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http://www.archive.org/details/wodanundjesuseinOObode

^lliiiiilSur ^|r

®m Bücötdti

oon

^tu

Bott

Julius Bode

Paffor prim. ati 6t Htisgacü gu Bremen

tDo i<b niid) in D«mut b«uge, Dorf dn Cor nidjf rucblos fcb^iten, IDos cucb b«iKe, i<f) toiU ocbteti, Weis mir heilig, lap;t ö5 ö«K$ti.

(IDeber, ©mgtJbnHtiöen).

X9ao

Betlaa St?ei^D<^ufJcbtan6, Contra in Reffen

\\tt ©cöulfcötift 33tud&f(^rtft (xtbtnät

ßet ST. Dfloftöadb in (Sfcöweac

CoprigLt 1920 by *)

*) Oline blefen 93etmerk in ensIlicJ)«! Sprache ift geiftifles «iaentum in öfn 9Bereiniflten Stantm oon Storbamerika »ogelfrci.

©u, btt ®ine, btn x^ fut§c, ®u, öer ©Jö'öc, 5er tttc^t alttt ®er ttt ^uXö^ öer (Somte ötoBeit IXttö fier fnienTd^enlofe toaXtet; S)it; öer öort im SBipfel fäufeiCt, ®n- iw tti&tnmfi^tJoIIer 9^äöc mtfer n»i[;)elt, öte idö prc, ®eren ©tttti icö iti^t Detfteße: ^ift ölt Sßßöan, ÜB tn ^omt? Slatnett fittö eg leeteit ^(^aUeS: ^u Bift öu, öer tlnetfannte,

UttBeöttffne, ®trt§ und Sitten I

3^[ttöre Seiten, anöte ältenfciöen, ^^tnöre ^enfcöen, andre ©ötter: @iner öletöt, der ©njiöftiHe, Unentweöt int Beiienroetter,

(SSeder, ©refäegnltnden*)

„(Etn[am!eit ift Seelenna^rung. 3^1 ber Stille !ontmt bem

©eifte reifte (Sei^tesoffenBarung," [o fingt ber 2)i£^tcr von

3)rei5e^nlinben. Hnb ein jeber !ann erfahren, bafe er bie

2ßal}r:^eit fingt. Sßer einmol nom £ärm bes Xages unb

ber Strafe fi§ löft unb Ijtnter fi(^ toirft alles, toas ©rauen

unb ©raufen erregt, ber tommt fttll feiernb 5um eigenen

Selbft unb geiüinnt ^raft p neuetn 2)en!en unb Xun. 9Han

mu^ einmal aus bem „tatenmorbenben Sumpf" ber SRebe

5ur fairoeigenben Statur flüdjten. IDa ift man ber gelieim-

nisDoIten Ur!raft bes ßeBens na^e.

in Hnb tDcnn bann nc(^ aus geld unb SBalb, aus Drts«

■^^ namen unb Sitten bie ;^elbengeftalten ber SSäter auffteigen

.52^ unb Sßunberbtnge !ünben dou beutfdiem 9Kut, üon Sßäter*

axi imb treuem 'i^-Ui^, bann te^it man tnnerlii^ reichet unb reifer, ja auä) retner getDorben iDieber ins Einerlei bes 5IH= tags 5urürf.

3m Süntel roar t^ iDteber, oBen am 3Ib^ang bes 2BaIb« geBirges. T)Q5 ift eine ©egenb, j^auBer^aft \d}ön in ber toec^felnben S^iiHe t)on 2ßie[en unb SBälbern, t)on Reifen unb gelbem- JDa i[t es fo einfam, fo menf(^enleer, ba^ man ben Sturm ftärfer, urfröftiger ums :^aus Iieulen prt als in menfc^enBeleBten Sergen. !Da raufest ber 9legen tDU(^tiaer ans ©emäuer als anbermärts. !Da ge^t fein ängftlii^es ^xU tern burcf) bie Stimmen ber 93ögletn. :^eller fingen fie unb reiner als bort, wo ber 9J?enf(^ [ie [(fleucht unb fd^recft. 3)a Hü^en bie 5BIumen frö^Iic^er als Bei uns liier in ber GBenc, iDO ber StauB ber Stöbte t^r Buntes ^leib Bebest. 35a oer^ nimmt man bes 9^a(f)ts ir»irHi(^ no(^ ben reinen ©efang ber Sterne in rounberfamer SJlelcbie, unb bes SJlittags in ber f^i^e Hingen mirHi^ bie (Sloden ber nerfuntenen Staht 3)a grii^t bie Sonne ben frü^rcaifien Sef(^auer feierli(^er unb e^er als Bei uns in ber Käufer auetfdjenber Gnge. Unb toenn fie aBenbs i^re legten Straften üBer bie arBeitsmüben 50?enf(^en unb bie fruc^tgefegneten (Selber fenbet, bann falten xoie Don felBft fiifi bie ^'dnhe gum ©eBet, unb es ift, ats nä^me fie, bie EFJutter aKes SeBens unb aKer SeBenbigen, gnäbig unb neue ^ilfe Dertiei^enb, bie Slnrufung i^rer Äinber ent= gegen.

Hnb roenn man bann ^inausföiaut ins toetie, rei(^e Xal ÜBer 3)örfer unb Sieblungen Bin Bis gu ben fernen SBergen , toas roiffen bie aKe ?u ergäBIen öon biefem ©au, ba einft ber :^elbenftamm ber 6^^erus!en ooBnte, aus bem 5lrmin entfprofe, ©ermaniens jungfroBer Streiter geaen bie römif(^e Woä^t unb bie aBgeleBte Biniüfation bes Sübens. .^ier Bat einft fein SSater iljm ben Sinn geftä^lt für ^^rei^ett unb Stolj^. $ier fiat feine SHutter ilim ben Sang gefungen con beuttdfier Xreue unb bem emiaen 9?e(^t, 35a ftanb rot feinem 3luge ber büftre 3)eifter, Xiu geroei^t, ber fonnige ^B:^ana bes Süntets, ba man bem 9Boban opferte ^u 35an! unb 3)ienft, ba erBoBen fitfi bie 5Bu(!iBergc (58ütfeBerae), 3)onars fieilige 5BereBrungsftätte. Unb roas bie großen fer= nen Serge fünbeten, bas gleii^e ©öttergeBetmnis Bargen bie Heineren $ügel, Barg bas ganj^e Zal: notfi Beute ergäBIt ber XBufter üon Xiu„ ber DbinsBerg von bem SBinbgott mit StBIaDp^ut unb SJfantel, noti) B^ute barf man ben 3)orfnamen T)oBn?en als 3)onarsBQufen beuten nnh fo bie B^ilifl^ 3)rei-- einigfeit unserer 33äter Bißr nermuten. Unb S'Zamen tote Xeut unb 2:eufeIsBcrg unb |)tinasfelb, bas grofee unb bas fleine, unb SlusgraBungen üon SegräBnisftätten mit ^f^en=:

6

ttügen unb Urnen gemahnen gut ©Ijrfurtfit: ^ter V\t gans ^eiliges ßanb.

:^tnter uns auf ben iBcrgen. wo has Xotental unb ber SIutBa(f) Dcm Do^lelfelbe f^er \iä) äietjen, Be[tanb Sätetmut ein[t (782) icaderen Sttett gegen ^arls grcfTxfenf/eer unb [(f)Iug bte unter ©atlo unb ^Ibalgts flefenben f einbüßen Sdiaren berart 3u[ammen, ha^ [t(^ bte SBut bes ^ranl^cn^ fönigs an ber i3tnri(fjtung ber 4500 »erratenen Scannen in 5ßerben lnf)Un mu^te.

S3or uns im Sübo[ten liegt im Blauen ??eBeIbunft ha5 2BatbgeMrge „ber SSogler" mit bem 3)orf :^einri(f|5^agen. (£r erinnert ber Sage nad) an $einri(f) ben 33ogIer, beffen (??eBeine ber 2)om gu QueblinBurg birgt, ber glei§ gro§ toar im Slbtoe^rftreit tüie in ber SSertoaltung unb im ^lusBau bes 3?ei(f)e5.

SIber iDeiter no(^, tceiter %uxM führen bie bunHen Spuren: bort im Süboften bte ^ö^engüge finb gauBercers fonnen, 5auBerbur(^[|)onnen. Ofter^olg unb D^teregge, nichts anberes [ogen fie, als bofe Bier ber ©öttin bes ^rüfirots unb bes 5'iü^Iingö bie Dpferfeuer ein[t loliten. ^m 3^amen bcs g-orftortes $a^rbt Hingt |)erta naä) unb in 9)oUmoxt bie §rau ^olte. Leibes finb 91amen, in h^mn bie ©öttin Jvrija fortlebt, bie ©attin SBobans, bie in ben ^eiligen groölf ^ää)-- ten burc^ bie £uft giefst unb ben srcfern ^ru(^tBar!eit DetleiBt-

Unb toenn nun gar erft bie ^erftörten ©raBBügel unb bie Urnenrefte, bie man bort fanb, bas 9le«^t oerleiBen, hm 3)orfnamen 2Barenba^I als Xal bes S3aru5 ^u beuten unb Scgeftertoeg als 2Beg, Benannt nac^ Segeft. bem 93ater ber J^usnelba, fo ift Bier üietleid)t bie oietgefut^te Stätte, ha im ^a^x^ 9 n. G^^r. bie G^erusfen im Sttnbe mit hm 58rut= tern, Glatten unb SJJarfen, bie Dlömer Blutig [(Bingen unb i^nen ben 2ßeg oerfperrten ins freie ßanb ber freien 6er= manen.

D, es ift alles fo fromm nnh feierlidj unb anä) ^ualeicB fo tobtro^ig, tcas fiifr ins ^erj^ Hingt unb mas bie Singen etf(f(auen, ba^ man felBft cian^ ftill unb tapfer roieber totrb.

Unh eine ?5^rage brängt fi^ bann immer auf: 5Barum nur IiaBen biefe unfere 93äter fi(B hen 5Bc!eBrungsfiinften be? großen Äarl unb feiner SSerBünbeten fo arg loiberfet^t? SBarum lämpften fie brei^tg lange 5a^re Binburt^ ben ':)off- nungslofen ^ampf gegen iBn, ber an Xruppen;^aBI i^nen eBenfo roeit üBerlegen trar tüie in ber DrganiS'ati'^n bes fampferprrBten, ^eitaemöf? ousoerüT^eten leeres? 9Bar es nDirfli^ tricBts oIs SfarrFinn. bos SerrBilb ber Treue, ber fi(^ bur^feijen rorltte? SBoc es ni(f)ts eis unBänbiacr ^rei= ^eitsbrang, ber bie fremben ©rafen nic^t über fi<^ Bulben

mochte? aSar es ^eti)ntf(^e Jßtlb^eit, bie bcm Stoang eines geürbttcten ßeBens unb bet feineren ßcBensart einer p^eren Äultur [i^ ni^t Beugen iDoUte?

©etDife, Starrftnn unb g^ei^ettsbrang unb SBilb^eit fann man ben 93ätern ntrf)t abfprec^en. Die ©rünbe aBer, tuesfialB [te bas (E^riflentunt ablelinten, bas i^nen bie Äirc^e bot, liegen meines (Srcc^tenc. piel tiefer. Sie liegen gang 3U unterft, gons tief im i)eutf^en SBefen unb jugleic^ im Sßefen ber giömmigfeit Begrünbet. SBeil fie mixtixä) 3) e u t f (^ e üDaren unb meit [uwittli^ fromm loarcn, barum fträuBten niä)t fie ]\ö), fonbern barum fträuBte es ]xd) in i ^ n e n , G^riften gu werben.

2)enn bas, toas i^nen als 6;:^riftentum geboten rourbe, toar gar !eine ^Religion. Das toar eine fetir fein ausge= Üügelte, mit aller möglit^en 2Bif[enf^aft umpngte fi e ^ r c , ein Sriftem, bas man bem SBerftanbe barBot, unb bas erft bcn SBeg oom 33erftanbe ins ^erg Iiinein finben foKte. Die= fer 2ßeg aber tnar nit^t nur Bei htn ungeBilbeten alten (5er= manen, nein, er ift ©ott fei 3)anf Bei htn meiften natürUi^ empfinbenben 2Kenf(^en auj^ ^eute noä) oerfperrt. Das Hm= geteerte ift pufig, bafe nämti^ ettöas üom fersen gum SSer^ ftanbe gef)t. 3lBer ettoas erft bem SSerftanbe 3ur 9laT)rung barBieten unb bann, ©enn unb loeit es oerftanbesmä^ig er= tannt ift, oerlangen, ha^ bas ^erg es fi^ 5U eigen, es gu feiner Saiiie ma^e, bas ift ein unBiKiges 93erlangen, folange bas ^era öera ift.

SBenn man nun bas religiöfe ßeBen unferer aSäter nxä^t

in feinen ^nfi^auungen, fonbern in feinen innerften

Gmpfinbungen unb StreBungen mit ber 9leIigion 3efu oer=

gleist, fo finbet man, ha^ bie Beiben ft(^ gang na^e oer*

xcanU finb. Sie Berühren firf) oiel nälier als bie Dleligion

3efu mit bem, toas man oor 1100 ^ai)xm unferen 93ätern

h^ dljiiftentum barBot. 5ßeil bie ^Religion Jefu unb bie

; iliatcn unferer 5ßäter nii^ts Äünftlit^es, (5efud)tes, mü^=

■l:i3aCi)UQ unb (5ema(^te5, fonbern loirtlitf) 9leligion

:, jarum finb Beibe legten (gnbes gleiif). Unb nur, loenn

: unfere Iieutige teiigiöfe ©efinnung oon allem Seitoerf

iüsmac^t unb toieber rein toirb oiie bie ^Religion unferer

Söäter unb 3efu, nur U)enn fie an bem eigenartigen ßeBen in

Beiben Xeil ^at, bann erft !ommen toir aus bem mieber l)er=

ous, roas toir ^cute als j^amlofe SelBftoergeffen^eit, als

fraftlofen SelBftoergic^t, als 23erleugnung alles Deutfc^tums

unb alier ^römmigfeit erleben, fc^merglii^ empfinben unb ocrs

bammen.

T)tt erfte unb bei (Sefamtetnbrucf, öen mctn ©ott bet ^rb'mittiafett ynfetet 53ßter Bai, tft ein bur(fious It(l)ter unb fteiir.ilVf/r:- ^twi% eiicf) fxe bacfiten ft^ bic Sßett uon aöet- xei ©ciftern, guten unb Böfen, fötbernben unb l^emmcnben, Itt^tcn unb trrleu(f)tenben BelcBt. 3Ifier in biefen, Iitnter biefen oIs bie ^ö(^fttraltenben fte^en bie ©ötter, bie [elbft topfer unb [(^affenb [inb unb bie ^reunbe alter, bie tapfer |(!)affen unb ftreBen. 58ei unferen SSätern mat bas roirtli^ unb felbftüerftänblii^, tooran Paulus bie ^orint^ergemeinbe erft ernftli(^ erinnern mufite, i^a^ fie nämli«^ feinen Äned^ts= .qeift empfangen ptten. !X)te 90?en?(^en finb bie ©öttertinber. Sie bürfen Beten: SlBBa, IteBer 93ater. ^n i^nen teui^tet bas göttli(^e Q\ä)t, unb ©enn fie nur magen, immer fie felBft p fein unb fie felBft 5U BleiBen, oenn aus i^rem i^ergen tDirfIi(^ gro^e ©ebanten unb ernfte Gntfi^Iüffe !ommen, hann tann nichts i^r SSertrauen gu ben ©öttern erf(^üttern. S^fus f)ai anä) niäjt gefagt : Selig finb bie. bie ifiren Sßerftanb an= ftrengen unb fxä) ein feines t^eologifc^es Sijftem ausarBeiten, t>xe finnen unb grüBeln üBer bas, waB hinter ben IDingen ifi ; fonbern bie reinen $er^en, bie fc^auen ©ott. ©ött ift ha, TtDo ber 9Jlenfrf) ^inb ift. too er fein ;^er5 oeit auftut, mo feine $änbe gunä^ft ni^ts useiter tooKen, als bie tagtäg* li^en fiieBesgef(^en!e bes gütigen fieBensfpenbers reinunb freubig entgegenpne^men. !sn biefem Sinne fdjauten. ujie Xacitus es ausbrüht, unfere SSäter in ftitter 93ere^rung ienes ©e^eimnis, bas fie mit ©ötternamen Benannten. (6er- monia 9).

fflun fomen bie (^rifflic^en SJlön^e unb ^riefter ^u unferen SSätern. 3)as roaren au^erorbentIi<^ fluge ßeute 35ie tDU^ten feBr oiel. Sie rou^ten niifit nur feBr genau barüBer ^ef(!)eib, meiere 3lnf(^auung unb 3luffaFfung ber 93tenf(^ BaBen mu^, um Bei ©ott ongeneBm, unb BelieBt gu fein, nein, [ie tou^tcn gan-^ genau, roeld^e SßorBebinaungen ein SKenfcf) erfüllen mufi, um in ein Befferes ^ßttfeits gu tommen. Sie tDU^ten, oie unb was man Beten, tüann man roattfafirten unb ttio man bem ©ottesbienfte BeiiDoBnen mü^te. ^a, fie tDu^ten üBer (Siyit ganj^ genau ^efcfieib. toie er Be- fc^affen tüar. mie hine ^llma^i fi(B geigte unb feine 5lltn)if= fenBeit, wd^t 5(nf(ftauungen er Batte üBer ben feiig matBen- ben ©lauBen unb ben nerbammenben ITnatauBen ber 3J?en= f^en. Unb oltes, r^as fie fagten, bas mußten fie fein ju Be- legen mit aöerlei Stetlen aus ber IBiBel unb tDufeten anberc ^tuffafFungen aus bemfelBen 93u(B p u)iberlegen. Sie Isat- ten Seroeife für i^re 3lnfi(^t unb butbetcn ni(f)t. ba& femonb bie 5li(^tig!eit i^rer SBeliauptungen Beftritt. Äur^ unb gut.

fle roaren fe^r nug. biefc SJlonrfie, oBer fromm tnaren |ie im legten ©runbe ntc^t.

©ans cnbers unsere SSäter. 9Bas trtu^ten bcnn bte üon (5ott? (Saxmd]t5- 2lbcr gerobe je toeniger [te von t^m mu%= Un, um[o tiefer füllten [te i^n üBerall, iimfo beutlid)er fa^cn fie i^n unb prten [eine Stimme. Saufte unb Braufte er nic^t als ber Sturm burtf) ifirc Sßälber fjxnhmä)? Säu[eltc er nii^t im e^rüfilingöljaud) üBer bte 3Iuen ^in? Staunten niiBt bie Xannen i|r leifes £ieb, h^]Hn SHetübie tief ins §er3 brang? Älang unb fang es ni(f)t im [prubeinben Quell, im murmeinben ^aä) in einer Spra<^e, bie gmar bie ältens [cfien nit^t [prec^en, aBer bie hoä) bem Iau[d[)enben bergen gang rerne^mli(^ ift, tief ergreif enb? SBas ift bae? ©ott i[t bas. J)er 3ltem, ber burcf) bie SDßelt gef(t. (£r ift im 9Ken[(^cn. IDa^ier ift ber Stori^ ber 3lbeBar, ber 3ltemBrin-= ger. Gr ift aBer auä) in ben !I)ingen, in Blumen unb Räumen, in 58a(^ unb 9BoIb. SBas fi^ ba geigt, bos ift bas {^mige. SBas fii^ in biefen ©rfdieinungen auswirft unb bar- fteUt, finb bie SeBensoffenBarungen bes ßeBenbigen. (St- [(fieinungen finb unferen SSätern eben nur ©rfcfjeinungen, hinter hemn ha& toirüic^e Sein fteljt. Stile Stimmen, bie fie üernelimen in ber toeiten 9latur, finb Stimmen be[[cn, ber tau[enb Spratfien [priest, unb ben hoä) niemanb ganj erfaßt. 9lKe biefe Bunten unb mannigfaltigen 2)inge finb nur, toeil bie (Sott^eit ift, unb fie finb alle [o, weil bie (5ott= Iieit fie [o ^aBen roill, ©ott ift eBen bes ßeBens einige ^raft unb ^reube. Das toar ber ni(I)t au0gefpro(f)ene, u)oBI aBer tief innerli^ gefüllte, [elBftBerftänbli^e ©lauBe ber 5llten.

I^ie Xoten mögen Sßiffenbe [ein. fieBenber 9Ken[d}en S(^id[at ift es, entaeber ^tneifelnbe ober ©lauBenbe gu Fein. liDamit Ratten bie 93äter ©ctt oiel tiefer erfaßt als hie SJlöndje, bie fie erft Be!e^ren rooEten. 5)ie u)anbten fi(^ an hen SSerftanb. J)er tann 5Rät[et Iö[en. 3IBer bas gro^e 2e« Bensge^eimnis [elBft in feiner S3iet[pöltig!eit, in feiner niets llingenben Grfdieimmg, bas löft !ein 3Ken[(f). 5)as empfin= htt man ftaunenb, aljnenb. 33or bem fann man \xä) nur Beugen-

J)ie gange SBelt toar für unfere SSäter ooKer ©e[penfter. öauter Heine unheimliche ©eifter, bie ft^ regen in 5Bu[c^ unb 5Baum. ©efpenfter !önnen noä) alter Sage ben 9Ken[(f)en -^u Xobe fragen, tonnen iBn aud) gu 2^obe plagen. 3tBer roer fid^ in bie[cr ©e[penftertDeIt leBenbig erhalten toitl, mer trotzigen 2eBensu)iIten, nein, natürlichen ßeBensbrang in ftd) ^at, be[[en |)er5 glauBt an bas ßeBen hinter alten öeBenser- [d}einungen unb fütitt fid) [elBft getragen oon biefem großen ©ötttii^en.

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t)at n\ä)t 3pfu5 biefelBe Sluffaffuna. Bellet, Beruht nttfit 3efu §römmt(^fctt ouf bem cflel(^en ©rfeBnts? Gr hantt auä) feinem Sßoter, ba^ er's ben klugen unb Sßeifen t)or= enthalten unb ben Ätnbern xinb Hnmünbtgen offenbart ^at, unb n)er ni(^t roirb mie ein Äinb, bet ift nii^t gefifiidt gum Empfang ber :5errf(^aft ©nttes. Sßir toerben erft toteber fromm, inenn toir alt bas StngeBilbete t)on uns loerfen unb unfer ^erg tüieber fä^ig roirb, bas aeBeimnisüoHe Dlaufien ber Gräfte im ßeBen unb in ber ©efi^ic^te nu füllen. J)ann lüerben mir auä) toieber froB toerben. ^xä)t frö^Ii(^, toeil bte klugen 3U mel SBiberfinniges unb llnfinniges fefien, too^I aBer fro^, toeil bas ^erg in aÖem bie Offenbarung ber etcig 5ielfe^enben unb barum ric^tunggeBenben Äraft ©ottes er= leBt. <^rcmm fein ^ei^t, männlich unb mutig unb botf) ein Äinb fein, ^inne^men unb fcfiaffen toolten, nid)t gu ben Sßiffenben unb alles Beffer SBiffenben gepren, fonbern 5u benen, bie bas ©e^eimnis Dere^ren, bie ben reinen 9)aui} göttli^en ©eiftes oerfpüren motzten mit offenem fersen unb reinem Sinn.

J)ie Wön^e tarnen unb fagten: 3)ie6 liier mü^t i^r glauBen, ^ier finb bie Sä^e, bie iBr annehmen mü§t. IDas ift eure ^flidit, bas üeilangt ber ©toige, bas ift ber IDienft, ben i^r iBm eru3eifen mü^t. toenn iBt gu ber ©emeinbe ©ots tes gepren tooHt, gu ber Qäjttt berer, bie "ben ©Btiftus an* ernennen. J)as ©louBensBefenntnis ift unerlä^Iii^e SSorBe= bingung. 9^un Beugt euren fteifen ^adm unb groingt euren 33erftanb in biefes ^oä).

iinfere SSäter ftanben toie bie ^inber ratlos ha Bei foI(f)er SRebe. ©lauBen muffen? „?^rei ift ber ©eift unb oBne 3tDang ber ©tauBe." ßr barf fi^ nic^t fnei^ten unb nid)t Binben laffen. 5Iu(^ nt(f|t mm 5Prieftcr|o(^. J)er 33erftanb ift eine ^eilige ©aBe, bie fxä) mä)t felBft gum Opfer Bringen barf. ©lauBen muffen, nein, glauben b ü r f e n- ©lauBe ift ni(^t erfte ^fli(^t, fonbern erftes ^tä)t feber frommen Seele. SBer toie unfere 93äter mit Ieud)tenben 5luaen jeben Xrtorgen bie 2i(^t!raft toieber !ommen faB, toer hen fiegenben ^rü^Iing toieber erleBen burfte, toenn S(^nee unb ©is baBin= fan!en unb ber SIrferBoben fid) öffnete toie ein iungfräulii^er S(^o&, um neue Saat ^u empfangen, toer ben Sommer !om= men fa^ mit feinem ©lutfsaud^, too alles reifte, roas ^änbe= flei^ getoirÜ. toer ben $erbft erlebte unb bie ^rü(f)te am 58aum begrüßte unb bie langen SBintermonate über na^^ nicBts burftig toar als naÄ neuem ßic^t fur^, toer biefe £i(^t!raft überall in ibrer SBirffamf eit empfanb unb fid) von \f)t abtiängig unb gefeonet toufite, ber toollte pnärfift aar=

ni^ts onberes, als bantbor anerkennen, toas o:^ne altes 93er=

I

11

tDßlTte !^r"n*^5£tr5fer hattt'^r''^- ^^^■«* ^n« ^'^'^ ''''"' ■■'^■^'Hi^ unb reid^I:{!^ bcrgebtcidii EDur' ? S2t=

trauen, ^OerBiiinb'riTdn :.. u-'-^'-ir-vr -Li ^'::::r icjs et^e !Retf)t. 3)a gab*5 leTTt 5)öatna. Um SSefenntni? !etne f?r?tmel, rtur eine SeI6j'tüerftänöItji)'feü, ber man fiöj) nente: Ätnber bes großen SSaters bürfen t^re §änbe falten unb tteUn.

^xä)t anbers S^fus. ©Icuben muffen, bas voat es, toas er Iia^te. ©lauBen bürfen, 93ater fagen bürfen üBeralt unb 33ater ]aQtn fönnen aurf) in ber 9tot, au(^ roenn ber ^einb flegt, au^ wenn has eigene 93oI! plint, au(^ tnenn man flerbenb fein ;^aupt neigen mu^, SBater fagen tonnen, bas ift bas ©in=unb=5tlfes. J5te klugen mögen (Satt erfajfen moHen. 35ie frommen füljlen: in (5ott leBen, roeBen unb finb iDir, mh finb feines ©efc^Iei^ts, bes St^öpfergottes f(^öpferif^e ^inber, bes ^elbenoaters fielbenBafte Sö^nc.

2)arum !am es unferen 93ätern au(^ fo mertoürbig oor, ha^ bie SKön^e ilinen fagten, i^r mü^t in bie Äirc^e tom= men, müfjt tfa Beten ober "ba, um biefe 9Jlorgenftunbe ober um jene 5lBenbftunbe. 5Beten muffen? ^a, fte Beteten ah lerbings auäi unb fie Beteten cuä), roeil fie es mußten. ^TBer rdä)t, toeil irgenb jemanb r»on brausen ^er fie t)a?,u otoang, fonbern id eil fie Beten burften. ^Bre £eBenserfaI)rung, i^r r^nneres trieB fie ba^u, ^ür bie 5D?ön(^e mar bas ©eBet um ©ottes tüilten t)a. 3^n gu e^ren, i^m einen !Dienft ?,u tun. Unfere 93äter aBer tDottten nur i^rer !inbli(^en ©ejinnung 5lusbrutf geben.

SBenn man fragt: 2Bie fa^ ber ©ott 3efu aus? 9Bir ipi^fen es nicfjt- SJßarum ni(fit? SBeil ^e]u5 es nie für ber SHüBe inert gehalten f^at, eine (grllärung tjon ©ott gu geBen, gefd^tüeige benn eine Bef(BreiBenbe IDarfteHung. 3)as einzige 2ßort, bas jidE) als ^eilige ^Reliquie aus ber 3eit bes Ur= ^riftentums erhalten Bat, bas einzige, üon bem toir, fotoeit es üBerBaupt gef(f)i(^tli(f)e ^Beftimmtlfeiten giBt, Beftimmt fagen bürfen, baf? er es gefprcifjen Bat. ift bas ©eBet: 5lBBa, lieBcr 93ater. 2Ber bas ni^t nac^fü^Ien, ban!Bar ünbli^ nad^Beten fann, ber f)ai ben ©eift ber ^^römmigfeit ^^]u ni(^t erfaßt.

^ier gilt es tt)ir!Ii(B ein 3urü(!gel)en ba^in, ido bie (^römmigteit ntd)t als Strom, fonbern in Hraueltfraft fi(^ 5eiat. t)u SJli3nd^e unb ^^^fctffen mit iBrer ©eIeBrfam!eit m.üffen fc^toeigen. 5ltt unier ftol5es SBiffen oon ©ott, oon bem toir ja bo(^ nichts totffen tonnen, mu§ hinweggeräumt roerbcn. 3)er 3Scrftanb mu^ ft^ioeigen, bamit bas ^erj mu- ber reben barf : 5lBBa, lieBer 23ater, toir banlen bir, bafe totr beine Äinber fein bürfen.

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!S)te Wonä^t fjatten cdlexJei feine Bü^UMzn crasge^ üügclt, bte ben £eöensirieg bes (Singeinen jo fetn abftedten, ba^ et unter ©axantte :n ben :^imm8l gelangen mu^te. 5Bon bte[em ^immelstDeg jroIÜen un[ere SSäter ni(f)t0 tDX|jen, 5^r ©Ott lommt aus bem i^ersen- 3tn (Semüt leBt ©ott ole bes äUenf^en Weites ipeginetfenbes SelBft. U5te ©ötter [inb hu Xx'dQU bet ^laft unb ber äßeisJiett, b?e löer!ötpcrer p(^[ter 6ittltcf)!eit. Sie [inb ber Urquell alles -Rei^ts in ber (^ömtlie, im :^au5, in ber ©emeinbe. Sie [inb es, benen lüir bie ungefc^riebenen 6e[e^e cerbanJen, bie ieber einsetne in [einer ^ru[t trägt. ©e[(^rieBene ©e[e^e mögen »ergeben, toie ber ©riffel, ber [ie ]ä)xuh, vou bas a)?e[[er, bas [ie eim ri^te, aber roas im ajien[cf)en^er5en als unge[dE)rieBen lebt, löeil es un[(^reibbar i[t, als unausge[pro(f)en, röeit es unaus[pre(^Ii^ i[t, loas ba brinnen lebt als ^flid^t, als 33er= antrr)ortli(J)!eitsgefüftl, has f)Qhm hu ©ötter hineingelegt. 3)arum i[t es £eben. 2)arum i[t es unauslö[(f)li(^. ifearum ]Ul)t es ergaben über jeber anberen S3cir[(^rift als ©ottes= roeg bes £ebens. Unb bie ©ötter f)a[[en nic^t biejenigen. bie bie[es ober jenes ni(^t glauben, unb i)a\\tn ni(f)t bieieni= gen, bie hu^e ober jene tuä)Uä)m S3or[cpriften oerna^lä[[igen, fie l|C[[en jeben, ber \iä) gegen bas ©eiDi[[en t)er[ünbigt, jeben, ber feige, raubgierig, :^ab[ü(^tig für \iä) geioinnen roill unb hm (5ü\i ber ©emein[(f)aft serftört. Unb [ie lieben jeben, ber [einem ©erDi[[en folgt unb [o ben ©ottestoiUen in ©emeinbc unb S3ol! 3ur 23errDirni(f)ung bringt.

SBei 3^[u5 finben toir genau biefelbe Stimmung unb ©efinnung, "^xaQt man: u)as ^at S^fus äu tun befohlen? Sjßir tüiffen es nid)t. ^^]m Iict es nitfit für ber SJlü^e toert gehalten, bem einselnen im einzelnen gu [agen, mas er tun [oll. ©r [agt: il)r loi^t [elBer, roas rei^t unb gut i^t, i^r [oClt oolltommen [ein, toie euer SSater ooHlommen i[t. 3|r [oKt bas ©öttli^e in eu(^ oon gangem :^er3en unb oon ganger Seele lieben. 2)ie ©efinnung x]i aEes, bas einzelne Xun ift Sa(^e bes eingelnen.

2)te SWön^e [agten: 9!Bir moKen eine Äir(f)e bauen. I)ie [oE bas ^aus ©ottes [ein. ^ax\t er in befonberem Sinn gegentüärtig. !Darum mu§ [t(^ in i^^r bas gange (5wmmig= teitsleben ab[pielen. 33on il|i [trömen be[onbere Segnungen unb ©naben aus-

SOßie? [agten un[ere 33äter, ©ott [oll vou mir in einem. t?au[e toolinen? ©r, gebannt an einen beftimmten Ort? 5^n loill mon be[(^rän!cn unb einengen? ©r ift nimt

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^BercC glci^ ftar!, glet^ grofe, Qlti^ rein uor^anbert? SDBir ^aBcn !exne Äirc^e nötig. Sßii leben ben ganzen Xag in (Sott unb Dcn (Sott, 2ßtt feljen [eine (5e[(t)öpfe. 2ßir af)nen [eine Äraft. SOßir xoo^mn in un[ern :^äu[ein, aus ben ^ugen un[eter Äinber [(f)aut (5ott uns an. ^n ber malinenben Stimme ber ^fli(f)t [pri(f)t er, in ber 3ie(i)t5t)er[ammlung fällt er [ein HrteiX. SQ3o ber .^erb i[t, um hm ber Äreis einer gamilie \iä) Betenb [ammelt, ha i[t. aUemal (Sott ^o ber S3ater Betet mit ben Seinen, wo bie :^elben bes ©aus \xä) perfammeln 3ur E>6)la^t, too man am gelbrain bie 2t^rc ftet)en lö^t für 2ßobans ^^ßferb allüberall tft (Sott; mit brau(f)en feine Äir(^e.

SBar's nic^t bei S^fus genau [o? 2Bo gtoei ober brei oerfam.melt [inb im frommen 6efü^l ber (5emein[am!eit, ba ift (Sott mitten unter ifjixen. SBas fragt ©ott nat^ Dem iempcl, na(f) ©arigim unb 3ion? gür ^^\u5 toar alles be= lebt oon ©ott, unb barunt lebte i^m ©ott überall. Cgr izUU, wo er ging unb ftanb, waxs im Äämmerlein, roars im ©arten brausen, ujars am Äreuj.

gJriefter unb 3JTön(^e !amen 5U unferen 93ätern unb [agten: 2Bir [inb bie 3Jlittler 3tDi[^en eu(^ unb ©ott. 2Bte mögen ha bie kleinen ©ermanen jungen [taunenb, fi(^ernb iDofl [ol^er 9lebe gelauf(f)t ^aben? „^riefter, bas ift bo(^ mein SBater. ^ei uns 3u^au[e cm :^erb, ha betet bo(f| mein aSater. Ser bringt bas Dpfer für uns bar, loeil in i^m bes ;^au[es Sitte unb bie ©emein[(^aft ber Familie oerförpert ift." So ettoa mag biefer ober jener unter ben Sangen ge= antwortet ^aben.

Ratten fie nidjt recfit? Siegt biefelbe 9ln[(^auung ni(^t ber 23er!ünbigung ^^]n augrunbe? SBenn ber 9Ken[ä) mit feinem ©ott in Drbnung fommen toiU, bann foH er nid)t bie[en ober jenen ^olen, bann barf er \iä) au(^ nit^t ba^in [teilen, roo anbere i^n [ej^en unb pren, nein, ba^in mu& et gellen, too er gang allein i[t, ba ift er [elbft ber ^rieftet [eines ©ottes. 2)a mufe er fein :^erä aus[d)ütten unb es tttieber füllen la[[en mit göttlicher 9lein:^eit. 3)a mufe man einmal oergeffen alle (Bitelteit unb tDiberli(I)e Selb[t[uc^t unb ©Ott ins $erä I)ineinftral)len laffen.

SBenn man bie[e aUgemeinen ©ebanfen, bie ber 2Bo= bansreligion un[erer SSäter unb ber 3leligion S^fu suö^unbe liegen, [i(^ einmal burc^ Äopf unb :^er3 ge^en lä^t, [0 lernt man ni(^t nur bie 2ße[en5art un[eres 93olfes, bie in i^m tcolinenbe grömmigteitsfraft kennen, nein, man empfinbet,

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tüte üerfla^t toxi ftnb im (Segcnfa^ 3u ben SSätcin in bicfers pd^ften Illingen, wu tüenig urfpiüngli(| bas ift, was mit ^römmiö^eü nennen, lüie icenig has von innen !ommt, oie DDenig \\6) als i^ersensrein^eit, ^ersensge^innung unb SßiEensBetätigung aeigt. ^n biefem einen $un!te, [o uer- [(^ieben bie ganse UmÜeibung \on\t fein mag, ftimmen bie Sßäter unb S^fus üöEig iiberein: 2)er SJienfc^ Iiat bas 5^e(^t auf ban!bare5 S3ertrauen gegenüber bem (Sroigen unb \oU ni(i)t5 tüeiter tooHen, als bas ßioige ^inausftraflen, es ^in= einujerfen in bie loogenbe 3eit.

III.

S)te @rfentttni§ ift ba^ ©rbe

S^td^t ber SBeifen, nein, ber frommen;

flfli^t im ©xübet«, nein, im SBeten

SStrb bte DffenBatuttö fommen» ©Ott ein S^'ienfdöenauge fc^auen,

mu^ ber C>iittmel ftc^ erfc^Iiefeen Unb ein ©trai^X von feinem ßid^te ön ba^ bunfle ^ers ftc^ giefeen» S)iefeg ßic^t^ nur einen (Schimmer ®ie^ auf meine bunflen ^fabe; &ott, mein (3ott, tu meine ©eete einen iStra^I nur betner ©nabe. C^a^ SSeber, S>reiäe5nlinbett)»

2Bo mtttint ber liebe (Sott? 35as ift eine oberflächliche, ünbif(f)e ^^rage unb augleic^ eine tiefernfte, ünbli^e. Sag' mir, mo bein föott geboren ift, ido bein ©laube i^n \nä)t, il)n füt)It, il)n trägt, unb iä) will bir fagen, ob bu ©ottes bift ober ob bein (öott nur föo^e ift. J)enn menn ber Z^ttUztt bie Stätte ift, ba ber (5ott=menf(f)=bunb gcf(f|Ioffen mirb, menn ©ott alfo bas ^robuft bes 9^(a^ben!ens, ber S3erftan= bestätigfeit ift, fo i)at er, loie aEe Äinber bes 3)en!ens, ettoas Si^toantenbes, unb er mu^ es fi^ gefallen la\\cn, umgefto^en, geänbert, oertau|(^t 5U merben. S)iefes Sc^manfenbe über= trägt \id) gans oon jelbft auf ben, ber fi(^ barauf oerlä^t. So ift (öott tein :^alt me^r, l^at deinen $alt unb gibt feinen, fonbern ift einfa§ ein ©ö^e. 2)enn ob aus $ol3 gef(f)ni^t ober mit bem Sßerftanbe 3ure(^tgeflügelt 3ßifiörbarc5 ift unb bleibt ©ö^e. 2ßer ©ott nxä)t fü^It, toer niä)t aus i^m lebt mit feiner gansen ^erfönlic|feit, ber \)at feinen ©ott; benn für alles mag es ©rfati geben für ©ott nie. (^ni^ toeber ift er ober er ift ni(f)t.

2Bo ber ©ottesglaube roirfUtf) ift, mo bie S^ß^^iö^ßi* urfprünglii^ ift, ba [prubelt fie als ein SOIuB, als ein ©eämungenroerben aus bem aJlenft^en ^eroor. 35a ift fic

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eine £ebcn»regung htx Seele, ha t|t ©ött ba« uttabactsBote ^ebiiifnisf unjcres Seine. ®r iDtib geboren unb nic^t gema(^t. (£r ftetgt auf aus ber llnergrünblia)!ext ber fü^lenben Seele, löie bte ©cxtin ans bem 9JUere£|d)aum. (£r[t flopft er oon örinnen an, bte 6eeie lau[(^t, \h beugt fi(^ ober [ie le^nt ab. Sie lä^t i^n fdjalten unb malten ober [ie t)erät(^tet ouf i^n. Sßo aber eine Seele bie Biegung bes ©eifteslebens in [i(^ garen fül)lt, too [ie hu Gräfte oer[pürt, bie sie^enben, tret= benben :^räfte, hinaus 5U [treben über alles ©eioorbene, aud^ über bas getDorbene 5<^, ins 9lei^ ber S(i)ön^eit unb ber Äraft iDie in bie etoige :öeimat, ha ^ai [ie bas SBebürfnis, bie[e Äraft als ^err[(i)erma(f)t über [i^ ansuerlennen unb banfbar [id) i^r ^insugeben. 2)a liebt [ie i^n, ber ni^t nur Sßollen, ßuft unb Sßinben 2Bege, £auf unb SBa^nen gibt, nein, ber SOten[(^entum unb aKen[d)en[eI)n[u(^t hineinlegt in un[er »^erg. !Da liebt [ie il)n, nid^t, roeil [ie es [oH, nit^t, u?eil es geforbert toirb, [onbein xoeil [ie es mufe. C^in uner= flörlt(i)er 3ioöng l^ßt \iä) i^t auf: ©ott mirb nid)t geboren im 33er[tanb, ni$t im ©ebiet bes betoufeten SBiUens, [onbern er [teigt auf aus jener unbur(f(bringlid£)en, unbur(f)[4aubaren Xiefe bes men[(f)li(^en ©eifteslebens, über beren Pforte nid^t fte^t: iä) wiü, [onbern: i^ mufe.

Unb tüeil un[ere SSäter 3U [old) linbli^em aKü[[en bie unüerborbene Äraft Ratten, rceil [ie bie Sßelt unb [i^ [elbft Düller Kräfte [afien, bie o^ne i^r 3utun mirlten unb ujebten, loeil alle (Se[4i3pfe, [ie [elBer aud), nur Slbbilber roaren, nur [äftoat^e S3erlörperungen jener Kräfte, bie in ipnen toirften unb bur^ [ie tüir!en looHten, [o muräelte ©ott ni(f)t bei ilinen im 23er[te^en, [onbern ganj loo anbercoärts. ©r [afe tief im i^eraen als :^ert, als König, als un[i(^tbarer unb unbebing= ter $err unb König. Sie liebten i^n, meil [ie i^n lieben mußten. Sie oereljrten i^n, toeil [ie i^n ni(^t erfa[[en moU» ten no^ tonnten. Sie opferten il^m, toeil er bas ßeben bur^brang, toeil er [ie bur^brang.

IDa^er überra[(^i au(^ garni^t bie 5Ia^ri^t, ha^ un[ere SSäter leine ©ötterbilber Rotten. S^re Heiligtümer loaren :^aine, 5el[en unb Säume in ^eiligen SBälbern, unb es gab ©ötter^aine, bie betraten [ic nur mit gebunbenen :^änben. Sie, bie [on[t frei toaren, beugten unb banben [i(f| freimitlig, um i^re Unfreiheit gegenüber bem pcliften Sßefen 3U be= geugen. 5Riemanbem toaren [ie Untertan, nur SW- S^i^i gegenüber ma(i)ten [ie leine ©igenforberung geltenb.

UntDilI!ütliö) brängt ]xä) roieber liier bie itbereinftim* mung mit ber religiö[en 3luffa[[ung ^t]u auf. ©r forbert anä) ein ©ntmeber^Dber, ein ©anj ober ©arni(^ts im 33ers galten unb Sßerpltnis 3U ©ott. 5^" mu& ber aJlcn[(^ lieben

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mit feinem ganzen |>er3cn, mit feinet ganzen 6eetc unb mit allen feinen ©ebanfen. CSs gilt aui^ feinen ßtgenotHen utiö fein föigemnterefie. SBenn unb wo biefe £tebe ift, ha forbext fie tzn gangen SKenfc^en.

Xlnb bie felBftüerftänblic^e (Folgerung ous biefer Sin* fdjttuung ift bie, ba^ ber aXfenftf) bae ßeben fjingunelimen l)ai, fo toie es ift, mit feinen 8(^tDierigfetten unb Hemmungen als aus ber $anb ©ottes !ommenb. 2)arum ift er ein Äämpfenber, loeil eben bas gange Ceben ein ^ampf ift. 3eber fromme tämpft, roeil er fromm ift, fotüie bie ©öttei aud^. Sie, bie Xtöger unb Sringer bes Q\ä)i5, ringen in immer toieberfe^renbem unb immer meififelnbem Äampf mit ber g-infternis.

Unh ber (^i'OTnme mu& bas ßeben als Äampf Bejahen, roeil es eben hiz DffenBarungsftätte ©ottes ift, muB o^nc Sitterteit es Bejahen. (£in peffimiftiftf^er ©runbgebanfe in ber ßeBenserfaJIung Jot Bei ben gißtnmen feinen ^la^. Xapferen 6innes loirb jebe trüBFelige SRegung 3urü(f> gebrängt, jebes felBftfiiöstige SBegetiren nacf) 9iu^e üBer^ tDunben, ber ^ämpfenbe muB frö^Ii(f| fein.

SerfelBe ©runbgebanfe bur(fjgie!)t au^ bie 9letigiofität 3efu. 3tu(^ ^ier ßeBensBeja^ung. 2lu(^ fiier Äampfesioilte, ber opferfreubig ift. SBenn bu traurig Bift, falBe bein $aupt mit öl, toenn bu fafteft, geige ben 3Jfenf^en ein freunblic^es ^ntli^. !Die Äirc^e mit tfiret g-aftenüBung tritt meit gurü(J ;,inter biefer ßeBensBejatiung, ba^er bie felBftoerftänblic^e Abneigung ber innerliä) l}ö^er fte^enben germanif(i)en 2tuf= faffung gegen biefe fogenannte 4riftli(^e.

Vlun mu^ man im Äampfe Dpfer Bringen. :^o^e5 mug man f)ingeBen, toenn :^öf}ere5 erlangt loerben foE. 60 f)iels ten es unfere 33äter. 9)at hcä) au$ SBoban fein Sluge ge- opfert, als es galtj bie Xtefe ber Sßeisfjeit gu buri^f^aucn, Xiu feine §anb geopfert, als es galt, bas toilbe Ungeheuer 5U üBeriöinben.

Sßieber geigt ft(f) Ijier bie ©Iei(f)^eit ber inneren Stimmung in Der 5leIigion S^fu unb ber ber SSäter. Sßenn bif^ bein Sluge ärgert, fo rei|' es aus. Gs ift bir Beffer, ein= äugig bas Sßo^IgefaKen ber ©ottf)eit gu erringen, als fe^enb ins SerberBen gu geB^en. SDSill beine $anb bij^ gum 53öfen r.erfü^ren, fd}Iag' fie ab. 58effer oerftümmelt feiner eigenften ^Beftimm.ung nä|er gu fcmmen, als alte ©lieber gu Befi^en. leitet bi(^ bein gu^ auf ben 2Beg bes Söfen, u)eg mit ifim, Beffer Iaf)m unb gut, als ge^enb unb f(^Ie(^t. 2)ur(^ ta^

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fiäutertinösfßuer ber Cntfagung unb bc« tSe^fidö*« rrni^ ljtn<= btir(fi, tncr cttngen 2ßert cntt^gen voxti.

^auplia(i)e mat unb blieb bcn SSätern, mit ben eiuigen ©cfc^en in Gintlanö äu !ommen, bcn göttli^en 3bcen ber Äroft, ber Drbnung unb ber 6(^ön^eit in ft{^ [eiber (Seltung ju Derf(^affen; benn biefe bret maren bie eioigen 3been. SBe^ nigftens geroinnt man bie[en ßinbruc!, [obalb man alle» iberbenü, was an Opfern, religiöfen (£inrt(^tungen unb Sitten im pusli^en £eben [oioie in ber ©emeinbe 3lner= fcnnung fanb. Ä r a f t maren bie (Sötter has [a^ man td^lxd). 5luf Unt)erbrü^Ii(^!eit ber 0 r b n u n g hielten fie, bas bemies ber \tzte 2Be^|eI mn XaQ unb 3^a(^t, bas regel= mäßige kommen unb ©et)en ber Sc^tcsgeiten. Unb S^ön^eit ftreuten jte überall aus. So toar benn bas 3ei(^en unb ber Grujeis altcäterlic^er giömmigteit bie ©e^ tätigung ber Äraft in Ärieg unb 3lrbeit. Sobann bie un= bebingte 5lner!ennung bes 9\ echtes, bas im Flamen ©otte« imb im 3lnge[id)t ber unfii^tbaren ©ötter gefprot^en mürbe. DbtDO^I fteteine gefc^ricbenen 6e|e^e tannten, ja gegen ibre Sinfü^rung aufs Sd^ärffte proteftierten, tüar bas 9ie(^t«= empfinben unferer Sßäter überaus fein ausgeprägt, bas ©e= meinmol)! als ©emeingeift mürbe geforbert, unb mer ha^ gegen oerftiefj, »erftie^ gegen niemanb Geringeres als gegen bie,©ott^eit jclbft. Unb enbli^ mar i^r Sinn für S(^ön^eit ebenfalls gart unb finnig. Uns ^at man fünftlii^ ein Jßilb gemalt von hm 93ätern, bas ni^ts als SRuppigfeit unb ^ru= talität üerrät. Sie lagen ouf iliren Bärenhäuten unb er= gaben fii^ bem Xrun! unb bem Spiel. 25te beiben Xatfac^en aber, ha^ ber Xi]ä) beim ßffen ftets mit SBlumen gef(^mü(ft mürbe, unb ha% alle fünfte gerabe hd htn ©ermanen eine [o überaus lebhafte, faft gierige Slufnc^me fanben, finb ber äufeerlit^e unb innerli^e ^emeis ilires Stfiön^eitsfinne»,

SQSieber mu& man Z^]u5 in parallele ftellen. 3lu(^ er ^ält ni^ts üom träumen. 2)ie Xai ift i^nt aUes unb bie Xapfertett. Stu(^ er l^ält ni(^ts oon ben Sa^ungen ber ^äter, üon SJlenf^engeboten unb Überlieferung. S)ie nie= mols mc(f)|elnben, ungefdiriebenen gfoiberungen ber 9^ä(^ften- liebe, bes ^inbesftnnes, ber 93ater unb 3Jiutter e^rt, flnb i^m alles. flu(^ er fu(^t bas Sluge t)on allem Gemachten unb Äünftli(f)ett meg auf bie natürlidjcn Offenbarungen ber emtgen ©üte im tBlü^en ber Slumen unb im Slug ber SBöget eingttliefi^. ~

It

Unh btttnit bei 6tTm ft^ mä)t untatig in« Wßdtt Dtt^ Uerc, fo x]t tas 3lIIerer[te, ba[; bei SKenftf) treu fein mu& ben Seinen im |)au[e, in ber gamilie, in :^unb[(^aft unb (Sau. ©emeinfinn |oben, t)a5 ift bas (Bt'iU unb bos Silier^ nä(^[te. Sßer tas übetfiel^t, [d)IieBt [ii^ fcIBer aus non ber ©ctt^eit; benn tu ©ott^eit fc^Iie^t hxt 3Keny(^en 3U ga«. milien unb ©ruppen sufammen. Saturn mu^t bu beine :^eimat lieben unb für fie eintreten, lebenb unb fterbenb. 60 fiielten es unfere SSäter. S3erräter unb Überlaufet lüerben gnablos gepngt. 35as üerlangt SBoban- Stiles ®(f)te, altes ^btige rourgelt in heimatlicher (Srbe. %n ii^t l^at bet uncetbotbene 3Kenfc^ feine gteube. Gr liebt fie, meit er fie lieben mu&. 2ßer Q^Qzn fie ficJ) uerge^t, mer gegen Familie unb 6ippe gerftörenb Dorge^t, ber fott f riebtos fein, „foioeit ebener brennt unb (£rbe grünt, Äinb nad) ber 3Jfuttet fc^reit unb 3Kutter ^inb gebiert, fomeit Stfjiff f^reitet, S^ilb blin!t, Sonne hm Schnee f^milst, ^euer fliegt, e^ö^re n)ö(^ft, ^aUä)t ftiegt tm langen giüllingstag unb ber Sßinb fte^t unter feinen glügeln, fotoeit :^immet \xä) mölbt, SBett gebaut ift, SBinbe braufen, ©ras grünt unb ^lume blü^t." J)ie ©Otter finb bie llroäter I)eimatti(^er ^raft unb ©|re. Sie förbern unb forbern ba^er, ha^ ber einaelne fi(^ bem ©ebeifien ber natertänbifctjen Äraft mibme.

ilnb nun famen bie (fjriftli^en ^riefter unb hU for- betten: 25u fottft etroas nic^r tieben oIs beine Heimat, bas ift bie Äirc^e. 2)a5 S3anb, bas hxä) mit ben ä)einen Der= binbet, ift nxä)t bas p(^fte unb feftefte, :Ser Sa^fe fott anbeten, toas 3uben(f)riften, ©rie(fien, 9lömer unb t^xanhn otte gemeinfam anbeten, feine ßiebe barf nid^t fielen bleiben. 2ßeiter! SBeiter!

IDas roar ein SSerlangen, bas man u)ir!li(^ üon einem ftolaen, feiner felbft unb feiner göttlichen Stbfunft beraubten S3ot! ni^t forbern !onnte. 2)ie ^oti^txt mag fo gro& fein, ba& fie altes liebenb umfaßt; ber 3Jfenf^, räumtii^ unb 3eit= li^ bef^rän!t, mu&, ujitt er ecf)t unb tätig iUxbzn in feiner ßiebe, fie begrengen.

SBieber berühren fi(^ j^iet 2Bobanfrömmtg!eit unb Sefusreligion ganj na^e. i^^fus ^at au^ nur geforbert: bu fottft beinen Störfiften lieben als bi(^ felbft. 3)a gibts genug unb übergenug gu tun. ©t Ijat feine jünger nid^t auf bie Strafe ber :^eiben gefanbt, ©ie er fetber bas Srot ni(^t cor bie $unbe roerfen, fonbern ben Äinbern feines Zolles gu* roenben roottte. ©t f^at i^ncn »erboten, bie Drte ber Sama^ riter gu betreten. 2)er benennte SDTiffionsbef cf,t : ©e^et ^in in alte SBelt unb letjret aEe S3üHer, !ann nie üon i|m jcfprot^en fein. Wan f)ai au(^ nt(^t Q^waQt, i^n bem

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^iftorifi^en Scfus tn ben SJlunb gu legen- 9Kan Ite& i^n oon bem ^uferftanbenen ge[prc(I)en fein, unb and) bas l^at erft bte legenbaitfc^e 2)arlteIIung einer [päteren 3eit geioagt. ^äüz S^fiiö tüir!Ii(^ ha5 cber au(f) nur etmas ätlnli^es Don [einen Jüngern geforbert, \o ptle ^^^aulus nidjt erft ]o lange um fein 9le(^t, gu ben :^eiben 3U ge^en, !ämpfen muffen.

3m fd)rüffen (Segenfa^ 3U biefer Sluffaffung, bte bem äßo^l ber ©emeinf(^aft, in iüeld)er ber aKenf(f) lebt, ficf) rotb* met, unb bie bie (Erfüllung bes göttlidjen (Sebotes burrf) ben 3)ienf(^en in ber :^ingabe an biefe (5emeinf(^aft fie^t, ftef)t jebe 5irt t)ßn ^rofitjuS)t, oon einfeitiger ^erüäfii^tigung ber (gigenintereffen, hu in unfer 2ßirtfd)oftsleben eingele^rt ift, fielst ber SJJlaterialismuö, ber jebe Gr^ie^ung 3U einer Pieren, reineren ßebensauffaffung unterbinbet, ber bie grc^e fittlt(l)e ^hte ber ©emeinfi^aft üollig in hm |>inter5 grunb fteEt. 2Bo SHei^töerben aKes ift, ha ift bie (grljaltung nah (gntfcitung bes ©emeinfdjaftölebens nidjts meiir. 2)a Iptelt bie 5xüÖfic^t auf 9Jienf(fienn)ürbe unb 9Jlenfd)enre(f|te Jeine SioEe. 3)a nerliert bie (^rgie^^ung i^ren üölüfc^en unb ijerbinbenben ©ebanten aus bem ^uge unb iDirb !;erabgeü3Ürbigt gur ^eranbilbung einer Summe von Gin3et= nienfi^en, bie srcar gefc^aftstüifitig finb, benen ober jebe 3lrt Dßn (öemeingeift f e^It. llnb fo roirb ber einzelne unter fot^ dfzi ^^ntüeifung immer unfeelif(^er unb unfeliger. Sein (grfolgfireben unb fein (Senu^Ieben toerben gur ©icr. BtrupeKüfe 23orteiIetntereffen roerben bte 2lIII)errf(f)er. ©ott de ©emeinf^aftsgeift ftirbt.

IDiefe ßebensauffaffung unb Grsie^ung 3U foI(^em 3KateriaIt6mu0 ift, fßmeit i^ fef)e, ein Sn^pß^t aus bem 2anb jenfeits bes Kanals. Xiu englif^e S3oI!6ti)irtf^aft5= lefjie in S^acttMtur rüurbe Bei uns eingefü:^rt unb ^ot has SSüKsDerbinbenbe, bas oaterlänbift^e (Sefü^I einfad) erftidt. 5)er beutfd}e ©ott ftarb, 3Kammon fiegte.

3n biefer traurigen Üatfadie ^at [xd) eine alte ger= manifdje SSoltsauffaffung in 2BirfIid)!eit umgefe^t, bie ßng= lanb als bie ©egenb bes Sonnenuntergangs unb als bas 2anh ber Xoten anfa^. ^rotop, ber ©efd|i(^tsf(^reiber ber jufiinianif(^en Kriege, berid)tet uns eine Sage: Stm ^^eft- lanb, bas Britannien gegermber liegt, finb üiele ^Dörfer. 3^re S3ec:io^ner leben r>cn [^ifi^fang, ^derbau unb Schiff* faljit. Sie finb ben grantcn Untertan, ober fie ^afjUn ilmen leinen 2:riliut, ba fie Don Filters ^er bie BefdjtDcrlidie Sluf* gäbe ^oben, abme^felnb bie Seelen ber SSerftörbenen nad)

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©nglanb üf erpfct^rt. ^ur^ vot Wxittxnaä)i rrtet!en |te, bag es an i^re Tür üopft. Sie pren bte Stimme eines iXnft(fit= Baren, ber fie an bie Strtett ruft. Sie fte^en auf, oTjne [id^ p beiinnen unb gelten an ben Stranb. burc^ eine unBe!annte Waä)t angetrieBen- !Dcrt finben fie ^ä^ne üor pr 5Ibfa^rt Bereit, bie finb qan^ menfdienleer. Gs finb nid^t i^re eigenen ,^äBne, es finb frembe. S(^irieigenb fteigen fie ein unb greifen ^u ben 9tubern. 35ann füTjIen fie, mie bie Sd)iffe burdi bie 2)Tenge ber SKitfofsrenben fo ferner Belaftet merben, ha^ fie Bis an bie IDedfBalten unb hxt ^Rubereinfd^nitte im Sßaffer liegen, ^aum, einen ö^inger Breit ragen fie üBer ben SJleeresfpiegel fiinmeg. 3ii f^^cn aber ift auf bem Scf)iffe niemanb. ^n einer Stunbe finb fie brüBen, toäBrenb fonft bie üBerfaBrt eine 9^o(^t unb einen Xag bauert. 5lngeiom= men entleert fidi bßs SÄiff imb ujirb fo leitet, ba^ nur nod) ber ^iel bie 2BetIen Berührt. Sie fe^en niemanben auf ber Steife, niemanben Bei ber ßanbung, aber fie pren eine Stimme, bie üon jebem 9?cuan!ommenben 9^amen, Stanb unb SBcBnort ausruft. 5Bt5 ins 13. fsa^r^unbert Binein fotl \\ä) bas SBort im 93oI! crrsalten ^aBcn: „2Bie üingen bie ©lorfen von Gngellanb."

2ßer D^ren Bat, gu 5t)ren, ber prt au(fi "burä) ben je^igen 3ßitgeift ^inburd) bie ©lorfen Don Snaeltanb, bie alten ffermanifdien ©cift, SSäterglauBen unb 53äterart p^- graBe tautm. ©ier unb ttiilbc 3^)fii<^t ^erftören alte ^anbe. feelbreiiBtum ^at bie Seele arm gemadtt. SSortcilsfudt M bie ©eifter niebergeBrc($en unb mutlofen ^^rötalismus ergeugt. 2)ie ßieBe, bie meBr ift, nein, bie etmas anberes ift als SOßo^Igefallen unb SOSoBItooIten unb 2ßo^Itat, bie £ieBe, bie ban!Bar opfern tnuf; ber Gemeinfdiaft. ber fie alles r)erban!t, bie aus ^reube geboren, aus bem 93?u^ bes f}cr' ijens ertoac^fen, 2Berte fi^affen mu^, Sonne Bring"en mu^, toenn onbers fie tDertooIt unb Sonne Bleiben milt tot ift jie. Sie fu^r BinüBer ouf bem fagenBaften Si^iff ins ßanb jenfeits bes Kanals. Dort liegt fie Begraben.

3)a5 SBort ^efu oon ber 9tädiftenIieBe f'/dtU, an* tnüpfenb an germamfd^e 2Irt, unfer ^olt UDunberBar oer^ feinern fcnnen. IDenn auä) er üerlangt nid)t irgenb eine gutmütige roeic^e Stimmung- Sßeil er liebte, barum forbert feine fiieBe t)on i^m bas Dpfer bes ßeBens. (£r lieBt feine r^ünger, borum cerlangt er crn iBnen bie ©rfülluna fd^iöeret 3lufgaBen, fo ]ä)wcx, ba^ er fie bem reid^en l^ünaling, bof; er fie unentfd)Ioffenen fieuten nid)t ptrauen burfte. Wan !ann nidit Gott bienen unb bem 9J?ammon. 9^ur rao eine gro^e J^reube, ein ©efüBI für t>m 9Bert bes 9^äd)ften bet SQßuraelBoben ift, ha w'd^\t ber ßeBensBaum ber ßieBe.

SRcbottteligton unb 5cftißfrömmtci!ett ftnb t$t in unferct 3ßti ^thet tpitt fid) etft einmal fiebern, ©r ttjitt ein (Sinfommen ^al)cn. bßs ^um 3Iu5!ontmen reitet. Sß^ß'^ tDiE [eine Slr^ieitsj^eit lürgen. 3^^^^ rerlanat 9tc(f)te. (5etDi&, iinfere ftaatlic^e t^ür[orae, unfere fr^^ioten 9na^naf)men, un= fere Scbenrefürm, unfere fort[rf)rittIi(^en ©efe^e, unfeie 5Be[ferung ber ^BetrieBsfcrmen, unfer Umbau ber polttifien Drbnung alles gut, alles [eBr gut! SlBer alles bas reicht nidjt aus. 2ßir !ommen 3um trieben erft loieber, tnenn mit aUe cuten 2BiITens roerben. SIßenn unfere 6et?tesart rotebct beutf^ unb unfere ©ei^tesorbnung tntebet im Sinn 3ßfu ^^^'' a.e]UUt tnirb. G^rfürt^tige Eingabe unb opferfreubige Itriettroft, ßiebc aus fvreube am (Begebenen unb aus 2)an!= barfeit für bas in ber :f>eTmat 05e[(f)en!te toerben es erreichen, t)a^ bas SBort SBebels 2BirHi(^!eit ujirb, biefes unfer Sater* lanb p einem ßonb gu matfien, tüie es nirgenbs in ber Sßelt in ä^nU(^er S3otl!ommen^ett unb 6(^öne befielt.

IV.

SBei ben ©roferätern ift bie 2BeisI)eit unb ber Sßerftanb bei ben Sitten, ?o ^e^ geschrieben im 5Bu(^e :?>inb. Die Sßalir^eit bes SBortes crfennen mir DeutfÄen leicht, roenn tr>ir gtnei Xatfatfien beben!en ous ber alten ^Religion unferer SBäter. bie für gemö^nlicf) gar ni^t beachtet werben. iDte eine Xat^aäjt ift biefe: unfere 93äter meinten, bie 9BeIt roäre el^er geaefen als bie C^ötter. IDas Hingt furi^tbar tinbli(^ unb ift na^ meiner Sluffaffung eine überaus tiefe 5lnf(f)auung. Sßü^er bas gro^e Hngebeuer !am, aus bem bie 2BeIt marb, iDo^er bas unenbtiifie Cbaos !am, aus bem ber Änsmos tDurbe. bas tror ilinen furi^tbar gleichgültig. Ob bie ©ötter bie 2ßelt gefd^affen, ob bie SBett fi^ entmid'elt f)at aus ganj Heinen Slnfängen, ob bas 210 lanofam ober in einem 5lft entftanb was baben tüir für unferen (^lanbtn oon foI(^en SBorftellungen? Unfere 5Böter f(^einen mir bas SHirfitige getroffen gu ?aben, loenn fte fagten: bie Sßelt toar. bie ©öttcr ober ^aben fie erft bficrbnbar aemadit- J)ie ^aben erft bas S^e^en ermcglidit. S)ie (Götter finb bie Gräfte, bie Drbnung fd^affen unb bem 2Kenfdfien es geftatten, innerhalb biefer Drbnung nac^ etöigen unabänberl^(!)en Gefe^en p manbetn. 5)ie ©Otter finbs, bie i^ncn bie 2Bege gemiefen ^aben unb bie ibnen bie Äraft aaben, nun mit i^ren Prüften bie Srbe |id) Untertan p matten.

^ad) alter beutfrfier Sluffaffung bei^t es nit^t: im 5tnfang toaren bie ©ötter, fonbern, toenn ausgefproiljen, mürbe es ^eifien: bie ©ötter fteben om 5tnfang' ber (5c = f(^i^te. Sie finb mit ben 9Jlenf(^cn flCtDoibcn unb öc»=

22

»ttdjfen. dt fhtb feie mt^efTnrtt^en, at(erf!nien1^eit Shtdl« Gräfte, aus benen ber 3}lcnj4 [t(^ füllen tnu& mit neuer Äraft, roenn er ettoas leiften jüiH. Sie finb ber ^ttBegriff ber lebengeftaltenben, leBenbilbenben Wdä)U. 3)arum barf |t(^ niemanb ten ©Ottern entstehen. SBotIte einer o^nc ©ott bur(^5 CeBen gelien, fo mürbe er einfach [xd) ausf(^Iie&en oon ber leBenförbernben Äraft. Unb barum: jeber S0lenff^, ber leiten ober etoas Iei[ten miU, ber x]i erfüHt t)on bcn ©öttern.

Da^er bie atoeite Xat[o^e: Feiglinge unb ßüftUnge lüurben etnfat^ in ben Sumpf oerfenü, toeil man fte htn klugen ber ©ötter entaie^en rooHte. 2)as toar hoä) 3u trourig für bie erhabenen ©ötter, angufe^en, ba^ es jemanben gafi, ber fte nerleugnete in feiner gangen fiebensart. Senn ber Ofeigling toill nichts loeiter, als fein Bis(^en ßebcn retten. I)a& er fxä^ Eingibt einer großen Sac^c unb einer großen Äraft unb oon biefer großen Ätaft au^ bur^ ben 2ob fitfi fto^en VdJßt, bas foHte man oon jebem 3Jienf(^en erroarten. 2Bo es nt^t ber §att ift, ha mu& man hm aJJenfi^en bcn 2lugen ber ©Otter entgie^en.

9lun aber: roie tommt es, ta^ man gu bcn <}eiglingen hu fiüftlinge fteHt? SBiebcr cttoas überaus Sfeinftnniges! Sßeil im Feigling loic im ßüftling biefelben Xriebfräfte oor* r^anben finb. 2)er fiüftling ^at anä) !eine ßuft, feine eigene Su(^t 3U beflegen, er toiK feinem gierigen Verlangen xüd= fi^tslos nachleben. 5lber ft^ felber bcm 35ienft bcs ßebcns ober ber ©emeinfam!eit Eingeben, bagu ift er nt(^t im Stanbe. Gr gerftört, inbem er geroinnt; er oernid^tet, inbem er be* ge^rt. Seibe Stuffaffungen finb lounberbare Belege für ben tief retigiöfen Crnft unb für bie beutfd^e ©eujiffen^aftigfeit, tDunberooHe ©runi)anf(^auungen, ntci^t oon geitli^er ©e^ beutung, fonbern ©runbanf^ouungen, hit überall ba |!nb unb fein muffen, loo toa^re J^^ömmigteit im SJfenf^en leben fon. ©rft mu^ man fi^ einmal Eingeben ben göttli^sreinen, retnigenben Gräften, erft, mufj man einmal füllen, ba& bie ©ott^eit ni^t nur in ben SBälbern too^nt, fonbern 2Bo:^nung ^aben mxU in ben bergen, erft mu^ man ^ä) gum Opfer bringen ben ©öttern, um bann bie t^af)xg^Mt ju ^aben, |i(^ unb feine Gräfte ^ingugeben.

Cs liegt bem ©angen eine munberfam f,attt Stuffaffung Bugrunbe oom Sßefcn bes aJienf^en. ©etoi^ ift ber ÜJlenfi| eine Sarfie unb ift oergöngli^ unb fte^t in ber öanb jener Äräftc, bie nun einmal über uns ^errf^en, oon benen mir abfolut abpngtg finb. 3tber ber 2Renf(^ ift me^r, ift eine ?|3erfönli^!eit oon emigem ©e^alt. ÜDiefes iBilb beffen, man jcbcr einjelne 9Jtenf^ toerben fann unb tocrben foll, trägt ieber in %d). 5)a« ift erft SBilbung, menn man biefe» 3^^^^

U

in [lä) DertDtrfltt^t unb oertorpert. 25as !o[tct t)tcl 5lnftren« ßung. 2)?an barf ni^t feige fein. ^Jlan mu^ ftd) fclbft befiegen. So toirb man uld). Sltle 3n)etfe, bie ber SKcnfi im 2ihm cetfcigt, mögen je^r gut unb fd^ön fein; aber fein SeIbft3rDe(i ift biefer: ha\^ ei feine göttliche Eigenart unb feinen göttlichen (Sigentcert exlennt unb anerkennt, ausbilbet unb ausübt. 2)enn mo bie ©ottfieit nid)t ein3iel)t ins 9)ex^, wo fie ben SHenf^en ni(f)t umfd)afft 5u einer ^erfönlitf)!eit, ba bleibt er Sac^e. 3)a tann ber 9Jtenf^ begafjlt unb erfe^t tDerben. 3)a ^at er !einen SBeit unb teine 2Bürbe in unb an \iä). Sßas i^m fef)It, Ift unerfe^Ii{^e 2ßir!Iid)!eit,

ScI^^e 5leligicfität fe^t tceiter voraus, ta% jeber ctn= 5elne fitf) betrad)tet als eticas, mas niemals fertig mirb, fcnbern ber SKenfi^ mu^ felbftlätig fein nnh sielftrebig, ftets vor Slugen f,aben: ein G>ütteeträger bin i(^, unb ein (Sottess bringer ftit \ä) merben. (5ctt aber ift bas (Segenfpiel oon geigtjcit unb ßgcismus.

ftedt in biefen beiben 5luffaffungen alfo eine ftiltc, tiefe Sltjnung, ein feiner Sinn für bos, was uns nii^t immer 5um Semu^tfein fcmmt, toas aber überbemu^t in uns alten lebt: bu unb i(f|, mit finb ^inber ©ottes unb follen ben 93? en* fd)en t;clfen, ba^ anä) fie Äinber ©ottes tßerben, oertörpernb Xapferteit unb Dpferu)ilte.

2)a Ijätte bie (^rifllidie Äirc^e anfnüpfen fcEen, 3)ann fiätte fie ein banJbares gelb gefunben für iljre Xätigfeit. Sie l/äiU fi(^ freuen follen über btefen regfamen SBillcn, ber in ben alten ©ermanen raurgelte, ben 2Bißen pr Xapfer> !eit, 3ur Hnbefiegbarteit. ^a ptte fie nac^fjelfen müjfen unh biefe elmas raul) ftrömenben Ärüfte in ein Orlufl^ßtt bringen, fo lätte ber Strom Segen gebra(f)t für üiele. 2)icfe Stimmung i'ätU man tjerfeinern, üereblen muffen, Iiätte fie befreien unb in bie ri(^tige 9li(^tung leiten follen, oer* f^önenb unb cerbeffernb.

Slber aas tat bie ^iri^e? 3)iefe SelBftänbxg!eit, btefc Üatfraft, biefen Sßiüen oU ft^t menf^licfier Eigenart unb perfönli(l)er 5^efcnberf,eit fefielte fie unb bamit erftidte fie (^ctt unb bas Geben. 2)enn ©ctt ift md)t ein ©ott ber Xoten, ni(^t berer, bie il)ren SBillen gum 9Ken|($entum tot f(I)lagen uiib il)n ber Äiti^e gu güBfn legen, ©ott ift nic^t ein ©ott berer, bie iljren Stots, i^re petfönlid)=menf(^litf)e SBürbe tctfd'lagen, fonbern (5ctt ift ein ©olt ber ßebenbigen unb berer, bie bas Streben in fi^ ^abzn, gottgewollte ©igem perfcnli(^feiten gu roerben, alle ^eiglieit unb jebe Scl)laffs iieit tot 3U fd)lagen unb 3unr. Geben auf3utDetfen bas gto^e ©öttlidie, bas ©oige, bas aud) hm Xob übertoinbet, bie ^Be* jonberljcit, bie mir 2Jienf(^en nun einmal uon ©ott be!om»

24

men ^aben, als StufgaBe. SBcljarrli^ unb o^nc 9tüc!ft(^t l^at bie ^ir(f)e auf bie feinen ©ODtgteitstüurgeln, bte im (5er= manentum ftedten, Icsöefcr)Icgen, t^at iljnen i^r Sle^t ge^ nommen unb baburd) met)c 93erberben gebracht als Segen, (yür ettoas ^atte [ie !etn 33erftänbnis.

S)a^er !am fie oin^, o^ne bofe man es tt|t als S(f)ulb anrc(^nen !ann, unferen 33ätern mit einem G^fjriftusbilbe, bas cöEig tterfef)It, ocil entpetfcnlic^t, entmenfdjlid)! toar. Sie bebaute gar ni(fjt, ha^ bas 93ilb Dün S^fus, bas wh in ben (Scangelien ^aben, ein Silb ift, bas aus SSeiföIgungsBeiten ftammt. 91un ift es aber eine Xat^a^t, bie wh gerabe in ber gegeniDättigen 3ßtt ju beobaditen in ber ßage [inb: in SSerfclgungsgeiten tcetben felbft Starte fc^ißad), ha geben [elBft ßeute mit fünft ftarten ©runbfä^en nai^ unb toerfen felbft bie Xapferften fi(f) toeg. SBas tnunber, ba^ in foXd)ert Seiten auä) bas Silb '^e]u enüräftet unb entuDertet unb DertDei(f!li(^t iDurbe! Wan legte iJim 2Borte in hm SJlunb, bie biefer |>elb nie gefprc(^en i^at, ©ebanfen, o^ne SBagcmut unb frif(^e Zattta^t: Dle^mt alles I)in, iDas !ommt, leibet, bulbet ftitt, opfert eu(^ nur; es ift gUDar ]ä)uäl\ä), aber es !ommt h balb bte 3eit, ha ©ott uns aufnimmt in fein cinicies 91 ci^.

Unb bas ift bas j^töeite SOToment, rooburc^ bas CBriftus^ bilb rerborben n^urbe. 2Bir muffen bebenfen: bie 3ett, bie bas ^efusbilb ber Göangelien o^tc^nete. «»ar alter sfc^macl^, t)er= brau(^t unb mürbe. C£s inat ein ®efc^Ie(f)t üon abgelebten ßcuten, tobmübe, tceltmübe, 9Kenf(^en, bie m(f)ts tüeiter erfe^nten, als ha^ btefes S^ttalter rergtng, unb ha^ Qöott tarn unb t^nen ben etcigen ^rieben fc^enüe. Tta feblte ber SOßiHe 5um ^ampf, i^ möd)te fagen, ber !rtegerifdie :^elben= geift mar allmä^Iic^ p.eft'^rben. Sie 3^it ift erfüllt, faaten fte, roeil fcte Seelen leer getoorben töaren. ßeer von Wnt nnb altem :^errif(^en.

IDa5u mu^ man ncä) ein ^Drittes Bebenten- 35te ^häjt tarn ni(^t, um gu bienen, nidit um ft(^ unter bie SDTenfÄen gu fteHen unb ibnen gleiÄfam ben 58oben ^u geben, auf bem ber ^aum ibres ßebens inac^fen tonnte. faftüoK, traftooll, nein, bie Ätrd»e tam mit bem römifd)en SlnfBtud) auf SIn= ertennung unb C>ßtrfd|aft. Hnb tnenn man Jierrf^en tDiU. bann ^errfdit man am Beften über 3Renfd)en. bie innerliÄ Bequem finb, bie ftd) nidit r>iel ©ebanten machen, Bei benen fi^ nWi Seltftcnbiges unb Eigenartiges regt. So mürben unfere 33äter be5äBmt unb Beengt unb bas eigentlid) ©öttlTd)e in ibnen Diel me^r erftidt, als ba& es gehoben, Befaßt unb geträftigt rourbe.

I)a ^ättc man lieber boß ©üb gugrunbe legen foHen

25

Mit ^t}u% im Sturm. ©• oft in feinem SeBcn bct Sttmon bes SBinbes fti^ er^cBt man mii^ fot(^ ein Silb Bitbtid^ f äffen trat er auf mit mentg Sßnrten, aBer feft, j^iel- fi(^er, c^an^ Gnerpie. Unb fiel^e ba, cor biefer (£ntf^Ioffen= ^eit unb Gefcfilcffen^ett ber ^erfönlii^fcit muffen felBft bie itnruf)igen Sßogen bes SKecres, muffen felBft bie Stürme fi(^ legen. ?lur ni^t in foI(^en 3citen fagen : xä) ne^me oltes Mn. 5ßer immer na^gibt, oer fdieu unb f(f)ü(f)tern [lä) in ber (£(fe ^crumbrürft, ber Iiat feinen (SlauBen, mit bem er SBerge Derfe^en fönnte. IDer ift ein f^mantenb 9lo^r unb mu& ft(^ freuen, tDenn er ni(^t gonj gerJnidt toirb. 5n ben kämpfen, bie mit 3U Befielen ^aBen gegen bie niebrigen triebe, bie in uns Jint), gegen bie SBett, bie um uns ift, ba :^elfen ni(^t BtDeifel noä) 5lngft, nid^t S^xoa^mui, nod^ ratlofes Staunen T)as fülirt niemals gum 3iel. t)a mu§ man feft fielen unb füllen: xä) Bin unb Bleibe in ©ottes :^anb, unb bas ©ute fiegt, njenn i(^ loiK, ba^ es fiegt unb fotite ber Sieg mein SeBen föften. 3<f) ^^^ \^ tti^t mein ßeBen, x^ wxU ben Sieg bes (5uUn in mir unb bur^ mi(^- ^ßfus fagt ni(f)t: i:^r müfet Befonbere SBunberfraft ^aBen, er fagt ni^t, i^r mü|t einen Befonberen ©eift IjaBen, i^r ^aBt i^n ni^t, id^ :^aBe i^n, barum mü^t i^r euä) gerfto^en loffen, xäj ni(^t. ^ein, er fagt: iJir feib ja ^^eiglinge, i^r ^aBt feinen GlauBen. Unb er felBer giBt bamit oon fi^ bas Bßupnis: ©lauBe ift Xopferfeit, ift ber SOßilte gum Sieg. !Das ptte bie Äir^e prebigen fütten. Statt beffen aber fam man mit ber ^rebigt com Tiulbcn unb oon ber CtgeBung.

SJlan ^öttc ru^ig üon 25emut prebigen fönnen; benit 5)emut ^ei^t für ^t\vi5 jener Stolg, ber nxä)t ber erfte fein mxU, ber n\d)t über bie anberen I|errf(^en xdxU, fonbern ber 3Jlut 3um 2)ienen.

©ciDife, man ptte fagen fönnen: reine ^^ergen müßt il)r fiaBen. 5IBer man beutete bie Sa(^e fo, als oB bas f)xt^t, \f)x mü^t roeic^er Stimmung fein. 5Bei ^e\\x5 aber [te^en bie bergen im ©egenfa^ 5U ben $änben. ®r toill fagen : Jleliglon ift ni^ts Sluferlitfies, fonbern ettoas ^Ttnerlidjes. Sßenn man bas ©efamtbilb feiner ^erfönli^feit ber Deutung eines folgen SBortes gugrunbe legt, fo fte^t ntd)ts barin gef(^rie= Ben t)on meic^er Stimmung, fonbern: bu foKft fo erfüKt fein oon ©Ott, bafe bu ni^ts tun tannft als bas ©öttti^e. 3)eine linfe $anb mu^ gar ni^t einmal loiffen, toas bie rechte tut, fo felBftoerftänbli^ muß fein, baß bu bas ©ute tuft. ©Ott mufe gar niiit aufeer bir fein. Du barfft nii^t Beten: Öerali

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mit meine 6(^ulb, i^ aBer Bleibe mit i^ Mit. Itetn! föit^ bern: toeit ti^ meinen 6(^ulbnetn nergeBc, fo toeit nur ermatte i(f) beinen fßei[tanb, ©otl, beine £raft, beine ©rs Bö^ung meiner Xapferteit. IDas märe im Sinne ^t]u getDefen.

SBer bas SOßort „^ers" ri(f)tig cerfte^en toiH, mu^ bie beiben SBorte: ^erj^aft unb beliergt bebenten. 3lus bciben Hingt biefes: in bem ^etjen bes 3Jlen[(^en ?ann bie göttli(f|e Sßiberftonbsfraft fo unüberminblit^ grofj, fo unübertoinblic^ jtcr! fein, ha^ has ^erg tm gansen SKenft^en bur(^Ieu(^tet wnb üergottet. Unfcr $erg ifi gar ni^t genug ^erg, hc5^atb werben mir feige unb merben oom ßebensfturm umgetrieben, ilnfer ^erg ift ntc^t in feiner Xiefe ^erg, bcsBalB finb mir nid^t cermurselt im Hnenbli^en, fonbern fu(^en ßebenslüftc unb S3orteiIe. Itnfer ^erg ift nt(it ftarf genug, bes^alb tamx hmä) hen 5IugenBIi(! bess ©ef^e^ens nxä)t :^inbur(^ge^ett, fonbern lä^t fi(^ oon ilim 3erf(f)Iagen' unb gerfto^en-

J)a§ biefe ^Deutung bes SOßortes ^era^aft im Sinne ^t]u ri^tig ift, ge:^t aus oielen Xatfa^en im ßeBen 5efu .^eroor, bie mir leiber nie ober feiten Beat^ten. SBoIier !ommt benn, bafe es pufig ^ei^t t)on feiner iprebigt, bie Seute maren entfe^t, fte maren erflarrt, erf(^üttert über bas, voas er fagte. SBefremben 50g in fte über biefe 3lrt, mit ber er Bis ins !tieffte in ten aßenf(f)en ^ineinleu(f)tete unb i^n im ^migen 3U oermurgeln fu^tc. (Sr fagte ifjnen ni^t bas, voas fie gemo|nt maren, ni(^t bas, mas i|nen glatt einging, mas Bequem mar, mas fte gern prten. 2)er immer Xapfere for* bert ftets Xapf erfeit. (£x fagte ni^t: \ä) Bringe eu(^ Ben Stieben, fonbern: ^ier gilt es einen Äampf gu fü:^ren gegen bas eigene 3<^> Ö^Ö^n alle Otu&erlid^feit. Unb in biefem Äampf gilt fein Somotit Slts-au(^, fonbern in biefem Äampf giBts nur ein Gntmeber Ober. Gntfc^ieben^eit mu6 fein, entmebet 2]?ammon obet ©ott. §aft bu beine :^anb an Ben ^ftug gelegt, Bonn batfft "bu mä)t me^t gutü(f= fj^auen, ja, bann mu^ man bas SieBfte, mas man ^at, oon fi^ fto^en fönnen. bleuet Sßein geprt in neue S(^Iäui^e. SOßet auf biefem Gebiet Äomptomiffe fi^Iie^t, ber ift feige, unb mer ft(^ f^ämt, ben 3Hut gu pBen, gu Befcnnen, ber ift ^ott entftcmbet.

J)a^et :^aBen mit oon Z^]u5 ^mtx fonbctbate Sßotte. Das eine: ^ti)mt eu^ oot hzn SKenf^en in 'ää)t 3cttgemäB gefptct^en ^ei&t bas: 9)Vittt euä) oor ber SJlaffe; benn bie ajlaffe ift Xrög^eit unb geigl^eit unb SelBfifud)t unb tier- leitet ou(^ bi(^, felBftfüiS^tige 3been gu pBen unb t^nen gu folgen.

3n einer tinitgen f?ebe fagt btrfelB» 3«fu» ju feinen

Süngern bteimcl bcs cnberc SBort: ^ürcfjtet mä) oor ben ^enf^en mä)i. IDarin ftctft !etn Fanatismus, !ein Xro^, fnnbern bas i[t icne Gefofet^eit männlidier Xapferfctt, bte tr^besmuttg unb liegesfi^cr Dortoärts [(^reitet, ?tarf unb t^ier

iDap anbete 2Borte ^efu, bte man oft üBerfie^t: T}uxdf Stanb^afttötett aEetn [ofit i^r eutf) euer £eBen etroetBen. Sßer glauBt, bei fann aües. SBer aBer fein ßeBen fi^ ju erhalten [treit, teer aV\o ^mMwzx^t oorm Bö[en (Serebe, ober Feinen 93er[u^ungen unb 93er[u^ern nai^giBt, wn bem !Dä= mcn bcr Xrögljeit folgt, loer fi4 gurüif^te^t oor ber SOZa^t ber 9Kenf(^en, um fic^ gu retten, ber üerliert bas, toas lefeten Cnbes allein SeBen ift, ber oerliert ben ©ott in ]xä). SOßer ben ^aBen tDiII, ber barf vot nidits 3urü(f[(^re(fen. äSer bas (^nU miU, ber barf fein 3<^ Tii<^t TneBr !ennen unb ben Xoh ni(^t fürd^ten, bem mu^ es gleichgültig fein, mas aus [einem 3<^ «»irb. toenn nur fein ©ott in i^m er:^alten BleiBt-

5lBer bie 9J?affe ift teibensfc^eu unb fürcfjtet h^n Xob; fic ift mutlos unb mu^ besIjalB angefpornt roetbcn. einmal gu er!ennen: es f^abet bem 9Kenf(i)en ots ^ erföntit^f eit gar nii^ts, roenn ber ^^aben feines irbifc^en ßeBens früher aB- geftfinitten toirb, als ben aKenf(^en na(^ i^rem SKaBftaße listig erfc^eint. !Du mu^t bas ^reug auf bic^ nehmen, toenn bu mir folgen toiKft. JDu mu^t in beiner ganzen 2eBens= Rettung entfc^Ioffen beinem ©ott folgen in bir, fonft Bift bu feige, unb ber ^eige unb Xreulofe geprt in 'üzn Sumpf, ben mu& man oor ben Slugen ber ©otter uerfto^en.

I)iefc Slffe!te ftetften in unferen 93ätetn roie in ^ßfus. Wan ptte fie oerebeln follen. J)enn man mu^te boc^ toiffen, nid)t innerer e^ricbe, n\ä)t MM, fonbetn ücrebelte 5lffe!te, Sturm!räfte in eine gute 5li(f;tung geleitet, bas ift bas Befte ^efi^tum, bas üBerBaupt ein SKenfi^ ^aBen !ann. Sas ift bie ftar!e ^raft, fiegen m tonnen, bas ift |)elbenfinn.

3efus forberte fie, ßr appellierte an ben SBiften. ^Ber hu Äir(^e folgte i:^m nii^t. 2Bas fagte ber ^if(f)of SlMfila, als er bie BiBel ins ©otifc^e üBerfe^te? 3)ie Beiben 58ü(^er ber Könige tooHte er lieBer ni(f)t mit üBetfe^en; benn feine ©ermanen toären f(^on !riegerif(^ genug gefonnen. 6oI(f)e SIngft ^attt er, isaitc man, liatte bie Äirc^e nor bem tapferen Sinn unferer Sl^^nen. SoI(^e Slngft f^aüe fie im ©runbe genommen oor ber ^eXbengefinnung S^fw. 3)ie ^^riefter mit i^rem füfeliöjen 9Iugcnauff^tag, mit itirer un- männlicJien Jräumcret fa^en es nii^t, bo& bie gange iBiBel

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ein fBuä) oon |>elben i% n)cl(f)c ^^einbe Ratten «nb btefe geinbe mit eitiem ^eiligen 3ßtn be!ämpftcn. So^en es ni(^t, bQ§ bte ^ibel ein S3u(^ ncn Äöniaen ift, t)on ßeuten, bie fönigXic^e, littcrli^e, ^elbenl^afte (Befinnung im ßeben betcäfjrcn wcUUn.

Äönig [ein aber ^ei^t roie fagt's ber alte 5ti^? -^: feines Staates erfter !3Diener fein. Statt beffen Ijaben bie (^riftlic^en ^xiefter unb 9J?cn^e unferen S3ätern bas Un= männlidje, bas Un^elbenfiafte unb bas Hnritterlic^e Bei= gebraifit, ^aben tm Sßitten gum Gigentüert unb ßigenleben in i^inen ertötet unb baburi^ bas tapfere ©efc^Ie^t Der- vodd)lxä)t

So erftarb iiire alte, fdjöne, ftolje Dleligiofität. 2)ie (^riftlid^e Ätxj^e ^aiU feinen Sinn für bie tiefen ©efül)ls= Eoerte, noä) naijm fie 9lü(f|i(J)t auf bie Pflege ber ^erfönli^s feit. Tili i^rer fraft= unb faftlofen Stimmungsmache f)at fie ben ÜberminbungsrDiEen im beutfcfien SSoIf ertötet. tiefes ©ef(^Ie(f)t, bas SBäCber ausrcbete unb iceite Reiben urbar ma(^te, oar reranlagt, fo fromm p merben, bis hie Xapferfeit, Ms ©ott allein in i^r 5ltter|ieiltgftes einsog-

Sifiabe brum, bie Äir(^e ^at's cerborben, tiat ©er= manentum unb Ze\m gugleid) aus i^ncn oerjagt. S^fet liegt es an uns, ba^ roir es loieber be^ersigen: ^ei 'Otn (5ro|= Dätern ift bie Sßeis^eit unb ber SSerftanb bei ben Sllten. Sßir fagen uns mit ©laufeun^ los:

Don ber lei(fitfinnigen :^offnung einer Errettung hnxdi

hu i}anh bes 3ufatls;

oon ber bumpfen ßrioartung ber 3u!unft, bie ein

ftumpfer Sinn ni(^t er!ennen loitl;

Don ber finbif^en Hoffnung, ben Sotn eines X^rannen

burd) freiroillige Gntiöaffnung 3U befdiroören, burd)

niebrige Hntertänigfeit unb Sd^meic^elei fein SSertrauen

5U getoinnen;

üon bem unoernünftigen SDlifetrauen in bie uns oon ©ott

gegebenen Gräfte;

oon ber fünb^aften 93ergeffenf)eit aEer 5)3fltd)ten für has

allgemeine Sefte;

oon ber fdjamlofen Slufopferung aller S^re bes Staates

unb S3oI!es, aEer perfönli^en unb SRenfdieniöürbe. 3e^t muffen tnir loieber ouftoadien 5U jenem !Deutf(^= tum unb 3U jenem (£i|riflentum, bas burc^ S^fus gcbra(^t unb in ben 23ätetn bereits t^ertcurgelt liegt. iDenn bie 3eit ber SRxefen ift leiber »erbet. 2)ie gelben finb geftorben unb iiaben hie ^elbenf,aftig!eit mit ins ©rab genommen, ©in ©ef^Iedit Dcn 3töergen unb Feiglingen ift ^erangerDae^fen, unb ha „n)ä(^ft bas güri^ten ßro|."

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*$ gilt bie €ntf(f)efbung. Selig tft, fagt 5efw», »^^ ft^ ntd)t an mir ärgert, icer bie 2Berfung bcr Xapfer!eit. als meine Senbung oon ©ott, als bie einzige ^Bejeligung aner!ennt. Selig, mer baran !einen 3ln[lo^ nimmt. SBer ha5 33erlrouen fjat, ba^ (Sott nur bei h^n Xapferen ift, unb irier biefes 23ertrauen in ben SIßiEen umfe^t, ber ift glüdlid). 2)enn er ift im !Dien|te ©iDttes. S^tn !ann nichts gefc^e^en. iDenn ©ott unb [einer Saifie !ann niemals bie ^lieberlage 6e[(^ieben fein.

IRur je^t ]id) ni(f|t beengen unb bebrängen laffen, nur je^t nidfit natfigeben, wo ber Sturm fauft unb bie Sßogen brauf en. (^s gilt biefe goei : 9JJut unb Dpteru)iKe, (gnttoeber ~ ober! ©ntmeber gut unb tapfer ober feige unb fc^Ie^t. ßntttieber Sumpf ober fefter SBoben, oon bem aus man in bie gerne bes Erfolges fd^auen !ann. ^a, roenn loir oHes opfern muffen, nur ben 3Kut niä)t 3)enn ben SJTut opfern, ^ei&t ©Ott opfern, i^ür alles mag es ©rfa^ geben, aber für iiefe« ni(^t, für tm 3Kut ni(f)t unb für (Sott ni(^t.

Y.

äBo^er fommen bie ©ßtter? So oft btefe gragc auf= geiüorf en ift, fo oft t)abcn berufene* unb Unberufene i^re ©ebanten barüber geäußert unb bie oerfc^iebenften 5tuf= faffungen barüber aufgefteUt. !Die einen meinten, bie ©ötter feien urfprüngli^ SKenfcfien getoefen unb bann gu ©öttem erhoben, anbere, fie feien im ©egenteil abftraüe Z'^ttn, bie man mefenf^aft gcma(f;t, roieber anbere, fie feien $^antafic= gebilbe ber 35?enfü^en, aus reinem ©goismus geboren, unb enbli^ folcfie, bie fagten, ©ott fei ein ^ebürfnis bes logifÄ ben!enben Sötenfc^en, ber, toenn er S)inge ber SBelt oor fid) fielet, (xuä) fragt: iDo|er fcmmen fie, roo^er !ommt bie SOßelt? 2)a er felbft fie ni(^t gefifjaffen i^ai, fo mufe tb^n einer fie gefc^aff en tjaben : bas ift ©ott, ober bas finb bie ©ötter.

3(^ mufe gefte^cn, i^ Ijabe mi(f| niemals für eine ber Dielen X^eorien, unb feien fie ncä) fo fd^ön begrünbet geroefen, begeiftern fönnen. SBiffen roir :^eutigen es benn, ujo^er t)U ©ötter ber Eliten !ommen? können mir I|ineinleu(^ten in bas erftc GrBIüfjen ber mcnf(^Ii(f)en Seele, als fie anfing äu atmen? können mir l^inüber fe^en über bie SBelt ber ©egenroart unb ber SSergangenlieit? Solange toir biefe Cntfteliungsseiten überhaupt ni(^t fennen, folange laffen toll lieber bie grage t^mQt fein.

5lber eine ber am meiften na^gefprot^enen 3lntrDorten «uf bie t^rage, ift bie, bie 5|3etronius, ein 3eitgenoffe STeros, öab: 3)ie ^öttix flnb ©rgcugniffe ber ^uiä)t. Selbftoerftänb*

f^ mith bicfe üfieretus flate Snt»!jtt »on üteiett nad^- ge[prc(f)en. Unb es mag gerne fein, ha% in foI(^en SJöHem, bei benen hu g-uiöit gu^auie i[t, bte (Sötter bie 5piobu!te ber gui^t finb. Scmeit icir aber bie ^Religion unferer Sätet tennen, [oiDett toir ber germcnifd^en grömmig!eit üBeiliaupt na(f)ge^en können, i\t biefe ^nttooit mxUl}xt Sie trifft teinesfaüs gu.

äßer es fi(^ nur einmal überlegt, ha^ bie Sieligion geroefen ift, bie unfcre SSäter 5U SSerbänben gufammem gef(^lc[[en f^at, bie fie einigte 5U einer l^erälic^en, cöllifi^en ober Stammesgemeinf^aft, bie fie äufammenf^miebete gur tt!tit)en ßin^eit, xon \iä) überlegt, ba^ gerabe biefe 93er= bänbc o^ne jebe ^mä)t, mit einem tapferen, frifc^en Sinn auftraten, ber roeife, baB eben bie Xapferfeit ber (Sermanen in i^rer grömmigleit begrünbet ift.

So voüt voix ©ötterglauben in 5)eutf($lanb oerfotgen !önnen, loaren eben bie (Sötter bie bleibenben SKä^te in ben ujanbelnben formen ber 3ett, toaren bie großen, j(|affenben Gräfte in bem roeitausgefpannten ßebensgebiet. Sie loaren es, bie Segen brcd)ten in tas Cginaelteben i^inein unb in ba» 3ufammenleben.

Sßenn ber 3Korgen !am unb Ijeraufftieg über bie (Jrbe unb bie gluren fegnete, bann toaren es bie (Sötter, bie biefen Sirtorgen brachten. Sie roaren es, bie bie SöJiresgeiten ^erauffü^rten unb bie bie Äultur erft ermöglii^ten unter ben 3Kenfi)en. Seslialb, als SBonifatius einmal feinen greunb 5)aniel, htn 23ij(f)of oon SBin^efter, frogte, mie ers benn machen müfete, loenn er Bei ben ©ermanen feine (^riftlic^e ^iffion treiben foEe, f^rieb i^m biefer 2)aniel unter oielem anberen : 3)er ©ermane roirb 2)ir fagen, ha^ er feinen ©öttern alles 3U üerban!en Isabe, GIüö unb 5lu|e, SBofilftanb unb ©efunbl)eit; benn er fagt, feine ©ötter feien looj^ltätig unb geredit.

5llfo feine Spur oon ©ottesfuri^t, fonbern nur ein ftißes SSertrauen. (Sine lounberbare 2)an!bar!eit gegenüber ben fegnenben Gräften. IDas glaube i^ loo^^l: loer im Sübcn immer unter bem etoig blauen Fimmel U3o|nt, ber i^at feine ©mpfinbung für bas auffteigenbc Qxä)t Slber ^ier bei uns, voo ber aJlenfd^ tägli(f) neu empfinbet, bo^ er bie Sonne nötig bot, loer fie als Butter bes ßebens begrübt unb fie als bte fOflaä^i empfinbet, bie oorrDörts bringt unb gefunb plt, für ben ift 3)an!bar!eit unb SBere^rung ber SBoben, auf bem bie ffrömmigJeit toädift.

3;ägli^ fallen unfere SSäter hen ungeheuren Äampf iv)\]ä)tn Xag unb 3Xaä)t, atoif^en Xob unb £eben, aroif^en fti^ un^ jiin\U>tais, unb ^e fa^en biuin bii ^ugerungen

Sl

iettet nnfftimtiä)'t)timt\d)tn Äroftcfnetle, bie forttoö^xenb imb unermüblt^ on bcr 3lr6eit tft- IDte ©ötter [inb gleid)= [am bex Sltem, ber bur(^ bas SßeltaH ^tnburtfige^t unb es belebt, ©te (Sötter [tnb bie etoig fi^affenbe Unrufie. 6te brängen ben 9?ien[^en, ber fie oerel^rt, au^ 3um Xun.

5)crum, loilift bu eins toerben mit beinern ©ott, eins loerben mit bem legten Sßeltgrunbe, bann !annft 3)u es nur, oenn bu bi(^ in bie 3lei^e ber S^affenben [tetlft. Seine ©ebanfen, beine ^läne unb 3iele muffen in Ginüang fom* men mit hen ^Plänen unb ^uUn ber ©ötter buri) ben tapferen 6tnn bes göttlid) fd)affenben ©eiftes in bir. 3)ann ^Qt beine Slrbeit SKert unb Sinn, bann ift fie eine 3lrbeit bes SBeltgeiftes in bir unb buri^ bi(f). 33ertrauen, Slrbeit unb Xapf er^eit ~ toer bas in fi^ trägt, ber ift ein ©ottesünb.

3)arum roar anä) bas ©runbgefülil bes Gebens unferer 23äter ni(f)t toeltabgetDanbt, ni(f)t peffimiftifc^, fonbern gan^ 5X;Derfi(f|tli(^ unb leBensoffen. Z^mn erfd)ien bas ßeben iM)t XDU eine fd)tt)ere £aft, bie man ben armen £(^uttern bes SKenfd^en aufgebürbet fiat unb unter ber bie Seele fc^ioer ein^erf(f;reitet unb Ieid)t serbrüdt ujirb, roeil fie U)x nic^t geiDadjfen ift. Soldje 3üge kennen von bei unferen 23ätern ^ai nidjt, lüie fie trüb unb I}offnungstcs im ^Bubbtjtsmus lerccrtreten. 9Iein, unfere ^äter faffen fid) auf toie bie ©Otter felbft, ta^ nömlid) toir fdsaffen unb arbeiten !önnen wie bie ©btter, ringen unb kämpfen muffen U3ie bie ©ötter. ias ^ei^t götterglei(^ tcerben aud) ein :^elb fein! 9)at Xxn feinen 5lrm geopfert, l}at 2Boban fein Sluge Eingegeben, fo mufe man felber aud) feine Gräfte Eingeben, um nehmen 5U tonnen aus ber großen güUe bes £ebens.

S)arum prägten unfere 33äter bas gerabep ^eilige Sßort © I a u b e , bas roir ^eute in t)en Si^mu^ getreten ^aben. 2ßir kennen bas Sßcrt von bem anberen Sßort Onäubiger ^er. 2)er ©laube ift ber ^rebit, ber in jcben aKenfd)en hineingeboren airb, ber jebem SJlenf^en mit= gegeben tcirb fürs 2zbm. !X)er ©laube ift bas Kapital an SRut unb ^raft unb 33ertrauen, bas uns gef(^en!t u)irb, hamit voit ben Äampf befteljen tonnen. 2)er ©laube ift bas Übertöinbergefüt)!, bas SxdiextjeitsberDU^tfein, bas uns mit* gegeben toirb, roenn im ^ampf bes Gebens bie Äräfte an= fangen gu tränten.

2)atier lomm.t bie ^roeite Xatfadie, ha^ mix für ©laube au(E bas SBort grömmigfeit im !Deutf(^en ^aben, bas ^ei^t nid)ts tDeiter als Japferleit, Xüdjtigteit unb Srifd)e unb Wut 2nr 3TrTicTf

Unt) nun tamen bie ^riefter an, unb anftatt unferen SSätern bas leui^tenbe ^^ilb eines gelben t)or klugen ju

32

füljien, malten fte ein ^ßfusBilö mit müben Slugen, ]^mtti mutig unb mziä) ins £elen Id.Quenb, ja|t, als ob er bex ^elt abjteiben iDtllte unb ble ^elt für tl)n abgestorben fei. Unb bann eraäl^Uen fie üon biefem ^efus unb |etner oe^mütigen Sanftmut- ä5tn il^m, ber f\^ nidjt n)el)tte, ba man t^n fdjlug. 3)er tatenlos i;innal)m. 3)er gebulbig trug. 3ft es ba md)t ^j;)(^oIcgij^ beöret)U(f), ba^ unfete S^Jäter an biefem fdjtJDadjcn, fo unausgepxcigten, fo ^aratterlcfen Silbe gar leine ^^reube fiaben tonnten? IDaß fie felb)t mel tapferer, riet begeifterter gu if)ren Oibttern auff(^auten, bie gelben roaien. 2)a^ fie \\ä) einfa^ abgeftc^cn fül)lten öon bem Bilbe? 5ft es ni^t begxeijlid), ta^ bie ^slärtberin bem ^riefier fagte, als er il,r biefts ^efuslilb ücrmalte: $aft 3)u benn nie gel.ört, fca^ ilior ben ß^l)tijt 3um 3tüßi^ampf t)erau5> foibtxte unb (ll,ti|i l.atte nid^t ben 2Jiut, fid) mit XljOX gu i^Iagen? 3Kan muB fo etu)as einmal pj^d)olügif^ fe^en, bann mirb man es »erftc^en.

5aU biefe fanften 3üöß aber, bas gilt es feftäufteüen unb fefi5ul,alten, finb in bas ßebcnsbitb S^fu eift t) in ein- getragen. 3)a5 ganse Silb, bas roir im (goangelium fel>en, ijt iibermalt, man barf tüoI;l fagen, gefdlfc^t. ^mmer iDieber ober leudjten butd) bie Übermalung bes ©Dangetium» bie alt^urjpriinglidien, üjirUic^ lebenbigen 3üge l)tnburd). Sie traben \iä) nid)t üerbrängen unb oertoifdien laffen. SBäre ^efus ber geroefen, als ben bie Äiri^e i^n unferen 33ätern ^inftellte, er tüdre niemals bex (Eroberer ber 2Belt geroorbcn. 35as fcgenannte „c^rifilic^e" 58ilb mar fo sart, ba| man es fe^r 5axt bet^anbeln mu^te, bamit es nid)t in \i^ f eiber gufammenbrac^.

SKer l)eute fi(f| bie 2Jlül)e gibt, mit unbeftodjenem 5Bti(! ^inburd^gufd.auen hmä) bas ^anknmer!, ber xoirb nidjl leugnen tonnen, ba^ l)ier t)or uns eine ^erföntii^feit auftritt, bie alles anbexe ift als meltfremb unb nai^giebig. T)ix urfprünglidje Z^\u5 freute fid) über jebe Stume auf bem gelbe, freute fid) über bie 23ögel unter bem :^immel, mie fie fingen. (Sr f.atte feine Cuft an hm ßinbern, bie bie 3utunjt bebeuten. J)iefem SJiann tcnnte angebiditet xoerben, ha'^ er Sßafjer in SBein Derxoanbelt ^ätU. ^a, x)on il;m faßten fie ncd) xneit Schlimmeres, t)a\i er ein Sd)lemmer unb SBcin- föufer fei. 2)a5 alles tann man nur X)on einem aJienfdjcn fagen, ber lebenbeial;enb in ber 2Belt fte^t.

Sa, iljm ift es mal)r^aftig fd)mer geroorben, fic^ los- gufagen r»on 33oter^au6 unb 23aterftabt. 3u ienem Sßort, bas er bem SüTigling anruft: golge mir lieber nic^t nad); benn bie S3ögel unter bem §immel ^aben S^lefter unb bie 5üd)fe ©ruben, id) aber I)abe ni^t einmal, u)ol)in i^ mein

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§aupt ttQt; id) Uri ein SBanbcrer c^tte Heimat, con vhUn gelieBt, von mehreren feit betounbert, Dßtt ben Buftänbigen unb ärta(^tl)abctn unb üon ber großen aJZaffe ber 23er^e^tefi

etnfn(f) gelittet [o bur(^s Ceben 3U geljen, ba^u gehört

ein CSnt[(^In^, ber für einen 9Ken[d)en, ber am £eben pngt, auBerotbentlit^ fifimer i)t.

^t,m \]t es bitler fjort getoefen, bte Srütfen abbredjen gu mü||en 3ur SHutter unb 511 ben föeftf)ii3t[tern- Sein ^ers roar eben aud) ein ^era, t)a5 Iiungerte naä) ©lüc! unb S)urft ^aüz naä) £iebe. 3)a i[t nii^ts oon [tiller (5ela[fenl)cit, nidjts ücn ftüi[(^er 9tul)e. 3^ein, bie ©ntfcf)IuPxaft unb bie ©nt[(f|Ic[[en^eit, mit ber er ee bis gulefet bur(^fül)xte, liefen [ogar ben 2Knnn nctf) furse Gtunben oor [einem 3:obe beten: SDSenn ber Äelc^ ncd) an mir vorübergehen !ann, S3ater, lag if,n üorübergeI)en! So gern, fo gern [lanb er im Scben.

S)a i[t nid)t5 non S3er3iDeifIung in 3)umpf^eit unb 9^tac^t. ?lein, es liegt in bem 2)?anne bis sule^t etiöas üc^ ^eroif^es. Der ©ei[t eines frijc^en äRenf^en lebt in ifjm, ber bie ©egen? tüart bejafit, obmol]! fein Jöcl! ebenfo ücrtommen unb oer* Icbbert toar toie bas unfrige tjcute. (£5 f;atte ben hz'iUn Xdl [eines 2Be[ens verloren unb oerteugnet rcie bas unfrige. (£r liebte b 0 ^ bas S3oH unb bas ^i^t. 2Jlit einem geroaltigen 8(f)rDung tiefe er \xä) von ber großen Slufgabe entflammen, bie gerabe an bie[em certcmmenen SSolfe gu löfen voat.

©r feine ^raftnatur? ©r [oll gefagt ^aben: UDcnn bi^ einer auf ben linlen SBaden f^lögt, bann reicfje il)m au(^ ben redjten f^in? <EäjCh^, bafe bics SOßort niemals gefdrtcf)ts Itt^ fein f ann. Stls ein Äriegsfnedit il;n fdilägt, ia fäbct er iljn an unb fagt: Sößenn icb bie llnn)al)r]^eit gefagt fiabe, beiveis mir bas, toenn ni^t, toie fcmmft bu M^u, mit^ ju {dalagen? 5llfo erft eine fpätere 3eit liat 3Jlilbe malten lafjen, l;üt bas 58ilb bes 93U|[ias, ber gefcmmen voax, ^eucr on3U5Ünben, [anft übermalt. Unb tcenn [ie barüber ^ßatct unb ajfutter la[[en unb blaffen muffen, er forbert (Sntfd)eibung. SBenn uns berit^tet mirb, man l)abe ^efiis niemals lad)en, DDO^l aber tneinen gefeljen, [0 mag bas mol}l eine itber= treibung fein. Si(^er ift aber, 'oa^ biefer Wann ge!ommen mar, bas Sd)n)ert gu bringen unb 3iDietrad,t 5U [aen. Si^er ift, bafe nur ein (Snergieüoller [olc^e gorberungen an [ic^ [elbft [ießen tonnte, mie er [ie an [idi [teilte. Sid)er ift, t)a^ er nur oerlangen tonnte, \\ä) [elbft gu oerleugnen unb bas Äreu3 auf [ic^ gu nefjmen, loeil [eine Seele glül)te für einen ea)igen Gebauten. (Sr roar ein :^elb.

3eber ajfenfd), ber irbi[d^e 3iete »erfolgt unb irbif^en Sroeden na(tgel}t, ift [tets in (Sefalir, feige, faul unb falfr^ SU UDerben. 3)as [inb bie brct böfen (öeifter, bte an^ bamals

U

bie SJJcnf^en Befeffen hielten. Ze]vi Äampf gegen btc böfen ©elfter, [ein Äampf gegen bte irabittcn, wo er [ogt: iinb ruenn es bie 23äter taujenb mal fo gefagt ^aben ic^ aber [cge eu^, fo iinb [o anbers niii^t i^r fein , bas [inb 2ßorte eines gelben vcü Stcl5 unb SelbftbeiDu^'tfein, eines gelben, ber bas [iegl^afte (Sefüljl ber Übetlegenf;eit l'jüi, bcr $elb ift unb ^inb gugleitf), ber cDci^, ha^ nur 9TatürIi(I)feit fiegcn lann gegenüber ^ün[ilid)!eit unb ©ema^t^eit unb föefpreigts ^eit- Unb ber Sieg ber 9lQtürIi(^!eit mirb iljm feIb[tDer* [tänbli(^, fcta^ ber $elb mit triumpf|ierenber Sicl)erf)eit ausrufen !ann: Älugen unb Sßeifen ^ajt bu es gottfeibanC üörentljalten, ober ben Ätnbern ^aft bu es offenbart, tm Äinbern, bie ©efüf.I f^aben für S3ere^rung, 3)an£barfett, ;^elbent;aftigfeit unb Slein^cit.

5n biefer ©emi^^eit ber göttlidjen ßiebe tüar bcr Wann fo ftarf, ba^ er fcfttoeigen Icnnte, als bas ©efläff ber 9Heute um if,n ^er erf^cll, unb ba^ er mieberum rcbcn fonnte gegen bie bergeitigen 3Ka(^tIiaber, gegen bie 5üf)rcr unb 5legierenben, fca^, roenn unfereins an feiner Stelle märe unb es toagen mürbe fo gegen bie je^ige 9iegierung gu fpred)en loie er, er einfad) Dcn biefer SteEe obtoanberte an einen gang fidleren Drt.

© r gellte fti^ l,in unb fegte: Z^x feib eine gang fur(^t= bare Ojefeüfd^aft. Z^jX giefit umfjer im ßanbe unb geoinnt bie i2eute für eure 5Infi(^ten. 5^r mad)t aus biefen 9Kenfc^en |>öllen(öbne, bie nc^ fc^Iimmer merben als i^r, bie i^r feiger §ötlenfö|ne feib. 3^^ fdjlie^t bas Himmelreich 5U cor ben beuten. SBeiter tut i^r nid)ts. Sltles mögli^e 2tu§erlid)c ftetlt i^r auf, aber bie grc^e I)eilige 2)reieinig!cit, ^cd)t, ©rbarmen unb Xreue, bie fe^t iljr ab. So fö^rt er l)Xn über bie gange ©efellfdiaft: i^r Üoren, if)r SlinbenfüJirer, i^r S^ciufpieler, ifjr Sdjiangen? unb Otterngegüdjt. IDas follten anr einmal ^eute ben 5iegierenben gu fagen magen! ©tioas berartiges !ann nur ein §elb magen, ber in ber ©migfeit Dermurgelt ift unb cttoas ©miges in fid) aufgenommen ^at 2)er fagt gu ber gangen 3iegierung: 3^r feib nid)ts u»eiter als ^rofetenmörber; oenn jemanb fein S3oI! mieber brin- gen mcllte p 3u^t unb Orbnung unb 3u!unft, bann fjabt U)X i^n getötet. Z^x feib roie bie übertünd)ten Gräber. Z^, von außen fieJit aßes gang fd)ön aus, aber brinnen ftedt Sdimu^, Selbftfudjt unb Söeifommenlieit.

2)as ift feine oeidje Ciebe, bie mit Sirenengefang fidi ncd) immer an ber Hoffnung, ben anberen gu gewinnen, fcft Hämmert. 9^ein, bas ift Sßaftrljaftigfeit, bie gar feine ©rengen fennt. Xlnb bas ©cangelium ift fein Goangelium ber ©emütUc^feit, ift nichts für SKenfc^en, bie es f^ön unb

35

Bequem fiaBen tDotfen. Z^ ntc(f)te [agen, man !ann bie ganje ^^rebigt ber (Begner Sefu i^x ben einen So^ faf[en: ©ott tjt für uns ba, unb menn mit etoas ntd)t fjaben, tcenn's uns fe^It, bann foEen mh tl;n anrufen, äefus tft ber getüefen, meldjer ertlärt f;at: ^l)x feib für ©ott ha unb nic^t er für eu(f)- Z^T feilt in 9l£(f|t, Erbarmen unb Xreue i^n vzxmxt^ liefen unb itjm bienen. 35as I)ätte man unfcren 23ätern fagen feilen. IDafür f)ätten fie feines SSerftänbnis gel)abt.

i)a^ i(^ 9le(^t fjabe, rcenn i^ [age, in i^m ftecfte ein ^elbenljafter (£I;arafter, gel)t einfarl) aus ber Üatfat^e I)ers ror, ba^ er tapfere ^Belenner gegürtet I)at. 2)ie -Richter iDunberten \iä) über ben gi^^itnut (5Ipoft. ©ef(f). 4), mit bem ^etrus unb ^c%anm5 auftraten, ben fie gur Sc^au trugen, oBtDoI,! fie hcd) einfarfje unb ungebilbete SKenfi^en raaren.

SBetter: oenn man bei Paulus alt bas üiele traufe 3eug vcn IDcgmatif megftreicljt, fo bleibt als ©runbton feiner grömmigleit bie freubige 3ut)erfi(^t: S^li^ts fann mtd) f(^eiben t)cn ber £iebe ©cttes. 9Xef;men fie uns ben £eib, (£ut, (gf;r', Äinb unb SBeib, laff faijren ba^in; mit meinem Seib, mit meiner £iebe, mit meinem £ebcn fc^affe id) mit an bem erfolgreichen, fiegrei(^en, tceltumfaffenten 2Bir!en ©ottes.

Sßenn man fo hcä) unferen S3ätern gefommen märe. 3lber nein! S^^^s Silb aus ben SSerfcIgungsgeiten, t)on einem lebensmüben ©e[(^Ied;t gefdirieben, rcurbe I;ierf)er ge- brad)t unb ^at mel Unheil angerid)tet. 3Kan fiefjt's ganj bcutli(^ an bem :^elianb. 2)as ift ber erfte ernfte, rei^Iic§ ünbli^e SSerfud), 3^fus einmal töieber als ö:i]ara!ter 5u geigen unb bas ^elbifi^e in i^m, bas ber SBa^rljeit legten ©runbcs entfpridjt, ^eroor5uf;eben. ßr mirb in biefem £iebe immer mieber genannt ber mä(^tigfte $elb, ber t>^xiOQ feiner 3Kannen, ber SHenf^en ©eroaltigfter, ber Könige Äraftigfter.

*

Die ^Reformation ift meiter nij^ts, als ber 33erfud), ta<5, raas in ber beutfd^en grönimigfeit unb gugleic^ in ber grömmigfeit ^efu lebte, biefcs im ©runbe DÖEtg ©Iei(^= artige bur^ hm ]xä) aufbrängenben 2Buft ber fogenannten d)rifili^4itd;lt(^en grcmmigfeit Iiinburdgufe^en unb bann ^inturd^guretten unb mieber auf ben £eu(^ter 3U ftellen. 2)enn bie Dleformaticn mollte mieber bie SKenfdien aus ben peffimifli[{f;en, tcel' mutigen 2Tuffaf[ungen ^erausljßlen, mollte fie trieber lebenbeja^enb matten, ^atte bie ^ir^e ge> fprfdjcn Don ber SBerneinung ber $erfi3nlidj!cit unb bie 3urüdftetlunö aUes (Sigentümlid^en geforbert, fo moßte bie

38

Heformattcn ni^ts cnberes, als bem Gtrtselnen totebcr jum SBetDu^tfetn [eines SKerles cerf.elfen. (£r [ollte er!ennen, bap er mit ©cü im Sunbe [et; mit Gctt aBer als pet[ön= lidjem, I;et3l;d]cm ^e[i^ tanv ber SJ^enFc^ 2ßelt unb Heben ge[ialten- $ctte bie Äiti^e einen emig ru^enben 6ott, [o cet[ud}te bie $Refcrmaticn tcs gu bringen, mos bie alten 23äter f^atUn unb rcas bei 3^[ii5 Isernorlen^-tete: ben emig tätigen unb uneimübli(f)en (£ctt. 3u ifjm !ommt man ni^t ouf einem !cmi:IiiV{erten :^eil5tceg, [cnbern biefem ©ott mu§ man nur tDirlli^ lintlid}=f,elbi[(^ certrcuen. 9Kan mu^ ifin cufnel-mcn in \\ä) [elbft. 93?an mu^ bas 9^c(^t unb bas ©r^ barmen iinh bie Xreue tDaI)ren. !Dann i[t bas Xun göttlidies Xun.

2)arum l^at au6) ßuti^er §o^a(^tung Dor bem meltlii^en 5Beruf: SBas bu tuft, ift im ©runbe Dotiftänbig einerlei, fag' mir, cb bu es tu[t aus b t c [ e n SBurgeln I}eraus, ob bu es tu[t aus ßiebe unb Dpferroillen unb Wut heraus, bas ent= [(Reibet. SEcnn bie ^ir(^e bas ßrbenleben als eine ^ßor? Bereitung an[a^ für ein befferes S^Tifetts, ha man C5ott genießen fßGte, fo [d)cb ber reformatori[^e ©eban!e bas S(^tr)ergeici^^t unftes Xuns unb fiebens üom 3^tt[eits toiebcr in fcas 5)iesfeits f^inüber. 3)o^ wit ein ftarfes, frohes ßeben füfren, ha^ mir !ein ^^"[eits me^r »erlangen, bas ift refcrmctcri[(^. !Die t5cm ©eift 6ottes [i(^ treiben Ia[fen, bie finb ©ottes ilinber.

!Darum ^anbelt es \iä) ni(^t um eine 2lner!ennung üon Gä^en, 3)ccmen unb formen unb Scfirift unb Sibel. £ut^ers iDunberoßlles SBcrt geigt am beften, tcie ^ier bas ^inb auf= XDa(^t im beut[^en |selben, cber oie ^ier ber beutft^e :^etb unb bas Äinb aufoadjcn im 9J?en[(^en: ©ott mufe bir felb[t ins i^erg [agen, b a s ift mein SBort. ©ottes SBort !ann man nidjt irgenbiDO Icfen. 2)u mu^t fie Hingen ^ören, bie filberncn Qüloäm beines |}crgens: 9led;t l^a^t bu gu tun; Grbarmen ^^a^t bu gu üim cegen anbere; unb vox altem eins, mein ^inb, [ei treu unb u^a^-r. 91ur wo biefe Xreue unb SBa^rtaftipfeit trclnen, fca tcßint (Sctt.

So la^t uns benn gurücfge^en gu btefer ^luffoffung unferer S?äter unb ^^\ü. ©rtt ift nic^t um unfert-- tDißen ha, [cnbern mir um [einetmitlen. 2Benn mir t^m t)ertrauen, n-enn toir itsn erleben, nein, gang anbers nocf), menn mir i b n I e b e n , fo ift er unfer, fo finb toir fein, unb unfcr 2Ber! ift gut-

2)ann f aben trir gar teincn ©runb gu üergmeifeln an unferem 23cl!. Scnbern bann fütiren mir mit unb bctfen, ha^ biefes beutf^>e 93otf mtcber aufmärts fteigt. S)er 5Baum mu^ feine Sßurgeln burd) bie !ir^Ii(^e tytömmigteit ber

37

legten ^a^i^unbertc ^inburd) tütcber fertfen Bis in tte Xtefe, barin bic ^^cmTfugfcit ^^\n unb unserer 23ätet ifi, bann iDäcl)[t ber beutyd}G CebensBaum tuiebcr in bie $ö^e Bis gu bcn Sternen fjnouf.

(£in 33c I!, fcas eine [crdie gefunbe llr!raft in Ud) W u-'ic tos unfere, bos mu^ xniebcr Dormärts !ommen. Xlnb [o glaube id), man !ann mit bem Sid^ter [tili [d)on träumetx Dcn ber 3eit. ta tnieber cd)te grömmigJcit bei uns i|t. 2)ann [inb roir

Cin (5e[diled)t non 5lönigcn,

(Sine tjeilige 6d)ar,

Sie trogen 5lronen,

Hn[id)tbor,

Unb [direitcn bie ^üf^e

2)ur^_ ^Dornen unb J)un!el,

2Iuf iJ)ren -t>öuptexn

ilronengefunfel.

VI.

SBer ein beuifd^s :^er5 oon einer beutf(^en SDTutter ots ßebenserbe mitbeJcmmen l!ot, leibet furd)tbar [d)U)er unter ben 23erpltni[[en bie[er 32it. 9^i(^t, bofe ber Ärieg nertorcn t^t, nic^t, bo^ SKilliorben üon SBerten unb SKiltionen t)on S)Tenf(^en ber 93erni(^tung on^eimgefolten [inb, ntc^t bos ift unertröglii^ fc^Iimm; nein, bo^ mir unfere (Biirc einbüßten, bofe toir unfercn Spornen [(^anbeten, bo^ töir bas S3ertrouen Bei ben onberen S3clfern oerlßren ^oben, meil Drbnung unb 3u(^t, tneil 5Irbeitfam!eit unb oHe 58onbe frommer Sdieu fid) tönten, bos ift fur^tbor bitter, ^cä) tüt^liä) öu^erte fid) ein ameri!oni[(^er Dberft: 2ßöfirenb bes Slrieges Jioben tüir eu^ gef.o^t, ober geodytet. ^i}x f obt nidit ©ro^es. [onbern riefen^oft ltbcrmen[(^Iid)GS geteiftet. 5lber je^t? Z^hit Sjßürbe ift bo^in. jebe S3ornebm^eit ertcf^en, ieber J)eutfd)2 ]\iä)t ous bem JRuin ficroussufdilogen, idos er !onn unb tebt üon Xon^ unb 3erftreuung. (Ein 33oI!. bos fid) in feinen Ginjelgliebern fetbft certtogt unb üerflotfdit über ettoaige Sdfulb am Kriege unb fi(f) gegenfeitig üerprt über etmoige rerpo^te 5neben6getegenl)eiten, fonn teine Spur üon 5rd:tung erncrten bei onberen 23öl!ern, bie ouf Sßürbe unb noticnolcn Stets :^oIten-

(5cEoi^, roenn gerroltige 3eiten ber (Sntfd)eibung ge* ttioltige OfOtberungen oufftelten. bonn ift bos eine ftor!e ^e« Ioftuna<5probe für bos SBefcn, ben SOGertge^oIt unb bie Slroft eines SSoHes. IDie Iioben roir im ilrieg beftonöen. 3lber größer unb entf^eibenber nc^ ift bie ^robe, bie bic 36iten

SS

an ein S3clf [teilen, bte jebe :^offnung gerf^Iagen. ?li(^i fcte 3citen bes ^ticöee, [onbern bte bcr D^Zicbetlage Betoeifen er[t bie ©onsröertigfeit cbcr SKtnbetiüerttg!ett einer ^Ration. Unb bie[e ^loBe ^cffnungslcjer Mcbetlage ^aben voxx ein* fad) nt(f)t beftanbcn.

Unb icie c\t Ummts im (Sinaellebcn bes 3Jfen[(^en oor, ta% et biefe ^robe nid)t be[teljl?

Sßas [citen tßir tun? 3^ ^te (£in[am!eit flü(f)ten, um törid^te Xtaume 5U tröumcn? IDurd) (Srübeln !cmmt man ni(^t DottDärts.

Seilen tt)ir in bie (?in[am!eit flutten, um törichte Xranen 5U meinen? T)a5 mu^ man raißensf^tDa^en G^a* ratteren überla||en.

Sollen ruir in bfe (Sinfamfeit flü($ten, um mit bem (5e[(^id 3U Iiabern unb abgured^nen? t)a5 toäre unflug; benn es bringt nid)t n^eiter; roäre unüorne^m, benn unfer Sdiid^- \al \\t !elb[tßer[d;ulbet.

Süllen tüir uns in ber Strbeit rergraben, um gu üer* geffen? 2)a5 äBnelt oerfluÄt ber SSergiceiflung, bie ficf) |intijegtcu[djt über bie Jat[ad)en, ähnelt bem !inbifd)en SBefen,, ha5 [tc^ bie 5Iugen rerbinbet unb nun glaubt, üor hen Sudienben gerettet ^u fein. 2)05 lönnen tüir nid)t. IDas n)oIten iDir nidit. SBir glauben an unfer 33cl! unb üor allem, mix fpüren felbft ncd) in uns bie Äraft gur Erneuerung.

IDarum gilt in biegen 3eiten meBr henn je t)a5 SSort derbere: 2a^i uns mit mutigem, fröblidjem :^er5en aud) mitten unter ber 2BoI!e arbeiten. !Denn mh arbeiten f^u einer grr^^cn 3Hfunft Cant uns unfer 3iel ]o rein, fo ^ell, fo fd;Ia(f('nfrd onnefmen, als toir fcnnen.

Scidic Stellungno^me perlangt bas £eib. 2Bet U}^ gegenüber bie 5iii{!u:>ättsfroge na^ bem 9Barum auf? mirft, fcmmt nidjt aus ibm berous; benn er ftellt ncn norn^ Berein \al\ä} bos ßeib in feine 2eBensrcd)nuna ein. (Er ini fü, eis ^tcBe ilim iraenbinn irgcnbmer jugelidicrt, ein Be? fHmmtcs Sjlofs i)nn f^-reube im Geben gu B^aBen. Hnb nun fpielt er ben ^Brlcibigtrn, etrrrfinbet bas ßeib eis SSertrags- werle^ung, als BaBe er ben 93unb auf ©egenfeitigteit innc' geBalten, ober ber ßeBensgcBer fei t)ertragsBrüd)ig geiDorben. 2)as fann mcn nidit anbers als bumm nennen.

Hnb rocr nun gar bas 2dh in 3ufGmmenBang mit ber Sünbe Bringt, als fei ^reube ber CoBn, Plummer bie Strafe für fittlid.es, BegtD. unfittlic^es 23err alten, ber fügt jum tcriditen !Dfn!cn nrd) ein cgoiflifdies 9ted)nen. 3IIfo fo ift's gemeint: Jd) mill für mein ©utestun aud) ©utes IjaBen!

2ßer enblid) an bie (Scttljcit bas ^cgeBren fteltt, fie füll il)m aBneI)men, tuas il)m bas £eBen Bringt, tüer bie

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t^rage aufroiift: m\ä) traf biefes cber jenes ßeib, mas nüt?t mir all mein (5IauI)e unb 23eten ber ift \o tüenig beutyd), ]c ujcnig (f;ii[tli^, ta^ man mit i^m nid}t Derr;anbeln mag.

Unfere S3äter iraren 5IdeiBürger, ai)I;angig Don 2Btnb unb SBetter. Hnfere 23äter tcaren Seefal;rer, abhängig von Sturm unb SCetlen. Unfere 93äter icaren Äriegsteutc; barum faf;en [ie Gefahren unb Stfimergcn, ßctb unb ^ct als etrcas natürliif) G;egeicneö an, pleidfom als etroas Selbft- ccrytönblic^es, unb treil felöftüerftänblij^, barum töaren £eib unb 9Tct rerniinftig unb nrlroenbig. T)as wax iT)rc ]d}t einfalle unb barum fel)r ricfjtipe (£inf(f)ät?ung ber CeBenss I)emmungen. Hnb tnafrfajtig: [ie fiaBen S(f)iDeres bur(f)i^us mo(f)en gefaBt. Sie fcl^m ae!ömpft um i^r ÖeBen gegen üBcrf^rrmrrbe f^Iüf-e unb unbur(f)bringlid)e SFälber, oeaen u^rflcefdrlte ^RrmerBcere. aeren STrt^Barn in Oft unb SOßeft, gegen ben „aisfen 6d)Ia(^ter" Äarl. 2)rei^ig Zaf}U lang tjaben [ie gegen i^n gefämi^ft. Hnb [ie n-u§ten 5U er5äf)Ien' Dcn Hnljclben, bie il)r 2Be|en trieben atlüBerall. Sie !anns ten bie 9lie[en, bie[e men[d7enfre[[enben HntertDeIt5a)e[en, bie[e [dicibigenben Ungefieuer, [cnberli^ in ben bergen unb auf ben Speeren. Sie glaubten gmar nidtt an einen Xeufel, hm ^at er[t bie d)ri[tlid)e Äir^e if)nen cere^rt; tüo^I aber fannten [ie ben 93erberber ßcfi, [t^ön vcn 21ntlit5 unb Bö[e im Gemüt. Gr oar ein [^aben[rol)er 58ö[erDid3t, alter £a[ter unb 23erbre(^en arger Grgcuger, aller greuli(t)en Ungeheuer argti[tiger 33ater. 2)cr Iie[i [idi an jebem §erb nieber unb trieb bort [ein ltnn)e[en. 3)a5 alles tonnten, glaubten [ie, unb "öod) nahmen [ie bas ßeben u^ie es wax, unb b o d) lebten [ie es mit fröfjlic^em Sinn unb Eingabe bis in tm Xob. Gs t[t ein U3unberbarer 3iig ins Ünbebingte, eine tapfere, prr^sügige 2luffa[[ung, bie in bie[er fiebensbejaliung 3utage tritt.

Unfere 33äter icaren fben nid^t (^ori[ten. Sie [frebten legten (^nbes nfdt nad) einem glüdlir^en Geben- J^üx [ie mar nidjt (riiid[elicfeit bas Ix'dfte Gut unb Genuß ni(^t bas, roas man unbebingt eriaaen mu&. Sie begehrten ni^t t^xtU [ein vcn Unruhe unb Sd^merg.

Unb [ie ujaren au^ feine 5le(^ner, bie [^ad)ern konnten. Sie begehrten feinen ßcb^n für ifjr Gutestun. 3lu(^ SBal^alt iüar für [ie nid)t ber 5lusru!)epla^ guter, frommer unb tMy- tiger 3Jlen[d)en, alles fiodenbe unb 58unte fiai aud) f)ier er[t bas Gfjriftentum einge[(^muggelt. gür un[ere 23äter mar S3aU,aII ber Crt, barin bie gelben i^re ^etbenliafte Ge- [innung roeiter bu beseugen ausreidienb Gelegen^it t)atten.

SKer ben Slder hehant unb bas 3J?eer befä^rt unb ben ^rieg liebt, bei muB ^erbe ScIb[t5U(^t üben. 2)er mu& im

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Sä)xotx^t [eines STnöefic^ts ftfiaffcn. 35et mufe fid) felöft ocr* leugnen. 3)er ^at feine 3ßtt, nc(^ lange gorbetunßen an t)a<5 £eben aufsufiellen. 3)er finbet [irf) ab, tote unfere Später [t^ üBfanben: bem Sctjiäfal iDiberftel)t feiner, ber Xot) i\t Filter 6ö)id|al.

6te toaren bes^alB Bef^eiben in i^ten 2ln[prü^en: „IDas bare ßeben i[t immer nrc^ 511 toben, mag man aucf) arm unb la^m cber btinb fein: ber CeBenbe erroirbt immer ncd^ eine Äuj^." SoI(^ ein 5ßort ift ge[unb, gerabe unb cc^t. Slus il)m fpridjt säfjer Xrolj.

Gs iit, als ptten unfere S3äter in^tinftio empfunben, ba&, roer [ein Srrt niemals mit Xränen c^, üppig unb wer* gärtelt tcirb. Unb tias taugt nid)t. IDarum ift bas Ceib unentbefirtid) unb nctmenbig. geft unb ftorf unb ftilt mu^ man es bulben unb |o ben 6(^mera, bas ßeib unb bie 9Tot fi^ bienftbar ntarfien. ^enn mcr es [diroeigenb erbulbet, ber betöirft, ha^ bas £eib ifim bie i^raft flä^It unb ftörft-

3tr)ei 9leben)enbungen [inb für biefe 3luffa[fung un[erer 23äter begeit^nenb: £?eib mu^ man ,.überit)inben", [cgten fie. Sllfo auf jcben (^all b e f i e g e n. SöTan mu^ mit i^m ringen. Unb bas ^Ringen bringt ilraftmefirung.

9Kan mu^ Sßericrenes „oer-fj^ntergen", fagten [xz roeiter. 9Jtan mu^ alfo bem Si^merg gleic^fam ein ©egen* geiöid}t entgegenftellen, foba^ er übertreffen tDirb, bann ift auä) er fegenbringenb unb fraftme^renb.

Cs ift u)a^r, fol^ eine bo^e fittlid(e 5tuffaffung Ijaben feiten SSöIfer gel^afit vcm Seib. Unfere 93äter muffen loirts ti^ eine gute 9Ketnung non \iä) felbft gebabt Iiabcn, fnnfi Ratten fie nfdit gemogt, bie 5Rot m i^rem 3)tener p mad}en. Unb fie muffen eine gerinae SKeinung ni^n ibrem eiaenpn £eben geltabt baben. fonft Mtten fie mit t^m nfdit fo gefpielt. Sie muffen eine febr Ijobe SJ?einung onn ben ©öttern gcbabt ^-aben, ba^ fie ni^t roagten, fie ^ernieber p ^ie^en p ^el- fersT' eifern. Sie muffen febr. febr brcb geftanben i'idhcn auf ber -f>cbe fclj^er fittlitf en Stär!e. bßf} fie ber 33er3meiflung bie :^(iffmtng entgegen?+ellten, auf bie fiidstgötter fdiauenb, bie aud) bie lanaen SBintermcnate ausharrten unb burd)s l)telten, bis bie Sonnenmcnbe ben na^enben Sieg tünheU.

Unfere 93äter roaren, n^ne es p rDoIIen, feine ^^ilo- fopI;en. Sie fteltten in rid>tigpr Selbftbefd)rän!ung bie rid)s tige Pifrage: Sie fragten nidrt SBarum, fie frogten: 2Bop ift bas ßeib ba? ©ntoeber ermübet es unb erfd)lofft ober es ergebt unb förbert. Gntn^eber es ift ^dudi ober Segen. ?ßas es aber ift, bas ntirb es burc^ ben ßeibenben. 5IIfo ift er roieber bie entfc^eibenbe l^nftang.

2)amit nahmen unfere 93äter eine mel p^ere Stufe

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ein, als Me ^uben hts HItcn Xeftaments. J5ic meinten fa, gu Einfang fei alles ir)unt!cr[(^ön unb gut getcefen. ©a Ijäiten im ^arabies bie roilbcn Jiere ^a^m unb friebtic^ Beieinanbcx getDofint unb ber 3ltfer l)ättz [eine ^tut^t getragen mütietqs für bie S8erpcl;ner- Tiann aBer märe bie Sünbe bagroifc^en getommen unb f;ätte altes oerbotBen. !nun mu^ ber 93Ten?d) fid) müBen unb quälen unb Ijai t)ietlei(f)t nicfits roeiter bafür, oIs ta^ ber Slder if)m auä) nur J)ornen unb !DifteIn trägt,

3n biefer re($nenben unb BerecBnenben 5tuffa?fung fterft ein 5tatten!önig oon ^i^rtümern. SIIs oB bie üorfint;- flutlt^en, untergegangenen CeBetDefen friebfamer gctpefen tDÖren gegeneinonber! !Dte ^TusgraBungen Betreifpn, ba^ fie genau rcie je^ige Jiere ben ^ampf gegen ihresgleichen ges fü^rt ^aBen.

S^un gerüi§: bie menfc^Itcfie Sünbe Bringt ttiet Seib ins CeBen hinein. ©csBett unb 9?cib, ffofl unb 9toBcit unb S(f(abenfreube toer n?ü^te ntdjt orn Quoten ^u er,^äBten, bie iBm bur(f) ff)t(!}c menfrfjti^e S(^tpditig!citen Bereitet tDÖren? 3)ie SHenfc^en finb eBen ber SKenfcüen geBäffigfte f)affcr. 5tBei bamit ift ber 6ot| ni^t tPibertegt, boF; bie ^cin immer aemefen ift. Srtange Sturm unb Dlegen iDoren, fotange SDTi^ernten unb SeucBen 93erTieerunqcn an- richteten, fotange öagel unb 9Betterf(Btag muteten, foTange ^euers unb SBaffersnot 5BerberBen BratBten !ur5, fctanne ber S0len?(^ auf biefer 2BeIt ift, ^at's etoig ^amüf, :^at's immer SHüBfat unb 9^ot geaeBen. Itnb barum ift es Bei biefem bunHen, auätenben Ciefdiic! tDentg angeBradit, üTi^r bas 2ßarum gu grüBeln. 2ßae ta ift, ift ia, unb mir ^aBen nur 3U fragen, to o 3 u es ba ift.

SBer üBerBaupt nc(^ 3eit unb Stimmung ffoi. üBer bas 3Barum bes Ceibs na(B;^uben!en. ber BeroeiFt Damit, baj^ es iBm no(^ gar nidit tief gegangen ift. ^pbenfalls ntcfit Bis in tm ^ergensgrunb Binein; benn feine Jt-rage rerrät, bafj In biefem :^er5ensgrunbe liii'te SelBftgufriebenBctt. falte SelBftfut^t unb BerccBnenbe CicenlieBe mol^nt. SBer ats leibenbcr 9J?enf(B m i r ! t i (f} leibet unter ben erfdiüttei-nben f^üQungen bes ©eWicfs. bor Bfugt ft(f) unter bas mocBinoIte Sßirfen, bas unoBänbertiiB ift unb mniBt es pm gnabrn= t»rlten. Gr fauft bie 3eit aus unb ftöBtt ben ^eroifcfien 9J?ut 3U ftär!erer 58c^errf(f)ung ber Itmmelt.

58ei !^ e f u 5 Bat ou(!) bas ßeib niemals eine ^a\wU rotte gefpiett. (^s ift Bei iBm niemats tr>ie etwa Bei S3ubbBa, ber nur nnm 2eib minfetn fann. ein ^autitnroBtem aetnorben. ^ei itim ift es nur ein ^unft im äul^eren Umtr^is bos ßeBens. (£r ftcttt feine iBetracfitung barüBer an. Gr ftagt

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riT^t !inb flegt vMi an- ®t tmnt Mm tXng^i l5t»ot. Se! t^m tft alles nur ÄampfBcnntfc^üft unb SieöesEDttte iDte Bei unjern 9?ätfrn. 9I?eiI er ftdi vcv. ^ott BirtdTrae^tellt fül]lt in b t e f e SOßcIt unb Berufen füf It. b i e [ e r 2BeIt ?u btenen mit bieten feinen Greiften, fo bient er rB?n mit b i e f e n Äräf= ten b i e f e r Sßelt in b i e f e m ©ffdndf. '^üx iljn Beif^t es, cnttPeber: Her unb pcmg rber: nircrenb unb nie unb BalB. ß-ntmeber: CeBensfroft unb CeBenefüIIe aus bem ßeBen nelmen, fie fid) guftrr'men unb trieber ausftrömen laffen, ober: ner^irfiten. ft(^ auf anbcre oertröften, bas ßeBcn oerpraffen unb nerpaffen.

Gs ift eine ftar!e, beutft^e Seele, bic in ^^]vl5 teBt (£t toei^, fco^ ©ctt feine Senne fdieincn lä^t üBer ©ute unb S3öfe, ba& er regnen Vd^t üBer ©erec^te unb Hngerei^te, (Er roei^, ba^ bie Senne uerBrcnnen unb ber biegen nernit^ten !onn. Unb biefes Sdiidfal !ann treffen SJlenfdien bes oer« fd)iebenften fittlit^en Sßertcs. JDas oei^ er, unb barum er« iennt es feine flarte Seele an.

Cr fle^t aud) ©ott nic^t IieraB in Bangem :g>ilf5f(^rei 55ic eingige SBitte, bie toir mn iBnt oIs in biefer 9lid)tung ge^enb, finben, ift bie: Hnfer täglich ^rot giB uns ^eutc. Hnb bas ift nun bas ^Begeic^nenbe: ben richtigen Zeit, alfo ben eigentlichen ^nfjalt gerabebiefer ^itte !i)nnen rotr Bis Jieute nii^t feflfteEen. Sprii^t er von bem ®rot, bas fürs ßeBen „nötig" ift?. Ober von bem SBrot „für morgen"? Selbes ift nad) ber tejtlidten ItBerliefetung mögliÄ. Scben= falls Begeugt gcrabe biefes ©eBet, tta^ er nid^t 5Reid)tum, nic^t ÜBerflu^, iia^ er nii^t bie Sluflage auf bem SeBsnsBrot f)aBcn rocltte. Sie Begeugt roeiter, l^a^ er niä)t geangftigt unb ^altlüs um fein leiBIidies Sßo^I Beforgt tnar. Sie Begeugt enbli(^, ha^ er fi(^ moBI Beiüuf?t mar : mit Sorgen unb mit ©römen unb mit felBfteigner ^etn, mit Setteln tä^t ©Ott fi(^ gar nichts nehmen, er mxU in ftitler S3ere^rung angebetet fein.

J)as ift bas ftille 5Bertrauen ^efu. 9?i(^t feBen unb bod) glauben- 2)od) glauBen, oBrooBI bas ^o\t oerBIenbet unb t)erf(^roBen bem Untergang entgegentreibt. T)c^ glauben an bie 3u!unft, oBgleii^ bie 3eit Jeine 3u!unft Bcit. T)üd) ©ottes getoi^, tapfer unb Bcgeiftert BleiBen, oBrooI)! Stüd um Stüd uerfinft.

5a, es u)ill mir fd)etnen, als oB Z^lus, ie etnfamer er ringt, fe melir er um fid) bie SKad^t bes 33öfcn u)ad)fen fieBt, er umfo trotziger, glauBensfefter, anfprud)6lofer, ftärfer ein* ^erfdjreitet. bittet einer il)n, in feine ©efoIgfd)aft auf- genommen gu toerben, fo ftößt iBn S^fus mit Boi^ten 2ßortcn 2urüd. 3urüd[d)auen Qilt nidjt. 5öeru)eid)Ud)te tann er

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nf(^t tiröu^cn. Hnb trer einen Turm Bauen tniir, ber mu& \\ä) \a üBetlcöcn, oh er ben 5Bau and) gu Cnbe ;^u führen tjermag, [onft ^at er 9)ol}n unb Spctt. nicf^ts roeiter. SBet mit i^nt in bie 9^ei^en ber :^ömpfer [lä) freuen cotll, ber foll ja Bebenden: ein ^önici, ber n^it 10 000 SJJann oorrürft unb fie^t ben ^einb mit 20 000 lOTann bogegenftefn, ber mufj töi[[en, rcas er tut. !I)er mu^ ^elb fein, üBcrmäditig, tDun» berfamer Gräfte voU, [onft ]oU er lieber ben Äampf oor ^Beginn aufgeben.

ÄIorbeu:u^te Äraft, hxe. leuchtet aus ben ©Iei($niffen 3efu. Stählerner Sßiltc liefen ten SSerüagten unb SSer^ !Iatf(^ten fdimeigen. ^annfia^Us 93crtrouen lie^ i^n aud^ in ber tiefften Xiefe bes £dbes, als otte 6d)retfen ber ©olt= üerlaffenljeit tt|n padUn, no(^ rufen: 3Jtein (Sott, mein ©Ott!

60 fe^en gelben aus: fie finb bie SKenfc^en, bic 8(f}U)ere5 tragen müf[en unb tro^bem föro^es ujagcn unb benen ni^t tro^bem, jtnbcrn b e s ij a I b ©eoaltiges gelingt. Crin 5beal äietjt fie an mit r.öltli^ t3erp|liö)tenber Äraft. ßs burd)n)ärmt fie. S)arum tonnen fie anbere roarm machen. Sßeil fie felbft innere ©lut finb, barum fönnen fie anbere burd)glüt)en. Sie ^aben unffiiberftefjlif^e (Setoalt auf ^Bitten unb ©emüt. Sie finb bie (grlöfer, bie :^eilanbe- Senn fie Ijeilen oon SSersagt^eit unb Kleinmut, t)on ^f;ilifterf)aftig- !eit unb ©nge. Sie erlö[en ocn Unmut unb Übermut unb I)eiligen ben 9Kut.

So ^at auä) ^^fus na^geroirü. Cr mürbe §eilanb unb ©rlöfer im ooKen Sinn eigentlii^ erft naä) feinem Xobc. 3)a begeifterte fein (Sloube als 33orBiIb feine Singer berart, ha^ fie mit einem ^raftgefü!jl oB^ne ©leiten üormärts brangen unb aud^ in tieffter 9Iüt freubig unb fettigen ©elftes ücll blieben. Sie Ijaben üBeirajc^cnben ©rfclg gehabt, 00 nidjts metjr p J-cffen uiar, unb if^re ^raft fai ausgebauert, tDo anbere längft tcs flennen cufgegeBen f.äitcn. (Segen bic grc^e 3a^I älterer, tonlunierenber, rDeitoerBreitctec ©Ijriflusreligicnen f;aBen fie, rdä,i gum teenigflen hmä) iliren ?perfi)ntid)!eit5gel]alt, "ütn man als ^lusmirfung bes Silbes 3efu Be5eid)nen mu^, ben Äampf gemagt unb ben Sieg bai)on= getragen.

Sllten voran Paulus, ber gufrteben, in gebrüdter Caac unb im SBoIiIftanb, in Sattfein unb in junger, in ÜBerfluf? unt) in 9Hanger, tro^ f^ioäc^Iis^er ^örperoeranlagung bas äJlufterbilb ber Äraft BleiBt „bur^ ben, ber i^n ftar! mac^t".

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Sein £eBen ift bas leud^tenbe SSetfpiel, aUts o^ne SKurren unb ^thtnUn 5U tun inmitten eines oetbrefiten unb üer» fehlten (5e{(f)led)tö, inbem man treu bleibt, Ieui)tenb loie ein 6tein in ber Sßelt.

So la^t uns benn iDÜrbig BIctBen im S(f)mer3. Still bulben, menn alles fd^reit. 2)a5 ßeib ift bie ^forte, bie uns ben (Eingang 3U uns [eiber öffnet, ^m ßeib liegt bie ^eim* !etir für hm yj^enfd)en 3U fid) felbft, bie (BinUf)x 5u feinem (^ßtt unb fo bie 2Jföglid)!eit, (Sröße unb Sr^abenljeit gu eruDeifen.

(Ss ift fdjineres ßeib über uns gekommen. 3lBer lafet uns biefes Ctne roenigftens einmal »erfudjen, in feiner Jiefc unb Sii^tigieit gu bur^fdiauen, roas SKeifter ß!!ef,art fagt: „3^a(^ ÜDOü toarb nie tern !Ding, bas ebler fei, benn has ßeib." 3)a lernt ber SKenfd) Stille, ha feiirt er ein bei feinem ©Ott, ha U^xi er ein gu fid) felber. !Da fammelt er fi(^ unb nnrb erijoben über bie 3eit unb !ann fid) einmal ergaben geigen. „9tie fa^ id) erliabenere 3Kenfd)en, hznn nur im ßeib." ^a erft ift gang ©ro^e, ba erft Hingt bie tiefe, feine, n)unberfame SiFielobie eines eblen :^er3ens, ha tann man §immel6!röfte fe^en, roo SJfenfdien oornef)m leiben, ©s f agte einmal einer : D S^merg, bu mirft mid) ni(^t sioingen, 5u fagen, ha^ bu ein Übel bift- 2)iefes SBort fdirieb fi^ ein 33lann, ber fc^roer unb fi^mer^lid) litt, über fein Äran!en- bett. Sieben ^IcnaU lang lag er, bann fe^te er unter biefen Sprui^ bie 2Borte: D S^merg, i^ ujerbe bi(^ gmingen, 3U benennen, ha^ bu eine SBo^ltat ©ottes bift.

yn.

3e länger man über bie Xatfac^e nadibenft, ha^ unfere Später fid) mit aHer ©eroalt gegen bie Sefe^rungsfünfte bes ilaifers Äarl fträubten, umfo begreifti^er finbet man fie. 5)as eingeborene, unoerborbene, ünblidie religiöfe ©efübl roelirte fi^ in i^nen gegen bas Äiri^entum, bie grömmigleit gegen bie ßeljre, bie 3Ttnerli(^!eit gegen bas SSeräu&erlic^te. feine ncö) unt5erborbene, uncermifd^te, unüetfölf^te ^e= ligiofität fämpfte ben SSergioeiflungsfampf um i:^r eigenes ßeben, Hreingeborenes gegen ^llngulernenbes ober ^Xn^u« eignenbes. ^m legten ©runbe tDßr es ber Äampf bes feelifd) Gelten, HnbetDuBten gegen bas Semu^te unb feelifd) oielfad) entleerte, ber Äampf bes beutfd)en, in fid) unb an ft^ from= men SBefens um fein fiebensret^t, ber (^t^x^dt gegen hQU 3ioang, bes SKüffens gegen bas Sollen.

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Hnb löerm bas CD^tiftcntum bennod) cnblit^ Iteßte, [o ße[(^o^ öies ntd)t, loetl es eine hÖl)ere ober tiefere t^orm ber ykligiofttät ruar, als voüdvi es ben -ßätern er[d)ienen märe, fonbern lebigli(^ bie mit ber Äird)e einsie^enbc holdere (bejamtfultur trug lim Sieg baoon. !Die ^riefier ipußten \o üiel, tonnten |o üiel: |(i)reiben, (efcn, red)nen unb bered^ncn, unb [ie rou^ten t^r 2bi|jen gur S^au 5U tragen unb it)r Können an ben SJiann au bringen. 3)a5 {i({)erte i^nen ben enblitfien Grfolg über bas in langem Kriege germürbte unb äuglei^ üorioärts brängenbe, lernbegierige, |ud)enbe (Sejd^Iedjt. G^riyt [ein [idjert gei[tiges äßeiter^ !ommen, 9ii^t=d;ri|'tUd)^ioerben bebeutet ein Surüdbleiben, unb rüd[tänbig loollten fie auf feinen ^all [ein. 2)arum mußten [ie, loieber i^rer äße[en6crt ent[pred)enb, imd)geben.

60 hxad-)tt i^nen bie Kird)e nid)t htn S^fus, ber mit SBoban im Sunbe eine 23erfeinerung ifirer Sßefenseigenart bebeutet I)ätte, [onbern [ie brad)te itinen neben üielen unüer= l'ennbar guten (i^ebanfen unb Sittenoerfeinerungen nor ollen IDingen eine ^cd)[iet)enbe Kultur. !X)as barf man nic^t oer- gejien, bas mu^ man bantbar anerkennen.

2)as anbere aber läßt fid) nii^t leugnen: gefi^äbtgt rourbe bas (öermanentum in ber Hrfprüngli^teit unb SBuc^t [einer grbmmigleii Damit würbe es sugicid) gef^itädjt in [einer (Eigenart, [einem <£igeniüert unb in [einer per[ons btlbenben Kraft.

Sjßir tDÜrben ^eute anbers bafte^cn, männlicher, tDür« biger, e^reni.after, entfi^toffener unb ge[d)Io[[ener, upenn bie Kir^e md)t i ^ r e n £t|riitus auf hzn Sßobansbaum ber (Bermanen aufgepflanst pite, [onbern menn [ie bie 9lücfs [tänbigfeiten, bie atlgu finblidien Kinblic^feiten ber 2Bobans=» religton t)ereinfad)t, üerflärt, verfeinert l)dtU bur(^ bie im ©runbe i^r gleid)geartete grömmigteit, U)ie [ie in 3ß[w5 con ^a^axü^ in bie ©rfc^einung trat.

3)enn [ie [limmen beibe im fiepten unb 58e[ten überetn: SBoban unb S^fws. Reiben i[t ein tief getourselter, tr>eit=» [djauenber, großäugiger ©laube eigen. Reiben ber Sßilte nad^ [ittti^er greifeit. JBeiben bas 6trebcn, getragen oom über- unb innertoeltlid^en ©ott, bie Kräfte im Sinne bes ©Uten ausgubilben- ^ei beiben ^eip es ni(^t: 3)u mufjt ©ott [u^en, [onbern beibe ge^en oon bem 6a^ aus: ©ott [ud)t h\ä). Sllles i[t in ©ott. Sarum [d)aut bas reine 9)cxi i^n. 5n ber bemütigen Slneri'eixnung ber 2lbl)ängig!cit unb im ftoläen ^BetDufetfein ber (Srti|d)eibungsfäbigfeit finbet ber gromme ben Wut gur Setb^tergie^ng unb 3um fdiaffenben £eben. So einigen \id) in t^m 2)emut unb Stola, ©^rfurt^t

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yj ^.

unb Gl^rgcfü^I, STotiDßnbigteit unb 93eranttDottting, (5cBun* ben[ein unb greif; eit, fSlut unb Ünblic^e 5Bc[(i)eiben^cit, fiebensbcjaljung unb $tngabefrcubig!ett.

SBcIIen mir mteber wetbcn U3ic unfere 93ätcr unb' bas iDoIten tnir! [o !ann bie fiofung nur fein: fia§t uns trinken aus hm !ri[tall!lar cn Quellen. 2)ie ^ei^en:

SBobanunb^efus.

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Bon 6eufjd)cr ©offcsmufferfct^aff

SSott MaxQaxt ^«ttfei.

®ott 35on 2BetBe§ ajitnne itttö SBüröe SScn

äJhitterQliicf ein StraTi?,eIein 5Son öeutfcöcr

(Mcttc£mut'crid)Qft SlitS ^xan öolöag 9Re

^^oit öcuticf)cr ^^laiien Seliqfeit STlutter uttö

©:iö ^on öcutfcöcr Sraiten $cr^cleiö allein

(s^ottc^ötinötntum SSom öeimiicöen ßeßen 5101=

jcöen Mvdtn und ^tnö (Sin Sirü'fle&et, Ä1ttöer=

acif)Tioc(:t, ^ittterreicctt im .^cröft ^om

33iiinrtcn öer grau öclöa ^^rait J^oIöaS ©eqen

^ott ö:uticf)er Srouentrccöt 9iofeniran;^eIiie5

Scrr.ttcnötrQut ©tittfdje (Scöiüefierfd^aft

2öer 5icfc§ ßerrlfcte ^öitcö l.cft, rairö eg raie eine

©rfüuitng feiner (£e6nfuc^t empfinden, öie in öen öeften

nnö tieff.cn bergen leßt: 5)er Se^nfuc^t nacö einer in

rein öentfcßer, bcöenflönöiaer 8-orm fldj nottäte^enöen

äSicfcertelefcnno teffcn, raaS in öer reltöiöfen 3^röuen=

rcienrntiö öeS 9JtitteIaIterg nnö öem fat^otifcßen ^)la=

ritnfultc 6eiönifcf)=oermanif(^en Urfpruna^ nxib i)eut=

fff;cm SBefen öcmciß ift.

5i3iecifam unö öcfcömadüoK oeöeftet 3 Tlaxt

ICOO igtiicf rcuröen onf örfonöeig icittem, öot,sfreiem

Rapier ßeöinctt nnö erhielten uren fc^önen, Ieucötenö=

flauen ©infcanö.

^rei^ öiefeS ©efcöenttanöiS 6 dJilaict

monaii^^txH für öeutfpöe 2ölet>cröcB«rt

9/m öer ^eiaaöe:

,,0 eilig er S^riir^Itna" 53lätter öeutf^oöIfiftfKr

Qnnenö.

öernnSneöer: Sr ©rnft ^unfel.

„3?ene§ lieben" öient öer (Srnenernnfi öc§ öentffTjen Öe»

t'cn§ ncn innen r}eranö, an§ öem (^runöe ßermanifc^cn

^^lu'e^ iinö SBefene; öer reliniöfen, raffiftf)en, fittitcöen,

rici;tlicf)en nnö üinfüerildK'n SSiewerßeünrt reinen

Scnticötnmö. (S§ trcflt ba§ S3nnner öer öentfd)g.äu=

Lnacn ^erocgnna roron nnö tämvit für öie innerlidi

einiöe öentfcöe ^^cai^ntmeinjcfiaft. 5(I§ norneß'mfte älZit=

tel äiir 'iermtrilid)iina öicfer 3ielc gelten \i)m öie

öcntjcße ^'cftiifAüiiduiIe, örttemn^te Sippenpflege nnö

Iänö.id)e Sieölnngen- S3efonöere ^^.^flege tiitöen öie 33e=

oiil;nnficn sn öen ©eftnnnngönermonöten unter öcn

fiammreiroanöten dloib= nnö 91teöcrlänöern.

Sie öelgaöe „heiliger ^-rüfiUng"

vertritt öie gelange ie^ .^utngöcuticö'nms, öer nötfifd3en,

tcntid^iintbigen ^clispenötettegung.

^eänn§geüüfir Oölöini^rlid^ 6,— Matt

^roteffefte fcflenlc^i.

Xnxd) öie ^^cft, cdiQ fe^ua;()anöUinr,en nnö geraöemcgg

üom 5Serlng m OcBieöen.

Verlad Stei'^eaittianD i^aaäc «. xenf).) eonlro in Seifen

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