r^S

^B3Är-r

fcjk "?

rTsr*

r^

WF

9^ 1

"1

T*

LIBRARY OF

IQ85-I056

I

Zeitschrift

für die

Entomologie,

herausgegeben

Ernst Friedrich Ger mar,

Dr. der Medic. und Thilos., ord. Prof. der Mineralogie und Direkt, des akadein. inineralog. Museums zu Halle, der mineralog. Gesellschaften zu Jena und Dresden, der natnrforsch. Gesellschaften zu Halle, Hanau, Berlin, Mitau, Marburg, Frank- furt a. M., Moskau, Neujork, Altenburg, Leipzig, Görlitz, Lyon, Philadelphia, der entoinologischen Gesellsch. zu Paris und Stettin, der ökonomischen Societäten zu Dresden, Leipzig, Graz, der Gesellsch. für vaterländ. Cultur zu Breslau und Prag, des norddeutschen Anothekervereins , der Societiit für Porst - und Jagd- kunde zu Dreissigacker und des Kunst- und Handwerksvereins zu Allenburg Mitglied oder Ehrenmitglied.

Fünfter Band.

Mit zivei Kupfertafeln.

Leipzig,

Friedrich Fleischer.

1844.

Zeltschrift

für die

Entomologie,

herausgegeben

E r n st Friedr i ch Ge r m a r

Fünfter B a 11 d.

Erstes und zweites Heft.

Mit zuci Kupfertafeln.

Leipzig,

Friedrich Fleischer. 1844.

Inhalt des fünften Kandes.

I. Versuch einer monographischen Darstellung- der Käfergattungen Corticaria und Latliridius ; vom Grafen Mann erlieim in Wi- bmg. S. 1 112.

1F. Tentamen dispositionis generum et specierum Coleopterorum Pseudütrimerorum Arcbiducatus Austriae; vom Dr. L u d w. Redtenb acher in Wien. S. 113—132.

III. Bemerkungen über Elateriden ; vom Herausgeber.

S. 133 192. Crvptoliypnus S. 134.

Ampedus S. 153.

Ischnodes S. 180.

Aphanobius S. J8I.

IV. Beitrage zur Kenntniss der unter Ameisen lebenden Insekten; vom Cantor Märkel in Wehlen (2tes Stück). S. 194 271.

V. Bemerkungen über Lichtensteins Abhandlung über die Mantis- arten; vom Berghauptmann von C harp e n ti er in Brieg.

S. 272—311.

VI. Kritische Untersuchung der europäischen Arten des Genus Trypeta Meig. ; vom Professor Loew in Posen. S. 312 437.

VII. Einige Nachträge zu dein Versuch einer systematischen Ein- teilung der Nitidularien; vom Professor Erichson in Berlin.

S. 438 458.

VIII. Nachträge zur Monographie der Gattung Scydmänus ; vom Dr. H. Schaum in Halle. S. 459 472.

YI

IX. Bemerkungen und Berichtigungen. S. 473 482.

Bemerkungen über Myrmecophilen; vom Inspektor Schiödte in (Kopenhagen. S. 473. üeber den Bau des Hinterleibes bei einigen Käfergattungen; von ebendemselben. S. 474. Ueber die Larve der Clitellaria ephippium ; vom Cantor Märke I. S. 478. Nachträge und Berichtigungen zu der Monographie der Heteroceren; vom H. v. Ki es en wette r. S. 480.

Die beiden Kupfertafeln gehören zu der Abhandlung über die Gattung Trypeta, S. 312 437.

I.

Versuch einer monographischen Darstellung der Käfergattungen

Corticaria und Latkridius,

von Graf €. ü. Mannerliehn.

indem ich vor etwa zwei Jahren es übernahm, die nach dem Lalreilleschen Systeme aufgestellten Xylophagen meiner Käfersammlung einer näheren Prüfung zu unterwerfen, ver- fiel ich zunächst auf den Gedanken, mit einer monographi- schen Auseinandersetzung der mir zu Gebote stehenden La- thridius -Arten im Sinne des genannten Systems einen Ver- such zu machen. Ich begann eine genauere Bearbeitung der diagnostischen Charaktere der mir damals zugänglichen Spe- cies ; allein Obliegenheiten verschiedener Art nöthigten mich bald, dieser Arbeit Einhalt zu thun und einen gelegenern Zeitpunkt abzuwarten. Diese Frist, statt meine Unternehmung zu benachteiligen, ward im Gegentheil derselben sehr förder- lich, denn ein unermüdetes Käfersammeln während der bei- den letzten Sommer, das mir auch sonst eine beträchtliche Ausbeute gewährte, bereicherte meine Sammlung mit einigen ausgezeichneten, mir vorher gänzlich unbekannten Formen der gedachten Gattung. Mit den solchermassen selbst einge- sammelten und durch Unterstützung einiger mir befreundeten Entomologen, von denen ich hier die Herren Steven, Sahl- berg , Boheman und Menetries dankbar erwähne, ver- mehrten Materialien nahm ich das unterbrochene Geschäft wie- der auf und hatte die Beschreibungen von ß6 Arten bereits vollendet, als Herr Victor von Molschalsky (verabschie- deter Capitain vom Kaiserl. Russischem General -Stab und mehrerer Orden Ritter) mein Vorhaben erfuhr und es mit ei- (5. Band. 1, Heft.) 1

nem ganz besonderen Interesse erfasste. Herr von Mot- schulskij hatte nämlich seit einer langen Reihe von Jah- ren der sonst so wenig beachteten Gattung Lathridins eine gewisse Vorliehe gewidmet. Während einer vor einigen Jahren durch Deutschland, die Schweiz, Frankreich und Ita- lien gemachten Reise fand er die einem Entomologen sich selten darbietende Gelegenheit, nicht nur eine grosse Menge Arten der fraglichen Gattung selbst einzufangen, sondern auch viele andere durch die Mittheilungen mehrerer ausgezeichne- ten Naturforscher sich zu verschaffen , eine nähere Kenntniss mancher nur in gedruckten Catalogen benannten, aber nir- gends beschriebnen Arten sich zu erwerben, und die oft ob- waltende Verwirrung in derSynonymie dieser kleinen Thierchen zu heben. Vor dieser Reise als Militair bei der Caucasischen Armee und nach derselben in Ost -Sibirien angestellt, opferte er mit regem Eifer alle von Dienstgeschälten freien Stunden den entomologischen Forschungen und brachte somit aus den Caucasischen Ländern, Armenien, Daghestan, der Umgegend vom Ural, den Kirgisischen Steppen und besonders aus dem Trans -Baikalischem Theile Sibiriens eine Masse Insekten zu- sammen, wie sie wenigen Entomologen bis jetzt zu Theil ge- worden war, indem Herr vom Molschuhky sich vorzüglicher Weise dem Studium der kleinsten Käfer widmete, die bisher der Aufmerksamkeit gewohnlicher reisender Sammler entgan- gen waren. Auch in der Gattung Lathridins hatte er des- halb die Freude, seine Sammlung zu einer Zahl von Arten anwachsen zu sehen, die ihres Gleichen schwerlich irgendwo finden möchte. Aus reiner Liebe zur Wissenschaft beeilte er sich, mir alles, was sein entomologisches Kabinet in dieser Gattung enthielt, mitzutheilen. Eine solche kräftige Mitwir- kung zur Vervollständigung meiner gegenwärtigen Monogra- phie hier öffentlich mit der innigsten Dankbarkeit anzuerken- nen, mache ich mir zu einer höchst angenehmen Pflicht. Diess gab die Veranlassung zur gänzlichen Umarbeitung mei- nes schon fertigen Manuscripts, und es gereicht mir zur wahren Zufriedenheit jetzt ein, wie ich vermuthen muss, weit wert- volleres Werkchen dem entomologischen Publikum zu über- liefern, als früher, wo ich hauptsächlich auf die in meiner

eigenen Sammlung vorhandenen Arten beschrankt, nur etwas ziemlich Mangelhaftes hatte leisten können.

Was die der meinigen vorangegangenen Bearbeitungen der Lathriclien anbetrifft, so ist das beste Werk das wir bis- her gehabt, um diese kleine Käfer zu bestimmen, unstreitig die Inseda Suecica des berühmten Gyllenhal , dessen ausgezeichneter Scharfblick auch hier, wie überall in seinen Käferbeschreibungen, hervorleuchtet. Fast alle von Gyllen- hal beschriebenen Arten besitze ich in Exemplaren, die von diesem verdienstvollen Manne selbst mir mitgetheilt wurden, und die darunter vermissten habe ich nachher von meinem verehrtesten Freunde Herrn Professor Hohe man zum Vergleich erhalten, so dass gewiss kein Missgriff in Hinsicht der Gyl- lenhalschen Benennungen sich in diese Monographie hat ein- schleichen können. Da aber in meiner Darstellung der La- thridien viele neue, den von Gyllenhal beschriebenen nahe verwandte Species hinzugekommen sind, so erwiesen sich seine Beschreibungen bisweilen als ungenügend und stellten viel- fach die Notwendigkeit einer Umarbeitung heraus. Nach Gyllenhal hat Weslerhauser in der Zeitschrift Faunus von Glstl eine Monographie der in der Umgegend von Mün- chen gefundenen Lat hridius-Arten geliefert, die hernach von Silbermann in seiner Revue enlomoloyique ins Fran- zösische übersetzt wurde; von den darin beschriebenen Spe- cies waren jedoch, mit einziger Ausnahme des Lathridius umbilicalis Beck, alle in dem Gyllenhalschen. Werke bereits enthalten und hier weit vollständiger auseinanderge- setzt. Ebenfalls sind die in England vorkommenden Corti- carien und Lathridien von Stephens in seinem grossen Werke lUuslraüons of British Enlomology mit einer besonderen Genauigkeit bearbeitet, so dass nach seinen Beschreibungen die Arten leicht zu ermitteln sind, was nicht immer von dem Manual of British Coleoplera desselben Verfassers gel- ten dürfte, da er hier nur eine ganz kurze Diagnose für jede Species mittheilt.

Von den Entomologen älterer Zeit nahmen Linne und De Geer die ihnen bekannten Lathridien entweder in die Gattung T e n e b r i o oder D e r m e s t e s auf; Fabricius, Pay-

1*

kull und Panzer brachten' sie zur Gattung Dermestes» und Otirier zu Ips. Herbst, dem das Verdienst zukommt, manche Käfer, die durch ihre Kleinheit sich der genaueren Untersuchung der Naturforscher jener Zeit entzogen hatten, in verschiedene neue Gattungen untergebracht zu haben, stellte auch die Gattung Lathridius auf, die nachher von allen späteren Entomologen beibehalten worden ist. Unter den Herbslsdien Arten von Lathridius sind jedoch nur lon- gicornis, gibbosus, rugosus, porcatus und qua- dratns ächte Lathridien; sein L. glaber und melanoce- phalus scheinen zu den Cryptophagiden zu gehören, fasci- cularis und minimus müssen wohl beide unter die Ptilien gebracht werden und bipunctatus ist der jetzige Psam- moechus bipunctatus Boudier), auf den Kirby schon früher das Genus Crypta gründete, das hernach von Ste- phens beschrieben wurde **). Marsham bildete in seiner Enlomologia Britannien die Gattung Corticaria, in die er jedoch nicht nur die gewöhnlichen Lathridien, sondern auch eine Zahl anderer kleiner unter einander sehr verschiedener Käfer brachte. In dem Lalreilleschen Systeme wurde La- thridius zu der Familie der Xylophagen in der Abtheilung der Tetrameren gerechnet, weil die dazu gehörenden Arten vier Glieder an allen Füssen haben sollten. Gyllenhal aber, auf die Beobachtungen des wegen seiner Scharfsichtigkeit so sehr berühmten Mütter gestützt, führte die Lathridien un- ter den Trimcren zwischen den Cerambycinen und Coccinel- liden auf. Allein sowohl die eine als die andere Stellung im Systeme hat sich bereits als ungenügend erwiesen, und ein näheres Studium der ersten Entwickelungsstände der Gattun- gen, die zu den Latreitl eschen Xylophagen gezählt wurden, hat uns den Aufschluss gegeben, dass diese Familie aus In- sekten, die in ihrer Lebensart sehr verschieden sind, zusam- mengesetzt und somit ganz widernatürlich war. Die Engli-

*) Description du genre Psam moechu s, par Boudier. An- nales de la Societe entomologique de France. Tome III. p. 367.

**) Stephens, Illustrations of British Entomology. Tom. III. p. 103.

sehen Entomologen, die das Fussglieder- System vermuten und das natürliche befolgten, sind in der Stellung der Gat- tungen C orticaria und Lathridius ziemlich uneinig ge- wesen. Cttrlis hat eine eigene Familie Corticaridae auf diese beiden Gattungen errichtet. Stephens bildete gleich- zeitig in den Illuslvalions of British Entomology in sei- ner Käfer- Hauptabteilung Rypophaga eine Snbsectio Ne- crophaga aus den Familien Scaphididae, Silphidae, Nitidulidae, Engidae und Dermestidae bestehend. Zu der Familie Engidae wurden die Gattungen Trieb o- pteryx, Anisarthria, Atomaria, Typhaea, Anthe- rophagus, Gryptophagus, Byturus, Mycetaea, Phloiophilus, Triphyllus, Mycetophagns, Biphyl- lus, Triplax, Tetratoma, Engis, Ips, Nemosoma, Synchita, Cerylon, Trifolium, Cicones, Rhyzo- phagns, Monotoma, Crypta, Sylvanus, Hitoma, Corticaria, Lajtridius, Eutheia*), Xylotrogus und Lyctus gezählt. Wilson und Duncan in ihrer Enlomo- logia Edinensis stellten, mit Beibehaltung der Stephensschen Hauptabtheilungen, in der Familie Engidae die Gattungen Trichopteryx, Atomaria, Cry ptop hagus, Anthero- phagus, Byturus, Rhyzop hagus, Monotoma, Bito- ma, Corticaria und Lathridius auf. Nicht zufrieden mit der früheren Anordnung trennte Stephens neun Jahre spä- ter in seinem Manual of British Coleoplera die Engiden in drei verschiedene Familien My cetophagidae, Eroty- lidae und Engidae. Zu der ersten rechnete er die Gat- tungen Trichopteryx, Anisarthria, Atomaria, My- cetaea, Holoparamecus, Silvanus, Lathriius, Cor- ticaria, Paramecosoma, Ps a mmaechus, Phloio- philus, Byturus, Triphyllus, B i p h y 1 1 u s , Typhaea, Mycetophagns und Tetratoma, zu der zweiten Tri- plax, Tritoma und Ecanus**) und zu der dritten En-

*) Die Stephexssche EutheiaScj-dniaenoides ist S c y d- maen us ab breviatellus Erichson, Käfer der Mark Branden- burg. I. p. 260. 13.

**) Stephens scheint die PaylullscUG Tritoma glabra ganz verkannt zu Laben, indem er diesem Käfer seinen Platz hier ein-

gis, Ips, Synchita, Cicones, Cryptophagns, An- therophagus, Monotoma, Bitoma, Colydium, Ne- mosoma, Lyctus, Xylotrogus, Lissoderna, Anom- matus, Cerylon, Tribolium und Rhyzophagus. Was nun die so gebildete Familie Mycetophagidae anlangt, so hat bereits Herr Professor Heer in einer sehr gründli- chen Abhandlung, die Von einer bewundernswürdigen Ge- schicklichkeit des Verfassers in der anatomischen Zergliede- rung dieser allerkleinslen Käfer zeugt, erwiesen*), dass die Gattung Trichopteryx eine besondere Sippe unter den Bra- chelytern, in der Nähe der Proteininen, bilden müsste, für die er den Namen Ptilina vorschlägt; Auisarthria und Ploio- philus sind vielleicht auch dahin zu rechnen; die Galtimg Holoparamecus hat, nach der Beschreibung und Abbildung von Curiis, so viel Gemeinschaftliches mit Calyp tobiuni Villa, dass ich gar nicht zweifeln möchte sie für einerlei damit zuhalten; Atomaria, Mycetaea, Param ccos oma **), Byturus und Typhaea werden schwerlich von den übrigen zu der Familie Engidae gezählten Cryptophagiden zu tren- nen sein; Silvanus kann nicht passend so weit von den Gucnjiden abgesondert werden; Lathridius, Corticaria und Psammoechus schliessen sich an einander und von die- ser Familie aus, und es wären also nur Triphyllus, Bi- phyllus, Myce tophagus und Tetrat oma ächte Myce- tophagiden. Shuckard in seinem Werke Elements of British Enlomology führt in der Tribus I Clavicornes

räumt. Es ist ein wahrer Agyrtes und müsste datier den Silphi- den zugezählt weiden. Auch dem verdienstvollen Lacordaire war die Tritoma glabra ein unbekanntes Geschöpf; allein er ersah doch aus der PayJcullschen Beschreibung, dass es keine Tritoma sein konnte (Monographie des Erotyliens. Paris 1842. 8. p. 227.). Der Agyrtes gla her ist hereits von Germar unter diesem Na- men beschrieben und abgebildet worden (Fauna insectorum Euro- pae, Fase. XXII. I.).

*) Ueber Trichopteryx Kirly vom Herin Prof. Osiv. Heer (Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin, 4ter Jahrgang 1843. No. 2. p. 39.).

**) Paramecosoma bicolor Curiis habe ich bei St. Pe- tersburg gefunden.

seiner dritten Käfer -Subdivision Heloeera folgende Fami- lien auf: Scy dmaenidae, Agathiidae, Scophidii dae, Cholevidae, Sph aeritidae, Necrophoridae, Sil- phidae, Ni tid ulidae, Engidae, Dermcstidae, Byr- r h i d a e, H e t e r o c e r i d a e, P a r n i d a e und E 1 m i d a e. Die an Gattungen reichste darunter ist die Familie der Engiden; sie enthält: Ips, Cryptoph agus, An theroph agus, Ani- sarthria, Atomaria, Engis, Typhaea, Mycetäea, Paramecosoma, Corticaria, Holoparamecus, T e ^ t r a t o m a , M y c e t o p h a g u s , B i p h y 1 1 u s , T r i p h y 1 1 u s, Phloiophilus, B y t u r u s , C e r y 1 o n, S y n c h i t a , Anom- matus, Rhyzophagus, Lissodema, Monotonia, Ci- cones, Bitonia, Lathridius, Silvanus, Pediacus Shuckard (Biophloeus Dej.), Trogosita, Nemoso- ma, Colydium, Xylotrogus und Lyctus. Hier ist also die Gattung Corticaria von Lathridius ziemlich weit ent- fernt, jene den Cryptophagiden, diese den Cucujiden und Tro- gositarien näher gestellt. Endlich bringt auch Weslwood in seinem Inlroducllon lo the modern Classification of In- secls Lathridius zu der Familie My cetophagidae, die er in seiner Abtheilung Necrophagous Rypophaga auf- stellt, und die sonst noch aus Myce tophagu s, Mycelaea, Biphyllus, Meryx, Dasyceru s, Silvanus, Tetrato- ma und Sphindus besteht. Aus allen diesen systematischen Bearbeitungen ersieht man also, wie schwer es hält, nach Aufhebung' des Tarsenglieder- Systems, die Lalr eil! eschen. Clavicornen und mehrere aus seinen Xylophagen rechtmässig zu entfernende, den Clavicornen gewiss durch ihre Körper- f'orm, Metamorphose und Lebensart nächst verwandte Gattun- gen richtig und natürlich zu ordnen. Mit Ungeduld erwartet man deshalb die Fortsetzung des vortrefflichen Krichson- schen Werkes die Käfer der Mark Brandenburg , wo schon ein glücklicher Anfang gemacht worden ist, diese man- chen gründlichen Entomologen schwierigen Räthsel zu lösen. Es ist nicht zu läugnen, dass einige Lathridien in ih- rer Körperbildung etwas haben, was an die Erotylenen erin- nert; der gewöhnliche Lathridius acuminatus Gyll. ist in seinem Habitus einem grossen Erotylus nicht gar im-

8

ähnlich. Auch die Lebensart etlicher Lathridien stimmt eini- germassen mit der der Erotylenen überein. Die Lathridien lieben besonders modernde, in Fäulniss übergehende vegeta- bilische Gegenstände, ebenso die Erotylenen. Den letzten sind in der Natur die Schwämme zur Hauptnahrung angewie- sen, desgleichen auch den Mycetophagiden, die man nur in Schwämmen und unter Baumrinde in der Nähe von Holz- schwämmen findet. Auch einige Lathridius-Arten kommen in ähnlichen Localitäten vor; die mehrsten aber auf Gras- plätzen, wo vegetabilische Fäulniss sich auf irgend eine Art entwickelt, und da vorzüglich die leguminösen Pflanzen an ihren Saamenhülsen ein solches moderndes Verhältniss öfters erzeugen, so bieten besonders sie den Lathridien einen an- genehmen Aufenthalt dar, in dem Grade, dass man die C Ur- ticaria gibbosa und fuscula auf solchen Stellen biswei- len zu Tausenden findet. Diese Lebensart theilen die La- thridien ganz mit den Cryptophagiden und meiner Ansicht nach wären sie davon auch nicht weit zu trennen. Auch ma- chen die Cryptophagiden durch die Engiden zu Triplax un- ter den Erotylenen einen natürlichen Uebergang. Die Gattung Monotoma, die ebenfalls den Xylophagen zugezählt und sogar von einigen Entomologen mit Cerylon, mit der sie gewiss nicht mehr in einer Familie zusammenstehen kann, einverleibt wurde, hat in ihrer Lebensart mit den Lathridien so manches Gemeinschaftliche und müsste wohl ihnen am nächsten ange- schlossen werden, wie auch Erkhson meint *). Meines Eraeh- tens dürfte man vielleicht eine eigene Familie der Lathridien bildeu, die aus den Gattungen Psammoechus, Cortica- ria, Lathridius und Dasycerns bestehen würde.

Die Metamorphose des Lathridius lardarius ist schon von De Geer beschrieben worden. Seitdem hat, im zweiten Bande des Magazins der Entomologie von Ger- mar, der fleissige Beobachter Kyber uns mit den ersten Ständen des Lathridius porcatns Herbst bekannt ge- macht. Er fand die Larven dieser Käferart im Schimmel.

*) Beitrag zur Insectenfauna von Vandiemensland. Berlin 1842. 8. p. 114.

Es wäre hier zu weitläufig alles zu wiederholen, was Kyber über die Verwandlungsgeschichte dieses kleinen Käfers sagt; zur Vollständigkeit meiner Monographie würde es aber wohl gehören, die Beschreibung der Entwickelungs- Stände zu ge- ben , und daher kann ich nichts besseres thun , als aus der Abhandlung Kybcrs folgenden Auszug zu liefern.

Die Eier sind weiss, von Gestalt elliptisch und nur durch eine gute Lupe dem Auge sichtbar.

Die Larve ist länglich eiförmig, schmutzig weiss, Füh- ler und Beine wasserhell, längs des Rückens läuft ein schwarz- bräunlicher, am vierten Einschnitte anfangender, von den durchschimmernden Eingeweiden wahrscheinlich herrührender, schmaler Streifen, der sich bei einigen sichtbarer als bei an- deren zeigt. Der Kopf erscheint, wenn die Larve den Mund öffnet, wegen der an den Seiten hervorragenden Kinnbacken, wie ausgeschnitten, bei geschlossenem Munde aber abgerun- det, die Platte ist hornartig, mit dem übrigen Körper gleich- farbig, die Backen aber gewässert bleifarben. Die dreiglie- derigen Fühler stehen an den Seiten der Kinnbacken, das Wnrzelglied ist rundlich-dick, das zweite walzig und das letzte kegelig mit einer haarförmigen Spitze; die Beine sitzen an den drei ersten Einschnitten, die Schenkel sind kurz, zuge- rundet, die Schienen walzig, nach vorn etwas verdickt, die Füsse pfriemförmig beklaut; der ganze Körper besteht aus zwölf Segmenten, ist etwas ausgeschweift und überall mit dünnen, weissen Härchen besetzt, die sich in der Mitte jedes Ringes an den Seiten in kleine Büschelchen vereinigen', die drei ersten sind etwas breiter als die neuu übrigen, und der After ist abgerundet. Ihre Länge beträgt keine volle Linie und die Breite etwa den zehnten Theil einer Linie. Sie lau- fen ziemlich schnell, können sich geschwind wieder umwen- den wenn sie auf dem Rücken liegen, ziehen sich beim An- greifen etwas zusammen, dehnen sich aber gleich wieder aus und laufen fort. Ihre Erscheinungszeit dauert vom März bis Mai. Sie lebt ungefähr vier bis sechs Wochen, häutet sich einigemal, die letzte Häutung erfolgt, wenn sie in den Puppenstand übergehen will; dabei sucht sie sich gewöhnlich

eine Stelle aus, wo sie sich mit dem After bequem befesti- gen kann.

Die Nymphe selbst ist durchaus weiss, nur die Augen brilunlichgelb , und auf dem Rücken schimmern die Eingewei- de etwas röthlich durch; Fühler und Beine sind wasserhell; fast der ganze Körper, ausgenommen die Fliigeldecksschei- den, ist mit zerstreuten weissen Härchen besetzt. Das letzte Paar Beine liegt unter den Flügeldecken so versteckt, dass die Kniee fast an der Spitze derselben hervorragen; am Af- ter sitzen zwei kleine keulenförmige Spitzen. Die Verwand- lung zum vollkommenen Insekt erfordert etwa vierzehn Tage.

Die De Geersche Beschreibung der ersten Stande des Lathridius lardarius stimmt mit den so eben angeführ- ten Kyberschen Beobachtungen so ziemlich überein, nur hat die von De Geer abgebildete Larve einen weit schmäleren Kopf und weniger zusammengezogene Körpersegmente als die von Kyber dargestellte, und De Geer beschreibt bei ihr eine Art Taster, die sich mit einem langen Haar endigen, ums Maul einige kleine Bartspitzen und am Ende des Körpers eine abgestutzte, unterwärts gekrümmte Fleischwarze, der sie sich als des siebenten Fusses bedienen soll und an der die Larve sich befestigt, wenn sie in den Nymphenstand über- geht; ferner giebt er bei der Nymphe Haare an, die sich mit einem bald runden, bald ovalen Knöpfchen endigen.

Diesen so beschriebenen Lathridius -Larven sind die Larven der zu den Mycetophagiden von den Engländern eben- falls gerechneten Gattungen Mycetaea und Silva nus un- gemein ähnlich. Auch stimmen die Larven von Crypto- phagus unter den Engiden und sogar von Strongylus unter den Nitidularien, nach den von Weslwood gelieferten Abbildungen, mit diesen sehr überein, und die Triplax-Lar- ven sind ihnen in ihrer ganzen Form fast ebenso ähnlich, was zu beweisen scheint, dass die Erotylenen nicht allzu weit von den Lathridien abgesondert werden dürfen, wie ich schon oben erörtert habe.

Ueber die geographische Verbreitung der Lathridien wäre wohl nicht vieles zu berichten, da die Mehrzahl der uns bekannten Arten aus Europa kommt. Von den in meiner

II

Monographie aufgenommenen 117 Arten sind nur 31 nicht in Europa einheimisch, nämlich eine in Kleinasien, fünf in den Caucasischen Ländern, vier in Daghestau, eine in den Kirgi- sensteppen, zehn in Sibirien, eine zugleich in Ostsibirien und Daghestan, drei in Sitkha, eine in Californien, drei in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, eine in Brasilien und eine in Vandiemenslaiul. Von den 86 Europäischen Arten sind sechzehn auch in Sibirien, zwei in den Kirgisensteppen, eilf auf dem Caucasus, zwei in Daghestan, eine in Armenien und eine in Grünland vorgekommen, und unter diesen ist eine über ganz Europa, Sibirien und den Caucasus verbreitet, auch sogar in Vandiemenslaiul gefunden worden *). Graf Dejean in seinem Cataloge führt noch eine aus Chili, eine vom Vor- gebirge der guten Hoffnung und eine aus Mexico und Süd- amerika auf. Wenn man wieder die Verbreitung der La- thridien über Europa in Betracht nimmt, so zählt, unter den in meiner monographischen Bearbeitung enthaltenen 86 Arten Lappland 19, Finnland 37, Russland und Polen 36, die Scan- dinavische Halbinsel 28, Grossbritannien 23, Deutschland mit Ungarn 44, die Schweiz 10, Frankreich 18 und Italien 18. Es ist wohl nicht zu glauben, dass die übrigen Welttheile an Lathridien so arm sein sollten, sondern wohl eher anzuneh- men, dass diese Thierchen, ihrer Kleinheit und wenig ausge- zeichneten Form wegen, sich der Aufmerksamkeit der reisen- den Sammler entzogen haben. Da fast alle Gegenden der Erde solche Naturverhältnisse darbieten, die dem Vorkommen der Lathridien forderlich sind, so muss man mit voller Ge- wissheit schliessen, dass diese Käferchen auf dem ganzen Erd- ball, wo nur Vegetation ist, angetroffen werden. Da Gyl- lenhal nur 23 Arten als in Schweden einheimisch, Wesler- hauser 20 als in Bayern gefunden und die Englischen En- tomologen 23 Species aus Grossbritannien aufgenommen ha- ben, während meine Monographie bereits 37 Arten als der

*) Die Corticaria gibbosa ist, nach Erichson, in diesem von unserem Welttheile so sehr entlegenen Lande angetroffen, al- lein, nach seiner Meinung, ohne Zweifel aus Kuropa übergesiedelt. Beitrag zur Insectenfauna von Vandiemensland (Archiv für Natur- geschichte VIII. Jahrgang 1842. 1. Band.) p. 122.

12

Finnländischen Fanna gehörend enthält, so ist diess ein Beweis, wie sehr die Artenzahl der Lathridien anwachsen müsste, wenn alle Länder so genau untersucht wären, wie ich mich bemüht habe die Gegenden meines Vaterlandes zu erforschen.

Von den in Dahls Käfercataloge aufgenommenen La- thridius - Arten sind mir folgende unbekannt, nämlich: ater Megerle, crenatus, depressus Megerle, eque- s t r i s Andersch, f u s c i p e n n i s Megcrle, g i b b u 1 u s Schup- pet, liaemor r hous Megerle, laticollis Megerle, m e - lanophthaimus Megerle, minimus Megcrle, nigri- c e p s Megerle , rubens An dersch , r o t u n d a t u s llliger aus Preussen, rufus Megerle, scabratus llliger, serri- c ollis Megerle und testaceus Vogt. Die Sammlung des Grafen Dejcan enthielt nach der dritten Ausgabe seines Co- leopterencatalogs 34 Species der Gattung Lathridius, wo- von 10 mir unbekannt blieben, nämlich: cor datus Ggllen- hal aus Schweden, lividus De), aus Chili, variegatus Dej. aus Ungarn, zur ersten Abtheilung der Ggllenhahdien Lathridien gehörend, rufipennis Dej. aus Steiermark, ru- fipes Dej. aus Südfrankreich, fungor um Dej. aus Steier- mark, capensis Dej. vom Vorgebirge der guten Hoffnung, depressus Heiden (f i 1 i f o r m i s Lalr., s i n u a t u s Wes- mael) aus Oesterreich und Belgien, an gu Status De), aus Volhvnien und m ollis (Acalypha) Lalreillc aus Mexico und Südamerika von der zweiten Abtheilung der Ggllenhal- schen Aufstellung. Die im Käfercataloge von Villa ange- führten Italienischen Lathridius Quercus Helfer, ele- vatns Jan und Hylurgoides habe ich ebenfalls nicht zur Untersuchung bekommen können. In wiefern diese von mir vermissten Species mit den unten etzt beschriebenen einer- lei Art sein möchten, ist mir daher vor der Hand unmög- lich auszumitteln, und wenn ich nicht immer auf diese nack- ten Catalogbenennungen bei der Vergebung der Namen mei- ner neuen Arten Rücksicht genommen,1 hoffe ich dafür Ent- schuldigung zu finden, wenigstens bei den mehrsten Entomo- logen, die in dieser Hinsicht dieselben Grundsätze befolgen.

In dem Gyllenhahäktn Käferwerke und in der Abhand-

13

hing von Weslevhamcr sind die Arten der Gattung La- thridius in zwei Abheilungen, nach der Form des Hals- schildes geordnet; die eine enthält die Arten, wo das Hals- schild ungerandet und kaum winkelig ist, die andere solche, die ein winkeliges, mit einem aufgebogenem Rande versehe- nes Halsschild darbieten. Diese zwei Abtheilungen haben, wie bereits schon erwähnt worden ist, die Englischen Ento- mologen zu Gattungen erhoben und für die erste den Mars- /tamschen Namen Corticaria gewählt, für die zweite aber den Namen Lathridius beibehalten; eine Trennung die ich, bei genauer Untersuchung der mir zu Gebote stehenden Lathri- dien um so mehr begründet gefunden habe, als bei den Arten dieser zwei Abtheilungen nicht nur in der Form des Halsschil- des, sondern auch in den Fresswerkzeugen sehr gute generi- sche Unterscheidungszeichen bervortreten. Ich habe diese Charaktere so genau, als es mir bei der Kleinheit der dahin gehörenden Arten und ihrer deswegen so schwierigen anato- mischen Zergliederung möglich war, in dem nächstfolgenden descriptivcn Theile dieser monographischen Abhandlung aus- einanderzusetzen gesucht.

Da jetzt meine Gattung Corticaria nicht weniger als 66 und Lathridius 51 Arten enthält, wäre es wohl nöthig gewesen, um die Bestimmung der Arten zu erleichtern, jede Gattung in Gruppen einzuteilen, und wenn ich dieses nicht gethan, so habe ich gewiss unterlassen, die Forderungen der Entomologen , die an solche Eintheilungen gewöhnt sind, zu befriedigen. Es ist mir aber nicht gelungen die rechten und zuverlässigen Gründe zu einer solchen Theilung ausfindig zu machen; ich würde dadurch den natürlichen Zusammenhang der Arten gestört, bisweilen völlig aufgehoben und somit die Uebersicht des Ganzen vielfältig erschwert haben, weil alsdann eine Gruppe eine verhältnissmässig grosse Ausdehnung erhal- ten, dagegen eine andere sehr wenige, zuweilen nur zwei oder drei Species umfasst hätte. Schliesslich empfehle ich meine Arbeit der Nachsicht besser unterrichteter Entomologen, deren sie bei der Schwierigkeit die Gränzen so nahe verwandter klei- ner Arten scharf zu bestimmen, vielfach bedürfen wird.

14

V e r z e i c h n i s s der in dieser Monographie angeführten Werke.

Beck, Beiträge zur baierischen Insektenfaune, oder Beschreibung

und Abbildung neuentdeckter Käfer. Augsburg 1817. 8. Cederhielm, Faunae Ingricae prodromus exhibens methodicam de-

scriptionem Insectorum agri Petvopolensis Lipsiae 1798. 8. Comolli, de Coleopteris novis ac rarioribus minusve cognitis Pro-

vinciae Novocomi. Ticini Begii 1837. 8. Curtis, Guide to an Arrangement of British Insects. London 1838. 12. British Entomology ; being illustrations and descriptions of the genera of insects found in Great-Britain and Ireland. Vol. VII. London 1830. 8. Dahl, Coleoptera. Wien 1823. 4.

De Geer, Memoires pour servir a l'histoire des Insects. Stockholm 1752. Vol. V. 4.

Abhandlungen zur Geschichte der Insekten , aus dem Fran- zösischen übersetzt und mit Anmerkungen herausgegeben von Göze, IV. und V. Band. Nürnberg 1781. 4. Dejean, Catalogue de sa collection de Coleopteres. Paris 1821. 8. Catalogue des coleopteres de sa collection. 3eme edition. Paris 1837. 8. Erichson, Beitrag zur Insectenfauna von Vandiemensland. (Archiv für

Naturgeschichte. VIII. Jahrgang. 1. Band. Berlin 1842. 8.) Fabricius, Systema Entomologiae etc. Tom. I. Flensburgiae et Lipsiae 1775. 8.

Species Insectorum etc. Tom. I. HamburgiietKilonii 1781. 8. Mantissa Insectorum etc. Tom. I. Hafniae 1787. 8. Entomologia Systematica. Tom. I. Hafniae 1792. 8. Systema Eleutheratorum. Tom. I. Kiliae 1801. 8. Ffthlermann , Fauna Entomologica Trans- Caucasica. Pars II. Mo- scou 1837. 4. (Nouveaux Memoires de la Societe Imperiale des Naturalistes de Moscou. Tome V.) Fuesshj, Archives de fhistoire des lnsectes, traduites en francais.

Winterthour 1794. 4. Gehler, Catalogus coleopterorum Sibiriae occidentalis et confinis Tartariae (C. F. Ledebonrs Reise in das Altaigebirge und die Soongarische Kirgisensteppe, 2. Theil. Berlin 1830. 8.).

Notae et Additamenta ad hunc Catalogum (Bulletin de la So- ciete Imperiale des naturalistes de Moscou. Tome VI. Mo- scou 1833. 8.). Gyllenhttl, Ins^cta Suecica. Tomi I. pars IV. Lipsiae 1827. 8. Herbst, Arcliiv der Insektengeschichte, herausgegeben von J. C. Fuesshj. Zürich und Winterthur 1781— 86. 4.

15

Natursystem aller bekannten in - und ausländischen Insec- ten etc. V. Theil. Berlin 1794. 8. cum tabulis in folio. Hummel, Essais entomologiques. No. II VII. St. Petersbourg

1822 1829. 8. Kirby, Fauna Boreali - Aniericana by Richardson. Tom. IV. Nor-

wich 1837. 4. Krynicki, Enuineratio coleopterorum Rossiae meridionalis et praeci- ]>ue in Universitatis Caesareae Charkoviensis circulo obvenien- tium (Bulletin de la Societe Imperiale des naturalistes de Mo- scou. Tome V. Moscou 1832. 8.). Kugelann, Verzeichniss der in einigen Gegenden Preussens bis jetzt entdeckten Käfer -Arten (Neuestes Magazin für die Liebhaber der Entomologie, herausg. von D. H. Schneider. V. Heft. Stral- sund 1794. 8). ^Kyber , Beiträge zur Verwandlungs - Geschichte einiger Käferarten (Magazin der Entomologie, herausg. von E. F. Germnr und J. L, Th. F. Zinckcn genannt Summer. 2. Band. Halle 1817. 8.). Latreille, Histoire naturelle des Crustaces et des Insectes. Tome XI. Paris 1804. 8. Genera Crustaceorum et Insectorum. Tom. III. Parisiis 1807. 8. Linne, Fauna Suecica, editio altera auetior. Stockholmiae 1761. 8. Sjstema Naturae, per Regna tria naturae. editio 12ma. Tom. I. pars 2. Holmiae 1767. 8. Mannerheim, Memoire sur la recolte d'insectes Coleopteres faite en 1842. (Bulletin de la Societe Imperiale des naturalistes de Mo- scou annee 1843. Moscou 1843. 8.)

Beitrag zur Käfer- Fauna der Aleutischen Inseln, der Insel Sitkha und Neucalifoiniens (ibidem). Marsham, Entomologia Britannica, sistens Insecta Britanniae indi-

gena. Tomus I. Londini 1802. Motschuhly, Extrait d'une lettre adressee ä M. B. Zouhlcoff' (Bulle- tin de la Societe Imperiale des naturalistes de Moscau annee 1837. Moscou. 8.)- OUvier, Entomologie ou Histoire naturelle des Insectes. Tome II.

Paris 1790. 4. Panzer, Entomologia Germanica, exhibens Insecta per Germaniam indigena. Norimbergae 1795. 8.

Faunae Insectorum Germanicae initia. Nürnberg 1796-1805. 12.

Paykull, Fauna Suecica Insecta. Tomus I. Upsaliae 1798.

v. Roser, Verzeichniss der in WürtemSerg vorkommenden Käfer

(Correspondenzblatt des K. Würtembergischen Landw.-Vereins,

Jahrgang 1838. 8.).

Samouelle, The Entomologist's useful Compendium ; or an Intro-

duetion to the knowledge of British Insects etc. London 1819. 8.

16

Sai/, Oeuvres entomologiques, recueillies et traduites par M. A. Gory. Paris 1837. 8.

Shuclcard, Elements of British Entomology etc. Part. I. London 1839. 8.

Stephens, Systematic Catalogue of British Insects. London 1829. 8. Ulustrations of British Entomology ; or, a Synopsis of indi- genous insects etc. Mandibulata Vol. 111. London 1830. 8.

The Nomenclature of Britisli Insects: together with their Synonymes etc. 2d edition. London 1833. 8.

A Manual of British Coleoptera or Beetles etc. Lond.1839. 8.

Stettiner Entomologische Zeitung. 3. Jahrgang 1842. u. 4. Jahrgang 1843. Leipzig. 8.

Sturm, Catalog meiner Insecten -Sammlung. Itster Theil. Käfer. Nürnberg 1826. 8.

Villa, Coleoptera Europae dupleta ; et Supplementa 1 et 2. Medio- lani 1833, 1835 et 1838. 8.

Waltl, Käfer um Passau (Isis von Ol;en 1839. Heft III. 4.).

Westerhauscr, Latridii [Moderfresser] aus der Gegend von Mün- chen (Faunus, Zeitschrift für Zoologie und vergleichende Ana- tomie, herausg. von ./. Gistl. München 1834. 8.).

Les Latridius des environs de Munich, traduit de Talle- mand (Revue entomologique, publiee par G. Silbermann. Tome III. Strasbourg 1835. 8.).

Weslwood, An Introduction to tlie modern Classification of insects etc. Vol. I. London 1839. 8.

Wilson et Duncan, Entomologia Edinensis or a description and hi- story of the insects fonnd in the neigbourhood of Edinburgh. Coleoptera. London 1834. 8.

Zetlerstedt, Fauna Insectorum Lapponica. Pars I. Hammone 1828. 8. Insecta Lapponica. Lipsiae 1830. in folio.

Corticaria

Marsham, Stephens, Wilson et Duncan, Shuckard. Latridius Herbst, Latrcille, Gyllenhal, Wester- hauser. Dermestes Linne, Fabricius, Paykull.

Labrum porrectum, latiim, transversum, lateribus am- pliato - rotundatum, apice leviter emarginatum.

Mandibulae labro obtectae, coriaceae, ad basin corneae, apice valde incurvae, acutissimae, integrae, intus membrana- ceae ciliatae.

17

Maxillae angustae, membranaceae, apice lobatae, lobo dilatato, incurvo, intus ciliato.

Mentum corneum, lateribus ampliatnm, apice leviter ro- tundatura.

Ligula membranacea, apice emarginata.

Palpi perbreves, robusti; maxillares articulo primo bre- vissimo, abscoudito, 2 brevi et 3 magno subobconicis, ultimo tertio vix minore, conico \el versus apicem acuminato; la- biales articulo 1 brevissimo abscoudito, 2 magno subgloboso, ultimo minuto, acuminato.

Antennae clavatae, ad angulos anteriores capitis inser- tae, articulis undecim, 1 magno crasso subclavato, 2 sequen- tibus majore, oblongo, 3 5 minutis, angustis, subcylindricis, \el obcouicis, 6 8 paulo brevioribus, sensim perparum cras- sioribus, obcouicis, iuterdum orbicularibus, 9 et 10 crassis, perfoliatis, distantibus, subcyathiformibus, ultimo adhuc ma- jore, subgloboso vel subovato.

Caput breve, transversum. Oculi laterales, globosi, pro- minuli, a thorace remoti. Thorax haud angulatus, lateribus immarginatus, interdiun crenulatus vel deuticulatus, intra basin medio saepius foveolatus. Scutellum brevissimum, trans- versum, truucatum. Elytra plus minusve ovata, subconvexa. Alae elytris fere duplo lougiores, plicatione plagiotropa. Abdomen segmentis quinque, primo secundo fere triplo la- tiore, sequentibus latitudine lere aequalibus, ultimo in medio saepe foveolatim impresso, maris breviore apice leviter, femi- uae longiore, apice magis rotundato. Femora subclavata. Tibiae retrorsum nonnihil curvatae, apice oblique truncatae. Tarsi triarticulati, articulis compressis, primo et secundo sub- cylindricis, extrorsnm perparum latioribus, apice oblique truncatis, ultimo praecedentibus duobns simul sumtis longitudine aequante subcylindrico, nonnihil incurvo, apice rede truncato, unguicnlis parvulis incurvis simplicibus.

1. C. p üb e s c e n s Illiger : elongata , fusco - ferruginea, longius pubescens, thorace longiore subcordato, pro- funde rugoso - punctato, lateribus crenato, fovea majore

(5. Band. 1. Heft.) 2

m

rotundata postice impresso, elytris confertim striato-pun- ctatis, transversim rugosis.

Long. 1 l'/j Hn. Lat. «/2— 7/12 lin.

Stephens Catal. p. 92. 987. Illustr. III. p. 106. 1. Nomencl. p. 32. 1. Manual p. 129. 1047. Wilson et Duncnn Hntom. Edin. p. 167. Shuchard Elem. of Brit. Entom. p. 177. 1.

Lat vi dius pubescens Hummel Ess. entom. III. p. 26. Gyllenhal Ins. Suec. IV. p. 123. 1. Zetter stedt Insecta Lap- pon. p. 199. 3. Gebier in Ledehour Reise H. p. 179. 2. Villa Catal. 1833. p. 26. 11 esterhanser in Gistl Faunus I. p. 152. 1. in Silbermann Revue entom. III. p. 110. 1. Dejean Catal. edit. 3. p. 335. v. Roser Catal. p. 27. Stettiner entom. Zeit. 1843. p. 90.

Latridius fenestralis Dejean Catal. edit. 1. p. 102. Dahl Coleopt. p. 65.

Latvidius fenestvatus Sturm Catal Ip. 160.

Corticavia punctulata Marsham Entom. Brit. I. p. 109. 8.

Dermestes fenestralis Fabricius Syst. entom. p. 58. 19? Species Ins. I. p. 67. 24? Mantissa Ins. I. p. 36. 29? Entom. System. I. p.234. 38? Paijhill Faun. Suec. I. p. 297. 26.— Panzer Entom. German. I. p. 107. 56. Fauna German. edit. 2. 23. fig. II.

Dermestes fenestratus Fabricius System. Eleuth. I. p. 318. 37?

Dermestes longicornis Herbst Archiv IV. p. 23. 15. Tab. 20. fig. 8. Fuessly Archiv p. 82. 10. pl. 20. fig. 8. Pan- zer Fauna German. edit. 1. 23. fig. 10. Entom. German. I. p. 100. 24. Kugellan in Schneider Mag. V. p. 573. 1.

Var. ß. fusco-ferruginea, elytris humeris et auice pallidioribus.

Var. y. dilute ferrugineo-testacea, pectore abdomineque satu- ratioribus.

Latridius castaneipennis Megerle, Dahl Coleopt. p. 65.

Habitat in dominus, fenestris, muris, praesertim in quis- quiliis ad parietes horreorum, etiam in segete, gramine, snb cortice arborum, in vicinitate fimetorum ; in Finlandia et Sue- cia vulgaris; in Anglia non infreqnens; occurrit etiam in Lapponia, Rossia, Germania, Gallia, Italia, Cancaso et Sibiria.

Caput transversum, rngose punctatum, fusco - ferrugi- nenm, pubescens, ante oculos angustatum, clypeo obtuse ro- tnndato; oculi globosi, prominuli, aut nigri, aut viridi mican- tes. Antennae longitudine fere capitis cum thorace, pubescen- tes, ferrugineae, extrorsum plerumque obscuriores, articulo

19

primo crasso, clavato, secundo sequentibns majore oblongo, 3 5 angustis subcylindricis, 6—8 paulo brevioribus obconicis, 9 et 10 crassis, perfoliatis, distantibus, ultimo adhuc majore, snbgloboso. Thorax subcordatus, latitudine fere longior, basi apiceque truncatus ibique leviter marginatus, lateribus im- marginatus, paulo ante medium rotundato-ampliatus, posterius multo angustior, utrinque obsolete inaequaliter denticulatus vel crenatus, supra nonnihil convexus, confertim profunde ru- goso-punctatus, fusco - ferruginens , pilis longiusculis griseis depressis vestitus, ante medium baseos fovea magna rotnndata impressus. Scutellum parvnm, breve, transversum, truncatum. Elytra antice thoracis basi fere duplo latiora, lmmeris ro- tundatis leviter callosis, -versus medium nonnihil ampliata, apice conjunctim rotnndata, thorace quadruplo longiora, late- ribus tenne marginata, supra convexa , fusco - fermginea, pilis longiusculis griseis adspersa, confertim striato- punctata, inter- stitiis etiam seriato-punctatis, crebre transversim rugosis. Corpus subtus magis nitidum, snbtilius et minus crebre pmi- ctatum, tenue pubescens, aut nigro-piceum totum, aut rufo- ferrugineuni, pectore ventrisque antico saturatius piceis. Pe- des tenues, rufo-ferruginei.

2. C. piligera mihi: elongata, fusco -fermginea, longius pubescens, thorace breviore, profunde punctato, lateribus ro- tundato, inaequaliter crenato, fovea obsoletiore postice im- presso, elytris profunde striato -punctatis, transversim sub- rugosis, seriatim piligeris, lmmeris et apice dilntioribus. Long. 1— ll/3 lin. Lat. 72 V12 lin. Latridius pubescens Megerle, Dahl Coleoptera p. 66. Var. ß. ferrugineo- testacea, oculis nigris. Habitat in Lithuauia, Austria, Helvetia, Sibiria et Cau- caso. Mus. D. Molschulsky.

C. pubescenti valde affinis, sed thorax brevior, haud cordatus, lateribus rotundatus, obsoletius foveolatus et elytra fortins, minus crebre punctata. Caput, ocnli et antennae ut in illa. Thorax latitudine paulo brevior, basi apiceque trun- catus, ibique obsoletissime marginatus, lateribus aequaliter sed modice rotundato-ampliatus, utrinque inaequaliter denti-

2*

20

culatus vel crenatus, supra nonnihil convexus, profunde pun- ctatus, fusco-ferrngineus, pilis longiusciilis griseis depressis vestilus, ante medium haseos fovea majore obsolete impressus. Scutellum ut in priori. Elytra anlice thoracis basi sesqui latiora, structnra ut in C. pubescente, sed thorace fere quintuplo longiora, remotius profunde striato- punctata, inter- stitiis etiam seriatim punctatis, transversim subrugosis, fusco- ferruginea, lmmeris et apice rufescentia, pilis longiusciilis gri- seis seriatim obsita. Corpus subtus et pedes ut in C. pu- bescente.

3. C. intricata mihi: elongata, rufo - ferruginea, parce griseo-pubescens, thorace breviore, remote punctato, la- teribus rotundato, leviter crenato , fovea majore rotundata postice profunde impresso, elytris subconvexis, profunde ru- goso- punctatis, punctis intricatis, band seriatis.

Long. l'/6 lin. Lat. '/2 lin.

Habitat in Sibiria D. 31olschulsky.

Statura praeccdentium, sed elytrorum punctura et aliis notis ab illis abunde distincta, rufo -ferruginea, oculis nigris, parce griseo-pubescens. Caput, oculi et antennae ut in illis. Thorax latitudine fere dimidio brevior, basi apiceque trunca- tus, lateribus aequaliter rotundato -ampliatus, utrinque leviter crenatus, supra subdepressus,. remote punctatus, ante medium baseos fo\ea majore rotundata profunde impressus. Scutel- lum ut in praecedentibus. Elytra antice thoracis basi sesqui latiora, lmmeris rotundatis vix callosis, lateribus pone me- dium nonnihil ampliata, apice obtuse rotundata, thorace fere quintuplo longiora, supra suhconvexa, profunde rugoso -pun- ctata, punctis intricatis band seriatis. Corpus subtus ut in praecedentibus. Pedes validiores, pallidius ferruginei.

4. C. diluta Molschulsky : elongata, convexa, rufo -fer- ruginea, longius griseo - pubescens, thorace parvo brevi, lateribus rotundato, inaequaliter obsolete crenato, pro- funde punctato , fovea majore rotundata postice profunde impresso, elytris apice subtruncatis, confertim striato - punctatis, interstitiis seriatim punctulatis, transversim ru- gulosis.

Long. 1 lin. Lat. 6/12 lin.

21

Habitat in Sibiria occideutali D. Molschulskxj.

Proximc praecedente paulo minor, angustior, tliorax multo profundus punctatus et elytra regulariter confertim striato -punctata, rufo - ferruginea, oculis nigris, pilis longius- culis griseis undique adspersa. Caput ut in prioribus, sed remotius punctatum ; oculi globosi, paniiu prominuli. An- tennae ut in praecedentibus. Thorax latitudine mullo bre- vior, basi apiceque truncatus, Iateribus aequaliter sed modice rotundatus, inaequaliter obsolete crenatus, supra subconvexus, profunde remote punctatus, fovea majore rotundata intra ba- sin profunde impressus. Scutellum breve, transversum. Ely- tra basi thorace multo latiora, humeris rotundatis, Iateribus modice ampliata, apice obtusata, subtruncata, thorace quin- tuplo longiora, supra convexa, confertim profunde striato - punctata, inlerstitiis etiam striato- punctatis, crebre transver- sim rugulosis. Corpus subtus ut in praecedentibus. Pedes teuuiores, pallidius rufo-ferrugiuei.

5. C. interstitialis mihi: elongata, nigro- picea, bre- \ius pubescens, thorace subcordalo, profunde punctato, dorso convexo, Iateribus crenulato, postice arcuatim im- presso, elytris ovatis, convexis, confertim puuctato-striatis, interstitiis clevatis valde rugosis, antennis pedibusque fer- rugineis.

Long. 3/4 lin. Lat. VJ2 li»- Habitat in Lapponiae paroecia Houvaniemi D. b'eUman. Statura C. pubesce ntis, sed multo minor, brevior, thoracis impressione arcuata et elytris multo magis rugosis imprimis distinrta, supra nigro -picea. Caput transversum, nigrum, remote punctulatum, ante oculos angustatum, clypeo obtuse rotundato, ore rufo-piceo, oculis magnis globosis, ni- gris, prominulis. Antennae longitudiue capitis cum thorace, rufo-ferrugineae, structura ut in priore. Tliorax subcorda- tus, latitudine "vix longior, basi apiceque tiuncatus, ibique le- viter marginatus, mox ante medium Iateribus aequaliter ro- tundato-ampliatus, posterius paulo angustior, utrinque obso- lete crenulalus, supra uonnihil convexus, profunde et remote punctatus, nitidus, parce pubescens, in disco postico quasi

22

foveolis trilms conjunctis arcuatim profunde impressus. Scu- tellum ut in praecedente. Elytra antice thoracis basi fere duplo latiora, humeris rotundatis leviter callosis, lateribus modice ampliata, apice rotandata, thorace plus quam triplo longiora, supra convexa , nitida, tenuissime pubescentia, con- fertim profunde punctata - striata, iuterstitiis elevatis convexis, valde rugoso-punctatis. Corpus subtus dilutius piceum, niti- dum, disperse punctatum. Pedes validi, rufo - ferruginei.

6. C. crenulata Schüppel: elongata, fusco-picea, lon- gins pubesceus, thorace rotundato, profunde punctato, la- teribus obsolete crenulato, fovea rotundata postice impres- so, elytris confertim striato - punctatis , transversim subru- gosis.

Long. 1 lin. Lat. 1/2 lin. Stephens Catal. p. 93. 998. Illustr. III. p. 106. 2. Nomencl. p.

32. 2. Manual p. 129. 1048.— Wilson et Duncnn Entom. Edin.

p. 167. Shuckard Eiern, of Brit. Entom. p. 177. 2. Latridius crenulatus Sturm Catal. p. 160.— Gijllenhnl

Ins. Suec. IV. p. 125. 2. Zetterstedt Insecta Lappon. p. 199.

4. Hummel Ess. ent. VII. p. 30. Geller Not. et Add.

in Bullet, de la Soc. Imp. des nat. de Moscou VI. 1833. p.

301. 4. Wcstcrhauser in Gistl Faunus I. p. 153. 2. in Sil-

uermann Revue entom. III. p. 111. 2. Dejean Cat. edit. 3.

p. 335. Latridius foveolatus Sturm, Dejean Cat. edit. 1. p. 102. Var. ß. aut fusco-ferruginea, aut ferrugineo-testacea.

Habitat in quisquiliis, gramine et sub cortice arborum, in Suecia passim D. Gijllenhal; inLapponia 1). Boheman; in Rossia boreali ad Petropolin D. Hummel; in Anglia ad Hertford et in Batterseafields frequens D. Stephens; in fun- gis arboreis D. Walerhouse ; in Bavaria rarius D. Wesler- hauser; in Sibiria ad Barnaul D. Gebier.

Caput transversum , latius et brevius quam in C. pu- bescente, fusco- piceum, concinne, minus dense punctatum, oculis majoribus globosis, nigris, minus prominulis. Antennae capite cum thorace breviores, struclura ut in C. pubescente, sed paulo tenuiores. Thorax latitudine paulo brevior, basi apiceque truncatus ibique leviter marginatus, lateribus fere aequaliter ampliato-rotundatus, immarginatus, obsoletius cre-

nulatus, supra partim convexus, profunde et sat crebre ptiu- ctatus, fttsco - picetts, pilis longioribus griseis adspersus, ante medium baseos foveola rotundata jam majore, jam minore iin- pressus. Scutellum ut in priore. Elytrorum fusco-piceorum forma, punctiira et pubescentia ut in C. pttbescente, sed rugulae transversales minus perspicuae. Corpus snbtus et pe- des etiam ut in illa, modo hoc adhuc remotius pimctatum.

7. C. denticulata Schuppet: elongata, fusco - picea, brevius pubescens, thorace breviore rotttndato, dorso cou- vexo punctulato, lateribus sttbtiliter creuulato, fovea rotun- data postice impresso, elytris simpliciter striato - punctatis, interstitiis vix rugulosis.

Long. 1 lin. Lat. l/2 lin. Stephens Catal. p. 93. 989. lllustr. III. p. 107. 3. Nomencl. p. 32. 3. Manual p. 129. 1049. Shuckard Elein. of Brit. Entom. p. 177. 3. Latridius denticulatus Gijllenh.\ Ins. Suec. IV. p. 126. 3. IVesterhauser in Gistl Faunus I. p. 153. 3. in Silbermann Revue entom. III. p. 111. 3.— Dejenn Catal. edit. 3. p, 335. Var. ß. ierrugineo- testacea tota, oculis tantuni nigris.

Habitat sub cortice arborum emortuarum et in quisqui- liis in Suecia passim, minus frequens D. Gijllcnhal; in An- glia prope Londinos minus frequens D. Stephens; in Austria 1). Molscliidsky ; in Bavaria rarissime D. Westerliauser; Var. ß. e Mus. D. Sahlberg descripta, in Smolandia Sueciae a D. Boheman capta.

Statura, magnitudo et color praecedentis, sed thorax brevior, crebrius et minus profunde punctatns, pubescentia Itrevior, minus densa, et elytrorum interstitia fere impuuctata. Caput et antennae ut in priore. Thorax etiam fere ut in illa, paulo tarnen brevior, lateribus aequaliter rotundatus, obsole- tius sttbtiliter crenulatus, supra partim convexus, crebre et minus profunde pttnctulatus , tenue pubescens, foveola postica rotundata impressus. Scutellum ut in prioribtts. Elytrorum forma fere ut in praecedente, paulo tarnen breviora, lateribus magis linearia et apice latius rotundata, supra modice con- vexa, parce et breviter griseo- pubescentia, singulo seriebtts octo e punetis sat profunde impressis uotato, interstitiis fere

»4

impunctatis vel pnnctis tantum subtilissimis aegre observaudis, vix transversim rugulosis. Corpus subtus nigro-piceum, ma- gis nitidura, parce pnnctulatnm et pubescens. Pedes medio- cres, toti rnfo-testacei.

8. C. sagin ata mihi: elongata, convexa, fusco-picea, parce pubescens, thorace transverso, remote punctulato, lateri- bus rotundato, denticulato, fovea obsoleta postice impres- so, elytris profunde striato - punctatis, striis posterius eva- nescentibus, interstitiis vix rugulosis.

Long. % lin. Lat. 5/12 lin. Habitat in Finlandia rarissime; specimen mihi e Museo suo communicavit D. Sahlberg, alterum ad Kavantholm Gu- bernii Wiburgensis a nie ipso captum.

Praecedente minor, brevior, convexior, profnndius et for- tius punctata, thorax brevior et latior, lateribus acutius cre- nulatus ; obscure fnsco - picea. Caput thorace multo angu- stius, remote et parce punctatum, oculis magnis globosis, mo- dice prominulis. Antennae capite cum thorace multo brevio- res, pallide rufo-ferrugineae, structura ut in prioribus. Tho- rax longitudine fere sesqui latior, antice posticeque truncatus, lateribus aequaliter rotundato -ampliatus, denticulis plurimis acutiusculis utrinque armatus, supra convexiusculus, remote punctulatus, ante medium baseos foveola rotundata minus pro- funde impressus. Scutellum breve transversum. Elytra basi thorace vix latiora, humeris parum rotundatis, versus medium rotundato - ampliata, apice rotundata, thorace quadruplo lon- giora, dorso convexa, anterius profunde striato -punctata, striis posterius evanescentibus, interstitiis subtiliter seriatim punctu- latis, versus basin perparum transversim rugulosis. Corpus subtus remote punctulatum. Pedes mediocres, laete rnfo-fer- ruginei.

J>. C. impressa Olwier: oblonga, fusco-picea, nitida, brevius pubescens, convexa, thorace rotundato, concinne punctato, lateribus obsolete crenulato, fovea antiscutellari rotundata profunde impresso, elytris obscure ferrngineis, profunde striato -punctatis, interstitiis latioribus elevatis, intemis seriatim punctulatis.

Long. 1 lin. Lat. 5/i2 !«•

25

Latridium impressum Latreille Hist. nat. des Crust. et des Ins. XI. p. 243. 2.

Ips impressa Olioier Entom. II. 18. p. 14. 21. pl. 3.fig. 21. a.b. Ad Kirjola Gubernii Wiburgensis legit D. Mäkün; specimina ad Linz in Aiistria et in Sibiria occidentali capta communicavit D. Motschulsky , yeram esse Ipera inipres- sam Oliv, asseverans; oecurrit etiam in Gallia ad Lutetiam Parisiorum sec. D. Olioier.

Magnitudine C. denticulatae, sed convexior, tho- race minore, fere orbiculato, minus crebre punetato et elytris oblongo - ovalibus, profundius striato - punetatis, interstitiis sub- costatis distineta, supra fusco- picea, elytris obscure ferrugi- neis. Caput ut in illa, modo paulo angustius, ocnlis globosis, prominnlis, nigris. Antennae etiam ut in C. denticulata, sed nonnihil \alidiores, rufo-ferrugineae. Thorax longitudine \ix latior, basi apiceque sub-truncatns, lateribus aequaliter rotnndatus, obsolete crenulatus, dorso valde convexns, remote concinne punetatus, tenue griseo-pubescens, fovea rotundata postice profunde impressus. Scutellum ut in prioribus. Ely- tra thorace parum latiora, humeris modice rotundatis, oblongo- ovalia vel lateribus in medio parum ampliata, thorace plus quam triplo longiora, apice late rotundata, dorso yalde con- yexa, nitida, tenue griseo- pubescentia, in singulo striis octo e puuetis \alde approximatis profunde impressis, interstitiis primo, seeundo, tertio et quarto punetis minoribus remotis seriatim adspersis, reliquis impunetatis, omnibus latis nonnihil costato-elevatis, praesertim versus basin. Corpus subtns fusco -piceum, remote concinne punetatum. Pedes validiores, rufo - testaeei.

10. C. badia Megcrlc: oblonga, rufo - ferruginea, nitida, brevius pubescens, convexa, thorace punetulato, ante medium rotundato, basi subangustato, lateribus obsolete crenulato, foyea rotundata postice profunde impresso, elytris pro- funde striato - punetatis , interstitiis latioribns eleyatis , in- ternis seriatim pnnetulatis.

Long. 1 lin. Lat. 5/i2 ^n- Habitat in Austria ad Linz; etiam in Sibiria et Caucaso D. Molschulsky.

26

Praecedenti simillima et forsan ejus varietas. Caput, oculi et anteunae ut in illa. Thorax longitudine paulo latior, basi apiceque subtruncatus, lateribus ante medium rotundato - ampliatus, obsolete crenulatus, basi nonnihil angustatus, dorso convexus, concinne, sed crebrius quam in praecedente pun- ctulatus, tenue griseo -pubescens, fovea rotuudata postice sat profunde impressus. Scutellum et elytrorum forma ut in priore, bis autem puuctis striarum paulo minoribus, magis approxi- matis. Corpus subtus et pedes ut in praecedente.

11. C. campicola mihi: oblonga, convexa, rufo - ferrugi- nea, subnitida, brevius pubescens, thorace brevi transterso, lateribus rotundato, vix crenulato, concinne punctulato, ver- sus basin nonnihil angustato, fovea rotuudata postice im- presso, elytris confertim striato-punctatis, interstitiis latio- ribns subplanis, internis seriatim punctulatis.

Long. 1 lin. Lat. 5/u lin. Latridius separandus Motschulsky in litteris.

Habitat in Rossia meridionali ad Sareptam D. Mol- schulsky.

Duabus proxime praecedentibus iterum valde affinis, tho- racis structura et elytrorum interstitiis subplanis distincta. Ca- put, oculi et antennae ut in illis. Thorax longitudine plus quam sesqui latior, basi apiceque tnincatus, lateribus aequa- liter valde rotundato -ampliatus, crenulis vix conspicuis, basi nonnihil angustatus, dorso convexiusculus, remotius concinne punctulatus, tenue griseo- pubescens, fovea rotuudata postica sat profunde impressus. Scutellum ut in prioribus. Elytra feie ut iu illis conformata, sed thorace quadruplo longiora, punctis striarum confertim approximatis interstitiisque subpla- nis, internis seriatim punctulatis. Corpus subtus et pedes ut in proxime praecedentibus.

12. C. tincta mihi: oblonga, convexa, obscure rufo-fer- ruginea, parcius griseo - pubescens , thorace subcordato, profunde concinne punctato, lateribus mutico, postice fo- vea rotuudata profunde impresso, elytris obscure piceis, basi apiceque rufis, profunda rugoso-punctatis, punctis intricatis, vix seriatis.

Long. 5/e ün, Lat. '/a lin.

M

Var. ß. elytrorum punctis panllo profundioribus, sub - seriatis ; vix species diversa.

Habitat in Daghestan et in Sibiria Transbaicalensi D. Motschulsky.

G. impressae statura similis, sed thorax minor, sub- cordatus et elytra aliter sculpturata. Caput ut in illa, sed oculi minus prominuli. Antennarum structura etiam eadem. Thorax longitndinc parum latior, lateribus antrorsum rotun- dato-ampliatus, mnticus, versus basin perparum angnstior, basi apiceque tnincatus, dorso convexus, obscure rufo-ferru- gineus, concinne et profunde pnnctalns, ante medium baseos fovea rotundata profunde impressus. Scutellum ut in conge- neribus. Elytra antice thoracis basi plus quam dimidio la- tiora, humeris rnodice rotundatis, lateribus praesertim pone medium ampliata, apice obtuse rotundata, thorace quadruplo longiora, dorso convexa, parcius griseo-pubescentia, fusco- picea, basi et apice rufa, profunde rugoso- punctata, pnnctis intricatis, vix seriatis. Corpus subtus et pedes ut in C. im- pressa.

13. C. concinnula mihi: elongata, subconvexa, rufo- ferruginea, nitida, brevius parce griseo -pubescens, tho- race transverso, lateribus aeqnaliter rotundato, mutico, concinne punctulato , postice fovea rotundata profunde impresso, elytris oblongis, profunde striato-punctatis, in- terstitiis latioribus planis, seriatim punctulatis, transversim rugulosis.

Long. 1V6 l'n« Lat. 5/n lin. Habitat in Sibiria occidentali D. Motschulsky. Praecedente longior et ab illa in multis diversa; tota rufo-ferruginea, oculis nigris. Caput majusculum, remote concinne pnnctatum; oculis magnis globosis, inodice prominu- lis. Antennae ut in prioribus. Thorax longitudine latior, basi apiceque truncatus, lateribus aeqnaliter valde rotundato - ampliatus, muticus, basi tenuissime marginatus, supra subcon- vexus, concinne pnnctulatus, intra medium baseos fovea ro- tundata profunde impressus. Scutellum breve, transversum. Elytra basi thorace latiora, humeris rotundatis, lateribus sub- linearia, pone medium posterius angustata, apice late et ob-

M

tuse rotundata, thorace plus quam quadruplo longiora, supra modice convexa, punctis approximatis sat profundis striala, interstitiis planis, seriatim punctulatis, transversim rugulosis. Corpus subtus subtiliter punctulatum. Pedes validi, pallidius f'erruginei.

14. C. serrata Paykull: elougata, rufo-ferruginea, parce pubescens, thorace subcordato, dorso convexo, crebre pun- ctato, lateribus aiupliato-rotundato, acute denticulato, fo- \eola rotundata postice impresso, elytris conferthu pun- ctata-striatis, interstitiis transversim rugulosis.

Long. 3/4 ÜB- Lat. 5/i2 ^m- Latridius serratus Hammel Ess. entom. VI. p. 13. DiM Coleoj)t. p. 66. Sturm Catal. p. 161. Gyllenhal Ins. .Suec. IV. p. 126. 4. Krynicki Kniini. in Bullet, de la Soc. Imp. des nat. de Moscou V. 1832. p. 155. Weslerhau- gcr in Gistl Faunus I. p. 153. 4. in Silbermann Revue entom. III. p. 112. 4. Dejean Cat. edit. 3. p. 335. Villa Catal. 1838. p. 59. v. lioser Catal. p. 27. Devmestes serratus Paykull Fauna Suec. I. p. 300. 31. Var. ß. fusco-picea, antennis pedibusque rufo- ferrugineis. Var. y. tota fusco - ferruginea.

Coiticaria serrata Marsham Entom. Brit. p. 109. 9. L atrid ius serratus Lnlreille Gen. Crust. et Ins. III. p. 18. I. Habitat in quisquiliis ad domos, horreorum parietes, eliam in arborum truncis; in Snecia sat freqnens D. (wyllen- lial; in Finlandia australi ad Willnaes rarius ipse ; in Ros- sia boreali D. Hummel, meridionali D. Knpiicki; in Li- thuau ia, Saxonia et Caucaso D. Molschulsky ; in Bavaria larissimc D. Westerhauser ; in Wurtembergia 1). v. Roser; in Gallia ad Lutetiam 1). Lalre'üle ; in Austria inventa sec. Dejean; in Anglia, si G. serrata Marsham ad haue speciem sit referenda, quod vero in dubinm revocandnm, dum receutiores fauiiae Anglicae scriplores illam inter species in- digenas haud enumeraverint; Var. ß. in paroecia Imbilax Gu- bernii Wiburgensis a D. Akerman leeta.

Caput breve, transversum , rufo-i'errugineum, crebre puuctulalum , oculis globosis, prominulis, nigris. Antennae vallide testaceae, capite cum thorace paulo bre\iores, stru- ctiua ut in prioribus. Thorax longitudine paulo latior, basi

29

apfocque truncatus, lateribus antrorsum aequaliter rotundatus, denticulis plurimis (10 vel 12 utrinque) parvis, acutis, versus basiti validioribus annatus, posterius nonnihil angustatus, su- pra anterius modice convexus, ante medium baseos foveola majuscula rotundata impressus, rnfo-ferrugineus, conferlissime ruguloso-punctatus, pube tenui depressa cinerea parce obsi- tus. Seutellum brevissimum, transversum. Elytra antice tho- race parum latiora, versus medium nonnihil ampliata, thorace plus quam triplo longiora, apice rotundata, supra modice con- vexa, rufo - ferruginea nitida, parum pubescentia, confertissime profunde punctato - striata, interstitio in singulo serie e pun- ctis paulo minoribus, e dorso inspecta etiam confertissime transversim rugulosa apparent. Corpus subtus rufo-ferrugi- neum, nitidum, parce punctulatnm et pubescens. Pedes me- diocres, toti pallide testacei.

15. C. latic ollis mihi: elongata, rufo -ferruginea, parce pubescens, thorace rotundato, elytrorum latitudiue, minus convexo, profunde et parcius punctato, lateribus eviden- ter crenulato, foveola postice impresso, elytris confertim pun- ctato - striatis, interstitiis transversim rugulosis. Long. 2/3 lin. Lat. 5/i2 Mn- Habitat in Snecia ; nomine Lathridii elongati a Cel. D. Gyllenhal errato olim communicata; etiam in Polo- nia a ü. Molschulsky capta.

Proxime praecedenti valde affinis, sed minor, brevior, thorace breviore, multo latiore, lateribus edentulo, tan tum cre- nato et punctura multo minus crebre diversa, pallide rufo- ferruginea. Caput ut in priore, paulo tarnen latius et minus crebre punctulatnm, oculis globosis prominulis nigris. An- tennae ut in praecedente. Thorax longitudine fere sesqui la- tior, basi apiceque truncatus, lateribus aequaliter rotundatus, utrinque evidenter sed obtuse crenulatus, dorso minus con- vexus, profunde, remotius puuctulatus, ante medium baseos foveola rotundata impressus, pube cinerascente parce adsper- sus. Scutellum ut in priore. Elytra thoracis medio vix la- tiora, humeris rotundatis, versus medium nonnihil ampliata, apice rotundata, thorace triplo longiora, supra modice con-

30

vexa, nitida, parum puhescentia, minus confertim et profunde punctato- striata, interstitiis singulo serie e punctis minutis, superne inspectis etiam ut in praecedente transversim rugu- losis. Corpus et pedes nt in priore.

16. C. axillaris Molschulsky : elongata, rufo - ferrugi- nea, parce pubescens, thorace latiore, lateribus aequaliter rotundato, denticulato, foveola rotundata postice impresso, elytris oblongis fuscis, humeris rufesceutibus, confertim punctato -striatis, interstitiis transversim rugulosis.

Long. ll/i2 Ke. Lat. 5/12 lin. C. denticollis Motschulshy (in litteris) etiam huc pertinet.

Habitat in Rossia meridionali et ad Caucasum D. Mot- schulsky.

C. serratae etiam valde affinis, sed thorax brevior, latior, posterius haud angustatus et elytra paulo longiora. Caput, oculi et antennae ut in illa. Tborax longitudine la- tior, basi apiceque truncatus, lateribus aequaliter rotundatns, denticulis plurimis utrinque armatus, convexiusculus, confer- tissime ruguloso-punctatus, rufo-ferrugiueus, parce griseo- pubescens, ante medium baseos foYea rotundata profunde im- pressus. Scutellum ut in prioribus. Elytra antice thorace \ix latiora, lateribus sublinearia, apice late rotundata, thorace qnadruplo longiora, fusco -picea, humeris rufo-ferrugineis, sculptura et puhescentia ut in C. serrata. Corpus subtus et pedes etiam ut in illa.

17. C. melanophthalma mihi: elongata, rufo - ferrugi- nea, parce fulvo- pubescens, thorace subcordato, anterius rotundato, dorso vix convexo, profunde remotius pun- ctato, lateribus minus dense crenulato, fovea majori postice impresso, elytris confertim punctato -striatis, interstitiis basi valde rugulosis.

Long. */3 lin. Lat. 1/3 lin.

Ad Willnaes in Finlandia australi plura specimina se- mel legi.

A C. serrata magnitudine minore, thorace angustiore, posterius magis angustato, lateribus denticulis tantum minu-

31

tissimis crenulato, elyfris rationc magnitudinis adhuc confer- tius et pi'ofuiidiiis punctato -sfriatis, interstitiis magis rugulo- sis almnde distincta, Iota rufo-ferruginea opaca, oculis tautum nigris. Caput transversum, crebre punctulatum, oculis globo- sis proiuinulis. Antennae capite cum thorace paulo breviores, structura ut in prioribus. Thorax capite nonnihil latior, sub- cordatus, latitudine paulo longior, basi apiceque truncatus ibique tenue inarginatus, lateribus aequaliter rotundatus, sub- tiliter remotius crenulatus vel obsolete denticulatus, versus basin angustatus, dorso vix convexus, profunde sed non con- fertim punctatus, ante medium baseos fovea magna valde pro- funde impressus. Scutellum ut in prioribus. Elytra antice thoracis basi sesqui latiora, lateribus vix ampliata, thorace fere triplo longiora, apice rotundata , dorso convexiuscula, parce pubescentia, profunde confertim punctato- striata, striis versus apicem evanescentibus, interstitiis subelevatis, versus basin transversim valde rugosis. Corpus subtus parce punctu- latum nitidum. Pedes dilutius ferruginei.

18. C. f ormicetorum mihi: elongata, convexa, rufo- testacea, parce fulvo-pubescens, antennis pedibusque fer- rugineis, thorace lateribus modice rotundato, subtiliter den- sius crenulato, postice fovea majuscula profunde impresso, elytris ovalibus, dense striato-punctatis, interstitiis trans- versim rugosis, texatis.

Long. 7/3 1 !»"• Lat. 5/12 lin-

Latridius fo rmi c etorum Mnnnerh. Bulletin de la Societe Ijnp. des natur. de Moscou 1843. p. 85. 22.

In variis locis Gubernii Wiburgensis cum Formica rufa saepins capta, extra formiceta mihi nullibi obvia; etiam in Sibiriae formicetis et ligno pini a D. Molschulsky lecta.

Praecedenti valde similis et affin is, sed convexior, tho- race crebrius punctato, lateribus crebrius et evidentius crenu- lato, versus basin minus angustato et elytris magis transver- sim rugosis, texatis, imprimis diversa; rufo-testacea, parce fulvo-pubescens. Caput breve, subconvexum, remote punctu- latnm, oculis globosis, prominulis, nigris. Antennae longitu- dine fere capitis cum thorace, ferrugineae, structura ut in proxime praecedentibus. Thorax capite paulo latior, latitu-

dine nonnihil longior, apice oblique, basi recte truncatus, an- gnlis omnibus obtusis, lateribus modice rotuudatus, margine omni evidenter densius crenulato, dorso convexns, crebre for- titer punetatus, in disco postico fovea magna rotundata pro- funde impressus. Scutellum brevissimum transversum. Elytra basi thoracis postico sesqui latiora, huineris rotundata, deinde mox ampliata, lateribus parum rotundata, longe pone medium angustata, apice conjunetim rotundata, thorace plus quam tri- plo longiora, dorso couvexa, dense striato -punctata, intersti- tiis transversim valde rugosis, texatis. Corpus remote pun- ctulatum. Fedes medioeres, ferruginei.

19. C. gracilis Molschuhky: elongata, sublinearis, parum coirvexa, obscure rufo - testacea , parce griseo- pubesceus, antennis pedibusque ferrugineis, thorace sub- cordato, conlertim punetato, lateribus subtiliter denticu- lato , postice fovea majuscula profunde impresso , elytris elongatis, dense striato -punetatis, interstitiis transversim ru- gosis, texatis.

Long. 1 lin. Lat. */3 lin. Habitat in Sibiria orientali D. Molschuhky. Proxime praecedenti affinis, sed longior, minus cou- vexa, thorax crebrius confertim punetatus, subcordatus et elytra multo angustiora, elongata. Caput breve, crebre con- fertim punctulatiun, oculis globosis, valde prominulis, nigris. Antennae ut in priore. Thorax capite paulo latior, latitudine nonnihil longior, basi apiceque truncatus, lateribus ante me- dium modice rotuudatus, posterius paulo angiistatus, margine, praesertim in medio, subtiliter denticulato, dorso parum con- vexus, crebre confertim punetatus, in disco postico fovea magna rotundata sat profunde impressus. Scutellum ut in priore. Elytra basi thoracis postico multo, sed ejus medio haud latiora, humeris obtusis, lateribus sublinearia, apice ro- tundata, thorace plus quam triplo longiora, dorso parum con- •vexa, dense confertim striato -punctata, interstitiis transver- sim valde rugosis, texatis. Corpus subtus et pedes ut in praecedente.

33

20. C. illaesa mihi: elougata, rufo-ferruginea, nitida, lon- gius parce pilosa, Ihorace convexo, remote punctata, late- ribus rotundato, obsolete crenato, haud foveolato, elytris versus apicem latioribus, profunde striato-punctatis, inter- stitiis remote irregulariter punctatis.

Long. 1 lin. Lat. 1/2 litt.

Habitat in Tauria D. Steven et in Caucaso D. 31ot- schirisky.

Caput breve, ante oculos vix productiim, parce punctii- latum, rufo-ferrugineum, oculis globosis nigris, partim pro- minulis. Antennac capite cum thorace breviores, tenuiores, pallidius rufo-ferrugineae, structura ut in prioribus. Thorax loiigitudine paulo latior, basi apiceque truncatus, lateribus modice rotundatus, obsolete crenulatus, dorso valde convexus, remote punctatus, obscurius rttfo - ferrugineus, nitidus, longius parce ftilvo-pilosus, sine ullo vestigio foveolae. Scutellura minutum transversum. Elytra basi thoracis latitudine, dein sensim modice dilatata, ut summa latitudo longe pone me- dium, uude versus apicem late ro'tundata, dorso convexa, rufo-ferruginea, nitida, postice paulo obscuriora, pilis loiigis fulvis parce obsita, sat profunde striata -punctata, interstitiis punctis eodem magnitudine ut in striis remote adspersis haud rugosis. Corpus subtus obscurius rufo-piceum, parce pttii- ctulatum. Pedes validi, pallide rttfo - ferrttginei.

21. C. quadrimaculata Molschulsky: elongata, rufo- picea, longius parce griseo- pilosa, thorace transverso, con- vexo, sat crebre punctata, lateribus rotundato, obsolete cre- nato, haud foveolato, elytris nigro - fuscis, macula humerali et apicali rufis, striato-punctatis, interstitiis irregulariter punctatis.

Long. 1 lin. Lat. 7/i2 lin« Habitat in Georgia ad Tiflin D. Molschulsky. Praecedenti affinis sed brevior, thorax latior et color alias. Caput breve, lattim, sat crebre ptinctattim, rufo-pi- ceum, oculis magnis globosis, prominulis, nigris. Antennae ut in priore. Thorax longitudine sesqui latior, basi apiceque truncatus, lateribus aequaliter valde rotundato -ampliatus, ob- (5. Band. 1. Heft) 3

34

solete crenatus, dorso convexns, sat crebre pnnctatns, rnfo- piceus, longius parce griseo-pilosns , foveolis nullis. Scutel- 1 it tu ut in praecedcnte. Elytra basi thoracis latitudine, hu- mcris leviter rotundatis, lateribus sublinearia, vel pone me- dium paullulum latiora, apice rotundata, tliorace plus quam triplo longiora, dorso convexa, pilis loflgis erectis griseis parce obsita, punetis approximatis scriatis leviter impressis striata, interstitiis hinc in de transversim rugulosis, punetis quam in striis paulo minoribus remote adspersis, nigro-picea, subnitida, regione basali ntrinque latius et macula apicali minore ruiis. Corpus subtus et pedes ut in priore.

22. C. longicomis Herbst: elongata, nigra, subnitida, tenue pubescens, antennarum basi pedibusque rufo-testa- ceis, eapite latiore, tliorace subrotundato, convexiusculo, sparsim profunde punetato, lateribus obsoletissime crenulato, postice leviter foveolato, elytris simpliciter striato -punetatis, interstitiis seriatim punctulatis.

Long. 1 1'/3 IJh. Lat. 5/i2 Via *'n-

Stephens Catal. p. 93. 990. Illustr. III. p. 107. 4. Nomencl. p.

32. 4. Manual p. 129. 1050. Shuckard Eiern, of Brit. En-

tom. p. 177. 4.

Latridius longicornis Herbst Coleopt. V. p. 4. 1. Tab. 44.

iig. 1. a. A. Hummel Ess. ent. 111. p. 25. Gtßlenh. Ins.

Suec. IV. p. 127. 5.

Latridius rufipes Schuppet in litteris (Mus. D. MotschuMy).

Var. ß. fusco - ferrnginea , antennarum apice oculisque nigre-

scentibus. Var. y. tliorace haud foveolato, cetera ut in «. Latridius rulicornis Kugelt an in Schneider Mag. V. p. 574. 2. Habitat sub cortice arborum emortuarum in Suecia D. Gyllenhal; Varr. a. et ß. e Smolandia misit D. Boheman; omnes varietates a me ipso in Finlandia orientali ad Ka- vantliolm excipulo e gramine aliquoties captae; in Rossia bo- reali ad Petropolin D. Hummel; in Anglia prope Londinos D. Stephens; in Austria ad Linz D. Motschulskg ; Var. y. in Borussia D. Kugellan.

Inter majores hujus generis. Caput breve, transversum, thoracis fere latitudine, ante oculos angustalum, nigrnm, pro- funde remote pnnetatum, clypeo parvo, rotundato, oculis atris,

35

magnis, globosis, valde prominulis. Antennae a basi ultra medium rnfo - ferrugineae, extrorsum fusco - nigricantes, longi- tudine fere capitis cum thorace, structura ut in C. pube- sc ente. Thorax longitudine paulo latior, antice posticeque truncatus, lateribus ante medium valde rotundato - dilatatus, postice utriiique obsoletissime tantum crenulatus vel fere mu- ticus, posterius parum angustatus, supra modice convexus, niger, subnitidus, tenue pubescens, concinne remote punctatus, ante medium baseos foveola rotundata impressa parum pro- funda, interdum obsoleta. Scutellum parvum, transversum, nigrum. Elytra thoracis basi multo latiora, humeris rotunda- tis, dorso inspecta sublinearia vel pone medium nonnihil ani- pliata, thorace fere quadruplo longiora, apice obtuse rotun- data, supra convexa, nigra, subnitida, tenue griseo -pubescen- tia, singulo striis octo e punctis profunde impressis, intersti- tiis singulo serie e punctis minutis subtiliter impressis pili- feris, superne inspectis leviter transversim rugulosis. Corpus subtus nigrum nitidum, pectore et segmentis posticis abdomi- nis parce punctiilatis. Pedes laete rufo- testacei, femoribns interdum obscurioribus.

23. C. cylindrica Kunze: elongata, rufo-ferruginea, sub- nitida, thorace subrotundato, convexiusculo , concinne pro- funde pnnctato, lateribus obsolete crenulato, postice leviter foveolato, elytris profunde striato-punctatis, interstitiis sin- gulo serie e punctis minutissimis pilos longos hispidos ge- rentibus.

Long. ,1/12 lin. Lat. 5/12 ^n* Var. ß. pallide testacea, oculis nigris.

Habitat in Suecia ad Holmiam D. Boheman; ad Ka- vantholm Gubernii Wiburgensis specimen unicum excipulo e gramine etiam ipse inveni, in Sibiria orientali D. Motschuls- ky ; Var. ß. in Finlandia ad Ylaene Nygord capta, D. Sahl- berg et in Saxonia D. Mürkel; Mus. D. Motschulsky.

Statura fere praecedentis, sed minor, angustior, thorax angustior et elytra profundius striato- punctata, seriatim seti- gera; tota rufo-ferruginea, oculis soluin nigris. Caput breve, thoracis fere latitudine, remote pnnctatum, parce pallide-pilo-

3*

sum, oculis magnis globosis prominulis. Antennae capite cum thorace paulo breviores, articulo primo valde incrassato, ma- jore quam in C. longicorne, reliquis aiilem quam in prae- cedentibtis tenuioribtis. Tliorax antice et postice truncatus, lateribus in medio valde rotundato - dilatatus , obsolete crenu- latus, posterius partim angtistatus, supra modice convexus, concinne remote punctatus, pilis pallidis parce obsitus, ante medium baseos foveola rotundata impressa obsoleta, iuterdum fere evanescente. Scutellum ut in priore tonsti uctuni. Elytra thorace vix latiora, bumeris rotundata, lateribus sublinearia, thorace quadruplo longiora, apice rotundata, supra leviter convexa, singulo striis octo e pttnctis approximatis \alde pro- funde impressis, interstitiis superne inspectis transversim levi- ter rtigtilosis, subtilissime seriatim punctulatis ; e punctulo sin- gulo pilus longus pallidus hispidtts exstat, unde concinne se- riatim pilosa apparent. Corpus subtus paulo saturatius rufo- fetrugineum, profunde remote punctatum. Pedes validiusculi, pallidiores.

24. G. armata mihi: elongata, subconvexa, pallide ferru- ginea, nitida, thorace rotundato, profunde remote pttnctato, lateribus undique fortiter deutato, postice profunde foveo- lato, elytris pttnctis magnis profunde impressis striatis, in- terstitiis seriatim punctulatis.

Long. 1 lin. Lat. l/2 lin. Habitat in Sibiria Transbaicalensi D. Molschulsky , in cujus Musaeo individuum descriptum asservatur.

Proxime praecedenti affinis, sed thorax lateribus magis rotundato - ampliatus, profundius punctatus, fortiter dentattts et elytra punclis in striis niulto majoribus. Caput breve, thorace dimidio angustius, valde remote punctatum, oculis magnis glo- bosis, prominulis, nigris. Antennae capite cum thorace paulo longiores, strtictura ut in C. longicorni. Thorax antice posticeque truncatus, lateribus in medio valde rotundato -am- pliatus, per totum margincm aeqttaliter dcntibus octo acutis armatus, posterius vix angustior, supra modice convexus, re- mote et profunde punctatus, pilis pallidis breviusculis tenue adspersus, ante medium baseos foveola rotundata profunde impressus. Scutellum ut in prioribus. Elytra basi thorace

m

paulo latiora, humeris rotundata, lateribus sublinearia, thorace quadniplo longiora, apice late et obluse rotundata, supra convexiuscula, singulo striis octo e panclis magnis vel potius e foveolis profunde impressis, interstitiis seriatim punctulatis, vix rugulosis. Corpus subtus et pedes ut in praecedente.'

25. C. u nihil icif era mihi: elongata, rufo-ferruginea, sub- nitida, thorace transverso subquadrato , eonvexiusculo, re- mote punctato, parce griseo-pubescente, postice obsolete ioveolato, elytris profunde striato- punctatis, interstitiis pilis longis griseis subseriatim dispositis.

Long. 5/f) lin. Lat. 5/n lin. Latridius umbilicatus? Beck Beiträge p. 13. 13.| Tab. 3. üg. 13. Weitet hauser in Gisll Faunus I, p. 156. 11. in Silbermann Revue ent. III. p. 115. 11. (sec. D. Molschuhky). Habitat in Rossia boreali ad Petropolin D. Molschuh- ky; in Bavaria rarius DD. Beck et Weslerhauscr.

C. cylindricae nonnihil similis, sed brevior, thorax latior, remotius punttatus; rufo-ferruginea, oculis nigris. Caput ut in illa, sed intra thorace m magis intrusuin, oculis globosis, modice prominulis. Antennae longitudine capitis cum thorace, pallidius ferrugineae, strnetura ut in C. cylindrica. Thorax longitudine fere sesqui latior, antice et postice trun- catus, lateribns paruni rotundatus, obsolete crenulatus, basi latitudine antica aequalis, supra convexiusculus, remote pun- etatus, ante medium baseos foveola niiuuta obsoleta inipressus. Scutellum breve, transversuni. Elytra thoracis basi vix la- tiora, humeris obtusis, lateribus sublinearia, thorace fere qua- dniplo longiora, apice rotundata, supra leviter convexa, pro- funde striato -punctata, interstitiis conspicue seriatim punctu- latis, pilis longis griseis subseriatis. Corpus subtus ut in G. cylindrica. Pedes medioercs, pallidius ferrugineo-testaeei.

26. C. crenicollis mihi: elongata, ferrugineo-testacea, tenue pubescens, thorace subcordalo , lateribus acute cre- nato, profunde et crebre punctato, postice foveola impresso, elytris oblongis, profunde slriato-punctatis, interstitiis rugosis.

Long. 3/4 lin. Lat. 5/«2 lia- Habitat in Finlandia orientali ad Kavantholm rarissime; in Gallia D. Molschulsky.

38

C. longicorne duplo minor, thorace snbcordato, pro- fnndius et crebrius confertim punctato, lateribtis acute crenato, elytroriimque interstitiis valde rugosis diversa, tota rufo-fer- ruginea, oculis tantum nigris. Caput breve, transversnm, tho- racis fere latitudiue, crebre et profunde pnnctatum, oculis globosis, magnis, minus prominulis. Antennae quam in prae- cedente paulo validiores, extrorsnm saturatius rufo-ferrugi- neae. Thorax subcordatus, Tel anterius rotundato-dilatatus, longitudine latior, antice posticeque truncatus, lateribus undi- que acute crenatus, dorso subdepressus, valde profunde et crebre confertim punctatus, foveola rotundata postice leviter impressus. Scutelhim ut in prioribus. Elytra basi thorace latiora, humeris modice rotnndatis, lateribus leviter ampliata, apice obtuse rotundata, dorso leviter convexa, profunde con- fertim striato -punctata, parce fulvo-pilosa, interstitiis valde rugosis. Corpus subtus remotius profunde pnnctatum. Pedes tenuiores, pallidius ferruginei.

Obs. Individuum hujus speciei uf Latridius crenu- latus Schüppel ab ipso sab hoc nomine sibi communicatum misit D. Motschulsky ; sed Corticariam crenulatam secundum typos operis Gyllenhaliaui ab hac specie valde dis- crepantes jam antea descripsi, quare denominationes mutare non aequo aniino ferebam.

27. C. lacerata mihi: elongata, subconvexa, ferrugineo- testacea, tenuissime pnbescens, thorace subtransverso, pro- funde punctato, lateribus rotundato , margiue lacerato, po- stice foveola impresso, elytris profunde striato -punctatis, interstitiis rugulosis.

Long. 3/4 lin. Lat. 5/12 lin; Habitat in Finlandia rarissime, excipulo e gramine ad Kavantholm capta.

Proxime praecedenti iternm affinis, sed convexior, tho- race breviore subtransverso, profundius et remotius punctato, margine crenulis obtusis distantibus lacerato, elytroriimque punetis in striis profundioribus distineta, saturatius rufo-fer- ruginea, oculis nigris. Caput breve, angustius quam in prae- cedente, remote profunde pnnctatum, oculis globosis, modice

39

prominulis. Anteunae ut in priorc, clava fuscescente. Tho- rax brevis, transversus vel longitudine sesqui latior, antice posticeque truncatns, lateribus partim rotundatus, margiue ir- regulariter crenulato , crenulis obtusis quasi dilacerato et ad aiigulum basalem ulrinque leviter emarginato, supra conve- xiusculus, remote et profunde concinne punctatus, foveola ro- tundata postice leviter impressus. Seutellum ut in praece- dente. Elytra thorace paulo latiora, humeris modice rotun- datis, lateribus vix ampliata, thorace quadruplo longiora, apice obtuse rotundata, supra subconvexa, punctis valde profundis approximatis striata, iaterstitiis transversim rugosis, pilis pal- lidis recumbentibus parce obsitis. Corpus subtus remotius puuctatum. Fedes mediocres pallidiores.

28. C. foveola Beck: elongata, nigro-picea, depressa, gla- bra, thorace cordato, profunde puuctato, fovea valde pro- funda rotundata postice impresso , lateribus subtiliter cre- nulato, elytris planis, confertim punctato-striatis, striis gemellatis.

Long. 1 lin. Lat. */a lin. Latridius foveola Beck Beitr. p. 14. 14. Tab. 3. iig. 14. Gyllenh, Ins. Suec. IV. p. 128. 6. Dejean Cat. edit. 3. p. 335. v. Roser Cat. p. 27. Latridius foveolatus Westerhauser in Gistl Faunus I. p. 154. 5. in Silbermann Revue entotn. III. p. 112. 5. Habitat in Suecia rarius; in silva Kinnensi Westrogo- thiae sub cortice arborum emortuarum legit D. Gijllenhal, qui etiam individuiim heic descriptum mihi communicavit; in Bavaria frequentius occurrit sec. D. Weslcvhauser ; etiam Wurtembergiae incola sec. v. Roser.

A congeneribus statura valde depressa inox distinguenda, plernmque nigra, nitida, interdum dilntior, piceo-testacea. Caput majusculum, fronte plana, remote punctata; oculi magni, granulati, prominuli, nigri. Antennae fere longitudine capitis cum thorace, structnra ut in C. pubescente, ferrugineae, longe pubescentes, articnlo primo et ultimo interdum obscu- rioribus. Thorax latitudine longior, cordatus, posterius multo angustior, basi apiceque truucatus, ibique teuue marginatus, lateribus aute medium rotundato - ampliatus, dein oblique au-

40

gustatns, utrinqne subtiliter crenulatas, snpra depressns, gla- ber, profunde remote pmictatus, longe ante medium baseos fovea magna rotundata valde profunde impressus. Scutellum brevissimum transversum. Elytra antice thoracis basi duplo latiora, humeris prominulis callosis rectangulis \el levissime tantum rotnndatis, thorace quadruplo longiora, lateribus subli- nearia, apice rotundata, supra valde depressa, fere plana, striis e punctis minutis per paria approximatis \el gemellatis, pilis minutissimis parce obsita. Pectus remote punctatum ; ab- domen subtilissime punctulatum. Pedes mediocres, pallidius rufo-ferruginei.

29. C. linearis Paykidl: elongata, conyexiuscula, piceo- ferruginea, subtiliter pubescens, thorace subcordato, minus crebre punctato, lateribus rotnndatis subtiliter crenulatis, foveola postica rotundata mediocri impresso, elytris striata - punctatis, iuterstitiis impunctatis, transversim rugulosis.

Long. 3/4 lin. Lat. 5/12 liu. Stephens Catal. p. 93. 991. Illustr. III. p. 108. 5. Nomencl. p. 32. 5. Manual p. 130. 1051. Shuckard Elem. of Brit. Knt. p. 177. 5. Latridius linearis GyUenh. Ins. Suec. IV. p. 129. 7. Zet- tersiedt Insecta Lappon. p. 200. 12. Westerhauser in Gistl Faunus I. p. 154. 6. in Silbermann Revue entom. III. p. 113. 6. Dejean Catal. edit. 3. p. 335. Dermestes linearis Pntftiill Faun. Suec. 1. p. 302. 33. Var. ß. rufo-ferruginea, oculis nigiis.

Habitat sub cortice arl)orum emortuarum rarins, ad Willnaes in Fiulandia australi aliquoties capta, in Finlandia orientali mihi nunqtiam obTia; in Lapponia Umensi rarissime D. Zetterstedi ; occnrrit etiam in Suecia, Germania et Anglia. Caput augustulum piceo-ferrugineum, profunde puncta- tum, oculis globosis prominulis, nigris. Antenuae structura ut in C. pubescente, longitudine fere capitis cum thorace, aut totae ferrugineae, aut apice obscuriores, longius pube- scentes. Thorax latitudine paulo longior, subcordatus vel posterius nonnihil angustatus, lateribus ante medium aequali- ter rotundato - ampliatus, utrinque subtiliter crenulatas, supra parum convexus, sat crebre profunde punctatus, piceo-ferru- gineus, tenue pubescens, foveola mediocri ante medium baseos

41

impressus. Scutellum brcvissimum trans\ersum. Elytra an- tice thoracis basi dimidio latiora, humeris elevatis fere re- ctangulis, versus medium seusim ampliata, apice rotmidata, thorace quadruplo longiora, supra modice convexa, piceo- fernigiuea, humeris rufesceutibus, tenue pubescentia, singulo striis octo confcrtim punctatis sat profunde exarata, intersti- tiis impunctatis, certo situ inspectis transversim rugulosis. Pectus remote profunde , abdomen autem subtilissime punctu- latum. Pedes pallide testacei.

30. C. rubripes mihi: elongata, nigro- picea, convexius- cula, glabra, antennis basi pedibusque rufo - ferrugineis, thorace rotundato, parce et profunde punctato, lateribus subtiliter crenulatis, foveola postica rotundata profunde im- pressa, elytris confertim striato- punctatis, iiiterstitiis trans- versim rugulosis.

Long. 3/4 lin. Lat. 5/,2 ü»- La tri ilius foveola Hummel Ess. ent. III. p. 26.

Petropoli et circa Wiburgiim in Fiulandia a me capta, rarissime tarnen obvia; specimina in Lapponia inventa com- municavit ü. SoJilberg.

C. linear i affinis, sed thorace paulo angustiore, omnino rotundato, remotius punctulato, profundius foveolato, elytrorum striis punctis remotioribus majoribus profundius impressis di- versa; piceo-ferruginea, antennis pedibusque rufo-ferrugi- neis. Caput structura ut in illa, modo paulo angustius, re- motius punctatum et oculis magis prominulis. Antennae etiam ut in illa, sed extrorsum paulo teimiores. Thorax latitudine paulo longior, lateribus aequaliter ampliato-rotundatus, basi apiceque latitudine aequalis, ibique truncatus, lateribus subti- liter crenulatus, supra modice convexus, profunde et remote punctatus, glaber, fovea rotundata ante medium baseos pro- funde impressus. Scutellum ut in prioribus. Elytrorum stru- ctura et oolor ut in C. lineari, sed Striae elytrorum pun- ctis majoribus remotioribus , haud ut in illo coufertis , iiiter- stitiis impunctatis transversim rugulosis. Corpus subtus ut in C. lineari sed pedes validiores.

31. C. Baicalica ßlolschulsky: elougata, subconvexa, ni- gro - picea, glabra, antennis basi pedibusque rufo - ferrugi-

ncis, tliorace subcordato, crcbre confertim punctulato, late- ribus rotundatis, subtilissime crenulatis, foveola postica ro- timdata profunde impressa, elytris confertim striato-pun- ctatis, interstitiis transversim rugulosis.

Long. V*— l lin. Lat. 5/12 f/2 üh. Habitat ad lacum liaical Sibiriae D. Mol schul sky. Praecedentibus duabus \alde affinis, tliorace crebrins confertim punctulato praecipue diversa. Caput, oculi et au- tennae nt in priore, modo caput crebrius confertim punctula- tum. Thorax longitudine lere latior, basi apiceque truncatus, lateribus rotundato-ampliatns, subtilissime crenulatus, posterius vix vel perparum angustatus, supra modice convexus, nigro- piceus, glaber, crebre confertim punctulatus, fovea rotundata intra medium baseos profunde impressns. Scutellum, elytra, corpus subtus et pedes ut in C. lineari. Anne species re vera diversa ? sed Septem individua omnino inter se conformia comparavi, qnare, auctoritate D. Molschulsky innixus, a C. lineari separandam esse putaverim.

32. C. fulva Chevricr: elongata, ferruginea, longe et dense fulvo-pilosa, tliorace cordato, subdepresso, creberrime pun- ctulato, lateribus obsolete crenulato, postice leviter foveo- lato, elytris profunde striato-punctatis, interstitiis vix puu- ctatis, subrugulosis.

Long. 1 lin. Lat. */2 lin. Latridius fulvus Chevricr, Villa Catal. 1835. p. 45. Co- molli Coleopt. Novocomi p. 39. 81. Ad Willnaes in Finlandia australi a nie semel capta. Habitat ad Petropolin sat frequens, etiam in Helvetia et de- sertis Kirgisorum D. Molschulsky ; in Italia boreali D. Villa. C. lineari paulo major, pilositate, tliorace postice multo angustiore, crebrius et subtilius punctato et elytrorum inter- stitiis minus rugulosis diversa, pallide ferruginea, pilis longis fulvis undique dense obsita. Caput breve latiusculum, parce punctatum, oculis globosis, nigris, modice prominulis. An- tennae capite cum tliorace fere longiores, structura ut in C. lineari, modo articulis tribus ultimis magis inrrassa- tis. Thorax latitudine Yix longior, basi summa latitudine di- midio angustior, longe ante medium lateribus valde rotundato-

43

araplialus, antice posticeque truncatus, lateribus plernmqiic ob- solete interdum distinclius crenulatus, il)iqne fimbriato -pilo- sus, stipra minus convexus, creberrime et sat profunde pun- ctulatus, foveola postica Tel rotundata vel subtransversa levi- ter impressns. Sciitellum ut in prioribus. Elytra antice tho- racis basi sesqui latiora, luuneris rotundatis, lateribus modice ampliata, apice rotundata, supra leviter convexa, profunde striato- punctata, interstitiis vix punctulatis le\iter transversiin subrugulosis. Corpus subtus pectore profundius remote, ab- doraine subtilissitne punctuldtis. Pedes mediocres.

33. C. longic ollis Zcllersledl: elongata, subdepressa, fer- rugineo-testacea, tliorace subtiliter punctulato, lateribus modice rotundato, obsolete crenulato, postice leviter foveo- lato, elytris oblongis, sublinearibus, confertim striato-pun- ctatis, interstitiis punctulatis, transversiin rugulosis.

Long. 1 lin. Lat. 7/1? lin. Latridius longicollis Zctterstedl Insecta Lapponica p. 200. II. Var. ß. tliorace lateribus vix rotundatis, cetera ut in «. Latridius parallelicollis Motschuhli/ in litteris.

In graminosis Lapponiae meridionalis ad Wilhelmiiia d. 20. Iul. a D. Zellerstedt semel capta; in Finlandia ad Will- naes et in Ostrogothia Sueciae a me lecta; etiaui a Cel. Gyl- lenhal cum individuis C. linearis commixta olim communi- cata; Var. ß. ad Linz in Austria inventa in Mus. D. Mol- schulsky asservatur.

Proxime praecedentibus affiuis, sed magis depressa, tho- rax brevior, augustior, subtiliter tantum punctulatus et elytra longiora, lateribus subparallela; ferrugineo-testacea, subtiliter parce pallide pubescens. Caput ut in priori, subtiliter remote punctulatum, oculis magnis globosis, modice prominulis nigris. Antennae ut in praecedente. Thorax capite partim latior, la- titudine nonnihil brevior, basi apiceque truncatus, ibique te- nue marginatus, lateribus aequaliter modice ampliato-rotun- datus, obsolete subtiliter crenulatus, dorso snbdepressns, sub- tiliter remote punctulatus, ante medium baseos foveola me- diocri rotundata impressus. Sciitellum ut in prioribus. Ely- tra basi tliorace plus quam sesqui latiora, humeris prominu- lis, fcre rectangulis, lateribus sublinearia, apice late obtuse

44

rotundata, thorace plus quam quadruplo longiora, dorso sub- depressa, coufertim sat profunde striato -punctata, intcrstitiis punctulatis, transversim rugulosis. Corpus subtus remote pim- ctulaturn, punctis in ventre subtilioribus. Pedes mediocres, subelongati.

34. C. lateritia iniln: elongata, snbdepressa, ferrugineo- testacea, thorace brevi, posterius angustato, crebre pun- ctato, acute dentieulato , postice profunde foveolato, elytris oblongis, leviter striato -puncfatis, transyersim subrugulosis.

Long. 1 lin. Lat. 5/12 lin.

In Finlandia ad Kayantholtn excipulo e gramine semel capta.

Statura fere C. linearis, sed thorax multo brevior, posterius magis angustatus, subtilius punctulatus, lateribus acute denticulatus et elytra obsoletius striato -punctata; fer- rugineo-testacea, in elytris parce pallide pubescens. Caput angustulum, subtiliter crebre punctulatum, oculis globosis pro- minulis nigris. Antennarum structura ut in illo. Thorax longitudine sesqui latior, antice posticeque truncatus, lateri- bus anterius \alde rotundato- ampliatus, yersus basin angu- status, utrinque denticulis plurimis acutis armatus, dorso sub- depressus, subtiliter sat crebre punctulatus, ante medium ba- seos foyea magna rotundata profunde impressus. Scutellum brevissimum transversum. Elytra basi thorace parum latiora, humeris subrectangulis , lateribus vix ampliata, apice rotun- data, thorace plus quam quadruplo longiora, dorso snbde- pressa, leviter striato -punctata, punctis approximatis, inter- stitiis transyersim subtiliter subrugulosis. Corpus subtus ut in prioribus punetatum. Pedes mediocres.

35. C. elongata Schuppet: sublinearis, depressa, ferrugi- neo-testacea, longius pubescens, thorace transyerso, elytro- rum latitudine, subtilissime puuetulato, postice profunde fo- yeolato, elytris striato -puuetatis, interstitiis subtilissime se- riatim punctulatis.

Long. 2/3 lin- Lat. i/i lin.

Stephens Catal. p. 93. 993. Illustr. III. p. 108. 7. Nomencl. [>. 32. 7. Manual p. 130. 1053. Shuvlard Eiern, of Brit. Knt. p. 177. 7.

45

Latridins elongatus Hummel Ess. ent. IV. p. 5. Dald Coleopt. p. 66. Gyllenk. Ins. Suec. IV. p. 130. 8. We- sterhiuiser in Gisll Eaunus f. p. 1.1«. 1>. in Silbermann Revue entom. III. [>. 116. 12. !)<•>«« Catal. edit. 3. p. 335. Stettin, entom. Zeitung. 1843. p. 90.

Habitat ad domos, parietes, in Suecia passim D. Gyl- lenhal; in Finlandia oricntali sah muscis sjlvaticis rarissime mihi obvia; occurrit etiani in Rossia boreali, Germania, An- glia et Italia.

Ferrngineo - testacea, longius fulvo-pnbescens, ocnlis so- luin nigris. Caput latum, fronte plana, subtiliter punctulata, oculis globosis prominulis. Antcnnae capite cum thorace lon- giorcs, structura ut in proxime praecedentibus. Thorax la- fitndiae fere dimidio brevior, transversim quadrangulus, antice oblique truiicatus, basi leviter rotuiulatus, lateribus fere rectis, vel posterius paululiim angustatis, versus angulum poslicum denticulis 3 s. 4. minutissimis aegre conspieuis armatus, su- pra fere planus, opacus, subtilissime punttulatus, fovea ro- tundata ante medium baseos sat profunde impressus. Scutel- lum brevissim'um transversum. Elytra thorace parum latiora, liumeris elevatis reetangulis, lateribus sublinearia, thorace plus quam quadruplo lougiora, supra subdepressa, pube lon- giore seriatim instrueta, regulariter striato- punctata, intersti- tiis singulo in seriem subtilissime punetulato, superne inspectis obsolete transversim rugulosis. Corpus snbtus vix punctula- tum. Pedes temies pallidiores.

36. C. ferruginea Mdrsham: Sublinearis, castanea, gla- bra, capite nigricante, thorace obtuse quadrangulo, creber- rime punetulato, elytrorum fere latitudine, foveola postica obsoletiore impresso, elytris simpliciter punetato - striatis, striis posterius evanescentibus, interstitiis subtilissime ru- gulosis.

Long. 7/i2 7k lin- Lat- V3 5/I2 lin. Marsham Entom. Brit. I. p. 11 1. 15. Stephens Catal. p. 92.

992. Illustr. III. p. 108. 6. Nomencl. p. 32. 6. Manual p.

130. 1052. Uilson et Duncan Entom. Edin. p. 167. Shu-

ckard Klein, of Brit. Entom. p. 177. 6. Latridius f e ir n g i n eus Hummel Ess. ent. IV. p. 5. Sturm

Catal. p. 160. Gyllenhal Ins. Suec. IV. p. 131. 9. Zet-

46

terstedt Insecta Lappon. p. 199. 5. Dejean Catal. edit. 3.

p. 335. v. Roser Catal. p. 27. Dermestes fenestralis JAnne Syst. Nat. II. p. 563. 15?

Faun. Suec. p. 143. 423?— Cederhiehn Faun. Ingr. p. 42. 130? Var. ß. obscurius rufo- picea, capite nigricante, antennis pedi-

busque ferrugineis. Var. y. thorace latiore subtransverso , elytris latitudine fere ae-

quali, postice lateribus evidentius crenulato, cetera n t in a, Habitat in domibus, fenestris, parietibus et graroine sat frequens; Lapponiae, Finlaudiae, Rossiae, Sueciae, Wurtem- bergiae, Angliae et Sibiriae incola.

Caput nigricans vel piceum, fronte subconvexa, remote punctata; oculi prominuli, fortiter grannlati, nigri. Antennae pallidae, capite cum thorace paulo breviores, nonnihil quam in praecedentibus validiores, arliculo 1 crasso, subclavato, 2 sequenti duplo majore, subobconico, 3 5 brevibus obco- nicis, 6 8 aeqnali longitudine, orbicularibus, 9 et 10 cras- sis, perfoliatis, ultimo decimo duplo majore, subovato. Tho- rax fere quadrangulus , angulis omnibus rotundatis, longitu- dine paulo latior, elytris parum angustior, supra perparum convexus, confertim sat profunde punctatus, glaber, fusco- ferrugineus vel rufo-castaneus, lateribus obsolete crenulatus, fo\eola mediocri intra medium baseos impressus. Scutellum brevissimum trans\ersum. Elytra humeris elevatis rectangulis \el subito rotundatis, versus medium ampliata, apice rotun- data, thorace quadruplo longiora, supra modice convexa, di- lutius testacea, nitida, glabra, regulariter subtiliterque pun- ctato- striata, striis versus apicem evancscentibus, interstitiis suhtilissime seriatim punctulatis et obsolete transversim rugu- losis. Corpus subtus saturatius piceo-ferrugineum, obsolete punctulatum. Pedes mediocres, pallidiores.

37. C. subacuminata mihi: oblongo-ovata, subconvexa, piceo-castanea, glabra, capite fusco, thorace rotundato, lateribus postice obsoletissime crenulato, elytris parum an- gustiore, dorso parcius punctulato, foveola rotuudata po- stica profunde impresso, elytris subacuminatis, tenue pun- ctato - striatis, interstitiis laevibus.

Long. 7/i2 lin« Lat. *A ^n* Latridius parallelus Hummel Ess. ent. IV. p. 5.

49

Petropoli rarissimc capta.

A praecedente corpore convexiore, thorace multo angu- stiore, lateribns aequaliter ampliato- rotundato, remotius puu- ctulato, elytris longioribus versus apicem subacuminatis, ob- soletius striatis, punctis striaruin magis remotis diversa. Ca- put et auteiinae ut iu praecedente. Thorax longitudine latior, antice posticeque leviter rotundatus, lateribns aequaliter ro- tuudato-ampliatus, obsoletissime crenulatis, dorso convexus, remote punctatus, piceo-castaneus, glaber, ante medium ba- seos foveola rotundata profunde impressus. Scutellum ut in priore. Elytra thorace paulo latiora et plus quam quadruplo longiora, oblongo-ovata, humeris rotundatis, versus medium ampliata, dein angustata, apice subacuminata, piceo-castanea, glabra, dorso valde convexa, regulariter subtiliterque pun- ctato- striata, punctis striarum remotis, striis versus apicem evanescentibus, interstitiis sab oculo armato vix conspicue puu- ctulatis. Corpus subtus et pedes ut in priore.

38. C. curticollis mihi: oblongo-ovata, subconvexa, rufo- ferruginea, thorace brevi, transverso, mutico, angulis basa- libus prominulis, postice obsoletissime transversim impresso, liaud foveolato, parcius punctato, elytris simpliciter tenue striato punctatis, seriatim pilosis.

Long. 1 liu. Lat. 7/12 lin. Habitat in Tauria D. Steven; in Armenia D. Mot- schulsky.

Caput breve, fronte subconvexa, remote punctatum, rufo- ferrngineum , ocu,:s gloliosis prominulis, fortiter granulatis, nigris. Antennae capite cum thorace longiores, structura fere ut in C. pubescente. Thorax longitudine duplo latior, antice posticeque truncatus, ibiqne leviter marginatus, lateri- bus in medio rotundato -ampliatis, interdum lobato-productis, omnino muticis, dein versus basin subito angustatis, angulis basalibus extrorsum prominulis, dorso convexus, remote pun- ctatus, rufo-ferrugineus, glaber, intra basin late, sed obso- lete transversim impressus. Scutellum brevissimum, transver- sum. Elytra basi thorace sesqui latiora, humeris rotundatis prominulis, mox versus medium rotundato - ampliata , apice

48

late obtuse rotundata, rufo-ferruginea, sutura picea, thorace fere sextuplo longiora, supra valde convexa, leviter striato- punctata, punctis versus apicem evanesceiitihus, interstitiis ob- soletissime seriatim punctulatis, seriebus e pilis pallidis cou- cinne instnictis. Corpus subtus saturatius picea m , subtiliter punctulatum. Pedes mediocres, pallide rufo - ferruginei.

39. C. pusilla Molschul sky : brevis convexa, fusco- picea, subaeneo - nitens, parce griseo-pubescens, thorace suborbi- culato, läteribus valde rotundato , profunde sat crebre pun- ctato, marginc laterali obsolete crenulato, intra basin fovea rotundata profunde et utrinque versus marginem alia obso- leta impresso, elytris antrorsum leviter striato-punctatis, transversim rugulosis, apice subtruncatis, laevibus.

Long. % lin. Lat. 5/i2 litt. C. denticulata Kirhy in Iiichardson Fauna Boreali-Americana p. 110. 157. 1?

Habitat in California. Mus. D. Molschulsky. Corti- caria denticulata Kirby 1. c. quae eadem esse videtur, inventa est in America boreali ad Lat. ß5°.

Supra fusco -picea, subaeneo -nitens, parce griseo-pu- bescens. Caput majusculum, sat profunde et crebre puncta- tum, area frontali media paulo elevatiore, laevissima, oculis magnis globosis nigris, valde prominulis. Antennae capite cum thorace breviores, structura fere ut in C. pubescente, basi rufescentes, extrorsum fusco -piceae. Thorax basi et apice subtruncatus, antice latitudine capiti fere aequalis, lon- gitudine parum latior, läteribus aequaliter valde rotundato - ampliatus, margine sab oculo armato distincte crenulato, angu- lis basalibus obtusis, supra convexus, profunde sat crebre punctatus, intra basin foveola profunde rotundata, et utrinque fere iu medio marginis alia obsoleta impressus. Scntellum parvum, breve, transversum. Elytra basi thorace paulo la- tiora, humeris nonnihil callosis, läteribus perparum ampliata, apice ohtusata, subtruncata, thorace fere quadruplo longiora, dorso valde convexa, punctis levius impressis seriatis, poste- rius evanescentibus, striata, interstitiis antrorsum transversim rugulosis, versus apicem laevigata. Corpus subtus piceum, parce punctulatum. Pedes mediocres rufo - ferruginei.

49

40. C. gibbosa Herbst: brevis, convexa, fusco - ferrugi- nea, thorace angusto, lateribus muticis angulisque basalibus rotundato, fovea transversa arcuata postice impresso, ely- tris striato-punctatis, transyersim rugulosis, seriatim pilosis.

Long. % 2/3 lin. Lat. »/3 - 5/12 Im. Stephens Catal. p. 93. 994. Illustr. III. 1. 109. 8. Nomencl. p.

32. 8. Manual p. 130. 1054. Wilson et Duncan Entom.

Edin. p. 168. Shuchard Eiern, of Brit. Ent. p. 177. 8. Corticaria impressa Marsham Ent. Brit. I. p. HO. 11. Latridius gibbosus Herist Coleopt. V. p. 5.2. Tab. 44. fig,

2. b. B. Hummel Ess. ent. III. p. 25. Sturm Catal. p.

160. Dahl Coleopt. p. 65. Gyllenh. Ins. Suec. IV. p.

132. 10. Zetterst. Faun. ins. Lappon. p. 359. 2. Insecta

Lappon. p. 199. 2. Krynicki Enum. in Bullet, de la Soc.

Imp. des nat. de Moscou V. 1832. p. 155. Villa Catal. 1S33.

p. 26. Westerhauser in Gistl Faunns I. p. 155. 7. in Sil-

uermann Revue entom. III. p. 113. 7. Dejean Catal. edit. 3.

p. 335. v. Roser Catal. p. 27. Dermestes gibbosus Paykull Faun. Suec. 1. p. 301. 32.

Panzer Entom. Germ. p. 100. 25. Dermestes minutus Fabricius Ent. syst. I. p. 235. 42. Syst.

El. I. p. 319. 42. Var. ß. ferrugineo - testacea, antennis pedibusque pallidioribus. Var. y. thorace foveola media distincta, laterali utrinque obsole-

tissima, cetera ut in c. Var. f. thoracis lateribus vix perspicue rotundatis, cetera ut in «. Lathridius cylindricollis Motschulslcy in litteris.

Habitat in gramine et plantis, praesertim leguminosis, frondibus arborum, quisquiliis, fimetis, domibus ubique fre- qnentissima; Lapponiae, Finlandiae, Rossiae borealis et lne- ridionalis, Sueciae, Germaniae, Galliae, Angliae, Italiae et Sibiriae incola; etiam in Terra van Diemeui inventa sec. D. Erichson; Var. e. in Illyria, Gallia, Italia et Cancaso a D. Molscltulsky lecta, vix vero species diversa.

Inter miniraas hujus geueris. Color pagiuae snperioris aut obscurins fuscus, ant dilutins ferrnginens, subnitidus. Ca- put inajusculum, fronte crebre et profunde punctata; oculi globosi, valde prominuli, nigri, fortiter granulati. Antennae capite cum thorace parum breviores, structura fere ut in C. pubescente, testaceae, claya nigra aut fusca. Thorax ca- pite parum latior, latitudine longitudiuis, lateribus muticis ante (5. Band. 1. Heft.) 4

50

medium nonnihil rotundato-ampliatus, basi late leviter ro- tundatus, angulis nullo modo prominulis, supra anterius con- vexus, undique confertissime profunde punctatus, paulo pone medium dorsi arcuatim impressus, striga plerumqne e foveo- lis tribus connexis, rarius disjunctis, conflata, media nempe parva oblonga, adjacente utrinque alia antrorsum arcuata, mar- ginem thoracis fere attingente. Scutellum parvum, breve, transversum. Elytra magna, antice thoracis basi fere duplo latiora, humeris elevatis, dein ultra medium ampliata, apice obtuse rotnndata, thorace plus quam triplo longiora, supra valde convexa, sat profunde striato- punctata, interstitiis pun- ctis eadem magnitudine ut in striis seriatim instructis, obso- lete transversim rugulosis, singulo serie e pilis brevissimis cinereis reclinatis ornato. Corpus subtus nigro-picenm, ni- tidum, parce subtiliter pnnctulatum. Pedes tenues, pallide testacei.

41. C. Americana mihi: oblongo - ovata, convexa, fusco- ferruginea, thorace breviore, lateribus muticis basique ro- tnndato, fovea transversa, arcuata postice impresso, elytris striato-punctatis, seriatim pilosis, interstitiis sublaevibns.

Long. 2/3 l»n- Lat. */3 lin- Var. ß. pallide testacea tota, oculis tantum nigris. Habitat in Pensylvania D. Zimmermann. Praecedenti affinis, sed angustior, thorace breviore, Ia- tiore, elytris multo minus angustiore, elytrisque longioribus, interstitiis fere laevibus diversa, fusco-ferruginea. Caput ut in praecedente, sed multo remotius punctatum. Antennae etiam ut in illa. Thorax capite latior, latitudine multo bre- vior, lateribus muticis, in ipso medio valde rotundato - am- pliatus, basi leviter late rotundatus, angulis nullo modo pro- minulis, supra anterius modice convexus, profunde sat crebre punctatus, pone medium arcuatim profunde transversim im- pressus, impressione antrorsum arcuata ad marginem thoracis utrinque protensa. Scutellum ut in priore. Elytra magna, antice thorace paulo latiora, humeris elevatis, dein ultra me- dium sed minus quam in praecedente ampliata, apice obtuse rotnndata, thorace plus quam quadruplo longiora, supra valde convexa, minus profunde punctato - striata, interstitiis haud ru-

51

gulosis, seriatim griseo-pilosis, pilis e punctis minutissimis oculo armato vix conspicuis exsertis. Corpus subtus et pedes ut in priore.

42. C. transversalis Schuppet: brevis, convexa, fusco- ferruginea, thorace brevi, lateribus mutico, angulis posticis rotuudato, fovea recta transversa impresso, elytris leviter striato-puuctatis, texatis, seriato-pilosis.

Long. 2/3 lin. Lat. 5/12 lin. Stephens Catal. p. 93. 995. Illustr. III. p. 109. 9. Nomencl. p. 32. 9. Manual p. 130. 1055. Shuclcard Elem. of Brit. En- tom. p. 177. 9. Latridius transversalis Sturm Catal. p. 161. Gyllenh. Ins. Suec. IV. p. 133. 11.— Villa Catal. 1835. p. 45. We- slerhauser in Gistl Faunus I. p. 155. 8. in Silbermann Revue entom. III. p. 114. 8. Dejean Catal. edit. 3. p. 335.

Habitat in Suecia, Germania, Anglia et Italia, in Eu- ropa boreali rarissime, in Anglia circa Londinos non infre- quens D. Stephens; sub arborum emortuarum cortice obvia; individuum descriptum ad D. Gyllenhal misit D. Schuppet.

Caput, oculi, antennae ut in C. gibbosa. Thorax longitudine multo latior, antice poöticeque truncatus, angulis basalibus rotundatis, lateribus in medio rotundato - ampliatus, supra antice convexus, remote punctatus, piceus, griseo-pu- bescens, intra basin late transversini impressus, impressione e foveolis duabus transversis fere rectis, in medio connexis conformata. Scutellum ut in piioribus. Elytrorum forma eadem ac in C. gibbosa, supra convexa, dilutius fusco - fer- ruginea, punctis majoribus levius impressis striata, interstitiis elevatis, rugulis crebris transversini texatis, seriatim pallide piliferis. Corpus subtus et pedes ut in prioribus.

43. C. Taurica mihi: brevis, convexa, ferrugineo-testacea, oculis nigris, thorace transverso, lateribus rotundatis mu- ticis, angulis basalibus subreclis, postice transversim evi- denter impresso, basi ipso rotundato, elytris tenue striato- punctatis, seriatim griseo-pilosis, interstitiis laevibus. Long. 7/12 lin. Lat. lL lin. Habitat in Tauria D. Steven.

4*

C. transversali affiois, sed minor, thoracis angulis basalibus rectis, elytris haud texatis, levius striato-punctatis diversa; ferrugineo-testacea, oculis nigris. Caput structura ut in priore, remote punctatum. Antemiac etiam ut in illa. Thorax transversns, longitudine sesqui latior, anterius angu- status, lateribus et basi modice rotundattis, angnlis posticis subrectis, dorso antico convexus, intra basin late transversim impressus, supra remote, sat profunde punctatus. Scutellum ut in praecedentibus. Elytrorum forma etiam ut in C. trans- versali, tenue striato- punctata, interstitiis laevibus, seria- tim griseo-pilosis, haud ut in illa texatis. Corpus subtus et pedes ut in proxime praecedentibus.

44. C. brevic ollis Chevrier: brevis, convexa, fusco-fer- ruginea, thorace brevi transverso, remote profunde punctato, lateribus modice rotundatis, muticis, angulis basalibus ob- tnsis, intra basin late transversim impresso, elytris tenue striato-punctatis, interstitiis laevibus nonnihil elevatis, se- riatim griseo - pilosis.

Long. 2/3 lin. Lat. ,/3 lin. Latridius brevicollis Villa Catal. 1835. p. 45.

Habitat in Styria, Helvetia et Gallia D. Molschulsky ; in Italia D. Villa.

C. transversali etiam affinis sed thorax brevior, la- tior, remotius punctatus, angulis basalibus obtusis et elytro- rnm interstitia haud transversim rugosa. Caput, oculi et an- tennae ut in proxime praecedentibus. Thorax transversns, longitudine plus quam sesqui latior, lateribus aequaliter ro- tundatus, muticus, basi subtruncatus ibique tenue marginatns, angulis obtusis, dorso antico parum convexus, intra basin transversim minus profunde impressus, impressione utrinque antrorsum arcuata ad marginem usque contiuuata, supra re- mote et profunde punctatus. Scutellum, elytra, corpus subtus et pedes ut in priore, sed interstitia elytrorum paulo elevatiora.

45. C. hortensis Motschulsky : oblongo-ovata, convexa, fusco-ferruginea, capite, thorace suturaque obscnrioribus, thorace brevi transverso, remote et valde profunde pun- ctato, lateribus modice rotundatis, muticis, angulis posticis

53

acutis prominulis, intra basin late transversim impresso, elytris "valde profunde striato-punctatis, seriatim griseo- pilosis, interstitiis laevibus, uonnihil elevatis. Long. u/l2 lin. Lat. 5/13 lin. Habitat in Lithuania D. Molschulsky. Praecedenti iternm affinis, sed longior, thorax adhuc remotius et fortius punctatus, angulis basalibus acutis promi- nulis et elytra] punctis in striis nuilto majoribus, subfoveo- latis, profundius impressis. Caput, oculi et antennae ut in proxime praecedentibus. Thorax transversus, longitudine fere duplo latior, lateribus aeqnaliter modice rotundatus, muticus, basi truncatus, angulis acutiusculis prominulis, dorso antico parura convexus, intra basin transversim minus profunde sed late impressus, impressione utrinque ad marginem usque pro- tensa, minus arcuata, supra remote et fortiter punctatus. Scutellum ut in prioribus. Elytra basi thorace latiora, hu- meris rotundatis, lateribus mox pone humeros ampliata, tho- race plus quam sextuplo lougiora, apice obtuse rotundata, dorso convexa, punctis magnis profunde impressis, subfoveo- latis striata, iuterstiliis uonnihil elevatis impunctatis, seriatim griseo-pilosis. Corpus subtus et pedes ut in prioribus.

46. C. crocata Molschiihkij : oblongo - ovata, convexa, ferrugineo-testacea, oculis nigris, antennarum basi pedi- busque pallide testaeeis, thorace brevi, transverso, remote sat profunde punetato, lateribus modice rotundato, uiutico, angulis basalibus obtusis, intra basin utrinque transversim impresso, elytris leviter striato-punctatis, versus apicem laevigatis, interstitiis hasi subelevatis ibique transversim rugoso-texatis.

Long. ,,/12 !'"• Lat. Via !>«• Habitat in Saxonia D. Motschitlsky. Statura praecedenti accedit, thorace paulo angustiore, impressione postica in medio interrupta, angulis obtusis, ely- trisque apice laevigatis, basi texatis distineta; ferrugineo-te- stacea, oculis nigiis. Capitis et oculorum struetura ut in illa. Antennae tenues, capite cum thorace hreviores, pallide testaceae, extrorsum iufuscatae. Thorax trausversus, longi-

54

tndine fere duplo latior, antice truncatus, lateribus modice rotundatus, muticus, basi etiam truncatus ibique tenue margi- natus, angulis obtusis, dorso antico parum convexus, intra basin utrinque fovea oblonga transverse obliqua, parum pro- funde impressa cum opposita ante scutellum fere connivente, supra remote, sat profunde punctatus. Scutellum ut in prio- ribus. Elytra forma ut in praecedente, sed basi thorace ad- huc latiora, striis punctis minoribus, pone medium evanescen- tibus, interstitiisque basi tantum clevatioribus ibique trans- versim rugoso - texatis. Corpus subtus ut in praecedente. Pe- des mediocres, pallide testacei.

47. C. parvula Schüppel: brevis, convexa, fusco-ferru- ginea, parce griseo-pubescens, thorace subtiliter ruguloso- punctato, lateribus rotundatis muticis, angulis posticis ob- tusis, intra basin transversim profunde impresso, elytris striato-punctatis, interstitiis valde rugosis, texatis, seriatim tenue pilosis, alternis elevatis.

Long. ?/3 !«»• Lat. V3 lin. Latridius parvulus Dahl Coleopt. p. 66. Sturm Catal. p. 161. Villa Catal. 1833 p. 26.

Habitat in Austria D. Motschulsky; in Italia D. Villa.

Sequenti statura similis et affinis, sed thorax subtilius punctatus , punctis in rugulas confluentibus , angulis basalibus obtusis, postice aliter impressus et elytrorum interstitia valde rugosa; supra obscure fusco -picea, elytris dilutioribus. Ca- put breve, subrotundatum, subtiliter punctulatum, ore rufo- testaceo, oculis globosis nigris, parum prominulis. Antennae ut in proxime praecedentibus, rufo -ferrugineae. Thorax lon- gitudine quarta parte latior, apice truncatus, lateribus aequa- liter rotundato - ampliatus, muticus, basi leviter rotundatus vel oblique truncatus, angulis obtusis, supra modice convexus, crebre ruguloso- punctatus, tenue pubescens, intra medium baseos fovea impressa, transversim oblor.ga, valde profunda, adnexa utrinque alia obsoletiore, unde regio intra basin fere arcuatim transverse impressa evadit. Scutellum ut in priori- bus. Elytrorum forma fere ut in sequente, sed paulo longiora et minus convexa, regulariter sat profunde striato - punctata, interstitiis alternis elevatioribus, omnibus seriatim griseo-pi-

55

losis, transversim valde rugoso-texatis. Corpus subtus et pedes ut in sequente.

48. C. fu sc ula Megerlc: brevis, convexa, fusco-ferrnginea, parce griseo-pubescens, thorace transverso , lateribus ro- tundatis muticis, augulis basalibus acutis prominulis, po- stice foveola impresso, elytris striata -puuctatis, seriatim te- nue pilosis, interstitiis obsolete rugulosis, basi elevatis.

Long. 2/a - Y, lin. Lat. »/, - s/12 lin. Latridius fusculus Hummel Ess. entom. III. p. 25, Sturm Catal. p. 160. Dahl Coleojit. p. 64. Gijllenhal Ins. Suec. IV. p. 133. 12. Zetterstedt Faun. ins. Lappon. p. 360. 5. Insecta Lappon. p. 200. 10. Villa Catal. 1835. p. 45. Geller in Ledebour Reise II. p. 179. I. Westerliauser in Gistl Faunus I. p. 155. 9 in Silbcrmann Revue entom. III. p. 114. 9. Dejean Catal. edit. 3. p. 335. Mannerh. Bullet, de la Soc. Imp. des nat. de Moscou 1843. p. 86« 23. Var. ß. pallide rufo-ferruginea, oculis nigris. Corticaria pallida Marsham Entom. Brit. 1. p. 118. Ste- phens Catal. p. 93. 996. Illustr. III. p. 109. 10. Nomencl. p. 32. 10. Manual p. 130. 1056. Shuclcard Elem. of Brit. En- tom. p. 177. 10. Var. y. thorace foveolis tribus, una postica ante medium baseos et duabus in medio disci utrinque. Habitat in planus, gramine, arborum frondibus et mu- scis sylvaticis apud nos freqnens; etiam in societate cum Formica rufa a me saepius capta; oeenrrit in Lapponia, Finlandia, Suecia, Rossia boreali, Litluiauia, Yolhynia, Ger- mania, Helvetia, Anglia, Italia et Sibiria.

Color paginae superioris plerumqiie obscure fusco-pi- ceus. Caput, oculi et antennae, struetura ut in C. gibbosa, modo fronte remote et subtilius punetulata. Thorax brevis transversus, longitndine fere sesqui latior, lateribus aequali- ter rotundato-amplialus, fere explanato - marginatns, muticus, basi truncatus, angulis parvis acutis prominulis, snpra modice convexus, concinne minus crebre punetatus, tenue pubesceus, intra medium baseos fovea impressa, sat profunda, trausver- sim ovata. Scutellum ut in prioribus. Elytrorum forma fere ut in C. gibbosa, snpra convexa, subnitida, regulariter pro- funde striato - punctata, interstitiis basi elevatis, seriatim gri- seo -pilosis, superne inspectis obsolete transversim rugulosis.

56

Corpus subtus obscurius piceura, nitidum, pectore profundus, abdomine subtilissime punctulatis. Pedes niediocres, pallide testacei.

49. C. similata Schüppel: brevis, convexa, fusco - ferru- ginea, parce griseo-pubescens, tliorace transverso, lateribus rotundatis muticis, angnlis basalibus acntis prominulis, fo- veolis tribus impresso, elytris texatis, seriatim pilosis.

Long. 7/i2 ***• Lat. !/4 lin. Stephens Catal. p. 93. 997. lllnstr. III. p. 110. II. Nomencl. p. 32. 11. Manual p. 130. 1057. Shuckard Elein. of Brit. En- tom. p. 177. 11. Latridius similatus Gyllenhal Ins. Suec. IV. p. 134. 13. Westerhauser in Gistl Faunus I. p. 156. 10. in Silhermann Re- vue entom. III. p. 115. 10. Dejean Catal. edit. 3. p. 335. Stettin, entom. Zeit. 1842. p. 164. 32. Var. ß. corpore nigricante. Gyllenhal 1. c. Var. b.

Habitat cum praecedente in Suecia minus frequens D. Gyllenhal; in Westrogothia Sueciae a me capta; in Finlan- dia D. Sahlbery, mihi intra patriam nunquam obvia; occnr- rit etianr in Germaniae Pruno spinosa D. Rosenhauer et rarins in Anglia D. Stephens; in Rossia boreali ad Petro- polin , in Litlmania et ad lac. Baical Sibiriae a D. Mol- schulsky lecta; Var. ß. e Museo D. Schönherr descripsit D. Gyllenhal.

Praecedente paulo minor, ceterum simillima et valde af- finis, foveolis tribus thoracis et textura elytrorum diversa. Caput, oculi et antennae ut in priore, modo caput adhuc parcius punctulatum. Thorax structura ut in C. fuscula omnino, sed praeter foveam mediam posticam, utrinque ver- sus marginem alia, aut rotundata, aut oblonga, sat profunda. Elytrorum forma etiam eadem, supra convexa, profunde stria- to -punctata, interstitiis seriatim pilosis angustis, elevatis, ru- gulis crebris transversim conjunctis, puncta impressa striarum includentibus. Corpus subtus et pedes ut in priore.

50. C. cavicollis Dejean: brevis, convexa, ferrugineo- testacea, tenne griseo-pubescens, thorace transverso, late- ribus rotundatis muticis, angulis basalibus subrectis pro-

57

minulis, foveola rotundata postice profunde impresso, ely- tris snbtiliter texatis.

Long. l/2 lin. Lat. l/3 lin. Latridius cavicollis Dejean Catal. edit. 3. p. 335. Habitat in Pensylvania D. Zimmermann. Proxime praecedeuti affinis, sed minor, thoracis foveo- lis lateralibus deficientibus distincta, ferrugineo - testacea, ocnlis solum nigris. Caput, oculi et antennae ut in illa. Thorax structura fere eadem, modo paulo brevior et foveola unica tantum ante medium baseos rotundata profunde impres- sus. Elytra fere ut in C. similata conformata, sed paulo breviora et convexiora, sat profunde striato- punctata, inter- stitiis seriatim pallide pilosis, minus elevatis, transversim snb- tiliter rugulosis, rugulis puncta striarum includentibns. Cor- pus subtus ut in priore punctulatum. Pedes tenues, pallidius ferrugineo -testacei.

51. C. subtilis mihi: brevis, subconvexa, rufo-ferruginea,

parce griseo-pubescens, thorace angustiore, lateribus ro-

tundatis muticis, angulis basalibus acutis prominulis, foveo-

lis tribns, postica profunda, lateralibus oblongis obliquis

impresso, elytris punctato-striatis, interstitiis valde rugosis.

Long. l/2 lin. Lat. */, lin.

In Sudermannia Sueciae et ad Willnaes in Finlandia

australi a me capta; rarissime occurrit.

A C. similata valde diversa, thorace duplo angustiore, fortius punctato, foveis profundioribus, lateralibus magis ver- sus angulum posticum collocatis et elytroruni interstitiis multo magis rugosis ; rufo - ferruginea. Caput minutum , remote punctatum, fronte subconvexa, oculis magnis, globosis, valde prominulis, nigris. Antennae ut in prioribus. Thorax lon- gitudine vix latior, basi rotundatus , angulis acutis prominu- lis, lateribus modice rotundatus, muticus, dorso nonnihil con- vexns, profunde et sat crebre punctatus, ante medium baseos foveola subtransversa profunda et alia intra magiuem utrin- que posterius oblonga obliqua impressus. Scutellum ut in prioribus. Elytra basi thorace latiora, humeris elevatis pro- minulis, dein versus medium ampliata, apice obtuse rotundata, thorace plus quam triplo longiora, dorso convexa, \alde pro-

58

fluide punctato- striata, griseo-pilosa, iuterstitiis transversim Yalde rugosis. Corpus subtus saturatius piceum, ut in prio- ribus punctulatum. Pedes tenues, pallide testacei.

52. C. suturalis Molschulsky : oblonga, subconvexa, gla- brata, rufo-ferruginea, oculis sutura raargineque elytrorum pone medium nigris, thorace brevi transverso, remote pun- ctato, lateribus muticis parnm rotundatis, angulis basalibus obtusis, intra basiu obsoletissime transversim impresso et ante scutellum subfoveolato, elytris oblongis, levissime stria- to-punctatis, apice laevigatis, iuterstitiis basi subelevatis. Long. 5/fi üb. Lat. 5/i2 ^u> Habitat in campis Kirgisorum et in Rossia meridionali ad Gurjev D. Molschulsky.

Caput breve, majusculum, remote punctatura, rufo-fer- rugineum, oculis magnis globosis, prominulis, nigris. An- tennae ut in C. gibbosa. Tborax parvus, brevis, longitu- cline fere duplo latior, basi apiceque truncatus, lateribus per- parura rotundatis muticis, angulis omuibus obtusatis, supra subcouvexus, remote punctatus, rufo - ferrugineus, intra basin obsoletissime transversim impressus et in impressioue ante scutellum tenuiter foveolatus. Scutellum ut in congeneribus. Elytra basi thorace multo latiora, humeris rotundatis obsolete callosis, lateribus modice arapliata, apice singulatiin leviter rotuudata, thorace plus quam quintuplo longiora, supra mo- dice convexa, levissime striato- punctata, punctis striarum po- sterius evanescentibus, interstitiis in ipsa basi breviter sub- elevatis, rufo-ferruginea, sutura tota et margine laterali, pone medium tautum, nigris. Corpus subtus rufo - ferrugineum, punctulatuni. Pedes mediocres, rufo-ferrugiuei.

53. C. pallens Molschulsky : oblongo-ovata, parnm con- vexa, rufo-ferruginea, oculis nigris, subtilissime griseo- pubescens, thorace transverso, remote punctulato, lateribus parum rotundatis, obsolete iuaequaliter crenulatis, angulis basalibus obtusis, absque foveolis impressis, elytris leviter striato -punctatis, interstitiis aequalibus, laevibus. Long. 3/4 lin. Lat. 5/i? lin- Habitat in campis Kirgisorum D. ßlolschalsky.

59

Sequenti quodammodo siinilis, sed longior, thorace non f'oveolato, angulis obtusis, lateribus crenulato et elytrorum in- terstitiis planis diversa; rufo - ferruginea. Caput breve, ma- jnsculum, remote punctulatuni, oculis magnis, globosis, parum prominulis. Antennae ut in sequeute. Tliorax brevis longi- tiidine dtiplo latior, basi apiceque truncatus, lateribus modice rotundatis, obsolete inaequaliter crenulatis, angulis basalibus obtusis, supra modice convexus, remote punctulatus, foveolis nullis impressis. Scutellum ut in praecedentibus. Elytra basi thorace parum latiora, lateribus modice anipliata, apice late obtuse rotundata, thorace plus quam quadruplo lougiora, supra parum convexa, leviter striato- punctata, interstitiis la- titudine aequalibns, laevibus, tenuissirae griseo -pubescentibus. Corpus subtus subtiliter punctulatuni. Pedes mediocres, pal- lidius ferrugiueo - testacei.

54. C. truncatella ßlolschulskg : brevis, subconvexa, pal- lide ferruginea, oculis nigris, parce griseo -pubesceus, tho- race transverso , subtiliter crebre punctulato , lateribus ro- tundatis muticis , angulis basalibus acutis prominulis, po- stice foveola impresso, elytris leviter striato - puuctatis, apice subtruncatis, interstitiis subelevatis, obsolete rugulosis. Long. 7/i2 lin« Lat- !A lin- Habitat in Rossia meridionali ad fl. Ural prope Gurjev, in Sibiria orientali, ut et in Helvetia Italiaque D. Motschulsky. Statura C. fusculae, sed minor, tliorax brevior, cre- brins et subtilius punctulatus et elytra levius striato -punctata, apice feie truncata; pallide ferruginea, tenue griseo -pube- sceus, oculis nigris. Caput breve, lnajusculum, creberrime subtiliter punctulatuni, oculis magnis globosis, valde prominu- lis. Antennae capite cum thorace paulo breviores, structura ut in proxime praecedentibus. Thorax brevis, longitudine fere duplo latior, apice truncatus, lateribus rotundatus, mnti- cus, basi leviter rotundatus, angulis parvis acutis prominulis, supra modice convexus, subtiliter crebre punctulatus, intra medium baseos foveola rotundata impressa, plerumque obso- letiore. Scutellum ut iii prioribus. Elytra basi thorace vix latiora, lateribus parum anipliata, thorace plus quam triplo

60

longiora, apice valde obtuse rotundata vel fere trmicata, dorso nonnihil convexa, leviter striato- punctata, interstitiis subele- vatis, obsolete transversim rugulosis. Corpus subtus subtilis- sime punctulatum. Pedes validiores, pallidius ferrugineo - testacei.

55. C. fulvipes Motschulsky : brevis, ovata, nigro- picea, tenue griseo-pubescens, antennis pedibusque rufo-ferrugi- gineis, thorace transverso , cordato, subtiliter crebre pun- ctulato, lateribus valde rotundato-ampliato, mutico, angulis basalibus subacutis, intra basiu transversim leviter impresso, elytris tenue striato-punctatis, interstitiis laevibus, subcostatis.

Long. 7/12 lin. Lat. */3 lin. Latri dius fulvipes Comolli Coleopt. Novocomi p. 39. 8'2.

Villa Catal. 1838. p. 57. Var. ß. ferrugineo -testacea, oculis nigris.

Habitat in Gallia D. Molscliulsky ; in Italiae borealis pinis laricibusque D. Comolli.

Praecedenti similis, sed brevior, thorax lateribus rnulto inagis ampliatus, posterius magis augustatus, elytrorumquc interstitia laevia, angustiora, paulo elevatiora. Caput et oculi ut in illa. Antenuae Caput cum thorace longitudine fere su- perantes, structura ut in priore, sed paulo validiores. Tho- rax brevis, longitudine plus quam duplo latior, apice trunca- tus, lateribus valde rotundato- ampliatus, versus basin nonni- hil augustatus, basi leviter rotundatus, angulis subacutis, dorso parum convexus, subtiliter crebre punctulatns , intra medium baseos levissime transversim impressus. Scutellum ut in prio- ribus. Elytra thoracis basi multo, sed ejus medio parum la- tiora, humeris rotundatis, lateribus modice ampliata, apice rotundata, thorace quadruplo longiora, dorso subconvexa, le- viter striato -punctata, interstitiis angustioribus sulicostatis, laevibus, seriatim griseo-pilosis. Corpus subtus ut in prae- cedente. Pedes mediocres, pallide ferrugineo - testacei.

56. C. sericea Molscliulsky: oblongo- ovata, fusco- picea, undique densius griseo- sericea, antennis pedibusque rufo- testaeeis, thorace brevi, lateribus subito dilatato, mutico,

61

angulis basalibus subrectis, haud foveolato, elytris tenne striato-punctatis, striis per paria subcateuulatis. Long. 2/3 l'n- Lat. V* !'"• Habitat in Daghestan D. Molschulsky. Species elegantnla, supra undiqne pilis brevibns, vali- dis, rigidis, squamaeforniibus, griseo- argenteis, dense et con- cinne obdncta. Caput breviusciilnm, reniote punctatnni, fusco- piceum, ore dilntiore , ocnlis magnis globosis, nigris, valde proininulis. Antennae capite cum thorace breviores, rufo-te- staceae, structura ut in C. gibbosa, sed inulto crassiores. Thorax latitudine fere duplo brevior, antice posticeque triin- catus, lateribus subito rotnndato-ampliatus, muticus, angulis basalibus subrectis, fnsco-piceus, snpra convexiusculus, re- niote punctatus, absque foveolis impressis. Scutelliini ut in prioribus. Elytra basi thorace multo latiora, huraeris callo- sis, lateribus modice ampliata, apice rotundata, thorace fere quiutnplo longiora, convexa, fusco- picea, tenue striato- pun- ctata, striis per paria approxhnatis et subcatenulatis. Corpus subtus fusco -piceum, subtiliter punctulatum. Pedes tenues, rufo - testacei.

57. C. distinguenda Chevrier: oblongo-ovata, convexa, rufo-ferruginea, longius griso-pubescens, thorace brevi, transverso, elytris multo angustiore, creberrime pnnctulato, lateribus parnm rotundato, intra basin transversim impresso, angulis subrectis prominulis, elytris fusco -piceis, concinne striato-punctatis, striis catenulatis, interstitiis angustis subelevatis.

Long. 3/4 lin. Lat. 5/12 lin. Latridius dis ti n g ue ndus Villa Catal. 1835. p. 45.— Co- molli Coleopt. NoYOCOini p. 38. 80. Habitat in Italia boreali sub muscis siccis fere toto anno, praesertim hieme D. Comolli; in Helvetia D. Motschulsky. Caput majusculum, transversum, crebre punctulatum, rufo - ferrugineum, oculis magnis globosis, nigris, prominulis. Antennae capite cum thorace paulo longiores, tenues, rufo- ferrugineae, strnctura ut in C. gibbosa. Thorax capite parum latior, latitudine dimidio brevior, antice truncatus, la- teribus parnm rotundatns, muticus, basi ieviter rotundatus,

62

angnlis subrectis, prominnlis, acuminatis, supra convexiuscu- lus, creherrime punotulatus, rufo-ferrugineus, longius gri- seo-pilosus, intra hasin late at parum profunde trausversini impressus, impressione utrinque usque ad marginem continuata. Scutellum breve, transversum, fusco-piceum. Elytra basi tho- race multo latiora, lnuueris rotundatis, leviter callosis, mox poue humeros lateribus rotnndato - ampliata, apice obtuse ro- tundata, thorace quadruplo longiora, coirvexiuscula, fusco- picea, longius griseo-pilosa, concinne striato- punctata, pun- ctis catenulatis, iuterstitiis angustis laevibus subelevatis. Cor- pus subtus rufo - ferrugineum , disperse punctulatum. Pedes mediocres, rufo -ferruginei.

58. C. fuscipennis mihi: brevis, ovata, convexa, rufo- ferruginea, thorace brevi, transverso, concinne remote punctato, lateribus vix rotnndato, mutico, angulis posticis obtusis, elytris fuscis, regulariter sat profunde, striato - punctatis, iuterstitiis latioribus, vix elevatis, seriatim pilosis.

Long. 7/i2 l'n- Lat. V3 lin.

Latridius ruficollis Kunze in litteris.

Var. ß. thorace intra basin leviter transversim impresso.

Habitat in Italia boreali D. Prof. Kunze. Mus. Mol- schulsky ; Var. ß. e Mus. D. Prof. Sahlberg descripta.

Proxime praecedenti affinis, sed minor, brevior, thorax profundius, remotius pnnctatns et elytroruni puncta in striis majora interstitiaque latiora. Caput, ocnli et anteuuae fere ut in priore. Thorax longitudine sesqui latior, antice po- sticeque truncatus, lateribus muticis, \ix rotundatis, supra convexus, remote et concinne sat profunde punctatus, laete rufo-ferrugineus, vel omnino aequalis, vel mox prope basin leviter transyersim impressus, impressione antrorsum utrinque arcuata. Scutellum ut in praecedente. Elytrorum forma etiam fere ut in illa, modo paulo breviora, supra convexa, fusca, punctis majoribus sat profunde impressis striata, interstitiis vix elevatis, seriatim griseo- pilosis, sub oculo armato im- punctatis, haud transversim rugulosis. Corpus subtus et pe- des ferrugineo-testacea.

59. C. parvicollis mihi: oblongo - ovata, convexa, pallide ferrugineo-testacea, tennissime griseo -pubescens, oculis ni-

63

gris, thoracc transyerso, elytris multo angustiore, crebre confcrlim puuctulato, lateribus parum rotundato, nmtico, intra basin transversim impresso, angulis subrectis, promi- nnlis, elytris niagnis ellipticis, concinne leviter striato-pun- clatis, striis gemellatis, interstitiis alternis parum elevatioribus

Long. 3/4 lin. Lat. V3 lin. Lathridius testaceus Motschulsky in litteris.

Habitat in Dagliestan D. Motschulsky. Forma C. distinguendae fere accedit, sed thorax ratione elytrorum multo minor, colore et sculptura ab illa non- nihil aliena; pallide ferrugineo-testacea. Caput obtuse tri- anguläre, crebre punctulatum, oculis magnis globosis nigris, prominulis. Antennae ut in prioribus. Thorax capite vix latior, latitudine plus quam dimidio brevior, antice truncatus, lateribus parum rotundatus, muticus, basi levissime rotunda- tus et augustissime marginatus, angulis subrectis prominulis, supra crebre confertim punctulatus, inter basin et medium fo- vea transversa arcuata impressus. Scutellum ut in prioribus. Elytra basi thorace multo latiora, huiueris rotundatis, lateri- bus ampliato-rotundata, thorace fere quintuplo longiora, supra valde convexa, leviter concinne striato- punctata, striis ge- mellato - approximatis, interstitiis alternis parum elevatioribus, seriatim teuue griseo-pubescentibus. Corpus subtus et pedes ut in prioribus.

60. C. picipennis Molschulsky: ovata, sub-convexa, fer- rugineo-testacea, oculis nigris, thorace brevissimo trans- verso, valde remote punctato, lateribus perparum rotundato, mutico, angulis posticis subrectis, ante basin foveola rotun- data impresso, elytris nigro-fuscis, tenuiter striato -puncta- tis, parce griseo-pilosis.

Long. 72 l'n- Lat. l/4 lin. Habitat in Daghestan D. Molschulsky. C. fuscipenni nonnihil similis, sed minor, thorax multo brevior, latior, remotius punctatus et elytra levius stria- to-punctata. Caput majusculum, transversum, punctis non- nullis impressis adspersum, ferrugineo-testaceum, oculis magnis globosis, nigris, prominulis. Antennae capite cum thorace breviores, ferrugineo-testaceae, structura ut in praecedentibus.

64

Thorax capite parnm latior, latitudine duplo brevior, apice truncatus, lateribus perparum rotundatiis, muticus, basi subbi- sinuatus, angulis subrectis, snpra modice convexus, ferrugi- neo - testaceus, punctis impressis valde remotis adspersus, intra medium baseos foveola rotundata impressus. Scutellum breve, transversum, iiigro-fiiscum. Elytra basi thorace paulo latiora, humeris rotnndatis leviter callosis, lateribus modice ampliata, ■versus apicem angustato- rotundata, thorace fere quinttiplo longiora, modice convexa, nigro - fusca , tenuiter striato- pun- ctata, interstitiis latioribus planis impunctatis, pilis griseis parce obsitis. Pedes tenues, ferrugineo-testacei.

Species mihi invisae:

61. C. sculptipennis Faldermann: „Oblonga, tota fusca, parce pubescens; thorace ininute puuctato, fovea rotundata, profunda postica; elytris oblongo-ovatis, crebre et con- rinne striato -punctatis, pedibus dilutioribus."

Latridius sculptipennis Faldermann Fauna entom. Trans- caucasica II. p. 252. 472.

Habitat in regionibus Caucasicis.

„Magnitudine et statura Latridio crenulato Schupp. proxima; elytris dense et rüde nee non profunde striato - punctatis fere unice distineta."

„Caput rotundatum, deflexum, fuscum, opacum, parce pubescens, subtiliter disperse punetatum, linea verticali trans- versa, obsoleta instruetum. Antennae basin thoracis paullo superantes, tenues, fuscae, parce pilosae, apicem versus sen- sim incrassatae; articulo basali testaeeo. Oculi modice pro- minuli, rotundati, nigri. Thorax latitudine partim longior, postice nonuihil angustatus, lateribus ante medium paulo ro- tundatiis, supra convexus. fuscus, opacus, dense sed minute punetatus, parce pubescens, intra basin transversim tenuiter impressus, fovea rotundata lata et profunda ante scutellum signatus. Scutellum transversum, nigro - fuscum , postice ob- tuse rotundatum. Elytra basi thoracis parum latiora, dein medium versus modice dilatato- rotundata, apice rotundata, supra aequaliter convexa, fusca, nitida, parce pubescentia,

65

confertim concinne rüde et profunde striato -punctata. Corpus subtus fuscum, ubiqne obsolete at dense punctulatura , pube tenuissima testacea obtectum. Pedes mediocres, rufo - testacei.

62. C. Lapponica Zelterstedt: „confertim punctulata, bre- yius pubescens, nigro- picea, antennis pedibnsque ferrugi- neis, thorace rotundato, lateribus acute crenulato, dorso subconvexo, foveola antescutellari subrotunda impresso, ely- tris obsolete, irregulariter punctato-striatis."

Long. 1 lin. (sec. oper. Zitierst. l/2 lin. *] ) Latridius Lapponicus Zetterstedt Insecta Lapponica p. 199. 1. Latridius serratus Zetterstedt Faun, insect. Lappon. I. p.

359. 1. Var. ß. tota fusco-ferruginea. Zetterstedt Fauna insect. Lappon.

p. 359. Var. b.

„Habitat in fungis et succo destillante Betulae albae in Lapponiis Suecicis borealibus frequentissima; ut et ad Schiervoe Nordlaiidiae et Bossekop Finmarkiae parcius ; etiatu in Scania Sueciae meridionalis." D. Zetterstedt.

„Parva, Cryptophago cellari fere minor. La- tridio pubescenti Gyllenhal Ins. Suec. sat similis, sed forte paullo minor, thorace breviori magis rotundato, elytris teuuiter pubescentibus etc. distincta; a C. crenulata thora- cis lateribus acutius crenulatis, ut et a C. s er rata, qualis ab ipso D. Gyllenhal obtenta, magnitudine duplo majori, colore obscuriore, pubescentia forte evidentiori, nee non ely- trorum interstiliis punetulatis sed non transversim rugulosis, differt. Variat. paullo dilutior."

63. C. octodentata Say: obscure rufo-brunnea, thorace utrinque denticulato, macula pone medium impressa.

Long, fere 1 lin. Latridius 8-dentatus Say Oeuvres entom. traduites par Gory p. 237. 1. In America boreali supra locum confluentiae fluvü Shal- low cum Missuri a D. Say capta.

Corpus obscure rufo-brunneum: oculi nigri. Thorax suborbicularis, lateribus utrinque dentibus septem vel octo

*] Das von Zetterstedt angegebene Maass ist doppelt so gross als das von mir in dieser Monographie befolgte gewöhnliche. (5. Band. 1. Heft.) 5

66

armatus, macula lata intra marginem baseos profunde im- pressa. Elytra striis approximatis e punctis impressis. Fe- iles hasi colore piceo-flavescentes.

64. C. nigriceps Waltl: „tota rufa, capite fere nigro, thorace disciforini, fovea una in medio ornato, elytris an- tice punctata - striatis."

Long. 3/4 l»n« Latridius nigriceps Waltl Käfer um Passau, in Isis von Oten 1839. Heft HI. p. 224.

„Habitat ad Passaviam in Bavaria D. Waltl, rarins." „Caput obscure brunneum, fere nigrum, profunde pun- ctatnm, antennis brunneis vel pallidis; thorax obsolete mar- ginatus vel dentatus. Elytra ad basin undique punctorum seriebus sex, quarum externae tantum longe posterius pro- dnctae, intermediae autem in medio evanescentes ; superficies tota crebre et profunde punctata, pilis minutis vix conspi- cuis obsita."

65. C. nigric ollis Zeiterslcdt: „subglabra, nigra, anten- nis, elytris confertim tenuiter punctata - striatis , interstitiis punctulatis, pedibusque fusco-testaceis, thorace breviore transverso, lateribus rotundatis, obsolete denticulatis, fovea antescutellari rotunda."

Long, paulo ultra 2/3 lin. Latridius nigricollis Zetterstedt Insecta Lappon. p. 199. 6. „Habitat in Lapponia meridionali rarissime; in grami- liösis ad Wilhelmina 20. Julii capta."

„Affinis C. ferrugineae et fusculae."

66. C. rufula Zetlcrslcdl: „punctulata subglabra rufa, elytris convexiusculis confertim punctata - striatis , intersti- tiis punctulatis, pedibusque rufo-testaceis, thorace breviori transverso, lateribus parum rotundatis snbmuticis, fovea antescutellari rotundata impressa."

Long, vix 2/3 lin. Latridius rufulus Zetterstedt Insecta Lappon. p. 199. 7.

„Habitat in Lapponia meridionali Umensi rarissime" D. Zetterstedt.

„Affinis C. ferrugineae et uigricolli; parva, ru- fescens, antennis brevioribus."

67

fjatliridius

Illiger, Erichson. Latridius Herbst, Lalr eitle, Gyllenhal, Westerhau- ser, Curth, Stephens, Wilson et Duncan, Shuckard. C orticaria Marsham. Ips Olivier. Der- m est es Fabricius, Paykull, Panzer. Tenebrio

Linne, De Geer.

Labrum hieve, latum, transversum, apice leviter ro- tuudatum.

Mandibulae reconditae, coriaceae, ad basin corneae, apice nonnihil incurvae, subbifidae, intus menibranaceae, ci- liatae.

Maxillae angustae, membranaceae , apice subito incur- vae, lobo tenui apice setigero appendiculatae.

Mentum corneum, lateribus ampliatum, apice truncatum.

Ligula membranacea, apice emarginata.

Palpi perbreves, robusti; maxillares articulo 1 brevis- simo abscondito, 2 et 3 magnis subglobosis, ultimo duplo mi- nore et angustiore, subcylindrico; labiales articulo 1 brevis- shno, abscondito, 2 magno subgloboso, ultimo miuuto, sub- acuminato.

Antennae clavatae, ad angulos anteriores capitis inser- tae, articulis undecim, 1 brevi, incrassato, subgloboso, 2 ovato tertio crassiore sed vix longiore, 3 8 minutis, subcylindri- cis, sensim brevioribus et extrorsum paulo latioribus, inter- dum breviter obconicis vel moniliformibus, 9 et 10 octavo majoribus perfoliatis, subcyathifonuibus, ultimo adhuc majore, subovato, interdum subgloboso, apice saepius oblique producto.

Caput porrectum, oblongum vel subovatum. Oculi la- terales, globosi, prominuli, a thorace remoti. Thorax elytris angnstior, vel subquadratus, vel subcordatus, marginatus, mar- gine saepius explanato-reflexo, interdum lateribus incisus vel constrictus, intra basin transversim impressus. Scutellum aut semicirculare , rotundatum, aut trianguläre vel transverse ob- longum. Elytra subovalia vel breviter ovata, saepius sub- depressa. Alae elytris fere duplo longiores, plicatione pla- giotropa. Abdomen segmentis quinque, primo secundo triplo

5*

m

latiore, sequentibns latltadine fere aequalibus, ultimo in mare truncato, in femina rotundato. Femora clavata. Tibiae elon- gatae, incurvae, apice oblique truncatae. Tarsi triarticnlati, articulis compressis, primo parvo , subobconico , apice oblique rotundato, secuudo duplo longiore, snbcylindrico, apice obli- que truncato, tertio iterum secundo plus duplo longiore, sub- cylindrico, nonnihil incurvo, apice rede truncato, unguiculis parvulis, incuryis, simplicibus.

1. L. lardarius De Geer: elongatus, rufo-testaceus, gla- ber, oculis nigris, thorace oblongo-quadrato, depresso, bi- costato, costis arcuatis, elytris amplis, convexis, profunde striato-punctatis, apice acurainatis.

Long. 174-1V2 Un. Lat. 2/3 V4 Kn. Latridius lardarius Curtis Brit. Entom. VII. ad tab. 311. No. 1. Stephens Catal. p. 93. 998. Illustr. III. p. 111. 1. Nomencl. p. 32. 1. Manual p. 128. 1035. Shuckatd Elem. of Brit. Entom. p. 184. 1. Latridius acuminatus Kugellan in Schneider Mag. V. p. 575. 6. Hummel Ess. ent. IL p. 19. Gyllenhal Ins. Suec. IV. p. 135. 14. Zetterstedt Faun. ins. Lappon. p. 360. 3. In- secta Lappon. p. 200. 8. Wesferhauser in Gistl Faunus I. p. 157. 13. in Silbermann Revue entom. III. p. 116. 13. De- jean Catal. edit. 3. p. 335. v. Iloser Catal. p. 27. Latridius quadratus Herbst Coleopt. V. p. 8. 6. Tab. 44. lig. 6. f. F. Dahl Coleopt. p. 66. Storni Catal. p. 161.— Villa Catal. 1S38. p. 59. Dermestes quadratus Panzer Entom. German. I. p. 101.29. Dermestes acuminatus PayJcull Faun. Suec. I. p. 299. 29. Tenebrio lardarius De Geer Ins. V. p 45. 7. Tab. 2. lig.

25 31. edit. Goeze IV. €t V. p. 260. 7. Tab. lig. 25 31. Corticaria rugi colli s Marsham Entom. Brit. I. p. 113. 23. Habitat in quisquiliis atf'domos passim; in frondibus ar- borum, frutieibus, praesertim autem in plantis leguminosis frequens; eliam in fimctoruin vicinitate et in fructibus pube- scentibus sec. D. Stephens. Occurrit in Finlandia, Rossia boreali, Suecia, Germania et Anglia; rarius autem in Lappo- nia invenitur sec. D. Zellersledt.

Maximus in boc genere, totus rufo-testaceus, oculis nigris. Caput porrectum, fronte depressa, inaequaliter rugo- so- punctata, medio tenue canaliculata; oculi globosi pro-

«9

minuli. Antennae thoracem longitudine paulo superantes, tenues, pallidius testaceae, articulo primo brevi incrassato, subclavato, secundo tertio crassiore, sed vix longiore, 3 8 subcylindricis, sensim brevioribus et extrorsura latioribus, 9 et 10 octayo triplo majoribus, perfoliatis, ultimo adhuc ma- jore, oblique ovato. Thorax latitudine longior, antice emar- giuatus, tenue marginatus, angulis apicalibus productis rotun- datis, lateribus elevato - margiuatis, e medio anterius plicatis, pone medium leviter constrictus vel inciso-emarginatus, basi triiucatus tenue marginatus, augulis minutis oblique truncatis, supra depressus , inaequalis , rugosus ; in medio dorsi costae duae longitudiuales a basi ad medium parallelae, dein paulo divergentes et versus apicem arcuatae; intra basin transver- sim profunde impressus, impressione a costis in tres areas divisa. Scutellum minutum, semicirculare, rugoso-punctatum. Elytra ampla, antice thoracis basi fere duplo latiora, hume- ris elevatis productis, rotundatis, callosis, pone plicam Imme- ralem mox ampliata, thorace fere quintuplo longiora, a me- dio ad apicem valde angustato -acuminata, apice ipso elongato singulatim rotundata, supra convexa, nitida, regulariter et profunde striato- punctata, iuterstitiis latis , ihterdum elevatis, impunctatis. Corpus subtus saturatius rufo- testaceum, niti- dum, vix punctulatum. Pedes longiusculi, tenues, palüde te- stacei, genubus saepe paulo obscurioribus.

2. L. attenuatus Mol schul sky : elongatus, rufo - ferrugi- neus, glaber, thorace oblongo - quadrato, disco subconvexo, angulis anticis explanato-reflexis , dorso rugoso- punctata, obsolete bicostato, costis subparallelis, elytris amplis, con- vexis, subacuminatis, valde profunde striato -punctatis, iu- terstitiis angnstis.

Long. 3/4 lin. Lat. *J2 lin. Habitat in Sibiria orientali D. Molschulsky. Statura praecedenti nonnihil similis, sed multo minor, thorace angustiore, lateribus band plicatis, angulis anticis ex- planato-reflexis, costis obsoletis, subparallelis et elytris mi- nus acuminatis, multo profundius striato - punctatis, iutersli- tiisque angustioribus distiuctus, rufo-ferrugineus, oculis nigris.

MI

Caput porrectum, planum, rugoso - punctatnm, profunde cana- licnlaturu, oculis globosis, modice prominulis. Antennae ca- pite cum thorace paulo breviores, rufo-ferrugineae, articulis tribus ultimis nigro-fuscis. Thorax latitndine longior, apice tenue rotundatus, ibique utrinque explanato - marginatns, an- gulis haud productis, subrotundatis , reflexis, lateribus sub- rectis, teunissime elevato - marginatis , basi truncatus, angulis subacutis, disco nonnihil convexus, ruguloso -punctatus; in medio dorsi costae duae sub- parallel ae, valde obsoletae; in- tra basin transversim leviter impressus. Scutellum ut in priore. Elytra antice thoracis basi sesqui latiora, humeris elevatis liaud productis, rotundatis, callosis, mox pone humeros am- pliata, thorace quadruplo longiora, ante medium versus api- cem sensim attenuata, apice ipso subacuminata, supra con- vexa, nitida, regulariter e punctis magnis profunde impressis striata, interstitiis angustis impunctatis. Corpus subtus ut in priore. Pedes paulo quam in praecedente validiores, palli- dius rufo-ferruginei.

3. L. quadricollis mihi: elongatus, depressus, glaber, ferrugineo-testaceus, oculis nigris, thorace oblongo-qua- drato, obsolete canaliculato , medio utrinque foveolato, basi transversim impresso, angulis anticis lobato- productis, ely- tris oblongis, profunde punctato - striatis, apice obtusis.

Long. 3/4— l*/4 lin. Lat. 5/l!2— '/2 lin. Latridius quadricollis Mannerh. Bullet, de la Soc. Imp. des nat. de Moscou. 1843. p. 299. 265. Beitrag zur Käfer- fauna der Aleut. Inseln, der Insel Sitküa und Neu-Californiens. p. 127. 265. Habitat in insula Sitkha Americes borealis D. Blaschke. L. lardario in elytris mnlto angustior, thoracis stru- ctura et aliis notis distinctns, totus ferrugineo-testaceus, inter- dum pallide ferrugineus , oculis solum nigris. Caput porre- ctum, rugoso -punctatum, profunde lougitudinaliter caiialicula- tum. Antennae capite cum thorace paulo longiores, pube- scentes, structura ut in priore. Thorax latitudine longior vel subquadratus, angulis anticis in lobum magnum utrinque pro- ductis, lateribus rectis, ibique nonnihil elevato -marginatns, basi truncatus, supra subtiliter rugoso -punctatus, canalicula

71

longitudinali,' foveis dnabus in medio lineaque transversa po- stica profimdiore impressus. Scutellum minutum, semicircu- lare. Elytra antice thoracis basi dimidio latiora, humeris rotnndatis, mox pone humeros ampliata, deinde ultra medium sublinearia, thorace plus quam quadruplo longiora, apice sin- gulatim rotundata, snpra leviter convexa, profunde punctata - striata, interstitiis acqualibus planis. Corpus subtus subtilis- sime punctulatum. Pedes longiusculi, tibiis incurvis.

4. L. p r o t e n s i c o 1 1 i s mihi : elongatus, nigro-piceus, glaber, depressus, antennis, pedibus, elytrisque ferrugineo-testaceis, his macula communi media nigrescente, thorace angustiore, oblongo-quadrato, canaliculato, medio utrinque foveolato, basi transversim impresso, angulis auticis lobatis, productis, elytris profunde punctato - striatis, apice obtusis.

Long. % lin. Lat. lJ2 lin. Latridius pr ot en si collis Mannerh. Bullet, de Ia Soc. Imp. des nat. de Moscou 1843. p. 299. 266. Beitr. zur Käferf. der Aleut. Inseln, der Ins. Sitklia u. Neu-Californiens. p. 127. 266. Habitat in insula Sitklia Americes borealis D. Blaschke. Proxime praecedenti valde affinis, thorace angustiore, lateribus magis elevato-marginato, elytris brevioribus et co- lore diversus. Caput cum oculis ut in priore, sed totum nigro - piceum, rugosius punctatum. Antennae etiam ut in illo, modo paulo breviores et teuuiores. Thoracis struclura fere eadem, sed margo lateralis magis elevatus, reflexus et impressio postica transversalis profundior. Scutellum ut in praecedeute. Elytra etiam ut in illo constructa et sculpta, sed thorace tantum quadruplo longiora, ferrugineo -testacea, paulo pone basin ultra medium macula oblonga communi ni- gro-fusca, sutura ibi nonnihil dilutiore. Corpus subtus nigro- piceum punctulatum. Pedes ut in priore.

5. L. an gu stic ollis Schiippel: elongatus, brunneo testa- ceus, glaber, thorace oblongo-quadrato, depresso, poslice angustiore, lateribus inaequaliter plicatis, dorso bicostato, costis anterius divergentibus, elytris convexis, profunde striato - punctatis, apice obtusis, interstitiis alternis basi eleyatioribus.

Long. 1 liu. Lat. i/2 lin.

Latridius angu s ticollis Hummel Ess. entom. IV. p. 5. Sturm Catal. p. 160. Gyllenhal Ins. Suec. IV. p. 136. IS. Geller Not. et Add. in Bullet, de la Soc. Imp. des nat. de Moscou VI. 1833. p. 301. 3. Villa Catal. 1833. p. 26. Westerhauser in Gistl Faunus I. p. 158. 14. in Silbermann Re- vue entom. p. 117. 14. Stephens Illustr. III. p. 111. 2. No- mencl. p. 32. 2. Manual p. 128. 1036. Dejean Catal. edit. 3. p. 335. v> Roser Catal. p. 27. Shuclutrd Elem. of Brit. Entom. p. 184. 2.

Var. ß. rufo-ferrugineus, oculis nigris, corpore subtus saturatius ferrugineo.

Habitat sub cortice et in frondilms arborum Sneciae pas- sira D. Gyllenhal; in Finlanilia excipulo e gramine a me iuterdiim captus; etiam Rossiae borealis, Germaniae, Angliae, Galliae, Italiae et Sibiriae incola.

L. lardario fere duplo minor, thorace angustiore, elytrisqne apice obtnsis, profundius striato -pnnctatis aliisque notis diversns; color etiam plerumque obscurior, castaneus vel bmnneo-testaceus. Caput fere nt in illo, modo fortins rngosnm et in medio obsoletius canaliculatum ; ocnli et anten- nae nt in L. lardario. Thorax latitndine multo longior, antice latior, angulis prodnctis, valde rotundatis, elevatis, la- teribns inaequalibus, ele\ato-marginatis, circa medium plica- tis, basi trnncatns, angulis fere rectis, supra profunde rugoso- punctatus, inaequalis, costis dnabus elevatis longitndinalibus, auterius divergentibns, foveaqne postica transversa costis di- visa ut in L. lardario. Scutellum nt in illo. Elytra an- tice thoracis basi duplo latiora, humeris valde elevatis, obli- que truncatis, mox pone humeros valde ampliata, apice ro- tundata, thorace plus quam triplo longiora, supra convexa, pone humeros utrinque transversim impressa, regulariter e punctis magnis valde profundis striata, interstitiis impunctatis, altemis basi elevatioribns. Corpus subtus et pedes ut in L. lardario. In illaesis individuis elytra pilis quibusdam mi- nutis erectis adspersa videntur.

6. L. Caucasicus Motschulsky : oblongo-ovatus, obscure rufo-ferrugineus, glaber, capite thoraceque valde rugosis, thorace subquadrato, postice paruin angustiore, lateribus subrectis, tenue marginatis, dorso bicostato, costis ante nie-

73

dinm rectaugnlariter versus marginem utrinque flexis, ely- tris sat profunde striato-punctatis, interstitiis alternatim latioribus planis, alternatim angustioribus, elevatis. Long. 5/6 lin. Lat. l/2 lin. Habitat in Caucaso ad Piatigorsk D. Molschulsky. Praecedente minor, brevior, thoracis structura imprimis diversus; obscure rufo - ferrugineus, antennis pedibusque di- lutioribus. Caput porrectum, planum, fortiter rugoso-pun- ctatum, inaequale, vertiee triangulariter transversim profunde impresso, oculis magnis, globosis, atris. Antennae ut in prio- ribus. Thorax latitudiue parum longior, antice emarginatus, angulis vix prominulis, lobato-rotundatis, lateribus subrectis vel tantum levissime bisinuatis, tenue elevato-marginatis, po- sterius parum angustior, basi truncatus, tenue marginatus, an- gulis subrectis, supra depressus , inaequalis, profunde rugo- sus; in medio dorsi costae duae longitudinales a basi ultra medium fere parallelae et deinde in angulnm rectum flexae, ad marginem utrinque continuatae; intra basin transversim leviter impressus, impressione a costis in tres areas divisa. Scutellum ut in prioribus. Elytra antice thoracis basi plus quam sesqui latiora, humeris elevato - costatis, rotundatis, pone humeros valde ampliata, sed mox lateribus sublinearia, apice rotundata, thorace quadruplo longiora, dorso modice convexa, regulariter sat profunde striato- punctata, striis gemellato- approximatis, interjecto interstitio angustiore elevato, intersti- tiis autem alternis latioribus, planatis. Corpus subtus et pe- des ut in L. angusti colli.

7. L. variolosus mihi: oblongo - ovatus, brunneo-piceus, glaber, antennis pedibusque fulvo - testaceis, thorace an- gusto, oblongo -quadrato, depresso, profunde rugoso, sub- varioloso, angulis anticis utrinque valde lobato - dilatatis, lateribus tenue marginatis, dorso bicostato, costis subparal- lelis, elytris nitidis, convexis, ovatis, foveolis magnis seria- tis striatis, apice obtusis, interstitiis angustis, impunctatis.

Long. 1 lin. Lat. 7/i2 ^n- Var. ß. rufo -ferrugineus, elytris brunneo -piceis.

Ad Kavantholm Finlandiae orientalis in muscis locis pa-

*4

ludosis aliquoties captus ; habitat etiam in Finlandia occiden- tali et in Lapponia D. Sahlberg.

L. angu stic olli similis et affinis, sed in elytris bre- vior, latior, sculptnra elytrornm ab Omnibus congeneribus di- versus. Caput, oculi et antennae fere ut in illo. Thorax latitudine media nuillo longior, antice latior, augulis magnis, versus latera utrinque valde productis, lobatis, rotundatis, pa- rtim elevatis, lateribus inaequalibus, tenue elevato-marginatis, circa medium plicatis, basi truncatus, angulis fere rectis, brunneo -piceus, supra profunde rngoso-punctatus, quasi va- riolis confluentibus iuaequalis, scrobiculatus, costis duabus ele- vatis longitudinalibus subparallelis , foveaque postica trans- versa, minus profunda, costis divisa ut in prioribus. Scutel- lnni ut in illis. Elytra antice thoracis basi duplo latiora, humeris elevatis productis, oblique truncatis, mox pone hu- meros valde ampliata, apice rotundata, thorace triplo longiora, supra valde convexa, brunneo- picea, nitida, pone humeros haud transversim impressa, regulariter e foveolis magnis ro- tundatis valde profundis striata, interstitiis angustis impuncta- tis, minime elevatis. Corpus subtus ut in L. an gusti colli. Pedes longiusculi fulvo - testacei.

8. L. angulatus Moischulsky : oblongns, brunneo -testa- ceus, glaber, thorace oblongo-quadrato, depresso, ruguloso- punctato, lateribus tenue marginatis, bisinuatis, postice haud angustiore, dorso bicostato, costis subparallelis, elytris con- vexis, ovatis, pilis rigidis minutis obsitis, punctis mugnis profundis strialis, apice obtusis, interstitiis angustis, im- punctatis.

Long. 1 lin. Lat. l/2 lin. Habitat in Saxonia, Hungaria et Caucaso D. Moischuls- ky, in Tauria D. Steven.

Praecedenti affinis, sed thorax longior, antrorsum haud ita dilatatus, minus inaequalis, subtilius rugoso-punctatus, lateribus magis parallelis et elytra paulo longiora, striis punctis nonnihil minoribus impressis ; totus brunneo - te- staceus, oculis solum nigris. Caput, oculi et antennae fere ut in illo. Thorax latitudine fere dupfo longior, antice

75

perpanim latior, angulis rotundatis, vix productis, lateri- bus tenue elevato - marginatis , suhparallelis , sat profunde bisiuuatis, basi truncatus, angulis fere rectis, supra planus, ruguloso-punctatus, costis duabus elevatis longitudinalibus, evidentibus, subparallelis, foveaque postica transversa modice profunda, costis divisa ut in prioribus. Scutellum ut in illis. Elytra antice thoracis basi dnplo latiora, hnraeris elevatis, oblique truncatis, pone bumeros valde ampliata, apice rotun- data, thorace triplo longiora, supra valde convexa, pone hu- meros haud trausversim impressa, regulariter e punctis magnis profundis striata, interstitiis angustis, iinpunctatis, nitidis, non- nilül elevatis, pilis rigidis minutis obsitis. Corpus subtus et pedes ut in priore.

9. L. Läpp on um Molschulsky : oblongo - ovatus, rufo-pi- ceus, antennis pedibusque ferrugineo-testaceis, thorace sub- quadrato, postice augustiore, disco subconvexo, profunde rugoso-punctato, lateribus tenue marginatis, dorso obsolete bicostato, costis subparallelis, elytris nigro-piceis, convexis, ovatis, profunde striato-punctatis, interstitiis iinpunctatis. Long. 2/3 Hn. Lat. l/3 lin. Habitat in Lapponia D. Molschulsky. L. varioloso affinis, sed multo minor, tliorax brevior, antice angulis nonnihil tantnm lobato- productis, minus rngo- sus, lateribus haud plicatis, obsolete bicostatus et elytra pun- ctis paulo minoribus in striis impressis interstitiisque latiori- bus. Caput planiusculum, profunde rugoso-punctatum, rufo- piceum , oculis globosis nigris , minus prominulis. Antennae capite cum thorace paulo longiores, ferrugineo-testaceae, stru- ctura ut in prioribus. Thorax latitndine antica parum lon- gior, autice latior, angulis minutis, rotundato-ampliatis, de- pressis, lateribus bisinuatus, tenue marginatus, basi truncatus, angulis acutis, supra in disco subconvexus, rufo-piceus, pro- funde rugoso -punctatus, costis duabus obsoletissimis, subpa- rallelis et intra basin transversim levius impressus. Scutellum ut in prioribus. Elytra antice thoracis basi fere duplo la- tiora, humeris elevatis, productis, subrotuudatus , mox pone humeros ampliata, versus apicem sul)attenuata, thorace fere

?6

quadruplo longiora, nigro - picea, supra valde convexa, regu- lariter e punctis magnis impressis striata, interstitiis medio- crihus, impunctatis. Corpus subtus ut in priore. Pedes lon- giusculi, ferrugineo - testacei.

10. L. alte maus mihi: rufo-ferrugiueus, glaber, thorace subquadrato, depresso, lateribus in medio profunde iiiciso- constricto, margiue valde reflexo, dorso bicostato, costis subparallelis, intra basin profunde transversim excavato, elytris convexis tenue striato-punctatis, argute tricostatis, apice laevigatis.

Long. I7i2 liß- Lat. 7/I2 lin. Habitat in Austria ad Liuz D. ßlotsclndsky. L. angusticolli quoque affiuis, sed thorax latior, antice utriuque magis dilatatus et postice latitudine fere aequa- lis, lateribus latius et altius reflexo - marginatus , ibique in medio profunde incisus et elytra levius striato- punctata, ar- gute tricostata, apice laevia ; rufo - ferrugineus, oculis nigris. Caput, ocidi et antennae fere ut in L. lardario, sed col- lari profunde arcuatim impresso. Thorax latitudine vix lon- gior et antice paulo latior, angulis valde rotundato-dilatatis, lobatis, lateribus late explanato- marginatus, margine alte re- flexo, in medio profunde incisus vel constrictus, basi trunca- tus, angulis fere rectis, disco depressus inaequalis, minus pro- funde rugoso -punctatus, costis duabus longitudinalibus, fere parallelis, interjecta canalicula lata sat profunda, intra basin profunde transversim excavatus, excavatione costis in tres areas divisa. Scutellum ut in praecedente. Elytra antice thoracis basi duplo latiora, humeris valde elevatis, costatis, subrotun- datis, mox pone bumeros valde ampliata, ante medium versus apicem angustata, apice ipso rotundato, thorace quadruplo longiora, supra valde convexa, pone bumeros utriuque obso- lete transversim impressa, leviter striato -punctata, punctis pone medium evanescentibus , interstitiis impunctatis, tribus valde elevato costatis, quorum primum et secundum integra, extimum longe ante apicem desinens. Corpus subtus et pe- des ut in praecedentibus.

11. L. rugic ollis Olivier: brevior, testaceus, glaber, tho- race quadrato, depresso, anterius lobato-dilatato, dorso

77

bicostato, elytris convexis, profunde striato-punctatis, apice obtusis, interstitiis alternis fere ad apicem nsqne costato- elevatis.

Long. 3/4 lin. Lat. 5/12 lin. Latridius rugicollis Hummel Ess. ent. III. p. 25. Gyl- Jenhal Ins. Suec. IV. p. 137i 16. Curlis Brit. Entom. VII. ad tab. 311. No. 2. Stephens ftfas.tr. III. p. 111. 3 No- mencl. p. 32. 3. Manual p. 128. 1037. Shiulard Eiern, of Brit. Entom. p. 184. 3. T [> s rugicollis Oliuier Entom. II. 18 p. 13. 19. pl.3. fig. 19. a.b. Habitat sub cortice arborum emortuarum in Rossia bo- reali, Suecia, Germania et Anglia. Specimen in Finlandia captuni communicavit D. Sahlberg , alterum e Smolandia Sueciae D. Bohemwi; mihi nunquam obvius; rarissime oc- currit; etiam circa Lutetiain Parisiorum lectns sec. 1). Olivier. L. augusticolli statura nonnihil similis et affinis, sed adhuc minor, thorax brevior et elytrorum interstitia al- terna fere ad apicem usque elevato-costata, ferrugineo-te- staceus. Caput porrectum, fronte depressa, subtilius rugoso- punctata, profunde canaliculata ; oculi magni giobosi, valde prominuli. Antenuae capite cum thorace multo breviores, paulo quam in L. angusti colli crassiores, claya articulis magis coarctatis, ultimo praecedente \ix majore, apice oblique rotundato. Thorax -vix latitudine longior, fere quadratus, angulo antico lateraliter in lohum rotundatum producto, non ■vero ita ut in L. augusticolli elevato, lateribus dein rectis, elevato-marginatis, basi truncatus, angulis subrectis, supra leviter rugoso-punctatus, inaequalis, in medio costis duabus elevatis longitudinalibus, antrorsum paulo divergeutibus et ul- tra basin foveolis transversim oblongis tribus impressis, costis interstinctis. Scutellum ut in prioribus. Elytra antice tho- racis basi duplo latiora, humer is elevatis rotundatis plicatis, mox pone basin valde ampliata, apice rotundata, thorace tri- plo longiora, supra valde convexa, intra basin non impressa, punctis magnis profundis striata, sutura interstitiisque alternis elevato -costatis, unde Striae duae punctorum inter singulas costas videntur. Corpus subtus et pedes ut iii L. angu- s ticolli. 12. L. Yolgensis Molschulsky : elongatus, ferrugineo - te-

78

staceus, thorace sublyrato, angulis anticis utrinque valde lobatis, ante basiu lateribus constricto, dorso evidenter bi- costato, costis antrorsum forcipatis, ruguloso punctata, 5- cavernoso, angulis basalibus prominulis acutis, elytris levi- ter striato - punctatis, interstiiiis aequalibus planatis. Long. 2/3 lin. Lat. V12 ^n« Habitat in Rossia meridionali ad Sareptam D. Mol- schulsky.

Thoracis structura valde siugulari ab omnibus congene- ribus diversus, ferrugineo-testacens, capite, thoraceque obscu- rioribus, oculis nigris. Caput breve, latum, profunde rugoso- punctatum, canaliculatum , oculis globosis, valde prominulis. Antennae capite cum thorace fere longiores, ferrugineae, ar- ticulo primo magno incrassato, secundo paulo minore subglo- boso, 3 8 minutis moniliformibus, 9 et 10 majoribus obco- nicis, perfoliatis, ultimo oblongo - ovato. Thorax latitudine longior, antice valde dilatato-auriculatus, lobis apice rotun- datis depressis, mox pone illos lateribus nonnihil rotundatus et dein pone medium versus basin in angulum rectum sat profunde incisus, basi truncatus, utrinque angulariter acute productus, undique tenue marginatus, dorso nonnihil elevatus, ruguloso-punctatus, in medio argute bicostatus, costis ante medium divergentibus, sed ad apicem coeuntibus, etiam ante medium utrinque costula transversa a dorsali incipiente et ad margin em protensa, unde superficies thoracis in quinque ca- vernas divisa. Scutellum ut in prioribus. Elytra autice tho- racis basi sesqui latiora, humeris rotundatis, nonnihil pro- ductis, pone humeros versus medium nonnihil ampliata, versus apicem attenuata, apice ipso rotundato, thorace quadruplo longiora, dorso nonnihil convexa, punctis sat magnis leviter impressis distantibus striata, interstitiis aequalibus planatis, inter basin et medium prope suturam utrinque sat profunde foveolatim impressa. Corpus subtus parce punctulatum. Pe- des validiores, satis elongati.

13. L. carinatus Gyllcnhal: elougatus, augustus, fuscus, opacns, antennis pedibusque testaceis, thorace sublyrato, pone medium constricto, dorso obsolete bicostato, costis

79

subparallelis, etytris striato-punctatis, interstitiis alternis angustis, argute elevatis.

Long. */3 lin. Lat. l/3 lin. Latridius carinatus Gyllenh. Ins. Suec. IV. p. 137. 17. Weslerhauser in Gistl Faunus I. p. 158. 15. in Silberiimnn Re- vue entom. III. p. 118. 15. Stephens Illustr. III. p. 112. 4. Nomencl. p. 32. 4. Manual, p. 128. 1038. Shuckard Klem. of Brit. Entom. p. 184. 4. Habitat siib cortice arbornm emortuarum rarius, in Sue- cia D. Gyllenhal, in Finlandia ad Willnaes ipse, in Anglia D. Stephens, in Bavaria D. Weslerhauser.

Minutus, angustus, supra fuscns opacus. Caput porre- ctum, depressum, collari quam in praecedentibus majore, cre- bre et inaequaliter rugoso - punctatuni, fronte obsolete bicari- nata, ore dilutiore; oculi parvi nigri, minus prominuli. An- tennae capite cum thorace multo breviores, rufo - ferrugineae, articulo primo magno incrassato, secundo paulo minore sub- globoso, 3 8 minutis moniliformibus, 9 praecedente paulo majore obconico, 10 nono triplo majore perfoliato, ultimo adhuc majore apice oblique subtruncato. Thorax latitudine multo longior, antice latior, lateribus ante medium rotundato- ampliatus, margine explanato, parum elevato, pone medium constricto-incisus, basi truncatus leviter marginatus, angulis rectis, supra subdepressus , sat profunde rugosus inaequalis, costis duabus longitudinalibus obsoletis, subparallelis, intra basin leviter transversim impressus. Scutellum parvum semi- circulare. Elytra antice thoracis basi dimidio latiora, hume- ris elevatis rotundatis productis, pone humeros modice am- pliata, apice rotundata, thorace triplo longiora, supra parum. convexa, fusco -picea, humeris rufesceutibus, punctis magnis parum profundis regulariter striata, sutura interstitiisque al- ternis elevatis auguste costatis, striis binis punctorum interja- centibus. Corpus subtus piceum magis nitidum, vix punctula- tum». Pedes mediocres, rufo-testacei.

14. L. nervös us Mol&chul&ky : elongatus, obscure rufo- picens, antenuis pedibusque ferrugineo-testaceis, capite bi- carinato, thorace subcordato, pone medium angustato, dorso sexfoveolato , in medio bicostato, costis autrorsum diver-

HO

gentibus, elytris profunde striato-punctatis, interstitiis al- ternis elevatis.

Long. 2/3 lin. Lat. l/3 lin. Habitat in Sibiria Transbaicalensi D. Motschulsky. Sequenti statura nonnibil similis, sed thoracis structura et elytrorum striis inulto fortius punctatis diversus; supra ob- scure rufo-piceus, oculis nigris. Caput porrectum, depres- snm, inaequaliter rugoso-puuctatum, in medio argute bicari- natum; oculi magni globosi valde prominuli. Antennae capite cum thorace inulto breviores, structura ut in L. carinato. Thorax latitudine vix longior, apice leviter bisinuatus, lateri- bus ante medium modice rotnudato - ampliatus , pone medium versus basiu angustatus, basi leviter rotundatus, angulis sub- rectis, supra subdepressus, profunde rugosus inaequalis, costis duabus longitudinalibus elevatis, antrorsum divergentibus, in- tra basin foveolis trihus et ante medium aliis tribus trausver- sim positis impressus. Scutellum ut in sequente. Elytrorum forma etiam ut in illa, sed punclis magnis profundis regulari- ter striata, sutura interstitiisque alternis elevatis, angustiori- bus. Corpus subtus et pedes ut in L. carinato. 15. L. incisus mihi: elongatus, angustus, fuscus-testaceus opacus, thorace sublyrato, pone medium constricto, dorso obsolete bicostato, costis auterius divergentibus, elytris pro- funde striato-punctatis, interstitiis latioribus, argute elevatis.

Long. 3/4 lin. Lat. V3 lin. Var. ß. obscure rut'o-feirugineus, antennis pedibusrjue dilutioribus. Ad Kavantholm Gubernii Wiburgensis sub cortice be- tulae semel captus, etiam ad Ylaene Nygord Finlandiae australi, a D. Suhlberg lecttis ; Var. ß. e Germania sub nomine L. constricti D Sahlberg communicavit D. Apez. Mus. Saldberg.

L. carinato paulo major, illoque statura similis, sed thorax inulto brevior, costis anterius divergentibus et elytro- rum interstitia latiora. Caput, oculi et antennae ut in illo. Thorax latitudine longior, antice latior, lateribus ante medium rotundato - ampliatus, margine haud explanato, parum elevato, pone medium sat profunde constricto -incisus, basi trnncatus, angulis lobato-rotundatis, supra anterius subconvexns, parum

Hl

rugosus, costis duabus obsoletis, anterius divergentibus, intra basin profunde transversim impressus. Scutellum ut in L. carinato. Elytromm forma etiam ut in illo, sed thorace plus quam triplo longiora, profunde striato - punctata , striis •versus apicem evanescentibus, interstitiis latioribus, alternis, antrorsum imprimis, argute elevatis. Corpus subtus et pedes ut in L. carinato.

16. L. carinulatus Molschulsky : elongatus, angustus, fusco-testaceus, antennis pedibusque rufo-testaceis, capite carinato, thorace elongato, sublyrato, pone medium con- stricto, dorso obsolete bicostato, costis sub-parallelis, ely- tris profunde striato -punctatis, sutura interstitiisque alter- nis angustis elevatioribus.

Long. 2/3 lin. Lat. lin- Habitat in Sibiria Trausbaicalensi D. Molschulsky. Proxime praecedeuti affinis, sed minor, thorax longior, angustior et elytrorum interstitia alterna angustiora, minus elevata; supra fusco-testaceus, sulmitidus. Caput majusculum, porrectum, depressum, rugoso-punctatum, in medio carinula elevata laevigata notatum; oculi magni globosi nigri, valde prominuli. Antennae rufo - testaceae , structura ut in L. ca- rinato. Thorax latitudiue multo longior, basi apiceque sub- truncatus, lateribus ante medium rotundato-ampliatus, mar- gine parum explanato, pone medium sat profunde constricto- incisus, angulis lobato -prominulis acutis, supra subdepressus, profunde rugoso-punctatus, costis duabus subparallelis Tel antrorsum perparum divergentibus obsoletis, intra basin levi- ter transversim impressus, impressione costis in tres areas divisa. Scutellum ut in priore. Elytrorum forma etiam ut in proxime praecedentibus, punctis profunde impressis striata, striis ad apicem continuatis, sutura interstitiisque alternis an- gustioribus modice elevatis. Corpus subtus et pedes ut in L. carinato.

17. L. constrictus Gyllenhal: elongatus, pallide testa- cens, sulmitidus, glaber, thorace oblougo, pone medium valde constricto, dorso obsolete caualicnlato et bicostato, (5. Band. 1, Heft.) 6

82

costis anterius divergentibus , elytris profunde striato-pun- ctatis, interstitiis alternis elevatis.

Long. 73 ^n« Lat. '/4 1 in. Latridius constrictus Hummel Ess. ent. IV. p. 13. Gyl- lenhal Ins. Suec. IV. p. 138. 18. Westerhauser in Gistl Faunus I. p. 158. 16. in Silbcrmann Revue entom. III. p. 118. 16. Var. ß. elytris fusco-piceis Gißlcnh. 1. c. Var. b. Corticaria ruficollis Marsham Entom. Brit. I. p. 111. 17. Latridius ruficollis Curtis Brit. Ent. VII. ad tab. 311. No. 6. Stephens Catal. p. 94. 1004. Illustr. III. p. 114. 10. No- mencl. p. 32. 10. Manual p. 129. 1045. Villa Catal. 1833. p. 26. ShucJcard Eiern, of Brit. Entom. p. 184. 10. Habitat in Suecia sub cortice arborum emortuarum, prae- sertini Alni, in Westrogothia ad Kaflaes rarius lectus D. Gyl- lenhal; speciinen in Smolandia captum ad describendntn be- nevole commuuicavit D. Boheman. Occurrit etiam in Rossia boreali D. Hummel; in Bavaria sub cortice Alni rarissirae D. Weslerhauser ; in Anglia non infrequens in vicinitate Londiuorum et in Suffolk, vespere volitans abundanter in horto ad Ripley D. Stephens, sub cortice Ulmi in hortis Kensington D. Waterhouse , in viciuitate Swansea D. Dill- wyn; in Italia D. Villa; in Caucaso D. Molschulsky.

Minutus, L. carinato paulo longior, sed angustior, to- tus pallide testaceus, subnitidus, glaber. Caput majusculum, depressuui, anterius angustatum, obsolete rugulosum, ante oculos tenue bicarinatum; oculi parvi globosi nigri, mndice prorninuli. Antennac ut in proxime praecedentibus. Thorax oblongus, apice in medio rotundatim producto, veluti bipar- titus, lobo anteriore multo majore, latiore, posterius rotun- dato, semicirculari, strictura profunde incisa circumscripto, lateribus lobato - explanatis, parte posteriore brevi, transversa, basi truncata, angulis posticis prominulis; supra parum con- ■\exus, in parte antica canalicnla abbreviata et ad illam utrin- que costula obsoleta notatus, vix rugulosus. Scutellum par- \um, transverse oblougum. Elytra, corpus subtus et pedes ut in L. inciso conformata, sed costae elytrorum minus elevatae.

18. L. monticola mihi: elongatus, rufo -testaceus, subni- tidus, glaber, capite tenue canaliculato , occipite profunde

83

impresso, thorace sublyrato, rugoso, inaequali, pone me- dium yal de constricto, dorso obsolete bicostato, costis sub- parallelis, postice profunde transTersim impresso, elytris profunde striato-punctatis, interstitiis alternis Tix elevatis. Long. 3/4 lin. Lat. i/3 lin. Habitat in monte Timirhan Schah provinciae Daghestan D. Molschulsky .

Thorace Talde rugoso, elytrorum interstitiis alternis ti'x eleTatis aliisque notis a praecedente diversus; rufo - testaceus, subnitidus. Caput porrectum depressum, talde rugosum, in medio tenue canaliculatum et in occipite profunde triangulä- rster inipressum. Oculi parvi globosi, prominuli, nigri. Tho- rax apice leviter bisinuatus, latitudiue Tix longior, ante me- dium lateribus Takle rotundato-ampliatus, pone medium pro- funde inciso-constrictus, basi paulo angustior, truncatus, mar- gine postico elevato-incrassato, angulis lobato-prodnctis ro- tundatis, supra subdepressus, Talde rugosus, inaequalis, costis duabus longitudinalibus subparallelis, obsoletis, intra basin transTersim profunde impressus, impressione costis in tres fo- Teolas divisa. Scutellum ut in priore. Elytrorum forma ut in L. carinato, profunde punctato- striata, sutura intersti- tiisque alternis angustioribus Tix eleTatis. Corpus subtus et pedes ut in proxime praecedentibus.

19. L. elongatus Curlh: elongatns, angustus, subdepres- sus, rufo -testaceus, oculis nigris, thorace oblongo-cordato, profunde rugoso-punctato, lateribus tenue reflexis, mox ante basin constricto, postice le\iter transTersim impresso, ely- tris oblongo-ellipticis, profunde striato-punctatis, intersti- tiis angustis, crenatis, quinto elevatiore.

Long. 73-U/i2 lin- Lat- Ve V* lin- Latridius elongatus Curtis Guide. Genus 243. No. 6. Bri- tish Kntom. VII. pl. 311. No. 7. Stephens Itlustr. III, p. 115. 11. Manual p. 129. 1046. Latridius angu Status Stephens Catal. p. 94. 1005. No- mencl. p. 32. 11. ShucJcard Klein, of Brit. Entom. p. 184. 11. Habitat in Anglia; copiose lectns a D. Walker in inu- scis tempore hiemali in vicitiitate Southgate, etiam prope Bri-

6*

84

stol et in Devonshire D. Stephens; individua in Gallia et Helvetia capta communicavit D. Molschulsky.

Tottis mfo-testacens, oculis nigris. Caput oblongo- quadratum, deplanatum, crebre rugoso-pnnctatum, oculis glo- liosis proininulis. Autennae capite cum tliorace multo bre- viores, articulo primo crasso, subgloboso, secundo feie si- mili, crassitie aequali, 3 8 minutis, coarctatis, submonilifor- inibus, 9 antecedente duplo majore, et 10 adhuc paulo ma- jore, breviter obconicis, ultimo decimo triplo majore subglo- boso, apice acuminato. Thorax oblongo-cordatus, latitudine antica sesqui longior, apice truncatus, lateribus tenue margi- natis, posterius angustatus, prope basin nonnihil inciso - con- strictus, augulis basalibus rotundatis, supra subdepressus, profunde rugoso-punctatus, intra basin leviter transversim impressus. Scutellum minutum, trianguläre. Elytra in medio tliorace duplo latiora, basi autem utrinque Table rotundata, oblougo-elliptica, apice rotundata, tliorace plus quam qua- druple longiora, supra subdepressa, undique elevato - margi- nata, in singulo series sex e punetis magnis vel foveolis pro- funde impressis, interstitiis angustis, crenatis, quinto paulo elevatiore. Corpus subtus disperse punetulatum. Pedes me- dioeres, pallidius rufo-testaeei.

20. L. clathratus Dahl: elongatus, angnstus, subdepres- sus, rufo - testacens , oculis nigris, tliorace subquadrato, profundius rugoso - pur.ctato , lateribus vix reflexis, intra basin leviter transversim impresso, elytris oblongo - ellipti- cis, valde profunde striato-punetatis, interstitiis angustis, crenatis, quarto elevatiore.

Long. ~/z liii. Lat. % lin. Habitat in Austria D. Molschulsky. Praecedenti statura et colore similis et affinis, thoracis strnetura imprimis distinetus. Caput, oculi et antennae ut in illo. Thorax latitudine longior, basi apiceque truncatus, an- gulis omuibus subrectis, lateribus fere linearis, supra subde- pressus, valde profunde rugoso-punctatus, intra basin leviter transversim impressus. Scutellum ut in priore. Elytra basi tliorace plus quam duplo latiora, ad humeros valde rotnu-

85

dato-ampliata, et deiiule versus medium sublinearia, auice rotundata, thorace quintuplo longiora, uudique teiiue clevato- marginata, dorso subdepressa, e foveolis magnis seriatis valde profunde impressis striata, interstitiis angustis, crenatis, quarto elevatiore. Corpus subtus et pedes ut in praecedente.

21. L. liliputanus Villa: elongatus, subconvexus, rufus, glaher, capite thoracequc punctato - rngulosis, hoc cordato, teuiie marginato, dorso subconvexo, intra ])asin leviter con- stricto, transversim impresso, elytris oblongo-ovatis, nigro- fuscis, antrorsum elevato-marginatis, profunde crenato- striatis, interstitiis angiistissimis, rngulosis. Long. */2 lin. Lat. */s Un.

Latridius liliputanus Villa Catal. 1833. |>. 36. 37.

Latridius minutissimus De Cristofori in litteris.

Habitat in Italia boreali DD. De Christofori et Villa. Caput porrectum, subdepressum, crebre rugosum, rnfum, oculis globosis, minutis, prominulis, nigris. Antennae capite cum thorace paulo breviores, articulo piimo incrassalo, se- cuudo parum tenuiore subgioboso, 3 ^8 minutis, breviter oliconicis, coaretatis, 9 et 10 leiKicularibus, multo majoribus, ultimo adhuc majore, subgioboso. Thorax latitudine longior, cordatus, lateribus antrorsum rotundato - ampliatis, undique tenue marginatus, utrinqiie prope basin leviter inciso-con- strictus, ibique supra transversim profunde impressus, basi truncatus, angulis subacutis, vix prominulis, dorso anterius modice convexus, rufus, crebre et profunde rugoso - punetatus. Scutellum minutum, semicirculare. Elytra antice conjunetim leviter emarginata, ita ut humeri antrorsum nonnihil promi- nuli, thoracis basi duplo latiora, mox pone humeros valde ro- tundato -ampliata, ibique reflexo-inarginata, dein lateribus sub- linearia pone medium angustata, apice rotundata, thorace fere quintuplo longiora, uigro-fusca, dorso subconvexa, punetis seriatis impressis valde profunde crenato- striata, interstitiis augustissimis rugulosis, sutura elevatiore. Corpus subtus ru- fum, pectore profunde, abdomine sublililer punclulatis, segmen- torum marginibus postice incrassato-elevatis, pallidioribus. Pedes validiores, rufo-feriugiuei.

86

22. L. exilis Dcjean: elongatus, subconvexus, rufo-testa- ceus, glaber, capite thoraceque rngulosis, hoc oblongo-cor- dato, pone medium constricto, transversim impresso, elytris fusco-limbatis, margine explanato, sat profunde crenato - striatis, interstitiis angustissimis, rngulosis, undulatis.

Long. 5/i2 lin- Lat- Vr, lin- Latridius exilis Dejean Cat. edit. 1. p, 102. Sturm Ca-

tal. p. 160. Dejean Cat. edit. 3. p. 336. L. liliputanus Motschuhhj Bullet, de Ia Soc. Imp. des nat. de

Moscou 1837. p. 110. L. alpin us Motschulsly in litteris.

Habitat in Gallia ad Lutetiam Parisiorum DD. Comes Dejean et Molschulsky ; ad Hinterheini Helvetiae frequens D. Molschulsky.

Praecedenti affinis, sed longior, angnstior, thorax paulo longior, minus profunde rugoso-punctalus, elytraque minus profunde creuato- striata, margine omni explanato, interstitiis rngulosis, undulatis. Caput porrectum, subdepressum, minus profunde rugulosum, rufo-testaceum, oculis et autennis ut in priore. Thorax latitudine longior, antice truncatus, lateribus antrorsum rotundato -ampliatus, pone medium intra basin con- strictus et sat profunde transversim impressus, basi truncatus, tenue marginatus, angulis prominulis, dorso anterius modice convexus, rufo-testaceus , minus crebre ruguloso-punctatus. Scutellum ut in praecedente. Elytra antice thoracis basi du- plo latiora, liumeris rotundatis, dein lateribus parmu ampliata, apice rotundata, margine omni tenue explanato, thorace plus quam quadruplo longiora, rufo-testacea, interdum nonnihil pallidiora, undique fusco-limbata, dorso subconvexa, sat pro- funde crenato- striata, interstitiis angustissimis rngulosis, un- dulatis. Corpus subtus et pedes ut in priore.

23. L. collaris mihi: oblongus, subconvexus, rufus, gla- ber, capite thoraceque rugosis, thorace bre\i, cordato, po- stice \alde angustato, constricto, basi transversim leviter impresso, angulis acutis prominulis, elytris fuscis, profunde crenato -striatis, margine omni explanato, interstitiis an- gustissimis.

Lat. V5 liu.

8*

Latridius ruficollis Chevrolat, Dejean Cat. edit. 3. p; 330. forte ? Habitat in Gallia; individua ad Luletiam Parisionim lecta sub nomine Latridii ruficollis Marsham misit D. Alibi'. Proxime praecedente brevior, thorax hrevior, latior, an- gulis basalibus magis prominulis acutis et elytrorum interstitia band undulata. Caput breve, subdepressum, crebre rugosum, ruf um; oculi globosi, uiiniiti, panim prominnli, nigri. A*Jen- nae tenues, rufo-ferrugineae, capite cum tliorace paulo lon- giores, structura ut in L. liliputano. Thorax longitndine latior, antice truncatus, lateribus antroisum rotundato-amplia- tus, longe pone medium vel prope basin utrinque nounihil in- ciso - constrictus , ibique supra transversim leviter impressus, basi truncatus, teime marginatus, angulis acutis prominulis, dorso anterius modice convexus, rufus, crebre et profunde rugoso-punctatus. Scutellum minutum, semicirculare. Elytra antice thoracis basi sesqui latiora, huineris rotundatis, dein lateribus partim ampliata, apice rotundata, margine omni te- ime explanato, thorace quiiituplo longiora, fusco- picea, dorso subconvexa, valde profunde crenato - striata, interstitiis Omni- bus angustissimis, sutura elevatiore. Corpus subtus et pedes ut in proxime praecedentibus.

24. L. na nul us mihi: elougatus, snbconvexus, rufo-ferru- gincus, glaber, capite thoraceque valde rugosis, tliorace brevi, subquadrato, intra basin transversim leviter impresso, elytris fuscis, profunde crenato -striatis, margine antrorsum tenue reflexo, interstitiis angustissimis.

Long. Y3 lin. Lat. !/7 Iin- Habitat in Austria ad Linz ü. Molschulsky. Praecedenti alfinis, sed adluic minor, thorace quadrato, haud constricto et elytris angustioribus imprimis diversus. Caput porrectum, subdepressum, valde rugosum, rufo-ferrugi- neum, oculis globosis miuutis, modice prominulis. Antennae capite cum thorace breviores, rufo- ferrugincae, structura ut in proxime praecedentibus, sed paulo validiores. Thorax la- titudine paulo longior, subquadratus, basi apiceque trum-atus, angulis Omnibus obtusis, lateribus sublinearis vel perparum tautum rottindatus, rufo-ferrugineus, valde profunde rugosus,

88

intra basin transversim leviter impressus. Scutellum ut in praecedente. Elytra basi thorace sesqui latiora , humeris ro- tundatis, margine antrorsum tenue reflexo , laterihiis linearia, longe pone medium versus apicem angustata, apice ipso ro- tundata, thorace plus quam quadruplo longiora, supra modice convexa, fusea, profunde crenato- striata, interstitiis angustis- simis, sutura elevatiore. Corpus subtus et pedes ut in priore.

25. L. concinnus Schuppet: oblongus, suhdepressus, ru- fus, glaber, capite thoraceque sublilius rugiilosis, hoc cor- dato, haud constricto, tenue elevato-marginato, basi trans- versim impresso, elytris fuscis, profunde crenato -striatis, margine omni tenue explan ato, interstitiis angustissimis, un- dulatis, rugiilosis.

Long. l/2 lin. Lat. f/s iiu.

Habitat in Saxonia D. Molschuhky.

Speciebus proxime descriptis iterum similis et affinis, sed magis depressus, thorace cordato, band constricto, magis piano, subtililer tantum ruguloso bene distinctus. Caput por- rectum, planiusculum, rufuin, subtiliter rugulosum, oculis glo- bosis prominulis nigris. Antennae ut in L. liliputano. Thorax latitudine perparum longior, apice subemarginatus, angulis nonnihil productis obtusis, ante medium laterihiis ro- tundato-ampliatus, posterius angustatus, haud constrictus, mar- gine omni tenue elevato, basi truncatus, angulis obtusis, dorso suhdepressus, rufus, subtiliter rugulosus, intra basin transver- sim impressus, impressione versus latera utrinque profundiore. Scutellum ut in L. liliputano. Elytra basi thorace sesqui latiora, humeris angulo interno nonnihil antrorsum acuminato - productis, externo valde rotundatis, dein laterihiis sublinearia, longe pone medium versus apicem angustata, apice ipso ro- tundata, margine omni tenue explanato , thorace plus quam quadruplo longiora, supra subdepressa, profunde crenato-stria- ta, interstitiis angustissimis, undulatis, rugiilosis, sulura eleva- tiore. Corpus subtus et pedes ut in L. liliputano.

26. L. Anatolicus Molschuhky: elongatus, subconvexus, ferrugineo-testaceus, opacus, glaber, capite thoraceque ru- gulosis, hoc breviore subcordato, convexiusculo, intra ba-

89

sin transversim impresso, elytris dease punctata -striatis, iuterstitiis angustissimis cremilatis.

Long. 73 lin. Lat. */, lin.

Hal)itat in Anatolia ü. Molschulski).

L. lilip utau o statura nonnihil affinis, sed tliorax bre- vior, latior, poslice haud coustrictus et elytra minus profunde punctata- striata; pallide ferrugineo-testaceus, oculis nigris. Caput, oculi et antennae fere ut in L. Jiliputano. Thorax longitudine latior, antice truncatus, lateribus antrorsum non- nihil rotundato-aiupliatis, margine anguste explanato, versus basin paulo angustior, basi truncatus, angulis prominulis, dorso nonnihil convexus, crebre ruguloso - punctatus, intra basin transversim sat profunde impressus. Scutellum ut in proxime praecedentibus. Elytra antice thoracis basi fere duplo latiora, liumeris rotundatis, dein lateribus partim ampliata, apice ro- tundata, thorace plus quam quadruplo longiora, dorso paruni convexa, dense punctata -striata, punctis quam in L. lilipu- tano minoribus, valde approximatis, iuterstitiis angustissimis, dense cremilatis, subrugulosis. Corpus subtus et pedes ut in praecedentibus.

27. L. hirtus Schüppel: oblongus, niger, hirsutus, antennis rufo-ferrugineis, pedibus piceo-testaceis, thorace quadrato, profunde canaliculato , canalicula anterius dilatata, basi utrinque foveolato, elytris leviter striata -punctatis, pilis ri- gidis albis adspersis.

Long. 1 lin. Lat. 3/s lin. Latridius hirtus Gyllenhal Ins. Suec. IV. p. 139. 19. We- sterhauser in Gisll Fannus I. p. 159. 17. in Silbermnnn Revue entom. III. p. 119. 17. Dejean Catal. edit. 3. p. 335. Stephens Illustr. III- p. 112. 5. Manual p. 128. 1039. Stet- tin, entom. Zeitung 1843. p. 90. Latridius hirsutulus Stephens Catat. p. 94. 1001. Nomencl. p. 32. 5. Curtis Brit. Ent. VII. ad tab. 311. No. 4. Shu- ckard Eiern, of Brit. Ent. p. 184. 5. Habitat in Fiulandiae fungis arboreis ad Ylaene Nygord non infrequens D. Sahlbcrg, ad Willnaes et ad Kavantholm rarius, ipse; in Sueciae Westrogothia D. Schönherr, Sca- nia D. Zellcrsledl ; specimen in Lapponia captum communi- cavit D. Sahlberg; in Germania orientali D. Küngelhöjfer ;

90

in Bavaria rarissime D. Weslerhauscv ; in Anglia proue Londinos et in Suffolk D. Stephens, ad Pettyward-wood D. Walerh ouse.

Caput porrectum, oblongo-quadratum, subdepressum, ni- grum, opacura, confertissinie rugoso-punctatum, fronte linea impressa in verticem excurrente canaliculata; oculi globosi, nigri, prominuli. Antcnnae capite cum thorace paulo brevio- res, rufo-ferrugineae, articulo primo magno iucrassato, se- cundo multo minore subcyliudrico, 3 8 minutis, brevitcr ob- conicis, 9 et 10 magnis crassis perfoliatis, ultimo adhuc ma- jore subgloboso. Thorax subquadratus vel latitudine partim longior, anlice paulo latior, basi apiceque truncatus, lateribus fere reciis vel pone medium leviter sinuato-emarginatis, mar- ginibus valde reflexo-elevatis, piloso-ciliatis, supra subde- pressus, inaequalis, in inedio canalicula profunda, antiee la- tiore exaratus, et iutra basin utrinque fovea magna, profunde impressus, totus niger opacus, confertissinie rugoso-punctatus. Scutellum minutum, semicirculare, nigrum. Elytra antice tho- racis basi dimidio latiora, luimeris prominulis rotundatis, pone Immeros subito, versus medium modice ampliata, apice sub- acuminata, thorace fere quintuplo longiora, supra posterius convexa, versus basin transversim impressa, tota nigra, sub- nitida, regulariter sed minus profunde striato -punctata, inter- stitiis laevibus, pilis rigidis albidis remotis seriatim ornatis. Corpus subtus nigrum vel nigro-piceum, subopacum, punctu- latum. Pedes piceo-testacei, tibiarum basi tarsisque dilu- tioribus.

28. L. rugosus Herbst; oblongus, niger, glaber, ore an- tennis pedibnsque ferrugineis, thorace brevi, lato, crebre punctato, lateribus dilatato -rotundatis, dorso convexo, ine- dio obsolete canaliculato, postice transversim profunde im- presso, elytris obsoletius striato-punctatis, interstitiis laevibus.

Long. 5/6 1 lin. Lat. 3/8 V2 lin- Latridius rugosus Herbst Coleopt. V. p. 6. 3. Tab. 44. fig.

3. c. C. Hammel Kss. entoin. 111. p. 25. Dahl Coleopt.

j). 66. Sturm Catal. p. 161. Gyllcnhal Ins. Suec. IV. p.

140. 20. Villa Catal. 1835. p. 45. Westerhauser in Gistl

Faunus 1. p. 159. 18. in Silbermann Revue entom. III. p. 119.

91

18. Stephens lllustr. III. p. 113. 8. Nomencl. p. 32. 8. Manual p. 129. 1043. Dejcnn Catal. edit. 3. p. 335. v. Roser Catal. p. 27. Shuclard Elem. of Brit. Entom. p. 184. 8. Dermestes rugosus Panzer Entom. German. I. p. 101. 26. Haliitat sub cortice arborum emortuarum et in gramine rarius; in Finlandia ad Willnaes et ad Kavantholm captus; in Lapponia 1). Sahlbcrg ; Petropoli D. Hummel; in Sne- cia D. Gyllenhal; in Bavaria D. Westerhuuser ; in Wur- tembergia D. v. Raser; in Anglia ad Loudinos D. Stephens; in Gallia boreali D. iMolschulsky.

Caput breviuscnlum, nigrum, confertissime punctiüatnm, vertice obsolete canaliculato, ore toto labroque rufo - ferrugi- neis; ocnli globosi, prominuli, nigri. Antennae capite cum thorace paulo breviores, tenues, rufo-ferrugineae, stnictura ut in priore. Thorax longitndine fere duplo latior, antice trnncatus, collari capitis nullo, apice fere augnstior quam basi, lateribus aequalitcr rotundatus, angnste reflexo - margi- natns, basi truncatns, angulis subrectis, supra anterius modice coinexus, in medio dorsi obsolete canaliculatus, intra basiu sat profunde transversim impressus, totus niger, opacus, con- fertim rugoso-punctatus. Scutellum parvum rotundatum ni- griim. Elytra antice thoracis basi parum latiora, humeris subrotundatis, versus medium modice ampliata, apice subro- tundata, thorace quintuplo longiora et ultra, supra modice convexa, antice leviter transversim impressa, nigra vel nigro- picea, magis nitida, regulariter striato- punctata, sed puncta striarum parva, parum profunda, remota. Corpus subtus ni- grum, subnitidum, vix punctulatum. Pedes saturate rufo- ferruginei.

29. L. Bra siliensis mihi: oblongus, nigro-piceus, glaber, ore, antennis pedibusque ferrugineis, thorace brevi, trans- verso, creberrime punctulato, lateribus vix rotundatis, po- stioe transversim profunde impresso, medio canaliculato, elytris striato -punctatis, interstitiis laevibus.

Long. 2/3 lin. Lat. l[% liu. Latridius transversa s Reiche in litteris.

Habitat in Brasilia D. Faldermann, qui quatuor hujus speciei mihi communicavit individna.

92

Praecedenti simillinius et valile affinis, sed minor, tho- rax brevior, versus basin multo minus angustatus, lateribus vix rotundatus, in dorso profundius per totam longitiidinem canaliculatns. Caput porrectum, nigro-piceum, confertissime punctulatiun, vertice liaud canaliculato, ore toto labroque rufo- ferrugineis; oculi globosi, nigri, prominuli. Antennae ut in priore, modo perparuni longiores, totae rufo - ferrugineae. Thorax longitudine dupio latior, antice leviter emargiiiatus, collari capitis nullo, apice fere angnstior quam basi , lateri- bus ante medium vix rotundatis, reflexo-marginalus, posterius nonnihil angustatus, basi truncatus angulis rectis, supra 11:0- dice convexus, per totam longitiidinem profunde canaliculatns et intra basin transversim impressus, totus nigro -jpiceus, opa- cus, confertim rugoso - punctatus. Scutellum ut in priore. Elytra etiam ut in illo, paulo tarnen breviora. Corpus sublus nigro-piceum, obsolete punctulatum. Pedes saturate rufo- ferruginei.

30. L. rugipeniiis mihi: oblongus, niger, glaber, ore, au- tennis pedilmsque rufo-ferrugineis, thorace brevi lato, sub- convexo, crebre rugoso -puuctato, lateribus modice rotun- datis, in medio antico profunde canaliculato, postice traus- versim impresso, elytris obsoletius striato-punctatis, basi transversim rugulosis.

Long. 5/o l'n- Lat. 3/s l'n« Latridius rugosus Schuppet in litteris, sec. D. Ullrich. Kabitat in Austria ad Linz D. Molschulsky. L. rugoso etiam affinis, sed thorax magis convexus, antrorsum profundius canaliculatns, lateribus minus rotundalo- ampliatus et elytra basi transversim profunde rugulosa. Ca- put, oculi et antennae ut in L. rugoso. Thorax longitu- dine sesqui latior, antice truncatus, apice fere angustior quam basi, lateribus modice rotundatus, late explanato-marginatus, margine haud reflexo, basi truncatus, angulis obtusis, supra in disco convexus, ante medium longitudinaliter profunde ca- naliculatus, intra basiu sat profunde transversim impressus, niger, opacus, crebre et profunde rugoso -punctatus. Scutel- lum ut in priore. Elytra antice thorace vix latiora, humeris subrotundatis , versus medium perparum ampliata, apice sub-

93

rotundata, thorace ferc quintuplo longiora, snpra modice con- vexa, anticc leviter oblique impressa, nigra, posterius subni- tida, rcgulariter leviter striato -punctata, bäsi transversiin sat profunde rugulosa. Corpus subtus et pedes nt in proxime praccedentibus.

31. L. planati! s 31olschulsky : elongatus, snbdepressns,

nigro-piceus, glaber, antennis pedibusque obsenre rufo-pi-

ceis, thorace subqnadrato, confertim pnnctulato, lateribus

subrectis, explanato-marginatis, in disco antico fovea ob-

longa et basi transversiin impresso, elytris oblongis sat

profunde striato -pnnetatis, interstitiis aequalibns, laevibns.

Long. 2/3 lin. Lat. l/3 lin.

Habitat in Austria, ad fiuvium Ural in Rossia meridio-

nali et in Dagliestan 1). Motschulsky.

Magnitudine minore, statura elongata et thorace sub- qnadrato a L. mg oso discrepans; nigro-piceus, antennis pedibusque plerunique parnm dilutioribus. Caput breviusen- lum, confertissime rugoso-punetatum, obsolete canalicnlatum; ocnli et antennae nt in illo. Thorax longitudiue partim la- tior, antice truncatus, ibique perparum angustior, lateribus lere rectis, anguste reflexo - marginatis, basi trnncatus angulis subrectis, supra snbdepressns, confertim rugnloso-pnnctatus, in medio antico fovea oblonga sat profunde impressa et intra basin transversiin excavatus, impressione versus angulum utrin- que profundiore. Scutellum minuturn, rotundatum. Elytra autice thoracis basi nonnihil latiora, humeris rotundatis, cal- losis, versus medium haud ampliata, dorso inspeeta lateribus sublinearia, apice rotundata, thorace plus quintuplo longiora, supra subdepressa, subnitida, regulariter sat profunde striato- punetata, punetis versus apicem evanescentibus , interstitiis aequalibus impunetatis. Corpus subtus ut in L. rüg oso. Pedes breviusculi.

32. L. dubius Motschulsky : elongatus, subconvexus, ni- gro-piceus, glaber, antennis pedibus elytrorumque apice rnfo - pieeis , thorace brevi, remotius pnnctulato, lateribus anlrorsuin nonnihil dilatatis, explanato-marginatis, disco canaliculato et basi subrotundato transversim leviter im-

94

presso, elytris oblongis, concinne striato-punctatis, iutersti- tiis aequalibus impunctatis.

Long. 73 V4 Hn. Lat. 2/3 7s lin- Habitat in Sibiria orientali D. ßlotsclndsky.

Praecedenti valde similis, statura convexiuscnla, thorace antrorsnm nonnihil dilatalo, basi subrotundato, remotins pun- tulato et elytris fortius striato - punctatis diversus. Caput breviusculum, remote punctulatum, valde profunde canalicula- tum, nigro-piceum, oculis globosis, nigris, prominulis. An- tennae ad dimidium thoracis vix protensae, rufo-piceae, stru- ctura ut in L. rngoso. Thorax longitudine pauIo latior, antice tnincatus, ibique angustior quam basi, lateribus ante medium perparum rotundato-dilatatus, tenue marginatus, basi late subrotundatus, angulis obtusis, nigro-piceus, opacus, su- pra subdepressus, remotins punctulatus, in medio profunde ca- naliculatus, intra basin leviter transversim impressus. Scutel- lum ut in priore. Elytrorum forma feie etiam eadem, sed lateribus nonnihil ampliata, dorso convexiuscula, regulariter e punctis sat profunde impressis striata, interstitiis aequalibus, impunctatis, nigro - picea, pone medium rufescentia. Corpus subtus et pedes ut in priore.

33. L. transyersus Olivier: oblongns, ferrugineus, glaber, thorace depresso, crebre rugoso-punctato, subquadrato, an- tice paulo angnstiore, obsolete canaliculato, postice traus- \ersim profunde impresso, collari denudato, transversim im- presso, elytris profundius striato-punctatis, interstitiis lae- vibus.

Long. 1 lin. Lat. 1/2 lin. Latridius transversus Stephens Catal. p. 94. 1002. Illustr. III. p. 112. 6. Nomencl. p. 32. 6. Manual p. 128. 1040. Curtis Brit. Entotn. VII. ad tab. 311, No. 5. Wilson et Duncnn Entoin. Edin. p. 169. Skuckard Eiern, of Brit. En- tom. p. 184. 6. Latridium transversum Latrcille Hist. nat. des Crust. et

des Ins. XI. p. 243. 1. Ips transversa Olivier Entom. II. 18. p. 14. 20. pl. 3. fig.

20. a. b. Corticaria transversa Marsham Entom. Brit. I. p. 109. 10. Latridius sculptilis Hummel Ess. entom. IV. p. 13. Gyl-

95

Ultimi Ins. Suec. IV. I>. 141, 21.— Villa Catal. 1833. p.. 26.— Westerhauser in G«sff Faunus I. p. 160. 19. in Sülermann Re- vue entom. III. i>. 120. 19.— Dcjcan Catal. edit. 3. p. 336. v. Roser Catal. i>. 27.

La tri (Uns transversalis Dejenn Catal. edit. 1. p 102.

L a 1 1- i d i ii s a s [) e r a t u s Meijerle, Hohl Coleopt. p. 05.

Latiidins crassicomis Kirby in litteris.

Var. ß. canalicula tlioracis in foveolas duas oblongas divisa.

Var. )■- tliorace in inedio dorsi integre-.

Habitat sul) cortice arborum emortuarum in Suecia pas- sim et iu quisquiliis ad latera horreorum copiosius 1). Gyl- lenhal; in Rossia boreali D. Hummel; in Tauria D. Ste- ven; iu Bavaria D. Weslerhauser ; in Anglia circa Londi- nos frequens sub cortice arborum , ad radices herbaruin, in funetis, ca\is e Majo ad Angustiun D. Stephens; in Scotia DU. Wilson et Duncun ; in Gallia D. Comes Dejean et D. Molschulsky ;■ in Italia D. Villa; in Helvetia, Saxonia, Sibiria et Caucaso D. Molschulsky ; Varr. ß, et y. ad Ka- \anlholui in Finlandia excipulo e gramine saepius captae.

Ferrngineus, glaber, antennis pedibusque dilutioribus. Caput porrectum, confertim rugoso - punetatum, canalicula frontali obsolete impressiun; collari denudato, profunde trans- \ersim impresso ; oculi globosi nigri, promiuuli. Anteunae capite cum tliorace breviores, struetura ut in proxime prae- cedentibus. Thorax longitudine fere sesqui latior, antice late subemarginatus, laleribus nounihil rotundatns, margine late ex- planato, partim reflexo, anter ius rolundato-angustattis, basi truncatus, angulis subreclis, snpra auterius modice convexus, in metlio dorsi obsolete canalictilatus et intra basin transver- sim profunde impressus, confertim rugoso -puuctulatus. Scu- telluni paryum rotundatum. Elytra antice thoracis basi fere dimidio latiora, liumeris rotundatis, deiii subito, versus me- dium autem modice ampliata, apice rotundata, tliorace quin- tuplo longiora, supra convexa, nitida, regulariter striato-pun- etata, punetis majoribus magis approximatis quam in pro- xime praecedentibus, interstitiis laevibrcs. Corpus subtus sa- turatius rufo-piceum, subnitidum, ad pedum insertionem strio- lis impressis subradiatis notatum. Pedes medioeres, dilute fernigineo -testaeei.

96

34. L. minutus JJnne: breviter ovatus, nigro-piceus, gla-

ber, autennis pedibusque rnfo-testaceis, thorace subquadrato,

angulis anticis rotundato-ampliatis, dorso subdepresso, cre-

bre riigoso-punctato, in medio longitudinaliter foveolis dua-

biis oblongis et basi profunde transversim impresso, elytris

subconvexis nitidis, profunde striato-punctatis. Long. 3/4 1 liii. Lat. 3/8— !/2 liu.

Latridius minutus Latreille Gen. Crust. et Ins. III. p. 18. 2. Wilson et Duncnn Entom. Edin. p. 160.

Latridius porcatus Herbst Coleopt. V. p. 6. 4. Tab. 44. fig. 4. d. D. Kugellan in Schneider Mag. V. p. 575. 7. Kyber in Germar Mag. II. p. 1. Tab. 1. iig. 1 7. Sa~ mouclle Entom. Compend. p. 207. Dcthl Coleopt. p. 66. Gijllenhal Ins. Suec. IV. p. 142. 22. Westerhauser in Gisll Faunus I. p. 161. 20. in Silbermann Revue entom. III. p. 121. 20. Dejean Cat. edit. 3. p. 336. v. Roser Catal. p. 27. Stephens Catal. p. 94.999. lllustr. III. p. 113. 7. Nomencl. p. 32. 7. Manual p. 128. 1041. Curtis Brit. Entom. VII. ad tab.311. No. 3. ShucTcard Eiern, of Brit. Entom. p. 184. 7.

Latridius marginatus Dejean Cat. edit. 1. p. 102. Hum- mel Ess. entom. 111. p. 25. Sturm Cat. p. 161. Zetter- stedt Faun. ins. Lappon. p. 360. 4. Insecta Lappon. p. 200. 9. Krynicki Enum. in Bullet, de la Soc. Imp. des nat. de Moscou. V. 1832. p. 155. Villa Cat. 1833. p. 26.

Latridium minutum Latreille Hist. nat. des Crust. et des Ins. XI. p. 243. 3.

Dermestes porcatus Panzer Faun. 23. iig. 9. Entom. Ger- man. 1. p. 101. 27.

Dermestes marginatus Paykull Faun. Suec. I. p. 300. 30.

Tenebrio minutus Linne System. Nat. II. p. 675. 12.

Ips min uta Oliuier Entom. II. 18. p. 14.22. pl. 3. iig. 22. a. b.

Corticaria pulla Marsham Entom. Brit. I. p. 111. 14.

Var. /?. totus ferrugineo-testacens.

Latridius ferrugineus Kirby in litteris.

Var. y. thorace lateribus subparallelis, ceterum simillimus.

Habitat in domibus, quisquiliis et gramine ubique y\\\- garis, in Finlandia, Rossia, Suecia, Germania, Gallia, Anglia, Italia, Sibiria, Cancaso et Armenia; in Lapponia tarnen rarius sec. D. Zeilerstedl; etiam e Groenlaudia a D. Weslermann ad D. Zeilerstedl missus.

Caput porrectum, subconvexum, nigro - picenm, crebre rugoso-punctulatum, ore rufescente; in vertice et fronte linea

97

Iongitudinalis impressa; oculi globosi, prominuli, nigri. An- tennae capite cum thorace breviores, rufo-testaceae, structura ut in praecedente. Thorax latitudine panlo brevior, antice mnlto latior, late emarginatus, angulis anticis valde rotmidato- ampliatis, lateribus oblique subrectis, late reflexo-marginatis, basi truncatus tenue marginatus, angulis rectis, supra in disco subdepressus, anterius rudimento canaliculae abbreviatae quasi e foveolis duabus oblongis formata, intra basin transversira irapressus, fovea lata versus angulos utrinque profundiore, ni- gro-piceus opacus, confertim rugoso-punctatus, versus mar- gines saepe dilutior. Scutellum minutuni, rotundatum, nigrum. Elytra antice thoracis basi dimidio latiora, humeris valde ro- tundatis, anterius uonnihil productis, mox pone luimeros valde, versus medium modice, ampliata, apice ro tun data, thorace fere quadruplo longiora, supra nonnihil couvexa, nigro -picea ni- tida, sutura margineque explanafo saepius ferrugineis, regu- lariter et profunde striato- punctata, interstitiis impunctatis, alternis angustioribus, paulo elevatioribus. Corpus subtus pi- ceum, subnitidum, pectore profundius, abdomine subtiliter pun- ctulato. Pedes breviusculi, rufo-ferrnginei.

35. L. anthracinus mihi: brevior, ater, opacus, glaber, antennis pedibusque rufis, thorace brevi, subquadrato, de- presso, anterius paruin latiore, dorso sat profunde canali- culato, elytris convexis, striato - punctatis, interstitiis alter- nis nonnihil elevatis.

Long. % lin. Lat. s/12 lin. Latridius minutus Illiyer, DaJil Coleopt. p. 65. Var. ß. fusco-ferrugineus.

Petropoli et in Finlandia australi ad Willnaes rarissime captus; etiain in Austria ad Linz inventus D. Motschulsky. Praecedenti statura quodammodo similis, sed minor, tho- rax brevior, anterius parnm latior, haud lobalo-productus, puncta in elytrorum striis majora interstitiaque magis elevata. Color paginae superioris ater opacus, interdum ut in Var. ß. fusco - ferrugineus. Caput ut in priore, modo magis rugoso - punctatum. Oculi et antennae totae rnfo - ferrugineae, stru- ctura etiam ut in illo. Thorax longitudine multo brevior, subquadratus, antice late emarginatus, angulo antico utrinque (5. Band. 1. Heft.) 7

9S

\ix rotnndato- producta, hand lohato, lateriluis dein subrectis, modice elevato-marginatis, basi trnncatns, angulis rectis, su- pra depressns, crebre et sat profunde nigoso-pimctatus, in- acqualis, in medio satis profunde canaliculatus et intra basin minus profunde impressns. Scntellum ut in praecedenti. Ely- tra antice thoracis basi plus quam sesqui latiora, humeris ro- tundatis, haud elevatis, mox ex ipsis humeris ampliata, apice rotuudata, thorace fere quadruplo longiora, supra convexa, sat profunde striato- punctata, sutura interstitiisque alternis nonuihil elevatis. Corpus subtus nigrum, opacum, subtiliter parce punctulatum. Pedes tenues, laete rufo-ferruginei.

36. L. assimilis mihi: oblongo-ovatus, nigro-piceus, gla- ber, antennis pedibusque rufo-ferrugineis, thorace oblongo- quadrato, angulis anticis rotundato-ampliatis, dorso de- presso, subtilius rugoso- punctata, in medio foveolis duabus loiigitudinalibus et basi transversim impresso, elytris oblon- gis subconvexis, profunde punctato-striatis, apice subacu- rainatis, interstitiis angustis, subelevatis.

Long. 1 lin. Lat. */2 lin. Var. ß. pallide ferrugineo - testaceus, capite antennarum basi tho-

racisque disco obscurius rufo-testaceis. L. collaris MotschulsJiy in Iitteris.

Ad Kavantholm in Finlandia Orientali, locis umbrosis in gramine rarissime lectus; etiam in Rossia boreali, Germa- nia, Helvetia et Polonia a D. Molschulsky captus.

L. minuto etiam affinis, sed angustior, longior, thorace longiore, foveolis loiigitudinalibus profundioribus, margine la- tius explanato et elytris longioribus subacumiuatis diversus. Caput, oculi et antennae structura ut in priore. Thorax lati- tndine satis longior, apice truncatus, angulis utrinque late ro- tundato-ampliatis, lateribus subrectis, latius explanatis, Lasi truncatus, tenue marginatus, angulis rotundatis, supra subde- pressus, in disco foveis duabus oblongis longitudinaliter sat profunde, et intra basin transversim, versus angulos profun- dus impressus, nigro-piceus opacus, confertim sed subtilius nigoso-punctatus. Scntellum ut in praecedente. Elytra an- tice thoracis basi dimidio latiora, humeris productis modice rotundatis, dein versus medium parum ampliata, versus apicem

99

angustata, snb - acuminata, thorace plus quam quadruplo loii- giora, supra subconvexa, nigro -picea nitida, regulariter pro- funde punctato- striata, interstitiis omnibus angustis, alternis suhcostatis. Corpus subtns et pedes ut in priore.

37. L. seit us Motschulsky: oblongo- ovatus, nigro -piceus, glaber, ore, antenuis pedibusque rufo-testaeeis, thorace an- tice latiore, angulis explanatis, rotundato-produetis, dorso rnguloso- punctato, in medio e foveolis duabus oblongis ca- naliculato, basi profunde transversim impresso, elytris sub- convexis, profunde striato-punetatis, interstitiis aequalibus.

Long. 7/12 liu* Lat. V3 Im. Var. ß. totus rufo- ferrugineus, oculis nigris.

Habitat in Lithuania, Rossia meridionali et Bavaria D. Motschulsky.

L. minuto quoque affinis, sed minor, angustior, tho- race longiore, angustiore, angulis anticis magis rotundato- produetis et elytrorum interstitiis aequalibus; nigro -piceus, ore. autennis pedibusque rufo - testaeeis. Caput porrectum, depressum, rugoso-puuetatum, profunde canaliculatum , oculis globosis nigris, haud prominulis. Antennae nt in L. minuto. Thorax latitudine \ix longior, antice latior, late emarginatus, angulis utrinque explanatis, antrorsum nonuihil porrectis, ro- tnndato-ampliatis, lateribus oblique sublinearibus, late expla- nato-marginatis, basi truncatus, teime marginatus, angulis re- ctis, supra in disco subdepressus, leviter rugoso-punetatus, in medio e foveolis duabus longitudinalibns conjunetis sat profunde canaliculatus, intra basin transversim impressus, ex- cavatione versus angulum utrinque profundiore. Scutellum ut in prioribus. Elytra antice thoracis basi fere dimidio la- tiora, luimeris nonnihil porrectis, oblique truncatis, pone hu- meros valde ampliata, sed mox deinde sublinearia, apice ro- tundata, thorace plus quam quadruplo longiora, dorso modice convexa, regulariter et profunde striato- punctata, interstitiis aequalibus, impunetatis. Corpus subtus et pedes ut in L. minuto.

38. L. consimilis mihi: oblongo - ovatus, nigro - piceus glaber, antennis pedibusque rufo -testaeeis, thorace qua-

7*

lOO

drato, dorso coiifertim rugoso-punctato, intra basin trans- versini impresso, elytris oblongis, subrouvexis, nitidis, lc- vius striato -pnnctatis, interstitiis aequalibus, planis. Long. 1 lin. Lat. 5/i2 ''n- Habitat in Finlandia D. Suhlberg; in Snecia ad Hol- niiam D. Sunderall ; rarissime occurrit.

L. minnto iteruni similis, sed paulo longior, ely- trorum apex magis angustatus et thorax omnino qnadratus, inipressionibus longitiuliiialibus obsoletissimis vel fere nullis. Caput porrectum, subdepressum, nigro-piceum opacum, coii- fertim rugoso-punctatum, in vertice longiludinaliter impressum. Oculi et antennae ut in L. minuto. Thorax latitudine vix brevior, antice posliceque truncatus, angulis rotundatis, late- ribus rectis.parallelis, anguste reflexo-marginatis, basi tenue marginatus , supra in disco subdepressus, in raedio obsoletis- sime interdum canaliculatus, intra basin transversim, medio leviter, versus angulos utrinque profundius impressus, nigro- piceus opacus, profunde rugosus. Scutellum ut in priore. Elytra thoracis basi sesqui latiora, liumeris rotundatis, ante- rius \ix productis, mox pone humeros versus medium modice ampliata, explanato - marginata, apice suhangustata, singulatim rotundata, thorace quintuplo longiora, supra nounihil convexa, nigro- picea nitida, regulariter striato- punctata, punctis re- motioribus, subtilioribus, interstitiis impunctatis aequalihus, fere planis. Corpus subtus nigro-piceum, pectore crebre ru- goso-punctato, abdomine subtiliter punctulato. Pedes me- diocres, rufo-ferruginei.

39. L. gemel latus mihi: oblongus, ferrugineo - testaceus, glaber, thorate quadrato, angulis anticis rotundatis, dorso depresso, coiifertim rugoso-punctato, in medio canaliculato et basi transversim profunde impresso, elytris subconvexis, nitidis, striato - punctatis, striis gemellatis, interstitiis alter- nis angustis, subcostatis.

Long. V/i lin. Lat. 5/s lin. In gramine ad Kavantholm Finlandiae semel captns; a

D. Prof. Sahlberg specimen etiam unicum lectum; apud nos

rarissime obvius.

lOl

Praecedenti affinis, sed major, thorax omnino quadratus vel lateribus anterius haud ampliatus, per totam longitudinem evidenter canaliculatiis et elytra punctis minns profunde im- pressis striata, striis per paria valde approximatis ; ferrugi- neo-testaceus, autennis pedibusque dilutioribus. Caput por- rectum subdep ressum , crebre rugoso -punctatum, lougitudina- liter sat profunde canaliculatuni; oculi globosi, valde promi- nuli, nigri. Antennae ut in priore. Tborax longitudine vix latior, apice bisinuatus, anguiis rotundatis nonnihil productis, lateribus parallelus vel in medio perparuni sinuatus, utrinque late reflexo - marginatns , basi truncatus, anguiis rotundatis, snpra subdepressus, in medio longitudinaliter evidenter cana- liculatiis et intra basin transversim, versus angulos utrinque profundius impressus, confertim rugoso -punctatus, opacus. Scutellum minutum, semicirculare. Elytra antice thoracis basi diraidio latiora humeris rotundatis, sub humeris subito am- pliata, margine late explanato, apice rotundata, thorace qua- druplo longiora, supra nonnihil convexa nitida, regnlariter striato - punctata, punctis minus profund is, striis gemellatis vel per paria approximatis, unde interstitia alterna subsequenti- bus duplo latiora, alterna inter strias angustata, subcostata. Corpus subtus et pedes ut in praecedente, modo paulo dilutiora.

40. L. paralleloc ollis mihi: breviter ovatus, nigro-pi- ceus, glaber, antennis pedibusque rufo-testaceis, thorace quadrato, lateribus parallelis rectis, anguiis omnibus rotun- datis, dorso depresso, rugoso, obsolete canaliculato , basi transversim impresso, elytris ovatis, profunde punctata - stria- tis, interstitio secundo lato, ceteris augustis, alternis sub- costatis.

Long. 73 l'1»- Lat. Va !'»• In fungis Alni ad Willnaes in Finlandia australi raris- sime captus; etiam prope lacum Baical Sibiriae a D. 31ot- schulsky lectus.

L. minuto minor, brevior, tliorace omnino quadrato, lateribus rectis parallelis et elytrorum interstitio secundo ce- teris duplo latiore distinctus. Caput l)reviusculum, nigro-pi- ceum, crebre rugoso -punctatum, profunde canaliculatuni, ore

102

rufescente; oculi globosi, nigri, prominuli. Antennae capite cum thorace niulto breviores, rnfo - testaceae , structura nt in L. minuto. Thorax latitudine parum brevior, antice leviter bisinuatus, angulis rotundatis, lateribus omnino rectis, anguste explanato-inarginatis, basi truncatus, angulis etiam rotunda- tis, supra in disco vix convexus, obsolete canaliculatus, intra basin leviter transversim inipressus, nigro - piceus opacus, con- fertira rugoso-punctulatus. Scutellnm minutum semicirculare. Elytra antice thoracis basi plus quam dimidio latiora, hume- ris nonnihil productis rotundatis, mox pone humeros subito, versus medium modice ampliata, margiiie explanato, apice rotundata, thorace plus quam triplo longiora, supra, praeser- tim posterius, convexa, nigro -picea nitida, sutura et margine explanato rufo - ferrugineis, regulariter et profunde punctata - striata, interstitio secundo reliquis duplo latiore planato, ce- teris angustis, alternis , praesertim versus basin, subcostatis. Corpus subtus et pedes nt in L. minuto.

41. L. brevicornis Schüppel: elongatus, depressus, ater, opacus, glaber, antennis brevibus pedibusque rufo - ferrugi- neis, thorace longiore, cordato, creberrime rugoso-punctato, longitudinaliter bifoveolato, basi transversim impresso, ely- tris elongatis, subparallelis, pone basin oblique profunde im- pressis, leviter striato-punctatis, interstitiis aequalibus.

Long. 5/g 1 l"1- Lat. 5/i2 i/2 lin. Latridius brevicornis Dejean Catal. edit. 3. p. 335.

Villa Catal. 1838. p. 59. Latridius parallelus Dcjcan Catal. edit. I. p. 102. Var. ß. pallide rufo-ferrugineus, oculis nigris.

Habitat in Germania, Gallia et Italia. Mus. D. Mol- schulsky.

Caput breve, depressum, atrnm opacum, creberrime ru- goso - puuctatum , inaequale , vertice triangulariter profunde impressum, oculis globosis nigris, parum prominulis. Auten- nae breves, ad dimidium thoracis tantum protensae, rufo-fer- rugineae, structura ut in L. minuto. Thorax latitudine paulo longior, basi apiceque truncatus, lateribus antrorsum dilatato - rotundatus, versus basin angustatus, lateribus anguste explanato - marginatus, margine praesertim posterius elevato-

10.1

reflexo, angulis basalibus rectis, snpra depressus, creberrime rugoso-punctatus, ater, opacus, in disco ante medium ioveola oblonga et alia pone medium etiam oblonga, longifudiualiter positis, sat profunde impressis, intra basin transversim late excavatus, impressione versus augulum utrinque profundiorc. Scutellum minutum, semicirculare, atnira. Elytra basi thora- cis postico dimidio latiora, humeris rotundatis, oblique callo- sis, lateribus sublinearia, apice rotundata, thorace plus quam qnadruplo longiora, dorso subdepressa; atra opaca, regulari- ter leviter striato - punctata, interstitiis plauatis aequalibtis, in disco antico, non procul a scutello, impressione obliqua sat profunda, cum altera opposita ad sntnram connivente notata. Corpus subtns nigrum, vix punctulatum. Pedes breviusculi, tenues, rnfo-ferruginei.

42. L. carbonarius Chevrolat : elongatus, ater opacus, glaber, antennis pedibusque rufo-ferrugiiieis, thorace brevi transverso, subcordato, creberrime punctato, anterius foveöla triangulari, basi transversim impresso, elytris oblongis, utrin- que ante medium oblique impressis, leviter striato - puncta- tis, interstitiis aequalibus.

Long. 5/f, l"1- ^at- V3 ^n- Habitat ad Lutetiam Parisiorum D. Aube ; in Daghe- stan D. Molscliulskij.

Caput breve, subdepressum , atrum opacnm, creberrime rugoso - punctatum; oculi globosi nigri, modice prominulL Antenuae capite cum thorace breviores, rnfo-ferrngineae, stru- ctura ut in L. minuto. Thorax breviter snbcordatus vel longitudine fere sesqui latior, antice truncatns, lateribus te- nue marginatis, ante medium perparum rotundato-dilatatus, pone medium versus basin paulo angustatus, basi truncatns^ angulis rectis, supra parum convexus, ater opacus, creberrime rugoso-punctatus, in disco ante medium foveola oblongo-tri- angulari sat profunde et intra basin transversim impressus, hac impressione quasi e quinque foveolis inter se connexis composita. Scutellum minutum, semicirculare. Elytra auticc thorace parum latiora, humeris rotundatis, lateribus vix am- pliata, snperne iuspeeta fere linearia, apice rotundata, Iho-

104

race quintuplo longiora, dorso parum convexa, atra opaca, regulariter e punctis approximatis minoribus et levius impres- sis striata, interstitiis planatis aequalibus, in dorso anterius, inter basin et medium utrinque impressioue obliqua sat pro- funda cum altera opposita ad suturam connivente. Corpus subtus nigro-piceum, vix punctulatum. Pedes breviuscnli, rnfo - ferruginei.

43. L. filiformis Dejean: lineari - elongatus , angustus, depressus, glaber, rufo-ferrngineus, thorace cordato, po- stice transversim profunde impresso, ntrinque foveolato, elytris linearibus, humeris rotundatis, crebre et sat pro- funde punctato-striatis.

Long. 7/z lin. Lat. */4 lin. Latridius filiformis Dahl Coleopt. p. 65. Gyllenh. Ins. Suec. IV. p. 143. 23. Villa Catal. 1835. p, 45. Dejean Catal. edit. 3. p. 336. L. m inu tis si mos Lcgnon in litteris. Var. /?. totus pallide luteo-testaceus.

Habitat sub cortice arborum emortuarnm rarius; in Fin- landia D. Sahlberg ; in Sueciae Westrogothia DD. Gyllen- hal et Boheman, Smolandia DD. Ljirngh et Wellerhall, Blekingia D. Aspegren; in Armenia D. Motschulsky ; oc-. currit etiam in Rossia meridionali, Germania et Gallia. Var. ß. in Tauria captam communicavit D. Slcven.

Caput majuscnlum, oblongum, depressum, porrectum, cre- bre punctulatum, rufo-testaceum, collari a vertice impressione transversa valde profunda sejuncto; oculi minuti, parum pro- minuli, aureo-micantes. Antennae capite cum thorace panlo breviores, ferrugineae, articulo primo crasso subclavato, se- cundo crassitie fere aequali, breviter obconico, 3 8 minutis coarctatis submoniliformibus, 9 et 10 antecedente duplo ma- joribus transversis cyathiformibns, ultimo decimo triplo ma- jore subgloboso, apice acuminato. Thorax subcordatus, lati- tudine antica brevior, antice latior, truncatus, angulis rotuu- dato-ampliatis, pone medium posterius angustatus, lateribus explanato - marginatis, margine reflexo, basi truncatus, angu- lis subrectis, supra in disco antico convexus, intra basin fo- vea lata transversa, versus angulos ntrinque profundiore im-

105

pressus, totus rufo-ferrugineus, margine antico aureo-mi- cante, ruguloso-punctatus. Scutellum miuutum trianguläre. Elytra antice thoracis basi vix latiora, hunieris rotundatis, thorace plus quam quadruplo longiora, fere linearia, apice rotundata, supra subdepressa, rnfo - ferruginea, profunde pun- ctato- striata, punctis magnis approximatis, interstitiis angu- stissimis, creuulatis, sutura elevatiore. Corpus subtus ferru- gineo-testaceuui , thorace ruguloso, pectore remote punctato, abdomine fix piiuctulato, segmentorum inarginibus postice in- crassato-elevatis, pallidioribns. Pedes breviusculi, pallidius testacei.

44. L. cor die ollis mihi: lineari-elongatiis , angustus, de- pressus, rufo-ferrugineus, glaber, capite snbrotundato, thorace cordato, apice truncato, angulis rotundatis, basi transversim impresso, elytris oblongis, profunde striato - punetatis.

Long. 72 un- Lat. l/6 lux.

Latridius cordic ollis Mannerh. Bullet, de la Soc. Imp. des nat. de Moscou. 1843. p. 300. 267. Beitrag zur Käferfauna der Aleut. Inseln, der Insel Sitltka und Neu-Californiens p. 128. 267.

Habitat in insula Sithka Americes borealis D. Blaschke.

Praecedenti affinis, sed paulo minor, Caput brevior, tho- rax magis depressus, profundius rugoso-punetatus, postice minus profunde transversim impressus et elytra profundius striato- punctata; totus rufo-ferrugineus, glaber. Caput por- rectum, subrotundatum, crebre rugoso-punetatum; oculis ut in priore. Antennae capite cum thorace multo breviores, stru- ctura ut in praecedente. Thorax antice longitudine nonnihil latior, lateribus rotundato-ampliatus, margine valde expla- nato, antice truncatus, angulis subrotundatis, pone medium versus basin angustatus, postice truncatus angulis rectis, disco subdepressus, ante basin transversim minus profunde impres- sus, crebre et profunde rugoso-punetatus. Scutellum ut in praecedente. Elytra basi thoracis latitudine, humeris subre- ctangulis vel perparum rotundatis, thorace plus quam qua- druplo longiora, lateribus sublinearia, apice rotundata, supra subdepressa, profunde striato -punctata, interstitiis angustissi-

106

nüs, crenulatis, suturali latiore subelevato, Corpus subtus et pedes ut in priore.

45. L. parallelus Schuppet: lineari-elongatus, angustus, depressus, glaber, pallide ferrugineo-testaceus, thorace brevi, cordato, postice late miuus profunde impresso, ely- tris linearibus, humeris productis subacuminatis , profunde et crebre punctato - striatis.

Long. 2/j lin. Lat. V4 lin.

Habitat in Austria D. Molschulsky.

L. filiformi etiam valde affinis, sed thorax magis de- pressus, antrorsum lateribus magis dilatatus, posterius angu- stior et elytrorum humeri antrorsum producti, subacuminati; totus pallide ferrugineo-testaceus. Caput, oculi et antennae ut in illo, antennae autein panlo breviores, validiores. Tho- rax cordatus, latitudine dimidio brevior, antice multo latior ibique lateribus valde rotundato-ampliatns, margine late ex- planato, poue medium versus basin angustatus, basi ipsa sub- emarginatus, angulis posterius nonuihil productis acutiusculis, dorso subdepressus, subtiliter ruguloso-punctatus, intra basin transversim late sed minus profunde impressus. Scutellum ut in prioribns. Elytra structura fere ut in L. filiformi, sed lateribus fere linearia, supra magis depressa, humeris utrin- que nonnihil productis, acutiusculis, striis punctis majoribus profundius impressis, interstitiis angustissimis crenulatis, ita ut elytra subtiliter reticulata appareant. Corpus subtus et pe- des ut in proxime praecedentibus.

46. L. tantillus mihi: elongatus, angustus, convexiusculiis, rufo - fcrrugineus , glaber, occipite impresso, thorace brevi, subcordato, postice valde profunde transversim excavato, elytris oblongo-ellipticis, humeris rotundatis, concinne mi- nus profunde crenato- striatis.

Long. 7/1? lin. Lat. '/3 ^in-

Habitat in Germania D. Molschulsky.

Totus rufo - ferrugineus , nitidus, oculis nigris. Caput porrectum anterius angustatum, convexiusculum, subtilissime remote punctulatum, collari a vertice impressione valde pro- funda sejuncto et in medio ad occiput subforeolatum ; oculi

107

ininiiti , parum prominuli. Antennae ut in L. filiform!. Thorax subcordatus, latitiidine autica parum brevior, antice paulo latior, truncalus, lateribus antrorsum modice rotundato- ampliatus, tcnue marginatus, pone medium posterius nonnihil tantum angustatus, basi truncatus, tenue marginatus, angulis subrectis, supra in disco antico valde cotivexus, subtilissime parce punctulatus, intra basin valde profunde transversim im- presso-excavatus. Scutellum minutum, tringulare. Elytra an- tice thorace vix latiora, humeris rotundatis, oblongo-elliptica vel tliorace plus quam triplo longiora, lateribus perparum ampliata, pone medium versus apicem angustata, apice rotun- data, supra convexiuscula, concinne e punctis minutis minus profunde impressis crenato- striata, interstitiis angustissimis. Corpus subtus tenue punctulatum. Pedes validiores.

Species mihi invisae:

47. L. exaratus Faldermann: „glaber, fuscus; thorace quadrato, lateribus posticeque late explanato - marginato ; elytris breviter ovatis, confertim costatis, sulcis dense et grosse punctatis."

„Long. */s lin- Lat. */« lin." Latridius exaratus Faldermann Fauna entom. Trans -Cau- casica II. j». 253. 473. Habitat in regionibus Caucasicis.

„Statura et magnitudo Latridii acuminati Payk., sed in elytris plerumque latior, thorace majore lateribusque explanato bene distinetus."

„Caput porrectum, quadratum, obsenre fuscum, opacum, crebre at obsolete granulatum, supra deplanatum, in medio longitudinaliter tenue canaliculatum. Oculi sat prominuli, glol>osi, aterrimi. Antennae thoracis basin non attingentes, fuscae, ad basin apiceque nonnihil dilutiores; artieuio basali valde incrassato , subsequentibus tenuibus, extrorsum parum incrassatis. Thorax quadratus, latitiidine vix brevior, fuscus, lateribus late explanato - marginatus , ibique pallidior, paullo pone apicem parum rotundatus, disco modice convexus, in medio longitudinaliter anguste, sed intra basin late et pro- funde transversim canaliculatus, undique minutissime et valde

108

obsolete rugoso - punclatus. Scutellum trianguläre, \ix con- spicuum, supra inaequale. Elytra breviter oyata, lateribus di- latata, in medio ampliato - rotundata, reflexa, apice acute ro- tundata, basi tmncata; humeris nonnihil prodnctis, sub-cal- losis; supra aeqnaliter modice convexa, fnsca, ad apicem di- lutiora, confertiin costala, sulcis profnndis, grosse et confertim punctatis; disco ante medium lnnatim teuuiter impresso. Cor- pus subtus rufo-fuscum. Pedes tenues, pallidiores."

48. L. sinuati colli s Faldermann: „rufo-testaceus, totus glaber; vertice triangulariter concinne impresso; tliorace elongato, lateribus bisinuato; elytris latissiinis, rüde striato- punctatis."

„Long. 1 lin Lat. V2 lin." Latridius sinuaticollis Faldermann Fauna entom. Trans- Caucasica II. p. 254. 474. Habitat in regionibus Caucasicis. „Statura et magnitudo fere praecedentis, sed thoracis forma et elytrorum rugositate longe differt."

„Caput quadratum, rufo-fuscum, opacum, minute sed creberrime granulatum, inter oculos modice convexum, vertice triangulariter late et profunde impressum. Oculi valdc pro- minuli, globosi, aterrimi. Antennae totae testaceae, suhtilitcr pnbescentes, capite cum thorace parum breviores, extrorsum gradatim concinne incrassatae; articulo basali globoso. Tho- rax elongatus, latitudine dimidio fere longior, rufo-testaceus, basi truncatus, apice late sed band profunde emarginatus, an- gulis Omnibus parum prodnctis, obtuse ampliato -rotundatis; lateribus late explanato-marginatus, utrinque profunde bisi- nnatus, supra inaequalis, confertissime, sed minute granulatus, pone medium transversiui late et profunde excavatus. Scu- tellum ut in praecedente valde minutum, trianguläre. Elytra thorace plus duplo latiora, brevia, lateribus vix rotundata, fere parallela, apice acute rotundata, humeris rectis, acute alte elevatis; supra valde convexa, rufo-testacea, nitida, con- fertim, rüde et profunde striato- punctata, interstitiis laevibus, \ix convexis. Corpus subtus rufo - testaceum, laevigatum, ni- tidum; ano flavo - testaceo. Pedes longiusculi, tenues, obso- letissime puuctulati, rufo -testacei."

lOO

49. L. nodifer Westwood: „piceo-niger, thorace angusto bicostato, pone medium constricto, elytris striato-punctatis, pone medium bituberculatis."

„Long. 1 lin."

Latridius nodifer ITcstwood Introduction to the modern clas-

siiication of insects I. p. 155. Stephens Manual p. 129. 1042.

Habitat in Angliae Chiswick et Coombe Wood ad ra-

dices Grataegi oxyacautbae tempore autumnali DD.

Weslwcod et Stephens.

50. L. costatus Erichson: „piceus, glaber, thorace ob- longo, bicarinato, medio constricto, elytris striato-punctatis, interstitiis alternis costatis."

„Long. 1 lin." Latridius costatus Erichson Beitrag zur Insectenfauna von Vandiemensland p. 242. 202.

Habitat in Terra Vandiemeni D. Schayer.

„Statura fere L. nodiferi Westw., glaber, minus ni- tidus, fusco- piceus, capite rufescente, elytris apice dilutiori- bus, pedibus pieeo-testaeeis. Anteniiae rufae. Caput puu- ctulatum, antice 4-carinatum, carinis exterioribus abbreviatis, interioribus integris pone oculos di\ergentibus. Thorax an- gustus, latitiuline sesqui longior, angulis anterioribus rotun- datis, posterioribus subrectis, paullo pone medium constrictus, dorso bicarinatus, lateribus elevato-marginatus, interstitiis in- aequalibus, subtiliter punetulatus. Elytra ampliora, medio le- \iter dilatata, convexa, striato- punctata, interstitiis alternis (3. 5. 7.) curina sat elevata aeutaejue costatis, costa exteriore pone medium abbre\iata."

51. L. testaceus Waterhouse : „brevis, subconvexus, te- staceus, thorace lato, antice bisinuato, postice transversim impresso, elytris tenne punetato-striatis."

„Long. 3/4 lin." Latridius testaceus Stephens Illustr. III. p. 114.9. pl.XVHI. fig. 3. Nomencl. p. 32. 9. Manual p. 129. 1044. Shuchard Eiern, of Brit. Entom. p. 134. 9.

In Anglia prope Londinos ad Old Brompton mense Majo a D. Waterhouse captus.

„Thorace lato subcordato, elytrorum striis tenue pun- etatis et colore pallide testaceo a congeneribus sufficienter di-

HO

stiuctus. Brevis, snbconvexus, testaceus, parum nitidus. Ca- put minutuni, impressione parva frontali : oculi nigri. Thorax valde brevis, latus, margine antico bisinuato, lateribus in me- dio valde dilatatis, disco parum convexus, canalicula longitu- dinali obsoleta interrupta, prope basin fovea profunde im- pressa transversa, fere triloba. Elytra autice thoracis basi fere latiora, humeris rotundatis, margine laterali nonnihil ex- planato, apice subacuminata, dorso subconvexa, tenuiter obso- lete punctato-striata. Antennae et pedes pallide testacea.

Namenregister der Gattungen und Arten.

(C. bedeutet Corticar gedruckten

Corticaria.

Americana. C. 41. armata. C. 24. axillaris. C. 16. badia. C. 10. Baicalica. C. 31. brevicollis. C. 44. campicola. C. II. cavicollis. C. 50. concinnula. C. 13. crenicollis. C. 26. crenulata. C. 6. crocata. C. 46. curticollis. C. 3S. cylindrica. C. 23. denticollis. C. 16. denticulata. C. 7. denticulata. C. 39. diluta. C. 4. distinguenda. C. 57. elongata. C. 35. ferruginea. C. 36. formicetorum. C. 18. foveola. C. 28. fulva. C. 32. fulvipes. C. 55. fuscipennis. C. 58. fuscula. C. 48.

ia und L. Lathridius. Die Namen sind Synonyme.)

gibbosa. C. 40. gracilis. C. 19. bortensis. C. 45. illaesa. C. 20. impressa. C. 9. impressa. C. 40. interstitialis. C. 5. intricata. C. 3. lacerata. C. 27. Lapponica. C. 62. lateritia. C. 34. laticollis. C. 15. linearis. C. 29. Iongicollis. C. 33. longicornis. C. 22. melanophthalma. C. 17. nigriceps. C. 64. nigricollis. C. 65. octodentata. C. 63. pallens. C. 53. pallida C. 48. parvicollis. C. 59. parvula. C. 47. picipennis. C. 60. piligera. C. 2. pubescens. C. 1. pulla. L. 34. punctulata. C. 1. pusilla. C. 39.

ui

qnadrimaculata. C. 21. nibripes. C. 30. ruficoUis. L. 17. rufula. C. 66. rugicollis. L. 1. saginata. C. 8. sculptipennis. C. 61. sericea. C. 56. serrata. C. 14. similata. C. 49. subacuminata. C. 37. subtilis. C. 51. suturalis. C. 52. Taurica. C. 43. tincta. C. 12. transversa. L. 33. transversalis. C. 42. truncatella. C. 54. tiinbilicifera. C. 25.

Dermesles.

acuminatus. L. 1. feneslralis. C. 1. C. 36. fcnestratus C. 1. (jibbosus. C. 40. linearis. C. 29. lonyicornis. C. I. marginatus. L 34. minulus. C. 49. porcatus. L. 34. quadratus. L. l. ruyosus. L. 28. serratus. C. 14

Ips.

impressa. C. 9. minnta. L. 34. ruyicollis. L. 11. transversa. L. 33.

Lathridius.

alpinus. L. 22. alternans. L. 10. Anatolicus. L. 26. angulatus. L. 8. angusticollis. L. 5,

antliracinus. L. 35. assimilis. L. 36. attenuatus. L. 2. Brasiliensis. L. 29. bievicornis. L. 41. carbonarius. L. 42. carinatus. L. 13. carinulatus. L. 16. Caucasicus. L. 6. clathratus. L. 20. collaris. L. 23. collaris. L. 36. concinnus. L. 25. consimilis. L. 38. constiictus. L. 17. cordicollis. L. 44. costatus. L. 50. cylindricollis. C. 40. dubius. L. 32. elongatus. L. 19. exaratus. L. 47. exilis. L. 22. üliformis. L. 43. gemellatus. L. 39. Iiirtus. L. 27. incisus. L. 15. Lapponum. L. 9. lardarius. L. 1. liliputanus. L. 21. liliputanus. L. 22. minutissimus. L. 43. miniitus. L. 34. monticola. L. 18. nanulus. L. 24 nervosus. L. 14. nodifer. L 49. parallelicoUis. C. 33. parallelocollis. L. 40. parallelus. L. 45. planatus. L. 31. protensicollis. L. 4. quadricollis. L. 3. rugicollis. L. 11. rugipennis. L. 30. rngosus. L. 28. scitus. L. 37.

11»

separandus. C. 11. sinuaticollis. L. 48. tantillus. L. 46. testaceus. L. 51. lestaceus. C. 59. transversus. L. 33. variolosus. L. 7. Volgensis. L. 12.

Latridium.

impressum. C. 9. minutum. L. 34. transversum. L. 33.

Latridius.

acuminatus. L. I. angustaius. L. 19. angusticollis. L. 5. «sperrtfus. L. 33. urevicollis. C. 44. ireDi'conus. L. 41. carinatus. L. 13. costoneipennis. C. l. cavicoffts. C. 50. cojisfrittws. L. 17. conlicoIJts. L. 44. crassicornis. L. 33. crenulntus. C. 6. denticulatus. C. 7. (lis(iii(/it<?»n/«s. C. 57. elongatus. C. 35. L. 19. exaratus. L. 47. ca;iHs. L. 22. fenestralis. C. 1. fenestratus. C. 1. ferrugineus. C. 36. L. 34. filiformis. L. 43. formicetorum. C. 18. /bueo/rt. C. 28. C. 30. foveolatus. C. 6. C. 28. fulvipes. C. 55. fttluu*. C. 32.

fusculus. C. 48. gibhosus. C. 40. hirsutulus. L. 27. /lirfus. L. 27. Lapponicus. C. 62. lardarius. L. 1. JiHC«ris. C. 29. liliputanus. L. 21. longicollis. C. 33. longicornis. C. 22. marginatus. L. 34. mifittftMtmu*. L. 21. mtnutus. L. 34. 35. nigriceps. C. 64. 7iigricollis. C. 65. «orfi/Vr. L. 49. oclodeiitatus. C. 63. parnllelus. C. 37. L. 41. parvulus. C. 47. porcatus. L. 34. protensicollis. L. 4. pwtesccjis. C. 1. 2. quadmtus. L. 1. quadricollis. L. 3. ruficollis. C. 58. L. 17. 23. rulicornis. C. 22. rufipes. C 22. rufulus. C. 66. rugicollis. L. 11. rugosus. L. 28. 30. sculplilis. L. 33. sculptipennis. C. 61. serrrtfws. C. 14. 62. simUntus. C. 49. sinuaticollis. L. 48. testaceus. L. 51. transversnlis. C. 42. L. 33. transversus. L. 29. 33. umbilicatus. C. 25.

Tenebrio.

lardarius. L. 1. minutus. L. 34.

II.

Tentamen dispositionis generuin et specierum

Coleopterorum Pseudotrimerorum

Archiducatus Austriae auetote luidovico Redtenbucher, Med. Doct.

Psendotrimera coleoptera dieuntur, tarsis quadri-arti- cnlatis, articulo seeundo apice lobato, articuli quarti medium attingente tertiumque miuutum supra in fovea longitudinali includente.

Ex diversis coleopterorum familiis non facile invenitur alia, quae strictioribus liraitibus a ceteris sese exeludat, quae praeter aequalem et singularem tarsorum constructionein et in ceteris corporis partibus talem similitudinem ostendat. La- tveille hanece coleopterorum sectiouem sub nomine Trimera in suis generibus crustaeeorum et insectorum complexus est, cujus auetoritatem etiam entomologi gallici recentiores sequuti sunt, licet Jac. Müller (vide Ilügers Magazin IV. p. 218.) anno 1805 tarsorum construetionem veram horum coleoptero- rum declarasset. Westwood in opere suo Introduction to the modern Classification of insects familiam Erotylorum ad psendotrimera ducit, quo jure, nescio, quoniam Erotylorum tarsi sint quiuque-articulati. In figura 49. Nr. 1, tarso- rum hujus familiae strueturam, sed male depingit, nam in figura sua articulus tertius est aegre distinguendus, quanrvis in natura seeundo sit plerumque major.

Lütveille recentiore tempore (Cuvier le regne animal.

Suite des insects par M. Latreille) genus Lithophilus et

Clypeaster ad sectionem suam Trimerorum ducit, sed ambo

gaudent tarsis quadri-articulatis, articulo tertio quidem miuuto,

(5. Band. I. Heft.) 8

114

non vero in secundo supra incluso nee ab illo longitudine superato. L i t h o p h i 1 u s sine dubio in familia Erotylorum est locandus et transitum inter Erotylos et Lycoperdinas format, genus autem Clypeaster et Corylophus Leach propriam constituere videntur familiam, quam opinionem confirmant:

1. Mandibularum singularis struetura (in nullo coleopterorum genere adhuc observata), facie interne excavata marginibus crenato - dentatis (Clypeaster pusillus GylL et Clyp. palli- dus Dejean) aut apice bifida margineque interno toto pro- funde pectinato (Corylophus cassidoides Marsh, et Cor. obsenrus Dejean).

2. Maxillae simplices, mala interna vix ulla, externa angusta exarticulata.

3. Corporis struetura singularis, capite intra thoracem in fo- vea abscondito.

NB. Ab amico aestimato D. D. Ernesto Hecger anno praeterlapso metamorphosis Corylophi cassidoidis observata est. Larva est lineam longa, larvaeque Coccinellarum formam sinuilat. Cor- pus ejus pedibus sex et quodlibet segmentum supra Serie trans- versa ex pilis erectis pellucidis apice clavatis instruetum est. Larva et insectum evolutnm sub vegetabilibus pntrescentibus vitam agunt.

Corpus coleopterorum pseudotrimerorum plerumque est subhemispliaericum aut ovale, rarius oblongum, glabrum aut tenue pubescens.

Caput est thoraci insertum, ad oculos usque aut ultra retractum, antice plerumque angustatum, rarius rotundato-am- pliatum, margine antico oculos cingens anteunarumque inser- tionem obtegens (Chilocorus, Platynaspis).

Oculi sunt laterales, rotundati aut ovati, non, aut parum prominentes.

Labrum plerumque est porrectum, transversum, integrum aut leviter emarginatum, rarius sub capitis margine anteriore retractum (Chilocorus), saepissime limbo membranaceo, subti- lissime ciliato et a labro ipso vix distineto auetum.

Mandibulae sunt corneae, acutae, margine inferiore ap- pendice membranaceo ciliato instrueto, ante basin exciso et unco majore vel minore armato, apice integrae (in Chilocoris ge- nuinis) aut intra apicem deute parvo obtuso armatae (Lyco-

115

peräina, Dapsa) ant apice bifidae (in Coccinellis gcnuinis) aut apice mnltidentatae, dentibus simplicibus (Cynegetis) vel mar- gine serratis (Epilachna).

Maxillae cardine brevi, transverso aut subquadrato aut rhorabico, stipiteque corneis. Malae dnae distinctae. Mala interior membranacea, interne et apice barbata, mala exteriore saepissime brevior rarius subaequalis (Epilachna) apice acu- ta.— Mala exterior segmentis duobus composita, inferiore corneo, superiore aut eorneo, patelliformi, margine ciliato (Mi- craspis), aut subcorneo dilatato, externe rotundato, interne apiceque barbato (Cocciuella), aut membranaceo, apice truncato (Dapsa), aut conice acuminato, barbato (Lycoperdina).

Palpi maxillares quadri - articnlati, articulo primo mini- mo, secuudo longo, conico, tertio iterum brevi plerumque tri- gono aut subquadrato, ultimo plerumque magno securiformi, aut ovato et apice oblique truncato, rarius oblongo - ovato (Dapsa).

Mentum breve, antice profunde emarginatum, corneura. Labium aut quadratum, aut oblongum, postice angusta- tum aut corneum aut submembranaceuni.

Ligula aut elongata, conica, apice obtusa (Epilachna), ant truncata angulis rectis aut obtusis margineque ciliato, auf leviter ant profunde triangulariter emarginata, angulis non- nunquam longe barbatis (Micraspis, Dapsa).

Palpi labiales labio inserti, tri-articulati, articulo primo minimo, secundo obconico, apice tertio crassiore, ultimo ovato aut oblongo -ovato, apice plerumque truncato.

Antennae in fronte intra oculos, aut ad niarginem anti- cum oculorum aut sub frontis margine dilatato insertae, il-ar- ticulatae, aut filiformes articulis ultimis paulo majoribus, aut clavatae, clava aut truncata (Gocciuella), aut ovata, aut ob- longo-ovata acuminata (in nonnnllis Scymnis). Articulus pri- mus magnus, sequentes plerumque conici. In nonnnllis (Scym- nis, Chilocorus) articulus secundus primo crassitie aequalis, saepissime aegre discernendus. Longitudine antennae ple- rumque thoracis medium non attingunt, saepius sunt capite breviores, rarius capite thoraceque longitudine aequales (Coc- cidula, Nundina).

8*

116

Scntellum plernmque minutnm trianguläre?, et depressum ant vix conspicuum (Micraspis), rarius inajoris magnitudinis (Hyperaspis).

Alae rarissirae tlesunt (Cynegetis).

Pedes inter se longitudine aequales, intermedii et po- stici insertione distantes, coxis transversa. Femora in me- dio plernmque incrassata, infra pro receptione tibiarnm plus minusve canaliculata. Tibiae apice panun dilatatae, inermes. Tarsi quädri - articulati, artieulis duobus primis snbtus spon- giosis, primo conico, secundo apice bilobo, supra canalicnlato, in canalicula articulum tertinm qnartiqne unguicularis basin includente. Ungniculi ant simplices (in Lycoperdinis et in genere Anisosticta) ant basi deute lato rectangulö ant acnto armati (Coceinella) aut apice inaeqnaliter bifidi (Scymnns) aut apice bifidi et basi deute lato rectangulö armati (Epi- laclina).

Differentia sexualis in corporis structura externa nulla, in nonnullis Goccinellis genuinis antem et in Scymnis plernm- que sexus colore sese differunt, et quidem in Scymnis ca- pite tboracisque angulis anticis non coloratis, varietates fronte aut capite tboracisque angulis anticis rubro-flavis feminae esse videntur.

De victu atque metamorpliosi paucae tantum adhuc ex- stant observationes speciales. Lyeopeidinae habitant in Lyco- perdis, Boletis et sub cortice arborum emortnarum, sed latet, an solum putredine delectentur an insecta alia ibidem adgre- diantur. Larvam Endomycbi coccinei Westwood depinxit. (Iutr. of mod. das. of ins. Vol. I. p. 394. fig. 49. 11.). Coccinellae habitant in plantis, fruticibus arboribusque prae- cipue coniferis ubi ipsae suaeque larvae Coccinis Apbidinis- que vescantur. Aliae autem ex genere Epilachna, quarum mandibulae multidentatae sunt, simul cum suis larvis paren- cbyma foliorum plantae devorant, quam inbabitant. Spe- cierum generis Cynegetis larvae adbuc latent, sed verisimili- ter insecta eyoluta et larvae vegetabilibus sese nutriunt uti species generis Epilaclina.

Larvas hujus familiae mihi cognitas alio loco accuratius

117

describam, hasce plagellas eanim descriptione onerare spa- tiiim mihi vetat.

De usu medico Cocciiiellarum vide: Roemer'a Annal. d. Arzn. Bd. 2. St. I. S. 102. Journal dei Erfind. Bd. 8. St. 29. S. 128. Journal der ausl. med Lit. Bd. 2. S. 391.— Schwarze Pharmacol. Bd. 2. S. 109.— Hu fehnuVs Journal. Bd. 14. St. 2. S. 91. et Bd. 31. S. 104. Richters Arzneimittel. Bd. 2. S. 238. Vogt Pharmacodyn. Th. 2. §. 2506.

Qui Cocciuellarum immensum varietatum iiumeruni dis- qairere vult, legat celeberrimi hnjus familiae cultoris D. .7. K. W. Illlger Verzeichniss der Käfer Preussens atque D. Equitis Leonard} de Gijllenhal Insecta suecica, opera iioii sat aestimanda.

Coleoptera pseudotrimera in duas discedunt familias : I. Lycop erdinae: Antennis intra oculos insertis, filifor- mibus, articulis ultimis paullo majoribus, porrectis, intra caput non recondeudis; unguiculis tarsorum simplicibus; LI. Goccinellae: Antennis ante oculos insertis aut sub capitis raargine antico, clavaiis, capile thoraceque sac pissime brevioribus, inf'ra caput recondeudis; unguiculis tarsorum aut apice bifidis, aut basi deute lato acuto ar- inatis, rarissime simplicibus.

118

Prima Familia. Lycoperdinae.

/" Maxillae mala externa elon- gata, membranacea, conica, acuta, apice barbata. Ligula rotundato-

emarginata 1. Gen. Lycopcrdina.

Maxillae mala externa dila- tata, membranacea, apice truncata margine ciliato. Ligula profun- de triangulariter emarginata. Thoracis anguli acuti, antici re- k.clinati 2. Gen. Dapsa.

apice bifidae, intra apicem dente parvo obtu- so armatae. Palpi maxillares articulo ultimo se- ^curiformi 3. Gen. Endomychus.

E S g « es S

Secunda Familia. Coccinellae.

Divisio prima: Mandibulae siinplices aut apice bifidae.

A. Caput latum margine oculos antice cingens auteiinaruiii- que insertionem obtegens.

f:

antice profunde emar-

_ ginatum, margine eleva- simphces. Elytra^ to Labrum yix conspi.

ampla, basi thora-s jcuum # t # i. Gen. Chilocorus.

ce lunato multo la- s=-7

.. - A - non aut parum

tiora. Corj>us rt 1 .

y I emarginatum , margine

I non elevato. Labrum pro-

Iductum ... 2. Gen. Exochomus.

apice bifidae. Elytra thorace vix Iatiora. Cor- pus ellipticum, pubescens. .... 3. Gen. Platynaspis.

glabrum.

119

Caput antice angiistatnm, ocnlos antice non cingeus an- tennarumque iiisertionero non obtegeus.

'simplices, Corpus oblongum. ... 4. Gen. Anisoslkta. profunde triangulariter eniarginata , ex- terne longe baibata. Maxillae mala ex- terna parte superiore patelliformi. Scu-

tellum vix conspicuum.

2

8 ) rt

h V 4S

« m « s

H ua oo

45 rt 5

S -3

H

.2 "So

'=D CS

c e _o c

■" ea

I<

Jli< 5 s.

J l*

. . 5. Gen. Micraspis.

Corpus glab- rum. Scutel- lum magnum

6. Gen. Hyperaspis,

Corpus pube- scens. Scutel- lumminutum.

7. Gen. Scynmus.

''Corpus ova- tum. Anten- narum arti- oulus ultimus subacumina- tus. 8. Gen. Nundina,

Corpus elon- gato-ovatum. Antennarum articulus ul- timus oblique truncatus. Elytra puncta- to-substriata.

IV Gen. Cocchiuhi;

tüoracis basin non attingentes, sensim crassiores, apice trun- catae. . . 10. Gen. CoccineUa,

S

ISO

Divisio secunda. Mandibulae raultidentatae.

rdentibus margine serratis. Ligula conica apice obtusa. Unguiculi tarsorum biüdi basi dente lato jlacuto armati. Corpus alatum. . . . 11. Gen. Epilachna. |\ quadridentatae , dentibtis simplicibus. Ligula Jtruncata, angulis rectis. Unguiculi tarsorum I apice simplices. Corpus apterum. . 12. Gen. Cynegclis.

Prima Familia. Lycoperdinae.

I. Genus, I^ycoperdina.

Latreille genera crust. et insect. IN. 73.

1. Cruciata. Rubra, antennis, elytrorum cruce communi, pectore pedibusque nigris. 2l/4///-

Fabr. S. E. 1. 503. n. 3. (Endomychus). Gijll. ins. suec.

IV. 219. 1. Variat pectore pedibusque rubris.

Habitat in Austria montana, sul) cortice arborum emor- tuarum, praecipue Betulae.

2. Succincta. Rubra, elytris fascia media lata nigra, pe- ctore ventrisque basi piceis. 2"'.

Linne Syst. 2. 573. 26. (Silpha.)— Gtjll. ins. suec. IV. 219. 2. In regionibus raontanis uti prior.

3. Bovis tae. Atra nitida, ore, antennis pedibusque interduui ferrugineis. 2l/3'".

Fabr. S. E. I. 505. 6. (Endomychus.) GyU. ins. suec. IV. 220. 3.

Habitat in Locoperdis Boyistae.

It. Genus. IBapsa. Ziegler. Lalreille le regne animal. V. 159. Castehiau histoire naturelle des insects. II. 523. Denlicollis. Rubro-brnnnea, elytris macula discoidali ni- gra, litura suturali cum altera connexa; thorace angulis acutis, anticis reclinatis. l~/3'"- Germar et Kaulfuss faun. ins. Eur. III. 8. (Endomychus). Rarissime, sub cortice Betulae albae.

III. Genus. Endomychus.

Faykull fauna suec. II. 112.

Coccineus. Niger, nitidus, thoracis lateribus late, coleopte-

191

ris abdomineque sanguineo- rubris, elytro singulo maculis duabiis magnis nigris. S'/V".

Linne Syst. 2. 592. 43. (Ch ry so mel a). Gijll. ins. suec. IV. 217. 1.

Frequens sub cortice arboruin emortuarum, in locis syl- vaticis, praecipue sub cortice Fagi et Betulae.

Secunda Familia. Coccäaaellae.

I. Genus. Cliiloccrus. Lcnch.

1. Renipustulatus. Niger, elytris pustula disci transverse-

ovata simplici abdomineque rubris. l'/2 2'". lllig. Col. Bor. 1. 474. 42. Gyll. ins. suec. 4. 145. 1. Habitat in salicibus Cocci aliquam specieni devorans.

2. Bipustulatns. Niger, capite abdominisque limbo, ely- trorum fascia media angusta composita abbreviata genu- busque rubris. J/4 3/4y".

Linne Syst. 2. 585. 42. lllig Col. Bor. 1. 475. 43. Gijll. suec. 4. 146. 2. Schrank Enum. ins. Austriae. 63. 115.

Habitat uti prior, sed multo frequentius occurrit. II. Genus, läxochomus. Mild.

1. Quadripu stulat us. Niger, elytrorum luuula humerali, pustula pone medium abdomineque rubris. l'/2 %'".

Linne Syst. 2. 585. 43. - lllig. Col. Bor. 1. 473. 41. Gyll. ins. suec. 4 146. 4. Habitat frequens in Populis atque salicibus.

2. Auritus. Niger, thoracis lateribus, abdomine pedibusque flavis. lVj'".

Scriba Beiträge. 105. 27. tab. 8. fig. 16. Habitat in Pino sjlvestri, rarius.

III. Genus. Platyitaspis. Mihi. Bisbipustnlata. Nigra, elytro singulo punclis duobus ro- tundatis rubris. l'/V". Fahr. S. E. 1. 382. 139. lllig. Col. Bor. 1. 415. 6. Ggll.

ins. suec. 4. Varietas capite thoracisque lateribus rubro - flavis est Scymnus quadrinotatus Megerle secundum collectionem auctoris defuncti.

Sat frequens in locis graminosis.

IV. Genus. Anisosticta. Chevrolat. Bcjean Cat. des Coleopt. 1837. 456.

Novemdecinipunctata. Supra flaya, thorace puuctis

1»»

sex, elytris simul novemdecim uigris, pedibus testaceis.

Linne Syst. 2. 582. 25. IUig. Col. Bor. 1. 429. 16. Gyll. ins. suec. 4. 212. 48. In pratis humidis ad Danubii ripas rarins.

V. Genus. Micraspis. Chevrolat. Dejean Cat. des Coleopt. 1837. 459.

üuodecimpunctata. Lutea, thorace nigro - punctata, ely- tris sutura, punetis pluribus lineaque laterali flexuosa ni- gris. \%'". Fabr. S. E. I. 367. 68. IUig. Col. Bor. 1. 466. 36. Gyll. insect. suec. 4. 183. 25. Sat frequens iii loois graminosis humidis.

VI. Genus. Myperaspis. Chevrolat. Dejean Cat. des Coleopt. 1837. 459.

1. Reppensis. Nigra, thoracis lateribus, punetoque versus apicem elytrorum flavo-rubris. V/4 l1/^'"-

Herbst Col. 5. 386. 118. tab. 59. iig. 14. Archiv. 4. 48. 28. tab. 22. lig. 23. Gyll. insect. suec. 4. 186. 27. Habitat sat frequeus in locis aridis, apricis.

2. Lateralis. Nigra, thoracis lateribus, punetoque pone me-

dium elytrorum flavo-rubris. V". Panzer fauna germ. 20. 9. lllig. Col. Bor. 1. 472. 40. Gyll. insect. suec. 4. 187. 28. In Pino sylvestri rarissime oeenrrit.

3. Quadrimaculata. Mihi. Nigra thoracis lateribus, pun- etis duobus elytrorum pedibusque flavo-rubris. \ll2'"'

Beppensi similis, sed paullo major, suotilius punctata, inacula in disco antico elytrorum pedibusque fere totis rnüs sat di- stineta species. Primo ab amico aestimato, D. D. E. Hee- ger prope Viennam collecta. In museo caesareo adsunt individua hujus speciei in Syria collecta. NB. Omnes tres enumeratae species variant capite Havo-rubro. An diiferentia sexualis?

VII. Genus. Scymnus« Kugelann. lllig. Col. Bor. 1. 40. 4.

A. Elytra tota nigra aut testacea. 1. Abietis. Subovatus, rufo-testaceus, longius pubesecus, ocnlis uigris, pectore brunueo. V".

Payk. fauna suec. 2. 10. 10. Gyll. ins. suec. 4. 192. 31.

Habitat frequeus in irondibus Piui Abietis.

123

2. N ig r in us. Subhemisphaericus, niger, postice obtusus, an-

tennis tarsisque rufo-piceis. 1 IV4"'. Panzer Ent. 146. 52. lllig. Col. Bor. 1. 413. I.— Gyll. ins. suec. 4. 194. 33. In froudibus Pini sylvestris sat frequens.

3. Ater. Ovalis, ater, nitidus, antennis tarsisque piceis.

i~i ys"<.

Kugelann, Schneiders Mag. 1. 548. 6. lllig. Col. Bor. 1. 413. 2. Gyll. ins. suec. 4. 195. 34. In fruticetis rarius occurrit.

4. Minimus. Subliemisphaericus, niger, antennis, palpis, ti-

biis tarsisque ruf o - testaceis , elytris tuberculo humerali elevato. ■/,'".

Payk. fauna suec. 2. 8. 5. Gyll. ins. suec. 4. 195. 35. In locis aridis, non frequens.

5. Femoralis. Subhemisphaericus, niger, antennis piceis, tibiis tarsisque ferrugineis, elytris tuberculo humerali vix ullo. %'".

Gyll. ins. suec. 4. 196. 36.

Uti prior sed rarius occurrit.

6. Flavipes. Subhemisphaericus, niger, nitidus, ore, anten-

nis pedibusque totis luteo-rufis. V". Panzer fauna germ. 2. 4. (Tritoma). lllig. Col. Bor. 1. 413. 3. Gyll. ins. suec. 4. 196. 37.

Habitat in locis graminosis et fruticetis, frequens.

7. Parvulus. Subhemisphaericus, niger, capite, ano, pedum-

que maximaparte rufo-flavescentibus. ^^ V". Fahr. S. E. 1. 377. 17. lllig. Col. Bor. 414. 4. Gyll. ins.

suec. 4. 202. 43. Variat thoracis lateribus rufo-flavis.

Habitat in locis graminosis apricis, frequens.

B. Elytra apice late rubro - flavescentia.

8. Analis. Sub-ovatus, niger, capite thoracis laribus plus

minusve, elytrorum apice ano pedibusque totis flavo-rufis.

73-1'".

Fahr. S. E. 1. 378. 122.— Gyll. ins. suec. 4. 203. 44.— lllig, Col. Bor. 1. 414. 4. Cocc. parvula varietas. In locis graminosis non infrequens.

124

C. Elytris raacula singula aut rubra aut flava.

9. Bi-verrucatus. Ovalis, niger, elytris macula rotanda paulum infra medium rubra. 3/4'".

Panzer Ent. 1. 149. 63. fauna germ. 24. 11. HUg. Col. Bor. 1. 415. 5. Gi/U. ins. suec. 4. 200. 40. In friiticilms et locis graminosis, rarissime oecurrit.

10. Marginalis. Subhemisphaericus, niger, elytris macula magna subtriangulari rubra, angulum humeralem oecu- pante. 2/s *'"•

Fayk. fauna suec. 2. 9. 8. Gyll. ins. suec. 4. 199. 39. IHhj. Col. Bor. 1. 417. 8. var. 6. Cocc. frontalis. Sat freqnens in Pino sylvestri.

11. Frontalis. Subhemisphaericus, niger, elytro singulo ma- cula intra-marginali rubra, subhumerali. 3/4 V".

Fahr. S. E. 381. 133. G,jU. ins. suec. 4. 197. 38. Ul'uj. Col. Bor. l. 417. 8. var. «. In locis aridis, graminosis, sat freqnens.

12. Affiuis Mihi. Ovalis, niger, elytro singulo macula sub- rotunda ante medium rubra, ore, tibiis aut pedibus totis ferrugiueis. 1 l/Jt'".

In locis apricis, graminosis non infrequens.

13. Flavic Ollis Mihi. Subhemisphaericus, niger, capile, thorace, macula obliqua ovata ante medium elytri, anten- nis pedibusque rufo-flavis. %'".

In frondibus Pini abietis semel captus.

D. In singulo elytro raaculae duae rubrae aut fla- vae adsunt.

14. Quadrilunulatus. Subhemisphaericus, niger, elytro singulo maculis duabus sublunatis luteis, priore oblouga, posteriore transversa. 3/$".

Mit). Col. Bor. 1. 416. 17. Gyll, ins. suec. 4. 201. 42. Habitat in locis apricis ad margines agrorum, raro.

15. Quadrillum Mihi. Ovalis, niger, elytro singulo macu- lis duabus rubris, priore oblonga, posteriore rotunda, ore, antennis, tibiis aut pedibus totis ierrugineis. 1'".

Habitat uti prior, sed rarius.

16. B isbisignatus Mihi. Ovatus, niger, elytro singulo maculis duabus rubris, priore rotunda infra humerum, altera

125

rotunda parva ante apicem, capite, thoracis angulis anli- cis pleramqne, antennis pedibusque ferrugineis. f1//". Uli prior, non frequens.

E. Elytra testacea, basi aut sutura margineqne externo nigris.

17. Discoideus. Ovalis, niger, elytris testaceis, basi mar- gioeqne omni nigro, antennis pedibusque ferrugineis. 2/3'".

\ ariat sutura antice sola nigra. Scymn. ruiipes Megcrle, secun-

(lum collectionem suam. Fabr. S. E. 1. 377. 118. lllig. Col. Bor. 1. 118. 9. Ggll.

ins. suec. 4. 192. 32.

In frondibus Pini sylvestris sat frequens.

18. Basalis Mihi. Subhemisphaericus, niger, elytris rufo- testaceis, basi macula magna triangulari nigra, antennis pedibusque ferrugineis. 3/i'".

Variat capite thoracisque angulis anticis rufo -testaceis. In fruticibus, rarissime occurrit.

Species dubia forte bujus generis: Coccinella minutissima Schrank enum. ins. Austriae. 65. 118.

VIII. Genus. Mundina *).

Dcjean catal. d. coleopteres. 1837. p. 462.

Rhyzobius Stephens Manual of British Coleoptera p. 313.

Litura. Elliptica, rufo- testacea, nitida, pubescens, elytris plerumque litnris aliquot nigris. ll/3 V/2'". Fahr. S. E. 1. 260. 22. (C hr y s o m ela). lllig. Col. Bor. 1.

419. 10.

Habitat in Pino sylvestri florida et tempore autuninali sub cortice arboris.

IX. Genus. Coccidula. Illiger **). 1. Pectoralis. Rufa, pectore nigro. l1/^". Fabr. S. E. 1. 443. 128. (Cur y s om ela). lllig. Col. Bor. 1.

420. II. (Coccinella). Ggll. ins. suec. 4. 216. 1.

*) Nomen hocce est retinendum, nam ante Stephensium no- mine Rhyzobius celeberr. Dr. Burmeisler Phytophthirum genus de- signavit. Handbuch der Entomologie. II. Band. p. 85.

**) Secundum catalogum collectionis domini Megerle a Mühl- feld relictum.

126

Habitat in pratis humidis ad margines riviüorum sat frequens.

2. S enteil ata. Rnfa, coleopteris macnla scutellari, punetis quatnor pectoreqne nigris. V/3'". Fabr. S. E. 1.443. 127. (C hry somel a). lllig. Col. Bor. 1. 421. 12. (Cocci nela).

X. Genus. Coccinella. Linnc.

A. Corpus oblongum. Thorax antice non, aut partim

einarginatus. a) Femora saltem nigra.

1. Septem mac u lata. Nigra, thorace antice lateribnsque flavis, coleopteris rnbris : maculis nigris, scntellari triloba, tibiarnm apice tarsisqne subtns ferrugineis. 2l/2 3'".

Fabr. S. E. 1. 365. 53. lllig. Col. Bor. I. 423. 13. Gyll.

ins. suec. 4. 204. 45. Schrank enumer. ins. Austriae. 55. 102. Coc. 13 punctata var. /?. Habitat in frnticetis locisqne graminosis, passim.

2. Tredecim punctata. Nigra, thorace antice lateribus- que flavis, puncto nigro, elytris rufesceutibus nigropuneta- tis, tibiis tarsisqne rufo - testaeeis. 2'/2 3'".

Linnc Syst. 198. 20. lllig. Col. Bor. 425. 4. Gyll. ins. suec. 4. 207. 36. Schrank enumer. ins. Austriae 55. 102.

3. Mutabilis. Brevior, nigra, thoracis marginibus maculis-

que tribns cum margine plernmqne cohaerentibns in tlisco flavis, coleopteris flavo-rubris : maculis nigris, scutellari ovata, tibiis anticis et mediis tarsisqne plerumque ferru- gineis. 1V2 2,/4///.

lllig. Col. Bor. 1. 426. 15. Gyll. ins. suec. 4. 210. 47.

Schrank enumer. ins. Austr. Coccin. similis 56. 103. Cocc.

6-[>unctata. 52. 97. Cocc. obversepunetata. 53. 99. Cocc. 9-pun-

etata. 54. 100. Cocc. 11 -punctata. 54. 101.

Habitat sat frequens in planus variis atque frutieibus

in locis aridis, apricis.

b) Pedes toti testaeei.

4. M-nigrum. Flavo-grisea, thorace fnsco - punetato aut

M- nigro notato, elytris impunetis, aut nigropunetatis aut nigris, basi testaeeis. l1/,— 2"'.

12*

Herbst K. 5. 314. 75. t. 57. fig. 1—7. lllhj. Col. Bor. 1. 430. 17. Gyll. ins. suec. 4. 214. 51.

In frondibns Pini sylvestris et Abietis sat frequens.

B. Corpus subhemisphaericum.

a) Thorax flavo-testaceus, lateribus aut disco albo-

maculatus. * Elytra maculis rotuiidis, anguste marginata. Thorax ma-

culis duabus antescutellaribus.

5. 0 et odeeim guttata. Subovata, ferruginea, elytris gutlis noveiu luteis, duabus baseos lunatis. 2"'.

Fahr. S. E. 1. 375. 109.— lllig. Col. Bor. 1. 43!. 18. Gyll. ins. suec. 4. 155. 11. Habitat in frondibns Pini sylvestris, frequens.

6. Tigrina. Nigra aut fulva, thoracis lateribus guttis tribus,

elytris decem albidis; quatuor anterioribus circa scutellum circulum formantibus. 2 2l/2///. Fabr. S. E. 386. 161. et 1. 376. HO. Coccin. vigintiguttata. lllig. Col. Bor. 1. 434. 21. Gyll. ins. suec. 4. 153. 8. Schrank enum. ins. Austriae. 67. 121. In gramine rarius oecurrit. ** Elytra maculis rotundis, anguste marginata. Thorax maculis antescutellaribus nullis.

7. Bissexguttat a. Fulva, thorace utrinque basi, elytris

guttis sex albidis; una scutellari, tribus ad marginem la- teralem, una ad suturam infra medium, ultima in disco ante medium. ll/2'"-

Fabr. S. E. 1. 379. 103. lllig. Col. Bor. 1. 432. 19. Gyll. ins. suec. 4. 154. 10.

Schrank enum. ins. Austriae. 61. 111. Cocc. duodeeim guttata. Habitat in Pino sylvestri non infrequens.

8. Quatuordecimguttata. Rufa, thorace utrinque lunula, elytris guttis septem albidis: quatuor juxta suturam, dua- bus ad marginem lateralem, ultima in disco ante medium. 2—272'".

Fabr. S. E. 1. 374. 105. lllig. Col. Bor. 1. 435. 22. Gyll. ins. suec. 4. 154. 9. Schränk enum. ins. Austriae. 61. 112. Habitat uti prior.

9. Bisseptem guttata. Fulva, thoracis lateribus, elytris

128

guttis septem alhidis, humerali minuta: quatuor juxta su- turara, trilms intra marginein lateralem. 21/2///.

Fabr. S. E. I. 375. 106. lllhj. Col. Bor. 1. 433. 20.

Rarissime in froudibus Pini nigricantis.

10. Decem gutt ata. Fulva, thoracis marginibus elytrorumque guttis quinque magnis albis : tribus juxta suturam, quarta in humero, ultima intra marginem lateralem in medio elytro. 2'73///.

Fabr. S. E. 1. 374. 102.

Iterum in Pino sed frequentius ocurrit. *** Elytra maculis rotundis, margine laterali late explanato

pellucido.

11. Sedecimguttata. Fulva, thoracis lateribus elytrorum- qne guttis octo albis : quatuor suturalibus, tribus margina- libus cum margine albo conjuuctis, ultima in medio fere disco. 2l/2///.

Fabr. S. E. 1. 375. 108. lllig. Col. Bor. 1. 435. 23. Gi/ll. ins. suec. 4. 152. 7.

In foliis Salicis atque Betnlae rarins. **** Elytra maculis oblongis.

12. Oblongo-guttata. Fulva, thoracis lateribus elytrorum- que lineolis et guttis alhidis. 3 S'/V"-

SchranJc enum. ins. Austriae. 62. 113. Fabr. S. E. 1. 376. 111. Illit;. Col. Bor. 1. 436. 24. In froudibus Pini sylvestris, sat frequens.

b) Thorax niger flavomaculatus, aut flavus nigio-

punctatus aut maculatiis. * Pedes toti nigri, tarsis nonnunquam subtus ferrugineis.

0 Thorax niger, basi immaculatus, angulis anticis flavis.

13. Magnifica Ziegler. Nigra, coleopteris tolis rufis, ma- culis qujnque magnis nigris: prima scutellari communi, subrotunda, secunda in medio cujus vis elytri juxta suturam transversa, tertia subrotunda ante apicem. 3l/2'"-

Habitat in Asparago officinali.

14. Septempunctata. Nigra, coleopteris rnfis, angulo scu- tellari flavo punctisque quinque nigris, primo scutellari communi subrotundo, duobus intra marginem cujusvis elytri

129

elytri et duobns in medio utrinqne jnxta sutnram, hume- rali nullo. 2l/2—Zl/2'".

Fabr. S. E. 1. 364. 52. lüig. Col. Bor. 1. 439. 27. Gyll. ins. suec. 4. 163. 16. Schrank enum. ins. Austriae. 53. 98. Ubique, sat frequens.

15. D istin et a Megerle. Nigra, coleopteris apice subacumi- natis, totis rubris, punctis quinque nigris: scntellari com- mnni oblongo, humerali ceteris magnitudine aequali, uno in medio utrinque juxta suturani, ultimo ad marginem la- teralem post medium. 2l/2 3"'.

Secundura collectionem D. Megerle de Mühlfeld. Varietas. Punctum laterale nonnunquam deücit, nonnunquam pun- cta dua minuta adsunt ante apicem juxta suturam. In locis apricis, graminosis non infrequens.

16. Quinquepunctata. Nigra, coleopteris sangnineis, pun- ctis quiuque nigris, scutellari communi rotundo, uno utrim- que in medio juxta suluram et una ad marginem lateralem retro medium saepius deficiente. %'".

Fabr. S. E. 1. 363. 47. lllig. Col. Bor. 1. 441. 28. Gyll. ins. suec. 4. 162. 15. Schrank enum. ins. Austriae. 52. 96. In planus et fruticibus, passim.

17. Hieroglyphica. Nigra, elytris flavis aut flavo - rubris, maculis nigris plus miuusve confluentibus. l3/^".

Linne Syst. 2. 580. 14. lllig. Col. Bor. 1. 445. 31. Gyll. ins. suec. 4. 157. 13. Habitat in regionibus montosis Austriae superioris.

18. Alpina Mihi. Nigra, antennis, thoracis angulis anticis elytrisque maculis duabus rubris: macula humerali magna, postice ampliata, macula ante apicem parva rotunda.

1V2-1V'.

Hyperaspis alpina Kokeil secundum Dominum Miller. Pedi- btis, exceptis tarsis, corporeque subtus totis nigris, macula hu- merali magna, lateris medium attingente, macula postica parva paulo ante apicem sita, thoraceque angulis anticis solummodo rubris, ab afiinibus varietatibus Cocc. variabilis atque disparis sat distincta esse videtur species. Semel ab amico dilectissimo Jos. Kvakowizer, Medi- cinae Doctore, deliciarum entomologicarum ex bilustro jam socio inseparabili capta in valle Hinter -Stoder in Austria superiore alpina.

(5. Band. 1. Heft.) 9

ISO

19. Are ata. Nigra, pnnctis duobus frontalibus, thoracis angnlis anticis elytrornmqne raargine laterali angnste fla- vis. V/2'".

Pnnzer fauna germ. XXIV. 7. Taschenbuch. 146. 53.

Müller (Germ. Magazin III. p. 238.) C. hieroglyphi- cae varietatem ceiisuit, sed semper colore constantem in fru- ticibns Austriae superioris cepimns, dum C. hieroglyphicae va- rietates nnmerosas in pinis Austriae montosae vernali tem- pore legimus.

OO Thorax maculis dnabus antiscntellaribns, ant immacula- tus, lateribus antem flavo-marginatis.

20. Ocellata. Nigra, tliorace flavo-vario, coleopteris nigro- macnlatis, maculis plerumque liml)0 albicante cinctis. 4'".

Interdum elytra solummodo obsolete albido-maculatae sunt. Fahr. S. K. 1. 370. 80. lllig. Col. Bor. 1. 437. 25. Gyll. ins. suec. 4. 148. 5. Schrank enmn. ins. Austriae. 57. 105. Habitat sat freqnens in frondibus Pini sylvestris circa Viennam.

21. Dispar. Nigra thoracis lateribus late albidis, coleopteris rubris, puncto discoidali nigro; ant nigra, thoracis lateri- hus angnste flavis, coleopteris nigris, rubro-aut flaTomacu-

latis. trr*%'"' lllig. Col. Bor. 1. 455. 33. Gyll. ins. suec. 4. 166. 19. Cocc. bipunctata. Schränk enum.

ins. Austriae. 51. 94 et 95. 119. Sat frequents in frondibus Salicis atqne Populi albae. ** Pedes testacei ant saltem tibiae anteriores. O Parapleurae pallidae.

22. Margin epunctata. Rufescens, capite thoraceque Iu- teis nigro -punctatis, elytris pnnctis duobus marginalibns. 2V3 3'".

Fair. S. E. 1. 358. 16. lllig. Col. Bor. 1. 438. 26. Gyll.

ins. suec. 4. 151. 6. var. ß. Variat elytris nigro -punctatis.

Fair. S. E. 1. 370. 81. Cocc. 16-punctata. Gyll. ins. suec. 4. 151. 6. var. «. Schrank enum. ins. Austriae. 57. 106. Sat frequens in frondibus Pini sylvestris atqne nigri- cantis circa Viennam.

23. Quatnordecimpnstulata. Nigra, tliorace antice ely-

131

trorumque pnstulis Septem flavo - albidis : quataor juxta suturam et tribus ad margin em' lateralem ; tibiis ferrngi- neis. V/2'".

Fahr. S. E. 1. 385. 152. Illig. Col. Bor. 1. 445. 30. Gyll. ins. suec. 4. 156. 12. Schrank emim. ins. Austriae. 67. 122.

In pratis aridis apricis, frequens.

24. Vigin t i du o -punctata. Sulplmrea, thorace punctis quinque, elytris decem nigris punctoque marginali, abdo- mine nigro, lateribus pedibusque ferrugiueis, femoribus apice nigris. \XJ2 2'".

Linne Syst. 2. 582. 26. Illig. Col. Bor. 1. 468. 37. Gyll.

ins. suec. 4. 185. 26. Fahr. S. E. I. 371. 86. Cocc. 20- punctata. Schrank enum. ins. Austriae. 58. 107. Habitat nun infreqnens in variis Verbasci speciebus, prae- cipue in Verbascu Thapsu et phlumuide.

OO Parapleurae nigrae, scapulae plerumqne subtus pallidae. (NB. Cocc. tigrina, nigra, thorace lateribus guttisque tribus ely- tris decem albis , antei ioribus circa scutellum circulum for- mantibus, vide in hocce genere sub. Nr. 6.)

25. Impustulata. Thurace elytrisqne flavis ant ruseis, ni- gro-\ariegatis, aut nigris, thuracis lateribus sulummodu fla- •vis, abdumine nigro. V/2 1'".

Illig. Col. Bor. 1. 459. 34. Gyll. ins. suec. 4. 179. 23. Schrank enum. ins. Austriae. 60. 110.

Habitat sat frequens in Pupulo alba et canescente.

26. Variabilis. Elytris linea transversa subapicali plus mir imsve distincta, colure ceterum vario, abdumine tuto aut pru parte ferrugiueu. 2 27a '"•

Illig. Col. Bor. 1. 447. 32.

Gyll. ins. suec. 4. 171. 20. et 4. 176. 21. C. humeralis. Schrank enum. ins. Austriae. 51. 95. C. subpunctata 63. 116. C. austriaca. 66. 129. 10-pustulata. Ubique frequens in plantis atque fruticibus.

27. Conglobata. Albido -testacea, elytrornm sutura macu- lisque septem plerumque quadrangulis et saepe cunfluenti- bus nigris, quarum ultima apicem uccupat; abdomine la- teribus ferrugineo. V/2 %'".

13Ä

UUg. Col. Bor. 1. 462. 35. Gyll. ins. suec. 4. 181. 24. Schrank enum. ins. Austriae. 59. 109 et 58. 104. C. 14-punctata. Frequens in pratis aridis, apricis.

Species dubia: 1 Coccinella obliterata Schrank enum. ins. Austr. 62. 14. Coleopteris fla\is, punctis quatuor rufis, anticis obsoletis.

172'".

XI. Genus. Kpilachna. Chevrohtt. Dejean cat. des coleopt. 1837. p. 460.

Globosa. Capite pedibusque ferrugineis, elytris ferrngineis, nigro-punctatis, aut nigris ferrugineo-variis. V/2 %'". llliy. Col. Bor. 1. 469. 37. Gyll. ins. suec. 4. 188. 30. Dejean cat. des coleopt. 1837. p. 461. (Cynegetis globosa).

Circa Viennam cum suis larvis Medicagiuem sativam devastat.

XII. Genus Cynegetis. ClievroJat. Dejean cat. des col. 1837. p. 461.

Impunctata. Capite ventreque plerumque nigris, tliorace elytrisque livide rnbris, bis posterius gibbis uiaculisqne pluribus nonnunquam nigris. 1V2 2//y. Paykull fauna suec. II. 11. 11. Coccinella aptera. Gyll. ins. suec. 4. 187. 29. Cocc. impunctata. Schrank enum. ins. Austriae. 50. 93. Habitat sat frequens in pratis humidis, umbrosis, ad mar- gines rivulorum.

Omnes in bisce pagellis enumeratas species assiduo et perpetuo studio atque fervore entomologico fratris mei caris- simi Guillelmi Doctoris Medicinae adjutus collegi atque in collectione nostra coleopterorum Arcbiducatus Austriae adservo.

III.

Bemerkungen über Elateriden

v o m Herausgeber.

Bei der Fortsetzung der Untersuchungen über die Elateri- den, stellt sich die Schwierigkeit scharf und deutlich begränzte Gruppen zu erhalten, immer deutlicher heraus, und mancher Charakter, der entscheidend schien, zeigt sich in allmählichen Uebergängen. Die Haftlappen an den Tarsen kommen bei vielen Arten vor, die entschieden zu Gruppen gehören, denen sie sonst fehlen, sie werden bei manchen Arten sehr klein und verschwinden endlich ganz. Das Endglied der Fühler hat bei manchen eine deutlich abgegliederte, pfriemenförmige Spitze, es wird diese Spitze bei andern an der Wurzel brei- ter, bildet mit dem eilfteu Gliede zusammen ein einziges, nur durch eine Naht getheiltes Glied, und auch diese Naht ver- schwindet und die vorher deutlich zwölfgliederigen Fühler las- sen sich nur nocli als eilfgliederige erkennen. Die Behaa- rung der Tarsen, das Verhältniss ihrer Glieder zu einander, die Grösse und Form der Schenkeldecken, ja selbst die mehr oder mindere Hervorragung der Stirn über die Lefze sind ähnlichen Abänderungen unterworfen. Die Mundtheile bieten, selbst bei äusserlich sehr verschiedenen Gruppen, sehr wenige brauchbare Unterschiede dar, und ihre Untersuchung ist mit manchen Schwierigkeiten verknüpft. Aber bei alledem ist doch gar nicht zu verkennen, dass die Reihe der Elateriden eine Menge natürlicher Gruppen und Gattungen darbietet, und dass die Uebergangsgestalten immer nur als einzelne Ausnah- men dastehen, die, wenn man mit dem Ganzen vertraut ist, nach dem Grundsätze a potiori fit denominatio unterzubrin- gen sind. Vielleicht glückt es, nach der Musterung aller ein- zelnen Gruppen und Gattungen, und nach Auseinandersetzung

134

der einzelneu Arten, einen Standpunkt zu gewinnen , der die Schwierigkeiten, die jetzt noch einzelne Arten für ihre Ein- ordnung darbieten, beseitigt; bis dahin aber mag die Unter- suchung der einzelnen Gattungen und Gruppen fortschreiten.

Eine ziemlich natürliche Gruppe bilden die Arten, deren einfache Tarsen nur behaart oder geborstet, ohne Haftlappen sind, deren Stirn sich nach vorn herabbiegt, aber nach vorn gerandet ist und noch über die Wurzel der Lippe hervorragt, und deren Schenkeldecken sich nach innen jäh erweitern.

Ich theile diese Gruppe in folgende Gattungen:

1) Fühler fadenförmig, das Wurzelglied lang und aufge- trieben, Tarsen langborstig. Cryptohypnus.

2) Fühler vom vierten Gliede an schwach gesägt, das Wur- zelglied massig verdickt, Tarsenglieder nur mit einzelnen Borsten an der Spitze. Ampedus.

3) Fühler deutlich gesägt, das zweite und dritte Glied kür- zer und schmäler, die Stirn stark niedergebogen, fast senkrecht. Aphanobius.

4) Fühler lang, stark gesägt, das dritte Glied klein, korn- förmig, die folgenden dreiseitig. Ischnodes.

Dass diese Arbeit in Bezug auf die Arten eine gewisse Vollständigkeit besitzt, verdanke ich der höchst zuvorkommen- den Güte des Herrn Marquis de In Ferle Senectere, der mir die ganze Sammlung Dejean's, so weit sie diese Gattungen betrifft, zu längerer Benutzung überliess. Auch die Herren Reichs, Guerln und Chevrolat verpflichteten mich durch die bereitwillige Mittheilung der Arten ihrer Sammlung. Es ge- reicht mir zur angenehmsten Pflicht, diesen Herren hier öf- fentlich meinen verbindlichsten Dank auszusprechen.

Cryptohypnns Eschsch. (Hypolithus Eschsch. olim.) Kopf ohngefähr von der halben Breite der Mitte des Halsschildes, nach vorn wenig niedergebogen, die vorn ge- rundete und fein gerandete Stirn fast horizontal über die Wurzel der kleinen gerundeten Lefze wegragend. Fühler- grube klein, rund. Fühler kaum länger wie das Halsschild, eilfgliedrig, fadenförmig, einfach, das Wurzelglied lang, stark

135

verdickt, das zweit eklein, die folgenden allmählich etwas län- ger und dicker werdend.

Das Hals schild breiter als lang, oder doch nicht viel länger als breit, an den Seiten gerundet, in der Mitte queer über gewölbt, hinten schwach zweibuchtig, die Hiuterdornen stark, aber kurz, gerade oder wenig nach Aussen gewendet.

Vorderbrust mit vorspringender Mittelplatte, die sich nach der Einfügung der Vorderbeine hin nur wenig verschmä- lert. Bruststachel kurz und stark.

Schildchen ziemlich gross, an der Wurzel eben so breit oder breiter als lang, an der Spitze gerundet.

Mittelbrust sehr klein, Stachelgrube mit ebenen Räudern.

Hinter brüst breiter als lang, an der Spitze stumpf gerundet.

Deckschilde kaum über zweimal so lang wie das Halsschild, die Schultern gerundet, die Seiten bis über die Mitte hinab parallel laufend, an der Spitze ziemlich stumpf gerundet, flach gewölbt.

Beine ziemlich kurz und stark, Schenkel elliptisch, et- was zusammengedrückt, Schienen nach der Spitze hin etwas dicker werdend, mit sehr kurzen Enddornen, Tarsen borstig, die ersten vier Glieder allmählich au Länge abnehmend, das Klaueuglied nach der Spitze hin wenig verdickt, Krallen scharf, sichelförmig, Schenkeldecken nach der Mitte hin jäh und buchtig erweitert.

Die Cryptohypnen enthalten nur kleine Thiere, und die kleinsten der ganzen Gruppe gehören vorzüglich ihnen an. Ihre kurzen, nicht gesägten Fühler, dereu Glieder zwar all- mählich breiter und selbst dreieckig werden, aber ihre Langs- ame in der Mitte und nicht am Rande haben, mit ihrem star- ken Wurzelgliede, ihre verhältnissmässig kurzen Deckschilde, das ziemlich grosse, aber doch kurze Schildchen und die stark geborsteten Tarsen zeichnen sie aus.

Es scheint die Lebensweise der Cryptohypnen von de- nen anderer Spiingkäfer abzuweichen, denn sie werden nicht leicht auf Blättern oder unter Rinden gefunden, sondern man trifft sie im Sande, unter Steinen, Gerolle uud auf der Erde,

£36

mehrere zumal am Ufer fliessender Gewässer. Die Larve möchte daher, wenn sie anders von Vegetabilien lebt, ihren Aufenthalt in Wurzeln haben. Einige der hierher gehörigen Arten sind auch ungeflügelt.

Eschschollz stellte die Gattung unter der Benennung Hy- polithus zuerst in Tlion's Archiv (2. p. 31.) auf, änderte jedoch später, in seinen handschriftlichen Mitteilungen, die- sen bereits von Dejean an eine Gattung der Carabiciuen ver- gebenen Namen in Cryptohypnus um. Stephens (Manual of brit. Col. p. 150.) glaubt, nach sehr unwesentlichen Merk- malen Hypolithus und Cryptohypnus trennen zu müssen, in- dem er C. riparius und rivularius zu Hypolithus bringt, die übrigen kleinen, in England vorkommenden Arten aber unter Cryptohypnus vereinigt.

Eschschollz trennt die Gattung Oophorus wegen des eiförmigen Schildchens, ein Unterschied der kaum zur Tren- nung hinreicht, wie auch schon Lalreille bemerkt. Dejean vereinigt unter Oophorus sehr verschiedenartige Käfer. Sein 0. elegans und amoenus gehören unter Aeolus, 0. blaudus, dilectus, gentilis unter Monocrepidus, 0. bistrigatus zu Do- lopius, 0. delicatulus zu Ampedus, 0. trinotatus und 0. qua- drilineatus zu Gattungen, die ich für jetzt nicht zu bestimmen vermag. Mehrere Arten sind nur in einzelnen, nicht gut con- servirten Exemplaren da, wo sich die Gattung zu der sie ge- hören, nicht mit Sicherheit ermitteln lässt.

Drasterius soll sich nach Eschschollz durch zuge- spitzte Taster unterscheiden, aber er ist wahrscheinlich durch eine falsche Lage derselben getäuscht worden, denn bei ge- nauerer Untersuchung ergeben sie sich immer als beilförmig.

Zur leichtern Uebersicht habe ich die Grösse des Schild- chens und Gestalt des ersten Fühlergliedes als Grund einer Un- terabteilung gebraucht, aber ganz scharf ist diese Unter- scheidung nicht.

A. Scu teil o lato (Antennarum articulo primo turbinato).

1. C. ochreatus. C. ferrugineus, helvo-pubescens, thorace Iransverse - quadrato,

remote punetato, angulis posticis protensis, elytris punetato-

striatis.

139

Dej. Cat. p. 105. Cry p tohy p nus ochreatus. Habitat in Brasilia (Mus. Dejean). Lon°-. 4 lin. Caput punctatum, ferrugineum, oculis ni- gris, fronte plana, antice truucata. Antennae rufae. Thorax longitudine manifeste latior, laterilms parallelis, a medio ad apicem partim angustatis, angulis posticis modice productis, rectis, liaud divaricatis, ferrugineus, lielvo-pubescens, remote punctatus. Scutellum semiovatum. Elytra thorace bis et di- midiuui fere lougiora, basi thoracis latitudine, infra medium paulo latiora, tenuiter sed distincte punctato- striata, intersti- tiis sparsim punctatis, ferruginea, helvo-pubescentia. Alae desunt. Corpus subtus subtiliter et remote punctatum, parcius pubescens, ferrugineum. Pedes ferrugiuei, tibiis tarsisque lon- gius setosis.

2. C. hyperboreus *. C. niger, laevis, antennis pedibusque ferrngineis, tliorace ob- longo, confertim punctato, lateribus rotundato, angulis po- sticis divaricatis, elytris punctatis, profunde striatis. Gißenh. Ins. suec. IV. |). 350. Elater hyperboreus. Zettcrst. Ins. Läpp. p. 145. 9. Var. totus piceus. Gyll. et Zeit. 1. c. Eschsch. in llion. ent. Arch. II. p.34. Hypolithus planatus.

Habitat in Lapponia boreali; in Kamschatka Eschsch. (Mus. Dejean).

Der Kopf hat reichlich die halbe Breite des Halsschil- des. Das Halsschild ist flacher gewölbt wie bei den übrigen Arten, und hat eine feine eingedrückte Mittellinie. Die Farbe ist entweder oben schwarz, unten braun, mit rothbraunen Füh- lern, Beinen und After, oder überall rothbraun, doch sind auch im letztem Falle gewöhnlich Kopf und Deckschilde dunkler. Die eirunden Deckschilde haben noch nicht die dop- pelte Länge des Halsschildes.

3. C. littoralis. C. supra fusco - aeneus, thoracis elytrornmque marginibus pal- lidis, subtus fnscus, antennis pedibusque rufis, thorace late- ribus rotundato, sparsim punctato, elytris profunde striatis. Eschsch. in Thon. ent. Arch. II. 1. p. 33. Hypolithus li tto -

r alis. Dej. Cat. p. 105. Cryptoh y pnus littoralis.

138

Habitat in arena Iittorali Kamsehatkae (Mus. Dejeaji).

Species lata, aptcra, lin. 4 longa. Caput fusco -ae- iieum, sparsim piuictatum, fronte biimpressa, apice truncata. Antennae flavescentes. Thorax Iatitudine media partim bre- \ior, autice einarginatus, lateribus rotundatus, angulis posti- cis parum divaricatis, basi bisinuatus, doiso modice con- vexus, sparsim pimetatus, parum pubescens, fusco- aeneus, nitidus, margine laterali pallido; snbtus ferrugineus medio fuscus. Scutellum semicirculare. Elytra thorace bis longiora, oyata, profunde et tenuiter striata, interstitiis planis, vage punetatis, fusco -nitida, parum pubescentia, margine laterali late pallido. Pectns et abdomen fusco - picea, helvo -pnberula, pedibus pallidis.

4. C. nocturn ns.

C. vireseenti- aeneus, helvo- pubescens, antennis nigris, pedi- bus fnscis, thorace subquadrato, lateribus rotuudato, re- mote punetato, elvtris striatis, interstitiis disperse pun- ctulatis. Eschsch. in Thon entom. Arcli. II. 1. p. 33. Hypolithus no-

cturnu s. Mannerh. im Bullet, de la soc. imp. des natur. de Moscou. 1843. p. 239. 138. Cryptohyp nus nocturnus. Habitat in insula Aleutorum Sitkha (Mus. Dej.'). Long. 3 vel 3'/2 1'»., supra nigro-virescens, aeneo- micans, helvo -pubescens. Caput remote punetatnm, antennis totis nigris. Thorax Iatitudine media parum brevior, lateri- bus obtuse rotundatus, angulis posticis produetis, parum di- varicatis, aequaliter sed remote punetatus. Scutellum semi- circulare. Elytra thorace plus duplo longiora, infra medium parum latiora, anguste striata, interstitiis planis, disperse pun- ctulatis. Corpus subtus nigrum, densius pubesceus. Pedes fusci, tibiis tarsisque dilutioribus.

Dem C. riparius sehr nahe verwandt, aber etwas stfrinä- ler, das Halsschild weniger breit, etwas dichter punktirt, die Fühler ganz schwarz, die Zwischenräume der Deckschildstrei- fen deutlicher pnnktirt.

5. C. riparius *.

C. fusco -aeneus, griseo -pubescens, antenuarum basi pedi-

139

busque rufis, thorace transvcrso, disco vage punctato, late-

ribus rotundato, elytris striatis, interstitiis vix punctatis.

Marsh. Ent. brit. p. 388. 33, Klater aeneus.

Herbst Col. X. p. 86. 98. tab. 165. iig. 12. Klater littoreus.

Fabr. Syst. Kleut. 2. p. 243. 110. Elater riparius. PayJc. Faun. suec. 3. p. 41. 47. Gyll. Ins. suec. 1. p. 402. 31. Schönh. Syn. ins. 3. p. 320. 209. Zelter st. Faun. Läpp. I. p. 250. 18. Ins. Läpp. p. 147.20. Sahlb. Ins. fenn. p. 137.17.

Steph. Man. of brit. Col. p. 180. Hypolithus riparius.

Habitat in Europa boreali; in Hungariae, Styriae, Hi- spaniae montosis.

Das Halsschild ist in der Mitte etwas breiter als die Wurzel der Deckschilde und die Punkte stehen in der Mitte der Wölbung sehr einzeln. Auf den Zwischenräumen der Deckschilde sind kaum Punkte zu entdecken.

6. C. s i 1 a c e i p e s.

C. fusco- aeneus, griseo-pubescens, antennarum basi pedibus- que rufis, thorace transverso, punctulato, lateribus rotun- dato, elytris punctato -striatis, interstitiis subtiliter punctatis. Harris in lit. C silaceipes. Dej. Cat. p. 105. C. riparius var.

Habitat in America boreali (Mus. Dejeari).

Magnitudine C. riparii , cui satis affinis, fusco -aeneus, griseo-puberulus. Caput remote punctatum, antennis fuscis, basi dilutioribus. Thorax transversus, lateribus parum ro- tuudatns, antrorsum magis angustatus, angulis posticis vix di- varicatis, obsolete canaliculatus, aequaliter quamvis minus dense punctatus. Elytra tenuiter striata, striis punctatis, interstitiis planis, subtiliter et remote punctatis, fusco -aenea, margine inflexo ferruginea. Pedes rufi.

Dejeari betrachtet nach dem Exemplar seiner Samm- lung diese Art als Abänderung von C. riparius, aber die dichtere Punktirung des Halsschildes, die deutlich punktirten Streifen der Deckschilde und die, wenn auch feinen und weit- läufig stehenden, doch durch massige Vergrösserung sichtba- ren Punkte der Zwischenräume der Deckschildstreif eu geben hinreichende Unterschiede ab.

140

7. C. ri vula rius *. C. aeneo-niger, antennis pedibus thoracis angulis posticis elytrorumque margin e inflexo mfis, elytris striatis. GijUcnh. Ins. suec. p; 430. 33. Elater rivularius. Zet- lerst. Faun. Läpp. I. p. 250. 20. Ins. Läpp. p. 148. 21. Schönh. Syn. Ins. 3. p. 310. 210.— Sahlb. Ins. fenn. p. 137.28. Panz. Faun. Germ. fasc. 34. 12. Elater riparius Steph. Man. of brit. Col. p. 180. Hypolithus rivularius.

Habitat in Europa boreali; in Gallia (Mus. Dej.).

Kaum über zwei Linien lang. Das Halsschild ist etwas länger als breit, an den Seiten schwach gerundet, nach vorn stärker verschmälert, die Hinterdornen wenig nach Aussen gewendet, die Oberseite ziemlich dicht und gleichmässäg punk- tirt, in der Mitte gerinnt. Die Streifen der Deckschilde sind unpunktirt, die Zwischenräume dicht punktirt.

Er ändert mit schwarzer, kaum metallisch schimmernder Grundfarbe ab, und zu dieser Abänderung gehört wohl ohne Zweifel Elater riparius Herbst Käf. X. p. 79. 90. 16. 165. fig. 4.

Dem C. rivularius verwandt scheint C. olivaceus Eschsch. (Thon's entom. Arch. IL p. 33.) aus Kamschatka zu sein. Eschschollz giebt nachfolgende Beschreibung des- selben: supra nigro-aeneus, pilosus, thorace convexo, subti- lissime punctulato, antice angustato, elytris simpliciter striatis, vix punctulatis; antennis extrorsum fuscis; pedibus ferrugi- neis. Long. 2'/2 lin.

Noch eine verwandte aber breitere Art ist C. canali- culatus Gebl. (im Bull, de la soc. imp. des natur. de Mo- scou 1841. p. 583.) brevis, latus, niger, thoracis canalicu- lati angulis, elytris subtus pedibusque ferrugiueis. Long. 2'/3 lin- Vom Altai. Er soll sich von C. rivularius durch nicht metallisch schwarze Farbe, tief gefurchtes Halsschild und stärkere Wölbung unterscheiden.

Ob aber Gryptohypnus cinereipennis Eschsch. (Thon's ent. Arch. 1. c. Mannerh. Bull, de la soc. imp. de natur. de Mose. 1843. p. 240.), den Dejean unter Mo- noerepidius bringt, und C. puberulus Mannerh. ibid., die beide aus Californieu stammen, und ein gelapptes viertes Tar- seuglied besitzen, ebenfalls verwandte Arten sind, oder viel-

141

leicht gar nicht zu den Cryptohypnen gehören, vermag ich nach den kurzen Beschreibungen nicht zu bestimmen.

8. C. bicolor.

C. fusco-niger, griseo -pnberulus, elytris piceis, antennarum

basi, thoracis angulis posticis, pedibusque rufis, elytris stria-

tis, interstitiis vage punctulatis.

Eschsch. in Thon ent. Arch. II. p. 33. Hypolithus bicolor.

Dej. Cat. p. 105. Cryptohypnus p u in i l u s. Habitat in Kamschatka (Mus. Dej.). Long. 2 lin. Caput punctatum, nigrum, nitidimi, fronte biimpressa. Antennae rufae, apice fuscae. Thorax latitu- dine vix brevior, lateribus obtuse et aequaliter rotundatus, angulis posticis subdivaricatis , remote sed concinne puncta- tus, niger, nitidus, griseo-pilosulus, niargine laterali et subtns piceus, angulis posticis rufis. Elytra thorace vix duplo lon- giora, ovata, picea, dorso infuscata, striata, interstitiis planis, sparsim punctatis. Pectus et abdomen fusca, ano piceo. Pe- des rufi.

9. C. cur tu s. *

G. niger, griseo -pubescens, tibiis tarsisque rufis, thorace ob- solete carinato, postice biimpresso, elytris plauinsculis, striatis. Dej. Cat. p. 105 Cry p t ohypnus tr ogl o d y t es.

Habitat in Hispania, Gallia meridionali, Italia, Sicilia. Long. 2 lin. Caput nigrum, opacum, dense griseo - pubescens. Antennae nigrae, articulo primo apice secundo toto rufis. Thorax latitudine media parum brevior, apice bi- sinuatus, lateribus obtuse rotundatus, basi bisinuatus et fitrin- que impressns, angulis posticis planatis parum productis, mi- nus convexus, subtiliter alutaceus, medio carinatus, carinula utrinque abbreviata, niger, opacus, pube densiore grisea ob- tectus. Scutellum grisenm. Elytra thorace duplo longiora, lateribus parallela, apice obtuse rotundata, dorso planiuscula, distincte striata, nigro-subaenea, nitidula, griseo pubescentia. Corpus subtus nigrum, griseo -pubescens. Pedes rufescentes, femoribus fusco-nigris.

Der Kiel der Hinterdornen des Halsschildes setzt noch eine kurze Strecke parallel dem Seitenrande nach vorn hin fort.

142

Der Name C. troglodytes wurde hier nicht beibehalteil, da bereits ein Cardiophorus unter diesem Namen beschrie- ben ist.

10. C. pulchellus. * C. ater, opacus, thorace elongato, convexo, carinato, elytris flavo - niaculatis, pedibus pallidis.

Linn. Fauna suec. 745. Elater pulchellus. Syst. Nat. 2. p. 656. 35. Oliv. Ent. 2. 31. p. 51. 73. tab. 4. fig. 38.— Fahr. Syst. El. 2. p. 243. 114. Ent. syst. 2. p. 333. 77. Hcrhst Col. X. p. 87. 100. tab. 166. fig. 2.— Fnessl. Arch. V. p. 112. 22. tab. 27. fig. 7.— Ross. Faun. etr. 1. p. 182. 451. Payk. Faun. su. 3. p. 22. 25. Panz. Faun. Germ. fasc. 76. tab. 8. Gyll. ins. suec. 1. p. 423. 53. Schönh. Syn. ins. 3. p.321. 119. Sahlh. ins. fenn. p. 142. 47. Zetterst. Faun. Läpp.

1. p. 256. 34. Ins. Läpp. p. 150. 34.

Variat colore elytrorum flavo plus minusve extenso, interdum omnino extincto. Elater trimaculatus Fabr. (Syst. Eleut.

2. p. 245. 193.) ad varietatem elytris flavescentibus nigro nia- culatis pertinet. Conf. Gyllenh. 1. c.

Habitat in Europae arena mobili. Specimina Mus. De- jeanii ex America boreali paulo majora vix differunt. Va- rietates immaculatae rarissime occurruut.

Die Hinterwinkel des Halsschildes sind nur wenig in Dornen verlängert und die Oberfläche durch dichte, feiue zn- sammenfliessende Längsrnnzeln matt, nur ein feiner Mittelkiel unterbricht die Runzeln.

Er scheint überall in Europa, von Lappland an bis Ita- lien und von Portugal bis Russland einheimisch zu sein.

11. C. quadripustulatus. * C. niger, pubescens, thorace transverso, snbtilissime punctato, lateribus rotundato, angulis posticis acutis rufis, elytrorum maculis duabus pedibusque pallidis. Fair. Syst. Eleut. 2. p. 248. 57. Elater quadripustulatus.

Herbst Col. X. p. 143. 87. Zetterst. Act. Holm. 1824. p. 155. 49. Elater agricola. Gyll. Ins. suec. IV. App. p. 357. Elater quadrum. Dej. Cat. p. 105. Cryptohypnus quadrum. Habitat in Sueciae, Germaniae graminosis. Dass diese Art der wahre Elater quadripustulatus Fabr. sei, beweisen die Exemplare der ehemaligen Hübnerschtn

143

Sammlung, nach welcher Fabritius denselben beschrieben hat. Die Hinterdornen des Halsschildes sind, wie Zellev- stedt schon bemerkt, fast pfriemenförmig abgesetzt.

C. Höpfneri Dej. Cat. p. 105. ist, nach dem vorlie- genden Exemplare seiner Sammlung, nur eine Abänderung, bei welcher der hintere Fleck der Deckschilde verloschen ist.

12. C. tetragraphus. * C. niger, pubescens, antennarum basi pedibusque rufis, tho- race cariuato, elytris macula oblonga humerali alteraque ante apicem orbiculata pallidis.

Payk. Faun. suec. 3. p. 44. 51. Elater qu ad r i pus tula- tus. Gyll. Ins. suec. I. p, 424. 54. Svhönh. Syn. ins. 3. p. 315. 251. SaJM. ins. fenn. p. 143. 48. Zeiterst. ins. läpp. p. 150. 35. Castehi. Hist. natur. d. Coleopt. I. 245. 36. Elater 4-guttatus. Habitat ad ripas arenosas fluviorum totius fere Europae. Sahlberg führt eine Abänderung an, welche nur den Schulterfleck und eine andere, welche nur den Spitzfleck hat, bemerkt aber dabei, dass dergleichen Abänderungen eine grosse Seltenheit wären. Unter den zahlreichen Exemplaren meiner eigenen und der Dejeanschcn Sammlung findet sich keine solche Abänderung. Der Kiel der Hinterdornen des Halsschildes setzt als feine erhabene Linie parallel dem Sei- tenrande des Halsschildes nach vorn bis fast zur Spitze fort. Die drei ersten Fülllerglieder sind roth.

Elater (H y p o 1 i t h u s) binodulus King Ins. v. M a- dagasc. p. 68. 75: thorace postice tuberculato, aeueus, gri- seo- pubescens, antennarum basi pedibusque testaceis. Long. l*/2 lin., scheint sich hier anzuschliessen, ist mir aber aus eigner Ansicht nicht bekannt. 13. C. dermestoides. * C. niger, pubescens, pedibus rufis, femoribus medio infusca- tis, thorace carinato, elytris immaculatis. Herbst Col. X. p. 85. 96. tab. 165. fig. 10. Elater derme- stoides. Gyll. Ins. suec. 1. p. 424. 54. El. q uadripus tulati var.

Payk. Faun. su. 3. p. 44. Dej. Cat. p. 105. Cryptohypnus minimus*.

Habitat in Suecia, Fennia, Germania, Gallia, Hispania, Sicilia.

144

So ähnlich diese Art auch dem C. tetragraphns ist, so unterscheiden sie doch, ausser dem Mangel der gelben Flecke der Deckschilde, das schwarze erste Fühlerglied, die in der Mitte dunkler gefärbten Schenkel und wie es scheint, auch die im Verhältniss zum Halsschilde etwas kürzeren Deck- schilde. Das zweite und dritte Fühlerglied sind braun, aber nicht so deutlich roth wie bei der vorigen Art.

14. C. lapidicola. * C. niger, pubescens, pedibus fuscis, trochanteribus tibiarnm- que apice rufis, thorace obsolete carinato, elytris tenuiter striatis.

Westerhauser in lit. Elater lapidicola. Dej. Cat. p. 105. Cryptohypnus exiguus.

Habitat in Germania, Gallia, Hehetia, Illyria. Long. 1 lin. Caput majusculum, nigruni, confertim et subtiliter punctatum, griseo - punctatum. Antennae nigrae. Thorax latitudine vix brevior, lateribus parnm rotundatus, angulis posticis parum productis, trigonis, modice convexus, confertim et subtiliter punctatus, linea media subelevata laevi, niger, griseo - subpubescens. Scutellum nigrum, griseo -pu- bescens. Elytra thorace duplo longiora, convexiuscula, tenui- ter striata, interstitiis subtilissime punetatis, nigra, griseo - pubescentia. Corpus subtus nigrum, griseo -pubescens, pedi- bus fuscis, trochanteribus tibiarumque apice rufis.

Fast nur halb so gross wie C. dermestoides. Der Mit- telkiel des Halsschildes verlischt bisweilen so, dass man ihn nur noch bei vollem Lichte bemerken kann, der Kiel der Hiuterdornen steigt nicht weit an den Seiten herauf. In sel- tenen Fällen werden die ganzen Schienen rothbraun.

Ich vermuthe, dass Elater meridi onalis de Ca* stein. (Hist. nat. des insect. Coleopt. Tom. I. p. 246. 37.) dieselbe Art ist, aber Beschreibungen, wie sie Graf Castel- nau gewöhnlich liefert, können unmöglich Berücksichtigung erhalten.

Chevrier theilte mir ein Exemplar aus der Gegend von Genf mit, das fast die Grösse des C. dermestoides erreicht, aber sonst nicht verschieden ist.

*45

15. C. minutissimus. *

C. niger, pubescens, pedibus fuscis, ihorace transverso, late- ribus carinato, elytris depresshisculis, subsliiatis. Germ. Faun. ins. Eur. fasc. VI. tab. 8. Elater minutissimus. Dej. Cat. p. 105. Cryptohypnus minutissimus. Habitat in Germania, Gallia, Italia, Dalmatia. Fast noch kleiner wie lapidicola, und von den vorigen Arten durch die fast ganz verloschenen Streifen der Deck- schilde, mangelnden Miltelkiel des kürzeren Halsschildes, deut- lich nach vorn fortsetzenden Seitenkiel des Halsschildes, so wie durch längere Hinterdornen desselben unterschieden. Das Halsschild ist an den Seiten nicht gerundet, sondern nur von der Mitte weg allmählich im Bogen verschmälert. Die Beine sind braun, Wurzel der Schenkel und Spitze der Schienen etwas lichter.

16. C. liliputanus. *

C. niger, nitidus, griseo-puberulus, thorace transverso, tuini- dulo, lateribus rotundalo, carinato, elytris rix striatis. CJievrier in lit. Cryptohypnus liliputanus,

Habiiat in Sicilia.

Omnium mininms, longitndine V2 l'n« Caput deflexum, nigrum. Antennae nigrae, crassiusculae. Thorax transver- sus, convexus, lateribus obtuse rotundatus, sublilissime pun- clatus, juxta marginem lateralem anguste carinatus, niger, ni- tidulus, griseo-subpuhescens. Scutellum nigrum. Elytra tho- race plus dupio longiora, convexa, a medio ad apicem sen- sim angustata, vix striata, nigra, nilidula, griseo-pilosula. Pedes nigri.

Nur halb so gross als C. minutissimus, durch minder dichte Behaarung, stärker gewölbtes, au den Seilen stumpf gerundetes Halsschild und gewölbte Deckschilde von ihm un- terschieden.

17. C. bilaesus. *

C. niger, griseo-squamulosus, antennarum basi tibiis tarsis- que rufis, thorace supra Caput producta, muricato, elytris striatis, medio denudatis.

Habitat in Brasilia Besehe. (5. Band. 1. Heft.) 10

146

Long. 1 1V4 Hn. Capht opacnm, uigrnm, aspernm, griseo-pilosuluni. Antennae nigrae, articulis tribus primis rufis. Thorax transversus, lateribus rotundatus, carinula la- terali margini parallela, postiee depressus, acutangulus, an- tice profunde bisinuatns, lobo medio producto, snpra caput protenso, muricato, niger, ad latera densius griseo-pilosus, margine sunimo apicali rufescente. Scutellum griseum. Ely- tra basi tborace paullo latiora, sed illo vix duplo longiora, infra medium adluic latiora, convexa, striata, griseo-pilosula et squaninlosa , inacula magna transversa media denudata. Corpus subtus nigrum, griseo-pubescens, prosterni lamina in- termedia supra os protensa, muricata. Pedes ferruginei, fe- moribus fuscis, tarsorum articnlo penultimo subtus producto, subappendiculato.

Man könnte aus dieser Art leicht eine besondere Gat- tung bilden, da die langborstigen Tarsen ein gelapptes vor- letztes Glied und kurzes Endglied besitzen, auch die hinter der Mitte breiter werdenden Deckschilde derselben ein eigen- thümliclies Ansehen geben, aber Bau der Fühler und alle ■wesentlichen Kennzeichen bringen dieselbe doch hieher.

B. Scnt eil 0 ovato. (Antennarum articulo primo fusiformi). 18. G. circumscriptus. *

C. thorace oblongo, fuscus, antennis, thoracis lateribus mar- gineque postico, elytrorum plaga laterali maculaque api- cali pedibnsque flaYescentibus.

Germ. Ins. spec. nov. p. 46. 75. Elater circumscriptus. Dej. Cat. p. 105. Oophorus marginalis.

Habitat in America boreali, Cuba (Mus. Dej.) Long. 2!/2 23/4 lin. Caput punetatum, fusco-testa- ceum, antennis flavescentibus. Thorax oblongus, modice con- Yexus, augulis posticis produetis, rectis, lateribus a medio ad apicem angustatis, punetatns, flavescens, vitta media postice abbreviata fnsca. Scutellum ovatum, fuscurn. Elytra thorace vix duplo longiora, punctata, punetato- striata, flavescenti- pilosula, fusca, \itta laterali sensim dilatata, infra medium abbreviata maculaque apicali flavescentibus, Pectns fuscura, pedibus flavis.

147

19. C. dorsalis.*

C. testaceus, capite, thoracis linea media fiisiformi, elytrorura

macnla fasciaqiie postica nigris.

Say Journ. of tlie Acad. of nat. Sc. Philadelph. III. 182*. p. 167. Elat er dorsalis.

Dej. Cat. p. 105. Oophorns nigrosignatus. Habitat in America boreali.

Long. 2l/2 3 lin. Caput confertim punctatum nigrum. Antennae thorace longiores pallidae. Thorax latitudiue lon- gior, convexus, distincto sed remote punctatus, lateribus pa- rallelis apice angustatis, angulis posticis productis, rectis, te- staceus, flavescenti-pilosnlus, plaga media fusiformi nigra. Scutellum oblongo-ovatum, fuscum. Elytra thorace duplo longiora, infra medium ad apicem angustata, distincte pun- ctata- striata, ferruginea, flavescenti-pubescentia, testacea, plaga oblonga ante medium fasciaque dentata infra medium nigris. Pectns et abdomen fusca. Pedes testacei.

20. C. bellus. *

C. niger, antennis pedibusque flavescenlibus, - thoracic linea media angulisque posticis rufis, elytris lineolis maculaque ante apicem testaceis. Say Journ. of the Acad. of nat. Sciens. of Philad. III. 1324. p.

168. Elater bellus. Dej. Cat. p. 98. Mo n ocre pi dius bellus.

Habitat in America boreali, Henlz, Zimmermann.

Long. \l/2 lin. Caput punctulatum, nigrum. Antennae thorace parum longiores flavescentes. Thorax latitudiue vix lougior, convexus, confertim punctatus, lateribus parallelis, summo apice parum angustatis, angulis posticis parum pro- ductis, rectis, niger, flavescenti-pubescens, linea media an- gulisque posticis, rarius etiam anticis rufis. Scutellum ova- tum, rufescens. Elytra thorace duplo longiora, a medio ad apicem sensim angustata, punctato - striata, nigra, pubescentes, lineolis longitudinalibus plus minusve confluentibus et macula ante apicem testaceis. Corpus subtus nigrum, pedibus flavis.

Der Käfer hat keine Anhänge an den Tarsengliedern und gehört daher nicht unter Monocrepidius, wohin ihn De- jean bringt, dagegen besitzen die von demselben unter

10*

148

OopTiorus gebrachten nordamerikanischen Arten Man (Ins, dilectus Say und gentilis, die nur Abänderungen von einander zn sein scheinen, und zu denen auch Elater au- ritus Herbst als Abänderung zu ziehen ist, ein deutlich gelapptes viertes Tarsenglied und sind vorläufig mit Mono- crepidius zu vereinigen.

21. C. Rossii. *

C. testaceus, capite thoracisque lineis tribus nigris, elytris

griseo-pubescentibus, nigris, striga humeraii fascia dentata

media plagaque apicali pallidis.

Var. b. thorace nigro, lineis duabus dorsalibus angulisque posti- cis testaceis.

Dcj. Cat. p. 105. Drasterius Rossii (Steven). Habitat in Rossia meridionali, Syria. Long. 2 lin. Caput majusculum, punctulatum, nigrum, pubescens. Antennae thorace longiores, pallidae. Thorax latitudine media \ix brevior, convexus, lateribus perparnm ro- tuiidalis, angulis posticis productis rectis , subtilissime et re- mote punctulatus, griseo- pubescens, aut testaceus; plaga la- terali lineaque media nigris; aut niger, angulis anticis et po- sticis maculisque duabus disci testaceis. Scutellum ovatum, pallescens. Elytra thorace vix duplo longiora, a medio ad apicem angustata, punctata- striata, nigra, griseo -pubescentia, lineola humeraii iuterdum in plagam dilalata, fascia angusta dentata media plagaque oblonga apicali pallidis. Pectus et abdonicn fnsca, pedibus pallidis.

Dejean erhielt diese Art als Elater sexpunctalus llllg. von \Menetries, der jedoch zu Cardiophorus gehört. Ob Steven dieselbe als Elater Rossii beschrieben hat, ist mir unbekannt.

22. C. figuratus. *

C. niger, griseo-pubescens, thorace transverso, convexo, rufo- maculato, elytris punctata -striatis, rufo - variegatis. Erichson in lit. Drasterius figuratus. Waltl in lit. Elater inconstans. Habitat in Mesopotamia, Aegypto. C. Rossii vix major, colore varians. Caput majuscu- lum, punctatum, nigrum, griseo-pubescens. Antennae thorace

149

vix longiores, rufesceutes. Thorax latitudiue postica mani- feste brevior, laterilms a medio ad apicem angnstatis, angu- lis posticis productis, rectis, coiivexus, subtiliter et minus dense punctatus, griseo-pilosus, niger, angulis anticis et po- sticis plus minusYe rnfis, interdura totus niger. Scutellum ovatum, nigrum. Elytra thorace plus duplo longiora, a me- dio ad apicem angustata, convexa, puuctato- striata, griseo- pubescentia, aut tota nigra, aut nigro rubroque variegata. Corpus subtus nigrum, pedibus rnfis.

Unter den vorliegenden sechs Exemplaren sind nicht zwei in der Färbung des Halsschildes und der Deckschilde einander -vollkommen gleich. Das Roth der Ecken des Hals- schildes nimmt bei einem Exemplare so überhand, dass von der schwarzen Farbe nur ein mittlerer schattenförmiger Queer- fleck übrig bleibt, während es bei andern ganz verschwindet. Auf den Deckschilden ist die rothe Farbe bei manchen Ex- emplaren so vorwaltend, dass nur eine schmale gezackte Queerbinde vor der Spitze und die äusserste Spitze schwarz bleiben. Bei andern tritt ein grosser länglicher Nathfleck unter dem Schildchen hinzu, bei einem andern färbt sich auch der Aussenrand schwarz, und bei einem Exemplare ist die rothe Farbe ganz verschwunden.

23. C. bimaculatus. * C. niger, nitidus, griseo-pubescens, antennis pedibusque fu- sco-testaeeis, thorace subtransverso, elytris punetato-stria- tis, basi rufo - maculatis, gutta ante apicem pallida. Fabr. Syst. Eleut. 2. p. 245. 121. Elater bimaculatus.

Oliv. Ent. 2. 31. i>. 49. 70. tab. 5. iig. 45. Herbst Col. X.

p. 84. 95. tab. 165. fig. 9. Pnnz. Faun. Germ. fasc. 76.

tab. 9. lioss. Faun. Etr. 1. p. 182. 453. llüg. Mag. VI.

p. 8. 11. Sleph. Man. of brit. Col. p. 181. Drasterius bimaculatus.

Habitat in Lusitania, Hispania, Gallia meridionali, Ita- lia, Illyria, Dalmalia, Rossia meridionali.

Er ändert sowohl in der Grösse als auch in der Färbung der Deckschilde ab. Gewöhnlich sind dieüeckschilde schwarz, mit einem gemeinschaftlichen bis unter die Mitte hinabreichen- den rothen Andreaskreuze und einem runden weisslichen Flecken

150

vor der Spitze, bisweilen bleibt nur die vordere Hälfte roth, bisweilen bildet die rothe Farbe nur zwei unter einander ste- hende Flecke, bisweilen bleibt nur die Schulterecke roth, bis- weilen nimmt die schwarze Farbe so überhand, dass nur der blasse Fleck vor der Spitze übrig bleibt. Zu der letzten Abänderung gehört Elater binotatus Ross. Faun. Etr. Mant. 1. p. 59. 144., der aber von El. binotatus Fabr. verschieden sein möchte.

24. C. atricapillus. * C. niger, pedibus pallidis, thorace rufo, linea media nigra, elytris rufis, sutura fasciaque infra medium nigris. Germ. Ins. spec. nov. p. 40. 66. Elater atricapillus. Dej. Cat. p. 105. Drasterius caucasicus. Habitat in Grusia.

Eine ausgezeichnete, mir früher von Böber mitgetheilte Art. Drasterius caucasicus Godct in Dejeans Cata- log weicht vom C. atricapillus nur dadurch ab, dass die schwarze Farbe der Naht sich weiter ausbreitet, und die gan- zen Dechschilde grauschwarz, mit einem röthlichen Längs- wisch und einem blassen länglichrunden Fleck dicht vor der Spitze erscheinen. Die Punktstreifen der Deckschilde sind fein, aber deutlich.

Verwandt scheint auch zu sein: Drasterius permo- dicus Falderm. Nouv. Mem. de la Soc. imp. d. natural, de Moscou. Tom. IV. 1835. p. 172. 155. tab. VI. fig. 3. ob- longo - ovatns, totus rufus pubescens, aufennis pedibusque te- staceis, thorace magno, subquadrato, elytris brevibus, profunde punctata -striatis. Long. 2y2 liu. Aus Armenien.

25. C. tri angularis. C. fuscus, pubescens, thorace elytris sublatiori, transverso, au- trorsum augustato, angulis antennisque flavis, elytris pun- ctato-striatis.

Eschsch. Dorpater natnrw. Abhandl, 1. p. 129. 45. Elater tri- angulär is. Habitat prope Manillam (Mus. Dej.). Die Seiten des Halsschildes laufen von den Hinterdor- nen weg nach vorn nur eine kurze Strecke gerade und fan- gen schon vor der Mitte au sich nach vorn zu verschmälern. Das Exemplar der Dejeanschen Sammlung ist zu schlecht

151

conservirt, um weitere Bemerkungen zu der Beschreibung von Eschschollz zu gestatten. Auch Drasterius s u 1 c a t u 1 u s, hirtulus, tantillus, so wie Oophorus inops, senicu- lus, futilis sind nur in einzelnen, Exemplaren und nicht gut erhalten vorhanden, weshalb ich es für besser hielt, sie ganz zu übergehen, als unzulängliche Beschreibungen zu liefern.

26. C. grisescens. *

C. thorace subquadrato, reinote et subtiliter punctato, fusco- niger, griseo-tomentosus, autennis pedibusque rufis, elytris punctato - striatis.

l)cj. Cat. p. 105. Drasterins grisescens. Erichs, in lit. Oophorus sericatus.

Habitat in Aegypto (Mus. Bej.), in Mesopotomia (Mus. Germ.).

Long. 4 4!/2 lin- , angustus, subcylindricus. Caput majusculum, nigrum, griseo-pubescens, palpis rufis. An- tennae thorace parum longiores, rufae, articulo primo elon- gato, crasso, secundo parvo, globoso, tertio longiore, eyliu- drico, reliquis longioribus subturbinatis. Thorax latitudine vix longior, convexus, subcylindricus, lateribus summo apice angustatis, angulis posticis protensis, rectis, carinatis, fusco- niger, dense griseo-pubescens, sub lente acuta subtilissime reticulato - strigösus, punctis intersparsis remote dispersis. Co- leoptera thorace duplo longiora, et illo fere angustiora, late- ribus infra medium ad apicem angustata, subeylindrica, pun- ctato-striata, fusco- nigra, dense griseo-pubescentia. Pectus et abdomen nigra, griseo-pubescentia. Pedes rufi, tarsis an- gustis, articulis quatuor primis setosis, apice spinis duabus instructis.

Diese Art weicht durch Grösse, dünnere Tarsenglieder und schon etwas breitere Fühlerglieder von Cryptohypnus ab, und nähert sich mehr Ampedus, aber das stark verlängerte Wurzelglied der Fühler bringen dieselbe hierher.

27. G. musculus.

C. thorace subquadrato, remote punctato, basi rufo, fusco ni- ger, griseo-pubescens, autennis pedibusque flavis. J)ej. Cat. p. 105. Drasterius musculus. Habitat in Aegypto (Mus. De].).

153

Long. 23/4 lin. Caput majasculum, liigrum, griseo-pu- bescens, palpis rufis. Antennae thorace parum longiores, filiformes, flavescentes. Thorax latitudine vix longior, con- vexus, subcylindricus, lateribus summo apice aiigustatis, an- gulis posticis parum protensis, rectis, carinatis, fuscus, griseo- pubescens, basi ferrugineo-diaphanus, margine antico etiam tenuissime ferrugineo, sab lente acuta subtilissime reticulato sli'igosns et praeterea remole et disperse punctatus. Co- leoplera tliorace duplo longiora et illo feie angustiora, late- ribus infra medium ad apicem angustata, subcylindrica, pun- ctato- striata, fusco- nigra, deusius griseo-pubescenlia. Pe- clus et abdomen nigra, griseo-pubescentia. Pedes flavi.

Dem C. grisescens nahe verwandt, und auch im Bau der Fühler und Tarsen mit ihm übereinstimmend, aber be- trächtlich kleiner, das Halsschild tiefer punktirt, die Hinter- dornen desselben viel kürzer, breiter, der Hinterrand braun- ro th durchscheinend.

28. C. Saulcyi. A. thorace oblonge, poslice rufo, niger, griseo-pilosus, an- tennis pedibusque pallidis, elylrorum. margine inflexo, hu- meris maculaque laterali testaeeis.

Guer. Voyage de la Favorite p. 30. tab. 230. fig. 3. Oophorus Saulcyi.

Habitat in Peru (Mus. Guer'm, Chevrol.).

Fast \ier Lin. lang. Der Kiel der Hinlerdornen des Halsschildes setzt, parallel dem Seitenrande, bis über die Mitte hinauf fort. Der rothgelbe Seitenrand der ziemlich flach gewölbten Deckschilde breitet sich an der Schulter und in der Mitte zu einem grossem Flecke aus. Die Deckschilde verschmälern sich bald unter der Schulter etwas nach hinten, von der Mitte weg allmählich stärker nach der Spitze hin, sie sind stark punktirt gestreift, die Zwischenräume der Strei- fen deutlich punktirt. Die Fühler sind wenig langer als das Halsschild, das verlängerte erste Glied ragt über die Augen hinaus, das zweite ist klein, kornförmig, das dritte länger, walzig, die folgenden sind breiter, länger, fast dreiseitig, doch kann man die Fühler kaum gesägt nennen. Die Tarsen sind fast kürzer als die Schienen, die ersten vier Glieder sich

153

nach der Reihenfolge nm die Hälfte der Länge verkürzend, stark geborstet, jedes am Ende mit zwei stachelförmigen Borsten.

Auch diese Art weicht im Bau von den übrigen Arten ab, und hat bei dem ersten Anblick Aehnlichkeit mit einem Conoderus, aber der Bau der Fühler, Tarsen und Schenkel- decken bringen sie doch am besten hieher, wenn man nicht eine besondere Gattung errichten will.

29. C. Gaudichaudii. * A. niger, griseo-pilosus, antennis pedibusque pallidis, thora- cis lateribus margineque postico rufis, elytris ovatis, mar- gine basali et laterali late testaceis.

Guer. Voy. de la Favor. p. 32. tab. 230. flg. 4. Oopltorus Gaudichaudi.

Habitat in Peru (Mus. Guer.).

Mit dem Vorigen im Bau der Fühler und Tarsen über- einstimmend. Die Deckschilde sind an den Schultern stark gerundet, und verschmälern sich von der Mitte weg nach hin- ten, wodurch sie einen eirunden Umriss erhalten.

Der von Guer'm a. a. 0. p.31. tab. 230. fig. 3. noch be- schriebene und abgebildete Oophorus Laurentii hat deut- liche lappenförmige Fortsätze des vierten Tarsengliedes und schliesst zunächst an Monocrepidius caninus an.

AiBBpedus Meg. (Elater Eschsch.)

Kopf klein, allmählich niedergebogen, Stirn gewölbt, vorn halbkreisförmig, fein gerandet, über die Wurzel der kleinen halbkreisförmigen Lefze wegragend, indem die Füh- lerrinne noch als eingedrückte Linie darunter weggeht. Füh- ler etwas länger als das Halsschild, eilfgliederig, das erste Glied kolbenförmig, nicht über die Augen hinausragend, das zweite und dritte Glied klein, kegelförmig, die folgenden drei- seitig, wenig platt gedrückt.

Hals schild ebensolang, oder etwas länger wie breit, vorn viel schmäler, gewölbt, an den Vorderecken niedergebo-

154

gen, der Hinterrand über dem Schildchen kaum vorspringend, die Hinterdornen stark, gerade, eng an die Schultern sich anlegend. Die Mittelplatte der Vorderbrust ist in der Mitte etwas verschmälert und biegt sich nach hinten in einen schar- fen Stachel herab.

Schildchen länglich, an der Spitze gerundet.

Deckschilde an der Wurzel so breit wie der Hin- terrand des Halsschildes, langgestreckt, etwas gewölbt, die Seiten bis über die Mitte hinab parallel laufend und dann im Bogen nach der Spitze Yerschmälert.

Mittelbrust sehr kurz, Stachelgrube elliptisch, ge- randet.

Hinterbrust ziemlich so lang wie breit, flach gewölbt.

Hinterleib massig gewölbt, langgestreckt, nach der Spitze hin allmählich verengt.

Beine massig lang, Schenkel eirund, etwas flach ge- drückt, Schienen an den Seiten schwach zusammengedrückt, mit zwei kurzen Enddorneu. Tarsen massig lang, die vier ersten Glieder allmählich an Länge abnehmend, einfach, be- haart, das Klauenglied nach der Spitze hin wenig verdickt, die Krallen fein und scharf, jede au der Wurzel mit einem zahnartigen Höcker. Schenkeldecken nach innen zu schnell und beträchtlich erweitert und hier stark ausgerandet.

Diese Galtung hat schon in ihrem Umriss durch den gleichbreiten Körper, der sowohl nach dem Kopfe als nach der Spitze hin sich gleichmässig -verschmälert, etwas Eigeu- thüinliches. Dann aber unterscheiden sie die herabgebogeue gerandete Stirn, die stumpf gesägten Fühler, deren zweites und drittes Glied auffallend schmäler und kleiner sind, und die stark in der Mitte erweiterten, ausgerandeten Schenkel- decken.

Die Beschreibung der Larven von Ampedus giebt Bou- che (Naturgesch. d. Insekt. Berlin 1834. p. 183. tab. 8. flg. 22.).

Ich habe unter Ampedus einige Arten eingereiht, die zwar im allgemeinen Körperbau etwas abweichen, aber in den wesentlichen Merkmalen doch so übereinstimmen, dass sie nicht füglich davon getrennt werden können, wenn man nicht aus ihnen eigene, wenig ausgezeichnete Gattungen bil-

155

den will. So weicht A. semiflavus durch ein viel längeres Halsschild ab, hat aber doch in A. elegantulus seinen näch- sten Verwandten; A. limbalis hat deutlich gesägte Fühler, lässt sich aber unter keine andere Gattung füglich unterbrin- gen; A. dorsiger würde man wegen seines langen Halsschii- des und langborstigen Tarsen leicht als Typus einer besondern Gattung ansehen können, aber er bietet doch kaum wesentliche Trennungsgründe dar; A. rufilabris, subcarinatus, lu- gens, cribrarius ähneln im Bau Dolopius und Ectinus, haben aber eine deutlich gerandete, über die Lefze noch weg- ragende Stirn und reihen sich an A. nigriuus u. a. natür- lich an.

1. A. s an gui neus. * A. thorace dense punctata, canaliculato, supra scutellum fo- veolato, antrorsum seusim angustato, ater, niger-pilosus, elytris coccineis. Linn. Fauna suec. p. 207. N. 731. Elater sanguineus. ejusd.

Syst. Nat. 2. p. 654. 21. Oliv. Entom. II. 31. p. 40. 53.

tab. 1. fig. 7. et tab. 45. tig. 48.— Herbst Col. X. p. 59. 65.

tab. 163. üg.- 3. Ross. Faun. etr. 1. p. 179. 443.— Panz.

Faun. Germ. V. 13. Ent. Tasch. 1795. tab. 8. Fahr. Syst.

El. 2. p. 238. 83. Ent. syst. 2. 228. 53. Pmß. Faun. suec.

III. p. 33. 37. Gtßl. Ins. suec. 1. p. 415. 44. Schönh.

Syn. Ins. 3. 299. 165. de Casteln. Hist. nat. d. Ins. 1. p.

244. 22.

Wie es scheint durch ganz Europa verbreitet, wo die Larve in Kiefern lebt. Die Grösse des Käfers ist veränder- lich und wechselt von 4 7 Lin., doch sind die grösseren Exemplare die gewöhnlichen.

Gyllenhal und Paykull nennen die Farbe der Behaa- rung braun (fuscus), da sie doch entschieden schwarz ist, und man möchte glaubeu, dass sie die folgende Art vor sich ge- habt hätten, aber die Beschreibung der Haldschildriune, so wie der Umstand, dass alle schwedischen Exemplare der De- jeawschen Sammlung, die wahrscheinlich von Gyllenhal selbst eingesendet sind, hieher gehören, machen es wahrscheinlich, dass ihr Käfer einerlei mit dem unsrigen ist.

Geoffroy (Hist. abreg. des ins. Tom. I. p. 131) sagt Yon seinem Elater sanguineus, unter dem er offenbar ineh-

156

rere Arten hegreift: „die Deckschilde haben zuweilen die Spitze etwas schwarz, und auf jedem Deckschilde findet sich nach oben hin ein schwarzer Punkt, der jedoch nicht bestän- dig ist." Schaff er (Icon. I. tab. XI. fig. 9.) bildet ein sol- ches Exemplar ab. Mir ist weder eine Abänderung noch eine Art vorgekommen, auf welche diese Beschreibung und Abbildung anwendbar wäre.

Stephens (Man. of brit. Ins. p. 179.) beschreibt diese Art als Elater semiruber, sein Elater rufipennis dürfte kaum verschieden sein, aber der von ihm aufgeführte Elater sanguineus gehört zu A. lyfhropterus.

2. A. ly thr opterus. * A. thorace dense punetato, postice canaliculato, antrorsum sen- sim angustato, ater, rufescenti-pilosus, elytris coccineis. Sleph. Man. of brit. Col. p. 179. Elater sanguineus. Hofl'mannseyg in lit. Elater semiruber.

Habiiat in Europae Fago.

Dem Vorigen, mit dem er in den Sammlungen gewöhn- lich vereinigt wird, sehr ähnlich, aber durch seine braunro- the Behaarung und die weit schwächere, nur nach hinten sichtbare Längsrinne des Halsschildes leicht zu unterscheiden. Auch ist er in der Hegel kleiner, und wird nicht leicht über 6 Linien lang. Es lässt sich schwer ermitteln ob nicht man- che Schriftsteller unter Elater sanguineus diese Art verstan- den haben.

Die Larve des A. lythropterus wohnt in Buchen, doch vermuthe ich, dass sie auch in anderen Laubhölzern, nament- lich in Birken vorkomme, wenigstens glaube ich mich zu er- innern, den Käfer unter der Rinde alter Birkenstucken ge- funden zu haben.

Das Roth der Deckschilde ist sowohl bei A. sangui- neus wie bei A. lythropterus, zumal im frischen Zustande, ein reines Scharlachroth, das keinen Abänderungen unter- worfen zu sein scheint.

Elater c i n n a b e r i n u s Eschsch. ( Thon's Archiv. 2. p. 33.) niger, flavo-pilosus, thorace brevi, profunde pun- etato, couvexo, elytris lucide rufis, immaculatis; long. 6V2 lin. könnte vielleicht zu A. lythropterus gehören, doch lässt sich

15*

dies nach der kurzen Diagnose allein nicht mit Sicherheit ermitteln.

3. A. E p h i p p i u m. *. A. thorace laterilms dense punctata, subaequali, antrorsum sensim angustato, ater, griseo-pilosus, elytris cocciueis, ma- cula dorsali communi nigra.

Fair. Syst. Eleut. 2. p. 238. 84. Etat er e pliip p ium. Ent. syst. 2. 228. 56. Oliv. Ent. II. 31. p. 41. 54. tab. 5. fig. 48. b. Herbst Col. X. p. 62. 68. tab. 163. iig. 6. Gyl- lenn. Ins. suec. 1. p. 416. 45. Panz. Faun. V. tab. 14. Schönh. Syn. Ins. 3. p, 301. 166. de Casteln. Hist. nat. d. Ins. I. p. 244. 21. Schraub Entom. Beitr. 1. p. 60. tab. 3. fig. 15. Elater san- gu i nolentus. Enum. ins. p. 184. 341. Herbst Arch. p. 112. 24. tab. 27. iig. 9. Pa\ß. Faun. suec. 3. p. 33. Elat. sanguineus var. Ross.

Faun. etr. I. p. 179. 443. Var. b. niacula elytrorum plus niinusve obliterata.

So leicht es auch ist, diese Art da zu unterscheiden, wo der Mittelfleck der Deckschilde deutlich hervortritt, so grosse Schwierigkeiten hat es, die Aliänderungen, wo er verschwun- den ist, sogleich als solche zu erkennen. Im Allgemeinen lassen sich folgende Eigenthiimlichkeiteu angeben. Die Grösse ist wenig Abänderung unterworfen und schwankt zwischen 4 und 5 Linien, auch ist er etwas schmäler gebaut, wie Amp. sanguineus und lythropterus, denn die Breite an der Wurzel der Deckschilde verhält sich zur Gesammtlänge wie 1 : 3 oder 1 : 3V4 , während sie dort 1 : 23/* beträgt. Das Halsschild ist in der Mitte etwas weniger dicht punktirt als an den Sei- ten, die Haare des Kopfes und des Halsschildes sind grau, doch viele darunter schwarz , und man trifft Exemplare wo die schwarzen vorwalten, und die Behaarung erscheint dann mehr schwarz als grau. Von der Mittelrinne sieht man ent- weder keine Spur, oder doch nur an der hintern Wölbung eine Andeutung davon. Die Zwischenräume der Deckschild- fen sind eben. Die Unterseite ist mit gelblichgrauen anlie- genden Härchen zwar dünn, aber doch etwas dichter beklei- det als bei Amp. sanguineus.

Wahrscheinlich lebt diese Art auf Weiden, und die An- gaben, dass Amp. lythropterus und sanguineus auf Weiden

158

lebten, beruhen vielleicht auf Verwechselungen mit ungefleck- ten Abänderungen dieser Art.

4. A. p raeustus. *

A. thorace dense punetato, subaeqnali, antice angustato, nigro- piloso, ater, elytris coccineis, fusco-pilosis, apico nigris. Fabr. Syst. Eleut. 2. p. 238.85. Elater praeustus. Ent.

syst. 2. p. 229. 57. Herbst Col. X. p. 60. 66. tab. 163.

fig. 4. Gyllcnh. Ins. suec. 1. p. 416. 46. Panz, Faun.

germ. XCIII. tab. 8. Schünh. Syn. Ins. 3. p. 301. 167.

Zetlerst. Ins. Läpp. p. 149. 28. de Casteln. Hist. nat. d.

Ins. I. p. 245. 29. Fuyk. Faun. suec. 3. p. 37. Elat. sanguineus var. ß.

Er scheint mehr im nördlichen, wie im südlichen Eu- ropa verbreitet zu sein, und kaum über Süddeutschland hin- aus weiter südlich zu gehen, ja selbst hier nur selten und in Gebirgen vorzukommen. Im westlichen Europa fehlt er vielleicht ganz, wenigstens finden sich weder in Dejean's noch in Chevrolal's Sammlung französische Exemplare.

A. praeustns theilt im Allgemeinen die Behaarung, Grösse und Bau mit dem Amp. ephippium, so das die Exemplare mit ungefleckten Deckschilden schwer zu unterscheiden sind, aber sein Halsschild ist länger, dichter und gleichmässiger punktirt. Wenn Gyllenhal noch anführt, dass ihm jede Spur einer Halsschildrinne fehle, so muss ich dagegen bemerken, dass sie doch bei vielen Exemplaren zum Vorschein kommt, und dass die meisten schwedischen, wahrscheinlich von Gyl- lenhal selbst eingesendeten Exemplare der DejeansvAxen Sammlung, sie deutlich zeigen. Der schwarze Fleck an der Spitze der Deckschilde wird bisweilen sehr klein, ja er ver- schwindet bisweilen ganz.

Nach Zeltersledt lebt diese Art, wenn er sie nicht vielleicht mit Amp. elongatulus verwechselt, in Lappland in Birkenstämmen.

5. A. p om orum. *

A. thorace punetato, subaeqnali, ater, fusco-pilosus, elytris sauguineis, tarsis apice rufescentibus.

Geoftr. Hist. abr. d. Ins. 1. 131. 3. c. Scliaejfer Icon. tab. 11. ftg. 8. Herbst in Fuessl. Arcb. p. 112. Elater pomo- rum. Hellw. edit. Ross. Faun. etr. 1. p. 205. Dej. Cat. p. 104. Ampedus ferrugatus.

159

Zeltcrst. Ins. Läpp. p. 149. Elater elongatulus.

de Cnsteln. Hist. nat. d. ins. I. p. 244. 24. Elater ferrngatus.

Habitat in Germania, Gallia.

Long. 5 lin. Caput dense pimctatum, atnim, fusco-pi- losuin. Antennae nigrae, articulo 2 et 3 interdum piceis. Thorax latitudine postica subbrevior, punctatus, ater, fusco- pilosus, postice profunde transversim impressus, non canalicu- latus. Scutellum atruni. Elytra obscure sanguinea, fusco- pilosa, punctato- striata, interstitiis convexiusculis, disperse punctatis. Corpus subtus punctatum, nigrum, parum pube- scens, tarsis piceis, basi obscurioribus.

Vom A. crocatus ausser der dunkel blutrotlien, fast braunrothen Farbe der Deckscbilde und der dunkelbraunen Behaarung auch durch etwas schmäleren Körper und etwas kürzeres, hinten nicht gerinntes Halsschild verschieden.

Es scheint als wenn diese Art, bei der bisweilen der äusserste Rand der Deckschildspitze sich schwärzlich färbt, von einigen Schriftstellern für Elater elongatulus angenom- men worden wäre. Auch wird sie oft mit Amp. crocatus ver- wechselt.

Gyllenhal dürfte unter seinem Elat. elongatulus diese Art und unsern Amp. elongatulus vereinigt haben.

6. A. crocatus. * A. thorace oblongo, punctato, postice canaliculato, fusco-pi- loso, ater, elytris luteis, helvo-pilosis, antennarum basi tar- sisque rufescentibus. Geoffr. Hist. abr. d. Ins. 1. p. 131. 3. a. ScJweff. Icon. I.

tab. 31. fig. 2. Dej. Cat. p. 104. Ampedns crocatus. de Cnsteln. Hist. nat. des ins. 1. p. 244. Elater crocatus. Habitat in Suecia, Germania, Gallia. Long. 5 lin. Caput dense punctatum, atrnm, fusco-pi- losum. Antennae nigrae, articulis 2. 3. piceis. Thorax lati- tudine postica sublongior, punctatus, ater, fusco-pilosus, po- stice transversim impressus, late canaliculatus. Scutellum atrum. Elytra lutea, heho-pilosa, punctato -striata, intersti- tiis planis, disperse punctatis. Corpus subtus punctatum, ni- grum, tenuiter pubescens. Pedes nigri, tarsis rufescentibus. Er ist dem Amp. sanguinipeiinis nahe verwandt, aber

160

beträchtlich grösser, das Halsschild dichter pnnktirt, hinten deutlich gerinnt und stärker niedergebogen, auch der ganze Käfer etwas breiter und flacher.

Amp. ochropterus Dej. (Cat. p. 104) aus dem süd- lichen Russland, weicht zwar durch ein etwas dichter und gröber punktirtes Halsschild und hellere Haarbekleidung des- selben vom Amp. crocatus ab, ich getraue mir aber nach dem einzelnen vorhandenen Exemplare kaum, ihn für mehr als ört- liche Abänderung anzusehen.

Eschscholtfs in Thon's Archiv (2. p. 33.) führt einen Elater erubescens: ater, fusco-pilosus, thorace subti- lissime punctato, planiiisculo, aequali, nigro-piloso; elytris ochraceis, cinereo-pilosis (apice concoloribus vel infuscatis) 4V2 l'n- a"f> welcher in Liefland und Sibirien einheimisch ist. Ich würde kein Bedenken tragen, ihn für A. pomorum an- zunehmen, wenn nicht Eschscholtz diesen unter der Benen- nung El. ferrugatns Z'iegl. bereits als Beispiel für seine Gat- tung Elater (Ampedus Meg.) aufzählte.

7. A. sanguinipcnnis. * A. thorace remote punctato, fiisco-piloso, ater, elytris lnteis, helvo-pilosis, antennarum basi tarsisque rufesceutibus. Sny Journ. of tlie Acad. of Philad. 1823. p. 177. Elater san- g u i n i p e n n i s. Habitat in America boreali.

Long. 4 lin. Antennae nigrae, articulis 2. 3. piceis. Caput nigrum, minus dense punctatuin, fusco-pilosum. Tho- rax latitudiue poslica sublongior, a basi ad apicem sensim angustatus, basi modice deflexus, non canaliculaliis, ater, ni- tidus, remote punctatns, fusco - pilosus. Scutelltim atrum. Elytra lutea, helvo-pilosa, punctato -striata, interstitiis pla- nis, disperse punctnlatis. Corpus subtus nigrum, punctatum, tenuiter pubescens. Pedes nigri, tarsis rufescentibus.

Das zweite und dritte Glied der Fühler sind bisweilen bell braunroth, bisweilen sind sie braunschwarz mit röthli- chen Spitzen, bisweilen ganz schwarzbraun. Das Halsschild ist hinten minder jäh abschüssig als bei den verwandten Ar- ten und ohne eingedrückte Längslinie.

161

8. A. phoenicopterus. * A. thorace confertim punctato, obsolete canaliculato , niger, helvo-pilosus, elytris ferrngineis, punctato - striatis , inter- stitiis rugulosis.

Habitat in territorio Oregan Americae borealis (Mus. Reiche).

Long. 5 lin. Caput confertim punctatum, helvo-pilo- sum. Thorax latitudine baseos paullo longior, lateribus apice augustatus , ater, paruni nitidus, confertim punctatus, helvo- pilosus, postice obsolete canaliculatus. Scutellum atrum. Elytra castaneo-rufa seu ferruginea, helvo-pilosa, punctato - striata, interstitiis planis, punctis confluentibus transversim ru- gulosis. Corpus subtus confertim punctatum, tenuiter helvo- pubesceus, tarsis ferrugiueis.

Dem A. pomorum und crocatus verwandt, das Halsschild aber dichter punktirt und von beiden durch die queergerun- zelten Zwischenräume der Deckschildstreifen verschieden.

9. A. inelauopygus.

A. thorace confertim punctato, ater, helvo-pilosus, elytris

sanguineis, plaga oblonga apicali nigra.

Chevr. in lit. Ampedus melanurus.

Habitat ad Boston Americae borealis (Mus. ChevroL). Long. 5 lin. Caput nigrum, confertim punctatum, hel- vo-pilosum. Antennae fiisco-nigrae, parum serratae, pilo- sae. Thorax latitudine baseos vix longior, lateribus anterius angnstatus, vix canaliculatus, ater, parum nitidus, confertim punctatus, helvo-pilosus. Scutellum atrum. Elytra punctato- striata, interstitiis disperse punctatis, sanguinea, plaga ob- longa, apicali, neque suturam neque margiuem lateralem at- tingente cyaneo- nigra. Corpus subtus nigrum, punctatum, tenuiter helvo-pubescens, tarsis ferrugineis.

10. A. balteatus. *

A. thorace confertim punctato, ater, pilosus, pedibus piceis, elytris ultra medium sanguineis.

Lima. Syst. Nat. 2. p. 654. 22. Etat er balteatus. Faun.

suec. p. 207. 732. Schaff. Icon. tab. 77. fig. 3. Fabr.

Syst. Eleut. 2. p. 239. 88. Ent. syst. 2. p. 229. 59. Oliv.

Ent. 2. 31. p. 42. 56. tab. 8. fig. 77. Herbst Cot. X. p.

(5. Band. 1. Heft.) 11

16£

61. 67. tab. 163. fig. 5.— Gyllcnh. Ins. suec. 1. p. 419. 48. Payk. Faun. suec. 3. p. 31. 35. Prinz. Faun. Genn. XCIII. tab. 9. Ross. Faun. Etr. I. p. 179. 444. Schönh. Syn. Ins. 3. p. 303. 174. Stcpli. Man. of brit. Col. p. 179. Zctterst. Ins. Läpp. p. 159. 30. de Castehi. Hist. nat. d. ins. I. p. 244. 25. Wie es scheint, durch ganz Europa verbreitet, nach Zeitcrstedt in faulen Stammen der Pinus sylvatica lebend.

Der Elater us tu latus Gyll. Payk., der mit Amp. balteatus manche Aehnlichkeit hat, gehört, nach dem mir von Schönherr zur Ansicht mifgetheilten Original -Exemplar der PaykulVschen Sammlung, nicht unter Ampedus sondern unter Cardiophorus.

11. A. pul Ins. A. thorace remote punctato, ater, antennis pedibusque rufe- scentibus, elytris basi sanguineis. Dej. Cat. p. 104. Ampedus pullus.

Habitat in America boreali (Mus. Dej.). Parvus, longitudiue 2 lin. Amp. balteato quodammodo affinis. Caput atrum, punctulatum, fusco-pilosura, antennis thorace vix longioribus ferrugineis, parum serratis. Thorax latitudine baseos vix longior, lateribus a medio ad apicem angustatus, ater, nitidulus, remote punctalus, fusco-pilosus. Scntellum atrum. Elytra punctata, punctato -striata, fusco- pilosa, a medio ad apicem angnstala, nigra, tertia parte an- teriore sanguinea, apice fusca. Corpus subtus punctulatum, nigrnin, tenuiter pubescens, pedibus rufescentibus.

1*2. A. elongatulus. *

A. thorace lateribus densius punctato, nigro-piloso, ater, an-

gustns, elytris sanguineis, fusco -pilosis, apice nigris.

Fabr. Syst. Eleut. 2. p. 239. 90. Elater elongatulus. Entom.

syst. 2. p. 229. 60. Olio. Entom. II. 31. p. 43. 57. tab. 6.

iig. 58. Gyllenh. Ins. suec. 1. p. 418. 47. Schönh. Syn.

Ins. p. 301. 168.— de Castehi. Hist. nat. d. ins. I. p. 244.26.

Herbst Fuessl. Arch. p. 112. Elater glycereus. Hellw.

edit. Ross. Faun. etr. p. 206. Steph. Man. of brit. Col. p. 179. Elater praeustus. Habitat in Suecia, Anglia, Gallia, Germania. Er ist unter den verwandten Arten die kleinste und schmälste Art , indem seine Lange selten mehr wie 3V2 Lin-

163

beträgt. Von dem ihm ähnlichen Ä. praenstus unterscheidet ihn das in der Mitte weitläufiger pnnktirte Halsschild, so wie die dunkler rothe Farbe der Deckschilde. Das Halsschild hat hinten eine seichte Längsfurche, die jedoch bisweilen sich ganz verflacht. Das Schwarz an der Spitze der Deckschilde nimmt eine sehr geringe Ausdehnung ein, und trifft bisweilen nur den äussersten Rand, verschwindet aber sehr selten ganz. Gyllenhal hat unter seinem Elat. elongatulus wahr- scheinlich nicht nur diese Art, sondern auch den Amp. po- morum begriffen.

13. A. semiflavus.

A. thorace oblongo, punctatissimo, profunde canaliculato, ni- ger, elytris dimidiato - flavis.

Habitat ad Siduey Novae Hollandiae (Mus. Reiche).

Afnnis A. eleganlulo ejusdemque magnitudine sed tho- racis structura abunde distinctus. Caput punctatum, nigrum, pilosum. Antennae thorace breviores, acutius serratae. Tho- rax latitudine basali manifeste longior, latei'ibus parallelis, antice angustatis, niger, breviter pilosus, punctatissimus, me- dio profunde et late canaliculatus , angulis posticis brevibus, acute carinatis. Elytra thorace sesqui longiora, punctata, punctato - striata , nigra, a basi usque ad medium sulphurea: colore flavo apice inaecjualiter terminato. Corpus subtus pun- ctatum, nigrum, pedibus fuscis, apice dilutioribus.

14. A. elegantulus. *

A. thorace remote punctato, nigro-piloso, ater, elytris testa- ceis, apice nigris.

Herist Col. X. p. 97. 113. tab. 167. fig. 3. Elat er elongatu- lus. — Voet Col. ed. Panz. II. p. 111. 10. tab. 43. fig. 10. Schönh. Syn. Ins. 3. p. 303. 176. Elat. elegantulus. Eschsch. Thon. Arcü. p. 33. Elater adustus. de Casteln. Hist. nat. d. Ins. I. p. 244. 28. Elater austriacus. Habitat in Austria, Gallia meridionali. Von der Grösse des Amp. balteatus, und durch sein langbehaartes Halsschild und fast schwefelgelben Deckschilde, deren Spitze von einem scharfbegränzten , nach oben gerun- deten schwarzen Flecke bedeckt ist, leicht kenntlich. Die Haarbekleidung der Deckschilde ist braun, die des Halsschil-

11 *

164

des schwarz. Dejean führt ihn in seinem Cataloge als Amp. austriacus Z'iegl. auf.

Eine nahe verwandte Art, die aber die Grösse des A. sanguineus und zwei schwarze Punkte auf dem Gelb jeder Flü- geldecke hat, ist nach einer brieflichen Mittheilung Erichson's der Elater quadrisignatus Schönh. Syn. Ins. III. App. p. 139. 191: ater hirtus, elytris brevioribus pallide testaeeis, apice late punetisque duobus anticis nigris. Die Art ist im nördlichen Deutschland einheimisch, scheint aber sehr selten zu sein; mir ist sie nie zu Gesicht gekommen.

15. A. tristis. * A. thorace confertim punetato, canaliculato, ater, antennarura basi pedibusque fuscis, elytris basi margineque exteriori griseo - pallidis.

Linn. Syst. Nat. 2. p. 655. 26. Kl ater tristis. Faun. suec.

736. Fahr. Syst. Eleut. 2. p. 236. 75. Entom. syst. 2. p.

227. 49. Oliv. Ent. 2. 31. p. 46. tab. 4. fig. 39. Herbst

Col. X. p. 90. 103. tab. 166. fig. 5. Payl;. Faun. suec. 3.

p. 29. 33. Gyll. Ins. suec. 1. p. 420. 50. Schönh. Syn.

Ins. 3. p. 295. 149. Zetterst. Ins. Läpp. p. 150. 31. de

Casteln. Hist. nat. d. ins. I. p. 244. 27.

Habital in Lapponia, Suecia, Rossia boreali, Sibiria,

in truncis cariosis Betulae albae, sub cortice Pinuuni enior-

tuarum, in floribus Salicis.

Das Halsschild ist mehr oder minder deutlich gerinnt und führt zuweilen zwei eingedrückte Gruben im Vorderfelde, die Seiten laufen parallel und runden sich nur \orn. Die Beine sind an den Schenkeln und am Anfang der Schienen dunkler, bisweilen sogar schwarz.

16. A. limbalis. * A. niger opacus, griseo -pilosns, thorace croceo, macula me- dia margineque postico nigris, elytrorum lirabo toto croceo. Herbst Col. X. p. 53.60. tab. 162. fig. 10. Elater limbalis.—

Schönh. Syn. Ins. 3. p. 302. 173. Paus, de Beauv. in lit. Elater cinetus. Dej. Cat. p. 105. Oophorus cingulatus. Habitat in America boreali.

Das Endglied der Kiefertaster ist bei dieser Art etwas weniger breit beilförmig als gewöhnlich, was Dejean bewo-

165

gen haben mag, dieselbe unter Oophorns zu bringen, mit dem sie sonst wenig gemein hat. Die Fühler sind stark gesägt, schwarz, die drei ersten Glieder, von denen das zweite und dritte sehr klein sind, roth. Das Halsschild ist beträchtlich länger als breit, die Seiten laufen bis kurz vor die Spitze parallel, es ist oben rothgelb, ein länglichrunder Mittelfleck, der Hinterrand und eine nach vorn abgekürzte Seitenlinie schwarz, unten schwarz, an den Hinterwinkeln rothgelb durch- scheinend. Die Deckschilde sind punktirtgestreift, schwarz, der Wnrzelrand, der Seitenrand und die Naht den grössten Theil ihrer Länge nach rothgelb. Brust und Hinterleib sind schwarz, die Beine braun.

17. A. discoideus. *

A. thorace confertim et profundius punctato, niger, griseo-

pilosus, elytrorum basi margineque laterali griseo-pallidis.

Fahr. Syst. Eleut. 2. p. 304. 180. Etat er discoideus.

Herist Col. X. p. 131. 166.— Schönh. Syn. Ins. 3. p. 304. 180.

Habitat in Carolina.

Long. 5 lin. Caput confertim pnnctatum, nigrum, gri- seo-pilosum. Autennae totae nigrae, maris articnlo 3 prae- cedente manifeste majori, fere trigono, feminae subaequali. Thorax latitudine baseos snblongior, lateribus antice rotun- datis, confertim et profundius puiictatus, postice obsolete cana- liculatus, niger, griseo-pubescens. Scutellum punctatum, ni- grum. Elytra nigra, basi et lateribus griseo-pallida, in mare jam ab humero apicetn versus angustata, profundius punctato- striata, interstitiis convexiusculis, dense punctatis, in femina a medio ad apicem angustata, minus profunde punctato - striata. Corpus subtus punctatum, nigrum, parum pubescens, unguibus rufis.

Dejean führt diese Art als Amp. sellatus auf. 18. A. lugubris. A. thorace suboblongo, confertim punctato, ater, elvtris pal- lidis, puncto humerali, sutura inaculaque apicali nigris. Palis. de Beauv. Etat er lugubris.

Habitat in America boreali (Mus. Dej.). Long. 3 4 lin. Caput confertim punctatum, afrura, griseo - pubescens. Thorax latitudine baseos haud brevior,

166

lateribns parallelis, apice augustatis, convexus, confertim pun- ctatns, hasi obsolete canaliculatus , ater, griseo-pubescens. Elytra punctata, punclis transversis striata, flavescenti-albida, sutura maculaque apicali nigris. Corpus subtus nigrutn, tar- sis rufesceutibus.

Wahrscheinlich gehört Elater nigricollis var. b. Say hieher, ob ich gleich mich wundere, dass ein so scharfer Beobachter wie Say, diese Art für eine Abänderung hat hal- ten können.

19. A. militaris. A. ater, elytris pallidis, augulo exteriori et macnla elongata suturali postica nigris.

Harris Transact. of the nat. List. soc. of Hartford. 1836. p. 70. 8. tab. 1. fig. 1. Elater militaris.

Habitat in America boreali (Mus. Rlehl).

Long. 3!/2 ün. Clypeus deflexus, apice rotundatus. An- tennae piceae, thorace vix longiores, minus robustae, articu- lis 2. 3. obconicis, fere globosis, angnstioribus, secundo ad- huc breviore et crassiore, reliquis trigonis, ultimo ovato. Thorax brevis, punctulatus, ater, nitidus, pilis tenuibus, in- conspicuis, angulis posticis carinatis, acutis, vix recurvis. Scu- tellum convexum, acutum, postice subelevatum. Elytra pal- lida, punctis transversis striata, angulo exteriori et macula elongata suturali, postice dilatata, pone medium angustata, ad scutellum in lineam producta nigris. Pedes picei, tarsorum articulis gradatim brevioribus, unguibus simplicibus.

Es steht, wie Harris bemerkt, diese Art dem Amp. lu- gubris Paus. d. Beauv. sehr nahe, ist aber schmäler, das Halsschild glätter, weniger deutlich punktirt, der Hinterrand nicht so tief ausgerandet und die Hinterecken sind etwas mehr nach Aussen gebogen. Die Deckschilde zusammen betrachtet haben ihre grösste Breite vor der Mitte und sind nicht so stark nach der Spitze zu verschmälert. Die Behaarung ist graugelb.

20. A. nigricollis. * A. thorace confertim punctato, subtransverso , niger, griseo- pilosus, anteuuarum basi pedibusque rufis, elytris pallidis. ;

167

Herbst Col. X. p. 73. 81. tab. 164. lig. 7. Elater n igri coli i s. Srty Journ. of tlie Acad. of natur. Science of Philadelphia. 1823. p. 176.

Habitat in America boreali.

Long. 3 4 lin. Caput nigrum, griseo -pilosum. Au- tenuae uigrae, arliculis tribus primis rufis. Thorax latitudine baseos paulo brevior, antrorsuni sensim angustatus, confertim puuctatus, niger, parum nitidus , griseo - pilosus. Elytra ab humero ad apicem sensim angustata, punctulata, punctato - striata, flavescenti-albida, margine summo laterali inflexo fusco. Corpus subtus punctatum, nigrum, griseo -pubescens, pedibus rufis.

Say hat das Herbsl'sche Citat nicht aufgeführt.

21. A. dorsiger. A. thorace oblongo, confertim punctato, niger, pedibus flavis, elytrorum basi margineque exteriori stramineis. Dej. Cat. p. 106. Drasterius dorsiger.

Habitat in Brasilia (Mus. De').).

Long. 3 lin. Caput majusculuni, punctatum, nigrum, griseo -pilosum. Antennae thorace vix longiores, breviter ser- ratae, uigrae, articulis tribus primis rufesceutibus. Thorax latitudine sesqui fere longior, lateribus a medio ad apicem parum angustatis, angulis posticis elongato-productis, subdi- varicatis, confertim et subtiliter puuctatus, niger, opacus, gri- seo-pilosus. Scutellum oblongo - ovatum, nigrum. Elytra thorace vix duplo longiora, a medio ad apicem sensim an- gustata, profunde punctato -striata, nigra, margine basali et laterali late stramineis, puncto humerali nigro. Corpus subtus nigrum. Pedes pallidi, tarsis subtus deuse pilosis.

Der Käfer nähert sich in seiner Form sehr den Cono- deren, und weicht von Ampedus durch die auf der Unterseite lang und dicht geborsteten Tarsen ab , aber seine gesägten Fülüer, mit den beiden ausgezeichnet kleineren und schmäle- ren Wurzelgliederu der Fühlergeissel, die jäh nach innen erweiterten Schenkeldecken und die vorragende geraadete Stirn bringen ihn doch am besten Melier.

168

22. A. xanthomus. *

A. thorace oblongo, remote punctato, ater, elytris macnla magna basali lutea.

Habitat in America boreali. Zimmermann.

Long. 3 lin. Caput atruni, punctulatum. Antennae to- tae nigrae. Thorax oblongus, apice angustatns , ater, niti- dus, parce pilosus, disco remote lateribus paullo densius pun- ctulatus. Scutellum atruni. Elytra punctata, punctato-striata, nigra, basi lutea, sutnra tarnen nigra. Corpus subtus puncta- tnm, nigrum, parum pubescens, tarsis apice rufis.

23. A. sei tul us.

A. thorace transverso, pnnctulato, supra fusco-niger, thora- cis margine elytrorumqne macula obliqua basali luteis, subtus rufescens, pectore infuscato. Dej. Cat. p. 105. Ampedus scitulus.

Habitat in America boreali (Mus. Dej.).

Parvus, lineas duas vix superans, et in nonnullis cha- racteribus ab hoc genere recedeus. Caput majusculum, ni- grum, punctulatum, griseo-pilosum, ore rufescente. Anten- nae dimidio corporis longitudine, ferrugineae, undecimarticula- tae, distinete serratae, articulo seeundo parvo, subgloboso, tertio subelongato, obeonico. Thorax capite parum latior, latitudine brevior, lateribus parallelis, summo apice nonni- hil angustatis, snbtiliter et remote punetatus, longius pilo- sus, niger, nitidulus, margine omni tenuiter rufescente, subtus iotus rufescens. Scutellum nigrum. Elytra angusta, lateri- bus ultra medium parallelis, apice conjunctini rotundata, pun- ctata, punctato-striata, longius pilosa, nigra, apice fusca, macula ab humero oblique ad suturam infra scutellum dueta lutea. Pectus fuscum. Abdomen fuscum, apicem versus ru- fesceus. Pedes rufescentes, tarsis angnstis elongatis.

Der Käfer weicht durch seine längeren, deutlich gesäg- ten Fühler und den verhältnissniässig etwas grösseren Kopf beim ersten Anblick vou Ampedus ab, aber der Bau der Stirn, die nach der Mitte hin jäh erweiterten und hier ansgeran- deten Schenkeideken und die einfach behaarten Tarsen brin- gen ihn doch zunächst hierher.

169

24. A. pusio. *

A. thorace subquadrato, angustus, luleus, elytris fuscis, basi ferrugineis. Dej. Cat. p, 105. Ampedus pusio.

Habitat in America boreali (Mus. Dej.), in Carolina me- ridionali Zimmermann.

Long. 2 lin. angustus, fere linearis. Caput punctula- tum, flaYescenti-pilosulum, luteum, vertice infuscato. Auten- nae thoracis longitudine, serratae, ferrugineae. Thorax lati- tudine longitudinis, lateribus parallelis, summo apice augu- statis, luteus, disperse punctatus, flavescenti-pilosus. Scu- tellum fuscum. Elytra infra medium ad apicem angustata, punctata, punctato- striata, fusco- nigra, tertia parte antica ferruginea, circa scutellum iufuscata. Corpus subtus punctu- latum, luteum.

Das Zimmer mannsche Exemplar weicht durch etwas schmälere Gestalt und längere, stärker gesägte Fühler ab, möchte daher als Männchen zu betrachten sein. Der Bau der Fühler kommt mit A. scitulus überein, der überhaupt eine nahe verwandte, jedoch ausser der Färbung auch durch brei- teres Halsschild und stärkere Behaarung verschiedene Art bildet.

25. A. rufilabris. *

A. thorace oblongo, basi luteo, fusco -niger, antennarum basi pedibusque pallidis, elytris margine basali luteis. Germ. Ins. spec. nov. p. 47. 76. Etat er rufilabris. Dej. Cat. p. 105. Oophorus delicatulus. Habitat in America boreali.

Long. 2V2 tf°- Caput majusculum, punctatum, nigrum, ore rufo. Antennae thorace pariim longiores, breviter serra- tae, fuscescentes, basi rufae. Thorax latitudine basali sesqui longior, lateribus parallelis, summo apice angustatis, concinne punctatus, aureo-pubescens, fuscus, basi luteus. Scutellum luteum. Elytra infra medium ad apicem angustata, dense punctata, punctato-striata, fusco -nigra, helvo-pilosa, margine basali anguste luteo. Pectus et abdomen fusco -ferruginea. Pedes pallidi.

Schmal und langgestreckt, der Kopf wenig schmäler wie das Halsschild, das zweite und dritte Glied der Fühler klein, fast walzig, die folgenden am Innenwinkel wenig vorgezogen.

170

Die Deckschilde sind mit kurzen, etwas aufrecht stehenden goldgelben Härchen besetzt.

Ampedus despectus Dej. Cat. p. 105. ist eine Ab- änderung, wo die Fühler und das Halsschild ganz rothbraun werden.

26. A. co in in n us.

A. thorace remote punctulato, lateribus sanguineis, niger, hel- vo-pilosulus, antenuarum basi pedibusque rufis. Dej. Cat. p. 105. Ampedus concinnus

Habitat in America boreali (Mus. Dej.).

Long. 3 lin. Caput punctatuni, nigrura. Antennae tho- race vix longiores, breviter serratae, nigrae, articulis tribus primis rufis. Thorax latitudine postica vix brevior, lateribus ad apicem rotundato-angustatis, remote punctulatus, helvo- pilosulus, ater, nitidus, margine laterali postice dilatato san- guineo. Sculellum nigrum. Elytra subtiliter punctata, tenui- ter punctato- striata, nigra, helvo-pilosula, apicem versus fu- scescentia. Corpus subtus punctulatum, nigrum, pedibns fer- rugiueis.

Das zweite Fühlerglied ist klein, kornförmig, das dritte doppelt so lang, dünn, kegelförmig, die folgenden dreieckig. Bei dem Halsschilde ist die Mittelplatte der Yorderbrust und oben ein grosser, an den Seiten gerundeter, nach dem Hin- terrande hin sich betrachtlich verschmälernder Fleck schwarz, der übrige Seitenrand blutroth. Die Deckschilde verschmä- lern sich unterhalb der Mitte allmählich nach der Spitze hin. In Reiche's Sammlung befindet sich ein Exemplar, bei wel- chem der schwarze Fleck des Halsschildes auf den Oberseiten den Hinterrand nicht erreicht.

A. flavescens und pacificus Dej. können nicht füglich mit Ampedus vereinigt werden, der letzte schiiesst au Monocrepidius an, und auch bei dem ersteren hat das vierte Glied der Tarsen einen kleinen Haftlappen.

27. A. siuuatus. *

A. ater, pilosus, thorace sanguineo, inacula antica postice tri- loba nigra, pedibus fuscis. Dej. Cat. p. 104. Ampedus sinuatus Ziegl. Habitat in Austria, Hungaria.

171

Lin. 3 longus. Caput confertim punctatum, pilosnra, ni- grum, autennis nigris. Thorax latitudine postica paullo bre- vior, lateribus a medio ad apicem rotundatus, punctata», po- stice canaliculatus, supra sanguineus, margine antico late ni- gro, nigredine postice triloba, subttis niger, lateribus posterius late sanguineis. Scntellum nigrum. Elytra infra medium ad apicem angustata, punctata, tenuiter punctato- striata, atra, nitida, pilosa. Corpus subtus punctatum, nigrum, pedibus fuscis, tarsis dilutioribus.

Ziemlich schmal und von der Mitte des Halsschildes bis vor die Spitze der Deckschilde gleich breit. Die Fühler we- nig länger als das Halsschild, schwach gesägt, das zweite und dritte Glied klein, walzenförmig. Die schwarze Farbe des Halsschildes nimmt oben das vordere Drittheil ein, und hat hinten zwei Ausbuchtungen, auf der Unterseite hat die schwarze Farbe die Oberhand, und nur die Seiten sind zu zwei Drittheil ihrer hintern Länge blutroth.

28. A. rubric ollis. A. vertice thoraceque confertim punctatis, helvo-pilosis, san- guineis, ater, elytris profunde punctato -striatis, interstitiis convexis.

Herbst Col. X. p. 49. tab. 162. fig. 6. Elater r üb ri c ollis. Say Journ. Acacl. nat. Scienc. of Plrilad. Vol. III. 1823. p. 177. 20. Descr. of new spec. 1834. p. 71. Harris in Transact. of the nat. bist. soc. of Hartford. 1836. p. 71. Schönh. Syn. Ins. 3. p. 297. 153. Beauv. in Dej. Cat. p. 104. Ampedus verticinus. Say Ann. of the Lyc. of New York. Vol. I. p. 268. Elater ver- ticinus. Habitat in Pensylvauia, Illinois (Mus. Dej.). Gegen 6 Lin. lang. Das Halsschild verengt sich an den Seiten von der Mitte weg nach vorn, ist oben blutroth, mit schmalem schwarzen Saume des Vorderrandes und Hin- terrandes, unten ist es schwarz, nur die Seiten scheinen roth durch. Die Deckschilde verschmälern sich bald unterhalb der Schulter nach der Spitze hin.

Ich war früher (Zeitschr. IV. p. 75.) geneigt, den Ela- ter rubricollis Say für einen Diacanthus und zwar für iden-

1*£

tisch mit D. russicollis zu halten, habe jedoch schoii in den Berichtigungen jenes Bandes meinen Irrthum bemerkt.

29. A. collaris.

A. thorace subquadrato, sanguineo, subtus medio nigro, ater, tarsis rufis.

Stnj Ann. of the New York Lyc. Vol. I. p. 268. El ater col- laris. Habitat in America boreali (Mus. Dej.). Long. 3 lin. Caput punctatum, atrum, griseo-pilosuin. Antennae thorace parum longiores, nigrae. Thorax latitudiue media subbrevior, lateribus a medio ad apicem attenuatis, punctatus, helvo - pilosus, sanguineus, subtus medio niger. Scutellum atrum. Elyira a medio ad apicem sensim angu- stata, punctulata, punctato- striata, atra, nigro -pilosa. Cor- pus subtus nigrnm, helvo -puberulum, pedibus fuscis, tarsis dilutioribus.

30. A. erythrogonus. *

A. thorace subtiliter punctato, ater, nitidus, pilosulus, thora- cis angulis posticis, antennis pedibusque rufis, elytris pro- funde punctato -striatis.

Müll, in Germ. Mag. d. Ent. IV. p. 186. 2. El ater erythro- gonus. — Germ. Faun. ins. Eur. fasc. V. tab. 7. Gyl- lenh. Ins. suec. IV. App. p. 355. Schönh. Syn. ins. 3. p. 298. 158. App. p. 139. 190. Elater au-

r.itus. Sahlb. Ins. fenn. p. 141. 44. Variat thoracis lateribus totis rufis.

Habitat in Europa boreali, inHelvetiae, Austriae montosis.

Elater auritus Herbst, für welchen dieser Kaier

■von Dejean, Schönherr, Sahlberg it. A. angesprochen

wird, ist eine Abänderung des Oophorus dilectus Scuj.

31. A. Megerlei. *

A. thorace transverso, confertim punctato, niger, pilosus, sub- tus rufo-piceus, antennis pedibusque ferrugineis. Dej. Cat. p. 104. Ampedus Megerlei.

de Castehutu Hist. nat d. Ins. 1. p. 244. E later" Megerl ei. Habitat in Europa meridionali (Dalmatia, Helvetia, Gal- lia orientali).

Long. 4'/2 lin- Caput planiusculum, punctatum, nigrum, ore frontisque apice piceo- rufis. Antennae thorace longio-

173

res, breviter serratae, ferrngineae. Thorax latitudine baseos brevior, lateribus a medio ad apicem rotundato-angustatus, confertim punctatus, pilosus, supra niger, subtus rufo-picens. Scutellum piceo-nigrum, punctatum. Elytra a basi infra me- dium parum, apicem versus magis angustata, confertim pun- ctata, tenuiter punctato- striata, pilosa, nigra, margine inflexo humerali piceo. Pectus et abdomen remotius punctata, piceo- rufa, parum helvo-pubescentia. Pedes ferruginei.

Der Käfer hat bei dem ersten Anblick durch seine fast spindelförmige Gestalt beinahe das Ansehen eines Cratonychus. Nach Graf Caslelnau lebt die Larve bei Paris im Wei- deuholze.

32. A. b r n n n i c o r n i s. *

A. thoracis lateribus parallelis, apice angustatis , niger, niti- dus, pilosus, antennarum apice pedibusque fuscis. Dcj. Cat. p. 104. Ampedus aethiops Frölich.

Habitat in Austria, Germania, Gallia rarius.

Long. 3!/2 4 lin. Caput convexum , punctatum, ni- grum, pilosum. Antennae thorace parum longiores, serratae, articulo secundo et tertio parvis, subaequalibus, piceae, api- cem versus dilutiores. Thorax latitudine baseos vix brevior, lateribus parallelis, apice tantummodo angustatis, confertim punctatus, niger, nitidus, pilosus. Scutellum punctatum, ni- grum. Elytra infra medium ad apicem attenuata, punctata, pilosa, punctato -striata, ant tota nigra, nitida, aut basi fu- scescentia. Corpus subtus nigrum, punctatum, tenuiter pube- scens, pedibus fuscis, tarsis dilutioribus.

Der Name A. aethiops, der von Frölich stammen soll, konnte nicht beibehalten werden, da er bereits von Herbst vergeben ist.

33. A. scrofa. *

A. thorace lateribus antrorsum angustato, subopaco, ater, pi- losus, tarsis apice ferrugineis. Ahrens in lit. Elater scrofa. Dej. Cat. p. 104. Ampedus morio Ziegl. Habitat in Germania, Gallia, Podolia. Long. 3V2 472 Ha. Caput convexum, confertim pun- ctatum, pilosum, atrum. Antennae nigrae, articulo secundo

174

parvo, nodoso, tertio dnplo longiori, angnsto, obconico, se- quentibus trigonis. Thorax latitudine baseos panllo brevior, laterilms a medio ad apicem rotundato - angustatis , confertim punctatus, pilosus, basi canaliculatus, ater, parum nitidus. Scutellum punctatum, atrum. Elytra a medio ad apicem an- gnstata, punctato- striata, interstitiis convexiusculis, punctatis, pilosa, atra, nitidula. Corpus subtus atrum, punctatum, tarsis apice ferrngineis.

Er wird gewöhnlich mit A. brunnicornis verwechselt und Sturm sandte mir beide Arten unter dem von ihm ertheilten Namen Amp. carbonarius ein. Er unterscheidet sich je- doch durch das mehr verlängerte dritte Fühlerglied, die dunk- len Fühler, das schon von der Mitte weg nach vorn ver- schmälerte, gröber und dichter punktirte Halsschild und durch weniger Glanz.

Amped. foveicollis Dej. ans Steiermark, ist ein Exemplar mit zwei Paar eingedrückter Gruben auf dem Hals- schilde, und möchte, da solche Eindrücke auch bei andern Arten oft nur zufällig erscheinen, nur für eine individuelle Abweichung des A. scrofa zu halten sein.

Der Artname morio ist bereits von Fabricius gebraucht.

34. A. obsidianus. * A. thorace lateribus antrorsnm angnstato, ater, nitidus, pilo- sus, antennarum basi pedibusque fuscis. Dej. Cat. p. 105. Amped us nigerrimus.

Habitat in Germania, Gallia.

Statura et summa affinitas A. brunnicornis. Caput con- vexum, punctatum, atrum, pilosum. Antennae thorace parum longiores, serratae, nigrae, articulo seeundo et tertio parvis, subaequalibus, rufo-pieeis. Thorax latitudine basali vix bre- vior, lateribus a medio ad apicem angustatis, punetatus, ater, nitidus, pilosus. Scutellum punctatum. Elytra a medio ad apicem sensim angustata, punctata, punctato -striata, pilosa, atra. Corpus subtus atrum, punctatum, pedibus fuscis, tarsis dilutioribus.

Es ist möglich, dass diese Art als Abänderung zn A. brunnicornis gebracht werden kann, doch stimmt der Bau des

175

Halsschildes mehr mit A. scrofa überein, und die Fühler sind, mit Ausnahme des zweiten und dritten Gliedes, schwarz. Von A. scrofa unterscheiden ihn das glanzende, weniger tief und dicht punktirte, hinten nicht gerinute Halsschild und die brau- nen Beine.

Ein Exemplar in Dejean's Sammlung und ein anderes in Chevrolats Sammlung stammen aus Paris, ein drittes in meiner Sammlung ist aus dem mittleren Deutschland.

Der Artenname nigerrimus ist schon von Erichson an einen Cardiophorus vergeben.

35. A. nigrinus. * A. thorace lateribus antrorsum angustato, disco remote pun- ctato, pilosus, niger , nitidus, antennis pedibnsque piceis, elylrorum interstitiis rugosis.

Payk. Faun. suec. 3. p. 39. 44. Etat er nigrinus. Halst in Fuessf. Arch. p. 114.33. Gyll. Ins. suec. 1. p. 421. 51.— Schönh. Syn. Ins. 3. p. 296. 150. de Casteln. Hist. nat. d. Ins. I. p. 245. 30. Herbst Col. X. p. 79. 76. tab. 164. fig. 2. El ate r pilosul u s. Habitat in Sueciae, Feuniae, Germaniae silvis. Er unterscheidet sich leicht durch die in Runzeln zu- sammenlaufenden Punkte der Zwischenräume der Deckschild- streifen. Das Halsschild ist fast kürzer als breit und seine Seiten runden sich von der Mitte weg nach vorn.

36. A. carbonicolor. A. capite majusculo, angustus, ater, nitidus, pilosus, pedibus fuscis, thorace suboblongo, remote punctato, elytrorum in- terstitiis rugulosis.

Eschsch. in Thoris Aich. II. p. 33. El ater carbonicolor. Mannerh. in Bullet, de la soc. imp. de Mose. 1843. p. 240. 142. Habitat in insula Aleutorum Sitcha (Mus. Dej.). Long. 3!/4 lin. Caput latiusculum, punetatum, pilosum. Antennae thorace longiores, serratae, nigrae, articulo 2 et 3 subaeqnalibus. Thorax latitudine baseos paullo longior, la- teribus a medio ad apicem parum angustatus, disco remote, la- teribus densius punetulatus, postice fere impunetatus, pilosus, ater, nitidus. Scutellum atrum. Elytra lateribus parallela, infra medium ad apicem angnstata, punctato - striata, intersti-

176

tiis punctata - rugnlosis, atra, nitida, pilosula. Corpus snbtus nigrum, nitidum, parum pubescens, pedibus fuscis.

Er unterscheidet sich von dem nahe verwandten A. ni- grinus durch seine weit schmalere Gestalt, breiteren Kopf und dunkelbraunen Beine.

37. A. nigricans.

A. thorace antrorsum angustato, punctato, postice canaliculato, ater, nitidus, aureo-pilosulus, antennis pedibnsque fuscis, elytris concinne punctato -striatis, interstitiis couyexis, re- mote punctatis. Dej. Cat. p. 105. Ampedus nigricans.

Habitat in America boreali (Mus. Dej.). Long. 3 lin. Caput punctatum, nigrum. Antennae bre- ■viter serratae, piceae \el fuscae, articulo 2 et 3 parvis, subaequalibus. Thorax latitudine baseos subbrevior, lateri- bus a medio ad apicem angustatis, punctatus, ater, nitidus, aureo-pilosulus, postice canaliculatus. Scutellum atrum. Ely- tra atra, nitida, aureo- pilosula, anguste sed profunde pun- ctato-striata, interstitiis convexiusculis, punctis transversis remotis distantibus asperis, infra medium ad apicem angu- stata. Corpus subtus nigrum, parum aureo pubescens, pedi- bus fuscis aut piceis.

38. A. pedalis.

A. thorace antrorsum angustato, confertim punctato, griseo -

piloso, ater, nitidulus, antenuarum basi pedibusque rnfis,

elytrorum interstitiis disperse punctatis.

Paus, de Beauv. in lit. (?) El ater rufipes.

Dej. Cat. p. 105. Ampedus rubripes.

Habitat in America boreali (Mus. Dej.). Long. 3l/2 lin- Caput confertim punctatum, atrum, gri- seo-pilosum. Antennae thorace sublongiores, serratae, fuscae, articulis tribus primis rnfis. Thorax latitudine baseos paullo longior, lateribus a medio ad apicem sensim angustatus, con- fertim punctatus, ater, parnm nitidus, griseo-pilosus. Scu- tellum atrum. Elytra a medio ad apicem angustata, atra, pa- rum nitida, margine humerali griseo, dorso fusco - pilosa, an- guste punctato -striata, interstitiis disperse punctatis. Corpus subtus punctatum, nigrum, griseo - pubescens, pedibus rufis.

137

Sowohl der Name rufipes wie rubripes sind bereits an Cardiophoreu vergeben. Palisot de Beauvois hat ihn mei- nes Wissens nicht beschrieben. 39. A. snbcarinatns. * A. thorace oblongo, apice angnstato, niger, griseo-pilosns, tibiis tarsisque ferrngineis, fronte longitudinaliter obsolete cariuata. Dcj. Cat. p. 105. Ampedus tibialis Megerle.

Habitat in Germania, Gallia.

Long. 3 lin., angustus, niger, griseo-pilosulus. Caput profimdius punctatum, carinula plus minusve distincta longi- tudinali divisum. Antennae thorace longiores, bre\iter serra- tae, fusco-nigrae. Thorax latitudine baseos manifeste lon- gior, lateribus parallelis, apice angustatis, minus dense et subtiliter punctatus, angulis posticis apice subrecnrvis. Ely- tra lateribus parallelis, infra medium ad apicein attenuatis, punctato- striata, interstitiis confertim punctulatis. Corpus subtus nigrum, punctulatum, helvo-puberulum. Pedes fusci, tibiis tarsisque ferrugineis.

A. subcarinatus kommt bei Magdeburg, Dresden, in Frankreich, Oestreich etc. nicht sehr selten vor, und findet sich in manchen Sammlungen auch unter den bereits ander- weitig angewendeten Benennungen Elater fuscicornis Sturm und praecox Mark. Der Stirnkiel ist bei man- chen Exemplaren sehr deutlich, bei andern nur in gewissen Richtungen erkennbar, bei einigen scheint er ganz zu fehlen. Die Deckschilde haben wenig Glanz, und ihr Schwarz ist nicht so dunkel wie bei den verwandten Arten.

40. A. 1 u g e n s. * A. fronte tumiduia, elongatus, niger, opacus, thorace elongato,

ruguloso- punctato, angulis posticis acute carinatis, elytro-

rum interstitiis rugoso - punctatis , tibiis tarsisque rufo-

piceis.

Redtenbacher Dissert. inaug. Vindob.1842. p. 11. Elater lugen s.

Dej. Cat. p. 105. Ampedus anthracinus.

Habitat in Austria, Helvetia, Gallia orientali. Long. 4 5 lin. Caput parvum, tumidulum, confertim punctatum, nigrum. Antennae thorace panllo longiores, ser-

(5. Band. l. Heft.) \%

178

ratae, nigrae. Thorax latitudine baseos sesqui Iongior, la- teribtts parallelis, apice angustatis, ater, opacns, confertim et subtiliter ruguloso-punctatus, angulis posticis elongatis, acute carinatis, nigro-pubescens. Scutellum atrum. Elytra elon- gata, apice angustata, profunde punctato - striata , interstitiis punctato-rugosis, atra, opaca, nigro-pubescentia. Corpus subtus punctatum, nigrum. Pedes fusci, femoribus obscu- rioribus.

41. A. cribrarius. A. subcylindricus, brunnens, helvo -pilosns, antennis pedibns- que ferrugineis, thorace punctato, subquadrato, postice pa- mm impresso, elytris punctato -striatis, interstitiis confer- tim punctatis.

Dej. Cat. p. 104. Aphanobius cribrarius. Habitat in America boreali.

Long. 472 7 lin. Caput convexum, majusculum, con- fertim punctatum, helvo - pilosulum. Antennae thorace vix longiores, partim serratae, ferrugineae. Thorax latitudine postica vix brevior, lateribits parallelis, summo apice rotun- dato- angustatis, convexus, postice sensim deflexus, distincte punctatus, brunnens, helvo -pubescens. Scutellum oblongo- ovatttm. Elytra convexa, thorace bis et dimidium longiora, lateribus ultra medium parallelis, apice conjunctim rotundatis, brunnea, helvo-pilosa, punctato -striata, interstitiis partim convexis, confertim punctatis. Pecttts et abdomen castanea, helvo -pttbescentia. Pedes ferruginei, tarsis compressis, subtus sericeo-pilosis.

Dejcan stellt diese Art unter Aphanobius, aber die schwach sägeförmig gezahnten, nur eilfgliederigen Fühler bringen ihn besser zu Ampedus.

Hope hat in den Annals and Magazine of natural hi- story. Vol. XI. 1843. ftg. 365. noch folgende Arten von Ampedus aus dem westlichen Africa beschrieben, von denen ich es jedoch dahin gestellt sein lasse, ob es wahre Ampe- den sind, da die flüchtigen Beschreibungen keine Gewissheit darüber geben, ja sogar grosse Zweifel dagegen erregen:

179

1. Ampedns Savagei. Long. 9 liu. lat.' 2l/2 lin. cya- neus, thorace pectore femoribusque miniatis, elytris laete cyaneis et striato - punctatis, abdomiue nigro et nitido Habitat circa Sierram Leonam.

Species elegans, denomiuata in honorem illustr. Dom Savage. Tibiae et tarsi speciminis desunt.

2. A. cyanocephalus. Loug. 6 lin. lat. l1/^ lin. cya nens, capite concolori antennisque atris. Thorax miniatu et punctatiis. Elytra laete cyanea et snbtilissime striato - punctata. Corpus infra subcyaneum, abdomine parnm ru- bescente, lateribus thoracis miniatis pedibusque testaceis. Habitat ad Caput Palmas.

3. A. auripennis. Long. 9 lin. lat. 3 liu. Viridis, anten- nis atris, thorace convexo, wescenti-punctulato, elytris auratis nitidis, sab lente minutissime punctatis. Corpus in- fra viride, punctulatuui, pedibus coucoloribus, tarsis spon- giosis. Circa Palmas.

4. A. Iris. Long. 8 lin. lat. 2 lin. Viridis, antennis atris, thorace punctulato, versicolori flavoque tomentoso. Elytra concoloria, striato - punctata. Corpus infra rubrum, pedi- bus pallidioribus. Circa Palmas.

5. A. cyanic ollis. Long. 6 lin. lat. 1V2 lin. Violaceus, antennis nigris, thorace cyaneo, elytris ad basiu auratis ni- tidis, posticeque cyaneis. Corpus infra pectore viridi, an- nulis abdominis rufescentibus, pedibus flavis. Circa Palmas.

6. A. auricollis. Long. 7 lin. lat. 1% lin. Aeneus, an- tennis atris, thorace laete aureo, elytris striato -punctatis et viridi-aeneis. Corpus infra concolor flaYoque tomento obsitum, pedibus flayis.

Weslwood führt in eben diesen Annalen Vol. VIII. 1842. p. 205. einen Ampedus perpn Icher aus dem tro- pischen Africa auf, der aber, da er Lappen am zweiten und dritten Fussglied besitzt, nicht zu den Ampeden gehört (Vergl. auch Erichson's Jahresbericht für 1841 im Archiv für Na- turgesch. Jahrg. 1S42. S. 215.). .

12*

180

Isclinocles.

Kopf klein, allmählich niedergebogen, Stirn gewölbt, vorn halbkreisförmig, fein gerandet, über die Wurzel der kleinen halbkreisförmigen senkrechten Lefze wegragend. Füh- ler reichlich von halber Körperlänge, das erste Glied klein, kolbig, das zweite kornförmig, die folgenden breit, dreiseitig, mit stark vorspringendem Innenwinkel, das eilfte Glied mit kurzer, besonders abgesetzter Spitze.

Hals schild einen vorn abgestutzten Kegel bildend, die Hinterdornen in grade massig lange Dornen verlängert. Mittelplatte der Vorderbrust in der Mitte verengt, nach hin- ten in einen starken Stachel hinabgebogen. Schildchen schmal, länglich eirund. Deckschilde au der Wurzel so breit wie der Hin- terrand des Halsschildes, langgestreckt, etwas gewölbt, die Seiten von der Mitte nach der Spitze hin allmählich verengt. Mittelbrust sehr kurz, Stachelgrube elliptisch, mit flachen Rändern.

Hinterbrust ziemlich so lang wie breit, in der Mitte flach gewölbt.

Hinterleib massig gewölbt, langgestreckt, nach der Spitze hin allmählich verengt.

Beine massig lang, Schenkel eirund, etwas flachge- drückt, Schienen an den Seiten schwach zusammengedrückt, mit zwei Enddornen. Tarsen massig lang, die vier ersten Glieder allmählich an Länge abnehmend, einfach, behaart, das Klauenglied fast walzig, die Krallen fein und scharf. Schenkeldccken nach Innen schnell und beträchtlich erweitert und hier stark ausgerandet.

Ischnodes theilt die allgemeinen Körperverhältnisse mit Ampedus, aber die langen, stark sägeförmig gezahnten Füh- ler, deren Zähne schon vom dritten Gliede an beginnen, un- terscheiden ihn. Mir ist bis jetzt nur eine Art bekannt.

1. I. san guinicollis. * I. thorace conico, remote punctato, sanguineo, fusco - piloso, subtus medio nigro, ater, parum nitidus, pedibus fusco -ni- gris, tarsis apice rufis.

181

Voet Col. ed. Panz. IL p. 109. tab. 42. fig. 6. Erythrotus

niger. Panz. Faun, ins. Germ. fusc. VI. tab. 12. Elater sanguini- c ollis. HeUtv. edit. Ross. Faun. etr. 1. p. 402. adnot. Schönh. Syn. Ins. 3. p. 297. Donov. brit. Ins. XV. tab. 618. iig. 1. Elater rufi colli s. Sleph. Man. of brit. Col. p. 181. Ctenicerus sanguinicollis. Habitat in Italia, Austria, Anglia. Die von Hellwig 1. c. angeführte Varietät mit schwar- zem Halsschilde ist Elater acuticornis Germ.

Aplianobitis Eschsch.

Kopf ohngefähr von der halben Breite der Mitte des Halsschildes, nach vorn allmählich niedergebogen, so dass die am Rande schmal aufgeworfene Stirn fast senkrecht steht. Unter diesem aufgeworfenen Rande liegt an jeder Seite die fast dreiseitige Fühlergrube, die nach vorn hin sich verflacht, und nicht unter der Stirn wegläuft, sondern durch eine kurze, senkrecht stehende Platte, welche den erhabenen Stirnrand von der Lefze trennt, unterbrochen wird. Die Lefze selbst ist klein, breiter als lang, vorn gerundet. Die Fühler sind etwas länger als das Halsschild, deutlich gesägt, das zweite und dritte Glied sind kürzer und schmäler als die folgenden, das eilfte hat eine deutlich abgesetzle pfriemeuformige Spitze.

Hals schild ziemlich so lang wie breit, vorn grade abgeschnitten, mit niedergebogenen Vorderecken, an den Sei- ten vorn gerundet, der Hinterrand deutlich zweibuchlig, die Hinterdornen sind ziemlich lang und stark, etwas nach Aus- sen gewendet.

Vorderbrust mit vorspringender Mittelplatte, welche sich nach der Einfügung der Vorderbeine hin etwas verschmä- lert. Bruststachel stark, au der Spitze etwas herabgebogen.

Schild eben länger als breit, au der Spitze gerundet oder zugespitzt.

Mittelbrust kurz, die Stachelgrube gcrandet, senk- recht stehend.

Hinterbrust breiter als lang, au der Spitze stumpf gerundet.

182

Deckschilde an der Wurzel so breit wie der Hin- terraud des Halsschildes, und fast dreimal so lang wie die- ses, bald unter der Schulter nach hinten allmählich verengt.

Beine ziemlich lang nnd schlank, Schenkel elliptisch, etwas zusammengedrückt, Schienen etwas flach, mit kurzen Endstacheln, Tarsen tiberall, aber auf der Unterseite dicht behaart, von der Länge der Schienen, die vier ersten Glieder allmählich an Länge abnehmend, das Klauenglied nach der Spitze allmählich verdickt, Krallen scharf, sichelförmig, an der Wurzel durch einen geborsteten Höcker getrennt. Schen- keldecken nach der Mitte hin jäh und buchtig erweitert, und hier für die Aufnahme des Schenkels ausgerandet.

Die Gattung schliesst zunächst an Ludius an, unter- scheidet sich jedoch durch die gerandete Stirn und die mehr senkrecht abgesetzte Stachelgrube, welche bei Ludius fast ho- rizontal liegt. Von Ampedus trennen sie die deutlich zwölf- gliederigen, stärker gesägten Fühler und die auf der Unter- seite stärker behaarten Tarsen. Auch Ectinus, Agriotes, Dolopius haben Verwandtschaft, doch ist bei diesen die Stirn nur durch eine Naht von der Lefze getrennt. Es gel- ten daher für die Aphanobieu im Allgemeinen folgende Gat- tungsmerkmale:

Kopf vorn niedergebogen mit gerundeter Stirn.

Fühler zwölf gliederig, gesägt, das zweite und dritte Fühlerglied kleiner.

Schenkel decken nach innen buchtig erweitert.

Tarsen mit einfachen Gliedern, die vom ersten bis vierten Gliede allmählich an Lauge abnehmen und auf der Unterseite einen seidenartigen Ueberzug haben. Krallen einfach.

Im äussern Baue weichen die Arten etwas von einan- der ab. Die ersten fünf Arten stimmen durch ihren fast spin- delförmigen Umriss mit einander überein und haben darin Aehnlichkeit mit den meisten Arten von Cratouychus. A. p li- fo es cens weicht durch seinen walzenförmigen Bau fast von allen Elateren ab, und könnte vielleicht besser als besondere Gattung in der Gruppe der Ludien untergebracht werden. A. Thoreyi ähnelt zwar einem Ludius, A. Sturmii einem

183

Ectinns, aber in den angegebenen Gattungskennzeiclieu kom- men sie doch so mit einander überein, dass sie kaum von Aphanobius zu trennen sind.

1. A. corvinus.

A. ater, nitidus, griseo-pilosulus, thorace punctata, linea me- dia laevi, elytris fastigiatis, concinne punctatis, apice mu- cronatis.

Habitat in Nova Granada Colnmbiae (Mus. de la Ferle).

Specimen unicum pollicis longitudinem paullulo excedit. Caput profundius pimctatum, fronte plana, antice rotundata, apice truucata. Antennae distinctae serratae, nigrae, articulo tertio praecedente ter longiore. Thorax latitudine postica vix longior, lateribus ad apicem parum, apice citius angu- statis, pilis reclinatis brevibus griseis parcius obsitus, pro- funde sed minus dense punctatus, linea media laevi. Scu- tellum oblongo-ovatum, medio impressum. Elytra thorace bis et dimidium longiora, ab liumero ad apicem seusim an- gustata, punctis oblique intrusis, piluin griseum breve, re- clinatum emittentibus obsita, atra, nitida, vix striata, apice breviter, sed acute mucronata. Corpus subtus remotius pun- ctatuiu, atrum, nitidum.

2. A. infus c atus. *

A. fusco-niger, helvo-tomentosns, antennis pedibusque dilu- tioribus, thorace confertim punctato, oblongo - cjuadrato, elytris obsolete striatis, apice submucronatis. Dcj. Cat. p. 104. Aphanobius inf uscatus.

Habitat in America boreali Zimmermann; in Mexico (Mus. Chevrol.).

Longitudine pollicem interdum superat. Caput majus- culuin, fronte deflexa, impressa, apice rotundata. Antennae acute serratae, fusco - femigineae , articulo tertio obconico, praecedente vix dnplo longiore. Thorax latitudine paullo longior, capite parum latior, lateribus parallelis, apice sumino tantunimodo rotundato-angustatis, confertim et minus grosse punctatus, angulis poslicis protensis, parum extrorsum flexis. öculelluui oblongum, impressum. Elytra basi thoracis' latitu- dine, et illo bis et dimidium longiora, ab humero ad medium parum, a medio ad apicem magis augustata, confertim et sub-

184

tiliter punctata, obsolete striata, apice breviter mncronata. Corpus subtus punctatiim, nitidins, pedibus dilntioribus.

Ein ansehnlicher Käfer, dessen schon Lalreille (Ann. d. la soc. entom. de France Tom. III. p. 157.) als Repräsen- tanten der Gattung Aphanobius gedenkt, von schwärzlich brau- ner Farbe, mit feinen gelblichen kurzen anliegenden Härchen oben ziemlich dicht, unten minder dicht bedeckt. Die Strei- fen der Deckschilde sind nur stellenweise schwach angedeutet.

3. A. hepaticus. *

A. brnnneus, helvo-pubescens, antennis pedibusque rufis, tho- race punctato, apice angustato, elytris fastigiatis, puncta- ta-striatis.

Germ. Ins. spec. p. 43. Elater hepaticus. Habitat in Brasilia.

Long. 7 8 lin. Caput fusco-nigrum, punetatum, hel- To-pilosnm, antennis palpisque rufis. Thorax latitudine po- stica subbrevior, lateribus a basi ad medium perparum apicem versus magis angustatis, aequaliter sed minus dense puneta- tns, brnnneus, helvo-pubescens. Elylra thorace ter fere lon- giora, ab humero ad medium sensim, postice magis angustata, brnnnea, helvo-pubescenlia, punctata, striata, striis distinete punetatis. Corpus subtus punetatum, brnnneum, tenuiter helvo- pubescens, pedibus rufis.

Aph. torridus Dej. Cat. p. 104. aus Nordamerika scheint mir von Ap. hepaticus nicht verschieden zu sein. Auch A. sericatus Reiche in lit. aus Columbien bietet ausser der geringeren Grösse keine irgend wesentlichen Ab- weichungen dar.

4. A. velutinus. *

A. fnscus, helvo-pubescens, femoribns dilntioribus, thorace confertim punctato, antrorsnm angustato, elytris fastigiatis, substriatis.

Dej Cat. p. 104. Aphanobius velutinus. Habitat in Brasilia.

Long. 6—8 lin. Caput fusco-nigrum, punetatum, helvo- pilosum, antennis fusco - nigris. Thorax latitudine postica vix brevior, confertim punetatus, a basi ad apicem sensim

185

angnstatns, piceus, Iielvo- pubescens. Elytra a basi ad me- dium partim, a medio ad apicem magis angustata, brunnea, helvo-pubcscentia, punctata, striata, striis impunctatis, basin versus evanescentibus. Corpus subtus punctatum, tenniter pu- bescens, fuscum, pedibus aut concoloribus aut femoribus di- lutioribus.

Der vorigen Art sehr nahe verwandt, aber durch ein dichter punktirtes, gleichmässiger nach vorn verengtes Hals- schild, unpuuktirte und schwächere Streifen der Deckschilde, so wie durch die dunkle Farbe der Fühler unterschieden. Die Beine ändern in der Farbe etwas heller oder dunkler braun ab, gewöhnlich sind die Schenkel lichter und brauuroth.

5. A. setosus. A. fuscus, helvo -pubescens, antennis intus pedibusque rufis, thorace punctato, apice angustato, elytris fasligiatis, strialis. Reiche in Iit. Aphanobius setosus.

Habitat in Columbia (Mus. Reiche).

Long. 8 9 liii. Caput punctatum, piceo-nigrum, hel- vo-pilosum. Antennae piceae, articulorum angulns dilalatus internus rufus. Thorax latitudine baseos vix brevior, lateri- bus basi ultra medium parallelis, apice rotundato-angustatis, concinne punctatns, fuscus, pilis reclinalis griseo-flavesceuti- bus minus dense tectus. Elytra thorace bis et di midi um lon- giora, lateriluis ab humero usque fere ad medium parallelis, a medio ad apicem sensim angustatis , profundius punctata, subaspera, fusca, pilis griseo-fla\escentibus reclinatis minus deuse pubescentia, distincte striata, striis impunctatis. Cor- pus subtus remote punctatum, piceum, tenniter pubescens, pe- dibus totis rufis.

Der Käfer ist nach den zwei vorliegenden Exemplaren dem A. hepaticus sehr nahe verwandt, jedoch etwas grösser, etwas minder dicht behaart, die Zwischenräume der Deck- schildstreifen viel gedrängter punktirt, und die deutlichen Streifen der Deckschilde haben keine Punkte. Vom A. ve- lutinus unterscheiden ihn das mehr walzenförmige Halsschild und dessen weniger dichte Punktirung, so wie die Farbe der Fühler und Beine. Bei den Fühlern sind die breiten zahn- förmigen Fortsätze der einzelnen Glieder roth, die Längsaxe

186

schwarzbraun, die letzten Glieder sind ganz roth und nur mit einer braunen Längslinie nahe dem Rücken bezeichnet. Bei A. hepaticus findet sich ein ähnliches Verhältniss der Farben- vertheilung. Die Punkte der Deckschilde sind dicht, etwas schief eingestochen, so dass die Zwischenräume der Deck- schildstreifen von der Seite angesehen etwas rauh und in die Queere gerunzelt erscheinen.

6. A.? flabellatus. A. fwsco-niger, helvo-pubescens, confertim et subtiliter pun- ctatus, elytris substriatis, antennis thorace brevioribus, pe- ctinatis. De}. Cat. p. 104. Aphanobi us flabellatus.

Habitat in Java (Mus. Dej.).

Long. 15 lin., forte propra generis. Caput majuscu- lum, deilexum, planum, fusco-uignim, helvo-pilosum, fronte antice truncata. Palpi picei. Antennae thorace breviores, fuscae, duodecim-articiilatae: articulo 1 majusculo, clavato, 2 et 3 minutis, transversis, 4 9 intus in raiuum linearem extensis, 10 elongato, compresso, 11 oblongo, acutiusculo. Thorax latitudine postica vix brevior, lateribus antrorsum pa- rum apice magis rotundato-angustatis, convexus, confertim et subtiliter punctatus, fusco-niger, helvo-pubescens. Scutel- lum elongatum, ellipticum, helvo - tonientosnm. Elytra thorace ter fere longiora, lateribus mox infra humeruni ad apicem sensim angustata, apice subdehiscentia, mucronata, punctis oblique intrusis confertim obsita, subtiliter striata, striis iu- ordinate punctatis, fusco- nigra, helvo -pubescentia. Corpus subtus subtiliter punctatum, helvo-pubescens, fusco -nigrum, pedibus concoloribus.

Der Käfer weicht durch seine gekämmten Fühler etwas von Aphanobius ab, theilt aber mit ihm den Körperbau im Allgemeinen, die Gestalt der Stirn, der Tarsen und der Schenkeldecken, doch sind die letzteren schon von den Sei- ten weg breiter als bei den Aphauobien, und daher ist ihre buchtige Erweiterung nach der Mitte weniger in die Augen fallend. Die Stachelgrube liegt flach, und biegt sich nicht senkrecht hinab.

18*

7. A. acutipeniiis.

A. fusco-testaceus, helvo-pubescens, pedibus pallidis, thorace oblongo, confertim et subtiliter punctato, fusco -trilineato, elytris apice truncatis, unispiuosis. Dej. Cat. p. 104. Aphanobius acutipennis.

Habitat in insula Bourbon et in insula Mauritii (Mus. Dcjean).

Long. 5 5'/2 lin. Caput confertim punctatum, pi- ceum, helvo-pubescens. Antennae thorace vix longiores, an- gustae, paruin serralae, piceae. Palpi testacei. Thorax la- titudine postica manifeste longior, lateribus subparallelis, an« gulis posticis productis, rectis, convexus, subtiliter et confer- tim punctatus, helvo - pilosus , fusco-testaceus, vitta utrinque marginali alteraque media fuscis. Scutelluni oblongum, apice acuminatum. Elytra thorace plus duplo longiora, punctulata, helvo -pubescentia, tenuiter striata, striis obsolete punctatis fusco-testacea, ab humero ad apicem sensim angustata, apice truncata, angulo exteriore spinoso. Corpus subtus punctula- tum, helvo-pubescens, fusco - testaceum, pedibus pallidis.

Beim ersten Anblick ähnelt dieser Käfer, der mit helle- rer und dunklerer Grundfarbe vorkommt, einem Conoderus, doch unterscheidet ihn das gewölbte, an den Seiten nicht verflachte, sondern hier niedergebogene Halsschild und der Bau der Tarsen. Das zweite Fühlerglied ist klein, kornför- niig, dass dritte etwas grösser, kolbig, die folgenden langge- streckt, platt gedrückt, aber nach ihrer Spitze hin nur wenig breiter und kaum sägeförmige Zähne bildend. Die Stachel- grube liegt abschüssig. Das erste Tarsenglied ist verhält- nissmässig etwas länger, als bei den übrigen Aphauobien.

8. A. van us.

A. pallide testaceus, helvo-pubescens, antennis nigris, tho- race oblongo, confertim et subtiliter punctato, fusco -tri- lineato, elytris litura humerali fascia media apiceque trun- cato unispinoso nigris. Dej. in coli. Aphanobius vanus.

Habitat in insula Mauritii (Mus. Dcjean). A. acutipcnni cui affinis paullo minor. Caput pallide testaceum, helvo-pubescens, oculis nigris. Antennae thorace

188

vix longiores, nigrae, articulis tribus basalibus ferrugineis. Thorax latitudine postica manifeste longior, lateribus subpa- rallelis, angulis posticis productis, rectis, convexus, subtilitei* et confertim puuctatus, helvo-pubescens, pallide testaceus, ■vitta utriuque laterali alteraqae media fusco-nigris. Scutel- lum oblongura, apice acuminatum, fuscum. Elytra thorace plus duplo longiora, ab lmmero ad apicem seiisim angnstata, subtiliter striata, striis obsolete punctatis, apice truncata, au- gulo exteriori spinoso, confertim puuctulata, helvo-pubescen- tia, pallide testacea : lineola oblonga huraerali, fascia pone medium apiceqne late nigris. Corpus subtus testaceum, pe- dibus pallidiorilms.

9. A. Sturmii. A. angustior, ater, parum nitidus, griseo-subpilosus, thorace

oblongo, profunde punctato, elytris profunde punctato -stria-

tis, interstitiis disperse punctatis.

Dej Cat. p. 104. Aphanobius Sturmii.

Habitat in America boreali (Mus. Dejeari).

Long. 6 lin. Caput profunde punctatum, fronte im- pressa. Antennae thorace parum longiores, distincte serratae, nigrae, articulo secundo et tertio panis subaequalibus. Tho- rax latitudine baseos paullo longior, lateribus subparallelis, summo apice rotundato-angustatis, angulis posticis subdivari- catis, ater, profunde puuctatus, postice late sed parum pro- funde canaliculatus. Scutellum oblongum, apice rotundatum. Elytra thorace bis et dimidium longiora, couvexa, lateribus ab humero ultra medium parallelis, apicem versus angustatis, atra, griseo-subpilosa, striata, striis profunde punctatis, in- terstitiis parum convexis, disperse punctatis. Pectus et ab- domeu nigra, remotius punctata, griseo subpilosa. Pedes ni- gri, unguibus rufis.

Beim ersten Anblicke ähnelt diese Art dem Ectinus aterrimus, aber Stirn, Fühler, Bau der Schenkeldecken und Tarsen bringen ihn unter Aphanobius.

10. A. Thoreyi. A. oblongo- ovatus, niger, thorace apice angustato, latericio, macula media nigra, elytris latericiis, punctato -striatis. Habitat in Brasilia (Mus. Thorey).

189

Long. 11 lin. Lndio ferrttgineo in mnltis similis, seil ad Aphanobios revocandus. Caput parvnm, fronte deflexa, antice marginata, supra impressa, nigrum, opacum, confertira punctatum. Antennae thorace partim longiores, serratae, ar- ticttlo secundo et tertio parvis, subaequalibus. Thorax lati- tudine baseos partim longior, lateribus parallelis, apice siunmo rotundato-angiistatis, angulis posticis snbdivaricatis, convexns, postice declivis, confertim punctatus, latericio- rufus, macula media oblongo-ovata, margineque laterali tenuissime nigris, sttbtiis niger, margine laterali rufo-diapliano. Scutellum ob- longnni, apice rottindatum, nigrum. Elytra thorace plus quam duplo lougiora, minus convexa, lateribus a medio ad apicem angustatis, profunde punctato- striata, interstitiis confertim subtiliter punctatis, latericio -rufis. Pectus et abdomen pun- ctulata, pilosa, nigra, nitidula. Pedes nigri.

11. A. pubescens. * A. cylindricus, niger, thoracis margine laterali et antico, linea media liturisque duabus obliquis testaceis, elytrorum mar- gine laterali apicem versus abbreviato albo. Kirlij Transact. of tlie Linn. Soc. Vol. XII. 1818. p. 382. 12,

Elater pubescens. Pcrty Delect. anira. artic. p. 22. tab. 5. fig. 8. Elater lain-

pyrinns. De}. Cat. p. 304. Ampedus luctuosus. Habitat in Brasilia.

Er scheint in Brasilien ziemlich häufig zu sein, da man ihn fast in jeder von dorther kommenden Insektensendung fin- det. Die vorn fast grade abgestutzte Stirn ragt kaum über die Lefze vor und das Endglied der Kiefertaster ist klein, dreieckig, jedoch kaum beilformig.

Es schliessen an diese ganze Gruppe der Elateriden noch mehrere Arten an, die häutige Fortsätze der Tarsenglie- der haben, und dadurch sich an die Mouocrepidien anreihen. Der von mir Ins. spec. nov. p. 57. beschriebene Elater acuticornis (Ampedus nigellus Dej. Cat.) aus Oestreich hat den Bau des Kopfes, der Scheukeldecken und der Fühler mit Ischnodes gemein, aber das dritte Tarsenglied hat unten

190

einen kleinen Fortsatz und das vierte ist sehr klein. Am- pedus signaticollis Dej. Cat. (niger, opacns, fronte rnfa, tliorace sanguineo, macula discoidali antica nigra, long. Ä'/j Iin.) ans Nordamerika kommt darin mit dem Vorigen überein, aber das zweite und dritte Tarsenglied sind schon breiter und beinahe dreieckig zu nennen. Ampedus ful- vus Redtenb. (Guil. lledlenbacher Dissert. gener. et spec. coleopt. Austr. p. 11.) hat die Fühler, deu Kopf und die Schenkeldecken "von Ampedus, aber das dritte Tarsenglied besitzt einen grossen Lappen und das vierte bildet nur einen kleinen Wurzelknoten des Endgliedes. Dieser kleine Käfer, der sehr selten sein soll, findet sich in manchen Sammlungen unter der Benennung Elater fulvicollis Dahl oder im- maculatus Ziegl.

Einige andere Arten, die von Dejean zum Theil zu Oophorus gerechnet werden, haben fadenförmige Fühler, mit grossem spindelförmigem Wurzelgliede, vorn gerundete, nie- dergebogene, über den Mund wegragende Stirn, gewölbtes, hinten niedergebogenes Halsschild, eirundes Schildchen, nach der Mitte hin jäh erweiterte Schenkeldecken, und schmale, an den Seiten zusammengedrückte Tarsenglieder, die allmäh- lich an Länge abnehmen, von denen aber das vierte sehr kleine auf der Unterseite einen häutigen einfachen Fortsatz führt. Dahin gehören Elater auritus Herbst (dilectus Say), amplic ollis Schönh., Monocrepidius caninus und as in in us (sulphuripes Dej.) der Zeitschrift, und über- haupt ein Theil der Monocrepidien, mit denen sie vorläufig noch vereinigt bleiben mögen, bis eine neue Untersuchung der ganzen Gruppe der mit gelappten Tarsenglieder versehe- nen Elateriden ihnen ihren Platz anweist.

Auch Atelopus Erichs. (Archiv für Naturgesch. VIII. Jahrg. 1842. S. 142.) dürfte eine hier anschliessende Gat- tung bilden.

Eschschollz stellt neben Limonius die Gattung Me- lanox an thus, und Dejean führt als Beispiel zwei unbe- schriebene Arten und deu E 1 a t e r m e 1 a n o c e p h a 1 u s Fabr. auf, der in Ostindien und auf Madagaskar vorkommt. Als Merkmale sind lanzettförmige, aber breite, nach innen all-

191

mählich erweiterte Schenkeldecken angegeben, indessen sind dieselben bei Elater melanocephalus doch ziemlich jäh er- weitert und die Erweiterung ist am Ende für die Aufnahme der Schenkelstützen stark ausgerandet, so dass darauf hin eine Trennung von Ampedus kaum begründet werden kann. Wenn aber Eschschollz ferner von den Tarsen sagt, dass das er- ste Tarsenglied nur wenig länger als das zweite sei, so muss ich fast glauben, dass er nicht den Elater melanoce- phalus vor sich hatte, als er die Gattung errichtete, da bei diesem das erste Glied wenigstens so lang ist, wie die drei nächstfolgenden zusammen, und gerade hierin ein Grund lie- gen möchte, diese Art von Ampedus zu trennen. Erichson bemerkte mir, dass der oben beschriebene Amped. semi- flavus aus Sidney zu Melanoxanthus gehöre, und Me- lanoxanthus qu adrigut tatus Erichs. (Arch. für Na- turg. 1842. S. 139.) ist wahrscheinlich eine ähnliche Art. Bei semiflavus ist das erste Glied der Tarsen nur wenig ver- längert, und entspricht somit der Beschreibung des Gattungs- charakters die EschsclioWz giebt; die Gestalt der Schenkel- decken lässt sich bei der Art, wie das Exemplar der Ileiche- schen Sammlung aufgesteckt ist, nicht genau beobachten.

Wollte man Elater melanocephalus Fabr. als Typus einer besondern Gattung betrachten, so würden die Merkmale sich in folgender Weise feststellen lassen:

Kopf ziemlich gross, vorn stark niedergebogen, mit vorn gerundeter und gerandeter Stirn, die etwas über die senkrecht stehende Lefze sich erhebt.

Fühler eilfgliederig, massig lang, das zweite und dritte Glied klein, kornförmig, die folgenden dreieckig.

Halsschild länger als breit, die Seiten parallel, nur an der Spitze verschmälert, die Hinterdornen grade.

Schildchen länglich dreieckig.

Deckschilde doppelt so lang wie das Halsschild, die Seiten parallel und nur an der Spitze im Bogen verschmälert.

Beine dünn, Schenkel schmal, in der Mitte nur wenig breiter, Schienen stielrund, einzeln geborstet, Tarsen dünn, stielrund, das erste Glied verlängert, das zweite, dritte und

192

vierte allmählich an Lauge abnehmend, einzeln geborstet, das Klauenglied walzig, mit einfachen Krallen.

Schenkeldecken nach Innen buchtig erweitert und hier ausgerandet.

Ich mnss es dahin gestellt sein lassen, ob Eschscholz die Gattung Melanoxanthus für den Elater melanoce- phalus errichtete und dieselbe fehlerhaft beschrieb, oder auf Arten begründete, welche dem Ampedus semiflavus nahe stehen, aber das lässt sich wenigstens annehmen, dass Elater melanocephalus und A. semiflavus in den Gattungskennzeichen wesentlich von einander abweichen, wenn sie auch schon in der Gestalt des Halsschildes und der Deckschilde viele Aehn- lichkeit besitzen.

Nachträglich bemerke ich noch, dass nach dem Abdrucke der vorigen Bogen mir von Herrn Dohrn in Stettin sowohl Exemplare von Amp. sanguineus als von A. pomorum eingesendet wurden, welche die von Geoffroy erwähnten schwarzen Punkte an der Wurzel der Deckschilde besassen. Auch habe ich mich überzeugt, dass A. brnnnicornis (p. 173. 32.) und A. obsidianus (p. 174. 34.) als Abände- rungen von einander zu betrachten sind.

IV.

Beiträge zur Kenntniss

der

unter Ameisen lebenden Insekten,

von Friedrich Märkel,

Cantor zu St. Wehlen in der sächs. Schweiz.

Zweites Stück.

.Am Schlüsse meiner kleinen im dritten Bande dieser Zeit- schrift befindlichen Abhandlung über Myrmecophilen sprach ich den Wunsch aus, dass mein Aufsatz zu weiteren Nachfor- schungen über die Ameisenfreunde auregeu und zu neuen Entdeckungen führen möge. Dieser Wunsch ist auf eine überraschende Weise in Erfüllung gegangen. Ausgezeichnete Entomologen haben diesem Gegenstande ihre Aufmerksamkeit zugewendet, und noch ehe ich in der entomologischen Zeitung eine Anfrage und Bitte um Beiträge zur Fortsetzung meiner Arbeit ergehen liess, die nicht ohne reiche Früchte blieb, wa- ren schon mehrere meiner entomologischen Freunde und Cor- respondenten in Durchsuchung der Ameisennester thätig ge- wesen und hatten mir ihre Erfahrungen und Entdeckungen freundlich mitgetheilt. In dieser Beziehung fühle ich mich nachgenannten Herren, die mich theils mittelbar, theils un- mittelbar durch Zusendungen oder Belehrungen bei meiner Arbeit unterstützten, namentlich: Aube (Paris), Dieckhoff (Stettin), Erichson (Berlin), Fnnke (Rochlitz), Germar (Halle) , Gressner (Rochlitz) , Kellner (Finsterbergen) , v. liiesenwetter (Leipzig), Kunze (Leipzig), Lünemann (Göttingen), Pflüger (Eimbeck), Riehl (Cassel), Graf Ran- izau (Bonn), Schmidt (Stettin), Schmidt (Prag), Schaum (Halle), Strübing (Erfurt), v. Weidenbach (Augsburg), zu (5. Band. 1. Heft.) 13

194

ganz besonderem Danke verpflichtet, und ich werde in dem nachfolgenden Verzeichnisse hei jeder Art noch besonders die- jenigen Herren namhaft machen, welchen ich die Kenntniss derselben, oder eine Bestätigung meiner eignen Erfahrungen hierüber zu verdanken habe. .

Das Geschichtliche des Gegenstandes anlangend, über welches ich mich in meinem frühem Aufsatze zunächst ver- breitete, war ich vergebens bemüht, in den Schriften frühe- rer Entomologen ausser dem bereits Mitgetheilten noch einige Spuren von etwa erwähnten Myrmecophilen aufzufinden, ha- treille in seiner Histoire de Fourmis, die ich bei meiner frü- hern Arbeit noch nicht vergleichen konnte, erwähnt nichts über diesen Gegenstand, so viel auch der Verfasser sonst Merkwürdiges von den Ameisen überhaupt berichtet. Eben so wenig hat Oken in seiner allgemeinen Naturgeschichte, in welcher er das Ameisengeschlecht mit besonderer Weit- läufigkeit behandelt, und vorzugsweise dabei die altern en- tomologischen Schriftsteller zu Rathe zieht, irgendwo einen Fingerzeig über die Myrmecophilen gegeben. Dagegen fin- den sich in neueren, mir inzwischen bekannt gewordenen en- tomologischen Schriften eine Anzahl Insekten erwähnt, die unter Ameisen gefunden wurden, und die ich nachstehend namhaft mache.

Zuvörderst trage ich noch das von mir in Erichson gen. et spec. Staphylin. übersehene Glyptoma corticinum Molsch. nach, welches Aube bei Paris unter Ameisen fand. Heer führt in seiner Fauna coleopt. helvetica Tom. L, ausser einigen bereits bekannten Myrmecophilen, noch zwei neue von ihm beschriebene Arten auf, Homalota talpa Chevr. und Homal. angularis sibi, und weiset auch der Homal. pr omi- s c u a Er. ihren Wohnort unter Ameisen an. Victor v. Mol- schulsky, dem die Entomologie so manche schöne Entdeckung verdankt, hat in dem Bullet, de la Soc. Imp. des Nat. de Mo- scou vom Jahre 1838, 1839 u. 1840, das mir bei meiner frü- hern Arbeit noch nicht zur Einsicht vorlag, nicht nur den Aufent- halt von Monotomaconicicollis Chevrol., B a t r i s u s v e- nus t us Rchb. und T y r u s mucronatus P%. unter Ameisen durch eigne Erfahrung bestätigt gefunden, sondern auch als neue,

195

von ihm entdeckte Myrmecophila Euplectns piceus, Mi- crozoum collare und die merkwürdige Cholovocera f o r m i c a r i a beschrieben und abgebildet. In dem ersten Hefte des vorgenannten Bulletin vom Jahre 1843 befindet sich ein sehr interessanter Bericht des Grafen Mannerheim über seine, im Jahre 1842 unter der Form, rufa in Finnland angestellten Nachforschungen. Er fand im Verlaufe Eines Sommers unter der genannten Ameisenart nicht weniger als 31 Myrmecophi- len, unter welchen sich acht neue, von ihm entdeckte und genau beschriebene Arten befinden, nämlich: Hom'al. fos- sigera, Oxyp. myrmecobia, Oxyp. latiuscula, Oli- gota tantilla, Tachyp. pulchellus, Stenus formi- cetornm, Trichopt. picicornis und Latridius for- micetorum. Als bereits bekannte Arten, die man aber zeit- her noch nicht unter Ameisen fand, werden Placusa com- plauata Er., T achin. fimetarius, Xanthol. ochra- ceus Ggl., Stenus providus Er., Ptil. evanescens Msh. (pusillum Gyl.) , Latrid. fusculus Meg., Coc- cin. 7punctata L. u. Euplect. Kirbyi Benny von ihm erwähnt. Dr. Rosenhauer berichtet im dritten Jahrg. der entom. Zeitung p. 50. über die Larve der Clyth'ra 4p uu- ctata, die er unter der Form, rufa antraf, beschreibt dieselbe und erzählt deren Verwandlung. In derselben Zeitschrift, 4ter Jahrg. p. 306. giebt Herr v. Kiesenweller mehrere interes- sante Mittheilungen über einige Myrmecophilen, namentlich Myrmedonien, beschreibt drei neue, von ihm entdeckte Arten: Oxyp. familiaris, Scopaeus pusillus und Othius myrmecophilus, und sondert Dinarda Maerkelii von Diu. dentata Gr. ab. Endlich habe ich selbst in der entom. Zeitung, 3ter Jahrg. p. 142, vorläufig über einige neue Myr- mecophilen, Myrmed. cognata, Myrmed. laticollis, Oxyp. vittata, Ale och. inquilina und Euryusa acu- minata Bericht erstattet, von welchen Arten weiter unten die Diagnosen und ausführlicheren Beschreibungen folgen. Alle vorstehend erwähnte Arten werden in dem nachfolgenden Verzeichnisse am gehörigen Orte eingeschaltet werden.

Wenn in meiner frühern Abhandlung nur die von mir unter der Form, rufa angetroffenen Myrmecophilen aufge-

13 *

196

z'Ahlt wurden, so umfasst dagegen das folgende Verzeicliniss alle von mir und Andern, auch unter den übrigen Araeisen- arten, aufgefundene Insekten, soweit ich darüber bis jetzt in Kenntniss gesetzt bin, und es steigt dasselbe auf 284 Spe- cies. Dass vielleicht manche derselben, deren Aufenthalt un- ter Ameisen nur ein zufälliger gewesen sein konnte, künftig wieder gestrichen werden müsse», will ich zur Zeit noch nicht in Abrede stellen; ich hielt es dennoch für rathsam, alle mir angezeigte Species aufzunehmen, weil sich manches nur einzeln gefundenes Stück doch noch späterhin als einen wirklichen Ameisenfreund ausweisen könnte , wie ich diese Erfahrung selbst schon mehrere Male gemacht habe.

Die Gäste der Form, rufa, von welchen ich in meinem früheren Aufsatze 31 Arten anführte, steigen nun durch die nenhinzukommenden auf circa 100 Nummern. Noch weit zahl- reicher aber sind die Myrmecophilen, welche unter der Form, fuliginosa angetroffen werden. Mein Verzeicliniss zählt gegen als 150 Arten derselben auf, und sie stellt sich als diejenige Ameisenart heraus, welche die meisten fremden Gäste beher- bergt. Ich bin fest überzeugt, dass sich unter der F. fuligi- nosa, einer so weit verbreiteten, im Norden und Süden Eu- ropas vorkommenden Species, deren Nester nur von weni- gen Entomologen einigermassen gründlich untersucht worden sind, schon in den verschiedenen Gegenden Deutschlands, noch eine grosse Menge neuer Myrmecophilen findeu werde. Vielleicht sind einige Nachweisungen über den Fang der Myr- mecophilen unter dieser Ameisenart hier nicht am unrechten Orte. Die Form, fuliginosa legt ihre Wohnungen gern an Baumstämmen , und mit besonderer Vorliebe am Fusse alter, bereits absterbender Bäume an. Hier findet man die Myr- mecophilen fast zu allen Jahreszeiten, vom ersten Frühlinge bis zum späten Herbste, theils in den Gängen, welche sich die Ameisen in dem Baume selbst, oder unter der Rinde und den Wurzeln desselben aushöhlen, theils in dem Mulm, der von den Ameisen beim Aushöhlen der Gänge herausgeschafft wird, und in der nächsten Umgebung des Baumes, mit Erde, Spreu, dürren Blättern und Holzfragmenten vermischt, herum- liegt. Vorzüglich achte man auf solche Colonien, die sich

197

am Fusse alter, absterbender Eichen befinden, und wo die nächste Umgebung des Baumes keine mit dichtem Rasen be- wachsene Fläche, die das Auffinden erschwert, sondern einen kahlen, lockeren Boden darbietet. Hier wird man die Myr- mecophiien oft in ungeheurer Menge finden, und ich habe selbst einige Male die Erfahrung gemacht, dass wohl eben so "viel Käfer, als Ameisen vorhanden waren. In den aus- gehöhlten Gängen unter den Wurzeln, zwischen der Rinde und in dem Baume selbst kann man zuweilen einen ausser- ordentlich reichen Fang thun, z. B. an Euryusen; doch ist es selten möglich, in das Innere der Gänge einzudringen und dieselben zu erforschen. Man wird dagegen auf eine leich- tere Weise schon durch sorgfältiges Untersuchen des obener- wähnten Mulms in der nächsten Umgebung des Baumes, so- weit etwa die Ameisen ihren Lauf haben, zu ergiebiger Ausbeute geführt werden und Myrmedonien, Oxypoden und Homaloten in Menge finden. Die Histeren verbergen sich gewöhnlich in die Erde, gehen jedoch nicht tief, und sind deshalb leicht aufzufinden. Nur wähle man zu seinen Nach- suchungen wo möglich solche Tage, an welchen der Boden um den Baum her weder zu trocken noch zu feucht ist ; im- mer hielt ich nach einem sanften, warmen Regen nach langer Dürre die reichsten Ernten. Mit der F. fuliginosa ist die Form, fusca Latr. nahe verwandt, und ich habe in mei- ner frühern Abhandlung beide Arten mit einander verwech- selt. Man wird jedoch die letztere, die in der Regel auch etwas grösser ist, bald an dem etwas metallisch glänzen- den Hinterleibe erkennen, welcher bei F. fuliginosa sich russschwarz und fast ohne Glanz zeigt. F. fusca be- herbergt zwar in ihren Colonien, die gewöhnlich in Wäl- dern unter Steinen angebracht sind, mehrere Myrmecophilen, doch bei Weitem weniger, als die beiden vorgenannten Ar- ten. Will man diese Ameise zu wiederholten Malen ausbeu- ten, so gilt besonders die Regel, dass man die Steine, un- ter welchen sich die Nester befinden, genau wieder in ihre erste Lage bringt, weil sonst am andern Tage das ganze Völkchen verschwunden ist und sich anderwärts augesiedelt hat; auch wird man an solchen Tagen, wo die Steine durch

198

Sonnenwärme sehr erhitzt sind, in deren Folge sich die Amei- sen mit ihren Hansgenossen in die tiefer liegenden Gänge zu- rückzuziehen pflegen, wenig oder nichts finden. Zahlrei- cher als unter der F. fusca finden sich die Myrmecophilen wieder unter der F. eunicularia Lalr., die ihre Nester zwar oft auf der Erde, unter Moos, an Mauern etc. anlegt, jedoch auch gern alte Bäume, besonders halb verfaulte Stöcke (Stub- ben) dazu wählt und sich darin ihre Gänge bildet. Hier wird mau wieder an alten, absterbenden Eichen die reichste Ernte halten. Man lasse sich nicht abschrecken, wenn diese Colo- nien nur sehr schwach zu sein scheinen, und die Ameisen gleichsam nur einzeln herumlaufen ; es finden sich nichts de- sto weniger in solchen kleinen Colonien oft die interessante- sten Gäste, z. B. Enrynsen, Batrisen, Histeren und Scyd- maenen. Herr Gressner wendete bei dieser Ameise, so wie auch bei der F. fnliginosa folgende, nach seiner Versiche- rung sehr ergiebige Fangmethode an: Er legte Stücke faulen oder porösen Holzes, Rinden, -vertrocknete Schwämme, Wische von Moos und andere Vegetabilien in die Höhlungen und Spalten alter Eichen, wo sich die Nester der Ameisen befan- den, zog dann jene Einlagen bei seinen späteren Besuchen wieder hervor und klopfte sie in den Schöpfer aus, auf wel- che Weise er zuweilen in Mehrzahl sehr seltene Arten er- langte. Euplectus tuberculatus, Scydmaenus claviger, Abraeus granulnm etc. kamen auf diese Weise in seine Hände. Form, nigra und Myrmica cespitum, die beide gewöhnlich ins Gras bauen, geben wenig an Myrmecophilen her; auch ist das Aufsuchen derselben in den von Rasen verdeckten Ne- stern etwas schwierig. Myrm. rubra L., von welcher ich früher glaubte, dass keine Gäste unter ihr anzutreffen wären, beherbergt doch auch, wie ich mich später überzeugt habe, und durch Ändere überzeugt worden bin, einige interessante Myrmecophilen. Die kleine F. flava F. giebt, ausser den zwei bekannten Keulenkäfern, wenig Ausbeute. Zu einer an- dern, sehr kleinen, mir noch unbekannten, röthlichen Myr- mica, mit hellpechfarbigem Hinterleibe, die ihre Nester in Gewächshäusern unter Blumentöpfen etc. anlegt, hält sich der niedliche Abraeus rhombophorus Aube. Unter den übrigen,

199

hier nicht genannten deutschen Ameisenarten habe ich bis jetzt noch nichts antreffen können.

Ich lasse nun in der immer noch am meisten gebräuch- lichen Lalreille' sehen Ordnung die Myrinecophilen auf ein- ander folgen, wobei ich bemerke, dass diejenigen, welche nicht ausschliesslich unter Ameisen wohnen, wie in meinem frühem Aufsatze, mit einem * bezeichnet, dagegen die nach meiner Meinung ächten Myrniecophilen unbezeichnet gelassen sind. Die Larven habe ich ebenfalls wieder mit einem f notirt.

1. * Myrmedonia canaliculata Payk.

Obgleich diese bekannte und gemeine Art oft ausser- halb der Wohnungen der Ameisen, in feuchter Erde, unter Laub, Steinen etc. besonders im Frühlinge angetroffen wird, so hält sie sich doch auch gern zu den Ameisen, und wird bereits von Erichson und Heer als Myrinecophilon aufge- führt. Funke, Gressner, v. Kiesenwetter, D. Limemann und Slrüb'mg *) sammelten sie unter der F. fuliginosa; ich bemerkte sie auch, wie Erichson, unter der F. flava, nicht minder unter der Myrm. cespitum.

In einer kürzlich von H. Melly in Liverpool erhal- tenen Sendung befand sich eine sicilische Myrmedonia, die bei grosser Aehniichkeit mit. M. canaliculata doch eine eigne Art ist, und die ich unter nachstehendem Namen dem Ver- zeichnisse der Myrmecophilen noch beifüge, da sie der Ana- logie nach sich jedenfalls auch in Ameisen aufhält.

2. Myrmedonia memnonia mihi. Punctatissima, aterriraa, nitida, antennarum tibiarumque basi

picea, thorace oblongo, convexiore, postice aagusüore, ca- nalicnlato impressoque, tarsis testaeeis.

Long. 2 lin.

Der Hauptunterschied dieser Art von M. canaliculata

*) Um Raum zu ersparen ist der jedesmalige Wohnort der Entomologen um so mehr nicht wiederholt angeführt, als derselbe bereits in der Einleitung angegeben ist. Nur in dem Falle, wenn ein Entomolog irgend eine Art nicht in seiner nächsten Umgebung, vielleicht auf Reisen u. dgl. gefunden haben sollte, wird der Ort, wo er sie fand, besonders angegeben werden.

»oo

besteht ausser der tiefschwarzen Färbung, dem stärkern Glänze der Oberfläche und der spärlichem Behaarung in dem etwas gewölbtem und nach hinten etwas mehr zusammengezogueu Halsschilde.

3. Myrmedonia limbata Payk.

Germ. Zeitschr. III. p. 211. 1.

Wurde von Funke, Gressner und v. Kiesenwelter unter der F. fuliginosa, von D. Erichson und D. Liine- mann unter der F. flava, von v. Kiesemceller auch unter der F. cnnicularia angetroffen. Ich selbst sammelte sie ein- mal in einem alten Neste der F. rufa, bemerkte sie auch öf- ter, besonders im ersten Frühlinge, in Gesellschaft der Ra- senameisen.

4. Myrmedonia similis mihi. Subtiliter punctulata, nigro-fusca, antennarum basi pedibns-

qne rufis, thorace subquadrato , elytris basi rufescentibus,

abdominis segmentis ultimis laevigatis. Long. 2 lin.

Zunächst der M. limbata verwandt, aber in der Regel noch etwas schmäler, als diese, und durch die auch am Aus- senrande nach hinten zu stets schwarzbraunen üeckschilde, so wie durch die geglätteten Hiuterleibsringe, von welchen nur die ersten drei *) am Hinterrande fein punktirt sind, hin- reichend verschieden.

Die Fühler sind von der Länge des Kopfes und Hals- schildes, das erste Glied roth, die übrigen rothbraun, das letzte so lang wie die drei vorhergehenden zusammengenom- men. Der Kopf ist etwas schmäler als das Halsschild, eben, sehr fein punktirt, schwach behaart, glänzend, schwarz. Das Halsschild ist ein wenig breiter, als lang, vorn abgeschnitten,

*) Um Missverständnissen vorzubeugen bemerke ich liier ein für alle Mal, dass ich bei allen Brachelytren den ersten, unvoll- kommneren Hinterleibsring , der auf der unteren Seite kein ent- sprechendes Bauchsegment hat, nicht mitzähle, folglich denjenigen, welcher sich gewöhnlich durch etwas bedeutendere Länge aus- zeichnet, und am äussersten Hinterrande immer durchscheinend gleichsam mit einem feinen, weissen Saum versehen ist, als den fünften betrachte.

«Ol

an den Seiten und hinten sanft zugerundet, die Vordereckeu abgerundet, die Hinterecken stumpf, am Hinterrande mit einem deutlichen Queereindruck, von welchem aus sich eine seichte (hei dem Männchen etwas stärker ausgedrückte) Längsrinne bis gegen die Mitte des Halsschildes zieht, die Oberfläche fein und dicht punktirt, anliegend behaart, glänzend, schwarz. Die Deckschilde sind von der Breite und Länge des Halsschil- des, fein und dicht punktirt, ziemlich stark anliegend behaart, mit geringem Glänze, schwarzbraun, nur von der Schulter aus verbreitet sich ein rothbrauner Fleck nach innen. Der Hinterleib ist schwarz, glänzend, die einzelnen Ringe dessel- ben am Rande rothbraun, die drei ersten Ringe am Hin- terrande fein punktirt, die übrigen geglättet. Die Beine sind roth.

Lebt nur unter der F. fuliginosa.

Ich fand vor einigen Jahren ein Exemplar dieser Art in hiesiger Gegend, später wurde sie von Funke und Gress- rier ziemlich zahlreich aufgefunden, auch von meinem Bru- der *) in der Gegend von Meissen entdeckt.

5. Myrmedonia hnmeralis Gr.

Germ. Zeitschr. III. p. 211. 2. Bullet, de Moscou 1843. I. p. 77. 1.

Kommt unter der F. fuliginosa und F. rufa nicht sel- ten vor. Unter ersterer Ameisenart sammelten sie D. Erich- son, Funke, Gresmer, D. hünemann, v. Kiesenweller, Strübing, mein Brüder und ich, unter letzterer ist sie von v. Kiesenweller , Graf Mannerheim und mir angetroffen worden.

Ich fand den Käfer in der Begattung und kann daher versichern, dass die mit eingedrückter Stirne und breit und tiefgefurchtem Halsschilde die Männchen seien, bei welchen überdiess noch der letzte Hinterleibsring oben deutlich ausge- randet erscheint.

*) Gustav Märkel, Cantor zu Leuben bei Lommatsch, dem ich manchen schönen Beitrag zu diesem Verzeichnisse verdanke.

203

6. Myrmedonia cognata mihi. Subtilissime punctulata, nigro-fusca, thorace subquadrato, basi tri -impresso, antenuis pedibusque rufo-testaceis.

Long. 2'/2 lin- Variat lmmeris dilutioribns. Entom. Zeitg. III. p. 142. 1.

Der M. liumeralis cinigermassen verwandt, weicht aber durch etwas kleinere und* schmälere Gestalt und dunklere, gleichmässige Färbung, so wie durch das feiner und dichter punktirte, au den Hinterecken mehr abgerundete Halsschild, dem der seitliche, gebogene Längseindruck gänzlich fehlt, be- sonders aber noch durch die drei Eindrücke am Hinterrande des Halsschildes und durch die scharfe Queerkante am Hin- terkopfe ab.

Die Fühler sind einfarbig rothbraun, das letzte Glied so lang wie die beiden vorhergehenden zusammengenommen. Der Kopf ist etyyas schmäler als das Halsschild, eben, hinten in einem rechten Winkel jäh abschüssig, so dass sich da- durch eine scharfe Kante am Hinterkopfe zeigt, sehr fein und dicht punktirt, glänzend, schwarz. Das Halsschild ist etwas breiter als lang, vorn grade abgeschnitten, an den Seiten und hinten sanft zugeruudet, die Hinterecken abgerundet, au der Basis in der Mitte ein deutlicher Queereindruck, der nach vorn in eine seichte Furche ausläuft, die sich bis gegen die Mitte des Halsschildes zieht, zu beiden Seiten des Queer- eindrucks ein schräg aufwärtsgehender Eindruck, die Ober- fläche ziemlich gewölbt, sehr fein und dicht punktirt, anlie- gend behaart, glänzend, zuweilen etwas in das Metallische spielend, schwarzbraun. Die Deckschilde sind kaum breiter als das Halsschild, und von gleicher Länge mit demselben, ebenfalls fein und dicht punktirt, ziemlich stark anliegend be- haart, glänzend, dunkelbraun, an der Schulter zuweilen et- was heller. Der Hinterleib ist oben geglättet, an den Seiten und unten ziemlich stark behaart und punktirt, dunkelbraun, die einzelnen Ringe desselben etwas heller gesäumt. Die Beine sind rothbraun.

Es kommt zuweilen eine merkwürdige Varietät vor, wo auf dem Halsschilde längs des gauzen Hinterrandes eine mit

903

demselben parallel laufende, eingedrückte Linie wahrgenom- men wird, die nur durch die beiden schrilg aufwärts gehen- den Eindrücke einiger Massen unterbrochen ist, sich auch noch am Seitenrande etwas hinauf zieht, und dem Halsschilde das Ansehen giebt, als wenn es breit gerandet wäre. Uebri- gens stimmt diese Form in jeder andern Beziehung mit co- gnata vollkommen überein.

Es mag diese in manchen Gegenden häufig unter der F. fuliginosa vorkommende Art zeither mit andern Myrmedo- nien verwechselt worden sein, sie ist aber sicher eigne Spe- cies und ich habe ein von Herrn v. Kiesenwelter in der Begattung getroffenes Pärchen vor mir, an welchem sich der äussere Geschlechtsunterschied nur durch eine schwache Aus- randung des letzten Hinterleibsringes kund giebt. Es sam- melten sie unter obenerwähnter Ameisenart: Funke, Gress- ner, v. Kiesenwelter , D. hünemann , mein Bruder und ich; auch ist sie bei Gassei gefunden worden. Herr v. Kie- senicelter fing zwei nicht im Geringsten abweichende Stücke in der Lausitz unter F. eunicularia.

7. Myrmedonia funesta Gr. Germ. Zeitschr. III. p. 211. 3.

Gar nicht selten unter der F. fuliginosa. D. Erich- son, Funke, Gressner, D. Lünemann, v. Kiesenwelter, Striibing , mein Bruder und ich. Von Kiesenweiler und mir auch einmal unter der F. rufa gefunden.

Ich habe ein von Herrn v. Kiesenwelter in copula ge- fangenes Pärchen vor mir, und kann den von Erichson an- gegebenen Geschlechtsunterschied, die seichte Längsfurche auf dem Halsschilde bei dem Männchen, bestätigen.

8. Myrmedonia laticollis mihi.

Subtilissime punetulata, nigro-fusca, thorace transverso, brevi, coleopteris sublatiori, obsolete caualiculato , antennaruni basi pedibusque rnfo-testaeeis.

Long, V/2 2 lin. Entom. Zeitg. III. p. 143. 2.

In der Form des Halsschildes der M. lngens ähnlich, aber gewöhnlich von noch etwas kürzerem, gedrängterem Baue

204

und standhaft dunkler Färbung, das Halsschild hinten ohne Grübchen, aber mit einer bis zum Vorderrande reichenden seichten Längsrinne; die Fühler nach der Spitze zu weniger verdickt. Die Fühler sind dunkelbraun, das erste und zweite Glied roth, das letzte so lang, wie die beiden vorhergehenden zusammengenommen. Der Kopf ist fast um die Hälfte schmä- ler als das Halsschild, flach gewölbt, deutlich und dicht pnnk- tirt, schwarz. Das Halsschild ist ziemlich noch einmal so breit als laug, die Deckschilde an Breite fast noch übertref- fend, vorn grade abgeschnitten, an den Seiten und hinten zugerundet, die Vorder- und Hinterecken abgerundet, mit ei- ner seichten über das ganze Halssehild reichenden Längs- rinne, die Oberfläche fein und dicht punktirt, seidenartig be- haart, mit ziemlichem Glänze, schwarzbraun. Die Deckschilde sind von der Länge des Halsschildes, eben so punktirt und behaart, als dieses, doch von etwas hellerer Färbung, an der Schulterecke zuweilen ein lichterer Fleck. Der Hinterleih unten behaart und dicht punktirt, oben geglättet, glänzend, schwarz, die Räuder der einzelnen Segmente, röthlich. Die Beine sind roth.

Bei dem Männchen hat das Halsschild weniger Glanz, und die Längsrinne auf demselben ist deutlicher.

Es kommt diese Art zuweilen in ungeheurer Menge unter der F. fuliginosa vor, und mag zeither als eine Va- rietät der M. lugens betrachtet worden sein, von der sie sich aber durch die schon oben angegebenen Merkmale hinreichend unterscheidet. Sie scheint sehr verbreitet zu sein und wurde gesammelt von Funke, Gressncr, v. Kiesenwetter, D. Lii- nemann, Graf Rantzau, Slrüb'mg, meinem Bruder und mir, kommt auch in der Gegend von Cassel vor.

9. Myrmedonia lugens Gr. Germ. Zeitschr. III. p. 212. 4.

Etwas seltener als die vorige, unter der F. fuliginosa. Funke, Gressner, v. Kiesenwetler, D. Lünemann, mein Bruder, ich.

10. Myrmedonia fulgida Gr.

Ich führe diese Art, von welcher ich ein mit der Gra- venhorst sehen Beschreibung genau übereinstimmendes mann-

Ä05

liches Exemplar zur Ansicht durch Herrn D. Schaum er- hielt, hier mit auf, da sie höchst wahrscheinlich, wie die nachfolgende Species, in der Nähe der Ameisen lebt.

11. Myrmedonia Haworthi Sleph.

Myrm. Haworthi Stcph. lllustr. V. tab. 26. fig. 3.

Myrm. fulgida var. Erichs, gen. et. sp. Staphyl. p. 40. 8. Germ. Zeitschr. III. 212. 5. Mas abdominis segmeuto sexto medio tuberculato. Herr Prof. Erichson hat diese Art, die ich in beiden Geschlechtern vor mir habe, als Varietät der M. fulgida Gr. betrachtet, ich glaube jedoch, sie für eine besondere Species halten zu müssen, die sich ausser der abweichenden Färbung, der grössern, namentlich breitern Gestalt, der grobem Be- haarung, der verhältnissiuässig längern Deckschilde, dem nach hinten zu mehr verschmälerten Hinterleibe, schon durch an- dre Struktur der Fühler hinreichend unterscheidet. Diese letztem nämlich, welche in der Regel nur an der Basis und Spitze eine rothgelbe, in der Mitte dagegen eine schwärzli- che Färbung zeigen, sind länger als Kopf und Halsschild, das Endglied derselben ist kürzer, als die beiden vorherge- henden zusammengenommen, dabei dick und stumpf; bei ful- gida dagegen reichen die ganz einfarbig gelbrothen Fühler nur bis zum Hinterrande des Halsschildes, die vorletzten Glie- der sind kürzer, als bei jener, das Endglied länger, als die beiden vorhergehenden zusammengenommen, dabei gestreckt and spitz. Das Halsschild ist bei Haworthi breiter, nach vorn weniger erweitert, die Hinterwinkel mehr abgerundet, die Oberfläche etwas gewölbter. Die verhältnissiuässig lan- gem Deckschilde zeigen bei allen Exemplaren ziemlich gleich- massig hinten am Anssenrande einen dreieckigen, schwarzen, gewöhnlich scharf begrenzten Flecken, der sich von der Mitte des Aussenrandes bis zum hintern Innenwinkel zieht, wäh- rend bei fulgida nur der lunschlagene Aussenrand nach hin- ten zu schwärzlich erscheint. Der Hinterleib, der bei fulgida ziemlich parallel läuft, und auf welchem auch die vorderen Segmente an der Basis schwarz sind, ist bei Haworthi von der Mitte aus nach hinten zu mehr verschmälert, und bis zum vierten Segment, welches in der Mitte an der Basis ei-

206

nen schwarzen Schatten zeigt, einfarbig rothbraun, nur das fünfte und sechste Segment sind von schwarzer Färbung. .

Der männliche Geschlechtsuuterschied spricht sich bei dieser Art auf dem letzten Hinterleibsringe sehr deutlich durch einen auf der Mitte desselben befindlichen ansehnli- chen, etwas in die Breite gezogenen Höcker aus. Auf ähn- liche Weise ist diess bei fnlgida der Fall; doch erscheint hier der Höcker, so viel ich bei der allerdings etwas schlech- ten Beschaffenheit des vorliegenden Exemplars bemerken kann, gleichsam in zwei Theile getheilt.

Es wurde diese ausgezeichnete und sehr seltene Art zwei Mal von mir in der Nähe einer sehr grossen Colonie der F. rufa angetroffen; zwei Mal sammelte sie auch Herr Gressner, ein Mal im Winter unter Moos, das zweite Mal bei herumlaufenden Ameisen zur F. fuliginosa gehörend. Nach einer brieflichen Nachricht des Herrn Riehl ist M. ful- gida (oder Haworthi?) auch in der Gegend von Gassei und zwar ebenfalls in Gesellschaft der F. fuliginosa gefunden worden.

12. *Myrmedonia collaris Payk.

Herr Schollstedl in Stendal traf, nach einer mir ge- gebenen mündlichen Versicherung, diese Art immer in Gesell- schaft einer grössern gelblichen Ameise (Myrm. rubra?) an Bachufern an. Die Herren Dleckhoff und D. Schmidt (Stet- tin) sammelten sie mehrere Male „unter den in Gärten ge- wöhnlichen nicht sehr grossen Ameisen;" Herr v. Kiesen- wetler fing ein Exemplar unter der F. fuliginosa.

Die verschiedenen Arten der deutschen Myrmedonien sind zeither oft von den Entomologen mit einander verwech- selt worden, und es zeigen manche derselben allerdings beim ersten Blick in Grösse, Umriss, Färbung und Sculptur viele Uebereinstimmung. Dennoch sind sie durch so constante Merkmale von einander geschieden, dass, wenn man auf diese achtet, eine Verwechselung der Arten kaum möglich ist. Wenn auch in Erichson's klassischem Werke über Brache- lytren die Mehrzahl derselben bereits von Meisterhand be- schrieben worden ist, so dürfte es doch, wegen der neu hin-

307

zugekommenen Arten, vielleicht nicht ganz überflüssig erschei- nen, wenn ich im Nachstehenden einige Winke zu schnellerer Auffindung und Unterscheidung der einzelnen Arten gebe. Ich schliesse hierbei M. canaliculata, collaris, fulgida und Haworthi aus, weil diese nicht füglich mit andern verwech- selt werden können, und namentlich die beiden ersten be- kannt genug sind, die letzteren sich aber durch die eigen- thümliche Punktirung des Halsschildes schon von allen ihren Gatlungsverwandten entfernen. Die übrigen deutschen Myr- medonien zerfallen zunächst in zwei Abtheilungen. Bei der einen ist das Halsschild nur wenig breiter als lang, zu ihr gehören M. limbata, similis, humeralis, cognata und funesta; bei der andern ist das Halsscliild ziemlich doppelt so breit als lang, hierher gehören lugens und laticollis. Von jenen scheidet sich mm zunächst die M. limbata aus, bei welcher die Oberseite des Hinterleibes auf allen Ringen puuktirt erscheint. M. similis, in der Gestalt, Färbung und dem grossen Endgliede der Fühler der \origen sehr ähnlich, ist nur am Rande der ersten Abdominalringe einigermassen punktirt, und macht dadurch den Uebergang zu den übrigen Myrmedonien, welche sämmtlich geglätteten Hinterleib haben. Unter diesen ist die M. humeralis die grösste Form, und an dem auf dem Halsschilde befindlichen seitlichen geboge- nen Läugseindruck, der, wenn er auch bei manchen Exem- plaren nur seicht vorhanden ist, doch niemals ganz fehlt, und den keine andere Myrmedonie hat, leicht zu erkennen. Ihr zunächst steht die M. cognata, welche sich durch die drei Eindrücke an der Basis des Halsschildes und durch die scharfe Queerkante am Hinterkopfe gut unterscheidet. Es bleibt nun noch die M. funesta übrig, durch gleichmässig schwarze Färbung der Oberseite und etwas deutlichere und weitläuftigere Punktirung des Halsschildes ausgezeichnet. In der zweiten Abtheilung befinden sich nur noch M. lugens und laticollis. Erstere kommt nur sehr selten mit ganz dun- kelgefärbten Deckschilden vor, und hat am Hinterrande des Halsschildes ein sehr deutliches Queergrübchen , welches bei laticollis fehlt, wo sich nur eine seichte Längsrinne über das auch viel feiner und dichter punktirte Halsschild zieht.

208

Uebrigens ist die lugens in der Struktur der Fühler noch vor allen andern Myrmedonien ausgezeichnet. Bei keiner andern nämlich sind die Fühler nach der Spitze zu so merk- lich verdickt, als bei dieser, und das letzte Fühlerglied, wel- ches bei den übrigen Myrmedonien erst von der Mitte an stumpf zugespitzt erscheint, verschmälert sich bei dieser schon von der Basis aus, und erscheint daher spitzer, als bei den übrigen.

Was nun die Varietäten der einzelnen Arten anlangt, so sind sie nicht erheblich, und beschränken sich hauptsäch- lich nur auf kleine Abweichungen in der Färbung und Grösse, oder es sind die Eindrücke etwas seichter, als gewöhnlich. Immer weiden auch bei solchen Abänderungen die vorstehend angegebenen Merkmale sicher leiten.

Der männliche Geschlechtsunterschied ist nur bei eini- gen Myrmedonien, namentlich bei limbata, hnmeralis, ful- gida und Haworthi durch äussere Kennzeichen stark ausge- prägt. Bei dem Männchen der limbata ist das Halsschild der Länge nach tief ausgehöhlt, die Stirn flacher, der letzte Hinterleibsring oben tief ausgerandet, so dass die Seiten des- selben nach hinten zu beiderseits wie scharfe Spitzen vortre- ten. Das Männchen der hnmeralis ist auf der Stirn einge- drückt , die Längsrinne des Halsschildes, welche bei dem Weibchen immer nur in schwächerem Grade vorhanden ist, zeigt sich hier sehr breit und tief, dagegen erscheint der seitliche gebogene Eindruck immer etwas seichter, der letzte Hinterleibsring ist oben deutlich ausgerandet. M. fnlgida und Haworthi zeigen als Merkmal des männlichen Geschlechts auf der Mitte des letzten Hinterleibsringes einen ansehnli- chen Höcker. Schwächer spricht sich der äussere Geschlechts- unterschied bei den übrigen Myrmedonien ans. Bei dem Männchen von funesta ist das Halsschild seicht gefurcht, und das letzte Hinterleibssegment schwach ausgerandet, welches letztere Kennzeichen nur noch allein die Männchen von si- milis, cognata und lugens einigermassen bemerklich macht. Bei laticollis d" ist diese Ausrandung etwas stärker vorhan- den, das Halsschild hat weniger Glanz, als das des Weib- chens, und die Längsriune auf demselben ist deutlicher.

so»

13. * Autali a rivularis Gr.

Die Herren Funke und v. Kiesemceller fanden Ex- emplare unter der F. rnfa ; ich habe den Käfer auch ein paar Mal unter der F. fuliginosa bemerkt

14. Falagria thoracica Curlis.

Diese Art, die schon Walll, nach Erichs, gen. et spec. Staphyl. p. 52. 10., „in formicetis" sammelte, wurde von Funke und Gressner in ziemlicher Auzahl bei der Myrm. rubra angetroffen; ich selbst sammelte vor einigen Jahren im ersten Frühjahre unter zusammengerafften Laube an einer Stelle meines Gartens, wo sich Nester der vorge- genannleu Ameisenart befanden, mehrere Stücke derselben, und versendete sie damals unter dem Namen F. ruficollis mihi.

15. * Falagria obscura Gr.

Nicht selten unter der F. fuliginosa. Funke, Gress- ner, Slrübing, ich. Auch in den grösseren Haufen der F. rufa in der Lausitz, v. Kiesenwetter.

16. * F a 1 a g r i a nigra Gr.

Es variirt diese Species in der Färbung, in dem Ein- drucke am Hinterrande des Halsschildes und besonders in der Grösse, da sie oft um die Hälfte kleiner vorkommt. Eine solche Abänderung mag wohl F. pusilla Heer sein; we- nigstens vermag ich die von Herrn D. Lünemann unter die- sem Namen eingesendeten Stücke nicht von kleinen Exem- plaren der F. nigra zu unterscheiden.

Wurde von v. Kiesenweller (Lausitz), Riehl, D. v. Weidenbach und mir unter der F. rufa, von Funke, Gress- ner und D. hünemann unter der F. fuliginosa angetroffen.

17. *Bolitochara lunulata Payk. Ein Mal bei F. fuliginosa. Funke.

18. Bolitochara bella mihi.

Rubra, creberrime punctata, antennis medio nigro-fuscis, ca- pite, elytrorum angulo apicali exteriore macula trigona abdomineque ante apicem nigris, pedibus rufo - testaeeis. Long. 1% lin.

Mas abdominis segmento dorsali quinto carina longi- tudinali distinetus.

(5. Band. 2. Heft.) 14

910

Um die Hälfte kleiner als B. Innnlnta Payk., dabei schmäler, noch deutlicher und dichter punktirt, mit kürzeren, dickeren Fühlern, die Farbe ein gesättigtes Roth.

Die Fühler sind wenig länger, als Kopf und Halsschild, nach der Spitze zu stark verdickt, an der Basis und Spitze hellbraun, in der Mitte dunkler. Der Kopf ist von der Breite des Halsschildes, wenig gewölbt, sehr deutlich und dicht punk- tirt, glänzend, bei dem Männchen schwarz, bei dem Weib- chen etwas ins Röthliche spielend. Das Halsschild ist etwas breiter, als lang, nach hinten nur wenig verschmälert, an den Seiten nach vorn zu gerundet, Vorderecken abgerundet, Hin- terecken stumpf, schwach gewölbt, in der Mitte am Hinter- raiide mit einem deutlichen Queergrübchen, deutlich und dicht punktirt, schwach behaart, glänzend, roth. Die Deckschilde sind etwas länger und halbmal breiter als das Halsschild, in der Mitte etwas erweitert, deutlich und dicht punktirt, schwach behaart, roth, am hinteren Aussenrande ein grosser, dreisei- tiger, schwarzer Fleck. Der Hinterleib nach der Spitze zu nur wenig verengt, die ersten Ringe stark, die letzten schwä- cher punktirt, behaart, glänzend, roth, der dritte, vierte und fünfte Ring schwarz. Die Beine sind hellbraun.

Bei dem Männchen sind die Deckschilde hinter dem Schildchen neben der Naht stark aufgeschwollen, von der Mitte des Aussenrandes zieht sich ein schräg abwärts gehen- der, bis fast zur Naht reichender Eindruck herab, das fünfte Hinterleibssegment ist stark gekielt.

Ein männliches Exemplar dieser schönen Art wurde von mir gefunden, ein weibliches, unter der F. fuliginosa ange- troffenes, sendete Herr Gressner ein.

19. * Ocalea badia Er.

Unter der F. fuliginosa. Gressner.

20. * 0 calea castanea Er.

Einmal unter der F. rufa. v. Kiesenweller.

21. * Calodera nigricollis Payk.

Zuweilen in der Gesellschaft der Myrm. rubra. Funke, Gressner.

211

22. * Calodera rubicunda Er.

Diese gewöhnlich an Bachufern vorkommende Art traf Herr v. Kiesenwellcr auch einmal unter der F. rufa an.

23. * P h 1 o e op o r a r e p t a n s Gr.

Eine ganz schwarze Varietät dieser Art, unter der F. cunicularia gefunden, sendete Herr Gressner ein. Ein an- deres normal gefärbtes Exemplar wurde auf der Insel Wollin in einer Colonie der F. rufa von den Herren Dieckhoff und D. Schtuidt gesammelt und mir zur Ansicht mitgetheilt.

24. Phloeopora corticalis Gr.

Ich habe eine Anzahl Exemplare vor mir, die von den Herren Funke, und Gressner unter der F. fulginosa aufge- funden worden sind.

25. * Homalota graminicola Er.

Unter der F. fuliginosa. v. Kiesenwcüer (Lausitz).

26. * Homalota elongatula Er. Gr.

Bei der grossen Schwierigkeit, die die Unterscheidung der Homaloten darbietet, wird obiger Name noch längere Zeit ein nomen collectivuin bleiben müssen, unter welchem man verschiedene Formen zu vereinigen gezwungen ist, und es bleibt erst unsern Nachkommen vorbehalten, die Verschieden- heit der hier vereinigten Species nach längeren Erfahrungen über Begattung, Aufenthaltsort etc. sicher auszumitteln. Es wurden mir von mehreren Seiten her eine Menge Exemplare, fast sämmtlich bei F. fuliginosa gefunden, übersendet, die ich einstweilen unter obigem Nameu unterbringe. Hierunter be- findet sich eine sehr ansehnliche Form, wo Fühler, Kopf, Thorax und Hinterleib tief schwarz sind, und nur die, übri- gens glänzenden Deckschilde, was bei den gewöhnlichen Ex- emplaren der elongatula nicht der Fall ist, ein dunkles Braun zeigen. Auch die Beine, namentlich die Schenkel sind dunk- ler gefärbt, und das Halsschiid ist weitläufiger puuktirt. Es wurde diese Form, die wohl besondere Species sein dürfte, von Funke, Gressner und D. v. Weidenbacli unter der F. fuliginosa gefunden.

27. * Homalota aequata Er. Unter der F. fuliginosa. Gressner.

14*

£12

28. *HomaIota angustula Gyl.

Ist nach einer brieflichen Mittheilung des Herrn Riehl bei Cassel unter der F. fuliginosa gefunden worden.

29. * Homalota cnspidata Er.

Eine Anzahl Exemplare bei der F. cunicularia. Funke.

30. *Homalota circellaris Gr. Germ. Zeitschr. III. p. 213. 8.

Oefter unter der F. fuliginosa. Funke, Gressner, D. Lünemann, mein Bruder, ich. Zuweilen auch bei der F. rufa. v. Kiesenwetler, ich.

31. * Homalota brunnea Fb.

In Gesellschaft der F. fuliginosa. Gressner, D. Lü- nemann, ich.

32. * Homalota depressa Gr.

Von Herrn Riehl unter der F. rufa gefunden.

33. * Homalota angularis Heer. Heer Fauna col. helv. 1. 592.

„Rarissime in formicarum nidis." Heer.

34. * Homalota socialis Payk.

Bei der F. fuliginosa. Funke, Gressner, D. Lüne- mann, mein Bruder, ich.

35. Homalota fossigera Mannerh.

Bullet, de Moscou 1843. 1. 77. 3.

„Fusco- nigra, opaca, subtiliter creberrime punctulata, tenuiter griseo-sericea, autennis pedibusque testaceis, thorace transverso, lateribus et angulis rotundato, ad basin foveola oblonga transversim impresso, abdomine snpra subtiliter pun- ctulato, ano piceo."

„Long. 3/4 lin."

„Rarissima, semel tantum occurrit." Mannerh. *)

36. Homalota validicornis mihi.

Nigra, nitida, tenue pubescens, autennis longis, crassis, thorace transverso, obsolete canaliculato, basi foveolato, elj- tris nigro-fuscis, abdomine laevigato, segmentis anterioribus

*) Da manchen Lesern dieser Zeitschrift das Bullet, de Mo- scou nicht zur Hand sein dürfte, so nehme ich die Mannerheim- schen Diagnosen der von ihm entdeckten Myrmecophilen hier mit auf.

213

parce subtiliter punctatis, pedibus testaceis, femoribns su- pra nigris.

Long. 2 lin.

Der H. so Cialis var. a Erichs, ähnlich, aber grösser. Die dicken und ganz schwarzen Fühler reichen bis zur Hälfte der Deckschilde, das vierte Glied ist von besonderer Klein- heit, die sechs folgenden noch einmal so breit und lang als dieses, und unter sich von gleicher Grösse, das letzte so gross wie die beiden vorhergehenden zusammengenommen und stumpf zugespitzt. Die Fresswerkzeuge sind pechfarbig. Der Kopf ist etwas schmäler als das Haischild, fein, aber nicht sehr dicht pnnktirt, glänzend, schwarz. Das Halsschild ist fast um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten und hinten sanft zugerundet, Hinter- und Vorderwinkel stumpf, mit schwacher Längsrinne, in der Mitte an der Basis ein Queergrübchen, die Oberfläche wenig gewölbt, deutlich, aber nicht sehr dicht pnnktirt, anliegend dünn behaart, glänzend, schwarz. Die Deckschilde sind etwas breiter als das Hals- schild, nach hinten sehr wenig erweitert, wie das Halsschild pnnktirt, aber länger behaart, glänzend, dunkelbraun, in der Mitte zuweilen etwas heller. Der glänzend schwarze Hinter- leib ist nur am Hinterrande der ersten Segmente sehr fein pnnktirt, übrigens glatt, an den Seiten mit ziemlich langen, einzelnen, schwarzen Haaren besetzt. Die Beine sind roth- gelb, die Schenkel auf ihrer oberen Seite mit einer schwarz- braunen Linie bezeichnet.

Herr Funke hat diese Art in grosser Menge bei der F. fuliginosa gefunden; auch Herr Gressner sendete einige Exemplare ein.

37. Homalota divisa mihi. Nigra, subnitida, subtilissime punctulata, thorace transvcrsim suhquadrato , late canaliculato, abdomiue parallelo, nitido, segmentis ultimis valde depressis, sublaevibus, pedibus te- staceis, femoribus picescentibus.

Mas abdomiuis segmento sexto superiore margine api- cali ntrinque denticulo prominulo distinctus. Long. 174 lin.

»14

Die Füliler sind noch ein wenig länger als Kopf und Halsschild, nach der Spitze zu kaum "verdickt, ganz schwarz. Der Kopf ist wenig gewölbt, sehr fein puuktirt, glänzend, schwarz. Das Halsschild ist wenig breiter als der Kopf, et- was breiter als lang, au den Seiten und hinten schwach zu- gernndet, die Vorderecken abgerundet, die Hinterecken stumpf, mit einer ziemlich tiefen und sehr breiten Längsfnrche, die das Halsschild gleichsam in zwei Theile theilt, die Oberflä- che wenig gewölbt, äusserst fein und dicht puuktirt, schwach anliegend behaart, fast matt, schwarz. Die Deckschilde sind etwas breiter und fast halbmal länger, als das Halsschild, nach hinten schwach erweitert, äusserst fein und dicht puuk- tirt, anliegend behaart, mit einigem Glänze, schwarz. Der Hinterleib gleichbreit, schwarz, glänzend, die ersten Ringe fein und dicht puuktirt, der vierte und fünfte fast glatt und gleichsam breitgedrückt, der sechste wieder deutlich, doch nicht dicht punktirt. Die Schenkel sind hellpechf arbig, die Schienen und Füsse hellbraun.

Das Männchen hat am Hinterrande des fünften Abdo- minalringes beiderseits ein nach hinten vorstehendes Zälmchen.

Ein Pärchen dieser durch die breite Furche auf dem Halsschilde sehr ausgezeichneten Art wurde von Herrn Gress- ner unter der F. fuliginosa gefunden.

38. * H o in a l o t a analis Gr.

Unter der F. rufa. v. Kiesenweiler (Lausitz), Riehl, ich. Auch unter der F. fuliginosa. Funke.

39. Homalota talpa Chevrier.

Heer Fauna col. helv. 1. 594.

„Rarissima in formicarum iridis." Heer.

Heer hat diese Art, die sich von der nahe verwandten H. analis schon durch etwas kleinern Kopf und das nicht hinten mit einem Grübchen, sondern mit einer zarten Längs- rinne versehene Halsschild unterscheidet, sehr gut beschrie- ben. Ich fand den Käfer häufig unter uud an den auf die Haufen der F. rufa gelegten Steinen. Er wurde auch von Dieckholf, Kellner, D. Schmidt uud D. v. Weidenbach, in Dänemark von Schiödle unter dieser Ameisenart ange- troffen.

215

40. Homalota flavipes Gyl.

Germ. Zeitschr. III. p. 212. 6.

Häufig unter der F. rufa. Aube , Dieckhoff, Kell- ner, r. Kiesenwetter, Riehl, D. Schmidt (Stettin), D. v. Weidenbach, ich.

Es kommen zuweilen noch in verlassenen Ameisenne- stern Exemplare dieser Art vor.

41. Homalota confusa mihi.

Nigra, nitida, subtilius puuctulata, autennis fuscis, basi rufis, articulis 5 10 late transversis, thorace aequali, postice depresso, angulis posticis aciitiusculis, elytris rufo-piceis, abdominis segmeutis ultimis sublaevigatis.

Long. iy4— 1V2 lin.

Bei der grossen Aehnlichkeit, die diese Art mit H. fla- vipes in Farbe, Umriss und Sculptur hat, mag sie zeither im- mer mit ihr verwechselt worden sein; ich erhielt sie auch von mehreren Orten unter obigem Namen zugeschickt. Sie unterscheidet sich aber hinreichend 1) durch etwas mindere Grösse, 2) durch die kurzem und dickem, an der Spitze nicht heller gefärbten Fühler, an welchen das fünfte bis mit dem zehnten Gliede viel breiter als laug ist, 3) durch den weni- ger gewölbten Kopf, 4) durch die weniger glatten, mit ein- zelnen Körnern schwach bestreuten Hinterleibssegmente.

Die Fühler sind noch etwas länger als Kopf und Hals- scliild, das zweite und dritte Glied von gleicher Grösse, das fünfte bis zehnte fast noch einmal so breit als lang, das letzte von der Länge der beiden vorhergehenden zusammengenom- men, dunkelbraun, die ersten drei Glieder roth. Der Kopf ist kaum sichtbar punktirt, glatt, glänzend, schwarz. Das Halsschild ist halbmal breiter als der Kopf, ziemlich noch eiumal so breit als lang, nach vorn verengt, die Vorderwin- kel abgerundet, die Hinterwinkel scharf vortretend, der Hin- terrand zugerandet, schwach zweibuchtig, die Oberfläche we- nig gewölbt, in der Mitte nach hinten zu gleichsam nieder- gedrückt, fein und nicht allzudicht punktirt, massig behaart, glänzend, pechfarbig. Die Deckschilde sind etwas länger und breiter als das Halsschild, nach hinteu zu nur wenig erwei-

216

tert, fein und dicht pnnktirt, ziemlich stark behaart, weniger glänzend, hellbraun. Der Hinterleib ist nach der Spitze zu nur wenig verschmälert, pnnktirt, die letzten Segmente schwach mit einzelnen Körnern bestreut, ziemlich lang, aber einzeln behaart, glänzend, pechfarbig, der After heller. Die Beine sind rothbraun.

Jüngstentwickelte Exemplare zeigen in allen Theilen des Körpers eine lichtere Färbung. Diese Art scheint mir unter der F. fuliginosa zu wohnen. Gesammelt von Funke, Gressner, Kellner, D. Lünemann, Slriib'mg, meinem Bru- der und mir.

42. Homalota anceps Er.

Germ. Zeitschr. III. p. 212. 7.— Bullet. deMoscou 1843. 1. 77. 2.

Unter der F. rufa. Aube, Dieckhoff, v. Kiesenwel- ter, Graf Mannerheim, Mehl, D. Schmidt (Stettin), D. V. Weidenbach, ich. Einzelne Exemplare kommen auch un- ter der F. fuliginosa vor. v. Kiesenwelier (Lausitz).

43. Homalota hospita mihi.

Rufo - brunnea, snbopaca, subtiliter punctulata, thorace trans- versa, leviter convexo, evidenter canaliculato, abdomine ni- tido, piceo, punctato, ano, pedibns antennisque testaceis. Long. l3/4 liu.

Der H. cinnamomea Gr. in der Körperform und Fär- bung am nächsten verwandt, aber etwas kleiner als diese, das Halsschild etwas flacher, die Rinne auf demselben stärker ein- gedrückt, die Punktirung deutlicher und dichter, der Hinter- leib nur auf dem vorletzten Segment geglättet.

Die Fühler sind von der Länge des Kopfes und Hals- schildes, nach der Spitze zu verdickt, von derselben Bildung wie bei cinnamomea, behaart, bräunlich, an der Basis etwas heller. Der Kopf ist etwas schmäler als das Halsschild, ziemlich gewölbt, äusseret fein und dicht pnnktirt, glänzend, dunkelpechfarbig. Das Halsschild ist fast noch einmal so breit als lang, nach vorn wenig verengert, an den Seiten und hinten zugerundet, Vorder- und Hinlerwinkel abgerundet, mit einer deutlichen, über das ganze Halsschild reichenden Läugsrinne, fein anliegend behaart, fast ohne Glanz, deutlich

217

und dicht punktirt, rölhlich braun. Die Deckschilde sind et- was länger und breiter als das Halsschild, nach hinten schwach erweitert, am Hinterrande abgeschnitten, vor dem Aussenwin- kel ausgerandet, deutlich und dicht punktirt, anliegend be- haart, fast ohne Glanz, bräunlich, an der Basis etwas heller. Der Hinterleib nach der Spitze zu ein wenig verengt, pech- farbig, glänzend, die ersten vier Ringe deutlich, der fünfte sehr schwach punktirt, der After rothbraun. Der ganze Kör- per ist an den Seiten mit langen, abstehenden Haaren be- setzt. Die Beine sind hellbraun. Herr Gressner entdeckte diese interessante Art in drei Exemplaren unter der F. fu- ligiuosa.

44. *Homalota longicornis Grav.

Unter der F. rufa. v. Kiesenwetter (Lausitz). Auch unter der F. fuliginosa. Funke, Gressner.

45. *Honialota Fungi Gr. Germ. Zeitschrift III. p. 213. 8.

Diese iii mancherlei Abänderungen vorkommende Spe- cies wurde öfter unter der F. fuliginosa von Funke, Gress- ner, v. Kiesenweller (Lausitz), meinem Bruder und mir ge- funden. Sie kommt auch unter der F. rufa vor.

46. * Homalota orphana Er. Bei der F. fuliginosa. Gressner.

Ich habe noch eine ziemliche Anzahl Homaloten vor mir, grösstenteils von den ungemein fleissigen und glückli- chen Mvrmecophilenforschern Funke und Gressner unter der F. fuliginosa gesammelt; da ich indess über manche Erichtori 'sehe Arten noch nicht in völliger Gewissheit bin, und daher leicht eine schon beschriebene Species als neu aufführen könnte, so habe ich vor der Hand nur einige der ausgezeichneteren Arten hier aufgenommen, und verschiebe die Bekanntmachung der übrigen auf eine spätere Zeit, wo sich ohnehin gewiss noch andere Nachträge zu diesem Ver- zeichnisse uöthig machen werden. Das eben Gesagte gilt auch von der nachfolgenden Gattung Oxypoda.

47. Oxypoda speetabilis mihi.

Nigra, nitidula, serieeo-pubescens, autennarum basi pedibus-

»18

que testaceis, thorace lateribus rufescente, elytris testaceis, circa scutelluui et marghie laterali postico iufuscatis. Long. 23/4 3 lin.

Der Oxyp. luteipes Er. älmlicli, aber reichlich dop- pelt so gross, und durch stärkeren Glanz, feinere Behaa- rung und weniger dichte Punktirung von ihr hinreichend verschieden.

Die Fühler sind länger als Kopf und Halsschild, die ersten drei Glieder sehr gestreckt, ziemlich von gleicher Län- ge, hellbraun, die übrigen schwärzlich. Der Kopf ist herab- gebogen, fein aber nicht sehr dicht punktirt, anliegend be- haart, glänzend, schwarzbraun. Das Halsschild ist um die Hälfte breiter als lang, nach vorn verengt, an den Seiten und hinten zugerundet, wenig gewölbt, mit einem Grübchen am Hinterrande, vor welchem eine sehr seichte Längsriune zu bemerken ist, fein, aber nicht sehr dicht punktirt, anlie- gend behaart, mit massigem Glänze, schwarz, die Seitenrän- der und gewöhnlich auch ein Fleck in der Mitte des Hinter- randes röthlichbraun. Die Deckschilde sind etwas länger als das Halsschild, an der Basis von der Breite desselben, nach hinten etwas erweitert, sehr fein und dicht punktirt, anlie- gend behaart, fast matt, hellbraun, die Gegend um das Schild- then her schwärzlich, welche Farbe sich gewöhnlich in einem langen Dreieck bis zur Spitze der Deckschilde zieht, der Aussenrand nach hinten zu ebenfalls mit einem schwärzlichen Anfluge. Der Hinterleib ist nach der Spitze zu schwach ver- engt, seidenartig behaart, sehr fein und dicht punktirt, ziem- lich glänzend, schwarz, die Ränder der einzelnen Ringe roth- braun. Die Beine sind hellbraun.

Da der von Gyllcnhal , Erichson und Heer aufge- führten Oxyp. ruficornis ganz rothe Fühler zugeschrieben werden, und die Farbe der Deckschilde einfarbig hellbraun sein soll, so kann es vorstehende Art, die ich in 18 überein- stimmenden Exemplaren vor mir habe, Avohl nicht sein.

Mein Bruder entdeckte diese grösste unter allen Oxypo- tlen unter der F. fuliginosa; ich fand dann ebenfalls unter dieser Ameise eine Anzahl Exemplare, Funke hat später auch zwei Stücke eingesendet.

219

48. Oxypoda vittata mihi. Nigra, nitidula, autennis basi piceis, elytris thorace sesqui longioribus, vitta obliqua rufa, pedibus testaceis. var. a. vitta elytrorum magis dilatata. \ar. b. vitta elytrorum fere deficiente. Long. V/2 2 lin. Entom. Zeitung III. p. 143. 3.

Der Oxyp. opaca verwandt, aber von dunkler Färbung, mit dickern Fühlern; das Halsschild nach vorn mehr verengt, die Deckschilde verhältnissmässig länger und durch den von der Schulter ausgehenden rothen Schrägstreifen ausgezeichnet.

Die Fühler sind noch länger als Kopf und Halsschild, ziemlich dick, schwarz, das erste Glied gewöhnlich pechfar- big. Der Kopf ist sehr fein und dicht punktirt, schwach be- haart, glänzend, schwarz. Das Halsschild ist ein wenig schmäler als die Deckschilde, nach vorn verengt, an den Seiten und hinten schwach zugerundet, in der Mitte des Hin- terrandes ein kleines Grübchen, vor demselben eine kaum be- merkbare Längsrinue, sehr fein und dicht punktirt, anliegend behaart, mit massigem Glänze, schwarz. Die Deckschilde sind fast um die Hälfte länger als das Halsschild, nach hin- ten kaum erweitert, sehr fein und dicht punktirt, mit anlie- gender Behaarung, schwarz, mit einem von der Schulter oft bis zum hintern Innenwinkel laufenden ziemlich breiten, gelb- rothen Schrägstreifen. Der Hinterleib ist sehr fein und dicht punktirt, seidenartig behaart, mit massigem Glänze, die Rän- der der einzelnen Ringe etwas rothbraun durchscheinend. Die Beine sind rothgelb.

Ausser der Veränderlichkeit in der Grösse sind noch folgende Varietäten zu bemerken:

a) Der rothe Schrägstreifen sehr erweitert und fast die ganzen Deckschilde einnehmend, die Ränder des Hals- schildes etwas rothbraun durchscheinend.

b) Der rothe Schrägstreifen fehlt und man bemerkt nur am änssersten Innenwinkel der Deckschilde eine schwache Spur von demselben.

Es kommt diese Art unter der F. fuliginosa oft in un- geheurer Menge vor. Gesammelt von Funke, Gressner,

mm

r. Kiesenwetler , D. Lünemami, Stmbingy meinem Bru- der und mir.

49. * Oxypoda luteipes Er. Einmal hei der F. fuliginosa. Funke.

50. *Oxypodaopaca Gr.

Herr D. hünemann sendete unter der F. fuliginosa gefundene Exemplare ein.

51. * Oxypoda cuniculina Er.

Gar nicht selten hei F. fuliginosa. Funke, Gressner, D. hünemann, ich. Einmal in Gesellschaft der F. rufa. Dieckhoff, D. Schmidt (Stettin).

52. Oxypoda familiaris Kiesenw.

Kntom. Zeitung III. p. 307.

In den grösseren Colonien der F. rufa von Herrn v. Kiesenwetler in der Lausitz einige Male gesammelt und a. a. 0. heschriehen.

53. Oxypoda f ormiceticola mihi.

Germ. Zeitschr. III. p. 213. 10. Bullet, de Moscou 1843. 1. 78. 4.

Es ist diese Art you Dieckhoff, v. Kiesenweiler, Graf Mannerheim, Rieht, D. Schmidt (Stettin), D. v. Weidenbach und \on mir, aher immer nur unter der F. rufa, aufgefunden worden.

54. Oxypoda myrmecophila mihi.

Germ. Zeitschr. III. p. 214. 11. Bullet, de Moscou 1843. 1. 79. 6.

Unter allen Myrmecophilen war diese Species in Finn- land die am häufigsten vorkommende, und Graf Mannerheim führt a. a. 0. vier Varietäten derselben auf, die hauptsäch- lich in der Färbung der Deckschilde von einander abweichen. In hiesiger Gegend war der Käfer im verflossenen Jahre (1843) auch gar nicht selten, und ich sammelte noch im Oclo- her eine Anzahl Exemplare. Sie sind übrigens nun an meh- reren Orten Deutschlands aufgefunden worden, jedoch immer nur unter der F. rufa. Dieckhoff, Kellner, v. Kiesenwel- tcr, Rieht, D. Schmidt (Stettin), D. v. Weidenbach. Die a. a. 0. in der Diagnose erwähnte schwache Längsrinne auf

dem Halsschilde ist hei manchen Stücken gar nicht zu be- merken.

55. Oxypoda myrmecobia Mannerh.

Bullet, de Moscou 1843. 1. 78. 5.

„Elongata, nigvo -picea, subtiliter punctulata, tenne pubc- scens, thorace transverso, subconvexo, rotuudato, abdomine posterius angustato, antenuis pedibusque pallide ferrugineis."

„Long. iy4 lin.«

„Rarissima, semel tantum capta." Mannerh.

56. Oxypoda promiscua Er. Heer Fauna col. Iielv. 1. 590. 8.

„R^issima in formicetis." Heer.

57. Oxypoda latiuscula Mannerh.

Bullet, de Moscou 1843. 1. 80. 7. „Nigro-fusca, latiuscula, depressa, creberrime sat fortiter punctata, tenue pubesceus, thorace brevi, transverso, postice paullo latiore, in medio posterius canaliculato, abdomine parallelo, antenuis pedibusque testaceis."

„Long. l*/a linv

„Rarissima, specimen tantum unum inveni." Mannerh.

58. * Oxypoda helvola Er.

Vom Herrn v. Kiesenweller (Lausitz) und von mir un- ter der F. rufa angetroffen.

59. :::Aleochara bipunctata Gr.

60. * bisignata Er.

61. * nitida Gr.

62. * lanuginosa Gr.

63. * moesta Gr.

Alle fünf Arten wurden von Herrn Gressner unter der F. fuligiuosa gefunden. AI. lanuginosa ist auch bei Cassel unter genannter Ameise bemerkt worden.

64. *Aleochara erythroptera Er.

Wenigstens halte ich die von Herren Funke, D. Lü- nemann, Strübing und von meinem Bruder eingesendeten, unter der F. fuligiuosa gesammelten Stücke für eine kleine Form des Weibchens dieser Art.

22£

65. * Aleochara pulla Gyl.

Herr Funke fand sie unter der F. fuligiuosa; ich habe sie ein paar Mal in Gesellschaft der F. rnfa angetroffen.

66. Aleochara gentilis Lünemann.

Nigra, nitida, pnbescens, antennis pedibusque rnfo-brnnneis, elytris postice macnla communi rufa, abdomine parallelo, snpra confertim punctato.

Long. iy2— l3/4 Im.

Mas abdominis segmento dorsali quinto sextoqne gra- nnlato distinctus.

Es ist diese Art noch am meisten der A. pulla ver- wandt, aber um die Hälfte grösser als diese, die Fühler "von hellerer Färbung, Halsschild und Deckschilde schwächer be- haart, ersteres feiner und weitläufiger punktirt und sehr glän- zend, der Hinterleib gleichbreit, der fünfte Ring weniger dicht punktirt und bei dem Männchen stark gekörnt.

Die Fühler sind nicht ganz so lang als Kopf und Hals- schild, nach der Spitze zu kaum verdickt, bräunlich, die er- sten drei Glieder und das letzte heller. Der Kopf ist deut- lich, aber nicht sehr dicht punktirt, glänzend, schwach be- haart, schwarz. Das Halsschild ist hinten von der Breite der Deckschilde, nach vorn verengt, an den Seiten und hinten sanft zugerundet, die Ecken wenig vorspringend, die Ober- fläche ziemlich gewölbt, deutlich, jedoch nicht allzudicht punk- tirt, anliegend behaart, sehr glänzend, schwarz. Die Deck- schilde sind von der Länge des Halsschildes, in der Mitte nur wenig erweitert, etwas stärker als das Halsschild pun- ktirt, die Punkte uuregelmässige Queerreihen bildend, anlie- gend behaart, glänzend, schwarz, die innere hintere Hälfte rothbraun. Der Hinterleib gleichbreit, die ersten Ringe deut- lich und sehr dicht, der fünfte etwas weitläufiger punktirt, ziemlich glänzend, behaart, schwarz. Die Beine sind rothbraun. Der fünfte und sechste Hiuterleibsring ist bei dem Männ- chen oben ziemlich stark mit erhabnen Körnern besetzt.

Herr D. Lünemann entdeckte diese schöne Art in gros- ser Menge unter der F. fuliginosa; sie wurde unter eben dieser Ameise auch von Uressner und Riehl gefunden.

823

67. * Aleochara morion Gr.

Unter der F. fuliginosa. Funixe, Grcssner, ich.

68. Aleochara angulata Er.

Germ. Zeitsclir. III. p. 215. 12. Bullet. <le Moscou 1843. 1. 81. 8. Eine der gemeinsten unter der F. rnfa vorkommenden Arten. Dieckhoff, v. Kiesenweiler , Ü. Liinemann, Graf Mannerheim, Mehl, D. Schmidt (Stettin), D. v. Weiden- bach, ich. Einmal auch unter der F. fuliginosa. 0, Kie- senwelter. Die vom Graf Mannerheim a. a. 0. erwähnte blasse Varietät c. ist von mir ebenfalls mehrere Male auf- gefunden worden, ich habe sie auch von niehrern Seiten zu- geschickt erhalten. Sie giebt den sichersten Beweis, dass sich dieser Käfer in den Ameisenhaufen selbst entwickelt.

69. Aleochara inquilina mihi.

Entom. Zeitung III. p. 143. 4.

Picea, nitidula, antennarum basi apiceqne, ano et pedibus rnfis , thorace transverso , elytris latiori , margine laterali rufescente, elytris rufo-brunneis, regione scutellari niargi- neque laterali infuscatis. Long. 1V4 lin.

Beim ersten Blick zeigt diese Art viele Uebereinstim- mung mit AI. angulata, von welcher sie sich jedoch durch mindere Grösse, gedrungenere Gestalt, stärkeren Glanz der Oberfläche, kürzere, nach der Spitze zu mehr verdickte Füh- ler, so wie durch vorn mehr verschmälertes, die Deckschilde an Breite noch übertreffendes Halsschild und deutlichere lJun- ktirung der Deckschilde hinreichend unterscheidet.

Die Fühler sind so lang als Kopf und Halsschild, nach der Spitze zu verdickt, das zweite und dritte Glied gestreckt, von gleicher Grösse, das fünfte bis mit dem zehnten kurz, noch einmal so breit als laug, das letzte doppelt so gross, als das vorhergehende, mit stumpfer Spitze, dunkelbräunlich, die ersten drei Glieder und das letzte röthlich. Der Kopf ist herabgebogeu, ziemlich gewölbt, fein und dicht punktirt, schwach glänzend. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit als der Kopf, noch einmal so breit als lang, nach vorn ver- engt, an den Seiten und hinten zugerundet, Vorderwinkel ab-

224

gerundet, Hinterwinkel deutlich vortretend, die Oberfläche fein, jedoch deutlich und dicht punklirt, wenig gewölbt, an der Basis längs des Hinterrandes eingedrückt, matt, pechfarbig, an den Seiten, besonders nach hinten zu, rolhbraun. Die Deckschilde sind an der Basis etwas enger als das Hals- schild, aber von gleicher Länge mit demselben, nach hinten zu schwach erweitert, weniger dicht, aber deutlicher, als das Halsschild, punklirt, die Punkte gleichsam unregelmässige Queerreilien bildend, fein anliegend behaart, braunrolh, in der Gegend des Schildchens und am Aussenrande, besonders nach hinten zu, dunkler. Der Hinterleib ist nach der Spitze zu etwas verengt, deutlich und ziemlich dicht punktirt, stark behaart, pechfarbig, der After rolhbraun. Die Beine sind roth.

Es hat dieses Thier im äussern Baue, namentlich der Fühler und des Halsschildes, eine grosse Verwandtschaft mit den Euryusen ; ich habe jedoch die Vorderfüsse genau un- tersucht, sie sind fünfgliederig, die Lippenlasler dagegen schei- nen nur dreigliederig zu sein. Vielleicht bildet dieses Thier mit AI. angulata ein eignes genus.

Selten. Vor vier Jahren wurden die ersten Exemplare dieser Art von meinem Bruder und mir in einem Nesle der F. fuliginosa, zugleich mit der Euryusa acnminata, aufgefun- den. Später haben sie auch die Herren Funke, Gressner, v. liiesenwelter (Lausitz) und Graf Ranlzau (Düsseldorf) in einzelnen Exemplaren immer nur unter genannter Ameise gesammelt.

70. *Aleochara praetexta Er.

In Gesellschaft der F. cuniculina. v. liiesenwelter.

71. *01igota pusillima Gr.

Ich fand diese Art ein paar Mal in den grössern Hau- fen der F. rufa, auch Herr Kellner hat sie ebendaselbst gefunden.

72. Oligota tantilla Mannerh.

Bullet, de Moscou 1843. 1. 81. 9. „Linearis, nigra, nitida, antennis pedibusque ferrugineo - te- staceis, elytris abdomineque profunde et crebre punctatis,

»25

antennarnm articulis nltimis quatuor abrupte crassioribus, abdomine apice subito acuminato."

„Long. % lin."

„Rarissima; semel tautum obvia." Mannerh.

73. *Gyrophaenanana Payk.

Unter der F. rufa. v. Kiesemoeüer (Lausitz).

74. *Placusa complanata Er.

Bullet, de Moscon 1843. I. 82. 10.

„Semel tautum capta." Mannerh.

75. *Placusa pumilio Gran.

Einmal unter der F. fuliginosa. Funke.

76. E u r y u s a coarctata mihi.

Ferrugineo - brunnea, subtilissime punctnlata, tliorace lato, brevi, angulis posticis rectis, coleopteris tliorace angustio- ribus, abdomine medio dilatato. Long. l!/3 lin.

Der Eur. sinuata Er. sehr nahe stehend, aber etwas grösser, namentlich breiter, von flacherem Baue, noch feiner und dichter punktirt und behaart, dabei durch die rothbraune Farbe, so wie durch die Form des Halsschildes, welches erst von der Mitte des Aussenrandes nach vorn stark zuge- rundet erscheint, hinten aber rechtwinkelig ist, endlich noch durch den an der Basis etwas zusammengezogenen, in der Mitte erweiterten Hinterleib verschieden.

Die in der Mitte dunkelbraunen Fühler, an denen die ersten drei Glieder und das letzte roth sind, reichen noch etwas über den Hinterrand des Halsschildes hinaus, sind übri- gens von derselben Bildung wie bei E. sinuata, nur etwas gestreckter und das Endglied etwas länger. Der Kopf ist ein Drittel so breit als das Halsschild, wenig gewölbt, kaum sichtbar punktirt, mit geringem Glänze, pechfarbig. Das Halsschild ist breiter als lang, an den Seiten von der Mitte an nach vorn hin stark zugerundet, die Vorderecken abge- rundet, die Hinterecken rechtwinkelig, der Hinterrand zwei- buchtig, der erweiterte Seitenrand nicht abgesetzt, die Ober- fläche wenig gewölbt, mit geringem Glänze, sehr fein und dicht punktirt, am Hinterrande in der Mitte eine sehr deutli- (5. Band. 2. Heft.) 15

226

che Qneevgrube, rothbrann , das etwas emporgehobene Mit- telfeld dunkler. Die Deckschilde sind kaum länger als das Halsschild, an der Basis etwas eingezogen, hinten neben dem Ausseuwinkel stark ausgerandet, eben so fein und dicht wie das Halsschild punktirt, mit geringem Glänze, rothbraun, in der Mitte dunkler. Der Hinterleib ist an der Basis verengt, iu der Mitte erweitert, die ersten drei Ringe und die beiden letzten sind fein und dicht punktirt, rothbraun, der vierte fast glatt und schwärzlich. Die Beine sind rothbraun.

Herr D. Schaum, der mir diese Art zur Ansicht mit- theilte, fand dieselbe in zwei Exemplaren bei Fontaiuebleau unter der losgegangenen Rinde einer Eiche, in Gesellschaft einer kleinen braunen Ameise , höchstwahrscheinlich der F. cunicularia.

77. Euryusa sinuata Er. Wegen der zu der Gattung Euryusa neu hinzukommen- den Arten schlage ich für diese Species folgende Diagnose vor: Testacea, dense subtiliter punctulata, thorace lato, brevi, an- gulis posticis rolundatis, coleopteris thorace angustioribus, abdomine parallelo.

Mas: abdominis segmento quinto supra carinula media elevata.

Herr D. Erichson hatte bei der Beschreibung dieser Art nur weibliche Exemplare vor sich; das Männchen unter- scheidet sich durch eine kurze kielförmige Erhöhung auf dem fünften Hinterleibssegment, neben welcher man zuweilen noch beiderseits ein sehr schwaches, kürzeres Längsfältchen bemerkt. Die Färbung dieser Art ist bald heller, bald dunkler, zuweilen ganz blassgell); ich besitze mehrere Exemplare, die auf dem vierten Hinterleibsring nicht einmal einen schwarzen Schatten zeigen ; bei andern ist dieser Ring von dunklerer Färbung, wie Heer in seiner Diagnose beider von ihm an- geführten Eurynsen angegeben hat.

Weber entdeckte diesen merkwürdigen Käfer zuerst bei Berlin in einer hohlen Eiche unter Ameisen, jedenfalls auch zur F. cunicularia gehörig, was ich deshalb glaube, weil ihn mein Bruder unter gleichen Verhältnissen unter dieser Amei- senart mehrere Male in beiden Geschlechtern gesammelt hat.

SÄ*

Er wurde auch von Funke und Gvessncr unter genannter Ameise aufgefunden. Dass ihn Aube hei Paris,1 Ullrich in Oesterreich fand, ist bereits von Erichson angemerkt worden.

78. Euryusa linearis mihi. Elongata, fusco-testacea, dense suhtiliter punctulata, thorace

transverso, coleopterorum latitudine, augulis posticis ohtu-

siusculis, ahdomiue parallelo. Long. V/2 lin.

Mas: ahdominis segmento quinto supra carinnla media elevata.'j

Homal.* laticollis Chevrier; Heer Fauna col. helv. l. 326. 15. Diese Art hat mit der vorigen in Grösse, Färbung und Sculptur die grösste Aehnlichkeit, doch ist das Halsschild etwas länger und weit schmäler, nur von der Breite der Deck- schilde, an den Vorderecken weniger abgerundet, die Hinter- winkel in einer stumpfen Ecke schwach vortretend.

Die Fühler sind länger als Kopf und Halsschild, von hellbrauner Farbe. Der Kopf ist sehr fein und dicht pmi- ktirt, rothbraun. Das Halsschild ist von der Breite der Deck- schilde, etwas breiter als lang, an den Seiten und hinten sanft gerundet, die Vorderwinkel abgerundet, die Hinterwin- kel stumpf, jedoch etwas nach unten zu vortretend, die Ober- fläche ziemlich gewölbt, fein und dicht punktirt, sehr fein an- liegend behaart, mit massigem Glänze, bräunlich gelb. Die Deckschilde sind etwas länger als das Halsschild, hinten et- was zusammengezogen, und neben dem Aussenwinkel ausge- randet, fein und dicht punktirt, fein anliegend behaart, mas- sig glänzend, bräunlich gelb, an der Basis etwas dunkler. Der Hinterleib gleichbreit, ziemlich stark behaart, die ersten drei Ringe fein und dicht punktirt, bräunlich gelb, der vierte fast glatt und, zuweilen auch die Hälfte des dritten und fünf- ten, schwärzlich. Die Beine sind röthlich gelb.

Bei der grossen Aehnlichkeit dieser Art mit der sinuata hielt ich sie anfänglich für das zweite Geschlecht der letzte- ren, bis ich später an beiden Formen den männlichen Ge- schlechtsunterschied entdeckte. Er spricht sich bei der linea- ris wie bei der sinuata durch eine kielförmige Erhöhung auf der Mitte des fünften Hinterleibsringes aus.

15*

Ȁ8

Das oben angeführte Citat ist sicher; ich erhielt von Chevrier selbst ein Exemplar seiner Homalota laticollis. Die- ser Name konnte jedoch nicht bleiben, da diese Eurynse un- ter allen ihren Gattungsverwandten grade das schmälste Hals- schild hat und sich dadurch auszeichnet.

Heer's E. optabilis (Faun. I. p. 30S.) könnte auch hierher gehören, wenigstens liisst sich die Angabe pronoto angustiore füglich nur auf diese Art anwenden. Es wäre dann anzunehmen, dass Heer dieselbe Art zweimal unter ver- schiedenen Gattungen beschrieben habe.

Mein Bruder fand diese Art an einer alten absterben- den Eiche in Gesellschaft der F. cunicularia. Die später von Funke und Gressner eingesendeten Exemplare wurden unter gleichen Verhältnissen aufgefunden. Ein vollkommen überein- stimmendes Stück sendete D.Limemann, ein anderes, in Steier- mark gefangenes, D. Schaum ein; auch in Prof. Kunze' s Sammlung befand sich ein hierher gehöriges Exemplar.

79. Euryusa acuminata mihi. Fnsco-testacea, nitida, subtiliter punctata, thorace lato, brevi,

angulis posticis rectis, coleopteris angustioribus, abdomine

conico.

Long. 1 l*/4 lin.

Kntom. Zeitg. III. p. 143. 5.

Euryusa sinuata Heer Faun. col. Helv. I. p. 307.

Sie unterscheidet sich von der nahestehenden sinuata durch glänzendere, glattere Oberfläche, durch das weniger breite, aber an den Hinterecken rechtwinkelige, und weitläuf- iger und deutlicher punktirte Halsschild, und durch den nach hinten zu stark verschmälerten Hinterleib.

Die Fühler sind länger als Kopf und Halsschild, an der Basis und Spitze röthlich, in der Mitte schwärzlich. Der Kopf ist fein punktirt, glänzend, pechfarbig. Das Halsschild ist etwas breiter als die Deckschilde, doppelt so breit als lang, nach vorn verengt, an den Seiten sanft gerundet, die Hinterecken scharf rechtwinkelig vortretend, der Hinterrand leicht zweibuchtig, der erweiterte Seitenrand nicht abgesetzt, die Oberfläche schwach gewölbt, fein, aber nicht sehr dicht punktirt, anliegend behaart, glänzend, von bräunlicher, au

«29

den Seiten hellerer Färbung. Die Deckschilde sind kaum länger als das Halsschild, quadratisch, hinten neben dem Aus- senwinkel ausgerandet, deutlich und etwas dichter als das Halsschild punklirt, anliegend behaart, glänzend, pechbraun, am Hinterrande etwas heller. Der Hinterleib von der Basis ans nach und nach verschmälert und in eine Spitze auslau- fend, glänzend, sehr fein punktirt, die Ränder der Segmente mit einzelnen schwachen Körnern besetzt, an den Seiten und am After lang und stark behaart, hellpechfarbig, die vorletz- ten Ringe schwärzlich, die hintere Hälfte des fünften und der sechste rostroth. Die Reine röthlich gelb.

Es kommen von dieser Art zuweilen sehr dunkel ge- färbte Stücke vor; ein solches sendete Herr Funke ein, wo der ganze Käfer eine tief schwarzbraune Färbung zeigt, und nur der Seiten- und Hinterrand des Halsschildes, die Spitze der Deckschilde und der After gelbbraun durchscheinen. Da- gegen finden sich wieder ganz blasse Stücke, die selbst auf den vorletzten Hinterleibsringen keine dunklere Färbung zei- gen. Rei den getrockneten Exemplaren sind gewöhnlich die letzten Hinterleibsringe eingezogen, und der Hinterleib er- scheint dadurch weniger spitz, immer aber noch kegelförmig genug, um diese Art dadurch sogleich von den übrigen Eu- ryusen absondern zu können.

Einen durch äussere Kennzeichen ausgedrückten Ge- schlechtsunterschied habe ich bei dieser Species nicht wahr- genommen.

Herr Dr. Schaum glaubt sich zu erinnern, diese Art in Chevrier's Sammlung als E. sin u ata Heer bestimmt gese- hen zu haben. Hätte Heer über die Beschaffenheit des Hin- terleibes bei seiner sinuata etwas Bestimmtes gesagt, so gäbe es gar keinen Zweifel, das was er von Punktirung, Färbung u. s. w. sagt, kommt allen Euryusen zu. Allerdings lässt sich aber von keiner andern in so vollkommuen Sinne sagen: an- gulis tlioracis posticis reclis, als von E. acumiuata, und der Umstand dass Heer bei E. optabilis auf den suhparallclen Hinterleib hinweist und dadurch indirect zu verstehen giebt, dass er bei jeuer Art nicht so sei, sprichtauch für die An- nahme, dass E. sinuata Heer = acumiuata ist.

230

Vor einigen Jahren traf ich diese Art znm ersten Male in einem Neste der F. fuliginosä an, nnd sammelte sie dann später mit meinem Bruder in einer ziemlichen Anzahl von Exem- plaren. Sie hält sich gewöhnlich in den innern Gängen der Ameisennestern obiger Art auf, und kommt nur von Zeit zu Zeit einzeln zum Vorschein, lässt sich auch bei ihrem schnel- len Laufe nicht leicht ergreifen. Herr Gr essner verfolgte einst einen solchen Gang, und fand darin dieses Thier in so ungeheurer Menge, dass er mir allein gegen 100 Exemplare davon übersendete. Uebrigens ist sie auch noch von den Herren Kellner, D. Lünemann, Pflüger und Graf Ranl%au aufgefunden worden.

80. Dinarda dentata Gr. Germ, Zeitschr. III. 215. 13.

Unter Steinen in den kleinen Colonien der F. rufa. Funke, Gressner, v. Kiesenwelter, D. Lünemann.

81. Dinarda Maerkelii Kiesenw.

Entom. Zeitung IV. p. 3Q8.

Pin. lata mihi olim i. 1.

Herr v. Kiesemceller hat eine verbesserte Diagnose

und Beschreibung dieser Art eingesendet, die ich hier aufnehme.

„Nigra, thoracis lateribus elytrisqne obscnre rufis , capite

haud caualiculato , capite, thorace, elytrisqne crebre pun-

ctatis."

„Long. 2 27, lin."

„Von der Din. dentata Gr. durch bedeutendere Grösse, namentlich beträchtlichere Breite verschieden. Der Kopf, der bei der dentata immer deutlich gefurcht ist, ist hier mehr eben, nur in der Mitte der Stirn etwas eingedrückt. Die Färbung der Halsschildränder und der Flügeldecken ist viel dunkler, meist ein dunkles Rothbraun, während das Roth der dentata fast in das Orange übergeht. Demnach tritt auch die Mitte des Halsschildes nicht so deutlich als ein scharf be- grenztes schwarzes Band hervor, wie bei der dentata. Das Halsschild ist an den Seiten in einem vollkommneren Bogen gerundet, nach vorn mehr verengt, an der Basis nicht so tief ausgebuchtet, so dass die Hiuterwinkel weniger nach hinten vortreten. Ausserdem scheinen mir auch die Fühler etwas

£31

kürzer und dicker, das letzte Glied kaum dünner als die vor- hergehenden, und kolbiger zugespitzt als bei der dentata. Grctvenhorst hat bekanntlich seine Lom. dentata nach Müllerschen Exemplaren beschrieben. Ein solches Exemplar befindet sich in Herrn Prof. Kunze3 s Sammlung; also kann über die richtige Bestimmung der Gmvenhorstsclxen Art kein Zweifel sein. Schwedische Exemplare von Sahlberg gehören ebenfalls zur eigentlichen D. dentata."

Meine frühere Ueberzeugung, dass die grössere und klei- nere Form der Dinarda dentata zusammengehöre, habe ich nach den Erfahrungen der letzten beiden Jahre wieder aufgeben müssen. Es wurden allerdings von mir früher ein paar Mal beide Formen mit einander vermischt angetroffen, dagegen unzählige Male getrennt, und zwar die grosse Form immer in den grossen Haufen, die kleinere, hier seltenere, stets in den unter Steinen angelegten kleinen Colonien der F. rnfa. Hierzu kommt, dass in manchen Gegenden, bei fleissigem Wachforscheu, doch nur immer die eine, in anderen die an- dere gefunden wird. Ein Freund, nur eine Stunde von hier wohnend, sammelte für mich seit zwei Jahren in den dort befindlichen Nestern der F. rnfa nach und nach wohl über 200 Exemplare, aber nie befand sich ein einziges Stück der ächten dentata darunter, selbst ein in copula gefangenes Pär- chen zeigte nicht einmal eine Verschiedenheit in der Grösse. Herr v. Kiesenwelter hat alljährlich sehr genaue Nachfor- schungen in der Lausitz unter der F. rufa angestellt;, erfand die kleine Form dort in grosser Menge in den kleinen Co- lonien, aber nie war ein einziges Exemplar der grossen, brei- ten Form dort aufzufinden. Funke uns Gressner sammel- ten bei Rochlitz nur die kleine, ebenso D. Lünemann bei Göttingeu ; die Exemplare aus Stettin dagegen, von Dieck- hoff und Schmidt eingetragen, gehören wieder der grössern Form an, die Graf Iianlzau auch bei Bonn bemerkte und von welcher mir ein von Schiödte in Dänemark gesammel- tes und an Germav mitgetheiltes Exemplar vorliegt. Aube, der ebenfalls beide Formen für verschieden hält, fand die kleinere unter der F. cunicularia , die grössere in den Ne- stern der F. rufa ; unter ersterer Ameisenart ist jedoch , so

23£

weit meine Erfahrungen reichen,' von deutschen Entomologen noch nie eine Dinarda gefunden worden.

Der Hauptunterschied heider so nahe verwandter Arten ist ausser der auffallenden Verschiedenheit in der Grösse hauptsächlich, wie schon ohen in der Diagnose bemerkt wird, in der Beschaffenheit des Kopfes zu suchen, der bei D. den- tata immer eine ziemlich deutliche Längsrinne zeigt, auch et- was dichter punktirt ist, wogegen bei Din. Märkelii der Kopf auf der Stirne nur ein wenig eingedrückt erscheint und die Punkte etwas weitläufiger stehen. Letzteres ist noch in Be- zug auf die ganze Oberfläche des Käfers der Fall, und dieser Unterschied besonders auf der Oberseite der Hiuterleibsriuge sehr bemerklich.

82. Lomechusa struinosa Fb. Germ. Zeitschr. III. p. 215. 14.

Diese Art scheint nur unter der F. rufa vorzukommen, und wenn Suhlberg ihr den Wohnplatz unter der Myrm. rubra anweiset, so beruht dies wohl auf einem Irrtliume. Ich fand sie ein paar Mal mitten im grössten Ameisengewimmel, gleich- sam in einem Klumpen sich ihr anhängender Ameisen einge- wickelt. Merkwürdig ist, dass man zuweilen Stücke findet, die an den Fühlern und Beinen mehr oder weniger verstüm- melt sind. Sollten diese Verstümmlungen von den Ameisen herrühren? Das Vorkommen dieser Art ist mir gemeldet wor- den von Funke, Gressner, v. Kiesenwell er (Lausitz), D. Schmidt (Prag) und D. i\ Weidenbuch.

83. Lomechusa paradoxa Gr.

Ein von dem Grafen v. Hoffmnnnsegg mir zur An- sicht mitgetheiltes, von Slrübing in Erfurt herrührendes Ex- emplar, neben welchem die Ameise, unter der es gefunden worden war, sich aufgeklebt befand, überzeugte mich, dass doch Müller und Aube Recht haben, wenn sie anführen, dass dieser Käfer unter der M. rubra angetroffen wird; auch v. Klesenweüer (Lausitz) und ü. Schmidt in Prag fanden ihn unter dieser Ameisenart. Dagegen kommt er auch unter der F. rufa vor: Dieckhojf, Gressner, Graf liunlzuih D. Schmidt (Stettin), mein Bruder, ich. D. Lünemunn hat ihu auch eLmal bei der F. Jiüiginosa gefunden.

»33

84. Lomechusa emarginata Payk.

Germ. Zeitschr. III. p. 216. 16.

Der eigentliche Wohnort dieses Käfers scheinen die Ne- ster der F. fusca zu sein, aus welchen fast alle meine und meines Bruders Exemplare herstammen; doch ist sie von Gr essner und D. Lünemann und einmal von mir auch un- ter der F. rufa angetroffen worden.

85. Lomechusa inflata Zellerst.

Zetlerst. Fauna Läpp. I. 95. 1. Ins. Läpp. 74. 2. Erichs. gen. et spec. Staphyl. 205. 4. „Habitat in Lapponia rarissime, sub cortice Betulae albae emortuae et trunco perforato unicum speeimen cum F. rufa initio mensis Junii intern." Zellersl,

86. *Silusa rubiginosa Er.

Einmal bei der F. fuliginosa. Gressner.

87. *Hypocyptus laeviusc ulus Mannerh. Bei der F. fuliginosa. Funke, ich.

88. *Hypocyptus longicornis Payk. Unter der F. rufa. v. liiesenweller (Lausitz).

89. * C o n u r u s p u b e s c e n s Gr. Germ. Zeitschr. III. p. 21G. 17.

Ist yoii Funke, auch Yon einem andern Entomologen in der Gegend von Gassei, unter der F. fuliginosa, you mir unter der F. rufa angetroffen worden.

90. *Conurus fusculus Gr.

Unter der F. rufa. Dlecklioff und D. Schmidt.

91. * Gonurus pedicularius Gr. Unter der F. fuliginosa. Funke.

92. * T a c h y p o r u s obtusus L.

Unter der F. rufa. v. Kiesenweiler. Ist auch bei Cas- sel unter dieser Ameise gefunden worden.

93. * T a c h y p o r u s s a g i n a t u s Gr. Germ. Zeitschr. 111. p. 216. 18.

Von mir ein paar Mal unter der F. rufa, yoii Herrn Gressner unter der F. fuliginosa gefunden.

94. * T a c h y p o r u s h y p u o r u m Fb.

Ich fand diesen Küfer noch im üctober und zwar in ziemlicher Anzahl unter der F. rufa; auch Herr v. Kiesen- weiler hat ihn daselbst angetroffen.

234

95. * Tachyporus chrysomelinus Er.

96. * solutus Er. Beide unter der F. fuliginosa. Funke.

97. * Tachyporus ruficollis Gr. Zuweilen bei der F. fuliginosa. Funke, ich.

98. Tachyporus pulchellus Mannerh.

Bullet, de Moscou. 1843. 1. 82. 11. „Niger, nitidus, thorace rufo, medio iufuscato, antennarum

basi, elytroriim pubescentium margine apicali, abdominis

segmentorum marginibus pedibusque rufo-ferrugineis, ely-

tris thorace plus sesqui longioribus." „Long. l"/2 lin."

„Rarissime occurrit; individuum unicum captum mense Octobris." Mannerh.

Von dieser niedlichen Art sendte Herr Gressner vier Exemplare ein, die er unter der F. fuliginosa angetroffen hatte. Nur eins davon zeigt die in der 31 anner heimsdien Diagnose angegebene Färbung des Halsschildes, bei den drei übrigen ist der Thorax einfarbig roth, und es ähnelt diese Art dadurch sehr dem Tach. ruficollis Gr. Doch ist der Käfer kleiner und die Deckschilde verhältnissinässig länger.

99. * Tachyporus scitnlus Er.

Bullet, de Moscou 1843. 1. 83. 12.

„Semel lectus." Mannerh.

100. * Tachyporus brnnneus Fb.

Kommt gar nicht selten unter der F. fuliginosa vor. Funke, Gressner, Strübing, ich.

101. 'Tachinus bipustulatus Fb. Bei der F. fuliginosa. Gressner.

102. *Tachinus fimetarius Gr.

Bullet, de Moscou 1843. 1. 83. 13.

„Semel captus." Munnerh. _ 103. *Tachinus collaris Gr.

Von Herren D. Lünemann und D. v. Weidenbach, als bei der F. fuliginosa angetroffen, eingesendet.

104. * Mycetopbrus lepidus Gr.

105. * pronus Er.

Beide von Herrn v. Kiesenweller in der Lausitz mehr-

335

fach, erstem* in den grossen, letzterer in den kleineu Colo- nien der F. rnfa bemerkt.

106. Othius myrmecophilus Jiiesenw.

Entom. Zeitung IV. 308.

Herr v. Kiesenwetter ist jetzt geneigt, diese Art als Varietät von Oth. melanocephalus (Ihr. zu betrachten; ich glaube jedoch, dass ihr die Rechte einer eignen Art zuge- standen werden müssen. Abgesehen von der mindern Grösse, der abweichenden Färbung und den kürzeren und breiteren Fühlergliedern, unterscheidet sie sich von Oth. melanoc. schon hinreichend durch einen ganz andern Umriss des Kopfes. Dieser ist nämlich au deu Hinter- und Vorclerwinkeln viel weniger abgerundet, besonders die Hinterecken treten iu ei- nem stumpfen Winkel etwas vor, und geben dadurch dem Kopfe einen sich dem Viereck nähernden Umriss, was bei jenem nicht der Fall ist, wo der Kopf länglich eiförmig erscheint.

Es wurde diese Art von Herrn v. Kicseniceller in der Lausitz unter der F. rnfa und fuliginosa mehrere Male angetroffen; eiu völlig übereinstimmendes, unter der F. fulig. gefundenes Stück sendete Herr Funke ein.

107. * Othius pilicornis Payk.

Ich habe diese Art ein paar Mal in einem Neste der F. fuliginosa angetroffen.

108. Xantholinus glaber Gr. Er.

Alle mir von dieser seltenen Art bis jetzt zu Gesicht gekommenen Exemplare wurden in den Nestern der F. fuli- ginosa gesammelt, und zwar von den Herren Funke, Gress- ner, D. Lünemann und Graf Ranteau.

109. "Xantholinus pnnctulatns Payk.

Kommt unter der F. rnfa und fuliginosa, und zwar gar nicht selten vor. D. Lünemann, mein Bruder, ich.

110. * Xantholinus o-chrace us Gyl. I

Bullet, de Moscou 1843. J. 83. 14. „Var. angustior, thorace elytrisque obscurius nigro - fuscis, corpore parcius piloso; au species diversa? individuum tan- tum unicum mihi obviuni." Mannerh.

236

Diese doch wohl von der vorigen abzutrennende Art findet sich unter der F. rufa und fuliginosa. Funke, Gress- ner , D. Lünemann, mein Bruder, ich.

111. *Xantholinus tricolor Payk,

Von Herrn v. Kiesenwetter (Lausitz) und von mir unter der F. fuliginosa angetroffen.

112. Leptacinus formicetorum mihi.

Germ. Zeitschr. III. 216.19.— Bullet.de Moscou 1843. 1. 83. 15. Von vielen Seiten her wurde mir diese Art in zahlrei- chen Exemplaren, sämmtlich unter der F. rufa gesammelt, zu- gesendet, und ich habe sie immer auch nur als einen unzer- trennlichen Geführten dieser Ameise kennen gelernt. Sie kommt oft noch sehr spät im Jahre vor. So sammelte ich sie im October vorigen Jahres unter den aus einem Amei- senhaufen mit nach Hause genommenen Nadeln in ziemlicher Menge. Nie bemerkte ich bei den vielen Exemplaren, die ich vor mir hatte, einen bedeutenden Unterschied in der Grösse, hinsichtlich welcher diese Art selbst nicht die kleinsten Stücke des Lept. Batychrus erreicht, von welchem sie sich, ausser dem zarterem Baue aller ihrer Theile überhaupt, noch be- sonders durch verhältnissmässig viel schmälere Gestalt unter- scheidet. Sie wurde aufgefunden von Dieckhoff, Kellner, Graf Ranlxau, Mehl, D. Schmidt (Stettin), D. v. Wcl- denbach u. A. Eine weit verbreitete Art, da sie Graf Man- nerheim auch in Finnland fand.

113. *Staphylinus lätebricola Gr.

Nach einer in Erichs, gen. et spec. Staphyl. p. 382. gegebenen Notiz ist dieser Käfer von Dahl bei Braunschweig in den Nestern der F. rufa gesammelt worden. Herr D. Lü- nemann schreibt mir: „Ich habe dieses Thier an verschie- denen Orten unter Steinen aufgefunden, doch konnte ich nie Ameisen in der Nähe entdecken."'

114. *Ocypus morio Gr.

Zuweilen bei der F. fuliginosa. Gressner, ich.

115. *Philonthus umbratilis Gr.

116. * varius Gj/l.

337

117. * Philontlius lepidus Gr.

118. * debil is 6rV.

Alle vier von Herrn Funke unter der F. fuliginosa gefunden.

119. 'Philontlius fumigatus Er. Ebenfalls unter der F. fuliginosa. Grcssner.

120. * Philontlius vernalis Gr.

Kommt sehr oft unter der F. fuliginosa vor. Funke, Gressner, D. Lünemann, ich.

121. * Philontlius tenuis Gr. et var.

Es kommt eine, von den Schriftstellern noch nicht er- wähnte, dunkle Varietät dieses Käfers in hiesiger Gegend gar nicht selten vor, und wurde auch von Herrn Gressner, als unter der F. fuliginosa gefunden, eingesendet, wo nur das erste Glied der Fühler, die Ränder des Halsschildes, die Spi- tze der Deckschilde und die Schenkel eine röthliche Färbung zeigen, alles Uebrige aber schwarz ist. Man könnte, durch die Farbe getäuscht, diese Form leicht für eine besondere Species halten; doch finden sich die deutlichsten Uebergänge bis zur normalen Färbung. Ich fand den Käfer besonders häufig im ersten Frühjahre im Grase in Gesellschaft der Ra- senameisen.

122. * Heterothops praevius Er.

Germ. Zeitschr. IN. p. 217. 20.

Zu wiederholten Malen von mir unter der F. rufa an- getroffen.

123. *Heterothops dissimilis Gr.

Von Funke, Gressner, v. Kiesenwellcr (Lausitz) und von mir unter der F. fuliginosa gefunden.

124. *Quedius fulgidus Fb. et värrassimilis Nordm,

125. * fuliginosus Gr.

Beide nicht selten unter der F. fuliginosa. Funke, Gressner. Letzterer auch von v. Kieseniceller in der Lau- sitz bemerkt.

126. Quedius brevis Er.

Germ. Zeitschr. III. 217. 21.— Bullet, de Moscou 1843. 1. 83. 16.

Dieses achte Myrmecophilon kommt nicht nur unter der

F. rufa, sondern auch unter der F. fuliginosa vor. Unter

238

ersterer Ameisenart von Dieckhoff, Gressner, Graf Man- nerheim, D. Schmidt (Stettin), D. v. Weidenbach und ■von mir, unter letzterer von Gressner, v. Kiesenweiler (Lausitz), meinem Bruder und mir gesammelt. Sechs Exem- plare, die Graf Mannerheim in Finnland fand, zeigten sämmtlich zweipunktige Riickenreihen. In hiesiger Gegend ist die Punktirung des Halsschildes sehr veränderlich, wie ich a. a. 0. bereits erwähnt habe.

127. *Quedius fimbriatus Er.

128. * infus catus Er.

Beide unter der F. fuligiuosa. Gressner. Ueber letz- tere Art bin ich noch nicht ganz gewiss; doch stimmt das von Herrn Gressner eingesendete Exemplar bis auf die Deck- schilde, welche einfarbig dunkelbraun sind, ziemlich gut mit der Erichsonschen Beschreibung.

129. *Lathrobium longulum Gr.

Diese von Herrn v. Kiesenwcller (Lausitz) und von mir einige Male unter der F. fuligiuosa angetroffene Species wurde von den Herren Dieckhoff und D. Schmidt auch un- ter der F. rufa bemerkt.

130. Lathrobium scabricolle Er.

Es war erst dem scharfsehenden Auge Erichson's vor- behalten, dieser längere Zeit von erfahrenen Entomologen un- ter die Paederen gestellten und im Habitus einem Stilicus so ähnlichen Art den gebührenden Platz unter den Lathrobien anzuweisen. Nach Herren Funke's, Gressner s und nach meinen eignen Erfahrungen findet sich diese seltene Art im- mer in der Nachbarschaft der Myrmiea rubra unter Steinen.

131. Scopaeus pusillus mihi.

v. Kiesenwetter in Entom. Zeitg. IV. 309.

Unter der F. rufa. v. Kiesenxc eller, ich.

132. *Lithocharis melanocephala Fb.

Mein Bruder und ich haben diese Art mehrere Male bei der F. flava bemerkt; Herr D. v. Weidenbach sendete unter der F. rufa gesammelte Stücke ein.

133. * Stilicus fragilis Gr.

134. * rufipes Guer.

»39

135. * Stillens affinis Er.

136. * orbiculalus Payk.

Alle vier -von Funke und Gressner bei der F. fuli- ginosa gesammelt; letztere Species auch von D. v. Weiden- bach in einem Neste der F. rufa gefunden.

137. * Sunius filiformis Lalr.

Germ. Zeitschr. III. 218. 22.

Unter der F. rufa.

138. * Sunius angustatus Payk.

Ebenfalls unter der F. rufa. Dieckhoff, D. Schmidt, D. v. Weidenbach.

139. * Sunius neglectus mihi. f

Niger, antennis, pedibiis, elytrisque apice sinuatim testaeeis, capite thorace latiore, thorace basin versus augustato, co- leopteris latitudine longitudineque subaequali.

Long. 1'73 üb.

Dem S. angustatus in Grösse, Färbung, Punktirung und Behaarung zwar selir ähnlich, aber durch ein anderes Ver- hältniss des Halsschildes zu den Deckschilden von ihm ver- schieden. Letztere nämlich, bei S. angustatus halb mal län- ger und breiter als das Halsschild, sind hier ziemlich eben so lang und eben so breit als dasselbe, und es kommt diese Art in dieser Beziehung mit S. intermedius überein, von wei- chem sie sich aber wieder durch mindere Grösse und schmä- lere Gestalt, durch geringere Wölbung des Kopfes, des Hals- schildes und der Beckschilde, endlich noch durch die, wie bei S. angustatus gefärbten Deckschilde entfernt.

Herr v. Kiesenweller theilte ein ganz blassgefärbtes, jüngstentwickeltes Exemplar dieser Art mit, das er in der Lausitz unter der F. cunicularia gefunden hatte. Ich be- merkte den Käfer auch in Gesellschaft der F. rufa.

140. Stenus asphaltinus Er.

Mas abdominis segmento superiore seeundo medio fovea im- presso, segmento inferiore quinto quartoque leviter longi- tudinaliter impressis, sexto apice emarginato.

Auf der Oberseite des Hinterleibes hat das Männchen

auf dem zweiten Ringe in der Mitte eine ziemlich tiefe Grube,

240

auf der Unterseite desselben ist der -vierte und fünfte Ring der Litnge nach eingedruckt, der sechste an der Spitze deut- lich ausgerandet.

Herr D. Lünemann sendete ein Pärchen dieser durch ihre Sculptur so ausgezeichneten Art unter dem Namen S t. servus sibi ein; ich glaube jedoch in derselben die oben- genannte Art zu erkennen, von welcher ich, da Herr D. Er'ich- son bei der Beschreibung nur ein weibliches Exemplar vor sich hatte, den männlichen Geschlechtsunterschied nachgetra- gen habe.

Drei Exemplare dieser interessanten Art wurden von Herrn D. Lünemann au einem grasigen Abhänge in der Nähe vieler kleinen Ameisencolonien gesammelt.

141: * Stenus ater Mann. Unter der F. fuliginosa. Gressner, Slrübing.

142. * Stenus buphthalmus Gr.

143. * speculator DM. Er.

Beide unter der vorgenannten Ameiseuart. Funke, Gressner.

144. * Stenus providus Er.

Bullet, de Moscou 1843. 1. 83. 17.

„Var. palpis totis pallidis; individuum unicum mihi ob- vium." Mannerh.

145. * Stenus lu Strato r Er. Unter der F. fuliginosa. Gressner.

146. Stenus aterrimus Aube. Er.

Germ. Zeitschr. III. 218. 23.

Diese in hiesiger Gegend sehr gemeine, fast in je- dem Haufen der F. rufa vorkommende Art scheint auch an-, derwärts nicht selten und überhaupt sehr verbreitet zu sein. Es sammelten sie die Herren Dieckhoff, v. Kiesenweller (Lausitz), Graf Ranizau, Mehl, D. Schmidt (Stettin) und D. v. Weidenbach.

147. * Stenus humilis Er.

Unter der F. fuliginosa gar nicht selten. Funke, Gress- ner, ich.

241

148. * Stenus declaratus Er.

Ich habe den Käfer mehrere Male im Herbste bei der F. rufe gefunden.

149. Stenus formicetorum Mannerh.

Bullet, de Moscou 1843. 1. 83. 18.

„Pluinbeo-niger, capite, thorace elytrisqne profunde foveo- lato punctatis, parce cinereo-pubescens, abdomine fortiler minus deuse punctato, immarginato."

„Long. 3/i 1 lin."

„Bis captus." Mannerh.

150. * Stenus geniculatus Gr.

151. * flavipes Er.

Beide unter der F. fuliginosa. Gressner.

152. * Oxytelus rugosus Fb.

Bei der F. rufa. Dieckhoff, Mehl, D. Schmidt (Stettin).

153. * Oxytelus sculptus Gr.

Ebenfalls bei der F. rufa. Dieckhoff, D. Schmidt (Stettin).

154. * Oxytelus nitidulus Gr. Unter der F. fuliginosa. Slrübing.

155. * P h 1 o e o c h a r i s subtilissima Mannerh.

Ich fand diesen Käfer einmal in grosser Menge an ei- ner Eiche, mitten unter der F. fuliginosa herumlaufend. Herr Gressner hat ihn auch unter dieser Ameise angetroffen.

156. * Lathrimaeuin atrocephalum Er. Bei der F. fuliginosa. Gressner.

157. * Omalium rivulare Payk.

158. * caesum Gr.

Beide unter der F. fuliginosa. v. Kiesenwetter, mein Bruder, ich. Von der erstgenannten Art sah ich einmal nach und nach wohl 30 Exemplare aus einem Neste der genann- ten Ameisenart hervorkommen.

159. *Omalium florale Payk. Unter der F. fuliginosa. Funke.

1C>0. * Omalium brnnneum Payk. Herr D. Schmidt in Prag sammelte vier Exemplare dieser etwas seltenen Species in einem Neste der F. cunicu- laria, das sich am Fusse eines hohlen Baumes befand. (5. Band. 2. Heft.) 16

24»

161. * Omalinm deplanatnm Gyl.

162. * planum Payk.

Beide in grosser Anzahl in einem Neste der F. fuligi- uosa. Funke.

163. Glyptoma(Thoraxophorus)corticinus.Motec/i. Bullet, de Moscou 1837. V. p. 98. tab. 7. fig. A.— Erichs, gen. et spec. Staphyl. p. 909. n. 2. „Dom. Aube specimen unicum in trnnco fagi inter pu- sillas Formicas legit." Erichs.

164. * E u c n e m i s c a p u c i n n s Ahr.

Von Herrn Gressner in einem an einer Eiche befind- lichen Neste der F. cnnicularia gefunden.

165. *Ptinus pallipes Dft.

Diese seltenere Art wurde in beiden Geschlechtern und in ansehnlicher Menge unter der F. cnnicularia angetroffen. Funke.

166. * S c y d m a e n u s G o d a r t i Latr.

Ein Exemplar dieser seltenen Species wurde in einer grossen Colonie der F. rufa auf der Insel Wollin -von den Herren Dieckhoff und D. Schmidt gefunden. Graf lian- izau traf bei Bonn ein Exemplar in einem Neste der F. fu- liginosa an.

167. * Scydmaenus scutellaris 31. Kz. Wurde bei der F. cnnicularia angetroffen.

168. * Scydmaenus collaris M. Kz.

Von Herrn Gressner unter der F. cunicularia, von Herrn v. Kiesenwetter (Lausitz) unter der F. rufa, von mir einige Male unter der F. fuligiuosa gefunden.

169. * Scydmaenus angulatus M. K%.

Herr Gressner sendete von ihm unter der F. cunicu- laria gesammelte Exemplare ein.

170. * Scydmaenus elongatulus M. Kz. Ebenfalls unter der F. cunicularia. Gressner.

171. * Scydmaenus rubicundus Kz. Schalim. Eine seltene, in hiesiger Gegend auf Waldwiesen ein- zeln vorkommende Art. Sie wurde von Herrn Gressner auch bei der F. cnnicularia angetroffen.

243

172. * Scydmaenus hirticollis Gyl. Bei der F. cunicularia. Gressner.

173. * Scydmaenus claviger 31. Äs.

Dieses Rarissimum wurde sowohl von Herrn Funke als von Herrn Gressner ein paar Mal unter vorerwähnter Amei- senart gefunden.

174. * Scydmaenus abbreviatellus Er.

Von Herrn Montandon hei Paris ziemlich häufig un- ter der F. rufa gesammelt.

Herr D. Schaum theilte mir einige Pariser Exemplare zur Ansicht mit, die sämmtlich eine gelbbraune Färbung zei- gen, übrigens aber in keinem andern Punkte von den in hie- siger Gegend von mir gesammelten Exemplaren dieser Art abweichen. Sollten diese Käfer etwa unter Ameisen ihre Entwickelungsperiode überstehen und jene noch unausgefärbte Exemplare sein?

175. Nitidula marginata Fb.

Oft und zuweilen sehr häufig unter der F. fuliginosa, und bereits von Müller als Ameisenfreund beobachtet. Aus- serdem von Funke, Gressner, v. Kiesenwelter, D. hüne- mann, Strübing, meinem Bruder und mir beobachtet. Nach Herrn Prof. Kunze's und meinen eignen Erfahrungen kommt dieser Käfer auch zuweilen auf Blumen vor. Jedenfalls fin- det seine Entwickelung in Ameisennestern Statt.

176. *Engis humeralis Fb.

Unter der F. fuliginosa gar nicht selten, v. Kiesen- welter, Funke. Es könnte wohl sein, dass dieser Käfer mehr durch die an Eichen zuweilen vorkommenden Schwämme, als durch die daselbst sich aufhaltenden Ameisen angezo- gen wird.

177. Hypocoprus f orinice torum Molschulsky.

Bullet, de Moscon. 1839. 72. „On le recontre dans les nids de Ia Formica rufa L., dans lesqnels eile s'introduit probablement par les excre'ments desseche's des souris de champ que les Fourmis ramas- sent." Motsch.

16*

«44

178. Cryptophagus glaber Gyl.

Germ. Zeitschr. III. 218. 24. Bullet, de Moscou 1843. 1. 81. Diese interessante Species, die wohl noch zu einer be- sondern Gattung erhöhen werden dürfte, scheint doch im All- gemeinen sehr selten zu sein. Auch in hiesiger Gegend sam- melte ich in den zwei letzten Jahren nur wenige Exemplare, und sie kam mir nie wieder in so grosser Mehrzahl vor, als im Jahre 1841. Herr D. v. Weidenbach fand sie bei Augs- burg, ebenfalls unter der F. rnfa, und nach einer brieflichen Nachricht des Herrn Mehl soll sie auch in der Gegend von Cassel aufgefunden worden sein. Weitere Nachrichten über ihr Vorkommen in Deutschland sind mir nicht bekannt gewor- den. Aube sammelte sie bei Paris und Graf Mannerheim fand ein Exemplar in Finnland, ebenfalls unter der F. rnfa.

179. * Cryptophagus fimetarius Fb. Bei der F. fuliginosa. Funke, Gressner.

180. * Cryptophagus pusillus Payk. Ebenfalls bei der F. fuliginosa. Gressner.

181. Cryptophagus concolor mihi,

Oblongns, nitidus, punctalus, niger, antennis pedibusque con- coloribus, thorace transverso, convexo, lateribus valde ro- tundato, elytris oblongis, thorace latioribus.

Von der Grösse des Cr. pusillus, auch in der Sculptur und Behaarung ihm ähnlich, aber das Halsschild schmäler, hinten mehr zusammengezogen, die Deckschilde hinter der Mitte mehr erweitert und verhältnissmässig länger; übrigens durch die dunkle Färbung der Fühler und Beine vor allen andern mir bekannten Cryptophagen ausgezeichnet.

Herr Slrübing fand ein Exemplar dieser Art unter der F. fuliginosa, zwei andere etwas grössere und im Umrisse einigermassen abweichende Stücke (vielleicht das Weibchen) wurden von Herrn Kellner mitgetheilt.

182. Trichopteryx picitfornis Mannerh,

Bullet, de Moscou 1843. 1. 84. 20. „Subquadrata, nigro-fusca, punctulata, subtiliter griseo-se- ricea, antennarum basi pedibusque fulvis." „Long. 72 lin." „Semel obvia." Mannerh.

245

183. * Ptiliam evanescens Msh. (pusillum Giß.)

Bullet, de Moscou 1843. I. 85. 21.

„Aliquoties lectum." Mannerh.

184. *Ptilium canaliculatum mihi i. I., minutis- simum Heer, exiguum R'iehl i. 1., angusta- tum Aube i. 1.

Dies ist nach Exemplaren die Chevrier mittheilte, be- stimmt Trichopteryx minutissima Heer; Elophorus niiiiutissimus Weber in Gyllenh. gehört aber nicht zu dieser Art, sondern ist, wie sich aus der Beschreibung deut- lich ergiebt, mit P tili um trisulcatum Aube (Annal. d.i. soc. ent. II. p. 94. tab. 5. fig. 1.) identisch.

Herr Montandon in Paris fand diesen Käfer öfter un- ter der F. mfa, desgleichen auch in grosser Anzahl 1). v. Wei- denbach. Es ist merkwürdig, dass alle unter Ameisen ge- fangene Stücke hellbraune Deckschilde haben, während diese bei den von mir anderwärts gesammelten Exemplaren immer eine schwarze Färbung zeigen. Sollte dieser Käfer sich eben- falls unter Ameisen entwickeln?

185. * Dermestes affinis Gyl.

Mehrere Male unter derF. fuliginosa. Funke, Gressner.

186. * Hister carbonarius Payk.

Unter der F. fuliginosa. Gressner, Strüb'mg.

187. * Hister stercorarius Payk. Wie -voriger. Gressner.

188. Hister marginatus Er.

Vielleicht ist die Seltenheit dieser Art davon herzulei- ten, dass man bis jetzt die Nester der F. fuliginosa noch nicht sorgfältig untersuchte. Es wurde diese Species von Funke, Gressner, meinem Bruder und mir nur unter dieser Ameise gesammelt.

189. *Hister merdarius Payk.

Wieder bei der F. fuliginosa. Gressner, Stritbiny.

190. * Hister corvinus Gcrtn.

Drei unter der F. fuliginosa gefundene Exemplare die- ser nicht gemeinen Art wurden von Herrn Gressner ein- gesendet.

M0

191. Hetaerius qnadratns E. H. Germ. Zeitschrift III. p. 220. 25.

Ich muss hier einen Irrthnm in meinem frühem Auf- satze berichtigen, wo ich bemerkt habe, dass dieser Käfer unter der F. fuliginosa vorkomme. Er findet sich jedoch, soweit meine jetzigen Erfahrungen reichen, nie unter dieser Arneisenart, dagegen am öftersten unter der F. fusca, welche ich früher mit der F. fuliginosa -verwechselt habe. Hier wurde er -von v. Kiesenweiler, D. Schmidt (Prag), meinem Bru- der und mir augetroffen. Er hält sich jedoch auch zu der F. rufa, wo ihn z. B. D. Schmidt (Stettin), D. Lünemann und ich selbst sammelten. Der Käfer soll einmal bei Leipzig auf Blumen gefunden worden sein (?).

192. Dendrophilus punctatus Payk.

Ich halte diesen Käfer für einen ächten Ameisenfreund, da er zu wiederholten Malen von Funke, Shilling , mei- nem Bruder und mir unter der F. fuliginosa gefunden wurde. Die Verfasser der entomologischen Hefte sammelten diese Art an den Wurzeln und unter der Rinde alter Bäume im soge- nannten Wurmmehle. Wahrscheinlich sind die dabei befind- lich gewesenen Ameisen nicht beachtet worden.

193. Dendrophilus pygmaeus L.

Germ. Zeitschr. III. p. 220. 26.

Unter der F. rufa. Dicckhoff, Schmidt, ich. Kommt auch in der Gegend von Gassei unter der F. rufa vor.

194. *Paromalus flavicornis Payk.

Wurde in sehr grosser Menge in Gesellschaft der F. cunicularia von Herren Funke und Gressner angetroffen und ist auch bei Cassel unter Ameisen gefunden worden.

195. *Saprinns rotundatus Fb.

Bei der F. fuliginosa. Gressner, Kellner, Shil- ling, ich.

196. Saprinus piceus Payk.

Germ. Zeitschr. III. p. 220 27.

Gewiss einer der seltensten Ameisenfreunde, von dem ich im vorigen Jahre (1843) nur ein einziges Exemplar, und zwar, wie früher, in einem Neste der F. rufa unter den von

»4*

mir hineingelegten Steinen gefunden habe. Aube hat ihn auch bei Paris gefangen.

197. * Teretius picipes Fb.

Von Herrn v. Kiesenwetter unter der F. fuliginosa bemerkt.;

198. *Plegaderus caesus Fb.

In ziemlicher Menge von Herrn Funke und Gressner bei der F. fuliginosa. Auch Herr D. Schmidt (Prag) fand diesen Käfer in einer hohlen Weide mitten unter Ameisen sitzend.

199. *Abraeus globulus Payk. Revue Entomolog. tab. 3. p. 263.

Wurde von Cheorolat unter Ameisen (wahrscheinlich zur F. cnnicularia gehörig) angetroffen.

200. Abraeus granulum Er.

Einige Exemplare dieser seltenen Art sammelte Herr Gressner in einem Neste der F. cnnicularia.

201. Abraeus rhombophorus Aube.

Annal. de la soc. Entoin. deuxieme serie I. 75. tab. 1. n. 4. lig. 2.

„M. Montandon Ta trouve en janyier au milieu de la tan- nee, qui sert ä rechauffer les plantes dans les serres chau- des du Museum de Paris." Aube.

Dieses niedliche Käferchen wurde mir zuerst von Herrn D. Lünemann und zwar in grosser Anzahl mitgetheilt, der mir zugleich die Notiz gab, dass es in dem Göttinger bota- nischen Garten an den Lohbeeten der Gewächshäuser und auf den daselbst befindlichen Blumentöpfen immer in Gesellschaft einer kleinen, hellbraun gefärbten Ameise vorkomme, wo es, in grösserer Quantität mitten unter diesen Ameisen sitzend, von ihm selbst angetroffen worden sei, dasselbe habe auch Herr Gartenmeister Gieseler beobachtet, üer Käfer wurde mir als Abr. minutus Fb. eingesendet; ich fand ihn jedoch bei genauerer Vergleichung in mehreren Punkten, und schon durch bedeutendere Grösse von dieser Art abweichend, konnte ihn aber in keinem mir zugänglichen enlomologischen Werke auffinden, und hatte bereits eine Beschreibung desselben ent- worfen, als mir Herr D. Schuum ein Exemplar des von Aube a. a. 0. beschriebenen Abr. rhombophorus zur Ansicht

248

mittheilte, in welchem ich den Göttinger Käfer sogleich er- kannte. Die feine Qneerlinie, welche den im stampfen Win- kel hervortretenden hintern Theil des Halsschildes abschnei- det, ist bei dieser Art etwas nach vorn hin gebogen, und es wird dadurch am Hinterrande des Halsschildes eine einiger- massen rhomboidalische Figur gebildet, was Aube veranlasst haben mag, ihr diesen Namen zu ertheilen. Die kleine Ameise, eine Myrmica (röthlich, mit pechfarbigem Hinterleibe, die mir dem Namen nach noch unbekannt ist) wurde mir ebenfalls vom Herrn D. Lünemann gütigst mitgetheilt. Das Thier- chen scheint in Frankreich unter gleichen Verhältnissen wie in Göttingen vorzukommen, und man hat dort wohl nur die kleine Ameise, in deren Gesellschaft es lebt, übersehen.

202. *Throscus adstrictor F.

Bei Cassel unter der F. fuliginosa gefunden.

203. *Syncalypta setigera I/Z.

204. * arenaria St.

Beide unter der F. fuliginosa. Funke, Gressner.

205. *Trox arenarius Fb.

Da dieser Käfer nicht nur von Herrn Gressner in gros- ser Anzahl, sondern auch von Herrn Strüb'mg unter der F. fuliginosa gefunden worden ist, so führe ich ihn in diesem Verzeichnisse mit auf.

206. f Cetonia aurata L. (larva)

Germ. Zeitschr. III. p. 220. 28.

207. Microzoum collare Motschulsky.

Bullet, de Moscou 1839. 60. tab. 2. flg. d. D.

„Cette espece se trouve dans le nid de la Formica caduca 31oisch." Molsch.

Nach Erichson's Jahresbericht 1840. p. 68. ist F. ca- duca eine Myrmica, und zvfar Myrm. (Form.) barbara L.

208. * Tetratoma fungorum Fb.

Zwei Exemplare wurden von Herrn Funke bei der F. cunicularia angetroffen.

209. * H y p o p h 1 o e u s depressus Fb.

Die Herren Dieckhojf und D. Schmidt fanden mehrere Exemplare auf der Insel Wollin in den fast zu Pulver zerfal-

»49

lenen Ueberresteii eines Eichenstubbens, worin die F. rufa eine Colonie angelegt hatte. Später trafen sie den Käfer wieder hinter der losen Rinde einer Eiche, wo schwarze Amei- sen auf und ab liefen. Herr Funke sendete unter der F. fnliginosa gesammelte Exemplare ein.

210. * Hypophloeus bicolor Fb. Einmal bei Ameisen. Funke.

211. *Sarrotrium muticum Fb.

Von Herrn Mehl in einem Exemplar unter der F. rufa gefunden.

212. *Eustrophus dermestoides Fb.

Einige Exemplare unter der F. fnliginosa. Funke.

213. * Omophlus lepturoides Fb.

Suites ä Buffon bist. nat. des Ins. Hymenopteres par Lepelletier de St. Fargeau I. p. 203. „J'ai vu sortir de leur (F. rufa) fourmiliere plusieurs Cistela lepturoides. La larve de celie-ci y vivroit-elle?"

214. * Cistela saperdoides Dej.

Herr D. Schmidt in Prag sah aus der untern Oeffnung eines hohlen Birnbaums, aus welcher viele Ameisen hervorka- men, zugleich mit diesen zwei Exemplare der obengenannten Art herauskommen.

215. * Cistela murin a Fb.

Zwei ganz weiche, so eben erst der Chrysalide ent- schlüpfte Exemplare dieser Art fand ich im vorigen Jahre in einer zahlreichen Colonie der F. fusca mitten unter den Amei- sen. So viel ich weiss, sind die Larven der Cistelen noch nicht bekannt, und es könnte wohl mit der oben bei No. 213. ausgesprochenen Vermuthung seine Richtigkeit haben.

216. *Odontotus (Salpingus) denticollis Gyl. In Gesellschaft der F. fnliginosa an einer Linde, v. Kie- senweiler.

217. * Plinthus caliginosus Gucr.

Nicht selten bei F. fnliginosa. Funke, Gressncr.

218. * Trachyphloeus scab ricul ns Fb. Ebenfalls bei der F. fuliginosa. Gressncr.

»SO

219. * Omias mollicomus Ahr.

m Zeitschr. III. 220. 29.

Ich habe a. a. 0. die Vermuthung ausgesprochen, dass dieser Käfer vielleicht mehr durch die in den Ameisenhaufen befindlichen Nadeln, als durch die Ameisen selbst angezogen werde, indess habe ich mich nun viele Male überzeugt, dass er sich wirklich zu den Ameisen hält, da ich ihn nicht nur in solchen Nestern der F. rufa fand, wo wegen fehlender Na- delholzbänme die Ameisen andern Stoff zum Baue ihrer Woh- nungen wählen mussten, sondern auch in Gesellschaft der F. fuliginosa gar nicht selten antraf. Er ist übrigens auch von Funke, Gressner und meinem Bruder unter ebengenannter Ameise, von v. Kiesenweller (Lausitz) oft auch unter der F. rufa eingesammelt worden.

220. Omias validicomis Germ. Oblongo-ovatus, piceus, opacus, antennis pedibusque ferrugi-

neis, roslro supra elevato, apice impresso, thorace confer- tissime punctulato, subol)longo, lateribus parum rotundato, elytris ovatis, punctato-striatis, interstitiis coiivexis, brevi- ter albo-setulosis.

Funke und Gressner fanden diese Art nicht selten unter Formica fuliginosa.

Dem Omias forticornis Schönh. ungemein nahe verwandt, aber das Halsschild ist schmäler, und erreicht in der Mitte nur die halbe Breite der Deckschilde, während es dort drei Viertheil der mittleren Breite hat, die Flügeldecken sind nur einhalbmal länger als breit, dort doppelt so lang als breit. Die Streifen sind hier schmäler als dort und ihre Punkte weniger tief. Die eingedrückte Stirn, den auf der Oberseite mit einer wulstformigen, am Ende gefurchten Längs- erhabenheit versehenen Rüssel haben beide Arten mit einan- der gemein.

221. *Omias brunnipes Ol.

Wurde von D. Lünemann, v. Kiesenweiler und Graf Ilanlzau unter der F. fuliginosa gefunden.

222. * 0 m i a s h i r s u t u 1 u s Fb. Ebenfalls unter der F. fuliginosa.

»51

223. *Otiorhynchus ovatus L.

Ich fand diesen Käfer gar nicht selten, besonders im Herbste unter der F. rufa und fuliginosa; unter letzterer Ameise hat ihn auch Funke bemerkt.

224. * Otiorhynchns raucns Fb.

225. * septeutrionis Hbst.

Beide, vielleicht nur zufällig, ein Mal bei der F. fuli- ginosa. Gvessner.

226. Orthochaetes setiger Guer.

Es wurde diese sehr seltene Art von Herrn Gressner bei der F. fuliginosa angetroffen. Ich fand einst drei Ex- emplare im ersten Frühlinge unter Spreu, die ich allerdings an einem mit allerhand Sträuchern bewachsenen Abhänge meines Gartens, wo sich viele Nester der F. fuliginosa be- fanden, zusammengerafft hatte.

227. * C o s s o n u s linearis Fb.

Herr Funke untersuchte im Anfange des Mai v. J. eine Colonie der F. cunicularia, die sich am Stamme einer Pappel befand, und bemerkte unter den Ameisen einige Exemplare des genannten Käfers. Er wühlte nun die Erde um den Stamm her auf, bis er zu dem eigentlichen Neste der Amei- sen kam. Hier sassen in tiefem Frieden mitten unter den Ameisen und eben so zahlreich wie diese, eine solche Menge Exemplare des Cosson. linearis, dass er über 200 Stück sam- meln konnte. Auch Herr Gressner fand an einer Ulme eben- falls unter genannter Ameise eine Anzahl, dieses sonst nicht gemeinen Käfers.

228. *Corticaria crenulata Schüp. Gyl.

229. * elongata Schüp. Gyl.

Beide von Herrn Gressner bei der F. fuliginosa gefunden.

230. G o r t i c a r i a f o r m i c e t o r um JMannerh.

Bullet, de Moscon 1843. 1. 85. 22. „Convexa, rufo -testarea, parce fulvo-pubescens, antennis pe- dibusque ferrugineis, thorace laterilms modice rotundato, subtiliter crenulato, postice fovea majuscula profunde im- presso, elytris ovalibus, dense et profunde punctato - slria- tis, interstitiis transversim rugosis, texatis." „Long. 1 lin."

252

„Ad Yxpä prope Wiburgum ante aliquot annos bis, ad Kayantholm hoc anno semel captus." Mannerh.

Diese Art, welche blos unter der F. rufa zu leben scheint, wurde bereits vor drei Jahren von mir in einigen Exemplaren aufgefunden und ich erkannte in ihr schon da- mals eine neue Species, die nun unterdess vom Grafen Man- nerheim a. a. 0. benannt und beschrieben worden ist, nnd gewiss in vielen Gegenden aufgefunden werden wird. Bis jetzt ist sie nur von den Herren Dieckhoff und D. Schmidt, so wie auch von Herrn D. v. Weidenbach eingesendet wor- den, welche sie ebenfalls, Letzterer ziemlich häufig, unter der F. rufa gefunden haben. Sie ähnelt noch am meisten den blassen Abänderungen von Latridius serratus Gyl., ist aber etwas kleiner, viel schwächer behaart, nnd der Umriss des Halsschildes ist ein ganz anderer. Dieses ist nämlich hinten mehr zusammengezogen und an den Seiten mehr zu- gerundet, als bei jener. In der Farbe variirt der Käfer wie viele andere Latridien und kommt bald etwas dunkler, bald heller vor. D. v. Weide?ibach sendete ein fast schwarz- braunes Exemplar ein.

231. Corticaria n. sp.

Eine der vorigen ähnliche Form, auch eben so gefärbt, von Schiödle in Dänemark unter der F. rufa gesammelt, wurde mir in zwei Exemplaren von Herrn D. Schaum mit- getheilt. Ausser der mindern Grösse (sie ist nur eine halbe Linie lang) und der etwas gewölbteren Gestalt unterscheidet sie sich hauptsächlich noch durch die Form des Halsschildes, welches breiter als lang ist (was bei jener sich umgekehrt verhält), und auf seiner Oberfläche etwas weitläuftiger pun- ktirt erscheint. Die Grube auf der hintern Hälfte des Hals- schildes ist zwar noch etwas breiter, aber weniger tief als bei Latrid. formicetorum.

232. * Corticaria gibbosus Paxjk.

233. * transversalis Schüp.

Beide unter der F. fuliginosa. Funke, Gressner.

234. 'Corticaria fusculus Meg. Gyl.

Bullet, de Moscou 1843. 1. 86. 23.

„Semel captus." Mannerh.

253

235. *Latridius elongatus Curt. L. planus näht olim. i. 1.

Eine sehr ausgezeichnete Speeies von sehr zartem Baue und platter Form, die ich einige Male in unsern tiefen Fel- senthälern sammelte, für neu hielt und unter ohigem Namen meinen entomologischen Freunden mittheilte. Die Seiten des Halsschildes bei diesem Käfer gewähren einen eignen An- blick, sie sind nämlich ziemlich breit weiss durchscheinend gerandet. Anfänglich hielt man diesen Rand für einen fremd- artigen , dem Halsschildrande etwa nur durch Zufall ange- klebten Stoff, z. B. für getrocknetes Gummi, bis man dieselbe Erscheinung bei allen andern Exemplaren wiederholt wahr- nimmt. Ob Citrus diese Eigentümlichkeit des Halsschildes erwähnt, kann ich nicht sagen, da ich das englische Werk, in welchem der Käfer beschrieben ist, nicht vergleichen kann, obigen Namen aber durch Herrn D. Erichson mitgetheilt erhielt. Herr Funke schickte zwei unter der F. fuliginosa gefundene Exemplare ein.

236. * Mycetophagus piceusPs. variabilis Gyl. Von Herrn Flinke bei F. fuliginosa.

237. *Synchita Juglandis Fb.

238. *Cerylon deplanatum Gyl.

Beide einzeln unter der F. cunicularia. Funke.

239. *Cerylon histeroides Fb.

Bei der F. fuliginosa. Gressner, Slrübing.

240. Myrmecoxenus*) subterraneus Chevrol.

Revue Entom. tab. 3. p.263. Bullet, de Moscou 1843. 1. 87.24.

Diese von Checrolal zuerst in Frankreich unter der F. rufa entdeckte Art und Gattung ist in neuerer Zeit auch an mehreren Punkten Deutschlands aufgefunden worden ; iu hiesiger Gegend scheint jedoch der Käfer zu fehlen. Er wurde gesammelt von Herren Dieckhoff , Gressner, D. Schmidt, D. v. Weidenbach und in der Gegend von Cas-

*) Damit dem Griechischen sein Recht widerfahre, habe ich den aus uvoutf und §tyog unrichtig zusammengesetzten Namen Myrmecbixenus in Myrmecoxenus umgewandelt.

254

sei. Graf Mannerheim fand den Käfer auch ziemlich zahl- reich in Finnland.

241. Monotoma conicicollis Chevr. Wie weit diese in Frankreich von Chevrolat entdeckte Art, die immer nur unter der F. rufa vorkommt, verbreitet sei, geht daraus hervor, dass sie Graf Mannerheim in Finn- land, Molschulsky selbst in den kirgisischen Steppen, eben- falls unter der F. rufa, sammelte. In Deutschland ist sie von den Herren Dleckhoff, Riehl, D. Schmidt und öfter auch von mir gefunden worden.

24-2. Monotoma angusticollis Gyl. formiceto- nini Chevr ol. Sie scheint in Frankreich noch gemeiner zu sein, als die Vorige; in hiesiger Gegend ist es der umgekehrte Fall. Ich habe nur einige Exemplare, immer unter der F. rufa, ge- funden. Ein anderer Fundort in Deutschland ist mir nicht bekannt geworden.

243. * Rhizophagus ferrugineus Payk.

244. * depressus Fb.

Beide unter der F. fuliginosa gefunden. Gressner. Vielleicht nur zufällig.

245. f Clythra qua dri punctata L. Kntom. Zeitung III. p. 50.

Nach Herrn D. Rosenhauer's a. a. 0. umständlich dar- gelegten Beobachtungen lebt die Larve dieser Art, die sich von der der Clythra 4signata mihi kaum zu unterscheiden scheint, ebenfalls unter der F. rufa.

246. f Clythra quadrisignata mihi.

Germ. Zeitschr. III. 221. 31.

Unter den von mir auf einen Ameisenhaufen gelegten Steinen gelang es mir im Juli des vorigen Jahres (1843) die Larve dieser Art in ihrem jüngsten Zustande, kaum eine halbe Linie lang, aufzufinden. Sie gewährt, unter der Lupe betrachtet, in dieser ersten Lebensperiode einen sonderbaren Anblick. Der ganze Sack ist nämlich ringsherum mit ziem- lich grossen, abstehenden, braungelben, lederartigen Schuppen bekleidet, und sieht in diesem Zustande einem Zapfen der

355

Kiefer, der bereits aufgeplatzt ist und den Samen von sich gegeben hat, im Kleinen tauschend ähnlich. Die kleinen, sich mit ihrem Häuslein munter bewegenden Larven sind den aus- gewachsenen, bis auf etwas hellere Färbung, in Allem schon vollkommen gleich. Ich sah dann wieder Larven mit Säcken von 1 2 Linien Länge; bei diesen war nur noch hier und da eine Spar dieser Schuppen zu bemerken ; bei noch grös- seren fehlten sie ganz, doch zeigten sich die erhabenen Längs- rippeu auf der Oberseite, und die Form des Sackes über- haupt, noch sehr unregelmässig. Erst mit einer Länge von drei Linien fand ich die Bildung des Sackes normal.

247. Cholovocera formicaria Molschulsky. Bullet, de Moscou 1838. p. 177. tab. 3. iig. 6.

„Je Tai trouvee ä Derbent, non loin de la mer Caspienne et deruierement en Kahetie sous les pierres qui couvrent les fourmilieres bäties dans la terre." Motsch.

Victor v. Molschulsky in Petersburg theilte mir selbst ein Exemplar seiner a. a. 0. beschriebenen Cholov. formi- caria mit, das er in Grusien gefangen hatte. Zwei von dem verstorbenen D. Helfer erhaltene Exemplare, von diesem in Sicilien gesammelt, unterscheiden sich bei grösster Aehnlich- keit in Umriss, Grösse und Farbe mit dem 31olschulsky sehen Originalexemplar, doch sogleich dadurch, dass die ganze Ober- fläche des Käfers, welche bei jenem ganz glatt ist, hier zwar etwas weitläuftig, aber deutlich genug punktirt erscheint, und also gewiss als besondere Art betrachtet werden muss. Ein in der Germarschen Sammlung befindliches Exemplar, eben- falls ans Sicilien, zeigte mit den Hei forschen die vollkom- menste Uebereinstimmung. Ob Helfer diese Art unter Amei- sen fand, hat er mir damals, wo man überhaupt die Myrme- cophilen noch nicht beachtete, nicht mitgetheilt, doch ist dies sehr wahrscheinlich. Ich nehme also diese Art hier mit auf und sondere sie unter folgendem Namen von Cholov. formi- caria ab :

248. Cholovocera punctata mihi. Elongato-ovata, convexa, fulva, punctata, elytris postice at-

tenuatis.

Habitat in Sicilia.

256

249. * Coccinella 7punctata L.

Bullet, de Moscou 1843. 1. 87. 26.

„Individuum unicuin mense Semptembri." Mannerh.

250. * Coccinella oblongo^-guttata Fb. Einmal bei der F. fuliginosa. Funke.

251. *Chilocorus bipiistnlatus L.

Ich habe den Käfer mehrere Male in den grössern Hau- fen der F. rufa zur Herbstzeit gefunden.

252. *Dasycerus sulcatus Brogn.

Eine ziemliche Anzahl von Exemplaren dieses Käfers wurden von Funke und Gressner in den Nestern der F. fuliginosa gesammelt. Er kommt indess auch zuweilen an einer Cantharellusspecies vor, wo ich ihn ein Mal in Mehr- zahl fand.

253. Chennium bituberculatum Lull'. Schmidt Dissert. de Pselaphis p. 4.

In der angeführten Dissertation findet sich die Bemer- kung, dass Chenn. bituberculatum unter Ameisen vorkomme. Ich fragte deshalb bei Herrn D. Schmidt in Prag an, und erhielt die Nachricht, dass diese Notiz von dem verstorbenen D. Helfer herrühre. Bei der ungemeinen Seltenheit dieses Käfers, der fast in allen Sammlungen fehlt, muss ich die Richtigkeit der Helferschen Notiz vor der Hand dahinge- stellt sein lassen.

254. * Tyrus mucronatus Pz.

Bullet, de Moscou 1840.

Molschulsky sammelte diese Art zugleich mit den Ba- trisen unter Fichtenrinde in Ameisennestern ; mein Bruder hat den Käfer an einer Eiche in Gesellschaft der F. cunicularia gefunden.

255. *Pselaphus Heisei Hbst.

Von Herrn Gressner unter der F. fuliginosa, von Herrn v. Kicsenweller unter der F. rufa und fusca bemerkt.

256. *Bythinus bulbifer Rchb.

257. * Burellii Denny.

Unter der F. fuliginosa, von Funke und Gressner ge- sammelt. Nur Weibchen, die in der Gattung Bythinus, merk-

259

würdig genug, flügellos sind. Heer erwähnt in seiner Fauna 1. 35«J. ebenfalls das Vorkommen der Bythinen in Ameisen- nesteru.

258. *Tychus niger Payk.

Wurde in der Gegend von Cassel in einem Neste der F. rufa gefunden.

259. Batrisus formicarius Aube.

Diese bei Paris in Ameisennestern vorkommende, auch in Krain von Herrn Kaufmann Schmidt öfter gesammelte Art, die grösste Form unter allen Pselaphen, fand auch mein Bru- der in dem an einer Eiche befindlichen Neste der F. cunicu- laria. Meines Wissens ist diese Art bis jetzt noch nicht so weit nördlich vorgekommen, überhaupt ist mir weiter kein Fundort derselben in Deutschland bekannt geworden.

260. Batrisus Delaporti Aube.

Wie der Vorige zuerst von Aube in Frankreich unter Ameisen gesammelt, kommt aber auch in vielen Gegenden Deutschlands vor und wird leicht mit dem Nachfolgenden ver- wechselt, von dem man ihn am schnellsten durch die dickeren Fühler unterscheidet. Unter der F. cunicularia gesammelt von Funke, Gressner und meinem Bruder.

261. Batrisus venustus Rchb.

Zuerst von Lucas in Frankreich unter Ameisen be- merkt, daun auch von Flinke, Gressner, D. Schmidt (Prag), Weber (Berlin) und meinem Bruder unter der F. cunicularia gefunden. Nach D. v. Weidenbach's Mittheilnng soll diese Art auch häufig bei Augsburg unter Eichenrinde in Gesell- schaft der F. rufa vorkommen.

262. Batrisus ocn latus Aube.

Von Chevrolat in Frankreich unter der F. cunicularia gefunden.

263. Batrisus thoracicus Motschulsky. Memoires de la Soc. Imp. des Nat. de Moscou. V. p. 415. tab.

XVI. fig. c. Victor v. Motschulsky fand diese Art im Süden von Georgien in den Nestern der Form, capitata. (5. Band. 2. Heft.) 17

»58

264. Enplectus Märkelii Anbe.

In den toii Anbe nächstens erscheinenden Supplemen- ten zu seiner Monographie der Pselaphen wird diese ausge- zeichnete Art, die sich in einigen Sammlungen unter dem Namen E. tuberculatus Müller findet, beschrieben werden. Mein Bruder fand einige Exemplare des seltenen Käfers an einer alten Eiche in Gesellschaft der F. cnnicularia; ich selbst erlangte einst drei Stücke in einem unter Moos an einer Mauer befindlichen Neste der genannten Ameise; unter den von Gressner mir zugesendeten Myrmecophilen befand sich ebenfalls ein von ihm gesammeltes Exemplar.

265. * Enplectus nanus Rchb.

Herr Gressner hat ein Exemplar dieser Art bei F. fu- liginosa gefunden.

266. * Enplectus sulcicollis Rchb.

Nach einer mündlichen Mittheilung des D. Schaum ist diese Art bei Wien von dem Grafen Ferrari unter Ameisen gefunden worden.

267. Enplectus piceus Molschulsky.

Memoires de Moscou tab. IV. p. 320. tab. XI. fig. i. Bullet, tle Moscou. 1840.

„J'en ai pris de suite au Gonvernement de Wiatka, il se trouvait en socie'te avec la Formica emarginata Ol. sons l'ecorce de pins." Molsch.

268. "Enplectus signatus A.-Kirbyi Denny, Aube,

Bullet, de Moscou 1843. 1, 87. 27. „Semel captns mense Octobre."

Auch von Herren Gressner und D. v. Weidenbach wurde dieser Käfer, von Ersterem unter der F. fuliginosa, von Letzterem unter der F. rufa gefunden.

269. * Enplectus Karstenii Rchb.

Eine grosse Menge Exemplare dieser Art, die in der Grösse sehr variiren, wurden von Herrn Gressner bei der F. fuliginosa gefunden und an mich eingesendet. Die Her- ren Dieckhoff und D. Schmidt fanden diesen Käfer in den grossem Colonien der F. rufa.

359

270. *Euplectus ambiguus Rchb.

Nach einer Mittheilnng des Herrn Riehl ist er bei Cas- sel unter der F. rufa gefunden worden.

271. Euplectus Scliraidtii mihi*}.

Testaceus, nitidus, subtilissime pubescens, antennarnm articulo ultimo magno, securiformi , capite trigono, fronte foveolis duabus, thorace antice dilatato, postice foveolis tribus sulco transversali connexis. Long. }J2 lin.

Dem Eiipl. brevicornis Rchb. am nächsten verwandt, auch von gleicher Grösse und Färbung, aber durch den im Verhältniss zum Halsschilde viel kleineren Kopf und die ganz anders gebildeten Fühler hinreichend verschieden.

Die Fühler kürzer als Kopf und Halsschild, die ersten beiden Glieder cylindrisch, gestreckt, viel dicker und länger als die folgenden, das zweite noch etwas dicker als das erste, die folgenden Glieder eng an einander geschoben und queer, das vorletzte bedeutend grösser, nach der Spitze zu sehr er- weitert, das letzte sehr gross, beilfüraiig, die breite Seite nach vorn gerichtet. Der Kopf dreieckig, gewölbt, auf der Mitte desselben zwei Grübchen in gleicher Entfernung von den Augen und unter sich, am Vorderrande noch ein kleines Grübchen, die Oberfläche glatt, glänzend, rothgelb. Das Hals- schild halbmal breiter als der Kopf, wenig länger als breit, vorn an den Seiten gerundet, von der Mitte aus nach hinten verengert, mit den drei gewöhnlichen durch eine tief einge- drückte Linie verbundenen Grübchen, ziemlich gewölbt, sehr fein punktirt, fein und dünn behaart, rothgelb. Die Deck- schilde an der Basis wenig breiter als das Halsschild, halb- nial länger als dieses, nach hinten stark erweitert, der Rücken- streif an der Basis tief, bis zur Hälfte der Deckschilde rei- chend, der Nahtstreif bis zur Spitze auslaufend, die Oberfläche sehr fein punktirt und behaart, röthlich gelb. Der Hinterleib ist in Farbe, Puuktirung und Behaarung den Deckschilden gleich. Die Beine sind röthlich gelb.

*) Zum Andenken meines verewigten Freundes, des der Wis- senschaft viel zu früh entrissenen D. Schmidt in Stettin.

17*

Mi

Die Herren Dieckhoff und D. Schmidt fanden ein Exemplar dieser interessanten und neuen Art bei ihren ge- meinschaftlichen Nachforschungen nach Myrmecophilen auf der Insel Wollin in einer grossen Colonic der F. rufa.

Anbe's E. leiocephalns mag einige Aehnlichheit mit dieser Form haben, aber die ganz anders gebildeten Fühler und die Grübchen auf dem Kopfe unterscheiden E. Schmidtii schon hinlänglich.

272. Claviger testaceus Preyssler. foveolatus Müll. Der eigentliche Wohnort dieses Käfers sind bekanntlich die Nester der F. flava, worin derselbe fast in allen Gegen- den Deutschlands, gewöhnlich im ersten Frühjahre, vorkommt, und zuweilen in sehr grosser Anzahl angetroffen wird. So z. B. erlangte ich einst durch einen einzigen Griff in ein solches Nest über 40 Keulenkäfer. Es findet sich jedoch der- selbe, wiewohl seltener, auch unter andern Ameisenarten. So fand Herr v. Kiesenweiler ein Stück in einer Colonie der F. rufa; ich selbst bemerkte ihn ein paar Mal unter einer sehr kleinen, mir dem Namen nach unbekannten sclwarzen Ameise, die ebenfalls unter Steinen lebt, wahrscheinlich der- selben, unter welcher auch Müller Keulenkäfer fand. Herr Slrüblng beobachtete einst vier Stücke, die sich in einem Neste der F. fusca befanden. Sie wurden bei Aufhebung des Steines, unter welchem das Nest war, eben so, wie es von der F. flava geschieht, von den braunen Ameisen ge- fasst und mit der Ameisenbrut in die tiefer liegenden Gänge getragen. Herr Slrüblng bemerkte zugleich in dem Neste eine Anzahl Leichname der F. flava. Wahrscheinlich war die Colonie der letztern von den braunen Ameisen in Besitz ge- nommen und die gelben Ameisen getödtet worden; die Clavi- ger blieben jedoch verschont und wurden nun von den brau- nen Ameisen als Gäste aufgenommen.

Da es immer noch Entomologen giebt, die an der Iden- tität der obenstehenden Namen zweifeln, so führe ich hier noch an, dass Herr D. Schmidt in Prag Gelegenheit hatte, in Preysslers eigner Sammlung die Originalexemplare seines

201

Cl. testaceus nachzusehen und sie von der Müllerschen Cl. foveolatus nicht im Geringsten verschieden fand.

273. Claviger longicornis Müller.

Gehört immer noch mit zu den seltensten Myruiecophi- len, obwohl er weit verbreitet ist. Er ist, ausser dem von Müller angegebenen Fundorte, in der Gegend um Laibach in Krain, wo Schmidt den Käfer sammelte, in Steiermark, der sächsischen Schweiz, der Gegend von Wettin an der Saale und bei Chinon in Frankreich (s. Guer. Rev. Zool. 1839. p. 160) gefunden worden. Nach Heer kommt er auch bei Genf vor. Vor 10 Jahren sammelte ich aus einem einzigen Neste der F. flava, das sich unter einem Steine be- fand, den ich jedes Mal sorgfältig wieder in seine erste Lage brachte, nach und nach über 50 Exemplare dieses Käfers, und zwar vom Mai bis 22. September, wo ich die letzten Stücke fand. In den folgenden Jahren konnte ich, trotz aller Mühe, die ich mir gab, den Käfer nicht wieder finden, bis ich im vorigen Sommer ein Stück, und zwar mitten in einem Neste der F. fusca antraf, die, wie einige Leichname der F. flava bezeugten, eine Colonie der letztern erobert, die Amei- sen gemordet, die Keulenkäfer aber, wie in dem oben, ange- gebenen von Herrn Slrübing beobachteten Falle, verschont und als Freunde aufgenommen hatte.

274. Claviger colchicus 31 ot schul sky.

Memoires de Moscou t. V. p. 414. tab. XVI. fig. a.

Diese zwischen dem Gl. testaceus und longicornis in der Mitte stehende Art entdeckte Viclor v. Molschulsky auf den Georgischen Gebirgen, ebenfalls in den Nestern der F. flava.

275. Sphaeriuni acervorum Van%. Germ. Zeitschr. III. y. 224.

Ein achtes Myrmecophilon, das man wohl nie ausserhalb der Ameisennester antrifft. Ich habe a. a. 0. fälschlich die F. fuliginosa als Aufenthaltsort dieses Thieres augegeben, es ist darunter die F. fusca zu verstehen , unter der es am öfter- sten vorkommt. Es findet sich jedoch auch in den kleinen

ÄS2

Colouien der F. rufa und ist überhaupt in hiesiger Gegend gar nicht selten.

276. Microphysa myrmecobia mihi. Fusco- nigra, nitida, puhescens, vertice, rostro abdomineque rufis, coleopteris subheinisphaeiicis, convexis, punctatis, ni- gris, antennarum basi pedibusque pallidis. Long. 2/3 lin. Variat capite toto rufo.

Femina differt elytris truncatis, margine laterali sursuni flexis, abdomine nigro, nitido.

Die schwärzlichen, an der Basis hellen, und besonders an den letzten zwei Gliedern ziemlich lang behaarten Fühler reichen bis fast zur Hälfte der Deckschilde, das erste Glied ist halb so lang als das zweite, cylindrisch, nach der Spitze zu kaum etwas angeschwollen, etwas dicker als die übrigen Glieder, das zweite und dritte von gleicher Länge, ersteres nach der Spitze zu etwas verdickt, das "vierte das längste unter allen, fast halbmal länger als das vorhergehende, nach der Spitze zu ein wenig angeschwollen. Der Kopf nach vorn zugespitzt, dann gleichsam abgeschnitten, vorn zwei vertiefte, parallel mit einander laufende Längslinien, auf der Stirne vor den stark hervorgequollenen Augen eine deutlich eingedrückte, halbzirkelförmig nach hinten gebogene Queerlinie, die Ober- fläche sehr fein punktirt, glänzend, roth, der vordere Theil des Kopfes bis zu der gebogenen Queerlinie gewöhnlich schwärzlich, der Schnabel roth. Das Halsschild wenig brei- ter als der Kopf, noch einmal so breit als lang, nach hinten schwach erweitert, die Vorderecken abgerundet, die Hinter- ecken stumpf, am Vorderrande mit zwei zarten Queerschwie- len, glänzend, fein punktirt und behaart, pechschwarz. Das Schildchen gross, dreieckig, fein punktirt und behaart, mit zwei schrägen in der Mitte zusammenstosseuden Eindrücken, die gleichsam einen Rhombus von der Spitze des Schildchens abschneiden. Die Deckschilde zusammengenommen doppelt so breit und wenigstens vier Mal so lang als das Halsschild, von der Basis an, wo der Ausseurand etwas aufwärts gebogen

»63

erscheint, sogleich stark erweitert, fast kreisrund, gewölbt den rechlichen Hinterleib bis auf den After ganz bedeckend, an der Basis neben dem Schildchen beiderseits eine schräge Längsfalte, fein punktirt und ziemlich lang, doch nicht allzu- dicht, gelblich behaart, glänzend, schwarz. Die Beine ziem- lich lang und dünn, von blassröthlicher Färbung, die Schen- kel gewöhnlich etwas dunkler.

Bei dem Weibchen sind die viel kürzer behaarten Deck- schilde hinten schief nach innen um die Hälfte abgestutzt, so dass der fast kreisrunde, gewölbte, glänzend schwarze Hin- terleib nur halb bedeckt erscheint. Die Deckschilde selbst sind flach, an den Seiten ziemlich stark aufwärts gebogen, matt, schwarz, der aufwärts gebogene Seitenrand röthlich. Die Schenkel der Beine bis fast zur Spitze schwärzlich, Schie- nen und Füsse röthlich gelb.

Die kleine, von Westwood in den Annal. de la Soc. ent. de France III. pl. 6. fig. 3 a e abgebildete merkwür- dig gestaltete Gattung Microphysa, wurde ein paar Mal von mir in vorstehender, von der M i c r. pselaphiformis West- ivood (richtiger pselaphoides Burmehter) verschiedener Art unter den auf einen Haufen der F. rufa hingelegten Stei- nen in Mehrzahl und in beiden Geschlechtern aufgefunden, und auch von Herrn Gressner unter der F. fuliginosa in einem männlichen Exemplare entdeckt und an mich eingesen- det. Ein von Schiödle in Dänemark unter der F. rufa ge- fundenes und von diesem an Ger mar mitgetheiltes männli- ches Exemplar habe ich ebenfalls vor mir. Leider wurden Kopf und Halsschild au den von mir gefundenen weiblichen Exemplaren dieser Art, bevor ich sie genauer untersuchen konnte, durch eine Raublarve zerstört, und ich kann jetzt nur noch eine unvollkommene Vergleichung derselben mit einem Exemplar von M. pselaphoides, das Herr Prof. Kunze mir zur Ansicht mitzutheilen die Güte hatte, und das mit der a. a. 0. gegebenen Weslwoodschea. und mit der üurmei- sfmehen Beschreibung *) vollkommen übereinstimmt, anstel-

*) Burmeisler Handbuch d. Entomologie 2. Bd. l.Abtli. i>. 286.

264

len. Dieses kommt allerdings Bezugs der Deckscliilde , des Hinterleibes und der Beine fast ganz mit meinen defecten weiblichen Exemplaren überein ; nur kann ich grade das Wich- tigste, Fühler, Kopf und Halsschild nicht vergleichen. In letzteren Stücken weicht aber M. pselaphoides von den männ- lichen Exemplaren meiner M. myrmecobia wesentlich ab. Schon die Fühler zeigen eine Verschiedenheit darin, dass bei pselaphoides das zweite Glied, bei myrmecobia das vierte das längste ist. Der Kopf ist bei pselaphoides nach vorn mehr verlängert, die halbzirkelförmig nach hinten gebogene einge- drückte Linie auf demselben vor den Augen fehlt gänzlich, die Oberfläche ist stärker punktirt und matt. Noch grössere Verschiedenheit zeigt das Halsschild. Dieses ist nämlich bei pselaphoides hinter der Mitte der ganzen Breite nach tief ein- gedrückt, wodurch sich auf der vordem Hälfte desselben ein starker Queerwulst bildet, der durch eine eingedrückte Linie von dem etwas aufgeschwollenen äussersten Vorderrande ab- gesondert wird. Dies alles ist bei myrmecobia nicht der Fall; hier bemerkt man am Vorderrande des Halsschildes nur ein paar zarte Queerschwielen, und jener starke Queereindruck fehlt gänzlich; auch ist das Halsschild nicht matt, soudern glänzend. Es fragt sich nun, ob nicht beide Formen als ver- schiedene Geschlechter zusammengehören und eine Art bilden. Wäre dies nicht der Fall, so wird jedenfalls auch das noch unbekannte Männchen von pselaphoides ähnliche kreisrunde, gewölbte, den ganzen Hinterleib bedeckende Deckschilde ha- ben. Weitere Nachsuchungen unter der F. rufa werden bald über diesen Punkt Gewissheit verschaffen.

277. *Pachymerus erraticus Fb.

Ich habe diese Wanze sehr oft in beiden Geschlechtern in Gesellschaft der F. rufa gefunden.

278. Anthocoris n. sp.

Eine sehr kleine, der Anthoc. minuta Fall, ähnliche Form findet sich öfter in hiesiger Gegend in den Colonien der F. rufa. Sie ist auch von Schiödle in Dänemark zahl- reich unter vorgenannter Ameise angetroffen worden.

965

279. Ceraphron formiceti Erichs.

Niger, nitidus, antennis pedibusque fuscis, geniculis testaceis alis hyalinis, stigmate fusco. Mas.

Long. 1 lin.

Schwarz glänzend. Fühler von Körperlänge, braun, fein und dicht greis behaart. Kopf äusserst fein punktirt, mit einem runden Grübchen vor dem mittleren Nebenauge und ei- nem Längseindruck über den Fühlern. Mittelleib äusserst fein punktirt, und wie der Kopf mit sehr feinem greisen Flaum dünn bekleidet. Hinterleib glatt. Der Stiel des ersten Seg- ments dicht längsgestreift. Die Beine braun, an den Gelen- ken braungelblich. Flügel wasserklar mit braunem Randmal (Männchen).

280. Ceraphron inquilinus Erichs.

Niger, nitidus, antennarum basi pedibusque testaceis, alis hya- linis, stigmate fusco (Mas.) alis abbreviatis (Fem.)

Long. '/2 lin.

Glänzend schwarz. Kopf und Mittelleib mit äusserst feiner greiser Behaarung dünn bekleidet. Fühler von etwas weniger als Körperlänge, fein greis behaart, braun, das erste Glied licht rothbraun. Der Kopf glatt, mit einem runden Grübchen vor dem mittleren Nebenaugt und einem kleinen tiefen Eindruck über der Fühlerwurzel. Mittelleib bis auf die gewöhnlichen Furchen glatt. Hinterleib glatt mit längs- gestreiftem Stiel. Die Beine mit den Hüften rüthlich gelb, die Schenkel leicht gebräunt. Die Flügel wasserklar mit brau- nem Randmal (Männchen). Das Weibchen gleicht dem Männ- chen bis auf die Fühler, deren erstes Glied nur an der Wur- zel rothbraun ist, die Nebenaugen, welche verkümmert, und die Flügel, deren schmale Stummel nur bis zum Grunde des Hinterleibes reichen.

Beide Arten fand ich öfters besonders während der Som- mermonate in den grossen Colonien der F. rufa, wo sie sich gern an die Unterseite hingelegter Steine setzten. Herr Prof. Erichson, dem ich sie mittheilte und der sie für neu er- klärte, hat die Güte gehabt, vorstehende Beschreibungen da- von zu entwerfen.

266

281. Sciara subterrauea mihi.

Nigra, thorace nitido, abdomine livido, pedibus pallidis, an- tennis tarsisque nigro-fuscis.

Long. 1 lin.

Diese schon in meinem früheren Aufsatze erwähnte kleine Fliege kommt in hiesiger Gegend ungemein zahlreich fast in allen grössern Colonien der F. rufa vor, und ist der unzertrennliche Gesellschafter dieser Ameise vom ersten Früh- jahre bis zum späten Herbste. Ich habe es oft bewundert, wie dieses so zart gebaute Tbier mitten im grössten Gewim- mel der Ameisen sich mit solcher Sicherheit und Ruhe be- wegt, als wenn es wohl wüsste, dass es von seiner gefrässi- gen Umgebung nichts zu fürchten habe. Gewöhnlich hält es sich in den unterirdischen Gängen der Colonie auf, setzt sich aber auch gern an die Unterseite der hingelegten Steine, und ich habe selten einen derselben aufgehoben, ohne nicht ein paar Exemplare dieser Sciara darunter wahrzunehmen. Un- zählige Male traf ich dieses Thier in der Begattung. Das Männchen ist am After mit einer ziemlich dicken, zweiglie- derigen Zange versehen.

282. Borborus sylvaticus Metg. Einzeln unter der F. rufa.

283. Phora gracilipes JMe'ig.

Wenigstens eine dieser Species sehr verwandte Art wurde häufig von meinem Bruder und mir in beiden Ge- schlechtern, oft auch in Begattung unter der F. fuliginosa bemerkt.

284. f Larva cujusdam generis et speciei Di- p t e r o r u m.

In den Nestern der F. fuliginosa findet sich öfter, zu- weilen in sehr grosser Menge, eine Fliegenlarve von ansehn- licher Grösse, die jedoch weder von meinem Bruder, in des- sen Gegend sie ebenfalls häufig vorkommt, noch von mir bis jetzt zur Verwandlung gebracht werden konnte. Sie ist aus- gewachsen über 7 Linien laug und 2l/2 Linien breit, zusam- mengedrückt, braunschwarz, zuweilen auch gelbbraun, mit sehr

267

schmalem, walzenförmigem, hornigem, weit vorgestrecktem und vorn mit zwei Augen versehenem Kopfe. Der erste Ring hat beiderseits ein deutliches Luftloch. Auf der harten, le- derartigen Oberseite, in der Mitte jedes Ringes stehen neben einander und in gleicher Entfernung unter sich sechs ziem- lich grosse, an der Basis breite, mit der Spitze etwas nach Innen geneigte, gelbe, elastische Dornen. An dem aufge- schwollenen, wulstigen Seitenrande jedes Ringes bemerkt man zwei ahnliche Dornen, die hintereinander stehen, und wovon der vordere immer etwas kleiner ist. Die Unterseite ist in der Mitte vom vierten Ringe an mit einer breiten und tiefen Längsfurche versehen, die sich auf den hintern Ringen in eine ziemlich scharfe carina umsetzt. Uebrigens ist die Un- terseite wieder, wie die obere, eben so der Aussenrand, mit gelben, elastischen Dornen besetzt, die jedoch etwas kleiner sind, als die der Oberseite.

Ich habe mich in Bouche's und Anderer Werken ver- geblich nach einer dieser Larve entsprechenden Abbildung umgesehen; auch erfahrenere Entomologen, die ich darüber zu Rathe zog, konnten mir keine Auskunft ertheilen.

Werfen wir nun einen allgemeinen Blick auf vorstehen- des Verzeichniss von Myrinecophilen, so wird uns zuvörderst bemerklich, dass in demselben die grosse Familie der Cara- bicinen gar nicht vertreten ist. Wenigstens kamen mir unter F. rufa, die ich am öftersten beobachtete, nie Carabicinen vor, wohl aber habe ich gesehen, dass die in einen Ameisenhaufen gerathenen Individuen dieser Familie immer eiligst das Weite suchten, wenn sie nicht von den ihnen sich anhängenden Amei- sen bewältigt wurden. Nach einer brieflichen Mitteilung des Herrn v. Klesenwelter hat zwar D. liosenhauer den Dis- chyrius gibbus mehrmals in den Nestern der F. rufa ge- funden, ich halte aber dieses Vorkommen, ebenso wie das des Dromius truncatellus, Calathus cisteloides und melanocephalus, Taphria vivalis, Stomis pumicatus und Trechus minutus in der Nachbarschaft der F. fuliginosa, das mir Herr Gressner und Funke mel- deten, für rein zufällig. Die Familie der Brachelytren da- gegen liefert die bei Weitem grösste Zahl sämmtlicher Myr-

MS

mecophilen, und wir finden in dieser Familie die Gruppe der Aleochariuen allein mit 17 Gattungen, nämlich Myrmedo- nia, Autalia, Falagria, Bolitochara, Ocalea, C a- lodera, Phloeopora, Homalota, Oxypoda, Aleo- chara, Oligota, Gyrophaena, Placusa, Euryusa, Dinar da, Lomechusa und Silusa vertreten, so dass nur fünf deutsche Aleocharinengatlungen, Tachyusa, Hygro- noma, Pronomaea, Myllaena und Gymnusa zur Zeit noch nicht unter Ameisen angetroffen worden sind. Von den übrigen Brachelytren finden sich aus der Gruppe der Tachy- porinen die Gattungen Hypocyptus, Conurus, Tachy- porus, T ach in us und Mycetoporus; von Staphylini- nen 0 t h i u s , X a n t h o 1 i u u s , L e p t a c i n u s , S t a p h y 1 i - nus, Ocypus, Philonthus, Heterothops und Que- dius; von Phaederinen Latin* obium, Scopaeus, Li- thocharis, Stilicus und Sunius; von Steninen Ste- nns; von Oxytelinen Oxytelus; von Phloeocharinen Phloe- ocharis; von Omalinen Lathrimaeum und Omalium, und von Proteininen Glyptoma. Sämmtliche Brachelytren treten mit 41 Gattungen in 159 Arten auf. Die Sternoxen weisen nur Eucnemis nach. Aus der Gattung Scydmaenus zeigen einige Arten grosse Neigung, unter Ameisen sich auf- zuhalten; von den übrigen Xylotrogen tritt nur Ptinus mit einer Art auf. Nächst den Brachelytren am zahlreichsten an Myrniecophilen erscheinen die Glavicornien, besonders die Familie der Histeren, aus welcher allein das Verzeichniss acht Gattungen, nämlich Hister, Hetaerius, Dendro- philus, Paromalus, Saprinus, Teretius, Plega- derus und Abraeus, mit 16 Arten aufzählt. Von den übrigen Clavicornien kommen noch die Gattungen Nitidula, Engis, Hypocoprus, Gryptophagus, Ptilium, Der- mestes, Throscus und Syncalypta vor. Die zahlrei- che Familie der Lamellicornen weiset nur Trox und die hierher gehörigen Larven der Celonien nach. Als zu den Melasomen gehörig, tritt Microzoum auf; von den Taxi- cornen sind nur Tetratoma, Hypophlaeus und Sar- rotrium, von den Helopiden drei Cistelen, von den Teue- brioniden Euslrophus mit einiger Wahrscheinlichkeit an-

269

zuführen. Die grosse Familie der Rüsselkäfer liefert den- noch nur wenige Myrmecophilen , am meisten die Gattung Oinias mit 4 Arten, ausserdem sind noch Otiorhynchus, Plinthus, Trachyphloeus, Orthochaetes und Cos- sonus unter Ameisen gefunden worden. Etwas zahlreicher zeigen sich nun die Xylophagen, und es kommen als zu den- selben gehörig, in dem Verzeichnisse die Gattungen Latri- dius, Mycetophagus, Synchita, Cerylon, Myrme- coxenus, Monotoma und Rhyzophagus, zusammen mit 17 Arten vor. Die Chrysomelen sind nur durch die Cly- thralarven, die Trimeren durch Coccinella, Chiloco- rus, Cholovocera und Dasycerus vertreten. Es fol- gen nun wieder in grösserer Zahl die Dimeren, fast sämmt- liche Gattungen der Pselaphen, namentlich Chennium, Ty- rus, Pselaphus, Bythinus, Tychus, Batrisus und Euplectus, zusammen mit 18 Arten, und schliesslich noch die drei Clavigerspecies.

An Hemipteren, Dipteren und Hymenopteren ist mein Verzeichniss diesmal noch sehr dürftig ausgefallen; es kom- men jedoch eine ziemliche Anzahl Arten dieser Ordnungen unter Ameisen vor, die ich für die Nachtrage, zu diesem Verzeichnisse aufspare. Auf die Hymenopteren, von denen ich noch einige sehr kleine Formen als Ameisenfreunde be- merkt habe, gedenke ich im Laufe dieses Jahres ein beson- deres Augenmerk zu richten. Diejenigen Entomologen, wel- che sich in genauere Bekanntschaft mit den Arachniden, Myriapoden, Thysanuren u. A. gesetzt haben, wer- den in den Colonien der Ameisen, namentlich der F. rufa, noch eine reiche Ernte halten können. Mir ist bei meinen Nachsuchungen manches hierher Gehörige vorgekommen; ich bin jedoch aus Mangel an Zeit und an literarischen Hülfs- mittelu noch zu wenig mit den genannten Familien vertraut, als dass ich mich weitläuftiger und sicher darüber ausspre- chen könnte. Von Arachniden kommt sehr oft unter der F. rufa eine, bereits in meinem frühern Aufsätze erwähnte, ohn- gefähr eine Linie lange, röthliche Spinne vor, mit dunk- lerem Hinterleibe, die ich jedoch in keiner der von La- treille auf die Stellung der Augen basirten Gattungen füg-

Lieh unterbringen kann. Es finden sich auch unter dieser Ameise merkwürdig gestaltete, jedoch sehr kleine Formen acaridenähnlicher Thiere. Von Thysanuren ist mir beson- ders eine ziemlich grosse schwefelgelbe Lepisma aufgefallen, die sich zuweilen in den kleinen Golonien der F. rufa, oft in mehreren Exemplaren findet, welche bei Aufhebung des Steines mit unglaublicher Geschwindigkeit nach allen Seiteii hin auseinander stäuben, und sich schwer und nur verletzt und zerdrückt erhaschen lassen. Sehr häufig findet man auch in den grossen Colonien der F. rufa eine kupferglän- zende, mit langen Haaren einzeln besetzte Podura. Ich muss jedoch aus oben angegebenen Gründen meinen nähern Be- richt über diese Thiere entweder auf eine spätere Zeit ver- schieben, oder ihn Andern überlassen.

Es wäre nun noch die wichtige und interessante Frage zu beantworten übrig: Welche Rolle spielen die Myrmeco- philen im Staate der Ameisen und welches ist der eigent- liche Grund ihres Zusammeuwohnens mit denselben? Der bereits von Müller in der, im dritten Bande des Germar- schen Magazins für Entomologie befindlichen Naturgeschichte der Keulenträger angegebene Grund dürfte wohl nur von den Arten der Gattung Claviger allein gelten. Dagegen lassen mich fortgesetzte Beobachtungen mit der grössten Wahrschein- lichkeit vermuthen, dass eine grosse Zahl der Myrmecophi- len, namentlich die aus den Familien der Brachelytren und Histeren, den Excrementen der Ameisen nachgehe; Andere, die im Larven- oder Puppenzustande durch Feuchtigkeit ver- derben, z. B. die Larven der Cetonien, finden in der Tiefe eines Ameisenhaufens, durch die über einander befindlichen Gänge und Stockwerke vor aller Nässe geschützt, einen zu ihrer Verwandlung geeigneten trocknen und zugleich warmen Ort; noch Andere mögen wohl blos durch das Aroma der Ameisen angezogen werden und mit einem gewissen Wohlbe- hagen in deren Nähe verweilen. Ich glaube jedoch auch noch an eine andere, reeiproke Beziehung dieser Thiere zu einander, über welche jedoch die Acten bei mir noch nicht geschlossen sind. Es mag daher für jetzt bei diesen kur- zen Andeutungen über diesen wichtigen Gegenstand, den ich

271

später in einer besondern Abhandlung weiter auszuführen gedenke, um so mehr sein Bewenden haben, als gegenwär- tiger Aufsatz ohnehin umfänglicher geworden ist, als ur- sprünglich in meiner Absicht gelegen hatte.

Uebrigens zweifle ich nicht, dass ich, bei der jetzt herrschenden Vorliebe mancher Entomologen für die Myrme- cophilen und so fern ich mich von Seiten meiner entomolo- gischen Freunde und Correspondenten einer gleich gefälli- gen Unterstützung, wie diesmal, zu erfreuen haben sollte, in dem nächsten Bande dieser Zeitschrift über die Ameisen- freunde gewiss noch vieles Neue und Interessante zu berich- ten haben werde.

V.

Bemerkungen

z u

A. A. H. Lichtensteins Abhandlung über die Mantis-Arten,

in den Transactions of the Linneean Society. Vol. VI. Lond. 1802.

Von Tonssaint von Charpentier,

Königl. Berghauptmann von Schlesien.

Lichtensteins monographische Abhandlung über die bis zu seinerzeit unter dem generischen Namen Mantis begriffenen Orthopteren, verdiente gewiss die grosse Aufmerksamkeit der Entomologen und den Beifall und das Ansehen, welches sie erhielt. Bei den damals weit geringeren Hülfsmitteln, die ihm bei einer solchen Ausarbeitung zu Gebote standen, hatte eine Monographie, wie die hier gelieferte, doppelten vVerth, denn nicht nur dass die Classe der Orthopteren damals nur noch geringe Aufmerksamkeit bei entomologischen Schriftstellern gefunden hatte, so waren die so zerbrechlichen Geschöpfe die- ser Ordnung nur in geringer Anzahl in den Sammlungen vor- handen, und wohl sehr oft nur in Weingeist aufbewahrte Ex- emplare, die die Farben bei dieser Aufbewahrungsart so sehr ■verlieren.

Bei diesem grossen Mangel natürlicher Exemplare, und den mangelhaften Beschreibungen früherer Schriftsteller, war es daher wohl fast unvermeidlich, dass bei jeuer Monogra- phie mehrere und oft grosse Irrthümer mit unterlaufen muss- ten. Ich glaube bei dem jetzt vorhandenen ungleich reich- haltigem Materiale, sowohl literarischem, als in Sammlungen vorhandenen, in den Stand gesetzt zu sein, mehrere jener Irr-

S73

thfimer berichtigen zu können, und glaube dadurch manchem Entomologen eine nicht unwillkommene Arbeit zu übergeben, da die Licht enslein'sche Monographie noch heute als eine Hauptbearbeitung dieser Insectenfamilie gilt.

Der würdige Sohn des berühmten Monographen, Herr Geh. Rath Lichlenslein in Berlin, hatte vor mehreren Jahren die grosse Güte, mir eine Abschrift der ursprünglichen Ab- handlung seines Vaters mitzutheilen. Diese Schrift ist um so interessanter, da sie in einigen Punkten von später in dem Linn. Trausactions gelieferten Beschreibungen abweicht, und der ursprüngliche Text doch manchen Aufschluss ertheilt.

Der Urtext war ganz in lateinischer Sprache, und na- mentlich die lehrreiche Einleitung und die nach den Beschrei- bungen der Arten folgenden generellen Bemerkungen eben- falls durchgehends lateinisch. Der ursprüngliche Titel lau- tet: Commentatio entomologica de generibus Phasma et Man- tis, curate in systemate discernendis; in qua praeter characle- res genericos Caspari Slollii emendatos, species quoque ple- raeque ex autopsia accurata descriptione et exacta synouiinia instruuntur, auctore M. Ant. Aug. Henr. Lichlenslein, Re- ctore Johannei Hamburgensis.

Eine Jahreszahl ist nicht angegeben.

Im oben erwähnten 6ten Bande der Trausactions of the Linneean Society (vom Jahre 1802) ist diese Monographie abgedruckt, jedoch die Einleitung und die nach dem Schlösse der Artenbeschreibung beigefügten Bemerkungen in englischer Sprache. Sie führt die Aufschrift: A dissertation of two Na- tural Genera hilherto coufounded under the nanie of Mantis. By Anlhomj Auguslus Henry Lichlenslein. Trunsla- ted from the German by Thomas Young. Read April 4. 1797.

Hier erfahren wir also dass diese Abhandlung im Jahre 1797 (und wahrscheinlich schon etwas früher) abgefasst war*);

) Hieraus erklärt sich auch, aus welchem Grunde Lichten- stein in seiner Monographie die von Illtyer in Kiujellmis Käfern Preussens vorgeschlagenen Gattungen Psyllium und Emrnisa nicht aufnehmen konnte, da sie damals noch gar nicht aufgestellt waren. Man s. Burmeister Handbuch II. S. 523.

(5. Band. 2. Heft.) 18

»*4

wie und warum aber gesagt werden konnte: „translated from the German" weiss ich nicht zu deuten. Die Urschrift, von der ich Abschrift besitze, war, wie bereits oben bemerkt, durchgehends lateinisch.

Ich -vermuthe die Veranlassung zu dieser Monographie mag Lkhleiisle'm in Abfassung des berühmten leider in den Bibliotheken fast gar nicht anzutreffenden Catalogs der reichen Ilollhülsenschen. Insecteusammlung gefunden ha- ben. Dieser Catalog erschien (die dritte Section, welche die Insecteu enthält) nach Angabe der Vorrede im November 1795 in Hamburg, woselbst sich die berühmte Sammlung befand, welche aus Holland dahin gebracht worden war. Wohl mit Gewissheit ist anzunehmen, dass, wenn in dem bekannten S/o/f sehen Orthopterenwerke das Museum Holthuisianum an- geführt wird, dasselbe gemeint ist, über welches der erwähnte Catalog angefertigt wurde.

Lichlenslebi scheint sich dieser Arbeit mit besonderer Theilnahme und Liebe unterzogen zu haben, und namentlich was die Orthopteren betrifft. In der Vorrede zu dem Cataloge sagt er selbst: „Die Bemerkungen welche ich hin und wie- der eingestreut habe, werden ächten Kennern nicht unwill- kommen sein. Vornehmlich dürften die Beobachtungen über die Gattungen: Mautis, Locusta, Gryllus und Phalangiuin ge- übteren Entomologen einigen Stoff zum weitem Nachdenken an die Hand geben."

Diese Abhandlung Licht ensleins dient zugleich als ein fast notwendiger Commentar zu Sloll's grossem Orthopteren- werke, ja selbst der ursprüngliche Titel derselben, den die Urschrift in lateinischer Sprache führte (m. s. oben), scheint diese Bestimmung anzudeuten.

Da dieser Catalog der HoUhaisensdmi Insectensamm- lung gegenwärtig wohl sehr selten ist, und mir wenigen En- tomologen zur Hand sein dürfte, so halte ich es nicht für überflüssig, hier eine recht merkwürdige Stelle aus der Vor- rede wörtlich einzurücken. Sie lautet so : „Auch die Ex- emplare sind verhältnissmässig schön und wohl aufbewahrt. Aber völlig einzig und unvergleichlich ist die Anordnung, welche, beinahe ohne Rücksicht auf irgend ein System, nach

«75

dem blossen Anblick mit einem fast unbegreiflichen Scharf- sinne entworfen und mit ausharrender Genauigkeit durchge- führt ist. Der bisherige Besitzer verdankt dieses theils sei- nem eignen unermüdeten Fleisse, theils der Beihülfe des se- ligen, so oft unbillig verkannten Caspar Sloll. Dieser Mann mag immerhin seine Launen und Eigenheilen gehabt haben; aber ohngeachtet ich mit ihm nie die entfernteste Verbindung gehabt habe, so nöthigt mich doch das Gewissen, ihm Ge- rechtigkeit widerfahren zu lassen."

„Anfangs wollte ich, um der Gleichstimmigkeit willen, auch bei den Insecten die Gmel'm' sehe 13te Ausgabe des Lbme' sehen Natursystems zum Grunde legen. Aber eine eben so merkwürdige als unerwartete Erscheinung veranlasste mich, vielmehr Fabricius Klassen und Gattungen zu befol- gen, wiewohl mit beständiger Nachweisung auf die Linne'- sche Lehrart. Zu meinem grossesten Erstaunen fand ich nehmlich, dass die holländischen Entomologen beinahe immer die Insecten zusammen geordnet hatten, welche nach Fabri- cius neuestem System zu Einer Gattung gehörten. Die sy- stematische Entomologie ist erst herumgekommen, während das Cabinet unter meinen Händen ist: folglich konnten die Holländer unmöglich einen Plan befolgen, der noch nicht ge- macht, ich geschweige, bekannt war. Fabricius hat dieses Cabinet in Holland niemals, und in Hamburg nur erst nach dem Abdruck seiner systematischen Entomologie zu Gesicht bekommen, folglich dessen Anordnung auf keine Weise zum Behufe seiner neu errichteten Gattungen benutzen können. Demohngeachtet steckten die Insecten grade so hinter einan- der weg, wie sie in meinem Verzeichniss aufgezählt sind, und es war sehr deutlich angezeigt, wo nach dem Urtheil der Kenner eine neue Gattung anfange. Ich weiss nicht, ob die Gelehrten- Geschichte ein völlig ähnliches Beispiel aufzuwei- sen hat, dass Männer, die von ganz verschiedenen Grund- sätzen ausgingen, völlig von einander unabhängig, so viele, in das spitzfindigste Detail eingehende Wahrheiten so über- einstimmend entwickelt haben."

In der Einleitung zu der hier in Rede stehenden Mo- nographie zeigt Lichlenstein vorzüglich die Gründe an, aus

18 *

276

welchen die in Linnes Syst. Nat. und noch in Fabrkhis Eutomologia systematica Tom. IL (1793) unter dem geneti- schen Namen Manlis vereinigten Orthopteren notwendigem weise in zwei verschiedene genera ahgetheilt werden müssten, nämlich in Phasma und Mantis, und die nähere Darlegung dieser Trennung des alten genus Mantis in zwei genera, mochte wohl der Hauptzweck der Lichlensleinscheii Arbeit gewesen sein.

Er gesteht sehr umumwunden, dass der Gedanke einer dergleichen Trennung der alten Mantisarten durchaus nicht von ihm herrühre (is by no means of my invention), sondern von Caspar Sloll in seinem berühmten Werke über die Or- thopteren. Dieses kam in Amsterdam heraus, und begann im Jahre 1787 mit holländischem und französischem Titel und Text, stets auf demselben Blatte gedruckt. Es besteht aus zwei Abtheilungen, von denen die erste die Lbme' sehen Mantisarten, die zweite die übrigen Orthopterengattungen ent- hält. Beide sind mit 75 illuminirten Tafeln versehen. Dies Werk wurde im Jahre 1813 geschlossen und diese Jahrzahl befindet sich unter den Titeln der beiden Abtheilungen. Diese lauten im französichen Text: Representation des Spectres, ou Phasmes, des Mantes, des Sauterelles, des Grillons, des Criquets et des Blattes.

Hier, so wie bei den natürlich ebenfalls nach der Be- endigung des Werks beigefügten Registern findet man den Namen „Phasmes." In dem früher (vor 1813) herausgekom- menen Text ist nur der Name Spectrum gebraucht. Da Sloll bereits im Jahre 1795 verstorben war, so rührt der eigent- liche Haupttitel und das Register zu seinem Werke von einem andern Schriftsteller her. Dieses war der berühmte Hout- tuyn, wie solches eine Note auf der 62sten Seite des Textes der ersten Abtheilung besagt. Hier heisst es, dass Sloll vier Lieferungen der Spectres, von Tab. 1 18, und eine Lieferung von den Locnsten von Tab. 1—6 besorgt, die fol- genden aber Houlluyn herausgegeben habe. Mehrere Lie- ferungen und wohl gewiss das Register kamen später heraus als die Lichlensle'mscaen Abhandlungen, und daher mag es kommen, dass Lichtendem sich oft ganz andrer Beinamen

bedient, als die im Register gegebeneu, und dass er Figuren der letzten Tafeln gar nicht allegirt.

Wir finden also die Trennung des Llnne'sclien genus Mantis bereits im Jahre 17S7 von Stoll ausgeführt und zwar theilte er diess genus in Spectrum und Mantis. Der Name Phasma kommt wohl zuerst im Jahre 1795 gedruckt vor, und zwar in dem oft erwähnten, so sehr wissenschaftlichen Cata- logo collectionis Holthuisianae , woselbst sich Lichlenstein seiner auf Seite 77 u. folg. bedient. Dann kommt er aus- führlichst in obiger Monographie vor, welche schon 1797 im April in; London der Lmwe'schen Gesellschaft vorgetragen wurde. Später, im Jahre 1798, hat auch Fabricius im Supplemento Entomologiae systematicae das genus Phasma dem Namen und der Sache nach angenommen, ohne jedoch im mindesten zu erwähnen, dass er in beiden Stücken bereits Vorgänger habe. Das SloU'sche Werk war ihm übrigens bekannt, denn pag. 188. und a. a. ü. des Supplem. führt er es an.

Das hier Gesagte dürfte hinreichend zeigen, was es für eine Beschaffenheit mit Creirung des genus Phasma hat. Es dürfte daher wohl nur auf einem Irrthuiue beruhen, wenn Burmeisler (Handbuch der Entomologie II. II. S. 522. und 559.) die Errichtung des Geschlechts Phasma Illigern zu- schreibt. Er mochte hierzu dadurch verleitet sein, dass Illi- ger in der, den Kugellan'sclien Käfern Preussens, deren Herausgabe Illiger im J. 179S besorgte, angehängten allge- meinen Eintheilung der Insectenklassen, bei den Orthopteren auch das genus Phasma, mit beigesetztem n. oder nobis auf- führt; damals war Fabrlv. ßuppl. Eut. syst, wohl noch kaum zu Illigers Kenntniss gelangt, aber Slolls und Lichten- sleins Arbeiten waren ihm doch wohl nicht unbekannt. Nie- mand aber war je entfernter davon, sich mit fremden Federn zu schmücken und bedurfte es auch weniger, als der edle, Wahrheit liebende Illiger. £enes nobis ist alsc entweder nur ein Zeichen, dass auch Er die eingeführte Gattung Phasma billigt und als selbstständig gut heisst, oder es wäre ein höchst merkwürdiges Zusammentreffen der Ansichten und Worte, dass auch Illiger mit Sloll und Lichtenstein dieselbe Treu-

2*8

linng und dieselbe Namengebnng vollzog. Soviel bleibt Thatsache, dass das genus Phasma der Sache nach von Sloll, dem jetzigen Namen nach von Lichtenstein gestiftet wurde.

Es gehört übrigens kaum hierher, zu bemerken, dass dies ursprüngliche genus Phasma in neuerer Zeit von Gray, Burmeister und Serville in sehr viele (vielleicht zu viele) genera gespalten worden ist.

Doch ich schreite nun zu den monographischen Be- schreibungen der Phasmoden und Mantoden selbst, welche uns Lichlenslein gegeben.

1. Phasma filiforme. Licht, giebt uns auf Tab. I. hg. 1. der Linn. Tran- sactions eine Abbildung dieses Geschöpfs und allegirt als Sy- nonima: Fahric. Ens. Syst. Tom. II. p. 12. Mantis filiformis. Gmclin S. Nat. p. 2048. Pctiver Gazophyl. Tab. 60. %. 3. Broten Hist. of Jamaica p. 433. Tab. 42. fig. 5.

Den Peliver kann ich nicht vergleichen. Die Brown* - sehe Abbildung ist gut.

Im Urtext fügt er noch in Parenthese bei: „(Herbst Archiv. Tab. 51. fig. 2. est larva alias speciei, certe hnjus generis et fortasse etiam tribus : sed cujus inter hactenus no- tas, an alieujus adhuc ignotae, id quidem rne nescire fa- teor)." Diese Worte sind in dem Linn. Trans, weggeblie- ben, wiewohl weiterhin dem Sinne nach ausgedrückt.

Welches Thier Licht, unter Ph. filiforme gemeint habe, setzt seine Beschreibung und seine Abbildung ausser Zweifel. Aber ich wundere mich, dass er nicht die Abbildung bei Stoll Tab. XXII. fig. 81. hier angeführt hat, die offenbar das näm- liche Geschöpf vorstellt, und im Stolhclmi Register auch Ph. filiforme genannt ist.

Beide Abbildungen stellen Mannchen vor; auch muss Licht, es für ein Männchen erkannt haben, da er bei der nächst folgenden Species sagt: habitat cum praecedente (also dem Ph. filif.) cujus forsan foemina.

Was nun die Lichtenslcinsc]\en Allegate betrifft, so führt Fabric. in der Ent. syst. Vol. II. lediglich Herbsl's

»*9

Archiv als seine Mantis filiformis an. Ein Gleiches thnt er im Supplement p. 187. wo er noch obige Citate aus Brown und Pelirer beifügt. Dass nun Herbsl's Abbildung nichts weniger als das Chasma filiforme Lichtensle'ms vorstellt, ist gewiss, und die wenigen Worte des Fabricins lassen die Sache unentschieden, welches Geschöpf Fabr. eigentlich ge- meint habe. Am besten dürfte es sein, das Allegat ans Fabr. ganz wegzulassen.

Eben so dürfte das Citat aus Gmelin' s S. N. zu strei- chen sein. Gmelin schrieb dem Fabric. nach, fügte jedoch dessen Allegat aus Herbst' s Archiv ein ? bei, so wie er mit einem gleichen Zeichen Scopol? s Plocaria domestica (das bekannte Phasma Rossii) auch als Synonim anführte. Durch die Bemerkung, das Thier komme in „America, Indiis, Italia" vor, gab Gmelin wohl hinreichend zu erkennen, dass ihm das Thier selbst fremd war, und er mehrere Species verwechselte.

Ausser der erwähnten Abbildung Slolls fig. 81. sind von neueren Schriftstellern folgende Synonima hierher zu ziehen. Gray Synopsis p. 17. Bacteria filiformis.

Gray hat 1. c. [>. 42. einen Cladoxerus filiformis mit einem ? aufgeführt, und sicli dabei auf Stolls Tab. XXII. fig. 81. bezogen. Dies scheint ganz unrichtig, da sein Cladoxerus tegmina und alae haben soll, beide aber der Stollschen Figur gänzlich fehlen. Burmeister (Handb. II. 564.) erklärt diesen Cladox. filif. Gray für eine Larve. Die Gründe hierzu sind mir nicht klar, denn die Sfo/fsche Figur sieht durchaus nicht lar- venartig aus. Sollten ihn die Worte Servilles in der Revue meth. bei Cladoxerus gracilis hierzu bewogen haben? Serv. sagt: „Tab. XXII. fig. 81. stellt Stoll das Männchen einer an- dern Gattung dieser Sippe dar im Larvenzustande. Burmeister Handbuch II. p. 563. Bacteria calamus maS. ' ServUle erwähnt in seiner Revue methodique in den Annales des scienc. nat. Tom. XXII. einer Bac tria filif ormi s, und fie- zieht sich auf Fahricii Phasin. filif. In seinem Orthopteren- werke hat er aber nirgends dieser seiner Bacter. filif. noch des Fabr. Ph. filif. gedacht.

% Phasma F erula. 1 Achtenstein sagt, es möge vielleicht dieses Phasma das Weibchen des P. filiformis sein. Dies ist es nun wohl nicht, sondern eine eigne Species.

280

Es gehört hierher :

Falric. Suppl. Ent. syst. p. 187. Ph. ferula.

Gray Synopsis p. 16. Bacteria Arumatia, welches das Weib- chen ist.

Burmeister Handbuch II. 564. Bacteria ferula, welcher des Falric. Ph. filiforme für das Männchen hält, für das Weibchen aber Grays Bact. Arumatia anführt. Desgl. Stolfs (auch von Licht, angezogen) Tab. XIII. fig. 51. liösel u. s. w.

Scrville Orth. p. 223. Bacteria arumatia.

3. P h a s m a c o r n u t n m.

Llchlenslein führt hier richtig Slolls Tal). XV. fig. 57. als Synonim an. Im Sloll sclien Register hat dieses Phasma den Namen P. bicorne, den auch Gray beibehalten hat. Es gehören hierher: Gray Synopsis p. 16. Bacteria bicornis.

Guildings in Transact. of the Linn. Society Vol. XIV. p. 137., wo er es für Ph, liliformis foemina hält, welches aber nicht der Fall ist. Burmeister Handbuch II. 566. Bacteria bicornis.

Ich bemerke hier, dass Licht, dieses Ph. bereits 1795, also wohl lange vorher ehe das Register zu Stolls Werk herauskam, im Catal. Holthuis. p. 78. mit dem Namen Ph. cornutum belegte und auf die Slollsclie Abbildung hinwies.

4. Phasma Calamus.

L'icJU. verwies auf Fabr. Phasma dieses Namens, und sagte, er kenne es nicht genau. In

Fahricius Suppl. E. S. p. 187. ist dies Phasma Calamus auch

aufgeführt. Desgl. Gray Synops. p. 17. als Bacteria Calamus.

Auch hat es

Serville in der Revue method. zwar als Bact. Calamus erwähnt,

aber in seinen Orthopteren weder beschrieben noch angeführt.

Burmeister Handbuch II. pag. 564. führt es aber als Foemina von

Ph. Calamus an, deren Mann das ad 1. erwähnte Lichtenstein-

sehe Phasma filiforme sei, j

5. Phasma Sceleton.

Da der auch von Lichtenstein angeführte Stoll, die- ses Ch. auf Tab. XIV. fig. 55. abbildete und es später im Register Ph. simple x nannte, so hat auch

281

Gray Synops. p. 17. den Namen Pli. simplex beibehalten. Es

verhält sich hiermit ganz wie bei Ph. cornutum. M. s. oben. Burmeister Handbuch II. p. 565. Bacteria simplex.

6. Pha sma latipes.

Eine gleiche Namengebung funkt hier Statt. Bei Sloll ist es P h. femoratum und zwar im Register also genannt, später folglich, als in der Lichtensteinschen Monographie. Es gehören als Synonime hierher: Gray Synops. p. 15. Prisomera femoratum. Burmeiser Ilandb. II. p. 5G5. Bacteria femorata, der es für ein Weibchen eines noch unbekannten Männchens ausgiebt.

7. P h a s m a P 1 o c a r i a.

Zu den richtig angeführten Schriftstellern ist noch hin- zuzufügen :

Charpentier Horae entomol. p. 93. Pha sma Bossium. Auch sehe man die Bemerkung in Germar's Zeitschrift für Entomo- logie Bd. III. p. 302. Gray Synops. p. 20. Bacillus Bossia (sie). Brülle bist. nat. des Ins. Tom. IX. p. 111. Bacill. Bossii,

Tab. IX. iig. 2. Serville Orth. p. 256. Bacillus Bossia (sie).

8. Pha sma angulatum.

Licht, kannte dies Thier ' nicht genau, vielleicht nur aus Fabrichis Beschreibung und Dninfs Abbildung. Ich befinde mich in gleichem Falle und führe daher nur folgende Schriftsteller als hierher gehörig an :

Fahrte Suppl. Ent. Syst. p. 187. Ph. an gu lata.

Gray Synops. p. 33. Dia p her ödes Gigas (Drury hatte es

Mantis Gigas genannt). Serville in der Bevue method. erwähnt seiner als Cyphocrana an gu lata mit Bezug auf Fahr, und Drury. In seinem Werke über die Orthopteren hat er es ganz weggelassen. Burmeister Handb. II. p. 574. Diapherodes angulata, und bemerkt dass die Drury^sche Abbildung ein Weibchen vorstelle.

Dass Gmeün S. Nat. p. 2055. unter No. 49. die Dru- ri/'sche Abbildung zu einem Thiere zieht, das er Mantis gigantea nennt, ist wohl ebenso unstatthaft, als dass er demselben Oberitalien als Vaterland anweiset. Hier scheint überall Irrthum obzuwalten.

282

9. Phasma Gigas nnd

10. Phasma Empusa.

Ich bemerke hier zu diesen beiden Arten, dass es mir nicht genau bekannt ist, ob beide wirklich verschiedene Spe- cies sind. Ich besitze mir die eine Art, kann daher nicht ex Antopsia über beide nrtheilen. Da Bur meist er, Gray und Serville beide Arten als verschieden aufführen, so wer- den sie wohl nähere Untersuchungen angestellt haben.

Ich bemerke demnach nur zu Chasma Gigas, dass das Citat aus Linne's Mus. Ulr. wohl richtig ist; von den von Linne angeführten Schriftstellern aber wohl keiner hierher ge- hört. Rösel II. Gryll. Tab. 19. fig. 10. nun schon gar nicht, als völlig ungeflügelte Art, und fig. 9. möchte auch eher für eine andere Species passen.

Wenn Macgraf, den ich nicht nachsehen kann, unter seiner Arnmatia einen Einwohner Brasiliens verstanden hat, so kann es auch Ph. Gigas nicht sein, welches gewiss nicht in Brasilien vorkommt.

Licht, allegirt aus Sloll nur dessen Tab. II. fig. 5. (welche auch Fabr. Suppl. bei seinem Phasma Gigas aufführt). Die Abbildung Slolls Tab. I. fig. 1. zieht Licht, zu Ph. Em- pusa. St oll giebt in seinem Text ausdrücklich an, beide seien eine und dieselbe Art.

Dass Licht, auch A üben ton Tab. 65. fig. 1. mit an- führt, obgleich mit der Bemerkung der ganz fehlerhaft ge- zeichneten Vorderbeine, möchte ich nicht gut heissen. Denn die ganz anders gezeichneten Elytra, und die ganz ohne dun- kele Binden gezeichneten Flügel stellen wohl nothwendig ein anderes Thier als Ph. Empusa vor, da die für solches ange- zogene Figur Slolls Tab. I. fig. 1. doch sehr dunkele Bin- den der Flügel erblicken lässt, und Burmehler II. 579. dem Ph. Empusa Flügel mit schwarzen Binden beilegt. Gray hat das Thier wohl gar nicht gekannt und führt nur Lieh- tensleins Diagnose und Allegate auf, und Serville erwähnt leider der Flügel auch mit keinem Worte.

Es giebt hier also wohl noch allerdings Mehreres auf- zuklären. Serville (Orthopt. 239.) meint auch, beide Arten könnten wohl eine Varietät einer und derselben Art seiu.

»83

Neuere Citate zn beiden Arten sind: Zu Ph. Gigas:

Gray Synops. p. 35. Cypliocvana Gigas. Burmeisler Handb. II. p. 579. Cyphocrania Gigas. Serville Orth. p. 237. Cyphocrana Gigas.

Zu Ph. Empusa. Gray I. c. Cyphocr. Emp. Burmcistcr I. c. C y p h o c r. E m p. Serville I. c. Cypho er. Emp.

11. Pliasma naevium. Licht, führt unter diesem Namen beide Geschlechter ei- nes Phasma auf, welches schon früher Licht, im Catal. Holt- lius. p. 77. (wenigstens das Weibchen) auch als M. necy- daloides aufführte, und welches auch der von ihm allegirte Sioll Tab. III. fig. 8. foem. und Tab. IV. fig. 11. mas mit diesem Namen belegte. Aus welchem Grunde er den Beina- men in „naevium" verändert haben mag, sehe man weiter unten. Das Allegat aus Rösel II. Gryll. Tab. XIX. fig. 9. ist doch ziemlich unsicher, da die Abbildung recht übel geratheu ist. Die Allegate aus Linne und Fabvicius von Ph. necydaloides sind hier wegzulassen, da sie ein anderes Thier bezeichnen. Dagegen sind hier anzuführen als Synonime: Gray Synops. p. 36. Platycrana maculata. Dass schon. Linne in der I2ten Ausg. des S. Nat. dies Thier Mant. ne- cydaloides nannte, scheint er zu ignoriren. Burmeister Handb. II. p. 579. Cyphocrania necydaloides,

jedoch mit Weglassung des Citats aus Fahricius. Serville Orthopt. p. 240. Platycrana maculata.

Ich komme nun zu der Erläuterung des Grundes,' wes- halb Licht, dieses Phasma nicht P. necydaloides genannt hat, wie es bei Stoll und auch eigentlich im Catal. Holthus. ge- schehen ist. Linne bezeichnete nämlich im S. N. ed. 12. p. 691. und früher in den Amoeuit. acad. Vol. VI. p. 337. unter dem Namen Mantis necydaloides ein ganz ande- res Thier, und inducirte Stoll wahrscheinlich seine Tab. III. und IV. abgebildeten $ und d" von Phasmen für die M. ne- cydaloides zu halten, durch das Allegat aus Rösel II. Gryll. Tab. 19. üg. 9. welche (schlechte Figur) allerdings zur Noth auf Stolls Phasma, das Ph. naevium Licht., angewendet wer-

284

den kann, wenigstens eher als auf die wirkliche M. necyda- loides Linnei. Allein mit L'mnes Citat ans Rösel mnss man es so genau nicht nehmen, denn die nämliche Figur hatte er schon hei M. Gigas angeführt.

Es ist nämlich nach der Meinung Mehrerer, denen ich ■wohl auch beistimme, die M. necydaloides I/mn. in den Amoenit. acad. Tom. VI. No. 32. S. N. ed. 12. No. 14. p. 691. nichts anderes, als die von ihm im Syst. Nat. sub No. 2. p. 689. beschriebene M. phthisica. Dasselbe Thier wel- ches Degcer Tal». 36. fig. 1. als M. phthis. Linn. abbildet, so wie Sloll Tab. XX. fig. 76. als Pn. bioculatum = Ph. bioc. Gray Syn. p. 24. = Ph. necydaloid. ServUle Orth. 270. Die ausführliche Beschreibung der M. phthisica L'mnes im Mus. Ulr., so wie die Worte im S. N. „elytra brevissima, medio carina gibba, extus nigra," so wie die Worte bei seiner M. necydaloid. „elytris ovatis brevissimis, viridibus, extus nigris" passen völlig auf eine und dieselbe Species, nämlich auf die M. Phthisica in De Gecr und Ph. bioculata Sloll.

Der Name P. necydaloides möchte also wohl jedenfalls dieser Südamericanischen Species verbleiben, der Namen P. Phthisicum eingehen, und der Name Ph. naevium, dem von Oiwler, Gray und Serielle dem Ph. maculatum ertheilten, als früher gegebener, verbleiben.

Ganz mit Unrecht allegirt Licht, die M. Phthis. Linn. bei folgendem Phasma, P. edule. Im Urtext und im Gatal. Holt, hat er diesem Citat ein Fragezeichen beigesetzt. 12. Phasma edule.

Das Citat ans L'mne muss wegfallen. Das aus Drmy kann ich jetzt nicht vergleichen.

Schon Fabricius in der Ent. syst, nannte es M. Ja- maicensis, und Licht, hat sich durch iloulluijn zum Glauben verleiten lassen, es werde in Ostindien von den Ein- wohnern gegessen, weshalb er es auch wohl ?. edule nannte.

Fabric. im Suppl. führt es als Phasma Jamaicensis auf und allegirt Sloll's Figuren als Ph. viride. Also nannte es Sloll nur im französischen Text, im Register Ph. Jamai- censis.

285 Noch gehören hierher:

ßjtoll Tab. VI. ßg, 21. mas. fig. 20. foem. Ph. Ja m ac e n s i s.

Bouttuyn nat. Hist. Tab. 79. fig. 1.

Gfrni/ Synops. p. 36. Platycrana vir i da na,

Burmeister Handb. II. p. 578. Cyphocrania vi ri da na.

Servilte Orthopt. p; 241. Flatycrana viridana.

Serville führt America mit einem Fragezeichen als Va- terland an; richtiger wohl St oll und Burmeister die Mo- lucken. Dann kann freilich der Name Jamaicensis nicht bleiheu.

13. Phasina h e c t i c u m.

Von diesem giebt Licht. Tab. I. fig. 2. eine Abbildung, und in den Bemerkungen am Schlüsse des Werks eine aus- führliche Beschreibung. Dieses Phasina scheint allen nach- folgenden Autoren unbekannt zu sein, denn Burmeisler und Serville erwähnen seiner gar nicht ; Gray (Synops. p. 36.) nur der Licht ensl einsehen Worte.

14. Pliasma a t r o p h i c u m.

Ausser Fabr. Suppl. p. 188. Phas. atrophica ist nur noch Gray Syn. p. 23. anzuführen. Serville hat es in sei- nen Orth. nicht erwähnt.

15. Pliasma Umbretta.

Stoll nennt die hier von Licht, allegirte Figur 27. der VIII. Tafel in dem Register Pliasma linearis. Im Ciatal. Holth. p. 78. äussert Licht, die Verniuthung, es möge Ph. Umbretta das Männchen von Fabricii Mantis (später Plias- ma) linearis sein. Dies ist es wohl auf keinen Fall, denn man bedenke die Worte in Fabr. E. S. bei M. linearis „fe- mora antica membranacea." Ich werde nochmals auf dies Ph. linearis Fabr. zurückkommen.

16. P has ma rose um. Hierher gehört noch :

Falric. Suppl. E. S. p, 190. Ph. rosea.

Gray Synops. p. 37. Platycrana rosea.

Serville erwähnt seiner in der Revue meth. als Phasma roseum. In den Orthopteren übergeht er dieses Pliasma, wenn er nicht vielleicht p. 252. dasselbe unter dem Namen Ne- croscia ros eip ennis beschreibt. Doch ist dieses nur eine Verniuthung, und da es mehrere Arten ähnlicher Grösse und

2§6

mit rosenfarbenen Unterflügeln giebt, könnte hier doch wohl auch eine andere Art gemeint sein, wenn gleich die Beschrei- bung ziemlich gut auf Ph. roseum passt. Auch ist es eben- falls aus Ostindien. Gray's Diura roseipennis (En- tom. of Australia) ist eine ganz andere Art.

17. Phasma laterale.

Sloll giebt Tab. X. fig. 36. und 37. zwei Abbildun- gen, welche er beide im Register, und wohl mit Recht, für eine und dieselbe Art, das Phasma laterale hält. Auch Fabr. citirt beide Figuren in seinen Supplem. p. 189. zu seinem Ph. laterale. Im Catal. Holth. führt Licht, beide auch als Ph. laterale auf, glaubt aber es seien climatische Ver- schiedenheiten. Sloll nämlich sagt, die sub fig. 36. abgebil- dete Art sei aus Surinam, die fig. 37. aus Tranquebar. Fubr'ic. giebt Brasilien als Vaterland an, und es ist mir kaum wahrscheinlich, dass es auch in Tranquebar -vorkommen sollte. Uebrigens gehört hierher:

Gray Synops. p. 22. Phasma laterale.

18. Phasma variegatum.

Als Synonima sind hier noch aufzuführen: Fahricius Suppl. p. 189. Gray Synops p. 24.

Scrville Revue P li. tessulatum. Idem Orthopt. p. 271. Ph. variegatum.

19. Phasma bimaculatum. Gray Synops. p. 22.

Burmeister Handb. p. 587.

20. Phasma c i n e r e u m. Gray Synops. p. 25.

Burmeister Handb. p. 584. Auch zieht Burm. hierher, und wohl mit Recht De Gccrs M a nt. b acutus. Es muss aber Tab. 36. fig. 2. (nicht fig. 1.) heissen.

Im Catal. Holthuis. p. 81. nennt Licht dies Phasma: chlorop us.

21. Phasma valgum.

So nannte es Licht, schon im Catal. Holth., wo er Sloll Tab. XIII. fig. 56. citirte, welcher im &7o//schen Re- gister später der Name Ph. curvipes beigelegt wurde. Aufgeführt ist es noch in

»87

Gray Synops. p. 37. als PI), curvipes. Desgl. in Serville Revue als Pli. in flexi p es.

22. Phasma Dracuuculiis.

Licht, bezieht sich auf Sloll' 8 Abbildung Tab. XVIII. fig. 65, die Sloll im Register M. flabellif or mis nennt, im Text hatte er sich des Namens Dragon d'Amboine bedient, welches Licht, zum Anhalten gedient hatte. Gray Synops. p. 27. Prisopus f 1 ab elli form is. Serville Revue P r i s o p. sacrat u s. Burmeister Handb. II. p. 588. Prisop. flabellif. Desgl. ibid.

P r i s o p u s s p i n i c e p s. Serville Orthopt. p. 283. Prisop. flabellif.

Serville versichert mit Bestimmtheit, dies Thier stamme nicht aus Auiboina, sondern aus Cayenne. Auch Burmehtcr (Handb. II. p. 1013.) berichtigt das Vaterland dahin, dass es Surinam sei.

23. Phasma Orthmanni.

Von welchem er Tab. II. fig. 1. eine Abbildung giebt, so wie am Ende der ganzen Monographie (wenigstens im Ur- text) noch eine nähere Beschreibung.

Der Umstand, dass bei Ph. Orthmanni alle sechs Beine membranaceo - dilatati sind, da bei Ph. Dracunculus es nur die beiden vordem sind, geben einen Hauptunterschied ab.

Man sehe übrigens noch: Gray Synops. p. 28. Prisop. Orthmanni,

welcher jedoch dies Geschöpf nur aus Lichlenslein zu ken- nen scheint.

Bei Ph. Drac. sagt Licht., die Figur bei Sloll Tab. V. fig. 18. sei wohl zu Ph. Orthmanni zu ziehen, und möge des- sen „pupa" sein. Eine „pupam" stellt aber diese Abbildung gewiss nicht vor, sondern ein insectum declaratum. Es wird auch als solches von Gray in der Synops. mit dem (unpas- senden) Namen Prisopus Nympha p. 28. als eigene Spe- cies aufgeführt. (Zu diesem Namen ist Gray vielleicht durch Sloll verleitet worden, welcher dies Geschöpf für eine „pupa" oder „nympha" hielt und daher im lateinischen Register Nympha hinsetzte, wie er bei vielen Abbildungen that, die Thiere noch nicht „in statu declarato" vorstellten).

288

24. Phasma manicatum.

Licht, erklärt dies Thier nur ans der Beschreibung von des Fabrlcius Mantis linearis (Ent. Syst. Vol. II. p. 16.) zu kennen, und die Worte desselben: „femora antica membrauacea" mögen ihn bestimmt haben, zu glauben, es könne vielleicht der Mann von Ph. Orthmanni sein.

Gray hat es in der Synops. auch nur nach Licht, auf- geführt. Es schwebt daher noch grosses Dunkel über dieser Species.

Eine der Slotl's Spectra Tab. V. fig. 18. ungemein ähnliche Art hat Stoll unter den Acridiodeen Tab. XX b. fig. 79. abgebildet, aber im Register nicht aufgeführt, und nur im Text le petit dragon cornu genannt. Sie unterschei- det sich vom obigen vorzüglich durch zwei spitze kleine Hör- ner hinten auf dem Kopfe.

Im Urtext erwithnt hier Licht, noch, es möge die Man- tis aurita des Fäbric. Ent. syst. p. 15. (Suppl. p. 189.) zu diesem Genus nämlich den Phasmen gehören. Dass es aber in die Nähe von Dracunculus und Orthmanni zu rech- nen sei, ist damit gewiss nicht gemeint, und dürfte auch nach Fabrlcius Beschreibung nicht der Fall sein.

25. Phasma citrifolium.

Alle Citate von Licht, sind richtig, und ich werde un- ten noch einige beifügen. Allein ich finde es unrecht, dass Licht, diesem merkwürdigen Geschöpf den Namen citrifolium gab, da doch schon lange vorher der auch ihm bekannte Linn&sche „siccifolia" ertheilt war.

Ein Hauptunterscheidungskennzeichen des Mannes vom Weibe zeigt Licht, gar nicht an, und dieses sind die 4 5 mal längeren Antennen. Nur das Weib hat die sehr kurzen, nicht längeren als der Kopf, das Männchen ungleich längere. Auch irrt Lichtenstein wenn er sagt: Foemina alarum rudimentis nullis. Es sind allerdings beim Weibe, obgleich sehr kleine, Flügelrudimente vorhanden, die daher auch Linne im Mus. Ulr. p. 111. „brevissimae, emarcidae aut vix ullae" nennt. Sie sind nicht einmal so gross als die Fläche des Kopfes und können nur gesehen weiden, wenn man die fast

«89

bis ans Ende des Leibes reichende Elytra gänzlich auf die Seite zieht.

Ich glaube Licht, hat sehr Recht, wenn er sämmtliche Figuren der VII. S/o/lschen Tafel zu seinem Ph. cilrifolium rechnet, da sie gewiss nur ein und dasselbe Thier in vcrschie- deneni Geschlecht und Verwandlungsperiode darstellen. Auch stimme ich sehr Serville bei, welcher (Orthopt. p.290.) behaup- tet, dass Ph. chlorophyllum Sloll's Tab. XXIII. fig. 89. sei auch ein Männchen von Ph. cilrifolium L. = siccifol. Linn. Dass Gmelln in der 13ten Ausgabe von Llnne's S. Nat. die Merlan allegirt und auch America mit als Vaterland angiebt, ist ganz falsch.

Uebrigens gehören hierher: Fabric. Ent. syst. II. p. 18. Mantis siccifolia (leider auch

mit dein Allegat aus der Merian.). Lalreille Genera Crust. et Ins. Tom. III. p. 89. Phyllium bre- vicorne. Er beschreibt hier nur das Weib, und hält das Männchen für eine andere Art. Gray Synops. p. 30. Phyllium s ic cif oli u m. Burmeister Handbuch II. p. 500. Phyll. siccifol. Serville Orthopt. p. 289. Phyll. siccifol.

Dass Rösel dieses Thieres Weibchen fälschlich mit lan- gen Antennen -vorstellte, ist bekannt.

Mantel.

1. Mantis filnm, mit einer Abbildung auf Tab. II. fig. 2.

Es wundert mich, dass weder Serville noch Bnrmei- ster von dieser Art auch nur die geringste Erwähnung thun. Die von Licht, gegebene Abbildung ist ziemlich genau und stimmt ganz mit der ausführlichen Beschreibung.

Die Mantis filuni Llchlenslelns, ohne alle Spuren von Flügeln oder Decken, ist ein Weibchen, und ein vollständi- ges, ausgewachsenes. Denn L. sagt ausdrücklich im Catal. Holth. p. 81. „insectum memorabile mihique ex alio, praeter hoc nostrum specimine e niuseo Orthmanniano, rite notum: utique declaratum nee larva : namque ova peperit."

Wenn nicht Licht, ausdrücklich Surinam als Vaterland angäbe, so würde ich die Beschreibung völlig passend finden für eine Mautisart vom Vorgebirge der guten Hoffnung, de- (5. Band. 2. Heft.) 19

»90

reu Männchen viel kleiner und geflügelt ist, mit durchsichti- gen, schmalen, dicht- und schwarzgerandeten Elytris und ei- ner schneeweissen Linie längs der Hauptlängsader. Viel- leicht, dass ich in meinen Orthopteris diese Species abbilde und näher beschreibe.

2. Mantis oculata.

Licht führt hier Stoll Tab. X. fig. 38, und sehr mit Recht an. Eben so richtig war es, dass er im Urtext auch Tab. XIII. fig. 53. allegirte, denn sie stellt das nämliche Thier vor, wie denn auch im Stollschen Register beide als M. oculata zusammengestellt sind.

Uebrigens gebührt dem Thiere der weit ältere Linne- sche Name M. bicornis.

Auch gehört hierher: ServiUe Revue Schizocephala stricta. Burmeistcr Handbuch II. p. 552. Schizocephala oculata. ServiUe Orthopt. p. 167. Schizocepbala bicornis.

Wie aber Licht, dazu kam zu vermuthen, dass Man- tis fausta des Thunberg und Fabricius dasselbe Thier sei (in welcher Behauptung ihm ServiUe gefolgt ist) , kann ich nicht absehen. Denn Thunberg in seiner Dissertat. de novis insector. speciebus (Vol. III. p. 183. der Ausgabe Göt- tingen 1801.) sagt unter andern von seiner Mantis fausta: „inter minores hujus generis, vix pollicaris." Wie passt dies zu M. bicornis Linne! Und von der merkwürdigen Kopf- und Augenbild ung erwähnt Thunberg bei seiner M. fausta nicht ein Wort, und eben so wenig Fabricius bei seiner M. fausta.

Stoll giebt einmal Tranquebar und dann auch China als Vaterland an; Lichlenslein das Vorgebirge der guten Hoffnung; ServiUe gar keines und Burmeisler Ostindien, mit der Bemerkung, dass die Angabe des Cap. bon. sp. irr- thümlich sein möge. Uebrigens kommt eine andere, kleinere Art, die Schizocephala chalybaea (Burmeist. p. 55*2.) allerdings am Cap. bon. sp. vor. Fabric. (E. s. II. p. 19.) giebt auch Afrika als Vaterland an.

291

3. Mantis leptelytra.

Licht, mag sich von Sloll, der Tab. V. fig. 16. diese Mantis abbildet und später M. attenuata nannte, haben verleiten lassen zu glauben, sie komme ans Surinam. Sie kommt aber aus Ostindien und auch vom Cap der guten Hoff- nung. Uebrigens gehört hierher:

Fabr. Ent. Syst. Vol. II. p. 19. Mantis su p e rs titios a. Burmeister Handb. II. p. 534. Man t. f as c iat a. M. sehe auch

Germars Zeitschrift Bd. II. p. 30. Serville Ortliopt. p. 176. Mantis superstitiosa.

Der Fabricius' sehe Name ist wohl der beizubehaltende.

4. Mantis purpurascens.

Sloll Tab. VIII. fig. 28. wird hier allegirt. Dieses ist ein Männchen, dessen Weibchen Tab. XIX. fig. 71. abge- bildet ist. Das erstere nannte Sloll Mant. versicolor; das letztere M. brachyptera. Man sehe Burmeisler Handbuch II. p. 533. Desgl. Serville Orthopt. p. 173—74. bei Thespis brachyptera.

5. Mant. picta.

Sloll Tab. III. fig. 9. wird hier von Licht, angeführt, der den spater gegebenen Slollschea Namen, Mant. quin- quemaculata, noch nicht wissen konnte.

Ein Synonim ist Burmeisler Handb. II. p. 532. No. 10. Mant. ömaculata.

6. Mantis Gongylodes.

Dieses Thier blieb lange nur im weiblichen Geschlecht bekannt, in welchem es schon Linne in den früheren Aus- gaben seines Syst. Nat., besonders ausführlich aber im Mus. Ulric. p. 112. beschrieb. Seine genaue Beschreibung, sein Allegat aus Rösel und mehrere in der 12ten Ausgabe des S. N. lassen keinen Zweifel über dieses Thier. Allein es ist merkwürdig, dass Linne im Mus. Ulr. und im S. Nat. sich auf seine ebenfalls sehr ausführliche Beschreibung eines Thie- res aus Surinam beruft, die er in der Abhandlung „Surina- mensia Grilliana" im 1. Bande seiner Amoenitatum academ. p. 504. liefert. Denn dieses americanische Insect ist nichts anderes als die M. prae caria, und zwar die mit den klei- nen Flecken (man sehe weiter unten bei No. 18.), und ganz

19*

292

und gar nicht die M. Gongylodes, die nur in Ostindien, nicht in America vorkommt, ob zwar L'mne im S. N. auch Afrika nennt. Auch Lichlenst. beschreibt hier nur ein Weibchen.

Das Männchen galt früher für eine eigene Species; es ist nämlich solches von Fabric. als Maut, flabellicor- n is aufgeführt, so wie auch von Licht, selbst unter folgen- der Nummer.

Diese Einpusa Gongylodes, wie sie seit Illiger (Käfer Preussens) heisst, kommt in zwei verschiedeneu Färbungen vor: theils licht Spangrün (aerugiuosus), theils als ein gelbli- ches Braun; auch ist diese letztere Farbe so beschaffen, dass ich nicht glaube, sie rühre blos von einer durch das Ein- trocknen entstandenen Veränderung her. Bei der grünen Va- rietät ist dicht am Hauptnerven im Mittelfelde ein etwas weiss- licher Fleck zu bemerken; bei der bräunlichen Varietät ist an diesem Ort nur eine kleinere, ungefärbte, stark glänzende Stelle wahrzunehmen. Die Männchen habe ich nur in dem braunen Gewände gesehen.

7. Mantis flabellicornis. Diese Mantis ist das Männchen von M. Gongylodes. Noch kann man über diese Mantis nachsehen: Burmeister Handb. II. p. 545. Serville Orthopt. p. 141. Brülle Hist. des Ins. Tom. IX. p. 78.

Ausser den stark gekämmten Fühlhörnern unterscheidet sich das Männchen vom Weibchen besonders noch durch weit längere Flügeldecken und Flügel. Brülle hat Tab. 0. fig. 2. eine Abbildung von M. Gongylodes gegeben, die der ganzen Figur nach, und besonders nach der geringen Länge der Flü- geluccken ein Weibchen bezeichnet; zu Fühlhörnern hat es aber die männlichen, stark gekämmten erhalten! Auch sagt Brülle, die häutige Erweiterung des prothorax und die Lap- pen an den vier hinteren Beinen seien beim Manne grösser als beim Weibe, welches jedoch just umgekehrt der Fall ist, wie auch Sloll sehr richtig auf seinen Figuren angegeben hat. 8. Mantis p ectinicornis. Hier dürfte mehreres zu berichtigen sein. Licht, führt Stoll's Tab. JX. fig. 34. als Männchen

293

And fig. 35. als Weibchen dieser Species an. Dies ist wohl ein Irrthnm , da beides unstreitig männliche Bildungen sind. Fig. 34. dürfte das Männchen von Mant. (Empusa) pectini- cornis sein , die 35. Figur aber das Männchen einer andern Art. Als Weib von M. pectinicornis würde ich eher Tab. X. fig. 40. anführen. Deun obgleich diese Fig. 40. von Sloll für ein Mannchen (von Mant. pauperata) ausgegeben wird, so mangeln ihr doch völlig die beim Manne von M. paupe- rata so ausgezeichueten gekämmten Fühlhörner, desgleichen wohl auch die biudeuförmigen Zeichnungen der Beine.

Die allegirte Figur aus Herbst Arch. Tab. 50. fig. 2. dürfte weit eher das Männchen von M. pectinicornis darstel- len, weshalb diese Abbildung auch in Fabr. E. s. Vol. II. p. 18. bei M. pectinicornis angeführt ist. Ebenso dürfte die bei Fabr. angeführte Figur aus Drury Tab. 50. fig. 1. ganz richtig hierher gehören.

Irrig ist aber Llcklenslehis Allegat von M. penni- cornis des Pallas (Reisen 11. Th.), denn von der Kälte des Caspischen Meeres, wie Pallas angiebt, hat man nie die wahre M. pectinicornis erhallen, sondern eine der M. pau- perta ähnliche Art (m. s. weiter unten). Die M. pectinicor- nis kommt aus Egypten. Auch ist die hin und wieder vor- kommende Angabe des Vaterlandes „Jamaica" nicht richtig.

Ob L'mne in S. N. edit. XII. p. 691. unter seiner M. pectinicornis aus China, die er früher in seinen Amoenitat. academ. Tom. VI. p. 396. als M. unicornis ausführlich beschrieb, wirklich die gegenwärtige gemeint habe, will ich doch nicht gradezu annehmen, denn seine Diagnose passt auch auf mehrere Species.

Sehr mit Unrecht zieht Serville (Orthopt. p. 146.) die M. pectinicornis Licht., Sloll, Herbst, Drury wie sie eben angeführt sind, als Mann zu M. pauperata. Ein Hauptunter- scheidungskennzeichen von M. pectinicornis und pauperata im männlichen Geschlecht liegt darin, dass bei den Fühlhörnern die zu beiden Seilen des Schafts (rhachis) stehenden Fasern (radii), welche eben den Kamm bilden, bei M. pauperata in einer horizontalen Ebene liegen, während sie bei M. pectinicornis zwei Ebenen bilden, die unter einem ziemlich

»94

scharfen Winkel vom Schafte aus divergiren, daher eine Art langes Dach bilden.

Mit Sicherheit kann ich hier nur anführen: Burmeister Handb. II. p. 546. Empusa pectinicornis. 9. Mantis lobipes.

Licht führt hier Slolls Tab. VIII. fig. 30. (M. ma- croptera des Registers) als Männchen an, dies ist aber irrig, da es ein Weibchen vorstellt. Ausführlicher habe ich, in meinen Orthopteris fascic. VI. bei Tab. 25. u. 26. gezeigt, dass L. hier den Mann (wahrscheinlich auch das Weib) gar nicht gekannt und mit völligem Unrecht hier und im Catal. Holthuis. p. 79. die Mantis undata als das Weib von die- ser M. lobipes anführt, da diese M. undata, vom Vorgebirge der guten Hognung, himmelweit von Emp. lobipes oder ma- croptera verschieden ist.

Es ist zuvörderst zu bemerken, dass dieses Thier aus Brasilien stammt, und nicht, wie Sloll und mit ihm Lichlen- stein sagt, aus Tranquebar. Nächstdem hat Sloll, wenig- stens in meinem Exemplar seines Werks, die Spitzen der Un- terflügel grün colorirt, die jedoch in der Wirklichkeit schwärz- lichbraun sind.

Dass ich vermuthe, Licht, habe diese Mantis nur aus Slolls Abbildung gekanut, beruht darauf, dass er in der Be- schreibung sagt: „tibiae spina duplici subterminali." Sloll hat aber die Tarsen so gezeichnet, dass, wenigstens bei eini- gen Beinen, das erste oder Wurzelglied, welches fast länger als die anderen alle zusammen ist, als zur tibia gehörig er- scheint; die Spinae der tibia erscheinen daher als fast nach der Mitte gerückt, und daher mag der Ausdruck „subtermi- nalis" kommen.

Dass aber Lichtenst. unter den Syuonimen (wenigstens im Urtext) Fabricii Mantis undata E. syst. Vol. II. p. 19. und eben so im Catal. Holthuis. p. 79. als Weibchen der von Sloll Tab. VIII. fig. 30. abgebildeten Mantis ausgab, war sehr irrthümlich. Fabricius sagt unter andern von seiner M. undata: „Elytra grisea, alis paullo breviora. Alae ni- grae cinereo-undulatae apiceque cinereae." Dies alles passt durchaus in keiner Art auf Mantis lobipes.

295

Uebrigens gehören hierher als Synoniine:

Burmeister Handbuch II. p. 544. Vates macropterus, desgl.

Vates orbus, welche Burm. selbst p. 1012. für eine und

dieselbe Art erklärt. Guerin Icones Tab. 52. fig. 5. Foem. Griff'ith Anim. Kingdom Tom. XV. Tab. 104. fig. 5. Empusa

lobipes. Foem. Serville Orthopt. p. 154. Theoclytes lobipes. Charpeniier Orthopt. fasc. VI. Tab. 25. Mas. Tab. 26. Foem.

Vates macrop terus. Hier ist die einzige bisher vom

Männchen existirende Abbildung geliefert.

10. iMa ntis m c lid i ca.

Wenig Mantodeen sehen sich im männlichen und weib- lichen Geschlecht so ähnlich als diese M. meudica, deren Mann sich fast lediglich nur durch die gekämmten Fühler vom Weibchen auszeichnet. Stoll bildete ein Männchen ab, doch sind die Fühler nicht recht gerathen und die Kämme fast zu kurztheilig.

Sehr schön ist sie abgebildet in beiden Geschlechtern in Expedition d'Egypte. Orthopt. Tab. I. fig. 9. </» et §>

Auch sehe man nach: Serville Revue Blepharis inen die a. Burmeister Handbuch II. p. 548. Bleph. mend. Serville Orthopt. p. 149. Bleph. mend.

11. Mantis foliata.

Licht, allegilt hier Slolls fig. 67. der diese Mantis sub- foliata nennt, und für ein Männchen, und zwar aus Ben- galen stammend, ausgiebt. Es ist aber in der That ein Weibchen und das dazu gehörige Männchen ist von Sloll Tab. XX. fig. 74. als Mantis Sphingicornis abgebildet. Ausführlicher habe ich hierüber im 1. Heft meiner Or- thopteren ad Tab. 2. gehandelt.

Wohl unbezweifelt hat Fabricius das Männchen als M. hyalina in Ent. syst. Vol. II. p. 21. beschrieben, aber ganz fälschlich De Geer's Mant. hyalina als Synonim al- legirt.

Man sehe übrigens: Burmeister Handbuch IL p. 543. Vates cnemidotus. Serville Orthopt. p. 151. Theoclytes foliata. Charpentier Orthopt. fasc. I. Tab. 2. Empusa hyalina ma» et foem.

290

12. Mantis panperata. Dieses Thier wurde, so viel ich weiss, zn allererst von Fabricius in seinen Speciebns Insectorum (1781) p. 346. bekannt gemacht, und halte das Schicksal, wie ich glaube, dass von Haus ans zwei einander sehr ähnliche jedoch ver- schiedene Arien vereinigt wurden. Er beschrieb nämlich die eiue Art aus Coromandel, nnd die andere in Portugal vor- kommende Art unter einem und demselben Namen vereinigt.

Im Jahr 1784 beschrieb Thunberg in seiner dissertat. de novis insector. speciebus (Edit. Gölling. 1801. p. 181.) die Mantis panperata aus Ostindien.

Im Jahr 1786 gab Herbst im Fuessly 'sehen Archiv 7. und 8. Heft p. 187. Beschreibung und Tab. 51. fig. 1. eine Abbildung von einer weiblichen Empusa pauperata aus Ostindien.

Später erschien Slolls Abbildung Tab. X. fig. 40, von welcher er behauptet sie stelle das Männchen der M. paup. dar. Dies scheint mir in so fern nicht richtig, als dieser Ab- bildung die kammartigen Fühlhörner fehlen, die das Männ- chen dieses Geschöpfs sehr auszeichnen , und vielleicht hat diese Abbildung und Slolls Worte Veranlassung gegeben, dass Licht, fälschlich behauptet, „anteunis in utroqnie sexu füiformibus" sei dieses Thier begabt.

Dass Herbst irrthümlicherweise im Archiv die Meinung äusserte, es möge seine M. peclinicornis das Männchen von dieser M. pauperata sein, hat schon Sloll und nach ihm Licht, ebenfalls bemerkt.

Später (1793) erwähnte Fabr. in der E. syst. Vol. II. 17. der M. pauperata mit Anführung Thunberg's, Herbst' s und Rossi's Faun. Etrusc. I. 258. da er die ähnliche auch in Italien vorkommende Art mit hinzuzog.

Was nun diese, zu dem in neuerer Zeit von Illiger creirten Geschlecht Empusa gerechneten Arten betrifft, so glaube ich dass es drei verschiedene Arten giebt, die sich sehr ähneln und früher alle als Mantis oder Empusa pau- perata aufgeführt wurden. Ich unterscheide folgende Arten:

a) Die ostindische Art, diejenige die Fabric. zuerst aus dem Banksischen Museo als aus Coromandel stammend

29*

bekannt machte, und die auch Thunberg 1. c. als eine Ost- indische beschrieb. Sie ist etwas grösser als die beiden nach- folgenden Arten und ist dadurch ausgezeichnet, dass der tlio- rax (prolhorax), wie Thunberg sehr richtig bemerkt, „apice alatus, remote spinulosus" ist; er erweitert sich nämlich vorn zu beiden Seiten ganz deutlich in eine nicht grosse, blatt- oder h antförmige Excrcsccnz, die mit einigen horizontalen Spitzen besetzt ist. Auch Wabn&m (Spec. ins ) dürfte diese Bildung durch die Worte: „Ihorax spinis rarioribus ciliatus" ausdrücken. Alle übrigen Kennzeichen tragen auch die bei- den nachsiehenden Arten. Dieser Art allein dürfte der ur- sprüngliche Name Emp. pauperata beizulegen sein.

b) Die von Fabr. ebenfalls unter jener Benennung be- griffene Specics aus Portugal ist wohl gewiss eine eigne. Ich nenne sie einstweilen Empusa occidentali s. Sie ist kleiner und viel zarter gebaut als die vorige und auch als die folgende; ihre Färbung ist licht und schwach und be- steht in einem ziemlich bläulichen Grün. Vorzüglich aber ist sie zu erkennen an ihrem Prothorax, der vorn nur wenig rundlich erweitert und au den Seiten fast unmerklich gezäh- nelt ist. Die Vordercoxae sind am Vorderrande nur mit 3 4 kleinen Zähnchen, dicht am Körper des Thieres be- setzt; die Flügeldecken sind schmäler als bei der folgen- den Art; die Flügelspitzen sind mit dem ganzen Flügel glei- cher Färbung und haben 3 4 Längsribben an der Spitze, auf fast 4 Linien Länge, branngefärbt und diese Färbung scharf abgesetzt. Bur meist. (Handb. II. p. 347.) begreift diese europäische Species mit unter Emp. pauperata.

c) Die dritte Art kommt auch in Europa, und zwar im südöstlichen vor. Es ist solches die Emp. orientalis Burme'tsler's Handb. II. p. 346. Die Färbung nähert sich mehr dem Apfelgrüuen, da sie mehr mit Gelb vermischt ist, und namentlich sind die Flügelspitzen auf eine beträcht- liche Weite gelb gefärbt und nach dem Rande zu sogar ins Orange übergehend,- jedoch ganz ohne die braunen, scharf abgesetzten Läugsadern wie bei Emp. oeeident. Der erwei- terte Theil des Prothorax ist ebenfalls nicht in einen Lap- pen oder Flügel erweitert, wie solches bei Emp. pauperata

»98

beschaffen ist; auch nicht gedornt au den Seiten, sondern nur schwach gezähnelt. Die Vordercoxae aber sind an den vor- deren Seiten, wie bei der vorigen Art, doch fast etwas stär- ker gezähnelt. Diese Art habe ich aus der Türkei erhalten, und aus dem südöstlichsten Ungarn. Burmcisler giebt noch Südrussland, Vordera&ien und Syrien an.

Man sehe auch meinen Aufsatz in Germars Zeitschrift Bd. III. p. 297., zu welchem ich bemerken muss, dass ich Emp. orientalis erst später erhielt und kennen lernte, und dass ich damals die jetzige Emp. occid. nur einstweilen Emp. egena nannte.

13. Mantis bidens.

Lichtenstein hat diese Mantis nicht selbst gesehen. Bis jetzt ist wohl nur das Weib beschrieben. Man sehe hierüber meine Abhandlung in Germars Zeitschrift Bd. III. p. 294. Zu der Beschreibung die uns Fabricius giebt mnss ich noch bemerken, dass er sagt: „tibiae secundi paris lo- batae." Bei meinem weiblichen Exemplare sind auch die Hin- terbeine sehr deutlich mit Seitenlappen versehen.

14. Mantis coronata.

Von neueren Schriften ist hier noch anzuführen:

Burmeister Handbuch II. p. 549. Hymenopus coronatus.. Serville Orthopt. p. 163. Hymenopus coronatus.

14. Mantis lobata.

15. Mantis nasuta.

Licht, führt hier Mann und Weib als zwei verschie- dene Arten auf, scheint aber der Meinung nicht abgeneigt gewesen zu sein, sie für eine und dieselbe Art zu halten. Denn er sagt bei M. lobata: „seqnenti simillima, at paullo major," und im Urtext stand noch: „ejusque forte mera va- vietas, vel alter sexus."

Auch bei dieser Species sind von mehreren Schriftstel- lern manche Irrungen begangen worden.

Diese, jetzt zum Genus Harpax gehörige, Mantis wurde zuerst von Linne im Mus. Ulr. p. 117. und im S. Nat. Ed. XII. p. 691. sehr schön und deutlich als Mantis trico- lor beschrieben. Unter demselben Namen nahm sie auch Fabr.

299

Ent. syst. Vol. II. p. 18. No. 22. auf. Es scheint als oh Licht, diese Beschreihuugen ganz übersehen habe, obgleich sie doch so deutlich und bezeichnend sind. Dagegen glaubte er in dem Männchen (welches Stoll Tab. XII. /ig. 50. gut abbildet) die Mantis lobata des Fabricius (Ent. syst. p. 23.) und die M. lobata Thunbcrgs (nov. spec. ins.) zu erkennen. Dies ist aber ganz falsch; beide sind verschieden von einan- der und von der IAnne'schen M. tricolor. Man lese nur die Fabricius' 'sehe Beschreibung genau durch. Auch beging Fabricius hier einen grossen Irrthum, wenn er Tlmnbcrgs M. lobata bei seiner Mantis gleichen Namens anführte. Denn Thunberg beschrieb als M. lobata ganz deutlich diejenige, die Fabr. 1. c. p. 23. M. urbana nennt. Auch zeigt solches die Thunberg'sche Abbildung Tab. IX. fig. 10. ganz deut- lich. Ich setze hier noch aus Thunbcrgs Beschreibung die Worte her: „Hemelytra saturate viridia, reticulata, margi- nal: intra basin macula minor lutea et alia in medio magna, circulo nigro et punetis duobus nigris, quorum alter oblon- gus." Dies bezeichnet M. urbana Fabr. (= Harpax urbana Burmeisl. 1. c. p. 550.) vollkommen , passt aber weder auf M. lobata Fabr. noch M. tricolor. Denn von Ersterer sagt Fabr.: „elytra viridia basi niaculacrue media albis. Alae nigrae apice albae."

Ob sich Thunberg iii der Angabe des Vaterlandes, vielleicht durch Fabric. irre geleitet, nicht irrte, will ich da- hin gestellt sein lassen. Alle mir bekannten Exemplare von Harpax urbana (= M. lobata Thunberg) stammen aus Java und nicht, wie Thunberg anführt, vom Vorgebirge der gu- ten Hoffnung. Auch vermuthe ich, die M. nasuta und lo- bata Fabr. möchten unter diejenigen Arten von Empusa ge- hören, von denen Burmeist. 1. c. p. 547. ein paar beschreibt. Ich kenne sie nicht ex visu. Man sehe auch einen klei- nen Aufsatz von mir in Silbermann' 's Revue entomologique Tom. III. p. 316.

Hier genüge es noch zu bemerken, dass Lichlenslein's M. lobata das Männchen und seine M. nasuta das vYeibcheu von M. tricolor Linn. ist.

300

17. Mantis cancellata.

18. Mantis strumaria.

Beule besitze ich nicht in meiner Sammlung und führe daher nur an , dass beide auch von Burmeister (Handbuch II. p. 536. und 542.) als zwei verschiedene Arten aufgeführt wurden, dass derselbe jedoch in Germar's Zeitschrift II. p. 28. beide nur für die verschiedenen Geschlechter einer und derselben Art bezeichnet, und zwar M. strumaria als das Männchen, M. cancellata als das Weibchen. Der erstere Name müchle daher der Art verbleiben.

Serv'dle hat diese Species und noch einige mit blatt- förmig erweitertem Prolhorax zu einem eignen genus mit Na- men Choeradodis vereint.

19. Mantis praecaria.

Unter diesem Namen sind bei den meisten Schriftstel- lern zwei, wohl gänzlich verschiedene, Species verstanden worden und Linne selbst hat in seinen spätem Schriften eine Vereinigung oder vielmehr Verwechselung eintreten lassen. Beide Arten sind sich in Grösse, Bildung der Flügeldecken (wenigstens beim weiblichen Geschlecht) sehr ähnlich und die, wie mir scheint wesentlich und speeifisch unterscheidenden Abweichungen beider Arten von einander hielt man für zu- fällige Abweichungen.

Beide Arten gehören zu den grössten und robustesten Mantisarlen; beide haben (bei dem Weibchen) breite, nicht sehr lange Elytra und durchsichtige Flügel mit Queeradern, die mit citrongelber Färbung eingefasst sind; beide haben auf den grünen Flügeldecken an der Hauptader eine braune und milchweisse Makel.

Bei der einen Art ist diese Makel nur wenig grösser als ein Auge des Thieres, und der milchweisse Theil der Färbung befindet sich an der Peripherie, nahe an der Haupt- längsribbe selbst, und nicht im Centro des Flecks. Eine au- geuartige Bildung (ocelliformis, ocellaris) findet hier gar nicht Statt. Bei der andern Species befindet sich auch auf glei- cher Stelle der Flügeldecke ein anders als die grüne Grund- farbe gefärbter Fleck, welcher nahe an der Hauptlängsribbe

301

schneeweiss, dann lichtbraun mit dünnen, dunkelbraunen Adern gefärbt ist und sich nach und nach in einen breiten, dunkel- braunen Rand verläuft. Dieser Fleck ist aber wenigstens sechsmal grösser als ein Auge des Thieres und zieht sich bis nahe au den Hinterrand der Flügeldecken.

Diese letztere Species beschrieb Linne zuerst im Mus. Adolph. Frid. p, 82. als Gryllus ocel latus mit den Wor- ten: Gr. thorace elongato linear! subciliato, elytris flavis, ocello ferrugiueo. Weit vollständiger beschrieb er aber die- ses Thier als Mantis praecaria im Mus. Ulric. p. 114. und nur auf die obenerwähnte grossfleckige Art passen die Worte in der üescription : „ocellus ferrugineus magnus, pupilla flava in medio elytri." Nimmermehr würde er von der andern kleinfleckigen Art gesagt haben: ocellus magnus. Allein gleich im Mus. Ulr. selbst gab L'mne die Veranlassung zur Verwechselung oder Vereinigung beider Ar- ten, indem er aus der Merlan die 66. Tafel anführte; der ganz unpassenden Figur Basels II. Gryll. Tab. 2. gar nicht zu erwähnen, die er übrigens gleich auf der gegenüberstehen- den Seite wiederum bei seinem Gryllus M. masculus (der nachherigen M. religiös a) aufführte. In der 12. Ausg. des S. Nat. p. 691. führt er dieselben Allegate an. Ueber- dies citirt er im Appendix Synonimorum des S. Nat. aus Se- ba's Thesaurus Vol. IV. ausdrücklich Tab. LXVII. fig. 3-6. als Mantis praecaria, da doch diese vier Figuren augenschein- lich die gross- und kleingefleckte Art vorstellen.

Hieraus dürfte wohl mit Gewissheit hervorgehen, dass Linne beide Arten für eine und dieselbe hielt.

Ausser dem oben envähuten braunen und meist nahe der Hauptribbe mit einer milchweissen Färbung versehenen Fleck haben die Flügeldecken fast ganz gleiche Bildung, und ist die von Stoll in seiner Figur 62. gegebene Zeichnung in dieser ganz unrichtig und die Flügeldecken sind viel zu spi- tzig gezeichnet.

Bedeutender weichen beide Arten hinsichtlich der Hin- terflügel von einander ab. Die grossgefleckte hat selbige schmäler als die kleingefleckte Art, und die, die Queeradern einfassende gesättigte, ho^hcitrongelbe Färbung, ist bei erste-

30»

rer weit vorherrschender, und zwar in dem Grade, dass, nach dem Leibe zu, der Unterflügel fast gänzlich gell) ist, und die wasserhelle Membran hier gar nicht sichtlich ist. Wohl aher ist solches nach dem Aussenraude zu der Fall, jedoch auch weniger als bei der kleingefleckten Art.

Nächstdem ist die innere Seite der Vorderschenkel bei der grossfleckigen Art kaum bemerkbar mit einem bräunli- chen Fleck versehen, während sie bei der kleinfleckigen Art eineu grossen schwarzbraunen Fleck zeigt, neben gelblicher Seitenschattirung.

Der Fleck auf den Flügeldecken der kleingefleckten Art ändert zuweilen ab, so dass der milchweisse Theil zuweilen nur gelblichbraun ist. Eine solche Varietät stellt Herbst Archiv Tab. 50. flg. 1. und Sloll Tab. 25. flg. 95. dar.

Ob nun gleich Linne zu allererst die grossfleckige Art M. praecaria nannte, so ist gegenwärtig diese Benennung doch von fast allen Schriftstellern, namentlich auch von Bur- mehler und Serville der kleinfleckigen beigelegt, und kann derselben um so mehr verbleiben, da Linne selbst spater beide Arten für identisch hielt, wie ich oben zeigte. Die grossfleckige Art benannte, so \iel ich weiss, Illiyer zuerst mit einem andern Namen, und nannte sie M. supplicaria.

Es würden hiernach die Synonime beider Arten folgen- dermasseu sich ergeben:

a) Die Mantis praecaria.

Linne Amoenitat. academ. Tom. I. p. 504. sub No. 22. Foem. (Linne beschreibt hier das Weibchen recht deutlich. Leider dass er diese Beschreibung; sowohl im Mus. Ulr. als im Syst. Nat. ganz mit Unrecht bei seiner M. gongylodes anzieht.)

Merian Ins. Surinamens. Tab. 66. Foem.

Jlouituijn Nat. Hist. Vol. X. Tab. 79. fig. Foem.

Seba Thesaur. Tom. IV. Tab. 67. fig. 3 u. 4. Foem.

De Gcer Vol. III. Tab. 36. fig. 4. Foem.

Herbst Archiv Tab. 50. fig. 1. Foem.

Blumenbachs Abbildungen Tab. 88. Foem.

Stoll Tab. XXV. fig. 95. Foem. Mant, rogatoria. Desglei- chen Tab. XVIII. fig. 66. Mas. Mant. annulata.

Lichlenstein Monogr. No. 25. M. obsecraria. Mas.

Hahn Orthopt. Tab. A. fig. 1. Foem. (ziemlich schlecht).

303

Burmeisler Handb. II. p. p. 539. No. 40. Serville Orth. p. 181.

ß) Mantis supplicaria. Manne Mus. Adolph, p. 82. G r y 1 1. o c e 1 1 a t u s. id. Mus. Ulr. p. 114. Gr. Mant. praecaria. Sein Thesaur. Tom. IV. Tab. 67. iig. 5 u. 6. Stoll Spect. Tab. XVII. fig. 62. M. praecaria. Burmeister Handb. II. p. 542. M. supplicaria. Serville Orth. p. 182. M. flavipennis.

Alle haben hier Foem. vor sich gehabt. Das Männ- chen scheint als solches noch unbekannt zu sein.

y) Beide Arten für eine und dieselbe ansehend: Linne S. Nat. Ed. XII. p. 691. M. praecaria. Fabricius Ent. syst. II. p. 20. M. praec. Lichtcnsicin Monogr. in Linn. Trans, ut supra. ldem Catal. collect. Holthus. p. 79. (Sonderbar ist es, dass Licht. die 95. Slollsche Figur auf Tab. XXV. nirgends erwähnt, viel- leicht erschien sie erst später als £Ts Schriften.) Das Vaterland der M. praecaria ist gewiss Südaraerica. Für das der M. supplicaria gieht Sloll Surinam an. Seba giebt im Text zu seiner Fig. 3. 4. 5 und 6. an: „Promon- torium bonae spei innumeras harum varietates mittit." Da- durch mochte Linne und nach ihm Fabricius verleitet wor- den sein, auch Afrika mit als Vaterland aufzuführen. Die M. praecaria kommt aber schwerlich daselbst vor.

Uebrigens ist die M. supplicaria in den Sammlungen nur selten anzutreffen; in desto grösserer Anzahl M. praeca- ria, jedoch meistentheils nur die Weibchen.

20. Mantis hodegetica.

Licht, glaubt hier die Mantis Carolina des Linne zu beschreiben, und führt dessen Amoen. acad. Tom. VI. p. 396. und S. Nat. p. 691. No. 9. als Synonima auf. Glaubte er wirklich Linne's M. Carolina vor sich zu haben, wie er auch in der Schlussbemerkung sagt ( Omisit Fabricius M. carolinam Linnei sp. 9. quam sub nomine M. hodegeticae laudandam putavi ) so ist nicht gut abzusehen, weshalb er nicht den Linneschen Namen beibehielt.

Allein noch unbegreiflicher ist es, wie er Linne's Be- schreibung so sehr verkennen konnte, dass er seine M. ho-

304

degetica für dieselbe halten konnte. Seine Diagnose nnd die später als Description beigefügten Worte passen im mindesten nicht zu M. Carolina Linn.

Sie passen aber -völlig auf Stoü's M. sancta, Tab. XVII. fig- (>3., welche er auch im Catal. Holth. und im la- teinischen Urtext der Monographie allegirt hat.

Diese M. hodegelica Lid densi eins , bei welcher also das Citat aus Linne gänzlich zu streichen, und das SlolV- sche Tab. XVII. fig. 63. zu restituiren ist, ist auch Burmeisters Handbuch II. p. 542. M. sancta,

muss aber ja nicht mit M. sancta Fabricii verwechselt werden.

21. Mantis irrorata.

Ich kenne diese Species nicht, und finde sie auch nicht bei Burmeister und Serville erwähnt.

22. Mantis cingulata.

Ich führe hier noch als Synonime auf: Burmeisler Handbuch. II. p. 542. No. 53. welche nach Erichson

das Weib, so wie Burmeisters Mant. tripunetata 1. c. p.

532. der Mann sein soll. Servillc Ortli. p. 197. M. cingulata.

Ob und in wie weit Servilles Theoclytes chlor o- phaea (Ortli. p. 153.), desgleichen Fabricius Mant. bi- dens (Ent. syst. Vol. IL p. 22.) der M. cingulata nahe komme, kann ich hier nicht untersuchen, nur andeuten.

23. Mantis urbana.

Dass des Fabricius Mantis M. urbana hierher ganz und gar nicht gehöre, da es ein Harpax ist (man s. oben M. nassuta No. 15.) spricht von selbst.

Als Synonime gehören noch hierher: Burmeister Handbuch II. p. 540. M. birivia.

Nach Burmeisler stammt sie aus Surinam.

24. Mantis Simulacrum. Hierher gehört :

Burmeister Handbuch If. p. 536. RT. simulacrum.

Nicht aber Servilles Mantis dieses Namens. Mau sehe Ger- mars Zeitschrift II. p. 30.

305

25. Mantis obsecraria.

Ohne Zweifel das Männchen von Mant. praecaria und nicht vom Promont. bon. sp. sondern ans Siidamerica.

Die braunen Leibgürtel die dem von Sfatt (Tab. XVIII. fig. 66.) abgebildeten Exemplar den Namen M. annulata herbeiführten, sind zufällig und beim Eintrocknen des Thie- res entstanden. Hierher gehört Burmeisler II. p. 539. und Serville p. 181. bei M. praecar.

26. Mantis oratoria.

Ein eignes Unglück traf diese Species durch die un- richtigen Allegate bei Linn&s Beschreibung im Syst. Nat. der M. religiosa. Himmelweit ist M. religiosa Linn. von M. oratoria Linn. verschieden, wie Andere und auch ich in meinen Horis entomologicis p. 89. und in meinen Orthopteris ad Tab. 16. hinreichend gezeigt zu haben glaube.

Aber Lichtenslcin scheint die wirkliche Linne'sche M. oratoria gekannt zu haben, und will deren (höchst un- statthafte) Vereinigung mit Linn&s M. religiosa dadurch er- leichtern, dass er (im Urtext) anführt: „Foemina alis apice viridibus, macula media forte casu orta in exemplari a Lin- neo descripto." Mit dergleichen Hülfen war Licht, schnell bei der Hand, z. B. bei M. irrorata sagt er: punCta sparsa elytrorum fortassis a sanie, dum insectum acu occide- retur, emicante orta. Desgl. bei M. Iobipes (No. 10.): JFabricius in descriptione Mant. undatae videtur usus fuisse foemina hujus nostrae M. lobipedis, quae colorum detrimen- tuin cepit spiritu vini. Aehuliches führt er bei Mant. con- spurcata an.

27. Mantis striata.

Es ist bekannt, dass Fubricius, der hier auch von Lich- tenslein angezogen wird, unter seiner M. striata nur eine, in Italien nicht selten vorkommende, vielleicht climatisch ver- schiedene, graulichbraun gefärbte Abänderung der M. reli- giosa als eigne Species aufführte.

28. Mantis conspurcata.,

Ich kenne diese Mantis, die auch Bur meist. II, p. 587. anführt, nicht genau. Nach einer mir gemachten Mittheilung (5 Band. 2. Heft.) 20

306

ist sie das Weibchen, dessen Mann von Buifneist. I. c. p. 534. rals M, varia beschrieben wird.

Auch dürfte vielleicht M. conspur cata Serville Orth. p. 190. hierher gehören, wenn nicht das Vaterland zu ab- weichend wäre. Sloll giebt Africa, Serville Nordamerica an.

29. Mantis grisea.

, Lichlenslein hat hier zu SloWs Abbildung Tab. VL hg. 23. (die unbegreiflicherweise im Register M. oratoria genannt wird) auch Fabric. M. grisea Ent. syst. II. p. 32. angeführt. Ob diese wirklich hierher gehöre, will ich nicht entscheiden, da ich sie nicht näher kenne.

30. Mantis ochro'p tera.

Ganz mit Unrecht wird hier De Geer III. Tab. 36. fig. 8. ans America angeführt, da De Geer ausdrücklich sagt/ sie sei die Larve von seiner M. praecaria.

Auch ist die als Larve der M. ochroptera angeführte Stolhche Mantis Tab. IV. fig. 13. wohl gewiss ein voll- kominnes Insect und eine eigne Art von Mantis.

31. Mantis adspersa.

Hierbei erwähne ich nur, dass Burmeisfer die hier von Lichlenslein aus Sloll Tab. XI. fig. 41. (M. striata des Stoischen Registers) angeführte Mantis zu seiner M. variegata (Handb. II. p. 534.) zieht und ein Gleiches von Serville (Orth. p. 187.) geschieht.

32. Mantis hyalina.

Ich habe schon oben bei No. 11. bemerkt, dass Ftibri- cius, welchen Lichlenslein hier allegirt, gewiss das Männ- chen derjenigen Mantisart beschrieben hat, welches Sloll Tab. XX. fig. 74. als M. sphi ngi comis, und das Weibchen Tab. XVIII. fig. 67. als M. subfoliata abbildete.

Ganz mjt Unrecht führte aber Lichlenslein hier zu- gleich auch die De Geenche Mantis hyalina Tom. III. Tab. 37. fig. 1. als synonim an. Diese ist himmelweit von der Fabricius, sehen verschieden, und dieselbe welche auch Sloll als M. hyalina Tab. XX. fig. 75. abbildet.

De Geer und Sloll liefern die Abbildung des Männ- chens. Für das Weibchen halte ich Sloll's M. ovalifolia Tab. XIX. fig. 72. (Burmeist. II. p. 541.)

307

Lichlenslein scheint überhaupt bei dieser Species im- gewiss gewesen zu sein, was für ein TMer er vor sich habe. Demi im Catal. Holthns. p. 80. hat er zu M. hyalina Fabr. Mas die Abbildung Slolls Tab. V. fig. 19. Und zu Foem. Tab. XVII. fig. 64. angezogen; ebenso im Urtext der Mono- graphie, jedoch mit Fragezeichen. Jene Slollschen Figuren gehören aber weder zu M. hyalina des Fabr. noch des De Geer.

33. Ma ntis Monacha.

Licht, führt hier Fabr. M. Monacha an, desgleichen Slolls M. forficata Tab. I. fig. 2. mas. Dies möchte wohl auch recht sein.

Zu bemerken ist hier noch, dass das Weibchen dieser kleinen Africanischen Mantis ungemein vom Manne abweicht. Es ist solches die von Sloll (nicht von Licldensleln) M. nana genannte, Tab. XXII. fig. 84. abgebildete Art. Die Synonimie würde daher folgende sein: M. Monacha Mas. Fahr. Knt. syst. Vol. II. p. 21. M. Monacha. Burmeistcr Handb. II. p. 531. M. fenestrata. Scrville Orth. p. 196. M. vi trat r.

Foemina. Sloll Tab. XXII. fig. 84. M. nana.

Burmeister Handb. II. p. 543. M. prasina (man sehe auch Ger- mars Zeitschr. II. p. 32.).

Beide Geschlechter erscheinen nächstens in meinen Or- thopteris depictis.

34. Mantis sancta.

Licht, allegirt hier Fabric. M. sancta. Diese ist viel- leicht einerlei mit der von mir in meinen Horis enlomol. als Maut, nana beschriebenen Art.

Gänzlich unrecht ist aber hier zugleich De Geer's Ab- bildung Tom. III. Tab. 37. fig. 2. angeführt. De Geer hält sie, auch ganz unrechterweise, filv Linne's oratoria. Dies ist sie aber durchaus nicht, vielmehr gewiss die Mantis concinna <? (Charp. Orth, fasc. V. Tab. 27. = M. au- rantiaca Br. ~ ,M. (juadr imaculata Servllle). Die Beschreibung De Gfeer's passt recht gut und auch allenfalls die allerdings sehr schlechte Abbildung.

20*

308

35. Mantis fasciata.

Stoll Tab. XVIII. fig. 68. und im Register M. stri- gosa genannt.

Ich kenne dies Thier in der Natur. Die Abbildung stellt ein Männchen vor. Es kommt dem Männchen von M. oratoria nahe, ist aber specifisch verschieden.

Mit Schizocephala chalybea hat sie wohl nicht so viele Aehnlichkeit, wie Burmeister {Germars Zeit- schrift II. p. 35.) findet; denn selbst der schwärzlich blaue Fleck auf den Unterflügeln hat bei jeder dieser beiden Or- thopteren ganz abweichende Gestalt.

36. Mantis truncata.

Mir scheint, dass die Mantis welche Fubriclus unter dem Namen M. truncata beschreibt, durchaus eine andere als die von Sloll Tab. III. fig. 10. abgebildete ist. Mau höre nur Fabr. Worte: thorace apice utiinque dilatato, de- nen er in der Beschreibung noch „membranaceus planus" hin- zufügt. Auch schon die Stellung in der Ent. syst, zwischen Gongylodes pauperata, mendica und strumaria, tricolor, can- cellata dürfte auf ein ganz anderes Thier hindeuten.

37. Mantis neuroptera.

Ich kenne diese Mantis nicht, finde auch in andern Schriften nichts hierher Gehöriges.

38. Mantis caffranä.

Burmeister Handb. II. p, 531. hat sie als Mantis flavicincta aufgeführt.

Sloll nannte sie im Register M. margin ata.

39. Mantis prasi nana.

Die Stollsche Abbildung ist sehr undeutlich und möchte fast auf eine Mantis schliesseu lassen, die sich noch im Nym- pfenzustande befindet. Mit Burmeisiers M. prasi na ja nicht zu verwechseln.

40. Mantis minuta.

Mir nicht bekannt. Allein die M. minuta des Fabric, die Licht, hier anführt, kann es nicht sein. Dieser giebt Fabr. „alas rufescentes, apice hyalinas, margineque interiore nigricantes;" Lichlenst. hingegen der seinigen „alas virides hyalinas."

309

41. Manlis pagana.

Ist die Mantispa pagana und gehört zu den Neu- ropteren.

Auch muss das Citat aus Pallas M. perla hier weg- fallen, welches eine andere, eigne Species ist. Man sehe Burmeister II. p. 967.

42. Mantis pusilla.

Ebenfalls eine Mantispa. Man sehe Burmeister 1. c.

43. Mantis nana.

Dies ist das Weibchen von oben sub 33. beschriebener M. Monacha. Auch Burmeisler II. p. 543. beschrieb sie noch als eigne Art unter dem Namen M. prasina.

44. Mantis angulata.

Die Abbildung bei Sloll Tab. IV. fig. 14. stellt ge- wiss nur ein Weibchen dar, und muss ich hier auf meine Abhandlung in Germars Zeitschrift Bd. III. p. 299. verwei- sen, so wie auf meine Orthopteren descr. ac depicta, woselbst Fase. V. tab. 29. unter dem Namen Acanthops sinuata Mann und Weib dieser Art, und Tab. 30. unter dem Namen Acanthops tessellata das Männchen einer verwandten Art ausführlich beschrieben und abgebildet ist.

Es bleibt mir nun noch übrig, ein paar Worte über einige Mantisarten zu sagen, von denen Lichtenslein am Schlüsse seiner Abhandlung sagt, sie seien von Gmelin, in dessen Ausgabe des Linn&schen Nat. Systems zwar ange- führt, ihm, Lichtenslein, aber gänzlich unbekannt.

Diese sind: a) M. maculata. Gmelin p. 2055. Die Beschrei- bung ist aus Thunberg (Dissert. Gott. P. III. p. 181.)

entlehnt. Thunb. sagt:

M. mac. cinerea thorace alato spinuloso, pedibus in- tus nigro maculatis.

Habitat in Japonia.

Corpus lineare, cinereum glabrura, bipollicare.

Caput deflexum retusUm.

Antennae setaceae, thorace duplo breviores.

310

Thorax trigonus , marginatus, antice alatus spinosus, longitudine fere dhnidia corporis.

Hemelytra cinerea, iramaculata, reticnlata.

Pedes antici raptorii, compressi angulati; femora et ti- biae latere interiori macula et spinis nigris.

Nach dieser Beschreibung möchte es erlaubt sein, diese M. maculata in diejenige Familie zu setzen, zu welcher M. strumaria gehört, aus denen Serville das genus Choera- d o d i s bildete, und welche Weslwood Deroplatys nannte. Man könnte überhaupt bei obiger Thiinberg'schen Species an Weslwoods Deroplatys a r i d a aus Sumatra denken, die er im 3. Heft seiner Arcau. entomol. Tab. IX. fig. 1. abbildete.

b) Mantis capensis. Gmelln 1. c. p. 2055. Thunberg, welchen Gmelln hier citirt, nannte sie M.

nasuta. Seine Beschreibung lautet:

M. nas. cinerea, thorace inermi, capite conico integro.

Habitat in Capite bonae spei et India orientali.

Linearis, inermis, glabra cinerea, sesqui-pollicaris.

Caput productum, horizontale, conicura integrum (nee bifido vertice) convexum.

Oculi oblongi. •■-■-

Thorax linearis, convexus vix marginatus, inermis, gla- ber, semipollicaris.

Hemelytra et alae cinereo-hyalina, reticulata.

Pedes simplices absque alis, pallidiores.

Sollte dieses Thier zu der zweiten Abtheilung der Em- pusen gehören , welche Bunnehter Handbuch II. p. 547. aufstellt?

Die M. nasuta des Fabric Ent. syst. II. p. 23. ge- hört nicht zu der Tlwnberg'schen.

c) Mantis angusta.

Gmelbi führt hier Druvij Tom. I. Tab. 50. fig. 3. an. lÄchlensfein muss unterlassen haben diese Abbildung nach- zusehen, sonst würde er sogleich gefunden haben, dass Drury hier ein Phasma, und wahrscheinlich das von Lichtenslem in dieser Monographie sub No. 1. aufgeführte Phasma fili- forme abgebildet habe.

311

d) Mantis si.birica.

Dieses ist wohl nichts andres als Mautispa Perla (Burmeister Handbuch II. p. 967.) = Mantispa Chri- stiana, Churpenl. Hör. entom. p. 23.

e) Mantis brachyjffera.

Ich erhielt diese ausgezeichnete Mantis aus dem südli- chen Russland, desgleichen aus Makedonien; Auch kommt sie in Spanien vor,- wo sie Rambiir in der Faune d'Andulusie p. 19. unter dem Namen Mantis baetica beschreibt und Tab. I. fig. 1. 2. Männchen und -Weibchen, abbildet.

Die Pallassche Beschreibung ist gut und lautet so : Mant. br. Omnibus, partibus major, crassior et robustior Mante oratoria, quacum promiscue habitat. Thorax toto mar- gine valde dentatns. Corpus totum cinereum, quasi araueosum ; pedes et alae fusco-nebulosae. Abdomen liueolis lo-ugitudi- naliter albidis eleganter striatum. Alae in perfecto et hubili iHsecto abdomine plus dimidio breviores, non tarnen uti lar- vis imperfeetae, sed explicatae, et sie in utroque sexu. :

Man sehe auch ErichsoiVs Bericht über die Leistun- gen in der Entomologie pro 1S39. Berlin 1841. p. ob.

VI.

Kritische Untersuchung der europäischen Arten

des

Genus Trypeta M ei g.

vom

Prof. Dr. Ja o e w in Posen.

Tab. I. II.

Als einen Vorläufer einer ausführlicheren Arbeit über die Bohrfliegen theile ich die nachfolgenden Bemerkungen über die mir bis jetzt bekannt gewordenen europäischen Arten des Meigen' sehen. Genus Trypeta mit. Ich sehe selbst diese Arbeit nur als einen vorläufigen Versuch an; wenn ich bei Mittheilimg derselben jedoch ein oder den andern Samm- ler vielleicht zur Mittheilung seiner Vorräthe, oder ein und den andern Beobachter zu erneuter Thätigkeit in der Auf- suchung der Arten seiner Gegend zu veranlassen hoffe, so rechne ich dabei nicht auf den Werth der Arbeit, sondern auf die noch obwaltenden Schwierigkeiten, welche sie auf- decken, und auf den Reichthum unserer Fauna an noch un- beschriebenen Arten, den sie nachweisen wird.

Ich glaube mich mit meinen Bemerkungen so eng wie möglich an Meigens Werk anschliessen zu müssen, da es noch immer das bei weitem beste ist, was bis jetzt über die europäischen Trypeten bekannt gemacht worden ist. Sicher ist es allerdings, dass die Gattung Trypeta in dem Umfange, wie sie Meigcn begründet hat, künftig nicht bestehen kann; indess glaube ich, dass bei der Auflösung derselben die grösste Vorsicht angewendet werden muss, um sie nicht in gar zu kleine und zu künstliche Genera zerfallen zu lassen. Es ist dazu möglichst umfassende Kenntniss auch der exotischen Ar-

313

ten unerlässlich. Alle bis jetzt gemachten Versuche halte ich für vollkommen verunglückt, für den unglücklichsten den von Rob. Desvoidy in seinem Essai sur les Myodaires. Wenn man jeden, auch den geringsten Formunterschied für hinreichend zu generischer Sonderling halt, so führt das not- wendig nach und nach dahin, dass für fast jede Species ein eigenes Genus begründet wird und geringfügige Grössen - oder Farbenvarietäten als angebliche Arten darin figuriren. Rob. Desvoidy, welcher diese unglückliche Richtung in der Dipterologie zuerst angebahnt hat, hat es auch selbst schon bis zu jenem Punkte gebracht. Walker folgt in seiner Monographie der britischen Trypeten ganz Rob. Desvoidy. Macquavl's in den Suites ä Buffon mitgetheilte Zertheilung der Gattung Trypeta ist einfacher, aber auch nicht befriedi- gend j die unter Urophora zusammengestellten Arten gehören zu zwei ganz verschiedeneu Gruppen; von der einen dieser Gruppen findet sich die andere Hallte unter Tephritis mit ihr eben so heterogenen Arten einer dritten Gruppe vereinigt, deren andere Hälfte wieder das Genus Terellia bildet ; wie weit die Widernatürlichkeit dieser Trennungen geht, zeigt sich darin, dass nach denselben Arten wie Urophora Gen- taureae und Tephritis Onopordinis, die aller Wahr- scheinlichkeit nach nur Farbenabänderungen ein und dersel- ben Species sind, unter verschiedene Genera zu stehen kom- men; die Gattungen Acinia und Ensina sind etwas haltba- rer. Alle diese MacquarV sehen Gattungen aber sind in der That zumeist nur auf habituelle Unterschiede in Form und Färbung der Flügelzeichnung begründet, da die mitgetheilten Gattungscharaktere entweder nur von einer oder einigen Ar- ten entnommen, oder bei der Vertheilung der Arten unbe- rücksichtigt geblieben sind; wie könnte, wenn dies nicht der Fall wäre, Tryp. Wiedemanni bei Tephritis und mit Ono- pordinis, cornuta und marginata in einem Geuus stehen?

So weit ich unsere europäischen und aus der mir mit seltener Liberalität gestatteten Untersuchung der Vorräthe des Berliner Museums die exotischen Arten kenne, glaube ich zii übersehen, dass sich sämmtliche Arten nach der äussern Or- ganisation des vollkommenen Insektes unter etwa 5 oder 6

314

Genera bringen lassen werden, welche icli um so mehr für wohlbegründet halte, da auch die verschiedene Lebensweise der Larven dieser Eintheilimg entspricht. Möge die Un- tersuchung über die Statthaftigkeit meiner Ansicht künftigen ausführlicheren Untersuchungen vorbehalten bleiben. Jeden- falls bin ich gewiss, die hier schon so grosse Verwirrung nicht zu vermehren, wenn ich mich vorläufig jedes Urtheiles begebe. Ich schliesse mich deshalb auch in der Reihen- folge der Arten im Ganzen an Mehjens Werk an, die nicht Meigen' sehen und neuen Arten zwischen die ihnen am näch- sten verwandten einschaltend. Die wichtigsten Symmime sind beigefügt. Hinsichtlich der Citate aus dem Essai' sur les Myodaires von Hob. Desvoidy , weiss ich kaum, ob ich midi wegen der geringen Zahl derselben , oder darüber ent- schuldigen soll, dass ich ihn überhaupt berücksichtigt habe. In der That verdient ein Werk, welches nach blindem Unge- fähr hunderte der unbegründetsten Genera schafft, sämmtliche, auch die bekanntesten Arten, alles früher Geleistete vollkom- men ignorirend, ohne Angabe irgend einer Synonimie neu benennt, ein und dieselbe Art oft unter vier und mehr ver- schiedenen Namen aufführt, trotz aller Arroganz, mit der es auftritt, keine Beachtung. Es hätte eine solche auch nirgends gefunden, wenn es mehr Werke der Art gäbe. Was sollte wohl aus dem Studium der Entomologie werden, wenn sich jeder Entoinolog, wie Herr Rob. Desvoidy , für berechtigt hielte, alle ihm vorkommenden Insektenarten nach Genus und Spezies neu zu benennen , ohne im entferntesten danach zu fragen, ob die Art schon beschrieben, ob der Name, den er wählt, schon vergeben sei, oder nicht? Wer selbst voll- kommen Ignorant in Beziehung auf alles früher Geleistete ist und nicht einmal Lust hat, sich damit bekannt zu machen, sollte billig Bedenken tragen selbst als Schriftsteller aufzu- treten, noch grösseres Bedenken aber, andere achtbare Schrift- steller, wie Herr Hob. Desvoidy den in jeder Beziehung hoch über ihm stehenden Herrn Macquart } auf eine gehäs- sige Weise anzugreifen. Das entomologische Publikum scheint über die monströse Publikation des Herrn Hob. Des- voidy so erstaunt gewesen zu sein, oder sich durch die

315

grossartigen Redensarten desselben so über die Haltlosigkeit seines Werkes haben tauschen zu lassen, dass es ihm die rechte Antwort: „erst Schüler zu werden, ehe er den Meister spielen will," bis jetzt leider schuldig geblieben ist.

I. Bandirte Flügel;

a) der Leib gelblich oder grünlich*). 1. Trypeta altemata (Tab. I. fig. 1.).

Tephritis al t ein ata Fall. Ortalid. p. 5. No. 3.

Trypeta conti n ua Meig. Zweiü. V. 312. No. 1.

Fallens Beschreibung der Tephr. altemata be- zeichnet diese Art so sicher, dass Meigens MissYerständniss, der die folgende Art für die jFW//t;/i'sche Tephr. alter- li ata und gegenwärtige für die von Fallen erwähnte Va- rietät derselben hält, nicht recht wohl begreiflich ist. Sagt doch Fallen ausdrücklich, dass bei Tephr. altemata die dritte Binde der Flügel ganz sei und erwähnt den dunklen Punkt in der Nähe der Flügel vvurzel, welchen; auch Mclgen als ein charakteristisches Unterscheidungsmerkmal seiner Tr. continua anführt; er hält nicht, wie Meigen will, Tr. continua Meig. für eine Varietät von T r. a 1 1 e r n a t a Meig., sondern kennt letztere gar nicht; seine Tephrit. al- temata ist nichts als Meigens Tr. continua und die Varietät, von welcher er spricht, eine auch anderwärts sehr häufige, bei welcher der Saum der Flügelspitze am Vorder- rande mit der dritten, und diese wieder am Hinterrande mit der ersten Binde etwas zusammenhängt. Fallen sagt: variat ß uterqne sexus: macula alarum apicis cum fascia tertia connexa. Haec fascia iterum cum fascia seeunda in margin e interiore con- nectitnr;" statt „fascia seeunda" muss „fascia prima" gelesen werden, da eine Verbindung der dritten Binde mit der zweiten, schon nicht weit vom Vorderrande abgebroche- nen und vom Hinterrande um mehr als 3/4 der Flügelbreite

*) Ich darf wohl nicht besonders nachweisen, dass Meigens Eintheilung, der ich hier folge, oft nahe verwandte Arten weit von einander trennt und also ganz und gar künstlich ist. ; -

316

entfernt bleibenden Binde, am Hinterrande selbst nicht mög- lich ist.

Diese an der Gestalt der Flügelzeichuung leicht kennt- liche Art lebt in den Früchten der wilden Rose, wie meines Wissens Bouche in seiner Naturgeschichte der Insekten p. 97. zuerst mitgetheilt hat, dessen Beobachtung dann von vielen Seiten bestätigt worden ist. Nach einer Bemerkung von Schwelle in Kröyers Naturhistorisk Tidsskrift Bd. II. Heft 4. p. 327. fand sie sich mit Tryp. cornuta auf Disteln, beide Arten da gewiss nur zufällig, da die Richtigkeit der Bou- c/ie'schen Beobachtungen über die Lebensweise von Tr. al- te rnata nicht mehr bezweifelt werden kann und nach den bisherigen sehr übereinstimmenden Beobachtungen Tryp. cor- nuta auf Centaurea, und zwar, wie es nach allen bishe- rigen Beobachtungen scheint, ganz ausschliesslich auf Cen- taurea scabiosa angewiesen ist, wovon bei dieser Art ausführlicher.

Anraerk. Walker, Entomological Magazine Vol. II. p.84. vereinigt diese Art irrtkünilich mit mehreren andern, von de- nen sie wohl verschieden ist.

2. Trypeta Meigenii (Tab. I. fig. 2.).

Trypeta alternata Meig. V. p. 313. No. 3.

■Tephritis alternata Macq. Suit. Dipt. IL p. 462. No. 2. Tryp. Meigenii ist eine der vorigen sehr nahe ver- wandte Art, die sich indess in der Regel leicht durch abwei- chende Flügelzeichnung unterscheidet. Von den ihr darin nahe stehenden Varietäten der Tryp. continua unterscheidet sie sich immer noch leicht 1) durch schmälere Flügel, 2) viel weniger behaarte Fühlerborste, 3) gelbliche Behaarung des Hinterleibes, die bei jener grau ist, 4) durch vH längeres Randmal, 5) durch die der Mitte der dahinterliegenden Zelle näherstehende kleine Queerader, 6) durch den Mangel eines dunklen Fleckes an dem weniger ausgezogenen Winkel der hinteren kleinen Wurzelzelle, 7) durch das Vorhandensein ei- nes dunklen Fleckes unmittelbar jenseits der Wurzelqueer- ader u. s. w. Lebensweise der Larve unbekannt.

Anmerk. 1. Der Name musste der bei Tryp. al- ternata angegebenen Gründe wegen geändert werden.

31*

Anmerk. 2. Walker Ent. Magaz. Vol. III. p. 84. greift die Rechte dieser Art fälschlich, an. Mit mehr Recht bezwei- felt er wohl an der angeführten Stelle die Selbstständigkeit von Tryp. intermissa Meig., in der auch ich nichts als eine Varietät des in der Flügelzeichnuug sehr veränderlichen Weib- chens von Tryp. Zoe' sehen möchte. Er hätte aber freilich Meigens Trypeta intermissa nicht für eine Va- rietät von Tryp. Artemisiae erklären sollen, von der sie ganz verschieden ist.

Anmerk. 3. Boie sagt (Kröyer Natnrhistorisk Tids- skrift III. 324.) dass er Tryp. altern ata Fall, ans den Früchten von Berberis gezogen habe. Sollte das sich nicht vielmehr auf Tryp. alternata Meig , unsere Trypeta Mei- genii beziehen, da alle anderen Beobachter die wahre Tryp. alternata Fall, (conti nna Meig.) nur als Bewohner der Hagebutte kennen.

3. Trypeta Zoe (Tab. I. fig. 3.). Es gehören hierher als Synonime zu dem Männchen:

Trypeta Zoe Meig. V. 315. <?

Acidia? Zoe Wlkr. Ent. Mag. III. p. 84. rf

Tephritis Zoe Macq. Suit. Dipt. II. p. 463. <?

Tephritis Zoe Zettersledt Ins. Läpp. p. 744. No. 2. tf

Das Weibchen ändert in der Flügelzeichnung sehr ab, indem dieselbe entweder fast wie bei dem Männchen (vid. Meig. V. Tab. 48. fig. 14.) ist, oder sich durch alle Zwi- schenstufen mehr oder weniger der nähert, welche Meigen (Tbl. V. Tab. 48. fig. 15.*)) als gewöhnliche Flügelzeich- nuug des Weibchens abbildet. Aus diesem Grunde ist das- selbe vielfältig verkannt worden; doch ist es in allen Varie- täten leicht an der sich gleichbleibenden Stellung der Queer- adern und an der dunklen Stelle zu erkennen, welche sich von dem ersten Vorderrandsflecke hinter der ersten Längsader nach der Flügelwurzel hin zieht und die den verwandten Ar- ten fehlt. Ob sich dasselbe je ganz mit der bei dem Männ- chen gewöhnlichen Flügelzeichnung finde, weiss ich nicht; die hauptsächlichsten der mir bekannten Varietäten sind etwa folgende :

¥) Im Texte steht irrtüümlich : fig. 20.

318

Tar. 1. Zwei Flecke, fast wie hei dem Männchen', der an der Flügelspitze kleiner; nahe dem Vorderrande zwi- schen beiden ein dunkler Fleck.

Acidia Zoe JT7/.T. Ent. Mag. III. p. 84. ?.

var. 2. Der Fleck an der Flügelspitze bedeutend schmä- ler, mit dem kleinen Flecke des Vorderrandes verbun- den ; ein dunkler Fleck auf der Mitte der fünften Längs- ader; die gewöhnliche Queerader mehr oder weniger dunkel gesäumt.

Try peta.in termis sa Mcuj. V. p. 313.

Te.pli litis intermissa Macq. Suit. Dipt. II. p. 462. (aus Meigen).

var. 3. Wie var. 2., aber der mittlere kleine Fleck artt

Vorderrande fehlt; der Spitzenileck breiter. Acidia Artemisiae Wllr. Ent. Mag. III.; p. 84. fig. 33. Teph litis apicalis Zctterst. Ins. läpp. p. 744. No. 3.

var. 4. Der Fleck an der fünften Längsader verbindet sich mit dem ersten und die Trübung der gewöhnlichen Queerader mit dein kleineren, mittleren Flecke am Vor- derrande zu einer Binde. Zuweilen findet von diesen Verbindungen die eine statt, während die andere unter- brochen ist.

Tfypeta Zoe Mcig. V. p. 315. $.

Acidia Artemisiae Wthr. Ent. Mag. II. p. 84. fig. 32.

Teph ritis Zoe Zetterst. Ins. läpp. p. 744. No. 2. O.

Anmerk. 1. Wenn überhaupt über die Identität einer der vier aufgeführten Varietäten mit Tryp. Zoe gezweifelt werden kann, so kann diess nur in Beziehung auf var. 2., Meigens Tryp. intermissa geschehen, beider die bedeu- tend grössere Schmalheit des Spitzenfleckes allerdings ein Bedenken gegen die Vereinigung erregen könnte. Indess sehe ich sonst durchaus nichts, was auf einen spezifischen Unter- schied deuten könnte. Mögen Beobachter in Gegenden, wo die Art häufiger ist, darüber definitiv entscheiden.

Anmerk. 2. Ueber Aufenthalt und Lebensweise der Tryp. Zoe scheint noch nichts sicher ermittelt. Es lässt sich indess mit ziemlicher Sicherheit voraussetzen, dass ihre Larve zu den Minirern gehören werde. Vielleicht ist sie

319

auf Cynoglossnm officinale angewiesen, auf welchem Herr von Hcijden die Fliege fing.

Amnerk. 3. . Die mitgetheilte Flügelabbildung gehört einem Weibchen an, welches einen Uebergang von var. 2. zu var. 3. bildet.

4. Trypeta Abrotani.

Trypeta Abrotani Steig. V. p, 314. und Tab. 48. iig. 21.

Tephritis Abrotani Jjrlacq. Suit. Dipt. II. p. 462. (aus Steigen}. Diese mir unbekannte Art unterscheidet sich nach 31 ei- gens Angaben, so wie nach der Abbildung des Flügels von Tryp. Zoe, mit der sie übrigens in nächster Verwandtschaft zu stehen scheint, doch in einer Weise, dass an die Verei- nigung beider nicht gedacht werden kann; namentlich ist bei Tryp. Abrotani die kleine Queerader auffällig mehr nach der Fliigelspilze hin gerückt und die Entfernung der beiden Queeradern von einander wird dadurch geringer. .Noch viel weniger kann Tr. Abrotani mit Tr. Artemisiae zusammengeworfen werden, wie es Walker 1. c. irrthümlich gethan hat.

Ueber Aufenthalt und Lebensweise von Tryp eta Ab ro- taui ist noch nichts bekannt geworden.

j. Trypeta Artemisiae (Tab. 1. fig. 4).

Musca Artemisiae Fabr. Ent. syst. IV. p. 351. No. 162.

Tephritis Artemisiae Fahr. Syst. Antl. p. 317. No. 5.

Tephritis interrupta Fall. Ortal. p. 5. No. 4.

Trypeta Artemisiae Steig. V. p. 314. No. 4. Tab. 48. iig. 20.

Tephritis Artemisiae Macq. Suit. Dipt. II. p. 462. No. 1.

VForellia Onopordi Roh. Desv. Myod. p. 761. No. 1.

Tryp. Artemisiae ist ausser Tryp. Abrotani die einzige Art ihrer näheren Verwandtschaft, bei welcher die kleine Queerader jeuseit der Mitte der dahinteiliegenden Zelle steht und dadurch sehr kenntlich; von Tr. Abrotani aber ausser durch die abweichende Flügelzeichuung dadurch leicht unterschieden, dass bei jeuer die kleine Queerader auf dem letzten Drittheil der dahinterliegendeu Zelle, bei dieser aber nur wenig jenseit der Mitte liegt. Im übrigen reichen Mei- gens Angaben zur Erkennung der Art vollkommen aus.

Sie ist über das ganze nördliche Europa verbreitet und

320

lebt nach mir von Herrn Bouche gemachten Mittheilangen minirend in den Blättern von Chrysanthemum.

Anmerk. 1. Tryp. Artemisiae Walk. Ent. Mag. III. p. 84. gehört nicht hierher.

Anmerk. 2. Forellia Onopordi Rob. Desv. ist höchst wahrscheinlich mit gegenwärtiger Art identisch, wofür sie auch Macquart hält. Walker glaubt in ihr die 3Jelgensche Tryp. Arnicae zu erkennen und macht diese deshalb zu einer Forellia, während sie doch identisch mit der von Rob. Desvoidy als Xyphosia cirsiorum be- schriebenen Art ist.

6. Trypeta cognata (Tab. I. fig. 5.). Tephr. cognata Wiedcm. Zool. Mag. I. p. 76. Tephr. lucida Fall. Suppl. II. p. 13. Trypeta cognata Mcig. V. 315. <?. (wahrscheinlich auch

Tab. 48. fig. 18.) Aci da cognata IVllcr. Entomol. Mag. III. p. 83. Tab. IX. fig. 31. lAcida cognata Rob. Desv. Myodavies p. 721. No. 2.

Diese Art ist vielfältig mit der folgenden verwechselt oder zusammengeworfen worden 5 die Unterschiede beider bei der folgenden. Von Meigens gleichnamiger Art gehört nur das Männchen hierher; das Weibchen nebst der Abbil- dung des Flügels auf Tab. 48. fig. 19. znr folgenden. Die Flügelabbildung Tab. 48. fig. 18. citirt Meigen im Texte nirgends, ich halte sie für die gegenwärtiger Art, die freilich der Wirklichkeit etwas unähnlich geworden ist, weil die gelb- getrübten Stellen in der Nähe der Flügelwurzel nicht ange- geben worden sind. Die citirte Abbildung von Walker ist besser. Nur einzelne Stücke nähern sich Meigens Figur mehr.

Anmerk. 1. Bole sagt in Kröyers Naturhistorisk Tids- skrift IL p. 246, dass die Larve von Trypeta cognata in den Blättern von Arctium Lappa minire. Es könnte zweifelhaft scheinen, ob sich diese Nachricht auf gegenwär- tige, oder auf die folgende ihr so ähnliche und von ihr bis- her nicht unterschiedene Art beziehe. Ich glaube sie mit Sicherheit auf gegenwärtige Art deuten zu können, da ich Tryp. cognata ebenfalls auf Arctium Lappa fing und da wohl Tr. cognata, aber nicht Tr. speciosa als eine Bewohnerin Dänemarks bekannt ist.

321

Anmerk. 2. Wegen der grossen Aehnlichkeit mit fol- gender Art reicht Meigens Diagnose nicht aus. Ich ändere sie deshalb in folgende:

Tr. cognata: mellea, alarum rivulis brimneis basi flave- scentibus, macula stigraaticali subquadrata nigricante.

Anmerk. 3. Hob. Desvoidy beschreibt diese Art nach Originalexemplaren so: „Tota testacea, alae talcosae, tjuih- que fasciis transversis subnigris. J'avais d'abord pris cette espece pour le Musca Cerasi des auteurs." Deshalb das Fragzeichen oben und das zur Probe seiner Art.

7. Trypeta speciosa (Tab. I. fig. 6.). Tryp. cognata Meig. V. 315. $. Tab. 48. fig. 19. Tephr. cognata Macq. Suit. Dipt. II. p. 463. No. 7. Tr. speciosa: flavescens, alarum rivulis flavescentibus, ver- sus apiceni pallide fuscis, puncto stigmaticali minuto nigro. Long. 2'/4 lia.

Blassgelb, nur am Kopfe, besonders auf dem Scheitel etwas lebhafter; der Hinterleib etwas dunkler, ebenso die Legeröhre des Weibchens. Bei beiden Geschlechtern auf dem Hinterrücken zwei schwarze Flecke, wie bei den verwandten Arten. Die schwarzen Borsten auf Stirn und Scheitel sind \erhältnissmässig lang. Die Legeröhre des Weibchens etwas länger als das letzte Hinterleibssegrnent, sehr breit, flach, nicht verschmächligt, in der Mitte ein klein wenig breiter als an der Wurzel und Spitze. Flügel breit, im Aderverlanfe mehr Tryp. Heraclei, in der Zeichnung aber Tryp. co- gnata ähnlich. Die Flügelhäche gelblich, nach der Spitze zu bräunlich, am Vorderrande mit drei lichten Stellen; die erste ein zwischen Rand und erster Längsader liegender Fleck, die zweite unmittelbar hinter dem Randmale eine schiefliegende bis zur vierten Längsader reichende Halbbinde, die dritte eine ihr parallele bis gegen den Hinterrand reichende Binde; am Hinterrande ebenfalls mit drei durchsichtigen Stellen: die bei- den äussersten bilden ein durch eine bräunliche Binde ge- seiltes Dreieck, die der Wurzel nächste läuft schief gegen den ersten durchsichtigen Vorderrandslleck , mit welchem sie sich durch ein Paar helle Stellen in Verbindung setzt, die zwischen den Längsadern der Flügelwurzel liegen. Das grosse (5. Band. 2. Heft.) 21

&S3

gelbe Randmal hat am Wurzelende einen kleinen, rundlichen, schwarzen Punkt.

Vaterland: Wiener Gegend, Schlesien, Frankreich. Lebensweise; noch nicht beobachtet, doch die Larve je- denfalls minirend.

Anmerk. 1. Unterschied von Tryp. cognata: klei- ner, blässer, besonders die Beine. Nicht die Scheitelborsten, wohl aber die Stirnborsten länger. Legeröhre des Weibchens hier in der Mitte ein wenig breiter als an Grund und Spitze, während sie bei Tr. cognata an der Basis am breitesten ist. Flügel breiter; die Mündung der ersten Längsader mehr zurückgerückt. Das Stigma verhältnissmässig -viel grösser. Die hintere der kleinen Wurzelzellen ist winklicher geschlos- sen. Flügelzeichnung blasser, nur nach der Flügelspitze hin bräunlich; der Bogen, welcher dem Spitzensaume parallel läuft, "verhältnissmässig deutlicher und mehr zusammenhän- gend mit der übrigen Zeichnung; die durchsichtige Stelle gleich hinter dem Randmale nicht dreieckig, sondern binden- iörmig, auch nicht wie bei Tryp. cognata bis zur dritten, sondern bis zur vierten Läugsader reichend; die vordere der kleinen Wurzelzellen nicht bis gegen die Spitze hin klar, sondern mit alleiniger Ausnahme eines unbedeutenden Fleck- chens gelbgetrübt. Zwischen der dritten und vierten Längs- ader grade unter dem Raudmale keine helle Stelle.

Anmerk. 2. Von der ihr schon weniger nahe verwand- ten Tryp. Heraclei unterscheidet sich Tryp. speciosa durch die bedeutend abweichende Flügelzeichnung und grös- sere Flügelbreite, so wie durch die Stellung der Queeradern und durch Gestalt und Farbe der weiblichen Legeröhre, wel- che bei jener konisch und schwarz ist. 8. Trypeta flavescens.

Musca flavescens Fbr. Ent. syst. Suppl. p. 565. 156 157.

Tephr. flavescens Fbr. Syst. Antl. p. 319. No. 15.

D actis inarmoreus Fbr. Syst. Antl. p. 276. No. 18.

Tryp. flavescens Meig. V. p. 316. No. 8. Tab. 48. fig. 25.

Tryp. flavescens Wiedem. Zweifl. II. p 492. No. 25.

Tephr. flavescens Macq. Suit. Dipt. II. p. 463. No. 10. Die Artrechte nicht bezweifelbar. Die Beschrei- bung, welche Fabrkius im Supplement der Entomologia sy-

3Ä3

stematica 1. c. giebt, ist zn kurz und oberflächlich, um über die Identität der 31eige?ischen und Fabricius'&ehen Art ur- theilen zu lassen. Da indess kein Grund zu Verdacht gegen dieselbe vorliegt, Melgen auch die Sammlung -von Fubr't- cius verglichen und die Flügelabbildung, da er keinen an- dern Fundort als Fabrlcius augiebt, aller Wahrscheinlichkeit nach, nach einem Exemplare, aus dessen Sammlung gemacht hat, so muss man dieselbe gelten lassen. Auch der Danus marmoreus des Fabrichis gehört aus inneren und äusse- ren Gründen hierher, wohin ihn schon Meigen und Wiede- mann gestellt haben. Wäre noch irgend ein Zweifel vor- handen, so würde ihn die Beschreibung, welche Wiedcmann nach einem Originalexemplare der Fabricius'schen Samm- lung giebt, niederschlagen, die mit Meiyens Angaben und Abbildung genügend stimmt.

Anmerk. 1. Macquarls Angaben über die Flügelfär- bung dieser Art scheinen unzuverlässig und nur, ohne Kennt- niss der Art, nach Metgens Zeichnung gemacht, der, wie aus Wiedemanns genauerer Beschreibung hervorgeht, die gelbe Färbung au der Fliigelwurzel nur da, wo sie intensiver auf- tritt, angedeutet, sonst aber wie bei Tr. cognata (siehe oben) weggelassen hat.

Anmerk. 2. Lebensweise und Entwicklungsgeschichte unbekannt; es lässt sich indess mit grosser Sicherheit vor- aussetzen, dass auch von dieser Art die Larve zu den Mi- nirern gehören werde. Ich kenne diese Art, deren Vor- kommen in Europa noch nicht nachgewiesen ist, nicht. Dass Macquart ihr ausser Tanger auch das südliche Europa als sicheren Wohnplatz anweist, hat aus obigem Grunde kein Ge- wicht und basirt sich wohl nur auf eine ungenaue Uebertra- gung der Vaterlandsangabe bei Meigen.

Anmerk. 3. Oxyna flavescens Rob. Desv. Myo- daires p. 755. hat mit gegenwärtiger Art nichts zu thun, son- dern ist eine helle Varietät von Tryp. parietina.

9. Trypeta Heraclei (Tab. I. fig. 7.).

Musca Heraclii Limi. Faun. ed. II. |>. 461. No. 1877. Musca Heraclii Linn. Syst. nat. Vindob. 1767. p. 993. No.125.

21*

324

Musca Onopordinis Fbr. Spec. Ins. II. p. 455. 104. Musca Onopordinis Fbr. Mant. IL p. 353. No. 125. Musca Heraclei Linn. syst. cur. Gmel. V. p. 2858. No. 125. Musca Onopordinis ibid. p. 2859. No. 252. Musca Onopordinis Fbr. Ent. syst. IV. 360. No. 198. Scatophaga Onopordinis Fbr. Syst. Antl. p. 210. No. 31. Tephr. Onopordinis Fall. Ortalid. p. 15. No. 23. Trypeta Onopordinis Meitj. V. p. 316. u. Tab. 48. fig. 24. Euleia Onopordinis Walher Ent. Mag. JH. p. 82. Musca caesio Harris exp. 75. Tab. 21. üg. 8. (auct. Wllr.).

Tr. Heraclei: mellea; macnla ovata discoidalis alaruin rivulis branneis ad basin flavescentibus includilur.

Honiggelb, Gesicht, Fühler und Beine heller; Schulter- ecken, Seitenstrieme des Thorax und der grösste Theil des Schildchens schwefelgelb ; Legeröhre schwarz ; die Flügel mit fast kastanienbraunen Bächen, die einen zwischen der vierten und fünften Längsader liegenden eiförmigen Fleck einschlies- sen und deren Farbe gegen die Flügelwurzel hin in Gelb übergelit. Am Vorderrande liegt vor dem Randmale ein queer- viereckiger glasheller Fleck, ein eben solcher dreieckiger Fleck folgt unmittelbar auf dasselbe; den Hinterrand errei- chen drei glashelle Stellen, von denen die beiden äussersten zusammen einen dreieckigen, durch eine braune Binde ge- theilten Fleck bilden ; die der Wurzel nächste läuft schräg zwischen der fünften und sechsten Längsader bis an die Grenze der vorderen kleinen Wurzelzelle.

Es mag von dieser Art mancherlei erhebliche Varietä- ten geben; ich besitze unter den wenigen Stücken meiner Sammlung nur folgende:

var. 1. Zwischen der dritten und vierten Längsader grade unter dem Randmale ein ansehnlicher, kreisrunder, durch- sichtiger Punkt; der Hinterlücken ganz schwarz. var. 2. Die Färbung im Ganzen etwas heller als bei var. 1. Der durchsichtige Fleck zwischen der dritten und vier- ten Längsader fehlt; auf der Ober- und Unterseite des Thorax, so wie auf der Wurzelhälfte des Schildchens unzählige schwarze Punkte, auf Schulterecken, Seiten- striemen des Thorax, Kopf und Hiuterleibe keine; auf der Oberseite des Thorax treten sie in undeutliche

325

Längsstriemen zusammen. Der Hinterrücken mir mit zwei grossen schwätzen Seitenflecken.

Anmerk. 1. Ich halte Lmne's Mnsca Heraclei un- bedenklich für gegenwärtige Art, ausser welcher man hei Lmne's Angaben in der Faun. suec. nur noch an Tryp. co- gnata und Tryp. speciosa denken könnte. Lmne's Angabe über die Flügelzeichnung passt aber auf beide minder gut, beide haben nicht die gelbe Seitenstrieme des Thorax und das gelbe Schildchen, deren Lmne ausdrücklich erwähnt und „ab dornen apice fuscum," was sich offenbar auf die schwarze, oder doch schwärzliche Legeröhre dieser Art be- zieht, passen gar nicht; auch ist von Trypeta cognata bereits eine andere Pflanze als Aufenthaltsort der Larve nach- gewiesen, während Tryp. speciosa noch gar nicht als Bewohnerin Schwedens bekannt ist. Für die Richtigkeit mei- ner Deutung spricht ausserdem der Umstand, dass die gegen- wärtiger Art äusserst ähnliche , wo nicht mit ihr identische Tryp. Centaureae nur auf grösseren Umbellateu in Men- ge, auf den Blättern anderer Pflanzen nur in einzelnen ver- irrten Exemplaren vorkommt (vergl. spec. 34. Tryp. We- st er man ni Anmerk.).

Anmerk. 2. Musca Heraclei Llnn. hat bisher nach JSIetgens Vorgänge als Synonim zu Tephritis Heraclei Fbr. gelten müssen, was der erste Blick auf diese und auf Lirmes Angaben widerlegt. Ueberdiess ist die Larve die- ser Tephr. Heraclei Fbr. kein Minirer, sondern ein Saa- nienzerstörer und nach einer mir zugekommenen glaubwürdi- gen Nachricht auf Onopordon angewiesen, während L'm- ne's Musca Heraclei nach seinem eigenen, mir nach den oben erwähnten Umständen äusserst glaubhaften Zeugnisse in den Blättern von Heracleum miniren soll. Wie diese Verwirrung entstanden, ist nicht schwer zu enträthseln. Fa- bricius hat Linnes Musca Heraclei verkannt und sehon in seinen frühesten Schriften Musca Ouopordinis ge- nannt (viel. Syst. entotn. ao. 1775 1787. 80.). Eine spä- ter entdeckte Art hat er Musca Heraclei genannt, ohne dabei an Lirmes gleichnamige Art zu denken, weshalb sich auch in seinen Schriften Lmne's Fliege nicht als Synonim

326

citirt findet. Gmeltn hat dann Musca Onopordinis Fbr. als besondere Art im Systema natnrae aufgenommen, ohne ihre Identität mit Musca Heraclei Linn. zu bemer- ken; Meigen endlich hat Musca Heraclei der Faun. suec. und des Systema naturae durch die Einerleiheit des Namens -verleitet, ohne nähere Prüfung zu den Synonimen der Fa- bricius sehen Art gesetzt.

Anmerk. 3. Ltnne schreibt Heraclii, ich denke die leichte Abänderung in Heraclei, der jetzt üblichen Schreib- weise des Pflanzengenus entsprechend, hat kein Bedenken; übrigens hat sie schon Gmeltn gemacht.

Anmerk. 4. Walker und mehrere seiner Landsleute wollen diese Art für identisch mit Tryp. Centaureae halten, eine Behauptung, die, wie es mir scheint, mehr Wahr- scheinlichkeit für als gegen sich hat, aber durch die von ih- nen beigebrachten Thatsachen noch lange nicht erwiesen ist. Für die Identität beider Arten spricht: 1) die äusserst grosse Uebereinstimmung beider in Körperform und Grösse, so dass sich in dieser Beziehung kaum ein Unterschied angeben lässt; 2) die grosse Uebereinstimmung beider Arten hinsichtlich der Form der Flügelzeichnung; 3) das gleichmässige Variiren beider hinsichtlich des Fehlens oder Vorhandenseins eines hellen Fleckes zwischen der dritten und vierten Längsader; 4) die Veränderlichkeit gegenwärtiger Art in der Färbung des Hinterrückens; 5) das Auftreten der schwarzen Punkti- rung bei der zweiten der oben beschriebenen Varietäten. Es steht derselben aber entgegen: 1) der Umstand, dass bei Tryp. Heraclei die Zeichnung in der Gegend der Flügel- wurzel viel heller ist, als auf dem übrigen Theile des Flü- gels, während sie bei Tryp. Centaureae überall dieselbe Intensität hat; 2) dass bei Tryp. Heraclei (wenigstens bei allen meinen Exemplaren , und auch Meigetis Figuren geben dieselben Unterschiede) der der Flügelspitze nächste lichte Bogen sich weiter nach dem Vorderrande hin erstreckt und stumpfer endigt, als bei Tryp. Centaureae; 3) dass bei Tryp. Heraclei die Färbung der Beine und Schwinger ein minder lichtes und reines Gelb ist; 4) dass sich nie Stücke mit theilweis schwarzer oder schwärzlicher Färbung

3£7

finden, sondern die dunkelsten Stücke von Tryp. Heraclei einen Uebergang in ein schönes Braun bilden; 5) dass auch bei den blassesten Varietäten von Tryp. Heraclei die Lege- röhre dunkel gefärbt ist; 6) dass wohl Tryp. Heraclei in Copula gefangen worden ist, eben so Tryp. Centau- reae, aber noch nie eine mit der andern; 7) dass Exemplare von Tryp. Genta ureae vorkommen, die sich durch Weich- heit aller Decken und den graueren Ton der Flügelfärbung als frisch ausgeschlüpfte Stücke charakterisiren; 8) dass Wal- ker, wie aus seinen Angaben über die hellere Färbung der Flügelwurzel und die braune Farbe der dunkelsten Exem- plare hervorgeht, trotz der seiner Angabe nach grossen Häu- figkeit der Art in England, die wahre Tryp. Genta ureae vollkommen unbekannt geblieben ist.

Sollte sich Tryp. Centa ureae als identisch mit Tryp. Heraclei ausweisen, so muss erstem* Name als der ältere bleiben. Mögen die darüber entscheiden, die von bei- den Arten grössere Reihen von Exemplaren vergleichen kön- nen. Die entfernte Möglichkeit, dass hier vier Arten con- curriren könnten, lässt sich nicht ab'äugnen, da meines Wis- sens die beiden oben erwähnten Varietäten von Tryp. He- raclei noch nicht an derselben Stelle gefangen worden sind, und ich unter einer grössern Anzahl von Exemplaren der Tryp. Genta ureae, die ich auf der Insel Rhodus fing, kein einziges ohne den hellen Fleck zwischen der dritten und vierten Längsader, umgekehrt unter allen Stücken aus dem Innern Kleinasiens kein einziges mit demselben finde. Für diesen mir sehr unwahrscheinlich scheinenden Fall uiüsste der hinnesche Name auf obige erste Varietät übergehen.

Aumerk. 5. Forellia Onopordi Hob. Desv. Myod. p. 761. hat mit gegenwärtiger Art nichts zu thun , sondern ist höchst wahrscheinlich mit Tryp. A r t e m i s i a e einerlei (siehe oben).

10. Trypeta antica (Tab. I. fig. 8.).

Tryp. antica Wicd. Zweif. II. 511. No. 57.

Tryp. G a e d i i Meig. VI. 382. . Anomoia Goedii W.lkr. Ent. Mag. III. p. 81.

Tephrit. Z e tterste d tii Zettcrst. Ins. läpp. p. 746. No. 9.

Bei der grossen Kenntlichkeit dieser Art, kann über

328

die Sicherheit obiger Citate kein Zweifel obwalten und es ist nur auffallend, dass sie Zellersledl hat verkennen kön- nen, Wiedemanns Name hat das Recht der Anciennität für sich, da der zweite Theil seiner aussereuropäischen Zwei- flügler früher vollendet und früher ausgegeben worden ist, als der sechste Theil von 31eigens Werke. Nach den übereinstimmenden Angaben von Meigen und Walker ist sie mit Musca permundus Harris Exp. 74. Tab. 21. flg. 6. identisch. Sie scheint hinsichtlich der Dunkelheit der Körperfarbe etwas variabel; als Vaterland dieser Art ist das ganze nördliche Europa vom äussersten Osten bis zum äussersten Westen bekannt. Merkwürdig ist die äusserst schiefe Stellung der hinteren Queerader, worin ihr unter den Europäern sich nur Tryp. fasciata nähert.

Die Entwicklungsgeschichte derselben ist unbekannt.

Anmerk. Zur näheren Verwandtschaft der bisher er- wähnten Arten scheint noch Tephritis connexa Macq. Suit. Dipt. II. pag. 463. zu gehören, die mir ganz unbe- kannt ist.

11. Trypeta punctata (Tab. I. fig. 9.).

Musca punctata Schrank Ins. Austr. 963. Trupanea punctata Schrank Faun. Boic. III. 2510. Tephritis Jaceae Roh. Desv. Myod. p. 766. No. 1. Tephritis dorsalis ibid. p. 766. No. 2. Tephritis pusilla ibid. p. 766. No, 3. Tephritis Arctii Macq. Suit. Dipt. II. p. 467. No. 25.

Trypeta punctata: flavescens, thorax scutellum et ab- domen nigropunctata, pectus immaculatum; quatuor ala- rum fasciae valde obliquae antice combinatae. Long. V/2— 2 lin.

Gelb, lebhafter als die folgenden Arten, selten etwas grünlich gelb, von schlankerer Gestalt als die nachfolgenden ihr sehr ähnlichen Arten. Der Thorax auf der Mitte nicht verdunkelt, mit acht schwarzen Punkten, wovon sechs in zwei mittleren Längsreihen und der siebente und achte seitwärts neben dem vordersten Paare jener stehen. Zwischen den Hüften keine dunkeln Flecken. Bei dem einzelnen Männ- chen meiner Sammlung, welches ich in Mehadia fing, so wie

339

bei einem Männchen ans Portugal im Königlichen Museum zu Berlin zeigt sich auf der Oberseite des Thorax kaum die Spur von zwei dunklen Striemen, die sich bei den Weibchen meiner Sammlung mehr oder weniger deutlich zeigen; sie liegen auf der hinteren Hälfte neben den hinteren Punkt- reihen nach atissen hin, ohne jedoch den Hinterrand des Thorax zu erreichen. Die Spitze des Schildchens ist schwarz; jederseits liegt an der Wurzel desselben noch ein schwarzer Punkt und von da aus nach der Flügelwurzel hin ein anderer. Der Hinterrücken ist hei dem obenerwähnten Männchen braungell) ; bei den Weibchen mit minder deutlichen Striemen auf der Oberseite des Thorax ist er gelbbraun oder braun, bei den mit besonders deutlichen Striemen oft ganz schwarz. Der Hinterleib ist vierreihig schwarz punktirt, die Punkte sind klein, besonders bei dem Männchen rund, die am Vorderrande des letzten Segmentes nicht grösser als die vorhergehenden, einer au jeder Hiuterecke des letzten Seg- mentes. Bei dem Weibchen finden sich am Hinterrande des letzten Segmentes keine Punkte; die Legeröhre desselben ist bräunlich, fast so lang als der Hinterleib. Sehr kennt- lich ist diese Art an der schiefen Lage der Flügelbinden, besonders des durchsichtigen Bogens zwischen der zweiten und dritten Binde.

Die Art ist verbreiteter als bekannt, da sie vielfältig mit Tryp. Arctii verwechselt worden sein mag. Sie un- terscheidet sich von ihr durch die Punkte des Thorax, die ungefleckte Brust, die Gestalt der Flügelbinden und die viel längere Legeröhre des Weibchens leicht. Der Aufenthalt der Larve ist unbekannt.

Anmerk. 1. Die Citate ans Schrank sind sicher; die aus Rob. Desv. so sicher, als daher Citate sein können; zwar will Walker sämmtliche oben citirte drei Arten nebst Tephr. abdominalis Rob. Desv. für einerlei mit Tryp. Arctii ansehen, es ist aber klar, dass er sowohl in Bezie- hung auf jene drei, als in Beziehung auf letztere Art irrt.

Macquart hält gar Tephr. Jaceae Rob. Desv. für Tryp. Wiedemanni, welche er doch in Orellia flavi- c a n s allenfalls hätte erkennen können. Dass Macquarls

330

Tephr. Arctii hierher gehöre, ergiebt sich aus Angabe über Grösse, Punktirung des Thorax und Länge der Legröhre. Anmerk. 2. lViedemann hat eine Art aus Guinea zu- erst in den Analect. entom. p. 55. No. 12. und dann in den aussereurop. Zweiflügl. H. p. 485. beschrieben und Tryp. punctata genannt, die diesen Kamen nicht behalten kann; ich nenne sie Tryp. notata.

12. Trypeta Arctii (Tab. 1. fig. 10.).

Mus ca Arctii De Geer VI. 21. 16. Tab. II. 6 Id.

Tephrit. solstitialis Panz. Faun. CHI. 22.

Trypeta Arctii Meiy. V. p. 317. No. 10. Tab. 48. fig. 28.

(nicht 25.). ?Tephrit. Arctii Walker Entom. Mag. III. p. 68. ''Tephrit. cylindrica Roh. Desu. Myod. p. 767. No. 4. Tephrit dorsalis Mncq. Suit. Dipt. II. p. 467. No. 27.

Trypeta Arctii: viridi - flavesceus ; thorax disco obscu- rus, postice bipunctatus; pectus et scutellum nigro-nia- culata, abdomen quadrifariain punctatum ; quatuor alarum fasciae, antice combinatae. Long. l'/2 2 lin.

So häufig diese Art im grössten Theile von Europa ist, so muss ich doch eiii Paar Worte über dieselbe hinzufügen, da sie zu den veränderlicheren und mehrfach verkannten Arten gehört. Sie ist V/2 2 Linien lang, grünlich gelb; die Ober- seite des Thorax zum Theil dunkel, genau genommen mit drei schwarzen vorn zusammenfliessenden Striemen gezeich- net, die von der kurzen aber ziemlich dichten gelblichen Be- haarung etwas verdeckt werden und deshalb nur grau erschei- nen; die Mittelstrieme beginnt schon an der Vorderseite des Thorax, ist aber hinten weit vor dem Schildchen abgebro- chen und hat hinter sich noch zwei schwarze Punkte; die Seitenstriemen bestehen aus einem vorderen hinter der Schul- ter liegenden Flecke, der mit der Mittelstrieme zusanimen- fliesst und aus einer hinteren von ihr gesonderten Strieme, die kurz vor dem Hinterrande des Thorax abgebrochen ist. Das Schildcheu hat einen schwarzen Fleck an der Spitze und einen vorn an jeder Seite; zwischen letzterem und der Flu- .gelwurzel liegt ein ähnlicher Fleck. Der Hinterleib ist vier- reihig puuktirt. Die weibliche Legeröhre hat etwas mehr als

331

die halbe Länge des Hinterleibes. Der Hinternicken und an der Brust jederseits zwei Flecke zwischen den Hüften sind schwärzlich. Die Binden der Flügel sind am Vorderrande stets zu je zwei verbunden und liegen steiler als bei Tryp. punctata.

Die Nahrung der Larve scheinen die Saamen ziemlich verschiedener Pflanzen zu sein ; ich fing sie einmal in Mehr- zahl auf der Klette, Bouche zog sie aus Gentaurea; sie soll angeblich auch Serratula bewohnen. Ob der Grund so ver- schiedener Angaben nicht in Verwechselung der Art liegen könne, muss ich dahin gestellt sein lassen. Herr Bouche hat die Gefälligkeit gehabt mir aus Gentaurea gezogene Ex- emplare mitzutheilen, die entschieden dieser Art angehören. Herr Oberlehrer Zellcr beobachtete sie auf Cirsium palustre.

Anmerk. 1. Hinsichtlich der Grösse und Gestalt der schwarzen Punkte des Hinterleibes findet bei dieser Art eine grosse Veränderlichkeit statt; bei dem Männchen sind in der Regel die vier Punkte am Vorderrande des letzten Segments unter sich und die beiden seitlichen mit den schwarzen Pun- kten an den Hinterecken desselben Segments verbunden. Da- von macht ein bei Wien gefangenes Männchen eine Ausnah- me, welches zugleich in der Gestalt der Flügelbinden soviel Eigenthümliches zeigt, dass es leicht einer besondern Art an- gehören könnte und ich deshalb auf dasselbe aufmerksam machen will. Auf den vorderen Segmenten des Hinterleibes sind die schwarzen Punkte kaum bemerkbar, auf dem letzten die vier vorderen, wie die beiden hinteren, sehr klein und «nverbunden ; die Flügelzeichnung ist blasser als sonst bei Tryp. Arctii und die beiden mittleren Binden sind sehr viel breiter, so dass sie in der Nähe des Vorderrandes fast zu- sammenfliessen ; das Exemplar ist merklich grösser als alle anderen Männchen von Tryp. Arctii.

Anmerk. 2. Täuschend ähnlich ist gegenwärtiger Art eine bis jetzt als Bewohnerin Europas noch nicht bekannte, die ich leider nur in einem einzelnen weiblichen Exemplare bei den Ruinen von Patara an der Südküste Kleinasiens fing und Tryp. lurida nenne. Färbung ganz wie bei Tryp. Arctii, Grösse 2'/2 Linien, überall länger behaart als jene;

aas

die kleine Qneerader über die Mündung der ersten Längs- ader hiiiausgerückt, fast auf dem letzten Drittheile der dahin- terliegenden Zelle, wodurch der helle Streifen zwischen der zweiten und dritten Binde in seinem vorderen Theile fiel gekrümmter, der zwischen der ersten und zweiten Binde aber auffallend viel breiter wird.

Anmerk. 3. Das Citat von Walkers Tephr. Arctii wird durch die von ihm auf Tab. IX. fig. 11. gegebene Flü- gelabbildung zweifelhaft, die keine rechte Aehnlichkeit mit der Flügelzeichnung von Tryp. Arctii, aber auch nicht mit der irgend einer anderen mir bekannten Art hat. Walker zählt bei dieser wie bei den verwandten Arten wunderlicher Weise fünf Flügelbinden. Stimmte die Beschreibung mit der Abbildung, so müsste man darunter eine neue Art \ermuthen, da diess nicht der Fall, nur eine Ungenauigkeit. Tephr. cylindrica Rob. Desv. identificirt Walker mit Tryp. T u ssilag in is, wofür er übrigens eine andere Art genom- men hat; ich vermuthe, dass sie hierher gehört. Tephr. Arctii Fall. Ortal. 4. No. 2. hier oder an einer anderen Stelle zu citiren ist nicht wohl möglich, da Fallen mehrere Arten vermengt hat. A ein. Arctii Hob. Desv. hat mit gegenwärtiger Art nichts zu thun. Auch Tephr. Ar- ctii Rob. Desv. scheint kaum hierher zu gehören; Mac- quart glaubt in ihr seine Tephr. Arctii, also Trypeta punctata zu sehen, Walker aber glaubt in ihr eine Art zu eikennen, welche er mit Recht für Meigens Tryp. Lap- pae, die weiter unten beschriebene Tryp. octopun da- ta hält.

13. Trypeta Tussilaginis (Tab. I. fig. 11.). Musca Tussilaginis Fbr. Spec. Ins. II. p. 454. No. 10. Musca Tussilaginis Fbr. Ent. syst. IV. p. 359. No. 193. Dacus Tussilaginis Fbr. Syst. Antl. p. 277. No. 24. Trypeta Tussilaginis Meig. V. p. 319. Tab. 48. Jig. 27. *) Tephritis Tussilaginis Macq. Suit. Dipt. II. p. 4G4. No.13. Tephritis vicina Macq. Suit. Dipt. II. p. 465. No. 20. ? Tephritis Arctii Rob. Desv. Myod.

*) In Meigens Texte ist irrtüümlich. Fig. 26. zu dieser Art citirt.

333

Trypeta T ussilaginis: viridi-flaveseens; tliorax subim- maculatus postice bipunctatus; abdomen subimpunctatiim, in mare segmento ultimo punctis sex distinctis signatum,' alarum fasciae pallidae obscure maculatae, priores antice couibinatae, posteriores sejunctae. Long. 2'/3— 2?/ lin.

Meiljen hat diese Art so kenntlich beschrieben, dass das mehrlache Verkennen derselben auffallen muss. Der oben und unten ungefleckte Thorax mit seinen beiden Pünktchen ■vor dem ebenfalls ungefleckten Schildchen, die Kleinheit der in vier Längsreihen geordneten Punkte des Hinterleibes, die sich bei trocknen Exemplaren unter die Hinterländer der vor- hergehenden Ringe verstecken und den Hinterleib des Weib- chens ganz unpunklirt, den des Männchens nur mit sechs Punkten auf dem letzten Segmente (vier vorn und zwei hin- ten) gezeichnet erscheinen lassen, unterscheiden nebst der ei- genthümlichen Flügelzeichnung diese Art leicht. Die Flügel- bindeu haben nämlich zwar im allgemeinen dieselbe La^e wie bei der vorigen Art, sind aber heller und nicht so deut- lich dunkel gesäumt, dagegen ist die zweite in der Gegend des Randmales, die dritte auf der gewöhnlichen Queerader und die \on der dritten gesonderte vierte Binde ganz braun. Die Legeröhre des Weibchens hat etwa 3/^ der Hinterleibs- länge, ist also verhältnismässig länger als bei Tryp. Ar- ctii, aber kürzer als bei Tryp. punctata. Das Schildchen ist ungelleckt, der Hinterrücken schwarz. Am häufigsten auf der Klette.

Diese Art variirt nicht selten mit zwei kurzen vorn sehr hinten weniger abgekürzten dunkleren Striemen auf der über- seile des Thorax, die hinten neben den vor dem Schildchen stehenden Punkten endigen; wo sich diese Striemen finden sind sie in der Regel bräunlich, selten braun; auch bei den am hellsten gefärbten Exemplaren lässt sich eine Spur der- selben entdecken.

Anmerk. i. Diese Art steht in der nächsten Verwandt- schaft mit der folgenden und ist wohl besonders deshalb häufig mit ihr verwechselt worden, weil letztere ßleiyen unbekannt und deshalb von ihm unbeschrieben geblieben ist. Anmerk. 2. Macquart zählt in den Suites ä Buff'on

334

Tryp. Tussilaginis auf, offenbar nur nach Meigen, da er diesefbe Art daun nochmals als angeblich neue Species unter dem Namen Tephr. vicina beschreibt. Nach seiner Ansicht steht sie in naher Verwandtschaft mit Tryp. Ar- te misiae, eine Ansicht zu der ihn die ahnliche Färbung der Flügel verleitet hat; In Wahrheit stehen diese beiden Arten sich so fern wie irgend möglich. Tephrit. Tus- silaginis Walker gehört nicht hierher, sondern zur fol- genden Art. Das Citat der Tephr. Arctii Rob. Dcsv. ist zweifelhaft, weil er den Hinterleib als dreireihig punktirt beschreibt, eine Angabe die übrigens auf gar keine Species passen kann, es sei denn dass die mittlere Punktreihe eine Reihe von Flecken wäre, deren jeder aus zwei zusammenge- flossenen Punkten bestände; ich kenne keine solche Art. Die Ansichten von Walker und Macquart über dieselbe habe ich oben (Tryp. Arctii, Aumerk, 3.) erwähnt.

14. Trypeta Lappae (Tab. I. fig. 12.).

Musca Lappae Ccdcrh. Prodrom, p. 319. Tab. III. K. Tephritis Tussilaginis Walker Ent. Mag. III. 68. Tab. IX. fig. 10.

Trypeta Lappae: pallide flavo - virescens 1. virescens; thorax disco nigricans postice bipuuetatus; pectus obscure maculatum; abdomen quadrifariam subpunetatum ; cruatuor alarum läsciae pallidae, prima cum seeunda antice con- juneta, tertia a quarta vix sejuneta. Long. 2l/i 23/4 lin.

Grünlichgelb, oft ziemlich lebhaft hellgrün. Der Tho- rax hat oben eine schwarze Zeichnung, welche -von der dich- ten weissgelblichen Behaarung bedeckt, bei wohl erhaltenen Stücken nur grau erscheint. Sie besteht, wie bei der Tryp. Arctii, aus drei Striemen, die aber hier ganz zusammenge- flossen sind; die breite Mittelstrieme beginnt schon an der Vorderseite des Thorax, bricht vor seinem Hinterende ab, wo noch zwei schwarze Punkte stehen, die grösser als bei Tryp. Tussilaginis sind, sonst finden sich auf der Oberseite des Thorax weiter keine schwarzen Punkte; die Seiteustrie- men beginnen hinter den Schulterecken, bestehen aus einem vorderen Fleck und einer hinteren schmälern Strieme, welche

335

unter sich und mit der Mittelstrieme verschmolzen sind, und endigen kurz vor dem Hinterrande des Thorax. Auf der Unterseite desselben liegen zwischen den Hüllen jederseits zwei schwarzgraue Flecke. Das Schildchen ist ungefleckt, der Hinterrücken schwarz. Her Hinterleib ist zwar vierrei- hig punktirt, doch verschwinden die Seitenpunkte oft schon im Leben, bei getrockneten Exemplaren erkennt man sie gewöhnlich nur an den beiden letzten Segmenten des Männ- chens, auf denen bei beiden Geschlechtern die mittlem Punkte deutlich zu bleiben pflegen. Die Legeröhre des Weibchens hat etwas über halbe Körperlänge; das letzte Segment des t? an den Hinterecken die gewöhnlichen Punkte. Der Aufenthalt der Larve scheint ausschliesslich Carduus acan- thoides zu sein.

Anmerk. 1. Von der nächst verwandten Tryp. Tussi- laginis unterscheidet sich gegenwärtige Art durch etwas be- deutendere Grösse und plumpere Gestalt, durch grünere Farbe, durch die ausgebreitete schwarze Zeichnung des Thorax und die erheblichere Grösse der beiden schwarzen Punkte am hin- teren Ende desselben, durch die auf den beiden letzten Seg- menten deutlich bleibende Punktirung, die bei Tryp. Tussila- ginis diess nur auf dem letzten Segmente bleibt, durch die merklich kürzere Legeröhre des Weibchens, durch die blas- seren, viel weniger fleckigen Flügelbinden, deren zweite von der ersten etwas entfernter steht, und durch mehr genäherte Stellung der Queeraclern, ganz andere Gestalt der dritten Flügelbinde und ausgestrecktere Flügelform.

Anmerk. 2. Eine besondere Rechtfertigung bedarf der für diese Art angenommene Name, da Mc'igen denselben ei- ner ganz andern Art beigelegt hat. Dass die von Cedcr- lüelm im Prodromus Faunae Ingricae bereits im Jahr 17Ü8 beschriebene Musca Lappae gegenwärtige Art sei, kann wegen: 1) des Thorax mit schwarzer Zeichnung und nur zwei Punkten, 2) des ungefleckten Schildchens, 3) des schwar- zen Hiuterrückens, 4) der der Abbildung gegebenen grünen Farbe des Hinterleibes und 5) der auf den beiden letzten Segmenten deutlichen Punktirung, nicht bezweifelt werden. Ist diess aber der Fall, so muss der von Cedcrhielm die-

336

ser Art gegebene Name nach dem Rechte des früheren Da- tums bleiben.

Anmerk. 3. Dass die von Walker als Tephr. Tus- silaginis beschriebene Art hierher gehöre, verräth sich durch seine Angaben über Färbung von Ober- und Unterseite des Thorax und durch die Flügelabbildung leicht.

15. Trypeta octopunctata (Tab. I. fig. 13.).

Tryp. Lappae Meuj. V. p. 318.

Tephr. Lappae Walker Ent. Mag. p. 67. Tab. IX. fig. 9. Tephr. octopunctata Mncq. Suit. Dipt. II p. 466. No. 23. Trypeta octopunctata: viridi flavesceus; thorax disco obscurus quadrifariam punctatus, pectus obscnre macula- tum, abdomen quadrifariam subpunctatum, alarum fa- sciae quatuor antice combinatae, prima semper, secunda saepius postice abbreviata; cellula basalis posterior valde angulata. Long. 2?/3 3l/4 lin.

Grünlichgelb, die Oberseite des Thorax mit schwarzer unter der kurzen aber dichten gelblichen Behaarung versteck- ter Zeichnung, welche dieselbe Gestalt wie bei voriger Art hat, aber hinten in der Mitte mehr abgebrochen ist; ausser- dem finden sich auf dem Thorax vier Reihen von je drei schwarzen Punkten; die mittleren beginnen mit den gewöhn- lichen schwarzen Punkten \or dem Schildchen, deren jeder noch zwei minder deutliche vor sich hat; die seitlichen stehen neben der dunklen Zeichnung des Thorax nach aussen und ihre viel kleineren Punkte bilden mit denen der mittelsten Rei- hen drei Queerreihen von je vier Punkten. Die vier gewöhn- lichen Borsten des Schildchens stehen ebenfalls auf ganz klei- nen schwarzen Punkten und ausserdem findet sich, wie auch bei der vorigen Art, ganz zur Seite an der Wurzel desselben je ein wenig bemerkliches dunkles Fleckchen. Der Hinter- rücken ist schwarz, die Brust zwischen den Hüften jederseits mit zwei schwarzgrauen Flecken gezeichnet. Der Hinterleib war im Leben vierreihig punktirt und hatte bei dem Mann- chen noch zwei Punkte an den Hinterecken des letzten Seg- mentes ; durch das Eintrocknen ist diese Zeichnung zum Theil verschwunden. Die Flügel sind lang und spitzer als bei den benachbarten Arten. Die kleine Queeracler steht jenseit der

33*

Mündung der ersten Längsader, die hintere der kleinen Wurzel- zellen zieht sich an der sechsten Längsader winkelförmig weit fort. Die beiden ersten Flügelbinden ' sind schief vorn ver- bunden, hinten abgekürzt, die zweite oft auch ganz; die dritte fast halbmondförmige verbindet sich vorn mit der vierten, wel- che längs der Raudrippe nur wenig gebogen bis etwas über die Mündung der vierten Längsader hinausläuft. So nahe verwandt sie auch den vorhergehenden Arten ist, kann sie doch wegen mancher Eigentümlichkeit in ihrer Bildung mit keiner derselben verwechselt werden.

Ich fing sie bei Magdeburg im Juli. Aufenthalt der Larve unbekannt.

Anmerk. 1. Obgleich Macquarts Angaben über diese Art höchst ungenau sind, indem er seiner Tryp. octopun- ctata unpunktirten Hinterleib, nur zwei Linien Grösse, nur vier Punkte auf dem Thorax und getrennte vierte Fliigel- binde zuschreibt, so ist in ihr doch an dem schwarzen Hin- terrücken, den vier Punkten auf dem Schildchen und den vier (deutlicheren) Punkten vor demselben unsere Fliege nicht zu verkennen. Nach der von Walker gegebenen Fliigel- abbildung gehört seine Tephr. Lappae mit Sicherheit hier- her; die sehr mangelhalte Beschreibung widerspricht dem nicht. Meiyens Tryp. Lappae muss mau als ein Sy- nonim gegenwärtiger Art ansehen, obgleich bei ihr der Hin- terrücken hell und die Flügelzeichnung wie bei Trypeta Ar- ctii sein sollen; erstere Angabe bezieht sich auf eine zuwei- len vorkommende Varietät, letztere ist eine blosse Unge- nauigkeit.

Anmerk. 2. Ob Sitarea Scorzonerae Hob. Dcsv. Myod. 764. hierher gehöre, wage ich nicht zu unterscheiden, doch ist es mir wahrscheinlich; einen Anspruch auf Berück- sichtigung hat der Name übrigens nicht. Walker glaubt gegenwärtige Art in Tephr. Arctii Hob. Dem. zu erken- nen, worin er gewiss irrt. Xyphosia Lappae Rob. Desv. hat weder mit gegenwärtiger Art, noch mit Tryp. Lappae 3Ieig., noch mit obiger Tryp. Lappae Cederli. etwas zu thun, sondern ist aller Wahrscheinlichkeit nach (5. Band. 2. Heft.) 22

338

nichts als Varietät von Xyphosia cirsiorum, die mit der Meigemchen. Tryp. Amicae identisch ist.

Anmerk. 3. Meigen citirt als unzweifelhaftes Synonim zu seiner Tryp. Lappae Panzers Mnsca Arctii Faun. Germ. XX. 23, da doch Panzers Figur nichts von der cha- rakteristischen Punktirnng des Thorax zeigt, von der auch Meigen nichts erwähnt. Auch die Flügelhinden haben in Panzers Figur andere Lage, als hei Tryp. octopunctata.

16. Trypeta cornuta.

Mnsca cornuta Fbr. Ent. syst. IV. p. 357. No. 186.

Scatophaga cornuta Fbr. Syst. Antl. p. 2C9. No. 28.

Tephritis cornuta Fallen Ortal. p. 4. No. 1.

Trypeta cornuta Meig. V. p. 318. No. 12.

Tephritis cornuta Curüs No. 241. Tab. 241.

Tephritis cornuta Waller Ent. Mag. III. p. .319. hg. 8.

Tephritis cornuta Macq. Suit. Dipt. II. p. 468. No. 30. Eine der leicht kenntlichsten und deshalb noch nicht verkannten Arten. Die Larve lebt in den Köpfen von Ceu- taurea und zwar nach allen zuverlässigen Beobachtungen aus- schliesslich auf Centaurea scabiosa. Flugzeit: Juli und An- fang August. Fallens Angabe, dass die Larve ausser auf Cent, scabiosa auch auf Arctium vorkomme, scheint mir sehr der Bestätigung zu bedürfen. Me'igens und anderer Angaben über das Vorkommen der Fliege auf anderen Pflan- zen widerspricht nicht obiger Behauptung, da die Trypeten, deren Larven auf eine Spezies oder ein Genus der Syngene- sia angewiesen sind, auch die meisten anderen Spezies dieser Familie, wie es mir scheint, besonders die von ähnlichem Wüchse zu besuchen pflegen. In gleicher Weise trifft man die Trypetenspecies, deren Larven ausschliesslich in den Blät- tern einer Pflanzenart miniren, gar häufig auf den Blättern der verschiedensten anderen Pflanzenarten herumschwärmend.

17. Trypeta florescentiae (Tab. I. fig. 15.)

Musca florescentiae Lin. Faun. snec. ed. II. p. 462. 1880. Mnsca florescentiae Syst. nat.Vindob. 1767. p. 999. No. 128. Musca ruficauda Für. Ent. syst. IV. 353. No. 169. Dacus ruficandus Fbr. Antl. p. 276. No. 17. Trypeta f loresc en tiaeMciy. V.32I.No.l6.u.Tab.48.fig. 25*).

*)- Im Text steht irrthümlich hg. 28.

Terellia florescentiae Waller Ent. Mag'. III. 63. No. 3. und fig. 5.

Tephritis florescentiae Mncq. Suit. Dipt. II. 468. No. 29. Diese Art ändert in der Flügelzeichnung erlieblich ab," man kann zwei Varietäten unterscheiden, alle übrigen bilden Uebergänge von einer dieser Varietäten zur andern. Dass die Art trotz dem seit dem Erscheinen von Meigens Werke nicht weiter verkannt oder gespalten worden ist, hat seinen zufälligen Grund wohl darin, dass sich Meigens Beschrei- bung mehr auf die erste, die Flügelabbilduug aber auf die zweite Varietät bezieht.

var. 1. Flügel etwas graulich, Flügelzeichnung ziemlich blass.

Sie besteht aus einem Fleck am Vorderrande, der das dunkelbraune Randmal einschliesst und bis zur dritten Längs- ader reicht, aus einer schmalen etwas wellenförmigen Binde, welche am Vorderrande etwas breiter ist und von da über die hintere Queerader weg bis zum Hiuterrande des Flügels läuft und aus einem fast dreieckigen Flecken an der Flügel- spitze, welcher durch die vierte Längsader grade abgeschnit- ten wird. Ausserdem findet sich ein bräunliches Fleckchen an der Mündung der zweiten, ein anderes an dem Ursprünge derselben Längsader, ein drittes blasseres an der fünften Längsader; auch ist die kleine Queerader braungesäumt. TJm die Hauptzeichnung zieht sich ein vielfach unterbrochener und in rundliche Flecke aufgelösster weisslicher Saum.

var. 2. Flügel etwas graulich, Flügelzeichuung ziemlich dunkel.

Sie besteht aus einem ansehnlichen Flecke am Vorder- rande, der das schwärzliche Randmal einschliesst und bis zur dritten Längsader reicht; aus einem zweiten Flecke am Vor- derrande, da wo bei der ersten Varietät die Flügelbinde be- ginnt, der eine etwas schiefe Lage hat; aus einem Flecke an der Flügelspitze, der hinten von der vierten Längsader grade abgeschnitten wird, sich aber zwischen ihr und der dritten mehr ausbreitet, als bei der ersten Varietät; endlich aus einem runden oder fast dreieckigen Flecke auf der Ver- einigungsstelle der fünften Längsader mit der hinteren Queer-

22*

3ftO

ader. Die dunklen Flecke sind von einem nicht unterbroche- nen weisslichen Saume eingefasst.

Trotz der grossen Verschiedenheit beider Varietäten lässt sich doch ihre Identität durch den allmäligsten Ueber- gaiig einer in die andere beweisen ; entweder findet dieser Uebergang in Form und Ausbreitung der Hauptzeichnung statt, oder es treten bei Varietät 2. die bei der ersten bemerkten Nebenzeichnungen auf, entweder nur eine oder mehrere oder alle auf einmal, fast immer dunkler als sie sich bei Varie- tät 1. zu finden pflegen, bei der ein oder mehrere derselben nicht selten fehlen. Bei einem Männchen meiner Samm- lung, welches ich Mitte Juli auf Cirsium arvense fing, ist die Trübung auf der hinteren Queerader äusserst schwach, die Flügelzeichnung fast ganz so, wie sie 31e'igen \oa Tryp. Winthemi abbildet, doch kann dieselbe deshalb nicht als Varietät von Tryp et a florescen tiae angesehen werden, da bei ihr die kleine Queerader mehr nach der Flügelspitze hin liegt und das Randmal blass ist; auch der Aufenthalt spricht dagegen, da Tryp. florescentiae meines Wissens nur auf Cirsium palustre lebt, die vom Herrn von Winthem aber auf Arctium in grösserer Anzahl gefundene und von Meigeh nach ihm benannte Art, doch wohl dieser Pflanze als Bewoh- nerin zugetheilt sein mag (siehe Tryp. Winthemi).

Die Exemplare meiner Sammlung, welche bei Wien und Glogau gefangen worden sind, gehören sämmtlich mehr der zweiten Varietät an; die hiesigen wie vier schwedische Ex- emplare der ersten, eben so ein Exemplar aus der Grafschaft Glatz. Vom Herrn Senator von Heyden erhielt" ich eine Reihe ausgezeichneter Exemplare der ersten Varietät, die bei Frankfurt a. M. gefangen waren, mit ihnen zugleich ein eben so ausgezeichnetes Exemplar der zweiten Varietät ebendaher.

Anmerk. Man hält jetzt übereinstimmend diese Art für Musca florescentiae der Faun, suec, eine Deutung ge- gen die sich, wie es mir scheint, nichts Erhebliches aufbrin- gen lässt, deren Nothwendigkeit mir aber doch auch noch nicht recht einleuchten will. Linne sagt :

341

Musca florescentiae, antennis setariis, alis pallidis venis nigricantibus, strigis duabus undulatis apiceque fuscis.

Musca domestica major est, oblonga similis rapacibus. Abdomen flavum: ordo duplex punctorum atrorum a tergo abdominis ; in singulo segmento punctorum atrorum par. Alae pallidae, venis nigricantibus , longitudiualibus; apices alarum cinerei; liuea duplex und ulato - nigricans in medio alarum transversa.

Bei der grossen Zweideutigkeit der übrigen Beschrei- bung liegt das Hauptinoment für die Deutung auf gegenwär- tige Art wohl in der Angabe über die schwärzliche Farbe der Längsadern.

Hat Gmel'm einen Grund gehabt diese Art in seiner Ausgabe des Systema naturae zu übergehen oder ist es nur durch ein Versehen geschehen?

18. Trypeta Winthemi (Tab. I. fig. 14.).

Trypeta Winthemi Meig. V. 320. und Tab. 48. fig. 26*).

Teph litis Winthemi Macq. Suit. Dipt. II. 468. No. 28. Sie ist der Tryp. florescentiae sehr ähnlich, aber gelber und auf dem Hinterleibe nicht licht, sondern schwärz- lich behaart, nur auf den ersten Segmenten desselben finden sich auch helle Härchen. Die Queeradern sind genäherter, die kleine steht auf dem letzten Drittel der dahinterliegendeu Zelle, die Längsadern sind nirgends geschwärzt, sondern nur bräunlich, welche Farbe auch die Flügelzeichnung hat; die- selbe besteht aus einem verwaschenen Flecke hinter dem Raudraale, der sich bis über die kleine Queerader fortsetzt, aus einem zwischen der Mündung der ersten und zweiten Längsader liegenden bräunlichen Vorderrandsflecke, der sich von der dritten Längsader an als undeutliche, zuweilen unter- brochene Binde über die gewöhnliche Queerader weg bis zum Hinterrande fortsetzt; ein dritter kleinerer bräunlicher Fleck liegt an der Mündung der dritten Längsader und ein grös- serer ebenso gefärbter an der Flügelspitze. Die vordere Un- terecke des dritten Fühlergliedes ist ziemlich spitz; Fühler, Vorderstirn und die ziemlich breiten etwas vorstehenden Ta-

*) In Meiycns Texte steht irrth'ümlich fig. 27.

34»

ster sind lebhaft gelb. Die rostgelbliche Legeröhre des Weib- chens hat am Grunde in der Regel ein Paar schwarze Flecke, sie ist kaum so laug als die beiden letzten Leibesringe zu- sammen.

Aufenthalt nach Meigen auf der Klette.

Anmerk. 1. Macquarl hat die Art nicht gekannt auch die rechte Flügelabbildung nicht aufzufinden gewusst. Er übersetzt: „über der kleinen Queerader" und: „über der ge- wöhnlichen Queerader" durch: „sur etc.," was eine ganz fal- sche Flügelbeschreibung giebt. Auch der angebliche Aufent- halt „aufXanthium vulgare" ist nichts als ein Uebersetzungs- fchler, Meigen sagt : „auf der gemeinen Klette."

Anmerk. 2. Von Tryp. Lappae und Tussilagi- nis unterscheidet sich Tryp. Winthemi durch die Flügel- zeichnung, durch die mehr als selbst bei Tryp. Lappae genäherte Lage der Queeradern, durch dunkle Behaarung des Hinterleibes und durch die grössere Kürze der Legeröhre.

Anmerk. 3. Tephr. Winthemi Stephens Catal. gehört nicht hierher, sondern zu Tryp. flor escentiae. Die wahre Tryp. Winthemi ist bisher nur als Bewohnerin Deutschlands bekannt.

19. Trypeta Wiedemanni (Tab. I. fig. 16.).

Trypeta Wiedemanni Mc'uj. p. 320. und Tab. 49. %. 2.

Orellia flavicans Hob. Desv. Myod. p. 765. No. 1.

Orellia Wiedemanni Wallcer Ent. Mag. III. 66. iig. 7."

Tephritis Wiedemanni Macq. Suit. Dipt. 468.

Gegenwärtige Art hat in Färbung und Körperbildung so viel Eigenthümliches, dass sie nicht leicht zu verkennen ist, doch könnten einige ungenauere Angaben Meigens und Macqnarls wohl Anstoss geben. Der Hinterleib zeigt näm- lich im Leben keine Spur von schwarzen Binden und bei 20 Exemplaren, die ich vor mir habe, zeigt sich auch nach dem Eintrocknen keine Spur derselben, eher könnte man von weisslichen oder gelblich schillernden Binden reden; die vor- deren Leibesringe haben nämlich nicht nur einen hellen Schil- ler, sondern auch gegen den Hinterrand hin helle Behaarung, während sie sonst auf dem Hinterleibe schwarz ist. Die weib- liche Legeröhre ist kurz und breit, glänzend hellbraun. Die

349

Zeichnung des Thorax ist etwas veränderlich, gewöhnlich so : ein kleiner glänzend schwarzer Fleck hinter der Schulter, hinter diesem ein Doppelfleck, hinter letzterem über der Flü- gelwurzel ein dreifacher Fleck, hinter der Flügelwurzel ein einfacher grösserer Fleck der sich auch auf die Ecke des Schildchens erstreckt ; ein Fleck vor dem Schildchen mit der Spitze nach vorn gerichtet; vor diesem eine breite schwarze Mittelstrieme, mehr oder weniger weit nach vorn, zuweilen bis an die Vorderseite des Thorax reichend, aber stets von zwei hinten sehr verkürzten, gelblichen Mittelstriemen vorn so verdeckt, dass sie zwischen denselben nur als schwarze Linie sichtbar wird; nach hinten ist sie oft mit dem schwar- zen Flecke vor dem Schildchen verbunden. Vorn und in der Mitte ist der Thorax mit gelblichen Härchen ziemlich dicht bedeckt, hinten und in der Mitte ist er nackt; die längeren Borsten auf demselben sind schwarz und an den Seiten hat er zwei hellgelbe Längsstriemen. Das Schildchen hat einen Fleck obenauf, zwei andere an der Spitze, die oft zusammen- fliessen, auch der Hinterrücken ist glänzend schwarz. Sehr merkwürdig ist die Bildung des Kopfes; die Stirn ist lang, abschüssig, die Augen, dieser Stirnbildung entsprechend, viel länger als breit, oben und unten mit einer ziemlich spitzigen Ecke; das Untergesicht ist äusserst vorgebaut, mit zwei tie- fen bis zum Mundrande herabreichenden Gruben zur Aufnah- me der Fühler, und zwischen denselben kielförmig erhaben; die MundöfFnung ist gross, länger als breit, nach vorn hin offen, die Lippe äusserst verlängert und schmal, nach hinten gerichtet, so dass der Rüssel gekniet erscheint. Die beiden ersten Flügelbinden sind in der Regel nur durch eine schwa- che Trübung zwischen der ersten und zweiten Längsader verbunden. Zu den Eigenthünilichkeiten im Verlaufe der Flü- geladern gehört ein bei allen Exemplaren vorhandener Ast, welchen die zweite Längsader da, wo sich die dritte Binde mit der vierten vereinigt, nach vorn aussendet, der aber den Flügelrand nicht erreicht. Vor ihm findet sich, aber nur als anomale Bildung einzelner Exemplare, ein ähnlicher, von der Randrippe ausgehender Ast, der sich bei einem Stücke mei- ner Sammlung mit der zweiten Längsader verbindet.

344

Diese interessante Art scheint ausschliesslich] auf Bry- onia angewiesen ; man findet sie in der ersten Hälfte des Juli auf den Blüthen derselben. Es ist deshalb zu bedauern dass ihr Meigen den sehr passenden Namen Tr. Bryoniae nicht gelassen hat, unter welchem er sie von Megerle von Mühl- feldt erhielt. Die Art scheint sich so ziemlich überall zu fin- den, wo Bryonia wächst.

Anmerk. Das Citat der Orellia flavicans Hob. Desv. ist bei der gar grossen Kenntlichkeit der Art nicht zweifelhaft. Macquart behandelt Orellia als Synonim der zweiten Abtheilung von Tephritis, und citirt fälschlich Tephr. Jaceae Hob. Desv. als Synonim zu Tr. Wiedemanni, die bei ihm in der ersten Abtheilung steht. Er hätte diese Ro- bineausche Species zu Tryp. punctata, seiner Tryp. Arctii citiren sollen.

b) Der Hinterleib grau. 20. Trypeta margin ata (Tab. I. fig. 17.).

Tephritis marginata Fall. Ortal. p. 7. No. 8.

Trypeta marginata Meig. V. p. 322. Tab. 49. fig. 15.

Splienella Linariae Roh. Desv. Myod. p. 774. No. I.

Sphenella? marginata Wallcer Ent. Mag. III. 73 fig. 18.

? Tephr. marginata Macq. Suit. Dipt. II. p. 465. No. 18. Ich habe zur näheren Charakterisirung dieser äusserst kenntlichen Art Metgens Angaben nichts zuzusetzen, als dass das Schildchen in der Regel bei beiden Geschlechtern gelb- lich, die Legeröhre des Weibchens aber kurz und glänzend schwarz ist.

Als Aufenthalt der Larve sind bis jetzt nur verschie- dene Arten von Senecio sicher bekannt, der gewöhnlichste ist auf Senecio vulgaris; die Angabe von Rob. Desvoidy über das Vorkommen auf Linaria, kann sich nur auf einzelne verirrte Exemplare beziehen, eben so die Meigemchz über das Vorkommen auf Tanacetum. Die Art ist vom hohen Norden Europas bis zum äussersten Süden desselben verbrei- tet; auch auf Rhodus und in Kleinasien fing ich sie in Menge. Anmerk. 1. Das Citat aus Macquart ist zweifelhaft, denn er sagt 1. c. : „oviducte fauve," während die Lege- röhre doch schwarz ist. Wahrscheinlich beruht diese abson-

345

derliche Angabe auf irgend einem Versehen. Wären die Punktreihen Lei Tryp. florescentiae nicht gar zu deut- lich, so sollte man fast glauben, dass er ein Weibchen dieser Art von der ersten der oben aufgeführten Varietäten vor sich gehabt habe. Vielleicht hat ihn ein Weibchen mit durch das Eintrocknen verdorbenem Hinterleibe getäuscht. Auch T ryp. septemmaculata Macq. Suit. Dipl. II. p. 465. dürfte sich schwerlich als eigene Art bestätigen, sondern wird wohl als Varietät mit einer der beiden genannten Arten zusam- menfallen.

An merk. 2. Rob. Desvoidy hat auf die einzige Tryp. marginata ein Genus: „Spheuella" begründet, in wel- chem er sie als Sph. Linariae aufrührt. Walker hat die Art in der Beschreibung desselben nicht erkannt, glaubt aber das Genus in Trypeta signata- wiedergefunden zu haben, die nun bei ihm als Sphenella signata figurirt, während sie doch bei Rob. Desvoidy unter Urophora, als Uroph. liturata vorkommt. Von Tryp. marginata meint Wal- ker, dass sie den Urellien am nächsten stehe, aber sich doch von ihnen unterscheide; er stellt sie deshalb, ohne sie einem besondern Genus zu subsumiren, hinter Sphenella signa- ta. — Hat er vielleicht gefühlt, dass man, wenn man Ge- nera, wie die von Rob. Desvoidy annimmt, zuletzt genöthigt wird, für fast jede Art ein eigenes Genus zu errichten?

c) Hinterleib schwarz und grau bandirt.

21. Trypeta fasciata (Tab. I. fig. 18.;. Scatophaga fasciata Fbr. Syst. Antl. p. 210. No. 19. Trypeta fasciata Meig. V. p. 322. No. 18. Tab. 49. fig. I. Tephritis fasciata Macq. Suit. p. 466. No. 21.

Trypeta fasciata ist eine so kenntliche Art, dass ich wenig darüber zu sagen habe. Melyen beschreibt und bildet bloss das Männchen ab. Seine Abbildung stellt das schlanke Thierchen viel zu plump dar, namentlich sind die Flügel vollkommen verzeichnet.

Beschreibung des Weibchens: Stirn und Hinterkopf grau- schwarz, borstig, der erstere ausser auf dem grossen Ocel- lendreiecke grob schwarz punktirt und am Augeurande fein

346

weiss gesäumt. Untergesicht kurz, weissschillernd, unter den Fühlern ausgehölt, Mundöffnung gross, rund, der Mund- rand gesäumt. Fühler gelb, das dritte Glied rundlich, oben und nach der Spitze hin braun. Thorax grau mit zer- streuten schwarzen Härchen und schwarzbraunen Punkten ; an jeder Flügelwiirzel ein glänzend schwarzbrauner Fleck, der die Gestalt eines Kreisabschnittes hat, dessen Bogen nach der Flügelwurzel hin liegt, die vordere Ecke desselben hat vor sich noch eine kurze braune Strieme, die hintere reicht bis gegen das glänzend schwarzbraune Schildchen, der Hinter- rücken ist ebenfalls glänzend dunkelbraun. Der Hinterleib ist schwarzbraun mit zwei weissen Binden, von denen die erste den Hinterrand des zweiten und den bei weitem grössten Theii des dritten Ringes einnimmt; die zweite liegt auf dem fünften Ringe und lässt nur einen schmalen Saum am Hin- terrande übrig. Die Legröhre ist breit, nach dem Ende hin wenig verschmälert, fast so lang als der Hinterleib, schwarz- braun. Die Beine sind bräunlich gelb, die Vorderschenkel und die letzten Fussglieder dunkler. Die Flügel sind schmal, vollkommen klar, mit zwei gekrümmten schrägen Binden auf der Flügelmitte, von denen die zweite über die genäherten sehr schief stehenden Queeradern geht und meist fast ganz braun ist, während die erste nur braungelb mit braunem Saume ist; vor der ersten Binde steht noch ein mit ihr ver- bundener, Vorder- und Hinterrand nicht erreichender, keil- förmiger Fleck ; die äusserste Flügelspitze ist braungesäumt und unmittelbar vorher steht am Vorderrande noch ein brau- ner Punkt. Länge ohne die Legeröhre: %lJ2 Lin., Flügel- spannung: 53/4 Lim

Der Aufenthalt der Larve dieser abweichend gebildeten Art ist noch unbekannt.

d) Hinterleib glänzend schwarz.

22. Trypeta Centaureae (Tab. I. fig. 19.). Musca Centaureae Fbr. Ent. syst. IV. p. 360. No. 199. Tephritis Centaureae Fbr. Antl. p. 322. No. 28. Trupanea Berberidis Schrank Faun. Boic. III. 2513. Trypeta Centaureae Meitj. V. p. 324. No.20. Tab. 49. fig. 8. Urophora Centaureae Macq. Suit. Dipt. II. p. 455. No. 2.

34*

Dass sehr viele Gründe die Einerleiheil dieser und der neunten Art, der Tryp. Heraclei, wahrscheinlich machen, habe ich schon bei jener erwähnt, aber auch nachgewiesen, dass der Beweis für die Identität beider noch bei weitem nicht voll- ständig ist, und dass deshalb eine Einziehung gegenwärtiger Art für jetzt noch eine Voreiligkeit sein würde; dass für den Fall der Notwendigkeit derselben der Art der Llnne- sche Käme: „Tryp. Heraclei" bleiben müsse, ist auch schon gesagt.

Die Art variirt mit einem hellen Punkte zwischen der dritten und vierten Längsader und ohne denselben. Eine ziemliche Anzahl von Stücken, die ich in Rhodos fing, ge- hören sämmtlich zur ersten Varietät, die übrigen von mir auf dem Continente Kleinasiens gefangenen Stücke zur zweiten. Ausserdem enthält meine Sammlung noch einzelne Stücke, die mir aus verschiedenen Gegenden des südlichen Deutschlands zukamen und die auch sämmtlich der ersten Varietät angehö- ren. Unter den Rhodiser Exemplaren finden sich zwei von äusserst abweichendem Ansehen, aber specifisch nicht verschie- den, bei beiden ist die schwarze Flügelzeichnung durch glas- helle Längsstreifen durchbrochen , welche sich von der Wur- zel des Flügels bis zur Spitze zwischen je zwei aufeinander folgenden Längsadern hinziehen, so dass die Flügelzeichnung in lauter einzelne Flecke aufgelöst ist.

Ich habe die Art stets nur auf Umbelliferen gefunden.

23. Trypeta Lychnidis (Tab. I. fig. 22.).

Musca Ly chnidis Fbr. Ent. syst. IV. p. 360. No. 197. Tephritis Lychnidis Fbr. Antl. p. 322. No. 26. Musca Lychnidis Gmel. Syst. nat. V. 2858. No. 251. Tephritis Centaureae Fall. Ort. p. 16. No. 26. Trypeta discoidea Mcig. V. p. 323. No. 19. Tab. 49. fig. 14. Aciura discoidea Walle. Ent. Mag. III. p. 72. No. 2. fig. 16. Uropliora discoidea Macq. Suit. Dipt. II. p. 455. No. 1.

Unter den europäischen Arten ist keine die sich gegen- wärtiger so näherte, dass sie mit ihr verwechselt werden könnte. Die Rechtfertigung des von mir gewählten Namens, welcher gegen Meigens Ansicht ist, folgt bei der folgenden da- mit verwechselten Art. Uebrigens ist gegenwärtige Tryp. Ly-

348

chnidis in der ganzen Körperfärbung etwas -veränderlich. Die Legeröhre des Weibchens ist, wie Mafiquart ganz recht bemerkt, sehr kurz und honiggelb. Ihr Vaterland scheint vorzugsweise das nördliche Europa zu sein. Ueber Aufent- halt und Lebensweise der Larve ist bis jetzt nichts Sicheres bekannt geworden.

Anmerk. Fabr. Mant. Ins. II. 353. No. 120., wo Mu- sca Lych nidis zuerst beschrieben ist, kann ich in diesem Augenblicke nicht vergleichen, doch lässt sich mit grosser Si- cherheit voraussetzen, dass auch in diesem, wie in anderen Fällen die Angaben dieselben sein werden, wie in der En- tom. syst. Es kann also auch jene Stelle auf die Bestim- mung der Art der allergrössten Wahrscheinlichkeit nach kei- nen Einfluss haben.

24. Trypeta diseoidea (Tab. I. fig. 20.).

Musca diseoidea Fbr. Ent. syst. IV. 320. No. 155.

Musca diseoidea Gmel. Syst. nat. V. p. 2854. No. 239.

Dictya diseoidea Fbr. Syst. Antl. p. 326. No. 3.;

Tephritis Lychnidis Fall. Ortal. p. 14. No. 24.

Trypeta Lych nidis Meig. V. 324. No. 21. Tab. 49. fig. 6.

Aciura Lychnidis Walk. Ent. Mag. III. p. 72. No. 1. fig. 15.

Urophora Lychnidis Macq. Suit. Dipt. II. p. 456. No. 3. Auch diese durch ihre Fliigelzeichnung höchst ausge- zeichnete Art gehört -vorzugsweise dem Norden Europas an. Lebensweise und Aufenthalt der Larve sind unbekannt.

Es ist wohl noch niemandem, wie Me'igen meint, ein- gefallen, diese Art mit der vorigen vereinigen zu wollen, son- dern man ist nur mit ihm in der Deutung der Fabricius''- schen Namen nicht einverstanden gewesen. Auch ich kann seine Ansicht durchaus nicht theilen und halte seine Deutung für entschieden falsch, wenn ihr auch auf seine Autorität hin alle neueren Schriftsteller gefolgt sind. Darüber, dass Musca Lychnidis und Musca diseoidea Fbr. auf diese und die vorige Art zu beziehen seien, ist man mit gutem Grunde allgemein einverstanden; es handelt sich nur darum, welche von beiden Musca diseoidea und welche Musca Ly- chnidis sei. Fabrkias Ent. syst. IV. 360. sagt von Musca Lychnidis:

349

„Media. Caput flamm oculis nigris. Thorax et abdo- men glabra," atra, immaculata. Pedes flavi. Alae ni- grae limbo omni lineolis abbreviatis albis;" von Musca discoidea Ent. syst. IV. 320. aber:

„Magna in hac familia. Caput testaceum oculis ni- gris. Thorax et abdomen nigra, immaculata. Alae atrae, punctis baseos lineolisque marginalibus ab- breviatis albis. Pedes testacei."

Bedenkt man, dass gegenwärtige Art ll/2 Mal so lang ist als die vorhergehende und dass sie an der Flügelbasis helle Punkte hat, von denen sich bei jener auch nicht eine Spur findet, so kann man wohl nicht zweifelhaft sein, dass die Fabritius'sQhen Namen so ausgelegt werden müssen, wie ich es oben gethau habe. Dazu kommt, dass bei gegenwär- tiger Art die Flügel dunkler und die hellen Linien mehr auf den Flügelrand beschränkt sind, als bei voriger, dass also auch in dieser Beziehung die Angaben über M. discoidea mehr auf sie passen. Der einzige Einwand den man etwa machen könnte, möchte nur der sein, dass 3J eigen, der die Fabricius sehe Sammlung gesehen, doch am besten wissen müsse, welche Art in derselben als discoidea und welche als Lychnidis bezeichnet sei. Diess gern zugegeben, so liegt doch die Nichtigkeit dieses Einwandes auf der Hand. Selbst als Fabricius das Systema Antl iatorum schrieb besass er Tryp. discoidea nicht, sondern kannte sie nur aus der Sehesledlschen Sammlung. Was kann also die Be- zeichnung der vielleicht in seinem Museum befindlichen Ex- emplare dieser Art beweisen, da sie erst lange nach Abfas- sung der Beschreibung in dieselbe kamen. Und wenn selbst dieser Umstand nicht stattfände, was folgte aus einer Mei- gens Ansicht entsprechenden Bezeichnung der beiden Arten in dem Fabricius' sz\\e\\ Museum? Hier, wo die Angaben seiner Werke so entschieden sprechen, docli gewiss nichts als eine Unordnung in der Sammlung, wovon wohl keine Sammlung ganz frei, und woran die Fabricius' sc\\z, ausser in seiner Lieblingsordnung der Käfer, bei zunehmendem Alter und ab- nehmender Gesichtskraft ihres Besitzers reich genug gewor- den ist. Es ist recht bequem nach einem üriginalexem-

plare über die Berechtigung eines Namens zu entscheiden, aber wenn auf weiter nichts Rücksicht genommen wird, total unwissenschaftlich, da nicht nur oft genug schon Insekten falsch etiquetirt worden sind, sondern auch nicht die Benen- nung eines Exemplares, vielmehr allein die Publikation einer die Art kenntlich bezeichnenden Diagnose, oder Beschreibung, oder Abbildung u. s. w. den Namen in sein Recht einsetzt. Welchen Werth die Ansicht von Originalexemplaren hat und wie viel Aufklärung über zweifelhafte Arten sie oft geben können, kann sonst nicht bezweifelt werden.

25. Trypeta femoralis (Tab. I. fig. 23.).

Trypeta rotundiventris <? var. Meig. V. 325. No. 22.

Aciura femoralis Roh. Desv. Myod. p. 773. No. 1.

?Aciura tibialis Roh. Desv. Myod. p. 773. No. 2.

Urophora femoralis Macq. Sriit. Dipt. II. p. 458 No. 12.

Trypeta femoralis Meig. VII. p. 355. No. 71. (aus Macq.). Diese schöne Art, von welcher erst einige Exemplare gefangen worden sind, gehört mehr dem Süden Europas an. Me'igcn erhielt das Männchen aus Oestreich, Macquart das Weibchen aus Bordeaux; ich sah ein Männchen aus Por- tugal unter den Insekten der ehemaligen v. Hoffmannsegg'- schen Sammlung im Königlichen Museum zu Berlin und fing das Weibchen (im April) in dem Garten eines Türken zu Smyrna auf Acanthus.

Die Aehnlichkeit dieser Art mit Tryp. rotundiven- tris, welche Macquart hervorhebt und die Me'igen gar zu einer Verwechselung mit derselben verleitete, ist nur eine ganz äusserliche und besteht in weiter nichts als ähnlicher Färbung des Körpers und der Flügel; eine wahre Verwandt- schaft ist es nicht. Tryp. rotundiventris trägt ganz und gar den Charakter der Arten, deren Larven miniren; Tryp. femoralis dürfte als Larve am wahrscheinlichsten in Gallen, vielleicht von Acanthus, wohnen, oder lebt, wenn das nicht der Fall sein sollte, in den Köpfen irgend einer Pflanze der Syugenesia. Ich sehe in ihr die nächste Verwandte von Tryp. Cardin.

Sie ist glänzend schwarz, der Kopf und die Beine (nach dem Eintrocknen) rothgelb, an letzteren die Mittel- und Hin-

351

tersclienkel bis gegen die Spitze schwärzlich ; die vorder- sten haben nur auf der Aussenseite eine breite von der Spitze bis zur Wurzel reichende Strieme. Die Behaarung und Bor- sten sind schwarz, in gewisser Richtung erscheinen sie bräun- lich, die Borsten der Stirn braun. Die Legeröhre des Weih- chens hat fast 3/4 der Länge des Hinterleibes, ist an der Wurzel breit und verschmälert sich nach der Spitze hin sehr. Die Flügel sind schwarz, die schief abgegrenzte Wurzel, zwei nahe bei einander liegende dreieckige Flecke des Vorderran- des, drei ähnliche am Hinterrande und drei rundliche Flecke auf der Flügelfläche sind durchsichtig, etwas weisslich, Rand- rippe und Adern sind auf den durchsichtigen Stellen gelb- lich, während sie innerhalb der schwarzen Zeichnung auch schwarz sind. Bei dem Männchen des Berliner Museums ist der der Flügelwurzel nächste dreieckige Fleck am Hinter- rande breiter als bei meinem Weibchen.

Länge ohne die Legeröhre i5/o Linie.

Anmerk. Oxyna femoralis Rob. Desv. ist eine andere Art, von der weiter unten die Rede sein wird. Auch Urophora femoralis Rob. Desv. hat mit gegen- wärtiger Art nichts zu thun und soll weiter unten ausführli- cher besprochen werden.

26. Trypeta rotundiventris (Tab. I. fig. 24.).

Tephritis rotundiventris Fall. Ortal. p. 16. No. 27. Trypeta rotundiventris Meig. V. 325. No. 22. Tab. 49.

No. 7. Urophora rotundiventris Macq. Suit. Dipt. p. 456. No. 4. Diese ziemlich seltene Art ist vorzugsweise im nördli- chen Europa einheimisch. Ausser durch die andere Form und Zeichnung der Flügel unterscheidet sie sich von der vo- rigen durch ganz andern Bau des Körpers, durch helle Brustseiten, ganz und gar hellgelbe Beine, helle Wurzel des Hinterleibes, ganz kurze Legeröhre des Weibchens, viel grössere Länge und abstehende Richtung aller Borsten, viel längere Borste der Fühler u. s. w. mehr als hinlänglich.

Ueber den Aufenthalt der Larve ist noch nichts bekannt geworden; sie gehört jedenfalls zu den minirenden. Bisher

35S

ist diese Art nnr als Bewohnerin des nördlichen und mittle- ren Europa bekannt.

27. Trypeta Cardin.'

La Mouche du Chardon Reaum. III. Tab. 45. fig. 12—14.

Musca Cardui Linn. Faun. ed. II. p. 461. No. 1876.

Musca Cardui Syst. nat. Vindob. 1767. p. 998. No. 126.

Musca Cardui Fbr. Spec. Ins. II. 454. No. 100.

Musca Cardui Fbr. Ent. syst. IV. p. 359. No. 191.

Musca Cardui Gmel. Syst. nat. V. 2858. No. 126.

Tephritis Cardui Fbr. Syst. Antt. p. 321. No. 21.

Trupanea Cardui Schraiilc Faun. Boic. III. 2514.

Scatophaga flexuosa Germ. Faun. II. No. 25.

Trypeta Cardui Meig. V. 326. No. 23. Tab. 49. fig. 9.

Urophora Cardui Waller Ent. Mag. p. 69. fig. 12.

Urophora* Cardui Macq Suit. Dipt. II. p. 456. No. 2.

Leicht liesse sich die Zahl der sicheren Synonime um das Doppelte vermehren, was wohl überflüssig wäre. Das Citat aus Linne und mit ihm die Berechtigung des Namens, sind durch seine Angaben über die Gestalt der Flügelbinde und durch sein Citat von lieaumur III. Tab. 45. fig. 12 14. gesichert. Sie ist weit verbreitet, doch scheint sie im süd- lichen Europa häufiger als im nördlichen zu sein. Eben so ist der Aufenthalt der Larve in den Gallen verschiedener Distelarten längst bekannt. Hammerschmidt (vid. Oken Isis 1833. p. 378.) zeigte im Jahr 1832. den versammelten Na- turforschern in Wien Gallen von Serratula arvensis, nebst der daraus entwickelten Fliege, angeblich Tryp. flexuosa Meig. Da Meigen keine Tryp. flexuosa kennt, dürfte sich die Be- obachtung wahrscheinlich auf gegenwärtige Art beziehen.

Anmerk. Ich habe es für überflüssig gehalten Roh. Desvoldy zu citiren, obgleich ich gegenwärtige Art in sei- ner Urophora S o n c h i zu erkennen glaube ; um auch bei den folgenden Arten ihn ganz übergehen zu können, will ich hier seine säuimtlichen Arten von Urophora aufzählen, da- neben Walkers Ansicht über dieselben, so wie die Macquarls und endlich meine eigenen Vermuthungen, denn zu mehr lässt es seine Weise nicht kommen, mittheilen.

Die Hob. Desvoidysclxen. Arten von Urophora sind:

353

1. Cardui

2. solstitialis

3. femoralis

4. Reaumurii

5. liturata

6. Sonclii

7. Centaureae

8. Dejeanii

nach Walher:

Cardui

pugionata

pugionata

vCafdni

(et cuspidata

Cardui

Cardui

Cardui

Cardui

nach Macquart :

cuspidata

quadrifasciata

wahrschein- lich:

stylata

solstitialis var. aprica?

solstitialis

signata Cardui aprica quadrifasciata.

Dazu füge ich noch, dass Hob. Desvoidy selbst Car- dui, solstitialis und Centaureae (!) für die gleichnamigen Fabricius' sehen. Arten hält.

28. Tryppeta stylata (Tab. I. fig. 21.).

Musca stylata Fbr. Syst. Ent. p. 785. No. 66. Musca stylata Fbr. Ent. syst. IV. p. 353. No. 168. Musca stylata Syst. nat. cur. Gmel. V. p. 2855. No. 241. Tephritis stylata Fbr. An«, p. 275. No 13. Musca Jacobeae Paus. Faun. XCVII. No. 24. Trupanea Cirsii Schrank Faun. Boic. III. No. 2505. Tephritis Jacobeae Fallen Ortal. p. 6. No. 6. Trypeta stylata Meuj. V. p. 327. und Tab. 49. fig. 12. Urophora solstitialis Walher Ent. Mag. III. p. 71. (ex

parte) und lig. 14! Urophora stylata Macq. Suit. Dipt. II. p. 457. No. 7.

In Beziehung auf diese und die beiden folgenden Arten hat Meigen, durch Varietäten irre geleitet, mehrfach geirrt. Er beschreibt als besondere Arten Tryp. stylata, cuspi- data, aprica, solstitialis und pugionata, spricht in- dess selbst die Vermuthung aus, dass Tryp. stylata, cu- spidata, aprica und solstitialis nur Varietäten dersel- ben Art sein dürften. Am ehesten hätte er wohl die Artrechte ■von pugionata bezweifeln sollen, die sich nach seinen An- gaben in der That nur als ein Gemenge der verschiedensten Varietäten darstellt, doch hat er, wohl wegen der geringeren Grösse, nicht daran gedacht. Wie aber ein Meister wie Meigen dazu gekommen sein kann, die Rechte von zwei so sicheren Arten wie Tryp. stylata und Tryp. aprica zu bezweifeln, lässt sich in der That schwer begreifen, ganz un- (5. Band. 2. Heft.) 23

354

bedenklich scheint mir dagegen die Vereinigung von Tryp. cuspidata und pugionata mit Tryp. solstitialis.

Tryp. stylata unterscheidet sich von Tryp. sol- stitialis constant durch Folgendes: Sie ist grösser, die kleinsten Stücke von ihr wie mittelgrosse Stücke von Tryp. solstitialis, der Filz auf der Oberseite des Thorax ist heller und gelber, die gelbe Seitenstrieme desselben breiter, ihre Färbung wie die des Schildchens heller und unmittelbar über ihr die Färbung des Thorax nicht so dunkel schwarz wie bei jener. Die erste der bei Tryp. solstitialis vor- handenen Flügelbinden fehlt, die zweite beginnt vom Vorder- rande aus bei Tryp. stylata stets in viel schieferer Rich- tung, die Flügelwurzel ist klar, nicht wie bei Tryp. sol- stitialis in grosser Ausdehnung lehmgelblich gefärbt; die Vorderrandszelle ist bei ihr etwas breiter als bei jener, das Randmal viel kürzer, fast ganz schwärzlich braun, während es bei Tryp. solstitialis nur an der Spitze gebräunt, sonst aber intensiv gelb gefärbt ist; die ganzen Flügel sind weisslicher.

Uebrigens ist Trypeta stylata in der Flügelzeich- nung sehr veränderlich. Ich unterscheide drei Varietäten, die aber durch alle möglichen Uebergäuge mit einander verbun- den sind und sich von den in der Flügelzeichnung ihnen ähn- lichen Varietäten der Tryp. solstitialis leicht und sicher an der geringeren Grösse des Randmales, etwas mehr nach der Flügelspitze hin gerückte Qneerader u. s. w. unterscheiden, var. 1. Extrem der dunklen Flügelfärbung: vor- letzte und drittletzte Binde ganz, beide sind wie der Saum der Spitze etwas breiter und dunkler als sonst, dieser mit der vorletzten Binde breit im Zusammenhange. An der Grenze der kleinen Wurzelzellen, da wo bei Tryp. solstitialis die erste Binde liegt, ein bräun- licher Wisch. Von mehr als 100 Stück nur 4. var. 2. Die gewöhnliche F ärbung: von einer Trü- bung an der Grenze der Wurzelzellen keine Spur, die vom Randmal ausgehende Binde hinten verkürzt, reicht ent- weder nur bis zum Ende der kleinen Queerader oder ist doch hinter ihr lichter, eben so unmittelbar vor ihr oder

355

daselbst unterbrochen. Spitzensanm mit der vorherge- henden Binde schmal verbunden. Die grosse Mehrzahl sämmtlicher Exemplare, var. 3. Extrem der hellen Flügelfärbung: keine Trübung am Ende der Wurzelzelleii, Randmal gelblich, die beiden Queeraderu und die Flügelspilze zwischen der Mündung der zweiten und vierten Längsader hell- braun gesäumt. Nur ein Exemplar, dem mehrere an- dere nahe stehen, bei denen aber das Randmal braun, oder doch bräunlich ist.'

Obgleich diese Art in der Flügelzeichnung so sehr ver- änderlich ist, scheint sie es doch in der Grösse viel weniger als Tryp. solsti tialis zu sein. Auch besitze ich unter allen meinen Exemplaren kein einziges, wo die Beine anders als einfarbig röthlichgelb gezeichnet wären.

Annierk. Es bedarf von den oben citirten Synonimen keines einer Erläuterung als das von Uroph. solsti tia- lis Walker. Diese Uroph. solstitialis Walker ist eine Mischart aus Tryp. solstitialis und Tryp. stylata, wie aus seinen Angaben auf das deutlichste hervorgeht; die auf Tab. IX. fig. 14. gegebene Abbildung des Flügels gehört mit Sicherheit zu gegenwärtiger Art.

29. Trypeta solstitialis (Tab. I. fig. 25. und 26.).

Musca solstitialis Lin. faun. suec. ed. II. No. 1879. Musca solstitialis Syst. nat. Vindob. 1767. 999. No. 127. Musca Dauci Fbr. Mant. ins. IL p. 353. No. 118. Musca solstitialis Syst. nat. cur. Gmel. V. p. 2858. No. 127. Musca Dauci Syst. nat. cur. Gmel. V. p. 2857. No. 248. Musca Dauci Fbr. Ent. syst. IV. p. 358. No. 187. Musca solstitialis Cetlerh. Prodr. p. 318. No. 1006. Dacus Dauci Fbr. Syst. Antl. p. 277. No 22. Dacus hastatus Fbr. Syst. Antl. p. 276. No. 15. Trupanea Leucacanthi Schrank Faun. Boic. III. No. 2507. Tepüritis solstitialis Fall. Ortal. p. 6. No. 5. Trypeta solstitialis Meig. V. p. 329. No. 27. Tab. 49. fig. 10. Trypeta cuspidata Meig. V. p. 328. No. 25. Tab. 49 fig. 5. Trypeta p u g i o n a t a Meig. V. p. 330. No. 28. Tab. 49. fig. 11. ürophora solstitialis Wlhr. Ent. Mag. III. p. 71. (zum

Theil). ürophora solstitialis Macq. Suit. Dipt. II. p. 457. No. 9. ürophora cuspidata Macq. Suit. Dipt. II. p. 457. No. 8.

23*

356

Man wird sich in Beziehung auf diese vielfach verwech- selte, aber doch leicht kenntliche Art nicht irren, namentlich nicht in Gefahr kommen Varietäten derselben für selbststän- dige Arten zu halten, wenn man sich durch in Copula gefan- gene Pärchen davon überzeugt, dass 1) die Grösse ausseror- dentlich veränderlich ist und oft äusserst kleine Männchen mit sehr grossen Weibchen, aber auch eben so oft beide Ge- schlechter von gleicher Grösse, zuweilen grössere Männchen mit kleineren Weibchen zusammen gefangen werden *), 2) dass der schwarzbraune Wisch, den viele Exemplare auf den Vor- derschenkeln haben, keine specifische Differenz bildet, da er nicht nur hinsichtlich seiner Ausdehnung und Dunkelheit höchst veränderlich ist, sondern auch oft bei dem Männchen in aus- gezeichneter Weise vorhanden ist, während er dem Weibchen fehlt, oder umgekehrt; 3) dass die Flügelbinden bald etwas breiter und dunkler, bald etwas schmäler und blässer sind; 4) dass im Ganzen mit abnehmender Grösse die Neigung zum Blässerwerden und Schwinden der Flügelbinden zunimmt. Wenn man eine ausreichende Anzahl von Exemplaren zu Ra- the zieht, wird man sich ferner vollständig überzeugen, dass alle diese Abweichungen nicht nur durch die allmäligsten Uebergänge mit einander verbunden sind, sondern auch in allen wesentlichen Merkmalen mit einander übereinstimmen, dass namentlich die Befilzung des Thorax ganz dieselbe ist; dass bei allen die lehingelbliche Färbung der Flügelwurzel und der gelbliche Ton der ganzen Flügelfläche vorhanden ist; dass bei allen die Gestalt des Randmales, welche diese Art so sicher von der vorigen scheidet, dieselbe ist, und dass es bei allen blos an der Spitze, nur bei den blassflügligeren Varietäten auch da nicht, gebräunt ist; dass ferner bei allen der ganze Verlauf der Flügeladern und die Lage der Fliigel- bindeu, mögen sie dunkler oder heller, ganz oder nur theil- weis vorhanden sein, dieselben sind; dass endlich die Form des Untergesichtes und die verhältnissmässige Länge der weib- lichen Legeröhre bei allen vollkommen übereinstimmen.

*) Mein kleinstes Männchen misst 7/ä , das grosste meiner Sammlung 2'/4 Linie.

357

Die Zahl der Varietäten ist sehr gross, sie lassen sich indess etwa unter folgende Hauptabänderungen begreifen:

var. 1. Dunkelste Abänderung: alle -vier Binden be- sonders dunkel und etwas breiter als sonst gewöhnlich, die zweite und dritte laufen in gleicher Breite bis zum Hinterraude ; die dritte mit der vierten breit verbunden ; die lehmgelbliche Färbung der Fliigelwurzel zwischen der ersten und zweiten Binde gegen den Yorderrand hin bräunlich und so diese Binden verbindend; die Vorder- schenkel gewöhnlich mit dunkler Strieme. Meistenteils grössere Exemplare. Bei einem derselben sind die Bin- den noch etwas breiter, die dritte und vierte getrennt.

var. 2. Gewöhnlichste Abänderung: alle vier Bin- den deutlich, aber blässer und etwas schmäler, als bei var. 1.; die zweite von der ersten breit getrennt, zweite und dritte ganz, die vierte frei oder mit der dritten verbunden, Vorderschenkel ohne schwärzlichen Wisch, seltener mit demselben. Meist Stücke mittlerer Grösse (hierher fig. 26.).

var. 3. Mit hinten verkürzten Binden: wie var. 2., aber die zweite Binde, zuweilen auch die dritte, selte- ner die dritte allein gegen den Hinterrand hin verkürzt. Diese Abänderung ist ziemlich selten, ich besitze Stücke von den verschiedensten Grössen die zu ihr gehören.

var. 4. Mit durchbrochenen Binden: die zweite oder die drille, oder die zweite und dritte Binde in Flecke aufgelöst; statt der zweiten gewöhnlich drei, statt der dritten zwei Flecke, doch auch anders. Hierher ge- hören in meiner Sammlung ein grosses und sechs Stücke mittlerer Grösse.

var. 5. Mit v erb las s teil Binden: die gewöhnlichen Binden erscheinen als meist sehr schmale bräunliche Li- nien. Bei dem Extreme dieser Färbung ist nur die Ge- gend der ersten Binde und ein schmaler Saum au den beiden Queeradern und au der äussersten Flügelspitze bräunlich ; übrigens sind die Flügel ohne alle Zeichnung. Ich besitze von dieser Varietät ein sehr grosses Pärchen, ein Männchen mittlerer Grösse und zwei sehr kleine

358

Männchen von 1 und 1V8 Linie Länge; das oben er- wähnte kleinste Männchen meiner Sammlung gehört aber zu var. 2. (hierher fig. 25.).

Auch von den drei letzten Varietäten kommen Exem- plare mit schwärzlicher Strieme auf den Vorderschenkeln vor. Ueberdiess finden sich unter allen Varietäten einzelne Exem- plare, bei welchen die Hinterschenkel nahe der Wurzel, ent- weder nur auf einer Seite oder auf Ober- und Unterseite eine schwärzlichbraune Stelle haben. Die Mehrzahl dieser Varietäten habe ich in gegenseitiger Copula gefangen. Ver- breitung: über ganz Europa. Wohnort der Larve in Distel- köpfen, nach Hammer schmidt in Gallen von Carduus nutans (vid. Isis 1833. p. 378.).

Anmerk. 1. Man wird in den Stücken von var. 1., welche die dunkle Zeichnung der Vorderschenkel haben, leicht Meigens Tryp. cuspidata erkennen; in Sammlungen fin- den sich unter diesem Namen gewöhnlich alle die Exemplare der Tryp. solstitialis, denen diese Schenkelfärbung ge- meinschaftlich ist, ganz abgesehen von der Zeichnung der Flügel. Meigen sagt zwar in der Diagnose: Flügelbinden vorn paarweise verbunden (was Walker verleitet hat Tryp. aprica irrthümlich für Tryp. cuspidata Mcig. anzuse- hen), er erklärt es aber in der Beschreibung dahin, dass die erste Binde mit der zweiten durch ein helleres Braun am Vorderrande verbunden sei, wie es in der That bei den Stücken von T. solstitialis stattfindet, die sich durch Dun- kelheit der Flügelzeichnung unterscheiden. Meigens Tryp. solstitialis entspricht im Allgemeinen obiger var. 2. Tryp. pugionata Meigens endlich umfasst die Mehrzahl der kleineren Exemplare.

Anmerk. 2. Dass Walkers Uroph. solstitialis eine Mischart aus Tryp. solstitialis und Tryp. stylata ist, habe ich schon obenerwähnt; er will ausserdem mit der- selben noch Tryp. aprica vereinigen, diess ist kein gerin- gerer Fehler, da sich Tryp. aprica schon ganz allein durch die viel kürzere Legeröhre des Weibchens leicht und sicher unterscheidet.

Anmerk. 3. Von den Arten die als Tryp. solstitia-

359

lis beschrieben worden sind ohne hierher zu gehören, er- wähne ich nur Tephr. solstitialis Fabr., die Mcigen mit vollem Rechte als Synoniin zu Tryp. aprica bringt, und Musca solstitialis Sulzer Ins. p. 216. Tab. 28. fig. 11, welche als Synoniin zu Tryp. Cerasi gehört. Tephr. solstitialis Pari*. Faun. CHI. gehört wahrscheinlich zu Tryp. Arctii, wohin sie schon von Melgen als Synoniin ge- setzt worden ist, der darüber am besten Auskunft zu geben im Staude war, da die Abbildung von ihm selbst gefertigt ist. Auffällig ist mir nur die sehr schiefe Lage der Binden in der freilich arg missratheuen Figur.

30. Trypeta aprica (Tab. I. fig. 27.).

Musca solstitialis Fahr. Spec. Ins. II. p. 454. No. 103.

Musca solstitialis Fabr. Ent. syst. IV. p. 359. No. 195.

Tephr itis solstitialis Fabr. Antl. p. 321. No. 25.

Tephritis aprica Fall. Ortal. p. 7. No. 7.

Trypeta aprica Mag. V. p. 329. No. 26. Tab. 49. fig. 13.

Uropliora pugionata Walker Ent. Mag. III. p. 70. iig. 13. Füllens Beschreibung ist zum Erkennen gegenwärtiger Art ausreichend; die Meigens enthält mehrerlei Ungenaues, bezieht sich aber sicher auch auf dieselbe. Dass Walker bei seiner Beschreibung der Uroph. pugionata ebendieselbe vor sich gehabt habe, geht aus seinen Angaben mit Sicher- heit hervor, auch die Flügelabbiiduug gehört hierher, ob er aber nicht Exemplare von Tryp. solstitialis beigemengt habe, da er von häufig freistehender vierter Binde spricht, muss ich dahin gestellt sein lasseu ; unter allen meinen Ex- emplaren (acht Stück) ist kein einziges was dazu hinneigte; auch Fallen und Melgen wissen nichts davon, indess ist es auch doch wohl möglich, dass sich solche Varietäten finden.

Charakteristisch für Trypeta aprica ist die grössere Breite der vier schwärzlichen (nicht kastanienbraunen) Flü- gelbinden, besonders der ersten; die zweite und dritte Binde sind genäherter als bei Tryp. solstitialis, die dritte mit der vierten bei allen Exemplaren meiner Sammlung breit verbun- den, die zweite ist dagegen von der ersten durch einen klei- nen, fast dreieckigen, mit der einen Spitze den Vorderrand berührenden lehmfarbigen Fleck getrennt, welche Färbung

360

auch die ilusserste Flügelwurzel zeigt, übrigens ist die Flä- che der Flügel weisser, als bei Tryp. solstitialis. Dass bei Tryp. aprica die Queeradern merklich mehr genähert ■wären, als hei Tryp. solstitialis, kann ich nicht finden, wohl aber sind die Flügel in der ersten Hälfte in allen Ver- hältnissen -verkürzt und deshalb im Verhältnisse zu ihrer Länge breiter als bei Tryp. solstitialis und bei den andern ver- wandten Arten. Die Legeröhre des Weibchens hat etwa die Länge des Hinterleibes, ist also verhältnismässig merklich kürzer als bei Tryp. quadrif a sei ata und viel kürzer als bei Tryp. solstitialis und Tryp. cuspidata, übrigens auch rauher behaart, als bei allen diesen Arten. Die Schen- kel sind grösstenteils schwarz, welche Färbung an den vor- deren bis etwas über die Hälfte, an den hintersten bis gegen die Spitzereicht, während sie bei der naheverwandten Tryp. quadrifasciata nur die äusserste Spitze frei lässt. Auch sind bei Tryp. aprica die Vorderhüften stets gelb,' wäh- rend bei Tryp. quadrifasciata alle Hüften geschwärzt sind. Ferner ist bei Tryp. aprica die gelbe Farbe des Schildchens und der Seitenstrieme des Thorax minder lebhaft als bei Tryp. quadrifasciata.

Vaterland: vorzugsweise das nördliche Europa; Grösse meiner Exemplare wie mittlere Stücke von Tryp. solsti- tialis oder besonders grosse von Tryp. quadrifasciata. Aufenthalt der Larve unbekannt.

31. Trypeta quadrifasciata (Tab. I. fig. 28.). Tryp. quadrifasciata Meig. V. p. 331. No. 29. U|iophora quadrifasciata Mncq. Suit. Dipt. II. p. 457. No. 10. Tryp. quadrifasciata ist an der Gestalt der Flü- gelbinden unter Berücksichtigung der oben angegebenen Un- terschiede von Tryp. aprica so leicht und sicher zu er- kennen, dass ich zu ihrer Kenntlichmachung nichts hinzuzu- fügen habe.

Grösse höchstens wie bei Tryp. aprica oder mitt- lere Stücke von Tryp. solstitialis, meist wie kleinere Stücke letzterer Art, nicht selten wie die kleinsten. Vater- land das mittlere und südliche Europa, auch Kleinasien, im höheren Norden selten. Nahrungspflanze der Larve Centaurea

361

Jacea, aus deren Köpfen Herr Senator von Heyden sie erzog.

Anmerk. Macquart behauptet an der citirfen Stelle, dass Tryp. quadrifasciata an den Mittelschienen keine Enddornen habe, eine Behauptung, die auf einem Beobach- tungsfehler beruht und der aus nicht unwichtigen systemati- schen Gründen entschieden und ausdrücklich widersprochen werden muss.

32. Trypeta Cerasi. Musca No. 1061. Lim. Faun. Snec. ed. I. Musca Cerasi Linn. Faun. Suec. ed. II. 1878. (excl. descr.) Musca solstitialis Sulzer Ins. p. 216. Tab. 28. fig. 11. Trypeta sign ata Mcuj. V. p. 332. No. 30. Tab. 49. fig. 4. Tephritis Hebe Newmann Ent. Mag. I. p. 506. Urophora li tu rata Rub. Dcsv. Myod. p. 771. Sphenella signata Wülker Knt. Mag. III. p. 73. No. 1. Urophora signata Macq. Suit. Dipt. II. p. 458. No. 11.

Meigens Tryp. signata, die durch ihre Flügelzeich- nung und durch die Kürze ihrer Legeröhre so kenntliche und allgemein bekannte Verderberin der süssen Kirschen, be- darf wohl keiner nähereu Beschreibung. Auch die Lebens- weise der Larve im Fleische der Kirschen und noch häufiger in den Beeren von Lonicera Xylosteum, ist zur Genüge be- kannt. — Ich habe für diese Art ohne Bedenken den Lin- ne'schen statt des 31eigensdien Namens gewählt, obgleich Meigen darin ganz recht hat, dass die Beschreibung, welche L'inne in der zweiten Ausgabe der Faun, suecica von Mu- sca Cerasi giebt, ohne Zwang nur auf die Ortalis bezogen werden kann, auf welche ihn Meigen übertragen hat. Ganz anders steht es mit den Angaben der ersten Ausgabe: „musca alis albis, fasciis quatuor griseis totidemque minoribus obsoletis alternantibus," die, alles wohl überlegt, nicht mehr sagen, als dass eine als Larve in den Kirschen lebende Fliege mit abwechselnd grösseren und kleineren Flügelbinden, also sicherlich gegenwärtige Art gemeint sei. Linne citirt schon in der ersten Ausgabe Rhcdi und nennt die Beschreibung desselben gut ; die Yergleichung derselben ist mir leider jetzt nicht möglich. In der zweiten Ausgabe der Schwedischen

36»

Fauna legt er dieser Fliege den Namen Musca cerasi bei, citirt die Stelle aus der ersten Ausgabe, sagt genau dasselbe über den Aufenthalt und über Rhedis Beschreibung, beschreibt aber am Schlnsse selbst 31eigens Ortalis Cerasi.

Es fragt sich nun ganz einfach : kommt der -von ihm gemeinten, oder der von ihm beschriebenen Fliege der Name Musca Cerasi zu; ich denke, es kann nicht zweifelhaft sein, dass er der Art, auf deren Lebensweise er sich bezieht, bleiben, und Meigens Ortalis Cerasi einen andern Na- men annehmen muss. Ueber die Wahl desselben könnten Zweifel entstehen, mir scheint es das bei weitem richtigste die Art Ort. frondescentiae zu nennen, da alles was sich gegen die Deutung der Musca frondescentiae Lin. auf Ort. Cerasi Meig. sagen lässt, doch mir darauf hinaus- läuft, dass Linnes Beschreibung sehr kurz und nicht ganz scharf bezeichnend ist, während man zugeben muss, dass sie auf keine andere in Schweden einheimische Art auch nur ei- nigermassen, auf diese dort ganz gemeine und noch dazu auffallende, also Linne gewiss nicht unbekannte Art aber ganz leidlich passt. Wollte man den Lhine'schen Namen verwerfen, so müsste man einen der beiden von Fabricius dieser Art gegebenen Namen, mali oder morio, wählen; dem Fallensdien Ortalis uliginosa, kann, obgleich er passend ist, doch nicht blos deshalb gegen das Recht der Priorität der Vorzug gegeben werden.

Noch erwähne ich, dass Lhmes Citat aus Rcaumur ebenfalls auf unsere Trypeta gedeutet werden muss. Die Fi- gur sieht zwar mehr wie Tryp. solstitialis aus, aber die bestimmte Angabe über die Lebensweise und der Umstand, dass in der ziemlich weitläufigen Figurenerklärung von einer langen Legeröhre des Weibchens nicht die Rede ist, sprechen entschieden für unsere Tryp. Cerasi. Auch er beruft sich auf Rhedi, die Vergleiching desselben ist also von Wichtigkeit.

Meigen citirt Tephr. Cerasi Fabr. wohl mit zu grosser Bestimmtheit als Synonim zu seiner Ort. Cerasi, vielleicht auf Auktorität der Fabricius sehen Sammlung, das ist ja aber doch nicht das einzige Criteriuiu für die Bestim- mung der Arten.

363

II. Mit netz- oder gitterförmig gefleckten

Flügeln. 33. Trypeta flava. Musca flava Geoff'r. Ins. II. 498. 12. Musca a reu ata Fabr. Mant. II. 352. 105. Musca arcuata Fabr. Spec. Ins. II. 451. 86. Musca arcuata Fabr. Ent. syst. IV. 353. 170. Musca miliaria Schrank Austr. 476. 868. Musca arcuata Gmel. Syst. nat. V. 2856. 242. Musca arcuata Panzer Faun. XCVIII. No. 22. Dacus arcuatus Fabr. Syst. Antl. 277. No. 19. Trupanea Spüaerocephali Schrank Faun. Boic. III. 2515. Tephritis Arnicae Fall. Ort. p. 8. No. 10. Trypeta Arnicae Meig. V. p. 333. No. 31. Xyphosia Cirsioruai Hob. Deso. Myod. p. 762. No. 1. Forellia Arnicae Walker Ent. Mag. III. p. 64. Tephritis Arnicae Macq. Suit. Dipt. II. 461. No. 1.

Rostgelblich, nur der Hinterrücken und die äusserste Spitze der weiblichen Legeröhre, die mehr rostbraun und et- was über halb so lang als der Hinterleib ist, sind schwärz- lich; Behaarung auf Thorax und Hinterleib rostgelblich; die langen Borsten auf ersterem wenig dunkler, letzterer an den Einschnitten mit schwarzen Borsten. Untergesicht wenig ge- holt, Mundrand kaum vorgezogen; Taster etwas vorstehend, Rüsselkopf kurz. Drittes Fühlerglied länglich, unten ziem- lich gerundet, Behaarung der Borste wenig bemerklich; das zweite Fühlerglied mit einem abstehenden längeren Borstchen. Flügel rostgelblich getrübt, an der Wurzel mehr als nach der Spitze hin und bei dem Männchen mehr als bei dem Weibchen; ein hei dem Weibchen mehr als bei dem Männ- chen verwaschenes, bräunlichgraues, von vielen helleren Pun- kten durchbrochenes Netz verbreitet sich über die ganze Flä- che derselben, die ausserdem drei wenig oder fast gar nicht durchbrochene dunkle Flecke zeigt; der erste derselben liegt an der Flügelspitze selbst, der zweite auf der hinteren Queer- ader, beide sind bei dem Männchen schmäler als bei dem Weibchen; der dritte dunkle Fleck liegt bei dem Männchen hinter dem grösstenteils lichten Randmale, bei dem Weib- chen auf und hinter dem Randmale, welches nur zwei kleine lichtere Punkte einschliesst, und erscheint deshalb bei ihm

364

mehr viereckig. Ausserdem findet sich an der Wurzel der sechsten Längsader noch ein kleiner dunkler Fleck, der stets einen besonders farblosen Punkt einschliesst. Die kleine Queerader steht grade unter der Mündung der ersten Längs- ader und auf dem letzten Drittel der dahinterliegenden Zelle; die dritte Längsader ist bis gegen die Flügelspitze hin mit einer Reihe kurzer Stachelborsten besetzt.

Die Larve lebt in Distelköpfen, besonders von Cir- siumarten.

Anmerk. 1. Diese Art gilt, seitdem sie von Fallen und Mägen dafür erklärt worden ist, allgemein für die Mu- sca Arnicae Linnes; Linnes Beschreibung in der Faun. suec. ed. II. p. 460. No. 1872. lässt sich allerdings ohne grossen Zwang auf sie deuten, aber Unnes an verschiede- nem Orte mitgetheilte Beobachtung über die Häufigkeit der Larve seiner Musca Arnicae in den Köpfen von Arnica montan a widerspricht jener Auslegung auf das entschieden- ste, da Tryp. flava nie auf anderen Pflanzen, als Disteln lebt. Da aber der Name der Spezies von der Nahrungs- pflanze der Larve hergenommen ist, so ist bei Verwendung desselben auf diese besonderes Gewicht zu legen. Ich kenne nur eine auf Arnica montana angewiesene Art, die weiter un- ten näher beschriebene Tryp. arnieivora, und bin sehr geneigt diese für die wahre Musca Arnicae Linnes zu halten, da sich seine Beschreibung auf dieselbe grade eben so gut, ja seiue unbestimmte Bezeichnung der Körperfarbe (corpus subgriseum s. testaceum) fast noch besser deuten lässt, so dass ich wenig Bedenken gehabt haben wür- de, der Tryp. arnieivora den Linneschen Namen beizu- legen, wenn ich nachweisen könnte, dass sie wirklich in Schwe- den vorkommt. Me'ujen erwähnt der Tryp. flavicauda als Bewohnerin der Arnica montana; leider ist aus die- ser Angabe nicht zu entnehmen, welche Art er eigentlich aus dem Saamen des Wohlverleis gezogen hat, da, wie von ihm ausgegangene Originalbestimmungen beweisen, seine Tryp. flavicauda eine mehrere ähnliche Arten mit gegitterten Flügeln und lichter Legeröhre umfassende Collektivspezies ist, deren Namen ich, da sich auch seine Beschreibung auf keine

365

Art vorzugsweise deuten lässt, ganz habe aufgehen müssen. Wahrscheinlich mag sich seine Beobachtung ebenfalls auf Tryp. arnieivora beziehen.

Anmerk. 2. Ob Fabrkius und Schrank den Linne- schen Namen in demselben Sinne wie Fallen und Meigen gedeutet haben, muss wohl dahingestellt bleiben; du Schrank vom Vorkommen auf Arnica (Ins. Auslr. 959.) nichts wis- sen will, scheint wenigstens soviel gewiss, dass er eine an- dere als die Linnesche Art vor sich gehabt hat. Mu-

sca Arnicae des Syst. nat. muss natürlich für einerlei mit der Musca Arnicae der Faun. Suec. angesehen werden.

34. Trypeta Wes termann i.

T r.y p e t a Westermanni Meiij. V. p. 333. No. 32. Tab. 50. No. 6.

Oxypüora Cardui Roh. Deso. Myod. p. 757. No. 2.

Oxyphöra Westermanni M'nU;. Ent. Mag. III. p. 61. fig-. 2.

Tephritis Westermanni Macf/. Suit. Dipt. II. p. 461. No. 2. Ein Blick auf Meigens oder Walkers Flügelabbil- dung reicht zum Erkennen dieser Art hin, so dass ich über dieselbe wenig hinzuzufügen habe. Der Hinterleib er- scheint etwas bandirt, weil die lichtgelhliche Behaarung des- selben gegen den Hinterrand der einzelnen Segmente hin dich- ter steht, von unterbrochenen schwarzen Binden sehe ich an gut conservirten Stücken aber auch nicht eine Spur. Die Legerohre des Weibchens ist kurz, kaum von der Länge des letzten Segmentes, von der Farbe des Körpers, hinten in der Regel mit feinem schwärzlichen Saume. Das dritte Fühler- glied ist kurz, unten gerundet, deutlicher als gewöhnlich be- haart, auch die Fühlerborste ist deutlich behaart. Taster auffallend breit, aber nicht vorstehend; Mundöffnung gross, rund. Das Flügelgitter ist braun auf braungelhem Grunde und bildet eigentlich zwei an der Flügelspitze breit verbun- dene Längsbinden 5 kleine Queerader jenseit der Mündung der ersten Längsader, auf dem letzten Drittel der dahinter lie- genden Zelle. Länge 3'/2 bis 4 Linien (nach Meigen und Macquart mir-3%). Aufenthalt der Larve unbekannt. Va- terland: England, Frankreich, Schweiz und Deutschland.

Anmerk. Musca Heraclei L'inn. lässt sich nicht auf Tryp. Westermanni deuten, da dieser letztem der

366

gelbe Seitenstreif des Thorax fehlt, so gut auch die Angabe über die Flügelzeichuung auf dieselbe passen würde.

35. Trypeta parietina.

Musca parietina Linn. Faun. ed. II. p. 458. No. 1863.

Musca parietina Syst. nat. Vindob. 1767. 996. No. 107.

Musca parietina Fbr. Spec. Ins. II. p. 450. No. 79.

Musca parietina Gmel. Syst. nat. V. p. 2854. No. 107.

Musca parietina Fbr. Ent. syst. IV. p. 350. No. 154.

Tephritis parietina Fbr. Antl. p. 319. No. 13.

Tephritis pantherina Fall. Ortal. p. 10. No. 14.

Trypeta parietina Meig. V. p. 334. No. 33. Tab. 50. fig. 7.

Oxyna cinerea Rob. Desv. Myod. p. 755.

Acinia parietina Walker Ent. Mag. III. p. 76. No. 2. fig. 21. Die grosse Aehnlichkeit, welche diese Art mit den bei- den nächst folgenden hat, macht einige Zusätze zu Me'igcns Angaben nöthig. Die Körperfarbe ist grau, auf dem Thorax etwas in das Gelbliche ziehend ; Kopf und Beine sind gelb, die Stirn meist lebhaft orangefarben. Lippen massig verlän- gert, so dass der Rüssel gekniet erscheint, der nebst den Tastern in der Ruhe wenig aus der Mund Öffnung hervorragt; die Fühlerborste, aber nur äusserst fein, behaart. Schild- chen grau, an der Spitze gelblich. Hinterleib grau, auf je- dem Segmente zwei grosse undeutliche bräunliche Flecke, die den Hinterrand und eine Mittelstrieme freilassen; bei dem Männchen ist zuweilen das letzte Segment gelblich gesäumt; viel seltener sind es auch die vorhergehenden. Uebrigens ist der Hinterleib bei beiden Geschlechtern weitläufig mit lose anliegenden, ziemlich steifen, lichten Härchen besetzt, von denen sich die am Hinterrande des letzten Segmentes durch grössere Länge auszeichnen und zuweilen einige schwarze beigemischt haben. Die Legeröhre des Weibchens ist kurz, etwa vom dritten Theile der Länge des Hinterleibes, nach der Spitze hin bedeutend schmäler. Die Flügelzeichnung ist braun auf ziemlich farblosem Grunde; eine aus grösseren durchsichtigen Flecken zusammengesetzte Binde trennt den an der Flügelspitze liegenden Theil von der übrigen Zeichnung, die durch eine grosse, aus vielen durchsichtigen Flecken zu- sammengesetzte, fast dreieckige Stelle am Hinterrande ausge- buchtet ist und bis zur kleineu Queerader des Vorderrandes

367

reicht, aber die äusserste Flügelwurzel und die Alula frei lässt. Bei beiden Geschlechtern findet hinsichlich des Farhentones der Flügelzeichnuug kein erheblicher Unterschied statt.

Anmerk. 1. Ich \indicire das Citat von Tephr. pa- rietina Fbr. dieser Art. Fabricius hat meines Wissens nirgends eine Beschreibung gegeben, sondern theilt an allen Stellen, wo von parietina die Rede ist, Linnes Diagnose mit und verweist wegen des Näheren auf die Faun. suec. und das Syst. nat. Ferner kommt diese Art, die ihm wegen ihrer Gemeinheit nicht entgangen sein würde, in seinen Schrif- ten unter keinem andern Namen vor. So ist es wohl von seihst klar, dass unter Musca und Tephr. parietina der Fabi'icius sehen Schriften, und darum handelt es sich al-. lein, nur die gleichnamige Linnesene Art verstanden werden kann. Was jetzt unter diesem Namen in seiner Sammlung stecken mag, hat damit nichts zn schaffen. Meigen meint Tr. L eontodontis; diese Angabe kann aber nicht als zu- verlässig angesehen werden, da, wie sich weiter unten voll- ständig ausweisen wird, Meigen die Trypetaarten mit gegit- terten Flügeln nicht scharf genug unterschieden hat. Wohin das Urtheilen blos nach Ansicht der Sammlung ohne Berück- sichtigung der Schriften führt, zeigt sich darin recht klar, dass Meigen nicht nur die Tephr. parietina, sondern auch den nach Fabricius Angaben so sehr verschiedenen Dacus Scabiosae mit Trypeta Leontodoutis verei- nigen zu müssen denkt.

Anmerk. 2. Es ist auffällig, dass über die frühereu Stände einer so häufigen Art noch gar nichts bekannt ge- worden ist; ich fing sie einmal in Mehrzahl im Juni auf Brennesseln, ohne indess über den Larvenaufenthalt etwas er- mitteln zu können. Die Mehrzahl der unter den erwähn- ten Stücken befindlichen Weibchen zeichnet sich durch eine grössere Anzahl von schwarzen Borsten auf dem Vordertheile der Stirn aus, wo sonst bei dieser wie bei der folgenden Art jederseits nur eine schwarze Borste zu stehen pflegt; die Le- geröhre ist etwas breiter, als bei den übrigen Weibchen mei- ner Sammlung, was sich daraus erklärt, dass es jüngst aus- geschlüpfte Stücke waren, bei denen die Legeröhre durch

368

das Vertrocknen stets flacher und also auch breiter wird; die zngleich gefangenen Männchen unterscheiden sich von ande- ren Männchen nicht.

Anmerk. 3. Wegen der Unterscheidung von mehreren, zwar nicht eben nahe verwandten, aber doch äusserlich ähn- lichen Arten, ist es unerlässlich nöthig die Verlängerung der Lippen in die Diagnose gegenwärtiger Art aufzunehmen.

36. Trypeta flavipennis.

Oxyna flavescens Roh. Desv. Myod. 755. ?Acinia laticauda Walker p. 76. No. 3. üg. 22. T r y p e t. p a r i e t i n a e. Trypeta flavipennis: flavescens, capitulum proboscidis valde elongatum; alae apice latae, brunneo-reticulatae, fa- scia transversa subinterrupta magnaque marginis interioris macula punctis pellucidis majoribus fenestratae. Stylus ana- lis niger, ciugulo rufo. Long. IV4 2 lin.

Diese Art ist der vorigen so überaus ähnlich, dass ich anstatt eine ausführliche Beschreibung zu geben, mich auf Angabe der Unterschiede beider beschränken kann.

Kopf wie bei Tryp. parietina nur der Mundrand vorn etwas mehr in die Höhe gezogen und die Lippe viel län- ger, Rüssel und Taster in der Ruhe mehr über den Mund- rand vorstehend. Thorax und Hinterleib seidenartig gelb, nicht grau; das Schildchen grösstentheils gelblich. Behaa- rung des Hinterleibes kürzer und die einzelnen Haare dersel- ben nicht so stark, als bei Tryp. parietina. Am Hinter- rande des letzten Segments stets eine Reihe starker abstehen- der schwarzer Borsten; die doppelte Fleckenreihe des Hinter- leibes ganz wie bei Tryp. parietina, durch den gelben Filzüberzug desselben bei frischen Stücken sehr versteckt, wogegen bei abgeriebenen die dunklen Flecke deutlicher her- vortreten, Hinterrand und Mittellinie aller Segmente aber gelblich erscheinen. Die Legeröhre ist von derselben Länge, wie bei Tryp. parietina, aber bedeutend breiter und nicht ganz schwarz, wie bei jener, sondern sie hat vor der Spitze ein lebhalt rotlies Bändchen. Die Form der Flügel ist ver- hältnissmässig breiter, aber kürzer als bei Tryp. parie- tina, die Spitze derselben mehr abgerundet; das Randmal

369

ist etwas kleiner, die kleine Queerader ist ein wenig mehr über dasselbe hinaus nach der Flügelspitze hin gerückt, ohne deshalb der gewöhnlichen Queerader näher zu stehen. Die Ramldornen des Flügels scheinen mir etwas deutlicher, die Fiirbung der ganzen Flügel ist zwar der, die sich bei Tryp. parietina findet ähnlich, doch viel gelber, die Zeichnung derselben bei dem Weibchen in der Regel etwas dunkler als bei dem von Tryp. parietina, bei dem Mannchen dage- gen gewöhnlich erheblich heller; ihre Gestalt wie bei Tryp. parietina, nur die aus grösseren hellen Flecken zusammen- gesetzte Queerbinde in der Regel in der Mitte etwas unter- brochen, auch die Flügelwurzel vor der kleinen Queerader des Vorderrandes und die Alula gefleckt; bei dem Mannchen verbleicht die Flügelzeichnung oft sehr. Ich besitze fol- gende Varietäten:

var. 1. Klein, nur V/2 Linie lang, sonst wie gewöhnlich.

Ein Männchen, var. 2. Flügelzeichnung bräunlichgelb, die Queerbinde und der grosse helle Fleck am Hinterrande mit kaum wahr- nehmbarer gelblicher Zeichnung, erstere viel breiter als gewöhnlich. Ein Männchen von gewöhnlicher Grösse, var. 3. Das braune Flügelgitter mit weniger hellen Punkten als gewöhnlich, die vorhandenen aber grösser; eine Queerreihe kleiner hellerer Punkte, die sich stets in dem Spitzenflecke selbst findet, zeichnet sich namentlich durch Grösse und Klarheit der einzelnen Punkte aus und bil- det so eine schmale Queerlinie. Ein sonst ganz nor- males Weibchen. ? var. 4. Der gelbliche Ton der Flügelfläche fehlt, die Flü- gelzeichnung wie sonst bei dieser Art, aber auch bei dem Männchen sehr dunkelbraun und von wenigen hel- leren Flecken durchbrochen; der ganze Körper etwas plumper als gewöhnlich , die braune Fleckenreihe des Hinterleibes deutlicher. Die Hinterschenkel bei beiden Geschlechtern auf der Unterseite gebräunt. Zwei Männchen und ein Weibchen aus Schlesien. Der Zu- stand der Conservation, in dem ich diese drei Exemplare erhielt, ist leider nicht der Art um ein sicheres Urtheil (5. Band. 2. Heft.) 24

3TO

zuzulassen. In den wesentlichsten Merkmalen, nament- lich im Baue des Untergesichtes und der Länge der Lippe stimmen sie ganz mit gegenwärtiger Art überein und können deshalb nicht mit Tryp. parietina verwech- selt werden; sonst haben sie freilich ein eigenthümlich abweichendes Ansehen.

Scheinbare Uebergänge von Tryp. flavipennis zu Tryp. parietina kommen nicht selten vor, doch beschrän- ken sich dieselben auf ein Aehnlicherwerden in Flügelzeich- nung und zuweilen in Körperfarbe. Der Unterschied der Mundtheile, der Flügelform, der Gestalt der Legeröhre u. s. w. ist vollkommen constant, die Absonderung als besondere Art aber dadurch eben gerechtfertigt.

Vaterland : England, Frankreich, das südliche Deutsch- land, seltener im nördlichen. Sie mag viel weiter verbreitet sein und nur die Aufmerksamkeit bisher nicht auf sich ge- zogen haben. Aufenthalt und Lebensweise der Larve ist unbekannt.

Anmerk. Das Citat aus dem Essai sur les Myodaires ist so sicher wie eines daher sein kann. Dass Acinia laticauda Walker nicht die 31eigensc\\e Tryp. latican- da sei, wofür er sie durch einen grossen Felilgriif hält, zeigt der erste vergleichende Blick auf die Flügelabbildnngen, wel- che beide Schriftsteller geben; dass Acinia laticauda Wlk. gegenwärtige Tryp. flavipennis sei, setzen Walkers Angaben fast ausser Zweifel, obgleich die Farbe der Lege- röhre von ihm heller angegeben wird, als ich sie bisher be- obachtet habe; die von ihm Tab. IX. fig. 22. gegebene Ab- bildung stellt den Flügel eines etwas blasser gezeichneten Männchens dar. Da er die von Hob. Desvoidy gebil- deten Genera annimmt, so sollte gegenwärtige Art, sammt Tryp. parietina nicht unter Acinia sondern unter Oxy- na aufgezählt sein. Ob Ensina Pyrethri Macq. nicht auch als Synonim hierher zu ziehen sei, muss deshalb zwei- felhaft scheinen, weil er die Legeröhre als einfarbig schwarz beschreibt, und den Hinterleib stillschweigend als ungefleckt angiebt; die von ihm hervorgehobene Behaarung der Fühler-

3?1

horste macht keineswegs einen Unterschied gewiss, da sie hei Tryp. flavipennis so gut wie hei Tryp. parietina, freilich nur äusserst fein und kurz, hehaart ist.

37. T r y p e t a prohoscidea. Tryp. prohoscidea: flavescens, capitulum proboscidis valde elongatum; alae apice angusliores, brunneo-reticulatae, fa- scia transversa magnaque marginis interioris niacula pun- ctis pellucidis majorihus fenestratae. Stylus analis niger cingulo rui'o partim conspicuo. Long. P^ün.

Eine den beiden vorigen überaus ähnliche Art, indess von Trypeta parietina durch gelbere Körperfarbe, viel grössere Verlängerung der Lippe, dunklere und von kleine- ren, zerstreuteren Punkten durchbrochene Flügelzeichnung leicht zu unterscheiden, auch ist die Flügelwurzel vor der kleinen Queerader des Vor der r and es nebst der Alula gefleckt. Flügelform und Aderverlauf ganz wie bei Trypeta parie- tina. Färbung und Behaarung dagegen ganz wie bei Try- peta flavipennis, auch die Legeröhre zeigt dasselbe ro- the Bändchen, doch undeutlicher; sie unterscheidet sich von derselben besonders durch die Form der Flügel, die bei Tryp. flavipennis au der Spitze viel breiter sind, etwa von dem Umrisse wie bei Tryp. rotundiventris (vid. Tab. I. fig. 24.), während sie bei Tryp. prohoscidea etwa die Form wie von Tryp. quadrifasciata (vid. Tab. I. fig. 28.) ha- ben; die aus hellen Flecken zusammengesetzte Binde dersel- ben ist minder unterbrochen, die dunklen Flecke von kleine- ren und zerstreuteren Punkten durchbrochen, das Randmal ein wenig länger. Der Kopf ist verhältnissmässig etwas kleiner als bei Tryp. flavipcnni s, die Mundtheile von demsel- ben Baue, auch die Lippe von fast gleicher Verlängerung, doch nicht ganz so lang. Die Mittel- und Hinterschen- kel sind bei allen Exemplaren meiner Sammlung ihrer ganzen Länge nach etwas gebräunt, während sie bei Tryp. flavi- pennis in der Regel ganz gelb sind und eine sich zuweilen daselbst zeigende Bräunung mehr fleckenartig auftritt. Bei Tryp. flavipennis bemerke ich an der Lippe einige län- gere Härchen, von denen ich hei Tryp. prohoscidea nichts

24*

3*3

sehe, doch wage ich darauf kein Gewicht zu legen, da sie leicht bei den Exemplaren von Tryp. proboscidea bloss verloren gegangen sein könnten.

Ich besitze gegenwärtige Art nur ans Schlesien und der Grafschaft Glatz. Ueber den Aufenthalt der Larve weiss ich nichts zu sagen.

Anmerk. 1. Man wird Tryp. parietina, flavi- pennis und proboscidea am leichtesten erkennen, wenn man zuerst die Exemplare mit minder verlängerter Lippe (Tryp. parietina) absondert, und dann die mit breiter Flügelspitze (Tryp. flavipeunis) von denen mit schmäle- rer (Tryp. proboscidea) trennt.

Anmerk. 2. Es ist unmöglich zu entscheiden, welche der drei genannten Arten von den verschiedenen Schriftstel- lern mit dem Kamen parietina bezeichnet worden sei, ge- wöhnlich sind wohl die Arten vermengt woden. Den Namen parietina deshalb ganz aufzugeben, schien mir kaum rath- sam, da das Aufgehen eines Lärme' sehen Namens immer ein Verlust ist. Ich habe ihn der Art beilegen zu müssen ge- glaubt, welche sich durch etwas grauere Färbung auszeichnet und die im nordöstlichen Deutschland (also wohl auch in Schweden) die häufigste ist.

38. Trypeta argyro cephala (Tab. I. fig. 30.). Tryp. argyrocephala: cinerea, abdomine quadrifariam maculato; capite albo micante, proboscide geniculata; pe- dilms flavis, femoribus nigris; alarum reticulatarum fascia obscuriori biarcuata. Long. V/2 12/3 lin-

Eine ausgezeichnete, den vorigen verwandte, aber we- der mit ihnen noch mit irgend einer andern verwechselbare Art. Aschgrau; die hinteren Borsten des Thorax und die beiden seitlichen des Schildchens stehen auf wenig bemerkba- ren schwärzlichen Punkten, die Spitze des letztern ist in ge- ringer Ausdehnung gelblich gefärbt. Der Hinterleib hat vier Reihen ziemlich grosser schwärzlich brauner Flecke, von de- nen die mittleren deutlicher und grösser sind ; die seitlichen gerathen durch das Eintrocknen des Hinterleibes auf die Un- terseite und sind dann oft sehr schwer zu bemerken. Die

373

Legeröhre des Weibchens ist kurz, nur so lang wie die bei- den letzten Segmente, ziemlich breit, glänzend schwarz. Der Kopf ist rostgelb, schimmert aber überall lebhaft weiss; die Fühler zeichnen sich durch die Kürze des dritten unten ge- rundeten Gliedes und durch die dunkle Borste, deren Behaa- rung sehr wenig Wahrnehmbar ist, aus; der Mundrand ist äusserst stark vorgezogen, die Behaarung an demselben, wie auf den Backen und den kaum vorstehenden Tastern, weiss. Die Beine sind rostgelb, die Schenkel aber bis gegen die Spitze braunschwarz. Das Flügelnelz wird durch grosse durch- sichtige Punkte, die sich zu einem dreieckigen Flecke am Vorderrande und zu zwei Flecken am Hinterrande gruppiren, auf eine doppelt bogenförmige, von ziemlich häufigen kleinen Pünktchen durchbrochene Binde reduzirt; auch die Flügel- wurzel ist fast frei von dunkler Zeichnung.

Vaterland: Deutschland. Nahrungspflanze der Larve unbekannt.

Anmerk. 1. Tryp. argyrocephala hat für den ober- flächlichen Anblick die meiste Aehnlichkeit mit Tryp. bi- flexa, aber von allen anderen Unterschieden abgesehen, un- terscheidet sie schon der vorgezogene Mundrand und der ge- kniete Rüssel leicht. Sie gehört demnach zur zweiten Abiheilung von Ensina im Sinne Macquarls, während Tryp. biflexa zu Acinia gebracht werden müsste.

Anmerk. 2. Mit Ensina femoralis Macq. Suit. Dipt. II. p. 473. No. 2. ( T r y p e t a n i g r o f e m o r a t a Meig. VII. p. 355. No. 75.) kann gegenwärtige Art nichts gemein haben, da jene von Macquart nicht nur zur ersten Abthei- lung von Ensina gebracht worden ist, wo der Mundrand nur wenig vorgezogen ist, sondern sich auch durch fast zusam- mengeflossene Flügelbinden auszeichnen soll, während bei Tryp. argyrocephala die die Flügelbinden trennenden Flecke sich grade durch Grösse und Bestimmtheit auszeichnen.

39. Trypeta comiculata (Tab. I. fig. 31.). Tephritis comiculata Zelterst. Act. Hohn. 1819. (nach Fallen). Tephritis comiculata Fall. Ortal. p. 8. No. 11. Trypeta comiculata Mcig. V. p. 335. No. 34. Acinia Jaceae Roh. Desv. Myod.

3*4

Acinia corniculata Walher Ent. Mag. III. p. 75. No. I. fig. 20. Acinia corniculata Macq. Suit. Dipt. II. p, 469. No. 1. Diese Art ist durch die doppelt bogenförmige Binde, welche das Flügelgitter bildet und durch die vier runden, durchsichtigen weisslichen Punkte zwischen der dritten und vierten Längsader, so wie durch die Korperfarbe, so kennt- lich bezeichnet, dass eine Verwechselung mit irgend einer anderen unmöglich ist. Hinsichtlich der doppelten, zu- weilen vierfachen Fleckenreihe des Hinterleibes, ist sie sehr veränderlich, nicht selten ist derselbe ganz ungefleckt. Die Legeröhre ist ziemlich breit, etwa so lang wie die beiden letzten Hinterlcibssegmeute zusammen, rostgelb, an der Spi- tze dunkler.

Sie kommt im ganzen nördlichen Europa vor. Die Nahrungspflanze der Larve ist noch nicht ermittelt. 40. Trypeta Zell er i d" (Tab. I. fig. 32.). Tryp. Zeller i: flavescens; alis reticulalis maculis quatuor obscurioribus ad rhombi angulos dispositis; abdomine in- terrupte nigrofasciato. Long. l3/3 lin.

Beschreibung: Kopf gelb; Fühler lebhafter gefärbt, das zweite Glied derselben obenauf mit einer längeren Borste; das dritte Glied verhältnissmässig schmal, an der Spitze schwärz- lich; die Borste gelb, feinbehaart. Thorax gelblich filzig, an den Seileu meist bräunlich; Schildchen hellgelb, an den Sei- tenecken etwas gebräunt; Hinterrücken glänzend schwarz; Hinterleib gelblich, mit die ganze Breite der Ringe einneh- menden, iu der Mitte unterbrochenen tiefschwarzen Binden, die von der gelben Färbung nichts übrig lassen, als eine et- was winklige Mittelstrieme auf der Überseite, welche nur bis zum ersten Drittheil des letzten Ringes reicht, eine kleinere Stelle gegen den Seitenrand der ersten Ringe hin und eine gerade Miltelstrieme auf der Unterseite. Die Behaarung des Hinterleibes ist dunkel, fast schwärzlich, nur auf den hellge- zeichneten Stellen und am Hinterrande des zweiten, dritten und vierten Ringes ziemlich lebhaft gelblich. Die Beine sind hellgelb. Die Flügel sind klar, nur an der sehr wenig gefleckten Wurzel etwas gelblich tingirt, über ihre ganze Fläche mit einem schwärzlichbrauuen Netze bedeckt, in

3*5

welchem sich vier viel dunklere Stellen auszeichnen ; die grösste derselben liegt an der Flügelspitze und dem Vorderrande, die ihr an Grösse am nächsten stehende da, wo sich die fünfte Längsader mit der hinteren Queerader vereinigt, die dritte am und im verhältnissmässig grossen Randmale, die vierte auf dem sehr verlängerten hintern Winkel der zweiten der kleinen Wurzelzellen. Die hellen Punkte der Flügelzeichnung sind von ziemlich gleicher Grösse, nicht in einander geflos- sen, rund, und bleiben letzteres auch am Flügelrande, mit Ausnahme derer, welche am Vorderraude liegen.

Ich besitze von dieser schönen Art, welche vom Herrn Oberlehrer Zeller in Schlesien entdeckt wurde, nur ein ein- zelnes Männchen. Lebensart und Aufenthalt der Larve sind unbekannt.

Anmerk. 1. Unter den beschriebenen europäischen Try- peten ist keine, mit welcher gegenwärtige Art verwechselt werden könnte; am nächsten steht ihr Tryp. corniculata, die sich aber nicht nur durch bedeutendere Grösse, andere Flügelzeichnung und andere Färbung des Hinterleibes, son- dern ganz vorzüglich durch andere Bildung der Fühler und des Flügelgeäders unterscheidet, welcher letztere Unterschied ganz besonders in der viel winkligeren Begrenzung, welche die hintere der beiden kleinen Wurzelzellen bei Tryp. Zel- le ri hat, hervortritt.

Anmerk. 2. Eine besonders in Beziehung auf Flügel- zeichnung sehr nahe verwandte Art hat 1 p. Zelleri un- ter den Exoten an der von Langsdorf in Japan entdeckten Tryp. japonica Wied. Aussercurop. Zvveif. II. p. 485. Ich halte eine nähere Vergleichung mit derselben nicht für überflüssig, da bei der Lebensweise der Trypeten ein Ueber- siedeln derselben aus einem Welltheile in den andern durch Transporte von Pflanzen und Sämereien nicht unmöglich scheint. Namentlich mögen in botanischen Gärten gewiss nicht zu sel- ten einzelne Exemplare exotischer Arten fliegen. Mag nun auch diese Vorsicht bei Arten, welche bei uns häufig sind, überflüssig erscheinen, so ist sie es gewiss bei solchen nicht, die wie Tryp. Zelleri erst in einem oder einigen Exemplaren gefangen worden sind. Das einzige bis jetzt

376

bekannte im Berliner Museum befindliche Exemplar von Tryp. japonica ist ein Weibchen, welches Wiedema?in als Ori- ginal seiner Beschreibung gedient hat. Es unterscheidet sich von meinem Männchen besonders durch die Zeichnung des Hinterleibes; der erste und zweite Ring desselben sind nur auf der Mitte braun, auf dem dritten bis fünften Ringe ste- hen je zwei einander ziemlich genäherte schwarze Punkte von geringer Grösse. Die Fühlerspitze ist nicht breit schwarz wie bei Tryp. Zelle ri, sondern kaum etwas dunkler als das Uebrige des dritten Gliedes; auch ist bei Tryp. japo- nica die Flügelzeichnung am Rande mehr durchbrochen als bei Tryp. Zelleri. Eine Vereinigung ist also nach den bis jetzt vorliegenden Thatsachen, auch ganz abgesehen von der Verschiedenheit des Vaterlandes, die doppelte Vorsicht empfiehlt, nicht möglich.

41. Trypeta Bardanae (Tab. II. fig. 37.).

Trupanea Bardanae Schrank Faun. Boic. III. 2524.

Trypeta confusa Meig V. p. 337. No. 37. Tab. 50. fig. 9.

Trypeta Bardanae Meig. V. p. 349. No. 59.

Acinia Heraclei Walker Ent. Mag-. III. p. 77. fig. 23.

?Acinia confusa Macq. Suit. Dipt. II. p. 470. No. 3.

Diese Art ist an der ihr eigenthümlicheu sehr constan- ten Flügelzeichnung sehr kenntlich; Meiljens wie Walkers Figur stellen dieselbe gut dar. Das Flügelgitter bildet stets die breite fleckenarlige Queerbinde in der Nähe der Flügel- spitze, und die schiefliegende , welche sich von dem, einen hellen Punkt einschlicsscnden Randmale schief über die bei- den Queeradern weg bis gegen den Hinterrand zieht ; in der Mitte stossen beide Binden zusammen , haben aber da grade einen etwas grösseren hellen Punkt zwischen sich. Die ganze Flügelfläche hat am Vorderrande hin, noch mehr gegen die Flü- gelvvurzel, eine sehr gelbliche Färbung. Man wird Tryp. Bardanae nicht mit Tryp. Leontod ontis verwech- seln können, wenn man auf die bedeutendere Grösse und gel- bere Färbung gegenwärtiger Art, auf die breitere und hel- lere Legeröhre ihres Weibclrens, ausser den bereits angege- benen charakteristischen Merkmalen der Flügelzeichnung auch darauf achtet, dass das braune Flügelgitter erst gegen die

377

hintere Queerader hin zwischen die vierte und fünfte Läiurs- ader eintritt und dass der Anfang der sechsten L&ngsader nicht wie hei Tryp. Leo ntodo litis geschwilrzt, sondern nur schwach gebräunt ist. Grossere Aehnlichkeit hat Tryp. Bardanae, ausser der Flügelzeichnung, mit Tryp. co- li ura, hei welcher die Unterschiede ausführlicher angegeben werden sollen.

An merk. 1. Die Einsetzung des Schrahkschen Namens in sein Recht bat kein Bedenken, da die in der Fauna Boica gegebene Beschreibung die Art mit Sicherheit erkennen lässt. Die Richtigkeit der Deutung desselben wird übrigens auch dadurch noch bestätigt, dass gegenwärtige Art als Larve auf die Köpfe der Klette angewiesen ist, aus denen ich die Fliege mehrmals erzog, ja dass sie, wie es scheint, ausschliesslich auf diese Pilanze beschränkt ist.

Anmerk. 2. Walker hält Tryp. Bardanae, durch einen sehr argen Missgriff für Tryp. Heraclei Fbr. Mg. und setzt der Verwirrung die Krone auf, indem er auch noch Musca Heraclei Luine (Meigens Tryp. Onopordi- n is) als Syiionim dazu zieht. Hätte er seine Flügelabbildung Tab. IX. fig. 23. nur etwas genauer mit den von Meigen gegebenen verglichen, so hätte er wenigstens statt auf Tryp. Heraclei 31eig. auf Tryp. conf usa Me'ig. kommen müssen.

Anmerk. 3. Das Citat von Acinia confusa Macq. scheint mir wegen der Kürze und Oberflächlichkeit von Mac- quarls Angaben nicht vollkommen sicher.

Anmerk. 4. Walker citirt Acinia plantaris Roh. Desv., Macquart dagegen A c. claripennis Hob. Desv. als Synonim zu gegenwärtiger Art. Bei der grossen Unsi- cherheit in der Deutung der dieser Abtheilung von Trypeta angehorigen Arten des Essai sur les Myodaires scheint es am gerathensten alle seine entomologischen Sünden der Ver- gessenheit zu übergeben.

Anmerk. 5. Meigen sagt, dass die Legeröhre bei Tryp. confusa schwarz sei; diess ist sie nur höchst aus- nahmsweise, in der Regel ist sie rothgelb. Er mag ihr Ex- emplare anderer Arten beigemengt haben, worauf auch seine

378

Angabe» über Varietäten in der Flügelzeichnuiig hindeuten. Seine Flügelabbildung gehört sicher hierher.

42. Trypeta conura (Tab. I. fig. 29.). Tryp. conura: flavescens ; alis reticulatis, basi et macula magna ad marginem exteriorem nuigis perspicuis; stylo anali magno conico rufescente. Long. 272 ^n-

Der vorigen überaus ähnlich , nur in der Flügelzeich- nung sehr abweichend; das bräunliche Netzwerk ist über die ganze Fläche derselben ziemlich gleichraässig ausgebreitet, nur die Wurzel und eine Stelle am Vorderrande jenseits des Randmales wenig gefleckt. Beiderseits neben dieser hellen Stelle am Vorderrande ist das Flügelgitter etwas dunkler. Kopf, Mittelleib und Beine haben ganz die Färbung wie bei Tryp. Bardanae, auch zeigen die Horndecken der Hin- terleibsringe dieselben gelben Hinterrandssäume, wie bei je- ner. Die Legeröhre von Tryp. conura ist noch ein we- nig länger als die beiden letzten Hinterleibsringe zusammen, also merklich länger als bei Trypeta Bardanae, und zu- gleich viel conischer. Ausser den bereits erwähnten Unter- schieden macht die Art auch die etwas bedeutendere Grösse und die breitere Form der Flügel kenntlich.

Bei den im Ganzen nicht erheblichen Formunterschieden zwischen Tryp. Bardanae und Tryp- conura habe ich lange Bedenken getragen, letztere für eine besondere Art an- zusehen, so sehr verschieden auch die Flügelzcichnung sein mag. Da aber von 115 Exemplaren der Tryp. Bardanae, die in meiner Sammlung befindlich sind, kein einziges auch nur die Andeutung eines Ueberganges in der Flügelzeicbnung zu der der Tryp. conura zeigt, so muss ich die Trennung derselben für vollkommen gerechtfertigt halten. Von Tryp. Leontodontis weicht Tryp. conura in Körpergrösse und Körperfarbe, verhältnissmässiger Länge der Legeröhre und in der Flügelzeichnung zu bedeutend ab , als dass eine nä- here Vergleichnung nöthig wäre.

Meine Exemplare sind bei Wien gefangen worden. Die grosse Schwäche der Diagnose dieser, wie der fol- genden Arten erkenne ich selbst vollständig an, weiss aber in der That nichts Besseres an deren Stelle zu setzen.

379

43. Trypeta tmucata (Tab. I. fig. 33>

Tryp. truncata: luteo- cinerea; alae obscure reticulatae, macnlis obscnrioribus magnis inter se, punctis perspicuis basi coiifluentibus, stigma punctis duobus pellucidis; Stylus analis brevissimus, latus, rufescens. Long. 2l/3 lin.

Wiederum eine den beiden vorigen, besonders der Tryp. conura sehr ähnliche Art; mit Tryp. Bardanae lässt sie sich aus den oben bei der vorhergehenden Art angeführ- ten Gründen nicht vereinigen, mit Tryp. conura aber auch nicht, da die Legeröhre des Weibchens kaum halb so laug wie die von jener ist, nämlich kaum länger als das letzte Hiuterleibssegment; ihre Farbe ist rotligelb.

Färbung wie bei Trypeta conura, nur etwas grauer; auch der Flügelschnitt und die Flügelfärbung sehr ähnlich, aber das Randmal, welches bei Tryp. conura und den an- deren nächst verwandten Arten nur einen hellen Punkt ein- schliesst, hat deren zwei.

Die Kürze und Breite der Legeröhre rechtfertigt die Trennung von den nächstverwandten Arten.

Vaterland: die Gegend von Wien.

44. Trypeta simplex (Tab. II. fig. 38.).

Tryp. simplex: cinerascens; alis reticulatis basi et mar- gine interiore magis perspicuis, punctis duobus disci albo- micantibus; stylo anali brevi conico nigro-brunueo. Long. 2 lin.

Einfarbig grau, auf dem Thorax mehr gelbgrau, Kopf und Beine lehmgelblich. Körperbau ganz wie bei Tryp. Leontodontis, auch die Legerölue von derselben Gestalt und Farbe wie bei jener, aber der Mundrand vorn weniger sanft in die Höhe gezogen, sondern plötzlich ein wenig auf- geworfen und die Flügel verhältnissmässig breiter. Die Flü- gelzeichnung ist ein dunkelbraunes, von wenigen, meist ziem- lich grossen Punkten durchbrochenes Netz ; am Hinterrande der Flügel sind die Durchbrechungen häufiger und die Wur- zel ist nur weitläufig braun gefleckt. Zwei durchsichtige Punkte, der eine vor und der andere hinter der kleinen Queer- ader, schimmern lebhaft weiss; einen ähnlichen doch matteren

380

Schimmer zeigen drei Flecke, wovon der eine zwischen der zweiten und dritten Längsader in der Gegend der kleinen Queerader, die beiden anderen aber unmittelbar bei ihm am Vorderrande selbst liegen. Das Randmal schliesst nur einen kleinen hellen Punkt ein.

Mit Tryp. Leontodontis kann diese Art wegen des ganz abweichenden Charakters der Flügelzeichnung, wie we- gen der oben bereits angegebenen Unterschiede nicht ver- wechselt werden. An eiue Vereinigung mit Trypeta co- nura ist wegen der fast noch einmal so langen Legeröhre dieser letztem ebenfalls nicht zu denken. Mit der ihr aller- dings sehr ähnlichen Trypeta truueata getraue ich mich alier ebenfalls nicht sie zu vereinigen, weil bei ersterer die Legeröhre viel breiter ist, der Mund r and nicht die eigen- thümliche kleine Aufwerfung zeigt, die hellen Punkte der viel durchbrochenen) Flügelzeichnung keine Spur von weissem Schimmer haben, auch das Randmal statt eines einzigen, zwei helle Punkte einschliesst.

Ich habe die Beschreibung dieser Art, welche ich bei Smyina fand, hier geben zu müssen geglaubt, da sie wahr- scheinlich auch im südöstlichen Europa vorkommt und sehr leicht mit der vorigen Art verwechselt werden kann.

Aumerk. Auch Tryp. pulchra ist in Körperform und Körperfarbe der Tryp. simplex sehr ähnlich, wird aber leicht an der am Rande strahlenförmigen Flügelzeichnung un- terschieden.

45. Trypeta Leontodontis (Tab. II. fig. 39.).

Musca Leontodontis De Geer VI. 24. No. 17. Tab. II. fig.

15—18. Teph ritis Leontodontis Fall. Ort. p. 9. No. 13 (excl. var. ß}. Trypeta Leontodontis Meuj. V. p. 335. No. 35. Tab. 50. fig. 8. ?Acinia Leontodontis Walker Knt. Mag. III. p. 77. Tab.

IX. iig. 24. Acinia Leontodontis Macq. Suit. Dipt II. 469. No. 2. V Tepliritis Leontodontis Zetterstedt Ins. Läpp. p. 745. No. 6. (ex parte). Unter diesem Namen sind wohl von den meisten Schrift- stellern verschiedene Arten zusammengeworfen worden, so dass es schwer ist eine eiuigermassen befriedigende Syuonimie

381

aufzustellen. Ich halte die sogleich näher zu beschreibende Art für die wahre De Geersche Musca Leo ntodo litis und behalte für sie diesen Namen um so mehr bei, da ich auch Füllens T e p h r. Leontodontis mit Ausnahme von var. ß. und Metyens Tryp. Leontodontis in ihr zu er- kennen glaube. Was Walker unter Acinia Leonto- dontis verstanden hat, wird durch seine Citate, welche die himmelweit verschiedensten Arten, wie Musca stellata Sulzer (Tryp. radiata Me'icj. oder eine ähnliche Art) und Tryp. confusa Me'ig. hierher ziehen, zweifelhaft; noch zwei- felhafter durch mehrere auf die in Rede stehende Art gar nicht passende Angaben seiner Beschreibung; sehe ich trotz dem Acinia Leontodontis Walk, als ein nicht unwahr- scheinliches Synonim gegenwärtiger Art an, so geschieht es, weil ich der von ihm gegebenen Figur, die hierher zu deu- ten scheint, mehr vertraue, als der Sorgsamkeit seiner Be- schreibung und Synonimie. Macquarts Angaben sind sehr kurz, enthalten aber nichts, was sich nicht hierher deuten liesse. Der Beschreibung und Varietätenaufzählung, wel- che Zellersledt an der citirten Stelle giebt, sieht man es leicht an, dass seine Tephr. Leontodontis ein Gemisch von gar verschiedenen Arten ist; ich vermuthe unter ihnen auch gegenwärtige, ohne indess auch nur mit einiger Wahr- scheinlichkeit bestimmen zu können, unter welcher seiner Va- rietäten sie versteckt sein möge.

Tryp. Leontodontis ist l1/, l3/4 Linien lang; aschgrau, Kopf und Beine lehmgelblich, die Stirn meisten- theils gelblich grau; die Behaarung an den Seiten des Mund- randes ist nach vorn hin schwärzlich; dieselbe Farbe hat die Behaarung der Taster. Thorax, Schildchen und Hinterleib sind durchaus einfarbig grau ; auf Thorax und Schildchen pflegt die Farbe mehr als auf dem Hinterleibe in das Gelb- lichbraune überzugehen. Hie Behaarung besteht aus kurzen, steifen, lose anliegenden, hellen Härchen, nur am Hinter- rande des letzten Leibesringes und auf Thorax und Schild- chen finden sich die gewöhnlichen schwarzen Borsten. Die Legeröhre ist kurz konisch, V/2 mal so lang als der letzte Leibesring, zuweilen schwarz, eben so oft rostroth, bei wei-

38Ä

tem am häufigsten an Grund, Spitze und auf der Mittellinie schwarz und übrigens roth. Besonders bezeichnend ist für diese Art die in ihrem Charakter wenig veränderliche Flügelzeichuung; die Flügelvvurzel ist stets sehr wenig ge- fleckt; vom Randmale, das einen einzigen an seiner Spitze liegenden hellen Puukt einschliesst, zieht sich ein braunes Gitter queer über den Flügel bis über die fünfte Längsader hinweg und setzt sich da durch loseres Gitterwerk nach hin- ten mit dem geschwärzten Anfange der sechsten Längsader in Verbindung; auf diesen ersten Fleck folgt am Vorderrande, wie bei allen näher verwandten Arien, ein braunes senkrech- tes Strichelchen, hinter dem im folgenden Zwischenräume stets ein glasheller Fleck liegt; darauf folgt der zweite grössere braune Fleck, welcher am Vorderrande stets zwei helle Punkte einschliesst und den Hinterrand mit zwei, seltener nur mit ei- nem strahlförmigen Aste erreicht; unter sich und demnächst mit ihm -verbinden sich zwei an den Mündungen der dritten und vierten Längsader liegende dunkle Fleckchen, doch ist diese Verbindung auch nicht selten unterbrochen; ein kleine- rer weniger dunkler und mehr durchbrochener, deshalb we- niger bemerklicher Gilterfieck liegt auf der hinteren Queer- ader- die genannten drei Flecke verbinden sich mehr oder weniger mit einander durch loseres und blasseres Gitterwerk; der Mittelpunkt dieser Verbindung ist ein unmittelbar vor dem vorderen Ende der hinteren Queerader zwischen der dritten und vierten Längsader liegender heller Punkt.

Unter einer erheblichen Anzahl von Exemplaren besitze ich nur ein einziges, was eine liennenswerthe Varietät bildet; das gewöhnliche losere Gitterwerk ist ganz unzusammenhän- gend, die dunklen Fleckchen an den Mündungen der dritten und vierten Längsader sind anverbunden und dem der Spitze am nächsten liegenden dunkelen Flecke sind wie dem auf der hinteren Queerader ganz ungewöhnlich viel kleine helle Punkte eingestreut.

Im ganzen nördlichen Europa.

46. Trypeta angustipennis (Tab. II. fig. 41.). Tephritis Leontodont. Zell. Ins. läpp, p.745. No. 6. var.a. (ex. p.).

383

Tryp. angustipennis: cinerea; alae maculis cinerascen- tibus adspersae, duobus ad marginem exteriorem majoribus, stigmate nigricante impunctato; Stylus analis brevis niger. Long. l!/3 lin.

Kleiner und schlanker als Tryp. Leon to dontis. Die Färbung wie bei jener, auch die Legeröhre von verhält- nissnüissig gleicher Länge, aber verhältnissmässig etwas brei- ter; die helle Behaarung des Hinterleibes setzt sich sehr deut- lich auf dieselbe fort; ihre Farbe ist schwarz. Die Schenkel auf der Aussenseite mehr oder weniger gebräunt; an den hintersten ist die ganze Wurzelhälfte braun. Die Flügel sind verhältnissmässig lang und schmal, vollkommen farblos und durchsichtig, mit wenigen zerstreuten graulichen Fleckchen gezeichnet, die sich zu keinem Gitter an einander schliessen. Das Randmal, an welches sich der eine der grösseren grauen Flecke anschliessf, ist tief braunschwarz, ohne helleren Punkt; der mehr nach der Flügelspitze hin liegende noch grössere graue Fleck schliesst am Vorderrande nur einen hinter der Mündung der zweiten Längsader liegenden kleinen hellen Punkt ein.

Ich besitze von dieser äusserst kenntlichen Art nur ein Pärchen, welches Herrn Zeller als Tephr. Leonto dontis von Herrn Zetlerstedt zugeschickt wurde.

47. Trypcta fallax (Tab. II. fig. 40.). Tryp. fallax: cinerea; abdomen nigro-ci'initum, serie unica setarum pallidarum ad marginem posteriorem singuloruru segmentorum; alae reticulatae apice subradiatae, maculis dualms obscurioribus ad marginem exteriorem; Stylus ana- lis brevis nigricans. Long. l3/3 lin.

Der Trypeta Leontodontis täuschend ähnlich und damit bisher vermengt, doch auf den ersten Blick leicht an der Behaarung des Hinterleibes zu unterscheiden, die ganz schwarz ist; nur am Hinterrande jedes Segmentes, mit Ausnahme des letzten, steht eine sehr weitläufige Reihe hellerer Borsten, von denen sich die mittelsten zuweilen verdunkeln ; gegen den Hinterrand des zweiten Ringes auch ausserdem noch ein Paar kurze helle Härchen. Flügelzeichnung der von Tryp.

384

Leontod o ntis sehr ähnlich, doch die dunkleren Flecke et- was ausgedehnter, auch der erste nach dem Hinterrande zu mehr nach der Flügelwurzel hin gezogen; dasllandmal schliesst einen, der zweite dunkle Fleck zwei helle Punkte am Vor- derrande ein. Kopf und Beine wie hei Tryp. L eont od o li- tis, nur die Schenkel, besonders die vorderen, in bedeuten- der Ausdehnung gebräunt. Auch die Legerohre wie hei jener, nur gewöhnlich dunkler, schwarz, am Seitenraude rothbraun durchscheinend.

Vaterland : Deutschland ; Nahrungspflanze der Larve un- bekannt.

Anmerk. 1. Auf Exemplare gegenwärtiger Art mag sich 3J eigens Angabe über die schwarze Legeröhre von Tryp. Leontodontis wohl vorzugsweise beziehen.

Anmerk. 2. Auch mit Tryp. pulchra hat gegenwär- tige Art im allgemeinen Ansehen und in der Flügelzeichnung viel Aehnlichkeit, unterscheidet sich aber von ihr in dersel- ben Weise, wie von Tryp. Leontodontis, durch die Be- haarung des Hinterleibes, ausserdem noch durch den hellen Punkt im Ilaudmale, die mehr durchbrochenen dunkleren Flecken und die weniger entwickelte Strahlung au der Flü- gelspitze.

48. Trypeta amicivora (Tab. I. fig. 34.). Tryp. amicivora: obscure luteo cinerea; palpi prominuli; alae reticulatae maculis tribus magnis obscurioribus con- flnentibus; ahdomen nigro-pilosum, serie setarum pallescen- tinm ad singulas incisuras, margine segmenti ultinii et stylo anali ochraceis. Long. 2 2'/G lin.

Dunkel bräunlich grau; Kopf und Beine rostgelb, drit- tes Fühlerglied und die Schenkel, letzlere besonders bei dem Männchen oft dunkler; der Hand der einzelnen Segmente mehr oder weniger rostgelb, der Hinterrand des letzten Segmeutes trägt stets diese Farbe in grösserer oder geringerer Ausdeh- nung, oft ist fast der ganze letzte Abschnitt so gefärbt. Auch die Schulterecke und eine von ihr nach der Flügelwurzel hin- ziehende Strieme haben eine etwas dunklere Rostfarbe, was besonders bei abgeriebenen oder etwas verölten Stücken deut-

385

lieh wahrnehmbar ist. Das zweite Fühlerglied ist ein wenig aufgetrieben, das dritte ziemlich kurz, nuten gerundet; die Behaarung der Fühlerhorste ziemlich deutlich. Die Taster sind ziemlich breit, etwas vorstehend, der Rüssel dick. Die Behaarung des Thorax ist grösstenteils dunkel, nur an den Seiten und hinten mischen sich helle Härchen bei. Die Behaarung des Hinterleibes ist schwarz, fein, ziemlich dicht, am Hinterrande jedes Ringes, mit Ausnahme des letzten, steht eine Reihe blasser etwas stärkerer Borsten, vor der sich auf dem zweiten Ringe noch einige andre lichte Härchen finden. Die Legeröhre ist nicht ganz so lang wie die drei letzten Abschnitte zusammen, konisch, rostgelb, fein schwarzhaarig. Die Flügel sind vom Vorder- bis zum Hinterrande schwarz- braun gegittert, die gewöhnlichen drei dunklereu Stellen gross, zusammenfassend, die zweite reicht weit gegen die Flügel- spitze, an der bei den Mündungen der Längsadern zwei ziem- lich grosse dunkle Fleckchen stehen.

Ich habe diese Art aus Schlesien von Schilling und aus der Gegend um Frankfurt am Main vom Herrn Senator iwn Heyden erhalten. Es ist eine der interessanten Ent- deckungen des letztern, dass die Larve dieser Art auf Ar- nica in 011 ta na angewiesen ist.

Anmerk. 1. Ich halte diese Art für die wahre Mu- sca Arnicae der Faun, suec, weshalb ich der gewöhnli- chen Deutung derselben auf eine Art, die nie auf Arnica gefunden worden ist, nicht gefolgt bin. Die Entscheidung über die Richtigkeit oder Unrichtigkeit meiner Deutung muss in der Faun. suec. ed. 1. und besonders in den Act. Ujisal. vom Jahr 1736 gesucht werden, wo IAnne die Fliege zuerst beschrieb, welche mir aber nicht zugänglich sind. Soviel ist gewiss, dass die Angaben der zweiten Ausgabe der Faun, suec. sich eben so gut auf die gegenwärtige Art beziehen las- sen, als auf die, welche gewöhnlich dafür genommen wird. Ich habe durch den gewählten Namen wenigstens auf die Nah- rungspflanze der Larve hindeuten wollen; er weicht dem JLinn& sehen , sobald es sich ausweist, dass die in Schweden auf Arnica vorkommende Art mit gegenwärtiger einerlei ist.

Anmerk. 2. Wie Meigens Tryp.Leontodontis ein

(5. Band. 2. Heft.) 25

386

Gemisch mehrerer, zum Theil ziemlich heterogener Arten ist, 60 ist das, vielleicht in noch höherem Grade auch mit seiner Tryp. flavicauda der Fall, welche Tryp. arnicivora, Tryp. ruralis, Tryp. vespertina, wahrscheinlich auch Tryp. truncata und vielleicht selbst Tryp. conura um- fasst, mit einem Worte ein Collektivname für alle grauen Ar- ten mit bis gegen die Wurzel hin gegitterten Flügeln und rostgelber Legeröhre ist. Da weder Meujens schriftliche An- gaben, noch die von ihm ausgegangenen Originalbestimmun- gen audeuten, dass er eine dieser Arten für typische Form seiner Tryp. flavicauda angesehen habe, sondern letztere den Beweis geben, dass er diese einander freilich ähnlichen Arten nicht unterschieden habe, so lasst sich auch der Name auf keine dieser Arten anwenden und muss deshalb eingehen. Anmerk. 3. Tryp. arnicivora hat äusserst grosse Aehnlichkeit mit Tryp. conura und Tryp. truncata. Die Länge der Legeröhre hält das Mittel zwischen der jener beiden Arten, die schwarze Behaarung des Hinterleibes un- terscheidet sie von beiden leicht.

49. Trypeta ruralis (Tab. I. fig. 35.). Tryp. ruralis: obscnre cinerea; palpi non prominentes; alae reticulatae maculis majoribns partim conspicuis; abdoniinis segmenta autice nigro-postice albo-pilosa; Stylus analis ochraceus. Long. l2/3 l3/4 lin.

Dunkel aschgrau; Kopf und Beine rostgell), das Unter- gesicht etwas heller, die Schenkel oft gebräunt; die Taster gar nicht oder kaum etwas hervorragend *). Die Behaarung des Thorax licht, die des Hinterleibes auf der vorderen Hälfte jedes Segmentes schwarz, auf der hinteren Hälfte weisslich. Das Flügelgitter ist sehr durchbrochen, über die ganze Flä- che derselben verbreitet; die gewöhnlichen dunkleren Stellen treten in der Regel wenig hervor. Bei dem Weibchen ist die weissliche Behaarung der Hinterleibssegmente mehr auf

*) Man lege auf dieses scheinbar sehr gute Merkmal nicht zuviel Gewicht ; die verschiedene Lage, welche der Rüssel bei dem Eintrocknen annimmt, bringt darin oft scheinbare Unterschiede her- vor, die sich freilich immer innerhalb gewisser Grenzen halten.

38*

den Hinterrand derselben beschränkt, so dass sie sich darin derTryp. aruicivora nähert. Die Legeröhre desselben ist etwas länger als die beiden letzten Hinterleibsabschnitte zusammen, rostgelb, au Grund und Spitze duukler, fein schwarzhaarig.

Ich fing diese Art bei Posen und in Schlesien häufig auf Feldrainen, wo weit und breit keine Arnica wuchs; habe sie auch aus anderen Gegenden Deutschlands mehrfach erhal- ten; Aufenthalt der Larve unbekannt.'

Anmerk. Wegen der eigentümlichen Behaarung mit keiner anderen Art verwechselbar, allenfalls das Weibchen mit verkrüppelten Stücken von Tryp. aruicivora, aber dann noch leicht an der durchweg lichten Behaarung des Thorax und dem durchbrochneren Flügelgitter zu erkennen.

50. Trypeta vespertina (Tab. I. flg. 36.). Tryp. vespertina: cinerea, pallide crinita; alae reticula- tae maculis obscurioribus parum confluentibus, stigmate pun- ctum pellucidum unicum includenti; Stylus analis brevis ochraceus. Long. l3/4 2 liu.

Grau, kaum etwas in das Lehmfarbene ziehend, überall licht behaart; die beiden ersten Leibesringe in grösserer oder geringerer Ausdehnung bräunlichgelb. Legeröhre etwas kür- zer als die beiden letzten Hinterleibsabschnitte zusammen, breit, rostgelb. Flügel mit in der Regel nicht sehr dunklem Gitter, das aber den Hinterrand in seiner ganzen Ausdehnung erreicht; die gewöhnlichen dunkleren Flecke fiiessen wenig zusammen; das Randmal mit einem einzigen kleinen hellen Punkte. Kopf und Beine gelb, reiner als bei den verwand- ten Arten.

Ich habe diese Art einmal auf einer Wiese mit dem Hamen gefangen , weiss also über den Aufenthalt der Larve nichts anzugeben.

Anmerk. 1. Trotz der grossen Aehnlichkeit mit Tryp. ruralis, doch leicht an der durchaus blassen Behaarung zu unterscheiden. Mit Tryp. truncata steht sie in äusserst naher Verwandtschaft, so dass ich jene früher für eine grös- sere und dunklerflüglige Varietät derselben gehalten habe; sie

388

unterscheidet sich indess nicht nur durch helleres weniger znsammenfliessendes Flügelgitter so wie hellere Färbung fon Kopf und Beinen, sondern ganz vorzüglich durch viel schmä- lere Flügel und andere Stellung der Quecradern, während nämlich der Abstand der kleinen Queerader von der hinteren bei Tryp. truncata grade den vierten Theil der Länge der dahinter liegenden Zelle beträgt, ist er bei Tryp. ve- spertina bedeutend kleiner; auch ist bei letzterer die Stirn schmäler und das Randmal schliesst nur einen, bei Tryp. truncata aber zwei helle Punkte ein.

Aumerk. 2. Trypetacincta kann schon wegen der ganz anderen Flügelzeichnung und der ganz anderen Stel- lung der Queeradern nicht in den Verdacht kommen, eine kleinere Abänderung gegenwärtiger Art, bei der der Hinter- leib zuweilen fast wie bei Tryp. cincta gefärbt ist, zusein.

51. Trypeta formosa (Tab. IL fig. 42.). Tryp. formosa: cinerea, flavo-tomentosa, capite, humeris, scutello ad latera pedibusque flavis; alae brunneae pun- ctis pellucidis minutis creberrimis cohaerentibus reticulatae, apice macnla trigona ad marginem exteriorem basicjue lata albido- pellucidis; Stylus analis mediocris ferrugineus. Long. l2/3-l7f, «n.

Graulich, doch auf dem Thorax mit einem dichten Flan- me bedeckt, der denselben ziemlich hell gelblich erscheinen lässt. An den Schulteret ken, auf einer kurzen Seitenstrieme grade vor der Flügelwurzel und an den Seitenecken des Schildchens ist auch die Farbe des Grundes gelblich, letzte- res ist auf der Mitte mehr bräunlich. Hinterrücken schwärz- lich grau, ein wenig gelblich schimmernd. Die Farbe des Hinterleibes zieht mehr in das Bräunliche, auf der Unterseite in das Gelbliche, die Einschnitte sind schmal hellbraun ge- säumt. Die Behaarung von Thorax und Hinterleib besteht aus ziemlich zerstreuten, kurzen, lichten Härchen; an jedem Hinterleibseinschnitte steht eine weitläufige Reihe längerer, aber ebenfalls lichter Borstchen, nur die gewöhnlichen ab- stehenden Borsten am Hinterrande des letzten Ringes sind, wie die anderen langen Borsten dunkel. Der Kopf ist

389

gelb, die langen Stirnborsten, die Borstchen am ersten und zweiten Fühlergliede, sind schwarz, die ziemlich langen an den Seiten des Mundrandes und die an der Spitze der Ta- ster schwärzlich ; letztere selbst etwas erweitert, doch kurz, so dass sie nicht über den vorn nur sehr wenig aufgeworfe- nen Mundrand vorragen. Fühler kurz, zweites Glied sehr merklich aufgetrieben, Borste gegen die Spitze hin deutlich behaart. Flügelzeichnung ausgezeichnet, keiner andern be- kannten Art nahe stehend; die Wurzel in grosser Ausdeh- nung, ein dreieckiger Fleck am Vorderrande mit einem dunk- len Randstrichelcheu und die gerade abgeschnittene Spitze mit je einem dunkleren Punkte an der Mündung der dritten und vierten Längsader sind glashell; alles übrige ist von einem bräunlichen Gitterflecken bedeckt, der von vielen, aber klei- nen glashellen Punkten durchbrochen ist, die gegen den Vor- tlerrand hin sparsamer, gegen den Hinterrand hin aber häu- figer stehen und sich mit einander verbinden ; an der Wur- zelhälfte des Vorderrandes und auf der fünften Längsader gegeu das Ende hin fliessen sie ganz und gar zusammen und bilden durchsichtige, bräunlich gefleckte Stellen; ein grösse- rer glasheller Punkt unmittelbar über dem vorderen Ende der hinteren Queerader zeichnet sich aus. Die Legeröhre breit, flach, so lang wie die beiden letzten Segmente zusammen, rostbraun, au den Seiten heller.

Aufenthalt und Lebensweise der Larve sind unbekannt. Vaterland: Deutschland.

52. Trypeta Matricariae (Tab. II. fig. 43.). Tryp. Matricariae: cinerea, pallide pilosa; alae brun- neo-reticulatae, macnlis duobus majoribus, ad marginem anteriorem punctum pellucidum unicum includentibus ; stylo anali nigro. Long. l2/3 17* lin-

Die Farbe grau, die Behaarung mit Ausnahme der ge- wöhnlichen schwarzen Borsten überall licht. Kopf und Beine lehmgelb, die Aussenseite der Schenkel zuweilen etwas dunkler und die Stirn im Leben ziemlich lebhaft gelb. Die Legeröhre ist so lang wie die beiden letzten Hinterleibsabschnitte zusam- men, ziemlich breit, nach der Spitze hin massig verschmälert,

390

schwarz 'und auf der Mitte des Seitenrandes zuweilen roth durchscheinend, bei unverriebenen Stücken mit lichten Här- chen besetzt. Die Flügelzeichnung ähnelt der von Tryp. rnraiis sehr, ist aber mehr durchbrochen, die beiden dun- kelen Flecke am Vorderrande sind viel kleiner, auch schliesst der der Flügelspitze nähere nur einen einzigen hellen Punkt am Vorderrande ein. Die beiden ersten Fühlerglieder sind gewöhnlich gebräunt.

Anmerk. Diese Art könnte bei oberflächlicher Ansicht leicht für eine Varietät der Tryp. rnraiis gehalten wer- den, mit der sie in Grösse, Körperforin, Färbung und Flü- gelzeichnnng viel Aehnlichkeit hat; sie unterscheidet sich in- dess leicht und sicher durch die ganz und gar helle Behaa- rung des Hinterleibes; auch der Unterschied in der Färbung der Legeröhre und die oben bemerkte Abweichung in der Flügelzeichnung sind constant, wenigstens bei den 17 Exem- plaren gegenwärtiger und der noch grösseren Anzahl von Ex- emplaren jener Art, die sich in meiner Sammlung befinden. Dazu kommt, dass Trypeta Matricariae bisher nur als Bewohnerin des südlichsten Theiles von Europa (die griechi- schen Inseln, Rhodus, Kleinasien) bekannt ist. Schwieri- ger ist bei nicht ganz wohl conservirten Exemplaren die Un- terscheidung von Tryp. praecox; man mnss sich dann an die geringere Grösse, in jeder Beziehung dunklere Farbe und das weniger durchbrochene Flügelgitter dieser letzteren Art halten ; hi: frischen Exemplaren kann keine Verwechselung stattfinden, c? sich dann die beiden dunklen Längsstriemen auf dem Thoi'Lz \on Tryp. praecox, die bei Tryp. Ma- tricariae aucj. nicht in einer Spur vorhanden sind, als si- cheres Unterscheidungszeichen darbieten. Mehr schein- bare als wirkliche Verwandtschaft hat Tr. Matricaria mit Tryp. producta, elongatula, Absinthii u. s. w. alle diese Arten unterscheiden sich von ihr entweder durch ver- längerte Lippe oder punktirten Hinterleib, gewöhnlich durch beide Merkmale zugleich.

Ich fand an den oben genannten Orten die Fliege so häufig auf Matricaria, dass sich mit grosser Wahrschein-

391

lichkeit voraussetzen lässt, dass dieselbe der Larve zum Auf- enthalte dienen werde.

53. Trypeta praecox (Tab. II. fig. 44.). Tryp. praecox: obscure cinerea, pallide pilosa ; thorax obsolete bistriatus; alae nigro-reticulatae; pedes lutescen- tes femoribus brunnescentibus ; Stylus analis niger. Long. 1V3 lin.

Die Farbe dunkelgrau, auf dem Hinterleibe fast schwarzgrau; die Legeröhre ziemlich breit, so lang wie die beiden letzten Hiuterleibsabschnitte zusammen, schwarz; auf dem Thorax zwei, nach dem Tode meist nicht mehr deutliche dunkelbraune Längsstriemen. Die Behaarung ist mit Ausnahme der gewöhnlichen langen schwarzen Borsten durchaus licht. Kopf und Beine bräunlichgelb, das letzte Fühlerglied in der Regel etwas dunkler als die beiden vorhergehenden; die Vor- derschenkel auf der Oberseite, die Mittelschenkel an der Aus- senseite mit einer etwas weniger dunklen braunen Längsstrie- me; die Hinterschenkel bis gegen die Spitze hin braun; auch die hintersten Schienen sind mehr oder weniger gebräunt. Die Flügel haben ein schwärzliches von verhältnissmässig grossen, meist gerundeten durchsichtigen Punkten durchbro- chenes Gitter; die beiden etwas dunkleren Stellen schliessen jede nur einen glashellen Punkt am Vorderrande ein. Die Lippe ist dick so dass der Rüssel durchaus nicht gekniet erscheint, der Bau der Fresswerkzeuge, wie der ganze Kör- perbau, dem der vorher beschriebenen Art sehr ähnlich.

Ich fing Trypeta praecox auf Rhodus und den In- seln des griechischen Archipelagus häufig, die ersten Exem- plare schon zu Anfang des Februar. Auf Rhodus waren Tr. praecox und Matricariae an derselben Stelle häufig, aber ich beobachtete unter vielen copulirten Pärchen keines, wo sich beide Arten gemischt hätten. Auf dem Kontinente von Klein- asien, wo Tryp. Matricariae nicht selten war, ist mir Tryp. praecox nicht vorgekommen. Die Unterschiede beider Arten sind schon bei Tryp. Matricariae hervor- gehoben worden, ich kann ihnen als einen Unterschied, der mir an den lebenden Thieren nächst der verschiedenen Fär- bung des Thorax am meisteii auffiel, die hellere Färbung

39»

des Kopfes von Tryp. Matricariae hinzufügen. Diese Unter- schiede zeigen sich überdiess sehr constant, unter 47 Exem- plaren der Yorigen und 39 Exemplaren dieser Art, welche nach mancherlei Verlusten in meine Sammlung gekommen sind, findet sich keines, was einen Uehergang andeutete.

Anmerk. An eine Verwechselung yon Tryp. prae- cox und Tryp. Absinthii kann trotz der Aehnlichkeit der Färbung, die unsere Art mit denjenigen Stücken von Tryp. Absinthii zeigt, bei denen die Punktirung des Hinter- leibes verschwindet, nicht gedacht werden, da bei letzterer Art die Lippe, wenn auch nicht so sehr wie bei anderen be- nachbarten Arten, doch erheblich verlängert ist, so dass der Rüssel gekniet erscheint.

54. Tryp. Hyoscyami (Tab. II. fig. 45.).

Musca Hyoscyami Linn. Faun. ed. II. p. 460. No. 1873. ?Musca Hyoscyami Syst. nat. Vindob. 1767. 998. No. 120. ?Musca Hyoscyami Syst. nat. cur. Gmel.V. p. 2856. No. 120. Tephritis Hyoscyami Fall. Ortal. p. 9. No. 12. Trypeta Hyoscyami Meig.V. p. 337. No. 38. Tab. 50. fig. 2. Acinia Hyoscyami Wufker Eilt. Mag. III. p. 78. No. 6. ii«. 25. Acinia Hyoscyami Macq. Suit. Dipt. II. p. 470. No. 4. Tephritis Hyoscyami Zettcrst. Ins. Läpp. p. 745. No. 5.

Die eigentümliche Flügelzeichnung und die Lange der Legeröhre charakterisiren diese Art so, dass an eine Ver- wechselung mit einer anderen der bekannten Arten nicht zu denken ist; die Länge der Legeröhre kommt fast der des Hinterleibes gleich, sie ist pfriemenförmig, an der Spitze ab- geschnitten, in den bei weitem meisten Fällen glänzend schwarz, an der Unterseite ist die Wurzelhälfte zuweilen roth, was in einzelnen Fällen auf den Seitenrand übergeht; eine hellere Färbung derselben habe ich noch nicht beobachtet. Die Art ist über das ganze nördliche und mittlere Europa verbrei- tet, ob sie auch im südlichen vorkommt ist mir unbekannt. Lebensweise und Aufenthalt der Larve sind noch zu entdecken.

Anmerk. Die Citate aus dem System a naturae halte ich für zweifelhaft, weil daselbst die gute Beschreibung der Faun. suec. (doch wohl als unpassend) verworfen und durch eine ersetzt worden ist, die mehr auf eine Art aus der

393

Verwandtschaft von Tryp. Leontodontis deutet, was durch die von Gmelin angezogenen Citate noch mehr bestä- tigt wird. Wahrscheinlich ist also, wie bei gar manchen Ar- ten, unter demselben Namen im Syst. nat. ein anderes Thier als in der Faun. suec. gemeint.

55. Trypeta postica (Tab. II. fig. 46.).

Musca Her ad ei Fbr. Knt. syst. IV. p. 354. No. 172.

Tephritis Heraclei Fbr. Antl. p. 277. No. 21.

Trypeta Heraclei Mcitj. V. p. 338. No. 39. Tab. 50. fig. 1.

Acinia Heraclei Mrtcq. Suit. Dipt. II. p. 470. No. 5.

Die bleiche Körperfarbe, die eigenthümliche, sehr kennt- liche Flügelzeichnung und die rothgelbe Farbe der Legeröh- re, welche fast die Lange des Hinterleibes hat, machen diese Art so kenntlich , dass zu ihrer Charakterisirung kaum noch ein Wort weiter nüthig ist. Die Horndecken des Hinterleibes sind bei beiden Geschlechtern von rothgelber Farbe und hallen auf den beiden letzten Segmenten je zwei grosse schwarze Flecke; bei dem Männchen ist diese Zeichnung viel deutlicher und ausgedehnter; auf dem letzten Segmente ver- fliesseii bei ihnen die grossen schwarzen Flecke miteinander und lassen nur am Hinterrande ein dreieckiges Fleckchen von rothgelber Farbe übrig. Auf diese eigenthümliche, durch die lichte Behaarung hindurch schimmernde Zeichnung bezieht sich der von mir für diese Art gewählte Name.

Fabrichis nennt Kiel als Vaterland dieser Art; ich erhielt vom Herrn JSellev vier bei Wien angeblich ans Ono- pordon gezogene Exemplare. Nach Macquarl findet sie sich auch in Frankreich.

Anmerk. 1. Dass diese Art nicht die Linnesche Mu- sca Heraclei ist, habeich oben, wo ich von dieser sprach, nachgewiesen. Aus diesem Grunde musste der Name einge- zogen werden.

Anmerk. 2. Acinia Heraclei Walker gehört als Synouim zu Trypeta Bardan ae.

56. Trypeta laticauda.

Tryp. laticauda Meig. V. p. 339. No. 41. Tab. 50. fig. 11. Die Beschreibung, welche Meigen von dieser Art giebt, namentlich seine Angabe über die grosse Länge der Lege-

394

röhre, und die höchst eigenthümliche Flügelzeichnnng lassen gar kein Bedenken sie als wohl unterschieden anzuerkennen. Ueberdiess mnss sie leicht kenntlich sein. Seit Meigen diese Art aus Oestreich erhielt, ist über dieselbe durchaus nichts weiter bekannt geworden. Ich habe sie in keiner Sammlung gesehen.

Anmerk. Walker hat als Tryp. laticauda die ge- wöhnlich für Varietät der Tryp. parietina gehaltene Tryp. flavipennis beschrieben, worüber bei dieser.

57. Trypeta Absinthii (Tab. II. fig. 47.).

Musca cinereus Harris Exp.75. Tab. 21. fig. II. (nachlValker).

T ephritis Absinthii Fbr. Antl. p. 322. No. 30.

Tephritis punctella Fallen Ortal. p. 13. No. 21.

Trypeta Absinthii Mehj. V. p. 340. No. 42. Tab. 50. fig. 12.

Tephritis Alethe Neivman Ent. Mag. I. p. 506.

ex. p. Acinia Absinthii Walk. Ent, Mag. III. p. 70.(excl.iig)

Acinia Absinthii Macq. Suit. Dipt. II. p. 470. No. 6.

Kopf im Leben blassgelb , am Augenrande weisslich. Thorax und Hinterleib grau, ersterer mit zwei sehr undeutli- chen Längsstriemen, letzterer mit zwei Reihen schwärzlicher Flecke, die zuweilen ziemlich verschwinden, indessen bei der Ansicht von der Seite immer wahrnehmbar sind; die Behaa- rung besteht aus zerstreuten lichten Härchen. Die Beine sind gelblich , die Schenkel von der Wurzel bis nahe gegen die Spitze schwarzbraun, etwas grau schimmernd. Die Flügel haben ein schwärzlich braunes, von yerhältnissmässig grossen Punkten durchbrochenes Netz; das Randmal und der sich da- ran schliessende Vorderrandsfleck fast schwarz, ersteres ohne helleren Punkt. -— Der Kopf ist übrigens wenig verlängert, aber die Mundöflnung bedeutend länger als breit, die Lippe massig verlängert, der Rüssel gekniet. Legeröhre kurz, schwarz. Länge: 1 1V0 Linie.

Die Futterpflanze der Larve ist, trotz der Häufigkeit der Art noch unbekannt; dass sie wirklich auf Beifuss lebe, ist mir nicht recht wahrscheinlich.

Anmerk. 1. Fabricius scheint mit grösster Bestimmt- heit diese Art vor sich gehabt zu haben. Auch die Angaben von Fallen beziehen sich nur auf dieselbe. Meigens An-

395

gäbe über Färbung der Beine und Flügel, deuten sich besser auf Tryp. elongatula, die Fliigelabbildung gehört aber zu Tryp. Absinth ii, wahrscheinlich einem kaum ausge- schlüpften Exemplare, denn der hintere Theil der Flügel- Zeichnung ist viel zu blass. Walkers Beschreibung lässt sich, trotz der wunderlichen Angabe von zwei mit einander verbundenen Flügelbinden doch auf keine andere Art als Try p. Absinthii deuten, die Fliigelabbildung aber gehört nicht zu dieser, sondern wahrscheinlich zu Tryp. elonga- tula. — Gegen die Richtigkeit der 31ücquarlsd\en Be- stimmung von Acinia Absinthii möchte die systematische Stellung derselben einiges Bedenken erregen, da sie nach seinem Systeme in der ersten Abtheilung von Ensina (Rüs- sel gekniet, Mundrand wenig vorstehend) stehen sollte; ich setze voraus, dass er die Art entweder nur nach Meigen auf- genommen, oder nicht genau angesehen hat.

Anmerk. 2. Tryp. Absinthii nebst der nachfolgen- den Tryp. tessellata, Tryp. elongatula und Tryp. producta zeichnen sich durch den geknieten Rüssel sehr aus; sie treten dadurch in Verwandtschaft mit Tryp. pa- rietina, Tryp. proboscidea, Tryp. flavipennis und Tryp. argy rocephala einerseits, und mit Tryp. Son- chi andrerseits, während sie sich eben dadurch von anderen ihnen sehr ähnlichen Arten unterscheiden. Ausser den ge- nannten Arten hat auch Tryp. Wiedemanni einen geknie- ten Rüssel.

58. Trypeta cincta (Tab. II. fig. 4S.). Tryp. cincta: flavo - cinerea, capite pedibus abdominisque cingulo basali flavis; alis reticulatis, punctis pellucidis ma- gnis, basi pellucida maculis obscuris minutis; Stylus analis brevis, niger. Long. 1 1 V5 lin.

Gelblichgrau; Kopf, Beine und die einen Gürtel bil- dende Basis des Hinterleibes gelb. Thorax nngestriemt und Hinterleib ungefleckt mit lichter Behaarung; Legeröhre etwa so lang wie die beiden letzten Hinterleibsabschnitte zusam- men, ziemlich breit, nach der Spitze hin recht merklich ver- schmälert, glänzend braunschwarz. Zweites Fühlerglied

396

nach vorn aufgetrieben, das dritte mit fast spitzer Vorderecke; Mundrand aufgeworfen, Rüssel dick, Lippe kaum etwas ver- längert. Flügel dunkelbraun gegittert, die durchsichtigen Punkte gross; Flügelbasis ungegittert mit einigen dunklen Fleckchen. Das Randmal schliesst einen hellen Punkt ein. Vaterland: Deutschland, Aufenthalt der Larve unbekannt. Anmerk. Tryp. cincta wird oft mit Tryp. Absin- thii verwechselt, von der sie sich indessen leicht unterschei- det: 1) durch die Körperfärbung, 2) durch ungefleckten Hin- terleib, 3) durch gegitterte nicht gefleckte Flügel, 4) durch den Mangel der dunkeln Fleckenbmde in der Gegend der kleinen Wurzelzellen, die sich bei Tryp. Absinthii stets findet, 5) durch den hellen Punkt im Randmale u. s. w. Mit Tryp. elongatula und den dieser nächst verwandten Arten kann sie trotz äusserer Aehnlichkeit, wegen ganz ande- ren Baues der Mundtheile nicht verwechselt werden.

59. Trypeta tessellata (Tab. H. fig. 49.)« Tryp. tessellata: cinerea, abdomine subimmacnlato, ca- pite pedibusque flavo-ferrugineis, femoribus cum stylo foe- minae elongato conico nigris; alarum rete obscurum pun- ctis magnis pellucidis fasciaque angusta biarcuata obscuriori, subinterrupta; proboscis geniculata. Long. l'/4 l'/3 lin. Eine ausgezeichnete mit keiner andern zu verwechselnde Art. Aschgrau, Thorax fast ungestriemt, Hinterleib fast un- gefleckt; Kopf und Beine rostgelb, aber die Schenkel bis ge- gen die Spitze schwarz, der Schenkelknopf (zweites Hüftglied) meist rostgelb ; auch die Fühler oft gebräunt, Vorderecke des dritten Gliedes fast spitz ; der Mundrand sehr vorgezogen, Rüssel lang, gekniet; Lippe äusserst verlängert. Legeröhre des Weibchens so lang wie die vier letzten Hinterleibsseg- mente, konisch, glänzend schwarz. Die Flügel gegittert, die durchsichtigen Punkte gross, die fast schachbrettartig ge- stellten dunkleren Flecke bilden eine deutliche, aber schmale doppelt bogenförmige Binde, die iudess an mehreren Stellen fast durchbrochen ist.

Auch über die Verwandlungsgeschichte dieser Art ist noch keine Beobachtung bekannt geworden. Vaterland: Deutschland.

39*

Anmerk. Ich muss Sammler auf diese Art besonders aufmerksam machen. Sie zeigt sich nämlich hinsichtlich der Fleckung des Hinterleibes etwas unbeständig. Bei einzelnen Exemplaren sind gar keine Flecke zu entdecken, bei anderen sind sie ziemlich deutlich ; bei den Exemplaren mit ganz un- geflecktem, oder fast ganz ungeflecktem Hinterleibe, die ich bei obiger Beschreibung besonders vor Augen gehabt habe, und denen auch die Flügelabbildung angehört, tritt die Flü- gelbinde in der Regel deutlicher hervor. Es ist nicht unmöglich, dass die Exemplare mit geflecktem Hinterleibe eine eigene Art bilden, worüber iudess wahrscheinlich nur die Un- tersuchung der Mundtheile an frischen Exemplaren wird ent- scheiden können.

60. Trypeta elongatula (Tab. IL fig. 50.).

Tephr. Leontodontis Zett. Ins. tapp. p. 745. No. 6. var. b. et c. Tryp. elongatula: cinerascens, capite pedibusque flaves-

centibus; proboscis geniculata, abdomeu bifariam puncta-

tum; alae pallide reticulatae, macula stigmaticali punctum

pellucidum includente. Long. ll/3 lin.

Der Körper schlank, grau, etwas in das Lehmgelbe ziehend. Thorax mit ziemlich deutlichen dunkelbraunen Strie- men, Hinterleib mit zwei Punktreihen ; Behaarung auf Thorax und Hinterleib ausser den gewöhnlichen schwarzen Borsten aus zerstreuten blassen Härchen bestehend. Die Legeröhre kurz, schwarz. Kopf gelblich, rings um den Augenrand weisschimmernd; Stirn sonst ziemlich lebhaft gelb, die Mit- tellinie lichter; die Form des Kopfes ist sehr in die Länge gezogen, Mundöffnung lang, Lippe sehr verlängert, Taster li- nieniörmig. Beine gelblich, die Schenkel obenauf in der Re- gel mit brauner Strieme, besonders an den vordersten und den hintersten, und bei dem Männchen mehr als bei dem Weibchen deutlich. Die Flügel sind viel weniger farblos, als bei Tryp. Absinthii und haben eine recht merkliche blass- wässrig bräunliche Färbung. Das Netz derselben ist blass graubraun, ziemlich zusammenhängend, aber die Flügelwur- zel nicht erreichend; die gewöhnlichen dunkleren Flecke we- nig auffallend, zwischen beiden am Vorderrande zwei dunkle

398

Strichelchen, der äussere ohne eingeschlossenen hellen Punkt am Vorderrande; im Randmale ein verhältnissmässig ansehn- licher heller Punkt.

Anmerk. 1. Tryp. elongatula könnte unter den mir bekannten europäischen Arten nur mit Tryp. Absin thii und Tryp. producta allenfalls verwechselt werden. Von Tryp. Ab sin thii unterscheidet sie sich durch mehr in das Lehmgelbe ziehendes Grau der Färbung, bedeutendere Grösse, grössere Schlankheit, sehr abweichende Flügelzeichnung und vor allem durch den verlängerten Kopf und die viel mehr ver- längerte Lippe. Trypeta producta ist noch einmal so gross, dunkler, Flügel ganz anders gezeichnet, Mundrand noch aufgeworfener, Rüssel in der Ruhe über ihn vorstehend, Lippe viel verlängerter und Schenkel schwarz.

Anmerk. 2. Wegen der Berechtigung des von mir ge- gebenen Namens sind noch die drei von Macquart in der zweiten Abtheilung von Eiisina als neu beschriebenen Arten zu vergleichen. Tryp. elongatula kann mit Ensina maculata nicht identisch sein, da nach Macquarts (wie Rob. Dcsvoidys) Angabe bei letzterer der Hinterleib drei- reihig punktirt ist. Bei Ensina M e n t h a r u m Macq. (S ty- lia Mentha nun Rob. Desv.) sind die Flügel nur auf der Mitte gefleckt, sie kann also auch nicht hierher gehören. Ensina Blotii endlich (Myopites Biotii Brebiss.) hat auf den Flügeln drei Halbbinden am Vorderrande, ist also auch eine von Tryp. elongatula ganz verschiedene Art.

Anmerk. 3. In T e p h r. L e o n t o d o n t i s ZeUerstedt Ins. Läpp. var. c. erkennt man leicht gegenwärtige Art; var. b. sind Stücke mit verschwundener Punktirung des Hin- terleibes, recht von der Seite gesehen zeigt sich auch bei ih- nen die Punktirung. Sehr auffällig bleibt es, dass Herr Zellersledl so weit verschiedene Arten wie Tryp. longi- pennis mit ungeknietem Rüssel und breiten Tastern und Tryp. elongatula mit geknietem Rüssel und fadenförmi- gen Tastern als Varietäten einer angeblichen Art hat zusam- menstellen können, um so auffälliger, da ihn schon die sehr abweichende Flügelzeichnung auf den spezifischen Unterschied hätte aufmerksam machen können. Man muss sich aber

399

nodi mehr verwundern, dass er dieses Gemenge von der so ausserordentlich verschiedenen Tryp. Hyoscyami fast durch weiter nichts, als den sehr aequivoken Unterschied in der Verbindung von ein Paar grauen Fleckchen an der Flügelspitze zu sondern weiss.

Anmerk. 4. Trypeta elongatula scheint ein über- aus ausgebreitetes Vaterland zu haben. Zeltersledl beschreibt sie als eine Bewohnerin Lapplands, ich besitze sie aus ver- schiedenen Gegenden Deutschlands, fing sie auch in Ungarn und bei Constantinopel, bei Brussa in Kleinasien war sie nicht selten. Sie scheint als Larve vielleicht auf Tanacetum angewiesen, wenigstens fing ich sie einige Male auf dieser Pflanze ; auch von Zeller wurde sie über derselben schwe- bend gefangen.

61. Trypeta producta (Tab. II. fig. 51.). Trypeta producta: cinerea, alis nigro-reticulatis; epi- stoma valde prodiictutn; proboscis geniculata satis promi- nens; thorax distincte striatus; abdomen bifariam macula- tum; Stylus analis niger. Long. ll/3 l'/2 lin,

Grau, Thorax mit sehr deutlichen braunen Striemen, Hinterleib mit zwei Reihen grosser, aber nur von der Seite deutlich sichtbarer Flecke. Kopf gelb, Fühler dunkler, be- sonders das dritte Glied; Stirn im Leben lebhaft gelb mit hellerer Mittellinie; rings um die Augen weisslicher Schiller; der Mundrand ist sehr vorgezogen, die Muudöflnung sehr lang; die Lippe ausserordentlich verlängert, reichlich so lang wie der Kopf; der Rüssel steht in der Ruhe erheblich über den Mundrand vor. Die Beine sind bräunlich gelb, die Schen- kel bis gegen die äusserste Spitze braunschwarz. Die Flügel sind schwarzbraun gegittert, in der Zeichnung denen von Tryp. Matricariae bis auf einen geringfügigen, aber sehr constanten Unterschied in den hellen Punkten hinter der Mün- dung der zweiten Längsader, sehr ähnlich; die gewöhnlichen beiden dunkleren Stellen des Gilters nicht ausgezeichnet; die der Flügelspilze nächste schliesst am Vorderrande keinen hel- len Punkt ein, zwischen beiden zwei dunkle Strichelchen; das Randmal mit kleinem hellen Punkte* Die Legeröhre ist schwarz,

400

etwas langer als die beiden letzten Hinterleibssegmente zu- sammen und verhältnissmässig etwas schlanker als bei Tryp. Absintliü und Tryp. elongatula.

Ich traf diese Art häufig auf Rhodus in Gesellschaft von Tryp. Matricariae und praecox auf Chamillen, auch auf Chrysanthemum, einzelne Exemplare in Kleinasien und auf den griechischen Inseln. Unter einer ansehnli- chen Anzahl von Exemplaren bemerke ich keine irgend er- hebliche Abweichung.

Anmerk. Die wesentlichsten Unterschiede zwischen die- ser und den nächst verwandten Arten sind oben hervorgeho- ben worden. Ensina maculata, mentharum und Blo- tii Macqiiarls müssen aus ganz denselben Gründen für ver- schieden von gegenwärtiger Art angesehen werden, welche ich oben für die Verschiedenheit derselben von Tryp. elonga- tula angegeben habe.

62. Trypeta guttata (Tab. II. fig. 52.).

Tephritis guttata Fall. Ort.

cf . Trypeta gemmata Me'uj. V. p. 339. No. 40.

Trypeta guttata Meuj. V. p. 350. No. 61. (aus Fallen).

An der eigentümlichen Flügelzeichnung sehr kenntlich; sie steht darin der Tryp. guttularis am nächsten, bei der indess die Stellung der Queeradern etwas entfernter ist, die braunen Strahlen an der Fliigelspitze minder hervortretend und der dunklen Zeichnung mehr kleine helle Punkte einge- mischt sind ; in Körperbau und Körperfärbung unterscheidet sie sich übrigens von ihr so bedeutend, dass an eine Ver- wechselung nicht zu denken ist.

Tryp. guttata ist grau, auf dem Thorax mehr gelb- grau, auf dem Hiulerleibe mehr graubraun, mit glänzend schwarzbraunem oder schwarzem letzten Ringe und helleren Einschnitten, die bei dem Weibchen nicht immer ganz deut- lich sind. Ausser den gewöhnlichen dunklen Borsten ist die Behaarung auf Thorax, Schildchen und auf den Hinterrän- dern der Abdominalringe mit Ausnahme des letzten licht. Aus- serdem ist sie auf dem Hinterleibe ziemlich dunkel. Das Schildchen hat in der Mitte dieselbe Färbung wie der Tho- rax, an den Seiten aber ist es fahlgelb ; der Hinterrücken ist

401

grau, unten glänzend schwarz. Die Stellen, wo die Borsten auf Thorax und Schildchen stehen, bilden nur äusserst kleine wenig bemerkliche schwarze Pünktchen. Die Legeröhre des Weibchens ist breit, flach, ein wenig länger als die beiden letzten Hinterleibsabschnitte zusammen, schwarz mit zwei mehr oder weniger deutlichen rothen Seitenflecken. Beine und Hüf- ten ganz und gar gelblich. Der Bau des gelblichen Kopfes wie bei den nächst verwandten Arten, auch die Fühler vorn mit ziemlich scharfer Ecke und die Fühlerborste sehr fein behaart; die Taster etwas vorstehend, schwarzborsiig. Grösse: V/2 l3/* Linien. Bisher nur als Bewohnerin des nördli- cheren Europa bekannt; die Nahrungspflanze der Larve noch nicht ermittelt.

Anmcrk. Diese und die nächsten vier Arten zeigen in Körperbau und Flügelfärbung mancherlei Gemeinsames. Mel- gen hat nur vier dieser Arten gekannt, von denen er die eine irrthümlich in zwei spaltet und zwei andere als neu beschreibt, obgleich sie schon Fallen bekannt waren; zu letzteren ge- hört gegenwärtige Art.

63. Trypeta reticulata (Tab. II. fig. 53.). Tryp. reticulata Schrank Fann. Boic. III. No. 2522. Tep.h litis pupillata Fall. Ortal. p. II. No. 17. Tryp. pupillata Meig. V. p. 3-41. No. 45. Tryp. pardalina Meig. V. p. 3-42. No. 46. Acinia lineata Macq. Suit. Dipt. II. p. 472. No. 12. Acinia pupillata Mucq Suit. Dipt. II. p. 471. No. 9. Tephritis pupillata Zettcrst, Ins. Läpp p. 745. No. 8.

Ein blosser Hinweis auf die Flügelzeichnung macht diese Art schon vollkommen kenntlich, da es keine zweite ihr in dieser Beziehung nahe stehende giebt, wie Meigen glaubt; seine Tryp. pardalina ist nämlich weiter nichts als eine Varietät gegenwärtiger Art, zu welcher die verschiedensten Uebergänge vorkommen. Tryp. reticulata ändert näm- lich ab: 1) mit einer orangefarbenen Längslinie auf dem letz- ten, glänzend schwarzen Leibessegmente des Männchens, oder ohne dieselbe ; 2) Schildchen gelb mit schwarzer Mittelstrie- me und Seitenflecken, oder fast ganz schwarz mit zwei oran- gefarbenen Punkten des Seitenrandes, oder mit derselben (5. Band. 2. Heft.) 26

40»

Zeichnung, aber das Schwarze ist stahlblau ; 3) Schenkel entweder mit schwarzem Ringe, oder schwarzem Punkte oder ganz ungezeichnet ; 4) Untergesicht ohne schwarze Punkte, oder mit einem schwarzen Punkte auf der Mitte unter den Fühlern, oder mit einem etwas undeutlichen schwarzen Punkte jeder seits am Mundrande, oder mit beiderlei Punkten. Da ich unter einer geringen Anzahl von Stücken, die mir zu Ge- bote stehen, schon diese Abänderungen sehe, mag es in der Natur wohl viel mehr und -viel erheblichere geben, immer aber wird die Art an der Flügelzeichnung und an der eigen- thümlichen Gestalt der Fühler, deren drittes Glied \orn bo- genförmig ausgeschnitten und spitzeckig ist, ganz abgesehen -von den übrigen grossen Eigenthümlichkeiten der Färbung und des Körperbaues, leicht zu erkennen sein.

Herr Senator von Heyden hat sie nach einer mir ge- machten gefälligen Mittheilung aus deformirten Köpfen \on Hieracium sylvaticum gezogen. Als Vaterland ist mir der grössere Theil des nördlichen Europa bekannt.

Anmerk. 1. Der Schranksche Name beruht zwar auf einer Verkennung der Musca reticulata Fbr. und kann also keine Ansprüche auf Berücksichtigung machen ; da in- dess diese Musca reticulata zu Te tanocer a Meig., also in eine ganz andere Dipterenfamilie gehört, so mag der nicht unpassende Name als der älteste lüglich beibehalten werden.

Anmerk. 2. Wie es zugegangen ist, dass Macquart eine so kenntliche Art wie Tryp. reticulata unter zwei verschiedenen Namen beschrieben hat, ist schwer zu begrei- fen. Uebrigens bestätigt auch die Carrikatur, welche auf Tab. 19. hg. 21. you Acinia lineata gegeben wird, ihre Identität mit Tryp. reticulata.

64. Trypeta irrorata (Tab. II. fig. 54.). Tephriti s irrorata Fall. Ort. 'p. 11. No. 15. Trypeta irrorata Meig. V. p. 340. No. 43. Acinia irrorata Macq. Suit. Dipt. II. p. 471. No. 7.

Ich besitze von dieser Art nur ein einziges in der Po- sener Gegend gefangenes Weibchen, dem zwei Männchen meiner Sammlung zwar recht ähnlich sind, sich aber doch in

405

einer Weise von ihm unterscheiden, dass eine Vereinigung nicht möglich ist, wenn ihr Stattfinden in der Natur nicht durch in copula gefangene Pärchen oder durch den Nachweis einen Uebergang bildender Varietäten bewiesen wird, lieber die Bestimmung des in Rede stehenden Weibchens kann kein Zweifel stattfinden, da alle Angaben gut passen. Die Taster desselben sind weisshaarig etwas vorragend. Die Färbung des Thorax und Hinterleibes bläulich grau; die schwarzen Punkte auf denen die Borsten des Thorax stehen ansehnlich, das Schildcheu mit zwei solchen Borsten; die Borsten an der Spitze desselben sind verhältnissrnässig klein und stehen auf keinen schwarzen Punkten ; die vier Fleckenreihen des Hin- terleibes deutlich, die Flecke klein, scharf begrenzt. Die schwärzliche Zeichnung der Flügel von gleichmässigem Tone der schwärzlichen Farbe, ohne halbhelle Stellen, am ganzen Rande ringsum strahlenförmig. Die Schenkel, besonders die hintersten, bis gegen die Spitze graubraun.

Als Vaterland ist das nördliche Europa bekannt. Le- bensweise und Aufenthalt der Larve ist noch zu entdecken.

Anmerk. Die beiden erwähnten Männchen bilden die folgende Art.

65. Trypeta biflexa d" (Tab. II. fig. 55.). Tryp. biflexa: flavo- cinerea; alae cinereo-reticulatae, fa-

sciapaulo obscuriore biarcuata; abdomen duplici macularum

magnarum serie. Long. l3/4 lin.

Die Farbe ist ziemlich licht fahlgrau, Kopf und Beine durchaus gelblich; Hinterrücken und Flecke zwischen den Hüf- ten dunkelgrau. Taster schwarzhaarig, nicht vorstehend. Die schwarzen Punkte, auf denen die Borsten des Thorax stehen, sehr klein und unansehnlich, in den Mittelreihen nur zwei (ob bei Tr. irr 0 rata drei wie 3Jac(juarl sagt, oder auch nur zwei, kann ich wegen des Nadelstiches nicht sehen). Auf dem Schildchen vier Punkte; die Borsten an der Spi- tze kleiner als die seitlichen, aber grösser als bei Tryp. irrorata. Hinterleib nur mit zwei Fleckenreihen, Flecke gross, wenig scharf begrenzt; in gewisser Richtung erschei- nen die ganzen Ringe mit Ausnahme des feinen Hinterrand-

26 *

101

saumes dunkelbraun. Behaarung des Hinterleibes licht, auf den vorderen Ringen zeigt sich auf der dunkeln Zeichnung auch etwas dunklere Behaarung. Die Flügelzeichuung stimmt in der Lage vieler Flecke und Punkte mit der der vorigen Art überein, unterscheidet sich aber von ihr sehr wesentlich dadurch, dass sie am Rande nicht strahlenförmig, auch nicht schwärzlich sondern nur grau ist; die dunkleren Stellen der- selben treten zu einer doppelt bogenförmigen, nicht sehr deut- lichen Binde zusammen ; Randmal mit zwei hellen Punkten, zwischen der dritten und vierten Längsader, ausser den hellen Punkten an der Flügelspitze noch vier grössere durchsichtige Punkte und ausser den durchsichtigen Punkten im Gitter noch viele durchscheinende bräunliche oder gelbliche Punkte. Die Beine sammt den Hüften durchaus gelb.

Zwei Männchen aus Schlesien. Aufenthalt der Larve unbekannt.

Anmerk. Durch das bereits Angeführte ist der Unter- schied zwischen Tryp. irrorataund Tryp. biflexa wohl zur Genüge erwiesen. Ihre Flügelzeichnung erinnert sehr lebhaft an Tryp. corniculata, mit der sie auch hinsicht- lich des Kopfbaues, der Stellung der Borsten u. s. w. so sehr übereinstimmt, dass ich sie in der That für die nächste Ver- wandte derselben halte. Einer besonderen Hervorhebung der Unterschiede dieser beiden Arten bedarf es aber wohl nicht. Auch Tryp. Zelleri hat ziemlich viel Aehnlichkeit mit Tryp. biflexa, unterscheidet sich aber, ausser durch Kör- perfärbung und Flügelzeichuung sehr wesentlich durch den Bau der Fühler, deren zweites Glied eine merklich längere Borste trägt, während es bei Tryp. biflexa, wie bei Tryp. corniculata und einer grossen Zahl miniler nahe verwand- ter Arten, mit einer grösseren Anzahl ganz kurzer Stachel- borstchen besetzt ist.

66. Tryp. guttularis (Tab. II. fig. 56.). Tryp. guttularis Meig. V. p. 341. 44. Tephr. capitata Fall. Suppl. p. 14. No. 16—17. Noecta guttularis Wlhr. Ent. Mag. p. 80. No. 1. fig. 28. Acinia guttularis Macq. Suit. Dipt. II. p. 471. 8.

Wiederum eine sehr kenntliche Art. Kopf im Leben

405

und bei wohl conservirten Exemplaren gelblich, breit; die Borsten der Stirn stehen auf kleinen schwarzen Punkten ; das dritte Fühlerglied ?orn ausgeschnitten, doch die Vorderecke, obgleich vorgezogen, doch nicht eigentlich spitz; die kleinen Borsten auf dem zweiten Fühlergliede, am vorderen Mund- ramie und au der Tasterspitze schwärzlich. Thorax grau- braun, mit schwarzbraunen, sehr deutlichen Punkten und Strie- men; Schildchen und Hinterriicken glänzend schwarz. Der Hinterleib ist braunschwarz, mit bräunlichgrauer Mittellinie und eben solchen Einschnitten; Behaarung desselben dunkel, an den Ringrändern ziemlich lange helle Borsten ; bei dem Männchen ist das letzte Segment und das Afterglied, bei dem "Weibchen der hintere Theil des vorletzten und das letzte Segment nebst der an der Wurzel ausserordentlich verdick- ten conischen Legeröhre glänzend schwarz. Beine gelblich, aber Hüften und Schenkel bis gegen die Spitze hin schwarz; die Schienen haben nicht selten unweit der Wurzel ein dunk- les Bändchen; die Flügel haben einen bis ganz nahe zur "Wurzel reichenden braunschwärzlichen Gilterfleck.

Ich fange diese Art bei Posen jährlich auf Euphorbia Cyparissias, Herr Senator von IJeyden fingt sie auf Trifo- lium rubens, was mag die Nahrungspflauze der Larve sein?

Anmerk. 1. Die Identität von Tephr. capitata Fall. und Tryp. guttularis Meig. kann nicht bezweifelt wer- den. — Da der fünfte Theil von Meigens Zweiflüglern frü- her erschienen ist, als Füllens Supplemente, so hat der Mei- gensche Name das Recht der Priorität für sich, überdiess hat Fallen bei Ertheilung des seinigeu nicht berücksichtigt, dass bereits vor ihm von Wiedemann in den Analect. entom. p. 55. No. 124. eine Tryp. capitata (Macquarls Pe- talophora capitata) beschrieben worden ist.

Anmerk. 2. Um Missverständnisse zu vermeiden, er- wähne ich, dass Macquarts Beschreibung viel Fehler ent- hält, wahrscheinlich weil er die Art nicht selbst gekannt hat. Er nennt das zweite Fühlerglied „velu," Melgen sagt aber: borstig; er sagt vom Hinterleibe „les deux premiers segmens noirs," JMeigen sagt aber: die beiden letzten; er sagt fer-

406

ner: „pieds ferrughieux," Meigcn sagt aber: rostgelb mit schwarzen Schenkeln.

Anmerk. 3. Die Verschiedenheit meiner Angaben von denen Me'igens in Beziehung auf die Färbung der letzten Leibessegmente des Männchens rührt daher, dass er bei die- ser Art das Aftersegment, welches ungewöhnlich gross ist, als Hinterleibssegment mitzählt , während er diess bei anderen Arten, wo es kleiner ist, nicht thnt.

67. Trypeta pulchra (Tab. II. fig. 57.). Tryp. pulchra: lnteo - cinerea , capite pedibusque rnbro- testaceis; abdomen iuimaculatum; alarum macula magna ge- minata, reticulata, ad marginem radiata, punctis dnobns disci magis conspicuis. Long. 2 lin.

Die Farbe gelblichgrau, Hinterleib und Hinterrücken reiner grau, das Schildchen am Seitenrande etwas gelblich; Kopf und Beine schmutzig rothgelb, im Leben blasser und reiner gelb; die Schenkel obenauf mit ziemlich undeutlichem bräunlichen Längswische. Hinterleib ohne alle Flecke; die Behaarung überall, ausser den gewöhnlichen schwarzen Borsten, licht. Schildchen und Thorax ohne bemerkliche Punkte und Striemen. Die Flügelzeichnuug bestellt aus zwei mit einander "verbundenen Gitterilecken, deren Gestalt für die Art besonders charakteristisch ist; die Flügelwurzel ist in grosser Ausdehnung nur sehr wenig gefleckt, das Randmal schliesst keinen hellen Punkt ein ; im Zwischenräume zwi- schen der dritten und vierten Längsader zeichnen sich zwei helle Punkte, einer zu jeder Seite der Queerader aus, aus- serdem zwei "kleinere , nicht immer deutliche von der Queer- ader entferntere. Die Legeröhre des Weibchens ist so lang, wie die beiden letzten Hinterleibsabschnitte zusammen, flach, ziemlich breit, braunschwarz.

Ich erhielt von dieser Art durch Herrn Zeller bei Wien gefangene Exemplare, fing sie auch selbst bei Smyrna.

Anmerk. Von Tryp. guttata, mit der sie besonders in der Zeichnung der Flügel viel Aehnlichkeit hat, unter- scheidet sie sich nicht nur durch die am Hinterrande weiter- hin helle Flügelwurzel, durch die nähere Stellung der zwei

409

«ausgezeichneteren Punkte zwischen der dritten und vierten Längsaler, sondern vor allem durch das nicht glänzende letzte Hinterleibsscgincnt. Von Tryp. c onjuncta unterschei- det sie sich leicht durch den constanten Unterschied in der Fliigelzeichnung, von Tryp. fallax durch die durchaus helle Behaarung des Hinterleibes.

68. Trypeta ramulosa $ (Tal). II. fig. 58.). Tryp. ramulosa: cinerea, capite pedibuscrue rubro - testa-

ceis; alarum macula apicalis biguttata, ad apicem et intus radiata, cum stigmate nigro latissime connexa; Stylus ana- lis rufus, longus.

Eine höchst ausgezeichnete Art, von der ich nur ein einziges aus Portugal stammendes Weihchen unter den In- sekten des Königlichen Museums zu Berlin, durch die Libe- ralität des geehrten Vorstandes dieser Sammlung, zu sehen bekam. Es war grau, Kopf, Legeröhre und Beine röthlich- gelb, letztere conisch, aber halb so lang als der Hinterleib. Muudrand aufgeworfen, scharf. Der grosse Flügelfleck war fast kastanienbraun, am Vorderrande am dunkelsten, auf der Mitte am hellsten; in ihm zwei durchsichtige runde Punkte, da\on einer am Vorderrande hinter der Mündung der zwei- ten Längsader, der andere an der vierten Längsader zwischen den beiden Queeraderu, ausserdem noch einige durchschei- nende gelbe Pünktchen; am Vorderrande jenseit des Randma- les ein schiefliegendes keilförmiges, durchsichtiges Strichel- chen 5 zwei Strahlen nach der Flügelspitze, drei nach dem Hinterrande, dann noch zwei abgekürzte. Etwas grösser als Tryp. pulchra.

69. Trypeta conjuncta (Tab. IL fig. 59.).

Tryp. conjuncta: cinerea, capite pedibusque lutescentibus, lemoribus maris nigricantibus ; abdomen immaculatum; ala- rum macula duplex, in disco combinata ibiqne punctum uni- cum magis conspicuum iucludeus, ad apicem et intus ra- diata. Long. l3/4 ün.

Die Farbe ist grau, Kopf und Beine lehmgelblich, bei dem Männchen etwas dunkler und die Schenkel stets bis gegen die äusserste Spitze braunschwarz. Thorax, Schildchen und

408

Hinterleib ohne Striemen nnd Punkte. Die Behaarung ist ausser den gewöhnlichen schwarzen Borsten hell, aber auf der vorderen Hälfte der einzelnen Hinterleibsabschnitte schwärz- lich. Die Flügelzeichnung ähnelt der von Tryp. pulchra, doch sind die Flügelflecke minder dunkel, reichen nicht so- weit gegen den Hinterrand, sind weniger durchbrochen, und der zweite schliesst sich dem Vorderrande mehr an, so dass die Strahlen an der Spitze kürzer werden; auf der Flügel- milte nur ein ausgezeichneterer heller Punkt jenseits der klei- nen Queerader; Flügelwnrzel fast vollkommen klar.

Ich kannte diese Art früher nur nach einem sehr de- fekten Männchen, welches ich von Herrn Oberlehrer Zeller erhalten halle; es war vom Herrn Direktor Suff vi an in der Gegend von Siegen gefangen worden. Als mir vor kur- zem Herr Senator von Hey den mit seiner längst bekannten, aber nicht genug zu rühmenden Liberalität die sämmtlichen europäischen Trypeten seiner Sammlung zur Benutzung zu- sendete, fanden sich von gegenwärtiger Art 15 zu den ver- schiedensten Jahreszeiten gefangene Stücke unter denselben, die ein vollkommen sicheres Urtheil über die Selbstständig- keit dieser Art möglich machten.

Anmerk. 1. Tryp. pulchra ist die nächste Verwandte von Tryp. conjuncta; ausser dem constauten Unterschiede fu der Flügelgelzeichnung ist auf den Unterschied in der Fär- bung der Beine des Männchens und in der Art der Behaa- rnng des Hinterleibes wohl zu achten.

Anmerk. 2. Me'ujen erwähnt Tbl. VI. p. 3S2. einer als Tryp. Nu sii von Wiedemann erhaltenen angeblichen Varietät von Tryp. L eon todontis, die leicht hierher ge- hören dürfte. Da Metgens Angaben zur Erkennung nicht ausreichen, er überdiess die Art nicht als selbstständig an- erkennt, so hat der bloss beiläufig mitgetheilte Name keine Be- rücksichtigung zu erwarten.

70. Tryp et a cometa (Tab. II. fig. 60.). Tryp. cometa Loew Ent. Zeit. I. p. 157. Tryp. cometa: cinereo-flavescens; capite, stylo anali pe- dibusque flavis; alarum mactila subterminalis radiala cum

400

medio m argine anteriore plaga obliqua conjungitur. Long.

2 27o lin.

Grangelb ohne alle Zeichnung; Kopf, die Beine mit den Hüften und die sehr kurze conische Legeröhre gelb, letztere an der Spitze schwarz. Flügel mit einem gestrahlten Flecke nahe der Spitze, zwei Strahlen laufen nach dieser selbst, drei nach dem Hinterrande, davon der innerste über die hintere Queerader; am Vorderrande drei glashelle Punkte, zwei im Flecke selbst, der dritte von einem kurzen Strahle einge- schlossen, den der Fleck nach dem Vorderrande sendet. Ein schiefer, etwas verwaschener Wisch läuft vom dunklen Rand- male bis gegen die kleine Queerader und verbindet ersteres mit dem Flügelflecke, in der Gegend der kleinen Queerader selbst ist diese Verbindung durch helle Punkte und Fleckchen mehr oder weniger durchbrochen. Ausserdem zeigen sich, bald mehr bald minder deutlich im Zwischenräume zwischen der vierten und fünften Längsader ein Pünktchen und gegen die hinlere Queerader hin noch zwei ähnliche über einander liegende, ferner im Zwischenräume zwischen der fünften und sechsten Längsader drei graue Pünktchen, von denen das äusserste häufig fehlt, die beiden anderen aber nicht selten sich nach vorn bis zur fünften Längsader selbst verlängern.

Ich erhielt von dieser Art vor mehreren Jahren etli- che im August bei Wien gefangene Exemplare, von denen sich noch zwei Weibchen in meiner Sammlung befinden, spä- ter fing ich beide Geschlechter in Kopula auf einem hohen Cirsium bei Denizlü in Kleinasien. Ein bei Frankfurt an der Oder gefangenes Exemplar befindet sich unter den Insekten der von Ho ffmamisegg' 'sehen Sammlung im Königlichen Mu- seum zu Berlin, endlich erhielt ich durch die Gefälligkeit des Herrn Senator von Heyden ein bei Frankfurt am Main ge- fangenes Exemplar zur Ansicht.

Anmerk. 1. Tryp. duplicata Wiedem. Aussereur. Zweif. II. p. 510. Ko. 54. ist die nächste Verwandte der Tryp. cometa, sie unterscheidet sich Ton letzterer nach Vergleichuug des im Königlichen Museum zu Berlin befind- lichen Exemplares, welches der Wiedemannsclien Beschrei- bung als Original gedient hat, durch mehr blangraue Farbe,

41®

nur wenig längere, aber ganz schwarze Legeröhre, Mangel der grauen Zeichnung zwischen den hinteren Längsadern und Mangel des grauen Schweifes, indem nur das Randmal und ein ganz kleiner Fleck, der sich an dasselbe anschliesst, ge- schwärzt sind; auch sind die Flügel etwas schmäler, als bei Tryp. cometa. Der Mmulrand ist bei ihr merklich mehr aufgeworfen und das dritte Fühlerglied ist an der Vorderecke spitzer. Ich theile zum Vergleiche die Abbildung des Flügels von Tryp. duplicata auf Tal). II. fig. 64. mit.

Anmerk. 2. Tephritis radiata Fall. Ott. p. 12. könnte leicht als Synonim hierher gehören, wenigstens passt die Beschreibung auf keine andere Art besser. Herr Zelter- sledl wird, im Besitze der Falle tischen Sammlung, am be- sten hierüber Auskunft geben können. Dass der Fallensche Name, wegen des gleichlautenden Fabrklus' sehen nicht bei- behalten werden kann, darf nicht weiter erinnert werden. Me'igen hält Tephritis radiata Fall, für identisch mit seiner Tryp. terminata (Tom. V. p. 343. No. 47.), eine Ansicht, der bei dem Vergleiche der Fallensc\ien Angaben mit M eigens Abbildung und Beschreibung niemand wird bei- stimmen können; diese Tryp. t erminata Me'ig. ist eine mir bis jetzt noch ganz räthselhafte Art, sie für blosse Va- rietät der Tephr. diseoidea Fall., die Me'igen unter den ihm unbekannten Arten als Tryp. aestiva aufführt, zu hal- ten, verbietet die Gestalt der Flügelzeichnung und Metyens Angabe, dass die Legeröhre kurz sei, während sie bei Fal- tern Tephr. diseoidea fast von Körperlänge ist. Aus Macquarts Angaben über Tryp. terminata Me'ig. ist g«ar nichts zu ersehen, nicht einmal ob er die Art selbst gesehen hat oder nicht. Dass Me'igen einen Fallensehen Namen absichtlich auf eine ganz andere, als die von Fallen ge- meinte Art übertragen hat, verdient weder Nachahmung noch Zustimmung, sondern muss als die Synonimie verwirrend, voll- kommen verworfen werden. Wenn sich also die Artrechte der Meigenschen Tryp. termiata bestätigen, so muss die- selbe, insofern kein älterer berechtigter Name für sie vor- handen ist, neu benannt werden. Walker will Tryp. terminata Melg. gar mit Tryp. radiata Me'ig. verei-

411

nigen, das ist freilich schnell geschehen, aber desto schwe- rer bewiesen.

71. Trypeta stellata (Tab. II. fig. 62. und 63.).

Musca stellata Fuessl. Verz. 1125. Musca stellata Sulzer Ins. p. 216. Tab. 28. fig. 12. Musca radiata Fahr. Knt. syst. Suppl. p. 565. No. 157. Tephritis radiata Fabr. Antl. p. 319. No. 16. Teph litis radiata Panzer Faun. CHI. No. 21. Trupanea radiata Schrank Faun. Boic. III. 2525. Tephritis terminata Fall. Ortal. p. 13. No. 20. Trypeta radiata Mcig. V. p. 333. No. 48. Tab. 50. fig. 3. Urellia Calcitrapae Roh. Desv. Myod. p. 775. No. 1. Urellia parisiensis Roh. Desv. Myod. ibid. No. 2. Urellia radiata Walher Ent. Mag. III. p.74. Tab. IX. flg. 19. Acinia radiata Macq. Suit. Dipt. II. p. 472. No. 11.

Es ist sehr schwierig zu entscheiden,' ob hier verschie- dene Arten concurrhen oder nicht. Ich besitze in meiner Sammlung über 200 Stück, die von einander auf die manch- faltigste Weise abweichen , kann sie aber trotz der Grösse dieser Abweichungen nicht für mehr als Varietäten ein und derselben Art halten. Sehe ich darin recht, so bleiben als Kennzeichen der Art nur die bläulich graue Körperfarbe, die schwarze conische Legeröhre von fast der Länge der letzten drei Hiuterleibssegmente zusammen , die schmalen weisslichen Flügel mit bis zur Gegend des Randmales stets ungefleckter Flügelwurzel und dem gestrahlten Flecke am Vorderrande in der Nähe der Flügelspitze, welcher stets am Vorderrande ei- nen hinter der Mündung der zweiten Längsader liegenden glashellen Punkt einschliesst und von dem nie Strahlen zur Flügelspitze laufen.! Bei der grossen Anzahl der Varietäten, deren meine Sammlung allein 37 zählt, würde die Aufzäh- lung aller zu weitläufig sein. Ich will deshalb nur ein Paar, auf welche noch ein besonderes Augenmerk zu richten sein dürfte, erwähnen und dann die Punkte angeben, in welchen ich die Art üherhau;:; veränderlich finde.

var. 1. Grösse wie gewöhnlich (2 Linien), die Körperfär- bung nicht ganz so blaugrau, Beine und Kopf sehr blass- gelb; ein schiefer Strich läuft vom Randmale bis zur vierten Längsader 5 auf der Mitte der fünften Längsader

41»

ein ausgezeichneter dunkler Punkt. Walkers Figur stellte die Fliigelzeiclinung dieser Varietät gut dar.

var. 2. Mittlere Grösse, Beine ganz gelb; Körperfarbe hlaugrau. Augen im Leben schön hellblau, doch zuwei- len auch grün ; Fliigelzeiclinung wie in 31c'iyens Ab- bildung. Zu dieser Varietät gehören sämmtliche Exem- plare der Posener Gegend und Schlesiens.

\ar. 3. Sehr klein, kaum 1 Linie lang, blaugran, Augen im Leben grün; Beine gelb, aber die Schenkel bis ge- gen die Spitze braunschwarz und die Schienen mit brau- nem Ringe unweit der Wurzel, drittes Fühlerglied dun- kelbraun. Fliigelzeiclinung wie var. 1., aber der schiefe Strich unterbrochen, die hinteren Strahlen mehr oder we- nig durchbrochen oder abgekürzt. Zu dieser Varietät gehören besonders viele der im südlichen Europa und in Kleinasien gefangenen Stücke. Uebrigens ändert die Art ab:

1) hinsichtlich der Grösse von J/2 bis 2 Linien, durch alle Zwischenstufen;

2) hinsichtlich der Länge der Stirnborsten, die mit abnehmen- der Körperlänge über Verhältniss kürzer werden;

3) hinsichtlich der Färbung der Beine, die vom Hellgelb der oben angeführten ersten Varietät bis zum Bräunlicligelb der letztern und ihren bis gegen die Spitze geschwärzten Schen- keln durch alle dazwischen liegenden Färbungen übergeht. Die Verdunkelung der Beine läuft im Allgemeinen mit dem Kleinerwerden parallel;

4) hinsichtlich der Färbung der Fühler, die entweder ganz gelb, oder gelb mit braunem, zuweilen fast sch.varzem Eud- gliede sind ; auch die Verdunkelung der Fühler ist im Gan- zen der Körperlänge umgekehrt proportional, doch mit mehr Ausnahmen;

5) hinsichtlich der Flügelzeichnung; constant vorhanden : ein rundlicher grosser Fleck am Vorderrande gegen die Flü- gelspitze hin mit einem hellen Punkte hinter der Mündung der zweiten Längsader und der braune Saum der beiden Queeradern; dazu kommen bald sämmtlich vorhanden, bald nur theilweis, nicht selten durchbrochen oder abgekürzt:

413

a) ein braunschwärzlicher Fleck im Winkel vor der dritten Längsader und ein schmaler Saum am Vorderraude, der ihn mit dem Hauptfleck verbindet (häufig vorhanden);

])) ein hackenförmiger abgekürzter Strahl, der zwischen der dritten und vierten Längsader entspringt und nach hin- ten bis über letztere hinweg läuft; ist er vollständig vor- handen, so schliesst er mit dem Hauptflecke einen glas- hellen Punkt ein (selten ganz fehlend, aber meistentheils nach hinten abgekürzt) ;

c) zwei wenig divergirende nach dem Hinterrande laufende Strahlen , fast immer vorhanden , zuweilen hinten abge- kürzt, häufiger am Ursprünge durchbrochen, sehr selten in der Mitte verbunden, so dass sie oben einen glashel- len Punkt einschliessen;

d) der braune Saum der hinteren Queerader ist durch e'in Bändchen mit dem Hauptflecke und durch einen braunen Saum der fünften Längsader mit dem Hinterrande ver- bunden (erstere Verbindung fehlt fast nie, die letztere ist bei grossen Stücken häufig, bei kleinen selten);

e) ein der hintern Queerader paralleler Strahl geht von der fünften Queerader bis zur dritten, wo er sich mit dem Hauptflecke verbindet (selten vollständig, meist hin- ten abgekürzt, zuweilen an der Wurzel durchbrochen; er rundet oft die glashelle Stelle zwischen sich und dem Hauptflecke zu einem runden Punkte ab; in seltenen Fäl- len setzt er sich auf der dritten und vierten Längsader mit dem Saume der kleinen Queerader in Verbindung, so dass auch zwischen ihm und dieser ein runder glas- heller Punkt liegt);

f) ein vom Randmale ausgehender schiefer Strich, der die vierte Längsader schon vor der kleinen Queerader er- reicht und von da der hintern Queerader parallel bis zur fünften Längsader fortläuft, auf welcher er mit einem ausgezeichneten dunkleren Punkte endigt (selten ganz vorhanden, oft nur durch dunkle Punkte auf den Läugs- adern angedeutet, oft von der Randrippe selbst, oft erst hinter dem Randmale, welches dann ganz und gar gelb- lich bleibt, beginnend; die am häufigsten vorhandenen

414

Theile dieser Zeichnung sind die Trübung des Randma- les und der dunkle Punkt auf der Mitte der fünften Längsader) ; g) ein kurzer vom Hauptflecke nach dem Vorderrande lau- fender Strahl (fehlt fast nie, schliesst mit dem Haupt- flecke einen glashellen Fleck am Vorderrande ein, zu- weilen noch einen kreisrunden Punkt unmittelbar hinter der zweiten Längsader).

Die Ausführlichkeit der Angaben über das Abändern dieser Art möge der Umstand entschuldigen, dass ohne Kennt- niss der Uebergänge schwerlich abweichendere Varietäten für spezifisch identisch gehalten werden möchten.

Vaterland: ganz Europa und Kleinasien; Aufenthalt der Larve nicht sicher bekannt, ich verinutke auf Senecio oder Matricaria.

Anmerk. 1. Da ich nicht einsehe, warum Meigen den älteren Namen dieser Art für den \ou Fabrkius aufgegeben hat, so habe ich mich zur Einsetzung desselben in sein Recht genöthigt gesehen.

Anmerk. 2. Unter den europäischen Arten ist Tryp. st eil ata die einzige, bei welcher keiner der Strahlen des Flügelfleckes nach der Spitze ausläuft, unter den exotischen Arten steht ihr in dieser wie in anderer Beziehung Tryp. di versa Wiecl. Zweif. IL 498. No. 32. sehr nahe, sie un- terscheidet sich aber nicht nur in der Flügelzeichnung, wel- che ich nach dem im Königlichen Museum zu Berlin befind- lichen Originale der Wiedemannscheii Beschreibung auf Tab. IL fig. 61. mittheile, sondern auch durch die Lege- röhre, welche zwar ebenfalls schwarz, aber so lang als der Hinterleib ist.

Anmerk. 3. Musca stellata Panz. XX. 23. gehört nicht hierher, da die Flügelzeichnung nach der Spitze lau- fende Strahlen zeigt. Zu welcher Art sie als Syiionim zu setzen sei, wird bei der grossen Ungenauigkeit in der Dar- stellung der Flügelzeichnung sich nicht entscheiden lassen; das Colorit deutet auf Bardanae, der linke Flügel auf die Verwandtschaft mit Leontodontis, der rechte Flügel ver- weist sie aber zu den Arten mit gestrahltem Flügelflecke.

415

Meujen, Walker und Zellersledl bringen sie wolil mit zu grosser Zuversicht zu Tr. L eonto dontis.

72. Trypeta Gnaphalii (Tab. II. fig! 68.). Tepliritis diseoidea Fall. Ortal'. [). 12. No. 18. Trypeta aestiva Mc'uj. V. p. 351. No. 62.

Grau, Kopf und Beine gelb; die schwarze griffeiför- mige Legerohre fast so lang als der Hinterleib. Auf den Flügeln, da wo die kleinen Wurzelzellen endigen, eine un- vollständige, dunkle, meist in Flecke aufgelöste Queerbimle ; das Flügelgitter ist der ganz vollständigen Flügelzeit -Urning von Tryp. Stella ta entfernt ähnlich, aber alles viel zusam- menhängender und dunkler und stets zwei nach der Flügel- spitze laufende Strahlen. Flügel verhältnissniässig kürzer und breiter als bei jeuer.

Diese schöne Art wurde vom Herrn Oberlehrer Zeller und vom Herrn Senator von Heyden nicht nur auf Gnapha- lium arenarium gefangen, sondern letzterer erzog dann spä- ter im Jahre aus den Köpfen dieser Pflanze auch noch eine zweite Generation , die sich durch ausserordentliche Kleinheit (2/3 Linie) auszeichnet, aber durch nicht selten vorkommende Uebergänge mit den gewöhnlichen grösseren 1V4 Linien lan- gen Stücken verbunden und überhaupt mit ihnen unzweifelhaft identisch ist. Als Vaterland dieser Art sind bisher nur Schweden und Deutschland sicher bekannt.

Anmerk. 1. Fallen hat dieser Art den Namen di- seoidea beigelegt, der aber aufgegeben werden musste, da bereits früher von Fabricius eine von ihr verschiedene Art denselben Namen erhalten hat; Me'igen wählte deshalb einen andern Namen und zählte die Art unter den ihm unbekann- ten als Tryp. aestiva auf; er ist aber in denselben Feh- ler gefallen, den er am Fallenschen Namen bessern wollte, indem auch aestiva ein noch jetzt gültiger Fabricius' scher Name für eine exotische Trypeta ist. So habe ich Ge- legenheit gehabt die Art in Folge der interessanten Ent- deckung des Herrn Senator von Heyden nach dem Aufent- halte der Larve zu benennen.

Anmerk. 2. Indem ich die Abtheilung der Trypeten mit gegitterten Flügeln schliesse, bitte ich die Entomologen, wel-

410

che -vielleicht künftig ihre Aufmerksamkeit diesem interessan- ten Genus widmen, sich ja nicht zu dem Glauben verleiten zu lassen, dass die oben aufgezählten Arten zum Theil künst- lich gemacht und blosse Varietäten anderer Arten seien, son- dern wo es so scheinen sollte ihre Vermuthung immer auf ungenügende Darstellung der Unterschiede von meiner Seite zu richten. Wo auch nur die entfernte Möglichkeit der Ei- nerleiheit von zwei von mir aufgestellten Arten vorhanden ist, habe ich es gewissenhaft bemerkt und über manche mir sicher scheinende Art, die ich nur in einzelnen oder defekten Stücken besitze, bis auf vollkommene Feststellung meiner An- sicht durch reichlicheres Material ganz geschwiegen. Die wenigen auf einzelne Stücke begründeten Arten sind solche, wo auch die Ansicht von nur einem Exemplare keinen Zwei- fel übrig lassen kann.

III. Ungefleckte oder fast ungefleckte Flügel.

73. Trypeta eluta (Tab. II. fig. 67.). Trypeta elnta Meig. V. 344. No. 49. Tab. 50. flg. 13. Acinia eluta Mncq. Suit. Dipt. H. p. 472. No. 14.

Leicht an der verblassten Flügelzeichnung und der schwarzen Legeröhre kenntlich, welche fast die Länge des Hinterleibes hat; die Flügelzeichnung ist bei dem Weibchen in der Regel blässer, mehr in Queerstriche aufgelöst; bei dem Männchen dunkler, zusammenhängender, netzartiger; die Queeradem sind häufig schmal braungesäumt, auch findet sich oft auf der Mitte der fünften Längsader ein dunkler Punkt. Tab. II. fig. 67. ist die Flügelzeichnung, wie sie sich ge- wöhnlich bei dem Männchen findet, dargestellt.

Vaterland: das mittlere und südliche Europa, auch in Kleinasien, im nördlichen Europa selten. Nahruugspflanze der Larve unbekannt.

74. Trypeta colon (Tab. IL fig. 65. und 66.).

Trypeta Colon Meig. V. p. 346. No. 52. Tephritis Alciphron Newman Ent. Mag. I. p. 505. Terellia Alciphron Walk. Ent. Mag. III. p. 63. fig. 4. Terellia nebulosa Mucq. Suit. Dipt. II. p. 460. No. 3.

/117

Tryp. Colon ist von Newman, Walker und Mac- quart verkannt worden, was hei der Veränderlichkeit der Art und bei Melgens zum Theil falschen Angaben nicht zn ver- wundern ist. Sie weicht von den übrigen Arten im Körper- bau etwas ab, namentlich zeichnet sie sich durch halbkuge- ligen Kopf, sehr dicken Rüsselknopf und äusserst kleinen, wenig bemerklichen Randdorn aus. Die Färbung derselben ist gewöhnlich ein etwas grünliches Gelb; auf dem Thorax liegt eine grosse an seinem Vorderrande beginnende, schwärz- liche Zeichnung, die in der Milte das Schildchen nicht er- reicht, vor welchem noch zwei dunkle Punkte liegen, mit den seitlichen Spitzen aber bis gegen dasselbe herantritt; weiter seitwärts findet sich jederseits noch eine diese Spitze beglei- tende schmale schwärzliche Längsstrieme. Das Schildchen ist gelb, ungefleckt, der Hinterrücken aber glänzend schwarz, bei einem Weibchen meiner Sammlung nur bräunlich; die Brustseiten sind gelb mit einer unregelmässigen unterbroche- nen Längslinie und grossen schwarzbraunen Flecken zwischen den Hüften. Der Hinterleib ist entweder ganz gelb mit schmalen braunen Binden hinter den Einschnitten, oder diese Binden breiten sich mehr aus, so dass auf allen Ringen, mit Ausnahme des bei beiden Geschlechtern verlängerten letzten Ringes, nur schmale Hinterrandssäume lichter bleiben; bei dem Männchen lässt auch bei den dunkelsten Varietäten das Braun vom letzten Segmente den grössten Theil frei, indem es eine zackige Vorderrandsbinde und zwei am Seitenrande sich bis nach dem Hinterende des Ringes fortsetzende Spitzen bildet; von dem Weibchen kenne ich keine so dunkle Varietät. Die Behaarung von Hinterleib und Legeröhre ist durchaus schwarz, letztere breit, ungefähr so lang wie der Hinterleib, zuweilen rothgell), meist mit zwei braunen Flecken an der Basis und einem doppelten braunen Mittelstreif gegen die Spitze hin; zuweilen ist sie ganz braun. Die Beine sind entweder ganz gelb, oder die Schenkel haben oben einen, besonders auf den vordersten deutlichen braunen Längsstreifen, oder die Schen- kel sind schwarzbraun, nur auf der Unterseite dunkellehm- gelb, wie die Schienen und Füsse, von denen erstere auf der Innenseite etwas, und letztere gegen die Spitze hin sehr stark (5. Band. 2. Heft.) 27

488

gebräunt sind. Die Flügelzeichnung ist in der Regel bei dem Männchen etwas dunkler als bei dein Weibchen, bei der dunkelsten Flügelzeichnung, welche ich beobachtet habe (viel. Tab. II. fig. 65.) liegt ein brauner Fleck auf dem Randmale, der bis zur dritten Längsader reicht, ein gleicher Fleck liegt am Vorderrande zwischen dem Raudmale und der Mündung der zweiten Längsader auf letzterer selbst, ein dritter an ih- rer Mündung und ein vierter auf der Mündung der dritten Längsader, vom zweiten Flecke zieht sich ein breiter brau- ner Saum auf der dritten Längsader bis zur Flügelspitze, der diese drei Flecke untereinander verbindet; ein fünfter wenig bemerklicher Fleck liegt an der Mündung der fünften Längs- ader; die beiden Queeradern sind schmal braun gesäumt, bei der hinteren bildet dieser Saum um beide Anheftungsstellen ein recht bemerkliches braunes Fleckchen. Bei der hellsten Varietät, die ich besitze (auch einem Männchen), ist die Flü- gelzeichnung auf zwei bräunliche Punkte reducirt, welche über der hinteren (nicht: der kleinen, wie Me'ujen sagt) Queerader auf der zweiten Längsader liegen, ausserdem findet sich nur noch an der Mündung dieser ein ganz kleines unansehnliches braunes Fleckchen. Grösse wie bei Tr. serratulae.

Bei den hellsten Varietäten verschwindet die braune Längslinie an den Brustseiten und der seilliche Strich neben der schwarzen Zeichnung auf der Oberseite des Thorax.

Tryp. Colon erscheint nach den Beobachtungen des Herrn Senator von Heyden im Juli und August auf Cen- taur. scabiosa. Auch in England wurde sie vor der Blü- thezeit dieser Pflanze und vor dem Erscheinen von Trypeta cornuta, auf ihr in Menge gefangen.

Anmerk. 1. Die Abweichungen, welche Meigens Be- schreibung zeigt, scheinen mir der Art zu sein, dass sie zum Theil für Versehen von seiner Seite, zum Titeil für die Folge davon, dass er nur ein einzelnes, allem Anscheine nach we- nig ausgefärbtes und wahrscheinlich durch das Eintrocknen ziemlich verdorbenes Exemplar vor sich hatte, angesehen wer- den müssen. Bei Erwägung aller Umstände wird man, wie ich hoffe, wohl meiner Ansicht über die Bestimmung dieser Art beitreten.

419

Anmerk. 2. Aus den Angaben von Walker über die Flügelzeichnung seiner Terellia Alciphron scheint eine noch viel grössere Veränderlichkeit derselben hervorzugehen, als ich nach 10 von mir verglichenen Exemplaren angeben konnte.

75. Tryp. Serratulae (Tab. II. fig. 70.).

Musca Serratulae Linn. Faun. ed. II. p. 461. No. 1871.

Musca Serratulae Syst. nat. Vindob. 1767. p. 997. No. 118.

Musca Serratulae Fahr. Spec. Ins. IL p. 453. No. 96.

Musca Serratulae Fabr. Ent. syst. IV. p. 356. No. 182.

Musca Serratulae Gmel. Syst. nat. V. 2856. 118.

Dacus Serratulae Fahr. Antl. p. 278. No. 27.

Tephritis Serratulae Fall. Ortal. p. 14. No. 22.

Trypeta pallens Meig. V. p. 347. No. 54. Tab. 50. fig. 5.

Trypeta pallens Wied. Analect. 54. No. 120.

Trypeta pallens Wietl. Zweif. II. 502. No. 40.

? Terellia palpata Roh. Desv. Myöd.

Terellia luteola Rob. Dcsv. Myod.

Terrellia Serratulae Walk. Ent. Mag. III. 62. 1. fig. 3.

??Terellia pallens Macq. Suit. Dipt. II. p. 460. No. 2. Gelblich, zuweilen grünlich gelb; Hinterrücken eine vier- fache Punktreihe auf dem Hinterleibe, grosse Flecke zwischen den Hüften nnd eine grosse hinten gespaltene Zeichnung auf der Oberseite des Thorax schwärzlich; die Behaarung ist mit Ausnahme der gewöhnlichen dunkleren Borsten überall licht, so dass die Zeichnung auf dem Thorax und die Flecke auf der Unterseite desselben graulich erscheinen. Drittes Füh- lerglied und Palpen meist orangegelb, letztere sehr vorste- hend mit schwärzlichen Borsten. An den Brustseiten drei fast schwefelgelbe Längsstriemen auf etwas dunklerem Grunde, von denen die mittlere undeutlicher und hinten abgekürzt ist. Bei dem Männchen stehen an den Hinterecken des letzten Segmentes noch zwei schwarze Punkte, die oft mit den da- vorstehenden verbunden sind. Die Legeröhre des Weibchens ist halb so lang als der Hinterleib, rostgelb, zuweilen am Grunde, oft auch an der Spitze etwas gebräunt; ihre Behaa- rung ist schwärzlich. Die Beine sind bei beiden Geschlech- tern ganz gell). Flügel ungefleckt. Randmal gelblich.

Die Art gehört zu den gemeinen über ganz Europa verbreiteten; man findet die Fliege auf verschiedenen Disteln;

27*

420

ob die Larve an eine Art derselben nnd an welche sie ge- bunden sei, weiss ich nicht.

Anmerk. 1. Hinsichtlich der Trypeten mit wasserklaren Flügeln haben Meigen und Wudemann einen Irrthum be- gangen. Meißens Beschreibung von Tryp. Serratulae passt gar nicht auf die wahre Lannesche Art, denn bei die- ser ist, wie es auch Linne in der Fauna suecica 1. c. ausdrücklich angiebt, die schwarze Zeichnung auf der Ober- seite des Thorax hinten zweitheilig, und läuft nicht, wie Meigen es von seiner Tryp. Serratulae behauptet, hin- ten in vier Spitzen aus; auch haben die Brustseiten ganz die- selben Streifen, wie sie Meigen von Tryp. p allen s be- schreibt. Nach allen Angaben Meigens kann kein Beden- ken stattfinden Tryp. pallens als Synonim zu der Linne- scheu Musca serratulae zu ziehen, wie dies schon Wal- ker gethan hat, der aber ohne allen Grund auch Meigens Tryp. Serratulae für einerlei mit der gleichnamigen ZJmieschen Art hält. Diese Vereinigung von Tryp. pal- lens Meig. mit der wahren Tryp. Serratulae findet seine vollste Bestätigung durch Wiedemanns Angaben, der das von Meigen erwähnte im Königlichen Museum zu Ko- penhagen befindliche Exemplar der Tryp. pallens, wel- ches angeblich aus Tanger stammen soll, zuerst in den Ana- lect. entom. p. 54. No. 120. und dann wieder in den ausser- europ. Zweif. II. p. 502. No. 40. beschrieb. Diese Beschrei- bungen passen Wort für Wort so genau auf die wahre Tryp. Serratulae, dass man entweder eine Verwechselung im Kopenhagener Museum, oder Identität des afrikanischen Ex- emplares mit den unsrigen und den Schwedischen vorausse- tzen muss. In beiden Fällen gehört Tryp. pallens Meig. und Wied. als Synonim zu Serratulae Uinn., Fall., Wlk. etc.

76. Tryp. fuscicornis.

?Tryp. pallens Macq. Suit. Dipt. II. 460. No. 2. Tryp. fuscicornis: flavida, antennarum articulo tertio, metanoto, abdominisque pallide criniti maculis quadrifa- riam dispositis uigricantibus ; alae immaculatae. Long. 3V4 lin.

4SI

Tryp. Serratulae äusserst ähnlich, aber viel grös- ser; das zweite Fülilerglied hat unten eine etwas schärfere Vorderecke und ist ganz und gar braun ; die Augen sind we- niger rundlich, oben mehr in eine Ecke ausgezogen; die Ta- ster sind bleichgelb und der Mundrand ist an den Seiten minder borstig. Die dunkle Zeichnung auf dem Thorax, wie bei Tryp. Serratulae, aber hinten weniger tief gespal- ten. Der Bau des ganzen Körpers ist etwas plumper und die Flügel sind verhältnissmässig etwas breiter. Die Legeröhre des Weibchens fast so lang als der Hinterleib, rothbraun, am Ende schwarz gesäumt. Seitenstriemen, Färbung der Beine und des Hinterleibes, so wie die Behaarung und Punktirung des letzteren wie bei Tryp. Serratulae. Flügel unge- fleckt, das Randmal etwas sattgelber als bei jener. Auch die Flecke zwischen den Hüften sind dunkler.

Ich erhielt ein in Sardinien gefangenes Pärchen dieser Art durch die Gefälligkeit des Herrn Senator von Hey den unter obigem Namen zur Ansicht zugesendet.

Anmerk. 1. Die Trennung der Tryp. fuscicomis •von Tryp. Serratulae scheint durch die angegebenen Un- terschiede, besonders durch die viel grössere Länge der Le- gcröhre gerechtfertigt.

Anmerk. 2. Die von Mc'igcn beschriebene Tryp. We- nigeri kann weder für einerlei mit gegenwärtiger noch mit folgender Art gehalten werden, da bei ihr der Hinterleib nicht vierreihig punktirt ist, auch die dunkle Zeichnung auf der Oberseite des Thorax hinten weder zweitheilig wie bei Tryp. fuscicornis, noch in Spitzen auslaufend wie bei Tryp. nigricoma ist; da auch hinter dieser dunklen Zeichnung vor dem Schildcheu bei ihr noch schwarze, ge- sonderte Punkte stehen, welche bei jenen Arten nicht vor- handen sind. Bei genauer Ansicht von Meigens Anga- ben über Tryp. Wenigen (TM. V. p. 345.) und über Tryp. longicauda (Tbl. VII. p. 356.) wird man die An- sicht theilen, dass beide Arten identisch sind und mithin letz- terer Name eingezogen werden muss. Als charakteristisch für die Art dürften wohl je zwei dunkle Punkte auf dem zwei- ten, dritten und vierten (soll wohl: „dritten, vierten und

4ÄÄ

fünften" heissen) Ringe, die heim Vertrocknen zuweilen als ein Fleck erscheinen (Tryp. Wenige ri d"), oder sich un- ter den Hinterrand des vorhergehenden Ringes verstecken (Tryp. Wenigen $), so "wie die graue, hinten etwas bo- genförmig abgeschnittene Zeichnung des Thorax, die noch vier dunkle Punkte hinter sich hat, gelten müssen, bis wir über dieselbe genauere Nachrichten erhalten.

Anmerk. 2. Ter elli a Abrotaui Macq. Soft. Dipt. If. p. 460, welche Meigen im 7ten Theile unter den neuen 3Jacqaarlschen Arten aufzuzahlen vergessen hat, gehört auch in diese Verwandtschaft. Macquarts Beschreibung ist durch einen Druckfehler so entstellt, dass man nicht recht weiss, was er eigentlich sagen will. Er sagt : „Thorax ferrugi- neux, a trois bandes noirätres ; l'intermediaire n'attei- gnant pas le bord posterieur des segmens fer- rugineux." Lese ich statt dessen recht: „rintermediaire n'atteignant pas le bord posterieur; le bord posterieur des segmens noirätres," so giebt das eine Beschreibung, die bei der grossen Veränderlichkeit der Fliigelzeichnung von Tryp. Colon sich möglicher Weise auf eine Varietät dieser Art beziehen könnte.

Anmerk. 3. Tryp. pallens Macq. kann mit der gleichnamigen Meigenschen Art oder Tryp. Serrat ulae hin. nicht identisch sein, da das dritte Fühlerglied schwärz- lich sein soll, sonst passt seine Beschreibung auf dieselbe freilich so gut, dass man fast einen Fehler in der Angabe der Färbung desselben vermuthen möchte. Da er indess nicht sicher nachweisbar ist, muss Tryp. pallens Macq. als ein wegen der Angabe einer ziemlich kurzen Legeröhre frei- lich zweifelhaftes Citat hierher gesetzt werden.

77. Trypeta nigricoma (Tab. II. fig. 09.). Tryp. nigricoma: flavescens, macula thoracis postice qua- dridentata, metanoto punctisque abdominis nigro-pilosi qua- drifariam dispositis nigricantibus ; alae immaculatae. Long. 2l/3-272 lin.

Gelblich, Stirn und drittes Fühlerglied etwas lebhafter. Auf dem Thorax eine am Vorderrande desselben beginnende

/1S3

schwarze Zeichnung, die mit zwei seitlichen Spitzen fast den Hinterrand desselben erreicht, in der Mitte aber früher ab- bricht und da in zwei minder deutliche Zähne endigt, hinter denen vor dem Schildchen noch zwei gesonderte schwarze Punkte stehen. Auf den Brustseiten die gewöhnlichen drei helleren Striemen, doch undeutlicher, als bei den verwand- ten Arten und da der zwischenliegende Grund nicht viel dunkler ist, bei dem Trocknen fast ganz verschwindend. Schildchen gelb, ungefleckt. Auf der Oberseite des Thorax und auf dem Schildchen ist die Behaarung licht. Hinter- rücken schwarz ; Hinterleib gelblich, schwarzhaarig, nur auf den beiden ersten Abschnitten an den Seiten lichtere Här- chen beigemischt, vierreihig punktirt, die Seitenpunkte deut- licher, die mittleren Punkte zuweilen zusammenhängend. Beine ganz gelb. Flügel vollkommen farblos mit gelblichem Raud- male. Legeröhre fast so lang wie der Hinterleib, roth, am Grunde, oft auch an der Spitze gebräunt.

Ich besitze mehrere Exemplare aus Schlesien und habe das Männchen auch in Kleinasien gefangen.

Anmerk. 1. Tryp. nigricoma scheint eine sehr si- cher begründete und wohl unterschiedene Art. Sie ist auch in der That von Tryp. Serratulae und Tryp. fusci- cornis auf das sicherste geschieden. Ganz anders steht es aber nach meiner Ansicht um ihre Verschiedenheit von Tryp. Colon. Es mag auffallend scheinen eine Art mit ungefleck- ten Flügeln für identisch mit einer andern, welche oft recht dunkel gefleckte Flügel hat, halten zu wollen und doch bin ich dazu gar sehr geneigt. Den Beweis der Identität kann ich freilich nicht führen, deshalb und um andere Entomolo- gen dazu aufzufordern, habe ich diese Trypeta als besondere Art aufgeführt. Für die Vereinigung scheinen mir sehr drin- gend zu sprechen: 1) der überaus übereinstimmende Körper- bau beider Arten; 2) die grosse Veränderlichkeit in der Flü- gelzeichnung von Tryp. Colon; 3) die Veränderlichkeit in der Färbung ihres Hinterleibes; wenn sie nur schmale braune Binden an der Basis der Segmente hat, nehmen diese in der That oft das Ansehen mit einander verbundener Flecke an; 4) die bei Tryp. nigricoma beraerkliche Neigung der mitt-

424

leren Punkte sich mit einander gleiche Zeichnung auf der Oberseite des Thorax; 6) die von der aller anderen verwandten Arten abweichende und bei bei- den ganz übereinstimmende Behaarung. Um das was ge- gen die Vereinigung sprechen könnte nicht zu verschweigen, muss ich bemerken, dass bis jetzt noch kein Uebergang von der blassesten oben bemerkten Flügelzeichnung der Tryp. Colon zur völligen Farblosigkeit der Flügel von Tryp. ni- gricoma gefunden worden ist; auch scheint mir bei Tryp. Colon der Mundrand ein klein wenig mehr aufgeworfen und das Untergesicht unter jedem der Fühler etwas mehr ausge- höhlt; doch sind diese letzten Unterschiede in der That zwei- felhaft.

Anmerk. 1. Die Beschreibung, welche Meigen und Macquart von Tryp. Serratulae geben, passen gut auf Trypeta dentata, auf gegenwärtige Art nur mit Zwang.

Anmerk. 2. Sollte es sich, wie ich vermuthe, bestäti- gen, dass Tryp. nigricoma bloss eine blassere Varietät von Tryp. Colon ist, so fällt auch jedes Bedenken gegen die Vereinigung von Terellia Abrotani Macq. mit Tryp. Colon weg. Es entsteht dann aber auch der dringende Ver- dacht, dass Meigens Tryp. Wenigeri nnd Tryp. lon- gicauda nichts als Varietäten derselben Art mit noch mehr verschwindender Pnnktirung des Hinterleibes seien, und dass bei deren Beschreibung Meigen in der Angabe der Gestalt des dunklen Fleckes auf dem Thorax nicht genau genug ge- wesen sei. (Alles, was ich bisher in Sammlungen als Tryp. Wenigeri bestimmt gesehen habe, war nichts als Tryp. nigricoma.) Die Art würde dann folgende Synonimie haben :

var. 1. alis maculatis :

Tryp. Colon Meig.

Tephr. Alciphron Newm.

Terellia Alciphron Walk.

Terellia nebulosa Macq.

Terellia Abrotani Macq. var. 2. alis immaculatis :

Tryp. Wenigeri Meig.

425

Tryp. longicauda Meig. und

Tryp. nigricoma m. Die passendsten Namen, weil sie beide Varietäten gleich gut bezeichneten, würden dann Tryp. longicauda und nigri- coma sein; ersterem als dem älteren aber der Vorzug ge- bühren.

78. Trypeta dentata. Trypeta Serratulae Meig. V. p. 346. No. 53. Terellia Serratulae Macq. Suit. Dipt. II. p. 459. No. 1.

Blassgelb; Stirn, drittes Fühlerglied und Taster etwas lebhafter, letztere nicht vorstehend. Brustseiten ohne deut- liche Längsstriemen, ziemlich gleichmässig gelb; der Hinter- rücken ist schwärzlich, eben solche Flecke finden sich zwi- schen den Hüften. Auf der Oberseite des Thorax eine schwärzliche, durch die Bedeckung grau erscheinende Zeich- nung, die mit zwei seitlichen Spitzen bis gegen den Hinter- rand desselben reicht, zwischen denen zwei mit einander ver- bundene zahnförmige Spitzen viel weiter vorn abbrechen, die dann unmittelbar vor dem Schildchen noch zwei dunkle Pun- kte hinter sich haben. Schildchen ungefleckt, Hinterleib vier- reihig schwarz punktirt , auf den beiden ersten Segmenten sind die Punkte meist nicht wahrnehmbar. Die Behaarung ist durchaus blass. Die Legerohre des Weibchens ein klei- nes wenig länger als die drei letzten Hinterleibsabschnitte zusammen, ziemlich breit, nach der Spitze hin wenig ver- schmälert, rostgelb oder rostroth. Flügel ungefärbt mit gel- bem Randmale, ihre Form mehr wie bei Tryp. nigrico- ma, als wie bei Tryp. Serratulae. Länge l5/6 Linie.

Vaterland: Deutschland, Frankreich. Nahrungspflanze der Larve unbekannt.

Anmerk. 1. Nächste Verwandtschaft mit Tryp. Ser- ratulae. Der Unterschied besteht vorzüglich in den kür- zern Tastern, anderer Form der Zeichnung auf der Ober- seite des Thorax und dem viel kürzeren Hinterwinkel der hinteren kleinen Wurzelzelle. Mit Tryp. fuscicornis und Tryp. nigricoma kann keine Verwechselung stattfinden.

Anmerk. 2. Die Gestalt der Zeichnung des Thorax und die grosse Aehnlichkeit mit Tryp. Serratulae (Tryp. pal-

436

lens Meig.) sprechen entschieden dafür Tryp. Serratulae Meig. als Sytionim zu gegenwärtiger Art anzusetzen, ob- gleich Meigcns Angabe über die Gestalt und Länge der weiblichen Legerähre nicht ganz passt. Macquarls An- gaben über seine Tryp. Serratulae stimmen so mit den il/e/(/ewschen , dass sie mit der gleichnamigen JUeigenschen. Art als identisch angenommen werden mnss. Sowohl Mei- gens als Macquarls Tryp. Serratulae lassen sich allen- falls auch, doch minder natürlich, auf Tryp. nigricoma deuten.

Anmerk. 3. Macquart sieht Terellia palpata Rob. Desv. als Synonim zu gegenwärtiger Art an. Ich habe sie oben als zweifelhaftes Synonim zu Tryp. Serratulae ge- setzt. Sollte Macquart Recht haben, so ist doch der Name von Hob. Desv. wie alle von ihm ertheilten Namen nicht der geringsten Berücksichtigung werth und wird sie auch eben so wenig finden, als sie die von Harris ertheilten Na- men je gefunden haben.

Anmerk. 4. Der Meigensche Name muss wegen des gleichlautenden Lmnesdien aufgegeben werden. Der von mir gewählte bezieht sich auf das von der dunklen Rücken- zeiehnung hergenommene Merkmal.

71). Trypeta Sonchi (Tab. II. fig. 71.).

Musca Sonchi Syst. nat. cur. Gmel. p. 2857. No. 121.

Teph litis Sonchi Fall. Ortal. p. 14. No. 23.

Trypeta Sonchi Meuj. V. p. 345. No. 50.

Trypeta obsoleta Mchj. V. p. 349. No. 60.

Ensina Chry san tliemi Rob. Desv. Myod. 751. No. 1.

Ensina herb am in ibid. 752. No. 2.

Ensina pratensis ibid. 752. No. 3.

Ensina Linariae ibid. 753. No. 4.

Ensina Scorzonerae ibid. 753. No. 5.

Ensina Doronici ibid. 753. No G.

Eins i na Sonchi Wall;. Ent. Mag. III. p. CO. No. 1. fig. 1.

Ensinia Sonchi Macq. Suit. Dipt. II. p. 474. No. 4.

Tephritis Sonchi Zeit. Ins. Läpp. p. 746. No. 10.

Die Art ist zu kenntlich und, da keine ähnliche con- currirt, zu wenig einer Verwechselung ausgesetzt, als dass \iel über sie zu bemerken sein könnte. Die Verlängerung

427

des Kopfes, der vorgezogene Mundrand, die grosse Verlän- gerung der Lippe und der dadurch gekniet erscheinende Rüs- sel sind bemerkenswcrth. Tryp. obsoleta Meig. ist nichts als eine nicht seltene und noch dazu sehr geringfügige Va- rietät mit ganz gelbem Schild chen, das sonst gewöhnlich eine grauliche, seine Oberseite fast ganz deckende Mittelstrieine hat, die indess oft bloss als Punkt an der Spitze auftritt. Die Stirn ist an unverdorbenen Exemplaren nicht rostbraun, son- dern gelb. Die Art variirt übrigens indem die Flügelzeich- nung entweder deutlich vorhanden, oder verblasst, oder gauz verschwunden ist, nur das Randmal ist bei allen Exemplaren meiner Sammlung zum Theil gebräunt; ferner finden sich einzelne Stücke mit mehr oder weniger gebräunten Schen- keln und Fühlern.

Dass die Larve in Köpfen von Souchus lebt ist gewiss; dass sie auch auf anderen Pflanzen vorkomme, ist öfter be- hauptet worden. Die einzige sichere Nachricht über ein an- deres Vorkommen verdanke ich dem Herrn Oberlehrer Zel- ler, der die Fliege aus den Köpfen von Apargia autumnalis erhielt, an der er sie auch in Menge fing.

Aninerk. 1. Rob. Desvoidy zählt im Genus Ensina sechs Arten auf, die sämmtlich nichts als geringfügige Va- rietäten von Tryp. Sonchi sind; bei solchem Verfahren Wäre es nicht schwer aus einer Art zwanzig zu machen.

Anmerk. 2. Noch inuss ich einer besondern Eigentüm- lichkeit in der Flügelbildung dieser Art erwähnen; es findet sich nämlich bei ihr sehr häufig an der zweiten Längsader, grade der hinteren Queerader gegenüber, dasselbe nach vorn gerichtete Aestchen, was unter den mir bekannten Europäern nur bei Tryp. Wiedemanni constant vorhanden ist; bei Tryp. Sonchi tritt es nur als anomale Bildung einzelner Individuen auf.

Anmerk. 3. Die von Meigen als Tryp. obsoleta Wiedem. beschriebene Varietät ist nicht mit Tryp. obso- leta Wiedem. Anal. ent. p. 53. No. 118. und Wiedem. Zweif. II. p. 4iM). No. 36. zu verwechseln, einer soviel als möglich verschiedenen Art, der dieser Name schon der Prio- rität wegen bleibt.

428

80. Trypeta Stigma (Tab, II. fig. 72.). Trypeta stigma Loeiv Ent. Zeit. I. p. 156. ? Trypeta u nimacnlata Koser Correspondenzblatt des wärt. landw. Vereines. 1840. Bd. 1. Heft 1. Tryp. stigma: nigra nitida, thoracis cinerascentis linea la- terali, scutello pedibusque flavis ; alarnm punctum stigma- ticale nigrum ; proboscis geniculata. Long. 1V4 l*/3 lin.

Glänzend schwarz, der Thorax obenauf grau bereift, ringsum mit schwarzem Saume. Schulterbeule mit einer nach der Flügelwurzel hinlaufenden Strieme, ein Fleckchen unmit- telbar über der Flügelwurzel, das Schildchen mit Ausnahme der Seitenecken, die Beine nebst den Vorderhüften und einem Theile der hinteren, endlich der Kopf mit den Fresswerkzeu- gen sämmtlich gell); Fühler und Stirn lebhafter gefärbt, letz- tere meist rothgelb; drittes Fühlerglied länglich, unten ge- rundet; die Lippe sehr stark verlängert, der Rüssel gekniet; Mundrand wenig vorgezogen, so dass der Rüssel in der Ruhe über ihn vorsteht. Der Hinterleib ist bei beiden Ge- schlechtern schwarz, schwarzhaarig; die Legeröhre des Weib- chens kurz, sehr dick, conisch, glänzend schwarz. Flügel glasartig, an der Wurzel gelblich, nach der Spitze zu ein wenig getrübt; die Längsadern, welche von der Wurzel aus gelblich sind, schwärzen sich von der Flügelmitte an; die Queeradern stehen von einander entfernt, die kleine grade unter der Mündung der ersten Längsader; das Stigma ist durch einen schwarzen (zuweilen braunen) Punkt gezeichnet. Die beiden letzten Fussglieder schwarz, bei dem Männchen dunkler als bei dem Weibchen, doch zuweilen auch bei er- sterem nur gebräunt.

Ich fing diese Art bei Posen, sah sie auch durch die Gefälligkeit des Herrn Senator von Heyden aus der Um- gegend von Frankfurt a. M. Der Aufenthalt der Larve ist unbekannt.

Anmerk. 1. Trypeta unimaculata von Roser scheint mit Tryp. stigma identisch, könnte aber leicht auch bloss Varietät von Tryp. solsti tialis sein. Von den wich- tigsten Unterscheidungszeichen (Fresswerkzeugen, Legeröhre, Stellung der Queeradern, gelbem Punkte über der Flügel-

429

Wurzel, schwarzer Färbung der letzten Fassglieder) ist auch nicht ein einziges angegeben.

An merk. 2. Trupanea placida Schrank Faun. Boic. III. 2318. kann trotz der sonst sehr gut stimmenden Angaben doch nicht hierher gehören, da bei ihr der Hin- terleib in der Regel rustgelb, zuweilen rostgelb mit schwar- zer Rückenliuie sein soll (couf. Meig. V. p. 349. No. 58.).

Das Verhältniss obiger Bemerkungen zu 3Ieigcns Aus- einandersetzung des Genus Trypeta wird folgende Uebersicht am deutlichsten machen.

Meigen zählt mit Ausnahme der 15 im 7ten Theile aus Macquart aufgenommenen Arten 65 Trypetenspezies auf, von denen er 9 nicht selbst gekannt hat. Von diesen 9 Arten sind oben unter demselben Namen beschrieben Tryp. punctata, guttata ( = gemmata Meig.) und Barda- na e (=confusa Meig.)-, Tr. Tanac eti Schrk. halte ich für Tr. tussilaginis, Tr. Berberidis ist Tryp. Cen- taureae, Tr. obsoleta nichts als eine häufige Varietät von Tr. Sonchi; Tr. aestivaist oben als Tr. Gnaphalii aufgezählt; Tr. placida Sehr, zu enträthselii bin ich aus- ser Stande; Tr. sphondylii halte ich für keine Trypeta. Dadurch reduziren sich die 31eigensc\ien Arten bereits auf 59, und da auch pardalina nur Varietät der pupillata, cuspidata und pugionata aber Varietäten der soisti- tialis sind, auf 56 Arten. Von diesen 56 Arten sind mir zweifelhaft intermissa, die wohl nichts als Varietät von Zoe ist, Weniger i und longicauda, die leicht einerlei und nur Varietäten von Colon sein könnten. Tryp. Leon- tod o u t i s und f 1 a v i c a u d a sind bei Meigen Mischarten, weshalb ich den Namen der letztern nicht beibehalten konnte. So bleiben nur noch 52 Arten. Von diesen habe ich oben Tr. terminata Meig. (non Fall.) nicht mit aufgezählt, ob- gleich ich ihre Altrechte nicht bezweifle, da ich den Namen hätte ändern müssen, wozu ich mich nicht für berechtigt hielt, weil ich die Art nicht selbst kenne ; ausser ihr sind mir von jenen 52 Arten auch Tryp. Abrotani, flavescens und

430

laticanda allbekannt. Unter demselben Namen, wie bei Meigen finden sich oben folgende 33 Arten: Abrotaui, Artemisiae, cognata, Zoe, flavescens, punctata, Arctii, cornuta, T ussilaginis, Winthemi, Wiede- manni, floresceutiae, marginata, fasciata, Cen- taureae, rotundiventris, Cardui, stylata, aprica, solstitialis, quadrif asciata, Westermanni, parie- tina, corniculata, L eontodontis, Hyoscyami, la- ticanda, Absinthii, irrorata, guttularis, Sonchi, eluta, Colon. Den Namen Laben 17 Arten geändert:

continua in altern ata Füll.

alternata in Meigenii m.

Onopordinis in Heraclei hin.

discoidea in Lychnidis Fbr.

Lychnidis in discoidea Fbr.

Lappae in octopunctata Macq.

signata in Cerasi hin.

Arnicae in flava Geoff'.

confusa in Bardanae Schrk.

Heraclei in postica m.

gern m ata in guttata Fall.

pupillata in reticulata Schrk.

radiata in stell ata Füssl.

aestiva in Gnaphalii m.

pallens in Serratulae hin.

Serratulae in deutata in.

Gaedii in antica W'ied. Neu hinzugekommen sind 30 Arten nämlich : speciosa, Lappae, f e m o r a 1 i s , f 1 a v i p e n n i s , proboscidea, ar- gyrocephala, Zelleri, conura, truncata, simplex, angustipennis, failax, arnicivora, rnralis, ve- spert in a, formosa, Matricariae, praecox, ein et a, tessellata, elongatula, producta, biflexa, pul- chella, ramnlosa, conjuneta, cometa, fuscicornis, nigricoma und Stigma, von denen Lappae schon frü- her von Cederhielm und femoralis von Hob. Desvoidy und Macquart beschrieben worden sind.

Die von mir gegebene Synonimie macht durchaus kei-

431

nen Anspruch auf Vollständigkeit, namentlich habe ich blosse Verzeichnisse wegen der grossen Unzuverlässigkeit derselben zu citiren unterlassen. Ich trage deshalb hier in Beziehung auf dieselben noch ein Paar Worte nach.

Stephens zählt in seinem Cataloge der britischen In- sekten 42 Trypetenspezies auf. Die als Tryp. Winthcmi aufgezählte Art ist, wie sich aus dem Citate ergiebt (Meig. Tab. 48. fig. 25.), Tryp. florescentiae, als neue Arten zählt er, ohne mehr als einen blossen Namen zu geben, ri- vosa, flavipes (Varietät von solstitialis?), margine- p.unctata (Colon var.?), innotataund basalis auf; das Citat aus Harris lässt in letzterer Tryp. antica vermulhen. Alle seine übrigen Arten scheinen mit den gleichnamigen 31e'/g ansehen ziemlich übereinzustimmen ; auch cuspid ata, pugionata und obsoleta erkennt er als selbstständige Ar- ten an.

Citrus in der britischen Entomologie zählt nur 23 Try- peten auf, unter denen auch eine Tryp. cuspid ata vor- kommt. Die einzige angeblich neue Art ist Tryp. biar- cuata, die aber, wie durch andere englische Dipterologen bekannt geworden, nichts anders als Tryp. cor nie u lata ist. Die übrigen von ihm genannten Arten scheinen mit den gleichnamigen ßleigemcheu übereinzustimmen.

In der Expedition scienlifique de Morec sind Te- phr. Cardui, L eontodontis, radiata und obscura als griechische Arten aufgeführt; die erste und dritte dieser Arten dürften den gleichnamigen 3Ieigenschen entsprechen, die zweite schwerlich; Tr. obscura ist mir unbekannt.

Ehe ich schliesslich ein Verzeichniss sämmtlicher bis jetzt vergebeneu Speziesnamen mittheile, muss ich der For- derung, die meiner Arbeit durch die freundschaftliche Libe- ralität zweier Männer geworden ist, ausdrücklich dankend er- wähnen. Der Herr Senator von Ileyden übersandte mir mit seiner bekannten, aber nicht genug zu rühmenden Bereitwil- ligkeit zur Forderung jedes wissenschaftlichen Unternehmens, die sämmtlichen Trypeten seiner Sammlung zur Benutzung zu; mein verehrter Freund Zelter überliess mir seine sämmtli- chen Trypeten mit der freundschaftlichsten Uneigennützigkeit

43$

zu vollkommen freier Disposition ; ich danke dem freundlichen Wohlwollen dieser beiden Männer die Kenntniss mehrerer neuen Arten nnd manche interessante Bereicherung meiner eigenen Sammlung. Wie sehr ich auch dem verehrten Vor- stande des Königlichen entomologischen Museums zu Berlin für die mir wohlwollend gestattete Untersuchung der dortigen Yorräthe verpflichtet hin, habe ich schon oben erwähnt.

Die Speziesnamen, welche zwar nicht im Genus Try- peta selbst, aber doch in so nahe verwandten Gattungen ver- braucht worden sind , dass sie an keine Trypeten vergeben werden können, stehen in Klammern ; wo hinter einem Namen zwei oder mehr Autoren citirt sind, gehört der Name eben soviel verschiedenen Arten an ; steht der Name eines dieser Autoren in Klammern, so ist der Name von ihm ausserhalb des Genus Trypeta, von den neben ihm genannten Autoren aber innerhalb dieses Genus gebraucht worden. Die doppelte oder mehrfache Verwendung desselben Namens habe ich in der Regel nur bemerkt, wenn er verschiedenen Arten unabhängig von einander ertheilt worden ist; ich habe sie dagegen mei- stentheils unerwähnt gelassen, wenn durch Verkeunung und Verwechselung der Arten der Name der einen auf die andere übergegangen ist; nur in den Fällen, wo sich die falsche Anwendung eines Namens eine gewisse Autorität verschafft hat, habe ich derselben gedacht; der Name des Schriftstel- lers, von dem sie herrührt, ist in diesen Fällen mit einem Sternchen bezeichnet.

abdominalis Roh. D. Roh. D.

Abrotani Meig. Macq.

Absinthii Fbr.

Acantlii Schrk.

(acroleuca llicd.)

acrostacta Wied.

(aculeata Fbr.)

adspersa Wied.

aenea (Wied) Macq.

aestiva Für- Meig.

(aesttians Fbr)

Alciphron Newm.

Aletlie Newm.

alternata Fall.

angustipennis Liv.

annulata Roh. D.

Anonae Fbr.

antica Wied.

apicalis Zettcrst.

aprica Fall.

Arctii De G. Roh. D. Roh.

D. Macq. arcuata Fbr. (avgentea Fbr.) argyrocephala Liv. (arinata Fbr.) Arnicae Lin. arnicivora Lw. Artemisiae Fbr. arvensis Ruh. D. (atenima Fbr.) atomaria Fbr. (atrata Fbr.) Bardanae Schrk.

433

basalis Slcph. basilaris Wied. Macq. Beauvoisii Rob. D. Berberidis Schrie. biareaata Curt. Bidentis Rob. D. biilexa Lw. Blotii Brebiss. (brevipes Für.) bvunnicosa Rob. D. brunnithorax Rob. D. bullans Wied.

Caesio Harr. Calcitrapae Rob. D. cancellaria Wied. capitata Wied. Fall. Cardui Reamn. Rob. D.

Rob. D. (caudata Fbr.) Centaureae Fbr. Rob. D. (centralis Fbr.) Cerasi Lin. chalybeiventris Wied. Chrysanthemi Rob. D. cineta Lw.

cinerea Harr. Rob. D. Cirsii Schrie. cirsiorum Rob. D. claripennis Rob. I). (clavata Fbr ) cognata Wied. Colon Meig. (combinata Fbr.) cometa Liv. connna Wied. conüuens Wied. conl'usa Meitj. conica Fbr.' conjuneta Lw. connexa Macq. continua Mciij. conura Lw. corniculata Zettcrst. cornuta Fbr. costalis Fbr. cnix Fbr. eulta Wied. cnspidata Meig. cyanogaster Wied. (cynipsea Fbr.)

Daphne Wied.

Dauci Fbr. Rob. D.

Dejeanii Rob. D. Roh. D.

(demandata Fbt\)

dentata Lw.

(5. Band. 2. Heft.)

diseoidea Fbr. Meig. * di versa Wied. Doronici Rob. D. dorsalis Rob. D. duplicata Wied.

elongatula Lw. eluta Meig.. (erythrocepliala Fbr.) eximia Wied.

fallax Liv.

fasciata Fbr.

(faseipennis Wied.)

t'emoralis Rob. D. Rob. D.

(ferrnginea Fbr.)

flava GcofJ'r.

ilaveolata Wied.

üavescens Fbr.

flavicauda Meig.

(tlavicornis Wied.)

üavipennis Lw.

flavipes Steph. Rob. D.

fiexa If'ied.

ilorescentiae Lin.

(llorum Fbr.)

i'ormosa Lw.

fossata Fbr.

(fiaterculus Ified.)

fucata Fbr.

(l'uscata Wied.)

fuscicornis Lw.

Gaedii Meig. gemmata Meig. Gnaphalii Lw. grata Wied. (grossilicationis Fbr.) guttata Fall. guttularis Meig,

hastata Fbr. Hebe Newm. Herackn Lin. Fbr. lierbaruin Rob. D. Hessii Wied. (Hieracii Fbr.) (Iiisti ionica Flr.) Hyoscyami Lin.

Jaceae Rob. /?. Rob. D. Jacobeae Pnz. japonica Wied. immaculata Macq. impunetata Rob. D. incisa Wied. (inliexa Fbr.)

HS

434

innotata Sleph. intermissa Meig. interrupta Fall. Macq. Inulae v. Roser. irrorata Fall.

(Klugii Wied.)

Lappae Ccderh. Meig. Macq*

lateralis Wied.

laticauda Meig.

latipennis Wied.

Leontodontis De G.

Leucacanthi Schrh.

Liclitensteinii Wied.

Linariae Rob. D. Roh. D.

lineata Macq.

litnrata Roh. D.

longicauda Meig.

(longicornis Wied. Guar.)

longipennis Wied.

(longistyla Wied.)

lucida Fall.

luctuosa Macq.

lurida Lw.

luteola Wied, Roh. D.

Lychnidis Fbr. Meig. *

macilenta Trier/.

maculata Buchn. (Genn)

Roh. I). macula Fbr. (mali Fbr.) (manicata Fhr.) marginalis Wied. marginata Fall.

margine punctata Steph. Macq. marmorea Fbr. Matricariae Lw. Meigenü Lw. Mentharum Roh. D. mexicana Wied. Millefolii Rob. D. (minuta Fl/r.) niodesta Fbr. (mono Fbr.)

Neesii Meig. nigricans Wied. nigricoma Lw. nigrofemorata Meig. notata Lw.

obliqna Macq. Gue'r.' obliquefasciata Macq. obscura Wied. Brülle. obsoleta Meig. Wied. obtusa Fbr.

ocellata Wied. octopunctata Macq. Onopordi Rob. D. Onopordinis Fbr.

pallens Meig. pallida Macq. palpata Rob. D. pantlierina Fall. parallela Wied. pardalina Meig. parietina Lin. parisiensis Rob. D. Pedicularium Rob. D. perelegans Harr. permunda Harr. pieta Fbr. placida Schrh. Plantaginis Halid. plantaris Rob. D. (podagrica Fbr.) postica Iav. praecox Lw. pratensis Rob. D. proboseidea Lw. producta Lw. pugionata Meig. (pulchella Fbr.) pulchra Lw. pulla Wied.

punctata Schrh. Wied. punctella Fall. (punctum Fbr.) pupillata Meig. Pyretüri Rob. D.

quadrifasciata Meig. quadriincisa Mied. (quadripunetata Fbr.) quadrivittata Macq. quadrum Wied. quinquefasciata Macq.

ramulosa Lw. Reammiiii Rob. D. Reinhardi Wied. reticulata Schrh. rivosa Steph. rivularis Fbr. (Rosae Fbr.) rotundiventris Fall. rulicauda Fbr. ruralis Lw.

Scabiosae F

Scorzonerae Rob. D. Rob. D.

scutellaris Wied.

435

scutellata Wied. senegalensis Macq. septemmaculata Macq. (seriepunctata Schrie.) (serpentina JVied.) Serratulae Lin. signata Meig. simplex Lw. socialis Wied. solstitialis Lin. Sonchi Gmel. Rob. D. sororcula Wied. sparsa Wied. speciosa Lw. Sphaerocephali Schrie Sphondylii Schrie. stellata Fucssl. Stigma Lw. stigmataspis Wied. (strigula Fbr.) striola Fbr. stylata Fbr. (succinata Wied.)

Tanaceti Schrl: terminata Fall. - (testacea Macq.)

Meig.

tessellata Lw. Theora Newm. tibialis Rob. D. trimaculata Wied. truncata Lw. Tussilaginis Fbr. umbellatarum Fbr. (umbrosa Fbr.) unifasciata Macq. unimaculata v. Ros.

vaga Wied. vespertina Lw. (vibrans F'br.) vicina Macq. villosa Rob. D. vinulus Harr. violacea Wied. vittata Fbr.

Wenigen Meig. Westermanni Meig. Wiedemanni Meig. Wintüemi Meig.

Zelleri Lw. Zetterstedtii Zelterst. Zoe Meig.

Alphabetisches Verzeichniss der oben aufgezählten europäischen Trypeten.

spec.

Abrotani 4

Absinthii 57

alternata 1

angustipennis 46

antica 10

aprica 30

Arctii 12

argyroeephala 38

arnieivora 48

Artemisiae 5

Bardanae 41

bifiexa ö5

Cardui 27

Centaureae 22

Cerasi 32

cineta 58

cognata 6

colon 74

cometa 70

conjuneta 69

conura 42

corniculata corriuta

spec. . 39 . 16

dentata 78

diseoidea 24

elongatula eluta

47

fallax

fasciata 21

femoralis 25

Hava 33

tiavescens 8

ilavipennis 36

llorescentiae 17

formosa 51

fuscicornis 76

Gnaplialii 72

guttata 62

guttularis 66

436

spec.

Heraclei 9

Hyoscyami 54

irrorata 64

Lappae 14

laticauda 56

Leontodontis ...... 45

Lychnidis 23

marginata ....... 20

Matiicariae ...... 52

Meigenii 2

nigricoma 77

octopunctata 15

parietina 35

postica 55

praecox 53

proboscidea 37

producta 61

pulchra 67

punctata 11

quadrifasciata 31

spec.

ramulosa 68

reticulata 63

rotundiventris 26

ruralis 49

Serratulae ...... 75

Simplex ....... 4t

solstitialis 29

Sonclii 79

speciosa 7

stellata 71

stigma 80

stylata 28

tessellata 59

truncata 43

Tussilaginis 13

vespertina 50

Westernianni 34

Wiedemanni ...... 19

Winthemi 18

Zellen . , 40

Zoe 3

43?

Erklärung der Figuren.

fiff.

Tab. I.

Tab. II.

1.

altern ata F«W.

•fig

37.

Bardanae Schrh.

2.

Meigenii Lw.

_

38.

simplex Lw.

3.

Zoe Mieig.

-

39.

Lecmtodontis De Q

4.

Arternisiae Fbr.

40.

fallax Lw.

5.

cognata Wicd.

- _

41.

angnstipennis Lw.

6.

speciosa I*w.

_

42.

formosa Lw.

7.

Heraclei Lin.

_

43.

Matricariae Lw.

8.

antica Wied.

_

44.

praecox Lw.

9.

punctata Schrh.

_

45.

Hyoscyami Lin.

10.

Arctii De G.

_

46.

postica Lw.

11.

Tussilaginis Fbr.

_

47.

Ausinthii Fbr.

12.

Lappae Cederj.

>

48.

cineta Lw.

13.

oetopunetata Macq.

_

49.

tessellata Lw.

14.

Wintliemi Me'uj.

■_

50.

elongatula Lw.

15.

ilorescentiae lAn.

_

51.

producta Lw.

16.

Wiedemanni Meig.

_

52.

guttata Fall.

17.

marginata Fall.

_

53.

reticulata Schrh.

18.

fasciata Fbr.

..

54.

irrorata Fall.

19

Centaureae Fbr.

_

SS.

biflexa Liv.

20.

diseoidea Fbr.

_

56.

guttularis Meig.

21.

stylata Fbr.

-

57.

pulchra Lw.

22.

Lychnidis Fbr.

_

58.

ramulosa Lw.

23.

l'emoralis Macq.

_

59.

conjuneta Lw.

24.

rotundiventris Fall.

-

60.

cometa Lw.

2.',.

> solstitialis Lin.

-

61.

di versa Wied.

20.

\

*

62.

? stellata Fuessl.

27.

aprica Fall.

-

63.

3

28.

quadrifasciata Me'uj.

-

64.

duplicata Wied.

29. 30.

conura Lw. argyrocephala Lw.

-

65.

66.

i colon Meig.

31.

corniculata Zcttcrst.

_

67.

eluta Meig.

32.

Zelleri Lw.

-

68.

Gnaphalii Lw.

33.

truncata Lw.

_

69.

nigricoma Lw.

34.

arnieivora Lw.

_

70.

Serratulae Lin.

35,

nivalis Lw.

.

71.

Sonclii Gmel.

36.

vespertina Lw.

. -

72.

stigma Lw.

VII.

Einige Nachträge zu

meinem Versuch einer systematischen Ein- teilung der Nitidularien ,

(Germar's Zeitschr.IV. S.825.)

von W. F. Erichsott.

I.

Von der wunderlichen Gattung Ecnomaens habe ich jetzt drei Arten vor mir. Die Charaktere derselben sind damit zu vervollständigen, dass beim Männchen eiu kleines oberes Af- tersegment vorhanden ist.

E. concavus: Testaceus, nitidus, snbtiliter pubescens, thora- cis concavi, elytrorumque margine elevato. Long. 3% Iin. Von E. planus durch die lichtere, glänzende Körper- farbe, feinere Behaarung der Oberseite, etwas längeres, sei- ner ganzen Breite nach weit ausgehöhltes Halsschild, stark aufstehenden Seitenrand desselben und der Flügeldecken, so wie durch längere Flügeldecken unterschieden. Auf der Un- terseite ist der Hinterleib am Ende auf jeder Seite länger behaart.

Von der Weihnachtsbai. Von Herrn Prof. Pöppig mit- gethcilt.

E. scaphula: Testaceus, subnitidus, subtiliter pubescens, thorace brevissimo, coleopterisque leviter concavis, his mar- gine laterali elevato. Long. 2 lin.

Von Prof. Ehrenberg in Nubien gesammelt.

439 II.

Bei Meli gel lies kommt eine geringere Zahl von Ar- ten vor, wo die Klauen an der Wurzel einen breiten Zahn haben. Zur besseren Uebersicht der zahlreichen und schwie- rig zu unterscheidenden Arten lassen sich folgende Gruppen aufstellen:

1) Klauen einfach. Vorderschieneu wenig erweitert, am Aus- senrande sehr fein gekerbt; hintere Schienen fein behaart, und nur am schräg abgestutzten Ende mit feinen Borstchen gewimpert. Hinterecken des Halsschildes scharf winklig. Die hintere Prosternumspitze schmal lanzettlich.

Hierhin Nit. rufip es Gyll. und einige verwandte Arten.

2) Klauen einfach. Vorderschie'nen schmal, am Aussenrande fein gekerbt, die hinteren Schienen breiter, an der schräg abgeschnittenen Spitze und am Aussenrande bis über die Mitte hinauf mit kurzen feiuen Borstchen dicht gewimpert. Die Hinterecken des Halsschilds scharfwinklig. Die hintere Prosternumspitze schmal und zugespitzt.

Hierhin Nit. aeuea F., viridescens F., subru- gosa Gyll. o. s. w.

3) Klauen einfach ; Vorderschienen am Aussenrande oben ge- kerbt, unten mit stärkeren Sägezähnen bewaffnet; hintere Schienen ziemlich breit, am Aussenrande bis über die Mitte hinauf mit kurzen Borstchen dicht gewimpert. Hinterraud des Halsschilds jederseits neben dem Schildchen merklich ausgerandet, und nach jeder Ecke hin schräg abgeschnitten, daher die Hinterecken stumpfwinklig. Die Prosternumspi- tze verbreitert, abgerundet.

Hierhin N. Symphyti Heer, difficilis Heer, pe- dicularia Gyll., serripes Gyll. u. a. m.

4) Klauen einfach ; Vorderschienen am Aussenrande oben ge- kerbt, unten mit stärkeren Sägezähnen bewaffnet; hintere Schienen ziemlich breit, am Aussenrande bis fast zur Wur- zel hinauf mit dornartigen Borstchen dicht bewimpert. Hinterrand des Halsschildes jederseits neben dem Schild- chen kaum merklich ausgebuchtet, dann entweder gerade abgeschnitten oder noch einmal schwächer ausgebuchtet, im

440

letzteren Falle die Hinlerecken scharf. Die hintere Pro- sternumspitze lanzettlich.

Hierhin N. p e d i c u 1 a r i a Gyll., e r y t h r o p a Gyll. u. v. a.

5) Klauen einfach; Vorderschienen sägezäknig ; hintere Schie- nen am Aussenrande mit wirklichen Döruehen besetzt. Die Hiiiterecken des Halsschildes abgerundet. Die hintere Pro- stenmmspitze kurz, seitlich erweitert, stumpf abgerundet.

Diese Gruppe scheint Südafrika eigenthümlich zu sein ; die hiesige Sammlung besitzt sechs Arten daher, welche im Ecklonschen Preisverzeichniss Nit. Ghrysocomae, su- turalis, plagiata, cincta, fusca, fuscipes v. Winth. benannt waren.

6) Klauen gezahnt; Vordersc^hienen stark gesägt, hintere Schie- nen am Aussenrande dicht mit Dörncheu besetzt. Hinter- ecken des Halsschildes stumpf, hintere Prosternumspitze lanzettlich.

Hierhin N. solida ///. ; ferner eine südeivropäische Art: Sphaerid. fuscum Ol. und deren Alländerung Strong. pyrenaicus Laporie, Str. floralis De}.; ausserdem noch einige unbeschriebene europäische Arten, wahrscheinlich auch N. denticulata Heer.

7) Klauen gezahnt; Vorderschienen fein gesägt; hintere Schie- nen mit grösstenteils äusserst feinen Börstchen gewimpert. Die Hinterecken des Halsschildes sind stumpf, die hintere Prosternumspitze lanzettlich.

Diese Gruppe scheint wieder auf Südafrika beschränkt zu sein; die hiesige Sammlung besitzt \ier Arten, von denen zwei als Nit. Cortulariae und atratula v. Winth. im EcfeZowschen Preisverzeichniss aufgeführt waren.

Ausser denen der 5ten und 7ten Gruppe ist mir nur noch eine Capensische Art bekannt, welche zur zweiten Gruppe ge- hört. Die übrigen sind alle Europäer.

III.

Ein Paar bei uns einheimischer, sehr kleiner Käfer mit den Kugelvermögen und dem ganzen Ausehen von Agathidium, ist von Sahlberg als Anisotoma ruficcps und cxigua beschrieben worden. Es unterscheidet sie aber die Fussbil-

441

düng , in welcher sie mit Phalacrus übereinstimmen, und ich glaubte anfangs , sie als eine gekugelte Phalacrusform be- trachten zu können. Eine nähere Vergleichung begründete diese Ansicht aber nicht; vielmehr wurden bei strengem Fest- halten an den systematischen Kennzeichen diese Käferchen für eine Form von Nitidularien, und zwar der Strongy- linae genuiuae erkannt. Diess unerwartete Ergebniss ward auch durch Untersuchung der Mundtheile sichergestellt. Das Kugehermögen der Käferchen bedingt nur in der Bil- dung der Brust eine Abweichung von den übrigen Strongyli- nen, indem hier nicht die hintere Prosternumspitze sondern das Metasterniuu allein eine Vorragung bildet. Es ist dem- nach in die Strongylinae genuinae eine neue Gattung einzureihen :

Cyfooceplialus.

Prosternum simplex, brevissimum, metasternnm antice prominulum.

Tibiae muticae.

Tarsi aequales, articulis tribus primis dilatatis, infra villosis.

Die genauere Beschreibung der Gattung wird in den Käfern der Mark Brandenburg erfolgen.

Die Männchen zeichnen sich durch besonderes oberes Aftersegment, auch wohl durch ihre Färbung aus.

Arten dieser Gattung sind : 1. C. exiguus. d\ Anisotoma ruficeps Sahlb. Ins. Fenn. I. 472. 29. O. Anisotoma exigua Sahlb. a. a. O. 473. 30.

% C. politus: Niger, nitidus, laevissimus, thoracis summo margine laterali flavo, antennis pedibusque piceis. Long. V, lin.

Kleiner als C. exiguus und etwas weniger gewölbt. Am Euphrat vom Dr. Helfer gesammelt. 3. C. gibbulus: Niger, nitidus laevissimus, margine thora- cis laterali, elytrorum apicali, antennis pedibusque flavis. Long. i/3 lin.

Ebenfalls kleiner als C. exiguus, stärker gewölbt.

an*

Von der Insel Bielang im Sund von Singhapur vom Herrn Missiousprediger Röllger gesammelt.

4. C. chlorocephalus: Niger, nitidus, elytris punctatis, thoracis margine antico, viridi. Long. 1/2 lin.

Mas. capite viridi, elytris apice rotimdatis. Fem. elytris apice acuminatis.

Beim Männchen ist der ganze Kopf und vordere Theil des Halsschildes schön metallisch grün; beim Weibchen ist der Mundrand des Kopfes und der Vorderrand des Halsschil- des mit einem schmalen grünen Saume eingefasst. Alle Füsse, beim Männchen auch die Vorderbeine gelb. Die Flügeldecken fein aber deutlich punktirt, beim Weibchen einzeln zugespitzt. Ebendaher wie der vorige.

5. C. anticus Kl. von Madagascar.

V.

Bei Rliizophagus habe ich die Fühler unrichtig neun- gliederig angegeben: ich finde an allen Arten zehn Glieder. Der Kopf ist auch nur ans zwei verschmolzenen Gliedern gebildet.

Diese Gattung zeigt eine auffallende Anomalie in der Fussgliederzahl, indem bei den Männchen die Hinterlasse nur vier Glieder haben: eine Analogie mit den Cryptophagen und ächten Cncujen.

VI.

Die Vereinigung der Trcgositen mit den Nitidularien war in meiner früheren Abhandlung zwar angezeigt, die nä- here Bearbeitung der Gruppe aber nicht ausgeführt. Ich komme jetzt auf dieselbe zurück, und wenn auch der Umfang derselben mir zur Zeit eine umfassende Auseinandersetzung der Arten nicht gestattet, stehe ich doch um so weniger an, meine späteren Untersuchungen über die Gattimgsverschieden- heiten unter den Trogositen hier mitzutheilen, als hier nicht allein einige sehr beachtenswerte Formen vorkommen, son- dern meine früheren Angaben über Kennzeichen und Umfang der Gruppe noch weiterer Berichtigungen bedürfen.

Es haben nämlich die Maxillen bei den eigentlichen Trogositen zwar anscheinend dieselbe Form wie bei den ei-

4/13

gentlichen Nilidulen, bei genauerer Vergleichung weichen sie aber sehr wesentlich ab. Es zeigen nämlich die Gruppen der Carpophilineu, Nitidulinen , Strongylinen und Ipinen übereinstimmend nur eine einzige Maxillarlade, indem die in- nere allein entwickelt ist, und die äussere ganz vermisst wird, bei den Trogositineu ist die äussere vorzugsweise ent- wickelt, so dass bei den eigentlichen Trogositen die innere so weit zurücktritt, dass sie ganz zu fehlen scheint. Bei an- deren Formen ist sie weiter entwickelt, und da sie auch bei jenen immer vorhanden ist, ist die Bezeichnung: „Maxillae mala singula" aus der Diagnose der Trogositineu als unrich- tig auszulöschen. Die Fussbildung, die herrschende Verküm- merung des ersten Gliedes, unterscheidet die Trogositinen auch schon hinreichend von den übrigen Nitidularien.

Die innere Mayillarlade stellt sich hier auf dreifach verschiedene Weise dar, welcher gemäss die Gruppe der Tro- gositinen sich in drei Glieder zerlegen Hesse.

1) Die äussere Maxillarlade überwiegend entwickelt, die innere sehr klein, sich ihr eng anlegend, und daher leicht zu übersehen. Hierhin Trogosita mit den verwandten Gat- tungen Temnochila, Melambia und Alindria, so wie auch Nemosoma.

2) Beide Maxillarladen entwickelt, die innere häutig, am Innenrande mit starren Borsten besetzt. Hierher Ego- lia, Acalantha, Leperina, Gymnochila und Ana- cypta Illig.

3) Beide Maxillarladen entwickelt, die innere hornig, hakenförmig. Auf die heutigen Gattungen Peltis und Thy- malus beschränkt. (Colobicus, den Lalreille an Feltis anschliesst, hat nur vier Fussglieder, ferner kugelige Vor- derhüften, während Peltis die walzigen Vorderhüften hat, wel- che ein wesentliches Merkmal der Nitidularien ausmachen; endlich sind bei Colobicus die vier ersten Banchsegmente des Hinterleibes unbeweglich mit einander verbunden, während sie bei Peltis und Thymalus, wie bei tlen übrigen Nitidularien frei sind. Diese Merkmale bringen Colobicus zu den Coly- dieru, wo er neben Synchita seine natürliche Stelle hat.)

Andere Reihen lassen sich bilden wenn man die Ver- schiedenheiten anderer Theile berücksichtigt. Eine besondere Beachtung verdient in dieser Gruppe die Form der Augen. Gewöhnlich sind deren zwei, seitenständige. Diese sind entweder rund, und zwar entweder halbkug- lig gewölbt bei Egolia und Acalanthis, oder sie sind flach, bei Nemosoma.

Oder die Augen sind queer und etwas ausgebuchtet. Diess ist der gewöhnliche Fall bei Trogosita und den da- von abgesonderten Gattungen, so wie bei Peltis und Thy- nialus.

Zwei Gattungen, Gymnochila und Anacypta, sind sehr merkwürdig dadurch dass sie vier Augen haben, zwei grössere längliche auf dem Scheitel, und zwei kleine auf der Unterseite des Kopfes, hinter der Einlenkung der Fühler. Die unteren Augen sind durch einen weiten Zwischenraum von den oberen getrennt.

Die Fühler bestehen bei den meisten aus 11 Gliedern, deren letzte drei eine zusammengedrückte mehr oder weniger lose Keule bilden. Eine Abweichung in der Gliederzahl tritt bei Nemosoma auf, wo bei der einen Art zehn, bei der andern elf Glieder vorhanden sind. Ferner bei Acalanthis und Egolia, wo die zehngliedrigen Fühler mit einem grös- seren knopfförmigen Endgliede endigen. Wichtige Verschie- denheiten zeigt auch der Schnitt der Stirn. Bei Trogo- sita im älteren Sinne ist sie vorn dreibuchtig, bei Nemo- soma ragt sie nach vorn mit zwei Zipfeln vor, bei Egolia und Acalanthis ist sie vorn einfach ausgebuchtet, bei Pel- tis und Thymalus gerade abgeschnitten.

Bei Berücksichtigung aller dieser Punkte gruppiren sich die Gattungen hier auf folgende Weise :

Egolia und Acalantha sondern sich durch zehnglie- derige Fühler mit grösserem knopfförmigen Endgliede von den übrigen ab. Die innere Maxillarlade entwickelt. Die Stirn vorn einfach ausgerandet. Körper gestreckt, mit abgerück- tem Halsschilde.

Nemosoma, Temnochila; Melambia, Alindria,

445

Trogosita zeichnen sich durch verkümmerte innere Maxil- larlade aus. Körper mehr oder weniger gestreckt. Halsschild abgerückt.

Leperina, Gymnochila, Anacypta hahen die in- nere Maxillarlade entwickelt. Die beiden letzteren zeichnen Sich durch die Theilung der Augen in zwei Paare aus. Kür- zer länglich, bei den beiden ersten Gattungen beschuppt.

P e 1 1 i s, T h y m a 1 u s, von den übrigen durch entwickelte, in einem hornigen Ilaken endigende Maxillarlade sich ab- schliessend. Körperform breiter, Halsschild und Flügeldecken mit mehr oder weniger breit abgesetztem Seitenrande.

Egolia Er.

Wicgm. Archiv 18-12. I. S. 180.

Oculi duo laterales, rotundati, prominuli. Antennae decem-articulatae, capitulo solido. Frons apice emargiuata. Tibiae muticae.

Die Stirn ist vorn einfach und ziemlich tief ausgeran- det. Die Fühler sind klein, zehngliedrig, das dritte bis neunte Glied dicht an einander gedrängt, allmählich etwas breiter wer- dend, das zehnte Glied einen eirunden Knopf bildend. Die Fühlerrinnen ziemlich kurz, convergirend. Die Mandibeln mit zweizähniger Spitze. Die Taster fadenförmig, ziemlich lang, namentlich die Endglieder gestreckt. Die Zunge in zwei di- vergirende, innen stark gewimperte Lappen getheilt. Die Maxillarladen nicht untersucht. Die Augen gross, rund, ge- wölbt, vortretend. Das Halsschild hinten verengt, abgerückt. Die Schienen unbedornt, der Enddorn an den hinteren Schie- nen klein, an den Vorderschienen der eine Euddorn verlän- gert, aber kaum hakenförmig gekrümmt.

Eine Art: E. variegata: Nigra, capite thoraceque snpra subaeneis, punetatis, inaeqnalibus, elytris punetato-striatis, flavo va- riegatis. Long. 3 lin.

A. a. 0. 151. 56. Tab. 5. ng. 6. Aus Vandiemensland.

446

Acalanthis.

Oculi dno laterales, rotnndati, prominuli.

Antennae decein-articulatae, clavatae, clava biarticulata.

Frons apice emarginata.

Tibiae spiuulosae.

In der Körperform der vorigen ähnlich. Die Stirn vorn einfach ansgebiichtet. Die Mandibcln in der Mitte mit einem stumpfen an der Spitze mit zwei scharfen Zäbneu. An den Maxillen beide Laden entwickelt, die äussere lederartig, scbmal, an der Spitze behaart, die innere derbhäutig, schmal, zuge- spitzt, fast Ton der Länge der äusseren, am ganzen Innen- rande dicht bewimpert. Die Zunge in zwei schmale, diver- girende Lappen getheilt. Die Taster sind fadenförmig, die Endglieder gestreckt, etwas zugespitzt. Die Fühler haben das erste Glied verdickt, kugelig. Dann folgen sieben dicht an einander gedrängte Glieder welche kaum an Dicke zuneh- men, das darauf folgende (neunte) ist merklich dicker und grösser, das letzte (zehnte) ist ebenfalls gross, kurz eiförmig, etwas zusammengedrückt. Die Fühlerrinnen sind kurz, tief, stark nach innen gerichtet. Die Augen ziemlich klein, rund, gewölbt, etwas vortretend. Das Halsschild nach hinten etwas verengt, abgerückt. Die vier vorderen Schienen an der Aus- senkante mit mehreren scharfen und ziemlich langen Dörnchen bewehrt, die Hinterschienen einfach, nur an der Spitze auf der Aussenkante mit einem kleinen Dorn. An den Vorder- schienen der eine Enddorn verlängert und etwas hakenförmig gekrümmt.

Die Unterschiede von Egolia bestehen theils in den Füh- lern mit zwei grösseren Endgliedern, theils in den kleineren Augen, theils endlich in den bedornlen vorderen Beinen. Ich habe diese Gattung bereits bei Gelegenheit der Aufstellung von Egolia (a. a. 0. S. 151.) erwähnt.

Einzige Art: A. 4-signata: Nigra, pilosa, elytris fortiter punctata -stria- tis flavo-bimaculatis; pedibus rufo-piceis. Long. 3 4 lin. Suhcylindrica, nigra, vix nitida, albido- pilosa. Anten- nae concolores. Caput thoracis latiludine fortiter punctatum, longitudinaliter nigosum. Thorax latitudiue vix longior, ba-

447

sin versus leniter angustatus, fortiter punctatus, longitudinali- ter subrugosus. Elytra punctato -striata, striis dorsalibus punctis magnis, oblongis, impressis, intcrstitiis dorsalibus levi- ter elevatis serialim parce subtiliterque punctatis; maculis dua- bus dilute flavis, altera ante medium interstitia tria, altera pone medium, transversa, interstitia quatuor occupante. Cor- pus infra punctatum, nitidiiliini. Pedes piceo-rufi. Chile und Chiloe, Philippi,

Nemosoma.

Nemozoma Lnlr, Hist. nat. des Ins. XI.

Oculi duo laterales, rotundati, depressi.

Antennae iö-vel 1 1-articulatae, clavatae, clava triarticulata.

Frons apica biloba.

Maxillae mala interiore obsoleta.

Tibiae muticae.

Körper schmal, langgestreckt, walzenförmig. Kopf ziem- lich gross, länglich. Die Stirn vorn durch eine spaltfürmige Furche getheilt, und in ein Paar bald abgerundeter bald zu- gespitzter nach vorn überragender Lappen verlängert. Die Lefze unter denselben versteckt, kurz, hornig, in der Mitte der Länge nach eingedrückt. Die Maudibeln vorragend, un- tergebogen, aussen und vorn gewölbt, unten und hinten con- cav, gekreuzt. Au den Maxillen die äussere Lade lang, an der Innenseite mit einem sehr dichten Bart eingefasst, die innere sehr klein, sich dem Grunde der äusseren dicht anle- gend und daher leicht zu übersehen. Das Kinn sehr kurz, pergamentartig. Die Zunge ebenfalls kurz, weit und tief aus- gerandet. Die unteren Mundtheile sind überhaupt sehr ver- steckt, theils hinter den Mandibeln, tlieils unter dem weit vor- tretenden vorderen Kehlrande des Kopfes. An den Tastern sind die ersten Glieder kurz, das Endglied lang und ziemlich wal- zenförmig. Die Augen klein, rund, flachgewölbt. Die Fühler zehn- oder elfgliedrig, die drei letzten Glieder etwas flach- gedrückt, eine lose gegliederte Keule bildend. Die Fühler- rinnen kurz und tief, convergirend. Das Halsschild nach hin- ten etwas verschmälert, in geringem Grade abgerückt. Die Flügeldecken den Hinterleib nicht ganz bedeckend j es tritt

448

am Hinterleibe noch ein kleines, beiden Geschlechtern, wie es scheint, gemeinschaftliches oberes Aftersegment hervor. Die Beine sind kurz, die Schienen unbedornt, die Enddornen der Vorderschienen beide einfach. Die Fasse ziemlich gestreckt.

Curlis British Entomology VII. pl. 327. hat eine sehr schöne Darstellung dieser Gattung gegeben; doch ist in Be- zug auf die Gattungscharaktere noch einiges zu berichtigen. Die innere Maxillarlade, welche sich ganz wie bei Trogosita -verhält, ist übersehen, das Kinn ist gleichfalls übersehen, und dafür ein Stück der vorderen Kehlrandes angenommen; end- lich ist auch das erste kleine Glied der Füsse unbeachtet geblieben.

Ueberdie Arten dieser Gattung ist folgendes zu bemerken:

1. N. elongata.

Dermestes elougatns hin. Faun. Suec. No. 409. Die Fühler sind zehngliedrig.

2. N. cornuta SturmYerz. 1828. S.77. Tab.IV. fig.32.

a) Die Fühler finde ich beständig elfgliedrig. Der von Slunn a. a. 0. nebenstehend abgebildete Fühler zeigt nur zehn Glieder und ist demnach vermnthlich von N. elongata ge- nommen.

b) In der Slurmschen Abbildung ist die Flügeldeckenspitze -von einem sehr bestimmten lebhaft braunrothen Fleck ein- genommen. Es ist diess aber ein wohl verzeihlicher Feh- ler im Colorit. Bei allen vier Exemplaren dieses Käfers, welche ich jetzt vor mir habe, ist der ganze hintere Theil der Flügeldecken schwarz, höchstens bei einigen der äus- serste Rand rothbraun. Wenn aber eine Flügeldecke ab- steht, scheint die Spitze gegen das Licht düster rothbraun durch. So ist es auch bei dem Sliirmschen Exemplar, wel- ches mir durch die gefällige Mittheilung des Verfassers zur Vergleichung mit vorliegt.

c) In der Gestalt der Stirnfortsätze zeigen die vorliegenden Individuen bemerkenswerthe Verschiedenheiten. Bei dreien nämlich sind die Gipfel so spitz und nach aussen gekrümmt, wie Slurm sie abbildet, bei einem vierten sind sie kurz, stumpf und gerade abwärts gerichtet. Vielleicht ist diess Gcschlechtsverschiedenheit.

JMS»

3. N. caucäsica Men. Cat. rais. 224. 1012. Fal- derm. Nonv. Mem. d. 1. Soc. Imp. des Natur, ß. Mo- scou V. 257. 477,

Mir unbekannt. Nach Faldermanns Angaben ist er noch grösser als der vorige und weicht ausserdem durch ro- theu Vorderrand des Halsschildes und einen bestimmten ro- then Fleck innerhalb der Flügeldeckenspilze ab.

Temnochila.

Temnoscheila WestwoodZool.Joütn. V. S. 231. Tab. 47. fig-,5. 6

Oculi duo, laterales, transversa

Frons apice trisinuata, unisulcata.

Maxillae mala iuteriore obsoleta.

Ligula bifida.

Tibiae muticae.

Weslwood hat die Charactere a. a. 0. sehr schön dar- gestellt, sie treffen aber durchaus mit denen zusammen, wel- che Olivier angab, indem er die Kennzeichen von der Tr. coerulea, welche eine Temnochila ist, hernahm, worin Fa- bricius und Herbst ihm folgten. Erst Lcdreille und Sturm haben von Tr. mauritanica die Kennzeichen von Trogo- sita entnommen. Nichts desto weniger ist die Tr. maurita- nica auch von Olivier als Typus der Gattung angenommen und auch der Name hat nur auf diese Bezug. Dadurch lässt es sich rechtfertigen, wenn der Oliviersche Gattungsname der T. mauritanica verbleibt, obgleich die Gattungsbeschreibung zu Temnochila gehört, um so eher als eine Aenderung leicht Verwirrung herbeiführen könnte. Der Wesiwoodscke Name bedurfte nur einer sprachlichen Berichtigung.

Der Vorderrand der Stirn hat den, den eigentlichen Trogositen eigentümlichen, dreibuchtigen Schnitt, ausserdem wird die Stirn vorn durch eine Längsfurche getheilt. Die Lefze ist der Länge nach eingedrückt. Die Mandibeln etwas vorragend mit zweizähniger Spitze, ausserdem am Innenrande stumpf gezähnt. Die äussere Maxillarlade lang, innen mit einem dichten Barte besetzt, die innere sehr klein, dem Grun- de der äusseren dicht anliegend. Das Kinn kurz, vorn zwei- buchtig, die Zunge lederartig, in ein Paar schmaler, divergi- (5.<-;Band. 2. Heft.) 29

450

render, innen bewimperter Lappen getheilt. An den Tastern ist das Endglied nach der Spitze allmählich sanft erweitert und gerade abgestutzt. An den Fühlern bilden die drei letzten Glieder eine schmale, lose gegliederte Keule. Die Fühler- rinnen sind schmal und tief schräg nach innen gerichtet, dann hinter den Augen nach aussen umgebogen, flach. Die seiten- ständigen, qneeren Augen vorn flach ausgerandet, sehr schwach gewölbt. Das Halsschild nach hinten verengt, abgerückt. Das Schildchen klein. Die Schienen unbewehrt, an den Vorder- schienen der eine Enddorn etwas grösser und hakenförmig gekrümmt.

Die Gattung ist reich an Arten, welche bis auf die eu- ropäische T. coerulea OL und die canarische T. Pini Brülle sämmtlich Amerika zur Heimath haben. Metallische Farben herrschen vor, nicht selten in reicher Pracht. Es ge- hört auch der Riese dieser ganzen Familie, T. colossus Encycl. hierher.

Melambia.

Oculi duo laterales, reniformes.

Frons apice, emargiuata utrinque bisinnata.

Maxillae mala interiore obsoleta.

Ligula bifida.

Tibiae spinoso-subdentatae.

Die Stirn vorn ausgerandet, zu jeder Seite vor den Au- gen zweibuchtig; ohne Furche. Die Lefze viereckig, vorn etwas ausgerandet. Die Mandibeln wenig vorragend, mit den zweizähnigen Spitzen in einander greifend. Die äussere Ma- xillarlade ist länglich, hornig, innen mit einem dichten Barte besetzt. Die innere sehr klein, dem Grunde der äusseren dicht anliegend. Das Kinn ist kurz, vorn tief ausgebuchtet. Die Zunge in zwei schmale divergirende, hornige, innen mit Borstenhaaren bewimperte Lappen getheilt. Die Endglieder der Taster walzenförmig, au der Spitze abgestutzt, wenn auch nicht erweitert. Die Augen gerundet, hinten nierenför- mig ausgebuchtet. Die Fühler mit kleiner, etwas zusammen- gedrückter dreigliedriger Keule. Die Fühlerrinnen am Au- genrande nach aussen umgebogen. Das Halsschild hinten ver-

451

engt, abgerückt. Das Schildchen kürzer als breit, etwas ge- rundet. Die Beine kräftig. Die Schienen am Aussenrande, die vorderen Schienen mit mehreren, die Hiuterschienen mit wenigem kurzen stumpfen Dornen besetzt, deren Grund sich je zu einem stumpfen Höcker erhebt. An den Vorderschie- nen der eine Enddorn grösser und hakenförmig. Die Füsse sind auf der Unterseite mit Einschluss des Klauengliedes dicht behaart.

Eine afrikanische Form, in der Gestalt der Zunge mit Temnochila übereinkommend, abweichend aber durch die mehr hornige Beschaffenheit der Zunge sowohl als der Maxillarla- den, durch die nach der Spitze hin nicht breiter werdenden Endglieder der Taster, durch die bedornten Schienen, so wie durch eine breite, flache Körpergestalt, welche, so wie der Mangel der Stirnfurche, dieser Gattung eine grössere Aehn- lichkeit mit Trogosita giebt, von welcher sie indess die ge- spaltene Zunge und die bedornten Schienen hinreichend ent- fernen.

Den drei hier vorhandenen Arten ist eine mattschwarze Farbe gemein. Die eine derselben ist Trog, gigas Fab. Syst. El. I. 151. 4. aus Guinea, eine andere T. opaca Kl. aus Südafrika, eine dritte vom Senegal.

Ali n d c i a.

Oculi duo laterales reniformes.

Frons apice trisinuata.

Maxillae mala interiore obsoleta.

Ligula cordata.

Tibiae extus spinoso-dentatae.

Diese Gattung umfasst langgestreckte, walzenförmige Tro- gositen, zum Theil von namhafter Grösse. Die Stirn ist vorn dreibuchtig, ausgeflacht, ohne Furche. Die Lefze viereckig, vorn ausgerandet. Die Mandibeln vorragend, mit den zwei- zähnigen Spitzen sich über einander legend. Die Maxillar- laden hornig, die äussere länglich, innen und an der Spitze mit einem dichten Bart eiugefasst, die innere klein, wenig bemerkbar, dem Grunde der äusseren Lade sich anlegend. Das Kinn kurz, vorn tief ausgebuchtet. Die Zunge hornig,

29*

vtfüfr durch einfen Einschnitt herzförmig in ein Paar abgerun- dete, innen mif einem langen Bart eingefasste Lappen ge^ theilt. Die Endglieder der Taster etwas eiförmig. Die Au- gen hinten ausgebuchtet. Die Fühler kurz, mit kleiner lose gegliederter dreigliedriger Keule. Die Fühlerrinnen tief, hin-, ter den Augen verflacht nach aussen gebogen. Das Halssehild nach hinten wenig verschmälert, abgerückt. Das Schildchen länglich, fast dreieckig. Die Beine sehr kräftig, die Schie- nen an der- Aussenkante mit starken Dornen, welche in zahn- förmige Vorspränge eingelassen sind, bewaffnet-, dereine End- dorn der Vorderschienen grösser, hakenförmig. Beschriebene Arten sind:

A. grandis, Trogosita gr. Encycl. vom Senegal.

A. spectabilis, Trogosita sp. Klug vonMadagascar.

A. cyliudrica, Trogosita cyl. Encycl. aus Nord- amerika.

Trogosita.

Trogosita Lntr. Sturm.

Oculi dno laterales, transversa

Frons apice trisinuata.

Maxillae mala interiore obsoleta.

Ligula Cornea, subquadrata, integra.

Tibiae muticae.

Die Stirn vorn deutlich dreibuchtig, ohne Furche. Die Lefze viereckig, vorn etwas ausgerandet. Die Mandibeln vor- ragend, mit den zweizähnigen Spitzen über einander greifend. Die Maxillarladen hornig, die äussere länglich, mit langem, dichtem Bart an der Innenseite, die innere klein, dem Grunde der äusseren dicht anliegend. Das Kinn kurz, vorn seicht ausgebuchtet. Die Zunge kurz, vorn stumpf abgerundet, hor- nig, vorn mit langen Haaren dicht gewimpert. Das Endglied der Taster etwas zugespitzt. Die Fühlerrinnen tief, erst nach innen, dann hinter den Augen stark verflacht nach aussen ge- richtet. Die Augen queerstehend, hinten seicht ausgebuchtet. Das Halsschild hinten verengt, abgerückt. Das Schildchen fast dreieckig. Die Schienen schmal, an der Aussenkante unbe- dornt, an den Vorderschienen der eine Enddorn verlängert itnd hakenförmig gekrümmt.

453

Flacher, glatter, selten durch Färbung ausgezeichneter Körper.

Repräsentant der Gattung ist die durch den Verkehr .über- all verbreitete T i\, mauritanica Ol. (Teneb. manrita- n i c u s L'm., T r o go s. caraboides F.). Die Bildung der Fühler sondert sie von den übrigen ab. Es sind nämlich die drei Endglieder so schmal, dass die Keule nicht deutlich ab- gesetzt ist, sondern" die Fühler nach' der Spitze hin allmäh- lich etwas verdickt erscheinen. \ji

Bei den übrigen Arten; deren Amerika einen ansehnli- chen Reichthum besitzt, zeigen die Fühler eine deutlich ab- gesetzte, lose gegliederte dreigliedrige Keule. Viele dieser Arten haben in Form und Färbung eine fast täuschende Aehn- lichkeit mit T. mauntanica, welche' überall mit vorkommt, aber sich durch die angegebene Fühlerbildung von den übri- gen Arten entfernt.

Eine der ausgezeichneteren Arten ist Tr. -collaris Slurm Deutschi. Ins., II.' 24ß. 3. Tab. 48. fig; o. 0, welche> yyie ich nach Ansicht des vom Verf. gefälligst mitgeteilten Ex- emplars versichern kann, in Nordamerika einheimisch, und mit Tr. nigripennis Dej. einerlei ist.

Leperina.

Oculi duo laterales reniformea.

Frons apice trisinuata.

Maxillae mala inferiore distineta.

Ligula Cornea, integra.

Die Stirn schräg abfallend, vorn, wie bei Trogosita, deutlich dreibnehtig. Die Lefze viereckig, hornig. Die Man- dibelu. wenig vorragend, mit den zweizähnigen Spitzen über einander greifend. Die Laden der Maxillen lederartig, die äussere allmählich breiter werdend, an der Spitze abgerundet und fein gewimpert, die innere beträchtlich kürzer* zugespitzt, innen mit langen Borstenhaaren besetzt. Das Kinn vorn tief ausgebuchtet. Die Zunge hornig, nach vorn etwas erweitert^ 0an der Spitze gerade abgeschnitten und lang bewimpert. Die Taster fadenförmig, mit walzigem Endgliede. -Die Angen qneer, etwas schräg stehend. Die Fühler mit loser dreiglie-

434

driger Keule. Die Fühlerrinnen tief, schräg nach innen und hinten gerichtet. Das Halsschild ist nach hinten zwar ver- engt, schliesst aber mit seinem Hinterrande den Flügeldecken an. Das Schildchen ist hinten abgerundet. Die Schienen un- bewehrt, höchstens die Vorderschienen zuweilen am Aussen- rande stumpf gekerbt, der eine Enddorn derselben stärker und hakenförmig gekrümmt.

Der Körper länglich, etwas flachgedrückt, auf der Ober- seite mit Schüppchen auf der Unterseite mit Härchen bekleidet.

Eine Art dieser Gattung ist Peltis squamulata Gebier (in Ledebours Reise nach dem Altai II. Anh. III. 97. 3.) aus dem östlichen Sibirien, eine zweite Trogosita decorata Er. (in Wiegm. Arch. 6. Jahrg. l.Bd. 150. 55.) aus Vandiemensland. Der zwischen beiden von mir (ebendas. S. 104. Not.) bemerkte Unterschied in der Länge der Lefze ist durchaus zufällig: ich habe mich später an einer grösse- ren Zahl von Individuen überzeugt, dass sie stärker ausge- streckt und eingezogen werden kann. Auch besitzt jetzt die hiesige Sammlung noch einige neuholländische Arten die- ser Gattung.

Gymnochila Kl.

Oculi quatuor, superiores, distantes.

Frons apice trisinuata.

Ligula cordata.

Maxillae mala inteviore distincta.

Die Stirn sehr schräg abfallend, vorn dreibuchtig. Die Lefze viereckig, weit vortretend, die Spitzen der Mandibeln deckend. Diese haben einfache Spitzen. An den Maxillen ist die äussere Lade lederartig, gegen die Spitze hin sehr erweitert, an der Spitze mit starren Haaren besetzt; die in- nere Lade ebenfalls lederartig, kürzer als die äussere zuge- spitzt, am Innenrande mit Haaren und Borsten besetzt. Das Kinn vorn ausgerandet, die Zunge hornig, herzförmig, an der Spitze etwas ausgebuchtet, und mit starren Haaren dicht be- wimpert. Das Endglied der Maxillartaster ist vor der Spitze ein wenig verdickt, die Spitze selbst schräg abgestuzt, das der Lippentaster eiförmig mit abgestuzter Spitze. Die Fühler sind

455

kurz, mit zusammengedrückter, ziemlich dichter, dreigliedriger Keule, an welcher das dritte Glied kleiner ist als die anderen beiden. Die Fühlerrinnen kurz, schräg einwärts gerichtet. Augen, ein oberes und ein unteres Paar. Die oberen grösser, länglich, schräg gerichtet, scheitelständig, aus einander gerückt; die unteren kleiner, mehr rundlich, unmittelbar hinter der Ein- lenkung der Fühler gelegen. Das Halsschild nach hinten ein wenig verengt, von den Flügeldecken kaum abgerückt. Das Schildchen hinten gerundet. Die Beine ziemlich kurz, die Schienen unbewehrt, der eine Enddorn derselben stärker, ha- kenförmig.

Der Körper länglich, auf der Oberseite sowohl als auf der Unterseite beschuppt.

Im Allgemeinen hat diese Gattung mit Leperina die grösste Uebereinstimmung, so dass die Gestalt des Kopfes und die Trennung und Lage der Augen es hauptsächlich ist, welche beide unterscheidet. In der Bildung des Mundes ste- hen beide Gattungen einige kleinere Abweichungen abge- rechnet — einander sehr nahe. Im Ganzen bildet Leperina das vermittelnde Glied zwischen Trogosita und Gymnochila.

G. vestita KL, Trogosita vestita Griff. An. Kingd. XIV. Tab. 40. fig. 4. ans Südafrika ist die einzige mir mit Sicherheit bekannte Art.

Ob Trogosita varia Fab. Syst. El. I. 151. 2. viel- leicht als zweite Art hierher, oder zu Leperina gehört, muss ich zur Zeit unentschieden lassen.

Anacypta lll'ig.

lllig. Mag. VI. S. 338.

Oculi quatuor, superiores convergentes, approximati.

Frons apice subsiuuata.

Maxillae mala interiore distincta, setulosa. Die Stirn fast senkrecht absteigend, vorn in der Mitte leicht ausgebuchtet, im Grunde der Ausbuchtung mit einem kleinen Zahn. Die Lefze viereckig, hornig, mehr oder weni- ger zurückgezogen. Die Mandibeln nicht vortretend, mit ein- fachen Spitzen. An den Maxillen die Laden lederartig, die äussere nach der Spitze hin erweitert, an der Spitze mit ei-

456

nein Bart von dichten Haare» eingefasst, die innere kürze! als die äussere, zugespitzt, am Innenrande mit starreu Haaren und dornartigen Borsten besetzt. Die Unterlippe in dem halb- runden untern Mundausschnitt sehr versteckt. Die Endglieder der Taster ziemlich lang, walzig. Die Fühler sehr kurz, mit einer dichten, dreigliedrigen Keule. Die Fühlerrinnen tief, convergirend, bald abgekürzt. Die oberen Augen ziemlich gross, länglich, schräg stehend, nach hinten convergirend und auf dem etwas erhabenen Scheitel so genähert, dass sie nur durch einen schmalen nahtartigen Zwischenraum getrennt sind ; die unteren Augen klein, rundlich, unmittelbar hinter der Eiu- lenkung der Fühler gelegen. Das Halsschild kurz, den Flü- geldecken mit seinem Hinterrande 'nicht genau anschliessend* Das Schildchen fast dreieckig. Die Schienen unbewehrt, die Euddornen an allen Schienen sehr klein, auch die Vorder- schieneu ohne den hakenförmigen Enddorn ; an den Füssen die ersten Glieder klein, das Klauenglied gross und kräftig. Der Körper kurz und breit, flachgedrückt, auf der Oberseite glatt, auf der Unterseite mit feinen Härchen spärlich besetzt.

Die Gattung war bisher noch nicht beschrieben. Die einzige Art ist:

A. punctata ///., Nitidula punctata Fab. Syst. El. I. 351.7., Nitidula buprestoides Weber Obs. Ent. 48. 1. aus Sumatra.

Peltis Kug.

Ocnli duo, laterales, transversa

Frons apice truncata.

Maxillae mala inferiore unco corueo tertninata.

Tibiae anticae unco corueo armatae. Eine sehr gute Darstellung der Gattungscharactere ist von Sturm in seinen Deutschi. Ins. XIV. S. 75. T. 284. gegeben. Ich habe nur einen Umstand zu berichtigen, dass nämlich das erste Fussglied noch kürzer ist als die drei folgenden.

Der Name Peltis wurde ursprünglich von Geoffroy für Silpha aufgestellt, später benutzte ihn Kugelann im heutigen Sinne, während Paykull ilm auf den heutigen Thymalus über-

457

trug» Iltiger und nach ihm Fabrichis fasste im Syst. Eleuth. beide unter Peltis zusammen, während Lalreille eine neue Benennung TJiymalus für denselben Gattungsbegriff gab, so dass Peltis ///., F. und Thymalus Lalr. vollkommen synonim sind. Da mau aber in neuerer Zeit diese eine Gattung in zwei auilöste, hat man beide Namen, den einen für die eine, den anderen für die andere in Anwendung gebracht, und der allgemeine Gebrauch hat sie bereits hinreichend festgestellt^ wenn sie auch früher ihre Bedeutung vielfach gewechselt haben.

Den vier bekannten europäischen Arten P. grossa, fer^ ruginea, oblonga, dentata, füge ich eine neue, fünfte hinzu, mit welcher Herr Schuppet die hiesige Sammlung bereicherte.

P. pubescens: Oblongo-ovata, depressa, fusca, albido-pu- bescens, elytris subtiliter tri-costatis, interstitiis subseriatim fortiter punctatis. Long. 2 lin.

Der P. oblonga zunächst verwandt, aber noch kleiner als die kleinsten Individuen derselben, merklich kürzer, fla- cher, und an der deutlichen Behaarung der Oberseite leicht zu erkennen. Die Farbe ist ein ziemlich lichtes Braun. Kopf und Halsschild sind etwas weitläuftig und ziemlich fein pun- ktirt. Die Sculptur der Flügeldecken sehr übereinstimmend mit der von P. oblonga.

Aus der Krim.

Thymalus.

Duftsihm. Faun. Austr. III. S. 126.

Oculi duo, laterales, transversa

Frons apice truncata.

Maxillae mala interiore unco corneo terminata.

Tibiae muticae.

Die Abbildungen und Beschreibungen, welche Citrus in der Brit. Ent. I. pl. 39. und Sturm in Deutschi. Ins. XIV. S. 86. T. 285. von dieser Gattung ziemlich übereinstimmend gegeben haben, bedürfen einiger Berichtigung. Die Maxillar- laden sind hornig, die innere ist breit, mit einzelnen Borsten am Rande besetzt, an der Spitze etwas schräg abgeschnitten und mit einem vortretenden Häkchen bewaffnet, welches am äussern Winkel entspringt und sich nach innen schwach her-

438

unterkrümmt. Die äussere Lade ist schmäler, aussen und au der Spitze abgerundet, ohne Haken an der Spitze, sondern hier mit einem dichten Bart von dicken Borsten besetzt. Die Maxillartaster (richtiger von Curth als von Sturm darge- stellt) sind dick und kurz, das erste Glied klein, das zweite verkehrt kegelförmig, das dritte ziemlich kurz und sehr breit, das vierte etwas länger als das zweite, fast cylindrisch, nach der Spitze hin allmählich dünner werdend (durchaus nicht eiförmig, wie es Sturm abbildet). Die Zunge ist hornig, an der Spitze breiter als an der Wurzel, ausgerandet (und kei- neswegs zugespitzt, wie sie von beiden dargestellt ist). An den Lippentasteru ist das zweite Glied breiter. Genauer ist die Beschreibung, welche Puykull in seiner Faun. Suec. I. S. 340. von dieser Gattung unter der Benennung Peius gegeben hat.

Von der vorigen Gattung unterscheidet sich die gegen- wärtige ausser mehrfachen Abweichungen in den Mundtheilen durch die dicht aneinander schliessenden Glieder der Fühler- keule und den Mangel des kräftigen Hakens an den Vorder- schienen. Die Enddornen der Schienen sind überhaupt an allen Beineu äusserst fein und kaum bemerkbar.

Dem europäischen Thy malus limbatus Lalr., Pei- us limbata F., steht eine sehr ähnliche nordamerikanische Art zur Seite, welche in der hiesigen Sammlung unter der Benennung Th. fulgidus unterschieden ist. Sie ist etAvas weniger gewölbt, das Halsschild an den Seiten und Hinter- ecken abgerundet, der abgesetzte Rand der Flügeldecken schmaler, die Erzfarbe der Oberseite tiefer und glänzender.

VIII.

Nachträge zur Monographie

der Gattung Scydmaenus

von H. Schaum.

Es ist die Gattung Scydmaenus zwar schon mehrfach speciell behandelt worden, die erheblichen Verschiedenheiten aber, die die einzelnen Arten derselben im Bau der Mund- theile darbieten, sind noch nicht auseinandergesetzt. Ich theile daher hier die Beobachtungen, die ich in dieser Beziehung gemacht habe und die Beschreibungen einer Zahl neuer Arten als Nachtrag zu der Bearbeitung mit, die ich in meinen Aua- lectis entomologicis versuchte.

Den durch die Gestalt des Halsschildes von den übri- gen Arten so auffallend abweichenden Scydmaenus tho- racic us Müller et Kunze charakterisirt der Bau der Ober- kiefer und der Zunge als selbstständige Gattung. Ich be- halte für dieselbe den von Müller vor der Herausgabe der Kunzeschen Monographie in Anwendung gebrachten Namen Cephennium bei (s. Monogr. d. Ameisenkäfer p. 12.), ein- mal weil der von Stephens (Man. of brit. Coleopt. p. 342.) gewählte Megaladerus mit Megaderus collidirt, und dann, weil von ihm die generische Absonderung lediglich auf diejenigen habituellen Eigentümlichkeiten hin vorgenommen ist, die Müller und Kunze selbst hervorgehoben haben. Die Gattung lässt sich auf folgende Weise feststellen:

Mandibulae breves, falcatae, parte basali lata, apicali bre- vi, apice ipso emarginato.

Ligula latitudine menti, transversa, apice vix emarginata.

460

Palpi labiales triarliculati, articulo priino cylindrico, secunclo

brevissimo. Thorax amplus subcjuadratus, antice coleopteris latior.

Der Kopf ist ohne deutlichen Hals, die Fühlhörner haben eine dreigliedrige Keule, das achte Glied ist etwas kleiner als das siebente. Die Oberkiefer weichen durch ihre Kleinheit und durch die Kürze des sichelförmig umgebogenen Endtheils auffallend von denen der Gattung Scydmaenus ab, die äusserste Spitze derselben ist ausgerandet. Die Ober- lippe ist sehr kurz, wohl fünfmal breiter als lang, au der Spitze gerade und hier mit borstigen Härchen besetzt.) Die Unterkiefer stimmen mit denen der Scydmaenen überein, die Laden sind dicht mit langen Haaren besetzt, die äussere ist ein wenig länger und schmäler als die innere. Die Kiefer- taster sind viergliedrig, das zweite Glied lang, etwas ge- krümmt, das dritte ist das grösste, eiförmig, an der Spitze abgestutzt, das vierte klein, aber deutlich zu erkennen, es sitzt mit breiter Basis auf dem dritten auf und hat die Ge- stalt eines sehr stumpfen Kegels. Das Kinn ist qneer -vier- eckig; die Zunge an der Basis so breit als das Kinn, nach vorn sehr wenig erweitert, breiler als lang, an der Spitze fast gerade. Die Lippentaster sind dreigliedrig, das erste Glied walzig, das zweite sehr kurz, das dritte bildet eine pfrie- menförmige Spitze. Das Halsschild sehr gross und breit, bei- nahe viereckig, an der Basis so breit als die Flügeldecken; vorn merklich breiter. Die Flügeldecken überall gleichbreit, hinten stumpf gerundet. Die Afterdecke ragt über die Flü- geldeckenspitze hervor, das Mesosternnm ist deutlich gekielt.

Es gehören zu dieser Gattung ausser Scydmaenus .thoracicus Müller et Kunze, der über das mittlere und südliche Deutschland, über Frankreich, die Schweiz und Eng- land verbreitet, aber überall selten ist, noch Sc. laticolr jis Aube (Aunal. d. 1. soc. entom. d. France XI. p. 233.) von Chevrlev im Jura entdeckt, aber aucli in Steiermark eiur heimisch, und Sc. minutissimus Aube (1. c. p. 234.), der bisher nur bei Paris gefunden ist.

Den übrigen Scydmaenen ist eine nach hinten beträcht- lich verengte, an der Spitze tief ausgerandele, fast zweifap-

461

pige Zunge gemeinschaftlich. Auch ist bei allen der nach innen umgebogiie Endtheil der Oberkiefer in eine scharfe Spi- tze ausgezogen. Im Uebrigen bietet der Bau der Mundtheile bei den einzelnen Arien noch vielfache Abweichungen dar, namentlich gilt diess \on den Oberkiefern, Kiefer- und Lip- pentastern. Ich halie selbst die Mundtheile von Sc. anti- dotus, rufus, tarsatus, nanus, hirticollis, denti- cornis, p ubic ollis, elongatulus, scutellaris und abbreviatellus, die meisten wiederholt untersucht; von den seltenen Scy. Hellwigii, Wetter halii, truncatel- lus, einer neuen syrischen Art, die ich unten unter Sc. ro- tundipennis beschreiben werde, ebenso wie von Cephen- lbium tlioracicum hat mein Freund, Dr. Redlenbacher in Wien mir ausgezeichnet schöne Präparate der Mundtheile mitgetheilt. Hoffentlich wird derselbe das Verfahren, das er bei Anfertigung derselben anwendet, bald öffentlich bekannt machen, ich bemerke hier nur, dass die in einer Flüssigkeit zwischen zwei verklebten Glasplatten suspendirten Objecte den grossen Vortheil bieten, dass man sie so oft man will, un- tersuchen kann. Die Verschiedenheiten der Oberkiefer und Taster bei den einzelnen Arten entsprechen ziemlich ge- nau den auf das Vorhandensein oder Fehlen des Halses, auf die Gestalt des Halsschildes und der letzten Fühlerglieder und auf die stärkere oder schwächere Kielung des Mesosternum gegründeten Gruppen. Besondere Gattungen aus diesen Grup- pen zu errichten, schien mir aber bei der Uebereinslimmung derselben in mehreren wesentlichen Charakteren und im Ha- bitus und bei dem praktischen Nachtheil, der mit einer zu grossen Vermehrung der Gattungen verbunden ist, nicht tluui- lich. Auch werden durch Aufstellung scharf begrenzter Grup- pen innerhalb einer Gattung, die verwandtschaftlichen Ver- hältnisse der Arten eben so sehr ins Licht gesetzt als durch die Errichtung besonderer Gattungen. Wirklich gerechtfer- tigt scheint mir nur die Gattung Eutheia Sleph., die der- jenigen Gruppe entspricht, in die Sc. truncatellus und abbreviatellus Erichs, gehören (der letztere ist mit Eu- theia scydmaeuoides Sleph. identisch). Habituell weicht sie durch das viereckige Halsschild und durch die gleichbrei-

46»

ten, flacheren, hinten deutlich abgekürzten Flügeldecken merk- lich von den übrigen Scydmaenen ab, sie unterscheidet sich aber auch anatomisch durch die Verhältnisse der Lippenta- sterglieder. Es ist hier nämlich das erste Glied, das bei den andern Scydmaenen immer das kürzeste ist, so lang als die beiden folgenden zusammen, das zweite Glied, gewöhnlich das längste, ist sehr kurz, sogar das dritte ist etwas länger als das zweite. Auch im Bau der Oberkiefer haben die zwei dahin gehörigen Arten einiges Eigenthümliche, der breite Grund theil derselben ist sehr lang, der schmale Endtheil biegt sich unter einem fast rechten Winkel nach innen, und ist in eine lange, feine Spitze ausgezogen, die bei E. trunca- tella noch merklich länger als bei E. abbreviatella ist. Wie bei -vielen Arten der Gattung Scydmaenus ist der Endtheil innen an seiner Wurzel noch mit einem Zahn ver- sehen, der bei E. trnncatella einen kleinen Höcker auf seinem obern Rande zeigt. Die Unterkiefer haben an den den Enden der beiden Laden bei E. truncatella einen kleinen Haken, bei E. abbreviatella weichen sie nicht von der bei den Scydmaenen vorkommenden Form ab. Die Kiefertaster sind viergliedrig, das vierte Glied kurz, stumpf kegelförmig. Das Kinn ist etwas breiter als lang, fast vier- eckig, die Seiten nach vorn wenig verschmälert, die Zunge zweilappig. Der Kopf ohne deutlichen Hals, das Mesoster- num mit einem feinen Kiel. Die wesentlichen Charaktere wä- ren also folgende :

Maudibulae parte basali lata, apicali sub angulo fere recto introrsum flexa, in acumen longum producta.

Ligula basi angustata, apice biloba.

Palpi labiales triarticulati, articulo primo secundo tertio- que conjunctis aequali.

Thorax fere quadratus, coleopterorum latitndine.

Die Gattung Scydmaenus in dem Umfange, den sie nach Absonderung von Cephennium und Eutheia noch hat, ist dann auf folgende Weise zu charakterisiren :

Mandibulae curvatae, apice acuminatae.

Ligula basi angustata, apice biloba.

Palpi labiales triarticulati, articulo primo brevissimo.

463

Die Oberkiefer sind in der ganzen Gattung von sehr kräftigem Bau, am Grunde an der Innenseite öfters gewim- pert, gewöhnlich von der Mitte an beträchtlich schmaler und sichelförmig nach innen gekrümmt, am Ende in eine scharfe Spitze ausgezogen (Sc. h irti colli s) ; bei einer Gruppe (Sc. collaris, scutellaris und r otundi p ennis) beginnt die Krümmung nach innen bald über der Basis und die Ober- kiefer haben einen sehr hakigen Bau; bei einer andern Gruppe (Sc. elongatulus) dagegen ist der Grund iheil gross und die Spitze kurz. In der einfachsten Form ist der ge- bogne spitzere Endtheil innen mit einigen kleinen Kerbzäh- ncn versehen, die bei Sc. collaris ziemlich undeutlich, bei Sc. scutellaris und rotundip ennis aber desto deutli- cher sind. Bei Sc. elongatulus zeigt der kurze Endtheil innen an der Basis eine kleine Ausrandung, dann folgen ein Paar undeutliche Hockerchen. Häufiger ist eine zweite Form, wo der Endtheil an der Wurzel bloss mit einem grös- sern Zahn versehen ist, wie diess Kunze richtig von Sc. hirtic ollis dargestellt hat, nur hat er in seiner Abbildung diesen Zahn zu sehr der Spitze genähert. Sturm hat diese Abbildung copirt, wie seine Darstellung der Mundtheile über- haupt nur eine Copie der Äwwseschen ist und keineswegs zu dem auf derselben Tafel abgebildeten Sc. Hellwigii oder ruf us gehört. Diese Form der Oberkiefer findet sich bei Sc. hirticollis, Wetterhalii, nanus, pubicollis, im Wesentlichen auch bei Sc. denticornis, nur ist der Zahn hier sehr stumpf, eigentlich ein blosser Vorsprung. Auch bei Sc. nanus ist der Zahn klein, die Spitze der Ober- kiefer hier überhaupt kleiner als bei hirticollis, der Grund- thcil dagegen etwas grösser; bei Sc. pubicollis steht der Zahn der Spitze etwas näher als bei Sc. hirticollis. Die letzte Form ist diejenige, wo statt eines Zahns an der Basis des Endtheils sich deren zwei finden, von denen der obere an der einen Mandibel immer viel kleiner und schwä- cher ist als an der andern. Hierher gehören Sc. antido- tus, Hellwigii, rufus und tarsatns. Der ganze Bau der Oberkiefer setzt es übrigens ausser Zweifel, dass die Scydmaenen carnivor sind.

464

Die Oberlippe ist in der ganzen Gattung von ziemlich gleiclnnässigem Bau, viel hreiter als lang, die Vorderecken abgerundet, vorn gerade und mit einzelnen Haaren besetzt. Die des Sc. hirticollis hat Kunze gut dargestellt.

Die Kiefertaster sind durchgehends viergliedrig, nach der Form des letzten Gliedes zerfallen die Scydmaenen in zwei scharf geschiedene Abtheilungen. Bei denjenigen Arten, denen Kunze und Erichson dreigliedrige Taster zuschrei- ben, sitzt das vierte Glied mit breiter Basis auf dem an der Spitze abgestutzten dritten auf, es ist bei seiner Kürze und stumpfen Kegelform nur bei guter Beleuchtung deutlich sichtbar.

An der Unterlippe habe ich die vier Segmente, aus de- nen nach Erichson's neuern Beobachtungen dieses Organ zusammengesetzt ist, bei mehreren Arten unterscheiden kön- nen. Das Kinn ist hornig, in der Gestalt vielfachen Modifi- cationen unterworfen und selbst nahe verwandte Arten zeigen darin wenig Uebereinslimmung. An der Basis und Spitze ist es gewöhnlich gerade, bei Sc. hirticollis breiter als lang, an den Seiten in einem Bogen stark nach vorn verengt; bei Sc. p üb ic ollis eben so lang als hinten breit, an den Sei- ten nach hinten in eine stumpfwinklige Ecke erweitert, von da nach vorn verschmälert; bei Sc. Wetterhalii ähnlich, aber die seitliche Ecke undeutlicher ; bei Sc. tarsatus ist es fast \iereckig, bei Sc. rotundipennis breiter als lang, die Seiten nach hinten im Bogen erweitert. Diese und einige an- dere Formverschiedenheiten sind indessen nur rein spezifischer Art. Das zweite und dritte Segment der Unterlippe, die ich am deutlichsten bei Sc. rotundipennis unterschied, sind häutig, die Zunge ebenfalls häutig, sehr constant in ihrer Gestalt, an der Basis durchgehends beträchtlich schmäler als das Kinn, nach vorn erweitert, an der Spitze tief ausgeran- det, fast zweilappig, in der Mitte zwischen den Tastern mit ein Paar grössern Borsten besetzt; Kunze stellt sie als drei- lappig dar, ich habe den mittlem Lappen nie bemerken kön- nen, kaum dass mir die Mitte hier und da ein wenig vorge^- zogen schien. In der Kunzesclien Abbildung ist auch das

465

Verhältniss der Breite der Zunge zur Breite des Kinns nicht richtig angegeben.

Die Zungentaster sind überall dreigliedrig, das erste Glied ist das kleinste, das zweite gewöhnlich sehr lang, cy- lindrisch, nur in der Gruppe von collaris und rotundi- p e n n i s wenig länger als das erste ; das dritte pfrieraenförmig.

Die einzelnen Gruppen dieser Gattung lassen sich jetzt auf folgende Weise bestimmen: J. Palpi inaxillares articulo quarto subulato.

1. Collum thoraci iminersum. Mesosternum partim ca- rinätum. Antennae extrorsum sensim crassiores.

A. Tliorax cordatus. Mandibulae valde curvatae, apice intus crenulatae. Palporum labialium arti-

culus secundus primo partim Iongior .... Stirps 1.

B. Thorax subquadratus , lateribus non rotundatus. Mandibulae acumine brevi. Palporum labialium articulus secundus ceteris multo Iongior . . . Stirps 2.

2. Caput a thorace collo sejunctum. Mesosternum for- titer carinatum. Mandibulae parte apicali acuta in- tus basi unidentata. Palpi labiales articulo secundo longissimo.

A. Coleoptera basi thoracis latitudine. Thorax sub- cordatus. Antennae articulis quatuor ultimis di-

stincte majoribus Stirps 3.

B. Coleoptera basi thorace latiora. Thorax subqua- dratus, antrorstim saepe angustatus. Antennae articulis ultimis quatuor vel quinque vel tribus di-

stincte majoribus Stirps k,

II. Palpi maxillares articulo quarto brevi, conico.

Caput a thorace collo sejunctum. Mandibulae parte api- cali acuta, intus basi bidentata. Palpi labiales arti- culo secundo longissimo. Antennae articulis ttibus ul- timis abrupte majoribus. Thorax subovatus vel sub- globosus. Mesosternum fortiter carinatum.

A. Tarsi anteriores (marum fortius) dilatati . . Stirps 5.

B. Tarsi simplices Stirps 6.

Als Mitglieder der ersten Gruppe habe ich in meinen Analectis entom. p. 5. aus eigner Ansicht aufgeführt: Sc. Godarti, scutellaris, Helferi, collaris, pusillus und per fo rat us, andere nach den Beschreibungen vermu- thet in Sc. Cheyrierii Heer, Dalmanni Gyll. und gib- bosus Kunze Msc. Von diesen ist mir Sc. Dalmanni

(6. Band. 2. Heft.) 30

460

noch unbekannt geblieben, Sc. gibbosus gehört nach dem Originalexemplare in Herrn Gorys Sammlung in die vierte Gruppe, und wird weiter unten nochmals beschrieben werden, Sc. Chevrierii ist nach dem Originalexemplare in H. Chevrier's Sammlung mit Sc. collaris identisch. H. Che- vrier war über das, was für Sc. collaris zu halten sei, nicht im Klaren gewesen, er hatte geglaubt, ihn nicht \o:i scutellaris trennen zu können und daher ein normales Exemplar desselben als besondere Art angesehen. Die -von Chevrier an Kunze mitgeteilten Exemplare (s. Anal. ent. p. 8.) gehörten gar nicht zu dieser Art, sondern zu pusillus.

Dagegen gehört in diese Gruppe von beschriebenen Ar- ten noch Sc. exilis Erichs., den ich (Anal, entom. p. 21. 34.) in einer ganz andern Art der vierten Gruppe zu erken- nen geglaubt hatte. Letztere wird weiter unten, unter dem ihr von H. Mürkel ertheilen Namen nanus genauer be- schrieben werden. Mit dem Originalexemplare des exilis Erichs, stimmen in allen Beziehungen die von Suhlberg und Zeltersledt an Germar und Kunze als Sc. minutus var. b. gesandten Exemplare, die ich Anal, entom. p. 1). bei pusillus erwähnte, überein, ausgenommen, dass bei ihnen das siebente Fiihlerglied nicht grösser ist als das achte.

Eine neue Art dieser Gruppe ist: Sc. rotundipennis: niger, nitidus, pilosus, thorace cor- dato, basi obsolete foveolato, coleopteris ovatis , antennis pedibusque ferrugineis. Long. 2/3 lin.

Habitat in Syria. D. Comes Ferrari mecum coinnm- nieavit.

Sc. collari paulo minor. Caput nigrum, Iaeve, pilosum, ore palpisque ferrugineis. Antennae capite thoraceque lon- giores, extrorsum sensim crassiores, arliculo ultimo obtuse acuminato. Thorax latitudine paulo longior, laleribus ante medium rotundato-ampliatus , posterius valde angustatus, di- sco convexus, basi foveolis quatuor obsoletis approximatis, la- teribus ante basin foveola majore impressus, niger, nitidus, laevis, pilosus. Coleoptera ovata, capite thoraceque ditnidio longiora, basi thorace parum latiora, humeris rotundatis, vage sublilissime punetulata, basi obsolete biimpressa, nigra, nitida,

46?

pilosa. Pedes ferruginei, graciles, femoribus versus apicem modice incrassatis.

Diese Art unterscheidet sich von collaris durch län- gere Behaarung, kürzeres hinten mehr zusammengezogenes Halsschild, kürzere, an den Seiten mehr gerundete, noch schwächer pnnktirte Flügeldecken und hellere Beine von Helfer i und scutellaris aber durch längere Fühler, das an der Basis weit mehr verschmälerte Halsschild, die vorn und hinten schmälern, weit mehr gerundeten Flügeldecken, vom letztern auch noch durch das nicht erhabene Schildchen.

Aus der zweiten Gruppe kannte ich früher nur Sc. an- gu latus, elongatulus und rubicun dus aus eigner An- sicht, den Beschreibungen nach zog ich Sparshalli Benny und fraglich auch vV i g h a m i Benny dahin. Letzterer ist mir noch unbekannt; ersterer ist eine in der Gestalt dem rubicundus sehr ähnliche Art, aber leicht daran kenntlich, dass das Halsschild keinen mittleren Längskiel und keine Grübchen an der Basis sondern einen rinnenförmigen Queer- eindruck hat (s. Erichs. Jahresber. für 1842. p. 32.) Herr Aubc hat ihn öfters bei Paris gefunden, ein von Erichson bei Halle gefangenes Exemplar sah ich im Berliner Museum. Benny giebt Halsschild und Flügeldecken als punktirt an, wie Erichson wohl mit Recht bemerkt, in Folge einer durch Pubescenz veranlassten Täuschung. Das Exemplar das Benny vor sich hatte, scheint frisch entwickelt gewesen zu sein, da er es als rothbraun beschreibt, alle die ich sah waren dunkel pechbraun.

Eine neue in diese Abtheilung gehörige Art ist: S. helvolus: testaceus, nitidus, pubescens, autenuis extror- sum sensim crassioribus, thorace subquadrato, basi trans- versim impresso, in impressione quadrifoveolato, coleopte- ris oblongo-ovatis. Long. '/, lin.

Habitat in Hassia, rarissime. D. Riehl. Sc. Sparshalli similis eoque parum minor, testaceus, nitidus, pube adpressa deuse vestitus. Caput rotundatum, oculis prominulis. Antennae capitis thoracisque longitudine, articulo primo cylindrico, secundo obconico, tertio parvo, ce- teris globosis, extrorsum sensim majoribus, ultimis tribus

30 *

'168

erassioribus, 110110 et deeimo transversis, ultimo ovato, bre- viter acumiuato. Thorax latitudine haiid longior, basi api- ceque truncatus, angnlis anlicis panuu rotundatis, lateribus subparallelis postice marginatis, supra modice convexus, basi transversim impressus, in impressione utrinque bifoveolatns, foveola exteriore anUorsum extensa. Coleoptera thorace la- tiora, oblongo - ovata , dorso panuu convexa, basi utrinque l)iimpressa, impressione juxta humerum longiore. Pedes gra- ciles, concolores, femoribus modice incrassatis.

Die Fühler nehmen bei dieser Art noch allmählicher an Dicke zu, als bei den übrigen Mitgliedern dieser Gruppe, auch sind hier nur die drei, nicht vier letzten Glieder tt- was dicker. Sonst ist diese Art hauptsächlich daran kennt- lich, dass ein rinnenformigcr Queereindruck an der Basis des Halsschildes vorhanden ist; in dem noch vier Grübchen ein- gedrückt sind. Der Queereindruck selbst ist nicht so tief als bei Sc. Sparshalli.

Zur dritten Gruppe habe ich (Anal, entom. p. 15.) Sc. K u n z e i Gene, p u b i c o 1 1 i s Kunze und o b 1 o n g u s ISlnrm gezählt. Bei Sc. pubicollis ist die Geschlechtädifle- renz nachzutragen, die Männchen haben stärker verdickte Vorderschenkel als die Weibchen. Eine neue Art dieser Gruppe ist:

Sc. styriacus: nigro-piceus, nitidus, pubescens, thorace subcordato, piloso, postice bipunctato , coleopteris suliel- lipticis, antennis validis, articulis qnatuor ultimis crassio- ribus. Long. 1/2 lin.

Habitat in Styria. D. Grimmer. Sc. pubicolli duplo minor, piceo-nigcr, interdum di- lutior, nitidus, pubescens. Caput subquadratum , latiusculum, oculis parnm prominulis. Antennae validae, capite thorace- que subaequales, arliculo primo et secundo cylindricis, tertio usque ad sextum globosis, septimo paulo majore, quatnor ultimis approximatis, distincte crassioribus, octavo usque ad decimnm transversis, ultimo ovato, breviter acnminato. Tho- rax subcordatus, latitudine haud longior, pilosus, dorso con- vexus, ante basin leviter impressus, bifoveolatns, foveolis mi- nutis distantibns, Coleoptera subelliptica, basi thoracis lati-

mo

ludine, medio thorace duplo Jatiora. Pedes graciles, femori- bus versus apicem clavalis.

In der vierten Gruppe giebt es Arten mit viergliedri- ger, mit fünfgliedriger und mit dreigliedriger Fühlerkeule.

Als Arten mit viergliedriger Keule führte ich Anal, entomol. p. 16 sq. aus eigner Ansicht an: Sc. Motschuls- k i i , d e n t i c o r u i s , <• 1 a v i p e s , r u t i 1 i p e n n i s , h i r t i - c o 1 1 i s , c 1 a v i g e r , t e s t a c e u s , c i n n a m o m e u s , c a s t a- neus, validi c o r n is. Unbekannt waren mir Sc. rufi- cornis Denny, brevicomis Say, bicolor Fabr. und deflexicollis Kunze Msc. Sc. def lex i colli s habe ich, ebenso wie den auch hierher gehörigen Sc. gibbosus Kunze, den ich früher in der ersten Gruppe unterbrachte, nach ihn Exemplaren in Herrn Gory's Sammlung nochmals beschrieben und theile hier diese Beschreibungen mit. Sc. gibbosus: castaneus, nitidus, pubescens, capite tho- raceque dense pilosis, hoc valde gibboso, lateribus im- presso, basi fere laevi, coleopteris ovalibus, basi biimpres- sis. Long. ll/2 lin.

Kunze in Schaum Anal, entom. p. 11. 9.

Habitat in Madagascar. Mus. Gory.

Statura Sc. castanei sed major. Antennae capite tho- raceque loiigiores pilosae, articulo primo sequentibus paulo longiore, seeundo usque ad sextum subeylindricis, septimo paulo crassiore, obeonico, quatuor ultimis multo majoribus, oetavo subgloboso, nono et deeimo transversis, ultimo ma- ximo, fere trium antecedentium magnitudine, apice acuto. Caput subovatum, castaneum, nitidum, vertice toto densissime piloso. Thorax elongatus, latitudine dimidio longior, autice paulo anguslior, deflexus, lateribus postice paulo sinuatis, an- gulis posticis paulo prominulis, disco valde gibboso, hoc irn- pressione levi et obsoleta notatus , lateribus fovea transversa magna profunda impressus, quo fit ut thorax constrictus vi- deatur, castaneus, nitidus, gibbere praesertim densissime pi- loso. Coleoptera basi thorace multo latiora, ovalia, castanea, nitida, parce pubesceutia, laevia, basi utrinque pone humerum impressa, plica humerali elevata. Corpus cum pedibus casta- neum, femoribus incrassatis,

Ü90

Species magnitudine, antennis et tliorace gibbifero la- teraliter impresso insignis.

Sc. deflexicollis: piceo-rufus, nitidus, pubescens, tlio- race elongato, conyexo, piloso, basi subtiliter bipunctato, coleopteris ovalibus, basi impressis, bumeris elevatis. Kunze in Schaum Anal, entom. p. 23. 31. Habitat in Madagascar. Mus. Gory. Piceo-rufus, nitidus. Caput subrotundatum, rufuni, fronte convexa, vertice piloso. Antennac capite thoraceque longiores, articulis sex primis acqualihus, subeylindricis, sep- timo parum crassiore, oclavo majore subgloboso, nono et deeimo etiam majoribus, quadratis, ultimo ovato , obtusius- cnlo. Thorax elongatus, antice paulo angustior, deflexus, la- teribus paulum sinuatis, angulis posterioribus prominulis, su- pra coinexus, pilosus, lateribus impressus, ante basin pnn- ctis duobus subtiliter impressis. Coleoptera ovalia, laevia, parce pilosa, basi utrinque juxta humerum impressa, plica humerali elevata. Corpus subtus pieeo-rufum, femoribus incrassatis.

Vom Sc. gibbosus durch die weit geringere Grösse, schlankere Fühlerkeule, weniger gewölbtes Halsschild u. s.w. unterschieden.

Eine f ünfgliedrige Fühlerkeule ist nur bei Sc. cras- sicornis beobachtet worden.

Dreigliedrig ist dieselbe bei Sc. Wetterhalii und den beiden folgenden neuen Arten, von denen ich die eine Aual. entomol. p. 24. mit Unrecht als Sc. exilis Erichs. aufführte.

Sc. intrusus: niger, nitidus , pubescens, thorace subqua- drato, piloso, basi transversim impresso, quadrifoveolato, elytris laevibus, antennis rufis, clava nigra, pedibus ferru- gineis. Long. 2/3 lin.

Habitat in Syria. ü. Comes Ferrari, in SiciliaD.3iW/j/. Sc. hirticolle parum minor. Caput rotundatum, con- \exuni, palpis ferrugineis. Antennae capite thoraceque pa- rum longiores, articulis primo et seeundo aequalibus, cylin- dricis, tertio usque ad octaviun aequalibus, globosis, tribus iiltimis abrupte majoribus, gracilibus, ferrngineae, Clara ni-

471

gra. Thorax capite latior, subquadratus , lateribus rotunda- tus, antrorsum angnstatus, supra modice convexus, pilosus, ante basin transversim iuipressus, impressione ntriuque bifo- teölata. Coleoptera ovalia, medio thorace fere duplo latiora, laevia, basi pone scutellum leviter, pone humeros fortiter im- pressa. Pedes ferruginei.

Von Sc. Wetterhalii durch die viel schlankere Gestalt

und kleinem Kopf nnd Halsschild sogleich zu unterscheiden.

Sc. nanus: piceus, nitidus, pubescens, antennis pedibusque

testaceis, thorace subqimdrato, basi bifoveolato, elytris lae-

\ibns, basi impressis, autennarum articulis nltimis tribus

abrupte multo majoribus. Long. V4 lin.

Scydmaentts exilis Schaum Anal, entom. 27. 34. Habitat in Saxonia niontana D. Market > Berolini se- mel legit D. liulhe.

Minimus hujus generis, picens, nitidus, pube subtili ad- pressa thoracis densiore vestitus. Caput rotundatum, latiuscu- lutn, ore palpisque pallidis. Antenuae capite thoraceqne bre- viores, articulo primo et secundo cylindricis, tertio usqne ad sextum aequalibus, globosis, septimo antecedentibus paulo ma- jore octavo septimo minore, nltimis tribus abrupte multo ma- joribus totae pallidae. Thorax subquadratus, lateribus rotun- datus, antrorsum partim aiigustatus, supra modice convexus, ante basin profunde bifoveolatus, foveolis approximatis; prae- terea i'oveola utrinque iii summo thoracis margine observa- tur. Coleoptera thorace paulo latiora, ovata, partim conyexa, laevia, basi utrinque impressa. Corpus subtus piceum, pedi- bus pallidis.

Zur fünften Gruppe gehörte Sc. tarsatns, rubens, brunneus, affinis, cognatus und folgende neue Art: Sc. vulpinus: rnfo -testaceus, nitidus, pubescens, thorace oblougo-ovali, postice bipunctato, coleopteris ovalibus, apice subtruncatis, humeris subelevatis. Long. 1 lin. Habitat in Arabia. D. WaltL

Magnitudine Sc. tarsati sed statura magis elougata, ca- pite thoraceqne multo angustioribns, rufo- testaceus, nitidus, pube adpressa vestitus. Caput subquadratum, oculis partim promiuulis, modice convexum. Antenuae capitis thoracisque

4*Ä

longitudine, articulo priinn majore, 2 6 cylindricis , subae- qualibus, 7 et 8 minoribus, ultimis tribus abrupte majoribus, elongatis, 9 et 10 obconicis, ultimo ovato, acuminato. Tho- rax oblongo-ovalis, latitiuline dimidio longior, antice rotun- datus, deorsum parum angustatus, basi rotundatus, ante basin punctis duobus impressus. Coleoptera ovalia, basi thorace paulo, medio duplo latiora, apice truncata, abdomine bre- viora, basi utrinque juxta luimeros subimpressa, humeris sub- elevatis. Pedes concolores, femoribus clavatis, tarsis anticis dilatatis.

Die sechste Gruppe enthält die vier von mir bereits Anal, entorn. p. 25. aufgezählten Arten Sc. antidotus, der ausser in Sicilien , auch in Spanien und Algier einheimisch ist, Sc. Helwigii, Zi mmer manni, rufus. Eine neue Art dieser Gruppe ist mir nicht bekannt geworden.

IX. Bemerkungen und Berichtigungen.

Bemerkungen über Myrm ecophilen von J. C. Schiö die. Auch ich habe mich mit Untersuchungen über die unter Ameisen wohnenden Gliederthiere beschäftigt, und die Freude gehabt, unsere Fauna mit nahe fünfzig vorher hier nicht beobachteten Arten zu vermehren. Von Arach- nideu, Myriapoden, Isopoden und T h y s a n u r e n kommt eine ziemlich beträchtliche Anzahl vor, besonders in den Nestern der Formica rufa. Sphaerium acervorum habe ich bis jetzt nur als Larve gefunden. Von Rhynchoten kenne ich vier Arten, zwei jedoch nur als Larve, die dritte ist eine Microphysa, die vierte eine Authocoris, zwar mit den (mangelhaften) Beschreibungen der A. cursitans Fall. ziemlich übereinstimmend, jedoch wahrscheinlich verschieden; sie lebt bei F. rufa, und kommt in vielen Nestern derselben zu Hunderten vor. Von Antliaten kenne ich eine Sciara und eine Scatopse, von Piezaten zehn Arten, unter denen vier Ceraphron, zwei Diapria und eine Myrmica. Aus der Familie der Staphylinen habe ich in unserer kleinen Faune alle von Erichson als ausschliessliche Myrmecophilen aufgeführten Arten bis auf M y r m e d o n i a f u 1 g i d a , F a 1 a- gria thoracica, Euryusa siuuata, Lomechusa stru- m o s a, S t a p h y 1 i n u s latebricola aufgefunden. Ausserdem sind mir aber noch zwei Staphylinen aus den Nestern der F. rufa bekannt, Homalota talpa Heer und ein Xantholi- n us, dem X. lentus äusserst ähnlich, bei aller Aehnlichkeit mir aber doch verschieden scheinend. Von Käfergattungen, welche bisher nicht als Myrmecophilen enthaltend bekannt sind, habe ich eine Oligota, wahrscheinlich atomar ia Er., bei

4M

F. rufa (einmal gefunden) beobachtet. Platysthetus (mor- sitans), Malthinus, zwei Arten, und Trichopteryx, auch zwei Arten, die eine in grosser Anzahl und gewiss eigenthüm- licb, alle aus den Nestern der F. rufa. Ferner ist mir Ce- rylon histeroides einmal daselbst vorgekommen, und die seltenen Scydmaenen, Sc. exilis Er., Sc. trnncatellus Er. und claviger Kunze *) sind mir nur als ausschliessli- che Bewohner der Nester derselben Ameisenart vorgekommen. Von Cetonien habe ich bis jetzt nur die. C. aenea Gyll. als Ameisenfreund beobachtet; sie kommt bisweilen in grosser An- zahl in den Nestern der F. rufa vor, und ich habe sie da- selbst in allen drei Ständen vorgefunden. Die Larve durch- geht die Verwandlung in einem starken, ovalen, von den Fichtennadeln und der Erde des Nestes gefertigten Gespinnst. Die Aleochara angulata Er. ist die hier am häufigsten vorkommende Myrmecophile. Sie kann jedoch nicht zur Gat- tung Aleochara gestellt, sondern muss als eine Oxypoda mit wenig gestrecktem ersten Gliede der Hinterfüsse betrachtet werden, indem die Mundtheile von der bei den Homaloten und Oxypoden gewöhnlichen Form sich wenig entfernen (die zwei letzten Glieder der Lippentaster sind gleich lang und das letzte Glied der Kiefertaster ist von ungewöhnlicher Länge).

Ueber den Bau des Hinterleibes bei einigen Käfergattungen von ./. C. Schiödlc. Die Familie der Silphen ist hinsichtlich des nähern Baues ihrer Mitglieder noch wenig gekannt, und es bleibt bei der Bearbeitung die- ser Thiere für den nächsten Band meiner Faune noch vieles für mich nachzuholen. Die Necrophoren sondern sich ausser den bisher allgemeiner bekannt gewordenen Eigenthümlichkei- ten des äussern Baues noch besonders durch zwei wichtige Charaktere desselben von den übrigen Silphen ab, nämlich durch zehngliedrige Antennen (von Slurm richtig dargestellt)

*) In Wcshcood's Introduction to the modern Classification of Ins. I. p. 280. findet sich schon die Bemerkung, dass Sc. clava- tus bei Paris von einem Herrn Duros in einem Ameisenneste ge- iunden ist.

415

und durch sehr ausgebildete Stridulationsorgane *), welche letztere in zwei in die Queere gestreiften Längsleisten auf der Mitte des ersten der ganz hornigen Rückensegmente des Hin- terleibes bestehen, welche gegen eine eigenthümlich gebilde- te transverselle Leiste auf der Unterseite der Flügeldecken- spitzen gerieben werden. Necrodes ist durch mehrere anato- mische Charaktere von den übrigen Silphengruppen geschie- den, z. B. durch den, von der bei Silpha und Necrophorus vorkommenden Form, ganz "verschiedenen Bau des Eierstockes, dessen sehr zahlreiche (40) Röhren einer Verlängerung der Eileiter seitlich ansitzen, so wie durch die Bildung des mit blinden Fortsätzen versehenen Theils des Dünndarms, wodurch Necrodes näher an Necrophorus gerückt wird, wo der ge- nannte Darmlheil in der Natur nicht, wie vielfach angegeben wird, mit Muskelringen, sondern nur mit grösseren, mehr in die Queere gezogenen und dabei ringförmig gestellten blin- den Anhängen versehen ist. Auch einen , wie ich glaube, durchgreifenden, zoologischen Charakter zeigt Necrodes da- rin, dass die Stigmata prothoracica von den Epimeren des Prothorax nicht bedeckt werden. Catops und Colon schlies- sen sich auch hinsichtlich des inneren Baues den Silphen gut an, zeigen jedoch bedeutende Verschiedenheiten, z. B. von anders gehauten Bälgen zusammengesetzte Testikeln, durch- aus eigenthümlichen Ductus ejaculatorius und Penis, Mangel des bei Silpha und Necrophorus sehr ausgebildeten Blinddarms u. s. w. Von letzterem habe ich schon früher erwähnt, dass er von Leon Duf'our (welcher unter den Silphen eigentlich nur Necrodes untersucht zu haben scheint, wo der Anhang des Blinddarms sehr lang ist) für Uringefässe angenommen worden ist, und bei derselben Gelegenheit gezeigt, dass die mit diesem Namen bezeichneten Organe unter den Insekten durchaus nur bei den Käferfamilien mit frei abgesetzten Epi- meren am Prothorax beobachtet worden sind. Ein merkwür- diger Charakter der Silphen sind die zwei gestreiften Polster

*) Von Goureau (in den Annal. de la soc. entom. de France) sehr mangelhaft beobachtet, er beschreibt die Leisten als glatt und hat die Bildung der Flügeldecken übersehen.

4*6

unter der Stirn, welche Khbij bei Necrophorus sehr richtig erkannt und bekanntlich als Geruchsorgane gedeutet hat, wel- che aber wenigstens auch bei Silpha verbreitet sind, und deren Bau noch naher zu erörtern ist. Ich habe vor ei- nem Jahre in der Versammlung der nordischen Naturforscher in Stockholm einen Vortrag über diesen Gegenstand gehalten. Es giebt zur Zeit vielleicht keinen Punkt im äussern Baue der Käfer, welcher so sehr dazu auffordert, durch gründliche Untersuchung erhellt zu werden, als die Gliederung des Hin- terleibes. Ich habe die Abhandlung des Herrn Heer in der Stett. Zeit, über Triehopteryx, wo auch dieser Punkt zur Sprache gebracht wird, durchgegangen, abgesehen aber selbst davon, dass die mitgetheilten Beobachtungen, wie der Verfas- ser auch bemerkt, vieler Berichtigungen im Einzelnen bedürf- tig sind, scheint es mir doch nicht, als habe der Verfasser die Sache aus einem ganz richtigen Gesichtspunkte aufge- fasst. Ich habe schon vor zwei Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass, obschon die Bedeutung der Bauchgliederung als Familiencharakter dem eminenten systematischen Blicke Erlchsori's keineswegs entgangen sei, es ihm doch bis da- mals bei keiner Familie geglückt wäre, die Zahl der Glieder der Natur gemäss aufzufassen: und habe die Ansicht geäus- sert, es sei nothwendig, wenn die Zahl der Hiuterleibsglieder als zoologischer Charakter angewendet werden soll, die Kloak- decken von der Zahl derselben auszuschliessen, obschon sie physiologisch als umgebildete Hinterleibsglieder zu betrachten sind (als solche sind aber auch die inneren hornigen Be- deckungen des Penis und der Vagina aufzufassen). Was Herr Erichson als siebentes Segment bei den Staphylinen angenommen hat, sind eben die Kloakdecken, welche nach Willkühr des Thieres bald hervorgestreckt, bald zurückge- zogen sind; sie finden sich ebenso bei den meisten Käfern, und sind häufig nach dem Geschlechte verschieden gebildet, nur sind sie bei keiner Familie so frei beweglich und wer- den bei keiner so häufig vorgestreckt als bei den Staphyli- nen, weil der Hinterleib bei keiner so frei gegliedert ist. Untersucht man eine den Staphylinen verwandte Form, z. B. eine Silpha, wird man die genannten Theile in allen Ein-

MI

zelheiten leicht wiedererkennen können, nur sind sie selten oder nie vorgestreckt. Bei den Dyliscen sind, wie ich ge- zeigt habe, die Kloakdecken als siebentes Segment von Herrn Erichson angenommen, sie finden sich alier in ganz ähnli- cher Weise bei den Caraben, wo sie aber von Niemand i\en Baiichsegmenten beigezählt worden sind n. s. w. Eine An- sicht aber, welche die nämlichen Theile bald als Bauch-! sei-niente betrachtet, bald nicht, ist eine nicht conseqnente. Schlosse man dagegen immer die Kloakdecken von den Seg- menten aus, so würde die gleichmässige Zählung derselben nur noch bei der Beurtheilung der ersten, häufig mehr oder weniger verkümmerten , Glieder einige Schwierigkeit darbie- ten, welche jedoch meistens durch gewissenhafte Untersuchung und gehörige Vergleichung vieler verwandter Formen sich überwinden lässt. Was hierüber bekannt gemacht ist, scheint freilich häufig unrichtig zu sein; so, um bei dem Beispiele mit den Staphylincn zu bleiben, ist von Herrn Heer in der oben berührten Abhandlung der durch eine eingedrückte Linie abgesetzte vordere Rand des ersten Rückensegmentes als er- stes Segment, und der übrige Theil des ersten Segmentes a's zweites Segment gedeutet worden; der genannte Rand findet sich an allen Segmenten, nur werden diese Ränder bei zu- sammengezogenem Hinterleibe versteckt, und zwar der Rand des ersten Segmentes unter dem hinteren Rande des Metano- tum, der Rand des zweiten Segmentes unter dem hinteren Rande des ersten Segmentes u. s. w. Das eigentliche erste Bauch- segment ist allerdings, wie Herr Heer bemerkt, von Herrn Erichson nicht mitgezählt worden, es ist mir aber nicht ganz deutlich, ob Herr Heer das wahre erste Segment gekannt hat, oder ob er den abgesetzten Rand des zweiten Segmentes als solches gedeutet hat; jedenfalls entspricht das erste Bauchglied nicht, wie von ihm angegeben wird, dem zweiten, sondern dem ersten Rückensegment. Das Abdomen der Staphylinen ist dem- nach siehengliedrig, mit einander paarweise völlig entsprechen- den Rücken- und Bauchsegmenten, von denen jedes Rücken- segment mit einem Stigmenpaare versehen ist. Die häufig vor- gestreckten Kloakdecken sind hier eben so wenig als über- haupt bei den Insekten im Besitz von Stigmen.

478

Ueber die Larve von Clitellaria Ephippium von Mävkel. Das Manuscript dieses Aufsatzes war bereits dem Drucke übergeben, als ich noch zu meiner grossen Freude das vollkommene Iusekt der S. 266. sub. No. 284. beschrie- benen üipterenlarve kennen lernte. Ich hatte gegen das Ende des Monats März d. J. (1814) aus einem Neste der Form, fu- liginosa eine der grössten Larven dieser Art mit nach Hause genommen, um die Beschreibung derselben zu entwerfen. Die Larve wurde dann von mir in einem Glase aufbewahrt, und ich sah sie täglich munter in demselben herumkrie- chen. Ihre Fortbewegung was hier sogleich eingeschaltet sein mag geschieht vermittelst des hakenförmigen Fort- satzes vorn am Kopfe. Während sie den vorderen Theil ih- res Körpers aufhebt und den langen, hornigen Kopf in schie- fer Richtung senkt, setzt sie jenen hakenförmigen Fortsatz auf, und zieht dann den hinteren Theil des Körpers nach. Auf einer glatten Fläche geht diese Bewegung laugsam, auf einer rauhen ziemlich schnell von Statten. In der Hälfte des April schien die Larve das Schicksal der früher von mir eingetra- geneu Larven theilen zu wollen ; sie bewegte sich nicht mehr von der Stelle, ohne überhaupt ein weiteres Lebenszeichen von sich zu geben. Doch fiel mir diessmal auf, dass nach einigen Tagen die Unterseite nicht, wie ich in den früheren Fällen beobachtet hatte, etwas einschrumpfte, sondern unver- ändert blieb, ja die Larve in der Mitte sogar etwas aufge- schwollen erschien. Auch gab mir, wenn ich sie an die Lip- pen hielt, die Kälte derselben Hoffnung, dass noch einiges Leben in ihr vorhanden sein müsse. Als ich nun am 21). April des Morgens wieder in dem Glase nachsah, bemerkte ich zu meinem grössten Erstaunen, dass aus der Larve, ohne dass sich ihre Verwandlung in eine Puppe durch irgend ein Zeichen auf ihrer Aussenseite kund gegeben hatte, das voll- kommene Insekt hervorgegangen war. Ich erkannte in dem- selben sogleich die schöne und ziemlich seltene Clitellaria ephippium Fb. Von der Larve hatte sich nun der Kopf, an welchem die einfachen Augeu und die verkümmerten Füh- ler sich noch eben so zeigten, wie im Leben, nebst dem er- sten und dem Drittel des zweiten Ringes gänzlich abgelöst,

479

der folgende Ring war auf dem Rücken aufgesprungen," und aus dieser Oeffnung hatte sich das Tliier herausgedrängt. Die Larve seihst zeigte sich als ein hohler Körper, in welchem nur eine feine, weisse, hautartige, an der Innenseite anlie- gende Hülle zu bemerken war. Zuvorderst schlug ich nun in meiner Bibliothek nach, ob die Larven der Clitellarien bereits bekannt wären, und fand in Lalreille Genera Crust. et In- sect. bei Ephippium thoracicum, unter welchem Namen die Clitell. ephipp. Tom. IV. 276. aufgeführt wird, die fragliche Bemerkung: „larva habitat in arboribus?" und in- Mehjens Werke über die Zweiflügler 3. ThI. p. 122. 4. bloss die Ver- muthung: „wahrscheinlich lebt die Larve in faulem Holze," was also beides unrichtig ist, indem sie nur in dem Mulm der Nester von F. fuliginosa, ausserhalb der Bäume ihren Aufenthalt nimmt.

Warum mir die früher mehrmals versuchte Erziehung dieser Larve stets misslungen war, konnte ich mir jetzt leicht erklären. Ich hatte die Larven immer im Sommer und Herb- ste eingetragen, zu einer Zeit, wo sie noch fern von ihrer Verwandlung waren, und da zu ihrer Existenz jedenfalls ein längeres Zusammenleben mit Ameisen nöthig ist, so musste ihre versuchte Erziehung, getrennt von den Ameisen, ganz na- türlich misslingen. Bei der überwinterten Larve dagegen, die bereits nahe an ihrer Verwandlung stand, war es eher mög- lich, dass in der Gefangenschaft die Entwickelung des voll- kommuen Insekts erfolgen konnte. Die Ordnung der Dipteren ist in Beziehung auf die äussere Form der Larven und de- ren Entwickelung zwar reich an merkwürdigen Anomalien, und es ist bereits von einigen Gattungen derselben bekannt, dass die Verpuppung innerhalb der Larvenhaut erfolgt, z. B. bei Stratiomys, was schon Hwammerdam beobachtet hat, aber immer geht bei einer Verpuppung der Art wenigstens eine Veränderung der Larvenhaut, eine Verkürzung oder Einschrum- pfung derselben vor sich; mir ist dagegen, ausser dem von mir beobachteten Falle, kein einziges Beispiel bekannt, dass bei einer Dipterenlarve die innere Verpuppung ohne die ge- ringste äussere Veränderung der Larvenhaut erfolge, welche letztere bei Clitellaria selbst nach dem Ausschlüpfen des voll-

480

kommenen Insekts noch genau denselben Anblick darbietet, den sie früher im Leben hatte. Eine Häutung der Glitellarienlar- ven habe ich nie wahrnehmen können.

Nachträge und Berichtigungen zu dem im vo- rigen Bande enthaltenen Aufsatze über die Gattung Hetero- cerus \on IL von Klesenwetler. Was die Nahrung der Heteroceren betrifft, so hat mir Herr Dr. Limemann die Bemerkung mitgetheilt, dass ein Heterocerus (in der Freiheit) keine Insektenlarven \erzehre. Vielleicht leben also diese Thiere, wie so viele andere Käfer, theils vom Staube, theils von faulenden animalischen und vegetabilischen Stoffen.

Im Frühjahr 1843 fand ich in Begleitung des Herrn Cantor 31ärkel eine bedeutende Anzahl Exemplare des He- terocerus fossor an dem sandigen Ufer der Elbe, und es glückte uns bei dieser Gelegenheit die Eier dieses Thieres aufzufinden. Sie lagen in den Gängen des Käfers in dem festen, feuchten Sande in kleinen Häufchen zu 15 20 Stück zusammen, waren hellgelb, ziemlich weich, länglich, cylind- risch, an beiden Enden etwas zugespitzt. Tags zuvor hatte noch an der Stelle, wo jetzt der Käfer sich fand, Wasser ge- standen, und zwei Tage später, als Herr Cantor Märkel die Stelle wieder besuchte, fand sich nicht ein Exemplar dieses Thieres mehr vor.

Auf der Unterseite der Flügeldecken zeigt sich bei den Heteroceren meist eine ziemlich auffallende von der der Ober- seite sehr abweichende Sculptur. Es finden sich hier nämlich sieben Reihen mehr oder weniger erhabener, eingestochener Punkte (etwa wie bei einem Reibeisen). Bei den einzelnen Arten ist diese Sculptur verschieden, und kann wohl dazu die- nen die Artrechte derselben fester zu begründen. Het. parallel us Gebl.

Fraglich ist hier das Citat: Krynkki im Bulletin des naturalistes de Moscou V. 114. hinzuzufügen. Der hier be- schriebene Käfer gehört zu der in Deutschland vorkommenden Form, nicht zu der welche Gebier beschrieben zu haben scheint.

Die Unterseite mit stark erhabenen Punktreihen. Die

481

einzelnen Punkte oder Körnchen länglich, oft in einander über- gehend , so dass manche Exemplare nur hin und wieder un- terbrochene Längsrippen zeigen. Die Reihen gegen die Rän- der der Flügeldecken verschwindend. H. fossor mihi.

Herr Senator von Heyden hatte die Güte mir ein Stück dieses Käfers, aus der Ziegler'schen Sammlung stammend, mitzutheilen, es steckte dort unter dem Namen undatus, des- gleichen erhielt ich von ihm ein in der Schweiz gefangenes Exemplar.

Die Unterseite der Flügeldecken ist mit schwachen Punkt- streifen versehen.

H e t. femoralis Ullrich.

Einen Käfer dieses Namens beschreibt Krynicki im Bulletin imperiale des naturalistes de Moscou. Die dort ge- gebene Diagnose ist aber so vollkommen unbrauchbar, dass sie ziemlich auf jede Art der Gattung passen wird.

Die Punktreihen der Flügeldecken auf der Unterseite sind ziemlich regelmässig mit feinen, eng an einander stehen- den Punkten versehen, zwischen der dritten und vierten Punkt- reihe von der Naht an gezählt findet sich eine feine, nur bei günstigem Licht bemerkbare Linie, die oft ganz fehlt. H. marginatus F.

Die Unterseite mit ziemlich deutlich vortretenden voll- ständigen Punktreihen.

H. intermedi 11s mihi.

Diese Art kommt auch in Sicilien vor. Die Männchen sind nicht nach hinten erweitert, wie diess bei den drei bis- her von mir beobachteten, jedenfalls weiblichen Exemplaren der Fall war.

H. hispidulus mihi.

Helle Stücke haben auf der Mitte des Thorax eine röth- liche Längslinie. Die Tarsen und Spitzen der Tibien sind häufig, fast gewöhnlich röthlich. H. sericans mihi.

Zu dieser Art nicht zu dem H. flavidus Rossi gehört die fig. 8. Die Art scheint am Rhein nicht ganz selten vor- zukommen.

(6. Band. 2. Heft.) 31

48Ä

H. obsoletus Curlis.

Ein Exemplar dieser Art als H. pustiüosus JMeg. aus der Zieglerschen Samniluug, theilte mir Herr von Hey- den mit.

Die Unterseite hat feine Punktreihen, je zwei von die- sen wechseln mit einer äusserst feinen, wie mit einer Nadel gezogenen Linie ab.

H. laevigatus Pnzr.

Von Heer unter dem Namen marginatus mitgetheilte Exemplare gehörten zu dieser Art.

Die Unterseite mit Reihen von nicht ganz eng stehenden Punkten, diese Punktreihen verschwinden theilweise gegen den Aussenrand hin. Das Citat pusillus Waül ist wegzulassen, da Wahl als pusillus noch drei andere Arten von Heteroce- ren verschickt hat, wie mich üriginalexemplare aus der Hey- dercschen Sammlung belehrt haben. H. obliteratus Helfer.

Als Vaterland dieses Käfers ist Mesopotamien hinzu- zufügen.

H. fnscnlus mihi.

Dieser ist mit dem laevigatus, weniger mit dem obli- teratus verwandt und daher in der Beschreibung mit ersterem verglichen.

Die Puuktreihen auf der Unterseite der Flügeldecken sind deutlicher als bei der vorigen Art, zwischen je zweien der Punktreihen eine äusserst feine, wie mit einer Nadel ge- zogene Linie, nicht ganz so deutlich zu bemerken wie bei H. obsoletus, auch sehr häufig ganz verschwunden.

Druck von W. Plötz in Halle.

T„l, I.

2S.

^g^Ä

W*^ <*m

xt

.57

67.

^-_5

^5

Wagejis cht eher .

z.p-mE

lf