechend der rein
tropischen Vegetation von Kwidschwi sind so ziemlich alle Klassen der E verte-
brate n hier besonders reich vertreten. Hervorheben mochte ich Lepidopteren
und Hemipteren, die von mir in vielen und besonders farbenprachtigen Arten
gefunden wurden. Von Oligochaeten sammelte ich hier Angehorige der durch
ihre riesige GroBe ausgezeichneten Gattung Benhamia, von Strudelwiirmern
einige der in Afrika sehr selten gefundenen Landplanarien. Auch SiiBwasser-
planarien kommen vor, sind aber entsprechend der hoheren Wassertemperatur
derWaldbache vielsparlicher als im Rukarar a, wo ichsie besonders reichlichfand.
Besonderes Interesse beanspruchte natiirlich die Fauna des Kiwu-Sees
selber. Sie ist im ganzen sehr arten- und individuenarm. Sessile Tiere, Spongien
und Bryozoen, konnte ich gar niclit nachweisen. Ebenso scheinen lebende
Uamellibranchier zu fehlen. Unter den Schnecken fand ich Angehorige
des Genus Melania im flachen Wasser der Uferregion von Wau ziemlich haufig.
— XV -
DaI3 Medusen m dem smaragdgriinen und kristallklaren Wasser des Sees vor-
kommen, glaube ich, trotz gegenteiliger Behauptmig Kandts, verneinen zu
miissen. \\'ir liaben den See wiederholt in tagelanger Bootfahrt gekreuzt, lagerten
dann monatlang unmittell:)ar an seinem sandigen Nordstrande, wohin oft eine
heftige Seebrise stand. Aber niemals wurden \-on uns weder im offenen Wasser
schwimmende, noch an den Strand geworfene Medusen gefunden. Der Resident
von Urundi, Herr Hauptmann v. Grawert, der die hier in Frage kommende
Meduse, Lii)inocnida tanganjicae, vom Tanganjika-See her gut kennt, beobachtete
sie ebenfalls nicht wahrend seiner sehr haufigen F'ahrten auf deni Kiwu-See.
Ich vermute hier also einen Irrtuni Kandts, zumal er angibt, die Meduse nur
in einem Exemplar gesehen zu haben, was mit dem gewohnlichen massenhaften
Auftreten dieser Tiere nicht recht in Einklang zu bringen ist.
Das Plankton des Sees ist quantitativ reich, qualitativ aber auLierordent-
lich arm. Es hat sich als ein fast vollig reines Copepodenplankton heraus-
gestellt. Daphniden fehlen auffallenderweise ganz und Rotatorien sind nur
sparlich vorhanden.
Unter den Fischen stellen die Cichliden die zahlreichsten \'ertreter. Es
sind sehr schmackhafte und von den Eingeborenen sehr geschatzte Teleostier,
die mittels Reusen gefangen werden. Von anderen Fischen des Kiwu-Sees
seien Barben, Siluriden und die CN'prinidengattung Barsiliiis erwahnt.
Letztere ist durch ihre Raubgier unter den im allgemeinen friedlichen Cypriniden
ausgezeichnet. Ich fing mehrere kaum handlange Exemplare an der fiir den
Hechtfang gebrauchlichen Darre, einer mit einem kiinstlichen Fisch gekoderten
Schleppangel.
Das Land im Norden und Nordosten des Kiwu-vSees ist vulkanischen Ur-
sprungs und mit einer Unzahl Kratern aller Grol3en bedeckt. Die hochsten
faBt man mit dem Namen Virunga zusammen. Sie bilden eine in ostwestlicher
Richtung verlaufende Kette, die in drei Gruppen zerfallt. Die ostliche Gruppe
besteht aus dem Muhawura, vSabinjo und dem Vissoke, die mittlere hochste
aus dem Karissimbi und ^Nlikeno, die westliche aus dem Niragongo und
dem einzigen noch tatigen \^ulkan, dem Namlagira. Die Hohe dieser Berge
schwankt zwischen 3000— 4500 m (Karissimbi). Zoologisch wurden von uns
der Niragongo, Karissimbi und Sabinjo genauer erforscht. Zwischen
diesen Bergen dehnt sich eine groi3e, teils bebaute und sehr fruchtbare, zuni
anderen Teil mit Busch bestandene Lavaebene aus. Den Vulkanen selbst ist
eine bis in ca. 3000 m Hohe hinaufreichende sehr iippige B ambus vegetation
eigentiimlich, die auch in dem Walde der nordostlich \-om Kiwu-See gelegenen
Landscliaft Bugoie vorherrscht. Oberhalb des Bambuswaldes sind die \'ulkanc
mit einem Giirtel von baumformigen Erikas, Ericiiiclla spec, bestanden, der
sich bis zu 3600 m Hohe erstreckt. Innerhalb dieses Giirtels ist der Boden von
einem aulBerst iippigen Moos- und Selaginellenteppich bedeckt. Die Erikas
sind dagegen auf diesem Berge schon bei ca. 3600 m Hohe der I^obelien- und
— XVI —
Senecio-Region gewichen, die 1ms ca. 4200 m lioch liinaufreichen mag. Der
4500 m liohe Karissimbigipfel ist ein kleines, kahles, gerollbedecktes Plateau.
An seiner Wetterseite findet man auch um die Mittagsstunde Schnee mid Kis.
Die Fauna des Vulkangebiets stimmt im weiten MaBe mit der des
Rugege - Waldes iiberein. Bis in eine Hohe von mehr als 4000 m, auf dem
nur noch mit vSelaginellen bedecktem Abhang des Karissimbi fand ich auf
einer von nachtlichem Rauhreif weir3en Halde die Fahrten von Elefanten.
Die Bambuswalder am FuB der Vulkane sind von Biiffeln bewohnt und zwar
von dem erst kiirzlich \-on Lydekker beschriebenen Buffeles mathewsi, einer
ziemlicli kleinen, rotbraun gefarbten und mit weit nach hinten gebogenen Hornern
bewehrten Art.
In denselben Waldern hausen anthropoide Affen. Am Abhange des
Sabinjo wurde vor mehreren Jahren von dem Hauptmann v. Behringe ein
Menschenaffe erbeutet, den ]\Iarschie als Gorilla Behringei beschrieb. Wahrend
unseres Aufenthaltes am Sabinjo stellten wir zwar die Fahrten dieses Menschen-
affen und seine I,osung ofter fest, konnten ihn aber niemals zu Gesicht bekommen.
Dagegen gelang es dem Herzog und dem Pere superieur Barthelemy der
Missionsstation Njundo drei Tschegos zu erlegen.
Auj(3er den Tschegos bewohnen noch zwei Cercopifhccus-Arten die Vulkan-
walder, C. kaiidti und der sehr seltene, im Gegensatz zu alien anderen Meer-
katzen ungeselhg lebende C. thomasi.
\'on den Vogeln des Vulkangebietes will ich auf zwei hier vorkommende
Nectarinen - Arten aufmerksam machen, die deshalb von Interesse sind,
weil sie hier in ihreni Auftreten mit zwei Lobehen-Arten, Hochgebirgskrautern,
iibereinstimmen. Und zwar findet man den kleinen bunten Cyniiiris regius
stets an oder in der Nahe von Lobelia gibbcroa, einer Staude von 6 — 7 m Hohe,
die in den ^^ulkanwaldern zwischen 2000 und 3000 m haufig vorkommt. Die
groBere smaragdgriine Nectanna darthmoidhi, die vom Ruwenzori zum ersten
Male beschrieben, und von uns dort auch wiedergefunden wurde, ist dagegen
an Lobelia deckenii gebunden, die erst in mehr als 3500 m Hohe auftritt.
Die Evertebraten, welche ich auf oder unmittelbar unter den Gipfeln
der hochsten Vulkane fand, sind Regenwiirmer, vSpinnen, einige Cara-
biden und auf dem Niragongo zahlreiche Riisselkafer.
Zwischen den Vulkanen und dem Kiwu-See in unmittelbarer Umgebung
der ca. 1700m hocli gelegnen Missionsstation Njundo lebt, ich mochte sagen
endemisch, das im mannlichen Geschlecht durch drei Horner ausgezeichnete
Chaniaeleon johnstoni Blgr. Es findet sich in dem Kulturland um die Missions-
station herum. In dem nur einige Stunden davon entfernten Bugoie - Urwald
suchte ich es vergeblich.
Das gewohnliche Chaniaeleon dieser Gegend ist C. bitacniatus t3'p., eine
mittelgroBe, hornlose Form. Es hat sich ergeben, dal3 alle die Chamaeleons,
die man als laevigatus, bitaeniatus, bitaeniatus typicus und leikipensis beschrieb,
— XVII —
iiichts siiid, als \'ariationen der vSpezies hitaenicdus. Mit Ausnahme des \-oni
Kili mandj aro her beschriebenen C. leikipcnsis hal>e ich diese samtlichen
I'ormen, die eine fortlaufende Reihe bilden, von gleichmaBig beschuppten, mit
ganz niedrigeni Kamm und Helm \'ersehenen, bis zu solchen mit hohem Kamm
uud Hehii und ungleichmaBiger Beschuppung in dem Lande zwischen Viktoria-
See und Kiwu-vSee und zvvar vertikal aufsteigend gefunden. Was friiher also
mangels Kenntnis der Zwischenformen anscheinend mit Recht als vier gute
Arten gait, schrumpft jetzt zu emer einzigen, allerdings sehr variablen zu-
sammen.
Hart am Ful.] der westlichen \'ulkangrup])e liegen zwei faunistisch sehr
eigenartige Seen, die hier noch kurz erwahnt werden miissen. Es sind der Bole ro-
und der Luhondo - vSee, die Ausflufibecken des Mkunga, eines der Ouellfliisse
des Nils. Die Seen sind mittelgrol3, 20 — 30 km lang und liegen dicht neben-
einander, nur durch einen ca. 300 m breiten Hohenzug getrennt. Sie haben
aber merkwiirdigerweise ein um ca. 100 m \'erschiedenes Niveau. Ein gewaltiger
Wasserfall ^'erbindet sie beide. Das Wasser der Seen ist sehr klar. Es wird ihnen
durch Quellbache aus den \'ulkanen zugefiihrt. Krokodile leben nicht in
ihnen, vvie in keinem vSee Ruandas. Von den in Ruanda e])enfalls sehr seltenen
FluB})ferden fand ich in dem unteren, Luhondo - vSee, ein einziges Exemplar.
Es war nicht, wie ich glaubte, ein alter, einsiedlerisch lebender Bulle, sondern
ein junges, offenbar zugewandertes Weibchen. Noch merkwiirdiger ist das
Fehlen von Fischen in dem oberen See. Wenigstens konnte ich mittels Dy-
namits, das doch ein ungemein wirksames Fangmittel ist, keinen Fisch an die
Oberflache befordern. Im Einklang damit stehen die Erzahlungen der Einge-
borenen und das Fehlen von fischraubenden Wasservogeln , wie Koromanen
und Reihern. Im Wieders])ruch hiermit steht dagegen das reichliche Vor-
kommen von Otter n. Leider wurden mir nur die Felle der Ottern gebracht,
ich selbst konnte keinen erlegen, so daC ich iiber ihren Mageninhalt nichts weif3.
Ich halte es aber nicht fiir ausgeschlossen, dal3 sie sich von den in beiden vSeen
massenhaft auftretenden Krallenkroten, Xenopus laevis, ernahren. Diese
wurden mittels Dynamits aus mehr als 10 m Tiefe an die Oberflache geschleudert.
Der Luhondo -See beherbergt zwar Fische, aber nur fingerlange Exemplare
einer Barbengattung. In seinem AusfluB hingegen, dem Mkunga, fand ich
sehr ansehnliche Barben einer anderen Species. In beiden Seen sind auf3er
den Krallenkroten kleine Dekapoden, Caridinen, ungeheuer zahlreich. Sie
werden \'on den Eingeborenen wie die Xenopus in sehr grower ]\Ienge gefangen
und verzehrt. Beide Seen beherbergen auBerdem einen sehr schonen Sch wa m m ,
der KindskopfgroCe erreicht und an Binsenstengeln, ca. i m unter dem Wasser-
spiegel, haufig von mir gefunden wurde.
Die eigenttimliche Topographic dieser beiden Wasserbecken, verbunden
mit ihrer auffallenden Formenarmut, lal3t m. E. auf ein sehr niedriges Alter,
namentlich des oberen, schlielBen. \^ermutlich ist der Bolero-See bei einer der
Deutsche Zentralafrika-Expedition. III. II
— XVIII —
letzten Eruptionen des ?kliiliawura entstanden, clacliirch, das ehemals zuni
Albert Edward -See abwassernde Baclie ein frisch gebildetes groi3es Becken
angefiillt haben, das sich nun einen gewaltsamen Durchbruch zu dem tieferen
Luhondo-See erzwungen hat. Warum aber Fischlaich nicht doch gelegent-
ilch von den zahlreichen, vorzugsweise den unteren See bevolkernden Anas-
arten, nach dem nur ca. 500 m in Luftlinie entfernten oberen vSee verschleppt
worden ist, oder waruni sich die Fische hier nicht fortpflanzten, bleibt mir
unerklarhch.
Die \'ulkankette bildet eine wichtige zoogeographische Grenze. Nordhch
\-on ihr, siidhch und siidosthch des Albert Edward-vSees, dehnt sich eine von
dem Rutschurru, dem HauptzufluB des Albert-Edward durchflossene gewaltige
Steppe aus, die nach Beobachtungen unseres Geologen friiher vom Albert Edward-
See bedeckt war. Dessen Nordufer scheint sich iibrigens ehemals 40 km weiter
nach Norden erstreckt zu haljen, als es heute der Fall ist. In dieser Steppe
finden sich zwar auch die charakteristischen groi3en Sanger, aber sie scheinen
mir nicht von Osten, sondern eher von Nordosten und Norden, aus Uganda
und den eigentlichen Nillandern hierher eingewandert zu sein. Zwei Tiere
sind es vor allem, die, bisher von mir nirgends gesehen, uns hier auf vSchritt
und Tritt begegneten: Adenota kob und Lanius erythrogaster, ein sehr schoner
rotbriistiger Wiirger. Die anderen Lanins-Axten treten hier zuriick und von
Antilopen fehlten, verglichen mit der Kagera-Steppe, Oiirehia, Hippotragus,
Oreas und Aepyceros. Aul3erdeni das Zebra. Also wiederum eine erhebliche Ab-
nahme der Arten, dabei aber ein ganz aui3erordentlicher Individuenreichtum.
Von anderen Antilopenarten fanden wir in der Rutschurru - Ebene
noch Redunca, Tragelaphus und Danmliscus, und zwar alle in verhaltnismal3ig
groBer Zahl. Auch Biiffel sind in diesem ungemein wildreichen Gebiet sehr
haufig. Sie unterscheiden sich nicht unwesentlich von den west- und ostafrika-
nischen Formen. Es sind auBerordentlich starke Tiere mit Hornern, die etwas
mehr nach hinten gebogen sind als die des t3'pischen Kafferbiiffels. Hire Farbe
ist je nach Alter und Geschlecht verschieden. Wir fanden rote und schwarze
Tiere in einer Heerde vereint und zwar waren die jungen Tiere rot, die alten
schwarz. Die Kiihe wechseln ihre rote Farbung nicht so schnell wie die Bullen.
Weiter nach Westen wird die rote Farbung des Biiffels konstanter. Erwahnens-
wert ist der Reichtum dieser Gegend an Lowen, die ^ich trotz der groBen Wild-
mengen hier nachts auch an den ]\Ienschen wagen und zu einei wahren Land-
plage ge worden sind. ^it
Die Ufer des Albert Edward -Sees sind im Siiden, O.sten und Norden
flach und mit Schilf und Binsen bestanden. Im Westen tritt der steile Graben-
rand unmittelbar an den See heran. Sein Wasser ist triibe, lehmfarbig und ver-
breitet stellenweise einen iiblen Geruch. Den FluBmiindungen sind meist breite
Sandbanke vorgelagert. Auf ihnen . entwiclf elt sich ein auBerst reiches Vogel-
leben, Pelikane, Reiher, Kormorane und Schlangenhals.vogel, Mara-
— XIX —
bus, Totanus- und Van el I it s-Arten sind liier ungeheuer zahlreich. Dagegen be-
obachtete ich nie Flamingos. Krokodile fehleii in dem See, FluGpferde
dagegen sind haufig.
Unter den Fischcn nehmen die Cichliden wiederum die erste Stelle ein.
Fine sehr groI3e Spezies dieser Faniilie wird von den eifrig fischenden Seean-
wohnern in Reusen gefangen und dient in getrocknetem Zustande als Tausch-
mittel. Char acini den scheinen im Albert Edward-See nicht vorzukommen.
Protoptcrus aiiiitxtois erbeutete ich mittels D^-namits in einem sehr grolBen
Exemplare. Dredgeziige beforderten \-erlialtnismal3ig wenige ^Nlollusken und
zwar vorzugsweise Unio- und Planorhis- \xtQn ans Tageslicht. In den Plankton-
proben herrschten wiederum Copepoden vor.
Das Xordufer des Sees ist hiigelig, bewahrt aber doch bis an den Ful3 des
Ruwenzori seinen steppenartigen Charakter. Es ist auioerordentlich reicli
an Elefanten. Namentlich am Westufer des aus dem Albert Edward-See
abwassernden Semliki sahen wir in der offenen, luir mit sparlichen Akazien
bewachsenen Steppe Heerden bis zu 50 Stiick.
\'om Albert Edward-See wandten wir uns zunachst nach dem an der W'est-
seite des Ruwenzori gelegenen groi3en belgischen Posten Beni, rasteten
hier 8 Tage, eifrig beschaftigt mit dem Ordnen und Verpacken unserer vSamm-
lungen, und machten dann einen achttagigen, in zoologischer Beziehung auBerst
lohnenden Abstecher in denen nahen zentralafrikanischen Urwald. Die Fauna
dieses Gebietes stimmt \ollk(mimen mit der des spater \o\\ uns durchquerten
Ituri-Waldes iiberein, weshalb ich, um Wiederholungen zu vermeiden, erst bei
der Schilderung unseres Marsches durch diesen Wald naher auf sie eingehen
werde. Ebenfalls von Beni aus unternahmen der Botaniker und ich eine Be-
steigung des Ruwenzori, die uns bis auf den UlinilM, ein Hochplateau in
ca. 4000 m H(jhe, fiihrte.
Den 5500 m hohen Gipfel dieses Gebirgsstockes bestieg bisher nur der
Herzog der Abruzzen, in Begleitung von vSchweizer Alpenflihrern, gelegent-
lich einer eigens zu diesem Zweck ausgeriisteten, im Jahre 1906 ausgefiihrten
Expedition. Dr. Milbraed und ich folgten von Westen kommend, der Route
Stuhlmanns, der sich auf der Eniin Pascha-Expedition 1891 in diese wilde
Hochgebirgswelt hineingewagt hat. Diese Route fiihrt am nordlichen Abhang
des Butago-Tals entlang, eines anselmlichen in den Semliki abwassernden
Gebirgsbaches. Der Ruwenzori besteht aus Urgestein und seine Taler er-
innern mit ihrer wilden Schbnheit lebhaft an die unserer Hochgebirge. In ca.
2700 m Hohe, noch mitten im Urwaldgiirtel, der auch hier wie in den \'ulkanen,
von Bambus stark durchsetzt ist, schlugen wir ein Standlager auf.
Floristisch sowolil wie faunistisch stimmt der Ruwenzori in weitem
]Mai3e mit dem \^ulkangebiet iiberein. Die uns von dorther bekannten Xektarinen,
Cynnyris regius und Keciarina dayi/i))iuuthi, fanden wir auch hier wieder an
Lobelia gibberoa resp. deckcni. In den Bambuswaldern sah ich wie im Kiwu-
II*
— XX —
gebiet Cercopithecus kandti uiid stuhlmcnnii, und auch das dort sehr gemeine
Chamaeleon hitaenatius typ. fehlte hier nicht. An Steinen des Butagubaches
fand ich Planarien in erheblicher ]\Ienge. Die Insektenfauna des Ru-
wenzori ist auBerordentlich reich. Am artenreichsten diirften die Hetero-
pteren und Coleopteren sein, unter letzteren namentlich die Coccinelliden
und Cerambyciden. Von Orthopteren stellten Forficuliden, Blattiden,
Mantiden, Phasmiden und Locustiden eine groBe Anzahl von Vertretern.
Myriopoden und die in Aquatorialafrika nicht sehr haufigen Landisopoden
konnten wir ebenfalls hier oben in statthcher Anzahl erbeuten. In 3000 m
Hohe etwa weicht der Urwaldgiirtel des Ruwenzori der Erikaregion. Die baum-
formigen Erikas, Ericinella mannii, sind wie auf den Vulkanen mit langen,
grauen Bartflechten der Gattung Usnea behangen. Den Boden bedeckt knie-
tiefes jNIoos, ^•on deni ich mehrere Proben trocken und in Alkohol konser\'iert
zur Untersuchung auf Protozoen, Rotatorien, Tardigraden usvv. mit-
nahm. Bis zu dem hochsten von uns erreichten Punkte hatten wir von unserem
Lager aus 7 Stunden zu marschieren, ein Marsch, der bei der stetigen, strecken-
weise sehr starken vSteigung, dem nur fui3breiten schhipfrigen Pfade und den
vielen natiirhchen Hindernissen in Gestalt \'on umgestiirzten Baunien und tiefen,
mit Moos bewachsenen Lochern nicht gerade ein vSjiaziergang zu nennen war.
Bei 4000 m etwa horte die Erikavegetation auf und Lobelia johnstoni, Senecios
und eine strauchformige Helichry sum- Art bilden hier hchte Bestande. Den
Boden bedeckt ein Te])pich \'on Moos und niedrigen, silbergrauen Alche-
millen. Diese, auch um die Mittagszeit unwirtUche Region, ist die Heimat
der herrhchen Nectorinia darthmouthd. Mit ihrem smaragdgriinen, bei der Ele-
ganz ihres Fluges voU zur Geltung kommenden Gefieder sind die Mannchen
dieser Art eine hochst auffaUende Erscheinung in der rauhen, grau in grau ge-
farbten Hochgebirgswelt. N. dartmoiithi diirfte nach unseren Beobachtungen
so ziemHch der am hochsten vorkommende vStandvogel in Afrika sein. Selbst
den weil-^halsigen Raben, Corvultur albicollis, den ich um den Krater des Nira-
gongo kreisen sah, \-ermiBten wir hier oben. Wir standen auf dem sanft ge-
rundeten Riicken des Ulimbi. Der nach vStuhlmanns Messung 4023 m
hohe, plateauartig abgeflachte Berg fallt nach Osten mehrere hundert Meter
tief in einen Kessel von ganz gewaltigen Dimensionen steil ab. Jenseits erhebt
sich 5000 m hoch, stellenweise fast senkrecht ansteigend, einer der majestatischen
Gipfel des Gebirges, den Stuhlmann MTibius- Berg taufte. Eis und Schnee
bedecken ihn in groi.^em Umfange, und blauhchschimmernde Gletscherzungen
Ziehen sich bis mehrere hundert ]\Ieter unterhalb seines Gipfels herab. Siidhch
des ^Nlobius- Berges erhebt sich ein anderer, etwas niedrigerer Gipfel, der nur
stellenweise .Schnee tragt. Es ist die von vStuhlmann zu Ehren vSempers
benannte Spitze. Zwischen ihr und unserem Standort dehnte sich ein ca. 2 km
langer und mehrere hundert Meter breiter vSee aus, dessen, Fauna zu studieren
ich mir schweren Herzehs versagen muI3te.
— XXI —
Nach zehntagigem Aufenthalt im Ruwenzori stiegen wir wieder in das
Semliki-Tal herab, und ich wandte mich auf dem linken Semliki - Ufer
marschierend, dem Albert -vSee zu. Dabei durchquerte ich einen ca. 150 km
breiten Wald, der den westlichen Abliang des Ruwenzori bedeckt und den
ostlichsten Zipfel des zentralafrikanischen Urwaldes darstellt. Nordlich von
diesem \\'alde nimmt das Land wieder Steppencharakter an und behalt ihn
in nordlicher Richtung durchweg b^i. Der untere Lauf des Semliki sowohl
wie der Albert-See und der Nil sind auf beiden Ufern \-on Steppenlandern ein-
gefaBt. Kin wesentlicher Unterschied in der P'auna dieser Steppe und derjenigen
nordlich und siidlich des Albert Edward ist mir nicht aufgefallen. Eine Strecke
yoT der Miindung des Semliki in den Albert -vSee tritt der westliche Graben-
rand, der sich in nordlicher Richtung immer mehr abflacht, bis dicht an den
Fluio und den See heran und zwischen ihni und dem vSemliki dehnen sich kleine
Galeriewalder mit reinen Akazienbestanden aus. In diesen wenige Quadrat-
kilometer groi3en, nicht zusammenhangenden Waldparzellen hausten zahl-
reiche Banden des Colohiis occidentalis. Auffallend haufig waren ferner in diesen
Waldern PJiryniden, lebendig gebarende GeiBelskorpione, die in ^lengen
zwischen dem trockenen, den Boden bedeckendem Laube herumkrochen. Der
vSemlikiflul?) schlangelt sich hier mit einer offenen Wasserflache von ca. 50 m
Breite mitten durch eine mit hohem Elefantengras bewachsene Ebene. Er-
staunlich fand ich seinen Krokodilreichtum. Auf den flachen, jetzt zur Trocken-
zeit freiliegenden vSandbanken, lagen die Krokodile zu Dutzenden und lieBen
sich die Sonne in den weitaufgesperrten Rachen scheinen.
Der Albert -See, der den Semliki aufnimmt, bietet einen et^^■as freund-
licheren Anblick dar als der Albert Edward. Sein Wasser ist von blaulicher
Farbe und klarer als das triibe, lehmiggelbe des letzteren. Der westliche Graben-
rand tritt \on vSiiden nach Norden immer naher an das Seeufer heran. Da,
wo ich mich fiir acht Tage niedergelassen hatte, in Kassenje, einem schon
von Stuhlmanns vSammlungen her bekanntem Imager, verlauft das Gebirge
ca. 10 km \-om Seeufer entfernt und mit diesem parallel. Es laBt zwischen sich
und dem See eine fast horizontale Akaziensteppe, die faunistisch \-ollkommen
mit dem Ufergebiet des Semliki iibereinstimmt. Die Seeufer sind bei Kassenje
frei von Schilf und nur mit sparlichen Binsen bestanden. An letzteren fand
ich ziemlich zahlreich Bryozoen und zwar eine PluinatcUa repcns ahnliche
Form. Die Dredgeziige lieferten eine reiche Ausbeute an Am])ullarien, Bi-
thynien, Spatlia- und L^;//o-Arten. Im Plankton wogen je nach der Tageszeit
und Tiefe, in denen die Ziige vorgnommen wurden, Daphniden und Cope-
l)()den \-or. Auch Caridinen gibt es viele in diesem See. Die Fisch fauna
ist (lurch die Reichhaltigkeit der Siluriden charakterisiert und nimmt im
vil^rigen immer mehr den Charakter der Nilfauna an.
Auf meinem Wege vom Albert - See nach Irumu, dem letzten allgcmeinen
Sammelpunkte der Expedition vor unserer Reise zur W'estkiiste, passierte ich
— XXII —
die Wasserscheide zwischen Nil- und Kongosystem, die hier auf dem niedrigen
westlichen Grabenrande verlauft, Irumu ist ein sehr wichtiger Durcligangs-
posten an der groCen KarawanenstraBe, die den Viktoria-vSee mit dem Kongo
verbindet. Ks liegt wenige Kilometer vom Ituri entfernt, in der Nahe der
Urwaldgrenze. Ein ca. 4 m breiter und mehr als 600 km langer Weg fiihrt von
Irumu unausgesetzt durcli Urwald hindurch nach Stanle^-ville.
Ein auBerordentlicher Formenreichtum; gewaltig hohe, durch eigentiimliche
Bretterwurzelbildung ausgezeichnete Baume und iippiger Niederwuchs sind das
botanische Charakteristikum des zentralafrikanischen Urwaldes. Er Ijirgt Ele-
fanten in unschatzbarer ]\Ienge. Da es in der Tat nur dem Zwergvolke des
I turi - Waldes, den Mambutti, moglich ist, sich in diesen Waldern zurecht-
zufinden, der Europaer es aber nicht wagen kann, ohne deren Fiihrung von der
groI3en StraBe abzu\Aeichen, so ist fiir absehbare Zeit an eine Ausrottung des
afrikanischen Elefanten nicht zu denken; denn mit ihren primiti\'en Jagd-
methoden, Fallgruben und vergifteten Pfeilen, verm()gen die Zwerge den Ele-
fanten nur geringen Abbruch zu tun. AuBerdem schreiben die Kongogesetze
fiir ausgedehnte Distrikte \'ollkommene vSchonung des Elefanten vor. In den zu
den einzelnen Etappenstationen geh(")rigen Bananenpflanzungen richten die
Elefantenherden arge \^er\vustungen an, und Nachte durch sind deshalb die dort
angesiedelten Neger bemiiht, die Dickhauter durch Feuer und I^arm fernzuhalten.
Der Ituri-Wald ist die Heimat des Okapi. Nach Norden kommt es bis an
den Uelle hin vor, nach Osten fallt seine ^^erbreitungsgrenze mit der Wald-
grenze zusammen. Im Siiden diirfte es den A(]uator wenig oder gar nicht iiber-
schreiten, und wie weit es nach Westen dringt, vermag ich nicht mit Bestimmt-
heit zu sagen. Es muB sehr haufig am Ituri sein, den zahlreichen Fellstiicken
nach zu urteilen, die man in jedem Dorfe Ijei den Eingeborenen zu Giirteln ver-
arbeitet findet. Dennoch ist seine Erlegung bisher noch keinem Europaer ge-
gliickt. Der undurchdringliche Wald und die Scheu des Wildes machen eine
erfolgreiche Pirsche Europaern unmoglich. Die Mambuttipygmaen fangen das
Okapi in Fallgruben, die sie auf den Wechseln der Tiere anlegen, und \'on ihnen
stammen die Haute, die bisher nach Europa gekommen sind. Da wir in der
Trockenzeit den Wald passierten, wo die einzeln oder in kleinen Trui)ps umher-
ziehenden Okapis keine Fahrten hinterlassen, liatten wir keine Aussicht, ein
frisch erbeutetes Tier zu erhalten und niuBten uus daher mit fiinf ^•on den Ein-
geborenen gebrachten schadhaften Fellen und einem fast \-ollstandigen Skelett
zufrieden geben.
Das Okapi teilt seine Heimat mit der als Booccros ciirvccros bekannten
\-on den Eingeborenen ,, Bongo" genannten groBen Streifenantilope. AuBer diesen
groBen Antilopen leben noch mehrere CcpJialolopJias-Arten im Kongowalde.
Aber auch sie fiihren ein aui3erst verstecktes Leiden. Bemerkbar machen sich
nur die Affen, die in vielkopfigen Banden oft nahe der StraBe in den Baum-
kronen umherspringen. Nicht weniger als drei C olobus- Arten, darunter eine
— XXIII —
rotbraune Spezies, C. nigriiiiajuis, fandeii wir hier. Auloerdem zwei Cercocoebns
und mehrere C crcopithccus- Arten. Die Ornis des Urwaldes tritt viel weniger
hervor, als man anzunehmen geneigt ist. Die Hohe der Baume und das diclite
Laub des Unterholzes entriicken die meisten Arten dem Auge des Beobachters.
Am ehesten verrateu sich durch ilir auffallendes Wesen die grol3en, schwarz-
weiBen Hornraben und durch seinen schonen Gesang ein von uns zuerst
gefundener Wiirger, eine neue Nicator-Xrt. Dieser \"ogel ist der einzig wirklich
gate vSanger, den ich ini Urwalde antraf. An den zahlreichen kleinen flachen
Baclien, die den Wald durchkreuzen, fand ich einige von mir bis dahin noch nicht
beobachtete, weil durchaus der westUchen Zone angehorige Bienenfresser, zwei
Melittopluigiis- und eine M crops- Art. Wni Coleopteren treten hier die groiote
ihrer Ordnung, die Goliathiden, auf. Die Grylliden und Acrididen, die
die vStep])e beherrschten, treten zugunsten der Ph as mi den, Mantiden und
Locustiden stark zuriick und aUmahhch, d. h. im \'ergk'ich mit anderen
Tiergruppen ziemhch spat, nimmt auch die Schmetterhngsfauna durch immer
haufigeres ^^orkommen \on X ymphalidenarten das westafrikanische Ge-
prage an.
Wahrend unserer Bootfahrt auf dem Aru\\imi, die sich unserem lytagigen
Marsche durch den Ituri-Wald anschlolo, mul3te unsere Sammeltatigkeit not-
gedrungen stark eingeschrankt werden, denn fast den ganzen Tag brachten wir
in den \-on Eingeborenen geruderten Einbaumen zu. Die Ufer des Aruwimi
und ebenso die des oberen Kongo bilden eine einzige griine Wand, die die Ge-
heimnisse des Waldes kuHssenartig verbirgt. Zahlreiche Stromschnellen machen
diese Bootfahrten nicht ganz gefahrlos. Die Felsen im Aruwimi sind bedeckt
mit Aetherien, die von den Eingeborenen gegessen und zu diesem Zweck von
unter den Wasserspiegel tauchenden Weibern mit Hammer und ^IeiI3el losgelost
werden. Ihre vSchalen tragen haufig Spongien.
]\Iit unserer Ankunft in Basoko, an der Miindung des Aruwimi, hatte unsere
Forschungsreise ihr Ende erreicht. Die nur durch eine zweitagige Bahnfahrt
(Eeopoldville — Matadi) unterbrochene I4tagige Dampferfahrt nach Bo ma bot
uns keine Gelegenheit mehr sellier zu sammehi. Wenn trotzdem unsere Ausbeute
noch um ein oder das andere Stiick vermehrt wurde, so \erdanken wir das
der Freigebigkeit belgischer und anderer Herren von den \-on uns beriihrten
Stationen am Kongo und an der Westkiiste. Xamentlich Herrn C. Sanders
aus Landana an der Tschiloangomiindung (Westkiiste) gel:>uhrt fiir eine
Reihe \-orzugUch konservierter Brackwasserfor men mein \-er])indHchster
Dank.
Am 29. Mai 1908 traten wir auf einem enghschen Dampfer \-on der Miin-
dung des Kongo aus unsere Heimreise an, genau ein Jahr nach unserer Ankunft
auf der entgegengesetzten Seite des Kontinents.
Gcdrackl in der Karlogr. Abteilung dur Koniy. Landesaufnahme .
Die geographische Verbreituiig der Oligochaten ahiielt dem Fragment eines
Rosselsprung-Ratsels von riesigem Umfang und mannigfacher Linienfiihrung.
Wir kennen von diesem Fragment bis jetzt aber nur wenige Teile, hier und da
eine groioere oder kleinere Gruppe von Feldchen, da und dort einige isolierte.
Es ist nicht zu verwundern, daB wir nocli fern von einer voUstandigen Losung
des Ratsels sind. Wir ahnen mehr, als dalo wir sie klar erkennen, einige groBe
Ziige des allgemeinen Verlaufs, wir sehen hier und dort Bruchstiicke der spe-
zielleren Linienf iihrung ; aber die Liicken iiberwiegen noch bei weitem. Da wir
die groBen Liicken des Fragments, die den vorzeitlichen, jetzt vom Ozean iiber-
spiilten Kontinentalverbindungen entsprechen, nicht im einzehien auszufiillen
vermogen, so miissen wir uns hierbei mit der Feststellung der allgemeineren Be-
ziehungen von Kontinent zu Kontinent begniigen. Anders ist es mit jenen
Liicken, die nur auf der Unvollstandigkeit unserer Kenntnis von dem tatsach-
Hch noch vorhandenen, rezenten Material beruhen. Hier liegt noch ein weites,
vielversprechendes Forschungsgebiet vor uns.
Zumal das Athiopische Gebiet weist auf den oligochatologischen \^erbrei-
tungskarten iiberwiegend weiBe, unaufgeklarte Landstrecken auf. Nur geringe
Teile dieses Gebietes sind bisher eingehender auf Oligochaten durchf orscht :
Im Westen ein schmaler Kiistenstrich vom Gambia bis Franzosisch-Kongo,
im Siiden Kapland, Natal und Zulu-Land, im Osten gewisse Teile Deutsch-
und Britisch-Ost-Afrikas, sowie Schoa und die benachbarten Galla-Lander.
AuBerdem kennen wir, abgesehen von ganz vereinzelten Oligochaten-Funden,
kleine Oligochaten-Ausbeuten von der Miindung des Sambesi, aus Njassa-Land,
vom Tanganjika und von Er^^thraa. Jede neue Ausbeute aus einem der gar
nicht durchforschten oder der wenig durchforschten Landstrecken bringt nicht
nur neue Formen zu unserer Kenntnis, sondern erweitert auch unseren t)ber-
blick iiber die geographischen Beziehungen zwischen den Oligochaten-Faunen
der verschiedenen bekannten Distrikte.
Die reiche Oligochaten-Ausbeute der Deutschen Zentralafrika-Expedition
1907 — 1908 erschlieBt uns einen Distrikt, aus dem bisher nur vereinzelte Funde
bekannt geworden sind. Da sich dieser Distrikt ziemlich eng an die besser
durchforschten Distrikte Deutsch- und Britisch-Ost-Afrikas und durch deren
Vermittlung an die der Galla-Lander anschlieBt, so gewinnen wir damit eine
wertvoUe Erganzung der bisher bekannten Verbreitungslinien. In gewisser
Deutsche Zentralafrika-Expedition. III. I
Hinsicht bot das Studium der neuen Ausbeute einige Uberraschungen. Wie beim
Rosselsprung sich haufig eine anscheinend auf der Hand liegende Verbindung
zweier in Beziehung zu setzender Feldchen nachtraglich als irrtiimlich erweist
und durch eine ganz andere Linieiifiihrung ersetzt werden muB, so ergab das
Studium der neuen Ausbeute, da6 eine friiher gezeichnete, und unter anscheinend
stichhaltigen Griinden gezeichnete, weit ausschweifende VerbreitungsHnie sich
zu viel engeren Zirkeln zusammenschniirt, da6 hier an Stelle eines Systems
peripherischer Rundhnien ein von eng verschniirtem Zentrum ausgehendes
Strahlens^'stem zu setzen ist (siehe unten die Erorterung iiber die Verbreitungs-
verhaltnisse der Verwandtschaftsgruppe Eminoscolex — N eumanniella — Poly-
tor eutus\).
An die Bearbeitung der groBen zentralafrikanischen Ausbeute schlieBe ich
die dreier kleinerer Ausbeuten an. Wenngleich dieselben nur je eine neue Art
enthalten, so bilden sie doch eine willkommene Erganzung unserer Kenntnis
der tropisch-afrikanischen OUgochaten-Fauna, die ersten beiden (KoUektionen
von Nyassa-Land und von Rhodesia), weil sie sich eng an die hier im spezielleren
behandelte Fauna anschlieBen, die dritte (eine Kollektion von der Orange-
Kolonie), weil sie einen interessanten und, ich darf wohl sagen, unerwarteten
AufscliluB iiber die Verbreitung der tropisch-afrikanischen Fauna nach Siiden
hin gewahrt.
Die Erweiterung unserer systematisch-faunistischen Einzelkenntnisse, die
wir neben mehreren Veroffentlichungen der letzten Jahre auch dem Studium
der hier behandelten Ausbeuten verdanken, laBt es gerechtfertigt erscheinen,
wenn ich durch eine Zusammenfassung des zerstreuten Einzelmaterials ein dem
jetzigen Stande unserer Kenntnisse entsprechendes Bild von der geographischen
Verbreitung der OHgochaten Afrikas und ihrer faunistischen Beziehungen ent-
werfe. Ich werde hierbei, wie bei friiheren derartigen Erorterungen, eineTrennung
nach gewissen biologischen Verhaltnissen strenge durchfiihren, und zwar eine
Trennung der Hmnischen und terrestrischen Gruppen. Die Art der Ausbreitung
dieser verschiedenen biologischen Abteilungen ist so verschieden, daB auch das
Resultat, ihre jetzige geographische Verbreitung, durchaus heterogen erscheint.
Es sind zwei ganz verschiedene Verbreitungssysteme, die, aufeinandergedeckt,
ein verworrenes Bild ergeben wiirden.
In Hinsicht auf die limnischen OHgochaten bieten die Sammlungen
der deutschen Zentralafrika-Expedition keine t)berraschungen, keine Neu-Er-
scheinungen, die uns zwangen, das bisherige Bild geographischer Verbreitung
und geographischer Beziehungen zu andern. Es ergeben sich hdchstens kleine
Gebietserweiterungen [Pygmaeodrilus im Kiwu-See und anderen Seen Ruandas,
sowie im Tanganyika, Alma in Seen Ruandas, am Semliki und am Aruwimi
im ostlichen Kongo-Staat). Zu erwahnen ware vielleicht, daB eine neuere Ver-
offentlichung die Heimatsberechtigung der in Slid- und Zentralamerika sowie
in Westindien weitverbreiteten Ocnerodnlus-\J-nX.Q.xg2itt\ing Ilyogenia im siidlich-
— 3 —
tropischen Afrika {0. (I.) Ctinningtoni Bedd. vom Tanganjika) nachgewiesen
hat. Dieser Xachweis wircl durch den Fund einer neuen Art in Rhodesia (siehe
unten: 0. (/.) Chubbi Mich, von Bulawayo) bekraftigt,
Einer eingehenderen Erorterung bediirfen dagegen die terrestiischen
Oligochaten, deren geographische Beziehungen durch die Ergebnisse neuerer
Forschungen, nicht zum wenigsten an dem Material der deiitschen Zentral-
afrika-Expedition, eine neue Beleuchtung erfahren.
Es bedarf wohl kaum der Erwahnung, daB ich bei diesen Erorterungen
nur die endemischen Arten in Betracht ziehe.
Die terrestrischen Oligochaten des tropischen Afrikas
und ihre geographischen Beziehungen.
Terricolengebiete des afrikanischen Kontinents : Der afrikanische Kontinent
ist nach MaBgabe der terrestrischen endemischen Oligochaten in drei ver-
schieden groBe Gebiete zu teilen: i. Nordafrika, vom Siidrande der Sahara
nordwarts, charakterisiert durch das anscheinende Fehlen endemischer ter-
restrischer OHgochaten (es ist fraghch, ob die Rehkten-Gattung Hormogastcr
als endemisch in Nordafrika anzusehen ist), 2. Tropisch-.Afrika^ vom Siid-
rande dieser Wiiste bis etwa zur Breite der Kalahari, charakterisiert durch die
Trigastrinen-Gattung Dichogaster und die Unterfamilie Eudrilinae, und 3. Siid-
afrika, etwa von der Breite der Kalahari siidwarts, charakterisiert durch die
Microchatinen-Gattungen Microchaetus und Tritogenia, sowie durch die Acan-
thodrilinen-Gattungen Chilota und Udeina*). Fiir unsere Erorterungen kommt
hauptsachlich das mittlere dieser Gebiete, das tropisch-afrikanische Terricolen-
Gebiet, in Betracht.
Begrenzung des tropisch=afrikanischen Terricolengebietes : Einer Erorterung be-
darf zunachst die Begrenzung dieses Gebietes. (Siehe Kartenskizze ^4!) Die
nordliche Begrenzung ist durch die neueren Forschungen etwas nordwarts ver-
schoben worden. Ini Westen reicht sie jetzt bis in das Gebiet des Gambia,
wo durch Brddard das Vorkommen mehrerer Dichogaster- Arten nachgewiesen
wurde, im Osten bis Hoch-Sennaar (Eminoscolex Barnimi Mich.) und Erythraa
(3 Neumanniella- Arten ROvSa's und Michaelsen's). Der zentrale Teil der Nord-
grenze ist nach wie vor ganz unbekannt. Auch ein neuer Fund von Yola in
Adamaua {Beddardiella Dalzieli Mich.) gibt keinen AufschluB liber diese Nord-
grenze; wir miissen doch wohl annehmen, daB sie noch betrachtlich nordlicher
liegt! Ebenso unbekannt ist der westliche Teil der vSiidgrenze. Wir wissen nur,
daB das siidafrikanische Terricolen-Gebiet hier mindestens bis zum Orange-
FluB nordwarts reicht {Microchaetus-Arten von Klein-Nama-Land), und daB
Eunda noch im Bereiche des tropisch-afrikanischen Terricolen-Gebietes liegt
*) Synonym: gen. Holoscolex UDK. Da dieser Name von COGNETTI schon an eine Glossoscole-
cinen-Gattung vergeben ist, so bedarf die UDE sche Acanthodrilinen-Gattung einer anderen Be-
zeichnung. Ich nenne sie Udeina, Typus: ('. Kinhcrgi (MiCH.) = Yai^ansia Kiubergi ]MlCH. = Ho-
loscolex Reichei UDE.
(Prenssiella lundacnsis [Mich.]). Die dazwischen liegenden Distrikte sind terra
incognita. Etwas mehr klart sich die ostliche Strecke des Grenzgebietes. Wir
wissen jetzt, dalo das siidafrikanische Terricolen-Gebiet zum mindesten die
Orange-Kolonie und das Zulu-Land mit ihren vielen Microchaetus, Chilota- und
U dcin a-Vormew umfalot. Aber die Terricolen-Fauna dieses Landstriches ist
schon nicht mehr rein siidafrikanisch. Zu meiner groi3en Uberraschung fand
sich in einer von Herrn Dr. Kellner iibersandten Kollektion aus Bloemfontein
in der Orange-Kolonie eine neue N emertodrilus-Xxt, also ein Eudriline, eine
t3'pische tropisch-afrikanische Form, die sich eng an die Terricolen von jNIosam-
bique, dem Fundort der bisher einzig bekannten A^ejiiertodrilus- Art, anschlieBt.
Wenn wir bisher lediglich wuUten, daC die tropisch-afrikanische Terricolen-
Fauna bis Mosambique siidwarts geht und hier noch allein herrschend ist, so
sehen wir jetzt, daB sie in diesem Ostgebiet einen VorstoB weit nach Siiden hin
macht, bis in das siidafrikanische Gebiet hinein. Dieser Fund bestatigt meine
friiher*) ausgesprochene Vermutung, daB in den ostlichen Distrikten die tro-
pisch-afrikanische und die siidafrikanische Terricolen-Fauna allmahlich in-
einander iibergehen; audi laBt der sichere Nachweis eines endemischen Eudri-
linen in der Orange-Kolonie die Fundorts-Angabe ,, Natal" fiir den Eudrilinen
Eudriloides diirhanensis Bedd. etwas weniger zw^eifelhaft erscheinen. Immer-
hin bedarf es zur sicheren faunologischen Verwertung dieser letzteren, durch
die ,,Kew gardens" iibermittelten Fundnotiz noch der Bcstatigung des Vor-
kommens. Das Auftreten eines Eudrilinen in der Orange-Kolonie kann bei dem
Uberwiegen der siidafrikanischen Formen an der Zuordnung dieses Distriktes
zum siidafrikanischen Terricolen-Gebiet nichts andern. ^^^ohl aber glaube ich
daraus die Vermutung schopfen zu diirfen, daB die Siidgrenze des tropisch-af rika-
nischen Terricolen-Gebietes diesem Fundort nicht sehr fern liege, daB dieses tro-
pische Gebiet weiter siidwarts reiche, als wdr bisher annehmen durften, betracht-
lich weiter, als der bisher als auBerster Posten bekannte Distrikt Mosambique.
Als Charakterformen des tropisch = afrikanischen Terricolen = Qebietes kommen
zwei Oligochatengruppen in Betracht, beide der Familie Megascolecidae an-
gehorig, die Gattung Dichogastcr der Unterfamilie Trigastrinae und die Unter-
familie Eudrilinae. AuBer diesen beiden Gruppen sind eine Art der weltweit
verbreiteten Relikten-Gattung Eodrilus (Kamerun) und einige terrestrische
Arten der Unterfamilie Ocnerodrilinae im tropischen Afrika endemisch; da
jedoch die Hauptmasse der Ocnerodrilinen limnisch ist, und die wenigen ter-
restrisch gefundenen Formen wahrscheinlich auch in das SiiBwasser gehen,
also mutmaBlich amphibisch sind, so wurde diese Gruppe fiiglich an die Eriirte-
rung der limnischen Oligochaten angeschlossen.
Gebiete der Charakterformen : Eine der bemerkenswertesten Erscheinungen
geographischer Verbreitung ist die Inkongruenz in den Gebieten der beiden
tropisch-af rikanischen terricolen Charakterformen, der Gebiete der Eudrilinen
*) W. MICHAELSEX, Die geographischc \'crbieitung der Oligochaten, Berlin 1903, S. 159.
— 6
und der Dichogastren. (Siehe Kartenskizze .4!) Was zunachst die westlichen
Grenzen dieser Gebiete anbetrifft, so geht die Gattung Dichogaster auf dem
afrikanischen Kontinent soweit west warts, wie es iiberhaupt moglich ist, iiber
Liberia, Sierra Leone und Bissao bis zum Gambia, und in all diesen Distrikten
>V
Kartensk. A. Verbreitung der Charakterformen afrikanischer und
benachbarter Terricolen-Gebiete.
Gemafiigt Eurasisches T.-G., Lumbricidae "^
Tyrrhenisches Untergebiet, Hormogastrinae -W"
■ , r ■■, . , ^ ^ f Dichoeaster —
1 ropisch-afnkamsches T.-G., <
y Endnlinae \
I Chilota u. Verwandte ^S
Siidafrikanisches T.-G., < ^^
[ Microchaetus u. \'. ^
Madagassisches T.-G., Kynotus u. Hnwascolex y^
zeigt sie eine reiche Entwicklung endemischer Formen. Wenn ihr hier im Winkel
von Senegambien audi jetzt eine Schranke entgegengestellt wird, durch das
Meer einerseits, durch die Wiiste andrerseits, so findet sie hier doch nicht eigent-
lich eineGrenze; denn ihrGebiet setzt sich, den Atlantischen Ozean iiberspringend,
auf Westindien und Zentralamerika fort. Ganz anders verhalt sich hier die
Gruppe der Eudrilinen. Diese findet im Gebiet von Ober-Guinea tatsachlich
ihre westliche Grenze. unci zwar weit v'or den auCersten vvestlichen Distrikten.
Der auBerste westliche \^orposten der Eudrilinen wird durch den Fund von
Eudrilus pallidus Mich, bei Accra, also ungefahr in der ]\Iitte des ost-west-
warts streichenden Kiistenstrichs von Ober-Guinea, reprasentiert. Diese west-
liche Grenze des Eudrilinen-Gebietes ist durch keinerlei rezente Verbreitungs-
Schranke markiert. Es ist eine durch historische ^Momente bedingte Grenze.
Wahrscheinlich fehlte den Eudrilinen, zweifellos einer der jiingsten Oligochaten-
zweige, bisher die notige Zeit zur weiteren Ausbreitung westwarts. Ihr Ent-
stehungsgebiet und Ausbreitungsherd lag wohl im ostlichen Afrika, denn ost-
warts sind sie, wie wir sehen werden, weiter vorgedrungen als die Dichogastren.
Wahrscheinlich sind sie an ihrer westlichen Grenze noch jetzt im Begriff, sich
weiter auszubreiten. Diese Distrikte zeigen uns demnach den interessanten
Vorgang des Vordringens einer phyletisch jungen Oligochatengruppe in ein
Gebiet hinein, das bereits von einer anderen Oligochatengruppe besetzt ist,
und zwar von einer Gruppe, die ebenfalls den phyletisch jiingsten Zweig ihrer
Verwandtschaftsreihe darstellt. Es verlohnt sich wohl, diesen \'organg etwas
genauer zu betrachten. Die Gattung Dichogaster, wahrscheinlich der altere
Bewohner dieses Gebietes, ist wohl ziemlich gleichmaBig iiber ganz Ober-Guinea
verbreitet. Wenn die westlichsten Partien etwas reicher an endemischen Dicho-
gaster-Arten zu sein scheinen, so beruht dies wohl darauf, daB bestimmte
Distrikte des westlicheren Gebietes, so McCarthy- Island im Gambia,' Bissao
und Liberia, besonders gut durchforscht sind. Die Eudrilinen sind dagegen
durchaus nicht gleichmaBig iiber Ober-Guinea verbreitet. Wahrend wir im kleinen
Kamerun-Winkel noch ii Eudrilinen- Arten antrafen, sind von Nigeria nur 5, von
Togo nur noch 3 bekannt, und schlieBlich finden wir im britischen Aschanti-Lande
(Accra) eine einzige Art als auBersten westlichen \'orposten der Eudrilinen. Die
Zahl der Eudrilinen-Arten ist in den westlicheren dieser Distrikte noch geringer,
als diese Aufzahlung vermuten laBt, da diesen Distrikten einige Arten gemeinsam
angehoren. Gerade die weitest vorgeschobenen Arten sind iiber verschiedene
Distrikte verbreitet, in ihrer Verbreitung also nicht so beschrankt, wie es fiir
Eudrilinen-Arten das gewohnliche ist. Die Tabelle Seite 8, in der samtliche Eu-
drilinen-Funde von Ober-Guinea zusammengestellt und die der gleichen Art durch
einen Querstrich verbunden sind, mag diese Verbreitungsverhaltnisse illustrieren.
Also nicht nur der auBerste Vorposten von Accra, sondern auch die Arten
des nachsten Distriktes, die Arten von Togo, zeigen eine ungewohnliche, iiber
ihren Distrikt hinausgehende Verbreitung. Wir sehen hier also aus dem eigent-
lichen Gebiet der Eudrilinen, das nur eben Nigeria mit umfaBt, einige besonders
verbreitungskraftige Arten gleichsam als Pioniere iiber die Grenze des eigent-
lichen Gebietes hinaus westwarts vorgeschoben.
Gerade umgekehrt liegen die Verhaltnisse an der Ostseite des afrika-
nischen Kontinents. Hier finden wir die Eudrilinen im Vollbesitz des Gebietes.
t"'berall, wo iiberhaupt Oligochaten gesammelt und erforscht sind, sehen wir
Accra Togo Nigeria : Kamerun
Libyodriliis violaceus Bedd. .....
Endrilus kamerunensis Mich. ....
Eudrilus pallidus Mich
Rosadrilus kamerunensis Cogn
Parascolex purpureus (]Mich.)
Parascolex Rosae (Mich.)
Parascolex ruber (Mich.)
Parascolex Sjostedti Mich
M etadrilus fumigatus Mich. ......
Euscolex victoriensis Mich
Preussiella siphonochaeta (Mich.) . . .
Hvpcriodrilus africanus Bedd
Hyperiodrilus lagosensis (Bedd.) , . . .
Hyperiodrilus Millsoni (Bedd.) ....
Iridodrilus roseus Bedd
Iridodrilus Prcussi Mich
Eminoscolex Steindachneri CoGN. . . .
Beddarj^iella Dalzieli Mich. (nom. nud.)
ihr Gebiet bis dicht an den Indischen Ozean bzw. das Rote Meer herantreten,
in Erythraa, Britisch- und Deutsch-Ostafrika und Mosambique (ja vielleicht
sogar in Natal?). Ganz anders die Dichogastren. Ihr eigentliches Gebiet er-
reicht im Osten vielleicht nirgends die Kiisten des Ozeans, wenngleich es ihnen
in gewissen geographischen Breiten, namlich einerseits in Schoa und den be-
nachbarten Galla-Landern, andererseits in Nyassa-Land, ziemlich nahe kommt
(auBerste ostliche Fundorte sicher endemischer Dichogaster- Arten: Berg Gara
]\Iulata in der Landschaft Harar und Blant^-re im Nj^assa-Land). In den da-
zwischenliegenden Breiten kennen wir nur ein einziges fragliches Dichogaster-
Vorkommnis, das ist Dicliogastcr ivangaensis Mich, von der Kiistenlandschaft
Wanga im siidlichen Deutsch-Ostafrika. Ich habe schon andrenorts ausein-
andergesetzt, warum ich dieses Vorkommnis nicht fiir endemisch ansehen kann.
D. wangaensis steht der nachweislich in maBigem Grade peregrinen D. Austeni
(Bedd.) nahe und ist in der Gesellschaft dieses wahrscheinlich in Deutsch-
Ostafrika eingeschleppten Wurmes gefunden worden, also wahrscheinlich eben-
falls eingeschleppt. Will man aber diese Annahme nicht gelten lassen, so konnen
wir in diesem ganz vereinzelten Vorkommnis hochstens einen weit vorgescho-
benen isolierten Posten sehen, der nicht fahig ist, den von ihm besetzten Distrikt
dem eigentlichen Gebiet seiner Gattung einzuverleiben. Diesem fraglichen
Einzelvorkommnis steht der so gut wie sichere Nachweis des Fehlens ende-
mischer Dichogaster-Arti^n in den gut durchforschten Distrikten des Kiisten-
gebietes von Deutsch- und Britisch-Ostafrika gegeniiber. Die zahlreichen
Sammlungcn vom Distrikt des Kenya, des Kilimandjaro und ^Nleru, von Usam-
bara und dem Festlande gegeniiber Sansibar ergaben eine reiche Eudrilinen-
Fauna, aber nicht eine einzige endemische Dichogaster- Art. Die cistliche Grenze
des eigentlichen Dichogaster-Gehietes scheint durch den groLkn ostafrikanischen
Graben bestimmt zu sein. Wie besonders die mir vorliegende Ausbeute der
Deutschen Zentralafrika-Expedition ergibt, ist der Distrikt westlich vom \'ic-
toria-See (Ruanda, Kiwu-See), reich an endemischen Dichogastren, ebenso wie
die schon friiher durchforschten Distrikte im Siidwesten und Nordwesten dieses
Sees (Nord-Ende des Tanganjika, Ruwenzori und benachbarte Distrikte). Nord-
lich und siidlich von diesem aquatorialen Distrikte weicht dann die Grenze des
Dichogaster-Gehietes ostwarts, einerseits die zahlreichen Fundorte in den Galla-
lyandern bis Schoa und Harar, andererseits einige Funde im Nyassa-Land (Blan-
tyre) in das Gebiet aufnehmend. Aber nicht nur ostwarts, gegen den Indischen
Ozean, auch nord warts und siidwarts dehnt sich das Eudrihnen-Gebiet in Ost-
afrika weiter als das Diclwgaster-Gehiet. Wiihrend wir Schoa einerseits, Nyassa-
Land andererseits als die hier am weitesten vom Aquator entiernten Fundorte
von endemischen Dichogaster- Arten kennen, reicht das Eudrilinen-Gebiet nord-
warts bis Erythraa und Hoch-Sennaar, siidwarts gar liber den siidlichen Wende-
kreis hinaus bis zur Orange-Kolonie {Nemertodriliis Kellneri n. sp., siehe unten!)
und vielleicht Natal [Eudriloides durbanensis Bedd. in Natal endemisch oder
eingeschleppt?). Wenn nun auch die Eudrilinen im Osten bis an den Ozean
verbreitet sind, wie Dichogaster im Westen, so herrscht doch keine Symmetric
in der allgemeinen Verbreitung dieser beiden Oligochatengruppen, insofern das
Gebiet von Dichogaster, den Atlantischen Ozean iiberspannend, auf den be-
nachbarten amerikanischen Kontinent hinauf reicht, wahrend das Eudrilinen-
gebiet an der afrikanischen Kiiste des Indischen Ozeans seine Grenze findet.
Wahrend Dichogaster amerikanisch-afrikanisch und wahrscheinlich auBerafri-
kanischen Ursprunges ist (in Zentralamerika-Westindien aus phyletisch alteren
Trigastrinen bzw. Diplocardinen entsprossen), ist die Unterfamilie Eudrilinae
rein afrikanisch (zweifellos auf dem afrikanischen Kontinent aus Gordiodrilus-
oder N annodrilii s-artigen Ocnerodrilinen entsprossen). Die Ostseite des tropisch-
afrikanischen Terricolen - Gebietes unterscheidet sich also dadurch von der
Westseite, dai3 hier keine der typisch afrikanischen Terricolengruppen eine
homogene Beziehung iibersee aufweist, daB, mit andern Worten, keine dieser
Terricolengruppen sich liber den Indischen Ozean hiniiber, etwa nach Vorder-
indien, verbreitet*). Die Eudrilinen, deren Gebiet iiberall im Bereich der Tropen
*) Ich habe andrenorts aiiseiuandergesetzt, waruin ich die siid-asiatischen und nialayischen
Dichogaster- ATten fiir peregrin, nicht endemisch in ihrem Fundgebiet halte; auch die anscheinend
in Vorderiudien endemische D. travancorensis Fedarb ist zweifellos peregrin, der ostafrikanischen
D. kafurucnsis MiCH. sehr nahe verwandt, wenn nicht gar mit ihr identisch. Die neucrdings von
mir untersuchten reichen Oligochaten-Koftektionen aus dem siidlichen \'orderindien enthalten keine_
endemischen Dichogaster- Arien.
^ AR Yj
10
an den Indischen Ozean herantritt, bei denen man also in erster Linie eine ver-
wandtschaftliche Beziehung iiber diesen Ozean hiniiber suchen diirfte, zeigen
keine Spur irgendwelcher ostlicher iiberseeischer Beziehungen; die Gattung
Dichogaster dagegen weist wenigstens eine heterogene Beziehung nach Asien
hiniiber auf, namhch die Beziehung zu der typisch vorderindischen Trigastrinen-
Gattung Eudichogaster. Eine eingehende Erorterung iiber die verwandtschaft-
Hche und geographische Beziehung zwischen Dichogaster und Eudichogaster
wird an anderer Stelle Platz finden. Hier will ich nur feststellen, dal3 ich eine
etwaige ostliche Herkunft der ph3detisch jiingeren Gattung Dichogaster aus
dieser ostlichen Beziehung nicht herauslese, dal3 ich die urspriinglichere Heimat
der Gattung Dichogaster im Westen (Westindien und Zentralamerika), der
Heimat von Trigaster, vermute.
Verbreitungsverhaltnisse der Eudrilinen=Gattungen : Fiir die Untersuchung spe-
zieller geographischer Beziehungen, also fiir die Ziige geographischer Ver-
breitung innerhalb des allgemeinen Gebietes, scheiden die Dichogastren von
vornherein aus; denn eine weitere systematische Gliederung der Gattung, wie
sie die Grundlage einer spezielleren geographischen Linienfiihrung bilden konnte,
ist bisher nicht gelungen. Ein wertvolles Material fiir eine derartige speziellere
geographische Untersuchung liefert dagegen die zweite tropisch-afrikanische
Terricolengruppe, die Eudrilinen, die ja eine reiche innere Gliederung aufweisen,
ein System von Gattungen, deren phyletischer Zusammenhang stellenweise
recht klar hervortritt. Was zunachst die ostwestlichen transkontinentalen Be-
ziehungen anbetrifft, so waren bis vor kurzem kaum solche klar erkennbar.
Keine Gattung schien sowohl im Osten wie im Westen vertreten zu sein. Die
Sektion der Pareudrilaceen erschien fast rein ostlich, im Westen nur durch
die aberrante Gattung Lihyodrilus vertreten. Auf den Westen beschrankt
zeigte sich dagegen die Gruppe der Eudrilaceen mit 2 unpaarigen Chylustaschen,
Gattung Parascolex und Verwandte. Die naheren Beziehungen zwischen den
ostlichen und westlichen Eudrilaceen mit 3 unpaarigen Chylustaschen waren
durchaus unklar. Durch neuere Funde sind jedoch einige interessante trans-
kontinentale Beziehungen zu unserer Kenntnis gelangt, zunachst durch den
Fund einer Art der im Gebiet des oberen Nils weitverbreiteten und friiher nur
von dort bekannten Gattung Eminoscolex in Kamerun, ferner der dem Entino-
sco/g% - Formenkreise verwandten Gattung Beddardiella in Nigeria. Zugleich
gelangten auch eine noch nicht beschriebene Stuhlmannia-Axt und zwei neue
Platydrilus-Arten von der Westkiiste (Belgisch- und Portugiesisch-Kongo) zu
meiner Kenntnis, als weitere Falle des Hiniiberreichens einer bisher fiir rein
ostafrikanisch gehaltenen Gattung bis an die Kiisten des Atlantischen Ozeans.
Was nun die Verbreitungsverhaltnisse der Eudrilinen in Ostafrika
anbetrifft, .so miissen wir die Eudrilaceen und Pareudrilaceen gesondert be-
trachten, und unter den letzteren wieder zwischen holoandrischen und metan-
drischen Formen unterscheiden. Die metandrischen Pareudrilaceen sind zweifel-
— II —
los durch Reduktion aus den entsprechenden holoandrischen hervorgegangen,
also plndetisch j linger. Da ist es nun interessant, eine sehr charakteristische
Verschiedenheit in der Verbreitung dieser beiden Gruppen zu konstatieren.
Wiihrend die holoandrischen, also phyletisch alteren Pareudrilaceen {Platydrilus,
Stuhlmannia u. a.) iiber die ganze Breite des Kontinents, vom Indischen bis zum
Atlantischen Ozean, verbreitet sind, ist das Gebiet der phyletisch jiingeren
metandrischen Pareudrilaceen {Eudriloides und verwandte Gattungen) ganz auf
das Kiistengebiet des Indischen Ozeans beschrankt. Wahrend nun aber die iiber
die ganze Breite des Kontinents verbreitete holoandrische Gruppe das Kiisten-
gebiet des Indischen Ozeans nur an zwei schmalen Stellen erreicht (durch die
Gattungen Platydrilus und Metadrilus im nordlichen Deutsch-Ostafrika, durch
die Gattung Ncmcrtodrihts in Mosambique), geht die metandrische Gruppe in
reicher Entfaltung \'on Britisch-Ostafrika durch ganz Deutsch-Ostafrika hin-
durch und vielleicht noch weiter. Leider kennen wir von dem sich siidwarts
anschlieBenden Kiistenstrich keine Oligochaten. Erst in ^Mosambique treffen
wir wieder auf einen allerdings sparlich durchforschten Distrikt und zugleich
auf eine weitere E udriloides- Art , E. parvus Mich. Ob dieser hier endemisch
ist , ob sich also , niit anderen Worten , das Gebiet der metandrischen Par-
eudrilaceen bis hierher siidwarts erstreckt, erscheint mir fraglich. Die Beant-
wortung dieser Frage mu6 dahingestellt bleiben, bis wir nahere Kenntnisse iiber
das dazwischen liegende Gebiet erlangt haben. Noch zweifelhafter ist die en-
demische Natur des siidlichsten Vorpostens dieser Gruppe, des Eudriloides
durbanensis Bedd. von Natal. Im wesentlichen richtig erscheint mir aber die
schon friiher ausgesprochene Anschauung*), daB diese phyletisch jiingeren, aus
den holoandrischen Pareudrilaceen des nordlichen Deutsch-Ostafrikas [Platy-
drilus) hervorgegangenen Eudriloides vom nordlichen Deutsch-Ostafrika her in
das siidliche Deutsch-Ostafrika (und in die sich siidwarts anschlieBenden Kiisten-
distrikte?) eingewandert seien, daB also dieses siidlichere Kiistenland ein in ver-
lialtnismaBig junger Periode von Norden her besiedeltes Gebiet sei. Diese An-
schauung, die nicht allein auf dem Studium der Pareudrilaceen, sondern der
samtlichen Eudrilinen beruhte, muB jetzt freilich etwas modifiziert werden.
Das Einfallstor der terrestrischen Oligochaten des siidlichen Deutsch-Ostafrikas,
das nach unseren friiheren Kenntnissen etwa auf den Landstrich vom \^ictoria-
See bis zur Kiiste beschrankt erschien, muB breiter angenommen werden, den
Landstrich zwischen Victoria-See und Tangaiijika mit umfassend, denn die
Eudrilaceen des deutsch-ostafrikanischen Kiistengebietes (Gattung Polytoreu-
tus) sind wahrscheinlich nicht gerade von Norden her (nicht von Kaffa, dem
Gebiet der Gattung Teleutoreutus), sondern von Nordwesten her (von Ruanda,
dem ostlichen Teil des Gebietes der neuen Gattung Eupolytoreutus) in Deatsch-
Ostafrika eingewandert. Diese Betrachtung fiihrt uns zur Erorterung der Eudri-
laceen des ostafrikanischen Gebietes hiniiber.
*) W. MICHAELSEN, Die Oligocliateu Deutsch-Ostafrikas. In : Zeitschr. wiss. Zool. LXXXII, vS. 304.
12
Die ostafrikanischen Eudrilaceen gehoren wahrscheinlich samtlich einer
engeren Verwandtschaftsgruppe an. Fiir die beiden etwas aberranteii Gattungen
Malodnliis Mich, und Kaffania Mich, ist dies zwar nicht ganz sichergestellt,
uiid noch weniger sicher ist die Art ihres pltyletischen Zusammenhanges mit
den iibrigen Gattungen dieses Verwandtschaftskreises. Fiir die iibrigen ist
jedoch der phyletische Zusammenhang ziemlich klargestellt, und auch ihre
geographische \^erbreitung schien ein dem phyletischen Zusammenhang deut-
licli entsprechendes Bild mit ziemlich einfachen Linien zu ergeben, wie ich es
an dem oben angefiihrten Orte (1. c. S. 301 u. f.) dargestellt habe. Diese Dar-
stellung bedarf jedoch nach den neueren Erkenntnissen nicht nur einer Er-
weiterung, sondern auch einer Modifikation. Die Untersuchung des reichen
Materials der deutschen Zentralafrika- Expedition brachte einige Uber-
raschungen, die fiir die Beurteilung der geographischen Beziehungen von groBter
Bedeutung sind. Die hauptsachlichste ist wohl die Auffindung zweier Arten
einer neuen Gattung {En poly tor cuius), die morphologisch und zweifellos auch
phyletisch zwischen Teleutoreutus und Polytoreutus steht, und als deren Gebiet
der westlichste Winkel Deutsch-Ostafrikas (Ruanda) und der benachbarte
Distrikt des Kongo-Staates angesehen werden muB. Der zweite wesentlichere
Fund betrifft eine Telciidrilus- Art oder wenigstens die Art einer der Gattung
Teleudrilus besonders nahestehenden Gattung im gleichen Gebiet [Teleudrihis
aberratiis n. sp. von der Insel Kwidschwi im Kiwu-See). Das Gebiet der Gattung
Teleudrihis schien bisher auf Schoa und die ostlichen Galla-Eander beschrankt.
Dieser Fund setzt es also in engere geographische Beziehung zu dem mittleren
Teile des zentralafrikanischen Grabens. Bedeutsam ist ferner die aus dem vor-
liegenden ^Material gewonnene Kenntnis zweier neuer Bettoiiia- Arten, und damit
des Gebietes dieser Gattung*) (Ruwenzori und Distrikt nordwestlich am Mc-
toria-See, so wie der fragliche Distrikt von Eagari). SchlieBlich ist noch der
Fund zweier N eum an niella- Arten am Ruwenzori {N . aequatorialis COGN. und
N. Ruwenzorii Bedd.) zu 'erwahnen, durch die auch das Gebiet dieser bisher
nur von den Galla-Landern, vSchoa und Erythraa bekannten Gattung nach dem
zentralafrikanischen Seengebiet hin ausgeweitet wurde. Der Einfluio dieser neu
erworbenen Kenntnisse auf die Beurteilung der geographischen Verbreitung
dieser Oligochatengruppe ist ein betrachtlicher. Nach unserem friiheren ge-
ringeren Wissen reihten sich die Gebiete der in den phyletischen Reihen neben-
einander stehenden Gattungen meist ziemlich eng aneinander an, aber doch
so, daB eine die Gebiete kontinuierlich verbindende, der phyletischen Reihe
entsprechende Einie recht weite Strecken durchmessen, recht weite Kurven be-
schreiben muBte. Jetzt sehen wir die Gebiete samtlicher in Betracht kommenden
*) Es ist mir nicht moglich gewesen, die genaue Lage des Ortes ,,Lagari, British Central Africa",
des Fundortes von Bettonia lagariensis BEDD., ausfindig zu machen. Nach briefHcher Mitteilung
BEDD.\RDs liegt er wahrscheinlich an der Uganda-Bahn, also wohl in dem Distrikt nordostlich
vom Victoria-See.
— 13 —
Gattungen (siehe Kartenskizze B\) auf einem verhaltnismaCig kleineii Gebiet
zusammentreffen. Das Gebiet des mittleren zentralafrikanischen Grabens vom
Nord-Ende des Tanganjika, liber Albert-Edward-See und Albert-See bis zum
Gandjule-See (nordlich vom Rudolf-See) beherbergt Vertreter samtlicher in
Frage kommenden Gattungen. Aber dieses gemeinsame Gebiet verengt sich noch
bedeutend, wenn wir von dem etwas aberranten Fundort der ganz kleinen,
aus nur je einer einzigen Art bestehenden Zwischen-Gattungen TeleiUoreutiis
und Gardullaria, sowie der aberranten und in ihrem phyletischen Zusammen-
hang noch zweifelhaften Gattungen Malodrilus und Kaffania (samtlich \on
Kaffa und dem benachbarten Gardulla am Gandjule-See) absehen. AUe iiljrigen
Gattungen, zumal samtliche groBen, artenreichen Gattungen, treffen in dem
verhaltnismaBig winzigen Gebiet des mittelsten Teiles des zentralafrikanischen
Grabens, vom Kiwu-See bis zum Ruwenzori, eine Strecke von ca. 2^/4 Breiten-
graden, zusammen. Besonders der Ruwenzori scheint ein Sammelplatz fiir
die meisten groBeren Gattungen dieser Gruppe zu sein; denn hier treffen Emino-
scolex, Netimanniclla und Polytoreutiis zusammen, und dazu kommt noch
die kleine Gattung Bcttonia {Betton. auf Kartenskizze 5!). Nur eine kleine
Strecke siidlicher, in Ruanda, treffen wir auf einen \>rtreter der Gattung Eupoly-
torcutus {Eiip. auf Kartenskizze B\) und bald darauf, auf der Insel Kwidschvvi
im Kiwu-See, auf den schon erwahnten Tcleudrilns bzw. den Teleudrilus-Yei-
wandten. Die Fundorte der einzigen Arten von Gardullaria und Tcleutorentus'
{G und T auf Kartenskizze B\), jener kleinen Zwischengattungen zwischen Eminos-
colc.x und NeiDuanniella bzw. zwischen Teleudrilus und Eupolytoreutus, liegen
zwar audi noch im zentralafrikanischen Graben, aber doch in betrachtlicherer
Entfernung \^om Ruwenzori. Da wir aber von dem Zwischengebiet zwischen
Kaffa-Gardulla und dem Ruwenzori nichts kennen, so liegt nichts gegen die
\>rmutung vor, dal3 weitere \'ertreter dieser beiden kleinen Zwischengattungen
auch naher am Ruwenzori gefunden werden mogen, sind doch auch die Gattungen
Bettonia und Neumanniella erst kiirzlich am Ruwenzori entdeckt worden. Da
die Endglieder der in Betracht kommenden Entwicklungsreihen in gemein-
samem kleinen Distrikt (zwar nicht beschrankt auf diesen kleinen Distrikt)
angetroffen worden sind {Telcndrilns und Eupolyptoreutus in Ruanda —Kiwu-
See, Eminoecolex und Neumanniella am Ruwenzori), so liegt die Vermutung
nahe, daB auch die kleinen Zwischengattungen noch in der Nahe dieser Distrikte,
wenn nicht geradezu in denselben, angetroffen werden mogen, dai3 also zufallig
nur etwas entfernt wohnende Glieder dieser kleinen Zwischengattungen bis
jetzt aufgefunden worden sind. Es ist kaum anzunehmen, dal3 die am Kiwu-
See vertretene Gattung Teleudrilns nach Kaffa wanderte, um sich hier in Te-
leutoreutus umzuwandeln, und dann zuriick zu jenem Ruanda-Distrikt, um hier
die weitere Umwandlung in Eupolytoreutus vorzunehmen, und ebenso ver-
halt es sich mit Eminoscolex — Gardullaria — Neumanniella. Wie dem aber auch
sei, jedenfalls scheint die ganze phyletische Entwicklung der beiden diver-
— 14 —
gierenden Verwandtschaftsreihen {Eminoscolex — Gardidlaria — Neiimanniclla und
Eminoscolex — Bettonia — Teleudrilus — Teleutoreutus- — En poly tor cuius — Polytoreu-
tus) auf einer verhaltnismaBig sehr kleinen Strecke am Rande des zentral-
afrikanischen Grabens bzw. in demselben vor sich gegangen zu sein, auf der
Strecke vom Kiwu-See bis ziim Gandjule-See, wenn nicht gar auf der noch viel
geringeren Strecke vom Kiwu-See bis zum Ruwenzori. Von diesem Entwick-
lungsherd strahlen die Gebiete der groBeren dieser Gattungen nach verschie-
denen Richtungen bin auseinander. Das Gebiet von Eminoscolex geht vom
Ruwenzori westwarts, ganz Zentral- und Westafrika durchquerend, bis nach
Kamerun, nordwarts im Gebiet des WeiBen Nils bis Hoch-Sennaar; ostwarts
wird die ostliche Wasserscheide des WeiBen Nils nur um einige Kilometer iiber-
schritten; in dem gut durchforschten Gebiet siidlich vom Ruwenzori ist keine
Eminoscolex-Art mehr gefunden worden. Das Gebiet der Gattung N cumanniella
erstreckt sich vom Ruwenzori lediglich nord-nordost warts, iiber Kaffa, Gar-
dulla und Schoa bis nach Erythraa am Roten Meer, westwarts die Wasser-
scheide des WeiBen Nils nur um einige Kilometer iiberschreitend, und nur in
diesem schmalen Streifen der Wasserscheide, wie im Knotenpunkt des Ruwen-
zori, mit der Stammgattung Eminoscolex zusammenlebend. Die jiingeren
Gattungen der zweiten phyletischen Reihe {Bettonia- Poly toreutus) zogen eine
im allgemeinen ostlichere Verbreitungslinie vor. Die kleine Gattung Bettonia
fand sich auBer am Ruwenzori auch in den Distrikten westlich und nordost-
lich vom nordlichen Teil des Victoria-Sees. Die groBe Gattung Teleudrilus,
deren zentraler Vertreter {T. aberratus) vom Kiwu-See stammt, ist zu iippigerer
Entwicklung gelangt im Nordosten von diesem Zentralgebiet, in den Galla-
Landern, Schoa und Harar. Die letzte der groBeren Gattungen, die phyletisch
jiingste Gattung dieser Reihe, Polytoreutus, hat sich vom Ruwenzori in ziem-
lich weit westlich und siidlich ausschlagendem Verbreitungswinkel im allgemeinen
siidwestwarts gewandt und in zahlreichen Arten Deutsch-Ost-Afrika und die
benachbarten Distrikte Britisch-Ostafrikas iiberschwemmt, siidwarts bis zum
Nord-Ende des Njassa-Sees und dem Tal der Ruaha, westwarts bis an die Kiiste
des Indischen Ozeans, nordwarts bis zum Distrikt des Kenia in Britisch-Ost-
afrika.
Das Bild dieser Verbreitungsverhaltnisse wird noch komplizierter, wenn
wir auch die ihrer Verwandtschaft nach etwas fraglichen, zum mindesten stark
aberranten Gattungen Malodrilus (Kaffa und Gardulla), Kaffania (Kaffa) und
Beddardiella (Nigeria) diesem Verwandtschaftskreise zuordnen. Diese Zuord-
nung ist aber so unsicher, daB wir von einer darauf zu begriindenden Folgerung
absehen miissen.
Zusammenfassung und SchluBfolgerung : Die obigen Betrachtungen zeigen uns
eine artenreiche, vom Gebiet des WeiBen Nils bis an die Kiisten des Atlantischen
Ozeans verbreitete Stammgattung, Eminoscolex, die in verhaltnismaBig sehr
engem Gebiet, im Gebiet des mittleren zentralafrikanischen Grabens, in iippiger
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— i6 —
phyletischer Entwicklung eine groCe Zahl iieuer Gattungen aus sicli hervor-
gehen lieB, zum Teil groBe, artenreiche Gattungen, die nun von diesem Ent-
wicklungsherd in den verschiedensten Richtungen sich verbreiteten, so da6
sich ihre Gebiete nur im Bereich des Entwicklungsherdes sowie in relativ schmalen
Grenzstreifen miteinander bzw. mit dem der Stammgattung decken, im iibrigen
aber voneinander gesondert erscheinen. (Siehe Kartenskizze B\)
Es mul3 demnach diesem Gebiet des mittleren zentralafrikanischen Grabens
eine groBe Bedeutung fiir die ph3detische Entwicklung und die Verbreitung
dieser Oligochatengruppe beigemessen werden, wie ihm ja auch als Ost-Grenze
der groBen Gattung Dichogaster eine zoogeographische Rolle zuerkannt werden
muBte. Zweifellos hangt diese zoogeographische Bedeutung des mittleren zentral-
afrikanischen Grabens mit geologischen bzw. erdgeschichtlichen Verhaltnissen
zusammen. Wenn auch die Feststellung der Verbreitungsverhaltnisse dieser
einen Tier-Ordnung, der Oligochaten, nicht zu einer Klarstellung dieser erd-
geschichtlichen Vorgange ausreicht, so mag sie doch ein willkommener Beitrag
zu einer auf breiterer Grundlage beruhenden Untersuchung iiber die geologische
Geschichte des zentralafrikanischen Grabens und der ostlich von ihm liegenden
Landstriche sein.
Spezieller Teil.
Fam. Megascolecidae.
Subfam. Trigastrinae.
Gen. Dichogaster Bedd. emend.
Dichogaster Tanganyikae (Bedd.).
1902. Benhaniia Tanganyikae, BEDDARD, On Two new Earthworms of the Family MegascoH-
cidae. In: Ann. Nat. Hist. (7) IX, p. 459.
Vorliegend mehrere stark erweichte Exemplare, die in auBeren Charak-
teren anscheinend von dem BEDDARDschen Originalstiick etwas abweichen.
Diese scheinbaren Abweichungen beruhen zweifellos auf dem verschiedenen
Erhaltungszustand und auf verschiedener Kontraktion bei der Abtotung, so
zumal die tiefe Einsenkung des ganzen mannlichen Geschlechtsfeldes
bei dem Originalstiick. Folgende Angaben mogen die nach einem einzigen
Stiick entworfene Originalbeschreibung erganzen:
AuBeres. Dimensionen der geschlechtsreifen Stiicke: Lange 60 — 80 mm,
maximale Dicke 4 — 5^/.2 mm, Segmentzahl ca. 105.
Borsten eng gepaart. Dorsalmediane Borstendistanz etwa gleich ^j^ des
Korperumfanges {dd = ^/4 u). \^entralmediane Borstendistanz gleich den mitt-
leren lateralen [aa = be).
Erster Riickenporus auf Intersegmentalfurche 5/6.
Giirtel am 13. — 20. Segment, am 13. Segment nur dorsal ausgebildet, im
iibrigen ringformig (Beddards Angabe ,,VIII — XXI" beruht zweifellos auf
einem Druckfehler, es sollte heifien ,,XIII — XXI").
Mannliches Geschlechtsfeld schildformig, von einem schmalen, niclit
immer deutliclien weiBlichen Wall umfafit, vorn stark konvex, die Borsten ab
des 16. Segments eben mit umfassend, hinten schwacher konvex, die Borsten
ab des 20. Segments eben uoch freilassend, seitlich schwach konkav. (Wie das
Originalstiick zeigt, ist das ganze mannliche Geschlechtsfeld einsenkbar.)
Prostata -Poren 2 Paar, am 17. und 19. Segment ungefahr in den Borsten-
linien b, an der Spitze kegelformiger Papillen in den seitlichen Partien \-on
langlich-ovalen Einsenkungen, die die ganze Bauchseite des 17. bzw. 19. Segments
iiberspannen.
Deutsche Zentralafrika-Expedition. III. 2
— I« —
Samenrinnen gerade oder sehr schwach gebogen, medialwarts konvex.
Samentaschen-Poren auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 dicht
lateral an den Borstenlinien h (nach Beddard sollen sie ihrer Lage nach den
ventralen Borstenpaaren entsprechen).
Fundnotizen : Deutsch - Ost - Afrika, Kissenji am Kiwu-See und
Insel Kwidschwi im Kiwu-See; Dr. H. Schubotz leg. IX. 07.
Bemerkungen : Wie schon Beddard bemerkte, steht D. Tanganyikae der
D. silvestris (]\Iich.) sehr nahe. Vor allem bedeutsam ist eine gewisseAlinlichkeit
in der Gestaltung der Samentaschen, wenngleich gerade diese Organe auch
bedeutsame Unterscheidungsmerkmale darbieten, so die zwiebelformige \>r-
dickung am distalen Ende des Ausfiihrganges der Haupttasche bei D. Tan-
ganyikae. Auch die Gestalt der Penialborsten hat viel Ubereinstimmendes
bei den beiden Arten; doch sind die von D. Tanganyikae viel schlanker als die
von D. silvestris, und auch ihre Ornamentierung ist anders. Die Gestaltung
der Nephridien ist bei D. silvestris die gleiche wie bei den meisten Dichogaster-
Arten, so z. B. D. Bolaui (Mich.). Meine urspriingliche Angabe beruhte, wie ich
bereits friiher (Zeitschr, wiss. Zool. LXXXII, S. 311) angab, auf einer irrtiim-
lichen Beobachtung an dem schlecht konservierten Originalstiick. Dieses Organ-
system liefert demnach kein ,, valid mark of distinction", wie Beddard vermutete.
Einer der bedeutsamsten Charaktere der D. Tanganyikae scheint mir der
auffallende GroBen-Unterschied zwischen den Kalkdriisen der verschiedenen
Paare zu sein; doch ist zu beachten, da6 die Kalkdriisen des vordersten Paares
auch bei D. silvestris von denen der hinteren Paare abw^eichen, freilich nicht
sowohl durch bedeutendere Dimensionen, als durch ihre besondere Struktur.
Dichogaster Karissimbii n. sp.
Tafel I Fig. 7, 8.
Vorliegend 4 gut konservierte Stiicke, von denen 3 vollkommen geschlechts-
reif sind; zwei dieser geschlechtsreifen Stiicke haben aber ein regeneriertes
Hinterende.
AuBeres. Dimensionen des normal ausgebildeten geschlechtsreifen Stiickes :
Lange 46 mm, Dicke 3 mm, Segmentzahl no.
Farbung grau- und braun-gelb bis kastanienbraun.
Kopf pro-epilobisch.
Borsten maBig zart, maBig eng gepaart. Weite der Paare stellenweise
halb so groB wie die ventralmediane Borstendistanz. Dorsalmediane Borsten-
distanz groBer als der halbe Korperumfang {dd = ca. -/^ u). Ventralmediane
Borstendistanz gleich den mittleren lateralen, wenn nicht etwas kleiner {aa <: be,
ab = cd^_ V2 ^^)-
Riickenporen vorhanden, am anteclitellialen Korper jedoch nicht deutlich
erkannt.
— 19 —
Giirtel am 12. — 20. Segment (= 9), undeutlich sattelformig, ventral viel
schwacher entwickelt, stellenweise anscheinend ganz fehlend.
Prostata - Poren 2 Paar, am 17. mid 19. Segment in den Borstenlinien
h, in den Polen stark vertiefter, lang gestreckt-ovaler, die Bauchseite des 17.
bzw. des 19. Segments iiberspannender Einsenkmigen.
Samenrinnen etwas gebogen, medialwarts konvex.
INIannliclie Poren in der Borstenzone des 18. Segments zwischen den
Borstenlinien a und h, in den Samenrinnen.
Weibliche Poren mischeinbar, etwas medial von den Borsten a des
14. Segments.
Samentaschen - Poren 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 in
den Borstenlinien h] die kleinen augenformigen Hofe der Samentaschen-Poren
ragen von den Borstenlinien h etwas weiter lateral als medialwarts.
Innere Organisation. Einige Dissepimente hinter der Muskelmagen-Region
schwach verdickt.
Darm: Zwei ziemlich groBe Muskelmagen im 8. und 9. (?) Segment.
Drei Paar ungefahr gleich groi3e nierenformige Kalkdriisen im 15., 16. und
17. Segment. ]\Iitteldarm mit einer kielformigen, an der Basis verbreiterten
Typhlosolis.
Nephridialsystem: Im allgemeinen in einem Segment jederseits 6
bis 8 Mikronephridien. Die oberen IVIikronephridien sind verlialtnismaBig groB
und deutlich voneinander gesondert, die unteren, ventral gelegenen sind viel
kleiner und nur undeutlich voneinander gesondert, so daB ihre Anzahl nicht
immer ohne weiteres festzustellen ist.
Vordere mannliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter
im 10. und 11. Segment, in Testikelblasen eingeschlossen ; Testikelblasen einer
Seite miteinander verwachsen; Testikelblasen des vorderen Paares groBer als
die des hinteren Paares, Samensack-artig. Zw^ei Paar Samensacke von Dissepiment
lo/ii und 11/12 in das 11. und 12. Segment hineinragend, die des it. Segments
klein, die des 12. Segments groB.
Prostate n lang schlauchformig, mit dickerem, weiBlichem, sehr langem,
gewundenem bis geknaultem Driisenteil und kurzem, diinnem, fast gerade
gestrecktem Ausfiihrgang.
Penialborsten (Taf. I Fig. 8) ca. 1,2 mm lang, proximal ca. 45 /' dick, distal
allmahlich diinner werdend, unterhalb des auBersten distalen Endes noch ca.
25 « dick. AuBerstes distales Ende ziemlich schnell an Dicke abnehmend und
schlieBlich in eine sehr schlanke, nadelformige Spitze ausgezogen. Penialborsten
im allgemeinen nur schwach gebogen, an den Enden, zumal am distalen, etwas
starker gebogen. Distales Ende mit Ausnahme der auBersten nadelformigen
Spitze und ihrer Basis mit ziemlich groben schuppenformigen Vorspriingen
besetzt. Distal beschranken sich diese Vorspriinge auf die Konkavitiit der
Borstenkriimmung; sie stehen hier ziemlich dicht und anscheinend ohne Regel
— 20
der Anordnung; sie sind ziemlich breit und kurz und gebeii diesemTeil der Borste
das Ausseheii einer groben Raspel. Weiter proximalwarts stehen die Vorspriinge
weiter zerstreut, nicht nur auf die Konkavitat der Borste beschrankt, sondern
auch an ihren Flanken, schlieBlich sogar fast an der Konvexitat der Borste,
Diese weiter proximal gelegenen Vorspriinge sind etwas zarter als die mehr distal
gelegenen, dabei etwas langer, von oben gesehen gleichseitig dreieckig. Die Form
der distalen Vorspriinge geht allmahlich in die der proximalen iiber. Zu bemerken
ist noch, daB die Penialborste eines Stiickes vom Berg Ninagongo eine etwas
reichere Ornamentierung aufwies als die abgebildete des untersuchten Stiickes
vom Berg Karissimbi; zugleich zeigte jene Penialborste des Niiiagongo-Stiickes
auch eine grob-ringelige und fein-langsfaserige Innen-vStruktur.
Ovarien sehr groi3, plattenformig mit zerfasertem Rand, vom Dissepiment
12/13 in das 13. Segment hineinragend.
Samentaschen (Taf. I Fig. 7): Haupttasche mit unregelmaBig sackfor-
miger Ampulle und scharf abgesetztem, fast ebenso groBem, dick-eiformigem,
muskulos glanzendem Ausfiihrgang. Etwas distal von der ]Mitte des Ausfiihr-
ganges der Haupttasche sitzt ein sehr kleines Divertikel mit einfachem, kugeligem
oder eiformigem Samenraum und sehr diinnem, scharf abgesetztem Stiel, der
nur wenig langer als der Samenraum ist.
Der aufgeblahte Ausfiihrgang der Haupttasche enthielt bei der naher unter-
suchten Samentasche eine dick-birnformige, etwas hockerige, kurz- und fein-
spitzige Spermatophore.
Fundnotizen : Deutsch-Ost-Afrika, Berg Karissimbi NO vom Kiwu-
See, 3200 m; Dr. H. Schubotz leg. 12. XI. 07.
Deutsch-Ost-Afrika, Berg Niragongo, X vom Kiwu-See,
ca. 2800 m; Dr. H. SCHUBOTZ leg. 5. X. 09.
Dichogaster Schubotzi n. sp.
Tafel I Fig. 11, 12.
Zur Untersuchung vorliegend zahlreiche gut konservierte Stiicke.
AuBeres. Dimensionen: Lange 70 — 100 mm, Dicke des kleinsten Stiickes
2^/2 — 4 mm, des groBten 3 — 5 mm, Segmentzahl 140 — 160.
Farbung gelbgrau, Giirtel orange-grau bis violett-grau.
Kopf pro-epilobisch ; von dem gerundeten hinteren Winkel des Kopf-
lappens geht eine dorsalmediane Langsfurche iiber das i. Segment hinweg bis
fast an Intersegmentalfurche 1/2.
Borsten ziemlich groB, zumal die ventralen a und b am Vorderkorper, die
deutlich vergroBert sind. Borsten ziemlich weit gepaart, Weite der Paare un-
gefahr halb so groB wie die ventralmediane Borstendistanz; ventralmediane
Borstendistanz sehr wenig kleiner als die Entfernung zwischen den beiden
Paaren einer Seite {a a : ab : be : cd = 6 : ^ : y : ^). Dorsalmediane Borsten-
— 21 —
distanz am \'order- und ^Nlittelktirper ungefahr gleicli - '.j des Korperumfanges,
am Hinterende ungefahr gleich ^ - desselben {dd = -1^ — ^1^ u).
Erster Riickenporus auf Intersegmentalfurche 5/6.
Giirtel anscheinend konstant am 13. — 20. Segment (= 8), mehr oder we-
niger deutlicli sattelformig, \-entral sehr viel schwiicher ausgebildet wenn nicht
liickenhaft oder ganz fehlend.
Mannliches Geschleclitsfeld von der Gestalt eines ,,T" mit breitem
]\Iittelfeld und schmalen, stark vertieften End-Quergraben, die an den Seg-
menten 17 und 19 seitlich nocli etwas iiber die Borstenlinien b hinausgehen.
Prostata - Poren 2 Paar, am 17. und 19. Segment in den Borstenlinien a,
am Grunde der queren \''ertiefung des mannlichen Geschlechtsfeldes.
Samenrinnen gerade oder sehr schwach gebogen, mediahvarts etwas kon-
vex, das breite Mittelfeld des mannhchen Geschlechtsfeldes seitlich begrenzend.
^lannliche Poren am 18. Segment in den Samenrinnen, dort wo sie die
Borstenzone schneiden.
Weibliche Poren etwas medial von den Borstenlinien a dicht vor der
Borstenzone des 14. Segments.
Samentaschen - Poren 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 78 und 8/9
in den Borstenlinien a, meist aufierlich kaum erkennbar, selten deutlich.
Innere Organisation. Dissepiment 10 11— 12/13 schwach verdickt.
Darm: Zwei ziemlich groBe Muskelmagen im 8. und 9. (?) Segment. Drei
Paar annahernd gleich groBe, nierenformige Kalkdriisen im 15. — 17. Segment.
]\Iitteldarm mit niedriger, breiter, firstformiger Typhlosolis.
Nephridialsystem: Im allgemeinen 5 oder mehr Mikronephridien jeder-
seits in einem Segment. Die beiden am weitesten dorsal liegenden Nephridien
sind viel groBer als die iibrigen; sie sind durch weitere Zwischenriiume gesondert
und bilden mit ihresgleichen von den anderen Segmenten jederseits zwei regel-
maBige Langsreihen. Die kleineren mehr ventral liegenden sind nicht so deutlich
voneinander gesondert, und ihre Zahl ist nicht immer genau festzustellen.
Vordere mannliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter
im 10. und 11. Segment, eingeschlossen in je eine Testikelblase, die zur vSeite hin
Samensack-artig ausgezogen ist; diese Samensack-artigen Fortsatze der vier
Testikelblasen ragen aber nicht nach oben; sie sind ,,in situ" fast ganz vom Darm
iiberdeckt. Zwei Paar sehr kleine, breit polsterformige Samensacke an der
Hinterseite der Dissepimente 10 11 und i-i'i2 im 11. und 12. vSegment. Die
beiden Samenleiter einer Seite vom 12. (?) Segment an zu einem ziemlich dicken
Strange vereinigt, der in unregelmaBigen Schlangelungen nach hinten geht und
dabei auch vereinzelte groBere Schleifen bildet. Distale Enden der Samenleiter-
strange im 18. Segment muskulos verdickt, im Maximum fast doppelt so dick
wie die muskulosen Ausfiihrgange der Prostaten.
Prostaten schlauchformig. Driisenteil sehr dick und ziemlich lang, eindickes,
enges Knaul bildend. Ausfiihrgange viel kiirzer und diinner, fast gerade gestreckt.
— 22 —
Penialborsten (Taf. I Fig. 12) von sehr charakteristischer Gestalt, ca.
2^/2 mm lang, proximal ungefahr 45 /* dick, distalwarts allmahlich bis auf ca. 20 /<
diinner werdend, einfach, aber ziemlich stark gebogen. Aui3erstes distales Ende
glatt, sehr schlank zugespitzt, mit abgestutzter oder gar scliwach und unregel-
maBig-knopfformig verdickter Spitze. Unterhalb des glatten auBersten Hndes
zeigt die distale Halfte der Penialborste eine ungemein charakteristische Orna-
mentierung, eine ziemlich regelmaBige, vertiefte Spirallinie, die die Borste in
vielen Windungen umzieht und nur stellenweise UnregelmaBigkeiten oder gar
eine Unterbrechung aufweist; diese Spirallinie wird von der blattschuppen-artig
distalwarts vorspringenden Rindenschicht der Borste gebildet; der spiralige
Rand dieses Vorsprunges der Rindenschicht ist sehr fein gezahnt, und die spitzen
Kerben zwischen den Zahnchen setzen sich als zarte Langsrisse proximalwarts
mehr oder weniger weit iiber die Rindenschicht fort. Bei den Stiicken von Berg
Sabinjo war dieser Zackenrand in eine Reihe von gezahnten breiten Narben-
schuppen zerfallen. AuBer dieser auBeren Ornamentierung zeigt die Penialborste
noch eine eigentiimliche innere Struktur, einen scharf abgesetzten faserigen,
dunkleren, Achsenz3'linder von etwa ^/g Borstendicke (wenn nicht einen achsialen
zylindrischen Hohlraum mit faseriger Innenwand?); dieser Achsenteil ist aber
nicht einfach, sondern aus annahernd gleich langen Teilstiicken zusammengesetzt,
die durch je einen trichterformig angeordneten Faserkranz begrenzt sind; die
Fasern dieses Faserkranzes gehen vom Achsenteil schrag proximalwarts und
nach auBen, ohne jedoch die Peripherie der Borste, die Rindenschicht, zu erreichen.
Der ganze Achsenteil mit den Faserkranzen hat fast das Aussehen eines um-
gekehrten einfachen Schachtelhalms. Bei den Stiicken vom Berg Sabinjo zeigte
die Rindenschicht eine grobe innere Ringel-Struktur.
Samentaschen (Taf. I Fig. 11): Haupttasche aus drei Teilen bestehend,
einer langlichen, unregelmaBig sackformigen, proximal haufig etwas iiber-
gekippten weiBlichen Ampulle, einem etwa halb so langen, etwas diinneren, ei-
formigen, maBig scharf abgesezten gelblichen Mittelstiick, und einem muskulos
glanzenden schlank birnformigen, ebenfalls maBig scharf abgesetzten Ausfiihr-
gang, der ungefahr so lang wie der Mittelteil, aber im ^Maximum nur etwa ^/^ so
dick ist. In das distale Ende des Mittelstiickes miindet ein einziges kleines
Divertikel ein. Das Divertikel besteht aus einem einfachen, eiformigen, infolge
des in ihm enthaltenen Spermien-Ballens stark metallisch glanzenden Samen-
raum und einem sehr diinnen Stiel, der etwa doppelt so lang wie der Samenraum
ist. Das ganze Divertikel ist abwarts gebogen und dem Ausfiihrgang der Haupt-
tasche eng angeschmiegt ; sein proximales Ende reicht nicht ganz bis zum distalen
Ende des Ausfiihrganges der Haupttasche hinunter.
Fundnotizen : Deutsch-Ost-Afrika, NW Ruanda, Bugoie-Wald O
vom Kiwu-vSee, ca. 2300 m; Dr. H. Schubotz leg. XI. 07.
Deutsch-Ost-Afrika, NW Ruanda, Berg Sabinjo NO vom Kiwu-
See, 2700 m; Grauer leg.
— 23 —
Dichogaster karagoensis n. sp.
Tafel I Fig. i, 2.
Zur Untersuchung vorliegend zahlreiche gut konservierte Exemplare.
AuCeres. Dimensionen: Lange 42 — 70 mm, maximale Dicke 3 — 4 mm,
Segmentzahl 77 — no. '
Farbung: Grundfarbe ein belles Braungelb, dorsale und laterale Pig-
mentierung ein warmes, belles Kastanienbraun.
Kopf epilobisch (^/o)', dorsaler Kopflappenfortsatz nach hinten verschmalert,
hinten of fen.
Borsten mai3ig zart, eng gepaart. Dorsalmediane Borstendistanz am
Vorder- und Mittelkorper gleicb ^'4, am Hinterkorper gleich -/g des ganzen
Korperumfanges {dd = ^1^ — ^/^ u). Ventralmediane Borstendistanz annabernd
gleicb den mittleren lateralen {aa = ca. he).
Erster Riickenporus auf Intersegmentalfurcbe 5/6.
Giirtel am ^'013., 14. — 20., 21. Segment (=• 7 — 8^/.,), am ^o^o- ^^'^^ 21. Seg-
ment, wenn bier iiberbaupt ausgebildet, nur dorsal oder lateral und dorsal, gegen
die Grenze scbwacber werdend. Giirtel ringformig, mancbmal ventral fast
ebenso deutlicb ausgebildet wie lateral, oder sattelformig, zwiscben den Borsten-
linien a unterbrocben.
]\Iannlicbes Gescblecbtsfeld: Bei ventralmedian unterbrocbenem Giir-
tel ist ein driisiges Gescblecbtsfeld ventralmedian am ^/2i6. — ^/.2 20. Segment,
vorn scbarf begrenzt, deutlicb erkennbar, bei ringformigem Giirtel ist es mit
dem ventralen Giirtel verscbmolzen, unkennbar.
Prostata - Poren 2 Paar, am 17. und 19. Segment in den Borstenlinien a,
auf kleinen Papillen oder an der Spitze kegelformiger Zapfen, die in Einsenkungen
des mannlicben Gescblecbtsfeldes steben.
Samenrinnen gerade oder sehr scbwacb medial warts eingebogen.
Mannlicbe Poren in der Borstenzone des 18. Segments in den Samen-
rinnen.
Weiblicbe Poren vorn am 14. Segment, anscbeinend paarig, durch eine
ventralmediane Querfurcbe verbunden.
Samentascben - Poren 2 Paar, auf Intersegmentalfurcbe 7/8 und 8/9.
als deutlicbe Querscblitze zwiscben den Borstenlinien a und b erkennbar.
Innere Organisation. Dissepiment lo/ii — 13/14 (?) scbwacb verdickt.
Darm: Zwei ziemlicb groBe IVfuskelmagen anscbeinend in den Segmenten 8
und 9. Drei Paar nierenformige Kalkdriisen im 15. — 17. Segment, die des vor-
dersten Paares im 15. Segment etwas groBer als die iibrigen. Mitteldarm mit
dicker, eng und unregelmaBig geschlangelter Typhlosolis.
Nepbridialsystem: Im allgemeinen jederseits 6 oder 7 ]\Iikronephridien
in einem Segment, meist unregelmaBig gestellt, zerstreut, stellenweise aber in
Langslinien angeordnet.
— 24 —
Vordere mannliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar (Hoden und)
Samentrichter ventral im lo. und ii. Segment, eingeschlossen in Testikelblasen.
Die Testikelblasen eines Paares sind ventralmedian verschmolzen, und auch die
einer Seite sind miteinander verschmolzen, so daB eine im lo. — ii. Segment
liegende gemeinsame Basis der Testikelblasen zustande kam. Im lo. Segment
gehen von dieser gemeinsamen, die Samentrichter enthaltenden Basis ein Paar
groi3e, vorn breit gerundete, ventralmedian aneinander stoBende Auftreibungen
nach vorn, die das Aussehen von Samensacken besitzen und zweifellos als solche
funktionieren. Eigentliche Samensacke scheinen nur im 12. Segment vorhanden
zu sein; doch sind sie nicht deutlich erkannt worden, jedenfalls nur klein. Die
aus den Samentrichtern hervorgehenden Samenleiter jeder Seite vereinen sich,
ohne jedoch zu verschmelzen, etwa im 13. Segment zu einem dicken, etwas ab-
geplatteten Strang, der in vielen Windungen und Schleifen nach hinten geht;
einzelne dieser langen Schleifen ragen weit in die Leibeshohle hinein. Eine
weitere Verdickung am distalen Ende dieses an und fiir sich schon verhaltnis-
maBig sehr dicken Samenleiterstranges findet nicht statt.
Die Prostaten sind schlauchf ormig ; sie bestehen aus einem ziemlich
dicken, langen, locker geknaulten, weiBlichen Driisenteil und einem kiirzeren,
diinneren muskulos glanzenden Ausfiihrgang.
Penialborsten (Taf. I Fig. i), je eine in einem Penialborstensack, lang
und schlank, unregelmaBig verbogen, ca. 2 mm lang und proximal ca. 16 n dick,
distalwarts allmahlich diinner werdend bis zu einer Dicke von ca. 5 /< am distalen
Ende. Die Penialborsten sind wasserhell, ihr auBerstes distales Ende ist kaum
merklich abgeplattet und zu einem winzigen Haken umgebogen; unterhalb des
distalen Endes weist die Penialborste einige schwache und nicht ganz regelmaBige
Schlangelungen auf. An den Hohlseiten der Schlangelungen stehen weitlaufig
einige fest angelegte distalwarts weisende, feine, dreiseitige Zahne auf narbigen
Vertiefungen, die sie fast ganz ausfiillen. Es finden sich meist zwei solcher Zahne
in je einer Schlangelungsaushohlung. Diese f ein en Zahne sind nur in Alkohol-
oder Wasser-Praparaten erkennbar.
Samentaschen (Taf. I Fig. 2): Haupttasche aus einer langlich sack-
formigen Ampulle und einem etwas kiirzeren, scharf abgeschniirten Ausfiihrgang
bestehend. Der Ausfiihrgang ist birnformig, distal sehr eng und hier mit feinem,
kanalformigen Lumen, proximal erweitert, mit langsfaltiger Wandung und er-
weitertem Lumen, aber auch hier wie im engen distalen Teil muskulos glanzend.
In den erweiterten proximalen Teil des Ausfiihrganges miindet ein einziges
Divertikel ein, das nur wenig kleiner als der ganze Ausfiihrgang der Haupttasche
ist. Das Divertikel besteht aus einem groBen, unregelmaBig blasigen, manchmal
an einer oder an zwei Stellen etwas aufgetriebenen, manchmal einfach kugeligen
oder eiformigen Samenraum und einem ungefahr ebenso langen, diinnen, scharf
abgesetzten Stiel. Das Divertikel ist meist stark abwarts gebogen, gegen das
distale Ende des Ausfiihrganges der Haupttasche hin. Der Samenraum des
— 25 —
Divertikels enthalt einen einheitlichen Spermien-Ballen. Die Ampulle wie auch
der erweiterte proximale Teil des Ausfiihrganges der Haupttasche enthalt fein
gekornelte, eiweiB-ahnliche Massen.
Fundnotizen : Deutsch-Ost-Afrika, NW Ruanda, Bugoie-Wald,
0 vom Kiwu-See, ca. 2500 m, Bambus-Wald; Dr. H. Schubotz leg. XI. 07.
Deutsch-Ost-Afrika, NW Ruanda, Karago-vSee; Dr. H. Schubotz
leg. XI. 07.
Deutsch-Ost-Afrika, Insel Kwidschwi im Kiwu-See; Grauer
leg. XI. 07.
Dichogaster kwidschwiensis n. sp.
Tafel I Fig. 3, 4.
Vorliegend mehrere schlecht konservierte Stiicke.
AuBeres. Dimensionen der geschlechtsreifen Stiicke: Lange 35 — 45 mm,
Dicke i^ 2 — 2^/2 mm, Segmentzahl ca. 105.
Farbung grau, vorn dorsal mit rotlichem Schimmer, am Mittelkorper
dorsal braunlich.
Kopf epilobisch (^/2). Dorsaler Kopflappenfortsatz dreiseitig, hinten spitz;
von der hinteren Spitze geht eine mediane Langsfurche liber die Segmente
1 und 2.
Borsten maBig zart. Dorsalmediane Borstendistanz etwas groi3er als der
halbe Korperumfang {dd > ^'2 u). Ventralmediane Borstendistanz groCer als
die mittleren lateralen {aa = ^1^ — "/g be). Borsten im allgemeinen maBig
eng gepaart, am Vorderkorper die lateralen, c und d, sehr eng, die ventralen,
a und b, ziemlich weit gepaart (am Vorderkorper aa : ab : be : cd =^ ^ : 2 : ^ : 1),
am Hinterkorper alle Paare maBig eng (am Hinterkorper aa : ab : be : cd
= 7:2:6:2). Gegen die mannlichen Poren ventralmediane Borstendistanz
verringert, nur noch um die Halfte groBer als die Weite der ventralen Paare
(am 16. Segment aa = i^/o ab).
Erster Riickenporus auf Intersegmentalfurche 5/6.
Giirtel am 12. — 20. Segment (= 9), am 12. und 13. Segment fast ring-
formig, ventralmedian ohne deutliche Begrenzung schwacher entwickelt, an dem
folgenden Segmenten mit ventralmedianen Liicken, die als Einsenkungen zur
Anschauung kommen.
Prostata - Poren 2 Paar, am 17. und 19. Segment dicht medial an den
Borstenlinien b.
Samenrinnen an den Enden later alwarts etwas abgebogen, im iibrigen
fast gerade, oder schwach gebogen, medial warts konvex.
Mannliche Poren am 18. Segment dicht lateral an den Borstenlinien a,
in den Samenrinnen.
Samentaschen - Poren 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 78 und 8/9
dicht medial an den Borstenlinien /;.
— 26 —
Innere Organisation: Einige Dissepimente hinter den Muskelmagen
schwach verdickt.
Darm: Zwei maJ3ig groBe Muskelmagen im 8. und 9. (?) Segment, 3 Paar
annahernd gleich groi3e nierenformige Kalkdriisen im 15. — 17. Segment.
Nephridialsystem: Mikronephridien jederseits in 6 oder 7 Langsreihen,
die medialen kleiner und vielfach undeutlich voneinander gesondert.
Vordere mannliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter im
10. und II. Segment.
P restate n schlauchformig, mit maBig dickem, langem, mehrfach ver-
bogenem Driisenteil und ziemlich kurzem, sehr diinnem, gerade gestrecktem
Ausfiihrgang.
Penialborsten (Taf. I Fig. 3) ca. 1,4 mm lang, proximal ca. 25//, distal
ca. 10 /< dick, einfach und maBig stark gebogen. Distales Ende an der Spitze
zu einem kleinen, kurzen, scharf zugespitzten Haken rund umgebogen, im
iibrigen mit weit zerstreuten, breiten und tiefen, aber unscharf begrenzten
Narben besetzt; am proximalen.Grunde der Narben steht eine schmale eng an-
liegende, distal warts nur etw^a bis zur Mitte der Narbe reichende Spitze.
Samentaschen (Taf. I Fig. 4): Haupttasche mit schlanker, langlich-
ovaler, enggestielter Ampulle und langerem, distal verdicktem Ausfiihrgang,
dessen proximaler Teil zu einem undeutlich abgesetzten, schwach aufgeblahten
]\Iittelteil modifiziert ist. In das distale Ende des Mittelteiles miindet ein ab-
warts geschlagenes Divertikel ein, das etw^as langer als der ]\Iittelteil dick ist.
Divertikel mit einfachem, kugeligem, verhaltnismaBig groBem Samenraum und
etwa ebenso langem, sehr diinnem, scharf abgesetztem Stiel.
Fundnotiz : Deutsch - Ost - Afrika, Insel Kwidschw'i im Kiwu - See;
Dr. H. SCHUBOTZ leg. IX. 07; Graukr leg. XI. 07.
Dichogaster kiwuensis n. sp.
Taf el I Fig. 17.
Vorliegend ein einziges gut konserviertes geschlechtsreifes Stiick und einige
wenige schlecht konservderte.
AuBeres. Dimensionen: Lange ca. 80 mm, Dicke 3 — 4 mm, Segmentzahl
ca. 130.
Far bung des gut konservierten Stiickes graugelb mit braunlichgelber
Pigmentierung.
Kopf epilobisch (-/g). Dorsaler Kopflappenfortsatz ungefahr so breit wie
lang, in der hinteren Halfte mit parallelen Seitenriindern, hinten offen.
Borsten im allgemeinen zart, am Vorderkorper Borsten a und b groBer,
c und d kleiner als am ]\Iittelkorper und zugleich etwas weiter bzw. etw^as enger
gepaart (am Vorderkorper cd = -/^ ab). Dorsalmediane Borstendistanz am Vor-
derkorper gleich ■'/4 des Korperumfanges, am Hinterkorper nur gleich */- des-
— 27 —
selben {dd — ^/^ — ^/^ n). Ventralmediane Borsteudistanz etwas kleiner als die
Entfernung zwischen den beiden Paaren einer Seite [aa < he). Paare verhaltnis-
maCig (fiir eine Dichogaster-Art) weit, im allgemeinen fast halb so weit wie die
ventralmediane Borstendistanz. A.m Vorderkorper aa : ab : be : cd = ^ : ;^ : 6 : 2 ;
am Hinterkorper aa : ab : be : cd = ^ : 2 : y : 2.
Erster Riickenporus auf Intersegmentalfurche 5/6.
Giirtel am 14. — Vq^I- Segment (= y^/o)- Der Giirtel mliBte als sattelformig
bezeichnet werden, wenn man nur die eigentliche Giirtelstruktur der Haut ins Auge
faBt. Es ist jedoch am 14. — 21. Segment, also in der Giirtelregion, auch die Haut
der Bauchseite driisig umgebildet, allerdings in anderer Art, als seitlich und dorsal
in dieser Region, und auch nicht gleichmaBig, sondern mehr polsterartig, stellen-
weise, z. B. am 16. Segment, mit driisenlosem, daher eingesenktem, Mittelfeld.
Mannliches Geschlechtsfeld: Ouer-gestreckte ovale Einsenkungen ven-
tralmedian am 17. und 19. Segment, umgeben von breiten Driisenwallen, die die
ganze Ventralseite einnehmen und in der Borstenzone des 18. Segments anein-
anderstoBend, zusammen einen breit-biskuitformigen UmriB haben; vorn und
hinten schlieBen sich die Driisenwucherungen ventral am 14., 15., 16., 20. und
21. Segment an dieses mannliche Geschlechtsfeld an.
Prostata - Poren 2 Paar, am 17. und 19. Segment in den Borstenlinien b,
im Grunde der Einsenkungen des mannlichen Geschlechtsfeldes.
Samenrinnen etwas gebogen, medial konvex, oder vielmehr in sehr
stumpfem Bogen am 18. Segment medialwarts vorspringend. Haut zwischen den
Samenrinnen driisig verdickt.
]\Iannliche Poren ungefahr an Stelle der Borsten a des 18. Segments
in den Samenrinnen.
Weibliche Poren nicht erkannt.
Samentaschen - Poren 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9
dicht lateral an den Borstenlinien a, lateral ungefahr bis zur ]\Iitte zwischen den
Borstenlinien a und b reichend
Innere Organisation. Einige Dissepimente hinter den ]Muskelmagen etwas
verdickt.
Darm: Zwei ziemlich groBe Muskelmagen im 8. und 9. (?) Segment; drei
Paar dick nierenformige Kalkdriisen im 15., 16. und 17. Segment, annahernd
gleich groB, vielleicht die mittleren im 16. Segment etwas groBer als die iibrigen;
Mitteldarm mit niedriger, breit-wallformiger Typhlosolis.
Nephridialsystem: Im allgemeinen ungefahr 7 Mikronephridien jeder-
seits in einem Segment, die oberen groBer als die unteren, und stellenweise mit
ihresgleichen Langsreihen bildend; die unteren fdeiner, unregelmaBig und bei
dem vorliegenden Stiick undeutlicher.
\'ordere mannliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter
im 10. und 11. Segment, eingeschlossen in eine gemeinsame ventralmediane
Testikelblase, deren Zusammensetzung aus 2 Paaren nur noch an seitlichen
— 28 —
\'orvvolbungen im lo. und im ii. Segment erkennbar ist. Von der gemeinsamen
Testikelblasen-Partie geht ein Samensack-artiger Anhang nach vorn (in das
9. oder 10. Segment hinein?). Dieser Anhang war anscheinend niclit normal
ausgebildet; er war weder genau median noch lateral. Die distalen Enden der
Samenleiter sind nicht verdickt.
Prostate n schlauchf ormig ; Driisenteil sehrlang, maBig dick, sehr locker ge-
knault, weii31ich; Ausfiihrgang viel kiirzer, aber doch verhaltnismaBig lang, manch-
mal streckenweis eine enge Schleife bildend, ziemlich diinne, muskulos glanzend.
Penialborsten ungemein fein haarf ormig, biegsam, ca. 3 mm lang, proxi-
mal ca. 13 /< dick, distal allmahlich noch viel feiner werdend, in der Mitte ca. 7 //,
vor dem distalen Ende nur noch ca. 2 n dick. Das auBerste distale Ende ist zu
einem winzigen Haken zuriickgebogen. Die Ornamentierung besteht aus weit-
laufig gestellten, unscharf begrenzten langlichen Narben, die die Seitenkontur der
Borste etwas unregelmaBig erscheinen lassen. Die Penialborsten sind wasserhell.
Samentaschen (Taf. I Fig. 17): Haupttasche in drei Regionen geteilt.
Proximaler Teil, Ampulle, langlich sackformig, diinnwandig, von dem Mittelteil
scharf abgesetzt, mit zart granulierten Massen angefiillt. ]\Iittelteil etwa halb so
dick wie die Ampulle, etwas langer als dick, mit langsfaltiger diinner Wandung;
Lumen des Mittelteils wie das der Ampulle mit zart granulierten ]Massen angefiillt,
die sich in den Faltenzwischenraumen zu kugeligen oder eiformigen Ballen
zusammenfiigen und damit Aufbeulungen der Wandung hervorrufen; diese
Aufbeulungen liegen vielfach entsprechend dem Verlauf der Faltenzwischenraume
in Langsreihen. Ausfiihrgang vom Mittelteil schwach abgesetzt, etwa so lang
wie die Ampulle, proximal etwas diinner als der Mittelteil, distal noch diinner
werdend, mit engem, kanalartigem Lumen, muskulos glanzend. In die distale
Partie des Mittelteils miindet ein einziges ziemlich groBes Divertikel ein, das
gestreckt etwa so lang ist wie Ausfiihrgang und Mittelteil der Haupttasche
zusammen; das Divertikel besteht aus einem einfachen, birnformigen, haufig
stark verbogenen Samenraum und einem etwa halb so langen diinnen Stiel; der
Samenraum des Divertikels enthalt einen Samenballen, der infolge von Biegung
oder Knickung des Divertikels audi geteilt sein kann (manchmal Samenraum
daher anscheinend zweiteilig).
Fundnotizen: Deutsch-Ost- Afrika^ Kwidschwi-Insel im Kiwu-See;
Dr. H. ScHUBOTZ leg. TX. 07; Grauer leg. XL 07.
Deutsch-Ost- Afrika, Ruanda, in einem Bergbach; Dr. H. Schubotz
leg. 14. VIII. 07.
Dichogaster Bolaui (Mich.)
Fundnotizen: Deutsch-Ost-Afrika, Usumbura am Nord-Ende des
Tanganjika, Hauptmann v. Grawert leg.
Nyassa-Land, Blantyre; K. Fricke leg.
Rhodesia, Bulawayo; C. C. Chubb leg.
— 29 —
Dichogaster affinis (Mich.)
Fundnotiz ; Deutsch-Ost- Afrika, Kissenji am Xordufer des Kiwu-
Sees; Dr. H. ScHUBOTZ leg. IX. 07.
Dichogaster crateris n. sp.
Tafel I Fig. 15. i^.
\'orliegend mehrere gut konservierte Exeniplare.
AuBeres. Dimensionen der geschlechtsreifen Stiicke: Lange 20 — 33 mm,
maximale Breite 2 — 2^/0 mm, Segmentzahl 60 — 84.
Kor perform: \'orn stark dorsoventral abgeplattet, hinten stark ver-
schmalert.
Farbung graugelb bis braungelb.
Kopf pro-epilobisch (ca. - 5); dorsalmediane Ausbuchtung des Kopflappens
ziemlich schlank, annahernd gleichseitig-dreieckig, mit kurz abgerundeter
Hinter-Ecke, von der eine mediane furchenartige Einsenkung nach hinten nicht
ganz zur Intersegmentalfurche 1/2 geht.
Borsten postclitellial eng gepaart, anteclitellial ventrale Paare deutUch
erweitert, laterale Paare schwach erweitert; zugleich ventrale Borsten a' und h
anteclitellial etwas vergr5J3ert. Dorsalmediane Borstendistanz etwa gleich
-'3 des Korperumfanges (^^ = ca. -/g w); ventralmediane Borstendistanz etwas
kleiner als die mittleren lateralen {aa = ^/g be). Anteclitellial aa \ ah : he : cd
= 10 : 4 : 12 : 3, postclitellial aa : ab : he : cd =^ 10 : 2 : 12 : 2.
Erster Riickenporus auf Intersegmentalfurche 34.
Giirtel am 13. — 20. Segment (= 8), ringformig.
]\Iannliches Geschlechtsfeld undeutlich begrenzt, zwei quer-ovale
mediane Felder am 17. — ^/2i8. und am ^L,i^. — 19. Segment, die seitlich bis etwa
an die Borstenlinien d reichen.
Prostata - Poren 2 Paar, am 17. und 19. Segment in den Borstenlinien a.
Samenrinnen fast ganz gerade.
]\Iannliche Poren und weibliche Poren unscheinbar.
Samentaschcn - Poren 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9
in den Borstenlinien a.
Innere Organisation. Einige Dissepimente hinter den Muskelmagen etwas
verdickt.
Darm: Zwei mai3ig groBe Muskelmagen im 8. und 9. Segment, drei Paar
schmale nierenformige, annahernd gleich groBe Kalkdrii.sen im 15., 16. und
17. Segment, ]\Iitteldarm mit dicker, ziemlich niedriger Typhlosolis.
Nephridialsystem: Im allgemeinen jederseits drei \'erhaltnismaBig
groBe Mikronephridien in einem Segment; die ^likronephridien bilden regel-
maBige Langslinien.
— 30 —
Vordere mannliche Geschlechtsorgane: -Zwei Paar Samentrichter
im 10. und ii. Segment, eingeschlossen in Testikelblasen, die anscheinend von-
einander getrennt sind (bei der Praparation auseinander gerissen?). Jede Testikel-
blase setzt sich lateral in einen kleinen, seitlich am Osophagus in die Hohe ra-
genden Samensack-artigen Anhang fort. Ein Paar groBe Samensacke ragen vom
Dissepiment 11/12 in das 12. Segment hinein; im 11. Segment habe ich keine
eigentlichen Samensacke finden konnen.
Prostaten schlauchformig. Driisenteil mai3ig lang, verhaltnismafiig dick,
etwas abgeplattet, einige wenige Biegungen beschreibend ; proximales Ende
eine enge Schleife bildend. Ausfiihrgang eine kurze Schleife bildend^ ziemlich
kurz und diinne, besonders proximal sehr diinne.
Penialborsten (Taf. I Fig. 15) fast gerade gestreckt, nur in der proximalen
Halfte schwach gebogen, ca. 1,6 mm lang, proximal ca. 25 /< dick, distalwarts
diinner werdend, vor dem distalen Ende noch ca. 7 ,'/ dick. Aui3erstes distales
Ende zu einem kurzen engen Haken zuriickgebogen. Ornamentierung, am
distalen Drittel mit Ausnahme des auBersten distalen Endes, bestehend aus
f einen, schmalen, aber sehr stark vorspringenden, distal steil abfallenden, proxi-
mal sanft absteigenden Schuppen. Diese Ornamentierungs-Elemente stehen an
der Konkavseite der Borste mai3ig dicht und unregelmaBig alternierend in zwei
ziemlich dicht nebeneinander verlaufenden Langslinien.
Samentaschen (Taf. I Fig. 16): Haupttasche mit verhaltnismaBig kleiner,
dicker und kurzer, fast kugeliger Ampulle und gut doppelt so langem Ausfiihr-
gang, der sich in der proximalen Halfte zu einem dick birnformigen Mittelstiick
erweitert. Das Mittelstiick ist im ^Maximum fast -'3 so dick wie die Ampulle,
von dieser durch eine scharfe Einschniirung abgesetzt, von dem eigentlichen
Ausfiihrgang nicht scharf gesondert. In das Mittelstiick, etwas unterhalb der
]\Iitte desselben, miindet ein einziges abwarts gebogenes Divertikel ein. Das
Divertikel ist ungefahr so lang wie das Mittelstiick der Haupttasche; es besteht
aus einem kleinen, einfachen, eiformigen Samenraum und einem ungefahr doppelt
so langen, sehr diinnen Stiel.
Fundnotiz : Deutsch-Ost- Afrika, Karissimbi NO vom Kiwu-See,
Siid-Krater, ca. 3400 m; Dr. H. Schubotz leg. 17. XI. 07.
Dichogaster seriatospina n. sp.
Taf el I Fig. 9, 10.
Vorliegend ein einziges stark erweichtes Exemplar.
AuBeres. Dimensionen: Lange 65 mm, Dicke 2^/0 — 3^/2 mm, Segment-
zahl ungefahr 85.
Farbung gelbgrau mit kastanienbrauner Pigmentierung am Riicken.
Kopf ?
Borste n zart, eng gepaart. Dorsalmediane Borstendistanz ungefahr gleich
_ 31 —
^i\ des Korperumfanges {dd — ca. ^JiU); ventralmediane Borstendistanz gleich
den mittleren lateralen {aa = be).
Erster Riickenporus auf Intersegmentalfurche 5/6.
Giirtel am 13. — 21. Segment (= 9), am 13. und 21. Segment nur dorsal,
ini iibrigen ringformig.
Mannliches Geschlechtsfeld biskuitformig, am 17. und 19. Segment
verbreitert, am 18. Segment verengt, die Intersegmentalfurchen 16/17 ^^^ 19/20
kaum iiberragend, seitlich nicht ganz bis an die Borstenlinien b reichend.
Prostata - Poren 2 Paar, am 17. und 19. Segment dicht medial an den
Borstenlinien b.
Samenrinnen etwas gebogen, medialwarts konvex,
Mannliche Poren in den Samenrinnen am 18. Segment ungefahr an Stelle
der Borsten a.
Weibliche Poren unscheinbar, auf einem quer-ovalen Driisenfeld, das
ventralmedian am 14. Segment liegt und das die Borsten ab des 14. Segments
noch eben mit umfaBt.
Samentaschen - Poren 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9
in den Linien der Borstenpaare ab.
Innere Organisation. Einige Dissepimente hinter den Muskelmagen sehr
schwach verdickt.
Darm: Zwei maBig groBe Muskelmagen im 8. und 9. (?) Segment; drei
Paar nierenformige, annahernd gleich groBe Kalkdriisen im 15., 16. und 17. Seg-
ment; ]\Iitteldarm mit einer stark vorragenden, schmalen, dick-saumf5rmigen
T^^phlosolis.
Nephridien infolge der Erweichung kaum zu erkennen, mindestens 4,
wahrscheinlich eine groBere Zahl ]\Iikronephridien in einer Segment-Halfte.
Vordere mannliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter
im 10. und 11. Segment, eingeschlossen in Testikelblasen, die anscheinend samt-
lich miteinander verschmolzen sind. Von den Testikelblasen des 10. Segment
ragen groBe dick-fliigelformigeSamensack-artige Anhange weit in das 10. Segment
hinein; die Testikelblasen des 11. Segments scheinen keine derartigen Anhange
zu tragen, jedenfalls keine augenscheinliche. Zwei Paar Samensacke von Dissepi-
ment lo/ii und 11/12 in das 11. und 12. Segment hineinragend ; Samensacke
des hinteren Paares im 12. Segment sehr groB, die des vorderen Paares im 11. Seg-
ment sehr klein.
Prostate n schlauchformig; Driisenteil maBig dick, sehr lang, eng ge-
knault, weiBlich; Ausfiihrgang viel kiirzer, aber verhaltnismaBig noch ziemlich
lang, zu einer ungleich-astigen Schleife zusammengebogen ; langerer distaler
Schleifenast, muskulos glanzend, wenn auch ziemlich diinne, so doch noch fast
doppelt so dick wie der kiirzere proximale Schleifenast, der sehr diinne ist.
Penialborsten (Taf. I Fig. 10) sehr schlank, ca. 4^/2 mm lang und in der
Mitte 30 II dick, proximal dicker, am proximalen Ende angeschwollen, ungefahr
— 32 —
doppelt so dick (ca. 60//), distal allmahlich diinner werdend; vor dem distalen
Ende nur noch etwa 6 /< dick. Die Penialborsten zeigen eine charakteristische
Kriimmung; die proximalen fiinf Sechstel sind stark, fast zu einem Halbkreis,
gebogen, das iiuBerste distale Sechstel ist von diesem Halbkreis abgebogen und
beschreibt einige schlanke Spiralwindungen ; die aul3erste distale Spitze ist
abgeplattet ohne zugleich verbreitert zu sein und kriimmt sich zu einem kleinen
Haken senkrecht zur Ebene der Abplattung. Das distale Ende der Abflachung
ist quer abgestutzt und bildet eine Reihe von ca. 4 feinen kurzen Zahnen; die
Einkerbungen zwischen diesen Zahnen setzen sich als zarte Furchen auf die
Abplattungsflache fort. Die Ornamentierung besteht aus zarten, aber deutlichen,
kurzen, scharfen Zahnchen, die, von oben gesehen, ungefahr gleichseitig dreieckig
sind und der Borste ziemlich eng anliegen. Die Anordnung dieser Zahnchen ist
sehr charakteristisch ; sie bilden, ziemlich eng gestellt, eine einfache oder eine
doppelte Langslinie die, den Spiralwindungen des distalen Borstenendes folgend,
einen spiraligen Verlauf besitzt. Diese Zahnchenlinie reicht distalwarts nicht
ganz bis an die hakenformige Kriimmung, proximalwarts bis eben auf die halb-
kreisformige Kriimmung. Die Penialborsten eines und desselben Tieres sind
etwas verschieden, insofern die Zahnchen-Reihen doppelt sein konnen oder fast
ganz einfach, mit nur einzelnen aus der Linie herausgeriickten Neben-Zahnchen,
den sparlichen Vertretern einer zweiten, nahen Parallel-Reihe.
Samentaschen (Taf. I Fig. 9): Haupttasche mit umgekehrt birnformiger
Ampulle und langerem Ausfiihrgang, der sich proximal zu einem fast birnformigen
Mittelstiick erweitert; dieses Mittelstiick, das im Maximum fast so dick wie die
Ampulle ist, ist jedoch nicht scharf vom eigentlichen Ausfiihrgang abgesetzt,
dagegen von der Ampulle durch eine sehr scharfe und tiefgehende Einschniirung
getrennt. In das Mittelstiick miindet ein einziges, abwarts gebogenes Divertikel,
das ungefahr so lang ist, wie das Mittelstiick dick. Das Divertikel besteht aus
einem einfachen, fast kugeligen Samenraum und einem wenig langeren, sehr
engen Stiel.
Fundnotiz : Kongo-Staat, Nord - Ost - Gebiet, 90 km \V vom Siid-
Ufer des Albert -Edward - Sees; Grauer leg. II. 08.
Dichogaster papillata (Eisen).
Fundnotiz: Nyassa - Land, Blantyre, K. Fricke leg.
Dichogaster gracilis (Mich.)
Fundnotizen : Deutsch-Ost- Afrika, Kissenji am Nordufer des
Kiwu-Sees; Dr. K. Schubotz leg. IX. 07.
Deutsch-Ost- Afrika, Kilimatinde, im W. von Ugogo; Claus leg.
Bemerkungen : In mehreren Fallen fiel es mir schwer, die zartere, schlankere
der beiden Penialborsten - Formen nachzuweisen. An einem sehr genau
— 33 —
untersuchten Stiick koimte ich feststellen, daB nur einer der vier Penialborsten-
sacke eine derartige schlankere Form neben der groBeren, grob-gezahnten Form
besaB; in den iibrigen fand sich nur eine Penialborste der groBeren Form. Es
hat demnach den Anschein, als ob die Penialborste der feineren Form leicht aus-
falle bzw. bei der Kopulation verbraucht werde. Das Fehlen der schlankeren
Form bei einzelnen Stiicken ist also als unwesentlich anzusehen. Es konnte bei
der Bestimmung der Art leicht irrefiihren.
Dichogaster Austeni (Bedd.)
Fundnotizen : Deutsch-Ost- Af rika, Insel Djuani S von der Insel
Mafia; Prof. VOSSELER leg.
Nyassa-Land, Blantyre; K. Fricke leg.
Dichogaster bataguensis n. sp.
Tafel I Fig. 5, 6.
\'orliegend vier gut erhaltene Stiicke.
AuBeres. Dimensionen: Lange 25 — 42 mm, maximale Breite 2^!.2- — 3 nim,
Segmentzahl 94 — 124.
Mittelkor per von der Giirtelregion an abgeplattet; Vorderkorper drehrund,
Hinterkorper im Ouerschnitt trapezformig.
Farbung gelbgrau bis braunlich grau.
Kopf pro-epilobisch.
Borsten maBig eng bis ziemlich weit gepaart. Dorsalmediane Borsten-
distanz etwas groBer als der halbe Korperumfang {dd = ca. ^/g ti). Ventral-
mediane Borstendistanz im allgemeinen ungefahr gleich den mittleren lateralen,
am Vorderkorper, besonders am 7. — 16. Segment, etwas kleiner, am Hinterkorper
etwas groBer (am 8. Segment aa : ab : be : cd = ^ : 2 : 4 : 2, am Mittelkorper
aa : ab : be : cd = 4 : 2 : 4 : 2, am Hinterende aa : ab : be : cd = $ : 2 : 4 : 2).
Erster Riickenporus auf Intersegmentalfurche 5/6.
Giirtel undeutlich begrenzt, anscheinend am 13. — 19. Segment (= 7),
anscheinend sattelformig.
Mannliches Geschlechtsfeld undeutlich.
Prostata - Poren 2 Paar, am 17. und 19. Segment in den Borstenlinien a.
Samenrinnen etwas gebogen, medial schwach konvex.
Mannliche Poren am 18. Segment auf der Borstenzone, in den Samen-
rinnen.
Samentaschen-Poren 2 Paar, auf Intersegmentalfurche yjS und 8/9
in den Borstenlinien a.
Innere Organisation. Darm: Zwei ziemlich groBe Muskelmagen vor der
Hodenregion; drei Paar nierenformige, ungefahr gleich groBe Kalkdriisen im
15., 16. und 17. Segment.
Deutsche Zentralafrika-Expedition. III. 3
— 34 —
Nephridials ystem: Im allgemeinen in einem Segment jederseits 5 oder
6 unregelmaBig gestellte Mikronephridien ; die dem Bauchstrang zunachst
stehenden sind sehr klein ; die weiter oben stehenden sind groCer, am groBten die
der dorsalen ]\Iedianlinie benachbarten.
Vordere mannliche Gesclilechtsorgane: Zwei Paar Samentricliter im
10. und II. Segment, eingeschlossen in zwei Paar Testikelblasen ; Testikelblasen
eines Segments ventralmedian vollstandig miteinander verschmolzen, wahrend
die verschiedener Segmente durchaus unabhangig voneinander blieben. Testikel-
blasen seitlich in Samensack-artige Anhange verlangert und ausgevveitet. Eigent-
liche Samensacke?
Prostate n schlauchformig. Driisenteil lang, zu einem Knauel oder mehr-
facheni Schleifenwerk eng zusammengelegt, distal dick, proximal sclimaler
werdend. Aiisfiihrgang viel kiirzer als der Driisenteil, sehr diinne, scharf vom
Driisenteil abgesetzt.
Penialborsten (Taf. I Fig. 6) ca. 1,8 mm lang, proximal ca. 24/' dick
oder am auBersten proximalen Ende nocli starker angeschwollen, distal diinner
werdend, in der Mitte noch etwa 16 /' dick, am auBersten distalen Ende ca. 7 /^
dick. Penialborsten ziemlich stark gebogen, distal unregelmaBig, im iibrigen
einfach, proximal von der Mitte bis eine Strecke vor dem distalen Ende in einer
Ebene geschlangelt ; Schlangelwellen weniger als die lialbe Borstendicke hoch;
distales Ende nicht besonders fein aber scharf zugespitzt. Ornamentierungen
an verschiedenen Borstenstrecken sehr verschiedenartig. Unterhalb des glatten
auBersten distalen Endes an der Seite der Kriimmungskonvexitat einige wenige,
ca. 3, ziemlich weitlaufig gestellte breite, stark abstehende Zahne; hieran reihen
sich weitere Zahne, die allmahlich an Starke abnehmen, wahrend die Narben,
an deren proximalem Ende all diese Zahne stehen, deutlicher werden; zugleich
audi werden die Abstande zwischen ihnen geringer, und sie bleiben audi nicht
auf eine Seite der Borste beschrankt, sondern stehen allseitig. Proximalwarts
verlieren sich diese Narbenzahne allmahlich oder werden hier durch die Sclilan-
gelungs-Ornamentierung ersetzt. Es handelt sich hier nicht um eine eigentliche
auf dem Faserverlauf beruhende Schlangelung, sondern um eine Aneinander-
reihung zweizeilig und alternierend gestellter langer Buckel, deren Kuppe distal-
warts schwach vorgeschoben ist und deren distalwarts gehender Abfall durch
eine narbenartige seichte Vertiefung verstarkt wird. Die im Achsenteil sichtbare
Faserung der Borste zeigt einen geraden, durch diese Buckelung nicht beeinfluBten
Verlauf. Es ist zu beachten, daB diese Buckelung etwas verschieden stark
ausgepriigt ist, und zumal auch, daB sie bei der Kantenlage der Borste nicht
so deutlich in die Erscheinung tritt. Die relative Lange der verschiedenen
Borstenabteilungen ist sehr verschieden.
Samentaschen (Taf. I I'ig. 5): AmpuUe langlich sackformig. Ausfiihrgang
ungefahr so lang wie die AmpuUe, distal diinne und mit engem Lumen, im proxi-
malen Drittel zu einem diinnwandigen Mittelstiick mit groBem Lumen erweitert.
— 35 —
Mittelstiick von der Ampulle scharf abgesetzt, vom eigentlichen engen Ausfiihr-
gang nicht besonders scharf abgesetzt. In den ]\[ittelteil miindet ein einziges
maBig groBes Divertikel ein. Divertikel etwa so- lang wie der Mittelteil dick,
mit einem grol3en Samenraum, der entweder ganz einfach ist, oder durch ein-
seitige Autbeulung mit einer undeutlich gesonderten Xebenkammer oder mit einer
deutlich gesonderten Nebenkammer versehen ist. Die \'erdoppelung des Samen-
raums scheint nur an den Divertikeln des hinteren Paares vorzukommen. Di-
\-ertikelstiel eng, etwas kiirzer als der Samenraum.
Fundnotiz: Batago-Tal am West-Hang des Ruwenzori, ca. 2000 m;
Dr. H. SCHUBOTZ leg. II. 08.
Dichogaster Frickei n. sp.
Tafel I Fig. 13, 14.
\'orliegend drei schlecht konservierte, stark erweichte geschlechtsreife Stiicke
und einige wenige fragliche unreife.
AuBeres. Dimensionen der geschlechtsreifen Stiicke: Lange 70 — 80 mm,
maximale Dicke 3^., mm, Segmentzahl ca. 150 (ungenau).
Farbung dorsal braun-violett.
Kopf ?
Borsten ziemlich eng gepaart. Dorsalmediane Borsten-
distanz etwas groBer als der halbe Korperumfang {dd = ca. ^/g ii).
Ventralmediane Borstendistanz deutlich groBer als die mitt-
leren lateralen Borstendistanzen {aa = ca. ^,'3 be). Anteclitellial
sind die ventralen Borsten a und b etwas groBer als die late-
ralen c und d.
Erster Riickenporus auf Intersegmentalfurche 56.
Giirtel am 13. — 20. Segment (= 8), am 13., 19. und 20. Seg-
ment nur dorsal und lateral ausgebildet, im iibrigen ringformig.
Mannliches Geschlechtsfeld schwach eingesenkt, an-
nahernd kreisformig, ventralmedian bis an die Borstenzonen
des 16. und 19. Segments, seitlich bis etwa an die Borsten-
linien c reichend, hinten nicht so scharf begrenzt wie vorn.
Prostata - Poren i Paar, am 17. Segment ungefahr in den Borstenlinien
b, auf sehr kleinen, aber stark aufragenden kuppelformigen Papillen.
Samenrinnen nicht vorhanden.
Mannliche Poren auBerlich nicht erkannt, nach MaBgabe der inneren
Organisation dicht hinter den Prostata-Poren, wenn nicht mit denselben ver-
schmolzen.
Weibliche Poren medial von den Borsten a des 14. Segments, auf einem
gemeinsamen quer-ovalen dunkleren Felde, das seitlich die Borsten b eben noch
mit umfaBt.
3*
Fig. I.
Dichogaster Frickei
n. sp., schematisch.
- 36 -
Samentaschen - Poren i Paar, auf Intersegmentalfurche 8/9 dicht
lateral an den Borstenlinien b.
Innere Organisation. Dissepiment 7/8 zart, 8/9 etwas verdickt, 9/10 — 13/14
ziemlich stark verdickt.
Darm: Zwei ziemlich groBe Muskelmagen im 6. und 7. Segment, drei
Paar nierenformige Kalkdriisen im 15., 16. und 17. Segment, die mittleren
im 16. Segment verhaltnismaBig groB, die des hinteren Paares im 17. Segment
nur sehr wenig kleiner, die vorderen im 15. vSegment sehr klein, fast rudi-
mentar.
BlutgefaBsystem: Letzte Herzen im 13. Segment.
Nephridialsystem mikronephridisch .
Vordere mannliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Samentrichter im
10. und II. Segment. Testikelblasen fehlen (?); i Paar groBe, gedrangt-
traubige Samensacke von Dissepiment 11/12 in das 12. Segment hinein-
ragend.
Prostaten i Paar, im 17. Segment, schlauchformig. Driisenteil sehr lang
und ziemlich dick, ein groBes, ziemlich lockeres Knauel bildend. Ausfiihrgang
viel kiirzer und diinner, maBig dick, zu einer unregelmaBigen Spiralwindung
zusammengebogen .
Penialborsten (Taf. I Fig. 14): Bei dem naher untersuchten Stiick saB
medial an dem distalen Ende jedes Prostaten- Ausfiihrganges ein sehr kleiner
Borstensack, der je zwei winzige Borsten enthielt. Diese Borsten hatten fast das
Aussehen der distalen Halfte einer normalen Borste, die dicht proximal vom
Nodulus abgebrochen ist; sie waren 0,04 mm lang bei einer maximalen Dicke
von ca. 15 /<, distal hakenformig gebogen, senkrecht zur Richtung der Biegung
etwas abgeplattet; dicht oberhalb des proximalen Endes fand sich eine nodulus-
artige Verdickung. Irgendwelche Ornamentierung war nicht zu erkennen. Es
erscheint mir fraglich, ob diese Borsten als Penialborsten angesehen werden
diirfen; vielleicht sind sie nichts anderes als die unfertig gebliebenen, erst in der
distalen Halfte ausgebildeten, rudimentaren normalen Borsten a und b des
17. Segments. An der Innenseite des Hautmuskelschlauches vom 17. und
18. Segment erkennt man ventral-lateral ziemlich starke, medialwarts etwas
kon vergierende Trans versalmuskeln .
Samentaschen (Taf. I Fig. 13): Haupttasche aus einer unregelmaBig
sackformigen, verbeulten und verzerrten AmpuUe und einem etwas kiirzeren,
diinneren, ziemlich scharf abgesetzten Ausfiihrgang bestehend. In den Aus-
fiihrgang miinden allseitig und fast in ganzer Lange (nur mit Ausnahme
des in dem Hautmuskelschlauch verborgenen distalen Endes) zahlreiche
ungestielte, blasenf ormige , einkammerige Divertikel ein. Diese Divertikel
stehen so dicht gedrangt, daB sie den Ausfiihrgang der Haupttasche ver-
bergen.
Fundnotiz: Nyassa-Land, Blantyre; K. Fricke leg.
— 37 —
Dichogaster itoliensis (Mich.) f. typica.
1892. Benhamia itoliensis, MICHAELSEN, Beschreibiing dcr von Herrn Dr. Fr. Stuhlmann
am Victoria Nyanza gesammelten Terricolen. In: Mt. Mus. Hamburg IX", S. 3, t. f. 6.
1899. Benhamia itoliensis var. coerulea, MICHAELSEN, Terricolen von verschiedenen Ge-
bieten der Erde. In: Mt. Mus. Hamburg XVI, S. 116.
1909. Dichogaster itoliensis, COGNETTI , Lombrichi del Ruwenzori e dell' Uganda. In: II
Ruwenzori, Relazione scientifiche I, p. 2, Tav. I (XXII), Fig. i ?, 2 — 6.
Fundnotizen: Deutsch-Ost-Afrika, Ovon Kabonge; Grauer leg. I. 09.
Deutsch - Ost- Afrika, Bukoba am Victoria-See; Dr. H. vSchu-
BOTZ leg. 18. VI. 07.
Weileres Vorkommen : Deutsch-Ost-Afrika, Ost-Ufer des Tanga-
njika (Michaelsen); Britisch - Ost - Afrika, Ruwenzori (Cognetti).
f. Johnstoni (Bedd.)
1901. Benhamia Johnstoni, BEDDARD, On some Species of Earthworms of the Genus Ben-
hamia from Tropical Africa. In: Proc. Zool. Soc. London 1901 ", p. 198, Text-fig. 14, 15, 16 ^-1.
1909. Dichogaster Johnstoni, COGNETTi, Lombrichi del Ruwenzori e dell' Uganda. In: II
Ruwenzori, Relazione scientifiche I, p. 5.
Fundnotizen: Kongo-Staat, Westhang des Ruwenzori, 2500m, lioch-
stammiger Urwald; Dr. H. Schubotz leg. Ende II. 08.
Deutsch-Ost-Afrika, Bugoie-Wald O vom Kiwu-See, ca. 20 km
SO von Kissenje, 2000 — 3000 m; Dr. H. Schubotz leg. XI. 07.
Deutsch-Ost-Afrika, Bugoie-Wald O vom Kiwu-See; Ober-
leutnant v. Stegmann leg. III. 09.
Weiteres Vorkommen : Britisch - Ost - Afrika, Ruwenzori (Beddard).
f. Moorei (Bedd.)
1901. Benhamia Moorei + B. mollis, Bedd.'VRD, On some Species of Earthworms of the
Genus Benhamia from Tropical Africa. In: Proc. Zool. Soc. London 1901'^ p. 191, Text-fig. 12,
13, 16 B, p. 203, Text-fig. 16 C.
1909. Dichogaster Moorei, COGNETTi , Lombrichi del Ruwenzori e dell' Uganda. In: II Ru-
wenzori, Relazione scientifiche I, p. 5.
Fundnotizen: Deutsch-Ost-Afrika, Karrissimbi NO vom Kiwu-
See, beim Dorfe des Mtualen Gahama, 2400 m, Bambuswald und Wald-
wiesen, Dr. H. Schubotz leg. XI. 07.
Deutsch-Ost-Afrika, Vulkan-Gebiet NO vom Kiwu-See; Grauer
leg. IX. 07.
Deutsch-Ost-Afrika, Kwidschwi- Insel im Kiwu-See; Dr. H.
Schubotz leg. IX. 07.
Weiteres Vorkommen: Deutsch-Ost-Afrika, Virunga-Berge N vom
Kiwu-See (Beddard).
Bemerkungen zu Dichogaster itolieitsisMicu. (s. 1.): Ich stimme mit Cognetti
(1. c. p. 5) darin iiberein, daB D. itoliensis Mich, samt var. coerulea Mich, mit
- 38 -
D. Moorei (Bedd.) und D. Johnstoni (Bedd.) einen engen Verwandtschaftskreis
bilden. Ich gehe noch weiter und ziehe audi Benhamia mollis Bedd. hinzu.
Diese Formen stimmen tatsachlich so weit miteinander iiberein, daB es schwer
halt, sie voneinander zu sondern. Die Gestalt der Penialborsten — diese
bieten das einzig stichhaltige [Nlerkmal der verschiedenen Formen — ist selbst
innerhalb einer engeren Form etwas variabel und zeigt haufig Zwischenstufen,
die sicli schwer der einen oder der anderen Form zuordnen lassen. Im wesenthchen
lassen sich drei Formengruppen unter den Penialborsten unterscheiden : f. typica
mit stark verengter, fast gerader Spitze ohne Verbreiterung unterhalb derselben,
f. Moorei mit nicht deutlich verengter, mehr oder weniger gebogener Spitze
ohne Verbreiterung unterhalb derselben, und f. Johnstoni mit stark verengter
mehr oder weniger gebogener Spitze und deutlicher Verbreiterung unterhalb
derselben. B. mollis Bedd. glaube ich der f. Moorei zuordnen zu miissen.
F. typica ist v'om Ruwenzori iiber das Gebiet des Victoria-Sees bis zum
Tanganjika verbreitet; f. Johnstoni kommt am Ruwenzori und im Bugoie-Wald
O vom Kiwu-See vor, doch ist zu erwahnen, dai3 die Penialborsten der Stiicke
vom Bugoie-Wald deutlich einen Ubergang zu der Penialborsten-Form der
f. Moorei erkennen lassen, so daB die scharf ausgepragte J ohnstoni-V' orm auf den
Ruwenzori beschrankt erscheint; f. Moorei schlieBlich findet sich im Kiwu-See
und seiner Nachbarschaft, also nahe dem Gebiet jener t)bergangsform Johnstoni-
Moorei.
Als auffallend muB ich noch erwahnen, daB schon sehr junge Stiicke, etwa
von 125 mm Lange und 7 mm Dicke an, Spuren der Geschlechtsorgane
aufweisen, und zwar nicht nur auBerliche (Andeutungen des mannlichen Ge-
schlechtsfeldes), sondern auch innere. Besonders die Penialborsten bilden sich,
zunachst in etwas kleinerem Format, schon sehr friih aus. Ich glaube nicht,
daB diese friihzeitig gebildeten Penialborsten je in Funktion treten; jedenfails
habe ich nie derartige kleinere, jugendliche Stiicke mit vollkommen ausgebildeten
Kopulationsorganen (mannlichem Geschlechtsfeld), also kopulationsfahig, ge-
sehen.
Subfam. Ocnerodrilinae.
Gen. Ocnerodrilus Eisen.
Ocnercdrilus (Ocnerodrilus) occidentalis Eisen.
Fundnotiz : Rhodesia, Bulawa3'o; E. C. Chubb leg.
Bemerkungen : Nacli der Gestaltung der vSeptaldriisen und der Prostaten
miiBte ein naher untersuchtes vStiick der var. Arizonae EiSEN zugeordnet werden;
— 39 —
denn die Septaldriisen des 8. Segments sind viel kleiner als die des 7. Segments,
und die Prostaten sind, ohne besonders klein zu sein, auf die Region des Giirtels
beschrankt. Ich halte eine Absonderung der var. Arizonae von der typischen
Form nicht mehr fiir angebracht.
Ocnerodrilus (Ilyogenia) Chubbi Mich.
1909. Ocnerodrilus (Ilyogenia) Chubbi, W. MICHAELSKX, On two vSpecics of Ocncrodrilids
from Rhodesia. In: Proc. Rhodesia Sc. Assoc. VIII, p. 99.
Zur Untersuchung vorliegend eine Anzalil meist unreifer oder halbreifer,
nur zum sehr geringen Teil vollkommen geschlechtsreifer Stiicke.
AuBeres. Dimensionen der reifen vStiicke. Liinge 45 — 50mm, Dicke
ca. i^ 3 mm, Segmentzahl ca. 155.
Farbung hellgrau; pigmentlos.
Kopf epilobisch (ca. ^Z.,). Dorsaler Kopflappen-Fortsatz hinten off en, mit
nach hinten stark konvergierenden Seitenrandern.
Borsten gleichmaBig groB, eng gepaart. Ventralmediane Borstendistanz
gleich den mittleren lateralen; dorsalmediane Borstendistanz im
allgemeinen sehr wenig groBer als der halbe Korperumfang, am
\'orderende ungefahr ebensogroB wie der halbe Korperumfang
[aa =^ be, dd ^ ^'o u).
Giirtel anscheinend ringformig, vorn und hinten nicht ganz
scharf begrenzt, am ^'.212. — 21. (?) Segment (=9^/2?)-
Mannliche Poren (Samenleiter-Poren verschmolzen mit
den Poren der Prostaten des vorderen Paares) am 19. Segment
dicht lateral an den Borsten b, auf kleinen , stark erhabenen
kreisrunden Papillen.
Prostata - Poren des zneiten Paares am 20. Segment dicht
lateral an den Borsten b, auf winzigen kreisrunden Papillen, die
ungefahr halb so breit wie die Papillen der mannlichen Poren
sind. Die ventralen Borsten {a und b) des 20. sind wie die des
19. Segments ganz normal ausgebildet.
We ib lie he Poren vorn am 14. Segment vor den Borsten a
auf winzigen quer-ovalen Papillen.
Samentaschen - Poren i Paar, auf Intersegmentalfurche 8''q etwas
oberhalb der Borstenlinien b.
Innere Organisation. Dissepiment 5/6 — 8/9 ziemlich stark verdickt, 6/ und
7/8 etwas starker als 5/6 und 8/9; 9 '10 und folgende zart.
Darm: Osophagus iiberall gleichmaBig dlinnwandig. Vielfach zerteilte,
lappige Septaldriisen haften im 5. — 8. Segment an der Vorderwand der Disseni-
mente 5/6 — 8/9. Die Septaldriisen des 8. Segments sind sehr klein, die des 6. und
5. Segmentes groB; es ist kein ]\Iuskelmagen vorhanden. Hinten im 9. Segment
entspringen aus dem Osophagus ventral-lateral ein Paar groBe, eng-gestielte,
Fig. II.
Ocnerodrilus
(Ilyogenia)
Chubbi MICH.
schematisch.
— 40 —
unregelmai3ig eiformige Ch^^lustaschen. Das zentrale Lumen der Ch^dustaschen
ist rtiaBig groB; es wird eingeengt durch zahlreiclie Langsfalten der
Wandung. Gegen den freien vorderen Pol der Chylustaschen schlieBen sich die
freien Rander der Langsfalten zum Teil aneinander und bilden dadurch einige
kurze, maBig dicke Kanale, anscheinend konstant 6. Die Wandung der Chylus-
taschen ist sehr blutreich, zumal die inneren Partien der Falten sind von Blut-
gefaBen prall gefiillt. Am vorderen Pol der Chylustaschen vereinen sich diese
Wandungsgef aBe, um sich als dickes BlutgefaB frei in die Leibeshohle fortzusetzen.
Vorn im 12. Segment erweitert sich der enge Osophagus plotzlich zum umfang-
reichen Mitteldarm, der, wenigstens im Anfangsteil bis zum 22. Segment, einer
Typhosolis entbehrt.
BlutgefaBsystem: RiickengefaB einfach. Letzte Herzen im 11. Segment;
diese, sowie die des 10. Segments, sehr stark angeschwollen.
Nephridialsystem meganephridisch; Nephridien im ]\Iittel- und Hinter-
korper niit maBig groBen Blasenzellen.
Vordere mannliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Hoden und Samen-
trichter frei im 10. und 11. Segment. Ein Paar mehrteilige Samensacke von Dissepi-
ment 11/12 in das 12. Segment hineinragend ; die Teilstiicke der Samensacke
sind verschieden groB, unregelmaBig eiformig. Im 10. und 11. Segment finden
sich freie »Samenmassen ; die Samenmassen des 10. Segments beulen oft das Dis-
sepiment 9/10 nach vorn hin, in das 9. Segment hinein, etwas auf; sie tauschen
damit Samensacke des 9. Segments vor; tatsachlich sind im 9. Segment keine
eigentlichen Samensacke vorhanden.
Hintere mannliche Geschlechtsorgane: Im 19. und 20. Segment
liegen zwei Paar lang schlauchformige, unregelmaBig gewundene, fast geknaulte
Prostaten ohne deutlich abgesetzten Ausfiihrgang. Die Prostaten des vorderen
Paares sind viel langer und dicker als die des hinteren Paares. Die in engen,
ziemlich regelmaBigen Schlangelungen von vorn her kommenden Samenleiter
sind am distalen Ende schwach erweitert; sie treten von vorn her an die Aus-
fiihrgange der Prostaten des vorderen Paares im 19. Segment heran, um sich
mit denselben zu verschmelzen. Der gemeinsame Samenleiter-Prostaten-Endteil
durchbohrt dann die Leibeswand und miindet auf der Kuppe der mannlichen
Papillen am 19. Segment aus.
Weibliche Geschlechtsorgane: Ein Paar groBe Ovarien ragen vom
ventralen Rand des Dissepiments 12/13 in das 13. Segment hinein. Die groBten,
anscheinend reifen Eizellen sind ca. 40 ,« dick; sie enthalten maBig grob granulierte
Dottermassen. Die Eitrichter sind verhaltnismaBig groB, unregelmaBig kelch-
formig. Sie ragen frei in die Leibeshohle des 13. Segments hinein.
Die Samentaschen bestehen aus einer langlichen, unregelmaBig sack-
formigen Ampulle und einem kiirzeren, engen, unregelmaBig gebogenen oder
fast geschlangelten Ausfiihrgang.
Fundnotiz: Rhodesia, Bulawavo; E. C. Chubb leg.
41
Bemerkungen : Diese Art erinnert in vielen Hinsichten am Ocnerodrilus
{Ilyogenia) limicola EiSEN; diese aus Guatemala stammende Art besitzt ebenfalls
zwei Paar Prostaten, deren vordere gemeinsam mit den Samenleitern aus-
miinden. 0. (/.) Chuhhi unterscheidet sich von dieser amerikanischen Art, ja
von alien Art en ihrer Gattung iiberhaupt, durch die Lage der mannlichen
Poren und der Prostata - Poren, die in bezug auf 0. (I.) limicola um zwei
Segmente nach hinten verschoben erscheinen. ]\Ian kchmte an eine abnorme
Bildung denken; das offenbar konstante Vorkommen — diese Anordnung der
Geschlechts-Poren fand sich in gleicher Weise bei alien vorliegenden reifen und
halbreifen Stiicken — laBt diese Anordnung als wesentlichen Charakter der Art
erscheinen.
Gen. Pygmaeodrilus Mich.
Pygmaeodrilus bipunctatus (Mich.)
1S96. Ocnerodrilus bipunctatus, MiCHAELSEX, Die Regenwiirmer Deutsch-Ost-Afrikas. In:
Deutsch-Ost-Afrika IV, Wirbellose Tiere, S. 41.
var. nov. modesta.
Vorliegend mehrere geschlechtsreife Stiicke und einige fragliche jugendliche.
AuBeres. Dimensionen der geschlechtsreifen Stiicke: Lange ca. 45 mm,
Dicke ca. i — 2 mm, Segmentzahl ca. 95.
Farbung hell-gelblich ; pigmentlos. Nephridien weiBlich
durch den Hautmuskelschlauch hindurchschimmernd.
Kopf undeutlich epilobisch, wenn nicht tanylobisch; Seiten-
riinder des dorsalen Kopflappen-Fortsatzes sehr zart und un-
deutlich.
Borsten maBig eng gepaart; Weite der Paare halb so groi3
wie die ventralmediane Borstendistanz. Dorsalmediane Borsten-
distanz kleiner als der halbe Korperumfang {dd < ^3 **)• Ventral-
mediane Borstendistanz ungefahr um ein Drittel kleiner als die
mittleren lateralen Borstendistanzen {aa = ^/g be), in der Giirtel-
region noch ein wenig verringert.
Giirtel am 12., 13. — 18. Segment (= 6 oder 7), am 12. Seg-
ment schvvacher ausgepragt, wenn iiberhaupt an diesem Segment
ausgebildet.
Mannliches Geschlechtsfeld: Am 17. Segment liegt ven-
tralmedian ein quer-ovales oder abgerundet sechseckiges Polster,
seitlich etwas iiber die Borstenlinien h hinausragend, nach vorn
und hinten bis an die Grenzen des 17. Segments reichend, begrenzt von einer
scharfen Furche. \^or und hinter diesem mannlichen Polster liegt hinten am
16. Segment und vorn am 18. Segment je ein unscharf begrenztes, manchmal
ziemlich undeutliches, wenig erhabenes, manchmal scharfer ausgepragtes quer-
Fig. III.
Pygmaeodrilus
bipunctatus
(MICH.) var.
nov. modesta,
schematisch.
— 42 —
ovales Polster. Auf dem mannlichen Polster des 17. Segments stehen in der
Borstenzone in den Borstenlinien a ein Paar winzige, kuppelformige Papillen,
die Trager der Prostata-Poren. Die unscheinbaren mannlichen Poren liegen
dicht medial an diesen Prostata- Papillen.
Die weiblichen Poren liegen vor den Borsten b des 14. Segments.
Die Samentaschen-Poren, i Paar quere Schlitze, liegen auf Inter-
segmentalfurche 89 dicht medial an den Borstenlinien a, in einer melir oder we-
niger deutlich ausgepragten spaltformigen Einsenkung, die die ganze Ventral-
partie der Intersegmentalfurche 8/9 einnimmt. Die Samentaschen-Poren sind
von einem mehr oder weniger deutlichen, vorn und hinten bogenformig be-
grenzten Driisenfeld umgeben, dessen seitliche Winkel in der Intersegmental-
furche 8/9 oberhalb der Borstenlinien h liegen, wahrend es nach vorn und hinten
etwa bis an die Borstenzonen des 8. bzw. g. Segments reicht. Die ventralen
Borsten des 9. Segments sind wohl ausgebildet. ]\Ianchmal sind die Offnungen
der Samentaschen durch dunkelbraune, quer-ovale kornige Deckel, die distalen
End-Platten von Spermatophoren, verschlossen.
Innere Organisation: Die Dissepimente 5/6(?) — 8/9 sind etwas verdickt.
Darm: Kin Muskelmagen ist nicht ausgebildet. Im 9. Segment tragt der
Osophagifs ein Paar groBe, hinten ventral-lateral entspringende, nach vorn ge-
richtete Chylustaschen mit weitem Lumen und diinner Wandung, die von zahl-
reichen, der Hauptsache nach langs verlaufenden BlutgefaBen durchzogen ist.
Vordere mannliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter
liegen ventral frei im 10. und 11. Segment. Zwei Paar mehrteilige, fast grolBbeerig-
traubige Samensacke ragen von Dissepiment 9/10 in das 9., von Dissepiment 11/12
in das 12. Segment hinein.
Hintere mannliche Geschlechtsorgane: Die Prostaten sind ungemein
lang (ca. 22 mm), unregelmaBig gebogen, fast geknault. vSie ragen durch viele
Segmente nach hinten. Sie sind diinn-schlauchf ormig ; der lange Driisenteil ist
ca. 400 // dick, der viel kiirzere, aber verhaltnismaBig noch recht lange (ca. 3 mm
lang) muskulos glanzende, scharf abgesetzte Ausfiihrgang ca. 140 /« dick. Die
Samenleiter einer Seite sind distal verschmolzen, doch ihre Lumina anscheinend
innerhalb der gemeinsamen Hiille gesondert geblieben. Das distale Ende der
Samenleiter ist in kurzer Strecke etwas verdickt (ca. 70 /« dick), jedoch immer noch
betrachtlich diinner als der Ausfiihrgang der Prostaten. Die Samenleiter gehen,
von vorn her kommend, dicht lateral am distalen Ende der Prostaten- Ausfiihr-
gange vorbei, umfassen diese letzteren in engem Kreisbogen und miinden schlieB-
lich dicht medial an denselben aus.
Weibliche Geschlechtsorgane: Ein Paar groBe Ovarien im 13. Segment.
vSamentaschen getrennt paarig. Haupttasche mit groBer, sackformiger
Ampulle und viel kiirzerem, viel diinnerem, scharf abgesetztem Ausfiihrgang.
In das distale Ende des Ausfiihrganges der Haupttasche, und zw^ar schon innerhalb
der Leibeswand, miinden zwei Gruppen von je 2 oder 3 Divertikeln ein. Die
— 43 —
eine Gruppe liegt vor der Haupttasche und miindet von vorn her in deren Aus-
fiihrgang, die andere Gruppe liegt hinter der Haupttasche und miindet in die
Hinterseite ihres Ausfiihrganges ein. Die Divertikel sind lang schlauchformig,
meist gleichmaCig dick und glatt, etwas und unregelmaBig gebogen, nicht ganz
so lang wie die Haupttasche, etwa so lang wie die Am])ulle.
Fundnotizen : Deutsch - Ost - Afrika, Ruanda, Mohasi-vSee; Dr. H.
SCHUBOTZ leg. VII. 07.
Deutsch-Ost- Afrika, Ruanda, Karago-vSee; Dr. H. Schubotz
leg. XI. 07.
Deutsch - Ost - Afrika, Ruanda, Insel Kwidjwi im Kiwu-See;
Dr. H. Schubotz leg. IX. 07.
Deutsch - Ost - Afrika, Ruanda, in einem Bergbach, 1900 m; Dr. H.
Schubotz leg. 14. VIII. 07.
Bemerkungen : Diese Varietat unterscheidet sich von der aus dem Albert-
See stammenden typischen Form hauptsachlich durch das Fehlen der
eigentiimlichen augenartigen Punkte und durch das Vorhandensein der
ventralen Borsten am g. Segment, zugleich auch durch die Gestaltung der
Driisenfelder im Umkreis der mannlichen Poren und der Samentaschen-
Poren.
var. nov. budduensis.
\'orliegend zwei geschlechtsreife Stiicke.
AuBeres. Dimensionen:.Lange ca. 45 mm. Dicke 1^/3 — i^ /.> mm, Segment-
zahl ca. no.
Mannliches Geschlechtsfeld: Ein undeutlich begrenztes, abgerundet
quadratisches, ventralmedianes mannliches Polster am 16. bis
18. Segment, seitlich bis liber die Borstenlinien b hinausreichend,
nach vorn und nach hinten fast bis an die Intersegmentalfurchen
15 16 und 18/19 reichend, also nur schmale Streifen des 16. und
18. Segments frei lassend, tragt in der Borstenzone des 17. Seg-
ments einen schmalen, queren, ventralmedianen Wall von weil3-
licher Farbung. Dieser Wall geht seitlich etwas iiber die Borsten-
linien b hiniiber und tragt ungefahr in den Linien der Borsten-
paare ab jederseits eine winzige Papille, zweifellos die Trager der
Prostata-Poren. Auf der vorderen und auf der hinteren Partie
des mannlichen Geschlechtsfeldes, also hinten am 16. und vorn
am 18. Segment, stehen je ein Paar quer-ovale Papillen, die
paarweise durch niedrigere ventralmediane Briicken verbunden
sind. Die Papillen des vorderen Paares hinten am 16. Segment
ragen seitlich weit iAber die Borstenlinien /; hiniiber, die des hinteren
Paares vorn am 18. Segment sind etwas naher aneinander geriickt
luid ragen seitlich nur wenig iiber die Borstenlinien b hiniiber.
Fig. IV.
Pygmaeodrilus
bipimctatus
(MICH.) var.
nov. budduensis,
scheniati.sch.
— 44 —
Bei einem der beiden Stiicke zeigen diese hinteren Papillen eine etwas schrage
Stellung; ihre langsten Achsen konvergieren in stumpfem Winkel nach vorn.
Samentaschen - Poren: i Paar kleine Querschlitze auf Intersegmental-
furche 8/9 dicht medial an den Borstenlinien a, umgeben von einem undeutlich
begrenzten Driisenfeld, das die groBeren Partien der Ventralseite von Segment 8
und 9 einnimmt. Die im Bereich dieses Driisenfeldes liegenden ventralen Borsten
des 8. und 9. Segments sind zuriickgebildet. Augenartige Punkte, wie sie fiir die
typische Form charakteristisch sind, waren niclit zu erkennen.
Innere Organisation. Samentaschen mit je zwei Gruppen von Divertikeln.
Jede Gruppe mit 2 (stets? — nur die Samentaschen eines Stiickes untersucht)
Divertikeln. Divertikel ungefiihr halb so lang wie die Haupttasche, im allgemeinen
schlauchformig, aber proximal etwas breiter als distal, und in der verbreiterten
Partie unregelmaBig und schwach blasig aufgetrieben.
Im iibrigen wie var. modestal
Fundnotiz : Uganda - Protektorat, Buddu-Wald in der Prov.
Uganda; Dr. H. Schubotz leg. 22. VI. 07.
Bemerkungen : Var. hudduensis unterscheidet sich hauptsachlich durch die
Gestaltung des mannlichen Geschlechtsfeldes von den beiden iibrigen Formen.
Wie var. niodesta, so unterscheidet sich audi var. hudduensis von der typischen
Form durch das Fehlen augenartiger Punkte am 9. Segment. Durch das Fehlen
der Borsten a und h am 9. Segment nahert sich var. hudduensis der typischen
Form.
Pygmaeodrilus Grawerti'n. sp.
Tafel II Fig. ^^.;.
Zur Untersuchung vorliegend eine Anzahl gut konservierter, meist ge-
schlechtsreifer Exemplare.
Aufieres. Dimensionen der geschlechtsreifen Stiicke: Lange 22 — 32 mm,
maximale Dicke 1^/2 — 1^/5 mm, Segmentzahl ca. 95.
Farbung hellgrau, vorn mit sehr schwachem braunlichen Ton. Prostaten
weiBlich durch die Haut hindurchschimmernd.
Kopf epilobisch (ca. ^/o); dorsaler Kopflappenfortsatz nach hinten wenig
verschmalert, hinten durch eine zarte Querfurche abgeschlossen.
Borsten eng gepaart. Dorsalmediane Borstendistanz kleiner als der halbe
Korperumfang [dd = ca. -/g u) ; ventralmediane Borstendistanz am Vorder-
korper ungefahr so groB wie die mittleren lateralen Borstendistanzen (vorn
aa = ca. he), am Hinterkorper kleiner (hinten aa = ca. ^/^ he), etwa 4mal so groB
wie die Weite der Paare (vorn aa : ah : he : cd : dd = ^ : 1 : ^ : 1 : 10, hinten
aa : ah : he : ed : dd = ^ : 1 : ^ : 1 : 11).
Giirtel am 13. — 18. Segment (= 6), am 13 meist deutlich schwacher aus-
gepragt, am 16. — 18. vSegment ringformig, am 13.- — 15. Segment sattelformig,
ventral schwacher oder, wenigstens stellenweise, ganz fehlend.
45
#
^
■^
Prostata -Poren auf wmzigen weiClichen Papillen am 17. vSegment an
Stelle der fehlenden Borsten h (die ventralen Borsten a und h des 17. Segments
sind geschwunden).
Mannliche Poren auCerlich nicht aufgefunden. nach ]\Ial3gabe des Ver-
laufs der Samenleiter dicht medial an den Prostata-Poren, wenn nicht mit den-
selben verschmolzen.
Samentaschen - Poren auf Intersegmentalfurche 8/9 in den Borsten-
linien h, deutliche Querschlitze, die von groi3en Driisenhdfen umgeben sind.
Innere Organisation. Dissepiment 5/6 — lo/ii etwas verstarkt.
Darm: Ein Muskelmagen ist nicht vorhanden. Im 9. Segment tragt der
Osophagus ein Paar grol3e, sackformige, basal etwas verengte Chylustaschen,
deren Lumen durch zahlreiche Langsfalten der Wandung ein-
geengt (geteilt.'') ist.
Vordere mannliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar
Samentrichter frei im 10. und 11. Segment.
Hintere mannliche Geschlechtsorgane: Prostaten
schlauchformig, ungemein lang, nach Streckung langer als das
ganze Tier, bei voller Ausbildung ungefahr bis an den Anfang
des hintersten Viertels des Tieres (bei einem Tier z. B. bis in das
64. Segment) verlaufend, bei einem naher untersuchten, 25 mm
langen Tier nach Streckung 30 mm lang, wovon 24 mm auf den
weiBlichen, maBig dicken Driisenteil, 6 mm auf den viel diinneren,
scharf abgesetzten, muskulos glanzenden Ausfiihrgang entf alien;
die Prostaten beschreiben ,,in situ', hinten einige unregelmaBige,
meist wenig breite Schlangelungen ; die distale Partie mit dem
Ausfiihrgang bildet meist eine oder einige lange Schleifen. Das
auBerste distale Ende der Samenleiter zeigt eine auffallend starke
muskulose Verdickung von der Gestalt einer zusammengebogenen Spindel, die
in der Mitte betrachtlich dicker als der muskulose Ausfiihrgang der Prostata
ist. Die von vorn her kommenden Samenleiter gehen lateral am distalen Ende
der Prostata-Ausfiihrgange vorbei, ihre verdickte Endpartie umkreist das Pro-
staten-Ende, um dicht medial an demselVjen (durch einen gemeinsamen Porus?)
auszumiinden.
Samentaschen (Taf. II Fig. 33) mit groBer, eiformiger bis fast kugeliger
Ampulle, die durch einen nicht scharf abgesetzten, kurz-kegelformigen Ausfiihr-
gang ausmiindet. In den Ausfiihrgang miinden eine Anzahl Divertikel, bei der
naher untersuchten Samentasche 6; die Zahl ist, nach der unregelmaBigen
Gestalt und Anordnung zu urteilen, wahrscheinlich etwas variabel. Diese Di-
vertikel haben die Gestalt unregelmaBiger, dicker Lappen, die an der Basis nicht
oder nur wenig verengt sind; sie umgeben den Ausfiihrgang der Haupttasche
kranzformig und legen sich mit ihrer Breitseite fest an die Unterseite der Am-
pulle an. ,,In situ" sind sie vollstandig unter der Ampulle verborgen, so dafi
Fig. V.
Pygmaeodrilus_
Grawerti n. sp.,
schematisch.
- 46 -
sie nur bei Betrachtung der losgelosten Samentasclie von cler Unterseite zur
Anschauung kommen. Die Div^ertikel besitzen nicht ein einfaches groBes Lumen,
sondern einige wenige (meist zwei oder drei) blindschlauchartige, am Blind-Ende
etwas erweiterte Lumina; nur bei einzelnen (bei der untersuchten Samentasclie
bei einem einzigen) kleineren Divertikeln besteht das Lumen aus einem einzigen
einfachen, zusammengebogenen Blindschlauch.
Die Samentaschen enthalten nach der Empfangnis je eine groBe, fast kugelige
Sper matophore mit dicker, faseriger, chitinoser, auBerlich glatter Hiille.
Die Spermatophore sitzt der Hauptsache nach im Ausfiihrgang und ragt nur ein
vveniges in die Ampulle hinein. Die Ampulle enthalt gleichmaBig granulierte
Massen.
Fundnotiz : Deutsch -Ost- Afrika, Usumbura am Nord-Ende des
Tanganjika, Ostkiiste; Hauptmann v. Grawert leg. 1907 — 08.
Bemerkungen : P. Grawerti stelit dem unten beschriebenen P. kiivuensis
(siehe Bemerkungen unter der Beschreibung dieser Art!) sehr nahe. Beide
Arten erinnern in mancher Hinsicht, so durch die groBere Zahl der Samen-
taschen - Divertikel, an P. quilimanensis Mich., unterscheiden sich jedoch
von dieser Art scharf und deutlich schon durch das Fehlen von Kopulations-
taschen an der Ausmiindung der Prostaten, iibrigens audi durch verschiedene
auBere Charaktere, Giirtellange, Lage der Geschlechtsporen u. a.
Pygmaeodrilus kiwuensis n. sp.
Tafel II Fig. 2,2.
Zur Untersucliung vorliegend ein reifes und ein halbreifes Stiick.
AuBeres. Dimension en des reifen vStiickes: Lange 25 mm, Dicke 1^/3
bis 1^/2 mm, Segmentzahl ca. 85.
Farbung braunlich grau.
Ko p f undeutlich epilobisch (ca. '^1.2) ; dorsalerKopflappenfortsatz breit trapez-
formig, vorn fast so breit wie der Kopflappen, hinten nur halb so breit, of fen.
Borsten verhaltnismaBig groB, besonders am Hinterende, ziemlich weit
gepaart, besonders weit die groBeren Borsten des Hinterendes. Weite der Paare
im Maximum, am Hinterende, etwa halb so groB wie die ventralmediane Borsten-
distanz. Ventralmediane Borstendistanz am Vorderkorper etwas kleiner als die
mittleren lateralen Borstendistanzen, am Hinterkorper etwa ebenso groB wie die
mittleren lateralen. Dorsalmediane Borstendistanz ungefahr doppelt so groB
wie die ventralmediane. Am Vorderkorper aa : ab : be : cd : dd = 4 : 1 : ^ : 1 : 8;
am Hinterkdrper aa : ab : be : cd : dd = 2 : 1 : 2 : 1 : 4.
Giirtel wohl noch nicht voUkommen ausgebildet, nur als schwache driisige
Haut-Modifikation dorsal am 14. — 18. Segment erkennbar.
Mannliche Poren am 17. Segment in den Borstenlinien b, auf der ge-
Tundeten Spitze stark hervorragender, geschweift-kegelformiger, medial steiler
47
abfallender Porophoren; die Basis dieser Porophoren ist lateral, sowie vorn und
hinten von einer zarten Kreisbogenfurche begrenzt, medial ohne scharfe Grenze;
sie reicht nach \-orn und hinten fast bis an die Borstenzonen des i6. und l8. Seg-
ments, lateral bis etwa zur Mitte zwischen den Borstenlinien b und c.
Samentaschen - Poren ziemlich groBe Ouerschlitze auf Intersegmental-
furche 8/9; ihre ]\Iitte ungefahr in den Borstenlinien h; die Samentaschen-Poren
sind von groI3en, aber undeutlichen Driisenhofen umgeben.
Innere Organisation. Dissepiment 6/7 — 11/12 etwas verdickt.
Darm: Osophagus ohne Muskelmagen, im 9. Segment mit einem Paar
groBer, sackformiger Chylustaschen, deren Lumen dutch zahl-
reiche Langsfalten an der Wandungs-Innenseite eingeengt ist.
Nephridialsystem meganephridisch.
Vordere mannliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Samen-
trichter frei im 10. und 11. Segment; von Dissepiment 9/10 und
11/12 ragen mehrere verschieden groBe dick-birnfoimige Samen-
siicke in das 9. bzw. 12. Segment hinein.
Hintere mannliche Geschlechtsorgane: Prostaten
schlauchformig, ca. 5 mm lang, teils durch mehrere Segmente
nach hinten ragend, teils mehr nach vorn ragend, einige wenige
unregelmaBige kleine Schleifen oder Schlingen bildend. Driisen-
teil maBig dick, lang, AusfUhrgang etwa halb so dick, ca. ^ - der
ganzen Lange einnehmend, muskulos glanzend, direkt, ohne Ver-
mittlung irgendwelcher Kopulationstasche, ausmiindend. Distale
Enden der vSamenleiter etwas verdickt, jedoch nur ca. halb so dick
wie der muskulose Ausfiihrgang der Prostaten; die Samenleiter
gehen dicht lateral am distalen Ende der Prostaten vorbei, umfassen dann,
medialwarts einbiegend, das distale Prostaten -Ende eng, um dicht medial
(medial - hinten ?) an demselben (durch einen gemeinsamen Porus?) aus-
zumiinden.
Samentaschen (Taf. II Fig. 32): Haupttasche mit eiformiger, fast kugeliger
Ampulle und proximal ziemlich dickem, kurzem, kegelformigem Ausfiihrgang.
In den Ausfiihrgang miinden ca. 7 (bei einer genauer untersuchten Samentasche
7; die Anzahl ist sicherlich etwas variabel) kurze, lappenformige, distal nicht
oder nur wenig verengte Divertikel, die ,,in situ" zum groBten Teil unter der
Ampulle verborgen liegen. Die Divertikel sind nicht einfach, sondern enthalten
meist zwei Samenkammerchen von lang gestielt birnformiger Gestalt ; die Samen-
kammerchen sind eng aneinander gelegt und haufig umeinander geschlungen;
sie besitzen eine ziemlich dicke Spezialwandung; ihr birnformig angeschwollenes,
bei dem untersuchten Stiick Spermien-Ballen enthaltendes Blind-Ende, ver-
ursacht auBerliche Auftreibungen am Divertikel.
Fundnotiz : Deutsch-Ost- Afrika, Insel Kwidschwi im Kiwu-See;
Dr. H. ScHi'BOTZ leg. IX. 07.
Fig. \I.
Pygmaeodrilus
kiwuensis n.sp.,
schematisch.
- 48 -
Bemerkungen : P. kiwuensis steht dem oben bescliriebenen P. Grawerti
sehr nahe; zumal die Gestaltung der Samentaschen ist bei beiden Arten fast
die gleiche. Diese verwandten Arten lassen sich jedoch sclion bei Betrachtung
der auBeren Charaktere leicht unterscheiden ; so ist z. B. die auffallend weite
Trennung der Borsten eines Paares fiir P. kiwuensis durchaus charakteristisch;
wahrend sich andererseits P. Grawerti durch die enorme Lange der durch die
Haut hindurchschimmernden Prostaten auszeichnet. Es ist das sicherlich
ein echter Art-Char akter, nicht etwa durch Kontraktion oder Streckung zu
beeinflussen, denn die Erstreckung der Prostaten ist von den durchsetzten
Dissepimenten festgelegt. Als wesenthchster Unterschied in der inneren Or-
ganisation ist neben der der Prostaten-Gestalt die \^erschiedenheit in der Ver-
dickung der distalen Same nleiter-En den anzusehen: bei P. Grawerti sind
die distalen Samenleiter-Enden viel dicker als der muskulose Ausfiihrgang der
Prostaten, bei P. kiwuensis sind sie viel diinner, etwa nur halb so dick wie jene.
Subfam. Eudrilinae.
Sect. Pareudrilacea.
Gen. Platydrilus Mich.
Platydrilus Wiesei n. sp.
Tafel II Fig. 27, 28.
Zur Untersuchung vorliegend einige wenige gut konservierte Exemplare.
Ich benenne diese neue Art nach Herrn Oberleutnant v. Wiese, der sich um die
zoologische Sammlung der Deutschen Zentralafrika-Expedition sehr verdient
gemacht hat.
AuBeres. Dimensionen: Lange 26 — 30mm, maximale Dicke I'^/g — 2 mm,
Segmentzahl nur wenig variabel, ca. 95.
Far bung honiggelb, stellenweise mit braunlich-gelbem Schimmer.
Kopf epilobisch (^/2); dorsaler Kopflappenfortsatz maCig breit, hinten durch
eine zarte Furche abgegrenzt.
Borsten im allgemeinen eng gepaart, am Hinterende etwas weiter, aber
immer noch maBig eng gepaart; zugleich hier, am Hinterende, etwas vergroi3ert.
Dorsalmediane Borstendistanz ungefahr gleich dem halben Korperumfang
{dd = ca. ^Z, u) ; ventralmediane Borstendistanz annahernd gleich den mittleren
lateralen {aa — ca. be).
Giirtel ringformig, am 14. — 16. Segment (= 3), nicht scharf begrenzt.
49
jCX
Mannlicher Porus unpaarig, hinter der Borstenzoiie des 17. Segments,
ventralmedian oder asymmetrisch, etwas aus der ventralen ]\Iedianlinie heraus-
geriickt, aber stets medial von den Borstenlinien a. Der mannliche Porus liegt
auf einer winzigen, weiBlichen, kegelformigen Papille, die von einem kleinen
quer-ovalen Hof umgeben ist.
Weibliche Poren unscheinl)ar, am 14. Segment zvvischen den Borsten b
und c.
Samentaschen - Porus offenbar nur zeitweilig ausgebildet, nur bei zwei
der vorliegenden Exemplare angedeutet, bei den iibrigen nicht erkennbar. Bei
alien Stiicken liegt ein grol3es, stark erhabenes ventralmedianes Driisenpolster
vor dem Giirtel; es ist breit oval, etwas langer als breit, und nimmt die ganze
Lange der Segmente 12 und 13 ein, die Intersegmentalfur(^hen 11/12
und 13/14 noch etwas nach vorn bzw. nach hinten ausbauchend;
seitlich reiclit es nicht ganz bis an die Borstenlinien c ; die ventralen
Borsten des 12. und 13. Segments stehen unmodifiziert auf diesem
Bolster. Bei zwei Stiicken erkennt man in der Borstenzone des
13. Segments einen unpaarigen helleren bzw. glasigen Fleck auf
diesem Bolster, bei dem einen Stiick ventralmedian, bei dem anderen
asymmetrisch, dicht medial an der linksseitigen Borste a. Dieser
Fleck, der entsprechend der manchmal auftretenden Asymmetric
des mannlichen Porus asymmetrisch sein kann, markiert zweifellos
den Ort des vorbereiteten Durchbruchs eines Samentaschen-Porus.
Innere Organisation. Dissepimente 5/6 — 11 /12 etwas verdickt,
zumal oder lediglich in den mittleren Partien, am starksten Disse-
piment 78 und 89, 6/7 und 5/6 graduell schwacher, 9/10 eben-
falls bedeutend schwacher, lo/ii und 11/12 wieder etwas starker.
Darm: Ein groBer Muskelmagen im 5. Segment. Osophagus
im 6. — 13. vSegment mit je einem Paar fettkorperartiger Anhange; diese An-
hange, zweifellos umgebildete Chylustaschen, sind band- bis rohrenformig und
umfassen ein BlutgefaB teilweise mit den eingerollten Randern bzw. vollstandig;
ihre Gewebselemente sind grob granuliert und enthalten auCer den in Pikro-
karmin stark rot gefarbten audi viele feine schwarze Kornchen. Die Anhange
der hinteren Paare im 11, 12. und 13. Segment sind graduell kleiner als die
vorhergehenden. Der Mitteldarm beginnt im 15. Segment.
Vordere mannliche Geschlecht#organe: Zwei Paar Hoden und Sa-
mentrichter im 10. und ii. Segment, eingebettet in freie Samenmassen. Zwei
Paar mehrteilige, groBbeerig gedrangt traubigeSamensacke von Dissepiment lo/ii
und ii/'i2 in das 11. und 12. Segment hineinragend; die in die freien Samen-
massen eingebetteten Samensacke des 11. Segments sind viel kleiner als die des
12. Segments.
Hintere mannliche Geschlechtsorgane: Prostaten paarig, lang- und
ziemlich diinn-schlauchformig, sich distal zu einem sehr kurzen, engen, ganz in
Deutsche Zeiitralafrika-Expedition. III. 4
Fig. VII.
Platydriltts
Wiesei n. sp.,
schematisch.
— 50 —
der Leibeswand verborgenen gemeinsamen Auffiihrgang vereinend. Bin Paar vor
den Prostaten liegende Penialborstensacke miinden zusammen mit den Prostaten
aus. Die Ausmiindungspartie der Prostaten samt den Penialborstensacken ist
manchmal etwas verschoben, bzw. gedreht, und die dadurch entstehende Asym-
metrie kann noch durch eine Verschiedenheit in der GroBe der Penialborsten-
sacke verstarkt werden; auch die Penialborsten konnen verschieden lang sein.
Penialborsten (Taf . II Fig. 27) fast gerade gestreckt , seitlich ab-
geplattet, von der Gestalt eines holzernen Kindersabels, distal scharf zugespitzt,
die Spitze durch schwache Verschmalerung etwas abgesetzt, haufig etwas zur
Seite gebogen; eine Ornamentierung fehlt, doch zeigt die Penialborste eine
ringelige und faserige innere Struktur; die Penialborsten aus den beiden ver-
schieden groBen Penialborstensacken sind i mm bzw. "^/g mm lang und vor dem
proximalen Ende 90 /' bzw. 60 /< breit.
Weibliche Geschlechtsorgane (Taf. II Fig. 28): Das auBere Driisen-
polster ventralmedian am 12. und 13. Segment bildet die auBere Wand eines platt
ovalen, dickwandig-muskulosen Samentaschen-Atriums (Fig. 28 sa), das am
hinteren Pol in eine scharf abgesetzte, sehr diinn- und maBig lang-gestielte
birnformige Samentasche (Fig. 28 st) iibergeht. Ein Paar sparlich-biischelige
Ovarien (Fig. 28 ov) mit rosenkranzformigen Eizellen-Ketten sitzen jederseits
dicht am muskulosen Samentaschen-Atrium und ragen von hier frei in das
13. Segment hinein. Durch die weiblichen Poren gelangt man in je einen maBig
langen, zunachst geraden Eileiter (Fig. 28 el), dessen verdickte proximale Partie
zu einer engen, von Dissepiment 13/14 in das 13. Segment hineinragenden Schleife
zusammengelegt ist und sich schlieBlich durch einen maBig weiten Eitrichter
(Fig. 28 et) in das 13. Segment offnet. Der Eitrichter tragt an der Hinterseite
einen kleinen, breiten, locker-traubigen Eiersack (Fig. 28 cs). Eine Verbindung
zwischen Eitrichter-Apparat und Samentasche scheint nicht zu existieren.
Fundnotiz : Kongo -Staat, Avakubi am Aruwimi, Urwald; Dr. H.
SCHUBOTZ leg. 22. IV. 08.
Bemerkungen : P. Wiesei erinnert in mancher Hinsicht an P. Borgerti Mich.,
so zumal in der Gestalt der Penialborsten. Er unterscheidet sich von dieser
deutsch-ost-afrikanischen Art aber stark durch die Gestalt der Samentasche
(bei P. Borgerti mit vorderem Divertikel), die GroBe des auBeren Samen-
taschenpolsters (bei P. Borgerti nur einen Teil des 13. Segments einnehmend)
und andere Charaktere. ^
Platydrilus Scheffleri n. sp.
Tafel II Fig. 29—31.
Zur Untersuchung vorliegend einige wenige geschlechtsreife Stiicke, sowie
viele unreife und halbreife, deren Zugehorigkeit zu dieser Art aber mehr oder
weniger fraglich ist.
51
AuBeres. Dimensionen der geschlechtsreifen Stiicke: Lange ca. 50mm,
maximale Dicke 2^/4111111, Segmentzahl ca. 135.
Farbung grau; pigmentlos.
Kopf pro-epilobisch ; Kopflappen hinten in zicmlich breiteni Bogen in das
I. Segment einspringend.
Borsten iiberall, aucli am Hinterende, sehr zart und sehr eng gepaart.
Dorsalmediane Borstendistanz deutlich groBer als der halbe Korperumfang
{dd = ca. ^5 u); ventralmediane Borstendistanz deutlich grofier als die mittleren
lateralen Borstendistanzen (am Hinterende aa = 'f^ be, am Vorderende aa
= ca. "'/3 be).
Giirtel ringformig, hinten unscharf begrenzt/ am 14. — \/o(?)i7. Segment
(= 3^/2, wenn nicht 4).
Mannlicher Porus ventralmedian, hinten am 17. Segment,
wenn nicht auf Intersegmentalfurche 17 18, auf der Kuppe einer
stark aufragenden, breit- und niedrig-kegelformigen Papille, deren
quer-ovale Basis die ganze Lange der beiden Segmente 17 — 18
einnimmt und seitlich iiber die Borstenlinien b hinwegragt.
Weibliche Poren lateral (am 14. Segment?).
Samentaschen-Porus unpaarig, ventralmedian am 13. Seg-
ment dicht hinter (in?) der Borstenzone, ein breiter Querschlitz
mit krausen Randern auf einer breit-o\-alen, quergestellten, mehr
oder weniger stark aufragenden Papille, die die ganze Lange des
13. Segments einnimmt und seitlich ungefahr bis an die Borsten-
linien a reicht.
Innere Organisation. Dissepimente 5/6 — lo/ii verdickt, die
mittleren derselben maBig stark, am starksten 7/8 und 8'g, die
iibrigen graduell schwaclier.
Darm: Ein groBer Muskelmagen im 5. Segment. Paarige, rohrenformige,
fettkorperartige Anhange (modifizierte Chylustaschen) am Osophagus im 6. bis
mindestens 12. Segment (in den folgenden, 13 und 14, vielleicht audi vorhanden,
liier aber infolge ZerreiBung des Darmes bei dem naher untersuchten Stiick
nicht erkennbar); Anhange von einem BlutgefaB durchzogen; Zell-Inhalt grob
granuliert, mit zahlreichen eingestreuten schwarzen Kornern.
Vordere mannliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Hoden und
Samentrichter im 10. und 11. Segment, eingebettet in freie Samenmassen; zwei
Paar mehrteilige Samensacke von Dissepiment lo/ii und 11/12 in das 11. bzw.
12. Segment hineinragend, die des 11. Segments in die freien Samenmassen dieses
Segments eingebettet, deutlich kleiner als die des 12. Segments.
Hintere mannliche Geschlechtsorgane (Taf. II Fig. 31): Prostaten
(Fig. 31 pr) mit lang- und ziemlich dick-schlauchformigem, unregelmaBig ge-
bogenem Driisenteil und sehr kurzem, engem, ganz in der hervorgestiilpten
mannlichen Papille verborgenem gemeinsamen Ausfiihrgang. Dicht \or dem
4*
Fig. VIII.
Platydrilns
Schef fieri ii. sp.,
schematisch.
— 52 —
distalen Ende der Prostaten liegen ein Paar dickwandig-muskulose, kurz-k^gel-
formige Tiiten, Penialborstensacke (Fig. 31 pbs), deren Spitzen miteinander und
mit dem unpaarigen distalen Ende der Prostaten zusammen in die innere Hohlung
der mannlichen Papille hineingehen, um gemeinsam durcli den niannlichen Porus
auszumiinden ; die Ovale der inneren Tiitenrander konvergieren nach vorn hin
und gehen hier ohne scharfe Grenze in die Leibeswand iiber; aus dem Hohlraum
der Tiiten kommt hinten je ein kraftiges, langes Muskelband hervor; diese
beiden Muskelbander, Retraktoren der Penialborstensacke (Fig. 31 rt) gehen
seitlich etwas schriig nach hinten zu den lateralen vSeitenwanden des Korpers.
(Bei Zuriickziehung der in dem geschilderten Zustand halb ausgestiilpten Penial-
borstensacke mag ihr Aussehen ein ganz anderes sein.)
Die Penialborsten (Taf. II Fig. 29), deren sich in jedem Penialborstensack
eine einzige fand, sind ca. i^/., mm lang und im ^laximum, proximal, ca. 80//
dick, distalwarts langsam diinner werdend, einfach aber stark gebogen, etwa zu
einem Viertelkreise. Ihr distales Ende ist scharf zugespitzt. Eine eigentliche
Ornamentierung ist nicht erkennbar, doch zeigt das distale Ende eine bei alien
vier untersuchten Penialborsten gleichartige , also wohl charakteristische Um-
bildung, eine Absplitterung der oberen, an der Konvexitat der Borstenkriimmung
liegenden Rindenschicht ; diese Absplitterung, die eine Rauheit der Oberflache
hervorruft, geht distal bis an die Spitze der Borste und ruft an ihrem proximalen
Ende einen unregelmaBigen Bruch der Borstenfasern hervor; sie hangt zweifellos
mit einer UnregelmaBigkeit der Borstenfaserung zusammen; die Faserung ver-
lauft im distalen Borsten-Ende namlich nicht parallel der Borsten-Achse, sondern
parallel einer an die Konvexitat gelegten Tangente. Ich halte es fiir moglich, 3 a
sogar fiir wahrscheinlich, daB die wohl bei der Begattung abgesplitterte Rinden-
schicht irgendwelche Ornamentierung trug.
Weibliche Geschlechtsorgane (Taf. II Fig. 30): Der Samentaschen-
Porus fiihrt in ein dickwandig-muskuloses eifdrmiges Samentaschen-Atrium
(Fig. 30 sa) ein, das etwas langer als dick ist. Dieses Atrium geht hinten in eine
diinnwandige, lang- und ziemlich dick-gestielte birnf()rmige Samentasche iiber
und vorn in ein diinnwandiges, sackfdrmiges, etwas verschrumpftes Divertikel
(Fig. 30 dv), das ungefahr -/^ so lang und halb so dick wie das Atrium ist, wahrend
die Samentasche betrachtlich langer als das Atrium und im dicken, angeschwoUe-
nen Teil etwa so dick wie dieses ist. Jederseits in dem Winkelraum zwischen
Leibeswand und Samentaschen-Atrium und seitlich etwas unter dem Samen-
taschen-Atrium hervorragend, zieht sich ein ziemlich breites Bindegewebsband
(Fig. 30 gb), das audi driisige Elemente enthalt, entlang; vorn vereinen sich
diese beiden Bander median unterhalb des Samentaschen-Divertikels, hinten
enden sie in regelmaBiger Abrundung. In der ]\Iitte jedes dieser beiden Binde-
gewebsbander entspringt je ein frei in die Leibeshohle hineinragendes biischeliges
Ovarium (Fig. 30 ov). Die in der proximalen Partie gerade gestreckten, maI3ig
langen Eileiter (Fig. 30 cl) legen sich im verdickten proximalen Teil zu einer
— 55 —
eng geschlossenen kurzen, breiten, nach vorn in das 13. Segment hineinragenden
Schleife zusammen ; sie mlinden durch einen kelchformigen Eitrichter (Fig. 30 et)
in das 13. Segment ein. Der Eitrichter tragt an der Hinterseite einen in das
14. vSegment hineinragenden breiten, locker-traubigen Eiersack (Fig. 30 es).
Eine Kommunikation zwischen Samentaschen-Apparat und Eileiter-Apparat
scheint nicht vorhanden zu sein.
Fundnotiz : Britisch-Ost - Af rika, Kibwesi NO von den Ongolea
Bergen; G. SCHEFFLER leg.
Bemerkungen : P. Schcffleri scheint dem P. Borgerti Mich, nahe zu stehen,
dem er im Besitz eines vorderen Divertikels am vSamentaschen - Atrium
gleicht. Beide Arten unterscheiden sich hauptsachhch durch die Oestalt der
Prostaten und der Penialborsten.
Platydrilus Zimmermanni Mich.
Fundnotiz: Usambara, Amani, am Ufer des Dodwe-Baches im sog.
Kindergarten, in sandiiberdecktem Laubwerk; Prof. VOSSELER leg. 5. I. 05.
Bemerkungen : Der Sammler gibt folgende Notizen iiber das Aussehen der
lebe n den Tier e: ,,Farbe durchsichtig hell-fleischrot, groBe Exemplare gestreckt
13—15 cm lang."
Die Hei mat dieser Art war bisher nicht sicher bekannt. Dieser Fund macht
die Yermutung, dal3 sie von Amani stammte, zur Gewii3heit.
Zur Organisation ist zu bemerken, dai3 die einzeilige Fiederung der S a men-
sac ke nicht immer so deutlich ausgepragt ist, wie beim Originalstiick. Manchmal
sind die Fiederanhange auf eine Reihe schwacher Hervorragungen beschrankt;
manchmal scheinen sie ganz zu fehlen, so z. B. bei einem Samensack, dessen
Pendant noch deutliche Hervorragungen zeigt. Der verschiedene Alterzustand
der Samensacke mag hierbei mitsprechen.
Platydrilus Vosseleri n. sp.
Tafel II Fig 24.
Vorliegend mehrere geschlechtsreife Exemplare.
AulJeres. Dimensionen: Lange 25 — 28 mm. (Langstes Tier lebend in
gestrecktem Zustande 40 mm lang.) Dicke ^1^ — i mm, Segmentzahl ca. 115,
Farbung hellgrau; pigmentlos; Korperenden schwach griinlich irisierend.
(Farbung der lebenden Tiere am Kopfende blai3-rosa, hinten mehr grau.)
Borsten eng gepaart. Ventralmediane Borstendistanz sehr wenig grciCer
als die mittleren lateralen {aa > he). Dorsalmediane Borstendistanz ungefahr
gleich dem halben Korperumfang {dd — ca. ^Z., u). Borsten des Hinterendes
nicht auffallend 2:rol3er als die iibrieen.
54
S
Giirtel von der Borstenzone des 14. Segments bis an das letzte Viertel des
17. (^/2i4 — ^U^7 = 3^/4), sattelformig, im allgemeinen die ventralmediane Partie
zwischen den Borstenlinien a frei lassend, am 16. Segment lateral viel weiter
zuriick-^^-eichend, so da6 die zu Geschlechtsborsten (siehe unten!) umgewandelten
ventralen Borsten dieses Segments auf einem giirtelfreien Felde stehen.
Mannlicher For us unpaarig, ventralmedian hinten am 17. Segment, auf
einer schwach erhabenen kreisrunden Papille, die in der Mediane vom ersten
Drittel des 17. Segments bis an dessen Hinterrand reicht.
Weibliche Poren unscheinbar, unterhalb der Borsten c des 14. Segments,
auf dem Vorderrand des Giirtels.
Samentaschen - Porus unpaarig, ventralmedian vorn am 13. Segment,
auf einer schwach erhabenen kreisrunden Papille, die vom Vorder-
rand des 13. Segments bis an dessen drittes Drittel reicht.
Innere Organisation. Dissipement 5/6 kaum merklich ver-
dickt, 6/7 — 9/10 deutlich verdickt, am starksten 7/8, lo/ii und
11/12 graduell wieder schwacher, das letztere kaum merklich,
verdickt.
Darm: Ein groBer Muskelmagen im 5. Segment. Oso-
phagus mit 4 Paar unregelmaBigen zylindrischen fettkorper-
rtrtigen Anhangen, die von einem Blutgefai3 begleitet sind,
im 6. — 9. Segment.
Nephridialsystem meganephridisch.
Vordere mannliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar
groi3e Same n trie liter frei im 10. und 11. Segment. Zwei Paar
mehrteilige, groBbeerig-traubige Samensacke von Dissepiment
lo/ii und 11/12 in das 11. und 12. Segment hineinragend.
Prostaten mit langlich-eiformigem bzw. dick-wurstformigem
Driisenteil. Derselbe ist auBerlich glatt von einem diinnen, aber deutlichen
Ringmuskel-Mantel umhiillt. Das Lumen ist eng. Die dicken, langen, grob
gekornelten Driisenzellen tragen an dem an das Lumen der Prostata grenzenden
Ende fadige Anhange, die ganz das Aussehen von Flimmerwimpern haben.
Die Driisenteile der Prostaten vereinen sich unter schwacher Verengung ventral-
median, um durch einen gemeinsamen, engen Ausfiihrgang auszumiinden. Der
Ausfiihrgang durchsetzt einen sehr kleinen, die auCere Papille ausfiillenden
muskulosen Bulbus.
Jederseits neben dem medianen Ausfiihrgang der Prostaten durchbohrt der
Penialborsten - Sack den muskulosen Bulbus. Jeder Penialborsten-Sack
enthalt eine einzige Penialborste. Dieselbe ist ca. 0,4 mm lang und proximal
etwa 24 ft dick ; distal warts verdiinnt sie sich sehr wenig ; dicht unterhalb des
distalen Endes ist sie noch 16 jli dick. Sie ist im allgemeinen gerade gestreckt.
Das proximale Ende etwas gebogen und das distale ebenf alls, aber noch schwacher,
kaum merklich und nach der gleichen Seite liin. Das distale Ende ist ziemlich
Fig. IX.
Platydrilus
Vosseleri n. sp.,
schematisch.
— 55 —
scharf und regelmalBig zugespitzt. Eine Ornamentierung ist nicht zu erkennen.
Die Penialborste erscheint ganz glatt.
Geschlechtsborsten (Taf. II Fig. 24): Die ventralen Borsten des 16. Seg-
ments sind zu Geschlechtsborsten umgewandelt, etwa 0,3 mm lang und proximal
13 n dick, schwach S-formig gebogen. Distalwarts werden sie gleichmal3ig diinner
bis zu einer Dicke von 7 // unterhalb des distalen Endes. Am distalen Ende ver-
breitern sie sich bis auf ca. 13 /', ohne zugleich diinner zu werden, zu einer ziemlich
plumpen Kreisscheibe, um schlieBlich in zwei kleinen, stumpfen, dicht neben
einander stehenden Hockern zu enden. Das distale Drittel ist, mit Ausnahme
des verbreiterten Endes, mit zerstreuten, ziemlich groben, unregelmaBig zu-
gespitzten, meist mehrspitzigen Schuppen oder Dornen besetzt.
Weibliche Geschlechtsorgane: Der Samentaschen-Porus fiihrt in eine
anscheinend nicht muskulose, flache mediane atriale Kammer ein. Dieselbe
geht hinten in eine anfangs eng-schlauchformige, proximal stark birnformig
angeschwoUene Samentasche iiber. Neben dem Atrialraum der Samentasche
stehen biischelige Organe, deren dichtstehende Aste weit in das 13. Segment
hineinragen. Vielleicht hat man es hier mit Ovarien zu tun. Die weiblichen
Poren fiihren in je einen langen Eileiter, der sich proximal bis auf etwa das
doppelte verdickt und zu einer engen Schleife fest zusammenlegt. Das proximale
Ende mlindet dann einerseits durch einen groBen, ganz offenen Eitrichter in
das 13. Segment ein und geht andererseits in einen lockeren, ziemlich groi3-
kornerigen Eiersack iiber.
Fundnotiz: Usambara, Amani, unterhalb des Laboratoriums, 10 — 20cm
unter der Erdoberf lache ; Prof. VOSSELER leg.
Bemerkungen : Platydrilus Vosseleri steht dem P. annatissimus ]Mich. von
dem gleichen Fundort sehr nahe. Er unterscheidet sich von diesem letzteren
hauptsachlich durch die abweichende Gestalt der Geschlechtsborsten und
dadurch, daB nur das 16. Segment Geschlechtsborsten tragt (bei P. annatissimus
das 15. und 16. Segment). Audi in der Borstenanordnung finden sich Unter-
schiede. P. Vosseleri ist eine viel zartere Form als P. armatissinius.
Die Ausstattung dieser Platydrilus-Arten mit Geschlechtsborsten erinnert
an die provnsorisch aufgestellte Gattung Reithrodrilus ]\IiCH. Es ist fraglich,
ob diese jetzt noch aufrecht erhalten werden kann. Sie gehort zweifellos in den
Kreis der Eudrilaceen, wahrscheinlich zu Platydrilus. Die asymmetrische Aus-
bildung der hinteren mannlichen Geschlechtsorgane kann kaum zu einer Son-
derung der Gattung verwertet werden.
=^6 —
Gen. Eudriloides Mich.
Eudriloides kinganiensis Mich.
1897. Eiidyiloides kingayiiensis, ^Nlichaelsen, Neue und wenig bekannte afrikanische Terri-
colen. In: .Mt. -AIus. Hamburg XIV, S. 35, Taf. Fig. 6.
Fundnotiz : Deutsch-Ost-Afrika, Kilimatinde in NW. -Ugogo;
Claus leg.
Bemerkungen : Ich konnte neuerdings einige wenige mai3ig gut konservierte
Stiicke dieser Art untersuchen und dadurch meine friihere, nach schlecht kon-
servierten Exemplaren entworfene Beschreibung in gewisser Hinsicht erganzen.
Leider bin ich iiber die Gestaltung des weiblichen Geschlechtsapparates
auch jetzt noch nicht vollkommen ins Klare kommen. Sicher ist jedenfalls, dal3
er nicht ganz so einfach ist, wie es nach den schlecht konservierten Originalstiicken
den Anschein hatte. Sicher nachweisen konnte ich an dem neuen Material das
\'orkommen eines den Darm ringformig umfassenden colomatischen Schlauches,
der jederseits vorn unter dem muskulosen vSamentaschen- Atrium entspringt;
eine Kommunikation dieses colomatischen Schlauches mit der Samentasche oder
mit dem Eileiter-i\pparat (der Eitrichter ragt anscheinend frei in das 13. Segment
hinein) lieB sich nicht erkennen, aber beide Organe sind ihm dicht angelagert.
Melfach ist eine derartige Kommunikation bei den Eudrilinen nur zeitweilig
vorhanden; es ist also ihr scheinbares Fehlen nicht weiter von Belang. Die
kompliziertere Gestalt des Geschlechtsapparates laBt es fraglich erscheinen, ob
diese Art noch in der Gattung Eudriloides verbleiben darf. Da auch das neue
[Material mir keine liickenlose Feststellung der Anatomic erlaubt, so lasse ich
diese Frage einstweilen of fen.
Erwahnen will ich nur noch, daC sich der hinten undeutlich begrenzteGiirtel
iiber die Segmente 14 — V3I7. ^7 (= o^'s- 4) erstreckt.
Gen. Stuhlmannia Mich.
Stuhlmannia variabilis Mich.
f. typica.
Die im tropischen Ost-Afrika weit \-erbreitete und haufige Art 1st auch
in der vorliegenden Ausbeute mehrfach vertreten.
Fundnotizen: Deutsch - Ost - Afrika, Buddu-Wald westlich vom
Victoria - See; Dr. H. Schubotz leg. 22. VI. 07.
Deutsch-Ost-Afrika, XW. -Ruanda, Karago-See, Dr. H. ScHUBOTZ
leg. XI. 07.
f. Michaelseni (Bedd.)
1903. Sinhlwamiia Michaelsoii, Beddard, On a new (ienus and two new- Species of Earth-
worms of the Family Eudrihdae, wnth some Notes upon other African Ohgochaeta. In: Proc. zool.
Soc. London 1903, p. 210, Textf. 35.
Fundnotiz : Deutsch-Ost- Afrika, Berg Sabinjo, NO vom Kiwu-
vSee an der Grenze des Kongo-vStaates, Bambus-Wald in ca. 3000 m Hohe;
Dr. H. SCHUBOTZ leg.
Bemerkungen : Das Fehlen der Bursa propulsoria bei dieser Form ist eigen-
tiimlich; doch kann ich diesen Charakter nicht fiir so bedeutsam erachten, um
bei vollstandig iibereinstimmender Penialborsten-Form eine artliche Sonderung
zu rechtfertigen. Schon die Verschiedenheit in der Stellung der Bursa propulsoria
sowie in der GroBe und Form des ihr auBerlich entsprechenden Penis deuten auf
die Labilitat dieses Charakters bin. Ein Penis fehlt audi vielen Sti.icken der
f. typica vollstandig oder fast vollstandig, und auch dieGroCe der Bursa propulsoria
erscheint haufig stark reduziert.
Gen. Nemertodrilus Mich, emend.
Diagnose des gen. Neinertodrilus emend. : ,,Borsten deutlich gepaart. Riicken-
poren fehlen. Samtliche Geschlechts-Poren paarig. ]\Iannliche Poren auf Inter-
segmentalfurche 17/18, Samentaschen-Poren nur zeitweilig geoffnet, am 13. Seg-
ment. Ein Muskelmagen im 5. Segment, paarige fettkorperartige Anhange
(umgebildete Chylustaschen) am Osophagus. Holoandrisch ; Hoden und vSamen-
trichter frei, nicht in Testikelblasen eingeschlossen ; paarige Samensacke hinten
an Dissepiment lo/ii und 11 12, auf das 11. bzw. 12. Segment beschrankt.
Euprostaten schlauchformig, paarig, direkt ausmiindend; Kopulationstaschen
und Penialborsten fehlen. Ovarien frei im 13. vSegment; Samentaschen zuriick-
gebildet; ein Paar Eiersacke von Dissepiment 13/14 nach hinten ragend, mit dem
13. Segment kommunizierend, zu sehr groBen colomatischen Sacken umgebildet,
die zugleich auch als Samentaschen dienen und groBe Spermatophoren enthalten
konnen. Eileiter proximal muskulos verdickt, Eitrichter teils in das 13. Segment
miindend, teils nach hinten zuriickgeschlagen und in die groBen Eiersacke
hineinragend."
Nemertodrilus Kellneri n. sp.
Tafel II Fitj. 21.
\'orliegend zahlreiche junge und halbreife Exemplare, sowie einige voll-
standig reife.
AuBeres. Dimensionen der geschlechtsreifen Exemplare: Lange 95 bis
125 mm, Dicke 1^/2 — 2^/2 mm bzw. im ^laximum 2 — 3 mm, Segmentzahl ca. 165.
Farbung: Pigmentierung vorn dorsal, an den ersten Segmenten in schwa-
cherem Grade auch lateral bzw, lateral und v'entral, rauchgrau mit deutlichem
griinlichen Irisglanz; manchmal Pigmentierung mehr ins Rotliche iibergehend.
Pigmentierung nach hinten und unten sanft abgetont in die hellere, gelblich-
oder rotlich-graue Grundfarbung iibergehend. Am Mittel- und Hinterkorper
Nephridien weiBlich, Darm dunkelgrau durch die Leibeswand hindurchschim-
mernd.
Kopf variabel, prolobisch bis epilobisch. Der Kopflappen ist hinten durch
eine fast quere, nur wenig nach hinten konvexe Furche oder durch eine dorsal-
median tiefer nach hinten ausgebuchtete Furche begrenzt (prolobisch bis pro-
epilobisch). Manchmal sieht man zwei mehr oder weniger lange Langsfurchen
vom Rande dieser Ausbuchtung nach hinten gehen, und schlieB-
lich kann die quere Grenzfurche zwischen diesen Langsfurchen
auch ausgeloscht sein.
Borsten mal3ig eng gepaart {ab — cd = ca. ^/g oder ^/g aa).
Ventralmediane Borstendistanz am Vorderkorper ungefahr gleich
den mittleren later alen Borstendistanzen, am Mittel- und Hinter-
korper etwas groJBer {aa = i — ^/g be). Dorsalmediane Borsten-
distanz deutlich groBer als der halbe Korperumfang {dd = ca.^/5 w).
Riickenporen fehlen.
Giirtel am 13. — 18. Segment (= 6), fast ringformig, nur in
der mittleren und hinteren Partie ventralmedian zwischen den
Borstenlinien a schwacher entwickelt, wenn nicht unterbrochen ;
in der vorderen Partie, am 13. und 14. Segment, ist die ganze
Ventralseite driisig verdickt, doch kann es fraglich erscheinen,
Kellneri n. sp., q^^ diese ]\Iodifikation zum eigentlichen Giirtel gehort oder zu
sdidns-tisch • •
den Samentaschen-Poren in Beziehung steht.
Mannliche Poren paarig, auf Intersegmentalfurche 17/18 dicht lateral
an den Borstenlinien a, helle, von einem kreisformigen Hof umgebene Punkte
auf flachem Grunde oder, nur bei wenigen Stiicken, an der Spitze ziemlich kleiner
kegelformiger Penisse.
Weibliche Poren unscheinbar, am 14. Segment dicht vor den
Borsten d.
Samentaschen-Poren bei keinem der vorliegenden Stiicke voUstandig
ausgebildet, bei alien, selbst den anscheinend vollstandig geschlechtsreifen,
geschlossen, durch ein Paar ziemlich kleine, kreisformige, dunklere oder hellere
Flecke oder durch ein Paar kleine Einsenkungen markiert, am 13. Segment
hinter den Borstenpaaren ab, dicht vor Intersegmentalfurche 13/14.
Innere Organisation. Dissepiment 4/5 vollstandig, aber sehr zart; Dissepi-
ment 5/6 — 8/9 stark verdickt, 9/10 maBig verdickt, die folgenden stufenweise
schwacher, schon als zart zu bezeichnen. Mit Dissepiment 14/15 ist die normale
Zartheit der Dissepimente des ]\Iittelkorpers erreicht.
Fig. X.
Xemertodrihis
— 59 —
Darm: Ein maBig groBer ]\Iuskelmagen im 5. Segment. In den Seg-
menten 6(?) — 13 entspringen ventral dicht vor den Dissepimenten paarweise
unregelmaBige schlauchformige Anhange aus dem Osophagus, die in unregel-
mafiigen engen Schlangelungen nach vorn hin ragen. Diese Sclilauclie werden
von einem zarten Zylinder-Epithel gebildet, und ihr Achsenraum wird von einem
dicken BlutgefaB eingenommen. Diese Schlauche sind zweifellos den fettkorper-
artigen Anhangen anderer Pareudrilaceen, sowie aucli wohl den ventralen Chylus-
taschen der Eudrilaceen homolog und als rudimentare oder umgewandelte
Chylustaschen zu bezeichnen. [Ich glaube nicht, daB N emertodrilus griseus
Mich.*) diese Organe entbehrt; ich habe sie bei dieser Art wohl nur iibersehen.]
BlutgefaBsystem: RlickengefaB einfach. Letzte Herzen im 11. Segment.
Nephridialsystem meganephridisch. Nephridien vom 16. Segment an
mit dickem Blasenzellen-Besatz, der ziemlich grobe, in Pikrokarmin zum Teil
intensiv farbbare Granulationen aufweist.
\'ordere mannliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Hoden und zwei
Paar ungemein groBe Samentrichter frei im 10. und 11. Segment. Zwei Paar
dick bohnenformige Samensacke von Dissepiment lo/ii und 11/12 in die Seg-
mente 11 und 12 hineinragend. vSamenleiter einer Seite unverschmolzen neben-
einander nach hinten verlaufend, ohne Erweiterungen.
Hintere mannliche Geschlechtsorgane: Euprostaten kurz- und
dick-wurstformig, wenig gebogen, bei voUstandiger Ausbildung nur ca. 2^/3 mm
lang und 0,85 mm dick, also kaum dreimal so lang wie dick, distal nur sehr
wenig verengt, direkt, ohne deutlichen Ausfiihrgang und ohne Kopulations-
taschen ausmiindend. Die Euprostaten sind weiBlich und schwach muskulos
glanzend. Ihr Lumen ist sehr eng, ihre Wandung sehr dick. Die getrennt
von vorn herkommenden Samenleiter treten ungefahr in der Mitte der Eu-
prostaten an diese heran und in ihre Wandung ein; innerhalb der Wandung
verlaufen sie, immer noch getrennt, nach dem proximalen, blinden Ende der
Euprostaten, um hier (getrennt oder sich vereinend?) in deren Lumen ein-
zumiinden.
Weibliche Geschlechtsorgane (Taf. II Fig. 21): Die weiblichen Ge-
schlechtsorgane sind vollstandig getrennt paarig. Das 13. Segment ist normal
weit, nicht durch Dissepiment-Verwachsung zu einer kleinen Kammer reduziert,
wie bei N emertodrilus griseus. Ein Paar groBe, biischelige Ovarien (Fig. 21 ov)
ragen vom ventralen Rand des Dissepiments 12/13 (Fig. 21 ds 12/13) weit und
frei in die umfangreiche Leibeshohle des 13. Segments hinein. Ich habe wohl
entwickelte Ovarien in verschiedenen Reifestadien des Geschlechtsapparates
gesehen, auch bei anscheinend voUstandiger Reife. Durch die weiblichen Poren,
vor den Borsten h am 14. Segment gelegen, gelangt man in je einen ziemlich
schlanken Eileiter (Fig. 21 el), der sich proximal warts muskulos verdickt und,
*) W. MICHAELSEN, Beschrcibung der von Hcrrn Dr. Franz Stuhlniann im Miindnngsgebiet
des Sambesi gesammelten Terricolen. In: Mt. Mus. Hambnrg VII (1S90), p. 17.
— 6o —
mit clem Dissepiment 13/14 (Fig. 21 ds 13/14) verwachsend, sich hier zu einer
Doppelschleife eng und fest zusammenlegt. Nach Durchbohrung des Dissepi-
ments 13/14 geht der Eileiter in einen dickwandigen falteligen Eitrichter (Fig. 21 et)
iiber, der sich teils in das 13. Segment frei offnet, teils, sich zuriickschlagend,
in einen Eiersack einschmiegt. Dieser Eiersack ragt von Dissepiment 13/14 in
das 14. Segment hinein. Er ist nicht einfach, wie bei den meisten Eudrilinen,
sondern zusammengesetzt, wie auch bei N emcrtodrilns griseus. vSeine vordere
Partie ist von der iibrigen unterschieden und meist auch deuthch durch einen
Einschnitt abgesetzt; diese vordere Partie (Fig. 21 es) hat ein enges Lumen
und eine sehr dicke Wandung, in der zahlreiche Eikammerchen mit Eizellen sitzen.
Viele Eikammerchen ragen auBerdem noch papillenartig oder fast zapfenformig
iiber die Oberflache hervor, so daB sie fast traubig erscheint. Bei Tieren, die
schon begattet waren, war die innere Oberflache des vSamentrichters, sowohl
da, wo sie gegen die Leibeshohle des 13. Segments frei liegt, wie auch im Innern
des Eiersacks, mit einem dichten, regelmaBigen Spermien-Besatz bekleidet.
Aus der vorderen Eiersack-Partie mit echter, typischer Eiersack-Struktur geht
medialwarts ein dicker Sack hervor, der in unregelmaBigen Knickungen an-
einander gelegt ist und dorsal eine groBe Partie der Leibeshohle des 14. Segments
einnimmt. Das Lumen dieses colomatischen Sackes (Fig. 21 cs) ist etwas weiter
als das des eigentlichen Eiersackes, seine Wandung ist ziemlich dick, wenngleich
nicht ganz so dick w4e die des eigentlichen Eiersackes, dabei stark schrumpelig.
Auch die Wandung dieses colomatischen Sackes enthalt Eikammerchen mit
Eizellen, und zwar bis zum auBersten blinden Ende hin, aber nicht so dicht ge-
stellt wie im eigentlichen Eiersack und auch in keinem Falle iiber die Oberflache
hervorragend wie bei jenem. Es geht hieraus hervor, daB ein wesentlicher mor-
phologischer Unterschied zwischen diesem ccUomatischen Sack und dem Eiersack
nicht besteht, daB der erstere nur ein modifizierter Teil des Eiersackes ist, modi-
fiziert zwecks Ubernahme einer besonderen Funktion. Diese Funktion laBt sich
aus dem Inhalt der colomatischen vSacke erkennen. Bei vollstandig reifen Stiicken,
die sich offenbar schon einer Begattung unterzogen hatten, enthielten diese
Sacke eine Riesen-Spermatophore (oder deren einige wenige?). Die Sperma-
tophoren (Fig. 21 sph) sind im ganzen unregelmaBig zylindrisch oder wurstformig,
vielfach gebogen und geknickt; ihre Dicke entspricht im allgemeinen der Weite
des colomatischen Sackes, doch haben sie dessen Lumen an manchen Stellen
ausgeweitet, so daB auch Schleifenbildungen der einzelnen Spermatophore (oder
einige nebeneinander liegende Spermatophoren?) Platz finden. Der Achsenteil
der vSpermatophoren besteht aus einer gleichmaBig korneligen ^lasse. Sie wird
umhiillt durch einen dichten Besatz von Spermien, die mit ilirem Kopfende
an diese Achsenmasse angeheftet sind, wahrend sie im iibrigen frei abragen. Solche
Spermatophoren finden sich auch frei in der Leibeshohle des 13. Segments,
und zwar sind sie wahrscheinlich durch Ausstiilpung des colomatischen Sackes
hierher gelangt. Dies schlieBe ich aus einer Schnittserie, in welcher jene beiden
— 6i —
colomatischen Sacke nicht in das 14. Segment, sondern in das 13. Segment
hineinragten, eine Lage, die sie nicht wohl anders als durch Ausstiilpung erlangt
haben konnen. Leider habe ich den Zusammenhang der colomatischen Sacke
mit den eigentHchen Eiersacken in diesem Praparat nicht genau erkennen konnen.
Die friihere, allerdings nur als fraglich hingestellte Erklarung, dai3 diese colo-
matischen Sacke {von Nemertodrilus griscus*) wohl ,,die von ihrem Einfiihrungs-
gang losgetrennten Hauptteile der Samentaschen" seien (1. c. p. 19), kann ich
nach dieser Untersuchung an xV. Kellneri nicht mehr fiir zutreffend halten. Es
bleiben nun noch die Samentaschen, oder vielmehr deren Rudimente, zu erortern.
Wie oben erwahnt, sind wirkliche Samentaschen-Poren bei keinem der unter-
suchten Stiicke vorhanden. Verschiedene Schnittserien liel3en jedoch den audi
aul^erlich wahrnehmbaren Ort der Samentaschen-Poren, hinter den Borstefi ah
des 13. Segments, deutlich erkennen. Es fand sich hier jederseits eine ziemlich
flache Einsenkung, die zwar durch die Epithelschicht vollstandig geschlossen
war, aber durch eine entsprechende Unterbrechung, eine fast lochformige Durcli-
brechung der ]\Iuskelschichten und eine dem entsprechende Einsenkung der
peritonealen Gewebe ein Entgegenkommen \on seiten der Leibeshohle fand
(Fig. 21 stp). Dieser Zustand fand sich auch bei solchen Stiicken, die Sperma-
tophoren enthielten, also sich bereits einer Begattung unterzogen hatten. Es
darf also wohl angenommen werden, dal3 sich die Samentaschen-Poren nur
zeitweise, nur wahrend der Begattung, offnen, sich jedoch spater durch Zu-
sammenwachsung der Epithelschicht und des Peritoneums wieder schliefien.
Wie bei .Y. gricseus die wirklichen Samentaschen-Poren, so ist bei N . Kellneri
der Ort dieser Poren innen \-on zahlreichen in die Leibeshohle hineinragenden
Gewebselementen umstellt (Fig. 21 st), die in sich einen kleinen vSainentaschen-
Raum einschlieCen ; doch scheinen diese Bildungen bei N. Kellneri etwas voll-
standiger zu sein als bei N . griseus. Nach einigen Schnittserien bilden sie bei
xY. Kellneri einen fast vollstandig geschlossenen Sack mit falteliger W^andung
und innen vielfachen (driisigen?) Zottenbildungen. Dieser Sack zieht sich nach
dem nahe gelegen proximalen Teil des Eileiters hin und scheint denselben zu
umhiillen, ohne jedoch auch die Offnung des Eitrichters, die gegen die Leibes-
hohle des 13. Segments frei bleibt, mit zu umfassen. Ich kann leider nicht an-
geben, ob dieser Sack, der dem colomatischen Teil der Eudrilinen-Samentasche
entsprechen wiirde, normalerweise geschlossen ist. Er schien Liicken aufzuweisen,
die eine Kommunikation mit der eigentlichen Leibeshohle des 13. Segments
bilden; doch handelt es sich hierbei vielleicht um postmortale unnatiirliche Zer-
reiBung. Jedenfalls deutet diese Bildung auf den Weg hin, der zu der eigen-
tiimlichen Form der ganz rudimentaren Samentaschen des .Y. griseus fiihrte.
*) Als solche bezeichnet sie zuerst BEDDARD in seiner Erorterung des Geschlechtsapparates
von Xemeytodri'liis griseus: On the Structure of Two New (ienera of Earthworms belonging to the
Eudrilidae, and some Remarks on Nemertodrilus. In: Quart. Journ. micr. Sci. (N. S. ) XXXII
(1891), p. 267.
— 62 —
Fundnotiz : Orange - Colony, Bloemfontein, in tonigem Boden;
Dr. B. O. Kellxer leg. 1909.
Bemerkungen : Nemertodrilns Kellncri zeigt interessante Beziehungen zu
dem bisher sehr isoliert stehenden A\ griscus. Die neue Art iinterscheidet sich
von dieser letzteren nicht nur durch einige wesentliche Verhaltnisse der inneren
Organisation, sondern auch durch einen auI3eren Charakter, die Lage der Samen-
taschen-Poren. Die wesentlichen Unterschiede in der inneren Organisation be-
ruhen auf der Dicke der Dissepimente im Vorderkorper, auf der Gestaltung der
Samensacke und Euprostaten, auf der relativen GroBe des 13. Segments, der
Gestaltung der Eiersacke mit den colomatischen Anhangsacken, sowie auf der
Ausbildung der Samentaschen und ihrer Beziehung zu den Eileitern. N. griseus
stellt zweifellos ein weiter vorgeschrittenes Stadium der Umbildung nach einer
bestimmten Richtung ( Riickbildung der Samentaschen und Verengung des
13. Segments zum Ersatz der riickgebildeten Samentaschen) dar als A^^. Kellneri.
Auch geographisch ist A'^. Kellneri interessant, insofern er den weitest siid-
warts gehenden VorstoB der tropisch-afrikanischen Unterfamilie Endrilinae
reprasentiert.
Sect. Eudrilacea.
Gen. Bettonia Bedd. emend.
Diagnose des gen. Bettonia emend.: ,,Borsten weit gepaart. Mannlicher
Porus unpaarig, ventralmedian auf Intersegmentalfurche 17/18; Samentaschen-
Poren paarig, auf Intersegmentalfurche 12/13. ]\Iuskelmagen im 5. Segment,
unpaarige ventrale Chylustaschen im 9., 10. und 11. Segment, ein Paar Kalk-
driisen im 13. Segment. Holoandrisch ; Testikelblasen fehlen; 2 Paar Samensacke
von Dissepiment lo'ii und 11/12 in Segment 11 bzw. 12 hineinragend, auf diese
Segmente beschrankt; proximale Enden der Samenleiter zu Samenmagazinen
umgebildet. Euprostaten paarig, durch getrennte oder teilweise verschmolzene
Kopulationstaschen ausmiindend; Penialborsten fehlen. Ovarien umhiillt von
Ovarialblasen , die mit den Eitrichterblasen kommunizieren; Eitrichter fast
(?ganz?) geschlossen, mit Eiersack und mit Samenkammerchen am t)bergang
zum Eileiter. Samentaschen mit Ovarial-Eitrichterblase in Beriihrung (zeit-
weilig in Kommunikation?). Ein colomatischer Schlauch verbindet die beiden
Samentaschen."
Bettonia Adolphi-Friderici n. sp.
Tafel I Fig. i8, 19.
Dem Fiihrer der Deutschen Zentralafrika-Expedition, S. H. Herzog Adolf
Friedrich zu Mecklenburg^ erlaube ich mir, diese zierliche neue Art der
interessanten Gattung Bettonia zu widmen.
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B. Adolphi- Friderici liegt mir in mehreren vorziiglich konservierten Exem-
plaren vor, die eine genaue Untersuchuiig ermoglichten. Die Klarstellung der
Organisation dieser Art war mir um so wertvoUer, als die anderen Arten dieser
Gattung, B. lagariensis Bedd.*) und B. budduensis n. sp., nur nach je einem
einzigen schlecht konservierten Stiick untersucht und folglich nur sehr liicken-
haft beschrieben werden konnten. B. Adolphi- Friderici sowohl wie B. budduensis
stehen dem Typus der Gattung, der B. lagariensis, zweifellos ziemlich nahe. Es
darf wohl angenommen werden, dai3 diese Arten auch in den von B. lagariensis
und B. budduensis unbekannten Charakteren (Darm und weibliche Geschlechts-
organe) im wesentlichen iibereinstimmen, wenngleich auch diese Organe noch
einige artliche Differenzen ergeben mogen. Die Unterschiede liegen, soweit die
Kenntnis von B. lagariensis und B. budduensis ersehen laBt, in einigen auBeren
Charakteren (Dimensionen, Borsten-Anordnung), sowie in Charakteren der
inneren Organisation (hintere mannhche Geschlechtsorgane). Ich erwahne die
abweichenden Charaktere der Arten B. budduetisis und B. lagariensis [in eckigen
Klammern] neben den betreffenden Erorterungen in der folgenden Beschreibung
von B. Adolphi- Friderici.
AuBeres. Dimensionen der geschlechtsreifen Stiicke: Lange 33 — 41mm,
Dicke am Vorderkorper 2 — 2V3 mm, am Hinterkorper geringer, Segmentzahl 98
bis 104 [B. lagariensis ist 90 mm lang und 4 — 5 mm dick, also mehr als doppelt
so lang und doppelt so dick; B. budduensis 76 mm lang und 2^/2 — 3-^/3 mm dick,
kommt also der B. Adolphi- Friderici naher].
Farbung vorn dorsal dunkel blau-violett, hinten in einen dunkelbraunen
Ton iibergehend.
Kopf epilobiscli (ca. ^/.,); dorsaler Kopflappenfortsatz annahernd qua-
dratisch, hinten durch eine zarte Querfurche abgeschlossen, vorn durch eine
scharfere Querfurche genau in der Linie des Kopflappen-Hinterrandes vom
eigentlichen Kopflappen abgesetzt.
Borsten sehr weit gepaart. Ventrale Paare etwas weiter als die lateralen,
ihre Weite nur wenig geringer als die mittlere laterale Borstendistanz; ventral-
mediane Borstendistanz am Vorderkorper gleich den mittleren lateralen, am
Hinterkorper groBer, etwa gleich dem ventralen Paar und der mittleren lateralen
Borstendistanz zusammen; dorsalmediane Borstendistanz vorn etwas kleiner
als der halbe Korperumfang (vorn etwa dd = ^/^i u), hinten deutlich kleiner
(hinten etwa dd = "^ '5 m). Am Vorderkorper aa : ab : be : cd : dd = 6 : ^ : 6 : 4 : ;^o;
am Hinterkorper aa : ab : be : cd : dd ^ 11 : 5 : 6 : 4 : 32. [Auch bei B. la-
gariensis sollen die ventralen Paare weiter als die dorsalen sein; doch erwahnt
Bebdard dabei nicht, daB die Borstenpaare iiberhaupt so stark erweitert seien,
und in der Abbildung vom Vorderkorper des Tieres (1. c. Textf. 36) erscheinen
sie sogar ziemlich eng gepaart. Hier erscheint die ventralmediane Borstendistanz
*) On a new Genus and two new Species of Earthworms of the Family Eudrilidae, with some
Notes upon other African OHgochaeta. In: Proc. Zool. Soc. London 1903 i, p. 213, Text-Fjg. 36, 37^
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doppelt so groB, stellenweise sogar mehr als doppelt so groB wie die \¥eite der
ventralen Paare. Es ist wohl kaum anzunehmen, dai3 hier eine Inkorrektheit
des Zeichners vorliegt. Es muB diese Abweichung von B. Adolphi-Friderici und
von B. hudduensis wohl als wesentlicher, artlicher Unterschied aufgefaBt vverden.]
Giirtel am 14. — 17. Segment (= 4), ringformig. Ventral scheint der Giirtel
audi das ganze 18. Segment einzunehmen; doch ist die driisige Haut-^Iodifikation
ventral am 18. Segment wohl besser als Driisenhof des mannlichen Porus auf-
zufassen.
Mannlicher Porus ein groBes unpaariges Loch mit gefurchten Randern
ventralmedian auf Intersegmentalfurche 17/18.
Weibliche Poren unscheinbar, lateral am 14. Segment.
Same ntasc hen -Pore n paarig, deutliche Ouerschlitze auf
Intersegmentalfurche 12/13 in den Borstenlinien b, umgeben von
groBen , augenfdrmigen , aber nicht scharf begrenzten Driisen-
hofen. Bei einem Stiick waren die Samentaschen-Atrien als
dicke, kurze rundliche Kolben aus den Samentaschen- Poren
ausgestiilpt. [Bei B. hudduensis liegen die vSamentaschen-Poren
in den Borstenlinien c]
Innere Organisation. Dissepiment 5/6 — 11/12 maBig stark
verdickt.
Darm: Ein maBig groBer, kurzer, stark glanzender Muskel-
magen im 5. Segment, je eine unpaarige, gerundet kolbenformige
ventrale Chylustasche im 9., 10. und 11. Segment, ein Paar
groBe, dicke, eiformige Kalkdriisen im 13. vSegment; Mitteldarm
im 14. Segment durch plotzliche Erweiterung aus dem Oso-
phagus hervorgehend.
BlutgefaBs3'stem: RiickengefaB einfach; letzte Herzen
im II. vSegment.
Vordere mannliche Geschlechtsorgane: Testikelblasen fehlen. Zwei
Paar einfache, ziemliche kleine sackformige, basal etwas verengte Samensacke
von Dissepiment lo/ii und 11/12 in das 11. bzw. 12. Segment hineinragend.
Die proximalen Enden der Samenleiter im 10. und 11. Segment zu je einem
Samenmagazin (also deren 2 Paar) modifiziert. Diese vSamenmagazine [von
B. lagariensis nicht erwahnt] zeigen eine selir charakteristische Gestaltung; sie
werden von einer maBig starken, zu einem unregelmaBigen Knauel zusammen-
gelegten Erweiterung des Samenleiters gebildet; sie haben infolge ihres Inhalts
ein metallisch glanzendes Aussehen. Die aus den vSamenmagazinen hervor-
gehenden gestielten Samentrichter ragen, das Dissepiment lo/ii bzw. 11/12
nacli hinten hindurchbohrend, in die Samensacke des 11. bzw. 12. Segments
hinein.
Hintere mannliche Geschlechtsorgane (Taf. I Fig. 18): Die Prostaten
(Fig. 18 pr) besitzen einen maBig dicken, ziemlich langen, schlauchformigen,
Fig. XI.
Bettonia
Adolphi-Friderici
11. sp.,
schematisch.
unregelmal3ig zusammengelegten, fast geknauelten Driisenteil, der durch einen
sehr kurzen, engen, halsartigen muskulosen Ausfiihrgang (Fig. i8 ag) in die
gerundet kegelformig vorstehende hintere-laterale Partie einer Kopulations-
tasche einmiindet. Die Kopulationstaschen (Fig. i8 kt) sind, von dieser liinteren
lateralen Hervorragung abgesehen, dick-oval, langer als breit. Die beiden
Kopulationstaschen sind durch einen deutlichen Zwischenraum, der ihrer eigenen
Breite fast gleichkommt, vollstandig voneinander getrennt; sie entsenden medial
einen kurzen, breiten, platten Miindungsgang, der sich ventralniedian unter den
Langsmuskeln der Korperwandung verliert, zum gemeinsamen mannlichen Porus.
Der Driisenteil der Prostaten ist ca. 5 mal so lang wie die Kopulationstasche.
[Bei B. lagaricnsis ist der Driisenteil der Prostaten nach der Abbildung (1. c. p. 215
Textfig. 37) nur etwa doppelt, bei B. budduensis ca. 3^/2 mal so lang wie die Kopu-
lationstasche, verhaltnismaBig sehr dick, zu einer einfachen Schleife zusammen-
gelegt. Die beiden Kopulationstaschen sind bei B. lagaricnsis in der vorderen
und mittleren Partie miteinander verschmolzen ; nur ihre hintere Partie zeigt
noch in einer tiefen medianen Einkerbung die Spuren einer friiheren Paarigkeit
dieses Organs ( , , . . . . presents obvious signs of having been produced by a fusion
of two sacs"; 1. c. p. 216). B. budduensis steht zwischen den beiden anderen
Arten , insofern bei ihr die Kopulationstaschen eben aneinander stoBen. In
dieser verschiedenen Gestal'tung des mannlichen Prostaten-Apparates-, haupt-
sachlich in der verschieden weit vorgeschrittenen \'erschmelzung der Kopu-
lationstaschen, sehe ich den hauptsachlichsten Unterschied zwischen den drei
nahe verwandten Arten.]
Weiblicher Geschlechtsapparat (Taf. I Fig. 19): Die weiblichen Ge-
schlechtsorgane sind, abgesehen von einer schlauchformigen Verbindung zwischen
den Samentaschen (Fig. 19 cs), getrennt paarig. Die Samentaschen-Poren aaf
Intersegmentalfurche 12/13 (Fig. 19 stp) fiihren in je eine muskulos-dickwandige,
eiformige, an der Basis nur schwach verengte Samentasche (Fig. 19 st), die von
einer f einen Colom-Haut eng umhiillt ist. Von den oberen lateralen Polen der
Samentaschen entspringt ein ziemlich enger, diinnwandiger Schlauch, der, den
Darm dorsal bogenformig umfassend, eine Verbindung zwischen den beiden
Samentaschen herstellt (Fig. 19 cs). DieWandung dieses colomatischen Schlauches
geht in die colomatische Umhiillung der Samentaschen iiber. Eine Kommuni-
kation zwischen dem Lumen des colomatischen Verbindungsschlauches und dem
Lumen der Samentasche war nicht nachzuweisen. Die Verhaltnisse bei anderen
Eudrilinen lassen vermuten, daB eine solche Kommunikation zeitweilig als
(unregelmaBige?) Durchbrechung der Samentaschen-Wandung auftrete. Je ein
groBes Ovarium (Fig. 19 ov) liegt medial dicht an jeder Samentasche. Die Ovarien
sind kompakte Korper; die in der liinteren Pol-Partie liegenden ausgewachsenen
Eizellen sind ziemlich groB, ca. 45 /< lang, ungefahr ebenso groB wie die Eizellen
imEiersack. Die Ovarien sind von einer zarten Haut, der Ovarialblase (Fig. 19 ob)
umhiillt; nach hinten geht die Ovariall>lase in einen engeren Ovarialschlauch
Deutsche Zentralafrika-Expedition. Ill 5
— 66 —
(Fig. 19 os) iiber, der sich hinten zu einer kleinen, fast kugeligen Blase erweitert;
ich bezeichne diese Blase (Fig. 19 spb), die als Teil der Ovarial-Eitrichterblase
anzusehen, als Spermatophorenblase, denn sie entlialt in gewissen Stadien eine
Anzahl kleiner, eiformiger oder birnformiger, ca. 30 /t dicker Spermatophoren,
anscheinend eingebettet in eine zart und unregelmaBig granulierte (eiweiBartige ? )
Masse; einzelne derartige Spermatophoren fanden sich, zweifellos durch den
Ovarialschlauch nach vorn gelangt, auch in der Ovarialblase, dicht neben dem
Ovarium. Die Spermatophorenblase setzt sich lateralwarts, sich wenig verengend,
in eine Eitrichterblase fort, die mit ihren mittleren und lateralen Partien einen
gerade hinter der Samentasche liegenden geschlossenen Eitrichter umhiillt. Eine
Kommunikation zwischen Ovarial-Eitrichterblase und Samentasche, oder mit der
colomatischen Umhiillungsraum der Samentasche bzw. dem colomatischen Ver-
bindungsschlauch, war nicht erkennbar; doch stellt die feste Anlagerung der
Ovarialblase an die Samentasche das zeitweilige Auftreten einer Kommunikation
in den Bereich der Wahrscheinlichkeit. Der geschlossene Eitrichter (Fig. 19 et)
zeigt das normale Schleif en-Lumen ; er scheint gegen das Eumen der Eitrichter-
blase durch einen klaffenden Langsspalt geoffnet zu sein; doch konnte ich dies
nicht ganz sicher nachweisen. Der geschlossene Eitrichter tragt an der Oberseite
einen eiformigen Eiersack (Fig. 19 es) und geht lateralwarts in einen mai3ig
langen, gerade gestreckten Eileiter (Fig. 19 el) iiber.' Am proximalen Ende tragt
der Eileiter einen breiten, mit der Wandung des Eitrichters verwachsenen
Hocker, der ein groi3es, unregelmaBig birnformiges, in den Eileiter-Kanal ein-
miindendes Samenkammerchen (Fig. 19 sk) enthalt.
Fundootiz: Ostgebiet des Kongo-Staates, Batagu-Tal am West-
hang des Ruwenzori, ca. 2000 m; Dr. H. Schubotz leg. II. 08.
Bettonia budduensis n. sp.
Tafel I Fig. 20.
Zur Untersuchung vorliegend ein einziges sehr stark erweichtes, geschlechts-
reifes Stiick.
AuBeres. Dimensionen: Lange 76 mm, Dicke 2V2 — 3V2 ^^^' Segment-
zahl ca. 118.
Farbung graugelb bis braunlich.
Kopf epilobisch (V2)j dorsaler Kopflappentortsatz hinten nur undeutlich,
wenn iiberhaupt, geschlossen.
Borsten sehr weit gepaart. Am. Vorderkorper (Borstendistanzen am
Hinterkorper nicht f estgestellt ! ) ventrale Paare sehr wenig w^eiter als die lateralen,
ihre Weite nur wenig geringer als die mittlere laterale Borstendistanz; ventral-
mediane Borstendistanz annahernd gleich den mittleren lateralen ; dorsalmediane
Borstendistanz sehr wenig kleiner als der halbe Korperumfang (am Vorderkorper
aa : ab : be : cd : dd =^ 1^ : 11 : 1^ : 10 : 76).
67
Nepliridialporen am Vorderkorper etwas unterhalb der Borstenlinien d.
Giirtel am 14. — 17. Segment (— 4), ringformig; ventral auch das 18. Segment
in der Umgebung des mannlichen Porus driisig modifiziert.
]\Iannlicher Porus unpaarig, ventralmedian auf Intersegmentalfurche
17 18, eine dreiseitige, eine Spitze nach vorn kehrende tiefe Einsenkung, deren
hintere seitliche Partien in weite Kopulationstaschen einfiihren. Diese Kopu-
lationstaschen verursachen je eine buckelformige, hellglanzende Auftreibung
jederseits schrag hinter and neben dem mannlichen Porus.
Weibliche Poren niclit erkannt.
Samentaschen - Poren paarig, auf Intersegmentalfurche 12/13 i^i "^^^n
Borstenlinien c, umgeben von ziemlich grofien augenformigen Hofen.
Innere Organisation. Einige Dissepimente in der Chylus-
taschen-Region, als letztes Dissepiment 12/13, etwas verdickt.
Darm: Ein ziemlich groJBer Muskelmagen vor der Chjdus-
taschen-Region; je eine unpaarige, dick-stummelformige ventrale
Chylustasche in den Segmenten 9, 10 und 11 ; ein Paar dick-
eiformige Kalkdriisen im 13. Segment,
\'ordere mannliche Geschlechtsorgane: Testikelblasen
fehlen. Zwei Paar groBe, einfache, sackformige Samensacke von
Dissepiment 10/ 11 und 11/12 in das 11. bzw. 12. Segment hinein-
ragend. Die proximalen Enden der Samenleiter im 10. und 11. Seg-
ment zu je einem Samenmagazin (also deren 2 Paar) modifiziert.
Die Samenmagazine werden von einer maBig starken, zu einem
groBen Knauel eng zusammengelegten Erweiterung des Samen-
leiters gebildet; sie sind hellglanzend. Die aus den Samenmaga-
zinen hervorgehenden gestielten Samentrichter ragen, das Disse-
piment lo/ii bzw. 11/12 durchbohrend, in die Samensacke des
II. bzw. 12. Segments hinein.
Hintere mannliche Geschlechtsorgane (Taf. I Fig. 20): Die Prostaten
besitzen einen sehr dicken, maBig langen Driisenteil (Fig. 20 pr), der zu einer
einfachen nach liinten gerichteten Schleife eng zusammengelegt ist [wie bei
B. lagariensis]; der proximale Schleifen-Ast ist nur wenig kiirzer, aber deutlich
diinner als der distale. Der aus dem distalen Ende des Driisenteils hervorgehende
Ausfiihrgang (Fig. 20 ag) ist scharf abgesetzt, diinn und kurz [aber doch langer
als bei B. lagariensis und B. Adolphi-Friderici]. Er geht schrag nach hinten und
medialwarts, um in die hintere laterale Partie je einer Kopulationstasche ein-
zumiinden. Die beiden Kopulationstaschen (Fig. 20 kt) sind deutlich und voll-
kommen voneinander gesondert, jedoch nicht so weit voneinander getrennt wie
bei B. Adolphi-Friderici; sie stoBen mit ihren medialen Kanten anemander.
Sie stellen ziemlich starke Polster von eiformigem UmriB dar; ihre Langsachsen
divergieren nach vorn. Der Driisenteil der Prostaten ist ungefahr 3^/2mal so
lang wie die groBte Achse der Kopulationstaschen.
-nI>)/-
Fig. XII.
Bettonia
biiddtiensis
n. sp.,
schematisch.
— 68 —
Der weibliche Geschlechtsapparat war wegen der fast bis zum Zerfall
vorgeschrittenen Erweichung nicht genau klar zu stellen. Das, was sich noch eben
erkennen lieB, stimmte mit dem von B. Adolphi-Friderici iiberein. So lieB sich
noch feststellen, da6 auch bei B. hudduensis ein den Darm umfassender Schlauch,
der eine Verbindung zwischen den beiden Samentaschen-Apparaten herstellt,
vorhanden ist. Auch der vSamentrichter-Eiersack-Apparat zeigte dieselbe Ge-
staltung wde bei B. Adolphi-Friderici, so unter anderem jenes groBe, nach auBen
hockerformig vorspringende Samenkammerchen am Ubergang vom Eileiter zum
geschlossenen Eitrichter.
Fundnotiz : Deutsch- Ost- Afrika, Buddu-Wald W vom Victoria-
See; Dr. H. ScHUBOTZ leg. 22. VI. 07.
Bemerkungen : Der hauptsachHchste Charakter dieser Art, der sie von den
beiden nahe verwandten Arten scharf unterscheidet, beruht auf der Lage der
Samentaschen - Poren. In manchen Hinsichten scheint B. buddnensis
zwischen B. lagariensis und B. Adolphi-Friderici zu vermittehi.
Gen. Teleudrilus Mich.
Teleudrilus aberratus n. sp.
VorHegend ein einziges halbreifes Exemplar, das keine vollstandige Klar-
stellung der inneren Organisation zulieB, Wenn ich trotzdem nicht von einer
Benennung und Beschreibung dieser Art absehe, so geschieht es, weil sie in
geographischer Hinsicht sehr bemerkenswert ist.
AuBcres. Dimensionen: Lange- 40 mm, Dicke i — 2 mm, Segmentzahl 143.
Far bung vorn gelblich, im iibrigen hellgrau; pigmentlos.
Kopf epilobisch (ca. 1/2); dorsaler Kopflappen-Fortsatz annahernd qua-
dratisch, hinten of fen.
Borsten ventral sehr weit, lateral maBig weit gepaart. Mittlere laterale
Borstendistanzen ungefahr gleich der ventralmedianen, ventrale Paare etwas
mehr als halb so weit, laterale Paare ungefahr halb so weit wie die ventralen
{aa : ab : be : cd ^^ y : ^ : y : 2). Dorsalmediane Borstendistanz etwas kleiner
als der halbe Korperumfang {dd < ^/g w).
Nephridialporen zwischen den Borstenlinien c und d.
Zahlreiche Sinneszellen, als dunkle Piinktchen erkennbar, in den Borsten-
zonen.
Giirtel noch nicht ausgebildet.
Mannlicher Porus unpaarig, ventralmedian auf Intersegmentalfurche
17/18, ein kleiner Ouerschlitz mit unscharfem kleinen Driisenhof.
Weibliche Poren lateral (am 14. Segment?).
Samentaschen - Porus unpaarig, ventralmedian, vorn am 13. Segment,
ungefahr in der Mitte zwischen der Borstenzone des 13. Segments und der Inter-
- 69 -
segmentalfurche 12 13, ein kleiner, von einem unscharfen kleinen Hof umgebener
Querschlitz.
Innere Organisation. Einige Dissepimente zwischen Muskelmagen- und vSamen-
sack-Segmenten etwas verstarkt; jedoch das erste Dissepiment hinter dem
Muskelmagen noch zart.
Dar m: Ein groI3er]Muskelmagen im 5. oder 6. Segment. 2 (oder 3?) unpaarige,
kleine ventrale Chylustaschen im 9. und 10. (und 11.?), wenn nicht im 10. und
II. Segment. Ein Paar grofie, facherformige, am Rande stellenweise etwas ein-
geschnittene Kalkdriisen im 12 (oder 13.?) Segment.
\'ordere mannliche Geschlechtsorgane: Ich konnte nur ein einziges
Paar vordere Geschlechtsorgane erkennen; doch mochte ich nicht mit voUer
Sicherheit behaupten, dai3 nur ein einziges Paar vorhanden war. Es erscheint
mir immerhin moghch, daC infolge einer Unachtsamkeit bei der Praparation
ein hinteres Paar dieser Organe verloren ging. Allerdings fallt mir die Annahme
einer solchen Unachtsamkeit schwer. Ich kam auf die Vermutung eines solchen
Priiparationsfehlers durch den Umstand, daB ich nur 2 ventrale Chylustaschen
finden konnte, wahrend die nachsten Verwandten, ja die Arten der ganzen
r6'/cM(^re7MS-Verwandtschaftsgruppe, der en 3 besitzen. Nur bei fernerstehenden
westafrikanischen Eudrilaceen sehen wir die Zahl dieser Organe auf 2 herab-
sinken. Immerhin ist die Annahme einer Abweichung dieser Art in der Zahl
der Chylustaschen nicht ganz ohne weiteres von der Hand zu weisen. Sollte sich
die Einzahl der vorderen mannlichen Geschlechtsorgane bei Nachpriifung dieser
Art als Tatsache erweisen, so ware T. aberratus als meroandrisch zu bezeich-
nen, und zwar als proandrisch, wenn man den Muskelmagen dem 5. Segment
zuweisen muB, als metandrisch, wenn man ihn dem 6. Segment zuzurechnen hat.
Der folgenden Beschreibung liegt die wie gesagt nicht ganz sichere Annahme
zugrunde, daB diese Art meroandrisch sei: Ein Paar Hoden im Segment der
zweiten Chylustasche, anscheinend samt den Samenmagazinen dieses Segments
in je eine Testikelblase eingeschlossen. (Vielleicht legt sich die feine Haut der
Testikelblasen nur fest an die Samenmagazine an, ohne sie mit einzuschlieBen.)
Samenmagazine entstehen durch eine proximal sehr bedeutende, distal an Starke
abnehmende Erweiterung der proximalen Samenleiter-Enden. Diese erweiterte
Partie der Samenleiter ist in einigen breiten und nicht ganz regelmaBigen Schlan-
gelungen fest aneinander gelegt. Die aus dem weiteren proximalen Ende der
Samenmagazine entspringenden Samentrichter miinden in die Testikelblasen
ein. Ein Paar groBe, mehrteilige Samensacke, deren eines Teilstiick die iibrigen
an GroBe weit iibertrifft, ragen von dem hinteren Dissepiment des Hoden-
Segmentes in das folgende Segment hinein.
Hintere mannliche Geschlechtsorgane (Textfig. XIII): Diese Organe
zeigen eine sehr bemerkenswerte Gestaltung. \^entralmedimi im 17. Segment
liegt eine winzige, platt-ovale, nach hinten ausmiindende muskulose Kopulations-
tasche, in die jederseits vorn eine maBig groBe Prostata einmiindet. Die Prostaten
— 70 —
besitzen einen eiformigen, sehr diinnwandigen proximalen Driisenteil {pr) und
einen diinneren, dickwandigen Ausfiihrgang {ag). Ihr blasenformiger proximaler
Teil ist von unregelmaBig granulierten IMassen angefiillt. Sie haben ihrer Struktur
nach mehr das Aussehen von Samentaschen als von Euprostaten, so dai3 mir
der Gedanke kam, daB ich hier vielleicht Telle der Samentasche (Divertikel?)
vor mir habe. Bei der Schwierigkeit der Praparation des einzigen Exemplares
ist natiirlich ein Irrtum nicht ganz ausgeschlossen, zumal da ich dieBeobachtungen
nicht an einer Schnittserie nachpriifen konnte. Es ist immerhin moglich, dal3
ich ein enges Ijberweggespanntsein des distalen Samenleiter-Endes mii3verstand-
Hch flir ein Hindurchgehen (Einmiinden und Wiederaustreten) gehalten habe,
und daJ3 die eigenthche Verbindung des Blasenteils der vermeintHchen Prostaten
mit der Samentasche bei der Praparation zerstort und iibersehen wurde. Um
die Beschreibung nicht zu kompliziert zu gestalten, halte ich mich einstweilen
an die oben angenommene Deutung, die meinen allerdings nicht ganz sicheren
Beobachtungen entspricht. In die Ausfiihrgange der Prostaten miindet je ein
von vorn kommender diinnerer, ziemhch kurzer Schlauch ein, der der Ausfiihr-
gang einer langhchen Blase mit ziemlich groBem Lumen und anscheinend driisiger
und schwach muskuloser Wandung ist. Diese beiden Blasen [apr), die ich als
akzessorische Prostaten bezeichne, sind diinner und kiirzer als die Haupt-Prostaten
und liegen ziemlich dicht vor ihnen. Dort, wo der kurze Ausfiihrgang aus den
akzessorischen Prostaten herauskommt, tritt andererseits ein wenig diinnerer,
von vorn her kommender Schlauch mit einfachem Lumen und ziemlich diinner
Wandung, ein Samenleiter {si), ein. Dafi diese Samenleiter einfach sind, spricht
fiir die Auffassung, dai3 diese Art meroandrisch sei, ohne jedoch beweiskraftig
zu sein; es konnten ja die beiden Samenleiter einer Seite zu einem einfachen
Schlauch verschmolzen sein. Diese akzessorischen Prostaten stellen sich als
sackformig ausgezogene Erweiterungen der Samenleiter dar. Sollte es sich heraus-
stellen, dal3 die vermeintlichen Haupt-Prostaten Teile der Samentasche seien,
so miifiten diese vermeintlich akzessorischen Prostaten als die eigentlichen
Euprostaten angesprochen werden.
Weiblicher Geschlechtsapparat (Textfig. XIII): Ein Paar ziemlich
schlanke, ziemlich dickwandige Ovarialschlauche {oh), deren vorderes Ende mit
dem Dissepiment 12/13 (12/13) verwachsen ist (hier zweifellos die nicht genau
erkannten Ovarien in den Ovarialschlauchen!), treten hinten in die Vorderseite
eines ziemlich groCen geschlossenen Eitrichters {et) ein. Diese geschlossenen Ei-
trichter haben ein kompliziertes (Schneckenhaus-formiges) Lumen und gehen
lateral in je einen langen, schlanken, nur schwach geschweiften Eileiter {el)
iiber. Am geschlossenen Eitrichter erkannte ich einen birnformigen, von der ge-
meinschaftlichen Haut (Ovarial-Eitrichterblase?) mit umschlossenen Korper
(Anhang?), wahrsCheinlich ein Samenkammerchen {sk}), dessen Verbindung
mit dem Eitrichter jedoch nicht nachgewiesen werden konnte. Ein groBer, fast
zweiteiliger Eiersack umhiillt den geschlossenen Eitrichter von oben her und ragt
71 —
nach vorn unci hinten iiber ihn hinweg. Eine Kommunikation zwischen den
geschlossenen Eitrichtern und den Ovarial-Eitrichterblasen, konnte nicht sicher
nachgewiesen ^^•erden; doch ist es nicht ausgeschlossen, dafi eine solche vorhanden
war; es ist mir sogar wahrscheinlich. Die Samentasche ist distal unpaarig, proxi-
mal paarig. Durch den ventralmedianen Samentaschen-Porus vorn am 13. Seg-
ment gelangt man in ein langlich-eiformiges, dickwandig-muskuloses Samen-
taschen- Atrium (sat), das, an die Leibeswand angelegt, gerade nach hinten liin ver-
lauft, um hier in einen diinneren, ebenfalls dickwandigen, aber anscheinend nicht
muskulosen Samentaschen-
Schlauch (st) iiberzugehen.
Der Samentaschen-Schlauch
geht unter Beschreibung
einer engen S-formigen Dop-
pelschleife noch weiter nach
hinten und tritt hier median,
aber etwas schrage, in die
mediane Vereinigung zweier
von hier aus zunachst gerade
zur Seite gehender Samen-
taschen-Ampullen oder -Di-
vertikel {dv) ein. Die beiden
Samentaschen - AmpuUen
oder -Divertikel (welche Deu- ■
tung die richtigere ist, muB
einstweilen dahingestellt
bleiben) sind lang schlauch-
formig, etwas dicker als der.
unpaarige Samentaschen-
Schlauch, anscheinend ganz
driisig. Sie gehen \'on ihrer
dicht vor der Prostaten-
Region gelegenen medianen
Vereinigungsstelle zur Seite, wo sie dann noch mehrere unregelmaBige Win-
dungen beschreiben. Die hier geschilderte Samentasche scheint ganz geschlossen
zu sein. Irgendwelche weitere Abzweigungen, die als Verbindungsschlauche zu
den Eitrichtern oder den Ovarial-Eitrichterblasen hinfiihren konnten, waren
nicht nachzuweisen ; doch ist es nicht ausgeschlossen, dai3 solche Verbindungen
bei der Praparation zerstort und unkenntlich geworden sind. Auch erscheint
mir, wie oben erwahnt, eine Verbindung der vermeintlichen Haupt-Prostaten
mit der Samentasche nicht ganz ausgeschlossen.
Fundnotiz: Deutsch-Ost- Afrika, Insel Kwidschwi im Kiwu-See,
Urwald; Dr. H. Schubotz leg.
Fig. XIII.
Teleudrilus aberratiis n. sp., Weiblicher Geschlechtsapparat
und hinterer Teil des mannlichen. ag = Ausfiihrgang der
Euprostaten; apr = akzessorische Prostata; dv = Samen-
taschen - Divertikel ; el = Eileiter; es = Eiersack; et = ge-
schlossener Eitrichter ; kt = Kopulationstasche ; ob = Ovarial-
blase; pr = Driisenteil der Euprostaten; sat = muskuloses
Samentaschen- Atrium ; ski = Samenkammerchen? ; 5/ = Sa-
menleiter; st = unpaariger Teil der Samentasche; vs? = Ur-
sprung eines Verbindungsschlauches zwischen Samentasche
und Eitrichtern?; 12/13 = Dissepiment 12/13.
— 72 —
Bemerkungen : Nur unter gewissem Yorbehalt ordne ich diese neue Art der
Gattung Tcleudriliis zu. Der weibliche Geschlechtsapparat entspricht im
wesentlichen dem der Gattung Teleudrilus. Als Besonderheit ware nur die be-
deutende Lange des unpaarigen distalen Endes der Samentasche anzusehen;
aber das ist nur ein gradueller Unterschied, denn ein kiirzeres unpaariges Aus-
miindungsstiick der Samentasche findet sich auch bei anderen Arten dieser
Gattung, so bei T. Beddardi Mich., T. Erlangeri Mich., T. Ellenhecki Mich.
und T. abassiensis Mich., bei der letzten Art sogar mit einem muskulosen Atrium
versehen. Die bedeutendere Lange dieses Organs kann kaum als Grund fiir eine
generische Abtrennung des T. aberratus angenommen werden, wenngleich sie
auf den Habitus der Samentasche und ihre Lagerung einen bedeutenden EinfluB
hat. Durch diese Verlangerung des unpaarigen distalen Samentaschenteiles riickt
namlich der eigentliche, paarige Samentaschen-Apparat sehr weit nach hinten,
bis dicht vor die Prostaten, so da6 er seiner Lage nach an die Anordnung bei
der verwandten Gattung Teleutoreutus Mich, erinnert. Bei Teleutoreutus ist
jedoch der Samentaschen-Porus mit der ganzen Samentasche nach hinten
geriickt, so daB hier die Annaherung der Samentaschen an die Prostaten ohne
\'erlangerung des unpaarigen Samentaschen-Schlauches vor sich gehen konnte.
\^ielleicht haben wir in dem Zustand der Samentaschen von T. aberratus einen
\'orlaufer der Teleutoreiitus-Bildung zu sehen.
Eine bedeutsame Abweichung von dem normalen Teleudrikis-Charakter
ware in der ]\Ieroandrie des mannlichen Geschlechtsapparates zu sehen,
falls sie sich als tatsachlich herausstellen sollte. In letzterem Falle miifite diese
Art wohl subgenerisch, wenn nicht gar generisch, von Teleudrilus gesondert
werden. Jedenfalls wiirde aber diese Art der Gattung Teleudrilus sehr nahe stehen,
naher als alle anderen bis jetzt bekannten verwandten Gattungen, Teleutoreutus
eingeschlossen, und hierin liegt die geographische Bedeutsamkeit des Fundes
vom Kiwu-See.
Gen. Eupolytoreutus, n. g.
Diagnose des gen. Eupolytoreutus: ,,Borsten ventral getrennt, lateral eng
gepaart. Mannlicher Porus unpaarig, ventralmedian auf Intersegmentalfurche
16/17 oder 17/18; weibliche Poren lateral; Samentaschen-Porus unpaarig, ventral-
median, hinter dem mannlichen Porus. Ein Muskelmagen im 5. Segment, je
eine unpaarige ventrale Chylustasche im 9., 10. und 11. Segment, ein Paar
Kalkdriisen im 13. Segment. Holoandrisch; Testikelblasen fehlen (stets?); zwei
Paar einfache Samensacke von Dissepiment lo/ii und 11/12 in das 11. und
12. Segment hineinragend, auf je ein Segment beschrankt (?). Euprostaten
paarig, durch eine unpaarige Kopulationstasche ausmiindend; Penialborsten
fehlen. Ovarien umhiillt von Ovarialblasen (nicht bei alien Arten beobachtet),
die mit den Eitrichter-Apparaten kommunizieren; geschlossene Eitrichter mit
— 73 —
Eiersack, durch je einen Verbindungsschlauch mit dem Samentaschen-Apparat
kommunizierend. Samentaschen teilweise median verschmolzen, streckenweise
paarig und streckenweise unpaarig."
Typus: Eupolytoreutus Schuhotzi n. sp.
Bemerkungen : Ich stelle die Gattung Eupolytoreutus fiir zwei neue Arten
auf, deren eine im westlichsten Teile Deutsch-Ost-Afrikas, in Ruanda, gefunden
wurde, wahrend die andere aus dem sich unmittelbar daran anschlieCenden
ostlichsten Teil des Kongo-Staates stammt. Die neue Gattung Eupolytoreutus'
steht der Gattung Polytoreutus Mich, sehr nahe. Sie unterscheidet sich von dieser
metandrischen Gattung Polytoreutus lediglich durch ihre Holoandrie. Sie bildet
demnach ein interessantes Mittelghed zwischen Polytoreutus und den iibrigen
Gattungen dieses Verwandtschaftskreises. Bisher stand Polytoreutus, die phy-
letisch jiingste Gattung dieses Verwandtschaftskreises, wegen seiner Metandrie
ganz isoHert. Die phyletisch alteren Gattungen Teleutoreutus Mich., Tel-
cudrilus Rosa, Bettonia Bedd. und Eminoscolex ^iicu.., sowie die Gattungen des
Seitenzweiges Gardullaria ]\Iich. und N eiimanniella Mich, sind samtHch holo-
andrisch. Die neue Gattung Eupolytoreutus verbindet nun mit dem wesentHchsten
Charakter von Polytoreutus, der Lage des Samentaschen-Porus hinter dem
mannhchen Porus, die Holoandrie des Geschlechtsapparates. Sie ist demnach
im System sowie im Stammbaum zwischen Teleutoreutus und Polytoreutus zu
stellen.
Eupolytoreutus Schubotzi n. sp.
Tafel II Fig. 22, 23.
Diese interessante neue Art, die ich dem Zoologen der deutschen zentral-
afrikanischen Expedition zu Ehren benenne, hegt mir in zwei vorziighch kon-
servierten Exemplaren zur Untersuchung vor.
AuBeres. Dimensionen: Lange 80 bzw. 90 mm, maximale Dicke 4^/3
bzw. 4-/3 mm, Segmentzahl ca. 160.
Farbung dorsal zart violett, lateral ziemlich scharf abgegrenzt, mit etwas
helleren Borstenzonen.
Kopf epilobisch (ca. ^/o); dorsaler Kopflappenfortsatz etwas langer als
vorn breit, hinten verschmalert, vorn durch eineQuerfurche, die mit dem iibrigen
Hinterrand des Kopflappens in einer Linie liegt, vom eigentlichen Kopflappen
abgesetzt.
Borsten am Vorder- und Mittelkorper zart, am Hinterende vergroCert
und hier zugleich etwas unregelmaBig gestellt. Im allgemeinen dorsalmediane
Borstendistanz sehr wenig kleiner als der halbe Korperumfang {dd <. ^ j 2 u) ;
dorsale Borsten eng gepaart; ventrale Borsten getrennt, ungefahr so weit wie die
mittleren lateralen Borstendistanzen, etwas enger als die ventralmediane Borsten-
distanz (^/^ aa = ah ^ he).
— 74 —
Giirtel ringformig, am 13. — 18. Segment (= 6), am 13. und am 18. Segment
stellenweise etwas schwacher ausgepragt.
Mannlicher Porus ventralmedian auf Intersegmentalfurche 17/18, ein
groBer Querspalt auf einer undeutlich begrenzten quer-ovalen Erhabenheit, die
seitlich bis etwa an die Borstenlinien a reicht.
Weibliche Poren lateral, am 14. Segment (?).
Samentaschen - Porus ventralmedian am 20. Segment in der Borsten-
zone, ein groBer Querspalt auf quer-ovalem, augenformigem oder fast Saugnapf-
artigem Felde, das die ganze Lange des 20. Segments einnimmt und seitlich fast
bis an die Borstenlinien a reicht. Diese Lage des Samentaschen-Porus ist ganz
ungewohnlich. Bei keiner Art der verwandten Gattung Polytoreutus, ebenso-
wenig bei der zweiten neuen Art der Gattung Eupolytoreutus, ist
dieser Porus so weit nach hinten geriickt.
Pubertatsorgane: Ein unpaariges schmales, langes, spindel-
formiges Driisenfeld erstreckt sich auf Intersegmentalfurche 13/14
iiber die ganze Bauchseite, lateral spitz auslaufend.
Innere Organisation. Dissepiment 5/6 — 11/12 maBig stark
verdickt.
Darm: Ein maBig groBer Muskelmagen im 5. Segment, je
eine unpaarige ventrale, fast kugelige Chylustasche im 9., 10. und
II. Segment, ein Paar groBe, unregelmaBig langsgekerbte bzw.
eingeschnittene, dorsal fast aneinander stoBende Kalkdriisen im
13. Segment.
BlutgefaBsystem: RiickengefaB im Vorderkorper bis zum
14. Segment (einschlieBlich) segmental verdoppelt, intersegmental
einfach, hinter dem 14. Segment ganz einfach. Letzte Herzen
im II. Segment.
Vordere mannliche Geschlechtsorgane: Testikelblasen scheinen zu
fehlen. Zwei Paar ziemlich kleine, breit sackformige, nur schwach eingekerbte
Samensacke ragen von Dissepiment lo/ii und 11/12 in das 11. und 12. Segment
hinein. Die Samensacke beider Paare sind ganz auf je ein einziges Segment,
das II. bzw. 12., beschrankt; sie verursachen kaum eine Ausbauchung der diese
Segmente hinten begrenzenden Dissepimente. Je ein Paar Samenmagazine im
10. und II. Segment, frei vor den Dissepimenten lo/ii und 11/12 liegend; die
Samenmagazine, infolge ihrer Fiillung mit Spermien metallisch glanzend, werden
von einer einfachen, langen, enggeschlossenen Schleife des vor dem proximalen
Ende erweiterten Samenleiters gebildet; der eine Schleifenast ist betrachtlich
dicker als der andere.
Hintere mannliche Geschlechtsorgane (Taf.II Fig. 22): DieProstaten
(Fig. 22 pr) haben die Gestalt einer lang gestreckten, etwas unregelmaBigen Bohne,
aus deren kegelformigem, dem vorderen Pol genahertem, nach hinten gerichtetem
Nabel ein diinner Strang entspringt. Dieser diinne, nach hinten und etwas
Fig. XIV.
Eupolytoreutus
Schubotzi n. .sp.
schematisch.
— 75 -
median warts verlaufende Strang ist der Ausfiihrgang (Fig. 22 ag), walirend der
schlank bohnenformige Korper den Driisenteil darstellt. In den vorderen, manch-
mal etwas eingebogenen Pol des Driisenteils, also etwas vor dem Austritt des
Ausfiihrganges, treten die gerade von vorn herkommenden, zu einem verhaltnis-
maBig dicken Strang verschmolzenen Samenleiter (Fig. 22 si) in den Driisenteil
der Prostaten ein. Die Ausfiihrgange der Prostaten miinden dicht nebeneinander,
aber, soweit sie ohne weitere Praparation sichtbar sind, voneinander gesondert
in den proximalen Pol einer groBen unpaarigen, medianen Kopulationstasche
ein. Die Kopulationstasche (Fig. 22 kt) ist ein muskulos glanzender Korper
mit kreisrunder Basis, und von der Gestalt eines gerade nach hinten gebogenen
ziemlich langen Kegels mit abgerundeter Spitze, also fast zuckerhutformig ;
sie ist nicht ganz doppelt so lang wie an der Basis dick. ,,In situ" liegen die
Driisenteile der Prostaten jederseits neben der Kopulationstasche, die sie nach
vorn nicht oder nur sehr wenig, nach hinten weit iiberragen.
Weiblicher Geschlechtsapparat (Taf. II Fig. 23): Bei der Betrachtung
dieses kompliziertenApparates geht man ambesten von dem mittleren, unpaarigen
Teil der Samentasche aus. Nach Abhebung des Darmes, der ventralen BlutgefaBe
und des Bauchstranges sieht man einen maBig dicken weiBlichen Schlauch, ven-
tralmedian an die Innenflache der Leibeswand angelegt, vom 14. bis etwa zum
17. Segment gerade von vorn nach hinten verlaufen, den unpaarigen Teil der
verschmolzenen Samentaschen (Fig. 23 st). Dieser unpaarige Samentaschen-
Schlauch gabelt sich hinten, dicht vor der mannlichen Kopulationstasche; die
beiden hinteren Gabelaste umfassen dann eng die Basis der Kopulationstasche,
um sich hinter derselben wieder zu vereinen, auf diese Weise einen regelmaBig
kreisformigen Ring bildend, aus dem die Kopulationstasche hervorragt. Aus der
Oberseite dieses Samentaschen-Ringes ragt hinten lateral jederseits ein winziges,
stummelformiges, gerundetes Divertikel (Fig. 23 dv'^) hervor. Aus dem hinteren
Telle des Samentaschen-Ringes tritt ein unpaariger, muskulos glanzender, etwas
dickerer Ausfiihrgang (Fig. 23 sag) heraus, bei dem untersuchten Stiick nicht
median, sondern asymmetrisch, dicht hinter dem rechtsseitigen kleinen Divertikel.
Dieser Ausfiihrgang geht schrag nach der ^lediane hin und tritt hier in den vor-
deren Pol eines muskulosen Samentaschen- Atriums (Fig. 23 sa) ein. Dieses
Samentaschen- Atrium ist oval, etwas langer als breit, polsterformig, und miindet
durch einen breiten Ouerspalt ventralmedian am 20. Segment, den Samentaschen-
Porus, aus. Audi vorn, etwa im 14. Segment, gabelt sich der unpaarige Samen-
taschen-Schlauch. Die beiden vorderen Gabelaste (Fig. 23 ga), die anfangs etwas
diinner als der unpaarige Samentaschen-Schlauch sind, gehen zunachst schrag
nach vorn und zur Seite; sich allmahlich erweiternd, biegen sie dann nach oben
um, umfassen den Darm und schlieBen sich oberhalb desselben wieder zusammen,
umfassen also ringformig den Dafm. Aus ihrer Vereinigung oberhalb des Darmes
entspringt schlieBlich ein groBer, unpaariger, stark verschrumpfter, nach hinten
gehender Blindsack (Fig. 23 ap). Aus den beiden vorderen Gabelasten entspringt
- 76 -
ferner jederseits ungefahr an der Stelle, an der sie sich nach oben umbiegen, ein
lang-gestielt birnformiges, ziemlich groBes vorderes Divertikel (Fig. 23 dv^), das
nach innen und hinten weg gebogen ist. Aus deni Stiel jedes dieser vorderen
Divertikel tritt ein diinner, schlanker Yerbindungsschlauch (Fig. 23 vg) aus, der
nach hinten und zur Seite zu je einem geschlossenen Bitrichter (Fig. 23 et) von
der normalen Gestalt hinfiihrt. Der geschlossene Eitrichter tragt einen ziemhch
grofien, unregelmaBig nierenformigen Eiersack (Fig. 23 es) und geht seitHch
scharf abgesetzt in einen engen, maBig langen Eileiter (Fig. 23 el) iiber, der
seithch (am 14. Segment?) ausmiindet. Im lateralen Wandungsteil des ge-
schlossenen Eitrichters finden sich einige, ca. 4, winzige birnformige Samen-
kammerchen (Fig. 23 sk), die in das Lumen des Eileiters einmiinden. -Von Ovarien
konnte ich keine Spur erkennen; wahrscheinlich waren sie, wie auch ihre etwaigen
Zuleitungswege zu den iibrigen Geschlechtsorganen, bereits aufgelost. Zu er-
wahnen ist, dai3 die vorderen Gabelaste der Samentasche ungefahr an der Stelle
des Ursprunges der vorderen Divertikel dicht an das Dissepiment 12/13 heran-
treten und hier scheinbar durch Bindegewebe mit demselben verbunden waren.
Vielleicht haben wir in diesen Bindegewebs-Fetzen Reste von Ovarialblasen oder
Ovarialschlauchen zu sehen.
Fundnotiz : Deutsch - Ost - Afrika, NW. Ruanda, Karago-See;
Dr. H. SCHi-BOTz leg.
Eupolytoreutus Graueri n. sp.
Tafel II Fig. 25, 26.
Ich konnte zwei sehr stark erweichte, zerfetzte Exemplare dieser Art unter-
suchen, ein voUstandig geschlechtsreifes und ein fast reifes, noch giirtelloses.
AuBeres. Die Dimensionen sind nicht festzustellen. Nach sehr unzu-
langlicher Schatzung mag das groBere Exemplar bei normaler Kontraktion etwa
200 mm lang gewesen sein; seine maximale Dicke (am Vorderkorper) betragt
8 mm; Segmentzahl auch nicht annahernd festzustellen, anscheinend ziemlich
hoch.
Farbung ein wahrscheinlich durch die Konservierung beeinfluBtes, also
unmaBgebliches dunkles Braun bzw. Schwarzgrau, am Vorderkorper infolge
der hier sehr dicken Cuticula mit griinlichem Irisglanz.
Kopf prolobisch.
Borsten (nur am Vorderkorper untersucht) maBig groB, die Borsten a
am anteclitellialen Korperteil vielleicht etwas groBer als die iibrigen. Die Stellung
der Borsten am Vorderkorper weicht von dem fiir die Verwandtschaftsgruppe der
Gattungen Eupolytorentiis- Poly tor cuius anscheinend normalen insofern etwas al>,
als die Borsten a ventralwarts verschoben sind, und zwar so weit, daB die ventral-
mediane Borstendistanz kleiner ist als die Entfernung zwischen den beiden
Borsten der ventralen Paare {aa < ah). Die dorsalmediane Borstendistanz ist
— n —
kaum merkl'ich groBer als der halbe Korperumfang {dd> ^'.^.u). Die lateralen
Borsten c unci d sind eng gepaart, die ventralen a und h weit getrennt, ungefahr
'/g so weit wie die mittleren lateralen Borstendistanzen {ah = ",'3 he), ungefahr
'/e so groJ3 wie die ventralmediane Borstendistanz {ah = 'jQaa); also am \^order-
korper ungefahr aa : ah : be : cd : dd = 6 : y : ^ : 1 : 2g. Gegen den Giirtel
erweitert sich die ventralmediane Borstendistanz etwas auf Kosten der Borsten-
distanzen ab, die hier eine mehr normale GroBe annehmen. Hinter dem Giirtel
aa : ah : be : cd : dd = y : 6 : ^ : 1 : 2g. Bei dem vollkommen geschlechtsreifen
Stiick sind die lateralen Borsten ed des 14. Segments geschwunden.
Nephridialporen vom 3. Segment an vorhanden, selir deutlich, auch in
der Giirtelregion, dicht oberhalb der Borstenlinien e.
Rlickenporen sind nicht vorhanden.
Giirtel am 13. (ventral ^^'413.) bis ^/oiy. Segment (= 4^., bzw. 4^/4), fast
ringformig, nur ventralmedian schmal unterbrochen oder wenigstens schwacher
ausgepragt, segmental ziemlich deutlich unterbrochen, intersegmental fast
geschlossen.
Mannlicher Porus ventralmedian auf Intersegmentalfurche 16/17, ein
ziemlich groBes, fast kreisformiges Loch, das sich nach vorn fast bis zur Borsten-
zone des 16. Segments erstreckt, wahrend es die Intersegmentalfurche 16/17
nach hinten hin nur in geringem ]\IaB iiberschreitet bzw. zuriickdrangt. Diese
Lage des mannlichen Porus (sowie die Lage des Samentaschen-Porus auf Inter-
segmentalfurche 17/18) ist fiir die Verwandtschaftsgruppe Eupolytoreutus-
Polytoreutus ungewohnlich und findet sich sonst nur bei einer Form des P. coeru-
leus Mich., namlich bei f. mJiondaensis Mich, dieser Art. Hier aber ist die Lage
zweifellos nur die Folge einer sN'stematisch geringwertigen Verschiebung, hervor-
gerufen durch eine sich am 17. Segment breit machende Pubertatsgrube. Ich
dachte zunachst natiirlich an einen Irrtum bei der Orientierung der Segmente
des Enpolytorcutiis Graueri. Die Cuticula-Praparate beider Stiicke brachten
jedoch die Segmente mit ihren Borsten, Nephridialporen und Geschlechtsporen
so deutlich zur Anschauung, daB ich an der Richtigkeit meiner Feststellung
nicht mehr zweifeln konnte. Allerdings konnte ich infolge des sehr schlechten
Erhaltungszustandes der Stiicke eine sichere Orientierung der auBeren Segmente
nach MaBgabe der inneren Segmente nicht ausfiihren. Zu beachten ist iibrigens,
daB die Erstreckung des Giirtels vom 13. — ^l2^y. Segment und die Lage der
weiblichen Poren in der Borstenzone des 14. Segments, wie sie sich bei der an-
genommenen Orientierung ergibt, durchaus normal fiir Eupolytoreutus-Poly-
toreiitus ist, wahrend eine Korrektur der angenommenen Orientierung (Erhohung
der Segmentnummern um eine Einheit) zu einer abnormen Lagerung dieser
Organe fiihren wiirde. Der mannliche Porus ist von einer undeutlich begrenzten,
die ganze Lange des 16. Segments und den groBeren Teil der Lange des 17. Seg-
ments einnehmenden, ventralmedianen, annahernd kreisformigen, schwach er-
habenen driisigen Hautverdickung umgeben. Aus dem mannlichen Porus des
nicht vollstandig reifen Stiickes ragt ein maBig dicker Z3-Iindrischer Penis hervor.
Das vollstandig reife Stiick zeigt den ersten Anfang einer Ausstiilpung des Penis.
Weibliche Poren unscheinbar, am 14. Segment ungefahr in der Borsten-
zone dicht unterhalb der Linien der Nephridialporen, anscheinend an Stelle der
geschwundenen Borsten c.
Samentaschen-Porus ein kleiner Querschlitz ventralmedian auf Inter-
segmentalfurche 17/18.
Pubertatsorgane: Jedes der beiden Stiicke besitzt ein sehr groBes, stark
erhabenes, unregelmaBig ovales Pubertatspolster ventralmedian hinter der
Region der Geschlechtsporen. Das Polster ist etwas langer als breit und nimmt
ungefahr die Lange von 4 Segmenten ein, wahrend es seitlich ungefahr bis an die
Borstenlinien b reicht. Bei dem vollstandig geschlechtsreifen
Stiick erstreckt sich das Polster iiber Segment 21 — V225, bei dem
fast reifen iiber Segment ^/2 2i — ^/-z^S- Seine Lage variiert also
wenigstens in geringem MaBe.
Innere Organisation. Dissepimente 6/7 — lo/ii (?) verdickt.
Darm: Ein groBer Muskelmagen vor den verdickten Disse-
<> 11 pimenten, je eine unpaarige ventrale Chylustasche von dick-ovaler,
jolL - fast kugeliger Gestalt im 9., 10, und 11. Segment, ein Paar groBe,
faltelige, dorsal aneinander stoBende Kalkdriisen im 13. Segment.
BlutgefaBsj^stem: RiickengefaB im ii.(?)— 13. Segment
23 segmental verdoppelt, intersegmental einfach. Letzte, stark an-
geschwollene Herzen im 11. Segment.
Vordere mannliche Geschlechtsorgane: Testikelblasen
fehlen. Zwei Paar groBe Samensacke ragen von Dissepiment lo/ii
und 11/12 nach hinten. Die Samensacke besitzen keine vordere ver-
engte Partie, sondern setzen sich mit verhaltnismaBig breiter Basis
an ihr Dissepiment an ; sie sind breit und lang zungenf ormig mit stark verdickten
unregelmaBig eingeschnittenen oder breit gef alteten Randern ; auch die INIedian-
partie zeigt eine starke langsverlaufende Verdickung, gleichsam eine Mittelrippe,
die so dick ist, daB sie den groBten Teil der Breite einnimmt. Die Samensacke
des hinteren Paares sind sehr groB, die des vorderen Paares etwas kleiner, aber
doch noch recht groB. Die vSamensacke des vorderen Paares sind ganz auf das
II. Segment beschrankt, dessen Hinterwand, Dissepiment 11 /12, sie weit nach
hinten ausbauchen. Ob die Samensacke des hinteren Paares auch auf ein Segment
beschrankt sind, lieB sich nicht feststellen; sie ragen ,,in situ" zum mindesten
bis an die Zone des miinnlichen Porus nach hinten. Im 10. und 11. Segment
liegt jederseits vor Dissepiment lo/ii und 11/12 ein groBes, unregelmaBig-
bohnenformiges, metallisch glanzendes vSamenmagazin. Die Samenmagazine
gehen durch eine ziemlich kurze, aber deutlich verengte Halspartie in ihren
tief napfformigen Samentrichter iiber, der, nach hinten hin gebogen, in den
betreffenden Samensack hineinragt.
Fig. XV.
Eupolytoreiitus
Graueri n. sp.,
schematisch.
— 79 —
HinteremannlicheGeschlechtsorgane (Taf. II Fig. 26): Die Prostaten
bestehen aus einem sehr langen, z^dindrischen, zu einer langen, engen Schleife
zusammengelegten Driisenteil (Fig. 26 pr) und einem scharf abgesetzten, sehr
diinnen, viel kiirzeren Ausfiihrgang. Die Samenleiter (Fig. 26 si) miinden in das
nach vorn gerichtete proximale Ende des Prostaten-Driisenteils ein. Die Aus-
fiihrgange der beiden Prostaten vereinen sich median zu einem dicker en, muskulos
glanzenden unpaarigen Endteil (Fig. 26 a g), der schlieBlich in eine ventralmediane
maBig groBe Kopulationstasche (Fig. 26 kt) von kreisformiger oder breit-ovaler
Gestalt einmiindet.
Weibliche Geschlechtsorgane (Taf. II Fig. 25, 26): Ein Paar kleine
Ovarialblasen (Fig. 25 oh) sitzen am ventralen Rande der Hinterseite des Dissepi-
ments 12/13 nicht weit vom Durchtritt des Bauchstranges. Sie enthalten dunklere,
in Pikrokarmin sich starker farbende Zellmassen, zweifellos die Ovarien (Fig. 25,
26 ov). Die Ovarialblasen setzen sich nach hinten in einen nur wenig engeren,
mittellangen Ovarialschlauch (Fig. 25 os) fort, der nach Durchsetzung des
13. Segments in den breit gerundeten vorder-medialen Pol einer Eitrichterblase
(Fig. 25 eth) iibergeht. Der geschlossene Eitrichter (Fig. 25, 26 et) ist abgeplattet
birnformig; er geht lateral, sich verengend, in den langen, schlanken Eileiter
(Fig. 25, 26 el) iiber. Das Lumen des geschlossenen Eitrichters ist eng und
bildet eine Schleife. Lateral an der Oberseite, dort, wo er in den Eileiter iibergeht,
weist der geschlossene Eitrichter einen medialwarts scharf begrenzten, lateral-
warts sich allmahlich abflachenden breiten Hocker auf; dieser Hocker enthalt
ein einziges, verhaltnismaBig sehr groBes, unregelmaBig birnformiges, verbogenes
Samenkammerchen (Fig. 25 sk), dessen verengter Ausfiihrkanal in das Lumen
des Eileiters einmiindet. An der Hinterseite tragt der geschlossene Eitrichter
einen unregelmaBig bohnenformigen Eiersack (Fig. 25, 26 es). Die Hinterkante
des geschlossenen Eitrichters setzt sich medialwarts in einen langen, schlanken,
zunachst sehr diinnen Verbindungsschlauch (Fig. 25, 26 vg) fort, der sich medial
deutlich verdickt. Das Lumen des Verbindungsschlauches ist in der vom ge-
schlossenen Eitrichter ausgehenden lateralen Partie einfach und gerade ver-
laufend kanalformig; in der medialen Partie beschreibt es dagegen mehr oder
weniger weite, etwas unregelmaBige Schlangelungen, die um so weiter ausgreifen,
je naher sie dem medialen Ende des hier verdickten Verbindungsschlauches
kommen, entsprechend dem groBeren Raum, der ihnen wegen der Verdickung
des Verbindungsschlauches zur Verfiigung steht. Die Verbindungsschlauche
beider Seiten treten, sich nach hinten umbiegend, median in einem spitzen
Winkel aneinander, um zu einem sehr kurzen unpaarigen medianen Teil zu ver-
schmelzen ; dieser unpaarige mediane Teil ist nur etwa halb so lang wie breit und
etwa so lang, wie die Verbindungsschlauche dicht vor ihrer Vereinigung dick sind.
Auch das Lumen des unpaaren medianen Teils ist unpaarig, etwas weiter als das
Lumen der paarigen Partie der Verbindungsschlauche. Bei dem niiher unter-
suchten Stiick fand sich, daB sich das unpaarige Lumen nicht sofort gabelte.
— 8o —
sondern eine allerdings sehr kurze Strecke in den Verbindungsschlauch der
linken Seite eintrat, um sich erst hier zu gabeln; vvahrend der eine Gabelast des
Lumens dann gleich in dem linksseitigen Verbindungsschlauch weiter ging, bog
sich der andere Gabelast des Lumens in den gemeinsamen medianen Teil zuriick,
um dann schlieBlich in den rechtsseitigen Verbindungsschlauch einzutreten.
Der kurze gemeinsame Teil der Verbindungsschlauche tritt in den spitzen oder
breit gerundeten vorderen Pol der Samentasche ein. Die Samentasche ist voll-
standig unpaarig, jedoch nur in den beiden Endpartien median, in den mittleren
Partien verlagert, unsymmetrisch. Sie stellt einen sehr dicken, etwas unregel-
maBig angeschwollenen und verbeulten Schlauch dar, der durch eine stark
verengte distale Partie dicht hinter der mannlichen Kopulationstasche direkt
durch den Samentaschen Porus, ohne Vermittlung irgendwelcher muskulosen
Tasche, ausmiindet, und etwas hinter ihrer Mitte ein einziges, unpaariges, sehr
groBes Divertikel (Fig. 26 dv) tragt. Das Divertikel ist etwas groBer als der
vordereTeil des eigentlichen Samentaschen-Schlauches, dick keulenformig, proxi-
mal dicker als der eigentliche Samentaschen-Schlauch, distal stark verengt. An
der Einmiindungsstelle des Divertikels zeigt auch der eigentliche Samentaschen-
Schlauch eine mehr oder weniger deutlich abgesetzte Verengung; es macht fast
den Eindruck, als sei das distale Ausmiindungsstvick der Samentasche der Aus-
fiihrgang des als Divertikel bezeichneten Teiles, und als miindete der vordere
Teil des Samentaschen-Schlauches in dieses Divertikel ein.
Fundnotiz : Kongo -Staat westlich vom Nord-Ende des Tanga-
njika, zwischen Uvira und Kabambare; Rudolf Grauer leg. (Mus.
Berlin).
Gen. Polytoreutus Mich.
Polytoreutus silvestris Mich.
Fundnotiz: Kongo -Staat, bei Avakubi am Aruwimi, im Urwald;
Dr. H. ScHUBOTz leg. 22. IV. 08.
Bemerkungen : P. silvestris gehort zu den wenigen Eudrilinen-Arten, die
eine etwas weitere Verbreitung aufweisen, erstreckt sich ihr Gebiet, soweit es
nach dem neuen Funde bekannt ist, doch iiber ungefahr 5 iiquatoriale Langen-
grade, von der Nordkiiste des Victoria - Sees (,,Matiana" und ,, zwischen
Madudu und Entebbe", — der geographische Ort von ,,Chagwe" und ,,^Ilema
an der Maianga" in Uganda "ist mir unbekannt) bis Avakubi am Aruwimi im
Kongo-Gebiet. Dieser weiteren Verbreitung entspricht auch die Haufigkeit der
Funde: zehn einschlieBlich des neuen, hier angegebenen.
Polytoreutus usambariensis Mich.
Fundnotiz : Deutsch-Ost- Afrika, Usambara, Amani, Bach-Alluvium
und im Laub des Mongaweges; Prof. VOSSELER leg. VI. 04 und VII. 05.
Bemerkungen : Zur Organisation dieser Art ist zu bemerken, daI3 bei dem
neuerdings untersuchten Stiick das Dissepiment 5/6 zart, dagegen das Dissepi-
ment 12/13 deutlich verdickt ist. Die Chylustaschen schienen mir dem
8. — 10. Segment anzugehoren, nicht dem 9. — 11., wie anscheinend bei dem
Originalstiick. Die ungemein groBen Kalkdrlisen sind deutlich eng-gestielt.
Biologisches : Der Sammler machte die Beobachtung, daB ,,das Tier regel-
recht wie eine Schlange kriecht, ohne Verkiirzung und Streckung des Korpers".
Polytoreutus Ehlersi var. monozyga Mich.
Fundnotizen: Deutsch-Ost-Afrika, Eingeborenen-Dorf Potwe bei Ma-
gila, unfernMuhesa, etwa400 — 500m hoch; Prof . VosSELER leg. 23. XII. 04.
Deutsch-Ost-Afrika, Muhesa, Pflanzung Zschatzsch, am Bachufer;
Prof. VOSSELER leg. 22. XII. 04.
Bemerkungen : Beide Kollektionen waren vom Sammler mit nahezu gleichen
Bemerkungen versehen:,,In groBer Anzahl am Boden kriechend und von der
Sonne austrocknend, infolge der Angriffe einer Ameise [Dorylus spec.'!). Gezahlt
wurden 30 bis 40 tote Wiirmer auf 3 qm Raum. Das lebende Tier hart muskulos,
wenig schleimig, schnellte sich beim Ergreifen am Boden herum."
Fam. Glossoscolecidae.
Subfam. Glossoscolecinae.
Gen. Pontoscolex Schmarda.
Pontoscolex corethrurus (Fr. Miill.).
Fundnotiz: Deutsch-Ost-Afrika, Amani in Usambara; an einer
Stelle des Gartens bei trockener Witterung aus der Erde gekrochen und von
Ameisen angegriffen, 13. I. 07., 10 h. a. m.; und aus dem Ballen einer Topf-
pflanze; VI. 08; Prof. VOvSSELER leg.
Bemerkungen : Im Gegensatz zu den iibrigen tropischen Gebieten, die bis
tief ins Innere von Einschleppungsformen durchseucht sind, hat sich das tro-
Deuteche Zentralafrika-Expedition. III. 6
— 82 -
pische Afrika bisher fast ganz frei von Fremdformen gelialten. Abgesehen von
solchen Verschleppungsforinen, die, wie z. B. Dichogaster Bolaui (Mich.), wahr-
scheinlich im tropischen Afrika urspriinglich heimisch sind, finden sich nur ganz
vereinzelt Einschleppungsformen auf den der Kiiste vorgelagerten Inseln oder
hochstens in einem Kiistenplatze des Kontinents {Pheretima rodericensis [Grube]
in Lagos). Der oben angegebene ist meines Wissens der erste Fund einer der
typischen Verschleppungsarten im Inneren Afrikas. Es ist bedeutsam, daB dieser
Fund in dem Garten bzw. in einem Pflanzenbiischel einer botanischen Versuchs-
station (Amani) gemacht wurde. Es bestatigt die von mir vor Jahren aufgestellte
Behauptung, ,,dal3 diese botanischen Garten die hauptsachlichsten Empfangs-
stationen fiir Einschleppungsformen sind und damit den hauptsachHchsten Herd
fiir die weitere Ausbreitung dieser peregrinen Fauna bilden"*).
Subfam. Microchaetinae.
Gen. Microchaetus Rapp.
Microchaetus modestus Mich. var. nov. humicultor.
Vorliegend ca. 40 geschlechtsreife und mehrere unreife oder halbreife Exem-
plare.
AuBeres. Dimensionen der geschlechtsreifen Exemplare: Lange 62 bis
no mm, maximale Dicke (abgesehen von der Giirtel-Verdickung) 3^/2 — 5^/0 mm
Segmentzahl ca. 170 — 190.
Farbung grau, stellenweise, zumal am Vorderkorper, etwas rotUch,
Kopf prolobisch; Kopflappen breit, ventral ausgeschnitten bzw. ein-
gedriickt, nierenformig. i. und 2. Segment weitmaschig-netzartig gefurcht;
Intersegmentalfurche 1/2 schwach ausgepragt. i. und 2. Segment einfach; 3. Seg-
ment durch eine schwache, mehr oder weniger deutliche Ringelfurche geteilt.
4. — Q. Segment durch scharfe, Intersegmentalfurchen-artige Ringelfurchen in
je zwei Segment-ahnliche Ringel geteilt. Vorderer Ringel des 4. Segments sehr
wenig kiirzer als der hintere Ringel oder ebenso lang. Ringel der Segmente 5 — 8
gleich lang, oder vorderer Ringel sehr wenig liinger als der hintere. Hinterer
Ringel des 9. Segments deutlich kiirzer als dervordere. 10. Segment und folgende
einfach.
Borsten vom 2. Segment an vorhanden, ziemlich klein. Borsten sehr eng
gepaart. Dorsalmediane Borstendistanz ungefahr gleich dem halben Korper-
umfang {dd = ca. V2 ^)- Mittlere laterale Borstendistanzen am Vorder- und
Mittelkorper ungefahr gleich der ventralmedianen, gegen das Hinterende ver-
*) W. MICHAELSEN, Oligocliaten von Peradeniya auf Ceylon, ein Beitrag zur Kcnntnis
des Einflusses botanischer Garten auf die Ehischleppung peregriner Tiere. In: Sb. bohm. Ges. 1903.
- 83 -
ringert und schlieBlich nur noch gleich etwa ^/g der ventralmedianen Borsten-
distanz (am \^orderkorper und Mittelkorper aa = be, am Hinterkorper aa> be
bis a a = ^ '3 &c). [Audi bei der t3'pischen Form verringern sich gegen das Hinter-
ende die mittleren lateralen Borstendistanzen, wie die Nachuntersuchung eines
Originalstiickes ergab. Die Angabe in der Originalbeschreibung*) ist ungenau.]
Die ventralen Borsten der Giirtelregion sind distal fast gerade, im iibrigen nicht
besonders umgebildet, auch nicht groBer als die normalen Borsten; die dorsalen
Borsten scheinen an den mittleren Giirtelsegmenten zuriickgebildet zu sein.
Nephridialporen in den Borstenlinien cd.
Glirtel sattelformig, seitlich stark verbreitert, ventral unscharf begrenzt,
fast bis an die Borstenlinien b reichend, anscheinend konstant (bei alien 40 vor-
liegenden geschlechtsreifen Stiicken) iiber die Segmente 12 — 22
(=11) reichend. [Bei der typischen Form reicht er nach
Ude**) iiber die 13 Segmente 12 — 24, nach meiner Angabe
(1. c. p. 109) iiber die 14 Segmente 12 — 25. Zu dieser letzteren
Angabe ist zu bemerken, daB das 25. Segment bei dem Original-
stiick nur dorsal und nur durch die Farbung sehr schwach
modifiziert ist, wahrend die eigentlichen Giirtelsegmente stark
driisig verdickt, verbreitert und verlangert sind. Es lieBe sich
rechtfertigen, dieses 25. Segment als postclitelliales anzusehen,
das nicht mehr zum eigentlichen Giirtel gehort. Bei dieser
Auffassung wiirde das Originalstiick mit denen Udes in der
Giirtellange iibereinstimmen].
Pubertatswalle auf den seitlichen Kanten der Giirtel-
verbreiterung, also oberhalb der Borstenlinien b, nach MaBgabe
der Nephridialporen bis an oder etwas iiber die Borstenlinien e
nach oben reichend, dick driisig, von den Intersegmental-
furchen durchschnitten, bei der Halfte der geschlechtsreifen
Exemplare am 14. — 19. Segment, bei denen der anderen Halfte hinten mehr
oder weniger verkiirzt, jedoch nur bei 4 Exemplaren auf das 14.- — 18. Segment
beschrankt, bei den iibrigen 16 Exemplaren noch einen Teil des ig. Segments
(oder undeutlich das ganze 19. Segment) einnehmend. Nur bei einem Exemplar
reichen die Pubertatswalle nach vorn nicht iiber das ganze 14. Segment. [Bei
der typischen Form reichen die Pubertatswalle anscheinend niemals iiber das
ganze 14. Segment.]
INIannliche Poren, an einer Schnittserie deutlich erkannt, unscheinbar,
auf Intersegmentalfurche 15/16 ungefahr in den Borstenlinien c, auf den Puber-
tatswallen. [Bei der typischen Form liegen die mannlichen Poren sowohl nach
Fig. XVL
Microchaetus
modestus MICH.
\a.r. nov.humicultor,
schematisch.
*) W. MICH.-\ELSE\ , Terricolen von verschiedenen Gebieten der Erde. In: Mt. Mas. Hamburg
XVI (1899), S. 109.
**) H. UDE, Terricole Oligochaten von den Inseln der Siidsee und verschiedenen andern Ge-
bieten der Erde. In: Zeitschr. wiss. Zool. LXXXIII {1905), S. 496.
/q3 -^ ^•^ V >'/<•(, Diniimitiv fiir Diapyia.
Mund in einen schiefen Schnabel verlangert, ahnlicli wie bei Galesus. Stirn
mit einem kammartigen Kiel zwischen der vorderen Ocelle und den Antennen.
Scapus mit einem Zahn in der Mitte der AuBenseite; Antennen beim Q 12 gliedrig.
Deutsche Zentriilafrika-Hxpedition. III. 7
- 98 -
Lophopria crassiclava n. sp.
9 Schwarz, glatt und glanzend; Clypeus, Mandibeln, Antennen, ausge-
nommen die Keule, Coxae, Beine und Sternite rot. Kopf von oben gesehen quer,
von der Seite gesehen hoher als lang; Schlafen dicht weiBfilzig behaart; Augen
kahl, etwas langer als die Wangen; Ocellen ein Dreieck bildend, die hinteren
so weit von einander als von den Augen entfernt, weiter vom Hinterrand des
Kopfes entfernt; Gesicht in der jMittellangslinie gekielt, auf beiden Seiten ein-
gedriickt, Stirnlamelle flach, am Ende niclit ausgerandet; der schiefe Schnabel
ist kurz. Scapus langsrunzlig, fast so lang wie die 4 folgenden Glieder zusammen,
dicker als das Flagellum, distal allmahlich verdickt, am Ende, in gewisser Ricli-
tung gesehen, zweistachelig erscheinend; der Zahn in der Mitte der AuBenseite
ist durchscheinend, dreieckig und kurz; 2. — 9. Glied gleichdiinn, mit kurzer an-
liegender Behaarung, die ersten wenig langer als dick, die folgenden fast kuglig;
Keule stark abgesetzt, 3gliedrig, doppelt so dick wie der Scapus; die 2 proxi-
malen Keulenglieder so lang wie dick, das 3. fast doppelt so lang wie dick. Pro-
thorax mit einer dichten, weiBfilzigen, oben nicht unterbrochenen Haarbinde.
]\Iesonotum gewolbt, quer, ohne Parapsidenfurchen. Scutellum vorn mit einer
groBen Grube; Scheibe nicht langer als die Grube, mit einem schwachen Mittel-
langskiel. Metanotum kurz, mit 3 kleinen Leisten. Mediansegment mit einer
halbkreisformigen Mittellangslamelle, hinten tief bogenformig ausgeschnitten.
Fliigel getriibt; Subcostalis dem Vorderrande ziemlich genahert; ^NlarginaHs etwas
vor der Fliigelmitte gelegen, schwarz, wenig langer als breit, am Ende nach
unten etwas vorgezogen; ohne andere Adern. Coxae dicht feinhaarig; hintere
Tibien im distalen Drittel, verdickt. Petiolus wenig langer als dick; Abdomen
depreB, breiter als der Thorax, vorn ohne Eindruck; 2. Tergit bis zum hinteren
Fiinftel reichend, von gleicher Breite, im hinteren Drittel fein und dicht punktiert;
3. Tergit so breit wie das 2., hinten punktiert; die folgenden bilden einen flachen
Kegel, welcher 3 — 4mal so breit als lang ist; Sternite groBtenteils von den
Tergiten bedeckt, nur im medianen Drittel frei. Lange 3,5 mm. — Kamerun
(CONRADT).
Galesus Conradti n. sp.
9 Schwarz; Beine rot, ausgenommen die Coxae und der verdickte Teil
der Femora und der Tibien. Kopf etwas langer als breit, hinten abgerundet,
glatt, vorn mit 3 Zahnen; Scheitel mit zw^ei Punkten, welche von den Ocellen
und dem Hinterrand gleich weit entfernt sind; Hinterrand des Kopfes von
einer Punktreihe begrenzt; eine andere Punktreihe umgibt das Auge; Stirne mit
drei Eindriicken; Lamelle ausgerandet. Scapus gerade, distal, allmahlich ver-
dickt, mit 2 spitzigen Zahnen am Innenrande des Distalendes, welches nach
auBen schief abgestutzt ist; 2. Glied wenig langer als das 3.; 3. — 8. zuerst etwas
langer als dick, dann fast kugelig; 9.- — 12. allmahhch verdickt, 12. doppelt
99
so lang wie das vorletzte. ^Nlesonotum ziemlich flacli; Parapsidenfurchen nicht
verbreitert. Scutellum mit 6 Gruben, namlich beiderseits 2, und voin die 2 ge-
wohnliclien Gruben, diese eiformig und schief. Fliigel das Abdomen iiberragend,
glashell, ohne Einschnitt. Petiolus etvvas langer als dick, von Leisten durch-
zogen; Furclie des 2. Tergites ein Drittel des Abdomens erreichend.
Liinge 3 mm. — Kamerun (Conradt).
Rhynchopria n. g.
orr/og, Riissel; pyia, Diniinutiv fiir Diapyia.
Fig. 5, Kopf.
]\Iund schnabelartig und schrag nach hinten gerichtet, wie
bei Galesus, Kopf (Fig. 5) vorn beiderseits mit einem kleinen,
viereckigen, flachen Kiel. Antennen beim 9 I2gliedrig. Para-
psidenfurchen fehlen. Geader wie bei Diapria.
Fig. 5. Kopf
von Rhyncho-.
pria tritoma
n. sp. Q, von
oben gesehen.
Rhynchopria tritoma n. sp.
9 Schwarz; ]\Iandibeln, Antennen ausgenommen die Keule, Coxae und
Beine rot; Propleuren, IMesopleuren und vorderer Teil des 2. Tergites rotbraun.
Schlafen, Prothorax, Metapleuren und Petiolus mit einem dichten weiBlichen
Haarfilz. Kopf, von oben gesehen, kaum langer als breit; Ocellen ein Dreieck
bildend, in der \ orderen Halfte des Kopfes liegend; die drei letzten Glieder der
Maxillarpalpen ziemlich lang. Scapus walzenrund, ohne Zahn, so lang wie die
4 folgenden Glieder zusammen; 2. Glied umgekehrt kegelig, fast doppelt so lang
wie dick; 3.^ — 9. gleichdiinn, das 3. umgekehrt kegelig, langer als dick, 4. — 7.
kugelig, 8. und 9. quer; Keule 3gliedrig, alle 3 Glieder kaum so lang wie dick.
Mesonotum in der ]Mitte starker gewolbt als auf den Seiten. Scutellum vorn
mit einem Griibchen. Mediansegment hinten tief ausgeschnitten, Mittellangs-
kiel dreieckig vorstehend. Fliigel das Abdomen etwas iiberragend, bewimpert;
^Marginalis schwarzbraun, das proximale Fliigeldrittel wenig iiberragend. Hintere
Tibien im distalen Drittel verdickt, Krallen einfach. Petiolus so lang wie dick;
Abdomen depreB, vorn ohne Eindruck, langlich, 2. Tergit fast bis zum Ende
reichend. Lange 1,8 mm. — Nyassa, Langenburg, 15. Februar (Dr. FiXLKBORN).
Dolichopria n. g,
Antennen in beiden Geschlechtern I4gliedrig. Mesonotum ohne Parapsiden-
furchen. vScutellum langlich, seitlich zusammengedriickt, vorn ohne Grube, vom
Mesonotum durcli eine wenig deutliche Naht getrennt. ]\Iediansegment ohne
Mittellangsleiste. Geader wie bei Diapria. Korper schlank.
— 100 —
Dolichopria gracilis n. sp.
cf 9 Schwarz, glatt unci glanzend; Mandibeln, Scapus, Coxae, Beine und
Petiolus hellgelb; 2. — 14. Antennenglied schwarzbraun. Kopf kugelig, etwas
breiter als der Thorax; Augen groB, unbehaart, so breit wie das Gesicht. Maxillar-
palpen weiBlich, mit zwei Gliedern nach der Biegung. Antennen fadenformig,
in beiden Geschlechtern wenigstens korperlang; i. Glied in der proximalen
Halfte ^'erengt; beim cf ist das i. Glied etwas kiirzer als die drei folgenden
Glieder zusammen; 2. Glied fast kugelig; 3. walzenformig, zweimal so lang
wie dick; 4. gekriimmt, proximal stark verengt, distal verdickt; 5. — 13. ziem-
lich ellipsoidal, wenigstens 1^/2 mal so lang wie dick; 14. zugespitzt, um die
Halfte langer als das 13., alle fein behaart. Beim Q sind die Glieder 2 — 13
gleich, walzenformig, etwas langer als dick; 14. kaum langer als das 13. —
Schlafen und Propleuren ziemlich dicht weiBfilzig behaart. ]\Iesonotum langlich
und gewolbt. Pleuren glatt, Metapleuren fein behaart. Fliigel glashell, lang
bewimpert, viel langer als das Abdomen; Subcostalis den Vorderrand beriihrend;
Marginalis wie bei Diapra, vor dem 2. Fliigeldrittel liegend; Basalis nur spuren-
weise angedeutet, senkrecht auf dem Distalende der Marginalis stehend. Hinter-
tibien im distalen Drittel plotzlich verdickt. Petiolus fein behaart, fast zweimal
so lang wie dick, sehr diinn; Abdomen depreB, so breit wie der Kopf, in den
beiden Geschlechtern elliptisch und wenig langer als der Thorax. Lange 1,3 mm.
— Ostafrika, Katona, Moschi.
Monelata limnophila n. sp.
9 Kopf schwarz, Thorax und Abdomen dunkelbraun, Antenne, Coxae,
Beine und Petiolus rot, 11. und 12. Antennenglied dunkel, das 13. schwarz.
Kopf ziemlich kugelig; Maxillarpalpus 5gliedrig, Labialpalpus 3gliedrig. Scapus
proximal allmahlich verengt, so lang wie die 5 folgenden Glieder zusammen,
2. und 3. Glied umgekehrt kegelig, das 2. dicker und langer als das 3., dieses
um die Halfte langer als dick; 3. — 10. gleich diinn, 4. — 10. kaum quer, 11. und
12. wenig dicker als die vorigen, etwas quer; 13. oder Keule sehr dick, langlich,
wenigstens so lang wie die drei vorhergehenden zusammen. IMesonotum ohne
Parapsidenfurchen, Scutellum vom Mesonotum nicht getrennt, vorne ohne
Griibchen. Fliigel glashell, distal nicht ausgerandet, Hinterrand lang bewimpert,
die Wimperhaare halb so lang wie die groBte Fliigelbreite, Wimperhaare der
Hinterfliigel langer als die groBte Fliigelbreite; am Distalende der umgekehrt
kegligen Marginalis befindet sich eine kraftige Borste, welche doppelt so lang
wie die iibrigen Borsten des Vorderrandes ist. Hintertil^ia im distalen Drittel
plotzlich verdickt, Metatarsus langer als das 2. und 3. Glied zusammen. Petiolus
fast doppelt so lang wie dick. Schlafe, Prothorax, Metapleure und Median-
segment dicht weiBfilzig behaart. Lange i mm. — Tiimpel am Mohasi-See,
Ruanda, i. August 1907 (Exped. Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg).
— lOI —
D. Bethylinae.
Die 22 folgenden Arteii wareii bisher fiir Aquatorialafrika bekannt'
1. Apenesia punctata Kieff. (Kamerun).
2. Calyoza Ashmeadi End. (Kamerun).
3. Epyris geniculatus Kieff. (Erythraea).
4. — gracilipennis Kieff. (Portug. Guinea).
5. — spiniscapus Kieff. (Erythraea).
7. — spinitarsis Kieff. (Portug. Guinea).
8. — tridentatus Kieff. (Erythraea).
9. 'Holep3^ris africanus Kieff. (Erythraea).
10. Homoglenus tripartitus Kieff. (Port. Kongo).
11. Kathep3'ris n^-assicus Kieff. (Nyassa-See).
12. Neurepyris Kieff. (Erythraea).
13. Planepyris Kieff. (Erythraea).
14. Pristobethylus serricolUs Westw. (Damara).
15. Pristocera decemdentata End. (Kamerun).
16. — erythrura Kieff. (SomaU).
.17. — Gaullei Kieff. (Dahomey).
18. — nigrita Kieff. (Kongo).
19. — rugosa End. (Togo).
20. — subviolacea End. (Kamerun).
21. Proscleroderma Kieff. (Erythraea).
22. Trissepyris ruficeps Kieff. (Kongo).
Genus Pristobethylus Kieff.
In seinem ,,Thesaur. entom. Oxon. 1874 p. 161, Tf. 30, Fig. 10" beschrieb
Westwood eine seltsame Bethyhne, die sich von alien iibrigen durch das ,,halb-
eiformige, an den Randern sageartig gezahnelte Pronotum" unterscheidet, und
die er unter dem Namen Epyris serricollis veroffentlicht und abgebildet hat.
Ich habe auf diese, seit Westwood nicht mehr erwahnte Art, die Gattung Pristo-
bethylus gegriindet. Eine zweite hierzu gehorende xA.rt wurde von Dr. Fiilleborn
erbeutet; beide Arten unterscheiden sich voneinander wie folgt:
1. Lange 8,8mm; Fliigel braungelb, Mediansegment mit 3 Langsleisten
in der Mitte. — Westafrika : Damaraland P. serricollis Westw.
2. Lange 3 mm; Fliigel ziemlich glashell, ]\Iediansegment mit fiinf Langs-
leisten in der Mitte. — Ostafrika: Nyassa P. crenaticollis n. sp.
102
Fig. 6. Mandibeln von
Pristobethylus crcnati-
collis n. sp. Q, von
oben "esehen.
Pristobethylus crenaticollis n. sp.
Fig. 6, Mandibeln von oben; Fig. 7, Mandibel von der Seite.
9 3 mm. Schwarz; ^Mandibeln, Antennen, Tegulae, Beine, mit Ausnalime
der Coxae, und die letzten Segmente des Abdomens rostrot, die vier hinteren
Femora braunrot. Die Rander des Kopfes, des Pronotums, die Pleuren, Beine
und Abdomen mit langen, zerstreuten weiBen Haaren. Kopf ziemlich viereckig,
glatt, glanzend, nur vorn mit einigen Punkten; Hinterkopf schwach bogig aus-
geschnitten; Augen kahl, um ein Drittel langer als ihr Abstand vom Hinterrande
des Kopfes; Ocellen ein Dreieck bildend, die hinteren am
Hinterrande des Kopfes Uegend; Wangen fast fehlend.
Clypeus klein, gekielt. Mandibeln, von oben gesehen, un-
gezahnt, schmal, am Ende nach innen kaum zugespitzt
(Fig. 6); von der Seite gesehen, mit 2 kleinen Zahnen
(Fig, 7). Antennen beiderseits von Clypeus unter einem
kleinen ausgerandeten Vorsprung der Stirne entspringend,
i3gliedrig; i. Glied sehr breit, flach gedriickt, dicht be-
dornt, so lang wie die 4 folgenden zusammen; 2. und 3. klein, kaum so lang
wie dick; die folgenden dicker und wenigstens so lang wie dick, alle mit sehr
kurzen feinen Haaren. Thorax etwas schmaler als der Kopf, dorsal glatt und
glanzend. Pronotum so lang wie das Mesonotum und das Scutellum zusammen,
\-orn abgerundet, hinten abgestutzt, ringsum, bis zu den Tegulae,
von kleinen, stumpfen, senkrechten Zahnchen eingefaBt, welche
als der gekerbte obere Rand der Propleuren und der vorderen ab-
schiissigen Flache des Prothorax anzusehen sind. Mesonotum so
lang w^ie das Scutellum; Parapsidenfurchen fast parallel, nach
hinten verbreitert. Griibchen des vScutellum klein, eirund, weit
voneinander abstehend, aui3erhalb der Parapsidenfurchen gelegen.
Mediansegment ziemlich flach, viereckig, seitlich und hinten ge-
randet, an den Hinterecken rechtwinklig vorstehend, in der Mitte
von 5 Langsleisten durchzogen, die 4 auCeren schrag nach innen
gerichtet und den Hinterrand nicht erreichend; hintere, senkrecht abfallende
Flache glatt, und von einer ]\Iittellangsleiste durchzogen. ]Metapleuren matt, fein
langsgestreift. Fliigel fast glashell; Stigma elliptisch, zweimal so lang wie breit;
ohne Postmarginalis ; Subcostalis der Costa genahert; Basalis schief, in das
Ende der Subcostalis miindend, 1^/4 mal so lang wie die bogige Transversalis ;
Radialis um die Halfte langer als die Basalis. Femora, besonders die vorderen,
verdickt; mittlere Tibien dicht bedornt; vordere Tarsen bedornt, 2. — 4. Glied
herzformig, nicht langer als dick; i. — 4. Glied der 4 hinteren Tarsen langlich,
allmahlich verkiirzt, am Ende mit einigen Dornen; Krallen mit einem Zahn in
der Mitte. Abdomen gewolbt, 2. Tergit mit einem Langseindruck in der Mitte.
Lange 3 mm. — Nyassa-See, Langenburg, Ende Dezember (Dr. Folleborn).
Fig. 7. Mandi-
bel desselbeu
Insekts, von
der Seite ge-
sehen.
— 103 —
Epyris (Acanthepyris n. subg.) Hildebrandti n. sp.
Fig. 8, Mandibeln.
9 Schwarz; ]\Iandibeln, Antennen, Tegulae, Beine und Enddrittel des Ab-
domens rot; Coxae und hintere Femora schwarzbraun. Kopf ziemlich quadra-
tisch, so breit wie der Thorax, glatt, glanzend, hinten mit einzelnen, vorn mit
dichten Punkten; Augen kahl, wenigstens viermal so lang wie ihr Abstand vom
Hinterrande des Kopfes oder von den ]\Iandibeln; hintere Ocellen am Hinter-
rande des Kopfes liegend; Stirne vorn mit einem ausgerandeten Vorsprung;
Mandibeln von oben gesehen schmal, am Ende schief abgestutzt,
ungezahnt (Fig. 8). Palpen kurz, die 4 EndgUeder der Maxillarpalpen zweimal
so lang wie dick. Antennen i3gHedrig; i. Glied stark verbreitert, flach
gedriickt, doppelt so lang wie breit, kurz bedornt; 2. und 3. diinn, fast quer,
und kaum bedornt; die folgenden dicker als das 3., wenig langer als dick. Prono-
tum langlich, so lang wie das Mesonotum und das Scutellum zusammen, glatt,
glanzend, mit einigen zerstreuten Punkten. Mesonotum und
Scutellum gleichlang, glatt und glanzend; Parapsidenfurchen
fast parallel, sehr fein; Seitenabschnitte des3Iesonotums in
der hinteren Halfte mit einer Langsfurche. Griibchen des
Scutellums klein, eirund, weit von einander abstehend, lateral
von den Parapsidenfurchen liegend. Mediansegment kaum pig. 8. :Mandibeln von
breiter als lang, seitlich und hinten gerandet, mitten von 5 ge- Epyris (Acanthepyris )
naherten und parallelen Langsleisten durchzogen, Zwischen- ' c ran 7 n. sp. y,
von oben gesehen.
raume quergerunzelt, Abstand zwischen den Leisten und den
Seitenrandern glatt und glanzend; Hinterecken rechtwinkelig ; hintere abfallende
Flache ausgehiihlt, mit einer Mittellangsleiste ; Metapleuren sehr fein langs-
gestreift. Fliigel schwach gebraunt; Stigma gelb, elliptisch, doppelt so lang wie
breit; Subcostalis der Costa genahert; Basalis in das Ende der Subcostalis miin-
dend; Transversalis schief, mitten eine sehr kurze blasse Ader abzweigend;
Radialis doppelt so lang wie die Basalis; Postmarginalis fehlend. Vordere
Femora sehr stark verbreitert und seitlich flach gedriickt; vordere
Tibien weniger verbreitert, kaum langer als breit; i.— 4. Tarsenglied bedornt,
2. — 4. nicht langer als dick; Krallen mit einem Zahn oberhalb der Mitte; mittlere
Tibien stark bedornt, die iibrigen Tibien schwach bedornt; Distalende der 4
ersten Glieder der mittleren und hinteren Tarsen bedornt. Abdomen stark ge-
wolbt. Lange 5 — 6 mm. — Sansibar (Hildebrandt).
Var. vagus n. var. Seiten des Scutellum mit groben, gereihten Punkten;
Coxae und Beine rot. Wahrscheinlich Ostafrika.
— 104 —
Genus Epyris Westw.
I. Mediansegment mit 5 Langsleisten. i. E. Fullebonii n. sp.
— Mediansegment mit i I^angsleiste. 2. E. iorridus n. sp.
I, E. Fiilleborni n. sp.
9 Schwarz; Mandibeln rot; Antennen dorsal, Tegulae, Femora und Tibie 1
braun; Antennen ventral und Tarsen lehmgelb. Kopf so lang wie breit, hinteii
abgestutzt, glatt, glanzend, mit ziemlich dichten und maBig groben Punkten;
hintere Ocellen den Hinterrand des Kopfes fast beriihrend; Augen kahl, doppelt.
so lang wie ihr Abstand vom Hinterrand des Kopfes; Wangen sehr kurz; Stirne
vorn mit einem ausgerandeten Vorsprung; Mandibeln schmal, distal abgestutzt,
mit 3 oder 4 kleinen Zahnen. Maxillarpalpen bis zum hinteren Drittel des Kopfes
reichend, die 4 Endglieder dreimal so lang wie dick. Antennen I3gliedrig; i. Glied
nicht langer als dick; 2. quer; i. und 2. glatt und glanzend; 3. — 13. matt und
anliegend feinhaarig, allmahlich verlangert und schmaler werdend; 3. vom 2.
wenig deutlich getrennt, fast doppelt so lang wie dick, die letzten 272^^1 so
lang wie dick. Pronotum so lang wie das Mesonotum und das Scutellum zu-
sammen, zerstreuter punktiert als der Kopf. Mesonotum und Scutellum fast
ohne Punkte; Parapsidenfurchen fein und fast parallel. Griibchen des Scutellum
eirund, weit voneinander abstehend, lateral von den Parapsidenfurchen liegend.
Mediansegment seitlich und hinten gerandet, fein lederartig, schimmernd, von
5 Langsleisten durchzogen, die aui3eren nach hinten schwach konvergierend,
Hinterecken nicht abgerundet; hintere abfallende Flache ausgehohlt, sehr fein
quergestreift, mit einer Mittellangsleiste ; Metapleuren fein langsgestreift. Fliigel
kaum getriibt; Geader wie bei voriger Art, Postmarginalis halb so lang wie das
Stigma, Radius um die Halfte langer als die BasaUs. Femora verdickt; 2. — 4.
Glied der vorderen Tarsen so lang wie breit; Krallen mit einem Zahn oberhalb
der Mitte; mittlere Tibien bedornt. Abdomen gewolbt. Lange 3,8 mm. —
Nyassa-See, Langenburg, Ende Dezember, 2 Stiick (Fcllkborn).
• 2. E. torridus n, sp.
Fig. Q, Mandibel.
O* Schwarz; ]Mandibeln rot; Antenne rotbraun, ausgenommen
das I. Glied; Tegulae weiBlich; vordere Tibien und alle Tarsen lehm-
gelb. Kopf, Antennen und Thorax wie bei Fiilleborni] Mandibeln
5zahnig, die 3 inneren Zahne kiirzer (Fig. 9). Scutellum mit einigen
groben Punkten. Mediansegment mit einer ]\Iittellangsleiste, die ein
Fig- 9- glanzendes und grob gerunzeltes trapezoidales Feld durchzieht; Ab-
Mandibel stand dieser Stelle von den Seitenrandern matt und sehr fein quer-
vonEpyris
torridus gestreift. Fliigel glashell; Stigma dreimal so lang wie breit; Post-
n. sp. cf- marginalis doppelt so lang wie das Stigma; das iibrige Geader,
— 105 —
vordere Tarsen und Krallen wie bei Fillleborni; Femora stark verdickt und
seitlich zusammengedriickt, mitten am breitesten, ventral mit langen, zer-
streuten Haaren; Sporen lang und blai3. Abdomen stark gewolbt. Lange
7 mm. — Ostafrika, Delagoabai.
Pristepyris flavicornis n. sp.
cf Schwarz, glanzend; Mandibeln rot; Palpen, Antennen, vordere Tibien,
alle Trochanteren und Tarsen gelb; mittlere und hintere Tibien braunlich gelb;
Abdomen dunkel rotbraun. Kopf fast quadratisch, vom Ch'peus bis zu den
Ocellen mit groben, wenig dichten, benabelten Punkten, von den Ocellen bis
zum Hinterrand glatt und ohne Punkte; Wangen fast fehlend; Augen kahl,
wenigstens doppelt so lang wie ihr Abstand vom Hinterrand dcs Kopfes ; Ocellen
ein Dreieck bildend, zweimal so weit von den Augen oder vom Hinterrand als
von einander. [Nlandibeln dreieckig, grol3, distal allmahlich breiter, 4 — 5zahnig.
Clypeus gekielt. Die 5 letzten Glieder der ]\Iaxillarpalpen lang und schlank.
Antennen fein behaart, in einer Grube beiderseits \'om Clypeus inseriert; i. Glied
bogig gekriimmt, so lang wie das 2. und 3. zusammen; 2. kaum langer als dick;
3. doppelt so lang wie das 2., wenig langer als das 4.; 4. — 13. zweimal so lang wie
dick. Pronotum und Mesonotum mit langen, zerstreuten und anliegenden gelben
Haaren. Pronotum aus 2 Abschnitten zusammengesetzt ; vorderer Abschnitt
quer, glatt, hinten abgestutzt, seitlich bis zu den Tegulae verlangert; hinterer
Teil ein Drittel der Lange des Mesonotum erreichend, langs gerunzelt, hinten
abgestutzt, heller und die Tegulae erreichend. ]\Iesonotum quer, glatt, mit zer-
streuten haartragenden Punkten; Parapsidenfurchen nach hinten konvergierend,
breit und quergestreif t ; eine andere, weniger breite Furche bei den Tegulae.
Scutellum glatt, vorn mit einer schmalen, bogigen Ouerfurche. Mediansegment
langer als breit, schwach gewolbt, nur seitlich gerandet, grob gerunzelt, mit
einer ^littellangsleiste, welche vorn, an einem groBen kreisrunden Feld beginnt;
Hinterecken abgerundet. Metapleuren sehr fein langsgestreift, von den ]\Ieso-
pleuren durch eine breite, sehr tiefe und quergestreif te Rinne getrennt, welche
den Grund der Hinterfliigel mit den hinteren Coxae verbindet; Mesopleuren grob
punktiert. Fliigel ziemlich glashell; Stigma elliptisch, dreimal so lang wie breit;
Radius aus der Mitte des Stigmas entspringend, um die Halfte langer als die
Basalis, diese in das Ende der Subcostalis miindend. F'emora verdickt; Tibien
unbedornt; alle Glieder der vorderen Tarsen langer als dick; Krallen mit 2 Zahnen,
die kaum kiirzer sind als die Spitze der Krallen. Abdomen ziemlich depreB,
■kiirzer als der Thorax; 8. Sternit bis auf den Grund in 2 stumpfe Lappen geteilt;
zwischen dem letzten Tergit und dem letzten Sternit ragen 2 kleine Anhangsel
hervor. Lange 6,5 mm. — Kamerun (HOSEMANN).
— io6 —
Genus Apenesia Westw.
I. Korper strohgelb. i. A. Cunradti n. sp.
— Korper schwarz, Antennen und Beine rot. 2. A. tridentata n. sp.
I. A. Conradti n. sp.
9 Strohgelb, vordere Halfte der Tergite briiunlich. Kopf viel breiter
als der Thorax, so lang als breit, quadratisch, mit einzelnen, zerstreuten, groben
Punkten, sonst fast glatt, nur mikroskopisch fein gestreift; Augen punktformig,
nahe am Grunde der Mandibeln liegend; Ocellen fehlend. Vorn am Kopfe be-
findet sich eine langliche, dreieckige, auBen von einer scharfen Furche begrenzte
Erhabenheit, welche mit ihrem spitzen Ende nach hinten gerichtet ist, und
etwa das vordere Drittel des Koples durchzieht. ]\Iandibeln lang, schmal, distal
durch einen spitzen Einschnitt, in zwei Zahne gespalten; bei Prosapenesia
sind die Mandibeln 5zahnig. Palpen sehr kurz, von den Maxillarpalpen sind
nur die zwei Endglieder vorragend. Thorax fast unpunktiert; beiderseits der
Metapleure, vor der Mitte des INIediansegments, in der Einschniirung und dicht
am oberen Rande erscheint eine groBe Stigmenoffnung. Die Dornen und die
zwei Sporen der mittleren Tibien braun; an den \^orderbeinen sind die Tarsen-
glieder i. — 4. distal herzformig, 2. — 4. quer, 5. langer als die drei vorigen zu-
sammen; Krallen einfach; an den iibrigen Beinen sind die Tarsenglieder i. — 4.
allmahlich verkiirzt, 4. noch langer als dick. Abdomen vorn ohne Langseindruck.
Lange 8 mm. — Nord-Kamerun (Conradt).
Variation. Abdomen ganz braun; Petiolus kaum langer als dick. Lange
7 mm, Mit der typischen Form; 2 Stiick.
2. A. tridentata n. sp.
9 Schwarz, glatt und glanzend; Mandibeln, Antennen, Coxae und Beine
dunkelrot; Abdomen schwarzbraun. Kopf wenigstens um die Halfte langer
als breit, breiter als der Thorax. Mandibeln 3zahnig. Das i. x\ntennenglied
nicht flach gedriickt, doppelt so lang wiedick; 3. — 12. Glied quer; 13. lang-
lich. Stigmenoffnung der Metapleuren sehr deutlich. Petiolus doppelt so lang
wie dick; hintere Halfte des folgenden Tergites mit einem tiefen Langseindruck.
Lange 4 mm. — Nord-Kamerun.
II. Cynipidae.
Fiir Aquatorialafrika waren bisher nur die 2 folgenden Arten bekannt;
Oberthiirella lenticularis Sauss. (Liberia).
— tibialis Kieff. (Kamerun).
— 107 —
Kleidotoma montana n. sp.
Fig. lo, g .
9 Schwarz, glatt unci glanzend; Mandibelii, Coxae und Beine rot, ^litte
der Femora dunkler. Kopf, von vorne gesehen, hoher als breit, mit zwei kleinen
Eindriicken iiber dem ]Munde; Augen kaum langer als die Wangen. Antenne
I3gliedrig; i. Glied zweimal so lang wie dick; j. — lo. gleich diinn, das 3. fast
doppelt so lang wie dick, 4. — 10. nicht langer als dick; Keule 3gliedrig, ilire
:\\x
Fig. 10. Kleidotoma montana n. sp. Q.
Glieder um die Halfte langer als dick, langsgerieft. Thorax nach vorne stark
verengt, ohne Haarfilz; Mesonotum stark gewdlbt; Scutellum mit zwei kleinen
Griibchen vorn, Scheibe fein langsgestreift, Napf in Form einer nach hinten
allmahlich erweiterten und am Ende mit einem kreisrunden Eindruck ver-
sehenen Leiste; Hinterrand des Scutellums abgerundet. Leisten des ^Nledian-
segmentes schwach divergierend. Fliigel fast glashell, lang bewimpert, die
vorderen am Ende tief herzformig ausgeschnitten ; Radialzelle am ganzen Vorder-
rande offen, doppelt so lang wie breit. Distaler Abschnitt der Subcostalis dick
und viereckig; i. und 2. Abschnitt der Radialis gleichlang, ihr Vereinigungs-
punkt stark verdickt; Cubitalis fehlend. Abdomen ziemlich stark seitlich zu-
— io8 —
sammengedruckt, \-orii mit einem dichten, weiBliclien Haarkranz. Laiige i,8 mm.
— Afrika: Nord-Ruanda, \'ulkan Karisimbi 2700 m, im November (Exped.
Herzog Adolf Fried rich zu Mecklenburg).
Eucoila afra n. sp.
9 vSchwarz ; Mandibeln , Antennen , ausgenommen die 2 ersten Glieder
und die 3 letzten, Coxae, Beine und Bauchseite strohgelb. Kopf, von vorn
gesehen, fast dreieckig, mit zwei Langseindriicken iiber dem Mund; Augen
so lang wie die Wangen, diese ohne Furche. Antennen I3gliedrig; i. Glied
1^/2 mal so lang wie dick; 3. — 5. walzenrund, gleichdiinn, kurz abstehend
behaart; das 3. mehr als doppelt so lang wie dick; 5. noch fast doppelt so lang
wie dick; 6. — 13. eine wenig dicke Keule bildend, ziemlich ellipsoidal, 1^/2 mal
so lang wie dick. Thorax kaum liinger als dick; abschiissige Flache des Prothorax
am oberen Rande ohne Ausschnitt. Mesonotum stark gewolbt, vorn kaum
verengt. Griibchen des Scutellums klein und quer; Napf groB, fast die ganze
Scheibe einnehmend, elliptisch, hinten mit einem kreisrunden Eindruck, seit-
lich mit je 2 Punkten. Leisten des Mediansegmentes parallel. Fliigel schwach
gebriiunt; Radialzelle geschlosstn, doppelt so lang wie breit; i. Abschnitt der
Radialis schwach gebogen, 3mal so lang wie der 3. Abschnitt der Subcostalis;
2. Abschnitt der Radialis um V3 langer als der i.; Cubitalis erloschen. Abdomen
seitlich zusammengedriickt, Haarbinde diinn und weiB. Liinge 2 mm. — Afrika :
Nord-Ruanda, Vulkan Karissimbi, 2700 m, im November (Exped. Herzog
Adolf Friedrich zu Mecklenburg).
Ditrupaspis n. g.
(iiT()v.-T('uo, zweimal chirchbohren ; uonU, Schild.
Mesonotum ohne Parapsidenfurchen. Scutellum vorn mit zwei groBen
und tiefen Gruben, deren AuBenwand vorn durch ein kreisrundes Loch durch-
bohrt ist; Napf durch eine horizontale, im UmriB spatelformige, schwach ge-
wolbte Erhohung ersetzt, welche das Hinterende des Scutellums kaum iiber-
ragt und am Ende abgestutzt ist, die abgestutzte Flache tief grubenartig aus-
gehohlt; Hinterende des Scutellums leicht ausgerandet. Radialzelle am Vorder-
rande offen; Fliigelflache unbehaart, fein punktiert. Abdomen vorn mit einer
Haarbinde. Diese neue Gattung gehort in die Subfamilie der Eucoelinae.
Ditrupaspis semirufa n. sp.
cf Schwarz; Mandibeln, Antennen, ausgenommen der Scapus, Tegulae,
Coxae, Beine und Abdomen hellrot. Kopf, von oben gesehen, doppelt so breit
wie lang, von vorne gesehen hoher als breit, glatt und glanzend; Stirne und
— 109 —
Gesicht gerunzelt; eine schrage Furche trennt das Gesicht von den Wangen;
Augen kahl, doppelt so lang wie die Wangen; Schlafen nach unten allmahlicli
verbreitert, unten doppelt so breit wie ol)en. Antennen der Augenmitte gegen-
iiber entspringend ; i. Glied kaum langer als dick; 2. kugelig; die folgenden
ziemlich walzenformig, proximal etwas verengt, allmahlicli langer werdend;
3. doppelt so lang wie dick; 4. 2^/2mal; 11. 4mal; die iibrigen abgebrochen.
Thorax etwas langer als hoch, sehr gewolbt, so breit wie der Kopf; abschiissige
vordere Flache des Prothorax klein, am Oberrande bogenformig ausgeschnitten ;
Propleuren nachst dieser abschiissigen Flache gestreift. Leisten des Median-
segmentes in der Mitte winkelig, an beiden Enden konvergierend. Metapleure
mit feiner grauer Behaarung, Mesopleure mit einer Langsfurche unterhalb der
Mitte. \"orderfliigel in der proximalen Halfte dunkelbraun, in der distalen
Halfte glashell; Medianzelle, ausgenommen ihre Rander und das Distalende
der Costalzelle fast glashell ; Radialzelle fast doppelt so lang wie breit, am Vorder-
rande, in den 2 distalen Dritteln offen; 3. Abschnitt der Subcostalis halb so
lang wie der i. Abschnitt der Radialis, dieser schwach bogig, etwas kiirzer als
der 2.; Cubitalis nur durch Spuren angedeutet. Hinterfliigel braun, das distale
Drittel glashell; mit 3 Frenalhakchen. Metatarsus aller Beine etwas langer
als die 3 folgenden Glieder zusammen; 4. Glied noch deutlich langer als dick;
I. — 4. allmahlicli verkiirzt; Krallen einfach. xA.bdomen so lang wie der Thorax,
seitlich zusammengedriickt, glatt und kahl; die Haarbinde grau, dorsal nicht
unterbrochen. Lange ^,8 mm. — Nord-Nyassa, Langenburg (Fclleborx).
Coelonychia n. g.
■/ot/.fK, ausgehohlt; Onychia, Name einer Cynipide.
Diese zur Subfamilie der Aspicerinac gehorende neue Gattung unterscheidet
sich von Callaspidia {Onychia) durch die Form des Scutellums. Scheibe des Scutel-
lums doppelt so lang wie breit, das Mediansegment iiberragend, in der ]\Iitte etwas
eingeschniirt, seitlich mit stark hervortretenden Randern, in der hinteren Halfte
plotzlich ausgehohlt und einen halbierten Zylinder darstellend; von der Seite
gesehen, treten die Hinterecken dieses halbierten Zylinders zahnartig hervor;
Scutellum \-orn mit zwei groBen, eiformigen, nur durch eine Leiste voneinander
getrennten Gruben.
Coelonychia spinosipes n. sp.
9 Rotbraun; Endglied der Antennen dunkler; Mediansegment, ]\leta-
pleuren, 2. und 3. Tergit schwarz. Kopf und Thorax fast matt. Kopf, von
oben gesehen, 2—3 mal so breit wie lang, von vorne gesehen, etwas hoher als
breit. Schlafen nach unten stark verbreitert, \-on kurzen queren Leisten durch-
zogen, Hinterrand mit scharfem Rande. Stirne, Gesicht und Wangen leder-
— no —
artig. Hinterkopf senkrecht abfallend, mit groben, queren, bogenformigen
Leisten. Augen unbehaart, fast doppelt so lang wie die Wangen. Die Ocellen
bilden ein Dreieck; die zwei hinteren liegen auf einer queren, mitten bogen-
formig ausgerandeten Erhohung des Hinterhauptrandes; von jeder derselben
zieht eine Leiste, am inneren Augenrande entlang, bis zum Scapus und von da,
sich bogig kriimmend, bis zum Ch'peus. Antennen fadenformig, wenig vor der
Augenmitte entspringend ; i. Glied um die Halfte langer als dick; 2. quer; 3. — 12.
allmahlich verkiirzt; 3. 3mal so lang wie dick; 12. um die Halfte langer als dick;
13. so lang wie das 11. und 12. zusammen. Thorax wenig langer als hoch, fein
lederartig mit einer sehr zerstreuten feinen Behaarung, welche unter den Tegulae,
an den Metapleuren und an den hinteren Coxae dichter erscheint. Die senkrecht
abfallende vordere Flache des Prothorax ist am ganzen oberen Rande schwach
bogenformig ausgeschnitten ; vordere und hintere Ecke der Propleuren schwach
gestreift; Pronotum von oben sichtbar, hinten winkelformig ausgeschnitten.
Mesonotum gewolbt; Parapsidenfurchen nach hinten wenig konvergierend ;
Mittellangsleiste im hinteren Viertel gegabelt; beiderseits derselben, im vorderen
A^iertel des ]\Iesonotum, befindet sich je eine etwas schrage Leiste. Median-
segment senkrecht abfallend, die Leisten parallel. Mesopleuren mit einer Langs-
furche oberhalb der Mitte. Fliigel weiBlich, kahl, fein punktiert, nicht be-
wimpert; Adern fast glashell; 3. Abschnitt der Subcostalis fehlend, die Radial-
zelle proximal und am ganzen Vorderrande of fen, um die Halfte langer als
breit; i. Abschnitt der Radialis kaum kiirzer als der 2., dieser schwach gebogen;
Cubitalis erloschen. Die 4 Vorderbeine fast kahl, ^Metatarsus etwas kiirzer
als die 4 folgenden Glieder zusammen, 4. kaum langer als dick; Krallen einfach.
Hinterbeine viel dicker und etwas langer als die vorderen; Tibien auBen mit
2 breiten Langsleisten, auf welchen kurze, rostrote, gereihte Stacheln stehen;
ahnliche Stacheln bilden eine Ouerreihe oder Kamm innen am Distalende der
Tibien ; Metatarsus 3 mal so lang wie die 2 Sporen der Tibien, viel dicker als die
folgenden Glieder. Petiolus fast doppelt so lang wie dick, glatt and kahl; 2. Tergit
zungenformig ; 3. fast das Hinterende des Abdomens erreichend, mikroskopisch
fein und wenig deutlich punktiert. L. 4,5 mm. — Nord-Nyassa, Langenburg
(FrLLEBORN).
Aspicera tropica n. sp.
(f Schwarz; Antennen, Coxae und Beine rot. Gesicht, Propleuren und
Metapleuren schwach und fein grauhaarig. Kopf und Thorax matt und leder-
artig. Scheitel fast schneidig, die hinteren Ocellen auf einer mitten ausgerandeten
Erhohung des Hinterkopf randes; Hinterkopf senkrecht abfallend, glatt, am
oberen Rande c[uergestreift, Auge kahl, zweimal so lang wie die Wangen. Gesicht
mit einem kreisrunden Eindruck zwischen dem Clypeus und den Antennen.
Eine Leiste zieht von jeder der hinteren Ocellen bis zum Scapus und von diesem,
— Ill —
am inneren Augenrande entlang, bis zum Hinterrande der Schlafen. Antennen
der Augenmitte gegeniiber entspringend ; i. died etwas langer als dick; 2. quer;
3. doppelt so lang wie dick; 3. — 13. allmahlich verkiirzt, 13. nur wenig langer
als dick, kiirzer als das 14. Vordere senkrechte Flache des Prothorax am oberen
Rande ziemlich tief bogenformig ausgeschnitten. Mesonotum mit 3 starken
Langsleisteii, die zwei auBeren parallel, die vordere Halfte des Mesonotums
durchziehend, plotzlich abgebrochen ; die mittlere Liingsleiste im hinteren
Mertel gegabelt; Parapsidenfurchen hinten verbreitert und quergestreift, die
Aste der mittleren Leiste am Ende beriihrend; eine tiefe Rinne begrenzt den
Seitenrand des Mesonotums von den Tegulae bis zum Vorderende der Parap-
sidenfurchen. Scutellum vorn mit einer sehr groCen gestreiften Grube; Dorn
allmahlich zugespitzt, gestreift, langer als sein Abstand vom Mesonotum, bis
zur Mitte des Abdomens reichend. Fliigel weiBlich, unbehaart, Adern fast
glashell; 3. Abschnitt der Subcostalis groBtenteils fehlend, nicht langer als breit,
Radialzelle am ganzen Vorderrande und fast am ganzen proximalen Ende offen,
fast doppelt so lang wie breit; 2. Abschnitt der Radialis mehr als doppelt so
lang wie der i.; Cubitalis erloschen. Hinterbeine etwas kraftiger als die vorderen,
ohne lange Behaarung und ohne Stacheln; Hintertibien mit Langsleisten.
Petiolus nicht sichtbar; 3. Tergit fast das Hinterende des Abdomens erreichend,
deutlich und dicht punktiert, ausgenommen im vorderen Viertel. Lange 3,5 mm.
— Nyassa-See, Langenburg, im Juni (Folleborn).
III. Chalcididae.
Antrochalcis n. g.
Fig. 1 1 , Kralle.
Stirneindruck tief, bis zur vorderen Ocelle reichend, nicht gerandet, von
den Augen um seine Breite entfernt; Hinterkopf abgerundet, mitten schwach
bogig ausgeschnitten. Antenne beim 9 I2gliedrig, der Augenbasis gegeniiber
entspringend, zwischen ihnen ein stark nach vorn verlangerter Kiel. Thorax
gestaltet wie bei Eurytoma; Pronotum quer, so lang wie das Mesonotum, die
Tegulae nicht erreichend, mit parallelen Seitenrandern, vorn nicht abschiissig,
aber abgerundet und allmahlich abfallend. Mesonotum mit 2 \-orn stark diver-
gierenden Parapsidenfurchen, mittlerer Abschnitt starker gewolbt als die seit-
lichen, vorn 3mal so breit wie die seitlichen. Scutellum langlich, stark gewolbt,
scharf gerandet, hinten abgerundet, mit zwei glatten, lanzettlichen, dorsal,
innen ausgehohlten, auBen von einer Langsleiste durchzogenen Zahnen, welche
ein Drittel des vScutellums erreichen, und durch einen winkligen Ausschnitt
voneinander getrennt sind; Furchen des Frenums vorn am Mesonotum nicht
zusamenstoBend; die seitlichen Abschnitte des Scutellums haben hinter der
— 112 —
Tegula einen weiBen Haarbiischel. Mediansegment fast horizontal, von zwei
unregelmaCigen, nach hinten konvergierenden Langsleisten begrenzt, mitten
von zwei genaherten, fast parallelen Langsleisten durchzogen, diese in der
]\Iitte, durch eine Ouerleiste, mit den auBeren Leisten verbunden. Mesopleuren
mit einer sehr breiten, tiefen, scharf gerandeten, vom
Pronotum bis zur mittleren Coxa reichenden und von
Ouerleisten durchzogenen Vertiefung. Marginalis kiirzer
als die Halfte der Subcostalis, 3 mal so lang wie die schiefe
Stigmatica; Postmarginalis doppelt so lang wie die Stig-
matica. An den Hinterbeinen ist die Coxa 3 mal so lang
wie an den mittleren; Femur stark verdickt, ohne grobe
Zahne, ventral in der distalen Halfte zugescharft und
mikroskopisch fein gezahnelt (30 — 40 Zahne), auBerdem
distal von der Mitte, mit einem kaum merklichen bogigen
Ausschnitt; Tibia bogig gekriimmt, von 2 Langsleisten
Fig. II. Kralle von durchzogen , am Distalende abgestutzt, nicht zahnartig
AntrochaMs pictipenms ,-erlangert ; Metatarsus kaum langer als das 2. died;
11. sp. (^.
I. — 4. died am Ende ventral mit 2 kleinen Stacheln;
Krallen dick, einfach, kaum so lang wie das Empodium; Krallen der 4 Vorder-
beine (Fig. 11) schwarz, in der proximalen Halfte gelb, viel breiter, und mit
2 spitzen Zahnen. Abdomen fast sitzend, Petiolus quer. — Von Antrocephalus
Kirb. besonders durch die nicht gerandete Stirngrube und durch die Form des
Pronotums zu unterscheiden.
Antrochalcis pictipennis n. sp.
9 Schwarz; Antennen und Beine, ausgenommen die Coxa, rot. Kopf und
Thorax matt, fingerhutartig punktiert, mit sehr kurzen, anliegenden, zer-
streuten, weiBen Haaren. Augen gerandet, kahl, imi ein Drittel langer als die
Wangen; eine Leiste verbindet die Basis der Augen mit den Mandibeln. Stirn-
grube sehr fein quergestreift und matt. Scheitel schneidig; vordere Ocelle dicht
vor dem schneidigen Rand liegend, die hinteren dicht hinter demselben und
zweimal so weit voneinander als von den Augen entfernt. vScapus walzenformig,
so lang wie die Halfte des Flagellums; 2. und 3. died wenig langer als dick;
4. mehr als doppelt so lang wie dick; 4. — 11. allmahlich verkiirzt, 11. nicht
langer als dick; 12. kaum langer, alle sehr kurz feinhaarig. Mediansegment
kahl und gliinzend. Fliigel schwarz, Basis bis wenig vor der Marginalis, und eine
etwas vor dem Hinterrande aufhorende Querbinde hinter der Stigmatica weiB;
Hinterfliigel glashell, mit 3 Frenalhakchen. Hintere Coxae auBerst fein punktiert.
Abdomen so lang wie der iibrige Korper, ziemlich stark seitlich zusammen-
gedriickt; vordere Halfte glanzend und kahl, die hintere matt und fein weiB-
haarig; 2. Tergit dorsal fast die Mitte des Abdomens erreichend, sehr fein
— 113 -
punktiert, seitlich sehr schief nach vorn abfallend; 3. Tergit seitlich das langste,
dorsal nicht halb so lang wie das 2., vorn glatt, hinten sehr fein punktiert;
6. so lang wie das 4. und 5. zusammen; 7. und 8. eine kurze seitlich zusammen-
gedriickte Spitze bildend; Valvula kaum vorstehend; die 6. Sternite fast ganz
von ven Tergiten bedeckt; 2. — 5. gleich lang; 6. so lang wie die 4 vorigen zu-
sammen, vom Ende des 3. bis zur Mitte des 6. Tergites reichend. Lange 7,5 mm,
— Ruanda, Rukarara Bach, 1800 m, am 20. August 1907 (Exped. Herzog
Adolf Frikdrich zu Meckhnburg).
Centrobia (?) aquatica n. sp.
Fig. 12, Aiitenne; Fig. 13, Hinterfliigel ; Fig. 14, Vorclerl)ein.
9 WeiBlich, Keule der Antenne braun. Abdomen mitten rotlich. Kopf
von vorn gesehen, fast kreisrund; Augen eirund, oben weit voneinander ab-
stehend, sparlich und sehr kurz behaart; Mandibel rotbraun,
kaum langer als breit, am Ende 2zahnig. ]\Iaxillarpalpus sehr
klein, i. Glied langlich und walzenrund, am Ende mit einer
langen schief abstehenden Borste, 2. Glied griff elartig , viel
diinner und etwas kiirzer als das i., nur halb so lang wie die
Borste; Labialpalpus durch ein kleines Warzchen angedeutet.
Antenne bgliedrig (Fig. 12): Scapus 4mal so lang wie dick,
ziemlich walzenformig ; 2. Glied wenig langer als die Halfte
des Scapus; 3. so lang wie das 2., aber diinner, 3mal so lang
wie dick; die drei folgenden, welche die Keule bilden, sind
etwas dicker als der Scapus, wenig deutlich getrennt und mit
Fig. 12. Antenne
von Centrobia
aquatica n. sp. 9*
Fig. 13. Hinterfliigel desselben Insekts.
langen, anhegenden Haaren besetzt, das i. wenig langer und dicker als das 2.,
welches um die Halfte langer ist als dick, das 3. vom Grunde aus allmahUch
verdiinnt, wenig langer als das vorige, am Ende mit einem diinnen, griffelartigen
Fortsatz, welcher die halbe Lange des Gliedes kaum iibertrifft. Vorderfliigel
Deutsche Zentralafrika-Expedition. III.
114
etwa 3mal so lang wie breit, glashell, mit einem dunklen Ouerfleck unter der
kurzen Stigmatica, am Vorderrand mit zerstreuten, kraftigen und ziemlich
langen, fast dornartigen Borsten, die in der distalen Halfte fehlen, am Hinter-
rand sehr lang bewimpert, die Wimperhaarehalb so
lang wie die groBte Fliigelbreite ; Flache mit zerstreuter
Pubeszenz; Hinterfliigel sehr schmal (Fig. 13), lineal-
formig, nicht gestielt und dadurch von den Mymariden
verschieden, mit 2 Frenalhakchen, an der Spitze und
am Hinterrande sehr lang bewimpert, die Wimper-
haare etwa 6mal so lang wie die groBte Fliigelbreite,
Vordertibia ohne Sporn; Tarsus langer als die Tibia
(Fig. 14), alle 3 gleich lang, die 2 ersten mit ventral
kurzen Dornen. Abdomen so breit und etwas langer
als der Thorax, mit demselben in seiner ganzen Breite
verwachsen ; Legestachel vor der Mitte des Abdomens
entspringend , das Hinterende desselben kaum iiber-
ragend. Lange 0,6 m.m. — Tiimpel am Mohasi-See,
I. August 1907 (Exped. Herzog Adolf Friedrich zr
Mecklenburg). An dem beschadigten Vorderfliigel
konnte ich nicht mit Sicherheit feststellen, daB die Pubeszenz zerstreut und
nicht gereiht ist; bei Ccnirohia Forst. ist dieselbe in Langsreihen geordnet, wie
in der ganzen Subfamilie der Trichogramminac; in der Subf amilie der Oligositinae,
in welcher die Behaarung der Fliigel zerstreut ist, gibt es keine Gattung mit
6gliedrigen Antennen und ohne Ringel.
Fi
14. Vorderbein desselben
Insekts.
IV. Evaniidae.
Aus Aquatorialafrika waren bisher folgende Evaniiden bekannt :
1. Brachygaster minutus 01. (Nyassasee).
var. aethiopicus Magr. (Ostafrika).
2. Evania divergens Kohl (Westafrika).
3. — fumipennis End. (Kamerun).
4. — Miiggenburgi End. (Kamerun).
5. — pusilla Schlett. (Goldkiiste).
6. — rimosa End. (Fernando Po).
7. — villosa End. (Kamerun).
8. Zeuxevania globiceps End. (Nyassasee).
9. — tenuistilus End. (Nyassasee).
10. Gasteruption aethiopicus Stad. (Togo).
11. — occipitale vSchlett. (Senegal).
12. — senegalense Blanch. (Senegal.)
13. — spinitarse Westw. (Goldkiiste).
— 115 —
Evania appendigaster L.
Dar es Salam, August — September. Eine \'arietat mit zerstreuten groben
Punkten auf dem ]\Iesonotum und dem Scutellum: Usambara, Hinterland von
Tanga, 5 Stuck (Dr. Heinsen).
Evania verrucosipes n. sp.
9 Glanzend schwarz; Spitze der Mandibeln, Antennen, Tegulae, Coxae und
Beine rotbraun; Keule der Antennen dunkler; Palpen, Tarsen und Tibiensporen
rostgelb. Kopf kahl, von den Ocellen bis zu den Mandibeln dicht und sehr grob
liingsgefurcht, an den Wangen facherartig gefurcht; Schlafen nach unten stark
verbreitert, spiirlicher gefurcht, dazwischen grob punktiert; Augen um '^1^ langer
als die Wangen. Ocellen in einer Ouerlinie, die auBeren vom Hinterrand nicht
weiter als von der mittleren entfernt; Scheitel mit 2 Ouerreihen von groben
Punkten hinter den Ocellen; vStirn eingedriickt. ]\Iandibeln 3zalinig. Die 4 letzten
Glieder der ^^laxillarpalpen und die 2 letzten der Labialpalpen sehr lang. An-
tennen wenig vor der Augenmitte, in 2, durch einen hohen Kiel voneinander
getrennten Gruben entspringend ; vor ihnen eine V-formige wallartige Erhebung.
Scapus sehr lang, so lang wie die 4 folgenden Glieder zusammen; 2. Glied kaum
langer als dick; 3. 4mal so lang wie das 2., doppelt so lang wie das 4.; 5. kiirzer
als das 4.; 5. — 13. verdickt, eine Keule bildend, 5.^ — 12. wenig langer als dick.
Thorax so lang wie hoch, mit rechtwinkeligen Schultern. Pronotum von oben
sichtbar, mit einer groben Punktreihe; die Ecken und die Propleuren grob ge-
runzelt. Parapsidenfurchen wenig ausgebildet; Mesonotum fast netzartig grob
gerunzelt. vScutellum grob langsgerunzelt. Vorderer Teil des ]\Iediansegments
quergerunzelt, der hintere Teil und die Metapleure grob netzartig gerunzelt;
eine sehr breite, glfinzende, von Ouerleisten durchzogene Rinne verbindet den
Grund der Hinterfliigel mit der hinteren Coxa. Mesopleure oben glanzend glatt,
mit einigen schwachen Runzeln, unten grob punktiert. Sternum netzartig ge-
runzelt; Gabelaste des Metasternalfortsatzes stark divergierend. Fliigel kaum
gebraunt, mit langen, anliegenden Haaren; Basalis in das Ende der Subcostalis
miindend; Stigma von der Subcostalis durch einen glashellen Fleck getrennt;
T. Discoidalzelle mehr als doppelt so lang wie die i. Cubitalzelle ; Radialis einen
spitzen inneren Winkel mit dem Fliigelvorderrand bildend; Nervulus in die
Basalis miindend; Cubitalis und Analis durchlaufend. Hinterfliigel mit einer
Ader auf der Scheibe; 8 — 9 Frenalhakchen. Mittlere Coxa um ihre halbe Lange
von der hinteren entfernt; diese kiirzer als das i. Trochanterenglied, grob punk-
tiert, proximales Drittel glanzend und sehr fein punktiert; Hinterbeine stark
verlangert; hintere Femora ventral mit vielen Hockern, von der Seite gesehen
sageartig erscheinend; Femora und Tibien, besonders die hinteren, mit ab-
stehenden Haaren, welche halb so lang wie die Dicke der Beine sind; .Sporen
— ii6 —
der Hintertibien fast halb so lang wie der Metatarsus, dieser mit sehr kurzen
und kaum sichtbaren Dornen, so lang wie die 4 folgenden Glieder zusammen;
Krallen mit einem Zahn oberhalb der Mitte, dieser so lang wie die Spitze und
breiter als dieselbe. Petiolus fast doppelt so lang wie sein Abstand vom Metano-
tuni, grob und dicht quergerunzelt ; Abdomen dreieckig, holier als lang, glatt
und glanzend. Lange 6 mm. — Kamerun, Jaunde Station, 800 m (Zenker).
Zeuxevania longicornis n. sp.
(f Schwarz, glanzend; Prothorax, ausgenommen das vSternum, Mesonotum,
Scutellum, ausgenommen der Hinterrand, Metanotum und zum Teil die Meso-
pleuren rot; Mandibeln weiBlich, die 3 Zahne schwarz; Antenne schwarzbraun,
ventral in der proximalen Halfte des Flagellums gelb ; Tegulae, Tibien und Tarsen
der 4 Vorderbeine gelb, vordere Coxae lehmgelb, die 4 vorderen Femora rot-
braun. Kopf nicht kuglig, um die Halfte breiter als lang, glatt, glanzend; Scheitel
mit zerstreuten, ziemlich dicken und oberflachigen Punkten; Stirn schwach ge-
wolbt, punktiert wie der Scheitel; Gesicht starker gewolbt, fein weiBhaarig, sehr
fein und dicht punktiert, mit einer glanzenden Warze vor der Mitte; vSchlafen
nach unten allmahlich verbreitert, glatt, nach unten fein weii'Uiaarig; Wange
ohne Furche, halb so lang wie die Augen; Ocellen ein Dreieck bildend, gleich
weit voneinander entfernt, etwas weiter von den Augen, noch weiter vom Hinter-
rand des Kopfes. Palpen schlank, die 4 Kndglieder der Maxillarpalpen sehr lang,
Antennen I'^/.y-mal so lang wie der Korper; i. Glied halb so lang wie das 3.;
2. ringformig; 3. sechsmal so lang wie das 2.; die folgenden allmahlich diinner
und kiirzer, 12. noch viermal so lang wie dick, kiirzer als das 13. — Thorax
langer als hoch; Schultern abgerundet. Mesonotum und Scutellum fingerhut-
artig punktiert; Parapsidenfurchen nach hinten konvergierend, am Hinterrande
um die doppelte Breite des Petiolus von einander entfernt; Metanotum ein
Drittel der Lange des Scutellums erreichend; Naht zwischen Propleuren und
Mesopleuren, sowie zwischen den letzten und den Metapleuren sehr deutlich;
vorderer Teil des Mediansegmentes weniger grob netzartig gerunzelt, als der
hintere Teil und die Metapleuren; Propleuren und Mesopleuren matt, gestreift
und zerstreut punktiert. Sternum matt, punktiert; Gabelaste des Metasternal-
fortsatzes vom Grunde aus stark divergierend. Fliigel glashell; vStigma breit
und lanzettlich wie bei Evania, von der Subcostalis nicht getrennt; Nervulus
distal von der Basalis; Geader wie bei Z. dinarica. Hinterfliigel ohne Discoidal-
ader, mit 7 Frenalhakchen. Mittlere Coxae die hinteren fast beriihrend; diese
gerunzelt ; hintere Tibien dorsal, und hinterer Metatarsus ventral mit sehr kleinen
und kaum wahrnehmbaren Dornen ; letzterer so lang wie die 4 folgenden Glieder
zusammen, doppelt so lang wie der langere Tibiensporn; Krallen mit einem
Zahn, welcher breiter aber nicht langer als die Krallenspitze ist. Petiolus glatt,
wenig langer als sein Abstand vom Metanotum; beiderseits seiner Einlenkung
— 117 —
liegt ein von oben deutlich sichtbarer Zahn; Abdomen seitlich zusammengedriickt,
fast spindelformig, dicht feinhaarig, ausgenommen ventral. Lange 4,5 mm. —
Deutsch-Ostafrika, Amani, 2 Stiick (Dr. VOSSELER).
Gasteruption triangulare n. sp.
9 Schwarz; Kopf rot, ausgenommen die Stirn von den Ocellen bis zu den
Antennen, und der Hinterkopf von den Ocellen bis zum Hinterrand; Antennen
schwarzbraun; Thorax rot, ausgenommen der Hals, das Scutellum und das
Mediansegment; Mitte des Mesonotums braunrot; ein Ring in der Nahe des
Proximalendes der Tibien und die 2 — 3 ersten Tarsenglieder schmutzigweiB ;
Mitte des Abdomens dunkelrot. Gesicht vom ^Nlunde bis zu den Antennen dicht
und fein weiBhaarig, ausgenommen in der Mitte, liber dem ]\Iunde mit einem
Biischel anliegender gelber Haare; Seiten des Scutellums und alle Pleuren fein
silberweifi behaart. Korper schlank. Kopf langlich, matt, mit einer glatten,
glanzenden ]\Iittellangslinie vom Hinterrande bis zur vorderen Ocelle; Augen
kahl, fast dreimal so lang wie ihr Abstand vom Hinterrande, dieser einfach;
hintere Ocellen nicht weiter von einander als von den Augen, doppelt so weit
vom Hinterrand; Wange fast fehlend. Das 3. Antennenglied um die Halfte
langer als das 2., dieses iVoinal so lang wie dick; 4. wenig langer als das 3.,
dem 5. gleich. Hals kurz, kiirzer als der Abstand der Tegula vom Vorderrand
des ^lesonotums. Prothorax mit je einem deutlichen Zahn. Mesonotum mit
groben, sich nicht beriihrenden Punkten, Zwischenraume fein lederartig, Kerb-
furche hinter der j\Iitte. Scutellum schwacher punktiert. Mediansegment, Meta-
pleuren, untere Seite der Mesopleure netzartig gerunzelt. Fliigel glashell; Ge-
ader wie gewohnlich, ausgenommen daB die vordere Discoidalzelle dreieckig
und um ^/a kiirzer als die hintere ist, daher distal gestielt erscheint Bohrer
II mm lang, hellgelb mit rotbrauner Spitze; Klappen schwarz mit weiBer Spitze.
Lange 12 mm. — Kamerun, Johann Albrechts-Hohe (Ziemann).
V. Stephanidae.
Folgende Arten waren fiir Aquatorialafrika bekannt:
1. Stephanus Antinorii Grib. (Ostafrika).
2. — pachylomerus Schlett. (Gabun).
3. Foenatopus brevicollis End. (Togo).
4. — Conradti End. (Togo).
5. — Schlettereri End. (Kamerun).
6. Neostephanus camerunus End. (Kamerun).
7. — globiceps End. (Kamerun).
8. Diastephanus brevipetiolatus End. (Kamerun).
— ii8 —
9. Diastephanus flavomaculatus End. (Kamerun).
10. — Szepligetii End. (Westafrika).
11. — terebrellus End. (Kamerun).
12. — togoensis Stad. (Togo).
— — var. rufocinctus Kieff. (Kamerun.)
13. Stenophasmus Biittneri Stad. (Togo).
14. — camerunus End. (Kamerun).
15. — Fiilleborni End. (Nj'assasee).
16. — ingens End. (Togo).
Diastephanus gracilis n. sp.
9 Schwarz; Kopf, ausgenommen die kurzen ]\Iandibeln und der Hinter-
kopf von den Ocellen bis zum Hinterrand, die 4 proximalen Antennenglieder,
Tibien, Tarsen, Distalende der hinteren Femora, Hinterende des Petiolus und
vordere Halfte des 3. Segmentes gelb oder rot; Coxae und Femora der 4 Hinter-
beine braun. Korper aui3erordentlich schlank, besonders das Abdomen. Kopf
kuglig, glatt und glanzend, Gesicht bis zur Krone matt und dicht quergestreift;
Krone aus 5 Zahnen bestehend, vordere Ocelle von konzentrischen Streifen um-
geben ; 5 grobe bogige Ouerstreifen zwischen den hinteren Ocellen ; Scheitel ohne
Langsfurche, von den hinteren Ocellen bis zum Hinterrand runzelig, letzterer
ohne Kragen; Augen kahl, viermal so lang wie die \A'angen. Palpen schlank.
Antennen dicht iiber dem Munde inseriert; 3. Glied wenig langer als das 2.;
4. fast doppelt so lang wie das 2. — Thorax viermal so lang wie hoch, dorsal
ziemlich flach; Hals sehr lang, fast doppelt so lang wie das ]\Iesonotum und das
Scutellum zusammen, bis zu den Tegulae reichend, aus Pronotum und Pro-
sternum zusammengesetzt, nach vorn allmahlich verengt, glanzend, sehr fein
punktiert, am Hinterrande mit einigen Runzeln. Mesonotum halbkreisformig,
ohne Parapsidenfurchen, grob quergerunzelt. Scutellum langer als das Mesono-
tum, Furchen des Frenums aus gereihten Punkten bestehend, am Mesonotum
zusammenstoBend; mittlerer Abschnitt fast glatt, fein punktiert, mit einer Reihe
grober Punkte am Seitenrande; seitliche Abschnitte lederartig. Mediansegment
so lang wie das Mesonotum und das Scutellum zusammen, fein punktiert oder
fein lederartig, mit einigen zerstreuten, groBen, eirunden Punkten, langs des
Yorderrandes mit einer breiten Kerbfurche. Pleuren fast glatt, fein lederartig;
Metapleuren oben netzartig gerunzelt, unten in der Vertiefung fein lederartig.
Fliigel weil31ich, mit blaI3gelben Adern; Stigma glashell mit dunklem Rande,
schmallanzettlich; Radialis winkelig gebrochen, aus dem Distalende des Stigmas
entspringend, proximaler Abschnitt kiirzer als der distale, welcher schrag gegen
den Vorderrand zieht, ohne ihn zu erreichen; Costa fehlt; nur die 3 Basalzellen;
alle andere Adern fehlen. Hinterfliigel mit einer Subcostalis und 4 Frenalhak-
chcn. Mittlere Coxae die hinteren fast erreichend, diese ziemlich walzenrund,
— iig —
5 mal so lang wie dick, dicht quergestreift ; hintere Femora fein lederartig, mit
3 grol3en Zahnen, dazwischen fein gezahnelt; hinterer Tarsus jgliedrig; Distal-
ende des ^Metatarsus und das ganze 2. Glied innen dicht \veil3filzig behaart;
Tarsen der 4 Vorderbeine 5gliedrig; 4. Glied dorsal sehr kurz, ventral stark
lappenartig vorgezogen; Krallen einfach. Petiolus sehr diinn, in der proximalen
Halfte nur halb so dick wie die hinteren Coxae, fein quergestreift, langer als die
Halfte des iibrigen Abdomens, dieses nach hinten schwach gekeult und fein leder-
artig. Lange 13 mm. Bohrer 12 mm, rotbraun; Klappen ganz schwarz. —
Afrika, ^lundame, Johann Albrechts-Hohe, Februar 1906 (Conradt).
Erklarung der Textfiguren.
Fig. I, Antenne yon Ai)iblyaspis macrotoma Q . Fig. 7, Mandibel de.sselben Insekt.s, von der
Fig. 2, Antenne von Aniblyaspis monticola Q. ' Seite gesehen.
Fig. 3, Antenne: von A mbly asp is limnocharis (^. Fig. 8, ^landiheln von Epyyis Hildebyandii (^ .
Fig. 4, Antenne von Platygaster alticola Q. Fig. 9, Mandibel von Epyris torridus Q.
Fig. 5, Kopf von Rhynchopria tritoma Q, von i Fig. 10, Kleidototna montana Q.
oben gesehen.
Fig. 6, Mandibeln von Pristobeihyhts crenati-
collis Q, von oben gesehen.
Fig. II, Kralle von Antrochalcis pictipennis Q.
Fig. 12, Antenne von Centrobia {?) aqitatica (^.
Fig. 13, Hinterfliigel desselben.
Fig. 14, Vorderbein de.s.selben.
Dekapode Crustaceen Aquatorialafrikas.
Von
Prof. Dr. H. Lenz, Lubeck.
Die mir zur Bearbeitung anvertrauten decapoden Crustaceen der deutschen
Zentralafrika-Expedition 1907/08 unter Fiihrung S. H. des Herzogs Adolf
Friedrich zu Mecklenburg umfassen 17 Arten, von denen zwei Arten (Pa-
laemon dux und Limnocaridina Albert!) und eine Varietat (Caridina togoensis var.
breviatus) fiir die Wissenschaft neu sind. Fiir manche Arten konnte die Kenntnis
ihrer geographischen Verbreitung erweitert oder berichtigt, fiir noch andere die
Abgrenzung naheverwandter Arten klar gelegt oder wenigstens der Versuch ge-
macht werden, die Formenkreise praziser zu umschreiben. Die wenigen Kiisten-
formen treten gegen die des Binnenlands selbstverstandlich zuriick, geben aber
z. B. bei Palaemon Foai dennoch Gelegenheit zur Erweiterung unserer Kennt-
nisse. Die kleine, mit groi3em FleilBe angelegte Sammlung, lieferte somit einen
nicht unwichtigen Beitrag zur Erforschung der zentralafrikanischen Crustaceen-
fauna.
Herrn Dir. Prof. Dr. A. Brauer, Prof. Dr. VANHOFFEN-Berlin, Dir. Prof.
Dr. Kraepelin und Dr. STEINHAUS-Hamburg bin ich zu besonderem Danke
verpflichtet fiir liebenswiirdige Uberlassung von Vergleichsmaterial aus den ihnen
unterstellten vSammlungen, Herrn Dr. J. G. de ]\lAX-Jerseke fiir bewahrten Rat.
Brachyura.
Potamon (Potamonautes) ambiguus Rathb.
Rathbun, Crabes d'eau douce in: Nouv. Arch, du Miis. 4, \'l, Tab. XIV, Fig. 7 (1904);
VII, p. 171 (Paris 1905).
Telphusa Hilgendorfi Hilg. in Deutsch-Ost-Afrika Dekap., p. 9,, Fig. 3.
Potamon Hilgendorfi de Man in: P. Z. S. Lend. 1901, p. loi.
Zwischen Mawambi und Avakubi, 23. April 1909 im Ituri gesammelt.
Es ist das Verdienst de ]\Ians in die \>rwirrung, welche zwischen P. Hilgen-
dorfi Pfeffer und Hilgendorf herrschen, Klarheit gebracht zu haben. Mary
Rathbux hat 1. c. p. 171 aus den dp: ]\lAXschen Angaben die wichtigsten Punkte
— 122
iibersichtlich hervorgehoben, immerhin scheint es mir nicht unwichtig, noch-
mals auf diese Angelegenheit naher einzugehen, da mir seitens der Direk-
tionen der naturliistorischen Museen in Berlin und Hamburg Exemplare von
P. Hilgendorfi Pfeffer zur Priifung iiberlassen waren. Dabei hat sich heraus-
gestellt, daB der eigentliche P. Hilgendorfi Pfeffer der von Hilgendorf als
P. depressus in van der Decken, Reisen in Ost-Afr. Ill, p. 77 beschriebene und
Tab. I, Fig. 2 (1869) abgebildete Krebs ist.
Der von Hilgendorf spater in: Deutsch-Ost-Afrika, Dek. p. g, Fig. 3 be-
schriebene und abgebildete Krebs ist eine andere i\rt, fiir welche Mii3 Rathbun,
um der Wirrnis ein Ende zu machen, in praktischer Weise den neuen Namen
amhiguus vorschlagt.
Zu dieser Art gehoren die mir vorliegenden Stiicke, und es ist inter-
essant, den Verbreitungsbezirk von der Umgebung des Kilimandscharo und
Sansibar aus soweit ins Innere an den mittleren Lauf des Ituri erweitern zu
konnen.
Ich stelle mit Anlehnung an DE Man, P. Z. vS. igoi, I. p. loi und Rathbun
1. c. p. 170 die mir wichtig erscheinenden Merkmale beider Arten einander
gegeniiber :
Potamon {Potamonautes)
Hilgendorfi Pfeffer.
V. D. Decken, 1. c. Ill, p. yy, pi. I,
Fig. 2.
(f
Lange d. Cephalothorax ... 24 mm
GrolBte Breite 35
Entfernung d. Epibranchial-
ecken 29,5 ,,
Entfernung der auBeren Orbi-
talecken 22,5 ,,
Breite der Stirn zwischen den
Augenstielen 10
Ausbiegung des vorderen Seitenrandes
gleich der Breite der Augenhohle
oder meist weniger.
Kein Epibranchial z a h n , nur eine Ecke.
Seitenwand zwischen der Epibranchial-
ecke und der auCeren Orbitalecke
stark zahnig-gekornt. Orbital-
ecke ein wenig vorgezogen, die
Kornelung setzt sich auf die auBere
Halfte des oberen Orbitalrandes fort.
Potamon {Potamonautes)
amhiguus Rathb.
Hilgendorf, D.-O.-Afr. 1. c. p. 9,
Fig. 3-
27
38
32
24>5
12,5
Stets mehr.
Ein deutlicher, wenn audi stumpfer
Zahn.
Kornelung sehr schwach, oft kaum
angedeutet: Orbitalecke nicht
vorgezogen. Oberer Orbitalrand
glatt^ zuweilen mit schwach
angedeuteter Kornelung auf
der auBeren Halfte.
— 123 —
Unterer Orbitalrand der g a n z e n L a n -
ge nach gekornt, biegt am auBeren
Ende a uf warts zur Orbitalecke, so
daJ3 hier meist kein, nur zuweilen
ein kleiner flacher Hiatus vorhan-
den ist.
Furche der KiefernfiiBe bei den mir
vorliegenden Exemplaren vorhan-
den.
Carpus des i. FuI3paares an der inneren
Ecke mit einem spitzen Dorn,
dahinter ein kleinerer.
Unterer Orbitalrand nicht gekornt,
biegt am auJBeren Ende a b warts
und bildet mit der auBeren Orbital-
ecke einen tiefen^ spitzwink-
ligen Hiatus.
Ebenso
An der inneren Ecke ebenfalls ein
spitzer Dorn, dahinter aber eine
Reihe von 3 — 4 stumpfen Hok-
kern.
Rand der Innenkante nur mit spar-
lichen, tuberkelartigen Kornern be-
setzt, am distalen Ende nur
eine groBere Tuberkel, welche
nie die Form eines konischen Zahnes
annimmt.
Merus des i. FuBpaares: Rand der
Innenkante mit ungleich groBen Kor-
nern besetzt, von denen einzelne die
Form konischer Zahne annehmen,
am distalen Ende ein groBerer
konischer Zahn (v. D. Decken,
1. c. Tab. I, Fig. 2).
Hand und Finger ergaben mir keine definierbare konstante Unterschiede.
Die von Pfeffer angegebenen , ,Langseindriicke" fand ich an zwei Exemplaren
des Hamburger Museums, an den iibrigen und denjenigen des Berliner ^Museums
nicht. Die Reihen von Furchenpunkten sind nicht konstant genug und bei
beiden Arten vorhanden. Nur eins scheint mir konstant zu sein: die starkere
Kriimmung des beweglichen Fingers bei P. ambiguus, welche nament-
lich bei groBeren Exemplaren auffallig ist und auch in den Abbildungen v. D.
Decken Fig. 2 und D.-O.-Afr. Fig. 3 zum Ausdruck kommt.
Bei obigen Angaben habe ich absichtlich ziemlich gleich groBe Exemplare
zugrunde gelegt. Von P. ambiguus liegen mir einige groBere vor, welche jedoch
auBer der schon hervorgehobenen starkeren Kriimmung des Fingers keine zu
beachtende Abweichungen zeigen. Ich gebe die MaBe der groBten Exemplare
von P. amhiguus.
& 9
Lange des Cephalothorax 37,5 mm 36 mm
GroBte Breite 50 „ 49
Entfernung der Epibranchialecken 41,5 ,. 41, 5
Entfernung der auBeren Orbitalecken 31,5 ,, 31,5
Breite der Stirn zwischen den Augenstielen 15 ,, 15
Lange der Hand . • " 45 , , 37
GroBte Hohe der Hand 21 ,, 18,5
Lange des beweglichen Fingers in gerader Linie gemessen 30 „ 24
— 124 —
Potamon (Potamonautes) perlatus (M. E.).
Rathbun, 1. c. p. 163, T. VI, pi. XIV, Fig. 4.
Ein 61 mm breites rf.
Als besondere Eigentiimlichkeiten der mir \ orliegenden Exemplare mochte
hervorheben: Nicht sehr stark gewolbter Cephalothorax, in eine Spitze ausge-
zogener auBerer Orbitalzahn, Antibrachialglied an der Innenseite hinter dem
langen Hauptdorn noch mit je einem zweiten kleineren Dorn versehen. Heller
gibt, Novara Exp. Crust, p. 31 dasselbe fiir sein Cap-Exemplar an. Brachial-
glied am vorderen Ende der granulierten Innenkante mit einem Dorn.
Aus dem Russisi, nahe der Miindung des Panda. Hauptm. v. Grawert,
10. Febr. 1908.
Das Vorkommen dieser besonders in Siidafrika haufigen Art im Zuflusse
des Tanganika-Sees aus Norden liefert einen weiteren Beitrag zur Kenntnis
der Verbreitung dieser Art.
Pfefper gibt in der Ijbersicht der von Franz Stuhlmann in Ostafrika ge-
sammelten Krebse (Jahrb. d. Wiss. Anst, VI, p. 33. Hamburg 1889) bei Telphusa
perlata Nr. 460 Korogwe, Nr. 446 Matamondo, Nr. 274 Bagamoyo, Nr. 226
Sansibar und Xr. 371 Bach vor Rosako als Fundorte an. Eine von mir kiirzlich
im Hamburger Naturh. ^luseum vorgenommene Nachpriifung ergab, daB Pfeffer
sich s. Z. in der Bestimmung geirrt hat. Nr. 460, 446, 274 gehoren zu T. obesa
A. M. Edw. Die Nr. 226 und 371 waren in der Sammlung nicht aufzufinden.
Schon HiLGENDORF gibt Deutsch-Ost-Afr. Crust, p. 14 seinen Bedenken gegen
„Sansibar" Ausdruck, auch Mary Rathbun 1. c. p. 241 fiigt ein ? hinzu.
Hiernach diirfte Sansibar, Bagamoyo usw. vorlaufig wohl aus dem Ver-
breitungsbezirk des Potamon perlatus zu streichen sein.
Potamon (Geotelphusa) Berardi (And.).
R.ATHBUN, 1. c. p. 203, T. VI, pi. XVIII, Fig. 3. und lo.
Von dieser Art liegen zahlreiche alte und junge Exemplare von verschiedenen
Fundorten vor, der siidlichste derselben ist der Rukarara-Bach (vS. W. Ruanda),
nur wenig nordlicher liegt die Insel Kwidschwi im Kiwu See.
Das groJBte Exemplar, ein Mannchen von 30 mm Breite (Fundort Niansa
in Ruanda, 1500 m hoch, Aug. 1907) zeigt die charakteristische bogenformige
Kriimmung des beweglichen Fingers. Das groi3te Weibchen vom gleichen Fundort
mil3t 27 mm, auBerdem zahlreiche kleinere Stiicke. Weitere Fundorte : Vulkan-
gebiet, nordostlich vom Kiwu-See (leg.Ltn. v.WiESE), Okt. 1907; Insel Kwidschwi
im Kiwu-See, etwa 2000 m hoch, unter diesen ein eiertragendes Weibchen von
18 mm Breite; Rukarara (S. W. Ruanda) 20. Aug. 1907 etwa 1800 m hoch;
Butago-Bach (W. Ruwenzori) etwa 1800 m hoch eine groBere Anzahl junger
Tiere; desgleichen aus dem Euhondo-See (3. Dez. 1907). Unter den Stiicken
vom Butago-Bach fanden sich ein paar, welche ich anfanglich Rir Potam.
— 125 —
bipartitus (Hilg.) hielt, da das Feld niir zweiteilig erschien; bei genauerer
Untersuchung ergab es sich aber doch als dreiteilig; bei einem Exemplar war
sogar die eine Seite scheinbar zweiteilig, die andere deutlich dreiteilig.
Potamon (Geotelphusa) Emini (Hilg.).
RATHBUN, 1. c. p. 209, T. VI, pi. XVIII, Fig. g.
Miss Rathbun stellt diese Art zu Geothelphusa. Es liegen Exemplare vor
aus einem Bach bei der Mission Bwanja (bez. Bukoba) am Viktoria-See (18. Juni
1907). Das grdBte o^ mii3t 25 mm Breite, bei 17,5 mm Lange; die auBeren
Orbitalecken sind 16 mm voneinander entfemt. Zwei fast ebenso groBe Exem-
plare (o"^ tind 9) wurden Juli 1907 im i\Iohasi-See (Ruanda) gesammelt und
einige kleinere bei Kissenje.
Von G. Berardi unterscheidet sich G. Emini leicht durch die schmalere
Stirn und die plattere Form des Cephalothorax, so daB dieser breiter erscheint.
Es erscheint mir daher zweifelhaft, ob es richtig ist, diese Art zu Geotelphusa
zu stellen, icli wiirde sie lieber bei Potamonautes lassen. Einige Exemplare
lassen eine Behaarung der Seitenfelder erkennen und erinnern an P. pilosa,
audi die Form des Cephalothorax ist sehr ahnlich, jedoch sind die Scheren bei
der zuletzt genannten Art weit schlanker, wie ich mich durch Vergleichung
mit den Typen des Berliner ^Museums liberzeugen konnte.
Pachygrapsus simplex (Herkl.).
1857. Grapsus simplex Herklots, Addit. ad fauu. care. Afr. occid. p. q, Taf. i, Fig. 8.
1880. Pachygrapsus simplex, Kingsle}-. Proc. Ac. N. Sc. Philad. p. 201.
1904. Pachygrapsus simplex, Dofleiu, D. Tiefsee-Exp. Brach}-., p. 129.
Zwei junge Tiere {cf und 9 bereits mit Eiern) von 7 mm Lange, deren
Ahnlichkeit mit den im hiesigen :Museuni aus Westindien vorhandenen P. gracilis
mir auffiel. Ich trage kein Bedenken, sie als P. simplex Herk. zu bezeichnen,
der auch von DOFLEIN 1. c. aus jener Gegend Westafrikas angefiihrt wird. Das
Brachialglied zeigt bei den mir \orliegenden Exemplaren dieselbe eigentiimliche
Dornenbildung am \'orderrande, wie sie von Herklots Taf. i. Fig. 8 ab-
gebildet wurde.
Landana, Juni 190S, Westkiiste Afrikas.
Callinectes diacanthus (Latr.) var. africanus A. M. Edw.
1881. Alphous ^lilne-Edwards: Etudes s. 1. Xiphosures et les Crustaces do la Region Mexi-
caiue, p. 229.
Es liegen mir zwei ]\Iannchen von 18 und ii mm Liinge des Cephalothorax
vor. Die Wandelbarkeit der Formen bei C. diacanthus ist von Alph. Milne Ed-
wards 1. c. p. 223 — 229 an zahlreichen Beispielen, welche sich nicht unschwer
vermehren lieBen, nachgewiesen. Ich bin iiberzeugt. daB dieser griindliche
— 126 —
Kenner der Crustaceen auch hierin das Richtige getroffen hat und z. B. die von
Ordway aufgestellten Arten samtlich zum Formenkreise diacanthus gehoren. Das-
selbe scheint mir auch von C. marginatusA. M. E. zu gelten. Die abweichende Form
des Abdomens (Alp. M. Edw. in Arch, der Mus. 1861, Vol. X, pi. XXX, Fig. 2
und Aurivillius, Vet. Ak. Handl. Stockh. 1898. Bd. 23, S. 4, Tab. I, Fig. 2) diirfte
sich dadurch erklaren, dai3 es sich nicht um ein Mannchen, sondern in beiden
Fallen um ein steriles Weibchen handelte. Smith spricht bereits von einer
, .immature female". Die Abbildung, welche DE Man in: Bull. soc. zool. de France,
Paris 1900, Vol. XIII, p. 41, Tab. i. Fig. 5a gibt, ist bereits wesentlich anders.
Mary Rathbun gibt in: Proc. Nat. Mus. Wash. 1895, Vol. XVIII, p. 358 auf
Taf. 25 — 27 die Abdomen einer Anzahl von Arten wieder, darunter auch das-
jenige von C. larvatus Ordway, zu welcher MiB Rathbun mit einem ? auch
C. inarginatus stellt. Die mannlichen Abdomen haben samtlich Diacanthus-
Charakter. Die von Aurivillius 1. c. p. 5 u. 6 hervorgehobenen Merkmale sind
bei der Unbestandigkeit und der bereits erwahnten Neigung der Callinectes-
Arten zur Variation zu unbestandig, um als Artunterscheidungsmerkmale Gel-
tung verlangen zu konnen. Bei den mir jetzt vorliegenden Exemplaren sind z. B.
auf dem Carpus der einen Hand die von Aurivillius genannten, in Fig. 4 ab-
gebildeten Kiele deutlich vorhanden, auf dem anderen nur unvollstandig und bei
dem zweiten Exemplar fehlen sie ganzlich. Das dritte Glied der MaxillarfiiBe
hat dagegen die Form, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist. Bei einem Exemplar
des hiesigen Naturhistorischen Museums aus Puerto Cabello ist es aber genau
so. Also iiberall die gleiche, starke Wandelbarkeit der Formen.
Landana, Juni 1908, Westkiiste Afrikas.
Macrura.
Palaemon (Laeander) Edwardsii Heller.
Crust. Siidl. Europa, 1863, p. 2(>s. ORTMANN, Zool. Jahrb. vSyst. Bd. V (1891), p. 515.
Rathbun, Proc. Nat. Mus. Wash., Bd. 22 (1900), p. 314.
Palaemon longirostris M. Edw. Hist. Nat. Crust. II (1S37), p. TiQ2.
Eine Anzahl mittelgroBer Exemplare von Landana, Tschiloango-Miindung,
Juni 1908, ^langrove-Zone.
Der Rostrum ist schwach auf warts gebogen, oben mit 8 Zahnen, von denen
der letzte etwas entfernter steht, die 6 folgenden sind gleichmaBig voneinander
entfernt, jetzt folgt ein zahnloser Zwischenraum von etwa gleicher Lange und
endlich unmittelbar vor der Spitze ein sehr kleiner Zahn. Die letzten beiden
Zahne stehen hinter dem Augenhohlenrand. Der Unterrand ist stets mit 3 Zahnen
besetzt, welche den 2 — 4 oberen gegeniiber stehen. Der Carpus des 2. Fui3-
paares ist stets langer als die ganze Schere, iiberragt oben die Scaphoceriten
nur kaum mit seinem ^-orderen Drittel. Lange der groi3ten Exemplare 43 mm,
darunter eiertragende Weibchen. Durchm. der Eier 0,7 — 0,5 mm.
— 127 —
Palaemon (Eupalaemon) macrobrachion Herkl.
Palaemon macrobrachion, Herklots, Addit. Faun. care. Afr. occ. 185 1, p. 15. de Man
Notes Leyd. Mus. I (1879), p. 177. Trans Linn. Soc. Lond. Zool. (2), Bd. IX, 1904, p. 299 — 306.
Palaemon acanthurus Wiegm. Aurivillius Bih. Svenska Vet. Ak. Handb. XXIV, Af. IV,
Nr. I (1898) p. 19 — 23.
Von der Tschiloango-Miindung bei Landana liegt ein einziges eiertragendes
weibliches Exemplar von 60 mm Gesamtlange vor. Das Rostrum miBt 19 mm
und ist oben mit ii Zahnen bewaffnet, von denen die ersten beiden hinter dem
Augenhohlenrand und ein wenig weiter von einander entfernt stehen, als die
folgenden 3 — 9; der 10. und 11. stehen unmittelbar vor der Spitze, dicht
hintereinander; der 10. ist etwas groi3er als der 11. Der glatte Zwischenraum
zwischen dem 9. und 10. Zahn ist gleich der Entfernung vom 2. bis 5. Zahn.
Der Unterrand ist mit 5 Zahnen in gleichmaBigen Abstanden bis zur Spitze be-
setzt, der i. steht unter dem 7. des Oberrandes. Das Rostrum ist ein wenig
nach oben gebogen und iiberragt etwas die Scaphoceriten.
Die Bezahnung des Unterrandes und die Stellung der Zahne entspricht
genau den Angaben DE Mans 1. c. p. 300, wahrend die Bildung des Oberrandes
abweicht, aber mit den Angaben p. 301 iibereinstimmt. Carpus des 2. FuB-
paares 12 mm, Palma 9 mm, Finger 6 mm, letztere schwach borstig behaart,
starker auf den Innenseiten, hier aber ohne eigentliche Zahne; die Spitzen beider
Finger sind hakig-zahnartig umgebogen.
Die ausfiihrlichen Angaben und zahlreichen ]\Ial3c, wie sie von de Man
1. c. p, 299 — 306 und Aurivillius 1. c. p. 19 — 23 mitgeteilt werden, zeigen die
Variationsweiten dieser Art in ausreichender Weise. Auch ich mochte der An-
sicht zustimmen, dai3 der afrikanische macrobrachion Herk. identisch ist mit
dem brasilianischen acanthurus Wiegm. Da es mir jedoch an ausreichendem
Material von beiden Fundorten fehlt, ist es mir nicht moglich, endgiiltig die Frage
zu entscheiden, und so habe ich, nur dem Herkommen folgend, den Herklots-
schen Namen fiir die afrikanische Art beibehalten.
Palaemon (Eupalaemon) Foai Cout.
Taf. Ill, Fig. I.
Lange 95 mm von der vSpitze des Rostrums bis zum Ende des Telson. Rostrum
gerade nach vorn; der Oberrand iiber der Ansatzstelle der Augen ist stets etwas
hoher, als in DE Mans Abbildungen 1. c. Fig. 30, so dai3 derselbe etwas mehr nach
oben gebogen erscheint. Zahne 1 + 8, 1 + 7, 1+6, Der 2. Zahn steht teils ge-
nau iiber dem Augenrande, teils (wie auch deMan angibt) schon vor demselben.
DE Man bezeichnet den 2. Zahn als den groBten. Das trifft nur teilweise zu, meist
sind der 3. bis 5. die groBten und unter sich gleich; die vorderen Zahne werden
allmahlich kleiner. Die Seiten des Rostrums sind iiber dem Mittelgrat stark aus-
gehohlt und betrachtlich hoher, als unter demselben. Der i. Zahn des Unter-
— 128 —
randes steht ein wenig vor dem 5. oberen, der 2. und 3. Zahn des Unterrandes
zwischen dem 6. und 7. des Oberrandes. Bei einem anderen Exemplar mit 1+7
oben stellt sich der i. untere Zahn unter den 6. oberen, der 2. unter den 7. und
der 3. unter die Mitte zwischen dem 7. und 8. oberen; seine Entfernung von
der Spitze ist doppelt so groI3, wie diejenige des oberen Zahnes. Die Stellung
des Hepatikaldornes entspricht den de MANschen Angaben, ebenso Form und
Bedornung des Telsons. Lange 12 mm, i. Dornenpaar 6,7 mm vom vorderen
Rande entfernt, also deutlich liinter der Mitte. Das kurze Flagellum der
oberen Antennen gesagt, 19 mm lang, von denen 3 mm verwachsen sind. Die
Lange des i. FuBpaares ist verschieden; der Carpus iiberragt die Antennen-
schuppen zuweilen um ^/g, meist nur ^/^; Hand + Finger (5 mm) = ^3 ^^s
Carpus (15 mm), die Lange der Hand ist gleich derjenigen der Finger oder
wenig kiirzer.
Die 2. FuBpaare messen bei dem Exemplarn von 95 mm Lange 145 mm,
bei einem 2. von 90 mm Korperlange 150 mm; davon entfallen auf den
Merus rechts 28 mm. Carpus 40, Palma 36, Finger 15 mm,
„ links 29 ,, ,, 44, ,, 34, ,, 20 ,,
bei dem 2. Exemplar 28, 47, ^y und 20 mm. Bei einem 3. Exemplar von 71 mm
Korperlange sind die Mafie rechts: 16, 24, 18 und 10 mm, links: 16, 25, 20 und
12 mm. Diese Langenverhaltnisse entsprechen in ihren Beziehungen zueinander
im allgemeinen den auch von DE Max 1. c. p. 308 angegebenen. Wie zu ersehen,
weisen die Langen der 2. FuBpaare individuelle Verschiedenheiten auf, nicht
nur ortliche.
Die Finger schlieBen nur bei jungen Exemplaren, bei alteren kriimmt sich
der bewegliche Finger im vorderen Viertel, wird dadurch kiirzer, so daB der
unbewegliche ihn mit seiner schwach nach oben gebogenen Spitze um einige
Millimeter iiberragt. Das hintere Drittel beider Finger ist mit je 3 kurzen, inein-
ander greifenden Zahnen besetzt, deren groBter der vordere ist. — Vom vorderen
Zahn verlauft eine als dunkle Linie gekennzeichnete Kante, auf der Innenseite
begleitet von einer Dornenreihe. Auf der AuBenseite der Finger zahlreiche kleine
Dornen und einzelne lange Borstenhaare. Die Hand ist auf der Innen- und AuBen-
seite mit kleinen, sparlich stehenden Dornen versehen, reichlicher stehen die
Dornen auf der Unterseite, sind teilweise groBer und in Reihen geordnet; die
Oberseite der Hand ist mit einer Einzelreihe groBerer Dornen besetzt. Carpus
und Merus zeigen auf der Unterseite starkere Bedornung. Das i. FuBpaar zeigt
vielfach eine dunkelbraun-rote Farbung, bei anderen Exemplaren diirfte sie im
Alkohol ausgeblichen sein.
Dume (Kamerun), 29. Juni 1909. Oberarzt Dr. Freyer, Bimfalle (Neben-
fluB des Rio Benito).
— i2g —
Palaemon (Eupalaemon) dux n. sp.
(Taf. Ill, Fig. 2-5.)
Lange 80 mm von der Spitze des Rostrums bis zum Ende des Telson. Rostrum
gerade nach vorne gerichtet, lyange 33 mm; von der Ansatzstelle auf dem Cephalo-
thorax bis zu dessen Hinterrande 14,5 mm (Fig. 2). Der Seitengrat verlauft etwas
unterhalb der Mitte, der obere Teil stark ausgehohlt. Der Augenstiel entspringt
genau unterhalb des 2. Rostralzahnes; kein Zalin auf dem Cephalothorax, I . Der
I. Zahn etwas weiter nach hinten geriickt, als die Entfernung der iibrigen Zahne
voneinander, ebenso ist die Entfernung zwischen dem 8. und 9. Zahn eine etwas
groBere, da der 9. Zahn weiter nach der Spitze geriickt erscheint. Zwischen
den einzehien Zahnen Haare. Die 4 Zahne des Unterrandes korrespondieren
mit dem 6. bis 9. Zahn oben. Die Spitze des Rostrums iiberragt ein wenig die
Basalgheder der oberen Antennen und bleibt etwa doppelt so weit von den
Enden der Scaphoceriten zuriick. Das Flagehum 15,5 mm lang, von denen
3,5 mm verwachsen sind; freies Ende gesagt.
Das I. FuBpaar iiberragt mit dem vorderen Drittel des Carpus die Sca-
phoceriten. Hand 5,5 m lang, davon 2,5 mm auf die Finger, Carpus 12,5 mm,
schlank, am vorderen Ende etwas verdickt, Merus 10 mm, von gleichmaBiger Dicke.
Das 2. Fui3paar (Fig. 3 und 4) 120 mm lang. Davon entfallen auf die Finger
26 mm, die Hand 34,5 mm, Carpus 28 mm, Merus 24 mm. Merus nach vorne
etwas verdickt, rund, iiberall gleichmaJBig mit zerstreut stehenden, kurzen
Dornen besetzt. Carpus nach dem vorderen Ende gleichmaBig bis auf die doppelte
Starke des hinteren Endes verdickt, wie der Merus mit zerstreuten Dornen
besetzt, die jedoch auf der AuBenseite etwas kiirzer sind. Die Hand ist ein
wenig seitlich zusammengedriickt, von ziemlich gleichmaBiger Dicke, wie Merus
und Carpus mit zerstreut stehenden kleinen Dornen besetzt, aus denen sich
auf der AuBenseite eine Einzelreihe langerer Dornen abhebt, die sich auf den
beweglichen Plnger fortsetzt. Die Innenseite des Handgliedes laBt gleichfalls
eine Reihe langerer Dornen erkennen, welche jedoch nicht ganz so regelmaBig
verlauft und sich ebenfalls auf den unbeweglichen Finger fortsetzt. Zwischen
den Dornen keine Borsten oder Harchen. Beide Finger sind daneben mit kleinen
Dornen besetzt, zwischen denen einzelne langere Borstenhaare stehen. DieSpitzen
der Finger sind hakig gebogen; der Innenrand des beweglichen auf der hinteren
Halfte mit 3 Zahnen besetzt, deren GroBe nach hinten abnimmt; sie greifen
zwischen 3 Zahne des unbeweglichen Fingers. Der vor den Zahnen liegende Teil
beider Finger wird von einem dunkelbraunen, aufliegenden Grat eingenommen,
der bis zur Spitze verlauft; neben ihm auf der unteren Seite wiederum eine
Reihe groI3erer Dornen.
Telson (Fig. 5) schlank, zugespitzt, die beiden Dornenpaare der Oberseite
iiber die Mitte hinaus nach hinten geriickt, das letzte Paar ebenso weit
von der Spitze, wie von dem vorderen Paar entfernt. Die inneren Seitendornen
Deutsche Zen tralafrika- Expedition. III. 9
— 130 —
der Spitze iiberragen diese um ein bedeutendes; auBere Seitendornen kurz,
nicht so lang, wie die Telsonspitze. Zwischen den inneren Seitendornen 8 ge-
fiederte Borsten, von etwa doppelter Lange wie diese.
Die Vergleichung mit einem 62 mm langen Exemplar von Pal. brasiliensis
im Berliner Museum (det. v. Martens) ergab (abgesehen von den absoluten Zalilen)
ahnliche GroBenverhaltnisse der Glieder des 2. FuBpaares — Merus 12, Carpus
14, Hand 20, Finger 10 mm — , jedoch ist die Bedornung dort eine ganz all-
gemeine; die fiir P. dux so charakteristischen, auch bei P. Foai schwach auf-
tretenden Reilien von Dornen fehlen vollig; ahnlich ist dann wieder die Be-
zahnung der Finger und des Rostrums (3). Das Berliner Exemplar stammt
aus dem nordlichen Paraguay (leg. Rohde).
Avakubi am Ituri.
Caridina.
Es liegen mehr oder weniger zahlreiche Exemplare von 8 verschiedenen
Fundorten vor. Der ndrdlichste Fundort Kassenje am Albert-See, Marz
1908.
Die Exemplare gehoren samtlich zu Caridina longirostris M. E. und stimmen
genau mit der ausfiihrlichen Beschreibung iiberein, wie sie de Man in Webers
Forschungsreisen, S. 395 — 396, gibt. Dies gilt insbesondere auch fiir Lange,
Form und Bezahnung des Rostrums, sowie Carpus und Scheren des i. und 2. FuB-
paares. Mit Bezug auf die neueren Ausfiihrungen DE Mans im Rec. Ind. Mus.
(1908), p. 264 — 265, mochte ich bemerken, daB bei meinen Exemplaren der be-
dornte Teil des Rostrums etwa um die Halfte langer ist, als der vordere un-
bedornte; jedoch ist dieses Verhaltnis nicht konstant. Bei einigen Exemplaren
finden sich vor der Spitze i, auch 2 kleine Dornen, bei anderen gar keiner. i — 2
Dornen stehen meist auf dem Cephalothorax, d. h. hinter dem Augenhohlen-
rand. Die Verhaltnisse von Carpus, Schere I und II sind ebenfalls nicht konstant.
Von der durch Afrika weit verbreiteten Caridina Wyckii liegen von 4 ver-
schiedenen Fundorten Exemplare vor. Der nordlichste Fundort ist das Nord-
ende des Albert-Edward-Sees (Jan. 1908). Die dort gesammelten Tiere sind
samtlich ausgesprochene Caridina Wyckii (Hicks.) var. gracilipes de Man. Merk-
wiirdigerweise stimmen mit ihnen genau iiberein Exemplare, welche VOELTZKOW
im Itas3^-See (S. Madag.) sammelte (vgl. Voeltzkow: Reise in Ostafrika, Bd. II,
S. 568-569).
Im Dezember 1907 wurde im Luhondo- und Bolero-See gesammelt. Beide
Seen liegen nahe zusammen im Vulkangebiet, siidlich vom Albert-Edward-See
und nordostlich vom Kiwu-See. AUe Tiere gehoren dem Formenkreise der
Caridina Wyckii an und stehen fast alle als t)bergangsformen zwischen der
typischen Wyckii (Hicks.) und der var. gracilipes de Man. Die Bezahnung ist
natiirlich nicht ganz konstant, schwankt aber nur innerhalb enger Grenzen. Die
— 131 —
Spitze des Rostrums ist meist mit 2 Spitzen versehen, selten einspitzig, der vordere
Teil meist vollig zahnlos, selten mit einem einzigen kleinen, verlorenen Zahn
besetzt.
Unter den von DE ;Max in Webers Forschungsreisen gegeberien Abbildungen
passen am besten auf die inir vorliegenden Exemplare Fig. 29, 29 a und 29 b
der Tafel XXIV. — Vgl. de Man in Rec. Ind. Mus. (1908), p. 270.
Ein besonderes Interesse diirfen die Formen beanspruchen, welche im FluJ3-
gebiete des Kongo gesammelt wurden im April 1908 bei Mawambi in einem kleinen
NebenfluB des Ituri oder Aruwimi, einem groi3en NebenfluB des Kongo; ferner
am 22. April in einem Tiimpel bei Avakubi am Aruwimi selbst.
Diese Exemplare gehoren in den Formenkreis Caridina togoensis und zwar
zur var. Decorsei Bouv. Die Bezahnung des Rostrums wechselt zwischen 3+15
bis 3 + 20. Die Form des Rostrums schwankt natlirlich, ist aber durchgehends
schlanker als bei Bouvier, Fig. 5 abgebildet, auch ist der dornenlose Teil sowohl
am Oberrande, wie am Unterrande von verschiedener Lange; niemals fand sich
ein Apikalzahn. Die Eier fallen durch ibre GroBe auf, 1,1 x 0,6 mm, wie sie
auch Bouvier angibt. Eine dritte Form, welche sich neben langerem Schnabel
durch geringere Zahl der Zahne und Abweichungen im Carpusverhaltnis unter-
scheidet, ward von Stuhlmann bei Undessuma gefunden und von Hilgendorp
1898 in Tierw. O.-Afr. Crust. S. 35 beschrieben.
Endlich finden sich Exemplare, welche in einem Urwaldbache N. W. von
Beni (Jan. 1908) gesammelt wurden. Sie gehoren samtlich dem togoensis-KTeise
an, unterscheiden sich aber durch kiirzeres und breiteres Rostrum, das selten
bis zum Ende des Antennenstieles reicht, meist mit der Spitze etwas davor
3 + II und 4+17
zuriickbleibt. Die Bedornung schwankt zwischen , ist also
5 — 12
keineswegs geringer der Zahl nach, als bei der vorigen Form. Das Verhaltnis
des dornenfreien vorderen Stiickes des Rostrums zum iibrigen ist ebenso schwan-
kend, wie bei der vorigen Abart. Vergleicht man BouviERs Fig. 5 mit diesen
Exemplaren, so findet fast eine Ubereinstimmung statt, nur ist das Rostrum
im Verhaltnis etwas kiirzer. Dadurch wird auch das Verhaltnis von Lange zur
Breite ein anderes. Ich bezeichne diese Form als Caridina togoensis var. hreviatus.
Wir finden demnach die Art togoensis mit ihrem Variantenkreise durch
die ganze Breite des Kontinentes.
Limnocaridina tanganikae Calm.
Proc. Zool. Soc. 1899, p. 704, Taf. 39 und 40, Pig. i — 2, 4 — 19 imd ibid. 1906, p. 194.
Cal:max spricht von enormen Schwarmen dieser Krebse. Solche miissen
auch zurzeit vorhanden gewesen sein , als Hauptm. v. Grawert 1907 am
Nordende des Tanganika sammelte, denn es liegt eine groi3e Menge von In-
dividuen vor.
9*
132
Limnocaridina Albert! n. sp.
(Taf. Ill, Fig. 6—9.)
Unter den Planktonfangeii vom Marz 1908 aus dem Albert-See finden sich
unter zahlreichen kleinen Caridinen, welche unzweifelhaft zur Var. gracilipes
de Man gehoren, audi eine groBere Anzahl, allerdings nur 5 — 6 mm langer
Limnocaridinen, welche durch die Lange des Rostrums lebhaft an L. tanganikae
Calm, erinnern; bei genauerer Untersuchung aber auch Ahnlichkeiten mit L.
similis Calm, aufweisen. Das Rostrum hat bei den groi3ten, wie ich annehme,
ausgewachsenen Exemplaren eine Lange von 1I/4 — 1I/2 X Cephalothorax und
iiberragt die Stiele der inneren Antennen um deren voile Lange oder fast doch
so lang ; es lauf t spitz aus und erscheint auf dem Oberrande im vorderen Drittel
bei schwacher VergroBerung ohne Dornen, erst bei starkerer (30 x) VergroBe-
rung wird auf dem vorderen Drittel des scheinbar dornenlosen
Teiles ein ganz kleiner Dorn sichtbar und ofter in der Nahe der Spitze
der Ansatz zu einem weiteren, noch kleineren. Die hinteren zwei Drittel des
Rostrums sind mit 10 — 13 schlanken Dornen gleichmaBig besetzt; 2 — 3 stehen
hinter dem Augenrande. Auffallend ist die geringe Zahl der Dornen
des Unterrandes; es sind deren nur 3 — 6 vorhanden, dieselben stehen in
dem mittleren Teil und beginnen meist erst vor der Dornenreihe des Ober-
randes, Vorder- und Hinterende sind frei. Hierin liegt eine groBe Ahnlichkeit
mit dem Rostrum von L. similis Calm., wie es P. Z. S. 1906, I, pi. XII, Fig. 15
dargestellt ist, nur ist der dornenlose vordere Teil dort kiirzer.
Schere I (Fig. 7) um die Halfte langer als der Carpus I, Finger kraftig,
doppelt so lang als die Palma. Schere II (Fig. 8) schlanker, um ein Drittel kiirzer
als der Carpus II, Daktylus IV mit 4 — 5 Dornen, Daktylus V (Fig. 9) mit 18
Dornen.
Ich sehe hier eine korrespondierende Form mit denjenigen des Tanganika-
Sees aus dem Albert-See und bezeichne sie deshalb als L. Alherti.
Hoffentlich wird bald neues, reicheres Material gebracht, an dem neue
Merkmale festgestellt und die von mir angegebenen nachgepriift werden konnen.
Immerhin erschienen mir die Tiere so charakteristisch, daB ich glaubte, sie nicht
iibersehen zu diirfen, wenngleich mir die Moglichkeit nicht ausgeschlossen er-
scheint, daB es sich um Jugendformen handeln konnte.
Uberblickt man das Gesamtmaterial, so tritt einem wiederum die Fliissig-
keit der einzelnen Formenkreise deutlich vor Augen. BouviER und DB Man
haben das unbestrittene Verdienst, sehr groBen FleiB darauf verwandt zu haben,
die Caridinen-Formen zu entwirren; Cai^man hat ebenfalls das Seine getan,
aber zu einem allgemein befriedigenden Resultat diirfte keiner von ihnen ge-
langt sein. Vorlaufig kann auch das mir vorliegende Material nur einen Bei-
trag liefem zu einer vielleicht spater gliickenden Losung der verschlungenen
Wege.
— I
JO
Nur eins scheint mir siclier: Wir haben in den Caridinen einen weiteren
Beweis dafiir, daB unter gleichen Verhaltnissen gleiche Formen ihr Dasein
finden. Die indo-malayischen und afrikanischen Caridinen gehdren dem gleichen
Formenkreise an, in dem dann wiederum kleine, durch Lokalverhaltnisse, die
uns z. Z. wenig oder gar nicht bekannt sind, bedingte Lokalformenkreise sich
ausbildeten, Bei den Meerescrustaceen haben wir ahnhches. Ich will nur auf
die siidamerikanische Ost- und die afrikanische Westkiiste, die afrikanische Ost-
kiiste und Ceylon, Indien, die malayischen Inseln hinweisen. (Vgl. meine Arbeit
liber die Crustaceen der VOELTZKOWschen Reiseausbeute, Bd. 2.)
Anomura.
Clibanarius africanus Auriv.
1898. K. Sv. Vet.-Akad. Handl. XXIV, p. 12, Tab. 4, Fig. 7.
1900. RATHBUN, Crust. W. Afr. in: Proc. Nat. :Mus. Wash., Vol. XXII, p. 305.
Fine Anzahl von Exemplaren, alle in Cerithium radula L. steckend. Die
Tiere stimmen genau mit der von Aurivillius gegebenen Beschreibung. Die Far-
bung der vorderen harten Korperteile zeigt im Alkohol einen Ubergang vom
Dunkelbraun ins Griinliche.
Fundort: Tschiloango-:\Iiindung (W. Afr. Port. Kongo) (C. Sanders).
Fig. I
Fig. 2
Fig- 3
Fig. 4
Fig- 5
Fig. 6
Fig. 7
Fig. 8
Fig. 9
Abbildungen.
Palaemon [Eupalaemon) Foai Cout. I
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Kilima-nj aro-Gegend.
Kapland, Transvaal, Natal.
Albert-Edward-See, Abyssinien.
Agypten, Nubien, Abyssinien.
Kongo-Miindung.
Ostkiiste Siidamerikas.
Atlantischer Ozean, Mittelmeer.
Fliisse von Liberia bis Benguala.
KribifluB (Kamerun).
Agypten.
Malayischer Archipel Ostafrika,
Madagascar.
Tschad-See Franz. Kongo.
Tanganjika-See.
Kaanerun.
Westkiiste
+ + + + + +
Ituri- Aruwimi-Plu 6
+ + + •
Viktoria-See
+
Tanganjika-See
+
Ruzizi-FluB
+
Niansa. Rukarara-Bach
+ +
Kiwu-See
+ +
Mohasi-See
+
Luhonda-See
+ +
Bolero-See
+
Albert-Edward-See
+
Urwaldbach
20 km N. W. Beni
+ +
Albert-See
+ +
1. Potamon (Potamonautes) ambiguus Rath.
2. Potamon (Potamonautes) perlatus (M. E.)
3. Potamon (Geotelphusa) Emini (Hilg.)
4. Potamon (Geotelphusa) Berardi (And.)
5. Pach3'grapsus simplex (Herkl.)
6. Callinectes diacanthus var. africanus A. M. Edw.
7. Palaemon (lyaender) Edwardsii Heller.
8. Palaemon (Eupalaemon) macrobrachion Herkl.
9. Palaemon (Eupalaemon) Foai Cout.
10. Palaemon (Eupalaemon) dux n. sp.
11. Caridina longirostris M. Edw.
12. Caridina wyckii var. gracilipes de Man
13. Caridina togoensis var. Decorsei Bouv.
14. Caridina togoensis var. breviatus n. var.
15. Limnocaridina tanganikae Calm.
16. Limnocaridina Alberti n. sp.
17. Clibanarius africanus Auriv.
H. Lenz, Dekapode Crustaceen.
Taf. III.
mt
]''-,y
' ••■7
1
Fig. I.
Fig. I.
Fig. 9.
Palaemon (Eupalaemon) Foai Cout. Fig. 2 — 5. Pal. (E 11 pal.) dux n. sp.
Fig. 6 — g. Limnocaridina Alberti n. sp.
K. Strunck gez.
Apidae.
Von
Embrik Strand
(Berlin, Kgl. Zoolog. Museum).
Das mir von Herrn Dr. Schubotz zur Bearbeitung freundlichst anvertraute
Bienenmaterial der Deutschen Zentralafrika-Expedition enthalt 42 Arten in
10 Gattungen; letztere sind alle bekannt, wahrend von den Arten 18 neu sind.
Ich mui3 mich damit begniigen, die bekannten Arten zu verzeichnen und die
neuen zu beschreiben, weil das Material zu weiteren, mehr allgemeinen Bemer-
kungen zur Faunistik und Sj^stematik afrikanischer Bienen wenig Veranlassung
gibt. AuBerdem habe ich mit Herrn Dr. Schubotzs giitigem Einverstandnis
fiinf weitere, von der Expedition nicht mitgebrachte, aber ins Gebiet fallende
neue Arten mit beschrieben.
Juni 1910.
Gen. Halictus Latr.
Ich bin genotigt, samtliche vorliegende echte Halicius-Arten als neu zu
beschreiben; die meisten der existierenden Beschreibungen afrikanischer Halidi
geniigen zur Wiedererkennung durchaus nicht.
I. Halictus Schubotzi Strand n. sp.
Ein (^) von: W'estl. v. Ruwenzori, X\V Beni (Urwald) I. 1908.
9- Scheint mit H. capicola Cam. verwandt zu sein, von dieser aber u. a.
durch abweichende GrolBe zu unterscheiden. — Charakteristisch ist u. a. die
ein groBmaschiges Netzwerk bildende Retikulierung des herzformigen Raumes.
— Der Sporn der Tibia III mit 4 diinnen, Z3-Iindrischen, am Ende gerun-
deten, leicht gekriimmten Zahnen, von denen die beiden proximalen gleich
lang sind.
Farbung schwarz; blal3 braunlichgelb sind die Tegulae (ausgenommen
am Innenrande), gelblich sind die Fliigel an der Basis, hell graugelb die Anal-
furche, schmal und undeutlich geblaiBt ist der Hinterrand der Segmente 2, 3 und 4,
— 136 —
wahrend am' i. Segment der Rand nur linienschmal und noch undeutlicher hell
gefarbt ist, Fliigelgeader und Fliigelmal dunkelbraun, die Fliigel selbst subhj'alin
und im Saumfelde stark iridiszierend. Bauchsegmente 3 — 6 an der Basis schmal
und unbestimmt gelblich gefarbt. Ende der Metatarsen und die Tarsen gebraunt.
FiihlergeiBel auch unten an der Spitze kaum heller. Spitze der Mandibeln rot-
braunlich. — Die kurze und sparliche Behaarung grauweiBlich, die abstehende,
maCig lange und nicht dichte Behaarung der hinteren Halfte der Bauchsegmente
grau, die der ^Metatarsen und Tarsen blafi messinggelblich, die der Tibien silbrig
schimmernd; der Endrand des Clypeus lang blai3 messinggelblich gefranst.
Endrand der hinteren Riickensegmente mit Andeutung einer weiBlichen Haar-
binde.
Die erste rekurrente A der interstitial. Die 2. Kubitalzelle subquadratisch,
die obere und vordere Seite gleich lang und bilden unter sich einen rechten Winkel,
die beiden anderen Seiten ein klein wenig langer und bilden unter sich einen ganz
schwach zugespitzten Winkel. Die dritte KubitalzeUe oben und unten kaum
langer als die zweite; die dritte Kubitalquerader stark gekriimmt, insbesondere
unter der Mitte. Die zweite rekurrente Ader schwach s-formig gekriimmt und
subinterstitial. Die Basalader in der unteren Halfte stark gekriimmt. Das
Fliigelmal kaum langer als die i. Kubitalzelle.
Der ziemlich diinne, niedergedriickte, so breite wie lange Kopf ist kaum
so breit wie der Thorax; Stirnwulst stark gewolbt und ebenso wie der ebenfalls
gewolbte, aber mitten abgeflachte Clypeus stark glanzend, indem die unter
sich weit entfernten Punktgruben durch sehr glatte Zwischenraume getrennt
sind; der Yorderrand des Clypeus ist breit quergeschnitten und bildet an jeder
Ecke ein kleines Hockerchen; der Rand selbst breit niedergedriickt. Stirn mit
bis zu den Ocellen reichender undeutlicher Mittellangseinsenkung und dicht
punktiert und fein retikuliert, kaum glanzend; die Ocellen unter sich um kaum
ihren Durchmesser entfernt. Mesonotum matt glanzend, vorn mit seichter
Mittellangseinsenkung, sehr dicht retikuliert, aber sparlich und fein punktiert.
— Der herzformige Raum kraftig skulptiert, in den vertieften Partien
stark glanzend (als Totalerscheinung : matt glanzend), die Rippen ein groB-
maschiges Netzwerk bildend, in der hinteren Halfte des Raumes jedoch treten
unter sich getrennt'e, parallele Langsrippen auf, die vor dem Hinterrande mitten
ein f laches, ungeripptes, glanzendes Querfeld bilden. Stutz matt, dicht gekornelt,
mit tiefer Mittelfurche, an beiden Seiten und oben mit scharf markierter Rand-
leiste; von oben gesehen erscheinen die Seitenecken des Stutzes rechtwinklig.
— Abdomen sehr stark glanzend, hinter der Mitte nur wenig schwacher glan-
zend, mit auBerst feiner, nur unter dem Mikroskop erkennbarer Punktierung und
feiner Querstrichelung am Hinterrande ; an den hinteren Segmenten laBt sich die
Punktierung auch mit einer schwachen Lupe erkennen.
Kopf 4- Thorax 3,5, Abdomen 3,8, Fliigel 4,5 mm lang.
— 137 —
2. Halictus kiwuensis Strand n. sp.
Ein 9 von : Nordlich voni Kiwu-See, Sabinjo 3000 m (Bambuswald) XI. 1907.
9. Scheint mit H. rufomarginatus Sm. verwandt zu sein, aber u. a. durch
die Farbung des Flagellum zu tinterscheiden : unten in der ganzen Lange braun-
gelb, oben braun (die beiden Basalglieder ein wenig dunkler als die iibrigen);
ferner sind die Tegulae heller usw. Von H. vittatus Sm. durch u. a. die roten
Beine abweichend. Hat etwas auBere Ahnlichkeit mit Halictus calceatus
rubellus Ev.
Farbung. Schwarz und rot ; schwarzsind: Kopf mit Ausnahme der rotlichen
Mandibeln und der Wangen, Thorax mit Ausnahme der blaB braunlichgelben
Tegulae; Fiihlerschaft und die beiden basalen GeiBelglieder schwarzlich, jedoch
die Spitze des Schaftes gerotet, Flagellum siehe oben! Beine rot, die Tarsen
mehr gelblich. Abdomen rot, die Hinterhalfte des 3., das ganze 4. und die Seiten
des 5. Segment schwarzlich angeflogen. Hinterrand der Riickensegmente i — 3
schmal gelblich, die Rima analis ebenfalls heller als die Umgebung, die Bauch-
segmente 2 — 3 mit ein wenig breiterer gelblicher Hinterrandbinde. Ocellen
hell braunlichgelb schimmernd. Fliigel subhyalin mit schmalem graulichem
Saumfeld, das Geader nebst Stigma braunlichgelb. — Behaarung schlecht
erhalten, scheint aber auf Kopf und Thorax braunlichgelb zu sein, an der Unter-
seite ebenso wie an den Beinen heller, graulicher; die Tarsen innen mit messing-
gelber Behaarung. Abdomen oben fliichtig angesehen kahl erscheinend, in der
Tat aber, insbesondere an den Seiten der hinteren Segmente, ganz sparlich mit
feinen anliegenden Haarchen bekleidet; die hintere Halfte der Bauchsegmente
mit maBig langer, feiner, schrag abstehender, silbriger Behaarung. Die Femoren,
insbesondere III, unten und hinten dicht mit reihenformig angeordneten, feinen
gekriimmten Haaren besetzt.
CI y pens matt, dicht und kraftig retikuliert, mit einer fast bis zur Basis
reichenden, breiten, seichten MitteUangseinsenkung, mit unter sich weit ent-
fernten, groBen, aber seichten Griibchen und tief eingedriicktem Endrande; an
an der Wand dieser Randeinsenkung finden sich etwa 8 tiefe runde Gruben.
Stirnwulst noch kraf tiger retikuliert und nur mit Andeutungen einiger
unter sich weit entfernten, sehr seichten und undeutlichen, griibchenahnlichen
Vertiefungen. — Das dritte GeiBelglied von vorn gesehen das kiirzeste, das
zweite ein klein wenig langer als das erste, das Endglied ziemlich scharf zugespitzt.
— Breite und Lange des Kopfes gleich groB. — Wangen kaum ^ '4 so lang wie
breit. — Die Ocellen unter sich um kaum ihren Durchmesser entfernt; eine die
vordere Ocelle hinten tangierende Gerade wiirde die hinteren Ocellen schneiden.
— Mesonotum matt, dicht und kraftig retikuliert, gerunzelt, sowie mit ver-
einzelten, hochst undeutlichen Griibchen hier und da. Der herzformige Raum
wie ]\Iesonotum skulptiert, an den Seiten mit Andeutungen von niedrigen Langs-
rippen, trapezformig, kaum doppelt so breit wie lang, hinten breit quergeschnitten.
- 138 -
ringsum scharf erhoht gerandet, Seiten- und Hinterrand fast einen Winkel
bildend, der Hinterrand jedoch mitten kurz unterbrochen und nach unten ge-
bogen. Der Stutz mit der gleichen Skulptur, ganz matt glanzend, an beiden
Seiten scharf gerandet, diese nach unten konvergierend sowie schwach nach
aui3en konvex gekriimmt, die Mittelgrube seicht. — Abdominalsegmente
ganz matt glanzend, dicht, an den vorderen fein, an den hinteren kraftiger
retikuliert, ohne weitere Punktgriibchen als die der Haarwurzeln. Rima anaUs
lang, schmal, parallelseitig. — Die langen kraftigen Spornen der Tibien scheinen
nur fein serrat, nicht gezahnt zu sein.
Korperlange 9, Fliigellange 7, Fliigelspannung 16,5 mm.
3. Halictus ruwensorensis Strand n. sp.
Ein 9 von: Nordl. v. Alb. Edw.-See, Ruwenzori, Westseite, 2500 m, II. 1908.
9. Charakteristisch durch u. a. die schwarze Behaarung der Beine und des
Abdomen, sowie durch scharf markierte dottergelbe Hinterrandbinden der
Riickensegmente.
Farbung. Tiefschwarz; Fiihlergeiioel unten mit Ausnahme der drei ersten
Glieder dunkelgrau, Ocellen blai3gelblich, Tarsen hell rotlichbraun ; Tegulae
dunkelbraun, am AuBen- und Vorderrande ein wenig heller. Unter der Wurzel
der Vorderfliigel ein hellgelber Fleck. Der Hinterrand der Riickensegmente i — 4
schmal, scharf markiert, dottergelb gefarbt und zwar am i. gleich breit, an den
folgenden in der Mitte fast unterbrochen, an den Seiten erweitert. — Die Rander
der Rima analis und die Seiten der Abdominalspitze mit goldgelblicher Be-
haarung und ahnliche solche findet sich an der Vorderseite des i. Segmentes.
Mesonotum braun, am Seitenrande mehr gelblich, Scutellum, Postscutellum
und Seiten des Metathorax oben lebhaft braungelb behaart. Gesicht und Scheitel
dunkel gelblichbraun, die Schlafen heller behaart. Fransen des Clypeusrandes
goldrot, und solche Behaarung findet sich auch an den Tarsen und der Unterseite
der Metatarsen. Die iibrige Behaarung ist schwarz. Fliigel iiberall schwach
braunlichgelb angeflogen, Geader und Mai gelb oder braunlichgelb, die Sub-
kostalader jedoch schwarz, der Saum schmal und undeutlich grau.
Kopf etwa so breit wie lang, Gesicht flach oder fast schwach ausgehohlt
erscheinend, vStirnwulst schmal, aber stark gewolbt; Clypeus glanzend, am Ende
quergeschnitten, vom Stirnwulst durch eine gerade Ouerlinie scharf abgesetzt,
doppelt so breit wie lang, in der Basalhalfte dicht, in der Endhalfte sparlicher
retikuliert und daselbst mit unregelmaBigen und kraftigen Gruben und Ein-
driicken. Wangen fast linienschmal. vScheitel mit sehr kraftiger, ein groB-
maschiges Netzwerk bildender, aus kraftigen Rippen und Kornern bestehender
Skulptur. Ocellen unter sich um weniger als ihren Durchmesser entfernt; eine
die mittlere Ocelle hinten tangierende Gerade wiirde die seitlichen kurz vor der
]\Iitte schneiden. — Das dritte GeiBelglied (von vorn gesehen) das kiirzeste,
— 139 —
das I., 2. unci 4. etwa gleich lang und erheblich kiirzer als 5. — Die i. rekurrente
Ader miindet am Anfang des apikalen Drittels in die 2. Kubitalzelle, ein wenig
naher der 2. Kubitalquerader als die 2. rekurrente Ader der 3. Kubitalquerader
genahert ist. Die 2. Kubitalzelle ist oben (vorn) ein klein wenig kiirzer als die
3. Zelle. Die Kriimmung der Basalader findet sich in der unteren (hinteren)
Halfte derselben. — Mesonotum matt, so dicht mit groBen tiefen Gruben
besetzt, daB diese nur unter sich durch feine Leisten getrennt, sowie etwas eckig
zu sein scheinen; vor der ]Mitte mit glatter eingedriickter Mittellangslinie. —
Der herzformige Raum und der Stutz wie bei H. kiwuensis, aber der Hinter-
rand des letzteren mitten kaum niedergedruckt oder nach unten umgebogen und
an den Enden mehr gerundet in die Seitenrander iibergehend; die Seitenrander
des Stutzes noch kraftiger und die Mittelgrube tiefer, der Glanz etwas deutlicher.
— Abdomen glatt und stark glanzend, insbesondere die proximalen Segmente;
audi diese sind aber in der Vorderhalfte punktiert, wenn auch fein und sparlich,
wahrend die Hinterrander fein und breit quergestrichelt sind. Rima analis breit,
oben zugespitzt und sie erreicht die Basis des Segmentes nicht. — Die Sporne
der Tibien III lang, schwach gebogen, mai3ig kraftig, stark zugespitzt; der
innere mit etwa 7 — 8 kurzen breiten Sagezahnen versehen.
Kopf -f- Thorax 4,8, Abdomen 5, Fliigel J~—^ mm lang.
4. Halictus banalianus Strand n. sp.
I 9 vom Kongo-Staat, Banalia, Aruwimi, V^ 1908.
9. Scheint mit H. hotoni Vach. verwandt zu sein, aber die FiihlergeiBel
ist unten kaum heller als oben, auch die Tibien I und II sind dunkel, die Fliigel
schwach gebraunt, der herzformige Raum ist abweichend skulpturiert usw. —
\"on H. jiicundus Sm. am besten durch das Vorhandensein von 5 Zahnen am
inneren Sporn der Tibien III zu unterscheiden.
Farb u ng olivengriin ; schwarz sind die Fiihler (die GeiBel unten unbedeutend
heller, graulich am Ende), eine Vorderrandbinde auf dem Clypeus, die Coxen,
Trochanteren und Femoren (letztere an der Spitze hellgelb) ; die Tibien sind ge-
schwarzt, aber an beiden Enden hellgelb und das I. Paar auBerdem gelblich
an der Innenseite, Metatarsen und Tarsen hell braunlichgelb, aber die Meta-
tarsen III in der Endhalfte auBen geschwarzt. Bauch schwarzlich, die Hinter-
rander schmal heller. Tegulae und Basis der Fliigel hellgelb, Fliigelgeader und
Mai unbedeutend dunkler, Subcosta schwarzlich. Der herzformige Raum mit
kupferrotlichem Schimmer. Postscutellum an den Seiten blau schimmernd. —
Behaarung des Pro- und Mesonotums, sowie des Scheitels ockerfarbig braun-
gelb, die sonstige Behaarung hellgelblich bis weiB. Das I. Abdominalsegment
auf der Scheibe unbehaart, an der vorderen Abdachung, insbesondere seitlich,
mit langen abstehenden weiBlichen Haaren, am Hinterrande mit in der ]\Iitte
breit unterbrochener, schmaler, dichter^ braunlich ockerfarbiger Haarbinde;
— 140 —
ahnliche, aber breitere und mitten nicht verschmalerte oder unterbrochene
Binden am Hinterrande derSegmente 2, 3 und 4, welche audi mit einer, allerdings
ganz undeutlichen Basalbinde verselien sind. Das letzte Dorsalsegment an der
Spitze und an beiden Seiten der Rima analis gelb behaart. Sonst sind die Riicken-
segmente so sparlich behaart, dal3 das Tegument iiberall durchscheint. Bauch-
segmente mit langen, feinen, gekriimmten, abstehenden Haaren in der apikalen
Halfte, glatt und glanzend in der basalen.
Geader. Die 2. Kubitalzelle vorn und hinten parallelseitig, die vordere Seite
reichlich. so lang wie die obere Seite der Zelle, die i. rekurrente Ader etwa am
Anfang des apikalen Viertels einmlindend. Die obere und vordere Seite der
3. Kubitalzelle etwa gleich lang. Die Basalader gleichmaBig und stark ge-
kriimmt.
Der herzformige Raum ganz matt schimmernd, diclit und kraftig mit
wellenformig gekriimmten, ein unregelmaBiges Netzwerk bildenden Runzeln
und Rippen skulptiert, von denen nur die der Seitenpartien als parallel gerichtete,
unter sich entfernte Langsrippen erscheinen. Der Raum geht ohne deutliche
Grenze, abgerundet und allmahlich in die Seiten und den Statz iiber^ und diese
Ubergangspartie ist besonders hinten dicht quergestreift und fein gekdrneJt.
Stutz glanzend, fast glatt, an den Seiten mit scharfen Leisten, die nach unten
fast unmerklich konvergieren und oben bei weitem nicht bis zum herzformigen
Raum reichen, mit schmaler, tiefer, oben abgekiirzter Mittellangsfurche. Audi
die Seiten des Metathorax ziemlich glatt und glanzend, aber kraftig punktiert,
in der Endhalfte so dicht, daC die Griibchen unter sich nur durch leistenformige
Zwischenraume getrennt sind, in der Basalhalfte erheblich sparlicher und feiner,
meistens unter sich um ihren mehrfachen Durchmesser entfernt. Mesonotum
vorn mit schmaler tiefer Mittellangseinsenkung. — Kopf so breit wie lang,
dick, die Ocellen um die Breite ihres Feldes vom Hinterrand des Scheitels entfernt ;
die Ocellen klein, unter sich um reichlich ihren Durchmesser entfernt. — Tibial-
sporn III mit 5 kraftigen, stumpfen, gegen die Spitze an I^ange allmahlich ab-
nehmenden Zahnen.
Kopf + Thorax 4, Abdomen fast 4, Fliigellange 5 mm lang.
5. Halictus Adolphi Frederici Strand n. sp.
Ein 9 von: Westlich von Ruwenzori, NW Beni (Urwald) I. 1908.
9- Mit H. hanalianus m. nahe verwandt, aber u. a. durch das Vorhandensein
von nur 4 Zahnen am Tibiensporn leicht zu unterscheiden. — Sonst von genannter
Art (vgl. vorstehende Beschreibung!) durch folgendes abweichend:
Die Tibien schwarzlich, nicht oder kaum an der Basis heller, die des I. Paares
innen kaum heller, Metatarsen III in der Endhalfte nicht geschwiirzt, die Hinter-
rander der Bauchsegmente fast unmerklich heller, Tegulae und Basis der Fliigel
l)Ial,') briiunlichgelb, der herzformige Raum nicht oder kaum kupferrotlich und
— 141 —
Postscutellum an den Seiten nicht blau, die Hinterrandbinden der Abdominal-
segmente weniger deutlich und heller, etwa grauweiBlich, gefarbt, dagegen ist die
Behaarung der Spitze des letzten vSegmentes goldgelblich, die ganzen Bauch-
segmente ziemlich gleichmaBig behaart ohne scharf markierte glatte Basalbinde,
die I. rekurrente xA.der kurz hinter der Mitte einmiindend, die starkste Kriimmung
der Basalader unter der ]\Iitte; der herzformige Raum audi an den Seiten kaum
Oder undeutlich parallel langsgerippt und die Ubergangspartie zum Stutz nur
ganz undeutlich quergestreift; Seitenleisten des Stutzes weniger deutlich. —
Ferner kleiner: Kopf + Thorax 3,5, Abdomen 3,3, Fliigel 4,8 mm lang.
6. Halictus patricius Strand n. sp.
Ein rf, leider ohne genauere Lokalitiit (Type!); ein vielleicht hierzu ge-
horiges, schlecht erhaltenes 9 von: Nordl. v. Alb. Edw.-See, Ruwenzori, West-
seite, 2500 m. II. IQ08.
c^. Bildet gewissermaBen den Ubergang zwischen den echten Halictus
und Thrinchostoina {Diagonozus); ^•on Thr. (D.) hicometes End. u. a. dadurch
abweichend, dai3 die Mandibeln innen, \on der Spitze vveit entfernt, einen Zahn
tragen, die zweite Kubitalquerader ist gerade und ohne Haarfleck oder Ader-
stummel, die erste riicklaufende Ader ist interstitial, die Tegulae ziemlich grol;^,
der Kopf weniger verlangert.
Die I^ange des Kopfes von der Antennenbasis bis zur Spitze des Clypeus
etwa 1,8 mm, von der Antennenbasis bis zum Hinterrande des Scheitels 1,6 mm;
die Breite des Kopfes fast 3 mm. Stirnwulst und Clypeus in Seitenansicht all-
mahlich ineinander ohne deutliche Grenze iibergehend und vorstehend. CI y pe us
glatt, glanzend, mit wenigen und seichten Gruben, am Ende breit quergeschnitten
(i mm breit), mit scharfen und etwas vorstehenden Ecken;' jederseits tragt der
Clypeus einen kleinen Langshocker. Die Wangen sind 0,6 mm lang und etwa
gleich breit; am Ende treten beide Ecken hockerartig hervor. Augen langgestreckt,
innen seicht ausgerandet. Hinterrand des Scheitels diinn und scharf. Vorderrand
des Pronotum scharf, seine Seitenecken stumpf. — Mesonotum matt, dicht
und kraftig punktiert, die Gruben zum groBen Teil eckig und die leistenformigen
Zwischenraume fein gekerbt oder gekornelt. Scutellum wie Mesonotum, mitten
spiirlicher punktiert. — Der ,, herzformige" Raum stark in die Eange gezogen,
abgerundet dreieckig, mit einer feinen erhohten Mittellangsleiste, fast matt,
mit kraftigen, unregelmaBigen Rippen, die ein grobmaschiges Netzwerk bilden
und auch an den Seiten nicht als par allele Langsrippen erscheinen. Scharf be-
grenzt ist der herzformige Raum weder an den Seiten noch hinten, und der matte,
gekornelte Stutz scheint auch nicht durch deutliche Seitenleisten abgegrenzt zu
sein. — Die beiden vorderen Abdominalsegmente glanzend, die folgenden fast
matt, iiberall sehr dicht retikuliert und mit, insbesondere vorn, feinen Punkt-
griibchen an den Haarwurzeln. •
— 142 —
Schwarz gefiirbt; Tegulae dunkelbraun, am vordereii, auBeren Raude
blaB gelblich, die Abdominalsegmente i — 4 mit breiter weiBlicher Hinterrand-
binde, welche Binden mit silberweilBer, glanzender, fast tomentartiger Be-
haar ung bekleidet sind; sonst sind die Riickensegmente mit langen, abstehenden,
vorn weiBlichen, am Endsegment schwarzen, sonst briiunlichen Haaren nicht
diclit besetzt. Bauch mit grauweiBer, ebenfalls nicht dichter, abstehender
Behaarmig. Tarsen, Metatarsen und z. T. Spitze der Tibien mit braunlichgelber,
etwas glanzender Behaarung. Thorax grauweiBhch, oben etwas dunkler behaart ;
die Seiten des Gesichts silbergrau behaart. — Fliigel subhyalin mit i — 2,5 mm
breiter dunkler Saumbinde; Geader braun, ]\Ial ein wenig heller.
Korperlange 11, Fliigellange 9,5 mm.
Das moglicherweise derselben Art angehorende 9 ist so abgerieben, daB
von der Behaarung fast nichts genau zu erkennen ist; die dunkle vSaum-
binde der Fliigel ist, wenn iiberhaupt vorhanden, undeutlich, die Tegulae sind
hell braungelb. Der herzformige Raum ohne Mittellangsleiste und iiberall
dicht retikuliert und fein granuliert; er scheint hinten breit gestutzt und an den
Seiten mit erhohter Grenzleiste versehen zu sein. Der Stutz schwach glanzend,
oben breit, sowie mit erhohter Grenzleiste versehen, nach unten stark verschmalert
und an den Seiten nicht oder undeutlich geleistet. Nur der Hinterrand der Seg-
mente I und II und zwar ganz schmal und undeutlich heller gefarbt. Die erste
rekurrente Ader miindet am Anfang des letzten Viertels der 2. Kubitalzelle ein.
Kopf + Thorax 5, Abdomen 6 mm lang, Fliigellange 9 mm.
Sollte dies 9 einer anderen Art angehoren, moge letztere den Namen suh-
patricius m. bekommen.
7. Halictus aruwimiensis Strand n. sp.
4 99 von: W. V. Albert-See, Avakubi a. Aruwimi 25. IV. 1908.
9. Tibialsporn mit 3 nach der Spitze zu an Lange abnehmenden Ziihnen,
die am Ende braun gefarbt und zugespitzt sind, sowie einem vierten, rudimen-
taren Zahnchen.
Far bung. vSchwarz; FiihlergeiBel (mit Ausnahme der beiden proximalen
Glieder) unten braunlich, Tegulae mitten gebraunt, Fliigelgeader braun, Mai
und Subcosta schwarzlich, Tarsen gebraunt und ebenso die Endhalfte der Man-
dibeln. — Kopf silbergrau, auf dem Scheitel dunkler behaart. Vorderrand
des Clypeus messinggelb ziliiert. Thorax hellgrau, auf dem ]\Iesonotum dunkler
behaart; letzteres am Seitenrande triib ockergraugeblich behaart^ und solche
Behaarung findet sich ganz dicht auf dem Scutellum, so daB sie daselbst als ein
von der Umgebung absteckender Querfleck erscheint. Riickensegmente mit
grauer, leicht gelblich angeflogener Pubeszenz, die auf I jederseits einen runden
Fleck und auf II eine fast die Halfte des Segments einnehmende Basalbinde
bildet, wahrend an den beiden folgenden Segmenten eine solche Binde, die mehr
— 143 —
als die Halfte des Segments einnimmt, vorhanden ist. Bauch ziemlich lang und
dicht abstehend grau behaart. Beine mit heller, an den Tarsen messinggelblicher
Behaarung, die an den Femoren III eine lange und dichte Lockbiirste bildet.
Die erste rekurrente Ader interstitial; die zweite Kubitalquerader fast
unmerklich saumwarts konvex gekriimmt, die dritte unter der Mitte stark ge-
kriimmt. Die zweite Kubitalzelle holier als lang, oben ein wenig kiirzer als unten
und zwar unten so lang wie die dritte oben. Basalader stark gekriimmt.
Kopf ziemlich dick, so breit wie lang, die Augen innen ausgerandet und
nach unten konvergierend. Clypeus am Ende breit quergeschnitten mit schwach
vorstehenden Ecken, mehr als doppelt so breit wie lang, matt, dicht gestreift
(in der Mitte ziemlich regelmafiig der Lange nach), mit groCen, seichten, un-
regelmaBigen Gruben und vorn in der Endhalfte einer groBeren Einsenkung;
am \^orderrande keine besondere Struktur. Stirnwulst ziemlich stark gewolbt,
matt, dicht retikuliert oder gestreift, mit maBig groBen, seichten regelmaBigen
Griibchen besetzt. Antennen in tiefen Einsenkungen. — Das erste GeiBelglied
langer als das zweite; das dritte ist das kiirzeste aller Glieder und zwar mehr
als doppelt so breit wie lang; das Endglied um ^ '3 langer als das vorher-
gehende.
Mesonotum ganz schwach glanzend oder fast matt, sehr dicht retikuliert,
gleichmaBig mit kleinen, seichten, unter sich um ihren Durchmesser entfernten
Griibchen besetzt und vorn mit eingedriickter Mittellangslinie. — Der herz-
formige Raum matt, dicht und grob retikuliert und gerunzelt, mit unregel-
maBigen, kaum parallelen Langsrunzeln und hinten mitten einer rundlichen,
ringsum scharf gerandeten, seichten Quereinsenkung, die im Grunde glatter als
die Umgebung, aber nicht glanzend ist. — Stutz senkrecht, flach, mitten mit
einer kleinen tiefen Grube und ringsum scharf gerandet; die Seitenrander parallel
und das Feld hoher als breit, so wie dicht und lang abstehend behaart. — Ab-
domen, wo es. nicht pubesziert ist, glatt und glanzend, das erste Segment
auBerst fein retikuliert und mit sparlicher und feiner Punktierung, sowie am
Hinterrande feiner Querstrichelung.
Kopf + Thorax 3,8, Abdomen 3,3, Fliigel 5 mm lang.
8. Halictus (Patellapis) coeruleodorsatus Strand n. sp.
cfcfW von: Nordl. v. Alb. Edw.-See, Ruwenzori, Westseite, 3000 — 3200 m
II. 1908, auf kahlen Stellen fliegend.
Gehort der Untergattung Patellapis an, wenn es auch kein typischer P. ist,
indem die Platte des letzten Riickensegments weniger glatt und hornig ist uud
wie die Umgebung schwarz gefarbt oder bloB am Ende heller.
9. Far bung. Schwarz; der Hinterrand der Riickensegmente linienschmal
heller gefarbt, die Tarsen teilweise schwach gebraunt, die Tegulae mitten und
auBen gebraunt. Fliigelgeader und ^lal schwarz, die Fliigel gleichmaBig schwach
— 144 —
angeraucht unci stark iridiszierend. Abdomen oben, mit Ausnahme des ersten
Segmentes, mehr oder weniger deutlich blauschimmernd.
Die erste riicklaufende Ader etwa am Anfang des letzten Fiinftels der 2. Kii-
bitalzelle einmiindend; diese ist oben (vorn) kaum so lang wie die dritte Cubital-
zelle oder wie die erste Kubitalquerader und erheblich kiirzer oben als unten.
Die erste Kubitalzelle so lang wie die beiden folgenden zusammen. Fliigel-
mal grol3.
Kopf wenig dick, langer als breit; die Augen lang, innen seicht ausgerandet,
nach unten fast unmerklich konvergierend, die Mandibelbasis beriihrend; die
Mandibeln mit einer seichten, oben und unten von je einem hohen Rand be-
grenztenMittellangseinsenkung. — Clypeus matt, am Ende breit quergeschnitten,
vorn flach, etwa doppelt so breit wie lang, in der Basalhalfte dicht und kraftig
retikuliert und sparlich fein punktiert, in der Endhalfte mit einzelnen grolBen,
aber seichten unregelmaBigen Gruben. Die Ocellen unter sich um kaum ihren
Durchmesser entfernt. — Mesonotum matt, sehr dicht retikuliert, sparlich
punktiert, in der vorderen Halfte rnit tiefer Mittellangseinsenkung (die im Grunde
wie gewohnlich linienformig ist). — Der ,,herzformige" Raumbildet einflaches,
horizontales, mattes, kraftig und dicht retikuliertes, hinten schon gerundetes
und etwa halbkreisformiges Feld, das verhaltnismaI3ig sehr groi3 ist und nur an
der Basis mit Langrippen versehen ist, die obendrein wenig regelmaBig und
ziemlich niedrig sind; keine Randleiste. — Riickensegmente mit Ausnahme des
letzteren glatt und stark glanzend, unpunktiert, aber iiberall auBerst fein und
dicht quergestrichelt; Endsegmente dicht retikuliert.
Thorax und Extremitaten mit ziemlich langer, abstehender, blaB braunlich-
gelber Behaarung. Abdomen oben praktisch gesprochen kahl, wenn auch an
den zwei oder drei vorderen vSegmenten am Hinterrande ganz kurz, aber dicht
weiJ3 ziliiert.
Antennen mit langem diinnen Schaft; die GeiBelglieder von i — 3 an Lange
allmahlich abnehmend, 3 und 4 gleich lang.
Korperlange und Fliigellange je 6,5 mm.
cf wie 9, aber ein wenig kleiner und graziler, die Tegulae ein wenig
heller braun. Abdomen ganz ohne oder nur mit kaum merklichem blauem
Schimmer, die Behaarung des Mesonotum sparlicher und mehr graulich; Man-
dibeln lang, schmal, sichelformig gekriimmt, am Ende zugespitzt, aber innen
ohneZahn, wenig deutlich langsgerandet; Clypeus in der Endhalfte stark glanzend.
Korperlange 6, Fliigellange 5,8 mm lang.
9. Halictus (Diagonozus) bicometes Ended.*)
Ein c/' ohne nahere Bezeichnung.
*) Friese gibt in seinen ,,Bienen Afrikas" einige europaische H alictiis- Arten als im tropischen
Afrika vorkommend an: H. leucozoniiis, morio, minutus, smeathmanellus und virescens, letztere aller-
— 145 —
Gen. Nomia Latr.
10. Nomia amoenula Gerst.
I 9 von: Koiigo-Staat, Banalia, Aruwimi V. 1908.
II. Nomia tridentata Sm.
I cf 2 99 von: Westl. v. Albert-See, Avakubi u. Aruwimi, 25. IV. 1908.
Friese hat in seinen ,,Bienen Afrikas" vier Formen als Varietaten dieser
Art beschrieben, indem er, wie er sich ausdriickt, ,,mit Vachal (1903) die kleinere
Form von Westafrika als den Typus fiir tyidentata Sm." annimmt. Hierzu ist
erstens zu bemerken, dai3 von den beiden in Frage kommenden, von Vachal
behandelten westafrikanischen Formen {ruficoxis Vach. und tridentata Vach.
(Sm.?)), die von Vachal als tridentata gedeutete nicht die kleinere, sondern
vielmehr die groBere (9,5 mm lang, ruficoxis 7,5 mm lang) ist. Das ,, kleinere"
bei Friese wird denn wohl als ein Schreibfehler statt ,,groi3ere" aufzufassen sein.
Dal3 dies ,, kleinere Form von Westafrika" als Gegensatz zu den ostafrikanischen
Formen zu verstehen ist, ist nicht anzunehmen, denn die westafrikanische
tridentata (Vach.) Fr. soil 9,5 mm lang, ,,v. capensis Fr." 9 — 10 mm, ,,v. orientalis
Fr." 8 — 9 mm lang sein, also jedenfalls kein groBer Unterschied ! ,,V. digitata
Fr. cf " wird allerdings als ,,kleiner" (als 9? oder als die vorhergehenden Varieta-
ten??) beschrieben, da aber jede genauere Angabe fehlt, ist daraus nicht klug
zu w^erden. — Dann hat Friese in der von ihm kopierten englischen Beschreibung
von Smith die Angabe, daB der Tibialfortsatz des o^ ,,von Tibienlange" ist
eingeschaltet ; dies ist aber eine ganz willkiirliche und kaum richtige ,,Erganzung"
der Originalbeschreibung, denn nach Smiths Figur zu urteilen ist bei der echten
tridentata dieser Fortsatz kaum 1/3 so lang wie Tibia; fiir diese mit kurzem Fort-
satz versehene Form, die somit eben die Hauptform der Art ist, schafft dann
Friese den neuen Varietatsnamen capensis (auch die var. digitata wird wohl
dazu gehoren; vgl. obige Bemerkung! bei digitata soil der Tibienfortsatz ^j^^,
bei capensis etwa 1/2 der Lange der Tibia sein, was wohl beides etwa mit der
dings als eine besondere Varietal. Ich zweifle sehr an der Richtigkeit dieser Bestimmungen. —
Charakteristisch ist, daB diese Bestimmungen in dem Werk, wo sic zuerst publiziert wurden
(vSjostedts Kilimandjaro-Expd.), ausdriicklich alle als fraglich angegebeu wurden ; aber diese Frage-
zeichen, die ohne Zweifel sehr berechtigt waren, hat FRIESE nicht Zeit gehabt in seinen „Bienen
Afrikas" einzutragen! Bei einer dieser Arten [H. smeaihmanellus) ist in genanntem Reiseberichte
zweimal darauf aufmerksam gemacht w-orden, daB die Bestimmung fragHch ist: S. 124 steht die
Art als „Halictus smeathmanellus K. sp.?" eingetragen, S. 126, wo sie in einer Bestimmungstabelle
figuriert, findet sich die Angabe, daB ,,die Exemplare [ein Parchen] sind sehr ladiert und verklebt
und lassen das Haarkleid nicht mehr erkennen". In ,,B. A." hat aber FRIESE alles Bedcnken fallen
lassen und gibt auf Grund dieser genannten schlechten Exemplare das (wenn es wahr ware, sehr
merkwiirdige!) Vorkommen im tropischen Afrika als eine Tatsache an! Auf Grund einer solchen
,,Tatsache" stellt er dann eine groBartige Hypothese iiber den Ursprung der siidafrikanischen
Fauna auf [vgl. ,,B. A." S. 94 (12)]!
Deutsche Zentralafrika-Expedition. III. lO
— 146 —
Hauptform stimmen wiirde, wenn man die eventuelle Variabilitat dieses Fort-
satzes und vielleicht mangelnde Genauigkeit der Smith schen Figur mit in Be-
tracht zieht). Aus der Beschreibung Smiths ist mit Sicherheit nichts iiber die
Lange des Fortsatzes zu entnehmen; die Angaben ,,long" und ,, somewhat lanceo-
late in form" konnen auch auf die hier erwahnten Formen mit kiirzerem Fortsatz
bezogen werden. Smith scheint ,,Cape of Good Hope" als die Hauptlokalitat zu
betrachten, indem er diese zuerst auffiihrt; sonst gibt er nur ,, Gambia" als Lo-
kalitat an, wahrend es nach Frieses Anfiihrungen so aussieht, als ob Smith
auch Delagoa-Bai erwahnt hatte. Ubrigens ist Smiths Figur von Tibia III
nicht richtig, falls sie wirklich die der uns vorliegenden, auch von Friese als
tridentata sens. lat. gedeuteten Formen darstellen soil, denn genannte Libia ist
so breit wie Femur gezeichnet, wahrend sie hier in der Tat kaum halb so breit
(hoch) wie Femur ist. Ob tridentata vera schlieBlich eine ganz andere Art ist?
Die vorliegende Form (cf ) aus Avakubi und Aruwimi weicht von der siid-
afrikanischen Hauptform durch folgendes ab : Fortsatz der Tibia III so lang wie
diese, KorpergroBe bedeutender, Behaarung des Gesichts gelb, die der Schlafen
graugelblich ; Antennen schwarz, GeiBel mit Ausnahme des ganzen ersten, der
Hinterseite des zweiten und der Oberseite der folgenden Glieder hellbraunlich ;
Beine schwarz, dieSpitze der Tarsenglieder heller, dieSpitze der Femoren III und
die Basis der Tibien III ringsum gelblich, Tegulae schwarz, am Vorderrande gelb-
lich. — Beim 9 sind die Beine III ganz schwarz (mit Ausnahme an den Tarsen),
die Behaarung des Gesichtes oben braunlich, unten mehr graulich, Tegulae dunkel-
braun; die Segmenthinterrander braunlich, die des 2., 3. und 4. Segmentes mit
triib goldgelblicher Haarbinde, von den en die des 2. Segmentes bei weitem die
deutlichste ist. Bei beiden Geschlechtern ist der Fliigelsaum nur unbedeutend
dunkler, Kopf + Thorax und Abdomen je 4,5, Fliigel 7 mm lang.
DaB die /. pr. wie von mir angenommen gleich der var. capensis Fr. sein
muB, geht auch daraus hervor, daB die von Westwood^ unmittelbar nach
Smith J gegebene Beschreibung und Figur von ,,No7nia tridentata" sich ziemlich
gut mit der Beschreibung von v. capensis decken, und der Name tridentata ware
somit fiir diese Form schon damals fixiert worden. Aber Westwoods Form
ist von ,, Gambia"; Siidafrika erwahnt er iiberhaupt nicht! [WESTWOODs sonst
gelungene Abbildungen seiner Nomia tridentata Sm. weichen von dieser dadurch
ab, daB an der Unterseite der Femoren 4 Zahne angedeutet sind, auBerdem sind
die Femoren in der Tat mitten mehr buckelig und daher in Seitenansicht fast
dreieckig erscheinend, wahrend Westwoods Figur eine gleichmaBige Wolbung
darstellt].
Exemplare aus Spanisch Guinea (aus der Coll. Tessmann) stimmen mit der
oben beschriebenen Form aus Avakubi der Hauptsache nach, jedoch ist der
Tibialfortsatz bei den meisten deutlich kiirzer als die Tibia.
Da das mir vorliegende Material leider zu diirftig ist um mit Erfolg eine
Revision des schwierigen Formenkreises der Nomia tridentata vorzunehmen.
— 147 —
begniige ich mich \-orlaufig mit den obigen Andeutungen und sehe von einer
Benennung der wahrscheinlich neu zu benennenden Form mit langem Tibial-
fortsatz (FriesEs /. pr.) ab.
12. Nomia Schubotzi Strand n. sp.
5 99 von: W. v. Albert-See, Avakubi a. Aruwimi 25. IV. 1908.
9. Mit Nomia atripes Fr. verwandt, aber Mesonotum ist sehr kurz und spar-
lich graubraunlich behaart sowie dicht retikuliert und mit kraftigen, unter
sich um ihren Durchmesser oder mehr entfernten Punktgruben, zwischen
denen sich vereinzelte kleinere Punkte finden; auBerdem tragt Mesonotum 3
eingedriickte Langslinien, die nicht oder kaum den Hinterrand desselben er-
reichen.
Farbung. Schwarz; blaBgelb sind die Tegulae am Vorder- und Hinterrand
sowie die plattenformig ausgezogenen Seitenpartien des Pronotumvorderrandes;
die Tarsen sind mehr briiunhchgelb. Fliigel subhyalin, iridisierend, im Saumfelde
etwas dunkler, das Geader braunschwarz, das Mai und Subcosta ganz schwarz!
Gesicht mit grauweii31icher, ganz schwach gelblich schimmernder Behaarung, die
auf dem Scheitel dunkler ist (wie auf dem Mesonotum, vgl. oben); die der Unter-
und Hinterseite des Kopfes scheint kaum heller zu sein. Thorax unten und seit-
lich grauweii31ich behaart; dichtere und daher fleckenartig auffallende gelblich-
weii3e Behaarung findet sich auf den Seitenpartien des Pronotun, auf den Tegulae
vorn und hinten und auf dem Postcutellum ; insbesondere die dadurch gebildete
Querbinde auf dem letzteren fallt charakteristischerweise auf. — Abdomen so
sparlich mit kurzen, braunlichen Harchen besetzt, dai3 die schwarze Grundfarbe
fast gar nicht verdeckt wird, aber auf den Segmenten 2, 3 und 4 mit je einer
breiten, an beiden Enden verschmalerten, dichten, gelben Haarbinde, auf dem
I. Segment eine schmalere und in der Mitte breit unterbrochene ebensolche;
an der Basis der Segmente 3, 4 und 5 eine fast linienschmale weiBe Binde. Die
beiden letzten Segmente auch am Ende braun behaart. Hinterrand der Baucli-
segmente sparlich grau abstehend behaart. Metatarsen unten braunlichgelb,
die letzten goldgelb, aber kaum glanzend behaart. Die 3 proximalen Glieder der
Beine mit feiner grauweiBer Behaarung, die unten an den Femoren lang ab-
stehend ist; dieTibien mit ahnlicher, auBen silbergrauer, innen unbedeutend mehr
gelblich gefarbter Behaarung.
Kopf breiter als lang und reichlich so breit wie Thorax, wie dieser matt,
dicht und kraftig punktiert, mit ziemlich kraftiger I.angsrippe von der vorderen
Ocelle bis zwischen die Antennen; die Seitenpartien des Scheitels mit Langs-
rippen, der Hinterrand desselben scharf. GeiBelglied i, 2 und 4 gleich lang, 3
kiirzer. Mesonotum ist zwischen den groBen Punktgruben iiberall dicht und
kraftig retikuliert, vorn mit eingedriickter Mittellangslinie recht deutlich; die
Gruben weniger dicht als im Gesicht. Tegulae sehr groB, iiber i mm lang und
- 148 -
reichlich halb so breit. Die Basis des Metanotum mit schmaler, gleicli breiter,
sichelformig gekriimmter, niedergedriickter Ouerbinde, die wenig deutliche
feine Langserhohungen zeigt, von denen nur die mittlere etwas deutlicher hervor-
tritt, sowie iiberall dicht und fein gekornelt ist; von den Seiten und dem Stutz
ist dies Feld nicht durch Leisten scharf begrenzt; erstere sind dicht behaart
und ebenso die Seiten des Stutzes. — Riickensegmente matt glanzend, dicht
und (insbesondere auf dem i. Segment fein) retikuHert, das i. Segment an den
Seiten dicht und grob punktiert, die folgenden Segmente iiberall gleichmaBig
grob punktiert, aber weder so dicht noch so kraftig wie die Seiten des i. Seg-
mentes.
Die Basalader in der unteren Halfte stark gekriimmt, in der oberen^erade;
die erste rekurrente Ader miindet kurz hinter der Mitte der 2. Kabitalzelle ein,
die entschieden hoher als lang und oben ein wenig kiirzer als unten ist. Die
2. Cubitalquerader fast unmerkhcli saum warts konvex gekriimmt. Die 3. Kubital-
zelle an der Spitze mit kleinem Anhang, der von der 2. rekurrenten Ader um
die untere Lange der 2. Kubitalzelle entfernt ist. — Tibia III reichhch so breit
wie Metatarsus III.
Korperlange 6 — 7 mm. Abdomen 2,9 mm breit. FUigellange ca. 6 mm.
13. Nomia bicornigera Strand n. sp.
Ein Q von: W. v. Albert-See, Avakubi a. Aruwimi 24. IV. 1908.
9. Hat mit Nomia rubella Sm. viel Ahnlichkeit, aber durch das Vorhanden-
sein von 2 Scutellumhockern und das Fehlen von deutlichen Ivangsrip]:»en im
herzformigen Raum leicht zu unterscheiden. Wohl noch groBer wird die Ahnlich-
keit mit dem rf von Noniia notahilis Schlett. sein, das ebenfalls 2 Scutellum-
hocker besitzt.
Kopf and Thorax schwarz, FiihlergeiBel unten graulich, Tegulae aufien
schwach gebraunt, Fliigel stark angeraucht und prachtvoll violett schimmernd,
im Saumfelde heller und ganz oder fast ganz glanzlos. Abdomen rot, an den
Hinterrandern fast unmerklich heller, die Spitze des Abdomen und die Basal-
halfte des i. Segmentes schwarz. Beine schwarz, aber alle Tarsen und aufierdem
die Tibia und Metatarsus III gebraunt. Der ganze Bauch rotgelb mit goldiger
Behaarung; die Behaarung der Oberseite des Abdomen dunkler und sehr
sparlich. Kopf und Thorax oben dunkel, kurz und so sparlich behaart, daB das
Tegument iiberall zum. Vorschein kommt; Untergesicht mit langen, kraftigen,
schwarzen Borstenhaaren und, insbesondere seitlich^ mit silbergrauer Grund-
behaarung; Vorderrand des Clypeus braangelb und goldig glanzend ziliiert.
Hinter- und Unterseite des Kopfes und die Seiten des Thorax grau behaart;
Stutz dunkel, Endglieder der Beine braungelb, die basalen dunkler behaart.
Abdominalspitze mit schwarzlicher Behaarung. Schulterhocker und Pronotum
dicht silberweiB anliegend behaart.
— 149 —
Kopf breiter als lang, die gr513te Breite zwischen den Augen 2 mm; Stirn
und Scheitel mit sehr tiefen, unter sich durch leistenformige, glatte Zwischen-
raume getrennten Punktgruben und fast ganz matt ersqheinend; ]\Iesonotum
und Scutellum mit ebensolchen Gruben, die aber unter sich deutlicher entfernt
sind, weshalb Mesonotum etwas glanzend ist. Scutellum mit 2 parallel und ho-
rizontal nach hinten gerichteten, scharfen Hockerspitzen, die unter sich um
1,5 mm entfernt sind. — Die Basis des Metathorax (der ,,herzformige Raum")
scharf umrandet, dicht gekornelt, die Kornchen einigermaCen in Langsreihen
angeordnet, so daB dadurch, allerdings wenig regelmai3ig, einige niedrige Langs-
rippchen gebildet werden. Stutz sehr breit, leicht ausgehohlt, matt, grob und
dicht gekornelt und mit einer tiefen schmalen Mittellangsgrube. — Das erste
Abdominalsegment mit einer glatten, glanzenden, niedergedriickten Hinter-
randbinde, sonst iiberall sehr dicht und kraftig (insbesondere der Basis zu)
punktiert und daher fast ganzlich glanzlos, an der Basis mit einer mittleren
Langseinsenkung; die folgenden Segmente allmahlich f einer punktiert, mit
glatter Hinterrandbinde, an deren Vorderrand eine Reihe kurzer Borstenhaare
entspringen; die beiden hinteren Segmente iiberall abstehend behaart. Die
Hinterrander der Bauchsegmente sehr lang und dicht mit feinen gekriimmten
Haaren bewachsen. — Die erste rekurrente A der miindet am Anfang des letzten
Drittels der 2. Kubitalzelle ein.
Korperlange 10,5 mm, Fliigellange 9,5 mm, Breite des Abdomen 4 mm.
Gen. Scrapter Lep.
14. Scrapter terminalis Sm. var. (?) sculpturatus Strand n. v.
Ein cf* von: W. v. Albert-See, Route Mawambi, Avakubi a. Aruwimi
20. IV. 1908.
Von der nach einem 9 verfaBten Beschreibung von Scrapter terminalis Sm.
durch folgendes abweichend : Die Spitze des Abdomen schwarz, sonst ist dasselbe
metallisch griin mit schwarzer oder dunkelbrauner Behaarung, jedoch die 2 — 3
letzten Segmente mit graugelblicher Behaarung; Antennen schwarz, FiihlergeilBel
unten braunlich, die Basis des Schaftes und die GeiBelglieder 3 und 4 rot; Labrum,
Clypeus und Scheitel glanzend, Stirn matt, sowie mit feiner Langsleiste; Meso-
notum ist nur seitlich dicht punktiert, in der Mitte fast unpunktiert und daher
stark glanzend; Fliigel angeraucht, stark schimmernd; Beine schwarz mit briiun-
lichen Tarsen, die Spitze des letzten Tarsengliedes und die Basis der Krallen rot;
die Behaarung der Beine schwarz, aber an alien Tarsen braungelb, am i. Paar
an Femoren und Tibien graulich; das erste Abdominalsegment mit einer sehr
dicht punktierten und daher matten Basalbinde (die Punkte sich z. T. fast be-
riihrend), sonst unpunktiert und stark glanzend; das zweite Segment mit Aus-
nahme einer ganz schmalen Hinterrandbinde dicht punktiert und zwar nahe
der Basis seitlich am dichtesten, wahrend eine ,, transverse waved row of punctures
- 150 -
in the middle" sich nicht erkennen laBt, an den Seiten erstreckt sich die dichte
Punktierung weiter gegen die Spitze; die beiden folgenden Segmente mit Aus-
nahme einer schmalen glatten Hinterrandbinde iiberall ziemlich dicht punktiert,
am 5. Segment ist die unpmiktierte Hinterrandbinde nicht bloB vorhanden,
sondern fast noch breiter, die Basis des 5., 6. und 7. Segmentes mit dichter
dunkelgrauhcher Pubeszenz, die beim eingezogenen Segment wahrscheinHch
ganzhch verdeckt wird; die drei vorletzten Bauchsegmente jederseits mit einem
langen, diinnen Biischel abstehender braunerHaare, vvahrend sie in der Mitte, prak-
tisch gesprochen, kahl sind, die vorderen Bauchsegmente ganz schwach behaart.
Das letzte Segment bildet eine diinne Ouerplatte, die mitten tief und
schmal eingeschnitten, aber an den Seiten gerundet ist, so dai3 jede Halfte fast
halbkreisformig ist; unten ist diese Platte dicht anliegend graugelblich, oben
abstehend kurz und sparlich braunlichgelb behaart. — Die zweite Kubital-
querader schwach s-formig gekriimmt und mit der zweiten rekurrenten Ader
fast interstitial; die erste rekurrente Ader ist von der ersten Kubitalquerader
um ^/g der lyange der letzteren entfernt. —
Kopf + Thorax 5,3, Abdomen 6 mm lang, Breite des Thorax 4 mm. Fliigel-
lange ca. 8 mm.
Von: Togo, Misahohe, 18. — 26. VI. 1894 (E. Baumann) liegt ein Scrapter-cf
vor, das dem beschriebenen zwar sehr ahnlich ist, aber die zweite rekurrente
Ader ist von der zweiten Kubitalquerader deutlich entfernt (doppelt so weit
wie bei obiger Form), und diese Kubitalquerader ist ein wenig starker s-formig
gebogen; die erste rekurrente Ader ist von der ersten Kubitalquerader um ^/^
der I^ange der letzteren entfernt; in der Mitte der zweiten rekurrenten Ader
findet sich auBen ein kleiner Anhang, und die Ader ist daselbst deutlich geknickt.
Die GroBe scheint ein wenig bedeutender, jedoch sind genaue Messungen von
der Lange der beiden Korperteile nicht moglich zu geben; Fliigellange 9,2 mm.
— Aus: Kamerun, Johann Albrechtshohe, 27. IV. 1896 (L. Conradi) liegt ein 9
vor, das von den (/ dadurch abweicht, daB die (einfache) Abdominalspitze, wie in
der Originalbeschreibung von 5. terminalis angegeben, behaart und gefarbt ist, das
Fliigelgeader ist wie beim Exemplar der Herzog-Expedition, Gesicht und Scheitel
mit braungelblicher Behaarung, FiihlergeiBel unten kauni heller, eine besondere
gekriimmte Querreihe von Punkten findet sich am zweiten Segment wie von
Smith beschrieben, ist aber wenig deutlich. lycider ist die Erhaltung dieses
Exemplares nicht so ausgezeichnet, daB die nahere Verwandtschaft mit der von
Smith als terminalis beschriebenen Form festgestellt werden kann, zumal
weiteres Scrapter-M^.tQ.ri'al nicht vorliegt. Da die /. pr. von terminalis in Natal
vorkommt, diirfte es ganz wahrscheinlich sein, daB die oben angegebenen Ab-
weichungen von der Originalbeschreibung als die einer besonderen Varietat
(vielleicht sogar Art!) anzusehen sind, die eventuell den Namen scidpturatus m.
bekommen konnte. Die Form aus Togo (ab.? togoensis m.) ist vielleicht rein
individuell ?
ISI
Gen. Xylocopa Latr.
15. Xylocopa nigrita F.
Von der sehr ahnlichen, aber viel selteneren X. cloti Vach. unterscheidet
sich das 9 am leichtesten dadurch, dai3 nur das Untergesicht weiB behaart ist,
also nur Clj^peus und dessen seitliclie Umgebung, und auch hier f ind^n sich braun-
liche Haare dazwischen; bei nigrita ist bekanntermaBen das ganze Gesicht
rein weiJ3 behaart. Ferner sind die ]\Ietarsen I einfarbig schwarz behaart oder
nur an der Basis hinten mit einigen weiBen Haaren. Nur die untere Halfte der
^lesothoraxseiten sind weiB behaart, wahrend bei nigrita die weilBe Behaarung
sich bis zu der Fliigelwnrzel erstreckt. Die Fliigel sind dunkelbraun mit violett-
lichem Schimmer, wie sie auch bei nigrita sein konnen.
99 liegen vor von: Westl. v. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), I. 1908; W
Victoria Nyansa, Bukoba 13 — 15. VI. 1907; N Ruanda, Karago-See, XI. 1907;
Usumbura (v. Grabert). Von Bukoba liegt in der Sammlung der Expedition
eine Fliege Hyperechia nigrita Griinb. vor, die eine groBe Ahnlichkeit mit dieser
Xylocopa hat und sie vielleicht ,,nachahmt".
16. Xylocopa flavorufa D. G.
99 von: N Ruanda, Karago-See, XI. 1907; W. Victoria Nyansa, Bukoba
13. — 15. VI. 1907; — c^a* von Bukoba.
17. Xylocopa torrida Westw.
(S^(f von: W Victoria Nyansa, Bukoba 13. — 15. VI. 1907. — 99 ebenda
sowie eines v'on: N Ruanda, Karago-See, XI. 1907.
18. Xylocopa carinata Sm.
Ein 9 von: N Ruanda, Karago-See, XI. 1907.
19. Xylocopa imitator Sm.
Ein 9 von: Westlich v. Albert-See, Avakubi a. Aruwimi 22. IV. 1908.
20. Xylocopa albiceps F.
Ein 9 von: N Albert Edw.-See, Steppe bei Kasindi I. 1908.
21. Xylocopa lepelletieri End.
Zwei cfcf von: N Ruanda, Karago-See XI. 1907 und: Westlich von Albert-See,
Mawambi a. Ituri, IV. 1908.
22. Xylocopa olivacea Spin. var. calens Lep.
Cber die angeblichen Arten olivacea Spin, und calens Lep. herrscht offenbar
noch \iel Unklarheit. Enderlein fiihrt calens als eine nur auf Madagaskar
— 152 —
vorkommende, gute Art auf und gibt gleichzeitig olivacea als eine nur in West-
afrika einheimische Art an. Als Synonym dazu zieht er X. olivacea v. malagassa
Sauss., wahrscheinlich auf Grund von Vergleich mit typischen Exemplaren im
Berliner Museum, die auch ganz richtig mit unserer X. calens iibereinstimmen,
aber nicht mit Saussures Diagnose seiner var. malagassa, die so lautet: ,,Capite,
thorace primoque abdominis segmento citrino-hirsutis ; alis totis nigro-caeruleis",
indem namlich der Kopf der Typen Saussures schwarz behaart ist, ebenso
wie bei calens Lep. Es scheint, daB Enderlein die Diagnose Saussures nicht
verglichen hat, sonst hatte er auf diesen Widerspruch zwischen T^'pen und
Diagnose aufmerksam gemacht. Enderlein nennt die Fliigel von X. calens
,,dunkelbraun, Apikalhalfte noch etwas dunkler", bei v. malagassa sollen sie
nach der Diagnose ,,nigrocaeruleis" sein, was -auch mit den T3^pen iiberein-
stinimt. Das einzige von Enderlein angegebene Unterscheidungsmerkmal
zwischen den QQ von olivacea und calens ist, dai3 die grolBte Stirnbreite von
olivacea 4 mm, von calens 4V2 mm sein soil. Die Brauchbarkeit dieses ^Nlerkmals
habe ich durch das mir vorliegende IVIaterial nicht bestatigt gefunden. Auch
daB calens um i oder 2 mm groBer sein soil, ist ziemlich belanglos. Das einzige
iibrigbleibende entscheidende ^lerkmal ist, was auch in Frieses Bestimmungs-
tabelle allein angegeben wird: Mesopleuren unterhalb der Tegulae schwarz
behaart: olivacea, Mesopleuren auch unterhalb der Tegulae noch gelb behaart:
calens; daraufhin allein den Artscharakter zu griinden, geht aber nicht. Ich*
muB ganz Friese beipflichten, wenn er S. 244 seiner ,,Bienen Afrikas" sagt,
daB X. olivacea und caleiis offenbar als Formen zu einer Spezies gehoren, verstehe
aber nicht, daB er gleichzeitig angibt, daB er calens nur von ]\Iadagaskar kenne,
oder daB er mehrere ostafrikanische Exemplare im Berliner ]\Iuseum, die nach
seiner eigenen Bestimmungstabelle unzweifelhafte calens sind, als olivacea be-
stimmt hat.
99 der var. calens von: W Victoria N^'ansa, Bukoba 13. — 15. \1. 1907;
Mulera2000 m, Nov. 1907; Zentral-Afrika, Kissenje II. — XI. 1908 (v. Stegmann
u. Stein). Von den beiden letzteren Lokalitaten wahrscheinlich dazu gehorige
a^cf ; diese weichen von Saussures Typen dadurch ab, daB die hinteren Tibien
und vor alien Dingen die Metatarsen reichlicher und langer gelb behaart sind,
nur an der Innenseite mit einigen schwarzen Haaren besetzt , wahrend bei
,,malagassa" nicht bloB die ganze Innenseite dieser Glieder schwarz behaart ist,
sondern auch die Behaarung der AuBenseite etwas dunkler, braunlichgelb ist.
23. Xylocopa modesta Sm.
3 99: Albert-See, Kassenje, III. 1908.
24. Xylocopa varipes Sm.
Ein 9 von: Westlich von Ruwenzori, Fort Beni I. 1908.
— 153 —
Gen. Anthophora Latr.
25. Anthophora vividula Strand n. sp.
Ein 9 von Haute Ituri, Jan. 1908.
9. Mit Anthophora vivida Sm. und analis Dours nahe verwandt, weicht aber
von A. vivida durch folgendes ab: Abdomen mit 4 Querbinden (Segmente i — 4),
die etwa gleich breit (i mm) sind oder die hintere ein wenig schmaler ist (bei
vivida ist die vordere (am Segment 2) gewohnlich linienschmal, die folgende etwa
dreimal so breit, die des 4. Segments wiederum mehr als doppelt so breit wie
die des 3. Segmentes); gefarbt sind diese hellblau mit violettem Schimmer. Das
letzte Riickensegment mit ebenso gefarbten Schuppen, die aber keine deutliche
Binde bilden (bei vivida ist die Farbung mehr griinlichblau). Kopf und Thorax
mit einer Mischung von griiner oder griingelbUcher und schwarzer Behaarung
(bei vivida blauhch oder griinblau); die Behaarung des Kopfes unten, auf dem
Labrum und z. T. Clypeus gelbHchweiB, der Vorderrand des Labrum goldgelb
zihiert. Ferner ist nicht wie bei vivida der ganze Vorderrand des Cl3'peus, sondern
nur die Mitte desselben gelb, und eine abgekiirzte gelbe Seitenhnie auf dem CI3'-
peus ist nicht vorhanden, ebenso wenig wie ein gelber Fleck an der Vorderseite
des Fiihlerschaftes. Alandibehi am Ende schwarz. Metathorax mit hellerer,
mehr gelbhcher Behaarung als Mesonotum, wahrend sie bei vivida tiefschwarz
ist. Vorderbeine mit gelbhcher, auf der Unterseite der Metatarsen goldigbrauner
Behaarung; Beine II mit schwarzer, an der Unterseite der Femoren und AuBen-
seite der Tibien und Metatarsen gelbhcher Behaarung; am III. Paar ist nur
die Basis der Unterseite der Femoren sowie eine Binde am Aui3enrande der Tibien
gelb behaart; letztere ist an der Spitze rein weil3. Addomen an der Basis mit
gelber (bei vivida schwarzer) Behaarung.
Kopf + Thorax 8,5, Abdomen 9, Flligel 10,5 mm lang. Breite des Abdomen
6,5 mm.
Weitere Exemplare dieser Art liegen im Berliner ]\Iuseum aus Kamerun
und Togo vor; diese waren von Friese, zweifelsohne irrig, als A. vivida eti-
kettiert, wahrend er die echte vivida als analis Drs. bestimmt hatte. Bei den
meisten dieser Exemplare sind die Binden mehr griinlich gefarbt als bei obiger
Type, sonst stimmen sie, soweit man nach dem z. T. schlechten Erhaltungs-
zustand beurteilen kann, mit dieser iiberein. — Ein schlecht erhaltenes cf
scheint vom 9 durch deutliche Binde auf Segment 5 abzuweichen.
Ein nicht gut erhaltenes Q aus Deutsch-Ost-Afrika, Neuwied Ukerewe
(A. CONRADS) scheint derselben Art anzugehoren, weicht aber dadurch ab,
dai3 Labrum schwarz mit gelbem Mittelfleck ist, die Gelbfarbung des Vorder-
randes des Clypeus nimmt den ganzen \'orderrand ein, die Abdominalbinden
scheinen rein blau gefarbt zu sein, Mesonotum erscheint etwas glanzender und
seine Punktierung ein wenig sparlicher. — Wahrscheinlich eine Varietat von
vividula (var. conradsi m.).
— 154 —
26. Anthophora acraensis F. v. albocaudata Dours.
I cf Nordlich Alb. Edw.-See, Ruwenzori, Westseite, 2500 m, II. 1908.
Gen. Crocisa Jur.
27. Crocisa picta Sm.
Ein 9 von: Nordl. v. Kiwu-See, Sabinjo, 3000 m (Bambus-Wald) XI. 1907.
28. Crocisa excisa Fr. (?) [fenestriculipennis Strand].
I 9 SW V. Albert-See, Kirk Falls, III. 1908.
FriESEs Bestimmungstabelle fiihrt auf C. carinata Fr. oder C. excisa Fr.,
von denen nur letztere Art, und zwar bloi3 in 2 von ihrem Autor als fraglich be-
stimmten Exemplaren mir vorliegt. — Von der viel zu diirftigen Beschreibung
dadurch abweichend, daB die Hinterfliigel hyalin sind (in d. Beschreibung von
C. excisa steht: ,,Fliigel schwarzbraun, violett scliimmernd", also sollen wohl auch
die Hinterfliigel dunkel sein?); ferner sind kleine Iw aline Flecke vorhanden: ein
zusammenhangender schrager Langsstreif in den Kubitalzellen I und II, ein
Fleck am Ende der dritten Kubitalzelle und einer, der zwischen und am Ende
der letzten Diskoidal- und Kubitalzelle sich befindet. . Das Vorhandensein solcher
wird in der Beschreibung von C. excisa jedenfalls nicht angegeben. Das 5. Ventral-
segment ist in der Mitte stark nach hinten verlangert und zeigt am Ende An-
deutung eines, allerdings ganz schwachen Mittellangskieles. Der Seitenfleck des
ersten Segmentes kann als halbmondformig nicht gut bezeichnet werden, ^ ielmehr
besteht er aus zwei ca. 3 mm langen, den Vorder- bzw. Hinterrand des Segmentes
erreichenden, auBen durch eine etwa ebenso breite Langsbinde verbundenen
Querbinden. Das 6. Dorsalsegment mit ganz seichter, an beiden Seiten fein
gerandeter Mittellangseinsenkung. Das 3. GeiBelglied ist unbedeutend kiirzer
als das 4., das 2. ist an der Oberseite so lang oder fast so lang wie 3 und 4 zu-
sammen, an der Unterseite dagegen deutlich kiirzer. — Die 2. Kubitalzelle ist
oben nur halb so lang wie die 3. und empfangt die rekurrente Ader in einer
Entfernung von der hinteren Ecke, die jedenfalls nicht langer als die obere Seite
dieserZelle ist. Die 3. Kubitalzelle ist unten kiirzer als oben. Die beiden distalen
Kubitalqueradern stark saumwarts konvex gebogen und zwar die 3. am starksten;
ihre groBte Kriimmung findet sich oberhalb ihrer Mitte. — Korperlange 14 — 15,
Fliigellange 12 mm. Breite des Abdomen 5,2 mm.
Ich zweifle nicht, daB die Art mit der von Friese als ,,C. excisa Fr.?" im
Berliner Museum etikettierten Form (aus Togo) identisch ist, ob aber diese
die richtige excisa ist, wiirde sich nur durch Vergleich mit seinen T3^pen fest-
stellen lassen. Eventuell moge unsre Art den Namen C. fenestriculipennis m,
bekommen.
Gen. Eriades Spin.
29. Eriades hercules Strand n. sp.
1 9 von. Nordl. vom Alb. Edw.-See, Ruwenzori, Westseite, 2500 m, II. 1908.
Eiinnert an E. frey-gessneri Schlett., aber durch dasFehlen von Seitendornen
am Scutellum am leichtesten zu unterscheiden.
Far bung. Schwarz, Tegulae am AuBenrande ganz schwach gebraunt,
Spornen der Vordertibien hellbraunlich, der Hintertibien schwarz. Krallen rot-
lich. Behaarung weiB, auch die Bauchbiirste, schwach silbrig glanzend. Fliigel
hyahn, in der Endhalfte angeraucht, ohne erkennbare Grenze zwischen beiden
Partien. Fliigelgeader schwarz. Abdomen erscheint oben an den drei vorderen
Segmenten fast kahl, aber mit den ganz schmalen, weiBen Hinterrandbinden
scharf hervortretend (jedoch auf dem ersten Segment mitten fast unterbrochen),
die hinteren Segmente sind iiberall behaart, so daB die Hinterrandbinden wenig
zur Geltung kommen.
Kopf matt, sehr kraftig punktiert, die Punktgruben unter sich meistens
hur um ihren Radius oder noch weniger entfernt, nur in der Mitte des Clypeus
finden sich einige, die um ihren Durchmesser oder mehr entfernt sind. Clypeus
ziemlich flach, am Ende quergeschnitten mit Andeutung einer mittleren Aus-
randung, und an jedem Ende dieser steht ein kleines glanzendes Hockerchen.
Die vordere Ocelle ein wenig kleiner und von den hinteren um ihren Durchmesser
entfernt. Mandibeln kraftig, breit, am Aui3enrande und in der auBeren Halfte
der Vorderseite mit je einem kraftigen Langskiel, welche beide nicht die Basis
der Mandibel ganz erreichen; an der Basis auBen mit groBen kraftigen, langlichen
Griibchen, wahrend die ganze Vorderseite dichter und mit kleineren Griibchen
besetzt ist; in der Mitte des Innenrandes ein kleiner spitzer Zahn, am Ende 3,
von denen der auBere (die eigentliche Spitze der Mandibel) etwas spitzer ist
und nur halb so weit von dem nachsten Zahn wie dieser von dem folgenden ent-
fernt; am AuBenrande finden sich lange, blaB messinggelbliche Harchen. —
Das erste GeiBelglied um ^/g langer als das zweite und dieses ein kleinig wenig
langer als das dritte.
Mesonotum ganz schwach glanzend, indem die Gruben unter sich deut-
licher als die des Kopfes entfernt sind und die Zwischenraume glatt; eine feine
eingedriickte Mittellangslinie ist in der vorderen Halfte erkennbar. Hinten ist
Mesonotum niedergedriickt, so daB der Vorderrand des Scutellum und seine
Seitenlappen deutlich hoher emporragen als der Hinterrand des Mesonotum. —
Scutellum maBig gewolbt, wie Mesonotum skulpturiert. Postscutellum viel
dichter punktiert. Die Area transversa des Mittelsegments mit kraftigen Langs-
rippen, vorn und hinten mit kraf tiger Randleiste, in der Mitte nur halb so breit
(lang) wie Postscutellum. vStutz so weit erkennbar glatt und glanzend. Das
I. Abdominalsegment vorn mit scharf abgesetzter Querleiste, das 2. mit tiefer
•Quereinsenkung (die vorn steil abgesetzt ist, nach hinten aber allmahlich in die
- 156 ~
iibrige Dorsalflache des Segments iibergeht). ]\Ietatarsus III kaum kiirzer als
die iibrigen 4 Tarsenglieder zusammen. - — Korperlange 7,3 mm, Fliigellange
ca. 6 mm.
Gehort zu den groBten afrikanischen EYiades-Kxton.
Gen. Megachile Latr.
30. Megachile combusta Sm.
99 von: Kiwu-See, Nordufer, Kissenji IX. 1907; Usumbura 10. II. igo8
(v. Grabert); Kissenji XI. igo8 (v. Stegmann n. Stein).
31. Megachile venusta Sm.
Ein 9 von: \V v. Albert-See, Avakubi a. Aruwimi 25. IV. 1908: ,,Koderfang
(toter Vogel)".
32. Megachile gratiosa Gerst.
9 von: N Albert Edw.-vSee, Steppe bei Kasindi I. 1908.
33. Megachile sjostedti Fr.
Ein wahrscheinlich dieser Art angehoriges cf von der Ebene siidlich des
Albert Edward-See XII. 1907.
34. Megachile (Eumegachile) montibia Strand n. sp.
Ein 9 von: Nordl. v. Alb. Edw.-See, Ruwenzori Westseite, 2500 m, II. 1908.
9. Mit Meg. rufiventris Guer. und nocli mehr mit Meg. Antinorii Grib.
nahe verwandt, aber von letzterer Art durch f olgendes abweichend : Der Zwischen-
raum zwischen Clypeus und Mandibeln nicht durch Fortsatze und Hocker er-
fiillt, sondern er bildet eine 2 — 3mal so breite wie lange offene Spalte,. Clypeus am
Ende mitten schmal eingeschnitten und die beiden dadurch entstandenen Halften
desselben mitten abgerundet vorstehend, der Rand sonst etwas gekornelt; die
glatte erhohte Mittellangslinie des Clypeus ist wie bei Antinorii, endet aber vorn
nicht in einen Hocker wie bei dieser, sondern in dem erwahnten Einschnitt.
Bauchbiirste rot, goldig schimmernd, am Ende braun. Das letzte Riickensegment
nicht dunkler als die iibrigen gefarbt.
Korperlange 20 mm. Fliigellange 14 mm. Breite des Abdomen 6 mm.
35. Megachile armipygata Strand n. sp.
Ein (f von Albert-See, Kassenje, III. 1908.
cf. Eine recht charakteristische Art; sowohl durch die Behaarung als
besonders durch die Bewehrung der Abdominalspitze ausgezeichnet.
Behaarung so dicht, daI3 die Farbung des Teguments fast nicht zum
Vorschein kommt: nur auf der hinteren Halfte des Abdomen tritt diese deutlich
— 157 —
hervor. Gesicht mit blaB gelblichweiCer, am Yorderrande des Clypeus messing-
gelber Behaarung; Scheitel braunlich, Mesonotum sparlich graugelblich, Meta-
thorax und die zwei ersten Abdominalsegmente rotlichgelb behaart. Die Seg-
mente 2 und 3 mit schmaler, hellgelblicher Haarbinde am Hinterrande; die
folgenden Segmente einfarbig schwarz behaart. Bauch dicht graulicli pubesziert.
Behaarung der Beine meistens grauweii31ich, die der Tarsen und ]\Ietatarsen I
reinweiij, silbrigglanzend sowie kurz und dicht anliegend, am Hinterrande langer
und nur an der Basis der Haare weiB, sonst schwarz; die der Metatarsen II
oben (aui3en) kurz und messingglanzend, sonst sehr lang abstehend, sowie schwarz-
Hch, mit weiBhchen Haaren dazwischen und ahnHche lange wolHge Behaarung
findet sich unten in der Endhalfte der Tibien II; Tarsen III ganz kurz schwarz
behaart, Tibien III unten mit maBig langer, schwarzer und weiBer abstehender
Behaarung. Unterseite des Kopfes mit sehr langer grauweiBlicher wolliger
Behaarung. Farbung der Metatarsen I weiB, innen mitten mit einem tief-
schwarzen runden Fleck, Tarsen hellbraun, die des II und III Paares schwarz.
Antennen schwarz, die GeiBel oben schwach gebraunt. Fliigel subhyalin, im
Saumfelde in einer Breite von 2 — 3 mm grauschwarz; Geader schwarz. Tegulae
gelb, in der Mitte ein klein wenig dunkler; audi die Basis der Fliigel gelblich.
Mandibeln unten mitten eine breit dreieckige Erweiterung bildend, in
der Basalhalfte vorn mit 3 schmalen Langserhohungen, der Unterrand in der
Basalhalfte weiB, in der Endhalfte hell goldgelb ziliiert.
Die GeiBelglieder i — 4 an Lange allmahlich und schwach zunehmend,
vom Glied 3 an ist die GeiBel deutlich niedergedriickt und am Rande breit ge-
rundet; das letzte Glied um etwa V3 langer als das vorhergehende.
DieCoxenI mit je zwei braungefarbten, stabformigen, senkrecht gerichteten,
parallelen Fortsatzen, von denen der auBere nur halb so lang wie der innere ist,
letzterer etwas flachgedriickt und am Ende breit gerundet. — Die Tibien I am
Ende auBen mit 3 kleinen Hockerspitzen, von denen die seitlichen sich als feine
Leisten gegen die Basis verlangern, von denen allerdings die des Vorderrandes
stark verkiirzt ist. — Das Endsegment des Abdomen mit einer losen Biirste
langer, gerade und gerade abstehender schwarzer Haare. Die Bewehrung besteht
aus drei senkrecht nach unten gerichteten, 1,5 mm langen, parallelen, diinn
stabformigen Fortsatzen, von denen 2 eine hintere Ouerreihe bilden und am Ende
schwach zugespitzt sind, wahrend der dritte etwas flachgedriickt sowie am
Ende erweitert und leicht ausgerandet ist; an der Vorderseite der Basis dieses
Fortsatzes stehen drei blaB braunlichgelbe, hautig erscheinende Fortsatze, von
denen die beiden seitlichen breit flachgedriickt und am Ende schrag abgeschnitten
sind, v.ahrend der mittlere schmaler, mehr parallelseitig, am Ende gerundet
sowie gekriimmt erscheint.
Korperlange 16 — 17, Fliigellange 11,5 mm. Breite des Abdomen 5 mm.
Anmerkung. Folgende 5 Megachile- Aiten liegen nicht in der Ausbeute
der Expedition vor.
- 158 -
36. Megachile venustoides Strand n. sp.
Ein 9 von: Deutsch-Ost-Afrika, Neuwied Ukerewe (A. Conrads).
9. Sehr ahnlich der Megachile venusta Sm. und der M. gratiosa Gerst.,
aber die bei venusta weiBe Behaarung ist hier messinggelblich, die Abdominal-
binden sind mitten breit unterbrochen, die Fliigel deutlich angeraucht usw. ;
von M. gratiosa auBerdem dadurch leicht zu unterscheiden, daB die erste riick-
laufende Ader doppelt so weit von der vorderen Ecke der zweiten Kubitalzelle
wie die zweite riicklaufende Ader von der hinteren Ecke dieser Zelle entfernt ist.
Farbung. Schwarz, Riickensegmente des Abdomen mit schwachem
violettem Schimmer, Augen grau mit schwarzen Flecken, die vordere Ocelle
schwarz, die beiden hinteren graugelbHch mit schwarzer Pupille, Tegulae braun-
schwarz, Fliigelgeader und Mai dunkelbraun, Fliigel subhj-alin, aber mit dunkler,
bis zu den Zellen verbreiteter Saumbinde; gebraunt sind die Tarsen und Meta-
tarsen und die Spitze aller Tibien.
Behaarung des Gesichts blai3 messinggelblich, am Vorderrande des Ch^peus
am lebhaftesten gefarbt und glanzend, Scheitel und Mesonotum dunkelgraubraun,
Seiten des Thorax und des Kopfes matt grauweifi, schwach gelblich schimmernd
behaart, Unterrand der Mandibeln mit blafigoldgelben Borstenhaaren besetzt,
Beine grauweiB, das Ende der Tibien und die Tarsen goldgelb und matt glanzend
behaart; Abdomen mit gelblich grauweiBer Hinterrandhaarbinde an den Seg-
menten i — 5, die am Seitenrande so breit ist, daB sie fast die Basis des Segments
erreicht, wahrend sie nach innen plotzlich und so stark verschmalert sind, daB
sie mitten nur noch als je eine fast linienschmale Cilienbinde erscheinen. Die
Basalhalfte des 6. Segments grau befilzt, sonst ist es schwarz beborstet. Bauch-
biirste goldgelb, an der Basis kaum glanzend, an der Spitze (Endsegment) schwarz.
Das erste GeiBelglied halb so lang wie das zweite und auch deutlich kiirzer
als das dritte, das wiederum kaum so lang wie das vierte ist; das Endglied um
kaum sein Viertel langer als das vorhergehende Glied.
Die erste Kubitalquerader kiirzer als die Oberseite der zweiten Kubital-
zelle. Der Anhang der Radialzelle ist erheblich kiirzer als derjenige der 2. Kubital-
oder Diskoidalzelle. Die Basalader fast unmerklich gekriimmt.
Mandibeln vorn glanzend und groBtenteils glatt, breit, am Ende mit drei
breit dreieckigen Zahnen, von denen der apikale nur wenig langer ist; die Langs-
leiste am AuBenrande erreicht bei weitem nicht die Spitze.
vScheitel und Mesonotum ganz matt glanzend, mit groBen, aber seichten,
z. T. leistenformig getrennten Griibchen, deren Zwischenraume dicht retikuliert
sind und so ist auch das stark gewolbte Scutellum skulpturiert.
Abdomen deutlicher glanzend, weil die kleineren und noch seichteren
Punktgruben groBtenteils um mehr als ihren Durchmesser unter sich entfernt
sind. Die Skulptur der Zwischenraume erscheint als eine sehr feine Querstriche-
lung. — Die hinteren Metatarsen so breit wie die Tibien.
Korperlanger 11 mm. Fliigellange 8 mm. Abdominalbreite fast 4 mm.
— 159 —
37- Megachile sansibarica Strand n. sp.
Ein cf von Sansibar (Stuhlmann).
cf . Charakteristisch u. a. durch die geraden, ziemlich schmalen, am Ende
etwas erweiterten und daselbst an beiden Ecken mit je einem ziemlich langen,
keilformigen Zahn versehenen Mandibeln, von denen der proximale der kiir-
zeste und stumpfeste und fast senkrecht auf die Langsachse der Mandibeln
gerichtet ist, wahrend der scharf zugespitzte apikale Zahn leicht gekriimmt ist
und die unmittelbare Fortsetzung der Langsachse bildet; zwischen diesen Zahnen
ist ein dritter Zahn, der breiter, stumpfer und kaum halb so lang wie der kiirzeste
der beiden anderen Zahne ist.
Das Analsegment fast senkrecht und mit einer niedrigen, schwach nach
unten konvex gekriimmten, mitten fast unmerklich ausgerandeten und seitlich
ebenso undeutlich gezackten Querleiste; oberhalb der ]\Iitte dieser tragt das
Segment eine seichte rundliche Aushohlung und eine entsprechende, aber noch
kleinere findet sich an der Unterseite des Segments. Das vierte Bauchsegment
endet in eine mitten erweiterte und schwach gerundete, blasse, membranartige,
nach hinten und schrag nach unten gerichtete Querplatte.
Beine. Metatarsus 3 wenig mehr als halb so breit wie Tibia 3. Tarsen und
Metatarsen i normal, weder erweitert noch besonders behaart. Das letzte GHed der
Tarsen 3 wenig kiirzer als die drei vorhergehenden zusammen. — Das 2. GeiBel-
glied kaum V3 langer als das i.; das letzte unbedeutend langer als das vorher-
gehende.
Die I. riicklaufende A der doppelt so weit von der i. Kubitalquerader wie
die 2. riicklaufende Ader von der letzten Kubitalquerader entfernt ist.
Farbung schwarz; gebraunt sind die Metatarsen, Tarsen, die Innenseite
und Spitze der Tibien I, die Spitze der Tibien II; braunlichgelb sind die Tegulae
und die Basis der Fliigel, deren Geader und Mai dunkelbraun sind. Ocellen
braunrotlich. — Behaarung des Gesichtes hell ockergelblich, nicht oder wenig
messinggelblich schimmerrid. Der Kopf an den Seiten und unten grauweiBlich,
auf dem Scheitel dunkel behaart, ebenso wie Mesonotum; letzteres ringsum
braungelb, Thorax ist sonst an den Seiten und unten grauweii31ich, schwach
gelblich glanzend behaart. Behaarung des Basalsegments des Abdomen blaB
braungelb, lang und wollig, sie ist (bei diesem Exemplare jedenfalls) anliegend
und nach hinten gerichtet und zwar iiberragt sie die Mitte des folgenden Segments.
Segmente i — 4 mit ebenso gefarbter Hinterrandbinde, die sich"ganz wie bei
M. venustoides m. verhalt. Jedenfalls an den Segmenten 4 und 5 ist seitlich eine
ahnliche Basalbinde vorhanden; 5 ist sonst schwarz abstehend behaart, 6 ist
mit Ausnahme der Querleiste und der Grube, dicht blal3 braunHchgelb anliegend
behaart.
Korperlange 11 — 12, Fliigellange 8 mm. Breite des Abdomen 4 mm.
Im Museumskatalog ist diese Art als ,,Megachile stiMmanni Stdl., Type!"
eingetragen; dieser Name ist aber ein nomen in litteris geblieben.
— i6o —
38. Megachile mastrucatella Strand n. sp.
Ein 9 von: ,,Ost-Africa.? Stuhlmann". [Das ,,?" bezieht sich wahrschein-
lich auf die fehlende genauere Lokalitatsangabe.]
9. 1st mit M. marshalli verwandt, aber u. a. dadurch zu unterscheiden,
daB der Clj^peusrand mitten nicht erholit ist, die Fliigel hyalin oder subhyalin,
die Beine weiB behaart usw.
Far bung schwarz, Mandibeln teilweise dunkelrot, Ocellen braunlich,
Tegulae blafi braunlichgelb mit dunklerem Innenrande, Fliigelgeader und Mai
hellbraun, mit dunklerer Subcosta, die letzten Tarsenglieder sowie die Innenseite
der ganzen Beine I. braunlich.
Behaarung grauweiBlich mit gelblichem Schimmer, die des Gesichtes
sowie der Seiten und der Unterseite heller als die der Oberseite, groBtenteils
ganz weii3, aber kaum silbrig schimmernd. Bauchbiirste an den beiden ersten
Segmenten weii3, am letzten braun, an den iibrigen goldgelb, aber kaum glanzend.
Innenseite der Metatarsen und Tarsen messinggelblich behaart. Das ganze
basale Riickensegment mit langer wolliger Behaarung, die Segmente i — 5 mit
dichter, ca. 0,5 mm breiter, seitlich nicht oder nur unbedeutend erweiterter
Hinterrandbinde, die gegen die sonst dunkle tomentartige Behaarung des Ab-
dominalriickens stark abstechend ist.
K o p f ein wenig breiter als Thorax und viel breiter als lang, die Augen innen
kaum ausgerandet und nach unten kaum konvergierend; der Kopf ziemlich
dick, die Ocellen vom Hinterrande des Scheitels um die lyange des Ocellenfeldes
entfernt; die Ocellen unter sich um ihren 1^/2 Durchmesser entfernt, die seitlichen
von den Augen etwa so weit wie unter sich entfernt. Stirnbreite 2,6 mm.
Mandibeln breit, gegen das Ende verschmalert, in der Basalhalfte auCen
dicht behaart; vorn flach, mit nur wenigen seichten andeutlichen Griibchen, matt,
chagriniert, am Ende mit drei breit gerundeten, stumpfen Ausbuchtungen, von
denen eigentlich nur die apikale als Zahn bezeichnet werden kann; dieser ist
auBen ganz schwach glanzend. — Clypeus am Ende quergeschnitten oder ganz
seicht ausgerandet, der Vorderrand endet beiderseits in einen kleinen glanzenden
Hocker und ist schmal und undeutlich aufgeworfen sowie leicht gewellt und
glanzend, sonst ist Clypeus glanzlos wegen der dichten und kraftigen Punktierung,
der Oberrand und z. T. die Zwischenraume der Punktgruben glatt und glanzend;
eine glattere oder erhohte Mittellangspartie ist nicht vorhanden. Stirnwulst
vom Clypeus nicht abgesetzt und wenig gewolbt.
Das zweite GeiBelglied um Y4 langer als das erste; dies ist Z3dindrisch
und erheblich langer als breit; das dritte Glied nicht wenig kiirzer als das zweite
und kaum so lang wie das erste; das Endglied um 1/3 langer als das vorher-
gehende.
Die erste Kubitalquerader s-formig gebogen, die zweite so stark ge-
kriimmt, daB die beiden Telle unter sich fast einen rechten Winkel bilden; die
— i6i —
Oberseite der zweiten Kuljitalzelle so lang wie der obere Teil der zweiten
Kubitalquerader. Die erste riicklaufende Ader \oii der ersten Kubitalquerader
(loppelt so weit wie die letzte von der zweiten Kubitahiuerader entfernt.
Mesonotum und Scheitel matt, grob skulpturiert. Abdominalsegmente
ganz schwach glanzend, wenn aach dicht und kraftig punktiert.
^letatarsen III stark zusammengedriickt, die grol3te Breite in der Basal-
halfte und zwar doppelt so groi3 wde die Breite an der Spitze, mindestens so l^reit
wie Tibia III und mindestens gleich der lialben Lange des Oliedes.
Korperlange 13, Fliigellange 9 mm, Breite des Abdomen 4,7 mm.
39. Megachile ruficheloides Strand n. sp.
Ein 9 von: Deutscli-Ost-Afrika, Uhehe (Dempwolff).
9. Charakteristisch u. a. durch die einfarbig roten Mandibeln und Beine.
Audi das letzte Bauchsegment sowie der Hinterrand der vorhergehenden rot,
die Tegulae blaB braunlichgelb, das Fliigelgeader braun, der Vorderrand und das
]M.al heller. Unterseite der Fiihlergeil3el rotlich. Sonst ist die Far bung schwarz.
Die beiden hinteren Ozellen braunlich, die vordere schwarz. — Behaarung des
Kopfes und des Thorax silbergraulich mit, besonders auf dem Thorax, gelb-
lichem vSchimmer, die des Mesonotum und des vScheitels braunlichgrau. Die
Abdominalsegmente haben Hinterrandbinden gehabt, leider sind diese so wenig
gut erhalten, daB genaueres dariiber nicht zu erliennen ist. Die Bauchbiirste
ist silbergrau, kaum glanzend, an den beiden letzten Segmenten braungelb. Die
Metatarsen innen goldgelb behaart.
Kopf breiter als Thorax und viel breiter als lang, dick; Augen innen fast
parallel, unten fast die ^Nlandibelnbasis erreichend; ]\Iandibeln an der Basis breit,
am Ende spitz dreieckig verschmalert und daselbst auBen mit einer schmalen,
tiefen, durch zwei scharfe und ebenso schmale Langsleisten begrenzte Langs-
furche; in der Basalhalfte sind die ^Mandibeln so dicht behaart, daB von der
Skulptur wenig zu sehen ist, die Vorderseite glanzend und glatt mit kleinen und
unter sich weit entfernten Griibchen; am Ende keine Zahne, bloB mit 3 schwachen
Aus])uchtungen. — Clypeus mit einer mittleren, glatten, stark glanzenden
•Mittellangserhohung, w^elche sich ununterbrochen auf den Stirnwulst fortsetzt
und beiderseits durch eine dichte Reihe groBer, fast zusammengeflossener Gruben
l)egrenzt wird; der Vorderrand ist gerade und ohne irgend\\ elche Auszeichnungen.
Stirn matt, kraftig und dicht punktiert, um die (3zellen nur auBen eine ganz
schmale glatte Binde. Mesonotum und Scutellum matt, mit kraftigen, gleich-
groBen, unter sich linienschmal getrennten Gruben; letzteres sehr stark gewolbt
und das Niveau des ^Mesonotum erreichend. — Stutz sehr schrag, quergestreift,
ohne besonders scharf abgesetztes Basalfeld (letzteres nur durch eine feine
eingedriickte Linie begrenzt und durch grobere vSkulptur vim der umgebenden
Flache abweichend).
Deutsche Zentxalafrika-Expedition. III. '^
— l62 —
Abdominalsegmente sparlicher punktiert als Mesonotum und daher
ganz schwach glanzend, das Basalsegment jedoch ebenso dicht vvie dies. Die
Hinterrander niedergedriickt , aber wie die Segmente sonst skulpturiert. End-
segment ausgezogen, aber abgerundet, und diese ausgezogene Partie ist an der
Basis etwas niedergedriickt; die basalen -/g des Segmentes der Lange nach
gewolbt.
Die beiden riicklaufenden Adern fast interstitial, fast unmerklich innerhalb
der entsprechenden Kubitalqueradern in die 2. Zelle einmiindend; die erste
Kubitalquerader fast gerade, aber schrag, die zweite in der unteren Halfte stark
saum warts konvex gekriimmt; die erste ist oben gleich weit von dem Mai und
von der zweiten entfernt.
Das erste GeiBelglied ein wenig langer als das zweite, aber kaum so lang
wie das dritte.
Korperlange 9 — 10 mm, Fliigellange 7 mm, Breite des Abdomen 3,8 mm.
40, Megachile janthopteriana Strand n. sp.
4 cfcf aus: Deutsch-Ost-Afrika, Neuwied-Ukerewe (A. Conrads).
cf. Ahnelt M. janthoptera vSm., aber die Bewehrung der Abdominalspitze
ist abweichend. Noch naher mit M. jiinchris Rad. verwandt, ist aber kleiner,
Clypeus ist nicht ganzlich von Haaren verdeckt und von schwarzen Haarbinden
auf Abdomen kann eigentlich keine Rede sein.
Farbung und Behaarung wie bei M. janthoptera, aber die Fliigel nur im
Saumfelde so stark angeraucht wie bei dieser, in dem Basalfelde sogar fast
hyalin, die vSeitenfliigel wie bei janthoptera, die Behaarung aller Beine weiBlich,
die Innenseite aller Metatarsen goldgelb behaart, Bauchsegmente mit weiJ3en
Hinterrandbinden. — Die Antennen sind langer und schlanker; das dritte GeiBel-
glied ist erheblich langer als das zweite, das Endglied an der Spitze weniger
stumpf. Ozellen, insbesondere die vordere, ein wenig kleiner, sowie hell gefarbt.
— Aftersegment w ie bei janthoptera, ist aber parallelseitig (bei /. am Ende deutlich
verschmiilert), die Mittellangsleiste ist scharfer und erreicht Basis und Spitze
gleich deutlich, die Seitenrandleisten scharfer, am Ende in 4 scharf abgesetzten
Zahnen endend, von denen die beiden mittleren kleiner sind, unter sich an der
Basis zusammengewachsen und unter sich nur halb so weit wie von den Seiten-
zahnen entfernt; diese erscheinen etwa abgerundet dreieckig und fast unmerklich
nach aui3en konvex gekriimmt; die Spitze der Mittellangscarina bildet Andeutung
eines fiinften, leicht zu iibersehenden Zahnchens. Unter der Abdominalspitze
findet sich ein ahnlicher senkrechter Fortsatz wie bei janthoptera, er ist aber am
Ende scharf zugespitzt und hinten mit einer Langsleiste versehen.
Korperlange 13,5 mm, Fliigellange 11 mm, Abdomen 4,4 mm breit.
- i63 -
Gen. Trigona Jur.
41. Trigona tomentosa Fr.
Mehrere Exemplare von Haute Ituri, Jauuar 1908.
42. Trigona quagga Strand n. sp.
Unicum von: Zentral-Afrika, Ituri I. 1908.
\'erwandt mit Tr. zebra Fr., aber durch die Form der hinteren Tibien und
Metatarsen leicht zu unterscheiden.
Farbung wie bei T. zebra, aber Vorderrand des Gesichts schwarz, die
Augen braun (bei zebra rotlich), Tegulae schwarz; Fliigel stark angeraucht, aber
an der Basis heller; Fliigelgeader braunschwarz; die rotgelbe Querbinde des
I. Segments in der Mitte nicht unterbrochen und audi kaum verschmalert, der
Bauch mit Andeutung dunklerer Binden. — Behaarung von Kopf und Thorax
ein wenig dunkler als bei zebra und aui3erdem so sparlich, daio das schwarze Te-
gument iiberall unverdeckt hervortritt; Behaarung der Metatarsen und Tarsen
dunkler braungelb. Kopf ein wenig breiter und die Augen scheinen unten un-
bedeutend mehr konvergierend und innen ausgerandet zu sein; Scheitel weniger
gewolbt; die Seitenozellen erheblich weiter vom Auge als von der mittleren
Ozelle; Mesonotum und Scutellum ganz matt, letzteres starker gewolbt und
den senkrechten ]\Ietathorax fast iiberragend, so wie mit langer, kraf tiger, ab-
stehender Borstenbehaarung. (Die Form des Abdomen des einzig vorliegenden
Exemplares lal3t sich nicht genau erkennen, weil Abdomen ein wenig seitlich
zusammengedriickt ist.) Die Tibia III in der Endhalfte noch starker erweitert
sowie auBen glatt und stark glanzend, die hintere aui3ere Ecke breit abgerundet
und die hintere Profil der apikalen ^,3 der Tibia bildet daher eine ziemlich gleich-
maBige Kriimmung; Metatarsus III am Ende quergeschnitten mit der hinteren
Ecke abgerundet (bei zebra ist diese, sowie die hintere Ecke der Tibia III scharf
und ein wenig ausgezogen).
Korperlange 6,5 mm, Breite des Thorax 2,5 mm, I.ange der Fliigel 6 mm.
43. Trigona togoensis Stad.
Ein 9 von: Zentral-Afrika, Ituri, I. igo8.
44. Trigona nebulata Sm.
4 99 von: Westl. v. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), I. 1908.
45. Trigona gribodoi Magr.
4 O von: W Vict. Nyanza, Buddu-Wald, 22. \T. 1907, Koderfang (Vogel);
nordlich v. Alb. Edw.-See, Westseite von Ruwenzori. 2000 m, II. 1908; westlich
— 164 —
von Ruwenzori, X\V Beni (Urwald), I. 1908. — AntennengeiBel unteii niclit oder
kaum heller. — Das eine der zwei von Nr. 2 dieser Lokalitaten angegebene
Exemplar ist kleiner und hat weil3es, unten schwarz umrandetes Fliigelmal.
46. Trigona faecivora Strand n. sp.
99 von: N Ruanda, Karago-See, XI. 1907; ebenda, \"ulkan Karisindi, Bambus
Urwald, 2500 m, XI. 1907. Die Exemplare vom Karago-See wurden ,,am frischen
Leopardenkot" gesammelt.
Die Art hat Ahnlichkeit mit Tr. africana Stad., von welcher sie jedoch leicht
durch die hellen Ouerbinden des Abdomen zu unterscheiden ist sowie durch das
einfarbig schwarze Gesicht. In ahnlicher Weise unterscheidet sie sich von der
mit Tr. africana sehr nahe verwandten Tr. heccarii Grib.
Farbung. Schwarz; gelb ist das Scutellum, die vSeitenrander des Mesonotum,
eine mitten unterbrochene Querlinie auf dem Pronotum, ein kleiner Mittelfleck
auf den Tegulae, die Schulterhocker, je ein Seitenfleck an den Segmenten i und 2,
eine mitten schmal unterbrochene Basalbinde an den Segmenten 3, 4, 5 und 6,
von den en die der vSegmente 4 und 5 doppelt so breit wie die von 3 oder 6 sind.
Fliigel, insbesondere in der basalen Vorderrandhalfte der Vorderfliigel gelb,
ebenso das Geader mit Ausnahme der hellbraunen vSubcosta. Das letzte
Tarsenglied braungelb, die Innenseite der Metatarsen braun behaart. — Be-
haarung des Thorax lebhaft braungelb, die des vScheitels braun. Beine grau
behaart.
Das ganze Untergesicht glanzend, fein und dicht retikuliert und gestrichelt.
Von der vorderen Ozelle an zieht eine seichte Langsfurche nach vorn, hort aber
weit oberhalb der Antennen auf; an beiden Seiten dieser Furche ist das Gesicht
matt und sehr dicht punktiert, aber mit einem glatten glanzenden Feld langs
des Innenrandes der Augen. Auch der Scheitel ist matt, aber mit einem glatten
glanzenden Ring um die Ozellen, der an der Aui3enseite der seitlichen Ozellen
am breitesten ist. Mesonotum matt, fein aber sehr dicht gekornelt. — Die
beiden vorderen Abdomi nalsegmente glatt und stark glanzend, die folgenden
matt und chagriniert. \"on Form ist Abdomen vorn breit abgestutzt, hinten
zugespitzt, etwas flachgedriickt mit scharfer Seitenkante. — Das 2. GeiBelglied
langer als das i. und am Ende reichlich so breit wie das dritte. - — Tibien III
plotzlich und stark verbreitert, in der Endhalfte fast parallelseitig, von der
Mitte bis zur Basis sich allmahlich verschmalernd, die Aushohlung der AuBenseite
am Ende des basalen Viertels anfangend, am Ende sehr breit abgerundet, aber
weil daselbst beiderseits ein kleiner Borstenbiischel steht quergeschnitten er-
scheinend, die grol3te Breite mehr als ein ^3 der Lange, die konkave Flache
sehr glatt und glanzend; die Breite des Metatarsus etwa ^/4 derjenigen der Tibia,
die groBte Breite in oder auBerhalb der Mitte, am Ende wenig schrag geschnitten,
die auBere Ecke abgerundet, die AuBenseite matt glanzend.
- i65 -
Korperlange 7 mm, Fliigellange 7,5 mm, Breite des Abdomen 3,2 mm.
Die hellen Abdominalbinden erscheinen bei den meisten der vorliegenden
Exemplare weiB infolge eines schuppigen (?) Uberzugs der Haut (ob zufallig?).
47. Apis mellifica v. adansoni Latr.
Kiwu-See, SO-Ufer. \'III.; ebenda, N-Ufer, Kissenje, IX.; N Ruanda,
Karago-See, XI. 1907; nordlich \-on Alb. Edw.-See, Ruwenzori, Westseite,
2500 m, II. 1908. — Die /. unicolor Ltr. von: Kiwu-See, NO Vulkan-Gebiet,
X. 1907; Nordlich von Alb. Edw.-See, Ruwenzori, Westseite, 2500 m, II. 1908;
Kiwu-See, SO-Ufer, VIII. 1907; N Ruanda, Fui3 des Karissimbi, Urwald, XI.
1907; N vom Kiwu-See, Sabinjo, 3000 m, Bambus-Wald, XI. 1907.
Es liegen 2 Exemplare des bei dieser Art nur sehr selten zu Gesicht kom-
menden mannlichen Geschlechts vor: SW Ruanda, 1800 m, Rugege-Wald
20. VIII. 1907. Lange 14,5, grol3te Breite (Thorax) 6,5, Breite des Abdomen
6 mm, Lange der Fliigel 12,5 mm. Kopf, Thorax und Abdomen dunkelgrau
behaart, jedoch an den Seiten, insbesondere an Pro- und Metathorax sowie an
der Unter- und Hinterseite des Kopfes heller, etwa graugelblich behaart. Hinter-
rander der Abdominalsegmente beim einen Exemplare schmal blal3 gefarbt,
beim anderen fast so dunkel wie die Flache. Bauch grauweiBlich behaart. Beine
braun bis ganz schwarz.
Artenverzeichnis.
Anthophora acraensis F. v. alboguttata Dours
,, vividula Strand
Apis mellifica L. v. adansoni Latr
Crocisa excisa Fr.? (fenestricnlipe)inis Strand)
,, picta Sm
Eriades herciiles Strand
Halictus adolphi-fredcr ici Strand
,, aruu'imiensis Strand
,, banal ianus Strand
,, biconietes End
,, coertileodorsatiis Strand
,, kiwtiensis Strand
,, patricius Strand
,, ruwensorensis Strand
,, schubotzi Strand
Megachile armipygata Strand
combusta Sm
gr alios a Gerst
janthopterina Strand
mastrucatella Strand
montibia Strand
rufichcloides Strand
sansibartca Strand
sjostedti Fr
54
Si
65
54
54
40
42
,^9
44
43
i7
41
38
35
56
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Seite
Megachile venusta Sm 156
,, venustoides Strand 158
Xomia amoenula Gerst 145
,, hicornigera Strand 148
,, tridentata Sm 14 c;
,, schiibotzi Strand 147
Xylocopa albiceps F 151
carinata Sm t;i
flavoriifa D. G 151
imitator Sm 1 ; i
lepelletieri End 151
modesta Sm 152
nigrita P 151
olivacea Spin. var. calens L,ep 151
torrida Westw 151
varipes Sm 152
Scrapter terminalis Sm. v. (?) sculpturatus Strand 149
Trigona faecivora Strand 164
gribodoi Magr 163
nebtilata Sm 163
quagga Strand 163
togoensis Stad 163
tomentosa Fr 163
Die Cladoceren.
Von
Dr. V. Brehm-Eger.
Das von der Deutschen Zentral-Afrika-Expeditioii gesammelte Cladoceren-
material stammt zum grol3ten Teil aus Planktonfangen. Da fiir die zoogeogra-
phische Beurteilung unter den Cladoceren gerade bodenbewohnende Formen
— vor allem Lvnkodaplinidcn ■ — mehr verwendbar sind als planktonische,
ist das Ergebnis der Untersuchung in zoogeographischer Hinsicht nicht so
befriedigend, wie es wiinschenswert gewesen ware. Hier \-erdienen fast nur die
negativen Befunde Beachtung, um so mehr als die Reichhaltigkeit der Fange
hier annahernde VoUstandigkeit garantiert, was fiir Annahme des Fehlens
bestimmter Formen dringend notwendig ist. Der Besprechung der einzelnen
Seefaunen sei ein kurzer AbriB unseres bisherigen Wissens von der Cladocerenwelt
Afrikas, sowie von der zoogeographischen Stellung der Seen dieses Erdteils
vorausgeschickt.
Die Cladocerenfauna Afrikas ist keine einheitliche. Die den Liindern nord-
lich der vSahara angehorenden Formen sind mediterran und von der typischen
afrikanischen Fauna geschieden. Dieser von mir auf Grund von Binnenwasser-
proben aus Tripolis aufgestellte Satz ist durch die umfangreiche Untersuchung
von Tunis und Algerien durch Gi'RNEY neuerdings bestatigt worden. Die fiir
das tropische Afrika bezeichnenden Typen Grimaldina, Guernclla, Macrothrix
chevreuxi fehlen hier. Auch der fiir die europaischen Mittelmeerlander des ofteren
konstatierte Mangel einzelner in ]^Iitteleuropa haufiger Typen ist im nordlichen
Afrika zu verzeichnen. Allerdings fehlen uns zum Vergleich noch Nachrichten
iiber die Fauna afrikanischer Hochgebirgsseen, die vielleicht noch wichtige
Erganzungen liefern werden. Als gemeinsamer Zug der afrikanischen Cladoceren-
fauna muB das qualitati^• und c|uantitativ starke Hervortreten der Gattungen
Ceriodaphnia und Moina betont werden, die — im Gegensatz zu den euro-
paischen Verhaltnissen ■ — in manchen wSeen geradezu monotones Plankton
bilden konnen.
Die Sididae trefen sehr zuriick. Nur Diaphanusoma genieBt eine weite \ex-
breitung und zwar D. excisuvi, von dem Varietiiten bei Omdurman und im
Victoria Nyansa gefunden wurden. Die Holopedien, die in neuerer Zeit im
— i68 —
tropischen Amerika konstatiert wurden, fehlen zur Ganze. Die DapJmidae
zeigen ein tJberwiegen der ungeschnabelten, kleinen Gattungen und neigen
anscheinend in den verschiedensten Gattungen zur Bildung von P'ornixfliigeln.
Die Bos)iii)ii(h')i treten auffallend zuriick. ]\Ieines Wissens ist bloi3 longirostris
bei Kairo und Ivlephantinc, sowie Bosinina stulilniinini im Victoria Nyansa
gefunden worden.
Von den Macrotliriciden ist die Gattung Macruthrix selbst reichlich vertreten.
Die europaische M . hirsidicoriiis im Norden haufig scheint die vSahara siidwarts
niclit zu iiberschreiten, wahrend laticornis langs des Niltals aus Nordafrika bis
Deutsch-Ost-Afrika vorgedrungen ist. Chevreuxi ist rein tropisch. Streblocerus,
der in Amerika die heil.^e Zone nicht scheut {Sir. pygmaeiis), ist bisher in Afrika
nicht l^eobaclitet worden, Ilyocrvptus ist durch loiigircmis aus dem \^ictoria
Nyansa vertreten; von Griinaldina und Gucrnella war bereits die Rede.
Die Euryccrciiiae scheinen in Afrika ganz zu fehlen. Von den mit Kopfkiel
versehenen Gattungen Camptocercus und Acropcrus diirfte der von der IMecklen-
burg-Expedition mitgebrachte Camptocercus aus dem Lohango-See das erste
Beispiel l)ilden.
Die meisten bisher bekannten afrikanischen Lynceiden gehoren der Gattung
Alona an, von der zwei europaische Arten rectangula und af finis sonderbarerweise
wohl aus dem Mctoria Nyansa, nicht aber aus Nordafrika gemeldet werden.
Eigentiimhch ist es auch , dalj die nicht leicht zu iibersehenden und leicht
erkennbaren Gattungen Peracantha und Graptoleheris in keiner afrikanischen
Faunenhste auftauchen. Chydorus ist durch typischen sphaericus, aber auch
durch manche mit sphaericus friiher verwechselte Arten {harroisii, letourneuxi)
vertreten.
Polyphernidcn und Leptodora fehlen den afrikanischen Seen, deren Cladoceren-
plankton demnach im Vergleich zu dem unserer europaischen Seen der mar-
kanten Gestalten ganzlich entbehrt.
Zunachst gebe ich ein Verzeichnis der vSeen, in denen gefischt wurde und
der in denselben gefundenen Formen.
1. ]\Iohasi - vSee, Moina dubia}; in einem ,,Tumpel" am Mohasi: Cerio-
daphnia rigaudi.
2. Kiwu-vSee, Alona spec.} vSchon friiher war aufgefallen, daB der Kiwu-
See sowie der Tanganjika-See, mit dem er hydrographisch zusammengehort,
keine Cladoceren enthalten. Fiir den Kiwu-See mogen vielleicht die hochst
eigenartigen chemischen Verhaltnisse seines Wassers Ursache dieses einzigartigen
Mangels bilden. Dr. V. Huxdshagex stellte namlich in der Zeitschrift fiir
offentliche Chemie 1909 fest, dal3 dieser etwa 1500 m hoch gelegene Gebirgsee
bei etwa 0,65 g/kg Natriumhydrokarbonat- und 0,73 g kg ]\Iagnesiumh3'dro-
karbonatgehalt fast ganzlich kalkfrei ist. Er nimmt an, daB der Kiwu-See
auiier durch die Tagwiisser auch reichlich durch alkalische Zufliisse aus nahen
Thermen gespeist wird, die fiir das al)norme Verhaltnis des Ca zum Mg-Gehalte
— 169 —
verantwortlicli zu niachen seieii, iiidem sie eine Fallung des sclivverer loslichen
CaCOg bedingen, wahrend die ^lo-Verbindungen gelost bleiben.
1st nun audi das Plankton dieses Sees cladocerenfrei, so scheinen im Litoral
doch seltene Ausnahmen vorzukommen. Unter den mir iibermittelten Proben
befindet sich eine kleine Tube mit der Etikette ,,Oberflache Kiwu-vSee, Sept. 07,
I Exempl. Alona. Leider konnte ich dasselbe nicht finden, und es bleibt der
genaue Nachweis dieses interessanten ^^orkommens kiinftigen Untersuchern
^•orbehalten.
3. Tiimpel am Ful.) des Karissimbi: Ceriodapliiiia reticulata.
4. Luhondo-See: Daphne pulex, Moina dubia, Camptocercus adhaerens.
5. Bolero -See: Daphne hyalina. Daphne longispina, Ceriodaphnia re-
ticulata.
Beachtenswert ist die \'erschiedenheit der Fauna in diesen beiden durch
einen Wasserfall getrennten Seen.
6. Karago-See in N\V Ruanda : Chydorus sphacricus.
7. Tiimpel am FuB des Kanuriel: Ceriodaphnia dubia, Daphne pulex.
8. Albert Edward -vSee: Diapha)ioso)na excisuni, Moina spec, Cerio-
daphnia rigaitdi (in der Probe vom XW'-Ende), Alona bukobensis (NW-Ende).
Das \"orherrschen der auch in unseren Breiten Lehmgrubentumpel bevor-
zugenden Gattung Moina ist charakteristisch. Denn auch das Wasser des Albert
Edward-Sees ,,ist trlibe und lelimfarbig". Hingegen beherbergt der
g. Albert -See, dessen Wasser ,,klarer" und von blaulicher Farbe ist,
eine Daphne, die im folgenden als D. monacha beschrieben wird.
Es setzt sich demnach die ganze Cladocerenliste aus folgenden Art en zu-
sammen*) :
1. Diaphanosoma excisuni Sars 8.
2. Daphne hyalina 5.
3. Daphne longispina 7, 5.
4. Daphne pulex 4.
5. Daphne monacha 9.
6. Ceriodaphnia reticulata 5, 3.
7. Ceriodaphnia rigaudi i, 8.
8. Moina dubia i, 4.
9. Moina spec. 8.
10. Camptocercus adhaerens 4.
11. Alona spec? 2.
12. Alona bukobensis Weltner 8.
13. Chydorus sphaerictts 6.
*) Die beigesetzten Nummern bezeichnen den See der obigen Fmidort.sliste.
170
Besprechung der gefuudenen Arten.
Chydorus sphaericus Miill.
war bisher nur aus Nordafrika (Kairo, Assuan, Tunis) bekannt; sein Verbreitungs-
gebiet erstreckt sich demnacli betrachtlich weiter siidwarts. Die Exemplare
aus dem Galago-See sind 550 /,t lang, honigelb, uiidurchsichtig. Schale bloB
punktiert ohne Streifeii; Abdomen vom sphacricus-Typus, mit zehn Analzahnen.
Camptocercus adhaerens n. sp.
In LiLLJ-EBORGs groi3er Monographic Cladocera Succiac wird iiber die \"'er-
breitung dieser Gattung gesagt: ,,8 Arten aus alien Erdteilen auBer Afrika".
Es ist demnach durch diesen Fund die Gattung Camptocercus audi fiir den letzten
Erdteil nachgewiesen.
Das vorliegende einzige Exemplar gehort allem Anschein nach einer neuen
Spezies an, die den Namen adhaerens fiihren soil. Mit den drei europaischen
Formen verglichen unterscheidet sich adliacrens von lillje-
borgi durch den spitzen Schnabel, von rectirostris und
macrurus dadurch (neben anderen ^lerkmalen), dai3 das
Postabdomen 18 Zahne besitzt (bei rectirostris hochstens
17, bei macrurus mindestens 20).
Kopf und Riicken sind gekielt, der Kiel ist gekornelt.
Die vSchalenklappen sind langs gestreift, die hintere untere
vSchnabelecke abgerundet, ohne Zahne. Auch die hintere,
obere vSchalenecke ist abgerundet und der freie Hinterrand
der vSchalenklappen kurz. Der Kopf steht auf der Langs-
richtung des Tieres nahezu senkrecht; in der Augenregion
ist die Schale ziemlich deutlich retikuliert; das Auge ist
fast doppelt so grolB als der Pigmentfleck. Im Nacken
unmittelbar vor dem Herzen findet sich ein Gebilde, das
aui3erlich einem Haftorgan ahnlich sieht und
das ich auch fiir ein solches halte. Da nur
das einzige CtYw/j/oc^ycws- Exemplar zur \er-
fiigung stand , habe ich es unterlassen , an
vSchnittserien den histologischen Nachweis fiir diese Ansicht beizubringen. Doch
habe ich mit Riicksicht auf dieses Organ, das ich bei ?^nAQXQn' Camptoccrcus-
Arten nicht beschrieben finde, den Speziesnamen adhacrois gewahlt. Das
schlanke Abdomen tragt 18 einfache Zahne und keine seitliche Bewehrung.
Die iiberaus lange Endkralle ist mit einem Basaldorn ausgeriistet und in der
Mitte der Konkavseite mit einem starken Dorn, dem zwei schwachere Dornchen
und 2 — 3 Hiirchen vorangehen. Die zur Charakterisierung der Art erf order-
lichen Merkmale sind aus Fig. i und Fig. 2 ersichtlich.
Fig. I.
Fig. 2.
— 171 —
Moina dubia Guerne et Rich.
Die Untersuchung der Mo^»rt-Arteii und speziell die Abgrenzung der Spezies
duhia von den iibrigen Arten bietet mancherlei Schwierigkeiten. In der Original-
beschreibung von DE GuERXE und Richard heifit es diesbeziiglich, daB sich
M. duhia von hrachiata und rcctirostris durch die geringe Zahl der bartigen
Postaldominalzahne und durch quergestellte Dornchenreihen an den Seitenflachen
des Postabdomens unterscheide. E. v. Daday findet letzteres Unterscheidungs-
merkmal an seinen Exemplaren aus dem Victoria Nyansa nicht. Weltner,
der ebenfalls M. dubia aus dem Victoria Nyansa untersuchte, findet, dai3 seine
Tiere von denen Richards (die aus Senegambien stammten) sich dadurch
unterscheiden, dal3 die Schalen retikuliert, die Antennen unbehaart sind. Es
sind also wohl die dubi a -Yi.o\omen \'on West- und Ostafrika nicht volHg gleich.
Ferner, heiBt es in der Originalbeschreibung, unterscheidet sich dubia
von azorica ]\Ioniez, salina vStephanow, propiiiqna Sars und iiiicrura Kurz
durch den Besitz eines Nebenkammes an der Endklaue. Hier sei gleich erganzt,
daB die kiirzlich von GuRNEV aus Nordafrika beschriebene M. salinarum eben-
falls des Nebenkammes entbehrt, aber auch durch die groBere Zahl der Post-
abdominalzahne sich vom Formenkreis der Moina duhia unterscheidet. Hingegen
bietet ein Vergleich mit der oben erwahnten M. niicrura Kurz, die WELTNER
ebenfalls aus dem Victoria Nyansa angibt, neue Schwierigkeiten dadurch, daB
von Hellich als Moina micrura Kurz cine Moina beschrieben wurde, die mit
der wirklichen Moina micrura Kurz gar nicht identisch ist, was zu vielfachen
Irrungen AnlaB- gab. So sagt z. B. auch Keilhack in der ,,SiiBwasserfauna
Deutschlands" von Brauer, daB die Endkrallen der M. micrura Kurz einen
Nebenkamm hatten, was wohl fiir die micrura Hellich gilt.
Von Mania hanffyi Daday unterscheidet sich M.
duhia durch die Abwesenheit von Wimperhaaren in der
Kopf region und von M. weberi dadurch, daB M. weberi
einen auffallig abgeflachten Kopf und keine Wimper-
haare an den ersten Antennen hat. ^'^^- ^■
Im folgenden sei nun die Beschreibung der Moina des ]Mohasi-Sees der
Beschreibung de Guernes' und Richards entgegengestellt.
Moina aus dem Mohasi-See
Moina dubia de Guerne et Rich, aus Seuceambien ,^ ., ■ ^^ ■,
(\) mit zwei Embryonen)
Korperform von M. rcctirostris annahernd ebenso.
GroBte Korperlange 750 // 600 u (andere Exemplare
700 //
Kopfpartie = -/g der Schalenlange eher etwas kiirzer
Oberster Kopfteil durch eine sehr markante Ein- Scheidung nicht so mar-
buchtung vom Hinterteil geschieden kant (an manchen Exem-
plaren fast fehlend).
Kopf vom carapax deutlich getrennt ebenfalls
— 172 —
, - . J , . , ^, . , ^ , . Moina aiis dem Mohasi-See
Moina aubia de (^uerne et Rich, aiis Seiiegaiiibien
(y mit zwei Embryonen)
Schalen oft breiter als laiig (wenn trachtig) etwa gleicli breit
Vorderrand der Schalenklappen bedornt ebenfalls
I. Antenne spindelformig, Sinnesborste nahe der ebenso
Mitte
I. Antenne mit einem Saum langer Haare am die Haare fehlen
Innenrand
Hinterrand des Postabdomens gerade stark kon vex
Endklaue ^j ^ so lang als ihre Entfernung voni After ebenso
Zahl der Analzahne 4 — 7 4 Analzahne
Im iibrigen verweise icli auf die Abbildungen.
Es ergibt sich daraus ohne weiteres, dai3 auch die Mohasi-Form, so nahe
sie auch der Moina dubia steht, doch in manchen Einzelheiten von ihr abweicht
(vor allem durch den konvexen Rand des Postabdomens), so da6 sie bei einer
spateren Revision der il/o/wa-Spezies von dubia zu trennen sein wird. Zu
diesem Schritt wird aber erst dann der richtige Zeitpunkt gekommen sein, bis
die zugehorigen Mannchen bekannt sind.
Ceriodaphnia rigaudi Rich.
Fehlt in Euroi:)a, ist aber fast in alien tropischen und subtropischen Gebieten
der Erde verbreitet. Ekman glaubt, dai3 die Kolonien von Palastina, Agypten
und Sudan sich von den iibrigen dadurch unterscheiden, daB der Rostralfortsatz
nicht nach riickvvarts gebogen ist. Da dies auch fiir die am 3. VIII. 1907 in einem
Tiimpel am ]\Iohasi gesammelten Exemplare gilt, handelt es sich vielleicht uni
eine geographisch begrenzte Rasse.
C. reticulata
war bisher in Afrika nur im Norden gefunden worden.
Daphne longispina Leydig.
Im Bolero-See am i. XII. 1907 massenliaft Weibchen in alien Altersstadien,
^. c-^^ -_ doch keine Ephippien und keine Mannchen. Kopf
voUig ungeteilt. Keine Fornixfliigel. Junge und
auch noch viele mittelalte Weibchen mit Nacken-
Fig. 4.
zahnen. Die trachtigen Weibchen varueren sehr
im Schalenumrii,) nicht nur im Bereich des Brutarumes sondern
auch in der Kopfregion, die bei vielen Tieren stark dorsalwarts
verbreitert ist, dadurch habituell etwas an Daphnia carinala King
erinnernd. Das Postal)domen tragt konstant nur 7 — 8 Analzahne.
Unirilo und Bewehrung des Postabdomens sind in Fig. 4 und Fig. 5 dar-
gestellt.
— 1/3 —
Daphne monacha n. sp.')
Im Plankton des All)ert-vSees findet sicli massenhaft diese Daphne, die zur
;/?(7g//a-Gruppe gehort. UmriB zienilich variabel. Bei manchen Exemplaren
werden schon in reiner .Seitenlage die spitzen Fornixfliigel
sichtbar und geben dann dem Tier ein sonderbares Aussehen;
ahnliches wird ja audi bei Ccriodaphnia hamata beobachtet.
Am schonsten kommt die Fornixljildung natiirlich in der
Riickenlage zur Schau (vgl. Fig. 6).
Der Hinterkorper entspricht im Ganzen dem von D. magna,
hat nur etwa 13 Analzahne, ist aber in seinen proximalen
Seitenpartien mit feinen Borstchenreihen bedeckt, die sich auf
die processus ahdoniinalcs fortsetzen. Auch bei dieser Daphne
taUt — besonders an alteren Weibchen — die auffahige Ver-
breiterung des Kopfes gegen die Nackengegend hin auf. ^lann-
chen konnte ich in dem Material nicht finden. Die Weibchen
produzierten durchwegs Subitaneier und sind recht fruchtbar,
Exemplare mit 4 Embryonen waren haufig (siehe Fig. 7 u. Fig. 8). A = fomix-Spitze
Beziiglich der s^^stematischen Stellung sei darauf hingewiesen,
da6 die Neigung zur Fliigelbildung der fornices eine bei den ein- ""'^--^^...^'
zelnen vSektionen der Gattung Daphne (vielleicht bei den DapJi-
;/z'^gf;-Gattungen iiberhaupt) vorkommende Erscheinung ist.
So finden wir Fornixfliigel unter den nebenkammlosen Daphnien
bei Daphne lumhohi Sars, D. carinata und D. triquetra G. O. Sars,
bei den Xebenkammdaphnien = /)2//r.v-Gruppe ist D. psittacea durch
Fornixdornen ausgezeichnet. Hierzu l>ildet D. monacha ein Parallel-
beispiel in der niagna-Giup-pe; zugleich erreichen hier die Fornix-
spitzen eine ganz exzessive Lange.
Es lage nalie, diese Bildungen mit den Helmbildungen zu ver-
gleichen und den Schwebevorrichtungen zuzurechnen, um so mehr
als die mit diesen Fliigelspitzen \-ersehene Form dem Plankton angehort, wah-
rend die normale D. magna ohne diese Bildungen Tlimpel und Graben bewohnt.
/
Fig. 6.
Antennenbasis
fornix
Fig. 7.
Fig. 8.
Daphne pulex ( de Geer).
I. P'orm aus dem Tiimpel am P'uB des Kanunil.
Eine hyaline Daphnie, die ganz das Aussehen einer Planktondaphne hat
und die wohl jener Gruppe zuzurechnen ist, der die var. pulicaroidcs Burckh. an-
gehort. Vom Typus weichen die in diesem Tiimpel gesammelten Tiere
hauptsachlich dadurch ab, daC der Unter- (Hinter-) Rand des Postab- ^^ --^' .
domen nicht gerade \-erlauft, sondern eine Knickung zeigt (vgl. Fig. 9). Fig. 9.
*) Der Speziesuameii i.st mit Riicksicht auf die vom Kopf .scitwtirts ab.stchendeu Fornixfliigel
gewahlt.
— 174 —
lyange 1700 n ohne Spina. Analzahne etwa 13. Der starke Nebenkamm aus
etwa 6 — 7 Zalinen gebildet.
2. Form aus dem Luhondo-See. Bei dieser anscheinend ebenfalls pelagisch
lebenden Daphne mit Nebenkamm ist der Unterrand des Postabdomen gerade,
mit etwa 12 Analzahnen besetzt.
Daphne hyalina.
]\Iit diesem Namen mochte ich nach der von Keilhack in der ,,Siii3wasser-
fauna Deutschlands" verwendeten Nomenklatur eine Daphne bezeichnen, die
als untergeordneter Bestandteil im Plankton des Bolero-Sees sich vorfand.
Lange derselben ohne Spina nicht ganz 1500 //, vSpina 1000 u. — Der
UmriB ist aus der beigegebenen Fig. 10 ersichtlich. Im groBen und
ganzen zeigt diese Form den Habitus der Hyalodaphnien der friiheren
/ , Autoren, doch ist das Nebenauge bei alien Exemplaren gut entwickelt.
V/ Ahnlicli wie bei der friiher als Cephaloxus abgetrennten Untergattung
erreichen die Riechstabchen das hier spitz zulaufende Schnabelende
nicht, im Gegensatz zu den als Cephaloxus zusammengefal3ten Formen
j sind hier die processus ahdominales wohl entwickelt und ist das Post-
Fig. 10. abdomen mit etwa 13 Analzahnen bewaffnet.
Literaturnachweis.
Blanchard et Richard, Faune des lacs sales d'Algerie. Mem. Soc. zool. France. 4. — 1891.
D.ADAY, Eugen von, Plankton d. Victoria Nyansa. Zool. Jahrb. Spengel
Ekmax, Sven, Results of the Swedish zoological expedition to Egypt and the White Nile.
1901. (sep.)
GUERNE et RICH.ARD, Cladoceres et Copepodes d'eau douce des environs de Rufisquc. Mem. Soc.
zool. France 5. 1892.
GURNEY, ROB., On the Fresh-water Crastacea of Algeria and Tuni.sia. Journ. R. Micr. vSoc. 1909.
Keilh.ACK, L., Die Cladoceren in ,,SiiBwasserfauna Deutschlands". Berlin 1909.
RICH.ARD, J., Grimaldina brazzai, Guernella raphaelis, Moinodaphnia mocquery.si, Cladoceres
nouveaux du Congo. Mem. Soc. zool. France. 5. 1892.
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StixgeliN; Th., Cladocerenfauna v. Hinderindien. Zool. Jahrb. Spengel [Sy.st].
Stuhlmann, Beitrage zur Fauna zentralafrikanischer Seen. Ibidem 5. 1891.
WELTNER, Die Cladoceren Ost-Afrikas in ,,Deutsch-Ostafrika" IV. 1897.
— Ostafrikanische Cladoceren, gesammelt von Herrn Dr. Stuhlmann 1888 und 1889. Mitteil.
Naturhist. Museum Hamburg 1898.
Mollusken der Deutschen Zentralafrika-Expedition
bearbeitct von
Professor Dr. J. Thiele-Berlin.
Meine Absicht, die Bearbeitung des von der Expedition gesammelten
]\Iolluskenmaterials auf breiterer Grundlage vorzunehmen, indem ich einige
Gruppen mit Hinzunahme von Arten aus Nachbargebieten durcharbeitete mid,
soweit es erforderlich war, die Anatomie beriicksichtigte, konnte ich nur im An-
fange durchfiihren, da das Werk sonst die mir gesteckten Grenzen betrachtlich
iiberschritten hatte. Von einer Bearbeitung der Nacktschnecken {Urocycliden
und Vaginulidcn) habe ich aus demselben Grunde Abstand genommen, da sie
ohne eingehende anatomische vStudien nicht durchfiihrbar ist.
Gastropoda.
Pulmonata.
Agnatha.
Gattung Streptostele H. Dohrn.
Die Gattung ist fiir Arten von der Prinzen-Insel im Golf von Guinea auf-
gestellt worden. El), v. Martens hat unter dem Nanien Opeas subvayicosioii
eine Art vom Ruwenzori beschrieben (Deutsch-Ost-Afrika, vS. 126) und dann
S. 296 angegeben, dai3 sie zu den Agnathen gehort und in die Gattung Oheliscella
Jousseaume zu stellen sein diirfte. Ich bilde die groi3te vorhandene Schale
in Fig. I ab, sie mag noch nicht voUig ausgewachsen sein; sie ist einer nicht
ganz erwachsenen vSchale von Streptostele fastigiata (^lorelet) so ahnhch, daf3 ich
kein Bedenken trage, sie in dieselbe Gattung zu stellen (\-on Obeliscella ist noch
ungewiB, wohin sie gehort, sie ist fiir eine Art von Arabien aufgestellt, die nur
in einer leeren Schale vorliegt). In Fig. I habe ich einige Zahne der Radula von
Streptostele suhvaricosa dargestellt. Der mittelste ist wohl entwickelt, 55 // lang
und 18 // breit, mit einer ziemlich kurzen Spitze; der Nachbarzahn ist bedeutend
gr613er, etvva 95 /< lang, mit ziemlich breiter, zugespitzter Schneide, basal mit
abgesetzter Verbreiterung; die folgenden Zahne sind noch groCer, der 6. 150 ;it
— 176
Fig. T.
Fiif. II.
lang, vom 8. an iiehmen
sie bis zum 14. ziemlich
schnell an Grofie ab.
Zum \^ergleicli bilde ich
in Fig. II noch eine halbe
Radulareihe von Strep-
tostele huchliolzi ]\Iartens
von Kanierun ab, bei
der nicht nur die Form
der Flatten deutlich ver-
schieden ist , sondern
audi ihre Zahl, es sind
jederseits von dem Mit-
telzahn 10 Zahne vor-
handen, von denen der 5. bedeutend
starker ist als die iibrigen, die fiinf
aui3eren werden schnell kleiner. Ich
will von dieser Art noch erwahnen,
dai3 der cf-Teil der Geschlechts-
organe aui3erlich einfach ist, der Sa-
mengang miindet am Ende hinein,
das Aufhangeband ist mal3ig lang.
Streptostele streptosteloides (Martens).
Unter dem NamenO/)^(7S streptosteloides hat v. jMartkNvS eine ziemlich schlecht
erhaltene und jedenfalls noch nicht erwachsene Schale \'on Buddu (Uganda)
beschrieben (1. c, p. 127). Eine einzelne Schale, die Herr Grauer auf der Insel
Kwidschwi gefunden hat, diirfte ein ausgewachsenes Exemplar derselben Art
darstellen (Fig. 2). Hiernach zweifle ich nicht, daI3 die Art zur Gattung Strep-
tostele gehort, daher mui3 sie den merkwiirdigen Namen fiihren, den ich angegeben
habe. Die Schale ist etwas iiber 12 mm hoch und unten 3,5 mm breit, aus etwas
iiber 9 Windungen gebildet; die ^liindung ist betrachtlich hoher als breit, der
AuBenrand etwas umgebogen und in der Mitte .schwach eingebuchtet, die vSpindel
bildet mit dem Unterrand eine deutliche Ecke.
Zum Vergleich mit dieser Art bilde ich Streptostele costulata Martens ab
(Fig. 3), die (I.e., p. 34) beschrieben, aber nicht bildlich dargestellt ist, denn die
Fig. 33 der Tafel 2 ist ein ziemlich schlechtes Bild der ,,var. iiii)ior'\ die ich gleich-
falls in Fig. 4 gezeichnet habe. Zu den Beschreibungen mochte ich bemerken,
dal3 diese letzterwahnte Form denn cloch wohl als eigne Art, die den Namen
minor Ijehalten mag, wird angesehen werden miissen, da die Form der Schale
und die Miindung betrachtlich verschieden sind. Die Sir. costulata hat ahnliche
— -^77 —
Grol3e wie strcpiosteloides, ist aber untcn breiter, die Windungen mehr i^erundet,
die Miindung breiter und mehr rundlich.
Von den- Opcas- Arien, die E. v. Martens (1. c, p. 125) von Deutsch-Ost-
Afrika aufgefiihrt hat, stellt PiLSBRV (Man. Conch., ser. 2 v. 18 ]). 45) die erste,
magilense Craven, zur Gattung Euonyina; Opcas subvaricosuni und streptoste-
loides habe ich als Sir c ptostelc- XrtQW l^ezeichnet, und ich halte es auch von Op.
limpidiim INIartens fiir sehr wahrscheinlich, dal3 sie zu Streptostele gehort , die
Exemplare sind nicht ganz ausgewachsen und leere Schalen.
Von Opeas crenidata Edg. Smith aus Uganda habe ich durch Untersuchung
der Radula die Zugehorigkeit zu Streptostele festgestellt. Demnach dlirfte die
Mehrzahl der Arten aus Ost-Afrika, die bisher zu Opeas gestellt worden sind,
vielmehr zur Gattung Streptostele gehoren.
Gattung Ennea H. u. A. Adams.
Ennea (Ptychotrema) supradentata n. sp.
Tafel IV, Fig. 5, 0.
Am Rikwa-See hat P'lLLEBORX eine Art gefunden, welche der Ennea
geminata und hauptsachlich der E. quadrinodata ^Martens ahnhch, aber von
beiden deuthch verschieden ist. Die Schale ist getiirmt, mit schiefem Nabelritz,
aus 8^ .2 Windungen gebildet, von denen die obersten 3^''.2 glatt, glanzend und
gewolbt sind. wahrend die folgenden ziemHch flach, mit deutUchen schragen
Langsfalten besetzt und durch eigentiimliche Zahnchen unter der Naht aus-
gezeichnet sind (Fig. 5, 6). Uber der ^liindung sind die P'altchen ausgeghchen.
Die letzte Windung ist nicht breiter als die vorletzte, nach unten verschmalert,
mit zwei deuthchen und einer undeuthchen Furche, entsprechend den inneren
Falten. Der Miindungsrand ist ausgebreitet, rechts ziemHch gerade, sonst rund-
Hch; die starke obere Falte in der Miindung ist anfangs auf der rechten vSeite
deutlich konkav, dann verlauft sie nach Hnks gebogen ins Innere, im oberen Teil
des rechten Randes findet sich ein Knotchen, darunter im Innern 3 deuthche
Spiralfalten. Columellarrand ganz ahnhch wie bei E. quadrinodata verbreitert,
mit 3 zahnartigen Vorspriingen, deren oberster am starksten ist. Hohe 17 mm,
Breite 4,5 mm. Breite der ^Miindung am Rande 4 mm.
Zum \'ergleich bilde ich die ^Nliindungen von Ennea quadrinodata und
geminata ab. Die erstere (Fig. 7) unterscheidet sich \-on der neuen Art durch
die deutlich aufgeblasene vorletzte Windung, den ]\Iangel der Nahtzahnchen
und die deutlichen Knoten an den Enden der Spiralfalten in der Miindung,
die andere (Fig. 8) hat einen starker konvexen rechten Rand, gegeniiber der
Falte auf der vorletzten Windung findet sich eine fast r mm lange schrage
Falte, darunter zwei Spiralfalten im Innern und am Grunde der Spindel ein
Zahnchen, von den drei Zahnen am Spindelrand ist der oberste am kleinsten
(von E. V. Martens iibersehen, in der Zeichnung nicht sichtbar).
Deutsche Zentralafrika-Expedition. III. " -
- 178 -
Von diesen Arten liegen nur leere Schalen vor. Die Radula der betrachtlich
groBeren Ennca mucronata Martens ist durch ihre geringe Groi3e auffallend,
sie ist nur etwa 3 mm lang und 0,6 mm breit; auch die Zahnchen sind
entsprechend klein (Fig. Ill, bei derselben VergroBerung gezeichnet wie
die von Streptostele huchholzi, Ennea grossa usw.). Der Mittelzahn ist
schmal, mit zicmlich langer scharfer Spitze, daran schlieBen sich jeder-
seits etwa 35 Zahnchen, die zuerst etwas groBer, dann bis zum Rande
kleiner werden; der Mittelzahn ist etwa 25 //, die groBten Zahnchen 50 11
^^' ■ lang, von der gewohnlichen Form, die aus der Abbildung ersichtlich ist.
Eine junge Schale, die icli fur. En Jien runssorana Martens halte, bilde ich
in Fig. 9 ab.
Ennea (Gulella) lobidens n. sp.
Tafel IV, Fig. 10, 10a.
Von den Ukami-Bergen stammen zwei Exemplare, die v. Martens mit
dem angegebenen Namen bezeichnet aber noch nicht beschrieben hat; ich bilde
die eine Schale in Fig. 10, 10 a ab. Die Art mag bisher mit Ennea usambarica
(Craven) zusammengeworfen sein, der sie ahnlich ist, zum Vergleich habe ich
auch diese abgebildet (Fig. 11, 11 a). Die Schale von E. lobidens ist eiformig,
aus 9^/3 Windungen gebildet, von denen die 2 — 3 obersten glatt, die folgenden
gewolbt und mit ziemlich starken, maBig dichten, etwas schragen Rippenstreifen
besetzt sind, die letzte ist hinter dem Mundrande deutlich eingeschnlirt und fein
gestreift; der Nabel ist meist fein durchbohrt. Der Mundrand bildet oben eine
Starke gebogene Falte, die an der linken Seite i — 3 Warzchen tragt, links von
der Falte findet sich an der Unterseite der vorletzten Windung in einiger Ent-
fernung vom Rande ein kleines Zahnchen; der rechte ]\Iundrand zeigt 2 Zahne,
deren unterer in der Mitte etwas gekerbt ist, hinter und unter diesem bemerkt
man in groBerer Entfernung vom Rande einen schrag gestellten Zahn; auch der
Unterrand weist einen schragen Zahn auf , wahrend links etwas mehr in der Tiefe
2 iibereinanderstehende Zahne und an der vSpindel ein schwacher Hocker vor-
handen sind. Hinter dem Miindungsrande ist rechts etwa in der Mitte eine flache
Grube und weiter unten eine Rinne, links in der "Mitte gleichfalls eine Rinne
wahrzunehmen.
Ennea usambarica hat 2 Windungen weniger als /::. lobidens, dementsprechend
sind sie breiter und flacher, die Streifung ist dichter und schrager, der jMundrand
hat etwas anderen UmriB, es fehlt das Zahnchen an der Unterseite der vorletzten
\Mndung, die obere Falte hat kein oder nur ein Hockerchen, die groBere Falte
der rechten Seite, ebenso die in der Tiefe und am Unterrande verlaufen \'om
Rande gerade nach innen, an der Spindel ist kein Hocker wahrzunehmen. Die
Eindriicke an der AuBenseite hinter dem rechten IMundrande sind einander
genahert, und die Rinne an der linken vSeite ist ziemlich breit. Die Art liegt
niir von Balwa in Usambara und von Aniani (\'OSSELER) vor.
— 179 —
Ennea (Gulella) roccatii Pollonera.
Diese Art ist kiirzlich in dem Ruwenzori-W'erke des Priiizen L. A. VON
Savoyen beschrieben und abgebildet (v. i p. i8r t. 20 f. 3); ein Exemplar
derselben hat vScht'BOTZ an der Westseite des Fui3es vom Ruwenzori gefunden.
Ennea noltei Bottger.
Da diese Art vom Kilimandjaro bisher nocli
niclit abgebildet ist, habe ich sie in Fig. 12 dar-
gestellt.
Die Radula von Kniica {Gulella) grossa Mar-
tens habe ich in Fig. IV dargestellt; sie ist ziem-
lich klein und hat in jedem Gliede eine wohl-
entwickelte Mittelplatte mit kurzer Spitze und
ca. 36 Seitenplatten, die ziemlich kurz (die lang-
sten etwas iiber 100 /' lang) und kraftig sind und
nach dem Rande hin allmahlich kleiner werden.
Taf. VI, Fig. 54 stellt die Geschlechtsorgane teil-
weise dar; das Receptaculum seminis ist eine
ziemlich kleine langliche Blase, doch findet sich
am Ende ihres vStiels eine l)etrachtliche Erweite-
rung. Der Samengang ist lang und miindet am
Ende des Penis in diesen ein, wo sich auch ein
ziemlich langer Retractor ansetzt; in einiger
Entfernung davon tragt der Penis einen zungenformigen Fortsatz.
aul3eren Ende scheint er eine kurze ^luskelscheide zu haben.
An seinem
Ennea ovalis n. sp.
Tafel I\', Fig. 14.
In seinem Ost-Afrika-W'erk p. 16 t. 2 f. 9 hat E. V. M.iRTBXvS vom Ruwen-
zori aus einer Hohe von 3100 m eine Form erwahnt und abgebildet, die er als
Ennea ciirvilamella bezeichnete, indessen ist sie von dieser Art vollig verschieden,
die einzige Ahnlichkeit ist das Zahnchen am rechten Rande der ]\Iiindung. Ich
bilde die Form, welche ich als neue Art Ennea ovalis bezeichne, nochmals al)
(Fig. 14), sie ist eher der E. exogonia ahnlich, aber doch von ihr sehr deutlich
verschieden, die letzte Windung und die Miindung sind nach unten auffallend
verschmalert. Die Anfangswindungen sind leider abgebrochen, 5 sind erhalten,
sie nehmen .schnell zu und sind schwach gew'olbt, glanzend, \veil31ich, iiberall
gleichmaCig dicht gestreift, die Streifen verlaufen schwach bogig und wenig
schrag. Die vSpindel l)ildet mit dem linken Mundrand einen stumpfen W'inkel,
der Zahn an der vorletzten Windunsr ist ziemlich klein, rechts ausgehohlt, vom
— i8o —
rechten Mundrand halb so weit entfernt wie vom liiiken; am rechten Mundrand
befindet sich in der Mitte ein spitzer Zahii, dem an der Aui3enseite ein schwacher
Eindruck entsj^richt. Der Nabel ist geschlossen. Die Lange betriigt etwa 8,5 mm.
der Durchmesser der vorletzten Windung 4,75 mm (v. Martkns gibt die Lange
zu 7, die Breite zu 5 mm an).
Ennea exogonia Martens.
Da POLLONERA (Ruwenzori, v. i p. 182 t. 20 f. 4) unter dem Namen Eiiiica
aloysii sahaudiae eine Art besclireibt, die \'eTmiitlicli mit E. exogonia identisch
. ,-, . a ^ ist, bilde ich in Fig. 13 das
444
U]
^
4
t>'i)ische Exemplar der letz-
teren ab; beim Vergleicli mit
der Figur Polloneras wird
man sich von der Identitiit
oder doch sehr nahen Ver-
wandtschaft beider iiber-
^
X?
Fig. VI.
zeugen.
Die Radula von Ennea
exogonia ist verhaltnismaBig
groI3, 5 mm lang und 1,25 mm breit. Ein Mittelzahn fehlt; der i. Zahn ist
190 /t lang, von der in Fig. V dargestellten Form, der folgende ist 220 /.c lang;
nach dem Rande bin nehmen die Zahne schnell an GroCe ab, so dal3 die
— I«I —
auBersten sehr kleiii werden, ihre ^Mehrzahl weist an ihre AuBenseite einen
messerartigeii Schneiderand auf.
Der Penis ist auBer den gewohnlichen einzelnen Conchinspitzen mit einigen
Querreihen solcher Spitzen, die zum Teil fest miteinander \-erbunden sind
(Fig. \"I), ausgestattet.
Ennea brevis n. sp.
Tafel IV, Fig. 15.
Gleichfalls mit Ennea curvilanielln hat v. ]\Iartens die von mir (Fig. 15)
dargestellte Form von Migere (Butumbi) vereinigt, die er auf der Etikette als
var. brevior bezeichnet hat. Es ist hochst unwahrscheinhch, daB diese Form eine
so nahe Beziehung zur genannten Art hat, ich halte sie fiir eine eigene Art und
nenne sie Ennea brevis. W'ie v. ]\Iartexs richtig angibt, betragt die Hohe 6 mm,
der Durchmesser 3,5 mm. \'on den 6^/4 Windungen sind die zvvei obersten glatt,
die folgenden etwas ungleich gestreift, die Streifen verlaufen etwas bogig und
schrag. Die Windungen nehmen schnell an Breite zu. ^Miindung und vorletzte
Windungen nehmen fast '^j^ der Hohe ein. Der Mundrand verlauft Hnks ziemhch
schrag, unten bogig, rechts ^Yenig gebogen und ziemhch steil. Die schrage Spindel
ist nur bei schiefer Betrachtung von rechts sichtbar; der Zahn an der vorletzten
Windung ist ziemhch kurz, rechts konkav, die ]\Iitte des rechten ]\Iundrandes
zeigt einen spitzen Zahn and dementsprechend an der AuBenseite einen schwachen
Eindruck. Xabel geschlossen.
Ennea tudes Martens hat zuweilen auch nur einen Zahn an der rechten
Seite der Miindung und auch der am Unterrande scheint erst bei ganz reifen
Exemplaren aufzutreten, doch ist auch dann die Art durch die ganz verschiedene
vSpindel, durch die glatte, glanzende und sehr durchscheinende, walzenformige,
oben eigentiimhch abgeflachte Schale leicht zu erkennen; ich bilde das t3'pische
Exemplar (Fig. 16) nochmals ab, da die Figur im Ost-Afrika-Werk die Form
nicht genau erkennen laBt.
Zum \"ergleich bilde ich auch (Fig. 17) Ennea criiciata ^Martens ab (vgl.
Sitzungsber. Ges. Naturf. Fr. Berlin 1900, S. 179), von der bisher noch keine
Abbildung existiert. Die Schale ist 8,5 mm hoch und in der Mitte 4,5 mm breit,
nach unten \erschmalert; die Windungen sind unter der Naht gestreift, nach
unten hin glatt, hinter dem ]\Iundrand ist eine feine, dichte Streifung wahrzu-
nehmen. Der rechte Zahn ist warzenformig, ebenso der untere, \-om linken ]\Iund-
rande setzt sich die Falte auf die Spindel fort, der obere Zahn ist schmal, maBig
lang und schwach gebogen. Der Mundrand ist rechts und links wenig schrag,
unten bogig.
Eine betrachtlich kleinere Form, 6,5 mm lang und 3,1 mm breit, ist der
typischen Form in der Streifung und der Miindungsform so ahnlich, daB man
sie wohl nur als kleine Varietat anzusehen hat. Sie ist auch von FCLLEBORX
gesammelt ohne naher bezeichneten Fundort.
— l82 —
Als Ennea pecidiaris Edg. Smith var. hat v. Martens eine zerbrochene
Schale von Buddu bezeichnet, ich bilde das Stiick in Fig. i8 ab, da es in der
Form der ]\Iiindung nicht ganz mit der genannten Art iibereinstimmt, auch
etwas grol3er ist. Weitere besser erhaltene Schalen ^^erden iiber die Stellung
der Form eine Entscheidung bringen miissen.
Ennea inconspicua n. sp.
Tafel IV, Fig. 19.
Die auf Sansibar vorkommende Ennea taylori Gibbons nennt v. ^Martens
auch von Usambara (Deutsch Ost-Afrika, p. 16), wie mir scheint mit Unrecht,
besonders die ]\Ia6angabe: 5 mm lang und 1,3 mm breit stimmt nicht zu dem
einzigen Exemplar, das nur 4,75 mm hoch, aber 2,2 mm breit, also betrachtlich
dicker ist als taylori. Da die Art auch sonst nicht beschrieben sein diirfte, nenne
ich sie Ennea inconspicua. Die Schale besteht aus 6^/^ Windungen, die meist
an der Naht gezahnelt und in ihrem oberen Teil etwas gestreift sind, sie nehmen
gleichmaBig zu, die vorletzte Windung und die Miindung sind zusammen 2V2 "in^
hoch, also etwa halb so hoch wie die vSchale. Der rechte und der linke Rand
der Miindung sind ziemlich senkrecht, der untere bogig; der Zahn auf der vor-
letzten \^"indung ist ziemlich klein, die Mitte des rechten Randes ist vorgezogen,
au(3en eingedriickt; bei schiefer Ansicht l^emerkt man die wenig schrage Spindel.
Ennea pupa n. sp.
Tafel I\', Fig. 20.
Als Ennea amicta var. hrevior hat v. ^Martens (Deutsch Ost-Afrika, p. 14)
eine Form vpn Butumbi erwahnt, die mit der genannten Art kaum mehr als
die zahnlose ^liindung gemeinsam hat, sie diirfte eine bisher nicht naher be-
schriebene Art darstellen, die ich Ennea pupa nenne. Die Schale (Fig. 20) ist
6 mm hoch und 3 mm breit (v. Martens' Angabe Lange 4^/.2 mm ist unrichtig),
aus 5I/2 ziemlich gewolbten, deutlich faltenstreifigen Windungen gebildet, lang-
eiformig, glanzlos, fein durchbohrt. ]\Iundrand ziemlich weit ausgebreitet, gleich-
maBig gerundet, zahnlos, auf der ^'orletzten \\'indung verbunden.
Ennea minutissima n. sp.
Tafel I\', Fig. 21.
Unter diesem Namen liegt eine, wie es scheint, ])isher noch nicht bcschriebene
Schnecke von vSansibar im Hamburger ]\Iuseum ; sie ist der Ennea columella
Edg. vSmith recht ahnlich, doch ])ei genauein Vergleich leicht zu unterscheiden,
ich habe die Miindungen beider nebeneinandei dargestellt (Fig. 21a, b). Die
Schale ist 3 mm lang und 1,2 mm breit, walzenfdrmig, von den 6 Windungen
nehmen die 3 ersten schnell an Umfang zu, dann aber bleibt der Umfang der-
selbe, nur die Breite der W'indungen wird groBer; die vSchale ist glatt und gliinzend,
durchsclieinend, im oberen Teil etwas gelblicli. Die ]\Iiinduiig weist 3 kraftige
Zahne auf, einen oben, einen links und einen durch eine Kerbe geteilten rechts,
dem ein deutlicher Eindruck an der AuBenseite entspricht. Bei Ennea columella
ist die ]\Iiindung kleiner, deutlich verschieden geformt, mit 4 Zahnen ausgestattet.
Edentulina latula Martens.
Schon aus den typischen Exemplaren von Butumbi ist zu ersehen, daU diese
Art betrachtliche GroBenunterschiede zeigt, und daher zogere ich nicht, kleinere,
II mm hohe Exemplare vom Niragongo, aus einer Hohe von 2500 — 3000 m,
und ein 15 mm holies, das Herr Grauer im Urwalde, 90 km westlicli \on\ Siid-
Fig. VII.
ufer des Albert Eduard-Sees, in einer Hohe von 1600 m gefunden hat. zur ge-
nannten Art zu stellen.
Dieses groBere Exemplar enthielt das Tier. Das GebiB ist ungemein kraitig
ausgebildet, die Radula hat eine Breite von 2,5 mm. ihre Mitte ist unbewehrt,
jederseits davon finden sich 20 Zahne, von denen die ersten 5 sehr schnell groBer
werden, der 5. ist iiber 550 /< lang und sehr kriiftig (Fig. VII), der 6. ein wenig
kleiner, dagegen hat der 7. bedeutend geringere GroBe (kaum 350 // lang) und
die beiden folgenden nehmen noch ab, dann aber steigt die GroBe wieder und
erst die 3 auBersten werden schnell kleiner.
— i84 —
Den eingestiilpten Penis habe ich auf Taf. VI, Fig. 55 dargestellt, er ist
S-formig gebogen, im auBeren Teil bedeutend verdickt, der Samengang und der
lange diinne Retraktor gehen \'on der Mitte des inneren Teiles ab, der Endteil
zeigt eine Anzahl schwarzer Punkte, jedenfalls die Basen der Haken.
Streptaxis vulcani n. sp.
Tafel IV, Fig. 22, 23.
Auf dem Wilkan Niragongo in einer Hohe von 2500—3000 m hat die Ex-
pedition einige Hxemplare einer Strepiaxis-Avt erbeutet, die dem Str. micans
Putzeys ahnlich, aber bei genauem Vergleich deutlich verschieden ist, dahergebe
ich ihr den angegebenen Namen. DieSchale ist rundHch kegelformig, etwa 20 mm
hoch und 15 mm breit, weiBHch durchscheinend, glanzend, aus 6^4 Windungen
gebildet , die durch eine ziemhch flache
Naht getrennt werden ; die ersten 2^/2 Win-
dungen sind nur unter der Naht gestreift,
die folgenden in ganzer Breite mit deut-
Hchen , wenn auch nicht starken , etwas
gebogenen und schragen, dichten Falten-
streifen, die iiber der Miindung verschwin-
den und auf der letzten Windung iiber-
haupt nur schwach sind. Die Miindung ist
unten ziemhch stark nach rechts vorgezogen
(Fig. 23) und sie ist in Seitenansicht fast
paraUel mit der vSpindel , der Mundrand
deuthch erweitert, auf der vorletzten Win-
dung nicht verbunden. Der Nabel ist ge-
schlossen oder fein durchbohrt. Ein Exem-
plar derselben Art hat Grauer im Rugege-
Wald in der Hohe von 2100 m gefunden.
Streptaxis micans ist mehr eiformig,
die Miindung nicht so stark nach rechts
vorgezogen, in Seitenansicht (Fig. 24) deut-
hch schrag gegen die Spindel gerichtet,
oben etwas spitzer und die AA'indungen
mehr gerundet, besonders die drittletzte mehr gewolbt.
Die Radula von Streptaxis vulcani ist groC, iiber 10 mm lang und etwa 2 mm
Ijreit. ^littelzahne fehlen; jederseits sind etwa 36 kraftige, dichtstehende Zahne
vorhanden, von denen ich einige in Fig. \"III dargestellt habe. vSie nehmen
zuerst etwa an Gr6i3e zu, dann allmahlich bis zum Rand hin ab, die grol3ten
sind etwa 230 // lang. Die Geschlechtsorgane eines untersuchten Exemplars
sind nicht im Zustande der Reife; ein kurzer und ziemhch weiter Samengang
Fig. VIII.
- i85 -
tritt zum Ende des etwas unregelmaBig geformten Penis, von dem audi ein
langer Retractor ausgeht.
Von einer durch kleinere Anfangswindungen und grober gefaltete folgende
\\'indungcn unterschiedenen Art von der Insel Kwidschwi im Kiwu-See liegt
niir leider nur ein junges Exemplar \-or.
Streptaxis ukamica n. sp.
Tafel 1\\ Fig. 2-:., 26.
\'on den Ukami-Bergen stammt ein Exemplar der Berliner Sammlung,
das einer neuen Art zugehoren diirfte. Es ist durch eine olivengriine Farbung
der Schale ausgezeichnet. Diese ist deutlich scliief (Fig. 25), aus 6^/0 Windungen
gebildet, die glatt und glanzend und nur unter der Naht undeutlich gestreift
sind. Sie nehmen schnell zu und sind deutlich gewolbt, die letzte und vorletzte
ziemlich stark nach rechts \-ortretend, links iiber der Miindung gedriickt. Diese
ist unten gerundet, der Mundrand weiB, etwas ervveitert, in Seitenansicht schrag
(Fig. 26); auf dem schwachen Callus auf der vorletzten Windung steht ein deut-
licher Zahn. Der dicht hinter dem Mundrande gelegene Nabel ist geschlossen.
Die Hohe der vSchale betragt etwa 18 mm, die Breite 15 mm.
Streptaxis vosseleri n. sp.
Tafel IV, Fig. 2j.
E. V. Martens (Deutsch Ost-Afrika, p. 31) ervvahnt eines Streptaxis Jitam-
boicnsis E. Sm., der von Conradt in Usambara gesammelt sein soil. Nach der
Abbildung dieser Art halte ich die vorliegende Form fiir ganz verschieden, weit
ahnlicher scheint sie mir
dem Gibbus breviculus
E. Sm. zu sein, doch
ist sie groi3er, weniger
spitz, etwas niehr schief
und mit einem Zahn-
chen in der Miindung
versehen. Einige Exem-
plare derselben hat \'OS-
SELER bei AmanI ge-
sammelt, auch kommt
sie bei Tanga \-or. Die
Schale ist etwa 17 mm hocli und 13 mm breit, weiI31ich, durchscheinend, aus
6^ ., Windungen gebildet, von denen die erste glatt, die iibrigen mit starken,
schriigen, ziemlich dichten Faltenstreifen besetzt sind; diese sind nur iiber der
Windung \-on Callus iiberdeckt. Die letzte und \-orletzte Windung sind nur
wenig nach rechts vorgezogen. Der Mundrand ist deutlich ervveitert, links
Fig. IX.
— i86 —
ziemlich schrag; das Zahnchen auf der vorletzten Win dung ist ziemlich niedrig.
Die Nabelritze ist bei erwachsenen Tieren geschlossen.
Die Radula der Art ist iiber lo mm lang und etwas liber i mm breit. Ein
Mittelzahn fehlt, jederseits sind etwa 45 maBig groBe, nach dem Rande all-
mahlich kleiner werdende Zahnchen vorhanden (Fig. IX), deren groBte etwa
100 /,/ lang sind.
Den Genitalapparat eines Tieres hal^e ich auf Taf. VI, Fig. 56 dargestellt; der
weibhche Teil ist jedenfalls noch unreif, da die Driisen kaum entwickelt sind, er
tragt ein kleines, diinnwandiges Receptaculum seminis mit einem sehr langen und
engen Stiel. Etwa das distale Drittel des Penis ist von einer ]\Iuskelscheide
umgeben; der Samengang zwischen dem O und c'^ Teil ist kurz, dann verbindet
er sich mit der ]\Iuskelscheide und tritt dann an das umgebogene verdiinnte Ende
des Penis. In seiner Fortsetzung geht ein Retractor ab. Der proximale Teil
des Penis weist in der Mitte eine betrachtliche Verdickuns auf.
Streptaxis denticulatus Dohrn.
Nach einem Vergleich der Originale mit solchen \-on Sir. ordinarius Edg.
Smith finde ich, dai3 beide vollkommen libereinstimmen.
Rhytida usambarica (Craven).
Tafel IV, Fig. 28.
Die Abbildung \ on CRA^•IiNs Helix usambarica zeigt zwar eine etwas ver-
schiedene ^liindungsform, doch teilt mir Mr. Edgar Smith mit, dai3 er die mir
vorliegende, in Fig. 28 abgebildete Form von Amani fiir die genannte Art halte,
jedenfalls ist die Skulptur der Oberflache dieselbe. \'on den 6 Windungen sind
die 2 ersten glatt, die folgenden mit deutlichen, schragen, gebogenen Furchen
skulptiert, die auf der letzten Windung bis etwas iiber die Peripherie herabreichen,
so daB sie am Rande der Unterseite~~noch ein wenig sichtbar sind. Daran schlieBt
sich ein glatter, glanzender Streifen, nur mit mehr oder weniger undeutlichen
Anwachsstreifen. Um den Nabel herum und an dessen Innenseite fallt eine
deutliche radiare Furchung auf. Der Mundrand ist oben deutlich vorgezogen
und ringsum umgeschlagen, auf der vorletzten Windung ganz getrennt. Einige
eingerissene Linien auf der lezten Windung entsprechen friiheren ]\Iundrandern.
Der Nabel ist etwa 4 mm weit; der groBe Durchmesser betragt 2^ mm, die Hohe
14 mm; die Farbe ist gelblich, der JNIundrand weiB.
Die systematische Stellung dieser Art war bisher unsicher, \'. ^^IartI'NS
hat sie im Zool. Record als Streptaxis bezeichnet, worin ihm GrDiv (Proc. malac.
Soc. London, \'. 5 p. 229) gefolgt ist, wahrend PiLSBRY sie bei Dorcasia unter-
bringen wollte; KOBKi/r schreibt: keinesfalls ein Gonaxis (Conchjdien-Cabinet,
Agnatha, v. 2 p. 175). Ich habe in der Schale das eingetrocknete Tier gefunden
— I{
und dessen Radula prapariert. Daraus geht hervor, dai3 die Art zu den Agnathen
gehort; nach dem GebiC hat sie am meisten Ahiilichkeit mit Rhvtida, und daher
stelle ich sie in diese Gattung. Es ist bisher noch keine
Art des tropischen Afrika zu dieser Gattung gerechnet
worden, doch werden \-ermutlich die Arten der Gruppe
Taylor ia dahin zu stellen sein (\-on T. iter at a Martens
ist nur eine leere Schale vorhanden) und ebenso die
folgende neue Art. Es wird zu erwagen sein, ob Tavloria
als Untergattung oder ^ektion von Rhytida anerkannt
werden kann. ^'ermutlich gehort auch Streptaxis gigas
E. Sm. hierher.
Die Radula ist mit ungemein kraftigen, aber wenig
zahlreichen Zahnen besetzt. Die ^Nlittelplatte (Fig. X)
ist wohlentwickelt , etwa ^'3 mm lang, mit kraftiger
Spitze; die Seitenzahne nehmen bis zum 6. schnell an
GroI3e zu, der i. ist 0,4 mm, der 6. 0,95 mm lang und
sehr kraftig. Auf ihn folgt nur noch ein viel kleinerer
Zahn, der ebenso lang ist wie der erste. Xach einer
einzelnen jungen Schale scheint bei Amani noch eine ahnliche Form mit lang-
samer zunehmenden Windungen und feineren Streifen vorzukommen.
Fig. X.
Rhytida hyalinoides n. sp.
Tafel IV, Fig. 29 — 31.
Unter dem falschen Xamen Thapsia hanniiigtoiii liegen in der Sammlung
zwei ziemlich verwitterte Schalen, die Karasck im Usambara-Gebirge gefunden
hat. Bei genauem Zusehen halte ich die eine von ihnen fiir einen jungen Streptaxis
craveni, wahrend die andere nach dem Mundrande zu schlieBen, ausgewachsen
und jedenfalls keine Thapsia, sondern eine Rhytida sein diirfte.
Diese Schale ist 9 mm breit und 4 mm hoch, niedergedriickt, mit weitem
durchgehenden Xabel, ganz glatt, weiB mit gelblichem glanzenden Periostracum.
Sie besteht aus 5 gewolbten Windungen, die durch eine tief eingedriickte Xaht
getrennt sind, die letzte zeigt einige eingerissene Einien, sie ist rechts etwas
herabgezogen, der ]\lundrand etwas umgeschlagen, oben vorgezogen. Das
Gewinde ragt nur wenig liber die \-orletzte Windung hervor (Fig. 29- — 31).
Fam. Zonitidae.
Gattung Vitrina Draparnaud.
DaI3 in Abessynien und weiter siidlich auf den X'ulkanen Ruwenzori, Ka-
rissimbi usw. westlich vom ^"ictoria-See und auf dem Kilimandjaro Vitrina-
Arten vorkommen, meist in laetrachtlicher Hohe, kann nicht zweifelhaft sein,
sie schlieCen sich ebenso wie die kanarischen an die palaarktischen an. Von
den west- und siidafrikanischen Arten indessen muB es fiir die Mehrzahl zwar
noch erst durch Untersuchung der Tiere sicher festgestellt werden, wohin sie
gehoren, indessen mochte ich vorlaufig die westafrikanischen fiir Helicarion-
Arten ansehen, wahrend fiir eine der siidafrikanischen von Godwin Austen
die Gattung Peltatus 1908 aufgestellt worden ist, der man wohl einstweilen
audi die iibrigen Arten einreihen kann. Warum Pilskry und dann vSturany
und KOBELT hiidsoniac Benson in die Gruppe Gallandia gestellt haben, ist nicht
zu verstehen, da diese fiir einige ganz verschiedene kaukasische Arten geschaffen
worden ist. Jedenfalls liegt zurzeit kein Grund vor, eine Verbreitung der Gattung
Vitrina weiter siidlich als bis zum Kilimandjaro anzunehmen, ahnlich wie es
sich mit Clausilia und Fruticicola verhalt.
\om Ruwenzori hat E. v. ^Iartens Vitrina oleosa und Pollonera V . cagnii
und ibandcnsis beschrieben, vom Kihmandscliaro kennen wir V. nigrocinda Martens
und loheliaecola Dautzenberg; V. baringoensis E. vSmith vom Kenia bezeichnet
V. Martens als Helicarion. Unsere Expedition hat 2 neue Arten auf den Wilkanen
vSabinjo und Karissimbi erbeutet.
Vitrina bambuseti n, sp.
Tafel V, Fig. 3J,
Die beiden Exemplare sind auf dem Sabinjo in einem Bambuswald, 3000 m
hoch erbeutet worden. Die Schale ist 12 mm breit und 7,8 mm hoch, glanzend,
durchscheinend ohvengriin, an der Spitze heller, diinn aber doch verhaltnismaBig
festwandig, aus 2^/2 schnell zunehmenden Windungen gebildet (Fig. 32a), die
durch eine flache Naht getrennt werden. Die Spitze ist wenig erhoben; letzte
W'indung im Anfang rundlich, unten nicht eingedriickt, rechts herabgezogen ;
]\Iiindung grol3, .schrag, Mundrand oben zuerst gerade, dann flach bogig.
Die Sohle des FuBes ist braunlich, deutlich dreiteilig; vorn an den Seiten
des FuBes findet sich jederseits ein schwarzlicher vStreifen. Der vordere Teil
der Oberseite des FuBes ist unter der Schale eingedriickt. Mantel grau mit einem
schwarzlichen vStreifen hauptsachlich an der rechten Seite, die Lappen scheinen
schwach entwickelt zu sein.
Vitrina oleosa ]\Iartens, die eine ahnliche Farbung zeigt, ist kleiner und hat
nicht so schnell zunehmende Windungen, ist audi oben flacher, V. nigrocincta
hat verschiedene Farbe der Schale und des Tieres, ist kleiner (8 mm breit, 4,7 mm
hoch) und mehr rundlich.
Vitrina tenuissima n. sp.
Tafel V, Fig. 33.
Auf dem Karissimbi zwischen 3400 und 4200 m Holie, fand vSchubotz einige
Exenii)lare eiiier Vitrina-\r\. auf den Blattern einer Senecio; er bemerkt von ihnen.
— i89 —
dal3 die diiniisteii Schalen am hochsten vorzukoniineii sclieineii. Die Art hat ein
\iel l:)reiteres Gewinde (Fig. 33a) als die vorige Art und ist hierin der V. cagnii
Pollonera ahnlich , deren Gewinde aber ziemlich stark erhoben , bei unserer
Art dagegen flach ist. Die Schale ist sehr diinn und schwach verkalkt, etvva
10,5 mm breit und 6 mm hoch, oben ziemlich flach, oHvengriin; sie besteht aus
fast 3 Windungen, die verhaltnismafiig langsam zunehmen, die letzte ist rundlich.
unten etwas eingedriickt, rechts etwas herabsteigend.
Der Ful3 des Tieres ist grau, an der vSohle briiunlich, der vordere Teil seines
Riickens ist ziemlich stark ausgehohlt.
Vitrina s. Helicarion ugandensis n. sp.
Talel \', Fig. V.
Da nur ein paar vSchalen, die das IMuseum \-on Mr. Etc. vSmith erhalten
hat, ^'orliegen, ist es z^^■eifelhaft, in welche Gattung diese \'ermutlich noch nicht
beschriebene Art von Uganda gehort, die Form der Schale scheint mir mehr
auf Vitrina hinzuweisen. Der Fundort ist nicht naher angegeben.
Die Schale ist ziemlich festwandig, weiBlich, die groBte etwa 8 mm hoch
und II mm Ijreit, aus 3 Windungen gebildet, ziemlich glatt und glanzend, mit
deutlichen Anwachsstreifen. Apex nicht punktiert. Die Windungen sind ziem-
lich stark herabgezogen, doch nicht bei alien vSchalen gleich; die Nabelgegend
ist eingesenkt. ^liindung schief, von maBiger GroBe.
Gattung Helicarion Ferussac.
Bisher ist die Anatomic afrikanischer Arten noch fast \'ollig unbekannt;
Godwin - ArsTHX hat fiir eine angeblich abessynische Art {pallens ]\Iorelet?)
die Untergattung Africarion aufgestellt, deren Penis ein einf aches Rohr mit
kurzem Retractor sein sollte ohne Anhange, wie sie bei den australischen Arten
vorkommen, andrerseits hat Pfeffer fiir Hel. semimcuibranaccus auf gewisse
Radulaverhaltnisse hin die Untergattung Zonitarion errichtet (Abh. \qx. Ham-
burg, V. 7 II p. II), endlich hat PcJi.LONEKA (Princ. I^. A. Savoia, Ruwenzori.
Moll. Taf. 3 Fig. 15) die Genitalien s^on Hel. aloysii sabaudiae abgebildet. Pfeffer
gibt von der genannten Untergattung an, daB sie ,,an den Genitalien ein kalk-
fiihrendes Flagellum und ein Coecum retractoris", sowie eine Glandula amatoria
in verschiedener Ausbildung habe; Hel. plicatulus gehort nach seiner Ansicht zu
Helicarion s. s., sein Flagellum sei vollig verschwunden. Geographisch ist Zoni-
tarion von der Untergattung Helicarion nicht zu trennen.
Ich habe die Genitalien einiger Arten untersucht und finde zvvar betrachtliche
Unterschiede, trotzdem ist es mir zweifelhaft, ob diese fiir eine Einteilung der
Arten in besonderen Untergattungen hinreichen. Als typische Art der Gattung
wird H. cuvieri bezeichnet; da vSemi'ERS Abl)ildung und Beschreilnnig (Reis.
— 1 90 —
Philipp., V. 3 p. 31 t. 3 f. 7) nicht gut zu den mir \-()rliegenden \-ernmtlich \()n
G. Pfeffer praparierten Genitalien stimmen, l)ilde icli den Penis dieser Art
auf Tafel VI, Fig. 57 ab. Man sieht, daB der Samengang in einiger Entfernung
vom blinden Ende, dessen kurze Spitze etwas eingerollt ist, in ein hier er-
weitertes Rohr eintritt und dafi dieses alsdann eine durch ein kurzes Band
befestigte Schleife biklet, deren distaler Ast den Penis bildet. Eine Pfeiklriise
fehlt. Der vordere Teil des FuCriickens ist nicht ausgehohlt.
Da Godwin - Austen bei der abessynischen Art keine Anhangsdriise am
Penis und Samenleiter fand, hat er hauptsachhch aus diesem Grunde dafiir die
Untergattung Africarioii aufgestellt. Der FuBriicken ist ausgehohlt, eine Pfeil-
driise fehlt.
Von den Arten, die ich untersucht habe, zeichnen sich 3, namlich H. aloysii
Fig. XI.
Fig. XII.
sabaudiae Poll., soiccrbyanus Pf. und plicatulus Martens durch eine wohl als
Glandula amatoria zu bezeichnende Drii.se und durch den Mangel von Anhangen
am Samengang und Penis aus, doch ist der distale Teil des ersteren erweitert
und stellt die Kalkdriise dar (Epiphallus) (Taf. VI, Fig. 58), so daB (ler Unter-
schied gegen H. cuvieri nur darin besteht, daI3 der vSamengang am Ende und
nicht in die ]\Iitte der Kalkdriise miindet. Auffallender ist die Gegenwart der
(xlandula amatoria. Der P'ulariicken dieser 3 Arten ist nicht ausgehohlt, sondern
hochstens etwas abgeflacht. Da\'on unterscheidet sich Hel. wekvitsclii nur durch
das Fehlen der Glandula amatoria.
Alle iibrigen Arten, die ich untersucht habe, weisen am Epiphallus Anhange
auf, in der Regel zwei, seltener nur einen; sie unterscheiden sich durch das
Vorhandensein oder Fehlen eines kurzen Pfeilsackes, der bei Hel. seiiiiincjiibra-
naceus am groBten (Fig. 59), bei einer Art von der Insel Kwidschwi audi wohl
entwickelt (Fig. 60), bei Hel. succulcntns vermutlich durch die Auftreibung der
igi
\'agina (P'ig. 6i) angedeutet ist, so dai/i hier ein Cbergang zu den Arten, denen
der Pfeilsack felilt, gegeben ist.
Im Gebii3 hat Pfeffer (1. c.) zwei verschiedene Typen auseinanderzuhalten
versucht, von denen der eina Helicarioit s. s., der andere Zonifarion charakterisieren
soil. Mir scheint doch, daf3 diese Scheidung schwer durchzufiihren und \-ermutlich
ganz unnatiirlich sein wiirde. Ich habe die Zahne von ] Arten al)gebildet (Fig. XI
bis XIII). Aui3er der Zahl nnd GroBe der Zahne ist es hauptsachlich die GroBe
der Hauptzacke an der Schneide, und ilir Verhaltnis zu den Nebenzacken, die
verschieden sind, nicht nur l)ei deni ]\Iittelzahn und den Zwischenplatten, sondern
auch an den vSeitenplatten, 1jei Hci. semiiiieiiihyaiiaceus (Fig. XI) ist die Haui)t-
zacke verhaltnismaljig klein, die vSeitenzacken weit nach hinten geschoben, bei
Hel. welwitscJii (Fig. XII) ist das gegenteilige Verhalten am ausgepragtesten, an
den vSeitenplatten sind die Hauptzacken viel groiier als die Nebenzacken. Die
P'orni ist mit von der Zahl der Flatten abhangig, doch ist es schwerlich moglich,
irgendwelche Grenzlinien zu ziehen, und daher
scheint es mir gegenwartig am ratsamsten, alle afri-
kanischen Arten in der Gattung Hclicarion zu lassen.
E. V. Martens nennt q ostafrikanische Arten,
\^on denen zwei : caillaudi (Morelet) und lymphas-
cens = lymphaseus ]\Iorelet mit abessynischen Arten
identifiziert werden; von der letzteren Art habe ich
kein Exemplar \-on Abessynien zum \^ergleich, \'on
der ersteren stimmt ein solches nicht mit denen von
Deutsch-Ost-Afrika iiberein, \'ernmtlich wird aber
auch Hel. lymphaseus nicht in Deutsch-Ost-Afrika
vorkommen, nach der Abbildung ist das Gewinde wesentlich grower als bei der
siidlicheren Form, die ich daher als verschiedene Art ansehe.
Fiir die schwierige Unterscheidung und Beschreibung der Arten erscheint
es mir notwendig, die Schale in Seitenansicht und das Gewinde etwas vergroi3ert
genau zu zeichnen, der Vergleich gibt dann meist geniigende Klarheit iiber die
Unterschiede. Es ist auch darauf hinzuweisen, daB die F'mbryonalschale einiger
Arten unter dem Mikroskop mit Punkten in Spiralreihen skulptiert, bei anderen
glatt ist. Trotzdem ist es zuweilen nicht leicht, die Arten richtig auseinander-
zuhalten, selbst bei Berlicksichtigung des Korpers, der durch seine Farbe, die
Form der Mantellappen und das Verhalten der Geschlechtsorgane u. dgl.
einige Anhaltpunkte liefert.
Die bisher von Deutsch und Britisch Ost-Afrika beschriebenen Arten liegen
mir vor bis auf Hel. aureofuscus ^Martens, wovon nur ein ])aar unbrauchbare
Bruchstiicke erhalten sind, von Mombas, bariiigoeiisis (Edg. vSmitli) \om Kenia
vmd nyasanus Edg. Smith vom Chiradzulu-Berge. Auffallend ist der Reichtum
der Insel Kwidschwi im Kiwu-See an Vertretern der Gattung Hclicariun, sowohl
nach Arten, als auch nach Individuen.
XIII.
— 192 —
Helicarion kivuensis n. sp.
Tafel V, Fig. 34.
Einige Exemplare dieser Art haben SCHUBOTZ und Grauer auf der Insel
Kwidschwi gesammelt, mit der folgenden Art in einer Hohe von 2100 m, auch
ini Rugege-Wald ostlich ^•om Kiwu-See in 1800 — 2100 m Hohe, ferner ein Exem-
plar im Urwalde 90 km westlich vom Siidufer des Albert Eduard-Sees, 1600 m
liocli. Wahrscheinlich gehoren hierher audi ein Tier \'om Karago-See (NW
Ruanda), eins \'om Fui3 des Ruwenzori (Westseite) und zwei vom Niragongo,
etwa 3000 m hoch. Die vSchale hat etwa 20 mm im Durchmesser und 11 mm
Hohe, sie ist ziemlicli dunkel olivengriin, zuweilen heller an der Spitze meist
deutlich rotbraun, \-erhaltnismal3ig festwandig, aus etwas mehr als 2 Windungen
gebildet, deren obere ein deutlich vorragendes Gewinde bilden, wahrend die
letzte oben deutlich gedriickt und unten etwas eingezogen, links abgerundet
kantig, rechts herabgezogen ist; auBer den Anwachsstreifen,
die zum Teil etwas faltig her\-ortreten, zeigt die Oberseite der
letzten Windung einige eingedriickte vSpirallinien, und unter
einer guten Lupe und dem Mikroskop nimmt man eine feine
und dichte Spiralsteifung wahr, wodurch die Oberflache einen
etwas matten Glanz erhalt. Die P'mbryonalwiudung ist nicht
punktiert, ziemlicli groB und flach gewolbt.
Der FuB der konservierten Tiere ist verhaltnismaCig
klein , etwa 25 — 30 mm lang und 6,5 — 7 mm breit, oben
Fig. xi\ . hochstens etwas abgeflacht, aber nicht eingedriickt, die Man-
tellappen sind auf beiden Seiten ziemlicli klein, ungefahr gleich groJ3, schmal,
etwa 8 — 10 mm lang und am Grunde 3 — 4 mm breit (Fig. XIV). Die Farbe
ist meist grau, einfarbig oder am Mantel mit kleinen schwarzlichen Flecken und
am Ful3 mit dunkler gefarbten, den Riiinen entsprechenden schragen Linien;
die Sohle graugelb, zuweilen sind ihre vSeitenteile schwarzlich. Die Genitalien
sind ahnlich \\ie bei der folgenden Art; ihren distalen Teil habe ich in Fig. 60
dargestellt. Es ist eine keulenformige Pfeiltasche vorhanden, der Stiel des
Receptaculum seminis ist lang und mehrfach gewunden; der Samengang ist im
Anfang etwas aufgekrauselt, in seineni distalen Teil verdickt und kalkfiihrend,
\'om Beginn dieses Teils entspringt ein langer, etwas gewundener Blindsack
und weiter nach dem Aiisatz des Retractor hin ein anderer kiirzerer Blindsack.
An eineni Kiiick des cf Kopulationsorgan, das am Ende etwas verdickt ist,
heftet sicli der Retractor an.
Helicarion insularis n, sp.
Tafel V, Fig. 35.
Zahlreiche von Grauer auf der Insel Kwidschwi in einer Hohe von 2100 m
gesammelte Exemplare unterscheiden sich von der vorigen Art zunachst durch
193
die bedeutende Groi3e des linken Mantellappens (Fig. X\'), der am Gruiide et\\a
12 mm breit und rundlich dreieckig ist, er bedeckt einen grol3en Teil der linken
Schalenhalfte; der rechte Lajopen ist kleiner, docli breiter als bei der vorigen
Art. Der Fui3 ist immer bedeutend langer als der vSchalendurchmesser, bei den
groBeren Exemplaren etwa
40 mm lang; die vonlere
Halfte seines Riickens ist
flach. Die Farbe der Tiere
ist heller oder d tinkler
graugelb.
Die vSchale erreicht
einen Durchmesser \'on
16 mm und eine Hohe von
S mm (Fig. 35) sie ist grau-
lich olivengriin. ziemlich
(lunii. durchscheinend, das
Gewinde ist wenig erhoben
und wesentlich kleiner als bei der vorigen Art (Fig. X\'I), die letzte W'indung
ist abgerundet und kaum herabgezogen, mit etwas faltigen Anwachsstreifen,
ohne vSpiralfurchen auf der Oljerseite. Die Embryonalwindung ist mit ein-
gestochenen Punkten in mehreren Spirallinien skulptiert.
Fig. XV.
Fig. XVI.
Helicarion schubotzi n. sp.
Tafel VI, Fig. 62, 63. 65 ; Textfig. XVII.
Eiiiige Tiere, die Schubotz auf der Insel Kwidschwi und auf dem vSiidost-
ufer des Ki\^u-Sees gefunden hat, gehoren zu einer besonderen Art, deren Schale
durch ihre braune Farbe ausgezeichnet ist, wahrend der lange und ziemlich
schmale FuB bis auf den hellen Mittelstreifen der vSohle grau gefarbt ist ; auch ist
die Art schon durch die ganz verschiedenen Genitalorgane von den vorigen Arten
Hcharf unterschieden. Ich gebe ihr den Namen des Sammlers. Hierher gehoren
auch 2 Tiere, die Grauer im Rugege-Wald in einer Hohe von 2100 m gesammelt
hat und eins aus dem Urwalde 90 km westlich vom Siidufer des Albert Eduard-
Sees (mit H. kiwuensis), wahrschein-
lich auch eiii schlecht erhaltenes Tier
aus dem Bugoie-Wald, etwa 20 km
ostl. V. Kissenji, 2500 m hoch.
Die Schale des groJ3ten Exem-
plars, dessen Fui3 5 cm lang ist, hat
einen Durchmesser \-on 18 mm und
eine Hohe von 9 mm. vSie ist diinn
und biegsam, durchscheinend, meist
Deutsche Zentralafrika-Kxpedition. III.
— 194 —
gelbbraun, von ahnlicher Form wie bei der vorigen Art, ihr Gewinde ist etwas
groBer, tritt aber auch wenig hervor, die letzte Windung ist rundlich, kaum
herabgezogen, ziemlich glatt, indem die Anwachsstreifen wenig auffallen, aber
mit einigen Spiralfurchen auf der Oberseite. Eine feine Spiralskulptur kann
ich ebensowenig wahrnehmen wie eine Punktierung der Embryonalwindung.
Helicarion aureofuscus Martens, dessen Schale ahnlich gefarbt ist, hat
nach der Abbildung eine viel mehr erweiterte ]Miindung und kleineres Gewinde,
auch ist das Tier anders gefarbt, der Penis ist nach Pfeffers Angabe ,,grol3
und sehr dick."
Der Mantelrand mit seinen beiden Lappen und der FuB sind grau, der vor-
dere Teil des letzteren an den Seiten heller, nur der mittlere Streifen der Sohle
ist gelblich; die vordere Halfte des FuBriickens ist undeutlich abgeflacht. Die
Furchen an den vSeiten des FuBes sind dunkler.
Der rechte Mantellappen ist lang und schmal, zu-
gespitzt, der linke von maBiger GroBe, betracht-
lich kleiner als bei der vorigen Art (Fig. XVIII).
Das GebiB ist von dem der vorigen Art wenig
verschieden, die Schneide des Kiefers zeigt einen
ziemlich starken mittleren \^orsprung. Das groBte
Exemplar hat den Penis etwas vorgestiilpt , er
"■ ' weist am Ende einen blattformigen Anhang auf
(Fig. 62). Die praparierten Genitalien haben keinen Pfeilsack, das dicht an
der auBeren Geschlechtsoffnung entspringende Receptaculum seminis ist groB,
rundlich, von einem zierlichen bindegewebigen Netz eingehiillt, der Stiel von
maBiger Lange. Der vSamengang ist sehr lang, im Anfang aufgeknauelt, er tritt
in einen erweiterten Abschnitt, der mit einem gebogenen Blindsack proximal
abschlieBt, an dem noch ein diinneres langeres, am Ende geschlossenes Rohr
hangt; distal vom Eintritt des Samenleiters zeigt der erweiterte Teil mehrere
durchscheinende Langsfalten, dieser Teil ist weiBlich, jedenfalls kalkfiihrend,
darauf folgt ein ziemlich langer und diinner Abschnitt, an dem ein langes, auf-
geknaueltes Flagellum hangt; an der Umbiegungsstelle in den ziemlich diinnen
Penis entspringt ein langer, aber schwacher Retractor. Es sei noch bemerkt,
daB die Zeichnung (Fig. 63) nach einem nicht ganz erwachsenen Exemplar
gemacht ist, das groBte Tier zeigt hauptsachlich den kalkfiihrenden Teil mit den
Langsfalten wesentlich starker entwickelt.
Helicarion stuhlmanni Martens.
Nach einem Vergleich mit dem typischen Exemplar, das Sri'HLMANN auf
dem Ruwenzori gefunden hatte, halte ich einige Tiere, welche vSchubotz an
der Westseite dieses Berges zwischen 2000 und 3000 m hoch und bei Beni am
Semliki, aber auch auf der Insel Kwidschwi und auf dem Siidostufei des Kiwu-
— 195 -
Sees erbeutet hat, fiir die genannte Art. Zur Erganzung der urspriinglichen Be-
sclireibung bemerke ich folgendes.
Obvvohl das typische Exemplar eine sehr feine mikroskopische Spiralstreifung
erkennen lai3t, kann ich weder diese noch einige grobe Furchen, die v. Martens
erwahnt hat, als charakteristisch flir die Art ansehen, da andere Exemplare,
die sonst vollkommen iibereinstimmen, sie nicht zeigen, doch ist die Embryonal-
windung stets punktiert. Die Schale ist gelb, bald mehr briiunlich, bald mehr
\veil31ich, in der ]\Iitte zuweileii rotlich. Die Tiere entbehren meist eine dunkle
Pigmentierung, nur die vom Ruwenzori haben zum Teil einen blaBgrauen Ful.?
und Mantelrand, zuweilen mit gelblichen Flecken ; bei ihnen sind auch die Seiten-
teile derSohle grau, der ]\Iittelstreif en gelblich. Die Mantellappen sind von mai3iger
Groi3e und von rundlicher Form, an der AuBenseite mit deutlichen Warzchen
versehen.
Der Fui3 ist von mittlerer Lange, 3 — 4 cm lang, sein Riicken vorn abgeflacht,
hinten gekielt. Der mittlere \^orsprung an der Schneide des Kiefers ist unbedeu-
tend; die Radulazahne sind denen der vorigen Arten ahnlich. An den Genital-
organen fehlt eine deutliche Pfeildriise, vielleicht ist eine eiformige Hervorragung
am \^aginalteil ihr Homologon. Das Receptaculum seminis ist kurz gestielt.
Der Samengang ist zuerst etwas aufgeknauelt mid tritt dann in ein erweitertes
geschlangeltes Rohr, das am Anfang ein langeres, alsdann ein ziemlich weites
und kurzes blind geschlossenes Rohrchen aufweist (Fig. 64).
Zu dieser Art diirften auch einige von vSCHUBOTZ zwischen Iruma und
Mawambi im Urwalde gesammelte Tiere, eins von Kissenji und eine am oberen
Ituri gefundene Schale, sowie ein Tier gehoren, das O. Neumann bei Kitoto
= Port Florence (Kawirondo) erbeutet hat, vermutlich auch einige von Stuhl-
MANN bei Migere (Butumbi) gesammelte Bruchstiicke, die v. MARTENS bei
dieser und der folgenden Art erwahnt hat.
Helicarion issangoensis n. sp.
Textfig. XIX; Tafel VI, Fig. (><>.
Unter dem Namen Helicarion cailliaiidi (^Morelet) fiihrt E. v. Martens
Exemplare vom Ruwenzori und von der Issango-Fahre an. Von ihnen sind die
zuerst erwahnten aus einem Bambuswald
in der Hohe von 2600 m nach meiner An-
sicht zu Hel. succulentus zu rechnen, wah-
rend die iibrigen zu einer Art gehoren, die
mit der genannten von Abessynien nicht
identisch und mit Hcl. shililuiaiiiii ver-
wandt ist. ^'•^'- ^^^'■
Die von Martens abgebildete Schale (1. c, Taf. 3 Fig. 2) sehe ich als typisch
an, ich stehe ihre Umrisse vergroBert in Textfig. XIX nochmals dar, wobei ich
13*
— 196 —
den Verlauf des Columellarrandes angedeutet liabe. Ich finde den Durchmesser
nur etwa 14 mm, die Hohe 6 mm groi3. Den Angaben, die v. Martens (1. c.
]). ,57) gemaclit hat, ist hinzuzufiigen, daB das Gewinde deutlich erhoben und
bei alien Exemplaren eigentiimlich schief ist (Fig. 66); die Embryonahvindung
ist regelmaCig punktiert; die letzte Windung ist abgerundet, rechts an der Ober-
seite ziemlich flach.
Das Tier ist durcli die scharf ausgepragte Zeichnung charakterisiert, die
(lurch gr6i3ere und kleinere schwarzbraune Flecke an den Seiten des FuBes
und am ^Mantelrande herA'orgebracht wird, am auffallendsten sind auf der linken
Seite des Mantels ein schwarz-
liches Band und 3 Bander auf
dem Kopfe. Der FuBriicken ist
ziemlich kurz, \-orn deutlich aus-
gehohlt, dahinter scharf gekielt,
die vSohle einfarbig gelblich. Der
rechte ^lantellappen ist groBer als
^''' ig. ^ - . ^1^^ linke, mit ihm ziemlich breit
verbunden, an der Aui3enseite mit sehr kleinen Warzchen ausgestattet.
Falls dabei keine ^^er\vechslung stattgefunden hat, ist die Zeichnung des
Tieres von Hclicarioii subangulatus ]\Iartens sehr ahnlich. Nacli der Schale, die
ich in Fig. XX zum Vergleich abbilde, ist diese Art gut verschieden; sie besteht
aus 2 Windungen, das Gewinde ist nicht schief, die Embryonahvindung dicht
punktiert, die letzte deutlich kantige Windung zeigt eine matte Oberflache,
damit steht in Zusammenhang eine sehr feine mikroskopische Netzzeichnung,
die aber nur l)ei starker ^^er-
groi3erung wahrgenommen wer-
den kann.
In der Form der vSchale hat
mit dieser Art einige Ahnlich-
keit Helicarion masukuensis Edg.
Smith , wovon ich eine \-om Be-
schreiber erhaltene vSchale in
Fig. XXII abbilde, da sie bisher nur in der Ansicht von oben und unten
dargestellt ist. Die Farbe ist braun, zuweilen griinlich, die Form finde ich ver-
lialtnismaBig hoher als Smith angibt, da die groI3te mir vorliegende Schale
I2V'2 nim i"^ Durchmesser und 7^ \, mm Hohe hat. Die Embryonahvindung ist
nicht punktiert; es sind 2^/4 Windungen vorhanden, deren obere mehr oder
weniger deutlich hervorragen und deren letzte meistens ziemlich gleichmar3ig
abgerundet und mit etwas welligen Anwachsstreifen versehen ist; die ^Miindung
ist nicht so groB wie bei Hcl. subangulatus. Auffallend ist der umgeschlagene
Columellarrand. Zu den Fundorten, die Edg. Simith angegeben hat, kann
ich nach den Sammlungen F(^LLEBORNs hinzufiigen: Ukinga, Kinga-Gebirge,
Fig. XXII.
Fig. XXIII.
— 197 —
Bulongvva und Bambusdickicht am Krater des Ngohi-\'ulkans; ein Exemplar hat
Fromm in Siid-Ufipa gefunden in einer Hohe von 1850 m. Das Gewinde tritt
haufig weniger herv^or als bei dem gezeichneten Exem])lar, so daI3 die Schale
oben mehr abgeflacht ist. Die Tiere sind bis auf ein paar dunkle vStreifen am
Fui3riicken nicht gefiirbt; der Ful3 ist bis 15 mm lang; Mantellappen sehr klein,
rundlich dreieckig. Die schriigen Furchen an den vSeiten des FuI3es sind undeut-
lich. Bei einem nntersuchten Tier finde ich den Samenleiter ohne Anhiinge.
Helicarion volkensi n. sp,
Taffl \', Fig. ,^7.
Da bisher \-om Kilimandjaro noch keine Hclicarion-\rt beschrieben ist,
sclieint es mir interessant zu sein, dai3 in einem Olase niit der Bezeichnung
,,Giirtehvald-Volkens" sicli ein Tier und eine leere Schale befinden, die V. Mar-
lENS wahrscheinlich iibersehen hat. Da ich diese Exemplare zu keiner bekannten
Art stellen kann, stelle ich dafiir eine neue auf, der ich den Namen des Sammlers
gebe. Sie ist durch ein sehr kleines Gewinde ausgezeichnet, darin wird sie nur
von Hcl. auriformis iibertroffen. Die Schale (Fig. ^y) hat einen Durchmesser
von 12 mm und eine Hohe von 6^2n^m. ihre Farbe ist durch das braune Pe-
riostracum braunlich, die Kalkschale weiB. Die Embryonalwindung scheint
punktiert zu sein. Es sind kaum 2 Windungen vorhanden, das Gewinde tritt
sehr wenig hervor, die letzte Windung ist bauchig, oben ein wenig gedriickt,
unten in der Mitte deutlich eingezogen, im ganzen rundlich, Miindung weit,
aber nicht so nach links vordringend wie bei Hd. auriforuiis.
Das Tier ist braunlich mit wenigen kleinen rundlichen schwarzen Flecken,
hauptsachlich am Mantelrande. Der Ful3 ist etwa 25 mm lang, sein Riicken vorn
abgeflacht, hinten gekielt; Fui3druse ziemlich grol3. Die Mantellappen sind
mai3ig grol3, etwas abgerundet, an der Aufienseite feinwarzig.
Helicarion auriformis n. sp.
Tafel VI, Fig. 67—69; Textfig. XXIV.
Wie ich schon erwahnt habe, lialte ich die deutsch-ostafrikanische Art,
die V. Martens fiir Helicario): lymp/iaseus Morelet (oder wie er schreibt: ly»i-
phascens) erklart hat, nicht fiir identisch mit dieser abessynischen Art, und daher
nenne ich sie Hel. auriformis. vSie iibertrifft durch die sehr- weite
und besonders nach links ausgezogene Miindung, das sehr kleine
Gewinde (Textfig. XXIV) und den groi3en Mantel alle andern
Arten von Deutsch Ost-Afrika, nur Hel. Jialiotidcs Putze3-s aus dem
Kongostaat zeigt diese Eigenschaften in noch hoherem Grade (nach
den Abbildungen zu schliel3en).
Die Schale des groBten Exemplars (von Kwidschwi) ist i6 mm
breit und 9 mm hoch, hell gelblich, aus 2^/., Windungen gebildet, Fig. xxiv.
— igS —
deren obere kaum hervortreten, die Embryonal windung ist punktiert, die letzte
oben deutlich abgeflacht. Miindung sehr grolB, in der Ansicht von unten die
ganze Colnmellargegend zeigend (Fig. 67, 68).
AuBer den von ^Martens erwahnten Exemplaren ^■om Ruwenzori, wo auch
SCHUBOTZ ein Tier in einer Hohe von 2800 m gefunden hat, liegt mir diese Art
von der Insel Kwidschwi und im vSO des Kiwu vor, wo sie Schtbotz and Graurk
gefunden liaben, und eine vSchale vom oberen Ituri.
Die Tiere sind hauptsachlich durch den sehr breiten Mantelrand ausgezeich-
net(Fig. 69), dergraubraun mit kleinen schwarzen Flecken gefarbt ist; die happen,
welche die Schale ziemHch weit iiberdecken, sind groi3, rundlich. Auch der hintere
Teil des FuBes zeigt kleine schwarze Flecke; er ist oben unter der Schale deutlich
konkav, dahinter stark gekielt. Sohle einfarbig braunlich. Yon der Anatomic
sei erwahnt, da 6 der Samengang wenig gewunden und im distalen Teil mit einem
einzigen Anhang versehen; ^•on einem Pfeilsack ist keine S]nu wahrzunehmen.
Helicarion aloysii sabaudiae Pollonera.
POLivONERA hat (L. A. vSavoia, Ruwenzori, v. i p. 193 t. 19 f. 15, 16; t. 20
f. 8) eine gute Beschreibung und Abbildungen von dieser Art, die bei Bujongolo
(Uganda) gefunden war, gegeben. Mir liegt dieselbe \'on 4 Orten westlich vom
Ruwenzori vor, SCHUBOTZ fand sie am FuJ3 des Ruwenzori, im Urwalde nord-
westlich von Beni, am obern Ituri (ohne nahere Angabe) und bei Avakubi am
Ituri.
Die Art gehort nach ihrer Anatomic zu dersell)en Gruppe wie die west-
afrikanischen Arten Hel. sowerbyanus (Pf.) und plicatuhis ]\Iartens, welche aus-
gezeichnet ist durch das Fehlen von Anhangen am Epiphallus und die Gegenwart
einer Glandula amatoria; moglicherweise gehort oMch. Hel. niasukueiisis hierher.
Helicarion welwitschi (Morelet).
Von dieser westafrrkanischen Art hat Grauer ein grol3es Exemplar — die
Schale mif3t 35 mm im Durchmesser — gefunden, und zwar 50 km ostlich von
Kasongo am Lualaba (ob. Congo) im Urwalde.
Da diese Art weder eine Glandula amatoria, noch Anhange am Epiphallus
besitzt, verhalt sie sich ahnlich wie die von Godwin - AUvSTEN untersuchte
Art und konnte demnach zu derselben Gruppe {Africarion) gestellt werden.
Wenn man auf das Verhalten des Epiphallus mehr Gewicht legt als auf das Vor-
kommen oder Fehlen einer Glandula amatoria, konnte man hierzu auch die
Gruppe des Helicarion aloysii sabaudiae stellen, wofiir der Umstand sprechen
wiirde, daI3 es in der Hauptsache westafrikanische Arten sind, die auch in der
Schale einander ahnlich sind; die von Godwin - Austen untersuchte Art war
nicht sicher bestimmt, vielleicht ist sogar die Angabe iiber ihre Herkunft aus
Abessynien anzuzweifeln.
— 199 —
Die Sektioii Zojitfarion kanii aul3er clem Hcl. soiiiiiu'iiibrciiiacciis. der ja
gleichfalls westafrikanisch ist, den Hcl. auriformis und vermutlich H. haliotides
entlialten, doch ist das wegen des ganzlichen Fehlens eines Pfeilsackes bei Hcl.
auriformis zweifelhaft, dafiir spricht die Gegenwart nur eines Anhanges am
Epiphallus und wohl audi die starke Entwicklung des ]\Iantelrandes. Die Ver-
breitung dieser Art ist ahnlich wie die von Hcl. aloysii sahaitdiac, sie l^eide konnen
noch zum westafrikanisclien Gebiet gerechnet werden.
Helicarion membranaceus n. sp.
.Ein auf der vStrecke Iruma bis Mawambi gefundenes Tier kann icli zu keiner
der bisher genannten Arten stellen, so dal3 ich dafiir eine besondere Art schaffen
muii. Die Schale ist bei der Ablosung verletzt, da sie fast gar nicht verkalkt ist.
Sie hat etwa 15 mm im Durchmesser, ist besonders oben mit faltigen Anwaclis-
streifen versehen, hornbraun, oben etwas abgeflacht. Das Tier zeigt an den
Seiten des Fuf3es, der 25 mm lang ist, mehrere schwarzbraune Flecke, der hintere
gefurchte und gerunzelte Teil ist braun; der Fui3rucken ist vorn etwas abgeflacht.
Der Mantelrand ist braunhch mit sehr kleinen spitzen Schalenlappen, der von der
vSchale bedeckte Teil schwarz gefleckt.
Die inneren Organe ^^•aren voUig zerstort.
Gattung Thapsia Albers.
Im Gegensatz zu Hclicario)i ist die Gattung Thapsia in der Sammlung der
Expedition nur durch wenige Exemplare vertreten. Zwei Tiere, die 50 km
ostlich von Kasongo gefunden sind, und vermutlich auch solche aus dem Rugege-
Wald aus einer Hohe von 1800 m diirften zu 77/. curvatida IMartens gehoren,
und ein paar wohl noch nicht ausgewachsene Tiere voni obern Ituri stelle ich
mit einigem Zweifel zu 77/. nyikana Edg. Sm. Gleichfalls vom obern Ituri liegt
ein vermutlich noch jugendliches Tier vor, das in der Form der Schale viel Ahn-
lichkeit mit einer jungen 77?. lasti Edg. Smith zeigt, indem die etwas abgeflachte
Oberseite durch eine deutliche Kante sich gegen den Fmfang absetzt, doch ist
der aul3ere Teil der Windungen an der Oberseite braun gefarbt, so dau sich hier
ein dunkles Band gegen die iibrige helllnaunliche Schale al)hebt. Ich sehe von
einer Benennung ab.
Gattung Trochonanina Mousson.
\'on der Untergattang Marloisia hat Dr. Schcjsotz einige Exemplare
gesammelt, die meist zu der haufigen und wie es scheint etwas ^•eranderliclKn
Tr. {M .) mozamhicensis (Pf.) gehoren diirften. Die neuerdings beschriebene
M. eniebbana Pollonera mag von dieser kaum artlich \-erschieden sein. Die
Hohe des Gewindes ist ziemlich verschieden, audi scheint das brauiie Band
■ — 200 —
iiber dem Kiel kein wesentliches Merkmal zu sein, eher wird man betrachtliclie
Unterschiede in der Feinheit der schragen Faltenstreifen zur Unterscheidung
von Arten benutzen konnen. Die Exemplare sind in der Akaziensteppe am
untern Semliki, bei Beni und in 2000 — 3000 m Hohe an der Westseite des Ru-
wenzori erbeutet, also auf einem kleinen Gebiet. Als besondere Arten wird man
wohl die l^eiden folgenden von GrauER gesammelten Formen anzusehen haben.
Trochonanina ( Martensia ) densestriata n. sp.
Ein paar westlich vom Ruzizi (zwischen Kiwu- vmd Tanganjika-See) ge-
fundene Schalen haben nur einen Durchmesser von 11 mm und eine Hbhe von
7 mm. Sie bestehen aus 5^/3 Windungen, von den en die zwei obersten sehr fein
spiralig, die folgenden gleichfalls sehr fein schrag radiar gestreift sind; die ge-
wolbte Unterseite ist schwach spiralig gestreift. Die Schale hat eine ahnlichc
Form wie Tr. iiioza)iibicciisis, \'on der sie hauptsachlich durch die dichte Streifung
verschieden ist ; ihre Farbe ist durchscheinend braunlich weiB, mit einem braunen
Band iiber der ziemlich scharfen Kante oder ohne solches; Nabel etwas schrag
durchbohrt.
Es sei hier erwahnt, dai3 eine grol3ere (16 mm ini Durchmesser) braune Schale
von Nairobi bei Monibas ebenso fein gestreift ist, doch gehen die Radialstreifen
bis auf die Embryonalschale. Ich mochte die Frage of fen lassen, wohin diese
Form, die sonst audi der Tr. mozamhicensis ahnlich ist, zu stellen sein wird.
Trochonanina (Martensia) acutecarinata n. sp.
Tafel \', Fig. 3S.
Zwei Schalen, die Gr.\UIvR im Urwalde 50 km ostlich von Kasongo gefunden
hat, und eine 300 km westlich ^•om Tanganjika fallen durch den sehr starken
Kiel und die ziemlich flache Linsenform auf, im iil)rigen sind sie der Tr. meso3,cica
Martens ahnlich. Die Farbe ist braunlich, nach der vS])itze hin dunkler, durch-
scheinend. Der Durchmesser betragt 20 mm, die Hohe 10 mm. Die Oberflache
der Embryonalschale ist fein gekornelt, indem die Spiralfallchen von radialen
Furchen durchschnitten werden; die folgenden Windungen zeigen auf der Ober-
seite ziemlich feine schrage Radialfaltchen, wahrend die Unterseite durch feine,
dichte vSpiralfurchen skulptiert ist. 01)er- und Unterseite schwach gewolbt,
am Umfange tritt der Kiel stark herx'or; Nabel ziemlich weit durchbohrt. IVIiin-
dung schrag, rhombi.sch.
Gattung Fruticicola Held.
Von Heliciden hat die Expedition drei der von E. \'. Martrns beschriebenen
Arten gefunden, am westlichen FuB des Ruwenzori 3 Exemplare von Fruticicola
karevia, von Fr. conradti eins ebenda und auf dem Karissimbi, etwa 3300 m hoch
2 Exem])lare, die ich fiir Fr. runssorina halte.
— 201
Uber die Gattungen Ena Leach ( Buliminus Ehrenberg non Orbigny)
und Rachis Albers.
AlhERS hat 1850 (Heliceen, p. 182) die Gattung Rachis aufgestellt und mehrere
Arte'n genannt, von denen die meisten indessen nicht dazu gehoren (vgl. Bour-
guignat, ]Moll. Afr. equat., p. 56), wie man gegenwartig die Gruppe auffafit;
die I. Art ist pallens Jonas, von der zwar kiirzlicli Gkrmain die Meinung aus-
gesprochen hat, sie sei eine Limicolaria , doch halte ich das fiir unwahrscheinHch
und nehme mit BOURGUIGXAT diese Art als Typus der Gattung an. In der
2. Auflage des bezeichneten Werkes ist als Typus der Rhachis geschriebenen
Gattung vermutHch vom Herausgeber v. [Martens Buliminus pimdatus Anton
genannt worden, indessen ist das unannehmbar, weil diese Art in der i. Auflage
gar nicht aufgefiihrt ist und nach den Regeln doch eine der zuerst genannten
Arten die typische sein muB. Spater hat BOURGUIGXAT fiir einige Arten, unter
denen punctattis Anton als erste genannt ist, eine Gattung Rachisellus auf-
gestellt (1. c, p. 68). die bisher stets — so audi neuerdings von Ger:main —
als Synonj-m von Rachis angesehen worden ist.
Durch Untersuchung der Gebisse habe ich festgestellt, daB diese vielgenannte
Art durchaus nicht zu denen gehort, die man als echte Rachis-Y extXQt&r ansieht
(vgl. Kobelt, Buliminidae. Systemat. Conchyl. -Cabinet), sondern zur Gattung
Ena in weiterem vSinne, ebenso ferussaci Dunker. AuBer diesen Arten nennt
BOURGUIGXAT noch Rachisellus hurtoi Bgt., variolosus Morel, und ledoulxi
Bgt. (die beiden letzteren sah v. Martens als Varietaten von punctatus an).
Diese Arten sind charakterisiert ,,par un test oblong-allonge, pourvu d'un dernier
tour, non gros ni \^entru, mais attenue a la base, ce qui lui donne un aspect
fusiforme. La perforation est ouverte et profondc, la dilatation columellaire
au lieu d'etre superieure et trianguliforme, descend en pointe jusqu'a la base
de I'axe, enfin, le dernier tour est subanguleux autour de la perforation". Die
Schalen haben haufig punktf<)rmige durchsichtige vStellen. Nach allem wird zu
dieser Gruppe eine schone groBe Art, die Grauer auf der Insel Kwidschwi in
niehreren Exemplaren gefunden hat, gehoren.
Auf die Anatomic der Grupi)e will ich an anderm Ort eingehen. Hier sei
nur noch erwahnt, daB auch einige andere zu Rachis gestellte Arten — ich habe
mossambicensis Pf., melanacmc Pf. und den westafrikanischen tu)iicf actus R\-.
untersucht — ein wesentlich verschiedenes GebiB haben, daher mochte ich fiir
diese Gruppe den Xamen RhacJiidina mit der letztgenannten Art als Typus
vorschlagen. Die vSchalen sind meist ziemlich aufgeblasen und zeigen 2 dunkle
Spiralbander und eine durchsichtige Columellargegend ; die Mittelplatte der
Radula hat eine ziemlich kleine, einfache, abgerundete Schneide, wahrend die
iibrigen Platten an der gleichfalls abgerundeten Schneide eine innere und eine
Oder zwei auBere Zacken aufweisen. Ich will nicht unerwahnt lassen, daB Schacko
(IMobius, Mauritius, p. 340, 341) kurze Bemerkungen iiber die Gebisse von Ena
202 —
punciaia und tumefacta gemacht hat. Die Gruppe Cerastus hat das gewohnhche
GebiB von Ena, auch BiiUuiiuus v.yasanits Edg. Smith.
Ena (Rachisellus) drymaeoides n. sp.
Tafel \', Fig. 39.
Diese hiibsche grol3e Art von der Insel Kwidschwi erinnert in ihrer Schale
an Arten der amerikanischen Gattung Drymaciis, daher habe ich ihr den an-
gegebenen Artnamen gegeben. Sie erreicht eine Hohe von 27 — 31 mm bei einem
Durchmesser von 14,5 mm. Ihre Farbung ist weiI3hch, das Innere der Miindung
schwarzbraun, an der rechten Seite bis zu einer Breite von 6 mm, doch bleibt
der auBerste Saum weiC. Auf den beiden letzten Windungen sind mehrere durch-
sichtige Punkte sichtbar. Die Schale besteht aus 6^ ., allmahhch zunehmenden
Windungen, die gewolbt und durch eine wenig eingedriickte Naht getrennt sind.
Der Mundrand ist deuthch umgebogen und bedeckt links den Nabel bis auf eine
kleine Ritze. Die ]\riindung ist lang eii'ormig, etwas schrag, ihre I^ange betr.igt
I J mm.
Ena (Cerastus) retirugis (Martens).
Zwei etwas kleinere Exemplare als die \-on E. \'. Martens beschriebene
— sie sind 22 — 23 mm hoch — hat die Expedition im Rugege-Wald in der Hohe
von 1800 m gefunden.
Ena (Cerastus) vexillum n. sp.
Tafel \, Fig. 40.
Eine schon ein wenig verwitterte Schale, die Grauer auf dem Niragongo
in einer Hohe von 2500 — 3000 m gefunden hat, zeigt durch die hammerschlag-
artigen Eindriicke auf der letzten Windung Ahnlichkeit mit der vorigen Art,
doch ist die letzte Windung weniger hoch, mehr abgerundet, dementsprechend
auch die Miindung kiirzer mit stark verdicktem und umgeschlagenem ^lund-
rande. Die 6^'^ Windungen sind durch eine ziemlich tiefe Naht getrennt, die
Spitze ist glatt, die folgenden Windungen mit schragen, nicht sehr dichten
P'altenstreifen versehen und unter der Dupe fein gegittert, die letzte mit zahl-
reichen unregelmai3igen Eindriicken. Die etwas schrage Miindung ist ziemlich
klein, lang eiformig; links bedeckt der umgeschlagene Rand den ziemlich weiten
Nabel nur in der Vorderansicht. Am auffallendsten an dieser Art ist die Farbung ;
die 3 obersten Windungen sind schwarz, von den folgenden nur ein Streifen
unter der Naht, wahrend der groi3te Teil weil3 ist, die letzte Windung ist unten
l)raun, doch bleibt das Netz zwischen den Eindriicken weiJ31ich. Die Hohe der
vSchale l^etragt 22 mm, der Durchmesser 12,5 mm, die Hohe der Miindung mit
dem Rande 11 mm, ohne ilm 8 mm.
— 203 —
Fam. Achatinidae.
Gattung Limicolaria Schumacher.
Es liegen mir zahlreiche \-on der Expedition erbeutete Limicolarien vor,
die aber meistens zu den beiden Arten gehoren, welche Eih;. Smith jiingst
vom Ruwenzori erwahnt und in einigen guten Abbildungen dargestellt hat
(Transact, zool. Soc. London, v. 19 p. 45 f. i — 7): Limicolaria saturata Edg. vSniitli
und sinithi Preston. Beide sind in der Farbe ungemein variabel und zuweilen
einander recht ahnlich, auch die Skulptur aus mehr oder weniger deutliclien
Spiral- und Radialfurchen ist kaum verschieden, doch pflegt die letztere Art
kleiner zu sein, auch eine verhaltnisma{3ig kleinere Miindung zu zeigen, die
ersten Windungen sind kleiner, der Apex daher spitzer, und die Naht weniger
eingedriickt.
Limicolaria saturata ist an folgenden Orten gesanunelt : auf dem Ruwenzori
in Hohen von 1800 — 3000 m, auf dem Sabinjo in einem 3000 m hoch gelegenen
B ambus walde, in einem B ambus wald am Karissimbi 2400 m hoch, auf dem
Niragongo 3000 m hoch, im Bugoie-Urwald etwa 20 km ostl. von Kissenji, 2500 m
hoch, im Rugege-Wald 1800 m hoch (i einfarbiges helles Exemplar), endlich auf
den Inseln Kwidschwi und Wau im Kiwu-See.
Limicolaria smithi wurde gefunden auf dem Ruwenzori bis 3000 m hoch,
bei Beni, in der Rutschurru-Ebene, zwischen Irumu und Mawambi und bei
Mboga, auf der Insel Kwidschwi und bei Usumljura am Tanganjika (Grauer).
Beide Arten zeigen meist schwarzbraune I^angslinien und Flammen, die
nach unten hin zu breiteren Streifen zusammenfliefien ; am zierlichsten sind
einige Exemplare von Limicolaria smithi, die Graukr auf der Insel Kwidschwi
gesammelt hat, sie haben auf den letzten Windungen oben feine braune Linien,
in der Mitte einen Streifen mit breiten Zickzackflecken und darunter wieder
feine, nach unten sich verbreiternde Linien. Einzelne Exemplare sind merklich
schlanker als die Mehrzahl; von einer einzelnen Schale von Beni scheint es mir
nicht ganz sicher zu se'in, ob sie nicht ein auffallend schlankes Exemplar von
L. smithi ist, doch ist ihre Oberflache audi so glatt und die Farbung etwas eigen-
artig, dal3 ich dafiir einen Artnamen {L. lacta) aufstelle. El). v. ^Martens hat
zuviel Wert auf die Farbung gelegt, daher sind seine Bestimmungen zum Teil
unrichtig; auch scheint es mir kaum zweifelhaft zu sein, dal3 Limicolaria roccatii
PoUonera (1. c, p. 198 t. 20 f. 24) = L. saturata und L. piira Poll. (1. c, p. 200
t. 20 f. 26, 27) = L. smithi ist.
Herr Grauer hat zwischen Uvira und Kabambare eine Schale gefunden,
die eine etwas langgezogene Limicolaria Jiiartcnsiana Edg. Smith sein diirfte.
Fiir eine sicher neue Art halte ich einige Exemplare, die Grauer haupt-
sachlich auf der Insel Kwidschwi srefunden hat.
— 204 —
Limicolaria elegans n. sp.
Tafel ^', Fig. 41.
\'on der Insel Kwidschwi und aus dem Urwald 90 km westlich vom Stidufer
des Albert Eduard-Sees 1600 m hoch liegen mir einige Exemplare vor, von
denen ich eins dargestellt habe. Die Schale besteht aus 7 gewolbten Windungen,
deren oberste etwas abgestumpft und braun gefarbt sind; auf der 3. Windung
geht die Grundfarbe allmahlich in ein gelbliches Grau iiber, unter der Naht
erscheinen regelmai3ige braune und weiBe Flecke und darunter unregelmaCige
schwarzbraune Flecke und lyangsflammen, die links einen breiten weiBlichen
Saum zeigen; Zahl und GroI3e dieser Flecke ist ziemlich \-ariabel. Das groCte
Exemplar ist 49 mm hoch und 19 mm breit. Die Oberflache zeigt dichte Langs-
faltchen, die von Spirallinien durchschnitten werden. Der Spindelrand ist an-
gedriickt, violett, am Rande braun, das.Innere der Miindung blaulich weiPi
mit durchscheinenden Flecken.
Limicolaria laeta n. sp. (an var.).
Tafel \', Fig. 42.
Die einzige Schale von Beni ist 51 mm hoch und 15 mm breit, hochgetiirmt,
aus fast 9 Windungen gebildet, deren oberste gewolbt, die unteren ziemlich
flach gewolbt sind mit wenig vertiefter Naht. Auf der 3. Windung fangen braune
gebogene Langsflammen an, die weiterhin Neigung zeigen, sich unten zu ver-
breitern und miteinander zu verschmelzen. Auf den letzten Windungen sieht
man schwarzbraune, etwas schrage, zuweilen etwas zickzackformige Langslinien
und breitere vStreifen, meist iiber der Naht in grolSere Flecke iibergehend, auf
der letzten Windung bilden diese Flecke eine ziemlich vollstandige Binde, die
nach unten scharf begrenzt ist, unter ihr erscheinen wiederum schwarzbraune
Langslinien^ mehr oder weniger miteinander in der dunkelbraunen Columellar-
gegend verschmelzend. Die Oberflache ist glatt und glanzend, unter der Naht
sind die Anwachsstreifen deutlich. Die vSpindel ist deutlich gedreht, violett;
der Umschlag laBt den Nabel teilweise of fen.
Perideriopsis umbilicata Putzeys.
Drei Exem])lare dieser Art in verschiedenen Farbenabanderungen hat
Grauhr erbeutet; eins ist zwischen Uwira und Kasongo, die andern an einem
unsichern Ort, wohl in Kabambare gefunden.
Burtoa nilotica (Pf.).
Eine verwitterte Schale ist auf der Insel Wau im Kiwu-See gefunden und
2 Tiere auf der Lava-Ebene am Ful,) des Muhawura.
— 205 —
Gattung Achatina Lamarck.
Im Urwalde zwischen Mawaml^i und A\-akul)i (am Ituri) sind 3 Schalen
von Achatina sch-a'cinfurthi ^Martens, mit der A. ivcynsi Dautz. identisch ist,
gefunden. Eine Schale von einem unsichern Fundort dlirfte Ach. zanziharica
Bourguignat sein.
Einige junge Exemplare, die GRAri'.R zwischen Uvira und Kabambare
gesammelt hat, kann ich nicht sicher auf eine der bekannten Arten beziehen;
die meisten haben ahnliche braune Zickzackstriemen wie Ach. fulminatrix
flattens, doch lassen sie sich nicht auf diese Art beziehen. Ich sehe davon ab,
die Art zu benennen, da nur junge Tiere \-orhegen. Zu derselben gehoren auch
einige noch kleinere Tiere, die Grauek im Urwalde 50 km cisthch \-on Kasongo
gesammelt hat.
Achatina graueri n. sp.
Tafel \', Fig. 43.
\'on ScHUBOTZ und Grauer sind auf der Insel Kwidschwi einige Exemplare
einer bisher unbekannten Achatina-Ait gefunden, von denen nur eins moglicher-
weise erwachsen ist; ich habe es in Fig. 43 abgebildet. Die Schale besteht aus
6 Windungen, von denen die 2 obersten gekornelt sind, die lolgenden etwas runz-
lige Anwachsstreifen und mehr oder weniger deutliche hammerschlagartige
Eindriicke zeigen ; sie nehmen von der 3. an ziemlich schnell zu, so daB die letzte
mehr als die halbe Schalenhohe einnimmt, sie sind gewolbt und durch eine ziem-
lich tiefe Naht getrennt. Hauptsachlich auf der 3. Windung pflegen \-erwachsene
braune Eangsflammen aufzutreten, die zuweilen auch auf den folgenden Win-
dungen deutlich sind. Das abgebildete typische Exemplar hat ein braungelbes
Periostracum, auf dem mehrere dunkelbraune vStreifen parallel den Anwachslinien
verlaufen; das Innere ist blaulich \veil3. Diese Schale ist 62 mm hoch und 34 mm
breit, die etwas schrage ^Nliindung ist ^>i mm hoch und 21 mm breit, also lang-
eiformig, die Columella ist wenig gebogen und unten schrag abgeschnitten.
Gattung Homorus Albers.
Am obern Ituri hat SCHUBOTZ einen Homorus silvicola (^Martens) gefunden
und einen Ho)}i. castanca (Martens) in der Erika-Region an der Westseite des
Ruwenzori in Hohe von 3300 m.
Homorus kwidschwiensis n. sp.
Tafel \". Fig. 44.
Auf der Insel Kwidschwi im Kiwu-See sind einige Exemplare gesammelt,
die ich zu keiner bekannten Art stellen kann, daher benenne ich sie nach dieser
zoologisch interessanten Insel. Das groBte Exemplar ist 55 mm hoch und 13 mm
— 206 —
breit, die Schale besteht aus 12 wenig gewolbten Windungen, welche durch eine
flache Naht getrennt werden. Die Schale ist gliinzend schwarzbraun, aui3er den
Anwachsstreifen ist keine Skulptur wahrzunehmen , auch auf den ersten Win-
dungen, die ich in Fig. 44 a vergroBert dargestellt habe, der Apex ist abgerundet.
Die vSpindel ist stark gedreht und am Ende abgestutzt. Die Miindung ist 13 mm
hoch, lang eiformig, oben spitz. Die letzte Windung ist nach unten abgerundet
stumpfvvinklig.
Subulina ruwenzorensis Pollonera,
In der Erika-Region an der Westseite des Ruwenzori, 2800 m hoch hat
SCHUBOTZ 3 Exemplare dieser Art gefunden, die der Sub. chiradzulucnsis Edg.
Smith sehr ahnlich ist und von ihr sich hauptsachhch durch die bedeutendere
Grol3e der letzten Windungen und der Miindung unterscheidet.
Gattung Pseudoglessula Bottger.
Ohne auf die Frage, ol) die gegenwartig zu Pseudoglessula gestellten ost-
afrikanischen Arten mit Ps. clavata (Gray), der typischen Art, mit Recht zu-
sammengestellt werden, einzugehen, ist zu erwiihnen, daI3 in der Ausbeute der
Expedition 4 Arten vertreten sind, darunter 3 leider nur durch nicht vollig aus-
gewachsene Exemplare.
Das eine hat Gralkr 300 km westlich vom Tanganjika gefunden, es hat
mit Ps. conradti Martens Ahnlichkeit, scheint aber doch von ihr verschieden zu
sein. Die Schale besteht aus 61/2 Windungen und ist mit einem zimmtbraunen
Periostracum bedeckt. Die 2. Windung zeigt dichter stehende Faltchen als bei
Ps. conradti, aber nicht so dichte wie die folgenden Windungen, auf der letzten
horen die Faltchen an der Unterseite plotzlich auf. Der Spindelrand ist gerade,
von einer faltenartigen Verdickung, wie sie die erwachsenen Schalen und auch
Ps. conradti zeigen, ist kaum eine Andeutung sichtbar; die Miindung ist unten
spitzwdnklig. GroBe und Form sind sonst ganz wie bei der genannten Art. Wegen
der Mangelhaftigkeit des Materials wage ich nicht zu entscheiden, ob die Art
von Ps. conradti unterschieden werden mull
Von einer 2. Art ist von vSCHUBOTZ ein zwar gleichfalls nicht ausgewachsenes
Exemplar im Rugege-Wald, 1800 m hoch gefunden worden, indessen unter-
scheidet sich dieses von alien bekannten Arten so deutlich durch den stumpfen
Apex, dal3 ich darnach die Art Pseudoglessula ohtusata benenne. Ich bilde die
vSchale und den vergroBerten Apex in Fig. 45 ab. Die Schale ist griinlich braun,
aus 6 etwas gewolbten Windungen gebildet, die mit dichten, etwas schragen
Faltenstreifen skuli)tiert sind, diese werden auf der letzten etwas kantigen Win-
dung flacher und undeutlicher, daher ist diese ziemlich glanzend. Die Windungen
nehmen gleichmaBig zu, die letzte ist verhaltnismaBig groB. Der nach unten
verschmalerte vSpindelumschlag laBt den Nabel zur Halfte of fen, er zeigt keine
— 207 —
Verdickung und bildet mit dem untern Rand der ^liindung einen Wiiikel. Wahr-
scheinlich ist diese Schale, die 24 mm lang und 12 mm breit ist, noch nicht
erwachsen, doch wird der stumpfe Apex und die schwache Streifung der letzten
Windung die Art leicht erkennen lassen; vermutlich werden die erwachsenen
Schalen eine Verdickung oder Falte an der Spindel zeigen.
Pseudoglessula intermedia n. sp.
Tatel \', Fig. 4O.
Zwei Exemplare, die Grauhr auf der Insel Kwidschwi gefunden hat, sind
den Kongoarten Pseudogl. humicola und diaphana, die beide von DUPUIS und
Pi'TZKVS beschrieben sind, ahnlich, aber von beiden verschieden. Diese lassen
unter einer starken Lupe eine feine netzartige Streifung der Oberflache erkennen,
wodurch diese matt erscheint, das ist bei der Art von Kwidschwi nicht deuthch
vvahrzunehmen, dagegen ist die Faltenstreifung deutHcher, die Farbe und Form
verschieden, daher nenne ich die Art Pseudoglessula iiitcrnicdia.
Das eine der beiden Exemplare, das offenbar ausgewachsen ist, hat 31 mm
Hohe und etwas iiber 12 mm im Durchmesser, die Farbe ist olivengriin, etwas
glanzend. Die ziemUch hoch getiirmte Schale besteht aus 7^/3 Windungen,
welche gewolbt und durch eine mal3ig vetiefte Naht getrennt sind ; die oberste ist
mit etwas entfernten, die folgenden sind mit dichtstehenden, auf den unteren
Windungen weniger starken Faltenstreifen besetzt; etwas iiber der Naht verlauft
eine undeutliche Kante, unter der auf der letzten Windung die Streifen sich,
wenn auch teilweise etwas schwacher, fortsetzen. Die Miindung ist langeiformig,
12 mm hoch; die Sjoindel ist ziemlich gerade, unten etwas nach vorn ausgebogen,
dariiber rechts mit einer kurzen, oben im Winkel vortretenden Falte, der Um-
schlag bedeckt den Nabel vollig (bei dem jiingeren Exemplar ist eine kleine
Ritze erhalten).
Pseudoglessula elatior n, sp.
Tafel V, Fig. 47.
Zusammen mit den beiden Exemplaren der vorigen Art, also audi \on
der Insel Kwidschwi herstammend, finde ich eine vermutlich noch nicht aus-
gewachsene vSchale, die ich zunachst fiir ein junges Tier derselben Art hielt,
bis ein genauer Vergleich ergab, daB sie doch nicht gut damit vereinigt werden
kann, besonders die schon in den obersten Windungen erkennbare schlankere
Form und die verschiedene Spindelbildung scheinen mir zu beweisen, dai3 hier
eine andere Art vorliegt, die ich Pseudoglessula elatior nenne.
Die in Fig. 47 etwas vergroi3ert dargestellte Schale ist 21 mm hoch und 9 mm
breit, ziemlich dunkel olivenbraun. Sie besteht aus 7 deutlich gewolbten Win-
dungen, von denen die 2. sehr dicht, die librigen ziemlich grob faltig gestreift
sind, auf der letzten reichen die Falten meistens bis zu einer undeutlichen, etwas
— 208 —
liber der Naht verlaufenden Kaiite, so dai3 ihr unterer Teil nur durch die zum
Teil etwas faltigen Anwachsstreifen skulptiert ist. Die Miindung ist langlich
eiformig, etwa 8 mm lang, gegen die etwas konkave Spindel bildet der Unterrand
eineii W'inkel, der Spindelumschlag laL\t den Nabel halb of fen. Eine Spindelfalte
ist nicht \-orhanden. Fig. 47 a zeigt die oberen Windungen vergroi3ert zum Ver-
gleich mit den vorher beschriebenen Arten.
Basommatophora.
Gattung Lymnaea Lamarck.
Aul3er einigen kleinen. jedenfalls jungen Exemplaren, die icli unbestimmt
lasse, liegen mir Tiere aus dem lAihondo- und dem Mohasi-See vor;' die ersteren
stimmen ziemlich gut zu L. cluicicitensis E. Smith und zu einer von Martens
als L. humerosa var. aus dem Mengwe-Teich erwahnten Form, die aber kaum
zu dieser Art gehoren. Die Form aus dem ]\Iohasi-See diirfte L. iindussuniae
INIartens sein.
Gattung Ancylus Miill.
Die Expedition hat 2 Arten erbeutet, von der einen nur ein Exemplar,
das in der Form dem Ancyhts stnhlnianni ^Martens ahnlich, aber gr6I3er und
durch die Skulptur verschieden ist, wahrend \-on der andern Art einige Exemplare
\orhanden sind. Beide Arten diirften noch nicht bekannt sein.
Ancylus ruandensis n, sp.
Tafcl A', Fig. 48.
Das groi3te Tier hat eine 6,5 mm lange, 4,5 mm breite und 1,75 mm hohe
Schale von weiBHcher Farbe. Der eirunde UmriB, die flache Form, der ziemHch
spitze, etwas hinter und rechts \'on der Mitte gelegene Apex, die glatte Oberflache,
die nur ein paar schwache Wachstumsabsatze zeigt, charakterisieren diese Art.
Radiarstreifung ist undeutlich; vorderer Abfall schwach konvex, hinterer wenig
konkav; vom Ap^x nach vorn fallt die Schale schwach ab oder verlauft zuerst
horizontal, dann schrag abwiirts. Die Tiere sind im Luhondo-See (Ruanda)
gefunden.
Ancylus vicinus n. sp.
Tafcl \', Fig. 49.
Das einzige Exemplar aus dem Wasserfall zwischen Bolero- und Luhondo-See
ist 4,3 mm lang. 3 mm breit und 1,75 mm hocli. Von der \()rigen Art durch
bedeutendere Hohe und eine sehr deutliche. dichte Radialstreifung unterschieden,
diirfte sie auch nicht zu Aiicyhis stuhlnunini gehoren. Das einzige Exemplar
— 209 —
dieser Art hat zwar ahiiliche Form (in Taf. i Fig. igb der MAinKXv'^schen W'erkes
unrichtig dargestellt), doch bei mikroskopischer Betrachtung finde ich das braune
Periostracum regelmaBig konzentrisch gestreift iiiid in regelmaBig geordneten
Radiarreilien mit kleinen Erhebungen besetzt, der Ai)ex weist Radiarreihen
x'on eingestochenen Punkten auf, dagegen sehe ich ])ei deni F^xemplar der Kx-
jiedition weder diese Punkte, noch das konzentrisch gestreifte Periostracum,
der Apex lalit nur konzentrische Streifen erkennen, wahrend die iibrige Schale
die dichte Radiarstreifung zeigt. Die F'arbe ist weiBhch. Vom Apex, der etwas
rechts und hinter der ^Mitte Uegt, fallt die Schale nach ^•orn allmahlich, nach
hinten steil ab, der \-ordere Abfall ist leicht gewolljt, der hintere etwas kf)nkav.
Gattung Isidora Ehrenberg.
Die von vSchubotz erbeuteten Exemplare kann ich zu 3 l)ekannten Arten
stellen: Is. trigona Martens Hegt aus dem Mohasi-See vor, aus demselben und
aus dem L,uhondo-vSee einige Is. strigosa Martens und aus dem Karago-vSee,
sovvie dem Wasserfall zwischen Bolero- und Luhondo-vSee Is. zanziharica (Clessin).
Von dieser Art gab E. v. Martens (Deutsch Ost-Afrika, p. 140) an, dal.' sie in
vSansibar und vSiid-Afrika vorkomme, aber im mittleren Teil von Ostafrika noch
nicht gefunden sei, diese Liicke ist somit jetzt ausgefiillt.
Gattung Planorbis Miiller.
\"on den Planorbis- Arten lassen sich sudanicus Martens, von dem einige
grofie Exemplare aus dem Mohasi-See vorliegen, und choanomphalus ^lartens
aus dem Albert Eduard- und dem Kiwu-See sicher bestimmen, audi staulcyi
E. Smith \on Kassenje (Albert-See) ist kaum zweifelhaft — die Art ist daselbst
audi von Sthul:*ianx gefunden. Dagegen ist es niir nicht sicher, ob ein paar
kleine — etwa 3,25 mm hohe und 8 mm breite — Exemplare aus dem Mohasi-See
sich auf PI. hridouxianiis Bourguignat beziehen lassen; nach der Angabe
l)etragt der Durchmesser 7, die Hohe 4 mm, aber die Abl)ildung zeigt eine viel
flachere Schale. Einige Tiere aus dem Luhondo-See scheinen dem PL nairohicnsis
Dautzenberg durch die rundliche letzte Windung ahnlich zu sein und mogen
mit einigem Zweifel als diese Art bezeichnet werden, obwohl die ^Ilindung
betrachtlich groBer ist als nach Dautzenbergs Abbildung, die groBten Exem-
plare haben 12 mm im Durchmesser und fast 5 mm H()lie. Endlich hat eine
Schale aus dem Wasserfall zwischen Bolero- und Luhondo-See eine herabgebogene
letzte Windung, wie es BoURGUiGXAT von seinem Planorbis monccti angibt,
doch kann ich nicht entscheiden, ob diese Art vorliegt.
Deutsche Zcntralafrika-Expcdition. HI. ^4
— 210 —
Prosobranchia.
Gattung Cyclophorus.
Von der Gruppe Maizania Bourguignat, mit der mehrere spatere Namen,
auch Cyclophoropsis Dautzenberg 1908 synonym sind, liegen mir einige kon-
servierte Exemplare vor, die teils zu elatior ^Martens, teils zu intermedius
Martens zu stellen sind, wenn man beide auseinanderhalten will, moglicherweise
sind sie aber nur \"ariationen einer und derselben Art, da nur die etwas verschie-
dene Hohe des Gewindes sie unterscheidet. Zu Cycloph. elatior wiirden die Exem-
plare gehoren, die GrA-UER 50 km ostlich von Kasongo und Stkgmann im Bugoie-
W^ald gefunden hat, wahrend solche von der Insel Kwidschwi und von der Ebene
am untern Semliki als Cycloph. intermedium anzusehen sind.
Fam. Viviparidae.
Von Viviparus liegen nur einige bei Kassenje im Albert-See gefundene
Exemplare von V . rubicundus (Martens) vor. Eine Cleopatra emini E. Smithy hat
SCHUBOTZ ebenda gefunden; die Art diirfte mit pirothi Jickeli zusammenfallen.
Fam. Hydrobiidae.
Mehrere Exemplare aus dem Albert Eduard-See und dem Albert-See stelle
ich zu Bithynia [Gabhia) alberti E. Smith, \-on der B. huiiierosa ]\Iartens schwer-
lich zu trennen ist, da die Schulterkam sowie die Hohe des Gewindes etwas
veranderlich sind. Kobelt stellt (Abhan.ll. Senckenb. Ges., v. 32 p. 80) die
Arten in eine eigene Gattung, die er Di^yreideum Locard nennt; ob diese von
Gabbia Tryon \-erschieden und neben Bithviu-.: als Gattung abzutrennen ist,
kann ich nicht entscheiden, jedenfalls aber hat LoCARD den Namen wiederholt
Digyrcidum geschrieben.
Fam. Ampullariidae.
Einige von ScHUBOTZ bei Kassenje gesammelte Schalen gehoren zu der
von Martens als Ampullaria erythrostoma var. sttihlma)ini von ebenda beschrie-
benen Form. Ein paar Tiere, die Grauer zwischen Uvira und Kasongo gefunden
hat, stelle ich zu einer neuen Lanistes-Art, die ich dem Sammler zu Ehren nenne.
Lanistes graueri*) n. sp.
Tafel V, Fig. 50.
Diese Art steht dem L. stuhlmanni Martens von Daressalam nahe und
unterscheidet sich von diesem hauptsachlich durch bauchigere letzte Windung.
*) Nachtraglich ist e,s mir beiiu Vergleich einiger Exemplare aus dem Kongo-Gebiet zweifel-
haft gcworden, ob die obige Form artlich von /,. stuhlmanni getrennt werdeii kann.
— 211 —
Das grol3te Exemplar ist 27 mm hoch unci 25 mm l)reit; \-on oli\-engruner Farbe
rait einigen dmikelbraunen Linien. die in der Miindung deutlicher sind. Die
oberen Windungen sind zerstort, es scheinen 4 oder etwas mehr angelegt zu sein,
die letzte ist sehr bauchig, etwas faltig, oben abgeflacht bis zu einer stumpfen
Schulterkante. Der Columellarrand ist weiB, dick, der Nabel auch bei den klei-
neren Exemplaren \-()llig geschlossen.
Fam. Melaniidae.
Von der haufigen Mclania tubercidata (^liiller) liegen mir Schalen \or
\()m Albert Eduard-See. vom Kivvu-See und vom Mohasi-See.
Einige Tiere, die GRAfivR 90 km westlich vom vSiidufer des Albert Eduard-Sees
gefunden hat, mbgen eine Varietat von Melania liricinda Edg. Smith sein.
Wie mir MR. Smith mitteilt, ist die letzte Windung der vorliegenden Eorm
mehr bauchig, die Miindung grofier, besonders mehr nach unten ausgezogen.
Die Spiralleisten sind ahnlich, doch iibertrifft die oberste an Starke die Originale
der genannten Art. Ich finde diese Eeisten etwas veranderlich. meist sind nur
die zwei obersten und 2 — 3 untersten starker, die dazwischen liegenden mehr
oder weniger angedeutet, am sichtbarsten auf der Riickseite der letzten Windung.
Die obersten Windungen sind abgebrochen, so daC etwa 4 erhalten sind. Hiernach
mochte ich die bezeichneten Tiere, wie auch Mr. Smith annimmt, als Lokalform
von Mel. liricincta ansehen unter dem Namen var. latior (Tafel V, Fig. 51).
vSie haben 25 — 26 mm H(')he und 12 mm im Durchmesser.
Zu derselben Art stelle ich auch 2 Tiere, die Schubotz zwischen Beni
und Mboga gefunden hat. Das grol3te Exemplar ist 38 mm hoch und 14 mm
l:)reit, aus 7 etwas gewolbten Windungen gebildet, die nur schwache Spuren
von vSpiralleisten erkennen lassen und die unter der Naht etwas eingedriickt
sind. Das andere Tier ist 33 mm hoch. mit 6 Windungen, von denen die mittleren
2 Leisten zeigen, die letzte weist unten noch 2 Leisten auf und auf der Riickseite
Spuren von einigen weiteren. Ich bezeichne diese Form als var. major (Tafel V,
Fig. 52). Alle Schalen haben auf der urspriinglich braunen Oberflache einen
schwarzen Uberzug.
Melania ignobilis n. sp.
Tafel V, Fig. 5^
Einige im Ituri bei Mawambi gefundene Tiere durften zu einer bisher noch
unbekannten Art gehoren, der ich den angegebenen Namen beilege; sie diirfte
der Mel. sanctipauli Schepman von Liberia am ahnlichsten sein. Die vSpitze ist
stets abgebrochen, sodaB nur 4 \'\"indungen erhalten sind (Fig. 53). Die H5he
betragt 22 mm, die Breite 10,5 mm. Die Windungen sind schwach gewolbt,
gleichmal3ig zunehmend, glatt, braun, die letzte hat eine abgerundete stumpfe
Kante. Die Miindung ist eifc'irmig, fast 10 mm lang und (i mm 1)reit, unten
links etwas eingebuchtet.
14*
212
Bivalvia.
Fam. Sphaeriidac.
\'on der Gattung Sp/uicriiiiii sincl l)isher 2 Arteii bekaiint: S. nyanzae E.
Smith und stuhlmanni Martens, beide aus dem Victoria-vSee. Mir liegen einige
Tiere aus dem Albert Edaard-See, aus dem Albert-See und aus dem lyuhondo-vSee
vor, die ich zu der erstgenannten Art stelle, da ich gewisse Abanderungen in;
UmriB auch bei vSchalen aus dem Victoria-See wahrnehme, so daB sie nicht
wohl als Artmerkmale gelten konnen; die ExemjDlare aus dem Luhoiu c-Sec
sind mehr abgerundet als die aus dem Albert Eduard-vSee, die vorn und liinten
etwas abgestutzt sind. Ein paar Exemplare aus dem Karago-See sind durcli die
stumpfen und breiten, wenig vorragenden Wirbel dem Sphaermni capensc
(Krauss) auBerst ahnlich, so daB ich sie von dieser siidafrikanischen Art (aus
dem Knysna-FluB) nicht trennen mochte; Jickeli glaubte auch eine abessynische
vSchale damit identifizieren zu diirfen. Von diesen Arten ist eine Form aus dem
Mohasi-See sehr verschieden, die bisher noch nicht bekannt ist.
Sphaerium mohasicum n. sp.
Textfig. XXV.
Von dieser Art liegen mehrere Tiere und leere Schalen vor, die etwa 11 mm
lang und 8,5 mm hocli werden bei einer
Breite von 5,5 mm. Die weiBe vSchale wird
von eineni gelblich grauen Periostracum be-
deckt, das feine Wachstumsstreifen und eine
sehr feine Radiiirstreifung zeigt; sie ist ziem-
lich verlangert, vorn rundlich zugespitzt,
hinten und unten etwas abgeflacht, die
Fig. xx\'. Wirbel sind klein und wenig hervortretend.
Corbicula radiata (Philippi).
Diese verbreitete Art ist durch einige Exemplare aus dem Albert- vSee und
dem Albert Eduard-See ^'ertretc-n.
Fam. Unionidae.
Aus dem Albert-See bei Kassenje hat vSchubotz einige Schalen von Uiiio
bakcri H. Adams und acuminatus H, Adams mitge]:)racht. Eine vSchale von ebenda
ist jedenfalls dieselbe Form, vvelche Edg. Smith als Unio aegyptiacus Caillaud be-
zeichnet hat; die Form ist dieser freilich mehr ahnlich, aber die Wirbelskulptur ist
etwas verschieden, mehr faltenartig, wahrend bei U. aegyptiacus aus dem Nil nur
einige Knoten sichtbar sind, indessen will ich vorliiufig diesen Namen annehmen.
Ein paar ziemlich verwitterte Schalen aus dem Mkunga-Flui3 bei Ruasa
diirften Unio lour deli Bgt. sein.
— 213 —
Fam. MuteHdae.
^lehrere Schalen \-on Mutcla nilotica (Sowerby) liegen vom Albert- vSee
bei Kassenje iind aus deni All^ert Kduard-See vor.
Fam. Aetheriidae.
Einige Schalen von Actheria clliptica I.amarck, nieist zur var. tiihifcra
oehorisf, liat SCHUBOTZ im Aruwimi l)ei Yambuva irefunden.
Figurenerklarung.
Tafel IV.
Fiii". I. vSchale von Strcptostele subvaricosa (Martens) vergr.
2. Strcptostele streptoslcloides (Martens) vergr.
3. Strcptostele costulata ^Martens vergr.
4. Strcptostele minor ^lartens vergr.
5. Ennea (Ptychotrcma) supradentata Thiele.
6. Unterer Teil derselben vergr.
7. Dasselbe \'on Ennea qimdrinodata [Martens.
8. Dasselbe von Ennea geminata ^lartens.
9. Junge Schale von Ennea runssorana Martens vergr.
10. vSchale von Ennea {GukUa) lohidcns Thiele vergr. ; a letzte Windung
derselben in Seitenansicht.
11. Tic7. Dasselbe von Ennea {Gulella) usaniharica (Cra\-en).
12. vSchale von Ennea noltci Bottger vergr.
13. Ennea exogonia Martens \-ergr.
14. Ennea ovalis Thiele vergr.
15. Ennea hrevis Thiele vergr.
16. Ennea tudcs ^lartens vergr.
17. Ennea cruciata Martens vergr.
18. Ennea peculiaris? E. Smith vergr.
10. Ennea inconspicua Thiele vergr.
20. Ennea papa Thiele vergr.
21. Ennea )ninutissinia Thiele vergr.; a Miindung derselben starker vergr.;
b dieselbe von Ennea columella E. Smith.
22. 23. Strcptaxis vulcani Thiele in 2 Ansichten.
24. Strcptaxis micans Piitzeys in Seitenansicht.
25, 26. Strcptaxis ukamica Thiele in 2 Ansichten.
27. Strcptaxis vosseleri Thiele.
28^?, b. Rhytida nsambarica (Craven) in 2 Ansichten.
29 — 31. Rhytida hyalinoides Thiele in 3 Ansichten \'ergr.
— 214 —
Tafel V.
Fig. 32. vSchale von Vitrina bauihuscti Thiele vergr. ; a das Gewinde derselben.
33 und ^y^.. Schale und Gewinde \-on Vitrina iciiuissi)ua Thiele vergr.
34. Schale \-on Helicarion kivucnsis Thiele in 2 Ansichten etwas \'ergr.
35. Helicarion insularis Thiele etwas vergr.
36. Vitrina (s. Helicarion) ugandensis Thiele vergr.
,, ^y. Helicarion volkoisi Thiele vergr.
^8. Troclionanina (Martcnsia) aciitecarinata Thiele.
,, 39. Ena {Rachisellus) drymaeoidcs Thiele.
,, 40. Ena (Cerastus) vexillum Thiele.
,, 41. Limicolaria elegans Thiele.
,, 42. Limicolaria lacta Thiele.
,, 43. Achatina graneri Thiele.
,, 44. Homorus kiendschwiensis Thiele; a Spitze davon vergr.
,, 45. Pseudoglessula ohlusata Thiele; a die vergr. vSpitze davon.
,, 46. Pseudoglessula iiitcnnedia Thiele; a vergr. vSpitze.
,, 47. Pseudoglessula clatior Thiele etwas vergr.; a \ergr. Spitze.
,, 48, 48^. Ancylus ruandensis Thiele vergr. in 2 Ansichten.
,, 4Q. Ancylus vicinus Thiele eLenso.
,, 50. Lanistes graueri Thiele (stiililnianni var.P).
,, 51. Melanin liricincta var. latior Thiele.
,, 52. Melania liricincta var. major Thiele.
,, 53. Melania ignobilis Thiele.
Tafel VI.
Fig. 54. AuBerer Teil der Geschlechtsorgane \'on Ennea {Gulella) grossa ]\Iartens.
,, 55. Penis \'on Edentulina Intula ^Martens.
,, 56. Geschlechtsorgane von Streptaxis vosseleri Thiele.
,, 57. Penis von Helicarion cuvieri Ferussac.
,, 58. Teil der Geschlechtsorgane von Helicarion plicatulus JMartens.
,, 59. Dasselbe von Helicarion semi)nembranaceus Martens.
,, 60. Dasselbe von Helicarion kivucnsis Thiele.
,, 61. Dasselbe von Helicarion succulentus Martens.
,, 62. Teilweise ausgestlilpter Penis von Helicarion schubotzi Thiele.
,, 63. Praparierter Penis derselben Art.
,, 64. Teil der Geschlechtsorgane von Helicarion stuhlmanni ^lartens; a Penis
\o\\ der anderen Seite gesehen.
,, 65. Tier von Helicarion schubotzi in vSeitenansicht.
,, 66. (iewinde \-on Helicarion issangoensis Thiele veri';r.
,, 67, 68, Schale von Helicarion auriformis Thiele \'ergr.
,, 69. Tier derselben Art in Seitenansicht.
In den anatonii.schen Zeichnungen, die saiutlich vergroBert dargestellt sind, bezeichnet
stl. \-om Ruwenzori, X. W. Beni (Urwald), I. 190S; nc'h'dl. \-oni
Albert-Edward-See, Steppe 1). Kasindi, I. 1908.
Dielis glaucocincta n. spec,
6 rfc'. S. W. Ruanda, 1800 m, Bukarara-Flul,], 20. Vlll. 1907.
Differt a speciebus affinibus alis fortiter fumatis, violascenti-micantibus,
corpore fasciis apicalibus segmentorum quattuor primorum dorsalium albido-
pallidis, in segmento primo et secundo in medio productis, in segmentis sequen-
tibus antice excavatis; capite thoraceque longe griseo-pubescentibus , meta-
thorace ex parte villose-pubescenti; pilis in marginibus apicalibus segmentorum
quattuor primorum dorsalium sat longis, pallide flavis, segmentorum ceterorum
nigris. — Eong. 19 — 20 mm. Femina incognita.
W'eder bei der Durchsicht der gesamten Eiteratur liber Afrikanische Sco-
liiden, noch bei der Vergleichung der ^>rtreter dieser Familie in der Sammlung
des Konigl. zoologischen Museums zu Berlin konnten Beschreibungen bzw.
Formen aufgefunden werden, die mit den vorliegenden Stiicken iibereinstimmen.
Icli sehe mich also gencitigt, sie als ^"ertreter einer neuen Art aufzufassen und
ihre Beschreibung im folgenden zu geben.
Die Grundfarbe der Tiere ist schwarz mit stahlblauem Schimmer auf dem
Hinterleib. Die ersten vier Dorsalsegmente tragen an ihren Hinterrandern
milch weiL^e, ziemlich breite Binden, von denen die auf den beiden vorderen
Segmenten in der Mitte nach vorn vorgezogen sind, wiihrend die auf dem dritten
und vierten Segment in der Mitte nach vorn hin often ausgebuchtet erscheinen.
\"on den \'entralsegmenten sind das zweite sowie das dritte durch je eine weil3e
Binde am Hinterrand ausgezeichnet, wahrend das vierte nur mehr oder weniger
ausgepragte Andeutungen einer solchen aufzuweisen hat. \Veil3 sind auCerdem
die langen Dornen der Hintertibien. Bei einem einzigen Individuum findet
sich audi ein kleiner weiCer Fleck auf dem Hinterschildchen. Die Fliigel sind
stark braungrau verdunkelt, besonders stark aufierhalb des Zellbereiches, und
irisieren im schrag auffallenden Eichte in blauen bis amethyst- und veilchen-
farbigen Tonen. In der ersten Cubitalzelle findet sich ein kleiner schrager, be-
deutend weniger getriibter Fleck.
— 2l8 —
Die Tiere sind von ziemlich schlanker Gestalt. Der Hinterleib ist regel-
maBig spindelformig. Seine groi3te Breite liegt etwa in der Mitte des dritten
Abdominalscgmentes.
Kopf und Thorax, besonders audi das ]Metanotum, sind zum groCten Teil
lang grau l^eliaart, bisweilen, so am ]\Ietathorax, zottig. Audi die Beine weisen
diese Behaarung auf. Die ersten vier Hinterleibssegmente sind an ihren End-
randern ziemlich king l)lai3gelb l^ewimpert, wahrend die drei iibrigen Hinter-
leibssegmente durch schwarze Borsten, die nicht blol.) auf die Segmentrander
lieschrankt sind, ausgezeichnet sind.
Was die Skulptur anbelangt, so ist diese bei den ^'erschiedenen Diehs-Arten
eine recht einformige, so daI3 sie als Unterscheidungsmittel kauni in Betracht
konimt. Auch die Fliigeladerung hat keine Be-
sonderheiten aufzuweisen. Erwahnt werden moge
hier eine kleine Abnormitat in der Aderung bei
einem der vorHegenden Stiicke. Dort verlauft nam-
Fig. I.
hell eine kleine Querader in der zweiten Discoidal-
zelle (vgl. Fig. i). Derartige monstrose Bildungen in der Fliigeladerung finden
sich in keiner anderen Hymenopterenfamilie wohl so haufig wie bei den Scoli-
iden; jedenfalls sind mir aus deni hiesigen Museumsmaterial eine Reihe ahn-
licher Falle bekannt.
Pompilidae.
Salius F.
Salius exasperatus Sm.
9. Albert-See, Kassenge, III. 1908.
Salius argyriocephalus n. spec.
99- Kiwu-See, Nordufer, Niragongo, 3000 m, 5. X. iqo/; N. Albert-Ed\Yard-
vSee, Steppe b. Kasindi, I. 1908.
Niger, segmento anali ad apiceni fusco; alis testaceis, ante marginem ex-
teriorem parum dilutioribus, margine ipso sat anguste funiato. Facie, fronte,
occipite, temi)()ril)us dense argenteo-pilosis. Clypeo fere truncato, ad basini circa
duplo latiore quam in longitudine mediana. Marginiblis intraorbitalibus paral-
lelis, vix convergentibus; genis absentibus; ocellis triangulum lateribus fere
aecjualibus formantibus, ab oculis c. dimidio longius quam inter se distantibus;
antcnnis tenuibus, articulo primo flagelli antennarum dimidio longiore secundo;
articulis se(|ueiitibus fere aequalibus, gradatim decrescentibus ; longitudine
l)ronoti fere tertia ])arte latitudinis. Margine apicali arcuato-emarginato, fere
obtuse angulato; pronoto in parte basali fere truncato; alis anterioribus ad
a})ices subrotundatis, cellula secunda cubitali niinore, supra latiore (piam tertia.
219
Fis
Vena, secunda cubitali arcuata. tertia fortiter extra curvata; nervulus valde
postfurcalis ; \-ena cubitali alarum posticaruni interstitiali. Armatura pedium
debili, pectine tarsorum absenti, unguiculis \-ersus apicem sat fortiter denti-
culatis; spinis apicalibus tibiaruni mediarum et posticaruni fere longitudine
articuli metatarsuni sequentis. Metathorace fere dimidio longiore (juani lato,
aequaliter subtiliter rugulose punctato; toto abdomine minutissimc punctulato,
sericeo-piloso; segmento secundo ventrali ante basim fortiter arcuate impresso;
segmento anali setis longis fuscis; Q — ; long, ii mm.
Der ganze Korper ist einfarbig schwarz. Die Fliigel sind gelbbraun getriibt,
nach dem Rande hin etwas heller werdend, am AuBenrande selbst schmal,
leicht rauchig gesaumt. \''ordergesicht, Stirn, Hinterhaupt und teilweise auch
die Schlafen sind mit einem dichten . silbernen Filziiberzug
\-ersehen, der den Clypeus ganz freilal3t. Der Clxpeus ist vorn
fast gerade abgestutzt, ein klein wenig ausgerandet, schwach
\'orgewolbt; er ist an der Basis etwas liber doppelt so breit
als in der Mitte lang. Das Gesicht ist in der Hohe des Ocellar-
dreieckes nur wenig schmaler als an der Kopfschildbasis. Die
Augen erstrecken sich bis zur Basis der INIandibeln, so dai3 keine Wangen aus-
gebildet sind. Die Xebenaugen sind eng aneinander geriickt und bilden ein
fast gleichseitiges Dreieck. Der innere Abstand der hinteren Xebenaugen von-
einander betragt anderthalb Ocellardurchmesser. \'on den P'acettenaugen sind
die Xebenaugen um nicht ganz das anderthalbfache ihres eigenen Abstandes
\'oneinander entfernt. Die Fiihler sind sehr schlank und
diinn. Der Fiihlerschaft ist etwa von der Lange des
zweiten Geifielgliedes. Das erste Fiihlergeifielglied ist um
die Halfte langer als das folgende. Das zweite, dritte
und vierte Geii3elglied sind annahernd gleichlang. \'om
fiinften Geii3elglied an nehmen die Glieder, wenn auch
undeutlich, an Lange ab (vgl. Fig. 2). Das Pronotum ist etwa ein Drittel so lang
als breit. Sein Hinterrand ist flach bogenformig ausgeschnitten und kaum als
stumpfwinklig zu bezeichnen. Der \'ordere Teil des Pronotum stiirzt ziemlich
steil ab. Die Vorderfliigel sind an ihrer vSpitze ziemlich stumpf abgerundet.
Die zweite Kubitalzelle ist bedeutend kleiner wie die dritte. Die zweite Kubital-
ader steigt leicht bogenformig auf, die dritte ist stark nach aul3en gebogen.
Der erste riicklaufende Xerv miindet in die Mitte der zweiten Kubitalzelle, der
zweite in das erste Drittel der dritten Kubitalzelle. Der Xervulus entspringt
hinter dem Ursprung der Basalader, also stark postfurkal. Die Kubitalader
der Hinterfliigel entspringt interstitial (vgl. Fig. 3). Die Bewehrung der Beine
ist sehr schwach. Ein Tarsenkamm fehlt. Die Klauen besitzen eincn ziemlich
kraftigen Dorn nach der Klauenspitze zu. Der langere Endsporn der ]\Iittel-
tibie ist etwa so lang wie das auf den ^Metatarsus folgende Tarsenglied; das
gleiche Langenverhaltnis gilt fiir den langeren Hintertibiensporn und das be-
Fig. 3.
— 220 —
treffende Tarsenglied. Das ^Mittelsegmeiit ist etwa anderthalbmal so lang
als breit.
Was die vSkul])tur anbelangt, so ist die des Kopfes wegen der aul3erordent-
licli dichten silberweifien Behaarung nicht zu erkennen. Das Mittelsegment
ist gleichmaCig fein runzlig punktiert, ohne jede erhabene lyeiste.
Der ganze Hinterleib ist auBerordentlich fein und dicht punk-
tiert tind kurz seidenartig behaart. Das zweite V'entralsegment
ist an der Basis bogenformig ziemlich tief eingedriickt. Das
Analsegment tragt zahlreiche langere braune Borsten und ist
selber an seiner auBersten Spitze braun.
'■^' "^' Das aus Niragongo vom Nordufer des Kiwusees stammende
Exem])lar hat insofern eine kleine abnorme Besonderheit, als namlich das
Wendeglied des rechten Fiihlers fehlt und statt dessen das erste FiihlergeiBel-
glied auf seiner Basalhalfte in ziemlich weiter Ausdehnung angeschwollen ist
(vgl. Fig. 4). — Lange 11 mm.
Pompilus F.
Pompilus furibundus Kohl.
9. Nordl. vom Albert-Edward-vSee, Ruwenzori-Fu{3, Westseite, II. 1908.
Das \^orliegende Exemplar ist dem Typus des Pompilus furibundus Kohl
recht ahnlich, im ganzen aber etwas kleiner und am Pro- sowie Mesonotum
dunkler gefarbt. Andere Unterschiede waren nicht zu konstatieren, so dai^
dies Indix'iduum zu Pompilus jurihujidus Kohl gestellt werden muB.
Crabronidae.
Sceliphron Kl.
Sceliphron spirifex F.
. 51.
Die europaisch-asiatische Eacliseeschwalbe ist von FiSCHER und Emix am
X'ictoria-Nyansa im Oktober und Uezember angetroffen und besucht als Winter-
gast jedenfalls audi die anderen mittelafrikanischen Seen.
Hydrochelidon leucoptera (Schinz).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 71.
Am Kiwu-See von Kaxdt gesammelt. Kissenji am Kiwu-vSee 18. V. 08
(V. Stegmaxx). — Die weiBfliiglige Seeschwalbe besucht Afrika als Winter-
vogel von Europa und Asien her und zieht bis zum Kaplande. Am Albert-See
durch AxsORGE, am Albert-Edward-See und \'ictoria-Nyansa durch E:mix und
Stuhlmaxx, am Tanganjika durch B()h:m nachgewiesen.
Nach Ogilvie - Graxt [Ibis 1908," 316] ist Hydrocliluion nigra von Car-
RUTHERS auf dem Mfumbiro-Vulkan (einem der ^'ulkane im Norden des Kiwu-
Sees) in Hohe von 5000' am 25. XI. gesammelt worden, und der Reisende will
grol3e Scharen nordlich des Kiwu-Sees gesehen haben. Bisher war H. nigra nur
aus Westafrika bekannt; die Angaben iiber das Vorkommen in Ostafrika sind
unsicher oder haben sich als Verwechselungen mit H. leucoptera, der ja H. nigra
im Winterkleide in der Farbung .sehr ahnelt, herausgestellt. \V)n Kaxdt ist..
wie oben erwahnt, H. leucoptera am Kiwu-See gesammelt.
— 238 —
Rynchops flavirostris Vieill.
RCHVV., Vogel Afrikas I, S. 76.
Der liber das tropische Afrika verbreitete Scherenschiiabel ist bereits von
BOHM am Tanganjika beobachtet, von v. Stegmann wurde ein Q am 24. XI. 07
bei Usumbura am Tanganjika erlegt.
Phalacrocoracidae.
Phalacrocorax lucidus (Lcht.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 89.
ijber den ganzen Osten und Siiden Afrikas verbreitet, auch in Senegambien;
doch wird eine nordcistliche etwas kleinere Form mil zierlicherem vSchnabel als
Ph. I. liiguhris Riipp. gesondert. Dieser gelioren die von Emin, Neumann
und V. Troth A am Victoria-Nyansa gefundenen Vogel an, und vermutlich ist
es auch die Form lugiibris, die BOhm am Tanganjika beobachtete.
Phalacrocorax africanus (Gm.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 93.
Am 6. V. 08 bei Banalia am Aruwimi erlegt. Von v. Stegmann am 8. XII.
07 bei Usumbura gescliossen. — tJberall an Seen und Fliissen in Afrika haufig,
audi auf Madagaskar.
Anhinga rufa (Lacep. Daud.) •
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 95.
Mehrere Stiicke \'om Mohasi-See. — Durcli v. vStkgmann von Kissenji
25. II. 08. An alien vSeen und Fliissen Afrikas und auf Madagaskar.
Pelecanidae.
Pelecanus rufescens Gm.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. :o2.
Der braune Pelikan bewohnt Afrika vom 16. Grad n. Br. bis zum Kaplande.
Von Neumann am Victoria-Nyansa, von BOhm am Tanganjika nachgewiesen.
Anatidae.
Thalassornis leuconotus Eyt.
RCHW, Vogel Afrikas I, S. io(). — Thalassioniis leuconota O. -Grant, Ibis 1905, 204.
Ruaketenge-See in Siidwest-Ankole XI. (DOGGETT). — In vSiid- und Ost-
Afrika.
— 239 —
Nyroca capensis (|Cuv.| Less.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. io8. — Aethyia erythrophthahua Jacks.. Ibis 1906, 510. — Nyroca
brunnea O. -Grant, Ibis 1905, 204, 205.
Vom Karago-See 10. XI. 07. — \^on Archer am Krater-See bei Fort Portal
in Toro 29. 1, gefunden, von DoGGETT am Ruaketenge-vSeeXI., Karenge-SeeXII.
und in vSiidwest-Ankole XI. Uber den Osten und Siiden Afrikas und den v^iid-
westen \-erbreitet.
Anas undulata Dubois.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 113. — 0.-Gr.-\.\T, Ibis 1905, 204, 205.
2 Vogel ohne nahere Angabe des Fundortes sind in der Sammlung enthalten.
— Von Emin am Victoria-Nyansa nachgewiesen, von DoGGETT am Ruaketenge-
See XII. in Siidwest-Ankole. Uber Ost- und vSiid-Afrika verbreitet.
Anas erythrorhyncha Gm.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 118. — Poecilonetta erythrorhyncha O. -Grant, Ibis 1905, 204.
Karago-See 10. XI. 07. — Von Stuhlmann auf der Insel Soweh im Victoria-
iSr3'ansa gefunden, \'on DOGGETT am Ruaketenge-See XI. Ost- und Siid-Afrika
und Madagaskar.
Anas capensis Gm.
RCHW., Vogel Afrikas I, .S. 120. — Ncttion capensc Hartert, Xovit. Zool. 1900, 26.
In Ost- und Siid-Afrika. Nach AxsoRGE am \^arangot-See in Toro.
Anas punctata Burch.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 120. — Nettiiirn piinctatum Jacks., Ibis 1906, 510. — Nettion punc-
iatum O. -Grant, Ibis 1905, 204, 205.
Mohasi-See 29. VII. 07. — Von Archer am Krater-See bei Fort Portal in
Toro 29. I. gefunden, von Bohm bei Karema am Tanganjika III., \'on DOGGETT
am Ruaketenge-See XI. und Karenge-See XII. Ost- und Siid-Afrika und Mada-
gaskar.
Anas sparsa [A. Sm.] Eyt.
RCHW., Vogel Afrikas I, .S. 115. — ().-GR.\xt, Trans. Z. S. London ig. 1910, 443.
Bewohnt Ost- und Siid-Afrika. Von Woosnam im :\Iubuku-Tal, Ost-
Ruwenzori, in 10 000' Hohe i. II. gesammelt.
Anas acuta L.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 117. — Dafila acuta O. -Grant, Ibis 1905, 204.
Ruaketenge-See in Siidwest-Ankole XI. (DOGGETT). Auf dem Zuge bis
.Alittel-Afrika.
— 240 —
Anas querquedula L.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. ui. — Qiierqiiedula circia O. -Grant, Trans. Z. S. London 19.
1910, 443-
Als Wintergast audi im luittelafrikaiiischen Seengebiet: Fort Portal in
Uganda 5000' 5. III. (LfiGGH).
Pteronetta cyanoptera albifrons Neum.
PteroneUa hartlauhi albifrons Xeuni., Bull. Br. O. C. 21. 1908, 42.
Durch einen groBen, bis zum Scheitel reichenden weiBen Stirnfleck aus-
gezeichnet. Bekanntlich zeigt sich bei der westafrikanischen P. cyanoptera
liaufig ein allerdings nur kleiner weiBer Stirnfleck. Es bleibt somit festzustellen,
ol) es sich bei der Form albifrons nur um einen besonderen Ausnahmefall oder
um eine standige Abweichung handelt. — Ituri (Camburn).
Dendrocygna viduata (L.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 124. — O. -Grant, Ibis 1905, 201.
:\Iohasi-See. P'erner in der Landschaft Tschingogo ostlich des Kiwu-Sees
.\. IV. 08 (V. Stegmaxn), Kaseh am Victoria-Nyansa (SpEKE), Kageji (Fischer),
:\Iiindung des Scio in den \'ictoria-Nyansa (Neumann), Kagera-Miindung II.
(DOGGETT). Im ganzen tropischen Afrika und vSiid-Amerika, auch auf ]\Iada-
gaskar.
Dendrocygna fulva (Gm.).
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. \2(<.
Diese iiber Afrika, Madagaskar, Indien und den Siiden Amerikas verbrei-
tete Ente ist \-on Fischer bei Kageji am Siidufer des Victoria-Nyansa nach-
gewiesen und wird vermutlich im ganzen zentralafrikanischen vSeengebiet vor-
kommen.
Nettopus auritus (Bodd.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 127. — Xettopiis auritus O. -Grant, Ibis 1905, 200.
Ganz Afrika und ^Madagaskar. Am Nordufer des Victoria-Nyansa, von
Neumann bei Ntebbi V. und auf den Sesseinseln, von Ansorge an den Ripon-
Fallen 10. III., von Doggett in Buddu XII. nachgewiesen.
Sarkidiornis melanotus (Penn.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 129. — O.-GR.ANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 444.
Afrika, Indien, Madagaskar. — Im Seengebiet am Victoria-Nyansa nach-
gewiesen: Kageji (Fischer), Moribucht V. (v. Trotha), Bussissi (Emin), Fort
Portal in Uganda 5000' VII. (WoOvSNA^i).
— 241 —
Chenalopex aegyptiacus (L.).
RCHW., ^'6gel Afrikas I, S. 131.
Mohasi-See VII. 07. ]\Iehrere Duiienjungc liegeii vor. — Von V. Stegmaxx
bei Kissenji am Kiwu-See 25. II. 08 erlegt. — Die iiber das ganze athiopische
Gebiet und bis Palastina verbreitetc Nilgans ist im Seeiigebiet an folgenden
Orten nachgewiesen : Kageji \'III., X. fliigge Junge, XI. halbwiichsige Junge
(Fischer), Bussissi (Emin), Tanganjika (Bohm).
Plectropterus gambensis (L.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 134.
2 weibliche Vogel vom ]\Iohasi-See \'II. 07. — \^on Bohim und \'. Trotha
am Tanganjika X., XI. gefunden. Im ganzen athiopischen Gebiet. Wie es
scheint, sind die als besondere Arten unterschiedenen Varietaten riippelli, niger
und scioanus auf individuelle Aljanderung zuriickzufiihren.
Charadriidae.
/ Glareola fusca (L.).
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. 144; III, vS. 800. — Glareola pratincola Hartert, Xovit. Zool. 1900,
-•7. — O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 445.
Von AXvSORGE am vSalzsee Kikorongo in Toro 25. lY . gesammelt, \o\\ Woos-
xa:\i bei Mokia VI.
In Band 3 S. 800 meiner ,,\'ogel Afrikas" habe ich darauf hingewiesen, daC
die in Afrika gefundenen Brachschwalben dunkler als die mittellandische Art
sind und \-ielleicht eine besondere Art vertreten, die als G. liinhata Riipp. oder
mit eineni neuen Namen zu bezeichnen ware. O. NEUMAXX hat daraufhin
die im siidostlichen Afrika gefundenen Vogel als G. pratincola fidleborni neu be-
nannt (O. M. 1910, loi). Da Prof. Neumaxx sich indessen nicht auf neues Material
bezogen und auch die Unterschiede zwischen der neuen Form und G. limbata
Ru]ip. nicht klargestellt hat, so bleibt die Frage nach wie vor often.
Glareola antaenia Rchw.
RCHW., Ornith. Mutsb. 16. 1908, 191.
Diese auf der Expedition entdeckte, bei Mawambi am Ituri am 10. W . 08
in einem mannlichen Stiick gesammelte Art steht der Glareola nuchalis Gra^'
sehr nahe, hat aber kein weilBes Nackenband und kein Weil.' an den Armschwingen.
Auch ist sie etwas grol3er, insbesondere ist der Schnabel wesentlich starker.
I.ange etwa 175, Fliigel 155, Schwanz 65, Schnabel 15, Lauf 21 mm.
Anscheinend ist auf Vorhahdensein oder Fehlen des weiBen Xackenbandes
und der weiCen Farbung an der Wurzel der Armschwingen bei G. nuchalis nicht
allzuviel Gewicht zu legen; vielmehr scheinen in dieser Hinsicht mancherlei
Deutsche Zentralafrika-Expedition. III. '''
242 —
indi\-i(luelle Abanderungen vorzukommen. Bestimniend fiir die Sonderung
der Art G. antaenia ist aber neben jenen Eigenschaften insbesondere die aiif-
fallende Starke des Schnabels gegeniiber G. nuchalis.
Glareola nuchalis G. R. Gr.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 147. — Galachrysea nuchalis Hart., Novit. Zool. 1900, 27. — Galac-
tochrysea eniini O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 445.
t)ber W^stafrika von Kamerun bis Loango und bis ziim oberen Nilgebiet
verbreitet, audi im Seengebiet von Emin bei Irumu am Ittiri, \-on Dent bei
Beni im Semliki-Tal geftinden.
Cursorius temmincki Sw.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 155. — O.-Gr.ANT, Ibis 1905, 203.
Im ganzen athiopischen Gebiet. Karema am Tanganjika V. (BOHm), Mu-
lema (Doggett).
Rhinoptilus chalcopterus (Tern.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 157. — O. -GRANT, Ibis 1905, 204.
Scheint nur im westlichen Waldgebiet vom Gambia bis zum Kongo zu
fehlen. In Burumbu in Siid-Uganda von Doggett nachgewiesen.
O. Neumann trennt (Orn. Mntsb. 1910, 11) die Vogel aus Landern siid-
lich des Aquators wegen dunklerer Oberseite als RJi. ch. ohscurus.
Squatarola squatarola (L.).
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. 163. — Squatarola helvetica O. -Grant, Ibis 1905, 200.
Buddu XII. (Doggett). Auf dem Zuge bis vSiid-Afrika.
Charadrius asiaticus Pall.
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. 167.
Nur als Wintergast in Ost- und Siid-Afrika von ^littel-Asien her. Bei.
Karema III. \'on BOHM, am Victoria-Nyansa X. von jACiCSON nachgewiesen.
Charadrius alexandrinus L.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 169.
Der europaisch-asiatische Seeregenpfeifer ist Wintergast in Afrika und von
BOHM am Tanganjika erlegt.
Charadrius varius Vieill.
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. 171. — Aegialitis pecuaria O. -Grant, Ibis 1905, 200.
Im ganzen athiopischen Gebiet. 3 cf i 9 Usumbura 18. — 20. IV. 08 (Grauer)
Karema III., Tanganjika XI. (BOhm), Bukoba am Victoria-Nj-ansa i. II.,
Kibiro am Albert-Sec VI. (Emin), Buddu XII. (DOGGETT).
— 243 —
Charadrius hiaticula L.
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. 174.
Auf dem Winterzuge in alien Teilen Afrikas. Karema III. (BOhm), Bukoba
XI.— I., Albert-vSee IV., V. (Emix), Kibiro X. (Ansor(;k).
Charadrius dubius Scop.
RtHW., ^'6gel Afrikas I, S. 175.
Der FluBregenpfeifer zieht ini Winter nach West- und Nordost-Afrika,
iiberschreitet aber nicht den Aquator. Am Albert-See soil er nach E^iix das
ganze Jahr hindurch anzutreffen sein, was der Bestatigung bedarf.
Charadrius tricollaris Vieill.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. ij(>.
Ein cf von Kasindi am Albert-Edward-See 6. I. 07. — \^on BOHM am
Tanganjika III., XI. nachgewiesen. Sonst in Ost-, Siidost- und Siidwest-Afrika.
Stephanibyx inornatus (Sw.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 179. — J.\CKSON, Ibis 1906, 509. — O. -GRANT, Tran.s. Z. S. Lon-
rbreitungsgrenze laBt sich ja iiberhaupt bei derartigen ineinander iiber-
gehenden Formen \'ielfach schwer ziehen.
Scolopacidae.
Himantopus himantopus (L.).
RCHW., \'6gel Afrika.s I, vS. 207.
9 Usumbura am Tanganjika 5. I. 08 (v. Stegmann). Cber ganz Afrika ver-
breitet. Im Seengebiet noch an folgenden Orten nachgewiesen : ]\Iengo in Uganda
XII. (Stuhuiaxn), Bukoba, Albert-See (Emin), Tanganjika II. (BOHM).
Totanus pugnax (L,).
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. 216.
Als Wintergast in alien Teilen Afrikas, auch im zentralen Seengebiet:
Kageji I. (Fischer). Bukoba XI. (Emin), Uganda XI. (Ansorge).
Totanus littoreus (L.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 217. — Glottis nehulariiis O. -Grant, Ibis 1905, 200.
Verbreitung wie beim Vorhergehenden. Usumbura 5. I. 08 (v. Stegmann),
Karema III. (Bomr), Kibiro X. (Ansorge), Bukoba XI. (Emin), Buddu XII.
(DOGGETT).
Totanus stagnatilis Bchst.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 220.
Wie die Vorgenannten Wintergast in Afrika. Tanganjika III., Karema II.
(BOHM), Tanganjika X. (v. Trotha), Uganda XI. (AnsorgE).
— 246 —
Totanus ochropus (L.).
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. 222. — O. -GRANT, Trans. Z. vS. London 19. 1910, 446.
Am Siidhange der Vulkane X. 07 erbeutet, am Ful3 des Ruwenzori, West-
seite, II. 08. — Von ANSORor; in Kampala bei Mengo in Uganda II., von Dent
im Mubuku-Tal II. gefunden. Wintergast wie die Vorgenannten.
Totanus glareola (L.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 222. — RhyacophUiis glareola Jacks., Ibis 1906, 510.
0^*9 vom Karago-See am Fui3 des Karisimbi 10. XI. 07. — Ankole 6. IV.
(Archer), Mengo XII. (vStuhlmann). Wintergast wie die Vorgenannten.
Tringoides hypoleucos (L.).
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. 224.
Der Allerwelts vogel, der FluBuferlaufer, fehlt auch dem zentralafrikanischen
Seengebiet nicht und ist an folgenden Orten dort nachgewiesen : Usumbura
17. u. 18. IV. 08 (Grauer), Kibiro VIII., X. (Ansorge), Bukoba, Irumu in
Xdussuma IV., Meswa am Albert-See (Emin), Mengo XII. (Stuhlmann),
iwu-See (Kandt).
Tringa ferruginea Briinn.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 230, 681.
Wintergast in Afrika. Karenia III. (BOhm), Kibiro X. (Ansorge).
Tringa minuta Leisl.
RCHW., Vogel Afrikas T, S. 233.
9 vom Albert-Edward-See I. 08. — Wintergast in Afrika. Albert-See I.,
V. (Emin), Mengo XII. (Stuhlmann), Uganda XI. (Ansorge), Karema III.
(BOHM).
Gallinago nigripennis Bp.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 236. — O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 446; Ibis 1905, 205.
Nach Ogilvie-Grant von CarrutheRvS 8o engl. Meilen westlich Ntebbi
in J500' Hohe im Dezember gefunden, von Dent auch bei Basoko am oberen
Kongo, \-on DociGETT am Ruaketenge-See XI. — Standvogel in Ost- und Siid-
Afrika.
Gallinago media (Frisch).
RCHW., Vogel Afrikas I S. 2T,',. — Gallinago maior ().-Ciraii<, Ibis 1905, 205.
Vom Albert-Edward-See XII. 07. — i 9 von Usumbura 17. X. 07 (v. Steg-
MANN). — Ruaketenge-See XI. (DOGGETT). Wintergast in Afrika.
— 247 —
Gallinago gallinago (L.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. zn . — O. -GRANT, Ibis 1905, 205.
Ruaketenge-See XI. (Doggett). Auf dem Zuge in Xordwest- und Ost-
Afrika.
Rostratula bengalensis (L.).
RCHW., \'ogel Afrikas I, S. z}.'; . — Rhxuchaca capcnsis O. -Grant, Ibis 1905, 204.
Siidwest-Ankole (Doggett). Im ganzen athiopischen Gebiet.
Otididae.
Otis cafra Lcht.
RCHW., \'6gel Afrikas I, S. 244. — Nesotis caffra O. -Grant, Ibis 1905, 204.
9 Steppe westlich des Kagera 6. \^II. 07. — .In Ost- inid vSiid-Afrika. Im
Seengebiet an folgenden Orten nachgewiesen : Karema VI. (BOh:m), Bukoba I\'.
(Stuhlmaxx), Karagwe IX. (v. Trotha), Siidwest-Ankole (Doggett).
Otis melanogaster Riipp.
RCHW'., \'6gel Afrikas I, S. 2^6. — HART.. Novit. Zool. 1900, 2j. — Lissotis melanogaster
O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. iqio, 444.
Ein o" von der vSteppe im Westen des Albert-Sees III. 08, ein 9 von Mpororo
5. VII. 07, ein 9 von der Rutschurru-Ebene XII. 07. Bei dem Mannchen sind
die mittleren Armschwingen mit Ausnahme des schwarzen Endes und eines
kleinen graubraunen Fleckes an der Wurzel auf der Aul3enfahne reinweiB, womit
wiederum ein Beweis fiir das Abandern der weiBen Farbung auf den Arm-
schwingen und die Unzuliissigkeit des Absonderns einer Form lovati {notophila)
erbracht ist. — \^on AXSORGE in Xakabimba in T(^ro 2. 1\ . erlegt, von Woos-
NAM westlich von Xtebbi XI. gesammelt. Uber den groBten Teil Athiopiens
verbreitet.
Gruidae.
Balearica gibbericeps Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 266.
I alter Vogel ohne Fundortsangabe, i Dunenjunges von Xordost-Ruanda
25. \'II. 07. — Im nordlichen Teil Deutsch-Ostafrikas \-om \'ictoria-X3-ansa
und der Ebene am Kilimandscharo bis Uganda und Ugogo.
Das Dunenjunge ist l)raunlichweiJ3, Oberkopf ockergelblicli, Riicken rot-
l)raunlich.
Balearica pavonina ceciliae Mitch.
Rchw., Vogel Afrikas I, S. .S02. — Balearica pavonina O. -Grant, Ibis 1905, 204.
Ruaketenge-See XI. (Doggett). Bi.sher vom WeiBen Xil nachgewiesen.
- 248 -
Jacanidae.
Actophilus africanus (Gm.).
RCHW., \'ogel Afrikas I, S. 267. — P/iylli)pcziis afyicaiius O. -Grant, Trans. Z. S. London 19.
1910, 445.
Luhondo-See XII. 07, Albert-Edward-vSee XII. 07. — Bukoba XI., Bussissi
(Emin), Mengo XII. (Stuhlmaxn), Kageji (Fischer), Tanganjika (BOmi).
Ntebbi XI. (LEGCxE). Uberall in Afrika siidlich des 12.° n. Br.
Rallidae.
Crex crex (L.).
RCHW., \'6gel Afrikas L, S. 277. — O. -GRANT, Ibis 1808, 316; Trans. Z. S. London 19. 1910,
446, Ibis 1905, 205.
Ob der Wachtelkonig Ost-Afrika iiur auf dem Zuge besucht oder dort
Standvogel ist, bleibt festzustellen. Emin fand ihn im Winter am Westufer
des Albert-Sees, FIvSCHKR bei Kageji am Siidufer des Victoria-N^^ansa, Carru-
THERS amKiwu-See 4900' 15. XII.; westlich Ntebbi 3500' XI. (LEGGE), Karenge-
See XII. (Doggett).
Crex egregia Ptrs.
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. 278. — O. -GRANT, Trans. Z. vS. London 19. 1910, 446.
Bewohnt den groBten Teil des athiopischen Gebiets. Von Emin bei Bukoba
XI., XII. nachgewiesen, von Dext bei Mokia, SO-Ruvvenzori 3400' VI.
Limnocorax niger (Gm.).
RcHW., Vogel Afrikas I, vS. 279. — HART. Novit. Zool. 1900, 28. — O. -GRANT, Ibis 1905, 205.
2 Stiick vom Mohasi-See 29. VII. 07, i juv. vom Albert-Edward-See XII. 07.
— Usumbura 4. I. 08 (v. Stegmann), von Kandt am Kiwu-See erlegt. Varangot-
SeeinT0r013.IV. (Ansorge), Bukoba XI., I., Bussissi (Emin), Kageji (Fischer),
Tanganjika VII. (BOhm), X. (v. Trotha), Karenge-See XII. (DOGGETT). Ist
iiljer ganz Afrika verbreitet.
Ortygometra pusilla obscura (Neum.).
RtHW'., \'6gel Afrikas I, S. 284. — Porzana intcryncdia O. -Grant, Ibis 1905, 205.
Karenge-See XII. (DOGGETT). Ost-, Slid- und Siidwest-Afrika.
Sarothrura pulchra (Gr.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 286.
Ein cf von Beni I. 08.
Der Schnabel dieses Vogels ist auffallend stark. Das Rotbraun des Kopfes
ist ebenso dunkel wie bei einem cf* aus Kamerun, der Unterkorper ist tiefschwarz
— 249 —
mit reiii\veii3en Flecken. Die von O. Neumann fiir das c^ der als S. centralis
gesonderten Form angegebenen Kennzeichen [Bull. Br. O. C. 21. 1908, 45]
finde ich somit niclit bestatigt. Ich \'ermute, dal3 auch die als Kennzeichen fiir
das 9 '^'on 5. centralis angegebenen schwarzen Binden aiif den Schwanzfedern
nur auf individueller Abweichung beruhen nnd kann mich bei dem zurzeit
noch ganzlicli unzulangliclien Untersuchungsmaterial der Sonderung von 5. cen-
tralis nicht anschlieBen. — In West-Afrika vom Gambia bis Angola und bis
zum zentralafrikanischen Seengebiet gefunden, hier bei Meswa und Bukoba XI.
(Emin), Ntebbi (Neumann).
Porphyrio porphyrio (L.).
Rtuw., Vogel Afrikas I, S. 290. — 0.-(iRAXT, Ibis 1905, 205.
Uber den groi3ten Teil Afrikas bis ins ]\Iittelmeergebiet \'erbreitet und
auf Madagaskar. Yon Boh:*! bei Qua ]Mpala am Tanganjika, von Doggett
am Ruaketenge-vSee XI. gefunden. — Dai3 das kleine Purpurhuhn P. alleni
Thorns, noch nicht im Seengebiet nachgewiesen ist, kann nur auf Zufall beruhen.
Gallinula chloropus (L.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 294.
Das liber Europa, Asien und Afrika verbreitete griinfiiBige Wasserhuhn
ist auch im zentralafrikanischen Seengebiet nachgewiesen, und zwar von Ansorge
am Varangot-See in Toro 1\., von FiSCHER am Victoria-Nyansa XI.
Fulica cristata Gm.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 296. — O.-GRAxT, Ibis 1905, 205.
I Stiick vom Bolero-See 10. X. 07, eine Varietat mit weiljem Brustbande. —
Uber Ost- und Siid-Afrika \-erbreitet. Varangot-See IV. (AXvSORGE), Buingo
(Fmin), Kageji XI. (Fischer), Ruaketenge-See XI. (Doggett).
Turnicidae.
Turnix lepurana (A. Sm.).
RcHW., Vogel Afrikas I, S. 301,
9 Nordufer des Albert-Edward-Sees I. 08. — Im ganzen athiopischen
Gebiet. Bei ]\Iahagi am Albert-See von Emin, bei Kimoani am vSiidwestufer
des \'ictoria-Nyansa XI. von vStt'IILMANN nachgewiesen.
Turnix nana Sund.
RcHW., Vogel .Afrikas I, S. 303. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 451.
Auffallend ist das Vorkommen dieser siidafrikanischen Art am Ruwenzori,
wo sie nach Ogilvie-Grant von Dent, Legge und Carruthers bei Mokia
im Mai und Juni gefunden wurde.
— 250 —
Pteroclidae.
Pteroclurus exustus ( Tern.) .
RCHW., Vogel Afrikas I, S. ^rf).
In Nordwest- unci Ost-Afrika. Im Nordwesten des \"ictoria-N3-ansa von
vStuhl:mann gefunden.
Ibidae.
Ibis aethiopica (Lath.).
Rlhw., Vogel Afrikas I, S. 3J1. — 0.-(iRAN'T, Ibis 1905, 204.
I j lingerer Vogel vom ]\Iohasi-See. — Kawirondobucht am \"ictoria-Nyansa
(Neumann), Bukoba (Emix), Ruaketenge-vSee XI. (Doggett). In alien Teilen
Afrikas siidlich der Sahara.
Theristicus hagedash (Lath.)
RCHW'., \'6gel Afrikas I, S. 325. — Hagedashia hagedaih O. -Grant, Ibis 1905, 200.
Wie der vorgenannte liberall in Afrika, audi niehrfach im Seengebiet nach-
gewiesen: j^ Kissenji 25. II. 08 (v. Stegmanx), Victoria-N^^ansa (Fischp:r),
X. (jACKvSON), Bussissi, Irumu IV. (Emin), Bukoba (Neumann), Tangan-
jika VI., VII., Kirandubucht VII. (BOHm), Bomili am Ituri 30. V. (iVXvSORGE),
Buddu XII. (Dog(;ett).
Plegadis autumnalis (Hasselq.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 329.
tJber ganz Afrika verbreitet. Am Tanganjika \-on BOhm gefunden.
Platalea alba Scop.
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. 331.
3 Stiick vom Mohasi-vSee VII. 07. — Obwohl iiber ganz Afrika und Mada-
gaskar verbreitet, war dieser Loffler im Seengebiet bisher nur in Qua Mpala am
Tanganjika VII. von Bohm nachgewiesen.
Ciconiidae.
Tantalus ibis L.
RCHW,, \'6gel Afrikas I, vS. t,},^.
Afrika und Madagaskar. Von B(')HM am Tanganjika Y\\. nachgewiesen,
von Neumann am Victoria-N3'ansa.
Anastomus lamelligerus Tern.
RCHW., Vogel Afrikas I, ,S. 335. — (). -Grant, Ibis 1905, 200, 204.
Tropisches Afrika und ]\Iadagaskar : \'ictoria-Nyansa (Neumann), Tangan-
jika (BOHM), Albert-See (Emin), Buddu XII., Ruaketenge-See XI. (Doggett).
— 251 —
Leptoptilos crumenifer (|Cuv.| Less.).
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. 338.
Im ganzen tropischen Afrika. Im engeren vSeengebiet anscheinend bisher
iioch niclit nachgewiesen ; nur am .Siidiifer des \'ictoria-Nyansa voii \-. Trotha
angetroffen.
Ephippiorhynchus senegalensis (Shaw).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 341.
Im ganzen tropischen Afrika. Am Tanganjika, Qua ]\Ipala \-on BOHii,
am Albert-See von Emin nachgewiesen.
Abdimia abdimi (Lcht.).
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. 343.
Usumbura 20. XI. 07 (v. Stegmann). — Bewohnt das ostHch-siidUche
Steppengebiet Afrikas. Am Siidufer des Mctoria-N^-ansa von Fischer, am
Tanganjika von Boh:m nachgewiesen. — Auch der WoUhalsstorch, Dissoura
iiiicroscclis (G. R. Gr.) wird fiir das Gebiet noch nachgewiesen werden.
Ciconia ciconia (L.).
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. 345.
Der weil3e Storch zieht durch Ostafrika bis zum Kaplande und iiljerwintert
in Deutsch-Ostafrika, insbesondere auch in den Gegenden siidhch des \''ictoria-
Nyansa, iiber sein Vorkommen im engeren vSeengebiet hegen indessen sichere
Nachrichten noch nicht vor. Bei Beobachtung auf weitere Entfernung sind
Verwechselungen mit Tantalus ibis vorgekommen.
Phoenicopteridae.
Phoenicopterus minor Geoffr.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 352.
In Ost- und Siidafrika. Kirandu \'II. (Bohm), Tanganjika (Stor.ms).
Scopidae.
Scopus umbretta Gm,
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 353. — O.-Okaxt, Ibis 1908, 315, Ibis 1905, 204.
9. Mohasi-See 28. VII. 07, Usumbura 2. I. 08, Tschingogo 4. lY. 08 (v. Ste(;-
MAXN). Am Albert-Edward-See von Carruthers in 3100' Hohe am 22. X. ge-
funden; am Ruaketenge-vSee XI. von DoGGETT. — tJberall in Afrika und ^Nlada-
gaskar.
— 252 —
Ardeidae.
Nycticorax nycticorax ( L.) .
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 362. — O. -GRANT, Ibis 1905, 200.
Buddu XII. (DOGGETT). In ganz Afrika.
Ardetta payesi (|Verr.J Hartl.).
Rciiw., Vogcl Afrikas I, S. 367. — Ardetta podicipes O. -Grant, Ibis 1903, 204.
Mohasi-See 29. VII. 07. — Bei Bukoba I. von Emix festgestellt, am Rua-
ketenge-See XII. von DoGGETT. Im ganzen athiopischen Gebiet.
Ardetta sturmi (Wagl.).
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. 36S.
In alien Teilen des athiopischen Gebiets. Von der Expedition nur bei Ava-
kubi am Aruwimi 24. IV. 08 gesammelt.
Butorides atricapillus (Afz.).
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. 370.
iJber das tropische Afrika und Madagaskar verbreitet. Karema V. (BOHm),
Kageji (FiSCHER), Bussissi (Emin), Mengo XII. (Sttthlmann).
Erythrocnus rufiventris (Sund.).
RCHW, ^■ogel Afrikas I, S. 370. — ().-(tRA.\T, Ibis 1905, 200.
Bukoba (Berlin. Mus.), Buddu XII (Doggett). War bisher nur von Siid-
Afrika bekannt.
Melanophoyx ardesiaca (Wagl.).
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. ^j },.
tJber das tropische Afrika und ]\Iadagaskar verbreitet, von BOHM am
Tanganjika nachgewiesen.
Ardeola ralloides (Scop.).
RCHW., Vogel Afrikas I. vS. 374.
(f lyUhondo-See XII. 07, Usumbura 8. XII. 07 (v. vStegmann).' — t)ber
das Mittelmeergebiet, Siid-RuBland, Afrika und ^Nladagaskar verbreitet.
Ardea goliath Cretzschm.
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. t,/(>. — O. -Grant, Ibis 1905, 200.
Tanganjika (BOhm), Bussissi (Emin), Buddu XII. (Doggett). Uber das
tropische Afrika und Madagaskar verbreitet.
— 253 —
Ardea purpurea L.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. },■/■/.
Usumbura 5. I. 08 (v. Stegmann). — Die Verbreitung des Purpurreihers
erstreckt sich iiber Siideuropa, Siidwest-Asien, Afrika und Madagaskar. Von
Emix bei Bukome am Siidwestufer des Victoria-Nyansa X., von Ansorgk bei
Yanga am Ituri 25. \ . erlegt.
Ardea melanocephala Vig. Childr.
RCIIW., \T)gel Afrikas I, S. 380. — U.-(iRAXT, Ibis 1905, .'04.
2 Stiick vom ]\Iohasi-See VII. 07, i 9 von Kissenji 26. VI. 07. — Cberall
in Afrika und Madagaskar. c/9 von Kissenji 25. II. 08 (v. Stegmaxx). Karema
(BOHM), Bukoba XI., Ssesse-Inseln XII. (Stuhlmaxx, Emix), Ruaketenge-
vSee XI. (DOGGETT).
Bubulcus ibis (L.).
RCHW"., Vogel Afrikas I, S. 381. — Huhukus litcidus 0.-(Traiit, Ibis 1905, 204.
tJber Siid-Europa bis ]\Iittel-Asien, Afrika und Madagaskar verbreitet. Von
AxsORGE bei Fort Beni 24. \\ nachgewiesen , vom Dqggett am Ruaketenge-
See XI.
Herodias alba (L.).
RCHW, Vogel Afrikas I, vS. 388.
Ras :\Ipimb\ve am Tanganjika VII. (Bohm), Bukoba XII., Albert-See
(Emix). Uber vSiid-Europa , Siidwest- und ^littel-Asien , Indien und Afrika
verbreitet.
Columbidae.
Vinago calva salvadorii Dubois.
Dubois P. Z. S. 1897, 7S4. — Vinago calva nudirostris Rchw., Vogel Afrikas I, vS. 396 [zuiii TeilJ.
— Vinago nudirostris O. -Grant, Ibis 1908, 316. — Vinago calva O. -Grant, Trans. Z. S. London 19.
1 9 10, 447; Ibis 1905, 204.
In meinem Buck ,, Vogel Afrikas" habe ich die Vogel vom Senegal, Ost-
und Siidwest -Afrika unter dem Namen Vinago calva nudirostris vereinigt.
Xeueres ^laterial vom Senegal hat mir indessen die Uberzeugung verschafft,
dai3 die ostlichen \'6gel standig ein starker ausgepragtes graues Nackenband
liaben als die senegambischen und als besondere Form unterschieden werden
k()nnen, fiir die der Name V. salvadorii anzuwenden ist.
Von AxsORGE bei Kichuchu in Toro nachgewiesen. Kitoscli XII., zwischen
Elgon und Chibchiraguani (Jacksox). Westkiiste des \^ictoria-Xyansa 22. IX.
(Carruthers). Vermutlich gehoren auch die von O.-Graxt unter dem Namen
V. calva aufgefiihrten Vogel \-on Burumba (Doggett) und Beni (\\'oosxa:si)
hierher.
— ^54 —
Columba guinea longipennis Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 40J. — ColiDiiba guinea O.-Crrant, Ibis 1905, 204.
Ein weiblicher Vogel vom Mohasi-See 29. VII. 07. — Ein junges 9 von
Kissenji 26. X. 08 durch v. vStegmaxn. Beide Vogel gehoren der langfliigeligen
ostafrikanischen Form an. Dem jungen Vogel fehlen die weinfarbenen oder
rotbraunlichen Halsfedern; der ganze Hals ist grau. Am Victoria-Nyansa durch
vSpEKE und V. Trotha nachgewiesen. Der Fundort vSiidwest-Ankole (DOGGETT)
gehort vermutlich auch hierher.
Columba arquatrix Tern.
RCHW., Vogel Atrikas I, S. 40.S. — JACKSPN, Ibis 1906, 508. — O. -GRANT, Trans Z. S. London
19. 1910, 448. — Columba arquatrix arquatricula Oberholser, Proc. Un. St. Nat.-Mus. 28. igo<,, 841.
9 und 9 iun. Tscliingogo-Wald 2^. u. ]o. III. 08 (v. Steg:mann). — Mubuku-
tal 0.-Ru\venzori 9000' II. III. (Legge, CarrutheRvS). Von Archer im Toro-
Wald am 19. III. und am Fui3 der Kangao-Berge nachgewiesen. — Uber den
ganzen Osten, Siiden und Siidwesten Afrikas verbreitet. Oberholser hat an-
scheinend auf Grund der Vergleichung nur zweier Vogel die Form von Ost-
Afrika unter dem Namen Columba arquatrix arquairicula (Bp.) von der siidlichen
arquatrix getrennt. Die angegebenen Unterscheidungsmerkmale ,,bedeutendere
GroBe und kleinere und weniger zahlreiche Flecke auf der Unterseite" sind aber
nicht stichhaltig. Das von Oberholser gemessene vStiick von Uitenhage (Flligel
203, vScliwanz 135 mm) ist iiberhaupt ein verkiimmerter Vogel.
Turtur senegalensis (L.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 40O, III, S. 807. — Stigntatopelia senegalensis Jacks., Ibis 1906,
509. — Turtur senegalensis O. -Grant, Ibis 1908, 316, Trans. Z. S. London 19. 1910, 449, Ibis 1905,
203, 204.
cfQ NO. -Ruanda 24, VII. 07, cf Mpororo i. VII. 07, Albert-Edward-
vSee XII. 07. — Usumbura 31. XII. 07 (v. vStegmann). 2 o'' 2 9 Usumbura
13. — 27. IV. 08 (GRArE;R). — Von Axsor(;e bei Kampala in Uganda, von
P'iSCHER bei Kageji, von DO(;gett in Mulema, von CarrtthivRS im Nord-
westen des Tanganjika westlich Ntebbi XII. und bei ^Mokia V. nachgewiesen.
Im ganzen athiopischen Gebiet. In Nord-Afrika ist eine grol.^ere Form T. sene-
galensis aegyptiacus (lyath.) zu unterscheiden.
Turtur semitorquatus (Riipp.).
Rchw., Vogel Afrikas I, S. 409. — O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 450, Ibis 1905,
203, 204. — Strcptopelia semitorquata Jacks., Ibis 1906, 508. — Turtur semitorquatus intermedins
Ivrl., Journ. Orn. 1905, 126.
d", d" iun. NO. -Ruanda 24. VII. 07., cf Mboga III. 08. — 2 9 Kissenji 14. VIII.
08 (v. Stegmaxn). 9 Usumbura 13. IV. 08, cf Uvira 25. V. 08 (Grauer). Von
Archer bei Ntebbi 16. I. und am Ruwenzori 19. II. in Mulema von DOGGETT
nachgewieseii, beiXtebbi und ini Mulniku-Tal von CarrutheRvS, Dent unci W'OOvS-
XAM. Im ganzen athiopischen Gebiet \om 14" n. Br. siidwarts. V. Erlanger
halt nur Vogel aus Nord-Abessinien, von Tigre und Massaua fiir t3-pische und
sondert die siidabessinischen, ost- und siidafrikanischen unter dem Namen
T. s. uiicnncdius wegen kiirzerer FHigel (177 — 190 mm gegeniiber 187 — 198 mm
der typischen Form). Diese Sonderung bedarf dringend fernerer Bestatigung,
ebenso die T. s. minor vom siidlichen Somalilande. v. Erlaxger hat bei der
vSonderung schon den Fehler begangen, daI3 er das \'orkommen vom T. scmitor-
qitatiis in West-Afrika nicht beriicksichtigt hat. Die als westHche Abart hinzu-
gezogene Turtur shclleyi , von ERLAXGER T. scniitorquatiis shelleyi genannt,
kommt in West-Afrika neben der T. seniitorquatus vor und ist eine durch graue,
nicht weinfarbene, Wangen scharf unterschiedene Art.
Turtur capicola tropicus Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 808. — Turtiiy damarensis O. -Grant, Trans. Z. S. London 19.
1 910, 449, Ibis 1905, 203.
2 Stiick von NO.-Ruanda 24. \'II. 07. cfV Kissenji 8. III. und 14. \'III. 08
(v. Stegmaxx). — Uber Ost-Afrika vom Seengebiet und \\'itu bis Transvaal
verbreitet, im Seengebiet noch an folgenden Orten nachgewiesen : Njangabo XL,
Bussissi IX. (Emix), Kampala I., Mashidi VI. (AxsORGE), Kitosch XII (Jack-
sox), Mokia 3400' \'. (Carruthers), Mulema (Doggett).
Tympanistria tympanistria (Tern.).
Rchw., Vogel Afrikas I, S. 4J4. — O.-Gr.wj, Trans Z. S. London 19. 1910, 450.
cf Kissenji 18. VHI. 08 [v. Stegmaxx). — Mit Ausnahme des Nordostens
im ganzen athiopischen Gebiet. Im Seengebiet noch an folgenden Orten nach-
gewiesen: Bukoba III., Itale XI. (Stuhlmaxx), Insel Sirwa X., Ikuru X..
Njangabo XI., Irumu IV. V. (Emix), Kikanja in Toro 3. IV. (AXvSORGE),
Uganda (Nelmaxx), westlich Ntebbi XII., Mubuku-Tal 6000' I. (Carruthers),
Mokia 3400' V. (Dext^ Carruthers).
Turturoena iriditorques rothschildi Neum.
O. Xelmann, Bull. Br. (). C. 21. 1908, 42
Ituri (Camburx).
Aplopelia jacksoni Sharpe.
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 811. — Hapli^jyeha jacksoiii ().-(irant, Trans. Z. S. London 19.
1910, 447.
Von JACKSOX am Ruwenzori entdeckt, von LE(iGE, CarruTHERS und
WOOSXAM im Mubuku-Tal, O. -Ruwenzori 6500 — 9000'!., II. und III., gefunden.
Nach Ogilvie - Graxt ist Aplopelia plumbescens Sharpe (Rchw., Vogel
Afrikas III, S. 811) der junge Vogel von A. scimimdi Sharpe (ebenda S. 810).
— 256 —
Chalcopelia afra (L.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 426 [teihveise], III, S. 811. — JACKSON, Ibis 1906, 509. — O.-
Graxt, Trans. Z. S. London 19. 1910, 450, Ibis 1905, 203.
T>-pische Vogel niit blauglanzenden Flligelfleckeii, ein rf von der Insel
Mugarura im Kiwu-vSee 8. IX. 07. Zeichnet sich durch einen ins Rotbraunliche
ziehenden Ton der Oberseite aus. 9 von Beni I. 08. i pull. 3 o^ von Lenda
IV. 08. 2 cf Kissenji i. III. und 18. VIII. 08, i r/ iuv. Kissenji 8. VII. 08 (v. Steg-
MANN), Kiwu-vSee (Kandt), Ruzzi-Ebene 22. V. 08 (Grauer). — Von Archer
bei Ankole 4. IV. nachgevviesen, von Ansorge in Dwangiri (Singo) in Uganda
28. III., vonDoGGETT in Mulema, westlichNtebbiXI. (Carruthers), Mubuku-
Tal 5000' III. (Legge), Mokia v., VI. (Dext, Woosnam). — Im ganzen atliio-
pischen Gebiet, aber haufiger im westlichen Waldgebiet.
Chalcopelia chalcospilos ist nicht, wie OberhoLvSER (Proc. U. St. N. Mus.
28. 1908, 846) annimmt, auf den Vogel vom Senegal zu beziehen. Wageer
gibt vielmehr als Vorkommen Siid-Afrika an und sagt : ziemlich haufig im Kaf fern-
land, ferner in vSenegambien. Daraus ergibt sich, dai3 der Name nicht auf die
Form aus ein em bestimmten Gebiet Afrikas gedeutet werden kann. Bei einer
Trennung der iiber das ganze athiopische Gebiet verbreiteten Art in einzelne
Conspezies blieb es also dem die vSonderung vornehmenden Autor iiberlassen,
den Typus zu bestimmen. Ich habe (Journ. f. Ornitli. 50, 1902, 134) die ost-
afrikanische Form dafiir gewahlt und die drei Formen Ch. ch. crlangeri \'on
Angola, Ch. ch. caffra aus Kaffernland und Ch. ch. volkniaiini von Deutsch-
Siidwestafrika getrennt, wozu noch die von Ereanger gesonderte Ch. ch. soma-
lica kommt. Der ostafrikanische \^ogel mul3 danach Chalcopelia chalcospilos Wagl.
heifien, worauf CA. ch. acanthina Oberh. (1. c. S. 845) als Synonym zu beziehen ist.
(Die iiber ganz Afrika und ]\Iadagaskar verbreitete Oena capensis [L.] wird
jedenfalls audi noch im Seengebiet nachgewiesen werden.)
Phasianidae.
Numida ptilorhyncha toruensis Neum.
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 813. — Numida iorocnsis Jacks., Ibis 1906, 507. — N. ptilorhyn-
cha O. -Grant, Trans. Z. S. Eondon 19. 1910, 453.
0^9 aus der vSemliki-Ebene am Albert-vSee III. 08. — Katwe in Toro 6. III..
Kangao in Toro 10. III., Toro-Wald 20. III. (Archer), Nakabimba in Toro 2. IV.,
.AIokia-FluB 24. IV., Holulu-FluB, ZufluB des Semliki, 6. V. (ANvSORGE). Bisher
nur aus dem Gebiet des Albert- und Albert-Edward-Sees bekannt.
Numida intermedia Neum.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 440.
Gehort dem mittelafrikanischen Seengebiet an: Bukoba XII. (Emin),
Kimoani XI. (Stuhlmann). — 70 englische Meilen westlich Ntebbi XI. (DENT),
— -^D/ —
]\Iokia, SO.-Ruwenzori V., \'I. (DicxT. W'oosxam). Nur aus dem Gelnet des
Albert- und Albert-Ed\\ard-vSees Ijekannt.
Guttera cristata seth-smithi Neum.
O. Neumann, Bull. Br. O. C. 23, 1908, 13. — Guttera cnslata O. -Grant, Trans. Z. S. London 19.
loio, 453.
cf, 9 iun., iu\-. Urwald bei Beni I. 08. — Beni \'III. (W'oosxam), Budongo-
Wald (Seth-Smith), Mau (Jackson).
Bei dem jungen \'ogel hat der Kopf zum Teil iioch Daunenbefiederung, ist
schwarz mit rotbraunlichen Langsbinden; die Kehlfedeni siiid mattschwarz mit
weil3em Endsaume; die auf dem Unterkorper zum Teil noch vorhandene Jugend-
befiederung besteht aus schwarzen, .fahl gelbbraun umsaumten Federn. Das
Haubenperlhuhn des Seengebiets scheint sich standig durch hellblaue an.statt
blaulichweiBe Perlflecke zu unterscheiden. Bine Bestatigung durch ferneres
Material ist allerdings um so mehr zu wiinschen, als Herr Prof. VOSSELER mir
miindlich mitteilt, dal.] auch ostafrikanische Vogel im Leben hellblaue Perlflecke
hatten und dai3 dieser blauliche Ton am Balge schnell verblasse. Auch O. -Grant
gibt an, dai3 nach seinen Untersuchungen frisch gemauserte Federn die blaulichen
Perlflecke haben, die spater verblassen (Bull. Br. O. C. 23. 1908, 31). Guttera
cristata suahclica Neum. (Bull. Br. O. C. 23, igo8, 14) kann ich nicht anerkermen,
meine ^•ielmehr, dal3 die ostlichen Vogel entweder auf die westliche Form G.
cristata zu beziehen oder aber, wenn in der Kopffarbung ein Unterschied bestehen
sollte, als G. c. graiiti zu bezeichnen sind (\^ogel Afrikas, S. 451).
Pternistes cranchi (Leach).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 457. — J.\CKSON, Ibis 1906, 506. — O. -GRANT, Ibis 1908, 316. —
().-Gr.\NT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 452 T. 9 (Ei), Ibis 1905, 203, 204.
4 cf, I iuv. Mohasi-See 27. VII. 07, i o'', 3 9 NO-Ruanda 24. VII. 07, i cf',
2 9 Kissenji 23. — 28. IX. 07, f Kasindi am Albert -Edward -See I. 08, 29
Rutschurru-Ebene XII. 07. — 3 o^, 2 9 Kissenji 6. II., 12. III., 10. VI., 8. VII.
und 27. VIII. 08 (v. Stegmann). Von Ansorge am Mokia-FluB in Toro nach-
gewiesen, von Archer bei Katwe 6. — 9. III. und Kangaos 10. III., von Stuhl-
MANN in Bukome V., Itale II., Bukoba IV., XL, von Emin in Bussissi X.,
von Carruthers nordwestlich des Tanganjika 2800' 28. XII., von DOGGETT
von Mulema und Burumba, von Carruthers und Woosna:m von ]Mokia IV.,
von V. Trotha am Ostufer des Tanganjika X., von BOhm bei Karema V. und
angeblich auch bei Katanga, docli bleibt fraglich, ob sich diese Angabe nicht
vielmehr auf P. hartcrti bezieht. P. cranchi bewohnt das Kongogebiet und
verbreitet sich ostwarts bis zum Victoria-Nyansa, Kiwu, Tanganjika und Niassa-
see. Im Osten, dem groBeren Teile Deutsch-Ostafrikas, wird P. craiic/ii durch
P hohnii, im Niassagebiet durch P. cranchi intercedens ersetzt.
Deutsche Zentralafrika-Expedition. III. 1 7
- 258 -
Pternistes harterti Rchw.
Piernisies harterti Rchw., Orn. :Mntsb. 17. 1909, 41.
Diese von Herrn Grauer in Usumbura am Tanganjika entdeckte Art ist
dem P. cranchi sehr ahnlich, aber der Unterkorper ist nicht mit rotbraunen,
sondern schwarzen, stellenweise in diister kastanienbraune Farbung iibergehen-
den lyangsstrichen gezeichnet; nur auf den Weichenfedern sind einige rotbraune
Striche vorhanden. vSchnabel, FiiCe, nackte Augengegend und Kehle sind im
Leben anscheinend dunkler rot als bei P. cranchi. — Usumbura 4. — 12. IV. 08
(Grauer).
Auffallend ist das Vorkommen dieser Form am Nordende des Tanganjika,
anscheinend inmitten des Verbreitungsbezirkes von P. cranchi. Hs bleibt fest-
zustellen, ob nicht P. harterti das ganze Tanganjika-Gebiet bewohnt,
Francolinus nobilis Rchw.
Rchw., Om. Mntsb. 16. 1908, 81. — Journ. f. Ornith. 56. 1908 T. i.
Dieses prachtvolle auf der Expedition entdeckte FrankoHn ist von Seiner
Hoheit auf dem Sattel des Sabinjo, eines der Wirunga-Vulkane in 3800 m Hohe
am 10. X. 07 erlegt worden.
Die Art gehort zur Gruppe von F. schiltti, squamatus, jacksoni und steht
namentHch der zuletzt genannten nahe, unterscheidet sich aber leicht durch
den grauen, nicht rotfarbenen Ton von Unterriicken, Biirzel und Schwanz. Die
Grundfarbung ist grau, die Federn des vorderen Halses haben grauschwarzen
Mittelfleck gegen das Federende hin, die Federn des hinteren Halses, Vorder-
riickens, der Brust und des Bauches und die FHigeldecken haben rotbraunen
Mittelfleck und graue Seitensaume, die Schulterfedern und inneren grolkn
Fliigeldecken sind am ganzen Endteile rotbraun; Schnabel und Fiisse rot.
Francolinus schiitti Cab.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 468. — 0.-Gr.\NT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 452.
Kissenji (v. Stegmann). — Dieses Frankohn verbreitet sich nach unserer
gegenvvartigen Kenntnis von Angola durch das mittlere Afrika bis zum Victoria-
Nj-ansa, wo es bei Bukoba nachgewiesen ist, und bis zum Kilimandscharo. —
Mubuku-Tal, O-Ruwenzori 6500' II., III. (Woosnam, Dent).
Francolinus icterorhynchus emini Neum.
O. NEUM.'VW, Orn. Mntsb. 1907, 198. — F. icterorhynchus O. -Grant, Trans. Z. S. London 19.
1910, 452.
Im mittelafrikanischen Seengebiet und oberem Nilgebiet. Westlich des
Albert-Sees (Emin), Ascholi in Unjoro (Grauer), Hoima in Unjoro (Ansorge).
N-Ruwenzori 2000' VIII. (Woosnam). — Bei einem Vogel von Unjoro haben
die Weichenfedern rotbraune Seitensaume, was als eines der Kennzeichen fiir
F. ligandoisis angegeben ist.
— 259 —
Francolinus ugandensis Neum.
O. Neumann, Orn. Mntsb. 1907, 199.
Bisher nur in einem in Mondo in Uganda 24. XII. von Ansorge erlegten
Stiick bekannt, daher fernere Bestatigung der Art notwendig.
Francolinus gedgei Grant.
RCHW., Vogel Afrikas I, 481.
In Monde in Uganda, Hoima in Unjoro (Ansorge) und am Elgon II.{Gedge)
festgestellt.
Francolinus mulemae Grant.
RCHW., Vogel Afrikas III, .S. 815. — O.-GpANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 452; Ibis 1905.
203, 212. — Francoliniix adolfi-friederici Rchw., Orn. Mntsb. 1908, 48, 66.
o^ Nordost-Ruanda 27. VII. 07, 9 Nordabhang des Sabinjo 5. XII, 07. —
Mulema in Uganda IV. (DOGGETT), Ntebbi IX. 3500' (Dent).
Francolinus streptophorus Grant.
Rchw., Vogel Afrikas I, S. 487.
Bisher nur vom Elgon und Longhonot-Berg siidlich des Naiwaschasees
durch Jackson bekannt geworden.
Francolinus shelleyi Grant.
Rchw., Vogel Afrikas I, S. 490. — O. -GRANT, Ibis 1905, 491.
Mulema (DOGGETT). Ost- und Siidost-Afrika.
Francolinus elgonensis Grant.
Rchw., Vogel Afrikas I, 8. 491.
Von Jackson auf dem Elgon in 3—4000 m Hohe gefunden.
Francojinus coqui (A. Sm.).
Rchw., Vogel Afrikas I, S. 492. — O. -GRANT, Ibis 1905, 203; 1908, 317.
cf NO-Ruanda 23. VII. 07. — Von Carruthers in SW-Uganda i. — 3. X.
in 4800' Hohe von DoGGETT gefunden. Uber Ost-, Slid- und vSiidwest-Afrika
verbreitet.
Coturnix coturnix africana Tern. Schl.
rchw., Vogel Afrikas I, S. 506.
o^ Rugege-Wald 19. VIII. 07. — o'' Kahama .siidlich von Karissimbi 8. \\ 08
(v. Stegmann).
Standvogel in Stid-Afrika. So weit nordlich noch niclit nachgewiesen.
— 26o —
Coturnix delegorguei Deleg.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 507. — ().-(".rani, Trans. Z. S. London 19. 1910, 451.
Im gaiizen Osten uiid Siiden Afrikas uiid ini vSiiden des westlichen Wald-
gebietes iiachgewiesen. Im Seengebiet bei Mahagi westlich des Albert-Sees und
bei Meswa am Albert-See von Emin gefunden. S-Ru\venzori VI. (LEGGf:).
Excalfactoria adansoni (Verr.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 509. — O. -GRANT, Trans. Z. vS. London 19. 1910 451.
9 Kissenji 14. VIII. 08 (v. Stegmann), Bukoba XII. (Emix), IMokia,
vSO-Ruwenzori 3400' V.,VI. (Legge, Carruthees, Woosnam). — In West-
Afrika von der Goldkliste bis zum Ogowe, in Natal und im Niassagebiet nach-
gewiesen.
Falconidae.
Polyboroides typicus A. Sm,
RCHW., Vogel Afrikas 1, S. 531.
V Kissenji 3. IX. 07. — o^ iuv. Kissenji 15. III. 08 (v. Stegmann). — Uber
das ganze athiopische Gebiet verbreitet.
Circus pygargus (L.).
RCHW., Vogel Afrikas I. S. 5;,4. — JACKSOX, Ibis 1906, 510.
Auf dem Zuge von Europa bis Siid-Afrika. \"on ARCHER bei Ankole 24. III.
erlegt.
Circus macrourus (Gm.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 535. — Circus luacntrus O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910,
443; Ibis 1905, 203.
Von Legge westlich Ntebl^i XII., von Doggktt in Mulema gefunden.
Wintergast in Afrika.
Circus aeruginosus (L.).
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. 539. — ().-('.RA\T, Ibis 1905, 204.
Ruaketenge-See in Siidwest-Ankole XI. (Doggett). Auf dem Zuge bis
Siid-Afrika.
Circus ranivorus (Daud.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 540. — Jackso.x, Ibis 1906, 511.
Von Archer in Toro 26. I. und bei Ankole 2. IV. gesammelt. tJber Ost-,
vSiid- und Siidwest-Afrika verbreitet.
— 26l —
Astur tachiro (Daud.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 552.
t)ber Ost- luid vSiid-Afrika verbreitet. Ein junger Vogel ist von Emin bei
Bukoba I. gesammelt worden.
Oberholser hat (Proc. U. St. N. M. 28. 1905, 829) eine Form Astur spar-
simfasciatus aceletits von Taweta beschrieben, die sich der Beschreibung nach von
A. tachiro nur durch etwas langere Fliigel (251 mm, wahrend der groBte Vogel
nach Stiicken des Berliner Museums 240 mm Fliigellange hat) unterscheidet.
Diese Art bedarf ebenso wie der auch nur nach einem einzigen vStiick beschriebene
A. sparsimfasciatus (Vogel Afrika I, S. 554) fernerer Bestatigung.
Astur melanoleucus (A. Sm.).
RCHW., \'6gel Afrikas I, S. 551. — Accipiter melanoleucus O. -Grant, Trans. Z. S. London 19.
1910, 443.
Im ganzen athiopischen Gebiet. Im zentralafrikanischen Seengebiet bisher
nur bei Bukoba I. von Emin und im Mubuku-Tal, O.-Ruwenzori, II. von Car-
RUTHERS nachgewiesen.
Astur polyzonoides (A. Sm.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 556.
Dieser iiber Ost- und Siid-Afrika verbreitete Habicht ist auch im mittel-
afrikanischen Seengebiet nachgewiesen: Karema am Tanganjika VI. (BOHM),
Turquel XII., I. (Jackson).
Astur sphenurus (Riipp.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 557.
In ]\Iagungo am Albert-vSee XII. von Emix nachgewiesen. In Nordost-
und Nordwest-Afrika.
Accipiter minuUus tropicalis Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 562.
Bei Qua Mpala am Tanganjika von Bohm nachgewiesen. In Ost-Afrika
von vSchoa bis Ussagara.
Micronisus gabar (Daud.)-
Rchw., Vogel Afrikas I, vS. 5O5. — Melierax gabar C). -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910,
443; Ibis 1905, 203.
Mokia, SO-Ruwenzori, 3400' 18. \\ (Dent), Mulema (Doggett). — Ostlich-
siidliches vSteppengebiet Afrikas.
— 262 —
Hieraaetus wahlbergi (Sund.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 581. — Aqiiila wahlbergi Jacks., Ibis 1906, 513.
Von Archer in Toro 26. I., 6. u. 16. III. und in Ntebbi in Uganda 20. I.,
\on Emin bei Bukoba I. nachgewiesen. Scheint iiber das ganze athiopische
Gebiet verbreitet zu sein.
Lophoaetus occipitalis (Daud.),
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. 582. — O. -Grant, Trans. Z. vS. London 19. 1910, 442.
Im ganzen athiopischen Gebiet. Von Emin bei Bukoba nachgewiesen, von
Carruthers im Mubuku-Tal, O-Ruwenzori, 6000' III. gesammelt.
Aquila rapax (Tern.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. ^i^j.
Ein Vogel vom Mohasi-See VII. 07 mit gleichmaCig dunkler Befiederung,
durchaus der osteuropaisch-asiatischen Aquila orioitalis gleichend, nur durch
etwas geringere Groi3e von dieser unterschieden : Fliigel 507, Schwanz 250,
vSclinabel von der Waclishaut in gerader Linie gemessen 35,5 mm.
Ein zweiter \^ogel ((/) im Ubergang vom hellen Jugend- zum dunklen
Alterskleid von Mpororo 5. VII. 07. Fl. 510, Schw. 270, Schn. 35,5 mm.
Von Siid-Europa bis ]\Iittel-Asien verbreitet und iiber Afrika mit Ausnahme
des Westens vom Gambia bis zum Kongo.
Buteo augur Riipp.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 592. — J.ACKSON., Ibis 1906, 511. — O. -Grant, Ibis 1905, 203,
315; Trans. Z. vS. I-ondon 19. 1910, 442.
Mohasi-See VII. 07, cf Njundo bei Kissenji 27. X. 07, 2 Stiick Kissenji
21. IX. und 8. X. 07, 0^9 Nordhang des vSabinjo 5. XII. 07, 9 Nordwest-Ruanda
24. VII. 07. — Schwarze Varietat: 3 vStiick Kissenji 15. X. 07. Auch von
V. Stegmann bei Kissenji 15. II. gesammelt. — Ntebbi 19. I., Fort Portal 3. II.,
Toro 20. — 25. III. (Archer). Mubuku-Tal, O.-Ruwenzori III. (Woosnam), Mu-
lema (DoGGETT). Varangot-See, Fort Gerry 12. — 13. IV. (Ansorge), Karagwe
IX. (v. Trotha), Mfumbiro-Vulkane 5000' 21. XI. (Carruthers). In Nordost-
und Ost-Afrika bis zum Niassa-See.
Buteo auguralis Salvad.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 593. — O. -GRANT, Trans. Z. S. I.ondon 19. 1910, 442.
Mubuku-Tal, O-Ruwenzori, 6 — 7000' I., II. (Carruthers^ Woosnam). In
X or dost- und \A'est- Afrika nachgewiesen.
— 263 —
Buteo desertorum ( Daud.) .
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 594. — JACKSON, Ibis 1906, 512. — O. -GRANT, Trans. Z. S.
London 19. 19 10, 442.
2 Stiick von Kissenji 8. X. 07. Audi von v. Stegmann bei Kissenji 25. X,
08 erlegt. — Mubuku-Tal III. (Carruthers). In Nordost-, Ost- und Siid-Afrika
nachgewiesen.
Helotarsus ecaudatus (Daud,).
RCHW., \'ogel Afrikas I, S. 598. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 441 ; Ibis 1905, 201.
Mokia, vSO-Ruwenzori, 3400' 9. VI. (Dext), Msozi II. (DOGGETT). Im
ganzen athiopischen Gebiet.
Gypohierax angolensis (Gm.).
RCHW., \'ogel Afrikas I, S. 603.
cf9 Usumlnira 24. XI. u. 8. XII. 07 (v. Stegmaxx). — Gehort dem west-
lichen Waldgebiet an, wird vereinzelt aber audi in Ostafrika angetroffen.
Haliaetus vocifer (Daud.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 605. — O. -GRANT, Ibis 1905, 200.
9 und pull. Insel Wau im Kiwu-See 12. IX. 07. o^ u. o^ iun. Usumbura
5. I. 08 u. 24. XI. 07 (V. Stegmaxx). — Am Tanganjika von BOHm, am Victoria-
Nyansa VI. und in Karagwe IX. von V. Trotha, in Buddu XII. ^•on DOGGETT
iiadigewiesen. Allenthalben im athiopischen Gebiet haufig.
Pandion haliaetus (L.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 607. — O.-CtRANT, Ibis 1905, 200.
Buddu XII. (DOGGETT). Auf dem Zuge bis Siid-Afrika.
Milvus aegyptius ( Gm.) .
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 609. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 441.
I junger Vogel von Ruasa-]\Iulera XI. 07. — Westlich des Tanganjika
14. VII. 08. (Grauer). Qua Mpara VII., VIII. (BOhm), Karagwe IX. (v. Trotha).
Mubuku-Tal I., II. (Dext). Der gemeinste Raubvogel Afrikas.
Elanus caeruleus (Desf.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 015. — O.-CtRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 441; Ibis 1905, 204.
rf u. iun. Kissenji 20. X. u. 8. X. 07. ad. und iun. Nordhang des Sabinjo
5. XII. 07. — 9. Kissenji 28. II. 08 (v. vStegmanx), Urwald westlich des Tan-
ganjika 4. VII. 08 (Grauer). — Karema II. (Br)HM), Kageji (Flschicr), Tur-
quel I. (Jacksox), Mokia VI. (Carruthers), Burumba (Doggett). Bewohnt
die Mittelmeerlander, vS lid west- Asien, Indien und Afrika.
— 264 —
Baza emini Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 619.
Von dieser von Emin Pascha im Siidwesten des Albert-Sees gefundenen
und nach dessen Beschreibung benannten Art ist noch immer kein Stiick in die
Sammlungen gekommen.
Falco biarmicus tanypterus [Lcht.| Schl.
Rchw., \6gel Afrikas I, S. 626. — O. -Grant, Ibis 1905, 202.
Mulema (Doggctt). Im Xorden des tropischen Afrika.
Falco subbuteo L.
Rchw., \'ogel Afrikas I, S. 628. — O.-Gr.ant, Ibis 1905, 203, 204.
cf Kissenji 28. IX. 07. — vSiidwest-Ankole XI., Mulema (DOGGETT). Der
Baumfalk wird auf dem Winterzuge in Ost- und Siid-Afrika angetroffen.
Cerchneis ardosiacea (Vieill.).
Rchw., Vogel Afrikas I, S. 636. — Cerchneis ardesinea O. -Grant, Ibis 1905, 201, 211.
d' Usumbura 31. XII. 07 (v. Stegmann). — Von Emin bei Bussissi X.
nachgevviesen, von Doggett bei ]Msozi II. Scheint liber das ganze athiopische
Gebiet verbreitet zu sein.
Cerchneis tinnuncula (L.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 641.
cf iun. vom Nordwest-Fui3 des Ruwenzori III. 08. — Der in Europa und
Asien heimische Turmfalk zieht auf der Winterwanderung bis Ost-Afrika.
Cerchneis tinnuncula carlo Neum.
Cerchneis arthuri [non Guru.] Rchw., \'6gel Afrikas I, S. 643. — Cerchneis tinuuncuhts carlo
Neum., Journ. f. Orn. 55. 1907, 592.
O. Neumann, der den Typus von Cerchneis arthuri untersuchen konnte,
hielt diesen nicht fiir gleichartig mit der von mir [Vogel Afrikas I, S. 643] unter
diesem Namen beschriebenen A.xt und gab der letztgenannten deshalb den
neuen Namen carlo [vgl. auch Abbildung: Journal f. Ornith. 52, 1904, T. 16]. —
Ein auf der Expedition Seiner Hoheit in Nyander bei Kissenji am 27. X. 07 ge-
sammeltes weibliches Stiick beziehe ich auf diese Art. Es weicht allerdings darin ab,
daI3 die hellen Binden der Schwanzfedern nicht gran, sondern blafirostfarben sind.
Der dunkle Turmfalk ist bis jetzt aus dem Seengebiet und zwar von Irungu
IX. (Emix), Victoria-Nyansa XI (Fischer), Udschidschi am Tanganjika VIII.
(BOHNDORFF), und voni al)essinischen Hochland durch ^■. Erlanger nach-
gewiesen.
Die Angabe Mombas (Brxxox) in: V()gel Afrikas I, S. 644 bezieht sicli auf
die noch fragliche Art C. ariliiiri (iurn.
- 265 -
Strigidae.
Bubo lacteus (Tem.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 650. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. igio. 441; Ibis 1905,
201, 202.
Semliki-Ufer bei Beni I, 08. — Mokia V. (Carruthers), Mulema, Msozi II.
(DoGGETT). t)ber das ostlich-siidliche Steppengebiet Afrikas verbreitet.
Bubo maculosus (Vieill.).
RCHW., Vogel Afrikas I, vS. 654. — 0.-Gr.\.\t, Ibis 1905, 201.
9 Budduwald 21. VI. 07. a* Kisseiiji 22. IV. 08, 9 Usumbura 15. XI. 07.
(V. Stegmann). — Bukoba XII. (Emin), Msozi II (Doggett). Uber Ost-,
Slid- und Siidwest-Afrika verbreitet.
Oberholser trennt eine ostafrikanisclie Form von der siidlichen unter dem
Namen Asio maculosus ai)icri)}nius [Proc. U. St. X. ]\I. 28, 1905, 856], weil sie
viel blas.ser und mehr ockergelblich sei und Beine, Gesicht und Steifi weniger
stark dunkel gebandert seien. Diese Sonderung ist nicht zu rechtfertigen, so-
wohl in Slid- wie Ost-Afrika kommen blassere und dunklere \^6gel vor.
Asio nisuella (Daud.).
RCHW., ^'6gel Afrikas I, S. 659.
Steppe westlich vom Kagera 15. VII. 07. — Die Verbreitung der siidafri-
kanischen Sumpfrohreulen war bisher nordwarts bis Angola und bis Kikuju in
Ost-Afrika bekannt. Xunmehr ist sie aucli fiir das mittelafrikanische vSeengebiet
nachgewiesen.
Pisorhina capensis ugandae Neum.
RCHW., \'6gel Afrikas- I, S. 667.
Eine noch ungeniigend bekannte Form, die von O. Xeu:maxx in Qua
]\Itessa ini nordlichen Uganda entdeckt worden ist.
Syrnium woodfordi (A, Sm.).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 668. — Syrnium suahelicmn O. -Grant, Trans. Z. S. London 19,
1 9 10, 440.
Nach Ogilvie- Grant ist die Form suhelicnm , die ich nach Vogeln von
Mossambik und Ukami beschrieb, von WOOSXAM im Mubuku-Tal I. gesammelt
worden. Als besondere Art, wie es von O. -Grant geschieht, mochte ich die Form
nicht ansprechen, \'ielmehr scheint es sich nur um eine Spielart zu handehi.
Auffahend ist das gleichzeitige Vorkommen des osthchen und westhchen Syrnium
im Seegebiet [siehe nachste Art].
— 266 —
Syrnium nuchale Sharpe.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 670.
Die Gattung Syrnium vvird im mittelafrikanischen Seengebiet nicht allein
(lurch die ostafrikanische Form S. i&oodfordi [siehe vorher], sondern audi durch
die westafrikanische 5. nuchale vertreten. Sie ist bei Bukoba XI., Lendu X.,
vScoiiga X. uiid Trunui JY. durch E^nx nachgewiesen.
Glaucidium capense (A. Sm.) .
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 672.
Diese iiber Ost- und vSiid-Afrika verbreitete Art ist von BOHm in Qua
^Ipara am Westufer des Tanganjika nachgewiesen.
Glaucidium castaneum Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 673.
Von dieser schonen Eule ist bisher nur ein >Stuck bekannt, das \'on Stuhl-
:srANN in Andundi am vSemhki entdeckt worden ist.
Glaucidium perlatum (VieilL).
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 674. — O. -GRANT, Ibis 1908, 315; Trans. Z. vS. London 19, 1910,
440; Ibis 1905, 202.
Bewohnt das osthch-slidhche Steppengebiet Afrikas und ist ebenso wie
G. capense von BOhm bei Qua Mpara am Westufer des Tanganjika nachgewiesen,
\-on CarrutheRvS ferner im Nordwesten des Tanganjika in 2800' Hohe am i . I., von
DoGCxETT in Mulema und von LEGGE in ]Mokia, vSO-Ruwenzori, 12. VI. gefunden.
Strix capensis A. Sm.
RCHW., Vogel Afrikas I, S. 678. — O. -GRANT, Ibis 1905, 204.
Ruaketenge-vSee XI. (Doggett). — Ost- und vSlid-Afrika.
Psittacidae.
Psittacus erithacus L.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 2.
9 von der Insel Wau im Kiwu-vSee, i vSt. \'om Nordwest-FuB des Ruwenzori
III. 08. 2 d' Insel Kwid.schwi 29. V. und 19. 8. 08 (v. Steg:\iann); Urwald west-
lich des Tanganjika 2000 m 27. VI. 08 (Grauer). — Der Graupapagei, der
Charaktervogel Westafrikas, bewohnt das westafrikanische Waldgebiet von der
Goldkiiste bis zum Kongo und ostwarts bis zum West-, Nord- und Nordostufer
des Victoria-Nyansa und bis zum Tanganjika. — Im vSeengebiet war er bisher
schon an zahlreichen Orten nachgewiesen: Unjoro, Uganda, Bukoba XI. — XII.,
Uliambiri, Irumu, am Albert-See nord warts bis 2° n. Br. (Emin), Uganda,
Ussoga, Uhaja (Fischer), Ussoga V., Ugowebucht, Kwakitoto in Kawirondo IV
- 26; -
Inseln Iroba und Bumbide, Ssesseinseln , Biikoba (NEUMANN), Ssesseinselu
(Stuhlmann).
Poicephalus gulielmi aubryanus (Sou.)*).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. lo. — Poicephalus ouUcIdii giiilclnii iiiul /'. ;'. aubryanus Neu-
mann, Novit. Zool. 15. 1908, T,i2.
1 Stiick aus dem Urwald vox dem Beni I. 08. ]\Iit \'ogeln \-on Kamerun
durchaus iibereinstimmend. Audi die Fliigellange ist dieselbe; diese schwankt
bei aubrya)ius zwischen 190 und 210 mm. Unter 10 mir aus Kamerun vorliegenden
\7)geln hat keiner die Fliigellange 220 mm, wie vSouance angibt und O. Neu-
:\rANN nach Untersuchung des Tj^pus bestatigt (223 mm). Der T^-pus ist also
offenbar ein ausnahmsweise groBer Vogel. Jedenfalls konnen die Vogel des
Seengebietes \'on jenen von Kamerun und Gabun nicht artlich getrennt werden. —
P. aubryanus verbreitet sich iiber das Kamerun-, Gabun- und Kongo-Gebiet sud-
warts bis zum Kuanza und ostwarts bis an das mittelafrikanische .Seengebiet,
wo als ostlicher Verbreitungspunkt nunmehr Beni nachgewiesen ist. Auch
Ansorge sammelte die Art in Sakarumbi bei Beni 5. \'.
Poicephalus robustus suahelicus Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 8. — NEUMANN', Novit. Zool. 15. 1908, 380.
2 9 Rugege-Wald 31. X. 07. 2 o"' Urwald westlich des Tanganjika 2000 m
Hohe, 8. u. 26. VII. 08 (Grauer).
Alle vier Vogel, auch die vom Westen des Tanganjika, gleichen genau
solchen aus den Kiistengebieten Deutsch-Ostafrikas. Nach O. Neu:\iann
weichen auch Vogel aus Benguella in keiner Weise ab, so daf3 die auf Grund
eines Stiickes aus Quindumbo in ,, Vogel Afrikas" ausgesprochene Vermutung,
die siidwestlichen Vogel mochten als eine blassere Form (angolensis) zu sondern
sein, keine Bestatigung findet. Die Form hat somit eine sehr weite Verbreitung:
Ost-Afrika vom Victoria-Nyansa bis Maschonaland und durch das Kongogebiet
bis Benguella, Mossamedes und Damaraland. Die rote Farbung des Oberkopfes
scheint nach den mir vorliegenden vStiicken Zeichen h()heren Alters, aber nicht
Geschlechtsunterschied zu sein.
Poicephalus meyeri matschiei Neum.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 12.
cf Issenje 30. VI. 07, 9 Kesimbili 28. VI. 07, 9 Nyawatura 27. VI. 07. —
Diese Form ist vom Kilimandscharo-Gebiet bis zum Niassaland und ^^•estwarts
vielleicht bis zum Tanganjika verbreitet.
*) jARDINEs Beschreibung und Abbildung nach ist P. gulielmi Jard. offenbar auf den \'ogcl
von der Goldkiiste zu beziehen, vvahrend die Fundortsangabe ,, Kongo" auf die siidliche Form hin-
deutet. Je nachdem man die Beschreibung oder die Fundortsangabe fiir wichtigcr halt, wird also
Jardines Name auf die nordliche oder siidliche Form zu beziehen sein; ich bin bier, wie in ,, Vogel
Afrikas" der ersten, bisher allgemein angenommenen Anscliauung gefolgt.
— 268 —
Poicephalus meyeri saturatus Sharpe.
Poeocephalus saturatus Sharpe Bull. Brit. Orn. Club ii. 1901, 67; Ibis 1906, 513. — Poeocc-
phaliis meyeri O. -Grant, Ibis 1905, 202, 203, 204. — Poicephalus meyeri saturatus Neum., Novit.
Zool. 15. 1908, 385. — Poeocephalus reichenowi O. -Grant, Trans. Z. S. London 19, 1910, 439.
Die Form saturatus hatte icli [A'ogel Afrikas II, vS. 14] mit P. m. reichenowi
vereinigt, welcher Ansicht audi Sharpe beipflichtet. Ebenso vereinigt Ogilvik-
Grant (Trans. Z. S. London 19. 1910, 439) beide Arten. Nach O. Neumann
ist indessen P. )ii. saturatus standig durch ein breites gelbes Scheitelband unter-
schieden, das P. ni. reichenowi fehlt. — Die Verbreitung von P. m. reichenowi
beschrankt sich danacli auf Angola und Benguella, walirend P. ni. saturatus
das mittelafrikanische Seengebiet bewohnt: Kangaos in Toro 28. II., Ankole
28. ill. (Archer); Karagwe 8. — 9. VI., Kagera 4. — 6. VII., zvvischen Kissaka
und Ussuwi am Kagera 27. VI. — i. VII. (Grauer); Nkole VIII. (JOHNSTON);
westlichNtebbiXI., XII. (Legge, Woosnam) ; MokiaV., VI. (Dent, Carruthers) ;
Ketoma V. ; ^lulema. Burumba (Doggett).
[Poicephalus jneyeri vircscens Rchw. (Vogel Afrikas II, S. 12) war auf Vogel
mit griinlicherem Biirzel und Unterkorper, als sie der typische P. meyeri von
Kordofan aufweist, begriindet worden, und die Verbreitung dieserForm war von
Bogos durch Schoa bis Kawirondo angenommen. Da nun Graf Zedlitz eine
weitere Form von Siid-Eritrea und Nord-Abessinien unter dem Namen N. m.
abessinicus unterscheidet [Orn. Mntsb. 1908, 175], so mui3 der Name P. m. vires-
cens der Form von Kawirondo verbleiben, zu der Poicephalus meyeri ny ansae
Neum. [Novit. Zool. 15. 1908, 383] als Synonym zu ziehen ist.
Agapornis pullarius (L.).
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 21. — J.ACKSON, Ibis 1906, 514. — 0.-GR.A.XT, Trans. Z. S. Lon-
don 19, 1910, 439. — Agapornis pullavia ugandae Neum., Novit. Zool. 15. 1908, 388.
2 9 Beni I. 08. — Uber West-Afrika von der Goldkiiste bis zur Loangokiiste
und o.stwarts bis zum mittelafrikanischen Seengebiet verbreitet, hier noch an
folgenden Orten nachgewiesen : Njangabo XL, XII. (Emin), Ntebbi VI. (Neu-
mann), Karagwe iX (v. Trotha), Kitosch III. (Jackson), Ntebbi 20. — 26. IV.
(Grauer), 8. IV. (Seth - Smith), 8. — 10. V. (Jackson), Unjoro 11. I. (Seth-
Smith), Karagwe 8. — 10. VI., zwischen Kissaka und Ussuwi, Kagera i. VIL,
westlich des Albert-Edward-Sees, Rutsclmrru, zwischen Kiwu- und Albert-See,
26. I. (Grauer), westhch Ntebbi XL (Carruthers), Mokia V. (Dent, Legge,
Woosnam). Ferner von O. Neumann am Omo in Kaffa angetroffen [Journ.
f. Ornith. 1904, 377].
O. Neumann unterscheidet die mittelafrikanische P'orm von der west-
lichen unter dem Namen Agapornis pullaria ugandae wegen helleren blauen
Biirzels. Die mir \-orliegende groi3e Reihe aus dem Seengebiet und Kamerun
bestatigt indessen diese Unterscheidung nicht. Sowohl das Blau des Biirzels wie
das Rot der Maske wechselt individuell, ist bald etwas heller, bald etwas dunkler.
— 269 —
Agapornis zenkeri Rchw.
RCHW"., Vogel Afrikas II, S. 19. — Agapornis swindeyianus eniini Neumann, Bull. Brit. Orn.
Club J I. 1908, 42.
I Stiick \-on der .Semliki-Ebene am Albert-vSee. — Yow CA:MBrRX im Ituri-
wald 14. \'II. gesammelt. Die Art verl:>reitet sich \-oii Kamerun bis zum vSeen-
gebiet.
O. Neumann trennt die mittelafrikanische Form unter dem Namen A.
swinderianus emini. Die angegebenen Unterschiede (duiiklere Oberseite, dunkler
blaue Oberschwanzdecken, schmalerer roter Halsring und starkerer vSchnabel)
.sind indessen auf individuelle Abanderung zuriickzufiihren, wie eine mir \-or-
liegende Reihe von 11 \"ogeln au.s Kamerun beweist.
Musophagidae.
Corythaeola cristata (Vieill.).
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 26. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 419.
0^9 Rugege-Wald 23. VIII. 07, 9 30. X. Bugoie-Wald 2500 m, pull.
Bugoie-Wald 9. XI. 07, o" Station Sormit 21. XII. 07. — Das bereits mit
halbentwickelten Schwingen und Schwanzfedern versehene Dunenjunge hat
grau.schwarze dunenartige Befiederung, auf dem Riicken sind einige blaue
Federn von der Farbung des Alterskleides durchgebrochen, ebenso gleichen die
Flii-geldecken , vSchulterfedern und die noch in der Entwicklung begriffenen
vSchwung- und vSchwanzfedern dem Alterskleide; der Schnabel ist schwarz, an
der Wurzel gelb.
Der Riesenturako bewohnt das westafrikanisdie Waldgebiet von Sene-
gambien bis Angola und ostlich bis zum Seengebiet. Festgestellte Fundorte sind
hier: Beni, Ituri 24. V. (Ansorge), Mengo I., II., Mjonjo (vStuhlmann), Tschag-
we (Neumann), Ntebbi 20. — 25. I. (Seth - Smith), (Grauer), Fort Portal IX.,
Fort Beni \'III. (Dent, Eegge). Das jetzt nachgewie.sene Vorkommen im Ru-
gege-Wald bezeichnet den siidostlichsten Punkt der \^erbreitung.
Musophaga rossae J. Gd.
RtHW., Vogel Afrikas II, S. 29. — J.ACKSo.x, Ibis 1906, 524. — 0.-Gr.\.\t, Ibis 1908, 312;
Trans. Z. S. Eondon 19. 19 10, 419.
cf9 Bwanja, Bezirk Bukoba, 18. VI. 07, 9 Insel Kwidschwi nn Kiwu-See.
19. IX. 07. — Fernere Fundorte im Seengebiet sind: Ankole 29. III. (Archer),
Ntebbi XI. (Dent), Njangabo XL, Bukoba I., II., I\'. und XI. (pull.), Sses.se-
inseln XII. (Emin und Stuhlmann), Elgon XII, Karamodjo XII. (Jackson),
MorifluB II., Karatschonjo III., Sigeijo, Schascheberge, Uhaja (Fischer), Ngare
Dobasch II., Kwa Kitoto IV., Kossowa, Ussoga, Uganda, Ssesseinseln, Bukoba
— 270 —
(Neumann), Insel Kwidschwi im Kiwu-See 4900' 10. u. 11. XII. (CarrutheRvS).
1st iiber Westafrika von Kamerun bis Angola und bis zum innerafrikanischen
Seengebiet verbreitet.
Chizaerhis zonura Riipp.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 31. — NEUMANN, Novit. Zool. 15. 1908, 367. — Schizorhis zoniira
Jackson, Ibis 1906, 524.
cf Ruzizi-Ebene 21. V. 08 (Grauer). Dieser Larmvogel ist vom nordlichen
Abessinien bis zum Seengebiet verbreitet: Ankole 6. IV. (Archer), Usoga 7. III.
(Ansorge), Turquel, Siik II., Kitosch III., Kawirondo (Jackson), Kageji
22. XI., Kabondo III. (Fischer), Bukoba XII., Insel Uliambiri X. (Emin),
Bukoba II., Mjonjo I., Kahengere XI, Mengo XII., Ssesseinseln XII., Kimoani
XI. (STUHI.MANN), Uganda, Bukoba VI., Usoga, Kawirondo (Neumann).
Gymnoschizorhis leopoldi (Shell.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. ^j. — JACKSON, Ibis 1906, 525. — O. -GRANT, Ibis 1905, 202, 203 ;
Ibis 1908, 311, Trans. Z. S. London 19. 1910 420. — Gymnoschizorhis personata centralis Neuni.,
Bull. Br. O. C. 21. 1908, 94; Novit Zool. 15. 1908, 369.
9 NO-Ruanda 23. VII. 07, 9 Kenahambi 26. VI. 07. — Beide Vogel liaben
ziemlich dunkle Haube, die zu der von O. Neumann gesonderten Form centralis
gerechnet werden konnten. Indessen liegt mir ein ebenso dunkler Vogel von
Mpapua vor und noch dunklere vom Siidufer des Victoria-N^'ansa und vom
Ufipa, einer Landschaft ostlich des Siidendes des Tanganjika. Ich vermute,
dai3 die Haube bei alteren Vogeln dunkler ist; jedenfalls sind die Haubenfedern
im ersten Jugendkleide weil3. — Gymnoschizorhis leopoldi gehort Deutsch-Ost-
afrika an und verbreitet sich westwarts bis zum Kagera, wo er von Grauer
25. V. bis 18. VI. gefunden ist. Emin traf ihn bei Bussissi, Carruthers im siid-
lichen Uganda und bei INIokia am Ruwenzori W, DOGGETT in Mulema und
Burumba.
Gallirex chlorochlamys Shell.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 40. — O. -GRANT, Ibis 1905, 204.
Siidwest-Ankole (DoGGETT). Ost-Afrika vom Victoria-Nyansa bis zum
Sambesi.
Ruwenzorornis johnstoni (Sharpe).
Gallirex johnstoni Rchw., Vogel Afrikas II, S. 41, III, S. 823. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London
19. 1910,420. — Ruwenzorornis johnstoni ^Q\\m..,'Rn\\. Br. O. C. 14. 1903, 14; JACKSON, Ibis 1906, 523.
cf9 Westseite des Ruwenzori 2500 — 3000 m. Nackte Augengegend gelb. —
Nur vom Ruwenzori bekannt. Mubuku-Tal I., II., -III. (Woosnam, Carrt-
TIIERS).
— 2/1 —
Ruwenzorornis chalcophthalmicus Rchw.
RCHW. Orn. ilntsb. 190.S, 4S[gedruckt 25. Februar, ausgegeben i. Marz*)]. — Ruwenzorornis
johnsioni kivuensis Neum., Bull. Br. O. C. 21. 1908, 34 [gedruckt 29. Februar, ausgegeben laut
Poststempel 5. Marz]; NEUMANN, Novit. Zool. 15. 1908, 370.
Diese auf der Expedition neu entdeckte Art unterscheidet sich von R.
johnstoni nur durch hoheren Schnabel und dadurch, daI3 die bei jenem nackte
Augengegend mit mehreren Reihen metallisch griin glanzender Federchen be-
deckt ist. Bei R. johnstoni wird bisweilen die griine Wangenbefiederung an ihrem
oberen Rande von einer Reihe glanzender Federch«n gesaumt.
c^9 Bugoie-Wald 27. und 31. X. 07, 0*9 Rugege-Wald 16. VIII. 07,
9 Niragongo 4. X. 07. — Von Grauer auf den westlichen Kiwu-Vulkanen 27.
\'III., auf dem ]\iikeno 5. XI. und ini Rugege-Wald 15. — 17. XII. gesammelt.
Turacus leucolophus ([Heugl.J Hartl.).
Rchw, Vogel Afrikas II, S. 43.
Im mittleren Afrika vom oberen weii3en Nil bis zum Victoria-Nyansa und
Ubangi: Usoga (Neumann), Uganda (Stuhlmann).
Turacus emini Rchw.
RCHW'., \'6gel Afrikas II, S. 50. — Turacus schiitti emini Neum., Novit. Zool. 15. 1908, 375
[part.].
Nur aus der Gegend des Albert-vSees und vom Ituri bekannt. Kommt viel-
leicht auch in den Talern des Aruwimi und Lindi vor.
Turacus emini ugandae Rchw.
Turacus ugandae Rchw., Orn. Mntsb. 15. 1907, 4. — Turacus emini Jacks., Ibis 1906, 523. —
O. Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 421. — Turacus schiitti emini Neum.. Novit. Zool. 15. 1908,
375 [part.].
8 vorliegende Vogel bestatigen die in der Urbeschreibung gegebene Kenn-
zeichnung, insbesondere die allerdings nur auBerst geringe Verschiedenheit von
T. emini. Fliigeldecken, Schulterfedern und letzte Armschwingen ziehen etwas
ins Messinggelbe, bei emini dagegen ins Blauliche. Diese Form ist aus Uganda,
Toro, dem Gebiet des Ruwenzori und Albert-Edward-Sees siidwarts bis zum
Kiwu-See und dem Urwald westlich des Tanganjika nachgewiesen.
9 Urwald nordwestlich von Beni I. 08. Toro, Urwald westlich vom Tan-
ganjika 2000 m Hohe 8. — 17. VI. 08, (Grauer), Urwald westlich des Albert-
Edward-Sees 9. II., Rugege-Wald II. — 20. XII. — Von Jackson am Ruwenzori
18. — 24. II., von WoOvSNAM bei Port Portal IX., von Carruthers und LEGcn^:
im Mubuku-Tal I., II., III. und bei Fort Beni VII. gesammelt.
*) Der Name E. chalcophthalmicus hat Zeitvorrecht vor K. kivuensis. Zwar steht auf Nr. CXI.,,
des Bull. Br. O. C, worin 7?. kivuensis bcschrieben ist, das Datum 29. Februar 1908. Das ist aber
das Datum des Druckes; denn ausgegeben ist die Nummer laut Poststempel erst am 5. Marz 1909,
wiihrend die Orn. Mntsb. XVI, Nr. 3 mit der Beschreibung von 7^. chalcophthalmicus das Ausgabe-
datum Marz (i. Marz) tragen und bereits am 25. Februar gedruckt sind.
— 2/2 —
Cuculidae.
Centropus monachus occidentalis Neum.
Neumann, Bull. Br. O. C. 21. 1908, 77. — Centropus monachus Jacks., Ibis 1906, 528. — Cen-
tropus occidentalis O. -Grant, Trans. Z. S. London 19, 1910, 421.
9 Mohasi-See 28. VII. 07. — Toro-Wald 27. I. (Archer), ]\Iubuku-Tal
I\'., Fort Beni \'II. (Legoe). - — \'on vSenegambien bis zum Kongo und bis Siid-
Athiopien verbreitet.
Nach O. Neumann hat C. monachus von Nord- und Mittel-Abessinien rein
rotbraunen Riicken und ebenso gefarbte innerste Armschwingen, wahrend diese
Teile bei westlichen Vogeln {occidentalis) mehr oder weniger olivenbraun sind.
Ogilivie-Grant bestatigt diesen Unterschied und zieht die mittelafrikani-
schen Vogel zu occidentalis. Eine scharfe Grenze laBt sich fiir die Verbreitung
beider Formen anscheinend nicht angeben, denn nach Neumann gleicht die
Form \o\n \veii3en Nil und Sobat noch der westhchen, wahrend die von Siid-
Athiopien (Sidamo, Doko) einen Ubergang bildet, rotbraunen Riicken, aber
oHvenbraune innere Armschwingen hat. Der Schnabel ist bei Nordabessiniern
kleiner, bei Westafrikanern groloer.
Centropus fischeri Rchw.
RCHW., Yog-:] Afrikns II, S. i^a.
Nur aus dem Gebiet des Mctoria-N3'ansa bekannt: Bukoba I. (EiuiN),
Niakatschi III., Kiniamongo I., Nassa (FiSCHER).
Centropus superciliosus Hempr. Ehr.
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 65. — O. -GRANT, Trans. Z. vS. London 19. 1910, 422; Ibis
1905, 203.
y Bukoba 13. VI. 07, 9 Kissenji 18. X. 07. — rf* Usumbura 27. XII. 07.
I St. Kissenji 8. VII. 08 (v. Stegmann). 9 Usumbura 24. IV. 08 (Grauer). —
Ost-Afrika von Nubien bis zum Niassa-See, vSiidwest-Afrika und ini mittelafri-
kanischen Seengebiet: Karimia V., Kampala I. (AnsorGE), Ndussuma VIII.,
Bukoba XI. (Emin), Katanga am Tanganjika (BOHM), Ntebbi XII. (DENT),
:\Iokia IV., v., VI. (Dent, Carrt'Thers, Legge, Woosnam), Burumba (DOG-
GETT).
Centropus grilli Hartl.
RCH\\' , Vogrl .Afrikas II, S. 715. — Ce}u'ropiis ni^roriiftis cbenda S. 71.
9 Moha.si-vSee 28. VII. 07. — Usumbura 31. XII. 07 (V. Steg^iann).
9 Ruzizi-Ebene 17. V. 08 (Grauer). — Von BOhm am Ostufer des Tanganjika
XI. nachgewiesen. Cber Ost-, Siido-st- und vSiidwest-Afrika verbreitet.
— 273 —
Ceuthmochares aereus intermedius Sharpe.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 74. — Ceuthmochares intermedius Jacks., Ibis 1906, 528. — Ceuth-
mochares aereus O. -Grant, Ibis 1905, 201; 1908, 312; Trans. Z. S. London 19. 1910, 423.
3 vSt. Urwald bei Beni I. 08. — Toro-\\"ald 21. III. (Arcpier), Bukoba X.
bis I., Irumu IV. (E-MIN) , Ntebbi V. (Neumann), Fort Beni VIII. (Dent),
Fort Portal IX. (Woosnam), Msozi II (DOGGETT).
Fine eingehende \"ergleichung der beiden Formeii acrcus und intermedius
ermoglicht durch eine jetzt im Berliner ]\Iusuni vorhandene Reihe von mehr als
zwei Dutzend jener und einem Dutzend dieser Conspezies zeigt, da6 beide kaum
gesondert werden konnen. Nur bei grolBeren Reihen lafit sich an C. aereus ein im
allgemeinen nur wenig dunklerer und mehr blaulicher Ton der Oberseite gegen-
iiber intermedius wahrnehmen; einzelne Vogel beider Formen sind hingegen
nicht zu unterscheiden.
Die Form intermedius ist nur aus dem vSeengebiet und aus dem Njamnjam-
Lande, C. aereus von Kamerun bis Angola bekannt.
Clamator cafer (A. Lcht.).
Coccystes cafer Rchw., Vogel Afrikas II, S. 76. — O. -GRANT, Trans. Z. S. Eondon 19. 1910, 422;
Ibis 1905, 201.
o"* Siidhang des Ssalinde XI. 07. — Uber den groCten Teil des athiopischen
Gebietes verbreitet. Fundorte im vSeengebiet sind : Karimia V. (Ansorge),
Bukoba XL— I. (Emin), Karema III. (BOHm), Mokia IV., V., VI. (Dent^
CarrutheRvS, Woo.snam), Msozi II. (Doggett).
Clamator jacobinus (Bodd.).
Coccystes jacobinus Rchw., \'6gel Afrikas II, S. 78. — JACKSON", Ibis 1906, 526. — O. -GRANT,
Trans. Z. S. lyondon 19. 1910, 423.
Uber Indien, Nordost-, Ost- und Siidwestafrika verbreitet, von BOHm bei
Karema am Tanganjika III. nachgewiesen, von Emin bei Bukoba VI., von
Archer bei Kangao's in Toro 10. III., von Carruthers und Eegge bei Mokia V.
Cercococcyx mechowi Cab.
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 84. — JACKSON, Ibis 1906, 526. — O. -GRANT, Trans. Z. vS.
London 19, 19 10, 423.
(f Urwald nordlich Beni III. u8. — Kibera-Wald in Toro 28. I. (ARCHER). —
In West- und Mittel-Afrika: Awamba VII. (Emin), Fort Portal IX, :\rubuku-Tal
I. (Woosnam).
Cuculus clamosus Lath.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 86.
Uber den groJBten Teil Afrikas verbreitet, im Seengebiet von Emin in Lendu
X. und bei Irumu am Ituri nachgewiesen.
Deutsche Zentralafrika-Expedition. III. 18
— 2/4 —
Cuculus solitarius Steph.
RCHW., \'6gel Afrikas II, S. Sj. — jAtKSox, Ibis 1906, 527. — O. -GRANT, Ibis 1908, 312;
Trans. Z. S. London 19. 1910, 424.
2 cf Urwald nordwestlich Beni I. 08. Kiwu-See (Kaxdt). — Uber das ganze
Gebiet verbreitet. Im Seengebiet noch an folgenden Orten nachgewiesen: Insel
Ikuru X., Irumu IV. (Emin), Elgon II. (JacksON), Ruwenzori 22. II., Katwe 2.
III. (Archer), nordwestlich des Tanganjikas 4000' 3. 1., Mokia V. (Carruthers),
Mubuku-Tal I (Legge, Woosnam), Mokia IV. (Dent).
Cuculus jacksoni Sharpe.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 715. — JalKSo.x, Ibis 1906, 526.
Nur aus dem mittelafrikanischen Seengebiet bekannt: Toro 21. III.
(Archer, Jackson), Kwa Mumia in Kawirondo V. (Neumann).
Cuculus canorus L.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 89. — O. -GRANT, Ibis 1905, 202.
Auf der Winterwanderung in Afrika, audi im Seengebiet nachgewiesen:
Albert-See X.— IV. (Emin), Karema III. (BOhm), Mulema (Doggett).
Cuculus gularis Steph.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 91. — jACKSON, Ibis 1906, 526.
Im ganzen athiopischen Gebiet. Von ARCHER bei Katwe in Toro 2. und
6. III., von BOHM bei Karema III. nachgewiesen.
Cuculus poliocephalus Lath.
RCHW., \'6gel Afrikas II, S. 92.
9 iuv. Kissenji 26. VI. 08 (v. vStegmann). — Der asiatische Zwergkuckuck
ist bisher an einzelnen Stellen in West-, vSiid- und Ost-Afrika und von Storms
am Tanganjika nachgewiesen. Die Frage, ob die afrikanischen Vogel Abwei-
chungen von den asiatischen aufweisen, bleibt noch offen. Das vorliegende
vStiick gibt keinen AufschluB, weil es noch im Jugendgefieder ist.
Chrysococcyx cupreus (Bodd.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 94. — Jackson, Ibis 1906, 527. — O. -Grant, Trans. Z. S.
Jvondon 19. 1910, 424; Ibis 1905, 202.
iuv. nordlich des Albert-Edward-Sees XII. 07. — Kiwu-See (Kandt). Im
ganzen athiopischen Gebiet. Altere Fundorte im Seengebiet: Kwa Mtessa IX,,
Kwa Kitoto IV., Usoga (Neumann), Ssesseinseln XII. (Stuhlmann), Bukoba
I. (Emin), Beni (Ansorge), Toro 24. III., Ankole 6. IV. (Archer); Mokia IV.,
v., VI. (Carruthers, Dent, WoOvSnam), Mulema (Doggett).
Chrysococcyx klaasi (Steph.).
RCHW., Vogel Afrikas II. S. 9.S. — (). -GRANT, Trans. Z. S. I^ondon 19. 1910, 425.
o^ iuv. Siidwest-Ufer des Kiwu-Sees 26. \'III. 07, i St. Westseite des Ruwen-
zori 1880 m II. 08. — Kiwu-See (Kandt). — Im ganzen athiopischen Gebiet.
Andere Fundorte im Seengebiet: Mubuku-Tal I. (Carruthers), Mokia
y.. VI. (Legge, Dent, Carruthers), Usoga V. (Neumaxx), Bukoba XI.,
Xjangabo VII. XI. (Emx), Mpororo VI. (Stuhl^iaxn).
Metallococcyx smaragdineus (Sw.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. loi. — J.ACKSOX, Ibis 1906, 527. — O.-Gr.anT, Trans. Z. S. London
19. 1910, 426.
I (f Kilo, nordlicli Irumu. — Wie die vorgenannten verbreitet. \'on Emix
bei Irumu \'., von Stuhlmaxn auf den Ssesseinseln XII., von ARCHER am
Ruwenzori 11. und 25. II., von W'oosxam bei Fort Portal nachgewiesen.
Indicatoridae.
Indicator indicator (Gm.),
RCHW, Vogel Afrikas II, S. 104. — J.\CKSON, Ibis 1906, 528. — 0.-GR.\NT, Ibis 1905, 202.
— ALEX.\NDER, Bull. Br. O. C. 21. 1908, 91.
Im ostlich-.siidlichen vSteppengebiet Afrikas. Im Seengebiet von Jacksox
bei Kangao's 11. und 14. III., von Axsorge am Wemi-Flulo in Toro IV. und
in Mondo in Tschagwe XII., \-on DOGGETT in ]\Iulema nachgewiesen.
Indicator maior Steph.
RCHW., Vogel Afrikas II, vS. 106. — ALEXANDER, Bull. Br. O. C, 21. 1908, 91.
9 Rugege-Wald 16. VIII. 07. — B. Alexaxder ist der Ansicht, dal>^ /.
maior der junge \"ogel von /. indicator sei. Ich kann mich dieser Ansicht nicht
anschlieBen, finde nur, daB die Jugendkleider beider Arten einander sehr ahnlich
sind. I. maior ist liber das ganze athiopische Gebiet verbreitet.
Indicator variegatus Less.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 108. — O. -GRANT, Ibis 1908, 309; Trans. Z. S. London 19. 1910, 414.
Uber Ost- und Siid-Afrika verbreitet; von Carruthers im siidwesthchen
Uganda 29. IX., von DENT und Legge westlich Xtebbi XII., von Jacksox
am Elgon II. nachgewiesen.
Indicator minor Steph.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. no. — O. -GRANT, Trans. Z. vS. London 19. 1910, 414.
Bewohnt Ost- und Siid-Afrika. Ein von Emix bei Karevia in Ukondju
gesammeltes Stiick habe ich auf diese Art bezogen. Es weicht indessen durch
18*
— 276 —
deutliche duiikelbrauiie Strichelmig des Riickeiis ab uiid ahnelt darin der Ab-
bildung von /. conirostris. — O. -Grant flihrt /. }ni)wr vom Mubuku-Tal II.
(Carruters) an.
Zweifelhaft bleibt auch noch immer /. minor teitensis Neum., der den kurzen
Fliigel von pygmaeus, aber den dickeren Schnabel von minor und ziemlich ein-
farbigen Riicken wie dieser ohne dunkle vStrichelung hat. Sehr ahnlicli scheint
auch Indicator narokoisis Jackson (Bull. Br. O. C. 19. 1906. 20) zu sem.
Indicator pygmaeus Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas II, vS. 112.
Von dieser Art liegt bisher nur ein einziges, von Bmin bei Bukoba ge-
sammeltes Stiick \-or. /. pygmaeus steht in der GroiBe zwischen /. minor und
exilis, schliel3t sich aber durch die nicht eintonige, sondern dunkelbraun ge-
strichelte Oberseite naher dem /. exilis an.
Indicator exilis ( Cass.) .
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 113. — 0.-GR.\NT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 415.
Ogilvik-Grant fiihrt diese westafrikanische Art fiir Irumu in Ituri 16. X.
(DENT) an.
Prodotiscus regulus Sund.
RCHW., Vogel Afrikas II, .S. 114. — 0.-Gr.\nt, Ibis 1905, 203, 210.
Burumba in Siid-Uganda \'II. (Doggett). War bisher in Slid- und Nordost-
Af rika nachgewiesen .
Capitonidae.
Lybius aequatorialis (Shell.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 119. — JackSdx, Ibis 1906, 530. — 0.-GR.A.NT, Trans. Z. S.
London 19. 1910, 415; Ibis 1905, 201.
4 y Kirk-Falle III. 08. — Von Schoa bis zuni mittelafrikanischen Seengebiet
verbreitet, hier an folgenden Orten nachgewiesen: Magungo, Njangabo VII.,
XI., Bukoba I., III., XI. (Emin), Katwe 7. III., Toro 27. III. (Archer), Ruwen-
zori IX. (Johnston), Elgon II. (JacKvSON), Kichuchu IV. (Ansorgp:), ' Kwa
Raschuonjo III., Kwa Kitoto I\\ , Kwa Kago IX., Bukoba (Neumann), :Mu-
Iniku-Tal III. (Dent, Legge), Mokia V., VI. (Dent, Carruthers), Msozi II.
(Doggett).
Lybius leucocephalus (Fil.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 121.
\\)ni vSudan, dem Gel)iet des Blauen und WeiBen Nil bis zum Seengebiet.
Kikanja in Toro IV., T^ganda (Ansorge), Kawirondo XII. (JACKSOX). Soil
westwarts bis zum Ubangi vorkommen.
— 277 —
Lybius albicauda (Shell.).
RCH\v.,_ Yogel Afrikas II, S. 122.
Vom Kilimandscharo und von Ugogo bis zuni ostlichen Teil des Seengebiets
verbreitet: Bussissi X. (Emin), Kageji XII. (Fischer), Moribucht II., ]\Iuansa
VII. (Neumann).
Lybius tridactylus ugandae Berger.
BERGER, Orn. Mntsb. 15. 1907, 201.
Von Grauer bei Nimule in Uganda gesammelt, ferner \-on Lado und Wak-
kala (Emin) bekannt. Vertritt in ]\Iittel-Afrika den abessinischen L. tridactylus.
Lybius rubrifacies (Rchw.).
RCHW., Vogel Afrikas 11, vS. 124. — U. -Grant, Ibis 1905, 202, 208.
Kimoani am Siidwestufer des Victoria-Nyansa (Stuhlmann) , Mulema V.
(DOGGETT). Nur aus dem Seengebiet bekannt.
Lybius torquatus congicus (Rchw.),
RCHW., Vogel Afrikas II, vS. 126.
Dieser iiber Angola und das Kongogebiet verbreitete Bartvogel gelit ost-
warts bis an den Tanganjika, wo er von BOhm in der Eandschaft Marungu
gefunden ist.
Lybius torquatus irroratus (Cab.).
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 126. — Lybius ■irroratus O. -Grant, Ibis 1908, 311.
Im engeren mittelafrikanischen Seengebiet scheint nicht die Kongoform
{congicus), sondern die ostafrikanische Form des Lybius torquatus {irroratus)
vorzukommen. Nach Grant gehort ein von Carruthers ostlich von Kasongo
am oberen Kongo gesammelter Vogel der Form irroratus an, ebenso ist ein \'on
BOHM bei Karema am Tanganjika gesammeltes Sttick auf diese Form zu beziehen.
Tricholaema ansorgei Shell.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 131. — J.A^CKSON, Ibis 1906, 530. — 0.-Gr.a\T, Trans. Z. S.
London 19. 1910, 415.
9 Urwald bei Beni I. 08. — Dem mittelafrikanischen Seengebiet eigen-
tiimlich. Niangesi I. , Kinjawanga I. (Stuhlmaxx); Uganda (Jackson); Toro
17. III. (Archer); Fort Portal IX. (Dent).
Tricholaema lacrymosum Cab.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 132. — JACKSOX, Ibis 1906, 531. — Tricholaema radcliffei O. -Grant,
Trans. Z. vS. London 19. 1910, 416; Ibis 1905, 202, 208.
Ost-Afrika von Bogos bis Uliehe und bis zum Seengebiet: Kangao's
II., III. (Archer), Ukondju, Bukoba I., Bussissi X., Kimoani XI. (Emin),
— z/o —
Kitagwetoa in Toro 6. IV. (Ansorge), Mulema IV., VI. (DOGGETT), Kigoma
(Jackson).
Die von Ogilvie-Grant unterschiedene mittelafrikanische Form F. rad-
cliffei lai3t sich nicht aufrecht erhalten. Eine mir vorliegende Reihe von 30
Balgen zeigt das individuelle Al^andern der PVjrm der schwarzen Flecke auf
der Unterseite. Das als bezeichnend angegebene Kennzeichen eines braunlich-
gelben Anflugs der Unterseite ist vom iVutor selbst zuriickgezogen.
Gymnobucco sladeni Grant.
O. -Grant, Bull., Br. O. C. 19. 1907, 42; Trans. Z. S. lyondon 19. 1910, 416. — Gymnobucco
adolfi-friederici Rchw., Ornith. IMntsb. 1908, 160.
Diese Art liatte ich neu benannt, weil sie sich bei der allzu kurzen und un-
genauen urspriinglichen Diagnose von G. sladeni nicht auf diese Spezies be-
ziehen hel3. Die erganzenden Bemerkungen Ogilvie-Grants in den Trans-
actions Z. S. 19. S. 416 scheinen aber die Gleichartigkeit zu ergeben. Der Typus
von G. sladeni ist von Woosnam bei Mawambi im Kongo-Urwald gesammelt.
G. sladeni ist dem G. peli sehr ahnhch, aber viel dunkler braun; die Kehle
ist grau, der Schnabel schwarz. Schnabelborsten hinter den Nasenlochern jeder-
seits an der Wurzel des Unterkiefers und am Kinn wie bei G. peli.
2 cf Urwald nordhch Beni III. 08.
Gymnobucco cinereiceps Sharpe.
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 139. — JACKSON, Ibis 1906, 531. — O. -GRANT, Trans. Z. S.
London 19. 1910, 417.
Auf Mittel-Af rika beschrankt: Kibera-Wald 31. 1., i. II. (Archer), Elgonll.
(Jackson), Fort Portal IX. (Dent, Woosnam).
Buccanodon duchaillui ugandae (Rchw.).
RCHW., Vogel Afrikas II, 8. 143.
cf WestfuB des Ruwenzori II. 08. — Auch von Mengo XII. durch Stuhl-
mAnn nachgewiesen. Vertritt den westafrikanischen B. duchaillui im Seen-
gebiet.
Barbatula scolopacea flavisquamata Verr.
B. sc. stellata Rchw., Vogel Afrikas II, S. 145 [part.]. — B. flavisquamata O. -Grant, Ibis 1908, 310.
vSharpe hat nachgewiesen [Il)is 1904, 618], dai?) der Vogel von Fernando Po
{stellata Jard. Fras.) von dem von Kamerun, Gabun und dem Seengebiet {flavi-
squamata Verr.) verschieden ist. B. sc. flavisquamata wurde von Emin in Irumu
v., Neumann in Kwa Mtessa IX. nachgewiesen. Nach O. -Grant ist auch
ein von Carruthers bei Kasongo am oberen Kongo hierauf zu beziehen. GranTs
Ansicht, dai3 B. sc. consobrina vom Kongo mit B. sc. flavisquamata zusammen-
falle, kann ich indessen nicht teilen.
— 279 —
Barbatula aloysii (Salvad.).
Xylobucco aloysii Salvad., Bull. Mus. Zool. Anat. coinp. Torino 21. 1906, Xr. 542.
Bisher nur ein Vogel von Ntebl)i in Uganda bekannt.
Barbatula erythronota (Cuv.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 14'),
cf Westseite des Ruwenzori 2000 m II. 08. — Bisher nur aus West-Afrika
von Senegambien bis zur Loangokiiste bekannt.
Barbatula leucolaima Verr.
RCHW., Vogel Afrikas II, vS. 147 [part. J. — Barhatitla hucolaema Jack.s., Ibis 1906, 531. —
Barbatula mfumhiri O. -Grant, Bull. Br. O. C. 19. 1907, 707; Ibi.s 1908, 311; Trans. Z. S. London
19. 1910, 417. — Barbatula leucolaima nyaiisae Xeuni., Journ. Orn. 1907, 347.
0^9 Karissimbi 2500 m 10. und 13. XI. 07, cfQ Urwald nordwestlich Beni
I. 08. — Die mir vorliegende Reihe von 18 Balgen bestatigt die \^on O.-Graxt
und NEUMAXX unter den Namen B. mfumhiri und B. I. iiyansac vorgenommene
Sonderung der mittelafrikanischen Form von der Unter-Guineas nicht. Die
Fliigellange schwankt bei lo Vogeln aus dem Seengebiet zwischen 52 und 57,
bei 8 Vogeln von Kamerun zwischen 52 und 54, der Kropf ist bald mehr, bald
weniger grau verwaschen, der Unterkorper bald gelblicher, bald diisterer und
griinlicher, die Oberseite zeigt bald blaulichen, bald gritnlichen Glanz bei Vogeln
aus derselben Gegend. Dagegen halte ich die von Neumann vorgenommene
Sonderung der Form B. I. togoensis von Ober-Guinea [Journ. f. Orn. 1907, 347]
fiir gerechtfertigt. — Die Verbreitung von B. leucolaima erstreckt sich iiber
Unter-Guinea und das mittelafrikanische Seengebiet, wo folgende Fundorte
bekannt sind: Toro 17. III. (Archer), Mfumbiro-Vulkane 6000' 26. XL, Ruwen-
zori (CarrutheRvS), Uganda, Manjonjo I., Mpororo I. (vStuhuiaxx), Bukoba
XL, XII., Butumbi IV., Irumu III. (Emin), Mondo XII. (Ansorge). ■
Barbatula kandti Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 717.
Insel Kwidschwi 19. X. 08 {x. vStegmanx). — Das zweite bisher bekannte
Stiick dieser Art und mit dem Tyjius durchaus iibereinstimmend, nur wenig
groBer. Es bleibt indessen fraglich, ob B. kandti nicht mit B. jacksoui zu-
sammenfallt. Diese Art ist keineswegs, wie die Urbeschreibung das angibt,
durch bedeutendere Grofie ausgezeichnet. Zwei mir vorliegende Vogel von
Kikuju und Ravine messen: Fl. 54 — 58, Schw. 32 — ^^, Schn. 12, L. 15 — 16 mm.
Bei der vorliegenden B. kandti mii3t der Fliigel 58, der »Schwanz 32 mm. Nur
scheint bei B. katidti das Grauweiio von Kehle und Kropf stets heller zu sein
und sich etwas weiter abwarts auf die Brust zu erstrecken, audi der Unterkorper
scheint immer heller zu sein.
— 28o —
Barbatula extoni Lay.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 150. — O. -Grant, Ibis 1908, 310.
Auffalleiiderweise ist von Carruthers im Nordwesten des Tanganjika
(4000' 3. I.) ein Bartvogel gesammelt, den O.-Grant auf die siidafrikanische
B. extoni bezieht.
Barbatula centralis Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 150. — O.-CiRAXT, Trans. Z. vS. London 19. 1910, 418.
c^ Kirk-Falle III. 08. — Im Gebiet des oberen WeiI3en Nil und im Seen-
gebiet. Von Emin in Ndussuma XI., von Woosnam, Dent und Carruthers
bei Mokia V., \'I.. \'II. nachgewiesen.
Barbatula coryphaea Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 153.
I Stiick Fui?) des Karissimbi 14. XI. 07. — War bisher nut vom
Kamerungebirge bekannt.
Trachyphonus arnaudi (Des Murs).
RCHW., Voge 1 Afrikas II, vS. 157.
Vom westlichen Abessinien durch das obere Nilgebiet bis zum Seengebiet
und zum nord westlichen Massailande verbreitet. Bussissi IX., X. (Emin),
vSiik XII. (Jackson), Kageji XII. (Fischer).
Trachylaemus purpuratus (Verr.).
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 159.
y Urwald nordwestlich Beni I. 08. Der vorliegende \'ogcl laBt sich ebenso
wie die von Emin in Ndussuma XI. und bei Ipoto und von Stuhlmann in
Kinjawanga I. gefundenen Stiicke von T. purpuratus, der iiber West-Afrika von
Kamerun bis Loango und bis zum Seengebiet sich verbreitet, durchaus nicht
unterscheiden. Das Rot an Stirn und Hals ist keineswegs heller, die weiBliche
Strichelung an der Kehle ist bei frisch gemauserten Federn ebenfalls vorhanden
und fehlt bei jiingeren und Vogeln mit abgeriebenem Gefieder ebenso wie bei
westafrikanischen Stiicken. Nur der vSchnabel ist bei alien Vogeln aus dem
Seengebiet sehr klein. Da aber audi in Kamerun solche kleinschnabligen Vogel
vorkommen, ein einigermaJBen deutliches und standiges Unterscheidungsmerk-
mal also nicht vorhanden ist, so erscheint die Sonderung der Form elgonensis
kaum zweckmaBig. Ogilvie- Grant fiihrt (Trans. Z. S. London 19. 1910, 419)
T. elgonensis fiir Fort Portal IX. (Woosnam) an.
— 28l —
Picidae.
lynx pulchricollis Hartl.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 163.
Von Kamerun bis zum Seengebiet, hier von Stuhlmann in Ihangiro am
Westufer des A'ictoria-Xyansa nachgewiesen.
Dendromus caroli (Malh.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 168. — Jackson., Ibis 1906, 528. — O. -Grant, Trans. Z. vS.
Loudon 19, 1 9 10, 410.
9 Urwald nordwestlich Beni I. 08. — \^on Archer im Toro-Wald 19. III.
gefunden. Die Art war bisher nur in West-Afrika \-on der Goldkiiste bis Angola
nachgewiesen.
Dendromus permistus (Rchw.).
RCHW., \'6gel Afrikas II, S. 170. — Campothera permista O. -Grant, Ibis 1908, 309.
Von der Goldkiiste bis Angola und ostwarts l>is zum Seengebiet, hier von
Ansorge in Sakarumbi bei Beni 5. V. gefunden.
Dendromus taeniolaema (Rchw. Neum.).
RCHW., Vogel Afrikas II. vS. 172. — (). -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 410.
Von Dent bei Fort Portal IX. nachgewiesen. Nach Ogilvie-Graxt fallt
D. hausbiirgi Sharpe mit D. tacniolaeuia zusammen, dessen Verbreitung sich somit
von Mpanga im Seengebiet bis zum Kenia erstreckt.
Dendromus efulenensis herberti Alex.
Bull. Br. O. C. 21. 1908, 89.
Vom Ubangi bis Unjoro. Bugoma-Wald \1. (Christy).
Da der bald griinere, bald niehr goldige Ton der Oberseite bei den Spechten
im allgemeinen nicht als Artunterschied gelten kann, so bleibt die standige Ab-
weichung dieser Form von D. efulenensis zu bestatigen.
Dendromus nubicus neumanni Rchw.
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 179. — D. nubicus O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 411;
Ibis 1905, 202.
Ein jiingeres Mannchen von Beni I. 08. Der Vogel stimmt mit solchen \-on
Kawirondo iiberein und scheint die Berechtigung der Form zu bestatigen. Aller-
dings fiihrt vSharpe [Ibis 1906, 529] D. nubicus als von Jackson in Katwe
und Ankole gesammelt auf, sagt indessen nichts iiber die Farbung dieser Vogel.
Auch O.-Grant erwahnt nicht, daB die von Dent, Ca.rruthers und LEGGE
bei Ntebbi XII., Mokia V.. VI., im Mubuku- III. und Semliki-Tal X. und von
Doggett in Mulema gesammelten Vogel von der typischen Farbung des D. 1
bicus abwdchen. /'V^
— 282 —
Mesopicos griseocephalus ruwenzori Sharpe.
Mesopicos ruwenzori Rchw., Vogel Afrikas II, S. 718. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19,
1910, 411. — Mesopicos griseocephalus kiwuensis, Rchw. Vogel Afrikas III, S. 824.
cT Rugege-Wald 16. VIII. 07, y Fui3 des Karissimbi 13. XI. 07. Kiwu-vSee
(Kandt). — Voii Jackson ist die Art zuerst auf dem Ruwenzori gefunden,
spater von LEGGE und Carruthers im Mubuku-Tal I., II. Durch ein Versehen
war M . ruwenzori Sharpe in der Urbeschreibung auf M. spodocephalus als nachst
verwandte Art bezogen, dagegen steht die Form dem M. griseocephalus am
nachsten und fallt somit mit M . g. kiicucjisis zusammen. — Die x\rt verbreitet
sicli vom Seengebiet bis zum Niassalande und iiber Angola; M. griseocephalus
ist auf Siidafrika beschrankt, wonach die Fundortsangaben unter M. griseo-
cephalus in ,, Vogel x\frikas" S. 185 — 186 zu berichtigen sind.
Mesopicos goertae centralis Rchw.
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 187. — Mcsopicus centralis vSharpe, Ibis 1906, 529. — Mesopicus
poeocephaius O. -Grant, Trans. Z. S. London iq. 1910, 412, Ibis 1905, 202, 211.
Im Gebiet des oberen Gazellenflusses , Njamn jam-Land und Seengebiet:
NjangaboXII. (Emin), Masindi, Fajao XI. (Ansorge), Katwe 6. III., Kangao's
12. III. (Archer), westlich Ntebbi III., Mubuku-Tal III., Mokia V. (Car-
RUTHERS), Mulema (DO(rGETT).
Sharpe und Ogilvie-Grant halten die Sonderung von M. g. centralis
fiir nicht gereclitfertigt. Mir scheint die Frage iiidessen fiir ein endgiiltiges Urteil
noch nicht hinlanslich geklart zu sein.
Mesopicos xantholophus (Harg.).
RCHW., \"(jgel Afrikas II, vS. 188.
(f Urwald bei Beni I. 08, 9 Avakubi IV. 08. — XJher Unter-Guinea bis
zum vSeengebiet verbreitet. Von vStuhlmann in Ukondju nacligewiesen,
Mesopicos namaquus (A. Lcht.).
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 189. — Thripias namaquus O.-Crrant, Ibis 1905, 202.
t)ber Ost- und Sud-Afrika verbreitet, est warts bis zum Seengebiet, hier
von Ansorgiv in Usongora, von DoCtGETT in ^lulema nacligewiesen.
Mesopicos ellioti (Cass.).
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 185. — O.-Gkam, Trans Z. S. London 19. iqio, 412.
Fort Portal IX. (Dent). — War vordem nur aus dem Kamerun- und Gabun-
Gebiet bekannt.
— 283 -
Dendropicos hartlaubi Malh.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 193. — Dcndropicus zanzibari Grant, Ibis 1905, 202, 203, 211;
Trans. Z. S. London 19. 19x0, 412.
Von Dent bei Ntebbi XI., \ on Doogett in ^Nlulema und Burumba nacli-
gewiesen. — Ost-Afrika von Wltu l^is ]\Ios,saml)ik, Sambesi- nnd Kongogebiet.
Hargitt hat mit Unrecht D. hartlaubi auf den siidlichen D. guineensis be-
zogen, IMalhkrbe gibt als \"orkommen der Art ausdriicklich Sansibar an, und
die von ihm gegebenen ]\Ial3e passen sehr gut auf diese kleinere Form.
Dendropicos lafresnayei Malh.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 195. — JACKSON, Ibis 1906, 530. — 0.-Gr.\NT, Ibis 1908, 309;
Trans. Z. vS. I.,ondon 19. 1910, 413; Ibis 1905, 203, 211.
9 Beni I. 08, 9 Westseite des Ru\\enzori 1800 m II. 08, (f Kirk-Falle III
08. — 0*9 Insel Kwidschwi 28. \'. 08 (v. Stegmanx), Kiwu-vSee (Kandt)
9 Rutschurru-Ebene 24. 1. 08, 2 7^ i 9 Urwald westlich \'on Tanganyika igoo m
12. — 30. VI. 08 (Grauer). — Fernere Fundorte im Seengebiet sind: Butumbi
V. (Emin), Bulamwesi IX. (Neumann), Toro IV. (Ansorge), Insel Kwidschwi
10. XII. (CarrutheRvS), :\Iubuku-Tal I., III. (Legge, Woosnam), Mokia V.
VI. (Legge / Carruthers), Semliki-Tal X. (Woosnam), Burumba (Doggett)
Uber West-Afrika vom Senegal bis zum Kongo und ostwarts bis in das Gebiet
des oberen Blauen Nil und bis zum Victoria-Nyansa verbreitet.
Dendropicos poecilolaemus Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 196. — Jackson, Ibis i90(), 529. — O. -GRANT, Trans. Z. S.
London 19. 1910, 413.
Nur aus dem Seengebiet bekannt: vSonga X. (Stuhlmann), Kinyomozi I\'.
(Ansorge), Katwe 5. II., Kangao's 10. III. (Archer), Nandi (Jackson), west-
lich Ntebbi XL, XII. (Carruthers), Mubuku-Tal III., IV. (Woosnam, Dent).
— Sharpe bestatigt, daI3 D. nandensis Neum. der junge Vogel von D. poecilo-
laemus ist.
Dendropicos gabonensis (Verr.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 200.
cf Urwald nord westlich von Beni I. 08. — Aus Kamerun, Gabun und dem
Seengebiet nachgewiesen. Von Emin bei Karevia VI. gefunden.
Coliidae.
Colius nigricollis Vieill.
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 203.
2 cf I 9 Kissenji 28. II. und 12. III. 08 (v. Stegmann). In West-Afrika
von Kamerun bis zum Kongo und ostwarts bis zum Seengebiet, hier von Emin
am Duki \''III. und bei Buesa XL nachsewiesen.
— 284 —
Colius kiwuensis Rchw.
RCnw., Orn. Mntsb. 16. 1908, 191.
Diese von Kandt am Kiwu-See entdeckte Art ist dem C. nigricollis sehr
ahnlich, aber der Kopf ist nicht heller als der Korper, die ganze Oberseite,
Fliigel uiid Schwaiiz zieht mehr ins Rotbraune, der Unterkorper ist dunkler
rotbrann, Hirn und Ziigel sind nicht schwarz, sondern braun, etwas dunkler
als der Oberkopf, Kehle nicht einfarbig schwarz, sondern schwarz und braun
gewellt, Ohrgegend blaBbraunlich, unter gewissem Licht weiBlich, hintere Wangen
auf braunlichweifiem Grunde schwarz gewellt. Fl. 95, Schw. 230 mm.
Besonders beachtenswert ist, dal3 audi Colius nigricollis am Kiwu-See
vorkommt [siehe vorher].
Colius leucotis affinis Shell.
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 205. — Colius berlepschi O. -Grant, Ibis 1905, 20;?. — Colius affinis
O. -Grant, Trans. Z. S. T^ondon 19. 1910, 426.
2 :f Kifuml)iro 20. VI. 07, y Kissenji 23. IX. 07, c^ Albert-See III. 08.
Dal3 der Ton der Gefiederfarbung bei Vogeln desselben Fundortes wechselt,
bald blasser, bald dunkler ist, wie bereits in ,, Vogel Afrikas" II, S. 205 angegeben,
ist durch neuere Sammlungen bestatigt. Die Art verbreitet sich iiber Ost-Afrika
vom WeiBen Nil bis zum Niassa-vSee. Im Seengebiet war sie bisher an folgenden
Orten nachgewiesen : Njangabo XL, Bukoba XII., Magungo XI. (Emin), Fort
George, Kitagwetoa IV., Uganda III. (Ansorge), Itale XI., Soweh XII. (Stuhl-
MANN), Mokia v., VI., Mubuku-Tal I., Ntebbi XI. (DENT, Carruthers,
LEGGE, WOOSNAM), Burumba (DOGGETT).
Colius macrourus (L.).
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 210. — JACKSOX, Ibis 1906, 522. — Colius macyurus O. -Grant.
Trans. Z. S. London 19. 1910, 427.
In Ost-Afrika von Nubien bis Usafua und in Senegambien von ARCHER
bei Katwe 9. III. und Kangao's 10. III. in Tore, von Carruthers, Dent,
IvEGGE und W00SNA]\[ bei :\Iokia VI., VII. nachgewiesen. — Ostliche Vogel
sind unter dem Namen C. »i. pulcher Neum., nordostliche als C. ;;/. syntactus
Oberh. (Proc. U. St. N. M. 1905, 863) unterschieden worden. Die Farbungs-
unterschiede scheinen aber derartig unbedeutend zu sein, daio .sie, wenn iiber-
haupt, erst beim Vergleich groBer Reihen erkennbar werden.
Trogonidae.
Apaloderma narina (Steph.).
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 212. — Hapaloderma narina Jacks., Ibis 1906, 522. — 0.-Gr.\NT,
Trans. Z. S. London 19. 1910, 426., Ibis 1905, 203.
(/ iun. Urwald nordlich Beni III. 08, o Insel Wau im Kiwu-See 10. IX. 07.
— 0^9 Kiwu-See (Kandt). Fort Portal IX. (Dent), Burumba (Doggett).
- 285 -
Die \orliegenden \'ogel habeii die Armschwingen und Fliigeldecken ein-
tonig schwarzlichgrau mit erzgrlin glanzenden Saumen ohne graue Wellen-
zeichnung; nur beim Weibchen liabeii die innersten Armschwingen und Deck-
federn schwache Andeutung von feiner Wellenzeichnung. Eine besondere Form
Yaiit sich auf diesen Umstand indessen nicht begriinden, vielmehr ist die Ab-
anderung offenbar individueller Natur, denn \^ogel aus derselben Gegend zeigen
bald stark ausgepragte, bald kaum angedeutete Wellenzeichnung. — t)ber das
ostlich-siidliche Steppengebiet Afrikas verbreitet, aber bis ins Seengebiet und
im vSiidwesten nordwarts bis Loango. Siik II., Elgon II. (Jackson), Insel
Sirwa X. (Hmix), Uganda (Xkumanx, Stuhlmaxx), OuaOklpala \'III. (BOhm).
Apaloderma rufiventre Dub.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 215.
Von dieser Art ist bisher nur ein ^'ogel vom Tanganjika bekannt geworden.
Es bleibt festzustellen, ob es sich nicht um die Jugendform von Heterotrogon
vittatum handelt.
Heterotrogon vittatum (Shell.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 215. — Hapalodcvma vittatum O. -Grant, Trans. Z. S. Loudon
19, 1910, 426.
Fort Portal, :\Ipanga-\Vald IX. (Dent). Im Kamerungebirge wie in den
Gebirgen Ost- Afrikas nachgewiesen.
Coraciidae.
Coracias garrulus L.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 217.
I St. vom Ruasa-Vulkan November 1907. — Auf dem Zuge iiberall in Afrika.
Coracias caudatus L.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. iz^. — J.-\CK.SOX, Ibis 1906, 514. — CO. -GRANT, Ibis 1905, 204;
1908, 314.
r/ Kenschambi 26. VI. o;. Kiwu-See (Kandt). — Von Archer in Ankole
2. IV. gefunden, von DOGGETT in Siidwest- Ankole, von CarrutheRvS ostlich \on
Kasonga am oberen Kongo 2500' 9. I. Aus Ost- und Slid- Afrika und Angola
bekannt.
Eurystomus afer (Lath.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 228. — J.ACKSON, Ibis 1906, 514. — O.-Grant, Trans. Z. S.
London 19. 1910, 436.
Katwe in Toro III, Kangaos III., Ankole l\ . (ARCHER), Fort Beni am
Senihki VII. (Dent, Carruthers). — Diese westliche Art trifft am Semliki
und in Toro mit der mittelafrikanischen Form zusammen [siehe folgende Art].
— 286 —
Eurystomus afer rufobuccalis Rchw.
Eitrystoimis rufobuccalis Rchw., Vogel Afrikas II, vS. 23 1; Journ. Orn. 57. 1909, 235. — O.-
Graxt, Trans. Z. S. London 19. 1910, '436.
Urwald nordwestlich von Beni I. 08, o"^ WestfuB des Ruwenzori II. 08,
Semliki am Albert-See III. 08. — Westlich Ntebbi XI. (C.A.RRUTHERS, Legge),
vSeengebiet bis Schoa (/:. afcr acthiopicus Neum.).
Eurystomus afer suahelicus Neum.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 825.
o^ Kissenji 28. IX. 07. V iuv. Kissenji 18. III. 08 (v. Stegmann).
Eine Nachpriifung der Eurystomus- For men, wovon jetzt im Berliner Musum
recht stattliche Reihen vertreten sind, mit Ausnahme der nordostlichen, die mir
aus der vSammlung \'. Erlanger zur Untersuchung vorlagen, hat ergeben, daB
drei Formen zu unterscheiden sind:
1. Eurystomus afcr (Lath.) von Senegambien bis Loango und bis zum Seen-
gebiet. Wangen veilchenrot verwaschen, kiirzere der niittelsten Oberschwanz-
decken rotbraun, die anderen blau, mittelste Schwanzfedern an der Wurzelhalfte
blau ^•erwaschen.
2. Eurystomus afer rufobuccalis Rchw. Vom oberen Blauen Nil und Schoa
bis zum vSeengebiet. Wangen nicht oder sehr schwach veilchenrot verwaschen,
mittelste Oberschwanzdecken, auch die langeren, rotbraun, mittelste Schw-anz-
federn gleichmai3ig schwarz oder braunschwarz, nicht am Wurzelteile blau ver-
waschen.
3. Eurystomus afer suahelicus Neum. Ost-Afrika vom Kilimandscharo bis
zum Sambesi und Angola (die Form Eurystomus afer pulcherrimus Neum. kann,
wie die groBen Reihen des Berliner Museums beweisen, nicht aufrecht erhalten
werden). Wangen veilchenrot verwaschen, alle Oberschwanzdecken, auch die
mittelsten, blau, mittelste Schwanzfedern an der Wurzelhalfte blau verwaschen.
Eurystomus gularis Vieill.
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 231. — Jackson, Ibis 1906, 515. — Eurystomus gularis negkctus
Xcuni., Orn. Mntsb. 1908, 28; RCHW., Journ. Orn. 57. 1909, 235.
Cber West-Afrika von Senegambien bis Angola und bis zum mittelafri-
kanischen Seengebiet verbreitet. Toro 17. III. (ARCHER), Kitima (Ansorge),
Irumu IV. Urumbi (Emin).
Eurylaemidae.
Pseudocalyptomena graueri Rothsch.
Hon. W. Rothschild, Ibis 1909, 090 T. 10.
Nur ein Vogel vom Russissi XL (Grauer) bekannt. Der Autor stellt diese
eigenartige Form vermutungsweise in die Gruppe der Eurylaemidae, die bisher
— 28; —
nur von den Sundainseln, Indien und den Philippinen Ijekannt ist. Leider be-
findet sich in der Kennzeichnung der Gattung keine Angabe iiber die Beschil-
dung der I^aufseiten und iiber die Lange der Kralle der Hinterzelie, zwei wich-
tige Merkmale, um auf die systematische Stellung der P'orm Schliisse zu ziehen.
Bucerotidae.
Ceratogymna atrata (Tern.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. j :;g. — O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. T910, 431.
(/ Westseite des Ruwenzori 2500 m II. 08. — Von Emix in Irumu \\ ge-
funden. Verbreitet sich iiber West-Afrika \-on Liberia bis zum Kuanza und bis
zum Seengebiet. Audi von DENT bei Irumu X. gesammelt.
Bycanistes subcylindricus (Scl.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 241. — Bycanistes subquadratus O. -Grant, Trans. Z. S. London
19. 1 910, 431.
2 St. aus dem Urwald bei Beni I. 08. — Wcstafrika von Kamerun bis Angola
und bis zum Seengebiet, hier nachgewiesen : Bukola I. XI. XII. (Emin), Ssesse-
inseln XII. (Stuhlmann), Elgon H. (Jackson), Kwa Lubwa V., Kawirondo,
Uganda (Neumann), westlich Ntebbi XI. (Dent). — Ogilvie-Grant tadelt,
dal3 ich den Typus von B. subcylindricus fiir einen jungen \^ogel gehalten habe. In
der Urbeschreibung heii3t es aber ausdriicklich : ,,A joungHoinbill", und dieAb-
bildung lai3t iiberdies ganz deutlich erkennen, dal3 es sich um einen jungen Vogel
gehandelt.
Bycanistes aloysii Salvad.
S.A.LV.'^TORI, Bolletino Mus. Zool. Anat. conip. 21. Nr. 542, 1906.
Nur ein bei Ntebbi in Uganda auf der Expedition des Herzogs der Abbruzzen
gesammeltes 9 bekannt.
Bycanistes albotibialis (Cab. Rchw.) .
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 242.
I Stiick aus dem Urwald bei Beni I. 08. — Bisher nur aus West-Afrika von
Kamerun bis Loango bekannt.
Bycanistes sharpei (Ell.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 245.
I Stiick aus dem Urwald bei Beni I. 08. — Bisher nur in West-Afrika vom
Niger bis Angola und am Ubangi bis zum Njamnjamlande bekannt.
— 288 —
Lophoceros fasciatus (Shaw).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 248. — O. -Grant, Trans Z. vS. London 19. 1910, 432.
9 Urwald nordwestlich ^'on Beni I. 08, rf WestfuB des Ruwenzori II. 08,
(fQ Urwald nordlich von Beni III. 08.
West-Afrika von Kamerun bis Loango und bis zum Seengebiet. Tambue
(Ansorge), Kinjawangal., Mengo I. (vStthlmann), Fort Beni VII. (Woosnam).
Lophoceros melanoleucos (A. Lcht.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 249. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 432. — Lopho-
ceros suahelicus Jacks., Ibis 1906, 516.
Beni I. 08, NordwestfuB des Rnwenzori III. 08. Der \"ogel von Beni ist
anffallend groJ3, Fliigel 268 mm. Urwald westlich des Tanganyika 2000 m 17. \'I.
08 (Grauer). o"V Tschingogo-Wald 31. III. 08, Siid-Bugoie-Wald 5. l\ . 08
(V. Stegmann). — Von Archer inToro 20. III. nachgewiesen, von Carruthers
bei Mokia V., von Dent im :\Iubuku-Tal III.
Die Sonderung einer ostaf rikanischen Form suahelicus ist nicht durchfiihrbar.
Frisch gemauserte Vogel sind oberseits braunschwarz, solche im abgetragenen
Gefieder heller brami. Die Art verbreitet sich iiber das ostlich-siidliche Steppen-
gebiet bis in das mittelafrikanische Seengebiet.
Lophoceros camurus (Cass.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 255.
In West-Afrika von Liberia bis Loango und bis zum vSeengebiet, hier \-on
Emin bei Irumu, Ipoto, Indekaru und Kinnena nachgewiesen.
[Von L. granti Hart, ist \on der Expedition ein Stiick bei A\'akubi am Aru-
wimi gesammelt worden.]
Lophoceros nasutus epirhinus (Sund.).
RCHW'., Vogel Afrikas II, vS. 25S. — Lophoceros epirhinus (). -Grant, Ibis 1905, 202.
Mulema (DOGGETT). Ost- und Siid-Afrika.
Alcedinidae.
Halcyon chelicuti (Stanl.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 271. — Halcyon chclicutensis Jacks., Ibis 1906, 516. — O.-Gkani",
Trans Z. S. London 19. 1910, 436, Ibis 1905, 202.
Uber das ganze tropische Afrika verbreitet, im westlichen Waldgebiet aber
seltener als im ostlichen vSteppengebiet. HolulufluB, Uganda (Ansorge), Katwe
7. III. (Archer), ]^Iokia V., VI. (Legge, Carruthers, Woosnam), Mulema
(DOGGETT).
— 289 —
Halcyon semicaeruleus (Forsk.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 276. — O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 437. — Halcyon
semicaeruleus centralis, Nciim. Journ. Orn. 53. 1905, 189. — Halcyon centralis Jacks., Ibis 1906, 516.
I vStiick vom Kiwu-See (Kandt). Dieser Vogel gehort der Varietal hyacin-
thiniis an. Als .standig unterschiedene und auf bestimmtes Vorkommen be-
schrankte Form lal3t sich lixacintliinus anscheinend cliciisowenig wie centralis
aiiffassen, sondern nur als individuelle Abanderung. Eher lai3t sich der west-
afrikanische H. s. rufiventris mit hellerem, ins Griine ziehendem Blau von dem
ostliclien mit reinerem und ins Veilchenfarbene ziehendem Blau H. semicaeruleus
als Abart trennen. — \^on ARCHER in Katwe 3. III. gefunden, vom E:mix am
Ituri und bei Bussissi 6. X., von LEGGE, Dent und Carruthers in :\rokia IV.,
W, \l. In West-Afrika bis Loango, in Ost-Afrika von Bogos bis zum Niassa-See.
Halcyon swainsoni A, Sm.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 278. — Halcyon pallidiventris O. -Grant, Trans. Z. S. London 19.
1910, 437.
Mokia V. (LEGGE), Fort Beni \'II. (CarrutheRvS). — Durch diese beiden
Angaben ist das \'erbreitungsgebiet der Art wesentlich erweitert; friiher waren
^Nlanjema (Kassongo) und der Ugalla die nordlichsten der bekannten \'erbrei-
tungsorte.
Halcyon senegalensis (L.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 282. — 0.-Gr.\NT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 437.
I vStiick Albert-Edward-See, 9 Nyando in Nordwest-Ruanda 6. XI. 07,
im Urwald nordwestlich \-on Beni I. 08, i vSt. Nordwest-Abhang des Ruwenzori
III. 08, 9 Kirkfalle III. 08. — Von Gambia und von Bogos bis zum Katumbella
und l)is Kawende in Deutsch-Ostafrika. Im Seengebiet noch an folgenden Orten
nachgewiesen: Bussissi, Ipoto (Emin), Kagera-^Miindung XII. (Eggel), Pongo
(AxsORGE), Ntebbi V. (Neumann), Tanganjika (Bohm), Mokia V., VI. (Car-
rutheRvS, Dent), Fort Beni VII (Dent).
Halcyon senegalensis cyanoleucus (Vieill.).
Halcyon cyanoleucus Rcliw., \'ogel Afrikas II, S. 284. — O.-Gr.'^nt, Trans. Z. S. London 19.
438, 1910; Ibis 1905, 200.
Diese aus alien Teilen des athiopischen Gebiets nachgewiesene, im mittel-
afrikanischen Seengebiet von BOHM am Tanganjika, von Stuhlmann bei
Itale und auf den Ssesseinseln, von Carruthers und Dent bei :\Iokia am Ru-
wenzori IV., v., von DOGGETT in Buddu gefundene Form ist in ihrem Verhiiltnis
zu H. senegalensis noch immer zweifelhaft. Ogilvie - Grant halt den schwarzen
Strich hinter dem Auge fiir ein scharfes Unterscheidungsmerkmal. Dieser kommt
indessen audi bei braunkopfigen senegalensis vor und ist andererseits bei blau-
kopfigen cyanoleucus bisweilen undeutlich.
Deutsche Zen tralafrika-Expedition. III. 19
— 290 —
Halcyon senegalensis fuscopileus Rchw.
RCHW"., Orn. Miitsb. 14. 1906, 171.
1 Stiick dieser bisher nur von Kamerun bekannten und noch zweifelhaften
Form, die sich durch den braunen Oberkopf A'on H. senegalensis unterscheidet,
ist am Fui3 des Ruwenzori II. 08 gesammelt worden.
Halcyon badius Verr.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 285. — O. -Grant, Trans Z. S. London 19. igio, 438.
Q Urwald bei Beni I. 08, i St. Westful3 des Ruwenzori II. 08. — Von
Emin in Irumu und Awamba nachgewiesen, von Carruthers westlich Fort
Beni gesammelt. t)ber West-Afrika von Liberia bis lyoango und bis zum Seen-
gebiet verbreitet.
Ispidina picta (Bodd.)-
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 286. — JACKSON., Ibis 1906, 516. — O. -GRANT, Trans. Z. S.
London 19. 1910, 438.
9 Mohasi-See 31. VII. 07, 2 -^ Kassenje am Albert-vSee III. 08. Usumbura
10. IV. 08 (Grauer). — Im tropischen Afrika; fernere Fundorte im Seengebiet
sind: Magungo XL, XII. (Emin), Ssesse-Inseln XII., Mengo XII. (Stuhlmann),
Mokia IV., V. (LEGGE, CarrutheRvS, Woosnam).
Corythornis cyanostigma (Riipp.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 289. — O. -Grant, Trans. Z. vS. London 19. 1910, 439.
2 Stiick Bukoba 14. und 15. VI. 07, i St. Albert-Edward-See I. 08. Kiwu-See
(Kandt), Usumbura 5. I. 08 (v. Stegmann). — Ferner nachgewiesen: Kibiro,
Mruli (Ansorge), Bussissi X., Irumu V. (Emin), Mokia VI. (Carruthers).
Im ganzen athiopischen Gebiet.
Ceryle rudis (L.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 295. — O. -GRANT, Trans. Z. vS. London 19. 1910, 439.
cf Bukoba 14. VI. 07, 2 St. Albert-Edward-See XII. 07. Kiwu-See (Kandt),
Kissenji am Kiwu-See 10. III. 08 (v. Stegmann). Von Woosnam bei Mokia
am Ruwenzori IV. gefunden. Im ganzen athiopischen Gebiet, in Nord-Afrika,
Siidost-Europa und Siidwest-Asien.
Ceryle maxima (Pall.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 298. — O. -GRANT, Ibis 1908, 315; Ibis 1905, 200
Im ganzen athiopischen Gebiet, im Seengebiet von Emin bei Bukoba, von
\'. Troth A am Ostufer des Tanganjika, von Carruthers im Nordwesten des
Tanganjika 2800' 28. XII., von DoGCiETT in Buddu nachgewiesen.
— 291 —
Meropidae.
Melittophagus oreobates Sharpe.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 303. — JackSON, Ibis 1906, 518. — O. -GRANT, Trans. Z. S.
London 19. 1910, 434.
ry FuB des Karissimbi 12. XI. 07. Urvvald westlich vom Tanganjika 2000 m
14. VI. bis 28. VII. 08 (Grauer). — Luimi-Tal, NO-Ruwenzori 29. IX. (WOOS-
NAM), Mubuku-Tal XII., I., II. (Dent, Carruthers, Legge).
Gebirge Ostafrikas vom Elgon bis zum Kilimandscharo und bis ins Seen-
gebiet verbreitet, hier noch in Butumbi IV. von Emix gefunden, am Ruwenzori
26. II. von Archer.
Melittophagus variegatus (Vieill.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 304.
c" Seltersquelle, r/ Mohasi-See 28. VII. 07. — Von E:min bei Bukoba III.,
A'on Stuhlmann auf Uliambiri X. und bei Mengo XII. nachgewiesen. West-
Afrika von Gabun bis Angoki und ostlich bis zum Seengebiet.
Melittophagus meridionalis Sharpe.
RCHW., Vogel Alrikas II, S. 307. — J.ACKSON., Ibis 1906, 518. — O. Gr.aNT, Trans. Z. vS.
Loudon 19. 1910, 434, Ibis 1905, 204.
9 Rufuabach bei :\Ipororo 3. VII. 07, cV iMohasi-See 28. VII. 07, 3 St.
Kissenji 25. IX. und 8. X. 07, I vSt. Albert-Edward-vSee XII. 07, i vSt. Semliki-
Ebene XII. 07, i iu\-. Kis.senje 20. X. 07. 2 c" 2 9 Kiwu-vSee (Kandt). Kissenji
6. II., 12. III., 15. VIII. 08 (V. Stegmaxn). — Von Emin bei Bussissi, von
V. Trotha am Tanganjika, von Archer in Katwe in Toro i. III., von Carru-
thers westlich Ntebbi XII., \-on I.EGGE, Dext und \\'oosxa:\i im :\Iubuku-Tal
III., I\'. und bei Mokia V., VI., von DOGGETT in Bummba gefunden. Cber
Ostafrika vom Seengebiet und dem Pangani bis Natal und westlich bis zum
Kunene, Angola und Loango verbreitet.
Melittophagus gularis australis (Rchw.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 313.
9 Mawambi IV. 08. Von Kamerun bis zum Kuango und bis zum Seengebiet
verbreitet, hier von Emin bei Bundeko IV. — VII. nachgewiesen.
Melittophagus miilleri (Cass.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 313.
I Stiick von Beni. Der Vogel gehort zur 2, Farbenstufe in ,,\'ogel Afrikas,
II, S. 314", worauf vermuthch M. hatcsiana Sharpe zu beziehen ist. War bisher
nur von Kamerun und (labun nachgewiesen.
19*
— 292 —
Aerops albicollis maior Parrot.
Parrot, Ornith. Mntsb. 1910, 12. — Mcrops albicollis Jacks., Ibis 1906, 51S. — O.-Gr.ant,
Trans. Z. S. London 19. 1910, 435.
Ost- und mittelafrikanische \7)gel haben im allgemeinen langere Fliigel als
westliche. Aiisnahmen kommen aber xor. Von zwei auf der Expedition bei
jMawambi am Aruwimi IV. 08 gesammelten, also der westlichen Form ange-
horenden Vogeln, hat einer 94 mm, der andere 98 mm Fliigellange. — Im Seen-
gebiet kommt die langfliigelige Form \'or und ist an folgenden Orten nach-
gewiesen: Kangaos 11. III. n. 15. III. (Archer); Njangabo XL, Bukoba XL,
XII. (Emin), Mjonjo L, Mengo XII. (Stt'Hlmanx), Ntebbi XL, XII. (Legge,
Carruthers).
Merops apiaster L.
RCHW., \"6gc' Afrikas II, S. 320. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. igro, 435; Ibis 1905.
202, 204.
c/'Q Beni I. 08. — 9 Bujonde am Kiwu-See 3. II. 08 (v. Stegmann). —
Westlich Ntebbi XII. (Dent), Luimi-Tal X. (Woosnam), Siidwest-Ankole,
]\Iulema (Doggett). — Auf dem Winterzuge bis vSiid-Afrika.
Merops persicus Pall.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 322. — JACKSON', Ibis 1906, 51S. — O. -GRANT, Trans. Z. S.
London 19. 1910, 433; Ibis 1905, 201.
Anscheinend nur auf dem Winterzuge bis Siidafrika. \'on ARCHER bei
Kangaos 13. — 14. III., von Legge und Woosnam bei :\Iokia, von DOGGETT
in Msozi 11. , vSiidwest-Ankole gesammelt.
Merops superciliosus L.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 325. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 435.
2 Stiick Rutscliurru-Ebene XII. 07, i vSti^ick Semliki-Ebene XII. 07, i Stiick
Beni I. 08, r/ Kassenje am Albert-vSee III. 08. — Mokia V., VI. (Carruthers,
LEGGE). Verbreitet sich liber Ostafrika \'on Sclioa bis Mossambik und iiber
Madagaskar.
Merops nubicoides Des Murs Puch.
RcHW., Vogel Afrikas II, S. 328.
Usumbura 10. IV. 08, Ruzizi-Ebene 20. V. 08 (Grauer). Bisher im Seen-
gebiet noch nicht nachgewiesen, war vom Kongo bis Damara und vom Niassa-
lande bis Natal l^ekannt.
Upupidae.
Upupa africana Bchst.
Re H\V., \ogel .\frikas II, S. 336. — O.-Gr.ANT, Trans. Z. S. London 19. 1910,432; Ibis 1905, 202.
vSiidliches Afrika nord warts bis zum "Kongo und bis Uganda: Mpala VIIL
(BoHM), Siik I. (Jackson), Uganda (Ansorge), Mokia V. (LEGGE). ]Mulema
(Doggett).
— 293 —
Irrisor jacksoni Sharpe.
RCHW., ^'ogel Afrikas II, S. ,u.i- — JACKSON', Ibis 190*6, 517. - O. -GRANT, Trans. Z. S.
London 19. 19 10, 4^.^.
3 Stiick Insel Kwidscliwi im Kiwu-See 18. IX. 07, o^9 Urwald bei Beni I. 08,
Nordwest-Fui3 des Ruwenzori III. 08. c^) Urwald westlich des Tanganjika
1900 m 9. u. II. VI. 08 (Grauer), Kiwu-See (Kaxdt). — Mittelafrikanisches
Seengebiet ostwarts bis Kikuju. Fernere Fundorte sind: Kibera-Wald 28. — 30. I.
(Archer) Bundeko VII., Indekaru VI. (Emin), Beni V. (Archer), Fort Portal
X. (Dent), Fort Beni VIII. (Carruthers).
Irrisor erythrorhynchos ( Lath.) .
RCHW.. Vogel Afrikas II, S. 338. — ().-(;kant. Ibis 1905, 202, 209.
Mulema (DOGGETT). Ost-Afrika.
Irrisor erythrorhynchos viridis (A. Lcht.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 340. — Irrisor viridis O.-Crrant, Trans. Z. S. London 19. 1910,432.
Ein von Dent bei ]\Iokia V. gesammelter Vogel wird von Ogilvie - Grant
auf obige Art bezogen mit dem Bemerken, da6 das weiBe Fliigelband etwas breiter
sei als bei Vogeln vom Swasiland. Es bleibt somit noch fraglich, ob es sich wirk-
lich um das auffallige \^orkommen jener siidafrikanischen Art im Seengebiet
handelt oder ob eine besondere Form vorliegt.
Scoptelus adolfi-friederici Rchw.
RCHW., Ornitli. Mntsb. 1908, 160.
Diese auf der Expedition neu entdeckte Art steht dem Scoptelus hrunneiceps
9 und castaneiceps am nachsten, unterscheidet sich aber durch braunlich-weiBen
Kopf und Kehle. Riicken und kleine Fliigeldecken sind glanzend stahlgriin;
Unterkorper und Unterschwanzdecken mattschwarz, die Federspitzen griin
glanzend; Schwanz blauglanzend, etwas ins Veilchenfarbene ziehend; Schnabel
silbergrau, Firste dunkler, Wurzel des Unterkiefers blasser; FiiBe schwarz;
Auge dunkelblraun. Lange etwa 280, Fliigel 106, Schwanz 185, Schnabel 31,
Lauf 20 mm.
cf Beni im Gebiet des Ituri III. 08.
Rhinopomastus cyanomelas schalowi Neum.
Rchw., Vogel Afrikas II, vS. 347. — J.\CKSON, Ibis 1906, 517. — Rhinopomastus schalowi
0.-Gr.\N'T, Trans. Z. S. London 19. 1910, 433; Ibis 1905, 202, 203.
Vom Aquator bis zum Niassaland. Von Archer bei Katwe 2. III. bis 9. III.
und bei Kangaos 12. III. nachgewiesen, von DOGGETT in Burumba und Mulema,
von Dent und W'oosnam bei Mokia IV., Y. gesammelt. Einer dieser Vogel
ist nach OGILVIE - GRANT ein typischer Rh. cyanomelas mit kleinen weiBen
subterminalen Flecken an den Enden der beiden auBeren Schwanzfedern.
— 294 —
Caprimulgidae.
Caprimulgus nigriscapularis Rchw.
RCinv., Vogel Afrikas II, S. 364.
Nur von Ndussuma (E^IIN) bekannt.
Caprimulgus fossei [Verr.j Hartl.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 365. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 428, T. 19
(F,i); Ibis 1905, 202, 203.
o^ Kenschambi 26. VI. 07, r^ Kissenji 31. VIII. 07, pull. Insel Wau 15. IX.
07. — Kiwu-See (Kandt), V Kissenji 22. VI. u. 14. IX. 08 (V. Stegmann).
In West-Afrika von der Goldkiiste bis zum Kunene, im Osten von Schoa
l)is zum Oranjestaat. Von E^iix bei Bukoba gesammelt, von Dent und Woos-
NAM bei Mokia V., von DOGGETT in ^lulema und Burumba gefunden.
Caprimulgus fossei clarus Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 367.
Bisher nur in zwei Stiicken aus dem vSeengebiet bekannt: ^Nlengo XII.
(Stuhlmann), Bukoba XI (Emin).
Ogilvie-Grant halt irrtiimlicherweise [Trans. 2, S. 19, 1910, 428] C. /.
clarus fiir den jungen C. fossei. Der junge fossei hat kein WeiB auf der AuBen-
fahne der auBersten Schwanzfeder, er ist iiberhaupt nur wenig fahler auf der
Oberseite als der alte Vogel und hat nicht den ins vSandfarbene ziehenden Ton.
Caprimulgus ruwenzorii Grant.
O. -Grant, Bull. Brit. Grn. Club 23. 1909, 94; Trans. Z. S. London 19. 1910, 429.
d' Sabinjo 25. IX. 08 (v. vStegmann). Von E. Dent im Mubuku-Tal am
ostlichen Ruwenzori in 3000 m Hohe entdeckt.
Caprimulgus natalensis A. Sm.
Rchw., Vogel Afrikas II, vS. :-,(^j. — JACKSON, Ibis 1906, 521. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London
19. 1910, 430; Ibis 1905, 203.
War bisher nur aus Siidost-Afrika bekannt, ist aber neuerdings von ARCHER
in Katwe in Toro i. — 16. III., von DOGGETT in Burumba, von Carruthers
westlich Ntebbi XII. und bei Mokia VI. nachgewiesen worden.
Scotornis climacurus (Vieill.).
RCHW., Vogcl Afrikas II, S. 368.
Nordost-Afrika und Nordwest-Afrika vom Senegal bis zum Gabun und
Ubangi, von Archer bei Katwe 6. III. und Kangaos II., III. in Toro nach-
gewiesen.
— 295 —
Macrodipteryx macrodipterus ([Afz.] Lath.).
RCHW., \'ogel Afrikas II, 8. 370. — Macrodipteryx lon^ipennis Jacks., Ibis 1906, 519.
Bisher von Nordost-Afrika bis zum oberen WeiI3en Nil und \\'est-Afrika
vom Senegal bis zum Niger bekannt, neuerdings ^•on ARCHER in Toro 26. I.
nachgewiesen.
Macrodipteryx vexillarius (J. Gd.).
RCHW., Vcigel Afrikas II, S. 371. — Cosuietornis vtwillarius Jacks., Ibis ic>o6, 520. — O. -GRANT,
Trans. Z. S. London 19. 19 10, 430; Ibis 1905, 203.
2 o* I 9 Kissenji 21. u. 25. VIII. 08 (v. vStkgmaxx). Uber das ganze tro-
pische Afrika verbreitet, im Seengebiet noch an folgenden Orten nachgewiesen:
Ruwenzori 18. II., Katwe 8. III., Kangaos II., III., Toro 26. III. (Archer),
Ankole VII. (Johnston), Usoga (Neumann), Uganda (Speke); Karagwe VIII.
(V. Trotha), Karema XI., II. (Bohm), Mubuku-Tal III. (Woosnam), Mokia
v., VI., VII. (Dent, Carruthers, WoOvSxam), Burumba (Doogett).
Macropterygidae.
Apus maximus (Grant).
Cypsdits inaxiiiiiis O. -Grant, Bull. Br. O. C. 19. 1917, 56.
Mubuku-Tal, O-Ruwenzori, 10 — 12000' I., II. (CarrutheRvS, Dent).
Apus melba africanus (Tern.).
RCHW., ^'6gel Afrikas II, S. }/~. — Cypstlus africaints Jacks., Ibis 1906, 521.
Uber Ost- und Siid- Afrika verbreitet, von iVRCHER bei Katwe in Toro 4. II.
u. 22. III. festgestellt.
Apus schubotzi Rchw.
RCHW., Ornith. Mntsb. 190S, 161.
Auf der Expedition neu entdeckte Art. Dem Apus aequatorialis sehr ahnlich,
aber die Gefiederfarbung im allgemeinen wesentlich dunkler und das WeiB an
der Kehle weniger ausgedehnt, nur ein weil31icher »Streif langs der Kehlmitte;
Schnabel gr6i3er; die Federn des Unterkorpers und die langeren Unterfliigel-
decken haben weiBen Endsaum wie bei A. aequatorialis. Lange etwa 190, Fliigel
200, Schwanz 95, Lauf 18 mm.
cf9 Westseite des Ruwenzori 2200 m II. 08.
Apus streubeli ( Hartl.) .
RCHW., \'ogel Afrikas II. vS. 381.
Ostafrika von Bogos bis Ukamba. Im Seengebiet in Bulamwesi IX. (Neu-
mann) und Bussissi X. (Emin) nachgewiesen.
[Auch Apus affinis (Gr. Hardw.) ist im Seengebiet zu erwarten.]
— 296 —
Tachornis parvus myochrous (Rchw.).
RCHW'., Vogel Afrikas II, S. ^cS;. — TacJioynis myochrous Jacks., Ibis 1906, 521.
Semliki-Ebene am Albert-See III. 08. Die vorliegenden beiden Vogel neigen
in (lem Ton des Gefieders mehr zu der dunkleren Form hrachypterns, das Fliigel-
maB ist aber das von T. myochrous, 130 — 132 mm. — ARCHER traf diesenSegler
in Katwe i. III., BOH.m in Karema V., er bewohnt Deutsch-Ostafrika anscheinend
Ins zum Xiassagebiet.
Pittidae.
Pitta angolensis Vieill.
RCHW., Vojiel Afrikas II, vS. ,^go. — 0.-Gk.\\t, Ibis 1905, 20:2.
Mulema (DoGGETT). — t)ber die Verbreitung der verschiedenen Abarten
\-on P. angolensis laBt sich zurzeit noch kein sicheres Bild gewinnen.
Hirundinidae.
Riparia riparia (L.).
RCHW., \'ogel Afrikas II, S. 393.
cf Albert-Edward-See I. 08. — Von Ansorge bei Kibiro X., \o\\ Emin
l)ei Bukoba I. getroffen. Auf dem Winterzuge in Ost- und vSiid-Afrika.
Riparia cincta (Bodd.).
Rchw., Vogel Afrikas II, vS. 394. — Cotilc cincta O. -Grant, Trans. Z. vS. London 19. 1910, 408.
9 Tschingogo-Land 4. IV. 08 (v. Steginiaxx). In West-, Siid- und Nordost-
Afrika, hier slidwarts bis zum Seengebiet: Xtebbi \\ (JACKSON), Bukoba XI.
(Emin), Mokia VI. (Dent, Carruthers).
Riparia paludicola ducis Rchw.
RCHW., Orn. :Mnt.sb. 16. 1908, 81.
Diese auf der Expedition Seiner Hoheit entdeckte Erdschwalbe ist der
siidafrikanischen A', paludicola sehr ahnlich, aber durch viel dunklere Gesamt-
fiirbung des Gefieders unterschieden. In Nordwest-Ruanda 10. XI. 07 erlegt.
Riparia rufigula (Fschr. Rchw.).
rchw., Vogel Afrikas II, S. 400. — Cotilc nifi'^ii/a ().-(rrant. Trans. Z. vS. London 19. 1910, 408.
Mubuku-Tal II. (Dent). — Nordost- und Ostafrika.
Riparia minor (Cab.).
RCHW., Vogel Afrikas II, .S. ^^ljj .
Nordost-Afrika von Nubien bis zum Victoria-Nyansa : Bukoba I. (Emin).
[Aucli Riparia rufigula Fschr. Rch\\'. wird \'oraussichtlich noch im Seen-
gebiet gefunden werden.]
— 297 —
Hirundo rustica L.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 406. — JACKSON, Ibis IQ06, -,^2. — O. -GRANT, Ibis 1905, 204.
a* Urwald nordwestlich Beni I. 08. cf iuv., 9 iuv. Kissenji 22. II. 08 (v. Steg-
MANN). a* Rutschurru-Ebene 26. II. 08 (Grauer). — Von Archer in Toro
30. I. u. 24. III. erlegt. Siidwest-Ankole (Doggett). Auf der Winterwanderung
bis vSiidafrika.
Hirundo angolensis Boc.
RCHW., Vogel Afrikas II, vS. 409. — O. -GRANT, Ibis 1908, 308.
cfQ Bukoba 14. Vl. 07, i vSt. Mohasi-See 3. VII. 07. Kiwu-vSee (Kaxdt). —
Aus dem Kongogebiet und dem mittelafrikanischen Seengebiet bekannt. Elgon
II. (Jackson), Bussissi X., Insel Meswa X., Bukoba XII., Irumu V. (Emix).
Ssesse-Inseln XII. (Stuhlmann), Xtebbi II. (Jackson).
Hirundo smithi Leach.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 410.
cf Bukoba 13. VI. 07, 2 Kissenji I^. 07. — 9 Kissenji 7. III. 08 (Grauer).
Von Nordwest-, Xordost-, Ost- und Siidwest-Afrika bekannt, von BOHm bei
Karema gefunden.
Hirundo puella Tern. Schl.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 413. — J.ACKSOX, Ibis 1906, ^32.
9 Kissenji 10. III. 08, 2 c^ Ischangi 26. \\ 08 (v. Stegmantn). Im ganzen
athiopischen Gebiet. Von BOHn bei Qua ^Nlpala am Tanganjika, von ARCHER
bei Kangaos in Toro 28. II. gefunden.
Hirundo senegalensis L.
RCHW.. Vogel Afrikas II, S. 415. — Jackson, Ibis 1906, 332. — O. -GRANT, Ibis 1905, 202.
9 Mawambi IV. 08. o^ Kissenji 22. \T. 08 (v. Stegmann). Bewohnt den
nordlicheren Teil Afrikas siidwarts bis zur Loangokiiste und bis Witu. Im
Seengebiet noch an folgenden Orten nachgewiesen : Kangaos in Toro 16. III.
(Archer), Beni V., Ituri \'., Singo III., :\Iasindi VI. (AnsorgE), Nandi V.,
Uganda V. (JacKvSON), Mulema (Doggett).
Hirundo gordoni Jard.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 41 S. — (). -Grant, Trans. Z. S. I.oiidon 19, 1910, 408.
Von Dent bei Xtebbi XI. und Mokia I. nachgewiesen, war vordem nur von
West-Afrika vom Senegal bis Angola bekannt. Ogilvie-Grant vereinigt
H. neumanni mit S!ordoni, indem er irrtiimlich annimmt, ich betrachtete den
von Emin in Wadelai gesammelten Vogel fiir eine typische H. ncuniaiini. Hin-
gegen habe ich (Vogel Afrikas II. S. 418) nur die \"ermutung (!) ausgesprochen,
— 298 —
daB dieser Vogel auf H . neumanni zu beziehen sein mochte. Wenn er sich bei
der Vergleichung als gordoni erwies, so wird damit nur jene Vermutung wider-
legt. Der Typus von H. neumanni stammt aus dem Massailande.
Hirundo emini Rchw.
RcHW., Vogel Afrikas II, S. 4^0. — O.-C.RANT, Trans. Z. vS. London 19. 1910, 409.
Kiwu-See (Kandt). Vom mittelafrikanischen Seengebiet bis zum Niassa-
Gebiet. Biikoba XI., Bussissi X. (Emin), Ssero I. (Nrumann), Ntebbi XII.
(WoosNAM), :\Iubuku-Tal XII., I. IV. (Dent, Lkgge).
Hirundo christyi Sharpe.
Sh.\RPE, Bull. Br. O. C. 16. 1906, 86.
Anscheinend bisher nnr in dem einen typischen Exemplar aus Tschagwe
in Uganda l:)ekannt. Der H. atrocaerulca Siidostafrikas nahestehend.
Psalidoprocne nitens centralis Neum.
K.CH\v., Vogel Afrikas III, S. 829. — Psalidoprocne nitens O. -Grant, Trans. Z. S. London 19.
19 10, 410.
2 o'' Lenda 18. IV. 08. — Die beiden vorliegenden Vogel zeigen viel starkeren
stahlgriinen Glanz als ein Vogel von Kamerun, wie das von O. Neumann an-
gegeben wird. Immerhin ist es moglich, daB der Kamerun-Vogel nur jiinger ist
und Ogilvie-Grant in der Vereinigung der westlichen und mittelafrikanischen
Form Recht hat.
Von Dent bei Fort Beni am Semliki \^III., von Ansorge am Ituri ge-
sammelt.
Psalidoprocne holomelaena (Sund.).
RCHW'., Vogel Afrikas II, vS. 426. — Psalidoprocne inassaica O. -Grant, Trans. Z. S. London 19..
iQio, 409.
1 St. Knidyri 18. IX. 07. 2 9 In.sel Kwidschwi 29. V. 08 {\. Stegmann).
\"on Ost- undSiid-Afrika bekannt, aus dem vSeengebiet bisher nicht nachgewiesen.
Beim Vergleich von 12 Balgen ost- und mittelafrikanischer Vogel mit
6 Balgen vom Kaffernlande kann ich einen Unterschied im Ton der Unterfliigel-
decken nicht finden und die Form massaica somit nicht bestatigen.
Psalidoprocne albiceps Scl.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 430. — J.\CKSO.\, Ibis 1906, -^^^i. — O. -GRANT, Trans. Z. S.
London 19. 1910, 409; Ibis 1905, 203, 207.
2 cf Insel Kwidschwi 29. V. 08 (v. Stp:(;mann). Ost-Afrika \'on Wadelai
bis zum Niassagebiet : Kangaos in Toro 2. III. (Archer), Bukoba XL, XII.,
Insel Kassarasi X. (Emin), Mjonjo I. (Stuhlmann), Kedong IV. (Ansorge),
Ugaja II.. Kawirondo (Flscher), Ntebbi XI., :MokiaIV. V. (Dent, Carruthers,
WOOSNAM), Burumba (DoG(;ett).
— 299 —
Delichon urbica (L.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 431.
9 Kissenji 22. II. 08 (v. Stegmanx). Auf dem Winterzuge in Afrika.
war bisher aber aus dem Seengebiet iioch nicht nachgewiesen.
Muscicapidae.
Bradornis pallidas murinus Finsch Hartl.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 436. — Bradyoniis murinus (). -Grant, Trans. Z. vS. London 19.
1910, 390; Ibis 1905, 202.
Mokia lY. (Dent, Legge). :\Iulema (Dogc^ett). Ost- und vSiidwest-Afrika.
Bradornis parvus Rchw.
RCHW., Ornith. Mntsb. 15." 1907, 171.
Aschole in Uganda (Grauer). Diese neu entdeckte Art ist dem B. modestus
West-Afrikas am ahnlichsten, aber kleiner, der Unterkorper ist lebhafter isabell-
farben, die weiiBe Kehle daher scharfer abgesetzt. Lange etwa 140, Fliigel 77,
Schwanz 65, Schnabel 13, Lauf 18 mm.
Dioptrornis kiwuensis Rchw.
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 830. — [? Alstcuiax turuLiisis Hart., Rchw., \'6gel Afrikas II,
5. 453. — O.-GR.ANT, Trans Z. S. London 19. 19 10, 393].
2 Stiick Kwidschwi i8. IX. 07. V Bugoie-\\'ald 24. II. 08, :^ Tschingogo-
W'ald 28. III. 08 (V. Stegmann). y Vorberge des :\Iikeno 2200 m 2. X. 07
(Grauer). Kiwu-See (Kandt). — [Toro IV. (Ansorge), Mubuku-Tal XII., I.,
III. (Legge, Dent, Carruthers, Woosnam)]. Lange 150—160, Fliigel
77 — 80, Fl./Schw. 25 — 34, Schwanz 65, vSchnabel 13 — 14, Lauf 20 — 21 mm.
Wenngleich die Urbeschreibung von Alseonax toruensis Hartert [Nov. Zool.
1900, 37] wesentlich abweicht, glaube ich doch, dai3 diese Art mit D. kiwuensis
zusammenfallt. Jedenfalls ware aber der Vogel, dem dann der Name toruensis
als der altere zukame, besser in die Gattung Dioptrornis als in die Gattung
Alseonax zu stellen, denn die 2. vSchwinge ist etwas kiirzer als die 8. und der
Schnabel ist \-erhaltnismai3ig schmal.
Melaenornis pammelaina (Stanl.).
rchw, Vogel Afrikas II, S. 441. — Melaenornis edolioides Jacks., Ibis 1906, 533. — Melacnor-
iiis pammclaena O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 390.
V Albert-Edward-See 6. I. 08. — Nordwest- und Nordost-Afrika. Fund-
orte im Seengebiet: Njangabo VII., XI. (Emin), Mengo XII. (Stuhlmann),
Fort George, Kikanja, Masindi, Hoima, Kampala, Unjoro (Ansorge), Katwe
6. u.-g. III. (Archer), Uganda V., Nandi VI. (Jacksox), Mokia V.. VI (Dent,
Legge, Woosnam).
— 300 —
Muscicapa grisola L.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 449.
d^ Kissenji i8. X. 07. (f Kissenji 22. II. 08 (v. Stegmann). Kiwu-See
fKANDT). — Auf dem Zuge in ganz Afrika. Die angeblich blassere asiatische
Form des Fliegenschnappers vermag icli unter den afrikanischen Balgen nicht
lierauszufinden.
Muscicapa collaris Bchst.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 451. — jACKSoN, Ibis 1906,. 533.
Nur auf dem Winterzuge in Afrika, bisher nur an der Goldkiiste und bei
Katwe in Toro 7. II. und 3. III. (Archer) nachgewiesen.
Alseonax lugens (Hartl,).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 453. — J.\CKSOX, Ibis 1906, 533.
West- Afrika von Liberia bis Angola und ost warts bis zum Seengebiet.
Yanga V. (Ansorge), Irumu III. — V. (E:min), Toro 19. III. (Archer).
Alseonax melanoptera Jacks.
JACKSOX, Bull. Brit. Oni. Clul) 16. 1906, S9.
Bisher nur i Vogel aus Toro 19. III. bekannt.
Alseonax caerulescens (Hartl.)-
RCHW., "\'ogel Afrikas II, vS. 454.
o" Kesimbili 28. VI. 07. — vScheint weite Verbreitung zu haben. In Ost-
Afrika von Witu bis Natal, in Siidwest-Afrika und im Westen an der Goldkiiste
und in Togo.
Alseonax griseigularis Jacks.
Jackson, Bull. Brit. Orn. Club 19. 1906, 19.
In Toro und Uganda.
Alseonax ituriensis Rchw.
RCHW., Ornitli. Mntsb. 16. 1908, 191.
Neu entdeckte Art. Dem A. lugens sehr ahnlich, in dem grauen Farbenton
der Oberseite iibereinstimmend, mit .schmalem weiBen Ziigelstricli, Kehlmitte
weiBlich, Bauchmitte reinweiC, letzte Armschwingen weiB gesaumt; aber kleiner,
Unterfliigeldecken weiB, Unterschwanzdecken grau mit weiiBen Saumen, die
kleineren reinweiB, Schnabel ^•erhaltnismai3ig breiter. Lange 136, Fl./Schn. 28,
Fliigel 68, vSchwanz 48, Schnabel 11, Lauf 16 mm. Es bleibt festzustellen, wie
sich A. ituriensis zu A. griseigularis verhalt, die offenbar sehr ahnlich ist, nach
der Urbeschreibung aber kein Weil3 an der Kehle hat und in der Farbung der
OSerseite der .-1. caerulescens gleicht. Avakubi am Ituri 19. IV. 08.
— 301 —
Alseonax epulatus Cass.
RCHW, Vogel Afrikas II, S. 455. — O.-Gk.ant, Trans. Z. v*^. lyondon 19. 19 ro, 392.
o'Q Urwald bei Beni I. 08, Urwald nordlich Beni III. 08, cT iuv. Lenda
17. IV. 08, cfQ iMawambi 19. IV. 08, iuv. Avakubi 21. lY. 08. — Fort Beni VIII.
(WOOSNAM). War vorlier iiur aus Kamerun und Gabun bekaniit.
Alseonax epulatus fantisiensis ( Sharpe) .
IxCHW'., Vogel Afrikas II, S. 456. — Alseonax fantisiensis 0.-(Trant, Trans. Z. S. London 19,
1910, 392.
Mawambi 19. IV. 08. — Westlich Beni \'III. (W'oosxam). \'on der Gold-
kiiste bis Gabun und bis zum Seengebiet.
Alseonax infulatus (Hartl.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 457. — 0.-GR.\NT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 391.
9 Kesimbili 28. VI. 07, y Insel Ungarusa 8. IX. 07, cf Kimuje 2;^. IX. 07
9, iuv. Kassenje am Albert-See III. 08. — 2 9 Kissenji 8. VII. u. 18. VIII. 08.
-^ Usumbura 2. I. 08 (v. Stegmann). Kiwu-See (Kandt). In Ostafrika von
W^adelai bis zum Niassasee. Im Seengebiet an folgenden Orten nachgewiesen :
\'arangot-See lY. (AxsoRGi-), Ntebbi X. (Jackson), Karagwe IV., IX., Bukoba
XII. (Emin), Karagwe (v. Trotha), Kageji XI. (Flscher), Fort Portal VIF
(WOOSNAM), :\Iokia VI. (Carruthers).
Alseonax murinus pumilus Rchw.
RCHW., \'ogel Afrikas II, S. 459. — Alseonax pumilus O. -Grant, Trans. Z. S. London 19,
1910, 391.
2 St. Rugege-Wald 16. VIII. 07, 9 Westseite des Ruwenzori 2500 m, <:f Ur-
wald nordlich von Beni III. 08. — Nur aus dem Seengebiet bekannt: Bukoba
XI,. XII., Lendu X. (Emin), Bukoba III., (Stuhlmann), Tschagwe V. (Neu-
r^iANN), Irumu V. (Emin), Fajao, Mruli (Ansorge), Mubuku-Tal I., II., III.,
Mokia v., Butagu-Tal, W- Ruwenzori, VII. (Dent^ Legge, Woosnam. Car-
RTTHERS).
Pedilorhynchus comitatus (Cass.).
Rchw., ^'ogel Afrikas II, S. 461. — Pedilorhynchus stuhlmanni camerunensis Rchw., Vogel
Afrikas II, S. 461. — Alseonax comitatus O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 392.
Nach O.-Grant von Dent bei Fort Portal IX., von Woosna:\i bei Fort
Beni VII. gesammelt. O. -Grant gibt ferner an, dai.^ der Typus \-on P. comitatus
63 mm F'liigellange habe. Danach scheint es, dal? der Vogel, auf den meine Be-
schreibung von P. comitatus in Vogel Afrikas, S. 461 sich griindet, ein ausnahms-
weise kleines Stiick ist, und daC P. st. camerunensis mit P. comitatus zusammen-
— 302 —
fallt. Bei der mir jetzt vorliegenden Reihe von P. camcrunensis schwankt die
Fliigellange von 63 — 67 mm.
P. comitatus verbreitet sich von der Goldkiiste bis Gabun und bis zum
Seengebiet.
Pedilorhynchus stuhlmanni Rchw.
RtHW., \'6gel Afrikas II. S. 460.
Nur aus dem Seengebiet bekannt : ^lanjonjol., Ruwenzori YI. (Stuhlmann).
P. stuhlmanni hat mit P. co})iitatiis nichts zu tun, wie Ogilvii; - Grant
irrtiimlich annimmt. Es ist ein groBerer und viel dunklerer Vogel.
Artomyias fuliginosa Verr,
Rchw., Vogel Afrika.s II, S. 462. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 402.
2 9 Urwald nordwestlich Beni I. 08, i St. Avakubi IV. 08. West-Afrika
von Kamerun bis Angola und bis zum vSeengebiet: Diapanda V. (Ansorge),
Irumu III., V. (Emin), Fort Beni VII., VIII. ^Eegge, Woosnam), Fort Portal
IX. (Dent).
Cryptolopha alpina O. -Grant.
O. -Grant, Bull. Brit. O. C. 16. 1906, 117; Trans. Z. S. London 19. 1910, 407.
An der 0.stseite des Ruwenzori 10 000 — 13000' von CarrutheRvS entdeckt.
:\Iubuku-Tal I., II. (Dent, Woosnam).
Cryptolopha budongoensis Seth-Smith.
SETH-S.MITH, Bull. Brit. O. CI. 21. 1907, 12.
Vom Budongo-Wald in Uganda bekannt.
Cryptolopha laeta Sharpe.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 72},. — JACKSON, Ibis 1906, 537. — O. -GRANT, Trans. Z. vS.
London 19. 1910, 407.
Vom Ruwenzori zuerst bekannt geworden, von Grauer im Urwald westlicli
des Tanganjika 17. — 30. VI. 08 gesammelt. :\Iubuku-Tal I. — III. (Dent, Car-
ruthers, Legge, Woosnam), Butagu-Tal VIII. (Woosnam).
Chloropeta natalensis massaica Fschr. Rchw.
rchw., V6gel Afrikas II, S. 465. — O -GRANT, Bull. Br. O. C. 19. 1906, 32; Trans. Z. S. Lon-
don 19. 1 910, 396.
Fort Beni VIII., westlich Xtebbi XII., Mubuku-Tal III. (Carruthers),
Fort Portal IX. (Dent), Butagu-Tal \ll. (Legge). Grants Ansicht, dal.>
Cli. umbriniccps mit massaica zusammenfalle, wird durch neuerdings von Schil-
lings im Massailande gesammelte \"()gel bestatigt. Die Art verbreitet sich so-
nach von Schoa und dem Seengebiet bis zum Niassa-See.
— 303 —
Chloropeta gracilirostris O. -Grant.
O. -Grant, Bull. Br. O. C. 19. 1906, 33; Trans. Z. S. London 19. igio, 397, T. 18.
Von dem Siidostabhange des Ruwenzori, ]\Iokia \'I. (Carruthers). Bisher
nur das typische Stiick bekannt.
Chloropeta similis Richm.
Chloropeta similis Richmond, Ank 1897, 163. — Chloropeta nataloisis similis Oberliolser, Proc.
I'. St. St. M. 28. 1905, 91-:. — Chloropeta keuya O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 395. —
Chloropeta srhiihotzi Rchw., Orn. Mntsb. 1908, 119.
(f Rugego-Wald r8. VIII. 07, "* \\'estseite des Ruwenzori 2500 m III. 08. — -
Bugoie-Wald 23. III. 08 (v. Sti-gmanx). Mubuku-Tal I., II., III.. IV. (Dent.
Legge, Carruthers, Woosnam). Butaou-Tal, W-Ruwenzori VIII. (Car-
RUTHERS). Von Kenia, Kilimandscharo und von Kikuju bekannt. Wie Ober -
HOLSER (I.e.) nachgewiesen, fallt mit Ch. similis, welcher Name in meinen ,,Vogeln
Afrikas II, S. 465" durch Versehen ausgelassen ist, Ch. kenya zusammen.
Stizorhina vulpina Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas II., S. 467. — jACKSox, Ibis 1906, 533. — O. -GRANT, Trans. Z. vS.
London 19. 19 10, 393.
cf Urwald nordewstlich Beni I. 08, 9 Westseite des Ruwenzori 2500 m II. 08,
2 cf Kirk-Falle III. 08, r/ Lenda 18. l\ . 08. — Nur im mittelafrikanischen
Seengebiet: Bundeko VIII. (Emix) ; Olinga V. (Axsorge); Toro-Wald 19. III.
(Archer), Fort Beni VIII. (Carruthers), Irumu X. (Woosnam).
Megabyas atrialatus aequatorialis Jacks.
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 831. — Mesahias acquatoralis Jacks., Ibis 1906, 536. — O. -GRANT,
Trans. Z. S. I,ondon 19. 1910, 400.
cf Urwald nordwestlich Beni I. 08, 9 Westseite des Ruwenzori 1500 m II. 08.
— Diese Art ist von Jacksox'^ in Ntebbi in Uganda entdeckt und von ARCHER
in Toro, von Dext bei Fort Portal nachgewiesen.
Bias femininus Jacks.
JACKSON, Bull. Brit. Orn. Club 16. 1906, 87; Ibis 1906, 536.
Von Archer in Toro entdeckt.
Smithornis camerunensis Sharpe.
Ibis 1905, 469, 1904, 451. — O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 400.
Diese Art, die nach O. -Grant dem S. capcnsis am nachsten steht und zuerst
am Dscha-Flui3 in Kamerun entdeckt ist, ist von Wo()SXa:m bei Fort Portal IX.
nachgewiesen.
— 304 —
Smithornis sharpei Alex.
Smithornis zenkeri, Vogel Afrikas II, S. 724; Urn. ^Mntsb. 1903, 41. — Smithornis sharpei
Alex., Bull. Br. O. C. XCIV. 13. 1903, 34 — O.-GR.ANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 402.
Audi diese Kameruiiform ist von Carruthers nordlichFort Beni imSemliki-
Tal VIII. gefunden. Nachdem nachgewiesen ist, daB M. sharpei von Fernando Po
entgegen der Urbeschreibung \veii3en Riickenfleck hat, fallt 5. zenkeri offenbar
niit dieser Art zusammen, was auch von Ogilvie - Grant angenommen ist.
Smithornis rufolaterahs G. R. Gr.
Rciiw., \'6gel Afrika.s II, S. 471. — O.-Gr.ant, Trans. Z. S. Ivondon 19. 1910, 402.
y Urwald nordwesthch Beni I. 08., y Mawambi-Avakubi 16. IV. 08. —
W'est-Afrika von Liberia bis Kamerun und bis zum Seengebiet. Yon Emik
l)ei Irumu gefunden.
Batis minor nyansae Neum.
Neumann, Journ. Ornith. 55. 1907, 354. — Batis orientaUs Rchw., Vogel Afrikas II, S. 481
jiart. — 0.-Gr.\XT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 398.
Provinz Aschoh in Uganda (Gral'ER). Vom oberen WeiBen Nil bis zum
Seengebiet: Kwa Mtessa in Uganda, Kawirondo (Neumann), Toro, Unjoro
(Ansorge), :\Iokia V., VI., vSeml'iki X. (Carruthers, Woosnam).
In der Anwendung des Namens B. )ii. nyansae folge ich den Angaben O. Neu-
manns und enthalte mich jeglicher eigenen Kritik, da mir fiir die schwierige
vSonderung der Batis-Arten das vorhandene Material nicht ausreichend erscheint.
In ,,\'ogel Afrikas" II. S. 481 habe ich die Vogel des mittelafrikanischen Seen-
gebiets zu B. orientaUs gezogen, das gleiche ist von 0(tIlvie - Grant geschehen.
, Batis puella Rchw.
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 483. — 0.-Gr.\nt, Trans. Z. v'^. London 19. 1910, 398.
cf9 Karissimbi 2500 m 13. XI. 07. Mabuku-Tal I. (CarrutheRvS^ Legge).
Kiwu-See (Kandt), Kimbugu in Toro, Singo in Uganda (Ansorge). Ost-Afrika
von Uganda bis zum Niassa-See.
Batis diops Jacks.
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 831. — J.A.cKS().\, Ibis 1906, 535. — O. -GRANT, Trans. Z. ,^.
London 19. 1910, 398, T. 18.
r^ Rugege-Wald 21. ^'III. 07, o"* Nysagengua 3000 m 4. IX. 07, 3 o'' West-
seite des Ruwenzori 1800 — 2500 m II. 08. — 9 Urwald westlich vom Tanganjika
I. u. 4. VII. 08 (Grauer). War bisher nur \-om Ruwenzori (JacKvSON, Arche.r,
I)i;xT, WOOSNA]\i) bekannt.
— 305 —
Batis molitor ( Hahn Kiist.).
RCHW., X'ogel Afrikas 11, S. 482. — O. -GRANT, Ibis 1905, 482.
Nach O. -Grant ist B. molitor von Doggett in Miilema gesammelt, ein
recht auffalliges Vorkommen dieser siidafrikanischen Art. 1
Platysteira cyanea (St. Miill.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 488. — Platysteira cyanea nyansae Neuni., J. O. 1905, 210. —
Platysteira nyanzac Jacks., Ibis 1906, 535. — Platyslira cyanea O.-Grant, Trans. Z. S. London
19. 1910, 399.
cf Insel Kwidsch\-.i i8. IX. 07, 9 Beni I. 08. — ■ Westafrika ostlich bis zum
Seengebiet: Kangaos II., III. (Archer), Magungo (Emin), Bukoba III., IV.
(vStuhlmann), Ntebbi VIII., X. (Jackson), Mokia IV., V., VI., Fort Beni
(WOOSNAM, Dent, CarrutheRvS). P. cyanea nyansae vermag icli von der
typischen Form nicht zu sondern.
Diaphorophyia castanea (Eras.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 490. — O.-GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 398. — Dia-
fyhoi'opliyia leucopygialis Jacks., Ibis 1906, 535.
2 cf I 9 Urwald nordwestlich Beni I, 08, 2 9 Urwald nordlich Beni III. 08. ■ —
Unterguinea bis zum Seengebiet, hier folgende Nacliweise: Lendu X., Irumu V.,
Ipoto, Muyomema (Emin), Kinjawanga I. (Stuhlmann), Kibera 30. I., t. II.
(Archer), Fort Portal IX., Fort Beni VII. (Dent, Woosnam, Carruthers).
Diaphorophyia jamesoni Sharpe.
RcHW., \'ogel Afrikas II, S. 493. — ().-(;rant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 399.
Oberer Kongo, Seengebiet: Kinjawanga I. (Stuhlmann), Irumu V., Ipoto
(Emin), Fort Portal IX. (Dent, Woosnam), Fort Beni VII. (Carruthers).
Erythrocercus congicus Grant.
Bull. P.r. O. C. 19. 1907, 41 ; Trans. Z. S. London 19. 1910, 403 T. 14.
Irumu X. (Dent).
Elminia longicauda (Sw.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 496. — jACKSox, Ibis 1906, 537. — O.-GRANT, Trans. Z. S. London
19. 1910, 406.
I St. Urwald nordlich Beni III. 08. — West-Afrika vom Gambia bis zum
Kongo und bis zum Seengebiet. Nachgewiesen in Kangaos 12. III. (ArCHER),
Bukoba III., Ssesse-Inseln XII., Mengo I., Sowe XII. (Stuhlmann), KareviaVI.
(Emin), Tschagwe, Kawirondo (Neumann), Ituri, Uganda, Unjoro. Masindi,
Kampala VIII. (Ansorge), Elgon II.. Kimangitschi II., Ntebbi X., Kakelelwa
IV., Nandi-VI. (Jackson), Mubuku-Tal XTT., I., II. (Di-nt, Carruthers).
Mokia V. (Woosnam).
Deutsche Zcntralafrika- Expedition. III. 20
— 3o6 —
Elminia albicauda Boc.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 4^7.
cf Kwidschwi 18. IX. 07. — Von Angola Ijis zum Niassa-Gebiet.
Trochocercus albonotatus Sharpe.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 499. — J.A.CKSON, Ibis 1906, 536. — (J.-CrRANT, Trans. Z. vS. London
19. 1910, 403.
cf Rugege-Wald 23. VIll. oy. 1 St. Niragongo 3000 iv . 5. X. 07, 4 9 West-
seite de.s Ruwenzori 1800 — 2500 m II. 08. 2 o^ Urwald westlich des Tanganjika
II. u. 24. VI. 08. — Ruwenzori 9. II. (Archer). Mubuku-Tal I. — IV. (Dent,
Carruthers, Legge, Woosham). In Ost-Afrika vom Elgon bis zum Niassa-
See nachgewiesen : Elgon II. (Jackson), Ruwenzori VI. (Stuhlmann).
Trochocercus nigromitratus ( Rchw.) .
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 500. — [? Tyochocercus tovoensis Jacks., Bull. Br. O. C. 19. 1906,
20]. — Trochocercus kibaliensis Alex., Bull. Br. O. C. 19. 1907, 88.
cf Urwald nordwestlich Beni I. 08. — War bislier nur au.s Kamerun bekannt
unci wurde erst in neuester Zeit audi am oberen Kongo und in Toro nachgewiesen.
— T. kibaliensis fallt zweifellos mit T. nigroniiiratus zusammen, T. toroensis
weicht nur durch auffallend kurze Fliigel ab [nach der Urbeschreibung 57 mm].
Trochocercus nitens Cass.
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 500.
West-Afrika von der Goldkiiste bis Loango und bis zum Seengebiet: Irumu
III. V. (Emin).
Tchitrea melanura Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas II, vS. 503.
Bisher nur ein Vogel von Battaibo am Duki VIII. durch Emin bekannt.
Tchitrea viridis (St. Miill.).
Rchw., \'ogel Afrikas II, S. 504. — Terpsiphone cristata CJ. -Grant, 1905, 201, 202. — Tcrpsi-
phone duchaillui O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 404.
I St. SemHki-Ebene XII. 07., i St. Nordhang des Ssalini XII. 07, i (f 2^
Beni I. 08. — Mokia, SO-Ruwenzori 9. VI. (Woosnam), Msozi II., Mulema
(DOGGETT). West-Afrika von Senegambien bis Gabun, Nordost-Afrika und
mittelafrikanisches Seengebiet, hier in Kawirondo von Jackson, auf den Ssesse-
inseln von vStuhl^iann nachgewiesen. Dai3 nordostliche Vogel durch griin-
licheren Stahlglanz an Koj^f und Hals abwichen (Form fcrrdi) kann ich nach
dem mir vorliegenden Material nicht bestatigen. Die von O. Neumann und
Graf Zedijtz ausgesprochene Annahme, dai3 bei ferreti die langen Schwanz-
federn nicht zuerst rotbraun waren, sondern eleich weii3 herauswiichsen, ist
— j^/ —
ebenfalls irrig. Ich babe Vogel mit rotbraunei: langen Schwanzfedern, einen iin
Cbergang befincUichen sogar mit einer rotbraunen und einer weiBen von Borana
und Adis Abeba gesehen.
Tchitrea perspicillata suahelica (Rchw.).
RcHW., Vogel Afrikas II, S. 509. — Tchitrea suahelica Jacks.. Ibis 1006, 537. — Terpsiphone
suahelica O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 404.
Ein Mannchen im weiBen Gefieder von den Kirk-Fallen westlich des Albert-
Sees III. 08. — Tschingogo-Land 4. l\ . 08 (v. Stegmaxn). Ost-Afrika von
Uganda bis Ouilimane: Mengo XII. (Stuhlmaxn), Kwa Mtessa IX. (Neu-
mann), Uganda (Speke), Njangabo XL, Katima, Kwa Muleschi IX. (Emin),
Katwe 7. III. (Archer), Ntebbi XII., Fort Beni VII. (Woosnam), Mokia IV.
bis VI. (Carruthers, Uegge, Dent).
Tchitrea plumbeiceps (Rchw.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 510.
Uber Slid west- Afrika und durch das Kongogebiet bis zum Tanganyika ver-
breitet: Kwa Mpala VII., VIII. (Bohm).
Tchitrea emini (Rchw.).
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 51J. — J.\CKSON, Ibis 1906, 537. — Terpsiphone emini O. -Grant,
Trans. Z. S. London 19. 1910, 405; Ibis 1905, 201, 207.
rf Buddu-Wald 22. VI. 07, i St. Kwidschwi 18. IX. 07, 2 0" Urwald bei
Beni I. 08, 9 Kirk-Falle III. 08, 0^ Lenda am Aruwimi 18. IV. 08.
Nur im innerafrikanischen Seengebiet : Toro 16. — 19. III. (Archer), Bukoba
III., IV., XII. (Emin, Stuhlmann), Bundeko VII. (Emix), Xtebbi V. (Neumann),
P'ort Portal IX. (Dent), Msozi II. (Doggett).
Tchitrea ignea Rchw.
RCHW., \'ogel Afrikas II, S. 512. — Terpsiphone ignea O. -Grant, Trans. Z. S. London 19.
1 9 10, 406.
Diese friiher nur von Angola bekannte Art war auf der Expedition bei
Avakubi am Aruwimi am 21. IV. 08 gefunden, ist aber von Carruthers und
Woosnam auch im vSeengebiet. bei Fort Beni VIII. nachgewiesen.
Tchitrea camburni Neum.
O. NEUM.AXX, Bull. Brit. Orn. Club 21. 1908, 43.
cf Kirk-Falle III. 08.
Der vorliegende, auf T. camburni bezogene Vogel weicht \'on der Urbeschrei-
bung der Art wesentlich ab. Er stimmt nur darin iiberein, daI3 Kopf und Kehle
- 3o8 -
schwarz sine! mit blaugriinlichem Stahlglanz, das iibrige Korpergefieder blaulich-
grau. Mitte des Unterkorpers und Unterschwanzdecken sind aber nicht weilB,
sondern audi blaulichgrau ; ferner biklen die Oberkopffedern einen deutlichen
Schopf. Die in der Urbeschreibung gar nicht erwahnten vSchvvingen sind schwarz,
die Armschwingen sind aui3en grau gesaumt, die beiden aui3ersten weii3 gesaumt,
die groBen Armdecken sind schwarz mit kleinem weii3en Endflecke. Die beiden
mittelsten Schwanzfedern sind bandformig \'erlangert, 260 mm lang, alle Schwanz-
federn schwarz, die mittelsten zum Teil weil3: auf der rechten in der ISIitte einer
Fahne eine unterbrochene zackige schmale weif3e Langsbinde, auf der linken
in der Mitte einer Fahne eine schmalere, auf der anderen Fahne hingegen fast
in deren ganzen Lange eine breitere weiCe Langsbinde. Es hegt hier also ein
altes Mannchen vor, dessen Kleid anfangt weiI3 zu werden.
Campephagidae.
Coracina pura (Sharpe).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 515. — Graucaliis piiius Jacks., Ibis 1906, ^^,8. — Graiicalus
caesius O. -Grant, Trans. Z. S. I^ondon 19. 1910, 389.
2 o^, 2 y Urwald westlich des Tanganyika 9. \'I. bis i. VII. 08 (Grauer).
In Ost-Afrika von Schoa bis zum Niassa-See. Am Elgon von Jackson, am
Ruwenzori von Archer 9. II. nachgewiesen, im AIubuku-Tal I. — III. von Dent,
CarrutheRvS, I.egge und Woosnam gefunden. O.-Grant gibt die Fliigel-
lange der im Mubuku-Tal gesammelten Vogel auf 120 — 126 mm an, so daB die
Sonderung der C. pura von der siidafrikanischen cacsia, die auf geringere Groioe
sich griindet, kauni aufrecht zu erhalten ist.
Coracina azurea (Cass.).
RCHW., \'6gel AfrikasII, S. 516. — Graiicalus azurcus O.-Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 390.
West-Afrika von Liberia bis zum Kongo, neuerdings von WoOvSMAM an
der Westgrenze des vSeengebiets 1)ei Irumu X. nachgewie.sen.
Coracina graueri Neum.
O. NeuMANX, Bnll. Kr. (). C, J3. 1909, 11.
Westlich des Albert-Edward-Sees.
Campephaga nigra Vieill.
RCHW"., Vugel Afrikas II, S. 518. — Campophaga nigra Jacks., Ibis 1906, 538. — O. -GRANT,
Trans. Z. S. London 19. 1910, 388.
In Ost- und Siid-Afrika. Im Seengebiet bei Ankole 4. I\'. (Archer), in
Xandi (Ansorge) und bei Mokia Yl. (Dent) nachgewiesen.
— 309 —
Campephaga petiti Oust.
RCHW., \'ogel Afrikas II, S. 519. — Campopkaga petiti O.-Orant, Bull. Kr. O. C. 19. 1907,
.S7. 88; Trans. Z. vS. London 19. 1910, 388.
Nach OgIlvie-Graxt ist diese friiher nur voni Kongo bekannte Art von
AXSORGE bei Nandi in Uganda, von Grai'ER und Dent bei Fort Portal ge-
sammelt und kommt ebenfalls am Oal)un und in Angola vor.
Campephaga hartlaubi (Salvad.),
RCHW., Vcigel Afrikas II, S. 520. — Canipophaga hartlaubi O. -Grant, Ibis 1905, 202.
Mulema (DOGGETT). Ost- und vSiid-Afrika.
Campephaga phoenicea (Lath.).
RCHW., Vogel .\frikas II, S. 521.
Im nordlichen Teil Athiopiens bis zuni Niger und dem Seengebiet, hier bei Ma-
gungo (Emin), in Bulamwesi IX. und Kwa ]\rtessa IX. (Neumann) nachgewiesen.
Campephaga ignea Rchw.
RCHW., \'ogeI Afrikas II, vS. 522.
Von Emin bei Njangabo entdeckt.
Laniidae.
Prionops poliocephala Stanl.
Rchw., Vogel Afrikas III, .S. 833. — Prionops iulacoiiui Rchw., Vogel Afrikas II, S. 528. —
O.-GR.ANT, Ibis 1905, 202.
Nach O. -Grant ist der siidafrikanische Brillenwiirger von DOGGETT in Mu-
lema gesanmielt. Bisher voni Oranjeflusse bis Angola und Kikumbuliu bekannt.
Sigmodus retzii intermedius Neum.
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 535.
Im Kiistengebiet des Tanganjika und Victoria-Nyansa : Karema II., Gombe
III., Mpala VIII. (BOHM), Muansa VI. (NEUMANN).
Sigmodus mentalis Sharpe.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 538.
Njamnjam-Land und Seengebiet: Irumu III., lY. (Emin).
Nilaus afer minor Sharpe.
RCHW., Vogel -\frikas II, S. 540. — Nilaus minor O. -Grant, Ibis 1905, 202. — [Nilaus nigri-
temporalis Jacks., Ibis 1906, 553]. — [? Nilaus camertinensis O. -Grant, Trans. Z. S. London 19.
1910, 336].
Mulema (DOGGETT). Ostafrika von Somali bis zum Kilimandscharo.
0.-Gr.\NT vermutet. da(.') die von ARCHER in Toro III. und Katwe III. und
— 3^0 —
von Carruthers, Dent, LEGGE und Woosnam in ^Nfokia IV. — VI. gesammelten
Nilaus auf N. afer camerunensis Neum. (Journ. Orn. 1907, 364) zu beziehen sein
mochten. Das Stiick, worauf die Form camerunensis begriindet wurde, ist aber
offenbar ein j lingerer Vogel, daher die mehr zusammenflieBende und hellere rot-
l)raune W'eichenstrichelung.
Pomatorhynchus australis emini (Rchw.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 547. — Thclophonits emini O. -Grant, Trans. Z. vS. London 19.
1910, iT,7-
Mubuku-Tal XII., I., TIL, IV. (Carruthers, Legge), Mokia V. (Dent).
Im Seengebiet.
Pomatorhynchus austraUs frater Rchw.
Rchw., \'6gcl Afrikas II, S. 546.
Hierauf beziehe icli zunachst einen von Kandt am Kiwu-See gesammelten
Vogel, dann aber audi einen vom Mohasi-See 28. VII. 07, obwohl dieser durch
dunklere Oberseite und dunkleres Braunlichgrau auf Kropf undWeichen abweicht.
Ubrigens scheint die Farbung der Unterseite bei den Pomatorhynchus-
formen zu wechseln , .sowohl von frater aus Kamerun (Jaunde) wie von emini
(Bukoba) liegen mir vStiicke mit grau und mit gelbbraun verwaschener Unterseite
vor. Ob das auf Alters-, Jahreszeit- oder Geschlechtsverschiedenheit berulit,
bleibt festzustellen.
2 von v. Stegmann bei Kissenji 3. VI. und 6. VII. gesammelte Vogel in
stark abgetragenem Gefieder weichen durch viel fahlere, ins Graue ziehende
Oberseite ab (var. kiwuensis).
Pomatorhynchus senegalus (L.).
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 547. — J.-^CKSON, Ibis 1906, 552. — Telephonus senegalus O. -Grant,
Ibis 1905, 202. — Telephonus erythropterus O.-firant, Trans. Z. S. London 19. 1910, t,t,j.
t)ber das ganze athiopische Gebiet verbreitet. Kangaos 10. III. (Archer),
Fort George, Kitagwetoa (Ansorge), Mulema (DOGGETT), Mubuku-Tal III.,
Mokia IV — VI. (Carruthers, Legge, Dent, Woosnam).
Pomatorhynchus minutus (Hartl.).
Rchw., \'ogel Afrikas II, ,'^. 552. — A tttichrninus minutus Jacks., Ibis 1906," 553. — Telephonus
minutus (). -Grant, Ibis 1905, 204; Trans. Z. S. London 19. 1910, ^j,?,.
2 rj Mohasi-See 28. VII. 07, i vSt Kis.senji 7. X. 07, o^ Kassenje am Albert-
vSee III. 08. n Kissenji 16. VIII. 08 (v. Stegmann). — Fort Portal in Toro
3. II., Toro 27. III., 8. IV. (Archer), Siidwest-Ankole (DoGGETT), Ntebbi XII.
(Carruthers), .Mubuku-Tal III. (LKGr,E). West-Afrika von der Goldkiiste bis
Loango und bis zum .Seengebiet: Mengo XII. (vStuhlmann) , \^arangot-See,
Kinyomozi, Uganda (ANvSORGE), Nandi (JacKvSON).
NachO. -Grant [Ibis 1908, 291] ist P. anchietae von Carruthers im Nord-
— 311 —
westen des Tanganjika gesammelt wordeii. Dersellje Forscher zieht P. reichenowi
Xeum. mit P. anchietae zusammen. Audi mir scheint P. rcichcnoivi iiur den
weiblichen Vogel von P. anchietae zu betreffen.
Nicator chloris laemocyclus Rchw.
RCHW., Journ. Orn. 1909, 108. - — [? Kicator chloris Jacks., Ibis 1906, 552. — O.-C. RANT, Ibis
1908, 292].
Neu entdeckte Form, die von .V. cliloris dadurcli abweicht, daL^) die Kehle
hinten \'on einem schmalen blaBgelben Bande umsaunit wird. Bei A', chloris
ist nur jederseits der Kehle auf der hinteren Wange unterhalb der Ohrgegend
ein griinlichgelber Fleck \-orhanden, bei laemocyclus flieBen diese beiden Flecke
hinter der Kehle in einem (nicht immer deutlichen) schmalen Bande zusammen.
AuBerdem ist der Schnabel zierlicher und meistens die Oberseite, insbesondere
der Oberkopf, et\\as heller und gelblicher.
2 o" Urwald nordwestlich Beni (ein o^ von Avakubi i6. lY. 08 hat das gelb-
liche Kehlband, aber groiBeren Schnabel). Zu N. ch. laemocyclus gehoren auch
Vogel, die von Emin in Uvamba und von Stuhlmann in Kinjawanga gesammelt
sind. Ubrigens scheint .Y. chloris \-on Oberguinea sich von Vogeln aus Unter-
guinea stets durch etwas braunlich verwaschene Kehle und Kropf und starker
gelb verwaschenen Unterkorper zu unterscheiden. Wenn dieser Unterschied
sich als standig erweisen sollte, wiirde die Form von Unterguinea wahrscheinlich
als lepidus Cass, getrennt werden miissen.
Vielleicht gehort der \'on JACKSON als Nicator chloris aufgefiihrte Vogel
aus dem Toro-Wald vom 21. III. 02 (Archer) zur vorstehenden Form, ebenso
die von Carruth£;rs bei Fort Beni und Fort Portal nachgewiesenen Vogel.
Nicator vireo Cab.
Rchw., Vogel Afrikas II, vS. 555.
West-Afrika von Kamerun bis zum Kuango und zum Seengebiet: Irumu
(Emin).
Chlorophoneus bocagei jacksoni (Sharpef.
Lairiariiis jacksoni Rchw., Wigel Afrikas II, S. },';(^, III, S. X34.
Die vom Elgon bekannt gewordene, von Grai'ER bei Ntebbi in Uganda
gesammelte Art gleicht ganz dem Ch. bocagei, nur scheint der isabellgelbe Anflug
auf dem Kropf stets schwacher und blasser zu sein.
Chlorophoneus sulfureopectus chrysogaster (Sw.).
Rchw., \'6gel Afrikas II, S. 562. — Chlorophoneus chrysogaster Jacks., Ibis 1906, 550. —
Laniarius sulphnreipectits O. -Grant, Ibis 1905, 202, 203. — Laniarius similis O. -Grant, Trans. Z. S.
London 19. 19 10, 339.
, In Senegambien und in Ost-Afrika von Abessinien bis zum Niassagebiet.
Neuerdings von Archicr auch im Seengebiet nachgewicsen : Kangaos 28. II.,
— 312 —
Ankole 29. III. Vermutlich sind auch die von DOGGETT in Mulema und Bu-
rumba gesammelten Vogel auf vorstehende Form zu beziehen und ebenso die
von Carruthers, Dent, LEGGE und Woosnam in Mokia und im Mubuku-Tal
nachgewiesenen .
Chlorophoneus dohertyi (Rothsch.).
RCHW., \'6gel Afrikus II, vS. 567. — LcDiicirius dohertyi O. -Grant, Ibis IQ08, 200.
:^ Bugoie-Wald 2500 m 2. XI. 07. — Urwald westlich vom Tanganjika
1900 m 25. VI. — 28. VII. 08 (Grauer). — Mfumbiro-Vulkane 7000' 24. XI.
(CARRUTHERvS).
Laniarius funebris (Hartl.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 574. — Dryoscopits fiaiebi'is O. -Grant, Ibis 190;, 20.^.
Burumba (DOGGETT). Nordost- und Ost-Afrika.
Laniarius holomelas (Jacks.)
Dryoscopus Jiolnmclas Jacks., Ibis 1906, 551. — Laniarius melas Rchw., Ornitli. Mntsb. 1908,
47, 66. — Dryoscopus holomelas O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 343.
9 Rugege-Wald 20. VIII. 07, 9 P'ui3 de.s Karissimbi 10. XI. 07, 2 o^ 2 9 West-
seite des Ruwenzori 2500 m. Urwald westlich vom Albert-Edward-See 18. II. 08.
4 cf 2 9 Urwald westlich des Tanganjika 10. — 29. VI. 08 (Grauer). — Ruwenzori
10. u. 12. II. (Archer). Mubuku-Tal I., II., Butagu-Tal VIII. (Dent, Carru-
thers. Legge, Woosnam). Nur aus dem vSeengebiet bekannt.
Laniarius leucorhynchus ( Hartl.) .
RCHW., \'ogel Afrikas II, S. 573. — 0.-Gr.-\NT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 344.
t'ber West-Afrika von Sierra Leone bis Loango und bis zum Seengebiet
\erbreitet, wo er von Emin bei Kinnena und Bundeko, \'on WoOvSNAM bei Fort
Beni VII. nachgewiesen ist, also neben der vorhergehenclen sehr ahnlichen Art
\orkommt.
Laniarius aethiopicus bicolor ([Verr.| Hartl.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. -:,j^j.
West-Afrika von Gabun bis Loango und Seengebiet: Qua IMpala VIII.
(BOHM).
Laniarius maior ( Hartl.) .
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 580. — 0-GR.\xt, Ibis 1905, 202; 1908, 290, Trans. Z. S. London
19- 19 10, 341.
I o", 2 9 Kissenji 30. VI. 07, 9 Ruanda 5. VIII. 07, i St. Insel Kwidschwi
im Kiwu-See, o^ W^stseite des Ruwenzori 1600 m II. 08. — Kaboa, Mondo
III., IV., Masindi IV., VI. (ANvSORGE), Iruniu IV., Njangabo XL, Bukoba
(Emin), Ntebbi XIL, nordwestlich des Tanganjika 2800' 29. XII. (Carruthers).
Mubuku-Tal I. (LEGGE, W'OOSNam),| Muleina (Doggett). In West-Afrika von
der Goldkuste bis Gabun, in Ost-Afrika vom Kir bis zum Niassa-See.
— 313 —
Laniarius liihderi ( Rchw.) .
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 584. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 341.
:'' Iiisel Kwidschvvi 28. II. 07. — 2 a", i 9 Urwald westlich vom Tanganjika
II., VI. — 7. VII. 08 (Graukr). — Von Kamerun und Gabun bis zum Seengebiet:
Elgon II., Nandi IV., V. (Jackson), Fort Portal IX. (Dent, Woosnam).
Laniarius erythrogaster (Cretzschm.) .
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 586. — jACKSt)N, Ibis 1906, 551. — O. -GRANT, Trans. Z. S.
London 19. 19 10, 340.
I St. Rutschiirru-Ebene XII. 07, i vSt. Semliki-Ebene XII. 07, i St. Steppe
westlich des Albert-vSees III. 08. — Katwe 9. III. (Archer), Ntebbi XII., Mokia
v., VI. (CarrutheRvS, Woosnam, Legge, Dent). — Nordost-Afrika von
Abessinien bis zum Seengebiet.
\"on den vorliegenden Vogeln haben einzelne einige gelbe und rote Endstrahlen
an den Schulterfedern und nahern sich darin der Form cfiyysosfictus von Adamaua.
Dryoscopus angolensis nandensis Sharpe.
Rchw., Vogel Afrikas II, S. 590. — Dryoscopus nandensis Jacks., Ibis 1906, 551. — O. -Grant,
Trans. Z. S. London 19. 1910, 342. — Dyyoscopiis adolfi-friedcrici Rchw., Orn. Mntsb. 1908, 160.
Westseite des Ruwenzori 1800 m II. 08. — Im mittelafrikanischen Seengebiet:
Kitimba VI. (Emin), Nandi (Jackson), Diapanda V. (Ansorge), Kibero 31. I.
(Archer), Irumu X. (Woosn\m).
Dryoscopus senegalensis tricolor Cab. Rchw.
rchw., Vogel Afrikas II, S. 592.
West-Afrika von Kamerun bis I.oango und bis zum Seengebiet: Ipoto (Emin).
Dryoscopus cubla hamatus Hartl.
rchw., Vogel Afrikas II, S. 594. — Dryoscopus hamaiits O. -Grant, Ibis 1908, 291.
rf Urwald westlich vom Tanganjika 15. VI. 08 2000 m (Gr.^uER), ein Vogel
mit auffallend kleinem Schnabel. \^on Witu und dem \'ictoria-Nyansa bis Ouili-
mane und durch das Kongogebiet bis vSiidwest-Afrika, Qua ]\Ipala VII. (BOhm),
nordwestlich des Tanganjika 4000' 3. I. (Carruthers).
Dryoscopus cinerascens Hartl.
Rchw., \'6gel Afrikas II, S. 596. — J.-\CKSON, Ibis 1906, 552. — Dryoscopus iiiakacii O. -Grant,
Trans. Z. S. London 19. 1910, 342.
Nordost-Afrika von Abessinien bis zum Victoria-N^'ansa. — Ruwenzori
10. II., Katwe 6. u. 9. III. (Archer), Ntebbi, Elgon, Ravine, Busoga (Jackson),
Mengo XII. (Stthlmann), Fajao, Murchison-Falle, Unjoro (Ansorge), Mengo
XII., Kwa Kitoto IV., Kwa Mumia XI., Kwa Raschuonjo III. (Neumann),
Ntebbi XII., Mubuku-Tal I.— V., Mokia VI., \TI., unteres Semliki-Tal X.
(Carruthers, Eegge, Woosnam, Dent).
o
14
Malaconotus lagdeni (Sharpe).
RCHW., Vogcl Afrikas II, S. 600. — Lanian'ux lagdcui O. -Grant, Trans. Z. S. London 19.
1 9 10, 340.
Urwald westlich des Taiiganjika 9. VI. 08 (Grauer). — ^Mulmku-Tal II.
(Lkgge). Die Art war bislier nur von der Goldkiiste bekannt.
Malaconotus gabonensis adolfi-friederici Rchw.
RCilw., Orn. Mntsb. 190S, igi.
Diese neue Form .steht dem Malaconotus gabonensis West-Afrikas am
nachsteii*), aber die Oberseite ist reiner griin, weniger gelblich; die Unterschwanz-
decken sind blasser gelb, das Gelb an den Spitzen der Armschwingen und Schwanz-
federn ist blasser, audi Unterfliigeldecken und Innensaume der Schwingen
blasser; der Schnabel ist kleiner. j^ Urwald nordwestlich Beni I. 08.
Lanius humeralis congicus Rchw.
Rchw., Vogel Afrika.s II, S. 610. — Fikchs liunicralis Jacks., Ibis 1906, 550. — Lanius huiiic-
ralis 0.-(irant, Trans. Z. S. London 19. iqio, 345.
y Bwanja bei Bukoba 18. VI. 07, .-f vSiidwest-Ruanda 15. VIII. 07, 3 -^
I iuv. Ki.ssenji 7. X. 07, c^, iuv. Rutschurru-Ebene XII. 07. — [Mubuku-Tal III.,
Mokia V. (Carruthers, Legge, Dent)]. Die typische Farbung der aufiersten
vSchwanzfeder von L. Ii. congicus haben die Vogel von Bwanja und Siidwest-
Ruanda, die von der Rutschurru-Ebene und von Kissenji haben die Wurzel der
Innenfahne der auBersten vSchwanzfeder weiI3, einer sogar fast ganz weiBe Federn,
nur einen schmalen schwarzen Streif langs des Schaftes auf der Innenfahne.
Ein von v. Stegmanx in Kissenji am 28. IX. 08 gesammelter Vogel hat ebenfalls
fast ganz weiI3e auBerste vSchwanzfeder nur in der Mitte auf der Innenfahne
am Schafte einen kleinen schwarzen Fleck. Diese Vogel konnte man also zu der
ostlich-siidlichen Art hunicra/is ziehen. — Der von ARCHER bei Katwe q. III.
gesammelte Vogel gehort vermutlich zur Form congicus.
O.-Grant will die Form congicus nicht gelten lassen und gibt an, dai3 der-
artige Farbung audi bei Vogeln von Kikuju, Ravine, Nandi vorkomme.
Lanius excubitorius bohmi Rchw.
Lanius bohmi Rchw., Vogel Afrikas II, S. 616, III, vS. 835. — [Lanius excubitorius O.-Grant,
Ibis 1905, 201]. — Lanius intercedens O.-Grant. Trans. Z. vS. London 19. 1910, 344.
cf9 Kissenji 30. VI. 07. — Mokia IV., VI. (Carruther, Legge, Dent,
WoOvSNAM), Mulcma (DotunnT). Von Sclioa bis zuni Niassa-See. Die Griindcy
weshalb ich L. intercedens Neum. nicht \-on L. holnni sondere, habe icli ini Journ.
f. Orn. 1905, 428 angegeben. O.-Grant fiihrtL. excubitorius fiir Mulema (Doggett)
an; dieser Angabe liegt aber wohl eiiie irrtiimliche Bestinnnung zugrunde.
*) Die ungenane rrbcschreibiuig ist hiernach ist berichtigen.
— 315 —
Lanius mackinnoni Sharpe.
RCHW, \'ogel Afrikas II, S. 617. — O. -GRANT, Trans. Z. vS. London 19. 1910, 345.
(/ Rugege-Wald i6. VIII. 07, iuv. vSiidwest-Ruanda 24. \^III. 07, 9 Bugoie-
Wald 12. X. 07, cf FuB des Karissimbi 12. XI. 07, cf Bugoie-Wald 2500 m 3. XI.
07, d'Q Urwald nordwestlich Beni I. 08. — Urvvald westlich des Tanganjika
VI.— VII. 08 (Grant). — Mubuku-Tal XII.— III. , Fort Beiii VIII. (Dext,
WOOSNAM, Carruthers, LEGGE). \'on Kamerun bis Uganda.
Lanius collurio L.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 622. — Enneoctonus collurio Jacks., Ibis 1906, 550.
0^9 Kissenji 17. u. 20. X. 07. — Ankole 5500' 4. IV. (Archer). Auf dem
Winterzuge bis vSiidafrika.
Lanius isabellinus Hempr. Ehr,
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 024.
Bewohnt Mittel- und Siidwest-Asien, zieht im Winter nacli Ost-Alrika und
bis zum Seengebiet: Bukoba (Emin), Mengo (Stuhemaxn).
Corvidae.
Corvus scapulatus Daud.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 634.
Kissenji 11. II. 08 (v. Stegmanx). — Uganda, Usoga (Xeumaxx), Xtebbi
(Jackson). tJber das ganze Afrika siidlich der Sahara und Madagaskar verbreitet.
Corvultur albicollis (Lath.).
RCHW., \'6gel Afrikas II, S. 640. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 263. — [? Cor-
vutur crassirostris O. -Grant, Ibis 1905, 201].
Usumbura 28. XII. 07 (v. Stegmann). — Toro (Ansorge), Mubuku-Tal II.
(Dent). In Siid- und Ost-Afrika. O. -Grant fiihrt fiir :\Iulema in vSiid-Uganda
(DOGGETT) die nordosthche Art crassirostris an. Das ware ein auffahiges Vor-
kommen, falls kein Irrtum in der Bestimmung \orliegt.
Cryptorhina afra (L.).
RCHW., Vogel Afrikas II, vS. 642. -■ JACKSON, Ibis 1906, 570.
Von Archer bei Katwe i. II., 4. III. nachgewiesen. Siidlichster\^erbreitungs-
ort. Bewohnt Nordwest- und Xordost-Afrika.
- 3i6 -
Dicruridae.
Dicrurus afer (A. Lcht.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 646. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910,- 267. — Buchanna
assimilis O. -Grant, Ibis 1905, 201. — Biichan^a afra Jacks., Ibis 1906, 567.
Von Archer im Toro-Wald ig. III., von Ansorge in Kikanja in Toro ge-
funden, ferner bei Mulema (Doggett), Xtebbi XI., XII. und Mokia IV.— VI.
(Dent, Carruthers) nachgewiesen. Uber das ostlich-siidliche Steppengebiet
Afrikas verbreitet.
Dicrurus coracinus Verr.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 650.
cf Urwald nordlich Beni III. 08. — Von Emix bei Irumu V. gefunden.
t)ber West-Afrika von Kamerun bis I^oango und bis zuni Seengebiet verbreitet.
Dicrurus atripennis Sw.
RCHW., Vogel Afrikas II, vS. 65 r. — O. -GRANT, Trans. Z. vS. London 19, 1910, 267.
cf9 Urwald nordwestlich Beni I. 08, Urwald westlich des Tanganjika 7. VII. 08 (Grauer). — :\Iulema, Bu-
rumba (DoGGETT). West-Afrika von Senegambien bis zum Niger und Nordost-
Afrika.
Das vorliegende weibliche Stiick \-om Tanganjika kann ebensowohl auf
auratus wie auf iiotatus gedeutet werden, des Fundortes weg.n ist aber auf auratus
zu schlieBen.
— 31? —
Oriolus larvatus laetior Sharpe.
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 66i. — Oriolus laetior O.-Crani, Trans. Z. S. London 19. 1910, 268.
2 o'' Urwald nordwestlich Beni I. 08, o"' Urwald nordlich Beni II. 08, 9 Nord-
westseite des Ruwenzori III. 08, o"^ Avakubi 16. IV. 08. — Fort Beni VIII.
(CarrutheRvS), Fort Portal IX. (Woosnam). Aus dem Kamerun-, Gabuii- uud
Seengebiet bekannt.
Oriolus larvatus rolleti Salvad.
RCHW., Vogel Afrikas II, vS. 659. — Oriolus rolleti Jacks., Ibis 1906, 568. — O.-Gr.aNT, Trans.
Z. S. London 19. 1910, 268. — Oriolus larvatus O. -Grant, Ibis 1905, 203.
Kiwu-See (Kandt) [Fliigellange 138 mm]. — Ntebbi Ylll. (Jackson).
Toro-Waldig. III., Katwe 6. 7. III. (Archer), Kikanja IV. (Ansorge), Ntebbi
XII., Mokia V., \'I. (Carruthers, Dent), Burumba (Doggett).
Wie schon O. Neumann (Journ. f. Orn. 1905, 235) nachgewiesen hat, geht
die langfliigelige slidafrikanische Art larvatus in Deutsch-Ostafrika in die kurz-
fliigelige rolleti iiber. Indessen sind nicht alle \'ogel aus dem Siiden und Zentrum
\-on Deutsch-Ostafrika der GroBe nach larvatus wie Neumann angibt. Ich
messe bei alten mannlichen Stiicken ^•om Adi und \om ]\Iassailande nur 125 mm
Fliigellange neben solchen von 140 Fliigellange. Ein Vogel vom Kilimandscharo
hat 129 mm. Sogar Stiicke aus dem vSiiden des Schutzgebietes von vSongea und
Uwanga haben 131 und 132 mm Fliigellange. Fine bestimmte Verbreitungs-
grenze beider Formen lafit sich also nicht angeben; die langfliigelige reicht nord-
warts bis zum \'ictoria-Nyansa und zum Kiwu-See, die kurzfliigelige siidwarts
l)is zum Niassa-See. Im mittelafrikanischen »Seengebiet nordlich und westlich
des Victoria -N^'ansa scheint nur rolleti vorzukommen. O.- Grant fiihrt
zwar fiir Burumba 0. larvatus an, gibt aber keine nahere Angabe iiber die
Fliigellange.
Die Form aiigolcnsis Neum. kann ich nicht bestatigen. Ich finde weder in
Farbung, noch GroBe Unterschiede; die Fliigellange schwankt zwischen 128 und
141 mm.
Oriolus nigripennis Verr.
RCHW., \'ogel Afrikas II, S. 661.
c^ Urwald nordwestlich Beni I. 08. — West-Afrika von der Goldkiiste
l)is lyoango.
Das vorliegende Stiick weicht von typischen der Art nigripennis ab und
kann als \-ar. lucostictus liezeichnet werden, weil die Handdecken deutlichen
weiBen Endsaum haben. Audi l)ei westlichen \^ogeln (von Togo, Kamerun)
kommen bis\\eilen weiBe Endsaume an einigen Handdecken \-or. docli sind diese
immer sehr schmal und undeutlich, \\ahrend sic l)eim \()rliegen(len vStiick bis.
I mm breit sind.
— 3i» —
Oriolus tanganjicae Rchw.
Rahw., Orn. r^Intsb. 1910, 161.
Wie Oriolus nigripennis, aber mit breiten vveiBen AuBensaumen an den Arm-
schwingen, soweit diese nicht (die innersten) gelb gesaumt sind, und weiBen
Aui3en- und Endsaumen an den inneren Handschwingen ; Handdecken mit breiter
wciBer Spitze. Von 0. pcrcivali durch die Fliigelfarbung, die bei diesem — nach
der Urbeschreibung zu schlieBen — der von 0. larvatus gleicht, unterschieden.
Urwald westlich des Tanganjika VII. (Grat'ER).
Oriolus percivali Grant.
Rchw., Vogel Afrikas III, S3f). ^ O.-Ckaxi, 'J'rans. Z. S. I^ondon 19. 1910, 269.
Fort Portal IX. (Dent). Von Kikuju, Nandi und vom Elgon bisher bekannt.
Sturnidae.
Buphagus africanus L.
RCHW., \'ogel Afrikas II, S. ')(>',.
Kissenji 2. IX. 07. — Im ostlich-siidlichen vSteppengebiet Afrikas, stellen-
weise auch im Westen. Von Stuhlmann bei Bukoba III., von Emin bei
Buesa nachgewiesen.
Buphagus erythrorhynchus (Stanl.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 667.
Im ostlich-siidlichen vSteppengebiet. Im Seengebiet von AXSORGE bei Usoga
III. gefunden.
Creatophora carunculata (Gm.).
Perissornis cariinculatiis Rchw., \'ogel Afrikas II, S. 570, III, S. 836. — J.\CKSON, Ibis 1906,
568. — Dilophus carunculatus O. -Grant, Ibis 1905, 201, 203; 1908, 267.
Von Archer bei Ankole i. IV., von Carruthhrs am Westufer des Victoria-
Nyansa 25. IX., von DOGGETT in Mulema nachgewiesen. Im ostlich-siidlichen
Steppengebiet Afrikas.
Cinnyricinclus verreauxi ([Boc.J Finsch Hartl.).
Rchw., \'6gel Afrikas II, vS. 680. — J.\CKSO\, Ibis 1906, 569. — Pholidaiiges verreauxi O. -Grant,
Trans. Z. vS. London 19. 1910, 263; Ibis 1905, 201.
Insel Kwidschwi 29. V. 08 (v. Stegmann). Ntebbi 21. I., Katwe 3. III.,
Toro 16. III. (Archer), Fort Beni VIII. (Carruthers), Mulema, Burumba
(Doggett). In Ost- und vSiid-Afrika und im Kongogebiet.
— 319 —
Lamprocolius purpureiceps Verr.
RCHW., Vogcl Afrikas II, S. 685.
Westafrika von Kamerim bis ziini Seeiigebiet: Awamba \'II. (Emin).
Lamprocolius purpureus amethystinus (Heugl.).
RlHW., Vogel Afrikas II, vS. 6gj.
Gebiet des Gazellenflusses und vSeens^ebiet : W'akil^ara in Unjoro I\^. ( A.VSORGE).
Lamprocolius chalybaeus (Hempr, Ehr.)-
RcHW., \'6gel Afrikas II, S. 'iSj. — LanipiDCj/ius chalxbciis 0.-(irant, Ibis 1905, 203.
Ruzizi 17. V. 08 (Grauer). — Burumba (Doggett). Nordwest- und Nord-
ost-Afrika slid warts bis zum ]\Iassailande.
\"on den \'orliegenden 3 an demselben Tage erlegten Vogeln gleicht ein
^lannchen durcliaus dem typischen c/ialy belts, ist aber auffallend groC, Fliigel
153 mm, bei einem Weibchen zieht der Gefiederglanz mehr ins Blaugriine, Fliigel
143 mm, ein dritter, ^lannchen, ist nocli blauer und gleicht dem als L. massaicus
Xeum. unterschiedenen \'ogel, Fliigel 138 mm. Damit liegt eine Bestatigung
vor, daB eine Massai-Form nicht aufrecht erhalten werden kann. Bei alien drei
Vogeln ist kein blauer Schulterfleck wahrnehmbar.
Lamprocolius splendidus (Vieill.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 692. — 0.-Gr.\nt, Trans. Z. S. I^ondon 19. 1910, 264. — Lampm-
coliiis splendidus slancovireus Rchw., \'ogel Afrikas II, S. 693.
West-Afrika von vSenegambien bis zum Kongo und bis zum vSeengebiet :
Bukoba XL, XII., Irumu IV., Lendu X., Tingasi IX., Ipoto (Emin), Mjonjo I.,
Bukoba II., Ssesse-Inseln XII. (Stuhlmann), Fort Beni V. (Ansorge), P'ort
Beni \ll. (Legge, Woosnam), Ntebbi XI. (Carruthers, Legge).
Die Form glaucovirens ist, wie schon O. -Grant nachgewiesen hat, keine be-
sonderc Art, sondern das alte ]\Iannchen von splendidus im vorgeschrittenen Alter.
Onychognathus preussi Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas II, vS. juj.
Urwald westlich des Tanganjika 18. — 29. VI. 08 (Grauer). — Bisher nur
vom Kamerungebirge bekannt.
Stilbopsar stuhlmanni Rchw.
Rchw., Vogel Afrikas II, .S. ■;<)(>. — I'ucopUni slithliiiciiiiii O. -Grant, Trans. Z. S. London 19,
1910, 266.
Insel Kwidschwi 29. V. 08 (v. vStegmann). Bisher von Lendu und Fort
Portal IX. (Dent) und angeblich bis Taweta bekannt; durcli das jetzt nach-
gewiesene Vorkommen am Kiwu-See wird die \'erbreitung wesentlich erweitert.
J
20
Cinnamopterus tenuirostris ( Riipp.) .
RCHVV., Vogel Afrikas II, S. 703. — JACKSON, Ibis 1906, 569. — 0.-(iRANT, Trans. Z. S. London
19, 1910, 265.
2 rf 2 y Biigoie Urwald 2500 m 31. X. 07. — Ruwenzori 7. II. (ARCHER),
Mubuku-Tal I.— III. (DExr, Carruthrrs, Legge, Woosnam). Ost-Afrika
\-on Bogos bis zum Niassa-See.
Lamprotornis purpuropterus Riipp.
RCHW., Vogel Afrikas II, vS. 710. — Lamprotornis porphyroptcrus Jacks., Ibis 1906, 568. --
O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 10 10, 266.
2 cf Kifumbiro 20. VI. 07, i St. Westufer des Albert-Edward-vSee I. 08,
9 Kirk-Falle III. 08, i St. Semliki-Ebene am Albert-See III. 08. — Ruzizi 7. V.
08 (Grauer), Uiijoro, Albert-See (Ansorge), Katwe 7. III., Ankole 28. III.
(Archer), Ntebbi XI., XII., Mokia IV.— VI. (Dent, Woosnam, Legge,
Carruthers). In Ost-Afrika von Schoa bis zum Kilimandscharo.
Pholia sharpei (Jacks.).
RCHW., Vogel Afrikas II, S. 682. — Pholidmiiics sharpei O. -Grant, Trans. Z. S. London 19.
1910, 263.
(f Westseite des Ruwenzori 2000 m II. 08. — Urwald westlich des Tangan-
jika 14. VI. — 25. VII. 08 (Grauer). —.Mubuku-Tal I., III. (Woosnam, Dent).
Ost-Afrika vom Victoria-Nvansa bis zum Niassa-See.
Ploceidae.
Malimbus nitens microrhynchus Rchw.
RCHW., Ornitli. :Mntsb. 1908, 161.
Eine neue I'orm, die sich von dem westafrikanischen M . nitens durch auf-
fallend kleinen vSclmabel unterscheidet.
2 a* Lenda 18. IV. 08.
Malimbus rubricollis centralis Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 21. — Malimbus centralis Jacks., Ibis i90(), 567. — O. -GRANT,
Trans Z. S. London 19, iqio, 269.
I St. Avakubi IV. 08. — Kibera-Wald i. II. (Archer). Nur im Seengebiet :
Ndus.suma (Emin), Nduluma am Duki, Ntebbi (Jackson, Johnston), Fort
Portal IX. (Dent, Woosnam).
Malimbus malimbicus (Daud.).
Rchw., \'6gol Afrikas, HI S. ji. — (J. -Grant, Trans. Z. S. I^ondon ig. igio, 270.
-P u. iuv. Urwald bei Beni I. 08, o^ Lenda IV. 08. — Der offenbar zur vor-
stchenden P'orm gehorende Vogel hat Kopf und Kehle blai3 braunUchrot, das
riiiH VII.
Scoptelus adolfi-friederici Rchw.
Malaconotus adoiri-Friederici Rchw.
iJeiit.sche Z(Milr;ilat'rika-i;Ki)(>,iit.i(iii lil.
HoichRiiow, Voyplfauiia
ijth.Anst Julius Klinkhardt,le;pz:g.
Kliiikhaixll JiKiurnianii,
— 321 —
iibrige' Gefieder ist braunschwarz, der Schnabel blal.i hornbraun. \\>st-Afrika
von Liberia bis Loango und bis zum Seengebiet: Muyomema (Emix), Fort Reni
VII., VIII. (Carruthers, Leggh), Irumii X. (Dent).
[Einen Malimbus von Avakul^i W . 08 hatte ich (Journ. Orn. 1909, 108)
als M. gracilirostris beschrieben. Dieser \'ogel gleicht in der reinschwarzen Far-
bung des Gefieders ganz dem Ploceus nigerrimus, hat auffallend kleinen, zier-
lichen Schnabel, kiirzere und schmalere erste Schwinge, kleinere FiiBe und nach
Angabe des Sammlers dunkelrotes Auge, wahrend bei P. nigerrimus die Iris
gelb ist. Spater hat sich herausgestellt, dai3 der Vogel das Weibchen von Ma-
lii)ihiis coronatus Sharpe (Buh. Br. Orn. CI. 19. 1906, 18) ist.]
Malimbus fagani O. -Grant.
O. -Grant, Bull. Brit. Orn. Club 21. 1907, 15; Trans. Z. S. Londeni 19. 1910, 270.
Fort Beni im SemHki-Tal 21. VII. (Woosnam).
Anaplectes melanotis ( Laf r.) .
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 26. — O. -GRANT, Ibis 1905, 201; 1908, 276; Trans. Z. S. London
10. 1910, 271.
Siidwest-Uganda 29. IX. (Carruthers), Mokia IV. — VI. (Dext, Carru-
thers, WOOSXAM), :\Iulema (Dogett). In Xordwest-, Ost- und Siidwest-Afrika.
Ploceus insignis ( Sharpe) .
RCHW., \6gel Afrikas III, S. 36.
Seengebiet (Elgon) bis ^lau.
P. croconotus von Kamerun, den ich (\"6gel Afrikas) mit P. insignis vereinigt
habe, scheint eine durch goldbraune Unterschwanzdecken standig unterschiedene
Form zu sein. P. preussi, der (ebenda) ebenfalls mit insignis vereinigt ist, fallt
dagegen mit P. auricomtis zusammen; an Stelle von P. auricomus (Sjost.) [Vog.
Afr. S. 37] ist P. preussi Rchw. zu setzen. Das r"* von P. preussi unterscheidet
sich Yon dem mannlichen P. insignis durch goldbraune Stirn, die nach dem
Hinterkopfe in Goldgelb iibergeht, wahrend bei insignis die ganze Kopfplatte
kastanienrotbraun ist, das Weibchen ist nur durch groBeren Schnabel unter-
schieden.
Ploceus frater Neum.
Ploceus insignis frater Xeuni., Bull. Br. (). C. 23. 1908, 12.
Bisher nur in einem weiblichen Stiick bekannt, das von Grauer westlich
des Albert-Edward-Sees gesammelt und der Urbeschreibung nach von dem 9
des P. insignis durch gelbe Kehle unterschieden ist. Allerdings scheint nicht
ausgeschlossen zu sein, dai3 es sich nur um einen jiingeren \'ogel handelt.
Deutsche Zentralafrika-Expedition. III. 2 1
— 322 —
Ploceus mentalis (Hartl.).
RCHW., \'6gel Afrikas III, S. 35. — Sycobrutits nioitalis ().-(jrant, Trans. Z. S. London 19.
1910, 271.
Fort Portal IX. (Dent). Von Buguera (Emin) und Nandi (Jackson)
ebkannt.
Meine bereits in ,,Vogel Afrikas" III, S. 35 ausgesprochene Vermutung,
daB P. nandensis und mentalis verschiedene Geschlechter derselben Art seien,
wird \-on O. -Grant nach Untersuchung der Typen bestatigt.
Ploceus emini (Hartl.)-
RCHW., ^'ogcl Afrika.s III, 3.9.
Vom oberen Kir bis Unjoro und westliches »Somaliland : Masindi (Ansorge).
Ploceus stuhlmanni (Rchw.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 40. — Othyphantes stulilmanni Jacks., Ibis 1906, 566. — Heter-
hyphantes siuhltnanni O. -Grant Trans. Z. S. London 19. 1910, 272.
cT Ruanda 5. VIII. 07, i St. Bugoie-Wald 2500 m 3. XI. 07. — 9 Urwald
westlich des Tanganyika 13. VI. 08 (Grauer). Katwe 9. III. (Archer), Ka-
walli, Kitagwetoa, Masindi (Ansorge), Karevia VI. (Emin), Kampala V.
(Neumann), Wallia V., Bukoba III. (Stuhlmann), Mubuku-Tal XIII., II.,
III., Ntebbi XII., Mokia V., VI. (Dent, WoOvSnam, Carruthers, Legge). —
Vom Albert-See bis Uhehe.
Ploceus baglafecht Vieill.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 40. — H.ARTERT, Nov. Zool. 1907, 495.
Nordost-Afrika, siidwarts bis Unjoro: Kibiro X. (Emin). — Nach Hartert
ist Othyphantes lovati Shell. [B. Afr. IV. 1905, 457] auf P. baglafecht zu beziehen.
Ploceus melanogaster Shell.
RCHW., Vogel Afrikas HI, S. 43.
In Kamerun und ostlich des Victoria-Nyansa in Nandi gefunden, also jeden-
falls audi im Seengebiet.
Ploceus stephanophorus (Sharpe).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 43. — Hcterhyphantes stephanophorus O. -Grant, Trans. Z. S.
London 19. 1910, zy^.
Fort Portal IX. (Dent, Woosnam). Ferner von :\Iau und Nandi
bekannt.
— 323 —
Ploceus nigricollis (VieilL).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 44. — Hcterhyphantes nigricollis O.-Crraiit, bis 1900, 276; Trans.
Z. S. London 19. 1910, 274.
Auf der Expedition nur iin westlichen W'aldgebiet bei Banalia 5. \'. 08
mid Avakubi TV. 08 am Aruwimi gesammelt, aber nach O. -Grant audi bei
Fort Beni am Semliki und bei Fort Portal ini Mpanga-Wald nachgewiesen.
Ploceus ocularius crocatus (Hartl.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 4'). — Sitagra ociilaria (). -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910,
280 — Ploceus ocularius abayensis und suahelicits Neum., Journ. Orn. 1905, 339.
9 Kissenji 15. X. 07, r;\) Kirk-Fiille III. 08. — c^ iuv. Kissenji 18. VIII. 08
(\'. Stegmanx). Ost-Afrika vom obereii Kir und dem Abajasee bis zum Niassa-
gebiet: Kitagwetoa in Toro IV. (Ansorge), Bukoba XI. (Emin), Masindi V.
(Ansorge), Mubuku-Tal XII., IV., :\Iokia V., Fort Beni VII. (Carruthers,
Legge, Dent, Wogsnam).
Ploceus aurantius (Vieill.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 49. — Ploceus aurantius rex Neum., Bull. Br. O. C. 23. 1908, 12.
West-Afrika von Liberia bis zum Kongo und ostlich bis zum Seengebiet:
Iruniu IV. (Emin). Ntebbi (Grauer).
O. Neumann sondert die Vogel aus dem Seengebiet als P. a. rex, mir scheint
aber der weniger goldbraun vervvaschene Kopf und der etwas hellere Ton des
Riickens auf Jugend zu deuten, worauf auch der blassere, braune Schnabel schlieBen
laBt. Der typische Vogel von Ntebbi hat auch keinen schwarzen Ziigelstrich,
sondern nur einen kleinen schwarzen Fleck vor dem Auge, was ebenfalls Jugend-
stadium oder aber Geschlechtsverschiedenheit sein kann, denn das Stiick war
vom Sammler urspriinglich als 9 bezeichnet (nach BCTTIKOFER sollen allerdings
die Geschlechter nicht verschieden sein). Ein anderer \'ogel von Ntebbi hat
kraftigere Farben und voUstandigen schwarzen Ziigelstrich.
Ploceus nigerrimus Vieill.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 50. — Melanopteryx nigerrimus O. -Grant, bis 1905, 200. —
Jackson, Ibis 1906, 566. — Malimbus nigerrimus O. -Grant, Trans Z. S. London 19. 1910, 270.
2 (f Beni I. 08., 9 Westseite des Ruwenzori 2000 m II. 08., a' Urwald nordlich
Beni III. 08. — Toro 17. III. (ARCHER), Fort Beni VII., VIII., Fort Portal IX.
(Dent, Carruthers, Legge, Woosnam). West-Afrika von Kamerun bis
zum Kongo und Seengebiet.
Ploceus mpangae O. -Grant.
Cinuamopteryx mpangae ( ).-( ".rant, Ihill, iJr. ( ). C. _■ 1 , uyO/, i 5 ; Trans. Z. S. London 19. 1910, 274.
Fort Portal 20. IX. 06 (Woosnam).
— 324 —
Ploceus interscapularis Rchw.
RCHW., Vogcl Afrikas 111, S. 53.
Bisher nur in einem Stlick von Bundeko in Ndussuma VII. (E^IIN) bekannt.
Ploceus fuscocastaneus (Boc).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 5^
West-Afrika ^•on Sierra Leone bis Loango und^bis zum innerafrikanii-chen
Seengebiet: Kinjawanga I. (Stuhi.mann).
Ploceus abyssinicus bohndorffi Rchw.
RCIIW'., \'ogel Afrikas III, S. 58. — Hyphniitoniis abyssicits O. -Grant, Ibis 1903, 200, 201. —
Hyphantornis feiiiiiiiiia O. -Grant, Bnll. Br. O. C. 21. 1907, 15; Ibis 1908, 277; Trans. Z. S. London
19. 1910, 277.
V Ruanda 13. VIII. 07, 2 9 Kissenji 15. u. 17. X. 07, i St. Nordende des
Albert-Edward-vSees XII. 07, 2 o"" Siidhang des \"ulkans XII. 07. — c^ iuv.
Kissenji 14. VII. 08 (v. Stegmann), Kinjawanga I., Albert-Edward-See I.,
Ntebbi XII. (Stuhlmann), Ndussuma XL (Emin) , Kawirondo IV. (Neu-
mann), Kasongo 9. II. (CarrutheRvS), Ntebbi XL, Mokia V., VI. (Legge,
WoOvSNA.M, Dent, CarrutheRvS). Vermutlich gehoren auch die Fundorte
Msozi II. und Mulema (DOGGETT), die O. -Grant mit P. abyssinicus verbindet,
hierher. Nur im vSeengebiet.
Ploceus nigriceps (Lay.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 62.
y Kissenji 17. X. 07. Q Usumbura 28. XII. 07, q-^V iuv. Kissenji 10. IX. 08
(V. vStegmann). — Siid-Afrika nordwarts bis Angola und bis zum Victoria-
Nyansa.
Ploceus alienus (Sharpe).
RCHW., \'6gel Afrikas III, vS. 68. — Sitagra aliciia Jacks., Ibis 1906, 565. — O. -GRANT, Trans.
Z. S. London 19. iqio, 279. — Ploceus schuboizi Rchw,, Orn. ^Intsb. 1908, 161.
Der Vergleich des als P. schubotzi beschriebenen Webers mit typischen
vStiicken des P. alienus hat deren Gleichartigkeit ergeben. Der junge ^'ogel hat
keinen schwarzen Kopf, ist oberseits diisterer gelbgriin, die Kehle ist grau-
braunlich, der Kropf mehr fahlrostbraunlich, Unterkorper braunlicluveiB, Korper-
seiten fahll)raunlich, Schnabel braun.
^ Kari.ssimbi 16. XL 07, iuv. Mboga III. 08. — Urwald westlich des Tangan-
jika 15. \'I. 08 (Grauer), Ruwenzori II. (JACKSON) 10. — 22. II. (ARCHER),
Mubuku-Tal 1. — III. (DENT, Carruthers, Legge, Woosna:\i).
— 325 -
Ploceus dimidiatus (Antin, Salvad.) .
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 69. — Hyphantornis dimidiafiis O. -Grant, Trans. Z. S. London
19. 1910, 2-^.
Ntebbi XI., XII., Mubuku-Tal III., IV., Mokia W, VI., Fort Beni VII.
(IvEGGE, WoosNAM, Carruthers, Dext). Bislier vom siidlichen Nubien bis
Port Rek am Gazellenflusse nachgewiesen.
Ploceus intermedius Riipp.
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. jj. — HvphiDiloniis iiiltniudius ().-(irant, Trans. Z. S. London
19. 1910, 276.
Mokia I\'. — VI. (WoosxA^i, Dent, Carruthers, LegCxE). Xordost-Afrika.
Ploceus jacksoni Shell.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. ^18.
Ost-Afrika von Uganda bis Aruscha. Von Jackson bei Xtebbi III. ge-
sammelt.
Ploceus fischeri Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 70. — Hyphautoyuis fischeri O. -Grant, Ibis 1905, 200, 205.
rf Albert-Edward-See XII. 07, o Bukoba 14. VI. 07, 9 Mohasi-See 3. VII. 07,
-f iuv. Urwald nordlich Beni III. 08. — Msozi II. (DOGGETT). Das alte Mannchen
ist oberseits etwas blasser gelb als der Typus \'on Ploceus fischeri. — Die Art
ist vom oberen Kir bis siidlich des Victoria-Xyansa bekannt.
Ploceus subpersonatus (Cab.).
RCHW., A'ogel Afrikas III, S. 74.
Xur ein weiblicher \^ogel vom Siidufer des Kiwu-Sees 25. \'III. 07 liegt vor,
den ich mit einigem Bedenken auf P. subpersonatus beziehe, weil Fliigel und
Schwanz etwas langer als bei typischen Vogeln der Art sind. \"ielleicht liegt
eine besondere Art vor, die aber jedenfalls dem P. subpersonatus sehr nahe steht.
Lg. 180, Fl. Schw. 45, Fl. 75, Schw. 68, Schn. i8, L. 25 mm. — Mit Sicherheit
bisher nur von der Loangokiiste bekannt.
Ploceus pelzelni (Hartl.).
RCHW'., Vogel Afrikas III, S. 75. — Icteropsis pelzelni O. -Grant, Ibis 1905, 200, 205. — J.ACKSON,
Ibis 1906, 866. — Sitaoya pelzelni O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 281.
Vom oberen Kir bis westlich und siidlich des \"ictoria-Xyansa: Katwe 3. III.
(Archer), Meswa X., Bukoba XII., I., Bussissi. IX., X. (Emix), Itale XI
(Stuhlmann), Fort George (Ansorge), Xtebbi lY. (Jackson), .Alokia VI.
(Carruthers), Msozi II. (Doggett).
— 326 —
Ploceus luteolus (Lcht.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 76. — Sitagra luteola O. -Grant, Trans. Z. vS. London 19. 1910, 281.
Katwe 9. III. (Archer), Ntebbi XII., Mokia V. (Wooskam). In Nordwest-
und Nordost-Afrika.
Ploceus reichardi Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. S^
Ost-Afrika von U.seguha bis zum Tanganjika: Karema III. (Bohm).
Ploceus xanthops (Hartl.).
RCHW'., Vogel Afrikas III, S. 88. -^ Xanthophilus xanthops Jacks., Ibis 1906, 566. — Hyphan-
tornis xanthops 0.-(Trant, Ibis IQ08, zjj; Trans. Z. S. London 19. 1910, 278, Ibis 1905, 201, 203.
(f Ruanda 13. VIII. 07, 3^9 Kis.senji 15. u. 23. X. 07. — 29 Kissenji 14. u.
18. VIII. 08, rj" 23. VII. 08, 2 o'' Ischangi 27. V. 08 (v. Stegmann). Kangaos
13. III. (Archer), Kiwu-See 4900' 30. XI., nordwestlich des Tanganjika 29. XII.
(Carruthers). Mubuku-Tal III., IV., Mokia V., VI. (Dent, Legge, Woos-
NAM), Mulema, Burumba (DOGGETT). Vom Seengebiet bis Angola und im
Osten bis Swasiland. Nach O. -Grant sind die beiden von Sharpe gesonderten
Formen jamesoni und camburni (Vogel Afrikas III. S. 90) nur auf Alterskleider
derselben Art zurlickzufiihren.
Ploceus castanops Shell.
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 96. — Hyp/iaiitoniis castanops O. -Grant, Trans. Z. S. London
19. 1910, 278.
Nur im Seengebiet gefunden: Uliambiri X. (Emin), Kichuchu, Kinyomozi,
Butiti IV. (Ansorge), Fort Portal VII. (Woosnam).
Ploceus superciliosus (Shell.).
Rchw., Vogel Afrikas III, vS. 96. — Hyphantornis superciliosus O. -Grant, Trans. Z. S. London
19. 1910, 279.
Urwald nordlich Beni III. 08. — West-Afrika von Liberia bis Angola und
ostwarts bis zum Seengebiet. Njangabo VI., XII., Karevia VI. (Emin), Masindi
(Ansorge), Fort Beni VII. (DENT, Carrutherj^, LEGGE).
I Bei Banalia am Aruwimi ist auf der Expedition nocli ein jiingeres Mannchen
der immer noch in Sammlungen seltenen Brachycopc anoniala (Rchw.) am 5. V. 08
gesammelt worden,]
[O. -Grant flihrt (Ibis 1905, 201. 203. 205) audi noch Hy pli alitor nis shelleyi
von Mulema I\'. und Burumba VIII. (Doggett) an. Das \'orkommen dieser
siidafrikanischen Art im Seengebiet ware hochst auffallend. Da bisher aber nur
\"6gel im Jugend- und Ubergangskleide vorliegen, so ist ein Irrtum in der Be-
stimmung nicht ausgeschlossen und Bestatigung abzuwarten.]
I
— 327 —
Amblyospiza capitalba (Bp.)
RCHU., Vogel Afrikas III, vS. loi.
Njangabo XI. (Emin). Westafrika von der Goldkiiste bis Loango imd im
Seengebiet.
Amblyospiza albifrons aethiopica Neum.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. (jg.
-/•, c^ iuY. Kissenji 8. u. 17. X. 07, o"" Kwidjiri 18. IX. 07. Bisher nur von
Kaffa und \-om oberen Kongo bekannt.
Amblyospiza melanotus (Heugl.).
RCHW. , Vogel AfrikaslII, S. lOO. — A inblvospiza melaiionota Jacks., Ibis 1906, 567. — 0.-GR.\NT,
Trans. Z. S. London 19. 1910, 282.
cf Urwald nordlich Beni II. 08. — Bukoba XL, Karevia VI. (Emin),
Xtebbi V. (Axsorge), Toro 16. u. 17. III. (Archer), Mokia IV. — VI., Butagu-
Tal VII. (WOOSNAM, Carrt'THERS, Legge, Dext). — Vom oberen WeiI3en Nil
bis Uganda.
Spermospiza poliogenys Grant.
O. -Grant, Bull. Br. (). C. 19. 1900, 32; Ibis IQOS, 27.S; Trans. Z. S. London 19. 1910, 283, T. 10.
\^on Carruthers bei Fort Beni II., yil. und bei Kasongo 7. II. nach-
gewiesen.
Spermospiza ruficapilla Shell.
RCHW., Vogel Afrikas III, .S. 103. — vSeth-vSmith, Bull. Br. (). C. 19. 1907, no.
I St. Westseite des Ruwenzori 2500 m II. 08, i vSt. Kirk-Falle III. 08, 9 Ava-
kubi IV. 08. Oberer Kir, Seengebiet bis zum Aruwimi.
Pyrenestes ostrinus (Vieill.).
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. n^d.
\\"est-Afrika ostwarts bis zum innerafrikanischen Seengebiet: Irumu I\'., W,
Xdussuma VIII. (Emin), Ssesse-Inseln XII. (Stuhlmann). — Es wiirde sich
hier um die Form P. 0. centralis Xeum. (Journ. Orn. 1910, 529) handeln; doch
wird weiteres ^Material zur Erledigung der noch nicht vollstandig geklarten
Frage iiber die Abarten von P. ostrinus abzuwarten sein.
Quelea sanguinirostris aethiopica (Sund.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 109. — Quelea quelea G.-(jrant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 2S3.
G^9 Westufer des Albert-Edward-Sees I. 08. — 39 U.sumbura 28. XII. 07
(V. Stegmaxn), Kissenji 20. IX. 07 (Grauer). — :\Iubuku-Tal III., :Mokia VI.,
Fort Beni ^^11, (Dent, Carruthers, Legge). Xordost- und Ost-Afrika.
— 328 -
Quelea erythrops (Hartl.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. in. — O.-GRAM, Ibis 1908, 270.
West-Afrika von Senegambien bis Angola, Ost-Afrika vom Albert-See bis
Useguha: Kibiro VI. (E^iin), Kasongo 7. I. (Carruthers).
Quelea cardinalis (Hartl.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 112. — 0.-Gr.\XT, Ibis 1905, 204,; 1908, 270; Trans. Z. S. London
19. 1910, 284.
Ostafrika von Lado bis Kawende. Nordlich des Tanganjika 19. XII. (Car-
ruthers), Siidwest-Ankole (DOGGETT), Ntebbi XI. (Woosnam).
Pyromelana ansorgei Hart.
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 117. — 0.-Gr.\NT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 284. — Colitis-
passer duhiostis Xcnm., Jonrn. Orn. 1905, 348.
Oberer Kir, Seengebiet: Masindi VI. (Ansorge) , Hoima (Jackson), Mu-
buku-Tal III., Fort Beni VII. (LEGGE, Dent).
Pyromelana flammiceps (Sw.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. iiS. — JACKSON, Ibis 1906, 561. — O. -GRANT, Ibis 1908, 269;
Trans. Z. S. London 19. 1910, 285.
Im tropischen Afrika slid warts bis zum Kuanza und Sambesi in Toro 27. III.
(Archer), nordlich des Tanganjika 2800 — 3000' 18. — 28. XII., Kasongo 2000'
23. — 28. I. (Carruthers).
Pyromelana nigrifrons Bohm.
RCHW., \'6gel Afrikas III, S. 122. — Pyroinelana uicrtheri O. -Grant, Ibis 1905, 201, 204, 205. - —
O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 286. — [Pyromelana sundevaUi O.-Cirant, Ibis 1908, 268].
Vom Victoria-Nyansa l:)is zuni vSanibesi: Kasesi, Fort George (AnsorGE)
Karema III. (BOhm), nordlich des Tanganjika 18. — 20. XII., ostlich Kasongo
28. 1., Ruwenzori 15. V. 06 (Carruthers), Ntebbi XII. (Dent), Mubuku-Tal III.,
Mokia IV., V. (Carruthers, LEGGE), Mulema lY , vSiidwest-Ankole (Doggett).
Pyromelana leuconota Rchw.
RCHW., Ornith. Mntsb. 1909, 72.
Diese von Herrn v. vStegmann bei Ischangi am Kiwu-vSee entdeckte Art
ist der P. nigrifrons sehr ahnlich, aber der Riicken ist weil,^, rotbraunlicli ver-
waschen, das Rot des Gefieders ist dunkler, scharlachrot, nicht zinnoberrot.
Pyromelana franciscana (Isert).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 122. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 287.
c^ Kassenje am Albert-See III. 08. — Kafu, Kibiro, Alruli (Ansorge),
unteres Semliki-Tal X. (Dent). West-Afrika von Senegambien bis zum Niger;
Ost-Afrika \on Nubien bis Unjoro.
— 329 —
Euplectes xanthomelas Riipp.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 128. — Pyromelana xanthomelaena 0.-C7rant, Ibis 1905, 204. —
Pyromelana xanthomelas O. -Grant, Ibis 1908, 268; Trans Z. S. London 19. 1910, 287.
■c^ Ruanda 13. VIII. 07, cf9 Kissenji 20. X. 07. — 20^ Kissenji 11. u. 17. III.
08, c^ TschingO'2;o i. IV. 08 (v. Stegmann). Mfumbiro Vulkane 7000' 23. XI.,
Kiwu-See 4900' i. — 14. XII., nordwestlich des Tanganjika 2800' 28. XII. (Car-
RUTHERS), Luimi-Tal X. (Woosnam), Mubuku-Tal III. (Legge). In Ost-Afrika
\-on Abessinien bis zum Sambesi und in Siidwest-Afrika.
Euplectes crassirostris (Grant).
Pyromelana crassirostris O. -Grant, Bull, Br. O. C. ji. IQ07, 14; Trans. Z. S. Ivondon 19. 1910, 287.
Durch Legge vom Nordende des Ruwenzori bekannt geworden. In der
Urbeschreibung wird die Fliigellange von 3,55 inches, in der spiiteren Beschrei-
bung (Trans. Z. S.) aber auf 2,55 angegeben. Letzteres ]\Ial3 scheint das richtige
zu sein.
Euplectes sabinjo Rchw.
RCHW., Orn. ^Mnt.sb. igio, 161.
Steht dem Euplectes approximans sehr nahe, hat aber kleineren Schnabel
und noch tieferes Gelb auf dem Biirzel und den Fliigeldecken. Die Schenkel sind
groJBtenteils schwarz, nur am unterstenTeile gelbbraun. Fl. 74, Schn. 14, L. 23 mm.
o^ Nordhang des vSabinjo Dezember 07.
Der anfanglichen Vermutung, dai3 es sich bei diesem Vogel um E. crassi-
rostris handeln konnte, steht die Beschreibung dieser Art entgegen, die sich
danach an E. phoenicomcrus anschliei3t, also viel helleres Gelb auf Biirzel und
Fliigeln, ferner viel kiirzere Fliigel hat.
Urobrachya phoenicea (HeugL).
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 130. — ().-Gr.a.xT, Ibis 1905, 204; 1908, 269; Trans. Z. S. London
19. 1910, 288.
2 c"' Kifumbiro 13. \'I. 07, ]\Iohasi-See 29. \''II. 07, :^ Kissenji 20. X. 07,
iuv. Nordwest-Ruanda 10. X. 07, 4 o^ Karago-See 6. XI. 07. — Kissenji 2. u.
12. III. 08, 23. \lll. 08, Tschingogo 4. IV. 08 (v. Stegmann). Mfumbiro-
Vulkane 16. u, 20. XI. (Carrthers), Ntebbi XII. (Woosnam), Mokia V., VI.,
Fort Portal IX.. P'ort Beni (LEGGE, Carruthers, Dent, Woosnam), Siid-
west-Ankole (DOGGETT) Ost-Afrika.
Urobrachya phoenicea media Sharpe.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 132.
Westliches Xkole \ll. (Johnston).
Coliuspasser concolor (Cass.).
RCHW., Vogel Afrikas III, .S. 1^4. — O.-CiRAXT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 289.
\\"est-Afrika vom Gambia bis Angola und ostwarts bis zum Albert-See und
zum Niassagebiet. Masindi (Axsorge), Meswa (Emin), Mukubu-Tal III. (Legge).
Coliuspasser ardens (Bodd.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 135. — O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 288. — Penthe-
iria ardeus Jacks., Ibis 1906, 560. — O. -GRANT, Ibis 1905, 204.
cf Tschingogo 4. IV. 08 (v. Stegmann), der Varietal tropica angehorend.
Kangaos 2. III., Toro 27. III. (Archer), Ntebbi XII., Mubuku-Tal III., Mokia
\., Y\. (IvEGGE, Dent, Carruthers), Siidwest-Ankole (Doggett). Siidost-
Afrika bis zum Gebiet des Kir und Kongo.
Coliuspasser macroura (Gm.).
RCHW'., Vogel Afrikas III, S. 138. — Poithctrui luacrura O.-Crrant, Ibis 1908, 269.
West-Afrika von Senegambien bis Angola und ostwarts bis Nordost- und
Ost-Afrika. Masindi (Axsorge), nordwestlich des Tanganyika 23. u. 28. I.,
ostlich Kasongo 20. I. (Carruthers).
Coliuspasser soror (Rchw.).
RCHW., \'6gel Afrikas III, S. 138. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 289.
Mittelafrikanisches Seengebiet: Ntebbi XII. (Dext), Kawirondo III., VI.,
Busoga XI., Kakamega II., V. (Jachksox).
Coliuspasser eques (Hartl.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 141. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 290. — Pent/ietria
eques O. -Grant, Ibis 1905, 201. — JACKSON, iTjis, 1906, 561.
2 cf Usumbura 18. u. 20. IV 08, rf Uwira 2. V. 08 (Grauer). Katwe 2. Ill
(Archer). Holuluflui3 V. (Axsorge). Mokia IV.—Yl. (Carruthers, Legge),
Mulema (Do(;r,ETT). Ost-Afrika von vSomali und dem vSeengebiet bis Uhehe.
Coliuspasser hartlaubi humeralis (Sharpe).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 142.
Xur aus Uganda bekannt.
Spermestes cucullata Sw. und scutata Heugl.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 140 und 150. — Spcymcs/t's cucullatits O. -Grant, Trans. Z. S.
London 19. 1910, 290; Ibis 1905, 203.
Die beiden Formen des Elsterchen scheinen im mittelafrikanischen Seen-
gebiet in ihrer Verbreitung zusammenzutreffen und miteinander sich zu mischen.
Wahrend ein von Emix bei Bukoba gesammelter Vogel deutlich erzgliinzenden
Fleck auf der Brustseite hat [cucullata), gehoren die auf der Expedition Seiner
Hoheit bei Mavvambi am Ituri und bei Beni gesammelten, sowie die von V. Steg-
MANN bei Ischangi und Kissenji crlegten der Form scutata ohne glanzenden
Brustfleck an.
Von Carruthers, Legge, Dent und Woosxam ist S. cucullata bei Ntebbi
XII. und im ^Mubuku-Tal II., III. gesammelt, von Dogg.ett in Burnmba.
Spermestes poensis stigmatophora Rchw.
RCHW'., \'6gel Afrikas III, S. 153. — Spermestes stigmatophoya Jacks., Ibis 1906, 562. — Sper-
mestes poensis O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 290.
Hinterland von Kamerun bis zum Victoria-Nyansa : Bukoba XI. (Emin),
Ssesse-Inseln XII. (vStuhlmann), Ruwenzori II. (Archer), Mubuku-Tal I., III.
(Dent, Woosnam).
Amauresthes fringilloides (Lafr.).
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 155.
Aus West-Afrika \-om Gambia bis zum Ogowe und Ituri, aus Ost-Afrika
von der vSansibarkiiste bis Natal bekannt. Ituri (AN.SORGE).
Hypargos schlegeli (Sharpe).
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 159.
West-Afrika von Sierra Leone bis zum Kongo und \"ictoria-Xyansa: Bu-
koba XI. (Emix).
Pytilia melba belli Grant.
Pytilia melba Rchw., Vogel Afrikas III, S. 1O3 part. — I'ytelia belli O. -Grant, Bull. Br. O. C.
21. 1907, 14; Ibis 1908, 274; Trans. Z.S.London 19. 1910, 291, T. 11. — Zoiiogastris melba Jacks.,
Ibis 1906, 563. — Pytelia melba O. -Grant, Ibis 1905, 201.
P. belli soil sich nach der Urbeschieibung wesentlich dadurch unterscheiden,
dal3 das Rot der Kehle sich auch auf den Kropf fortsetzt. Diese Farbungs-
eigenschaft finde ich indessen auch bei Vogeln aus verschiedenen Teilen Deutsch-
Ostafrikas. Die mir vorliegenden \'ogel aus dem Seengebiet vom Ruwenzori
von der Insel Ukerewe im \"ictoria-Nyansa (Conrad) und von Kawirondo
(Neumann) zeichnen sich aber fast samtlich durch gebanderte Unterschwanz-
decken aus, wahrend alle Vogel aus Ost-Afrika ungebanderte Unterschwanz-
decken haben.
Nach dem mir vorliegenden ^Material kann ich nur folgende Unterschiede
machen :
P. Dielha : Kropf unterhalb der roten Kehlfarbung griinlich ; Banderung der
Unterseite kraftig; Unterschwanzdecken einfarbig. Siid-Afrika, nordwarts
bis Loango und dem vSiiden Deutsch-Ostafrikas*).
*) 3 mir vorliegende Vogel von Kionga und I'seguha in Deutsch-Ostafrika und von IMalandje
in Angola haben den griinlichen Kropf stark rot vcrwaschen ebcnso ^'6gel von IMikindani.
— 332 —
P. )jiclba kirki: Kropf gelber als bei )iielba; Unterseite im allgemeinen heller;
Unterschwanzdecken einfarbig weiB oder rahmfarben. Deutsch- und Bri-
tisch-Ostafrika mit AusschluB des Seengebiets.
P. melba tanganjicae n. subsp. an var. : \'on P. in. kirki durch lebhaft isabell-
gelbbrauiiliche Unterschwanzdecken unterschieden. Nur ein Vogel von
Usumbura am Tanganyika (Grauer) liegt bisher vor.
P. melba belli: Wie P. m. kirki, aber Unterschwanzdecken meistens dunkel
quergebandert. Mittelafrikanisches Seengebiet.
P. melba souda)ie)isis: Blasser, oberseits graubrann, nur olivengelb verwaschen
(bei den vorgenannten dagegen lebhaft oli^•engriingelb), Kopf und Nacken
blasser grau, Gesicht und Kehle mehr gelbrot als scharlachrot, Banderung
der Unterseite blasser, Unterschwanzdecken eintonig oder dunkel gebandert.
Nordost-Afrika.
O.-Grant fiihrt P. iii. belli fiir .Mokia IV. — VI. (Carruthers, Woosnam,
Legge) an. Dazu gehoren vermutlich auch die Fundorte Kangao III. (Jack-
son), Ankole IV. (Archer) und Mulema (DOGGETT).
Nigrita fusconota Fras.
RCHW., \'oo;el Afrikas III, S. i68. — O. -GRANT, Trans Z. S. London 19, 1910, 293.
Fort Beni \'III. (Di-:nt). Von Kamerun bis Loango und bis zum Seengebiet.
Nigrita brunnescens saturatior Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 167.
9 Uenda 18. I\'. 08, 9 Avakubi 21. IV. 08. — Von Emin in Uvamba gefunden.
Bei Avakubi ist auf der Expedition auch Nigrita luteifrons Verr. gesammelt
worden, der ostliche Punkt dieser bisher nur aus West-iVfrika bekannten Art.
Nigrita sparsimguttata Rchw.
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 170. — [? Nigrita diabolica Jacks., Ibis 1906, 562]. — [Nigyita
schistacea O.-Grant, Trans. Z. S. I^ondon 19. 1910, 294.
Lenda 17. IV. 08. — 9 Avakubi 16. IV. 08. Den Funclorten entsprechend
sind beide Vogel nicht typisch, sondern zeigen einen t)bergang zu A^. canicapilla,
indem auf den letzten Armschwingen und deren Deckfedern (wenngleich kleine)
weiBe Flecke vorhanden sind. Vermutlich sind auch die v^on Archer im Kibera-
Wald I. II. und am Ruwenzori 9. II. gesammelten, von Jackson als N. dia-
bolica aufgefiihrten Vogel auf vorstehende Art zu beziehen. A", sparsimguttata
koninit nur im innerafrikanischen vSeengebiet vor. Nacli O. -Grant fallt A^. schi-
stacea Sharpe (Sotik, Nandi) mit sparsimguttata zusammen und ist von Dent,
Carruthers und Woosnam l)ci Xtebbi XI., XII., Fort Portal IX. und im
Mubuku-Tal I. gesammelt.
Cryptospiza reichenowi ( Hartl.) .
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 174. — JACKSON, Ibis 1906, 562. — Cryptospiza ocularis O. -Grant,
Ibis 1008, 270; Trans. Z. S. 19. 1910, 296. — {Crvptospiza salvadorii ebenda].
Kamerungebirge, Fernando Po, Ruwenzori. — ^Ifumbiro-Vulkane 7000'
24. XI. (Carruthers).
Ob Cryptospiza salvadorii \'on Ost-Afrika und C. ocularis vom Ruwenzori
und Uganda verschieden von C. rcichenoici sind, ist noch immer offene Frage.
Das c"^ von C. salvadorii hat entgegen der Angabe in ,, Vogel Afrikas" S. 174,
wie sich herausgestellt hat, ebenfalls rote Ziigel- und Augengegend. Xach den
mil ^'orhegenden Balgen ist aber diese rote Farbung bei C. salvadorii weniger
ausgedehnt. Der mittelafrikanische Vogel C. ocularis scheint hingegen dadurch
abzuweichen, dal3 die Ziigelgegend nicht gelbbraunlich, sondern schwarzlich ist.
Umfangreicheres Material ist erforderlich, um die Frage zu entscheiden. O. -Grant
fiihrt C. ocularis und salvadorii als besondere Arten, beide im ]\Iubuku-Tal ge-
sammelt, auf.
Cryptospiza jacksoni Sharpe.
RCHW., \'6gel Afrikas III, S. 175. — JACKSOX, Ibis 1906, 563. — O.-CxRANT, Trans. Z. S. London
19. 1910, 297.
Westseite des Ruwenzori II. 08. — Urwald westlich des Tanganjika 12. \1.
bis 15. VII. 08 (Grauer). — Ruwenzori 10. — 15. II. (Archer, Jackson),
Mubuku-Tal XII. — III. (Dent, Legge, Carruthers, Woosnam).
Cryptospiza shelleyi Sharpe.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 175. — jACKSOX, Ibis 1906, 563. — O. -GRANT, Trans. Z. S.
London 19. 19 10, 298.
Ruwenzori II. (Jackson).
Cryptospiza ansorgei (Hart.).
RCHW., \'ogel Afrikas III, S. 175. — Xesocliaris aiisor<:ci O. -Grant, Trans. Z. S. London 19.
19 10, 295.
Wemiflui3 in Toro IV. (Ansorge), Fort Portal IX. (Dent).
Cryptospiza capistrata (Hartl.).
Rchw., \'6gel Afrikas III, S. 175.
Kirk-Falle III. 08. — \'on E^min ])ei ]\Ieswa gesammelt. vSonst in \\'est-
Afrika vom Gambia bis Dahomey nachgewiesen.
Estrilda astrild minor (Cab.).
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 180. — Estrilda minor Jacks., Ibis 1906, 564. — O. -GRANT, Ibis
1908, 275; Trans. Z. S. London 19. 1910, 299.
Kissenji 9. — 11. XI. 08 (v. vStegmann). — Mfumbiro 5000' 16. — 19. XI.,
nordhch des Tanganjika 20. XII. (Carruthers), Katwe 5. III. (ARCHER),.
Ntebbi XII., ?kIubuku-Tal III., Mokia V. (Carruthers, Legge, Woosnam),
Ost-Afrika von Xubien bis zum Sambesi und bis zum oberen Kongo. Im Seen-
gebiet audi bei Bukoba I. (Emin) nachgewiesen.
Estrilda roseicrissa Rchw.
RtHW"., \'ot;el AfrikasIII, S. 184. — O. -GRANT, Ibis 1908, 276; Trans. Z.vS. London 19. 1910, 300.
Kiwu-See 15. XII. (Carruthers), Bukoba IV., XII. (Emin), Ntebbi XII.,
Mokia I\'., \'I. (Di-XT, WoOv^xam, Carruthers). Nur im Seengebiet.
Estrilda rhodopyga Sund.
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 1S3. — Jacksox, Ibis 1906, 564.
cf Kissenji 25. IX. 07. — Katwe 8. III. (Archer). Nordost-Afrika siidwarts
bis Irangi.
Estrilda paludicola Heugl.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 1S4. — t). -Grant, Trans Z. S. London 19. T910, 299.
Vom Gebiet des Gazellenflusses bis Angola. Im Seengebiet nachgewiesen
bei Mjonjo I. (Stuhlmmnn), Masindi, Kampala (Ansorge), Fort Beni VIII.
(Carruthers).
Estrilda melpoda (Vieill.).
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 186. — S[^orac<^inthus imlfyodo O. -Grant, Ibis 1908, 275.
Ruzizi-Ebene 25. V. 08 (Grauer). — Nordlich des Tanganjika 17. XII.
(Carruthers). West-Afrika von Senegambien bis zum Kongo und Seengebiet.
Estrilda subflava (Vieill.).
rchw., Vogel Afrikas III, S. 186. — Spoi-aeiiinthiis sithflavits O. -Grant, Ibis 1908, 275; Trans.
Z. 8. London 19, 19 10, 301.
Usumbura 6. II. 08, Ki.ssenji 19. II. 08 (v. Stegmann). — Bukoba XII.
(Emix), .Mfumbiro 25. XII. (Carruthers), Nord-Ruwenzori VIII.. unteres
Semliki-Tal X. (Woosxam). Im ganzen iithiopischen Gebiet.
Estrilda kandti Rchw.
rchw., \-6gel Afrikas III, S. 188.
Siid-Bugoie-Wald 5. IV. 08 (v. Stegmann). — Von Kandt am Kiwusee
gesammelt. Von dem jungen \'ogel der E. atricapilla durch geringere Grol^e
und einfarbig braunen Riicken unterschieden. Es bleibt festzustellen, ob es sich
nicht bei die.ser Form um ein Jugendkleid handelt [siehe die folgende Form].
— JJD —
Estrilda atricapilla graueri Neum.
O. Neumann, Bull. Br. o. C. 21. 190.S, 55.
Kiwu-Vulkane : Sabinjo IX. (Grauer).
Vielleicht fallt diese Art mit E. kandti zusammen, indem diese als das
Jugendkleid von E. graueri sich heraiisstelleii konnte, woriiber fernere Unter-
suchungen entscheiden miissen.
Estrilda nonnula (Hartl.).
RCHW ., Vogel Afrikas III, S. 188. — J.ACKSON, Ibis 1906. 564. -- O. -GRANT, Trans. Z. S. London
19. 1910, 300.
o"^ Insel Mugarura im Kiwu-See 8. IX. 07, 9 Karissimbi 2500 m 13. XI. 07. —
Ntebbi XII.. Mubuku-Tal XII.— III. (Woosnam, Carruthers, Legge), Ru-
wenzori 25. II. (Archer). Kamerun und Kongogebiet bis zum oberen Kir und
^'ictoria-Nyansa.
Estrilda charmosyna (Rchw.).
RCHW.. Vogel Afrikas III, S. 190. — JACKSON, Ibis 1906, 564.
Diese Art war bisher vom vSomalilande bis zum Athiflusse bekannt. Jacksox
fiihrt sie von Ankole 4. IV. (Archer) auf. Es bleibt aber noch festzustellen, ob
nicht E. delamcrei, der schwarze Unterschwanzdecken haben soil, von E. char-
mosyna zu trennen ist. Die \'ogel voni Athi und von Ankole werden dann auf
E. delamerei zu beziehen sein.
Lagonosticta nitidula Hartl.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 195.
Von Storms am Tanganjika gefunden; \-ielleicht aucli im Kongogebiet.
Lagonosticta brunneiceps ruberrima Rchw.
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 198. — Lagonosticta nibemiiia Jacks., Ibis 1906, 564. — O.-
GRANT, Ibis 1908, 271; Trans. Z. S. London 19. 1910, 301.
cf Kissenji 26. IX. 07, 2 St. Beni I. 08. — Kangaos II., III. (Archer),
SW-Uganda 4000' 29. IX., nordlich des Albert-Edward-Sees 3000' 12. X., nordlich
des Tanganjika 3000' 18. XII. (Carruthers), Bukoba XI., XII., Njangabo VII.,
Kibiro X. (Emin), Ssesse-Inseln XII., Some I. (Stuhlmann), Masindi, Kibiro,
Kampala, :\Iondo (Axsorge), Mokia IV. — VI. (Woosnam, Carruthers).
Im Seengebiet.
Lagonosticta rhodopareia Heugl.
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 200. — Lagonosticta rhodoparia Jacks., Ibis 1906, 565. — O.-
Gr.\NT, Ibis 1908, 272; Trans. Z. S. London 19. 1910, 302.
Ost-Afrika von Bogos bis zum Niassa-See, von Archi:r bei Kangaos 12. III.
und Katwe 3. III., von Carruthers an dem Mfumbiro-Vulkan 17. XI. und am
— 336 —
Kiwu-See 30. XI. u. 4. XII. von LEGGE iind Carritthers bei Ntebbi XI. mid
im Mubuku-Tal I., III. nachgewiesen.
O. Grant vereinigt L. hildebrandti und luionatoccphala Neum. und L. ugandae
Salvad. mit L. rhodopareia.
Lagonosticta graueri Rothsch.
Hon. W. Rotschii.d Bull. Br. O. C. it,. 1909, 102.
Baraka, nordwestlich des Tanganjika (Grauer).
Uraeginthus bengalus (L.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 207. — Estrilda pJwenicoiis O. -Grant, Ibis 1905, 201.
]\Iulema (DOGGETT). Im ganzeii tropischen Afrika.
Neisna kilimensis (Sharpe).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 205. — Neisna dufresneyi nyansae Neuni., Journ. Orn. 1905,
350. — Neisna minima O. -Grant, Bull. Br. O. C. 16. 1906, 117. — Neisna nyansae O. -Grant, Ibis
1908, 274; Trans. Z. S. London 19. 1910, 302. — Cocropygia kilimensis Jacks., Ibis 1906, 561.
Ruwenzori II. 08. — Der vorliegende Vogel stimmt in der dunkleren, grii-
neren Farbung der Seiten des Unterkorpers mit typischen Stiicken von .Y. kili-
mensis iiberein, ein zweiter, von Carruthers am Ruwenzori gesammelt, wiirde
hingegen auf nyansae zu deuten sein. Somit bleibt fraglich, ob es sich bei beiden
Formen nicht um Geschlechts- oder Alterskleider handelt.
Die von Carruthers auf dem Mfumbiro 24. XI. und am Kiwu-See 2. XII.
gesammelten Vogel sind von Grant als A\ nyansae aufgefiihrt, von Archer
am Ruwenzori gesammelte dagegen von Jackson als A", kilimensis. — 24. II.
:Mnbuku-Tal (.V. nyansae) XII. — III. (Carruthers, Legge, Woosnam).
Hypochera funerea (Tarrag.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 215.
Kissenji 15. — 25. IX. 07. — o^ 9 c"* iuv. Kissenji 10. II., 13. III., 2. VI.,
12. VIII. (v. Stegmann). — Von Stuhlmanx bei Bukoba IV., VI., von BOhm
bei Karema IV. gefunden.
Vidua Serena (L.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 217. — JACKSOX, Ibis 1906, 560. — O. -GRANT, Trans. Z. S.
London 19. 1910, 303. — \ idua principalis O. -Grant, Ibis 1905, 2'^i.
4 r-"' iuv. Kissenji 16. u. 25. IX. 07, cf Galago-See 6. XI. 07, (f u. cf iuv,
Beni 1. 08. — Usumbura 6. 1. 08, Kissenji 4. IX. 08, Tschingogo 2. IV. 08 (v. Steg-
mann). — vSiidwest-Ankole (DOGGETT), Ntebbi XI., XII., Mokia V., VI., Butagu
Tal \'II. (Woosnam, Carruthers, Dent, Legge), Toro 24. I., 17. III., Katwe
4. III. (Archer). Auch friiher schon fiir das vSeengebiet nachgewiesen. Bewohnt
ganz Afrika siidlich der Sahara.
[Daf^ Steganura paradisea (Iv.) noeli niclit im Seengebiet nachgewiesen ist,
kann wohl nur auf Zufall l)erulK'n.|
— 2>^7 —
Fringillidae.
Passer griseus (Vieill.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 230. — Passer suiainsoni O. -Grant, Ibis 1905, 201. — Passer dif-
fiisiis O. -Grant, Ibis 1908, 279; Trans. Z. S. London 19. 1910, 304.
cf Kissenji 17. X. 07. — Von v. Stegmann ebenfalls bei Kissenji gesammelt.
Samtliche Vogel gehoren der Varietat ugandac mit rotbraun verwaschenem
Riicken an.
O. Grant fiihrt 1. c. folgende Fundorte auf : Xtebbi XI., XII., Mubuku-Tal
I.. III., Mokia IV., V., Fort Beni VII. (WOOSNA^i, LEGGE, Carruthers,
Dent), Mulema (DoGGETT).
Petronia superciliaris ([Hay] Blyth).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 244. — 0.-GR.\NT, Ibis 1908, 279.
Nordwestlich des Tanganyika 7. I. durch Carruthers nachgewiesen. vSiid-
Afrika nordlich bis zum Kongo, Seengebiet und ]\Iassailand.
Poliospiza angolensis (Gm.).
RCHW., \'6gel Afrikas III, S. 253.
Siid-x\frika vom Kaffernlande bis ]\Iaschona und vom Damaralande nordlich
durch das Kongogebiet bis zu den innerafrikanischen Seen: Butumbi (Emin).
Poliospiza kilimensis (Richm.).
Poliospiza albifrotis Rchw., Vogel Afrikas III, S. 257 part. — JACKSON, Ibis 1906, 559. —
Serimis kilimensis O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 306.
Urwald westlich des Tanganjika 13. VI.— 25. VII. 08 (Grauer). Von
Archer am Ruw^enzori 14. — 18. II. gefunden, von Carruthers und Legge
im Mubuku-Tal XII. — III. Die mir vorliegenden Vogel haben keine Spur einer
weiBen Stirnbinde, ebenso nach GRANT die vom Ruwenzori, Elgon und von
]Mau, die somit mit solchen vom Kilimandscharo iibereinstimmen. Dal3 bei
dieser Verbreitung in Kikuju eine besondere Form {albifrons) mit weiBem Stirn-
bande vorkommen sollte, scheint mir recht unwahrscheinlich, und ich mochte
die Stirnbinde eher als individuelle Eigenschaft auffassen, wonach P. kilimensis
mit albifrons zusammenfiele.
Poliospiza striolata graueri Hart.
Poliospiza striolata Jacks., Ibis 1906, 560. — Serinus striolatus graueri Hart., Bull. Brit O. C.
19. 1907, 84. — Serinus graueri O. -Grant Ibis 1908, 280, Trans. Z. S. London 19. 1910, 305.
2 cf Karago-See 5. u. 13. XI. 07, Fui3 des Karissimbi 12. XI. 07. — Ru-
wenzori 24. II. (Archer), Mfumbiro-Vulkane 24. XI. (Carruthers), Mubuku-Tal
XII. — IV., Butagu-Tal VIII. (Carruthers, Legge, De.n't, Woosnam). —
Die vorliegenden Vogel stimmen durchaus mit solchen vom Kilimandscharo und
Kenia iiberein; nur haben die Schwingen nicht so lebhaft gelbgriine AuBensaume.
Audi ein von Emin in Butumbi gesammelter Vogel zeigt diese Eigenschaft.
Deutsche Zentralafrika-lvxpedition. III. 22
- 338 -
Serinus flavi vertex (Blanf.).
Rlhw., Vogel Afrikas III, S. J' '4.
9 Rugege-Wald 21. VIII. 07. — o^ Tschingogo I. IV. 08 (v. Stegmann). —
In Ostafrika von Abessinien l)is zum Niassa-See.
Serinus sharpei Neum.
RCIIU., \'6gel Afrikas III, S. 266. — O. -GRANT, Ibis 1908, 280; Trans. Z. S. London 19. 1910,
307. — Serinus sttlphuratiis O. -Grant, Ibis 1905, 201, 206.
cf Mohasi-See 31. VII. 07, 2 cf Kissenji 23. IX. u. 8. X. 07. — Kissenji 25. VII.
08 (V. Stegmann). — Mfumbiro-Vulkane 5000' 18. 19. XI. (Carruthers),
Mulema (DOGGE'iT), Ntebbi XII., Fort Portal IX., Mubuku-Tal XII., Mokia V.
(Carruthers, Woosnam, Dent, Legge). In Ostafrika.
Serinus icterus (Vieill.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 269. — 0.-(rRA.\T, Ibis 1905, 201, 206; 1908, 280.
Mulema (DOGGETT), nordwestlich des Tanganyika 2800' 29. XII. (CARRU-
THERS). t)ber das ostlich siidliche vSteppengebiet verbreitet
Serinus icterus barbatus ( Heugl.) .
RCHW., \'6gel Afrikas III, S. 271. — Serinus icterus O.-Cirant, Trans. Z. .S. London 19. 1910, 305.
Innerafrika, Gebiet des Gazellenflusses bis Uganda. Ntebbi X. (JACKSON),
Bulamwesi IX. (NEUMANN), Ntebbi XII., Mokia IV. — VI. (Dent, Woosnam,
Legge).
Serinus capistratus (Finsch Hartl.).
RCHW., Vogd Afrikas III, S. 27},.
Vom nordliclien Angola durch das Kongogebiet bis zum Victoria-Nyansa:
Bukoba I. (Emin).
Spinus citrinelloides hypostictus Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 2J-:,.
9 Mohasi-See 29. VII. 07. — Bisher in Ost-Afrika vom Kilimandscharo
bis zum Niassagebiet nachgewiesen.
Spinus citrinelloides frontalis Rchw.
Rciiw., Vogel Afrikas III, S. 2j--.. — Chrysomitris frontalis O. -Grant, Ibis, 1908, 279; Trans.
Z. S. London 19. 1910, 308.
cf Bugoie-Wald 2. XI. 07, -^ FuIj des Karissimbi 10. XI. 07. — Kissenji
15. VIII. 08 (V. Stegmann). — :\Ifunibiro-\^ulkane 5000' (Carruthers). —
Aus dem Seengebiet und ostlich bis zum Kenia bekannt: Butumbi IV.,
Bukoba I., Karevia VI., Kafuro II. (Emin), Kiwu-See (Kanlt), Mubuku-Tal
XII. — \\., Fort Beni \'II. (Carruthers, Ficgge, Woosnam, Dent).
— 339 —
Emberiza cabanisi (Rchw.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. J83.
Westafrika \'on der Goldkiiste bis Kamerun und bis IMittel-Afrika: Njangabo
VIII. (Emix).
Emberiza flaviventris Steph.
RCHW., Vogel Afrikas III S. 28.|. — O. -Grant, Ibis 1905, 201; Trans. Z. S. London 19. 1910,
.^09.
Ostlich-siidliches Steppengebiet Afrikas, audi im Seengebiet: Manjonjo I.
(Stuhlmaxx), Mokia \'., YI. (Dent, CarrutheRvS, Legge, Woosnam),
:\Iulema (DOGGETT).
Fringillaria tahapisi (A. Sm.).
RCHW., \'6gel Afrikas III, S. 289. — O. -GRANT, Ibis 1908, 281. — [Friu^illaria scptemstriata
(). -Grant, Ibis 1905, 201, 2041.
Nordwestlich desTanganjika 4000' 6. I. (Carruthers). In Siidwest-Afrika
von Gabun bis Damara, in Ost-Afrika von Schoa bis zum Kaplande bekannt.
Im Seengebiet noch nachgewiesen bei Bukoba XI. I. (Emix), Fort George IV.
(Ansorge).
Vermutlich sincl die Vogel von Mulema und Siidwest-Ankole (DoGGETT),
die O. Gr.-^xt als F. septemstriata auffiihrt, auch auf tahapisi zu beziehen. Wenig-
stens ware das Xebeneinandervorkommen der beiden Arten sehr auffallig.
Motacillidae.
Motacilla capensis L.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 295.
Slid- und Ost-Afrika nordwarts bis Angola und bis zum Seengebiet : Karagwe
(Emix). Z* mw Kis.senji 9. \'III., 25. II. (v. Stegmaxx).
Motacilla vidua Sund.
RCHW., \6gel Afrikas III, S. 296. — 0.-(tR.\N'T, Trans. Z. S. London 19, 1910, 311.
2 cf, I 9, c^ iuv. 8.— 14. VIII. 08, V iuv. 25. II. 08 Kissenji (v. vStegmaxn),
cf iuv. Urwald vvestlich des Tanganjika 24. VI. 08 (Grauer). — Xtebbi XI.
(Legge), Mubuku-Tal I. (Woosxam). Uber das ganze athiopische Gebiet
verbreitet.
Motacilla longicauda Riipp.
RCHW., \'6gel Afrikas III, vS. 301. O.-Gk.ANT, Trans. '/.. .S. London i<;. i<;io, 312.
Fort Portal IX. (Dext). Cber den grolSten Teil Afrikas \-erbreitet.
— 340 —
Budytes flavus (L.).
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 303. — Motacilla flava O.-Cirant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 312.
Albert-Edward-See I. 08. — Kissenji 25. II. 08 (v. Stegmann). — Ntebbi
XI., XII., Mubuku-Tal XII., I. (Woosnam, lyEGGE, Carruthers, Dent).
Die europaische Kuhstelze zieht auf der Winterwanderung bis Siid-Afrika.
Budytes campestris (Pall.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 306.
Auch auf dem Zuge aus Europa im Seengebiet nachgewiesen : Bukoba XI.,
XII. (Emin), III., IV. (Stuhlmann), Unjoro X.— III. (Ansorge).
Anthus trivialis (L.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 311. — JACKSON, Ibis 1906, 559. — O. -GRANT, Trans. Z. S. Lon-
don 19, 1910, 313.
Auf dem Zuge bis Siid-Afrika. Kangaos 10. III. (Archer), Masindi I.
(AxsORGE), Ntebbi XII., Mubuku-Tal XII.— III. (Carruthers, Dent, Legge).
Anthus latistriatus Jacks.
Rchw,, Vogel Afrikas III, S. 312.
9 Rugege-Wald i6. VIII. 07. — Q Urwald westlich des Tanganjika 10. VII.
08 (Grauer).
Diese noch wenig bekannte Art zeichnet sich durch sehr dunkle Oberseite^
verhaltnismai3ig dunkle Unterseite unci sehr breite schwarze Flecke auf Kropf
und Korperseiten aus. Die Mal3e der vorliegenden Vogel sind etwas kleiner als
die fiir den Typ angegebenen: Lg. 150 — 180, Fl. d>y — 90, Fl./Schw. 45, Schw. 67,
Schn. 13, L. 26 mm.
Anthus rufulus cinnamomeus Riipp.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 313. — ArJhus rufulus C). -Grant, Ibis 1905, 201; 1909, 2Sr.
Ruanda 9. u. 13. VIII. 07, o^ Mohasi-See 31. VII. 07. — Mfumbiro-Vulkane
5000' 16. XI. (Carruthers). Ostlich-siidliches Steppengebiet Afrikas, stellen-
weise bis ins westliche Waldgebiet, auch an den mittelafrikanischen Seen schon
friiher nachgewiesen: Fort George (Ansorge), Bukoba, Itale (Emin), Mulema
(DOGGETT).
Anthus nicholsoni Sharpe.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 316. — O.-Gkam, Ibis 1908, 281.
Kissenji 20. VIII. 08 (v. Stegmann). • — Nordlich des Tanganjika 16. XII.
(Carruthers). Ost- und Siid-Afrika.
— 341 —
Anthus leucophrys sordidus Riipp.
RCHU'., Vogel Afrikas III, S. 318. — Anthus pyrrhonotus O. -Grant [nee Veill.l Ibis 1905, 201,
203; Trans. Z. S. London 19. 1910, 313.
Ketoma V., Mulema (Doggett), Ntebbi XI., Mokia V., VI., Fort Beni VIII.
(Dent, Legge, Woosnam, Carruthers). — Westafrika von Senegambien
bis zum Kongo, Nordost-Afrika. Fiir das Seengebiet erst durch die vorgenannten
Fundorte von Grant nachgewiesen.
Anthus leggei Grant.
Anthus legoei O. -Grant, Bull. Br. O. C. 19. 1906, 26; Trans. Z. S. London 19. 1910, 314, T. 13.
Mokia v., VI. (Legge, Woosnam, Dent, Carruthers).
Macronyx croceus (Vieill.).
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 321. — 0.-Gr.\NT Ibis 1905, 200, 201; Trans. Z. S. London
19. 1910, 314.
cf9 Ruanda 5. VIII. 07, o"* Kissenji 23. IX. 07, i St. XII. 07. — Usumbura
31. XII. 07, 6. I. 08, Kissenji 15. III. —18. VIII. 08 (V. Stegmann). West-
Afrika von Senegambien bis Angola, Ost-Afrika vom oberen WeiBen Nil bis Xatal.
Alaudidae.
Mirafra fischeri Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 339. — 0.-Gr.\NT, Ibis 1905, 201. — J.'VCKSON, Ibis 1906, 559.
— Mirafra zombae O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 310.
Kirk-Falle III. 08. — Katwe 4000' 6. VII. (Archer). — Von Schoa bis
Swasiland und Kongogebiet bis Benguella.
Der vorliegende Vogel zeigt die Farbung der als M. zombae unterschiedenen
Form, die auch von Dent, Carruthers, Legge und Woosnam bei ]\Iokia
IV. — VI. gesammelt ist.
Mirafra africana tropicalis Hart.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 344. — Mirafra africana O. -Grant Ibis 1905, 201. — Mirafra
tropicalis O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 311.
3 cf Kissenji 27. IX. u. 7. X. 07. — Kissenji 17. III. u. 6. VII. 08 (V. Steg-
mann). — Im mittelafrikanischen Seengebiet: Ntebbi IX., X. (Jackson),
Buguera, Bukoba XI. — I. (Emin), Fort Georg, Toro, Ukamba (Ansorge),
Mulema (Doggett), Mokia IV., VI. (Dent, Carruthers, Legge).
Calandrella cinerea (Gm.).
RCHW.. Vogel Afrikas III, S. ^77. — Tephrocorys cinerea O. -Grant, Ibis 1905, 201.
Mulema (Doggett). Ein sehr auffalliges Vorkommen dieser bisher nur aus
Siid-Afrika nordwarts bis Benguella und ^Maschona bekannten Art.
— 342 —
Pycnonotidae.
Criniger calurus (Cass.).
RCHW., Vogfl Afrikas III, vS. 382. — O. -GRANT, Trans. Z. vS. London 19. 1910, 382.
9 Urvvald norchvestlich Beni I. 08. — Irumu X. (Woosnam), Fort Beni VII.
(Carruthers). War in West-Afrika von Kamerun bis zum Kongo bisher nach-
gewiesen.
Criniger verreauxi ndussumensis Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 383.
(f Westseite des Ruwenzori 1500 m. II. 08. — Nur aus dem Seengebiet
bekannt: Ndussuma (Emin , Stuhi.mann).
Bleda syndactyla woosnami Grant.
Bleda uoosnami (). -Grant, Hull. Br. (). C. 19. 1907, 87; Trans. Z. S. London 19. 1910, 384.
Avakubi am Aruwimi 21. IV. 08. — Fort Portal IX. (Dent, Woosnam).
Zu dieser Form, die sich von B. syndactyla des Westens nur durch die lebhafter
gelbe Unterseite unterscheidet, liegt mir auch ein Stiick von den Stanley-fallen
des oberen Kongo (Bohndoref) vor, die Verbreitung der Abart beginnt also
schon sehr weit westlich.
Phyllastrephus indicator (Verr.).
RCHVV"., Vogel Afrikas III, vS. 390. — Bleda indicator Jackson, Ibis 1906, 539. — Andropadus
indicator O.-Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 384.
0^9 Urwald nordwestlich Beni I. 08. — War bisher \-on Sierra Leone bis
zum Kongo bekannt und von Archer bei Kibera 31. I., von \\'oosnam bei
Fort Portal IX. und Fort Beni VIII. nachgewiesen.
Phyllastrephus kikuyensis schubotzi Rchw.
Rchw., Om. Mntsb. 1908, 47. — Bleda kikuyensis Jackson, Ibis 1906, 539. — XenocicJila
kikuytiensir. O.-Grant, Trans. Z. vS. London 19. 19 10, 382.
cf9 Rugege-Wald 17. VIII. u. 20. VIII. 07, 2 m, i C, i iuv. Westseite des
Ruwenzori 2000 — 2500 m II. 08. — Ruwenzori q. II. (Archer), INIubuku-Tal I.
(Dent, Carruthers, Legge, Woosnam).
Diese neu entdeckte Art steht dem Ph. kikuyensis Sharpe sehr nahe, unter-
scheidet sich aber durch reineres Grau des Oberkopfes, kraftigeren Ton der
olivengriinen Farbung \ox\ Ober- und Unterseite und stiirkeren Schnabel.
Phyllastrephus flavigula pallidigula (Sharpe).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 395.
cf Kwidschjiri 8. IX. 07. ■ — ]\littelafrikanisches Seengebiet, oberer Kongo.
Ob die Trennung der Form pallidigula aufrecht zu erhalten ist, bleibt noch fraglich
und kann erst durcli umfangreicheres Material verschiedener Jahreskleider ent-
schieden werden.
— 343 —
Phyllastrephus albigularis leucolaema (Sharpe).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 401. — Bleda leucolaema Jacks., Ibis 1906, 538. — Xenocichla
leucolaema O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 383.
Toro III. (Jackson), Fort Beni VII. (Carruthers). Sharpe unterschied
die Form leucolaema von der westafrikanischen albigularis wegen bedeutenderer
GroBe, tatsachlich zeigen aber die in der Urbeschreibung angegebenen MaBe
keinen GroBenunterschied an. Dagegen scheint mir die Frage offen, ob nicht
Ph. leucolaema auf die nachstehend beschriebene Art Ph. ugandae zu beziehen ist
(s. d.), was freilich nur durch Vergleichung derTypen entschieden werden konnte.
Phyllastrephus ugandae Rchw.
RCHW., Orn. Mntsb. 1907, 200.
Ntebbi (Grauer). Bisher nur in dem einen typischen Stiick bekannt. Diese
Art sieht dem Ph. albigularis sehr ahnlich, aber das Griin der Oberseite ist heller,
der Oberkopf heller grau und griinlich \-er\vaschen, nur wenig grauer als der
Oberkor]:)er.
Phyllastrephus graueri Neum.
NEUMANN', Bull. Brit. O. C. 23. igoS, 13.
Westlich des Albert-Edward-vSee 5. II. 08 (Grauer). — Diese Art steht
augenscheinlich dem Ph. ugandae sehr nahe; die Unterschiede zwischen beiden
bleiben noch festzustellen.
Phyllastrephus olivaceogriseus Rchw.
rchw., Ornith. Mnt.sb. 1908, 47.
Diese neue Art gehort in die Gruppe dcbilis, albigularis, ugandae u. a. mit
schwefelgelben Saumen an den Federn des Unterkorpers. Kopf grau, Ohrfedern
mit hellerem Schaftstriche, Oberkorper und Fliigelclecken grau, olivengriin ver-
waschen; Oberschwanzdecken und Schwanzfedern fahl olivengriin, Schwanz-
federn innen blaBgelb gesaumt; Kehle und Kropf weil3, Mitte des Unterkorpers
triibweiB mit blai3gelben Seitensaumen der Federn, Korperseiten fahlgrau, etwas
oliven verwaschen; Schwingen schwarzbraun, aui3en olivengriin, innen blaCgelb
gesaumt. Unterfliigeldecken blaJBgelb. Schnabel schwarz; FiiBe grau. Lg. 170,
Fl. 74 — 75, Schw. 70, Fl.'vSchw. 50, Schn. 15 — 16, L. 21 — 22 mm. Rugege-Wald
23. VIII. 07. — Ein von Grauer westlich des Tanganjika 8. VI. 08 gesammelter,
offenbar auf diese Art zu beziehender Vogel ist auf dem Riicken griin verwaschen
und wesentlich grol3er: Lg. ca. 200, Fl. 100, Schw. 93, vSchn. iq, L. 2^ mm.
Phyllastrephus cabanisi (Sharpe).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 401.
Angola und Kongogebiet bis zum Tanganjika: Mi)ala \'III., Kawende XI.
(BOmi).
— 344 —
Phyllastrephus cabanisi sucosus Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 401. — Phyllostrephits sucosus Jacks., Ibis 1906, 541. — Phylla-
strephus sucosus O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 19 10, 386.
Vom Seengebiet bis zum Massailande : Toro 7. I., Kibera-Wald 31. I. (Ar-
cher), Bukoba XI., I. (Emin), Fort Portal IX. (Dent, Woosnai^i), Mubuku-
Tal III. (W(H)SXA^i).
Phyllastrephus icterinus sethsmithi Hart. Neum.
HarteRT und NEUM.ANN, Orn. Mntsb. 1910, 81. — Criniger tricolor Hart., Nov. Zool. 1900, 487.
Budongo-Wald in Unjoro II. (vSeth-Smith). [Vermutlich ist der von
AnsorgE bei Fort Beni gesammelte, von Hartert s. Z. als Ph. icterinus auf-
gefiihrte Vogel auf diese Form zu beziehen.]
Andropadus laetissimus Sharpe.
Rchw., Vogel Afrikas III, vS. 410. — Xeuocichln lactissima O. -Grant, Trans. Z. S. London
19. 1910, 383.
Von Toro bis Kawirondo: Fort Gerry IV. (Ansorge), Fort Portal IX.
(Dent, Woosnam).
O. Grant stellt diese Art in die Gattung Xenocichla, die ich (,, Vogel Afrikas"
.III, S. 384) mit Bleda und zum Teil mit Phyllastrephus vereinigt habe.
Andropadus gracilirostris Strickl.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 411. -- SiclgidiUas gracilirostris Jacks., Ibis 1906, 540.
9 Urwald bei Beni. West-Afrika von Senegambien bis zum Kongo, ostlich
bis zum vSeengebiet und bis Kikuju. Bukoba (Emin), Kibera-Wald I., II.
(Archer).
Andropadus hypochloris (Jacks.).
Stelgidillas hypochloris Jackson, Hull. Br. O. C. 19. 1906, 20.
Toro (Jackson).
Andropadus virens Cass.
rchw., Vogel Afrikas III, S. 412. — (). -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 385. — Eitrillas
virens Jacks., Ibis 1906, 540.
rf Urwald bei Beni I. 08. — Toro 17. III. (Archer). West-x\frika vom
Gambia bis zum Kongo, ostwarts bis zum Victoria-Nyansa und oberen WeiBen
Nil. Bukoba XI., XII. (Emin), Fort Beni V., Kitima (Ansorge), Ntebbi IV..
VI. (Jackson), F'ort Beni VII. (Carruthers, Legge).
— 345 —
Andropadus curvirostris Cass.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 413. — JACKSON, Ibis 1906, 540.— O. -GRANT, Trans. Z. S.
London 19. 1910, 386.
West-Afrika von Liberia bis Loango und ostlich bis Uganda: Toro 19. III.
(Ansorge), Kinjawanga I. (Stuhlmanx), Ntebbi V. (Neumann), Fort Portal
IX. (WOOSNAM).
Andropadus gracilis Cab.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 414. — O. -GRANT, Trans. Z. .S. London 19. 1910, 385.
West-Afrika von Sierra Leone bis Angola und bis zum Seengebiet: Kinja-
wanga I. (Stuhxmann), Bundeko VII. (Emin), Kitima (Ansorge), Fort Beni
VIII. (CarrutheRvS), Irumu X. (Dent).
Andropadus latirostris eugenius Rchw.
RCHW., \'6gel Afrikas III, S. 415. — Eiirillas eusenius Jacks., Ibis 1906, 540. — Andropadus
latirostris O. -Grant, Ibis 1908, 304; Trans. Z. S. London 19. 1910, 386.
cf Lenda 17. 1\ . 08, '' iuv. Urwakl nordlich Beni III. 08. — Urwald westlich
desTanganjika 11., 18. VI. 08 (Gral'ER). — Der junge Vogel mit gelber Schnabel-
wurzel, den ich auf vorstehende Art beziehe, hat keine gelben Bartstreifen.
Ein ahnlicher V^ogel liegt mir aus dem Kamerungebiet vor. — ]\Iittelafrikanisches
Seengebiet bis Kikuju: Bukoba XI., XII. (Emin), Fort Beni (Ansorge), Kibera-
Wald 28. I., Ruwenzori 12. II. (ARCHER), Mpanga IX. (Johnston), nordwestlich
desTanganjika 3. 1. (Carruthers). Mubuku-Tal I. — III. (Dent, Carruthers,
Legge, Woosnam), Fort Portal IX. (Woosnam).
Mit L^nrecht vereinigt O. Grant Ph. eugenius mit latirostris, Ph. eugenius
unterscheidet sich namentlich durch viel dunklere Unterseite.
Andropadus kagerensis Rchw.
RCHW., Ornith. Mntsb. Ill, S. 47.
Diese neue Art schliei3t sich zunachst an A. gracilis an, aber Oberkopf und
Riicken sind heller und griinlicher, dort braunlicher, auf der Ohrgegend ist weil3-
liche Strichelung bemerkbar, die Unterseite ist viel blasser und griinlicher, fahl-
grauolivengriin, Bauchmitte blaBgelblich, Unterfliigeldecken blaBgelb, Innen-
saume der Schwingen blafi ockergelblich, L^nterschwanzdecken blaB rostbraunlich,
Auge hellbraun, Schnabel hornbraun, FiiBe grau. Q\ Lg. 180, Fl. 70, Schw. 70,
Fl./Schw. 55, vSchn. 15, L. 20 — 21 mm.
o Buddu-Wald 22. VI. 07.
Andropadus modestus Rchw.
RCHW., Ornitb. :Mntsb. 1908, 160.
Der vorgenannten Art sehr ahnlich, aber oberseits heller, auch das Rotbraun
des Schwanzes etwas heller, Oberkopf etwas grauer. Unterseite blasser und
— 346 —
gelblicher, Unterschwaiizdecken grauolivengriinlich. cf: Lg. etwa 165, Fl. 80,
Schw. 80, Schn. 16, L. 23 mm.
o^ Kirk-Falle ties vSemliki III. 08, iuv. Urwald nordlich Beiii III. 08.
Pycnonotus tricolor minor Heugl.
RCHW., Vogcl Afrikas III, S. 421. — [? I'ycnoiintus frifolnr O. -Grant, Trans. Z. S. London 19.
1910, 388].
Oebiet des Weii3en Nils bis zum Victoria-Nyansa: INIasindi V., Kimbugu,
Koin'omozi, Bafwazabangi X. (Ansorge), Itale XL, Ruwenzori VI. (Stuhl-
MANN), [Ntebbi XII., Mubuku-Tal XII. I. (Lkgge) Mokia V. (DENT, Woos-
NAM), Fort Beni VIII. (Carruthers)].
Die von O. -GRANT als P. tricolor aufgefiihrten'Vtigel (1. c.) sind vermutlich
auf die vorstehende oder auf die folgende Form zu beziehen.
Pycnonotus tricolor tanganjicae Rchw. n. sp.
Diese Form gleicht in der fahl graul)raunen Farbung der Unterfliigeldecken
dem P. t. »iiiior, hat aber mehr vSchwarz am Kinn und gleicht in den langeren
Fliigeln und dem groBeren Schnabel dem t^'pischen tricolor. Folgende Stiicke
liegen vor : 9 Mohasi-See 31. VII. 07, 0^ Mpororo 2. VII. 07. — Usumbura 30. XII.
07 u. 2. I. 08, Kis.senji 10. II., 9. III., 28. VII. 08 (v. vStegmann).
Pycnonotus layardi Gurn.
Rchw., Vogel Afrikas III. sS. 423. — O. -GRANT, Ibis 1905, 202, 203.
Muiema, Burnmba (DocUtETT). Ostafrika vom Abaja-vSee bis zum ostlichen
Kaplande.
Zosteropidae.
Zosterops stuhlmanni Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 432.
9 FuI3 des Niragongo 2800 c^ 4. X. 07. — ]\Iittelafrikanisches Seengebiet:
Songa X., Bukoba XI. (Emin), Kikanja IV., ]\Iasindi, Fajao (AnsorgE),
Mpororo I., vSsesse-Inseln XII., Bukoba III. (Stchi.mann), Mlema IX., Kwa
Mtessa XI., Tschagwe V., Bukoba, Ussoga (Np:umann).
Zosterops scotti Neum.
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 431. — O. -GRANT, Ibis 1905, 200, 207. — JACKSON, Ibis 1906, 554.
Ruwenzori 8. 14., 22., II. (Archer), Msozi II. (Doggett).
Zosterops toroensis Rchw.
RCHW, Vogel Afrikas III, S. 432.
Urwald westlich des Tanganjika 20. VI. 08 (Grat'Er). War bisher nur aus
Toro bekannt.
— 347 —
Zosterops eurycricota Fschr, Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 430.
Kiwu-vSee (Kaxdt). — Aus deni Kilimaiidscharo-Gebiet bisher bekannt.
Zosterops jacksoni Neum.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 430. — O. -GRANT, Trans Z. vS. London 19, 1910, i^i-
Mubuku-Tal XII.— III., Butagu-Tal VIII. (Woosxam, Dent, Carri--
THERS, Legge). War bisher aus den Landschaften im Xorden und Osten des
Victoria-Xyansa bekannt. O. Grant vereinigt aber Z. scotti Xeum. vom Ru-
wenzori mit der vorstehenden Art.
Zosterops schubotzi Rchw.
RCHW., Ornith. Mntsb. 1908, Kxj.
Diese neu entdeckte Art zeichnet sich durch eine fahle, etwas ins GrauHche
ziehende ohvengriine Farbung der Oberseite von den meisten verwandten Arten
aus und ahnelt darin den viel kleineren Z. flavilateralis und jubaensis. Stirn
nicht gelb, dagegen ein mattgelber Streif jederseits oberhalb Ziigel und Auge;
Ziigel grauschwarz ; schmaler weiCer Augenring; Unterseite triib- und mattgelb,
Weichen oHvengriinhch. Lg. etwa 105, Fl. 60, Schw. 44, Schn. 12, L. 16 mm.
9 Fui3 des Ruwenzori II. 08.
Auf diese Art beziehe ich auch noch vier \'ogel vom Rugege-W'ald 18. u.
22. VIII., Xiragongo 4. X. und Westseite des Ruwenzori II. 08, die ich zunachst
als Z. jacksoni anzusprechen geneigt war. Von dem als Z. schubotzi beschriebenen
t3'pischen "\'ogel weichen sie durch lebhafter griine Oberseite ab. Die mattere
Farbung des Typus mochte sich aber auf Jugendzustand zuriickfiihren lassen.
Von Z. jacksoni unterscheidet sich Z. schubotzi namentHch dadurch, daB das
gelbe Stirnband nicht so breit, lebhaft und scharf abgesetzt, sondern matter
ist, mehr in das Griin des Oberkopfes libergeht und oft in der ]\Iitte unterbrochen
erscheint.
Nectariniidae.
Anthreptes tephrolaema (Jard. Eras.).
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 445. — Anthotliyeptes tephrolaema O. -Grant, Z. S. London 19.
1910, 321.
d" Lenda 17. IV. 08. — Fort Beni VIII. (Dent, Carrtthers). West-
Afrika \-om Xiger bis Angola und bis zum innerafrikanischen Seengebiet.
Anthreptes axillaris (Rchw.).
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 442. — Arithothreptes axillaris O. Grant, Trans. Z. S. London
19. 1910, 320.
2 9 Avakubi IV. 08, cf Lenda 17. IV. 08. — Im mittelafrikanischen Seen-
gebiet. Awamba \'II. (Emin), Fort Beni VIII., Irumu X. (Dent).
- 348 -
Anthreptes collaris hypodilus (Jard.).
RCHVV.,V6gel Afrikas III, S. 443. — Anihoihreptes hypodila Jacks., Ibis 1906, 558. — O. -GRANT,
Ibis 1908, 286. — Anthotlieptes zamhesiana O. -Grant, Ibis 1908, 286; Trans. Z. S. London 19. 1910, 320.
Tropisches Afrika vom Senegal und oberen WeiJBen Nil bis Angola und zum
Sambesi. Im Seengebiet bei Bukoba XI., XII., Awamba VI. (Emin), Toro
24, III. (Archer), Siidwest-Uganda 27. IX. Fort Beni VII., Mubuku-Tal I. — III.,
Mokia v., Fort Portal IX. (Legge, Carruthers, Woosnam^ Dent) nach-
gewiesen. Zwischen westlichen Vogeln {hypodilus) und ostlichen [zamhesiana)
vermag ich keinen Unterschied zu erkennen.
Anthreptes longuemarei (Less.).
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 440. — Anthrepies caryiithersi Grant, Bull. Br. O. C. 19. 1907,
106; Ibis 1908, 285 T. 5.
Ein Vogel aus Ndussuma liegt vor von der t3^pischen Farbung. Er hat
keinen griinen Biirzelfleck, nur kleinen stahlgriinen Fleck am Flugelbug und
reinweii3e Unterseite, die Brustbiischel sind ziemlich lebhaft gelb. — Die bisher
unterschiedenen Formen dieser Art vermag ich nicht anzuerkennen. Die hervor-
tretenden weiBen Spitzen an den Biirzelfedern, die fiir carruthersi vom Westen
des Tanganjika bezeichnend sein sollen, hat auch ein mir vorliegender Vogel
von Angola, ^'on drei Vogeln von Angola haben 2 dunklere, einer heller gelbe
Brustbiischel; den braunlichen Anflug der Unterseite, angeblich bezeichnend fiir
angolensis, hat auch, sogar recht lebhaft, ein Vogel vom Ugalla. Nur scheinen
die ostafrikanischen und angolensischen Vogel in weiterer Ausdehnung griin-
glanzende Fliigeldeckfedern am Fliigelbug zu haben als westliche, so dai3, vvenn
senegalische iiberhaupt keinen griinglanzenden Fleck am Flugelbug haben, viel-
leicht die Abarten haussarum und orientalis aufrecht zu erhalten waren.
Chalcomitra obscura (Jard.) und ragazzii (Salvad.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 450, 451. — Cyanomitra ragazzii Jacks., Ibis 1906, 588. — O.-
Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 321.
d^ Urwald bei Beni I. 08. 2 cf , 2 St. Avakubi IV. 08. — Die mir vorliegenden
Vogel gehoren zu der westlichen unterseits blasseren und graueren Form obscura,
die bisher so weit ostlich noch nicht nachgewiesen war, und nicht zu der unter-
seits griineren, freilich nur recht unbedeutend unterschiedenen ostlichen Form
ragazzii. Jackson und Grant ziehen dagegen Vogel von Toro, Fort Beni und
Fort Portal zu ragazzii. und auch ein mir vorliegendes Stiick von Kinjawanga
kann eher auf diese Form bezogen werden. Es scheint eben im Seengebiet die
Verbreitung beider Formen zusammenzustoCen, womit das Vorkommen von
tvbergangsstiicken erklart ist.
— 349 —
Chalcomitra verticalis viridisplendens (Rchw.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 454. — Cinnyris viridisplendens O. -Grant, Traus. Z. S. London
19. 1910, 322.
2 cf*, I c^ iuv., I 9 Insel Wau im Kiwu-See 11. IX. 07, c" Mohasi-See 28. VII.
07. — o'' Kissenji 12. VIII. (v. Stegimann). — Ost-Afrika \om Kir bis zuni
Xiassagebiet, im Seengebiet bei Bukoba, ^leswa, Buesa (Emin), Kaboa, Fort
Gerry, Unjoro, Masindi (Axsorge), Tschagwe, Bukoba (Xeumann), Mandi,
Xtebbi (Jackson), Mubuku-Tal XII.— IV., Xtebbi XII., :Mokia V., VI., Butagu-
Tal VII. (Dent, Woosnam, Carruthers, Legge) gefunden.
Chalcomitra alinae (Jacks.).
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 841. — Cyanomitra alinae Jacks., Ibis 1906, 558. — Cinnyris
alinae O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 323.
(f Westseite des Ruwenzori II. 08. — Urwald westlich des Tanganjika
9. VI. bis 3. VII. 08 (Grauer). — Von Archer ebeiifalls am Ruwenzori 12.,
13. II. gefunden, von Dent, Carruthers, Woosnam und Legge im Mubuku-
Tal I.— IV.
Chalcomitra cyanolaema (Jard.).
RCHW., ^■6gel Afrikas III, S. 456. — Cyanomitra cyanolaema O. -Grant, Ibis 1908, 284; Trans.
Z. S. London 19. 1910, 322.
o" Lenda 17. IV. 08. — West-Afrika vom Gambia bis Angola und ostlich bis
zum mittelafrikanischen Seengebiet: Bundeko VII., Kitimba \'I. (Emin), Kwa
Mtessa IX. (Neumann), Fort Beni VIII. (Woosnam).
Chalcomitra aequatorialis (Rchw.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 464. — J.\CKSON, Ibis 1906, 557. — Cinnyris aequatorialis O. -
GR.\NT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 324.
2 cf Bukoba 13. und 15. VI. 07, 2 cf Kissenji IX. und 13. X. 07, cf Beni
I. 08. — 2 G^ Kissenji 24. IV. und 13. VIII. 08 (v. Stegmann). Usumbura
9. IV. 08 (Grauer). — Katwe 8. III. (Archer), Ntebbi XI., XII., Mubuku-
Tal III., Mokia IV.— VII. (Carruthers, WOOSNAM, DENT, LEGGE). In 0.st-
Afrika vom Seengebiet bis zum Kilimandscharo.
Cinnyris seimundi Grant.
0.-GR.\NT, Bull. Br. O. C. zt,. 1908, 19.
Semliki-Tal und West-Afrika von Goldkiiste bis Gabun.
Diese mir unbekannte Art wiirde nach meiner systematischen Gruppierunj
vermutlich in die Gattung Chalcomitra zu stellen sein.
— Jo" —
Cinnyris venustus falkensteini Fschr. Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 474. — Cnuiyiis falkciisttiin O. -Grant, Ibis 1908, 282; Trans.
7.. S. London 19. 1910, 325.
Ntebhi XII. (Woosnam), nordwestlich des Tanganjika I. (Carruthers).
Ost-Afrika \-oni Stefanie- bi.s zum Niassa-See.
Cinnyris venustus igneiventris Rchw.
RCHW., \ogel Afrikas III, S. 475. — Cinnyris igneiventyis 0.-(irant, Ibis 1908, 282; Trans.
Z. vS. London IQ. 1910, 325.
2 d' Mohasi-See 25.. 29. VII. 07, 9 Rugege-Wakl 1800 m 18. VIII. 07,
V Nyangiro 30. X. 07, 9 Insel Wau im Kiwu-See 11. IX. 07, 9 Westseite des
Ruwenzori II. 08. — Nur aus dem Seengebiet bekannt: Kiwu-See 4900' i. XII.
(Carruthers). Ntebbi XII., Fort Portal VII., Mubuku-Tal I.— III. (Carru-
thers, IyEGGE,WoosxAM , Dicxt), Kagera IV., KafuroIII., Buguera III. (Emin),
Masindi (Aksorge).
Cinnyris cupreus (Shaw).
RCHW., \'6gel Afrikas, III S. ^75. — Jackson, Ibis 1906, 556. — O. -Grant, Ibis 1908, 283,
Trans. Z. vS. London 19. 1910, 32;.
cf Mohasi-See 29. VII. 07, 9 Avakubi IV. 08, 2 o'' Beni I. 08, c^ FuB des
Ruwenzori II. 08. — Kissenji 10. VIII. 08 (v. Stegmann), Usumbura 3. IV. 08
(Grauer). — Ntebbi 4500' 19. 1. (Archer). — Mfumbiro-Vulkane 5000' 18. XL,
Kiwu-See 4900' i. XII. (Carruthers), Ntebbi XL, XII., Mubuku-Tal II.,
Mokia V. — VII. (Dent, Carruthers, Legge, Woosnam). \\^est-Afrika von
Senegambien bis Mossamedes, mehr vereinzelt auch in Ost-Afrika von Abessinien
bis zum Sambesi. Im Seengebiet von Emin, Ansorge; Johnston, Stuhl-
MANN und Neumann nachgewiesen.
Cinnyris superbus (Shaw).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 477. — O.-UrKANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 326.
West-Afrika, von der Goldkiiste bis Angola und ost warts bis zum Seen-
gebiet: Njangabo I\'. (Emin), Ntebbi VI. (Neumann), Fort Beni VII. (Dent,
Woosnam).
Cinnyris mariquensis suaheHcus Rchw.
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 479. — Ciniiyyis mariquensis O. -Grant, Trans. Z. S. London
19. 1 9 10, 326.
Ost-Airika von Uganda bis zum Niassa-See: Kampala (Ansorge), Ntebbi
uku-Tal II. (Woosxa.m). iMiiher nur von der Loangokiiste bekannt.
JD
Cinnyris tanganyicae Grant.
O. -Grant, Bull. Br. C). C. 19. 1907, 105; Ibi.s 190S, 2S^.
Diese der C. bouvieri ahnliche Art ist von Carrtthers nordwestlich des
Tanganjika 4. I. entdeckt worden.
Cinnyris chloropygius orphogaster Rchw.
RCHW., Vogcl Afrikas III, vS. 487. - Ciuiiyn's cli/oi'olJygiiis ().-('.rant, Trans. Z. S. London
19. 1910, 328.
2 o" Iiisel Wau im Kiwu-See 11. IX. 07, 2 -'' Beni I. 08, j"' Avakubi IV. 08,
cf iuv. Westseite des Ruwenzori 2500 m VI. 08. — Urwald westlich des Tangan-
jika 15. VI. 08 (Grauer). — Ntebbi XI., Fort Beni VII. (Carrt-tiiers, Woos-
NAM). — Gebiet des Kir, mittelafrikanisclies Seengebiet.
Cinnyris reichenowi Sharpe.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 490. — JACKSON, Ibis 1906, 556. — O. -GRANT, Trans. Z. S. Lon-
don 19. 1 9 10, 330.
3 (f aus dem Urwald westlich vom Tanganjika 15., 20., 25. VI. 08 (Grauer).
Bei einem Vogel ist das Rot der Brust etwas dunkler, er wiirde somit als var.
ansorgei Hart, zu bezeichnen sein, bei einem anderen haben die Bauchfedern
schwefelgelbe Spitzen. Die Art gehort dem mittelafrikanischen Seengebiet an.
Archer fand sie auf dem Ruwenzori 10. — 25. II., Mubuku-Tal XII. — III. (Dent,
Carruthers, Legge, Woosnam).
Cinnyris stuhlmanni Rchw.
RCHW., \'6gel Afrikas III, S. 488. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 330.
Mittelafrikanisches Seengebiet: Ukondju (Stuhlmaxx), Mubuku-Tal I.. II.,
IV. (CarrutheRvS, Woosnam^ Dent).
Cinnyris schubotzi Rchw.
Rchw., Ornith. Mntsb. 1908, 47. — Cynnyris afra graiicri Nemn., Bull. Br. O. C. 21. 1908, 55.
Neu entdeckte Art. Dem C. ludovicensis sehr ahnlich. aber Oberschwanz-
decken veilchenblau glanzend, Schwanz langer und stufig. Dg. 140 — 145, V\. vSchw.
25 — 35, Fl. 60 — 65, Schn. 18 — 20, ly. 17 — 20 mm.
O* Rugege-Wald 20. VIII. 07, 2 rf Niragongo 2800 — 3000 m 5. IX. und
4. X. 07, 4 (/ Karissimbi 2400 — 3000 m 12. — 16. XI. 07. — Siidlicher Bugoie-
Wald 6. IV. 08 (V. Stegmann).
Cinnyris regius Rchw.
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 491. — JACKSON. Ibis 1906, ^-:^j. — O. -Grant, Trans. Z. S. Lon
don 19. 1 910, 331.
cf Bugoie-Wald 2500 m 30. X. 07, d" Kissenji 13. X. 07, o^ Ful3 des Karissimbi
12. XI. 07, o^ Niragongo 2800 m 4. X. 07, a* Westseite des Ruwenzori 2500 m
— 352 —
II. o8, a" Tschingogo 26. III. 08 (V. Stegmann), 9 Urwald westlich des Tanganjika
13. VI. 08 (Grafer). — Ruwenzori 13. — 25. II. (Archer), Mubuku-Tal I. — IV.,
Butagu-Tal VIII. (Dent, Legge, Woosnam Carruthers). — Nur aus dem
Seengebiet bekannt.
Cinnyris mariquensis microrhynchus Shell.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 481. — Cinnyris microrhynchus O. -Grant, Trans. Z. S. London
19. 1910, 327.
Mokia IV. — VI. (Woosnam, Dent, Carrithers). Ost-Afrika von :\Iombas
bis zum Sambesi.
Cinnyris mariquensis kiwuensis Berger.
BHRGER, Ornitli. Mntsb. 1 907, t8i.
Diese Art liegt bisher nur in einem von Kandt am Kiwu-See gesammelten
Stiick vor. Der Schwanz (leider unvollstandig an dem Balge) ist stufig, ahnlich
wie bei C. regius. GroI3e und Farbung gleichen der von Ncdarinia adolfi-jriederici,
aber die Oberschwanzdecken sind weniger blau, die Ohrgegend kupferrotlich,
das Schwarz des Bauches etwas braunlicher, der vSchnabel (am Balge etwas be-
schadigt) wesentlich kiirzer.
Ich vermute, dai3 die mittelsten Schwanzfedern dem \'orliegenden Balge
fehlen (was sich nicht genau feststellen laBt). ]\Ioglicherweise hat die Art also
auch verlangerte mittelste Schwanzfedern, ware danach in die Gattung Nectarinia
zu stellen und stande dann der A^. adolfi-friederici sehr nahe.
Nectarinia erythrocerca [Heugl.j Hartl.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 495. — JACKSON, Ibis 1906, 556. — 0.-GR.A.NT, Trans. Z. S.
London 19. 1910, 315. — Nectarinia erythroceria O. -Grant, Ibis 1908, 282.
5 cf Albert-Edward-See XII. 07. — Katwe 4. III. (Archer), nordlich
des Albert-Edward-Sees 3000' 12. X. (Carruthers), Ntebbi XI. (Woosnam),
:Mokia VI. (Carruthers). — Vom Gebiet des Gazellenflusses bis zum Victoria-
N^-ansa (Bukoba, Insel Ukerewe, Bussissi, Kageji) nachgewiesen.
Nectarinia erythrocerca adolfi-friederici Rchw.
Nectarinia adolfi-friederici Rclnv., Orn. INIntsb. 1908, 81.
Diese neu beschriebene Art unterscheidet sich von N. erythrocerca durch
mehr gelblichgriinen, nicht ins Blaue oder Veilchenfarbene ziehenden Glanz
der Oberseite, die Oberschwanzdecken sind blaugriin oder griinlichblau glanzend,
nicht reinblau bis veilchenfarben, das Rot der Brustbinde ist etwas diisterer.
Wie sich die Art zu Cinnyris kiivuensis Berger [s. daselbst] verhalt, bleibt fest-
zustellen. Nur vom Kiwu-See bekannt: Kissenji 3 d^ 11. IX., 29. IX., 8. X. 07,
2 9 Kissenji 26. IX., 8. X. 07, i 9 Niragongo 5. X. 07. — cf9 Kissenji 25. VI. und
17. VIII. 08 (V. Stegmann).
TiitelYni.
Cinnyris schubotzi Rchw
Pyromelana leuconota Rchw
Bradypterus mildbreadi Rchw.
Deutsche ZciUralafrikfj-Hxpedilion II!.
Reiol\enow, Vogelfauiici
iiii.Ansl Julius Kimkhardt.Le'.pzic.
Kliidxhaitll &.]iii>niumii.
- 353 —
Nectarinia darthmouthi O. -Grant.
O. -Grant, Bull. Br. O. C. CXXVI. i6. 1906, 117, Trans. Z. S. London 19. 1910, 318.
3 cf 3 9 Westseite des Ruwenzori 4000 m II. 08, 9 Karissimbi 3200 — 3400 ni
17. XI. 07. — :\Iubukii-Tal I., II., IV. (Carruthers, Woosxam, Dent).
Nectarinia melanogastra Fschr. Rchw.
frikas III, vS. 4y(>. — J.ACKSCX, Ibis 1906, 554. — (;.-Gr
Ost-Afrika vom Seengebiet bis Taita: Ruwenzori 13. II. (ARCHER).
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 4y(>. — J.ACKSCX, Ibis 1906, 554. — (;.-Gr.\NT, Trans. Z. .S. Lon-
don 19. 1910, 316.
Nectarinia pulchella (L.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 497. — JACKSON, Ibis 1906, 554.
Xordwest- und Nordost-Afrika siidwarts bis zum Albert-vSee: Kibiro (An-
SORGE), Kangao's 12. III. (Archer).
Nectarinia famosa cupreonitens Shell.
Rchw., A'ogel Afrikas III, S. 500. — Nectarinia cupreonitens O. -Grant, Trans. Z. S. London
19. 1910, 316.
Butagu-Tal VII. (Carruthers, LEGGE). — Nordost- und Ost-Afrika, wo
die Form allmahlich in die typische siidliche famosa iibergeht, so dai3 eine \er-
breitungsgrenze sich kaum angeben lai3t.
Nectarinia kilimensis Shell.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 502. — JACKSON, Ibis 1906, 555. — O. -GRANT, Trans. Z. S. Lon-
19. 1910, 317.
2 cr' Bukoba 13. und 15. VI. 07, cf Buddu-Wald 23. VI. 07, 4 cf i 9 Ruanda
13. und 25. VIII. 07, 9 Mohasi-See 29. VII. 07, 9 Siidost-Ufer des Kiwu-Sees
25. VIII. 07, 2 c^ Seltersquelle, 2 cf Kissenji 23. IX. 07, o^9 Xordhang des Sa-
binjo 2800 m 5. XII. 07. — Kangao's 14. III., Toro 27. III. (Archer), Ntebbi
XIIV., Mubuku-Tal XII.— 1\\, Fart Beni VII. (Dent, Carruthers, Woos-
NAM, Legge).
Nectarinia purpureiventris (Rchw.).
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 503. — JACKSON, Ibis 1906, 555. — O. -GRANT, Trans. Z. S.
I^ondon 19. 1910, 319.
(f Kassenje am Albert-See III. 08, 9 Beni I. 08, 2 c^ Westseite des Ruwen-
zori 1500 m II. 08 — 9 Kissenji am Kiwu-See 8. VII. 08 (v. Stegmann), rf nord-
westlich des Tanganjika 6. VI. 08, 9 Usumbura 11. IV. 08 (Grauer). — Ruwen-
zori II. — 23. II. (Archer), :\Iubuku-Tal III. (Legge).
Deutsche Zentralafrika- Expedition, III. 23
— 354 —
Paridae.
Parus fasciiventer Rchw,
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 515. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 335. — Pen-
ihercs fasciiventer Jacks., Ibis 1906, 553.
2 St. Rugege-Wald 21. und 29. VIII. 07, ^ Niragongo 2800 m 4. IX. 07,
westlich desRuwenzori 2500 m II. 08, .S* FuB des Karissimbi 10. XI. 07 — Ruwen-
zori 9., II. II. (Archivr), Miihukn-Tal I. — III. (Dkxt, Carruthers, Legge,
Woosxa:m).
Parus fasciiventer tanganjicae Rchw.
Rchw., Orn. Mntsb. 1909, 4J.
Die mir vorliegenden Stiicke aus dem Urwald westlich des Tanganjika
12. VI., 30. VI., 2. VII. 08 (Grauer) weichen von typischen darin wesenthch
ab, dal3 Unterkorper und Weichen fahlbraunhch verwaschen sind, wahrend bei
jenen der Unterkorper weiC, die Weichen grau verwaschen sind.
Parus funereus (Verr.).
R(-H\v., Vogel Afrikas III, S. 510. — 0.-(tR.\NT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 334.
Fort Portal IX., Fort Beni VIII. (Dent, Carruthers). We.st-Afrika von
der Goldkiiste bis Oabun und bis zum vSeengebiet.
Parus niger leucomelas Riipp.
rchw., \'6gel Afrikas III, vS. 511.
West- und Nordost-Afrika siid warts bis zum Kongo und Victoria-Nyansa.
Die beiden Formen leucomelas und iusignis sind so wenig unterschieden,
dali es schwer ist, die einzehien Stiicke auseinander zu halten, nur beim Ver-
gleich groBerer Reihen fallt der Unterschied im Glanz deutlicher in die Augen.
Das beste Unterscheidungsmittel scheint die etwas groi3ere Fliigellange und
der stets deutliche weii3e AuBensaum der auBersten Schwanzfeder fiir iusignis
zu sein. Ein von Stuhlmann auf der Insel Soweh in der Murchisonbucht
des Victoria-Nyansa gesammelter Vogel gehort jedenfalls zur Form leucomelas,
dagegen muB der in ,, Vogel Afrikas" III, S. 512 ebenfalls auf leucomelas bezogene
Vogel v'on ]\Ipororo zu iusignis gezogen werden.
Parus niger insignis Cab.
Rchw., Vogcl Afrikas III, vS. 51J. — I'anis imiiJiiis O.-Cyrant, Ibis 1905, 201, 206; Trans.
Z. S. London 19, 1910, 334.
Fort Beni I. 08. — Mokia V. — VII. (Dent, Woosnam, Carruthers),
Toro III. (Archer), Mulema in Siid-Uganda (DoGGETT), Mpororo II. (Stuhl-
mann) [siehe unter leucomelas]. — Angola bis zum Niassa- und mittelafrika-
nischen Seengebiet.
— 355 —
Parisoma plumbeum (Hartl.).
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 521. — O. -Grant, Trans. Z. S. London ig. 1910, 395.
Mokia, 30. — Ruwenzori 3. V., Fort Beni 23. VII. (Dent, Carruthers,
WOOSNAM). In West-Afrika von vSenegambien bis Benguella und bis zum
oberen WeiBen Nil, vSiidost-Afrika.
Anthoscopus musculus (Hartl.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. y,2^. — Aegithaliis musculus O.-Crvani, Ibis 1905, 201.
Mulema (DOGGETT). W^ni Somaliland bis zum Kilimandscharo.
Anthoscopus roccatii Salvad.
Salv.\DORI, Boll. :Mus. Zool. Anat. Torino Xo. 542, 1906. — O. -GRANT, Trans. Z. S. Lon-
don 19. 1910, 335.
Mokia y., VII. (CarrutheRvS, Woosnam, Dent). Nur vom Ruwenzori
bekannt.
Sylviidae.
Melocichla mentalis atricauda Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas, III S. 539. — Melocichla nieiitalis U. -Grant, Ibis 1905, 202; 1908, 298;
Trans. Z. vS. London 19. 1910, 346.
Mittelafrikanisches Seengebiet: Njangabo XI., Karevia \'I. (Emin), Ntebbi
X. (Jackson), Mulema (Doggett), Ntebbi XI., XII., Mokia IV.— VII., Fort
Beni YU. (Dent, Carruthers, Legge, WoOvSnam).
Cisticola strangei (Eras.).
RCHW.,\'ogel Afrikas III, S. 545. — O. -GRANT, Ibis 1905, 202; Trans. Z. S. London 19. 1910, ^^^t,.
\"\^est-Afrika von Senegambia bis Angola, Ost-Afrika vom oberen WeiiBen
Nil bis Natal, im Seengebiet von Unjoro III., IX. (Ansor(;e), Kampala IV.
(Jackson), Ntebbi XI., XII., Mokia IV. (Dent, Carruthers, Legge, Woos-
nam), Mulema (DOGGETT).
Cisticola chiniana (A. Sm.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 546. — Journ. Orn. 1909, 27,^.
Ost-Afrika von Abessinien bis zum Sambesi oder Limpopo. ]\Ipororo II.
(Emin).
Cisticola natalensis (A. Sm.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 549.
Beni I. 08. Ein junger Vogel mit gelber Unterseite. \'on Ivmin in Buguera,
Buesa VIII., Njangabo VII. nacligewiesen. \V)m Kir l)is zum Kaffernlande.
Vielleicht bezieht sich der \^ogel auf die kleinere Form inexpectata Neum. (Journ.
Orn. 1906, 268), die vermutlich wiederum auf C. nialzacii Heugl. zuriick-
zufiihren ist, was festzustellen bleibt.
23*
- 35^ -
Cisticola erythrogenis djamdjamensis Neum.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 551.
9 Mohasi-See 28. VII. 07, y Kasindi 6. I. 07.
Auffallender Fundort fiir die Form, der eigentlichen Heimat weit ent-
riickt. Beide vorliegenden Vogel entsprechen aber in jeder Hinsicht der Be-
schreibung ^■on C. djamdjajncnsis.
Cisticola marginata (Heugl.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 551.
Gebiet des WeiBen Nil bis zum ^^ictoria-Nyansa : Bukoba III. (Stuhl,-
:\IANN).
Cisticola lugubris Riipp.
RCHW., Vogel Afrika.s III, S. 552. — O.-GR.JiNT, Ibis 1908, 298 ; Trans. Z. vS. London 19. 1910, 352.
Belli I. 08, Westseite des Albert-Edward-Sees I. 08. — Mokia VI., Fort
Beni \'II. (Carruthers, Woosnam). West-Afrika von Senegambien bis
Damaraland, Ost-Afrika von Abessinien bis Natal. Im Seengebiet schon von
Emin, Stuhlmann, Neumann und Ansorge nachgewiesen. Die vorlie-
genden Stiicke gehoren der t3'pischen Form an.
Cisticola robusta nuchalis Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 555. — Cisticola nuchalis 0.-(irant, Ibis 1908, 297; Trans. Z. S.
London 19. 1910, 352.
Aus dem Gebiet des Victoria-Nyansa bekannt, \'on EiMiN am Kagera l\ .
gefunden, von Carruthers auf den ]\Ifumbiro-Vulkanen 18. — 20. XL, von
Woosnam und LEGGE bei Ntebbi XL, XII. und Fort Portal IX.
Cisticola cisticola uropygialis (Eras.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 556.
tJber das ganze tropische Afrika verbreitet. Aus dem vSeengebiet vom
Ruwenzori 7. III. 06 (Carruthers) [im Berliner Museum] und von Bukoba XIL
(Emin) bekannt.
Cisticola ugandae Rchw.
Rchw., Orn. :\itsb. 1908, 13.
Bisher nur in einem Stiick aus LTganda (NEUMANN) bekannt.
Cisticola terrestris (A. Sm.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 558. — O. -Grant, Ibis 1908, 296; Trans. Z.S. London 19. 1910, 347.
Nordufer des Albert-Edward-Sees I. 08. — Westlich des Tanganjika 10. und
19. VII. 08 (Grauer). — Nordlich des Tanganjika 19. XII. (Carruthers),
:^Iokia IV.— VI. (Carruthers, Woosnam). Im o.stlich-sudlichen Steppengebiet.
— jd/ —
Cisticola chubbi Sharpe.
RCHW., Vogel Afrikas III. vS. 561. — JACKSON, Ibis 1906, 545. — O. -GRANT, Trans. Z. S.
London 19. 1910, 351.
Insel Kwidschwi 25. IX. 07, Bugoie-Wald 27. X. 07, Westseite des Ruwen-
zori 2500 m II. 08. — Westlich des Tanganjika 23. VI. bis 29, VII. 08 (Grauer).
— Mubuku-Tal I. — III. (LEGGE, Carruthers, Dent, Woosnam). Nur ans
dem innerafrikanischen Seengebiet bekannt.
Cisticola rufopileata Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 561. - O. -GRANT, Ibis 1908, 296.
2 o^ I 9 Beni I. 08, c"* Avakubi IV. 08. — Vom Niger und dem Seengebiet
bis Angola und zum Niassa-See.
Cisticola rufopileata emini Rchw.
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 562. — Cisticola emini O. -Grant, Ibis 1908, 297; Trans. Z. S.
London 19. 1910, 349. — Ciaticola woosnami O. -Grant, Bull. Br. O. C. 21. 1908, 72.
Nur aus dem Seengebiet bekannt: Bussissi X. (Emin), Ntebbi IV., Kamassia
VIII. (JACKSON), Baraka nordwestlich des Tanganjika 2500' 8. I. (Carruthers),
Mokia IV. — VI. (DENT, Woosnam, Carruthers). Einer der vorliegenden
Vogel hat kiirzeren Schnabel mit blassem Unterkiefer und i.st oberseits heller;
er entspricht also der Form C. woosnami Grant. Einen ahnlichen Vogel mit
noch kiirzerem, aber dunklem Schnabel habe ich von Ukondju.
Cisticola belli Grant.
O. -Grant, Bull Br. O. C. 21. 1908, 71.
Mokia V. (Woosnam).
Cisticola carruthersi Grant.
O. -Grant, Bull. Br. O. C. 23. 1909, 94; Trans. Z. S. London 19. 1910, 347.
Nur ein weibliches Stiick vom Siidosten des Ruwenzori 17. VI. durch Car-
ruthers bekannt.
Cisticola lateralis (Fras.).
RCHW., Vogel Afrikas HI, S. 562. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 348.
West-Afrika vom portugiesischen Guinea bis Angola, oberer WeiBer Nil
und Uganda: Njenga VIII. (Neumann), Kampala I. (Ansorge), unteres
Semliki-Tal X. (Woosnam).
Cisticola sylvia Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas HI, S. 563.
Bisher nur ein vermutlich aus Ukondju stammender Vogel bekannt.
- 358 -
Cisticola semitorques (Heugl.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 563.
Ost-Afrika von Bogos bis Sululand, im Seengebiet von Karimia V. und
Masindi IV. durch Ansorge nachgewiesen.
Cisticola pictipennis Mad.
RCHW., \'ogel Afrikas III, S. 564. — (). -GRANT, Ibis 1908, 295.
O.-Graxt bezieht zwei \'ogel von den Mfumbiro-Vulkanen 17, XI. (Car-
RUTHERS) mit einigem Zweifel auf diese bisher nur vom Kilimandscharo be-
kannte Art.
Cisticola rufa (Fras.).
RCHW., Vogel Afrika.s III, S. 567. — 0.-GR.\NT, Ibis 1908,296; Trans. Z. vS. I^ondon 19. 1910, 347.
Westlich des Tanganjika 14. VII. 08 (Grauer). — Vom Gambia undWeiBen
Nil bis Angola und Lourenzo Marques. Karevia VI., Kafuro III., Magungo
XII., Bukoba (Emin), Kampala IV. (Jackson), Ntebbi XII., Fort Portal
(WOOSNAM), Mokia V. (CarrutheRvS).
Cisticola erythrops (Hartl.).
RCHW., ^'ogel Afrikas III, S. s''^- — G.-CiR.WT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 348.
Ntebbi XII., Fort Portal IX., Mubuku-Tal XII., Mokia IV.— VI., Butagu-
Tal VII. (WoosxAM, Carruthers, Dent, I,egge). West-Afrika von Sene-
gambien bis Loango, Ost-Afrika vom vSomali-Land bis zum Sambesi.
Calamocichla leptorhyncha (Rchw.).
RCHW., \'ogel Afrikas III, S. S/S-
Nordost- und Ost-Afrika. Von Jackson bei Ntebbi III., von Emin bei
Bukoba I., von BOh:m bei Karema II. gefunden.
Schoenicola apicalis (Cab.).
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 577. — J.ACKSox., Ibis 1906, 545. — O. -GRANT, Ibis 1908, 294;
Trans. Z. S. Ivondon 19. 19 10, 353.
Nordende des Albert-Edvvard-Sees XII. 07. — Ntebbi XI. (Carruthers),
Euimi-Tal X. (Woosnam), Siid-Ruwenzori VI. (LEGGE). Ostafrika vom Ga-
zellenfluB bis zum Kaffernlande : Buguera, Njangabo, Kafuro II., III., Uliambiri
X. (Emin), Kaboa (Ansorge), Toro 27. III. (Archer), Mbarara im siidwestlichen
Uganda 27. IX., Kiwu-vSee 15. XII. (Carruthers). '
Schoenicola brunneiceps Rchw.
Rchw., Orn. .Mt.sb. 1907, 172.
Prov. Ascholi in Uganda (Grauer).
— 359 —
Calamocichla nilotica Neum.
O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 356. — Calamocichla ansorgei nilotica O. Neumann,
Novit. Zool. 15. 1Q08, 24fS.
:Mubuku-Tal III. (Legge), Fort Beiii (Woosxam).
Bradypterus brachypterus (Vieill.).
RCHW., Vogel Afrikas III, v*^. ^^j!^.
Ost- und Siid-Afrika. Yon Emin bei Kafuro II. nachgewiesen.
Bradypterus brachypterus centralis Neum.
O. XeumaxX, Bull. Br. O. C. 21. iyo8, 55.
Kikuju bis Kiwu-See.
Diese mir unbekannte Art soil von B. brachypterus durch deutlichere
schwarze Strichelung der unteren Kehle und mehr olivenbraunen als rotbraunen
Ton des braunen Gefieders abweiclien.
Bradypterus graueri Neum.
O. Neumann, Bull. Br. O. C. 21. 1908, 56.
Westliche Kiwu-Vulkane.
Bradypterus alfredi Hartl.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 579. — O. -GRANT, Tran.s. Z. S. London 19. 1910, 356.
Xur \-on Njangabo (Emin) und aus dem Mubuku-Tal 1\ . (Lkgge) be-
kannt. — Diese Art ist B. mariae Mad. sehr ahnlich, aber Kropf und Korper-
seiten sind mehr olivenbraunlich, anstatt braunlichgrau, und die Unterschwanz-
decken olivenbraunlich, bei jenem dagegen braunlichgrau niit weil3en Saumen.
Bradypterus rufescens (Sharpe).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 580. -- Bradypterus barakae Sharpe, Ibis 1906, 546. — O. -GRANT,
Trans. Z. S. London 19. 1910, 355, T. 16.
Mubuku-Tal I., III. (Carruthers, Dent, Woosnam). — Sharpe hat
der Art den neuen Namen barakae gegeben, well er bereits friiher einen anderen
Vogel rufescens benannt hat; indessen fallt diese Art mit Lusciniola gracili-
rostris zusammen. Von B. castaneus Rchw. unterscheidet sich B. rufescens
durch geringere Ciroi3e, rotbraune, nicht weil3e, Kehle und schmale, zerschlissene
Schwanzfedern (Unterg. Phlexis).
Bradypterus cinnamomeus (Riipp.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 581. — O. -GRANT, Ibis 1906, 545 ; Trans Z. vS. London 19. 1910, 335.
Bugoie-Wald 2300 m 27. X, 07, Westseite des Ruwenzori 4000 m II. 08. —
Mubuku-Tal I.— III., Butago-Tal VIII. (Carruthers, Dent, Wocxsnam),
— 36o —
Ruwenzori 23. II. (Archer). Ost-Afrika von Abessinien bi.s zum Kilimandscharo
uiid zum Seengebiet.
Bradypterus mildbreadi Rchw.
RCHW., Orn. Mntsb. 190X, lOi.
Neu entdeckte Art: Riicken, Fliigel und Schwanz duster rotbraun; Kopf
grauer; Kehle triib gelblichweiC ; Kropf und Korperseiten triib rostbraunlich,
Kropffedern zum Teil mit dunklem Endsaume, wodurch undeutliche Fleckung
entsteht; Bauchmitte fahl gelbbraunlich. Lange etwa 140, Fliigel 63, Schwanz
65, vSchnabel 12, Lauf 22 — 23 mm. Die Schwanzfedern sind bei dieser Art
schmaler und etwas zerschlissen.
(/ Westseite des Ruwenzori 4000 m II. 08.
Schoenicola brunneiceps Rchw.
Rchw., Oni. IMntsb. 1907, 172.
Provinz Ascholi in Nord-Uganda (Grai'ER).
Acrocephalus streperus (Vieill.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 586.
Auf dem Zuge im Winter in Ost-Afrika: Magungo XI. (E^riN), Uganda
XII. (Neumaxx).
Acrocephalus schoenobaenus (L.).
RCHW., ^ogel Afrikas III, S. 588.
o^ Usumbura IQ. IV. 08 (Grauer). — Auf dem Zuge im Winter bis Siid-
Afrika: Ntebbi III., Ulu I. (Jackson), Bukoba XII. (Emix), Tanganjika XI.
(BOHM).
Acrocephalus cinnamomeus Rchw.
rchw., Orn. Mnt.sb. iqo.s, uu.
Diese neue Art fallt clurch ihren flachen und verhaltnismai3ig langen Schnabel
auf. vSie nahert sich darin dem A. haeticatus; auch ist die 2. Schwinge kiirzer
als 5. Sie untersclieidet sich von diesem aber durch ihre geringere Grol3e und
tief rostgelbbraune, ins Zimtbraune ziehende Farbung. Oberseits lebhaft rost-
braun, ins Zimtbraune ziehend, Kopf etwas dunkler, mit braunlichweiBem
Augenbrauenstrich; auBere Fliigeldecken, Schwingen und vSchwanz fahlbraun
Oder dunkelbraun, aber l)reit fahlbraun gesaumt; Kehle, Bauchmitte und Unter-
schwanzdecken weiB; Kropf und Korperseiten lebhaft rostfarben oder hell
zimtfarben; Unterfliigeldecken gelbbraunlich weil3. Schnabel hornbraun; FiiBe
bleigrau. Eg. etwa 105, Fl. 52 — 54, Schw. 44, Schn. 13 — 14, E. 21 mm.
cy' Kordufer des Albert-Edward-Sees I. 08.
— 36i —
Prinia mystacea Riipp.
RCHW., Vogel Afrikas III, v'^. 590. — O. -GRANT, Ibis 1905, 202; 1908, 292; Trans. Z. S. Lon-
don 19. 1910, 366.
FuB des Niragongo 6. X. 07, Beni I. 08. — Kissenji 17. VIII. 08 (v. SxEG-
MAXN), Usumbura 12. unci 21. IV. 08 (Grauer). — Ntebbi XI., XII., Mubuku-
Tal IV., Mokia IV., V., Fort Beni VII. (Dent, Carruthers, Woosnam,
Legge), Mulema (DOGGETT). Im ganzen athio])isclien Gebiet siidwarts bis
zum Oranjeflusse.
Prinia reichenowi (Hartl.).
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 595. — Biiyncsia reichenowi Jacks., Ibis 1906, 549. — 0.-GR.\NT,
Trans. Z. S. London 19. 1910, 367.
Mittelafrikanisches Seengebiet. \'on Archer neuerdings in Toro 17. III.
gefunden, von Woosnam, Carruthers, Dent und Legge bei Fort Portal
IX., Fort Beni VII., Mokia V. und im Mubuku-Tal I., III.
Prinia bairdi (Cass.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 597. — Buniesia bairdi O. -Grant, Trans. Z. S. London 19, 1910, 367.
Urwald nordwestlich Beni I. 08. — Fort Beni VIII. (Woosnam). Von
Kamerun bis Gabun. Beni der ostlichste. bisher nachgewiesene Ort.
Prinia bairdi obscura Neum.
Prinia bairdi obscura Nenm., Bull. Brit. O. C. 23. 1908, 13.
Von Grauer am Albert-Edward- und Kiwu-See gefunden.
Prinia melanops (Rchw., Neum.).
RCHW., ^"ogel Afrikas III, S. 597. — Biirnesia melanops O. -Grant, Trans. Z. S. London 19,
1 9 10, 366.
Fort Portal IX. (Woosnam), Mubuku-Tal I., III. (Carruthers, Dent).
War bisher nur von Mau und Nandi bekannt.
Apalis nigrescens (Jacks.).
Euprinodes nigrescens jacks., Bull. Br. O. C. 16. 1906, 90; Ibis 1906, 547.
Ruwenzori (Jackson).
Apalis cinerea (Sharpe).
Rchw., \'6gel Afrikas III, S. 604.
9 Urwald westlich des Tanganjika 17. \'I. 08 (Grauer). — War bisher
vom Elgon, von Nandi und Mau bekannt und aus Ukinga nordlich des Niassa-
Sees, wenn anders nicht diese Form doch als bruiuieiceps Rchw. zu trennen
ist, wie es den Anschein hat.
— 362 —
Apalis binotatata Rchw.
RCHW., Vogcl Afrikas III, S. 608. — O. -GRANT. Trans. Z. S. London 19. 1910, 359.
Fort Portal IX. (WoosxA^r). — Friiher niir von Kamerun bekannt.
Apalis denti Grant.
O. -Grant, Bull. Br. O. C. ig. 1907, 86; Tran.s. Z. S. London 19. 1910, 357.
Fort Portal IX. (Dl-xt).
Apalis affinis Grant.
r).-GR.\NT, Tran.s. Z. vS. London 19. 1910, 358. — Apalis poypliyi'oluciua, Jacks., Ibis 1906, 546.
Ruwenzori 12. VI. (Archer), Mubuku-Tal I. (Dent).
Apalis ruwenzorii Jacks.
Rchw., \'6gel Afrikas III, vS. 606. — jACKSON, Ibis 1906, 547. — O. -GRANT, Trans. Z. S.
London 19. 1910, 360, T. 14. — Apalis cathiodcs Rchw., Orn. Mntsb. 1908, 46 u. 66.
Rugege-Wald i6. VIII. 07, 9 Fu6 des Karissimbi 10. XI. 07, 9 Albert-See
III. 08. — Urwald westlich des Tanganjika 13. VI. 08 (Grauer). — Ruwenzori
10. und 12. II. (Jackson), Mubuku-Tal I. — III. (Carruthers, Woosnam,
Legge, Dent).
Wie die von Grant in Trans. Z. S. gegebene Abbildung zeigt, war
die von Jackson gegebene Urbeschreibung der A. ruwenzorii ungenau und
A. cathiodes Rchw., die auf Grund jener Beschreibung abgesondert wurde,
feillt mit A. ruwenzorii zusammen.
Apalis personata Sharpe.
Rchw., \'6gel Afrikas III, S. 608. — JACKSON, Ibis 1906, 547. — O. -GRANT, Trans. Z. S. Lon-
don 19. 1910, 359. — Apalis adolfi-fricderici, Rchw., Ornith. Mnt.sb. 1908, 46.
Die als Apalis adolfi-friedcrici beschriebene Art fallt, wie ein spater am
Ruwenzori gesammelter Vogel beweist, mit A. personata zusammen. 2 cf Rugege-
Wald 16. und 19. VIII. 07, 9 Fui3 des Karissimbi 11. XI. 07, 9 Westseite des
Ruwenzori 2500 m II. 08. — Westlich des Tanganjika 25. VI. 08 (Grauer). —
Ruwenzori 10. — 20. II. (Archi:r), Mul)uku-Tal I. — III. (Dext, Carruthers,
Woosnam).
Apalis jacksoni Sharpe.
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 608. — O. Grant, Trans. Z. S. London 19, 1910, 359.
o" Urwald bei Beni I. 08. — Auch bei Bukoba XII. (Emin), Fort Portal
IX. (Woosnam) und vom Elgon II. (Jackson) nachgewiesen.
Apalis pulchella (Cretzschm.).
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 6io. — 0.-(»RANT, Trans. Z. vS. London 19. 1910, 360. — £"«-
prinodcs pulchellus O. Grant, Ibis 1905, 202. — Phyllolais pulchella Jacks., Ibis 1906, 548.
Nordost-Ruanda 23. VII. 07. — Katwe 6. III. (Archer). Mulema (DoG-
GETT), Mokia IV., V. (Dent, Woosnam, Carruthers). Von Nordost-Afrika
bis zum innerafrikanischeii Seengebiet.
Nach O. -Grant fallt Apalis hildcgardae Sharpe mit A. pulchella zusammen.
Eminia lepida Hartl.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 613. — J.ACKSOX, Ibis 1906, 547. — O. -GRANT, Trans. Z. vS. Lon-
don 19. 1910, 361.
cf Kassenje am Albert-See III. 08. — Kissenji am Kiwu-See 28. II. 08
(V. Stegmann), Kissenji 6. X. 09 (Grauer). — Mubuku-Tal I., II., IV., Mokia
W, Fort Beni VII. (Dent, Woosnam, Carruthers, Legge). Kangao's II.,
III. (Archer). Im mittelafrikanischen Seengebiet.
Drymocichla incana Hartl.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 613.
Vom oberen Weii3en Nil und von ]Magungo am Albert-See bekannt.
Macrosphenus flavicans Cass.
RCHW., \'6gel Afrikas III, S. 615. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 378.
(f Avakubi IV. 08. — Westafrika von Kamerun bis zum Kongo, ostlich
bis zum Seengebiet: Kinjawanga I. (Stuhlmann), Fort Beni VII., VIII.
(Dent, Carruthers).
Macrosphenus zenkeri ist sicherlich nicht die Jugendform von M. flavicans,
wie Ogilvie-Grant irrtiimlich annimmt. Dagegen sprechen schon die leb-
haft braunlichgelben, bei flavicans grauen FiiBe. Dagegen hat O. Neumann
festgestellt, dal3 M. zenkeri mit Caniaroptera concolor Hartl. zusammenfallt.
Graueria vittata Hart.
Hartert, Bull. Brit O. C. 23. 1908, 8.
Urwald westlich des Tanganjika (Grauer).
Camaroptera griseoviridis (v. Miill.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 616. — JACKSON, Ibis 1906, 549. — O. -GRANT, Trans. Z. S. Lon-
don 19. 1910, 364. — Camaroptera chrysocnemis O. -Grant, Ibis 1905, 200, 208.
Insel Kwidschwi i8. IX. 07. — Msozi II. (Doggett), Mubuku-Tal II.,
Mokia IV. — VI. (Carruthers, Woosnam, Dent, Legge), Ntebbi (Cuning-
ham).
— 364 —
Hylia prasina (Cass.).
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 622. — O. -GRANT, Ibis 1908, 292, Trans. Z. vS. London 19. 1910, 365.
West-Afrika vom portugiesischen Guinea bis zum Kongo und bis zum
Seengebiet: Bukoba XI. (Emin), Fort Portal IX. (Woosnam), Fort Beni VIII.
(Carruthers).
Stiphrornis mabirae Grant.
0.-Gr.\^T, Bull. Br. O. C. 25. 1910, 85.
IMabira-Wald in Uganda.
Sylvietta jacksoni (Sharpe).
RCHW.. \'ogel Afrika.s III, S. 627. — J.\CKSO\, Ibis 1906, 548.
Nach jACKvSON von Archkr bei Katwe 3. III. und Kangao's 12. III. nach-
gewiesen, vom siidlichen Schoa bis zum Niassa-See bekannt.
Sylvietta carnapi Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 628. — Sylvietta caynapi O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910,
Mokia IV. — VI. (Carruthers, Legge, WoOvSnam, Dent).
Ogilvie-Grant hat diese Art durchaus zutreffend als S. carnapi an-
gesprochen. Ein mir vorliegender Vogel vom Ruwenzori 24. V. 06 (Woosnam)
stimmt mit dem Typus von 5. carnapi iiberein, nur ist die Unterseite etwas
heller gelbbraun. Wenn die Moglichkeit des Vergleichs groBerer Reihen vor-
liegt, vvird sich vielleicht auf Grund dieses Unterschiedes eine artliche Sonderung
vornehmen lassen.
Sylvietta leucophrys (Sharpe).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. (331. — Sylvii'lla hucupltiys Jacks., Ibis 1906, 549. — O. -GRANT,
Trans. Z. S. London 19. 1910, 362.
Urwald westlich des Tanganjika 9. VI. 08 (Grauer). — Ruwenzori 10. II.
(Archer), Fort Portal (Dent), Mubuku-Tal I.— III., Butagu-Tal VIII. (Dent,
Carruthers, WoOvSnam). Sonst vom ostlichen Uganda bekannt.
Sylvietta toroensis (Jacks.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 632. — Sylviella toroensis Jacks., Ibis 1906, 548. — O. -GRANT,
Trans. Z. S. London 19. 1910, 362.
9 Avakubi 16. IV. 08. — War bislier nur aus Toro bekannt. Kibera (Jack-
vSON), Fort Portal IX. (Woosnam).
Sylvietta neumanni Rothsch.
Sylviella neumanni Rothschild, Bull. lir. (). C. 23. 1908, 42.
Nur aus dem Urwald westlich des Tanganjika (4. VII. 08, Grauer) bekannt.
- 365 -
Sylvietta baraka Sharpe.
Sylviella baraka Sharpe, Bull. Br. (J. C. 7. 1897,6.— 0.-GR.'\NT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 362.
Fort Beni VII. (Carruthers, Woosnam).
Es scheint mir noch zweifelhaft, ob die fiir 5. baraka angegebenen Kenn-
zeichen standig sind und die Form artlich zu sondern ist. In diesem Fall wiirden
die in ,,Vogel Afrikas" III, S. 632 fiir 5. virens angegebenen Fundorte Bukoba
und Ntebbi auf vorstehende Art zu beziehen sein.
Sylvietta denti (Grant).
Sylviella denti O. -Grant, Bull. Brit. O. C. 19. 1906, 25; Trans. Z. vS. London 19, 1910, 364.
Xordwestlich des Fort Beni gefunden VIII. (WoOvSXAM).
Eremomela caniceps (Cass.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 638. — Apalis caniceps O.-Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 358.
West-Afrika von der Goldkiiste bis Loango und bis zu den innerafrikanischen
Seen: Magungo I. (Emin), Fort Beni VII. (Woosnam).
Xach O. -Grant gehort diese Art in die Gattung Apalis.
Eremomela citriniceps (Rchw.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 640. — ().-Gr.\nt, Ibis 1905, 202, 207.
Mulema (Doggrtt). Bisher von Deutsch-Ostafrika bekannt.
Phylloscopus trochilus (L.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 644. — JACKSON, Ibis 1906, 546. — O.-GRAXT, Ibis 1905, 202;
1908, 294; Trans. Z. S. London 19. 1910, 357.
d" Beni I. 08. — Usumbura 13. und 27. IV. 08 (Grauer), Kissenji 24. II. 08
(V. Stegmann). — Katwe 3. III. (Archer), nordlich des Tanganjika 16. XII.
(Carruthers), Xtebbi XL, Mubuku-Tal III. (Dent), Mulema (Doggett),
Auf dem Winterzuge bis vSiidafrika.
Phylloscopus eversmanni ( Bp.) .
O. -Grant, Trans. Z. S. London 19, 1910, 357.
Mubuku-Tal II. (Woosnam).
Mit der vorstehenden Angabe Olgilvie-Grants ist diese Art zum ersten-
mal fiir Afrika nachgewiesen.
Sylvia simplex Lath.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 649. — Sylvia hortensis O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 357.
Xtebbi XII. (Carruthers), Mubuku-Tal III. (Dent). Auf dem Zuge
in Afrika.
- 366 -
Sylvia atricapilla (L.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 050. — (). -GRANT, Trans. Z. S. L,ondon 19. 1910, 357.
Mubuku-Tal I. — III. (Dent, Legge, Woosnam). Auf dem Zuge in
Afrika.
Crateropus melanops sharpei Rchw.
RCHW.. Vogel Afrikas III, S. 661. — Crateropus sharpei O. -Grant, Ibis 1905, 202; Trans. Z. S.
London 19. 1910, 377. — Crateropus sharpii Jacks., Ibis 1906, 541.
Bolero-See lo. X. 07, Kissenji i. IX. 07. — Kissenji 6. II. 08 (v. Steg-
MANN). — Katwe 4. III. (Archer), Ntebbi XII. (Dent), Mokia IV.— VI.
(Dent, Legge), Mulema (Doggett).
Aus dem vSeengebiet, aber audi von Kakoma und Igonda in Deutsch-Ost-
afrika bekannt.
Crateropus melanops grisescens Rchw.
Crateropus grisescens Rchw., Orn. ^Intsb. 1908, 47.
Drei Vogel von Njawatura bei Kesimbili 27. VI. 07 und Mpororo 2. VII. 07
weichen von C. sliarpei, mit dem sie im iibrigen durchaus iibereinstimmen,
durch auffallend grauen Ton der Gesamtfarbung ab. Der Vogel von Mpororo
ist jiinger und braunlicher (fahlbraunlich). Die Frage bleibt offen, ob es sich
um eine den C. sliarpei vertretende Form handelt und wie dann deren Ver-
breitung sich gestaltet, oder ob nur eine gelegentliche Abanderung vorliegt.
Crateropus jardinei hypostictus Cab. Rchw.
Rchw., Vogel Afrikas III, S. 660. — Crateropus kirki O. -Grant, Ibis 1905, 202; Trans. Z. S.
London 19. 1910, 377.
Usumbura 2. I. 08, 16. IV. 08 (v. Stegmann, Grauer). — Von Ansorge
bei Karimia gefunden, von Dent bei Ntebbi XII., von DENT, Carruthers
und Legge bei ]\Iokia IV., V., :\Iulema (Doggett). In Ost-Afrika und Angola.
W^ird im Niassa- und Sambesigebiet durch C. kirki vertreten.
Crateropus hartlaubi Boc.
RCHW., \'6gel Afrikas, III. vS. 663. — 0.-Gr.\n'T, Ibis 1908, 302.
Usumbura 28. XII. 07 (v. vStegmann). — Nordwestlich des Tanganjika
29. 1., 18. II. (Carruthers). Diese Art ist aus Deutsch-Sud west- Afrika, Angola,
vom oberen Sambesi und vom Niassagebiet bekannt, nunmehr auch am Tangan-
jika nachgewiesen.
Crateropus tanganjicae Rchw.
RCHW., Xo^'A Afrikas III, S. (^i^:-,.
Tanganjika- und Niassa-Gebiet. Nordwestlich des Tanganjika 29. XII.
(Carruthers).
- 367 -
Crateropus carruthersi Grant.
O. -Grant, Bull. Kr. O. C. iq. 1907, 106; Ibis 1908, 301.
Ostlicli Kasongo am oberen Kongo entdeckt, audi bei ^Mambwe siidlich des
Tanganjika gefunden.
Neocossyphus praepectoralis Jacks.
Jackson, Bull. Br. O. C. 16. 1906, 90. — O. -Grant, Ibi.s 1908, 300; Trans. Z. S. London 19.
1910, 2,7^- -— Alex., Hull. Br. O. C, 23. 1908, 15.
Fort Portal IX. (Woosxam), Kibera in Toro (Jacksox).
Geocichla piaggiae (Bouv.).
RCH\v.,V6gel Afrikas III, .S. 683. — Jackson, Ibi.s 190(1, 543. — O. -GRANT, Trans. Z. vS. Lon-
don 19. 19 10, 368.
Von Archkr am Ruwenzori 12. II. nachgewiesen. \'on Sclioa bis zum
Kenia bekannt. :\Iubuku-Tal I. — III. (Dext, Carruthers).
Turdus baraka ( Sharpe) .
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 687. — Mcnila baraka Jacks., Ibis 1906, 543.
Nur vom Ruwenzori bekannt.
Turdus abyssinicus Gm.
RCHW., \'6gel Afrikas III, S. 689. O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 368.
Mubuku-Tal I.^III. (Dext, Carruthers, Woosxam, Legge). In
Nordost-Afrika. Nach O.-Graxt ist 7". baraka Sharpe nicht von T. abyssinicus
zu trennen (vergl. auch T. sylvcstris).
Turdus pelios bocagei (Cab.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 692. — Titrdits s.raucyi Xouni., Bull. Br. (). C. 21. 1908, 56.
Westufer des Albert-Sees I. 08, Kissenji 13. X. 07. — Kissenji 16. III.,
20. VII., I. IX. 08 (V. Stegmaxx), Usumbura 10. IV. 08 (Grauer), Kongo-
gebiet, Angola, ostwarts bis zum Tanganjika und Victoria-Nyansa.
Turdus graueri, dessen Typ ich dank dem Entgegenkommen des Kollegen
Hartert untersuchen konnte, vermag ich nicht von T. bocagei zu trennen.
Die Moglichkeit ist nicht ausgeschlossen, dal3 audi 7\ storiiisi liierzu zu zielien ist.
Turdus pelios centralis Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 690. — [? Turdus pelios O. -Grant, Ibis 1905, 202]. — Merula
centralis Jacks., Ibis 1906, 542. — Turdus centralis O. -Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 369.
Toro 22. III. (Archer), Fort Beni VII.. Mubuku-Tal III. (LEGGE), Mokia
IV., V. (Dext, Woosxam, Carruthers). Im mittelafrikanischen Seen-
gebiet. T. centralis ist wesentlich heller als T. bocagei, der Kropf grauer, das
- 368 -
WeiB des Unterkorpers weiter ausgedehnt. Sehr nahe steht T. centralis hin-
gegen dem T. saturatus; nur im allgemeinen erscheint die Rostfarbe auf den
Korperseiten etwas lebhafter, uiul es bleibt liberhaupt fraglich, ob die Sonde-
rung aufrecht erhalten werden kann. vSehr ahnlicli dem T. centralis ist audi
T. albipectus, aber Kropf noch reiner grau und Oberseite grauer, weniger braun-
lich. Die Kenntnis der afrikanischen Drosseln wird noch lange nicht als ab-
geschlossen betrachtet werden konnen. O. -Grant fiihrt T. pdios fiir ]\Iulema
(DOGGETT) auf, vermutlich handelt es sich a1^er um die Form centralis oder bocagei.
Turdus sylvestris Rchw.
RCHf\.. Orn. Miitsb. 1908, i<>i.
Diese neue Drossel schliei3t sich am nachsten an T. abvssinicus an, die Ober-
seite ist aber dunkler, der Kropf hingegen blasser und grauer, das Orangerost-
farben des Unterkorpers noch etwas tiefer, nur ein kleiner Fleck auf der SteiB-
mitte ist weii3, die Kehle ist auf weiBem Grunde dicht dunkelbraun gestrichelt.
Lg. 215 — 225, Fl./Schw. 50 — =)^, Fl. 112 — 116, Schw. 90 — 95, Schn. 19, L.
31—34 mm.
cf Bugoie-Urwald 2500 m 2. XI. 07, -f Galago-See in Nordwest-Ruanda
5. XI. 07. — Tschingogo 26. III. 08, Kissenji 2. III. 08 (v. Stegmann). Sehr
ahnUch ist dieser Art T. olivaceus bambusicola Neum. [Bull. Br. O. C. 21. 1908, 56],
nur der Unterkorper etwas heller orangerostfarben. Moglich, dai3 beide Formen
miteinander und sogar mit T. baraka zusammenf alien, was nur durch unmittel-
bare Vergleichung festgestellt werden kann.
Turdus johnstoni Sharpe.
vSharpe, Ibis 1906, 543.
Nur ein vStiick von Ntebbi 1)ekannt.
Turdus stormsi Hartl.
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 694.
Gebiet im Westen des Tanganjika und Niassa-Gebiet. (\'ergl. T. bocagei.)
Turdus albipectus Rchw.
Rchw., Orn. Minsb. 1908, 191.
Eine andere neue Drossel, die sich am nachsten an Turdus pelios centralis
und tropicalis anschlieCt, die Oberseite ist aber grauer als bei diesen, der Kropf
nicht braunlich, sondern mehr grau, nur wenig braunlicher als bei T. tephronotiis,
insbesondere fallt der im ganzen mittleren Telle reinweilBe Unterkorper auf,
nur die Weichen sind orangerostfarben, die Kehle ist weii3, an den Seiten dicht,
in der Mitte sparsam dunkelbraun gestrichelt. Fl. ii8, vSchw. lOO, Schn. 20,
L. 30 mm.
f Mboga III. 08.
— 369 —
Thamnolaea subrufipennis Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 702.
Ost-Afrika vom Seengebiet bis Niassaland: Kin\'omozi (Axsorge), Kiman- •
gitschi II. (Jackson), Bukoba XI., XII. (Emin).
Myrmecocichla nigra (Vieill.).
RtHW., Vogel Afrikas III, S. 706. — O. -GRANT, Ibis 1908, 299; Trans. Z. S. London 19. 1910,
376. — Thamnolaea nigra O. -Grant, Ibis 1905, 201, 202, 203.
o" ]\Iohasi-See 31. VII. 07, 9 Mpororo 2, VII. 07, Siidhang des Sabinjo
10, X. 07, Rutschurm-Ebene XII. 07, Nordende des Albert-Edward-Sees. —
Tschingogo 3. IV. 08 (V. Stegmann). — Ntebbi XI. (Dent, Woosnam),
:\Iokia v., VI. (Dent, Legge, Woosnam), Msozi II. Burumba, Mulema
(Doggett). \^om mittelafrikanischen Seengebiet bis zum Limpopo und Siid-
west-Afrika.
Pratincola salax Verr.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 733. — O. -GRANT, Trans Z. S. London 19. 1910, 37s.
(f cf juv., 9 Mohasi-See 27. — 29. VII. 07, 2 (f, (f juv., 9 Galago-See in
Nordwest-Ruanda 5. und 6. XI. 07, Ful3 des Karissimbi 2500 m 13. XI. 07. —
\) Karissimbi 28. IX. 08 (V. Stegmann), (f westlich des Tanganjika 18. VII. 08
(Grauer). — Ntebbi XI., XII. (Woosnam), Mubuku-Tal I.— III. (Dent,
Legge, Carruthers).
Hartert will die Sonderung von P. salax und axillaris aufrecht erhalten
wissen (Journ. Orn. 1910, 176). Icli kann dieser Ansicht nicht beipflichten,
(la icli die Unterscheidungsmerkmale nicht stichhaltig finde, insbesondere
sind die Innensaume der Schwingen auch bei den ostlichen axillaris bald braun,
bald weiJBlich.
Von den vorliegenden mannlichen Vogeln haben 2 reinweii3e Innensaume
an den Schwingen, 2 braunlichweiBe, einer hat blaBbraunliche. Dieser ist auch
oberseits matter schwarz und vielleicht ein weniger alter, etwa im ersten Jahr
befindlicher Vogel. Demgegeniiber habe ich von Kilimandscharo auch \^ogel
mit reinweiBen Innensaumen. Ebenso finde ich hinsichtlich der Ausdehnung
des rotbraunen Kropffleckes keinen Unterschied zwischen ostlichen und west-
lichen Vogeln.
Nach vorstehender Auffassung bewohnt P. salax das tropische Ost- und
West-Afrika.
Dagegen ist P. fallidigula entschieden eine standig groBere Form. O.-Grant
sagt; Reichenow hat den Kamerun- Vogel als pallidigula unterschieden, ohne
die Tatsache zu beachten, daB Cpt. ShellEYs Name axillaris dem Vogel von
derselben Lokalitat (Kamerun) gegeben war und viele Jahre Zeitvorrecht hat.
Das ist unrichtig! Shelleys axillaris stammt nicht von Kamerun, sondern
vom Kilimandscharo, wie O. -Grant eine Seite vorher auch selbst angibt.
Deutsche Zentralafrika-Expedition. III. 24
— 370 —
Pratincola rubetra (L,).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 731. — JACKSON, Ibis IQ06, 545. — O. -GRANT, Trans Z. S.
London 19, 1910, ^7$.
cf Kassenje am Albert-See III. 08, cf juv. Beni I. 08, 9 Mboga III. 08. —
Kangao's 14. III. (Archer), Ntebbi XI. XII. (Dent, Legge, Woosnam). — -
Der Winterzug fiilirt den Braunkehligen Wiesenschmatzer bis ins aquatoriale
Afrika.
Pratincola rubicola (L.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. ~:-,2. — O. -GRANT, Ibis 1908, 300.
Auf dem Zuge bis Inner-Af rika : Mfumbiro-Vulkane 21. XI. (Carruthers).
Turdinus fulvescens (Cass.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 736. — O. -GRANT, Trans. Z. ,S., London 19, 1910, 379-
Irumu X. (Woosnam). West-Afrika von Liberia bis Angola.
Sehr ahnlicli dem T. fulvescens ist die leider mit dem wenig zutreffenden
Namen pumilus bezeichnete Art, bei der die ganze Mitte der Unterseite rein-
weii3 und die auch etwas kleiner ist, und ferner T. albipectus, der von pumilus
nur durch mehr rostfarbene Korperseiten und graueren Oberkopf abweicht.
Dagegen hat T. reichenowi mit dunkel und lebhaft rotbrauner Ober- und Unter-
seite weder mit fulvescens, noch mit cerviniventris irgendwelche Ahnlichkeit!
Turdinus albipectus Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 738.
Unter-Guinea bis zum innerafrikanischen Seengebiet: Fort Beni V. (An-
SORGE).
Turdinus cerviniventris Sharpe.
vSharpe, Bull. Br. O. C. 12. 1901, 3. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 3^°-
Fort Portal IX. (Woosnam).
In ,, Vogel Afrikas" III, vS. 737 habe ich T. cerviniventris nur als Varietat
von T. fulvescens aufgefai3t; indessen scheint es sich doch um eine standig ab-
weichende Form zu handeln.
Turdinus poliothorax (Rchw.).
Alethe poliothorax RCHW., Vogel Afrikas III, S. 746. — O. -GRANT, Trans. Z. S. London lo.
1910, ZT^.
Mubuku-Tal I., III. (LEGGE). War vorher nur von Kamerun und Fernando
Po bekannt.
Die neuere Untersuchung frisch gemauserter Vogel des Tring • Museums
hat mit gezeigt, dal3 die Art der Fliigelform nach in die Gattung Turdinus
gehort.
— 371 —
Turdinus atriceps Sharpe.
RCHW., Vogel Afrikas III, v'^. 740. — JACKSON., Ibis 1906, 541. — O. -GRANT, Ibis 1908,
300; Trans. Z. S. London 19. 19 10, 381.
Urwald nordlich Beni III. 08. — Rugege-Wald 13. XII. 07, Urwald west-
lich des Tanganjika 13. VI. 08 (Grauer). Vom Ruwenzori bekannt, von Car-
RUTHERS auf den Mfumbiro-Vulkanen 24. XI. gefunden, von DENT, Legge
und WOOSNAM im Mubuku- und Butagu-Tal I.— III. und VIII.
Turdinus kivuensis Neum.
Turdinus pytrJwpterus kivuensis Neumann, Bull. Br. O. C. 12, 1908, 55.
Urwald westlich des Tanganjika 12. VI. bis 24. VII. 08 (GrAUEr). Bisher
von den Kiwu-Vulkanen (Sabinjo) bekannt. — Die vorliegenden Stiicke sind
so auffallend durch olivenbraunen, weniger rostfarbenen Riicken vom Typ des
T. pyrrhopterus unterschieden , daB ich mich der von O. -Grant (Trans. Z. S.
London 19. 1910, 380) vorgenommenen Vereinigung beider Arten nicht ans-
chlieBen kann. Grant fiihrt T. pyrrhopterus vom Mubuku-Tal auf.
Bathmedonia rufa (Rchw.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 742. — Bathmedonia jacksoni Jackson, Ibis 1906, 542. — O.-
Grant, Trans. Z. S. London 19. 1910, 381.
(f Urwald nordwestlich Beni I. 08. — Der Schnabel des vorliegenden Stiickes
ist etwas starker als der des Typs der Art, aber eine helle Umsaumung der
schwarzen Maske ist nicht wahrnehmbar, auch nicht eine weitere Ausdehnung
der schwarzen Maske. Ich kann deshalb B. jacksoni von rufa nicht trennen.
B. fuscipennis ist nach Sharpe der jiingere Vogel dieser Art. Bisher vom Ka-
merun und Ruwenzori nachgewiesen. Kibera 30. I. (ArCHER),
Lioptilus rufocinctus Rothsch.
HON. \V. ROTHSCHILD, Bull. Br. O. C. 23. 1908, 6.
Rugege-Wald (Grauer).
Alethe poliocephala ([Tern.] Bp.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 746.
I iun., "i iuv. Urwald nordwestlich Beni I. 08. — Bisher von Kamerun und
Fernando Po bekannt. Der eine schon ziemlich ausgefarbte Vogel hat graue
Kopfplatte, die wesentlich f abler als bei alten Stiicken von Kamerun ist. Ob
es sich um eine Abart handelt, muJ3 weiteres Material entscheiden.
Alethe poliophrys Sharpe.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 749. — Jacksox, Ibis 1906, 544. — O. -GRANT, Trans Z. S.
London 19. 1910, 373.
Urwald westlich des Tanganjika 9. VI. — 28.VII. 08 (GrauEr , — Bisher
nur vom Ruwenzori bekannt. Mubuku-Tal I.— III. (Dent, Carruthers,
Legge, Woosnam).
24*
— 372 —
Alethe woosnami Grant.
O.-GraNT, Bull. Br. O. C. 19. 1906, 24; Trans. Z. S. London 19. 1910, 374, T. 15, Fig. i.
Irumu VIII. (WOOSNAM).
Alethe carruthersi Grant.
O. -Grant, Bull. Br. O. C. 19. 1906, 25; Trans. Z. S. London 19. 1910, 374, T. 15, Fig. i.
Ntebbi XII., Fort Beni VIII. (Carruthers), Fort Portal IX. (Woosnam).
Alethe aequatorialis (Jacks.).
Callene aequatorialis Jacks., Bull. Br. O. C. 16. 1905, 46. — O. -Grant. Trans. Z. S. London 19.
1 9 10, 369.
Fort Portal IX. (WoOvSNAM).
Cossypha cyanocampter bartteloti Shell.
RCHW., Vogel ilfrikas III, vS. 758. — Cossypha bartteloti O. -Grant, Trans. Z. S. London 19.
1910, 371.
Fort Portal (Woosnam).
Cossypha archeri Sharpe.
RCHW., Vogel Afrikas III, vS. 755. — JACKSON, Ibis 1906, 544. — O.-GRANT, Trans. Z. S.
Loudon 19. 1910, 370, T. 16.
2 (/, I o^ iuv. Westseite des Ruwenzori 2000 — 2500 ni II. 08. — Ruwenzori
20. II. (Archer), Mubuku-Tal I. — III. (Carruthers, Dent, I,egge, Woos-
nam). Nur vom Ruwenzori bekannt.
Cossypha roberti rufescentior Hartert.
Hartert, Bull. Br. O. C. 23. 1908, 9.
Westlich de.s Albert-Edward-Sees von Grauer entdeckt. Die Form unter-
scheidet sich von C. roberti nur dadurch, dai3 das Goldenrotbraun von Kehle
und Kropf sich auch liber die Weichen und Unterschwanzdecken erstreckt, die
Oberseite ist wenig lebhafter gefarbt.
Cossypha polioptera Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas IJJ, S. 750.
Der Typ stammt von Bukoba.
Cossypha verticalis melanonota (Cab.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 762. — Cossypha melanonota O. -Grant, Trans. Z. S. London 19.
19. 1910, 371.
cf Urwald nordlich Beni III. 08, rp Kirk-Fiille westlich des Albert-Sees
III. 08. — Unterguinea ostwarts bis zu den innerafrikanischen Seen: Bukoba
IV., XI., Insel Sirwa X. (Emin), Ntebbi V., VIII. (Jackson), Mubuku-Tal II.
(Carruthers), Mokia V., Fort Beni VII. (LEGGE).
— 373 —
Cossypha heuglini Hartl.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 758. — JACKSON., Ibis 1906, 544. — O.-GRANT, Traus. Z. S.
London 19. 1910, 370.
Bukoba 15. VI. 07, a* Ruanda 13. VIII. 07, 9 Galago-See in Nordwest-
Ruanda 5. XI. 07, Nordende des Albert-Edward-Sees XII. 07. — Katwe 7. u.
8. III. (Archer) Ntebbi XII., Mubuku-Tal I., III., Mokia IV.— VI. (LEGGE,
WooSNAM, Dent, Carruthers). Der Vergleich groIBerer Reihen der vor-
stehenden Art aus dem mittelafrikanischen Seengebiet (Albert-Edward-See,
Victoria-Nyansa, Ruanda) mit solchen von Deutsch-Ostafrika liaben ergeben,
daB die mittelafrikanischen, die wohl auf die typische, vom Gebiet des Gazellen-
flusses beschriebene Form zu beziehen sind, durch wesentlich grauere Oberseite
abweichen. Der Name C. intermedia Cab. mui3 also als Cossypha heuglini inter-
media fiir die ostafrikanische Form aufrecht erhalten werden. Am Kiwu-See
kommen beide Formen zusammen. Von Kissenji liegt mir heuglini und inter-
media vor, von Usumbura am Tanganjika ebenfalls die Form intermedia.
Cossypha heuglini occidentalis Rchw.
RCHW., Journ. Orn. 1909, loS.
Nur vom Lufuku westlich des Tanganjika bekannt.
Cichladusa arquata Ptrs.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 765. — O.-GRANT, Ibis 1908, 300.
Ruzizi 18. V. 08 (Grauer). — Ostafrika vom Victoria-N5^ansa bis Mos-
sambik.
Erythropygia barbata (Finsch Hartl.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 769.
Angola bis zum Niassa- und Tanganjikagebiet, ostlich bis Kakoma (BOHM).
Erythropygia brunneiceps soror Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 774.
Ruanda 5. VII. 07. — Vom Victoria-Nyansa bis zum Niassa-Gebiet nach-
gewiesen.
Erythropygia hartlaubi Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. JJS- — O. -GRANT, Trans. Z. S. London 19. 1910, 372.
Mittelafrikanisches Seengebiet. Neuerdings von Dent im Mubuku-Tal
I. II. gefunden.
Erythropygia ruficauda Sharpe,
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 772,. — O.-Grant, Ibis 1905, 202; Trans. Z.S.London 19.1910, 372.
Mokia v., VI. (Dent, Carruthers, Legge, Woosnam), Mulema (Dog-
GETT). Kongogebiet und Seengebiet. .
— 374 —
Tarsiger orientalis Fschr. Rchw.
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 778. — Pogonocichla orientalis Jacks., Ibis 1906, 534.
In Ostafrika vom Elgon bis zum Kilimandscharo bekannt, von Archer
auf dem Ruwenzori gefunden.
Zweifelhaft bleibt noch T. o. intensus (Sharpe) [,, Vogel Afrikas" III, S. 778],
der neben dem typischen orientalis auf dem Ruwenzori und Kilimandscharo
nachgewiesen und vielleicht nur eine individuelle Varietat ist.
Tarsiger ruwenzorii O. -Grant.
O. -Grant, Bull. Br. O. C. 19. 1906, t,-^. Trans. Z. S. London 19. 1910, 394. — Tarsiger eury-
desmus Rchw., Ornith., Mntsb., 1908, 48.
2 St. Rugege-Wald 20. u, 21, VIII, 07, a^ FuB des Karissimbi 2400 m 15. XI.
07, I cf, 2 iuv. Urwald nordlich Beni III. 08, i. St, Westseite des Ruwenzori
1800 m II. 08. — Tschingogo 30. III. (v. Stegmann), westlich des Tanganjika
(Grauer). — Ruwenzori I. — III. (LEGGE, Woosnam, Dent),
Ich vereinige T. eurydesjnus mit ruwenzorii, obgleich bei jenem nur die Ober-
schwanzdecken gelb sind, wahrend O, Grant ausdriicklich als Unterschied des
ruwenzorii von T. johnstoni angibt, daJ3 auch der Biirzel gelb sei. Die Aus-
dehnung der gelben Farbung auf dem zweiten Schwanzfederpaar, die Grant
noch als Kennzeichen auffiihrt, ist schwankend. Die Art ist zutreffend folgender-
maBen zu beschreiben: Sehr ahnlich dem T. johnstoni, 4ie Armschwingen wie
bei diesem auBen oliven gesaumt und nur die Oberschwanzdecken, nicht auch
der Biirzel, orangegelb, aber das Grau von Kopf und Kehle dunkler, der Ton
des Riickens auch ein wenig dunkler und die schwarze Endbinde des Schwanzes
viel breiter, an den auBeren Federn 15 — 20 mm breit. Das zweite Paar der
Schwanzfedern ist wie bei T. johnstoni nur auf der AuBenfahne gelb, bald bis
fast zwei Drittel der Feder, bald nur an der Wurzelhalfte.
Phoenicurus familiaris falkensteini (Cab.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. j'&t,. ■ — Saxicola falkensteini O. -Grant, Ibis 1905, 202; 1908, 298,
Mulema (DOGGETT), Mfumbiro-Vulkane XI., nordhch des Tanganjika XII.
(Carruthers). Ost-Afrika vom Seengebiet bis zum Niassagebiet, Kongogebiet
und im Hinterland der Goldkiiste.
Phoenicurus phoenicurus (L.).
RCHW., Vogel Afrikas III, S. 780.
Auf dem Winterzuge bis zum innerafrikanischen Seengebiet.
Formicidae.
Von
H. Stitz, Berlin.
Dorylinae.
I. Dorylus (Dorylus) af finis Shuck.
Emery, Dorylinae (Whytsman, Genera Insect. 1910, S. 9).
I cf. Galago-See (Nord-Ruanda).
2. Dorylus (Anomma) nigricans 111. v. molesta Gerst.
Emery, Dorylinae (\Miytsnian, Genera Insecct. 1910, S. 12).
Zahlreiche Neutra, von 13 mm -bis 5 mm Lange, bis zum Kopfrand ober-
halb der Mandibeln gemessen. — Steppe Siid-Mpororo (NW Deutsch-Ostafrika),
August 1907.
3 9? (med. und min.). — Karissimbi. (NO vom Kiwu-See).
I (f. Isalinio (Bambuswald).
Ein zu D. (A.) nigricans II. gehoriges 9 (Andre, Bull. Mus. Hist. Nat.
Paris 1900. S. 364) im Besitz des Berliner ^Museums, stamnit aus der Ausbeute
von Grauer vom NW-Ufer des Tanganjika-Sees.
3. Dorylus (Typhlopone) fulvus Westw. r. badia Gerst.
Emery, Dorylinae (W'hytsman, Genera Insect. 1910, S. 13).
I cf. Vulkangebiet NO vom Kiwu-See, Oktober 1907.
4. Dorylus (Rhogmus) fimbriatus Shuck.
Emery, Dorylinae (Whytsman, Genera Insect. 1910, S. 14).
I (f. SO Mpororo (NW Deutsch-Ostafrika), Juli 1907.
5. Dorylus (Alaopone) atriceps Shuck v. katanensis n. v.
Emery, Dorylinae (Whytsman, Genera Insect. 1910, S. 15).
Emery, Zoolog. Jahrb. (Sy.st.) 8. 1895, S. 740.
cf . — Fiihlerschafte, wagerecht dem Kopf angelegt, bis zur Mitte der Netz-
augen reichend. Diese sowie die Ocellen sind bernsteingelb. ^landibeln geformt
wie bei atriceps, glanzend unci dunkel bernsteingelb, ebenso die Schafte der
Fiihler und deren beide ersten Glieder; die folgenden werdeii iiach dem Ende
hin hellgelb. Kopf oberhalb der Fiihler lederartig und unvollkommen langs-
gerunzelt, nackt und zwischen den Ocellen ohne Behaarung. Hinter den letz-
teren wird er schnell dunkel und ist hinten schwarzbraun. Oberseite des Thorax
mit langen, gelblichweiBen, anliegenden Haaren.
\A^ahrend die Var. durch diese ]\Ierkmale mit der Stammform iiberein-
stimmt, unterscheidet sie sich von dieser im Kopulationsapparat. Die Stripites
desselben sind an den Enden nicht abgerundet, sondern bilden hier einen Winkel
wie bei R. aethiopicus Em.
I (/. — Ebene S. Albert-Edward-See, Dezember 1907.
Ponerinae.
6. Leptogenys tenuis n. sp.
$ Lange mit ausgestrecktem Kopf 5 mm.
Kopf, von vorn gesehen, bis zum Grund der Mandibelgelenke iV2nial so
lang als breit. Die Kopfseiten sind parallel, nur ganz schwach nach auBen ge-
bogen, fast gerade. Sie stehen zu dem Hinterrand, der ebenfalls gerade ver-
lauft, in einem nahezu rechten, nur sehr wenig stumpfen Winkel. Die Occipital-
ecken sind maBig abgerundet.
Der Hinterrand der schwarzen Augen liegt ungefahr in der Mitte zwischen
Occipitalecke und Mandibelgelenk, das gauze Auge also dem letzteren etwas
naher. Die Stirnleisten sind auBerordentlich schmal. Das Epistom tragt einen
scharfen Mittelkiel und bildet vorn einen zugespitzten, am Ende fein abge-
rundeten Lappen. Die Mandibeln werden
nach dem Ende zu ungefahr doppelt so breit
wie sie am Grund sind und enden mit einem
spitzen, gebogenen Zahn.
Die Fiihlerschafte iiberragen, dem Kopf
Fig. I.
und seinen Seitenrandern parallel angelegt,
dessen Hinterrand um ungefahr V3 ihrer Lange. An der Geifiel sind die Glieder
I — 4 deutlich langer als breit; die folgenden verkiirzen sich, so daB sie so lang
als breit werden. Das 11. (Endglied) ist doppelt so lang als breit. (Fig. i.)
Von der Seite her betrachtet, sind Pronotum und Mesonotum in ihrer
Gesamtheit so lang als das Epinotum bis zu seinem Abfall und erscheinen sehr
schwach gewolbt; der vordere Abfall des Pronotums ist etwas starker gerundet
als der des Epinotums hinten. Die Basalflache des Epinotums ist gerade und
geht unter einem abgerundeten stumpfen Winkel in die abfallende Flache iiber.
— Von oben gesehen, ist das Pronotum breiter als die beiden anderen Stiicke
und nach den Seiten hin stark gewolbt; vorn ist es starker abgerundet als hinten.
Das Mesonotum ist klein, ungefahr ^/g der Lange des Pronotums. Die Seiten-
— ?>n —
rander des Epinotums divergieren, von oben her gesehen, etwas nach hinten
und sind abgerundet. Der t)bergang der Basalflache in den Abfall tragt einen
schwachen Eindruck, der Abfall selbst einige Ouerriefen. — Alle drei Teilstiicke
sind dorsal durch gerade verlaufende Xahte deutlich getrennt. Die Meso-Epinotal-
naht liegt etwas vertieft, so daB der Riicken an dieser vStelle eingekerbt erscheint.
Der Stielchenknoten zeigt, von oben gesehen, den UmriB eines Dreiecks
mit nach hinten gerichteter, stark gerundeter Basis und langeren, weniger
stark gebogenen Seiten, die, ohne eine Spitze zu bilden, in die Stielchenver-
langerung iibergehen. — In der Seitenansicht konvergieren Vorder- und Hinter-
flache des Petiolus nach oben und gehen, die vordere unter einem stark abge-
rundeten, ziemlich stumpfen, die hintere unter einem weniger abgerundeten,
rechten Winkel, in die Oberflache liber. \'orn an der Unterseite befindet sich
ein kleines, dornartiges Knotchen.
Das I. Segment des Adomens ist nicht sehr stark vom 2. abgeschniirt und
vorn und unten mit einem Hocker versehen, ahnlich wie der Petiolus.
Der ganze Korper ist glatt, stark glanzend und, abgesehen von den wenigen
Riefen des Epinotalabfalls, ohne Skulptur und mit kurzen, gelblichen Borsten
bedeckt, die sparsam und gleichmaBig verteilt sind.
Kopf, Thorax und Abdomen sind schwarz, mit einem schwachen Schimmer
ins Braunliche, auf dem 4. Abdominalsegment heller werdend; Hinterleibsende
und Stachel hellbraunlich. Die ^Nlandibeln zeigen braune Farbe. An den Fiihlern
sind die Schafte dunkelbraun, die GeiBelglieder hell braunlichgelb ; Beine schwarz-
braun, ein wenig heller als der Thorax, an den Gelenkstellen hellbraun. Die
Tarsalglieder zeigen dieselbe hell-braunlichgelbe Farbe wie die FiihlergeiBel.
Eine Anzahl 9$. — Kiwu-See.
7. Paltothyreus tarsatus F.
Dalla Torre, Catalog. Hymenopt. 1893, S. 12.
2 99, 2 99- Mboga (N Ruwenzori). — 15. Beni, Urwakl (W Ruwenzori).
— I 9- Avakubi (am Aruwimi), April 1908.
I 9 aus Deutsch-Ostafrika (Urwald Kindu), ges. von Grauer*).
8. Megaponera foetens (F.) Mayr.
Megaponera crassicornis ( Gerst. ) Em.
Dalla Torre, Catalog. Hymenopt. 1893, S. 30.
Zahlreiche 99, Insel Kwidschwi (Kiwu-See).
Wie Mayr (Wiss. Ergebn. Scliwed. Exped. Kilimandscharo, ^leru und
*) Bei diesem Exemplar ragt aus den Gelenken der \'orderhiiften jeder-
seits der ungefahr 2 cm lang gestielte, kolbige Fruchttrager eines Pilzes hervor.
Nach der Bestimmung durch Herrn Dr. Claussen ist es Cordiceps myr»iecophila
Ces., zu den Hypocreales gehorig, und in Afrika bisher noch nicht beobachtet.
- 378 -
Massaisteppen, 1905/06, 8., 2 [Upsala 1907], S. 19) bemerkt, ist es zweifelhaft,
ob in den beiden Formen wirklich verschiedene Arten vorliegen, da fast immer
beide in denselben Glasern, also aus demselben Fang, in die Sammlungen kom-
men. Wahrscheinlicher ist es, daB es sich um 99 maj. und min. handelt.
Diese Beobachtung wird von FOREL (Zool. Jahrb. Sept. 1910, S. 243)
bestatigt und wurde auch an dem vorliegenden IVIaterial gemacht, sowie audi
an gleichzeitig eingegangenen Exemplaren ebenfalls vom Kiwu-vSee (ges. von
Stegmann), iiberhaupt an dem aus den deutschen Kolonien dem Berliner
Museum gesandten ^Material.
9. Odontomachus intermedius n. sp.
$. — Diese Art stellt einen Ubergang dar zvvisclien 0. haematodes L. und
0. assiniensis Em. Sie stimmt mit letzterem iiberein in der Skulptur des Kopfes
und unterscheidet sich in der Skulptur des Pronotums. Bei 0. assiniensis ver-
laufen die feinen Riefen des letzteren quer; bei 0. intermedius bilden sie ineinander
liegende, mit der Kriimmung nach vorn gerichtete Bogen, iihnlicli wie bei 0.
haematodes. Doch wahrend der Kopf dieser Art matt ist und eine feine Pubescenz
besitzt, ist er bei 0. intermedins glanzend und kahl wie bei 0. assiniensis. Ferner
konvergieren die Scheitel der Kurven der Thoraxriefen deutlich nach einem
gemeinsamen Punkt vorn auf dem Pronotum; bei 0. intermedius tritt dieses
Verhalten zuriick; die Kurven laufen mehr parallel.
Mehrere 99. Budduwald (NW Bukoba), Juni 1907.
(Der Verlauf der Langsriefen auf dem Pronotum von haematodes L. ist
ziemlich variabel. Bei manchen Exemplaren, z. B. aus der Kalahari, stoBen
die Bogen an den Hinterrand und sind hier weit of fen; bei anderen wieder,
besonders ausgesprochen an einigen Exemplaren von den Sechellen, sind die
auBersten Bogen vor dem Pronotalrand hinten ringformig geschlossen.)
Myrmicinae.
10. Sima mocquerysi Andr. v. elongata n. v.
9. — Lange (mit ausgestrecktem Kopf) 9 mm.
Kopf, von vorn gesehen, rechteckig, um '^1^ seiner Lange langer als breit.
Die Breite entspricht ungefahr der Entfernung zwischen Mandibulargelenk
und Hinterrand der Augen. Kopfseiten parallel, oberhalb jenes Gelenkes ganz
schwach nach innen gebogen, mit dem Vorderrand des Kopfes einen abgerundeten
rechten Winkel bildend. Hinterkopf wenig gewolbt, an den Ecken stark abge-
rundet. Vorderflache des Kopfes in der Richtung von vorn nach hinten und
von einer Seite zur andern gleichmaBig schwach gewolbt.
Die grauen Augen sind sehr groJ3 und liegen den Kopfhinterecken naher.
Ihr Vorderrand ist von dem des Kopfes so weit entfernt, als ihr Langsdurch-
messer betragt. Auf dem Oberkopf liegen, im rechten Winkel zueinander,
— 379 ^
3 sehr kleine Ocellen, \-on denen der vordere, im Scheitel dieses Winkels ge-
legene, stark zuriickgebildet und undeutlich ist. — Die Stirnleisten sind schmal,
fast geradrandig und an den Randern ganz schmal und fein aufgebogen. Sie
divergieren etwas nach hinten und zeigen am Ende dicht neben dem AuBen-
rand eine winzige Grube. Der schmale Mittelkiel, welcher die Stirnleisten trennt,
ist nur in deren vorderen Teil gut ausgebildet, aber bei geeignet auffallendem
Licht auch weiter hinter dem Ende derselben zu verfolgen, und seine Verlangerung
lauft als feine, durch ihren Glanz von der matten Umgebung sich abliebende
Linie bis zum vorderen Ocellus. In einiger Entfernung hinter dem Ende der
Stirnleisten bemerkt man, bei manchen Exemplaren sehr, bei anderen etwas
weniger deutlich, einen jene Langslinie rechtwinklig kreuzenden Quereindruck.
— Das Epistom ist sehr schmal und zu seinen beiden Seiten nahe der ]\Iittel-
linie stark eingedriickt. Diese Eindriicke setzen sich nach jeder Seite hin,
flacher werdend, furchenartig bis iiber das Mandibulargelenk fort. Da der
VOrderrand des Epistoms in seiner ganzen Breite nach innen umgebogen ist,
so wird auf diese Weise der Vorder-
rand des Kopfes jederseits von einer
abgerundeten , stark hervortreten-
den Leiste begrenzt. — Mandibeln
5zahnig, mitgroBem apicalenZahn.
Die iigliedrige Fiihlergeii3el ist
etwa I'^/^Tnal so lang als der Schaft
Ihre beiden ersten Glieder, schon
weniger das 3., sind langer als breit;
die folgenden, mit Ausnahme des ^^'
letzten, sind an Lange und Breite gleich, Der leicht gebogene Schaft reicht,
dem Kopf bis zum Innenrand des Auges angelegt, iiber dessenMitte hin-
weg. (Fig. 2.)
Die einzelnen Teile des Riickens sind durch Nahte deutlich voneinander
getrennt und an den Seiten scharf gekantet, letzteres mit Ausnahme des letzten
Teiles des Epinotums.
Das Pronotum ist, von oben gesehen, trapezformig, mit nach hinten schwach
konvergierenden Seiten, die nahezu gerade sind, Seine Hinterecken sind nach
unten gebogen, so daJ3 sie unter der Ebene des angrenzenden Mesonotums liegen
und auf diese Weise hier eine seitliche Einkerbung entsteht. Seine Vorderccken
sind fast rechtwinklig, abgerundet und treten stark hervor. Es ist der Quere
nach nur schwach, in der Langsrichtung etwas starker gewolbt. — Das schmale,
gleichsam eingeschaltete Mesonotum ist halbmondformig, mit der konvexen
Seite nach vorn gerichtet, noch etwas kiirzer als 1/4 der Lange des Pronotums,
flach und nicht gewolbt. — Am Epinotum gehen Basalteil und Abfall unter
einem abgerundeten stumpfen Winkel ineinander liber. Die Gesamtflache des
Epinotums ist doppelt so lang als das Pronotum. Wahrend die Seitenrander
- 38o -
des Abfalls erst vor der Stielcheneinlenkung konvergieren, verlaufen die des
Basalteils nach vorn parallel. Vor der Mesonotalnaht aber biegt von den Epinotal-
randern jederseits eine Kante nach innen und grenzt dadurch, daB sie als feiner,
nahtartiger Eindriick quer iiber den Riicken hin verlauft, ein vorderen (meta-
notalen) Abschnitt, von der Breite des Mesonotums, ab. Die Oberflache des
Basalteils ist ehen, nur in der Ouerrichtung ganz schwach gewolbt.
Von den beiden Stielchengliedern ist das i. seitlich scharf gekantet, das
2. seitlich gerundet. Die an der Unterseite beider Knoten gebildeten Kiele
sind durch eine Naht deutlich begrenzt; der i. tragt vorn einen kleinen Zahn.
— Von der Seite betrachtet, zeigt der dorsale UmriB des i. Knotens die Form
eines etwas abgeflachten Halbkreises. Von oben gesehen, ist der UmriB ein
langgezogenes, gleichschenkliges Dreieck mit gekriimmten Schenkeln und
ebenfalls konvexer, nach hinten gerichteter Basis. Die Oberflache ist der Quere
nach schwach gewolbt. — Der 2. Knoten zeigt in der vSeitenansicht starke W61-
bung und ist vorn flacher, hinten starker gekriimmt. Von oben gesehen, ist der
UmriB nahezu ein gleichseitiges Dreieck mit konvexen Seiten, von denen die
nach hinten gerichtete flacher und in der Mitte gebrochen erscheint. In der
Querrichtung ist die Oberflache, im Gegensatz zum i. Knoten, ziemlich stark
gerundet. Der Ventralteil ist breit und nicht so deutlich als Kiel ausgebildet.
Mandibeln fein langs gestreift und zerstreut punktiert; Rand des Epistoms
unten punktiert. Beide Telle sind sparsam mit kraftigen, ziemlich langen, ab-
stehenden Borsten von weiBgelber Farbe versehen, von denen die des mittleren
Epistoms am langsten sind. Noch zerstreuter stehen diinnere Borsten auf der
Kopf unterseite. Kopf, Thorax und i. Stielchenknoten sind fein lederartig
punktiert-gerunzelt, mit vereinzelten, sehr f einen, ziemlich langen abstehenden
Borsten. 2. Stielchenknoten und Abdomen glatt, von einer feinen, grauen
Pubescenz bedeckt.
Kopf, Thorax und i. Stielchenglied sind braunschwarz, mit mattem Glanz;
2. Stielchenknoten und Abdomen braun und glanzend, letzteres durch die Pubes-
cenz abgestumpft. Mandibeln hellbraun, mit schwarzen Zahnen, der Rand des
Epistoms etwas dunkler, beide stark glanzend. Das verdickte Vorderende der
Stirnleisten, sowie Fiihlerschafte und -geiBeln haben hellgelbe Farbung. An
den Beinen sind die Coxen und Femora hellbraun, letztere an den Enden gelb-,
die iibrigen Telle der Beine gelb.
Mehrere $9. Budduwald (NW v. Bukoba), Juni 1907.
Diese Var. unterscheidet sich von der Stammform, der Hauptsache nach,
durch die bedeutenderee GroBe, ferner durch die Form des Petiolus. Von oben
gesehen, divergieren die Seiten des i. Knotens bei der Var. bedeutend mehr
als bei der Stammform, bei welcher sie nach hinten zu fast parallel laufen. In
der Seitenansicht ist derselbe Knoten bei der Stammform starker gerundet,
also verhaltnismaBig hoher und kiirzer als bei der Var. Die beiden Nahte, welche
das Mesonotum einschlieBen, sind bei der Stammform tiefer eingesenkt, so
— 38i -
daB dieser Teil starker gerundet und, besonders vorn, mehr wulstartig heraus-
tritt. Auch treten die scharfkantigen Rander des Pronotums und Epinotums
bei der vStammform scharfer heraus,
II. Sima mocquerysi Andr, v. lutea n. v.
?. — Diese Varietat nimnit in bezug auf ihre Gr6f3e (7,5 mm) eine Mittel-
stellung ein zwischen der Stammform und der beschriebenen V'arietat elongata, ist
aber bernsteingelb. Kopf und Thorax sind etwas dunkler, mit einem Schein ins
Braunliche; die Farbung wird nach hinten und iiber die Stielchenglieder hin-
weg heller. Mandibeln gelb, mit schwarzen Zahnen; Fiihler ebenfalls gelb, die
letzten Glieder braun werdend, die Spitze des letzten Gliedes blaBgelb. Kopf
und Thorax matt glanzend, die iibrigen Teile starker glanzend.
vSkulptur wie bei elongata, der geringeren GroBe entsprechend
feiner. (Fig. 3.) . ^'^' ^■
Wahrend die Stielchenknoten, von der Seite gesehen, wie bei dieser Varietat
geformt sind, erscheint, von oben betrachtet, der erste schmaler und gestreckter;
seine Seitenrander sind unten nahezu parallel. Der UmriB des 2. Knotens ist
ahnlich elongata, doch mit verhaltnismaioig schmaler Basis. Die Kanten des
I. Knotens sind nicht scharf, sondern fein abgerundet.
2 2? und I 9- Insel Kwidschwi (Kiwu-See).
12. Sima spininoda Andr.
AndrE, Revue d'Entom. 1S92, S. 51.
I ?, 2 99- Zwischen Mawambi und Avakubi( am Aruwini), April igo8.
13. Sima gerdae n. sp.
9. — Lange mit ausgestrecktem Kopf 4,5 mm, der Kopf selbst i mm.
Kopf, von vorn gesehen, langgestreckt rechteckig, bis zum Mandibular-
gelenk doppelt so lang als breit. Seine Seiten sind gerade und parallel, sein
Hinterrand ist ebenfalls gerade und verlauft zu ersteren in rechten W'inkeln,
die nur wenig abgerundet sind und deutliche Ecken bilden. — Die Kopfvorder-
flache ist in der Langsrichtung hinten flacher abgerundet als vorn; in der Quere
ist die Abrundung starker. Die mittlere Vorderflache des Kopfes sowie seine
Unterseite sind eben und laufen parallel.
Die ovalen, an ihrem Hinterrand etwas abgeplatteten Netzaugen liegen
vor der Mitte der Kopfseiten, dem Vorderrand des Kopfes naher. Alle 3 Ocellen
sind deutlich und gleichmai3ig ausgebildet.
Eigenartig ist die Form des Epistoms; es ist nach hinten gebogen, und
zwar so stark, daB, besonders deutlich in Seitenansicht, die ]\Iandibeln unter
einem rechten Winkel nach hinten gerichtet sind. (Die Zalil ihrer Zalme laBt
sich ohne Gefahr der Zerstorung des Exemplars nicht ermitteln.)
- 382 -
Die Fiihlerschafte reicheii, dem Kopf unci dessen Mittellinie parallel an-
gelegt, niclit iiber die Hohe der Augenmitte hinaus.
Die Stirnleisten sind sehr schwach ausgebildet, auBerst schmal, ihre Seiten-
rander abgerundet, so dal3 sie nur undeutlich abgegrenzt sind. Hinten vor
ihrem Ende verlauft, bei giinstiger Beleuchtung zu erkennen, in mittlerer Augen-
hohe, ein schwacher Ouereindruck. Die Spur der Stirnleistenrander lai3t sich
weiterhin als sehr flache Kante jederseits der oberen vorderen Kopfflache bei
geeignet auffallendem Licht erkennen, und zwar als schwach nach aui3en ge-
bogene, dann wieder konvergierende Kanten. (Fig. 4.)
In der Seitenansicht ist der Thorax in seiner Gesamtheit gleichmaBig und
schwach gewolbt; der Abfall des Epinotums, welcher so lang ist wie dessen
Basalflache, erfolgt unter einem maBig stumpfen, stark abgerundeten Winkel.
Von oben gesehen, sind die Seitenrander
des Thorax eben falls schwach gerundet
und konvergieren \-orn, am Pronotum,
etwas mehr als am Epinotum.
In Seitenansicht erscheinen die Wol-
bungen der beiden Stielchenknoten nahezu gleich; doch ist der 2, hinten starker
gerundet und ein wenig kiirzer als der i. dieser vorn um ein geringes gerade
abgestutzt, Der i. Knoten tragt unten vorn ein Zahnchen, hinten einen be-
deutend starkeren, etwas zugespitzten Hocker. Von oben gesehen, ist der
I. Knoten schmaler als der 2., schlank, mit leicht gebogenen, abgerundet ge-
kanteten Seitenrandern. Der UmriB des 2. Knoten ist, von oben betrachtet,
nahezu kreisformig, von dieser Form nur wenig abweichend da, wo er in seinen
vorderen Stiel iibergeht.
Am Abdomen ist das vorderste Segment von dem folgenden nicht abge-
schniirt.
Der ganze Korper ist schwarz, glatt und stark glanzend, mit wenigen, ganz
kurzen, weit zerstreuten Borsten von weilBgelblicher Farbe. Fiihlerschafte und
GeiBeln sind gelb, letztere nach dem Ende hin braun werdend, Epistom und Man-
dibeln hellbraun, die Beine dunkelbraun, nach dem Ende zu heller werdend.
T 9, Amavi. Vosseler. Aus einem Nest von Anomma.
14. Myrmicaria striata n. sp.
9. — GroBe 9,5 mm bis 7,5 mm.
Der Kopf ist breiter als lang, vorn etwas schmaler als hinten, an den Occi-
pitalecken stark abgerundet. Hinterflache leicht und flach eingedriickt, Man-
dibeln 5zahnig, der 4. Zahn am kleinsten.
Die charakteristischen, unterscheidenden Merkmale ergeben sich am deut-
lichsten beim Vergleich mit der haufigen M. eumenoides Gerst. und mit der der
neuen Art verwandten M. haumi For.
- 383
Bei cumenoides ist der Abfall des ^Nlesonotums scharf abgegrenzt (am deut-
lichsten bei der Betrachtung von hinten und ein wenig von unten her) und
oben herzformig eingekerbt. Diese Einkerbung setzt sich zuweilen als feine
Furche eine kurze Strecke weit auf die in der Quere ausgehohlte, abfallende
Flache fort. Die Hooker jederseits am Beginn des Abfalls sind am Rand blatt-
artig verbreitet und verlangern sich in dieser \\>ise in die scharfkantigen Seiten-
rander des Abfalls.
Bei striata fallt das Mesonotum nach hinten steil ab. Bei groBeren Exemp-
laren gehen Basalflache und Abfall gerundet ineinander iiber; bei kleineren sind
sie durch eine schwache Leiste getrennt. Die Seitenkanten dieser abfallenden
Flache gehen nach unten und hinten halbkreisformig in die INIeso-Epinotalnaht
iiber. Dadurch bekommt der
Mesonotalabf all die in der Figur
dargest elite Form. Er ist ziem-
lich eben und nur oben, zwi-
schen den seitlichen Hockern,
schwach eingedriickt. Die Hok-
ker selbst sind stumpf und seit-
lich nicht zusammengedriickt ;
sie treten daher nicht so scharf
heraus.
Bei 6(7«;;?f' sind diese Hocker
an den Randern ziemlich stark
blattartig zusammengedriickt,
ebenso in die Seitenrander des
]\resonotalabfalls iibergehend.
Letzteres erscheint deshalb in
der Quere \'iel starker ausgehohlt als bei striata
dem der letzteren ahnlich. (Fig. 5.)
Bei M. eumenoides schlieBt sich, von der Seite gesehen, die Seitenkante der
Basalflache des Epinotums derjenigen des Mesonotalabf alls unter einem spitzen
Winkel an und geht, nach oben gebogen und weiterhin nur wenig von der ge-
raden Richtung abweichend, in den Epinotaldorn iiber. — Bei M. haumi ist
jener Winkel groBer, ungefahr ein Rechter, die Seitenwande des basalen Epino-
tums ebenso gebogen wie bei M. eumenoides. — Bei M. striata ist der j\Ieso-
Epinotal winkel so groB wie bei M. baumi; die Seitenkante bildet aber dahinter
eine sich deutlich abhebende, zusammengedriickte Ecke und verlauft erst dann
in den Dorn.
Bei M. eumenoides ist die Basalflache des Epinotums hinter der INIeso-
Epinotalnaht in der Ouerrichtung kaum ausgehohlt, ganz vorn fast eben und
vertieft sich erst allmahlich im Verlauf nach hinten ; ahnlich ist es bei ilf . baumi.
Bei M. striata ist diese Aushohlung ziemlich stark entwickelt und wird nach
Das UmriBbild dagegen ist
- 384 -
hinten tiefer als bei jenen beiden Arten. AuBerdem ist der vordere Teil der
Basalflache des Epinotums, welcher zwischen den beiden Hockern liegt, bei den
grol3en Exemplaren durch eine Art Einknickung geschieden und in der Skulptur
unregelmaBig ; bei kleineren tritt dies weniger hervor.
Die Epinotaldornen bilden mit den Seitenkanten des Epinotalabfalls einen
rechten oder ganz wenig stumpfen Winkel. Nach hinten divergieren sie schwach ;
bei den kleinsten Exemplaren sind sie nahezu parallel.
Der I. Stielchenknoten fallt, von der Seite gesehen, gleichmal3ig und etwas
schrag ab, aber hinten und oben flacher gerundet als vorn. Der 2. Knoten
bildet eine deutliche, nach hinten gerichtete Kuppe, welche vorn gleichmaBig
gewolbt und ziemlich schrag abfallt, wie bei M. hanmi. (Bei M. eumenoides
ist sie starker.) Nach hinten dagegen ist der Abfall steil und bildet mit dem
Oberrand des Knotens einen rechten Winkel, dessen Ecke nur schwach ab-
gerundet ist. Ein ventraler Kiel ist kaum entvvickelt.
Der Vorderrand des Abdomens ist gerade abgestutzt.
Charakteristisch ist die iiberwiegend aus Langsleisten bestehende Skulptur
dieser Art. t)ber den Kopf ziehen kraftig hervortretende, abgerundete Langs-
leisten, zwischen denen hier und da schwachere liegen. An den Kopfseiten sind
sie feiner; in der Gegend der Augen und auf den Seiten des Hinterkopfes stehen
sie am dichtesten. Netzartige Anastomosen sind nirgends vorhanden. Das
Epistom ist ebenso gestreift wie der Kopf. Die INIandibeln sind dicht und tief
langsgerieft, noch feiner und tiefer wie die Augengegend.
Von den bogenformigen Leisten des Pronotums gehen die am weitesten
auBen verlaufenden vorn quer liber diesen Teil und lassen ihn daher quergestreift
erscheinen. Weiter nach innen werden die Bogen spitzer, so dai3 das Pronotum
auf der Mitte langsgestreift ist. In der ]\Iedianlinie hebt sich gewohnlich ein
Mittelkiel hervor, bei kleineren Exemplaren weniger deutlich. Im iibrigen sind
jene Bogen, besonders die auBeren, nicht geschlossen, sondern bestehen hier
mehr aus ineinander liegenden Stiicken, und zwischen den kraftigeren liegen
feinere. — Die Seiten des Prothorax sind viel feiner, aber unvollkommen ge-
rieft, wahrend diese Skulptur an den sich anschlieBenden Thoraxseiten nach
hinten zu deutlicher ziim Vorschein kommt.
Kraftige Langsskulptur besitzt wieder das Mesonotum, ebenso entwickelt
wie bei M. haumi; auch hier tritt ein Mittelkiel hervor.
Der Basalteil des Epinotums ist regelmaBig langsgerieft. Dadurch, daB
einige dieser Riefen von der AuBenflache her, nach hinten konvergierend, schrag
nach ihnen iiber die Dornen hinweg verlaufen, bekommen diese das Aussehen,
als waren sie von einem Schraubengang umgeben; besonders deutlich sieht man
das an den groBen Exemplaren.
Die Stielchenknoten sind fein, dicht, gleichmaBig und oberflachlich langs-
gerieft.
Das Abdomen ist glatt und glanzend.
- 385 -
Alle Telle des Korpers sind dunkelbraun uiid tragen zerstreut stehende,
stark abstehende, hellbraune Borsten.
Elne Anzalil 29. Bukoba (Viktoria-See).
15. Myrmicaria eumenoides Gerst.
Dalla Torre, Catalog. Hymenopt. 1893, S. 155.
Eine groBere Anzahl 99, 99, cfd^- Insel Kwidschwi (Kiwu-See), Kasindi
(N V. Albert-Edward-See), Urwald W v. Ruwenzori, Ituri, Artnvimi.
16. Myrmicaria eumenoides Gerst. v. fusca n. v.
9. — Lange 4,3 mm.
Zeigt in Kopf, Thorax und Stielchengliedern, abgesehen \-on der GroBe,
die Form des Tj'pus, unterscheidet sicli aber durch die deutlich 4zalinigen
]\Iandibeln (ohne verborgenen 5. Zahn) und durch die Skulptur.
Das Epistom ist glatt, ohne Skulptur, mit wenig hervortretendem, ab-
gerundetem Mittelkiel. \"on der Spitze des Epistoms verlauft nach hinten iiber
den Kopf eine mediane Leiste, zu deren beiden Seiten, also zwischen den Ran-
dern der Stirnleisten, die Kopfflache vollkommen glatt ist, und erst hinter der
Augengegend treten einige nur flache Langsleisten auf, die vor dem Hinter-
rand des Kopfes etwas starker ausgebildet sind. Die Seiten des Kopfes sind un-
deutlich und verwischt langsgerieft.
Das Pronotum besitzt nur einen kraftig hervortretenden IMittelkiel. Zu
dessen beiden Seiten die Skulptur unvollkommen und verwischt ist.
Die Basalflache des Epinotums ist vollkommen glatt. Ebenso sind die
Thoraxseiten ohne Skulptur, und nur unterhalb der basalen Epinotalrander
findet sich eine Andeutung davon.
Die Stielchenknoten sind glatt, ebenso das Abdomen.
Alle Telle des Korpers sind gleichmaBig hellbraun und stark glanzend;
Beborstung wie bei der Stammform.
2 59. Mboga (N V. Ruwenzori).
17. Pheidole crassinoda Em. r. ruspolii Em.
Emery, Anu. :Mus. Civ. Stor. Nat. Geneva. 1897, S. 598.
3 99. Kassenje (Albert-See).
18. Pheidole megacephala F. r. punctulata Mayr. v. angulata n. v.
1|- Etwas kleiner als derjenige der Stammform; die Occipitalecken sind
aber nicht so stark abgerundet wie bei dieser, sondern spitzer. Die feinen
Ouerriefen des Pronotums sind viel feiner und nur bei starkerer Lupenvergro-
Berung deutlich.
Mehrere 1|-2| und 99. Mohasi-vSee (O \-. Kiwu-See).
Deutsche Zentralafrika-Expedition. III. 2 3
- 386 —
1 9- Pheidole megacephala F. v. speculifrons n. v.
2^ Unterscheidet sich von der Stammform nur durch den vollkommen
glatten, spiegelnden Oberkopf, mit nur ganz wenig winzigen Piinktchen.
Mehrere 2J.2J- imd 99. Bukoba (Viktoria-See).
20. Tetramorium (Xiphomyrmex) kivuense n. sp.
$. — Lange (mit ausgestrecktem Kopf) 4 mm.
Kopf von vorn her gesehen, in der Hohe, zwischen den Augen, so breit
als er lang ist. Seine Seiten laufen parallel und stehen zu dem gerade verkiufen-
den Hinterrand desselben im rechten Winkel. Die Occipitalecken sind ab-
gerundet. Die Vorderflache des Kopfes ist ziemlich flach und wenig gerundet,
in der Querrichtung etwas mehr als der Lange nach.
Die Augen liegen in der Mitte der Kopf seiten; ihr Langsdurchmesser ist
kleiner als ihr Abstand vom Mandibulargelenk. ,Sie sind eiformig, bilden aber
hinten und unten eine abgerundete Ecke.
Das Epistom ist nach oben halbkreisformig abgegrenzt. t)ber ihm an
vStelle des nicht ausgebildeten Stirnfeldes liegt in der ]\Iitte ein Eindruck, der
sich, flacher werdend, quer nach beiden
Seiten hin fortsetzt. Dieser Querein-
druck liegt zwischen den sehr kurzen
Stirnleisten , welche jederseits unter
einer kurzen Biegung nach aui3en in die
Leisten iibergehen, welche die Fiihler-
grube begrenzen. Diese divergieren
_. nach hinten schwach und verstreichen
Fig. 6.
erst kurz vor dem Hinterrand des
Kopfes; ihre Spur ist aber in einer der die Skulptur des Hinterkopfes bildenden
I.eisten wieder zu verfolgen.
Die Mandibeln haben einen breiten Innenrand mit 2 groBeren spitzen und
3 kleineren stumpfen Zahnen.
An den iigliedrigen Fiihlern erreicht der vSchaft nicht den Rand des Hinter-
kopfes und hat ungefahr 2/3 der GeiBellange. An der GeiBel sind die letzten
3 Glieder in Form einer Keule nur wenig kiirzer, als die iibrigen zusammen-
genommen. Die Fiihlergrube ist nicht tief, aber durch die vorher erwahnte Leiste
scharfkantig abgegrenzt. (Fig. 6.)
Der Thorax verschmalert sich, von oben gesehen, nach hinten gleichmaBig und
sehr stark, so daB die Breite des Epinotums von einem Dorn zum andern weniger
betraet als V3 der Breite des Pronotums. In Seitenansicht erscheint der UmriB
des Riickens stumpfwinklig geknickt, die UmriBlinien selbst schwach gebogen.
Das Pronotum ist doppelt so breit als seine Lange in der Mittellinie betragt.
Es ist vom Mesonotum abgegrenzt durch eine bei geeignet (von hinten her)
- 38? -
auffallendem Licht hervortretende Naht, die als flacher Bogen verlauft. Dicht
vor diesem Bogen benierkt man quer iiber dem Pronotum (zwischen den beiden
in der Seitenansicht hervortretenden Hockern) eine nicht sehr stark ausgebildete
Kante, von welcher aus die Riickenflache nach vorn und hinten dachformig,
mit ganz schwach gerundeten Flachen, abfallt. In der Quere ist das Pronotum
schwach gebogen. Seine Vorderecken sind abgerundet, in der Seitenansicht
aber stark gerundet in die Thoraxseiten iibergehend.
Das ]\Iesonotum besitzt hinter der Pro-Mesonotalnaht an den Seitenrandern
jederzeit einen Eindruck, durch den ein kleiner Hocker gebildet wird, der durch
einen Eindruck hinten an seiner Basis noch etwas deuthcher heraustritt.
An dem sehr schmalen Epinotum sind die Basalflache und die ausgehohlte
Flache des Abfalls durch eine die Dornbasis verbindende Leiste unterschieden.
Es tragt oben 2 groBe und unten 2 kleine Dornen.
Die groBen Epinotaldornen biegen von der Richtung des Basalteils des
Epinotums unter einem sehr schwachen, stumpfen Winkel ab und bilden, von
der Seite gesehen, mit den Seitenkanten des Epinotalabfalls einen stark aus-
gerundeten, rechten Winkel. Die Dornen sind gerade, etwas langer als ihr Ab-
stand an der Basis und divergieren unter einem Winkel von ungefahr 60 Grad.
Am I. Stielchenknoten zeigt sich vorn eine Kuppe, welche, kurz abgerundet,
mit einer ebenfalls gerundeten Kante fast gerade nach vorn abfallt, die unter
einem gerundeten, stumpfen Winkel in das Stielchen iibergeht. Von vorn und
oben her betrachtet, hat der Knoten ungefahr den UmriB eines Fiinfecks, dessen
vordere Spitze stark abgerundet ist. \"on der erwahnten Kante aus geht die
Vorderflache des i. Knotens jederseits in der Richtung der vorderen beiden
Seiten jenes Fiinfecks nach hinten (vgl. die gestrichelte Linie in der Figur).
Vorn und unten tragt der i. Stielchenknoten einen diinnen, kielartigen Anhang.
Der 2. Stielchenknoten ist breiter als der vorhergehende und hat, von
oben gesehen, ungefahr den UmriB eines in der lyangsrichtung etwas zusammen-
gedriickten Rhombus. Seitlich betrachtet, ist er vorn flacher gewolbt als hinten.
Uber Kopf und Riicken verlauft eine gleichmaBige Skulptur von kraftigen,
stark hervortretenden Langsleisten. Auf dem Kopf bilden sie schwach ent-
wickelte Anastomosen, wahrend dessen Seiten und die Occipitalecken grob
und fingerhutartig punktiert sind. Die Mandibeln sind glatt und fein punktiert.
Auf dem Thorax verlaufen die Leisten etwas unregelmaBig und wellenformig
und werden auf dem Basalteil des Epinotums feiner. Der Abfall des letzteren
ist glatt. Die Thoraxseiten sind unregelmaBig langsgerunzelt. Die Oberflache
der Stielchenknoten ist grob punktiert-gerunzelt, das Abdomen vollkommen
glatt und glanzend.
Der ganze Korper ist mit sparsam verteilten, gelblich-weiBen, abstehenden
Borsten bekleidet ; an den Extremitaten sind dieselben kiirzer und stehen dichter.
Die Fiihler tragen eine feine, anliegende, graue Behaarung, die auf den letzten
Gliedern am dichtesten ist.
25*
- 388 -
Kopf dunkelbraun, die ^landibeln braunlich-gelb, mit schwarzem Innen-
rand. Thorax und oberer Teil der Stielchenknoten etwas heller braun, das Ab-
domen schwarz, am starksten glanzend. Beine und Flihler am hellsten braun.
I 9. Insel Kwidschwi (Kiwu-See).
21. Tetramorium blochmanni For. v. nigriventre Stz.
STITZ, Mitt. Zoolog. Mus. Berlin 1910 (Bd. 5). S. 144.
I 9. Kassenje (W-Ufer Albert-See),
«
22. Cremastogaster similis n. sp.
9. — Lange (mit ausgestrecktem Kopf) 4 mm.
Kopf, von vorn gesehen, breiter als lang, mit gebogenen Seiten, sein Hinter-
rand in der Mitte etwas eingedriickt ; die Occipitalecken bilden stark abgerundete,
stumpfe Winkel. Die Vorderflache des Kopfes ist in der Ouerrichtung sehr stark
gewolbt, fast im UmriJ3 eines Halbkreises; von vorn nach hinten ist die Kriim-
mungslinie flacher.
Die Augen liegen fast in der Mitte der Kopfseiten, nur ganz wenig nach
hinten geriickt.
Die Seitenrander des etwas gewolbten Epistoms sind parallel und treffen
hinten unter einem stumpfen, stark abgerundeten Winkel zusammen, an einer
scharf eingeschnittenen Nalit kenntlich. Dadurch grenzt sich das Epistom
deutlich von seiner Umgebung ab.
Die Stirnleisten sind kiirzer als die Entfernung ihrer Rander voneinander,
die glatt und nicht aufgebogen sind. In der jMittellinie sind sie durch eine Furche
geschieden, welche nach hinten durch den Eindruck des Hinterkopfes verlauft,
nach vorn aber das Epistom nicht erreicht und in der Hohe der Augen am tief-
sten ist. — Ein vStirnfeld ist nicht ausgebildet; Epistom und Stirnleisten grenzen
aneinander.
Die Mandibeln sind 5zahnig, mit groBem apicalen und fast ebenso groBem
subapicalen Zahn. Von den 3 anderen kleinen Zahnen ist der mittlere der kleinste.
An den Fiihlern ist der Schaft in seinem proximalen Teil leicht gebogen
und betragt V3 der Lange der GeiBel. Dem Kopf angelegt, reicht er nur ganz
wenig liber den Occipitalrand hinaus. Von den 10 Gliedern ist das r. bedeutend
langer als jedes der 6 folgenden; die 3 letzten Glieder bilden eine Keule, die
kaum kiirzer ist als die vorhergehenden Glieder zusammen. (Fig. 7.)
Die 3 Abschnitte des Riickens sind scharf voneinander getrennt. Zwischen
Pronotum und ]\Iesonotum liegt eine scharf eingeschnittene Naht, die einen nach
vorn gerichteten, abgerundeten, stumpfen Winkel bildet. Der angrenzende,
vordere Mesonotalrand tritt wulstartig etwas hervor. Die gerade Meso-Epinotal-
naht liegt in einer, von der Seite her gesehen, schwach stump fwinkligen Ein-
kerbung.
- 389 -
Die Seitenrander des Pronotums sind gut ausgebildet, schwach abgerundet
und nach vorn im Bogen konvergierend, hier allmahlich verstreichend. Die
Flache des Pronotums ist schmaler als der untere Teil des Thorax, so daB dessen
vSeiten bei Betrachtung von oben her die Rander des ersteren iiberragen. Das
Pronotum ist fast eben, fallt aber nach vorn gebogen ab. Seine Lange ist un-
gefahr V3 seiner Breite.
Das Mesonotum ist so lang wie das Pronotum, in der Querrichtung eben,
in der Seitenansicht nach dem Epinotum hin gebogen.
Am Epinotum ist der Basalteil fast eben und hat ungefahr ^/g der Lange
des Pronotums. Vom Abfall, der sich unter einem stumpfen Winkel ansetzt,
ist er durch eine schwach her\'ortretende, stumpfwinkhg nach vorn geknickte
Kante abgegrenzt. — Die kraftigen Dornen des Epinotums sind kiirzer als ihr
Abstand an der Basis und divergieren unter einem groBen, spitzen, fast rechten
Winkel. Seitlich gesehen, bildet sie mit dem Abfall des Epinotums einen nahezu
rechten Winkel.
Das I. Stielchenglied ist herzformig, mit ebener Oberflache. Sein UmriB
ist ein gleichseitiges Dreieck, dessen nach vorn gerichtete Basis schwach ge-
kriimmt ist, und dessen seitliche Ecken
abgerundet sind. Der nach hinten ge-
richtete, verschmalerte Teil ist halb so
breit als dessen Basis. — Das 2. Stielchen- ^^»- 7-
glied ist quer eiformig und schmaler als das i., oben gerundet, ohne Langsfurche
und zeigt nur ganz hinten einen sehr schwachen, medianen Eindruck.
Die Mandibeln sind fein und undeutlich langsgerieft, mit einzelnen, f einen
Punkten. Der Kopf zeigt eine sehr feine und dichte Langsstreifung, die auf dem
Epistom etwas kraftiger entwickelt ist, und sparsame, kurze, anliegende, graue
Pubescenz. Die Skulptur des Riickens ist kraftiger ausgebildet. Das Prono-
tum besitzt runzlige Langsstreifung; diese ist auf dem Mesonotum regelmaBiger,
auf dem Basalteil des Epinotums wieder deutliche Langsstreifung. Die Thorax-
seiten sind ebenfalls langsgerieft, aber feiner. Dem Thorax fehlt die Pubescenz;
er tragt nur vereinzelte langere Borsten. Die Oberflache des i. Stielchenknotens
ist glatt und matt, die des 2. schwach gerunzelt-punktiert. Das Abdomen zeigt
sparsame, anliegende, feine, graue Pubescenz.
Der ganze Korper ist braun, die FiihlergeiBel gelbbraun. Die Beine werden
vom Ende der Tibien an heller. Etwas heller in der Farbung ist auch das Ab-
domen, mit blaBgelb gerandeten Segmenten. Kopf, Thorax und vStielchen-
glieder zeigen matten Glanz, starkeren das Abdomen.
Zahlreiche $$ und einige Nymphen. Karissimbi (NO v. Kiwu-See).
Diese Art gehort zur Gruppe Cr. kneri Mayr und hat, verghchen mit den
Beschreibungen, Ahnlichkeit mit Cr. wilwerthi Santschi und Cr. luctans For.
Von Cr. kueri unterscheidet sie sich vor allem in dem stumpfen Winkel,
unter dem die Promesonotalnaht verlauft (bei kneri spitz-, fast rechtwinklig),
— 390 —
in dem ^Mangel des Stirnfeldes (bei kneri gut ausgebildet) und in der Skulptur.
Gegeniiber icilu'ertJd ist die beschriebene Art groBer {wilwerthi 2,8 mm)
und zeigt eine scharfe Pro-Mesonotalnaht (bei wilwerthi fehlend).
Mit Cr. luctans For. verglichen, stehen sich gegeniiber die Breite des Pro-
notums (bei luctans fast 3 mal breiter als lang), das ebene Mesonotum (bei luc-
tans ,,carene au milieu") und in der Skulptur (bei luctans Epistom, Wangen,
Riicken, Thoraxseiten ziemlich grob langsgestreift, einige Leisten auf Stirn und
Stirnleisten, Abfall des Epinotums fein genetzt). iVuch die Farbung beider ist
abweichend.
Camponotinae.
23. Acantholepis capensis Mayr. v. canescens Em.
Emery, Ann. Mus. Civ. Stor. Nat. Genova. 1897, Ser. 2a (Bd. i8 [38]). S. 601.
Mehiere ?$. Mohasi-See (O v. Kiwu-See).
24, Acantholepis carbonaria Em.
Emery, Ann. Mus. Civ. Stor. Nat. Genova. 1892 (Ser. 2 a, Bd. 12 \_2,2']). S. 119.
I $. Insel Kwidschwi (Kiwu-See); i $. Zwischen Mawambi und Avakubi
(am Aruwimi).
Beide Exemplare zeigen gewisse Unterschiede : Kopf*) bei dem Exemplar
vom Kiwu-See matt, mit deutlicher Mittellinie auf dem Epistom, bei dem Exemp-
lar vom Aruwimi stark glanzend, mit nur feiner Mittellinie auf dem Epistom,
die wenig hervortritt, auch nicht iiber das Epistom hinaus verlangert ist. —
An der Schuppe des Kiwu-See-Ex. sind die Dornen sehr stark nach hinten um-
gebogen, bei dem Aruwimi-Ex. nur schwach. — Die Epinotalecken des Ex. v,
Kiwu-See zeigen Dornen mit breiterer Basis und plumper vSpitze, die des Ex. v.
Aruwimi schlankere und spitzere Dornen.
Einen Ubergang zwischen beiden Formen bildet i 9 aus Westafrika (Yaunde-
station, V. SOMMERFELD), dessen Kopf sich dem Ex. vom Aruwimi, die Gestalt
der Epinotaldornen denen des Ex. vom Kiwusee nahert, wahrend die Kriimmung
der Schuppendornen eine mittlere ist.
25. Acantholepis deplanatus n. sp.
$. — Lange mit ausgestrecktem Kopf 2,5 mm.
Kopf, von vorn gesehen, bis zum Mandibulargelenk ebenso lang als breit,
an den Seiten und hinten gerundet, so dai3 die ebenfalls gerundeten Kopfecken
kaum hervortreten. Die Vorderflache des Kopfes ist nach beiden Richtungen
ziemlich stark gewolbt. Die Rander der Stirnleisten laufen parallel und sind
ungefahr so weit voneinander entfernt, als sie lang sind. Getrennt werden sie
durch eine scharf eingeschnittene Naht, die sich um ungefahr die Lange der
") Leider spater verloren gegangen.
— 391 —
Stirnleisten auf den Kopf nach hinten verlangert. Die Flache zwischen beiden
Randern ist eben. Die Fiihlerschafte iiberragen, dem Kopf angelegt, dessen Hin-
terrand um Vs ihrer Lange. (Fig. 8.)
Die Flache des Pronotums ist eben und zeigt nahe ihrem Vorderrand jeder-
seits einen Eindruck; beide Eindriicke stehen durch einen schmalen, flachen
Quereindruck in Verbindung. Der Vorderrand ist ziemlich stark gebogen, und
die fast geraden Seitenrander liegen hinten jederseits unter einem abgerundeten
stumpien Winkel nach innen zum Hinterrand zusamnien. Das Pronotuni bildet
an dieser Stelle mit dem anhegenden vorderen Teil des jMesonotums einen ab-
gestumpften Hocker. Die Ecken des Pronotums sind abgerundet, ebenso die
Kanten, treten aber deutUch hervor und werden erst nahe der Pro-Mesonotal-
naht etwas undeuthcher.
Das sehr schmale Mesonotum ist seitUch von
abgerundeten, ungefahr parallelen Kanten ab- y^
gegrenzt und der Ouere nach in der Mitte sattel-
. . . ~ . . Fig. 8.
formig eingeknickt. Der vordere Teil liegt dem
Pronotum an und bildet mit ihm den erwahnten Hocker; der hintere fallt am
Ende unter einem stumpfen Winkel zur Meso-Epinotalnaht ab.
Das Epinotum ist etwas schmaler als das Pronotum und tragt 2 dorn-
artig verlangerte, divergierende Hinterecken, die in derselben Ebene liegen
wie die Basalflache des Epinotums. Von vorn und oben gesehen ist es ungefahr
halbmondformig mit nur schwach gebogenen Querrandern.
Die Schuppe besitzt am Oberrand einen nur ganz schwachen Eindruck;
ihre Ecken treten nur wenig hervor.
Kopf und Thorax sind mikroskopisch fein und dicht j)unktiert, die Seiten
des Mesothorax deutlich langsgestreift.
Kopf, Thorax und Oberschenkel sind dunkelkastanienbraun, die Stirngegend
heller, Schuppe und Abdomen schwarz, Fiihler, Tibien und Tarsen mehr gelb-
braun. Alle Telle sind fettglanzend, am starksten Glanz zeigt das Abdomen.
Der ganze Korper tragt sparsam verteilte, maBig lange Borsten von gelblich-
weiBer Farbe; der Vorderkopf ist fast kahl.
I ?. Budduwald (NW Bukoba), Juni 1907.
26. Camponotus longipes Gerst.
Dalla Torre, Catalog. Hymenopt. 1893. >^- -40-
(FOREL, Ann. Soc. Ent. Belg. 1886. Bd. ^3, S. 164.)
1 9 med. IMboga (W v. Ruwenzori).
27. Camponotus caesar For. r. imperator Em.
Emery, Ann. Soc. Ent. Belg. 1899, Bd. 43, S. 503.
2 99. Deutsch-Ostafrika (Kasongowald,) Grauer.
— 392 —
28. Camponotus somalicus Andr. v. pattensis For.
FOREL, in Voeltzkow Reise Ostafr. 1903 — 05. — 1907. — Bd. 2, S. 91.
I 9 maj. Bukoba (Viktoria-See).
29. Camponotus maculatus F. i. sp.
DALLA Torre, Catalog. Hymenopt. 1893. S. 241.
Mehrere 9? min. Steppe bei Kasindi (N v. Albert-Edward-See).
30. Camponotus rufoglaucus Jerd. r. cinctellus Gerst v. ustithorax For.
FOREL, Zoolog. Jahrb. (Syst.)- 1910. Bd. 29, S. 271.
Eine Anzahl 99 von 8,5 — 7 mm. Insel Kwidschwi (Kiwu-See).
Die Verteilung der rostroten Farbe an dem vorliegendem Material zeigt
verschiedene Variationen, ohne an die Gr6i3e gebunden zu sein. Bei dem groBten
der 99 sind Kopf, Pronotum und Mesonotum vollstandig rot, und die rote Far-
bung zieht auf dem schmalen Epinotalkamm entlang bis auf den Abfall; die
Fiihlerschafte haben dieselbe Farbe. Bei einem anderen von derselben GroBe
ist nur der Kopf oben rostrot, das Pronotum aber schon schwarz; doch bemerkt
man zu beiden Seiten der IMittellinie derselben je einen hervorschimmernden
schwarzen P'leck.
31. Camponotus mayri For.
FOREL, Ann. Soc. Ent. Belg. 1886. Bd. 2^, S. 191.
I 9. Steppe bei Kasindi (N v, Albert-Edward-See).
32. Polyrhachis gagates Sm.
DalLA Torre, Catalog. Hymenopt. 1893. S. 262.
(FOREL, Ann. Soc. Ent. Belg. 1886. Bd. 33, S. 194.)
4 99. Steppe bei Kasindi (N v. Albert-Edward-See).
22. Polyrhachis militaris F. r. cupreo-pubescens For.
Dalla Torre, Catalog. Hymenopt. 1893. S. 261.
3 99. Avakubi (am Aruwimi), April 1908.
Braconidae der I. Zentral-Afrika-Expedition.
^'on
Prof. Gy. Szepligeti, Budapest.
Subfam. Braconinae.
Glyptomorpha Holmgren.
Glyptomorpha concolor n. sp.
9 Dem G. algiricus Luc. (G. formidahilis Marsh.) nahestehend : 3. Segment
quer, die Ecken groB und runzlig, die schief laufenden Furchen treffen in der
Mitte des Vorderrandes zusammen; 4. Segment runzlig; ]\Ietanotum ziemlich
dicht und grob punktiert, mit Langsfurche.
Rot, Fiihler schwarz. Fliigel braun; 2. Cubitalquerader (mehr oder we-
niger), ein Fleck unterhalb des Randmals und ein runder Fleck in der Mitte
des Fliigels hyalin. Basis des Randmals gelb.
Lange 14, Bohrer 30 mm.
Deutsch-Ost-Afrika, Tabora, VII. 1908. (Wintgens leg.) 2 Exemplare.
Euvipio Szepligeti.
Euvipio rufa Szepl., AVVTSMAN, Genera Insect. F. XX — XXIV. 1904. p. 15.
Route Ituri, I. 1908. i Exemplar.
Atanycolus Forster.
Atanycolus africanus n. sp.
9 Kopf fast kubisch, Gesicht runzlig, Augen rundlich. Fiihler kiirzer als
der Korper, kraftig, borstenformig; Schaft zylindrisch, die folgenden GHeder
kurz. Thorax glatt und z^^lindrisch. Seiten des Randmals gleich lang, End-
abschnitt der Radialader so lang wie der 2. Abschnitt, Radialzelle erreicht
nicht die Fliigelspitze, Basis der- Cubitalader gerade. Hinterhiiften schlank,
langer als dick. Hinterleib schmallanzettlich, etwas langer als Kopf und Thorax;
Segmente i — 4 gerieft, die folgenden glatt; i. Segment so lang wie hinten breit,
vorn glatt und gehohlt, in der ]\Iitte mit Furche; 2. Segment so lang wie hinten
— 394 —
breit, vorii etwas schmaler, mit 2 schief laufenden Kielen, das Mittelfeld groB
und bis zu dem Hinterrande reichend, 3sseitig und vorn glatt; 2. Sutur breit
und crenuliert; 3. und 4. Segment quer und gleichbreit, mit glanzenden Buckeln;
5. Segment groB. Hypop^^gium etwas langer als die Spitze des Hinterleibes.
Schwarz; untere Halfte des Kopfes gelbrot; Thorax rot, Mesonotum fast
ganz und Metanotum schwarz; die vordersten Hiiften gelbrot, vorn schwarz;
Vorderbrust schwarz. Fliigel schwarz, die Umgebung der 2. Cubitalquerader
und ein rundes Fleckchen in der Fliigehnitte hyahn, ein unregelmaBiger Fleck
unterhalb des Randmals gelblich hyalin; Randmal gelb, Ende schwarz.
Lange 16, Bohrer 25 mm.
Deutsch-Ost-Afrika, Bumbuli, 5. XI. 1902. (Meinhof leg.) i Exemplar.
Platybracon Szepligeti.
Platyhracon calvinac Cam., Ann. S. Afr. Mus. V. 1906. p. 53. (9).
Platybracon platynoius Cam., Rec. Albany Mus. I. 1905. p. 221. (rf).
Kopf kubisch, deutlich flach gedriickt; Gesicht runzlig, vertieft, oben mit
einem lamellenartigen Vorsprung. Fiihler halb so lang wie der Korper, Schaft
zylindrisch, Ende mit 2 Zahnchen, das folgende Glied nach innen zu deutlich
erweitert. Thorax glatt, Parapsiden fehlen. Randmal lanzettlich, die aui3ere
Seite etwas langer, Radialzelle lang, erreicht nicht die Fliigelspitze, Basis der
Cubitalader gerade. Beine sparsam und abstehend behaart, Schenkel kurz,
Schienen und Tarsen kraftig, Klauen klein. Hinterleib elliptisch; i. Segment
sehr breit, fast quadratisch; der vorstehende Mittelteil gerieft, nach der Basis
zu geschweift verschmalert; der Seitenteil glatt. 2. Segment quer, ohne Mittel-
feld, gerieft, die groi3en Ecken ziemlich glatt. 2. Sutur breit und crenuliert.
3. Segment gerieft, die Ecken runzlig, der Hinterrand glatt, und fast der ganzen
Breite nach leicht gebuchtet und durch eine punktierte Linie gesondert; die
schief laufenden Furchen nicht genahert. 4. und 5. Segment gerieft-runzlig.
Hypopygium langer als die schnabelartige Hinterleibsspitze.
Gelbrot; Stirn, Fiihler, Hinterschienen (die auBerste Basis ausgenommen)
und Hintertarsen schwarz; Mesonotum an den Seiten geschwarzt; Squamula
gelb. Fliigel dunkel, die Umgebung der 2. Cubitalquerader und ein rundes
Fleckchen in der Fliigelmitte hyalin; Basalhalfte des Randmals gelb.
Liinge 15, Bohrer 10 mm. i Exemplar.
Nyassa-See, Langenburg, 9.— 19. VIII. 1898. (FollrEBON leg.)
Platybracon bicolor n. sp.
9 Kopf stark flach gedriickt, die Lamelle unterhalb der Fiihlerwurzel t'ef
ausgeschnitten ; sonst dem P. curiosus m. ahnlich.
Kopf rot, oben schwarz; Thorax rot, Fiihler und Hinterleib schwarz; Beine
rot; Mittelschienen, Vorder- und Mitteltarsen braun; Hinterbeine schwarz,
Trochantellus rot. Fliigel schwarz.
— 395 —
Lange 13 mm, Bohrer so lang wie der Hinterleib.
Route Ituri, I. 1908.
Plaxopsis Szepligeti.
Plaxopsis pulchripennis n. sp.
9 Kopf quer; Gesicht runzlig; Vorsprung gespalten, oben mit 2 Furchen.
Fiihler fast so lang wie der Korper, Schaft langer als breit, Ende dicker. Parap-
siden nur vorn ausgebildet und undeutlich. Randmal mit fast gleich langen
Seiten, Cubitalader an der Basis gebrochen, Radialzelle lang, erreicht fast die
Fliigelspitze. Beine kurz und kraftig. Hinterleib lanzettlich, so lang wie der
Kopf und Thorax, glatt, 2. Sutur und die Furchen crenuliert. i. Segment
3seitig, so lang wie hinten breit, der Seitenrand schmal. 2. Segment quer, 2mal
breiter als lang, an der Seite grubenformig vertieft, Mittelfeld 3seitig, erreicht
nicht den Hinterrand. 3. und 4. Segment an der Seite gerieft-runzlig, die Vorder-
ecken glatt.
Schwarz; ]\Iundteile, Gesicht unten, Wangen und Augenrand oben schmal
gelb; Fliigel gelb, Ende von der i. Cubitalquerader braun, Hinterfliigel ebenso
gefarbt. Spitze des Randmals schwarz.
Lange 10, Bohrer 8 mm. i Exemplar.
Nyassa-See, Langenburg, 9. — 19. VIII. 1898. (Folleborn leg.)
Plaxopsis trifasciatus n. sp.
9 Kopf fast kubisch, glatt, Augen rundlich, Gesichtmitte mit einer unten
ausgehohlten lyamelle. Fiihler kiirzer als der Korper, Schaft eiformig. Thorax
glatt, zylindrisch, Parapsiden nur vorne ausgebildet und undeutlich, Mittel-
lappen vorstehend. Innere Seite des Randmals kiirzer, Radialzelle sehr lang,
erreicht die Fliigelspiti:e; 2. Cubitalzelle sehr lang, doppelt langer (oben ge-
messen) als die 2. Cubitalquerader; Basis der Cubitalader gebogen. Beine schlank.
Hinterleib lanzettlich, etwas langer als Kopf und Thorax, glatt, nur das 2. Seg-
ment etwas langsrunzlig ; i. Segment langer als hinten breit, der Seitenrand
schmal; 2. Segment quer, Mittelfeld klein und glanzend; 2. Sutur crenuliert;
3. Segment quer, die Ecken klein.
Kopf, Vorderbrust und Vorderbeine gelb; Hinterleib rot; Fiihler, Mittel-
und Hinterbeine schwarz. Vorderfliigel gelb, mit 2 Querbandern, Endrand iiber-
all braun; Hinterfliigel in der Basalhalfte gelb, Endhalfte mit einem groBen
gelben Fleck; Randmal, das Ende ausgenommen, gelb.
Lange 12 mm, Bohrer nahe ebenso lang.
Albert-Edward-See, Ruwenzori-P'uB, II. 1908. 2 Exemplare.
An einem Exemplar ist der Hinterleib gelbrot, das 2. Querband im \'order-
fliigel verkiirzt und erreicht nicht den Hinterrand.
— 396 —
Odontogaster Szepligeti.
Odontogaster camerunicnsis SzepL, Ann. Mus. Nat. Hung. III. 1905. p. 29.
Nyassa-See, Langenburg, i. — 26. VII. 1898. (Fclleborx leg.)
Rhamnura Enderlein.
Rhamnura clavata n. sp.
cf Sparsam beliaart. Kopf und Thorax glatt, Gesicht fein runzlig, Kopf
fast kubisch, hinter den Augen gerundet, Scheitel breit, Augen groB (o^^). Wangen
kurz; Gesicht schmal, doppel langer als breit; Cl3'peus fast gerade gestutzt,
mit groBen Seitengruben ; Mundoffnung mehr spaltformig. Fiihler langer als
der Korper, Schaft eiformig. Parapsiden und Furchen der Mesopleuren fehlen;
Metanotum kaum gewolbt, Luftloch klein. Randmal schmal-lanzettlich, die
innere Seite kiirzer; Radialzelle erreicht fast die Fliigelspitze ; 2. Cubitalzelle
parallel, 2mal langer als hoch (oben gemessen), i. Diskoidalzelle kurz gestielt,
Nervulus etwas postfurkal. Beine schlank, Hinterhiiften doppelt langer als
breit, \^orderschienen an der Basis gebogen und nicht um vieles kiirzer als die
Tarsen. Hinterleib kolbenformig, Bauch gekielt, 6. Segment groB; i. Segment
2mal langer als breit, fein gerief t-runzlig ; 2. Segment so lang wie das i., fein
runzlig, Mittelfeld klein und glatt, mit feinem langen Fortsatz, die an der Seite
liegenden Kielen sehr fein oder undeutlich; 3. Segment so lang wie hinten breit
und runzlig, an der Seite mit einer deutlichen Langsfurche, die Ecken nicht ge-
sondert; 4. und 5. Segment an der Basis runzlig.
Gelb, Thorax gelbrot; Fiihler, Hinterschienen (die Basis ausgenommen),
Hintertarsen und Hinterleib vom Ende des 3. Segmentes an schwarz. Fliigel
wie bei Rh. longiscta m., nur das Querband schmaler. Eange 20 mm.
Albert-See, 22. TV. 1908. i Exemplar.
Meganura Szepligeti.
Meganura tricolor n. sp.
9 Kopf fast kubisch; Gesicht runzlig, oben mit Furche; Augen rundlich.
Fiihler kiirzer als der Korper, borstenf ormig ; Schaft doppelt langer als breit,
nach der Basis zu verschmalert. Thorax zylindrisch und glatt, Parapsiden un-
deutlich. Randmal lanzettlich, die innere Seite halb so lang wie die auBere,
Radialzelle erreicht nicht die Fliigelspitze, 2. Cubitalzelle lang, 2. und 3. Ab-
schnitt der Radialader gleich lang, Cubitalader an der Basis gerade. Beine
schlank, Hinterhiiften doppelt langer als dick, Sporn kurz. Hinterleib langer
als Kopf und Thorax, die mittleren Segmente parallel; Segmente i — 5 gerief t,
die Riefen an den Segmenten 4 und 5 bogenformig; 6. Segment fast ganz punk-
tiert-runzlig, die iibrigen Segmente glatt. i. Segment langer als breit, an der
Seite mit feiner Furche. 2. Segment langer als breit, nach der Basis zu nur wenig
— 397 —
verschmalert, mit 2 schiefen Kielen; Mittelfeld undeutlich begrenzt, gerieft
und mit bis zu dem Hinterrande laufendem Fortsatz. 2. Sutur schwach bi-
sinuiert und fein krenuliert. 3. Segment quer, mit Buckel, die Vorderecken nicht
gesondert. Hypopygium etwas langer als die Spitze des Hinterleibes.
Gelbrot; Kopf, Mesonotum und Endhalfte des Hinterleibes niehr rot;
Fiihler, Schienen (Basis ausgenommen) und Tarsen der Hinterbeine schwarz.
Fliigel braun, Basaldritteil gelb, ein Fleck unterhalb des Randmals gelblich,
ein rundes Fleckchen in der Fliigelmitte und ein groi3eres, elliptisches, auIBerhab
der 2, Cubitalquerader liegendes Fleckchen, h^^alin.
Lange 20, Bohrer 40 mm. i Exemplar.
Nyassa-See, Langenburg, 3. IX., 3. X. 1898 (Ft'LLEBORX leg.)
Rhadinobracon Szepligeti.
Rhadinobracon filicaudis n. sp.
9 Kopf fast kubisch, Gesicht runzlig, Augen rundlich. Fiihler kiirzer als
der Korper, zart, Schaft kurz. Thorax Z3'lindrisch, glatt, Parapsiden fehlen.
Randmal lanzettlich, innere Seite halb so lang wie die auiBere; 2. Cubitalzelle
sehr lang, oben dreimal, unten 4mal langer als die 2. Cubitalquerader; Radial-
zelle erreicht die Fliigelspitze ; Basis der Cubitalader gebogen. Beine schlank,
Hiiften doppelt langer als dick, Sporn kurz. Hinterleib langer als Kopf und
Thorax, die mittleren Segmente parallel; i. vSegmcnt nahe parallel, doppelt
langer als breit, fast glatt, mit Mittelfurche. 2. Segment fein gerieft, langer
als hinten breit, vorne schmaler; das Mittelfeld groB, glatt, 3seitig, ohne Fort-
satz. 2. Sutur breit und crenuliert. 3. Segment quer, an den Seiten fein ge-
rieft, die Ecken unvollkommen gesondert. Folgende Segmente glatt. Hypo-
p3^gium kaum langer als die Spitze des Hinterleibes.
Kopf gelbrot; Thorax und die vordersten Beinpaare mehr rot, Metanotum
schwarz, mit roten Linien langs der Mitte; Schaft gelbrot, Flagellum schwarz,
Endhalfte gelb; Mittel- und Hinterbeine schwarz, die ersten unten rotlich;
Hinterleib schwarz, unten weiB. Fliigel schwarz, in der Mitte ein halbmond-
formiges Fleckchen h^-alin.
Lange 14, Bohrer 25 mm. i Exemplar.
Siidwestlich vom Albert-See, Mboga, III. 1908,
Bathyaulax Szepligeti.
Bathyaulax dubiosus n. sp.
(f Kopf kubisch, hinten gebuchtet, Gesicht dicht punktiert, runzlig. Fiihler
so lang wie der Korper, borstenformig, Schaft eiformig. Thorax zylindrisch
glatt, Parapsiden deutlich. Innere Seite des Randmals kiirzer, Radialzelle er-
reicht nicht die Fliigelspitze. Cubitalader an der Basis gerade, Ende der 2. Cu-
- 398 -
bitalzelle erweitert. Beine kraftig, Hinterhiiften langer als dick. Hinterleib
langer als Kopf und Thorax, elliptisch, runzlig, das letzte (6.) Segment groB,
glatt und gerundet. i. Segment 2mal langer als breit, fast parallel, die Basis
glatt; 2. Segment quer, vorne bedeutend schmaler, an der Seite vertieft; Mittel-
feld glatt, klein, halbkreisformig; 2. Sutur breit und crenuliert. 3. Segment
quer, 2mal breiter als lang, der glatte Hinterrand durch eine punktierte Linie
getrennt; die Ecken groB, quer und glatt; die schiefen Furchen sind punktiert
und treffen nicht zusammen in der Mitte des Vorderrandes.
Gelbrot, Thorax mehr rot, Oberhalfte des Kopfes und Fiihler schwarz,
Augenrand schmal rot. Fliigel braun, mit dem gewohnlichen, unregelmaBigen
Querband, Fliigelmitte mit einem hyalinen runden Fleck. Randmal gelb, Ende
schwarz.
Lange 18 mm.
Neuwied-Ukereve, Deutsch-Ost-Afrika. (Conrads leg.) i Exemplar,
Bathyaulax cyanogaster Szepl.
Bathyatilax cyanogaster Szepl., Term. Fiizet. XXIV. 1901. p. 363.
Var. 19. — Mittelhiiften, Hinterhiiften und Mittelschenkel rot.
Viktoria-Nyansa. i Exemplar.
Var, 2 9- — Mittel- und Hinterbeine schwarz,
Albert-See, Mawambi, IV, 1908. i Exemplar.
Hemibracon Szepligeti.
Hemibracon lucidus n. sp.
9 Kopf fast kubisch, Gesicht punktiert, Augen rundlich. Fiihler kraftig,
fast so lang w^ie der Korper, Schaft eiformig. Thorax zylindrisch, glatt, Para-
psiden deutlich. Innere Seite des Randmals halb so lang wie die auJSere, Radial-
zelle erreicht nicht die Fliigelspitze, Basis der Cubitalader gerade, 2. Cubital-
zelle nach auBen etwas erweitert. Beine kraftig, Hinterhiiften langer als dick,
Hinterleib glatt, die mittleren Segmente parallel; i. Segment langer als breit,
fast parallel, die Mitte gewolbt, Seitenrand schmal; 2. Segment so lang wie
breit, vorne etwas schmaler, an der Seite vertieft, Mittelfeld 3seitig; 2. Sutur
breit und crenuliert; 3. Segment quer, etwas kiirzer als das 4., der Hinter-
rand durch eine punktierte Furche gesondert, die Ecken groB und quer, die
schiefen Furchen treffen in der Mitte des Vorderrandes zusammen. Hypopygium
fast nur so lang wie die Spitze des Hinterleibes.
Rot; Kopf (Mundteile ausgenommen) und Fiihler schwarz. Fliigel fast
schwarz, ein langlicher Fleck in der Fliigelmitte hyalin ; Randmal fast ganz gelb,
Lange 20 mm, Bohrer ebenso lang.
Nyassa-See,Ivangenburg,3.X. — 4. XI. 1898, (FOLLEBORN leg.) i Exemplar.
— 399 —
Campyloneurus Szepligeti.
Campyloneurus transiens n. sp.
9 Kopf quer, von vorne gesehen 3seitig, hinter den Augen rundlich ver-
schmalert, glatt, Gesicht runzlig. Schaft eiformig. Thorax bucklig, glatt, ]\Ieta-
notum mit Kiel. Die Seiten des Randmals gleich lang; Radialzelle lang, erreicht
fast die Fliigelspitze, Cubitalader der Basis gerade. Hinterleib elliptisch, fein
runzlig, matt; i. Segment 3seitig, Seitenrand breit, Mittelteil 3seitig; 2. Seg-
ment quer, doppelt breiter als lang, Mittelfeld lanzettlich und matt, die Seiten-
flache vorne mit je einer Furche; 2. Sutur fast gerade, fein runzlig; 3. Segment
schmal, der Hinterrand durch eine Furche getrennt, die Vorderecken nicht ge-
sondert.
Gelbrot; Flagellum, Ocellen, 3 Flecke am Mesonotum, Mesosternum, Meta-
notum oben schwarz; Mesopleuren oben braun. Fliigel hyalin, Randmal und
Nerven dunkel.
Lange 3,5 mm, Bohrer ebenso lang.
Nyassa-See, Langenburg, VI. — VII. 1898. (Folleborn leg.) i Exempl.
Die Art ist dem Bracon Fabr. sehr ahnlich.
Campyloneurus rufus n. sp.
9 Kopf quer, hinter den Augen gerundet, Augen klein, Wangen lang,
Gesicht runzlig. Fiihler kraftig, Schaft kurz. Thorax glatt, ziemlich gedrungen,
Parapsiden ausgebildet. Randmal lanzettlich, die innere Seite kiirzer; Radial-
zelle erreicht nicht die Fliigelspitze; 2. Cubitalzelle doppelt langer als hoch,
riicklaufender Nerv fast interstitial; Cubitalader an der Basis fast gerade.
Hinterleib kornig-runzlig, breiter als der Thorax und langer als der Kopf und
Thorax; i. Segment kiirzer als breit, 3seitig; 2. Segment quer, langer als vorne
breit, das Mittelfeld klein und runzlig, die' Seitenflache mit je einer nach hinten
zu gerade laufender Furche; 2. Sutur crenuliert; 3. Segment so lang und so
breit wie das 2., die Ecken klein; 4. und 5. Segment kurz, das 5. hinten breit
gebuchtet; die folgenden Segmente zuriickgezogen.
Rot; Fiihler schwarz. Fliigel lichtbraun, Randmal und Nerven schwarz.
Lange 6 mm, Bohrer langer als der halbe Hinterleib.
Mamele am Linjanti, IV. 1906. (F. Seiner leg.) i Exemplar.
Macronura Szepligeti.
Macronura elegans n. sp.
9 Kopf fast kubisch, von vorne gesehen quadratisch, Gesicht runzlig und
quer, Clypeus quer und nicht halbrund ausgeschnitten, Augen rundlich. Fiihler
so lang wie der Korper, Schaft eiformig. Thorax zylindrisch, glatt, sparsam
behaart, ^Mesonotum vorne senkrecht abfallend. Parapsiden fehlen. Randmal
— 400 —
schmal, mit gleichlangen Seiten, Radialzelle erreicht fast die Fliigelspitze, Basis
der Cubitalader gerade. Beine schlank, Hinterhiiften langer als dick. Hinter-
leib schmal, langer als Kopf und Thorax, mittlere Segmente parallel, glatt,
Segment 2 und Mitte des 3. in Halbkreisform gerieft; i. Segment langer als
hinten breit, gewolbt, glatt, Seitenrand schmal; 2. Segment quadratisch, ohne
]\Iittelf eld ; 3. Segment quer, die Ecken nicht gesondert. Hypopygium etwas
langer als die Spitze des Hinterleibes.
Kopf gelb, Hinterleib rot. Thorax und Beine gelbrot, Fiihler und Schienen
(die Basis ausgenommen) und Tarsen der Hinterbeine schwarz. Fliigel gelb,
Ende braun, die Mitte mit einem groBen, bis zu dem Vorderrande reichenden
gelben Fleck; das Querband in der Fliigelmitte verkiirzt, den Hinterrand nicht
erreichend. HinterflUgel ahnlich gefarbt.
Lange 14, Bohrer 50 mm.
Nyassa-See, Langenburg, V. 1898. (Fclleborn leg.) i Exemplar.
Macronura quadricolor n. sp.
9 Kopf fast kubisch, Gesicht runzlig. Schaft zylindrisch, iY2ii^al langer
als dick. Thorax zylindrisch, glatt, Parapsiden undeutlich. Innere Seite des
Randmals kiirzer, Radialzelle erreicht die Fliigelspitze. Basis der Cubitalader
gebogen. Beine diinn, Hinterhiiften fast 2mal langer als dick, Schenkel Z3'lin-
drisch. Hinterleib langer als Kopf und Thorax, die Seiten parallel, Segmente
I — 4 gerieft, die folgenden glatt; i. vSegment etwas langer als hinten breit,
gewolbt, der Rand schmal; 2. Segment langer als breit, an der Seite vertieft,
die glatte Basalmitte durch eine Furche begrenzt, aber kein deutliches Mittel-
feld bildend; 3. Segment quadratisch, ohne gesonderten Ecken, an der Seiten-
flache mit je einem Buckel, der Hinterrand glatt und durch eine punktierte Furche
getrennt; 4. Segment quer; H^^popygum etwas langer als die Spitze des Hinter-
leibes.
Kopf gelb; Thorax und Hinterleib rot; Vorderbeine gelbrot. Trochanter
schwarz; Fiihler, Mittel- und Hinterbeine schwarz. Bauch schwarz. Fliigel
schwarz, ein Querband in der Mitte (den Hinterrand nicht erreichend) und
Ende des Fliigels gelb, Endrand geschwiirzt. Hinterfliigel braun, im Vorder-
rande ein Fleck gelb.
Lange 15, Bohrer 25 mm.
Deutsch-Ostafrika, Amani, 26. XI. 1906, (VOSSELER leg.) i Exemplar.
Ipobracon Thomson.
Ipobracon neger Szepl.
Ipobracon neger Szepl., Term. Fiizet. XXIV. 1901. p. 365.
Ruwenzori, I. 1908; Albert-See, 16. IV. 1908. 2 Exemplare.
— 401 —
Ipobracon aschantianus Szepl.
Ipobracon aschantianus Szepl., Term. Fiizet. XXI\'. 1901 p. 364.
Deutsch-Ostafrika. (K. Grauer leg.) 2 Exemplare.
Ipobracon fenestratus n. sp.
9 Dem 5. speciosus m. ahnlich: ]\Iesothorax unci Scutellum rot.
Deutsch-Ostafrika, Usambara. (Kuhnt leg.) i Exemplar.
Ipobracon deliberator Szepl.
Ipobracon deliberator Szepl., Arkiv f. Zool. II. 1905. p. 7.
c/ Hinterleib schlank, wie bei Rhadinobracon m.
Victoria-Nyansa, Sesse-Inseln. (R. Koch leg.) i Exemplar.
Ipobracon impressus Szepl.
Ipobracon impressus Szepl., Ergebnisse d. Schwed. zool. Exped. Kilimandjaro 1908. VIII.
3- P- 30.
Schaft am Ende mit 2 Zahnen/ das folgende Glied kugelformig.
Deutsch-Ostafrika, Usambara. (P. Weise leg.) 9 Exemplare.
Ipobracon longicornis n. sp.
9 Dem /. hemixanthus m. (Ergebnisse d. Schwed. zool. Exped. Kilimand-
jaro 1908, VIII. 3. p. 31, Fig. 4) ahnlich. Kopf quer, hinter den Augen erweitert.
Fiihler langer als der Korper, Schaft eiformig. Parapsiden schwach. Innere
Seite des Randmals kiirzer, Radialzelle erreicht nicht die Fliigelspitze, Cubital-
ader an der Basis gerade. Hinterhiiften langer als dick. Hinterleib lanzettlich,
glatt, nur die Mitte der beiden ersten Segmente gerieft; i. Segment 3seitig;
das 2. quer, vorne halb so breit wie hinten, an der Seite vertieft, Mittelfeld
glatt, Ende unvollkommen begrenzt; 2. Sutur breit und krenuliert; 3. Segment
kurz, die Ecken klein.
Gelbrot; Fiihler und Hinterbeine von der Mitte der Schienen an schwarz
Fliigel braun, Basaldrittel (nicht bis zur Grundader reichend) gelb, ein unregel-
maBiger Querstreif unterhalb des Randmals und ein unregelmai3iger Fleck an
der 2. Cubitalquerader liegend hyalin; Basalhalfte des Randmals gelb.
Lange 10 mm, Bohrer so lang wie der Hinterleib.
Deutsch-Ostafrika, Tanga. (Karasek leg.) i Exemplar.
Ipobracon caudatus n. sp.
9 Kopf quer, Scheitel breit, Gesicht runzlig. Fiihler so lang wie der Kor-
per, Schaft eiformig. Thorax zylindrisch, glatt, Parapsiden fehlen. Die Seiten
des Randmals gleicli; Radialzelle lanzettlich, erreicht nicht die Fliigelspitze,
nervus recurrens fast interstitial. Cubitalader an der Basis gerade. Beine schlank.
Deutsche Zentralafrika-Expedition. III. j6
— 402 —
Hinterleib etwas langer als Kopf und Thorax, Segmente i — 4 und Basis des 5.
gerieft, Hinterrand der Segmente durch je eine breite crenulierte Furche ge-
sondert; i. Segment etwas langer als hinten breit, vorn stark verschmalert,
der glatte Seitenteil schmal; 2. Segment quer, Mittelfeld groB, ohne Fortsatz
und gerieft, die Seite des Segmentes glatt mid muldenformig vertieft; 2. Sutur
crenuliert; 3. und folgende Segmente quer, die Ecken glatt.
Gelbrot; Kopf oben, Fiihler, Mesonotum, Segmente vom 4. an (Ecken des
4. ausgenommen), Schienen (die Basis ausgenommen) und Tarsen der Hinter-
beine schwarz. Fliigel braun, Basis gelb. 2. Cubitalquerader und ein rundes
Fleckchen in der Fliigelmitte hyalin. Randmal braun.
Lange 14, Bohrer 16 mm, Spitze der Klappen loffelartig erweitert.
Nyassa-See, Langenburg, 9. — 19. VIII. 1898. (Fclleborn leg.) Ein
Exemplar.
Goniobracon Szepligeti.
Goniobracon robustus Cam.
Goniobracon robustus Cam., Cape Town. Ann. S. Afr. Mus. V. 1906. p. 57.
Deutsch-Ostafrika, Tanga und Aruscha, XI. 1904. (Karasek bzw.
Abel leg. (2 Exemplare.
Var. I. 9 Hinterfliigel an dem Basalhinterrande schwarz. Thorax und
Hinterleib rot (von C^^an?).
Nyassa-See, Langenburg, 9. — 19. VIII. 1898. (FtXLEBORN leg.) Ein
Exemplar.
Var. 2. a* Fliigel reiner und ausgedehnter gelb, die Querbander diinner
und unterbrochen; Hinterleib mehr rot.
Nyassa-See, Langenburg, VII.— VIII. 1898. (Fclleborn leg.) Ein
Exemplar.
Var. 3. 9 Hinterschenkel an der Spitze geschwarzt; Hinterschienen dicht
goldbraun behaart, nicht tief schwarz. Basis nicht gelb; Hinterleib mehr rot.
Deutsch-Ostafrika. (Stuhlmann leg.) i Exemplar.
Iphiaulax Forster.
1. Hinterleib und Randmal scharlachrot . . /. coccineus Brulle und
I. flagrator Gerst.
Hinterleib und Randmal nicht scharlachrot 2
2. Fliigel dunkel, der Basalteil nicht gelb . 3
Basalteil des Fliigels gelb 4
3. Hinterschienen und Tarsen schwarz . . . I. thoracicus n. sp. 9
Hinterschienen und Tarsen nicht schwarz /. persimilis n. sp. 9
4. Korper rot oder gelbrot 5
Korper schwarz, hochstens Kopf gelb . . 6
— 403 —
5- Fliigel gelb, Endrand und 4 Flecke schwarz /. lOmaculatus n. sp. 9
Endhalfte der Fliigel schwarz /. semiluteus n. sp. 9
6. Kopf gelb, Bohrer etwas langer als der
Hinterleib /. xanthocephalus n. sp. 9
Kopf schwarz, Bohrer kiirzer als der Hinter
leib I. hemixanthopterus n. sp. 9
Iphiaulax coccineus Brulle.
Iphiaulax coccineus Brulle, Hist. iiat. Insect. Hymen. l\ . 1846. p. 428.
Deutsch-Ostafrika, Brit.-Ost-Afrika, Albert-See. 8 Exemplare.
Iphiaulax flagrator Gerstaecker.
Iphaiilax flagrator Gerstaecker, Monatsber. Akad. Wiss. Berlin 1858. p. 264.
Nyassa-See. 2 Exemplare.
Var. I. — Deutsch-Ostafrika, Albert-See. 3 Exemplare.
Var. 2. — Ruwenzori. 2 Exemplare.
Iphiaulax thoracicus n. sp.
9 Kopf fast kubisch, Gesicht runzUg. Fiihler kiirzer als der Korper, Schaft
eiformig. Thorax glatt, zylindrisch, Parapsiden undeutlich, Mittellappen vor-
stehend. Innere Seite des Randmals kiirzer, Radialzelle erreicht die Fliigel-
spitze, Basis der Cubitalader gebogen. Beine ziemlich kraftig, Hinterhiiften
so lang wie dick. Hinterleib elliptisch, Segmente i — 5 gerieft; i. Segment langer
als hinten breit, vorne stark verschmalert, der Seitenrand ziemlich breit; 2. Seg-
ment quer, im Vorderrande mit 3 glatt en Schwielen, die 2 seitlich Hegenden
mit undeutUchem kielartigem Fortsatz; 2. Sutur breit und krenuliert; die Ecken
des 3. Segmentes klein und glatt.
Rotgelb, Fiihler schwarz. Fliigel schwarz, ein Querband und ein ovaler
Fleck an der 2. Cubitalquerader gelb; Randmal (die Spitze ausgenommen) gelb.
In dem Hinterfliigel ein runder Fleck in der Mitte des Vorderrandes gelb.
Lange 15 mm, Bohrer langer als der Hinterleib.
Deutsch-Ostafrika, Sesima. (Karasek leg.) i Exemplar.
Iphiaulax persimilis n. sp.
9 Dem I. thoracicus m. ahnlich. Hinterschienen (die Basis ausgenommen)
und Hintertarsen schwarz. Ein rundes Fleckchen in der Fliigelmitte und ein
ziemlich kleiner, ovaler Fleck an der 2. Cubitalquerader liegend, hj-alin. Basal-
halfte des Randmals gelb.
Lange 15 mm, Bohrer so lang wie der ^/4 Teil des Hinterleibes.
Deutsch-Ostafrika, Tanga. (Karasek leg.) i Exemplar.
26*
— 404 —
Iphiaulax lomaculatus n. sp.
Q Kopf fast kubisch, Gesicht runzlig. Parapsiden fehlen. Innere Seite
des Randmals kiirzer, Radialzelle erreicht fast die Fliigelspitze, Basis der Cubital-
ader gebrochen. Hinterschienen und Tarsen kraftig, Hinterhiiften nicht laiiger
als dick. Hinterleib lanzettformig, Segmente i — 5 runzlig, undeutlich gerieft;
I. Segment 3seitig, das 2. quer, nahe doppelt langer als das 3., an der Seiten-
flache vertieft; Ecken des 3. Segmentes glatt; 2. Sutur breit und crenuliert.
Kopf gelb, Thorax gelbrot, Hinterleib rot, Beine gelbrot, Hinterschienen
(die Basis ausgenommen), Hintertarsen und Fiihler schwarz. Fliigel gelb, End-
rand und 4 rundliche Flecke schwarz; Hinterfliigel ahnlich gefarbt, aber nur
mit einem Fleckchen in der Mitte des Vorderrande-s. Randmal gelb.
Eange 14 mm, Bohrer so lang wie der Hinterleib.
Deutsch-Ostafrika, 6. V. 1899. (Folleborn leg.) i Exemplar.
Iphiaulax semiluteus n. sp.
9 Dem /. 10 maculatus m. ahnlich. 5. Segment glatt,
Gelb; Fiihler, Hinterschienen bis iiber die Mitte und Hintertarsen schwarz.
Fliigel bis zur Nervulus gelb, dann braun, in der Mitte ein rundes Fleckchen
gelb. Endhalfte des Randmals gelb.
Lange 14 mm, Bohrer etwas langer als der Hinterleib.
N3^assa-See, Langenburg, V. 1898. (Fclleborn leg.) i Exemplar.
Iphiaulax xanthocephalus n. sp.
9 Kopf halbkugelformig, Gesicht punktiert. Fiihler so lang wie der Korper,
Schaft eiformig. Parapsiden ausgebildet, Mittellappen vorstehend. Innere Seite
des Randmals etwas kiirzer, Radialzelle erreicht fast die Fliigelspitze, Cubital-
ader an der Basis schwach gebogen. Hinterhiiften nicht langer als dick. Hinter-
leib lanzettlich, Segmente i — 3 und Basis des 4. gerieft; i. Segment langer als
hinten breit, fast parallel; 2. Segment quer, nicht um vieles langer als das 3.,
die knoUenartigen Verdickungen des Vorderrandes mit undeutlichen Fort-
satzen; 2. Sutur crenuliert; Ecken des 3. Segmentes glatt, der Hinterrand des
3. und 4. Segmentes nicht durch eine punktierte Linie gesondert,
Schwarz; Kopf und Bauch gelb, Vorderschienen und Tarsen braun. Fliigel
bis iiber die i. Cubitalquerader gelb, dann braun. Randmal (die Spitze aus-
genommen) gelb.
Lange 10, Bohrer 6 mm.
Nyassa-See, Langenburg, 23., 24. II. 1899. (Fclleborn leg.) i Exemplar.
Iphiaulax hemixanthopterus n. sp.
9 Gesicht glatt. Fiihler etwas kiirzer als der Korper. Parapsiden nur vorne
deutlich. i. Segment nicht langer als hinten breit, vorn nur halb so breit; 2. Seg-
— 405 —
ment mit glatten Ecken; Hinterraiul der Segmente einfach. Die iibrigen Merk-
male stimmen mit denjenigen des /. xanthocephalus m. iiberein. Scliwarz;
Fliigel wie bei I. xanthocephalus.
Lange lo mm, Bohrer kiirzer als der Hinterleib.
Deutsch-Ostafrika, Amani, 2. XII. 1896. (VOSSELER leg.) i Exemplar.
Habrobracon Ashmead.
Habrobracon triangularis n. sp.
9 Zweites Hinterleibssegment mit einem 3seitigen Mittelfeld. Runzlig und
matt. Kopf quer, hinter den Augen erweitert, Wangen lang, Augen rundlich,
Schaft eiformig. Parapsiden ausgebildet. Randmal ziemlich breit, mit fast
gleich langen Seiten, Radialzelle erreicht nicht die Fliigelspitze, 2. Abschnitt
der Radialader kaum langer als die 2. Cubitalquerader und kiirzer als die Halfte
der 3. Hinterleib elliptisch; i. Segment kurz, breiter als lang; 2. Segment quer,
halb so lang wie breit, Mittelfeld groB, 3seitig und durch Furchen begrenzt;
3. Segment ganz schmal, ohne gesonderte Ecken.
Gelbrot; Flagellum braun; Fliigel li3'alin, Randmal gelbrot.
Lange 5,5 mm, Bohrer halb so lang wie der Hinterleib.
Deutsch-Ostafrika, Mombassa. (Hildebraxdt leg.) i Exemplar.
Bracon Fabricius.
Bracon viduus n. sp.
9 Kopf halbkugelformig, glatt, Gesicht runzlig, Scheitel breit, Augen rund-
lich. Fiihler diinn, so lang wie der Korper, Schaft eiformig. Thorax zylindrisch,
glatt, Parapsiden undeuthch. Innere Seite des Randmals kiirzer; Radialzelle
gro6, erreicht die Fliigelspitze; 2. Cubitalzelle ziemlich kurz, oben gemessen
nicht um vieles langer als die 2. Cubitalquerader. Hinterleib elliptisch, dicht
und fein punktiert, matt; i. Segment 3seitig; 2. Segment kiirzer als hinten
breit und etwas langer als vorn breit, Mitte des Hinterrandes schwach gebuchtet;
2. Sutur bisinuiert und fein crenuliert; 3. Segment quer.
Gelbrot, Flagellum und Hintertarsen braun, Mesonotum und Hinterleib
an der Seite der Lange nach mit je einem schwarzen Band. Fliigel hyalin, Rand-
mal und Xerven schwarz.
Lange 3,5 mm, Bohrer i^'.^mal langer als der Korper.
Xyassa-See, Langenburg, VI., VII. 1898. (Folleborn leg.) i Exemplar.
Bracon opacus n. sp.
9 Kopf fast halbkugelformig, matt, Augen groC, Wangen kurz, Gesicht
schmal. Schaft eiformig. Thorax kurz, fein runzlig und matt; Parapsiden
deutlich. Innere Seite des Randmals kiirzer; Radialzelle grol3, erreicht die
— 4o6 —
Fliigelspitze, 2. Cubitalzelle am Ende etwas schmaler. Hinterleib elliptisch,
fein runzlig, matt; i. Segment breiter als lang; 2. Segment quer, etwas kiirzer
als das 3., 2. Sutur schwach bisinuiert, runzlig.
Gelbrot; Flagellum, Ocellen, Mesonotum, Metanotum, Mesosternum schwarz;
Beine gelb. Fliigel hj'alin, Randmal braun, die Mitte lichter.
Lange 2,5 mm, Bohrer so lang wie der Korper.
N^^assa-See, Langenburg, 6. VII. 1898. (Folleborn leg.) i Exemplar.
Bracon verus Szepligeti.
Bracon verus Szepligeti, Ann. Mus. Nat. Hung. IV. 1906. p. 588.
Bohrer halb so lang wie der Hinterleib.
Nyassa-See, 6. VII. i8g8. (Fclleborn leg.) 2 Exemplare.
Subfam. Exothecinae.
Mesobracon Szepligeti.
Mesobracon pulchripennis Szepl.
Mesobracon pulchripennis Szepl., Term. Fiizet. XXV. 1902. p. 46.
Victoria Nyansa, Sesse-Inseln. (R. Koch leg.) 2 Exemplare.
Mesobracon concolor Szepl.
Mesobracon concolor Szepl., Ann. ]Mus. Nat. Hung. IV. 1906. p. 597.
Nyassa-See, Langenburg, V. 1898. (Fclleborn leg.) i Exemplar.
Pseudobracon Szepligeti.
Pseudobracon concolor Szepl.
Pseudobracon concolor Szepl., Ann. Mus. Nat. Hung. IV. 1906. p. 596.
Ruwenzori, Urwald, I. 1908. i Exemplar.
Var. — Fliigel reiner gelb, Querbander unterbrochen und schmaler.
N Usambara, XII. 1894; II. 1905. (Mkinhardt leg.) i Exemplar.
Pseudobracon fenestralis n. sp.
9 Glatt, Gesicht runzlig. Fiihler kiirzer als der Korper, fadenformig;
Schaft zylindrisch, 2mal langer als breit; 3. und 4. Glied in der Mitte einge-
schniirt. Parapsiden hochst unvollkommen. Seiten des Randmals gleich lang,
Radialzelle erreicht nicht die Fliigelspitze, Basis der Cubitalader gerade, Beine
ziemlich kraftig. Hinterleib lanzettlich; i. Segment etwas langer als hinten
breit, der Seitenrand breit; 2. Segment quer, vorn bedeutend schmaler, an
der Seitenflache vertieft, Mittelfeld lanzettlich; 2. Sutur breit und glatt; 3. Seg-
ment 3mal breiter als lang, die Ecken geschieden.
— 40/ —
Gelbrot; Fiihler, Hinterschienen (Basis ausgenommen) unci Hintertarsen
schwarz. Fliigel braun, Basis bis zur Grundader und ein elliptischer Fleck
an der 2. Cubitalquerader liegend gelb. Basis des Randmals gelb.
Lange 14 mm, Bohrer ebenso lang.
Deutsch-Ostafrika, Iringa. (Nigmaxn.) i Exemplar.
Subfam. Doryctinae.
Zombrus Marshall.
Zombrus (Trichiodoryctes Cam.) giganteus n. sp.
9 Behaart. Kopf kubisch, Gesicht runzlig, zwischen den Fiihlern ein Zap-
fen. Mittellappen des Mesonotum sehr stark bucklig vorstehend, die Mitte
des Mesonotum vertieft und hier runzlig, Propleuren gerieft, Mesopleuren glatt,
unten mit Furche; Metathorax runzlig, gewolbt. Radialzelle erreicht nicht
die Fliigelspitze, 2. Cubitalzelle nahe doppelt langer als hocli, Nervulus weit
postfurkal. Schienen der Vorderbeine halb so lang wie die Tarsen; Mittelbeine
stark verkiirzt. Segmente i — 4 gerieft, der breite und glatte Hinterrand der
Segmente 3 — 4 durch eine punktierte Furche gesondert; 5. Segment an der
Basis runzlig, die folgenden glatt. i. Segment breit, langer als breit, vorn nur
etwas schmaler; 2. Segment quer, an der Seitenflache mit einer bogenformigen
Furche; 3. Segment kurz, die Ecken gesondert.
Rot; Kopf gelbrot; Fiihler und Hintertarsen schwarz; Hinterschienen
braun, Ende rotlich. Fliigel dunkel, ein quadratischer Fleck in der 3. Cubital-
zelle und ein anderer unterhalb des Randmals gelb ; ein Fleck in der Fliigelmitte
und die Seiten der 2. Cubitalquerader hyalin.
Lange 20, Bohrer 30 mm.
Deutsch-Ostafrika, Tanganjika. i Exemplar.
Biphymaphorus n. gen.
9 Kopf fast kubisch, gerandet, Stirn beiderseits hinter der Fiihlerbasis
(wie bei Dendrosoter Wesm.) geschwollen, Augen rundlich, Wangen lang. Fiihler
diinn, fadenformig, langer als der Korper; die 2 Basalglieder der GeiCel diinner
wie die folgenden und die auBere Seite gebuchtet. ^Mittellappen vorstehend,
zwischen Mesopleuren und Mesosternum eine Furche; Metanotum nicht ge-
feldert. Radialzelle erreicht die Fliigelspitze, 2. Cubitalzelle langer als hoch,
Parallelader unten inseriert, riicklaufender Nerv an die i. Cubitalzelle ge-
fiigt oder fast interstitial, Nervulus weit postfurkal. Hinterleib kolbenformig;
I. Segment 3mal langer als hinten breit, 2. Segment mit gesonderten Ecken
und mit einer feinen, bogenformigen Querfurche; 2. Sutur ' fein. Beine lang,
Vorderschienen nahe halb so lang wie die Tarsen, Metatarsen so lang oder etwas
langer als die folgenden Glieder zusammen.
— 4o8 —
1. Basalmitte des 2. Segmentes gerieft, Kopf
oben schwarz i. B. rufithorax n. sp. 9
2. Segment glatt, Kopf gelb 2
2. Thorax und Hinterleib schwarz 2. B. superbus n. sp. 9
Metathorax rot; Hinterleib rot, schwarz und
gelb; Fliigel mit gelben Flecken ... 3. B. variegatus n. sp. 9
Biphymaphorus rufithorax n. sp.
9 Gesicht runzlig, Scheitel und Protuberanzen fein gerieft. Thorax zA'lin-
drisch, Mesonotum glatt, die Mitte vertieft und gerieft, Mittellappen mit Furche,
Parapsiden punktiert; Propleuren gerieft; Mesopleuren glatt, oben mit einigen
undeutlichen Riefen; Metathorax runzlig. Radialzelle schmal-lanzettlich, mit
gleich langen Seiten; 2. Cubitalzelle langer als hoch. Hinterhiiften fein leder-
artig, Sporn kurz. Hinterleib langer als Kopf und Thorax; i. Segment leder-
artig; 2. Segment langer als hinten breit, vorn bedeutend schmaler, glatt, die
Basalmitte gerieft; folgende Segmente glatt.
Schwarz; Unterhalfte des Kopfes, Squamula, Thorax, Vorder- und Hinter-
beine (die Tarsen ausgenommen) rot. Fliigel dunkelbraun, Randmal schwarz,
die Beine gelb.
Lange 22 mm, Bohrer etwas langer als der halbe Hinterleib.
Albert-See, 16. IV. 1908. 2 Exemplare.
Biphymaphorus superbus n. sp.
9 Dem B. rufithorax m. ahnlich; Propleuren fast glatt, 2. Cubitalzelle
kiirzer und hdher. 2. Segment glatt.
Schwarz; Kopf, Fiihler vom 6. Glied an, Prosternum, Hiiften und Schenkel
der Vorderbeine gelb. Fliigel schwarz.
Lange 18 mm, Bohrer etwas langer.
Albert-See, III. 1908. i Exemplar.
Biphymaphorus variegatus n. sp.
Stimmt mit B. superbus m.
9 Schwarz; Kopf, Prosternum, und Vorderhiiften gelb; Ende der Fiihler
und Vorderschenkel rotlich; Metathorax und i. Segment rot; Basalhalfte des
2. schwarz, Endhalfte und die folgenden Segmente gelbrot. Fliigel schwarz,
mit Metallglanz ; Ende braun; ein groBer Fleck an der 2. Cubitalquerader und
2 kleine unterhalb des Randmals gelblich-hyalin.
Lange 16 mm, Bohrer etwas langer.
Albert-See, III. 1908. i Exemplar.
— 409 —
Subfam. Hormiinae.
Hormiopterus Gir.
Hormiopterus striatus n. sp.
9 Kopf quer, runzlig, Augen rundlich unci vorstehend, Clypeus geschieden,
Wangen ziemlich lang. Fiihler so lang wie der Korper, 35gliedrig; Schaft dick.
Thorax zylindrisch ; Mesonotum fein lederartig und matt, Parapsiden deutlich,
Mesopleuren lederartig, mit crenulierter Furche; Metanotum runzlig, an der
Basis mit 2 glatten Feldern. Die Seiten des Randmals gleich lang, Radialzelle
erreicht die Fliigelspitze, 2. Cubitalzelle langer als hoch, riicklaufender Nerv
fast interstitial, Nervulus etwas postfurkal. Hinterleib lanzettlich, etwas langer
als Kopf und Thorax; Segmente i — 3 gerieft, die folgenden fein runzlig bis glatt;
I. Segment breit, langer als hinten breit; 2. Segment langer als hinten breit,
mit 2 Querfurchen, der Hinterrand glatt; 3. Segment quer, mit glattem Hinter-
rand.
Schwarz; Mundteile, Schaft, GeiCel unten und Beine gelb; Ende der Hinter-
schenkel und -schienen und die Hintertarsen ganz braun; ]Mitte des Hinterleibes
rotlich. Fliigel braunlich, Randmal braun.
Lange 4 mm, Bohrer V3 des Hinterleibes.
Nyassa-See, Langenburg, XII. 1898. (Fclleborn leg.) i Exemplar,
Hormiopterus persimilis n. sp.
9 Dem H. striatus m. ahnlich. 4. Segment an der Basis deutlich gerieft.
Augenrand mehr oder minder deutlich schmal gelbrot; Prothorax und Hinter-
leibsspitze (mehr oder weniger) gelbrot. Bohrer so lang wie der ^j^ Teil des
Hinterleibes.
Nyassa-See, Langenburg, XII. 1898. (Fulleborn leg.) 3 Exemplare.
Hormiopterus flavipes n. sp.
9 2. Segment mit einer Querfurche, 4. Segment an der Basis gerieft. Beine
gelb, Hinterhiiften geschwarzt, Augenrand schmal und der Hinterrand der Seg-
mente 2 — 4 rot. Bohrer so lang wie das 1/3 Teil des Hinterleibes.
Nyassa-See, Langenburg 1898. (Folleborn leg.) i Exemplar.
1. Zweites Hinterleibssegment mit i Quer-
furche H. flavipes n. sp. 9
2. Segment mit 2 Querfurchen 2
2. Bohrer so lang wie der % Teil des Hinter-
leibes, Spitze des Hinterleibes (mehr oder
weniger) gelbrot H. persimilis n. sp. 9
Bohrer ^/g des Hinterleibes, Spitze des
Hinterleibes nicht gelbrot H. striatus n. sp. 9
— 4^0 —
Subfam. Rhogadinae.
Megarhogas Szepligeti.
Zwei Arten telle ich hierher ein, die in manchen Beziehungen abweichen:
2. Cubitalzelle kiirzer, Luftloch des Metanotums rund.
Megarhogas concolor n. sp.
9 Kopf quer, glatt, Gesicht fein runzlig, Ocellen klein. Fiihler diinn, so
lang wie der Korper. Mesonotum glatt, Parapsiden deutlich; Mesopleuren glatt,
die Furchen fein runzlig; Metanotum runzlig. Randmal mit fast gleich langen
Seiten, 2. Cubitalzelle 1,5 mal langer als die 2. Cubitalquerader und doppelt
langer als der i. Radialabschnitt; Nervulus fast interstitial, n. recurrens an
die I. Cubitalzelle inseriert; Radialzelle der Hinterfliigel an der Basis bauchig
erweitert. Beine diinn, Sporn kurz. Metatarsus fast so lang wie die folgenden
Glieder zusammen. Hinterleib lanzettlich, langer als Kopf und Thorax; Seg-
mente i — 5 gerieft, das 6. fast glatt; i. Segment 2,5 mal langer als hinten breit,
die Basis bis zu den Luftlochern stielartig; 2. Segment so lang wie am Ende
breit, vorn nur halb so breit; 3. Segment quer. Hypopygium groB,
Gelbrot. Fliigel hyalin, Randmal und Nerven braun.
Lange 8 mm, Bohrer kurz.
Nyassa-See, Langenburg, XII. 1898. (Fclleborn leg.) i Exemplar.
Megarhogas albitarsus n. sp.
(/ Dem M. concolor m. ahnlich. Ocellen groB, mit den Augen fast zusammen-
stoBend. N. recurrens interstitial, Nervulus postfurkal. Segmente i — 4 gerieft,
die folgenden mehr runzlig; Segmente 2 — 3 und das i. am Ende mit feinem
Mittelkiel.
Schwarz; Hinterleib vom Ende des 2. Segmentes an gelbrot. Taster und
Hintertarsen weiB. Fliigel lichtbraun, Nerven und Randmal schwarz.
Lange 8 mm.
Ruwenzori-FuB, II. 1908; Deutsch-Ostafrika, Tanga. 2 Exemplare.
Rhogas Nees.
Rhogas semiluteus n. sp.
rf Runzlig und matt; Mesopleuren fast ganz und Hinterleib vom 4. Seg-
ment an glatt. Parapsiden ausgebildet, die Furche der Mesopleuren undeut-
lich; Metanotum gerundet, ohne Kiel. Radialzelle kurz, Ende der Radialader
gebogen, 2. Cubitalzelle quadratisch, Nervulus etwas postfurkal und schief;
Radialader des Hinterfliigels lauft mit dem Vorderrande des Fliigels fast parallel.
{Radialzelle nach auBen zu nicht erweitert.) Sporn kiirzer als die Halfte des
— 411 —
Metatarsus und unter sich fast gleich lang. i. Segment breit, kiirzer als hiii-
ten breit, vorn schmaler, ohne Kiel, der Hinterrand schwach gebuchtet; 2. Seg-
ment doppelt breiter als lang, ohne Kiel; Hinterrand des 3. glatt.
Schwarz; Propleuren, Squamula, Scutellum, Metanotum und Segmente
I — 3 (Hinterrand des 3. ausgenommen) gelb. Fliigel braun, der Basis bis zur
Grundader gelb; Randmal dunkel.
Lange 5 mm.
Nyassa-See, Langenburg, 3. XI. 1899. (Fclleborx leg.) i Exemplar.
Rhogas semirufus n. sp.
9c^ Kopf und Thorax matt; Parapsiden nur vorn und undeutlich aus-
gebildet; Mesopleuren punktiert, oben glanzend, der Lange nach vertieft; Meta-
notum ohne Kiel. Radialzelle erreicht nicht die Fliigelspitze, 2. Cubitalzelle
langer als hoch, Nervulus ziemlich weit postfurkal (im i. Drittel an die Dis-
koidalzelle inseriert). Hintertarsen kraftig, Sporn kurz. Segmente i — 2 ge-
rieft, mit feinem Kiel; 3, Segment runzlig, Ende und die folgenden Segmente
glatt; I. Segment langer als hinten breit, vorn schmaler; 2. Segment quer, so
lang wie vorn breit.
Schwarz; Thorax, i. Segment und Hiiften rot. Fliigel braunlich-hyalin,
Randmal und Nerven braun.
Lange 5 mm, Bohrer ganz kurz..
Brit.-Ost-Afrika, Mombassa; Nyassa-See, Langenburg, XI. 1898.
2 Exemplare.
Rhogas nigrinervis Szepl.
Rhogas nigrinervis Szepl., SjOSTEDTs Kilimandjaro-Meru-Exped. 8. 3. 1908. p. },j.
Nyassa-See, Langenburg, 6. VII. 1898. (Fclleborn leg.) i Exemplar.
Rhogas africanus Szepl.
Rhogas africanus Szepl., 1. c. p. ^j.
Nyassa-See, Langenburg, VI. — VII. 1898; Brit.-Ostafrika, Kibwezi,
22. XI. 1905. 4 Exemplare.
Subfam. Cheloninae.
Chelonella Szepligeti.
Chelonella curvimaculata Cam.
Chelonella curvimaculata Cam., Cape Town. Ann. S. Afr. Mus. V. 1906. p. 34.
Nyassa-See, Langenburg, 1898. (Fclleborn leg.) i Exemplar.
— 412 —
Chelonus Jur.
Chelonus pilosulus n. sp.
9 Grob runzlig. Clypeus fein punktiert und glanzend. Fiihler 27gliedrig.
Metanotum mit 2 zahnartigen Ecken. 2. Abschnitt der Radialader so lang wie
das I. Hinterleib flach, elliptisch, die Seiten parallel, lederartig, an der Basis
mit 2 undeutlichen Kielen und hier runzlig.
Schwarz; Vorder- und Mittelbeine von den Schenkeln an gelbrot; Hinter-
schienen (die Enden ausgenommen) und Hintertarsen weiB. Zwei 4seitige Flecken
an der Basis des Hinterleibes gelb. Fliigel h3^alin, Randmal und Nerven schwarz.
Nyassa-See, Langenburg, X. — XI. 1898. (Fclleborn leg.) i Exemplar.
Gastroiheca Guer.
Gastrotheca furcata Guerin.
Gastrotheca furcata Guerin, LEFEBURE: Voy. Abyssin. 1848. p. 349; t. 7, fg. 4.
Brit.-Ostafrika, Kibwezi; Ruwenzori-Fui3, II. 1908. 2 Exemplare.
Subfam. Microgasterinae.
Apanteles Forster.
Apanteles langenburgensis n. sp.
9 Kopf und Thorax fein runzlig und matt; Metanotum runzlig, mit Kiel.
Clypeus nicht geschieden. Fiihler so lang (9) wie der Korper oder langer (cf),
die Endglieder so lang wie breit (9) oder langer (cf). Die Seiten des Randmals
gleich lang. Der langere Sporn der Hinterschienen kiirzer als der halbe Meta-
tarsus. I. Hinterleibssegment langer als breit und runzlig, das 2. Segment kurz
und runzlig.
Schwarz; Taster, \^orderbeine von der Basis der Schenkel an, die Mittel-
beine von der Mitte der Schenkel an und Basis der Hinterschienen gelbrot;
Mittelschenkel des cf schwarz; Sporn weil3. Fliigel hyalin, Randmal braun,
Nerven gelblich.
Lange 2,5 mm, Bohrer fast so lang wie der Hinterleib.
Nyassa-See, Langenburg, XL 1898; 1. 1899. (FCLLEBORN leg.)
8 Exemplare.
Apanteles trochanteratus n. sp.
9 Mesopleuren und Hinterhiiften glanzend, sonst wie A. langenburgensis m.
Schwarz; Mundteile, Schaft unten, Tegula und Beine gelbrot; an den Hinter-
beinen die Hiiften, Schienen und Tarsen schwarz; Hinterleib gelbrot, Segmente
I und 2, dann die folgenden oben (mehr oder weniger) schwarz. Fliigel braun-
lich. Nerven und Randmal schwarz.
— 413 —
Lange 2,5 mm, Bohrer so lang wie der Hinterleib, die Scheiden diinn.
Brit.-Ostafrika, Kibwezi, 2. V. 1896. (Scheffler leg.) i Exemplar.
Var. 9 — Tegula braun.
Albert-See, Kassenje, III. 1908. i Exemplar.
Apanteles coxalis n. sp.
9 Dem .4. trochanteratus m. ahnlich; Hinterhiiften runzlig und matt.
Schwarz; Taster, Tegula und Beine gelb; an den Hinterbeinen die Hiiften,
Schenkel (die Basis ausgenommen), Ende der Schienen fast bis zur Mitte und
die Tarsen schwarz. Segmente i — 3 an der Seite und unten gelbrot. Fliigel
li\'alin, Nerven und Randmal braun.
Lange 3 mm, Bohrer so lang wie die Hiilfte des Hinterleibes.
Nyassa-See, Langenburg 1898. (Fclleborn leg.) i Exemplar.
Apanteles sp. (Nr. 4).
Brit.-Ostafrika, Kibwezi, 21. XII. 1906. (Scheffler leg.) i Exemplar.
Apanteles sp. (Nr. 5).
Nyassa-See, Langenburg 1898. (Fclleborn leg.) i Exemplar.
Die hier beschriebenen Arten gehoren alle in die II. Sektion. (Marshall,
Spec. Hymenopt. Europ. IV, 1898. p. 404.)
1. Erstes Segment langer als breit 2
Erstes Segment nicht langer als breit (der
Mittelteil in Betracht gezogen) .... 4
2. Hiiften schwarz i. .4. langenburgensis m. 9c/-
Vorder- und Mittelhiiften gelbrot oder gelb 3
3. Beine gelbrot, Hinterschenkel nicht schwarz 2. A. trochanteratus m. 9
Var. Tegula schwarz.
Beine gelb (weiBlich), Hinterschenkel (die
Basis ausgenommen) schwarz 3- -4. coxalis m. 9
4. Tegula gelb; Hinterschienen nur an der Ba-
sis gelbrot 4. .4. sp. 9
Tegula schwarz; Hinterschienen gelbrot,
Ende schwarz 5. .4. sp. 9
Microgaster Latr.
Microgaster bicolor n. sp.
9 Gesicht dicht punktiert, Clypeus nicht geschieden, Wangen kurz. Fiihler
kraftig. Mesonotum dicht punktiert und matt, Schildchen und INIesopleuren
— 4^4 —
glatt, die letzteren ohne Furche; Metanotum glatt, mit kraftigem Mittelkiel
und an den Seiten mit je einer Leiste; Randmal breit, mit gleich langen Seiten;
Areola klein, 3seitig, unvollkommen geschlossen und sehr lang gestielt, der
Stiel (i. Radialabschnitt) senkrecht; Nervulus weit postfurkal. Beine kraftig;
Schenkel kurz und dick, der langere Sporn der Hinterschienen etwas langer als
die Halfte des Metatarsus. Hinterleib glatt, komprimiert; Mittelteil des i. Seg-
mentes lang und sehr schmal, Ende verschmalert; 2. Segment so lang wie das 3.,
mit einer ovalen, schmalen, kielartigen Erhabung (Feld) in der Mitte.
Gelbrot; Mesonotum schwarz, Fiihler vom 6. Glied an braun. Fliigel hyalin;
Randmal dunkel, mit gelber Basis.
Lange 2 mm, Bohrer kurz.
Brit.-Ostafrika, Kibwezi, 12. V. 1906 (Scheffler leg.) i Exemplar.
Subfam. Agathinae.
Disophrys Forster.
Disophrys lutea Brulle.
Disophrys hitea Brulle, Hist. Nat. Insect. Hymen. IV. 1846. p. 506.
Deutsch-Ostafrika, Amani. (VOSSELER leg.) 2 Exemplare.
Disophrys seminiger n. sp.
cf Glatt, Kopf quer, liinter den Augen erweitert, Gesichtsmitte der Lange
nach gewolbt, Seitengruben des Clypeus groi3; Randleiste der Stirngrube un-
vollkommen. Fiihler kraftig. Parapsiden breit, Mittellappen vorstehend, mit
Furche; die Furche an der Mittelbrustseite crenuliert; Metanotum gefeldert.
Klauen der Hinterbeine einfach. Hinterleib so lang wie der Kopf und Thorax;
1. Segment so lang wie hinten breit, nach vorne zu bogenformig verschmalert;
2. Segment quer, so lang und so breit wie das 3., 2. Sutur fein.
Gelbrot; Fiihler, Schienen und Tarsen der Hinterbeine schwarz; Spitze des
Hinterleibes dunkler. Fliigel dunkel, Basaldrittel bis iiber den Nervulus gelb;
ein unregelmaBiges Querband an der ]\Iitte und 2 nebeneinander liegende (durch
die Cubitalader halbierte) rundliche Flecke in der Mitte der Fliigelspitze hyalin.
Lange 14 mm.
Nyassa-See, Langenburg, IX. 1898. (Fclleborn leg.) i Exemplar.
Braunsia Kriechbaumer.
Braunsia Sjostedti Szepligeti.
Braunsia Sjostedti Szepligeti, SjOSTEDTs Kilimandjaro-:\Ieru-Exped. 8. 3. 1908. p. 39.
Deutsch-Ostafrika, Kilimandjaro, Moschi. 2 Exemplare,
— 415 —
Subfam. Cardiochilinae.
Cardiochiles Nees.
Schonlandella Cam.
Cardiochiles testaceus Kriechbaumer.
Cardiochiles testaceus Kirchbaumer, Bed. eiitom. Zeitschr. XXXIX. 39. 1894. p. 62.
Nyassa-See, Langenburg, VI.— VII. 1898. (FOLLEBORNleg.) i Exemplar.
Cardiochiles nigromaculatus Cam.
Cardiochiles nigromaculatus Cam., Rec. Alb. Mus. I. 1904. p. 170.
Cardiochiles testaceipes Cam., 1. c.
Cardiochiles testaceus Cam. (non. Kriechb.). Cape Town Ann. S. Afr. Mus. V, 1906. p. 39.
Fliigel braun, Basalteil lichter oder gelblich.
Nyassa-See, Langenburg, VI., XII. 1898. (Fclleborn leg.) 2 Exempl.
Subfam. Macrocentrinae.
Megacentrus Szepligeti.
Megacentrus concolor Szepl.
Megacentrus concolor Szepl., \VVTSM.\X, Genera Insect. XX — XXIV. 1904. p. 146.
Deutsch-Ostafrika , Bagamoyo, III. 1893 (vSteudel); Moschi, XII.
1903 (Philipps); Brit.-Ostafrika (Thomas). 3 Exemplare.
Macrocentrus Curtis.
Macrocentrus luteus n. sp.
d" Glatt; Metanotum runzlig, Segmente i — 2 fein nadelrissig. Kopf hinter
den Augen ganz schmal, Gesicht quer. Fiihler weit voneinander stehend, Schaft
kraftig, doppelt langer als dick. Innere Seite des Randmals langer als die auBere,
I. Abschnitt der Radialader lang, so lang wie der Durchmesser des Randmals,
Radialzelle erreicht nicht die Fliigelspitze ; 2. Cubitalzelle nach auBen zu ver-
schmalert, Nervulus weit hinter der Gabel stehend. i. Segment parallel, 3mal
langer als breit; 2. Segment etwas langer als das i., hinten etwas breiter.
GelblichweiB, oben gelbrot; Flagellum braun, Ocellenfeld schwarz. Fliigel
hyalin, Randmal gelb, hornartig; Nerven braun.
Lange 6 mm.
Albert-See, Kassenje, III. 1908. 2 Exemplare.
Subfam. Diospilinae.
Neodiospilus n. gen.
Metanotum nicht gefeldert, innere Seite des Randmals nur etwas kiirzer
als die auBere, Radialzelle erreicht die Fliigelspitze, i. Abschnitt der Radial-
— 4^6 —
ader ganz kurz, i. Diskoidalzelle gestielt, 2. Cubitalzelle langer als hoch, riick-
laufender Nerv interstitial oder in die innerste Ecke der 2. Cubitalzelle inseriert,
2. Diskoidalzelle (Bracliialzelle) geschlossen. Steht dem Microcentrus m. am
nachsten.
Neodiospilus terebrator n. sp.
9cf Kopf halbkugelformig, glatt, hinter den Augen erweitert und gerundet.
Fiihler langer als der Korper. Mesonotum glatt, Parapsiden vorn deutlich;
Mesopleuren glatt, die Furche nicht crenuliert; Metanotum gewolbt, runzlig,
nicht gefeldert, Luftloch klein. 2. Cubitalzelle nach auBen zu verschmiilert,
2. Cubitalquerader kiirzer als die Halfte des 2. Radialabschnittes, Nervulus etwas
postfurkal. Beine ziemlich kraftig, Hinterleib eiformig, i. Segment quadratisch
und runzlig; 2. Segment quer, sehr fein punktiert; die folgenden Segmente
glatt; 2. Sutur undeutlich oder fehlend.
o^ Ende des i. vSegmentes zugespitzt.
Gelbrot; Flagellum, Kopf oben, Mesonotum, Schildchen und Hinterleib
vom 4. Segment an schwarz. Fliigel hyalin, Randmal und Nerven braun.
Lange 3, Bohrer i mm, die Scheiden breit.
N3^assa-See, Langenburg VI. — VII. 1898. (Folleborn leg.) 2 Exemplare,
Neodiospilus flavipes n. sp.
9 I. Segment langer als breit, gerieft-runzlig; 2. Segment langer als beim
N. terebrator m. und fein runzlig; 2. Sutur ziemlich deutlich.
Schwarz; die untere Halfte des Kopfes und Basis der Fiihler gelbrot; Beine
g€lb. Randmal und Nerven schwarz.
Lange 2,5 mm, Bohrer so lang wie das i. Segment.
Nyassa-See, Langenburg, 1895. (FUlleborn leg.) i Exemplar.
Subfam. Liophroninae.
Centistes Haliday.
Centistes flavipes n. sp.
9 Glatt und stark glanzend, Metanotum fein runzlig. Kopf quer, Wangen
kurz, Clypeus quer. Parapsiden fehlen, Schildchen gewolbt, Mesopleuren mit
crenulierter Furche. Randmal breit, die innere Seite kiirzer. i. Segment langer
als breit, mit parallel laufenden Seiten; 2. Segment quer, so lang wie das 3.;
2, Sutur sehr fein; Ende des Hinterleibes zusammengedriickt.
Schwarz; Taster, Schaft, Prothorax, Beine, Bauch an der Basis, Rand
des I. Segmentes gelb. Fliigel hyalin, Randmal schwarz.
Lange 3,5 mm, Bohrer kurz.
Brit.-Ostafrika, Kikuyu, 19. IV. 1902, (Thomas leg.), i Exemplar.
— 417 —
Subfam. Alysiinae.
Idiasta Forster.
Idiasta nigriceps n. sp.
9 Kopf quer, hinter den Augen erweitert, Scheitel hinten gebuchtet, Augen
rundlich. Thorax kurz, Parapsiden deutlich, Pleuralfurche crenuliert; Post-
scutellum mit kleiner Spitze; j\Ietanotum gefeldert, Luftloch klein. Innere
Seite des Randmals langer, Radialzelle erreicht die Fliigelspitze, riicklaufender
Nerv interstitial, Nervulus postfurkal, Parallelader iiber die Mitte der Brachial-
zelle inseriert. Beine schlank. Hinterleib etwas langer als der Thorax; i. Seg-
ment 3seitig, mit 2 Langskielen, der Mittelteil des Segmentes runzlig, die Luft-
locher knollenartig vorspringend ; 2. Segment so lang wie vorn breitj 2. Sutur fein.
Gelbrot; Kopf und Flagellum schwarz, Kiefer und Taster gelbrot; Ende
der Fiihler weiB (gebrochen). Fliigel hyalin, Nerven und Randmal schwarz,
Lange 5 mm, Bohrer etwas langer als der Hinterleib.
Nyassa-See, Langenburg, XII. 1898. (Folleborn leg.) i Exemplar.
Idiasta bicolor n. sp.
(S Dem /. nigriceps m. ahnlich. Metanotum hochst unvollkommen ge-
feldert; Hinterleib flach, ]\Iittelteil des i. Segmentes schmal, der Seitenteil
breit und fein gerieft.
Kopf, Fiihler, Hinterleib vom 2. Segment an, Schienen und Tarsen der
Hinterbeine schwarz; Thorax, Beine und r. Segment rot; Kiefer und Taster
rot, Schaft rotlich. Fliigel hyalin, Nerven und Randmal schwarz.
lyange 5 mm.
Nyassa-See, Langenburg, 1898 (FullEBORN); Brit.-Ostafrika , Mom-
bassa (F. Thomas). 2 Exemplare.
Phaenocarpa Forster.
Phaenocarpa (Asobara Forst.) pulchricornis n. sp.
9 Glatt, Kopf halbkugelformig, hinten schwach gebuchtet. Fiihler be-
deutend langer als der Korper. Thorax kurz, Parapsiden fehlen, Schildchen ge-
wolbt, Metanotum mit Kiel an der Mitte. Randmal sehr klein, 3seitig, mit
gleich langen Seiten; Radialzelle sehr groJ3, erreicht die Fliigelspitze; Brachial-
zelle of fen. Hinterleib elliptisch; i. Segment 3seitig, der Mittelteil gewolbt
und runzlig; 2. Sutur fehlt.
Schwarz; Kiefer, Prothorax und i. Segment gelbrot; Beine gelb; Ende
der Fiihler weiB, der Basalteil gelbrot. Fliigel braunlich, Nerven und Randmal
braun.
Lange 2 mm, Bohrer etwas langer als der halbe Hinterleib.
Ruwenzori, 1800 m. II, 1898. i Exemplar.
Deutsche Zentralafrika-Expedition. III. 27
— 4i8 —
Aspilota Forster.
Aspilota (Synaldis Forst.) incompleta n. sp.
9 Glatt. Kopf halb kugelformig. Fiihler kurz, i6gliedrig, perlschnur-
formig; i. GeiBelglied schlank. Parapsiden fehlen, die Vertiefung vor der Basis
des Schildchens grubenf ormig ; Mesopleuralfurche crenuliert; ^Vletanotum nicht
gefeldert. Randmal linearformig, Radialzelle groJ3, Cubitalzellen i und 2 nicht
getrennt, N. parallelus fehlt. i. Hinterleibssegment runzlig.
Schwarz; Taster, Schaft, Tegula und Beine gelb; Schienen und Tarsen der
Hinterbeine mehr braunlich. Fliigel hyalin, Randmal und Nerven braun.
Lange 1,5 mm, Bohrer kiirzer als der Hinterleib.
Ruwenzori, 1800 m. II. 1908. 2 Exemplare.
Bostrychidae.
Von
Pierre Lesne, Paris.
Die in Zentralafrika von Herrn Dr. H. vSCHUBOTZ gelegentlich der Ex-
pedition des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg gesammelten
Bosttychiden umfassen nur 8 Arten, die samtlich schon bekannt sind und deren
Aufzahlung hier folgt:
I. Bostrychopsis villosula Lesne,
BostrycJtopsis villosula Lesne, 1905, in Bulletin Mus. His. Nat. (Paris), 1905, No. 5, p. 298;
id. 1908, apud SjOSTEDT, Zoolog. Expedition nach dem Kilimandjaro, 7, p. 35.
Bostrychopsis cephalotes (non Olivier) Lesne, 1898, in Ann. Soc. ent. Fr. {1898), p. 529, fig.
Steppe siidlich des Albert-Edward-Sees, Dez. 1907; Nordkiiste des Kiwu-
Sees, Kissenye, Sept. 1907; Ruanda, 2000 m, Aug. 1907; Mohasi-See,
Juli 1907 (Dr. SCHUBOTZ). Victoria-Nyansa, Bukoba (GUDOWIUS).
2. Heterobostrychus brunneus Murray.
Heterobostrychus brunneus Murray, 1867 in Ann. and Mag. of Nat. History XX, p. 92. —
I,ESNE, 1898, in Ann. Soc. ent. Fr. (1898), p. 564, fig.
Synon. grayanus Wollaston, 1867. — picipennis Fahraeus, 1872.
Kiwu-See, Insel Kwidschwi, im Okt. 1907 (Dr. Schubotz).
3. Bostrychoplites cornutus Olivier.
Bostrychoplites cornutus Olivier, 1790, Enc. Meth.. Ins, V, p. 108. — LESNE, 1898, in Ann.
Soc. ent. Fr. (1898), p. 572, fig.
Nordlich vom Albert-Edward-See, ostliche Abdachung des Ruwenzori,
2500 m (Dr. Schubotz); Victoria-Nyansa, Bukoba, im Juni 1907 (Dr. Mar-
SCHALL); id. (GUDOWIUS, Eggel); Kesimbili, Kagera, im Juni 1907
(Dr. Schubotz).
4. Bostrychoplites cylindricus Fahraeus.
Bostrychoplites cylindricus Fahraeus, 1872, in CEfv. Vet.-Ak., Forh. XXVIII, p. 668. — LESNE
in Ann. Soc. ent. Fr. (1898), p. 576.
Kiwu-See, nordliche Kiiste, Ninagongo, 1500 m, im Okt. 1907 (Dr. Schu-
botz).
27*
— 420
5- Xylopertha picea Olivier.
Xylopertha picea Olivier, 1790, Enc. Meth., Ins. V, p. 1 10, pi. II, fig. 10. — I,ESNE, 1901,
in Ann. Soc. ent. Fr. (1900), p. 529.
Sjmon. femorata Klug, 1833. — citUrata Thomson, 1853. — fumaia Murray, 1867. — Heydeni
Schilsky, 1899.
Kiwu-See, nordliches Gestade, Ninagongo, 1500 m, Okt. 1907 (Dr. SCHU-
BOTZ),
6. Xyloperthodes nitidipennis Murray.
Xyloperthodes nitidipennis Murray, 1867, in Ann. Mag. Nat. Hist. XX, p. 94. — LESNE, 1906,
in Ann. Soc. ent. Fr. (1906), p. 550.
Synon. politus Quedenfeldt, 1886.
Nordlich vom Albert-Edward-See, Westabhang des Ruwenzori, 2500 m,
Febr. 1908 (Dr. Schubotz), typische Form; Ruanda, 2000 m, Aug. 1907
(Dr. Schubotz); Exemplar von braunrotlicher Farbung.
7. Apate monachus Fabricius.
Apate monachus Fabricius, 1775, Syst. Ent., p. 54; LESNE in „Iy'Abeille", XXX, p. 121 (1902).
Synon. mendica Olivier, 1790. — gibba Fabricius, 1798. — francisca Fabricius, 1801, — carme-
lita Fabricius, 1801. — semicostata Thomson, 1857.
Victoria-Nyansa, Bukoba (GuDOWius).
8. Apate indistincta Murray.
Apate indistincta ^Murray, 1867, in Ann. and Mag. of Nat. Hist. XX, p. 88.
Synon. anceps Fahraeus, 1872.
Nordlich des Kiwu-Sees, Ebene von Rutschurru, Nov. 1908 (Grauer);
nordlich des Tanganjika (id.).
Bemerkungen iiber die geographische Verbreitung der Arten.
^'ier von den vorgenannten Arten sind im ganzen tropischen Afrika ver-
breitet. Das sind HeterobostrycJms brunneus, Bostrychoplites corniitus, Xylopertha
picea und Apate monachus. Uber diese Arten ist hier nichts Besonderes zu be-
richten.
Bostrychoplites cylindricus wird in ganz Siidafrika gefunden, von wo er gegen
Norden hin westwarts bis zum Gabon, ostwarts bis in die Siidprovinzen Abessi-
niens geht. Am Kiwu-See findet er sich in den Grenzen seines schon bekannten
Verbreitungsgebietes.
Das Vorkommen von Xyloperthodes nitidipennis war aus den Nachbarregionen
des Expeditionsgebietes, z. B. aus Uganda schon bekannt, man wuBte anderer-
seits, daC im groBten Teil von Deutsch-Ostafrika dieselbe Art durch ihre Form
plagiatus Fahr. vertreten ist. Die von Herrn Dr. Schubotz gesammelten Exem-
plare nahern sich der typischen Form und zeigen, dai3 die Gegend des Albert-
Edward-Sees und Ruanda an der Ostgrenze des Verbreitungsgebietes dieser
letzten Form liegen mlissen.
— 421 —
Apatc iiidistincta. Diese Art ist in gaiiz Ost- und Siidafrika verbreitet; ihr
X^orkoninien in der Guineischen Region ist sehr zweifelhaft. In Deutsch-Ost-
afrika war sie schon gesammelt worden, aber ihr Vorkommen so weit nach
Westen hin war noch nicht authentisch festgestellt. Es ist moglich, daB die
Kiisten des Kiwu-Sees an der Westgrenze ihres Verbreitungsgebietes liegen,
Bostrychopsis villosida. Das Zentrum des Gebietes dieses Bostrychiden ist
Siidafrika. Durch die jiingsten Expeditionen der Herren Ch. Alluaud und
Y. SjOSTEDT wurde sein Vorkommen bis an die Abhange des Kilimandscharo
festgestellt, wo er haufig ist. Die Sammelresultate Dr. Schubotzs lehren, dafi
diese Spezies bis in die nachste Nachbarschaft des Aquators geht, da sie in der
ganzen Nordwestecke des deutsch-ostafrikanischen Gebietes vorkommt, und da
sie auBerdem auch die Gegend siidlicli des Albert-Edward-Sees bewohnt. Dies
scheinen die auJ3ersten Punkte der Ostgrenze ihres Verbreitungsgebietes zu sein.
Im ganzen scheint das Studium der Materialien zu beweisen, daB die Tren-
nungslinie zwischen dem ostafrikanischen und dem guineischen Faunengebiet
durch die Gegenden gehen mui3, die vom Albert-Eduard- und dem Kiwu-See
bespiilt werden*).
*) Es ist jedoch zu bemerken, claB man jeder Erkundigungen iiber die Fauna der Regionen
von Belgisch-Kongo, welches unmittelbar ostlich an diese Gegenden grenzt, entbehrt.
Melyridae.
\'on
Maurice Pic, Digoin.
Zygia mecklenburgi n. sp.
Elongatus, subparallelus, supra fere glabra, nitidus, viridi-metallicus, an-
tennis nigris aut ad basin indistincte rufescentibus, pedibus, femoribus testa-
ceis exceptis, nigris; thorace confertim cicatricoso-punctato, utrinque carinato
(carina-sinuata) ; elytris alte costatis, interstitiis quadriseriatim punctatis et
plicatis. Long, ii — 13 mill. Africa-Centralis.
Langgestreckt, fast parallelseitig, Oberseite fast kahl; glanzend metallisch-
griin, alle Glieder, mit Ausnalime der gelben Schenkel, dunkel. Kopf kurz, vorn
eingedriickt, mit dichter, nabelartiger Punktierung; Fiihler ganz schwarz oder
an der Wurzel schwach rotgelb. Halsschild kurz, nach vorne wenig verengt,
Vorder- und Hinterrand aufgebogen, die Seitenrander ein wenig abgeflacht, mit
dichter, nabelartiger Punktierung besetzt, in der INIitte gefurcht und jederseits
mit einem starken, in wellenartiger Biegung laufenden Kiel. Fliigeldecken wenig
breiter als das Halsschild, lang und parallelseitig, an der Spitze verschmalert,
mit starken Langsrippen, deren Zwischenraume mit je 4, nicht ganz regelmafiigen
Reihen grober Punkte, letztere mit Querfalten untermischt, besetzt sind. Schenkel
gelb, Knie, Schienen und Tarsen schwarz. Unterseite dunkel, mehr oder weniger
m et allisch-griin .
Diese Art ist mit alluaudi (Pic) nahe verwandt, aber die Form ist gestreckter,
der Kafer sieht glanzender aus, usw. ; andererseits ist sie leicht von nobilis Gerst.,
durch die Farbung der Oberseite des Korpers und die dunklen Schienen zu unter-
scheiden.
Einige Stiicke, von der Expedition des Herzogs ADOLF Friedrich zu
Mecklenburg in Zentralafrika stammend, \vurden am Kiwu-See (Siidostufer,
August 1907), sowie im Vulkangebiet, nordostlich vom Kiwu-See (Oktober 1907)
und an der Westseite des Ruwenzori bei 2000 — 2500 m (Februar 1908) ge-
sammelt und befinden sich jetzt in den Sammlungen des Konigl. Zool. Museum
in BerHn, Zwei Stiicke dieser neuen Art wurden mir audi fiir meine Sammlung
giitigst iiberlassen.
Cerambycidae.
\'()n
E. Hintz, Berlin-Siidende.
Die wahrend der zentralafrikanischen Expedition Seiner Hoheit des Herzogs
Adolf Frirdrich zu :MkckIvEXBURG gesammelten Cerambyciden liefern einen
interessanten Beitrag zur Kenntnis der Verbreitung der afrikanischen Ceramb}'-
cidenfauna. Es wird nachstehend ein Verzeichnis der erbeuteten Arten nebst
Beschreibungen der neuen Arten gegeben.
Um die Kenntnis iiber das \^orkonimen der Cerambyciden ini Innern Afrikas
nach Moglichkeit zu vervollstandigen, werden in dem nachstehenden \^erzeichnis
auch solche neuen Arten beschrieben, die von einigen andern Sammlern stammen.
Unter diesen ragt besonders Herr Ed. Ei^UA hervor, der seit Jahren am oberen
Kongo (Kondue) sammelt und eine hervorragende Sammlung zusammengebracht
hat. — Alle Stiicke, bei denen im nachstehenden Verzeichnis ein Sammler nicht
vermerkt ist, stammen von der Expedition vSr. Hoheit des Herzogs Adolf
Friedrich.
Eine kritische Wiirdigung der bisher bekannten Arten der Cerambyciden
Innerafrikas beziighch ihrer Verbreitung wird in einer besonderen Schrift er-
folgen.
Parandra gabonica Thorns.
W. V. Albert-vSee, Route Mawambi-Avakubi am Aruwimi, 20. — 23. IV. 08.
6 Stiicke.
Nothophysis stuhlmanni Kolbe.
W. V. Albert-See, Route Mawambi-Ituri, IV. 08, i cf, 1 y.
Nothophysis johnstoni Lam.
Nordl. V. Albert-Edw.-See, Ruwenzori-FuB, Westseite, II. 08, i cf,
Ruanda, Bugoie-Urwald, 11. XI. 08, 2 rf, 39 (v. Stegmann).
Tithoes maculatus haroldi Lam.
Bootsfahrt auf dem Ituri zwischen Avakubi und BomiH, IV. 08, i i^^, i y.
— 426 —
Stenodontes downesi Hope.
Bootsfahrt auf dem Ituri zwischen Avakubi und Bomili, IV. 08, i 9,
Albert-See, Kassenje, III. 08, 2 cf, 2 9, W. v. Albert-See, Mavvambi am
Ituri, I\\ 08, I 9, W. V. Albert-See, Route Awambi- Avakubi am Aruwimi,
23. IV. 08, I G^, Landana, Tschiloango-]\Iiindung, II. 08, i 9-
Macrotoma natala Thorns.
W. V. Albert-See, INIawambi, Route Ituri, IV. 08, i cf.
Macrotoma palmata F.
Kiwu-vSee, Xordufer, Kissenje, X. 07, i rf, i 9-
Macrotoma Adolfi Friederici n. sp.
Elongata, cylindrica, brunnea, opaca; capite ante oculos fortiter granulose
punctato, pone oculos dense tuberculato, longitudinaliter sulcato; prothorace
fere duplo latiore quam longiore, undique fortiter rugoso-punctato, dorso im-
pressionibus tribus instructo, longitudinaliter canaliculate, lateribus spinosis;
scutello magno, impresso; elytris densissime punctatis et granulatis, prope scu-
tellum elevatis et scabrosis, 4-nervatis, apice rotund atis, angulo suturali fere
rectangular!; corpore infra subnitido densissime punctato, pectore f lavido-hirsuto ;
antennis pedibusque castaneis, nitidis, femoribus infra spinosis, disperse punc-
tatis. Long. 43 mm.
I Stiick von ]\Iawambi am Ituri, w. v. Albert-See, IV. 08.
Sobarus poggei Har.
W. V. Albert-See, Route ]\Iawambi-Avakubi am Aruwimi, 23. IV. 08
und Mawambi am Ituri, IV. 08, je ein Stiick.
Nosoeme clavipes Kolbe.
\V. \-. Ruwenzori, P'ort Beni, I. 08, i vStiick.
Nosoeme curvipes n. sp.
Brunnea, flavo-griseo-pubescens; capite prothoraceque densissime punctato,
vertice tuberculato, foveolato, prothorace punctis majoribus instructo, vix lon-
giore quam in medio latiore, dorso lateribusque noduloso; scutello vix longiore
quam latiore, longitudinaliter sulcato, postice emarginato; eh'tris mediocriter
punctatis, costatis — in utroque elytro costae duae — apice spinosis; antennis
pedibusque rufo-brunneis, femoribus infra picescentibus, tibiis totis curvatis;
abdomine contract©, segmentibus maris lateribus impressis. Long. 16 — 20 mm.
I Stiick Beni (Urwald), w. v. Ruwenzori, II. 08, 6 Stiicke Kondue,
Congo Beige (LujA).
— 427 —
Antennoeme n. g. Oeminarum.
Caput breve, genae brevissimae. Oculi \-alde emarginati, fere divisi, lobo
inferiore niulto majore. Antennae breves, elytrorum apicem baud attingentes,
articulo primo claviformi, articulis 3 et 4 longitudine articuli primi incrassatis,
undique ciliis longis nigris obtectis, articulo 5 quam 4 longiore, sequentibus
sensim brevioribus. Prothorax cylindricus, lateribus fere parallelis inermibus.
Scutellum parvum, fere triangulare, impressum. Elytra convexa, parallela, quam
thorace plus quam quadruple longiora, basi juxta humeros impressa, humeris
fere rectangularibus, apice singulariter rotundata. Coxae anticae parum, coxae
intermediae et posticae multo latius distantes. Pedes graciles, brevissimi, femora
compressa, parum clavata, intermedia et postica curvata, postica apicem elytro-
rum baud attingentia. Tarsi elongati, 4-articulati, articulo primo duobus sequen-
tibus parum longiore.
Die Gattung ist besonders ausgezeiclinet durcli die Bildung der Fiihler,
deren dritte und vierte Glieder verbreitert und allseitig dicht und lang bewimpert
sind, und durch die Kleinheit der Beine; das vSchenkelende des letzten Bein-
paares erreicht kaum das letzte Viertel der Fliigeldecken.
Antennoeme quadriplagiata n. sp.
Capite protlioraceque sanguineis, fortiter rugoso-punctatis, illo indistincte
longitudinaliter canaliculato ; scutello nigro, nitido; el3-tris dense fortiterque
punctatis, nigris vel piceis, pone basim et apice quatuor plagis sanguineis vel
flavo-piceis ornatis; pectore abdomineque rufo-testaceis ; femoribus flavis, basi
apiceque nigris, tibiis tarsisque piceis; antennis piceis, nigro-ciliatis, apicibus
articulorum obscurioribus. Long. 12 — 16 mm, lat. at humeros 2^U — 3 mm,
I Stiick ]\Iawambi am Ituri, westl. v. Albert-See, IV. 08; 5 Stiicke
Kondue, Congo Beige (LujA).
Xystrocera nigrita Serv.
Fort Beni, westl. v. Ruwenzori, I. 08, 5 Stiicke.
Xystrocera abrupta Auriv.
Ruwenzori-Fu6, Westseite, II. 08, i (f, NW Beni (Urwald), I. 08, i cf,
I 9, Albert-Edward-See, Steppe siidl., XII. 07, i cf.
Xystrocera Lujae n. sp.
Hystrocerae togonicac m. valde affinis. Brunneo-viridis, subnitida; capite
dense granulato-punctato, longitudinaliter sulcato; scutello granulato, lateribus
elevato-marginato ; elytris rude granulato-punctatis ; corpore infra ferrugineo,
flavo-villoso, antennis pedibusque ferrugineis, femoribus piceo-clavatis.
— 428 —
cf prothorace fere breviore quam latiore, lateribus rotundato-dilatato, deii-
sissime granulato-punctato, disco impressione lyriformi viridi-vel purpureo-nitida,
granulosa, impressionibus 2 — 3 parvis lateralibus nitidis; antennis corpore fere
duplo longioribus.
9 prothorace multo breviore quam latiore, lateribus postice rotundato-dila-
tato, rude granulato-punctato, lateribus 2 — 3 nodulosis; antennis articulo 7
apicem elytrorum attingentibus. Long. 21 — 28 mm.
Kondue, Congo Beige (LujA), 8 0^, 3 9, Fort Beni, westl. v. Ruwen-
zori, I. 08, I o^, I 9.
Xystrocera nietallica Quedf.
Kondue, Congo Beige (LUJA)^ 13 a" und 9-
Die Unterseite der vorliegenden Stiicke ist silbergrau, nicht ,,rostrot" behaart.
Da alle sonstigen ]\Ierkmale mit der Beschreibung von Quedenfeldt genau
iibereinstimmen, mui3 angenommen werden, daB es sich um eine lokale Abande-
rung handelt. Bei 2 Stiicken (9) sind die Beine glanzend schwarz (var. atripes m.).
Xystrocera trivittata Quedf.
I Stiick von INIawanibi am Ituri, IV. 08 und 7 Stiicke von Kondue
(LujA) haben rotbraune Fiihler, die nach der Spitze zu dunkler werden.
Xystrocera velutina Jord.
^lawambi am Ituri, IV. 08, 1 o'', Beni (Urwald) westl. v. Ruwenzori,
II. 08, I 9.
Xystrocera latipes n. sp.
Hystrocerae velutinae Jord. affinis. Aureo-viridis (o'') vel cyanea (9), el5^tris un-
dique fortiter granulatis, macula suturali elongato-triangulari lateribusque nigro-
velutinis; capite granulato, longitudinaliter sulcato, vertice fere laevi, nitido;
scutello granulato; antennis brevibus pedibusque nigris, femoribus clavatis, tibiis
posticis fortiter dilatatis.
9 prothorace nitido, breviore quam latiore, lateribus medio rotundato-
dilatato, subtilissime punctato, fere glabro, antice lateribusque nigro-granuloso,
utrinque indistincte impresso. Long. 14 — 20 mm.
5 cf , 3 9: Kondue, Congo Beige (LujA).
Pachydissus congolensis n. sp.
P. Schoenigi m. affinis, differt ab eo praecipue forma antennarum. Sangui-
neus, pube densa olivascente ochraceo-sericea vestitus; capite area media fron-
tali triangulariter profunde impressa, sulco interoculari angusto inter oculos trian-
gulariter impresso; prothorace latitudine vix breviore, antice quam postice
angustiore, lateribus parum rotundato, dorso ante medium obtuse trinodoso,
transversim rude plicato, longitudinaliter indistincte sulcato; scutello brevi,
— 429 —
triangulariter rotuiidato; elytris densissime minutissime punctatis, apice fere
recte truncatis, angulo interiore acuto, exteriore minime dentato, corpore infra
cum pedibus densissime punctulato; femoribus posticis apicem segmenti quarti
abdominis attingentibus.
r^ antennis corpore fere duplo longioribus, articulo ])rimo i)unctato, nodu-
loso, antice impresso, articulis 2— ii minute punctatis, punctis nonnullis magnis
injectis, articulo 3 basim elytrorum fere attingente, duplo longiore quam 5, arti-
culo 7 elytrorum apicem superante (ad P. Schooiigi articulo 6 elytrorum apicem
superante), articulis 7 — 11 supra late canaliculatis, apice fere haud dilatatis,
articulis omnibus infra late canaliculatis.
9 antennis minus robustis el3'trorum apicem attingentibus, articulo primo
basi parum impresso, extra granulato, articulis 6 — 10 apice dentatis, plus minusve
canaliculatis. Long, o'' 54, lat. ad humeros 14 mm; Q 53, lat. ad humeros 14 mm.
2 Stiicke Kondue^ Congo Beige (LujA).
Dem P. Schoenigi m. nahe verwandt, doch leicht zu unterscheiden an der
Form der Fiihler. Die ersten fiinf Fiihlerglieder sind bei der vorliegenden Art
im Querschnitt auf der Oberseite rund, bei Schoenigi flachgedriickt. Alle Fiihler-
glieder sind auf der Unterseite mit breiter Langsfurche und beiderseits mit einem
Kiel versehen, bei Schoenigi sind die ersten Fiihlerglieder im Querschnitt auf
der Unterseite rund, die folgenden ohne beiderseits gekielte Langsfurche. Die
Glieder 7 — 11 sind oberseits in der ganzen Lange breit gefurcht, am Ende fast
nicht erweitert, sondern in der ganzen Lange gleichbreit (beim 9 sind die Glieder
6 — 10 am Ende zu scharfen Zahnen verbreitert). Bei Schoenigi sind die Glieder
am Ende zahnartig verbreitert und nur vor dieser zahnartigen Verbreiterung
mit ganz kurzem Langseindruck versehen.
Die Area gularis vermag ich entgegen der Ansicht des Herrn Prof. AURI-
vii,i,ius nicht als Artmerkmal zu betrachten. Die Form derselben scheint
innerhalb der Art stark zu variieren und ist audi bei den beiden Geschlechtern
einer Art meist ganz verschieden.
Metopotylus costatus n. sp.
\"iridi-metallicus, nitidus; capite f route fortiter granulose, vertice sparsim
punctato; prothorace dorso sparsim subtiliter, lateribus fortiter granuloso-
punctato; elytris 6-costatis, inter costas fortiter regulariter punctatis, angulis
suturalibus spinose dentatis; corpore infra piceo, capite prothoraceque infra
sanguineis, pedibus plus minusve sanguineis, antennis piceis, l^runneo-hirtis,
articulis primis sanguineis. Long. 14 mm.
2 Stiicke, Kondue, Congo Beige (LujA).
Cerasphorus hirticornis Serv.
Insel Kwidschwi (Kiwu-See) IX. 07, 30^, 29, ^lawambi am Ituri,
IV. 08, I 9.
— 430 —
Cordylomera spinicornis F.
I Stiick, Beni, westl. v. Ruwenzori, II. 08.
Callichroma schubotzi n. sp.
C ignicolle Hope affinis. Elongatunij gracile, capite antennis pedibusque
cyaneis, tarsis nigris, supra argenteo-, infra flavo-pilosis, prothorace scutello-
que igneo-purpureis, nitidis, elytris obscure viridibus, lateribus apiceque cyaneis,
corpore infra igneo-purpureo, nitido, tenuissime albido-pubescente; capite sparsim
punctato, nitido; prothorace regulariter transversim plicato, dorso glabro, lateri-
bus fortiter spinosis; scutello glabro, apice impresso; elytris apicem versus an-
gustatis, apice parum dilatatis, rotundatis, totis densissime punctatis; femoribus
mediocriter clavatis, inermibus, posticis elytrorum apicem superantibus. I/ong.
25 — 26 mm.
1 cf , I 9: Mawambi am Ituri, IV. 08.
Eine mit C. ignocolle Hope nahe verwandte Art. Die vorliegende Art ist
jedoch schlanker, das Halsschild ist kiirzer, die Skulptur der Fliigeldecken
schwacher, die griine Farbung der Fliigeldecken ausgedehnter und nicht so
scharf abgesetzt, wie bei ignicolle.
Eulitopus debilis n. sp.
Gracilis, viridis; capite cyaneo-viridi, f route fortiter. rugoso-punctato, ver-
tice sparsim punctato, nitido; prothorace transversim plicato, igneo-purpureo,
nitido; scutello viridi-metallico, glabro, nitido; elytris fortiter rugoso-punctatis,
laete viridibus vel nigro-coeruleis, basi nitidis; corpore infra viridi-metallico,
nitido, tenuissime albido-pubescente ; antennis pedibusque cyaneis, femoribus
partim viridescentibus, tarsis totis et tibiis anticis apice flavo-pubescentibus.
lyong. 13 mm.
2 Stiicke, Beni (Urwald), westl. v. Ruwenzori, II. 08.
Cloniophorus mechowi Quedf.
Mawambi am Ituri, westl. v. Albert-See, i cP.
Amphidesmus platypterus Westw.
Route Mawambi -Avakubi am Aruwimi, IV. 08, i Stiick. Mawambi
am Ituri, IV. 08, i Stiick.
Diese Art ist in der Farbung sehr variabel, wie auch die beiden vorliegenden
Stiicke in der Farbung ganz verschieden sind. Es ist anzunehmen, daB die drei
bekannten Arten platypterus Westw., westermanni Guer. und theorini Auriv.
zu einer Art gehoren.
— 431 —
Xylotrechus jordani n. sp.
Niger, griseo-pubescens ; capite prothoraceque rugoso-punctatis, fronte lateri-
busque nigro-carinatis ; prothorace macula nigro-tomentosa fere x-formante
ornato; scutello albo-marginato ; el3-tris fortiter punctatis, pone scutellum fere
ad medium macula comm.uni rufescente griseo-pubescente, basi humerisque nigris,
pone humeros linea albescente anguliformi, in medio apiceque fasciis communi-
bus nigro-tomentosis, elytrorum apicibus recte truncatis, intus et extus aequa-
liter breviter spinosis; corpore infra margine postica metasterni et segmentorum
duorum primorum abdominis albo-pubescentibus ; antennis pedibusque nigro-
piceis, femoribus basi sanguineis. Long 12 — 17 mm, lat. 2^/4 — 4 mm.
6 Stiicke, Kondue, Congo Beige (LujA).
Xylotrechus sellatus n. sp.
Nigro-piceus, griseo-pubescens; capite prothoraceque rugoso-punctatis, capite
inter tuberculos antenniferos fortiter nigro-sulcato, frontis lateribus indistincte
carinatis; scutello piceo; elytris piceis, basi sanguineis, lateribus nigro-tomen-
tosis, maculis tribus communibus, basali, dorsali et apicali, suture connectis,
rufo testaceis, elytrorum apicibus oblique truncatis, extus breviter, intus hand
spinosis; antennis piceis, apice brunneis; pedibus piceis, femoribus basi indis-
dincte brunneis, tarsis rufo-piceis. Long 14 mm.
1 Stiick, Bugoie-Urwald, NO-Ruanda, 2500 m, XI. 07.
Calanthemis trifasciatus n. sp.
Elongatus, parallelus, piceus, griseo- velpallido-pubescens; capite prothorace-
que granuloso-punctatis; fronte plana, prothorace griseo-pubescente, dorso et
utrinque maculis duabus indistinctis brunneo-tomentosis; scutello pallido; elytris
brunneis, dense punctatis, basi et fasciis tribus obliquis suture contingentibus
pallide-pubescentibus ornatis, prima ante medium, altera pone medium, tertia
in apice, elytrorum apicibus arcuatim truncatis, fere rotundatis, angulis interiori-
bus et exterioribus perparum dentatis; corpore infra griseo pubescente, margine
postica et lateribus metasterni et segmentorum omnium abdominis albopubes-
centibus; pedibus brunneis, femoribus tertii paris nigro-clavatis; antennis brun-
neis. Long. II — 12, lat. 2^/4 — 3 mm.
I Stiick Ruwenzori, Westseite, 2500 m, II. 08. i Stiick, Niragongo,
2700 m, X, 07.
Calanthemis vittatus n. sp.
Nigro-brunneus, pallide pubescens; capite prothoraceque rugoso-punctatis,
capite basi nigro-brunneo-tomentoso, prothorace medio fascia longitudinali brun-
neo-tomentosa, dorso ampliata; scutello brunneo-tomentoso ; elytris brunneis,
fortiter dense punctatis, pallide pubescentibus, suture utrinque vitta laterali
a basi fere ad apicem et margine brunneo-tomentosis, el3^trorum apicibus arcua-
— 432 -
tim truncatis, intus et extus breviter dentatis; corpore infra dense punctato;
pedibus rufo-brmmeis, antennis nigro-piceis.
3 Stiicke, N-Ruanda, Galago-See, XI. 07. i Stiick, Ruwenzori, Westseite
2500 m, II. 08.
Calanthemis aurescens n. sp.
Niger, olivaceo- vel griseo-pubescens; capite prothoraceque rude punctatis,
capite griseo-, prothorace oli\'ascente vel aurescente pubescente, hoc nigro quadri-
punctato, dorso maculis duabus et utrinque lateribus macula una ornato; scutello
flavescente; elytris fasciis duabus nigris ornatis, prima anguliformi ab humeros
ad marginem et suturam producta, fascia altera in medio transversa suture
producta, postice linea flava marginata, plaga communi pone scutellum et parte
apicali aureo pubescente, eh^trorum apicibus fere recte truncatis, angulis dis-
tincte dentatis; corpore infra griseo-pubescente, processu et episterna mesosterni
lateribus et margine postica metasterni et margine postica segmentorum duorum
primorum abdominis albo-tomentosis ; pedibus griseo-pubescentibus ; antennis
nigris vel nigro-piceis. — Long. 11 mm, lat. 3^/3 mm.
2 Stiicke, Kondue, Congo Beige (LujA).
Plagionotulus sylvaticus n. sp.
Niger, griseo-pubescens; capite, prothoraceque granulose punctatis; elytris
a basi usque ad medium apiceque nigro-tomentosis, in parte basali utrinque
juxta scutellum macula et lineis duabus albido-pubescentibus, linea prima an-
guliformi humerum includente, linea altera arcuata a scutello ad marginem
descendente, elytrorum apicibus oblique truncatis, angulis interioribus minute
dentatis, angulis exterioribus distincte spinosis; processu, lateribus maculis
lateralibus et margine postica metasterni et margine postica segment! primi
abdominis albo-tomentosis; antennis pedibusque nigris, griseo-pubescentibus.
2 Stiicke, Beni (Urwald), westl. v. Ruwenzori, II. 08.
Ptycholaemus maculipes Thorns.
Mawambi am Ituri, IV. 08, i Stiick. Route Mawambi-Avakubi am
Aruwimi, 20. IV. 08, i Stiick.
Die beiden vorliegenden Stiicke zeigen nicht die \-on Tho:mson angegebene
Farbung der Schenkel, doch diirfte dieses Merkmal nicht konstant sein, so dal3
trotzdem diese beiden Stiicke, da sie im iibrigen mit der Beschreibung iiber-
einstimmen, als zu dieser Art gehorig zu betrachten sind.
Philagathes laetus Thorns.
Diese Art ist in Afrika siidlich N'om Aquator verbreitet.
Uahlbeygil?ahT. ist nur eine Farbenvarietat. Es liegen 5 Stiicke von Kondue,
— 433 —
Congo Beige (L,ujA) vor, bei denen die schwarze Farbung der Fliigeldecken
nur ^/4 der Lange bedeckt.
Dityloderus horridus n. sp,
Niger, indumento griseo-brunneo obtectus, corpore infra pedibusque plus
minusve infuscatis vel griseis, pedibus brunneo-fusco maculatis, antennis nigro-
piceis, articulis apice griseis; prothorace utrinque bispinoso, supra in medio
tricalloso, distincte carinato; scutello lato, apice elevato et in medio sinuato;
elytris humeris fere rectangularibus, apice acutis, seriatim tuberculatis, dentibus
quatuor validis instructis. Long. 17 mm.
I Stiick, N Tanganjika-See (Grauer).
Dityloderus lujae n. sp.
Niger, indumento cervino tectus, nigro-brunneo maculatus, pedibus brunneo-
maculatis, antennis nigris, articulis apice fusco-annulatis; capite fronte sparsim
sed fortiter nigro-punctato; prothorace utrinque bispinoso, disco leviter 5-calloso,
longitudinaliter carinato, lateribus nigrescentibus; scutello lato, rotundato, apice
sinuato, utrinque nigromaculato; eh^tris humeris rectangularibus, apice singu-
latim rotundatis. pone basin depressis fortiter nigropunctatis, seriatim granu-
latis et dentatis, elytro singulo 4 — 6 dentibus magnis instructo. Long. 15 — 17 mm.
5 Stiicke, Kondue, Congo Beige (L^'JA).
Dityloderus declivus n. sp.
D. balteato Auriv. affinis. Niger, indumento griseo-brunneo obtectus, cor-
pore infra, antennis pedibusque fusco-maculatis, elytris parte decliva plus minusve
infuscatis, interdum fascia arcuata ornatis; prothorace utrinque bispinoso, supra
in medio nodis tribus instructo; scutello latissimo, apice elevato et in medio
sinuato; elytris ovatis, parte apicali fortiter declivis, apice rotundatis, carinis
cristatis, cristis validis, praecipue apicem versis, instructis. Long. 11 — 12 mm.
I Stiick, Ruwenzori, Westseite, II. 08. i Stiick, Ruanda, Bugoie-Urwald,
II. XI. 08.
Die Art ist D. haltcatus Auriv. nahe verwandt und ahnlich. Sie unterscheidet
sich von dieser besonders durch die Hocker auf der ^Nlitte des Halsschildes, die
bei halteatus weiter auseinanderstehen und durch eine breite Depression mit in
der Mitte befindlichem Kiel getrennt werden, und durch die Seitenhocker, die
bei halteatus weiter nach vorn geriickt erscheinen, weil der vordere Zahn durch
eine Leiste mit dem hinteren Zahn verbunden fast rechtwinkelig hervorsteht,
wahrend bei der vorliegenden Art die Zahne getrennt und fast gleich groB sind.
Ferner sind die Fliigeldecken an ihrem Ende starker abschiissig und die Zahne
vor dem Apikalteil hakenformig und viel groi3er und starker, als bei halteatus.
DeuUiche Zentralafrika-Expcditiou. III. 28
— 434 —
Hepomidion granulatum Auriv.
Kiwu-See, Siidostufer, VIII. 07, i Stiick. N-Tanganjika-See (Grauer)
4 vStiicke. Ruanda, Rugege-Wald, 2100 m (GraueR) i vStiick. Ruanda,
Bugoie-Urwald, 11. XI. 08 (V. Stkgmann), i Stiick.
(Hepomidion) dentatum n. sp.
Nigrum, pube viridi-grisea obtectum; capite minutissime punctate, vertice
pone tuberculos antenniferos transversim carinato; prothorace subtilissime punc-
tate, punctis nonnuUis niagnis injectis, utrinque in medio spina valida armato,
basi apiceque transversim bisulcato, dorso callis tribus instructo; scutello flavo-
tomentoso; elytris fortiter punctatis, basi prothorace multo latioribus, in medio
sensim ampliatis et versus apicem angustatis, apice utrinque bidentatis; cor-
pore infra pedibusque minutissime punctatis; antennarum articulis basi apice-
que flavo pubescentibus. Long. 12 mm.
I Stiick, SW- Ruanda, Rugege-Wald, 1800 m, 20. VIII. 07.
Die Zugehorigkeit zum Genus Hepomidion ist nicht ohne Zweifel, obgleich
die Merkmale stimmen.
Velleda congolensis n. sp.
Nigra, plumbeo-pubescens, pilis erectis nigris et fuscis vestita; capite nigro-
sulcato, inter oculos arcuatim impress© ; prothorace lateribus in medio acute
spinoso, dorso aureo-pubescente, indistincte bicalloso, in medio a basi ad apicem
distincte carinato; elytris fere parallelis, ad apicem perparum latioribus, utrin-
que pone scutellum callosis, basi fere ad medium aureo — , pone medium plumbeo-
pubescentibus, seriatim punctatis, fasciis duabus nigris, prima a scutello de-
scendente ad marginem, altera transversa ante medium sita, utrinque lateribus
macula parva anguliformi alba ornatis, elytrorum apicibus conjunctim rotun-
datis; corpore infra griseo-pubescente ; tibiis flavo-setosis; antennis nigro-pilosis,
articulis i — 5 griseo-, 5 — 11 nigro-pubescentibus. Long. 6\/,, — 9 mm.
7 Stiicke, Kondue, Congo Beige (L^U^).
Monohammus nubilosus n. sp.
Cervino-umbrinus, griseo- vel fusco-nubilosus, flavo-pubescens; capite toto
longitudinaliter sulcato, capite prothoraceque densissime subtiliterque punctatis,
punctis permagnis profundis injectis; prothorace hand longiore quam latiore,
dorso trituberculato, flavo-maculato; scutello flavo-pubescente; elytris humeris
rectangularibus, fere parallehs," apice fere recte truncatis, angulis rotundatis,
inter scutellum et humeros parum elevatis, basi granulatis, dein fortiter punc-
tatis, punctis apicem versus subtilioribus; corpore infra densissime punctato;
pedibus anticis quam ceteris parum longioribus, tibiis anticis apice curvatis et
parum sinuatis, tibiis ceteris extra subacute dentatis; tarsis anticis parum dila-
— 435 —
tatis; antennis maris corpore fere duplo longioriljus, feminae clytrorum apicem
superantibus, brunneis, articulis apice obscurioribus. Long. 19(0^) — 23 mm (9).
Ruwenzori-Ful3, Westseite, II. 08, i o". Kassenje, Albert-vSee, II. 08, i 9-
Bukoba 13. VI. 07 (Dr. Marschall), i 9.
Monohammus foveolatus n. sp.
Praecedenti affinis et similis, differt ab eo: capite inter et pone tuberculos
antenniferos longitudinaliter sulcato; elytris apicem versus attenuatis, apice
singulariter rotundatis, pone humeros depressis foveolato-punctatis, punctis
apicem versus parum subtilioribus ; tibiis posticis inermibus; antennis maris
corpore plus quam triplo longioribus. Long. 13 mm.
Beni (Urwald) westl. v. Ruwenzori, II. 08, i cf.
Coptops aedificator L.
Kissenje, Kiwu-See, Nordufer, IX. 07, i Stiick. Insel Kwidschwi, Kiwu-
See, IX. 07, I Stiick. Awakuli-Bomili am Ituri, IV. 08, 2 Stiick.
Lasiopezus nigromaculatus Quedf.
Kassenje, Albert-See, III. 08, i Stiick.
Prosopocera ocellata Cheor. v. bioculata n. v.
Von Kondue (LujA) liegt eine Anzahl von Stiicken vor, die der ocellata
Chevr. gleichen, doch fehlt der weiBe Fleck auf den Fliigeldecken.
Prosopocera viride-grisea n. sp.
Nigra, supra viride-griseo-pubescens, nigro-maculata, infra f lavo-pubescens ;
f route fortiter granulose-, vertice subtilissime punctato; prothorace disco
lateribusque fortiter rugoso, utrinque in medio spina acuminata armato, basi
apiceque transversim biimpresso; scutello rotundato, fere glabro; elytris den-
sissime minute punctatis, punctis magnis, apicem versus subtilioribus, instructis,
humeris granulatis, apice rotundatis; corpore infra pedibusque subtilissime punc-
tatis; antennis castaneis, flavo-pubescentibus. Long. 22 mm.
I 9: Mawambi, Route Ituri, IV. 08.
Prosopocera peregrina n. sp.
P. alienae var. affinis. Nigra, capite prothoraceque brunneo-, elytris viride-
pubescens, maculis duabus, luteo-flavescentibus, una marginali pone humeros,
altera mediana ante medium, ornatis, punctis nigris nitidis irregulariter obtectis,
basi humerisque granulosis; f route densissime punctato, lateribus nigro-granu-
lato, medio nigro-carinato ; prothorace dorso transversim granulate, lateribus
inermibus, medio ampliato, antice posticeque constricto, antice transversim uni-
28*
— 436 —
vel bisulcato, postice bisulcato; corpore infra cum pedibus griseo-flavescente
pubescentibus ; antennis nigris densissime punctatis, articulis 4 — 11 flavescenti-
bus, sulcatis. Long. 22 — 30 mm.
2 d^: Manyema, Ob. Kongo (Grauer).
Timoreticus viridis n. sp.
Rufo-brunneus, supra viride-pubescens, infra f lavo-pubescens ; capite brun-
neo, punctato, disperse granulato; prothorace viridi, lateribus postice brunneo-
granulato, utrinque obtuse dentato; scutello flavescente; elytris viridibus, mar-
gine brunneis, irregulariter, basi humerisque densius, granulis brunneis nitidis
obtectis; corpore infra pube flavescente tecto:
cf capite cornu protenso tridentato armato; antennarum articulis 4 et 5
parum incrassatis. Long. 17 — 19 mm.
2 cf , 2 9: Kondue, Congo Beige (LujA).
Pterochaos irroratus F.
Ohne nahere Fundortsangabe aus der Ausbeute des Herzogs Adoi^F Fried-
rich zu Mecklenburg 2 Stiicke.
Geloharpya amoena Westw.
Mawambi am Ituri, IV. 08, i Stiick.
Sternotomis carbonaria Auriv.
Insel Kwidscliwi (Kiwu-See), IX. 07, i Stiick.
Sternotomis centralis n. sp.
Nigra, viride-, partim C3''anescente-, pubescens et indumento fusco plus
minusve obtecta et maculis albidis vel pallide ocliraceis ornata; capite den-
sissime punctato, fronte longitudinaliter carinato, vertice sulcato, unicolore vel
maculis albidis pone labrum, ante et inter oculos; prothorace maculis quinque
transversalibus albidis; elytris subtilissime punctatis, punctis nonnullis magnis
injectis, humeris nigro-granulatis, maculis pallide ocliraceis vel albidis in utroque
elytro: macula juxta humerum, pone scutellum, 5 prope marginem exteriorem,
4 medianis et 4 ad suturam; meso- et metasterno et segmentibus abdominis
ochraceo maculatis; antennis nigris, articulis anticis cyanescente pubescentibus.
Long. 16 — 25 mm.
Die vorliegende Art gehort zur Bohemanni-Gru-ppe und zeichnet sich dadurch
aus, daI3 die Ober- und Unterseite von einer fuchsig-rostroten Pubeszenz mehr
oder weniger bedeckt ist.
NW Beni-Urwald, westl. v. Ruwenzori, I. 08, 3 Stiicke. Ruwenzori-FuB,
Westseite, II. 08, i Stiick. Mawambi am Ituri. IV. 08, i Stiick. Boots-
— 437 —
fahrt zwischeii Avakubi und Boniili am Ituri, I\'. 08, 2 vStiicke. Route
Mawambi-Avakubi am Aruwimi, 20.— 23. IV. 08, 4 Stiicke. N Tangan-
jika-See (Grauer), i vStiick.
Sternotomis imperialis F.
Bootsfahrt zwischen Avakubi und Bomili, l\\ 08, 5 Stiicke.
Quimalanca regalis F.
I Stiick, Route ^Ia\vambi-A\akubi am Aruwimi, 20. IV. 08.
Pinacosterna nachtigali Har.
1 Stiick, Route jMawambi-Avakubi am Aruwimi, 23. IV. 08.
Murosternum maculatum Auriv.
2 Stiicke, Beni-Urwald, I. und II. 08.
Ceroplesis adspersa Pascoe.
I Stiick, Kesimbili am Kagera, 27. VI. 07.
Ceroplesis 5-fasciata F.
I Stiick, Kissenye, Kiwu-See, Nordufer, IX. 07.
Ceroplesis signata Waterh.
I Stuck, Mboga, SW v. Albert-See, III. 08. i Stiick, Lohango-See,
NW Ruanda XI. 07.
Moecha rubrocincta n. sp.
Nigra, griseo-tomentosa ; capite f rente verticeque rubro-, pone oculos nigro-
tomentoso; prothorace dorso nigro, margine basali et apicali rubra, lateribus
in medio minute dentatis; scutello nigro; elytris basi apiceque plagis maculis-
que nigris, in medio fascia nigra curvata, suture parum interrupta, ornatis,
margine basi apiceque rosaceis; corpore infra flavo-crinito, pectore, ventre, coxis
nigris metasterno plaga utrinque rosacea; pedibus nigris. tibiis partim rubris,
tarsis infra griseis; antennis nigris. Long. 20 — 24 mm.
I Stuck, Insel Kwidschwi (Kiwu-See), IX. 07. i Stiick, Ruwenzori,
Westseite, 2500 m, II. 08. 2 Stiicke, Ruwenzori-FuB, Westseite II. 08.
Nur ein Stiick ist rein in der Farbe, bei den andern Stiicken ist die Tonien-
tierung niehr oder weniger abgerieben, so daB sicli die Farbenunterschiede —
bei den M oecha- Arten ist die Skulptur immer die gleiche — stark verwischt
haben. Bei einem 9 ist das Halsschild auffallend kurz und breit, doch stimmt
die Farbung des Stiickes mit dem typischen ziemlich iiliercin.
- 438 -
Moechopsis n. g.
Generihus Moecha et Eurysops af finis. Corpus elongatum, modice convexum;
mandibulae validae, breves, arcuatae, baud dentatae; oculi magni, profunde
emarginati, fere divisi, vertice approximati, parte inferiore magna, rotundata.
Antennae in cf corpore paulo longiores, in 9 paulo breviores, articulo primo
c3'lindrico, apicem versus paruni incrassato; prothorax cylindricus, in cf^ longi-
tudine baud latior, in 9 longitudine latior, basi apiceque fere baud constrictus,
l)asi transversim recte bisulcatus, apice indistincte transversim bisulcatus, sulco
posteriore arcuato, dorso trituberculatus, lateribus medio fortiter acute dentatis;
scutellum fere transversum, postice rotundatum; elytra parallela, pone scutellum
deplanata, basi granulata, bumeris rectangularibus, apice singulatim rotundata;
pedes mediocres, tibiis apicem versus dilatatis et fimbriatis, tarsis 4-articulatis,
articulo primo fere dimidio longiore quam secundo.
Moechopsis ruficornis n. sp.
Nigra, maculose griseo- et nigro-tomentosa, nigro-pilosa; capite fortiter, fronte
granulose punctato, longitudinaliter impresso; protborace trituberculato et granu-
lato, nonnullis punctis nigris injectis, lateribus medio fortiter acute dentatis;
scutello rufo-tomentoso, antice nigro-impresso ; elj^tris basi rude granulatis,
granulis plus minusve brevibus, antennis rufis, rufo-pilosis, articulo basali rufo-
griseo, nigro-apicato, articulo secundo nigro- vel nigro-piceo-, articulis 3 — 11 piceo-
apicatis, articulo basali longe nigro-piloso; corpore infra cervino-velutino; tibiis
tarsisque plus minusve rufo-tomentosis et pilosis. Long, cf 24 mm, 9 28 mm.
2 Stiicke, N Tanganyika (Grauer).
Ceratites jaspideus Serv.
I Stiick, Fort Beni, I. 08.
Phryneta spinator F.
Fort Beni, I. 08, i Stiick. Route Mawambi-Avakubi am Aruwimi,
23. IV. 08, I Stiick. Bootsfabrt auf dem Ituri zwischen Avakubi und
Bomili IV. 08, 2 Stiick.
Phryneta macularis Har.
Route Mawambi-Avakubi am Aruwimi, 23. IV. 08, 3 Stiicke.
Der HAROLDschen Bescbreibung — Col. Hefte XVI,. 1879, S. 202 — ist nach-
zutragen, dafo bei alien (8) vorliegenden Stiicken die Flibler vom dritten Gliede
ab rostrot sind. Das dritte Glied ist nur bei dem 9 so lang als das erste, bei dem
cf ist dasselbe langer. Die Beine sind bei alien Stiicken rostrot mit Ausnahme
der Schenkel, die dunkelgrau gefarbt sind. Bei drei vStiicken ist die schwarze
Qucrbinde an der Nabt nicbt unterbrochen.
— 439 —
Phryneta immaculata n. sp.
Phr. }}iaciilari af finis. Nigra, cyanescente-griseo-pubescens, nigro-pilosa ;
elytris basi indistincte nigro-maculatis; antennis articulis 3 — 11 fuscis; pedibus
cyanescente-pubescentibus, tarsis infra griseo-fuscis, tibiis secundi paris in medio
fusco-pilosis; capite densissime punctulato, fronte carinato; prothorace tuberoso,
utrinque fortiter spinoso; elytris basi breviter carinatis, humeris tuberculatis,
fere ad medium grosse seriatim punctatis, pone medium punctis evanescentibus,
apice minute punctatis; tubere prosternali acuminato, mesosternali conico, for-
titer producto; curvato. Long, 17 mm.
I Stiick, Ruwenzori, Westseite, 1800 m, II. 08.
Die vorliegende Art ist mit Plir. inaxitlayis verwandt, unterscheidet sich
jedoch von derselben durch die blauliche Tomentierung, das Fehlen der schwarzen
Binde und die gleichmai3ig blaugraue Farbung der Beine, die nur bei den Tibien
des mittleren Beinpaares durch einen gelben Haarfleck unterbrochen wird.
Phrynetoides regius Auriv.
I 9> Route Mawambi-Avakubi am Aruwimi, 20. I\". 08.
Inesida leprosa F.
Ruwenzori-Fui3, Westseite, II. 08, i Stiick. Insel Wau (Kiwu-See),
IX. 07, I Stiick. Route Irumu-Mawambi, IV. 08, i Stiick. NW Beni,
Urwald, I. 08, 2 vStiicke. Fines der beiden Stiicke aus dem Beni-Urwald
ist nur 18 mm lang.
Phrystola bulbifera Kolbe.
NW Ruanda, Bugoie-Urwakl, 2500 m, XI. 07, i vStiick. Ruwenzori,
Westseite, 2500 m, II. 08, 3 Stiicke. Sabinjo, 3000 m (Bambuswald),
XI. 07, I Stiick.
Die vorliegenden Stiicke sind alle stark abgerieben, .so daB von der Tomen-
tierung nur noch Reste vorhanden sind, die eine genaue Bestimmung nicht
zulassen. Korperbau und vSkulptur wie bei bulbifera.
Protpnarthron dubium n. sp.
Griseo-viride-pubescens, nigro-punctatum, supra pilis singulis nigris erectis
vestitum; capite prothoraceque fortiter nigro-punctatis, illo nigro-sulcato, pone
oculos longitudinaliter nigro- vel piceo-fasciato, hoc utrinque longitudinaliter
nigro- vel piceo-fasciato, lateribus fere rectis, basi perparum constricto, antice
latiore; scutello albido viride-pubescente ; elytris fortiter nigro-punctatis, piceo-
marmoratis, parte apicali ochraceis, apice rotundatis; antennis nigris vel piceis,
basi griseis, articulis 5 anticis infra nigro-ciliatis; pedibus griseis, nigro-macu-
latis. Long. 10 — 16 mm.
6 Stiicke, Kondue, Congo Beige (LujA).
— 440 —
Acmocera albofasciata n. sp.
Nigra, capite prothoraceque creberrime minute punctatis, punctis nonnullis
majoribus injectis, maculose brunneo-tomentosis, pube brevi argenteo obtectis;
vertice in medio nigro-sulcato, pone oculos linea nigra lata notato, capite infra
nigro, nitido; prothorace in medio longitudinaliter impresso, distincte carinato,
utrinque calloso, dente laterali valido, basi approximato, scutello quadrato;
elytris ante medium impressis, humeris rectangularibus, basi juxta scutellum
carinatis, grosse punctatis, pone medium fere impunctatis, punctis nonnullis
injectis, colore cervinis, basi nigricantibus, fascia transversa mediana arcuata
alba vel griseo-alba, antice posticeque nigro-marginata ; corpore subtus griseo-
vel argenteo pubescente, femoribus medio nigro-annulatis et nigro apicatis, tibiis
nigro-apicatis, tarsis griseis, infra fuscis, articulis 3 et 4 nigro-apicatis; antenna-
rum articulis basi griseis, apice nigris, articulis 7 et g, 10^ 11 nigris. Long. 16 (c^),
19 (9) rnm.
Bootsfahrt auf dem Ituri zwischen Avakubi und Bomili, IV. 08, 2 Stiicke.
Es liegt eine Anzahl von Stiicken von Kondue (LujA) und Manyema
(ob. Kongo) vor, die in der Farbung abweichen, aber doch zu derselben Art ge-
horen. Die \veii3e Ouerbinde ist bei diesen Stiicken stark verbreitert, so daB sie
mehr als ein Drittel der Fliigeldecken einnimmt, und mit grauen Zickzacklinien
durchsetzt. Diese Stiicke variieren in der GroI3e zwischen 12 und 18 mm.
Acmocera olympiama Thorns.
I Stiick, Bootsfahrt auf dem Ituri zwischen Avakubi und Bomili, IV. 08.
Pachystola lapidosa Thorns.
Beni-Urwald, westl. v. Ruwenzori, I. 08, i Stiick. Route Mawambi-
Avakubi am Aruwimi 20. IV. 08, i Stiick.
Eumimetes griseus n. sp.
Niger, olivaceo-griseo-tomentosus; capite prothoraceque nigro punctatis,
f route nigro-sulcato; prothorace vix breviore quam latiore, antice et postice
transversim bisulcato, sulcis interioribus dorso distincte curvatis, lateraliter dente
minuto armato; scutellum semicirculare; eh'tris usque ad apicem rude punc-
tatis; pectore albo-tomentoso; pedibus anticis (o") elongatis, tibiis tarsisque
omnibus aurescente-tomentosis, tarsis infra brunneis, articulis ultimis nigris,
antennis piceis. Long. 11— 13 mm.
4 Stiicke, Kondue, Congo Beige (LrjA).
Crossotus collaris Chevr.
Ruwenzori-FuR, Wcstseite, II. 08, i Stiick. See-Ebene siidl. Albert-
Edward-See, XI. 07, I vStiick.
— 441 —
Sthenias verticalis Chevr.
Beni-Urwald, westl. v. Ruwenzori, II. 08, 1 Stiick.
Eudryoctenes n. g.
Gen. Dryoctencs et PolyrJiaphis af finis. Caput latum, frons magna, plana;
oculi magni, subdivisi, lobus inferior fere quadratus; antennae distantes, longis-
simae, scapus c^dindricus, clavatus, medium prothoracis attingens; prothorax
transversus, basi apiceque constrictus, lateribus in medio fortiter acute spinosus;
scutellum magnum triangulare, rotundatum; elytra brevia, latitudine vix sesqui
longiora, apicem versus leviter angustata, apice late et recte truncata, humeris
producta et elevata, breve spinosa, prope scutellum crista fortiter granulata
et in disco seriebus acute nigro-granulatis instructa; femora parum clavata,
tibiae apice dilatatae, tarsi breves, antici crassi, pilosi.
Eudryoctenes corticarius n. sp.
Niger, pube grisea vestitus, omnino punctis nigris obtectus; capite nigro-
sulcato, fronte inter oculos indistincte impresso, densissime punctato, obscuro,
brunneo-maculato, prothorace dorsotrituberculato, indistincte brunneo-maculato ;
scutello obscuro, postice albido marginato; elytris pone basin apiceque fusco-
brunneo-variegatis, apice recte truncatis, angulo exteriore breve dentato; an-
tennis piceis, articulis basi griseis; corpore infra griseo, femoribus tibiisque
obscure maculatis. Long. 18 20 mm.
4 Stiicke (2 c/, 2 Q), Kondue, Congo Beige (LujA).
Zu der neuen Gattung ist Eudryoctenes fPolyrhaphis) africanus Jord. zu
stellen.
Cyclocerus n. g. (Acanthoderitae.)
Caput latum, frons lata, plana; oculi divisi, lobus inferior subquadratus,
lobus superior parvus. Antennae maris distantes, longissimae, scapus longus,
cylindricus, tenuiter clavatus, medium prothoracis superans, articuli 3 et 4
longissimi, 3 — 6 apice nodosi, 4 — 6 arcuati, apice fimbriati, articulus 11 apice
unguiculatus et fimbriatus, antennae feminae simplices; prothorax transversus,
basi apiceque constrictus, lateribus in medio spinosus; scutellum fere semi-
circulare. Elytra brevia, latitudine fere sesqui longiora, apicem versus angus-
tata, apice rotundata, angulo suturali vix producto humeris rectangularibus,
utrinque pone scutellum elevata, grosse punctata, basi granulata; pedes maris
longi, antici longissimi, femora vix clavata, tibiae curvatae, anticae apice un-
quiculatae, medianae ante apicem dente triangulari armatae, tarsi elongati
4 articulati, articulo primo longissimo; pedes feminae breves, simplices.
— 442 —
Cyclocerus ferranti n. sp.
Niger, pube grisea vestitus, olivaceo marmoratus; capite prothoraceque
densissime punctulatis, punctis nigris magnis injectis, illo tenuiter nigrosulcato,
inter oculos impresso, pone oculos brunneo-maculato; prothorace dorso 5-tuber-
culato olivaceo-maculato; scutello olivaceo; elytris olivaceo-marmoratis; antennis
olivaceis, articulis basi griseis, corpore infra griseo, interdum partim fusco pubes-
cente. Long. 15 — 18 mm.
4 Stiicke, 2 cf , 29, Kondue, Congo Beige (Luja).
Volumnia westermanni Thorns.
NW Beni-Urwald, westl. v. Ruwenzori, I. 08, 2 Stiicke. Fort Beni,
westl. V. Ruwenzori, I. 08, 4 Stiicke. Ruwenzori-Fui3, Westseite, II. 08,
3 Stiicke. Mawambi am Ituri, IV. 08, i Stiick.
Glenea quinquelineata Chevr.
Mawambi am Ituri, IV. 08, i Stiick. Ruwenzori-Fui3, Westseite, II. 08,
3 Stiicke. Ruwenzori, Westseite, 1800 m, II. 08, i Stiick.
Glenea lunulata Jord.
Route Mawambi-Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08, i vStiick.
Glenea 6-vittata n. sp.
Nigra, fasciis maculisque albis ornata; capite sparsim punctato, fasciis duabus
inter antennas interruptis et genis albis; prothorace densissime granulose punc-
tato, vittis quinque albis ornato; elytris densissime punctatis, basi punctis majori-
bus seriatim injectis humeris fere rectangularibus, lateribus carinatis, apice
bispinosis, suture marginibusque plus minusve rufescentibus, singulo elytro vittis
basalibus fere aequalibus, spatio inter carinam et marginem, macula mediana,
macula postmediana et macula parva anteapicali albis; corpore infra pedibus-
que rufis, pectore lateribus apiceque nigro, abdominis segmento ultimo, ceteris
segmentis macula laterali nigris; antennis nigro-piceis. Long, 8 mm.
2 Stiicke, Beni-Urwald, I. mid II. 08.
Glenea congolensis n. sp.
Nigra, fasciis maculisque albis ornata; capite prothorace elytrisque basi
sparsim fortiter punctatis, elytris elongatis, humeris rectangularibus, lateribus
tricarinatis, apice utrinque fortiter bispinosis; capite fasciis duabus et maculis
ante et pone oculos albis; prothorace quatuor vittis albis ornato; scutello in medio
et apice parum albo-crinito ; elytro singulo vittis duabus basalibus, maculis
duabus pone mecHum et macula anteapicali albis; corpore infra rufo, lateraliter
— 443 —
albo-pubescente, sternis et abdomiiie lateribus nigromaculatis ; pedibus totis
rufis; antennis nigris. Long, ii — 13.
2 Stiicke, Kondue, Congo Beige (LrjA).
Glenea ducalis n. sp.
Nigra, supra maculis coeruleis, infra maculis albis ornata; capite nitido,
subtiliter punctate, punctis magnis injectis, utrinque juxta oculos griseo-pubes-
cente; prothorace quinque vittis albis, eorum tribus medianis plus minusve
obsoletis; scutello albo; eh'tris elongatis, latitudine basali triplo langioribus,
humeris rectangularibus, lateribus carinatis, apice bidentatis, subtiliter punc-
tatis, undique punctis magnis injectis, juxta carinam grosse seriatim punctatis,
elytro singulo spatio inter carinam et marginem et maculis sex coeruleis signatis,
nempe: prima basali juxta et pone scutellum triangulari, secunda postbasali
obliqua nee suturam nee carinam attingente, duabus minimis in medio sitis,
quinta postmediana curvata, sexta anteapicali parva ; corpore infra albomaculato;
pedibus brunneis, tibiis tarsisque picescentibus; antennis piceis, articulis quatuor
ultimis totis et articulo quarto basi albis. Long. 14 mm.
I Stiick, Mawambi am Ituri, IV. 08.
Glenea 24-maculata n. sp.
Gl. 22-maculatae Thoms af finis. Capite, prothorace elytrisque ferrugineis,
cinerascente pubescentibus, pilis erectis nigris injectis, pectore abdomineque
nigris, segmentis abdominis albomaculosis et marginatis; capite prothoraceque
fortiter punctatis, illo pone oculos nigromaculato, hoc maculis 10 nigris ornato;
scutello nigro, apice elevato; elytris elongatis, latitudine basali fere triplo longiori-
bus, lateribus tricarinatis, humeris fere rectangularibus, basi juxta scutellum
elevatis, apice intus et extus longe spinosis, singulo elytro nigro 7-maculato;
pedibus rufis, tarsis obscurioribus, femoribus secundi et tertii paris nigro-clavatis,
tibiis tertii paris nigris; antenins ferrugineis, articulis 2 — 4 ultimis nigricantibus.
Long. 9 — 13 mm.
3 Stiicke, NW Beni-Urwald, I. 08. i Stiick, Fort Beni, I. 08. i Stiick,
Ruwenzorifufi, Westseite, II. 08.
Glenea albopunctata n. sp.
Nigra, supra flava, infra griseo-pubescens, maculis albis ornata; capite,
prothorace elytrisque subtiliter punctatis, punctis magnis injectis; capite fasciis
duabus inter antennas interruptis, utrinque maculis juxta et pone oculos albis,
prothorace quinque vittis albis, eorum tribus maculis compositis, scutello albo;
elytris elongatis, latitudine basali triplo longioribus, humeris rectangularibus,
lateribus carinatis, apice angulo interiore dentiforme pr^ducto, angulo exteriore
spinoso, elytro singulo septem maculis albis ornato; corpore infra nigro, latera-
— 444 —
liter albomaculato ; pedibus rufis vel piceis, tarsis nigricantibus ; antennis piceis,
articulis quatuor vel quiiique ultimis albopubescentibus. Long. 8^/2 — 9^/2 mm.
2 Stiicke, RuwenzorifuC, Westseite, II. 08. 2 Stiicke, Ruwenzori, West-
seite, 2700 m, II. 08. i Stiick, Ruwenzori, Westseite, 2000 m, II. 08.
Synnupserha homeyeri Har.
NW Beni-Urwald, I. 08, 3 Stiicke. Ruwenzori, Westseite, 2500 m, II. 08,
2 Stiicke. Route Mawambi-Avakubi am Aruwimi, IV. 08, i Stiick, Mboga,
SW Albert-See, III. 08, 2 Stiicke.
Synnupserha frontalis Jord.
Fort Beni, I. 08, i Stiick. NW Beni (Urwald), I. 08, i Stiick. Ruwen-
zorifuB, Westseite, II. 08, 2 Stiick.
Synnupserha variabilis n. sp.
Synn. frontali Jord. affinis. Nigra, capite, prothorace elytrisque ochraceis,
aureo-sericeis, nigro-signatis ; capite granulose-punctato, ore pone oculos et ver-
tice nigro, vertice flavo canaliculato ; prothorace sparsim punctato, vittis tribus
nigris notato; scutello nigro; elytris angulis humeralibus rectangularibus, paralle-
lis, postice dilatatis, apice spinose biapicatis, angulo suturali breviore, angulo
marginali longiore, quarta parte postica nigra, fortiter subseriatim punctatis;
corpore infra, pedibus antennisque nigris, articulis 4- — 7 plus minusve rufo-
testaceis. Long. 7^2 — 12 mm.
9 Stiick, Ruwenzori, Westseite, 1800 — 2500 m, II. 08. i Stiick, Karis-
simbi-Vulkan, 2500 m, XI. 07. i Stiick, Bugoie-Urwald, Ruanda, 11. XI. 08
(V. Stegmann). I Stiick, westl. v. Albert-Edward-See, 1600 m (GraueR).
Die Art ist frontalis Jord. nahe verwandt, doch hauptsachlich von derselben
durch das kiirzere Halsschild und die groBere Lange der Fliigeldecken zu unter-
sclieiden. Die Farbung variiert bei den vorliegenden Stiicken sehr stark. Die
oben bescliriebene Farbung mag als typisch gelten. Bei der zweiten Farbungs-
gruppe ist die schwarze Farbung auf Kopf und Halsschild viel ausgedehnter.
Die dunkle Farbung des Schildchens setzt sich nach hinten in einem breiten
Langsstreifen auf den Fliigeldecken fort, wahrend die schwarze Farbung am Ende
der Fliigeldecken fehlt. Pro- und Mesosternum sind in der Mitte gelb gefarbt.
Bei der dritten Farbungsgruppe ist die schwarze Farbung auf den Fliigeldecken
noch ausgedehnter. Das Schildchen umfassend geht bis zur Mitte der Fliigel-
decken ein breiter Langsstreifen, der sich von der Mitte nach den Seiten ver-
breitert. Die dunkle Apikalbinde fehlt auch bei diesen Stiicken. Ein kleines
Stiick (77-2 rnm) diirfte ebenfalls zu dieser Art gehoren, es zeigt auf den Fliigel-
decken iiberhaupt keine dunkle Farbung.
^ 445 —
Synnupserha costata n. sp.
Sanguinea, aureo-sericea, corpore infra cum pedibus nigra; capite prothorace-
que sparsim punctatis; capite nigro, prothorace sanguineo, vittis tribus nigris
notato; scutello nigro; elytris sanguineis, singulis fortiter tricostatis, crebre punc-
tatis, apice fere recte truncatis, angulis exterioribus spinose dentatis, angulis
suturalibus baud armatis; antennis piceis, articulis 4 — 11 basi griseo-crinitis.
Long. 10 — 12 mm.
3 Stiicke, Fui3 des Karissimbi, 2500 m. i Stiick, westl. v. Albert-
Edward-See, 1600 m (Graurr).
Die Art ist besonders ausgezeichnet durch die stark hervortretenden I^angs-
rippen der Fliigeldecken, von denen die innere fast ebenso stark ist, wie die
beiden iiuCeren.
Synnupserha quadricostata n. sp.
Sanguinea, griseo-sericea; capite prothoraceque minutissime punctatis, punc-
tis nonnullis magnis injectis, capite circum oculos flavocrinito, vertice et pone
oculos vittis quatuor flavis notato; prothorace vittis quatuor flavis ornato;
scutello rotundato, nigro; eh^tris singulis costis quatuor instructis, inter costas
seriatim punctatis, apice fortiter bidentatis, corpore infra, pedibus antennisque
concoloribus. Long. 13 mm.
1 Stiick, Ruwenzori, Westseite, 2500 m, II. 08.
Nupserha nigriceps n. sp.
Nigra, ore gulaque, prothorace, elytrorum tertia parte basali, sternis pedi-
busque ochraceis, aureo-pilosis, antennis piceis, tarsis picescentibus; capite for-
titer, prothorace sparsim punctatis, scutello magno, apice rotundato; elytris
singulis tricarinatis, carina interna levissima, grosse seriatim, ad apicem minutius
punctatis, apice fortiter bispinosis. Long. 9Y2 — 10 mm.
2 Stiicke, Ruwenzori, Westseite, 2500 m, II. 08. i Stiick, Insel Kwidschwi
(KiwuSee), XI. 07 (Grauer).
Die Art scheint, wie die meisten Arten der Genera Nupserha und Synnupserha
in der Farbung und auch in der vSkulptur sehr variabel zu sein; wenigstens
scheint ein Stiick von der Insel Kwidjwi zu dieser Art zu gehoren, obgleich auch
Kopf und Hinterteil gelb gefarbt sind, mit Ausnahme eines kleinen schwarzen
Fleckes vor dem Halsschild und des letzten Abdominalsegmentes, das schwarz ist.
Das Halsschild zeigt zwei schwarze runde Flecke auf der ]\Iitte.
Nupserha gracilis n. sp.
Flavo testacea, elongata, gracilis, aureo-sericea; capite prothoraceque for-
titer dense punctatis, prothorace vittis tribus nigris notato, dorso et lateribus
supra coxas sitis; scutello rotundato fere semicirculare, piceo; elytris singulis
— 446 —
tricarinatis, carina interna leviore, apice fortiter spinose bidentatis, fere usque
ad apicem grosse seriatim punctatis, meso- et metasterno lateraliter nigris, ab-
domine nigro, segmentibus tribus ultimis flavo-testaceis, nigro-maculatis; pedi-
bus antennisque flavo-testaceis, articulis tribus ultimis piceis. lyong. 87-2 mm.
I Stiick, Ruwenzorifuij, II. 08. i Ex., Fort Beni, I. 08. 2 Stiicke,
NW Beni-Urwald, I. 08.
Ein Stiick vom RuwenzorifuB zeigt eine andere Farbung des Halsschildes
insofern, als statt der drei schwarzen aus einzelnen Flecken bestehenden I^angs-
binden sich vier kleine schwarze Flecke finden, je einer neben der Mittellinie
und auf der Unterseite des Halsschildes. Der Skutellum ist bei diesem vStiicke hell.
Figurenerklarung.
Tafel VII.
1. Nothophysis johnstoni Lam. cf,
2. „ stuhlmanni Kolbe 9,
3. Macrotoma Adolfi Friederici Hintz,
4. Sternotomis centralis Hintz,
5. Eudryoctenes corticarius Hintz,
6. Cyclocerus ferranti Hintz,
7. Acmocera alhofasciata Hintz,
8. Dityloderus horndus Hintz,
9. Xylotrechus sellatus Hintz,
10. Calanthemis vittatus Hintz,
11. Nosoeme curvipes Hintz,
12. Timor eticus viridis Hintz,
13. Moechopsis ruficornis Hintz^
14. Dityloderus lujae Hintz.
E. Hintz, Cerambycidae.
Taf. VII.
Hinlz phot.
Plecoptera.
Bearbeitet von
Prof. Fr. Klapalek, Prag-Karlin (Bohmen).
Neoperla Sjostedti Kip.
Vorlaut. Bericht lib. exot. Perlideii, Wieii. eiit. Zeit. XXVIII, p. 218.
Die beiden mir vorliegenden Stiicke stimmen in der Farbe, Stellung der
Punktaugen und Form des Pronotums mit der T^'pe iiberein, nur der schwarz-
braiine Fleck zwischen den Punktaugen ist kleiner, brillenartig dieselben ver-
bindend, Rs bei einem von beiden Exemplaren im Vorderfliigel mit 3 Asten.
Auch sind sie etwas groJ3er, indem die Korperlange 11 — 12 mm, die Lange des
Vorderfliigels 12 — 13 mm miJ3t. Beide Stiicke sind Weibchen; eine deutliche
Subgenitalplatte ist nicht vorhanden, aber der Hinterrand des 8. Ventralringes
zeigt in der Mitte eine deutliche nagelartige, starker chitinisierte Erweiterung.
2 9 Ruwenzori, Westseite 2000 m, Februar 1908, leg. Schubotz.
Neoperla sp. Nymphe Nr. i.
Korper oben dunkelbraun mit folgender ockergelber Zeichnung: Auf dem
Kopfe ist ein abgeruridet dreieckiger Lobus, welchen die ]Mitte des Vorderrandes
der Oberlippe bildet, die Verbindungshaut der Oberlippe, die \A'angen, ein breiter,
abgerundet zackiger Querstreifen auf der Stelle, wo bei der reifen Fliege die
M-Linie sicli befindet, ein langlicher ]\Iakel jederseits nach auBen und schief
nacli vorne und ein undeutlicher Fleck hinter jedem Auge ockergelb. Auf dem
Pronotum ist ein eiformiger, nach hinten erweiterter Fleck an der jMittellmie,
und von demselben breitet sich jederseits nach vorne fliigelartig gegen die Vor-
derecken aus. Die Zeichnung des Meso- und Metanotums ist ganz ahnlich,
nur ist dieselbe weniger breit und mehr in die Langsrichtung gezogen. Die Hinter-
leibsringe sind am Vorder- und Hinterrande fast schwarzbraun und haben in
der hinteren Halfte ein en lichteren Querstreifen, welcher aber auf den hinteren
Ringen immer schwacher wird und auf den letzten drei ganzlich fehlt. Die Unter-
seite des ganzen Korpers ist ockergelb, die Hinterleibsringe an ilirem Hinter-
rande dunkler. Fiihler ockergelb, nur das Wurzelglied braun. Taster ganz
lichtgelb. Beine ebenfalls lichtgelb, Schenkel auJ3en nach ihrer Spitze zu dunkler,
- 448 -
braun mit schmalem, kastanienbraunem Knierande; auch Schienen unter den
Knien dunkelbraun. Schwanzfaden braun.
Korper ziemlich flach. Kopf flach, trapezoid, von der bogenformigen
Hinterhauptskante bis zum Vorderrande des Kopfschildes nur halb so lang,
wie quer iiber die Augen breit (30 : 66). Seine Schlafen deutlich vortretend und
parallel, hinter den Augen abgerundete Ecken bildend. Die oben erwahnte
Hinterhauptskante scharf. Augen ganz auf der Oberseite des Kopfes gelegen,
langlich eiformig. Punktaugen dicht an der Hinterhauptskante gestellt, ein-
ander sehr nahe gelegen; ihr gegenseitiger Abstand zur Entfernung vom Innen-
rande der Augen wie 30 : 60. Fiihler
sehr fein, borstenformig, etwa so
lang wie der Kopf und Thorax zu-
sammen; ihre GeiiBelglieder anfangs
sehr kurz, viel breiter als lang und
erst etwa in der Mitte so lang wie
breit. Oberlippe trapezoid, mit
schwach dreilappigem Vorderrande.
A B
Nymphe Xr. i. A Maxillen und Labium von unten, B der Kopf and das Pronotum von oben.
Mandibeln in zwei starke Zahne auslaufend. Die AuBenlade der Maxillen in
der Spitzenhalfte stabchenartig verdiinnt und etwa so lang, daB sie die Spitze
des inneren Zahnes der Innenlade erreicht. Die Laden der Unterlippe sind
tetraedrisch, Hypopharynx parabolisch. Maxillartaster 5gliedrig, aber das erste
GHed sehr kurz; das Langeverhaltnis einzelner Glieder ist 2 : 8,5 : 16 : 13,5 : 7.
Labialtaster 3gliedrig, ihr Mittelglied am langsten 15 : 17,5 : 11.
Pronotum sehr breit und kurz (50 : 34); sein Vorderrand fast gerade, und
da die Hinterecken ganz abgerundet sind, erscheint das Pronotum im ganzen
halbkreisformig und in der Mitte des Hinterrandes schwach ausgeschweift. Die
Mittellinie ist schwach angedeutet. Die Fliigelscheiden kurz, abgerundet, dreieckig.
Beine stark; ihre Schienen etwa so lang wie die Schenkel; erstes und zweites
FuBglied sehr kurz, das dritte lang. Schenkel und Schienen sind auf ihrer Riicken-
— 449 —
kante mit einer dichten Franse aus Fiederborsten und die ersteren nebst dem
mit einer Reihe von kurzeh, starken Spitzen versehen. Klauen maBig stark,
gekriimmt und an der Wurzel ihrer Innenseite mit einem ganz kleinen Hocker.
Die Innenkante der Schienen nur mit kurzen und sparlichen Dornen besetzt.
Der Hinterrand der Hinterleibsringe mit einem Krauze von kurzen aber
starken Spitzen, welche auf den hinteren Segmenten etwas langer werden. Hin-
terrand des 10. Ringes auf der Bauchseite wenig, stumpfwinklig, auf der Riicken-
seite in der Mitte stark dreieckig vorgezogen. Schwanzborsten nur mafiig stark,
nach hinten fein verdiinnt, etwas langer als der Hinterleib mit dem Metanotum
zusammen; ihre Glieder anfangs sehr kurz, erst am Ende des ersten Drittels
etwa so lang wie breit. Kiemen fein fadenformig, in dichte Biischel verbunden.
Wir finden zwei solche Biischel nebeneinander unter dem Seitenrande des Prono-
tums iiber der Wurzel der Hiiften, ein groBes Biischel in der Striktur zwischen
dem Pro- und Mesonotum, zwei kleine Biischel iiber den Mittelbeinen und ein
starkes Doppelbiischel an der Striktur zwischen dem ]\Ieso- und INIetanotum,
ein Biischel iiber den Hinterhiiften und ein m-ai3ig starkes Doppelbiischel hinter
denselben: auch jede Subanalklappe ist mit einem starken Kiemenbiischel ver-
sehen, welches ihre Form ganz ^^erdeckt.
Bei den zwei groCeren Stiicken ist die Korperlange 17 — 18 mm, die Breite
des Pronotums 3,7 — 4 mm, bei den drei kleineren 13 — 14 mm und 3 — 3,3 mm.
Ruanda, Rukarara-Bach, ca. 1800 m, ges. 20, August 1907.
Obwohl ich bis auf den Umstand, daB bei dem groBeren Exemplare die
Hinterleibsringe deutlich kiirzer und breiter erscheinen, keinen wesentlichen
Unterschied finden kann, so halte ich die kleineren Stiicke fiir die mannlichen und
das groBere Stiick fiir die weibliche Nymphe. Sie stimmen auf eine so auffallende
Weise iiberein, daB es kaum moglich erscheint, an zwei verschiedene Arten zu
denken; der Unterschied in der GroBe entspricht jenem der vollkommenen In-
sekten, und die Tiere scheinen gleich reif zu sein.
Neoperla sp. Nymphe Nr. 2.
Korper oben kastanienbraun, Kopf aber zweifarbig, durch eine die Fiihler-
wurzeln verbindende linie in zwei ungleiche Teile geschieden, von welchen
der vordere kastanienbraun, der hintere blaBgelb ist bis auf eine undeutliche
Wolke zwischen den und vor den Punktaugen. Auf dem Pronotum ist ein un-
deutlicher ockergelber xformiger Fleck an der Mittellinie in der hinteren Halfte;
auf dem ]\Ieso- und ]Metanotum ist ein deutlicher ockergelber, von der ]\Iitte
des Hinterrandes nach jeder Seite und schief nach vorn sich fliigelartig aus-
breitender Fleck, auf dem ersteren nebstdem vome zwei kleine rundliche Makeln ;
die weiche Membran bildet in dem durch den Hinterrand der Fliigelscheiden
gebildeten Winkel ein weiBliches Dreieck. Der Spitzenwinkel der Fliigel-
scheiden ist gelblich gesaumt. Erster Dorsalring ist ockergelb und der Hinter-
Ueutsche Zentralafrika-Expedition. III. ~9
— 450 —
leib, wenn er nicht stark zusammengezogen ist, erscheint licht geringelt, da die
weiche Verbindungshaut der vSegmente gelblich ist. Die Unterseite ist auf dem
Kopfe und der Brust licht sepiabraun mit weiBlichen Verbindungshauten, die
Wurzel des Hinterleibes mit der Brust gleichfarbig, nach hinten aber allmahlich
dunkler, ins Schwarzbraune iibergehend. Fiihler sepiabraun, Taster weiBlich
mit nur schwach braunlichen chitinisierten Partien. Beine sepiabraun, Schienen
etwas lichter. Scliwanzborsten an der Wurzel mit dem letzten Hinterleibsringe
gleichfarbig, nach der Spitze zu lichter.
Kopf flach trapezoid, von der bogenformigen Hinterhauptskante bis zum
Vorderrande des Kopfschildes nur halb so lang wie iiber die Augen breit (30 : 61).
Seine Schlafen deutlich, parallel, hinten scharfe Ecken bildend, in welchen die
Xymphe Nr. 2. A Maxille und Labium von unten, B Kopf und Pronotum von oben.
scharfe Hinterhauptskante sich endigt. Augen schwach gewolbt; Punktaugen
ziemlich klein, dicht an der Hinterhauptskante liegend und \'oneinander nicht
halb so lang wie von dem Augenrande entfernt (30 : 64). Fiihler sehr fein, bor-
stenformig, etwa so lang wie der Kopf, Thorax und die ersten zwei Hinterleibs-
ringe zusammen. Die Mundteile ahnlich gebildet wie bei der Nymphe Nr. i,
aber die Laden der Unterlippe noch mehr kugelig. Die Maxillartaster scheinen
langer zu sein und ihr 3. und 4. Glied etwa gleich lang (2,4 : 10 : 16 : 16 : 14);
bei den Labialtastern ist das Wurzel- und Endglied etwa gleich lang (15 : 22 : 15).
Pronotum sehr breit und kurz (50 : 34) mit konvexem Vorderrande, kon-
kavem Hinterrande, bogenformig abgerundeten Seiten und breit abgerundeten
alien vier Ecken. Die Mittellinie ist sehr schwach angedeutet und das Mittel-
feld ganz unkenntlich. Die Fliigelscheiden sind kurz abgerundet dreieckig.
Beine stark, ihre vSchienen etwa so lang wie die Schenkel; erstes und zweites
FuCglied sehr kurz, zusammen vielmals kiirzer als das dritte Glied. Schenkel
— 451 —
und Schienen sind an ihrer Auloenkante mit einer dichten Franse von langen
Fiederborsten und die ersteren nebstdem mit einer Reihe \-on ziemlich langen
Spitzen versehen; auch die Riickenkante der Fiii3e tragt eine Reihe von Fieder-
borsten. Die Aui3enseite der Schenkel ist mit feinen Spitzen besetzt, die auf
den Vorderbeinen starker sind und bis auf die untere Kante reichen und daselbst
als eine Reihe vortreten. Die Innenkante der Schienen nur mit kurzen und
sparHchen Spitzen besetzt. Klauen mai3ig stark mit einem schwachen Hocker
an der Wurzel.
Die Spitzenkranze am Hinterrande der Hinterleibsringe sind etwas starker
entwickelt als bei Nr. i. Keines von den zwei mir vorliegenden Stiicken hat
ganze Schwanzborsten, aber nach dem Uberbleibsel lalBt sich urteilen, da6
dieselben ahnlich ausgebildet sind wie bei der Nymphe Xr. i. Kiemen eben-
falls gleich.
Korperlange 13 — 14 mm, Breite des Pronotums nicht ganz 3,5 mm.
Kongostaat, 90 km westlich von dem Siidufer des Albert-Eduard-Sees,
leg. K. Grauer S. V.
^
Neoperla (?) sp. Nymphe Nr. 3.
Korper oben licht sepiabraun mit undeutlichen helleren Stellen hinter den
Augen, auf dem Scheitel, auf der Scheibe des Pronotums, Meso- und ]\Ietano-
tums, licht gesaumten Spitzen der Fliigelscheiden und dunkel gesaumten Hinter-
randern der Hinterleibsringe. Die Unterseite blafi, schwach braunlich, nur nach
der Hinterleibsspitze zu dunkler. Fiihler
mit dem Korper gleichfarbig, nach der
Wurzel zu etwas dunkler. Taster blaB,
nur ihre Chitinteile braunlich. Beine blai3-
braun, wie der Korper. Schwanzborsten
am Grunde fast schwarzbraun, dann lich-
ter, aber da die Spitzen der Glieder dunk-
ler sind, ist die Endhalfte undeutlich ge-
rmgelt.
Korper sehr f^ach und recht breit.
Kopf flach und breit; seine Lange vom
Vorderrande des Kopfschildes bis zur Hin-
terhauptskante ist zu seiner Breite iiber
die Augen im Verhaltnisse wie 30 : 71. Augen ziemlich flach; Punktaugen ganz
nahe an der Hinterhauptskante gelegen, einander viel naher als dem Innen-
rande der Augen (30 : 8y). Fiihler sehr fein borstenformig, etwa so lang wie der
Kopf und die Brust zusammen; ihre Glieder erst etwa in der ]\Iitte so lang wie
breit. Taster auffallend kurz; da ich das mir vorliegende Stiick nicht verderben
will und die ]\Iundteile fest \-erschlossen sind, kann ich nicht das Verhaltnis
29*
Nymphe Nr. 3.
— 452 —
aller Glieder der Maxillartaster angeben, aber bei den letzten drei Gliedern ist
dasselbe: i6 : 14 : 10 ; die Glieder der Labialtaster sind untereinander fast
gleich lang.
Pronotum sehr kurz" und breit (23 : 50), hinter der Mitte am breitesten
und daselbst etwas breiter als der Kopf, nach vorn langsamer, nach hinten
rasch verschmalert ; sein Vorderrand gerade, Hinterrand ganz schwach ausge-
schweift, die Seiten rund; die Vorderecken abgerundet stump fwinklig, Hinter-
ecken ganz rund. Mittellinie deutlich, ]\Iittelfeld ebenfalls deutlich, etwas hinter
der Mitte am schmalsten, etwa ein Zehntel der ganzen Breite einnehmend, nach
vorn und hinten bogenformig erweitert. Fliigelscheiden breit dreieckig, ihre
Hinterrander einen stumpfen Winkel bildend.
Beine stark und kurz. Ihre Schienen etwa so lang wie der Schenkel, aber
diese viel breiter als jene. Schenkel und Schienen an ihrer Riickenkante mit
einer Franse von Fiederborsten, die aber nicht so stark zu sein scheint wie bei
den zwei ersten Arten. Schenkel auf ihrer AuBenseite mit feinen Spitzen besetzt.
Die ockergelben Spitzenkranze am Hinterrande der Hinterleibsringe sehr
kurz. Der Hinterrrnd des 8. Ventralbogens in der Mitte mit einer winzigen Aus-
kerbung, welche das weibliche Geschlecht des kiinftigen Insektes bedeutet.
Der Hinterrand des 10. Hinterleibsringes auf der Bauch- wie Riickenseite in
der Mitte abgerundet, dreieckig vorgezogen. Kiemenbiischel ahnlich wie bei
den zwei vorhergehenden Arten verteilt.
Lange des Korpers 15 mm, der Fiihler 8,5 mm, der Schwanzborsten 10 mm;
die Breite des Pronotums 4,1 mm.
Kongostaat, 90 km westlich von dem Siidufer des Albert-Eduard-Sees,
leg. K. Grauer.
Die Nymphe ist durch ihre auffallende Breite von beiden vorhergehenden
Arten verschieden.
Buprestidae.
Bearbeitet von
Ch. Kerremans, Brtissel.
1. Sternocera Hildebrandti Har.
Mon. K. Pr. Ak. (1878), p. J 14, f. i.
var. laevigata Kolbe.
Stuhlm. O.-Afr., Bd. IV (1897), p. 197.
Victoria-Nyanza : Bukoba {S. Eggel).
2. Sternocera pulchra Waterh.
Trans. Ent. Soc. London (1879), p. 319.
Victoria-Nyanza: Bukoba (S.Eggel). Deutsch-Ostafrika : Ugogo, Uniam-
wesi, iioo — 1200 m (Dr. S. Marschall).
Ein typisches Exemplar von frischerer und hellerer Griinfarbung, ohne rote
Schragstreifen auf den Elytren, etwas weniger runzlig, jedoch derselben Species
angehorend.
3. Psiloptera (Damarsila) ophthalmica Klug.
Mon. Bed. Ak. (1855), p. 646.
Victoria-Nyansa : Bukoba (S. Eggel).
Ein ziemlich robustes, aber nicht merklich vom T^-pus abweichendes
Exemplar.
4. Psiloptera (Damarsila) albomarginata Herbst.
Col. t. IX (1901) p. 132, pi. 44, f. 2 ^ margiuata Kratz, I). E. Z. (1898).
Ost-Afrika: nordlich vom Tanganjika (S. V. Grauer). Nord-Ruanda:
Galago-See, Kiwu-See (S. V. Grauer). Ruanda: Rugege-Wald, Insel
Kwidschwi im Kiwu-See (S. V. Grauer).
Diese Art ist auBerordentlich variabel, aber es ist unmoglich, die zahlreichen
Exemplare verschiedener Herkunft, die ich studiert habe, nach bestimmten
Gesichtspunkten voneinander zu sondern. Das geographische Verbreitungsgebiet
ist ein sehr ausgedehntes : man findet diese Art von Abessinien bis zum Kap
der Guten Hoffnung, sie ist jedoch in den westlichen Regionen Afrikas seltener.
— 454 —
5- Psiloptera (Damarsila) gorilla Thorns.
Arch. Knt. t. j (1858), p. 72.
Victoria-Nyansa: Bukoba (S. G. GoDOVius).
6. Psiloptera (Darmarsila) muata Har.
Mitt. :\Iiinch. Ent. Ver. t. i (1878), p. 105.
\''ictoria-Nyansa : Bukoba (S. EOGEL).
7. Sphenoptera trispinosa Klug.
Symb. Phys t. i (1829), p. 29, pi. 3, f. 3.
Victoria-N^^ansa: Bukoba (S. Stuhlmann).
8. Sphenoptera splendidula Cast, et Gory.
^Nlonogr. t. 2 (1839), p. t,j, pi. 10, f. 58.
Victoria-Nyansa: Bukoba (S. Stuhlmanx).
9. Anthaxia pilifrons Kerrem.
Aiiu. Belg. t. 42 (1898), p. 299.
Victoria-Nyansa: (?) Munza (S. Stuhlmann).
10. Chrysobothris dorsata Fab.
Mant. t. I (1787), p. 179.
Nordlich vom Albert-Eduard-vSee ; Ruwenzori-Gebirge (Wetsette).
II. Melibaeus congolanus Kerrem.
Ann. Belg. t. 42 (1898), p. 315.
Siidostlich vom Albert-Eduard-vSee, Kirere i. Mpororo (S. Stuhlmann).
12. Agrilus Colmanti Kerrem.
Ann. Mus. Congo, Cat. Hupr. (ic^og), p. 39, j)l. 4, f. 57.
Nordlich vom Albert-Eduard-See : Westabhang des Ruwenzori.
Ein einziges mannliches Exemplar; das Weibchen ist dicker, hat weniger
entwickelte Antennen und keine bogenformigen Tibien.
Dermaptera.
Bearbeitet von
Dr. Malcom Burr, Dover (England).
Die \on Sr. H. dem Herzog Adoi,f Friedrich zu Mecklenburg und
Herrn Dr. H. Schubotz in Zentral-Afrika erbeuteten Dermapteren bilden eine
zwar nicht sehr reichliche, jedoch sehr interessante Sammlung.
II Arten wurden gesammelt. Von diesen waren zwei neu und jede bean-
spruchte eine neue Gattung, wahrend drei weitere bisher nur wenig bekannt
waren.
Die zwei neuen Gattungen sind sehr interessant: die erste, Archidux, ist
das erste altweltliche Mitglied der siidamerikanischen Unterfamilie Neoloho-
phorinae; die bisher allein bekannte Gattung Neolohophora enthalt einige sehr
ahnUche Arten aus Mexiko und aus dem nordhchen Teil Siid-Amerikas ; dann
fand man plotzHch in Zentral-Afrika ein ganz nahe verwandtes Tier, dessen
Aussehen dem des siidamerikanischen auiBerordentUch ahnhch ist, das im Bau
im allgemeinen mit ihm iibereinstimmt, und welches nur durch einige nicht
sehr ausgepragte Merkmale von ihm abweicht.
Die zweite neue Gattung, Vandex, hat sehr viel mit den athiopischen Arten
von Spongovostox gemein, ist jedoch gut und klar durch die scharfen Kanten
der Fliigeldecken gekennzeichnet. Ohne diese Kanten ware diese Art eine Spon-
govostox; bei Vorhandensein der Kanten beansprucht sie zweifelsohne eine neue
Gattung und, wenigstens provisorisch, eine neue Unterfamilie.
Superfam. Protodermaptera.
Fam. Pygidicranidae.
Unterfam. Pygidicraninae.
I. Dicrana separata Burr.
Russisi-Ufer und Ebene auf der kongolesischen Seite, V. 1908. i Nymphe.
n. 1571 08. (Grauer.) Ost-Afrika: Rutschuru-Ebene, II. 1908. i j^. —
n. 1062/08. (Grauer.)
— 456 —
Vielleicht gehort auch hierher eine jimge Larve aus Klein -Namaqnaland,
Kaniaggas, VII. 1904— n. 676. (SCHULTZE.)
In Afrika haben wir verschiedene Mitglieder einer Gruppe dieser Gattung,
diese sind: D. caffra und D. hettoni mit stark gebogenen Zangenarmen, D. frontalis
und D. separata mit ovalen Zangenarmen. Ich meine, da6, wenn man eine lange
Reihe Exemplare aus verschiedenen Gegenden vergleichen konnte, die IMoglich-
keit vorhanden ware, deutliche tjbergange zwischen den Extremformen zu
konstatieren.
D. caffra stammt aus Caffraria, D. hettoni aus Britisch-Ostafrika, D. frontalis
aus Kamerun und D. separata aus Deutsch-Ostafrika. Es geht daraus hervor,
dai3 die mit stark gebogenen Zangenarmen versehenen Formen auf beiden Seiten
des Festlandes vorkommen, ebenso wie die mit mehr langgestreckten Zangen-
armen.
Sie scheinen ziemlich seiten zu sein und eine gute, reprasentierende Reihe
ist noch nicht vorhanden.
Fam. Labiduridae.
Unterfam. Psalinae.
2. Psalis cincticollis (Gerst.)
Haute Congo: Mawambi, III. 1908. i cf, i 9. (Dr. ScHUBOTz.)
Diese Art ist eine westaf rikanische ; sie wurde bis jetzt aus Victoria (Ger-
STAECKER), Gambia (Kirby), Kongo (Burr), Liberia (Burr) und West-Afrika
(Mus. Oxford) gemeldet.
Gerst AECKER kannte nur die Nymphe ; die s^^stematische Einreihung habe
ich anderswo behandelt.
Das Aussehen der Nymphe ist von dem der Imago ganz verschieden; wahr-
scheinlich sind die Jungen oft als Anisolabis annulipes registriert.
Die Farbung variiert von schmutzig-gelb bis ganz schwarz; die Fliigel-
schuppen sind gelblich oder weii3.
3. Psalis debilis Burr.
Avakubi, i q^. 22. IV. 1908. (Dr. Schubotz.)
Diese Art vertritt in Ost-Afrika die vorhergehende westafrikanische Art.
Bis jetzt war sie aus Uganda und Deutsch-Ostafrika bekannt.
Unterfam. Labidurinae.
Labidura riparia (Pall.).
Beni, I. 1908. i o^. (Dr. Schubotz.) Hiri-Flui3, Wald, o^ 55' N\V.
I 9. 3. VII. 1901. (Stuhlmann.) Urwald Kindu, II. 1909 — n. 491/09.
I 9. (Grauer.) Kongo: Mawambi, III. 1908. i Larve. (Dr. Schubotz.)
— 457 —
Zentral-Afrika : Kissenji, II. XI. 1908— n. 1496/09. (f und 9- (Stegmann
und Stein.)
Diese Art ist ganz kosmopolitisch ; sie findet sich am Meeresufer und an
FluBufern in der ganzen Welt, von England bis Neuseeland, von der Mandschurei
bis Argentinien.
In Afrika kommt sie haufig vor und zwar von Algerien bis zum Kap; es
ist aber bemerkenswert, dai3 Afrika bis jetzt keine gut gekennzeichnete Lokal-
form geliefert hat.
Superfamilie Paradermaptera.
Fam. Apachyidae.
Apachyus murrayi Dohrn.
Avakubi, i Q. 22. IV. 1908— n. 362/08. (Dr. Schubotz). Kwidschwi,
I 9. XI. 1907 — n. 1062/08. (Grauer.)
Ich betrachte A . reichardi Karsch als die typische Form dieser Art, A . murrayi
Dohrn jedoch nur als eine Diminutivform derselben, da A. murrayi zuerst be-
schrieben wurde und demgemaB dieser Name aufrecht erhalten werden muB.
Die groBere Rasse, A. reichardi Karsch, scheint haufig vorzukommen und
eine umfangreichere Verbreitungsarea zu besitzen. Der echte, kleinere A. murrayi
wurde nur aus Gabun signalisiert, A. reichardi ist aber nach verschiedenen Ver-
fassern iiberall in Zentral-Afrika zu Hause. Karsch signalisierte ihn zuerst aus
Tanganjika, verschiedene Forscher fingen ihn in Kamerun, Escalera fand ihn
bei Cabo San Juan in Biafra; ich besitze ein Exemplar aus Fernando Po.
A. murrayi unterscheidet sich von .4. depressus (Gabun) nur durch die
dunklen Fliigeldecken. Es ist klar, da6 es sich nur um eine echte Art, mit drei,
vielleicht nur geographischen , Unterarten, Rassen oder Formen handelt:
diese sind:
I. A. depressus mittelgroB, helle Elytren, W.-Afiika.
II. A. murrayi klein, dunkle Elytren, W. -Afrika. ^^^r a^
IIT. A. reichardi mittelgroi3, dunkle Elvtren, Z.- und W. -Afrika. /\y^ „^ /
^ ^ ^•^ -.-
Superfam. Eudermaptera. lu^l library
Fam. Labiidae.
Unterfam. Vandicinae.
Vandex schubotzi Burr.
Rugege-Wald, 1800 m. 20. VIII. 1908. cf, 9- Larve. (Dr. Schubotz.)
Eine eigentiimliche Art; sie steht den athiopischen Spongovostox und Lahia-
Arten ganz nahe, unterscheidet sich aber sofort durch die scharfen Kanten der
- 458 -
Elvtren, so dai3 ich eine neue Gattung und Unterfamilie aufstellen muBte. Bei
den Labiiden gibt es mit gekielten Eh'tren nur die orientalische Nesogastrinae
und siidamerikanisclie Strongylopsalinac und Pcricominae, welche mit Vandex
wenig Ahnlichkeit haben.
Unterfam. Labiinae.
Labia tripunctata (Borelli).
Kiwu-See: Insel Kwidschwi, IX. 1907. i o" — n. 362/08. (Grauer.)
Kwidschwi, 2 cf, 3 9- XI. 1901 — n. 1062/08. (GraueR.)
Diese Art wurde von BORELLi aus dem franzosischen Kongo in West-Afrika
beschrieben. Der Typus ist etwas kiirzer, kleiner und dunkler, die Elytren und
Fliigel mit wenig deutlichen Langsbinden sind beinahe einfarbig; in der Farbung
ist dieses Exemplar dem 5. quadriuiaculata mehr ahnlich: das Pygidium ist
aber anders und stimmt mit dem von L. tri punctata gut iiberein. Ich betrachte
es dennoch als echte L. tripunctata.
Borelli beschrieb es als eine Spongiphora; nacli meiner neuen Einteilung
dieser Gruppe ist diese i\rt in Labia einzureihen.
Fam. Forficulidae.
Unterfam. Forficulinae.
Apterygida cavalli Borelli.
Rugege-Wald: SW-Ruanda, ca. 1800 m. 20. VIII. 1907. 3 o^. (Dr. SCHU-
BOTZ.) SO.-Afrika: Ufer des Kuiri, r^, Q. VIII. 109. (Dr. Schubotz.)
Vulkangebiet nordostlich des Kiwu-Sees. X. 1907. i a"- (Dr. Schubotz.)
Diese Art ist nur nach einem einzelnen Exemplar, welches von dem Duca
degli Abruzzi in Ibanda in der Ruwenzori-Gegend gesammelt wurde, aufgestellt
word en.
Leider kann ich noch nicht sagen, in welche Gattung diese Art eingereiht
werden soil. Sicher ist nur, dal3 es sich um keine Apery gida handelt, und dai3
sie hier nur provisorisch untergebracht ist.
Elaunon erythrocephala (Oliv.)
Buginda, 8. VII. 1891. i 9, i Larve. (Stuhlmann.) Deutsch-Ostaf rika :
Urwald NW. 20. VII. 1891. i cf. (vStuhlmann.) Zentral-Afrika : Usam-
bura am Tanganjika (siehe Liste 6), XL — XII. 1907. i a* — n. 1496/09.
(Stegmann und Stein.) Avakubi, 25. IV. 190.8. 2 cf , i 9- (Schubotz.)
Diese Art findet man haufig im ganzen tropischen x^frika, vom Sudan bis
Natal; sie variiert wenig; die fliigellose Form wurde von DE Bormans im
Manuskript als var. diezi zitiert.
— 459 —
Forficula rodziankoi Semenoff.
Deutsch-Ostaf rika . Iraiigi, 7 '', 24 9. (Stuhlmanx.)
Typische Exemplare, sowie die von SjOSTEDT aus dem Kilimandscharo-
gebiet erbeuteten Exemplare und Semenoffs Typus aus Harrar.
Frangi, 28. VII. 1891. i rf, 2 9. (Stuhlmann.) Ninagongo, ca. 3000 m,
4. 5. X. 1907 — n. 362/08. 2 cf, 2 Q. (Dr. Suhubotz.) Ruwenzori: FuC,
Westseite, II. 1908. i o^. (Dr. Schubotz.) Ruwenzori, ca. 2500 m.
II. 1908. I c^. (Dr. Schubotz.) Kasindi, I. 1908. d", 9- (Dr. Schubotz.)
Zen tral-Af rika : Kissenji, II. — XI. 1908. i o^ — n. 1496/09. (Stegmann
und Stein.) Zentral-Afrika : Bugoie, Urwald, II.— XI. 1908. 1 cf —
n. 1496/09. (Stegmann und Stein.)
Diese Exemplare bilden eine Varietat, die ich friiher als eine gute Art be-
trachtete; der abgeplattete Teil der Zangenarme ist stumpf, beim typischen
Exemplar F. rodziankoi enden dieselben mit einem Zahn. Ich bin jetzt der
^leinung, dai3 es sich um eine cydolahi a -'Borm. des Typus handelt; fliigellose
und gefliigelte Formen kommen bei beiden Varietaten vor.
Ich besitze diese Arten vom Kilimandscharo, Zambesi und ^Nlpapua.
Unterfam. Neolobophorinae.
Archidux adolfi Burr.
Zentral-Afrika: vSabinjo, Bambuswald, ca. 3000 m. XI. 1907. 2 rf, 4 9.
(Dr. Schubotz.) FuI3 des KariauH, Bamesar, 2500 m. i 9. XI. 1909.
(Dr. Schubotz.)
Diese Art ist ganz eigentiimlich insofern, als sie im Aussehen und in der
Struktur mit den siidamerikanischen Arten von Neolobophora auBerordentlich
iibereinstimmt.
Die Gattung Archidux unterscheidet sich von Neolobophora nur durch die
durchlauf enden Kanten der Elytren, das langere und schmalere zweite Tarsal-
glied und durch den glatten Kopf, welcher beinahe ohne Nahte ist.
Das Hauptmerkmal besteht aber darin, daB es sich hier um eine fliigellose,
voraussichtlich isolierte zentralafrikanische Art handelt:, Neolobophora im
Gegenteil findet sich in Peru, Zentral-Amerika und Mexiko. Ware ^4. Adolfi
in Amerika anstatt in Afrika gefunden worden, so hatte ich ohne irgendwelche
Zogerung diese Art in Neolobophora eingereiht; die kleinen, spezifischen ^Nlerk-
male, d. h. zweifarbiger Kopf usw. sind sehr ahnlich.
Unterfam. Opisthocosmiinae.
Thalperus kuhlgatzi (Burrr).
Kongo: Kirima, N\V vom Albert -Eduard- See. 21. V. 1891. i rf.
(Stuhlmann.)
— 4^0 —
Die Gattung Thalperus wurde in neuerer Zeit zu jenen athiopischen Arten
gestellt, die Hypurgus ahnlich sind; sie enthalt diese Art und auch Th. hova Borm.,
aus Madagaskar, sowie Th. micheli Burr aus Abessinien.
Th. kuhlgatzi ist aus Togo (coll. Burr, Deutsch. Ent. Nat. Mus., ]\Ius. Berol.)
und Kamerun (Deutsch Ent. Nat. Mus.) bekannt; sie scheint eine westafrika-
nische Art zu sein.
Unterfam. Diaperasticinae.
Diaperasticus sansibaricus (Karsch).
Mohasi: ,,Koderfang", toter Vogel. 2. VIII. 1907 — n. 362/08. i 9-
(Dr. Shubotz.)
Es handelt sich hier um eine ostafrikanische iVrt. Sie wurde zuerst aus
Sansibar signalisiert (Karsch), von wo sie bis nach Natal verbreitet ist (Mus.
Oxford). In Britisch-Ostafrika ist sie haufig (SjOSTEDT, Duca degli Abruzzi,
Mus. Brit).
D. mackinderi ist nach meiner Ansicht nur eine leichtgefarbte, schon ent-
wickelte Rasse.
Cicindelinae.
Bearbeitet von
Dr. Walther Horn, Berlin-Dahlem.
Es liegen nur 5 Exemplare dieser Gruppe vor, welche von Herrn R. Grauer
gesammelt sind und alle zu einer Art Cicindela brevicollis Wiedm. gehoren. Die
Stiicke verteilen sich auf 2 Rassen.
1. subsp. intermedia Klug, i 0'', aus dem Urwald hinter den Randbergen
des NW-Ufers des Tanganjika-Sees;
2. subsp. neglecta Dej., 2 9 2 c?, 50 km ostlicli vom Kasongo-Urwald.
Diese letzten Tiere unterscheiden sich von der senegambischen Stamm-
form durch die schmale und meist stark zerrissene, rudimentare Fliigeldecken-
zeichnung. Man kann deshalb die Exemplare auch zur var. discoidea Dej. rechnen,
deren Berechtigung allerdings noch nicht ganz geklart ist. Der Unterschied
zwischen subsp, intermedia und neglecta besteht hauptsachlich in der Grobheit
{neglecta) bzw. Feinheit [intermedia) der Langsstrichelchen an den inneren Augen-
randern.
tJber die Cicindelinen-Fauna des zentralen tropischen Afrikas liegen leider
bisher noch gar keine Zusammenstellungen vor; die Literatur versagt sogar fast
■ vollig fiir Fundortsangaben der gewohnlicheren, weit verbreiteten Arten. In
den Kongo-Annalen wird demnachst von mir eine kurze Zusammenstellung der
von den beiden englischen Sammlern Neave (Vater und Sohn) in den siidlich
zentralen Gebieten von Katanga und NO- Rhodesia gefangenen Cicindelinen er-
scheinen. Ich gebe im folgenden fiir 3 weitere Nachbarfaunen und zwar
1. Uganda,
2. Nyam-Nyam-Land und Uelle,
3. lyUalaba-Kassai
je eine Liste der mir im Laufe der Zeit bekannt gewordenen Arten. So liickenhaft
diese Tabellen auch sind, gewahren sie doch einen gewissen Einblick in diese
eng miteinander verwandten Faunen.
Zuvor will ich nur noch bemerken, dal3 von der Westkiiste des Tanganjika-
Sees und seinem Hinterlande so gut wie gar nichts von Cicindelinen bekannt ist.
Mir liegen nur folgende Fundortsangaben vor:
— 4^2 —
Cicindela dongalensis Klug subsp. imperatrix Srnka .... Mpala
nilotica Dej ]\Ipala
brevicollis Wdm. subsp. ifitcruicdia Klug .... Man3'ema
regalis Dej Mpala, Moliro
Mechowi Oued. subsp. transversefasciata W. Horn . ^Man^^ema
vicina Dej Shabunda
{Cratohaerea) Colmanti W. Horn Shabunda
DaB Arten wie Cicindela melancholica Fabr., cincta Oliv., interrupta Fabr.,
nilotica Dej. usw. sich spater von der Westkiiste des Tanganjika-Sees werden
nacliweisen lassen, halte ich fiir sicher,
A.
\' o n Uganda k e n n e ich f o 1 g e n d e C i c i n d e 1 i n e n :
1. Prothyma versicolor Dej. subsp. Leprieuri Dej. Kabulamuliro (Dr. Bayon:
VI. 1910)
2. Cicindela congoensis Fleut Kabulamuliro (Dr. Bayon :
1910)
Das einzige Exemplar ist ein "" mit schmalem, fast parallelseitigem Pro-
notum, dessen Fliigeldeckenzeichnung auffallend schmal und primitiv ist: Der
Nahtstrich fehlt in den hinteren 2 Fiinfteln ganz, der Randstrich ist dicht
hinter der Schulter und etwas vor der Spitze unterbrochen, aui3erdem noch vor
der ]\Iitte stark verdiinnt (der Basalfleck stellt eine deutliche kurze Langslinie
vor). Die einzelnen Bestandteile der merkwiirdigen Zeichnung von Cic. con-
goensis Fleut. treten bei dieser Form also deutlich zutage.
3. Cicindela flavosignata Cast Bussu (Dr. Bayon : IV. 1909),
Jinja Busoga (Dr. Bayon
V. 1909)
I 9 cf , 15- — 16^/0 mm (ohne Oberlippe). Zum Teil erheblich kleiner als die
Form der Westkiiste, von welcher sich die Tiere vor allem noch durch die auf-r
fallend kleinen Fliigeldeckenmakeln unterscheiden. Die Zeichnung erinnert des-
halb an die der indischen Cic. Mariae Gestro: ein Basal-, ein \-orderer (an der
freien Ecke) und hinterer Schulterfleck, eine diskoidale unregelmai3ige Scheiben-
makel und 2 getrennte Spitzenflecke. Die kleinen Makeln scheinen auf den
ersten Blick gar nichts mit den prachtigen groiBen Binden der westlichen Prio-
ritatsform gemein zu haben.
4. Cicindela nysa Guer Bussu Busoga (Dr. Bayon:
1909)
I 9 von normaler Zeichnung und i o', welches nur zwei kleine Basalflecke
und eine (hintere) Spitzenmakel am Nahtwinkel aufweist. alle dazwischen-
liegenden Bestandteile der Zeichnung sind verloschen.
5. Cicindela saraliensis Guer Britisch-Uganda
6. Cicindela cincta Oliv Bussu Busoga (1909)
- 463 -
7- Cicindela Xcu)}ia)uii Kolbe ..... . . Jinja Busoga (Dr. Bayox;
V. 1909)
8. Cicindela niiseranda W. Horn vSese-Inseln(Prof.ROB.KocH)
9. Cicindela [Cratohaerea) Cobnanti W. Horn . . Jinja Busoga (Dr. Bayon:
V. 1909), Albert-See (Dr.
Bayon : 1910, Butiaba)
10. Cicindela {Cratohaerea) chrysopyga W. Horn . Jinja Busoga (Dr. Bayon:
V. 1909), Bussu (IV. 1909),
Bussu Busoga (1909), En-
tebbe
11. Drouiica (Mvniiccoptera) Xeunianni Kolbe . Jinja Busoga (Dr. Bayon :
V. 1909)
12. Megacephala rcgalis Boh. subsp. Hauseri W. Horn Entebbe
13. Megacephala reo'«/zsBoh.subsp.(7»gH//ro///s Kolbe Entebbe
Die Fliigeldeckenskulptur der vorliegenden Exemplare ist auffallend fein
und dicht, so daB sie den Cbergang zur subsp. Oskari W. Horn von Abessinien
bildet.
Weitere Arten wie Cicidela melancholica Fabr., nilotica Dej. usw. werden
sich sicher spater gleichfalls in Uganda nachweisen lassen.
B.
\^ o m X y a m - X y a m - ly a n d und U e 1 1 e s i n d ni i r f o 1 g e n d e C i c i n d e -
linen b e k a n n t :
1. Prothyma versicolor Dej.
2. Cicindela dongalensis Klug. subsp. imperatrix Srnka.
3. Cicindela brevicollis Wdm. subsp. intermedia Klug.
4. Cincidela Liixeri Dej.
5. Cicindela cincta Oliv.
Die dunklen Exemplare zeigen stets die 2 Xahtflecke in Gestalt einer ziemlich
langen Langslinie zusammenfliel3end und den Scheibenfleck ganz auffallend nach
hinten verschoben. Aui3erdem ist letzterer nieist niehr oder weniger deutlicli
mit der Randbinde durch eine schrag aufsteigende Linie verljunden: Der \'er-
einigungspunkt liegt etwas hinter der Mitte.
6. Cicindela flavosignata Cast.
Die Stiicke zeigen Anklange einer ahnlichen Reduktion der gelben Fliigel-
deckenzeichnung wie die Uganda-Exemplare : Schulter- und vSpitzenmakel mehr
oder minder in 2 Flecke aufgelost, Basalmakel deutlicli abgrenzbar, alle Flecke
verkleinert. Sie stellen also Cbergange zur extremsten (Uganda-) Form dar.
7. Cicindela vittata Fabr.
8. Cicindela Junkeri Kolbe.
9. Cicindela Deyrollei Dej.
10. Cicindela consocnsis Fleut.
— 464 —
11. Cicindela interrupta Fabr.
12. Cicindela nysa Guer.
13. Cicindela melancholica Fabr.
14. Cicindela vicina Dej.
15. Cicindela flavidens Guer.
16. Cicindela minutula Guer.
17. Cicindela {Cratohaerea) chrysopvga W. Horn.
18. Cicindela (Cratohaerea) Colmanti W. Horn.
19. Cicindela {Cratohaerea) aurosternalis W. Horn.
20. Megacephala njamnjamensis W. Horn.
Hierzu kame vielleicht noch Cicindela {Cratohaerea) cratohaeroides W, Horn,
fiir welche ich den Fundort Bahr-el-Ghazal mit einem Fragezeichen notiert habe.
DaJ3 weiterhin noch Arten wie Cicindela nilotica Dej., octoguttata Oliv., regalis
Dej., saraliensis Guer., angusticollis Boh. usw. in diesen Gebieten festgestellt
werden, ist sicher zu erwarten. Leider kann ich zu obigen 20 Arten keine genauere
Fundorte angeben: Die Belegexemplare stammen aus 2 Quellen: i. aus der
JUNKERschen Ausbeute: als Sammler ist Bohndorff zu nennen (das meiste
Material soil aus der Gegend von Semnio herriihren) und 2. aus der Ausbeute
des Herrn F. Colmaxt (Briissel).
C.
Von Ivualaba - Kassai sind mir folgende Cicindelinen bekannt:
1. Prothyma versicolor Dej. subsp. quadripustulata
Boh Kondue
2. Odontochila erythropyga Putz Kondue
3. Cicindela asperula Dufour Kondue
4. Cicindela regalis Dej Kondue.
5. Cicindela alhens W. Horn Kondue
6. Cicindela nilotica Dej Kondue
7. Cicindela brevicollis Wdm. subsp. intermedia King Kondue
8. Cicindela brevicollis Wdm. subsp. neglecta Dej.
{discoidea Dej.) Kondue, Kuilu
9. Cicindela exigua Kolbe Kondue, Mukenge, Bashi-
lange
10. Cicindela cincta Oliv Kondue, Kuilu
11. Cicindela Mechowi Qued Fuluaburg
12. Cicindela Brazzai Fleut Kondue, Luluaburg
13. Cicindela regina Kolbe Kondue, Mukenge
14. Cicindela niuata Har Kassai
15. Cicindela {Ophryodera] rufomarginata Bot. . . , Kondue, Mukenge
Die Exemplare zeichnen sich durch 3 Charaktere von den anderen Formen
dieser variationsfahigen Art aus: i. Die Fliigeldeckenzeichnung ist breit, iiberall
- 465 -
durch zahlreiche dunkle Punkte durchsetzt, von gelblicher Farbe, welche auf
der Scheibe oft in braunliche Nuancen iibergeht. 2. Die Mittelbinde ist weit
besser entwickelt als sonst, mehr oder minder breit, seltener stark geknickt (ofters
fast transversal gestellt und niir mal3ig gebogen). 3. Der Nahtstreifen erreicht
fast nie die Basis, meist ist er stark rudimentar oder ganz fehlend, wahrend um-
gekehrt eine ausgesprochene Tendenz der Schulter-, Mittel- und Spitzenmakel
zum marginalen ZusanimenflieBen besteht: Nicht selten entsteht so eine ge-
schlossene breite Randbinde. Irregulare Konfluenz verschiedener ]Makeln bei
gleichzeitiger Reduktion anderer Teile der Fliigeldeckenzeichnung tritt nicht
selten auf. Die am schwachsten gezeichneten Exemplare lehnen sich an die
Zeichnung der var. Poggei Har. an.
16. Cicindela interrupta Fabr Kondue, Kuilu
17. Cicindela interrupta Fabr. subsp. gahonica Bat. Kuilu
18. Cicindela Strachani Hope Kuilu
19. Cicindela infuscata Qued Kondue
20. Cicindela saraliensis Guer Kondue
21. Cicindela melancholica Fabr Kuilu
22. Cicindela octoguttata Oliv Kondue, Kuilu
23. Cicindela (Cratohaerea) Colmanti W. Horn . . Kondue
24. Cicindela {Cratohaerea) chrysopyga W. Horn . Kondue
Alle Exemplare von Kondue sind durch Herrn LujA im Kassailand gesam-
melt und mir von Herrn V. Ferrant (Museum Luxemburg) mitgeteilt worden.
Cicindela angusticollis Boh., vicina Dej. usw. sowie Dromica setulosa W. Horn
kommen sicherlich audi in diesem Gebiete vor, vermutlich audi M antichora
congoensis Per.
Traditionell haben wir fiir die Gruppe der Cicindelinen im tropischen Afrika
mit drei althergebrachten Artenkomplexen zu rechnen: der sogenannten sene-
gambischen Fauna, der Fauna von Deutsch-Ostafrika und der Angola-Fauna
(und solange wir diese Begriffe" nicht bionomisch fixieren konnen, brauchen wir
uns dieser Ausdriicke nicht zu schamen, da jeder ohne weiteres den Sinn versteht).
Wenn wir nun daraufhin die vier obengenannten Gebiete (Westkiiste des Tangan-
jika-Sees, Uganda, Nyam-Nyam-Land/Uelle und Lualaba-Kassai) priifen, so
ergibt sich:
I. Wir konnen fiir die Cicindelinen-Fauna des W-Tanganjika iiberhaupt
noch keine Auflosung in faunistische Bestandteile geben, da die oben angefiihrte,
iiberaus diirftige Artenreihe • fast nur indif ferente weitverbreitete Spezies auf-
weist. Schwache Einfliisse vom N^'am-Nyam-Land her scheinen zu bestehen.
Indigene bzw. spezifische Arten kennen wir noch nicht.
II. In Uganda besteht offenbar eine fast gleichmaBige Mischung von Ele-
menten der senegambischen und ostafrikanischen Cicindelinenwelt. Das Fehlen
aller spezifischen Formen ist schon bemerkenswerter als bei I.
Deutsche Zaitralafrika-Expedition. III. 3^
— 466 —
III. Im Xyam-Xyam-Land/Uelle haben wir fast rein die senegambische
Fauna zu verzeichnen bei geringem Auftreten indigener bzw. spezifischer Ele-
mente {Cicindela Junkeri, Cratohaerea Colmanti und chrysopyga, Megacephala
njamnjamensis). Von der Angola-Fauna ist nichts zu merken.
IV. In Lualaba-Kassai herrschen die senegambischen und angolensischen
Elemente vor. Einige Arten deuten auch auf die Nyam-Nyam-Fauna hin.
Sonst bestehen noch schwache Anlehnungen von der Fauna des unteren Congo
her. Spezifische Arten scheinen ganz zu fehlen.
Der Schliissel zu diesen in geographischer Beziehung bemer kens wer ten Ver-
haltnissen wird sich spater ^'or allem aus der Bionomie ergeben: hauptsachlich
diirfte dabei auf die 3 Gruppen der Ufer-, Wakl- und Grasland-Cicindelinen zu
achten sein.
Zum SchluB sei noch auf das scheinbare Auftreten von Reduktionen der
Zeichnung fiir die Uganda- Arten hingewiesen. Es ist dabei aUerdings zu bedenken,
daJ3 die Zeichnung von Cicindela congoensis Fleut. und flavosignata Cast, offenbar
in diesen Uganda-Exemplaren ihre primitivere Gestaltung zeigt, und daB die
in der Literatur zufalHgerweise als Prioritatsform beschriebenen Exemplare vom
Kongo (C congoensis Fleut.) bzw. von Senegambien (C. flavosignata Cast.) eine
unzweifelhaft abgeanderte, das heiBt dilatierte Zeichnung aufweisen. Daraus
konnte wiederum gefolgert werden, daB die Heimat mancher traditionell als
,,senegambisch" bezeichneter iVrten im zentralen Afrika zu suchen ware, und
daB dieselben erst spater nach Westen gewandert seien. Leider wissen wir noch
fast gar nichts von der Cicindelinen-Fauna des Hinterlandes des franzosischen
Congo.
Im vorstehenden habe ich die Cicindelinenfauna von Kamerun nicht er-
wahnt, da man bis vor kurzer Zeit nur wenige und fast ausschlieBlich weit ver-
breitete Arten (meist Ufer- und Waldtiere) von diesem Gebiet gekannt hat.
In der Deutsch. Ent. Zeitschr. 1904 (S. 429 — 431) und 1905 (S. 150 — 152) habe
ich auf Grund der Arnold ScHULTZEschen Expedition zum ersten Male eine
groBere Anzahl von Arten anfiihren konnen, welche eine gewisse Verwandt-
schaft mit der senegambischen Fauna andeuteten. Kiirzlich erhielt ich von
Joko (Steppen- und Parklandschaft im zentralen Kamerun, ca. 1000 m hoch)
weitere Spezies: Cicindela flavosignata Cast., Deyrollei Guer., saraliensis Guer.,
cratohaeroides W. Horn und aurosternalis W. Horn. Dadurch gewinnt die Cicin-
delinen-Fauna von Kamerun (durch Uberwiegen der Grasland-Spezies?) immer
mehr den ,, senegambischen" Charakter! Da noch nie eine Zusammenstellung
versucht worden ist, gebe ich sie im folgenden:
1. Prothyma versicolor Dej.
2. Prothyma versicolor Dej. subsp. concinna Dej. (& aber. anosignata Bat.).
3. Prothyma versicolor Dej. subsp. Lcprieiiri Dej.
4. Cicindela aspenila Duf.
— 46/ —
5- Cicindela dongalensis Klug.
6. Cicindela regalis Dej.
7. Cicindela nilotica Dej.
8. Cicindela nitidula Dej. Ubergang zur var. Rutherfordi Bat,
9. Cicindela Arnoldi \V. Horn.
10. Cicindela brevicollis Wiedm. subsp. intermedia Klug.
11. Cicindela senegalensis Dej.
12. Cicindela cincta Oliv.
13. Cicindela inter rupta Fabr.
14. Cicindela Strachani Hope (& aber. xanthophila W. Horn).
15. Cicindela Deyrollei Guer.
16. Cicindela flavosignata Cast.
Die Exemplare zeigen die GroBe der senegambischen Prioritatsform, aber
etwas verschmalerte Zeichnung (Bindenform noch deutlich entwickelt).
17. Cicindela saraliensis Guer.
18. Cicindela nysa Guer.
19. Cicindela octoguttata Oliv.
. 20. Cicindela melancholica Fabr,
21. Cicindela vicina Dej.
• 22. Cicindela Peringueyi W. Horn (& aber. immaculipennis W. Horn).
23. Cicindela {Cratohaerea) cratohaeroides W. Horn,
24. Cicindela {Cratohaerea) aurosternalis W. Horn.
25. Megacephala Schultzeonim W. Horn.
Folgende Arten diirften sich mehr oder minder wahrscheinlich auch noch
im Gebiet von Kamerun nachweisen lassen: Cicindela aulica Dej, (Zwischen-
form zur var. polysita Guer., brevicollis Wiedm. subsp, neglecta Dej. (& var.
discoidea Dej.), vittata Fabr., angusticollis Boh,, flavidens Guer,, lutaria Guer.
und minutula Guer.
30-
Neue Staphyliniden aus Zentral- und Deutsch-Ostafrika.
\'on
Dr. Max Bernhauer, Griinburg (Ob.-Ost.).
Herr Dr. H. Schubotz in Berlin hatte die Freundlichkeit, mir die Be-
arbeitung der von ihm auf der Zentralafrika-Expedition des Herzogs Adoi' = i : 2 ^ .
Forma a besaB rundlichen Eiersack mit nur 4 — 6 Eier, Forma (i langlichen Eier-
sack mit ca. 10 Eier.
Die verschiedene GroBe der beiden Rassen kam auch in der Lange der
Vorderantennen zum Ausdruck, die bei a nur bis zum Ende des 2. Cephalo-
thoraxsegments, bei /> bis zur Mitte des 3. Segments reichten.
Beiden Formen gemeinsam waren vom typischen C. oithonoides — wenn
man die aus Europa beschriebene Art als typisch anerkennen will — durch das
in Fig. 6 Taf. IX dargestellte Receptaculum seminis, das eine starke An-
naherung an dasjenige von Cyclops dy bow ski aufweist, und auBerdem durch
die bedeutende Lange der Dorsalborste der Furca unterschieden.
Fundorte: Mohasi-See, Kiwu-See, Albert- und Edward-See, zwei Tiimpel
am Mohasi-See und einer am FuBe des Karissimbi.
3. Cyclops leuckarti Sars.
Bei dieser gleichfalls kosmopolitischen Form habe ich eine bedeutende
GroBenvariation sonst aber bei beiden mir vorgelegenen Tieren keine Abweichung
von den aus Europa beschriebenen Exemplaren konstatieren konnen.
Fundorte : Kiwu-See, Luhondo-See, Albert- und Edward-See.
4. Cyclops albidus Jurine.
Dieser bisher nur einmal aus unserem Gebiet — von Sars aus dem Nyasa-
See — gemeldete Vertreter der Fuscus albidus-Giuppe trat in meirjem Material
nur einmal und zwar im Plankton des Karago-Sees auf.
— 490 —
5- Cyclops serrulatus Fischer.
Dieser mit der vorher besprochenen Form das Plankton des Karago-
Sees darstellende Cyclops wurde mit Riicksicht auf die kiirzlich von Sars unter-
nommene Aufteilung der ostafrikanischen Serrulatus-Gruppe auf seine morpho-
logischen Verhaltnisse genau untersucht. Eine einigermaI3en bemerkenswerte
und zugleich typische \^erschiedenheit von dem an sich variierenden europaischen
Serrulatus habe ich nicht feststellen konnen, weder im Ban der Vorderantenne
nocli in der Form der Furca und des rudimentaren FuBes.
Fundort: Karago-See.
6. Cyclops prasinus Fischer.
Diese nach Mrazek ,,charakteristischste Form der Copepodenfauna Afrikas"
habe ich im Plankton der beiden durch einen Wasserfall getrennten Gewasser:
Luhondo- und Bolero-See vorgefunden.
7, Cyclops gibsoni Brady.
1904. C. gibsoni Br. in; BRADY, an Entomostr. coll. in Natal by James Gib.son; Proc. Zool.
Soc. London, 1904. Vol. II.
Dieser zahlreich in zwei Tiimpeln am FuBe des Karissimbi vertretene
C3^clops, von dem Brady nur das Weibchen beschreibt, zeichnet sich durch
auBerordentliche Schlankheit des Korpers und vor alien anderen Cyclopsarten
insbesondere durch die bedeutende Lange des Endsegments des Abdomens aus.
Dieses Segment ist zweimal so lang als das vorhergehende, ein Verhaltnis, das
bei den iibrigen Cyclopiden, soviel mir bekannt, nicht wiederkehrt. Die einzelnen
Segmente des Cephalothorax sind auBerst charakteristisch eingeschnitten und
sehr ungleich in der Breite, das letzte am schmalsten und seitlich in abgerundete
Zipfel mit langen weitabstehenden Borsten ausgezogen.
Die Furcalglieder, langer als die drei letzten Abdominalsegmente sind
schmal und parallel und etwa fiinfmal so lang als breit. Die AuBenrandborste
der Furca ganz tief inseriert, unter ihr 2 — 3 minutiose Dornchen.
Vorderantennen sehr schlank, nur bis zur Mitte des zweiten Cephalo-
thoraxsegments reichend, I2gliedrig, deren Segmentierung nachstehende Ver-
haltnisse zeigt:
I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII
3 1V2 I 2 iVo 12 4 3 3 3'/2 4
Der rudimentare FuB eingliedrig mit drei Borsten, i Apikal- und 2 Rand-
borsten, von denen die innere — ahnlich wie bei der Serrulatus-Gruppe — aus einem
kraftigen zylindrischen proximalen Teil und einem kurz und dicht befiederten
Endteil besteht; an der Einlenkungsstelle dieser Borste ein paar kleine Dornchen.
Der Bau des Mannchens weist eine charakteristische Abvveichung gegen-
iiber dem Weibchen in der Form des letzten Cephalothoraxsegments auf, das
hier in etwas starker vorgezogene, nach hinten (unten) gebogene Zipfel aus-
— 491 —
gezogen ist, deren Rander mit einer Reihe dichtstehenden, kurzer Borsten besetzt
sind. Audi ist beim Mannchen die innere Randborste des rudimentaren FuBes
die langste, die sich in der Bewehrung der Genitalklappe zu einem machtigen fast
die Lange der drei folgenden Abdominalsegmente erreichenden Spiel3e auswachst.
III. Ergasilidae.
Ergasilus kandti no v. spec.
Das einem groBen Cyclops auffallend ahnliche Tier besitzt einen fiinf-
gliederigen Cephalothorax, dessen i. Segment, ungefahr so lang wie breit,
beim Weibchen vorne in ein sehr regelmaBiges Oval, beim Mannchen in
eine weit stumpfere Abrundung auslauft, an deren vorderem Rand ein ganz
flaches Rostrum mit zwei feinen Rostralfaden sitzt. Die vier folgenden Cephalo-
thoraxsegmente nehmen an Breite und Lange rasch ab.
Das Abdomen, beim Weibchen vier-, beim Mannchen fiinfgliederig, ist
bedeutend schmaler wie der Vorderkorper. Das erste (Genital-) Segment, tragt
beim Weibchen dorsal die beiden Geschlechtsoffnungen ; beim Mannchen ist es
ventral durch die Spermatophorentaschen stark aufgewulstet und hier mit
zwei groBen fliigelformigen Genitalklappen versehen, an deren hinterstem Rand
je eine lange Borste sitzt. Die dorsalen Hinterrander in beiden Geschlechtern glatt
und unbewehrt, die ventralen mit einer ununterbrochenen Reihe f einer Dornen be-
setzt; diese-Dornen stehen beim Weibchen dichter als beim Mannchen. AuBerdem
besitzt das weibliche Genitalsegment ventral ein paar Bogenreihen zarter Dornen.
Die Furkalglieder, in beiden Geschlechtern gleich gebaut und ungefahr
zweimal so lang als breit, tragen am ventralen Hinterrand, iiber der Einlenkungs-
stelle der Apikalborsten eine Dornenreihe. Von den vier Apikalborsten ist die
innerste die langste, auBerordentlich kraftig, fast halb so breit wie die Furca
und in ihrem oberen Drittel etwas verdickt ; nach ihr an Lange und Starke kommt
die auBerste Borste, zwischen diesen beiden sind zwei kleinere und zartere Borsten
an der Riickseite der Furca angesetzt.
Die I. Antenne ist kurz, aus fiinf kraftigen Gliedern bestehend und in
beiden Geschlechtern gleich gebaut.
Die II. Antenne, ein besonders machtig entwickeltes Klammerorgan beim
Weibchen, besteht aus drei Gliedern und der Endklaue. Ihre Form ist in beiden
Geschlechtern verschieden und besonders beim Weibchen durch das stark chitini-
sierte dritte Glied mit dem daransitzenden Zahnvorsprung ausgezeichnet.
Die MundgliedmaBen, stark rudimentar stimmen mit den im Genus
bekannten ohne wesentliche Abweichung iiberein; der groBe MaxillarfuB des
]\Iannchens ist ahnlich der II. Antenne in ein dreigliedriges, mit einer sehr langen
Hackenborste versehenes Glied umgewandelt.
Die vier ersten FuBpaare sind wohlentwickelte, zweiastige SchwimmfUBe;
alle Aste dreigliederig, mit Ausnahme des AuBenastes des vierten FuBes, der
— 492 —
nur 2 Glieder besitzt; die Innenrander sind reich mit langen Schwimmborsten
versehen, an der Spitze des letzten Gliedes aller Innenaste sitzt eine kurze zahn-
formige Borste. Die AuBenrander aller Segmente sind mit kurzen dichtstehenden
Dornchen besetzt.
Der fiinfte Fui3 besitzt ein am fiinften Cephalothoraxsegment angefiigtes
rudimentares Basale mit Borste, Form und Bewehrung des FuBes sind am besten
aus der Zeichnung zu entnehmen.
Farbung: Die Tiere waren schwach gelblich und h^-alin. Eine Pigmen-
tierung des Auges war an den konservierten Tieren nicht wahrnehmbar, wohl
aber war die ganze Mundpartie intensiv dunkelblau gefarbt*).
GroBe: Ohne Furkalborsten war das Weibchen i,i mm, das Mannchen
0,8 mm groB.
Vorkommen : 5 Weibchen und 4 Mannchen im Plankton aus dem Albert-See.
Die Spezies erlaube ich mir nach dem Entdecker der Nilquelle und Begriinder
der zoologischen Station ,,Bergfried" am Kiwusee, Dr. Richard Kandt, derzeit
Resident von Ruanda, zu benennen.
Tabelle der gefundenen Arten.
Benennung der Fundstelle
Benennung der Art
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0
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I
I
2
3
4
5
6
7
I
I. Centropagida
Diapt. aethiopicus
II. C^^clopidae
Cycl. emini . . .
,, oithonoides
,, leuckarti .
,, albidus . .
,, serrulatus .
,, prasinus . .
,, gibsoni . .
III. Ergasilidae
Ergasilus kandti
e.
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
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7
4
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2
2
2
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2
2
2
2
3
3
2
I
I
I
3
2
") \'on Ergasilus sieboldi und £. gasterostei wird ein 1)laues Pigment des Auges angegeben.
— 493 ~
Zusammenfassende Bemerkungen.
In der beifolgenden tabellarischen tJbersicht sind die 12 Fundstellen, deren
Fange untersucht wurden, aufgefiihrt. Wie aus derselben zu eiitnehmen, verteilen
sich die gefundenen Copepoden wie folgt:
Centropagidae i Art
Cyclopidae 7
Ergasilidae i ,,
in Summa 9 Arten
Die Zahl der Arten ist somit eine geringe. Insbesondere fehlt eine groBe
Familie der freilebenden Copepoden, die Harpadicidae, vollstandig. Dieses ist,
wie anderwarts bereits friiher von mir besprochen, darauf zuriickzufiihren, da6
das Sammeln von Angehorigen di^ser Gruppe eine Kenntnis der zum grolBen
Teil versteckten Lebensweise der Harpacticiden bedingt nnd eines Zeitaufwandes
bedarf, der auf Expeditionen gerade an den in Betracht kommenden Fundstellen
meist nicht zur Verfiigung steht. Hinsichtlich dieser Gruppe bleibt also kiinftigen
Sammlern noch fast alles zu tun iibrig, da die bislang in Ostafrika festgestellten
12 Arten — unter denen die jiingst von Sars aus dem Tanganjika beschriebenen
acht neuen Schizopera-^-^QziQS vielleidit nur Lokalrassen eines bestimmten
Typus darstellen diirften — gewil3 nur einen verschwindenden Bruchteil der
dortigen Harpacticidenfauna ausmachen.
Centropagidae: Der einzige im Material gefundene Dioptomus (Z). aethiopicus
trat nur im Plankton des Bolero-Sees, sonst aber in Tiimpeln am Karissimbi
auf und gehort den aus dem Gebiet bisher bekannten 10 Diaptomiden an, die
mit Ausnahme einer audi in Agypten vorkommenden Spezies {D. galehi) vorlaufig
als fiir Ostafrika endemische Formen bezeichnet werden konnen. Trotz des
letzteren Befundes lassen die bisherigen Befunde erkennen, dai3 die Centro-
pagidenfauna Ostafrikas keine von der europaischen wesentlich verschiedene
ist; insbesondere fallt das Fehlen der fiir andere Gebiete charakteristischen
Gattungen auf, wie z. B. der Bockelliden in Siidamerika und des einstweilen fiir
Siidafrika typischen Paradiaptomiis Sars {Lovenula Schm.).
Cyclopidae: Die meiste Bereiclierung durch die jiingsten Forschungen haben
die Cydopiden erfahren, deren zurzeit aus Zentralafrika allein 34 Formen bekannt
gemacht wurden, darunter allerdings 16 von Sars aus dem Tanganjika neu
beschriebene Arten. Unter ihnen begegnen wir vielen als kosmopolitisch anzu-
spredienden Arten, von denen in unserem Material C. oithonoides als die ver-
breiteste mit 7 Fundstellen vertreten ist. \'on den (abgesehen von den 16 einer
bestimmten Formengruppe angehorenden Cydopiden des Tanganjika) vorlaufig
noch immer fiir Zentralafrika t5^pischen Arten C. emini und C. stuhlmanni findet
sich in unserem ^Material nur der erstere im Plankton des Bolero-Sees. Neu ist
das Auftreten des von Brady aus Natal beschriebenen C. sibsoni, der uns in
— 494 —
2 Tiimpeln am Karissimbi begegnet und damit eine Verbindung mit der Cope-
podenfauna Siidafrikas herstellt.
Die neueren Arbeiten haben audi das Vorkommen weiterer europaischer,
bisher in Afrika aber vermiBter Formen dargetan, so sehen wir jetzt auch die
varicans-bicolor-Gruppe mit den beiden Angehorigen, ferner die fuscus-albidus-
Gruppe durcli den C. alhidus vertreten; endlich hat eine neue Arbeit von GuRNEY
iiber die Crustaceen von Algier und Tunis das Vorkommen von Cyclops strenuus
in Algier festgestellt. Letzterer Befund ist deshalb interessant, weil der genannte
Copepode der einzige europaische C3'clopide ist, den man bisher in den Faunen-
Hsten Afrikas vergebhch suchte, und dessen Auftauchen nach den voraus-
gegangenen Arbeiten kaum mehr zu gewartigen war. FreiHch fehlt damit
C. strenuus noch immer im tropischen Afrika, aber nachdem alle iibrigen C3^clops
bzw. Cyclops-Gruppen den Sahara-Giirtel iibersprungen haben, Hegt kein Grund
vor, dies nicht auch von der fraghchen Form zu erwarten, und weitere Nach-
forschungen auf diesem Gebiete diirften uns auch noch diese Uberraschung
bringen,
Ergasilidae: Schon Mrazek hat aus einem ihm aufgefallenen Exemplar
eines Ergasilus in der STUHLiMANNschen Kollektion sowie aus mehrfachen dies-
beziiglichen Befunden aus SiiB- und Brackwasser des unteren Kongo die An-
schauung vertreten, dai3 die Ergasiliden in Afrika ,,\veit zahlreicher vorkommen
miissen als bei uns".
Ein neuer Beweis dafiir ist die Auffindung von 3 Ergasilusformen durch
Sars im Tanganjika und Nyasa, fiir die dieser Forscher eine hauptsachlich auf
die Korpersegmentierung gestiitzte neue Gattung Ergasiloides geschaffen hat.
Des weiteren gibt die beigefiigte Tabelle ein instruktives Bild von der
faunistischen Zusammengehorigkeit der drei im zentralafrikanischen Graben
liegenden Seen: Kiwu, Edward- und Albert-See; das Copepodenplankton dieser
drei groi3en Seen setzt sich aus den beiden Cyclopiden oithonoides und Iciickarti
zusammen und nur beim Edward-See kommt als weitere Komponente, aber
weitaus in der Minderzahl, der C. serrulatus hinzu. Die beiden erstgenannten
Cyclopiden traten zwar auch im Plankton des Tanganjika und des Nyasa auf,
was dafiir spricht, daC die hydrographische Zusammengehorigkeit desTanganjika-
mit dem Kiwu-See offenbar jiingeren Datums ist, als die des Kiwu mit seinen
nordlichen Nachbarn. Mit dem mehrfach betonten Fischreichtum des Albert-
Sees (besonders viele Welsarten) scheint wohl das Auftreten der Ergasiliden im
Zusammenhange zu stehen.
Von Interesse ist ferner, dai3 nur der Bolero-See einen Diaptomus beherbergt,
wahrend in den iibrigen 6 Seen Diaptomiden vollstandig fehlen; so auch im
Luhondo-vSee, der etwa 100 m tiefer liegt wie der Bolero-See und mit ersterem
durch einen Wasserfall verbunden ist. Die merkwiirdi^e Verschiedenheit der
— 495 —
Faunistik dieser beiden Seen offenbart sich nicht nur in dem eben erwahnten
Umstande, sondern — wie aus der Bearbeitung der Cladoceren zu entnehmen —
auch in der ganzlichen Verschiedenheit des Cladoceren-Planktons. Audi enthalt
der Luhondo-See Fische, wahrend diese im Bolero-See allem Anscheinc nacli
fehlen.
Im iibrigen ergibt die Tabelle, dai3 das Plankton der fiinf untersuchten Seen
artenarm genannt werden mui3; mit einer einzigen Ausnahme beherbergen samt-
liche Gewasser nur zwei Copepodenarten, die in der Hauptsache aus den kosnio-
politischen Planktonten Cyclops oithonoides und Cyclops leuckarti bestehen.
Verzeichnis von Arbeiten, die sich mit der Copepodenfauna Afrikas
bef assen :
1888. GUERNE, J. u. RICHARD, J., Diagnoses de deux Diaptonius nouveaux d'Algerie. Bull. Soc.
zool. de France. Bd. XIII.
1889. RICH.^RD, J., Description du Mesochra Blanchardi, Copepode nouveau des Sebkhas alger.
Bull. Soc. zool. de France. Bd. XIV.
1890. BLANCHARD, R. u. Richard, J., Sur les crustacees des vSebkhas et des chotts alger. Bull.
Soc. zool. de France. Bd. XV.
— GUERNE, J. u. RICH.ARD, J., Diagnose d'un Diaptomus nouveau du Congo. Bull. Soc. zool. de
France. Bd. XV.
1891. Barrois, Th., Sur trois Diaptomus nouveaux des environs du Caire. Rev. biol. du Nord de
la France.
— BLANCHARD, R. u. RICHARD, J., Faune des lac sales d'Algerie. Cladoceres et Copepodes.
Mem. de la Soc. zool. de France. Bd. IV.
1892. MAUPAS, W., Sur le Belisarius viguieri, nouveau Copep. d'eau douce. Compt. Rend. acad.
Sc. Paris.
1893. RICHARD, J., Copepodes, recueillis par le Dr. Th. Barrois en Egypte, en Syrie et en Palestine.
Revue biol. du nord de la France.
— Bourne, G. C, Crustaceen von Zanzibar; Bericht in der Zoological Society London; Zool.
Anzeiger Nr. 411.
1894. MrazEK, Al. , Cber eine neue Schmackeria (Schm. Hessei) aus der Kongo-Miindung. Sitz.-
Ber. bohm. Ges. d. Wissenschaften. Math, naturw. Klasse.
— GUERNE, J. u. RICHARD, J., Diaptomus Chevreuxi, Copepode nouveau d'Algerie. Bull. Soc.
zool. de France. Bd. XIX.
1895. POPPE, S. A. u. MRAZEK, AL., Die von H. Dr. STUHLMANN auf Zansibar und dem gegeniiber-
liegenden Festlande gesammelten SiiBwasser-Copepoden. Beiheft zum Jahrbuch der Hamburg,
wissenschaftl. Anstalten. Bd. XII.
— Sars, G. O., On some South- African Entomostraca raised from dried mud. \'id. Selsk. Scrift I.
Math. nat. Classe.
1898. MRAZEK, Al., Die Copepoden Ostafrikas in: Deutsch-Ostafrika. Bd. IV.
1904. BRADY, G. S. On Entomostraca collected in Natal. Proc. zool. Soc. London. Bd. VI — VIII.
— GUERXE, R., On a small collection of fresh water Entomostraca from South Africa. Proc.
zool. Soc. London. Bd. VIII.
Ekmann Sven, Cladoceren und freilebende Copepoden aus .\gypten und dem Sudan. Results
Swedish zool. Exped.
1906. Cooper, W. A., Notes on a new species of Gymnoplea from Richmond, Natal, vSouth Africa.
Ann. Natal zool. mus. London. Bd. I.
1907. Sars, G. O., On two new species of the genus Diaptomus from South Africa. Arch. Math.
Naturw. CI. Christiania. Bd. 28.
— 496 —
1907. DADAY, E. V^OX, Planktontiere aus dem Victoria Nyansa, Sammelausbeute von A. BORGERT
1904 — 1905. Zool. Jahrb. System. Bd. 2^.
1908. BREHM, v., Entomostraken aus Tripolis und Barka. Zool. J ahrbiicher, System. Bd. 26.
jgo9. — Zur Kenntnis der Copepodenfauna von Deutsch-Kamerun. Zool. Anz. Bd. XXXIV, Nr. 26.
— — Ein neuer Cyclops aus Deutsch-Kamerun. Arch. f. Hydrobiol. u. Planktonkunde. Bd. V.
— Sars, G. O., Zoolog. Results of the Third Tanganjika Exped. contucted by N. A. CUNINGTON
1904 — 1905; Proc. zool. Soc. London 1909.
— GURNEY, Rob., On the Fresh-water Crustacea of Algeria and Tunesia; Roy. Microscop.
Society 1909.
1910. DaDAY, E. von. Die SiiUwasser-Mikrofauna Deutsch-Ostafrikas. Zoologica, Heft 59.
Fig. I
2
3
4
5
6
7
9
10
II
12
13-
Figurenerklarung.
Tafel IX.
Diaptomus aethiopicus, Weibchen.
,, ,, 5. FuBpaar des Mannchens.
,, ,, linker 5. Fui3 des Mannchens.
5. FuB des Weibchens.
Cyclops oithonoides, Weibchen.
,, Receptacul. seminis.
Innenast des 4. SchwimmfuBes.
Form « EndgUed.
,, ,, Desgl. Form /i.
5. FuB.
Cyclops gibsoni, Weibchen.
,, ,, Abdomen.
,, ■ Mannchen, das letzte Cephalothoraxsegment und die
drei ersten Abdom.-Segmente, ventral.
,, ,, Receptaculum seminis.
Tafel X.
ig. I.
Cyclops
gibsoni, 1. Antenne des Weibchens.
,, 2.
>>
,, Furkalende.
„ 3-
,,
„ 5- FuB.
" 4;
Ergasilus kandti, Weibchen.
» 5-
,,
Abdomen ventral des Weibchens
., 6.
,,
,, I. Antenne.
.. 7-
,,
2. Antenne des Weibchens.
„ 8.
,,
,, Desgl. des Mannchens.
.. 9-
,,
Maxilliped des Mannchens.
,. 10,
,,
I. FuBpaar.
,, II.
'■
,. 5- FuB.
Talrl IX.
Tafd X.
Blattidae.
Bearbeitet von
R. Shelford M. A., F. L. S., Oxford (England).
Die Blattiden, die auf der Zentralafrikanischen Expedition Sr. H. des
Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg gesammelt warden, bilden kein
besonders interessantes Material; obgleich die Sammlung, was die Zahl der
gesammelten Stiicke anlangt, eine sehr groBe ist, enthalt sie nur 30 verschiedene
Arten, von denen 9 neu sind. Es liegt auf der Hand, daB diese 30 Arten nur
einen Bruchteil der reichen Blattiden-Fauna des tropischen Afrika darstellen.
Die in Afrika dominierende Gattung Pseudoderopeltis Kr. fehlt in der KoUektion
ganzlich, ebenso wie die Gattung Eustegasta Gerst, wahrend die Gattungen
Ischnoptera Burm., Nauphoeta Br. und Theganopteryx Br. nur durch einzelne
Arten vertreten sind. Obgleich die Sammlung nicht viele Formen umfaBt, so
deutet doch der Umstand, daB Arten wie Theganopteryx fantastica Shelf., Blatta
agahoides Gerst., Nauphoeta flexivitta Walk, und Oxyhaloa murrayi Br. darin
vertreten sind, auf ein deutlich westafrikanisches Element hin, und es wird,
in dem MaBe wie unsere Kenntnisse der afrikanischen Fauna wachsen, taglich
augenscheinlicher, daB keine in jeder Hinsicht befriedigende Trennungslinie
zwischen einer tropisch-westafrikanischen und einer tropisch-ostafrikanischen
Region existiert.
Blattidae.
Subfam. Ectobiinae.
Genus Theganopteryx Br.
Theganopteryx fantastica Shelf.
Theganopteryx fantastica Shelford, Mem. Soc. esp. Hist. nat. i, p. 476 (1909).
Kongo-Freistaat, Mawambi, Mboga. i (f, i Q.
Vorher schon aus Spanisch-Guinea und Kamerun gemeldet.
Deutsche Zentralafrika-Expedition. III. 32
- 498 -
Genus Hololampra Sauss.
Hololampra sjostedti Shelford.
Hololampra sjostedti Shelford, SjOSTEDTs Kilimandscharo-]\leru-Exp. Blattodea p. i6 (1907).
Deutsch-Ost-Afrika, Ischangi, ca. 3000 m. i 9-
Vorher vom Kilimandscharo gemeldet.
Subfam. Pseudomopinae (= Phyllodromiinae).
Genus Hemithyrsocera Sauss.
Hemithyrsocera circumcincta Reiche et Fairm.
Blatta circumcincta Reiche et Fairmaire [in] Ferret & Gahnier, Voy. Abyss. Ill, p. 421, pi. 27,
f. 3 (1847).
Kongostaat, Ufer des Albert-Eduard-Sees. i d^.
Diese veranderliche Art hat in Afrika ein sehr grol3es Verbreitungsgebiet.
Aus Griinden, die ich in einer bald erscheinenden Revision der Gattungen
Theganopteryx und Hemithyrsocera angeben werde, finde ich es mehr einer natiir-
Hchen S3^stematisierung entsprechend, wenn letzteres Genus in diese Subfamihe
statt zu den Ectohiinae gestellt wird.
Genus Ischnoptera Burm.
Ischnoptera vittata nov. spec.
cf'. GelbHch. Kopf mit kastanienbrauner Binde zwischen den Augen. Pro-
notum mit zwei kastanienbraunen Streifen, welche die Vorder- und Hinter-
rander nicht erreichen. Tegmina und Fliigel die Spitze des Abdomens betracht-
hch iiberragend. Radialader der Tegmina einfach, diskoidale Sektoren longitu-
dinal. Ulnarader der Fliigel vierstrahlig, ein Strahl unvollstandig. Abdomen
oben ebenso vvie die Vorderrander der Tergite kastanienbraun, siebenter Ab-
dominaltergit am Hinterrand in der Mitte eingekerbt; iiber der Einkerbung
einige feine Borsten; Supraanalleiste dreieckig, Spitze schwach ausgekerbt.
Abdomen an der Unterseite gelblich, Subgenitalleiste langgestreckt, unsymme-
trisch, weit iiber die Supraanalleiste hinausragend ; Spitze stumpf, keine St3di.
Vorderfemora mit einer vollstandigen Dornenreihe unter dem Vorderrande.
9. Dunkler. Fliigel gebraunt; Supraanalleiste dreieckig, Spitze nicht ein-
gekerbt; Subgenitalleisten halbkreisformig, groB.
Totalliinge 15 mm, Korperlange 11 mm, Lange der Tegmina 11,5 mm.
Pronotum 2 mm x 38 mm.
Deutsch-Ost-Afrika, Kiwu-See. Kongostaat, Beni. 2 Exemplare.
Die Art ahnelt oberflachlich der Blattella germanica L.
— 499 —
Genus Blattella Caud.
Blattella germanica L.
Blatta germanica Linnaeus. Syst. Nat. (ed. 12) i, p. 668 (1767).
Britisch-Ost-Afrika, Katojo (westlich vom Victoria Nyanza). Deutsch-
Ost-x\frika, Usambara, Tanganjika-See; Kiwu-See, Kongostaat, Beni
und Mboga. Mehrere Exemplare. Es handelt sich um eine kosmo-
politische Spezies.
Blattella schubotzi nov. spec.
ct' gelblich. Pronotum mit zwei kastanienbraunen Streifen, die vorne un-
regelmalBig unterbrochen sind und weder den \"order- noch den Hinterrand
erreichen. Aderung der Tegmina und Fliigel wie bei der vorhergehenden Art.
Supraanalleiste kurz-dreieckig, von der Subgenitalleiste bedeutend iiberragt,
welche unsymmetrisch und in die Lange gezogen ist; an der Spitze der Leiste
mit einem starkeren, links von der Spitze mit einem sehr schlanken Stylus
versehen. Beine wie bei der vorhergehenden Art. Totallange 12,5 mm, Korper-
lange 9,5 mm, Lange der Tegmina 10 mm, Pronotum 2 mm x 3,5 mm.
Kongostaat, Kasindi. Ein Exemplar.
Genus Mareta Bol.
Diese Gattung ist durch die schragen diskoidalen Sektoren der Tegmina,
die verzweigte Ulnarader der Fliigel, die Abwesenheit eines apikalen Dreiecks
und durch die unter dem Vorderrand nur mit winzigen haarformigen Dornen
bewaffneten Vorderfemora charakterisiert.
Mareta abdominalis nov. spec.
rf gelblich. Pronotum querelliptisch, breite Seitenrander hyalin. Tegmina
einfarbig gelblich, mit sehr breiter Randzone; medialstinale Zone grol3, hyalin.
Aderung t^^pisch fiir die Gattung. Fliigel hyalin, Ulnarader vierastig. Abdomen
an der Ober- und Unterseite pechfarben, gelblich gerandert. Supraanalleiste
quer; Subgenitalleiste in die Lange gezogen, etwas kappenformig, hinten ab-
gestumpft und tief eingekerbt; ein Paar Styli, S3^mmetrisch am Hinterrande
angesetzt. Cerci pechfarben, Beine rotlich-gelblich,
Totallange 14 mm, Korperlange 10 mm, Lange der Tegmina 12 mm, Pro-
notum 3 mm X 4,1 mm.
Kongostaat, Kasindi. Ein Exemplar.
Phyllodromia testacea Shelford (SjOSTEDTs Kilimandscharo-^Ieru-Exped.
Blattodea p. 21, 1907) ist ebenfalls dieser Gattung zuzurechnen.
32*
— 500 —
Genus Ceratinoptera Br.
Ceratinoptera sjostedti Shelf.
Ceyatinoptera sjostedti Shelford. SjOSTEDTs Kilimandscharo-Meru-Exped. Blattodea p. 23,
pi. 3ff. 16 — 17 (1907).
Kongostaat, Albert-Eduard-See. Migere unci Kirimi. 2 (fcj^ 3 99^
Friiher vom Meru-Berge gemeldet.
Ceratinoptera ovata Shelf.
Ceratinoptera ovata Shelf. Op. cit. p. 25 (1907).
Kongositaat, Albert-Eduard-See, Kirimi und Kasindi. Deutsch-Ost-
Afrika, SW-Kiiste des Kiwu-Sees.
Eine groBe Anzahl Stiicke, aber alle weiblich. — Vorher aus Usambara
(Deutsch-Ost-Afrika) gemeldet.
Genus Temnopteryx Br.
Temnopteryx schubotzi nov. spec.
9. Kopf kastanienbraun, gelblich untermischt. Pronotum kastanienbraun
mit breiten gelblich durchschimmernden Seitenrandern, der innere Saum der
durchscheinenden Zone eingekerbt und ausgebuchtet. Tegmina quadratisch,
querabgestutzt, nicht iiber das erste Abdominalsegment hinwegreichend, kasta-
nienbraun mit gelblicher Mediastinalzone. Keine Fliigel. Abdomen kastanien-
braun, nach der Spitze zu mit gelblich gemischt. Supraanalleiste dreieckig mit
tief konkav ausgekerbter Spitze; die hinteren Winkel spitz ausgezogen und
verschmalert. Subgenitalleiste stark, sehr in die Lange gezogen und kappen-
formig. Cerci und Beine gelblich mit kastanienbraun gemischt; Vorderfemora
mit ununterbrochener Dornenreihe unter dem Vorderrande.
Totallange 12 mm, Lange der Tegmina 49 mm, Pronotum 4 mm x 5,2 mm.
Kongostaat, Mboga. Ein Stiick.
Genus Loboptera Br.
Loboptera nitida Shelf.
Loboptera nitida Shelford. op. cit. p. 2S (1907).
Deutsch-Ost-Afrika, Rugege-Wald, Ruanda; Kiwu-See, Insel Kwidschwi.
Kongostaat, Albert-Eduard-See. Rutschurru-Ebene.
Mehrere Exemplare beider Geschlechter.
Das Mannchen ist kleiner als das Weibchen, die Supraanalleiste ist nicht
ausgekerbt, die Subgenitalleiste ist sehr klein und mit einem Paar hockerartiger
Styli versehen, welche mit Chitinborsten besetzt sind.
Totallange (cf) 8 — 9 mm, (9) 10 — 11 mm.
Die Art ist schon aus Usambara (Deutsch-Ost-Afrika) gemeldet.
— 501 —
Genus Apteroblatta Shelf.
Apteroblatta obscura nov. spec.
9 Dunkelkastanienbraun. Antennen schwarzlich. Pronotum fast vier-
eckig, Seitenrander des Meso- und Metanotum mit schmalem gelblichem Saume.
Supraanalleiste dreieckig, Subgenitalleiste halbkreisformig, groB. Cerci dunkel-
kastanienbraun. Beine schmutziggelblich, sparlich bedornt; Vorderfemora mit
ununterbrochener Dornenreihe unter dem Vorderrande, keine Tarsalarolia.
Totallange 9 mm, Pronotum 2,8 mm x 3 mm.
FuB des Ruwenzori, Westseite. 2 Stiicke.
Eine seichte Furche auf jeder Seite des Mesonotum deutet auf weitgehende
Degeneration der Tegmina hin ; dasselbe Merkmal tritt bei vielen ganzlich fliigel-
losen Arten von Platyzosteria in Erscheinung und ist ein Beweis dafiir, daB
die Exemplare, die es aufweisen, erwachsen sind.
Subfam. Epilamprinae.
Genus Calolampra Sauss.
Calolampra aptera Schulth.
Calolampra aptera Schulthess. Ann. Mus. Civ. Genova XXXIX, p. 169, pi. 2, f. 2 (1898).
Kongostaat, untere Semliki-Akazia-Steppen ; Mboga. 2 d^(f, 2 99-
Schon aus Deutsch-Ost-Afrika gemeldet.
Subfam. Blattinae.
Genus Stylopyga Fisch.
Stylopyga nana nov. spec.
cf und 9- Kopf, Pronotum und Mesonotum rotlich-kastanienbraun, der
iibrige Korper pechfarben. Antenne an der Basis rotlich, erstes oder die beiden
ersten Glieder gelblich, der iibrige Teil dunkelgraubraun. Tegmina lappen-
formig, unpunktiert, Spitze schwach zugespitzt. Vorletzter Abdominaltergit
mit sehr leicht konvexem Hinterrande. Supraanalleiste: beim Mannchen fast
quergestellt, hinten abgerundet; beim Weibchen mehr langgezogen, Spitze
schwach ausgerandet. Subgenitalleiste beim Mannchen dreieckig und fast
kappenformig, mit einem Paar zarter ockergelber St^di. Cerci kurz, oben kasta-
nienbraun, unten rotlich. Beine ockergelb, maBig bewaffnet, Hintertarsen wie
bei Blatta orientalis L.
Totallange {rf) g,8 mm, 9 11 mm; Lange der Tegmina 2 mm, Pronotum
(cf) 3 mm X 4 mm, 9 3,5 mm x 4,2 mm,
FuB des Ruwenzori, Westseite (Febr. igoS). i c^, 2 99.
— 502 —
Genus Blatta L.
Blatta ducalis nov. spec.
9 rotlicli kastanienbraun, das Abdomen an der Oberseite pechfarben. Teg-
mina quadratisch, schrag abgestutzt, nicht iiber das Metanotum hinwegreichend.
Vorletzter Abdominaltergit leicht gestreckt, Supraanalleiste dreieckig ausge-
zogen, Spitze ausgerandet. Cerci kurz, abgeflacht, pechfarben mit kastanien-
brauner Spitze. Hintere Metatarsen wie bei Blatta orienfalis L.
Totallange 22 mm, Lange der Tegmina 5 mm, Pronotum 5,9 mm X 7,5 mm.
Nordwestkiiste des Tanganjika-Sees, im Walde. i Stiick.
Blatta ugandana Giglio-Tos.
Blatta ugandana Giglio-Tos. Boll. Mus. Torino XXII, No. 356, p. 2 (1907).
Kongostaat, Mboga: i c^, 3 99.
Blatta agaboides Gerst.
Blatta agaboides Gerstaecker. Mitt. Ver. Neuvorponimern und Riigen XIV, p. 47 (1883).
Deutsch-Ost-Afrika, Usambara am Tanganjika-See. Kongostaat, Nord-
westkiiste des Albert-Eduard-Sees, Kirimi, Akaziensteppen am Unteren
Semliki; Mawambi; Beni.
Eine sehr groBe Anzahl Stiicke. Diese Art scheint haufiger angetroffen
worden zu sein als irgendeine andere der Sammlung; aber die Stiicke scheinen
aus verschiedenen Gegenden des Kongobeckens zu stammen.
Friiher schon aus Kamerun gemeldet.
Genus Periplaneta Burni.
Periplaneta americana L.
Blatta americana Linnaeus. vSyst. Nat. (ed. 10), I, p. 424 (1758).
Deutsch-Ost-Afrika, Usambara am Tanganjika-See, Kissenji am Kiwu-
See. Kongostaat, Avakubi. Eine Anzahl Stiicke.
Periplaneta australasiae Fab.
Blatta australasiae Fabricius. Syst. Ent. p. 271 (1775).
Kongostaat. Mawambi- Wald und Avakubi. 3 99 und i Larve.
Genus Homalosilpha.
Homalosilpha cruralis Shelf.
Homalosilpha cruralis Shclford. Deutsche cut. Zeitschrift 1908, S. 121, pi. 2, f. 8c.
FuB des Ruwenzori, Westseite. i Larve.
Friiher schon aus Uganda gemeldet.
— 503 —
Genus Deropeltis Burm.
Deropeltis melanophila Walk.
Ischnoptera melattophila \\'alker. Cat. lilatt. Brit. Mas. Suppl. p. 146 (1869).
Kongostaat, Ruzizi-FluB. Bine typische ostafrikanische Art.
Deropeltis autraniana Sauss.
Deropeltis autraniana Saussure. Ann. Mus. Civ. Genova XXXV, p. 78 (1895).
Britisch-Ost-Afrika, Victoria-Nyanza, Bukoba. Deutsch-Ost-Afrika, Ru-
anda, Mohasi-See, Kiwu-See SW-Kiiste. Insel Kwidschwi; NW-Kiiste des
Tanganjika-Sees. Kongostaat, Mboga. 6 d^rf, 2 99-
Subfam. Panchlorinae.
Genus Gyna Br.
Gyna simplicissima nov. spec.
. cf'. Kopf rotlich-kastanienbraun ; die Augen beriihren sich fast auf dem
Scheitel. Antennen rotlich-gelblich. Pronotum gelblich mit einem ungekehrt
t-formigen dunkelkastanienbraunen Fleck auf dem Diskus, Tegmina gelblich,
nicht gefleckt, ausgenommen eine kastanienbraune Zeichnung an der Basis
des Mediastinalfeldes, welche sich auch entlang den Basen der der Radial-,
Ulnar- und Analader erstreckt; ein glanzender, ockergelber Fleck im Mediastinal-
felde, gerade unter der kastanienbraunen Zeichnung. Fliigel gelb iibergossen,
Ulnarader i6astig, ii Aste unvollstandig. Abdomen und Beine gelblichbraun.
Supraanalleiste viereckig, schwach ausgerandet; Subgenitalleisten kurz aus-
gezogen, abgerundet, keine Genitalstyli sichtbar.
Totallange 20,5 mm, Korperlange 16 mm; Lange der Tegmina 17,3 mm,
Pronotum 5,2 mm x 7 mm.
Fort Beni, westlich des Ruwenzori (Jan. 1908). 2 Stiicke.
Der nachste Verwandte dieser Art ist G. oblonga Borg aus Kamerun.
Gyna jocosa Shelf.
Gyna jocosa Shelford. Mem. Soc. ent. Belg. p. 234 (1908).
Kongostaat, Beni, westlich vom Ruwenzori. i (/.
Genus Nauphoeta.
Nauphoeta flexivitta Walk.
Nauphoeta flexivitta Walker. Cat. Blatt. Brit. Miis. p. 133 (1868).
2 Stiicke, nur etikettiert ,,Ost-Afrika". — Eine am Kongo gemeine Art,
die mit der in Kamerun vorkommenden N. frenata Gerst. verwandt ist.
— 504 —
Subfam. Oxyhaloinae.
Genus Oxyhaloa Br.
Oxyhaloa variabilis Shelf.
Oxyhaloa variabilis Shelf ord. Ann. Mag. Nat. Hist. (7) XIX, p. 41 (1907).
Deutsch-Ost-Afrika, Inpororo; Ruanda- Vulkan, Karissimbi; Kiwu-See,
Kissenji. Kongostaat, Albert-Eduard-See, INIigere, Rutumbi. 1 rf, 6 99-
— Eine typisch ostafrikanische Art.
Oxyhaloa murrayi Br.
Oxyhaloa murrayi Brunner von Wattenwyl. Nouv. Syst. Blatt. p. 253, pi. 6, f. 25 (1865).
Deutsch-Ost-Afrika, Kiwu-See, Bugoie-Wald. Kongostaat, Avakubi.
Die afrikanischen Arten dieser Gattung bediirfen einer Revision, deren wahr-
scheinliches Resultat sein wiirde, daB die Anzahl der Arten sehr vermindert werden
miiBte. 0. murrayi wurde urspriinglich aus Kamerun beschrieben; 0. saussurii Borg
ist synonym.
Subfam. Corydiinae.
Genus Dyscologamia Sauss.
Dyscologamia wollastoni Kirby.
Dyscologamia ivollastoni Kirby. Trans. Zool. Soc. London XIX, p. 63 (1909).
Deutsch-Ost-Afrika, Kiwu-See, Kissenji. Kongostaat, Albert-Eduard-
See, Kirimi; Akaziensteppen am Unteren Semliki; Beni.
Eine groi3e Anzahl Stiicke beider Geschlechter.
Subfam. Perisphaeriinae.
Genus Cyrtotria Stal.
Cyrtotria capucina Gerst.
Cyrtotria capucina Gerstaecker. Arch. Xaturg. XX\', p. 207 (1861).
Britisch-Ost-Afrika, Victoria-Nyanza, Bukoba. Deutsch-Ost-Afrika,
Kiwu-See, Insel Kwidschwi. Kongostaat, Albert-Nyanza, Kassenje.
Genus Stilpnoblatta Sauss. et Zehntw.
Stilpnoblatta minuta nov. spec.
Unterscheidet sich von 5. minutissima Shelf, nur durch betrachtlichere
GroBe, durch den rotlich kastanienbraun gefarbten Diskus der Abdomenunter-
seite und durch die etwas anders geformte vSupraanalleiste, die schwache An-
deutungen eines Mittelkieles und einen leicht zuriickgebogenen Hinterrand hat.
Ganze Lange 12 mm, Lange der Tegmina 1,2 mm; Pronotum 3 mm x 5 mm.
Deutsch-Ost-Afrika, Kiwu-See, Kissenji. 2 99-
Ehe nicht die o^cf der afrikanischen Stilpnoblattaarten bekannt geworden
rind, wird es schwierig sein, sie auseinanderzuhalten. In der Tat ist ihre gene-
sische Stellung nicht sicher feststellbar, bis die c/cf entdeckt sind.
Rhopalocera.
Bearbeitet von
Dr. K. Grunberg, Berlin.
Mit 4 farbigen Tafeln.
Danaididae.
Danaida chrysippus (L.)
1758. LIXNE, Syst. Nat., Ed. X, p. 471 (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. ^2, no. i.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 71.
W Victoria-Nyanza, Buddu-Wald, 22. — 27. VI. 07, i 9. SO Albert-
Edward-See, Mpororo, VII. 07, i 9- Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. u.
X. 07, 7 c^, 2 9. N Albert-Edward-See, Kasindi, XII. 07, i 9.
Danaida chrysippus (L.) var. orientis Auriv.
1909. AURIVILLIUS in VOELTZKOW, Reise in Ostafrika, v. 2, p. 310.
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 72.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, X. 07, i 9-
Danaida limniace (Cram.) var. petiverana Doubl. Hew.
1847. DOUBLEDAY u. HEWTTSON , Gen. Diurn. Lep., p. 93.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. ^^, no. 3.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 72, t. 23a.
W Victoria-Nyanza, Buddu-Wald, 22. — 27. VI. 07, 2 9- Kiwu-See,
Nordufer, Kissenje, X. 07, i cf. Westl. v. Ruwenzori, NW Beni (Urwald),
I. 08, 7 d", I 9.
Danaida (Melinda) mercedonia (K.).
1894. Karsch, Ent. Nachr., v. 20, p. 225 (Melinda).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. ss, no. 5.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 72, t. 23b.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, i cf . Westl. v. Ruwenzori, NW
Beni (Urwald), I. 08, 2 cf.
— 5o6 —
Amauris niavius (L.) var. dominicanus Trim.
1879. Trimex, Transact, ent. Soc. London, p. 323.
1898. AURI VILLI US, Rhopaloc. aethiop., p. 37.
191 1. AURIVILLIUS in SEITZ, GroCschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 74, t. 23c.
W Victoria-Nyanza, Toteninsel bei Bukoba, 16. VI. 07, I 9-
Amauris psyttalea Plotz.
1880. PlOtz, Stett. ent. Zeitg., v. 41, p. 189.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. ij.
1911. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 74, t. 25a [A.
damocles ab. psyttalea).
W Victoria-Nyanza, Toteninsel bei Bukoba, 16. VI. 07, i 9. W Victoria-
Nyanza, Buddu-Wald, 22. VI. 07, i o^. Westl. v. Ruwenzori, NW Beni
(Urwald), I. 08, i d". SW v. Albert-See, Route Irumu-Mawambi, IV. 08,
I (/. Route Mawambi-Avakubi, 10. IV. 08, i cf.
Amauris psyttalea Plotz ab. intermedia nov. ab.
Zv^rischen der typischen Form und var. damoclides Stand. Das v^eii3e Wurzel-
feld der Hinterfliigel fiillt nicht nur die gauze Zelle, sondern reicht noch wesent-
lich iiber sie hinaus, besonders zwischen der Ader 4 und dem Vorderrand, aller-
dings nicht so weit wie bei var. damoclides. Der dunkle Saum des Hinterfliigels
ist an den Adern 4 und 5 7,5 — 9,5 mm breit. Von var. damoclides unterscheidet
sich die vorliegende Form auBerdem durch das Fehlen des weiBen Langsstreifes
im Felde ib der Vorderfliigel. Die weiBen vSubmarginalflecke sind in der Regel
gut entwickelt wie bei var. damoclides.
W Victoria-Nyanza, Buddu-Wald, 22. — 27. VI. 07, 4 cf. Kiwu-See,
Insel Kwidschwi, IX. 07, 1 d^.
Amauris hecate Butl. ab. reducta Bartel.
1905. Bartel, Novit. Zool., v. 12, p. 129.
191 1. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 75.
SW V. Albert-See, Route Irumu-Mawambi, IV. 08, i cf.
Betrachtlich kleiner als das von Bartel beschriebene 9, Lange des Vorder-
fliigels 37,5 mm, Fliigelspannung 69,5 mm.
Amauris hanningtoni Butl.
1888. Butler, Proc Zool. Soc London, p. 91.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 39, no. 14.
1911. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 77, t. 24b
(A. albimaculata hanningtoni).
W Victoria-Nyanza, Buddu-Wald, 22. — 27. VI. 07, 2 cf-
— 50/ —
Amauris echeria Butl. var. (ab. ?) jacksoni Sharpe.
1892. Sharpe, Proc. Zool. Soc. London, p. 633, t. 48, f. 2.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 39.
191 1. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 76, t. 24c.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, 4 c^.
Amauris echeria Butl. var. albimaculata Butl.
1875. BUTLER, Ann. Mag. Nat. Hist., ser. 4, v. 16, p. 394.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 40.
1911. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 76, t. 25 d
{A. albimaculata).
W Victoria-Nyanza, Buddu-Wald, 22. — 27. VI. 07, 4 r/, 3 9.
Dieselbe Form, welche von den Sesse-Inseln vorliegt (vgl. GrCnberg,
S. B. Ges. naturf. Fr. Berlin 1910, H. 4, p. 148).
Amaurina ellioti Butl.
1895. Butler, Ann. Mag. Nat. Hist., ser. 6, v. 18, p. 158 (Amauris).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. .40, no. 20 (Amauris).
191 1. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. jj, t. 25b.
N\V Ruanda, Bugoie-Urwald , X.07, i rf'. NW Ruanda, Vulkan
Karissimbi, 2700 m, XI. 07, i cf .
Satyridae.
Melanitis leda (L.) var. et ab. ismene (Cram.).
1775. Cramer, Pap. exot., v. i, p. 40, t. 26, f. A u. B (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 45.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, X. 07, i g
Gnophodes grogani Sharpe.
1901. Sharpe, Ann. Mag. Nat. Hist., ser. 7, v. 8, p. 279.
1909. Heron, Trans. Zool. Soc. London, v. 19, P. 2, p. 143, t. 5, f. i u. 2.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori-FuB, Westseite, II. 08, i cf,
1800 m, IF 08, I 9.
Mycalesis (Bicyclus) iccius (Hew.) ab. transiens Bartel (?).
1905. B.ARTEL, Novit. Zool., \'ol. 12, p. 131.
Jedenfalls eine Form von iccius (Hew.), in der Grol3e und Fiirbung zu ab.
transiens Bartel passend, die hellen Flecke der Unterseite kaum als Augenflecke
ausgebildet, klein und undeutlich; der hintere Fleck im Felde ic der Hinter-
fliigel fehlt. In der Zelle im Vorderfliigel ist die aufiere der drei braunen Quer-
linien stark gewellt und am Hinterrand der Zelle von der ersten braunen Querbinde
um etwa i mm getrennt. Lange des Vorderfliigels 36 mm. Fliigelspannung 61 mm.
Westl. v, Albert-See, Route ^Nlawambi-Avakubi, 20. IV. 08, i 9.
- 5o8 -
Mycalesis (Bicyclus) xeneas (Hew.).
1865. HEWITSON, Exot. Butterfl., Mycalesis, t. 7, f. 48.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 49, no. 10.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni (Uiwald), I. 08, i 9.
Mycalesis (Mycalesis) procora K.
1893. Karsch, Berl. cut. Zeitschr., v. 38, p. 210.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 51, no. 13.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i cf.
Von der t^^pischen Form etwas abweichend: unter dem Augenfleck im
Felde 5 der Vorderfliigelunterseite ein kleiner mit ihm zusammenhangender,
deutlich weiB gekernter Augenfleck. Die helle Umrandung der groBen Flecke
im Felde 2 der Vorderfliigel und in den Feldern 2 und 6 der Hinterfliigel ist
schmaler, die aul3ere dunkle Umrandung unbestimmter und heller.
Mycalesis (Mycalesis) hyperanthus Beth. -Baker.
Tafel XI, Fig. i.
1908. BETHUNE - Baker, Ann. Mag. Nat. Hist., ser. 8, o. 2, p. 469.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori-Ful3, Westseite, II. 08, 2 o^.
Beide Exemplare sind etwas groBer als das von BETHune - Baker be-
schriebene cf • Bei dem einen Stiick ist der Fleck im Felde 3 der Hinterfliigel-
unterseite unvollstandig, bei dem zweiten gut ausgebildet.
Lange des Vorderfliigels : 21,5 — 24 mm.
Fliigelspannung : 39 — 44 mm.
Mycalesis (Mycalesis) benina nov. spec.
Tafel XI. Fig. 2.
Verwandt mit Myc. analis Auriv. und offenbar auch mit Myc. uniformis
Beth.-Bak. (1908, Ann. Mag. Nat. Hist., ser. 8, v. 2, p. 470).
cf. Der Mehlfleck am Analwinkel der Hinterfliigel fehlt. \^orderfliigel hinter
der stark gebogenen Basalhalfte der Ader i mit einem schmal elliptischen, 3 mm
langen Mehlfleck. Der Haarpinsel am Vorderrand der Zelle im Hinterfliigel gelb,
hinter der Wurzel der Ader 2 ein schwarzer Haarpinsel.
Oberseite einfarbig, schwarzbraun, sammetartig, Hinterfliigel am Vorder-
rand weiBlich. Vorderfliigel vor der Spitze im Felde 5 mit einem kleinen
schwarzen, undeutlich und schmal hellbraun umrandeten und mit einem feinen
weil3en Kernpunkt versehenen Fleck; bei einem Stiick ein zweiter undeutlicher,
schwarzer Fleck im Felde 2.
Unterseite gelblich-olivenbraun, etwas dunkler als bei analis, in der Zeich-
nung dieser Art sehr ahnlich. Zelle im Vorderfliigel mit drei deutlichen, dunkel-
braunen Querbinden, die subbasale Querbinde am Vorderrand der Zelle im
Hinterfliigel winklig nach innen gezogen. Mittelbinde fast wie bei analis ver-
laufend, wenig verdunkelt und nur durch die auCere hell-gelblichgraue Saumung
- 509 —
scharf hervortretend. Augenflecke in Zahl, Anordnung und Farbenfolge mit
denen bei analis iibereinstimmend, aber kleiner, bei den groBeren Flecken die
innere gelbe Umrandung schmaler, was besonders bei dem groBen Fleck im
Felde 2 der Vorderfliigel auffiillt, der mit der auBeren hellen Umrandung nicht
oder ganz unbedeutend iiber die Adern 2 und 3 hinausreicht. Die Augenflecke
in den Feldern 3 und 4 im Vorderfliigel nur schwach angedeutet.
9. Etwas groBer und heller als das rf, der Fleck im Felde 2 auf der Vorder-
fliigeloberseite deutlicher, audi die groBeren Flecke im Hinterfliigel oben ganz
schwach durchscheinend. Unterseite mehr gelblich-graubraun, Zeichnung wie
beim o^, die Augenflecke noch kleiner, von den Augenflecken 3 und 4 im Vorder-
fliigel fehlt jede Spur, auch im Hinterfliigel sind sie in denselben Feldern bei
dem einen Stiick ganz obsolet,
Lange des Vorderfliigels : cf 25 — 27,5, 9 29 — 30 mm.
Fliigelspannung : o^ 46—50, 9 53— 54,5 mm.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni, Urwald, I. 08, 3 (/, i 9- Beni, I. 08, i 9.
Mycalesis (Monotrichtis) sambulos (Hew.).
1877. HEWITSON, Exot. Butterfl., Mycalesis, t. lo, f. 63 u. 64.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 53, no. 24.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni, Urwald, I. 08, i 9.
Mycalesis (Monotrichtis) mesogenina nov. spec.
Tafel XI, Fig. 3.
Nachst verwandt mit Myc. (Mon.) mesogena K., in der GroBe mit ihr iiberein-
stimmend, im Fliigelschnitt etwas abweichend: AuBenrand des Vorderfliigel-
bauchig auswarts gewolbt, so daB der Hinterwinkel etwas aus warts vom Vorder-
winkel liegt. Hinterfliigelrand ganz glatt, ohne jede Wellung, \'orderwinkel
scharfer als bei mesogena, mehr rechtwinklig, AuBenrand mehr abgeschragt,
Analwinkel spitzer.
cf. Zahl und Anordnung der Haarpinsel wie bei mesogena, der Pinsel am
Vorderrand der Zelle im Hinterfliigel gelblich mit brauner Wurzel. Der Fleck
hinter der Zelle ic schwarzbraun mit breiter gelber Spitze.
Fliigeloberseite einfarbig schwarzbraun, Vorderfliigel in den Feldern 4 und 5
nahe der Spitze mit je einem kleinen weiBen Punkt in undeutlichem schmalen,
schwarzen Hof. Unterseite- olivenbraun wie bei mesogena, die feine, schwarze,
subbasale und mediale Querbinde, besonders die letztere, feiner gezackt, Augen-
flecke wie bei mesogena, im Vorderfliigel 3, in den Feldern ib, 2 und 5, der
Fleck im Feld 4 undeutlich, aber mit scharf em weiBen Kern, im Hinterfliigel 7,
ein wenig groBer und scharfer als bei mesogena, auch die Flecke in denFeldern3 — 5,
Lange des Vorderfliigels : 23 mm.
Fliigelspannung: zwischen den Spitzen 39 mm, groBte Spanhweite: 42,5 mm,
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni, Urwald, I. 08, i (f.
— 510 —
Mycalesis (Monotrichtis) kenia (Rogenh.).
1 89 1. ROGENHOFER, Ann. Mus. Wien, v. 6, p. 462, t. 15, f. 8.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 53, no. 26.
Kiwu-See, Insel Kwidschwi, IX. 07, i 9- Nordl. v. Albert-Edward-See^
Ruwenzori-Fui3, Westseite, II. 08, i (f.
Mycalesis (Monotrichtis) auricruda Butl. ab. nov. parvoocellata.
Mit der typischen Form in Fliigelschnitt und Zeichnung genau iiberein-
stimmend, aber alle Augenflecke der Unterseite merklich kleiner, der Augen-
fleck im Felde 2 der \'orderfliigel mit der hellen Umsaumung die Adern 2 und 3
nicht erreichend.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Ber;i, I. 08, i cf.
Mycalesis (Monotrichtis) miriam (F.).
1793. Fabricius, Ent. Syst., v. 3, i, p. 242 (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 54, no. 31.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. u. X. 07, 2 3^. Nordl. v. Albert-
Edward-See, XII. 07, I cf . Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i cf.
Mycalesis (Monotrichtis) sophrosyne Plotz.
1880. PLOTZ, Stett. ent. Zeitg., v. 41, p. 196.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 54, no. 34.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), I. 08, i c", i 9-
Das Parchen gehort jedenfalls zu dieser Art. Der schwarze Sammetfleck
auf den Vorderfliigeln des c^ verhalt sich genau so wie bei AuRiviLLius (1898,
Rhopaloc. aethiop., p. 52) angegeben. Das 9 zeigt in den Feldern 2 und 5 der
Vorderfliigeloberseite Andeutungen der Augenflecke. Auf der Unterseite haben cf
und 9 in den Feldern 3 — 5 der Hinterfliigel kleine, aber gut ausgebildete voll-
standige Augenflecke, wahrend die Flecke in den Feldern 4 und 6 der Vorder-
fliigel unvollstiindig sind.
Mycalesis (Monotrichtis) mollitia K.
1895. KARSCH, Ent. Nachr., v. 21, p. 281.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 54, no. 36.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni, Urwald, I. 08, i c". Fort Beni, I. 08^
2 cf , 19. Uganda (O. Neumann), i c" (Type!).
Das noch unbeschriebene 9 stimmt dem dem c'"' in der Zeichnung genau
iiberein, ist aber im allgemeinen heller gefarbt. Fliigeloberseite dunkel grau-
braun, die unbestimmte weiBliche Subapikalbinde breiter, der schwarze Augen-
fleck im Felde 5 der Vorderfliigel wie beim o^ klein, mit ganz verschwimmendem
Rand und weiBem Kernpunkt. Unterseite ebenfalls graubraun, auch das beim c^
fast sammetschwarze Wurzelfeld, in welchem eine deutliche subbasale dunkle
— 511 —
Querbinde sichtbar ist, die beim c" auf dem dunklen Grund nicht hervortritt.
Mittelquerbinde scharf, schwarzbraun, auBen hellgrau-violett gesaumt. Augen-
fleck wie beim c", in den Feldern 3 und 4 im Hiiiterfliigel klein und blal3.
Lange des Vorderfliigels : 26,5 mm.
Fliigelspamiung : 49 mm.
Mycalesis (Monotrichtis) golo Auriv. var. nov. obliterata.
cf. Oberseite wie bei der typischen Form. Auf der Unterseite geht das dunkle
Wurzelfeld ohne scharfe Grenze in den helleren Saumteil liber, die scharfe Mittel-
linie ist im Vorderfliigel kaum angedeutet, im Hinterfliigel zwar etwas deut-
licher, ohne jedoch eine scharfe Grenze zu bilden; die hellviolette Saumung
fehlt ganz. Augenflecke etwas kleiner als bei golo, mit schmalen, scharfen, gelben
Randern und scharfen weiBen Kernpunkten. Die violette Umsaumung der
Flecke ist kaum angedeutet.
Lange des Vorderfliigels: 22,5 mm.
Fliigelspannung: 41 mm.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), I. 08, i rf.
Zur Aufstellung einer besonderen Art scheinen die Unterschiede nicht aus-
reichend, besonders da nur ein Exemplar vorliegt. Von der sehr ahnlich ge-
zeichneten M. [Man.) obsciira Auriv. (1901, Ent. Tidskr., v. 22, p. 114) ist die Form
durch den Besitz des Pinsels im Felde 6 der Vorderfliigel leicht zu unterscheiden,
Mycalesis (Monotrichtis) olivia nov. spec.
Tafel XI, Fig. 4.
Nachst verwandt mit Myc. {Mon.) hanrnanni , in Groioe und Fliigelschnitt
mit ihr libereinstimmend. Der Augenfleck im Felde ib der Hinterfliigelunter-
seite fehlt.
a". Haarpinsel auf dem Hinterfliigel wie bei bauiiiaiuii. am \'orderrand der
Zelle und im Felde 6. Der ]\fehlfleck hinter der Ader 1 auf dem \^orderfliigel
langer als bei baitinanni, 3 mm lang und am Innenende spitz, nicht gerundet.
Fliigeloberseite einfarbig dunkelbraun, der bei haumanni ziemlich scharfe
weiBliche Punkt im Felde 2 des Vorderfliigels kaum angedeutet. Unterseite
dunkler als bei baiimanni, ohne den charakteristischen weii3grauen Anflug dieser
Art. Wurzelfeld tief schwarzbraun, nur im Hinterfliigel gegen den Innenrand
etwas heller; die scharfe mediale Begrenzungslinie verlauft wie bei baiimanni.
Randpartie auf unbestimmt gelblich-graubraunem Grund schwarzbraun ge-
sprenkelt, zwischen den Augenflecken im Vorderfliigel wie bei banmanni gelblich.
Von den Augenflecken fehlt der flir baunianui charaktcristische scharfe kleine
Fleck im Felde ib der Hinterfliigel, sonst sind Zahl und Anordnung der Flecke
dieselben, nur sind die Flecke im allgemeinen ein wenig kleiner; der Fleck im
Felde 2 der Vorderfliigel geht mit der aul3eren hellbraunen Umrandung nicht
iiber die Adern 2 und 3 hinaus. Die gezackte Submarginallinie ist undeutlicher
— 512 —
als bei haimianni, die Saumschuppen sind wie dort an den Aderendigungen hell,
dazwischen dunkel.
Lange des Vorderfliigels : 21,5 mm.
GroBte Fliigelspannung : 40 mm.
Nordl. V. Kiwu-See, Rutschurru, XII. 07, i o^.
Mycalesis (Monotrichtis) martius (F.).
1793. Fabricius, Ent. Syst., v. 3, i, p. 219 {Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 56, no. 48.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i 9.
Der Subapikalteil der \^orderflugeloberseite ist nur schwach aufgehellt, der
Augenfleck im Felde 5 nur durch einen dunklen Punkt angedeutet, die An-
deutung des Fleckes im Felde 2 ist noch wesentlich schwacher und kaum merklich.
Die Augenflecke der Unterseite sind etwas kleiner als auf der Abbildung bei
Hewitson (1866, Exot. Butterfl., Mycal. sanaos, t. 8, f. 53, 54).
Mycalesis (Monotrichtis) vulgaris Butl.
1868. Butler, Cat. vSatyr,, p. 130, t. 3, f. 2.
1898. AiRIVlLLlL'S, Rhopaloc. aethiop., p. 56, no. 49.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i (f.
Mycalesis (Monotrichtis) vulgaris Butl. var. tolosa Plotz.
1880. PlOTZ, Stett. ent. Zeitg., v. 41, p. 197.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 57.
Westl. V, Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, 2 c^.
Mycalesis (Monotrichtis) matuta K.
Tafel XI, Fig. 5.
1894. K.\RSCH, Ent. Xachr., v. 20, p. 228.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. S7, no. 52.
1909. HERON, Trans. Zool. Soc. London, v. 19, P. 2, p. 145.
1909. GrUnberg, Deutsche ent. Zeitschr., p. 642, t. 18, f. 12 (rf).
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori, Westseite, 1800 m, II. 08,
I C5^, I 9; 2500 m, I cf.
Karsch beschreibt nun das 0''; HERON erwahnt das 9, ohne es naher zu
charakterisieren. GroBer als das rf, die Oberseite etwas heller, die gelbe Sub-
apikalbinde breiter (6 mm gegen 4 mm beim cf), erreicht in ganzer Breite den
Vorderrand und zieht langs desselben eine Strecke wurzel warts; die schwarzen
Flecke in den Feldern 2 und 5 sind groBer als beim cf, der hintere zeigt einen
unscharfen weiCen Kernpunkt. Unterseite wie beim cf gezeichnet, ebenfalls
etwas heller, die gelbe Farbung an der Spitze des Vorderfliigels sehr ausgedehnt.
Augenflecke wie beim (f. Die breite dunkle Mittelbinde tief schwarzbraun,
von derselben Farbung ein groBer Mittelfleck in der Zelle des Vorderfliigels,
welcher innen von dem etwas helleren Wurzelteil, auBen von einem gelblichen
— 513 —
Querband umschlossen wird. Hinterfliigel ebenfalls mit etwas hellerem, gelblich
angehauchten Wurzelfeld.
Lange des Vorderf liigels : 28 mm.
Fliigelspannung : 52,5 mm,
Die Art scheint auf das Ruwenzorigebiet beschrankt und dort ziemlich
haufig zu sein,
Mycalesis (Monotrichtis) aurivillii Butl.
1896. Butler, Proc. Zool. Soc. London 1895, P- 7-4> t. 42, f. 2.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 57, no. 54.
1909. Heron, Trans. Zool. Soc. London, v. 19, Part 2, p. 145.
Nordl. V. Kiwu-See, Niragongo, 2700 m, X. 07, i 9- Nordl. v. Albert-
Edward-See, Ruwenzori, Westseite, 1800 m, II. 08, i c/, 2 9; 2000 m, i cf;
2500 m, 2 cf.
Henotesia perspicua Trim.
1873. Trimen, Trans, ent. Soc. London, p. 104, t. i, f. 3.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 61, no. i.
1909. Heron, Trans. Zool. Soc. London, v. 19, Part 2, p. 145.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i cf .
Ypthima asterope Klug.
1832. Klug, Symb. Phys., t. 29, f. 11 — 14 {Hipparchia).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 77, no. 18.
Kiwu-See, Nordufer, IX. u. X, 07, 2 cf . Nordl. v. Albert-Edward-See,
Kasindi, XII. 07, 2 cf • Siidwestl. v. Albert-See, Mboga, III. 08, i cf.
Ypthima asterope (Klug) ab. triocellata Strand.
1909. Str.aXD, Ent. Zeitschr., v. 23, p. 112.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i cf. Siidwestl. v. Albert-See,
Mboga, III. 08, I cf.
Ypthima doleta Kirby.
1880. kirby, Proc. R. Dublin Soc, .ser. 2, v. 2, p. 366.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 77, no. 21.
Siidwestl. v. Albert-See, Mboga, III. 08, i 9-
Ypthima pupillaris Butl.
1888. Butler, Proc. Zool. Soc. London, p. 59.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 78, no. 23.
1910. GrUnberG, Sitzungsber. Ges. naturf. Fr. Berlin, no. 4, p. 148.
Nordl. V. Kiwu-See, Rutschurru, XII. 08, i 9- Nordl. v. Albert-Edward-
See, Kasindi, XII. 07, i 9. Westl. v. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i cf.
Deutsche Zentralafrika-Expedition. III. 33
— 514 —
Ypthima albida Butl. var. argentata Bartel.
1905. Bartel, Novit. Zool., Vol. u, p. 134.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, X. 07, i a*, 2 9- Westl. v. Ruwenzori,
Fort Beni, I. 08, 2 cf. NW Beni, Urwald, 1. 08, 2 9- Nordl. v. Albert-
Edward-See, Ruwenzori-FuB, Westseite, II. 08, i cf.
Nymphalididae.
Acraea insignis Dist.
1880. Distant, Proc. Zool. Soc. London, p. 184, t. 19, f. 6.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 89, no. 18.
Ruanda, Mohasi-See, 29. VII. 07, i cf •
Ein kleines Exemplar mit 46 mm vSpannweite. AUe sonst braun-gelben
bder rotlich-gelben Zeichnungen sind ausgesprochen zinnoberrot. Das schwarze
Wurzelfeld der Hinterfliigel ist vollkommen einheitlich, oval, ohne Ausschnitt
am Vorderrande mid ganz ohne weiBe Wurzelpunkte auf der Unterseite. Es
erscheint jedoch nicht zweckmaBig, auf Grund dieser Merkmale eine besondere
Form aufzustellen, denn bei den zahlreichen im Berliner Museum befindlichen
Stiicken kommen in der Form des schwarzen Wurzelfeldes und im Verhalten
der weiBen Wurzelpunkte alle Ubergange vor. So zeigen Stiicke vom Kiliman-
djaro, vom Nyassa-See und von Ukinga ein fast homogenes Wurzelfeld bei mehr
oder weniger reduzierten oder audi ganz fehlenden Wurzelpunkten. Auch in der
rotlichen Zeichnung naliern sich die Stiicke von Ukinga schon dem vorliegenden.
Acraea asboloplintha K.
1894. KarSCH, Ent. Nachr., v. 20, p. 22^.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 90, no. 24.
1898. Smith, Novit. Zool., v. 5, p. 350 (Acr. dissociata).
1901. SMITH u. KIRBY, Rhopaloc. exot., v. 3, Acr., p. 19, t. 6, f. 4 — 6.
1909. HERON, Trans. Zool. Soc. London, v. 19, Part 2, p. 148.
1909. GrCNBERG, Deutsche ent. Zeitschr., p. 775, t. 11, f. i.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, 2 r^'. NW Ruanda, Bugoie-
Urwald, 2200 m, X. 07, i 9-
Acraea zetes (L.).
1758. LINNE, Syst. Nat., Ed. X, p. 487 (PapiHo).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 90, no. 25.
Westl. Victoria-Nyanza, Toteninsel bei Bukoba, 16. VI. 07, i 9- Kiwu-
See, Nordufer, Kissenje, X, 07, i cf.
Acraea egina (Cram.).
1775. Cramer, Pap. exot., v. i, p. 64, t. 39, f. F, G. (PapiUo).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 92, no. 31.
Westl. v. Albert-See, Route Mawambi-Avakubi am Aruwdmi, 22. IV. 08, i c/".
— 515 —
Acraea egina (Cram.) ab. kiwuensis Griinb.
1910. GrCXBERG, Soc. eiit., V. 24, p. 145.
Westl. Victoria-Nyanza, Toteninsel bei Bukoba, 16. VI. 07, 2 c^. Kiwu-
See, Insel Kwidschwi, IX. 07, i cf-
Acraea perenna Doubl. Hew.
1848. DOUBLEDAY u. Hewitson , Gen. Diurn. Lep., t. 19, f. 4.
1898. AURUHLLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 93, no. 32.
Westl. V, Ruwenzori, NW Beni, Urwald, I. 08, i rf . Siidwestl. v. Albert-
See, Mboga, III. 08, I (f. Westl. v. Albert-See, Mawambi, IV. 08, 2 (f.
Westl. V. Albert-See, Route Mawambi-Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08,
2 (f.
Acraea amicitiae Heron.
1909. Heron, Trans. Zool. Soc. London, v. 19, Part 2, p. 148, t. 5, f. 11 (rf).
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori, Westseite, 1800 m, II. 08.
Das Stiick stimmt mit HERONS Beschreibung und Abbildung gut iiberein.
Im Vorderfliigel fehlen die roten Flecke auBerhalb der weiBen Subapicalbinde.
Der Hinterfliigel zeigt im Felde la auf beiden Seiten aui3er dem basalen noch
einen zweiten schwarzen Fleck, welcher zwischen den Flecken des Feldes ib
liegt. IVIerkwiirdigerweise besitzt das 9 genau dieselbe Hinterleibszeichnung,
welche Heron fiir die rj' beschreibt.
Acraea terpsichore var. et ab. rougeti Guer.
1849. GuErin in Lefeb., Voy. Abyss., v. 6, p. 368, t. 10, f. 6, 7.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 104, no. 64.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, 2 a'. Westl. v. Ruwenzori, Fort
Beni, I. 08, i cf.
Acraea goetzei Thurau.
1903. Thurau, Berl. ent. Zeitschr., v. 48, p. 133, t. 2, f. 10.
NW Ruanda, Bugoie-Urwald, 2200 m, X. 07, i 9-
Acraea vinidia Hew.
1874. HEWITSON, Ent. Monthl. Mag., v. ii, p. 130.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 105, no. 68.
W Victoria-Nyanza, Toteninsel bei Bukoba, i6. VI. 07, i 9- Ruanda,
Mohasi-See, 29. VII. 07, 4 cf. Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, 3 cf.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i o"^- Siidwestl. v. Albert-See,
Mboga, III. 08, I (/. Siidwestl. v. Albert-See, Route Irumu-Mawambi
(Urwald), IV. 08, i o^.
33*
— 5i6 —
Acraea vinidia Hew. var. tenella Rogenh.
1 891. ROGEXHOFER, Ann. Mus. Wien, v. 6, p. 457, t. 15, f. i.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 105, no. 68.
Ruanda, Mohasi-See, 29. VII. 07, 2 9- Ruanda, VIII. 07, 2 cf.
Acraea vinidia Hew. ab. nov. ruandae.
Tafel XI, Fig. 6.
Entspricht der subsp. diavina Suff. (1904, Iris, v. 17, p. 31) wie var. tenella
Rogenh. der typischen Form. Oberseite sehr ahnlich der von var. tenella, die
hellen Zeichnungen strohgelb, nur mit schwachem rotlichgelben Anflug, Hinter-
fliigel mit undeutlichen, kleinen, gelben Saumflecken. Subapicalbinde im Vorder-
fliigel so groB wie bei var. tenella, der helle Fleck vor dem Zellenende vom Hinter-
randfleck getrennt. Discalflecke der Felder ib und 2 grol3 und scharf, doch
etwas kleiner als bei subsp. diavina. Unterseite wieder sehr ahnHch der von
var. tenella, die Discalflecke der Felder ib und 2 im Vorderfliigel kleiner als
oben. Die schwarzen Wurzel- und Discalflecke der Hinterfliigel klein, die roten
Langsstriche kaum angedeutet.
Lange des Vorderfliigels : 19mm.
Fliigelspannung : 35 mm.
Ruanda, Mohasi-See, VII. 07, i 9-
Acraea pullula nov. spec.
Tafel XI, Fig. 7.
Verwandt mit Acr. vinidia Hew., Farbung wie bei var. tenella Rogenh.,
die gelbe Zeichnung von geringerer Ausdehnung, die Fliigel kiirzer und breiter
abgerundet.
cf. Oberseite von schwarzbrauner Grundf arbe, Spitzenhalfte der Vorderfliigel
gleichmaBig dunkel, ohne helle Subapicalbinde. Innenrandfleck des Vorderfliigels
auf der Mitte des Innenrandes mit 5,5 mm Breite beginnend, in gleicher Breite
Feld lb durchziehend , den Wurzelteil von Feld 2 ausfiillend, in die Zelle
nur unbedeutend und in die hintere Ecke des Feldes 3 kaum merklich iiber-
greifend. Hinterfliigel sehr ahnlich wie bei vinidia var. tenella, das gelbe Wurzel-
feld etwas weniger ausgedehnt, der schwarzbraune Saum breiter, mit schwach
angedeuteten kleinen rotgelben Saumpunkten. Die schwarzen Wurzelpunkte
auf der Oberseite nicht wahrnehmbar,
Unterseite ausgedehnter und intensiver geschwarzt als bei vinidia, beide
Fliigel mit lang ausgezogenen, spitz dreieckigen gelben Saumflecken, Sub-
apicalbinde im Vorderfliigel nur spurenweise angedeutet, Hinterrandfleck aus-
gedehnter und diffuser als oben. Das helle Wurzelfeld des Hinterfliigels durch
die schwarze Farbung sehr stark reduziert, die schwarzen Wurzelflecke am
Vorderrand und in der Zelle zu einem zusammenhangenden tief schwarzen
Komplex verschmolzen, hinter der Zelle groB und ebenfalls intensiv schwarz,
— 51? —
die auBeren zu dicken Strichen verlangert. Die gelbroten Verbindungslinien
nur im Felde ic scharf und deutlich, am \'orderrand vor der Praecostalrippe
ein scharf er gelbroter Fleck.
Lange des Vorderfliigels : i8 mm.
Fliigelspannung : 33 mm.
Ruanda, Mohasi-See, VII. 07, i cf.
Acraea sotikensis Sharpe.
1892. Sharpe, Proc. Zool. Soc. London 1891, p. 634, t. 48, f. i.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 105, no. 69.
Siidostl. V. Albert-Edward-See, ]\Ipororo, VII. 07, i cf.
Acraea alicia Sharpe.
1890. Sharpe, Ann. Mag. Nat. Hist., ser. 6, v. 5, p. 442.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 105, no. 73.
W Victoria-Nyanza, Toteninsel bei Bukoba, 16. VI. 07, i cf , i Q. SW
Ruanda, 29. VIII. 07, 4 a". Kiwu-See, Insel Kwidschwi, IX. 07, 11 cf.
Acraea uvui Smith.
1890. Smith, Ann. Mag. Nat. Hist., .ser. 6, v. s, p. i68.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 106, no. 74.
SW Ruanda, 29. VIII. 07, i o^- NW Ruanda, Bugoie-Urwald, 2200 m,
X. 07, I cf.
Acraea viviana Staud.
1896. Staudinger, Iris, V. 9, p. 204.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 106, no. 78.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i (f.
Acraea pharsalus Ward.
1 87 1. Ward, Ent. Monthl. Mag., v. 8, p. 81.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. no, no. 82.
Siidwestl. v. Albert-Edward-See, Route Irumu— Mawambi, IV. 08, i c/'.
Acraea encedon (L.).
1758. LINNE, Syst. Nat., Ed. X, p. 488.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. no, no. 84.
Westl. Victoria-Nyanza, Toteninsel bei Bukoba, 16. VI. 07, 3 o"^, 3 9.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, 4 cf , i 9- Westl. v. Ruwenzori,
Fort Beni, I. 08, i cf.
Acraea encedon (L.) ab. sganzini Boisd.
1833. BOISDUVAL, Faune ^Madag., p. 34, t. 6, f. 6, 7.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. in.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i rf.
— 5i« -
Acraea encedon (L.) ab. et. var. lycia. (F.).
1775. Fabricius, Syst. Ent., p. 464.
1898. AURIVII.LIUS, Rhopaloc. aethiop., p. iii.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, 2 c/. Westl. v. Ruwenzori, Fort
Beni, I. 08, i d", i 9-
Acraea encedon (L.) ab. daira Godm. Salv.
1884. GODMAN u. Salvin, Proc. Zool. Soc. London, p. 221, t. 17, f. 3.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. iii.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, i cf.
Acraea orina Hew.
1874. HEWITSON, Ent. Monthl. Mag., v. 11, p. 130.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 113, no. 97.
Westl. V. Albert-See, Mawambi, IV. 08, i o^.
Acraea circeis (Drury) var. lycoides Boisd.
1836. BoiSDUVAL, Spec. Gen., v. i, t. 11, f. 5.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 114, no. 106.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), I. 08, i cf. Westl. v. Albert-
See, Route Mawambi— Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08, i rf.
Acraea circeis (Drury) var. subochreata Griinb.
Tafel XI, Fig. 8.
1910. GrCnberg, Sitzungsber. Ges. naturf. Fr. Berhn, no. 4, p. 164.
Westl. V. Victoria-Nyanza, Buddu-Wald, 22. — 27. VI. 07, i c"*- Victoria-
Nyanza, Sesse-Inseln, i cf , i Q (Type).
Das tj^pische Stiick von den Sesse-Inseln zeigt die fiir circeis als charak-
teristisch geltenden beiden schwarzen Flecke in der Zelle auf der Hinterfliigel-
unterseite, das Stiick aus dem Buddu-Wald dagegen besitzt nur den Wurzel-
fleck, wahrend der mittlere fehlt. Eine groBe Serie von circeis, welche das
zoologische Museum aus Amani (Usambara) besitzt, zeigt, daB in dem Verhalten
der fraglichen beiden Zellenflecke eine groi3e Variabilitat herrscht: zwischen
beiden Extremen, Stiicken mit scharf ausgepragten Flecken bis zum volligen
Verschwinden der Flecke kommen alle Ubergange \'or. Bald ist nur der innere
Fleck vorhanden, bald der innere groB und scharf, der auBere klein und un-
deutlich oder umgekelirt. Das Vorhandensein oder Felilen des auBeren Fleckes
eignet sich daher keineswegs zum Gruppenmerkmal, als welches es AuRiviLLius
in seiner ^Monographic der afrikanischen Tagfalter noch verwandte.
Acraea oreas Sharpe.
1891. Sh.\RPE, Proc. Zool. Soc. London, p. 193, t. 1.7, f. 5.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 114, no. 108.
Siidwestl. v. -Albert-See, Mboga, III. 08, i cf.
— 519 —
Acraea lycoa God.
1819. GODART, Enc. Method., v. 9, p. 239.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 115, no. iii.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beiii, I. 08, i 9- Westl. v. Albert-See,
Mawambi, IV. 08, i 9.
Acraea esebria Hew. var. masaris Oberth.
1893. OberthCR, Et. d'Ent., Fasc. 17, p. 27, t. i, f. 3, 12 ; t. 2, f. 18; t. 3, f. 30.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 116.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori, Westseite, 1800 m, II, 08, i c^.
Die gelben Zeichnungen im Vorderfliigel sehr ausgedehnt, Subapicalbinde
bis zur Costalader reichend, hinter der Zelle 5,5 mm, der Hinterrandfleck an
der Ader 29 mm breit.
Planema epaea (Cram.).
1779. Cramer, Papil. exot., v. 3, p. 64, t. 230, f. B, C. (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 119, no. i.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i cf .
Planema schubotzi nov. spec.
In der Zeichnung nachst verwandt mit PI. tellus Auriv., durch die weiBe
Vorderfliigelzeichnung des 9 an epaea (Cram.) erinnernd.
cf. Korper wie bei PI. tclhis. Vorderfliigeloberseite schwarz, Subapical-
binde im Felde 5 5 mm breit, weii3 mit gelblichem Anflug, Innenrandfleck wie
bei tellus, lebhaft ockergelb, an der Ader 2 11 mm, am Innenrand 16,5 mm breit.
Hinterfliigel lebhaft ockergelb, der schwarze Aui3enrandsaum sehr schmal, an
der Spitze nur 2—3 mm breit und kaum bis zur Ader 3 reichend. Die schwarzen
Wurzelflecke der Unterseite schwach durchscheinend, die schwarzen Ader- und
Zwischenaderstreifen schmal.
Unterseite der Vorderfliigel schwarz, Subapicalbinde weiB, Spitze und
AuBenrand bis vor dem Hinterwinkel mit ockergelben Schuppen bedeckt, welche
die darunterliegenden schwarzen nicht ganz verdecken, so daB diese Partie hell
olivenbraun erscheint, von den schwarzen Adern und Zwischenaderstreifen
durchzogen. Hinterrandfleck etwas heller und stumpfer als oben, auf der Mitte
im Feld 2 mit einem schwarzen Punkt, der iibrigens auch bei tellus vorkommt.
Hinterfliigel ganz einfarbig ockergelb, ohne jede Verdunkelung am Saum, die
\\\irzelflecke wie bei tellus, nur etwas kleiner, die schwarzen Ader- und Zwischen-
aderstreifen schmal.
9. Subapicalbinde und Innenrandfleck im Vorderfliigel auf beiden Seiten
rein weiB, Subapicalbinde im Felde 5 8 mm breit, Innenrandfleck hinten nicht
-erweitert, an der Ader 2 und am Innenrand 11,5 mm breit, am Innenrand
jederseits schwach ockergelb gesaumt. Hinterfliigel wie beim c'', der dunkle
— 520 —
Saum breiter, an der Spitze 3,5 mm breit, bis zur Ader 2 reichend. Spitzenteil
des Vorderfliigels und Hinterfliigels auf der Unterseite wie beim d^, die Wurzel
des Hinterfliigels ein wenig heller als die Flache.
Lange des Vorderfliigels: cf 37, 9 37,5 mm.
Fliigelspannung : cf 65, 9 69,5 mm.
Planema poggei Dew.
1879. DEVVITZ, N. Act. Leop. -Carol. Ac. Naturf., v. 41, no. 2, p. 18, t. i, f. 8.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 120, no. 8.
Kiwu-See, Nordufer, IX. 07, i 9; X. 07, i cf. Kiwu-See, Insel Kwidschwi,
IX. 07, I o^.
Planema latifasciata Sharpe.
1892. Sharpe, Proc. Zool. Soc. 1891, p. 635, t. 48, f. 6.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 120, no. 11.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori, Westseite, 2000 m, II, 08;
2 cf , 19.
Lachnoptera iole (F. ).
1781. Fabricius, Spec. Ins., v. 2, p. 78 (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 125, no. 2.
Westl. V. Ruv^^enzori, Fort Beni, I. 08, i cf. NW Beni (Urwald), I. 08,
I (/. Siidwestl. v. Albert-See, Route Irumu — Mav^^ambi, IV. 08, 4 a^.
Lachnoptera iole (F.)- ab. 9 hecataea Hew.
1877. HEWITSON, Ent. Monthl. Mag., v. 13, p. 277.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 125.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i 9- Westl. v. Albert-See, Route
Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08, i 9-
Atella columbina (Cram.).
1779. Cramer, Papil. Exot., v. 3, p. 76, t. 238, f. A, B.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 126, no. i.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, i 9- Nordl. v. Kiwu-See,
Rutschurru, XII. 07, i rf. Westl. v. Ruwenzori, NW Beni (Urwald),
I. 08, I cf. Siidwestl. v. Albert-See, Route Irumu — Mawambi, IV. 08, 10 c/'.
Atella phalantha (Drury) subsp. aethiopica Rothsch. u. Jord.
1903. Rothschild u. Jordan, Novit. Zool., v. 10, p. 505.
Siidostl. V. Albert-Edward-See, Mpororo, VII. 07, i 9- Kiwu-See, Nord-
ufer, Kissenje, X. 07, i 9.
— 521 —
Brenthis hanningtoni Elwes.
1889. Elwes, Trans, ent. Soc. London, p. 558, f.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 127, no. i.
Ruanda, VIII. 07, 5 c^, 2 9. Ruanda, Mohasi-See, VIII. 07, i cf- Nordl.
V. Kiwu-See, Niragongo, 2700 m, X. 07, 2 cf ; 3000 m, i o'. Nordl. v.
Albert-Edward-See, Ruwenzori, Westseite, 1800 m, II. 08, 2 cf, 1 Q;
2500 m, 4 c', I 9-
Antanartia hippomene (Hb.).
1816 — 24. HCbner, Samml. exot. Schmett., v. 2, t. 25 {Hypanartia).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 129, no. 1 (Hypanartia).
1903. ROTHSCHILD u. JORDAN, Novit. Zool., v. lO, p. 509.
Kiwu-See, Siidwest-Ufer, VIII. 07, i rf. Nordl. v. Albert-Edward-See,
Ruwenzori-FuB, Westseite, II. 08, i cf ; Ruwenzori, Westseite, 2000 m,
29, 60^; 2500 m, 2 d^, 2 9.
• Antanartia schaenia Trim.
1879. Tri.MEX, Trans, ent. Soc. London, p. 329 (Eiirema).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 129, no. 2 {Hypanartia).
NW Ruanda, Bugoie-Urwald, XI. 07, i cf. NW Ruanda, Vulkan-
gebiet, Urwaldrand, 4. XI. 07, i o''; Vulkan Karissimbi, 2700 m, XI. 07,
I (f. Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori, Westseite, 1800 m, II. 08,
I (f; 2200 m, I 9-
Antanartia delius (Drury).
1782. DRURV, 111. Exot. Ins., V. 3, p. 18, t. 14, f. 5, 6 (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 130, no. 4 {Hypanartia).
1903. ROTHSCHILD u. JORD.A.X, Xovit. Zool., v. lO, p. 508.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), I. 08, i o^.
Pyrameis cardui (L.).
1758. LIXNE, Syst. Nat., Ed. X, p. 475 {Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 130, no. 2.
1903. ROTHSCHILD u. Jordan, Xovit. Zool., v. 10, p. 510.
Siidostl. V. Albert-Edward-See, Mpororo, 20. \'II. 07, i cf • Kiwu-See.
Nordufer, Kissenje, IX, 07, i c^; X. 07, i 9-
Vanessula milca (Hew.).
1873. HEWITSON, Exot. Butterfl., Fentila u. Liptena, t. 2, f. 17 {Liptena).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 130.
Westl. Victoria-N^-anza, Buddu-Wald, 22. \'I. 07, i o^. Kiwu-See, Insel
Kwidschwi, IX. 07, i 9-
— 522 —
Precis orithya (L.) var. madagascariensis Guen.
1864. GuenEk in Vinson, Voy. ]Madag.. Lep., p. 37.
1898. AURIVILI.IUS, Rhopaloc. aethiop., p. 135, no. i.
1903. ROTHSCHiLO u. Jordan, Novit. Zool., v. 10, p. 511.
Kiwu-See, Nordi.ifer, Kissenje, X. 07, i 9-
Precis clelia (Cram.).
1775. Cramer, Papil. Exot., v. i, p. 33, t. 21, f. E, F {Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 135, no. 2.
1903. ROTHSCHILD u. JORDAN, Novit. Zool., v. 10, p. 511 (P. clelia clelia).
Siidostl. Y. Albert-Edward-vSee, Mpororo, VII. 07, 3 9- Ruanda, Mohasi-
See, 29. VII. 07, I o^. Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, 4 d^, 2 9-
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, 2 rf, 19.
Precis clelia (Cram.) var. epiclelia Boisd.
1833. BOISDUVAL, Faune Madag., p. 44, t. 7, f. 3.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 135.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, i (/.
Precis oenone L. var. cebrene (Trim.).
1870. Trimen, Trans, ent. Soc. London, p. 353 {JiiHonia).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 135, no. 3.
1903. ROTHSCHILD u. JORDAN, Novit. Zool., v. 10, p. 51 J.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i cf.
Precis westermanni Westw.
1870. Westwood, Ent. Monthl. Mag., v. 6, p. 278 (Junonia).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 136, no. 5.
1903. ROTHSCHILD n. JORDAN, Novit. Zool., V. 10, p. 512.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, X. 07, i cf. Westl. v. Ruwenzori, Fort
Beni, I. 08, 2 (f. NW Beni (Urwald), I. 08, 6 a*. Siidwestl. v. Albert-
See, Route Irumu-Mawambi, IV. 08, 4 o^- Westl. v. Albert-See, Route
Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 16. u. 20. IV. 08, 3 d^. Siidwestl. v.
Albert-See, Lenda, 17. IV. 08, i a^-
Precis sophia (F.) var. infracta Butl.
1888. Butler, Proc. Zool. Soc. London, p. 63 (Junonia infracta).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 136, no. 6.
1903. ROTHSCHILD u. Jordan, Novit. Zool., v. 10, p. 513.
19 10. GrUNBERG, Sitznngsber. Ges. naturf. Fr. Berlin, no. 4, p. 150.
Ruanda-Mohasi-See, 29. VII. 07, i 9. Kiwu-See, Siidwestufer, VIII. 07,
I 9. Westl. V. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), I. 08, i f-
— 523 —
Das letzte Stiick gehort zu der schon von Rothschild und Jordan er-
wahnten weiBen Form: alle sonst gelben oder weiClich-gelbeii Zeichnungen
der Ober- und Unterseite sind rein weiB. AulBerdem ist das Feld 2 der Vorder-
fliigel durch eine unscharfe schwarzliche Linie geteilt.
Precis pelarga (F. ) var. (ab. ?) galami Boisd.
1833. BOISDUVAL, Faune Madag., p. 46 {]'a>iessa).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 138, no. 13.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, i .rf; X. 07, 3 (f-
Precis sinuata Plotz.
1880. PLOTZ, Stett. ent. Zeitg., v. 41, p. 477.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 140 (P. rnilonia Feld. var. [temp.?] simiata).
1903. ROTHSCHILD u. JORD.W, Xovit. Zool., v. lO, p. 518.
Sud west-Ruanda, 25. VIII. 07, i c"'-
Precis terea (Drury).
1773. DRURV, 111. Exot. Ins., V. 2, p. T)2, t. 18, f. 3 u. 4 (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 141, no. 23.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, 1 rf, 1 Q.
Precis terea (Drury) var. elgiva (Hew.)
1864. HEWITSON, Exot. Butterfl., Junonia, t. i, f. i.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 142.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, i 9-
Precis stygia Auriv.
1894. AURIVILLIUS, Ent. Tidskr., v. 15, p. 275.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 142, no. 26.
Westl. Victoria-Xyanza, Buddu-Wald, 23. \'I. 07, 2 ''. Kiwu-vSee, Insel
Kwidschwi, IX. 07, 2 (/. Westl. \-. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, 3 c"'. Westl.
V. Ruwenzori, NW Beni, Urwald, I. 08, 2 cf, 2 9- Westl. v. Albert-See,
Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08, i c^.
Catacroptera cloanthe (Cram.).
1781. Cr.\.\IER, Papil. Exot., V. 4, p. 93, t. 338, f. A, B (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 143, no. i.
1903. ROTHSCHILD u. JORD.A.N, Novit. Zool., V. lO, p. 520.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, i cf •
— 524 —
Salamis temora Feld.
1867. FelDER, Reise d. Novara, Lep. Rhopaloc, p. 404.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 144, no. i.
1903. ROTHSCHILD u. JORD.A.X, Novit. Zool., v. lO, p. 521.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori, Westseite, 1800 m, II. 08, i 9-
Salamis parhassus (Drury) aethiops (Palis.).
1805. PALISOT, Ins. Afr. et Amer., p. 22, Lep. t. 3.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 145, no. 3 (S. anacardii L. ab. parhassus).
1903. ROTHSCHILD n. JORD.A.N, Novit. Zool., v. 10, p. 521.
Kiwu-See, Insel Kwidschwi, IX. 07, i 9- Westl. v. Ruwenzori, FortBeni,
I. 08, 3 cT'. Westl. V. Ruwenzori, Beni (Urwald), II. 08, 2 rj". Westl. v.
Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 22. IV. 08, i cf.
Salamis cacta (F.)-
1793. Fabricius, Ent. syst., v. 3, T. i, p. 116 [Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 145, no. 7.
1903. ROTHSCHILD u. JORDAN, Novit. Zool., v. 10, p. 520.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, 2 cf. Westl. v. Albert-See, Route
Mawambi-Avakubi am Aruwimi, IV. 08, 16 rf, i 9- Siidwestl. v. Albert-
See, Lenda, 17. IV. 08, 6 n^. Westl. v. Albert-See, Avakubi am Aruwimi,
25. — 29. IV. 08.
Salamis cacta (F.) var. languida Bartel.
1905. Bartel, Novit. Zool., v. 12, p. 135.
Siidwestl. v. Albert-See, Mboga, II. 08, 2 9-
Hypolimnas misippus (L.).
1764. LiNNE, :\rus. Lud. Ulric, p. 264 (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 147, no. 1.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. u. X. 07, 10 a*. Westl. v. Ruwenzori,
Fort Beni, I. 08, 2 cf. Nordl. v. Albert-Edward-See, Ruwenzori-FuB,
Westseite, II. 08, i (f.
Hypolimnas salmacis (Drury).
1773. Drury, 111. Exot. Ins., v. 2, p. 14, t. 8, f. I n. 2 [Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 148, no. 4.
Westl. V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 16. u.
20. IV. 08, 2 rf. ,
— D^D —
Hypolimnas dinarcha Hew. var. (ab. ?) bartteloti Smith.
1890. Smith, Proc. Zool. Soc London, p. 468 (//. bartteloti).
1891. Smith u. KIRBY, Rhopaloc. Exot., Hypolimnas, p. i, I. i, f. i u. 2.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 149.
Westl. V. Ruvvenzori, NW Beni (Urwald), I. 08, i rf.
Hypolimnas dubius (Palis.).
1805. Palisot, Ins. Afr. et Amer., p. 238, Lep. t. 6, f. 2a n. b [I'apilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 149, no. 8.
Westl. V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruvvimi, 20. IV. 08,
I cf .
Hypolimnas dubius (Palis.) ab. nov.
Bei ab. damaclina Trim, mid var. mima Trim.
Die Flecke des Vorderfliigels ziemlich klein, der Augenfleck in der Zelle
schmal und strichformig wie bei var. mima. Das helle Wurzelfeld der Hinter-
fliigel klein, die Fliigelmitte nicht erreichend, gelb, der unregelmaBige Aui3en-
rand mehr braunlich. Im Verhalten des Wurzelfeldes erinnert die Form auch
an ab. ccrberus Auriv.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), I. 08, i rf.
Hypolimnas anthedon (Doubl.).
1845. DOUBLEDAY, Ann. Mag. Nat. Hist., v. 16, p. 181 [Diadcma).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 150, no. 11.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i o^, i 9. Westl. v. Albert-See,
Route Maw^ambi — Avakubi am Aruwimi, 16. IV. 08, i (f.
Apaturopsis cleocharis (Hew.).
1873. HEWITSON, Ent. :Monthl. Mag., v. 10, p. 58.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 152, no. i.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, 3 a*. NW Beni (Urw^ald), i cf.
Kallima rumia Doubl. -Westw.
1850. DOUBLEDAY u. WESTWOOD, Gen. Diurn. Lap., p. 325, t. 52, f. 2.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 152, no. i.
Kiwu-See, Nordufer, IX. 07, i cf. Kiwu-See, Insel Kwidschwi, IX. 07,
3 cf.
Die Mittelbinde der Vorderfliigel ist bei samtlichen 4 Stiicken von oben
gesehen intensiv blau mit rotviolettem Anflug, ohne jede Beimischung von
Weii3; von der Seite gesehen erscheint die Binde wie immer in jeder Richtung
rein weiB. Obwohl die vorliegenden Stiicke in diesem Merkmal iibereinstimmen,
diirfte sich darauf doch kaum eine besondere Form begriinden lassen, weil
— 526 —
Obergange vorkommen. Auch um eine lokale Rasse kann es sich nicht handeln,
denn das Museum besitzt Exemplare aus Aschanti und Guinea, die sich genau
ebenso verhalten.
Eurytela hiarbas (Drury).
1782. Drury, 111. Exot. Ins., v. 3, p. 17, t. 14, f. I u. 2 (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 154, no. i.
Kiwu-See, Insel Kwidschwi, IX. 07, i a*. Nordl. v. Albert-Edward-See,
Ruwenzori-Ful3, Westseite, II. 08, i cf.
Eurytela dryope (Cram.) ab. (var. ?) alinda Mab.
1893. Mabille, Ann. soc. ent. Belg., v. 2,j, p. 50.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 154.
Westl. V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 16. IV. 08,
I 9.
Eurytela dryope (Cram.) var. angulata Auriv.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 154, 155.
1903. ROTHSCHILD u. JORDAN, Xovit. Zool., v. lO, p. 526.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, 2 cf, i 9- Westl. v. Ruwenzori,
XW. Beni (Urwald), I. 08, i d".
Neptidopsis ophione (Cram.) var. nov. nucleata.
Der weiBe Subapicalfleck im Felde 2 der Vorderfliigeloberseite umschlieBt
einen scharfen schwarzen Querfleck von nicht ganz i mm Breite und 2 mm
Lange. Auch der Subapicalfleck im Felde lb zeigt am vorderen Rand die An-
deutung eines schwarzen Kernfleckes. Im iibrigen von der typischen Form
nicht abweichend.
Westl. v. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i cf.
Ergolis enotrea (Cram.).
1779. Cramer, Papil. Exot., v. 3, p. 7-^, t. 236, f. A, B [Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 156, no. i.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), I. 08, i o^. Westl. v. Albert-
See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08, i cf .
Ergolis actisanes Hew.
1875. HEWITSON, Ent. Monthl. Mag., v. 11, p. 183.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 157.
Westl. V. Albert-See, Route Mawambi-Avakubi am Aruwimi, 20. I\'. 08,
19.
— 527 —
Ergolis murina Bartel.
1905. Bartel, Novit. Zool., v. 12, p. 135.
Westl, V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i m. NW Beni (Urwald), I. 08,
2 o^, 19. Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruweuzori-FuB, Westseite,
II. 08, 3 (f.
Byblia acheloia (Wallgr.).
1857. WALLENGREN, Lep. Rhopaloc. Cafr., p. 29 {Hypanis).
Literatur uud Synonymic s. unter:
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 158 u. 159.
1903. Rothschild u. Jordan, Novit. Zool., v. 10, p. 527 u. 528.
Die neben Byblia ilithya (Drury) vorkommende zweite afrikanische Art
ist mit ihren Formen mehrfach beschrieben und verschieden gedeutet worden.
AuRiviLLlus' Auffassung als B. gotzius (Herbst) wurde bereits von ROTH-
SCHILD und Jordan dahin berichtigt, daJ3 dieser Name nur auf die indische
B. polinice (Cram.) zu beziehen ist. Aber auch die Deutung, welche ROTH-
SCHILD und Jordan der Art geben, wenn sie den Namen B. anvatara (Boisd.)
auf sie anwenden, diirfte irrtiimlich sein, denn die nur auf Madagaskar und
den Comoren vorkommende anvatara ist jedenfalls von den nachst verwandten
Festlandformen spezifisch verschieden. Der bekannte Unterschied, daB bei
der Inselform die innere Grenze der dunklen Diskalbinde des Hinterfliigels im
Felde 5 stark auswarts gebogen ist, was unten noch deutlicher hervortritt als
oben, wahrend sie bei den Festlandformen in gleichmaBig flachem Bogen ver-
lauft, ist durchaus konstant und diirfte daher in Verbindung mit der geogra-
phischen Trennung als Artcharakter vollkommen ausreichen. Auloerdem variiert
anvatara ganz analog den Festlandformen, was ihre Abtrennung als selbstandige
Art noch besonders nahe legt. So entspricht die typische anvatara Boisd. der
Festlandform vulgaris vStaud., anvatara seriata Rothsch. u. Jord. der Festland-
form acheloia Wallgr. Es mag dahingestellt bleiben, ob die Unterscheidung
der Insel- und Festlandform als selbstandige Arten sich fiir immer wird aufrecht
halten lassen; vorlaufig ist sie zur endgiiltigen Feststellung der zweifellos
konstanten Unterschiede jedenfalls berechtigt. Besonders auffallend wird der
Unterschied, wenn man zwischen einer Reihe von Festlandstiicken ein Exemplar
von anvatara stecken sieht oder umgekehrt: auf den ersten Blick springen die
verirrten Stiicke aus dem Rahmen ihrer Umgebung heraus. Die Unterschiede
zwischen beiden Formen wurden zuerst von Prof. Dr. Karsch , Berlin, erkannt,
der mir seine Ansichten dariiber mitteilte. An der Hand eines halbwegs aus-
reichenden ^Materials kann man sich leicht \'on ihrcr Stichhaltigkeit und der
absoluten Konstanz der Unterschiede iiberzeugen.
Unter diesen Voraussetzungen mui3 die Festlandform abermals umbenannt
werden, und zwar muB sie Byblia acheloia (Wallgr.) heiBen, denn der Name
cora Feisth., der von Lucas schon vor WALLENGREN irrtiimlich auf sie an-
- 528 -
gewandt wurde, ist synonym zu ilithyia (Cram.). Interessant war mir, daB in
der Stau DINGER schen Sammlung die Art mit ihren Nebenformen, zu denen
dort allerdings auch anvatara (Boisd.) gezahlt wird, bereits achcloia (Wallgr.)
benannt ist, and zwar durch Etiketten mit AURIVILLIUS' Handschrift. AuRlviL-
Lius hatte also die richtige Benennung schon vor dem Erscheinen seiner Mono-
graphie der afrikanischen Tagfalter festgestellt, obwohl er in dieser Arbeit
wieder auf den Namen gotzius zuriickgriff.
Die Formen gruppieren sich nun f olgendermaBen :
Hauptform: Byhlia acheloia Wallgr.
1857. WALLENGREN, I,ep. Rhopaloc. Cafr., p. 29 {Hypanis acheloia).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 159 (Byblia gotzius var. temp, acheloia).
1903. ROTHSCHILD u. JORDAN, Novit. Zool., v. lo, p. 528 {Byblia anvatara acheloia).
Nebenformen: i. Byhlia achcloia (Wallgr.) cramcri Auriv.
1798. HERBST, Natursyst. d. Schnietterl., v. 9, p. 193, t. 258, f. 3 u. 4 (Q) {Papilio gotzius).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 158, no. 2 {Byblia gotzius).
1903. ROTHSCHILD u. JORDAN, Novit. Zool., V. lo, p. 528 {Byblia anvatara crameri).
2. Byhlia acheloia (Wallgr.) crameri Auriv. f. jasciata Rothsch.
u. Jord.
1903. ROTHSCHILD u. JORDAN, Novit. Zool., v. 10, p. 528 {Byblia anvatara crameri f. fasciata).
3. Byhlia achcloia (Wallgr.) vulgaris Stand.
1886. STAUDINGER, Exot. Schmetterl., v. i, p. 106 {Hypanis ilithyia var. vulgaris).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 159 {Byblia gotzius \2lX. {et ah. ">) vulgaris Stan^.).
1903. ROTHSCHILD u. JORDAN, Novit. Zool., v. 10, p. 528 {Byhlia anvatara acheloia).
1909. AURIVILLIUS in VOELTZKOW, Reise in Ostafrika usw., v. 2, p. 320 {Byblia anvatara
var. acheloia f. vulgaris).
4. Byhlia acheloia (Wallgr.) hoydi Dixey.
1 88 1. BUTLER, Proc Zool. Soc. London, p. 177, t. 18, f. 4 {Byblia cora).
1898. Dixey, Proc. Zool. Soc. London, p. 375, t. 30, f. i, 2, i a, 2a {Byblia boydi).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 159 {Byblia gotzius var. boydi).
1903. ROTHSCHILD u. Jordan, Novit. Zool., v. 10, p. 527 {Byblia anvatara boydi).
Byblia acheloia (Wallgr.) var. crameri Auriv.
Siidwestl. v. Albert-See, Route Irumu — Mawambi (Urwald), IV. 08, i c/'.
We.stl. V. Albert-See, Mawambi, IV. 08, i cf, i 9-
Byblia acheloia (Wallgr.) var. vulgaris (Staud.)
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, 9 r/, i 9- Westl. v. Ruwenzori,
Fort Beni, I. 08, i cf .
— 529 —
Asterope occidentalium (Mab.).
1876. MABILLE, Bull. Soc. Zool. France, v. 1, p. ly^, {Crenis). ^
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aetliiop., p. 160, no. i [Crenis).
1903. ROTHSCHILD u. JORD.W, Xovit. Zool., v. lO, p. 529.
Siidwestl. v. Albert-See, Route Irumu — Mavvambi, IV. 08, 3 c^. Westl.
V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08,
20^, 19.
Asterope garega (K.).
1892. KARSCH, Ent. Nachr., v. i8, p. 173 {Crenis).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 161, no. 4 (Crenis howensis).
1903. ROTHSCHILD u. JORDAN, Novit. Zool., v. 10, p. 529.
1905. Bartel, 1. c, V. 12, p. 136.
Kiwu-See, Insel Kwidschwi, IX. 07, i rf. Uganda (Grauer), i cf.
Marpesia camillus (F.).
1781. Fabricius, Spec. Ins., v. 2, p. 11 (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 162 (Cyrestis).
1903. ROTHSCHILD u. JORD.\N, Novit. Zool., V. 10, p. 535.
Westl. V, Victoria-Nyanza, Buddu-Wald, 22. VI. 07, i d". Westl. v.
Ruwenzori, NW Beni (Urwald), I. 08, i rf. Siidwestl. v. Albert-See,
Route Irumu — Mawambi, IV. 08, 3 :r^. Westl. v. Albert-See, Route
Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. — 23. IV. 08, 3 cf.
Neptis saclava Boisd. marpessa Hopff.
1855. HOPFFER, Sitzungsber. Ak. Wiss. BerUn, p. 640 [Neptis marpessa).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 166, no. 6 {Neptis saclava).
1903. ROTHSCHILD u. JORDAN', Xovit. Zool., v. lo, p. 536 {Neptis saclava marpessa).
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, 2 rf.
Neptis agatha (Stoll).
1780. Stoll in CRA.MER, Papil. Exot., V. 4, p. 76, t. 327, f. A, B {Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 167, no. 9.
1903. ROTHSCHILD u. Jordan, Novit. Zool., v. 10, p. 536.
Ruanda, Mohasi-See, 28. VII. 07, 4 rf, i 9. Ruanda, VIII. 07, 6 cf , 3 9-
Neptis nyasides Hew.
1868. HEWITSON, Exot. Butterfl., Neptis, t. i, f. 3, 4.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 167, no. 12.
Westl. V, Ruwenzori, Beni (Urwald), II. 08, 1 cf.
Deutsche Zentralafrika-Expedition. III. 34
— 530 —
Neptis nysiades Hew. ab. continuata Holl.
1892. Holland, Ent. News, v. 3, p. 249, t. 9, f. 9 (.V. biafra Ward var. continuata).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc, aethiop., p. 168.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, 2 cf.
Neptis goochi Trim.
1879. Trlmen , Trans, ent. Soc. London, p. 336.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 169, no. 25.
1 9 10. GrCnberg, Sitzungsber. Ges. naturf. Fr. Berhn, no. 4, p. 151.
Westl. V. Ruwenzori, P'ort Beni, I. 08, i 9-
Neptis exaleuca K. var. ochracea Neave.
Tafcl XII, Fig. I.
1904. Neave, Novit. Zool., v. 11, p. 330, t. i, f. 5 (N. ochracea).
Diese Form ist sicher nur eine ostliche, gelbgezeichnete Varietat von
N. exaleuca K., mit der sie in der Zeichnung vollkommen iibereinstimmt, wie
auch Neave bereits hervorhebt. Die Grundfarbung der Oberseite ist dunkler
als bei der typischen Form, mehr sammetschwarz, die hellen Saumflecke fehlen
ganz. Das vorliegende Stiick ist etwas kleiner als die typische exaleuca und
NeaveS Exemplar. Lange des Vorderfliigels 26 mm, Fliigelspannung 45,5 mm.
Kiwu-See, Insel Kwidschwi, IX. 07, i o''-
Pseudacraea lucretia (Cram.) var. protracta Butl.
1874. BUTLER, Ent. ]\Ionthl. Mag., v. 11, p. 164 (Paiiopaea protracta).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 175.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i o^. Westl. v. Albert-See, Route
Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08, 2 (f .
Pseudacraea gottbergi Dew.
1884. DewITZ, Berl. ent. Zeitschr., v. 2X, p. 187, t. i, f. i.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 175, no. 7.
Westl. V. Albert-See, Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08, i cf.
Pseudacraea clarki Butl.
1892. Butler, Trans, ent. Soc. London, p. 201, t. 10, f. i, i a.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 175, no. 7.
Westl. V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08,
I cf.
Pseudacraea ruwenzorica nov. spec.
Tafel XII, Fig. 2.
Zur eurytu s-Gruppe gehorig.
cf. Korper wie bei den verwandten Arten, schwarz mit den gewohnlichen
weiBen Flecken, Taster und Hinterleib gelbbraun beschuppt.
— 531 —
Fliigeloberseite schwarz, sammetartig, mit den gewohnlichen schwarzen
Wurzelflecken, der Fleck auf der unteren Discocellularis im Vorderfliigel schmal
und gestreckt, im Hinterfliigel klein, punktformig. Wurzelpartie der Vorder-
fliigel von einer satten braunroten Farbung ausgefiillt, welche am Innenrand
beginnt und noch den groBten Teil der Zelle einnimmt, ohne deren Vorderrand
zu erreichen, distal kaum iiber die Zelle hinausreicht und nicht in das Feld 3
eintritt. Subapicalbinde und Hinterrandfleck lebhaft ockergelb. Die Binde
breit und zusammenhangend, von der Costalader bis diclit iiber die Ader 2
reichend, hinter der Zelle 4 mm breit, der Fleck im Felde 3 9 mm breit und
fast bis zum AuBenrand reichend, der im Felde 2 nur 5,5 mm breit; der AuBen-
rand der Binde ist infolge der Breite des Fleckes 3 an diesem rechtwinklig ge-
brochen. Die Binde liegt ganzlich auBerhalb der Zelle und laBt die Wurzeln
aller Felder frei. Ader 5 und 6 in der Zelle ganz, die iibrigen wenigstens teil-
weise gelb. Hinterrandfleck klein, bis zur Ader 2 reichend, aus zvvei getrennten
Flecken bestehend, der dem Innenrand anliegende 6,5 mm, der im Felde 2
auf der ]\Iitte 4 mm breit. Unterseite wie die Oberseite gezeichnet, aber Far-
bungen stumpfer und heller, der helle Innenrandfleck weiBlich.
Hinterfliigel oben an der Wurzel und am Vorderrand schwarzbraun, Wurzel-
halfte der Zelle dunkel braunrot wie die Vorderfliigel wurzel, Mittelbinde weiB,
hinter der Zelle 7 mm breit, vom Vorder- bis zum Innenrand durchgehend,
aber vorn noch stark mit dunklen Schuppen durchsetzt und auf der Mitte gelb
iiberflogen. Discocellularis und Ader 5 in der Binde gelb. Der schwarze AuBen-
rand im Felde 4 9 mm breit, gegen die Mittelbinde ziemlich scharf abgegrenzt,
von den schwarzen Zwischenaderstreifen nur die inneren, in der Binde be-
ginnenden Halften scharf und deutlich. Auf der Unterseite die ganze vordere
Wurzelpartie vom Hinterrand der Zelle bis zum Vorderrand dunkel braunrot,
die ]\Iittelbinde ganz weiB.
Lange des Vorderfliigels : 36,5 mm.
Fliigelspannung : 65 mm.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori, Westseite, 1800 m, II. 08, i c/.
Pseudoneptis coenobita (F.).
1793. FABRICIUS, Ent. syst., v. 3, T. i, p. 247 (PapUio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 177, no. i.
Nordl, V. Albert-Edward-See, Ruwenzori-FuB, Westseite, II. 08, i 9-
Catuna angustata (Feld.).
1867. Felder, Reise d. Novara, Lep., p. 425 (Jaera).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 179, no. 3.
1910. GrUnberg, Deutsche ent. Zeitschr., p. 97, t. 2, f. i.
Westl. V, Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i cf.
34*
— 532 —
Pseudargynnis hegemone (God.) subsp. nyassae Bartel.
1905. Bartel, Novit. Zool., v. 12, p. 138.
1910. GrCnberg, Deutsche ent. Zeitschr., p. 98. t. 2, f. 3.
Siidwestl. v. Albert-See, Mboga, III. 08, i o.
Aterica galene (Brown).
1776. Brown, New 111. of Zool., p. 94, t. 76 (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 180, no. 2.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beiii, I. 08, i r^, 1 9.
Euphaedra preussi Staud. ab. njamnjami Staud.
1 89 1. STAUDINGER, Iris, V. 4, p. 126.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 186.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i n"'. Siidwestl. v. Albert-See,
Mboga, II. 08, I cf.
Euphaedra inanum (Bull.).
Tafel XIII, Fig. i.
1873. Butler, Cist. Ent., v. i, p. 158 {Romaleosoma).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 186, no. 10.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, 2 9-
Die Unterseite ist nicht ausgesprochen griin wie bei typischen Stiicken,
sondern zeigt besonders bei dem einen Exemplar eine unbestimmt griinlich-
braune, rot angeflogene Farbung und undeutlich dunkle Submarginalflecke.
Der schwarze Fleck in der Zelle auf der Hinterfliigelunterseite fehlt bei beiden
Stiicken.
Euphaedra medon (L.) var. fraudata Thurau.
Tafel XIII, Fig. 2.
1903. Thurau, Berl. ent. Zeitschr., v. 48, p. 307.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i o^. Uganda (O. Neumann),
I o" (Type).
Euphaedra losinga (Hew.) var. inaequabilis Thurau.
1903. Thurau, Bed. ent. Zeitschr., v. 48, p. 310.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i Q. Uganda (O. NEUMANN).
I cf , I 9 (Typen).
Euphaedra spatiosa Mab.
1877. Mabille, Bull. Soc. Zool. France, v. i, p. 278 {Romaleosoma).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 191, no. 26.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i (/.
— 533 —
Euryphene rubrocostata Auriv.
1897. AURIVILLIUS, Ofv. kgl. Svensk. Vetensk.-Akad. Forh., v. 54, no. 5, p. 279, f. i (9)-
1S98. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 197, no. i, t. 2, f. 5 (cf).
Westl, V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08,
I c/.
Euryphene congolensis Capronn.
1889. Caproxxier, Ann. Soc. ent. Belg., Bull., p. CXXII.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 200, no. 3, t. 3, f. 8 u. 9.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), I. 08, i c", 1 9- Westl. v.
Albert-See, Route Mawambi — Awakubi am Aruwimi, 20. IV. 08, i 9-
Euryphene iturina K.
1S94. KarsCH, Ent. Nachr., v. 20, p. 215.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 200, no. 33.
Westl. V. Ruwenzori, XW Beni (Urwald), I. 08, i o^, 29.
Euryphene partita Auriv. .
Tafel XIII, Fig. 3.
1895. AURIVILLIUS, Ent. Xachr., v. 21, p. 380.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 200, no. 34.
Westl. V. Ruwenzori, Beni (Urwald), II. 08, i 9-
Euryphene absolon (F.).
1793. Fabricius, Ent. syst., v. 3, Teil i, p. 56 {Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 201, no. 38.
Westl. V. Ruwenzori, Beni (Urwald), I. 08, 2 cf .
Euryphene tentyris Hew.
1866. HEWITSON, Exot. Butterfl., Euryphene, t. 5, f. 21 u. 22.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 201, no. 40.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), I. 08, i cf.
Ein hellgefarbtes Stuck mit typischer Zeichnung, aber ganz olme blauen
Schimmer auf der Oberseite. Bei dunkel gefarbten Stiicken aus Kamerun und
Togo ist der blaue Schimmer gewohnlich besonders intensiv und ausgedehnt.
Die Grundfarbe der Unterseite variiert m der Tonung ziemlich betrachtlich,
zwischen rotlich-braun und gelblich-grau.
Euryphene carshena Hew.
. Butterfl., t. 7, f. 31 u. },2.
opaloc. aethiop., p. 202, no. 41.
Westl. V. Ruwenzori, XW Beni (Urwald), I. 08, i 9-
187 1. HEWITSOX, Exot. Butterfl., t. 7, f. 31 u. },2.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 202, no. 41
— 534 -
Euryphene ducalis nov. spec.
Tafel XII, Fig. 3.
Nachst verwandt mit Eur. iturina K. und fulgurata Auriv. (1904, Ent.
Tidskr., v. 25, p. 95, f. 35), besonders an die letztere erinnernd, aber auBer
einigen Abweichungen in der Zeichnung durch die tiefer ausgeschnittenen und
starker gewellten Vorderfliigel von ihr ^'erschieden.
9. Fliigeloberseite stumpf braun, dunkler als bei iturina, gegen den Saum.
mehr schwarzbraun, Spitze des Vorderfliigels und alle Zeichnungen fast schwarz.
Zelle beider Fliigel mit den gewohnlichen Ring- und Bogenzeichnungen. Vorder-
fliigel mit schmaler weilBer, innen und aul3en tief gezackter Subapicalbinde in
den Feldern 4 — 6; auBerhalb derselben in den Feldern 5 und 6 je ein kleiner
\veil3er Fleck. Die Felder ib — 6 mit dunklen, winkelformigen, gestreckten
vSubbasal- und kiirzeren, mehr dreieckigen Discalflecken, die Submarginalflecke
in denselben Feldern scharf, gerundet, ebenso die Submarginallinie scharf und
tief gezackt. In den Feldern 2 — 4 ist innerhalb der Submarginallinie bis zu den
Subbasalflecken der Fliigelgrund weiBlich. Hinterfliigel mit scharfer, ebenfalls tief
gezackter Submarginallinie, Submarginalflecke in den Feldern 2 — 7, aber nur die
vorderen scharf, die hinteren unbestimmt, Discalflecke nur in den Feldern 5 und 6
sichtbar und klein, in den iibrigen Feldern ganz verwischt, kaum angedeutet.
Unterseite hell graubraun, von der Wurzel bis gegen die Mitte rotlich an-
geflogen. Wie bei iturina beide Fliigel mit einer kontinuierlichen braunen,
auBen unscharf begrenzten, auf der Mitte des Hinterfliigels verschwindenden
Mittelbinde. Subapicalbinde wie oben, am Innenrand der Mittelbinde bis zum
Felde 7 des Hinterfliigels in eine Reihe weiBlicher Flecke fortgesetzt. Die bei
fulgurata in den Feldern ic — 4 am Innenrand der ]\Iittelbinde vorhandenen
hellen Flecke sind auch hier leicht angedeutet. Submarginalflecke und Sub-
marginalbinde in beiden Fliigeln vollstandig, aber unscharf.
Lange des Vorderfliigels: 31 mm.
Fliigelspannung : 55,5 mm.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), i 9-
Cymothoe theobene Doubl. Hew.
1850. DOUBLEDAY u. Hewitson , Gen. Diuni. Lep., p. 288, t. 40, f. 3 (Harma).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 211, no. 3.
1909. Heron, Trans, ent. Soc. London, v. 19, Part 2, p. 153 [Harma).
Kiwu-See, Insel Kwidschwi, IX. 07, 4 0^, 3 9- vSiidwestl. v. Albert-See,
]\Iboga, II. 08, I c/*. Westl. v. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am
Aruwimi, 20. IV. 08, 2 d^.
Von den 3 9 Stiicken zeigen 2 eine auffallig dunkle Oberseite. Die sonst
weiBe AuBenhalfte der Fliigel ist stark verdunkelt, besonders im Hinterfliigel,
der bei einem Exemplar gleichmaBig braun gefarbt ist und ein dunkleres Wurzel-
feld nicht mehr erkennen laBt.
— 535 —
Cymothoe becked H.-Sch. var. theodosia Staud.
1889. STAUDINGER, Stett. ent. Zeitt;., v. 50, p. 416.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 212.
1909. GrONBERG, Deutsche ent. Zeitschr., p. 642, t. 9, f. i.
Westl. V. Albert-See, Route Mawambi-Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08,
I cf .
Cymothoe lurida Butl.
Tafel XI\', Fig. i.
1 87 1. Butler, Proc. Zool. Soc. London, p. 80.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 212, no. 11.
Westl. V. Ruwenzori, Beni (Urwald), II. 08, i c^.
Der schwarzbraune Saum der Fliigeloberseite ist sehr unscharf und stark
mit der gelben Grundfarbung durchsetzt, wodurch das Stiick etwas an colmanti
Auriv. erinnert.
Cymothoe cyclades Ward.
Tafel XIV, Fig. 2.
1871. W.\RD, Ent. Monthl. :\Iag., v. 8, p. 119.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 213, no. 17.
Westl. V. Albert-See, Route ]\Iawambi — Avakubi am Aruwimi. 20. IV. 08,
I &.
Die Fortsetzung der schwarzen Discalbinde des Hinterfliigels auf den Vorder-
fliigel ist nur angedeutet. Dagegen zeigt das Stiick auf der Vorderfliigelunter-
seite an der entsprechenden Stelle des Innenrandes einen ziemlich intensiven
schwarzen Wisch, der bis in das Feld 2 reicht und bei andern Stiicken fehlt.
Cymothoe herminia Gr.-Sm.
1887. Grose -Smith, Ann. Mag. Nat. Hist., ser. 5, v. 19, p. 63.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 213, no. 25.
Westl. V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. bis
25. IV. 08, 4 0^ I 9.
Cymothoe staudingeri Auriv.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aetliiop., p. 213, no. 26, t. 4, f. 5 ((^).
Siidwestl. v. Albert-See, Mboga, III. 08, i c^.
Cymothoe caenis (Drury).
1773. Drury, 111. Exot. Ins., V. 2, p. 33, t. 19, f. I, 2 (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 214, no. 34.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), I. 08, i cf . — Siidwestl. v.
Albert-See, Lenda, 17. IV. 08, i o^. Westl. v. Albert-See, Route Mawambi —
Avakubi am Aruwimi, 20. u. 23. IV. 08, 3 cf • Congo, Leopoldville, 20. V. 08,
I cf ; 25. VIII. 08, I (f.
— 536 —
Bei einem Stiick von Mawambi-Avakubi tritt die Zeichnung der Unterseite
sehr zuriick; von der braunen Mittelbinde fehlt jede Spur.
Cymothoe jodutta Westw.
1850. WESTWOOD, Gen. Diurn. I.ep., p. 289.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 215, no. 36.
Westl. V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08,
I cf.
Ubergang zu var. ehmkei Dew. Im Felde 6 der Vorderfliigeloberseite in
der verbreiterten Saumbinde ein isolierter heller Fleck; dagegen hangt der
Fleck im Felde 5 noch mit der hellen Grundfarbung zusammen.
Cymothoe sangaris (God.).
1823. GODART, Enc. Meth., v. 9, p. 384 (Nymphalis).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 216, no. 51.
Westl, V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08;
I cf- Aruwimi, Jambaya, 8. V. 08, i c/.
Diestogyna mawamba Beth.-Bak.
Tafel XII, Fig. 4.
1908. BETHUNE- BAKER, Ann. Mag. Nat. Hist., ser. 8, v. 2, p. 476.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i Q. NW Beni (Urwald), I. 08, i 9.
Die Art ist nahe verwandt mit Diest. baromhina Auriv.
Diestogyna saphirina K.
1894. Karsch, Ent. Nachr., v. 20, p. 220.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 203, no. 11.
1909. GrOnberg, Deutsche ent. Zeitschr., p. ■/■j6, t. 11, f. 3 u. 4.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i cf, i 9-
Diestogyna goniogramma K.
1894. Karsch, Berl. ent. Zeitschr., v. 39, p. 5, f. i.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 205, no. 28.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i cf . NW Beni (Urwald), I. 08, i (f.
Diestogyna butleri Auriv.
Tafel XII, Fig. 5.
1902. Butler, Proc Zool. Soc. London, v. i, p. 47, t. i, f. 3, 3a (D. amaranta K. 9)-
1904. AURIVILLIUS, Ent. Tidskr., v. 25, p. 96.
Die Auffindung des bisher unbekannten rf bestatigt AURIVILLIUS' Fest-
stellung, daio die Art in die Verwandtschaft von goniogramma K., camarensis
Ward und ribensis Ward gehort, und zwar steht sie der letztgenannten Art am
nachsten.
— 537 —
o^ Oberseite tief schwarzbraun, von der Wurzel bis etwas iiber die IVIitte
wenig intensiv blau und violett schillernd, die Zeichnungen lebhaft dunkel
ockergelb, fast orangefarben, ahnlich wie beim 9, aber weniger scharf ausgepragt.
In der Zelle die gewohnlichen Querlinien, Mittelbinde wie beim 9, bis zum Innen-
rand reichend, aber flacher gebogen und in den Feldern 2 und 3 aui3en nicht
verbreitert, aus einzelnen flachen Bogen gebildet. Die beiden gelben Sub-
marginalstreifen, welche die schwarzen Submarginalflecke einschliei3en, sind
unscharf. 4 weiBe Subapicalflecke wie beim 9, der 5. Fleck im Felde 3 un-
deutlich. Mittelbinde und die 3 Submarginallinien im Hinterfliigel wie beim 9,
aber recht undeutlich.
Unterseite lebhaft goldbraun mit dunklerem Wurzelfeld, in der Zeichnungs-
anlage mit dem 9 iibereinstimmend. Die Mittelbinde an der AuBenseite des
Wurzelfeldes im \'orderfliigel kaum durch etwas hellere Farbung angedeutet.
Im Vorderfliigel sind die Zwischenraume zwischen den dunklen Zellenquer-
strichen, die Vorderrandpartie auBerhalb des Wurzelfeldes, im Hinterfliigel die
Wurzel, eine Ouerbinde im Wurzelfeld und die Discalpartie zwischen Wurzel-
feld und Submarginalbinde hellgrau beschuppt, mit leisem rosa-violettem Hauch.
Im Wurzelfeld des Hinterfliigels ein unscharfer schwarzer Fleck, die weiBen
Discalflecke und die weiB-schwarze submarginale Zackenbinde in beiden Fliigeln
undeutlich. Saum in beiden Fliigeln weiB gefleckt.
Lange des Vorderfliigels: 27,5mm.
Fliigelspannung: 48,5 mm.
Kiwu-See, Insel Kwidschwi, IX. 07, i cf.
Euxantha eurinome (Cram.) var. ansellica Butl.
1870. Butler, Trans, ent. Soc. London, p. 525.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 221.
Westl. V. Ruwenzori, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 25. JY. 08,
I cf.
Charaxes candiope candiope (God.).
1823. GODART, Enc. ileth., v. 9, p. ^s;^ {Xymphalis).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 240, no. 51.
1900. Rothschild u. Jordan, Novit. Zool., v. 7, p. 336, no. 26a.
Westl. V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08,
I d".
Charaxes numenes (Hew.).
1859. HEWITSOX, Exot. Butterfl., Nymphalis, t. 2, f. 9 — 11.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 240, no. 45.
1900. ROTHSCHILD u. JORDAN, Novit. Zool., V. 7, p. 37 1, no. 29, t. 7, f. 3 (q^).
Westl. V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08,
I cf .
- 538 -
Charaxes tiridates (Cram.).
1777. Cramer, Papil. Exot., v. 2, p. 100, t. lOi, f. A, B {Papilio).
1898. AURIVILLIL'S, Rhopaloc. aethiop., p. 239, no. 43.
1900. ROTHSCHILD u. Jordan, Novit. Zool., v. 7, p. 387, no. 36.
Siidwestl. v. Albert-See, Letida, 17. IV. 08, 5 (f. Westl. v. Albert-See.
Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08, 3 (f.
Charaxes ameliae Doumet.
1861. DOUMET, Rev. Zool., ser. 2, v. 13, p. 171, t. 5, f. i (r/*).
1898. AURIVILLIL'S, Rhopaloc. aethiop., p. 240, no. 47.
1900. ROTHSCHILD u. JORDAN, Novit. Zool., v. 7, p. 391, no. 39.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i rf. NW Beni (Urwald), I. 08,
I cf. Siidwestl. v. Albert-See, Lenda, 17. IV. 08, 5 rf. Westl. v. Albert-
See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08, i o^-
Charaxes imperialis Butl.
1874. BUTLER, Trans, ent. Soc. London, p. 531, t. :i, f. 3 (rQ^).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 240, no. 46.
1900. ROTHSCHILD u. Jordan, Novit. Zool., v. 7, p. 394, no. 40, 1. c, v. 5, t. 6, f. 5 (Q).
Westl. V. Albert-vSee, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08,
I o".
Charaxes hadrianus Ward.
1 87 1. Ward, Ent. Monthl. Mag., v. 8, p. 120.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 240, no. 48.
1900. ROTHSCHILD u. JORDAN, Novit. Zool., v. 7, p. 398, no. 42, t. 7, f. 4 (cf).
Siidwestl. v. Albert-See, Lenda, 17. IV. 08, i rf.
Charaxes protoclea Feisth.
1850. FeisTHAMEL, Ann. Soc. ent. France, ser. 2, v. 8, p. 260.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 235, no. 22.
1900. ROTHSCHILD u. Jordan, Novit. Zool., V. 7, p. 403, no. 44.
Siidwestl. v. Albert-See, Lenda, 17. IV. 08, i o"^-
Charaxes cynthia Butl. mawamba ab. nov.
Auf der Unterseite des Vorderfliigels sincl die beiden schwarzen Bogen-
flecke auf der ]\Iitte des Feldes ib verschmolzen zu einem groBen homogenen
schwarzen Fleck von der Form eines unregelmal3igen Vierecks, dessen Basis
der Ader 2 anliegt. Der Fleck umschlieBt einen kleinen unbestimmten blau-
weiCen Mittelfleck. Die weil3e Discalbinde der Hinterfliigel ist gewohnlich
schmaler als bei typischen Stiicken, wenig iiber i mm breit. Die Form diirfte
jedenfalls mit der typischen durch Ubergange verbunden sein, wie ein cf aus
Uganda zeigt, bei dem die beiden Flecke im Vorderfliigel zwar hinten ver-
schmolzen, an der Ader 2 aber noch getrennt sind. Ein of aus Kamerun zeigt
— 539 —
bei undeutlich verschmolzenen Flecken im \'orderfliigel eine normal l)reitc
Hinterfliigelbinde. Offenbar handelt es sicli um eine etwas abweichende constante
Form, deren Benennung wohl gerechtfertigt sein wird.
Westl. vom Albert-See, Route ]\Iawambi — Avakubi am Aruwimi,
20. IV. 08, 2 cf. Uganda (Grauer) , i o'', bei dem zweiten (f (s. o.) die
Flecke unvoUstandig verschmolzen, aber die Hinterfliigelbinde schmal.
Njamnjam, i a* (Coll. St AU dinger).
Charaxes boueti Feisth. var. nov. alticola.
Tafel XIV, Fig. 3.
Eine auffallige Varietat, die sich in der Farbung und Zeichnung am nachsten
an die typische Form anlehnt. Es diirfte sich jedenfalls um eine Hochgebirgs-
form handeln.
cf. Oberseite hellbraun wie bei boueti houeti, die schwarzen Zeichnungen
ausgedehnter : AuBenrand mit breiter schwarzer Saumbinde, helle Saumtlecke
nur in den Feldern ib — 3 deutlich. Submarginalbinde bis in das Feld ib reichend,
am Vorderrand mit der vSaumbinde zusammenhangend und durch schwarze
Aderstreifen mit ihr verbunden, so dal.) zwischen beiden Binden nur isolierte
braune Flecke stehen. Wurzelpartie hinter der Zelle zwischen Ader 2 und Innen-
rand bis zur Mitte des letzteren diinn schwarz beschuppt. Submarginalbinde
im Hinterfliigel schmaler als bei boueti boueti, durchschnittlich nur 1,5 mm
breit. Die schwarze Discalbinde normal, der Raum zwischen ihr und der Wurzel
diinn schwarz beschuppt. An die Discalbinde schlieBt sich ein auffiilliger groBer,
gegen den Analwinkel gerichteter, langelliptischer, rein weiBer Fleck.
Unterseite wesentlich mit der von boueti ioi^c/^' iibereinstimmend, in der
dunklen Zeichnung etwas unbestimmter, im Vorderfliigel die beiden schwarzen
Querstriche im Wurzelteil des Feldes 2 sehr blaB, gelblich, die schwarzen Sub-
marginalflecke in den Feldern ib und 2 ebenfalls ganz zuriicktretend, nur im
Felde ib angedeutet. Die beiden weiBen Ouerbinden des Hinterfliigels scharf
und deutlich, die innere schon am Vorderrand beginnend. Die weiI3e Sub-
marginallinie unscharf, verschwommen.
Lange des Vorderfliigels: 38 mm.
Fliigelspannung : 66 mm.
Nord- Rwanda, Vulkan Karissimbi, 2700 m, XI. 07, i c^, an Leoparden-
kot gefangen.
Charaxes lucretius (Cram.).
1775. Carmer, Papil. Exot., V. I, p. 129, t. 82, f. E, F (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 234, no. iq.
1907. Rothschild u. Jordan, Novit. Zool., v. 7, p. 410, no. 47.
Siidwestl. v. Albert-See, Marabu, ostl. Irumu, 20. Ill, 08, i r*. Siid-
westl. V. Albert-See, Lenda, 17. IV. 08, 3 r/. Westl. v. Albert-See, Route
Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 29. IV. 08, i c/*.
— 540 —
Charaxes eudoxus (Drury) mechowi Rothsch. u. Jord.
1900. Rothschild u. Jordan', Xovit. Zool., v. 7, p. 419, no. 51b, 1900, v. 6, t. 8, f. 6.
1904. Xeave, 1. c, V. II, p. 334, no. 18.
Westl. V. Albert-See, Route ^Nlawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08,
I (f.
Charaxes pollux poUux (Cram.).
1775. Cramer, Papil. Exot., v. i, p. 61, t. ^7, f. E, F [Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 233, no. 8.
1900. ROTHSCHILD u. JORDAN, Novit. Zool., V. 7, p. 427, UO. 55b.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, i (f.
Charaxes brutus (Cram.) angustus Rothsch. u. Jord.
1900. ROTHSCHILD u. JORDAN, Novit. Zool., v. 7, p. 432, no. 57c.
Siidwestl. v. Albert-See, Marabu, ostl. Irumu, 20. III. 08, i c^. Westl.
V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08, 3 cf.
Charaxes zingha (Stoll).
1780. Stoll bei Cramer, Papil. Exot., v. 4, p. 53, t. 315, f. B, C (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop.. p. 245 (Monura).
1900. ROTHSCHILD u. Jordan, Novit. Zool., V. 7, p. 452, no. 63.
Ohne nahere Fundortangabe, jedeufalls Congogebiet, i (f.
Charaxes etesipe etesipe (God.).
1823. GOD.^RT, Enc. Meth., v. 9, p. 355, no. 19 (Nymphalis).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 234, no. 13.
1900. ROTHSCHILD u. JORDAN, Novit. Zool., V. 7, p. 459, no. 64d.
Westl. V. Albert-See, Route ^Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08,
I cf .
Charaxes etheocles etheocles (Cram.) i"" f. hollandi Sharpe.
1896. Sharpe, Proc. Zool. Soc. London, p. 533, no. 34 {Ch. hollandi).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 237, no. 34 [Ch. etheocles var. [ab. ?] hollandi).
1900. ROTHSCHILD u. JORDAN, Novit. Zool., v. 7, p. 484, no. 74, a 6.
Siidwestl. v. Albert-See, Lenda, ly. III. 08, i o^. Wes^l. v. Albert-See,
Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08, i cf.
Charaxes etheocles etheocles (Cram.) o'' f. carteri Butl.
1 88 1. BUTLER, Ent. Monthl. Mag., v. 18, p. 108 [Ch. carteri).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 236, no. 29 (Ch. cedreatis).
1900. ROTHSCHILD u. JORDAN, Novit. Zool., v. 7, p. 485, no. 74, ay.
Siidwestl. v. Albert-See, I^enda, 17. III. 08, 3 rf- Westl. v. Albert-See,
Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. u. 25. IV. 08, 2 ^.
— 541 —
Charaxes nichetes nichetes Smith.
1883. Smith, Ent. Mouthl. Mag., v. 20, p. 58.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 244, no. 69.
1900. ROTHSCHILD u. JORD.\X, Novit. Zool., V. /, p. 502, no. 83b.
Westl. V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08,
I rf-
Charaxes paphianus Ward.
1 87 1. W.\RD, Ent. Monthl. ^Nlag., v. 8, p. 120.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 242, no. 62.
1900. ROTHSCHILD u. JORD.W, Xovit. Zool., V. 7, p. 502, no. 84.
Westl. V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08,
I cf.
Charaxes eupale eupale (Drury).
1782. Drury, 111. Exot. Ins., v. 3, p. 7, t. 6, f. 3 {Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 245, no. 75.
1900. ROTHSCHILD u. JORD.-\.\, Xovit. Zool., v. 7, p. 511, no. 87 a.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Ber.i, I. 08, i (/. Siidwestl. v. Albert-See,
Route Irumu — Mawambi, IV. 08, i o'. Westl. v. Albert-See, Route
Mawambi — Avakubi, 20. IV. 08, i cf . Westl. v. Albert-See, Avakubi, 23. u
29. IV. 08, 2 (f.
Charaxes kahldeni Horn. u. Dew.
1882. Ho.MEYER u. DEWITZ, Bed. ent. Zeitschr., v. 26, p. 381, t. 7, f. i.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 243, no. 63.
1900. ROTHSCHILD u. JORD.JiN, Xovit. Zool., v. 7, p. 519.
Westl. v. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08,
Libytheidae.
Libythea labdaca Westw.
1851. Westwood, Gen. Diurn. Lep., p. 413, t. 68, f. 6.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 247, no. i.
1901. PagENSTECHER, Tierreich, Liefg. 14, Libytheidae, p. 12, no. 7.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), I. 08, 2 a"- Siidwestl. w
Albert-See, Route Irumu-^NIawambi, IV. 08, q cf .
Lemoniidae.
Abisara rogersi Druce.
1878. DRUCE, Ent. Monthl. Mag., v. 15, p. loi.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 250, no. 3.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i o"". XW Beni (Urwald),
I. 08, I o^, 19.
— 542 —
Lycaenidae.
Lycaeninae.
Megalopalpus simplex Rober.
1886. ROBER, Iris, V. I, p. 51, t. 4, f. 4 (Q).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 300.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i cT, i 9. NW Beni (Urwald), 2 c^.
Deudorix angelita Suff. f. makala Beth.-Bak.
1904. SUFFERT, Iris, V. 18, p. 54.
1908. BETHUNE - BAKER, Proc. Zool. Soc. London, p. iii, t. 9, f. 4 (rf) (Deud. makala).
1910. DRUCE, 111. Afr. Lycaen. Zool. Mus. Berl., p. 11, t. 4, f. i u. 2.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), I. 08, i 9.
Der dem innersten Teil der dunklen Randbinde parallele schwarzbraune
Strich im Felde ib fehlt bei dem vorliegenden Stiick. Die dunkle Postdiscal-
binde der Vorderfliigelunterseite ist durchweg breiter, am Vorderrand 3,5 mm
breit gegen 2,5 mm bei der Type, bis zur Ader i kontinuierlich und am hinteren
Ende nocli etwas iiber i mm breit, bei der Type etwas weniger als 1 mm. Das
von Bethune- Baker beschriebene o"* von Makala zeigt dieselben Eigen-
tiimlichkeiten. Moglicherweise handelt es sich um eine konstante ortliche Form,
welche dann den Namen makala fiihren konnte.
Oxylides amasa Hew.
1869. Hewitson, 111. Diurn. Lep., Suppl., p. 4, t. 6, f. 89 u. 90.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 313, no. 3.
Westl. V. Albert-See, Route Mawambi^Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08,
I 9.
Hypolycaena hatita Hew.
1865. Hewitson, ill. Diurn. Lep., p. 51, t. 2^, f. 21 — 24.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 315, no. i.
Kiwu-See, Insel Kwidschwi, IX. 07, i rf. Westl. v. Albert-See, Route
Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08, i 9-
Das Stiick vom Kiwu-See ist auf der Unterseite fast ganz weii3, die Spitze
des Vorderfliigels am Auf3enrand kaum verdunkelt, die gelbbraune Mittelbinde
schmal, was jedoch aucli bei westafrikanischen Stiicken vorkommt.
Hypolycaena lebona Hew.
'iurn. Lep., p. 51.
opaloc. aethiop., p. 315, no. 3.
Siidwestl. v. Albert-See, Route Irumu — Mawambi, IV. 08, i 9-
1865. HEWITSON, 111. Diurn. Lep., p. 51.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 315, no. 3.
J
— 543 —
Hypolycaena liara H. H. Druce.
1890. H. H. DRUCE, Anil. Mag. Nat. Hist., ser. 6, v. 5, p. ij .
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 316, no. 5.
Westl. V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aiuwinii, 22. IV. 08,
19.
Hypolycaena buxtoni Hew.
1874. HEWITSON, Ent. Monthl. IMag., v. lo, p. 200.
189S. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 360, no. 10.
Kiwu-See, Insel Kwidschwi, IX. 07, i 9-
Hypolacaena jacksoni Beth.-Bak. (?)
1906. BETHUNE - B.\KER, Ann. Mag. Nat. Hist., ser. 7, v. 17, p. 106.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori-Fufi, Westseite, II. 08, i cf,
I 9- Ruwenzori, Westseite, 1800 m, i -^ .
Die Stiicke stimmen genau mit der Beschreibung von H. jacksoni iiberein,
haben aber nur 31 — 34,5 mm Spannweite, wahrend Bethune - Baker 41mm
angibt.
Lycaenesthes ruwenzoricus nov, spec.
Verwandt mit L. lignrcs Hew. und nkerewensis Strand.
c/. Fliigeloberseite stark dunkel violett schimmernd, mit schmalem scharfen
tief schwarzem Saumband, welches sicli am Analwinkel der Hinterfliigel in den
Feldern 2 und ic zu dreieckigen Flecken erweitert. Saumschuppen und Schwanz-
chen des Hinterfliigels hell graubraun. Grundfarbe der Unterseite hell braunlich-
grau, Binden und Auloenrand dunkler graubraun mit deutlich rostfarbenem
Anflug. Zeichnungen ahnlich wie bei ligures, aber diffuser, die dunkle Be-
grenzung nur schwach angedeutet, auch die hellen Saume wenig ausgebildet,
Discalbinde im Vorderfliigel bis zur Ader 2 mehr geradlinig verlaufend, weniger
gebrochen. Die hellgesaumten Basalpunkte im Hinterfliigel unscharf oder ganz
diffus. Analflecke im Hinterfliigel hell rostgelb, die schwarzen Kernflecke vom
Rande losgelost, ziemlich klein, mit glanzend blauen Schuppen bestreut.
9. Oberseite (etwas abgerieben)'matt schwarzbraun ohne schwarzes Saum-
band, Saumschuppen weil31ich. Im Hinterfliigel zwischen den Adern ib und 6
eine schmale weiBe Linie vor dem Saum, eine weiBliche Submarginalbinde
nur schwach angedeutet. Der dreieckige schwarze vSaumfleck im Felde 2 innen
unscharf gelb gesaumt. Unterseite weiB mit besonders im Hinterfliigel ganz
verloschener, graubrauner Zeichnung die gelben Analflecke blaB und ver-
waschen, die schwarzen Kernflecke scharf.
Lange des Vorderfliigels : rf 15 — 17, 9 15 mm.
Fliigelspannung : rf 27 — 30,5, 9 28 mm.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori, Westseite, II. 08, 5 (f. Westl.
V. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), I. 08, i 9-
— 544 —
Lycaenesthes musagetes Holl.
1893. HOLLAND, Hilt. New-S V. 4, p. J 5.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 221.
1909. Strand, Ent. Zeitsclir., v. 23, p. 125.
1910. BETHUNE-Baker, Transact, ent. Soc. London, p. 21, t. 5, f. 5. ^
Westl. V. Albert-See, Route ]\Iawambi — Avakubi am Aruwimi, 26. IV. 08,
Lycaenesthes larydas (Cram.).
1780. Cramer, Papil. Exot., v. 3, p. 160, t. 282, f. H (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 349, no. 28.
19 10. BETHUNE-Baker, Transact, ent. Soc. London, p. 44, t. 8, f. 21.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, 3 o^. NW Beni (Urwald), I. 08
2 cf. Siidwestl. v. Albert-See, Route Irumu — Mawambi (Urwald), IV. 08,
2 (f.
Lycaenesthes scintillula Holl.
1 89 1. Holland, Psyche, v. 6, p. 50.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 352, no. 57.
1910. BETHUNE-Baker, Transact, ent. vSoc. London, p. 60, t. 3, f. 3, t. 10, f. 30 u. 31.
Siidwestl. v. Albert-See, Route Irumu — Mawambi (Urwald), IV. 08,
I cf. Westl. V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi,
20. IV. 08, I c^.
Cupido cyara (Hew.).
1876. Hewitsox, Exot. Butterfl., Lycaena, t. i, f. 9 u. 10.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 358, no. 2.
Siidwestl. v. Albert-See, Route Irumu — INIawambi (Urwald), 6 cf,
Cupido heritsia (Hew.).
1876. Hewitson, Exot. Butterfl., Lycaena, t. i, f. ii u. 12.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 359, no. 3.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori, Westseite, 1800 m, II. 08; i cf.
Cupido falkensteini (Dew.).
1879. DEWITZ, Nov. Act. Acad. Leop. -Carol., v. 41, no. 2, p. 204, t. 25, f. 5 (Plebejus).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 361, no. 10.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori-Fu6, Westseite, II. 08, 2 cf.
Ruwenzori, Westseite, II. 08, 2000 m, i cf ; 2500 m, i o^.
Cupido lingeus (Cram.).
:ot., V. 4, p. 176, t. 379, f. F, G
paloc. aethiop., p. 360, no. 12.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori-FuB, Westseite, II. 08, i cf.
1781. Cramer, Papil. Exot., v. 4, p. 176, t. 379, f. F, G {Papilio)
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 360, no. 12.
— 545 —
Cupido palemon (Cram.).
1782. Cramer, Papil. Hxot., v. 4, p. 209, t. 390, f. E, F (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 361, no. 13.
Xorchvest-Ruanda, Bugoie-Urwald, 25000"*, XI. 07, i 9-
Cupido palemon (Cram.) var. nov. fracta.
Die dunkelbraune, weiB eingefalBte Postdiscalbinde der Vorderiliigelunter-
seite ist in den Feldern 3 — ib scharf abgesetzt und nach innen verschoben in
(let Weise, dai3 in jedem dieser Felder die auBere weiBe Saumung die Fort-
setzung der inneren dunkelbraunen des vorhergehenden Feldes bildet. Ubrige
Merkmale wie bei der typischen Form.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori, Westseite, II. 08, 2000 m, i o^;
2500 m, I cf.
Cupido margaritaceus (Sharpe).
1892. Sharpe, Proc. Zool. Soc. London, 1891, p. 636, t. 48, f. 3 {Castalius).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 364, no. 26.
Siidwest-Ruanda, 24. u, 29. VIII. 07, 2 c/*. Nordl, v. Albert-Edward-
See, Ruwenzori-FuC, Westseite, II. 08, i 9.
Cupido telicanus (Lang) var. plinius (F.).
1793. FabriciUS, Ent. syst., v. 3, T. i, p. 284 {Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 364, no. 27.
Kiwu-See, Nordufer, Kisseuje, X. 07, 2 cf . Nordl. v. Kiwu-See, Ru-
tschurru, XII. 07, 3 cf. Siidwestl. v. Albert-See, Mboga, III. 08, i d"-
Siidwestl. v. Albert-See, Route Irumu — Mawambi, IV. 08, i (f.
Cupido isis (Drury).
1773. DRURY, 111. Exot. Ins., V. 2, p. 6, t. 3, f. 4 u. 5 [Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 364, no. 28.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), I. 08, i 9. Siidwestl. v. Albert-
See, Route Irumu — Mawambi (Urwald), IV, 08, 2 a*.
Cupido sigillatus (Butl.).
1876. Butler, Ann. Mag. Nat. Hist., ser. 4, v. 18, p. 483 (Lampides).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 366, no. 29.
Siidwestl, v. Albert-See, Mboga, III. 08, 7 cf. Siidwestl. v. Albert-See,
Route Irumu — Mawambi (Urwald), IV. 08, i cf.
Cupido jesous (Guer.).
1847. GUERIN in LEFEBRE, Voyage Abyss., v. 6, p. 383, t. 11, f. 3 u. 4 {Polyommatus).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 366, no. 32.
Siidwestl, v. Albert-See, Route Irumu — Mawambi, IV. 08, 16 cf.
Deutsche Zentralafrika-Expedition. III. 35
— 546 —
Cupido aethiops (Mab.).
1877. IMabille, Bull. Soc. Zool. France, v. 2, p. 219 (Lycaena).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 367, no. 35.
Siidwestl. v. Albert-See, Route Irumu — Mawambi, IV, 08, 7 cf.
Cupido baeticus. (L.).
1767. LlNNfi, Syst. Nat., Ed. 12, p. 789 (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 367, no. },■/.
Siidwest-Ruanda, VIII. 07, i rf. Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, X. 07,
2 (f. Nordl. V. Kiwu-vSee, Rutschurm, XII. 07, i cf.
Cupido juno Butl.
1896. BUTLER, Proc. Zool. Soc. London, p. 830, t. 41, f. 5 (Cyclyrius).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 368, no. 42.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori, Westseite, 2500 m, II. 08,
2 (f. Westl. V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi,
20. IV. 08, I cf .
Cupido malathana (Boisd.).
1833. BOISDUVAL, Fauna Madag., p. 26, (Lycaena).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 373, no. 53.
Albert-See, Kassenje, III. 08, 2 9-
Cupido celaeus (Cram.)
1781. Cramer, Papil. Exot., v. 4, p. 177, t. 379, f. K, K (Papilio).
1804. HERBST, Xatursyst. Schmetterl., v. 11, p. 334, t. 326, f. 7 u. 8.
1887. Trimen, South. African. Butterfl., v. 2, p. 18 (Lycaena parsimon).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 375 no. 68a.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, i 9-
Der Schwanz an der Ader 2 im Hinterfliigel, der nach Aurivillius' Tabelle
fiir die Gruppe, zu der celaeus gehort, charakteristisch ist, fehlt bei dem vor-
liegenden Stiick vollstandig; nach alien iibrigen Merkmalen muB es jedoch zu
dieser Art gehoren. "Qbrigens bilden sowohl Cramer wie Herbst die Art ohne
Schwanz ab, und nach Trimen ist der Schwanz beim o^ ,, extremely short
linear". Ob es sich um eine normal ungeschwanzte, vielleicht temporare Form
handelt. laCt sich natiirlich nach einem einzelnen Stiick nicht feststellen.
Cupido hippocrates (F.).
St., V. 3, T. I, p. 288 (Papiliu).
aloe, aethiop., p. 376, no. 81.
Siidwestl. v. Albert-See, Mboga, III. 08, i o^.
1793 FabriCIUS, Ent. sy.st., v. 3, T. i, p. 288 (Papiliu)
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 376, no. 81.
— 547 —
Cupido micylus (Cram.).
1780. Cramer, Papil. Exot., v. 3, p. 160, t. 2S2, f. F, G (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 377, no. 82.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), I. 08, i 9- [ ]
Cupido gaika (Trim.).
1862. Trimen, Trans, ent. Soc. London, ser. 3, v. i, p. 403 (Lycaena).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 378, no. 91.
Siidwestl. v. Albert-See, Kirk Falls, 8. III. 08, 3 cf .
Cupido lysimon (Hb.).
1798 — 1803. HUbner, Europ. Schmetterl., f. 534 u. 535 {Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 379, no. 93.
Nordl. V. Albert-Edw^ard-See, Ruvvenzori-FuC, Westseite, II. 08, 2 9-
Cupido stellata (Trim.).
1883. Trimen, Trans. Ent. Soc. London, p. 348 [Lycaena).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 379, no. 96.
Nordwest-Ruanda, Vulkangebiet, 4. XI. 07, i Exempl.
Cupido punctatus (Dew.).
1879. DEWITZ, Nov. Act. Acad. Leop. -Carol., v. 41, no. 2, p. 205, t. 26, f. 15 (Plebcjiis).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 381, no. 102.
Siidwestl. v. Albert-See, Route Irumu — INIawambi (Urwald), IV. 08, i cf.
Cupido ornatus ( Mab. ) var. vestalis Auriv.
1895. AURIVILLIUS, Ent. Tidskr., v. 16, p. 219.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 381, no. 104.
Siidwestl. v. Albert-See, Route Irumu — Mawambi (Urwald), IV. 08, i c\
Pierididae.
Pseudopontia paradoxa (Feld.).
1869. Feeder, Pet. Nouv. Ent., v. i, no. 8, p. 30 (Globiceps).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 386, no. i.
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 30, t. loa.
Siidwestl. v. Albert-See, Mboga, III. 08, i (f.
Leptosia medusa (Cram.).
1777. CRAMER, Papil. Exot., v. 2, p. 86, t. 150, f. F {Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 387.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 31, t. loa.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i cf . Westl. v. Albert-See.
Mawambi, IV. 08, i c/.
35*
- 548 -
Leptosia medusa Cram. ab. immaculata Auriv.
1895. AURIVILLIUS, Ent. Tidskr., v. 16, p. 257.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 387.
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 31, t. loa.
Westl. V. Victoria-N^^anza, Buddu-Wald, 22. — 27. VI. 07, 50^, 2 9- West].
V. Ruwenzori, Fort Beiii, I. 08, i c^. Nordwest-Berd (Urwald), I. 08, 3 (f.
Westl. V.Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 16. IV. 08, icf.
Leptosia alcesta Cram. ab. nupta Butl.
1873. BUTLER, Cist. Ent., V. i, p. 175.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 388. '
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 31, t. lOb.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beid (Urwald), I. 08, i 9-
Mylothris asphodelus Butl.
1888. BUTLER, Proc. Zool. Soc. London 1877, p. 572.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 393, no. 10.
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. ^^, t. loe.
Siidwestl. v. Albert-See, Route Irumu — Mawambi, IV. 08, 1 (f.
Mylothris crocea Butl.
1895. BUTLER, Proc Zool. Soc. London, p. 734, t. 43, f. i.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc aethiop., p. 394, no. 15.
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 34, t. 22a.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori, Westseite, II. 08, 2000 m,
6 cf , 2 9; 2500 m, I (f.
Mylothris rubricosta (Mab.).
1890
1898
1902
1909
1910
MabILLE, Ann. Soc. Ent. France, ser. 6, v. 10, p. 28 (Pieris).
AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 395, no. 23.
PAGENSTECHER , Jahrb. nassau. Ver. Naturk., v. 55, p. 163, t. 2, f. i.
HERON, Trans., Zool. Soc. London, v. 19, P. 2, p. 166 (9)-
AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 35, t. iic
Kiwii-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, 3 d^, 5 9-
9. Oberseite einfarbig schwarzlich-grau, zuweilen ziemlich dunkel, die rote
Vorderrandzeichnung diffuser und wesentlich matter als beim o''. Spitze der
Vorderfliigel nicht starker verdunkelt, die Randflecke kleiner und weniger
scharf als beim cf, nur an den Aderspitzen deutlich, im Hinterfliigel klein und
scliarf wie beim cf.
Farbung der Unterseite schwankend zwischen ziemlich lebhaftem Graugelb
und Schwarzbraun, bei dunkler Grundfarbe der Saum schmal weiClich-graugelb.
Die schwarzen Saumflecke in beiden Fliigeln klein und scharf. Die rote Vorder-
randfarbung wie beim cf, intensiv zinnoberrot, in der Zelle im Vorderfliigel
etwas ausgedehnter. Fliigelspannung : 46 — 47 mm.
— 549 —
Mylothris narcissus Butl. var. jacksoni Sharpe.
1891. Sharpe, Proc. Zool. Soc. London, p. 190, t. id, f. 3 (M . jacksom).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 396.
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 36 (M. sagala jacksoni).
Xordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori, Westseite, 2000 m, II. 08, 2 9.
Appias sabina (Feld.).
1865. Felder, Reise d. Xovara, Lep., p. 167 {Pieris).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 399, no. 9.
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 38, t. 11 e u. f.
Westl. V. Ruwenzori, Beni, II. 08, i cf. Siidwestl. v. Albert-See, Route
Irumu — Maw^ambi, IV. 08, 2 cf .
Pieris raffrayi Oberth.
1878. OBERTHCR, Etud. d'Ent., Fasc. 3, p. 17, t. i, f. 3.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 406, no. i.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 39, t. I2f, 13a.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori, Westseite, II. 08, 12 c^, 2 9-
Pieris gidica (God.).
1 8 19. GODART, Enc. Method., v. 9, p. 131.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 406, no. 3.
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 39 u. 40.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, i 9- Nordl. v. Albert-Edward-
See, Kasindi, XII. 07, i 9- Westl. v. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i rf.
Pieris severina (Cram.) ab. boguensis Feld.
1865. Feeder, Reise d. Xovara, Lep., v. 2, p. 173.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 407.
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 41.
Siidostl. V. Albert-Edward-See, Mpororo, VII. 07, 2 cf . Ruanda, Mohasi-
See, 28. VII. 07, 19. Nordl. Albert-Edward-See, Kasindi. XII. 07, i 9-
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i cf. Albert-See, Kassenge,
III. 08, 2 o^.
Pieris severina (Cram.) ab. infida Butl.
1888. Butler, Proc Zool. Soc London, p. jj.
1894. Butler, 1. c, p. 578, t. 2,7, f. i u. 2.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc aethiop., p. 407. "
1910. AURIVILLIUS in Seitz, (iroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 41. t. 13b.
Siidostl. V. Albert-Edward-See, Mpororo, \'n. 07, i 9.
— 550 —
Pieris mesentina (Cram.).
1780. Cramer, Papil. Exot., v. 3, p. 140, t. 270, f. A, B (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 407, no. 8.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroCschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 41.
Siidostl. V. Albert-Edward-See, Mpororo, VII. 07, 60^, i 9.
Pieris crawshayi Butl.
1894. Butler, Proc. Zool. Soc. London 1893, P- 665.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 408, no. 10.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 41, t. 13c.
Siidostl. V. Albert-Edward-See, Mpororo, VII. 07, i cf.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, i 9-
Pieris zochalia Boisd.
1836. BOISDUVAL, Spec. Gen. Lep., v. i, p. 506.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 408, no. 11.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 41, t. I2e.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori, Westseite, 2000—2500 m,
II. 08, 5 d".
Pieris zochalia Boisd. var. 9 ochracea Heron.
1909. Heron, Trans. Zool. vSoc London, v. 19, P. 2, p. 168.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 41.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori, Westseite, 2000 — 2500 m,
II. 08, 7 9.
Diese Form diirfte eine auf den Ruwenzori beschrankte Hochgebirgsform
darstellen, und zwar handelt es sich offenbar um einen Dimorphismus der 9,
denn die gleichzeitig erbeuteten cf sind samtlich normal gefarbt. Die Diagnose
Herons, dem nur ein 9 vorlag, laJBt sich noch in einigen Punkten erganzen:
Die gleichmaBig ockergelbe Farbung der Oberseite ist nicht absolut konstant,
denn bei einem Stiick sind die Vorderfliigel weil3, Innenrand und vSubmarginal-
flecke sind schwefelgelb. Auf der Unterseite sind bei alien Stiicken die V^order-
fliigel an der Wurzel bis zur Mitte und langs des ganzen Innenrandes lebhaft
ockergelb, Vorderfliigelspitze und Hinterfliigel zeigen eine gleichmaBig matt
graubraune, chamoisahnliche Farbung.
Die Fangzeiten (Februar) fallen audi bei den vorliegenden Stiicken in
die Trockenzeit, die Varietat wird also eine Trockenzeit-Form sein, als welche
sie auch bereits von Heron angefiihrt wird.
Pieris subeida Feld.
1865. Felder, Reise d. Novara, Lep., v. 2, p. 174.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 408, no. 13.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 42, t. 13c.
Siidostl. V. Albert-Edward-See, Mpororo, VII. 07, 5 cf , 29. Westl. v.
Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, 2 rf.
Pieris dentigera Butl.
1888. Butler, Proc. Zool. Soc. Loudon, p. 78.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 409.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GrofJschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 42, t. 12b
(P. calypso dentigera).
Westl. V. Victoria-Nyanza, Buddu-Wald, 22. \'I. 07, i cf.
Pieris larima Boisd. ab. bei balangensis Rebel u. Rogenh.
Siidostl. V, Albert-Edward-See, Mpororo, VII. 07, i 9-
Ein kleines 9 von nur 49 mm Spannweite mit ausgedehnt schwarzer Zeich-
nung. Oberseite: im Vorderfliigel ein deutlicher Discalfleck auf der unteren
Discocellularis, Subapical- und vSaumflecke im Vorderfliigel und die Saumflecke
im Hinterfliigel zu einer breiten Saumbinde verschmolzen. Grundfarbung der
Oberseite weiJBlich, die Rotung in der basalen Zellenhalfte unbedeutend. Unter-
seite: Subapicalflecke im Vorderfliigel und Saumflecke in beiden Fliigeln scharf
und deutlich, ebenso die vollzahlig vorhandenen vSubmarginalflecke im Hinter-
fliigel. Discalfleck im Vorderfliigel klein und unscharf. Spitze des Vorderfliigels
blaB braunlich-grau, von rotgelben Zwischenaderstreifen durchzogen. Farbung
wie bei ab. balangensis, der das Stiick zweifellos sehr nahe steht. Die aus-
gedehnte Schwarzfarbung diirfte bei einem einzelnen 9 zur Aufstellung einer
neuen Form kaum geniigen.
Pieris theuszi Dew.
1889. DEWITZ, Ent. Nachr., v. 15, p. 107, t. 2, f. 6 — 9.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 410, no. 20.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 44, t. 14a.
Siidwestl. v. Albert-See, Mboga, II. 08, i cf.
Pieris solilucis Butl.
1874. Butler, Trans. Ent. vSoc. London, p. 433.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 411, no. 25.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 44, t. 14a.
Westl. V. Victoria-Nyanza, Buddu-Wald, 22. — 27. VI. 07, i cf.
Pieris pigea Boisd.
1836. BoiSDUVAL, Spec. Gen. Lep., v. i, p. 523.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 412, no. 31.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, SroUschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 46, t. i4d.
Westl. V. Victoria-Nyanza, Buddu-Wald, 22. VI. 07, i cf.
— 552 —
Pieris pigea Boisd. var. hib. alba Wallengr.
1857. WalLENGREN, Rhopaloc. caffrar., p. 10 (Pinacopteryx).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 412.
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 46, t. I4d.
Westl. V. Victoria-Nyanza, Buddu-Wald, 22. — 27. VI. 07, 2 cf- Siid-
westl. V. Albert-See, Kirk Falls, III. 08, 2 a", i 9.
Pieris dixeyi (Neave).
1904. Neave, Novit. Zool., v. 11, p. 341, t. i, f. 10 (Pinacopteryx).
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 45.
Westl. V. Victoria-Nyanza, Buddu-Wald, 22. u. 23. VI. 07, 3 cf
Pieris alberta nov. spec.
Tafel XII, Fig. 6.
Verwandt mit P. liliana (Gr. Sm.).
cf. Oberseite w^eiB mit leichtem griinlichen Hauch, Fliigelwurzel v^^ie ge-
wohnlich leicht geschwarzt, Adern schwarz. Vorderfliigel mit kleinem strich-
formigen Discocellularfleck. Vorder- und AuBenrand schvv^arz gesaumt, der
AuBenrandsaum nach hinten verschmalert, bis zur Ader 3 reichend, aus einzelnen
miteinander verschmelzenden Flecken gebildet. An der Ader 2 ein isolierter
kleiner Saumfleck, an der Spitze von Ader i nur wenige schwarze vSchuppen.
Hinterfliigel mit schwarzen Saumflecken an den Adern ib — 6.
Unterseite in beiden Fliigeln mit deutlichem Discocellularfleck, Vorder-
fliigel mit schmaler, unscliarfer, vom Vorderrand bis in das Feld 5 reichender
Subapicalbinde und einem groBeren Fleck im Felde 3; Adern gegen den AuBen-
rand leicht geschwarzt, mit unscharfen kleinen Saumflecken,- Wurzel des Vorder-
randes im Hinterfliigel schmal gelb gesaumt, die Adern in ganzer Ausdehnung
geschwarzt, die hintere Mittelader besonders breit und unter der Wurzel von
Ader 2 durch einen Querfleck mit ib verbunden, Feld 7 mit kleinem schwarzen
Subbasalfleck, vom Vorderrand bis vor die Ader i eine die Adern verbindende.
dem Saum paraUele Discalbinde.
Lange des Vorderfliigels : 22mm.
Fliigelspannung : 38,5 mm.
Siidostl. V. Albert-Edward-See, Mpororo, VII. 07, i cf.
Die Art unterscheidet sich von P. liliana durch den Discocellularfleck des
Vorderfliigels, durch die Saumbinde im Vorderfliigel und die Saumflecke des
Hinterfliigels auf die Oberseite, sowie die Zeichnung der Unterseite.
Pieris johnstoni Crowley.
1887. Crowley, Trans. Rut. Soc. London, p. 35, t. 3, f. i — 3 (Synchloe).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 414, no. 46.
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 48, t. isa
(P. helice johnstoni). •
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. 07, i a^, 2 9.
— 553 —
Teracolus aurigineus Butl.
1883. Butler, Ann. Mag. Nat. Hist., ser. 5, v. 12, p. 1(^3.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 424, no. 8.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 51, t. 156.
Westl. V. Victoria-N3'anza, Buddu-Wald, 22, — 27, VI. 07, i cf. Nordl.
V. Albert-Edward-See, Kasindi, XII. 07, 4 rf, i 9. Albert-See, Kassenje,
III. 08, 2 9.
Teracolus vesta Reiche var. catachrysops Butl. aff.
Albert-See, Kassenje, III. 08, 1 3^.
Das Stiick steht der var. catachrysops zweifellos am nachsten, erinnert aber
durch die ausgedehntere helle Zeichnung etwas an var. mutans Butl. Grund-
farbung wie bei catachrysops, ebenso der Discalfleck des Vorderfliigels, doch ist
auf der Vorderfliigelunterseite die ockergelbe Wurzelfarbung weniger ausgedehnt.
Oberseite in beiden Fliigeln mit deutlichen scharfen hellen Saumflecken, ahnlich
wie bei mutans, die Submarginalfleckenreihe in beiden Fliigeln breiter als bei
typischen Exemplaren von catachrysops, aber doch wesentlich schmaler als bei
mutans. Discal- und Submarginalbinde auf der Unterseite bestimmt und
scharf wie bei catachrysops, aber blasser und diffuser, ebenfalls vor dem Innen-
rand des \'orderfliigels schwarzlich.
Da nur ein einzelnes Stiick vorliegt und die Grenzen der Variabilitat bei
den Formen der I'fs^a-Gruppe noch recht wenig bekannt sind, so wird von einer
Xeubenennung wohl am besten abzusehen sein.
•
Teracolus protomedia (Klug).
1829. Klug, Symb. Phys., t. 8, f. 13, 14 (Pontia).
1889. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 427, no. 14.
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. ^z, t. i6e.
Albert-See, Kassenje, III. 08, i c/', 2 9-
Teracolus ione (God.) var. (hib.) jalone Butl.
1869. Butler, Cist, ent., v. i, p. 14 (Euchloe jalone).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 429.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 54, t. i6g).
Albert-See, Kassenje, III. 08, i cf.
Teracolus hetaera Gerst.
1871. GERSTAECKER, Arch. f. Naturg., v. ^y, p. ^S7-
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 430, no. 25.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 55, t. ije.
Siidostl. V. Albert-Edward-See, Mpororo, VII. 07, i 9. Albert-See,
Kassenje, III. 08, 2 cf.
— 554 —
Teracolus omphale (God.) var. theogone (Boisd.).
1836. BOISDUVAL, Spec. Gen. Lep., v. i, p. 575, no. 23 (Anthocharis theogone).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 434.
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric., p. 58, t. 19a.
Nordl. V. Albert-Edward-vSee, Kasindi, XII. 07, i (f. Albert-Edward-
See, Kassenje, III. 08, i 9. Siidwestl. v. Albert-Edward-vSee, Kirk Falls,
III. 08, I a".
Teracolus evagore (Klug).
1829. KLUG, Symb. Phys., t. 8, f. 5 u. 6 (Pontia).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 435, no. 40.
1901 — 02. SHARPE, Monogr. Ent., Teracolu.s, p. 134, t. 39, f. i.
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 58, t. 19a, b, 20a
(T. daira evagore).
Albert-See, Kassenje, III. 08, i r/*, 19.
Teracolus achine (Cram.) var. interm. (aestiv.-hib.) antevippe (Boisd.).
1836. BOISDUVAL, Spec. Gen. Lep., v. i, p. ->,j2, no. 18, t. 18 (2 C), f. 3 (.-inthocharis
antevippe).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 436.
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 57.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, 6 3^. Siidwestl. v. Albert-See,
Kirk Falls, III. 08, i 9.
Die cf von Beni zeigen mit Ausnahme eines Stiickes eine mehr oder weniger
deutliche, eines sogar eine ziemlich breite, innere schwarze Saumung des Sub-
apicalfleckes im Vorderfliigel. Die Unterseite zeigt keine Spur von Rotung oder
Sprenkelung, aber scharfe Bestaubung der Adern.
Teracolus antigone (Boisd.) var. aestiv. phlegetonia (Boisd.).
1836. BOISDUVAL, Spec. Gen. Lep., v. i, ^. 576, no. 2->. (.-iuthocharis phlegetonia).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 440.
1902. SHARPE, Monogr. Ent., Teracolus, p. 140, t. 40 (part.).
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 59, t. igh, 20a.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Kasindi, XII. 07, i 9- Westl. v. Ruwenzori,
Fort Beni, I. 08, 10 (f.
Teracolus evarne (Klug).
1829. Klug, Symb. Phys., t. 6, f. 1—4 [Pontia).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 441, no. 53.
1900. SHARPE, Monogr. Ent., Taracolus, p. 90, t. 29, f. i.
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 60, t. 20b.
Siidostl. V. Albert-Edward-See, Mpororo, VII. 07, i (f.
— 555 —
Eronia cleodora (Hb.) var. aestiv. norm, erxia Hew.
1867. HEWITSON, Exot. Butterfl., t. I.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 445.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroGschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 61, t. 21b u. c.
Siidostl. V. Albert-Edward-See, ]\Ipororo, VII. 07, i c""- Albert-See,
Kassenje, III. 08, 3 (/.
Eronia argia (F.).
1775. FaBRICIUS, Ent. syst., p. 470 (Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 446.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 62, t. 21c u. d.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, 2 a". NW Beni (Urv^ald), I. 08,
4 cf. Westl. V. Albert-See, Route Mavi^ambi — Avakubi am Aruwimi,
20. IV. 08, I cf.
Eronia argia (F.) ab. 9 semiflava Auriv.
1895. AURIVILLIUS, Ent. Tidskr., v. i6, p. 262.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 446.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 62.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), I. 08, i Q.
Eronia argia (F.) ab 9 poppea (Donov.).
1824. Donovan, Nat. Reposit., v. 2, t. 54, f. 2.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 446.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 62, t. 21 d.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori, Westseite, 2000 m, II. 08, i Q.
Eronia thalassina Boisd.
1836. BOISDUVAL, Spec Gen. Lep., v. i, p. 443.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc aethiop., p. 447, no. 5.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 62, t. 15c, 2ie.
Westl. V. Albert -See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi,
20. IV. 08, I 9.
Eronia buqueti Boisd. var. hib. arabica Hopff
1862. HOPFFER in PETERS, Reise Mossamb., Ins., p. 363.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 447.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 6j
Albert-See, Kassenje, III. 08, 2 c^.
- 556 -
Eronia buqueti Boisd. var hib. extr. capensis Hopff.
1862. HOPFFER in Peters, Reise Mossamb., lus., p. 363.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 447.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 63.
Albert-See, Kassenje, III. 08, 2 cf.
Die Unterseite ist kaum dunkler als die Oberseite, die dichte graubraune
Sprenkelung der \^orderfliigelspitze und der Hinterfliigel fehlt ganz oder ist
kaum spurweise angedeutet.
Catopsilia florella (F.).
1775. FabriciUS, Syst. Ent., p. 479 {Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 449, no. i.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 63.
Siidostl. V. Albert-Edward-See, Mpororo, VII. 07, i d", i 9- Albert-See,
Kassenje, III. 08, i -f- Siidostl. v. Albert-See, Route Irumu— Mavv^ambi,
IV. 08, 4 o^.
Terias brenda Doubl. u. Hew.
1847. Doubleday u. Hewitsox, Gen. Diurn. Lep., p. 79, t. 9, f. 6.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 451, no. i.
1910. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 64, t. 22c.
Westl. V. Ruw^enzori, Beni (Urwald), II. 08, 8 o^- Siidvi^estl. v. Albert-
See, Route Irumu— Mawambi, IV. 08, 8 d". Westl. v. Albert-See, Route
Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08, 3 cf. Westl. v. Albert-See,
Mawambi, IV. 08, i 9-
Terias floricola (Boisd.) var. hib. ceres Butl.
1886. BUTLER, Ann. Mag. Nat. Hist., ser. 5, v. 17, p. 218, t. 5, f. 3.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 452.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 64, t. 22 d.
Westl. V. Victoria-Nyanza, Buddu-Wald, 22. — 27. VI. 07, i rf. Ruanda,
Mohasi-See, 29. VII. 07, i Q. Westl. v. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i d^.
Terias desjardinsi (Boisd.).
1833. BOISDUVAL, Faune Madag., p. 22, no. 3, t. 2, f. 6 (Xanihidia).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 452, no. 6.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 65, t. 22 e.
Westl. V. Victoria-Nyanza, Buddu-Wald, 22. — 27. VI. 07, i cf. Kiwu-
See, Nordufer, Kisscnje, IX. 07, i cf. Siidwestl. v. Albert-See, Mboga,
III. 08, I d.
— 557 —
Terias desjardinsi (Boisd.) var. aestiv. extrem. regularis Butl.
1876. BUTLl-R, Ann. Mag. Nat. Hist., ser. 4, v. iS, p. 486.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 452.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 65, t. 22e.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i cf .
Terias desjardinsi (Boisd.) var. hib. marshalli Butl.
1898. BUTLER, Ann. Mag. Nat. Hist., ser. 7, v. i, p. 62 (part.).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 453.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 65, t. 22 e.
Nordl. V. Kiwu-See, Rutschurru, XII. 07, i rf.
Die rote Spitzenfarbung der Vorderfliigelunterseite fehlt.
Terias brigitta (Cram.).
1780. Cramer, Papil. Exot., v. 4, p. 82, t. 331, f. B, C [Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 453, no. 7.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 65, t. 22f.
Ruanda, Mohasi-See, 29. VII. 07, i 9-
Terias brigitta (Cram.) var. zoe Hopff.
1855. HOPFFER, Monatsber. Ak. Wiss. Berlin, p. 640.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 453.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 65, t. 22 f.
Westl. Victoria-Nyanza, Toteninsel bei Bukoba, 16. \^I. 07. Siidostl.
V. Albert-Edward-See, Mpororo, VII. 07, i (f, i 9- Kiwu-See, Nordufer,
Kissenje, IX. 07, i rf, i 9- Westl. v. Ruwenzori, Fort Beni I, 08, 2 (f.
Beni, II. 08, i a*. Nordl. v. Albert-Edward-See, Ruwenzori-Fui3, West-
seite, II. 08, I cf. Albert-See, Kassenje, III. 08, i 9. Siidwestl. v. Albert-
See, Mboga, III. 08, I 9- Siidwestl. v. Albert-See, Route Irumu — Mawambi
(Urwald), IV. 08, 2 cf.
Colias electo (L.).
1773. LiNNE, Cent. Ins., p. 21 [Papilio).
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc aethiop., p. 455, no. 2.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 65, t. 22f.
Siidwest-Ruanda, 1800 m, Rugege-Wald, 20. VIII. 07, 2 cr^. Kiwu-See,
Nordufer, Kissenje, IX. 07, 2 cf. Nordwest-Ruanda, Bugoie-Urwald,
2200 m, X. 07, 2 d^.
Colias electo (L.) ab. 9 aurivillius Keferst.
1883. KefersTEIN, Verh. zool.-bot. Ges. Wien, v. t,^, p. 457.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc aethiop., p. 456.
1910. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 66, t. 22 f.
Siidwest-Ruanda, Rugege-Wald, 20. VIII. 07, i 9.
— 550 —
Papilionidae.
Papilio dardanus Brown.
1776. Brown, ill. Zool., p. 52, t. 22.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 464, no. 7.
1908. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 13, t. 2a.
Kiwu-See, Insel Kwidschwi, IX. 07, i rf. Westl. v. Ruwenzori, NW
Beni (Urwald), I. 08, i cf.
Papilio dardanus Brown var. 9 hippocoon F.
1793. Fabricius, Ent. syst., v. 3, T. i, p. 2^.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 464.
1907. AURIVILLIUS, Ark. Zool., v. 7, no. 23, p. 5, t. 2, f. 4.
1908. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 13, t. 2b.
Kiwu-See, Insel Kvv^idschv^^i, IX. 07, i 9-
Papilio dardanus Brown var. 9 planemoides Trim.
1903. TRIMEN, Trans. Ent. Soc. London, p. 41.
1907. AURIVILLIUS, Ark. Zool., v. 3, no. 23, p. 4.
1908. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 14.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, i 9-
Papilio jacksoni Sharpe.
1 891. Sharpe, Proc. Zool. Soc London, p. 188, t. 17, f. i u. 2.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 468, no. 12.
1908. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 15, t. 2d, 3a.
Nordl. V. Albert-Edward-See, Ruwenzori, Westseite, 2500 m, II. 08, 2 o^
Papilio preussius K.
1894. Karsch, Berl. ent. Zeitschr., v. 38, p. 368, f.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc aethiop., p. 468, no. 14.
1908. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 15 (P. zoroastres.
Druce preussius K.).
Kiwu-See, Insel Kwidschwi, IX. 07, i 9-
Papilio neumanni K.
1895. Karsch, Ent. Nachr., v. 21, p. 225.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 469 (Pap. homeyeri part.).
Kiwu-See, Insel Kwidschwi, IX. 07, i a^.
Pap. neumanni ist von homeyeri, mit dem ihn AURIVILLIUS zusammen-
zieht, durch seine scharfen weiBen Submarginalflecke im Hinterfliigel sicher
verschieden.
— 559 —
Papilio mackinnoni Sharpe.
1891. Sharpe, Proc. Zool. Soc, London, p. 1S7, t. 16, f. :.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 47:;, no. 27.
1908. AURiviLLlis in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, p. 17, t. 4c.
Kiwu-See, Ii;.-cl Kwidschwi. IX. 07, 3 c/*, i 9-
Papilio phorcas Cram.
1775. Cramer, Papil. Exot., v. i, p. 4, t. 2, f. B, C.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 472.
1908. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 17, t. 6c.
Kiwu-See, Insel Kwidschwd, IX. 07, 3 cf.
Papilio phorcas Cram. ab. 9 (?) thersander F.
1793. Fabricius, Ent. syst., v. 3, T. i, p. ^i--
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 472.
1908. AURIVILLIUS in Seitz, Grofischmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 17, t. 6c.
Kiwu-See, Insel Kwidschwi, IX. 07, 2 9.
Papilio nireus L.
1758. LiNNfi, Syst. Nat., Ed. X, p. 464.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 475, no. 38.
1908. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 19, t. 5a.
Westl. V. Ruwenzori, Fort Beni, I. 08, 2 rf. Siidwestl. v. Albert-See,
Route Irumu — Mawambi, IV. 08, 3 cf.
Papilio bromius Doubl.
1845. DOUBLEDAY, Ann. Mag. Nat. Hist., v. 18, p. 176.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 476, no. 39.
1908. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 19, t. 5 b u. c
Westl. V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi, 26. IV. 08, i a".
Papilio chrapkowskii Suff.
1904. SUFFERT, Iris, V. 17, p. 98, t. 2, f. 2.
1908. AURIVILLIUS in Sfitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 19, t. 5c (P. bromius
chrapkowskii).
1909. GrCnberg, Soc. ent., v. 24, p. 146.
Kiwu-See, Nordufer, IX. — X. 07, 4 cf. Kiwu-See, Insel Kwidschwi,
IX. 07, 2 cf.
Papilio demodocus Esp.
1798. ESPER, Ausland. Schmetterl., p. 205, t. 51, f. i.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 477, no. 40.
1908. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 20, t. 4a.
Kiwu-See, Nordufer, Kissenje, IX. u. X. 07, 8 cf.
— 56o —
Papilio menestheus Drury var. lormieri Dist.
1874. Distant, Ent. Mouthl. Mag., v. 11, p. 129.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 478.
1908. AURIVILLIUS in SEITZ, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 20.
Siidwestl. v. Albert-See, Lenda, 17. IV. 08, i a". Westl. v. Albeit-vSee,
Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08, i cf. Congo-Staat,
Banalya am Aruwimi, 5. V. 08, i rf.
Papilio ridleyanus White.
1843. WHITE, Ann. Mag. Nat. Hist., v. 12, p. 262, f.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 479, no. 44.
1908. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 20, t. i a.
Westl. V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. IV. 08,
I (f.
Papilio tyndaraeus F.
1793. FabricIUS, Ent. syst., V. 3, T. i, p. 35.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 482, no. 49.
1908. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 22, t. 7a.
Jambusa, Aruwimi, 8. V. 08, 1 cf.
Papilio antheus Cram. ab. evombaroides Eimer.
1889. ElMER, Artbildg. u. Verw. b. d. vSchmetterl., v. i, p. 228.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc. aethiop., p. 490.
1908. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 25, t. 9a.
Westl. V. Albert-See, Avakubi am Aruwimi, 25. IV. 08, i cf.
Papilio policenes Cram.
1775. Cramer, Papil. Exot., v. i, p. 61, t. sy, f. A, B.
1898. AURIVILLIUS, Rhopaloc aethiop., p. 490, no. 70.
1908. AURIVILLIUS in Seitz, GroBschmetterl. d. Erde, Faun, afric, p. 25.
Westl. V. Ruwenzori, NW Beni (Urwald), i cf , i 9- Siidwestl. v. Albert-
See, Route Irumu — Mawambi, IV. 08, i rf. Mawambi (Hun), IV. 08, i (f.
Westl. V. Albert-See, Route Mawambi — Avakubi am Aruwimi, 20. — 26.
IV. 08, 3 rf. Westl. v. Albert-See, Avakubi am Aruwimi, 22. IV. 08, i cf .
Congo-Staat, Banalya am Aruwimi, V. 08, i c^.
Griinherg, Rhopalocera.
Tafel XI.
1.
•' V
3.
8. P- Flanderky gez.
Fig. 1. Mycalesis hyperanthus Beth.-Bak. Fig. 2. Mvcalesis benina nov. spec. Fig. 3
Mycalesis inesogenina nov. spec. Fig. 4. .Mycalesis olivia nov. spec. Fig. 5. Mycalesis
matuta X. Fig. (J. Acraea vinidia Hew. var. ruandae nov. var. Fig. 7. Acraea'piillula
nov. spec. Fig. 8. Acraea circeis Dr. var. subochreata Grunb.
Deutsche Zentral-Afrika-Espedition 1907—0
Verlag von Klinkhardt & Biennann in Leipzig.
Griinherg. Bhopalocera.
Tafel XII.
r
p. Flanderku gez.
Fig. 1. Neptis exaleuca K. var. ochracea Neave. Fig. 2. Pseudacraea ruwenzorica nov. spec.
Fig. 3. Euiyphene ducalis nov. spec. Fig. 4. Diestogyna mawamba Beth.-Bak.
Fig. 5. Diestogyna butleri Aiiriv. Fig. 6. Piens alberta nov. spec.
Deutsche Zentral-Afrika-Expedition 1907—0
Verlag von Klinkhardt & Biermann in Leipzig.
Grilnherg, Rhopalocera.
Tafel XIII.
P. Flanderky gez.
Fig. 1. Euphaedra inanum Butl. Fig. 2. Euphaedra iiiedon L. var. fraudata Thurau.
Fig. 3. Eurypliene partita Auriv.
Deutsche Zentral-Afrika-Expedition 1907—08.
Verlag von Klinkhardt & Biemiann in Leipzig.
WISSENSCHAFTLICHE ERGEBNISSE
DER
DEUTSCHEN ZENTRAL-AFRIKA
EXPEDITION 1907-1908
UNTER FUHRUNG
ADOLF FRIEDRICHS, HERZOGS ZU MECKLENBURG
BAND III
ZOOLQGIE I
HERAUSGEGEBEN VON DR. H. SCHUBOTZ, BERLIN
LEIPZIG
KUNKHARDT & BIERMANN
1912
Verlag von Klinkhardt & Biermann, Leipzig
~ir— II
Band IV. Zoologie. Bd. II. Herausgegeben von Dr. H. Schubotz,
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(Canthariden). 18 Seiten mit 1 Tafel. Einzelpreis M. —.90.
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2 Tafeln. Einzelpreis M. 1.20.
Lieferung 3. J. Weise, CoccinelHdae. 10 Seiten. Einzelpreis M. —.60.
Lieferung 4. E. Enslin, Furth 1. B. Tenthredlnidae. 4 Seiten mit 1 Abbildung
und 1 Tafel. Einzelpreis M. —.60.
Lieferung 5. H. Gebien, Hamburg. Coleoptera, Tenebrionidae. 24 Seiten.
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Band VIL Forsdiungen im Nil- Kongo -Zwisdiengebiet.
Von Dr. Jan Czekanowski. Ethnographisch - anthropologischer Atlas.
Zwischenseen-Bantu. Pygmaen und Pygmoiden. Urwaldstamme. VIII und
43 Seiten mit 175 Abbildungen auf 139 Tafeln in Lichtdruck. Preis geheftet
M. 20.—, gebunden M. 23.—.
Adolf Friedrich, Herzog zu Mecklenburg
Ins innerste Afrika
Mit 2 Karten, vielen zum Teil farbigen Tafeln und 200 Abbildungen.
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Liebhaberausgabe M. 30. —
Luxusausgabe M. 100. —
Allen Spezialforschern auf naturwissenschaftlichem Gebiete
sei das reich ausgestattete Originalwerk des Expeditions-
leiters als fesselnde und anregende Lekture empfohlen.
Die Deutsche Kolonial-Post schreibt: . .. Staunend stehen wir still vor der
FUUe des Gebotenen und fragen uns, wie es moglich sei, in dieser kurzen Zeit
derartiges und so viel zu leisten, wie uns in diesem Buche uberhaupt und beziiglich
der wissenschaftlichen Ergebnisse im elften Kapitel nur andeutungsweise geschildert
wird. Und das eben ist das GroBe, daB es sich hier nicht allein urn eine .sportliche
Leistung, etwa eine Durchquerung Afrikas, handelt, sondern daB wir sehen, wie der
Topograph, derGeolog, derMeteoroIog. der Botaniker, der Zoolog, der Ethnograph
und Anthropolog gewirkt und Hand '", land gearbeitet haben. Wir konnen stolz
sein auf einen solchen Erfolg deutsci. Willenskraft und deutscher Wissenschaft.
Spamersche Buchdmckerei in Leipzig.
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