QL 675 248 = ZEITSCHRIFT OOLOGIE UND ORNITHOLOGIE Herausgegeben von H. Hocke, Berlin C. 25. Mit der Beilage ORNITHOLOGISCHE RUNDSCHAU. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch die Post innerhalb Deutschlands und Oesterreichs Mk. 3.50, nach den andern Ländern des Weltpostvereins Fres. 5 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom ı. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, Berlin C., Prenzlauer Strasse 36, zu richten. Preis der zweigespaltenen Zeile oder deren Raum 20 Pf. Kleinere Beträge sind gleich einzuzahlen. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, betragen 3 Mk, No. 10. Berlin, den ı5. Januar 1906. XV. Jahrg. Inhalt: Ueber Eiermessungen. — Ferienbeobachtungen 1905. — Nachrichten aus Turkestan (Fortsetzg.). — Oologisches aus Posen. — Mitteilungen. — Briefkasten. — Inserate. —— Über Eiermessungen. Von Dr. Leo v. Boxberger. Wenn man diein dieserZeitschrift enthaltenden Arbeiten betrachtet, die sich mit der Beschreibung von Eiern beschäftigen — es ist dies wohl die Mehrzahl aller vorhandenen Arbeiten —, so fällt sehr bald ein Mangel auf, den viele sonst sehr eingehende und sorgfältige Be- schreibungen teilen, nämlich die relative Seltenheit genauer Mass- angaben. Teils mag der Grund dieser Erscheinung darin liegen, dass es vielen Oologen an einem wirklich brauchbaren Messinstrument fehlt, teils auch darin, dass von vielen die Feststellung der Eimasse für minder wichtig erachtet wird. Was diesen letzteren Punkt angeht, so ist es eigentlich über- flüssig hervorzuheben, von wie grosser Bedeutung die Kenntnis der Grösse des Eis sowohl im Hinblick auf die Authentifikation zweifel- hafter Objekte*) ist, als auch darauf, dass ein grösseres Material an genauen Massen von Eiern ein und desselben Beobachtungsgebietes oft wichtige Aufschlüsse über das Auftreten lokaler Sonderformen geben kann, die sich durch die Grösse von verwandten Formen unter- scheiden. Freilich möchte ich auch davor warnen, den Massen allein entscheidende Bedeutung etwa hinsichtlich der Ortszugehörigkeit bei- zumessen, wenn man nicht über reiches Material verfügt und namentlich nicht die grössten und kleinsten Werte einer grossen Zahl von Eiern derselben Art genau kennt. In dieser Beziehung geben nun die Werke vonReyundFriderich-Bau einigen Anhalt, indem sie sowohl Vergl. die in dieser Zeitschrift veröffentlichten wertvollen Untersuchungen’ von H. Göbel über die Eier von Glauc. passerinum. der Scolopaciden, Tringiden, Ana- tiden u. a. le Durchschnittsmasse als auch maxima und minima einer Anzahl Eier jeder Art veröffentlichen. Für besonders wertvoll halte ich die An- gaben der Maximal- und Minimalmasse namentlich dann, wenn sie aus einer recht grossen Zahl von Eiern derselben Art ermittelt sind. Mit Rücksicht darauf, dass das Messen der Eier eine recht mühsame Arbeit ist und auch einige Uebung erfordert, kann nun den Verfassern oologischer Werke, wie die oben Genannten, nicht zugemutet werden, aus hunderten von Exemplaren jeder Art die maxima und minima zu ermitteln. Dieser Erfolg liesse sich aber leicht erreichen, wenn sich eine grössere Zahl von Oologen in diese Arbeit teilen würde. Sofern jeder Oologe, dem eine Eiersammlung, sei es die eigene oder eine fremde, zugänglich ist, sich die Mühe machen wollte, von jeder in der Sammlung vorhandenen Art die marima und minima zu er- mitteln und zu veröffentlichen, so würde die oologische Disziplin bald im Besitz der bis jetzt beobachteten absoluten Maximal- und Minimal- masse sein, woran es jetzt noch sehr mangelt. Voraussetzung ist freilich, dass jedes zu messende Objekt völlig sicher bestimmt ist, da sonst mehr Unheil angerichtet, als Nutzen gestiftet werden kann. Wer Rey oder Friderich-Bau besitzt — und eines dieser beiden Werke wird ja wohl im Besitz eines jeden Oologen sein — der wird zweckmässig nur diejenigen Masse veröffentlichen, die über die maxrima jener Werke hinausgehen oder hinter ihren minimis zurückbleiben, wie ich es im folgenden getan habe. Neben diesem Verfahren kann ich jedoch nur dringend raten, auch die Masse ganzer Suiten von Eiern interessanter und schwer zu unterscheidender Arten, namentlich wenn dieselben aus dem gleichen Gebiet stammen, zu veröffentlichen, wie dies schon wiederholt von H. Göbel geschehen ist. Die Vergleichung solcher Masstabellen aus verschiedenen Gegenden wird interessante Resultate ergeben. Man sieht auch an solchen Zusammenstellungen mehr als an blossen Durch- schnittsmassangaben, wo oft ein abnorm grosses Ei das ganze Niveau etwas in die Höhe drückt und umgekehrt. Die Messungen — und hier komme ich zu der schon eingangs erwähnten Frage nach einem allen Anforderungen entsprechenden Messinstrument — werden am besten mittels eines mit Nonius ver- sehenen sog. Kalibers (Schieblehre) ausgeführt. Diese Instrumente existieren in verschiedenen Grössen; ein solches von ı5 cm Länge reicht zur Messung aller europäischen Vogeleier aus. Die auf dem Schieber befindliche Noniuseinteilung, deren Anwendung man sich von einem Sachverständigen erklären lassen muss, erlaubt genaueste Messungen bis zu !/,), mm. Für kleine und zartschalige Eier bedient man sich vorteilhatter einer Mikrometerschraube, da man bei An- wendung des Kalibers, namentlich wenn der Schieber etwas schwer geht und man noch nicht genügend Routine hat, einmal ein solches zartes Eichen zerdrücken kann. Mit einem Mikrometer, der ebenfalls in verschiedenen Grössen käuflich ist, lassen sich Messungen bis zu 1/0 mm ausführen; seine Handhabung ist ausserordentlich einfach und ein Zerbrechen des Eis bei nur einiger Vorsicht ausgeschlossen. Wer jedoch die nötige Geschicklichkeit besitzt, mag sich auch für kleinere Eier ruhig des oben mit Nonius versehenen Kalibers be- dienen, da Messungen auf mehr als eine Millimeterdezimale keine — 147 — praktische Bedeutung haben. Der Preis eines solchen Kalibers mit Nonius, wie ich es besitze, beträgt 3 Mk.; ein Mikrometer, der bis zu 25 mm aufwärts misst (solche, die nur bis ı8 oder 20 mm messen, sind nur für kleinste Eier zu gebrauchen), kostet 6 Mk. Diese Preise sind die meiner Instrumente, die von dem „Versandhaus für Ver- messungswesen“ in Kassel bezogen sind. Zum Schluss noch ein Wort über den Wert deı Ermittlung des Eigewichtes. So grossen Wert ich dem Messen der Eier beilege, so gering veranschlage ich den Nutzen des Wiegens. Ganz abgesehn davon, dass man einem (Grewichtsunterschied nur dann Bedeutung beilegen darf, wenn die zu vergleichenden Objekte genau dieselbe Grösse haben, differiert auch das Gewicht je nach der Grösse des Bohrlochs, nach dem Umstand, ob das Ei noch feucht oder bereits ganz ausgetrocknet ist, ob es gut oder schlecht entleert ist, ob sich das Eihäutchen noch in der Schale befindet oder — wie das bei be- brüteten Eiern häufig geschieht — aus der Schale entfernt ist, nach der grösseren oder geringeren Anhäufung von Kalk oder Schmutz, die sich (wie z. B. bei den Steganopoden) oft auf der Schale be- findet u. a. m. Mit den Grewichtsermittelungen ist deshalb meines Dafürhaltens nicht sehr viel anzufangen. Es sollte mich indessen freuen, wenn ich durch Mitteilung von positiven Erfolgen, die mit Wägungen erzielt sind, eines besseren belehrt würde. Ich lasse nun eine kleine Tabelle von Massen aus meiner eigenen bescheidenen Sammlung folgen, die sämtlich ausserhalb der bei Rey und Friderich-Bau angegebenen Maximal- bezw. Mi- nimalmasse liegen. Ob das maximum bezw. minimum in der Länge oder in der Breite liegt, ist durch Fettdruck hervorgehoben. maxima: | Phylloscopus trochilus 14.8x 127 ı Pica pica 387x237 Serinus serinus 18 x 12.9 > ” 118% 13 Sturnus vulgaris 32.4 X 21.9 ı Sylvia atricapilla 21.2 x 15., Turdus merula 33 x 21. Aeccipiter nisus 43.3 X 33-6 | Anser domesticus 111.3 x 64.2 | » 35 113.3 x 65.4 | Apus apus 24x16, Buteo buteo 55.3 x 41.5 Cerchneis tinnunculus 37.3 x 33.4 | ihacus %.a x 18 Colymbus cristatus 38.2 x 36 | » * Corvus corone #1.6X 27. minima: Erithacus titis 20. x 16.4 ' Acrocephalus palustris 14 x 14.3 r rubeculus 21.8 x 15.; ı Alcedo ispida 22.1 x 11.3 Fratercula arctica 66.3 x 44.3 ' Cinchus aqnaticus 24.2 x 18.1 ** Gallus domesticus 73.1% 47.3 | Columba oenas 35.2 X 29s Larns fuscus TT.1X 46.5 *Corvus corone 383.7 X 26.8 „. marinus 80.3 x 56. Falco subbuteo 31.3 x 32 ridibundus D.2xX 38.6 Larus ridibunduns 54.7 x 33-4 Merops apiaster 26.1 X 22.5 ı Motacilla boarula 18.3 x 13.3 Motacilla boarula 192 x 13.2 | Parus cristatus 15.5 X 12.6 Parus coeruleus 15.2 X 12. | Pratincola rubicola 11.2x 12.8 „ palustris 162 x13 ı Regulus regulus 12.2 X 9.e *) Entstammen denıiselben Gelege, **) Völlig normal gebildetes Ei. — 148 — Hoffentlich werden durch diese Anregung recht viele Oologen veranlasst, Messungen ihrer Sammlungsobjekte vorzunehmen und über das Ergebnis hier zu berichten. Ich wüsste nicht, welcher Ort für eine derartige Massammlung grösseren Stiles, wie ich sie mir denke, ge- eigneter wäre, als diese Zeitschrift. Ferienbeobachtungen 1905. (G. Schulz-Friedenau.) Nachstehend folgen einige o0- und ornithologische Notizen, die ich in diesem Sommer in der Uckermark, Kreis Templin, gemacht habe. 8. Juli. Erhielt ein Gelege von Pratincola rubetra. Gefunden war es mit 4 schwach bebrüteten Eiern am 4. Juni im Kleefeld. Seit ıo Jahren erhalte ich aus derselben Gegend alljährlich bis 2 Gelege derselben Art und zwar fast immer mit 5, seltener mit 6 Eiern. Dieses Jahr waren es also zum ersten Male 4 Eier. Die Nester waren stets im Klee oder Luzerne (Medicago sativa). 10. Juli. Auf einem Seggenbusch in der Nähe des Haussees steht ein Nest von Rallus aquaticus mit 9 Eiern, anscheinend sehr stark bebrütet. ı2. Juli. Aus sämtlichen Eiern sind die Jungen ausgeschlüpft. Teilweise liegen noch die halben Schalen im Nest. Ungefähr !/, Stunde weiter ab befindet sich noch ein Nest der Wasserralle mit 5 Eiern. Am nächsten Tage wurde die Wiese abgemäht und die Eier waren verschwunden. Nest stand in ziemlich tiefem Wasser ebenfalls aut einem Seggrenbusch. 14. Juli. Erhalte ein Gelege von Rallus agnaticus mit 7 schwach bebrüteten Eiern. Das wäre nun das dritte Gelege aus einem nur kleinen Gebiete. Bis jetzt war die Ralle hier immer ein seltener Vogel, sodass ich nur selten ihr sonderbares Knurren und Brummen im Schilf gehört habe. Hoffentlich hält die Vermehrung an! Die Nester waren immer aus trockenen Seggenblättern gebaut. Innen lagen einige kurze Stückchen der Blätter von Glyceria spectabilis und Sparganium, die dort viel wachsen. 18. Juli. Erhalte ein Gelege von Emberiza calandra mit 5 mässig bebrüteten Eiern, Nest stand am Rande eines Roggenfeldes und enthielt innen nur schwarzes Pferdehaar. 22. Juli. Gartenlaubsänger (Hippolais hippolais) singt uner- müdlich jeden Tag von früh 4 bis spät abends 9 Uhr. Er imitiert auffallend die Rauchschwalbe. Desgleichen singt auch Alauda arvensis oft noch spät abends zwischen 9 und ıo Uhr. 23. Juli. Eine Schar Stieglitze besucht täglich ein Roggenfeld und zwar die Stellen, wo viel Kornblumen (Centaurea cyanus) stehen. Sie picken aus den Blütenkörbchen den reifen Samen. Es sind über- haupt auffallend viel Stieglitze im Dorf, dagegen höre ich nur selten einen Hänfling (Fringilla cannabina). Dieser war sonst sehr zahlreich, sodass ich alle Jahr im Juli noch 3 bis 4 Gelege aus Fichten- und Weissbuchhecken erhielt. In diesen Büschen (beschnittene Picea exelsa und Carpinus betulus) standen sie vorwiegend. Dieses Jahr sah ich nicht ein Gelege. — 149 — 25. Juli. Höre zum ersten Male seit ı0 Jahren eine Heidelerche singen. — Hausrotschwänzchen (Erithacus titys) suchen die Korn- mandeln nach Insekten ab. — Unter einigen Kiefern finde ich ausser- ordentlich zahlreiche Gewölle der Nebelkrähe (Corvus cornix). Jedes bestand aus zirka 9 bis ıo Kernen der; Süsskirsche und Sandkörnern, andre enthielten auch viele Häute vom Engerling. — Kaum flügge Goldammern streifen durch eine Kiefernschonung. 26. Juli. Zahlreiche Stieglitze sind wieder im Dorf und singen teilweise. — Erhielt zum Präparieren ein Männchen vom Tüpfel- sumpfhuhn (Ortygometra porzana). Es war dort geschossen, wo ich voriges Jahr ein Gelege mit 6 Eiern fand. Das Exemplar, stark in der Mauser, war 25 cm lang und hatte eine Flügelspannung von 231/, cm. Kopffedern, Hand- und Armschwingen waren ausgebildet. Sämtliche Unterflügeldecken und Steuerfedern waren erst zu drei Vierteln aus den Speilen. Am Brust- und Bauchgefieder waren alte und neue Federn vermischt. Der Magen enthielt zahlreiche Quarz- steinchen, Insektenreste und 3 Sorten Samen; davon konnte ich bestimmen den Samen vom englischen Raygras (Lolium perenne) und den vom Meerstrandsdreizack (Triglochin maritima). Erstere Art wird mit Klee gemeinsam in der Nähe angebaut und der Dreizack wächst dort sehr zahlreich. 26. Juli. Entdecke auf einem kaum 2 m hohen Birnbaum ein Stieglitznest. Es steht sehr kunstvoll auf einem nur daumenstarken, schrägen Ast. Weil der Vogel brütet, will der Besitzer nicht stören lassen. Ich gebe ihm recht, weil der Stieglitz hier bisher ein seltener Brutvogel war. 28. Juli. In einem Stall mit zirka 24 Kühen zähle ich ı6 besetzte Nester von Hirundo rustica. Im vorigen Jahre waren es weniger. Auch von anderen Stallbesitzern höre ich, dass dieses Jahr mehr Nester im Stalle sind, andre können das jedoch nicht finden. Von Hirundo urbica zähle ich auf einem Hofe ı5 besetzte Nester, auch mehr als im Vorjahr. 29. Juli. Grosse Schwärme von Staren, viele Nebelkrähen, einige Pirole und eine Wildtaube (Columba palumbus?) plündern eine Maulbeeraliee. — Im gemischten Wald streichen gemeinsam schon viele Tannenmeisen (Parus ater) und Kleiber (Siita caesia). 30. Juli. Wiederholt höre ich Kernbeisser (Coccothraustes coccothraustes) locken, die früher nur sehr selten hier zu finden waren. Seit 2 Jahren beobachte ich sie regelmässig, wie sie die Vogel- oder Traubenkirsche (Prunus padus) besuchen, dann ist der Boden ganz bedeckt mit den Steinen der Früchte dieser Bäume. ı. August. Der Gesang des Gartenlaubsängers (Hippolais hippolais) ist seit heute bedeutend leiser, hat auch ganz anderen Charakter. Die Mauser ist wohl vor der Tür. 2. August. Mehlschwalben (Hirundo urbica) sammeln sich schon in grossen Scharen vormittags auf einem alten Apfelbaum. Diese Versammlungen habe ich regelmässig Anfang August eine Zeit- lang täglich beobachtet. Dann blieben die Schwalben eine Zeitlang aus und erst Anfang September sammelten sie sich wieder, um dann — 150 — eines Morgens zu verschwinden. Jedenfalls bestehen die Vorver- sammlungen aus den jungen Vögeln. Auch Kiebitze treffe ich in kleinen Scharen auf den Feldern. 4. August. Stare plündern die Sauerkirschbäume. Ihre Jungen treffe ich in grossen Scharen auf den Feldern. 6. August. In einem kleinen Kiefernwalde finde ich viele alte Kiefernstubben, die von den Spechten, auf der Suche nach Insekten- larven, arg ‚zerhäckt sind. Beim jedesmaligen Durchschreiten des Waldes höre ich den Grünspecht (Picus viridis) und den grossen Buntspecht (Dendrocopus major). Namentlich ist es der erstere, der die Holzstubben wieder in Erde verwandeln hilft. — Ein Turm- falkenpärchen rüttelt in den Lüften. Es ist dies wohl dasselbe Pärchen, das ich nun 8 Jahre lang alljährlich brütend in diesem kleinen Kiefernwald beobachte. 8. August. Ein Fitislaubsänger (Phylloscopus trochilus) singt nun schon seit mehreren Tagen dicht vor dem Hause im Garten. Desgl. singen wieder etliche Stieglitze auf den nahen Bäumen. Wenn ich nun das Resultat der diesjährigen Beobachtungen suche, so finde ich: 1. Rallus aquaticus, sonst sparsam vorkommend, ist häufiger beobachtet worden. 2. Fringilla carduelis ist hier ein häufiger Vogel geworden, der auch hier brütet; seit 8 Jahren das erste Nest hier gefunden. 3. Fringilla cannabina hat sich dieses Jahr viel seltener gezeigt. 4. Hirundo rustica und urbica waren dieses Jahr, wenigstens hier, in grösserer Anzahl eingetroffen, sodass ich hier von einer Ver- mehrung sprechen möchte. Wie war es anderwärts? Clivicola riparia hat dagegen, wie ich nachholen möchte, an 2 Stellen seine alten Brut- plätze (Kiesgruben) nicht wieder aufgesucht. Auch von andrer Stelle höre ich von einer Abnahme dieser Schwalbe. 5. Coccothraustes coccothraustes ist entschieden in der Zunahme begriffen. In der Uckermark habe ich diese Art seit 2 Jahren recht häufig gesehen, in den Jahren vorher nur sehr selten. — (Hinzufügen möchte ich noch, dass in meinem Wohnort, Friedenau, der Kern- beisser jetzt recht häufig ist. Fast täglich, auch im Winter, höre ich einige in den Strassenbäumen locken; auch diesen Sommer lockten sie regelmässig dort. Im vorigen Jahre, 1904, hat ein Pärchen dicht vor meinem Hause auf einer Pappel, die auf einer gegenüberliegenden Baustelle steht, gebrütet.) Nachtrag. Wer die Berichte des Herausgebers über die Brutperiode 1905 verfolgt hat, wird als Fazit gezogen haben: es war im allgemeinen ein schlechtes Brutjahr. Ich kann diese Tatsache nach Erfahrungen aus der Uckermark nur bestätigen. Es war dort ein relativ trocknes Frühjahr, und es zeigte sich wieder: ein trocknes Frühjahr, ein schlechtes Brutjahr, wenigstens für die Frühbrüter und die nur einmal brütenden Vögel. Der Grund ist sicher wohl Nahrungsmangel, der seinen Grund wieder in der schwachen Vegetation hat. Es heisst zwar immer: ein — 151 — trocknes Frühjahr, ein Ungezieferjahr. Das ist wohl richtig, wenn der Sommer trocken ist und die Vegetation sich bis dahin entwickeln konnte und die Tierwelt darauf Nahrung fand. Die spärliche Ent- wicklung der Pflanzendecke im Frühjahr hält aber auch die Ver- mehrung der Tiere zurück, das ist ja eine allbekannte Erscheinung. Allerdings kann zu nasses, feuchtes Wetter auch ein hemmender Faktor sein. So hatten wir dieses Frühjahr wenig Mäuse gegen dje Tage im vorigen Frühjahr (1904). Die Raubvögel hatten deswegen im allgemeinen kleine Gelege. Ich erhielt die Waldohreule (Asio otus) sogar nur mit 3 bebrüteten Eiern. Die auffallendsten Notizen erhielt ich aber vom weissen Storch (Ciconia ciconia). Nicht nnr fehlten die zahlreichen Mäuse, sondern das trockne Früh- jahr hatte auch die Entwicklung der Reptilien und Amphibien ungünstig beeinträchtigt. Das hat, wenigstens in erwähnter Gegend, beim Storch fast eine Fehlbrut hervorgerufen. Im allgemeinen besitzt die Uckermark noch zahlreiche Störche. Jedes Dorf hat meist mehrere Nester, Ellingen bei Prenzlau wohl mindestens ı5; auch auf fast jedem ausgebauten Gehöft findet man ein Nest. Ich habe von einigen 20 Nestern Nachricht erhalten und diese im Sommer bestätigt gefunden. In keinem Nest waren über 3 Junge, sonst bis 5 sogar 6; die meisten Paare hatten 2, wenige hatten ı Junges; 5 Paare hatten gar keine Jungen gebracht, einige davon hatten, soviel sich erfahren liess, auch garnicht gelegt. Diese ausserordentlich geringe Jungenzahl ist dort noch nie beobachtet worden. Vom Storchdorfe Ellingen habe ich keine Nachricht erhalten, jedenfalls ist sie sehr erwünscht. — Noch eins ist mir dieses Jahr aufgefallen. Die zweiten Bruten von Hänf- ling, Grünfink, Grauammer zeigten relativ viel Eier, nämlich bei allen 5. Fast könnte man schliessen, dass diese bei der ersten weniger gehabt hätten, als wollten sie das Versäumte wieder einholen. Der Sommer war bekanntlich ziemlich feucht und fruchtbar gewesen und hatte sicher auch viel Nahrung gebracht, entgegen der alten Erfahrung: Trockenheit, viel Ungeziefer. Es war eben dieses Jahr alles verschoben worden. Bei Staren habe ich dieselbe Erfahrung gemacht und zwar bei einem Bekannten, der über 5o Nistkästchen besitzt. Es haben im allgemeinen nur die Paare eine zweite Brut gemacht, die die erste ziemlich spät beendeten und die zweite dann im fruchtreichen Sommer begannen. Die Paare, welche früh mit der ersten Brut fertig waren, ahnten noch nichts vom fruchtbaren Sommer, und ihnen muss wohl dann inzwischen die Lust zum zweiten Hausbau vergangen sein. Auch die Notizen über andre Kleinvögel bestätigen meine Erfahrung, dass in diesem Jahre die früh oder einmal brütenden Vögel kleine Gelege brachten und dass die Eierzahl der zweiten Gelege relativ zahlreich zu sein schien. Zur ersten Gruppe erwähne ich noch: braunkehliger Wiesenschmätzer, Zaun- und Dorngrasmücke mitje 4, Rauch- schwalbe erste Brut mit 4, zweite Brut mit 5 Eiern. Dass natürlich anderwärts andre Erfahrungen in diesem Jahr gemacht sein können, will ich gern glauben. Jedenfalls wäre aber Mitteilung zustimmender oder gegenteiliger Erfahrung sehr erwünscht ‚und interessant. — 152 — Nachrichten aus Turkestan. (Fortsetzung). Die Form ist bei allen Eiern gleich, d.h. spitzoval, doch ungleich ihre Färbung, die bei einigen Eiern graugrünlich, bei andern grau- bräunlich resp. -gelblich und mit mehr oder weniger Glanz ist und an Ölfarbe erinnert. Phasianus mongolicus (Brandt), Mongolischer Fasan. Gelege 9 Eier, wurde am 27. April am Issy Kulufer im westlichen Turkestan, ein zweites Gelege, 6 Eier, am 30. April bei Zunka in der Nähe des eben genannten Ufers gefunden. Die Eier sind schwer zu bestimmen, umsomehr da in einer Gegend 2 selbst 3 ähnliche Arten nebeneinander wohnen. Bei B sind 5 Eier hellölbraun, ı dunkelölbraun und sehr glänzend; bei A kommen 3 Färbungen vor: hell- und dunkelgelbgrau sowie gelbbraun. nam 2 31 47,3 X 373 41,93 9,3157 417.0 KER) 3,4 RER) 39 aD uni al EN 2,5 3,1 3,1 nr 47 % 355 0,38 3,3 3 2,9 a6 x 35,5 (2) 46,7 x 35,9 37 37 Auch von dieser Art habe ich prächtige Bälge erhalten. Syrrhaptes paradoxus (Pall.), Pallas’s Steppenhuhn. Gelege 4 Eier, Nordufer vom Issyk-Kul, Schlucht bei Urotschische-Kute- maldji. Fast gleichhälftige Form; graugelber Grund mit ziemlich gleich- mässig verteilten, doch regelmässig gestalteten Flecken in grauvioletter und zweifach brauner Färbung. Uebereinstimmende Zeichnung ist bei allen Eiern recht bemerkbar, bei a durch grössere braune, bei b durch violette Färbung. Ein Viergelege ist eine Seltenheit. Wie nunmehr bekannt ge- worden ist, hat Radde auf seiner sibirischen Reise auch ein Vier- gelege gefunden, das sich nunmehr in Dresser’s (London) Besitz befindet. Ich habe für das Gelege, ausser dem guten Lohn, noch extra 10 Rubel zahlen müssen. a: 45% 20,3 b: 44. x 30 e: 4 x 30 d: 43,2 %20 1,305 Du; 410 1,230 Pterocles arenarius (Pall.), ehuhn. Gelege 3 Eier, ı0. April., Issuk-Kul (im äussersten östlichen Turkestan); Nest in einer Bodenvertiefung. Helle gelbgraue Grundfärbung. Viele, fast gleich- mässig gestaltete Flecke in braungrünlicher Färbung, die verschieden schwach und stark hervortritt; darunter eine grosse Anzahl grau- violetter Pünktchen und Flecke, die sich vereinigen und eine Grösse bis etwa 4,6 qmm erreichen. Einige dieser Flecke sind ganz hell, andere sehr dunkel, da zumeist stehend, wo die gewöhnliche braune Fleckung nicht vorhanden ist. 48,9 X 33 43,4 X 32,8 47,2 X 33,1 2,096 1,790 1,995 — 153 — Bälge habe auch von dieser Art in bestem Zustande erhalten. Ihre allgemeine Färbung erinnert sehr an diese Eier. Tetraogallus himalayensis Gray-nigelli Jard. u. Selb, Gebirgs- huhn. Gelege I, 4. Mai, Tsentschan bei Kirmentji. Die Grösse der Eier ist durchweg 71x 45,4, ihr Gewicht 8,150 g. Die graue Grund- färbung ist fast völlig überzogen, sodass dieselbe meist rotbraun erscheint. Die dunkeln braunroten Flecke sind am spitzen Pole am häufigsten, weit weniger in der Mitte; stumpfer Pol ist fleckenlos. Gelege II, 23. Mai, Schlucht Aksi. Masse: a: 60x 45,4 b:.62,7%X443 Ch5992 44,8 d.: 02,4 X 45,5 Gewicht durchweg 8,250 g. Dicke Schale. Auffallend heller Untergrund, sehr schwacher rotbrauner Ueberzug. a hat am spitzen Pole kleine Pünktchen und etwa ı8 wirkliche Flecke von wenigen mm Umfang; b hat mehr Ueberzug, dagegen sind die Flecke sehr klein und überall verteilt; c hat nur 8 Fleckchen, von denen die grössten 2 mm Umfang erreichen; d zeigt nur einerseits und in den Poren kleine Flecke resp. nur deren Umrisse. Eine kleine Anzahl wohlerhaltener Bälge habe auch von dieser Art erhalten. Tetraogallus tibetanus (Gould), Tibetanisches Gebirgshuhn. Gelege 4 Eier, ıo. Juni; Sungebirge, unweit vom Gutsasee, der am Südabhang des mittleren Sun zwischen den Oberläufen des Gelben Flusses und des Takiany gelegen ist. Die Eier gleichen denen der nahen verwandten Arten, nur ist ihre Grundfärbung etwas heller, was vielleicht nur als zufällig zu bezeichnen ist. Masse und Greewichte der Eier sind durchweg: 64,8% 452 643x448 7,500 7,230 Ausser diesem so sehr seltenen Gelege habe auch höchst saubere Bälge erhalten. Coturnix communis Bonn., Wachtel. Gelege 12, ı0, 9 und 5 Eier in Form, Grösse und Fleckung so veränderlich, wie unsere hiesigen. Gefunden am ı8. April, Südufer des Issyk-Kul, Schlucht Kutemaldji. Turtur orientalis (Lath.), Asiatische Turteltaube. Gelege 2 Eier, ı. Juni, Alexandrowskajaberge. Der stumpfe Pol ist schön abgerundet, der spitze Pol wie zugedreht. 37,4 X 24,3 35,3 X 24,5 0,610 0,580 Podiceps cristatus (L.), Haubentaucher. Gelege 3, 4 und 5 Eier, ı3. April, Kjisjilsu. Sie gleichen vollständig denen der hiesigen Art. Larus ridibundus (L.), Lachmöve. Verschiedene Gelege, 3 und 2 Eier, gefunden am ız2., 18., 25., 30. April usw. Die Eier, auch hier innerhalb der Gelege abwechselnd, messen und wiegen: 53,5 X 38 53 x 36,4 49 X 35 2,600 2,550 2,100 Sterna hirundo (L.), Flusseeschwalbe. Die Gelege enthielten 3 resp. 2 Eier, die vom ıo. April an bis zum 5. Mai gesammelt wurden. Olivbräunlicher oder -gelblicher Untergrund, unregelmässig — 154 — verteilte graue und violette Unterfleckung, sowie höchst ve; schieden- artige bräunliche, selbst schwarze ÖOberfleckung, unendlich von ein- ander abweichend. Auch die Form ist recht veränderlich. Anbei einige Masse und Gewichte: 41,9X 30,8 43% 30,4 41,5%X33 41X33 42X31,4 40,8% 31 Das Gewicht: 1,10, ausnahmsweise 1,20. Ardea cinerea (L), Fischreiher. Gelege 3, 4 und 5 Eier, Seeufer vom Issyk-Kul. Die Eier sind ziemlich gross, wiegen und messen durchweg zwischen 61,9 X 56,1 62,5 x 46,8 5,5 5,6 Ardea alba (L.), Silberreiher. (Gelege 2 und 3 Eier wurden am 8. und ı3. März bei Tjup und am 8. April bei Kojsara gefunden. Form und Färbung, ebenso die Poren wie bei A. cinerea weiss ausgefüllt. a) 243 39% 43 3) 5,10 Totanus calidris (L.), Rotschenkel. Gelege 3 Eier, 5. Mai, Akterek. Die Eier messen und wiegen durchschnittlich 47,8 x 29,9 mm; 1,180 Q. Vanellus vanellus (L.), Kiebitz. Gelege 3, 4 Eier wurden am 8. April am äusseren Westufer des Issyk-Kul gefunden. Sie gleichen den unseren in jeder Beziehung. Vanellus gregarius (Vieill.), Herdenkiebitz. 3 Eier, 14. April, Zunka. Schön gedrungene Form; heller gelbgrüner Untergrund, bedeckt mit vielen gleichmässig verteilten wie begrenzten schwarzen Flecken. 46,3 X 33 47 X 33,4 43 X 32,5 1,550 1,580 1,490 Aegialites curonicus (Gmel.), Flussregenpfeifer. Gelege, nur zu 4 Eiern, wurden am ı4. April bei Barenaul und am 25. April in der Karabulunschlucht gefunden. Durchschnittliches Mass und Gewicht: 31, 5X 22,8, 0,445. Fulica atva (L.), Wasserhuhn. Gelege 4, 5, od und 8 Eier. 27. Juni, Issyk-Kul. Im durchschnittlichen Mass und Gewicht von 53,8x 35,5 mm und 3, 500 g. Den hiesigen völlig gleich. Porzana intermedia (Herm.), Zwergrohrhuhn. Gelege 4 Eier, 29. April, Issyk-Kul. Grünbrauner Grund; grössere und kleinere grau- rötliche Fleckung, die fast überall wie verwischt erscheint, nur wenige rötliche Punkte treten deutlich hervor. Durchweg gleiches Mass: 28,0 x 20,6 mm. Corvus pastinator Gould, Oestliche Saatkrähe. Gelege zu 2 bis 5 Eiern wurden am ı2. März bei Zauka und am 16. April in der Zaukinskajaschlucht gefunden. Recht wechselnde Grundfärbung von hellem Blaugrün an bis zum dunklen Schwarzgrün; verschieden in der Grösse. Anbei einige Unterschiede der Masse und Gewichte: 39 X 26,5 44 X 5X 31,9 I 1,720 a © Pica bactriana (Bp.), Kargal (Westturkestan). A: Gelege 5 Stück, ı. Juni. Gestreckte Form, spitzer Pol ab- gerundet. Blaugrüner Untergrund (gutes Merkmal); olivengrünliche Fleckung, überall gleichmässig und ebenso mit grauvioletten Punkten untermischt. Ziemlich glänzende Schale. B: Gelege 4 Stück, Aksu. Heller blaugrünlicher Grund mit vielen olivengrünlichen Flecken und über diesen und zumeist dem stumpfen Pole nahe an Grösse und Menge zunehmende bräunliche Fleckung. Die Eier gleichen denen der gewöhnlichen Elster, A da- gegen haben eigenen Charakter. (Abnorm gefleckte Eier meines Besitzes weisen ganz langgestreckte Form (38,5 x 24,5 mm), auch reichliche Kranzbildung auf.) en DEE ER 33% 23,5 339 % 23 0,600 0,580 0,610 0,500 0,575 B: 35 x 24,9 36,5 x 24 35,4 X 24 37,4 X 24,3 0,595 0,550 0,600 0,565 Passer montanus dilutus Richm. Die Gelege bestehen aus 3, 4 oder 5 Eiern und wurden zuerst am 27. April, zuletzt am 25. Mai gefunden. Die Grundfarbe ist weisslich, die durch die Fleckung oder Wölkung marmoriert und — oftmals — glänzend erscheint. Die Fleckung ist oft so dicht, dass vom Grunde wenig oder garnichts zu sehen ist. Die Färbung ist ungemein reich, denn alle dunklen graubraunen Töne mit gelblichem Schein, kaffe- und sepiabraunen mit violettem Schein kommen vor, sodass reizende Variationen entstehen. 36 Gelege und 95 Einzeleier haben mir zum Vergleichsmaterial gedient. Die Masse der Eier eines Geleges sind: 21060%X15,5 10,8X15,9 2@arısı 18A4X 14,3 nım, während ich als grösstes Mass 21,9 X 15,5, als kleinstes 18,1 x 14,5 mm festgestellt habe. Sie erinnern in Mass und Gewicht vollständig an P. montanus, in Färbung und Fleckung an petronius. Oologisches aus Posen. Von M. H. in Posen. Turdus musicus L. Die Singdrossel nistet an einzelnen Stellen der Umgegeend ziemlich häufig. Einen ungewöhnlichen Standort hatte ein Nest, das ich am 5. Mai mit 4 Eiern fand. Zwischen Stockaus- schlägen einer Eiche hing etwa 5o cm über dem Erdboden ein morsches hohles Stück Holz, das auf einer Seite aufgeplatzt war, so- dass es etwa die Form eines Tierkopfes mit aufgesperrtem Rachen hatte. In dieser Oeffnung befand sich das Nest, dessen oberer Teil ein förmliches Dach bildete. Phylloscopus sibilator Bechst. Der Waldlaubvogel ist neben dem Grünling, der Singdrossel und der Amsel wohl der häufigste Singvogel in unsern Wäldern. Selbst in reinen Kiefernbeständen hört man überall sein Schwirren. Ich habe mir nie die Zeit genommen, sein Nest systematisch zu suchen; ein Nest mit 5 frischen Eiern fand ich am ı5. Mai zufällig, da das ‚© unmittelbar vor meinen Füssen auffllog. Es stand ganz frei, seine Decke bildete nur eine kleine — 156 — Erhöhung des Laubes, das ringsherum den Waldboden bedeckte. Wenn man einige Schritte vom Nest abstand, konnte man die Eier liegen sehen. Flugloch lag nach Norden. Phylloscopus rufus Bechst. Der Weidenlaubvogel nistet in hiesiger Gegend häufig in niedrigen Fichten 30—4o cm über dem Erdboden. Am 6. Juni ein Gelege von 5 frischen Eiern. Acredula caudata L. Wie wenig sich die Schwanzmeise auch durch wiederholte gewaltsame Eingriffe im Brutgeschäft stören lässt, dafür folgendes Beispiel. Am 8. April fand ich ein Nest mit 8—ıo Eiern in einer niedrigen Fichte, etwa 0,8 m hoch vom Erdboden, dem ich 3 Eier entnahm. Am 13. enthielt das Nest wieder 9 Eier, von denen ich 2 entnahm. Etwa ı4 Tage später fand ich ı2 Eier vor, von denen einige ganz frisch gelegt zu sein schienen, da ihre Grund- farbe ein neues Weiss zeigte, während die der andern gelblich aus- sah, als ob der Inhalt verdorben war. Ich entnahm nochmals 3 Eier; jedesmal hatte ich zu dem Eingriff die Hand, keinen Käscher gebraucht, dabei einzelne Federn ınit herausgezogen und immer das X vom Nest gejagt und doch brütete es weiter, wie ich mich Anfang Mai überzeugte. Tryoglodytes troglodytes L. In den ersten Apriltagen fand ich in einem kaum 30 cm hohen einzelnstehenden Buchengestrüpp einen dichten Wulst trockener Blätter, den ich gleich für ein Zaunkönignest hielt, an dem ich aber kein Flugloch entdecken konnte; zu spät bemerkte ich erst, dass das Flugloch ziemlich tief angelegt war. Die von mir vorher abgerissene Decke legte ich vorsichtig wieder aufs Nest, hoffend, dass der Zaunkönig sein Nest wieder reparieren würde. Gedacht, getan! Und richtig, nach 8 Tagen war das Nest nicht nur sauber repariert, sondern auch fertig gebaut und mit einem Ei belegt. Diesem folgten in den nächsten 5 Tagen weitere 5 Eier, von denen ich eins mitnahm. Trotzdem wurde das Greelege nicht verlassen, sondern ausgebrütet. Certhia familiaris L. Am 30. Mai ein Gelege von 5 leicht bebrüteten Eiern. Das Nest befand sich etwa ı,2 m hoch in einem aus rohen Baumstämmen hingestellten Scheibenstande, der nur im Herbst benutzt wird. Das ‚© verliess erst die Eier, als ich es mit der Hand berührte. Coccothraustes vulgaris Pal. Am ı8. und 20. Mai je ein Gelege von 6 Eiern, beide ungleichmässig bebrütet. Das Gelege vom 18. zeigte Bebrütung von 2—5 Tagen. Von dem andern Gelege war eins etwa 6 Tage bebrütet, 4 Eier waren nicht weit vom Ausfallen. Die Eier des Geleges vom 2o. sind rein birnförmig gestaltet; ihre Grösse beträgt durchschnittlich 28,5x 24 mm. Miliaria calandra L. Am 20. Mai ein Nest mit 5 frischen Eiern. Am ıı. August 2 leicht bebrütete Eier in einem zerstörten Neste; gerade unter dem Neste hatte ein Maulwurf aufgestossen und dabei das Nest emporgehoben. Oriolus galbula L. Der Pirol scheint in den letzten Jahren in hiesiger Gegend sich stark zu vermehren. Ein Paar nistet seit mehreren Jahren regelmässig in der Nähe einer za. ı,5; km von der Stadt entfernten Gartenwirtschaft, die mit Obstbäumen und von einer — 1572 - Seite mit hohen Pappeln und Birken umgeben ist. Schon Mitte Mai sah ich das Paar herumfliegen, gab mir aber keine Mühe, das Nest zu entdecken, da ich es in unzugänglicher Höhe wähnte. Erst am 16. Juni kam ich wieder in die Gegend und suchte dabei einen ganz kleinen dicht bei der erwähnten Wirtschaft liegenden Teich auf, dessen steiler Rand mit za. 5—6 m hohen Erlen bewachsen ist. Kaum war ich in die Nähe des Teiches gelangt, da stürzten sich mit wütendem Gekreische die beiden Pirole herab und umflogen mich so dicht, dass ich den von ihnen erregten Luftzug im Gesicht spüren konnte. Zunächst war mein Suchen in den Spitzen der Erlen ver- geben. Wo mich die Alten am wütendsten umkreisten, sah ich kaum 2 m von mir, unterhalb meiner Augenhöhe, das Nest an einem niedrigen, sehr dünnen Zweige einer Erle hängen. Es enthielt 5 etwa ı4 Tage alte Junge. Im September fand ich den Zweig mit dem Neste daran unmittelbar am Stamme (mit dem sog. Astringe), anscheinend durch das Gewicht der erwachsenen Jungen abgebrochen, unter dem Baume liegend, noch gut erhalten vor. Ob die Jungen tatsächlich grossgezogen wurden, habe ich nicht feststellen können. Clivicola riparia L. In der steilen Wand einer unmittelbar vor der Stadt gelegenen Sandgrube nisten alljährlich etwa 30 Paare Ufer- schwalben. Ich fand am g. Juni 2 Gelege von 3 und 5 frischen Eiern, beide anscheinend noch nicht vollständig. Im September fand ich einen grossen Teil der Wand abgestürzt, die Nester vermutlich vor Beendigung des Brutgeschäftes verlassen (die Neströhren waren nicht mehr erreichbar). Lanius collurio L. Rotrückiger Würger. Gelege fand ich am 25., 26, 27. Mai und 2. Juni mit "5 resp. 6, frischen Eiern, am .ı0. Juni mit 6 hoch bebrüteten Eiern; in der Nähe des letzten Nestes einen auf einer trockenen Dornhecke aufgespiessten halbflüggen Grünling. Von den gefundenen Nestern standen 2 in Buchen-, ı im Rüstergebüsch (2,5 m hoch), 2 in Fichten (za. 1,2 m hoch), ı in einer jungen Eiche (za. 2 m hoch); alle waren wenig versteckt. Galerita cristata L. Am 5. Mai ein Nest mit 3 leicht bebrüteten Eiern an der Böschung eines Eisenbahndammes, kaum ı m von einem viel begangenen Fussteige entfernt, von dem aus man die Eier sehen konnte. Am 9. August, nur wenige Schritte von derselben Stelle, ein Nest mit ebenfalls 3 Eiern. Weibchen flog vom Neste. Vermut- lich durch Spaziergänger zu häufig vom Neste gejagt worden, erwiesen sich die Eier als verdorbene. Cuculus canorus L. In der diesjährigen Brutzeit gelang es mir, 4 Gelege mit Kukukseiern aufzufinden. Nr. ı mit 4 Eiern von Sylvia nisoria am 24. Mai, NE Re „ ‚Sylvia atricapilla am 28. Mai, Se » Emberiza citrinella am 9. Juni, Er UELI TE "ES „ Sylvia atricapilla am 19. Juni. Nr. ı entnahm ich dem Neste, als 3 Eier der Sperbergrasmücke gelegt waren. Am nächsten Tage waren 4 Eier der Pflegeeltern vorhanden, von denen ich eins mitnahm; die übrigen Eier wurden gezeitigt und die 3 Jungen grossgezogen. Nr. 3 war anscheinend direkt in das Nest gelegt worden (nicht mit dem Schnabel hinein- — 158 — getragen), da der vordere Rand des Nestes etwas niedergedrückt war. Die Pflegeeltern hatten diesen Eingriff übel genommen und das Nest verlassen. Bis zum ı2. Juni war noch kein weiteres Ei hinzugelegt worden. — Nr. ı und 3 rühren offenbar von demselben Weibchen her, ebenso Nr. 2 und 4. Letztere sind nur durch Form und Grösse, nicht aber durch die Farbe von den Eiern des Schwarzplättchens zu unterscheiden, während Nr. ı und 3 auf graurötlichem Grunde rotbraun gefleckt sind, sich also sehr von den Eiern der Pflegeeltern unterscheiden. Alle 4 Eier weisen die Masse 22x 16,5—ı7 mm auf. Astur palumbarius L. Durch die Angabe im „Grossen Brehm“ verleitet, dass der Hühnerhabicht erst im Mai zur Fortpflanzung schreitet, machte ich mich erst am ı8. Mai mit einem mir bekannten Förster auf die Suche nach dem diesjährigen Horste eines Habichts- pärchens, das jedes Jahr in einem benachbarten Walde horstet. Auf einer starken Birke befand sich etwa ı5 m hoch ein Horst, dessen Rand mit einigen Kiefernzweigen besteckt war. Beim Besteigen zeigte es sich, dass wir zu spät gekommen waren: 2 etwa 3 Wochen alte Junge lagen im Horste, die getötet und ihrer Fänge beraubt wurden. Im nächsten Jahre werde ich mich natürlich früher umsehen. Circus aeruginosus L. In einem Horste der Rohrweihe, dem Mitte Mai bereits 5 Eier entnommen worden waren, fanden sich am 13. Juni nochmals 5 Eier, die ungleichmässige Bebrütung zeigten. Leider hatte ich die Abhandlung über das Präparieren hochbebrüteter Eier in der diesjährigen Nr. 2 der Oologie noch nicht gelesen; daher gelang es mir nur, das frischeste Ei auszublasen, bei dem ich den schon fertig ausgebildeten Embryo durch ein 5 mm grosses Bohrloch herausbekam. Bei dem nächsten Ei musste ich das Loch auf ı2 mm erweitern, um den schon verknöcherten Kopf des Embryos zu ent- fernen, während mir dies bei den übrigen 3 Eiern überhaupt nicht mehr gelang. Offenbar hatte die Rohrweihe die Eier in Zwischen- räumen von mehreren Tagen gelegt, vom ersten Ei an gebrütet. Die 5 Eier des ersten Geleges waren, soweit ich noch feststellen konnte, gleichmässig bebrütet. Turtur turtur L. Unter den Wildtauben ist in den hiesigen Wäldern die Turteltaube die häufigste. Ich fand frische Gelege am 10. 28. und 30. Mai, 2 halbflügge Junge am ıı1. August. Die Nester standen 2—2,5 m hoch in jungem Laubholz; einige alte Nester fand ich in einer Höhe von kaum ım. Botaurus stellaris L. Die grosse Rohrdommel nistet ziemlich häufig an den zahlreichen schilfumrandeten Seen der Nachbarschaft. Am ı3. Juni erhielt ich ein Ei von einem Dreigelege, das Mitte Mai ausgenommen war; die alten Vögel wurden am Neste erschossen. Mitteilungen. Aus Augsburg (Bay.). In den Nestern der Schwarzdrosseln fand ich, beginnend am ı. April, durchweg nur 3 oder 4, von Mitte Mai an zumeist 5 Eier. Pyrrhula pyrrhula europaea fand ich am 22. April (3 E.), Accentor modunlaris am ıo Mai (3 E.) und Emberiza schoeniclus am 30. Mai (5 E.). Hippolais hippolais und Acrocephalus — 159 — streperus sind hier recht gewöhnliche Vögel, die in dem Weiden- gebüsch an der Wertach in grosser Anzahl und oft eng nebenein- ander nisten. Die ersten Nester am 26. resp. 28. Mai, die letzten am ı8. Juli gefunden, standen stets über dem Wasser. Ich zählte heuer 3 grössere und für sich bestehende Brutplätze der Rohrsänger; allein für einen Platz etwa 60 Pärchen mehr als im Vorjahr (wo 1904 sonst 8 Pärchen wohnten, war diesmal keins vorhanden). Cuculus canorus war selten in diesem Jahre, nur 3 Eier habe ich am 30. Mai, 5. und 11. Juni in Rohrsängernestern neben 3, 3 resp. 2 Eiern der Pflege- eltern gefunden. Es scheint auch hier der Fall zu sein, dass der Kukuk die Nester der Rohrsänger allen andern Arten vorzieht, um sie mit seinen Eiern zu belegen. Valentin Ziegler. Aus dem Ruppiner Kreis (Westen Brandenburgs). In einem Nistkasten am 14. Mai v. J. 5 Eier der Sumpfmeise und ein frisch zugelegtes Ei einer Kohlmeise gefunden. Ich nahm die Eier. Dann bezog die Kohlmeise das Nest, das ich am 28. Mai mit 8 rein weissen, hoch bebrüteten Eiern belegt vorfand.. — Am 24. Mai 2 leicht be- brütete Eier der Trappe gefunden. Der brütende Vogel liess sich auf seinem Neste überraschen. — Am ı2. Mai 4 frische, am 29. Juli 7 leicht bebrütete Eier des Eisvogels gefunden. Das Weibchen, das ich im Neste ergreifen konnte, war bereits in der Mauser. — Am 6. August 2 verlassene und 5 hoch bebrütete Eier des Stieglitzes, ausserdem 5 kleine Junge, am 8. August 5 hoch bebrütete Eier ge- funden. Die Nester standen kaum 3 m hoch. — Am 8. Mai fand ich gar seltsame Brutnachbaren: Blaumeise, Eichelhäher. Wenige Schritte entfernt von der Baumhöhlung, die dte Meise bezogen und deren Nest eine hohe Anzahl bebrüteter Eier enthält, befindet sich auf einem niedrigen Bäumchen das Nest eines Hähers, dessen Schwanz aus dem Nest weit heraus und nach der Höhlung der Meise zu ragt; fast mit Gewalt liess sich der Häher vertreiben. Seine 7 Eier er- weisen sich als frisch; seltsamerweise sind die Dotter in schwärz- licher Färbung. Gustav Schulz. Aus Ungarn. In auffallend später Jahreszeit, nämlich am 7. und 8. September v. J., erhielt ich 3 Gelege der Wachtel zu 6, 7, 7 Eiern. Die Färbung der Eier ist normal, doch auffallend dunkel und mit vielen kleinen Pünktchen dicht bestreut. Alle Eier waren, mit Ausnahme von 3 unbefruchteten, etwa 8 bis ıo Tage be- brütet. Dicsössentmarton. Ladisl. v. Dobay. Briefkasten. Herm. Schneller. Wenngleich Leverkühn in früheren Jahren ein eifriger Jünger der Oologie war, verhielt sich derselbe später höchst skeptisch zu derselben, fand aber Freude bei seltenen Fundobjekten bis zur Neuzeit. Den plan- und ziellosen Sammlern war das bulgarische Gebiet verschlossen, nur Othmar Reiser erfreute sich bei seinen Forschungen der weitgehendsten Unterstützung, deren Resultate im 2. Bande der im Jahre 1904 erschienenen „Materialien zu einer Ornis balcanica“ niedergelegt sind. In den Tagen vom ı2. bis 17. Juni 1905 nahm L. am 4. internationalen Kongresse in London teil und hielt daselbst sehr interessante Vorträge über Aasgeier und Kaiseradler am Horst. In der Berliner „Woche“, Heft 50, finden Sie eine kurze Notiz über L. sowie dessen Photogramm. A. Gr. Druckfehlerberichtigungen. Auf Seite 130 lies statt Brausensee Drausen- see, S. 138 Z. 5 von unten statt melan oleucus melanoeucus, S. 139 in der Ueberschrift statt garrus garrulus. T ||| DO RO RO O9 Wo] ANZEIGEN. [eo ao ca co wo Offeriere in Gelegen und einzeln folgende Eier: Gypaetus barbatus, Neophron percnopterus, Falco cenchris, eleonorae, Pyrrhocorax alpinus, Garrulus melanocephalus, Lanius rufus, personatus, Sturnus intermedius, Passer petronius, Turdus saxatilis, cyaneus, Sylvia passerina, orphea, Hypolais olivetorum, Daulias luscinia, Muscicapa grisola, Saxicola aurita, Ruticilla titis, Erithacus rubeculus, Aedon galactodes, Hirundo rufula, Parus major, Sitta syriaca, krüperi, Aegithalus pendulinus, Emberiza melanocephalus, calandra. Fringilla maderensis, Merops apiaster, Perdix graeca, Caccabis chucar, Larus melanocephalus, leucophaeus, Bulweria columbina, Oceanodroma castro, Puffinus yelkuan, cinereus etc. Otto Bamberg, Weimar. | Grosses Lager von TE en D) palaearktischen Vogeleiern NEU! Liste indischer Vögel! NEU* in Gelegen und einzelnen Exemplaren. A LISTOF THE BIRDS — Preislisten versende gratis und franko. — OF BRITISH INDI Ä. 5 A. Kricheldorff, Berlin SW- 68, E. BR. 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Monatlich erscheinen 2 Hefte je 32 Seiten Klub der Berliner Oologen und stark in bester Ausstattung mit zahlreichen Ornithologen. Textbildern und farbigen bezw. schwarzen | Die Versammlungen finden statt jeden Tafeln. Der vierteljährige Bezugspreis | 2. und 4. Donnerstag des Monats abends (für 6 Hefte beträgt nur Mk. 1,50. 8'/, Uhr bei Spremberg, Landsbergerstr. 80. Verlag von Erwin Nägele in Stuttgart. | Gäste willkommen. Verlag: H. Hocke, Herausgeber: H.Hocke, Berlin und Wilhelm Schuster, Gonsenheim bei Mainz, Druck: Maschning & .Kantorowicz, Berlin S., Gneisenau-Strasse 41.