u nn Be Be 2. ” 2 > gen z re = < 2 : > nt . rm re Be a « Ben ar oh a a HARVARD UNIVERSITY DEE (Z- LIBRARY OF THE Museum of Comparative Zoology — a0 Rn N ; N N 0. ne IN} er le pn iı 2 "u, De RU . A Ya I - E 2 i IS Z43,2 2Zeitschift r = ee En | en KIVERIDERTISE Bi Be Fr Fifa oh) EN vr, ; a # | Verein für schlesische Insektenkunde | Breslau. : Neue Folge. Sechsundzwa nzigstes Heft. un BRESLAU. 1901. Ä In Commission Nr bet . Maruschke & Berendt. Be ar EDITOR ENDE, 8 ar adalaan) Zeitschrift für BENTOMOLOGIE Herausgegeben - Verein für schlesische Insektenkunde zu Breslau. Neue Folge. Sechsundzwanzigstes Heft. ININIIIIIANININININTNTNTNnnNnNnNNnNNNTnN BRESLAU. 1901. In Commission bei Maruschke & Berendt. Vereinsnachrichten. > Yereinsnachrichten. Jahresbericht für ı900. Der Verein hielt im verflossenen Jahre 44 Versammlungen ab, darunter die ordentliche Hauptversammlung am 19. Januar. 54 Vorträge und Demonstrationen entomologischen Inhalts belebten diese Abende. Die Zahl der Mitglieder betrug am Beginn des Jahres 4 Ehrenmitglieder, ıı korrespondirende und 70 ordentliche Mitglieder. Durch den Tod verlor der Verein seine langjährigen Mit- glieder Professor Dr. Beinling und Eisenbahnsekretär Kuntze in Breslau und gegen Ende des Jahres sein Ehrenmitglied Herrn Dr. Staudinger in Blasewitz bei Dresden.“) Der Verein wird denselben stets ein treues (Gredenken bewahren. Dagegen traten ein die Herren: Magistratssupernumerar Polentz und Privatlehrer Grützner aus Breslau. Der Verein zählte daher am Jahresschlusse 3 Ehren-, ıı korrespondirende und 70 ordentliche Mitglieder. Die Zahl der korrespondirenden Vereine u. s. w. betrug wie im Vorjahre 98. Als Geschenke erhielt der Verein für seine Bücherei: ı) Becker: Die Leptiden-Formen im Greebiete der euro- päisch-asiatischen und Mittelmeerfauna vom Herrn Verfasser. *) Vergleiche bez. der Erstgenannten die Nachrufe in Heft XX\V... Ueber Dr. Staudinger sind in der langen seit dessen Tode verflossenen Zeit so viel Nachrufe von berufenen Federn erschienen, dass unsererseits von. dem Abdrucke eines solchen Abstand genommen wurde. II Vereinsnachrichten. 2) Rostock: Neuroptera germanica, Brauer & Loew: Neuroptera austriaca, v. Heinemann: Tabellen zur Bestimmung der Schmetterlinge Deutschlands und der Schweiz, Neustädt & v. Kornatzki: Abbildungen und Be- schreibungen der Schmetterlinge Schlesiens Bd. I (kolorirt), sämmtlich von Herrn Polizei-Sekretär Junge. 3) Fischer von Roeslerstamm: Abbildungen zur Berich- tigung und Ergänzung der Schmetterlingskunde, besonders der Microlepidopterologie, als Supplement zu Treitschke’s und Hübner’s europ. Schmetter- lingen mit Text’ von Herrn. Dr. Mr. =E7 Woeke Der Verein spricht den gütigen Gebern an dieser Stelle nochmals seinen Dank aus. Auf Vereinskosten wurden gehalten: ı) Stettiner entomologische Zeitung, 2) Entomologische Nachrichten. 3) Wiener entomologische Zeitung, ferner wurde angeschafft: ı) Frank & Krüger: Schildlausbuch. 2) Favre & Wullschlegel: Faune des Macro-Lepidop- teres du Valais. 3) Stierlin: Coleoptera Helvetiae I. u ER Am 27. November beging Herr Dr. med. M. F. Wocke | die Feier seines 80. Geburtstages. Eine Deputation des Ver- eins überbrachte dessen Glückwünsche zu dem Feste und über- reichte dem Jubilar einen von den Vereinsmitgliedern gestifteten, mit einer Widmung versehenen silbernen Ehrenbecher. Die geehrten Mitglieder werden ganz ergebenst ersucht, etwaige Wohnungs- und Aufenthaltsveränderungen baldigst dem Schriftführer anzuzeigen. Die früheren Jahrgänge dieser Zeitschrift sind für Vereins- mitglieder durch den Schriftführer (Paulstrasse 34H), für Nicht- Vereinsnachrichten. III mitglieder durch die Buchhandlung von Maruschke & Berendt, Ring No. 8, zu folgenden Preisen zu beziehen: Alte Folge Jahrgang ı—ı5 herabgesetzt Mk. ı5 (für Mit- glieder 9 Mk.), Re ı—6 für Mitglieder Mk. 4, ı—3 (1 Band) Mk. 1,50, > 4—ı5 (je ı Band) Mk. 1,50. Band VII ist nie erschienen. Neuesbolsesbander 22.0. 22.22.00 u Mk 17,50 M ENTER NEL Tabl er NO E . veesBandis ee 2 ee i i BE A ROIO RA : Mitglieder = Banden | ;5 2 Be and) „ : 00 ee Do ARE PETE Hälfte. ns nor je Band) TE e os jene Bandes 2,7.00 Bntemelosisehe Nhnseellen 1874... 2.20.,.27,00 Festschrift zur Feier des sojährigen Bestehens des NVerelas la a We ee ES Neue Folge Heft ı—6 für Mitglieder zusammen „ 9. Bear 2 " SOLS. Letzner Verzeichniss der Käfer Schlesiens II. Aufl. „ 8. Kür Mitelieden re Fauna transsylvanica von Dr. G. Seidlitz in Königsberg, Heft ı—6, sämmtliche schlesische Käferarten enthaltend, kann von den Vereinsmitgliedern beim Schriftführer zum ermässigten Preise von 8 Mk. (für Auswärtige 8,50 Mk. baar oder in deut- schen Briefmarken) bezogen werden. IV 26. Vereinsnachrichten. Auszüge aus den Protokollen. Januar. Herr Cutler spricht über Insekten aus Canada. . Januar. Herr Schnabel -egt einen Theil seiner vorjäh- rigen Ausbeute an Faltern aus den Alpen vor; bemerkens- werth sind darunter besonders Parnassius Apollo mit gelben statt rothen Augen; Melitaea Dietynna mit ganz schwarzen Unterflügeln; Melitaea Adippe ab. Cleodoxa mit breitem schwarzen Saumrande auf allen Flügeln; Mel. Euphrosyne, theilweise albinistisch; Pararg. Megaera mit 2 Augen in der Spitze der V.-F. Herr Dittrich berichtet über Leop. Krüger: Insekten- wanderungen zwischen Deutschland und den vereinigten Staaten von Nordamerika. Stettin 1899. Januar. Herr Diet] legt vor seine vorjährige Käferausbeute aus Baiern. Kebruar. Herm Dittrich zeiet einige, vonzG- Krieseger haltene Nester von Bienen und Wespen. Besonders inter- essant ist das mit einer Schutzhülle von Kiefernadeln ver- sehene Nest von Osmia bicolor und ein Stein mit einem vollständig: erhaltenen Nest von Megsachile muraria; letzteres Stück ist dem Vortragenden von Herrn Friese nur für - einen Vortrag gütigst geliehen worden. Februar. Herr Schnabel spricht über den 2. Theil seiner vorjährigen Falterausbeute, welcher die Eulen und Spanner umfasst. Bemerkenswerth sind besonders A grotis strigula var. marmorea, Agr. candelarum var. signata, Agr. Helvetina; Dianth. proxima und magnolii; Caradrina gilva; Cidaria simu- lata var. gueneata, Cid. aemulata und Tephronis Cremiaria. Herr Pastor Benner theilt in einem Briefe an Herrn Lehmann mit, dass er Cyclopides Morpheus neu für Schle- [89) (0) [5} 16. Vereinsnachrichten. V sien entdeckt habe und zwar bei Wehrse Kr. Guhrau auf feuchtem Waldboden ziemlich zahlreich fliegend. Herr Wutzdorf legt vor Abraxas silvata var. suffusa und var. obscura aus England und Zonosoma lennigiaria ab. aestiva vom Rhein. Februar. Herr Dittrich legt vor eine kleine Sammlung europäischer Hummeln. Februar. Herr Jander theilt mit, dass ein 2 von Syn- tomis Phegea, welches in Münster a. St. gefangen wurde, Eier abgelegt habe. Die Raupen nahmen kein frisches, sondern nur trockenes Futter und zwar Maisblätter an, sie sind jetzt erwachsen und dürften sich bald verpuppen. März. Herr Dittrich bespricht die 8. Lieferung des Her- barium cecidiologicum. März. Herr Wutzdorf legt vor Callimorpha Hera \ ab. lutescens aus der Normandie und Saturnia minor = spini pavonia 9. Herr Wolf bespricht seine vorjährige Falter- ausbeute aus Steiermark, gewonnen in den Thälern bis ‘ zur Höhe von 1900 m. März. Herr Kletke spricht über die Athmung der Wasser- käfer. Die grösseren Dytisciden athmen wie alle Käfer. Von den 9 auf jeder Seite liegenden Luftlöchern (Stigmen) liegt das ıte in der Verbindungshaut zwischen Vorder- und Mittelbrust, das 2te zwischen der Hinterbrust und dem ıten Rückenhalbringe des H.-L., die andern 7 an den Seiten des 2—-8ten Halbringes des H.-L.-Rückens. Die durch filzige Klappen verschliessbaren Löcher sind spaltförmig, die beiden letzten Paare von erheblicher Grösse. Die Käfer kommen von Zeit zu Zeit an die Luft, strecken die H.-L.-Spitze etwas heraus und lassen, indem sie den H.-L. etwas zurückbiegen, eine Portion Luft unter die Flügeldecken treten, sperren den aufgenommen Vorrath durch Andrücken des Hinterleibes ab und verproviantiren sich so für einige Zeit. Anders die kleinen Dytisciden (Agabus, Ilybius). Sie nehmen die Luft in Gestalt eines am H.-L.-Ende haftenden Bläschens mit und kommen meist in grader Haltung mit senk- recht nach unten gehaltenem Kopfe zum Luftholen herauf. VI Vereinsnachrichten. Die Gyriniden brauchen zur Empfangnahme der Luft nicht die Flügeldecken zu heben, da diese an der Spitze abgestumpft sind. Sie nehmen bei längerem Verweilen unter Wasser ebenfalls die Luft in Form eines an dem H.-L.-Ende haftenden Bläschens mit. Die Luftblase zieht sich zusammen und dehnt sich aus beim Aus- und Ein- athmen. Wahrscheinlich wird die Luft (wie bei Parnüs) von einem von dem Haarüberzug der letzten H.-L.-Ringe sich absondernden Firniss umschlossen und von der Auf- sauguug durch das Wasser geschützt. Ganz anders ist die Athmung bei den Hydrophiliden. Der grösste derselben Hydr. piceus besitzt eine grosse an der Grenze zwischen Brust und H.-L. liegende Tracheen- blase. Die merkwürdige Athmung hat zuerst Prof. Vitsch (Halle 7 1837) erforscht, doch blieb diese Entdeckung un- beachtet. So oft der Käfer an der Oberfläche des Wassers erscheint, wobei er sich unter den Pflanzen am Rande auf- hält, streckt er den Kopf hervor, streckt die Fühler aus und dreht dieselben so, dass die Basis der Keule die Spitze der Brust berührt. Dabei tritt die atmosphärische Luft über die seidenartigen Härchen der Fühlerkeule hin- weg in Verbindung mit der Luftschicht, die sich an den Haaren der Bauchseite befindet. Frische Luft tritt zu und die verbrauchte Luft geht auf demselben Wege ab. Von der Bauchseite aus tritt dann die frische Luft unter den Flügeldecken zu den dort befindlichen Luft- löchern. März. Herr Graf Matuschka legt vor einen Zweig einer amerikanischen Eiche, welche durch die noch darin befind- liche Raupe von Zeuzera pyrina ausgehöhlt worden. Herr Grartendirektor Richter, der ihm den Zweig geschickt, theilt mit, dass die Eichen im Südpark massenhaft von diesen Raupen befallen worden sind, wodurch viel Schaden ent- standen ist. Die Frage, wie dem Uebel vorzubeugen sei, beantwortet Herr Goetschmann dahin, dass die befallenen Bäume tüchtig zu beschneiden und die Raupen zu tödten seien. Die Schmetterlinge finden sich zahlreich an ein- Vereinsnachrichten. VII heimischen Eschen, sitzen aber ziemlich hoch und sind des- halb nicht leicht in grösseren Mengen abzulesen. Herr Wolf lest eine Auswahl der von ihm voriges Jahr in den Alpen gefangenen Käfer vor. . April. Herr Graf Matuschka legt vor 2 Trichius fas- ciatus, die Herr Wiskott aus Norwegen mitgebracht hat, dieselben "sind ungewöhnlich klein. Herr Goetschmann spricht über Calligenia venata und Cistidia stratonice vom Amur. . Mai. Herr Dr. Wocke spricht über eine kürzlich von Lüders— Hamburg herausgegebene Monographie der Gatt. Phyllocnistis. Bekannt waren bisher Ph. saligna, überall gemein an Bruch- und Saalweiden, und Ph. suffusella, deren Raupen in den Blättern aller Pappelarten miniren sollten. Zellereder Begründer der Gattung, hat aber einen Irrthum begangen, indem er auch die in den Blättern von Populus tremula lebende Phyllocn. als eine Varietät von suffusella ansah. Lüders fand die Ansicht Sorhagen’s, dass die an Pop. tremula lebende Art wegen der grossen Unterschiede, welche die Minen gegenüber denen an Pop. nigra auf- weisen, eine selbständige Art sein müsse, bestätigt, nach- dem ihm die Zucht der Falter geglückt war, und nannte die neue Art Ph. sorhageniella. Dieselbe unterscheidet sich u. a. von den beiden anderen Arten durch das rein weisse Basalfeld der V.-F., welches bei saligna 2 braune Längs- striche zeigt, bei suffusella 2 verdunkelte Stellen im Mittel- raume. Nun hatte der Vortragende vor jahren bei Breslau an Pop. alba ebenfalls Phyll.-Minen gefunden, die sich von denen der suffusella unterschieden und aus denselben 4 Falter erzogen, die sich nach Lüders’ Ansicht lediglich durch einen mehr bläulichen Ton in der Farbe der Flügelfransen von sorhageniella unterscheiden. Die Minen dagegen zeigen einen von denen der sorhageniella ganz abweichenden Verlauf, so dass die Möglichkeit gegeben ist, dass hier noch eine 4ate Phyll.-Art vorliegt. Derselbe meldet noch als eine für Schlesien neue Art an: Antiopila Petryi Martini. Herr Dr. Wocke hat ın VIII 115 Id. [66) [S) Vereinsnachrichten. Scheitnig an Cornus sanguinea eine grosse Anzahl von Minen dieser Art gefunden; ihm selbst ist zwar die Zucht nicht geglückt, dagegen hat Herr Martini in Sömmerda die Falter aus ihm übersandten Breslauer Minen erzogen. Herr Schnabel legt vor einen Kasten seiner Samm- lung, enthaltend die Gatt. Satyrus. Mai. Herr Dittrich theilt neuere Entdeckungen über die Fortpflanzung des Hummers nach Prometheus mit. Herr Schnabel spricht über Ophyderes Tyrannus, Uropia Meticolodina und eine neue noch nicht beschriebene Art, sämmtlich aus Sibirien. Mai. Herr Gaertner legt vor einige Falter vom Amur und aus Spanien. Juni. Herr Dittrich berichtet über seine Pfingstausbeute aus Charlottenbrunn. Dieselbe war leidlich bezüglich der Blattwespen, verschwindend bezüglich der Bienen, von denen nur wenige beobachtet wurden. Ebenso haben schlechte Ausbeute erzielt Herr Nagel in Lissa, Herr Dietl auf der hohen Mense. Diese Armuth der Insektenwelt scheint nicht auf Schlesien beschränkt zu sein, da nach einem Berichte aus Davos dieselben Falter, welche 1899 am Comer See reichen Fang geboten hatten, dies Jahr dort so gut wie gar nicht zu finden waren. . Juni. Herr Nagel macht aufmerksam auf eine Zeitungs- notiz, wonach bei Mühlhausen i. Els. ein Eisenbahnzug: in- folge unzähliger Myriopoden zum Stillstande gekommen sei. Herr Schnabel legt vor einige im Tausch erhaltene- Falter: Euprepia vivularis, Arctia Issyka, Arctia Leopardina, Agrotis Junonia und Lagoptera elegans, alle vom Amur, Herr Wutzdorf einige Falter aus Jerusalem. . Juni. Herr Dittrich legt vor 2 der Schulsammlung des Z/winger-Realgymnasiums angehörende Kasten, die Schutz- färbung von Insekten darstellend. . August. Herr Schnabel theilt mit, dass er Eugonia autumnaria aus dem Ei gezogen habe; die Falter sind z. T. schon ausgekommen. Auffällig ist, dass die leeren Puppen- hülsen ganz verschieden gefärbt sind, was bei einigen wohl 14. ou Vereinsnachrichten. IX auf die beim Auskriechen zurückgebliebene Feuchtigkeit zurückzuführen, bei andern aber nicht dadurch zu erklären ist. Herr Dietllegt vor Fangflaschen aus Wien, die recht prak- tisch zu sein scheinen, namentlich bei Verwendung von Aether. September. Herr Schnabel berichtet über Rössler: Be- stimmungstabellen der Raupen der Tagschmetterlinge etc. Die Raupen sind nicht nach dem System, sondern nach der Aehnlichkeit geordnet, namentlich erscheinen Noctuen und Bombyeiden durcheinander gewürfelt; infolgedessen ist das Bestimmen der Raupen nach den Tabellen recht um- ständlich, die Beschreibungen der Thiere sind nicht ein- gehend bezw. nicht genau genug, zum Beweise hierfür verliest Herr Schnabel die Beschreibung der Raupe von capsincola, um dieselbe mit den mitgebrachten normalen Raupen der Art vergleichen zu lassen. . September. Herr Dr. Wocke knüpft an seinen Vortrag vom 4. Mai d.J. an und theilt mit, dass in der Umgegend von Breslau und bei Potsdam Phyllocnistis sorhageniella nur an der Silberpappel und nie an Pop. tremula, um- gekehrt dagegen in Thüringen und bei Regensburg an der letzteren gefunden werden; dagegen finden sich die Minen in der Umgegend von Troppau massenhaft an Pop. tre- mula, aber auch an Pop. alba. Herr Goetschmann legt einen Kasten seiner Samm- lung vor, enthaltend den 2ten Theil der Gatt. Botys. September. Herr Dittrich macht Mittheilungen über Käfer als Fleischkonservenfabrikanten nach Prometheus. Oktober. Herr Wutzdorf legt vor eine Sammlung von Orthopteren, besonders Mantiden aus Syrien. . Oktober. Herr Dittrich bespricht die von ihm bei Berchtes- gaden gesammelten Gallen, besonders interessant sind da- runter durch Milben an Corylus Avellana verursachte Knospenwucherungen, bei welchen (vielleicht infolge des günstigen Wetters) Entfaltung von kleinen, vielfach roth gefärbten Blättchen stattgefunden hat. Oktober. Herr Dittrich berichtet nach Prometheus über neuere Beobachtungen bezüglich des Texas-Fiebers. ID 14. Vereinsnachrichten. Herr Jander legt vor den kleinsten und grössten Lucanus cervus seiner Sammlung. Herr Diet] theilt mit, dass früher Otiorrhynchus multi- punctatus als schlesisch aufgeführt worden sei, wobei aber jedenfalls eine Verwechselung mit ©. irritans Zerbst. vor- gelegen habe. Die beiden Arten sind einander auch so ähnlich, dass eine Verwechselung leicht möglich ist. . November. Herr Junge legt vor einen Kasten mit grossen exotischen Libellen. November. Herr Dittrich berichtet nach. Prometheus über die Gehörorgane der Crustaceen. . November. Herr Schnabel legt Amurschmetterlinge, Herr Stertz Falter vom Amur und aus Spanien vor. November. Herr Dittrich legt 2 der Schulsammlung des dem Realgymnasium am Zwinger angehörige Kasten vor, Schutzfärbungen der Insekten darstellend, Herr Graf Ma- tuschka einige Rüsselkäfer vom Vesuv, einen Ohrwurm, der in vulkanischem Sande in der Nähe des Kraterrandes sehr häufig war, und eine ebenda gefundene, aber seltenere Hemiptere. Herr Wutzdorf spricht über Melanargia Tithea und die bei Haifa (Syrien) gefangenen Varietäten derselben. Dezember. Herr Wutzdorf spricht über Deiopeia pul- chella, gefangen bei Haifa (Syrien). Die Art ist dort zahl- reich vertreten, die Exemplare sind aber schwer rein zu erhalten, da einmal viel Wind herrscht, andererseits die Falter vielfach aus kugelförmigen Disteln herausgeholt werden müssen. Die Raupen leben nur auf Beifuss, der auf Flugsand vorkommt. Binnen wenigen Wochen folgt eine 2te Greneration der ersten. Herr Goetschmann legt vor einen Kasten seiner Samm- lung‘, enthaltend Botys und Eurycreon; von letzterer Gatt. ist: in Schlesien am häufigsten Eur. palealis, deren Raupen in den zusammengezogenen Dolden von Daucus carota leben. Herr Stertz zeigt als von Herrn Paulus (Jerusalem) erhalten vor Chondrostega Fasciana und eine zweifelhafte neue Art der Gattung. —_ ao Vereinsnachrichten. xI Kassenbericht für 1900. Ksassenbestand Endensoon ı 2 un 970 Mk. og Pf. Einnahmen: ı) an Mitgliederbeiträgen 238 Mk. 95 Pf. DK a Zinsen at 5, 2200.00, 3) an Erlös für verkaufte Peitschriktengetes ra] . 20,0 ,200, 30 So Summa 1269 Mk. 65 Pf. Ausgaben: ı) an Druckkosten für die Vereinssehrite N. EB. Eos ve nz NK Aoipr: 2) Feuer - Versicherungs- Bramie. 7% Sn 00 3) für angeschaffte Bü- cher, an Buchbinder- Kosten, Porto, Druck- Sichena Kapier ur saw. TION A SOSE Bleibt als Kassenbestand Ende 1900 . . 1007 Mk. 79 Pf. Im Rückstande blieben mit Jahresbeiträgen: 2 Mitglieder mit zusammen ı0 Mk. Anm. Nach Beschluss der Haupt-Versammlung vom 15. Januar 1886 werden alle Restanten durch den Kassenwart gemahnt. XI Vereinsnachrichten. Verzeichriss der Mitglieder. Ehrenmitglieder. Dr. Koch, praktischer Arzt in Nürnberg. Edmund Reitter in Paskau, Mähren. Desk raatez muBerimn-\V., Linkstrasse 28. Korrespondirende Mitglieder. Dr. Penzig, Professor der Botanik und Direktor des botanischen Grartens in (renua. E. Weise, Lehrer, Berlin N. 58, Kastanien-Allee 100. Dr. ©. Schmiedeknecht, Blankenburg in Thüringen. Dr. @. Seidlitz in München, Schwindstr. 27. (rerhardt, Oberlehrer in Liegnitz. H. Friese in Jena i. Th., Wagnergasse 28. G. Sparre-Schneider, Kustos am zoologischen Museum in Tromsö. Dr DIE Re svoneSchliechtendalemellalle ass! Dr. Karl Daniel in München, Zieblandstr. 37/0. Dr. Josef Daniel, Chemiker am k. b. Hauptlaboratorium bei Ingolstadt. Ew. Rübsaamen in Berlin N. Triftstrasse 21. Konow, Pastor in Teschendorf bei Stargard in Mecklenburg. Dr. Rebel, Kustos am K. K. Hofmuseum in Wien, Burgring 7. Dr. Em. Lockay, Bezirksarzt in Prag 1061 N. P. Gabriel Strobl, Direktor des Privat-Gymnasiums und des naturhistorischen Museums in Admont (Steiermark). Ordentliche Mitglieder. ı. Ansorge, Landesbau-Inspektor in Breslau, Schiesswerder- platzen. ,@ol 2. Bäuerlin, Kaufmann in Breslau, Neue Taschenstr. ıı. Lep. [0 >) Vereinsnachrichten. XIH . Becker, Stadtbaurath a. D. in Liegnitz. Dipt. 4. Benner, Pastor an der Königl. Strafsanstalt in Rawitsch (Basen). Kep. . Benner, stud. rer. nat., Breslau, Oelsnerstr. SH. Col. Lep. @ueler »Randwirth P. ©. Box 232 E)©2Mıs Bruce &E gary Alberta Canada. Lep. . Dietl, Kaufmann in Breslau, Neue Gasse ı3a. Col. . Dittrich, Realgymnasialprofessor in Breslau, Paulstr. 34H. Hym. Vereinsschriftführer. . Fauna, Entomologischer Verein in Leipzig. . Fein, Geh. Baurath in Köln. Col. . Findeklee, Zollpraktikant in Berlin, Tegel Haupstr. 271. . Förster, Pastor primarius in Landeshut i. Schl. Lep. . Gabriel, Generalmajor in Neisse. Col. . Gaertner, A., Partikulier in Breslau, Wörtherstr. 25 bpt. Iren: . Görlich, cand. rer. nat., Berlin C., Sophienstr. 231. Col. . Götschmann, Dr. phil, Gymnasial-Oberlehrer in Breslau, Gr. Feldstr. 10eIHT. Lep. Stellvertretender Schriftführer. . Grützner, Privatlehrer, Breslau, Kreuzburgerstr. 10l- Lep. 8. Hanke, Kol. Eisenbahn-Sekretär a. D., Rentmeister in Kentschkau Post Schmolz. Col. . Hartmann, Dr. phil., in Breslau, Sternstr. 55U. em. relieronysmuls, G. EL, Protessor, Dr. phil, Kust anı Kol botanischen Museum. Schöneberg bei Berlin, Haupstr. 14 1- lat, “\Vılnelm, Rittergutsbesitzer in Cammerau bei Schweidnitz. Lep. . Hoy, Friseur in’ Breslau, Kaiser-Wilhelmstr. 252 Lep. . Jandeı, Kgl. Eisenbahn-Sekretär a. D. in Breslau, Lohe- strasse 121. Lep. Kassenwart. >24. Junge, Polizei-Sekretär in Breslau, Gräbschenerstr. 36H. Lep. Neur. . Katter, Dr. phil, Gymnasialprofessor in Putbus. Col. . Kleinert, Eisenbahnbetriebs-Sekretär in Breslau, Berliner- strasse 39H. Lep. . Kletke, Paul, Stadtältester in Breslau, Bahnhofstr. 5. Col. Stellvertretender Vorsitzender. XIV Vereinsnachrichten. 28. Kletke, Erich, Verwalter der Hospitalapotheke in Breslau, Nikolaistr. 46. Lep. 29. Kluge, Rob. Kgl. Eisenbahnzeichner in Kattowitz O./S. Tep. 30. Kolbe, Rektor in Liegnitz. Col. 31. Kossmann, Landgerichtsrath in Liegnitz. Col. 32. Kothe, Kgl. Seminarlehrer in Proskau. 33. Krykon, Carl, in Stettin, Viktoriaplatz 5IH- Lep. 34. Kükenthal, Dr. phil, ord. Professor an der Universität und Direktor des zoologischen Instituts in Breslau, Bis- marckstrasse 19! 35. Langner, Rechnungsrath in Breslau, Paulstr. 29II. Bot. 36. Lehmann, Landes-Sekretär a. D. in Breslau, Lothringer- strasse ı6. Lep. Col. Bücherwart. 7. Martini, Wilhelm, Kaufmann in Sömmerda. Lep. 38. Marx, Dr. med., Oberstabsarzt a. D. in Neisse. Col. 39. Matuschka, Graf, Kgl. Forstmeister a. D. in Breslau, an der Kreuzkirche 4. Col. 40. Mochmann, Lehrer in Brieg. Lep. 41. Nagel, Volksschullehrer in Breslau, Heilige Geiststr. 12. Ikep: | 42. Peschke, Sparkassenbeamter in Oppeln, Fesselstr. 9. Lep. 43. Pietsch, Steuerinspektor in Ohlau. Col. 44. Polentz, Magistratssupernumerar in Breslau, Kreuzstr. 44. Col. 45. Rademacher, Rektor in Breslau, Sternstr. 52pt- Lep. 46. Rehfeldt, Major in Posen, Oberwallstr. 1. Lep. 47. v. Roeder, Oekonom in Hoym in Anhalt. Dipt. 48. Säjo, Karl, Professor in Buda-Pest VII, Wesselenyigasse 46. in Ungarn. Col. Hym. Hem. 49. Schippang, Kaufmann in Breslau, Wallstrasse 1a Lep. 50. Schiwon, Eisenbahn-Direktor in Glogau. Lep. 51. Schlegel, Stadt-Leihamtsdirektor 2, D. in Breslau, Max- strasse 42. . Col. 52. Schmeidler, Rechtanwalt und Notar in Liegnitz. Lep. 53. Schnabel, Rechnungsrath in Breslau, Kaiser - Wilhelm- strasse 35. Lep. Vereinsnachrichten. XV . Schnabl, Dr. med. in Warschau. Dipt. . Scholz, Bernhard, Lehrer an der Hedwigsschule in Lieg- nitzae Col! . Schumann, Provinzial-Steuersekretär in Breslau. Ander- Sonstre 2, ep. . Sokolowski, Lokomotivführer a. D. in Liegnitz, Raupach- Strasse 20122. €@ol: . Standfuss, Professor Dr. phil., Direktor des entomologi- schen Museums am eidgenössischen Polytechnikum in Hot- tingen, Zürich. Lep. . Stanke, Kunstgärtner in Gräbchen bei Breslau. Lep. . Stertz, Kaufmann in Breslau, Wallstr. 8. Lep. . Thilo, technischer Provinzial-Sekretär in Breslau, Holtei- strasse 95. Lep. . Thorwarth, Kgl. Zeughaus-Büchsenmacher in Glatz. Lep. . Tischler, Lehrer in Rodeland, Kr. Ohlau, Post Laskowitz, Bez. Breslau. Col. . Wiskott, Max, Kaufmann und Fabrikbesitzer in Breslau, Kaiser-Wilhelmstr. 69H. Lep. N\Goeize, NEE, DE med: in’ Breslau, Keldstrasseso2 ep: Vereins- Vorsitzender. . Wocke, Georg, Kaufmann in Aschersleben i. Harz. Lep. . Wocke, Felix, Dr. jur, Rechtsanwalt und Notar in Fran- kenstein. Lep. . Wolf, Staatsanwaltschafts-Assistent in Breslau, Marianen- strasse ıpH. Lep. . Wolff, Eisenbahnbetriebs-Sekretär in Breslau, Hermann- strasse 13. Lep. . Wutzdorf, Partikulier in Breslau, Friedrich-Wilhelmstr. 7 1. Eep: . Freie Standesherrliche Bibliothek in Warmbrunn. 2* Viereinsnachrichtenier v2 ea Gerhardt, ]. „ ” ”„ Schnabel. Jander. ” „ Grützner. Eat Ueber Xantholinus linearis Kr. und longi- VentmiscHleer sr ee N Re Neue Fundorte seltenerer schlesischer Käfer aus dem Jahre 1900 und Bemerkungen . . Neuheiten der schlesischen Käferfauna aus demejahnegTg00B Eee Eine neue Käferart . . . ; Ueber die Zucht von Arctia flavia . Pleretes matronula L. Thais polyxena Schiff. Lucanus cervus L. Ueber _ die Eierablage von Endromis versicolora P ag. Abhandlungen. oz Ueber Xantholinus linearis Kr. und longiventris Heer. Von J. Gerhardt—Liegnitz. Die meisten Autoren — ich nenne Kraatz, Heer, Fuss, Bethe, Seidlitz, Muls. et Rey — sehen in Xantholinus linearis und longiventris zwei specifisch verschiedene Arten. Ganglbauer dagegen zieht sie neuerdings in Fine Art zusammen, »da auch die Grundskulptur von Kopf und Halsschild Uebergänge er- kennen lasse, die eine Scheidung unmöglich machen.« Ich nahm mir vor, ähnlich wie im Vorjahre bei Leptacinus linearis und batychrus, durch lange fortgesetzte, recht genaue Vergleichung den entgeegenstehenden Ansichten näher zu treten und kam dadurch zu dem Endresultat, dass beide Formen nicht Einer Art angehören. Ich führte die Untersuchung an ?,3 getrockneten Exemplaren, zusammen an etwa 130 Stücken aus den verschiedensten (regenden Deutschlands. Die Spaltung des vorletzten Dorsalsegments beim g' konnte leider nur an äusserst wenig Exemplaren bis an die Basis des Segments ver- folgt werden, da die beiden letzten Segmente fast immer mehr oder weniger eingezogen erscheinen. Zur Beurtheilung der Grundskulptur wurde das Mikroskop verwendet, für die übrigen Fälle reichte die Loupe. Dass beide Arten einander sehr ähnlich sind, bestreitet Niemand, aber bei näherer Betrachtung ergeben sich Ver- schiedenheiten, welche von den oben genannten Autoren zur Auseinanderhaltung benutzt wurden. Dahin gehören besonders Grösse und Farbe und die Punkte in der Dorsalreihe des Halsschildes. — 2 — In der That sind an den von mir beobachteten Objekten g und 9 von linearis durchschnittlich kürzer und schmäler als von longiventris, Halsschild und Flügeldecken zeigen öfterer eine Neigung zur Verbräunung und der Punkte in der Dorsal- reihe des Halsschildes sind mehr als bei longiventris. Während ich die Färbungsverschiedenheiten für belanglos halte und auszuscheiden genöthigt bin, muss ich Grösse und Punktzahl in den Halsschildreihen für recht beachtenswerth halten. Bezüglich der letzteren- benutzte ich eine gleich grosse Anzahl (12) von nicht besonders ausgesuchten Stücken jeder Art. Beinlinearis’ zeieten sich 10, x 2,172 zer under er Punkte, bei longiventris 17% 12, 32x nızund sex 1orbBunlte bei ersterer Art also durchschnittlich ı2, bei letzterer 10. Hierzu bemerke ich noch: es kommt nicht selten vor, dass bei Nantho- linus-, Philonthus- u. a. Arten zuweilen der eine oder andere Punkt in beiden Reihen unausgebildet bleibt, zuweilen enthält eine Reihe die Normalzahl der Punkte, die andere nicht; aber auch der Fall ist bei Xantholinus, namentlich bei longiventris nicht selten, dass von den daneben liegenden schwächeren Halsschildpunkten der eine oder andere zwischen die stärkeren Punkte der Reihe tritt und dadurch eine höhere als die nor- male Durchschnittszahl vortäuscht. In der mir zugänglichen Litteratur ist nur von obigen, mehr in die Augen fallenden Unterschieden die Rede, nirgends findet sich ein Hinweis auf die letzten Hinterleibssegmente, die so oft bei Staphylinen von sexueller Bedeutung sind, und ebensowenig Näheres über die Grundskulptur, von der nur die des Kopfes und Halsschildes in Betracht gezogen wird. Meine nach dieser Richtung geführten Untersuchungen haben nun folgende Resultate geliefert. A. Die letzten Segmente. a. Xantholinus linearis. d: Ventralsegment 6 ist etwas flach gedrückt und hat in der Mitte des Hinterrandes eine sehr schwache Ausbuch- tung. — Dorsalsegment 7: seine Innenränder tragen 8 bis ıo Haare in fast regelmässiger Reihe. Diese Haare sind eben —_— 3 — so lang und stehen eben so undicht als die darüber befind- lichen. — Das Analsegment: seine Oberseite erscheint, wenn vollständig sichtbar, nach. der Basis hin sehr scharf zugespitzt, nach dem Hinterrande dreieckig-, seitlich etwas bogig-erweitert, den Raum zwischen den beiden nach vorn verjüngten Seiten- theilen des 7. Segments genau ausfüllend, gewöhnlich mit schwacher Mittelwölbung, der emporgehobene Seitenrand nicht die Mittelwölbung überragend; der Hinterrand ist abgestutzt, mit nach hinten abstehenden, seitlich etwas längeren gelben, dicht stehenden Haaren. Die Unterseite des Analsegments ist conform der Oberseite gestaltet, aber eben, am Hinterrande stumpf abgerundet und ein wenig weiter vortretend. Q: Dorsalsegment 7 ist ungetheilt, konisch, am Hinter- rande bogig ausgeschnitten, das am Hinterrande gerundete, meist sichtbare kleine Aftersegment umfassend und unterseits soweit zurückgezogen, dass vom Analsegment ein bedeutend grösserer Theil der Unterseite sichtbar wird. Diese verengt sich zum Hinterrande und ist auf ihrer Mitte der Länge nach etwas flach gedrückt, mit äusserst feiner Grundskulptur und äusserst feinen Haarpünktchen, oder, wie dies bei getrockneten Stücken öfters der Fall ist, muldenförmiz. b. Xantholinus longiventris. &: Ventralsegment 6 ist gewölbt, in der Mitte des Hinterrandes mit einer schwachen, oft kaum wahrnehmbaren Ausbuchtung, oder nicht gebuchtet. Dorsalsegment 7: dessen Spitze und die Innenränder seines Spaltes doppelt so dicht behaart als bei linearis. Das Analsegment: Form wie bei linearis, doch sind die Seitenränder seiner Oberseite stärker aufgebogen, ihre mittlere Partie weniger erhaben, an getrockneten Stücken sogar mul- denförmig und der Hinderrand fast grade, mit schwacher Nei- gung zur Ausbuchtung. Die Unterseite wie bei linearis, aber ihr Hinterrand - abgestutzt, wie bei der Oberseite, und etwas weniger vorragend, so dass am Hinterrande der Oberseite eine scheinbare Randung entsteht. Die Täuschung wird man am besten inne, wenn eine stoffliche Ausscheidung in die After- öffnung tritt; dann verschwindet die Randung sofort. —_— 4 _— Q: Segment 7 gleicht in seiner Gesammtbildung der von linearis; bei Segment 8 sind die Grundskulptur und die zer- streuten Haarpünktchen der Unterseite noch feiner als bei linearis. B. Die Skulptur. Wie schon oben bemerkt, ist bisher nur die Grundskulptur - von Kopf und Halsschild in Betracht gekommen. Es ist richtig, dass es Stücke giebt, bei denen Kopf und Halsschild oben wie unten schraffirt erscheinen und solche, bei denen diese Skulptur nur unterhalb zu sehen ist, während sie oberhalb entweder ganz oder theilweise fehlt. Ich habe gefunden, dass erstere — solche also mit lückenloser Schraffirung — stets zu linearis, alle andern dagegen stets zu longiventris zählen. Es lässt sich das aus der Beschaffenheit der Schraffirungslinien schliessen. Diese erscheinen bei linearis nämlich tiefer und stärker — gute Vergrösserung und helles Licht vorausgesetzt — und ihre Interstitien etwas schmäler als an den gleichen Orten bei longiventris. Dieser Grundzug in der Schraffirung erstreckt sich nicht blos auf Kopf und Halsschild, sondern auch auf den Hinterleib, ist aber nicht in allen Theilen von derselben Beschaffenheit, da einzelne Organe oder Theile von Organen Abweichungen zeigen. So ist z. B. beim g' von linearis das Kinn ohne Chagrin, dagegen bei longiventris seitlich zart ge- netzt; so ist beim Q von linearis die Oberseite des Hinter- leibes an der Basis sehr dicht, nach hinten allmählich weniger dicht schraffirt, beim @ von longiventris hingegen nur so dicht als bei linearis hinten. — Die einzelnen Segmente beider Arten sind nicht ganz gleichmässig, sondern gegen den Hinterrand etwas dichter schraffirt. Auch hinsichtlich der Punktirung sind Artverschiedenheiten wahrnehmbar. Kopf- und Halsschildpunkte sind bei linearis etwas feiner und — auch abgesehen von denen der Dorsalreihe — zahlreicher. Auch die Flügeldecken sind, namentlich nach dem Hinterrande zu, dichter punktirt und, was an longiventris bisher von mir nicht beobachtet werden konnte, nicht selten zwischen den grösseren Punkten noch mit zahlreichen flachen Pünktchen und ebensolchen Ringeln versehen, wodurch solche poz 5 = Stücke einen matteren Glanz erhalten. Die Decken von longi- ventris zeigten an meinen Objecten nie diesen matten Glanz, sondern waren meist zwischen den grösseren Punkten ohne Zwischenpunktirung und zeigten selten schwache Runzeln. Alle Hinterleibssegmente haben bei beiden Arten und in beiden Geschlechtern von hinten eingestochene feine Haar- punkte. Die dadurch auf ihrer Vorderseite gebildeten Höcker- chen sind bei linearis deutlicher und auf der Dorsalseite des Hinterleibes schon bei vertikaler Ansicht mit Loupe erkennbar, während sie gut sonst nur von der Seite her gesehen werden können. Zum Schluss möchte ich noch eines Umstandes Erwähnung thun, der ebenfalls für die Artverschiedenheit spricht: ich fing wiederholt beide Arten auch unvermischt, linearis in Jäte und longiventris erst vor Kurzem in 30 Exemplaren an unserer Kirchhofsmauer ohne ein Stück des linearis. Neue Fundorte seltenerer schlesischer Käfer aus dem Jahre 1900 und Bemerkungen. Von J. Gerhardt—Liegnitz. Beiträge lieferten die Herren: Generalmajor Gabriel— Neisse (Gb.), Ober- lehrer Gerhardt— Liegnitz (G.), Rektor Kolbe — Liegnitz (Klb.), Landgerichts- rath Kossmann—-Liegnitz (Ks.), Steuerinspektor Pietsch— Ohlau (P.), Lehrer Robert Scholz—Liegmitz (Sch.), Lokomotivführer a. D. Sokolowsky—-Liegnitz (S.). Von Auswärtlgen Dr. Lokay—Prag (Dr. L.). Oefters‘geenannte Sammelorte sind: L. — Liegnitz, Kaltwasser Kr. Lüben, Buchwald i. Rsgb., Quanzendorf Kr. Nimptsch, Waldenburg a. Altv., Schweins- dorf b. Neustadt, Hochwald b. Brieg, Ellguth b. Steinau i. Oberschles., Ullersdorf Kr. Landeshut i. Rabengebirge. Bembidium obtusum Serv. Quanzendorf (Gb.). Prerostiehus interstinetus St Schwemsdork (Gb). Zuweilen, doch s. s., bildet sich bei Lagarus vernalis ein mehr oder weniger deutlicher Scutellarstreifen aus. Ein solches Stück lag vor aus der Gegend von Ohlau (P.). Ochthebius Czwalinae ist im Letzner’schen Verzeichniss in narentinus Rttr. umzuschreiben. Das einzige von mir bei L. entdeckte schlesische Stück lag Herrn L. Ganglbauer vor, der es mit böhmischen und ungarischen Stücken von naren- tinus identisch fand. Creniphilus bipustulatus Marsh. Quanzendorf (Gb.) Cereyon obsoletus Gyl. Waldenburg (Gb.). —- 7 = Cryptopleurum crenatum Pz. An einem Komposthaufen in Buchwald z. hfg. (G.) 6. Megasternum boletophagum Marsh. Ellgut (Gb). Leptusa analis Gyll. Rabengebirge (Ks), L. fumida Er. ibid. (Ks.), L. ruficollis Er. n. s. unter Buchenmoos, ibid. (Ks.). | Ischnoglossa corticina Er. Liegnitz, unter Rinde eines alten Ulmenstumpfes (G. 5), Waldenburg (Gb). Microglossa pulla Gyll. Buchwald (G.), nidicola Fairm. ı Stck. bei rothen Ameisen L. (Sch.). Aleochara lygaea Kr. An Krähenaas. Buchwald (G. 6). Ilyobates nigricollis Payk. Schweinsdorf (Gb.). Gasyzpeta velarar Br Neisser (Gb.). Homalota complana Manh. Quanzendorf (Gb.), laticeps Th. Neisse (Gb.), tibialis Heer. Ullersdorf (Ks.), luridi- pennis Mnh. Buchwald (G. 6), oblonga Er. Ullersdorf (Ks.), granigera Ksw. Waldenburg (Gb.), montivagans Epp. ı Stck. in meiner Sammlung aus dem Riesengeb. (G.), ı Stck. in einem faulen Pilz bei Waldenburg (Gb.), nitidi- collis Fairm. ı Stck. von Gb. gefunden, gagatina Baudi Ullersdorf (Ks.), livida Rey. Buchwald (G.), parvula Mnh. an Vogelaas, Buchwald (G.), Ellgut und Wölfelsgrund (Gb.), atomaria Kr. wurde bei Quanzendorf unter alten Mais- stoppeln gef. (Gb.), angusticollis Th. und ravilla Th. non Kr. an faulen Pilzen bei Quanzendorf (Gb.), celata Er. ibid., amicula Steph. ibid. und Ullersdorf (Ks.), mor- tuorum Th. Quanzendorf (Gb.), subtilis Scriba Altvater (Gb.), parva Sahlb. Quanzendorf unter Maisstoppeln (Gb.). Oxypoda longipes Rey. An ausgelegten Taubenknochen Neisse (Gb.), ©. humidula Kr. Quanzendorf (Gb.), atri- capilla Märk]. Waidenburger Geb. (G.), Panten b. L. (Ks.), sericea Heer. Quanzendorf (Gb.), formosa Kr. Walden- burg, an Pilzen (Gb.), testacea Er. Lähn a. Bober, Wal- denburger Geb. und Spindelmühl (G.), Waldenburg unter Ahornrindenmoos {Gb.). Oxypoda rufescens Kr. ist 1889 in Zugang gekommen, daher als Zugang von 1900 zu streichen. An den mir vorliegenden RR Stücken ist die Punktirung des Kopfes stark und ziemlich dicht, nicht spärlich (s. Ganglb. Bd. I). Ocyusa incrassata Rey. Ullersdorf (Ks.) 9. Gyrophaena affinis Sahlb. ibid. (Ks.), boleti L. ibid. (Ks.). Hypocyptus seminulus Er. Schweinsdorf (Gb.), Planken der Lübener Bahn b. L. (G.). Tachinus scapularis Steph. Quanzendorf (Gb.). Conurus immaculatus Steph. Buchwald (G.), Ullersdorf (Ks.), lividus Er. Neisse (Gb... Ich halte diese Art nicht für Abart von pedicularius Grav., sondern mit Seidlitz für sp. pr., da die Decken stets länger sind. als bei pedicularius. Conurus pedicularius Gr. Schweinsdorf (Gb.). Bolitobius exoletus Er. Ullersdorf (Ks.) 9. Megacronus rufus Er. Schweinsdorf (Gb.). Quedius vexans Epp. Neisse (Gb.), cinctus Payk. Quan- zendorf (Gb.), limbatus Heer. Hochwald (Gb.), seintillans Gr. und lucidulus Er. Ullersdorf (Ks.). Philonthus addendus Rossi an faulenden Blätterpilzen bei Neisse (Gb.), sordidus Gr. Quanzendorf (Gb.), thermarum Aub. an warmem Pferdedünger-Kompost L. n. s. (G. Ks.), longicornis Steph. unter Laub, Neisse (Gb.), fumarius Gr. Neisse (Gb.). Othius myrmecophilus Ksw. Ullersdorf (Ks.). Baptolinus affinis Payk. Riesengebirge (Gb.). Leptacinus parumpunctatus Gyll. n.s. an Pferdedünger- Kompost. Buchwald, L. (G.), linearis Gr. unter batychrus und z. T. ebenso gefärbt, mit Vor. bei L. 8. 9.,(G.). Xantholinus distans Rey. Quanzendorf und Hochwald (Gb.). Lathrobium ripicola Czwalina Neisse (Gb., pallidum Nordm. Schweinsdorf (Gb.). Scopaeus cognatus Rey. Waldenburg aus faulen Pilzen (Gb.), Quanzendorf an Birkensaft (Gb.). Stilicus orbiculatus Er. Neisse (Gb.), Quanzendorf aus Maisstoppeln (Gb.). Sunius immaculatus Steph. Neisse (Gb.). Paederus brevipennis Lac. Quanzendorf (Gb.). Stenus crassus Steph. Neisse (Gb.), brunnipes Steph. = 9 =—— Buchwald (G. 6.), fornicatus Steph. Neisse (Gb.), Kolbei Germ. Hochwald (Gb.), coarctatus Epp. Altvatergipfel (Gb.). Oxytelus Fairmairei Pand. Waldenburg, unter Ahornmoos (Gb.), elypeonitens Pand. Ellgut (Gb.). Trogophloeus fuliginosus Gr. an einem Komposthaufen in Buchwald ns. (@. 6), pusillus Gr. ibid., z. hie (@). Syntomium aeneum Müll. Waldenburg (Gb.). Ein Stück des häufigen Omalium rivulare Payk. mit ganz dunklen Fühlern ist wohl s. s. Gb. fand ein solches. Omalium exiguum Gyll. Schweinsdorf (Gb.), pusillum Gr. Ullersdorf (Ksm.) und zwar die var. punctipenne Th, welche, wie es scheint, die Berge bevorzugt; monilicorne Gy]. Mittelberg bei Wölfelsgrund unter Ahornrinde (Gb.), scabriusculum Kr. Ullersdorf, unter einer Wildraufe (Ks. 9), excavatum Steph. und concinnum Marsh. Ullersdorf (Ksw. 9.). Anthobium aucupariae Ksw. Quanzendorf (Gb.), Marshami Fauv. Waldenburg (Gb.) 5. Protinus atomarius Er. Ullersdorf (Ks.). Megarthrus nitidulus Kr. Schweinsdorf (Gb.), affinis Mill. Quanzendorf (Gb.). Phloeobium clypeatum Müll. Quanzendorf (Gb.). Bythinus validus Aub. Hochwald (Gb.). Tychus niger Payk. Wiesenberg i. Rsgb. (Gb.). Euplectus sanguineus Denny in Kompost und unter fau- lem Heu, Liegnitz (G.), piceus Mot. unter morschen feuchten Holzspänen bei Waldenburg (Gb.). Trichonyx sulcicollis Reichb. Weissenroder Damm b. L.. unter Rinde eines morschen Ulmenstumpfes bei Ameisen (& 52): Cephennium laticolle Aub. ist im Verzeichniss zu streichen und dafür zu setzen C. Reitteri Bris., laticolle Rttr. Neisse und Quanzendorf (Gb.). Euconnus denticornis Müll. Hochwald (Gb., nanus Schaum. Buchwald (G. 6.). Für Choleva angustata F. unseres Verzeichnisses ist Ch. Sturmi Bris., angustata Er. Rttr. zu setzen. An einer # Mauer, Neisse (Oberstabsarzt Dr. Marx). PtomapHhagus fuscus Pz. Schweinsdorf, Quanzendorf (Gb.). ° — Zu nigricans gehört als synonym (nach Ganglbauer) auch der 1889 im Verz. als sp. pr. publizirte Tlavicornis | Th. Er lässt sich sehr wohl als unausgefärbter nigricans auffassen. Dagegen bildet der im Verz. mit nigricans ver- einigte fuliginosus Er. (nach Ganglb.) gute Art und ist als var. zu streichen. — P. grandicollis Er. Quanzendorf ° (Gb.), anisotomoides Spence. QJuanzendorf, unter Moos- stoppeln, Schweinsdorf (Gb.). Im Verzeichniss istumzuändern (nach Ganglb.) Hydnobius punc- tatissimus Steph. in punctatissimus Er. punctatus Gyll., multipunctatus Gyll. und zu H. punctatus St. ist als synonym hinzuzufügen punctatissimus Steph. Cyrtusa minuta Ahrens ist bei L. s. s, ziemlich häufig dagegen C. pauxilla Schmidt. Agathidium mandibulare St. Glatzer Geb. (Gb.), varians Beck. Neisse (Gb.). Cybocephalus politus Gyll. Riesengeb. (Gb.). u Clambus minutus St. Riesengeb., Neisse, Quanzendorf (Gb.), Ullersdorf (Ks.). C. punctulum Gyl. sieht Ganglb. nur als Zwergform von minutum an, wäre dann zu streichen. Millidium minutissimum Motsch. Buchwald, an einem Düngerhaufen (G. 6.) z. s. Ptilium Spencei Allib. und excavatum Gillm., beide n. s. mit Vor. (G2.0).akfıne Br. Rieseb(Gb)): Nephanes Titan Newm. N. s. mit Vor. und im Bruch bei faulendem Heu, auch bei Kompost bei L. (G. 6-9). Trichopteryx Chevrolati Allib. Buchwald bei Kompost (G. 6) Liegnitz im Bruch, "an "beiden ‘Orten Ss. 5. .(G. 9): brevipennis Er. Buchwald (G.), Neisse (Gb.), lata Matth. Ullersdorf und fascicularis Mtth. ibid. (Ks.), atomaria var. Oertzeni Flach. Wölfelsgrund (Gb.), thoracia Waltl. L. im Bruch unter faulendem Heu (9) und Buch- wald an Kompost (6 G.). Eine Orthoperus-Art bleibt mir fraglich, die ich in keiner der Beschreibungen von Kraatz, Reitter und Ganglbauer er- wähnt finde, eine grössere 0,7 bis 0,3 mm lange braune Art, mit seitlich, hinten und an der Basis quer genetzten, in der Mitte gleichmässig, aber sehr flach rundlich-maschigen Decken und undicht stehenden, einfachen, graden Strichpunkten, die scheinbaren Striche von 3—4facher Länge der Doppelstriche _ von ©. Kluki und nur unterm Mikroskop deutlich als Haare erkennbar. Ganglbauer hält sie für atomus; mir freundlichst von ihm später gesendete Stücke bestätigten es. Vorläufig möge darauf aufmerksam gemacht sein, dass Schlesien fünf gut unterschiedene Orthoperus-Arten zählt. Im Verzeichniss ist OÖ. punctum Marsh. als synonym zu atomus Gyl. zu setzen. Phalacrus substriatus Gyll. Altvatergeb. (Gb.). Myrmecoxenus vaporariorum Guer. Töpferberg bei L. in Kompost (9. G.). Talmatophilus sparganii Ahrens. Neisse (Dr. Marx). Für Cryptophagus baldensis ist im Verzeichniss zu setzen C. silesiacus Ganglb. — C. Schmidti Sturm. Neisse (Gb), subfumatus Kr. Wiesenbaude (Gb.). Coenoscelis ferruginea Sahlb. Riesengeb. (Gb.). Atomaria diluta Er. Quanzendorf, unter Maisstengeln und Schweinsdorf (Gb.). — A. alpina Heer ist im Verzeichniss zu elongatula zu ziehen, atrata Reitt. als var. zu pro- lixa Er., ebenso pulchra Er.; A. pulchella Heer soll heissen pulchella Rttr., diese dagegen tritt als synonym zu munda Er. und pulchella Heer zu nigripennis Payk. (Nach Ganglb.) A. munda bei L. nur in ı Stck. (,bieoler Kr, T. (G), tursida "Pr: Schweinsdor: (Gb.). Lathridius lardarius Deg. Quanzendorf und Neisse (Gb.), angusticollis Hummel. Riesengeb. (Klette's Sammlung nach Gb.), Neisse (Gb.), Bergrothi Reitt. Kottwitz bei Breslau (Gb.). Enicmus hirtus Gyl. Riesengeb. (Gb.). — In unserm Ver- zeichniss steht E. anthracinus als synonym bei minutus, dahin zieht ihn auch Ganglb., Seidlitz dagegen zu brevicollis, 3 von dessen g' Ganglb. sagt, dass es 2 kräftige Höckerchen in der Mitte des Hinterrandes vom letzten Segment habe. Darnach fehlt uns der brevicollis, also der Seidlitz’sche anthracinus. Und doch möchte ich die im Gebirge so häufige Form des minutus, die bisher als anthracinus galt, genauerer Beachtung werth halten, da Hinterbrust und erster Bauchring nie dicht punktirt sind, wie bei unserm minutus der Ebene. Aber ich habe trotz eines sehr reich- lichen Materials auch noch keine Höckerchen sehen können, so dass es wohl brevicollis nicht sein kann. Corticaria linearis Payk. Riesengeb. (Gb.). — Nach Ganglbk. ist C. denticulata Gyl. mit impressa Ol. zu vereinigen. — C. foveola Beck. Wölfelsgrund (Gb.). Nach gefälliger brieflicher Mittheilung des Herrn Dr. Rodt— Prag ist von ihm Epuraea Fussi nicht bei Spindelmühl (Zeitschr. f. E. in Breslau 1900, p. 5) gefunden worden, sondern irrthümlich aufgeführt. Meligethes lumbaris St. Quanzendorf (Gb.), bidens Bris. Buchwald (G. 6.), bidentatus Bris. Quanzendorf (Gb.). Rhizophagus perforatus Er. Buchwald (G. 6), bipustu- latus F. nur mit heller Spitze der Decken: Schweinsdorf (Gb.). So selten. Laemophloeus alternans Er. Buchwald (G.. Zweiter schles. Fundort. Monotoma subquadrifoveolata Waterh. ist als eigene Art zu cassiren und tritt als Var. zu picipes Hbst. (nach (Ganglb.). Kommt bei L. unter pieipes zuweilen vor (G.). Hadratoma marginata Payk. Hochwald, von einem alten Knüppelzaune geklopft (Gb.). Anthrenus verbasci L. Neisse (Gb.). Acritus nigricornis Hoffm. und seine Var. affinis m., also die Form mit einfachen und Strichpunkten auf den Decken kommen bei L. mit einander und in ziemlich gleicher Zahl vor, es könnte daraus mit Wahrscheinlichkeit geschlossen werden, dass es die beiden Geschlechter der Art sind, zu- mal andere Unterschiede nicht bemerkt werden. Ein 2tes Stück der Var. suleipennis Fuss in Kompost bei L. (G. 9.). — I 3 So Cryptohypnus rivularius Gyll. Wiesenberg im Rieseng. in trockenem Moose zwischen Steinen mehrfach (Gb. 7). Corymbites pectinicornis L. Hochwald (Gb.). Dasytes fusculus Ill. Hochwald (Gb.). Bruchus (Ptinus) subpilosus var. nigrescens Gerh. Waldenburg, unter Ahornrinde (Gb.), bicinctus St. Wal- denburg (Gb.), subpilosus St. Ullersdorf (Ks. 9). Nach dem Kataloge von 1891 sind B. bidens Ol. und raptor St. 2 gute Arten. Anobium emarginatum Dft. Quanzendorf (Gb.). Hedobia imperialis L. Hochwald (Gb.). Cis festivus Pz. Hochwald (Gb.), lineatocribratus Mell. Ennearthron cornutum Gyl. Hochwald (Gb.). Scaphidema metallicum F. Hochwald (Gb.). Omias forticornis Boh. Schweinsdorf (Gb.). Ein Erkennungszeichen für Hypera palumbaria im Vergleich mit comata und oxalydis ist auch die Grundskulptur des Halsschildes: bei palumbaria besteht dieselbe aus dicht gestellten rundlichen, etwas gewölbten Felderchen, einem Lederwerk ähnlich, bei comata aus queren Runzeln und bei oxalydis aus glatten Flächen. H. comata Boh. Waldenburger Gebirge bei Lomnitz (Ks.). Liosoma cribrum Gyll. Waldenburg, unter Ahornrinde (Gb.), Riesengeb. (Klette’sche Sammlung nach Gb.). Trachodes hispidus L. Ohlau (S.) n. s. an abgefallenen Eichenästen, Schweinsdorf (Gb.). Dorytomus occalescens Gyll. Buchwald (G.). Bagous tempestivus Hbst. Quanzendorf (Gb.). Acalles lemur Germ. Neisse und Quanzendorf (Gb.). Balaninus venosus Grav. Schweinsdorf (Gb.). Anthonomus humeralis Pz. Im v.]J. hfg. auf Haseln, d. ]J. fast noch verbreiteter auf Prunus padus. Buchwald (um die Niederteiche) 6. (G.). Miarus graminis Gyll. Das erste Stück für die L. Gegend an einem abgeschälten Weidenstamme (8) und Buchwald (G. 6). Orchestes subfasciatus Gyll. Schweinsdorf und ery- thropus Germ. ibid. (Gb.). 3% Ceuthorrhynchus viduatus Gyll. Schweinsdorf (Gb.) litura F. Neisse (Gb.), rugulosus Hbst. Quanzendorf und Neisse (Grb.). Apion assimile Kirb. Schweinsdorf (Gb.), filirostre Kirb. ibid. Rhynchites interpunctatus Steph. Schweinsdorf und Brieg (Gb.), pauxillus Germ. Neisse und Quanzendorf, (Gb.). Xyleborus dryographus Ratzeb. Panten (Ks.). Grammoptera ruficornis F. Schweinsdorf (Gb.). Rhopalopus macropus (erm. Quanzendorf (Gb.) Stenostola ferrea Schrank. Schweinsdorf, von einer Linde. Schweinsdorf (Gb.). Pachnephorus pilosus Rossi. Neisse (Gb.). Neuheiten der schlesischen Käferfauna aus dem Jahre 1900. Von J. Gerhardt — Liegnitz. Cercyon plagiatus var. terminatus Marsh. L. und Buch- wald i. Riesengeb. an Mist (G.). Leptusa puellaris Hampe. Dr. Lokay—Prag fand diese Art zahlreich durch Sieben aus Graswurzeln und Vaccinium auf dem Altvater. Durch Vergleich mit typischen Stücken der L. puellaris konnte die Identität mit ihr festgestellt werden. Dr. Lokay hat sie als L. sudetica in der Wiener entom. Zeitschr. beschrieben. — Nach ihm sammelte dieselbe Art auch Herr Greneralmajor Grabriel—Neisse ebendaselbst ziem- lich zahlreich, fand auch ein Stück davon auf dem Glatzer Schneeberge und eins auf dem Wiesenberge im Riesen- gebirge.e Anfang August fand Herr Landgerichtsrath Kossmann—Liegnitz ein Stück bei Ullersdorf Kreis Landes- hut, also im Rabengebirge. Es lässt sich daraus schliessen, dass das bisher übersehene Thier über fast die ganzen Su- deten verbreitet ist, aber nur im südöstlichen Zuge derselben zahlreicher auftritt und nicht blos aufs Hochgebirge be- schränkt ist, sondern auch bis ins Vorgebirge herabsteigt. Da in der Beschreibung Dr. Lokays die Kennzeichen des g nicht erwähnt sind, so füge ich hinzu: d: Ventralplatte des vorletzten Hinterleibssegments bis auf den Grund gespalten; Aftersegment auf der Ventral- seite mit sehr deutlichem Kiel und seitlich mit gebogenem, schmalen Anhängsel. RE ah Dinarda pigmaea Wassm.. Herr Dr. Rodt— Prag hatte die Freundlichkeit, mir Wassmann’sche Stücke zur Verfügung zu stellen. Die Art steckte in meiner Sammlung als dentata Gr. und stammt aus dem Bober-Katzbaciıgebirge (Hohe Gulge). Homalotaindubia Sharp. Mehrfach im Wölfelsgrunde der Graf- schaft Glatz unter einer Vogelleiche (Würger) in Moos (Gabr.). H. germana Sharp., arenicola Thoms. Buchwald i. Rsg. bei Mist (Gerh.), Nimptsch und Riesengebirge (Gabr.). H. inconspicua Er. Altvater (Gabr.). Quedius ochripennis Men. Im Angeschwemmten der Katz- bach bei Liegnitz (Rektor Kolbe). Xantholinus longiventris Heer trenne ich von linearis als sp. pr. (S. meine Abhandlung.) Die Art tritt also dem Numerus schles. Käfer zu. Stenus excubitor Er. Ein Stück dieser Seltenheit, ein d', siebte Herr Rektor Kolbe im »Verlorenen Wasser« bei Panten Kr. Liegnitz aus Laub. 6. Thinodromus hirticollis Muls. et Rey. Gelegentlich einer Katzbach-Ueberschwemmung bei Liegnitz einige Stücke. (Kolbe.) Omalium concinnum var. atrum m. Decken schwarz- braun. Ein Stück dieser Form bei Buchwald i. Rsg. ge- köschert (Gerh.) 6. Ptomaphagus fuliginosus Er. Nach Ganglb. sp. pr. Liegnitz (Gerh.), Glatzer Geb. (Gabr.). Phosphuga atra var. subparallela Rtt. Bisher nur aus dem Kaukasus und Sibirien bekannt. Bei Neisse (Gabr.). Ptenidium intermedium Wank. Jakobsdorfer See (Kolbe). Ptenidium turgidum Thoms. Kaltwasser Kr. Lüben (Kolbe). Micrus filicornis Fairm. Im Bruch des Schwarzwassers bei Liegnitz unter faulendem Heu. 9. ı0. Selten (Gerh.). Baeocrara littoralis Thoms. Einige Stücke im Raben- gebirge bei Ullersdorf unter einer Wildraufe (Kossmann, 8). Es dürfte dies der zweite Fundort für Deutschland sein. Atomaria clavigera Ganglb., atra Rttr., non Herbst. In der Ebene und im Vorgebirge. Brechelshof unter Moos 7. Lähn, Liegnitz (5. G.). Cantharis figurata var. luteata Schilsky. Häufig Anfang Juni in Buchwald i. Rsgb. in der Nähe von Teichen von Prunus padus geklopft, auch einige Stücke, bei denen das sonst schwarze Schildchen mehr oder weniger, sogar ganz gelb erscheint. In diesem Falle ist die Art immer noch am besten an den schmal gelb gesäumten Abdominal- segmenten zu erkennen und von C. bicolor mit breit ge- säumten Segmenten gut zu unterscheiden. Apion pisi var. Kossmanni Gerh. So nenne ich ganz schwarze Stücke des sonst blauen pisi, von denen eins Herr Landgerichtsrath Kossmann von hier griff. Choragus Sheppardi var. nitidipennis m. Von dieser Var. haben mir 3 Stücke vorgelegen, eins aus dem »Ver- ' lornen Wasser«, unter Laub gefunden (verunglückt), eins von früher her in meiner Sammlung und eins von Neisse (Gabr.). Keins dieser 3 konnte piceus sein, da die Hals- schildbildung ganz die von Sheppardi ist. Ausserdem stim- men die Stücke auch in der Grösse mit dieser Art überein. Aber die Decken haben den Glanz derer von piceus und die Inserstitien ihrer Punktreihen zeigen eine sehr schwache, undeutliche Punktirung. Möglich, dass hier eine dritte Art vorliegt. Longitarsus nigerrimus Gyll. Ein Stück bei Neisse (Gabr.). Nachtrag. Helophorus crenatus Rey. Im Schwarzwasserbruch bei Liegnitz z. hfg., Brechelshof Kr. Jauer, Neuhaus im Wal- denburger Berglande in einem reich mit Glyceria fluitans bewachsenen Tümpel häufig. Dagegen ist strigifrons Thoms. bei Liegnitz und an den beiden anderen Orten noch nicht aufgefunden. Ob die von Letzner als strigifrons aufgeführte Art richtig bestimmt ist, kann nur seine Sammlung. ent- scheiden. (determ. Ganglbauer.) Der Numerus aller sicheren schlesischen Käferarten be- trägt jetzt 4400. —— I —— Eine neue Käferart. Von J. Gerhardt — Liegnitz. Salpingus Gabrieli n. sp. Elongatus, niger, nitidus, glaber. Antennis basi rufo- testaceis, apicem versus nigris, articulis 7—ı0o tam longis quam brevibus. Capite inter oculos non evidenter convexo, hic inter antennarum insertiones depresso et ibi fere quater latiore quam longiore. Labro paulo longiore quam latiore. Thorace ante tam lato quam caput, cordiforme. Capite thoraceque densissime punctatis, hoc post basim paulum depresso. Elytris fere parallelis, subdepressis, paucis transversalibus depressionibus post basim. Femoribus nigris, tibiis tarsisque majus minusve dilutis vel ob- scuris. Long. 3 mm. In montibus Silesiae. Die nach mehreren Exemplaren beschriebene Salpingus- Neuheit gehört der Beschaffenheit der Oberlippe nach der Untergattung Rabocerus Muls. an. Ihr nächster Anverwandter ist Rabocerus foveolatus. R. Lederi Rttr. kommt wegen seiner stark gewölbten Decken nicht in Frage, und von den echten Salpingus-Arten hat nur der französische Reyi Muls. grössere Aehnlichkeit mit Grabrieli. Rabocerus Gabrieli ist leicht erkennbar an der bei aus- gefärbten Stücken stets schwarzen Farbe seiner Ober- und Unterseite, dem fast ungewölbten Scheitel, dem schwachen Quereindrucke des Halsschildes, den fast parallelen, etwas flach gedrückten, längeren Flügeldecken, den schwarzen Schenkeln und der dichten Punktirung auf Kopf und Halsschild. Eine Vergleichung mit Rabocerus foveolatus führte zu. folgenden Resultaten, Die durch den Ausschnitt für die Fühler-Insertion gebildete seitliche Ecke des Vorderkopftes liegt bei Gabrieli deutlich näher den Augen als dem Vorderrande der Oberlippe, bei foveolatus ziemlich in der Mitte. — Die Oberlippe von Ga- brieli ist etwas länger als breit, bei fov. etwas kürzer als an der Basis breit, beide in der Basalhälfte durch sehr dichten, äusserst feinen Chagrin matt. — Oberlippe und Kopfschild von Gabrieli sind verschiedenfarbig, letzteres braungelb, Oberlippe dunkler, bei fov. gleichfarbig braungelb. — Das Kopfschild von Gabrieli ist durch eine feine Kante vom Vorderkopfe ge- trennt, bei foveol. fehlt dieselbe. In beiden Arten ist das Kopf- schild unpunktirt, aber bei foveolatus von vorn nach hinten reichlich nur halb so breit als bei Gabrieli. — Der Vorder- kopf von Gabrieli, also der Theil zwischen den Kopfecken und dem Kopfschilde, ist quer fast viermal so breit als lang, dicht gerunzelt und schwach punktirt, bei foveol. nur doppelt so breit als lang und weitläufig gerunzelt und stärker punktirt. — Die Stirn ist bei Gabrieli flach eingedrückt und sehr dicht und ebenfalls stärker punktirt als der Vorderkopf, bei foveol. deut- lich eingedrückt, ebenso stark, aber weniger dicht punktirt als der Vorige. — Der Scheitel von Gabrieli ist ganz schwach gewölbt, tief, sehr dicht punktirt, mit Spuren von Chagrin, die Punktkanten berühren sich; foveol. ist hier weniger dicht punk- tirt, doch eben so kräftig und die Punkte sind durch ebene, glatte Flächen getrennt, Chagrinspuren aber nicht vorhanden, der Scheitel dagegen deutlich gewölbt. — Die yorletzten vier Fühlerglieder sind bei Gabrieli, von der Breitseite gesehen, so lang als breit, bei foveol. etwas breiter als lang. Die Farbe der Fühler ist bei den sechs letzten Gliedern fast schwarz bei Gabr., bei foveol. höchstens schwarzbraun, gewöhnlich heller. — Bei Gabrieli ist das Halsschild vorn so breit als der Kopf, bei foveol. daselbst etwas breiter als der Kopf mit den Augen, dieser an der Basis halb so breit als die Decken, bei foveol. etwas breiter als die halbe Deckenbasis. Punktirung in beiden Arten wie bei ihrer Stirn und ihrem Scheitel. Die den abgerundeten Vorderwinkeln des Halsschildes parallel lau- fende punktirte Innenfurche reicht bei Gabrieli bis zur Seiten- —— 2 [0] — randmitte, bei foveol. bis ”/; des Seitenrandes. Bei Gabrieli ist der Quereindruck vor der Halsschildbasis kaum und ein zweiter Ouereindruck in der Mitte des Halsschildes nur schwach an- gedeutet, ein schwacher Wulst bezeichnet gewöhnlich die Grenze zwischen beiden Impressionen; bei foveol. ist der erste der beiden Eindrücke sehr deutlich, gewöhnlich durch eine Connec- tivfläche in zwei Grübchen getheilt, die mehr oder weniger nach aussen oder innen liegen und zuweilen sogar seitlich mit dem zweiten, schwächeren Quereindrucke in Verbindung stehen. — Die Decken sind bei Gabrieli nur sehr flach gewölbt und etwas länger als bei foveol.; sie besitzen hinter der Basis eine schwache, aber deutliche Querdepression und hinter dieser, vor der Mitte, noch eine zweite, zuweilen undeutliche, yon der Seite gesehen am besten erkennbare. Die Punkte ihrer nur in der Mittelzone regelmässigen Streifen stehen wie bei Stirn, Scheitel und Halsschild ebenfalls so dicht an einander, dass sie sich mit ihren Kanten berühren. Die ungradzahligen Interstitien führen einige wenige zerstreute Punkte. Die Seiten verlaufen fast parallel. — Bei dem gewölbten foveolatus ist der Quereindruck hinter der Basis noch etwas deutlicher als bei Gabrieli, so dass sich zwischen Schulter und Schildchen eine flachgewölbte An- schwellung bildet, wie sie auch, doch schwächer, bei Gabrieli sichtbar ist; der zweite Eindruck vor der Mitte fehlt jedoch. Die Anordnung der Streifen gleicht der bei Gabrieli, aber die Punkte derselben berühren sich nicht. — Die Beine von Ga- brieli sind etwas schlanker als die von foveol.,, die Schenkel stets schwarz, Schienen und Tarsen mehr oder weniger heller oder dunkler bräunlichgelb und an der Innenseite deutlich fein und ziemlich lang, etwas schräg abstehend behaart. An den Beinen von foveol. sind die Schenkel nie ganz schwarz, sondern meist heller gefärbt, noch heller Schienen und Tarsen und die Behaarung ist eine viel kürzere. — Der Penis ist bei Gabrieli gegen das Ende stärker gebogen und die scharfe Spitze deut- lich länger als bei foveolatus. Einige Stücke dieser Art klopfte Herr (Generalmajor Gabriel-Neisse von trockenen Buchen- und Fichtenästen und einige fanden sich unter Ahornrinde bei Waldenburg am Alt- vater, ı Stück stammt von Mittelberge bei Wölfelsgrund und eins steckte in der Klette’schen Sammlung mit der Bezettelung »Riesengebirge.« Hiernach scheint das Thier im ganzen Zuge der Sudeten vorzukommen, steckt vielleicht auch noch in man- chen Sammlungen bei foveolatus, mit dem allein es nur ver- wechselt werden kann. Dem oben genannten Entdecker, einem der ausdauerndsten und eifrigsten Mitarbeiter an der Erforschung der schlesischen Käferfauna zu Ehren ist die Art benannt. Biologisches. Ueber die Zucht von Arctia flavia. Am 20. August ı8g9g erhielt ich 32 Eier von Arctia flavia aus Davos in der Schweiz, die schon wenige Stunden nach Empfang die Räupchen ergaben. Dieselben wurden in einem Glaskräuschen mit Salat und Löwenzahn gefüttert und häuteten sich bereits am 26. das erste und am 31. August das zweite Mal. Im September verminderte sich indess aus mir unbe- kannten Ursachen die Fresslust und demzufolge die gleich- mässige Entwickelung so erheblich, dass während des ganzen Monats nur 2 Häutungen in sehr verschiedenen Intervallen er- folgten, wobei eine Anzahl im Wachsthum zurückgebliebener Raupen zu Grunde gingen. Im Oktober nahmen die Raupen, soviel ich wahrnahm, überhaupt kein Futter mehr an, sondern begaben sich schon in die Winterruhe, die in einem aus Drahtgeflecht bestehenden Raupenkasten auf dem Hausboden erfolgte. Im März des nächsten Jahres war dieselbe beendet und zählte ich noch ı7 lebende Raupen von sehr verschiedener Grösse, die aber keine rechte Fresslust mehr entwickelten, ob- wohl ihnen ganz frisches saftiges Futter vorgelegt wurde. Leider gingen in den ersten drei Wochen nach der Ueber- winterung wiederum 6 Raupen und zwar die kleinsten ein, so dass ich nur noch ıı lebende Raupen hatte. — Anfang April waren mir Räupchen von Eugonia autumnaria ausgekommen, die ich mit Lindenblättern fütterte, und da in dem ziemlich geräumigen Kasten, in welchem ich die flavia zog, noch Raum genug für die autumnaria-Raupen war, so sperrte ich letztere dazu. Zu meinem Erstaunen fand ich bei der nächsten Fütterung sämmtliche flavia-Raupen auf den Lindenblättern mit grossem Appetit fressend, was mir um so wunderbarer war, als diese Raupen sonst nur an niedern Pflanzen leben und Linden auch in der Höhe der Alpen, wo flavia vorkommt, kaum mehr wachsen dürften. _ Von nun an nährten sie sich ausschliesslich nur von Lin- denblättern bis zu ihrer jetzt rasch vor sich gehenden Ver- puppung. Bei dem ziemlich verschiedenen Entwickelungsgrade der einzelnen Raupen erfolgte das Einspinnen sehr verschieden, so dass der erste Falter schon ausgekommen war, während noch 5 Raupen fleissig: frassen. | | Die erste Raupe spann sich am 9. Mai ein und ergab bereits am 31. dss. Mts. den Schmetterling — ı normalen d; also Puppenruhe ca. 3 Wochen. Das Schlüpfen der ıı erzielten Halter 7 oe und>4 9/97 — erfolgte, in. der Zeit vom 31. Mai bis zum 8. August ı899. Eine zweimalige Ueber- winterung fand also nicht statt. Schnabel. Pleretes matronula L. Von 24 im März 1898 abgesetzten matronula-Eiern erhielt ich nach ı4 Tagen 23 Räupchen, welche in den ersten Tagen als Nahrung Salatblättchen erhielten und annahmen. Nach der ersten Häutung wurden sie in einem engen hohen Glaskästchen auf Himbeerzweige mit noch recht kleinen Blättchen gesetzt, dort verblieben sie wieder circa ı4 Tage. Die Himbeerblätter schienen ihnen nicht recht zu behagen und versuchte ich es mit Prunus padus, welches sie ausserordentlich gern frassen, ebenso gern wurde Evonymus europaeus angenommen. Diese beiden Arten habe ich nun den Thieren nur vorgesetzt. Da ich nicht alle Tage das Futter erneuern konnte, so musste ich es ins Wasser stellen, habe aber stets nach spätestens 3 Tagen frische Zweige eingestellt. Die Raupen gediehen zusehends und hatten nach 6 Wochen schon die bräunliche Färbung der Haare angenommen. DBe- sprengt mit lauem Wasser wurden sie bei Erneuerung des Futters. Bei Eintreten der Häutung setzten sich sämmtliche Thiere in einem Winkel zusammen und zogen mit Fäden Blätter und kleine Zweige zusammen, um sich zu schützen, ich hatte alsdann nicht nöthig, frisches Futter einzustellen, da es oft 6—7 Tage dauerte, ehe die Thiere wieder an die Nahrung gingen. Anfang Oktober waren ı9 Raupen übrig geblieben. 4 Stück waren eingegangen, meist beim Häutungsprozess, der Rest, also ı9 Stück, waren vollständig ausgewachsen und zur Ueber- winterung reif. Da ich sie jetzt noch nicht ins Winterlager bringen konnte, so wurde der Kasten mit ihnen in ein kühles Zimmer gestellt und dort bis Eintritt kalter Temperater be- lassen. Mitte November brachte ich die noch munteren Rau- pen, welche die letzte Zeit fast keine Nahrung angenommen, in einen geräumigen, mit Moos und Topfscherben zu \ı an- gefüllten Kasten — die Wände Drahtgeflecht — unter, Der Kasten wurde auf dem Balkon, welcher aber nicht mit Eisen- gittern, sondern ummauert ist, daher Schutz gegen Wind ge- währt, gestellt. Anfang Februar wurde der Kasten herein- genommen, zuerst in ein kälteres, darauf wärmeres Zimmer gestellt und alle Wochen einmal wärmeres Wasser durch den Kasten gegossen. Hin und wieder erschien eine Raupe am Kastenrande, um bald wieder zu verschwinden, später wurden in den Ecken am Boden Gespinnste bemerkt. Die Falter er- schienen Anfang April und zwar 14 Stück schöne grosse Thiere. Jander. Thais polyxena Schiff. wurde von mir als Raupe bei Krapina in Kroatien, wo ich mich vor einigen Jahren mehrere Wochen zur Kur aufhielt, häufig gefunden, und zwar an Aristolochia clematitis (Oster- luzei). Versuche mit anderem Futter waren erfolglos, die Thiere wären eher verhungert, als dass sie anderes Futter angenom- men hätten. Bei meiner Abreise konnte ich einige 60 Puppen mitnehmen. Ein grosser Theil Raupen musste wieder an den Fundort, einen von der Reblaus zerstörten Weinberg, gesetzt werden, da ich dieselben, mangels Futter auf der Reise bezw. hier in Breslau, nicht mitnehmen konnte. Ende März und bis Mitte April nächsten Jahres schlüpften die Falter aus und zwar zu meiner Ueberraschung und Freude nur Stücke, welche ganz erheblich von der Stammform abwichen, ca. 20 Stück der ab. ochracea Stdg., davon ı Stück von orange Färbung, der griechischen Form ähnlich (befindet sich in der Stertz’schen Sammlung), nächstdem die ab. cassandra Hüb. in schönen Stücken, sehr dunkel gehalten, die schwarzen Flecke bei einigen zu Wellenlinien verschmolzen; auch waren sämmt- liche Falter sehr gross. Die typ. Form Polyxena war garnicht vertreten. Ein grosser Theil dieser Falter ist in den Besitz der Herren Wiskott und Stertz übergegangen, in meiner Sammlung befinden sich je 4 Stück davon, welche mir viel Freude machen. Um nun festzustellen, ob von dieser Stelle die Raupen nur aberr.-Falter ergeben, verschaffte ich mir durch Vermitte- lung eines dortigen Bekannten wieder im Sommer darauf eine Anzahl Puppen und zwar ca. 150 Stück. Ich überwinterte dieselben genau so wie die früheren (auf einem Balcon) und erwartete nun gespannt das Resultat dieser Zucht. Genau wie früher schlüpften die Falter, normale schöne Thiere, aber nur die Stammform, aberr.-Stücke nur in geringer Zahl, von 150 Puppen 20 Stück und auch nicht so gelb bei ab. Ochracea und so schwarz (cassandra), wie das Jahr vorher, auch waren mehr unausgebildete Falter als bei der vorherigen Zucht, wo keine Puppe den Falter versagte. Was mag nun wohl zu den Abweichungen der ersten Zucht Veranlassung gegeben haben? Als ich die Raupe fand, war ein sehr nasses Jahr, dort jeden Tag von ıo Uhr Vor- mittag bis 4 Uhr Nachmittag Gewitter, die übrige Zeit schön warm. Die Pflanzen waren sehr üppig gewachsen, während das Jahr darauf nach mir zugegangener Mittheilung es dort sehr trocken gewesen sein soll, die Pflanzen demnach nicht so saftreich, was wohl recht gut auf die Färbung Einfluss haben könnte. Leider habe ich weitere Beobachtungen nicht anstellen können, da die Fundstelle wieder mit Weinpflanzen bestellt und demnach Osterluzei nicht mehr geduldet wurde. Auch in der näheren Umgegend ist die Pflanze von meinem dortigen Bekannten nicht mehr aufgefunden worden. Jander. Lucanus cervus L. kommt in der Umgegend von Trentschin in Ungarn häufig vor. Die Larve habe ich wiederholt lebend in angebrochenen wilden Birnbäumen gefunden. Der Waldbestand besteht zu- meist aus Buche und Nadelholz, Eiche ist nicht vorhanden, oder doch nur ganz vereinzelt als Strauchwerk. Häufig findet man an freien Berglehnen wilde Obstbäume, welche von den Viehhirten durch Anlegen von Wärmfeuern angebrannt und demzufolge abgestorben sind. Die so zerstörten Bäume fallen bei stärkerem Winde leicht um und ist es alsdann nicht schwer, die daran lebenden Insekten zu finden bezw. zu beobachten. Käferreste waren im Mulm der hohlen Stämme häufig sowohl von der Stammform als auch von v. capreola D. und Dorcus parallelepidus L. Die lebenden Käfer selbst habe ich in Anzahl, das eine mal innerhalb "/s Stunde 28 Stück L. cervus beiderlei Geschlechts von einem einzigen wilden Birnbaume abgenommen und zwar nur von den unteren erreichbaren Zweigen, ein grösserer Theil in den oberen Zweigen war nicht zu erlangen. Auch in den Obstgärten des Ortes waren die Thiere häufig, besonders gegen Abend um die Bäume schwärmend. Die Larven von Luc. cervus scheinen demnach nicht aus- schliesslich auf Eiche als Futterpflanze angewiesen zu sein. Jander. Ueber die Eierablage von Endromis versicolora. Seit meiner Beschäftigung mit der Entomologie habe ich in jedem Frühjahre mehrere Pärchen oder Weibchen von versi- colora im Freien gefunden. Als Lohn für das immerhin müh- same Suchen erzielte ich jedoch von jedem Weibchen kaum 30o Eier und zu meinem Aerger musste ich es mit ansehen, wie diese noch im Besitz fast aller Eier stets abstarben. Dies- bezügliche Anfragen bei hervorragenden Züchtern zeigten mir nur, dass es anderen Sammlern ebenso erginge, wie mir. Im Frühjahre 1893 fand ich an einem Tage wiederum 3 versicolora-Pärchen, und rathlos stand ich wiederum vor der Frage: Wie bringe ich die Weibchen zur Eierablage?> Meine Frau, die mich in entomologischer Thätigkeit schon sehr oft beschämt hat, brachte mich auch diesmal wieder auf eine Idee, deren Durchführung von dem besten Erfolge gekrönt wurde. Wir vergegenwärtigten uns die Art und Weise, wie Crat. dumi seine Eier ablegt, einen Vorgang, den wir im Herbst 1892 zu beobachten genügend Gelegenheit fanden. Wenn nämlich die Weibchen von dumi eine kleine Anzahl Eier abgelegt haben, bleiben sie einige Minuten regungslos sitzen, erheben sich aber dann und fliegen nicht allzuhoch einige Meter weit, um sich dann wieder zur Eierablage niederzulassen. Da manche Thiere also anscheinend Bewegung nothwendig haben, um ihre Eier ablegen zu können, so versuchte ich dies Mittel auch bei meinen versicolora-Weibchen. Nachdem die copula beendet, setzte ich die 3 versicolora-Weibchen frei auf einen Tisch. Einige Zeit verblieben sie in vollständiger Regungslosigkeit; dann aber fingen sie an herumzuflattern und sich an einem vorgehaltenen Birkenzweige zur Eierablage niederzulassen. Kaum 2o Eier hatten aber die einzelnen Weibchen abgelegt, als bei ihnen die leider mir allzubekannte Ruhe wieder eintrat. Da diese jedoch länger anhielt als mir erwünscht war, warf ich die Weibchen einige Male in die Höhe, um sie zum Fliegen zu veranlassen; doch hatte dies wenig Erfolg. Ich fasste hierauf ein Weibchen mit 2 Fingern bei einem Oberflügel und schüttelte es hin und her. Nachdem ich dies einige Male wiederholt hatte, fing es an zu flattern und flog lustig in der Stube herum. Als es sich niedergesetzt hatte, brachte ich einen Birkenzweig in seine Höhe, an welchem es willig eine, Anzahl Eier absetzte, um nachher wieder in Unthätigkeit zu verfallen. Doch riss ich es aus derselben immer wieder auf dieselbe Weise gewaltsam heraus, und so gelang es mir, in ca. 4 Stunden die Weibchen zur vollständigen Eierablage zu bringen und über 800 Eier von denselben zu erzielen. Grützner. —er- ” ”„ € E22 ö Schnabel. Jander. ”„ E27 Grützner. Das Vereinslokal befindet sich im » gelben Löwen« ‚Veteinsnachkichtene he, IE Se Gerhardt, ]. Ueber Xantholinus linearis Kr. und longi- VEBELIS: Heer: N ee Neue Fundorte seltenerer schlesischer Käfer aus dem Jahre 1900 und Bemerkungen . . Neuheiten der schlesischen Käferfauna aus dem Jahre 1900 . Bine-neue-Käferart rar ee ne Ueber die Zucht von Arctia flavia.. . - Pleretes matronmla na r ARHaISspolyzena Schuhe a TBucanus.tgernusila., a UN We Ueber die Eierablage von Endromis versicolora Oderstrasse _3. I Orr rt er SZ ————— Ben . De or * ee u ne :