i ar use en : en a Dee HARVARD UNIVERSITY MIR] LIBRARY OF THE Museum of Comparative Zoology hun, Dt ie Pe Er 22 nn | Zeitschrift für “7 |E NT 0 MOLÖG RE NIDEN LIE Herausgegeben Verein für schlesische Insektenkunde i Breslau. Neue Folge. Vierundzwanzigstes Heft. BRESLAU. 1899. In Commission bei Maruschke & Berendt. ERE ERS Zeitschrift für ER IOMOLOGIE Herausgegeben vom Verein für schlesische Insektenkunde zu Breslau. Neue Folge. Vierundzwanzigstes Heft. nn INA nn BRESLAU. 1899. In Commission bei Maruschke & Berendt. Vereinsnachrichten. —_ H Er N ee RSRNE- Vereinsnachrichten. Jahresbericht für 1808. Der Verein hielt im verflossenen Jahre 43 Versammlungen ab, darunter die ordentliche Hauptversammlung am 21. Januar. 60 Vorträge und Demonstrationen entomologischen Inhalts belebten diese Abende. Die Zahl der Mitglieder betrug am Beginn des Jahres 4 Ehrenmitglieder, 7 korrespondirende und 79 ordentliche Mit- glieder. Zum korrespondirenden Mitgliede wurde gewählt Herr Dr. D. von Schlechtendal in Halle a. S. Es traten aus die H. H. Krause, Gothe und Plato, durch den Tod verlor der Verein seine langjährigen Mitglieder Pastor Schenk, Kaufmann Schwarz (vergl. den Nachruf in Heft XXIH) und Rathssekretär a D. Wilke. Der Verein wird denselben stets ein treues Andenken bewahren. Der Verein zählte daher am Jahresschlusse 4 Ehren-, 8 korrespondirende und 73 ordentliche Mitglieder, In Schriftenaustausch traten neu ein: ı) die naturwissenschaftliche Gresellschaft Isis zu Bautzen. 2) New-York Agricultural Experiment Station. (reneva, New-York U. S. 3) New-York Entomological Society. New-York U. S. 4) Buffalo Society of Natural History New-York U. S., so dass die Zahl der korrespondirenden Vereine u. s. w. am Schluss des Jahres auf 95 angewachsen war. II Vereinsnachrichten. Als Geschenke erhielt der Verein für seine Bücherei: ı) Calwer: Naturgeschichte der Käfer Europas. Von Herrn Stadtrath Kletke. 2) E. Strand, cand. phil.: Entomologische Aufsätze; Separate vom Herrn Verfasser. Der Verein spricht den gütigen Gebern an dieser Stelle nochmals seinen Dank aus. Auf Vereinskosten wurden gehalten: ı) Stettiner entomologische Zeitung, 2) Entomologische Nachrichten, 3) Wiener entomologische Zeitung. Ferner wurde abonnirt auf: Tümpel: Die Gradflügler Mitteleuropas. Durch gütige Vermittelung des Herrn Stadtrath Kletke gelang es, Legitimationskarten für die Vereinsmitglieder von Seiten des Carlowitz-Ranserner Deichverbandes zu erhalten. Dieselben gelten für das rechte Ufer der alten Oder und Oder von der Hundsfelder Brücke bis zur Mündung der Weide und für das linke Ufer der Weide von der Mündung bis über Weidenhof hinaus. Als Vorstand wurden für das laufende Jahr 1898 gewählt: Herr Dr. med. M. F. Wocke, Feldstrasse 6, als Vorsitzender, „ Stadtrath Kletke, Bahnhofstrasse 5, als stellvertretender Vorsitzender, „ Realgymnasialprofessor R. Dittrich, Paulstrasse 34 H, als Schriftführer, „ Gymnasial-Oberlehrer Dr. Goetschmann, Grosse Feld- strasse ıo®e IH, als stellvertretender Schriftführer, „ Eisenbahnsekretär Jander, Lohestr. ı2 I, als Kassenwart, „ Landessekretär a. D. Lehmann, Lothringerstrasse 16, als Bücherwart. Die geehrten Mitglieder werden ganz ergebenst ersucht, etwaige Wohnungs- und Aufenthaltsveränderungen baldigst dem Schriftführer anzuzeigen. Die früheren Jahrgänge dieser Zeitschrift sind für Vereins- mitglieder durch den Schriftführer (Paulstrasse 34 I), für Nicht- Vereinsnachrichten. III mitglieder durch die Buchhandlung von Maruschke & Berendt, Ring No. 8, zu folgenden Preisen zu beziehen: Alte Folge Jahrgang ı—ı5 herabgesetzt Mk. ı5 (für Mit- glieder 9 MK.), % ı—6 für Mitglieder Mk. 4, s ı—3 (tr Band) Mk. 1,50, ss 4—ı3 (je ı Band) Mk. 1,50. Band VI ist nie erschienen. Neue, Bolge Bandın. 2.27.02... Mk. 1,50 U BD NE RE an EN 0,0: „a oljerr Band) 2.,2.300 EL 5 für . ern ie m Band)e, . 3:00, Mitelieder SET ne Le 2Do.die Hälfte: rs Toren Bandın.. 150 Sr oe nsband)er. 11,00 Entomolosische, Miscellen n874.. » : „ 2oo Festschrift zur Feier des z5ojährigen Bestehens des Veate lu r 0 aie Sr Neue Folge Heft ı—6 für Mitglieder zusammen SU, Mn e „ HS: Letzner Verzeichniss der Käfer Schlesiens II. Aufl. SL KireNitoliedene en A Fauna transsylvanica von Dr. G. Seidlitz in Königsberg, Heft ı—6, sämmtliche schlesische Käferarten enthaltend, kann von den Vereinsmitgliedern beim Schriftführer zum ermässigten Preise von 8 Mk. (für Auswärtige 8,50 Mk. baar oder in deut- schen Briefmarken) bezogen werden. Von der Stadtbibliothek zu Breslau, welche die Bibliothek des verstorbenen Herrn Rektor a. D. Carl Letzner geerbt hat, sind dem Vereine eine grössere Zahl von Sonderabdrücken Letzner'scher Aufsätze aus den Berichten über die Thätigkeit der entomologischen Sektion der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur und aus der Zeitschrift für Entomologie IV Vereinsnachrichten. (Breslau) überwiesen worden. Der Verein hat beschlossen, diese vorzugsweise koleopterologischen Aufsätze an solche Vereins- mitglieder abzugeben, welche den Wunsch aussprechen, sie zu besitzen. Von den neueren Jahrgängen sind noch ziemlich viele, von den älteren nur noch sehr vereinzelte Exemplare vorräthig. Die geehrten Herren Mitglieder werden ersucht, sich betreffenden Falls an den Vereinsschriftführer, Paulstrasse 34 ıt, zu wenden, welcher die Aufsätze je nach der Zeit der Bestellung und dem noch vorhandenen Vorrathe unfrankirt absenden wird. ee een Here Vereinsnachrichten. a% Kassenbericht für 1808. IassenbestandaEnde 1507. ..... 970 Mk. 63 Pf. Einnahmen: ı) an Mitgliederbeiträgen 262 Mk. o5 Pf. Dame inteieeselderngu ren» Dans Zinseng a up Mas. 1 200,,2,,20, 4) an Erlös für verkaufte Zeitschriften etc. De 202008 Summa 1263 Mk. 3ı Pf. Ausgaben: ı) an Druckkosten für die Vereinsschrift N. F. 1. 22 m. 8 an MS (O5 IE 2) Feuer - Versicherungs- Brämiens an ut BHURHOO SE: 3) für angeschaffte Bü- cher, an Buchbinder- Kosten, Porto, Druck- Sachenslzapien us v7 RAZER LITER Bleibt als Kassenbestand Ende 1898 . . 1022 Mk. 30 Pf. Im Rückstande blieben mit Jahresbeiträgen: 4 Mitglieder mit zusammen 23 Mk. Anm. Nach Beschluss der Haupt-Versammlung vom 15. Januar ı886 werden alle Restanten durch den Kassenwart gemahnt. VI Vereinsnachrichten. Verzeichniss der Mitglieder. Ehrenmitglieder. Dr. Koch, praktischer Arzt in Nürnberg. Fdmund Reitter in Paskau, Mähren. Dr. Kraatz in Berlin W., Linkstrasse 28. Dr. OÖ. Staudinger in Blasewitz bei Dresden. Korrespondirende Mitglieder. Dr. Penzig, Professor der Botanik und Direktor des botanischen (sartens in (renua. E. Weise, Lehrer, Berlin N. 58, Kastanien-Allee 100. Dr. ©. Schmiedeknecht, Blankenburg in Thüringen. Dr. G. Seidlitz in München, Schwindstr. 27. (Gerhardt, Oberlehrer in Liegnitz. H. Friese in Innsbruck. G. Sparre-Schneider, Kustos am zoologischen Museum in Tromsö. Dr. D. H. R. von Schlechtendalm-Elallena2>S: Dr. Karl Daniel in München, Zieblandstr. 37/0. Dr. Josef Daniel, Chemiker am k. b. Hauptlaboratorium bei Ingolstadt. Ew. Rübsaamen in Berlin, Triftstrasse 21. Ordentliche Mitglieder. ı. Ansorge, Landesbau-Inspektor in Breslau, Schiesswerder- platz 11. Col . Bäuerlin, Kaufmann in Breslau, Neue Taschenstr. ıı. Lep. Becker, Stadtbaurath a. D. in Liegnitz. Dipt. . Beinling, Dr. phil, Gymnasialprofessor, Breslau, Lützow- strasse 24. Lep. ESEECHEEN u Vereinsnachrichten. vII . Benner, Pastor an der Königl. Strafanstalt in Rawitsch (Posen) Lep. . Cutler, Landwirth in Threehill-Creek bei Calgary (Canada). IFep. . Dietl, Kaufmann in Breslau, Neue Gasse ı3a. Col. . Dittrich, Realgymnasialprofessor in Breslau, Paulstr. 3411. Hym. Vereinsschriftführer. . Fein, Kgl. Eisenbahn-Direktor in Köln. Col. . Findeklee, Zollpraktikant in Görlitz. Lep. . Förster, Pastor primarius in Landeshut i. Schl. Lep. . Gabriel, Generalmajor in Neisse. Col. . Gaertner, A., Partikulier in Breslau, Wörtherstr. 25 hpt. Eep: . Görlich, cand. rer. nat., Berlin C., Sophienstr. 231. Col. . Götschmann, Dr. phil., Gymnasial-Oberlehrer in Breslau, Gr. Feldstr. ı0elH. Lep. Stellvertretender Schriftführer. . Hanke, Kg]. Eisenbahn-Sekretär a. D: in Breslau, Grell- hornstrasse 21. Col. . Hartmann, Dr. phil., in Breslau, Sternstr. 581. Hem. . Hieronymus, G. H,, Professor, Dr. phil., Cust. am Kgl. botanischen Museum. Schöneberg bei Berlin, Hauptstr. 141. . Hirt, Wilhelm, Rittergutsbesitzer in Cammerau bei Schweidnitz. Lep. . Hoy, Friseur in Breslau, Kaiser-Wilhelmstr. 25a. Lep. . Jander, Kegl. Eisenbahn-Sekretär in Breslau, Lohestr. 12H. Lep. Kassenwart. . Junge, Polizei-Sekretär in Breslau, Gräbschenerstr. 36H. Lep. Neur. . Katter, Dr. phil, Gymnasialprofessor in Putbus. Col. . Kleinert, Eisenbahnbetriebs-Sekretär in Breslau, Berliner- strasse 391. Lep. . Kletke, Paul, Stadtrath in Breslau, Bahnhofstr. 3. Col. Stellvertretender Vorsitzender. . Kluge, Rob. Kgl. Eisenbahnzeichner in Breslau, Sadowa- strasse 21. Lep. xolper Rektor ın Kieemtz.. Col . Kossmann, Landgerichtsrath in Liegnitz. Col. v1 Vereinsnachrichten. . Kothe, Kgl. Seminarlehrer in Proskau. . Krykon, Carl, in Stettin, Viktoriaplatz sIT. Lep. . Kuntze, Kgl. Eisenbahn-Sekretär in Breslau, Bahnhof- strasse z3ılH. Lep. . Langner, Rechnungsrath in Breslau, Paulstr. 29II- Bot. . Leder, Promenadengärtner in Brieg. . Lehmann, Landes-Sekretär a. D. in Breslau, Lothringer- strasse 16. Lep. Col. Bücherwart. . Leimbach, Prof. Dr. phil, Realschuldirektor in Arnstadt. . Martini, Wilhelm, Kaufmann in Sömmerda. Lep. . Marx, Dr. med., Oberstabsarzt a. D. in Neisse. Col. . Matuschka, Graf, Kgl. Forstmeister a. D. in Breslau, an der Kreuzkirche 4. Col. . Mochmann, Lehrer in Brieg. Lep. . Nagel, Volksschullehrer in Breslau, Heilige Geiststr. 12. ‚Eep. . Peschke, Sparkassenbeamter in Oppeln, Fesselstr. 9. Lep. . Pietsch, Steuerinspektor in Ohlau. Col. . Rademacher, Rektor in Breslau, Sternstr. 32pt- Lep. . Rehfeldt, Hauptmann in Berlin, Augsburgerstr. 9. Lep. . Rey, E. Dr. in Leipzig, Flossplatz. Lep. . v. Roeder, Oekonom in Hoym in Anhalt. Dipt. . Sajo, Karl, Professor in Buda-Pest VII, Wesselenyigasse 46, in Ungarn. Col. Hym. Hem. . Schippang, Kaufmann in Breslau, Wallstrasse ra. Lep, . Schiwon, Eisenbahn-Direktor in Glogau. Lep. . Schlegel, Stadt-Leihamts-Direktor in Breslau, Maxstr. 42. Col. . Schmeidler, Rechtsanwalt und Notar in Liegnitz. Lep, . Schnabel, Rechnungsrath in Breslau, Kaiser-Wilhelmstr. 35. IEep. . Schnabl, Dr. med. in Warschau. Dipt. . Scholz, Bernhard, Lehrer an der Hedwigsschule in Liegnitz. Col. . Sommer, (rymnasiallehrer a. D. in Meissen, Bismarck- platz.” llep. . Sokolowski, Lokomotivführer a. D. in Patschkau. Col. 68. 69. 7 Vereinsnachrichten. 1B.< . Standfuss, Professor Dr. phil, Direktor des entomologi- schen Museums am eidgenössischen Polytechnikum in Hot- timsen, Zürich, ep. Stanke, Kunstgärtner in Gräbschen bei Breslau. Lep. . Stertz, Kaufmann in Breslau, Wallstrasse 8. Lep. Thilo, technischer Provinzial-Sekretär in Breslau, Holtei- strasse 95. Lep. . Thorwarth, Kg]. Zeughaus-Büchsenmacher in Glatz. Lep. Da ischlers Eehres m Rodeland Rır) Ohlau,) Pose Baskowitz Bez. Breslau. Col. . Titze, Kantor in Oberlangenbielau bei Reichenbach. Lep. . Wiskott, Max, Kaufmann und Fabrikbesitzer in Breslau, Kaiser-Wilhelmstr. 6911. Lep. . Wocke, M. F., Dr. med. in Breslau, Feldstrasse 6. Lep. Vereins-Vorsitzender. . Wocke, Georg, Kaufmann in Troppau. Lep. . Wocke, Eelix, Dr. jur, Rechtsanwalt und Notar in Fran- kenstein. Lep. Wolf, Staatsanwaltschafts-Assistent in Breslau, Marianen- strasse ıbH. Lep. Woltf, Eisenbahnbetriebs-Sekretär in Breslau, Hermann- strasse 13. Lep. . Wutzdorf, Partikulier in Breslau, Friedrich-Wilhelmstr. 71. IEep: Freie Standesherrliche Bibliothek in Warmbrunn. 7- Vereinsnachrichten. Auszüge aus den Protokollen. Januar. Herr Kletke zeigt eine Blechbüchse mit Peter- silienwurzeln vor, deren Inhalt durch Anobium paniceum vernichtet und in Mulm verwandelt worden ist. Derselbe spricht über die Laufkäferfamilie der Scaritinen, die im Gegensatze zu den übrigen Carabiden tiefe Röhren im Ufer- oder Meeressande anlegt und zu diesem Zwecke mit Grabbeinen ausgerüstet ist; als Vertreter dieser Gruppe werden gezeigt Scarites Polyphemus; S. terricola; Clivina fossor; Cl. collaris, thoracicus und globosus. Herr Graf Matuschka legt Aststücke von Acer dasy- carpum mit Gängen von Zeugera pyrina (aesculi) vor; sie stammen von der Breslauer Promenade nahe der Ohlauer Thorwache, wo die Raupen dieses Falters zusammen mit Cerambyciden-Larven besonders zahlreich im Ahorn auftreten. ı4. Januar. Herr Graf Matuschka theilt mit, dass er einen DAR von Herrn Apotheker M. Scholz hier eingesendeten, aus einem Zapfen von Pinus tuberculata von der Sierra Ne- vada stammenden Bockkäfer nach den Bestimmungstafeln nur für Hesperophanes griseus F. halten könne, der in Spanien vorkommt. Herr Dittrich verliest eine kurze Notiz aus Prome- theus: Blinde Passagiere in der Insektenwelt. Januar. Herr Sokolowski (Patschkau) theilt mit, dass er das milde Januarwetter zu einigen Exkursionen benützt und eine ganze Reihe von Käferarten gefangen habe, welche u 18. IT. Vereinsnachrichten. SCH sonst erst im Frühjahr erbeutet zu werden pflegen. Diese Arten werden vorgezeigt. Herr Dittrich legt einige Holzstücke vor mit Bohr- gängen des Weidenbohrers. . Januar. Herr Dittrich bespricht die Entdeckungen des Herrn Prof. Berlese über die Bedeutung der Fliegen für die Verbreitung der Hefe- und Schimmelpilze. Herr Kletke bemerkt hierzu, dass ausser Fliegen auch Ameisen diese Pilze verbreiten. Februar. Herr Schnabel hält einen Vortrag über die Familie der Eulen. Ausgehend von der Schwierigkeit der Unterscheidung bei der mehr als 200 Gattungen zählenden Familie, hat er etwa 30 der wichtigsten Gattungen aus- gewählt und giebt für jede derselben die hauptsächlichsten und hervorstechendsten Kennzeichen an. Zur Demon- stration kommen typische Vertreter der besprochenen Gat- tungen. Februar. Herr Schnabel legt vor ein Exemplar eines Schädlings, den er in einigen Stücken neuerdings in seiner Sammlung vorgefunden hat und der möglicherweise durch Jerusalemer Falter eingeschleppt worden ist. Soviel sich durch die Lupe erkennen lässt, dürfte derselbe zu den Milben gehören. März. Herr Dr. Wocke demonstrirt eine für die schlesische Fauna neue Spannerart: Cidaria anseraria. Herrich-Schäffer setzte diese Art zur Gattung Acidalia, wohin sie aber wegen des Baues ihrer Beine nicht gehört. Sie steht der Cidaria candidata am nächsten: Beide haben weisse Flügel mit lichtbräunlichen Querlinien, candidata auf der 2ten Quer- linie der V. Fl. einen bräunlichen Punkt, der mitunter fehlt, auf den H. Fl. keinen Mittelpunkt; anseraria dagegen be- sitzt stets auf allen 4 Flügeln deutliche tiefschwarze Mittel- punkte. Eines der vorgelegten Stücke ist 1851 in Polsnitz, ein anderes voriges Jahr in Oswitz gefangen worden. Herr Sokolowski berichtet nach einer ihm vorliegenden AbhandInng über die San Jose-Schildlaus und legt Abbil- dungen derselben vor. IX Vereinsnachrichten. ı8. März. Herr Graf Matuschka legt vor eine grössere von [667 1 Herrn Reitter erhaltene Käfersendung und spricht noch einmal über den von Herrn Mort-Scholz zur Bestimmung eingesendeten Käfer, über den angegeben worden war, dass er aus einem von der Sierra Nevada herrührenden Coniferen-Zapfen ausgekommen sei. Da angenommen wurde, dass die spanische Sierra Nevada gemeint sei, konnte das Thier an der Hand der Bestimmungsstabellen der europäischen Käfer nur als Hesperophanes griseus an- gesprochen werden. Da aber immerhin die Möglichkeit vorlag, dass die mexikanische Sierra Nevada Heimath des Käfers sei, liess sich .Vortragender den Hesperophanes eriseus von Herrn Reitter schicken und es ergab die Ver- gleichung, dass das T'hier mit dieser Art nicht überein- stimme und demnach nicht aus Europa stamme. Herr Goetschmann legt aus einer ihm unlängst aus Paris zugegangenen Tauschsendung einige Stücke vor, welche selteneren Arten oder weniger bekannten Varietäten angehören; u. a. Saturnia var. dentata; Regmatophila alpina; Melitaea berisaliensis; Zygaena var. sophiae; Ortholitha bi- punctata mit breiter, dunkler Binde und ganz verdüsterten Flügeln und Lithostege castiliaria. . März. Herr Diet] berichtet, wie folgt: Herr Dr. v. Seidlitz (München), mit der Neubearbeitung seiner Fauna transsyl- vanica beschäftigt, hatte erfahren, dass der Käfer Aptera bifasciata, dessen Vorkommen in Deutschland höchst zweifel- haft war, in Schlesien durch Klopfen im Nadelwald erbeutet worden sein sollte und dass das durch Herrn Letzner be- stimmte Stück im Besitz des Herrn Wilke sich befinde. Auf Herrn Seidlitz’s Bitte sendete Herr Dietl ihm das frag- liche Stück ein und erhielt die Nachricht, dass ein Irrthum in der Bestimmung vorliege, das Thier sei keine Aptera, sondern Cyrtanaspis phalerata. . April. Herr Wutzdorf legt vor eine Sendung des Herrn Dr. Standfuss, enthaltend Hybriden, nämlich Pygaera raesch- kei = curtula J \X anachoreta 9, und Pyg. proava = curtulla d X pigra 9; Thais Deyrollei var. von Aintab N en A 29. 1 Vereinsnachrichten. XII (Syrren), Th. Deyrollei von Amasia; und ab. cantenerei (ru- mina) von Malaga; Vanessa polychloros transit. ad ab. testudo. Herr Stertz demonstrirt Hadena kuusamensis Stgr., erbeutet von ihm auf dem Dovrefjeld (neuer Fundort), und verschiedene neue Arten aus Palästina, namentlich vom Jordan und toten Meer. . April. Herr Dittrich verliest einen Aufsatz über austra- lische Termitenbauten aus Prometheus. Herr Schnabel hat ein Pärchen von Arctia villica, das in copula in die Giftflasche geworfen, sich in dieser nicht getrennt hatte, präparirt und zeigt dasselbe vor. April. Herr Graf Matuschka legt vor einige von Herrn Gartendirektor Richter erhaltene, von eingehenden Stäm- men herrührende Zweige der Quercus rubra. Einige der- selben enthalten Höhlungen mit den Hüllen von Larven oder Puppen, die zu Sesien zu gehören scheinen; andere Zweige zeigen unregelmässige Auftreibungen auf der Rinde, die Herr Goetschmann für Pilzwucherungen hält. Das Ein- gehen der Stämme ist wahrscheinlich dem Pilze, welcher Rinde und Splint angreift, nicht den nur das Kernholz schädigenden Sesien-Raupen zuzuschreiben. Herr Wiskott erinnert daran, dass Herr Friedrich vor Jahren den Bastard von Biston pomonarius und hirtarius auf der Breslauer Promenade gefangen hat; derselbe be- richtet ferner über die neuesten Arbeiten von Standfuss. Dieser hat festgestellt, dass Wärme auf Schmetterlings- puppen in derselben Weise wirkt, wie Kälte, was die Fr- zeugung von Farben-Varietäten betrifft. Derselbe ist daher geneigt, die im ganzen seltenen Varietäten der Vanessen dem Einflusse ungewöhnlicher Wärme durch Belichtung innerhalb der ersten ı2 Stunden nach der Verwandlung zur Puppe zuzuschreiben. Mai. Der Schriftführer verliesst eine Karte des Herrn Sommer (Görlitz) bezüglich einiger Ungenauigkeiten in Hlieke RO Verst die Anm in Feitee xDUIE p> RT Herr Graf Matuschka theilt mit, dass der auf Quercus rubra auftretende Pilz (29.!/4.) von Herrn Prof. Pax hier als 2 XIV Vereinsnachrichten. [057 17. der Conidienzustand von Diaporthe quercella bestimmt worden sei. . Mai. Herr Dittrich legt vor Zweige von Quercus lerris mit den Gallen von Chilaspis Loewi Wachtl, die er von Herrn Müllner in Wien erhalten hat. Herr Schnabel hat unter normalen Plusia chrysitis ein Stück mit grünlichen statt goldgelben Flecken gezogen, welches nebst normalen Stücken vorgezeigt wird. Herr Lehmann berichtet, wie folgt: Im Verlage von A. Pichler’s Wittwe & Sohn, Buchhandlung für pädagogische Litteratur in Wien, hat Prof. Dr. K. Rothe ein Heft ge- druckter Etiquetten für Grossschmetterlinge herausgegeben. Dasselbe enthält im Ganzen 676 auf gutem Schreibpapier mehrfach roth umrandete Zettel, von denen 16 grössere die Bezeichnungen der Unterordnungen, 30 mittlere die der Familien, 524 kleinere die Gattungen und Arten, gleich- zeitig, enthalten und 106 unbedruckte zur Komplettirung dienen. — Wie in dem Vorwort zu dem Heft gesagt wird, lehnen sich diese Etiquetten an das vom Verfasser eben- falls herausgegebene » Vollständige Verzeichniss der Schmet- terlinge Oesterreich- Ungarns, Deutschlands und der Schweiz« (Wien, Pichler 1886) und mit diesem an den Katalog von Dr. OÖ. Staudinger (1871) an; doch sind nur diejenigen Arten ausgewählt, welche ein Sammler der deut- schen, österreichischen und schweizerischen Fauna leicht erhalten kann. In diesem Umfange eignen sich die nett und sauber hergestellten Etiquetten sehr wohl für den Ge- brauch und dürften an der Hand der im Vorwort ge- gebenen Anweisung durchaus praktisch verwendet werden können. . Juni. Herr Dittrich legt zur Ansicht vor das ıte Heft von Tümpel: Die Gradflügler Mitteleuropas. Juni. Herr Lehmann zeigt vor Raupen und Puppen von Limenitis sibilla; als Ersatz ihrer Futterpflanze Lonicera nigra hat er Lon. xylosteum verwendet. Juli. Herr Dittrich verliest einen Aufsatz über Aporia crataegi von Herrn Prof. Sajö im Prometheus. 19. 26. Vereinsnachrichten. RV Aug. Herr Dittrich macht Mittheilungen über die Beobach- tungen Bethe’s an Ameisen und Bienen nach dem Prometheus. Herr Stertz legt vor Caradrina gilva, gefangen in Sulden am elektrischen Lichte, und macht Mittheilungen über seinen übrigen Fang in dortiger Gegend. August. Herr Dittrich verliest einen Aufsatz aus Pro- metheus über die Autotomie der Phasmiden. Herr Goetschmann legt vor Bombyx quercus var. sicula 2 Pärchen nebst der normalen Art, die Raupe lebt in Sicilien auf Epheu; ferner als selten für Schlesien aus dem Glatzer Gebirge Lycaena hylas (neuer Fundort), Agrotis cuprea, die wie conflua am Tage flog, und Cidaria frustata (neuer Fundort) je ı Exemplar. Herr Jander bemerkt hierzu, dass er in Kroatien die Raupen von Bombyx quercus auch auf Epheu beobachtet, dieselben aber nicht gezogen habe, sowie, dass er Lycaena hylas bei Mahlen gefangen habe. . September. Herr Pietsch— Ohlau zeigt vor ı Stück Dir- rhagus lepidus Rosh. und ı Stück Hypocoelus procerulus Mannh., neu für Schlesien, im Juli 1898 in den schles. Bes- kiden hinter Althammer im Fürstenthum Teschen von ihm erbeutet, ebenso Xylobius humeralis Deg., der in Schlesien bisher nur von Weise im Altvater gefangen, von Pietsch in mehreren Stücken bei Althammer erbeutet wurde. Be- achtenswerth dürfte die bei dem Fange dieses letztgenannten Thieres gemachte Wahrnehmung sein, dass Xylobius hume- ralis, obwohl das Vorderbrustbein eine nur geringe Längen- entwickelung zeigt, ein Springvermögen gleich dem der Elateriden besitzt. Die Wahrnehmung ist um so wichtiger, als durch dieselbe die Ansicht hervorragender Entomologen, die Eucnemiden besässen kein Springvermögen, wenigstens bezüglich der vorliegenden Art widerlegt wird. . September. Herr Dittrich theilt nach Prometheus mit, dass jedes Ei der Zehrwespenart Encyrtus fuscicollis, welches in dem Ei von Hyponomeuta evonymella abgelegt war, in der Raupe in eine Kette von Keimen zerfällt, aus denen ebensoviele Wespen hervorgehen. xXVvI 30. al Vereinsnachrichten. September. Herr Graf Matuschka zeigt eine von Herrn Gartendirektor Richter erhaltene, in einem Bohrloche an Acer dasycarpum aufgefundene Puppe vor, welche von den H. H. Lepidopterologen als diejenige von Zeuzera pirina erkannt wurde; derselbe legt ferner vor einige von ihm im Sommer am Nordseestrande gesammelte Käfer, nämlich: Sermyla halensis, Calathus mollis, Otiorrhynchus atroapterus, Aegialia arenaria und Olocrates gibbus. Oktober. Herr Schnabel spricht über die Spannergattungen Apocheima, Nychiodes und Boarmia und giebt unter Vor- legung der Exemplare seiner Sammlung die Merkmale und Verbreitungsbezirke der europäischen Arten dieser Gat- tungen an. Herr Nagel zeigt vor Raupen, Puppe und Falter von Arctia Quenseli. Bei Santa Maria fand er unter Steinen ca. ı5 kleine behaarte Raupen, die er anfangs für diejenigen von Nemeophila plantaginis hielt. Die Raupen gediehen sowohl auf der Reise wie hier, mit Löwenzahn gefüttert, sehr gut und 2 Stück verpuppten sich, während die übrigen zu fressen aufhörten und jetzt z. T. eingehen. Die eine der Puppen lieferte ein g' von Quenseli. . Oktober. Herr Ansorge legt vor als von ihm gezüchtet: Gasterocercus depressirostris F. aus einem Eichenast; das eine ungewöhnlich grosse Thier kam aus dem Kernholze, die anderen senkrecht durch die Rinde hindurch; aus dem- selben Aste wurden noch verschiedene andere Käfer er- halten, die ebenfalls vorliegen; ferner 4 gg von Metoecus paradoxus und var. apicalis, die aus Wespennestern am 20.'8., 28./8., 30./8. und 1./10. auskamen. Herr Dittrich berichtet über seinen Besuch des Sen- kenberg’schen Museums in Frankfurt a;M. Da die ihm durch seine dortigen Aufgaben gegönnte Zeit ausserordent- lich kurz war, beschränkte sich Vortragender, unter der gütigen Leitung des Herrn Hofrathes Dr. Hagen, welcher diesen Theil der Sammlungen ordnet, auf die Besichtigung der in überreicher Zahl vorhandenen exotischen Schmetter- linge; von den Hymenopteren konnte er nur wenige 4 nn u ne A FE FT u nn u An al ZU in Se ae Vereinsnachrichten. XVII Schübe sehen, da der Leiter dieser Abtheilung gerade verreist war. Herr Schnabel legt vor einen Kasten seiner Sammlung, enthaltend die Gattungen Selenia bis Hypoplectis, besonders interessant sind die Individuen der Angerona prunaria mit zahlreichen Varietäten. Oktober. Herr Kletke demonstrirt Emenadia larvata Schrank (= Rhipiphorus bimaculatus F.), einen Metoecus sehr nahe stehenden, ebenfalls in Wespennestern lebenden Käfer aus Oesterreich. Herr Jander zeigt ein sehr schönes % von Argynnis Aglaja aus Friedland (Kr. Waldenburg) mit blauem Schiller auf den Flügeln, und ein g' der Art aus Johannesbad mit schwarzen Flecken, die grösser sind als gewöhnlich. Herr Graf Matuschka spricht über eine Anzahl von Herrn Nagel in Tirol meist am Stilfser Joche gesammelter Käfer; besonders bemerkenswerth ist darunter Cicindela gallica. Herr Dittrich verliest eine Notiz aus Prometheus über die lange Lebensdauer enthaupteter Ameisen. November. Herr Dittrich verliest aus Prometheus einen Aufsatz von Herrn Prof. Sajö über entomologische Beob- achtungen. In demselben wird darauf hingewiesen, dass trotz der grossen Zahl von Freunden der Entomologie unsere Kenntnisse der Lebensverhältnisse sogar der häufigsten In- sekten noch sehr lückenhaft sei; dass die zahlreichen ento- mologischen Beobachtungen, welche allerseits gemacht wurden, zum weitaus grössten Theile verloren gingen und dass eben nur durch das Zusammenwirken Vieler unsere Kenntnisse erhöht werden könnten. Herr Prof. Sajö spricht daher den Wunsch aus, dass jeder Entomologe oder Ento- mophile von Zeit zu Zeit seine Beobachtungen im Selbst- drucke herausgeben möchte. Herr Dittrich bezweifelt, dass dies in den meisten Fällen geschehen werde, macht aber den Vorschlag, von Vereinswegen einen Versuch nach dieser Richtung hin in der Art zu unternehmen, dass die H. H. Vereinsmitglieder ihre (Notizen über) biologischen XVII Vereinsnachrichten. IT. 18. Notizen dem Schriftführer übergeben, der dann die einzelnen Beobachtungen unter Nennung des Berichterstatters zu- sammenstellen werde. Herr Kletke befürwortet den gemachten Vorschlag. Derselbe weist ferner darauf hin, dass Herr Ansorge in seiner neulichen (21./10.) Besprechung über Gasterocercus eine wichtige Beobachtung vergessen habe zu erwähnen. Derselbe ist nämlich auf das Erscheinen der meisten dieser Käfer, welche auf der Rinde bei der Färbung der Thiere kaum wahrzunehmen gewesen seien, erst durch einen von den Käfern ausgestossenen zirpenden Ton aufmerksam ge- macht worden. Es sei dies die erste Beobachtung über von Rüsselkäfern erzeugte Töne. November. ' Herr Dittrich legt vor die Ste Lieferung des Herbarium cecidiologicum; Herr Graf Matuschka erinnert an seine in den Verhandlungen des Schlesischen Forst- vereins 1861 p. 225/227 veröffentlichten Beobachtungen über die Larve von Melasis buprestoides, wonach dieselbe vollständig zusammengekrümmt in ganz flachen Gängen in alten Hainbuchenstämmen lebt. November. Herr Sokolowski berichtet über seine dies- jährigen Sammelergebnisse, besonders über Bembidium foraminosum (ı Thier mit 2 und 3 Punkten statt der nor- malen 2 Punkte) und Orectochilus villosus Müll. Letztere Art soll nach Letzner ein Nachtthier sein und an den Ufern der Neisse selten vorkommen. Das Suchen nach derselben war vergebens, als aber ein Mühlgraben abgelassen war und Vortragender wegen der Uferbefestigung sich in dem- selben aufhielt, beobachtete er in stehen gebliebenen Lachen Käfer, die er zuerst für Gyrinen hielt, bis er einen der- selben fing und als die gesuchte Art erkannte. Dieselbe fand sich stets an Stellen, wo das Wasser nicht schnell floss. Die Thiere schwammen geradeaus mit kurzzackiger Bewegung. Mehrmals beobachtete Vortragender 2 in engen Kreisen um einander herumschwimmende und im Inneren dann in einer Art Wirbel zusammenkommende Thiere. Es erwies sich dies als ein Vorbereitungsspiel für die Paarung, | GB (66) Vereinsnachrichten. XIX denn es schwammen nachher entweder die vereinigten Thiere fort oder es zeigte der herausragende penis des g', dass die Thiere beim Fangen von einander getrennt worden waren. . November. Herr Schnabel berichtet über das Werk von Dobeneck: Die Raupen der Tagfalter etc., Stuttgart, Eugen Ulmer. Dasselbe scheint eine fleissige Arbeit zu sein; nach den Tabellen kann man bestimmen. Es enthält zahlreiche Bemerkungen über Eiablage und Zucht, beschreibt aber nur die erwachsenen Raupen der Tagschmetterlinge, Spinner und Schwärmer, während die Eulen und alle anderen Ab- theilungen fehlen. Herr Lehmann verliest einige Kritiken aus der In- sektenbörse über dasselbe Werk. In der einen derselben wird als besonderer Mangel desselben hervorgehoben die Nichtbenützung der neueren Litteratur. Herr Tischler legt vor Bembidium 4-guttatum, 4-pustu- latum (selten für Schlesien, gef. an Lachen auf lehmigem Grunde bei Breslau) und 4-maculatum. Die Unterschiede der Arten werden besprochen. Herr Graf Matuschka verliest aus Ganglbaur einen Bericht über die Begattung von Orectochilus villosus (vergl. Prot. 18./11.). Danach findet dieselbe ausserhalb des Wassers statt und verzehrt das g' unmittelbar nach derselben die aus seinem H. L. hervorragende Spermatophoren-Patrone. (!) . Dezember. Herr Schnabel hat auf Calluna vulgaris Rau- pen von Pachycnemia hippocastanaria Hb. gefunden und weiter gezogen. Die Puppen befanden sich im Kalten, trotz- dessen ist jetzt ein ganz frischer Falter gefunden worden, während dieselben nach Wocke im April und Juli fliegen. Herr Goetschmann hat dasselbe erlebt; diese Thiere sind als verfrühte Frühjahrs- Generationen zu betrachten. deren Auskommen durch die Milde des Winters bedingt sei, . Dezember. Herr Kletke theilt mit, dass eine Raupe von Bombyx Rubi sich eingesponnen und einen vollständigen Kokon gebildet habe, während die Thiere sonst frei unter Laub und Moos überwintern, RX 16. Vereinsnachrichten. Herr Graf Matuschka legt die von Herrn Wutzdorf in Dalmatien und der Herzegowina gesammelten Käfer vor, unter denen sich verschiedene gute Arten befinden. Herr Dittrich macht Mittheilungen aus dem Artikel von K. Sajö (Prometheus): Ueber Wechselfälle in dem Leben der Stechmücken. Dezember. Herr Goetschmann berichtet über Beobach- tungen bei der Aufzucht des Spanners Acidalia virgularia. Aus Eiern, die von einem im Freien gefundenen normalen © stammten, wurden Falter gezogen, deren Flügel einen eigenthümlichen Fettglanz und dunklere Grundfarbe als die normalen Thiere zeigen. Von einem zur Weiterzucht ver- wendeten Pärchen wurde im November eine 3te Generation erzielt, welche wieder noch dunkler und auch weit grösser als die 2te war. Einige @ 9 sind bereits so dunkel, wie die melanistische Form bischoffaria, unterscheiden sich aber doch noch wesentlich von ihr dadurch, dass alle Zeichnungs- elemente der Stammform scharf hervortreten, während sie bei bischoffaria völlig verwischt sind. Gegenwärtig sind bereits halb erwachsene Raupen der 4ten Generation vor- handen. Je eine Reihe von Faltern der ıten, 2ten und 3ten (reneration werden vorgelegt. | Herr Stertz demonstrirt einige ihm zugegangene sel- tenere Lepidopteren. Aus den Pyrenäen erhielt er: Emydia cribrum var. Ripertii und Bryophila perla var. pyrenaica, beides interessante melanistische Formen; ferner von Herrn Amtsgerichtsrath Püngeler ein am Simplon gefangenes Exemplar von Bryophila galathea. Nekrologe. Wilhelm Rudel F. Am 30. April d. J. starb in Breslau der Kgl. Oberberg- amts-Kanzleiinspektor a. D. Wilhelm Rudel im 82. Lebensjahre. — Ist Rudel als Entomologe auch nicht schriftstellerisch her- vorgetreten, so war derselbe doch ein eifriger und treuer wissenschaftlicher Handlanger im Dienste der Entomologie, unterhielt als Lepidopterologe s. Zt. lebhafte Beziehungen mit namhaften Forschern und Sammlern und bildete in den De- cennien 1860/70 gewisser Maassen den Mittelpunkt der all- wöchentlich rüstig und emsig exkursirenden Schmetterlings- sammler Breslaus. Es war dies noch jene Zeit, wo weit über das Weichbild Breslau’s hinaus Mangels Eisenbahn und Dampfer sehr viele Ausflüge per pedes und bei weniger als frugaler Verpflegung gemacht werden mussten; dafür gab es aber wiederum ‚auch weniger verbotene Wege in Wald und Flur: und unbehelligt streifte man dahin mit Klopfer, Netz und Schirm. Diese häufigen gemeinschaftlichen Ausflüge brachten es mit sich, dass zwischen dem entomologischen Völkchen ein gewisser freundschaftlicher Verkehr sich entwickelte, frei von dem heut leider recht häufigen geheimnisskrämerischen Egoismus. Rudel namentlich, wie er überhaupt gefällig, opferwillig und mildthätig war — gab er doch bei seiner keineswegs immer reichlich gefüllten Börse jedem Bettler am Wege seinen Groschen — theilte seinen minder glücklichen, weniger »findigen« Sammel- xx Vereinsnachrichten. genossen stets von seinem Gresammelten etwas ab. — Er hat die meisten seiner damaligen, ihm herzlich gewogenen, Sam- melkameraden überlebt, so August Neustaedt, den Verfasser der »Abbildungen und Beschreibungen der Schmetterlinge Schlesiens« (Breslau 1842), den als Spannerkenner und Sammler, sowie als entomologischen Zeichner bewährten Lithographen Bähnsch, den Rendanten O. Raake, bekannt durch seine Ver- öffentlichung über »Eier, Raupe und Puppe von Helia calvaria S. V.« (Zeitschr. für Entomol. des Vereins für schles. Insekten- kunde 1879), den Sanitätsrath Dr. Stricker, gleichzeitig Cole- opterologe, Freund des älteren Dohrn, auf den Exkursionen vorkommenden Falls ärztlicher, meist chirurgischer Beistand, einen Mann von umfangreichem Wissen in Wissenschaft und Kunst, stets voll Laune und feinem Humor. — Eine enge, bis in die letzten Jahre noch dauernde Freundschaft verband ihn mit dem bekannten Ornithologen und Entomologen Alexander von Homeyer, z. Zt. Major a. D. in Greifswald. Die Absicht des Letzteren, im Jahre 1875 Chef der 2. Central-Afrika-Expe- dition, Rudel als entomologischen Sammler für seine Reise zu engagiren, scheiterte wohl mehr an dem Widerstreben von dessen Familie als an seiner Beamtenstellung. — Auf Anregung des weit über Schlesiens Grenzen hinaus bekannten Coleoptero- logen, Rektors K. Letzner in Breslau (f 1889, ı5. ı2.), ent- schloss sich Rudel, für sein Alter freilich etwas spät, auch Käfer zu sammeln und trat hierdurch in engere sammlerische Beziehungen zu Letzner. Beide, welche im Verein mit dem oben erwähnten August Neustaedt um das Wiederaufleben des Vereins für schles. Ins.-Kunde i. J. 1867 sich bemühten, waren lange Jahre, Letzner als erster Vorsitzender, Rudel als Rendant, im Vorstande des genannten Vereins. Die Lepidopterologie verdankt Rudel ausser seiner Fertigkeit und Umsicht im Ex- ploriren neuer Fundorte und verschiedener manueller Verbesse- rungen in Zucht und Präparation, speciell die Feststellung des Vorkommens von Plusia cheiranthi Tausch in Schlesien (1869) und das Wiederauffinden von Acimerus Schaefferi Laich. in Schlesien (1888). — Rudel stammt aus einer kleinen Beamten- familie auf dem Lande, besuchte eine Lateinschule in Breslau, ° Vereinsnachrichten. XXI musste Familienverhältnisse halber sich dem Handwerk (Buch- binderei) widmen, diente später bis zum Feldwebel im 22. In- fanterie-Regiment und trat schliesslich in die Beamtenlaufbahn ein, in welcher er es bis zum Kanzleiinspektor des Kgl. Ober- bergamts zu Breslau brachte und im Jahre 1887 als solcher in den wohlverdienten Ruhestand trat. Leider erschwerte schon seit Jahren eine mehr und mehr zunehmende Schwerhörigkeit den Verkehr mit ihm und drohte ihn gesellschaftlich und samm- lerisch zu vereinsamen. Fast gojähriger ungetrübter Freundschaft war es möglich, dies theilweise zu verhindern, wofür er noch auf seinem Krankenlager mit schlichtem Worte gedankt. — — Ich hatt’ einen Kameraden! Lehmann. Otto Amandus Wilke wurde geboren am 20. April 1830 zu Wreschen als der Sohn des Land- und Stadtgerichts-Sekretärs Carl Wilke. Er besuchte vom 6ten Jahre an die höhere vierklassige Bürgerschule in Posen und erhielt, als er mit ı3 Jahren aus dieser herausgenommen wurde, Privatunterricht, um in die Sekunda des Gymnasiums eintreten zu können. Infolge des Todes beider Eltern an der Cholera unterblieb der Besuch des Gymnasiums, dafür bildete den Knaben sein Oheim und Vormund, der Steuer-Einnehmer Czekonski, zum praktischen Kassenbeamten aus. Von 1844 bis ı852 als Kanzleigehülfe bei der Kgl. Kreiskasse in Ostrowo beschäftigt, trat er im Jahre 1853 bei dem Magistrat in Breslau als Supernumerar ein und wurde 1858 etatsmässiger Bureau- Assistent. Als solcher verheirathete er sich in demselben Jahre mit der ältesten Tochter Marie Luise des verstorbenen Schneider- meisters Colbert. 1866 zum etatsmässigen Rechnungs-Revisor und Rathssekretär ernannt, wurde er 1888 Bureau-Vorsteher und infolge Kränklichkeit 1394 pensionirt, wobei er den Kronen- Orden ater Klasse erhielt. Er starb nach langem Leiden am 29. Oktober 1898. RERSEN, Vereinsnachrichten. Dem Vereine für schlesische Insektenkunde hat der Ver- storbene vom Februar 1880 an bis zu seinem Tode angehört und von 1885— 1895 als Kassenwart mit unermüdlicher Treue und Sorgfalt sein Amt verwaltet. In seiner Beschäftigung mit den Coleopteren entwickelte er nicht nur grossen, vielfach von Glück gekrönten Sammeleifer, den er besonders im Altvater und Glatzer Gebirge bethätigte, sondern auch grossen KFleiss beim Präpariren der gesammelten Stücke. Er stand mit Rektor Letzner und anderen Coleopterologen in regem Verkehr, bis die zunehmende Kränklichkeit ihn nöthigte, der Beschäftigung mit der Coleopterologie ganz zu entsagen. Eduard Michaelis, geboren in Breslau am 24. Februar 1844 als Sohn des Juweliers und Goldarbeiters Ferdinand Michaelis, besuchte bis zur Sekunda das Gymnasium zu St. Elisabeth, dann das Friedrichs -Gym- nasium. Nach seinem Abgange von der Schule arbeitete er zunächst auf dem Kl. Rentamte, diente vom 1. April 1864 bis 1865 sein Freiwilligenjahr bei dem ı1. Grenadier-Regiment in Breslau ab und trat im Mai ı865 bei der Post ein. 1866 machte er den Feldzug gegen Oesterreich als Vizeteldwebel mit; dagegen wurde er 1870, wo er in Alsfeld in Hessen am- tirte, von seiner vorgesetzten Behörde als unabkömmlich rekla- mirt. 1871 auf seinen Wunsch nach Breslau versetzt, war er >4 Jahre lang bei den hiesigen Bahnpostämtern und dann noch eine Zeit lang beim Postamt I (auf der Zwingerstrasse) beschäf- tigt. 1897 musste er sich wegen zunehmender Kränklichkeit pensioniren lassen. Er starb nach längeren Leiden Anfang Mai 1899. Dem Verein gehörte er seit 1888 an, seine Mussestunden widmete er dem Sammeln und Züchten von Schmetterlingen. Vereinsnachrichten. XXV Schenk wurde geboren am 2ı. Februar ı822 zu Friedland O,S., er be- suchte das Elisabeth-Gymnasium in Breslau und studirte dann in Breslau, Halle und Jena Theologie. Im Jahre 1848 trat er als Candidat der Theologie in das Heer ein und erhielt die Denkmünze und die Qualifikation zum Landwehr - Offizier. Mehrere Jahre hindurch als Hauslehrer und intermistisch im Pfarramt beschäftigt, trat er im Jahre 1858 sein erstes Amt als Pastor in Welkersdorf bei Greiffenberg an, wo er ı2 Jahre lang als Seelsorger wirkte. Im Jahre 1870 wurde er nach Rothenburg in der Oberlausitz berufen und 2 Jahre später zum aten Geistlichen an der Grnadenkirche in Hirschberg gewählt. Hier rückte er im Laufe der Zeit allmählich zum Pastor pri- marius auf und verblieb in dieser Stellung bis zu seinem am 10. Januar 1898 erfolgten Tode. Schon früh hat er sich der Schmetterlingskunde zugewendet und trat 1849 noch als cand. theol. dem Verein für schlesische Insektenkunde bei. Es war aus den vorhandenen Akten nicht zu ermitteln, ob er dem Verein bis zu seinem einstweiligen Untergange angehört hat. Dem 1868 rekonstruirten Verein trat er erst 1884 bei und blieb nunmehr Mitglied bis zu seinem Tode. nalen V/ereinsnachrichtene ge as: IL Necrologe: Wilhelm Rudel 7 a a ERORATE: Otto Amandus Wilke 7 RB >, + SOAUE Eduard Michaelis 7 ER RTV: Schenk CT AU. Era a el ae EEE TEN: Gabriel. Weber Tatra Käfer er sr pen Ber Er Te Gerhardt, ]. Neue Fundorte seltenerer schlesischer Käfer aus dem Jahre 1898 und Bemerkungen . ,, 4. » Neuheiten der schlesischen Käferfauna aus dem jahre 218 98 ara Wer Ve 14. „9 Eine meuesStenus- Arte ee 55 20. Kolbe, W. Beiträge zur schlesischen Käferfauna . . „ 23. 5 Ueber das Eintreten eines Sommerschlafes beis@hrysomelidener er Br 26. Nagel. Biologisches: 1) Bemerkungen über den Ein- fluss eines milden Winters auf die Flugzeit der ersten Geometridenge en 38. 2) Zur Zucht der Raupen von rcta AQuenseli ze re 39: Abhandlungen. a N le N re Ueber Tatra -Käifer. Von Gabriel — Neisse. Ein Aufenthalt in Hoch-Hägi am Südabhang der hohen Tatra vom 4. bis ı6. Juli 1898 gab mir Gelegenheit, einen Theil dieses Gebirgslandes, welches schon im Jahre 1868 von H. v. Kiesenwetter und von J. Weise 1893 (B. E. Z. 1869 und 1894) durchforscht worden war, kennen zu lernen. Ich musste mich darauf beschränken, in der Waldzone, ca. 1000 m See- höhe, und auf dem Gipfel der Österva, 1980 m, zu sammeln. Im Allgemeinen ähnelt die Fauna der unser heimischen Berge und ich möchte hier nur einige seltenere Arten, welche vielleicht allgemeineres Interesse verdienen oder in den vor- stehend angeführten Exkursionsberichten der genannten For- scher keine Erwähnung fanden, aufführen. Im Ganzen sam- melte ich 249 Arten und ı4 Varietäten. ı. OÖsterva. Der Gipfel ist mit niedrigen Alpenpflanzen bewachsen und mit losem Steingeröll bedeckt: Carabus sylvestris v. transsylvanicus Deg:. Bembidium glaciale Heer. Deltomerus tatricus Mill. Orites negligens Strm., den auch schon Kiesenwetter als Tatrathier aufführt. Ganglbaur giebt als Fund- ort nur das Riesengebirge an. Homalota alpestris Heer. Quedius Scribae Ganglb. Lathrobium pallidum v. Jansoni Crotsch. Stenus gracilipes Kr. Ganglbaur führt als Fundorte an: Sudeten, die Alpen von Kärnthen bis Krain. —— 2 — Stenus geniculatus Grav. Pedilophorus transsylvanicus Suffr. Cryptohypnus frigidus Kiesw. ÖOtiorrhynchus graniventris Mill. Chrysomela carpathica Fuss. Orina plagiata Suffr. 2, Waldzone: Nebria Gyllenhali Sch. fand sich untermischt mit seinen Varietäten Balbi Bon. und arctica Dej. am Felkaer Wasser in der Nähe von Westerheim. Unter ihnen ein gut ausgehärtetes Stück, welches die braunen Flügeldecken der arctica mit den rothen Beinen der Balbi vereinigt. Soviel mir bekannt, ist diese Form noch nicht beschrieben worden, auch Gangl- baur erwähnt sie nicht. Da sie somit bisher in dem Formenkreis der N. Grylienhali fehlte, lenke ich die Aufmerksamkeit auf sie und benenne sie in herzlicher Verehrung für Herrn Oberlehrer Gerhardt, welcher mir in liebenswürdigster Weise Lehrer und Förderer ist, Gerhardti. Bembidium stomoides Dej. am Felkaer Wasser. Homalota cadaverina Br. Beide an faulenden Homalota pieipennis Maerk. Steinpilzen. Anthophagus forticornis Kiesw. Anthophagus omalinus Zett. Olophrum alpestre Er. am Felkaer Wasser. Hydnobius punctatus Strm. Liodes Tripkei Schmidt. Trichopteryx lata Mannh. An faulenden Steinpilzen. Lathridius angusticollis Humm. Corticaria umbilicata Beck. Athous undulatus Deg. Denticollis linearis L. Eine grössere Form mit gröberer Skulptur. Mordella aculeata L. Davon ı Stück mit scharf abge- grenzten hellgelben Vorderschenkeln, eine Varietät, welche bisher noch nirgends erwähnt worden ist. ——— 3 mn Anaspis Kiesenwetteri Em. Ötiorrhynchus inflatus Sch. Ötiorrhynchus proximus Stierl. Ötiorrhynchus edentatus Seidl. In den Stierlin’schen Tabellen ist der Käfer nicht aufgenommen, nach Seidlitz wurde er in Siebenbürgen bei Elöpatek und Tschässburg gefunden. Phyllobius glaucus Scop. Ein Stück mit schwarzen Beinen. Eine anscheinend noch nicht beobachtete Varietät, denn Flach und von Heyden führen die rothe Farbe der Beine beim Vergleich dieses Thieres mit Ph. urticae Deg. als Artunterscheidungsmerk- mal an. (B. E. Z. 1880.) Phyllobius alpinus Desbr. Hypera oxalidis Hbst.? Im Aeusseren diesem Thiere sehr ähnlich. Der Penis hat aber eine andere Form. Die Spitze ist viel länger und schlanker, vorn schräg abgeschnitten. Auf Eisenhut. Hylobius pineti Fabr. Anthonomus rubi Hbst. Ein Stück mit rother Fühler- geissel und rothen Schienen. Ceuthorrhynchus Pandellei Bris. Ein Pärchen von Cardamine oder einer kleinen Epilobium-Art, welche üppig in einem Bergwässerchen wucherten, ge- strichen. Neue Fundorte seltenerer schlesischer Käfer aus dem Jahre 1898 und Bemerkungen. Von J. Gerhardt — Liegnitz. Beiträge zu diesen Aufzeichnungen lieferten die Herren: Generalmajor z. D. Gabriel (Gb.) in Neisse, Oberlehrer a. D. Gerhardt (G.) Liegnitz, Rektor Kolbe (Klb.) Liegnitz, Landgerichtsrath Kossmann (Ks.) Liegnitz und Steuerinspektor Pietsch (P.) Ohlau. Carabus convexus F. kommt nicht nur an unbewaldeten Orten vor, auch in Haiden, so bei Neurode in einem Fang- loche (Klb. 4). Cychrus rostratus v. elongatus Hoppe 2 Stück unter alten Grasschwaden unterhalb der »Tränke« bei Lähn (G. 6). Bembidium quinquestriatum Gyll. Berghaus zu Dohnau b. Liegnitz (Klb. 9); B. monticola St, Trechus discusF. und Bradycellus rufithorax Sahlb. Neisse (Gb.) Stenolophus mixtus Hbst. Riesengeb. und consputus Dft. Neisse (Gb.). Dromius fenestratus F. Von Fichten b. Lähn (G. 6); D. linearis Ol. und nigriventris Thoms. Von Hopfen bei Bremberg (Kr. Jauer) hfg. (Klb. 8). Haliplus cinereus Aub. und fulvicollis Er. Neisse, Heydeni Wehncke, Kottwitz bei Breslau (Gb... Von H. Heydeni fand Ende 4. 1898 Gb. ı Stck. mit g-gliedrigen Fühlern: Gld. ı verdickt, mit einer flachen Quereinschnürung, Gld. 3 sehr klein, 4—6 normal, 7 und 8 fehlten und die letzten 3 waren normal. Für Deronectes depressus F. ist depressus Schaum ex parte und elegans Sturm als synonym voran zu setzen. D. de- pressus F. gehört mehr dem Norden an. Nach Revision der nigrita-Gruppe von Hydroporus ist für No. ıo pag. 50 der II. Aufl. des Verz. d. Käf. Schlesiens zu setzen: H. nivalis Heer., morio Heer. (s. Vereinsheft 1897) und bei No. ıı nigrita F., nivalis Rdtb., glabellus Thoms. Zu No. ıo gehören nur Hochgebirgsthiere, zu No. ır vor- herrschend Thiere der Ebene und des Vorgebirges. Hydroporus vittula Er. und neglectus Schaum zahlreich in den Wassertümpeln einer Sandgrube bei Schönborn Kr. Liegnitz (Klb. ı1). Unser schlesischer Hydroporus vittula Er. ist nach Vergleich mit einem lappländischen Stücke des striola mit diesem völlig identisch und nicht blos Var. desselben. — Aber bei der nahen Verwandtschaft des striola mit palustris ist leicht eine Verwechselung mit dieser Art möglich. Doch abgesehen von den bekannten Unterschieden in Grösse und Zeichnung ist palustris auch noch durch einen Skulptur- unterschied gekennzeichnet: das letzte Abdominalsegment ist dicht und deutlich punktirt, wenigstens noch einmal so dicht als die vorhergehenden Segmente. Bei striola fällt dieser Unterschied weg und das letzte Abdominalsegment ist höchstens an seiner Spitze ein wenig dichter punktirt, Die von Seidlitz angeführte und zu palustris gezogene Var. vittula Er. ist insofern berechtigt, als es in der That Stücke mit den von Seidlitz angeführten Kennzeichen giebt — ich besitze selbst ein solches —, aber der Name müsste ge- ändert werden, denn Erichson und Kiesenwetter (Naturg. d.= Ins. D. TI. Abth, Bd. 1. zweite Hlälfte, Liefere, 171868 p- 72) haben sicher unter vittula keine andere beschrieben, als die zu striola gehörige Form. Ich schlage vor, sie var. Seidlitzi zu nennen. Agabus biocellatus Müll, im Katalog von ı883 mit didy- mus identifieirt, gehört zu Platambus maculatus L. 3 NN Bolitochara lucida Gr. und obliqua Er. Bei Spindelmühl aus Pilzen gesiebt (Dr. Skalitzky). Stenusa rubra Er. Wölfelsgrund (Gb.). Leptusa ruficollis Er. Spindelmühl (Dr. Skalitzky). Aleochara haemoptera Kr. Glatz (Gb.). Aleuonota rufotestacea Kr. Am Damme vor Weissen- rode b. Liegnitz ı Stck. 5. (G.). Falagria thoracica Curt. Ende 6. unterhalb der »Tränke« b. Lähn s. hfg. unter sehr lange liegendem Heu (G.). Tachyusa concolor Er. Unter aus Pilzen von Dr. Skalitzky gesiebten Staphylinen. Spindelmühl (G.). Homalota islandica Kr. und luridipennis Mannh. Spindel- mühl (G.), alpestris Heer. Wölfelsgrund (Gb.), cadaverina Bris. Glatz (Gb.), nigripes Th. und procera Kr. ss. Spin- delmühl (G.). Ganglbaur sagt von Homalota mortuorum Th.: »Kopf äusserst fein und undeutlich punktirt.« Nach einem Stücke von Eppelsheim und Stücken aus Spindelmühl hat der Kopf eine zwar sehr feine und dichte, aber deutliche Punktirung (die Punkte bestehen aus feinen Körnern), nur der Scheitel ist unpunktirt. Hinsichtlich der Länge des 2. und 3. Fühlergliedes bei Homalota pilicornis Ihoms. widersprechen sich Gangl- baur und Seidlitz. Dieser sagt: »Glied 2 nicht kürzer als 3«, jener: »drittes Fühlerglied länger als das zweite, der crassicornis sehr ähnlich, ss.« Bei g meist aus Spindelmühl stammenden Stücken meiner Sammlung ist die Ganglbaur- sche Diagnose zutreffend. Alle früher von mir als pilicornis angesehenen Stücke zählten dagegen zu Xanthopus Thoms,., bei welchem das 2. und 3. Fühlerglied gleiche Länge be- sitzen. Ein Eppelsheim’sches Stück von pilicornis stimmt ebenfalls mit Ganglbauer’s Auffassung überein. Demnach hat Seidlitz geirrt, nur ist zu bemerken, dass die Längen- differenz der beiden erwähnten Fühlerglieder nicht eine allzu in die Augen fallende ist, so dass ein Irrthum leicht möglich ist. Oxypoda sericea Heer. und funebris Kr. aus von Dr. Skalitzky gesammelten Pilzstaphylinen bei Spindelmühl (G.) ss. 2 7 = Tachinus scapularis Steph. und Lamprinus saginatus Gr. ebendaselbst (G.), beide ss. Megacronus cingulatus Mnnh. An der Oder bei Parchwitz (G.). Gewöhnlich sind die beiden Endglieder der Fühler gelb, zuweilen nur das letzte, bisweilen auch noch das drittletzte. Quedius lucidulus Er. Lähn (Gb.), Glatzer Geb. (Gb.). Philonthus addendus Rossi. (Glatzer Geb. (Gb.), Lähn unter faulenden Heuschwaden (G. 6.), astutus Er. Spindelmühl (G), marginatus Müll. Quanzendorf (Gb.), agilis Gr. Spindelmühl (G.), pullus Nordm. Quanzendorf (Gb.). Othius laeviusculus Steph. Neisse (Gb.). Baptolinus alternans Gr. Spindelmühl s. (G.). Leptacinus parumpunctatus Gyll. und batychrus var. linearis Gr. Spindelmühl (G.). Stilicus orbiculatus Er. Diese seltenste unserer Stilicus- Arten recht häufig unter faulenden Grasschwaden unterhalb der »Tränke« bei Lähn, zugleich mit Sunius neglectus Märk. (s.) und Paederus brevipennis Lac. (n. s.. G. 6. Bei Stenus opticus muss es heissen: 2. Glied der H.-Tarsen deutlich kürzer als das ı., nicht »fast so lang.« (s. Seidlitz!) Stenus Kolbei Gerh. Beckergrund bei Dohnau unter Laub (Klb. 5). Bledius cribricollis Heer. Neisse (Gb.), arenarius Payk. Spindelmühl (G.). Oxytelus laqueatus Marsh. Glatzer Geb. (Gb.), compla- natus Er. Spindelmühl (G.), elypeonitens Pand. Neisse (Gb.), Spindelmühl (G.). Coprophilus striatulus F. Lähn (6. G.). Lesteva pubescens Mnnh. Spindelmühl (G.). Deliphrum tectum Payk. Glatzer Geb. (Gb). Acidota crenata F. Neisse (Gb.). Die August-Stücke von Eudectus Giraudi Rdtb. beob- achtete Gb. wesentlich dunkler als die Juni-Stücke vom Glatzer Schneeberge. Coryphium angusticolle Steph. Quanzendorf, im Spät- herbste (Gb.). 35 a Omalium validum Kr. ı Stück unter feuchtem Laube am Hagenbache bei Lähn, und excavatum Steph. Spindel- mühl n. s. (G.). Ptomaphagus tristis Panz., Kirbyi Spence, neglectus Kr. und alpinus Gyll, sämmtlich unter Pilzstaphylinen. Spin- delmühl (G.). Colon affine St., appendiculatum Sahlb. und biden- tatum Sahlb. im Mai am Katzbachdamme vor Weissenrode bei Liegnitz von kurzem Grase s. (G.). — C. armipes Kr. Wasserwald bei Kaltwasser (Klb. 5). Silpha tristis Il. Lähn, unter Heuschwaden, ı Stck. (G. 6.). Hydnobius punctatus St. Lähn (G. 6). Anisotoma hybrida Er. und parvula Sahlb. Riesengeb. (Klette’sche Sammlung) Gb. Agathidium badium Er. Spindelmühl (G.), A. rotundatum Gyli. Brechelshof unter Moos (Klb. 10). Mycetina cruciata v. calabra Costa. In den schles. Beskiden (P.). Cryptophagus crenatus Gyll, scutellatus Newm. und lapponicus Gyll. Neisse (Gb.). Atomaria atrata Reitt. und pulchra Er. zählen nach Reitter (Bestimmungstabelle 1887) als Varietäten zu prolixa Er. Lathridius lardarius Deg. Neisse und Bergrothi Rttr. Wölfelsgrund (Gb., angusticollis Hummel. Riesengeb. | (Klette’s Sammlung). Coninomus nodifer Westw. Lähn, von einem Fichtenaste geklopft (G. 6). Panten, von Zaunhecken (Rlb. 9). Melanophthalma distinguenda Comolli. Hochwald bei Brieg (Gb.). Epuraea nana Rtt. Beskiden (P.), castanea Dft. Spindel- mühl (G.). Meligethes brunnicornis St, Dieckii Rtt. (1 Stck.) und aestimabilis Rtt. Lähn (G. 6). Rhizophagus aeneus Richter. An saftlaufenden Eichen- stämmen mehrfach Ohlau 5. 6. Aus seinen Schlupfwinkeln am besten durch Tabakrauch zu vertreiben (P.). Sıilvanıs similis Pr. Tai 61@) _— [6) — Aphodius putridus Hbst. und depressus Kug. Im Wasser- walde bei Kaltwasser (Klb. 5). Melanophila acuminata Deg. Beskiden: am Rezicza-Bache schwärmend (P. 7). Xylophilus humeralis Duf. In den schles. Beskiden an einem entrindeten Tannenstamme in Gesellschaft von Peltis grossa mehrere Stück. Das Thier hat, abweichend von den Gattungsverwandten, Springvermögen (P. Anfang 7). Adelocera lepidoptera Pz. In den Beskiden (P.). Elater praeustus F. Beskiden (P.). E. tristis L. Unter loser Rinde von Fichtenstutzen und unter auf Fichten- und Tannenstutzen liegenden Steinen in den Beskiden, Ende 6, links und rechts der Ostrawitza (P.). Cryptohypnus rivularius Gylil., nicht frigidus, ist von Gb. im Riesengebirge (Brunnenberge) gefunden worden. Hiernach ist die Angabe p. 252 der Il. Aufl. d. Verz. d. Käf. Schles. zu berichtigen. — A. tenuicornis Germ. Neisse (Gb.). Corymbites castaneus L. Von einem Fichtenaste nahe der »Tränke« bei Lähn geklopft 6. G. Agriotes picipennis Bach. Lähn (Burgberg) 6. G. Cantharis Erichsonii Bach. Beskiden (P.). Malthodes mysticus Ks. und pellucidus Kiesw. Quan- zendorf bei Nimptsch, dispar Germ. Neisse und Schweins- dorf, Kr. Neustadt O.-S. (Gb.). Ebaeus flavicornis Er. Neisse (Gb.). Hypebaeus flavipes F. Alljährlich auf den alten Eichen bei Dohnau, besonders zahlreich de 99 (Klb. 6, 7). Tillus elongatus L. Beskiden (P.). Opilus pallidus Ol. entwickelte sich in 2 Ex. in trockenen Eichenästen. Oberf. Panten (Klb. 6). Bruchus subpilosus St. Unter Ahornrinde im Wölfels- grunde (Gb.). Gastrallus immarginatus Müll., aus morschen Eichenast- stümpfen geklopft. Dohnau (Klb. 7, 8). Ernobius abietinus Gyl. Lähn (G. 6). Cis alni Gyl. Lähn (G. 6), Neisse, unter Eichenrinde (Gb.); bidentulus Rosh. Liegnitz (G.). Scaphidema metallicum F. Lähn (G. 6). Mycetochares linearis Il. Quanzendorf (Gb.) Xylita laevigata Hellen. Beskiden (P.), livida Sahlb. in der Primkenauer Haide (P.), Lissa-Hora (Schwab). Melandria caraboidesL., dubia Schall. und flavicornis Dft. Beskiden (P.). Die Varietät Goryi Lap. zieht Seidlitz frag- lich zu dubia, gehört indess ausser Frage zu flavicornis. Sie wurde von P. bei Ohlau gefunden und scheint ss. zu sein. Ziloria sericea St. (Eugeniae Ganglb.). Vom Hotelier Schwab in Friedland an der Ostrawitza auf der Lissa-Hora gefunden (Reitter). Scraptia fuscula Müll. Dohnau, aus morschen Eichenast- stümpfen (Klb. 7, 8). Euglenes populneus Pz. Riesengebirge (Klette’sche Samm- lung (Gb.). E. pygmaeus. Dohnau, aus morschen Eichen- aststümpfen geklopft (Klb. 7, 8). Mordella maculosa Naezen. Beskiden, in Menge unter Steinen (P.). Mordellistena abdominalis F. Quanzendorf, Hochwald b. Brieg, Riesen- und Altvatergeb.; humeralis L. Quanzen- dorf, variegata Fbr. Riesengeb., stenoidea Muls. Quan- zendorf (Gb.). Anaspis melanostoma Costa und palpalis Gerh. ibid. Lähn (G. 6) ss. Salpingus bimaculatus Gyll. Ohlau, von Wipfelästen dürrer Kiefern (P.). 5. 7. 98 fand Gb. ı Stck. des Salpingus foveolatus Ljungh. unter Ahornrinde. Es wurde zunächst den Dämpfen von Essigäther ausgesetzt, am folgenden Morgen aber in Weingeist gethan. Am gten, Mittags nach dem Aufkleben, bewegte sich der linke Fühler in seinen 4 letzten Gliedern unausgesetzt, indem sie eine Biegung nach innen annahmen und dann wieder ausstreckten. Noch am ııten war eine minimale Bewegung wahrzunehmen. Welcher Reiz ver- mochte diese Bewegung hervorzurufen? War es Lebensreiz? Otiorrhynchus morio F. N in den Beskiden auf Urtica dioeca (P.). Barypithes pellucidus Boh. Landeck (C. Schwarz), Neisse (Oberstabsarzt Dr. Marx). Die J'g' haben ein etwas längeres Halsschild als die @ ©; bei ersteren ist es so lang als breit, bei letzteren breiter als lang. Die Bestimmung von J’g' führt leicht auf validus, der aber deutlich grösser sein müsste. Sitona tibialis var. arcticollis Gyll. Neisse (Gb.), ibid. S. eylindricollis Fahrs. Barynotus moerens Thoms. Lähn, unter altem Heu unter- halb der »Tränke« 2 Stck. (Gb. 6). Gronops lunata F. Quanzendorf (Gb.). Hypera contaminata Hbst. Lähn (G. 6). Limobius borealis Payk. Panten bei Liegnitz, von Hopfen (Klb. 9). Cleonus nebulosus L. Neurode Kr. Lüben (Klb.). Dorytomus Schönherri Faust. ©. Panten von Populus tremula (Klb.), Dejeani Faust. Lähn (G.), Neisse (Gb.), salicis Walt. Lähn von Salix caprea (G.), majalis Payk. Liegnitz: Berghäuser, auf Weiden (KIb.), Neisse n. s. (Gb.). Smiceronyx jungermanniae Reich ist nach Seidlitz nicht beschuppt, sondern fleckig behaart. In Schlesien scheint diese Art zu fehlen; nur S. jungermanniae Tourn. = varie- gatus Schh. ist schlesisch und hiernach das Verzeichniss d. Käf. Schles. v. Letzn. p. 332 zu berichtigen. Magdalis nitida Gyll. Lähn (G. 6), exarata Bris. Liegnitz: Dohnau, von alten Eichen (Klb. 7, 8), barbicornis Latr. Lähn (G. 6). Anthonomus pedicularius L. Neisse (Gb.). Tychius venustus F. Sehr hfg. an den Abhängen des Eichberges bei Lähn von Viscaria vulgaris (G. 6). Gymnetron villosulum Gyll. Neisse, labile Hbst. Hoch- wald bei Brieg und rostellum Hbst. Neisse (Gb.). Die Larve von G. antirrhini Germ. lebt wie die von linariae in kugelrunden Wurzelhalsgallen von Linaria vulgaris (Klb.). Orchestes pilosus F. Von alten Eichen bei Dohnau bei Liegnitz (Klb. 7, 8). Rhytidosoma globulus Hbst. Neisse (Gb.). Phytobius velaris Gyll. Neisse (Gb.). Ceutorrhynchus pyrrhorrhynchus Marsh. Auf Sisym- brium offieinale. Liegnitz und Neisse (G., Gb.) hfg. Frische Stücke haben eine röthliche Färbung. C. constrictus Marsh. Quanzendorf, von Thlaspi arvene n. s. (Gb.), An- dreae (serm. Schweinsdorf Kr. Neustadt, albosignatus Gyll. Ouanzendorf, euphorbiae Bris. Neisse, marginatus Payk. Quanzendorf (Gb.). Bei C. punctiger Gyll. sind die Haare der Punktstreifen länger als die der Interstitien, bei marginatus ist es umgekehrt. C. Sophiae Steph. = neu- tralis Gyll. Neisse (Gb.). C. pectoralis Ws. = chalybaeus Gyli. Lähn (G. 6), Neisse (Gb.). C. ignitus Germ. Neisse, von Berteroa incana (Gb.). Baris artemisiae Hbst. Neisse (Gb.). Apion opeticum Bach. Liegnitz: Panten, an Zaunhecken mehrfach (Klb. 9), A. subulatum Kirby, Wölfelsgrund und A. ochropus Germ. Neisse (Gb.), A. flavofemoratum Hbst. Lähn und Burgberg (G. 6), A. immune Kirby, in grösserer Zahl bei Quanzendorf von Sarothamnus geklopft (Gb.), A. Gyllenhali Kirb. Oberf. Panten (Klb. 10). Rhynchites pauxillus Germ. Lähn, n. s. auf Cotoncaster, und Rh. pubescens F. Kohlhaus bei Parchwitz (G. 5). Tropideres niveirostrisF. Kohlhaus bei Parchwitz (5) und Lähn (G. 6). Spermophagus cardui Boh. Neisse (Gb.). Mylabris viciae Ol. Berghäuser b. Liegn. auf Orobus niger hfg. (Klb. 5). Hylesinus oleiperda F. Anfang 6 von einer Eiche geklopft. Kaltwasser Kr. Lüben (Kss.). Nach Seidlitz ist Phloeophthorus rhododactylus Marsh. synonym mit spartii Nördl. Für jenen ist zu setzen Ph. spinulosus Rey, rhododactylus Chap., perfoliatus Woll. Scolytus rugulosus Ratz. Lähn (6 G.). TomicuschalcographusL. Lähn, an einem Lattenzaune (G.6). Leptura scutellata F. Beskiden, an einem alten Buchen- stocke (P. 7). Anaglyptus mysticus L. Lähn (G. 6), Liegnitz: Oberf. Panten, von blühendem Crataegus (5). Acanthoderes clavipes Schrank. Beskiden (P.). Pogonochaerus ovatus Goeze (scutellaris Muls.) Lissa- Hora (P.), P. decoratus Fairm. Ohlau ss. (P.), Liegnitz n. s. An allen Liegnitzer Stücken ist das Schildchen gleichmässig grau behaart, nicht mit weisser Mittellinie, wie Ganglbauer in seinen Cerambyciden p. 524 sagt. Seidlitz macht deshalb aus den 2 Ganglbauer’schen Arten deren 3. Stenostola ferrea Schrank. Lähn, an Laubholz, namentlich Linden (G. 6). Oberea linearis L. Lähn (G. 6). Gynandrophthalma flavicollis Charp. Neisse 2 Stck. (Dr. Marx). Cryptocephalus coryli L. Lähn (G. 6). Chrysomela gypsophilae Küst. Vorderhaide (G.). Phytodecta Linneana Schrank. Kohlhaus bei Parchwitz auf Salix purpurea (G. 5). Lochmaea crataegi Forst. Berghäuser bei Liegn. (Klb. 5). Chaetocnema arida Foudr. Neisse (Gb.). Psylliodes attenuata Koch. var. picicornis Steph. 2 Stck. von Hopfen bei Panten, und P. chrysocephala var. nigricollis Mrsh. an der Kobyliner Bahn bei Pfaffendorf ı Stck. (Klb. 9). Aphthona pallida Bach. Zahlreich an Zaunhecken in Roth- kirch Kr. Liegnitz (Klb. 8). Longitarsus suturalis Marsh. Neisse (Gb.); L. ballotae Marsh. Häufig auf Ballota nigra Schimmelwitz und Panten (Klb. 10). Dibolia occultans Koch. Neisse (Gb.). Hyperaspis campestris Hbst. Elbrandtshöhe bei Dohnau Kr. Liegnitz (Klb. 6). Scymnus bipunctatus Kug. Wasserwald bei Kaltwasser (Klb. 5). ——> 0-3 — Neuheiten der schlesischen Käferfauna aus dem Jahre 1898. Von J. Gerhardt — Liegnitz. Der diesjährige Bericht greift auf eine Anzahl Arten zurück, welche während der mehrere Jahre andauernden Bear- beitung der II. Auflage des Letzner’schen Verzeichnisses der Käfer Schlesiens ihre Veröffentlichung in unserem Vereins- blatte nicht finden konnten und deshalb in der Deutschen ento- mologischen Zeitschrift und in den Jahresberichten der schles. Gesellschaft zur Publikation gelangten, ausserdem auch einige Arten, die früher als Varietäten galten und dann noch die vorjährigen Zugänge. ı. ElaphrussmaragdinusKRttr. Bei Paskau an den Ufern der Östrawitza im Frühjahr n. s. (Antonie Kubischtek). (Jahresber. d. schles. Ges. 1887.) 2. Patrobus clavipes Th. excavatus var. assimilis Chaud., campestris Motsch. Auf dem Riesenkamme häufiger als excavatus Payk., von dem er als Var. genommen wurde. Panagaeus crux major v. Schaumi Ganglb. Von P. bipustulatus mit ähnlicher Zeichnung am besten an den stark vortretenden Augen zu erkennen. Liegnitz (Grerh.), Neisse (Gabriel). a A m ee 3. Stenolophus marginatus Dej. var. Klettei Gabr.*) Im Riesengeb. von Herrn Generalmajor Gabriel in ı Ex. ge- fangen. Die Var. unterscheidet sich hauptsächlich von der Stammform, die mehr dem mediterranen Süden angehört, durch die schwarzen FExipleuren und den Metallschimmer der Decken und ist von allen übrigen schlesischen Steno- lophus-Arten durch die deutliche Zuspitzung des letzten Maxillartastergliedes leicht zu unterscheiden (Egadroma Motsch.). Neu für Mittel-Europa. 4. Dromius 4-signatus Dej. Von Letzner bei Breslau a. d. alten Oder im Mai gegen Abend ein Stück im Fluge gefangen, ausserdem 2 Stücke unter seinen Vorräthen von 4-notatus. (Jahresber. d. schles. Ges. 1886.) Hydroporus nivalis var. Scholzei Kolbe. Riesengeb. Die Decken zeigen zwischen Schildchen und Schulter einen hellgelben Fleck. (Scholz, Robert, eifriger Sammelkollege des Rektors Kolbe.) 5. Agabus clypealis Thoms. Im verlorenen Wasser bei Banten ne 3 Rx (dSolbe), 4. ro, Dafür’ zu streichen als Schlesier: Agabus congener v. lapponicus. Hydaticus transversalis v. interruptemaculatus Gabr. Neisse ı Ex. Die Basalbinde der Decken ist in Flecken aufgelöst, ähnlich der Var. interruptus von Agabus ab- breviatus. (Gabriel.) 6. Helochares dilutus Er., melanophthalmus Muls. Zwischen Conferven in Lehmtümpeln, seltener in Sandgruben-Tüm- peln. Bisher nur in der Ebene von Liegnitz um Ziegeleien von Gerh. gefunden. (Jauerstrasse, Grerichtsstrasse, Linden- busch). Selten. (s. D. E. Z. 1878 und 1887.) 7. Helophorus elongatus Kuw. Von der Ebene bis aufs Hochgebirge hfg. Im Verz. d. Käf. Schlesiens IT. Aufl. p. 60 sub g mit granularis L. vermengt, grösser, Halsschild *) Durch den Namen sei ein eifriger Fachgenosse geehrt, der bis in sein letztes Lebensjahr die Schmiedeberger Umgegend und das Riesengebirge unter- suchte, seinerzeit auch ein Verzeichniss der dortigen Cryptocephalen veröffentlichte — Herr Kreisgerichtsrath Klette, der erste Entdecker von Pachyta Lamed in Schlesien, TO. 16. 17. 18. —— breiter, immer mit gelbem Seitenrand und meist mit grünem Erzglanz. Intervalle der Decken gewölbt. . Callicerus rigidicornis Er. In der Ebene und im Vor- gebirge, ss., unter feuchtem Laube und Moos. Lähn, Bruch bei Liegnitz, Kaltwasser Wasserwald Kr. Lüben. (Gerh.) 7. (s: DE. 21888) . Dilacra fallax Kr. Bisher nur in der Ebene von Lieg- nitz: Weissenrode (Frlicht), Arnsdorf (Angeschwemmtes), Werder bei Seifersdorf (feuchtes Laub); Kaltwasser Was- serwald (feuchtes Moos). Selten häufig. 4. 5. Homalota (Atheta) dilaticornis Kr. Bisher nur in der Ebene. Vorderhaide, aus Pilzen gesiebt. ss. 10. (s. D. E. Z. 1890.) . Homalota (Dimetrota) villosula Kr., nigripes Th. Spin- delmühl im Riesengeb. in Pilzen. ss. . Homalota (Microdota) hodierna Sharp. In der Ebene und im Vorgebirge s. Jakobsdorfer See bei Liegnitz im Angeschwemmten, unter Laub bei Brechelshof Kr. Jauer und im Waldenburger Geb. (Gerh.) . H. orbata Er. ist sp. pr. nach Seidlitz und Ganglbaur. Ich besitze ı Stück davon aus Spindelmühl. . Homalota clientula Rey, pulchra Kr. In ı Stck. von Gb. bei Neisse gefunden. Lähn, Vorderhaide (G.) ss. . Alaobia Heydeni Epp. Diese von v. Heyden und Reitter in der hohen Capelle in Kroatien gesammelte interessante Art fand Herr Generalmajor Gabriel—Neisse im Wöltfels- grunde in 5 Ex. unter Ahornrinde. 9. Neu für Deutschland. Oxypoda parvipennis Fauv. brachyptera Kr. Von Dr. Skalitzky bei Spindelmühl im Riesengebirge. (D.E. Z. 1897, 197.) Conurus lividus Er. halte ich mit Seidlitz für sp. pr. Ich fand sie bei Lähn am Westabhange des Pfarrbusches unter Eichenlaub und bei der Oberförsterei Panten. ss. 7. Mycetoporus longicornis Maekl. ist sp. pr. und scheint im Vorgebirge vorzuherrschen, ist aber jedenfalls seltener als splendidus Gr. Ich fand sie bei Liegnitz (Boberau), Was- serwald bei Kuchelberg, Moisdorf Kr. Jauer, Lähn u. a. O. 19. As 33% 24. 25. 26. Mycetoporus Brucki Pand. Bisher nur in 2 Ex. bei Vorderhaide aus Moos gesiebt. Dem rufescens Steph. nahe stehend und mit ihm vorkommend. (Gerh.) . Mycetoporus forticornis Fauv. pronus var. a. Kr. In der Ebene und dem Vorgebirge. Liegnitz: im Ange- schwemmten der Katzbach, ÖOberförsterei Panten. (D. E. Z. ı888.) Fürstenstein (Jahresber. d. schles. Ges. 1887). . Quedius fumatus Fauv., praecox Heer. peltatus Er. Durch das Vorgebirge verbreitet. Goldberg, Lähn (hier z. hfg. unter feuchtem Laube), Spindelmühl. (D. E. Z. 1887. Jahresber. d. schles. Ges. 1886). Quedius paradisianus var. flavopilus Kolbe. Vor- und Hochgebirge, einzeln. Flügeldecken und Abdomen mit goldgelber Behaarung. Staphylinus (OÖcypus) compressus Marsh. fulvipes Motsch., mutatus Herold. Brechelshof 8 und Lähn 7, ss. unter Laub. (D. E. Z. 1887. Jahresber. d. schles. Ges. 1886.) Philonthus micans var. brunneipennism. Nach einem erhärteten Stück mit braunen Decken benannt. Spindel- mühl (Gerh.). Stenus languidus Er. Diese Art fand Herr Rektor Kolbe—Liegnitz 1889 in ı Ex. im Riesengebirge. Bledius opacus v. sin uatocollis Gabriel. Seitenrand des Halsschildes vor den Hinterwinkeln deutlich ausge- buchtet und dadurch dem mir unbekannten denticollis Fauv. sehr ähnlich. Es kommen auch Ex. vor, bei denen nur eine Halsschildseite ausgebuchtet ist. Neisse (Gabr.). Homalium nigrum Gr., rufipes var. In der Ebene und im Vorgebirge n.s. Liegnitz, Brechelshof, Lähn, Kaltwasser etc. Von Seidlitz und Ganglbauer mit Recht als sp. pr. betrachtet. Homalium amabile Heer, Hampei Rdtb. Bei Spindel- mühl im Riesengebirge aus Pilzen gesiebt (Dr. Skalitzky) s. Auch von Klette—Schmiedeberg im Riesengebirge ge- funden. (Gabriel.) Cephennium Reitteri Bris. In der Rottenberg’schen Sammlung befindet sich ı Ex., bezeichnet mit dem Fund- orte »Glatz.< (Jahresber. d. schles. Ges. 1887.) 37: 29. 30. ke Q 2% KR% 34- 39 36. 37: ee Neuraphes Antoniae Reit. In den Ausläufern der Beskiden bei Paskau an der Ostrawitza. (D. E. Z. 1887, 271. Jahresber. d. schles. Ges. 1887.) . Eumicrus Perrisii Rttr. Unter Eichenlaub, an Däm- men etc. s. Breslau (Oswitz 6), Marienau (Dr. Schneider). (Jahresber. d. sches. Ges. 1887.) Cryptophagus bimaculatus Pz. Spindelmühl, von Dr. Skalitzky aus Pilzen gesiebt. ss. Corticaria interstitialis Mannh. Bisher nur in ı Ex. bei Brechelshof aus Laub gesiebt (Gerh.), sp. pr. nach Seidlitz. Anthrenus scrophulariae var. gravidus Rüst. Neisse (Gabriel). | Dirrhagus lepidus Rosh. In den schlesischen Beskiden am Rezicza-Bache an alten Buchenscheiten (Steuerinspektor Pietsch O©hlau). 7. =. Hypocoelus procerulus Mannh. Mit dem Vorigen (Bietsch)rs. 7. Rhagonycha limbata Th. ist sp. pr. Wie testacea n. s., besonders auf Eichen. Liegnitz, Bleiberge, Waldenburger Geb. — Galt früher als Var. von testacea. Corynetes ruficornis St. Nicht Var. von coeruleus, sondern sp. pr. (Seidlitz, Fn. trs.). Bei Liegnitz fehlt coeruleus. Ernobius Mulsanti Ksw., anabaptista Gozis. Bisher nur 2 Stck. aus der niederschlesischen Ebene von mir gefunden (Serh.)> (DE 727771890)) Cis rugulosus Mell. Galt als Var. zu boleti; doch eigene Art (s. Seidl. Bin. trs.). "Bisher nur ın 27x bei nlkiesmitz gefunden (G.), Hochwald bei Brieg (Gb.). Mordellistena inaequalis Muls. Galt als Var. zu par- vula.. Nach Seidlitz mit Recht sp. pr. Bei Liegnitz ss. Kaltwasser (Gerh.). Anaspis thoracica v. Gerhardti Schilsky. Oberseite einfarbig gelb, ähnlich der A. flava. Bei Liegnitz z. s. Hydronomus alismatis v. aureomicans Kolbe. Schwarz- wasserbruch bei Liegnitz. Beschuppung schön goldgrün (Klb.). 38. 39- 40. 43. Ceutorrhynchus pyrrhorrhynchus Mannh. var. suturel- lus Gm. Nath deutlich weiss beschuppt, wie bei floralis (Gerh.). Apion cruentatum Walt. Von der Ebene bis aufs Hoch- gebirge, n. s., bei Liegnitz häufiger als frumentarium L. — Gilt im Catalog von 1883 noch als Var. v. frumentarium. — Fundorte von ihr sind bereits angeführt in unserer Ver- einsschrift Jahrg. 1896 und 1897. Apion aethiops var. obscurum Gabr. Völlig schwarz. Neisse 2 Stck. (Gabriel). Dryocoetes coryli Perris. ı Stck. am Unruhgraben oberhalb Lähn von Gesträuch (Kolbe) 7. Toxotus meridianus v. chrysogaster Schrank. Ste- phansdorf (Graf Matuschka). Cortodera humeralis v. suturalis F. Stephansdorf (Müller), Vorderhaide (Gerh.). Donacia brevicornis Ähr., platysterna Thoms. Glogau, I Stck. (Pietsch) 3. . Cryptocephalus imperialis Laich., bistripunctatus Germ. In der Ebene und dem niederen Gebirge, auf Eichen, ss. Grafschaft Glatz (Zebe), Wasserwald bei Kaltwasser (Koss- mann, Schwarz). 8. . Ueber Chrysomela carpathica Fuss als sp. pr. wird Herr Weise—Berlin Näheres berichten. Altvater (Gabriel). Phytodecta ;5-punctata v. obscura Grimm. Lähn (Burgberg). Gabr. 6. Nachtrag. Limnebius sericans Muls., Fussi Gerh., nitidus Bedel. Liegnitz: Schwarzwasserbruch und im Angeschwemmten der Katzbach. (Berl. E. Z. 1876) Gerh. Der Numerus selbstständiger Arten schlesischer Käfer be- trug nach Abzug der in der Provinz nicht sicher nachgewie- senen am ıo0. Februar 1899 4386. Eine neue Stenus-Art. Von J. Gerhardt — Liegnitz. Bei Revision meiner Stenus-Arten stiess ich auf ein Thier, das nach Seidlitz in die Gruppe von cautus und favellus ge- hört, aber zu keiner der beiden Arten ganz passt. Um Klar- heit zu erlangen, wendete ich mich an den Kustos des naturhist. Museums in Wien, Herrn Ganglbauer, dem die Eppelsheim’sche Sammlung zur Verfügung steht, und erfuhr durch dessen Grüte, dass die in Frage stehende Art weder cautus noch favellus sei, sondern dass in der Eppelsheim’schen Sammlung ein von unserm Letzner stammendes Stück bei St. Argus stecke, von dem es sich aber durch das einfache vierte Tarsenglied unterscheide. Es sei zu untersuchen, ob Argus-Stücke mit einfachem 4. Tar- sengliede vorkommen. Da ich reichliches Material von beiden Arten besitze, konnte ich feststellen, dass alle Argus erweitertes, alle meine fraglichen Stücke aber einfaches viertes Tarsenglied besitzen. Ich schliesse daraus, dass die letzteren, da auch noch eine ganze Reihe anderer Differenzpunkte hinzutreten, einer noch unbeschriebenen Art angehören und beschreibe diese wie folgt. Stenus neglectus n. sp. Elongatus, inalatus, niger, pauce nitidus. Articulo 4 tar- sorum simplicis. Antennis brunneis, articulo 12. nigro. Articulo ı° maxillarum flavo, 2° brunneo, 3° nigro. Pedibus brunneis, genis, tibiis tarsisque obscurioribus. Capite elytrorum latitudine prothorace longiore quam lato, elytris in medio longitudine Beer ORT Ben prothoracis. Fronte metasternoque impresso. Abdomine in margine laterali late marginato, latitudine elytrorum segmentis dorsi anterioribus cum quatuor brevibus carini. Mas. Segmento ventrali 6% in medio posteriore paullo emarginato, 5. postice emarginato pauce depresso et densiore punctato et pubescente. Fem. Segmentis simplicibus. Long 72,8 3,5: mm. In fertili terra uliginosa. Habituell dem Stenus Argus nahe stehend, doch durchschnitt- lich grösser (fast von der Grösse des St. canaliculatus), weniger glänzend, mit flacheren Decken, die nicht breiter sind als der Kopf und nicht länger als das Halsschild, mit einfachem, nicht erweiterten, halb-lappigen vierten Tarsengliede, breiterem und breiter gerandetem Abdomen, eingedrückter Stirn (wie bei St. morio) und eingedrücktem Metasternum. — Schwarz, ungeflügelt, mit geringem Bleiglanz. Beine braunroth, Kniee, Schienen und Tarsen dunkler, Vorderschenkel oft mehr oder weniger braun- gelb. Fühlerglied ı schwarz, der übrige Theil der Fühler dunkelbraun. (Argus-Keule schwarz.) Maxillartasterglied ı gelb, 2 braun, 3 schwarz. (Argus: 2 und 3 braun.) Kopf mit den Augen so breit als die Flügeldecken, ganz glanzlos, sehr dicht und tief punktirt; Stirn eingedrückt, mit zwei breiten, seichten Furchen und wenig vortretendem Mittelkiel, derselbe das obere Niveau der Augen nicht erreichend. An den Fühlern Glied 3 deutlich länger als 4. Halsschild etwas länger als breit, schmäler als Kopf und Flügeldecken, knapp hinter der Mitte (also gegen die Basis zu) am breitesten, dann deutlich verengt (Argus in der Mitte am breitesten), ohne alle Eindrücke, gleich- mässig, sehr dicht und tief punktirt, wenig glänzend. Flügel- decken in der Mittellinie so lang als das Halsschild, mit fast parallelen Rändern, jede Decke mit 2 flachen Eindrücken (bei Argus nur ein Schultereindruck), einer in der Mitte zwischen Schulter und Nath (bei Argus näher der Schulter), der andere an der äusseren Basalhälfte; ihre Punktirung stark und tief, weitläufiger als auf dem Halsschilde und deshalb glänzender, Metasternum in beiden Geschlechtern von der Basis bis über 4 die Mitte breit eingedrückt, in der Mittellinie etwas furchen- artig vertieft und gewöhnlich geglättet, sonst aber stark und weitläufig punktirt. Abdomen auch beim Männchen fast genau von Flügeldeckenbreite, mit gröberem Seitenrande als bei Argus; Punktirung oben viel feiner und seichter als auf Halsschild und Flügeldecken, vorn stärker und weitläufiger, daher hier glän- zender, hinten feiner; Behaarung gelblich schimmernd, der Hinterrand der Dorsalsegmente aber weiss behaart, Haare niederliegend und mindestens zwei Punkte überragend, während sie auf dem WVorderkörper höchstens von Punkt zu Punkt reichen. Nur das Prosternum ist (wie auch bei den verwandten Arten) länger und abstehend behaart. Die vorderen Dorsal- segmente mit vier kurzen Kielen, von denen die äusseren zu- weilen undeutlich sind. Beim Männchen ist das 5. und 6. Ventralsegment am Hinterrande schwach ausgerandet, Segment 5 vor der Aus- randung verflacht und hier dichter punktirt und behaart. Das Weibchen hat einfache Segmente ohne jede Aus- zeichnung. Die Länge beträgt durchschnittlich 3,5 mm und geht nur in ganz vereinzelten Fällen bis 2,5 mm herab. Auf Moorboden im Wasserforst bei Kaltwasser Kr. Lüben im Juni gegen Abend einmal zahlreich gestrichen (namentlich von (Greum rivale), auch aus Rehlagern von Carex brizoides gesiebt. Wo Letzner sein Exemplar in Schlesien gefunden hat, ist mir unbekannt. 1 ee Beiträge zur schlesischen Käferiauna. Von W. Kolbe— Liegnitz. Unter dem von mir in der Provinz gesammelten Käfer- material fanden sich folgende Arten, welche für unsere heimathliche Fauna in Zugang zu bringen sind und ich mit einigen Bemerkungen begleiten will. Agabus clypealis Thoms. Von dieser Art fing ich April und Oktober 1896 im verlorenen Wasser bei Panten, Kr. Liegnitz, 3 Exemplare, von mir zunächst als congener Payk. var. lapponicus Thoms. angesprochen. Die Art steht allerdings dieser Diminutivform von congener in Form, Farbe, Skulptur und Grösse recht nahe, ist aber noch etwas kleiner als selbige (nur 6 mm lang) und besitzt eine noch feinere und dichtere Skulptur; was sie aber besonders auszeichnen, sind der flache Prosternalfortsatz und die schmal-dreieckigen Seitenflügel des Metasternums. Der Käfer war (nach Seidlitz, Fauna baltica) bisher nur für die lappländische Fauna festgestellt, ist also für das deutsche Faunengebiet neu. Stenus languidus Er. Wurde von mir im Juli 188g auf dem Kamme des Riesengebirges in ı Exemplare erbeutet, lag bereits vor Jahren Dr. Eppelsheim zur Prüfung vor und ‘ wurde von diesem für eine geflügelte Form von nitidiusculus Steph. erklärt. Eine erneute Untersuchung führte mich in Uebereinstimmung mit Herrn Oberlehrer J. Gerhardt zu dem Ergebniss, dass der Käfer mit languidus Er. identisch ist, einer 4* (nach Granglbauer, Käfer von Mitteleuropa) bisher nur aus Süd- europa (Mittelmeergebiet) bekannten Art. Der Käfer unter- scheidet sich von unseren nitidiusculus-Stücken durch das Vor- handensein von Flügeln, längere Flügeldecken mit parallelen Seiten und hervortretenden Schultern und ein mehr zugespitztes, feiner und etwas weitläufiger punktirtes Abdomen. Von dieser ebenfalls für Deutschland neuen Art fing ich im Juli d. J. wieder ein Stück (J') oberhalb Schmiedeberg. Dryocoetes coryli Perris. Klopfte ich in ı Stück im Juli 1890 am Unruhgraben bei Lähn (wahrscheinlich von Hasel). Es stimmt mit Exemplaren, welche ich. von Herrn R. Feuer- stacke— Magdeburg erhielt, überein. Weiter möchte ich die Aufmerksamkeit der Herren Fach- genossen auf folgende Varietäten lenken, deren Benennung ich für angebracht hielt. Hydroporus nivalis Heer var. Scholzi m. Anfang Oktober 1895 erbeutete ich mit Herrn Lehrer R. Scholz — Liegnitz auf dem Riesengebirgskamme in den Tümpeln der weissen Wiese unter zahlreichen Exemplaren von Hydroporus nigrita Fabr. eine beträchtliche Zahl des H. nivalis Heer, welcher sich von ersterer Art durch etwas grösseren, flacheren Körper und dunklere Fühler und Beine unterscheidet. Unter den nivalis-Stücken fanden wir je ein Exemplar mit einem hell- gelben, länglichen Fensterfleck zwischen Schildchen und Schul- ter, letzterer etwas näher gerückt. Bei genauerer Besichtigung des Materials fanden sich auch noch ein Paar Exemplare, bei denen die Makel trübgelb und strichförmig angedeutet war. Die vielen nigrita-Stücke meiner Sammlung zeigen nicht die geringste Neigung zu einer derartigen Abweichung von der einfachen Normalfärbung, so dass dieselbe für nivalis um so charakteristischer ist. Ich widme die Form meinem oben ge- nannten Kollegen. Quedius paradisianus Heer var. flavopilus m. In dem Ganglbauer’schen Werke wird die Behaarung der Flügel- decken von paradisianus als schwärzlichbraun bezeichnet. Dies trifft auch auf die meisten Stücke meiner Sammlung zu; obige Varietät ist abweichend hiervon auf Flügeldecken und Abdomen N ee ee ie en ee EEE en Gt mit goldgelber Behaarung bedeckt, die sich an den Decken- und Segmenträndern als gelbe Fransung schön abhebt. Die Form kommt in unserem Grebirgslande vereinzelt vor. Hydronomus alismatis Marsh. var. aureomicans m. Hiervon siebte ich im März ı898 am Östrande des Schwarz- wasserbruches bei Liegnitz ı Stück. Es zeigt unter der Loupe bei zurücktretender hellerer Zeichnung eine schön goldgrün schimmernde Beschuppung. Dieser Glanz blieb trotz mehr- facher Waschung des Objekts. Ueber das Eintreten eines Sommerschlaies bei Chrysomeliden. Von W. Kolbe Liegnitz. In dem Jahreshefte von 1896 der »Illustrirten Zeitschrift für Entomologie« veröffentlichte Professor Karl Sajö einen Artikel über den Sommerschlaf der Entomoscelis adonidis Fabr., einer mehr den südlicheren Gegenden angehörenden, aber auch für unseren oberschlesischen Distrikt mehrfach nachgewiesenen Chrysomelide. Die interessanten Ausführungen erinnerten mich an eigene Beobachtungen, die sich mit denen des Verfassers innig berührten und mich von vorn herein seiner Ueberzeugung: beipflichten hiessen, »dass unter den Insekten, wenigstens unter den Chrysomeliden, auch noch andere solcher Sommerschläfer vorkommen müssen.« Es sei mir daher gestattet, dem Gregen- stande näher zu treten. Zunächst möge ein eingehender behandeltes Beispiel, die Lebensgeschichte der Phytodecta viminalis L., die ich in den Jahren 1894-—98 studirte, weiteres Licht verbreiten helfen. Phytodecta viminalis, ein in der Halsschild- und Flügel- deckenfärbung eine ganze Stufenleiter von Abänderungen (vom einfachen Roth — var. munda Weise — bis zum vollkommenen Schwarz — var. calcarata Fabr. —) durchlaufender Blattkäfer, ist als Weidengast allgemein bekannt. Er tritt auf Salix aurita, cinerea, caprea, silesiaca zuweilen recht häufig auf, »die Wei- densträucher verwüstend«, wie Grerhardt in dem » Verzeichnisse | | | | | | der Käfer Schlesiens« bemerkt. Trotzdem möchte ich ihn als einen hervorragenden Weidenschädling nicht ansprechen, da er niemals allgemeine Verbreitung findet und die von ihm heim- gesuchten Sträucher kaum in nennenswerther Weise schädigt. Seine Lieblingskost bilden die weichen Blätter der Salix aurita; auf ihnen wird er am häufigsten gefunden und auf ihnen ziehen sich auch die Larven am leichtesten. Was nun meine Beobachtungen des Käfers während der genannten Jahre betrifft, so erstreckten sie sich sowohl auf sein Freileben, wie auch auf seine Entwickelung und sein weiteres Verhalten in der Gefangenschaft. Zu Beobachtungen ersterer Art bot mir der nordöstlichste Theil unserer städtischen Heide, die Umgebung des Molke- teiches, hinreichend Gelegenheit; denn hier tritt der Käfer nach meinen bisherigen Erfahrungen alljährlich bald mehr, bald weniger, stets aber doch recht zahlreich auf. Dort erscheinen die ersten überwinterten Käfer bei günstiger, warmer Witte- rung bereits Ende April auf den sich neu belaubenden Salix aurita-Sträuchern; nach und nach folgen die übrigen. Sie sprechen der zarten Blattkost wacker zu und schreiten zum Fortpflanzungsgeschäfte. Etwa Mitte Mai zeigen sich die ersten Larven; auch ihre Zahl nimmt von Tag zu Tag zu. Die Ent- wickelung geht rasch vor sich. Und während nun die vor- jährige (reneration allmählich abstirbt und verschwindet, tritt gegen Ende des Monats ihre Nachkommenschaft, zunächst noch weich und blass, an ihre Stelle und lässt sich das junge Grün ebenfalls vortrefflich munden. Im Jahre 1896, das uns einen schönen Frühling brachte, fand ich am 3. Juni an der bezeich- neten Beobachtungsstelle Larven und frische Käfer in sehr grosser Menge vor. (So hier in der Ebene; in höheren Lagen fällt der Abschluss der Entwickelung in den Juli oder gar erst in den August.) Bis hierher bietet der Lebensgang des Käfers nichts Auffälliges; interessant aber wird er für den Biologen, wenn ich im Anschluss an meine Aufzeichnungen weiter berichten kann, dass bereits am 20. Juni und später am 22. August und auch im Herbst auf den Sträuchern keine Spur mehr von den a Thieren vorhanden war und dass ich dort die ersten 5 Exem- plare erst wieder am 28. April des nächsten Jahres erblickte. Hier liegt für den Beobachter die Thatsache eines Zurück- tretens augenfälliger Lebensäusserungen durch den Sommer, Herbst und Winter hindurch vor. Es drängen sich ihm die Fragen auf: Wo hielten sich die Käfer während des langen Zeitraumes auf? In welchem Zustande verharrten sie dort? Und er vermuthet, dass ihr Aufenthaltsort ein verborgener und ihr dortiges Verhalten ein wenig aktives, wenn nicht ganz in- aktives sein müsse. Völlige Gewissheit hierüber mögen uns die Beobachtungen der Ph. viminalis in der Gefangenschaft bringen. Und darum wollen wir nunmehr ihr Verhalten im Glase von ihrem Werden bis zu ihrem Vergehen Schritt für Schritt verfolgen. Beginnen wir ab ovo! Es ist rundlich und sattgelb und wurde in Mehrzahl an die den Glasboden bedeckende, etwas feucht gehaltene Erde gelegt. (Im Freien wohl auch.) Nach etwa ı Woche zeitigt es die Larve, die sich in den ersten 2—3 Tagen ihren Grenossinnen eng anschliesst, dann aber ihre eigenen Wege geht. Sie ist anfangs kaum 2 mm lang, gedrungen, roth und lang behaart, hat lange, kräftige Beine und einen grossen, dunklen Kopf. Bis zum nächsten Tage färbt sie sich schwarz aus; das Roth kommt zwar bei den Häutungen, deren ich 3 zählte, immer wieder zum Durchbruch, wird aber stets bald wieder vom Schwarz soweit verdrängt, dass es nur auf der Unterseite mehr oder weniger dominirt. (Also auch hier die oft wahrnehmbare gegensätzliche Anordnung in der Fär- bung bei Larve und Käfer) Nach der ersten Häutung treten auch die beborsteten Tuberkel des Rückens deutlich hervor, (Weiteres über die Larve im Jahreshefte 1895.) Nach 20 Tagen sind die Larven ausgrewachsen und begeben sich zur Verpup- pung in die Erde. Die Puppe ist lebhaft roth. Ihre eigentliche Ruhe dauert nur 6 Tage. (Die von mir früher angegebenen ı2—ı4 lage umfassen den ganzen von dem Eindringen der Larven in die Erde bis zum Erscheinen der Imagines reichen- den Zeitraum.) Die Käfer sind bis auf die Mitte des Thorax, den Mund, die Augen, Beine und Epipleuren, welche Theile _ bald schwarz sind, gelbroth, färben sich aber bis zum nächsten Tage aus. Das weitere Verhalten der gezogenen Käfer in der Ge- fangenschaft beobachtete ich an zwei Jahrgängen, und zwar an dem einen vom Frühjahr 1896—97 und an dem anderen vom Frühjahr 1897—98. Was ich über diesen Lebensabschnitt der Pfleglinge wahrnahm und nortirte, will ich — da es uns in dem vorliegenden Falle ja am meisten interessirt — etwas aus- führlicher behandeln. Jahrgang 1896'97. Versuchsglas ohne Erdschicht. Die frisch entwickelten Käfer frassen ca. ı Woche mit Begier von dem verabfolgten Laube. Darauf aber verfielen sie (Ende Juni) in einen lethargischen Zustand, der meine Verwunderung er- regte. Ohne das geringste Quantum von Nahrung zu sich zu nehmen, sassen sie Tag für Tag fast auf derselben Stelle, die meisten in den unterdess vertrockneten Blättern, andere am Boden, an der Glaswand oder am Canevasdeckel. Da ich die Ursache in der Trockenheit des Glases suchte, versetzte ich die Käfer in ein solches, das ich bis zur Hälfte mit feuchtem Sande angefüllt hatte. Doch was erzielte ich damit? Einige Exemplare machten zwar einen schwachen Versuch, in den Sand einzudringen, kamen aber kaum bis unter die Oberfläche; die anderen blieben vollkommen theilnahmslos sitzen. Da also für meine Massnahme der Erfolg ausblieb, so beförderte ich die Käfer wieder in ihren früheren, noch immer mit trockenem Laube versehenen Behälter zurück und überliess sie einstweilen ihrem Schicksale. Als ich am 7. August aus den Ferien zurückkehrte, fand ich die Käfer noch in demselben apathischen Zustande vor. Ich holte frisches Futter herbei und setzte sie einzeln darauf. Jedoch ohne Erfolg: die Käfer krochen wohl einige Schritte vorwärts, verfielen aber bald wieder in ihren bisherigen Zustand. Von Ende August bis Mitte September erwachten sie von Zeit zu Zeit zu einigem Leben. In den warmen Mittagsstunden des 31. August waren sie ziemlich beweglich, und in der warmen Morgensonne des 3. September spazierter sie sogar ganz munter umher, Meist aber blieben sie ohne jede Regung. Wenn sie wirklich einmal ein Stückchen vorwärts strebten, so waren ihre Bewegungen unsicher, tappend, taumelnd, schlaftrunken, so dass sie oft zu Boden fielen. Von dem frisch gepflückten Laube frassen sie keine Spur; wohl aber bemerkte ich zweimal, dass einige Exemplare die an den Blättern hängende Feuchtigkeit einsogen. Am 29. September bereitete ich den Käfern das Winter- quartier. Ich füllte die geräumige Glaskrause bis über die Hälfte mit trockenem Weidenlaub, versah sie mit einem luftigen Verschluss und stellte sie in ein täglich gelüftetes, mit der Aussentemperatur mehr oder weniger in Uebereinstimmung befindliches Gewölbe. Vom 3. März des nächsten Jahres ab fingen die Käfer an langsam umherzukriechen. Jetzt starben auch eine Anzahl ab, jedenfalls durch die mannigfachen Ruhe- störungen und durch den ihnen wenig zusagenden Aufenthalt in dem trockenen Laube des Glases entkräftet. Die übrig ge- bliebenen nahmen zum erstenmal am 24. April die frische Kost von Salix aurita — und zwar sehr begierig — an. Seit Ende Juni des Vorjahres — also nach einem ıomonatlichen Fasten — die ersten Bissen! Jetzt waren die Thierchen auch sehr munter, machten sogar verschiedene Male lebhafte Flugversuche. Jahrgang 1897/98. Versuchsglas bis zur Hälfte mit Erde gefüllt. Nachdem die Käfer auch diesmal wieder nur kurze Zeit gefressen hatten, begannen sie sich in der Erde zu ver- bergen. Am 23. Juni waren bereits die meisten in die obere Bodenschicht eingedrungen. Dagegen blieben eine Anzahl frischer Exemplare, die noch etwas Neigung zum Fressen be- kundeten, über der Erde. Als ich aber am 27. die Erde tüchtig angefeuchtet hatte, drangen auch diese fast sämmtlich in die- selbe ein. Am 28. hatten sich alle Thiere bis auf 2 verborgen, die meisten aber nicht tief, manche nur unter die oberfläch- lichen Erdbrocken. Am 30. sassen schliesslich auch die letzten in der Erde. Das Verschwinden der Käfer vollzog sich an heissen Tagen, an denen das Thermometer im Schatten auf 32° C. stieg, und wurde durch das Anfeuchten der Erde be- günstigt. Bei meiner diesmaligen Rückkehr aus den Sommerferien, am 8. August, fand ich den Erdboden vollständig ausgetrocknet und alle Käfer darin verweilend vor. Sie hatten sich, wie ich durch die Glaswand sehen konnte, eine Höhle, ähnlich der Puppenwiege, angelegt und lagen in dieser regungslos, Fühler und Beine an den Körper gelegt, auf dem Rücken. Als ich aber den Erdboden tüchtig anfeuchtete, kam einiges Leben unter die Insassen. Sie strebten nach oben; die an der Ober- fläche weilenden kamen hervor. Sobald sich aber die Feuch- tigkeit vertheilt hatte, drangen sie wieder in die Erde ein oder schmiegten sich wenigstens an deren Oberfläche. Um das weitere Hervordringen von Käfern zu verhüten, schüttete ich eine Schicht frischer Erde auf. Dasselbe Experiment wieder- holte ich noch einmal an einem warmen Septembertage unter den gleichen Wahrnehmungen. Dies meine Erfahrungen. Sie werden als Ergänzung der Beobachtungen über das Freileben der Phytodecta vimi- nalis nicht von der Hand gewiesen werden können, wenn ich auch bei meinen Versuchen den Thieren die in der Natur ge- gebenen Verhältnisse mit ihren fortwährenden Schwankungen in Temperatur und Feuchtigkeit und sonstigen Einflüssen durchaus nicht voll ersetzen konnte. Sie bestätigen das Vor- handensein einer langen Sommerruhe, die kurze Zeit nach Voll- endung der Metamorphose beginnt und im Spätherbst schliess- lich in die Winterstarre übergeht. Dieser Zustand, den man recht wohl als »Sommerschlaf« bezeichnen kann, charakterisirt sich ı. durch eine gänzliche Enthaltung der Käfer von Nah- rung und 2. durch eine nur hin und wieder unterbrochene Regungslosigkeit derselben. Sein Eintritt wird offenbar be- fördert durch heisse Temperatur verbunden mit Grewitterregen und ebenso gestört durch starke Anfeuchtung des Erdbodens. Fr findet bei unserer Art an der Erdoberfläche, unter Laub, Moos, Steinen u. dgl. und bei etwaigem Mangel einer der- artigen Bedeckung auch in der Erde statt. Bewegungen in Folge starker Durchnässung des Bodens haben wohl nur den Zweck, den unbehaglich gewordenen Verhältnissen auszu- weichen. Die etwas grössere Beweglichkeit im Herbst aber entspringt offenbar dem Bedürfnisse nach Auffindung des pas- sendsten Unterschlupfes für die unwirthlichste Jahreszeit, den Winter. Ganz warme Spätherbsttage mögen den Thieren wohl auch den Beginn des Frühlings vortäuschen und sie darum aus ihren Quartieren hervorlocken. Die Nothwendigkeit des Ueberdauerns der Imagines von einem Jahre zum anderen erklärt sich aus der kurzen Entwicke- lungsdauer der Käfer, die sich von der Begattung der Mutter- thiere bis zum Auskriechen der neuen Generation innerhalb weniger Frühlingswochen vollzieht. Da demnach der Käfer nicht in seinen ersten Ständen (weder als Ei, Larve oder Puppe) zur Ueberwinterung gelangt, so muss er als Imago seinen Lebensfaden bis in das neue Jahr hinüberspinnen. Bewundern müssen wir nur die zähe Lebensfähigkeit, mit welcher er eine ıomonatliche Fastenzeit zu überstehen vermag. Diese gänz- liche Bedürfnisslosigkeit verursacht wohl auch in erster Linie den Eintritt des Schlafzustandes, welcher selbstverständlich nicht auf den schwankenden Blättern und Zweigen der Nährpflanze stattfinden kann, sondern naturgemäss an die bezeichneten ruhigen, überdies den meisten Schutz gewährenden Orte verlegt wird. Würden die Käfer während der Dauer ihres Sommer- lebens Nahrung zu sich nehmen, und wenn auch nur in be- scheidenen Quantitäten, so müsste der Zustand völliger Ruhe, des Schlafes, theilweise oder ganz in Wegfall kommen. Gleiche Wahrnehmungen wie an Ph. viminalis machen wir auch an ihren nächsten Verwandten. Ph. rufipes Deg. war am 27. Mai 1891 in einem Hau bei Krummlinde, Kreis Lüben, auf jungen Espentrieben in vollster Entwickelung; als ich im Juni wiederkam und mir noch einige Käfer mitnehmen wollte, fand ich kein Stück mehr vor. Ph. 3-punctata Fabr. tritt all- jährlich während der Monate April und Mai im Wasserwalde bei Kaltwasser, dess. Kreises, auf Prunus padus und Sorbus aucuparia auf. Als ich eine Kollektion frisch entwickelter Käfer im Glase einschloss, starben dieselben, ohne Nahrung anzunehmen, in kurzer Zeit ab. Was ich mir damals nicht er- klären konnte, schreibe ich heut dem Mangel eines geeigneten Unterschlupfes für die Thiere zu; denn auch diese Art ver- schwindet im Freien kurze Zeit nach ihrer Ausbildung von der Bildfläche. So siebte ich sie im Juli 1897 bei Polkwitz, Kr, we Glogau, aus Laub, im September ı892 im Peist bei Panten aus Moos und im Juli der Jahre 1890, 91, g2 mit Ph. pallida L. am Lähner Burgberge aus modernden Laubschichten, und zwar hier zahlreich. Letztere Art konnte ich in ihrem plötz- lichen Verschwinden 1897 während meines Sommeraufenthaltes in Jannowitz am Bober beobachten. In der ersten Hälfte des Juli traten dort die Käfer im Rolfengrunde am Südabhange der Bleiberge auf Sorbus aucuparia massenhaft auf; aber schon vor Beendigung der zweiten Hälfte des Monats waren sie gänzlich verschwunden. Und wie verhält es sich mit Ph. oli- vacea Forst., die auf (renista tinctoria und Sarothamnus vul- garis so gemein ist? Meine Sammelstücke stammen aus dem Mai, Juni und Juli. Schliesslich noch eine eigene Beobachtung über eine südlichere Art. Ph. nivosa Suffr. fand ich im Juli vorigen ‘Jahres mit Orina troglodytes Kiesw. hoch oben am Eggishorn im Wallis nicht etwa auf ihrer Nährpflanze (Salix retusa), sondern unter Steinen oder höchstens an Schneeflecken, wohin sie offenbar durch die um sich greifende Feuchtigkeit gedrängt worden war. Nachdem wir die Phytodecta-Arten als »Sommerschläfer« kennen gelernt haben, werden wir bei genauerem Hinsehen auch unter den übrigen Chrysomeliden derartige Schläfer ent- decken oder mit guten Gründen vermuthen dürfen. Gleich die Donacien, welche in systemathischen Anordnungen gewöhnlich an der Spitze der Blattkäfer stehen, bilden einen Belag hierfür. Ihr Erscheinen fällt in die Zeit von Mai bis Juli, höchstens August. Da ihre merkwürdige, sich unter der Wasseroberfläche an den Wurzeln und Stengeln der Nährpflanze vollziehende Entwickelung ebenfalls in das Frühjahr fällt, so haben wir es bei dem Auftreten des Käfers anfangs mit den überwinterten Eltern und später mit deren Nachkommen zu thun. Auch diese verlassen nach kurzer Zeit den Ort ihrer Ausbildung und werden alsdann vereinzelt an recht verschiedenen Stellen gefunden, wo sie lange Wochen hindurch ihrem kurzen Liebes- frühlinge entgegenschlummern. Ihrer Lebensweise wird die der nahe verwandten Plateumaris- Arten im Allgemeinen ent- sprechen. Örsodacna cerasi L. fand ich bisher nur während der Monate Mai und Juni in Blüthen. Ich nehme an, dass von da ab ebenfalls ihre Sommerruhe beginnt. Doch müsste zur Er- langung voller Sicherheit erst etwas Sicheres über die Zeit des Larvenzustandes bekannt sein. Die Zeugophora-Arten, wie scutellaris Suffr., subspinosa Fabr. und flavicollis Marsh., werden sowohl im Juni und Juli, wie auch später im September und Oktober auf Pappeln, und zwar in beiden Zeiten Laub fressend, beobachtet. Die in den Blättern minirenden Larven treten als Frühjahrs- und Sommer- brut auf und ergeben in den bezeichneten Zeiten die Käfer, für welche unter diesen Umständen eine längere Sommerpause wegfällt. Die Hauptzeit für das Erscheinen der Lema-Arten bilden der Mai und Juni; jedoch treten sie auch vereinzelt den ganzen Sommer hindurch bis in den Herbst hinein auf. Diese Nach- zügler sind wohl Spätlinge, welche einer längeren Sommerruhe nicht erst bedürfen. Für die Mehrzahl der Käfer existirt sie aber; denn sie sind im Hoch- und Spätsommer in ihrem Som- merlager nicht selten anzutreffen. Ausgesprochene Sommer- schläfer stellt die Gattung Crioceris in den Lilienhähnchen. Der Gartenfreund kennt die rothe C. lili Scop. als lästigen Gast seiner Lilien, Kaiserkronen u. s. w., kann aber auch, wenn er die Lebensweise der Käfer aufmerksam verfolgt, beobachten, wie nach erfolgter Ausbildung ein Käfer nach dem anderen verschwindet, so dass schliesslich nach Verlauf weniger Tage die Gewächse von ihren Schädlingen befreit sind. Auch diese schlummern nun in ihren Erdhöhlen und kehren vor Beginn des Frühlings nicht mehr auf die Nährpflanze zurück. Gleiches kann ich über C. merdigera L. berichten. Etwas weniger pünktlich scheint das Auf- und Abtreten unserer Spargelhähn- chen (C. ı2-punctata L. und asparagi L.) zu erfolgen; denn von ihnen finden wir wie bei Lema Nachzügler bis den Herbst hinein. Aber die Hauptmasse dieser Käfer sitzt sicher am Ausgange des Hochsommers bereits in der Erde. Die Abtheilung Camptosoma (einschliesslich Lamprosoma) scheidet hier aus; den bei ihren zahlreichen Vertretern fällt die Aufgabe der Uebersommer- und -Winterung den in einem sackartigen (rehäuse steckenden Larven zu. Die Lebensdauer der Käfer selbst ist in Folge dessen kurz und endet nach der Eiablage, die allerdings bei vielen ziemlich langsam erfolgt. Auch für Adoxus ist nach den Veröffentlichungen K. Sajoö’s über die Lebensweise der A. vitis Fbr. (Illustr. Zeitschr. f. Entom. 1896) das Verfallen in einen Sommerschlaf ausgeschlossen. Und wie die vitis-Larven vom Juli bis in den Herbst die Wurzeln des Weinstockes miniren, so werden dies auch die obscurus- Larven mit den Wurzeln von Epilobium angustufolium thun. Dagegen werden Colaphus und Gastroidea ein Sommer- quartier beziehen, letztere allerdings, soweit sie das Hochge- birge bewohnen, ziemlich spät, vom August ab. Für Ento- moscelis ist der Sommerschlaf nachgewiesen. Von Timarcha, Chrysomela und Orina wissen wir, dass sie nur kurze Zeit auf ihrer Nährpflanze, dann aber in einer Höhlung unter Steinen, Moos u. dgl. liegend zu finden sind. Erst im Herbst werden verschiedene Arten wieder in grösserer Zahl, auf Wegen umherirrend, sichtbar. Hiervon nur 2 Beispiele: An Chryso- mela sanguinolenta L. habe ich den Sommerschlaf im Glase beobachtet; derselbe wurde erst im Herbst durch eine lebhafte Wanderlust beendet. Chr. lichenis Richt. treffen wir auf dem Riesengebirgskamme schon im Juli unter den Polstern der Cetraria islandica (isländ. Moos) an. Die Phyllodecta-Arten suchen nach ihrer Entwickelung nicht den Erdboden auf, sondern schlüpfen in Ritze und Spalten älterer Bäume, unter deren Rinde u. s. f£. Die Hydrothassa- Arten entwickeln sich in kurzer Zeit auf Caltha palustris und ziehen sich alsdann in die Erde zurück. Prasocuris verweilt da- gegen in den Blattscheiden und hohlen Stengeltheilen grösserer Wassergewächse. Letzterer Aufenthalt hat zu der irrthümlichen Auffassung geführt, dass auch die Larven in den Stengeln hausen. Sie leben vielmehr ebenfalls frei und offen auf den Blättern der Caltha palustris, an denen sie sich auch verpuppen. Mit Sicherheit nehmen wir ferner für Sclerophaedon, Phaedon und Plagiodera den Eintritt des Sommerschlafes an. Gewisse Be- obachtungen bei der Züchtung letzterer veranlassen mich hierzu. Von kurzer Dauer wird der Sommerschlaf bei den Mela- soma-Ärten sein, soweit dieselben bereits im Herbste zur Ent- wickelung der neuen (reneration schreiten, so bei aenea L. (vereinzelt), populi L., tremulae Fbr. und saliceti Ws. (ständig). Doch ist er sicher für alle Arten der Grattung zu constatiren. Die bei uns seltene M. vigintipunctata L. fand ich endlich ein- mal im Mai 1894 auf Katzbachweiden; im August 1889 siebte ich sie dagegen schon in Mehrzahl aus einer dicken Laubschicht bei Brechelshof, Kr. Jauer. M. collaris L. tritt gegen Beginn des Sommers nicht selten auf den Weiden der Arnsdorfer Grund- seen auf; später findet man sie dort nicht mehr. Bei den all- gemeiner verbreiteten Arten lässt sich ihr Verschwinden noch müheloser feststellen. Dasselbe ist von unserer gemeinen Agelastica alni Lin. zu sagen. Die übrigen Galerinii —- wie Phyllobrotica, Luperus, Lochnaea, Gallerucella und Galeruca — machen alle eine kurze sommerliche Entwickelung durch und werden sammt und sonders in die Kategorie der Sommerschläfer ge- hören. Unsere häufigsten Galeruca-Arten (tanaceti L. und pomonae Scop.) wandern oft im Herbst nach beendigter Sommerruhe massenhaft auf Wegen und Stegen umher und verleiten so zu der irrigen Annahme von dem Erscheinen einer 2. Generation. Auch für Cassidae tritt, soweit ihre Entwickelung in das Frühjahr oder den Frühsommer fällt, die Sommerpause ein; denn wie wäre es sonst zu erklären, dass wir sie bereits im Hoch- und Spätsommer oft aus Moos und Laub sieben oder unter dichten Grasbüscheln, Steinen u. dgl. finden? Auf die grosse Abtheilung Halticini gehe ich nicht näher ein. Hier ist unsere Kenntniss von der Entwickelung und Lebensdauer der einzelnen Stände noch recht lückenhaft. Sicher ist, dass die an der Ober- oder Unterseite der Blätter frei lebenden Larven eine kürzere Entwickelungsdauer haben als die, welche in Wurzeln, Stengeln oder Blättern miniren und darum die Imagines erst im Spätsommer oder Herbst liefern. Für die ersteren gehört der Sommerschlaf in den Bereich der Möglichkeit. In den vorstehenden Ausführungen erhebe ich auf Voll- ständigkeit keinen Anspruch. Es gentigt mir, auch meiner Ueberzeugung Ausdruck gegeben zu haben, dass der weitaus grösste Theil unserer Blattkäfer während der Sommermonate in einen ruhenden, schlafenden Zustand verfällt. Für weitere specielle Beobachtungen bietet sich hier ein weites Feld. Und ebenso wird in Kürze die Frage zu discutiren sein, ob und in- wieweit auch bei Käfern anderer Familien diese sommerliche Ruheperiode eintritt. Biologisches. Von Nagel. Bemerkungen über den Einfluss eines milden Winters auf die Flugzeit der ersten (seometriden. Das abnorm milde Wetter des Winters 1898/99, speciell des ganzen Januar, legte die Vermuthung nahe, unsere bekannten Spanner aus den Gattungen Hibernia, Phigalia etc. müssten diesmal zu einer aussergewöhnlich frühen Flugzeit beeinflusst werden. Auf einer Exkursion an dem warmen 24. Januar, dem zwei noch schönere, sonnige Tage vorangegangen waren (+ 10" R. im Schatten), war keins der gedachten Thiere zu erblicken. Mit Beginn des Februar sank zwar die Temperatur an einem Tage bis — 8" R., schlug aber sofort wieder um, und das Wetter blieb bis Mitte des Monats frostfrei und sonnig; selbst an Abenden noch zeigte das Thermometer mitunter more Die ersten Thiere, eine Phigalia Pedaria und eine Hibernia Leucophaearia, wurden am ıı. Februar im Oswitzer Walde (durch Dr. Grötschmann) erbeutet. Am 15. Februar waren diese so gewöhnlichen Thiere auch noch sehr spärlich vertreten; während dreistündigen Sammelns kamen je 2 gg von Pedaria und Marginaria, 5 von Leucophaearia und ı g' von Anisop- teryx Aescularia zu Gesicht. Der Zeitpunkt des ersten Auf- tretens, der sı. Februar, liegt etwa ıo—ı2 Tage früher als in anderen Jahren. Wenn also der so überaus warme Winter doch nicht eine grössere Differenz herbeiführen konnte, so darf man wohl annehmen, dass die genannten Arten im Allgemeinen an der normalen Flugzeit festhalten. Wahrscheinlich liegen sie im Januar trotz anhaltend warmen Wetters nicht ausgebildet und schlüpfbereit in der Puppe; erst die Einwirkung einer grösseren Reihe sonniger Tage im Februar mag die Umwand- lung vollziehen, ZUNSZ che den Raupen von Aretia Quenselt In manchen lepidopterologischen Werken wird mit Bezug auf die Zucht von Arctia Ouenselii vor der Verwendung frischen Futters gewarnt, dagegen als besonders zuträglich halbwelke Blätter von Lonicera Xylosteum empfohlen. Eine Anzahl im Juli auf dem Stilfser Joch gesammelter kleiner Raupen gedieh jedoch bei Fütterung mit nicht nur frischen, sondern sogar von Thau befeuchteten niederen Pflanzen, namentlich Taraxacum, ganz vortrefflich. Zwei Raupen verpuppten sich im August und eine davon lieferte den Falter am 8. September. Die anderen Raupen dagegen, ebenfalls ausgewachsen, zeigten Neigung zum Ueberwintern, gingen jedoch allmählich im Herbst zu Grunde, vermuthlich durch Vertrocknen unter dem Einflusse zu warmer Witterung. Dass das frische Futter dieses ungünstige Resultat mit verschuldet haben sollte, ist um so weniger anzunehmen, als die Raupen nicht nur schnell und kräftig gediehen, sondern auch lange Zeit, nachdem sie erwachsen waren, keine Anzeichen einer Krankheit erkennen liessen. O. Opitz’sche Buchdruckerei, Namslau- Otto Amandus Wilke { EN u a Eduard‘ Michaelis 1. are Pr ee XIV. SCHENKEN ET ER RE De Gabriel. . Veber-Tata- Käfer, , 2m, Br ER Gerhardt, ]. Neue Fundorte seltenerer ee Käfer aus dem Jahre 1898 und Bemerkungen . „ ” Neuheiten der schlesischen an aus dem;jahre 31898... 2 SW rer ee En ” Eine; neue Stenus 1. or ar ee Kolbe, W. Beiträge zur schli\'schuin Käferfama . 2.» a, Ueber das Eintreis'-