= ZEITSCHRIFT. ° LOBIE Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben vor. H. Hocke. Berlin C., Prenzlauer Strasse 36. PER TREE ERS TEE TREE FE ARE TREE." "7 "212. AREBEE ARE EEE En Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch die Post innerhalb Deutschlands und Oesterreichs Mk. 3.—, nach den andern Ländern des Weltpostvereins Fres. 4.25 pränumerando Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie*, Berlin C., Prenzlauer Strasse 36, zurichten. Preis derzweigespaltenen Zeile oder deren Raum 20 Pf. Kleinere Beträge sind gleich einzuzahlen, Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale \.ersandporto nicht überschritten wird, betragen 3Mk. No. 9. Berlin den 15. Dezember 1904. XIV. Jahrg. Inhalt: Dr. Julias Hoffmannr. — Statistische Untersuchungen von Oswald Latter betreffend die Masse der RKukukseier. — Die Eier des Sandpfeifers (Totanus solitarius). — Oologisches aus Marburg a. L. — Das Brutgeschäft von Cerchneis tinnunculus (Linne). — Literatur. — Notiz. — Geschäfiliches. — Inserate. Dr. Julius Hoffmann }. Geboren am 11. Juni 1833 in dem Parkhaus seines Vaters, des Verlagsbuchhändlers Karl Hoffmann, in der Feuerseegegend Stuttgarts, wandte sich J. Hoffmann frühzeitig der Vogelkunde zu. Nach mehrjährigem Universitätsstudium in Tübingen machte er geschäft- liche Reisen. Er stand dann später als Verlagsbuchhändler in Stutt- gart mit vielen Ornithologen in Beziehung; mir selbst drückte der muntere, rüstige Alte auf der Versammlung der Deutschen Ornitho- logischen Gesellschaft in Stuttgart 1903 zum ersten und letzten Male die Hand. In seinem letzten Schreiben an mich, datiert vom 3. April 1904, fasst er das Werk seiner Lebensarbeit in folgenden kurzen Zügen zusammen: „Meine ornithologische Tätigkeit fällt namentlich in die 1850er und 1860er Jahre. Ich stand damals in freundschaftlichen Beziehungen zum alten Naumann, zu Ed. Baldamus, J. H. Blasius, B. Altum usw. usw. und habe die buchhändlerische Redaktion des 13. Bandes von Naumann (Verlag meines Vaters, Carl Hoffmann) resp. alle Korrespondenzen und die Darstellung der zu diesen Bänden gehörenden Tafeln besorgt, zu einigen Figuren, z. B. Larus Rossii, Winterkleid, auch die Originalaquarelle angefertigt. Meine Publi- kationen beschränken sich auf wenige Zeitschriitenbeiträge und auf meine Monographie: ‚Die Waldschnepfe‘ (2. Aufl. Stuttg. 1887). und eigene Beobachtungen gewidmet und habe — 1301 — in Jägerkreisen als bei Fachzoologen — erireuliche Anerkennung ge- funden. Für wissenschaftliche Ornithologie scheint in Württemberg kein günstiger Boden zu sein, denn ausser Baron ven König-Wart- hausen und meiner Wenigkeit beschäftigt sich nur Prof. Dr. Val. Häcker, hier, eingehender damit.“ Dr. R. G. Lutz und Melitta von Schweizerbarth in Stuttgart, Hofrat Dr. W. Wurm in Bad Teinach und Dr. Weinland in Hohen-Wittlingen bei Urach dürfen wir noch hinzufügen; auch wird nunmehr der „Kosmos, Gesellschaft der Natur- freunde“ in Stuttgart, schon in seinem Entstehungsjahr (1904) auf 5000 Mitglieder angewachsen, nach der ornithologischen Seite hin seine Wirkung hin geltend machen. In der „Waldschnepfe“ hat Dr. Julius Hoffmann, wie auch A. Bau im „Friderich“ mit Nachdruck hervorhebt, manches Neue (über „Dornschnepfe“, Grössenverhält- nisse usw.) gebracht. In der Jahresversammlung der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft zu Berlin 1904 gedachte Prof. Dr. Blasius des Verstorbenen mit warmen Worten. Wilhelm Schuster. Statistische Untersuchungen von Oswald Latter betreffend die Masse der Kukukseier. Von A. A. van Pelt Lechner. Im ersten Jahrgang von 1902, Teil 2 der englischen Zeitschrift „Biometrika“, für statistisch-biologische Untersuchungen, kommt ein Artikel von Oswald H. Latter vor, welcher die Resultate einer Untersuchung hinsichtlich der Masse der Kukukseier im Verhältnis der Variation zur Grösse der Eier verschiedener Pflegeeltern, neben einigen Mitteilungen betreffend die Farben usw. enthält. Der Verfasser führt darin unter anderem an, dass bei jeder der . nachfolgenden 5 Vogelarten: Kukuk (Cueulus canorus L.), Wiesen- pieper(Anthus pratensis L), Baumpieper (Anthus trivüalis L.), Bastardnachtigall (Tharrhaleus modularis L.) und Rot- kehlchen [(Erithacus rubeculus L), die Länge der Eier ungleich mehr einer Variation unterliegt‘ abs deren Breite, was wahrscheinlich der Einförmigkeit des Durch- messers des Eileiters bei allen normal gewachsenen Individuen einer jeden der genannten Arten zugeschrieben werden müsse. Auch könnte dies zur grösseren Bequemlichkeit des brütenden Weibchens dienen, da ein Ei, das an Breite die übrigen bei weitem übertreffe, dem darauf sitzenden Vogel ein Hindernis sein müsse. In der Länge bieten die Eier des Wiesenpieperkukuks, desQuicksterzkukuks, sowie des Rotkehlchenkukuks kei- nen bedeutenden Unterschied gegen die des Kukuks — 131 — im grossen und ganzen, jedoch die des Bastardnach- tigallkukuks, ds Baumpieperkukuks und des Zaunkönig- kukuks entschiedene Abweichungen, die ihnen einen eigenen Charakter geben. Auf der anderen Seite sind die Verschiedenheiten in der Breite sehr erheblich beim Wiesenpieperkukuk, beim Bastardnachtigallkukuk und beim Zaunkönigkukuk. Danach ist es höchst wahrscheinlich, dass es bestimmte Kukuksfamilien gibt, deren unter sich nah verwandte Individuen Eier von ungefähr gleichem Masse legen. Man findet öfter bei den Vögeln, deren Eier stark in der Farbe variieren, wie beim Wiesenpieper, Baumpieper und dem Teichrohrsänger (Acrocephalus streperus V.), ein Kukuksei, das nicht mit dem eigenen Gelege des Vogels übereinstimmt, zu dem es gelegt ist, das jedoch zu einem anderen Gelege derselben Art sehr gepasst haben würde. Dem gegenüber fand Latter nur in 3 Fällen Kukukseier, die eine frappante Aehnlichkeit mit denen einer bestimmten Art hatten, die in das Nest einer anderen Art gelegt waren. An diese letzte Mitteilung von Latter will ich das Folgende anknüpfen: Im Jahre 1883 fand Ernst Hartert?!) am Niederrhein 4 vollkommen mit einander übereinsimmende Kukukseier, die durch dasselbe Weibchen nach und nach gelegt worden waren. 3 davon lagen im Neste eines Schilfrohrsängers (Acrocephalus phragmitis, Bechst.) und trugen ganz die Merkmale der Eier dieser Art. Das vierte dagegen befand sich im Neste eines Sumpfrohr- sängers (Acrocephalus palustris, Bechst.), von dessen Eiern es stark abwich. Hartert meint damals, die Ursache gefunden zu haben, weshalb das vierte Ei nicht ebenfalls bei einem Rohrsänger gelegt worden war. Eine Anzahl Nester dieser Vogelart war nämlich in Menge vom anwachsenden Rheinwasser fortgerissen worden, während er aus den übrigen die Eier fortgenommen hatte.?) Um auf Latter’s Abhandlung zurückzukommen, so finden wir, was die Farbenanpassung des Kukukseies anlangt, darin eine 1) Siehe dessen Vortrag über „Oologie und ihre Bedeutung für die Wissen- schaft“, Journal für Ornithologie 1890. PL) 2) Wenn ein Kukuksweibchen genötigt ist, sein Ei in das Nest einer anderen Vogelart zu legen, als es zu tun gewohnt ist, so legt es dies so viel wie möglich bei einer, deren Nest möglichst mit seinem eigenen übereinstimmt, wieDr. E.Rey sagt. Das vorstehend Gesagte bekräftigt meines Erachtens durchaus die Ansicht, die unter anderen Prof. Newton in Cambridge teilt, wonach jedes Kukuks- weibchen bei der Wahl seiner Pflegeeltern durch Nesterinnerungen aus seiner eigenen Jugend geleitet werde. RP. 23) auffallende Tatsache, dass die Anpassung bei den Eiern des Zaun- königkukuks’) ganz fehlt. Diese Eier, obgleich sie einander stark gleichen, passen niemals zu denen des Zaunkönigs (Anorthura troglodytes L.) selbst. Die Lage des Nestes des Zaunkönigs ist im Gegensatz zu derjenigen bei den anderen oben erwähnten Pflegeeltern dieser Art derartig, dass die Eier weder für diese letzteren noch für den Kukuk deutlich sichtbar sind. Das Fehlen der Farbenanpassung gewahrtalso in diesem Falle die Eindringende nicht und erhält die Verschiedenheiten der Masse hier weit mehr Bedeutung. Es ist bemerkenswert, sagt Latter, dass sowohl in Länge wie Breite die Eier des Zaunkönigkukuks in Bezug auf das be- treffiende Kukuksei unendlich mehr abweichen und zwar in der Richtung des Zaunkönigseies, als dies bei den Kukukseiern der Fall ist, welche in die Nester anderer Pilegeeltern gelegt werden. (Siehe die Tabelle.) / Latter macht nochmals darauf aufmerksam, dass der Zaun- könig nicht duldet, dass man sich um sein Nest bemüht, jeden- falls ist dies mindestens der Fall in Bezug auf menschliche Ein- mischung. | Als Resum€ nimmt Latter 3 Fälle an, wobei eine Farben- anpassung nicht stattiindet, nämlich beim Bastardnachtigall- kukuk, beim Zaunkönigkukuk und beim Goldammerkukuk. Bei, den 2 erstgenannfen Arten sei, sowohl was die Länge wie. die Breiteanlangt, eine Neigung zur Anpassung. Hinsichtlich der letztgenannten Art konnte Latter einen bedeutenden Massunterschied nicht konstatieren, wenig- stens nicht nach dem ihm zur Verfügung stehenden geringen Mate- rial, was für einen bestimmten Schluss nicht ausreichte.) Zur Vergleichung lasse ich in der unten folgenden Tabelle eine Angabe der mittleren, maximalen und minimalen Masse des Kukuks- eies im allgemeinen nach den durch Dr. E. Rey an 626 Exemplaren ausgeführten Messungen folgen. >) Hierauf ist auch durch Hartert (l. c.) bereits hingewiesen. (v. P. L.) *) Dr. E. Rey, sicherlich wohl der beste Kenner von Kukukseiern der Jetztzeit, sah bis heute nur einen Fall von Farbenanpassung bei den Eiern dieses Vogels, die in das Nest eines Laubsängers (Phylloscopus sp.) gelegt waren. Eine spezielle Anpassung an die Eier bestimmter Pflegeeltern, aus- genommen bei den Eiern des Hausrotschwanz- (Ruticilla phoenicurus L.) und des Bergfink- (Fringilla montifringilla L.)kukuks, ist nach Rey’s Ansicht nur selten anzutreffen. (Siehe sein Werk: „Eier der Vögel Mitteleuropas, Seite 99). Dr. Rey’s Ansichten neigen sich, wie ich glaube bemerken zu — 133 — Aus der Tabelle ergibt sich, wenn man auch die maximalen Masse des Kukukseies im allgemeinen dabei im Auge hält, das Verhältnis zwischen der Länge der Eier des Kukuks und der- jenigen der Pilegeeltern, in deren Nest dieselben gelegt wurden. Mittlere Masse des Kukukseies = 22,41 x 16,52 mm; _ [25,9 x 17,8 mm; 25,— x 18,1 mm; _.120,— x 15,5 mm; 120,7 x 14,7 mm. Maximale ‚, % Minimale $, r 4 Durchschnittsläng&&der Eier, wom Bastardnachtigallkukuk = 23,1 mm; Bastardnachtigall . = 20,1 mm; Baumpieperkukuk . . =23,1lmm; Baumpieper . . . = 20,0 mm; Wiesenpieperkukuk . =22,3mm; Wiesenpieper. . . = 19,7 mm; Zaunkönigkukuk . .=21,lmm. Zaunkönig. -. - . =17,7 mm. Mittlere Breite der Eier vom Bastardnachtigailkukuk = 16,8 mm; Bastardnachtigall . = 14,7 mm; Baumpieperkukuk . . =16,7mm; Baumpieper . . . =15,Imm; Wiesenpieperkukuk . =16,6 mm; Wiesenpieper. . . = 14,0 mm; Zaunkönigkukuk . . =15,8mm. Zaunkönig. . . . =12,7 mm. Wageningen (Holland). Die Eier des Sandpfeifers (Totanus solitarius). Von Walter Raine in Villa Waverley, Kew Beach, Toronto in Kanada, übersetzt und mitgeteilt von Wilhelm Schuster (Villa „Finkenhof“, Gonsenheim bei ‚Mainz, Hessen). Mein Freund — der. hinlänglich bekannte — W. Raine hat einen neuen Baustein in den Tempel der ornithologischen Wissen- schaft gefügt. Eier und Nistweise dseinsamenSandpieiiers waren bisher völlig unbekannt; und doch ist Totanus solitarius geradezu ein Unicum unter den nordamerikanischen. Vögeln, da er nach nun- mehr positivem Beweismaterial seine Eier in. die — meist alten, ge- brauchten — Nester anderer Vögel legt.*) Chas. Dixon weist (in „Nests and Eggs of British Birds Non-Indigenous“) die Beschreibung können, zu Dr. Kutter’s Meinung, die von einer „Durchschnittsanpassung“ bei der Mehrzahl der Kukukseier spricht. (v. P.L.) ‘*) Ebenso machen es von den 4 gradschnäbligen Wasserläufern der alten Welt der punktierte Wasserläufer (Tolanus ochropus) und der Bruchwasserläufer (Totanus glareola). Von ersterem fanden Altum, Hintz I, Holtz, E. F. von Homeyer, Jäger, A. und R. Müller, Pässler, ‚Saunders, Wiese Eier in Drossel-, Rotrückenwürger-, Häher-, Tauben-, Eichhörnchennestern, in Lochhöhlungen.. des — 134 — von Nest und Eier in einem Briefe Dr. Brewer’s als nicht authen- tisch zurück*) und erklärt sie für noch unbekannt. Die Angaben anderer Ornithologen waren und blieben Vermutungen oder Konjek- turen. Der Fund Dr. Clark’s („The Auk“, Okt. 1898), von dem auch Pfarrer J. C. Young berichtet („The Ottawa Naturalist“, Dez. 1899), rührte aus einem Erdnest, die Eltern waren unsicher; C. A. Reed bildet eins dieser Eier (in „North American Birds Eggs“) ab und es erweist sich als eine Varietät des gefleckten Wasser- läufers**) (spofted sandpiper), da die Eier von Totanus solitarius grösser und birnförmiger, von feinerem Korn, poliert und einer blassen grünlichweissen Farbe sind, wie man sie nie beim gefleckten gesehen hat. Kein anderes amerikanischesSandpfeiferei gleicht annähernd dem des einsamen Sandpfteifers; dieses ähnelt denen der europäischen 7of. ochropus und glareola, ist aber kleiner. Lassen wir Raine zu Worte kommen: „im Frühling 1903 beauftragte ich Herrn Evan Thompson, Vogeleier für mich im nördlichen Alberta zu sammeln, und als die Jahreszeit vorbei war, sandte er mir Bemerkungen über die Arten, welche er gesammelt hatte; unter diesen befand sich’ein Bericht, dass er ein Gelege von San dpfeifereiern in einem alten Raubvogelnest, in einer Baumspitze befindlich, aufgefunden habe. Ich war sicher, dass sich diese als Eier des einsamen Sand- pfeifers erweisen würden; in entsprechender Zeit wurden mir die Eier gesandt und ich sah mit einem Blick, dass die Eier neu für mich waren, aber sehr einem Satz vonBruchwasserläufereiern in meiner Sammlung glichen; nur waren sie in der Grösse kleiner. Verschiedene Ornithologen, welche mich besuchten, versicherten mir, dass dies ein echter Satz der Tofanus solitariusart sein müsse. Unter denen, welche sie sahen, darf ich nennen: Hochwürden C. J. Young (Madoc, Ont.), Ed. Arnold (Battle Creck, Mich.), Ed. Reinecke (Buffalo, N.-Y.); aber ich dachte, dass es besser wäre, wenn ich noch einmal ein Jahr warten würde, in der Hoffnung, dass Herr Thompson Trauerfliegenschnäppers. Ich neige, wie es F. Helm auch von Altum berichtet, zu der Ansicht hin, dass der punktierte Wasserläufer eigentlich fast nur in altgebrauchten Nestern anderer Vögel seine Eier ablegt. Betreffs des Bruchwasserläufers liegt eine gleiche Beobachtung, soviel ich weiss, nur vor von Popham und gilt für den Jenissei; Popham schoss ihn von einem Zie mernest. Schuster. *) Dr. Brewer beschrieb die Eier von piping plover (Regenpfeifer, Aegialitis meloda), nicht die vom solitary sandpiper; der piping plover nistet auf dem Erdboden (vergl. „The Ottawa Naturalist“!). Schuster. **) Actilis macularia. — 1355 — ein anderes Gelege finden und sich dabei den Vogel verschaffen würde. Und darin war ich tatsächlich vom Erfolg begünstigt, wie folgender Brief zeigt: In dieser Saison, am 9. Juni, fand ich ein anderes Gelege von Totanus solitariuseiern, diesmal in einem Grakelnest*) in einem niedrigen Baum. Ich liess die Eier bis zum nächsten Tag, in der Absicht, mit meiner Flinte zurückzukehren und den Vogel zu schiessen, aber als ich das Nest wieder besuchte, fand ich die Eier nicht mehr vor; augenscheinlich hatte sie der Vogel fortgetragen, denn ich sah keine Spur von Eierschalen umher. Indessen war ich am 20. Juni glücklicher, denn ich fand ein anderes Gelege und schoss den alten Vogel, als er vom Neste flog und verschafite mir die 4 frischen Eier. Diesmal wurden die Eier in einem eedar waxrwing’snest**) in einer Sprossenfichte in sumpfigem Gelände gefunden. Es folgt eine Beschreibung von Nestern und Eiern des einsamen Sandpfeifers. Satz I. — Genommen in Nordalberta, am 16. Juni 1903. 4 Eier, vorgeschritten in der Bebrütung; Sammler: Evan Thompson. Dieser Satz wurde gefunden in einem alten Nest des Robin***), gebaut 15 Fuss hoch in einem Tamarakbaum, welcher in der Mitte eines grossen, von Tamaraks durchsprengten sumpfigen Geländes gewachsen war; der Vogel schoss vom Neste fort, wurde aber unglücklicher Weise nicht festgestellt. Die Eier sind überaus hübsch und sehr ver- schieden von den Eiern jedes andern amerikanischen Wasserläufers. Die Grundfarbe ist schwach grünlichweiss, stark bekleckst und be- fleckt, hauptsächlich an dem dickeren Ende mit VanDykbraun, kastanien- braun und purpurgrau; die durchschnittliche Grösse von diesen 4 Eiern ist 1. 36x98 inches und sind sie sehr gross im Verhältnis zum Vogel. Satz II. — Nordalberta, 9. Juni 1904. 4 Eier, gefunden in dem Nest eines bronzed grackle, gebaut in einem niedrigen Baum; diese Eier gingen unglücklicher Weise verloren durch Verschulden Herrn Thompson’s, der sie ausblies und die Schalen in dem Nest liess, bis er mit der Flinte zurückkehrte, um sich der Alten zu ver- sichern; aber bei seiner Rückkehr am folgenden Tage fand er keine Spur von Eiern mehr vor, der Vogel hatte sie augenscheinlich hinweg- getragen. Satz IN. — Nordalberta, 24. Juni 1904. 4 Eier, gefunden im Nest eines Seidenschwanzes, welches in einer Sprossenfichte *) Bronzegrakel, Quiscalus quiscula aeneus (Ridgway). *»*) Seidenschwanz, Ampelis cedrorum. (Schuster.) *s+) Baltimore oriole, /cterus galbula (Linnaeus). m — 136 — im Sumpf gebaut war; das Nest stand ungefähr 5 Fuss vom Wasser entfernt und Thompson war so glücklich, das Weibchen zu schiessen, als es vom Neste flog. So ist hier die Identifikation sehr vollständig und stellt ein für allemal die Tatsache fest, dass der einsame Sand- pieifer seine Eier nicht in ein Nest auf den Erdboden legt wie andere Sandpfeifer, sondern Besitz nimmt von den auf Bäumen gebauten Nestern anderer Vögel, gerade wie es in der alten Welt bekanntlich der green sandpiper (Toianus ochropus) tut. Die Grundfarbe dieses Geleges ist schwach grünlichweiss und die Eier sind befleckt mit purpurbraun, Van Dykbraun und purpur- grau, und durchschnittlich in der Grösse I. 36 x 99 inches, demnach im Durchschnitt grösser als die Eier des gefleckten Sandpfeifers, welche ungefähr I. 34 ><90 messen. Beide Gelege mit dem Balg des alten Vogels zusammen und den Nestern sind jetzt in meiner Samm- lung zur Einsicht für die Ornithologen. Der Fund der Eier von Totanus solitarius ist der siebente Fall, in dem Eier einer Art der Wissenschaft unbekannt waren, bis sie durch mich und die hilfreichen Sammler in Nordamerika entdeckt wurden. Die anderen Arten, welche zuvor unbekannt waren, sind Richardson’s Merlin, der grössere yellowleg (Tofanus flavipes), pıping plover, Nelson’, Leconte’ und Harri’s Sperling. Die vier letz- teren Arten. wurden nistend gefunden in Manitoba, die ersteren in Alberta.“ Oologisches aus Marburg a. L. Von Dr. iur. Leo v. Boxberger. (Schluss.) ° Am 16. Mai brütete Serinus hortulanus auf dem wagerechten Ast einer ausländischen Konifere in Höhe von etwa 4 m im hiesigen botanischen Garten. Carduelis elegans hatte aın 20. Mai einige Tage alte Junge. Das Nest stand gleichfalls im botanischen Garten und zwar etwa 2m hoch im Gezweig einer Trauerweide unmittelbar über einem Weg. Am 21. Mai fand ich die ersten Eier von Zanius collurio in diesem Jahr, 2 an der Zahl. Diesem Vogel widmete ich in diesem Jahr meine besondere Aufmerksamkeit. Ich glaube, dass der geradezu auffallende Mangel an kleinen Sängern, die anderwärts die Hecken beleben, zum grossen Teil durch die überreichliche Bevölkerung der an sich spärlichen Feldhecken mit dem Neuntöter bedingt wird, wenn auch im übrigen die Ausschlachtung jedes Fleckchens Land durch unsern kleinbäuerlichen Zwergbesitz und die hierdurch bewirkte Ausrodung der Hecken natürlich das ihrige dazu beiträgt. Ich .liess in diesem Jahr, um den Nachwuchs nicht ganz ‚zu vernichten, in jedem Feldbezirk ein Gelege von Zanius — 137 — eollurio unberührt, nahm aber alle anderen aufgefundenen Gelege mit. So sammelte ich in diesem Sommer im ganzen 89 Eier des Neun- töters. Es finden sich darunter geradezn groteske Abweichungen der einzelnen Gelege in Grösse und Färbung. Die einzelnen Daten und Stückzahlen der Gelege sind folgende: 22. V. 5, 5; 23. V. 5; 24. V.6,5,5,4; 25.7.5, 4,6, 5, 4; 26. V. 5; 27. V.4, 6; 29. V.4, 6; 2. VI. 6. Sämtliche Eier waren frisch, bis auf das am 29. V. gefundene Sechsgelege, das ganz schwach bebrütet war. Am 22. Mai hatte /Zirundo riparia 5, Corvus corone 4 frische Eier. Des letzteren Horst stand dies- mal ausnahmsweise nur etwa 7 m hoch. In einer ganz entlegenen hohen Feldhecke fand mein Bruder am 25. Mai ein Nest von Lanius excubitor mit einem Ei. Dasselbe zierte auch noch am 29. in einsamer Grösse das Nest; der Vogel hatte es also offenbar verlassen. Auf diesem Nest zu brüten, muss auch in der Tat kein Genuss gewesen sein, denn der inzwischen eingetretene starke Regen hatte es völlig durchweicht. Der Monat Juni liess mich an seinem ersten Tag Co/umba Zurtur mit 2 kaum dem Ei entschlüpften Jungen finden. Ihr Nest stand — oder richtiger lag — dicht am Stamm einer Fichte etwa 3m hoch. Der brütende Vogel liess sich lange betrachten, ehe er abflog. Der Fund interessierte mich insofern in erhöhtem Masse, als ich die Turteltaube bisher noch nicht brütend hier auffand. Parus cristatus hatte am gleichen Tage Junge in dem abgebrochenen und ausgefaulten Stämmchen einer Birke zu ebener Erde. Troglodytes parvulus hatte am 7. Juni 6 frische Eier, Muscieapa grisola am 15. Junge. Am 22. Juni überraschte mich mein Bruder mit der Nachricht, er habe Falco subbuteo brütend gefunden. Obwohl schon der Abend herein- brach, machten wir uns noch alsbald auf und erreichten nach einstündigem Wege die Stelle, wo der Horst stand. Es war dies nördlich von der Stadt im sogenannten Forstort Mühlenberg. Der Horst befand sich etwa 20 m hoch auf einer alten Kiefer, die am Rand eines schmalen Kieferhoch- waldes stand, der sich am Fuss des Berges hinzieht. Beim Antreten an den Baum strich der Vogel ab. Obwohl ich wegen der Besteigung Be- denken hatte, da der Horst in der dünnen Wipfelgabel stand, der ich keine sehr grosse Tragfähigkeit zutraute, so machte ich doch den Versuch, den Horst zu ersteigen. In demselben Masse aber, in dem ich in die Höhe klomm, verdichteten sich meine Bedenken, so dass ich es vorzog, den Abstieg wieder anzutreten, als ich etwa ein Drittel erstiegen hatte. Aergerlich über den Misserfolg traten wir den Heimweg an. Die miss- lungene Besteigung liess mir aber die ganze Nacht keine Ruhe und ich fasste noch in derselben Nacht den Entschluss, einen zweiten Versuch zu — 138 — machen. Der folgende Abend fand uns wieder unter dem Horstbaum, ausgerüstet mit dem ganzen Besteigungsapparat. Der Vogel strich wieder vom Horsie. Nach fast halbstündigem Klettern kam ich schweissgebadet oben an und entnahm dem Horst 3 Eier. Der Vogel hatte bei der An- lage des Horstes Geschmack bewiesen, denn die Aussicht von oben war herrlich und weithin schweifte der Blick über Wälder und Wiesen. — Von den Eiern erwies sich No. 1 als unbebrütet, No. 2 als etwa eine Woche bebrütet, während No. 3 einen bereits stark ausgebildeten Embryo enthielt, der nur unter Anwendung starker Salmiakinjektionen zu entfernen war. Die Eier weichen sowohl in Färbung als namentlich in der Grösse stark von der Norm ab. Die Masse betragen: No. 1 = 38 x 32, No. 2=37!:.x 32, No. 3= 38'/ x 32" mm. Der weisse Grundton ist bei den 3 Eiern deutlich sichtbar. No. 3 ist gleichmässig über und über fein bespritzt ohne dunkle Fleckung; bei No. 1 und 2 zieht sich am spitzen Pol die Spritzung zu einer gleichmässigen hellbraunen Decke zusammen, so dass dort die weisse Grundfarbe völlig verschwindet. Auf diesem hellbraunen Grund treten dunklere Flecken auf. Bei No. 2 ist die ganze Zeichnung ausserordentlich licht hellbraun. — Bemerkens- wert sind’ die abweichenden Bebrütungsstadien. Am 27. Juni hatte Columba palumbus 16 m hoch auf einer Kiefer 2 schwach bebrütete Eier im Nest. Am 7. Juli überraschte ich auf einer niedrigen Heide eine Stunde östlich von der Stadt eine Auerhuhnfamilie Ich fing ein Junges nach kurzer Verfolgung, wobei die Henne aus geringer Entfernung zu- schaute. Als ich es aus der Haft entliess, enteilte es mit komischen grossen Schritten ins Dickicht. Mit grosser Freude begrüsste ich diese Begegnung, da sie mir die Vermehrung des seltenen und in seinem Brutgeschäft so sehr gefährdeten Vogels in unsern Wäldern ad oculos demonstrierte. Während des ganzen diesjährigen Sommers fand ich massenhaft brütende Grünfinken. Er und Zanius eollurio bilden die Charakter- vögel unserer spärlichen Feldhecken, sie scheinen demnach in gutem, nach- barlichem Einvernehmen zu leben. Ein am 25. Mai aufgefundenes Gelege von 4 Eiern der Gold- ammer zeigt eine eigenartig schöne violettrötlich - graue Färbung. mit ganz matter und ich möchte fast sagen stilvoller Zeichnung, wie ich beides bei Zmberiza citrinella noch niemals sah. Das Brutgeschäft von Cerchneis tinnunculus (Linne). Von Alexander Bau. (Schluss). Beim Abstieg ereignete sich ein unglücklicher Zufall, den ich des- halb erwähnen will, damit künftige Steiger recht sorgfältig auf das Be- festigungsmaterial ihrer Steigeisen achten und in ähnlichen Fällen ebenso — 139 — verfahren mögen. Etwa in halber Baumhöhe platzte nämlich der untere Befestigungsriemen des rechten Steigeisens und dieses hing nun lose am Fuss. Ich hielt mich zunächst fest am Kletterstrick, umklammerte, so gut es ging, mit dem rechten, im Kniegelenk steifen Bein den Stamm und schlug das linke Eisen sehr fest ein. Dann zog ich die Strickenden hinter dem Rücken zusammen, nahm dort das linke Ende in die rechte Hand und das rechte Ende in die linke Hand, zog darauf beide Enden unter den Armen hindurch und verknotete sie auf der Brust. Diese Arbeit, be- sonders das Umwechseln der Enden auf dem Rücken ist sehr schwer und erfordert grösste Kraftanwendung und höchste Aufmerksamkeit, denn, ver- sieht man etwas dabei, so liegt der Herr Steiger unfehlbar am Boden. Mir war das Verfahren aus meiner Jugendzeit bekannt, wo ich es öfter an glatten Stämmen beim Ausheben von Spechtgelegen in Anwendung brachte, und das Sprüchwort: „Jung gewohnt, alt getan“, fand auch hier seine Bestätigung. Jetzt hatte ich beide Hände frei, löste zunächst den oberen Riemen, worauf das Steigeisen zu Boden fiel, und zog dann, einen kleinen Aststumpf als Stiefelknecht benützend, den Stiefel aus. Nun konnte ich beim Abwärtssteigen mit dem Strumpf bessern Halt an der rissigen Rinde suchen. Um von dem Stamme los zu kommen, zog ich den Reservestrick, den ein jeder Steiger mitführen muss, vom Rücken unter den Armen hin- durch um den Stamm und verknotete die Enden hinter demselben. Dann löste ich den Kletterstrick, legte ihn gebrauchsmässig um Stamm und Hände und löste darauf den Knoten des Reservestricks, wodurch ich wieder frei wurde und, mit dem linken Bein steigend, mit dem rechten den Stamm umklammernd, glücklich unten anlangte. Dass übrigens die Sache sehr bös war, wird mir jeder Steiger nachfühlen. Während des Kletterns sah ich das Weibchen unter fortwährendem Schreien dicht über dem Horstbaum kreisen. Zur Grundlage des Hyrstes hatte dasselbe, wie schon oben bemerkt, ein altes Rabenkrähennest benützt, die hier stets ganz oben im Wipfel hoher Fichten stehen. Der Horst hatte einen auf das Krähennest aufgesetzten, etwa handhohen, fest zusammen- geflochtenen Rand aus dürren, feinen Reisern. Die Nestmulde war schön gerundet und innen mit trocknem Gras, Haaren und Werg ausgefüttert; sie hatte am obern Innenrande 22 cm Durchmesser und war 15 cm tief. Bis zum 19. Juni sah ich beide Falken tagsüber umherfliegen, darauf nur das Männchen. Als ich am 19. Juni den Baum erstieg, sah ich dann auch das Weibchen brütend im Horste sitzen. Während der Brutzeit war das Männchen eifrig mit Schreien und Umbherfliegen tätig. Regel- mässig nachmittags etwa von ‘4 Uhr bis *.5 Uhr flogen beide Falken schreiend umher, manchmal auch abends auf kurze Zeit. Ich ging jeden vierten Tag zur Besichtigung des Horstes und sah zweimal um 11 Uhr vormittags, wie das Männchen das auf dem Horste sitzende Weibchen fütterte. Vom 6. Juli ab ging ich täglich hin. Am 8. Juli sah ich an dem unruhigen Benehmen des Weibchens, dass die Jungen ausgekrochen waren. Die Brutzeit hat somit 19 Tage gedauert. Während der ganzen Dauer derselben und auch noch viele Wochen nachher herrschte absolut trocknes, sehr warmes Wetter. Sobald die Jungen da waren, änderte sich sofort das Benehmen der Alten. Sie wurden mäuschenstill und nur selten und dann meistens gegen Abend liessen sie ihr „kli kli“ — 140 ° — hören, was jedoch nicht. oft wiederholt wurde. Sie wollten augenschein- lich nicht durch Schreien ihre Jungen verraten. Auch die Flugkünste am Tage hörten jetzt auf, da die Falken für 6 hungrige Schnäbel zu sorgen hatten. Von einen andern tiefern Standpunkte, der mir einen Ein- blick in die Schlucht gewährte, beobachtete ich sie oft, wie sie, lautlos durch die Baumkronen streichend, ihren Jungen Futter zutrugen, Am 12. September vormittags kreisten plötzlich wieder beide Falken über meinem Hause in prächtigen Schwenkungen und Kreisen und, wie früher, laut schreiend. Ich vermutete, dass die Jungen etwa durch einen Marder vernichtet wären und begab mich auf meinen Beobachtungsstand. um Näheres zu erkunden. Da sah ich die ganze Nachkommenschaft ge- sund und munter teils auf den Horstrand und teils auf den Zweigen sitzen, es waren 6 Junge. Das Fliegen und Schreien der Alten dauerte den ganzen Tag über, ohne dass sich die Jungen von ihrer Geburtsstätte fort wagten. Endlich um 5 Uhr nachmittags sah ich die ganze Familie von 8 Falken über mir in nördlicher Richtung davonfliegen. Seitdem habe ich keinen wieder bemerkt. Die Jungen flogen bereits ebenso ge- wandt wie die Alten, Wenn ich meine Beobachtungen nochmals kurz zusammenfasse, so ergibt sich Folgendes: 1. die 6 Eier wurden in 8 Tagen gelegt; 2. die Brutzeit dauerte 19 Tage; ° 3. die Aufzucht der Jungen bis zum Ausfliegen nahm: 66 Tage in Anspruch. Während der ganzen Brutzeit herrschte, wie schon bemerkt, trocknes, sehr warmes Wetter, erst Mitte August stellten sich einige Regentage ein. Bei kaltem und trübem Wetter, wie es zur normalen Brutzeit der Turm- falken im April und Anfang Mai herrscht, dürfte die Brutzeit einige Tage länger dauern, auch ist es fraglich, ob das Weibchen dann, wie im obigen Falle, täglich die Eier auf eine Stunde verlässt. Ruggburg bei Bregenz, am 17. September 1904. Literatur. Ornithologisches Jahrbuch, Organ für das paläarktische Faunen- gebiet, Heft 5, 6. Vietor Ritter von Tschusi zu Schmid- hoffen, Hallein, 1904 — Prof, Herm. Johannsen, von der kaiserlichen Universität Tomsk während der Sommerferien (Juni und Juli 1902) abkommandiert, berichtet über seine „Reise nach der Kulun- dinschen Steppe und den angrenzenden Teilen des Ssemipalatinsker Ge- bietes“, während der u. a. 49 Säugetiere und 240 Vögel gesammelt wurden, S. A. Baturlin über „neue Formen der echten Stare“, deren end- gültige Bearbeitung versprochen wird, N. Sarudny über „neue Arten und Formen“, N. Sarudny und Baron H. Loudon über „eine neue Saxicola (S. gaddi) und eine neue Grasmücke (Sylvia semenovi), beide aus Persien, sowie über einige neue Unterarten aus Persien und den an- grenzenden Gebieten“, Victor Rittervon Tschusi über „palä- arktische Formen subsp. nov., VIII“, Richard Baron Snouckaert von Schauburg über „eine Reise durch einen friesischen Sumpf“, = a die am 17.‘ Juni begonnen un: während der 29 Vogelarten beobachtet warden, Josef Talsky über „das Fürst Liechtenstein’sche Forst- und Jagdmuseum in Mähr-Aussee‘“‘. Berichte, Anzeigen, Nachrichten und Index bilden den Schluss des Heftes. H. Hocke. Naturgeschichte der Deutschen Vögel ein- schliesslich dersämtlichen Vogelarten Europas von C.G.Friderich. Fünfte, vermehrte und verbesserte Auflage, bearbeitet von Alexander Bau. Stuttgart, Verlag für Naturkunde, Sprösser & Nägeli. Heft 20, 21 und 22. Mit dem Heft 21 schliesst die eigent- liche Naturgeschichte der Vögel. Die letzte Beschreibung gilt den Tauchern, das Schlusswort dem nunmehr längst ausgerotteten Alk, Alca impennis. — Neu aufgenommen sind: „Örnithologische und oologische. Sammlungen (Balg-, Nester- und Eiersammlungen).“ Wie bei der Bearbeitung der 5. Auflage des „Friderich“ überall auf die bisher besonders genannten und beschriebenen Formen hingewiesen wird, ihre Unterscheidung von den sogenannten Stammformen durch kürzere oder längere Beschreibung gekenn- zeichnet ist, was mit Dank von jedem Ornithologen aufgenommen wird, so wird es auch der Oologe aufnehmen, der Bau’s Rat im Kapitel „Eier- sammlungen“ liest und beachtet. Der Verfasser spricht aus eigener Er- fahrung. Diesen Ausführungen (S. 823— 838) folgt: „Der Fang der Vögel,“ der ohne wesentliche Aenderungen der 4. Auflage des Werkes entnommen wurde, dann „die Jagd der Vögel“ unter Hinweis auf die neuen Gesetze. Neu aufgenommen ist ferner: „Abstammung der Vögel, systematische und wissenschaftliche Benennung derselben.“ Noch nicht beendet ist im Heft 22 das Kapitel: „Die Fütterung der Vögel, Aufzucht der Jungen.“ — Die bunten Tafeln enthalten 39 Abbildungen der Enten und Säger, der See- schwalben, Basstölpel, Kormorane, Sturmvögel, Sturmtaucher, sowie die beiden schwarzen Tateln: „Charakteristische Flugbilder unserer häufigen deutschen Raubvögel.“ — Soeben nach Fertigstellung des obigen Satzes, sind auch die letzten Hefte des Werkes erschienen. Das Vorwort der V. Auflage, Kapitel über Nutzen und Schaden der Vögel, über Vogelschutz sowie die restierenden Bildertafeln bilden deren Inhalt. H. Hocke. Verhandlungen der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern (früher Jahresberichte des Ornithologischen Vereins), von Dr. ©. Parrot, München, 1903, Band IV, mit einer farbigen Tafel und 6 Textabbildungen. — Eine sehr ausführliche und gute Arbeit ist die Dr. J. Gengler’s über den Storch als Brutvogel in Bayern. Die übrigen Arbeiten berichten über Drosseln in Regensburg, die Haubenlerche, Wurm- parasiten bei Vögeln usw. Die Sitzungsberichte geben reichhaltiges Material. Vom verstorbenen Apotheker Link ist ein teilweises Manuskript über das Leben des Kukuks, insbesondere über dessen Eier, veröffentlicht worden. Die Gesellschaft hat jetzt über 100 ordentliche Mitglieder. H. Hocke. Entomologisches Jahrbuch. 14. Jahrgang. Kalender für alle Insektensammler auf das Jahr 1905. Herausgegeben von Direktor Dr. O0. Krancher, Leipzig, (Lindenstr. 2, 111.) Frankenstein & Wagner 1905. Preis: Mk. 1,60. (In Partien billiger.) — Zum 14. Male erscheint das in Sammlerkreisen so beliebt gewordene „Entomologische Jahrbuch“. Es hat sich mit trefflichem Inhalte wiederum reichlich ver- sorgt, wobei es die verschiedensten Gebiete des grossen Insektenreiches — 12 — berührt. Zu seinen Mitarbeitern zählen hervorragende Entomologen aus allen Gauen des deuschen Vaterlandes. Von monatlichen Sammelanweisungen bringt das Jahrbuch in diesem Jahre solche für Käfersammler als Fort- setzung der gleichen Anweisungen im 1902er Jahrgange. Sie entstammen der fleissigen Feder des als Koleopterologen rühmlichst bekannten Apo- thekers H. Krauss in Nürnberg und zeichnen sich durch grosse Gründlich- keit, auf biologischen Beobachtungen basierend, aus; dieselben werden den Käferfreunden ausserordentlich willkommen sein, wie auch die beiden grösseren Käferfaunen, von denen die eine die Laufkäfer Thüringens, die andere die gesamte Käferfauna der fränkischen Schweiz behandelt. Ebenso bergen die übrigen sorgfältig ausgewählten Aufsätze Wertvolles die Menge. Selbst den Skorpionen ist ein Plätzchen gegönnt. Eine umfängliche Literatur- übersicht gibt die bekanntesten Neuerscheinungen des letzten Jahres auf entomologischem Büchermarkte bekannt, während die mit Porträts verstorbener Entomologen gezierte Totenschau zeigt, welch reiche Ernte der Tod im letzten Jahre unter den Insektenfreunden gehalten hat. Den in der Tat ungemein reichhaltigen Werkchen ist eine schöne Bunttafel: „Auffällige Eiablagen bei Insekten“ beigegeben, die eine besondere Zierde dieses in sauberstem Einbande sich präsentierenden Buches bildet. Der Preis von Mk. 1,60 für einen so reichen Inhalt ist als ungemein niedrig zu be- zeichnen. Möchten recht viele Entomologen sich dieses nutzbringende Buch, das zudem das Kalendarium und alle nötigen astronomischen, geo- graphischen und postalischen Notizen für das Jahr 1905 enthält zu eigen machen. Wir können es allen Freunden der kleinen Insekten, so auch allen Oologen, die ihr Wissen erweitern wollen, von Herzen empfehlen. Notiz. Auf mehrfache Anfragen aus dem Kreise der Abonnenten meines Eierwerkes teile ich diesen Herren mit, dass die Schuld an dem langen Ausbleiben neuer Lieferungen nicht an mir liegt. Ich habe die Korrekturen für Bogen 25, 26 und 27 am 4 Februar, 11. Februar und 12. März a. c. fertig gestellt, und die Probedrucke der noch fehlenden 11 Tafeln teils am 15. März 1903, teils am 26. Juni 1904 zurückvesandt. Was den Herrn Verleger zu so langen Pausen veranlasst, ist mir uner- findlich. Leipzig im Dezember 1904. Dr. E. Rey. Geschäftliches. No. 34, N. Preisliste über Lehrmittel für Zoologie, Ernst A. Böttcher, Naturalien- und Lehrmittelanstalt, Berlin C.2, Brüder Str. 15, part., I und II. Mit Abbildungen. No. 32, O. Preisliste für Lehrmittel der Bo- tanik. — Ständige Lehrmittelausstellung in grossen Sälen zur freien Besichtigung, geöffnet im Winter von 8 bis 8 Uhr, im Sommer von 8 bis 7 Uhr; Sonntags ge- schlossen. Naturaliensammlern wird auf Wunsch spezielle Preisliste, der reich- haltig illustrierte Utensilienkatalog D, gratis und franko zugesandt. W.F.H. Rosenberg, F. Z. S., Naturalist und Importeur für exotische. zoologische Sammlungen, 57 Haverstock Hill, London, N.W., England, Händler in Säugetier- und Vogelbälgen und Eiern, Reptilien, Fischen, Lepidopteren, Coleopteren, allen Ordnungen der Insekten usw. Preisliste No. 2 über ver- käufliche Vogelbälge, eine reichhaltige Liste, die, abgesehen von weiteren Anhängen, 2154 Arten angibt. Vogeleier aus Argentinien und Brasilien. — Preisliste No. 3. über Säugetiere. Die Listen werden postfrei zugesandt. — 13 — BE3333773833338 : ANZEIGEN : 337333237333 333 Nachtrag == zu meiner Preisliste vom 15. September 1904. Art 19 | Locustella luscinioides . | 7,00 2 | Locustella fluviatilis 14 | Lusciola melanopogon 30 | Calamoherpe 'phragmitis. | 20 7 | Panurus biarmicus . 1,00 29 | Perdix cinerea 8 14 | Gallinula minuta. 2,00 Preis Stück Art Preis 36 | Gallinula pygmaea . 5,00 19 | Rallus aquaticus. 40 8 | Gallinago scolopacina. . 20 12 | Aggialitis cantianus . . 8 24 | Ardetta minuta . . . - 70 2 | Ciconia nigra. 2 | Podiceps nigricollis Dermopiastisch-Museologisches Institut „Dobrudseha“, Bucarest (Rumänien), Str. Leonida 7—9. Im Verlage von Frankenstein & Wagner in Leipzig erschien: Entomologisches Jahrbuch. Kalender für alle Insekten-Sammler. 14. Jahrgang für das Jahr 1905. Herausgegeben von Direktor Dr. O. Krancher. Preis geb. 1,60 Mk. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und bei Einsendung von 1,60 Mk. franko von der Verlagsbuchhandlung (Leipzig, Lange Strasse 14). Mer” Die grosse Reichhaltigkeit und Gediegenheit der Aufsätze sichern diesem Buche einen dauernden Platz in der entomologischen Literatur. Als passendes empfehle: Gedruckte Namenschilder aller europäisch-sibirischen Vögel mit Ein- schluss der Mittelmeerformen in Verbin dung mit einem systematisch. Verzeichnis. Herausgegeben von Willy Schlüter. Diese Namenschilder (Etiketten) bieten dem Oo'ogen eine willkommene Gelegenheit, seine Sammlung wissenschaftlich u. sauber zu ordnen. Die Eiiketten führen die la- teiuischen und deutschen Namen, :owie die gebräuchlichsten und bekanntesten Synonyma, sind im Format 5x3 cm auf feinstem, s’arkem Carton gedruckt u. um- fassen insgesamt 1160 Arten. Für hand- schriftl. Notizen (Datum, Fundort ete.) ist genügend Raum gelassen. Preis der Na- menschilder mit Verzeichnis Mark 2,—. Franko Zuseudung innerhalb Deutschland und Oesterreich-Ungarn. Wilh. Schlüter. Halle a. S. \weihnachtsgeschenk > Eier Ge —— Gelege ——— von Sylvia conspicillat« Marm., Regulus madeirensis Harc., Anthus bertheloti Bolle, Petronia madeirensis Erl., Oceanodroma castro Harc., Bulweria bulweri (Jard.) und Puffinus obscurus baillori Hart. — P. assimilis (Gould), können in wenigen aber guten Exemplaren abgegeben werden. Der Direktor des bischöfl. Seminars in Funchal (Madeira), Rua do Seminario 26. 30 Seeadler in weichen Bälgen hat abzugeben das Dermoplastisch-Museologische Institut „Dobrudscha‘“, Bucarest (Rumänien), Str. Leonida 7 bis 9. Gebe billigst ab 50 Stück Sfrixr nyctea-Eier, zweiseitig gebohrt, auch tau- sche gegen andere Vogeleier ed. exotische Schmetterlinge. H. Hintze, Neuwarp i. P. BIT ETTITRTTSTTTTTTSTISTTTT von Tetraogalius altaicus und himalayensis in Gelegen und einzeln, ferner Bälge von Acanthis fl. fiammea werden abgegeben. Anfragen vermittelt die Redaktion dieser Zeitschrift. Gebb ATTTPITTTTTTPIITITEITITTIIII u MEN 01002 9676 == Lagerliste über Vogeleier,. —— aufgenommen am 15. September 1904. Alle Eier sind tadellos und einseitig gebohrt. Den Gelegen werden genaue Daten beigelegt. Versandt nur per Nachnahme. Bei grösserer Abnahme ent- sprechender Rabatt. Preise per Stück in Mark. Preiskurante gratis. Auf Wunsch Spezialliste. Grosses Lager von Vogelnestern. B\- ‚2 B= n — m 3 Art a = Art ee: Art (= 07) A 27) a B7 je 10| Argya fulva.. . .|10,00 2| Calamoherpe 5| Passer petron..| 60° 4| Aquila imperial* 6,00 aquatica ... . 1,75 3 „ Italic. apz.| 20 2| Milvus ater. ...| 40 | 10) Aedon galactod.| 30 | 12] Serinus hortul.| 40 7| Cerchneis 3| Sylvia curruca .| 10 | 61| Chloris chloris| 5 tinnunculus .| 15 | 47.| „veinerea ..| 5 1 „ chlorotica | 20 2| Falco laniarius . 1,50 | 32 „. hortensis .| 8 1| Zonotr. matutin. |1,00 3l Aquila naevia .|4,50 | 30 „. atricapilla| 8 4| Columb.palumb. | 8 1| But. desert. Zim. [1,50 |. 13 „ nisoria 15} 10 „. "livian = 1} „ vulg. menetr. |2,00 B) „. orphea ..| 30 3| Turtur auritus .| 15 | Bubo maximus |3,00 ji „. eonspicill. 1,75 4| Phasian.colchie.| 25 5) Otus vulgaris .| 35 | 25) Merula vulgaris| 8 | 31 | Haematopus os- 1} Scops Aldrov. 11,20 | 23| Turdas musicus| 8 tralegus ... . | 20 16| Hirundo rustica| 8 2 samaliacus ..| ‚40 1| Ardea cinerea .| 30 2 5 urbica| 8 3 | Luscinia philom. | 50 1 »„. purpurea | 40 4 „ rupestris [2,00 6| Dandalus rubec. | 10 | 10| Nycticor. gris. .| 20 38 smutipariay.. 8 7| Saxicola morio| 40 | 14| Platalea leucor. | 50 33) Merops apiaster | 3 6 „ @nanthe| 8 3| Ciconia alba . . 1,50 130) Coracias garrula | 50 9| Troglodyt. par- 3| Phenicopt. ros. 2,50 5| Oriolus galbula | 45 vumenı. 10 | 14| Gallinula minuta |2,00 12) Sturnus vulgar.| 8 2| Troglodyt. bore- 13 „ chloropus| 15 35| Lycos monedula ala. S2e;. 1,00 | 257 | Fulica atra ...| 8 collaris .... .| 50 8| Pratincola rube- 7| Numen. arquat.|) 40 15] Corvus cornix tra u. 35 > „ phaeopus | 40 valachus ...| 20 2| Budytes flavus..| 2) | 113 | Lim.aegocephal. | 40 8 Corvus corone| 8 3| Anthuspratensis| 15 | 60| Recurvir. avoc.| 50 172 „ Arugilegus| 8 | 23| Ruticilla phoeni- 46 , Totanus calidris| 8 234| Pica caudata ..| 8 ca. ek. 8 l „ ochropus |3,50 i »„ leucoptera | 50 4 | Melanocorypha 10| Machet. pugnax | 40 8| Garrul. glandar.| 10 calandra .....| 60 ı ı Tetrao urogallus | !,20 2 „ atricapill. |1,00 { | Melanocorypha 3| Perdix grecca .| 50 10| Nucifragacaryo- yeltonensis. . 13,5% | 34) Cacc. petr.Spatz.| 75 catactes .. .|7,00 10 | Galerida macro- | 90 12| Anser cinereus.| 70 24| Lanius collurio| 5 ryaEna \... 33 | Spatula clypeata | 30 10 „ rufus ..| 10 | 20] Galer. superflua| 90 | 85| Anas boscas ..| 8 36 „ dealbatus |1,00 8 | Calandrella min. |1,00 3 „. querqued. | 30 135| Parus major ..| 8 4| Alaem. dup. m.|3,00 | 10) „ strepera .| 90 3 „. borealis..| 75 | 28| Ember.citrinella| 8 3) Clangula glauc.| 50 3 „ acitelus 2151470 4| Calandr. brach. 1| Mergus albellus |8,00 8 „ Jugubris . 14,00 tag a 1,20 1 „ mergans. | 60 Lier,.. ristatus. „1 20 3 | Coceothraustes 29| Fuligula nyroca | 80 3 Phylloscopus vulgaris... 2.150 | 10 % cristata | 40 trochilus ....| 10 | 30| Fring. spodiog. | 75 8| Podiceps minor | 2) 24| Phylloscop. ruf. | 15 2 „.coelebs ..| 8| 80 „ eristatus| 20 !ı Hypol. salicaria| 20 | 25| Cannab.sanguin.| 8 9| Carbocormoran. | 30 3| Acroceph. tur- 5) Sylv. atricapilla 26 | Sternafluviatilis | 8 doides ....| 10 (erythr.) ... . 11,00 1| Larus fuscus ...| 80 2| Acroceph. arun- 1| Par. m.(Zwergei) | 50 2| Pelec. onocrotal. |2,50 dinaceus ...| 20 t| Jynx torqu. „ 11,00 1| Ard. cin.(Zwgei). | 50 4| Acrocephal. pa- 3l| Passer‘ montan.| 8 1| Hir. ripar. (rund) | 40 lustris.. . . 2.142201 98 „.. domestic.| 8 1| Test.ib. (Zwgei). |1,00 Dermoplastisch-Museologisches Institut „Dobrudscha“, Bucarest (Rumänien) Str. Leonida 7 bis 9. Kedaktion uud Verlag von H. Hocke, Berlin C., Prenzlauer Strasse 6. Druck von Walter Renne, Neu-Weissensee, König-Chaussee 47.