%m --^X^ Or^ -. ' ■ ■ I /-^ -c r *ir ^ ^ r . . y" >-r^-: «^^ ZEITSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFTLICHE MIKROSKOPIE UND FÜR MIKROSKOPISCHE TECHNIK Unter besonderer Mitwirkung von Prof. Dr. Leop. Dippel in Darmstadt Prof. Dr. P. Schiefferdecker Prof. Dr. R. Brauns in Bonn m Giessen herausgegeben von Db. WILH. JUL. BEHRENS in Göttingen Band XII (JaJtrgany 1895) Mit 2 Tafeln und 56 Holzschnitten BRAUNSCHWEIG HARALD B R U H N VerlagsbiKlihandlung für Naturwissenschaft und Medicin 1895 Alle Rechte vorbehalten. aq ö I n h a 1 1 s V e r z e i c li n i s s. I. Abhandlungen. Seite Behrens, W., Ein neuer mikroskopischer Heiztisch mit Selbstreguli- rung für constante Temperaturen 1 _^ _^ Mikroskoptisch mit Irisblende von Meyer & Co. in Zürich , 292 Borgert, A., Ein einfaches Netz zum Fischen von Plankton bei schneller Fahrt . . . . ^ 307 Caro , Eine einfache Methode zur* gemeinsamen Behandlung von auf- geklebten Serien- und Curspräparaten 18 Cori, C. J., Ein Objectträger zur Beobachtung von Objecten, welche zwischen zwei Deckgliischen eingeschlossen sind 300 — , — , Ueber die Verwendung der Centrifuge in der zoologischen Technik und Beschreibung einer einfaclien Handcentrifuge . 303 Czapski, S., Oculare mit erweitertem Gesichtsfeld und Irisblende, ins- besondere für Uebersichtsbilder, Zeichnungen u. dergl. . . . 437 van Beiden, A., Ein Hülfsapparat zur Einstellung mit Immersions- objectiven 15 Erlanger, R. v.. Zur sogenannten japanischen Aufklebemethode . . 186 Fairchild, D. G., A perforated porcelain cylinder as washing appa- ratus 301 Friedlaender, B., Zur Kritik der GoLGi'schen Methode 168 Hildebrand, H. E., Einige praktische Bemerkungen zum Mikro- skopbau 145 Kolster, R. , Eine neue Tinctionsmethode zur Trennung der Haupt- und Deckzellen der Magendrüsen 314 Lavdowsky, M. , Zur Methodik der Methylenblaufärbung und über einige neue Erscheinungen des Chemotropismus 177 Lee, A. B., Note on the watch-glass imbedding method 457 — , — , Note sur la „methode japonaise" pour le montage des coups en series 187 IV Inhaltsverzeichniss. Seite Maalöe, C. IT., Ueber die Verwendbarkeit der Mikrophotographie bei wissenschaftlichen Darstellungen, speciell über ihre Combina- tion mit der Zeichnung 449 Nowak , J. , Ein bequemer Apparat zum Strecken von Paraffin- schnitten 447 Reinke, Fr., Die japanische Methode zum Aufkleben von Paraffin- schnitten 21 Rhiimbler, L., Zur Einbettung kleiner Objecte 312 Schiefferdecker, P., Ueber einige neue Nebenapparate zu den Jung- schen Mikrotomen 442 Schiemenz, P., Die neuen Zeichenoculare von Leitz 289 Schroeder van der Kolk, J. L. C, Zur Systembestimmung mikro- skopischer Krystalle 188 Starlinger, Jos., Eine Neuerung am REiCHERT'schen Schlitten- mikrotom 295 Strasser, H., Weitere Mittheilungen über das Schnitt -Auf klebe- Mikrotora und über das Verfahren der provisorischen Mon- tirung und Nachbehandlung von Serienschnitten auf Papier- unterlagen " 154 Unna, P. G. , Tinctorielle Präoccupation und subtractive Tinction . 454 Zimmermann, A., Ein neuer beweglicher Objecttisch von C. Reichert 433 — , — , Ueber die chemische Zusammensetzung des Zellkernes I . . 458 II. Referate. Ambronn, H., und Held, H., Ueber Entwicklung und Bedeutung des Nervenmarks 384 Amann, J., Pleochroismus gefärbter Bacterienzellen 93 Arnstein, C, Die Nervenendigungen in den Schmeckbechern der Säuger 399 Aiifsclinaiter, O. v., Die Muskelhaut des menschlichen Magens . . 369 Augstein, O., Strongylus filaria R 227 Automatic microtome 209 Azoulay, L. , Coloration de la myeline des tissus nerveux et de la graisse par l'acide osmique et le tannin ovi ses analogues . . 381 Bach, L., Die Nerven der Augenlider und der Sklera beim Menschen und Kaninchen nach Untersuchungen mit der Golgi-Cajal- schen Methode 508 — , — , 1. Die Nervenzellenstructur der Netzhaut in normalen und pathologischen Zuständen. II. Die menschliche Netzhaut nach Untersuchungen mit der GoLGi-CAJAL'schen Methode. . . . 508 Ballowitz, E., Die Nervenendigungen der Pigmentzellen 92 — , — , Ueber den Bau des elektrischen Organes von Torpedo mit beson- derer Berücksichtigung der Nervenendigungen in demselben . 344 Inhaltsverzeichniss. V Seite Barlow, Ueber die Reduction der Ueberosmiumsäure durch das Pig- ment der normalen menscldichen Haut 243 Bastianelli, G., e Bio-uami, A., rttudi sulla infezione malarica. . . 92 Becke, F., Bestimmung,'' kalkreiclier Plagioklase durch die Interferenz- bilder von Zwillingen 268 — , — , Messung von Achsenbildern mit dem Mikroskop 271 Behrens, H., Anleitung zur mikrochemischen Analyse ll(j Beueke, Zur Methodik der Gelatinestichcultur lOG Ben-Saude, A. , Beitrag zu einer Theorie der optischen Anomalien der regulären Krystalle 410 Berwerth, F. , Mikroskopische Structurbilder der Massengesteine in farbigen Lithographien. 32 lithographische Tafeln .... 54ü Bethe, A., Der subepitheliale Nervenplexus der Ctenophoren . . . 222 — , — , Die Otocyste von Mysis. Bau, Innervation, Entwicklung und physiologische Bedeutung 498 — , — , Studien über das Centralnervensystem von Carcinus Maenas nebst Angaben über ein neues Verfahren der Methylenblau- fixation 230 Beyerinck , M. W. , Notiz über den Nachweis von Protozoen und Spirillen in Trinkwasser 514 — , — , Ueber Athmungsfiguren beweglicher Bacterien 95 — , — , Ueber die Natur der Fäden der PapilionaceenknöUchen. . . 524 Bickford, E. E., Ueber die Morphologie und Physiologie der Ovarien der Ameisen-Arbeiterinnen 499 Binet, A., Contribution h l'etude du Systeme nerveux sous-intestinale des insectes 47 Birubacher, Ueber eine Farbenreaction der belichteten und unbe- lichteten Netzhaut 88 Bloclimann, F., Ueber freie Nervenendigungen und Sinneszellen bei Bandwürmern 22G Boheman, H., Intercellularbrücken und Safträume in der glatten Musculatur 71 Bolsius, H., Remarques sur les indications des grossissements dans les dessins micrographiques 320 Born, G. , Die Structur des Keimbläschens im Ovarialei von Triton taeniatus 349 Boveri, Th, , Ueber das Verhalten der Centrosomen bei der Be- fruchtung des Seeigel -Eies nebst allgemeinen Bemerkungen üljer Centrosomen und Verwandtes 223 Brandts, F., Untersuchungen über das Gehirn der Vögel 357 Brauer, A. , Beiträge zur Kenntniss der Entwicklungsgeschichte des Skorpions 43 — , — , Ueber die Encystirung von Actinosphaerium eichhorni Ehrbg. 36 — , — , Zur Kenntniss der Reifung des parthenogenetisch sich ent- wickelnden Eies von Artemia salina 338 — , — , Zur Kenntniss der Spermatogonese von Ascaris meg'aloce- phala 337 VI Inhaltsverzeichniss. Seite Braun, H. , Untersuchung-en über den Bau der Synovialmembranen und Gelenkknorpel, sowie über die Kesorption flüssiger und . fester Körper aus den Gelenkhöhlen 246 Brauns, B.., Einige Bemerkungen zu dem von Herrn Ben-Saude ge- gebenen Beitrag zu einer Theorie der optischen Anomalien der regulären Krystalle 411 Braus, H., Rückenrinne und Rückennaht der Tritongastrula . . . 353 — , — , lieber Zelltheilung und Wachsthum des Tritoneies, mit einem Anhang über Amitose und Polyspermie 352 Braus, H., und Drüuer, L., Ueber ein neues Präparirmikroskop und über eine Methode, grössere Thiere in toto histologisch zu conserviren 321 Bremer, L. , Ueber das Paranuclearkörperchen der gekernten Ery- throcyten nebst Bemerkungen über den Bau der Erythrocyten im allgemeinen 380 Brizi , U. , Ricerche suUa brunissure o annerimento delle foglie della vite 404 Brögger, W. C, Die Eruptivgesteine des Kristianiagebietes. I. Die Gesteine der Grorudit-Tinguait-Serie 123 — , — , Die Eruptivgesteine des Kristianiagebietes. IL Die Eruptions- folge der triadischen Eruptivgesteine bei Predazzo in Südtirol 544 Brown, H. W., Patents connected with the microscope 208 Bruuuer, S., und Zawadzki, A. , Ziihlplatte zu den PETRi'schen Schalen 98 Bühler, A. , Beiträge zur Kenntniss der Eibildung beim Kaninchen und der Markstränge des Eierstockes behn Fuchs und Menschen 76 Burchardt, E., Ueber Kernfärbung mit Thallinbraun. — Ueber Chino- linwasser 216 Burri, R. , Ueb^r einige zum Zwecke der Artcharakterisirung anzu- wendende bacteriologische Untersuchungsmethoden nebst Be- schreibung von zwei neuen, aus Rheinwasser isolirten Ba- cterien . . . , 515 Buscalioni, L. , e Rondelli, A., Sopra un nuovo metodo di colo- razione dei bacilli della tuberculosi 262 Butscliinsky, P., Zur Entwicklungsgeschichte von Gebia littoralis . 338 Carazzi, D., Sur les indications du grossissement dans les dessins micrographiques 319 Cavazzani, A. , Sur la contractilite des corpuscules roixges du sang des mammiferes 72 Chevrel, R. , Recherches anatomiques sur le Systeme nerveux grand sympathique de l'esturgeon (Acipenser sturio) 234 Child, Ch. M. , Ein bisher wenig beachtetes antennales Sinnesorgan der Insecten, mit besonderer Berücksichtigung der Culiciden und Chironomiden 49 Cloetta, M., Beiträge zur mikroskopischen Anatomie des Vogeldarmes 357 Coe, W. R., On the anatomy of a species of nemertean (Cerebratulus lacteus Vers.) with remarks of certain other species .... 226 Inhaltsverzeichniss. VII Seite Cohen, E. , Meteoritenkunde, Heft I. Untersuchungsmethoden und Charakteristik der Geuiengtheile 118 Cohn, Th., Ueber Intercelluhirlücken und Kittsubstanz 358 Coliicci, C, SuUa nevroglia retinica 87 Correns, C, Ueber die vegetabilische ZeUmembran. Eine Kritili der Anschauungen Wiesner's 265 Cutter, E., Some details as to Tolles' Vv.-.th objective 317 Czermack, N. , Einige Ergebnisse über die Entwicklung, Zusammen- setzung und Function der Darmwand 371 Disse, J. , Ueber Epithelknospen in der Regio olfactoria der Säuger 397 Dixon, H. H., and Joly, H., The path of transpiration-current . . 408 Dogiel, A. S. , Die Nervenendigungen im Lidrande und in der Con- junctiva palpebralis des Menschen 389 — , — , Die Nervenendigungen in der Haut der äusseren Genital- organe des Menschen 387 — , — , Die Nervenendigungen in der Thränendrüse der Säugethiere . 388 — , — , Eine geringe Abänderung der GoLGi'schen Methode .... 323 — , — , Neuroglia der Retina des Menschen 393 Dogiel, J., Beitrag zur vergleichenden Anatomie und Physiologie des Herzens 339 Dreysel, M., und Opplei% P. , Beiträge zur Kenntniss des Eleidins in normaler und pathologisch veränderter Haut 3(J0 Drossbach, G. P. , Methode der bacteriologischen Wasserunter- suchung 514 Drüner, L. , Beiträge zur Kenntniss der Kern- und Zelldegeneration und ihre Ursache 57 — , — , Studien über den Mechanismus der Zelltheilung 27 Diirig, A., Das Formalin als Fixirungsmittel anstatt der Osmium- säure bei der Methode Ramön y Cajal's 325 Eberlein , R. , Ueber die im Wiederkäuermagen vorkommenden ci- liaten Infusorien 334 Edwards, A. M., On the use of colored light in microscopy . . . 209 Eisenschitz, S., Beiträge zur Morphologie der Sprosspilze .... 263 Elfstrand, M. , Studier öfver alkaloidernas lokalisation, företrädesvls inom familjen Loganiaceae 531 Elion, H., Züchtung von Askosporen auf Thonwürfeln 403 Elsuer, Zur Plattendiagnose des Cholerabacillus 518 Engel, S., Die Blutkörperchen des bebrüteten Hühnereies .... 254 — , — , Die Entstellung der körperlichen Elemente des Blutes . . . 377 D'Erchia, FL, Contributo allo studio della struttura e delle connes- sioni del ganglio ciliare . 90 d'Erlanger, E., Etudes sur le developpement des Gasteropodes pul- uiunees 502 Erlanger, R. v., Zur Kenntniss des feineren Baues des Regenwurm- hodens und der Hodenzellen 495 Escherich, K. , Anatomische Studien über das männliche Genital- system der Coleopteren 49 yil I Inhaltsverzeichniss. Seite Farmer, .). B., Uober Korntlicilung- in Liliiiui-Antheron, bcsondei-s in lU'zug auf die Centrosomen-Frage 533 F(Mlorow, E. V., Ueber einen Glimmercoiuparator 484 Fick, K., Ueber die Reifung und Px^frurlitung des Axolotleies . . . 55 Fischer, A., Untersuchungen über Bacterien 400 Flatau. E., Ueber die zweckmässige Anwendung der (^OLGi'schen Sublimatmethodc! für die Untersucluing des CJeliirns des er- waclisenen Mensclien -57 Fleinniing. W., Ueber die Wirkung von Chrouuisiuiumessigsiiure auf Zellkerne '21^ Fraiivois, P.. Recherches sur le developpement des vaisseaux et «lu sang dans le grand ejjiploon du lai)in "255 Franke, Ueber die histologischen Vorgiinge bei der Heilung perfori- render Lederhautwunden 505 Frenzel, J., Die Mittcldarmdrüse des Flusskrebses und die amito- tische Zelltheilung 339 Freudenreich. E. v., Ueber eine Verbesserung des riattenverfahrens 2(30 Freymulli und Lickfett, Zur Frage der raschen Bacteriendiagnose der Cholera 518 Friedländer. P... Altes und Neues zur Histologie des Bauchstranges des lU'genwurms 41 Fuess, K., Api)arat zur dauernden Kennzeichnung bemerkenswerther Stellen in mikroskopischen Objecten oder Präparaten . . . 317 (iilfoi-d, W., Monochromatic violet ' 24 Cilclirist, J. D. F., Beiträge zur Kenntniss der Anordnung, Correla- tion und Function der ^[antelorgane der Tectibranchiata . . 233 (Jiovannini, S., Ueber die durch die elektrolytische Epilation hervor- gerufenen histologischen Veränderungen 3(37 OJokie, G., Ueber die chemische Beschatt'enheit der Zellhäute bei den IMoosen 52G (liöbel, K.. Ein Beitrag zur Morphologie der Cräser 535 (Holding Bird, C. H. , and Schäfer, E. A., Observations ou tlie structure the central fovea of the human eye 8(5 (iottschaldt, R., Die Synascidien der Bremer Exi)edition nach Spitz- bergen hu .lahre 188i» 233 Graf, A., Beiträge zur Kenntniss der Excretionsorgane von Nei)helis vulgaris 41 Groth, P. , Physikalische Krystallographie und Einleitung in die krystallograpliische Kenntniss der wichtigsten Substanzen . . 410 (ifrouven , C. , Ueber die eosinophilen Leukocyten der Schleindiaut des Respirationstractus 37i> (tFÜss, J., Die Diastase im PHanzenkörper 113 (fruvel, A., Contribution ä Tetude des Cirrhipödes 229 Gueriu, P. , Recherches sur la localisation de l'anagyrine et de la cytisine 532 Oulmann, H., Ueber die Natur des Siui.KMM'sclien Sinus und seine Bezieliunii-en zur vorderen Augenkammer 394 Inlialtsverzoicliniss. IX Seite Hücker, O., Die Vorstadien der Eireifung' 330 Hacker, V., Die spätere Entwickliinf^- der Polynoö-Lurve 225 — , — , Ueber die 8ell>st;indigkeit der viiterliciien und iiiiitterlichen Kern- bestandtlieile während der Embryonalentwicklung von Cyclops 49G — , — , Ueber generative und embryonale Mitosen, sowie über patho- logische Kerntheilungsbilder 338 Halle, Ueber die Herstellung von i)lastisclien Structurbildern der Haut nach der Plattenmodcllirniet]u)de 364 Halle, G., Neues vervollständigtes Dichroskop 483 Hammar, J. A., Ueber den feineren IJau der Cielenke 368 — , - , Ueber einen primären Zusammenhang zwischen den Furchungs- zellen des Seeigeleies 493 Hammer, Ueber Degeneration im normalen peripheren Nerven. . . 256 Hausemann, ])., Ueber die Specificität der Zelltheilung 348 Hansen, Fr. C. C, Eine schnelle Methode des BÖHMini'schen Hämat- oxylins .- 215 Hari)er, R. A., Die Entwicklung des Peritheciums bei Sphaerotheca (!astagnei 525 Harrison, R. (t. , Ueber die Entwicklung der nicht knorpelig vor- gebildeten Skeletttheile in den Flossen der Teleostier . . . 343 Heidenhaiu, 31., Neue Untersuchungen über die Centralkörper und iiire IJezieliungen zum Kern- und Zellenprotoplasuia .... 32() Heinricher, K., Anatomischer Bau und Leistung der Saugorgane der Schupi)enwurz-Artcn (Lathraea Clandestina Lam. und L. Squamaria L.) 535 Heller und Gumpertz , Eine Darstellungsmethode der markhaltigen Nervenfasern d(!r Maut 385 Herb.st, C, Ueber die künstliche Hervorrufung von Dottermembranen an unbefruchteten Seeigeleiern nebst einigen Bemerkungen über die Dotterhautbildung ül)erlinui)t 223 Herxlieimer, K., Ueber eine neue P'ärbung der elastischen und der Epithelfasern 69 Heymöns, R. , Zur Entwicklungsgeschiclite von Umbrella mediter- ranea Lam 50 Högborn, A. G., Ueber das Neplielinsyenitgebiet auf der Insel Alnö 415 Hotl'mann, A. , Ueber die Entwicklung des Kronencementes an den Backenzähnen der Wiederkäuer mit Berücksichtigung der Zahnentwicklung im allgemeinen 70 Holmj!;ren, E., Die trachealen End Verzweigungen bei den Spinn- dr iisen der Lepidopterenlarven 501 Hoyer, jun., lieber die Anwendung des Formaldeliyds in der histo- logischen Technik 28 Huie, L., (>n some ])r(itein orystalloids and tlicir jirobaltlc relalion to tlie nutrition of the pollentul)e 114 Ilkewicz, W., Ueber die Kerne der Milzbrandsporen 516 Ilkewitsch, K., Eine neue Methode zur Entdeckung von Tuberkel- l)acilh!U iui Sputum Schwindsüchtiger 520 X Inhaltsverzeichniss. Seite Israel, O., Zur Verwendung stark verdünnter Hämatoxylinlösungen. 486 Iwauzoflf, N., Der mikroskopische Bau des elektrischen Organs von Torpedo 234: Jacoby, M., Ein Beitrag zur Kenntniss des menschlichen Primordial- craniums 383 Jacques , P. , Distribution et terminaisons des nerfs dans la trorape uterine 92 Janet, Ch. , Sur le mode d'indication du grossissement dans les dessins 319 Janowski, W., Zur Morphologie des Eiters verschiedenen Ursprungs 503 Johne, A., u. Frothingham , Ein eigenthümlicher Fall von Tuber- culose beim Rind 521 Johnson, D. S., The crystallization of cellulose 406 Juel, H. O., Hemigaster, ein neuer Typus unter den Basidiomyceten 404 Kalischer, O., Ueber die Nerven der Harnblase, des Uterus und der A'agina 257 Karawaiew, W., Beobachtungen über die Structur und Vermehrung von Aulacantha scolymantha Haeck 332 Klebalin , H. , Gasvacuolen , ein Bestandtheil der Zellen der wasser- blütebildenden Phykochromaceen 111 Klein, C, Der Universaldrehapparat, ein Insti'ument zur Erleich- terung und Vereinfachung krystallographisch-optischer Unter- suchungen 205 Klement, C, Ueber die Bildung des Dolomits 414 Kluge , M. H. E. , Das männliche Geschlechtsorgan von Vespa ger- manica 500 Koch , A. , Ueber Verschlüsse und Lüftungseinrichtungen für reine Culturen 99 Köhler, E. , Der Kh\ppenapparat in den Excretionsgefiissen der Taenien 39 Kolin. A., Studien über die Schilddrüse 373 Kolster, R., Zur Kenntniss der Regeneration durchschnittener Nerven 385 Korscheit, E. , Ueber Ophryotrocha puerilis Clap.-Metschn. und die polytrochen Larven eines anderen Anneliden (Harpochaeta cingulata n. g. n. sp.) 43 Krause, R. , Beiträge zur Histologie der Wirbelthierleber. 1. Ab- handlung: Ueber den Bau der Gallencapillaren 372 — , — , Zur Histologie der Speicheldrüsen. Die Speicheldrüse des Igels 250 Krückmaun, E., Eine Methode zur Herstellung bacteriologischer Museen und Conservirung von Bacterien 510 Kruse, W., Eine allgemein anwendbare Verbesserung des Platten- vGrfahrens 259 Kühne, W., Zur Darstellung des Sehpurpurs 391 Kuitlian, W., Die Entwicklung des Kleinhirns bei Säugethieren . . 383 Labbe , A. , Recherches zoologiques et l)iologiques sur les parasites endoglobulaires du sang des vertebres 253 Inhaltsverzeiclmiss. XI Seite Laolii, P. , Sul valore della formalina per usi di microscopia ... 32 Lacroix, E., De l'existeiice de „celhiles en paniers" dans racinus et las conduits excreteurs de la glande mammaire 76 Lafar, F., Eine neue Zählvorrichtung- für Phittenculturen in Petri- schalen 512 Landauer, A., Ueber die Structiir des Nirrenepithels 375 Landois, L., Brutapparat mit selbstthätiger Regulirung eines con- stanten Temperaturgrades ohne Anwendung von Gas und Elektricität 25 Lanz, Ein neues Verfahren der Gonokokkenfärbung 519 Lanzilotti - Buonsanti , A. , Nuovo processo di conservazione dei centri nervosi 85 Lapinsky , M. , Ueber den normalen Bau und über pathologische Veränderungen der feinsten Gehirncapillaren 86 Lasiieyres, H., Ueber das Vorkommen von flüssiger Kohlensäure in den Gesteinen -. 542 Lauterborn, R. , Protozoenstudien. 1. Kern- und Zelltheilung von Ceratium hirundinella (). F. M 331 Leber, Th., Ueber die Härtung von Augen in Formol 256 Lehmann, O., Ueber Contactbewegung und Myelinformen .... 541 — , — , Ueber das Zusammenfliessen und Ausheilen fliessend- weicher Krystalle 541 Leiss, C, Ueber Neuconstructionen von Instrumenten für krystallo- graphisehe und petrographische Untersuchungen 483 Lemberg , J. , Zur mikrochemischen Untersuchung einiger Minerale aus der Gruppe der Lamprite (Kiese, Glänze, Blenden) . . . 543 Lendenfeld, R. v.. Ein Aquarium-Filter 211 Lenhossek, M. v., Zur Kenntniss der Netzhaut der Cephalopoden . 52 Leon, N., Ueber die Tinctions-Eigenschaften des Franceins .... 322 Leonard, C. L., On a new method of studying cell motion .... 322 Lepsius, R., Ueber Gneiss und Granit 414 Liebreich, Ueber die Ausführung mikroskopischer Schnitte in Metall- einbettung 219 Lighton, W., A convex illuminator 24 Lopriore, G., Ueber die Einwirkung der Kohlensäure auf das Proto- plasma der lebenden Ptlanzenzelle 526 Lubarsch, O., Ueber Cysten der ableitenden Harnwege 376 Lucas, R., Beiträge zur Kenntniss der Mundwerkzeuge der Trichoptera 50 Lungershausen , H., Ueber Hypotrichosis localis cystica (Schrotaus- schlag der Schweine) 71 Lutz, K. G., Das Bluten der Coccinelliden 341 Lutz, L., Sur la marche de la gommose dans les Acacias .... 5^3 Magini, G., L'orientation des nucleoles des cellules nerveuses mo- trices dans le lobe electrique de la torpille, ä Tetat de repos et ä l'etat d'excitation 52 Mally, F. AV. , Combination hot filter and steam sterilizer; a handy incubating cage 485 XII Inhaltsvei'zeicliniss. Seite 3Iandel, L. , Ueber Anordnung und Endigung-sweise der Nerven im Ovarium 387 Marek, J., Kleine Mittheilungen zur bacteriologischen Technik . . 510 3Iarpmanu, Mittheilungen aus Marpjiaxn's hj-gienischem Laboratorium 492 Marschalkö, v., Ueber die sogenannten Plasmazellen, ein Beitrag zur Kenntniss der Herkunft der entzündlichen Intiltrationszellen . 64 Meves, F., Ueber die Zellen des Sesambeins in der Achillessehne des Frosches (Rana temporaria) und über ihre Centralkörper . . 236 — , — , Ueber eine Metamorphose der Attractionssphäre in den Sperma- togonien von Salamandra maculosa 348 Meyer, A. B. , Erfahrungen mit der WiESE'schen Conservirungs- flüssigkeit 219 Meyer, O., Celluläre Untersuchungen an Nematoden-Eiern .... 336 Mie, G. , Eine Modification des WoLFFHÜaEL'schen Colonien- Zähl- apparates 512 3Iiller , Einige kurze Notizen in Bezug auf bacteriologische Unter- suchungsmethoden . . 511 Moore, J. E. S., Observations upon Amoeba, with especial reference to the existence of an apparent micro-nucleus in that organism 221 Morgan, T. H. , Half-embryos and whole-embryos from one of the first two blastomeres of the frog's egg 345 Müller, E., Ueber Secretcapillaren 374 Müller, K., Ein neuer Impfapparat für Ratten und Mäuse .... 97 Murbach, L., Beiträge zur Kenntniss der Anatomie und Entwicklung der Nesselorgane der Hydroi'den 222 Nathusius , W. v. , Die Fibrillen der Hornzellen der Haare und die Beziehungen der Pigmentkörperchen zu denselben .... 366 — , — , Ueber Grössenangabe bei Mikrographie 320 Neumayer, L., Histologische Untersuchungen über den feineren Bau des Centralnervensystems von Esox Lucius mit Berücksich- tigung vergleichend -anatomischer und physiologischer Ver- hältnisse 344 Nelson, E. M., On a simple method of measuring the refractive in- dices of mounting and Immersion media 26 Niooglu, Ph., Ueber die Hautdrüsen der Amphibien 53 Nissl, F., Ueber eine neue Untersuchungsmethode des Centralorgans speciell zur Feststellung der Localisation der Nervenzellen . 79 N.oetzel, W. , Die Rückbildung der Gewebe im Schwanz der Frosch- larve 346 Novy, F. G., Die Cultur anaerober Bacterien 101 O'Brieu, M., The proteids of wheat 406 Oltnianus, F., Ueber die Entwicklung der Sexualorgane bei Yaucheria 264 Oppenheimer, R., Zur Lehre von der physiologischen Bedeutung der Querstreifung des Muskelgewebes 244 Oswald, Ad., Der Rüsselapparat der Prosobranchier 51 Paladino, G. , Gli effetti della recisione delle radici sensitive del mi- doUo spinale e la loro interpretazione 91 Inhaltsverzeichniss. XIII Seite Parker, G. H., The retina and optic ganglia in Decapods, especially in Astaens 496 Passarge , K. , Schwund und Regeneration des elastischen Gewebes der Haut unter verschiedenen pathologischen Verhältnissen . 69 Passarge, K. u. Krosing, R., Schwund und Regeneration des elasti- schen Gewebes der Haut unter verschiedenen pathologischen Verhältnissen 243 Pensky, B., Ueber Neuerungen an Mikrotomen 25 Penzig , O. , La formalina como liquido conservatore dei preparati vegetali 115 PoHacci, G., Sulla ricerca microchimica del fosforo per mezzo del reattivo molibdico e cloruro stannoso nelle cellule tanniche . 408 Pollard, H. B., The oval cirri of siluroids and the origin of the head in vertebrates 234 Posner imd Lewin, Farbenanalytische Untersuchungen über gonor- rhoischen Eiter " 504 Prenant, A., Sur deux sortes de cellules granuleuses chez les reptiles 52 Prensse, F., Ueber die amitotische Kerntheilung in den Ovarien der Hemipteren 340 Prjesmizky, M., Ueber die Zellgranula bei Protozoa 33 Purcell, Fr., Ueber den Bau der Phalangidenaugen 44 Rabl, H. , Ueber das Vorkommen von Nebenkernen in den Gewebe- zellen der Salaraanderhirven , ein Beitrag zur Lehre von der Amitose 353 Raciborski, M., Die Schutzvorrichtungen der Blütenknospen . . . 409 Racovitza, E. G. , Sur une nouvelle methode de coloration elective des glandes hypodermiques 224 Ranvier, L., Morphologie du Systeme lymphatique. De l'origine des lymphatiques dans la peau de grenouille 347 — , — , Sur la circulation de la lymphe dans les petits troncs lym- phatiques 72 Rath, O. vom, Beiträge zur Kenntniss der Spermatogenese von Sala- raandra maculosa. 1. Theil. Die Reductionsfrage .... 56 — , — , Zur Conservirungstechnik 488 Rawitz, B., Centrosoma und Attractionssphäre in der ruhenden Zelle des Salamanderhodens 236 — , — ^, Ueber eine Moditication in der Substantiven Verwendung des Hämate'ins 486 Regaud, CL, Etüde histologique sur les valsseaux lymphatiques de la glande mammaire 74 Reiclielt, H., Verfahren zur Fixirung von Sporen, Pollen etc. für Glycerin und wässerigen Einschluss 405 Reimar, R., Ueber das Formol als Fixirungsmittel 29 Reinke, F., Untersuchungen über das menschliche Stimmband . . . 505 — , ~, Zellstudien 325 Reiusch, A., Ueber die Entnahme von Wasserproben behufs bacterio- logischer Untersuchung bei den Sandfiltern älterer Construction 261 XIV Inhaltsverzeicliniss. Seite Remesow, E., Materialy k isutscheniju usslowij rossta woloss u shiwotnych. Experimentalnoje issljeclowanije 506 Repiaohoff, W., Zur Spermatolog'ie der Turbellarien 41 Ketgers. J. AV., Ueber die mineralogische und chemische Zusammen- setzung der Dünensande Hollands und über die Wichtigkeit von Fluss- und Meeressanduntersuchungen im allgemeinen . 412 Rhumbler, L., Beiträge zur Kenntniss der Rhizopoden. 2. Saccam- mina sphaerica M. 8ars. 1. Theil 37 — , — , Die Perforation der Embryonalkammer von Peneroplis pertusus Forskäl 221 Rinne, F., Ueber norddeutsche Basalte 127 Roneali, D. B., Sur des parasites particuliers trouves dans un adeno- earcinome (papillome infeetieux) de l'ovaire 263 Rosen , F, , Anatomische Wandtafeln der vegetabilischen \ahrungs- und Genussmittel 482 — , — , Kerne und Kernkörperchen in meristematischen und sporo- genen Geweben 405 Rosin, H., Ueber eine neue Färbungsmethode des gesammten Nerven- systems nebst Bemerkungen über Ganglienzellen und Gliazellen 77 Roth, O., Ueber ein einfaches Verfahren der Anaerobenzüchtung. . 104 Ronle, L. , Etudes sur le developpement des Crustacees 228 Russe, A., Studii anatomici sulla famiglia Ophiotrichidae del golfo di Napoli 336 Ryder, J. A. , On a new method of entrapping, killing, embedding, and orienting Infusoria and other very small objects for the microtome 212 Sacerdotti, C, Sur les plaquettes du sang 72 — , —, Ueber die Entwicklung der Schleimzellen des Magendarm- kanals 251 Sacliarotf, N., Ueber die Entstehung der eosinophilen Granulation des Blutes 378 Sala. L., Sulla fine anatomia dei gangli del simpatico 90 Salensky, W., Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Synascidien. 1. Ueber die Entwicklung von Diplosoma listeri 50 Salomon, G., Sul metamorfismo di contatto subito dalle arenarie per- miane della Val Daone 126 Salvo. A., Contributo allo studio delle cellule giganti 68 Samassa, P., Zur Kenntniss der Furchung bei den Ascidien . . . 341 Sappey, Ph. C, Traite d'anatomie generale 193 Sassaki, Ch., Untersuchungen über Gymnosphaera albida, eine neue marine Heliozoe 36 Schaifer, K., Beitrag zur Histologie der secundären Degeneration . 383 Schaper, A. , Zur Histologie der menschlichen Retina, speciell der Macula lutea und der HEXLE'schen Faserschicht 394 Schaudinu, F., Die Theilung von Amoeba binucleata Gruber . . . 493 — , — , .Myxotheca arenilega nov. gen. nov. sp. Ein neuer mariner Rhizopode 38 Inhaltsverzeicliniss. XV Seite Schaiulinn, F., Ueber Kerntheilung- mit nachfolg-ender Körpertheilung bei Aiaoeba crystalligera Gniber 220 — , — , Untersuchungen an Foraminiferen. 1. t!alcituba polymorpha Roboz 333 Scheibe, R., NicoL'sche Prismen aus Kalkspath von Auerbach . . 318 Scliepilewsky, E. A., Ein Regulator zum Thermostaten mit Wasser- heizung 213 Schewiakoff, W, , Ueber die Natur der sogenannten Excretkörner der Infusorien 38 — , — , Ueber die Ursache der fortschreitenden Bewegung der Gre- garinen 39 Schlater, G., Zur Morphologie der Zelle 354 Schmidt, P., Beiträge zur Kenntniss der niederen Myriapoden . . . 340 Schottlaender, J., Ueber den GRAAF'sclien Follikel, seine Entstehung beim Menschen und seine Schicksale bei Mensch und Säuge- thieren • 37(3 Schwarzmann, M. , Hülfsmittel, um die Ausrechnung der Mallard- scben Formel zu ersparen 541 Seelmann, H., Beschleunigte Färbung der Blutkörperchen .... 254 Semmer , E. , Zur Frage über die Aetiologie und Bekämpfung der Rinderpest 522 Sihler , Chr. , Ueber eine leichte und sichere Methode , die Nerven- endigung an Muskelfasern und Gefässen nachzuweisen . . . 389 Sobotta, J., Die Befruchtung und Furchung des Eies der Maus . . 252 Solger, B., Die Gefriermethode als Hülfsmittel bei der mikroskopischen Untersuchung der Speicheldrüsen 374 Spemann, H., Zur Entwicklung des Strongylus paradoxus .... 228 Stauffacher, H., Eibildung und Furchung bei Cyclas Cornea L. . . 51 Stilling, S., Zur Erforschung des Central-Nervensystems 83 Strong, O. S., The use of formalin in Golgi's method 324 Supino, F., Embriologia degli Acari 4G Timpe, H. , Ueber den Einfluss der Eiweisskörper auf die Reaction der Nährböden 108 ThaddeefF, K., Optische Beobachtungen an Topas 272 Unna, P. G., Basophiles Collagen, CoUastin und CoUacin 237 — , — , Die Färbung der Epithelfasern 61 — , — , Die specifische Färbung des Epithelprotoplasmas 63 — , — , Die specifische F'ärbung der glatten Muskelfasern 243 — , — , Die specifische Färbung der Mastzellenkörnung 242 — , — , Elastin und Elacin 240 — , — , Ueber Protoplasmafärbung nebst Bemerkungen über die Binde- gewebszellen der Cutis 58 Urech, Fr., Beiträge zur Kenntniss der Farbe von Insectenschuppen 47 Uschinsky, Ueber eine eiweissfreie Nährlösung für pathogene Ba- cterien nebst einigen Bemerkungen über Tetanusgift. . . . 107 Vassale, G., e Di-Brazza, J. . Nuovo metodo per la dimostrazione della sostanza colloide nei vasi linfatici della ghiandola tiroide 73 XVI Inhaltsverzeichniss. Seite Vejdovsky, F., Organogenie der Gordiiden (Zugleich ein Beitrag zur Kenntniss der Metamorphose und Biologie der Zelle). ... 40 Verson, E., Zur Spermatogenesis bei der Seidenraupe 49 Viola, C, Ueber eine neue Methode zur Bestimmung des Brechungs- vermögens der Minerale in Dünnschliffen 2(38 Vogt, C, u. Yung, E., Lehrbuch der praktischen vergleichenden Ana- tomie. Bd. II (Arthropoda, Tunicata, Vertebrata) 478 Vollmer, E., Ein Beitrag zur Lehre von der Regeneration, speciell der Hautdrüsen der Amphibien 354 Waldeyer, W., Ueber Bindegewebszellen, insbesondere über Plasma- zellen 503 Walter, E., Untersuchungen über den Bau der Trematoden (Mono- stomum trigonocephalum liud. , reticulare van Ben., proteus Brandes) 40 Wasielewski, v., Die Keimzone in den Genitalschläuchen von Ascaris megalocephala 337 Weidenbaum , G. , Ueber Nervencentren an den Gebärorganen der Vögel, Reptilien, Amphibien 354 AVeinschenk, E., Beiträge zur Petrographie der östlichen Central- alpen speciell des Gross-Venediger-Stockes 119 Weltner, W., Spongillidenstudien. 2 36 Werth , R. , Untersuchungen über die Regeneration der Schleimhaut nach Ausschabung der Uteruskörperhöhle 370 Wichmaun, H., Ueber die Askosporenzüchtung auf Thon .... 403 Wilcox , E. V. , Spermatogenesis of Caloptenus femurrubrum and Cicada tibicen 232 Will, H., Anatomie von Caryophyllaeus mutabilis Rud. Ein Beitrag zur Kenntniss der Cestoden 39 Wisselingh, C. vau, Sur la cuticularisation et la cutine 529 — , — , Sur les bandelettes des Ombelliteres. (Contribution ä l'etude de la paroi cellulaire) 534 Zabolotny, Zur Frage der raschen Bacteriendiagnose der Cholera . 519 Zernecke, E. , Untersuchungen über den feineren Bau der Cestoden 494 Zettuow, E., Ein Apparat zur Cultur anaerober Bacillen 258 — , — , Reinigung verschmutzter Objectträger und Deckgläser . . . 219 - , — , Reinigung von neuen Deckgläsern 33 Ziegler, H. E., Ein Compressorium mit Durchströmung 209 Zimmermann, A., Ueber ein neues Lupenstativ 318 Zimmermann, K. W. , Studien über Pigmentzellen. I. Ueber die Anordnung des Archiplasmas in den Pigmentzellcn der Knochen- fisclie . 342 A^erzeichiiiss der Herren Mitarbeiter an Band XII. Dr. W. Behrens in Göttinnen. Dr. A. Borgert in Hamburg. Prof. Dr. R. Brauns in Giessen. Dr. Caro in Berlin. Dr. .T. C. Cori in Prag. Dr. E. Czaplewski in Königsberg i. Pr. Dr. S. Czapski in Jena. Dr. A. von Delden in Delft, Holland. D. G. Fairchild in Washington. Dr. Field in Paris. Dr. B. Friedländer in Berlin. Prof. Dr. E. Heinricher in Innsbruck. Dr. H. E. Hildebrand in Chicago. Dr. R. Kolster in Helsingfors, Finland. Prof. Dr. M. Lavdowsky in St. Petersburg. A. B. Lee in Nyon, Schweiz. Dr. B. Lidforss in Lund, Schweden. Dr. ('. U. Maalöe in Kopenhagen. Dr. C. Nörner in Dorotheenthal bei Eckernförde. Dr. ,1. Nowak in Krakau. Dr. Fr. Reinke in Rostock. Dr. L. lihunibler in Göttingen. XVIII Verzeicliniss der Herren Mitarbeiter an Band XII. Prof. Dr. P. Schiefferdecker in Bonn. Dr. P. Schiemenz in Hannover. Dr. E. Sclioebel in Neapel. Dr. J. L. C. Schroeder van der Kolk in Deventer, Holland. Dr. J. Starlinger in Wien. Prof. Dr. H. Strasser in Bern. Dr. P. G. Unna in Hamburg. Prof. Dr. A. Zimmermann in Berlin. Band XIL Heft 1. Ein neuer niikroskopisclier Heiztiscli mit Selbstregulirung für constante Temperaturen. Von Wilhelm Behrens in Göttingen. Hierzu vier Holzschnitte. Der im Folgenden beschriebene Heiztisch , welcher beliebige Temperaturen zwischen 20 und GO*^ C. selbst thätig und an- d a u e r n d innehält, wurde von mir ersonnen imd in der Werkstätte von R. Winkel hierselbst ausgeführt. Die Construction beruht auf einem, so weit mir bekannt, völlig neuen Princip. Ein mikroskopischer Heiztisch für constante Temperaturen ist seit langem ein sowohl von Zoologen und Medicinern, als auch von Bacteriologen und Botanikern gewünschter Apparat gewesen, aber die sehr wenigen Versuche, die man bis jetzt gemacht hat, derartige Tische zu construiren, haben zu ganz complicirten, zerbrechlichen und unhandlichen Apparaten geführt, deren Benutzung mit grossen Schwierigkeiten verknüpft ist. Ich erinnere hier nur an die von Pfeffer in dieser Zeitsclnüft^ beschriebene und abgebildete Vor- richtung. Der in Frage stehende Apparat darf nicht nur gestatten, ein mikroskopisches Präparat auf einer cons tauten Temperatur zu erhalten, sondern das Präparat muss auch der Beobachtung ebenso ^) Pfeffer, W., Ein neuer heizbarer Objeettisch nebst Bemerkungen über einige Heizeinriehtungen (Diese Zeitschr. Bd. VH, 1890, p. 433j. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 1. 1 2 Behrens: Ein neuer mikroskopischer Heiztisch, XII, 1, zugänglich sein als ohne Anwendimg der Heizvorriclitung. Es mnss also auf dem Mikroskoptisclie selbst liegen, um die unbehinderte Be- nutzung des Beleuchtuugsapparates zu gestatten, es muss verschieb- bar sein, um es ganz zu durchmustern, es muss festgelegt werden können, um eine bestimmte Stelle desselben andauernd zu beob- achten, es muss mit Trockensystemen, Wasser- oder Oelimmersionen untersucht werden können, und die verschiedenen Objective müssen ebenso leicht zu wechseln sein als sonst. Man muss ferner das Prä- parat in feuchter Kammer oder in hängendem Tropfen beobachten können. Endlich muss der Heiztisch eine einfache Form hal)en, er muss unzerbrechlich sein, er muss sich leicht und ganz unverrückbar auf dem Mikroskoptische befestigen, und er muss sich im Augen- blick abheben lassen; er muss überdies gestatten, schnell von einer Temperatur zu einer höheren übergehen zu können. Allen diesen unerlässlichen Anforderungen genügten die wenigen vorhandenen Constructionen nicht , und schon hieraus ergiebt sich, dass ihre Anwendbarkeit eine sehr geringe und sicli auf wenige Fälle beschränkende sein musste. Bei meinem Apparate hingegen werden alle gestellten Forderungen erfüllt, und ich glaube daher in der Annahme nicht fehl zu gehen, dass er sich für alle in Frage kommenden Beobachtungen eignet. Er setzt nur ein längeres Ob- jectträgerformat voraus, als es für gewöhnliche Fälle gebräuchlich ist ; da aber mit einem Heiztische nur frische Präparate, nie Dauer- präparate zur Beobachtimg gelangen, so ist das Format des benutz- ten Objectträgers ja vollkommen gleichgiltig. Der neue Heiztisch (Figur 1), bei Avelchem als Heizmaterial er- wärmtes Wasser verwandt wird, stellt sich äusserlich als ein nie- driger , durchweg vernickelter , mit matter schwarzer Deckelplatte versehener Metallkasten Ä dar, der hinten durch zwei kurbeiför- mige Klemmen k fest auf dem Mikroskoptisch angeschraubt werden kann. Oben hat er ein mittleres Loch, durch welches das am Tubus befindliche Objectivsystem hiudurchtritt, seitlich von diesem Loche bemerkt mau ein durch Glasplatte hermetisch abgeschlossenes, spaltförmiges Fenster, durch welches man ein im Innern des Kastens gelegenes Thermometer t ablesen kann, bei c ein kleines, durch Messingpfropf verschliessbares Einfüllloch und bei b eine zweite ab- scbraubbare Metallknppe, von welcher später die Rede sein wird. Die Bodenplatte hat unten einen durchgehenden, mittleren, ge- nügend breiten Ausschnitt ; sie liegt also nur vorn und hinten dem Mikroskoptische a;|.if und bildet mit der mittleren Fläche dieses einen XII, 1. Behrens: Ein neuer mikroskopischer Heiztisch. niedrigen Hohlraum, in welchen das zu beobachtende Präparat seit- lich eingeschoben und gewünschten Falles durch zwei 7- förmige Federklammern , die in einen Zapfen der Knrbelklemme eingesetzt werden können, festgelegt wird. An der linken Seitenfläche befindet sich vorn das mit Hahn h versehene Einflussrohr a, gegenüber au der rechten Seiteufläche das Ansflussrohr d. Beide Rohre sind nach innen zu beweglich und können durch die Klemmschrauben s und s' 1. festgestellt werden. Das Ausflussrohr besitzt ausserdem eine Ein- steilvorrichtung i mit einer Theilung, ähnlich der Corrections- vorrichtung an Objectivsystemen. Bevor das der automatischen Selbstreguliruug des Apparates zu Grunde liegende Princip auseinander gesetzt wird, mag angegeben werden, auf welche einfache Weise der Apparat auf eine gewünschte Temperatur eingestellt wird (Figur 2). Man verbindet das Was- serreservoir B^ welches oben den Einfülltrichter D und das Thermo- meter T trägt, durch das Winkelrohr E und den Gummischlauch F 1* Behrens: Ein neuer mikroskopischer Heiztisch. XII, 1. mit dem Einflussrohr a des auf dem Mikroskop festgeschraubten Apparates A. Bei d bringt man zur Ableitung des verbrauchten Wassers einen Gummischlauch G von passender Länge an. Man öffnet nun den Hahn h ^ saugt bei G etwas, bis eben das Wasser aus B in A übertritt , schliesst h und öftnet den Messingpfropf c, um den Kasten A nun vollends vermittels der Spritzflasche oder eines Trichters mit Wasser gewöhnlicher Temperatur zu füllen. Dar- XII, 1. Behrens: Ein neuer mikroskopischer Heiztisch. 5 auf verschraubt man c wieder und erwärmt das Wasser in B durch die Heizquelle H auf 60 bis 70*^. Man öffnet nun den Hahn h etwas, so dass das Wasser aus dem Abflussrohr nur herauströpfelt, um den Apparat a 1 1 m ä h 1 i c h zu erwärmen. Zu plötzliche Erwär- mung könnte das Thermometer gefährden. Das Quecksilber dieses steigt nach und nach ; man lässt es etwa 2 ^ hiUier steigen als die gewünschte Temperaturhöhe, also z. B. bei 40'^ bis ungefähr auf 42*^. Ist diese Höhe erreicht, so öttnet man den Halm h ganz, schiebt aber gleichzeitig das Röhrchen d so weit nach innen vor , dass das austretende Wasser wieder nur tröpfelt. Man stellt darauf die Klemmschraube s fest und überlässt den Apparat kurze Zeit sich selbst. Das Thermometer wird etwas fallen. Sinkt es in unserem Falle imter 40*^ herab, so dreht man nun die Einstellvor- richtung i um ein Zahlenintervall vor. _ Ergiebt darauf hin das Thermometer ein Steigen über 40*^, so dreht man i um ein halbes Zahlenintervall zurück, dann, wenn noch nöthig, um ein viertel. Zwischen jeder Drehung muss man natürlich eine Zeitlang warten, bis sich der ganze Apparat gleichmässig durchwärmt hat. Dann wird derselbe die gewählte Temperatur innehalten, wenn die äusse- ren Einflüsse nicht gar zu ungünstig sind. Die folgende Tabelle z. B. enthält die Ablesungen von 5 zu 5 Minuten an dem Thermometer des Apparates (J.) und gleichzeitig die eines an die Stelle des Prä- parates gebrachten Thermometers (P). Die Zimmertemperatur be- trug 18". Apparat und Mikroskop standen ganz frei, waren also unbedeckt : Thermometer A. Thermometer P. 40-10 C. 37-00 c_ . 40-0 37-0 39-8 36-8 39-9 3G-8 40-1 37-0 39-9 3G-9 40-0 36-9 40-0 36-9 40-0 36-9 39-9 36-9 39-9 37-0 40-0 36-9 39-9 37-0 39-9 37-0. Grösster Ausschlag 0-3 0 C. 0'2o C. 6 Behrens: Ein neuer mikroskopischer Heiztisch. XII, 1. Man sieht hieraus, dass während einer Stunde das Thermometer des Apparates um nur 0'3 '^ differirt hat, während sich an der Stelle, wo das Präparat liegt, nur 0*2 ^ Differenz ergeben. Dabei war die Lage des Thermometers im Apparate absichtlieh ungünstig ge- wählt, im Zimmer wurde gegangen, sogar einmal kurze Zeit Zugluft gemacht. Man ersieht aus der Tabelle zugleich, dass in diesem Falle die Temperatur am Präparat um 3*^ niedriger war, als das Thermometer im Kasten anzeigte. Wie genau der auf eine bestimmte Temperatur eingestellte und ausser Thätigkeit gesetzte Apparat diese später wieder annimmt, wenn die äusseren Bedingungen annähernd dieselben bleiben, ergiebt sich aus folgendem Versuche. Der Tisch A\^irde auf 40^ eingestellt (letzte Ablesung 39"9^) imd durch Schliessen des Hahnes Jt ausser Thätigkeit gesetzt. Am anderen Tage wurde. £JV U ..-1.... 3. nachdem das Wasserreservoir B angeheizt war, der Hahn h wieder geöffnet ; der Apparat nahm die Temperatur von 40'0 ^ au. Dabei betrug die Differenz der beiden Zimmertemperaturen 3*7^; das Ni- veau N des Wasserreservoirs war aber beidemale dasselbe. Wir wollen nun sehen, wie diese constanten Temperaturen zu Stande kommen. — Innerhalb des Kastens A^ dem Einflussrohr a (Figur 3) gegenüber liegt ein Messingcylinder g. Hinten ist ihm eine dünnwandige, allseitig geschlossene Hülse / eingelöthet; in die Höhlung dieser Hülse reicht das Einflussrohr a. Vorn vereng-t sich der Cylinder g in den cylindrisehen Stiefel w/, und in m ist der sehr gut eingeschliffene Kolben /.• frei beweglich. Dieser verlängert sich in die Kolbenstange o, welche in eine ebene Platte j) endigt. Die Platte p liegt dem Ausflussrohr d des Apparates genau gegen- über. Befestigt ist die ganze Vorrichtung in einer Scheidewand n^ welche zugleich den vorderen Tlicil des Heiztisches in zwei geson- Xn, 1. Behrens: Ein neuer mikroskopischer Heiztisch. 7 derte Räume theilt. Der durch den Kolben /." luftdicht verschlossene Cylinder g ist im Innern mit L u f t gefüllt. Wird diese eingeschlos- sene Luft erAvärmt, so dehnt sie sich aus und treibt dementsprechend den beweglichen Kolben im Stiefel vor. Erkaltet die Luft in g^ so verringert sich ihr Volumen, und der Kolben /.■ wird entsprechend zurückgezogen. Wenn der Kolben sich um eine gewisse Grösse vor- geschoben] hat, so berührt seine Platte j9 das Ende des Ausflussrohres d und verschliesst dieses. Nehmen wir an , der festverschlossene Tisch sei mit Wasser einer gewissen Temperatur ganz angefüllt , und Wasser 'derselben Temperatur fliesse durch a ein. Der Kolben k soll augenblicklich die in der Figur gezeichnete Stellung haben. Das durch a einströ- mende Wasser wird den Apparat durchfliesseu und bei d wieder ausströmen. Tritt hingegen bei a wärmeres Wasser in den Apparat ein, so erwärmt dieses die Hülse Z, somit auch die Luft in g^ diese dehnt sich aus, schiebt den Kolben Ic vor, und die Platte p ver- schliesst die Ausflussöftuung. Es kann jetzt kein Wasser mehr ab- fliessen, in Folge dessen auch kein erwärmtes eintreten. Der Ap- parat kühlt sich nun durch Ausstrahlung allmählich ab, damit ver- ringert sich das Luftvolumen in (/, der Kolben wird zurückgezogen, d geötfnet, es fliesst wieder Wasser ab und entsprechend durch a erwärmtes zu, der Kolben schliesst d wieder u. s. f. That säch- lich findet nun kein vollkommenes Schliessen von d statt, sondern die Kolben platte p nähert sich d nur so weit, d a s s ein schwacher, c 0 n t i n u i r 1 i cjh er, der W^ ä r m e s t r a h 1 u n g des Apparates e n t s p r e c h e n d e r W a s - s er Strom den Kasten dur chf lie sst. Das Wasser tröpfelt also aus d fortwährend heraus, und dieses Tröpfeln verschuellert oder verlangsamt sich nur zeitweilig je nach eintretenden Unregelmässig- keiten in der Wärmestrahlung.^ Der Cylinder g mit seiner Kolbenvorriclitung kann angesehen werden als ein Luftthermometer. Jeder Temperaturgrad hat eine entsprechende Kolbenstellung. Die Dimensionen der Vorrichtung sind so calculirt, dass bei der Temperaturerhöhung von -f- 20*^ C. bis auf -\- 60" C. (die höchste, welche die Objectivsysteme ohne Schaden vertragen) sich der Kolben um 25 mm vorschiebt. Bei 1) Zieht man aber das bewegliche Einflussrohr a so weit hervor, dass es nicht mehr ins Innere von / hineinreicht, so tritt dagegen ein intermit- tirender Wasserabfluss und zeitweiliger Verschluss von d ein. Diese Stel- lung des Röhrchens a ist also zu vermeiden. 8 Behrens: Ein neuer mikroskopischer Heiztisch. XII, 1. jeder Temperaturerhöhung um 1^ schiebt sich also — ceteris pari- bus — der Kolben um ca. OMi mm vor. Um alle Temperaturen zwischen 20 und Q()^ hervorbringen zu köimen, muss daher das Ansflussrohr d um mindestens 25 mm verschiebbar sein, und eine Verschiebung d^s Röhrchens um 0*6 mm hat eine Erhöhung oder Verminderung der Temperatur von 1** znr Folge. Für eine sehr genaue „Einstellung" einer gewünschten Temperatur sind aber viel geringere Verschiebungen des Röhrebens nöthig. Es ist deslialb äusserlich au dem Apparat eine E i n s t e 1 1 v o r r i c h t u n g für das Röhrchen d angebracht , an deren Theilnng Verschiebungen von ^ili|hhiiliiyii™ii][iii;i^^ U!iiniiiiiiiiiiiiiiiiiniiiüiiiiiiii;;iiiii;i.'ii;iiii:ii;:'ai' :iiii!iniii::;i!i: i;' mm iniiriiM:!:i~!::'": < iisain .'in,; iiitiiiiiiii»::iii!' '" tt:ii|iI'ii!i1i''. I I o o o A Ü'025 mm direct abgelesen, und solche von O'Olo noch mit grösster Sicherheit ausgeführt werden können. Diese Einsteilvorrichtung ist in Figur 4 abgebildet. Das Ausflussrohr ist fZ; löst man die Klemmschraube s\ so ist d in der Kastenwand Ä gegen die Kolbenplatte ^j (Figur 3) hin frei beweglicli. Es gleitet in dem der Kastenwand eingeschraubten Metallstück r. Dieses trägt äusserlich ein Schraubengewinde von 0*5 mm Ganghöhe , in welches die getheilte Metalltrommel / mit entsprechender Mutter eingreift. Der vorstehende Ring f umfasst einen entsprechenden des Metallstückes y, an welchem sich, durch die aufgeschraubte Backe fi tretend, die Klemmschraube s' fiir das Rohr d flndet. iv ist eine Spiralfeder zwischen /• und «', Avelche v vordrückt, wenn man die Trommel / vordreht. Das Stück r ver- längert sich in das Röhrchen y, v in das auf y gleitende Röhr- Xn, 1. Behrens: Ein neuer mikroskopischer Heiztisch. y eben X] x liat oben einen kiirzen Schlitz, in welchem sich ein ent- sprechendes, in // befestigtes Schräubchen z befindet. Löst man die Klemmschraube .s', so ist das Rohr d frei beweglich, zieht man sie an, so wird d fest mit v verbunden. Dreht man nun die Trommel i nach A zu, so bewegt man damit r und (/ in dieser Richtung um ein Geringes vor, dreht man die Trommel in entgegengesetzter Richtung, so wirkt die Spiralfeder ic gegen f, und v schiebt sich in entgegengesetzter Richtung nach aussen. Die Trommel i ist in 10 Theile getheilt, welche beziffert sind, und in halbe Theile ohne Ziffern. Auf /■ ist ein Index angebracht. Da die Schraubenhöhe 0*5 mm beträgt, so lassen sich Verstellungen des Röhrchens d um 0"025 mm direct ablesen. Mau kann also den Zwischenraum zwischen d und p (Figur 3) um sehr geringe Grössen verändern. Wir hatten oben angenommen, dass jedem Temperaturgrade ein gewisses Luftvolumen in g^ also auch eine gewisse Stellung des Kolbens und der Platte p entspreche. Wäre dieses der Fall, so brauchte man die Röhre d nur entsprechend zu calibriren, um sie dann ohne Weiteres für jede gewünschte Temperatur verschieben zu können. Nach dem allbekannten MARioxTE'schen Gesetze verhalten sich aber die Volumina einer Gasmenge umgekehrt proportional den auf ihr lastenden Drucken. Hieraus folgt, dass die Stellung des Kolbens ausser 1) von der Temperatur, 2) von dem jeweiligen Ba- rometerstande und 3) von der Niveauhöhe des speisenden Wasser- reservoirs abhängig ist. Je höher der auf dem Apparat lastende Druck, desto höher ist bei gleicher Stellung des Röhrchens d die von ihm angegeljene Temperatur. Lei einer gewissen Niveauhöhe des Wasserreservoirs wurde der Apparat annähernd auf 40^^ eingestellt und ergab bald eine constante Temperatur von 40*2'^. Nunmehr Avurde das Niveau um 85 mm (= 6'27 mm Quecksilberdruck) erhöht. Lmerhalb 10 Minuten steigt die Temperatur im Apparat auf 41*5^, also um 1'3''. Plötzlich wird das Niveau wieder um den gleichen Betrag erniedrigt; die Temperatur sinkt in 10 Minuten auf 39-8*^ und steigt in einer wei- teren Viertelstunde wieder auf 40'2^. Der Zunahme von 1 mm Quecksilberdruck entspricht also annähernd eine Tenii»eraturzunahme von 0*2" im Apparat. Der Apparat ergiebt also bei derselben Ein- stelhmg an zwei verschiedenen Tagen nur dann dieselbe Tempe- raturhöhe (s. oben p. 6), wenn der Barometerstand annähernd der- selbe ist, und umgekehrt kann man von einer solchen Temperatur- gleichheit auf nahezu gleiche Barometerstände schliessen. 10 Behrens: Ein neuer mikroskopischer Heiztisch. XII, 1. Der obige Versuch lehrt aber auch, dass nur iu dem Falle der Apparat sehr genaue Temperaturcoustanz angiebt, Avenn das Niveau des speisenden Wasserreservoirs annähernd constant bleibt. Jeder Erniedrigung desselben um 1 cm folgt eine Temperaturerniedrigung des Apparates um 0"15*'. Für genaue Temperaturen muss man dasselbe daher annähernd constant erhalten, entweder indem man eine Marke anbringt und bisweilen Wasser nachgiesst — das ist das Einfachste; oder indem man eine Vorrichtung anwendet, die selbstthätig das Niveau constant erhält, wie sie in jedem Labora- torium vorhanden ist-^ — das ist das Bequemste. Aber noch von einer anderen, allerdings rein äusserlichen und leicht zu vermeidenden Zufälligkeit kann der auf dem Heiztische lastende Druck verändert werden. Eine von 5 zu 5 Minuten vor- genommene Ablesungsreihe ergab folgende Werthe : 39-60, 39.40^ 39-60^ 39.50^ 39.40^ 39-20^ 39.90^ 39-0O, 38-90, II 39.40^ 39.40^ 39.(50^ 39.50^ Von 39*6*' sank das Thermometer allmählich auf 38-9^, also um O'T'^; es wurde zunächst vermuthet, dass der Kolben, welcher neu einge- setzt war, einen Fehler hätte, denn der Ausschlag war nach den gemachten Erfahrungen zu gross. Allein bei näherer Betrachtung der Vorrichtung zeigte sich, dass sich m dem winklig gebogeneu Heberrohr E aus Glas, welches das Wasser dem Tische zuleitete, iu einem der Knicke eine grössere Luftblase festgesetzt hatte. Die Luftblase wurde (bei || der Beobachtungsreihe) entfernt, und der Erfolg war, dass die Temperatur des Apparates binnen kurzem "bieder auf die normale Höhe anstieg. Die Luftblase, gegen welche das 60 bis 70^ warme Zuleitungswasser strömte, wirkte also, wie die Beobachtung zeigt, und wie auch eine einfache physikalische Ueber- legung ergiebt — Druck -vermindernd, Temperatur -erniedrigend. Bislaug haben wir nur von der Temperatur des Heiztisches ge- sprochen. Unser Präparat, welches wir auf eine gewisse Tempera- tur bringen wollen, liegt aber gar nicht im Heiztische, sondern dar- unter, und daher wird es eine andere Temperatur haben als der Tisch selbst. Um diese Differeuz zu bestimmen, wurde ein Object- träger mit concavem AusschliflP an Stelle des Präparates gelegt, der Ausschliff mit Oliveuöl gefüllt und hier hinein das Ende des Queck- silbergefässes eines empfindlichen Thermometers , welches in ^J^q ^) Zu anderem Zwecke ist auch in dieser Zeitschrift (Bd. II, 1885, p. 229) eine solche Vorrichtung beschrieben und abgebildet. XII, 1. Behrens: Ein neuer mikroskopischer Heiztisch. 11 Grade getlieilt war, getaucht. Dieses Thermometer war ausserdem von einem Glascyliuder umgeben. Aus einer längeren Reihe von Ablesungen am Thermometer des Präparates (P) und dem des Appa- rates (A) ergaben sich folgende Mittelwerthe ^ : Temperatur Therm. A Therm. P Differenz A— P 300 400 500 600 30-340 40-150 50-500 59-400 28-800 37-760 47-550 56-330 1-540 2-390 2-950 3-070 Daraus berechnen sich nachstehende Annälierungswe rthe, die aber für die Praxis völlig genügen: Temperatur Differenz A— P 300 1-50 350 2-00 400 2-40 450 2-70 500 3-0« 550 3-00 600 3-00 Zeigt also z. B. das Thermometer des Heiztisches die Tempe- ratur von 46-5" au, so wird das Präparat 43-8^ warm sein; will ich ein Präparat bei Bluttemperatur (37 ") untersuchen, so muss ich den Tisch auf 39-2*^ anheizen u. s. w. Es ist wahrscheinlich, dass diese Werthe für die verschiedenen Exemplare des Apparates und je nach der Grösse des Mikro- skop e s , auf dem man ihn benutzt , um ein Geringes schwanken werden. Man wird daher gut thun, diese Werthe für den Apparat zu bestimmen, ehe man ihn in Benutzung nimmt. Auch ist nach längerer Zeit eine Controle empfehlenswerth, aus dem Grunde, weil das Thermometer des Apparates, wie jedes andere Thermometer, sich mit der Zeit etwas verändern wird. Es mag im ersten Augenblick überraschend erscheinen, dass ^] Diese Werthe sind für den Apparat ermittelt, bei dem das Queck- silbergefäss des Thermometers am Boden des Kastens gelegen ist. 12 Behrens: Ein neuer mikroskopischer Heiztisch. XII, 1. der Apparat die Temperaturen so constant innehält, trotzdem er aus gut leitendem Metall besteht und trotzdem er eine so grosse 'Oberfläche besitzt. Allein diese Thatsache erklärt sich wohl am einfachsten dadurch, dass im Innern des Kastens nahe seiner Ober- fläche das durch a zuströmende wärmere, also leichtere Wasser eine obere wärmere Schicht bildet, die gleichsam isolirend für die darunter liegenden kälteren wirkt, und in der muthmasslich stärkere Temperaturschwankungen stattfinden als in den unteren. Es wurden diese wahrscheinlichen Schwankungen zwar nicht näher untersucht, weil dazu eine eigene, nicht ganz billig herzustellende Vorrichtung nöthig gewesen wäre. Dass aber die obere Wasserschicht tliat- sächlich wärmer ist als die darunter liegenden, geht aus Folgendem hervor : Taucht die Thermometerkugel des Apparates bis auf den Boden des Kastens, so beträgt die Differenz A — P (s. o.) bei 40*^ = 2*4^; liegt die Thermometerkugel dagegen in der oberen Wasserschicht nahe dem Deckel, so ist unter gleichen Verhältnissen A — P = o"2'^; woraus also folgen würde, dass die oberen Wasserschichten etwa 0*8 "^ wärmer sind als die unteren. Hieraus geht auch hervor, dass das Quecksilbergefäss des Apparates nicht unter dem Deckel ge- legen sein darf. Was den Wasserverbrauch des Apparates anbelangt, so ist der- selbe natürlich abhängig von der Temperatur des Inneren und der Temperatur der umgebenden Luft, also der Menge der ausgestrahlten Wärme. Um den Wasserverbrauch möglichst geringe zu machen, thut man gut, den Heiztisch mit einem Isolator zu umgeben. Zu diesem Beliufe wird ein leichter, gefütterter Metallkasten beigegeben, welchen mau nur über den Apparat zu stülpen braucht , um die Wärmestrahlung zu vermindern. — Wenn man den Apparat ausser Thätigkeit gesetzt hat , was natürlich durch Schliessen des Hahnes geschieht, so lässt man ihn zunächst erkalten, entfernt die Gummischläuche von a und d (Figur 1, 2) und giesst das Wasser aus dem Kasten heraus. Um mm das Kasteninnere schnell trocknen zu können, ist die ganze Einstell- vorrichtung i (Figur 1) abschraubbar. Man entfernt dieselbe und schraubt an ihre Stelle den Messingpfropfen P (links in der Figur) so weit als möglich nach innen vor. Die Endfläche von P schliesst alsdann die Oettnung des Kolbenstiefels ni (Figur 3) hermetisch ab, und man kann nun durch c etwas absoluten Alkohol in den Kasten giessen, um die letzten Spuren des Wassers dadurch zu entfernen. XII, 1. Behrens: Ein neuer mikroskopischer Heiztisch. 13 Nach Fortschütten des Alkohols schwenkt mau noch mit etwas Aether aus, lässt auch diesen auslaufen und sehraubt den Pfropfen P wie- der ab. Der Apparat wird dann nach kurzer Zeit völlig trocken werden. Das Verschliessen des Kolbenstiefels m durch den Metallpfropf P ist deshalb nöthig, weil der Kolben /»• eingeölt ist. Die angestell- ten, zahlreichen Versuche haben nämUch ergeben, dass ein luftdichter Verschluss ohne Oelung des Kolbens sich nicht erreichen lässt, da ja der Apparat beim Nichtgebrauch sich häufig unter negativem Druck befindet. Dieses Gel Avürde ohne den Verschluss durch den Alkohol und Aether allmählich entfernt werden. Zur Oelung des Kolbens ist bestes sogenanntes Chronometeröl gewählt. Voraussicht- lich wird von Zeit zu Zeit diese Oelung wiederholt werden müssen. In welchen Zeiträumen dies zu geschehen hat, lässt sich augenblick- lich nicht angeben ; zwar hat Verfasser den Apparat seit mehr als zAvei Jahren im Gebrauch, doch erforderten die Versuche ein häu- figes Herausnehmen des Kolbens. Es ist eine sehr einfache Arbeit, den Kolben von neuem ein- zuölen. Zu diesem Zwecke befindet sich an dem Luftcylinder g (Figur 3) ein durch eine Schraube s verschlossener Hals /^, welcher äusserlich am Kasten sichtbar wird, wenn man die Kappe Z> (Figur 1, 3) abschraubt. Man lüftet zunächst die Schraube ^<;, schraubt alsdann die Einsteilvorrichtung i ab und kann nun durch diese Oetfnung den Kolben hervorholen, indem man die Kolbenstange mit einer starken Pinzette tasst. Man reinigt sodann durch die Oertnung von i das Innere des Stiefels m mittels eines an ein passendes Holzstäbchen gewickelten, mit Benzin befeuchteten Leinwandläppchens, desgleichen den herausgenommenen Kolben, giebt auf den Kolben einige Tropfen des bei jedem Uhrmacher erhältlichen Chronometeröles und schiebt den Kolben durch / in )ii hinein, und zwar so weit nach hin- ten als möglich. Alsdann wird die Schraube s auf h wieder festgeschraubt und schliesslich der Deckel h. Dieser Verschluss von h durch s kann bei gewöhnlicher Zinnnertemperatur geschehen, wenn man mit dem Heiztische keine höheren Temperaturen als etwa 50^ erzielen will. Soll aber der Tisch bis auf 60*^ erwärmt werden (wie gesagt der höchsten, welche die Objectivsysteme ohne Schaden ertragen), so muss der Verschluss von h durch s bei einer Tempe- ratur von -|- lO*' C. geschehen. Sehr einfach erreicht man diese Temperatur dadurch, dass man in den zu justireuden Apparat e t w a s Eiswasser hineingiesst und abwartet, bis ein durch die Oetfnung c 14 Behrens: Ein neuer mikroskopischer Heiztisch. XII, 1. in eleu Kasten gestelltes kleines Thermometer 10 ^^ C. zeigt. Mau muss hierbei nur darauf achten, dass der Kolben stets so weit als möglich nach hinten geschoben ist.-^ Nach der Meinung eines er- fahrenen Uhrmachers dürfte eine Neueinölung des Kolbens, gutes Oel vorausgesetzt, nur alle paar Jahre nöthig sein. Bereits im Anfange wurde erwälmt, dass die bei dem Heiz- tisch verwandten Objectträger länger sein müssen als die gewöhn- lichen Grössen. Für das vorliegende Exemplar ist eine Grösse von 120 X 26 mm die geeignetste. Auf diese Objectträger kaun man das Präparat in gewöhnlicher Weise bringen , oder man klebt auf dieselben die bekannten Glaszellen oder niedrige Glasringe, um im hängenden Tropfen zu beobachten. Noch geeigneter sind zu diesem Zwecke Objectträger mit rundem Loche, welches auf der Unterseite vermittels Canadabalsams durch ein Deckgläschen verklebt ist; ein zweites Deckgläschen, mit dem hängenden Tropfen beschickt, legt man auf die eventuell mit Vaseline bestrichenen Ränder der Ober- seite des Loches. Sehr empfehlenswerth für Beobachtungen mit dem Heiztisch ist die kleine Vorrichtung, welche Schaudiun unter dem Namen Mikroaquarium kürzlich in dieser Zeitschrift" beschrieben hat, und welche sich in der a. a. 0. abgebildeten Form ohne Wei- teres unter dem Heiztische verwenden lässt. Sollen jedoch Vorrich- tungen benutzt werden, etwa solche mit durchzuleitendem Wasser- strom, die höher sind als die hier in Aussicht genommenen, so ist es gewünschten Falles sehr leicht, die Höhe des Beobachtungsraumes durch entsprechende Verdickung der Bodenplatte des Metallkastens zu vergrössern. Man kann, wie p. 2 gesagt wurde , mit Trockensystemen , mit Wasser- und mit Oelimmersioneu bei Anwendimg des Heiztisches arbeiten. Dass sich auch Wasserimmersionen verwenden lassen, mag auf den ersten Blick unwahrscheinlich sein, allein die Versuche haben gezeigt, dass sich auch bei den höheren Temperaturen des Tisches der Immersionstropfen eine für die Beobachtung geuügend lange Zeit hält. 1) Die Dimensionen des Tisches sind solche, dass, wenn er bei -(-10^ C. justirt wird, eine stärkere Erwärmung als auf einige 60° überhaupt un- möglich ist. Diese Grenze wurde deshalb gesetzt , damit selbst bei einer Unachtsamkeit in der Behandlung des Apparates die Objectivsysteme nicht verderben können. -) Schaudiun, F., Ein Mikroaquarium, welches auch zur Paraffin- einbettung für kleine Objecte benutzt werden kann (Diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 326). XII, 1. vanDelden: Hülfsapparat zur Einstellung mit Immersionen, 15 Die Dimensionen des Apparates sind 91 X 104 mm, er lässt sich somit auf jedem viereckigen Mikroskoptische mittlerer Grösse befestigen. Nur auf sehr kleinen Tischen, bei denen die Mitte der Blendenöffnung einen geringeren Abstand von der Mikroskopsäule als 45 mm hat, kann er in vorliegender Grösse nicht gebraucht werden; bei den neueren Mikroskopformen ist aber der Tisch stets grösser. Um ihn auf sehr grossen Tischen anzuwenden, müssen gewünschten Falles die Kurbelklemmen etwas vergrössert werden, was natürlich ohne Schwierigkeit geschehen kann. Bezüglich des Preises lassen sich augenblicklich genauere An- gaben nicht machen, jedoch dürfte der Apparat, da er sehr sorg- fältige Arbeit erfordert, nicht unter 120 M. zu liefern sein. Göttingen, 15. April 1895. Ein Hülfsapparat zur Einstellung mit Immersionsobjectiven. Von A. van Delden in Delft, Holland. Hierzu drei Holzschnitte, Die Einstellung mit Immersionsobjectiven ist bei nicht oder schwach gefärbten Präparaten oft lästig und zeitraubend. Wenn man nicht ganz vorsichtig arbeitet, läuft man Gefahr, mit dem Objectiv gegen das Deckglas zu stossen und Präparat und Objectiv zu be- schädigen. An meinem Stativ habe ich eine einfache Einrichtung anbringen lassen, welche auch in schwierigen Fällen die Einstel- lung rasch und sicher ermöglicht, und da ich glaube, dass dieselbe in weiteren Kreisen mit Vortheil benutzt werden kann, will ich sie im Folgenden beschreiben. Der Apparat kann angebracht werden an allen besseren mit Zahn und Trieb versehenen Stativen. Er ist in den Figuren sche- matisch dargestellt, Figur 2 entspricht dem Schnitt aa in Figur 1. 16 vanDelden: Hülfsapparat zur Einstellung mit Immersionen. XII, 1. Um den äusseren Tubus T.^ ist mittels drei Schrauben s^ s.-, und S.J ein ^/.j bis 1 cm starker Ring befestigt, welcher oben gegen den Rand der federnden Hülse anliegt, in der der innere Tubus ver- schiebbar ist, und damit eine feste Lage enthält. Um für die Zahn- stange B Platz zu schaffen , musste der Ring offen sein wie aus Figur 1 ersichtlich. In dem einen, etwas breiter gehaltenen Ende ist eine Mikrometer- schraube m angebracht mit getheiltem Kopfe und langem, vertical gestellten Index I. Der Kopf trägt 20 Theilstriche und hat einen Durchmesser von ca. 1 cm, die Ganghöhe der Schraube }}i beträgt ^/o mm ; und die Anzahl ihrer Umdrehungen sind an dem in halbe Millimeter ge- theilteu Index direct abzu- lesen. Wenn man die Zehntel der Theilungen am Kopfe schätzt , kann man Diiferen- zen bis auf 0'0025 mm mes- sen. Die Mikrometerschraube bewegt sich parallel mit der Zahnstange B und drückt bei Abwärtsbewegung auf die nur durch die Mikrometer- schraube des Stativs beweg- bare Säule A] zweckmässig 1. auf eine darin angebrachte Stahlschraube. Der Apparat wird folgeudermaassen angewendet : Man stellt auf ein deutlich gefärbtes Präparat mit einem stärkeren Trockensystem (z. B. Zeiss D bis F) ein, dreht die Schraube m^ bis dieselbe eben die Säule berührt, und liest ihren Stand am Kopf und Index ab. Man vertauscht jetzt das Trockensystem mit dem Immersious- system, bringt den Tropfen Oel (oder >Yasser) au, stellt die Tropfen- spannung her und stellt möglichst scharf ein nur mittels des groben Triebes. Es kann erforderlich sein, dass man, um diese Einstellung zu ermöglichen, die Mikrometerschraube ni etwas zurückdrehen muss. Hat man das Bild mögUchst scharf erhalten, so dreht man die Schraube m^ bis sie wieder leicht die Säule A berührt. Man liest wiederum an Koi)f und Index genau ab und notirt XII, 1. vanDelden: Hülfsapparat zixr Einstellung mit Immersionen. 17 jetzt ein für allemal diese Differenz zwischen dem Stande der Mikro- meterschraube VI bei Einstellung- mit dem Trockensystem und bei Einstellung mit dem Immersionssystem (Differenz = D). Will man nunmehr irgend ein Präparat mit der Immersion be- trachten, so stellt man zuerst wie gewöhnlich mit dem Trocken- system ein, man dreht die Schraube 7n^ bis sie die Säule berührt, m > [gl R R 3. hebt den Tubus und dreht nun m um einen Betrag gleich der ge- fundenen Differenz D. Nachdem man darauf dann die Objective gewechselt und die Tropfenspannung hergestellt hat, dreht man den Tubus mittels des groben Triebes nach unten, bis die Mikrometer- echraube m die Säule A berührt. Sieht man nun in den Tubus hinein , so wird man das Bild erblicken , und zu dessen völlig scharfer Einstellung ist nur noch Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 1. 2 13 Caro : Methode zur gemeinsamen Behandlung von Präparaten. Xu, 1. eine leichte Drehung der gewöhnlichen Mikrometerschraube erfor- derlich. Der Apparat wirkt ganz exact. Man kann denselben leicht vom Stativ nach Lösen der Schraube s^ und Abschrauben des inne- ren Tubus Tj entfernen, auch wird die Einrichtung bereits dadurch ausser Thätigkeit gesetzt, dass man den Ring R (nach Lösen der Schraube s^) ein wenig rechts dreht , oder einfach dadurch , dass man die Mikrometerschraube m soweit als möglich hinaufschraubt. Die Firma Carl Zeiss in Jena wird den Apparat auf Verlangen den Bestellern an ihren Stativen anbringen. [Eingegangen am 1. April 1895.] [Aus dem Pathologischen Institute der Universität Berlin.] Eine einfache Methode zur gemeinsamen Behandlung von aufgeklebten Serien- und Curspräparaten. Von Dr. Caro, Volontär und Demonstrator am Pathologischen Institute, Berlin. Hierzu zwei Holzschnitte. Herr Prof. Schaffer^ in Wien und Herr Borrmann^ in Göttingen empfehlen in dieser Zeitschrift für die gleichzeitige Färbung einer grösseren Anzahl aufgeklebter Präparate ihre zu diesem Zwecke her- gestellten Listrumente. Einen brauchbaren, dem von Herrn Borrmanx empfohlenen, sehr ähnlichen Apparat construirte Herr Robert Kuttner'^ 1) Schaffer, J., Diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 150. -) Bürrmann, R., Diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 459. ^) Kuttner, R., Eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Färben beliebig vieler Trockenpräparate auf dem Objectträger (Deutsche med. Wochenschr. Bd. XIX, 1893, No. G, p. 128). XII, 1. Caro: Methode zur gemeinsamen Behandlung von Präparaten. 19 in Berlin sclion vor mehreren Jahren. Allen diesen Instrnmenten liaftet jedoch der Mangel an, dass sie complicirt und theuer sind und das Instrumentarium des Mikroskopikers unnöthig vergrössern. Dem gleichen Bedürfniss, dem die angeführten Herren liatten ent- sprechen wollen, begegnet eine ganz einfache Verbindungsart der Objectträger unter einander, wie ich sie seit einiger Zeit anwende, die sich aucli bereits im Institute eingebürgert und bei vielfacliem Gebrauche durchaus bewährt hat. Da das Verfahren gegenüber den vorgeschlagenen Instrumenten weit weniger complicirt ist und den Vorzug g-rösster Billigkeit liat, so will ich es nicht unterlassen, die Methode an dieser Stelle zu beschreiben. In den Figuren 1 und 2 sind die Instrumente wiedergegeben, die icli täglich benutze, auch lege ich dieselben der Beschreibung zu Grunde, ohne aus- schliesslich diese ■. rr ^ n in ». ^^^^ ^-n Grosse zu empleh- len. Das Verfahren kann in jeder Weise den jewei- ligen Bedürfnissen angepasst werden. Es gilt an einem Beispiele das Prin- cip zu erläutern. Ich benutze also zur -°^ 7. gemeinsamen Be- -- ' - -i^r^r^r::^^: — : — ^ handlung von 18 1. Objectträgern 2 Ghiströge von 9-5 X 7-5 X ;>-6 cm. Der eine derselben wird mit einem Brettchen oder Pappdeckel 11 X 4-.5 cm (Ä) versehen, in dem 9 rechteckige Oetfnungen 2*8 x 0*4 cm angebracht sind. Die Zwi- schenräume zwischen den letzteren betragen 0*5 cm. Durch jede dieser Oetfnungen können zwei Objectträger geschoben werden. Die- selben werden mit den freien Kückseiten an einander gelegt und an dem einen Ende mit einem Gummiringe verbunden (B). Diese Einge (C) stelle ich mir her durch Abschneiden eines 0'3 cm langen Stückes von einem etwa fingerdicken rothen Gummischlauche. Die Gummi- ringe dienen zugleich, das Durchfallen der Objectträger durch die Oetfnungen des Deckels zu verhindern, so dass so der letztere eine gemeinsame Verbindung der daran aufgehängten 18 Objectträger 2* II"""'"" uiimiHriiiiimiHiiiiiiii Biimiiiiiiimimiiiiiiiniii lüniiuiniinmiiimiHUI...^ 20 Caro: Methode zur gemeinsamen Behandlung von Präparaten. XII, 1. bildet. Ich benutze diese Methode, um die Präparate vom Auf- kleben der Schnitte durch alle Phasen bis zum Aufträufeln des Balsams zu behandeln, indem ich die Objectträger , wie die Theile einer Tauchbatterie in die verschiedenen Flüssigkeiten einhänge. Zwischendurch können dieselben , da sie jederzeit leicht zugängig sind, auch noch oberflächlich gereinigt werden, so dass die Flüssig- keiten nicht jedesmal erneuert werden müssen. Es sei noch be- merkt, dass ein Abreissen oder Zer- kratzen der Präparate beim Durch- schieben durch die Einschnitte des Deckels nicht zu befürchten ist. Ein grosser Vorzug dieser Me- thode besteht vor allem darin, dass die Requisiten zu dieser Verbiudungs- art der Objectträger unter einander sich leicht von Jedermann mit ei- nem scharfen Messer oder einer Laubsäge herstellen lassen. Es ist deswegen auch die Hoffnung berech- tigt, dass diese Methode Jedem will- 2. kommen sein wird, der mit der pri- mitiven Isolirung der Objectträger durch das Zwischenlegen von Streichhölzern und den anderen Un- bequemlichkeiten bei den ümbettungen in die verschiedeneu Flüssig- keiten unzufrieden war. Irgend einen Nachtheil gegen die kostspie- ligen und complicirten Apparate haben sich bei der vielfachen An- ! iMl,l 1 1' .. _ 1 . !■ "i 1'' ... ,' . ._ ' '!''l!i i' ' ' * r" .- . ■ •..";! I i— 1 ' ;■ , ■■ .ifi.ikl 1 "' 1, 1 1 !:; M'll"' . . Id' 1 ; ::l Wendung im Institute nicht herausgestellt. Berlin, den 19. Mai 1895. [Eingegangen am 30. Mai 1895.] XII, 1. Reinke: Diejapan. Methode z. Auf kleben v.Paraffinsclmitten. 21 [Aus dem Anatomischen Institut in Rostock.] Die japanische Methode zum Aufkleben von Paraffinschnitten. Von Friedr. Reinke in Bostock. Kamatoro Toyama hat in einem Aufsatz ,,0n the spermato- genesis of the silk worm" in Bulletin of the Agrieultural College, Imperial University, Tokyo, Japan, vol. II, uo. 3, 1894 eine Auf- klebemethode von S. Ikeda verölfentlicht , die ich, nach zahlreichen und mannigfaltigen Versuchen, so vortretflich finde, dass ich auf sie die Aufmerksamkeit der Fachgenossen lenkeu möchte. Ikeda's von Toyama in die Literatur eingeführte Methode ist eine glückliche Combination der Eiweissmethode von P. Mayer und der Wassermethode von Gulland^ Ikeda that eine ganz dünne Schicht Eiweissglycerin auf die Glasplatte und darauf ein wenig Aq. dest. Dann legt er die Schnitte drauf, saugt das überschüssige Wasser mit Fliesspapier ab und lässt das Präparat bei 30 bis 35^ C. trocknen. Die der Methode zu Grunde liegende Idee scheint mir eine ausserordentlich glückliche zu sein, da sie die Vortlieile beider Me- thoden vereinigt und ihre Fehler vermeidet. Bei der Eiweissglycerin- methode müssen die Schnitte zur Gerinnung des Eiweiss stark er- wärmt werden, und sind sie nicht ganz faltenlos, so kann es leicht passiren , dass die Falten nicht herausgehen , auch wenn man sie andrückt. Die GuLLANü'sche Wassermethode in der M. HEiDENHAiN'schen'^ *) GiiLLAND, L., A simple method of fixing paraffin sections to the slide (Journ. Anat. a. Physiol. vol. XXVI, n. ser. vol. VI, pt. 1 ; vgl. diese Zeitschr., Bd. IX, 1892, p. 187). '-) Heibenhain, M., lieber Kern und Protoplasma (Festschr. H. Ge- heimrath A, v. Koelliker gewidmet v. d. Anat. Inst. d. Univ. Würzburg. Leipzig 1892, p. 109—166; vgl. diese Zeitschr. Bd IX, 1892, p. 201). 22 Eeinke: Die Japan. Methode z. Aufkleben v. Paraffinschnitten. XII, 1. Weise angewandt ist zwar vorzüglich , aber leider nicht bei jedem Fixationsmittel mit gleicher Sicherheit anzuwenden. Denn wie M. Heidenhain mit Recht angiebt, geht sie zwar bei Alkohol- und Subli- matpräparaten tadellos, allein bei Fixirungsflüssigkeiten , die oxy- d i r e n d auf das Protoplasma einwirken , wie Chromsäure und ihre Salze , sowie Osmiumgemischen, z. B. HERMANN'sche Lösung ist sie unsicher. Es muss die natürliche Klebefähigkeit des Protoplasmas dabei eine Einbusse erleiden. Die von Rabl^ kürzlich genauer beschriebene CoUodium-Nel- kenölmethode (Schällibaum's Lösung) hat mir, offenbar weil ich nicht das richtige Nelkenöl bekommen konnte , schlechte Resultate gegeben, damit ist natürlich nicht gesagt, dass sie an und für sich nicht vortrefflich sein mag. Auch die für viele Zwecke so nützliche STUAssER'sche CoUo- dium-Ricinusölmethode ^ erscheint mir in mancher Beziehung nicht so günstig wie diese japanische Methode zu sein. Sie übertrifft an Einfachheit und Sicherheit in der Anwendung sämmtliche mir bekannte Methoden, sobald es darauf ankommt, mit dem aufgeklebten Schnitt mannigfaltige Proceduren in Wasser und Alkohol vorzunehmen. Die Schnitte sitzen bei sorgfältiger Anwen- dung absolut fest und legen sich vollkommen glatt auf wie bei der gewöhnlichen Aufklebung mit Gummi arabicum. Das einzige Fehler- hafte wäre der Eiweissunterguss wegen der eventuellen Mitfärbung. Allein derselbe braucht nur so minimal zu sein, dass er kaum in Betracht kommt. Jedenfalls wird er bei allen regressiven Färbe- methoden nicht in Betracht kommen. Ich wende diese japanische Methode etwas moditicirt an, doch bleibt dabei das Princip vollständig dasselbe. Objectträger, Deck- gläser oder Gliminerplatten beschicke ich mit ausserordentlich wenig Eiweissglycerin ^, das ich in bekannter Weise mit der Fingerbeere verstreiche. Ich gebrauche dabei alle fünf Finger, bis scheinbar kaum eine Spur mehr vom Eiweiss vorhanden ist. Eine Minimal- grenze scheint dabei nicht vorhanden zu sein. Dann erwärme ich 1) Rabl, C. , Einiges über Methoden. 4. Aufkleben der Schnitte. (Diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 170.) 2) Strasser, H., Diese Zeitschr. Bd. VI, 1889, p. 152; Bd. VII, 1890, p. 304. ^) Zur schnelleren Filtrution des Eiweiss erscheint sonderbarer Weise ein kleiner Zusatz von Thymol günstig, doch darf die Menge nicht so gross sein, dass das Eiweiss sich bräunt. XII, 1. Reinke: Die Japan. Methode z. Aufkleben v. Paraffinschnitten. 28 die Platten im Thermostat bei 70^ um das Eiweiss zu coaguliren. Es erscheint mir das nützlich, weil ja Alkohol das Eiweiss gerinnen macht und eventuell dadurch noch Schrumpfungen des Schnittes er- zeugt werden könnten, obschon ich zugebe, dass es in vielen Fällen nicht nötliig ist. Natürlich kann man auch über einer Spirituslampe das Eiweiss coaguliren, doch darf es nicht zu stark erhitzt werden. Die so im Vorrath präparirten Platten werden mit reich- lichem Wasser beschickt, denn ,,a little distilled water" wie To- YAMA angiebt , genügt sicherlich nicht , um die Schnitte ganz zu glätten. Darauf erwärme ich in bekannter vorsichtiger Weise über der Spirituslampe (Deckgläser vmd Glimmer lege ich dabei auf einen Objectträger oder eine Glasplatte) bis die Schnitte sich faltenlos ausgebreitet haben , niemals darf aber die Erwärmung so weit ge- trieben werden, dass das Paraffin dem Schmelzpunkt nahe gebracht wird oder gar wirklich schmilzt. Ist dabei noch nicht genug Was- ser vorhanden und schwimmen die Schnitte nicht , so setze ich mit dem Pinsel an den Rand der Schnitte noch einen Tropfen. Haben sie sich genügend ausgebreitet , so werden die Schnitte mit der Nadel geordnet, so weit es nöthig erscheint, und das überschüssige Wasser vorsichtig mit Fliesspapier abgenommen. Dann trocknet man die Schnitte im Thermostaten bei 30 bis 35*^ C, wozu in der Regel einige Stunden genügen. Bei gewöhnlicher Zimmertemperatur kann man die Präparate natürlich auch trocknen lassen, es kostet das nur etwas mehr Zeit. Dagegen ist für feinere Zellsachen eine Er- wärmung über 35*^ hinaus, oder gar bei einer Temperatur, die dem Schmelzpunkt des Paraffins nahe kommt, bedenklich resp. verwerf- lich. Schnitte aus MtJLLER'scher Flüssigkeit, Chromsäure, Osmium- gemischen etc. haften vollkommen wie sonst Alkohol- oder Sublimat- schnitte. Es sollte mich freuen, wenn diese schöne Methode unserer in- telligenten und strebsamen Collegeu in Ostasien sich recht viele Freunde erwerben würde. Rostock, Februar 1895. [Eingegangen am 18. Februar 1895.] 24 Referate, XH, 1. Referate. 1. Mikroskop und mikroskopische Apparate. Ligliton, W., A couvex illuminator (Amer. Montlily Microsc. Journ. vol. XVI, 1895, p. 89—92). Verf. stellt in ca. 60 cm Entfernung- von dem Mikroskop eine an der planen Hinterfläche geschwärzte Planconvexliuse von ca. 10 cm Durchmesser und ca. 15 cm Brennweite auf und lässt von der ge- krümmten Fläche dieser Linse directes Sonnenlicht nach dem Spiegel des Mikroskops hin reflectiren. Die so erzielte Beleuchtung soll spe- ciell für die stärkeren und stärksten Vergrösserungen sehr zweck- mässig sein. Ä. Zimmermann {Jena). Gifford, W. , Monochromatic violet (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, p. 145—147). Verf. fand , dass das Spectrum einer Lösung- von Methylviolett ein schmales Band im Roth und ein breites Band im Violett besitzt. Bei dem Methylviolett breitet sich das letztere Band mehr nach dem Blau hin aus und ist breiter, bei dem Gentianaviolett ist es dagegen schmäler und reicht weniger weit ins Blau hinein. Durch Combi- uation von Methylviolettlösung mit einem grünen Glase kann man nun rein violettes Licht erhalten, dessen Maximum mit dem Em- pliudlichkeitsmaximum der gewöhnlichen photographischen Platten zu- sammenfällt. Es wäre also zu erwarten gewesen , dass man nach Einstellung unter Anwendung- eines derartigen Lichtfilters auch bei der Exposition ohne dieses Filter gute Aufnahmen würde erhalten können. Dass Verf. aber dennoch in dieser Weise ungenügende Bilder erhielt, wird von ihm auf die mangelhafte Correction, die die benutzten Linsen für das violette Licht besitzen, zurückgeführt. Zum Schluss empfiehlt Verf. für grünes Licht ausser dem bereits früher benutzten Malachitgrün eine Lösung von Methylgrün ; dieselbe Xn, 1. Referate. 25 lässt so wenig rothes und ultraviolettes Licht hindurchtreten , dass sie im allgemeinen ohne blaues Glas verwandt werden kann. Verf. schliesst eine Glycerin - Lösung des Farbstoffes in einer aus zwei Deckgläsern und einem Metallring gebildeten Zelle ein. Ä. Zimmermann (Jena). Pensky, B., Ueber Neuerungen an Mikrotomen (Zeitschr. f. lustrumentenk. Bd. XV, 1895, p. 14—22). Verf. bespricht in einem mit Illustrationen versehenen Sammel- referate die in den letzten Jahren an den verschiedenen Mikrotomen und den zum Mikrotomschneiden erforderlichen Hilfsapparaten ange- brachten Verbesserungen. Da die betreffenden Apparate bereits aus- führlich in dieser Zeitschrift beschrieben sind , ist ein näheres Ein- gehen auf dieselben an dieser Stelle nicht erforderlich. Ä. Zimmermann (Jena). Laildois, L., Brutapparat mit selbstthätiger Eeguli- rung eines constanten Temperaturgrades ohne Anwendung von Gas und Elektricität (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XIII, 1893, No. 8, 9, p. 256). Landois umgeht für die Heizung von Thermostaten die Anwen- dung von Gas und Elektricität auf folgende Weise. Der im Wasser- mantel des Thermostaten angebrachte Thermoregulator beruht auf dem Priucip der ungleichen Ausdehnung zweier Körper bei der Er- wärmung und besteht aus zwei neben einander senkrecht stehenden Stäben aus Glas und Zink, welche beide aus dem Thermostaten her- ausragen. Am Kopf des Zinkstabes ist in einem Gelenk ein Hebel angebracht, dessen kürzeres Ende mittels einer Schraube auf dem Kopf des Glasstabes ruht. Die bei Erwärmung resp. Abkühlung durch verschiedene Ausdehnung des Glas- und Zinkstabes eintreten- den Bewegungen dieses Hebels werden durch einen praktischen Win- kelhebel-Mechanismus auf die Austlussröhre der Wasserzuleitung für den Thermostaten übertragen, aus welcher ein dünner flacher Wasser- strahl in ein durch eine senkrechte Scheidewand halbirtes Auffauge- gefäss läuft , so dass schon bei geringer Verschiebung des Hebels der Wasserstrahl in die andere Abtheilung übergelenkt wird. Aus jeder der Abtheilungen wird durch geeignete Röhren das Wasser auf ein kleines, am Grunde mit einer kleinen Bohrung versehenes Eimerchen geleitet. Diese Eimerchen hängen, sich gegenseitig balan- cirend, an Schnüren und ziehen über Rollen laufend einen kleinen 26 Referate. XII, 1. für die Heizvorrichtimg bestimmten Wagen auf Schienen qner unter dem Thermostaten hin und her. Bei extremen Stellungen steht da- durch die Heizvorrichtung nicht mehr unter dem Thermostaten. Durch die bei abwechselnder Füllung der Eimerchen , welche dadurch zu Stande kommt , dass der Wasserstrahl des Zulaufs abwechselnd in die eine oder andere Abtheilung des Auffangegefässes abgelenkt wird, erfolgt die Hin- und Herbewegung des Heizwagens und damit die Wärmeregulirung. Als Heizvorrichtung dient entweder eine der Form des Heizwagens angepasste Petroleumlampe, welche mindestens 10 Stunden brennen muss , oder gute Stearinkerzen. Lakdois fertigt sich letztere selbst an und benutzt als Docht besonders präparirte Stengel von Arundo Phragmites. Details wolle man im Original nachlesen.^ Cxapleicski (Königsberg i. Pr.). 2. Präparationsmethoden im allgemeinen. Nelson, E. M., On a simple method of measuring the refractive indices of mounting and Immersion media. (Journ. R. Microsc. Soc. 1894. p. 655 — 659.) Die vom Verf. zur Bestimmung der Brechungsindices an- gewandte Methode besteht im wesentlichen darin, dass er die zu prüfende Substanz zwischen eine Linse und eine ebene Glasplatte oder zwischen zwei Linsen bringt und dann feststellt, in Avelcher Weise durch die so gebildete Flüssigkeits-Linse die Brennweite der betreffenden Combination geändert wird. Sind die Krümmungs- radien und die Brechungsindices der betreffenden Linsen bekannt, so lässt sich aus der Brennweite der nach Einschaltung der Flüssig- keitsschicht entstandeneu Combination natürlich der Brechungsindex der betreffenden Flüssigkeit berechnen. Befindet sich dieselbe z. B. zwischen einer ebenen Platte und der gekrümmten FLäche einer Planconvexlinse mit dem Krümmungsradius 1 , so wirkt die Flüssig- keit offenbar wie eine Planconcavlinse mit dem Radius 1. Be- zeichnen wir nun die Brechungsindices und Brennweiten dieser bei- den Linsen mit f^ und n^, resp. f^ und n.,, so ist: ^) Der Apparat nebst Kerzenträgern und Giessform ist vom Mecha- niker H. WiTTiCH-Greifswald zu beziehen. Letzterer ertheilt auch auf An- fragen Auskunft. XII, 1. Referate. 27 A=.: r;f. = - lli — 1 ' - U.-J — 1 Ist ferner der Brechiuigsiudex der Combiuatioii F, so ist nach der bekannten Formel für in Contact befindliche Linsenpaare F f ' fj oder wenn wir obige Werthe einsetzen 1 P = "i — 1 — "-2 + 1 folglich 1 ^ F Verf. zeigt nun , wie sich aus 8 verschiedenen derartigen Combina- tionen die zwischen 1 und 3 liegenden Brechungsindices mit einer relativ grossen Genauigkeit bestimmen lassen. Es sind zu derselben nur eine planparallele Platte , eine planconvexe , eine plauconcave, eine bicoucave und zwei biconvexe Linsen, die sämmtlich den Krüm- mungsradius 1 Zoll (25'4 mm) besitzen, erforderlich. A. Zhnmermttnn {Jena). Drülier , L. , Studien über den Mechanismus der Z e 1 1 - theilung (Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXIX, 1894, p. 271—344 m. TU. 4—8). Die mit Chrom -Osmium -Essigsäure in toto fixirten Salaman- derhoden wurden mit Heidenhain' schem Hämatoxylin (halbprocen- tige wässerige Lösung) 36 Stunden durchgefärbt, 24 Stunden lang mit einer drittelprocentigen wässerigen Lösung von einfach chrom- saurem Kali behandelt, gehärtet und eingebettet. Die Schnitte wur- den 3 Tage lang mit Safranin (alkoholische Lösung) nachgefärbt und in salzsaurem (1 Promille) absoluten Alkohol differenzirt. Au den so behandelten Schnitten sind die Zellenlagen an der Peripherie für Untersuchung der feineren Spiudelstructur gänzlich unbrauchbar, da nur die chromatischen Schleifen scharf und gut gefärbt hervortreten, alles Andere aber bis auf spärliche Reste zerstört und in feinen Detritus verwandelt ist. In der Spindel erkennt man nur selten un- deutliche Fasern und von Polkörperchen und Polstrahlung ist auch nur wenig zu sehen. Zwei oder drei Zellschichten tiefer nach innen finden sich ganz vortreffliche Bilder, die sich durch Feinheit und Schärfe der Structur auszeichnen. Die Centrosomen der Prophaseu. 28 Referate. XII, 1, des Asterstadiums und der uäclistfolgeiideu Phasen sind an gelunge- nen Präparaten intensiv duukelroth gefärbt, die Fibrillen der Spindel und die Polstrablen blauschwarz. Die Centrosomen an den ruhenden Kernen zeigten die Safraninfärbung. Aber auch diese Färbung ist noch nicht vollkommen und zeigt nicht Alles , was im lebenden Zu- stande da war, besonders genügt sie nicht für die Structuren der ruhenden Zelle und die der ersten Stadien der Spindelentwicklung. Zur Darstellung dieser Structuren leisten die schon früher vom Verf. angegebenen^ Mischungen von Sublimat-Essigsäure und Sublimat-Os- mium-Essigsäure Besseres. Gefärbt wurde besonders mit der Ehulich- BiONDi'schen Mischung in der Weise, dass die Schnitte auf 10 Mi- nuten in die unverdünnte Lösung gethan, dann 2 Secunden lang mit Brunnenwasser abgespült und 1 Minute lang der Einwirkung salz- sauren (1 Promille) absoluten Alkohols ausgesetzt wurden. Die chro- matische Kernsubstanz nimmt dann einen blauschwarzen Ton an, die Protoplasmastructuren sind ausserordentlich scharf und intensiv roth gefärbt. Namentlich für die Structurfeinheiten der Polstrahlung und des Protoplasmas der ruhenden Zelle giebt diese Methode vortretf- liche Resultate. Vor dem von Heidenhain angegebenen Verfahren hat sie den Vorzug einer leichteren und schnelleren Ausführbarkeit. Grut fixirte Präparate geben fast bei jeder beliebiger Färbung, selbst bei Durchfärbuug mit Bleu de Lyon und Carmin gute Resultate, und kleine Mängel können zum Theil durch gutes Licht und enge Blende ausgeglichen werden. Ein Mangel in der Fixirung ist aber durch keine Färbung oder Anwendung stärkerer Vergrösserungen zu er- setzen. P. Schiernenx {Neapel). Hoyer, jun. , Ueber die Anwendung des Formaldehyds in der histologischen Technik [Verhandl. d. Anat. Gresellsch., 8. Vers. Strassburg] (Anat. Anz. Bd. IX, 1894, Ergänzungsh. p. 2.36—238). Das von F. Blum^ und J. Blum'^ zuerst empfohlene Formal- 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 57. -) Blum, F., Das Formaldehyd als Härtungsmittel (Diese Zeitschr. Bd. X, 1893, p. 314); Notiz über die Anwendung des Formaldehyds (For- mol) als Härtungs- und Conservirungsmittel (Anatomischer Anzeiger, Bd. IX, 1893). ^) Blum, J., Formol als Conservirungsflüssigkeit (Zool. Anz., Bd. XXVm, 1893, p. 450; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 32). XII, 1. Referate. 29 dehyd , später von Hermann ^ untersucht , hat Verf. von neuem auf seine Verwendbarkeit für histologische Objecte geprüft. Zuerst wurde das Formol in der von Blum und Hermann empfohlenen Verdünnung von 1 : 10 resp. 1 : 100 der käuflichen Lösung angewendet. Für die Conservirung makroskopischer Objecte erwies es sich als sehr zweckmässig, für die mikroskopischer als durchaus ungeeignet. Be- sonders zarte Objecte , wie z. B. Hoden , waren nach Härtung in lOprocentiger Lösung im mikroskopischen Schnitt kaum wiederzu- ei'kennen : wahrscheinlich zuerst Quellung des Protoplasmas , dann Schrumpfung durch Alkohol. Zellstructur völlig vernichtet. Später wandte Verf. die unverdünnte 40procentige käufliche Flüssigkeit an. Stücke von 1 cc sind nach mehreren Stunden vollkommen durch- drungen, Härtung in steigendem Alkohol, Paraffineinbettuug. Mit Hämatoxylin und verschiedenen Anilinfarben färben sich die Präpa- rate gut, schwer mit Alauncarmin und Methylgrün. Der Vergleich mit Theilen derselben Organe, die nach Fixirung in Sublimat ebenso behandelt waren , ergab , dass das Formol die Formen der Gewebs- theile weit schöner conservirt hatte. In wie weit das auch für die feinere Structur der Zellen und Kerne gilt, darüber sind die Unter- suchungen des Verf. noch nicht abgeschlossen. Derselbe hat weiter das Formol auch für das GoLGi'sche Verfahren angewendet und theilt darüber mit, dass das zu verarbeitende Material vom Centraluerven- system beliebig lange in einer Formollösung aufbewahrt und je nach Bedarf der Behandlung mit der GoLGi'schen Methode unterworfen werden kann. Es scheint hierbei ferner die Anwendung der Osmium- säure vollständig umgangen werden zu können. Weitere Versuche darüber werden noch angestellt. Schiefferdecker (Bonn). Reiinar, R. , Ueber das Formol als Fixirungs mittel (Fortsein-, d. Med. Bd. XII, 1894, No. 20, p. 773—782; No. 21 p. 813—822). Verf. hat Versuche angestellt, in wie weit das vor einiger Zeit von Blum^ empfohlene Formol sich in Vergleich mit anderen Fixi- rungsmitteln zu mikroskopischen Zwecken eignet. Es wurden zur Vergleichung benutzt Sublimat in wässeriger Lösung, Alkohol abso- lutus und die HEUMANN'sche Platinchloridosmiumessigsäure. Das For- ^) Hermann , F. , Notiz über die Anwendung des Formalins als Här- tungs- und Conservirungsmittel (Anat. Anz., Bd. IX, 1893, No. 4, p. 112; vgl. diese Zeitschr., Bd. XI, 1894, p. 33). •2) Blum, F., Diese Zeitschr. Bd. X, 1893, p. 314. 30 Referate. XII, 1. mol ist nach der Ansicht einiger Chemiker eine 40procentige wässe- rige Lösimg von Formaldehyd (CK2O), nach der Ansicht Anderer eine wässerige Lösung des Methylenglykol (CK^O) eines zweiwer- thigen Alkoliols. Es wurde angewendet in einer lOproceutigen und in einer 4procentigen Lösung. Die Objecte verblieben gewöhnlich 24 Stunden darin, in dieser Zeit werden selbst grössere Stücke durchfixirt, ein längeres Verweilen war ohne Einfluss. Die beiden verschieden starken Lösungen zeigten keinen Unterschied in der Wirkung. Die fixirteu Präparate können erst ausgewässert werden oder auch direct in Alkohol kommen, auch können sie direct in 96procentigen oder absoluten Alkohol gelegt werden. Mit dem Mikro- tom sclmeidbar nach einfacher Formolbehandlung waren nur an und für sich schon consistente Gewebsstücke, doch werden sie bei weitem nicht so hart wie im Alkohol. Die Schrumpfungsverhältnisse hat Verf. an Leberstücken und Froschlarven studirt. Die letzteren wur- den am wenigsten durch die HERMANN'sche Mischung verändert, dann kamen der Reihe nach Formol, Sublimat, Alkohol, welche in beiden Fällen eine starke Schrumpfung veranlassten. Die natürlichen Formen und Farben werden durch Formol gut conservirt. Die DifFusions- fähigkeit studii'te Verf. an cubischen Leberstückeu von 3 cm Kante: Bei Formol war nur im Centrum ein sehr kleiner Bezirk von gelber Farbe, weicherer Consistenz mit undeutlicher aciuöser Zeichnung, sonst war die Consistenz gleichmässig fest und die acinöse Zeich- nung deutlich. Aussen zeigte sich eine etwa 2 mm breite Zone von graubreiter Farbe. Alkohol zeigte eine l^j.-, mm breite Raudzone (in dieser ist die acinöse Zeichnung etwas zu erkennen), dann eine gleichmässige Farbe und feste Consistenz der übrigen Stücke (aci- nöse Zeichnung nicht zu erkennen). Sublimat ergab eine 3 mm breite Randzone, mit fester Consistenz und erkennbarer acinöser Zeichmmg. Alles übrige ist weich und verwaschen. Auch mikroskopisch ist nur das Gewebe der Aussenzone brauchbar. Auch bei Formol und Alko- hol ist die Aussenzone am besten fixirt , mehr nach der Mitte zu zeigen Blut und Zellprotoplasma Veränderungen. Die Kerne sind bei Alkohol überall gut erhalten, bei Formol in der centralen Parthie theilweise zu Grunde gegangen. Man wird also auch bei Formol nicht allzu grosse Stücke nehmen dürfen und beim Auge z. B, die Sklera einschneiden müssen. Gefärbt wurde mit Hämalaun nach P. Mayer : Bei Formol etwas dunklere Grundfärbung des Kerns, so dass sich die Chromatinsubstanzen weniger gut abhoben als bei Sublimat und Alkohol. Ferner mit Carmin (Alauncarmin und beson- XII, 1. Referate. 31 ders bei den GRAM-WEiGERx'scheu Färbungen,- Lithioncarmiu), welches bei Formolpräparaten ebenso gut wirkte wie bei den anderen. Ebenso verhielten sich die angewandten Anilinfarbstoffe (hauptsächlich Me- thylenblau resp. Kali-Methylenblau, Gentianaviolett, Eosin, Fibrin- und Mikroorganismenfärbungen). Bei Versuchen mit Ilühnereiweiss ergab Alkohol absolutus bei 3 bis 4 cc Eiweiss im Reagenzglase zunächst nur eine Gerinnung der obersten Schicht, erst nach einigen Tagen war das ganze Eiweiss fest geworden, bei stärkerer Ver- dünnung des Alkohols bis zu 30 Procent wurden die Gerinnungen geringer und mehr homogen. Mikroskopisch ergiebt absoluter Alko- hol eine grobkörnige, TOprocentiger Alkohol eine feinkörnigere Ge- rinnung. Bei Sublimat gerinnt das Eiweiss in kurzer Zeit zu einer weissen , harten , sehr mürben Masse , mikroskopisch netzig-fädig- körnig. Formol Hess sowohl in 40procentiger wie in 4procentiger Lösung eine ganz andersartige mehr homogene gelatinöse Gerinnung eintreten, mikroskopisch theils homogen, theils regelmässig feinfädig, feinkörnig. Bei grösseren Zellen, z. B, Epithelzellen, fanden sich ähnliche Unterschiede, so Leberzellen nach Formol feinkörnig, Con- turen scharf, Fetttropfen ebenso, bei Sublimat-Protoplasma ziemlich feinkörnig, Zellgrenzen und Fetttropfen weniger scharf, bei Alkohol- Protoplasma grobkörniger. Aehnlich bei anderen Epithelien. Beson- ders wichtig scheint die gute Conservirung nach Formol für die Untersuchung der Nierenepithelien , namentlich in den gewundenen Kanälchen zu sein. Formol erhält infolge der fast fehlenden Schrum- pfung weit besser das natürliche Ansehen (so auch z. B. bei quer- gestreiften Muskeln, Lunge des Neugeborenen). Leukocyten, be- sonders freier liegende (z. B. Bluträume der Placenta) zeigten nach Alkohol stark gekörntes Protoplasma, Rand körnig zerklüftet, bei Sublimat Protoplasma feinkörniger, Rand deutlich, doch bisweilen auch körnig, bei Formol volle runde Formen, glatter Rand, sehr feinkörniges gleichmässiges Protoplasma. Sehr deutlich traten die respectiven Veränderungen beim Hoden hervor (namentlich Hahn). Auch hier zeigte Formol die natürlichsten Bilder, dann kam Subli- mat, dann Alkohol. Bei Gewebsnekrosen, besonders bei Verkäsungen, gab Formol schärfere Bilder von den nekrotischen Zellen , deren Kern zu Grunde gegangen war, als Sublimat imd Alkohol. — Bei sehr wasserreichen Substanzen, wie beim Glaskörper, Carcinoma ge- latinosum, Cysten im Ovarium, Kolloidmassen der Glandula thyroidea zeigte Formol die geringste Schrumpfung. Auch für Conservirung von Epithelzellen , Flimmerepithelien , Becherzellen erschien es sehr 32 Referate. XII, 1. braiiclibar. Blut wird relativ recht gut erhalten. Die Chromatin- snbstanzeu des Kerns traten namentlich nach Färbung mit Hämalaun sehr gut hervor. Verf. kommt daher zu dem Schluss, dass Formol mit zu den besten und einfachsten Fixirmitteln gehört, und dass es die Gewebe in einer den natürlichen Verhältnissen am meisten nahe kommenden Weise erhält. Von grösster Wichtigkeit sei aber das Formol für die Fixirung pathologisch veränderter Gewebe, da die Be- handlung nur kurze Zeit in Anspruch nimmt, anderseits ein längeres Verweilen nicht nachtheilig wird, da selbst grössere Stücke schnell durchdrungen werden und nicht wie bei Alkohol Kunstproducte ent- stehen. Was den Preis anlangt, so stellt sich bei lOfacher Ver- dünnung der käuflichen Stammlösung der Preis eines Liters dieser 4procentigen Lösung auf etwa 1 M. Man kann diese Lösung auch öfter benutzen. Ein Mangel ist , dass nach längerer oder kürzerer Zeit eine chemische Umsetzung der Stammlösung eintritt, indem das polymere Paraformaldehyd entsteht [3 X CH., 0 = (CKgO).,], das in weissen krystallinischen Flocken ausfällt, so dass die ursprüngliche Lösung an Procentgehalt wirksamer Substanz abnimmt. Sckiefferdecker {Bonn). LacM, P. , Sul valore de IIa formalina per usi di mi- c r 0 s c 0 p i a [ U e b e r den W e r t h des F o r m a 1 i n s für mikroskopische Zwecke] (Monit. Zool. Ital. Anno V, 1895, p. 15—16). Lachi untersuchte gemeinsam mit Dell'Isola die Einwirkung des Formols auf die verschiedenen Gewebe. Sowohl in sehr dünnen (1 bis 2 Procent) als sehr starken (10 bis 15 Procent) Lösungen hat es eine sehr schädliche Wirkung auf das Bindegewebe, zumal auf das laxe und schleimige, indem es dessen Grundsubstanz auf- löst. Ganz ähnlich ist die Wirkung auf die Muskelzellen , und an den quergestreiften geht die Streifung verloren, während die Kerne gut erhalten bleiben. Hand in Hand damit tritt eine Schrumpfung der musculösen Organe ein, und diese werden weniger durchlässig für Paraffin und zeigen sich beim Schneiden hart und brüchig. Vor- züglich dagegen conservirt und härtet Formol die Epithelien. Die Plasmastructur der Zellen sowohl als der Kerne und die Theilungs- stadien der letzteren werden gut fixirt und bleiben für alle Farben zugänglich. Geradezu ausgezeichnet ist die Wirkung auf das Ner- vengewebe. Nerven, welche einige Tage in einer 2- oder 5procen- tigen Lösung gelegen hatten, zeigten bei nachheriger Behandlung mit XII, 1. Referate. 33 Silberiiitrat die charakteristischen RANViER'schen Kreuze. Stücke vom Centrahiervensystem, welche mit 20procentiger Formol-Lösimg lind darauf 5 bis 9 Tage lang bei einer Temperatur von 12^ mit doppeltchromsaurem Kali behandelt worden waren, gestatteten die Anwendung der GoLGi'schen Methode sowohl nach dem schnellen Verfahren mit Silbernitrat, als auch mit der Mischung von Osmium- säure imd doppeltchromsaurem Kali, ja sie boten noch den Vortheil, dass die Gewebe nicht so sehr durch die Osmiumsäure geschwärzt wurden. Alle Theile des Centralnerveusystems verhielten sich hierin gleich, gleichgiltig, ob von Embryonen oder Erwachsenen herstam- mend. Es ergiebt sich also, dass das Formol sich sehr eignet zur Conservirung von Nerven- und Epithelgeweben (Schleimhäuten, Drü- sen, Verdaiumgstract etc.) dagegen für Bindegewebe, Muskeln, Ka- näle mit muskulöser Wandung, Embryonen, Nabelstränge etc. un- brauchbar ist. P. Schiemenz {Hannover). ZettiiOW, E., R e i n i g u n g von neuen Deckgläsern (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XIV, 1893, No. 2, 3, p. 63). Zettnow empfiehlt als bestes Mittel, um die letzten Spuren von Fett, welche gleichmässiges Ausbreiten von Flüssigkeiten hindern, von der Oberfläche von Deckgläsern zu entfernen, das Wegbrennen des- selben durch Erhitzen. Er benutzt dazu ein Stück Schwarzblech von 8 bis 10 cm im Quadrat, welches durch die volle Flamme eines Bunsenbrenners einige Minuten lang erhitzt wird. Hierauf finden ► 12 bis 15 Stück Deckgläser bequem Platz. Ein Springen kommt nicht vor. [Stroschein wandte zum Erhitzen von Deckgläsern mit Flüssig- keiten Bleche an, auf denen für jedes Deckglas durch Einschlagen mit feinen Nägeln je drei kurze Spitzchen als Stützpunkte empor- getrieben waren. Ref.] Kupferblech ist wegen des beim Er- hitzen sich bildenden Kupferoxyds nicht anwendbar. Cxaplewski {Königsberg i. Fr.). 3. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A, Niedere Thieve. Prjesniizky , M. , U e b e r die Z e 1 1 g r a n u 1 a bei P r o t o z o a (Arb. d. Zoot. Laborat. d. Univ. Warschau 1894, No. 12. — S. A. 90 pp., m. 2 Tfin. [Russisch]). Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 1. O 34 Referate. XII, 1. Verf. giebt eine sehr eingehende Beschreibung der von ihm gebrauchten Methoden. Es wurden zweierlei Verfahren versucht : 1) das Färben intra vitam mit Methylenbhiu und 2) das Färben des abgetödteten Objectes mit verschiedenen, je nach dem Fixiruugs- mittel gewählten Farbestoffen. Das Färben intra vitam geschieht zum Theil nach dem Verfahren Mitkophanow's.^ Dem die Thierchen enthaltenden Auf- guss wurde eine bestimmte Menge Methylenblau im Procentsatz von 1 : 200 000 bis 1 : 20 000 beigemischt. Nach einigen Tagen , je nach der Schnelligkeit des Färbens , wurden die Infusorien durch eine gesättigte Lösung von Sublimat in physiologischem Kochsalz- gemisch getödtet. Das Object lässt sich dann in Glycerin auf Jahresfrist unverändert conserviren. Das Verfahren G. H. Par- ker's^, welches das Schneiden des Objectes gestattet, wurde eben- falls mit Erfolg versucht. Unter den Methoden der zweiten Gruppe gebrauchte Verf. hauptsächlich diejenigen von Altmann und zwar nach drei verschie- denen Recepten. 1) Eine Anzahl Infusorien wurden auf 24 Stunden in folgende Lösung gebracht: Wasser, destillirt 100 g Kaliumbichromat 25 „ Osmiumsäure 1 „ Falls die Infusorien nicht sehr massenhaft vorhanden waren, so musste man sie erst auf dem Boden eines Reageuzgläschens an- sammeln lassen und dann alles überflüssige Wasser abgiessen. Nach sorgfältiger Abspülung wurden die fixirten Objecte mit Al- kohol entwässert und durch Xylol und Xylolparaffin in reines Paraftin eingebettet. Die Schnitte wurden unter leichter Erwärmung mit Säurefuchsiu gefärbt, mit Pikrinsäure zuerst nur abgespült, dann aber zum Zwecke einer Differentialfärbung unter massiger Erwär- mung theilweise entfärbt. Eine von Altmann empfohlene Modifica- tion obiger Methode, wobei das Object in Salpetersäure-Quecksilber- oxyd getödtet wird, scheint nach den Versuchen des Verf. für die Infusorien ganz ungeeignet zu sein. Bei derart conservirten Infuso- rien verschwindet die Färbung während der Behandlung mit Pikrin- säure. ^) MiTROPHANOW, Arb. d. Zool. Laborat, d. Univ. Warchau, 1893, No. 6. [Russisch.] 2) Parker, G. H., Zool. Anz. Bd. XV, 1892, pp. 375—377. XII, 1. Referate. 35 2) Eine andere Methode Altmann's, welche darm besteht, dass man mit einer 2procentigen Lösung Osminmsäure fixirt und die Schnitte dann mit Goldchlorid behandelt , gab bei den Protozoen gute Eesultate. Der Gang des letzteren Theiles der Methode ist folgender. Die Schnitte kommen entweder direct in die Gold- chlorid-Lösung oder aber zuerst auf 5 Minuten in (1 : 6) Ameisen- säure. In der Lösung des Goldchlorid bleibt das Präparat drei- viertel bis eine Stunde und wird dann nach Abspülung- wieder in Ameisensäure (1 : 6) auf einige Tage gebracht. Endlich wird dann das Präparat mit Cyanin gefärbt (eine halbe Stunde bis mehrere Tage !). 3) Nach einer dritten Methode Altmann's , welche Verf. für Infusorien versucht hat, wurden dieselben mit einer Lösimg von molybdänsaurem Ammoniak in Verbindung mit einem kleinen Quan- tum freier Chromsäure fixirt und dann nach 24 Stunden direct in Spiritus übertragen. In Alkohol verblieben sie einige Tage und wurden dann „direct" [wohl nicht ohne Anwendung von Xylol? Ref.] in Paraffin eingebettet. Verf. giebt einige Winke über die Einbettung und Schneiden • von Infusorien. Um die Thiercheu aus Xylol in ein reines Paraffin zu übertragen , pflegte er sie in einem Uhrglasschälchen unberührt zu lassen, bis sie alle zu Boden sanken; erst dann wurden die ober- flächlichen Schichten mit einer Pipette sorgfältigst entfernt und reines Paraffin zugegossen. Dies wurde so oft wiederholt, bis der Inhalt des Schälchens aus reinem Paraffin bestand. Ein ganz ähn- liches Verfahren empfiehlt sich atich beim Wechseln anderer Reagen- tien. Zur Einbettung diente ein „45procentiges" [soll wohl heissen von 45*^ Schmelzpunkt. Ref.] Paraffin. Falls die Zahl der Infusorien sehr gering ist , so ist zu em- pfehlen, dass man sie vorerst in eine 0"5procentige Lösung von Photoxylin bringt. Nach 24 Stunden giesst man diesem Gemisch das gleiche Quantum einer anderthalbprocentigen Photoxylin-Lösung zu. Nach weiteren 10 Stunden giesst man den die Objecte ent- haltenden Theil der Flüssigkeit auf einen Objectträger. Sobald die Oberfläche des Photoxylins mit einem dünnen Häutchen bedeckt ist, taucht man das Ganze in TOproceutigen Alkohol. Dann wird das Präparat mit bis zu 95procentigem Alkohol (nicht aber mit absolu- tem) entwässert und durch Origanumöl in Paraffin eingebettet. Dies geschieht im Thermostaten und nimmt 4 bis 5 Tage in Anspruch. Field {Paris). 3* 36 Referate, XII, 1. Weltuer, W., S p o n g- i 1 1 i d e u s t u d i e n. 2 (Areh. f. Natiirgesch. Jahrg. LIX, 1893, Bd. I, p. 245—284 m. Tfl. 8—9). Weltner couservirte die iu Bildung begriffeueu, die ausgebil- deten und die sich zu jungen )Schwämmen entwickelnden Gemmulae theils mit 90procentigem Alkohol, theils mit gesättigtem Sublimat. Unausgebildete Gemmulae und solche, die sich bereits ihres Keimes entledigen, kann man in toto färben, bei reifen Gemmulae mit ge- schlossenem Porus hält jedoch die Cuticula die Farbe ab, und hier muss dann Schnittfärbung vorgenommen werden. Als zweckmässigste Schuittdicke stellten sich O'OOö bis 0'015 mm heraus, damit man die Kerne zwischen Dotterkörnern gut wahrnehmen kann. Färbung mit BÖHMER'schen Hämatoxylin gab die besten Erfolge. Die Anilin- farben färben die Dotterelemente zu stark und macheu dadurch den Kern undeutlich. Die Doppelfärbuug nach Maas und das Eosin-Hä- matoxylin von Rawitz leisteten nicht mehr als die einfache Färbung mit Hämatoxylin. P. Sckiemenx {Hannover). Brauer, A., Ueber die Encystirung von Actinosphae- rium eichhorni Ehrbg. (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVIII, 1894, p. 189—221 m. Tfl. 10—11). Da die Cysten von Actinosphaerium so klein sind, dass ihr Auffinden im Paraffin Schwierigkeiten macht, so benutzte Brauer die Klebrigkeit der Hülle in der Weise , dass er in die Schalen feinen, kleine Steinchen enthaltenden Schmutz brachte, oder die an- gehefteten Cysten nach ihrer Ablösung einige Male in diesem Schmutze herumdrehte. In der Gestalt kleiner Schmutzballen waren dann die Cysten immer leicht erkennbar. Conservirt wurden sie mit eiupro- centiger Osmiumsäure, mit kaltem concentrirten Sublimat und Pikrin- säure. Sublimat gab die besten Resultate. Als Untersuchungsme- dium Hess sich Canadabalsam verwenden, da darin die Kieselhülle so gut wie unsichtbar wurde und alle Details im Innern der Körper gut hervortraten. Eine Aufbewahrung in Glycerin war also nicht nothwendig. P. Sckiemenx {Hannover). Sassaki, Ch., Untersuchungen über Gymuosphaera al- bida, eine neue marine Heliozoe (Jenaische Zeit- schr. f. Naturwiss. Bd. XXVIII, 1893, p. 45 — 52 m. Tfl. 2). Zum Conserviren von Gymuosphaera wurde ausschliesslich Pi- krinessigsäure benutzt, da sich Chromosmiumsäure, Osmiumsäure, Pla- tinchlorid und andere Reagentien als wenig geeignet erwiesen. Ge- Xn, 1. Referate. 37 färbt Avurde mit Boraxcarmiu in toto; darauf wurden die Schnitte mit einer Auflösung von Methylgriin in Nelkenöl nachgefjirbt und mit einem Gemisch von Nelkenöl und Xylol vorsichtig ausgewaschen. Die mit Carmin gefärbten Theile nehmen dann einen violetten Ton an, und Alles, was in Carmin ungefärbt geblieben war, wird spangrün. Leider halten sich solche Präparate nur einige Wochen und verlieren schliesslich auch die letzten Spuren der Methylgrünfärbung. P. Sckiemenx {Hannovei'). ßlllim|}ler, L., Beiträge zur K e n n t n i s s der R h i z o p o d e n. 2. Saccammina sphaerica M. Sars. 1. Theil (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVE, 1894, p. 4.33—586 m. Tfl. 21—24). Conservirt wurden die Saccammina mit 96procentigem Alkohol, welcher sowohl hier als auch für kalkschalige Foramiuiferen sehr gute und zum Theil bessere Dienste leistete als die FLEMMiNG'sche Flüssigkeit. Um die leeren Gehäuse von den bewohnten zu unter- scheiden, wurde das conservirte Material mit Nelkenöl aufgestellt. Besonders dunkel gefärbte wurden vorher 20 bis 30 Minuten in Pikrinschwefelsäure gelegt, wodurch das Gehäuse gänzlich farblos wurde, der Weichkörper aber in keiner Weise litt. Mit der früher vom Verf. angegebenen ' Eosin -Methylgrünmischung färbt sich die Kittsubstanz der Schale niemals roth und unterscheidet sich dadurch wie auch durch ihr chemisches und physikalisches Verhalten von dem Chitin. Verf. nimmt hier Gelegenheit, seine früheren Angaben über den Werth der Färbung mit dieser Mischung zn verbessern. Die Blau- oder Grünfärbung der abgestorbenen Protoplasmamassen tritt nämlich nicht sofort, sondern erst in sehr späten Stadien der Verwesung ein. Es kann daher nur eine ausgesprochene Blau- oder Grüufärbung als sicherer Beweis einer abgestorbeneu Substanz gelten; dagegen darf nicht jede Rothfärbung als ein Beweis dafür gelten, dass die betreifende Substanz noch lebte , als sie conservirt wurde. Verf. empüehlt auf das Angelegentlichste, die Schalen der Foramiui- feren zum Studium feiner Sculpturverhältnisse zu glühen und mit Oberlicht zu uutersuchen. Es wird dadurch Vieles sichtbar was sonst gar nicht bemerkt werden würde. Will man das Gehäuse ent- kalken, ohne dabei die protoplasmatischen Theile zu zerstören, so ') Rhumbler, L., Zool. Anz. Bd. XVI, 1893, p. 47; vgl. diese Zeit- schr. Bd. X, 1893, p. 473. 38 Referate. XII, 1. empfiehlt es sieb, erst mit Osmiumsäure, -welche nicht entkalkt, zu härten und nachher die Entkalkung- mit überschüssiger Pikrinsäure vorzunehmen. Die Plasmamassen erscheinen dann, je nach der Ein- wirkung, mehr oder minder stark gebräunt und färben sich mit allen Färbemitteln, am leichtesten in Hämatoxylin und den Anilinfarben. Die perlschnurartigen Zusammenreihungen der Biuuenkörper inner- halb des Protoplasmas werden auf Strömungen in dem letzteren zu- rückgeführt. Um dies zu veranschaulichen, stellte Verf. eine dünne Gelatinelösung her und setzte feinen Russ hinzu. Wurde nun vor- sichtig an einem Rande des Deckgläschens ein Tropfen 35procen- tigen Alkohols hinzugesetzt, so traten in der Gelatine Strömungen auf, welche so schwach waren, dass sie nur bei lOOfacher Ver- grösserung wahrgenommen werden konnten, trotzdem aber waren die Russpartikelchen deutlich in einzelnen Reihen angeordnet. Durch Eintrocknen konnte diese Structur fixirt uiul durch Einschluss in Balsam als bleibendes Belegstück aufbewahrt werden. Die Fäcal- ballen wurden durch die oben genannte Eosin-Methylgrünmischung als solche nachgewiesen, doch muss die Färbung, wenn sie bis ins Innere dringen soll, an Schnitten vorgenommen werden. Um den an Fremdkörper gebundenen Eisengehalt in den Schlickballen nach- zuweisen, werden diese der Glühhitze ausgesetzt und der leicht zer- fallende Rückstand unter dem Mikroskope in Nelkenöl untersucht. Ein Magnet, den man in die Nähe des Deckglases bringt und dort hin und her bewegt, verleiht dann allen Eisentheilchen eine entsprechende Bewegung. P. Schiemenz {Hannover). Scliaudiim, F., Myxotheca arenilega uov. gen. nov. sp. Ein neuer mariner R h i z o p o d e (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LYII, 1893, p. 18—31 m. Tfl. 2). ScHAUDiüN empfiehlt zur Couservirung mariner Rhizopoden er- wärmte wässerige Sublimatlösung mit dem doppelten Quantum abso- luten Alkohols. Der Alkohol beschleunigt das Eindringen der Flüssig- keit, und das Sublimat conservirt ausgezeichnet den Kern. P. Schiemenz {Hamiover). Schewiakoff, W., Ueber die Natur der sogenannten Ex- cretkörner der Infusorien (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVII, 1893, p. 32—56 m. Tfi. 3). ScHEwiAKOFF schildcrt das Verhalten der Excretkörner der In- fusorien gegenüber Reagentien und Farbstoffen. Letztere nehmen XII, 1. Referate. 39 sie nicht an; wo das der Fall zu sein scheint, z. B. bei Behandlung mit wässeriger oder alkoholischer Methylenblau- und Methylviolett- lösung, überzeugt man sich durch Auswaschen mit Wasser von der Nichtaufnahme der Farbe. P. Schiemenz {Hannover). Schewiakoff, W., Ueber die Ursache der fortschreiten- den Bewegung der Grregarinen (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVm, 1894, p. 340—354 m. TU. 20—21). Die Bewegung der Gregarinen lässt sich in einer Eiweisslösung, die aus 20 cc Hühnereiweiss, 1 g Kochsalz und 200 cc Wasser her- gestellt ist, und in welcher chinesische Tusche oder Carmin so lange zerrieben ist, bis die Flüssigkeit eine intensiv schwarze, beziehungs- weise dunkelrothe Färbung angenommen hat, bequem studiren. Statt der Eiweisslösung kann man mit demselben Erfolge einprocentige Kochsalzlösung anwenden. P. 8chiemen% {Hannover'). Köhler, E., Der Klappenapparat in den Excretions- gefässen der Taenien (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVn, 1894, p. 38,5—401, m. 2 Figg. u. Tfl. 17—18). Köhler spannte die Bandwürmer entweder auf Kork (mit Igel- stacheln) oder wickelte sie um Glasplatten und fixirte sie mit con- centrirter (5 : 100) Sublimatlösuug. Nachgehärtet wurde in 70pro- centigem Alkohol. Gefärbt wurde mit Eosin-Hämatoxylin und Orange- G-Hämatoxylin nach Rawitz. Die Färbung mit letzterem wollte anfangs gar nicht gelingen , indem beim Abwaschen das Orange-G fast ganz entwich. Diesem Uebelstande half Verf. dadurch ab, dass er zu 100 g der Orange-G-Lösung 5 Tropfen Eisessig zusetzte und die Präparate nach der Färbung 20 bis 25 Minuten in destillirtem Wasser liegen Hess. Ausserdem wurden mit der Methode von Mäh- renthal gute Erfolge und sehr distincte Bilder erzielt. P. Schiemenz (Hcmnover). Will , H, , Anatomie von Caryophyllaeus mutabilis Rud. Ein Beitrag zur Kenntniss der Cestoden (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVI, 1893, p. 1—39 m. 2 Figg. u. Tfl. 1 — 2). Will fand, dass sich Färbimg mit Hämatoxylin (Delafield) sehr gut zum Studium des groben anatomischen Baues der Geschlechtsor- gane bei den Cestoden eignet, da auch noch bei 10 ;tt dicken Schnit- ten die Präparate klar bleiben. In Bezug auf die Indig-Boraxcar- 40 Eeferate. XII, 1. minmethode stimmt Verf. dem Lobe von Rawitz bei. Muskeln und Muskelfibrillen treten immer deutlich hervor, und besonders ist sie zur Untersuchung- des feineren Baues der Geschlechtsgänge zu em- pfehlen. Die Wimperflammen der Excretionszellen färben sich inten- siv grün und werden dadurch leicht erkennbar. Die Behandlung der in FLEMMiNCi'scher Lösung abgetödteten Thiere mit Holzessig (nach V. Mährenthal) gewährte für die Untersuchung des Nervensystems grossen Nutzen, indem nicht blos die Hauptstämme, sondern auch die Nebenäste deutlich damit hervortraten. P. Schienie7iz {Hannover). Walter, E., Untersuchungen über den Bau der Trema- toden [Monostomum trigonocephalum Rud., r e t i c u 1 a r e van Ben., p r o t e u s Brandes] (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVI, 189.3, p. 188—235 m. 1 Fig. u. Tfl. 10—12). Walter tödtete die Trematoden in öprocentiger wässeriger Sublimatlösung', der 2 Theile Essigsäure zugefügt waren, und wusch mit Jodalkohol aus. Der Erhaltungszustand der Objecto war dann recht befriedigend. Gefärbt wurde vornehmlich mit Grexacher- schem Boraxcarmin, doch lieferte auch Hämatoxylin gute Präparate. Leidliche Totalpräparate wurden durch Behandlung mit Glycerin- Essigsäure erhalten, manchmal auch durch schwache Färbung, doch Hessen diese Methoden für das Nervensystem viel zu wünschen übrig, so dass immer zu Schnittserien gegriffen werden musste. P. Schiemenz {Hannover). Vejclovsky, F., Organogenie der Gordiiden (Zugleich ein Beitrag zur Kenntuiss der Metamorphose und Biologie der Zelle) (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVII, 1894, p. 642—703 m. 3 Figg. u. Tfl. 27—30). Der Körper von Gordius preslii schnürt sich nach der Heraus- nahme aus dem ihn beherbergenden Käfer, wenn die Geschlechts- organe stark entwickelt sind, rosenkranzförmig ein, und sowohl die Musculatur als Cuticula fängt an zu zerreissen. Auch in Wasser tritt diese Erscheinung; auf. Zur Vermeidung dieses Uebelstandes empfiehlt es sich, die Würmer in ^/„procentige Chromsäurelösuug zu legen und 24 Stunden darin zu lassen. Diese Flüssigkeit ist zu- gleich auch die beste Conservirungsflüssigkeit. Starker Alkohol (90- procentig) ist zwar auch für vorliegenden Zweck ein gutes Conser- virungsmittel, steht der Chromsäure jedoch bedeutend nach und hat XII, 1. Referate. 41 ausserdem den Nachtlieil, dass iu den Ovarien, in dem Peritoneal- und Darmepitliel die chromatische Substanz der Kerne in ganz be- stimmter Eichtimg polarisirt erscheint.^ Merkwürdig ist das Ver- halten der Mnskelzelleu gegen Farbstoffe. Sowohl nach Färbung mit Pikrocarmin als Hämatoxylin erschienen sie bei Gordius preslii voll- kommen structurlos , während sie bei G. vaeteri nach Behandlung mit Pikrocarmin ebenfalls structurlos erschienen, nach Färbung mit Hämatoxylin jedoch ein Maschenwerk mit Knötchen aufwiesen. P. Schicmenz {Hannover). Repiachoff, W., Zur Sper matologie der Turbellarien (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVI, 1893, p. 117—137, m. TU. 7). Von den Methoden, welche Eepiachoff zur Untersuchung der Spermatozoen von Turbellarien anwendete, sei nur die letzte er- wähnt. Das Thier wurde lebend zerquetscht und demselben 2procen- tige Osmiumsäurelüsung zugesetzt ; nach einigen Secunden wurde BEALE'sches Carmin hinzugefügt. Die Präparate sind dann manch- mal schon in 10 bis 15 Minuten fertig und können je nach dem Quantum der zugesetzten Säure und Farbe ohne Uebertragimg der Objecte in ein anderes Medium tagelang brauchbar bleiben. Man erhält mit dieser Methode manchmal sehr schöne Präparate, jedoch ist sie sehr unsicher. P. Schiemenx {Hmmover). Graf, A., Beiträge zurKenntniss derExcretionsorgane von Nephelis vulgaris (Jenaische Zeitschr. f. Natur- wiss. Bd. XXVIII, 1893, p. 163—195 m. Tfl. 7 — 10). Graf benutzte als Abtödtungs- und Fixiruugsmittel ^/^procentige Chromsäure, ^/jQ^procentige Chromsalpetersäure und darauf ^/aPro- centige Chromsalpetersäure, Pikrinsäure, Pikrinsalpetersäure, Pikrin- schwefelsäure und Sublimat. Sublimat erwies sich als ganz imbrauch- bar, dagegen wurden sehr instructive Serien erhalten von Thieren, welche erst mit Tabakdecoct getödtet und darauf mit Pikrinsäure tixirt waren. P. Scläemenx. (Haniiover). Friedl ander, B., Altes und Neues zur Histologie des Bauchstranges des Regenwurms (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVIII, 1891, p. 6G1— 693 m. Tfl. 40). 1) Vgl. CoGCii, A., Atti della R. Accad. dei Lincei Roma (4) Rendi- conti vol. VI, 1890, p. 236; diese Zeitschr. Bd. VIII, 1891, p. 90. [Ref.] 42 Referate. XII, 1. Friedländer protestirt gegen die Auffassung der GoLGi'schen Methode als ein Reagens auf nervöse Gebilde, denn es giebt Ele- mente, welche nicht nervös sind, und sich dennoch damit färben und anderseits nervöse Elemente, welche sich nicht damit färben. Letz- teres gilt für die riesigen Nervenröhren am Bauchmark von Lumbri- cus. Zur Conservirung dieser eignet sich einzig und allein Osmium- säure (weniger gut doppeltchromsaures Kali), weil alle anderen Rea- gentieu einen Theil der Scheidenbestandtheile nicht vor der Lösung in Alkohol schützen. Der Eintritt von Ganglieuzellenfortsätzen in diese Röhren und damit auch die Oeffnungen in ihrer Scheide finden sich im Hinterende des Wurmes, aus welchem Grunde man dieses zu deren Nachweis untersuchen muss. Bei der GoLGi'schen Methode handelt es sich überhaupt gar nicht um eine Reaction auf bestimmte Gewebe, wie es z. B. mit dem Niederschlag der Fall ist, den man mit Silbernitrat erhält. Hier entsteht dieser durch das Zusammen- treffen des Reagens mit den Geweben, bei der GoLGi'schen Methode dagegen lediglich durch das Zusammentreffen des ersten Reagens mit dem zweiten. Es ist eine Reaction des Silbernitrates auf das Kaliumbichromat , bei der die Structur der thierisclien Gewebe nur in so fern in Betracht kommt, als sich für das Zusammentreffen der beiden Flüssigkeiten und die Bildung der Niederschläge nicht überall gleich günstige Bedingungen vorfinden. Zu solchen Bedingungen ge- hört aber eine reichliche Imbibitionsfähigkeit der Gewebe, d. h. re- lative Armuth an Trockensubstanz und Wasserreichthum. Letztere Bedingungen werden nun von dem Nervengewebe geboten, und es ist daher ganz natürlich, wenn sich besonders dieses mit der Golgi- schen Methode färbt. Wenn aber ein anderes Gewebe ähnlich sich in Bezug auf den Wasserreichthum verhält, so kann es sich ganz ebenso färben. Man kann z. B. an künstlich geronnenem Hühner- eiweiss ganz ähnliche verästelte Figuren erhalten, wo doch von prä- formirten Structuren gar keine Rede sein kann. Von einer Reaction auf Nervengewebe kann also bei der GoLGi'schen Methode gar keine Rede sein. Man wird wahrscheinlich ebensolche Resultate wie mit dieser erhalten, wenn man zwei andere passende Flüssigkeiten zu- sammenstellt, insofern sie nur folgende Bedingungen erfüllen: 1) keine von beiden darf die Gewebe zerstören, 2) eine der beiden, am besten die erste, muss die Gewebe conserviren, besonders durch Goagula- tion der Eiweisssubstanzen , 3) die durch die beiden Flüssigkeiten bei ihrem Zusammentreffen erzeugten Niederschläge müssen möglichst unlöslich in Wasser, Alkohol und den bei dem Einbettungsverfahren Xn, 1. ■ Referate. 43 ang-ewandten Kohlenwasserstoften seiu. Verf. stellte in diesem Sinne Versuche mit Sublimat und Silbernitrat an , die er durch Schwefel- ammonium zur Fällung- brachte. Ein Erfolg wurde freilich nicht damit erzielt, weil das Schwefelammonium den durch genannte Be- dingungen gestellten Anforderungen nicht genügte. Wenn also die GoLGi'sche Methode bei weitem nicht den Werth hat, den man ilir zuschreibt, so ist damit natürlich nicht gesagt, dass sie mit der gehörigen Vorsicht und Kritik angewendet sehr nützlich sein kann, z. B. zur Nachweisung gewisser Coutinuitäten in den Nerven- faserzügen. Mit der EnRLicH'schen Methylenblau-Methode hatte Verf. keine guten Erfolge. Nur ein einziges Mal wurde ein theilweises Resultat erzielt, welches aber sehr zu Gunsten dieser Methode sprach. Es wurden in diesem Falle wirklich Zeichnungen erhalten, welche der Form der Ganglienzellen und ihren Ausläufern vollständig glichen, während mit der GoLGi'schen Methode oft im Gegensatz dazu die absonderlichsten Figuren erhalten wurden, die mit den sonst bekann- ten Formen der Nervenfasern überhaupt gar keine Aehnlichkeit be- sassen. Ob man es aber in der Methylenblau-Methode mit einer wirklichen Reaction auf nervöse Gebilde zu thim hat, bleibt darum doch noch fraglich. P. Schiemenx- {Hannover). Korsclielt, E., lieber Ophryotrocha puerilis Clap.- Metschn. und die polytrochen Larven eines an- deren Anneliden [Harpochaeta cingulata n. g. n. sp.] (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVII, 1893, p, 224 —289 m. 6 Figg. u. Tfl. 12—15). Ophryotrocha conservirt sich leicht mit Alkohol oder Sublimat. Ausstreckung erzielt mau durch Cocain, indem man einige Tropfen einer öprocentigen Lösung möglichst weit entfernt an den Rand des ührschälchens bringt, in dem sich der Wurm befindet. Mau ver- meide dabei Erschütterungen des Glasschälchens und setze die Lö- sung in einem Augenblicke zu, in dem der Wurm ausgestreckt ist und sich wenig bewegt. Hat das Cocain gewirkt, so setzt man an derselben Stelle des ührschälchens 20procentigen Alkohol tropfen- weise zu, wobei man sehr vorsichtig verfahren muss, um den Wurm nicht zu reizen. In derselben Weise setzt man nachher immer stär- keren Alkohol zu. P. Sehiemenz {Haunorer). Brauer, A,, Beiträge zur Kennt niss der Entwicklungs- geschichte des Skorpions (Zeitschr. f. wiss. Zool. 44 Referate. XII, 1. Bd. LVII, 1894, p. 402—432 m. 6 Figg. u. Tfl. 19 —20). Die den lebenden TMeren entnommenen Ovarialröliren wui'den, so lange die Eier noch sehr klein waren und wenig Dotter enthiel- ten, in kalter Chromosminmessigsäure conservirt, die späteren Stadien wurden entweder 24 Stunden lang in 0"2procentiger Chromsäure ge- lassen oder erst auf 1 bis 1^/., Minute in Wasser, das nahe bis an den Siedepunkt erhitzt war, gethan und dann 2 bis 6 Stunden in Chromessigsäure oder 10 bis 20 Minuten (je nach der Grösse) in Chromosmiumessigsäure gelegt. Die nach der ersten Methode con- servirten frühen Stadien wurden nach ^/^ bis 1 Stunde aus der Chromsäure hervorgeholt, und dann wurden die Eier aus den Röhren herausgenommen. Vorher darf mau dies nicht thun, weil sonst die weichen Eier verletzt werden. Die mit heissem Wasser behandelten Eier wurden sofort in der Chromessigsäure beziehungsweise der Chromosmiumessigsäure unter der Lupe aus den Ovarialröhren ge- nommen , weil es später , wenn sie bereits im Wasser oder Alkohol liegen, schlecht gelingt, das Epithel der Eiröhren abzuziehen. Eine Entfernung der Embryoualhäute ist in den frühen Stadien, wo es erwünscht wäre , nicht möglich , ohne den Embryo zu verletzen , in den späteren Stadien überflüssig, weil sie für das Studium der Ober- fläche bei der Conservirung mit Chromsäure nicht hinderlich sind. Ja man thut sogar besser, diese Häute nicht zu entfernen, weil sie den Embryo bei der späteren Behandlung vor Verletzungen schützen. Die mit Chromsäure conservirten Embryonen eigneten sich vorzüg- lich für das Studium der Oberflächenverändenmgen , dagegen gar nicht für das der inneren Vorgänge , ganz abgesehen davon , dass der Dotter ganz brüchig dadurch wurde. Es mussten für letzteren Zweck die beiden anderen Flüssigkeiten, angewendet werden; beson- ders bewährte sich die Behandlung mit heissem Wasser und danach mit Chromosmiumessigsäure, aber auch hier war, besonders bei den ersten Stadien , das Schneiden nicht möglich ohne Anwendung von Mastixcollodium. P. Schiemenx {Hannover), Purcell , Fr. , lieber den Bau der Phalangidenaugen (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVIII, 1894, p. 1—53 m. Tfl. 1—2). Zur Conservirung der Retina eignen sich die gewöhnlichen kal- ten wässerigen Flüssigkeiten wenig, wahrscheinlich weil sie viel zu langsam eindringen und die sich rasch verändernden Gewebe des XII, 1. Referate. 45 Auges erst nacli ilirem Absterben erreichen. Warme wässerige Lö- sungen von 35 bis 95*^ C. dringen zwar rasch ein, aber die wich- tigen Grenzen der Zellen werden nicht deutlich damit, imd die Rhab- dome werden durch die Wärme stark verlängert. Man muss also eine Flüssigkeit in Anwendung bringen , die auch ohne Erwärmung schnell eindringt. Verf. erzielte solche dadurch, dass er den wässe- rigen Reagentien die gleiche Menge absoluten Alkohols zusetzte, wodurch also eine 50 Procent Alkohol enthaltende Flüssigkeit er- halten wurde. Die bei weitem besten Resultate ergab eine derartige Mischung von Pikrinsäurelösung. In dieser wurden die abgeschnit- tenen Cephalothoraxe der Phalangiden 3 oder mehr Stunden gelassen und dann mit 63procentigem Alkohol ausgewaschen. Es bleiben bei dieser Behandlung die Kerne , Zellgrenzeu , die Wabenstructur des Protoplasmas und die Rhabdome ausgezeichnet erhalten. Das hohe Lichtbrechungsvermögen der Rliabdome und die Eigenschaft ihrer verschiedenen Theile, sich verschieden zu färben, sowie die Lösbar- keit des Pigmentes werden dadurch nicht beeinträchtigt. Zur Dar- stellung der Nervenfasern müssen die Reagentien warm (35 bis 95" C.) angewendet werden , z, B. alkoholische Pikrinsäurelösung bei 45^ C, Pikrinschwefelsäure bei 56*^ C. Für die Rhabdome eignet sich am bestan Härtung in kalter alkoholischer Pikrinsäure und Fär- bung mit Hämatoxylin ; bei einigen Species , z. B. Plialangium und Acantholophus , muss die Flüssigkeit , wenn die Wabenstructur der Rhabdome deutlich werden soll, dabei auf 35*^ C. erwärmt werden. Zur Dift'erenzirung des centralen Rhabdomeren von den peripheren kamen die Objecto auf 20 Minuten in auf 45 bis 50^ C. erwärmten 50procentigen Alkohol, welcher bei dieser Temperatur mit Pikrin- säure gesättigt war. Es wird dabei das Pigment des Auges gelöst imd mit ihm der Kern und gewisse Theile des Rhabdomes tief braun oder schwarz gefärbt, während andere Theile des Rhabdomes unge- färbt bleiben oder höchstens einen hellbraunen Ton annehmen. Eine weitere Färbung wird dadurch übertlüssig. Uebersichtsbilder mit Beibehaltung der richtigen topographischen Verhältnisse sind sehr schwer gut zu erhalten , weil in kalten Lösungen der Glaskörper schrumpft, in warmen die Rhabdome und Retinazellen sich verlängern. Am geeignetsten erwies sich hier eine Mischung von FLEHMixo'scher Lösung und absolutem Alkohol zu gleichen Theilen, bei gewöhnlicher Temperatur angewendet ; ferner auch warme alkoholische Mischungen, welche man 40 Minuten laug bei einer Temperatur von 56" C. ein- wirken Hess. Das Pigment Avurde nach Grenacher's Vorschrift eut- 46 Referate. XII, 1, fernt, doch hängt die Lösung desselben dabei sehr von der Methode ab , mit welcher gehärtet wurde. Aus dünnen Schnitten (3*5 /n) wird es , wenn in kalter alkoholischer Pikrinsäure gehärtet wurde, in ^1^ bis ^/g Minute vollkommen entfernt , ohne dass dabei die Ge- webe leiden. War die Härtung aber durch warme Flüssigkeiten bewerkstelligt, so zeigte sich längere Einwirkung und oft auch eine gelinde Erwärmung nöthig, und die Schnitte litten bei der Procedur mehr oder weniger. Als Färbemittel eignete sich am besten Hämat- oxylin (Delafield). Schnitte von 3"5 /Li kamen nach Entfernung des Pigmentes auf 20 Minuten in diese Farblösung und wurden dann einige Stunden in gewöhnlichem Wasser (nicht in salzsaurem Alkohol) ausgewaschen. Um lückenlose Serien dünner Schnitte zu bekommen, die bei der Kleinheit der Elemente nöthig sind, muss man sich der Mastix-Collodium-Methode von Heider bedienen. Das Schneiden wird dadurch erleichtert, dass man zuerst mit dem Mi- krotom einen grossen Theil der Linse und der vorderen chitinösen Wand des Augenhöckers wegschneidet und dann das Object noch einmal in Paraffin einbettet, bevor man die definitiven Schnitte quer zur Sehachse anfertigt. Als Untersuchungsmedium ist Canadabalsam wegen seines hohen Brechungsindex wenig geeignet, man muss sich solcher von einem niedrigen Brechimgsindex bedienen, z. B. Was- ser, Alkohol oder eine Lösung von essigsaurem Kali. In letzte- rem halten sich die Präparate jahrelang, jedoch wird die Färbung gewöhnlich bereits nach einigen Wochen ausgezogen. Man kann aber jederzeit die Färbung von neuem vornehmen. Selbst wenn man das gleiche Verfahren anwendet, so ist der Zustand der Präparate doch je nach den Individuen oft verschieden; es empfiehlt sich da- her, eine Eeihe von Schnittserien herzustellen. P. Schiemenz {Hannover). Supino, F., Embriologia degli Acari [Embryologie der Milben] (Atti d. Soc. Veneto-Trentina d. Sc. Nat. (2) vol. II, 1895, p. 242—261, c. tavv. 14—16). Supino hält es eher für schädlich als nützlich, die Eier und Embryonen der Acari in der Wärme zu färben ; sie verlieren da- durch nur an Deutlichkeit. Er kam am weitesten, wenn er sie ei- nige Tage in einem Uhrgläschen mit Eau de Javelle stehen Hess und dann entweder in Glycerin oder in einer Lösung von Lithion- Boraxcarmin untersuchte. In letzterer färbten sich die Embryonen nicht, da das Eau de Javelle nur einen Theil des Chitins entfernt XII, 1. Referate. 47 hatte, aber die Umrisse der einzelnen Tlieile traten wegen ihrer weissen Farbe auf dem rothen Untergnmde deutlicher hervor. P. Schiemenz (Hannover). Urech, Fr., Beiträge zur Kenntniss der Farbe von In- sectensc huppen (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVII, 1893, p. 306—384). Ureoh erörtert die Möglichkeiten der Täuschung bei Unter- suchung der Farben der Schmetterlingsschuppen bei starken Ver- grösserungeu. Es ist unerlässlich, genau jedesmal die Untersuchungs- weise anzugeben. Von Chemikalien bediente er sich hauptsächlich des Wassers, 10- imd 28'5procentiger Salzsäure, 48procentiger Sal- petersäure und 20procentiger Ammoniaklösung. Kalium- und Natron- hydrat wurden wegen des Rückstandes, den sie beim Eintrocknen liefern, nicht angewendet. Verf. bemerkt hierbei, dass die Object- träger auch von guten Firmen nicht allein durch Säuren, sondern auch schon dui"ch massig erwärmtes Wasser angegritfen werden und Aetzungszonen zeigen, wodurch leicht Fehler in die Beobachtung hineingetragen werden können. P. Schiemenx {Hannover). Biuet, A. , Contribution ä l'etude du Systeme nerve ux so US-intestinale des insectes ( Journ. de 1' Anat. et de la Physiol. t. XXX, 1894, no. 5, p. 449—580, av. 4 plches.). Die Arthropoden eignen sich nicht alle gleichmässig für die Untersuchung des Nervensystems, da die Ganglien bei den verschie- denen Arten von mehr oder weniger dicken Bindegewebshüllen um- geben sind, welche dem Eindringen der Fixirungsflüssigkeit eventuell zu lange Widerstand leisten. Es gilt das namentlich von den Gan- glien des Bauchstranges. So ist Dytiscus sehr ungünstig, ebenso der Hummer, dagegen giebt der Krebs gute Resultate. — Von Fixi- rimgsflüssigkeiten erwiesen sich Sublimat und Osmiumsäure brauch- bar; die letztere wurde entweder als alkoholische Lösung (nach Ranvier und Vignal), oder als FLEMMiNG'sche Flüssigkeit (nach Fol) oder als HERMANN'sche Flüssigkeit verwendet. Osmium bewirkt in der Punktsubstanz eine Ditferenzirung, welche das Verständniss der- selben erleichtert , während Sublimat sie mehr homogen erscheinen lässt. Die Objecte werden in die Fixirungsflüssigkeit gebracht nach schneller und unvollständiger Präparation am besten im Blute des Thieres , der einzig wirklich indifferenten Flüssigkeit , untersucht. 48 Referate. XII, 1. Um das Nervensystem bei einigeu Larven zu studiren , wurde die FLEM^^NG'sclle Flüssigkeit mit einer PRAVAz'sclien Spritze direct in den Körper des Thieres gebracht (nach Viallanes). Bleiben die Stücke zu lange unter der Einwirkung der Osmiumsäure, so werden sie zu stark geschwärzt und färben sich schlecht. Verf. liat diesen Uebelstand beseitigt durch Anwendung des übermangansauren Ka- liums. Hexneguy hat dasselbe in wässeriger Iprocentiger Lösung als gute Beize empfohlen, durch welche an bestimmten histologischen Objecten specifische Färbungen ermöglicht werden. Behandelt man mittels dieser Flüssigkeit die durch in der Wärme geronnenes Ei- weiss auf dem Objectträger befestigten Schnitte, nachdem man sie mit Wasser abgewaschen hat, so werden sie hell und gelblich, bei zu langer Einwirkung vollständig hell. Das Sublimat wurde in fol- gender Mischung angewendet: Sublimat 5 g Eisessig 5 cc Wasser, destillirt 100 „ Die Präparate werden gut in Wasser ausgewaschen, dann wäh- rend 24 Stunden mit einer Iproceutigen Lösung von Kupfersulfat behandelt, darauf 6 Stunden laug ausgewaschen, endlich 12 Stunden in der folgenden Hämatoxylinlösung gelassen: Hämatoxylin 0*05 g Alkohol, absolut 15 cc Wasser, destillirt 25 „ Dann wiederum Einwirkung der Iproceutigen Lösung des Ku- pfersulfats, Entwässerimg in steigendem Alkohol etc. (Methode von Viallanes). Verf. hat diese Methode augewendet bei einigen In- secten und besonders bei Crustaeeeu (Astacus, Paliuurus, Homarus, Oniscus etc.) : die Nervenfasern und der Zellkern werden dunkel blaugrün; das Zellprotoplasma heller, graugrün. Sehr vortheilhaft hat Verf. noch eine Färbung solcher Präparate mit Safranin gefun- den, welches alle diejenigen Theile färbt, die vorher schwach gefärbt erschienen. Färbt man auf dem Objectträger aufgeklebte Schnitte von einem Ganglion, das nach Viallaistes behandelt Avorden ist, mit Safranin, so werden zuerst die Biudegewebszellen roth, lässt man die Farbe weiter einwirken, so färben sich die centralen Theile des Zell- protoplasmas, welche zunächst den Kern umgeben, und kleine Keru- körperchen im Kern. Die GoLGi'sche Methode (eventuell die von Ramön y Cajal) gab zu wenig constante Resultate. Aehnlich ver- hielt es sich mit der EHRLicn'schen Methylenblaumethode. Dieselbe XII, 1. Referate. 49 erlaubt, den Verlauf der Zellfortsätze und deren Beziehungen zu an- deren Zellen zu studiren, dagegen ist sie niclit verwendbar zur Unter- suchung des fibrillären Baues des Protoplasmas. Schlefferdecker {Bonn). Child, Ch. M., Ein bisher wenig beachtetes antennales Sinnesorgan der lusecteu, mit besonderer Be- rücksichtigung der Culiciden und Chironomi- den (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVIII, 1894, p. 475— 528 m. Tfl. '50—31). Child warf, behufs Studiums des JoHNSTON'scheu Organes, die Insecten, nachdem er in den Thorax Schnitte gemacht oder den Körper zerquetscht hatte, auf ^/j bis 3 Stunden in eine Lösung von Sublimat in 50procentigem Alkohol. Ein längerer Aufenthalt in die- ser Lösung schadet nicht. Ausgewaschen wurde mit öOprocentigem Alkohol und dann allmcälilich in TOprocentigen übergeführt. Die besten Färbungen wurden mit einer Alaunhämateinlösung und in ein- zelnen Fällen auch mit Eosin erhalten. Als Macerationsmittel be- währte sich für die nervösen Endorgane eine ^/^q- bis ^/.^procentige Lösung von Chromsäure , und zwar besonders die dünnere bei län- längerer (4 bis 5 Tage) Einwirkung. Nach der Maceration wurde ausgewaschen, mit DELAFiELo'schem Hämatoxylin oder Alaunhäma- teinlösimg in toto gefärbt und nach nochmaliger Auswaschung in verdünntem Glycerin untersucht. P. Sckiemenz {Hannover). Eschericli , K., Anatomische Studien über das männ- liche Genitalsystem der Coleopteren (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVn, 1894, p. 620—641 m. 3 Figg. u. Tfl. 26). Bei den Genitalorganen der Hexapoden kann die Kalilauge in- sofern zur Entscheidung der Frage , ob ein bestimmter Theil ekto- dermalen Ursprunges ist, dienen, als sie alle Gewebe mit Ausnahme des Chitins zerstört. Die Organe also, an denen die Kalilauge eine Chitincuticula übrig lässt, sind sicher ektodermal. Selbstverständlich aber kann ein Organ wohl vom Ektoderm stammen, ohne eine Chitin- cuticula zu besitzen. P. Sckiemenx. {Hannover). YerSOU, E., Zur Spermatogenesis bei der Seidenraupe (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVUI, 1894, p. 303—313 m. Tfl. 17). Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 1. 4 50 Referate. XII, 1. Verson findet die KLEiNENBERG'sclie Pikrinschwefelsäure nicht mir zum Studium der Spermatogenese von Bombyx, sondern über- haupt für alle larvalen Gewebe als die bei weitem beste Conser- virungsfiüssigkeit , obgleich bei der nachfolgenden Behandlung mit Alkohol eine beträchtiiche Schrumpfung der zarteren Gewebe unaus- bleiblich ist. P. Schiemen% (Hamiover). Lucas, R., Beiträge zur Kenntniss der Mund Werkzeuge der Trichoptera (Arch. f. Naturgesch. Jahrg. LIX, 1893, Bd. I, p. 284—330 m. 3 Figg. u. TU. 10—12). Lucas warf die Thiere direct in 93procentigen Alkohol und fand die dadurch bewirkte Conservirung auch für histologische Zwecke genügend. Wurden die Chitintheile in dem Nelkenöl nicht deutlich genug, so wurden sie mit Cochenille-Alaun gefärbt. Beim Schneiden, wozu hartes Paraffin nöthig ist, fand auch er die Mastix-Collodium- Methode von Heider recht praktisch. P. ScJdemenz (Hannover). Salensky , W. , Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Syna seidien. 1. lieber die Entwicklung von Diplosoma listeri (Mittheil. a. d. Zool. Station Neapel Bd. XI, 1894, p. 368—474, m. Tfl. 17—20 u. 1 Fig.j. Nach Salensky kann man die Eier und Embryoneu von Diplo- soma bequem untersuchen, wenn man sie mit Boraxcarmin färbt und dann gut die überschüssige Farbe auszieht. Die innere Structur ist an solchen Objecteu so deutlich, dass man nur noch zur Controlle oder zum Studium der inneren Organe zu Sclmittserien zu greifen braucht. Es muss in letzterem Falle dann aber noch eine Nach- färbung der Schnitte z. B. mit MAYEu'schem Hämalaun stattfinden. Von den 3 Fixirungsmitteln : Subliraatessigsäure (Davidoff), Chrom- essigsäure und Pikrinschwefelsäure ist die erste vorzuziehen. Die Colonien wurden in toto darin fixirt, darauf in 70procentigen Alko- hol übertragen und dann die Eier einzeln herauspräparirt. P. ScJdemenx {Hannover), Heymons, B;, Zur Entwicklungsgeschichte von Um- breUa mediterranea Lam. (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVI, 1893, p. 245—298 m. Tfl. 14—16). Heymons conservirte die Eier vornehmlich mit Pikrinschwefel-, Pikrinsalpeter- und Pikrinessigsäure und färbte hauptsächlich mit Hämatoxylin und Alauncarmin. P. Schiemenx {Hannover). XII, 1. Referate. 51 Oswald, Ad., Der Russe lapparat der Prosobranchier (Jenaische Zeitselir. f. Natiirwiss. Bd. XXVIII, 1893, p. 119 —162 ra. 11 Figg. n. TU. 5 u. 6). Oswald conservirte mit öprocentigem Sublimat, FLEMiviiNG'scher Chromosmiumessigsäure, 0'3- bis O'öprocentiger Chromsäure und ein- procentiger Osmiumsäure. Zur Färbung in toto dienten : 1) Gre- NACHER'sches alkohoUsches Boraxcarmin (nach Fixirung mit Subli- mat), Einwirkung bis über 14 Tage lang; besonders befriedigend für Muskeluntersuchung ; 2) Mayer's Hämateinalaun (nach Fixirung mit Sublimat und FLEJDiiNG'scher Flüssigkeit), Färbedauer 5 bis 14 Tage; 3) wässeriges Pikrocarmin und Pikro-Lithiumcarmin (nach Chrom- säurefixirung) ; diese beiden eignen sich vortrefflich zur Darstellung des Muskelfaserbaues; 4) einfache Einwirkung von Osmiumsäure wäli- rend 12 bis 24 Stunden; ebenfalls sehr gut fürdas Studium der Mus- kelfasern. Au den Schnitten wurde Doppelfärbung mit Hämatein- alaun und Eosin vorgenommen. Schnitte, an denen die feinere Histo- logie der Muskeln untersucht werden soll, müssen in Glycerin auf- bewahrt werden. Damit durch die Radula die Schnitte nicht zer- rissen werden, geschieht am besten die üeberführung aus dem Xylol in das Paraffin ganz allmählich. Von grossem Nutzen erwiesen sich dicke Schnitte (1 mm) in Photoxylin, die unter der Lupe imtersucht wurden. p. Schiemenx. {Han?iover). Stauffacher , H. , Eibildung und Furchung bei Cyclas Cornea L. (Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXVIII, 1893, p. 196—246 m. 1 Fig. u. TU. 11—15). Um die Quellung, welche die behufs Entkalkung angewendeten Säuren veranlassen, zu vermeiden, suchte Stauffacher aus den Kie- men von Cyclas alle die Embryonen heraus, bei denen er die An- wesenheit einer Schale voraussetzen durfte, und conservirte erst dann die Kiemen mitsammt den übrigen Embryonen in Sublimat oder Al- kohol von steigendem Procentsatze. Gefärbt wurde mit Hämalaun, was sich nicht nur für vorliegenden Zweck, sondern im allgemeinen bei histologischen Untersuchungen an Mollusken bewährte. Die Ei- membran wurde in Hämalaun nicht immer deutlich, und hier leistete dann Boraxcarmin und Behandlung mit Säuren gute Dienste, indem dadurch die zarte Membran infolge der Quellung deutlicher wurde. P. Sckiemenx (Hannover). 52 Referate. XII, 1. T. Lenhossek, M., Zur Keuntuiss der Netzhaut der Ce- phalopoden (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVIII, 1894, p. 636—660 m. 2 Figg.). Lenhossek wandte die GoLGi'sche Methode auch auf die Retina der Cephak)poden an und glaubt mit dieser weiter gekommen zu sein als frühere Autoren mit anderen Methoden. P. Schiemenx {Hannover). JB, Wivhelthiere. Magill! , G. , L ' orientation des nueleoles des cellules nerveuses motrices dans le lobe electrique de la torpille, a l'etat de repos et a l'etat d'exci- tation (Archives Ital. d. Biol. t. XXII, 1894—95 p. 212—217). Unter den vielen von Magini angewendeten Dilacerationsmedien zeigte 2procentiges Kupfersulfat eine auflösende Wirkung auf den Inhalt des Kernes , während die Kernkörperchen und die Kern- membran nicht angegriffen wurden. Ammoniak lässt die Zellen des Lobus electricus bis zur Unkenntlichkeit zusammenschrumpfen. P. ScMemenz (Hannover). Prenant, A., Sur deux sortes de cellules granuleuses chez les reptiles (Intern. Monatsschr. für Anat. und Physiol. Bd. XI, H. 9, 1894, p. 405—422 ra. 1 Tfl.). Verf. hat an neugeborenen Blindschleichen und Embryonen einer Eidechse von 35 mm Länge eigenthümliche Zellen beobachtet, die sich in den Plexus chorioides des Zwischenhirns befanden. Er hat diese Zellen weiter in den verschiedensten Körpergegenden wieder- gefunden. Die Objecte waren in Flemming' scher Flüssigkeit fixirt. Sie wurden gefärbt zum Theil nach Flemming (Safranin, Gentiana- violett. Orange G.), theils mit Safranin und Orange G. allein, theils nur mit Safrauin. Weiter wurde auch gefärbt mit Eosin-Hämatoxy- lin-Glycerin nach Renaut, mit Methylgrün und Eosiu in glyceriniger Lösung, mit Eosin und Indulin in gesättigter glyceriniger Lösung (Ehrlich), ferner nach Bergonzini (Methylgrün, Säurefuchsin, Orange G.). Letzter Farbstoff an Stelle des von Bergonzini angewendeten Goldorange. So behandelt zeigen diese Zellen in ihrem Protoplasma eine grosse Menge grösserer Körner, die theils durch Orange G. Xn, 1. Referate. 53 theils durch Eosin gefärbt sind, es liaudelt sich also um acidophile Körner (« nach Ehrlich), die je nachdem mehr Neigung zu Orange oder zu Eosin haben. Schiefferdecker {Bonn). Nicoglu, Ph., Ueber die Hautdrüsen der Amphibien (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVI, 1893, p. 409—487 m. Tfl. 21—23.) Verf. fixirte die Hautstücke in concentrirter Pikrinsäure- oder Sublimatlösung, härtete in Alkohol von steigender Concentration nach und bettete in Paraffin ein. Die Ueberfiihrung in das letztere vermittelt man am besten durch Bergamottöl. Die Riesenzellen schrumpfen ungemein leicht, und auch beim Schneiden werden sie sehr leicht gedrückt und zerrissen, sie verhalten sich ganz ähnlich in dieser Beziehimg wie dotterreiche Eier. Die Färbung der Ob- jecto zum Studium der Kerne in toto geschah mit Alauucarmin oder reinem Hämatoxylin mit nachherigem Auswaschen in einprocentiger Alauiilösung. Die mit Sublimat gehärteten und 24 bis 48 Stunden mit Alauucarmin behandelten Stücke wurden mit Pikrinsäure-haltigem Alkohol ausgezogen, wodurch eine gute Pikrocarminfärbiing erzielt wurde. Will man die Pikrinsäure nicht anwenden, so muss man den Ueberschuss der Farbe durch weiteres Auswaschen mit Wasser während 24 Stunden entfernen. Wenn die Objecto mit Sublimat behandelt waren, so wurden die Schnitte, nachdem sie bereits mit Wasser auf den Objectträgern befestigt waren, 15 Minuten bis eine halbe Stunde lang mit jodhaltigem Alkohol ausgewaschen, wodurch nicht nur die bekannten Sublimatniederschläge vollständig entfernt werden, sondern auch einem späteren Auftreten solcher vorgebeugt wird. Wenn die Plasmastructiiren deutlich gemacht werden sollten, so wurde mit BioNDi'scher Lösung oder Hämatoxylineisenlack ge- färbt. Die Färbung mit BiONDi'scher Lösung geschah in der von Heidenhain angegebenen Weise. Ein Ausziehen der Schnitte ist nicht uöthig, sie werden mit destillirtem Wasser und absolutem Al- kohol abgespült und können dann gleich in den Balsam kommen. Die HsiDENHAiN'sche Hämatoxylin-Eisenlackfärbung lobt Verf. ausser- ordentlich. Durch sie werden Dinge specifisch dargestellt, die bei anderen Färbemethoden nur mittelmässig hervorgehoben werden. Die meisten Structurtheile , die sich überhaupt mit dieser Methode färben, werden intensiv schwarz. Die von mit Sublimat fixirten Ob- jecten herrührenden Schnitte wurden, nach ihrer Extraetion mit jod- haltigem Alkohol, 1 bis 3 Stunden in einer l^/2proceiitigen Lösung 54 Referate. XII, 1. von Eiseualaim aufgebellt, kurze Zeit mit Wasser abgespült und dauu 12 bis 24 Stunden mit einer i/oprocentigen Lösung von ganz reinem Hämatoxj^lin bebandelt. Die Sclinitte sind bierauf ganz scbwarz und undurcbsicbtig, werden aber durcb obengenannte Lö- sung von Eisenalaun leicbt aufgehellt und ditferenzirt, wobei man sieb mit Hülfe einer scbwacben Yergrösserung davon überzeugt, wann der geeignete Zeitpunkt gekommen ist, die Differenzirung ab- zubrechen. Die Farbe ist in sauren, neutralen und alkalischen Schnitten constaut. Ein ausgezeichneter Farbstoff für Plasmafärbung ist das Bordeaux E. Man muss aber, um gute Resultate zu er- zielen , eine einprocentige Lösung anwenden ; ferner müssen die Schnitte aus der Farbe direct in absoluten Alkohol übertragen wer- den. Obgleich dabei zugleich auch eine Kernfärbung eintritt, so schlägt Verf. doch vor, eine Vorfärbung mit BöHMER'schem Hämat- oxylin vorzunehmen. Um festzustellen, welche von den Drüsen IMucindrüsen seien und welche nicht, bediente sich Verf. nach dem Vorschlage von Hoyer der sogenannten (Ehrlich) basischen Anilin- farben und fand das Thionin für seine Zwecke am besten geeignet. Es ist aber absolut nothwendig, dass man die Schnitte, nachdem sie in concentrirter wässeriger Lösung gefärbt sind, in der Farb- stofflösung selbst untersucht. Es stellte sich nämlich heraus, dass die Schnitte schon beim Abspülen mit Wasser einen Theil ihrer Farbe wieder abgaben, und bei der Entwässerung mit Alkohol be- hufs Einlegung in Balsam wnirden die Mucindrüsen bis auf den Kern wieder fast ganz farblos. Die Untersuchung in der Farb- lösung ist auch nicht hinderlich, wenn man nur dafür sorgt, dass die Schicht derselben unter dem Deckglase möglichst dünn ist. Zur Controlle, dass bei diesem Verfahren wirklich nur die Mucindrüsen gefärbt wurden, wurden neben den Hautschnitten der Amphibien solche von dem Zungengrunde von Kaninchen befestigt. An dünnen Schnitten zeigen sich die Substanzen der Zellleiber im allgemeinen nur wenig gefärbt, doch giebt es gewisse Arten von Plasmen, z. B. das der Pankreaszellen, die sehr viel Farbe davon aufnehmen. Das Bindegewebe zeigt wenig Affinität zu dem Farbstoffe, Kerne dagegen färben sich prachtvoll blau damit und lassen die Kernstructur be- sonders deutlich erkennen. Bei kurzdauernder Färbung ist die Farbe an das Chromatin gebunden, bei längerer Einwirkung färben sich auch die Mikrosomen des Lanthanins in dem Lininfadengerüst. Die Nucleolen werden metachromatisch, mit einem Stich ins Rothe gefärbt. Ebenfalls metachromatisch rothviolett oder rosa färben sich XII, 1. Referate. 55 die Muciusubstanzeu, älinlieli auch der Knorpel imd der sogenannte Geliirnsand nnd in einzelnen Fällen in schwacher Weise auch das Bindegewebe und Plasma der Zellen. Obgleich also die Färbung durchaus keine typische für Muciu ist, so treten die dieses bereiten- den Organe durch ihre helleren oder dunkleren Purpurfarben doch immer sehr stark an den Präparaten hervor. Speciell bei den Haut- drüsen von Triton ist die Reaction eine schwache und nicht ganz constante, so dass man noch morphologische Merkmale der Zellen zu Hülfe nehmen muss. P. Sckiemenx {Hannover). Fick, R., Ueber die Reifung und Befruchtung des Axolotleies (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVI, 1893, p. 529—614 m. Tfl. 27—30). Fick fixirte die Eier nach Ablage innerhalb ihrer Hüllen mit einem Gemisch von 25 cc einprocentiger Chromsäure, 75 cc Wasser und 0"1 cc concentrirten Eisessigs während der Dauer von 24 Stun- den. Die Chromsäure scheint dabei durch die Eihüllen hindurch so- fort den Tod der Eier zu bewirken , denn niemals wurde eine Weiterentwicklung innerhalb der Fixirungsflüssigkeit beobachtet. Nach der Fixiruug wurden die Eier von den Hüllen befreit und 24 Stunden lang mit fliessendem Wasser ausgewaschen, darauf ebenso- lange je mit 60procentigem und 80procentigem Alkohol behandelt, mit alkoholischer Lösung von Boraxcarmin gefärbt, mit salzsaurem 70procentigen Alkohol ausgezogen, 3 Stunden lang in 90procentigem Alkohol gehärtet, 2 bis 4 Stunden mit Bergamottöl getränkt und in Paraffin bei 50^ eingebettet. Die Eier dürfen nur eine halbe bis eine Stunde in dem warmen Paraffin verweilen, weil sie sonst hart und brüchig werden. Um die Keruspindel gerade längs zu treffen, wurden die Eier so orieutirt, dass das Mikrotommesser von beiden Polen gleichweit entfernt an einen Punkt des Aequators ansetzt. Es empfiehlt sich für die Axolotleier, die Schnitte nicht dünner als 10 bis 15 fJi anzufertigen. Bei den in Lack eingeschlossenen Präpa- raten blassen die dem Deckglasrand benachbarten Pigmeutparthien so ab, dass sie nicht mehr schwarzbraun, sondern hellgelb erschei- nen, ebenso verbleicht die Carminfärbung an solchen Stellen. Es ist diese Erscheinung wohl auf eine Oxydation durch Luftzutritt zurück- zuführen. — Für die Färbung der Spermatozoen lieferte die Eisen- hämatoxyliufärbung nach Weigert überraschende Resultate. Kopf und Schwanz blieben damit absolut farblos, während das ganze Ver- bindungsstück intensiv schwarz gefärbt wurde. Die hier eintretende 56 Referate. XE, 1. Färbung hängt aber durchaus nicht von der Anwesenheit des schwe- felsauren Eisenammonoxyds ab, sondern man kann ebenso gut an- dere Ferri- und Ferrosalze anwenden, z. B. Eisenchlorid, Eisen- sulfat; ja sogar andere Metallsalze, z. B. Kupfersulfat leisten die- selben Dienste. Man lässt irgend eines dieser Salze in einer ein- procentigen Lösung oder auch in einem anderen Concentrationsgrade (auf den hier nichts ankommt) auf das Trockenpräparat oder das in Sublimat fixirte Präparat wirken, wäscht es dann mit Wasser ab und bringt es auf etwa 12 Stunden in eine Hämatoxylinlösung. Da- nach wird es in der vorher angewandten Beizlösimg ditferenzirt und abgespült. Man muss das Präparat dabei aber unter dem Mikro- skope controlliren , da die verschiedenen Salze verschieden rasch wirken. Das Eiseuchlorid färbt sehr schnell, das Kupfersulfat hin- gegen langsam. Es kann dann mit beliebigen Farben nachgefärbt werden. Vorfärbungen bieten keinen Vortheil. Lässt man die Diflferenziruugsflüssigkeiten länger einwirken, so entfärbt sich das Verbindungsstück wieder. P. Schiemenz (Hannover). ßatll, 0. TOm, Beiträge zur Kenntniss der Spermato- genese von Salamandra maculosa. 1. Theil. Die Reductions frage (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVU, 1893, p. 97—140 m. Tfl. 7). Ausser mit den FLEMMiNo'schen Chromosmiumessigsäure -Ge- mischen, der HERMANN'schen Platinchloridosmiumessigsäure (Nachbe- handlung mit rohem Holzessig) und der von ihm selbst zusammen- gestellten Pikrinessigosmiumsäure erhielt Verf. gute Resultate durch eine Mischung von Pikrinessigsäure und Platiuchloridosmiumsäure. Zu 500 cc gesättigter, wässeriger und filtrirter Pikrinsäurelösung wurden 3 cc Eisessig, 5 g Platiuchlorid (in etwa 5 cc Wasser ge- löst) und 2 g krystallinische Osmiumsäure gesetzt. Die Hoden ka- men in toto in diese Mischung und wurden, nachdem sie eine ge- wisse Festigkeit erlangt hatten, mit einer feinen Insectennadel durch- stochen, damit die Conservirungstlüssigkeit und später die Farbe, Xylol und Paraffin besser eindringen konnten. Nach 3 bis 5 Tagen wurden sie aus der Flüssigkeit herausgenommen, mit Methylalkohol abgespült und für einige Tage in mehrfach erneuerten absoluten Al- kohol gethan. Ein Theil der Präparate wurde dann 24 bis 48 Stunden lang mit rohem Holzessig behandelt, wodurch eine nach- trägliche Färbung meist völlig überflüssig wird. Immerhin liefert aber eine nachträgliche Färbung mit Hämatoxylin schöne und scharf XU, 1. Referate. 57 clifFerenzirte Kernfigureu. Das Bud iu dem absohiteu Alkohol kanu auch unterbleiben, und die Objecte können direct nach einem mehr- stündigen Aufenthalt in Methylalkohol in rohen Holzessig gethan werden. Der andere Theil der Präparate wurde theils in toto, theils in Schnitten mit den bekannten Farben oder auch mit dem Flemming- schen Safranin-Gentiana-Orange gefärbt. Die Farbstoffe werden bei der Anwendung des vom Verf. eingeschlageneu Verfahrens allerdings nicht so schnell angenommen, zumal bei der Nachbehandlung mit Holzessig, und deshalb wurden die Präparate 24 Stunden lang im Paraffinofen mit den verdünnten Farbstoff lösungen auf 55^ C. er- wärmt. Die Pikrinessig-Platinchloridosmiumsäure empfiehlt sich auch für Conservirung von Nerven und Sinnesorganen, wobei natürlich die Einwirkungsdauer nach der Grösse der Stücke und dem verfolgten Zwecke abzumessen ist. P. Schüme7i% {Hannover). Drüner, L., Beiträge zurKenntniss der Kern- und Zell- degeneration und ihre Ursache (Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXVIH, 1894, p. 294—327 m. Tfl. 20 u. 21). Drüner bediente sich zum Nachweise der Schmarotzer in den Hodenzellen von Salamandra der Doppelfärbung mit Carmin und Bleu de Lyon. Er stellte sich ein Gemisch von 1 Th. einprocentiger Lösung von Bleu de Lyon in destillirtem Wasser und 10 Th. alko- holischen Boraxcarmins her. Die Hoden blieben 24 Stunden in die- ser Mischung und wurden dann 36 bis 48 Stunden lang iu salz- saurem Alkohol (5 Tropfen auf 100 cc 70procentigen Alkohol) aus- gezogen. Für Schnittfärbung wurde ein Gemisch von 1 Th. Bleu de Lyon und 30 Th. Boraxcarmin verwendet. Für Objecte, die in Sublimat-Essigsäure fixirt waren, eignete sich die Färbung mit die- sem Färbegemisch ausserordentlich. Die Sublimat-Essigsäure bestand aus 15 Th. Eisessig, 15 Th. Sublimat und 300 Th. destillirten Was- sers. Für manche Feinheiten wurden noch bessere Resultate erhal- ten mit einer Flüssigkeit, die aus 20 Th. dieses Gemisches und 1 Th. einprocentiger Osmiumsäure bestand. Diese Mischung hat vor der Chrom-Osmium-Essigsäure den Vorzug, dass die Durchfärbung mit Carmin leichter und besser gelingt. Aufgeklebt wurden die Stücke für Schnittfärbung mit Eiweiss, nach Stückfärbung mit Nel- kenöl-Collodium. Um die Falten und Risse beim Auflegen zu ver- meiden, wurden die Objectträger auf eine mit warmem Wasser ge- füllte und einer Glasplatte zugedeckte Glasschale gelegt. Je nach 58 Referate. XII, 1. der Dicke der Sclinitte wurde die Temperatur des Wassers ernie- drigt oder durch Zwiscbenlegeu mehrerer Glasplatten niodificirt. P. Schiemenx- {Hannover). Unna, P. G., Ueber Protoplasmafärbung nebst Bemer- kungen über die Bindegewebszellen der Cutis (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XIX, 1894, p. 225—237). Nach Verf. ist die Härtung in Alkohol und zwar besonders die schnelle Härtung in absolutem Alkohol zunächst entschieden die beste Methode , um das Protoplasma mit Farbstoffen zu studiren. Der Alkohol geht mit dem Protoplasma keine schwer färbbare chemische Verbindung ein wie andere Fixirungsflüssigkeiten und wirkt haupt- sächlich wasserentziehend (ausserdem entzieht er Fette und die zymo- plastischen Substanzen [Al. Schmidt]. Zur Darstellung- dieser Sub- stanzen bedarf es daher anderer Fixiruugsmethoden). Da ferner das Protoplasma eine Mischung verschiedener Substanzen darstellt und die polychrome Methyleublaulösung in den drei sie zusammensetzenden Stoffen, dem Methylenblau, Methylenviolett und Methylenroth , eine Stufenleiter von ausgesprochener Basophilie bis ausgesprochener Aci- dophilie zeigt, so erscheint dieser Farbstoff als der rationellste. Bei dieser Färbung zeigen sich nun hauptsächlich zwei Grundsubstanzen: eine homogene sich färbend mit dem Methylenviolett, welche netzför- mige Flächen oder schwammartig durchbrochene Körper darstellt, von Unna Spongioplasma genannt, und eine körnige, sich mit Methylen- blau färbende , in gröberen Brocken oder feineren Körnern auftre- tende, von Unna Granoplasma genannt. Letzteres hat nichts mit den specifischen Granulationen von Altmann und Ehrlich zu thun, es gehört vielmehr wie das Spongioplasma zur Grundsubstanz und findet sich in geringerem oder höherem Grade bei jeder grösseren Cutiszelle in die Maschen des Spongioplasmas eingelagert. Bei sehr starker Ausbildung des Granoplasmas verwandelt sich die Cutiszelle in eine „Plasmazelle." Das Granoplasma ist wesentlich leichter dar- stellbar als das Spongioplasma, am leichtesten ist daher die Plasma- zelle sichtbar zu machen. Unna hat mit Van der Spek^ zusam- men bereits früher davon Mittheilung gemacht. Später hat Unna" zwei allgemein brauchbare Methode angegeben (Entfärbung mit Glyce- 1) Vgl. Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XIII, 1891, p. 3G4. ^) Unna, P. G., Ueber die Bedeutung der Plasmazellen etc. (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XVII, p. 102; vgl. diese Zeitschr. Bd. X, 1893, p. 105). XII, 1. Referate. 59 rmäthermiscbmig uiul mit neutraler spirituöser Orceiulösimg). Schwie- riger ist das Spongioplasma der Bindegewebszellen darzustellen. Die Entfärbungen, welche eine besondere Verwandtschaft zum (kollagen zeigen (so auch die Glycerinätherlösung, die neutrale Orceinlösung) greifen zu leicht die feinen Spougioplasmaausläufer an. Dagegen begünstigen gewisse Salze (rothes Blutlaugensalz, Borax, Soda, Schwe- felleber, Baryt) die Färbung, ebenso wie auch schon der Fortfall reiner Alkohollösung sehr viel zur Fixirung des Methylenvioletts auf dem Spongioplasma beiträgt. Von einer sehr grossen Anzahl durch- probirten Methoden theilt Verf. zwei mit als einfachste und univer- sell brauchbare. Die erste beruht darauf, dass schon der Zusatz von Xylol zum Alkohol beim Entwässern genügt, um den Haupttheil des Spongioplasmas gefärbt zu erlialten: Man überfärbt die Schnitte stark in der polychromen Methylenblaulösung (eine halbe Stunde bis eine Nacht) spült sie nur schwach in mit Wasser stark verdünnter Glyceriuäthermischung, dann in Wasser ab, und bringt sie, noch ziemlich stark gefärbt, in eine Mischung von Alkohol absolutus 20 Th. und Xylol 30 Th., in der sie etwa ^4 Stunde bleiben (feinste Ent- färbung), Abspülen in Xylol, Einschluss in Balsam. Eine Entfär- bung allein in der Alkoholxylolmischuug wirkt zu langsam und un- vollkommen, die kurze Abspülung in der verdünnten Glycerinäther- misclmng wirkt in dieser Beziehung praktischer, man hat aber dar- auf zu achten, dass die letztere durch reichliches Abspülen in Wasser wieder gut entfernt wird, da sie sonst, wenn noch Spuren in die Alkoholxylolmischuug übertragen würden, eine starke nachträgliche Entfärbung bewirken würde. — Bei der zweiten Methode werden die Schnitte wieder in polychromer Methylenblaulösung stark überfärbt (meist eine halbe Stunde), dann Abspülen in Wasser, Uebertragen in eine Mischung von Alkohol 10, Xylol 15, Anilinöl 25 zur gleich- zeitigen Entwässerung und Difterenzirung (3 bis 5 Minuten) , dann reines Xylol, Balsam. Bei dieser Methode entfärbt hauptsächlich das Anilinöl. Bei der ersten Methode sind die Schnitte heller, daher passt sie besser für zellenreiche Gewebe, in denen man einen Ueber- blick über die verschiedenen hypertrophischen Formen der Bindege- webszelleu (Plasmazellen und Chorioplaxen einerseits, Flügelzellen, Korbzellen, Platteuzellen anderseits) gewinnen will (Granulationsge- webe, Furunkel, Akne, Ulcus molle, Lupus etc.). Bei der zweiten Methode bleibt alles dunkler, und auch die feinsten Ausläufer des Spongioplasmas erscheinen scharf conturirt in violetter Farbe. Sie ist daher vorziehbar bei zelleuärmeren und collagenreicheren Ge- 60 Referate. XII, 1. weben, wo es auf eine genauere Abgrenzung der Fibroblasten (Spin- del-, Flügel-, Plattenzellen) vom Collagen ankommt (Narben, Initial- sklerose, Lupussklerose, Fibrome, Sarkome etc.). Bei einem Zusatz einer saueren Farbe (Pikrinsäure , Orange , Eosin) zu der Alkohol- anilinxylolmischung werden die zarten Ausläufer des Spongioplasmas zu leicht umgefärbt. — Die erste Methode kann man auch in Ver- bindung mit einer Orceinfärbung anwenden : etwa 3 Stunden in der starken einprocentigeu Spirituosen Orceinlösung, dann eine Nacht in der Methylenblaulösung, dann Glycerinäthermischung etc. Es ist für beide Methoden von Vortheil, wenn der methylenblaue, in Wasser ab- gespülte Schnitt durch Fliesspapier möglichst von seinem Wasser befreit wird, bevor er in die Alkohol-Xylol etc. Mischungen kommt. Auf der Trennung der Entfärbung von der Entwässerung beruht die dritte vom Verf. angegebene Methode, welche noch bessere Resul- tate liefern soll: Die Schnitte werden sehr stark (die ganze Nacht) in polychromem Methylenblau überfärbt , kurz in Wasser abgespült, auf dem Spatel vom überschüssigen Wasser befreit, in ein Schälchen mit 20 Th. Alkohol absolutus und 30 Th. Xylol gebracht, worin sie sehr wenig Farbe verlieren, aber nach ^j.-, bis 1 Minute vollständig entwässert sind, dann reines Xylol (1 Minute oder länger). Jetzt gelangen die Schnitte in die DitFerenzirungsmischung von Anilin und Alaun : in ein mit Anilin gefülltes 20 g-Fläschchen schüttet man so viel Alaunpulver, dass der Boden etwa 1 cm hoch bedeckt ist, schüt- telt das Fläschchen öfters um und lässt es dann stehen. Zum Ge- brauch wird von der nochmals geschüttelten Mischung etwas in ein Schälchen abfiltrirt. Hierin werden die Schnitte kräftig entfärbt (5 bis 10 Minuten). Eine Ueberentfärbung wie bei der Behandlung wasserfeuchter Schnitte mit derselben Mischung tritt bei den ent- wässerten nicht ein, auch wenn man sie 15 Minuten und länger darin verweilen lässt. Dann Abspülen in Xylol, Balsam. — Für sehr col- lagenreiche Schnitte empfiehlt Verf. statt der Anilinalaun- Mischung eine auf gleiche Weise hergestellte Anilinkochsalzmischung, welche die collagene Substanz rascher und gründlicher als jene entfärbt. Da diese Färbung speciell die feinsten Ausläufer des Spongioplasmas darstellen soll, so unterlässt man besser jede Vorfärbung der Schnitte auch mit Orcein, da jene sich am besten von einem hellen ungefärb- ten Hintergrunde abheben. Mit dieser Methode erst kann man die Sijindelzellen der normalen Cutis in ihrer ganzen Ausdehnung kennen lernen. Bei allen zur Ueberernährung der Cutis führenden Processen nimmt zunächst der spongioplasmatische Theil der Zellenleiber an XII, 1. Referate. 61 Ausdehnimg' und Complication zu (Flügelzellen, Plattenzellen, Spinneu- zellen, Korbzellen. Man vergleiche die Histopathologie der Haut des Verf.). Die Zellen mit hypertrophischem Spongioplasma enthalten relativ wenig Granoplasma. In diesen hypertrophischen Zellformen finden sich auch hauptsächlich die im Cutisgewebe zu beobachtenden Mitosen. Ob in den Plasmazellen Mitosen vorkommen, erscheint Verf. noch nicht ganz sicher, der Nachweis derselben in diesen Zellen ist jedenfalls sehr schwierig. Schiefferdecker {Bonn). Unna, P. Gr., Die Färbung der Epithelfasern (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XIX, 1894, p. 1—10). Verf. giebt in dieser Mittheilung mehrere neue Methoden an, um die Epithelfaserung so darzustellen, dass ausser ihnen auch die übrigen Theile des Zelli)rotoplasmas noch erkennbar hervortreten. L Wasserblau-Orceinmethode: Die Schnitte kommen für 10 Minuten in eine einprocentige wässerige neutrale Lösung von Wasserblau (Alkaliblau), werden leicht in Wasser abgespült und für 5 , höchstens 10 Minuten in eine neutrale spirituöse einprocentige Orcemlösung (Grübler) gebracht. Dann Entwässerung der noch blauen Schnitte in Alkohol abs., Oel, Balsam. Diese Methode lässt neben den Epithelfasern schon einen Theil der Protoplasmastructur erkennen, von einem körnigen Protoplasma sieht man nichts, da die- ses durch das sauere Wasserblau nicht kräftig genug vorgefärbt wird. Modificationen dieser Methode : a) färbt man 10 Minuten mit Was- serblau vor und etwa eine halbe Stunde oder länger mit neutralem Orcein nach, so treten die Zellkörper der Epithelien duukelgraublau scharf hervor, die Intercellularbrücken sind sehr deutlich, undeutlich die innere Structur des Zellleibes und der Verbleib der Fasern in ihm. Collagen ist dunkelviolett, b) Färbt man mit einer saueren, z. B. der für die Darstellung des Elastins gebräuchlichen Orcein- löstmg nach , so treten die Zellkörper der Epithelien sehr dunkel braunblau bis blauschwarz hervor, ebenso die stark gefärbten Inter- cellularbrücken. Da die sauere Lösung das Wasserblau nachträglich verstärkt , so sind die Kerne und besonders die Kernkörperchen reiner und tiefer blau gefärbt. Die innere Epithelfaserung ist un- sichtbar, c) Färbt man nur ganz kurz (etwa 1 Minute) mit Wasser- blau vor, dafür länger (.30 Minuten und mehr) mit neutraler Orce'iu- lösung nach , so ist fast alles Wasserblau aus dem Gewebe durch Orcein ausgezogen imd ersetzt, nur die Kernkörperchen zeigen noch etwas. Das Oberflächenrelief der Epithelzellen tritt äusserst deutlich 62 Referate. XII, 1. hervor. — Diese Modificationen sind also brauchbar zur scharfen Definition der Epithelgrenzen, der Lymphspalten und des in ihnen verlaufenden äusseren Faserapparates. II. H ä m a 1 0 X y 1 i n - P i k r i n m e t h 0 d e : Die Schnitte verblei- ben eine halbe Stunde oder auch eine Nacht hindurch in einer stark färbenden Hämatoxylinlösung (Delafield, Mayer, Unna: Hämatoxylin 0-5, Spiritus lO'O, Sol. H.,0o lO'O, Glycerin 10*0, Soda O'l, Alaun 2*5 , Aqua ad lOO'O). Nach leichter Abspülung in Wasser eine halbe Minute in gesättigte , wässerige Pikrinsäurelösung , 20 bis 30 Secunden in O'öprocentige spirituöse Pikrinsäurelösung zur Entwässerung , dann Alkohol abs. , Oel , Balsam. Die Methode er- laubt eine rasche Uebersicht über das Verhalten der Epithelfase- rung. Kerne und Mitosen stark gefärbt, Protoplasma der Epithelzellen zu stark gefärbt, um die Fasern im Innern verfolgen zu können. Die hyaline Degeneration im Epithel gut erkennbar. III. Hämatoxylin-Or ceinmethode: Die Schnitte verblei- ben eine Nacht in dem Hämatoxylin und kommen nach Abspülung in Wasser für 10 bis 20 Minuten in die spirituöse neutrale Orcein- lösung, dann Alkohol abs., Oel, Balsam. Es treten gut hervor das Oberflächeurelief, die Intercellularbrücken und Lymphspalten. Kerne stark gefärbt, Fasern nicht in das Protoplasma zu verfolgen. Me- thode eignet sich besonders zum Studium der Epitheldegenerationeu (Epithelhyalin, Erweichungsprocesse). IV. Jodmethode: Verf. hält die von Kromayer angegebene Jodraethode für sehr nützlich bei speciell auf die Epithelfaserung gerichteten Studien, doch erfordert dieselbe die genaueste Befolgung der gegebenen Vorschriften. Die Methode musste also modificirt werden , wenn man eventuell ein beliebiges Präparat auch mittels der Jodmethode auf Epithelfaserung zu prüfen wünschte. Verf. ist so auf folgende Methode gekommen: Die Celloidinschnitte kommen in die folgende Gentiana-Alaun-Mischung Gentiana 1-5 Alaun 10-0 Aq. dest 100-0 verbleiben darin im Schälchen eine Stunde , werden in Wasser ab- gespült, in einem Schälchen mit öprocentiger Jodkaliumlösung bei Zusatz eines Jodkrystalles jodirt , wieder in Wasser abgespült , auf XII, 1. Referate. 63 den Objectträger gebraclit, leicht abgetrocknet. Dann setzt man einige Tropfen einer Mischung von Anilin 10-0 Xylol 40-0 zu und bewegt das Präparat darin, bis es wasserfrei ist (eine halbe Minute). Darauf Zusatz einer Mischung von Anilin und Xylol zu gleichen Ge wichtstheilen, worin die Schnitte schon nach einer halben Minute die richtige Diflferenzirung erfahren haben. Nun spült man in Xylol ab, besieht unter dem Mikroskop bei schwacher Ver- grösserung, lässt ev. die letzte Mischung noch einige Secunden län- ger einwirken, schliesslich Xylol, Balsam, Darauf, dass Anilin und Xylol in genau den richtigen Gewi chtst heilen angewendet wer- den , kommt sehr viel an. Als Vorfärbung sind Carmintinctionen (z. -B. Alkoholcarmin nach Mayer) oder Hämatoxylin zu empfehlen. Schieferdecker {Bonn). Unna, P. G., Die specifische Färbung des Epithelproto- plasmas (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XIX, 1894, p. 277—283). In der vorliegenden Mittheilung behandelt Verf. speciell die Färbung des ausser den Fasern in den Epithelzellen der Haut vor- handenen Protoplasmas, welches wie das der Bindegewebszellen der Cutis nach ihm in Granoplasma und Spongioplasma zerfällt. I. G r a n 0 p 1 a s m a : Man untersucht es am besten an abnorm grossen, im übrigen aber wenig veränderten Epithelzellen (kleine spitze Kondylome, seitliche Abschnitte excidirter Ulcera moUia, Schnitte von ekzematöser, lupöser Haut). Um das Granoplasma mit Methy- lenblau in den sehr grossen und oft etwas ödematösen Epithelzellen stark blauviolett hervortreten zu lassen, empfiehlt sich der fixirende Zusatz von Terpentinöl : a) Polychromes Methylenblau eine halbe Stunde bis eine Nacht, Alkohol abs. lO'O + Xylol 40*0 zur Ent- wässerung. Alkohol abs. 20*0 + Xylol 30*0 zur Entfärbung. Xylol, Balsam, b) Polychromes Methylenblau wie oben. Alkohol abs. 20'0 -j- Xylol 30*0 zur Entfärbung. Terpentinöl, Balsam, c) Polychromes Methylenblau, wie oben, Alkohol abs. lO'O -|- Xylol lö'O -j- Ter- pentinöl 25'0 zur Entwässerung und Fixation, Anilin-Alaunmischung zur Entfärbung, Xylol, Balsam. II. Spongioplasma: Wie bei den Bindegewebszellen , so auch hier schwerer darstellbar , da die Epithelfasern sich meist zu- 64 Referate. XH, 1. gleich mit dem Spongioplasma etwas mitfärben. Eine vollständig befriedigende Methode hat Verf. überhaupt noch nicht gefunden. Die nachfolgenden sind die zur Zeit besten : a) W a s s e r b 1 a u - 0 r c e i n - methode: Die Einwirkung des neutralen Orceins muss etwas län- ger dauern als bei der Faserfärbung: Wasserblau (Iprocentige Lö- sung) 10 Minuten, Abspülen in Wasser, neutrale Iprocentige spiri- tuöse Orceinlösung 15 bis 20 Minuten, Alkohol abs. , Oel, Balsam. b) Wasserblau-Eosinmethode: Wasserblau (Iprocentige Lö- sung) 10 Minuten; Abspülen in Wasser, wässerige Eosinlösung (1 : 1000) 1 Minute; spirituöse Eosinlösung (1 : 1000) bis zur Ent- wässerung; Abspülen in Alkohol abs., Oel, Balsam, c) Hämat. oxylin-Methylenblau-Orceiumethode: Hämatoxylin (starke Lösung) 5 Minuten, Abspülen in Wasser, polychromes Methylenblau 5 Minuten, Abspülen in Wasser, neutrale Iprocentige spirituöse Or- ceinlösung 15 bis 20 Minuten, Alkohol abs., Oel, Balsam. Diese Methode giebt eine ungefähre Anschauung von dem Verliältniss des Spongioplasmas zum Granoplasma. d) H ä m a t o x y 1 i n - E o s i n - CI e u - t i a u a - J 0 d m e t h 0 d e : Hämatoxylin 5 Minuten , Abspülen in Was- ser, wässerige Eosinlösimg (1 : 1000) eine halbe Minute; Abspülen in Wasser, Gentiana-Alaunlösuug ^ 5 IMinuten; Abspülen in Wasser, Jodkaliumlösung mit Jodkrystall ^, Abspülen in Wasser, Abtrocknen auf dem Objectträger, Anilin 10*0 -j- Xylol 40*0 zur Entwässerung, Anilin 25'0 -\- Xylol 25*0 zur Entfärbung Xylol, Balsam. Diese Methode zeigt das Verhältniss des Spongioplasmas zur Epithelfase- rung. Verf. hält es für auffallend, dass gerade das Spongioplasma im geschichteten Epithel der Oberhaut sich so schwer färbt, während es in den Talgdrüsenzellen und denen der Knäueldrüsen viel leichter färbbar ist. Diese letzteren Zellarten enthalten keine Fasern , und nach Verf. ist es daher möglich, dass durch die Differenzirung der Fasern bestimmte sich sonst färbende Stoffe dem Spongioplasma entzogen werden. Sckiefferdecker {Bonn). V. Marschalkö , U e b e r die sogenannten P 1 a s m a z e 1 1 e n , ein Beitrag zur Kennt niss der Herkunft der entzündlichen Infiltrationszellen (Arch. für Der- matol. u. Sn^hil. , Bd. XXX, 1895, H. 1, p. 3—53, m. 1 Tfl. u. H. 2, p. 241—280). ^) Unna, P. G., Zum Nachweis des Fibrins in den Geweben (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XVI, 1893, p. 355). 2) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 521. XII, 1. Referate. 65 Verf. bespricht iu dieser Abhandlung die ÜNNA'schen Plasina- zelleu. Wir haben hier nur auf die Teclniik der ziemlich umfang- reichen Arbeit einzugehen. Verf. findet wie Unna, dass die Alkohol- härtung die zweckmässigste ist, doch kann mau auch nach Subli- matfixirung die Zellen ganz schön darstellen. Nach Verf. ist es nicht nöthig, altes rothstichiges Methylenblau zur Färbung zu nehmen, wie Unna empfiehlt, die metachromatische Wirkung komme bei allen Methylenblaulösungen zur Geltung, denn selbst ganz frische Lösungen enthalten, wenn auch nicht Methylroth, so doch immer Methylviolett. Verf. hat als Farbstoff die LöFFLER'sche oder Borax-Methylenblau- lösung (Borax, Methylenblau ää l'O, Aq. dest. lOO'O) angewendet. Die von Celloidin befreiten Schnitte blieben in der Farblösuug ^/^ bis 2 Stunden, kamen dann zur Differenzirung in sehr schwach an- gesäuertes Wasser (etwa 1 Tropfen Eisessig .auf 30 bis 50 g Aq. dest.) für etwa 10 Secunden, dann kurze Zeit in einmal erneuerten Alkohol; Xylol, Balsam. Noch einfacher ist es, die Schnitte höch- stens eine halbe Stunde in der Farblösung zu lassen, mit TOprocen- tigem Alkohol zu entfärben und in absolutem Alkohol zu entwässern. Die Präparate sollen eben so schön werden wie die nach Unna. Ausser Methylenblau hat Verf. noch eine ganze Reihe anderer Farb- stoffe auf ihre Verwendbarkeit für die Plasmazellenfärbung geprüft. Das von Jadassohn schon empfohlene Thionin hat den Vortheil einer grösseren Nuancirung der verschiedenen Gewebselemente, den Nach- theil, grössere Vorsicht in der technischen Handhabung zu erfordern. Methylgrün, Bismarckbraun, Jodgrün, Hämatoxylin bieten keine Vor- theile, da die Difterenzirung der Plasmazellen zwar durch die Struc- tur der Kerne und des Protoplasmas möglich, aber tinctoriell nicht erleichtert wird. Dagegen erschien dem Verf. das Safranin, nament- lich in Anilinölwasserlösiing bei schwerer färbbaren Objecten, z. B. nach Sublimatfixirung, sehr empfehlenswerth, weil die Nuancen des Ruths bei den verschiedenen Zellkategorien verschieden sind; oft ist auch die absolute Entfärbung der Gewebe mit Ausnahme der Kerne und Zellgrenzen ein Vortheil vor dem Methylenblau. — ^'erf. er- wähnt dann eine Färbungsmethode, mittels deren er an in Alkohol gehärteten Geweben die Mitosen ausgezeichnet zur Darstellung brach- te. Die Schnitte kamen aus Alkohol in destillirtes Wasser, dann für 1/2 bis 1 Stunde in eine Tanninbeize (25- bis öOprocentige wäs- serige Taninlösung) dann gründliches Abspülen mit Aq. dest., dann V4 ^^i* ^/a Stunde in LöFFLER'sches Meth3^1eublau oder in alkalisches Thionin (30 cc einer concentrirten wässerigen Thioninlösung und Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 1. 5 66 Referate. XII, 1, 100 cc Kalilauge 1 : 2000). Die so gefärbteu Schnitte könueu dann ziemlich energisch mit Säuren entfärbt werden. Verf. benutzte ein- procentigen Salzsäurealkohol, Einwirkung 1 bis 10 Secuuden, dann Alkohol, Xylol, Balsam. Die Kerne sind blassblau oder violett, die Mitosen entsprechend dunkel ; nach Verf. sollen sich mit dieser Methode ausgezeichnet auch Gewebssclmitte färben von Olyecten, die in Sublimat, Müller' scher Flüssigkeit oder Flemming' scher Flüs- sigkeit fixirt sind. Statt des Methylenblaues oder Thionius kann man auch andere basische Anilinfarben benutzen. Verf. erwähnt hierbei, dass vor kurzem Nicolle^ behufs Erreichung einer grös- seren Säurefestigkeit der Bacillen bei Schnittpräparaten ebenfalls Tanninbeize benutzt hat, doch lasse er der Beize die Färbung vor- angehen. — Was die Versuche des Verf. an Thieren anlaugt, um die Frage nach der Herkunft der Plasmazellen zu entscheiden, so wurde bei Kaninchen unter antiseptischen Cautelen die Laparotomie ausgeführt, und wurden mittels einer PuAVAz'schen Spritze 1 bis 2 Tropfen concentrirter Carbolsäure in die Lebersubstanz gespritzt. Die Bauchwunde wurde genäht und mit Jodoformcollodium bedeckt. Die Thiere vertrugen den Eingrift verliältnissmässig sehr gut und blie- ben, falls sie nicht im Momente des Einspritzens plötzlich zu Grunde gingen, beliebig lange ganz munter. Tödtung verschiedene Zeit nach der Operation, Fixirung der Leberstücke aus dem Aetzungsgebiete theils in Alkohol, theils in Sublimat. Letzteres hauptsächlich deshalb^ um die Schnitte auch nach BiONDi-HEioENHAiN'scher Methode färben zu können. Diese letztere Färbung aber wurde hauptsächlich des- halb vorgenommen, weil Nikiforoff behauptet hat, durch diese Fär- bung die Kerne der Leukocyten von denjenigen der fixen Zellen oder deren Abkömmlingen unterscheiden zu können, indem bei einem ge- wissen Grad der Ansäuerung der Farbflüssigkeit die ersteren sich gesättigt grün, die letzteren aber in einer violetten Nuance sich fär- ben (Nikiforoff empfiehlt, die BiONDi-EHRLiCH'sche Mischung unge- fähr mit der 60- bis lOOfachen Menge destillirteu Wassers zu ver- dünnen und dann ein Uhrschälchen von dieser Flüssigkeit mit so viel Essigsäure anzusäuern, wie an einer eingetauchten Platinnadel hängen bleibt. In dieser Lösung bleiben die Schnitte ungefähr 24 Stunden. Verf. ist auch so vorgegangen , stellte sich aber gewöhnlich drei Grade von Ansäuerung her und verglich dann die gefärbten Schnitte 1) Ann. de 1' Inst. Pasteur t. VII, p. 551; vgl. diese Zeitschr. Bd. X, 1893, p. 511. Xll, 1. Referate. 67 mit eiuauder). Verf. kommt uach seiuen Erfahrungeu zu tiem Scliluss, dass die BioxDi-EHRLicH'sche Reactioii allein uiclit aiisreicliend sei, um Leukocyten von fixen Bindegewebszellen oder deren Abkömm- lingen sicher zu untersclieiden, doch meint er annehmen zu dürfen, dass bei einem gewissen Grade der Ansäuerimg, wenn die Binde- gewebszellen mehr oder weniger violette Kerne zeigen, dic^jenigen Zellen, deren Kerne sich ganz gesättigt grün färben, sicher Leuko- cyten sind. — Ferner wurden bei Hunden kleine Stückchen von einem durch Auskochen in 2proceutigem Karbolwasser sterilisirteu und dann mit sterilem Wasser abgespülten Drainrohr unter sorgfäl- tigen antiseptisclien Cautelen an verschiedenen Stellen in das Unter- hautzellengewebe eingeführt. Die Haut wurde erst sorgfältig abrasirt und nach Durchschneiden derselben eine kleine Tasche im Unter- liautzellengewebe gebildet; nach Einlegen des Drainrohrs wurden die Schnittränder durch Naht vereinigt und mit Jodoformcollodium ver- bunden. Nach Ablauf einer gewissen Zeit wurden die Wunden wie- der geöffnet, das Drainrohr sammt den umgebenden Granulationen aus- geschnitten und in Alkohol oder Sublimat fixirt. Die Röhrchen wur- den nach 24 Stunden, 2, 3, 4, 5, 8, 16, 21 Tagen herausgenommen. Da nach den angeführten Versuchen angenommen werden konnte, dass die Plasmazellen aus Lymphocyten hervorgehen, so lag es nahe, nach diesen in Organen zu suchen, wo Leukocyten und hauptsäch- lich Lymphocyten in grosser Anzahl vorkommen. In der That fan- den sich Zellen in grosser Anzahl sowohl in der normalen Milz als auch in den Lymphdrüsen des Menschen und Kaninchen, die sich von den Plasmazellen morphologisch gar nicht, tinctoriell aber nur insofern unterschieden, dass sich ihr Protoplasma mit Methylenblau ein ganz klein wenig blasser färbte, als mau es bei den letzteren gewöhnlich sieht. Li der ganz normalen Milz sowohl der weissen Mäuse als auch besonders der weissen Ratten fanden sich massen- haft Zellen, die von den Plasmazellen weder morphologisch noch tinctoriell zu unterscheiden waren. — Untersucht mau die Milz von solchen Kaninchen, die früher eine Carbolsäureinjection in die Leber erhalten haben, 1 bis 3 Tage nach der Lijection, so zeigt sich der Gehalt derselben an Leukocyten im ganzen vermehrt, und man fin- det nicht nur die eben erwähnten etwas blasser gefärbten Zellen, sondern auch typische Plasmazellen mit lebhaft gefärbtem Protoplas- ma in grosser Menge. Auch in den Blutgefässen sind charakteri- stische Plasmazellen nicht selten. Weit ausgeprägter werden diese Befunde, wenn man die Kaninchen 24 bis 48 Stunden nach einer 68 Referate. XII, 1. subcutanen Injection von 0'25 bis 0'5 g Tuberculiu tödtet. Es tritt dann eine ganz erhebliche Leukocytose auf, und mau findet nicht nur überall in der Milzpulpa reichliche Plasmazellen, sondern auch in den Milzgefässen. Sodann hat Verf. noch eine Reihe von patho- logischen Geweben untersucht. Scliiefferdecker {Bonn). SalvO, A., Contributo allo studio deUe cellule giganti [Beitrag zur K e n n t n i s s der R i e s e n z e 1 1 e n] (Giorn. d. Assoc. Napoletana di Medici e Naturalisti Anno V, 1894, p. 44—64, c. 1 tav.). Salvo bediente sich zum »Studium der Riesenzellen der üb- lichen Methoden, nämlich der Einführung von Doppelgläschen und von Schwammstücken unter die Haut von Thieren. Die beiden Gläschen von 18 mm Durchmesser werden mit 3 Tröpfchen eines Leimes „colla mastice Bonacina" (von der Fabrik Bonacina in Mailand) zusammengekittet. Dieser Leim widersteht dem Wasser, Säuren und der Wärme und löst sich nie innerhalb der Gewebe auf. wie es nur zu oft mit anderen Leimen geschieht. Er hat ferner den Vortheil, dass er nach dem Aufenthalt innerhalb der thierischen Gewebe zerreiblich wird und so die beiden Gläschen später leicht von einander trennen lässt. Sollte der Phagocytismus an den Riesen- zellen studirt werden, so wurden kleine Mengen von Carminpulver oder chinesischer Tusche zwischen die beiden Gläschen gebracht und diese selbst 7, 11 und 40 Tage innerhalb des Thieres gelassen. Nach der Herausnahme wurden behufs Fixinmg der Elemente die Gläschen entweder in einprocentige Osmiumsäure oder in absoluten Alkohol oder in absoluten Alkohol und Aether oder in eine kaltge- sättigte Lösung von Sublimat getaucht, von allen aber bewährte sich die Mischung von Alkohol und Aether am besten, weil durch sie nicht nur die Elemente gut fixirt, sondern auch fest an die Gläs- chen angeklebt werden. Osmiumsäure erwies sich für den vorlie- genden Zweck als ganz unzureichend. Von dem complicirten Ver- fahren Ziegler's wurde vollkommen Abstand genommen, und die Gläser wurden nach der Fixiruug einfach an der Luft getrocknet. Von den angewendeten Färbemitteln leisteten Lithiumcarmin und Safranin sehr wenig. Vorzügliches dagegen eine Doppelfärbung mit Hämatoxylin und Eosin. Auf F'ibrin Avurde mit Gentianaviolett nach Weigert geprüft, aber ohne positives Resultat. — Die Schwamm- stückchen wurden 1 cm lang und breit, 5 mm hoch genommen und vor dem Einfüliren in das Unterhautbindegewebe 24 Stunden lang Xn, 1. Referate. 69 mit fliessendem Wasser, 48 Stiindeu lang- mit einproceutiger Subli- matlösung-, 48 Stunden lang mit öprocentiger Carbolsäurelösung, 24 Stunden lang in OOprocentigem Alkohol darauf in einer sterilisirten 0"75procentigen Kochsalzlösung gebadet und endlich an 3 auf ein- ander folgenden Tagen je eine halbe Stunde lang im Kocn'schen Wasserbadofen sterilisirt. Wenn die Schwammstückchen 12, 15 oder 20 Tage in den Versuchsthieren gelegen hatten, wurden in sie mit Hülfe einer PuAYAz-Spritze 3 bis 4 Tropfen einer 0-75procentigen Kochsalzlösung mit feinem suspendirten Carminpulver injicirt. Die Fixirung nach Herausnahme der Schwämme geschah mit den oben- genannten Mitteln, und gefärbt wurde mit Hämatoxylin, Eosin, Li- thiumcarmin, Methylgrün und Vesuvin. P. Schiemenz {Hannover). Herxheimer , K. , U e b e r eine neue Färbung der elasti- schen und der E p i t h e 1 f a s e r n [Aus dem Bericht über die Verhandlungen des 4. Congresses der Deutschen Der- matologischen Gesellschaft in Breslau] (Arch. für Dermat. u. Syphilis Bd. XXIX, H. 1. 1894 p. 146). Die Schnitte von höchstens ^/ß,, mm Dicke werden nach 24- stündiger Behandlung mit Aether und Alkohol (um das Celloidin zu entfernen) eine halbe Stunde auf dem Objectträger in Aniliuwasser- Methylviolett gefärbt , abgetrocknet und mit 2procentigem Menthol- Vasogen (von Pearson in Hamburg) , das immer wieder abgetupft und frisch zugesetzt wird, so lange entfärbt (^/^ bis ^j^ Stunde), bis ein hellblauer Ton zurückbleibt; dann Xylol, Balsam. Es färben sich die Herxheimer' sehen Spiralen, die Epidermisfasern, die elasti- schen Fasern und zum Theil auch das Keratohyalin. Schiefferdecker (Bonn). Passarge, K. , Schwund und Regeneration des elasti- schen Gewebesder Haut unter verschiedenen pathologischen Verhältnissen (Inaugdiss., Königs- berg, 1894, 47 pp.). Verf. hat hauptsächlich die Methode von Manchot^ angewendet, nach welcher die Präparate in concentrirter wässeriger Fuchsinlö- sung gefärbt, in angesäuerter Zuckerlösung differenzirt und in reiner Zuckerlösung untersucht und aufbewahrt werden. Ferner wurde die ^) Manchot, lieber die Entstehung der wahren Aneurysmen (ViR- CHOw's Arch. Bd. CXXI, p. 104). 70 Referate. XII, 1. TÄNZEß'sche^ Orce'in- und die ÜNNA'sclie^ Säiirefuclisiufärbiing be- nutzt. Die beiden letzten Methoden sind einfacher und geben halt- barere Präparate ; wo es sich jedoch um die Beobachtung feinerer histologischer Vorgänge handelt, ist die Methode Maxchot's deshalb mehr zu empfehlen, weil sie einmal schon Veränderungen der Fasern anzeigt, wo die anderen Darstellungsweisen solche noch nicht er- kennen lassen , und da zweitens die in Zuckerlösung aufbewahrten Schnitte weit schärfere Bilder geben als solche in Balsam. Es er- wies sich ferner praktisch, nach Manchot gefärbte Schnitte nach der Durchmusterung mit Kalilauge und Eosin zu behandeln (nach Bal- zer)'^t die Kalilauge zerstört alles übrige Gewebe, sodass nur das roth gefärbte elastische zurückbleibt und sehr deutlich auch da her- vortritt, wo es früher theils durch degenerative Veränderung unkennt- lich war, theils durch pathologische Processe in der Haut verdeckt wurde. Zum Studium der Degeneration dienten ausser mehreren leichteren Affectioneu (Scharlacherytheme und ödematöse Durchträn- kungen des Bindegewebes der Haut) Abscesse, Phlegmonen, Gangrän, Granulationsvorgänge, Tumoren, Striae gravidarum, Alterveränderun- gen. Die Regeneration wurde untersucht bei Operationsnarben, lue- tischen Geschwürsuarben und künstlich erzeugten Thiernarben. Schieff er (lecker {Bonn). Hoifniaun, A., Ueber die Entwicklung des Kronence- m e n t e s an den Backenzähnen der Wiederkäuer mit Berücksichtigung der Z a h n e n t w i c k 1 u n g i m allgemeinen (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVIII, 1894, p. 566—617 m. TU. 38). Hoffmann entkalkte mit TOprocentigem Alkohol, dem 5- bis lO proceutige Salpetersäure zugesetzt wurde. Durch Färbung mit Bo- raxcarmin-Indigcarmiu nach der Angabe von Rawitz wurden schönere Präparate erlialten als durch Färbung mit Boraxcarmin allein. P. Schiemenoi {Hannover). 1) Unna, P. G., Notiz, betreffend die TÄNZER'sche Orceinfürbung des elastischen Gewebes (Monatsh. f. prakt. Dermat. Bd. XI, 1891, p. 394; vgl. diese Zeitschr. Bd. IX, 1892, p. 94). 2) Unna's Fuchsinfärbung-; vgl. Kahlden, Histol. Technik, 1892, p. 84. ■^) Balzer, Recherches techniques sur le tissu elastique (Arch. de Physiol. — Annee 14, t. X, 1882, p. 314). XII, 1. Referate. 71 Liingershauseii, H., lieber Hypotrichosis localis cystica (Schrot aus schlag der Schweine) (Deutsche Zeit- schr. f. Thiermed. u. vergl, Pathol. Bd, XXI, H. 1 u. 2, p. 1—24 m. 6 Figg.)- Verf. nahm von der erkrankten Haut kleine Stücke, bettete sie in Celloidin und fertigte Serienschnitte an. Die Schnitte wurden mit Hämatoxylin- Eosin gefärbt und in Canadabalsam eingebettet. Andere Schnitte wurden mit Boraxcarmin und Pikrinsäure gefärbt. Nörner {Dorotheenthal) . Boheilian, H., Intercellularbrücken und Safträume in der glatten Musculatur. (Anat. Anz. Bd. X, 1894, No. 10, p. 305—315, m. 6 Figg.) Verf. hat hauptsächlicli die Magen- imd Darmmusculatur von Katze, Hund, Schwein und Kaninchen benutzt; Sublimatlösung nach Heidenhain oder KuLTSCHiTZKv'sche Lösung (Kaliumbichromat- und Kupfersulfat in öOprocentigem Alkohol) erweisen sich als die ge- eignetsten Fixirungsmethoden, indessen ergaben auch MüLLER'sche Flüssigkeit, Platinchlorid und Pikrinsäure (Rabl), Chromessigsäure (Flemming) ganz gute Bilder. Zur Färbung wurde gewöhnlich das von KuLTSCHiTZKY sogeuanute pateutsaure Rubin benutzt. (Patent- saures Rubin 0'25; 2procentige Essigsäure und gesättigte Pikrin- säurelösung ää lOO'O: 3 bis 4 cc auf 100 cc Alkohol absolutus.) Auch die GoLoi'sche Silberfärbungsmethode ergab sowohl gefärbte Muskelzellen wie intercelluläre Räume. Verf. hat dann den Versuch gemacht , die zwischen den Muskelzellen angenommenen Lymph- spalten durch Injection zu füllen. Als Masse wurde eine Asphalt- chloroformlösung oder feine zerriebene Tusche nach Taguchi^ be- nutzt. Es gelang in der Magen -Darmmusculatur von Katzen und Schweinen ohne Anwendung eines erheblicheren Druckes die inter- cellulären Räume, bisweilen in recht grosser Ausdehnung zu injiciren. Dabei füllen sich zuerst die von Auerbach und Mall beschriebenen, im Bindegewebe zwischen den einzelnen Muskelbündelu gelegenen Lymphgefässnetze , die Injectionsmasse dringt aber auch weiter zwi- schen die Zellen der Muskelbündel. Verf. hat Protoplasmabrücken zwischen den glatten Muskelfasern auch bei ganz jungen Thiereu gefunden (3 Tage alte Katze), ferner auch in dünnen Muskelschich- ^) Taguchi, K., Ueber kalte Injection mit japanischer Tusche. (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XXXI, 1888] p. 5G5; vgl. diese Zeitschr. Bd. V, 1888, p. 503.) 72 Referate. XII, 1. teu z. B. im Darm der Ratte, ferner in der Miiskelliaut von Blase, Magen , Darm des Frosches , Uterus des Hundes , Urether des Men- schen. Schiefferdecher {Bonn). Cavazzani, A., Sur la contractilite des corpuscules r 0 u g e s du sang des m a m m i f e r e s (Arch. Ital. d. Biol. t. XXII, 1804/95, p. 107 — 111). Die auf Contractilität zurückgeführten Erscheinungen der Geissel- biklung und der OsciUationen der rothen Bhitkörper kann man leicht in einer isotonischen oder hypoisotonischeu C'hlornatriumlösung, der man imgefähr ein Promille Ferrocyoukalium zugesetzt hat, beob- achten. Auch sehr verdünnte Lösungen des letzteren Salzes allein lassen diese Phänomene erkennen. P. Schienienx> {Haruiover). Sacerdotti, C, Sur les plaquettes du sang (Arch. Ital. d. Biol. t. XXI, 1894, p. 449—450). Sacerdotti fand, dass die Blutplättchen, entgegen den Angaben von LöwiT, in einer 20procentigen Chloruatriumlösung so zahlreich sich zeigen wie bei Anwendung anderer Untersuchungsflüssigkeiten, vorausgesetzt, dass man die Untersuchung sofort vornimmt. P. Schiemenz {Hannover). Ranvier, L., Sur la circulation de la lymphe dans les petits troncs lymphatiques (Comptes Rend. de l'Acad. des Sc. Paris t. CXIX 1894, no. 26, p. 1175—76). Verf. hat versucht, bei einem lebenden Thiere durch Einstich die Lymphbahnen zu injiciren. Er hat zu diesem Zwecke das Kaninchenohr gewählt, eine äusserst feine Canüle, etwa 2 cm unter- halb der Spitze auf der inneren Fläche in die Haut eingestochen und eine concentrirte Lösung von Berlinerblau, hergestellt nach seinen Angaben in dem „Traite techmque d'histologie", eingespritzt. Es genügt ein leichter Druck, um zuerst einen Theil des lymphatischen Capillarnetzes und dann eins der kleinen lymphatischen Stämmchen zu füllen, welche die Ohrarterie begleiten. Mitunter füllen sich auch zwei solcher, die dann durch Anastomosen zusammenhängen. Bei der Durchsichtigkeit des Ohrs treten die Lymphstämmchen sehr deut- lich hervor, die eingespritzte Masse bewirkt durchaus keine Aende- rung in der Blutcirculation. Nach Verf. ist die Operation dann gut gelungen, wenn das injicirte Lymphcapillarnetz nur eine geringe Aus- dehnung besitzt, und vor allem, wenn sich in dem Bindegewebe nicht XU, 1. Referate. 73 eine kugelförmig hervoi-treteude Flüssigkeitsausammhmg gebildet hat. Nach zwei oder drei Minuten ist die blaue Färbung der Lymph- stämmchen verschwunden, nachdem ihr Farbeuton allmählich abge- blasst ist. Verf. schliesst daraus, dass die Lymphcirculation in den Stämmchen eine sehr rege sein muss. Die Abblassung tritt nicht etwa dadurch ein, dass das Berlinerblau chemisch verändert wird und seine Farbe verliert, denn einmal bleibt das Capillarnetz noch blau gefärbt, während die Lymphstämmchen schon entfärbt sind, und zweitens findet man das Berlinerblau wieder in dem an der Parotis gelegenen Lymphknoten, in welchen die Stämmchen einmünden. Die Lymphe, welche den Gang von dem Berlinerblau rein spült, muss natürlich aus denjenigen Gebieten des Lymphcapillarnetzes stammen, die nicht zuerst blau injicirt worden sind. Seh lefferdech-er (Bonn) . Vassale, G., e Di-Brazza, J., Nuovo metodo per la dimo- s t r a z i 0 n e d e 1 1 a s o s t a n z a c o 1 1 o i d e n e i v a s i 1 i n - fatici della ghiandola tiroide [Eine neue Me- thode zum Nachweise der Colloidsubstanz in den Lymphgefässen der Thyreoidea] (Rivista spe- riment. di Freniatria e Med. leg. Reggio-Emilia vol. XX, fasc. 1, 1894. — Ref. nach Monit. Zool. Ital. Anno V, p. 168). Um den Uebergang der Colloidsubstanz aus den Drüsenfollikeln der Thyreoidea in die Lymphgefässe zu studiren, wurde die Thy- reoidea frisch in VASSALE'sches Hämatoxyliu gelegt, welches folgen- dermaassen zubereitet wird. 5 g violetten Chromalauns und 1 g reiner arseniger Säure werden in 100 cc heissen destillirten Was- sers gelöst und darauf werden 20 cg Hämatoxylin und Orange hin- zugesetzt. Diese Lösung ist ungefähr einen Monat nach der Her- stellung verwendbar nnd giebt in wenigen Minuten den Schnitten von in Alkohol gehärteten Objecten eine elegante Doppelfärbung, besonders wenn diese nach der Färbung einige Augenblicke in GßAM'sche Lösung getaucht werden. Die Schnitte werden in Car- bolxylol aufgehellt und in Balsam eingeschlossen. Die Thyreoidea verbleibt 10 bis 15 Tage in diesem VASSALE'schen Hämatoxylin, kommt darauf in gewöhnlichen Alkohol, der so oft gewechselt wird, bis sie sehr wenig oder gar keine Gelbfärbung von dem Orange her zeigt. Einbettung in Celloidin. Die Schnitte kommen aus dem Al- kohol sogleich in eine Mischung von reinem Glycerin und Millon- 74 Referate. XH, 1. scher Flüssigkeit (2 : 1) und verbleiben darin mehrere Stunden. Die Kerne sind dann schliesslich vom Hämatoxylin und die CoUoidsub- stanz vom Orange gefärbt. Will man Zeit sparen, so kann man statt des Hämatoxylins ein Carmin anwenden. Man setzt dann der Lösung von Chromalaun und arseniger Säure 1 g Carmin zu und kocht 15 bis 20 Minuten lang. Nach dem Erkalten wird filtrirt. In der so erhaltenen Flüssigkeit verweilt die frische Thyreoidea 10 bis 12 Tage und wird durch Alkohol in Celloidin übergeführt. Die Schnitte kommen ebenfalls in die obengenannte Mischung von Gly- cerin und MiLLON'scher Flüssigkeit und bleiben darin so lange, bis die Colloidsubstanz oraugegelb gefärbt erscheint. Um Dauerpräpa- rate zu bekommen , werden die Schnitte erst in reines Glycerin ge- than, danach mit destillirtem Wasser ausgewaschen und nach der Entwässerung durch Carbolxylol in Balsam übergeführt. P. Schiemenx (Hannover). Regaud, €1,, Etüde histologique sur les vaisseaux lym- phatiques. de la gl an de mammaire (Journ. de l'Anat. et de la Physiol. t. XXX, 1894, no. 6, p. 716— 730). Verf. hält es zur Darstellung der Lymphgefässe für durchaus nothwendig, das Endothel derselben deutlich zu macheu, da eine einfache Anfüllung mit einer beliebigen farbigen Substanz noch nicht den Beweis ergebe , dass man wirklich Lymphräume vor sich habe. Man muss daher eine Silberlösung verwenden, doch ist die gewöhn- liche wässerige Lösung oder auch eine Verbindung derselben mit einer Leimlösung nicht brauchbar, da die Gefässe unter der Ein- wirkung des Alkohols sich stark zusammenziehen. Es ist aber wich- tig für die Untersuchung, die Lymphbahnen im ausgedehnten Zustande zu beobachten. Verf. rühmt zu diesem Zwecke nun sehr die fol- gende von Eenaüt angegebene Methode , welche gleichzeitig fixirt und imprägnirt. Mau verwendet hierzu Pikrinsäure, Osmiumsäure und Silbernitrat. Die Pikrinsäure , in wässeriger concentrirter Lö- sung, fixirt die Gewebe, und ihre gelbe Farbe lässt erkennen, wie weit die injicirte Flüssigkeit diffundirt ist. Die Osmiumsäure wird je nach den Geweben in verschiedener Concentration angewendet. Die Lijectionsflüssigkeit kann sie in der Verdünnung von 1 : 300 bis 1 : 1000 enthalten. Die Silberlösung muss sehr schwach sein, 1 : 400 bis 500. Die durch Mischung hergestellte Lijectionslösung giebt bei Anwendung von destillirtem Wasser keinen Niederschlag und XII, 1. Referate. 75 hält sicli, vor Licht geschützt, z. B. in gelben Flaschen lange Zeit. Am besten ist es indessen, wenn man eine Mischnng von Osminm nnd Pikrinsäure vorräthig hält und das Silber kurz vor der Injec- tion zusetzt. Man stellt also am besten eine Osmiumlösung von 1 : 100 in einer concentrirten Avässerigen Pikrinsäurelösung dar und zweitens eine einprocentige Lösung von Silbernitrat in destillirtem Wasser oder einer gesättigten Pikrinsäurelösung. Für die Unter- suchung der Mamma hat Verf. die folgenden Mischungen benutzt: Flüssigkeit A. Pikrinsäurelösung, gesättigt . . . . 80 cc | . . .4 Th. Osmiumsäure, einprocentig 20 Silberlösung, einprocentig 1 n Flüssigkeit B. Pikrinsäurelösung, gesättigt . . . . 80 cc \ . . .3 Th. Osmiumsäure, einprocentig 20 „ I Süberlösung, einprocentig 1 „ Flüssigkeit C. Pikrinsäurelösung, gesättigt . . . . 40 cc 1 , .4 Th. Osmiumsäure, einprocentig 20 „ ^ Silberlösung, einprocentig 1 „ Essigsäurezusatz im Verhältnisse von 1 : 100 ist nützlich. Man macht die Injection entweder mit einer gewöhnlichen Spritze mit einer feinen Einstichkanüle aus Platiniridium oder mit Hülfe eines Apparats mit constantem Druck. Man injicirt am besten, nachdem mau die Kanüle eingestochen hat, einen halben oder ganzen Cubik- centimeter destillirteu Wassers, dann ohne die Einstichstelle zu wechseln, mehrere Cubikcentimeter der Injectionsmischung. Das de- stillirte Wasser reinigt die Lymphbahnen von allen organischen Substanzen, die eventuell Niederschläge geben könnten. Nach der Injection schneidet man mit dem Rasiermesser das Stück des Or- ganes aus, in dessen Centrum sich die injicirte Parthie befindet und härtet in starkem Alkohol. Nach der Härtung macht man Schnitte mit oder ohne Einbettung. Man kann die Schnitte mit Essigsäure oder Ameisensäure behandeln oder sie färben und sie in Glycerin oder Canadabalsam aufheben. Will man die zahlreichen verschie- denen Imprägnationen, die in einem solchen Stück durch Silber und Osmium bewirkt, untersuchen, so färbt man am besten gar nicht oder sehr schwach. Zur Untersuchung der Lymphbahnen fertigt 76 Referate. XII, 1. man am besten grosse und etwas dicke Schnitte ohne vorhergehende Einbettung au , die man in Nelkenöl aufhebt. Häufig findet man bei der ersten Betrachtung, dass die Silberimprägnation ungenügend erscheint, es ist das sehr günstig, denn man kann in diesem Falle durch eine mehr oder weniger ausgedehnte Einwirkung des diffusen Tageslichtes gerade die gewünschte Intensität der Imprägnation herbeiführen. Die fertigen Präparate müssen natürlich im Dunkeln aufbewahrt werden. Schiefferdecker {Bonn). Lacroix, E., De l'existence de „cellules en paniers" dans l'acinus et les conduits excreteurs de la glande mammaire (Comptes Rend. de l'Acad. des Sc. Paris, t. CXIX. 1894, no 18, p. 748—751). In der Mamma von zwei Frauen, welche in letzten Monaten der Schwangerschaft gestorben waren, fand Verf. auf dicken Schnit- ten (nach Behandlung mit MüLLEu'scher Flüssigkeit) , die mit dem Pinsel behandelt waren , im Innern der Membrana propria , welche die Acini umgiebt, platte verästelte anastomosirende Zellen, welche durchaus den von Boll in der Thränendrüse beschriebenen Korb- zellen entsprachen. Verf. hat diese interessante Thatsache weiter verfolgt an den Mammae von Katzen, welche während der Schwan- gerschaft oder einige Wochen nach Beendigung derselben getödtet waren. Die Objecte wurden in Osmiumsäure oder in MüLLER'scher Flüssigkeit mit geringem Zusatz von Osmiumsäure fixirt. Es wurden wieder dicke Schnitte mit dem Pinsel behandelt und dieselben Zellen wiedergefunden. In sehr eleg^inter Weise können die Netze der- selben dargestellt werden, wenn man in das Mammagewebe die von Renaut empfohlene Pikrinosmiumsilbermischung^ einspritzt. Durch die interstitielle Injection wird die Oberfläche einer grossen Anzahl von Acini imprägnirt : die Balken des Zellnetzes bleiben schön weiss, während die unteren Enden der Drüsenzellen, die in den Maschen des Netzes sitzen, braun gefärbt werden mit schwarzen Kittsub- stanzstreifen. Durch diese Methode ist es dem Verf. auch gelungen nachzuweisen, dass diese Korbzellen auch den Ausführungsgängen der Drüse zukommen. Schiefferdecker (Bonn). Bühler, A., Beiträge zur Kenntnis s der Eibildung b c i m K a n i n c h e n u n d der Markst r äuge des E i e r - 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 74. XII, 1. Referate. 77 Stockes beim Fuchs und Meiisclien (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVIII, 1894, p. 314—339 m. TU. 18—19). Von den zur Conservirung der lebeuswarmeu Eierstöcke ange- wendeten Methoden gab die Fixirung mit Fleming' scher Chromos- miumessigsäure und KLEiNENBERG'scher Pikrinschwefelsäure die besten Resultate. Als Färbung empfahl sich Durchfärbuug mit Borax- carmin. P- Schienienx^ (Hauiiove)'). Rosin, H., lieber eine neue Färbungsmethode des ge- sammten Nervensystems nebst Bemerkungen über Granglienzellen und GliazeUen (Neurol. Cen- tralbl. Bd. XII, 1893, No. 23, p. 1—7). Verf. hat die Mischung der zuerst von Ehrlich, später von BiONDi, Heidenhain etc. verwandten Farbstoffe :. Säurefuchsin (Rubin S.), Methylorange Gr. und Methylgrün, das Triacidgemiseh, etwas mo- dificirt zur Färbung des Nervensystems benutzt. Für Schnitte, direct aus Alkoholpräparaten, aus Chromalkoholpräparaten oder aus Paraf- fine inbettungen benutzt er die folgende Lösung. (Das von Grübler in Leipzig bezogene pulverförmige sogenannte BiONDi'sche Dreifarben- gemisch ist die Grundlage.) Lösung I: Dreifarbengemisch 0'4; Aq. dest. 100-0 ; 0-5procentige Säurefuchsinlösung 7'0. In dieser Lösung verbleiben die Schnitte stets 5 Minuten. Für Celloidinschnitte setzt man zu 4 Th. der Lösung I noch 1 Th. der O'öprocentigen Säure- fuchsinlösung zu (Lösung II), ferner verbleiben die Schnitte in dieser Lösung nur eine Minute. Nach der Färbung werden die Schnitte aus beiden Lösungen in gleicher Weise weiter behandelt: Sie kom- men zuerst in destillirtes Wasser, in dem sie wohl ab-, aber nicht ausgewaschen werden. Man nimmt am besten zwei Schälchen, das zweite soll zeigen, ob noch grobe Wolken von Farbstoff aus den Schnitten hervorkommen oder ob bereits ein Ausziehen der Farbe stattfindet. Ist dieses (gewöhnlich schon nach 1 bis 2 Minuten) ein- getreten, so kommen die Schnitte in eine Essigsäurelösung von 1 : 2000 (1 Tropfen Eisessig auf 100*0 Wasser) für 5 bis höchstens 10 Se- cunden zur Fixirung des rothen Farbstofies, der sonst zu leicht aus- gewaschen wird. Ein längeres Verweilen ist schädlich , weil sonst der blaue Farbstoff" ausgezogen wird. Dann für eine Minute in dest. Wasser, dann in abs. Alkohol, in dem die Schnitte so lange ver- bleiben als violette Farbe herausgeht. Wenn kein Farbstoff mehr entweicht oder höchstens nur noch geringe Mengen rein blaugrüner Farbe, so ist (nach etwa 2 bis 3 Minuten) der Moment erreicht, wo 78 Referate. XII, 1. die Sclinitte aus dem Alkohol herausgenommen werden müssen. Dann nicht zu lauge in Xylol, darauf Xylol-Canadabalsam. Nach der Wir- kung der Färbung theilt Verf. die Gewebe folgendermaassen ein: I. Rein a c i d o p li i 1 e Gewebe: a) Purpurfarben : das Binde- gewebe, die Wandungen der Gefässe, bindegewebig-sklerosirtes Glia- gebe, b) Orangefarben : Rothe Blutkörperchen, die Markscheiden (nur in Chrompräparaten , in Präparaten , die sehr lange gechromt sind, wird die Markscheide nicht orangefarben sondern durch Beimischung- von Blaugrün grün). II. A c i d 0 p h i 1 e Gewebe, die aber einen Stich ins Violette zeigen: Die Achsencylinder , das Protoplasma sämmt- licher Zellen (Gliazellen, weisse Blutzellen, gechromte Ganglienzellen), das Gliagewebe , die Kernkörperchen (Gliazellen und gechromte Gan- glienzellen), der Kern der gechromten Ganglienzellen in den Vorder- hörnern des Rückenmarks , der gechromten grossen Ganglienzellen der Gehirnrinde , der gechromten Purkinje 'sehen Zellen und vieler gechromter Zellen des Nervenkerns des Hirnstammes. III. Neutrophile Gewebe (violette). Die Kerne gewisser kleiner gechromter Ganglienzellen (der CLAUKE'schen Säulen der Ro- LANDo'schen Substanz , der Oliven , der inneren Körnerschicht der Netzhaut, der kleinen Ganglienzellen der Grosshirnrinde und der Kleinhirnrinde, der Medulla etc.). Bei Alkoholhärtungen in allen Ganglienzellen der in Abtheilung II zuletzt aufgeführten Gruppe. IV. Basophile Gewebe (blaugrün) : Sämmtliche Kerne der Glia, der Gefässe , der weissen Blutzellen und des Bindegewebes. Ausgenommen sind nur die Ganglienzellen, deren Kern nie basophil, sondern wie erwähnt neutrophil, event. acidopliil ist. Weiter treten bei dieser Färbung Degenerationen, Blutungen, Gefässneubildungen, Kernwucherungen sehr deutlich hervor. Die Structur des Zellleibes und des Kerns ist besonders bei Alkoholpräparaten sehr zart. Der Unterschied zwischen Ganglienzellen und Gliazellen ist stets deutlich (Netzhaut, Kleinhirn), dagegen gelingt es nicht, Achsencylinder und Gliafasern durch die Farbe zu unterscheiden. Exsudate, besonders auch im Centralkanal, werden durch die rothe Färbung des Eiweisses unzweideutig. Wegen einiger weiteren Details der Resultate muss auf das Original verwiesen werden. Verf. macht endlich noch darauf auf- merksam, dass die Färbung von Nissl vor allem die auf Grund der Triacidfärbung sich als basophil ergebenden Kerne färbt. Hiervon XII, 1. Referate. 70 ansgeheud konnte Verf. nachweisen, dass auch die bei der Nissl- Färbung in den Ganglienzellen so stark hervortretenden Gramüa ba- sophil seien. Dazu kam aber noch eine rothe, zuweilen ganz fein- faserige Grundsubstanz. So zeigt die Mehrzahl der Ganglienzellen ein im ganzen Organismus einzig dastehendes Verhalten, da sie im Protoplasma bereits eine basophile Substanz besitzen, welche durch die Triacidfärbung blaugrün hervortritt. Solche Zellen giebt es sonst nirgends, da auch die EnRLiCH'schen Mastzellen, welche allein noch basophile Granula besitzen, doch bei Anwendung des Triacidgemisches nicht blau werden sondern farblos bleiben und nur bei Anwendung rein basischer Farben sich intensiv färben. Die Basicität der Gra- nula in den Ganglienzellen ist also eine viel stärkere, derjenigen der Kernsubstanzen gleichkommende. Es erklärt sich so auch das Zu- standekommen und die Eigenartigkeit der NissL-Färbung. Nach Verf. setzen also zwei Substanzen das Protoplasma der Ganglienzellen zu- sammen: Eine grobkörnige basophile und eine feinfaserige acidophile, welch letztere bei Nissl farblos bleibt. Der Kern dieser Ganglien- zellen zeigt in Alkoholpräparaten (anders wie in Chrompräparaten) das folgende etgenthümliche Verhalten: sowohl Kerne als Kerukör- perchen nehmen eine tintenälmliche Beschaffenheit an, welche nach Verf. dadurch zu Stande kommt, dass alle drei Farbstoffe gleichmäs- sig an der Färbung Theil nehmen. Die Kernsubstanz ist also ab- solut neutrophil. Schiefferdecker {Bonn). Nissl, F., Ueber eine neue Untersuchungsmethode des Ceutralorgans speciell zur Feststellung der Localisation der Nervenzellen (Centralbl. für Ner- venheilk. und Psych. Bd. XVII, 1894, p. 337—344). Verf. bespricht in der vorliegenden Mittheilung eine neue expe- rimentelle Untersuchungsmethode des gesammten centralen Nerven- systems, welche vor allen übrigen den Vorzug besitzt, dass sie eine genaue Feststellung der Localisationsverhältnisse der Nervenzellen innerhalb der grauen Massen ermöglicht. Bei der GuDDEN'schen Me- thode schieben sich die gesund gebliebenen Theile gegen die atro- phisch gewordenen vor und verwischen so die Stelle^ wo jene gelegen haben. Bei der MARCHi'schen Methode hört mit dem Aufhören der Markscheide überhaupt jede Spur auf, das vereinzelte Auftreten der schwarzen Degcnerationskügelcheu giebt überhaupt keine Garan- tie für die Sicherheit der Deutimg des Befundes, und an den Nerven- zellen sind Degenerationserscheinungen nicht mit Sicherheit nachzu- 8Q Referate. XII, 1. weisen. Die Methode der secnndäreu Degeneration giebt höchstens Auskunft über die Lage der grossen Zellen der Yorderliörner und auch nur in grossen Zügen, über die sensibeln Zellen und Spinal- ganglienzellen erfahren wir nichts durch sie. Ferner Avird diese Me- thode in der Regel in Verbindung mit der Chromsalzhärtung aus- geführt, und Verf. hat bereits vor Jahren nachgewiesen, dass die Anwendung der Chromsalze eine genauere Feststellung der Locnli- satiousverhältnisse der Nervenzellen ansschliesst. Aber selbst, wenn diese Methode in Zusammenhang mit einer guten Nervenzelleudar- stellungsmethode zur Anwendung kommt, sind ihre Ergebnisse nach Verf. nur mit grösster Vorsicht aufzunehmen. Verf. weist in dieser Hinsicht auf Folgendes hin : Es steht fest, dass jene Zellform, welche in den motorischen Kernen und in den Vorderhörnern des Rücken- marks sich findet, einer regressiven Vercändenmg anheimfällt, sobald die Verbindung zwischen Nerven- und Muskelzelle unterbrochen wird. Diese Veränderung setzt stürmisch ein (meist am Nervenfortsatzhügel und äussert sich hauptsächlich au den färbbaren Theilen des Zell- leibes darin, dass diese unter einer feinkörnigen Umwandlung rarefi- ciren, wobei der Kern die Tendenz zeigt, ganz an die Peripherie der Zelle zu rücken), erreicht am 18., 22. bis 30. Tage ihren Höhe- punkt und bleibt dann eine Weile stabil. Ein sehr kleiner Theil der Zellen fällt dem Untergänge anheim, der weitaus grösste Theil aber beginnt sich langsam zu erholen, sodass z. B. beim Facialiskern am 50. bis 60. Tage nach der Unterbrechung die Unterscheidung der anfänglich hochgradig veränderten Zellen von gesunden Zellen für den Ungeübten Schwierigkeiten macht. Andere Nervenzellenfor- men reagiren wesentlich anders, wenn ihre Verbindung mit dem Eud- organ oder mit dem zunächst gelegenen peripheren oder centralen Centrum unterbrochen wird. Die einen fallen regressiven Verände- rungen anheim, die stürmisch einsetzen und sehr rasch zum Unter- gang führen. Bei anderen verläuft die Veränderung viel langsamer, um dann, wie es scheint, bei einem gewissen Stadium längere Zeit stabil zu bleiben. Bei noch anderen Zellformen ist Verf. nur in der Lage angeben zu können, dass sie eine regressive Umwandlung er- fahren, doch kann er nichts Genaueres über Verlauf und Ende au- geben. Dazu kommt, dass man von dem Endschicksal der Neuroglia- wucherung nichts weiss, nichts von dem Einfluss gewucherter Cllia- zellen auf gesunde Nervenzellen der Umgebung, nichts darüber, ob bei langdauernden Degeneratiousvorgängen nicht die Nerveuzellenver- äuderungen über das nächst gelegene Ceutrum hinausgehen. Ferner XII, 1. Referate. 81 spielen noch die unausbleiblichen Verschiebungsphänomene und ähn- liche Factoreu eine Rolle. Aus allem diesem folgt, dass die Fest- stellung der Localisation der abhängigen Nervenzellen mit Sicherheit nicht gelingt. Die neue Methode beruht auf den folgenden gesetz- mässigen Thatsachen : 1) Die Aufhebung der Verbindung der Ner- venzellen (Muskel- oder Sinnesepithel-Zellen) mit ihren Endorganen be- wirkt in jenen bei erwachsenen und halberwachsenen Thieren eine regressive Veränderung. 2) Im Centralorgan ruft die Hinwegnahme eines Centrums oder die Durchschueidung der aus diesem Ceutrum hervortretenden Bahnen in den Nervenzellen des zunächst gelegenen imd von jenem Centrum direct abhängigen Centrums eine rückläufige Veränderung hervor, die in den allerersten Wochen sicher nicht über das zunächst gelegene Centrum hiuausgreift. 3) Je nach der Ner- venzellenform verläuft die rückläufige Veränderung verschieden. Ganz allgemein gilt, dass die Veräuderungeu zunächst in einer Schwellung des Zellkörpers und in eigenartigen Alterationen der färbbaren Theile des Zellleibes bestehen (entweder köruerartige Umwandlung der färb- baren Theile mit der Tendenz zur Rareficirung oder Lockerung des Gefüges desselben, wobei die scharfe Conturirung verloren geht und die Färbbarkeit geringer wird, oder directe Rareficirung derselben mit Abnahme der Färbbarkeit). Bei einigen Zellformen treten auch specifische Erscheinungen des Zellkerns auf. Bei Anwendung zweck- entsprechender Methoden können diese Veränderungen ungefähr 8 bis 15 Tage nach dem experimentellen Eingriif erkannt werden. 4) Es ist ein Gesetz, dass, sobald die Nervenzellen von einer Schädlichkeit direct getroffen eine rückläufige Veränderung erleiden, die Gliazellen der Umgebung eine progressive Veränderung erfahren: Der Zell- ^eib wird grösser , bisher sich nicht färbende Zellkörper werden sichtbar, schliesslich Vermehrung durch Karyokinese. Verf. hebt ausdrücklich hervor, dass die eben genannte Beziehung zwischen Glia- und Nervenzellen nur dann eintritt, wenn lediglich die speci- fischen Elemente — Nervenzelle und Nervenfaser — geschädigt werden. — Die jetzt verbesserte Methode von Nissl erlaubt eine sofortige und absolut sichere Erkennung der rückläufigen Nerven- zellenveränderung: Härtung kleiner Blöcke in 96proceutigem Alkohol; Aufkleben derselben nach Weigert ohne Einbettung mit Gummi ara- bicum; Auffangen der Schnitte in einer Schaale mit 96procentigem Alkohol, Färbe'n in einem Uhrschälchen. Die Farblösung wird über einer Flamme solange erhitzt , bis kleine aufsteigende Bläschen mit hörbarem Geräusch zerplatzen (ca. 65^ bis 70° C). Dann AniliniU- Z(._,-chr. f. \vis3. Mikroskopie. XII, 1. 6 82 Referate. XII, 1. alkohul zur Differenzinmg der Schnitte. Letztere ist beendigt, wenn keine gröberen Farbwolken mehr abgehen. Schnitt auf Objectträger, Abtrocknen mit Filtrirpapier, Zusatz einiger Tropfen von Oleum Ca- jeputi, Abtrocknen mit P^iltrirpapier, dann einige Tropfen Benzin, dann Benzincolophonium. Erhitzen bis alle Benzingase verschwunden sind. Färbeflüssigkeit: Methylenblau B. pat. 3*75; venetia- nische Seife 1"75, Aq. dest. lOOO'O. Di f f er enzir ungsflüssig- keit: Wasserhelles Anilinöl 10*0 5 Alkohol, 96procentig, 90*0. (Das Anilinöl wird als „wasserhelles" direct aus den Höchster Farbwer- ken bezogen und niuss sorgfältig vor Licht geschützt werden.) Ben- zincolophonium: Man giesst auf Colophonium Benzin und lässt 24 bis 30 Stunden stehen, die sich hierbei oben abscheidende durchsichtige Masse ist zum Gebrauche fertig. Lässt man das Ben- zin sich durch Stehen verflüchtigen oder setzt man Benzin zu, so kann man sich dünnere und dickere Lösungen herstellen. Es können allerdings beim Einbetten auch die Schnitte anbrennen, bläst man aber die Flamme sofort aus, so kann nichts Unangenehmes passiren. Uebrigens sind Zellveränderuugen, die durch etwaiges Anbrennen der Schnitte entstehen, sehr charakteristisch. Durch diese Methode kann man nicht nur schon 24 Stunden nach der Durchschneidung eines motorischen Nerven die ersten Veränderungen in den Nervenzellen erkennen, sondern auch weiterhin den Grad der Veränderung. Da sich im Centralorgan nur die Nervenzellen färben sowie die Kerne der Glia und der Gefässwände, treten die ersteren sehr scharf her- vor. Da bei allen Nervenzellen die rückläufigen Veränderungen zwi- sclien dem 8. und 15. Tage leicht erkannt werden können, so wird man die Thiere so viele Tage nach der Operation tödteu und das Organ in 96procentigen Alkohol bringen. Die Leistungsfähigkeit der Methode ist in sofern eine engbegrenzte, als der Verlauf der Faser- balmen nicht verfolgt werden kann. Weiter kommt es sehr auf die Ausführung der Operation an. Wird nicht vollständig aseptisch ope- rirt , so können eiterige Entzündungen eintreten , welche in hohem Grade verwirrend wirken , indem so auch Nervenzellen geschädigt werden können, die nichts mit den durchschnittenen Bahnen und den entfernten Centren zu thun haben. Ol) man einen Nerv durch- schneidet oder ihn ausschneidet oder ausreisst, ist für den Erfolg der Operation gleich; das AVesentliche ist die völlige und an- dauernde Unterbrechung. Li Hinsicht hierauf waren dem Verf. die Ergebnisse jener Versuche von grossem Literesse, in denen er die Unterbrechung der Verbindung des N. facialis durch chemische Xn, 1. Referate. 83 Reagentieu , z. B. Koclisalzkrystalle oder durch eine Ligatur , die später wieder gelöst wurde , bewirkt hatte : auf solche Weise kann mau sich leicht darüber Klarheit verschaffen, wie Veränderungen der Nervenzellen sich zurückbilden. Ferner sind noch einige Fehlerquel- len zu berücksichtigen: so die noch bisher unaufgeklärte Chromophilie der Nervenzellen 5 so die Thatsache, dass in einzelnen Kernen, z. B. in den meisten Thalamuskernen die Neurogliawuclierung ganz er- staunliche Grade erreicht, während die entsprechenden Vorgänge, z. B. in vielen motorischen Kernen, nur einen unverliältnissmässig geringen Grad erreichen. So ferner, dass sich wohl immer im Cen- tralorgan einzelne Nervenzellen vorfinden werden, bei denen Andeu- tungen von rückläufigen Veränderungen vorhanden sind. Was end- lich die Zeit der Tödtung anlaugt, so gilt die oben angegebene Zeit speciell für Kaninchen (diese hängt man übrigens am besten auf), es ist wohl möglich , dass für andere Thierarten ein anderer Zeit- raum günstiger sein wird. Verf. schlägt vor, seine Methode im Ge- gensatz zur „secundären Degeneration", als „Methode der pri- mären Reizung" zu bezeichnen. — Um die Karyokinese der Neurogliazellen darzustellen, kann man einmal in gewöhnlicher Weise nach Fixirung durch FLEMMma'sche Flüssigkeit oder Platinchromos- miumessigsäure etc. mit DELAFEELü'schem Hämatoxylin färben, oder auch die WEiCiERx'sche Mitosenfärbung anwenden: Härtung in Alko- hol, Einbettung in Celloidin, oder Aufkleben ohne Einbettung mit Gummi. Schnitte zunächst eine halbe Stunde in Tinctura ferri ace- tici Rademacheri, dann nach oberflächlichem Abspülen in Wasser in Weicjert's Hämatoxylin. Oberflächliche Abspüluug nach einer halben Stunde; rasche Diff'erenzirung in Salzsäurealkohol (TOprocentiger Al- kohol, einprocentige Salzsäure). Dann Wasser, Entwässerung, Auf- hellung, Balsam. Diese Färbung kann auch bei jeder anderen Fixi- rung verwendet werden. Schiefferdecker {Bomi). Stilling, S., Zur Erforschung des Central-Nervensy- stems (Morphol. Arbeiten Bd. IV, H. 1, 1894, p. 52—66 m. a Tfln.). Im Jahre 1882 hat Verf. eine Methode^ angegeben, um Fa- serungspräparate vom Centralnervensystem herzustellen. Dieselbe hat ^) Stilling, S., Untersuchungen über den Bau der optischen Central- organe. I. Th. Chiasma und Tr actus opticus. Kassel u. Berhn, 1882, in. 10 Tfln. 6* 34 Referate. XII, 1. im ganzen liisher wenig Anwendung gefunden, was, wie Verf. wohl mit Recbt hervorbebt, theilweise wenigstens mit daran gelegen haben könnte, dass die Querscbnittsmethode zum Tbeil mit bandwerksmäs- siger Ausbildung im Vordergrunde stand. Zum Tbeil hatte es jeden- falls aber auch daran gelegen, dass die von Stilling angegebene Methode noch nicht fein genug war, und so ist es denn als entschie- dener Fortschritt zu begrüssen, dass Verf. in der vorliegenden Mit- theilung eine weitere und feinere Ausarbeitung seiner Methode an- giebt. Zunächst kann man jetzt nach Verf. makroskopische Faserprä- parate gut aufbewahren und demonstriren, indem man sie, in Pho- toxylin eingeschlossen , auf Glasplatten fixirt und in SOprocentigem Alkohol aufbewahrt. Bei grösserer Uebung gelingt es weiter, Faser- platten unter Wasser in solcher Feinheit abzuziehen und abzupräpa- riren, dass man sie auch mikroskopisch untersuchen und sehr ver- schiedenartig färben kann. Die Hirnstücke werden ganz in derselben Weise wie dies für die Einbettung zur Herstellung von Serienschnit- ten geschieht, in MüLLER'scher Lösung gut gehärtet, dann 24 Stun- den ausgewässert, darauf in aI>soluten Alkohol gelegt. Hierin bleiben sie 8 bis 14 Tage, während der Alkohol 2- bis 3mal gewechselt wird. Dann kommen die Stücke in eine Lösung von Acidum aceti- cum glaciale 200 g auf 800 g Wasser. Die Bindesubstanz quillt auf, die Nervenfasern jedoch behalten genügende Festigkeit und Zähig- keit, um sich nach einigen Tagen fasern zu lassen. Hauptsache ist gute Härtung; fehlt diese, so reissen die Faserplatten bei der Prä- paration leicht zu kurz ab, gut gehärtete Stücke dagegen kann man wochenlang in Essigsäure liegen lassen, ohne dass die nervöse Sub- stanz ihre Zähigkeit einbüsst. Ein gewisses Merkmal für eine gute Härtung ist die gelbliche Färbung des Hirnstückes, ein schlecht ge- härtetes Stück wird nach verhältnissmässig kurzem Liegen weiss. An einem solchen Hirnstück legt man die zu untersuchende Parthie frei. Die feinere Faserung muss durch Präparation unter Wasser ausgeführt werden, mit feinen Pincetten und einer in das Auge ein- geklemmten Lupe. Hat man eine bestimmte Bahn im Grossen ge- fasert, so dass die Richtung der Faserung sich mit unbewaffnetem Auge bereits deutlich erkennen lässt, so sucht mau die einzelneu Schichten von einander abzuziehen , indem man mit der feinen Piu- cette an dem freien Ende der Bahn (an der SchnittHäche des Stückes) die Schichten zu lockern beginnt und dann sorgfältig immer unter Wasser präparirend möglichst grosse Faserplatten in continuo zu be- kommen sucht. Die abgezogenen feinen Platten werden 24 Stunden Xn, 1. Referate. 85 laug in reinem Wasser aufbewahrt, daun für weitere 24 Stimden in eine einprocentige Lösung von Goldchlorid , der vorher 1 bis 2 Tropfen reiner Salzsäure zugesetzt waren, gebracht. Dann werden sie in destillirtem Wasser abgespült, einen Augenblick in lOprocen- tige Natronlauge getaucht und wieder in destillirtem Wasser abge- waschen. Darauf legt man die Platten in schweflige Säure , der etwas Jodtinctur zugesetzt ist (10 bis 15 Tropfen auf 5 cc). Sobald die Präparate eine violette Färbung angenommen haben, werden sie in Wasser abgespült, dann absoluter Alkohol, Nelkenöl, Cauadabal- sam. Sollen die Goldpräparate schön werden, so müssen die abge- zogenen Platten sehr dünn sein. Nicht ganz dünne Faserplatten eignen sich besser zur Aufbewahrung in Glycerin oder Farrant- scher Flüssigkeit mit oder ohne vorhergehende Carmiu- resp. Methy- lenblaufärbung. Die Yergoldungsmethode ist -die schönste und em- pfehleuswertheste , aber nicht ganz zuverlässig, weil viele gute Prä- parate wegen der häufig entstehenden Goldniederschläge verloren gehen. Eine Ursache dafür weiss Verf. nicht anzugeben, doch hat er gefunden, dass gut gehärtete Präparate, welche die oben erwähnte charakteristische gelbliche Färbung zeigen, sich gewöhnlich auch gut färben, selbst dann, wenn man sie ohne vorherige Auswässerung di- rect in Goldchlorid einlegt. — Zuverlässiger und leichter ist die Behandlung mit Osmium, die zwar nicht so schöne Bilder giebt, aber für den Faserverlauf doch gut zu verwenden ist. Es ist dazu nur nöthig, die Präparate direct ohne vorherige Ausspülung für 15 bis 30 Minuten in die Osmiumsäure zu legen, dann Alkohol, Nelkenöl, Balsam. — Wie Verf. weiter angiebt, kann man auch sehr gut mit Carmin, Pikrocarmin, Methylenblau, phosphorniolylidänsaurem Ammo- niak-Hämatoxylin färben. Schiefferdeckcr {Bonn). Lanzillotti-Buoiisauti , A., N u o v o p r o c e s s o d i c o n s e r v a - z i 0 n e d e i c e n t r i n e r v o s i [Eine neue C o n s e r v i - rungsmethode für das C entr alner v ensy st em] (Monit. Zool. Ital. Anno V, 1894, p. 273—275). Verf. findet die Methode von Giacomini wegen des hohen Prei- ses des Zinkchlorürs für Museumszwecke nicht praktisch und erzielte selbst ohne dieses mit dem Formol ganz gute Eesultate. Die Ge- hirne werden nur von der Dura mater befreit und auf 10 bis 12 Tage, je nach der Grösse, in 2procentiges Formol gelegt, in dem sie von selbst untersinken. Nachdem sie 48 Stunden darin verweilt haben, werden sie von der Araclmoidea und der Pia mater befreit. 86 Eeferate. XII, 1. Jeden 4. oder 5. Tag wird die Flüssigkeit gewechselt. Die Ge- hirne quellen etwas in der Flüssigkeit auf und nehmen an Grewicht zu. Aus dem Formol kommen die Gehirne in Glycerin und ver- weilen darin 8 bis 12 Tage, je nach der Grösse. Danach werden sie in der gewöhnlichen Weise conservirt. Sie behalten ihre Elasti- cität, schrumpfen nicht, und nach 2 Monaten war keine nachtheilige Veränderung an ihnen zu bemerken. P. Schiemenx {Hcuuwfer). Lapiiisky, M., lieber den normalen Bau und über patho- logische Veränderungen der feinsten Gehirn- capillaren (Arch. f. Psychiatrie u. Nervenkrankh. , Bd. XXVI 1894, p. 854—866). Verf. hat bei seinen Untersuchungen die feinsten Blutcapillaren im Gehirn auffallenderweise nur 1*4 [jl breit gefunden. Er benutzte zur Darstellung eine schon von Kronthal ^ empfohlene Methode : kleine Stückchen der Gehirnrinde wurden 24 Stunden in halbprocen- tiger Milchsäure macerirt, dann 4 Stunden in Acj. dest. ausgewaschen und 24 Stunden in Pikrocarmin gefärbt. Die so behandelten Ilirn- stückchen wurden durch einen leichten Druck des Deckgläschens auf dem Objectträger ausgedehnt, worauf man dann die feinsten Capil- lareu in ihrem Verlauf verfolgen konnte. Da Verf. zuerst den Ver- dacht hatte, dass die auffallende Feinheit der Capillaren durch eine Schrumpfung bewirkt sei, nahm er schwächere Lösungen bis zu ^j,. Procent, ferner eine 2procentige Chloralhydratlösung , endlich destil- lirtes Wasser ohne Färbung, bekam aber stets dieselben Resultate. [Ref. möchte annehmen, dass diese auffallende Feinheit der Capil- laren doch eine künstliche ist, verursacht durch die Dehnung des Präparates.] Sckic/f'erdccker {Botin). Golding Bird, C. H. , and Schäfer, E. A. , Observations on the structure of the central fovea of the human eye (Internat. Monatsschr. f. Auat. u. Physiol. Bd. XII, 1895, H. 1, p. 1—24, m. 1 TU. u. 4 Figg.). Die Verff. haben von neuem eine genaue Untersuchung der Fo- vea centralis an einem menschlichen Auge angestellt, welches einem 1.5jährigeu Knaben wegen Staphyloma anterius enncleirt worden war. Die Retina erschien vollständig normal. Nach Fortnahme des vor- deren Theils des Augapfels und Entfernung des Humor aqueus aus Kkünthal, f., Neurol. Centralbl. 1890. XII, 1. Referate. 87 dem hinteren Tlieil wurde dieser mit einer ^/gprocentigen Chrom- sänrelösuug erfüllt und dann für 3 Tage in dieselbe Lösung einge- legt. Dann wurde das Präparat in eine Mischung von 1 Th. Gly- cerin mit 7 Th. Spiritus (methylated spirit ^) für einige Tage über- tragen und schliesslich aufgehoben in einer Mischung von 1 Th. Gly- cerhi mit 16 Th. Spiritus. Es geschah dieses, um die Brüchigkeit, welche Chromsäiirepräparaten leicht eigen ist, zu vermeiden. Dann wurde ein oblonges Stück der Retina, welches die Macula und Fovea enthielt, sorgsam herausgeschnitten, mit Hämatoxylin in toto gefärbt, in Gummi gelegt und mittels eines Gefriermikrotoms nach Wlliams in eine Reihe von Schnitten zerlegt, von denen jeder besonders auf- gehoben wurde. Die Schnitte gingen von Anfang der Macula lutea bis gerade unterhalb der Mitte der Fovea centralis, ein Schnitt ging gerade mitten durch die Fovea. Die Schnitte waren verschieden dick, scharf gefärbt und vollkommen durchsichtig, so dass man nicht nur alle Details erkennen konnte, sondern auch scharfe Mikrophotogramme der wichtigsten Theile aufnehmen konnte (mit ZEiss'schen Apochro- maten). Schiefferdecker {Bonn). Colucci, C, Sulla n e V r 0 g 1 i a r e t i n i c a [ U e b e r N e u r o g 1 i a der Retina] (Giorn. d. Assoc. Napoletana di Medici e Naturalisti Anno V, 1894, p. 1 — 43, 81 — 155, c. 1 tav.). Den Vorzug für die Untersuchung der Retina verdient von allen Methoden die PALAomo'sche mit Palladiumjodür , doch setzen sich dem guten Gelingen derselben hier etwas mehr Schwierigkei- ten entgegen als bei dem Centralnervensystem ; allein mit etwas Umsicht und Anwendung mehr oder minder verdünnter Lösungen des Palladiumchlorürs kommt man zum Ziele. Vorherige Härtung des Objectes in einer 2procentigen wässerig- alkoholischen Lösung von Sublimat ist den anderen Härtungsmethoden vorzuziehen , und ferner empfiehlt es sich, von den Vorschriften Paladino's die erste in Anwendung zu bringen , d. li. Einlegen des Objectes auf 4 bis 10 Tage in eine 1- bis 2procentige wässerige Lösung von Palla- diumclilorür , dann Ueberführung in eine geringe Quantität 3- bis 4procentiger Lösung von Kaliumjodür , 1- bis 2stündige Behandlung mit 70procentigem und darauf 24ötündige mit absolutem Alkohol. Von den GoLGi'schen Methoden bediente sich Verf. sowohl der ur- ^) Methylated spirit ist durch Zusatz von etwa 10 Th. Holzgeist denaturirter Spiritus. 88 Referate. XII, 1. sprünglicben von Golgi selbst, als der Modification von Ramön y Cajal. Beide lieferten gute Resultate, aber in Bezug- auf die Ele- mente der Neuroglia und das Verbalten derselben zu den anderen Elementen der Retina genügen sie durcbaus nielit. Aber wenn aucb die scbwarze Reaction fast nie genügend in den einzelnen Bestand- tbeilen der Retina eintritt, so werden diese durcb sie docb sebr gut fixirt und für eine Dissoziirung geeignet gemacbt; insouderbeit gilt dies für das Studium der dendritiscben Verlängerungen der nervö- sen Elemente der inneren Granulascbicbt. Mit Hülfe der Golgi- schen und PALADmo'scben Metbode kann man erkennen, dass viele von den MtJLLER'schen Fasern nicbt am Basalplexus enden, sondern sieb in zablreicbe Aeste tbeilen, welcbe zwischen den Elementen des Stratum granulosum nacb aussen zieben und so die regelmässige Anordnung derselben in Säulen bedingen, Bezüglicb der sebr zu empfeblenden Doppelfärbungen wird angeratben, das Object zuerst in toto in einer sebr verdünnten Lösung zu färben und die zweite Färbimg erst an den Schnitten vorzunehmen. Purpurin lieferte so- wohl nach der RANViER'scben als Gren acher' sehen Formel ganz Unbrauchbares, und oft färbten sich die unzweifelhaft nervösen Ele- mente, wie Stäbchen und Ganglienzellen, eher und intensiver als die Theile der Neuroglia. F. Schiemen;c {Hamiover). Birnbaclier, Ueber eineFarben reaction d erbelichteten und unbelicbteten Netzbaut (Graefe's Arch. für Opthalm., Bd. XL, Abth. 5, 1894, p. 1 — 7 m. 1 TU.). Es ist bekannt, dass die Elemente der Netzbaut bei bestimmten Reizen, welcbe auf sie einwirken, so auch bei der Einwirkung des Lichtes sich in ihrer Form und Lage verändern. Aucb chemische Veränderungen der Art, dass Netzhäute von Augen, die im Dunkeln gehalten waren, alkaUscb reagiren, während die belichteten allmäh- lich immer saurer werden, sind schon von Chodin und Angelucci angeführt worden, jedoch ohne nähere Angabe, in welchen Tbeilen der Netzhaut diese chemischen Vorgänge sich abspielen. Verf. hat nun, fassend auf den Untersuchungen Ehrlich's über die Farben- reactionen bei Leukocyten, eine Reibe von Versuchen angestellt, um die Reaction der belichteten und der unbelicbteten Netzhaut gegen- über sauren und basischen Farbstoffen festzustellen. Er verwandte Kaltblüter, Salamander, Frösche und Fische, besonders aber Perca fluviatilis, welcher Fisch ein sebr stark entwickeltes Pigmentepithel und die grössten Zapfen unter den ihm bekannten Thieren besitzt XII, 1. Referate. 89 (Stäbchen konnte Verf. bei Perca nicht auffinden). Es wurden die frisch gefangenen Fische in eine geräumige Wanne mit frischem Was- ser gebracht bei stetigem Zu- und Abfluss des letzteren, dann wurde das Zimmer vollständig verdunkelt. Nach 6 Stunden schnitt Verf. bei dem Scheine einer entfernt stehenden Spiritusflamme, mehr dem Gefühl folgend als dem Gesicht, den Oberkiefer der Thiere mit einem Schnitte ab , halbirte ihn in der Mittellinie , befreite die so von der Rückseite frei gemachten Bulbi von dem anhängenden Gewebe und brachte sie sofort in die Fixirungsflüssigkeit. Als solche wurde meist 3*5procentige Salpetersäure verwendet, auch concentrirte wässerige Sublimatlösung gab gute Resultate, absoluter Alkohol wirkte nicht günstig. Hierin blieben die Bulbi noch 6 Stunden im Dunkeln stehen, wurden dann im Aec^uator halbirt und die hinteren Abschnitte in kleinen Dosen in fliessendem Wasser durch weitere 6 Stunden ge- spült. Dann Härtung in Alkohol, beginnend mit öOprocentigem und allmählich bis zu absolutem steigend. Die belichteten Netzhäute wurden von Thieren entnommen, welche in einer innen weiss lackirten Wanne ebenfalls bei fortwährendem Wasserzu- und Abfluss durch 4 Stunden dem hellen Tageslicht unter freiem Himmel ausgesetzt waren. Die Enucleation erfolgte im directen Sonnenlichte, und es blieben die Bulbi durch 6 Stunden in der Fixirungsflüssigkeit im Hellen stehen. Die weiteren Proceduren müssen nun mit peinlicher Genauigkeit bei den belichteten und nicht belichteten Netzhäuten in gleicher Weise vorgenommen werden, um einwandsfreie Resultate zu erhalten. Aus den erhärteten hinteren Bulbusabschnitten wurden die Netzhäute herausgenommen, in kleine Stücke zerschnitten, in Celloi- din eingebettet und in möglichst dünne Schnitte senkrecht zur Ober- fläche zerlegt. Die Färbung erhält man am leichtesten in beiden Fällen gleich, wenn man je einen Schnitt der belichteten und der un- belichteten Netzhaut auf denselben Objectträger klebt, oder schneller und einfacher durch Färben und Auswaschen der Schnitte in Sieb- dosen. Zur Färbimg wurden sowohl alkoholische wie wässerige Lö- sungen saurer Farbstoff'e: Eosin, saures Fuchsin, saures Violett, Au- rantia und Farbengemische benutzt. Man bringt ein Schnittpaar in alkoholische concentrirte Lösung von Eosin-Extragelb und überfärbt es durch ein halbstündiges Liegenlassen, dann gründliche Entfärbung in öfters gewechseltem Alkohol von 95 Procent, bis die Schnitte keine Spur von Farbstoff mehr abgeben und ganz blass rosa aussehen. Darauf kommt das Schnittpaar in Nelkenöl, wo es sich aufhellt und das Celloidin abgiebt, Einschluss in Damaj. Ebenso bei Anwendung 90 Referate. XII, 1. der anderen Farbstoffe. Von farbigen Gremisclien gab das von Biondi- Heidenhain die besten Resultate. Es zeigte sich nun, dass die be- lichtete Netzhaut von sauren Farbstofien nur sehr schwach diffus ge- färbt wird, während in der nicht belichteten Netzhaut die Zapfen- Ellipsoide je nach dem Farbstoff sehr intensiv gefärbt war. Bei dem BiONDi-HEiDEXHAiN'schen Gemisch nehmen die Zapfen der belichteten Netzhaut eine grüne, die der unbelichteteu eine gelbe Farbe an. Die P^arbenreaction ist durchaus prompt und constant. Diese Resultate stimmen mit der oben erwähnten Beobachtung Angelucci's sehr gut überein. Auf die weiteren Erwägungen des Verf. kann ich hier nicht weiter eingehen, hervorheben möchte ich nur noch einen be- achtenswerthen Schluss desselben. Er sagt: „Nach meinen Unter- suchungen müssen wir ein und dasselbe wohl charakterisirte Gewebs- element das eine Mal als acidophil, das andere Mal als nicht aci- dophil bezeichnen, je nachdem es in oder ausser Function war. Aci- dophilie allein kann also nicht ein morphologisches Charakteristicum abgeben; ich darf nicht sagen, zwei Elemente, die sich sonst voll- kommen gleichen, seien morphologisch different, weil das eine aci- dophil, das andere nicht acidophil ist." Schiefferdeclier {Bonn). D'Erchia, Fl., Contributo allo studio della struttura e delle connessioni del ganglio ciliare [Beitrag z u r Kenntnis de r S t r u c t u r und B e z i e h u n g e n des Ganglion ciliare] (Monit. Zool. Ital. Anno V, 1894, p. 235—238). D'Erchia ist es gelungen, mit der GoLGi'scheu Methode auch an dem Ganglion ciliare, welches sich bisher widerspenstig dagegen gezeigt hatte, befriedigende Erfolge zu erzielen; und zwar lieferte die besten Resultate die schnelle Methode unter Anwendung der von Sala vorgeschlagenen mehrfachen Imprägnation. Vorzuziehen sind die Ganglien Neugeborener und speciell von Katzen. Die erhaltenen Resultate bestätigen die durch andere Methoden gelieferten. Einige von den kleinen Zellen zeigten nur zwei gegenüberstehende, feine, variköse Fortsätze. P. Schiemenz (Hcüi)wi'er). Sala, L., Sulla fine anatomia dei gangli del simpatico [ U e b e r den feineren Bau der Ganglien des Sympathicus] (Monit. Zool. Ital. Anno III, 1892, p. 148 — 157, 172—194, c. 9 figg.). XII, 1. Referate. 91 Sala fand, dass gerade das Gaiig-liou cervicale inferius (G. stellatum) vor allen anderen Ganglien des Sympathieus der Golgi- seben Färbimgsmethode zugänglich ist. Verf. lässt das Ganglion 3 Tage in der Mischnng von Osmiiimsäure und doppeltcliromsaiirem Kali, wäscht dann schnell mit Wasser ab und thut es in die Lösung von Silbernitrat, wo es einen reichlichen Niederschlag veranlasst; nach einer halben Stunde wird es in frische reine Silbernitrat- Lösung gethan, wo es 2 bis 3 Tage verbleibt. Darauf folgt wieder eine Waschung mit destillirtem Wasser und ein neues Bad in der- selben Mischung von Osmiumsäure und doppeltchromsaurem Kali. Hierin lässt Verf. es länger verweilen als van Gehtjchten, nämlich 4 bis 4^/2 Tage, besonders wenn es sich um Färbung von Nerven- fasern handelt. Manchmal hielt Sala noch eine 3. Imprägnation für angemessen, und dann verblieb das Präparat 6 bis 6 Tage in der Mischung. Es hat nämlich den Anschein, als ob die bereits mit Silber- nitrat behandelten Präparate der Mischung von Osmiumsäure und doppeltchromsaurem Kali einen grösseren Widerstand entgegensetzen als die frischen, und deshalb ein längeres Verweilen in der Mischung nothwendig machen. Bei der hier angegebenen Methode ist das Re- sultat weniger inconstant als bei der einfacheren nach Golgi. In welch geringer Weise auch die Reaction eintreten mag, immer zeigen sich in den sympathischen Ganglien neben den Zellen auch einige Fasern gefärbt, aber um so weniger, je älter das Thier war, von dem die Objecte herrühren. Durch passende Variation in der Technik hat man es ganz in seiner Hand, die Zellen oder die Fasern zu färben. So z. B. färben sich, wenn man das Object 4 bis 4^/2 Tage in dem 2. Bade, in der Mischung von Osmiumsäure und doppeltchromsaurem Kali, lässt, fast ausschliesslich die Fasern, will man dagegen die Zellen gefärbt haben, so darf man das Bad nicht über 3 Tage lang dauern lassen. P. SchiemenX' {Hannover). Paladino, Gr., GH effetti de Ha recisione delle radici sensitive d e 1 m i d 0 1 1 0 spinale e 1 a 1 0 r 0 i n t e r - p r e t a z i 0 n e [Die Folgen der D u r c h s c h n e i d u n g der sensitiven Wurzeln des Rückenmarkes und ihre Deutung] (Rendic. d. R. Accad. d. Sc. Napoli (2) vol. VIH, 1894, p. 208—211). Paladino legte das Rückenmark sofort nach der Herausnahme aus dem Thier e (Himd) in Müller' sehe Flüssigkeit und nach 14 Ta- gen in das MARcm'sche Gemisch von Osmium- und Doppeltchrom- 92 Referate. XII, 1. säure. Nach wiederholtem Auswaschen mit Wasser und Alkohol wurde mit Alauncarmin oder Carmalaun gefärbt. P. ScJiie^nenz {Hannover). ( Ballowitz, E., Die Nervenendigungen der Pigment- zellen etc. (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVI, 1893, p. 672—706 m. TU. 35—39). Ballowitz erzielte für seine Zwecke mit der GoLoi'sclien Me- thode nach der Verbesserung von Ramon y Cajal Ausgezeichnetes. Es kommt indessen auf das Object an und Verf. empfiehlt hier vor allen anderen die schuppenlosen Stellen des Kopfes von Esox. P. Schieinenx {Hannover). Jacques , P., Distribution et terminaisons des nerfs dans la trompe uterine (Bibliogr. anat. , t. II, 1894, p. 192—195). Verf. hat zu seinen Untersuchungen das EHRLicn'sche Methylen- blau und die GoLoi'sche schnelle Chromsilberfärbung benutzt. Die erstere Methode ergab bessere Resultate in Bezug auf die allgemeine Verbreitung der Nerven, die zweite in Bezug auf ihre Endigung. Es wurden Ratten und neugeborene Katzen benutzt. Die mit Me- thylenblau gefärbten Tuben wurden auch nach Fixirung durch pikrin- saures Ammoniak in Frostschnitte zerlegt. ScJiiefferdecJier {Bonn) . C. Mikroorganismen, Bastianelli, 0., e Bignami, A., Studi sulla infezione ma- larica [Studien über die Malariainf ection] (Bul- let, d. R. Accad. Med. Roma Anno XX, 1893 — 94, p. 151 bis 237 c. 2 taw.). Bastianelli und BiciNAMi besprechen die einzelnen zum Studium der Malariaprotozoen vorgeschlagenen Methoden. Diejenige von Celli und Guarnieri ist zwar gut für jugendliche Stadien, nicht aber für die reifen; insbesondere erscheinen die Pigmentanhäufuugen nicht genug differenzirt damit. Die Methode von Mannaberg leistet durchaus nicht mehr als die Färbung des fixirten und getrockneten Blutes mit Hämatoxylin; ausserdem wird bei ihrer Anwendung auch XII, 1. Referate. 93 das Hämoglobin aus den Blutkörperu ausgezogen und so der Zu- stand des letzteren nicht mehr erkennbar. Die Methode von Grassi und Feletti ist zu verwerfen, einmal weil sie zu inconstante Re- sultate liefert, das andere Mal, weil das Wasser sowohl Parasiten wie Blutkörper alterirt. Die Untersuchung von Gewebsschnitten hat auch keinen grossen Werth , weil man dann meist Absterbungser- scheinungen vor sich hat. Nur frisches und augenblicklich fixirtes Material eignet sich zu derartigen Untersuchungen. Verff. bedienten sich daher nur des Blutes von Hautcapillaren oder des den Leben- den entnommenen Milzsaftes. Das Material wurde nach der be- kannten EHRLicn'schen Art auf Gläsern ausgebreitet, an der Luft getrocknet und dann mit Alkohol und Aether fixirt. Die besten Präparate wurden erhalten, wenn die letztere Fixirung nach weni- gen Stunden geschah. Gefärbt wurde getrennt mit EnRLicH'schen Hämatoxylin und Eosin. Die Präparate wurden dann sehr elegant. Die Untersuchung gefärbter Präparate ist sehr nothwendig, weil durch sie viele Erscheinungen, die man bei Beobachtung des frischen Materials für Fortptianzungsformen anzusehen geneigt wäre, sich als Yacuolisationen oder andere Alterationen erweisen. P. Schiemenx (Hannover). Aniann, J., Pleochroismus gefärbterBacterienzellen (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XIII, 1893, No. 24, p. 775). Ajianx suchte die Bacterienmembran auf Doppelbrechung zu prüfen. Da der directe Nachweis selbst bei Arten Avie Bacterium aceti imd Leuconostoc, bei denen die Bacterienmembran die Cellulose- reaction giebt (Cellulose in den Zellmembranen von Pflanzen wirkt deutlich doppelbrechend) misslang, versuchte er einen Umweg, in- dem er „künstlich gefärbte Bacterien auf eventuell vorhandene pleo- chroitische (dichroitische) Eigenschaften prüfte." Ohne auf die wei- teren theoretischen Ausführungen und die nähere Yersuchsanordnung des Verf. einzugehen , wollen wir hier nur die thatsächlichen Be- funde bei Untersuchung im polarisirten Licht mittheilen. Ein mit Malachitgrün gefärbter Anthraxbacillus zeigt dabei eine bei aufmerk- samer Beobachtung deutlich bemerkbare Differenz in der Färbimgs- intensität der Doppelbilder. Und zwar erscheint er dunkler gefärbt in dem Bilde , bei dem sich die Schwingungsebene des polarisirten Strahles senkrecht auf der Längsrichtung des Bacillus befindet , als in dem anderen Bilde mit paralleler Richtung von Schwingungs- 94 Eeferate. Xn, 1. ebene und Bacillenachse. Versuche mit anderen Farbstoffen, wie Eosin-, Congorotli- nnd Hämatoxyliufärbung ergaben ungenügende Kesultate ; dagegen zeigten nach Gram gefärbte Anthraxbacillen einen deutlichen Pleochroismus und zwar nicht nur mit quantitativen, son- dern auch qualitativen Unterschieden der beiden Bilder, „Das eine Bild , wo Schwingungsebene und Längsrichtung parallel verlaufen, zeigt eine helle, röthlich-violette Färbung. Das andere, wo Schwin- gungsebene und Längsrichtung rechtwinklig gekreuzt sind, eine dunkle bläulich- violette Färbung." Amaxn fasst die Ergebnisse seiner Unter- suchungen in folgende Sätze zusammen: 1) „Die Zellmembran ge- wisser Spaltpilze zeigt nach künstlicher Färbung mittels geeigneter Farbstoffe einen deutlichen, obschon schwachen Pleochroismus und ist also doppelbrechend." — 2) „Beim Anthraxpilz findet die Maxi- malabsorption statt, wenn die Längsrichtung des Bacillus senkrecht zur Schwingungsebeue des polarisirteu Strahles gestellt ist. Die grössere Achse der wirksamen Elasticitätsellipse der Bacillenmembran verläuft parallel mit der Längsrichtung des Bacillus." — 3) „Das optische Verhalten der gefärbten Anthraxbacillen macht es sehr wahr- scheinlich , dass sich der Farbstoff im krystallinischen Zustande im Innern der Bacillenmembran befindet, und zwar müssen die Farbstoff- krystalle so gelagert sein, dass ihre Längsachse senkrecht zur Längs- richtung der Pilzzelle gestellt ist." — 4) „Diese Annahme wird durch die Thatsache, dass künstlich gefärbte Bacterien bei geeignetem Be- obachtungsmodus stets die Farbe der Farbstoffkrystalle zeigen, wesent- lich unterstützt." Hierzu möchte Ref. Folgendes bemerken : Amaxn vindicirt im- mer der Zellmembran die doppeltbrechenden Eigenschaften, weil er der Ansicht ist, dass dem Protoplasma selbst solche Eigenschaften nicht wohl zugemuthet werden können. Kef. ist in dieser Sache gegentheiliger Ansicht und erinnert dabei nur au den einen Fall, dass wir ja im Protoplasma des quergestreiften Muskels die schön- sten doppeltbrechenden Eigenschaften beobachten können. Ausserdem werden, wie ja bekannt, die Zellmembranen bei Bacillen vielfach gar nicht oder nur bei Ueberfärbung mit gefärbt, während das, was sich im Bacillus färbt, das Protoplasma ist. Auch die These o, welche annimmt, dass der Farbstoff im krystallinischen Zu- stande im Lmern der Bacillenmembran (sagen wir also, um nichts zu präjudiciren : im Bacillus) sich befindet, erscheint vorläufig wohl nicht genügend begründet. Cxapleicsld {Kö/iigsberg i. Pr.). XII, 1. Referate. 95 Beyeriiick, M. W., U e b e r A t h m u n g s f i g u r e n beweglicher Bacterien (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XIV, 1893, No. 25. p. 827). Beyerlnck führt unter clera Namen „Athmimgsfignren" einen ganz neuen Begriff in die Bacteriologie ein; er versteht darunter „die Anordnung beweglicher Mikroorganismen unter EiuHuss des Sauerstoffes und der übrigen Ntährstoffe bei bestimmten Versuchsbe- dingungen." Er bezeichnet die Athmungsfiguren, welche in tiüssigeu Culturen unter bestimmten Bedingungen entstehen , als „Bacterien- niveau" und stellt ihnen gegenüber die Athmungsfiguren, welche bei Betrachtung von lebenden Bacterien unter dem Deckglase zur Beob- achtung kommen. Es ist hier leider nicht der Kaum, auf die viel- fach hochinteressanten Details der Arbeit einzugehen, und es muss genügen, die Hauptpunkte hier wiederzugeben. Ein Bacterienni- veau wird erhalten, wenn man z. B. eine braune Bohne (Phaseolus vulgaris var. nanus), welche man am besten selbst erst der Schote entnimmt , in einem Reagensglas mit destillirten Wasser mitten im Zimmer stehen lässt. Es diflundiren nun aus der Bohne Nährstoffe; bei 20 '^ nach 24 Stunden, bei niederer Temperatur später ist das Wasser oben in der Röhre und um die Bohne vollkommen klar, Avährend sich in einer bestimmten von der Versuchszeit abhängigen Stelle des Glases, die von der Bohne aus entwickelten Bacterien in einer sehr dünnen Schicht ansammeln, welche von der Seite gesehen als eine feine, weissliche, scharfe Linie erscheint. Diese Schicht, „das Bacterienniveau" besteht bei den genannten Samen nach Beyerikck nur aus einer einzigen imd zwar immer derselben Bacterienart. Es kann sich mehrere Tage lang halten und steigt mit der Zeit bis zur Erreichung einer gewissen Gleichgewichtslage nach oben. Durch Ein- leiten von Wasserstoff in die obere Flüssigkeitsschicht oder Absorption von Sauerstoff (z. B. durch ein keimendes Samenkorn) steigt es bis an die Oberfläche, durch Luftzutritt und Einleiten oder Entwicklung (durch Chlorophyll-haltige Pflanzentheile bei Belichtung) von Sauerstoff' sinkt es. Diese Bacterienniveaus werden nach einigen Tagen meist durch Entwicklung anaerober Bacterien zerstört. Constantere Bacterien- niveaus erhielt Beyerinck bei Anwendung von Reinculturen, wenn er als Nährmaterial einen Tropfen Nährgelatine oder Agar auf den Bo- den einer trockenen sterilen Reagensröhre brachte, eine Spur der Reincultur in die Tiefe des Glases brachte und darauf steriles Was- ser brachte. Werden solche Culturen im Brütschrank cultivirt, so treten bei zu schneller Abkühlung leicht Störungen durch Strömungen 96 Referate. XII, 1. ein, weshalb Beyerinck einen Zusatz von 1 Promille Agar zu dem Wasser empfahl, wodurch dasselbe in eine zwar weiche, doch wahre Gallerte verwandelt wird. — Verwandte , Beyerinck statt der braunen Bohne Samen von Lathyrus Nissolia, L. Aphaca, L. Ochrus, Yicia Faba und Luzerne, so erhielt er Niveaus immer des nämlichen Ba- cillus , welchen er als B. perlibratus genauer beschreibt. Von im Laden gekauften Erbsen und eben gekeimter Gerste erhielt er da- gegen Niveaus eines anderen von ihm als B. liquefaciens vulgaris bezeichneten Bacillus. Das Niveau lag bei dieser Art höher als bei B. perlibratus. Aehnliche Niveaus fand er bei Spirillum tenue, Ba- cillus fluorescens non liquefaciens , B. fluorescens liquefaciens , B. prodigiosus, B. radicicola Fabae, Photobacterium indicum, Ph. lumi- nosum, Bacterium Zopfi. Als auffallend hebt er hervor, dass auch wenig bewegliche Arten, wie B. fluorescens liquefaciens und prodi- giosus ebenso scharfe Niveaus geben wie bewegliche Arten, nur dass diese Niveaus dicker sind. Bei einer ganz unbeweglichen Art, wie Saccharomyces Mycoderma entstand zwar kein gewöhn- liches Bacterienniveau , aber „eine sehr deutlich begrenzte Tren- nungsebene zwischen Nahrungs- und Sauerstoffdiffusionszone." Bac- terium coli und Typhus bilden zwei Niveaus über einander durch eine anscheinend bacterienfreie Zone getrennt, wobei das obere zart, das untere dicker , bei Coli jedoch stärker und zwar bis zu centi- meterdick war. Auch bei Auaerobien entstanden Niveaus, jedoch mit dem Unterschiede, dass die Flüssigkeit unterhalb derselben gänz- lich getrübt bleibt. Was nun die Athmungsfiguren lebender Bacte- rien etc. in flüssigen Nährboden bei Beobachtung im mikroskopischen Präparat anlangt, so sind dieselben deutlich zu beobachten, wenn man nur durch Einlegen eines nochmals senkrecht auf die Achse gebogeneu N-förmigen Platindrahts auf einer Seite des Präparats da- für sorgt , dass die Flüssigkeitsschicht nicht zu dünn ist und von einer Seite (dem Meniscus der Flüssigkeitsschicht) reichlicher Sauer- stoff zutreten kann. Diese Athmungsfiguren theils aus concentrischen ringförmigen, theils fleckförmigen (Auaerobien) Bacterienansammlungen bestehend, sind meist schon mit blossem Auge sichtbar. Er studirte diese Athmungsfiguren bei verschiedenen Bacterienarten und unter- scheidet verschiedene Typen des Aussehens. Den Anaerobientvpus fand er bei Bacillus liquefaciens vulgaris, B. luminosus und indicus, B. fluorescens liquefaciens und non liquefaciens, sowie Typhus. Von Bacterium coli commune konnte die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe nicht sicher gestellt werden. Der „Spirillentypus" fand sich exquisit XII, 1. Referate. 97 bei Bacillus perlibratus, ferner bei 8pirillum tenue. Als Nebeiitypus hierzu stellt Beyerinck einen „Vibrionentypus" auf, welchen er bei Bacillus cyanog-enus, B, pyocyaneus und B. radicicola var. Fabae be- obaclitete. Diesen ring-förmigen auftretenden Typen steht der durch eine centrale Baeterien- Ansammlung ausgezeichnete Anaerobientypus gegenüber (bei Granulobacter butyricum, Grr, saccharobutyricum und einer Erbsenbacterie). Einen gemischten Typus , welchen er als „Monadentypus" bezeichnet , fand er bei Chroniatium Okenii und einer kleinen, sonst aber dem Chr. Warmingi gleichenden Form. Er fing dieselben ein mittels ihrer Eigenschaft, sich im Lichte anzu- sammeln , wodurcli sie zu den emptindlichsten Photometern geliören. Er constatirte bei diesen auffallenden Arten die merkwürdige Eigen- schaft, „dass ihre Individuen auf verschiedene Sauerstotfspanuungen gestimmt sind, je nachdem sie mit mehr oder weniger concentrirten Ho S-Lösungen in Contact gewesen sind, oder wenn sie im Tropfen verschiedene Concentrationen dieses Stoftes vorfinden." Als Haupt- punkte bei ihrem Verhalten dabei stellt er folgende Sätze auf: 1) „Culturen, welche mit einem Uebermaass von H^S in Contact sind, sowie Culturen, wo H.-,S sowohl in der Lösung wie als Reserve im Chromatiumkörper fehlt, nehmen Anaerobientypus an. Durch diesen Umstand entstehen in allen Präparaten nach 24 Stunden centrale Ansammlungen." 2) „In Hj S-freien Tropfen, jedoch bei Gegenwart einer Schwefelwasserstoffreserve wird scheinbar Aerobientypus an- genommen, wobei es jedoch Avegen fortwährend stattfindenden Indivi- duenwechsels zwischen Rand und Inneren nicht zu Ansammlungen kommt." 3) „Bei Gegenwart einer Spur H.^ S im Tropfen wird Spi- rillentypus angenommen." Die vielen interessanten Details der geist- vollen Arbeit mögen die Interessenten im Original, welches durch eine Tafel mit Abbildungen illustrirt ist, einsehen, CxaplewsM (Kö)iigsherg i. Fr.). Müller , K . , Ein neuer I m p f a ]) p a r a t f ü r R a 1 1 e n u n d Mäuse (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XIII, 1893, No. 18, 19, p. 596). Müller hat sich gelegentlich seiner Ratten -Milzbrandversuche einen sehr zweckmässigen Apparat construirt , welcher ein gefahr- loses Operiren mit diesen ungeberdigen Thieren gestattet. Derselbe, ganz vernickelt, besteht aus einer schweren metallenen Unterlage, welche als Operationsbrett dient, auf der die Ratte mit der bei- gegebenen sehr zweckmässigen Nackenfasszange und Unterkiefer- Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 1. 7 98 Referate. xn, 1. zauge, welche mittels des Kopfdriickliebels fixirt werden, und eines mit starken -Federn versehenen Schwauzhebels still gelegt werden kann. Die Füsse der Ratte können ausserdem noch durch 4 Fuss- klemmen von den »Seiten des Brettes aus gefesselt werden.^ Cxcifplewski {Königsberg i. Pr.). Bruimer, S., und Zawadzki, A., Z ä h 1 p 1 a 1 1 e zu den P e t r i - sehen Schalen (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XIV, 1893, No. 19, p. 616). Brunner und Zawadzki haben für Petrischalen eine eigene Zälil- platte berechnet. Dieselbe besteht aus einer getheilten Kreisfläche von gleichem Durch- messer wie die untere Petrischale und wird in 64 gleiche Theile getheilt. Zu diesem Zwecke wird zunächst die Kreisfläche in 16 gleiche Sectoren zerlegt und dann diese durch 3 zum grossen i Kreise concentrische Kreise mit den Radien r r 1/ 2 r 1/3 2' 2 ' 2 weiter getheilt. Die bei- den letzten Werthe sind als Seite des in einem Kreise mit dem Radius r — eingeschriebenen Qua- drates , resp. Triangels durch Construction leicht zu erhalten. Die Zeichnung wird Aveiss auf schwarzem Papier aus- geführt und die zu zählende Petrischale centrirt aufgelegt. Die Co- lonien in einzelnen Kreistheilchen wurden ausgezählt, resp, auf die ^) Der Aijparat wird geliefert vom Mechaniker Kleemann, Halle a. S., Mauergasse. XII, 1. Referate. 99 Gesamnitzahl 64 bezogen.^ [Da die Petrisclialeu oft im Durchmesser nicht genau sind, müsste man für jeden Durchmesser eine besondere Zählplatte haben. Ref.] Cxapleivski (Königsberg i. Pr.). Koch, A., lieber Verschlüsse und Lüftungseinrichtun- gen für reine C u 1 1 u r e n (Centralbl. f. Bacteriol. nnd Parasitenk. Bd. XIII, 1893, No. 8, 9, p. 252). A. Koch verwendet statt des üblichen Watteverschlusses für Rein- culturkolben einen Rohrverschluss mit Vorlagerung kleiner Mengen antiseptischer Flüssigkeit (einprocentiges Sublimat, massig verdünnte Schwefelsäure etc.). Der Hals des Kolbens wird durch einen guten doppelt durchbohrten Kautschukpfropfen geschlossen, durch dessen eine Bohrung eine eigenthümlich ge- krümmte N-Röhre mit zwei Kugelerweiterun- gen (Figur 1), welche die Vorlegeflüssigkeit aufnimmt , oben hin- durchgeht, während in der zweiten ein kur- zes Glasröhrchen mit Wattepfropf [h) steht. Der ganze Apparat wird mit Nährlösiing und in der N-Röhre mit antiseptischer Flüssigkeit beschickt, nachdem der Pfropf mit Draht oder Bindfaden am Kolbenhals genügend fest- gebunden wurde, dreimal im Dampf sterilisirt, und sofort nach dem letzten Sterilisiren werden alle Fugen mit einem Gemisch aus 2 Th. Paraftin und 1 Th. Kautschuk verstrichen. Die Impfung erfolgt durch kurze Röhrchen mittels einer abzubrechenden an ihrem oberen Ende zum Schutz gegen Luftkeime einmal um ihre Achse gedrehten Capillare, worauf die obere Mündung des Röhrchens mit Siegellack geschlossen wird. Das entwickelte Gas kann man am äusseren offe- nen Ende der X-Röhre mit einem Endiometer etc. auffangen. Für Anaerobenzüchtung wird sofort nach der letzten Sterilisation das kurze Rohr mit Siegellack geschlossen und das äussere oftene Ende ') Solche Zählplatten sind zu beziehen von Rob. Müncke, Berlin Louisenstr. 58. 7* 100 Referate. XII, 1. des N-Rohrs mit einem Kipp'schen Apparat verbmiden, wodurch sich beim Erkalten der heisse Apparat mit dem betreffenden Gase fiUlt. Wird eine Lüftung gewünscht, so nimmt Koch einen dreifacli durch- bohrten Kork und verfährt wie oben, durch die dritte noch freie Bolirung wird ein zweites N-Rohr mit Kugelvorlage eingeführt, dessen innerer Schenkel aber, an der Spitze capillar (jedoch, namentlich bei Zugabe von kohlensaurem Kalk, nicht zu fein!) ausgezogen, bis auf den Boden des Kolbens reicht (Figur '2 c). Um lange dauernde Lüf- tungen von Culturen auszuführen, benutzt Koch statt der umständ- lichen Aspiratoren und statt der mehr Wasser verbrauchenden Was- serstrahlenpumpe und -Gebläse folgenden von Holzmann angegebenen Apparat (Figur 3). Eine mittelgrosse Flasche {Ä) trägt in ihrem drei- fach durchbohrten Pfropfen, diesen oben durchsetzend 1) ein Was- serzuleituugsrohr (b)^ 2) das zum Rechteck zweimal rechtwinklig um- gebogene Luftableitungsrohr (c), dessen anderes freies Ende durch die eine Bohrung des doppelt durchbohrten Pfropfens bis auf den Boden einer kleineren A^orlegeilasche (D) reicht, während durch die andere Bohrung eben das zum Culturkolben führende Luftableituugsrohr geht. Das in die grössere Flasche eintretende Wasser wird also nun die Luft vor sich verdrängend die Flasche ganz füllen. Diese wird aber nach erfolgter Füllung durch einen dann in Function tretenden, die dritte Bohrung des Pfropfens der grösseren Flasche durchsetzenden zweiten Heber (c) Avieder automatisch schnell entleert. Um nun einem dadurch entstehenden rückläntigen Ansaugen der Culturtlüssig- XII, 1. Keferate. 101 keit in die Vorlage vorzubeugen, ist in das doppelt gebogene Rohr c vor der ersten Biegung mittels eines T-Stückes eine Röhre eingeschal- tet, deren nach unten gebogenes Ende eben die eine Bohrung des Pfropfens einer dritten kleinen mit wenig Sperrflüssigkeit gefüllten Flasche {F) durchsetzt, während durch die andere Bohrung eine bis % 3 F ^ S\ rr ^ D auf den Boden der Flasche reichende Glasröhre geht. Durch diese Flasche wird beim Entleeren mit dem Heber die grosse Flasche wieder mit Luft gefüllt. Cxapleirski (Königsberg i. Pr Novy, F. G., Die C u 1 1 u r a n a e r o b e r B a c t e r i e n (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XIV, 189,3, No. 18, p. 581). Novy giebt eine sehr überöichtliche und vollständige kritische Zusammenstellung der zur Anaerobienzüchtung bis jetzt verwandten Methoden. Um gleichzeitig und unter den gleichen Bedingungen mehrere Reagensglasculturen auf einmal im Vacuum oder unter Gas züchten zu können, Hess sich Novy einen eigenen Apparat construi- ren, welcher im wesentlichen aus einer weithalsigen Flasche besteht, die gestattet, nach Evacuation resp. Gasdurchleitung durch einfache Umdrehung des Stöpsels um 90*^ das Innere des Apparats vollkommen abzuschliessen (Figur 1). Zu diesem Zweck ist der Stöpsel hohl. 102 Referate, XII, 1. nach der Flasclie zu offen und besitzt zwei seitliche, einander dia- metral gegenüber stehende Durchbohrungen, in deren eine eine massig starke Glasröhre eingeschmolzen ist, welche bis auf den Boden der Flasche hinabreicht. Den Durchbohrungen des Stöpsels entsprechen zwei correspondireude Durchbohrungen des Flaschenhalses, in die je eine Glasröhre eingeschmolzen ist, welche zweckmässig einen einge- schliffeneu Glashahn besitzt. Letztere sind nothwendig, da bei Er- zieluug eines Vacuums in der Flasche der Flaschenstöpsel nicht ge- dreht werden kann (weil sonst ein Oeffnen wegen des Luftdrucks 1. nicht mehr möglich wäre). Die Füllung der Flasche mit Gasen ge- schieht leichter, wenn zuerst im Innern ein Vacuum erzeugt wird. Eventuell muss man dies mehrmals wiederholen. Auch zu Anaero- bienculturen nach Buchner lassen sich die Flaschen gebrauchen, in- dem man auf den Boden der Flasche starke Kali- oder Natronlauge giebt, die geimpften Reagensgläser einstellt, den Stöpsel aufsetzt und durch das innere eingeschmolzene Rohr eine concentrirte Lösung von Pyrogallussäure in die Flasche aspirirt. '^ Als billigen Ersatz em- ') Die Flaschen sind erhältlich von Greiner u. Friedrichs (Stützer- bach i. Th.) in 2 Grössen: No. 1 innerer Durchmesser 10 cm; Höhe bis XII, 1. Referate. 103 pfiehlt NovY einen einfacheren Apparat, welcher dieselbe Idee ver- wirklicht und aus einer weitmündigen Flasche von ca. 9 cm innerem Diameter mit Gummistöpsel besteht (unterer Durchmesser des letz- teren ca. 5, oberer 5*7 cm), welch letzterer von zwei Glasröhren durchbohrt ist, die beide Seitenhähne tragen, und die im übrigen wie bei einer Spritzflasche angeordnet sind. Es ist besser, wenn der Gummistöpsel oben breiter als unten ist, damit er bei Herstellung eines Vacuums nicht in die Flasche hineingepresst wird (Figur 2). Um Anaerobiencolonien unter dem Mikroskop bequem beobach- ten zu können, benutzte Novy die bekannten KnÄL'schen flachen Dauerculturkölbchen , welche zu zwei Dritteln mit dem Nährboden gefüllt und dann geimpft werden. Bei seinen Studien über für Auaerobiencultur geeignete Nähr- böden fand NovY, dass Peptonzusatz (aber nur bis 2 Procent) und 2 bis .5 Procent Gelatine das Wachsthum begünstigen und dass fer- ner geeignete Zusätze von Gelatine zu Nährböden die Gewinnung von Culturen aller pathogenen anaeroben Bacterien unter gewöhnlichen aeroben Bedingungen ermöglichen. Als einen idealen Anaerobien- ziim Halse 20 cra, Durchmesser des Stöpsels 4 ciu. No. 2 innerer Dureh- messer 8 cm; Höhe bis zum Halse 15 cm. Preis der Flaschen ca. G M., mit Seitenhähnen ca. 10 M. 1Q4 Referate. XII, 1. nährboden empfiehlt er „10- bis 12procentige Gelatine, enthaltend 2 Procent Tranbenzuckeragar und mit Litmns [Lakmns Ref.] deut- lich blau o-efärbt" in 4 bis 5 cm hoher Schicht. In 12 bis 24 Stun- den nach Impfung- tritt schon P^ntwicklung bei 37 bis 39^ C. ein, und der Lakmus entfärbt sich vollständio-. ^ Nach seinen Beobachtungen bleiben ausserdem die pathogenen Arten auf diesem Nährboden län- ger lebens- und entwicklungsfähig. Mit bestem Erfolge benutzte er ferner folgende Nährböden mit oder ohne Lakmus und leicht aber deutlich alkalisch : 1) „Rinderbouillon mit Zusatz von -*/._, Procent Kochsalz, 2 Pro- cent Traubenzucker, 2 Procent Pepton." — 2) „Rinderbouillon wie oben mit Zusatz von 2 l'rocent Gelatine." — 3) 10- bis löpro- centige Nährgelatine mit denselben Zusätzen von Salz, Pepton und Traubenzucker, wie oben. — 4) l^/g- bis 2procentigen Nähragar mit denselben Zusätzen von Salz, Pepton und Traubenzucker, wie oben. Czaplewski (Königsberg i. Pr.). Roth , 0., r e 1» e r ein ein f a c h e s V e r f a h r e n d e r A n a e - r 0 b e n z ü c h t u n g (Centralbl. f. ßacteriol. u. Parasitenk. Bd. XIII, 1893, No. 7, p. 223). Roth beschreibt ausführlich mehrere Verfahren zur Anaeroben- züchtung. Zur Züchtung der Anaerobien auf Platten bedient er sich modificirter KiTASATo'scher Anaerobienfläschcheu." Das angeschmol- zene Röhrchen ist nicht wüe bei Kitasato gerade, sondern nach Art eines grossen lateinischen N doppelt gebogen (Figur 1 g). In dem in die Höhe abgebogenen Halse des platten Kölbchens steckt ein Watte- pfropf Tr, welcher mittels eines kleinen Pfropfenziehers (den man sich übrigens auch aus einem Kupferdraht durch entsprechendes Auf- rollen, Ausgleichen und Härten in Oel selbst herstellen kann) bewegt werden kann ; auch tür die bequeme Entfernung des in das kleine N-förmige Röhrchen bis ca. •'^/, cm von der Mündung tief eingescho- bene Wattepfropf ist durch Einlegen einer feinen Kupferdrahtschlinge ^) Ref. möchte dazu bemerken, dass es ihm bereits vor mehreren .Jahren gelungen ist, in einem l',,,procentigen Agar mit 1 Procent Gelatine, 1 Procent Pepton, \.2 Procent Kochsalz, 5 Procent Glycerin, O'l Procent indigschwefelsaurera Natrium, 1 Procent Traubenzucker ein äusserst üp- piges Wachsthum aller gezüchteter Anaerobien in gewöhnlichen, nicht be- sonders hohen Stichculturen mit Entfärbung des ganzen Nährbodens bis zur Obertiäche zu erlialten. 2) Vgl. Kitasato, Zeitschr. f. Hygiene Bd. VII, p. 225. XII, 1. Referate. 105 D Sorge getragen. Nach Sterilisation wird der Apparat mit ca. 8 cc Gelatine besehiclvt und an 3 Tagen hinter einander wie üblich im Dampf sterilisirt, wobei mehrere solche Gefässe in einem Drahtkorbe stehen, während sowohl Hals wie Ansatzrölirchen des Kölbchens etwas nach oben sehen. [Roth zieht es vor, die Gelatine in diesen Kölb- chen zn sterilisiren und erst nachher wieder zu verflüssigen und zu inticiren; dafür ist nach- her die gleichmässige Ver- theilung der Keime bei der Aussaat in der Gela- tine im Kölbchen schwie- riger. Eef.] Nach dem Inficiren wird die Gelatine in dem Kölbchen auf ei- 1. ner kalten Fläche (Giess- apparat etc.) erstarrt und danach der Wattepfropf (z. des Pfropfenziehers) tief in den Hals eingeschoben. B. mit Hülfe Das Durch- leiten des Wasserstoffs geschieht umgekehrt wie beim KiTASATo'schen Apparat von dem kleinen Röhrchen aus , wobei Roth das Kölbchen umgekehrt senkrecht aufstellt, so dass der Hals nach unten sieht, da- mit der Wasserstoff die schwerere Luft leicht nach unten verdrängen kann. Nach beendig- tem Durchleiten wird der Hals wieder nach oben gekehrt , etwas geschmolzenes Paraffin aufgegossen, dann die Wasserstoff- Zuleitung abgesperrt und der Hals ganz mit Paraffin auf- 2. gefüllt. Nachdem die- ses erstarrt ist, wird auch das gebogene Röhrchen durch Eintauchen in geschmolzenes Paraffin geschlossen. Unter leichtem Erwärmen des Halses resp. Rölirchens lassen sich die Paraffinverschlüsse leicht ent- fernen.^ — Sind die Culturen, wie bei Wasseruntersuchungen, zunächst ') Ref. möchte hier daran erinnern, dass diese Art vun Paraffinver- schlüssen für Bacterienculturen bereits früher von ilim (Centralbl. f. Ba- cteriol. u. Parasitenk. Bd. VI, 1889, No. 15, p. -lU^; vgl. diese Zeitschr. Bd. VII, 18'J(J, p. 78) angegeben sind. Die von Roth vorgeschlagenen Pfropfenzieher sind überflüssig, da einer für alle Kölbchen etc. ausreicht. 106 Referate. XII, 1. ausserhalb des Laboratoriums anzulegen, so bedient sich Roth ähn- licher Kölbcheu, aber ohne das angeschmolzene kleine Röhrcheu, da es leicht abl)richt (Figur 2). Die Durchleitung mit Wasserstotl wird erst nach Rückkehr ins Laboratorium vorgenommen. Sie erfolgt durch einen Gummischlauch g mit angesetztem sterilisirtem Metallröhrchen i?, welches durch den Hals mit dem Wattepfropf zusammen tief in das Kölbchen eingeschoben wird, so dass, während sein oberes mit Watte- pfropf versehenes Gummischlauchende durch den Wattepfropf tixirt wird, die freie Oeffnung am anderen Ende des Kolbchens liegt. Das Röhrclien ist entweder so kurz, dass sein Schlauchende wenig über dem in den Hals des Kolbchens tief eingeschobenen Wattepfropf endet — der Gummischlauch wird dann beim Dichten des Apparats mit Paraffin, noch im geschmolzenen Paraffin vom Röhrchen, welches im Apparat bleibt, abgezogen — oder es wird nach Aufbringen des Paraffins das längere Röhrclien ganz herausgezogen und das da- durch im Pfropfen entstellende Loch durch einen vorher mit einge- legten an einer Kupferdrahtschlinge D befestigten kleinen sterilen Asbestpfropfe geschlossen. Zur Cultur in flüssigen Nährmedien verwendet Roth Kolben, durch deren Wattepfropf eine N-förmig gebogene längere Röhre geht, deren äusserer freier Schenkel an seinem unteren freien Ende kurz hakenförmig umgebogen ist , und die oberhalb dieser Umbiegung eine Kugelerweiterung trägt. Dieser Apparat wird mit der Nähr- lösung sterilisirt , inficirt und sodann durch die Röhre vom äusse- ren freien hakenförmigen Ende aus Wasserstoff' durchgeleitet, wobei das innere Rohrende tief bis auf den Boden des Kolbchens herab- geschoben wird. Nach Einleiten des Wasserstoft's zieht man das in- nere Rohrende wieder aus der Flüssigkeit, dichtet den mit Draht- schlinge armirten Wattepfropf mit Paraffin, taucht das Ende des freien Rohrschenkels in ein Gefäss mit Quecksilber oder Glycerin [noch besser Paraffinum liquidum Ref.] und entfernt den Gummi- schlauch durch Zug. Die Kugelerweiterung, welche gegen Rücktritt von Sperrflüssigkeit in den Apparat bei Abkühlung schützen soll, muss genügend gross sein. Cxapleivski {Königsberg i. Pr.). Beneke , Zur Methodik der G e 1 a t i n e s t i c h c u 1 1 u r (Cen- tralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XIV, 1893, No. 5, 6, p. 174). Beneke schlägt vor , bei Stichculturen den Stich nicht central sondern in der Nähe der Glaswand (eventuell mit einem bajonett- XII, 1. Referate. 107 förmig- lung-ebog-enen Drahte) anzulegen, weil dadurch die mikrosko- pische Betrachtung des Stichs mit schwachen Vergrösserungen er- möglicht wird. Er meint, dass sich diese „Methode" durch Anwen- dung plauparalleler Glasgefässe an Stelle der Röhrclien mit ihrer störenden Krümmung noch verbessern lasse. [Längst ausgeführt und beschrieben von KrÄl bei seinen brillanten Dauerculturen. Ref.] C/,apleivs]:i (Königsbcn/ i. Pr.). Uschinsky, Ueber eine eiweissfreie Nährlösung für p a t h 0 g e n e B a c t e r i e n nebst einigen Bemerkun- gen über Tetanusgift (Centralbl. f. Bacteriol. u. Pa- rasitenk. Bd. XIV, 1893, No. 10, p. 316). UscHixsKY hatte bereits früher^ gewisse pathogene Mikroorga- nismen in einer eiweissfreien Lösung (Wasser l-000"0 ; Glycerin 40 bis 50; Na Cl 5 bis 7; Chlorcalcium 0*1 ; Magnesiumsulfat 0*2 ; Di- kaliumphosphat l'O; Ammonium lacticum 10"0) gezüchtet und dabei gefunden, dass die so gezüchteten Bacterien ihre pathogeuen Wir- kungen nicht verlieren und auch giftige Stoffe produciren. Li wei- terer Verfolgung dieser Versuche gelang es ihm, eine eiweissfreie Lösung zu finden, in welcher Reinculturen von Cholera, Diphtherie, Schweinerothlauf füppiger als in Bouillon) , Peripneumonia bovina, Tetanus, Typhus u. a. ebenso üppig als in Bouillon wuchsen. Die Lösung besteht aus: Wasser lOOO'OO; Glycerin 30 bis 40; NaCl 5 bis 7; Chlorcalcium 0*1; Magnesiumsulfat 0*2 bis 0*4; Dikalium- phosphat 2 bis 2'5 ; Amnion, lacticum (5 bis 7 ; Natrium asparagini- cum 3'4, Filtrate solcher Culturen zeigten bei Diphtherie die gleiche, bei Tetanus fast die gleiche Giftigkeit wie Filtrate gleichaltriger Bouillonculturen. Das Tetanusgift zeigte sich sehr wenig resistent, wurde oft sch(m beim Fällen mit Alkohol zerstört , ebenso bei Ein- dampfen im Vacuum (bei 33 bis 34° C.J. Durch wiederholte Cal- ciumphosphatfällung kann alles Gift niedergerissen werden, scheint aber auch hier theilweise im Niederschlage zerstört zu werden. Um wägbare Giftmengen zu erhalten, musste man viele Liter Flüssigkeit verarbeiten. Uschixsky meint, man könne jetzt nur so viel sagen, dass das Tetanusgift und ähnliche Gifte zu den Proteinkörpern zu gehören scheinen und dass sie mit Fermenten viel Aehnlichkeit haben. Analog den Beobachtungen Loew's," dass die Fermente durch 1) Uschinsky, Arch. de med. experim. 1893, no. 3. -) LoEW, Natürliches System der Giftwirkungen. 108 Referate. XU, 1. Formaldehydeinwirkiing ihre fermentativeii Wirkungen verlieren, be- obachtete UscHiNSKY eine partielle Einbnsse au Giftigkeit bei filtrir- ten Tetanusculturen durch Zusatz von 1 bis 2 Promille Formaldehyd bei 24- bis 36stundenlanger Einwirkung. In Uebereinstimmung mit den Versuchen von Coukmoxt und Doyon ^ konnte er Kaninchen das 40- bis 50fache der zur Erzeugung von Tetanus unbedingt nothwen- digen Giftmenge ins Blut injiciren, ohne dass der Tetanus früher als nach 18 bis 20 Stunden auftrat. Mit dem Blute solcher Thiere, welches im tetanischen Stadium entnommen wurde, gelang es ihm jedoch im Gegensatz zu den genannten Autoren nicht, bei Meer- schweinchen und Fröschen Tetanus oder auch nur eine Ertödtung der Reflexe zu erzeugen. Czapleivski {Königsberg i. Pr.). Tinipe, H., Ueber den Einfluss der Ei weis skörper auf die Reaction der Nährböden (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XIV, 1893, No. 2,5, p. 845). TiMPE studirte die Factoren, durch welche die Reaction unserer Nährböden bedingt wird. Spielen bei derselben einerseits schon die ein- und zweibasischen Phosphate mit (auf deren verschiedene Reac- tion gegenüber Phenolphthalein bereits Petri und Maassen hinwiesen), so macht Tijipe jetzt ferner auf das Verhalten der Reaction der Ei- weisskörper und der den Eiweisskörpern nahestehenden Leimsubstanz aufmerksam. Auf Phenolphthalein reagiren alle die genannten Kör- per sauer. Das Pepton reagirt auf Lakmus alkalisch, auf Phenol- phthalein sauer. Timpe stellt nun die Forderung auf, das ein brauch- barer Nährboden eine bestimmte Acidität besitzen müsse, ,,d. h. er muss neben neutralen zweibasischen Phosphaten zugleich solche Ver- bindungen enthalten, welche auf Phenolphthalein sauer reagiren, und es ist daher selbstverständlich, dass das bis zur Reaction auf den Indicator neutralisirte Nährmedium , welches dann nur zweibasische Phosphate und die Eiweisskörper sowie den Leim in ihrer Verbin- dung mit Alkalien enthält, nicht etwa in diesem Zustande für bacte- riologische Zwecke geeignet ist, sondern nachträglich, d. h. nach dem Filtriren noch eines Zusatzes bedarf, welcher die gewünschte Aci- dität herstellt." ,,Es gelingt auf diese Weise, Nährböden mit einem ganz bestimmten Säuregrade darzustellen, so dass der berechnete ^) CouRMONT et Doyon, La substance toxique qui engendre le tetanos resulte de l'action sur l'organisme recepteur d'un ferment soluble par le bacille de Nicolaier (Öoc. de Biol. 1893, 11 Mars et lU Juinj. XII, 1. Referate. 109 von dem durch iiachherige Titration gefundenen um höchstens 0'5 cc '/jQN.-Säure abweicht, während die auf gewölniliche Weise mittels Lackmus neutralisirten Nährmedien Schwankungen bis zu 10 cc ^j^^ N. in der Acidität aufzuweisen haben." Dementsi^rechend stellt Timpe seine Nährgelatine auf folgende Weise dar: „Die durch Kochen vom Eiweiss befreite Fleischbrühe wird wie gewöhnlich mit 1 Procent Pepton, ^/o Procent Kochsalz und 10 Procent Gelatine versetzt, erst einige Zeit gelinde erwärmt und endlich zum Sieden erhitzt, bis sich die Gelatine vollständig gelöst hat. Die siedendheisse Lösung wird alsdann so lange mit 25procentiger Kalilange versetzt, bis ein Tro- pfen derselben auf einem mit alkoholischer Phenolphthalein-Lösung^ getränkten Stückchen Filtrirpapier einen roth umsäumten Fleck er- zeugt. Eine kleine Probe mit ein paar Tropfen der Phenolphthalein- Lösung im Reagirröhrchen zusammengebracht , muss alsdann eine deutlich rothe Färbung zeigen , andernfalls ist noch so lauge von der Lauge tropfenweise hinzuzufügen, bis die Reaction eintritt. Auf diese Neutralisation ist die grösste Sorgfalt zu verwenden." „Der Niederschlag von Caliumphosphat setzt sich in der so neutralisirten Gelatine rasch zu Boden, und die überstehende Flüssigkeit liltrirt klar und schnell, so dass die Filtration von ein Liter Flüssigkeit in etwa 15 Minuten beendet ist, ohne dass man einen Heisswasser- trichter anzuwenden genöthigt wäre. Von dem klaren Filtrate, wel- ches auf Phenolphthalein noch alkalisch reagiren muss, misst mau ein bestimmtes Volum ab und versetzt dasselbe mit der berechneten Menge einer titrirten Säure, am besten Salzsäure." Für Gholeracul- turen erwies sich am günstigsten ein Zusatz von 16 cc ^/^^ N. -Salz- säure auf 100 cc = 1*6 cc N.-Säure, also IG cc N.-Säure auf ein Liter. Noch bessere Resultate hinsichtlich der Wachsthumsintensität lieferte die Herstellung des Aciditätsgrades nicht durch Salzsäure, sondern durch aequivalente Mengen Mononatriumphosphat (2-208 g Na H, PO^ -|- H, 0 in möglichst wenig heissem Wasser gelöst). Die- ser Aciditätsgrad zeigte sich entsprechend den Beobachtungen anderer Autoren (Eug. Fränkel, Dahmen u. A.) für Cholerabacillen viel gün- stiger als der gewöhnlich durch Neutralisation mit Lackmus erzielte Reactionsgrad , welcher vielfachen Schwankungen unterworfen ist, aber wohl ca. 25 cc ^/^q N.-Säure in 100 cc betragen soll. Timpe's ^) Timpe zieht Phenolphthalein als Indicator vor, weil die Eiweiss- körper und Leimsubstanz darauf sauer reagiren und auch die Phosphate damit eine scharfe Neutralisation gestatten. 110 Referate. XII, 1. Cholera-Gelatine ist also ebenfalls eine stärker alkalisclie, imd zwar um 9 cc ^/jQ N.-Latige auf 100 cc stärker alkalisch als die gewöhn- lich benutzte vorschriftsmässige Kocn'sche Gelatine, welche allein die sogenannten „typischen" Choleracolonien liefert. Der Durchmes- ser der Choleracolonien auf Timpe's Gelatine ist nach gleichen Zeit- räumen und unter sonst gleichen Bedingungen grösser als auf Kocn'scher Gelatine. Bedeutend überlegen zeigte sie sich gegenüber letzterer bei Nachweis der Vibrionen aus älteren (ca. 14 Tage bei 37 °j Bacillenculturen, indem sie die 3- bis öfache Zahl von Colonien gegenüber gleichbehandelten Platten mit KocH'scher Gelatine zur Entwicklung kommen Hess, während bei frischen (bis 6 Tage alten) Cholerabacillenculturen dieser Unterschied nicht zu Tage trat. Es zeigten also diese Versuche in Uebereinstimmuug mit den Resultaten anderer Autoren, dass die nach gewöhnlichem Verfahren ueutralisirte Nährgelatine „zwar zum Nachweis lebenskräftiger Cholerakeime ge- nügt, nicht aber zu dem bereits geschwächter Keime." Ferner macht TiMPE darauf aufmerksam, dass in Bacterienculturen durch eiweiss- artige Spaltungsproducte , welche eben eine bestimmte Acidität be- sitzen, ohne dass eine Spur wirklicher Säure gebildet wird, eine hö- here Acidität bedingt werden kann, wodurch emptindliche Bacterien geschädigt werden können. Bei Cholera besitzen die durch das Wachs- thum derselben producirten Zersetzungsproducte des Pepton einen be- deutend höheren Säuregrad als das Pepton selbst. Sobald hierbei das Aciditätsmaximiim mit 46 cc ^/^q N. erreicht war, hörte das Ba- cterienwachsthum auf, kann aber, wie Schill zeigte, durch Sodazusatz wieder in Gang gebracht werden. Anderseits vermochten auch frische Choleracultureu bei Acidität von 46 cc ^/^^ N. (durch Mouonatrium- phosphat erzeugt) nicht zu wachsen. Während nun Cholera selbst noch auf schwach alkalischen Nährböden zu wachsen vermag, verlangen andere Bacterien wie Typhus, Milchsäure etc. sogar eine stärkere Acidität und werden durch eine geringere Acidität (z.B. die für Cholera günstige Acidität 16) bereits bedeutend gehemmt. Bei der noch geringeren Acidität fi wuchs Typhus kümmerlich. Timpe glaubt daher , dass die Anreicherung von Cholerastühlen etc. in Peptonwasser zum grossen Theil auf die Reactionen zu beziehen ist, und dass man gleiche Erfolge bei entsprechender Neutralisation von Bouillon etc. erhalten würde. Cxapleicslxi {Königsberg i. Pr.). XII, 1. Referate. 111 J). Botcinisches. Klebahu, H., G a s v a c u o 1 e n , ein B e s t a u dt h e i 1 der Zellen der wasserblütebild enden Phykochromaeeen (Flora, 1895, H. 1, 42 pp., 8^). Von P. Richter waren in den Zellen von Gloiotrichia echinu- lata unter dem Mikroskop röthlicli erscheinende Inlialtskörper beob- achtet und für Schwefel angesehen worden. Verf. zeigt nun aber, dass es sich bei diesen Körpern jedenfalls nicht um Schwefel han- deln kann; es geht dies schon daraus hervor, dass die genannte Alge nach einer von U. Hausmann auf Veranlassung des Verf. aus- geführten Untersuchung keine analytisch nachweisbaren Mengen von freiem Schwefel enthält. Nach den Untersuchungen des Verf. haben wir diese Körper als Gasvacuolen anzusprechen ; sie zeigen hier- nach folgende Reactionen : Sie verschwinden fast momentan in Alko- hol, starker Salz-, Essig- und Pikrinsäure, langsamer in verdünnten Säuren ; in Glycerin lösen sie sich innerhalb einiger Tage ; ohne Einwirkung auf dieselben waren dagegen Kalkwasser, Ammoniak, Jodjodkalium , Sublimat und Osmiumsäure. Besonders zu beachten ist, dass die betreffenden Körper durch Druck vollständig zum Ver- schwinden gebracht werden können; es genügt, mittels einer starken Nadel einen sehr kräftigen Druck auf das Deckglas auszuüben, um in den in der Umgebung der Druckstelle befindlichen Algen die Körper sofort zum Verschwinden zu bringen. Dass die Körper einen geringeren Brechungsindex als Wasser besitzen, schliesst Verf. daraus, dass sie bei mikroskopischer Beob- achtung röthlich erscheinen und namentlich bei hoher Einstellung einen dunkeln Rand zeigen. Dass es sich bei den fraglichen Körpern nicht um eine wässe- rige Lösung handeln kann, geht zunächst daraus hervor, dass die Körper nach der Uebertragung in eine plasmolysirende Lösung ganz unverändert bleiben. Werden ferner Algen nach dem Austrocknen in Xylol, Canadabalsam oder dergl. übertragen, so sind die Körper noch in der gleichen Weise sichtbar. Derartige Präparate lassen sich beim Einschluss in stark eingedickten Canadabalsam beliebig lange conserviren. Ueber die Zusammensetzung des in den Vacuolen enthaltenen 'o 112 Referate. XII, 1. Gases lassen sich zur Zeit noch keine zuverlässigen Angaben macheu. Dafür, dass es nicht Kohlensäure ist, spricht der Umstand, dass Kalkwasser völlig ohne Wirkung auf die Alge bleibt; da Verf. ferner beobachtete , dass ammoniakalische PyrogalloUösung die Vacuoleu nicht verändert, scheint auch Sauerstoff ausgeschlossen. „Bemerkens- wert erscheint, dass Säuren so leicht (^Ausnahme einprocentige Os- miumsäure), Basen dagegen sehr wenig auf die Vacuolen einwirken; doch dürfte es wohl verfrüht sein, daraus zu schliessen, dass die Vacuolen ein Gas von basischen Eigenschaften (wie Ammoniak, Me- thylamin oder dergl.) enthalten. Am nächsten liegt es offenbar, an atmosphärische Luft oder an blossen Stickstoff zu denken. Wenn man einen zum Auspressen des Gases geeigneten Apparat construirte, dürfte es immerhin möglich sein, dieser Frage auf dem Wege der Gasanalyse näher zu treten, da die Alge von Zeit zu Zeit in beliebig grossen Quantitäten zu haben ist." A. Zimmermann {Jena). Küster, W. von, Die Oelkörper der Lebermoose und ihr V erhält ni SS zu den Elaioplasten (Inauguraldiss., Basel 1894. 43 pp. m. 1 TU.). Durch Behandlung mit Cyanin in 50procentiger alkoholischer Lösung gelang dem Verf. der Nachweis der Oelkörper bei Pellia epiphylla u. A., für die Pfeffer das Fehlen der Oelkörper angiebt. Deutliche Oelreactionen erhielt Verf. auch mit Akannatinctur in 50- procentiger alkoholischer Lösimg und mit Osmiumsäure; bei den Mar- chantien, die Gerbstoff' in den Oelkörpern enthalten, wurde derselbe durch längeres Kochen der Schnitte mit Wasser entfernt, und dann erst die Osmiumsäure zugesetzt. Die Angabe Wakker's^ dass die Oelkörper stets im Plasma liegen, wurde durch anormale Plasmolyse mit 25procentiger Eosin-haltiger Salpeterlösung bestätigt; 20proceutige Salpeterlösung erzeugte in den meisten Fällen normale Plasmolyse, und bei den Marchantien konnte sogar mit 25procentiger Salpeter- lösung nur normale Plasmolyse erhalten werden. Ferner konnte Verf. den Nachweis liefern, dass die von Pfeffer u. A. beobachteten, angeblich aus Proteinstoffen bestehenden Hüllen der Oelkörper ein durch die angewandten Reagentien erzeugtes Kunst- product darstellen. Wenn mit Chromsäure fixirte Blätter von Radula in die oben genannte Cyaninlösung gebracht wurden, entstanden nur ganz dünne Hüllen, und es liess sich dann eonstatiren, dass die Oel- 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. VI, 1S89, p. 111. XII, 1. Referate. 113 tröpfclien in eine sehr schwach gefärbte Substanz eingelagert waren. Besonders deutliche Bilder erhielt Verf., wenn er in 1.5 bis 20 cc öOprocentigen Alkohols einen Tropfen einer in ÖOprocentigem Alkohol gesättigten Gentianaviolettlösung brachte, und die in Osmiumsäure fixirten Objecto während 20 Stunden in dieser Lösung beliess. Eine Hülle Avar dann überhaupt nicht zu sehen , während die schwarz- braunen Oeltröpfclien in eine schön violett gefärbte Grundmasse ein- gelagert waren. Eine Isolirung dieses Stromas ist Verf. in keinem Falle gelungen , weil die Lösungsmittel für die Oeltröpfclien immer die Grundsubstanz unkenntlich machen. Mit den gewöhnlichen Pro- teinreactionen wurden auch keine positiven Eesultate erhalten. Die Bildung der Hüllen, die als Niederschlags- oder Gerinnungs- membranen gedeutet werden, kann durch verschiedene Reagentien (70- bis 80proceutigen Alkohol, 2procentige Kalilauge, Eisessig) sowie auch durch massigen Druck auf das Deckglas hervorgerufen werden. Die von Pfeffer als eingeschachtelte Hüllen bezeichneten Bildungen erzeugte Verf. in der Weise , dass er zuerst durch .50procentigen Alkohol die gewöhnlichen Hüllen zu Stande brachte und gleich darauf absoluten Alkohol einwirken Hess 5 der verdünnte Alkohol erzeugt dann eine Hülle , löst aber das Oel relativ langsam , und der Rest des Stromas bildet um den Oeltropfen dann wieder eine Hülle , die nach dem Weglösen des Oels mit absolutem Alkohol zurückbleibt. Die Hüllen geben nur undeutliche Protei'nreactionen, färben sich aber mit Jod, Hämatoxylin, Fuchsin und Cyanin, am besten jedoch mit Gentianaviolett-Methyleosin (20 Tropfen einer gesättigten Methyl- eosinlösung in ÖOprocentigem Alkohol und ein Tropfen einer gleichen Lösung von Gentianaviolett in 15 bis 20 cc .ÖOprocentigem Alkohol). Durch Behandlung mit Osmiumsäure und Schwefelsäure konnte Verf. schliesslich constatiren, dass die kleineu, stark lichtbrechenden Kügelchen , die öfters in ganz jungen Blättchen zu sehen sind , in keiner genetischen Beziehung zu den Oelkörpern stehen ; dieselben entstehen vielmehr erst im dritten bis fünften Blättchen von der Scheitelzelle aus gerechnet, und zwar ganz plötzlich als in der Licht- brechung vom übrigen Inhalte sich unterscheidende , unregelmässig construirte Gebilde, die erst später von Osmiumsäure gebräunt wurden. B. Lidforss (Lund-Jena). GrüSS, J., Die Diastase im Pflanzenkörper (Ber. d. Deut- schen Botan. Gesellsch. Bd. XIII, 189.5, p. 2—13). Zum mikrochemischen Nachweis der Diastase bringt Verf. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 1. 8 114 Referate. XII, 1. die zu untersuchenden Objecte zunächst in eine alkoholische dunkel- braune Lösung von Guajak-Harz, die keinen Aether enthalten darf. Hierdurch wird die etwa vorhandene Diastase, durchtränkt mit Gua- jak, gefällt. Bringt man dann die Objecte nach dem Abduusten des Alkohols in eine „mehr oder weniger verdünnte" Lösung von Wasser- stoffsuperoxyd, so wird der Diastase-Niederschlag prächtig blau ge- färbt und in Wasser unlöslich. Als Einbettungsmittel zur längeren Conserviruug derartiger Präparate ist Glycerin nicht geeignet, weil in diesem die blaue Farbe alsbald verschwindet; dahingegen konnte Verf. zu diesem Zwecke flüssiges Paraffin sehr gut verwenden. Die in dieses einzubettenden Präparate werden vorher getrocknet und zur Entfernung der Luftblasen etwas in dem Paraffin erwärmt. Bei manchen Objecten (Stärkekörnern, Keservecellulose etc.) erhielt Verf. auch mit Canadabalsam günstige Resultate, aus denselben muss aber der Aether zuvor entfernt werden. Bei allgemeiner Anwendung der Guajak-Reaction ist jedoch Vor- sicht geboten, da es Körper giebt, welche die Sanerstoft-Üebertragung in stärkerem Maasse als die gewöhnliche Diastase bewirken. So be- obachtete A'erf. an einer dünnen Scheibe einer ruhenden Kartoffel- knolle, die in Guajak-Lösung übertragen war, dass sich nach kurzer Zeit das Knospengewebe und die der Korkschicht angrenzenden Zel- len blau färbten. Aehnliches beobachtete er auch noch bei ver- schiedenen Keimlingen; er muss es aber zur Zeit noch unentschie- den lassen, welche Körper in diesem Falle Sauerstoff übertragend wirken. Bei anderen Objecten wird durch die gleichzeitige Anwesenheit von anderen Stoften die Guajak-Reaction verhindert. So konnte Verf. im Blatt von Cyclameu europaeum in den chlorophyllhaltigen Zellen keine Diastase nachweisen und auch in den Gefässbündeln nur eine sehr unbedeutende Menge. Dass dies negative Resultat auf die An- wesenheit von die Reaction verhindernden Stoffen zurückzufüliren ist, wird dadurch wahrscheinlich, dass auch bei einem alkoholischen Aus- zuge der Blätter, dem Diastase zugesetzt war, durch Guajak- Was- serstoffsuperoxyd keine Bläuung hervorgerufen wurde. A. Zimmermann {Tübi?i(/c)i). Hllie, L., On some protein crystaUoids and their pro- bable r e l a t i () n t o t h e n u t r i t i o n o f t h e p o 1 1 e n - tube (La Celhile. t. XI, 1895, p. 83—92 m. 1 Tfl,). Verf. erhielt bei ihren Untersuchungen die besten Resultate mit XII, 1. Referate. 115 einem zuerst von Mann benutzten Fixirungsgemisch, das aus 100 cc einer heiss gesättig-teu Lösung von Sublimat ('12procentig) in 0*75- procentiger Kochsalzlösung, 1 g Pikrinsäure und 1 g Tannin be- steht.^ Als weniger günstig erwies sich eine concentrirte Lösung von Sublimat und Pikrinsäure in absolutem Alkohol. Noch weniger gut gelangen die späteren Färbungen bei einfacher Alkohol-Fixinmg. Zur Färbung benutzt Verf. ein Gemisch von 35 cc einprocen- tiger Methylblaulösung in destillirtem Wasser, 45 cc einprocentiger wässeriger Eosinlösung und 100 cc destillirtem Wasser. In diesem Gemisch bleiben die Mikrotomschnitte 24 Stunden, dann werden sie in Wasser umgeschwenkt, mit Alkohol entwässert imd in ein Ge- misch von 30 cc Alkohol und 4 Tropfen einer einprocentigen alko- holischen Natronhydratlösung übertragen. Sind sie in diesem rost- farben geworden , so werden alle Spuren von- Natronhydrat durch Alkohol entfernt, dann wird eine Minute lang in gewöhnlichem Wasser umgeschwenkt, 2 Minuten lang in leicht mit Essigsäure angesäuertes Wasser gestellt, entwässert, mit Xylol (nicht mit Nelkenöl!) aufge- hellt und schliesslich in Balsam eingeschlossen. Ein Vergleich mit der vom Ref. empfohlenen Säurefuchsinfär- bung zeigte, dass beide Methoden zu gleichartigen Resultaten führen, wegen der grösseren Präcision der Färbung giebt aber die Verf. der obigen Methode den Vorzug. ^4. Zünmerniann [Jena). Peiizig, 0. , La f 0 r m a 1 i n a c o m o 1 i q u i d o c o n s e r v a t o r e dei preparati vegetali [Das Formalin als Con- s e r v i r u n g s f 1 ü s s i g k e i t für pflanzliche Präpa- rate] (Malpighia 1894. — SA. G pp. 8*^). Das zuerst 1869 von Hofmanx im gasförmigen, von Kekule 1892 im flüssigen und festen Zustande hergestellte Formaldehyd (C H.-j 0) ist farblos als Flüssigkeit, weiss als fester Stoff, von eigen- thümlichem Geruch. Eine 40procentige wässerige Lösung wird meist Formalin oder Formol genannt, dient auch als Desinfectionsmittel, wird aber in neuerer Zeit zu Conservirungszwecken für naturgeschicht- liche Gegenstände in ausgedehntem Maasse augewandt. Der zur Conservirung pflanzlicher Organe meist verwandte, ver- dünnte Alkohol entfärbt grüne Theile und lässt das ganze Präparat schrumpfen. Nachtheile, welche bei Anwendung des Formaldehydes nicht eintreten. Da letzteres auch sehr verdünnt und im dampf- ') Vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 480. jl(3 Referate. XII, 1. förmigen Zustande ein vorzügliches Autisepticum ist, so genügt es bereits, wenn die zu conservirenden Präparate in ilirem Glase nur theihveise von dieser Flüssigkeit bedeckt sind. Am besten wendet man die 40procentige Lösung (von Schering) an, mit der doppelten oder 2^/0 fachen Menge destillirten Wassers verdünnt. In dieser Lösung hielt Verf., dem directeu Sonnenlichte ausgesetzt, die PÜanzen- priiparate 9 Monate lang ohne die geringste Veränderung „und die verschiedenen Pflauzenorgane scheinen, so behandelt, gleichsam noch völlig frisch zu sein". Die Gläser müssen aber hermetisch ver- schlossen sein. Etwas stärkere Lösungen härten die Organe fast ebenso schnell als Alkohol, auch das Protoplasma, welches auf diese Weise lixirt werden kann ohne zu conguliren. Solche Präparate eignen sich vortrefflich für histologische Studien, denn sie werden nicht so brüchig als in Alkohol, sondern bewahren ihre Turgescenz ; nur sehr zarte Gebilde, wie Petalen, werden etwas schlaff. — Ein weiterer grosser Vortheil des Formalins ist der, dass pflanzliche Farben relativ gut erhalten bleiben, vor allem das Chlorophyll und das Anthocyan. So hat Verf. seit 9 Monaten Beeren von Ardisia, Scheiden von Arisema, grüne Blätter mit gutem Erfolg conservirt, nur violette oder blaue Blüten ändern ihre Farbe etwas. Die For- malinlösung färbt sich gar nicht, die Objecte bleiben folglich in ihren Gläsern gut sichtbar, nur Pflanzen mit grossem Gerbstoffgehalt färben sie bräunlich, und es bilden sich später gefärbte Niederschläge. In letzterem Falle muss mau die Flüssigkeit nach längerer Zeit einmal wecliseln. — Endlich macht Verf darauf aufmerksam, dass das Formaldehyd für Reisezwecke sehr bequem ist. Führt man 20 g der festen Substanz mit sich, so kann man 50 Liter der Conservirungs- fiüssigkeit ansetzen; der Preis ist ein massiger, ein Liter der ScHEiiiNG'scheu Flüssigkeit kostet etwa 7 Mark. — Weitere Ver- suche über die Conservirung getrockneter HerbariumpHauzen mit Formalin stellt Verf. in Aussicht. Behrens. E. llineralofj Isch- Geolog isches, Referent: Professor Dr. R. Brauns in Oiessen. Kehren«, H., Anleitung zur mikrochemischen Analyse. Hamburg u. Leipzig (Voss.) 1895. Zu den Werken von K. Hausuofer, Klement und Renard, und XII, 1. Referate. 117 Streng, iu denen die mikrocliemisclie Analyse theils für sich allein, tlieils zugleich mit anderen Untersuchungsmethoden behandelt wird, tritt das vorliegende Werk als eine sehr willkommene Ergänzung hinzu, um so mehr als das vortreif liehe Buch von Klement und Renard seit Jahren vergriifen ist und noch keine neue Auflage er- lebt hat. Das Werk zerfällt in zwei Theile , in dem ersten werden die Methoden auseinander gesetzt und die Reactionen mitgetheilt, im zwei- ten Theil wird die Anwendung mikrochemischer Reactionen für die Untersuchung gemengter Verbindungen gelehrt. Nach einer kurzen historischen Uebersicht wird kurz Ziel und Methode der mikrochemischen Analyse erläutert, der Apparat er- klärt, die nöthigen Reagentien werden aufgezählt und die Beschaften- heit, in der sie anzuwenden sind, wird mitgetheilt und darauf wer- den die charakteristischen Reactionen von 54 Elementen beschrieben. Gegenüber den in den oben genannten Werken mitgetheilten Reac- tionen sind hier manche neue eingeschaltet, andere dagegen fortge- lassen. Da Gründe für die Auslassimg nicht mitgetheilt werden, lässt sich nicht entscheiden, inwieweit sie gerechtfertigt ist; so hat Ref. sich vergeblich gefragt, warum die Fällung von Baryumsalzen mit Ferrocyankalium keine Berücksichtigung gefunden hat. Die Ab- bildungen der Reactionsproducte stehen an Schönheit, Klarheit und Zahl hinter denen, die Haushofer und Klement und Renard ge- geben haben, zurück. In einer kurzen Uebersicht am Schluss des Abschnitts werden für jedes Element noch einmal die charakteristi- schen Reactionen mit Angabe ihrer Empfindlichkeit zusammengestellt. Bei dem Versuch, für den zweiten Theil einen allgemeinen Gang der mikrochemischen Untersuchimg gemengter Substanzen auszuar- beiten, machte sich bald die Ueberzeugung geltend, dass ein solches Unternehmen nicht durchzuführen sein würde. Der Verf. hat sich demgeraäss auf eine kurzgefasste Anleitung zur Trennung der wich- tigeren Elemente beschränkt, und das Hauptgewicht auf die Anwen- dung zur Untersuchung von Gesteinen und Legirungen gelegt. Ein- zelne Gruppen von seltenen Elementen werden in einem Schlussca- pitel abgehandelt. So bringt der zweite Theil zuerst eine Anleitung zu einem systematischen Gang der Untersuchung, daran schliesst sich die Anwendung der mikrochemischen Methode auf die Untersuchung von Wasser, Untersuchung von Erzen und Aufsuchimg von Edelme- tallen , mikrochemische Untersuchung von Gesteinen , Untersuchung von Legirungen, Untersuchung einiger Verbindungen mit seltenen Er- 118 Referate. XII, 1. den. Bei der üiitersuchuug der Gesteine findet aucli die Färbmethode gebülirende Berücksichtigung, durch die sich namentlich eine durch Säuren bewirkte Zersetzung von Silicaten nachweisen lässt, indem bei ihrer Zersetzung Kieselsäure zurückbleibt, die basische Theer- farbstoffe absorbirt und zurückhält. Als Farbstoff wird besonders Malachitgrün empfohlen, da dieses im Gegensatz zu Fuchsin Aveder durch das Licht noch durch den Canadabalsam verändert wird. Bei dieser Reichhaltigkeit bedarf das Werk keiner besonderen Empfehlung; es wird sich bald allen Mikroskopikern, die sich mit der Untersuchung anorganischer Stoffe befassen, als ein werthvolles Hilfsmittel erweisen und wird wohl auch dazu beitragen, dass die Chemiker, die sich der mikrochemischen Methode noch nicht bedie- nen, allmählich deren grosse Vorzüge kennen lernen und an der weiteren Ausbildung der Methode beitragen helfen. E. Brauns. '& Cohen, E., M e t e o r i t e n k u n d e , H e f t I. U n t e r s u c h u n g s m e - thoden und Charakteristik der Gemengtheile. ■ Stuttgart 1894. Während wir durch die Photographien-Sammlung von G. Tscher- MAK mit der mikroskopischen Beschaffenheit der Meteoriten und durch die von A. Brezina und E. Cohen mit ihrer Structur und minerali- schen Zusammensetzung liekaimt gemacht worden sind, fehlte es bis- her an einem Werk, in dem Alles das, was wir über die Meteoriten wissen, aus der umfangreichen und sehr zerstreuten Literatur über- sichtlich und kritisch zusammengestellt wäre. Das Werk, von dem uns jetzt der als einer der besten Meteoritenkenner bekannte Ver- fasser das erste Heft bietet, wird diese Lücke auf lange Zeit hinaus ausfüllen. Das ganze Werk soll in einzelnen Heften erscheinen, von denen jedes ein möglichst abgeschlossenes Gebiet behandelt und ein selbständiges Werk für sich bildet. Es sind so in Aussicht genom- men: Untersuchungsmethoden und Gemengtheile der Meteoriten — Structurverhältnisse, Gestalt, Grösse, Oberflächenbeschaft'enheit, Clas- sification — Steinmeteoriten — Eisenmeteoriten — Fallphänomene und Hypothesen, welche über die Natur der Meteoriten aufgestellt sind — Jjitcraturnachweis. Das vorliegende, allein mehr als 21 Druckbogen umfassende Heft behandelt (p. 3 — 33) die chemischen und mineralogisch-petrographi- schen Untersuchungsmethoden und enthält vor allem eine sehr ausführ- liche Beschreibung der Gemengtheile (p. 33 — 322). Der Beschrei- Imng eines jeden Gemengtheiles wird eine vollständige Literaturüber- XII, 1. Referate. 119 sieht, und tleii länger bekannten ein kurzer historiselier üeberblick vorangescliickt ; dann wird mitgetheilt, was über die Form, Structur, chemisclie Zusammensetzung und Verbreitung eines Gemengtheils in den Meteoriten bekannt ist und eventuell die Versuche über künst- liche Darstellung der Mineralien mit Rücksicht auf ihr Vorkommen in den Meteoriten angeführt. Die Sorgfalt , mit der der Verf. die weit zerstreitten Notizen gesammelt und kritisch gesichtet hat, ist geradezu staunenswerth , und es ist zu wünschen, dass es ihm ge- lingen möge, die ül>rigen Hefte in gleicher Vollendung diesem ersten folgen zu lassen. R. Brauns. Weinschenk, E., Beiträge zur Petrographie der öst- lichen C e n t r a 1 a 1 p e n s p e c i e 1 1 des G r o s s - V e - n e d i g e r - S t 0 c k e s (Abhandl. der k. Bayer. Acad. d. Wiss. II. Cl. Bd. XVIII Abth. .3, 1894). I. Über die P e r i d o t i t e und die aus ihnen her- vorgegangenen Serpentingesteine. Genetischer Zusammenhang derselben mit den sie begleitenden Minerallagerstätten. Auf Grund von mikroskopisch-petrographischen und geologischen Untersuchungen kommt der Verf. zu einer Ansicht über die Entste- hung von Serpentin und Serpentingesteinen, die mit der bisherigen namentlich durch Justus Roth begründeten Ansicht in directem Widerspruch steht. Während man hiernach bisher annimmt, dass der Serpentin ausnahmslos ein secundäres Mineral ist und entstanden hauptsächlich durch Verwitterung von Magnesiasilicaten (Olivin, Pyr- oxen etc.) , ist der Verf. zu der Anschauung gekommen , dass der Serpentin gleichzeitig mit Olivin und anderen Mineralien aus einem Magma krystallisirt sei; neben solchem primären Serpentin enthalten die Gesteine aber auch unzweifelhaft secundären, der aus Olivin durch Verwitterung entstanden ist. Die untersuchten Gesteine sind Serpentingesteine , von denen angegeben wird, dass sie nicht als Glieder der krystallinischen Schiefer, sondern als Intrusivgesteine anzusehen seien, deren Magma aus der Tiefe emporgestiegen , in die Schichtfugen und Hohlräume zwischen die Schiefer eingedrungen und hier unter Erzeugung von Contacterscheinungen erstarrt sei. Im frischesten Zustand besteht das Gestein in der Hauptmasse aus Olivin und blättrigem Serpentin (Antigorit), daneben tritt ein Chromspinell und ein Pyroxen von den Eigenschaften des Diallags auf. In dem Gestein von den Todten- 120 Referate. XII, 1. köpfen im oberen Stiibaclitlial , das als Beispiel dienen mag , er- scheint der Olivin oft vollständig frisch, bildet eckige oder gerun- dete Körner und ist ziemlich reich an Einschlüssen von Chrom- spin eil; dieser, der auch für sieh an dem Aufbau des Gesteins theilnimmt, findet sich dann in grösseren, gerundeten, zum Theil zerfetzt aussehenden Krystallen, die eine deutliche Spaltbarkeit nacli dem Oktaeder erkennen lassen. Der Diaila g bildet grössere Ein- sprenglinge, an Avelchen Spaltbarkeit nach dem Prisma und den beiden Pinakoiden beobachtet wird , enthält häufig ausserordentlich massenhaft stäbchenförmige , opake Einschlüsse parallel den Spalt- rissen, sowie kleine Oktaeder des Chromspinells ; hin und wieder ist Zwillingslamellirung zu beobachten. Durch Zunahme des Diallags geht das Olivingestein (Peridotit) allmählich in ein Pyroxengestein (Pyroxenit) über. Der Antigorit ist in grossen, wohlausgebildeten Tafeln vorhanden, mit den bekannten optischen Eigenschaften dieses Minerals. Die interessanteste und, wenn keine falsch gedeutete Be- obachtungen vorliegen , allerdings sehr auffallende Erscheinung ist die Art des Auftretens des Antigorit und sein Verhältniss zum Oli- viu, das als eine regelmässige Verwachsung von Anti- gorit und Olivin gedeutet wird. Die Krystalle von Olivin er- scheinen wie zerfetzt durch scharf hindurchschneidende, einheitlich ausgebildete und ungewöhnlich grosse Tafeln von Antigorit, welche stets genaue Orientirung nach krystallographischen Flächen des Oli- vins zeigen. Weil die Antigorittafeln im frischen, unzersetzten Oli- vin auftreten, der durch sie in kleine, scharfeckige, vollständig klar durchsichtige Fragmente zerlegt wird, und weil sie sich niemals auf den Spaltflächen des Olivins oder an den Grenzen der einzelnen Olivin- körner angesiedelt haben, werden Olivin und Antigorit als gleichzeitige Bildungen und als gleichwerthige Gesteiusbestandtheile angesehen. Die Umbildung dieses Gesteins zu Serpentin geht in der "Weise vor sich, dass sich sowohl an den primären Tafeln des Antigorit als auch auf den Spaltrissen, auf Klüften und auf den Grenzen der einzelnen Mineralkörner secundäre Antigoritsubstanz absetzt, welche zumeist ein schuppiges Aggregat darstellt. Durch das Ueberhand- nehmen des Umwandlungsproductes wird der Olivin in kleinste , un- regelmässig rundliche Partikel zertheilt , welche in Folge der hohen Lichtbrechung trüb bis undurchsichtig erscheinen, und verschwindet endlich ganz. Die „(iitterstructur", diese für Antigoritserpentinc so ausserordentlich charakteristische Erscheinung, ist dabei bedingt durch die ursprüngliche regelmässige Verwachsung des Olivins mit XII, 1. Referate. 121 dem Antigorit. Daneben treten auch Serpentine mit Maschenstructnr auf, nämlich dann, wenn sich statt des blättrigen Antigoritserpentins faseriger Chrysotilserpentin gebildet hat. Als weitere Mineralien linden sich in den Umwandluugsproducten dieser Gesteine: Tremolit, Talk, Magneteisen, Schwefelkies und rhomboedrische Carbonate. Da diese Olivingesteine nach Ansicht des Verf. vor anderen bisher bekannten dadurch ausgezeichnet sind, dass in ihnen Anti- gorit als primäres ^Mineral auftritt, so giebt er ihnen einen beson- deren Namen und nennt sie nach dem Fundort Stubachite. Die Contactgesteine an der Grenze von Serpentin und seinem Nebengestein sind meist grobkörnige Kalke mit Silicaten. Das ursprüngliche Gestein soll ein magnesiahaltiger Kalkspath ge- wesen sein, der rundliche Quarzkörner, oft mit Anhäufungen von amorphem Kohlenstoff, grössere Individuen von Muscovit, sowie win- zige sericitartige Schüppchen eingeschlossen enthielt. Die Silicate sind: Chlorit, Diopsid , wahrscheinlich Zoisit, untergeordnet Titanit. Ferner treten dichte Granat- und Vesuvianfelse von hornsteinartiger Beschaffenheit auf, die bald vorwiegend aus Granat, bald aus Dio- psid und Epidot mit eingewachsenen grösseren Diallagkrystallen, oder auch aus Vesuvian mit Diopsid , Epidot und Chlorit bestehen. Der Granat ist aus dem Diallag hervorgegangen (wäre also kein Con- tactmiueral) , dessen Umwandlung in Granat mit wenig Chlorit und Diopsid sich verfolgen lässt. ^ An anderen Orten, besonders im Ser- pentin des Rothenkopf und Ochsner, treten auf Hohlräumen schön krystallisirte Mineralien: Epidot, Vesuvian, Granat, Diopsid, Magnetit, Titanit und andere auf. Ausser diesen Mineralien, die als Contact- l)ildungen aufgefasst werden, treten auf Klüften und Adern des um- gewandelten Gesteins Neubildungen auf, die zum Theil sonder- barer Weise aus denselben Mineralien bestehen wie das ursprüng- liche Olivingestein, nämlich aus Olivin, der Chromspinell eingewach- sen enthält imd mit Antigorit verwachsen ist, gerade wie in dem ursprünglichen Gestein. Makroskopisch erscheinen die Neubildungen wie die Olivinbomben der Basalte , und erst unter dem ^Mikroskop ist ihre Zusammensetzung zu bestimmen. Häufiger kommt auf diesen Klüften Olivin in Kalkspath eingewachsen vor und bildet dann pris- matische , oft schöne und grosse Krystalle. 1) Diese Umwandlung scheint grosse Aehnlichkeit zu haben mit der vom Ref. beschriebenen Verwitterung des Augit (in Palaeopikrit) zu Gra- nat, Chlorit und Tremolith (Zeitschr. d. Deutschen Geol. Gesellsch. Bd. XL, 1888, p. 477). 122 Referate. XII, 1. Für die Entstehung der hier beschriebeneu Oliviu-Antigoritge- steine und der Neubiklungen der Nebengesteine giebt der Verf. folgende Erklärung : „Diese ursprünglichen , wasserhaltigen , wenig leichtflüssigen Schmelzmassen wurden in Hohlräume eingepresst , welche durch die Aufstauung des Gebirges , durch Klatfen der Schichtfugen der Schiefer sich gebildet hatten , und erstarrten dort als Tiefengesteine und unter der hohen Spannung der gebirgsbildenden Kräfte zu einem meist regelmässig verwachsenen Aggregat von Olivin und Antigorit, wobei vermuthlich der ganze Wassergehalt des ursprünglichen Mag- mas zur Bildung des Antigorits aufgebraucht wurde. Das verfer- tigte Gestein erlitt nun durch die fortdauernden Einflüsse der Ge- birgsfaltung eine innere Zermalmung, wodurch es ermöglicht wurde, dass die der Intrusiou folgenden Exhalationen von Dämpfen und Gasen das ganze Gestein gleichmässig durchdrangen und mehr oder weniger vollständig von der Tiefe aus in Serpentin umwandelten. In diese so veränderten Gesteine ergossen sich überhitzte Lösungen, als die letzte Bethätigung der vulcanischen Kräfte ; diese Lösungen führten zum Tlieil vorherrschend Magnesiasilicate , welche sie bei der fortdauernden starken Spannung auf den Klüften in Form von Olivin und Antigorit in regelmässiger Verwachsung absetzten , oder aber sie enthielten neben diesen in grösserer Menge Thonerde und Kalk , und gaben nun eiuestheils zu Absätzen von Kalkthonerde- und Kalkmagnesiasilicaten Anlass, anderntheils aber veränderten sie auch das umgebende Gestein dieser Gänge in weitgehender Weise zu körnigen bis dichten Aggregaten derselben Mineralien. Der Ab- schluss all dieser umwandelnden und mineralbildenden Vorgänge er- folgte indess noch vor der Vollendung der Gebirgsfaltung , und die beginnende Erosion fand die Peridotite und Serpentine der östlichen Centralalpen mit ihren Minerallagerstätten in derselben Ausbildung vor, wie sie uns heute erhalten sind." II. U e b e r das g r a n i t i s c h e C e n t r a 1 m a s s i v und die Beziehungen zwischen Granit und G n e i s s. Der Centralkern des Gross -Venediger -Stockes ebenso wie dei- des Zillerthaler Hauptkammes wird von einer Reihe intrusiver Ge- steine gebildet, welche unter dem Namen' „C entralgranit" zu- sammengefasst werden. Die Gesteine sind im Centrum der Massive stets richtungslos körnig ausgebildet , lassen aber auch hier häufig die Einwirkungen des Gebirgsdruckes auf das Deutlichste erkennen. Gegen die Raudzonen zu treten schiefrige Varietäten auf, deren XII, 1. Referate. 123 Ausbildung- theils auf eine primäre Parallelstructur , tlioils auf eine secundäre Schieferung zurüekzufiiliren ist. Charakteristisch für den Centralgranit ist das häufige Vorkommen rundlicher, basischer Putzen, paralleler Systeme feiuverzweigter aplitischer Gänge , welche oft in Verbindung mit pneumatolytischen Mineralgängen stehen, sowie brei- ter stumpfer, basischer Gänge. Die als Centralgranit zusammengefassten Gesteine sind nur sel- ten echte Zweiglimmergranite , häufiger Plagioklas - reiche Biotitgra- nite , welche in echte Tonalite übergehen. Sie besitzen in ihrer richtungslos körnigen Form granitische Structur, welche aber oft durch eine secundäre Zertrümmerung verdeckt wird. Die minera- lische Zusammensetzung dieser Gesteine ist ziemlich complicirt, man beobachtet Quarz , Orthoklas , Plagioklas , Biotit , Muscovit , Chlorit, Zoisit, Epidot, Orthit, Granat, Zirkon, Apatit, Kalkspath, Schwefel- kies , Magneteisen , Rutil und Titaneiseu , die in den meisten Varie- täten alle zusammen vorhanden sind. Für alle diese Mineralien er- giebt sich nach der Meinung des Verf. aus der mikroskopischen Untersuchung der Gesteine, dass sie als primäre Gemengtheile des Centralgranits anzusehen sind, und dass die ungewöhnlichen Bestand- theile weder einer Verwitterung noch auch einer dynamometamorphen Umbildung ihre Entstehung verdanken. Als Beweis dafür, dass diese Mineralien als primäre zu betrachten seien, wird angeführt, dass ein Kalkspathrhomboeder als Einschluss in Quarz, dass kleine Krystalle von Zoisit , Epidot , Biotit , Muscovit und Granat in frischem Feld- spath (Plagioklas), diese selben Mineralien mit Orthit, Titanit und anderen in Biotit auftreten und mit dem Biotit oft Chlorit verwach- sen ist , in dem dann dieselben Einschlüsse auftreten wie im Biotit. Dass diese Mineralien , die bisher nur als secundäre Bildungen be- kannt sind, als primäre entstehen konnten, versucht der Verf. durch die Annahme zu erklären , dass das Magma bei seiner Erstarrung unter den ungewöhnlich hohen Spannungsverhältnissen des sich zu- sammenfaltenden Gebirges gestanden habe und deswegen durch den Gebirgsdruck in besonders hohem Grade zusammengepresst worden sei. R. Brauns. Brögger, W. C, Die Eruptivgesteine des Kristiauia- gebietes. I. Die Gesteine der Grorudit-Tin- g u a 1 1 - S e r i e (Videnskabsselskabets Skrifter I. Mathema- tisk-naturw. Klasse, 1894, Xo. 4, Kristiania). In dieser umfangreichen Abhandlung wird eine Serie von gene- 124 Referate. XII, 1. tisch zusammengeliöreuden Gaug-gesteiuen aus der Umgegend von Kristiania beschrieben und ihre Beziehungen zu entsprechenden Tie- fengesteinen eingehend discutirt. Grorudite sind gangförmig auftretende, grüngefärbte Aegi- ringesteine, die nach ihrer mineralischen Zusammensetzung eine be- sondere Gesteinsgruppe bikleu; die beschriebenen Vorkommnisse stam- men aus der nächsten Umgegend von Kristiania und aus dem Ge- birge westlich vom Lougenthal in Norwegen. Dem äusseren An- sehen nach sind die Grorudite feinkörnige bis dichte, porphyrartige Gesteine von charakteristisch grüner Farbe, die von dem reichlichen Aegiringehalt des Gesteines herrührt. Die Structur ist holokrystallin porphyrisch, der porphyrartige Charakter ist makroskopisch oft nui- wenig auffällig, indem die Einsprenglinge gewöhnlich klein und oft auch nur wenig zahlreich sind, ist aber unter dem Mikroskop immer deutlieh zu erkennen; die Korngrösse der Grundmasse ist makrosko- pisch feink()rnig (selten j bis dicht. Als Einsprengunge finden sich Mikroklin und Albit, gewöhnlich in mikroperthitischer Verwach- sung , Aegirin und eine eigentliümliche Hornblende ; die G r u n d - masse besteht aus Kalifeldspath und Albit (oft als Mikroperthit), Aegirin und mehr oder weniger reichlich Quarz. Von accessorischen Mineralien sind sehr spärlich vorhanden: Spuren von Apatit, Zirkon, Lävenit, Wöhlerit (?), Pseudobrookit, Pyrochlor (?), Magneteisen und Schwefelkies. Die chemische Zusammensetzung des Grorudit von Grussletten Grube bei Grorud ist: 70-15 ^j^ SiO^, 0-G5 ^/^ TiOo, 10-60 «/o AUOg, 5-77 «/^ Fe^O., 1*74 «/^ FeO, 0-52 MnO, O'SÖ MgÖ, 0-72 CaO, 5-30 NaoO, 4-09 K^O, Spur H,0, Sa. = 99-89. Das mikroskopische Verhalten der einzelnen Mineralien wird sehr ausführlich geschildert und die Krystallisationsfolge eingehend discutirt; auch wird versucht, aus den Bauschanalysen verschiedener Vorkommnisse zu berechnen, in welchem Mengenverhältniss die ein- zelnen Mineralien an der Zusammensetzung des Gesteins theilnehmen. Der obige Grorudit würde z. B. bestehen aus etwa 19-16 Procent Kalifeldspath, 44*58 Procent Natronfeldspath, 16-69 Procent Pyroxen und 19-57 Procent Quarz. S ö 1 V s b e r g i t e. Unter diesem Namen Avird eine Anzahl ver- schiedener Ganggesteine zusammengefasst, die sich, was die minera- logische Zusammensetzung IjetriÜ't, wesentlich durch einen weit ge- ringeren oder sogar fehlenden Quarzgehalt, bei sonst ziemlich gleich- artiger Zusammensetzung von den Groruditen unterscheiden. Es sind mittel- bis feinkörnige Ganggesteine, bestehend aus vorherrschenden XII, 1. Referate. 125 Alkalifeklspathen (meistens Albit und Mikroklin) mit Aegirin; statt des letzteren tritt bei den basischen Gliedern bisweilen Hornblende oder ein Glimmer auf, und bei den am meisten basischen Gliedern fehlt der Quarz, und Xephelin stellt sich ein. Die Structur ist bei den untersuchten norwegischen Vorkommen immer durch stark aus- gebildete Tafelform der Feldspäthe ausgesprochen fluidal, oft eine rein typische Trachytstructur, sehr häutig ohne Einsprengunge und nie mit mehr hervortretender porphyrartiger Ausbildung. In chemi- scher Beziehung reihen sich die Sölvsbergite zwischen den quarz- reicheren Groruditen einerseits und den nei»lielinreichen Tinguaiten anderseits ein; der vom Sölvsberge im Kirchspiel Gran, nach wel- chem Fundort das Gestein seinen Namen bekommen hat, enthält an- nähernd 29^/3 Procent Kalifeldspath, öO^o Procent Natronfeldspath, 15^/0 Procent Pyroxen und 4^/., Procent Quarz; ein anderer aber enthält nur -/^ Procent Quarz. T i n g u a i t e. Neben den beiden genannten Gesteinen haben sich weiterhin Vertreter der von Rosenbusch Tinguaite genannten gangförmigen phonolith-ähnlichen Elaeolithsyeniten gefunden ; beson- ders gehört hierher ein Ganggestein anstehend unweit von Asbjörus- röd im Kirchspiel Hedrum. Die Stücke von der Gangmitte zeigen sich makroskopisch feinkörnig mit muscheligem Bruch; von Einspreng- ungen sieht man nur sehr spärlich kleine Feldspäthe und noch spär- licher dünne rothbraune Glimmertafeln, einige Millimeter gross. Die Farbe der Gesteinsgrundmasse ist grünlichgrau oder bläulichgrün. Unter dem Mikroskop löst sich die feinkörnige Grundmasse auf in eine ^Mischung von Feldspathtäfelchen, Nephelin und Aegirin mit ac- cessorisch beigemischtem Glimmer und Apatit. Nach einer unge- fähren Berechnung, der eine vielleicht nicht ganz genaue Analyse zu Grunde liegt, besteht dieser Tinguait aus 17 Procent Kalifeldspath, 36 Procent Natronfeldspath, 15 Procent Aegirin (mit ein wenig Bio- tit), 31 Procent Nephelin und etwa 1 Procent Restbestandtheilen (Zirkon, Magnetit, Apatit etc.). Ein der Beschreibung der Gesteine sich anschliessender Ab- schnitt handelt über die Gesteine der Grorudit-Tinguait-Serie als Differentiationsproducte. Aus der interessanten Darstellung geht mit grosser Wahrscheinlichkeit hervor, dass die Gesteine der Grorudit-Tinguait-Serie nicht aschiste (imgespaltene) , sondern dia- schiste (gespaltene) Ganggesteine sind. Sie stammen aus Mutter- raagmen, welche theils die grossen Masseneruptionen der Laurvikite, Laurdalite, Nordmarkite und Natrongranite, theils auch — bei Spal- ]^26 Referate. XII, 1. . tung — die hier beschriebeneu Ganggesteiue und ihre complemen- tären Begleiter geliefert haben, d. h. solche Gesteine, die mit ein- ander in bestimmtem Grade gemischt ein Magma von der Zusammen- setzung des Muttermagmas liefern; und zwar entsprechen die Gro- rudite in ihrer Zusammensetzung mineralogisch und chemisch den Natrongraniten, mit denen sie überall geologisch eng verknüpft sind, während die quarzführenden Glieder der Sölvsbergite ebenso mit den Natronsyeniten des Kristianiagebietes, den Nordmarkiten nahe ver- wandt sind und in ihrem geologischen Auftreten mit diesen Massen- gesteinen am engsten verknüpft sind. Die complementären Gesteine zu den Groruditen sind Aplite, die complementären Gesteine zu den Sölvsbergiten werden als Lindoite bezeichnet; letztere sind mit den Sölvsbergiten nahe verwandt, aber reicher an Feldspätheu, na- mentlich Kalifeldspath , und ärmer an dunklen Mineralien. Bei der jedesmaligen Differentiation ist (bei den sauren und mittelsauren Gliedern) der Gehalt an Eisenoxyden augereichert imd der Gehalt an Thonerde hat abgenommen in den Gangmagmen, aus denen die hier vorzugsweise beschriebenen Gesteine erstarrt sind ; die begleiten- den complementären Gänge stammen umgekehrt aus eisenärmereu (ge- wöhnlich auch thouerdereicheren) Spaltungsmagmen. Es konnten hier nur in wenigen Zügen die wichtigsten Resul- tate des iuhaltreichen Werkes skizzirt werden; bezüglich der Details und der weiteren Begründung der ausgesprochenen Ansichten muss auf das Original verwiesen werden, das unzweifelhaft zur weiteren Klärung der einander entgegenstehenden Meinungen über magmatische Spaltungsprocesse viel beitragen wird. Ein grosses Verdienst würde sich der Verf. erwerben , wenn es ihm gelingen sollte , bei der in Aussicht gestellten rationellen petrographischen Systematik die nach dem Fundort gegebenen Gesteinsuamen Grorudit, Sölvsbergit, Tin- guait, Laurvikit, Luijaurit, Särnait , Malchit, Luciit, Monchiquit, Umptekit, Tawit, Fourchit und ähnliche durch sachliche und bezeich- nendere Namen zu ersetzen, denn mit einer solchen polyglotten No- menklatur, wie sie jetzt eingeführt wird, kann eine für Lehrer und Schüler brauchbare Systematik nicht geschaffen werden. , B. Brauns. SaloiiiOii, 0., S u 1 m e t a m 0 r f i s m 0 d i c o n t a 1 1 o subito d a 1 1 e a r e n a r i e p e r m i a n e d e 1 1 a v a 1 D a o n e [ U e b e r die in den p e r m i s c h e n Sandsteinen des V a 1 D a o n e auftretende Contactmetamorphose] (Giorn. di XII, 1. Referate. 127 Mineral, etc. diretto dal F. Sansoni, vol. V, 1894, p. 97 — 147). Die allgemeinen Resultate seiner Uutersucliimgen über Erschei- nungen der Contactmetamorphose an Sandsteinen und Grauwacken fasst der Verf. in folgende Sätzen zusammen: 1. Die durch plutonische Clesteine bewirkte Contactmetamor- phose erzeugt in Saudstein und Grauwacke die folgenden Mineralien: Brauneu, grünen und weissen Glimmer, Orthoklas, Plagioklas, Quarz, Turmalin, Magneteisen, Sillimanit, Cordierit, Chiastolith (?), Andalu- sit, Granat, Schwefelkies, Magnetkies, Rutil, Zirkon und Amphibol. 2. Die Krystallisation beginnt immer in dem Bindemittel der Gesteine und zerstört nur auf eine kleine Entfernung vom Coutact jedes Anzeichen eines klastischen Ursprungs dieser Gesteine, jedoch bleiben fast immer grössere Bruchstücke von Quarz ei-halten. 3. Die grösste bis jetzt in diesen Gesteinen beobachtete, hori- zontale Ausdehnung der Contacterscheinungen beträgt 2000 Meter. 4. Die metamorphen Gesteine sind als Contact-Sandsteiue oder -Grauwacken zu bezeichnen, wenn sie noch ihre klastische Structur erkennen lassen, aber doch schon Zeichen der Metamorphose auf- weisen. Die vollständig krystallinisch gewordenen dagegen können je nacli ihrer jetzigen Zusammensetzung als Contact-Glimmerschiefer oder -Gueiss oder als massige Contactgesteine bezeichnet werden. [Diese Bezeichnung würde aber doch leicht zu Missverständnissen führen. Der Ref.] 5. In einigen Gebieten können einzelne Zonen mit ungleich stark umgewandelten Gesteinen unterschieden werden (Bretagne, Sach- sen etc.). 6. Die neu gebildeten Mineralien zeigen oft besondere Structur. 7. Bezüglich der Art der Metamorphose besteht kein wesent- licher Unterschied zwischen den plutonischen Gesteinen, die sie er- zeugen. Nur die Eläolithsyenite scheinen sich manchmal abweichend zu verhalten, die Granite, Syenite und Diorite verhalten sich iden- tisch. R. Brauns. Rinne, F. , U e b e r norddeutsche Basalte (Sitzber. der K. Preuss. Acad. der Wiss. Berlin. Bd. LI, 1894, p. 1223 — 1233). Vorläufiger Bericht an die Academie über die Basalte in dem Gebiete vom Teutoburger Wald im Norden bis zum Kellerwald im Süden. Das geologische Auftreten des Basalts in ehemaligen, durch 128 Referate. XII, 1. Denudation mehr oder weniger verschwundenen Vulcanen, in Lava- strömeu und Gängen wird kurz geschildert, und in Anschhiss daran werden einige typische Vertreter der recht verschiedenartigen Ba- salte aufgezählt. Der photographischen Ausbildung nach erscheinen olivinfreie und olivinführende Feldspathbasalte, die zum Theil rhom- bischen Augit führen, Nephelinbasalte, Nephelin-Mclilithbasalte, Leu- citbasalte und Limburgite. R. Brauns. XU, 1. Neue Literatur. 129 Neue Literatur 1. Lehr- und Handbücher. Granger, A., Manuel de naturaliste. Traite pratique de la recolte, de la preparation, du rangement en coUections de tous les objets d'histoire naturelle en Zoologie, botanique, geologie etc. Paris 1894. 336 pp. 8» av. 257 figg. Laukester, E., Half-hours with the microscope. 19. ed. London 1894. IGO pp. 8». Ravvitz, B., Leitfaden für liistologisclie Untersucliungen. '2,. Aufl. Jena (Fischer) 1895. 148 pp. 8». 3 M. Reeves, J. E., Handbook of the medical microscopy for students and general practitioners ; including chapters on bacteriology, neoplasms, and urinary examinations witli a glossary. Philadelphia (Blakiston) 1894. 237 pp. 80. Seiffert, M., Technische Anleitung zur mikroskopischen Diagnostik für den Gebrauch in der ärztlichen Praxis. 1894. 224 pp. 8" m. 14 Tfln. 2. Mikroskop und mikroskopische Apparate. a. Neue Mikroskope. Drosten, R., Nouveaux appareils de la maison Zeiss (Bull. Soc. Beige de .Alicrosc. t. XXI, 1894, no. 4—6, p. 52). Messrs. Ross & Co.'s „Eclipse" bacteriological micrdscope (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. (3 p. 734). Messrs. Ross & Co.'s „Eclipse" binocular microscope (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. G p. 73(3). Messrs. Ross & Co.'s „Eclipse" petrological microscope (1. c). Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 1. ;[30 Neue Literatur. XII, 1. b. Objectiv. (Amann, J.,) Koristka semi-apochromatic \ j.^ objective (Journ. R. Microsc. SüC. 1894 pt. 6 p. 733; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 145), (Michels, J.,) New Va objective (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. (3 p. 737; vgl. Amer. Monthly Microsc. Journ. vol. XV, 1894, p. 15(3). Nelson, E. W., A note on the determination of the foci of microscope objectives and screen distances by simple arithmetic (Journ. Quekett Microsc. Club ser. 2 vol. V, 1894, p. 456). Stokes, A. C, The coUar adjustment of the objective as aflfected by a change of eye pieces (Microsc. Bulletin vol. V, 1894, no. G, p. 18). c. Beleuchtungsapparate. Gifford, W., Monochromatic violet (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, p. 145; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 24). Lightou, W., A convex illuminator (Aiuer. Monthly Microsc. Journ. vol. XVI, 1895, p. 89; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 24). Tröster, C, Eine Methode der künstlichen Beleuchtung für das Mikroskop (Zeitschr. f. Veterinärk. 1894, No. 5, p. 204; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894, No. 23, p. 981). d. Polarisatiousaijparate. Klein, C, Der Universaldrehapparat, ein Instrument zur Erleichterung und Vereinfachung krystallographisch-optischer Untersuchungen (Sitzber. d. K. Preuss. Acad. d. Wiss. 1895, p. 91). e. Verschiedenes. (Contaut, R. B.,) Support for the microscope (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. 6, p. 736; vgl. Engl. Mechan. vol. LX, 1894, p. 108). Werther, J., Beiträge zur Theorie von Apparaten zur Anfertigung von Mikrometerschrauben (Zeitschr. f. Instrumentenk. Bd. XIV, 1894, p. 381, p. 426). 3. Mikrophotographie. van Heurck, H., IMioto-micrography. Engl. Ed. by W. E. Baxter. London (Lockwood) 1894. 8». (Köhler, A.,) Ein neues Beleuchtungsverfahren für mikropliotographische Zwecke (Zeitschr. f. Instrumentenk. Bd. XIV, 1894, p. 410; vgl. diese Zeitschr. Bd. X, 1893, p. 433). XII, 1. Neue Literatur. 131 (Neuhauss, R.,) Photomicrograms of ice and snow crystals (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. 6 p. 741 ; vgl. Sitzber. d. Gesellsch. Naturforsch. Freunde Berlin 1893, p. 18). 4. Präparationsmethoden im allgemeinen. a. Apparate zum Präpariren. (Bay, J. C.,) Infection needle (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. 6 p. 748; vgl. Amer. Monthly Microsc. Journ. vol. XV, 1894, p. 44). Heim, L., Objectträgerhalter (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 189.5, No. 2, 3, p. 84). (van Hest, J. J.,) Air filter (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. 6 p. 747; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd., XVI, 1894, p. 435). (Kaibel, F..) Small auxiliary apparatus for the plate modelling method (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. 6 p. 752; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 102). Kaiser, AV., Ueber einen einfachen Apparat zur Elektrolyse unter dem Mikroslvope auch bei geringem Focalabstande der benutzten Objective, welcher sich auch zu elektrophysiologischen Versuchen mit Infusorien und Bacterien eignet (Sitzber. der K. Acad. d. Wiss. Wien. Mathem.- Naturwiss. Cl. Bd. CIV, Abth. 3, 1895, p. 17). Maull, C, Ein neues Schüttelwerk (Ber. d. Deutschen Chem. Gesellsch. Bd. XXVII, 1894, p. 1732). Nelson, E. M., On a simple method of measuring the refractive indices of mounting and Immersion media (Journ. R. Mici-osc, Soc. 1894 pt. 6 p. (355; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 26). Saccardo, P. A., Cliromotaxia seu nomenclator colorum polyglottus aditis speciminibus coloratis ad usum botanicorum et zoologorum Ed. 2. Patavia 1894. 22 pp 8». c. 2 tabb. (Schaffer, J.,) Glass receptacle for series of sections (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. 6 p. 754; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 1.50). (Ziegler, H. E.,) New compressorium (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. 6 p. 7.59; vgl. Zool. Anz. Bd. XVII, 1894, p. 330). b. Präparationsmethoden. (Altmann,) Neutral versus acid fixatives for nuclei (Amer. Naturalist vol. XXVIII, 1894, no. 335, p. 975). (Beneke,) CoUection of microscopic preparations (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. 6 p. 7G0; vgl. Biol. Centralbl. Bd. XIV, 1894, p. 718). (Blum, J.,) Formol as a preservative fluid (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. G p. 758; vgl. Ber. d. Senckenbergischen Naturf. Gesellsch. 1894, p. 195; diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 32). 9* 132 Neue Literatur. XII, 1. Claypole, A. M., A new metliod of securing paraffin sections to the slide or coverglass (Proceed. Amer. Microsc. Soc. 17 ann. meet. 1894 pt. 1 p. 65). Deirisola, G., Sul valore della formalina in istologia e sul modo di usarla [Ueber den Werth des Formalins in der Histologie und über seine Ver- wendung] (Boliet. della R. Accad. med. di Genova vol. X, no. 7, 1895; — SA. 13 pp 4»). (Eccles, Ad.,) Formaldehyd, ein ausgezeichnetes Härtemittel für thierische Gewebe (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XIX, 1894, No. 11, p. G46; vgl. Brit. Med. Journ. 1894). Ehlers, E., Mit Formol conservirte Fische und wirbellose Thiere. Con- servirung von Gehirnschnitten von Säugern nach der Gefrierungs- methode (Verhandl. d. Deutschen Zool. Gesellsch. 1894, p. 92). Fabre-Domergue, Sur la conservation des coUections des animaux colores (Comptes Rend. de la Soc. de Biol. ser. 10 t. I, 1894, no. 33, p. 803). (Fischer, A.,) Fixing methods and the granula (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. 6 p. 758; vgl. Anat. Anz. Bd. IX, 1894, p. 678; diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 372). Hofer, B., Formalin zur Conservirung der Fische (Verhandl. d. Deutschen Zool. Gesellsch. 1894, München, p. 93). Hoyer, jun., Ueber die Anwendung des Formaldehyds in der histologischen Technik (Anat. Anz. Bd. IX, 1894, Ergänzungsh. p. 236; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 28). (Jelinek, O.,) Use of stabilite for celloidin preparations (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. 6 p. 753; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 237). (Jelinek, O.,) Verwendung des Stabilites zum Aufkleben von Celloidin- präparaten (Fortschr. d. Med. Bd. XII, 1894, No. 24 p. 936 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 237). Kenyon, F. C, Formol as a preserving fluid (Amer. Naturalist vol. XXIX, 1895, no. 337, p. 82). Laclii, P., Sul valore della formalina per usi di microscopia [Ueber den Werth des Formalins für mikroskopische Zwecke]. (Monit. Zool. Ital. Anno V, 1895, p. 15: vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 32). Linsbauer, L., Ueber einige Versuche über die conservirende Wirkung von Formol (Botan. Centralbl. Bd. LX, 1894, No. 12, p. 364). (Lustig, A.,) Pacini's preserving fluid (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. 6 p. 758; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1896, p. 326). (Ohlmacher, A. P.,) Production of artefacts by certain fixatives (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. 6 p. 757 ; vgl. Journ. Amer. Med. Assoc. 1894 June). (Rabl , C. ,) Methods for examining embryological material (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. 6 p. 752; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 164). Weigert, C, Technik (Ergebn. d. Anat. u. Entwicklungsgesch. Bd. III, 1893 : 1894 Fig. 1). (Zenker, K.,) Chromkalium-Sublimat-Eisessig als Fixirungsmittel (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XIX, 1894, No. 11, p. 645; vgl. Münchener med. Wochenschr. 1894 No. 27; diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 505). XII, 1. Neue Literatur. 133 (Zenker, K..) Fixative CTourn. U. Microsc. Soc. 1894 pt. G p. 758; vgl. Münchener med. Woclienschr. 1894 No. 27; diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p, 505). c. Reactions- und Tiuctlonsmethodeu. (Berkley,) Die Osmiuni-Kupfer-Hänuitoxylintai-bung, eine schnelle Weigert- Methode (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XIX, 1894, No. 11, p. 646; vgl. Neurol. Centralbl. Bd. XI, No. 9; diese Zeitschr. Bd. X, 1893, p. 370). (Berkley, H. J.,) Modification of Golgi silver stain (Journ. R. Microsc. Soc. 1894, pt. 6 p. 755 ; vgl. John Hopkins Hosp. Rep. vol. IV, 1894, p. 216). (Burchardt, E.,) Kernfärbung mit Thallinbraun. Ueber Chinolinwasser (Fortschr. d. Med. Bd. XII, 1894, No. 21, p. 823; vgl. Centralbl. f. allgem. Pathol. u. pathol. Anat. Bd. Y, 1894, No. 16). Drüner, L., Studien über den Mechanismus der Zelltheilung (Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXIX, 1894, p. 271; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 27). (Galeotti, G.,) Staining living cells (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. 6 p. 755 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 172). Hansen, Fr. C. C, Eine schnelle Methode zur Herstellung des Böhmer- schen Hämatoxylins (Zool. Anz., 1895, No. 473). (Heda, V.,) Study of mitosis (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. 6 p. 751; vgl. Arch. de Biol. t. XIII, 1894, p. 424). (Heidenhain,) Iron-haematoxylin and centrosomes (Amer. Naturalist vol. XXVm, 1894, no. 335 p. 676; vgl. Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIH, p. 434). (Reinke, F.,) Cytological methods (Amer. Naturalist vol. XXVIII 1894 no. 335 p. 975; vgl. Anat. Anz. Bd. VIII, 1893, p. 532; Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIII, 1894 ; diese Zeitschr. Bd. X, 1893, p. 224, 373). 5. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. a. Niedere Thiere. Binet, A., Contribution ä l'i'tude du Systeme nerveux sous-intestinal des insectes (Journ. de l'Anat. et de la Physiol. t. XXX, 1894, no. 5, p. 449; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 47). Brauer, A., Beiträge zur Kenntniss der Entwicklungsgeschichte des Skorpions (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVH, 1894, p. 402; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 43). Brauer, A.. Ueber die Encystirung von Actinosphaerium eichhorni Ehrbg. (Zeitsclu-. f. wiss. Zool. Bd. LVIII, 1894, p. 189; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 36). X34 Neue Literatur. XII, 1. Child, eil. M., Ein bisher wenig beachtetes antennales Sinnesorgan der Insecten, mit besonderer Berücksichtigung der C'uliciden und Chirono- miden (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVIII, 18^)4, p. 475-, vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 49). Escherich, K. , Anatomische Studien über das männliche Genitalsystem der Coleopteren (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVIl, 1894, p. (320; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 49). Friedländer, B. , Altes und Neues zur Histologie des Bauchstranges des Eegenwurms (Zeitschr. f. wiss, Zool. Bd. LVIII, 1894, p. GGl ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 41). Graf, A., Beiträge zur Kenntniss der Excretionsorgane von NepheUs vul- garis (Jenaische Zeitsclir- f. Naturwiss. Bd. XXVIII, 1893, p. 163-, vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 41). Heymons, R., Zur Entwicklungsgeschichte von Umbrella mediterranea Lam. (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVI, 1893, p. 245-, vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 50). Köhler, E., Der Klappenapparat in den Excretionsgefässen der Taenien (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVII, 1894, p. 385; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 39). Korscheit, E., lieber Ophryotrocha puerilis Clap.-Metschn. und die poly- trochen Larven eines anderen Anneliden [Harpochaeta cingulata n. g. n. sp.] (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVII, 1893, p. 224; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 43). V, Lenhossek, M., Zur Kenntniss der Netzhaut der Chephalopoden (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVIII, 1894, p. G3G; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 52). Lucas, R., Beiträge zur Kenntniss der Mundwerkzeuge der Trichoptera ■ (Arch. f. Naturgesch. Jahrg. LIX, 1893, Bd. I, p. 284; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 50). (Müller, G, W.,j Preserving Ostracoda (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. 6 p. 751; vgl. Fauna u. Flora d. Golfes v. Neapel. Mon. XXI, 1894, p. 8). Oswald, Ad., Der Rüsselapparat der Prosobranchier (Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXVIII, 1893, p. 119; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895. p. 51). Prjesmizky, 31., lieber die Zellgranula bei Protozoa (Arb. d. Zoot. Laborat. d. Univ. Warschau 1894, No. 12. — S. A. 90 pp., m. 2 Tfln. [Russisch]; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 33). Purcell, Fr., Ueber den Bau der Phalangidenaugen (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVIII, 1894, p. 1 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 44). Replachoff, AV., Zur Sperraatologie der Turbellarien (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVI, 1893, p. 117 ; vgl. diese Zeitsclir. Bd. XII, 1895, p. 41). Rhumbler, L. , Beiträge zur Kenntniss der Rhizopoden. 2. Saccammina sphaerica M. Sars. 1. Theil (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVII, 1894, p. 433; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 37). Saleusky , W. , Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Synascidien. 1. Ueber die Entwicklung von Diplosoma listeri (Mittheil. a. d. Zool. XII, 1. Neue Literatur. 135 Station Neapel Bd. XI, 18!i4:, p. 3(38; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 50). Sassaki, Ch., Untersuchungen über Gymnosphaera albida, eine neue marine Heliuzoe (Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXVIII, 1893, p. 45; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 30). Schaudiun, F., Myxotheca arenilega nov. gen. nov. sp. Ein neuer mariner Rhizopode (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVII, 1893, p. 18; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 38). Schewiakoif, W., lieber die Natur der sogenannten Excretkörncr der In- fusorien (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVII, 1893, p. 32; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 38). Schewiakoff, W., lieber die Ursache der fortschreitenden Bewegung der Gregarinen (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVIII, 1894, p. 340; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 39). Stauffacher, H., Eibildung und Furchung bei Cyclas cornea L. (Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXVIII, 1893, p. 196; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 51). Supino, F., Embriologia degli Acari [Embryologie der Milben] (Atti d. Soc. Veneto-Trentina d. Sc. Nat. (2) vol. II, 1895, p. 242; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 4G). Urecli , Fr. , Beiträge zur Kenntniss der Farbe von Insectenschuppen (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVII, 1893, p. 306; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 47). Vejdovsky, F., Organogenie der Gordiiden (Zugleich ein Beitrag zur Kennt- niss der Metamorphose und Biologie der Zelle) (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVII, 1894, p. 642; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 41). Versen, E., Zur Spermatogenesis bei der Seidenraupe (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVIII, 1894, p. 303; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 49). Walter, E., Untersuchungen über den Bau der Trematoden [Monostomum trigonocephalum Rud., reticulare van Ben., proteus Brandes] (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVI, 1893, p. 188; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 40). Weltner, W., Spongillidenstudien. 2 (Arch. f. Naturgesch. Jahrg. LIX, 1893, Bd. I, p. 245; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 36). Will, H., Anatomie von Caryophyllaeus mutabilis Rud. Ein Beitrag zur Kenntniss der Cestoden (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVI, 1893, p. 1; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 39). b. Wirbelthiere. Acquisto, V., Ueber die Technik der Blutuntersuchung und die Histo- genese des Blutes (Unters, z. Naturlehre d. Menschen u. d. Thiere Bd. XV, 1894, H. 3 p. 241; Arch. Ital. de Biol. t. XXII fasc. 1 p. XXXV; Giorn. delle Sc. nat. ed. econ. vol. V, 1894; Rif. med. vol. X, no. 176, 177; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 386). Azüulay, Nouvelle methode de coloration de la substance nerveuse (Bull. Soc. Anat. de Paris; annee 69 ser. 5 t. VIII, 1894, fasc, 19, p. 676). 136 Neue Literatur. XII, 1. Ballowitz, E., Die Nervenendigung-en der Pigmentzellen (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVI, 181)3, p. 672; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 92). (Berkley, H. J.,) Nerve -supply of cardiac ventricles (Journ. R. Microsc. Soc. 1894, pt. G p. 755 ; vgl. John Hopkins Hosp. Rep. vol. IV, 1894, p. 250). (Berkley, H. J.,) Staining intrinsic pulmonary nerves of mammalia (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. (! p. 755: vgl. John Hopkins Hosp. Rep. vol. IV, 1894, p. 241). Biriibacher, lieber eine Farbenreaction der belichteten und unbelichteten Netzhaut (Graefe's Arch. für Opthalm., Bd. XL, Abtli. 5, 1894, p. 1; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 88). Bohemau, H., Intercellularbrücken und Safträume in der glatten Musculatur. (Anat. Anz. Bd. X, 1894, No. 10, p. 305; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 71.) Büliler, A., Beiträge zur Kenntniss der Eibildung beim Kaninchen und der Markstränge des Eierstockes beim Fuchs und Menschen (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVIII, 1894, p. 314; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 7G). Cavazzani, A., Sur la contractilite des corpuscules rouges du sang des mammiferes (Arch. Ital. d. Biol. t. XXII, 1894/95, p. 107; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 72). (Ceni, E.,) lieber eine Abänderung der Färbungsmethode der nervösen Elemente mit Quecksilberchlorid (Centralbl. f. allgem. Pathol. u. pathol. Anat. Bd. V, 1894, No. 24, 25 p. 1043; vgl. Riforma med. 1894, vol. 11, no. 49). Clark, L. F., Souie observations on the Bevan Lewis method of preparing brain tissue for the microscope (Amer. Journ. of Insanity. vol. V, 1894, p. 205). Colucci, C, Sulla nevroglia retinica [lieber Neuroglia der Retina] (Giorn. d. Assoc. Napoletana di Medici e Naturalisti Anno V, 1894, p. 1, 81 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 87). Condorelli Maugeri, A., Reazione esclusiva delle sostanze amiloide (iodo) e reazioni communi anche alla sostanza coUoide (colori di anilina) [Eigen- thümliche Reaction der Amyloi'dsubstanzen (Jod) und gemeinsame Reactionen mit den Kolloidsubstanzen (Anilinfarben)] (Atti della Accad. (lioenia di sc. nat. Catania ser. 4 vol. VI, 1894, no. 17). D'Erchia, FL, Contributo allo studio della struttura e delle connessioni del ganglio ciliare [Beitrag zur Kenntniss der Structur und Beziehungen des Ganglion ciliare] (Monit. Zool. Ital. Anno V, 1894, p. 235; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 90). Drüner, L., Beiträge zur Kenntniss der Kern- und Zelldegeneration und ihre Ursache (Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXVIII, 1894, p. 294; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 57). Fick, R., lieber die Reifung und Befruchtung des Axolotleies (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVI, 1893, p. 529; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 55). XII, 1. Neue Literatur. 137 (Fusari, R.,) Siir l'iiiii)ri'gnation chronio - argentique des fibrös niuscnlaires striöes des mammiteres. (Arch. Ital. de Biol. t. XXI 1, 18i»4 fasc. 1 p. 81); vffl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 385.) Golding Bird, C. H., and Schäfer, E. H., Observations on the structure of tlie central fovea of the human eye (Internat. Monatsschr. f. Anat. u. Physiol. Bd. XII, 1895, H. 1 p. 1; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 8G). (Hammer, .1. A.,) Plate modeis of endjryonic livers (Journ. B. Microsc. Soc. 1894 pt. 6 p. 752; vgl. Nova Acta R. Soc. Scient. Upsal. vol. XVI, 189.^, p. 34). Herxheimcr, K., Ueber eine neue Färbung der elastischen und der Epi- thelfasern [Aus dem Bericht über die Verhandlungen des 4, Congresses der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft in Breslau] (Arch. für Dermat. u. Syphilis Bd. XXIX, H. 1, 1894, p. 14G; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. (!9). Hotfmann, A., Ueber die Entwicklung des Kronencementes an den Backen- zähnen der Wiederkäuer mit Berücksichtigung der Zahnentwicklung im allgemeinen (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVIII, 1894, p. 5(5(3; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 70). Jacque.s, P., Distribution et terminaisons des nerfs dans la trompe uterine (Bibliogr. anat., t. II, 1894, p. 192; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 92). Lacroix, E., t)e l'existence de „cellules en paniers" dans l'acinus et les conduits exreteurs de la glande mamraaire (Coraptes Kend. de l'Acad. des Sc. Paris, t. CXIX, 1894, no. 18, p. 748; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 7(5). Lanzillotti-Buousanti, A., Nuovo processo di conservazione dei centri nervosi [Eine neue Conservirungsmethode für das Centralnervensystem] (Monit. Zool. Ital. Anno V, 1894, p. 273; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 85). Lapiusky, M., Ueber den normalen Bau und über pathologische Ver- änderungen der feinsten (Tehirncapillaren (Arch. f. Psychiatrie u. Nervenkrankh., Bd., XXVI, 1894, p. 854; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 8(5). Luugershauseu, H., Ueber Hypotrichosis localis cystica (Schrotausschlag der Scliweine) (Deutsche Zeitschr. f. Thiermed. u. vgl. Pathol. Bd. XXI, H. 1 u. 2, p. 1 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 74). Magini, G., L'orientation des nuclcoles des cellules nerveuses motrices dans le lobe electrique de la torpille ä l't-tat de repos et ä l'ctat d'excitation (Arch. Ital. d. Biol. t. XXII, 1894—95, p. 212; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 52). V. Marschalko, Ueber die sogenannten Plasmazellen, ein Beitrag zur Kenntniss der Herkunft der entzündlichen Iniiltrationszellen (Arch. f. Dermatol. u. Syphil., Bd. XXX, 1895, H. 1, p. 3; vgl. diese Zeitschr. Bd. Xll, 1895, p. (;4). (Mitsukuri, K, ,) Preparation and preservation of embryos of Chelonia (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. (3 p. 750; vgl. Journ. Coli, of Sc. Imp. Univ. Tokyo vol. VI, 1894, p. 229). 138 Neue Literatur. XII, 1. Naunyn, Moderne Methoden zur Blutuntersuchung an gefärbten Präparaten und Demonstration von mitotischen Kerntheilungen (Beil. z. Deutschen med. Wochenschr. Bd. XX, 189i, No. 48, p. 139). Nicoglu, Pli., Ueber die Hautdrüsen der Amphibien (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVI, 1893, p. 409; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 53). Nissl, F., Ueber eine neue Untersuchungsmethode des Centralorgans speciell zur Feststellung der Localisation der Nervenzellen (Centralbl. für Nervenheilk. und Psych. Bd. XVII, 1894, p. 737; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 79). Paladino, G., Gli etfetti della recisione delle radici sensitive del midoUo spinale e la loro interpretazione [Die Folgen der Durchschneidung der sensitiven Wurzeln des Rückenmarkes und ihre Deutung] (Rendic. d. R. Accad. d. Sc. Napoli (2) vol. VIII, 1894, p. 208; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 91). Passarge, K., Schwund und Regeneration des elastischen Gewebes der Haut unter verschiedenen pathologischen Vei'hältnisscn (Inaugdiss., Königsberg, 1894, 47 pp. ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 69). Pfeiffer, Th., Ueber die BLEiBTREu'sche Methode zur Bestimmung des Volums der körperlichen Elemente im Blute und die Anwendbar- keit derselben auf das Blut gesunder und kranker, insbesondere fiebernder Menschen (Centralbl. f. innere Med. Bd. XVI, 1885, No. 4, p. 89). Prenaut, A., Sur deux sortes de cellules granuleuses chez les reptiles (Intern. Monatsschr. für Anat. und Physiol. Bd. XI, H. 9, 1894, p. 405; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 52). Ran vier, L., Sur la circulation de la lymphe dans les petits troncs lym- phatiques (Comptes Rend. de l'Acad. des Sc. Paris t. CXIX, 1894, no. 26, p. 1175; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 72). Rath, O. vom, Beiträge zur Kenntniss der Spermatogenese von Salaman- dra maculosa. 1. Theil. Die Reductionsfrage (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVII, 1893, p. 97; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 56). Regaud, Cl., Etüde histologique sur les vaisseaux lymphatiques de la glande mammaire (Journ. de l'Anat. et de la Physiol. t. XXX, 1894, no. 6, p. 716; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 74). Rosin, H., Ueber eine neue Färbungsraethode des gesammten Nerven- systems nebst Bemerkungen über Ganglienzellen und Gliazellen (Neurol. Centralbl. Bd. XII, 1893, No. 23, p. 1; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1.S95, p. 77). Sacerdotti, C, Sur les plaquettes du sang (Arch. Ital. d. Biol. t. XXI, 1894, p. 449; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 72). Sala, L., Sulla fina anatomia dei gangli del simpatico [Ueber den feineren Bau der Ganglien des Sympathicus] (Monit. Zool. Ital. Anno III, 1892, p. 148, 172; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 90). Salvo, A. , Contributo allo studio delle cellule giganti [Beitrag zur Kenntniss der Riesenzellen] (Giorn. d. Assoc. Napoletana di Medici e Naturalisti Anno V, 1894, p. 44; vgl. diese Zeischr. Bd. XII, 1895, p. 68). Xn, 1. Neue Literatur. 139 (Seelmann, H.,) Rapid staining of blood corpuscles (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. G p. 756; vgl. Biol. Centralbl. Bd. XIV, 1894, p. 687). Stilling, S. , Zur Erforschung des Central-Nervensystems (Morphol. Ar- beiten Bd. IV, H. 1, 1894, p. 52; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 83). Straiiss, A., Die Färbung der Hautnerven mit Palladium-Chlorür (Fortschr. d. Med. Bd. XII, 1894, No. 21, p. 822; Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XVII, 1893, No. 4, p. 1G3). ■ (Teiclimann, L.,) Ueber die Conservation des Gehirnes mittels Weingeist und Terpentinöl (Centralbl. f. allgem. Pathol. u. pathol. Anat. Bd. V, 1894, No. 24, 25, p. 1041; vgl. Wiener klin. Wochenschr., 1892, No. 9). Unna , P. G. , Basophiles Kollagen , Kollastin und Kollacin (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XIX, 1894, No. 9, p. 465). Unna, P. G., Die Darstellung des Hyalins in der Oberhaut (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XIX, 1894, No. 12, p. 663). Unna, P. G., Die specifische Färbung der glatten Muskelfasern (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XIX, 1894, No. 10, p. 533). Unna, P. G., Hyalin und Kolloid im bindegewebigen Abschnitt der Haut (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XIX, 1894, No. 11, p. 595). Unna, P. G., Keratohyalin (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XX, 1895, No. 2, p. 69). Vassale, G., e Di-Brazza, J., Nuovo metodo per la dimostrazione della sostanza colloide nei vasi linfatici della ghiandola tiroide [Eine neue Methode zum Nachweise der Colloidsubstanz in den Lymphgefässen der Thyreoidea] (Rivista speriment. di Freniatria e Med. leg. Reggio- Emilia vol. XX, fasc. 1, 1894; vgl. Monit. Zool. Ital. Anno V, p. 168; diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 73). Woronin , W., Chemiotaxis und die tactile Empfindlichkeit der Leuko- cyten (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894, No. 24, p. 999). Mikroorganismen. Abel, R., Ueber die Brauchbarkeit der von Schild angegebenen Formalin- probe zur Differential-Diagnose des Typhusbacillus (Centralbl. f. Ba- cteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894, No. 24, p. 1041). Abel, R. , u. Dräer, A., Das Hühnerei als Culturmedium für Cholera- vibrionen (Zeitschr. f. Hygiene u. Infectionskrankh. Bd. XIX, 1895, p. 61; Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 2, 3, p. 85). Bastianelli, G., e Bignami, A. , Studi suUa infezione malarica [Studien über die Malariainfection] (Bullet, d. R. Accad. Med. Roma Anno XX, 1893—94, p. 151; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 92). Bay, Ch., On the study of yeasts, with descriptions of the Hansex culture box, and of a new infection needle for the study of lower organisms (Amer. Monthly Microsc. Journ. 1894 no. 1, 2). 140 Neue Literatur. XII, 1. (Bunge.) lieber Geisseifärbung von Bacterien (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894, No. 24, 25, p. 1043; vgl. Fortschr. d. Med. Bd. XII, 1894, No. 12). Bunge, R., Weitere Mittheilungen über Geisselfiirbung (Fortschr. d. Med. Bd. XII, 1894, No. 24, p. 929; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Para- rasitenk. Bd. XVII, 1894, No. 2, 3, p. 102). Burri, R., u. Stutzer, A. , Ueber einen interessanten Fall einer Misch- cultur (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894, No. 20, p. 814). (Busse, 0.,) Parasitc cell-inclusions and their cultivation (Journ. R. Microse. Soc. 1894 pt. 6 p. 748; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894, p. 175). (Deycke,) Nutrient media containing alkali albuminates (Journ. R. Microse. Soc. 1894 pt. 6 p. 750; vgl. Deutsche med. Wochenschr. 1894, No. 25; Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894, p. 542). (Ernst, P.,) Spore-staining after maceration (Journ. R. Microse. Soc. 1894 pt. G p. 757 ; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894, p. 182). (Hauser,) Ueber Verwendung des Formalins zur Conservirung von Bacte- rienculturen (Centralbl. f. allgera. Pathol. u. pathol. Anat. Bd. V, 1894, No. 24, 25, p. 1044; vgl. Münchener med. Wochenschr. 1893, No. 30, 35; diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 96, 97). (Herrnheiser,) Untersuchungen über den Nährwerth des sterilisirten Glas- körpers für einige pathogene Bacterienarten (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894, No. 23, p. 980; vgl. Prager med. Wochenschr. 1894, No. 22, 24). (Hessert, W.,) Flagella - staining without a mordant (Journ. R. Microse. Soc. 1894 pt. 6 p. 756; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894, p. 346). Hewlett, R. T., Notes on the cultivation of the tetanus bacillus and other bacteriological methods (Lancet 1894 vol. II. pt. 2 no. 3698 p. 73 ; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894, No. 24, p. 1074). (Johne,) Zur Färbung der Milzbrandbacillen (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894, No. 21, p. 871; Deutsche thierärztl. Wochenschr. 1894, No. 35, p. 289; Deutsche Zeitschr. f. Thiermed. Bd. XX, 1894, No. 5, 6, p. 426; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 395). Kales, J. D., Rapid method of demonstrating tubercle bacilli in Sputa (Journ. Amer. Med. Assoc. 1894, p. 617). (Kräl,) Cultivating Gonococcus (Journ. R. Microse. Soc. 1894 i)t. i) p. 749; vgl. Arch. f. Dermatol. u. Syphilis Bd. XXVIII, 1894, No. 1). Lunkewicz, M., Eine Farbenreaction auf die salpetrige Säure der Culturen der Cholerabaeillen und einiger anderer Bacterien (Centralbl. f. Bacte- riol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894, No. 23, p. 945). (Miller, C. O.,) Aseptic Protozoa cultures (Journ. K. Microse. Soc. 1894 pt. 6 p. 744; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894. p. 273). XII, 1. Neue Literatur. 141 Miquel, P., De rimiuobilisation des cultures sur les milieux solides au moyen des vapeurs du trioxymetliylene (Ann. de Microgr. 1894 no. 8 p. 422). (Miquel, P.,) Setting cultivations on solid media (Journ. K. Microsc. Soc. 1894 pt. (5 p. 748; vgl. Ann. de Microgr. t. VI, 1894, p. 422). (Schütz, J. L.,) Rapid metliod tbr making nutrient agar (Journ. R. Microsc. Sog. 1894 pt. G p. 750; vgl. John Hopkins Hosp. Bull, vol. III, 1894, p. 92). (Turro,) Gonokokkenzüchtung und künstlicher Tripper (Centralbl. f. allgem. Pathol. u. pathol. Anat. Bd. V, 1894, No. 24, 25, p. 1042; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XYI, 1894). (Vincent, H.,) Staining luicro-organisms in the blood (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. 6 p. 757; vgl. Gazette med. de Paris 1894, p. 296). d. Botanisches. Grüss, J., Die Diastase im Pflanzenkörper (Ber. d. Deutschen Botan. Gesellsch. Bd. XIII, 1895, p. 2; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 113). Huie, L. H., On some protein crystalloids and their probable relation to the nutrition of the pollen-tube (La Cellule t. XI, 1895, fasc. 1, p. 83: vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 114). Klebahn, H., Gasvacuolen, ein Bestandtheil der Zellen der wasserblüte- bildenden Phykochromaceen (Flora, 1895, H. 1, 42 pp.; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 111). (Kossowitsch, P.,) Apparatus for pure cultivation of Algae (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. G p. 744; vgl. Botan. Zeitg. Bd. LH, 1894, p. 101). Küster, W. von, Die Oelkörper der Lebermoose und ihr Verhältniss zu den Elaioplasten (Inauguraldiss., Basel 1894. 43 pp.; vgl. diese Zeit- schr. Bd. XII, 1895, p. 112). Penzig, O., La formalina como li(|uido conservatore dei preparati vegetali [Das Formalin als Conservirungsflüssigkeit für pflanzliche Präparate] (Malpighia 1894. —SA. 6 pp. 8"; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 115). (Scala, A.,) Artificial colouring of wine with vegetable substances (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt. G p. 75G; vgl. Ann. dell'Ist. d'Igiene speriment. di Roma vol. IV, 1894, p. 1G7). (Wakker, J. H.,) Cultivation capsule for fungi (Journ. R. 3Iicrosc. Soc. 1894 pt. G p. 746; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894, p. 348). van Wisselingh, C, Sur la cuticularisation et la cutine (Arch. Neerland t. XXVIII, p. 373). e. Mineralogisch - Geologisches. D'Achiardi, G., Roccie eruttive del bacino boratifero di Sultan-Tchair [Erup- tivgesteine des Borat-führenden Beckens von Sultan-Tchair] (Proc. Verb. Soc. Toscana di Sc, Nat. Adun. del 1. luglio 1894. Pisa). 142 Neue Literatur. XII, 1. Becke, F., Bestimmung kalkreicber Plagioklase durch die Interferenzbilder A'^on Zwillingen. (Tschermak's Mineral, u. Petrogr. Mittheil. Bd. XIV, 1895, p. 415). Becke, F., Uralit aus den Ostalpen. (Tschermak's Mineral, u. Petrogr. Mittheil. Bd. XIV, 1895, p. 476). Behrens, H., Anleitung zur mikrochemischen Analyse. Hamburg u. Leipzig (Voss) 1895. (Diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 116). Bensaude, A., Beitrag zu einer Theorie der optischen Anomalien der regu- lären Krystalle. Lissabon (Xationaldruckerei) 1894. Bensaude, A., Note sur la corrosion d'un alun birefringent (Communi- cations de la Commiss. des Trav. Geolog. Lisbonne t. III, 1. 1895). Brögger, W. €., Die Eruptivgesteine des Kristianiagebietes. I. Die Gesteine der Grorudit-Tinguait-Serie (Videnskabsselskabets Skrit'ter. I. Math. naturw. Kl. 1894, No. 4. Kristiania; vgl. diese Zeitschr, Bd. XII, 1895, p. 123). Camerer, R., Ueber die Totalreflexion des Lichts an dichten (derben) krystallinischen Substanzen. (Ann. d. Phys. u. Chem. Bd. LIV, 1895, p. 84.) Cayeux, L., Composition mineralogique et structure des silex du gypse des environs de Paris. (Comptes Rendus de l'Acad. des Sc. Paris t. CXX, 1895, p. 391.) Cohen, E., Meteoritenkunde. Heft I. Untersuchungsmethoden und Cha- rakteristik der Gemengtheile. Stuttgart 1894. (Diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 118.) Costa Sena, J. da, Note sur un gisement d'actinote aux environs d'Ouro Preto, ä Minas Geraes [Bresil]. (Bull, de la Soc. Frang. de Mineral. t. XVII, 1894, p. 267.) Corstorphiue, G. S., Ueber die Massengesteine des südlichen Theiles der Insel Arran, Schottland. (Tschermak's Mineral, u. Petrogr. Mittheil. Bd. XIV, 1895, p. 443.) Derby, O. A., Constituents of the Cafion Diablo meteorite (Amer. Journ. Ol' Sei. vol. XLIX, 1895, p. 101). Dufet, H., Sur les ferrocyanure, ruthenocyanure et osmiocyanure de po- tassium. (Comptes Rendus de l'Acad. des Sc. de Paris, t. CXX, 1895, p. 377.) Fouqiie, Contribution ä l'etude des feldspaths des roches volcaniques. (Bull, de la Soc. Fran§. de Mineral, t. XVII, 1894, p. 283.) Franco , P. , Costanti ottiche della mizzonite [Optische Constanten des Mizzonit] (Giorn. di Minerol. vol. V, 1894, p. 193). Franco, P., SuUe costanti geometriche dell'ortoclasia del Vesuvio [Ueber die geometrischen Constanten des Ortlioklas vom Vesuv] (Giorn. di Mineral, vol. V, 1894, p. 184). Gentil, L. , Sur un gisement de grenat melanite a anomalies optiques en Algerie. (Bull, de la Soc. Franc;, de Mineral, t. XVII, 1894, p. 269.) Hobbs, AV. H., On a recent diamond flnd in Wisconsin and on the pro- bable source of this and other Wisconsin diauionds (Amer, Geologist, vol. Xn', July 1894). XII, 1. Neue Literatur. I43 Hussak, E., Mineralogische Notizen aus Brasilien. (Tschermäk's Mineral, u. Petrog-r. Mittheil. Bd. XIV, 1895, p. 395.) Lacroix, A., Considerations sur le metamorphisme de contact, auxquelles conduit l'etude des phenomenes de la Iherzolite des Pyrenees. (Comptes Rendus de l'Acad. des Sc. Paris, t. CXX, 1895, p. 388.) Lacroix. A., Sur les phenomenes de contact de la Iherzolite des Py- renees i^Comptes Rendus de FAcad. des Sc. Paris t. CXX, 1895, p. 339). Lei)pla, A., Die oberpermischen eruptiven Ergussgesteine im SO. -Flügel des pfälzischen Sattels. (Jahrb. d. k. Preuss. Geol. Landesanst. für 1893 [1894], p. 134.) Milch, L., lieber Gesteine aus Paraguay. (Tschermäk's Mineral, u. Petrogr. Mittheil. Bd. XIV, 1895, p. 383.) Mügge, O., Regelmässige Verwachsung von Pyrit mit Fahlerz in Pseudo- morphosen nach letzteren. (Neues Jahrb. für Mineral. 1895, Bd. I, p. 103.) Ochseniiis, C, Unsere Kohlen. („Glückauf", Berg- und Hüttenmänn. Zeitg. Essen 1894, No. 3G, 38, 39.) Oppenheim, P., Die eocäne Fauna des Mt. Pulli bei Valdagno im Vicentino. (Zeitschr. d. Deutschen Geol. Gesellsch. Bd. XLVI, 1894, p. 309.) Pelikan , A. , Petrographische Untersuchung einiger Eruptivgesteine aus den Kaukasusländern. (Beitr. z. Paläontol. u. Geol. Oesterreich-Ungarns u. d. Orients, herausgeg. v. W. Waagen. Bd. IX, H. 1, 2, 1894, p. 83.) Retgers, J. W., Ueber die mineralogische und chemische Zusammensetzung der Dünensande Hollands und über die Wichtigkeit von Fluss- und Meeressanduntersuchungen im allgemeinen. (Neues Jahrb. f. Mineral. 1895, Bd. I, p. K;.) Rinne, F., Ueber norddeutsche Basalte. (Sitzber. der K. Preuss. Acad. d. Wiss. Berlin. Bd. LI 1894, p. 1223; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 127.) Salomon, G., Sul metamorfismo di contatto subito dalle arenarie permiane della val Daone. [Ueber die in den permischen Sandsteinen des Val Daone auftretende Contactmetamorphose.] (Giorn. di Mineral, vol. V, 1894, p. 97; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 12G.) Traverse, S., Contribuzioni allo studio delle rocce volcaniche. [Beiträge zum Studium der vulkanischen Gesteine.] (Giorn. di Mineral, vol. V, 1894, p. 194.) Tscherraak, G., Ueber gewundene Bergkrystalle. (Denkschr. der mathem.- naturw. Gl. d. k. k. Acad. d. Wiss. Wien. Bd. LXI, 1894.) Walther, J. , Einleitung in die Geologie als historische Wissenschaft. I. Theil: Bionomie des Meeres. Beobachtungen über die maritimen Lebensbezirke und Existenzbedingungen. II. Theil: Beobachtungen über das Leben der geologisch wichtigen Thiere. III. Theil: Litho- genesis der Gegenwart. Beobachtungen über die Bildung der Gesteine an der heutigen Erdoberfläche, Jena (Fischer) 1893, 1894. 144 Neue Literatur. Xll, 1. Weinsclienk, E. , Beiträge zur Petrographie der östlichen Centralalpen speciell des Gross -Yenedigerstockes. I. Ueber die Peridotite und die aus ihnen hervorgegangenen Serpentingesteine. Genetischer Zu- sammenhang derselben mit den sie begleitenden Minerallagerstätten. II. Ueber das granitische Centralraassiv und die Beziehungen zwischen Granit und Gneiss. (Abhandl. d. k. Bayer. Acad. d. Wiss. II. Gl. Bd. XVIII. 3 Abth. 18i»4; vgl. diese Zeitschrift Bd. XII, 1895, p. 119.) Weinschenk, E., Meteoritenstudien II. (Tschermak's Mineral, u. Petrogr. Mittheil. Bd. XIV, 1895, p. 471.) Band XIL Heft 2. Einige praktische Bemerkungen zum Mikroskopbau. Von Dr. med. H. E. Hildebrand in Chicago, 111. Hierzu sieben Holzschnitte. I. Das continentale Stativ und seine feine EinsteUung. Nach mancherlei Aencleriingen, welche der Bau des Mikroskope» im Laufe der Zeit und in verschiedenen Ländern erfahren hat, sind einige Typen entstanden , denen mehr als eine ephemere Existenz beschieden war. Diese Aenderungen entsprachen entweder dem Geist und den Zwecken der Wissenschaft oder des Dilettantismus. So ent- standen Arbeitsstative und Modestative. Hier können nur die ersteren in Betracht kommen, und zwar will ich die nachfolgende Besprechung auf die Form beschränken, welche man als die continentale bezeich- net hat, und die im eminentesten Sinn das Mikroskop des Natur- forschers darstellt. Auch ist diese Bevorzugung an keine Nationa- lität gebunden und kann ihre Erklärung nur darin linden, dass dieses Stativ in der That die Eigenschaften besitzt, welche die Vor- bedingung guter Arbeitsleistung sind. Wenn hier dennoch einige Abänderungen in Vorschlag gebracht werden , so haben dieselben mehr Bezug auf Dauerhaftigkeit, leichte Handhabung und Stabilität, als auf die Leistung des Statives in der Hand des kundigen Mikro- skopikers. An unseren Lehranstalten werden die Mikroskope den Studiren- den von der Anstalt geliefert und von diesen klassenweise benutzt. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 2. 10 146 Hildebrand: Einige Bemerkungen zum Mikroskopbau. XII, 2. So kommt es, dass ein „coUege" bis zu zwei Hundert Mikroskope besitzen mag, von welchen ein immer grösser werdender Procentsatz ans continentalen Stativen besteht. Durch diesen Massengebranch des Mikroskopes — die grosse Anzahl der Instrumente einerseits, und die Menge der sie Benutzenden anderseits — werden die schwachen Punkte der Stative in ein viel klareres Licht gestellt, als wenn der Eigenthümer eines solchen es allein benutzt. Da stellt es sich heraus, dass es ganz bestimmte Theile sind, welche mit grosser Regelmässigkeit schadhaft werden, und mau hat Gelegenheit zu be- merken, dass das ursächliche Moment nicht einzig in der Behand- lung des Statives liegt, sondern engstens mit dessen Bau verknüpft ist. Die Läsionen sind constant die folgenden : die Mikrometer- schraube ist unstät geworden ;• das Prisma hat theils Biegung, theils Drehung erlitten, ein Schwanken oder gar Verschwinden des Bildes beim Einstellen bewirkend; der Prismaflansch auf, oder der Char- nierblock unter dem Objecttisch haben ihren Zusammenhalt mit der Tischplatte gelockert. W 0 und W i e soll man das continentale Stativ anfassen ? Dies mag zuerst als eine müssige Frage erscheinen, welche jedoch, wenn falsch beantwortet, rasch zu dem eben erwähnten P^rgebuiss führt. Kein Theil des continentalen Statives ist nach Form und Lage ge- eignet , mit Bequemlichkeit u n d mit Sicherheit auf die Dauer als Handhabe benutzt zu werden. Dazu den Objecttisch zu benutzen dürfte wohl das Schonendste sein, allein es ist mühsam. Bequem dagegen ist es — und wird deshalb von den Schülern befolgt — bei irgend welcher Orts- oder Stellungsveränderung des Statives die Prismahülse als Handhabe zu benutzen. Dadurch wird die Mikro- meterschraube , das Prisma , sowie dessen Befestigung , jedes nach seiner Art, ungebührlich stark auf Druck, Torsion, Biegung, Deh- nung und Schiebung in Anspruch genommen , und ein beginnender Defect an den genannten Theilen vergrössert sich dabei mit be- schleunigter Geschwindigkeit. Will man noch bemerken, dass die Prismahülse wegen des niederen Armansatzes nicht cylindrisch, also nicht bequem für die Zwecke des ümlegens verläuft , und dass der Schüler deshalb seinen Zeigefinger hakenförmig unter dem Kopf der Mikrometerschraube anlegt , um den Stativkörper nach rückwärts zu ziehen, so kann man nur darüber staunen, dass diese Stative so lange gebrauchsfähig bleiben. Die Erklärung dafür liegt in der vorzüg- lichen Metallarbeit. Obgleich nun diese Manipulationsweisen als fehler- haft bezeichnet werden, so erscheint es auf der anderen Seite doch Xn, 2. H i 1 d e b r and: Einige Bemerkungen zum Mikroskopbau. 147 als eine berechtigte Forderimg-, dass die Prismaliülse nicht allein ihrer Lage , sondern auch besonders ihrer Construction nach ge- eignet sein sollte, dem Instrument als Handhabe zu dienen, ähnlich wie der „Arm" des JACKsox-Modells dieses thut. Eine Correctur kann in der umgekehrten Anordnung der Theile gefunden werden, in der Weise, dass die Hülse mit dem Objecttisch fest verbunden werde , und das Prisma mit dem Tubusträger. Ausserdem wird durch eine verminderte Anzahl der Einzeltheile die Festigkeit des Ganzen erhöht werden. Zur Ausführung dieses Planes bieten sich, in Bezug auf die feine Einstellung, zwei Wege dar. Der eine ist: die Spindel der Mikrometerschraube durch eine in der Länge des Prismas verlaufende Bohrung zu führen und am Boden der Hülse zu befestigen. Der Schraubenkopf befindet sich an der alten Stelle und Avirkt auf das mittels Feder nach oben strebende Prisma. Dieses Princip wurde versucht, aber wieder verlassen, indem es mir schien, dass trotz mannigfach vorgenommener Abänderungen in Bau und Anordnung der Schraube und ihres Kopfes nicht genügende Garantie geboten werde für den absolut richtigen Gang des Prismas. Der zweite Weg ist : von der mit dem Objecttisch verbundenen Hülse aus einen Bügel über das obere Ende des Prismas zu Averfen, und von diesem Bügel aus, mittels Mikrometerschraube, das aufsteigende Prisma zu controUiren. Dieses Princip habe ich mit Erfolg benutzt und aus- gearbeitet. Natürlich ist der Bügel den Umständen entsprechend modificirt und in die betreft'enden Theile eingelagert, wodurch er zwar die Function, aber weniger die Form eines solchen behält. Der Bügel erhebt sich von der oberen Fläche der Hülse mit drei Armen (die weiter unten erwähnten Hohlpfeiler) a a a^ passirt durch ge- räumige Oeifnungen 000^ welche in der das Prisma umfassenden Ausplattung p des Tubusträgers für diesen Zweck angebracht sind, und breitet sich über dem Stirnende des Prismas zu einer runden Scheibe s aus, welche in ihrem verstärkten Centrum die Mikrometer- schraube führt (Figur 1, 2, 3). Die Illustrationen zeigen, wie Charnierblock , Objecttisch und Stutzen für das Einschrauben der Prismahülse ein einziges Gussstück bilden. P^ine Kammer am unteren Ende der Hülse dient zur Auf- nahme der Spiralfeder, welche von einer oben conischen Scheibe bedeckt, einen centralen Druck auf das Prisma ausüljt. Zum Zweck der Verbindung mit dem Prisma breitet sich der Arm des Tubus- trägers zu einer dicken, runden Platte p aus, in deren Mitte das 10* 148 Hildebrand: Einige Bemerkungen zum Mikroskopbau, XII, 2. Prisma i eingeschraubt ist , . und von deren Peripherie ein Schutz- ring r sich abwärts über die Prismahülse senkt. Der Bügel besteht aus mehreren Theilen. In dem oberen Ende der Hülse sind drei Schraubenlöcher angebracht {;x^ Figur 1), über diesen aufgestellt sind drei gleich hohe Hohlpfeiler a a a, welche in den Oeffnuugen o der Armplatte p stehend, darin etwa ein Zehntel Zoll (2*5 mm) Spielraum haben. Correspondirend mit den erwähnten drei Schraubenlöchern der Hülse ist die Scheibe s mit drei Löchern versehen, Figur 1, o. Durch diese und die Hohlpfeiler geschoben , dienen drei Schrauben dazu, die genannten Tlieile zu einem einzigen Ganzen zu verbinden, wo- durch die Mikrometerschraube eine verlässliche Führung über dem Prisma entliält. Figur 3 zeigt die Scheibe 5 von oben gesehen, mit den Verbindungsschauben in situ, die Hohlpfeiler und das Prisma durch punktirte Linien angedeutet. Die soweit beschriebene Umgestaltung des Statives würde in- dessen nur sehr bedingungsweise den beabsichtigten Zweck erfüllen. Xn, 2. Hildebrand: Einige Bemerkungen zum Mikroskopbau. 149 d. h. das Prisma, dessen Verbindung mit dem Tubnsträger und die Mikrometerscliraiibe vor Insulten schützen, wenn nicht eine besondere Vorrichtung hierfür vorgesehen wäre. Dieselbe besteht wesentlich in einer unter dem Tubusträger ausgebreiteten, und von der Prisma- hülse ausgehenden Zunge oder Platte m, Figur 2. Die Art der Herstel- lung wird die Form verständlich machen. Ein Rohrstutzen, im lich- ten gleich dem Durchmesser der l'rismahülse, hat oben einen scheiben- förmigen Flansch von ein Zoll (25*4 mm) Breite, dessen untere Seite zu einer seichten Hohlkehle ausgedreht ist. Dieses Metallstück wird durch radial geführte Schnitte in drei gleiche Theile getheilt, und ein solcher Ausschnitt wird, nachdem die divergirenden Seiten des Flansches parallel geschnitten worden sind, mit seinem Piohrantheil seitUch an die Prismahülse geschraubt, wie aus der Zeichnung ersicht- lich. Durch diese Anordnung wird beim Aufheben und Umlegen des Statives den die Prismahülse umfassenden Fingern ein sicherer und bequemer Halt gewährt, und es bleibt dem Mechanismus der feinen Ein- ^ Stellung jeder schädigende Eingritf erspart. Alle altbewährten Theile der feinen Einstellung sind beibehalten worden ; so : die Anordnung des Prismas mit seiner hinteren Druckfeder ; die Mikrometer- 3. scliraube mit ihrer hohlen Spindel und darin befindlichem losen Stahlstift zur Kraftübertragung auf das Prisma resp, den Tubusträger ; der glockenförmige Schraubenkopf, der alle Theile überdeckt, so dass die neue Construction in Bezug auf äus- sere Erscheinung sich nicht wesentlich von der alten unterscheidet. Als Erfahrungsbeleg will ich mittheilen, dass Herr Universitäts- mechaniker J. Kathan (University of Chicago) mir ein vortretflich gearbeitetes Stativ nach der neuen Construction geliefert liat, welches die letztere in ein sehr günstiges Licht stellt. Die feine Einstellung steht in nichts den Leistungen der besten Instrumente continentalen Modells nach, übertrifft dieselbe sogar insofern, als die Mikrometer- schraube mit einem feineren Gewinde versehen werden konnte, ent- sprechend den geringeren Anforderungen an dessen Widerstands- fähigkeit. Das Schraubengewinde hat ein hundert Umgänge auf den Zoll (25*4 mm) und wurde besonders tief geschnitten. Obgleich nun dieses Stativ die Zeitprobe noch nicht bestanden hat , so erscheint doch die Annahme , dass die Gebrauchsfähigkeit 150 H i 1 d e b r a n d : Einift-e Bemerkungen zum ^likroskopbau. XII, 2. desselben eine län,2:ere sein werde als die eines Statives herkömm- licher Constrnction , einwurfsfrei, wenn man bedenkt, dass ja das Schiebesystem als solches das gleiche g-eblieben ist , während die dasselbe besonders schädigenden Factoren ausgeschieden worden sind. II. Die Einstellung durch Verschiebung des Tubus mittels der Hand. Während die grobe Einstellung duroli Zahn und Trieb Ver- besserungen erfahren hat, ist der I^instellung durch Verschiebung des Tubus wenig Beachtung geschenkt worden; ja, eine gewisse „stiefmütterliche" Behandlung der Schiebe -Stative von Seiten der AVerkstätten ist unverkennbar, wenn man diese Instrumente aus ver- schiedenen Quellen und in grosser Anzahl auf einmal bezieht. Was nun den Werth des Schiebe-Mechanismus anlangt, so ist derselbe abhängig, 1) von der Construction der gleitenden Flächen, 2) von der mechanischen Vollendung dieser Theile, und ;>) von der Ad- justirung in Betreff ihrer Function. Der erste Punkt erleidet eine gewisse Begrenzung dadurch, dass er den Preis des Instrumentes nicht wesentlich steigern darf, weil es sonst gerathen wäre, die zwar etwas kostspieligen, aber auch bequemeren Instrumente mit Zahn und Trieb zu benutzen. Ohne jetzt hierauf weiter einzugehen, will ich nur kurz bemerken, dass wir Instrumente besitzen, deren hervorragende Güte dem Umstand zuzuschreiben ist, dass die Innen- fläche der Schiebehülse mit besonderer Sorgfalt ausgedreht und polirt wurde. Andere Instrumente jedoch sind dadurch fehlerhaft, dass der Tubus in einer etwas oval gepressten Hülse geht, oder weil die untere Oefinung der Hülse weiter ist als die obere, Avoselbst der Tubus durch die geschlitzte federnde Hülse festgehalten wird. Der Punkt 2 ist für sich klar; in Bezug auf 8 jedoch muss gesagt werden, dass mit einigen Ausnahmen der Gang des Tubus in seiner Hülse ein viel zu harter ist, während doch die Präservirnng der feinen Einstellung von dem zarten Gang desselben abhängt. Darauf also möchte ich aufmerksam machen, dass, während die Reibung in der Hülse eine gewisse Grösse erreichen muss, ein gewisses Maass dieser Grösse nicht überschritten werden darf, im Interesse andauern- der Gebranchsfähigkeit des Instrumentes. Seit einiger Zeit habe ich an mehreren Stativen eine Neuerung anbringen lassen, die sich bewährt hat, und der Anschauung ent- ^ iLu. Xn, 2. Jiilclebrand: Einige Bemerkungen zum Mikroskopbau. 151 Sprüngen ist, dass der Tubus eine Schraubenspindel, wenn auch ohne Gewinde, darstellt, deren Touren mit grösserer Leichtigkeit und Präcision ausgeführt werden können, wenn dafür ein relativ langer Hebelarm — im gegebenen Fall also ein breiter Schraubenkopf — zur Verfügung steht. In Folge dessen habe ich den gebräuch- lichen kleinen und dünnen Ring zum Manipuliren des Tubus abnehmen und durch einen grösseren ersetzen lassen. Dieser stellt eine runde Scheibe dar, von zwei Zoll (.5 cm) Durchmesser, umkleidet von einem ein Zoll breiten Reifen mit geriefter Aussenfläche; das Ganze aus ei- nem Guss hergestellt und möglichst leicht ausgeführt. (Figur 4 u. 5.) Diese Grössenverhältnisse sind so bemessen, dass der Ring bequem u n d s i c h er in der Hand liegt , und die grosse Breite des Reifens gestat- tet dieses auch bei variabler Hand- stellung, so der Er- müdung der Hand vorbeugend. Mit grosser Leichtig- keit und Sicher- heit lassen sich sehr steile und sehr flache Schrauben- touren mit dem so ausgerüsteten Tu- bus ausführen, und es bedarf keiner besonderen Geschicklichkeit, um, z. B. ein ^/^ Zoll-Objectiv (6*.3 mm) sofort genau einzustellen. Als praktisches Ergebniss kann ich mittheilen, dass mit dem moditicirten Tubus von Anfängern viel weniger Deckgläser als sonst durchgestossen werden, weil der Tubus weit besserer ControUe unter- worfen, und das Arbeiten damit überhaupt angenehmer ist. Die Zeichnung bedarf einer weiteren Beschreibung nicht, nur sei angeführt, dass die Ringscheibe oben glatt mit dem Reifen ab- schneidet, um Ansammlung von Staub vorzubeugen. r I o. III. Der Hufeisenfuss. Augenscheinlich werden die Vortheile, welche die Form dieses Fusses bietet, nicht in ihrem ganzen Umfang ausgenutzt. Man würde 152 Hildebrand: Einige Bemerkungen zum Mikroskopbau. XII, 2. den Charakter des Hiifeisenfusses verkennen, wenn man die Idee eines Dreifusses damit verbinden wollte. Der letztere würde auf drei Punkten ruhen, welche durch Linien verbunden ein gleich- sehenkeliges Dreieck darstellen, in dessen der Grundlinie gegenüber- liegendem Winkel die Säule des Instrumentes ihren Platz findet. Die Schwerlinie des Statives fällt hier sehr nahe der Grenze seiner Unterstütungsfläche, und in Folge davon bedarf es nur einer sehr geringen seitlichen Gewalt, um das Instrument zum Umsinken zu bringen, wobei einer der Schenkel des Dreiecks als Umdrehungs- kante fungirt. Hier ist es nun der Hufeisenfuss, welcher die Grenze der unterstützenden Fläche weiter von der Schwerlinie zu entfernen und dadurch die Stabilität des Instrumentes zu verbessern vermag. Obgleich es hiernach einleuchtend ist, dass in dem Maasse als diese Entfernung wächst — im gegebenen Falle also: in dem Maasse als die Grenze der unterstützenden Fläche weiter nach rechts und links hin von der Stativsäule verlegt wird — die erreichbaren Vor- theile dieser Fussform verwirklicht werden, so finden wir doch, dass der moderne Hufeisenfuss durchaus nicht allgemein nach diesem Princi]) gebaut wird, zum Nachtheil der Standfestigkeit der Instrumente. Der Fehler ist, dass der Fuss querüber, wo die Säule steht, nicht genug Breite hat und hier öfters ganz ohne Unterstützung gelassen ist, welche sich dafür am hinteren gebogenen Theil, also hinter der Säule vorfindet. Auf diese Weise nähert sich der Fuss der mangel- haften Form des erwähnten gleichschenkeligen Dreiecks und zwar in mannigfachen Abstufungen. Aber auch die möglichst günstige Construction des Hufeisen- fusses vorausgesetzt, so wird er für die Stabilität des Mikroskopes doch nicht das leisten, was man berechtigter Weise fordern darf, so lange das jetzige Grössenverhältniss zwischen dem Fuss und Stativkörper, und besonders dem Objecttiseh, beibehalten wird: der Fuss als Ganzes ist zu klein. Es war ein löbliches Bestreben, das continentale Stativ möglichst compendiös zu machen, allein in Bezug auf die relative Grösse des Fusses ist die Grenze des Zweckdien- lichen entweder nahezu schon erreicht, oder, wie bei den kleineren Stativen, bereits überschritten worden. Da in unseren Laboratorien diese kleinen Stative in grosser Anzahl benutzt Averden, so hat man Gelegenheit wahrzunehmen, dass die Unterstützungsfläche derselben unzureichend ist, indem durch die kleinste Gewalt, die entweder nicht in der Richtung der Schwerlinie, oder in deren nächster Nähe ausgeübt wird, das Instrument zum Schwanken, resp. Umkanten XII, 2, Hildebrand: Einige Bemerkungen zum Mikroskopbau. 153 '.e gebracht wird. Wie mm eine feine cliirurgiscbe Scheere nicht eine Miniaturscheere sein soll, sondern ein Instrument mit feinen Blättern aber langen Griften mit grossen Ringen, so sollte auch ein kleines Stativ — ganz abgesehen von der Grösse des Oberbaues — einen Fuss von solchen Dimen- sionen besitzen , dass er mikroskopische Manipulatio- nen mit Sicherheit auszu- führen gestattet. Diese Bemerkungen über den Hufeisenfuss glaube ich in nicht geeigneterer Weise abschliessen zu können, als durch den Hinweis auf den Fuss eines Mikroskopes, welches vor 35 Jahren von Merz in München angefer- tigt wurde. Dieser Fuss hat sich in jeder Beziehung als mustergültig erwiesen, nicht sowohl in seinem Ori- 6. ginal , als auch in seinen Reproductionen in verschiedenen Grössen, als Ersatzfuss handenen Stativen. Die Verwendung am Umlegestativ hat X ;e e; an vor- die Ge- stalt des Fusses etwas modificirt, nicht jedoch dessen Charakter. Der Forderung, dass die Grenze der unterstützenden Fläche in mög- lichst weite Entfernung von der Schwerlinie des Statives verlegt werden müsse, um w ä h - r e n d dessen Benutzung die nöthige Stabilität zu sichern, ist dadurch Genüge ge- schehen, dass die Curvatur der Hufeisenform zu einer fast grade gestreckten Barre b (Figur 6 u. 7) geworden ist, welche erst in einer verhältnissmässig grossen Entfernung 7. von der Säule des Statives , rechts und links, mit pliUzlicher Wendung, parallel verlaufende , dreiseitig pris- matische Schenkel xx nach vorne ausstreckt. Hierdurch erhält der Fuss die Form eines ,, Zweizack", welche Form vom Standpunkt der Zweckdienlichkeit betrachtet, in der That nur die legitime Ent- wicklung des Hufeisenfusses darstellt. 154 Strasser: Weitere Mittheil. üb. d. Schnitt-Auf klebe-Mikrotom. XII, 2. Der Fuss ist breiter als lang-, hierin etwa wie 7 zu 6 sich verhaltend, wobei die Hinterklaue nicht in Betracht gezogen ist. Die lichte SchenkelöfFnung kommt der Breite des Objecttisches nahezu gleich, wodurch, in Verbindung mit der nach innen zu abfallenden Schräge der dreiseitig prismatischen Schenkel, ein bequem zugäng- licher, nutzbarer, bis auf die Platte des Arbeitstisches herabreichen- der Raum unter dem Objecttisch geschaffen wird , und in Folge dessen auch die Höhe des Objecttisches über der Tischtläche auf ein relativ niedriges Maass herabsinkt — alles dieses in vortheil- haftem Gegensatz zu der jetzt befolgten Bauart. Fünf kreisförmige Lederscheiben e von einem halben Zoll (12*7 mm) Durchmesser bilden die Sohle dieses Fusses. Deren sehr ra- tionelle Vertheilung auf der Unterfläche ist aus der Zeichnung er- sichtlich, ebenso wie deren Befestigung in flach cylindrischen, in einen stumpfen Conus übergehenden Vertiefungen v (auf der Zeichnung nicht richtig wiedergegeben), vermittels centraler Schräubchen. Auf diese Weise erhält die angefeuchtete Lederscheibe eine sichere Einbettung im Metall, und eine äussere Projection von etwa ein achtel Zoll (3 mm), in der Gestalt eines ringförmigen Wulstes. Diese Unterlagen sind sehr dauerhaft und haben sich gut bewährt. [Eingegangen am G. Juli 1895.] Weitere Mittlieilungen über das Sclmitt-Aufklebe-Mikrotom und über das Verfahren der provisorischen Montirung und Nachbehandlung von Serienschnitten auf Papierunterlagen. Von Prof. Dr. H. Strasser in Bern. In den folgenden Zeilen soll Mittheihmg gemacht werden: a) Ueber ein Verfahren , Seriensclmitte von Paraffinobjecten, welche nachgefärbt werden sollen, provisorisch aufzubewahren, und über die Montirung gefärbter Schnitte auf Papier ; XII, 2. Strasser: Weitere Mittheil. üb. d. Schnitt-Aufklebe-Mikrotoin. 155 b) lieber die Paraffineinbettnng von grossen Objecten, nament- lich von Gehirnen ; c) Ueber Verbessenmgen am Schnitt -Aufklebe -Mikrotom nnd über die Benutzung desselben für Celloidinobjecte. Aufkleben der Schnitte von Parafünobjecten auf Papier. Paraffinschnitte, welche mit wässerigen Lösungen nachbeliandelt werden sollen , wurden ursprünglich von mir mit einer CoUodium- Ricinusöl-Klebemasse auf gummirtes Papier geklebt, mit einer Schicht von Collodium-Ricinusöl zugedeckt und dann erst in das Benzin-, Terpentin- oder Xylolbad gebracht, zur Lösung des Paraffins und Erhärtung des Collodiumgusses. Heute nun ist die Procedur der Nachl)eliandlung dadurch vereinfacht, dass der CoUodium-Ueberguss erst nach Entfernung des Paraffins gemacht wird. Die mit Schnitten beklebten Papierplatten kommen sofort oder über Jahr und Tag jiach der Beklebung (s. u.) in das Xylolbad, Nach Lösung des Pa- raffins werden sie zum Abtropfen und Abdunsten des Xylols auf das Nagelbrett gebracht, von diesem in ein Bad mit 95procentigem Al- kohol, endlich zum Abdunsten wieder auf das Nagelbrett ; dann erst erfolgt das C ollodi oniren. In meiner letzten Mittheilung über den Gegenstand empfahl ich nun neben dem Collodium-Ricinusöl zum Aufkleben der Schnitte Gummi arabicum. Dieses Klebemittel hat sich seither ausgezeichnet bewährt. Ich verwende folgende Mischung^: Gummi arabicum 80 bis 100 Wasser 100 Glycerin 10 Zusatz von etwas Carbolsäure. Die Lösung muss natürlich möglichst klar und rein sein. Es er- geben sich aus der Verwendung derselben folgende Vortheile : 1) Es kann bei Benutzung des Schnitt -Auf klebe-Mikrotoms un- gummirtes Papier verwendet werden, und es genügt, dass man das fortlaufende Papierband jeweilen über dem Object, an der Stelle, ^) Doppelt soviel Wasser entliält die Mischung, welche ich zur Her- stellung von gummirtem Papierband benutzen lasse. Wir hängen das Band zum Trocknen in engen Windungen über parallel neben einander gespannte Schnüre. Nach einander müssen beide Seiten des Bandes in gleicher Weise behandelt werden. 156 Strasser: Weitere Mittheil. üb. d. Schnitt- Auf klebe-Mikrotom. XII, 2. welelie den nächsten Sclinitt anfnehmen soll, mit einem breiten Pinsel von nnten her mit der Gummilösnng bestreicht. Die Manipulation geschieht durchaus sauber und reinlich. Es kann aber auch eine automatische Bestreichvorrichtung- Verwendung- finden. 2) Die mit der Gummilösung (nicht zu dicke Schicht!) aufge- klebten Paraffinschnitte bleiben Monate und Jahre lang unverändert ; sie können lange Zeit hindurch trocken aufbewahrt werden, bis man Gelegenheit nimmt, sie weiter zu 1)ehandeln, zu färben u. s. w. Man lässt zunächst die beklel)ten Papierbänder offen liegen, bis die Gummischicht getrocknet ist, nummerirt dann Schnitt für Schnitt, indem man mit Feder oder Pinsel die Nummer in chinesischer Tusche daneben und zwar auf einen gnmmirten Theil des Papiers schreibt; und packt schliesslich nach dem Trocknen die Papier- bänder in eine Cartonschachtel. Man hat z. B. ein Mittelhirn oder Zwischenhirn für Weigert- sche Färbung vorbehandelt und in Paraffin eingebettet; das Object wird eine Serie von mehreren hundert Schnitten liefern ; man behält sich vor, bald diese , bald jene Stelle genauer , an auf einander folgenden Schichten zu untersuchen ; oder man will heute jeden 10., 20. Schnitt auswählen, färben und montiren, und ein andermal eine andere Serie ausgewählter Schnitte heraussuchen. Irgend eine be- stimmte Schnittnummer kann später für uns von Wichtigkeit sein, unsere Methode erlaubt nun , das ganze Object rasch zu schneiden und sämmtliche Schnitte ohne irgend welchen grösseren Aufwand von Mühe, Material und Kaum bequem trocken aufzubewahren. Wir können wirklich, wann es uns beliebt, jeden beliebigen Schnitt und jede beliebige Auswahl von Schnitten herausnehmen, färben und zur genauen mikroskopischen rntersuchung montiren. Gröbere Verhält- nisse der Topographie aber können wir schon an den trockenen, ungefärbten Schnitten ganz gut übersehen und demonstriren. Ich habe diesen Sommer die nach Wolters modificirte AVEioERx'sche Färbung mit bestem Erfolge an Schnitten vorgenommen, welche vor zwei Jahren auf Papier geklebt worden sind, und kann nicht finden, dass sie gegenüber den damals gleich gefärbten und montirten Schnitten irgendwie minderAverthig sind. Die Paraffin-Durchtränkung des Objectes muss natürlich eine vollständige gewesen, und es darf das Paraffin nicht mit flüchtigen Oelen oder an der Luft sich zer- setzenden Stoften vermischt gewesen sein. Der Glycerinzusatz zum Gummi verhindert das Reissen und Springen der Klebeschicht. Ich irre wohl kaum mit der Annahme, dass das Verfahren XII, 2. S t r a s s e r : Weitere Mittheil. üb. d. Schnitt-Auf klebe-Mikrotom. 157 der trockenen provisorischen Aufbewahrung der auf Papier geklebten und nummerirten Par affin s chnitte rasch Eingang finden wird. — Es ist diese so herzlich einfache Methode wohl auch geeignet, der Paraffin-Einbettung selbst und dem Schnitt-Aufklebe-Mikrotom neue Freunde zu erwerben. Moutirung der grfärbtoi Schilifte. Ich habe mir seit Jahren grosse Mühe gegeben, ein zweckmäs- siges Verfahren ausfindig zu machen, um unter Ersparnis» der tlieu- ren, voluminösen, schweren und zerbrechlichen, gläsernen Object- träger (und Deckgläser) die gefärbten Serienschnitte umfänglicher Objecte auf andere Weise, wenn auch nur provisorisch, zu montiren. Die definitive Uebertragung zwischen Glas sollte immer noch mög- lich bleiben, würde jedoch in der Regel nur an einzelnen Schnitten, mit Auswahl, vorgenommen werden. Eine Untersuchung der gröbe- ren Verhältnisse der Schnitte, ja die Anwendung schwächerer Ver- grösserungen sollte schon an den provisorisch montirten Schnitten möglich sein. Die provisorische Montirung sollte ferner auf ein- fachere Weise bewerkstelligt werden können als die Montirung auf Glas und ermi)glichen , grosse Serien rasch und auf einen Schlag zu bewältigen, unter Verschiebung der genaueren Untersuchung auf spätere, gelegenere Zeit. Was nun den letzteren Punkt betrifft, so leistet die provisorische Aufbewahrung der ungefärbten Paraffinschnitte auf Papier Alles, was man nur wünschen kann. Es fragt sich demnach, ob es sich noch lohnt, die Suche nach neuen Methoden der Montirung fortzu- setzen. Ein biegsames, leichtes, papierartiges, aber vollkommen ho- mogenes und durchsichtiges Material als Unterlage hätte freilich manches für sich und wird wohl auch binnen kurzen, durch die Hülfe der photographischeu Technik gefunden sein. Unsere durch- sichtigsten Papiersorteu geben auch nach Harzdurchtränkung keine vollkommen homogene und durchsichtige Unterfläche. Wir müssen auch noch lernen , bei Weglassen des Deckglases den Einschluss- und Bedeckungsschichten unserer Schnitte eine spiegelglatte und ebene Oberfläche zu geben. Es möchten wohl die Fortschritte in der Lack- und Firniss-Pabrication unserem Gegenstande zu gute kommen. In früheren Mittheilungen über den Gegenstand erwähnte ich folgende Versuche in der provisorischen Montirung: 158 Strasser: Weitere Mittheil. üb. d. Scbnitt-Auf klebe-Mikrotom. XII, 2. 1) Einscliluss der Collodiumhäutclieu mit den Schnitteu in Harz zwisclien zwei Papierblättern. 2) Durchtränkung- mit Paraffinum liquidum, Aufbewahrung zwi- schen zwei ebenso durchtränkten Papierblätteru ; zur mikroskopischen Untersuchung : Abdecken des einen Papiers, Abklatschen des „Schnitt- häutchens" auf den gläsernen Objectträger. Rückführung des Häut- chens zAvischen die Papierblätter nach beendeter Untersuchung (na- türlich nur für ganz grosse Schnitte). 3) Durchtränkung des Collodiumhäutchens auf einseitiger Papier- uuterlage mit geschmolzenem Paraffin (z. B. die auf Wachspapier aufgebandeten mit CoUodium überstrichenen Schnitte von durchge- färbten Objecten). Alle diese Versuche sind recht unbefriedigend; bei 1) stört die Papierbedeckimg, mag- sie noch so gut durchsichtig gemacht sein, bei 3) stört das übergelagerte Paraffin. Bei Betrachtung der Schnitte, bei 3) ist ferner eine Schrumpfung und ein Brüchigwerden des Collo- diumhäutchens nicht immer zu vermeiden ; bei 2) und 3) leiden ge- wisse Färbungen, z. B. diejenigen mit Hämatoxylin. Das Verfahren 2) endlich ist kein reinliches Verfahren. Inzwischen habe ich aller- dings vollkommenere Resultate erzielt mit Harzeinschlüssen und einseitiger Papierunterlage. Die Hauptsache ist die Wahl eines beim Trocknen elastisch und biegsam bleibenden, nicht springenden und nicht verwitternden, aber auch nicht klebrig bleibenden Harzes. Ohne Wärmeschrank zum raschen Trocknen zahlreicher Platten wird man im Vergleich zu der definitiven Montirung auf Glas kaum eine gleich grosse, ge- schweige denn eine grössere Bequemlichkeit erzielen. Das rasche Trocknen scheint in verschiedener Hinsicht von Bedeutung zu sein. Ganz gute Resultate habe ich mit Copalfirniss erzielt. Unter allen Umständen müssen die trockenen harzgetränkten Platten zwi- schen Platten von Filtrirpapier aufbewahrt werden. Die Naclifärlning der Serienschnitte bei Paraffineiribettung. Es sei mir gestattet, hier noch einmal auf die von mir in frü- heren Aufsätzen erläuterte Methode der Nachbehandlung und Nachfärbung von Paraffinschnitten auf Papierunterlage zurück- zukommen. Dieses A^erfahren ist nun so vielfach von mir erprobt worden, dass ich es auch heute noch für grössere Objecte und Se- rien unbedingt empfehlen kann. Es ist dabei ganz gleichgültig, ob XII, 2. S t r a s s e r : Weitere Mittheil. üb. d. Schnitt-Aiif klebe-Mikrotom. 159 die Schnitte am Mikrotom selbst, automatisch, oder von der Hand auf die Papierplatten aufgeklebt sind. Teil habe bei der Ausbildung dieser Methode von vornherein namentlich die Untersuchung des Gehirns im Auge gehabt und will beispielshalber im Folgenden angeben, wie sich die Markscheiden- färbung nach der von Wolters moditicirten WEiGERT'schen Methode an den Schnitten eines in Paraffin eingebetteten grösseren Gehirn- präparates gestaltet : Die Schnitte sind mit Gummi-Glycerin auf Papierbänder von 20 bis 25 cm Länge, 6 bis 12 cm Breite geklebt; jedem Schnitt ist mit Tusche seine Nummer beigeschrieben. Die Reageutien sind in entsprechend grossen länglichseitigen Zink- oder Porzellaukästchen , mit oder ohne Deckel untergebracht ; Alles steht in Reihe und Glied zimi Voraus bereit. Die Papierplatten mit den Schnitten haben nun etwa zu 6 bis 10 auf einmal folgende Stationen zu durchwandern, resp. folgende Procedureu durchzu- machen : A. Umwandlung des Paraffinschnittes in einen C e 1 1 0 i d i n s c h n i 1 1. 1) Xylolbad : 1 Stunde. Nagelbrett zum Abdunsteu. 2) Bad mit Alkohol von 95 Procent: ^/^ bis 1 Stunde. Nagel- brett. 3) Collodioniren (zweimal mit CoUodium simplex oder einmal mit Collodiiun duplex). B. Nachfärbung. 4) Farblösung: (Hämatoxylinlösung mit Essigsäure angesäuert, in gedecktem Kästchen, auf dem Brütofen, über Nacht. Abspüleu in Wasser. 5) Bad mit MtJxLER'scher Flüssigkeit, 5 bis 10 Minuten; in Wasser auswaschen. 6) Bad mit Kali hypermanganicum (1 in 600 Aq.), 5 Minuten; in Wasser auswaschen ; 7) Bad mit Difterenzirungsflüssigkeit (Kalium sulfurosum und Oxalsäure) 5 Minuten ; in Wasser auswaschen. Procedur 6 imd 7 sind in der Regel zu wiederholen , zum Schluss muss jedenfalls sehr lange und gründlich in Wasser ausge- waschen werden (12 Stunden). 8) Zweite Färbung (z. B. in sehr verdünntem neutralem Car- min, 24 Stunden) ; Abspülen, Abtrocknen. C. Entwässern und E ins chliess en. 160 Strasser: Weitere Mittheil. üb. d. Schnitt- Auf klebe-Mikrotom. XII, 2. 9) Alkohol von 70 Proceut mit Spur Pikrinsäure 1 Stunde. 10) Alkohol von 95 Procent ^/.^ Stunde; abtrocknen. 11) Platten an der Seite der Schnitte bedecken mit mehrfacher Lage Filtrirpapier , das mit Carbolxylol befeuchtet ist. Dann folgt ein Blatt Stramin, dann die zweite Platte Papier u. s. w. Der ganze Stoss wird in einen geschlossen Carton eingesetzt, 12 Stunden. Nach Verschwinden der weissen Stellen im Celloidinhäutchen kommen die Platten in 12) dünne Harzlösung; dann in 13) dicke Harzlösung. 14) Abklatschen des Celloidinhäutchens mit den Schnitten vom Papier auf den Objectträger von Glas, oder auf einen neuen sau- beren Objectträger von Papier. 15) Fertig Montiren. Die Parafflneinbettung bei grossen Objecten (Gehirn). An Blöcken , die bloss aus Paraftin bestehen , das bei 45 ^ schmilzt, lassen sich bei mittlerer Tagestemperatur, selbst bei sehr grosser Ausdehnung des Blockes noch regelmässige Serienschnitte in der Dicke von 20 bis 30 /n gewinnen, vorausgesetzt, dass das Messer scharf ist. Lässt sich nun ein mit Chromsalzlösung behandeltes Gehirn so mit Paraffin durchtränken und in Paraffin einbetten, dass die Härte und Zähigkeit des eingeschlossenen Gewebes nicht wesentlich die- jenige der Einschlussmasse übersteigt, mit vollständiger Ausfüllung aller natürlichen Höhlen und Spalten, unter wirklicher Paraffindurch- tränkung der Gewebstheile ; ohne erhebliche Schrumpfung und ohne Zerreissungen im Gewebe? Und besteht die Möglichkeit, ein so eingebettetes Gehirn Wochen und Monate lang ohne nachträglich auf- tretende stärkere Schrumpfung, Verhärtung und Rissbildung trocken aufzubewahren? Das Alles muss man von einer guten Paraffinein- bettung verlangen. Die Methode der Einbettung sollte aber wo mög- lich aucli nicht allzu complicirt sein. Dass [die Erfüllung dieser Postulate nicht so ganz leicht und selbstverständlich ist, wird Jeder wissen, der sich mit der Sache be- schäftigt hat. Dass aber sehr viel vom Modus procedendi abhängt, unterliegt keinem Zweifel. Einige Erfalirungen, die ich in dieser Hinsicht gewonnen habe, sollen hier mitgetheilt werden. 1) Präparate die allzu lange z. B. mehr als 1 Ins 2 Jahre in XII, 2. S t r a s s e r : Weitere Mittheil. üb. d. Sclinitt-Aiif klebe-Mikrotom. 161 Clironilösung gelegen liaben, sind nn sicli schon brücliig, rissig und zur Einbettung unbrauchbar. 2) Ganze Gehirne aou grösseren Thieren, vom Kind und Er- wachsenen sind wo möglich mit der Erhärtungsflüssigkeit zu injiciren; sie dürfen nur in diesem Fall im Ganzen in die Flüssigkeit einge- legt werden. Wenn thunlich, ist die Pia zu entfernen. Nach eini- gen Tagen aber ist die Zerlegung in kleinere Bestandtheile (Schei- ben) vorzunehmen. Sehr vortheilhaft ist vorgängiges Einlegen in Formalin oder in eine Mischung von Formalin- und Chromsalzlösung. So behandelte Präparate können sehr bald in Scheiben zerlegt wer- den; bei ganz frischen Gehirnen geschieht dies übrigens am besten sofort. Die Scheiben verziehen sich nur unbedeutend, wenn der richtige C oucentr ationsgr a d der Kalibichromatlösung ge- wählt wird (ca. 4 Procent). Später, beim Nachhärten mit Alkohol, muss gradatim vorgegangen werden ; doch kann man sich zuvor, bei grossen Gehirnen, mit einer Zerlegung in Scheiben von 4 bis 3 cm Dicke begnügen, und erst nach der Alkoholhärtung die Zer- legung bis zu Scheiben von 2 und 1 cm Dicke weiterführen. In der Einbettung nicht allzu dicker Stücke liegt eine wichtige Vorbedingung des Erfolges. Irre ich nicht, so gilt auch für die Celloidin-Einbettung dasselbe. Der Zer- legung in Scheiben von 2 und 1 cm Dicke wird wohl selten ein ernstliches Hinderniss im We^e stehen, wenn nur eine grössere Ver- zerrung vermieden wird. 3) Zur Entfernung und Ueberführung in flüssiges Paraffin be- nutze ich Alkohol, Carbolxylol und Vaselin. Dieses Ver- fahren leistet auch für zarte Structuren VorzügUches (Amphibien- larven, Säugethier-Embryonen). Für grosse Objecte ist die Procedur folgende : a) Die Präparate kommen aus wässeriger Lösung in 95procen- tigen Alkohol, und zwar um so mehr unter allmäh liger Stei- gerung des Alkoholgehaltes der Flüssigkeit, je dünner die Scheiben sind (kleinere Objecte kommen sofort in eine Mischung von Alkohol, 95procentig, und Carbolxylol aa.) b) Nach genügender Durchtränkung mit diesen Flüssigkeiten: Einlegen in Carbolxylol; grosse Objecte bis 14 Tage; nach Er- neuerung der Flüssigkeit nochmals 4 bis 8 Tage. Längere Dauer der Einwirkung ist nur nützlich und sichert den Erfolg. Man kann zum Schluss auch noch in reines Xylol übertragen; es ist dies aber, so weit ich sehe, nicht durchaus uothwendig. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 2. 11 162 Ötrasser : Weitere Mittheil. üb. d. Schnitt-Aiifklebe-Mikrotom. XII, 2. c) Abdimsten lassen, Einlegen in gelbes Vaselin, zuerst auf, dann im Brütofen bei 40^ C; einige Tage bis 8 Tage. Das hier- bei verunreinigte Vaselin muss einmal erneuert werden. Jede Spur von Xylolgerucli muss zuletzt verschwunden sein. d) Einlegen in ein Gemisch von Paraffin, das bei 42^ schmilzt, mit gelbem Vaselin (das Verhältniss ist 4:1 oder 3 oder 2:1, je nach der Grösse der Platten ; bei sehr grossen Objecten nehme ich mehr Vaselin als bei kleinen, im Winter mehr als im Sommer); Brütofentemperatur von 40 ^ ; einen bis mehrere Tage. Bei ganz kleinen Objecten tritt natürlich an Stelle des Paraffin -Vaselin- Ge- misches reines, härteres Paraffin. e) Einbettung in einem Einbettungskästchen. Bei jeder Uebertragung der Objecte muss möglichst darauf Bedacht genommen werden, dass sich nicht Luft in grösseren Spalten und Höhlen des Objectes fängt 5 dies gilt nun ganz besonders für die letzte Ueber- tragung in das Einbettungskästcheu. Das Einbettungskästchen verfertige ich ad hoc folgendermaassen. Die Kästchenböden sind in den erforderlichen Grössen, aus dickem Eisenblech geschnitten, mit gerundeten Ecken, vorräthig; desgleichen C'artoustreifen für die Rän- der des Kästchens 5 ferner Klammern (ich benutze die Klammern, die zum Einspannen der Tafelkreiden verwendet werden), der Carton- streifen wird um den Bleehbodeu gelegt, die über einander greifenden Enden werden mit der Klammer fixirt und das Kästchen ist fertig; der Innenwinkel wird mit Paraffin ausgegossen, der Boden mit Pa- raffin überdeckt, das Ganze in ein Gefäss mit Wasser gestellt. Sind Object und Füllung hineingebracht, so decke ich mit einem Papier- blatt zu. Die Erhärtung beginnt natürlich am Grund. Ist sie voll- endet, so kann mit grösster Leichtigkeit der Rand und der Boden des Kästchens vom Block abgenommen werden. ^ Die Hauptzüge des angegebenen Einbettungsverfahrens sind 1) die Verwendung des Carbol-Xylols als Zwischenmittel, 2) die Wegscliaftung dieser Flüssigkeit bei verhältnissmässig niedriger Tem- peratur und in besonders vollständiger Weise und ihr Ersatz durch das nicht Üüchtige Vaselin, worauf erst die Durchtränkung mit Pa- raffinmasse bei höherer Temperatur folgt. — ^) Bei dieser Gelegenheit sei noch ein Verfahren, kleine Einbet- tungskästchen herzustellen, mitgetheilt. Ein Kork wird mit einem Pa- pierstreif so umwickelt, dass derselbe über die eine Kreisfläche vorsteht; das Ende des Papierstreifs wird am Kork mit einer Stecknadel festgesteckt, der freie Rand des Streifens an einer Stelle einwärts umgefalzt. XII, 2. S t r a s s e r : Weitere ^Mittheil. Xib. d. Schnitt-Aufklebe-Mikrotom. 1 6 3 Das Verfahren ist durchaus nicht umständlich und hält in dieser Hinsicht den Vergleich mit der Celloidin-Einbettimg sehr gut aus. Sorgfältig in der angegebenen Weise eingebettete Scheiben vom ganzen Gehirn (frontal oder sagittal) sollen sich mit unserem grossen Mikrotom, namentlich bei schräger Messerführung (s. u.), noch schnei- den und aufbanden lassen; die Schnittdicke soll gleichmässig sein und kann bis auf 30 ja 20 fi herabgemindert werden. Dazu muss allerdings das Mikrotommesser scharf und in geeigneter Weise gestellt sein. Die Schlitten dürfen nicht schlot- ternd gehen, und das Messer muss vollkommen sicher eingespannt werden können. Was die Messerneigung betrifft, so soll sie möglichst gering sein. Der von W. Walb in Heidelberg verfertigte Messerhalter ist so construirt, dass er etwas über die Breitseiten des Messers vorsteht. Es bilden sich beim Abziehen auf dem Stein an der Schneide des Messers Facetten, welche stärker convergiren als die Hauptflächen des Keils ; die untere Facette steht zu der unteren Hauptkeilfläche im Winkel von 7*5*^. Um wenig mehr muss die untere Hauptfläche des Messerhalses zur Schnittebene geneigt sein, also höchstens um den Winkel von 10*^. Ausdrücklich sei hervorgehoben, dass ich wirklich auf keine andere Weise eine so vollkommene Durchtränkung der Hirnsubstauz erzielt habe. Wenn man nach längerem Liegenlassen des ange- schnittenen Blockes auf dem Objecttisch mit dem Schneiden wieder beginnt, so merkt man au dem Ausfall von Schnitten, wie stark unter- dessen die Schrumpfung des Objectes in freier Luft gewesen ist ; dieselbe scheint mir hier geringer zu sein als bei jeder anderen Methode der Paraffineiubettung ; die Hirnsubstanz selbst ist fast ebenso weich imd gut schneidbar als die umgebende Einschlussmasse, diese selbst im Verhältniss zur Weichheit cohärenter, man möchte sagen ductiler als bei anderen Combinationen. Ich möchte nun frei- lich nicht behaupten, dass die Objectblöcke beliebig lange Zeit ohne Schaden trocken aufbewahrt werden können und würde einstwei- len vorziehen, mit dem Schneiden nicht allzu lange zu warten. Die Schwierigkeit, grosse in Paraffin eingebet- tete Objecte zu schneiden,' beruht in der Grösse der zu überwindenden Widerstände; aus diesem Grunde erschienen weichere Einschlussmassen geboten; das Auflegen der Schnitte ist dabei durch die Schnitt-Auf klebe -Vorrichtung möghch gemacht. Für das Schnei- den selbst aber ist der Umstand verhängnissvoll, dass bei Anwen- 11* 1 G 4 S r r a s s e r : Weitere Mittheil. üb. d. Schnitt-Auf klebe-Mkrotom. XII, 2. duug weicheren Paraffins oder einer durch irgend einen Zusatz be- sonders weich gemachten Paraffinmasse meist ein Missverhältniss auf- tritt zwischen der Härte und Zähigkeit des Objectes selbst und der umgebenden Einschlussmasse. Wo das Objecf vom Schnitt in meh- reren Stücken getrotfen wird, können dieselben leicht gegen einander verschoben, isolirt getroffene Hirntheile können aus dem Guss heraus- gebrochen werden ; bei unserer Methode ist dieser Uebelstand wohl auf ein möglichst geringes M a a s s li e r a b g e d r ü c k t ; ob er aber wirklich ganz vollkommen vermieden ist , so dass nunmehr auch von den grössten und schwierigsten Objecten — ich will dabei nur die Hirnpräparate berücksichtigen — stets tadellose Schnitt- serien angefertigt werden können, möchte ich einstweilen dahinge- stellt sein lassen. Weitere Erfahrungen bleiben abzuwarten. Die Celloidin-Einbettung bei grossen Objecten. Wenn irgendwo, dann muss gerade hier die C e 1 1 o i d i u d u r c h - tränkung von Vortheil sein. Handelt es sich doch darum, eine Durchtränkungs- und Einschlussmasse zu finden, welche bei gleicher Weichheit zäher ist imd die Gewebetheile besser zusammenhält als die Paraffinmasse. Die Gewebe selbst zeigen bei der Celloidiu- behandlung nicht entfernt die gleiche Neigung zur Verhärtung wie bei der Behandlung mit Oelen, Fetten und Paraffinen. Schrumpfung und Zerreissung ist hier nicht zu befürchten, so lange der Object- block feucht gehalten wird. üebelstände, welche der Celloidin-Einbettung bei kleinen, fein zu schneidenden Objecten anhaften , treten zum Theil bei grossen Ob- jecten in den Hintergrund. Die Biegsamkeit der Masse, welche dort nöthigt, mit fast längsgestelltem Messer zu schneiden, und doch die Schnittführung noch beeinträchtigen kann, kommt hier wegen der Grösse der Blöcke weniger in Betracht. Es genügt eine weniger bedeutende Schrägstellung des Messers. Uebrigens darf man ruhig die Festigkeit der Celloidinmasse durch Behandlung mit bestimmten Reagentien vermehren, um das Messer noch mehr quer stellen zu können. Lassen sich die so gewonnenen Schnitte am Schnitt -Auf klebe- Mikrotom auf das fortlaufende Papierband im Moment der Entstehung aufkleben? Dies erscheint nicht überflüssig; denn obschon bei einer ge- lungenen C'elloidineinbettung jeder Schnitt in ein Collodiumhäutchen Xn, 2. S t r a s s e 1- : Weitere Älittheil. üb. cl. Schnitt-Aufklebe-Mikrotom. 165 eingesprengt sein soll, so macht doch auch hier bei grösseren Ob- jecten die glatte Uebertraguug der Schnitte anf den Objectträger SchAvierigkeiten. Man schneidet daher die Celloidinobjecte unter Flüssigkeit oder sorgt durch starke Bespülung, dass die Schnitte so- fort auf Flüssigkeit schwimmen. Weigert erfand das Verfahren, die Schnitte mittels Streifen von Closettpapier vom Messer abzunehmen. 0. ScHULTZE construirte ein grosses zweigeleisiges Mikrotom für grosse Celloidinobjecte. Nach dem Princip der Schnittaufuahme an meinem Schnitt-Aufklebe-Mikrotom lässt er den Schnitt gar nicht auf die Breitseite des Messers gerathen, sondern hebt ihn im Mo- ment der Entstehung an der Schneide auch gleich vom Messer empor. Zwei Personen sind nothwendig, eine zum Abheben des Schnittes, eine zweite Person muss die Führung des Messers über- nehmen. Ich habe schon bei der ersten Empfehlung von provisorischen Papierunterlagen für die Procedur der Nachfärbung darauf hinge- wiesen, dass dieselben auch bei Celloidinschuitten Verwendung finden können. In der That kann mau ja ganz gut die Schnitte, die vom Messer nach Weigert's Vorschlag mit Closettpapierstreifen abgenom- men werden, statt auf Glas auf Papier übertragen, das mit einem getrocknetem Gummiüberzug versehen ist, auf demselben collodioniren u. s. w. Neuerdings schneide ich vielfach mit dem gewöhnlichen Mikrotom Celloidinobjecte, namentlich Golgi - Präparate mit Carbol- Xylolbefeuchtung ; ich klebe die Schnitte für gewöhnlich mit Collo- dium-Pticinusöl- Klebmasse auf den gläsernen Objectträger (oder das Deckglas). Es folgt rasche Behandlung mit Carbolxylol, Xylol, Harz. Wenn aber längere Nachbehandlung mit wässerigen oder wässerig- alkoholischen Lösungen versucht werden soll (an Golgi -Präparaten z. B. die Behandlung mit Hydrochinon und dergl.), so wird unter Umständen das Aufkleben auf gummirtes Papier vorgezogen; ebenso, wo es gilt, zu Curszwecken GoLGi-Präparate auf Vorrath für die Zu- kunft anzufertigen. Da werden die Schnitte auf Wachspapier ge- klebt und mit Klebmasse überstrichen, kommen dann in Carbolxylol (und Xylol) und darauf auf kürzere Zeit in flüssiges Paraffin. Die mit Paraffin durchtränkten, rasch erstarrten Platten können beliebig lange (zwischen Filtrirpapier) aufbewahrt werden. Durch Einlegen in Xylol werden später die Schnitthäutchen von Paraffin befreit und frei, so dass man sie nunmehr auf Glas montiren kann. Ueber die Möglichkeit, mein Schnitt-Aufklebe-Mikrotom auch zur Herstellung und automatischen „Aufbandung" von Celloidinschuitten 166 Strasser: Weitere Mittheil. üb. d. Schnitt-Auf klebe-Mikrotom. XII, 2, einrichteu zu können, bin ich niemals in Zweifel gewesen. Ich bin aber nicht früher au die Ausführung gegangen , einmal äusserer Umstände halber und sodann, weil zuerst die Methode der Paraffin- Einbettung, so weit als immer möglich, für grosse Objecte vervoll- kommnet werden sollte. Heute kann ich nun aber doch mittheilen, dass das Schnitt- Aufklebe- Mikrotom auch für Celloi diu objecte herge- richtet ist. Die Hauptaufgabe war, die schräge Messerführung mit der automatischen Aufnahme der Schnitte auch am grossen zwei- ge 1 e i s i g e n Modell zu vereinigen. Für das eingeleisige Auf- klebe-Mikrotom war dieses Problem von mir bereits früher gelöst. ^ Es schien mir aber geboten, am zweigeleisigen Modell die Lösung in anderer Weise zu versuchen, unter möglichster Beibehaltung aller übrigen Einrichtungen, durch blosse Veränderung am Messerschlitten, resp. durch Substitution eines neuen Messerschlittens an Stelle des bisherigen.^ Dies ist nun auch gelungen. Der neue Messerschlitten bewegt sich ebenso wie der bisherige in den Hauptgeleisen des Instrumentes vorwärts und rückwärts; das Messer ist aber in denselben vermittels eines besonderen Messer- halters beweglich eingefügt und lässt sich in einer queren Schlitten- l)ahn nach links oder rechts schieben. Durch eine Leitstange wird bewirkt, dass die beiden Bewegungen des Messers diejenige mit dem Schlitten und diejenige gegenüber dem Schlitten sich in bestimm- ter Weise combiniren. Innerhalb gewisser Grenzen lässt sich die Rich- tung der schrägen Bewegung ändern. Bei der schrägen Bewegung des Messers wird der Messerschlitten und dann auch der W^alzen- schlitten mitgenommen, die Schneide des Messers bleibt aber dicht unter der Walze und der Abbiegungsstelle des Papierbandes, wäh- rend sie durch das Object fortschreitet ; sie bewegt sich dabei zu- gleich der Walze entlang zur Seite. Es muss natürUch dafür gesorgt sein, dass die Schneide des Messers genau parallel der Führuugs- ebene der beiden Hauptgeleise orientirt ist. Die Messerneigung ist durch eine Schraubenvorrichtuug umstellbar , und zwar ändert die Schneide dabei ihren Ort so gut wie gar nicht. Die grosse Sorge, es möchte durch die zweifache Schlittenbe- wegung die Genauigkeit der Messerführung leiden, hat sich als über- 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. VH, 1890, p. 289 ff. 2) Vgl. diese Zeitschr. Bd. IX, 1892, p. Iff. XII, 2. Strasser: Weitere Mittheil. üb. d. Schnitt-Aufklebe-Mikrotom. 1G7 flüssig erwiesen ; es waren noch lange nicht alle Hülfsmittel znr Sicherung der Bewegung des Messerschlittens ausgenutzt, und es konnte die Sicherheit der beiden Führungen genügend weit getrie- ben werden. Man wird wohl im allgemeinen neben dem Schlitten für schräge Messerführung auch nocli den bisherigen Messerschlitten beibehalten wollen, um da, wo es möglich ist, bei Paraffinoljjecten z. B. die ge- rade bewegten, kurzen Messer benutzen zu können und die kostspie- ligen langen Messer, welche der schrägen Führung dienen, zu schonen. Wem dies nicht beliebt, der kann die Leitstange aushängen, die Seitenbewegung des Messers durch Anziehen einer Schraube unmög- lich machen und das lange Messer geradeaus bewegen. Die Er- fahrung hat übrigens gezeigt , dass auch für P a r a f f i n e i n b e t - tung, bei grossen Objecteu und Anwendung unserer weichen Pa- raffin-Yaselinmasse, das schräg bewegte Messer von gros- se m Y o r t h e i 1 i s t. Gleichzeitig sind am Instrument noch einige andere Aeuderungen vorgenommen worden ; am Walzenschlitten sind die Einrichtungen zur Einstellung des ganzen Schlittens und der Walze verbessert, der Bestreich- und hintere Klammerapparat ist umgeändert und lässt sich nunmehr rasch und bequem ausheben, wodurch dann wieder ein rascher Wechsel der Messerschlitten ermöglicht wird. Endlich ist am Instrument der Apparat zur Spannung und Führung der vorderen, fliegenden Klammer in zweck- mässiger Weise abgeändert worden. Alle diese Abänderungen, selbst also die Einrichtung der schrägen Messerführung, kommen ebenso- wohl beim Schneiden von Paraffin- als von Celloidinobjecten zur Geltung; der Objecttisch ist derselbe für beides: Celloidinobjecte werden mit Stammlösung aufgeklebt. Von der Alkoholbefeuchtung der Celloidinobjecte habe ich nun aber Umgang genommen ; die Blöcke werden vielmehr aus SOprocentigem Alkohol, in dem sie für gewöhn- lich aufbewahrt werden, in eine Mischung von Alkohol und Carbol- xylol zu gleichen Theilen gebracht und damit durchtränkt. Die Be- feuchtung des Messers geschieht mit Carbolxylol und zwar sparsam. Die Schnitte können dann ohne Schwierigkeit mit Ricinusöl-CoUodium- Klebemasse auf das fortlaufende Papierband im Momente ihrer Ent- stehung angeklebt und vom Messer abgehoben werden. Die seitliche Messerbewegung darf daran nichts ändern. Man braucht die Schnitte also nicht mit Closett- oder Florpapier abzu- nehmen, sondern klebt sie auf ein stärkeres Papierband, das direct 168 Friedlaencler: Zur Kritik der Golgi'schen Methode. XII, 2. durcli ein Gewicht gespannt gehalten wird. Es konnte mit einem Wort der gleiche Apparat zum Aufnehmen der Schnitte beibehalten werden , welcher bei den P a r a f f i n o b j e c t e n Ver- wendimg findet. Mau Avählt, wo es sich um Nachfärbung handelt, gummirtes Papier. Auf die provisorische Aufbewahrung der be- klebten P a p i e r b ä n d e r muss man hier freilich verzichten , es sei denn, man bringe dieselben zuvor in Carbolxylol und von da in geschmolzenes Paraffin ; Durchtränkung während ^j^ bis 1 Stunde ; rasche Erstarrung in Wasser ; Aufbewahren zwischen Filtrirpapier. Zur sofortigen Nach färb ung werden die Platten in Carbol- xylol und darauf in Xylol gebracht und nunmehr ganz ebenso wei- ter behandelt wie nach der Paraffineinbettung (Alkohol von 95 Pro- cent, Collodioniren u. s. w.). Die Herren A. Meyer & Co., Enge-Zürich, sind ermächtigt und in den Stand gesetzt , die besprochenen Abänderungen und Ergän- •zungen des zweigeleisigen Schnitt-Aufklebe-Mikrotoms für Paraffin- imd Celloidinobjecte herzustellen. [Eingegangen am 28. August 1895.] Zur Kritik der Golgi'schen Methode. Von Benedict Friedlaeiider in Berlin. Hierzu Tafel I. Schon früher wies ich gelegentlich^ auf einige Beobachtungen und auf meine Anschauung betrefi's der sogenannten GrOLGi'schen Silbermethode hin. Inzwischen habe ich neben anderen Studien mehr ') Friedlaender , B. , Altes und Neues zur Histologie des Bauch- strangs des Regenwurms (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LVIII, 1894, p. 677 —685; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 41). XII, 2.. Friedlaender: Zur Kritik der Golgi'schen Methode. 169 Versiiche der Art angestellt , die ich ursprünglich noch weiter aus- zudehnen die Absicht hatte, deren Ergebnisse aber schon jetzt eini- ges Interesse haben dürften. Wie ich auf die ganze Sache kam, habe ich bereits in der erwähnten Schrift mitgetlieilt ; und um Wieder- holungen zu vermeiden, will ich nur ausdrücklich hervorheben, dass ich die dort ausgeführten Erwägungen nicht nur in vollem Umfange aufrecht erhalte , sondern seitdem sogar noch mehr darin bestärkt worden bin. Ich weiss nicht , ob Golgi zufällig oder durch irgend welche Ueberlegungen auf seine Methode gekommen ist; da man aber we- nigstens früher die Bildung von Niederschlägen in den Geweben im allgemeinen lieber zu vermeiden als absichtlich herbeizuführen ver- sucht hat, so ist wohl eher eine zufällige Entdeckung der That- sache anzunehmen , dass in allerhand Geweben durch die auf ein- ander folgende Einwirkung von Kaliumbichromat und Silbernitrat Zeichnungen entstehen, die wegen ihrer Undurchsichtigkeit in dem gewöhnlich angewandten durchfallenden Lichte schwarz aussehen, und die besonders in nervösen Centralorganen sehr häufig so genau die bekannte Gestalt von Ganglienzellen und deren Ausläufern besitzen, dass allerdings in sehr vielen Fällen gar kein Zweifel obwalten kann , dass die fraglichen Zeichnungen in der That Ganglienzellen und Nervenfasern darstellen. Besonders wohl durch die Bemühungen von Kölliker hat dann die GoLGi'sche Silbermethode in Deutschland und auch sonst überall eine grosse Verbreitung gefunden, und die mit ihrer Hülfe verfer- tigten Untersuchungen und Tafelwerke stellen bereits eine umfang- reiche Literatur dar. Auch will ich keineswegs in Abrede stellen, dass wir wirklich jener Methode eine Anzahl wichtiger neuer Auf- schlüsse verdanken. Wegen der Zahl und Bedeutung der Autoren, die bei dieser Sache mehr oder minder betheihgt sind, fürchte ich nun aber beinahe , dass die folgende Mittheilung vielleicht Manche wenig angenehm berühren könnte und möchte daher vorbeugend an eine allerdings sehr bekannte dialektische Regel erinnern, deren Miss- achtung häutig vorkommt und dann zu logisch unzulässigen und un- fruchtbaren Einwendungen Anlass giebt. Ich meine die Verthei- lung der Beweislast bei wissenschaftlichen Disputen. Ganz all- gemein liegt nämlich die Beweispflicht der Parthei ob, welche etwas behauptet, was nicht an sich selbstverständlich ist ; nicht aber demjenigen , der sich den neuen Entdeckungen gegenüber zunächst zweifelnd verhält. Nur dies, und auch das nur mit Einschränkungen, 170 Friedlaender: Zur Kritik der Golgi'schen Methode. .XII, 2. ist uämlicli mein Standpunkt ; aber selbst wenn ich den Zweifel bis zur Bestreitung ausdehnen wollte, was ich hier im allgemeinen nicht thucj so ruhte auch dann noch die Beweislast auf den Golgiforschern, nicht auf mir. In diesem, wie gesagt, nicht zutreffenden Falle, hätte man mir gegenüber allerdings leichtes Spiel; denn in manchen Fällen ist es wegen der Gestalt der schwarzen Zeichnungen eben augenscheinlich, dass wir in ihnen die Abbilder von Nervenstructureu vor uns haben. Allein ich glaube, dass manche Autoren der fraglichen Methode eine Art blinden Vertrauens entgegen gebracht haben , das durch nichts gerechtfertigt ist und die Quelle von allerhand Irrthümern werden könnte, wenn nicht zeitig vorgebaut wird. Ja, an einem, allerdings vielleicht vereinzelten, jedenfalls aber besonders klaren Beispiele habe ich bereits den positiven Nachweis führen können, dass ein solcher Irrthum thatsächlich vorgekommen ist, der dort sogar geeignet war, zur Wiederverschüttimg histologischer Entdeckimgen zu führen, die bereits in der Mitte dieses Jahrhunderts von Leydig gemacht worden waren ; ^ und gerade der Urheber jenes Irrthums spricht gelegent- lich von einer „vorgolgischeu" und „uachgolgischen Periode" in der Histologie! So musste für mich die Befürchtung naheliegen, dass jener Fall doch nicht so ganz isolirt dastehen möchte, um so mehr, als ernstere Bedenken gegen die GoLGi'sche Methode nur selten zu Tage getreten sind ; so namentlich noch bei Rawitz, in seinem jüngst erschienenen histologischen Leitfaden ; und soeben erfahre ich, dass sich ausführlicheres darüber in dem „Grundriss der Histologie" des- selben Verfassers findet; demnach gebührt jedenfalls jenem Autor das Verdienst einer besonnenen Kritik im Gegensatze zum Verhalten der Mehrzahl, das sich in dem von mir früher gekennzeichneten Bei- spiele bis zu der zwar nicht ausdrücklich ausgesprochenen, aber aus dem Zusammenhange nur allzu deutlieh erkennbaren und gänzlich unbegründeten Annahme verstiegen hat, dass jene Methode eine Art von „Reactiou auf nervöse Substanz" darstelle. « Da es sich bei der GoLGi'schen Methode um Erzeugung von Nie- derschlägen handelt, so drängt sich natürlich die Frage auf, wie denn jene Niederschläge eigentlich aussehen, Aveun sie in möglichst structur- losen, jedenfalls aber keine Nervenstructur aufweisenden, quellbaren Substanzen von einer den thierisclien Geweben ähnlichen Zusammen- setzimg, oder auch in ganz beliebigen anderen Stoffen erzeugt werden? Vgl, die citirte Abhandlung. XII, 2. Friedlaencler: Zur Kritik der Golgi'schen Methode. 171 Früher liatte ich dazu das "Weisse gekochter Hühnereier ge- wählt ; dieses Mal nahm ich das zum Aufkleben der Schnitte be- nutzte , meines Wissens etwas verdünnte und mit einer Spur von Phenol versetzte Eiweiss des Berliner Zoologischen Instituts. Icli brachte einen grossen Tropfen auf ein Deckglas, erhitzte ihn bis zur Gerinnung, mitunter auch bis zum Sieden über dem Bunsenbren- ner und präparirte dann, einige Male nach Behandlung mit Alkohol, meist ohne solche das Ganze nach der GoLGi'schen Silbermethode ; der Billigkeit wegen ohne Osmiumsäure. In allen Fällen erhielt ich Niederschläge in der Eiweissmasse ; aber kein Präparat war wie das andere, vielmehr jedes verschieden; die Mannigfaltigkeit ist ganz ausserordentlich gross , und ich vermuthe , dass bei Fortsetzung der Versuche abermals andere For- men zu Tage treten würden. Ausserdem versuchte ich die GoLGi'sche Methode an rohen und gekochten Kartoffeln, einigen Käsesorten und an Celloidin. Letzteres wurde erst in Würfelform aus einer halb erstarrten Lösung in Aether und Alkohol herausgeschnitten, an der Luft vollends getrocknet und dann nach Golgi behandelt. In den Kartoffeln hatten sich häufig die Räume zwischen den Zellen mit ganz undurchsichtigen Niederschlägen gefüllt, was mich in der An- nahme bestärkte, dass sich die Niederschläge vorzugsweise da bilden, wo wenig Trockensubstanz und viel Wasser vorhanden ist, voraus- gesetzt natürlich, dass jene Stellen nicht von schwer durchdringbaren Hüllen eingeschlossen sind. Von Käsesorten zerfielen oder zerflossen z. B. der sogenannte Gervais im chromsauren Kali gänzlich ; Schwei- zerkäse hielt sich besser , Hess aber keine auffallenden Nieder- schläge entstehen, was wegen der oft beklagten „Launenhaftigkeit" der Methode allerdings nichts beweist. Am bemerkenswerthesteu scheinen mir die in dem Eiweiss entstehenden Formen (Figur 1 bis 6 ; 9) zu sein. Wegen der erstaunlichen Mannigfaltigkeit ist eine Beschreibung sehr schwierig. Ja, meist wies jedes einzelne Präparat einen besonderen Formtypus auf, der entweder im ganzen Prä- parat oder doch an einer ausgedehnteren Stelle bei weitem überwog. Im Folgenden will ich versuchen, die Formen einigermaassen zu classificiren , muss aber bemerken, dass zwischen den aufgezählten Haupttypen allerlei Uebergangsformen vorkommen. Man könnte zwei Hauptarten unterscheiden, je nachdem die Niederschläge mit tiefrother Farbe durchscheinend oder ganz undurchsichtig sind. Allein auch hier finden sich Uebergänge, auch habe ich beim Regen- wurm im Bauchmarke mitunter Ganglienzellen und namentlich Zell- 172 Friecllaender: Zur Kritik der Golgi'schen Methode. XII, 2. ausläiifer gesellen, die stark durclischeiueud waren; demnach scheint zwischen beiden kein fundamentaler Unterschied zu bestehen. Im allgemeinen kann es aber sonst vielleicht als Regel gelten, dass die Niederschläge um so sicherer durchscheinend sind, je mehr sie eigent- liche Kry stalle darstellen oder solchen nahe kommen, um so un- durchsichtiger hingegen, je mehr sie die Form von Dendriten an- nehmen, gleichviel, ob in thierischen Geweben oder in Eiweiss. Es fanden sich in den Eiweiss-Präparaten : 1) Eigentliche Krystalle, meist von Nadelform; oft gehen die Nadeln kugelradienförmig von einem Centrum aus. Solche Formen sind meist, aber nicht immer durchscheinend; zu Irrthümern können sie kaum Anlass geben. Ein anderer Krystalltypus leitet zu No. 4 hinüber und ist in Figur 1 abgebildet. 2) Dünne Blättchen , fast immer durchscheinend ; von äusserst variabler Gestalt. Sehr oft ist ihi" Rand ausgeuagt , etwa in Form der Eichenblätter (Figur 3) ; die Vorsprünge vereinigen sich aber mitunter wieder und bilden dann bei Flächenansichten netzartige Zeichnungen, die schon etwas bedenklicher aussehen. Mitimter sieht man auch ähnliche Formen au Stücken, die nicht blättchenartig dünn, sondern mehr massig entwickelt und undurchsichtig sind ; ob diese, wenn sie in Gewebsstücken vorkämen, für die speciellen Kenner der GoLGi'schen Methode mit Sicherheit von organischen Formen unter- scheidbar wären, ist mir schon ein wenig fraglicher. Sehr häufig lassen die Concretionen von diesem Typus, besonders die blättchen- artigen, ein Kreuz (Figur 9) als Grundform erkennen, ähnlich wie beispielsweise die Schneekrystalle den sechsstrahligen Stern zur Grundform haben ; nur sind die Silberchromatniederschläge viel un- regelmässiger. 3) (Combiuationen von 1. und 2.) An das Blättchen von kreuz- förmiger oder gelegentlich auch unregelmässig strahliger Gestalt liaben sich lange Krystallspiesse angesetzt. Die Mannichfaltigkeit gerade dieser Formen ist im Einzelnen ganz ausserordentlich gross und eine nähere Beschreibung wegen der beigegebenen Figuren unnöthig. (Figur 2 und 4). 4) In zwei Präparaten jfauden sich die in Figur 4 photogra- phirten Formen, die an die Gestalt der sogenannten ,, Hirschhorn- pilze" (Ciavaria) erinnern. An dem einen Ende dieser Figuren fand sich meist ein kleines Kügelchen; vielleicht ein beim Erhitzen des Eiweisses entstandener und später ausgefüllter Bläschenraum. Hieran setzte sich ein leicht gebogener, sich verbreiternder Strunk, der sich XII, 2. Friedlaender : Zur Kritik der Golgi'sclien Methode. 173 am Ende in feine, zum Theil yerästelte Ausläufer auffaserte. Letz- tere waren ein klein wenig durclisclieinend , alles übrige selbst bei offenem Condensor ganz undurchsichtig und liei durchfallendem Lichte demnach völlig schwarz. 5) Eigentliche „Dendriten". Das Wort können wir getrost beibehalten, da es ja auch in der Mineralogie üblich ist. Diese feinen und zierlichen Formen erinnern am meisten noch an die Zeich- nungen des sogenannten Moosachats, den Gestaltstypus des Bleibaums oder auch an viele von den mit der GoLGi'schen Methode entdeckten Nervengebilden. Figur 6 ist, wie auch die übrigen Abbildungen, ein Photogramm 5 da nun aber gerade die dendritischen Formen durchaus nicht mit hinreichender Annäherung in einer Ebene liegen, so konnte nicht Alles gleichzeitig scharf eingestellt werden, und man hat sich die Formen sehr viel schöner zu denken , um eine rich- tige Vorstellung von ihrem hübschen Aussehen zu bekommen. Ich bitte auch den Leser, diese und die folgenden Figuren mit den Ab- bildungen zu vergleichen, die beispielsweise Retzius in der neuen Folge seiner biologischen Untersuchungen, z. B. auf Taf. 4 in Bd. V und auf Taf. 10 in Bd. VI gezeichnet hat. Denselben Formtypus fand ich dann auch in einem Celloidinpräparate (Figur 7 und 8). Die Dendriten sind durchschnittlich kleiner, übrigens auch sehr viel seltener als die übrigen Formen und trotz ihrer Feinheit ganz im- durchsichtig ; daher neige ich fast zu der Vermuthung, dass es unter Umständen zu einer chemischen Aenderung (vielleicht Reduction) der Niederschläge kommen und dass man daher möglicherweise nicht in allen Fällen dieselbe chemische Substanz vor sich haben mag. ^ Nochmals hebe ich nun ganz ausdrücklich hervor, dass ich nicht im mindesten daran zweifle, ja aus eigener Anschauung sehr wohl weiss, dass sich bei Anwendung der GoLGi'schen Methode sehr häufig Nervenzellen mit ihren Fortsätzen schwärzen, was wegen der Formübereiustimmung mit der schon vorher b e kannten Gestalt von Ganglienzellen unbestreitbar ist; wo es sich aber um ganz neue Entdeckungen oder vermeintliche Entdeckungen handelt, die sich fast oder ganz ausschliesslich auf die Silberchromatmethode stützen, da möchte doch die allergrösste Vorsicht rathsam sein. ^) Falls die Umsetzung nach dem gewöhnlichen Schema vor sich geht, so würde sie der Formel entsprechen: K2 Cr. 0, + 2 Ag NO3 = Ag2 Cr„ 0, + 2 K NO3. Es liegt auf der Hand, dass man bei einer so sauerstoifreichen Silberver- bindung an die Möglichkeit einer theilweisen Reduction denken wird. 174 Friedlaender: Zur Kritik der Golgi'schen Methode. XII, 2. Zum Schlüsse gebe ich eine Znsammeustellimg der bei Anwen- dimg der GoLcu'sclien Methode möglichen, und wie ich beinahe fürchte, gelegentlich begangenen Irrthümer: 1) Wie schon Rawitz anführt, darf man nicht auf das Fehlen eines Gebildes schliessen, wenn man es mit der GoLGi'schen Methode nicht sieht; dem kann man hinzufügen, dass das Ausbleiben oder Eintreten der Niederschläge in einem histologischen Bestaudtheile nichts über dessen physiologische Natur beweist. 2) Es ist sehr wohl denkbar, dass sich eine Nervenfaser (oder anderes Gebilde) schwärzt, aber nicht in ihrer ganzen Ausdehnung, sondern nur bis zu einem beliebigen Punkte; dieser könnte dann gar leicht als das wirkliche Ende der Nervenfaser etc. angesehen werden, ohne es jedoch zu sein. 3) giebt es andere, nicht nervöse Structurelemente , die mit nervösen Gebilden einige Formähnlichkeit haben ; da es nun be- kannt ist, dass sich bei der GoLGi'schen Methode gelegentlich auch ganz andere Sachen färben , so können sehr leicht nicht nervöse aber doch präformirte Dinge für Nervengebilde gehalten werden. 4) zeigen meine Versuche, dass auch in verschiedenen nicht organisirten Substanzen Niederschläge sehr mannichfacher Form auf- treten können, die jedenfalls mit einer Structur der benutzten Ei- weiss- oder Celloidinmasse nichts direct zu tlmn haben. In einigen Fällen erinnern sogar jene Gebilde nicht wenig an gewisse von man- chen GoLGi-Forschern gegebene Figuren. 5) Aus Verbindung der unter 2) und 3) auf der einen, und unter 4) auf der anderen Seite ausgeführten Erwägungen ergiebt sich noch ein nicht unwichtiger Specialfall. Wenn sich z. B. eine von den unter 4) und 5) der N i e d e r s c h 1 a g s t y p e n beschrie- benen und in Figur 4, 6 und 8 abgebildeten Formen an eine wirkliche geschwärzte Nervenfaser angesetzt hätte — und alle sich aus Flüssigkeiten abscheidenden Niederschläge setzen sich be- kanntlich vorzugsweise an bereits vorhandene Niederschläge derselben Art an! — so würden sie vielleicht von Manchen als deren Ver- zweigungen angesehen worden sein. Was sich nun aber in einer Eiweiss- oder Celloidinmasse bildet, das könnte doch möglicherweise aucli in einem Stücke thierischen Gewebes entstehen und dann zu allerhand Irrthümern Veranlassung geben. So erhielt ich wirklich einmal in einem Stücke des Kegenwurmbauchstrangs, den ich wie- derholt eingehend studirt habe, die in Figur 10 abgebildeten den- XII, 2. Friedlaeniler: Zur Kritik der Golgi'schen Methode. 175 dritischen Niederschläge, deren Aelinlichkeit einerseits mit Figur 6 bis 8 nud anderseits mit manclien von den Golgi- Forschern ge- gebenen Bildern auf den ersten Blick kenntlich ist; ich weiss nicht, ob nicht so Manche diese Figur 10 als „nervöse Bildungen" be- schrieben haben würden; ich aber kann in diesem Falle mit ziemlicher Bestimmtheit die ganze Silberchromatfigur als nicht nervös erklären, und wahrscheinlich sogar als anorganischen Silberchromat- dendriten. Allerdings hätte ich auch zweifellose Ganglienzellen mit Ausläufern photographiren können, wenn dies nicht angesichts der vielen schon vorhandenen Bilder überflüssig gewesen wäre. Auch die Möglichkeit ist übrigens nicht ausser Acht zu lassen, dass sich eine wirkliche Nervenfaser schwärzt und zugleich irgend etwas anderes, das jene Nervenfaser berührt; etwas, das zwar präformirt, aber nicht nervös ist, wie etwa verästelte Saftlücken u. dergl.; wobei dann leicht die ganze geschwärzte Figur für nervös ge- halten werden könnte. Weniger Gewicht lege ich auf eine andere Beobachtung, die ich hier nur ganz nebenbei erwähne, da die betretfenden Dinge kaum zu Irrthümeru Veranlassung geben können, falls sie nicht etwa gelegentlich in anderer Weise auftreten sollten. Ich fand nämlich auf älteren GoLGi-Präparaten , die (übrigens gegen die Vorschrift) in Canadasalsam conservirt waren, höchst eigenthümliche Netzformen, von gelblicher bis grauschwarzer Farbe, die sich am Rande des Schnittes, mitimter im Schnitte selbst, oder endlich ohne jeden Zusammenhang mit dem Präparate gebildet hatten. Ich vermuthe, dass es sich um eine anfängliche Lösung und später erfolgende Wiederausfällung von chromsaurem Silber handle. Der Canada- balsam löst nämlich offenbar die Silberchromatniedersehläge laugsam auf, wie daraus hervorgeht, dass sich auf älteren Präparaten alle Niederschlagsgebilde mit rötlichen Höfen umgeben und dass die dünneren Stellen der Figuren oft schon nach einigen Monaten durch- gefressen werden. Deswegen wird auch offenbar im allgemeinen vor der Benutzung des Canadabalsams für GoLGi-Präparate gewarnt. Die zuletzt l)eschriebenen Niederschläge kommen als nachträgliche Bildungen hier nicht in Betracht, obwohl gerade sie oft auffallend gewisse nervöse Structuren nachahmen; bei unserer geringen Er- fahrung wäre es aber immerhin denkbar, dass auch diese Formen mitunter nicht erst nachträglich, sondern von vorn herein entstehen könnten, wobei sie dann gefährlicher als alle anderen sein würden; die abgebildeten Präparate geben nur eine sehr unvollkommene Vor- 176 Friedla ender: Zur Kritik der Golgi'schen Methode. XII, 2. Stellung- von ihnen, da die meisten und gerade die schöneren leider niemals hinreichend in einer Ebene lagen. Nochmals hebe ich hervor, dass es mir fern liegt, die mit der GoLGi'schen Methode gewonnenen Resultate g e n e r e.l 1 zu bestreiten ; aber angesichts der hier mitgetheilten Versuche und Erwägungen bekenne ich offen, dass es wenigstens mir nicht klar ist, wie im Falle vermeintlicher Entdeckungen neuer , mit anderen Methoden noch nicht gesehener Structuren eine sichere Unterscheidung von anorganischen Niederschlägen i m m e r möglich sein soll. Wenn sich der Eine oder Andere infolge dieser Mittheilung zu besonderer Vor- sicht bei Anwendung der GoLGi'schen Methode veranlasst sieht, so ist mein Zweck erreicht. üebrigens aber möchte das Silberchromat ein ausgezeichnetes Object für Molecularphysiker und Mineralogen zum Studium von Kry- stalliten, Krystallskeletten und ähnlichen Dingen sein. Berlin, Zoologisches Institut, im Mai 1895. Erklärung der Abbildungen auf Tafel I : Figur 1 bis 6 und 9 : Niederschlagstypen von Silberchromat in Eiweiss, Figur 7 und 8: Desgleichen in Celloidin. Figur 10: Desgleichen im Bauchstrange des Regenwurms. Figur 11 und 12: Nachträglich, wahrscheinlich durch Lösung und Wiederausfällung im Canadabalsam , auf alten GoLGi-Präparaten entstan- dene Formen. Nichts von alledem hat mit nervösen Structuren etwas zu thun, auch Figur 10 nicht. Die Abbildungen wurden auf photographischem Wege hergestellt, Figur 2, 5, 9, 10 bis 12 mit ZEiss-Apochromat 8 mm, Figur 3 mit Apochromat 16 mm; die übrigen mit Apochromat 4 mm. Die Vergrösserung habe ich nicht bestimmt, doch ist sie aus der Grösse des in Figur 10 dai-gestellten bekannten Objects mit hinreichender Annäherung zu entnehmen. Die Abbildungen geben von der erstaunlichen Mannig- faltigkeit der vorkommenden Formen nur eine schwache Vorstellung. [Eingegangen am 22. Juni 1895.] XII, 2. Lavdowsky: Zur Methodik der Methylenblaufärbung. 177 Zur Methodik der Metliylenblaufärbung und über einige neue Erscheinungen des Chemotropismus. Von Prof. M. Lavdowsky in St. Petersburg. Bei meinen diesjährigen Versuchen mit Methylenblau, bei denen ich die verschiedensten Lösungsmittel für den Farbstoff prüfte, be- obachtete ich wiederum einige neue und bedeutungsvolle Thatsacheu des Chemotropismus, welche ich hier beschreiben will, als Beiträge zu meinen früheren diesbezüglichen Mittheilungen. ^ Vorher jedoch will ich die Methodik der Methylenblaufärbung besprechen und über die Lösungsmittel für den Farbstoff, wie ich sie anwende, Angaben machen. Von den beiden Verfahren , die zum Zwecke der vitalen Me- thylenblaufärbung als „beste" benutzt werden, nämlich 1) die Injec- tion des Blau in die Blutgefässe oder in die Lymphräume (eigent- liche Lymphgefässe , subcutane Räume , seröse Höhlen u. s. f.) und 2) die Behandlung der zu untersuchenden Gewebe mit dem Farb- stoffe, ist gewiss das letzte Verfahren als einfachstes und am meisten geübtes zu wählen. Man gebraucht gewöhnlich 0*25-, 0*5- nnd 1-Oprocentige Lö- sungen des Methylenblaus in destillirtem Wasser oder in physiolo- gischer Kochsalzlösung und behandelt mit denselben die noch leben- den Gewebe , um die Zellen und Nerven intra vitam gefärbt zu erhalten. Das Hervortreten mancher Elemente, insbesondere der feinsten Nervenendigungen in lebenden Geweben kann man wohl mit der Entwicklung eines Bildes auf der photographischen Platte vergleichen, wo das latente Bild erst nach Einwirkung des „Entwicklers" sicht- bar wird. Der Beginn, die Intensität und der Abschluss der vitalen Tinc- *) La\tdowsky, M. , Blut und Jodsäure und der sogenannte Chemo- tropismus (Diese Zeitschr. Bd. X, 1893, p. 4). Zeitschr. f. wiäs. Mikroskopie. XII, 2. 12 178 Lavdowsky: Zur Methodik der Methylenblaufärbung. XII, 2. tion vollzieht sich sehr verschiedeu je nach der Individualität der Gewebe, der Lebensfähigkeit derselben, dem Verdünmmgsgrade der Farbstotf lösung , der BeschatFenheit des Lösungsmittels , dem Reich- thum an Sauerstotf in dem zu untersuchenden Gewebe und vielleicht noch nach anderen, uns unbekannten Bedingungen. Die schwächeren Lösungen, namentlich zur Untersuchung von Geweben scheinen mehr physiologische zu sein, da, obwohl die Fär- bung mit ihnen nur langsam eintritt, die Bilder sich dennoch viel schöner und im allgemeinen auch vollkommener entwickeln ; sie sind contrastreich und elegant. Jedoch gefallen mir die beiden oben an- gegebenen Lösungsmittel nicht besonders , da sie keine c o n - s t a n t e und ausreichende T i n c t i o n liefern und die losgetrennten Gewebstheile ziemlich schnell ab- t ö d t e n. Aus diesem Grunde suchte ich schon seit meiner ersten Publi- cation über die vitale Methylenblaufärbung ^ nach anderen für das Methylenblau sich eignenden Lösungsmitteln. Ich fand bislang als sehr zweckmässig folgende vier Flüssigkeiten : 1) Reines Blut- serum, 2) Hühner ei weiss, 3) Chlor ammoniumlös ung und 4) Ferrum a m m o n i o c h 1 o r a t u m , gelöst in destillirtem Wasser. Hergestellt und angewandt wurden die angegebenen Flüssig- keiten folgendermaassen : C h 1 0 r a m m o n i u m 1 ö s u n g und die Lösung von Fer- rum ammonio-cliloratum. Diese beiden Mittel würden gleich Chlornatrium in starken Lösungen sehr schädlich wirken. Ich wende sie daher nur als ^/iq-, ^j^- und ^/.^ijrocentige Lösimgen, theils in destillirtem Wasser, theils als Beimischung zu dem Hülmereiweiss (Chlorammonium), worüber gleich unten die Rede sein wird, an. In dem angegebenen Lösungsgrade geben sie , gutes Methylenblau vor- ausgesetzt, sofort nach der Einwirkung auf die Gewebe sehr schöne Bilder ganz normaler Natur, sowohl für die feineren und feinsten Nerven und Nervenzellen, als auch für manche andere Elementar- bestandtheile der Organe. Blutserum. Diese im wahren Sinne des Wortes vollkommen indilFerente physiologische Flüssigkeit muss , als Lösungsmittel für das Methylenblau, von derselben Thiergattung entstammen, der auch die zu untersuchenden Gewebe angehören. Nach der Coagulation 1) Lavdowsky, M., in Bull, de l'Acad. Imper. des Sc. de St. Peters- boiirg t. LXI, no. 2, 1889. Beilage. Xn, 2. Lavclowsky: Zur Methodik der Methylenblaufärbung. 170 des frischen Blutes decautirt man nach spätestens 12 Stunden eine nicht zu grosse Portion des Blutes (5 bis 10 cc) und liltrirt das Serum in einen engen und hohen Cylinder. Hat man jedoch nur eine keine Portion des Serum zur Verfügung, so verdünnt man die- selbe mit dem gleichen Theile 0-5procentiger Kochsalzlösung oder O'lprocentiger Chlorammoniumlösung in Wasser. Unmittelbar darauf behandelt man die Gewebe mit in dieser Flüssigkeit gelöstem Me- thylenblau, sobald der Farbstoff sich vollkommen in dem Blutserum aufgelöst hat. Eine zweite Filtration, d. h. eine Filtration der schon mit dem Farbstoff versetzten Flüssigkeit ist nur dann zu empfehlen, wenn der Vorrath derselben gross genug ist. H ü h n e r e i w e i s s. Im Hühnereiweiss entdeckte ich das aller- beste Mittel für die Lösimg des Methylenblau zum Zwecke der Gewebstinction. Mit keinem der bis jetzt zur Lösung des Methylenblau vorgeschlagenen und gebrauch- ten Flüssigkeiten erhält man so befriedigende und s c h ö n e B i 1 d e r , wie ich sie b e i A n w e n d u n g des Hüh- nereiweiss gesehen habe. Dort, wo sonst nur einige Nerven- bündel und ein Paar Nervenzellen erscheinen, sieht man bei Anwen- dung von Hühnereiweiss Tausende von Nerveniibrillen und Hunderte von Nervenzellen mit ihren feinsten Verzweigungen, Anastomosen, Endigungen. Alles das im normalen, lebenden Gewebe, sei es, dass dieses noch mit dem Thiere in Verbindung ist, oder dass es schon abgetrennt ist und für sich in der Eiweisstlüssigkeit auf dem Object- träger liegt. Wenn ich das Hühnereiweiss so warm zu Methylenblautinctionen empfehle , so geschieht es auch aus dem Grunde , weil die Herstel- lung der beuöthigten Flüssigkeit ganz leicht und einfach und binnen wenigen Minuten zu bewerkstelligen ist. Die Lösung ist dann sofort gebrauchsfähig; sie wird sich daher gewiss auch für Vorlesungen und praktische Uebungen einbürgern. Ich benutze das Hühner- eiweiss entweder für sich oder in Verbindung mit ganz kleinen Men- gen von Chlornatrium oder Chlorammonium oder endlich mit diesen beiden Salzen zusammen. Man nimmt das Eiweiss von einem oder zwei ganz frischen Eiern, befreit es von den dickeren Albumenablagerungen oder tiltrirt es noch besser in eine reine Tasse und fügt ihm etwas ^/^ oder ^/j Procent Methylenblaulösung in Chlornatrium oder Chlorammonium zu. Man kann auch das Eiweiss mit dem Farbstoffe in Pulverform direct mischen und wartet dann so lange bis die Lösung erfolgt ist. 12* IgO Lavdowsky: Zur Methodik der Methylenblaufärbung. XII, 2. Die blaue Eiweisslösung kann mau alsdann sofort in Anwendung- bringen und zwar ganz so wie eine wässerige. In jenen Fällen, wo der Yersuch längere Zeit andauern muss, verdünne ich das frische Eiweiss mit dem gleichen Volum von 0*5- procentiger Chlornatrium- oder von 0"25procentiger Chlorammonium- lösung, und bringe diese Flüssigkeit, sobald das Methylenblau in ihr gelöst und sie filtrirt ist, sofort in Anwendung. Die Lösung des Methylenblaus in allen genannten Flüssigkeiten geschieht entweder in der Art, dass ich ihnen so wenig des blauen Pulvers zufüge , als uöthig ist , um eine ^J^q- bis -^/^procentige klare Lösung zu erhalten. Oder aber ich löse das Pulver entweder in der Chlornatrium- oder in der Chlorammoniumlösung (der Procent- gehalt beider ist oben angegeben) und giesse alsdann diese blauen Lösungen in das Hühnereiweiss oder in das Blutserum, filtrire die Mischung, wenn sie nicht rein genug ist, und lasse sie sodann auf die Gewebe einwirken. In ganz besonderen Fällen erhielt ich auch sehr befriedigende Bilder auf die Weise, dass ich die auf dem Objectträger ausgebrei- teten GcAvebsstücke mit einem Tropfen Blutserum oder Hühnereiweiss (also ohne vorherige Zugabe des Methylenblaus zu dem Serum oder dem Eiweiss) befeuchtete und dann sofort vermittels der Spitze eines Pinsels oder einer Nadel einige Körnchen des Methylenblaus auf die obere Fläche des Präparates legte. Dasselbe Verfahren eignet sich auch dann , wenn die Blaufärbung sich während der gewöhnlichen Behandlung zu langsam vollzieht. Eine Zugabe des festen Farb- stofl'es zu dem Objecte selbst beschleunigt die Sache ganz bedeutend und bringt die Entwdcklung des Bildes \ael schneller zu Stande. Bei diesem soeben angegebenen rapiden Verfahren sind die Methylenblaukörnclien für die Schönheit des Objectes gar nicht störend und verschwinden mit der Zeit gänzlich, selbst dann, wenn eine Fixirung erfolgt ist. Bei einer richtig durchgeführten vitalen Färbung müssen die Grund- oder Intercellularsubstanzen und alle nicht nervösen Bestand- theile der Gewebe, exclusive einiger gewisser Elemente und Fasern, ungefärbt oder kaum gefärbt bleiben ; nur die Nerven mit ihren Endigungen, die Nervenzellen u. dergl. saugen das Methylenblau auf und zwar desto stärker, je besser die Farbe auf die betreffenden Objecte wirkte. Nach meinen Erfahrungen genügt für eine ausreichend distinc- tive Färbung dreiviertel bis eine Stunde , bisweilen sind aber auch XII, 2. Lavdowsky: Zur Methodik der Methylenblaufärbung. 181 anderthalb bis zwei Stunden erforderlich. Später, nicht selten aber auch früher tritt eine mortale Imbibition auf und verdunkelt das Bild mehr oder weniger , etwa wie ein Schleier auf einer photo graphischen Platte. Bisweilen jedoch liefert auch eine Combination vitaler und mor- taler Tinction sehr distiucte Bilder : verschiedene Grundelemeute, Muskeln, Drüsenzellen, Bindegewebs- und Neurogliafasern u. s. f. werden bläulich gefärbt, und zwischen ihnen treten die Nerven mit ihren Endigungen um so schärfer und dunkler hervor, je mehr Methylenblau sie intra vitam aufgenommen hatten. Allerdings kann man fast alle Elemente vital tingiren, und gerade in diesem Falle werden die Bilder sowohl nervöser als auch nicht nervöser Bestandtheile sehr transparent und schön. In Bezug auf Klarheit und Eleganz, auf die Natur und Structureigenthümlich- keit lassen sie die Silberbilder , seien sie nach den Methoden von GoLGi oder von Ra^viön y Cajal erhalten worden, weit hinter sich. Die Beschreibung der mit meinen Moditicationeu beobachteten Nervenstructuren u. s. w. gehört jedoch nicht in den Rahmen dieser Zeitschrift ; ich will an dieser Stelle vielmehr die c h e m o t r o p i - sehen Färbungserscheinungen in den Mastzellen be- handeln, welche ich bei meinen Studien über Methyleublautinctiouen zu beobachten Gelegenheit hatte. Die fast überall vorkommenden und so charakteristischen Mast- demente liefern nach Methylenblaufärbung nicht weniger inter- essante und wichtige Bilder, wie die von mir in dieser Zeitschrift beschriebenen rothen Blutelemente, die nach einer anderen Methode erhalten waren, nämlich durch Einwirkung von Jodsäure in Ver- bindung mit ähnlichen Farbstoffen. ^ Auch hier fand ich wieder eine Reihe jener wunderbaren Bilder in der Form von „ c h e m o t r o p i s c h e n S p h ä r o i" d e n ", wie ich sie nenne, und zwar im Umkreise um die Mastzellen an den verschie- denen Orten des Organismus , am schönsten aber in der Zunge des Frosches. Bereits in meiner ersteren Mittheiluug über die vitale Methylen- blaufärbuug habe ich gezeigt," Avie die Elemente in den Geweben ^) Methylviolett, Neuvictoriagrün; vgl. die oben citirte Abhandlung. -) Vgl. p. 15 und 16 der citirten Abhandlung. 132 Lavdowsky: Ziir Methodik der Methylenblaufärbung'. XII, 2. sich in solchem Grade ansammeln und dnrch Methylenblau gefärbt werden können , dass sie stellenweise bei der Untersuchung' der Nerven störend wirken. Es mag hier kurz zur Klarlegung der in Rede stehenden Sache die Präparation der Froschzunge erwähnt werden, in der die Mast- zellen so zahlreich sind und schön demonstrirt werden können. Man muss vor allem die Zunge möglichst tlacli ausbreiten. Das geschieht entweder so , dass der Frosch auf einer Korkplatte be- festigt und dann die Zunge (mit der unteren Fläche nach oben) über ein entsprechendes Loch in der Platte gezogen und mit feinen Na- deln festgesteckt wird. Oder aber man schneidet die Zunge einem lebenden oder abgetödteten Tliiere ganz aus, trocknet sie etwas zwischen Fliesspapier, um den Schleim zu entfernen, und breitet sie dann auf dem ()bjectglase aus (ebenfalls die untere Fläche nach oben), und lässt vorsichtig etwas trocknen. Nunmehr trennt man mit einer gebogenen Scheere einige Muskellnindel ab und überträgt sie sofort in eine Flasche mit einer der obigen Metliylenblaulösungen. Die Untersuchung- muss sofort gesehen , weil die Mastzellen gerade diejenigen Elemente sind, welche sich zuerst zu färben beginnen. In der That bemerkt man, sobald nur etwas der Methylenl)lau- lösung in das Zungegewebe eingedrungen ist , auf der dem Auge zugekehrten Fläche zuerst einige zerstreute, schnell au Zahl zuneh- mende, grosse und schöne, epithelähnliche Zellen von sehr körniger Beschatfenheit und mannigfiicher Form. Es sind eben die „Mast- zellen", welche sich zahlreich an allen Stellen der Mundhöhle des Frosches, am vorzüglichsten aber in der Zunge finden. Sowohl bei ausgehungerten als auch bei gut genährten Fröschen sind sie vorhanden. Mir scheint es sogar, dass sie sich bei aus- gehungerten Thieren zahlreicher tinden. Vielleiclit Abkömmlige der weissen Blutzellen, der Function nach als besondere unbewegliche Phagocyten zu betrach- ten (ich gehe an diesem Orte hierauf nicht näher ein), haben diese Elemente eine rundliche, ovoide, vieleckige, spindel- und strahlen- artige Form, ein sehr starl<^ granulirtes Protoplasma und einen, der Form nach wieder mannigfaltigen , weisslichen Kern. Die Mannig- faltigkeit des Kerns ist eine Folge seiner Beweglichkeit : der Kern zeigt nämlich immer kleine amöboide Bewegungen, er verändert seine Form coiistant und nicht unbedeutend, wird manchmal lappig und strahlenfT)rmig und erinnert dann an die Kerne der Leukocyten, Die Bläuimg der Mastzellen beginnt bisweilen m o m e n t a n nach XII, 2. Lavclowsky: Zur Methodik der Methylenblaufärbung. 183 Herstellung des Präparates, d. li. nacli der Durcliträiikung der Ge- webe mit einer nicht zn verdünnten Lösung von Methylenbhiu. An- fänglicli werden die Zellen nur schwach gefärbt, wie es auch mit anderen Elementen der Fall ist. Mit der Zeit aber sammelt sich das Blau mehr und mehr und zwar in den Granulis der Elemente, der Kern dagegen bleibt während des ganzen Versuches fast un- gefärbt, hell oder weisslich und reducirt sich auf einen kaum be- merkbaren Punkt. Nach einer halben Stunde zeigt das Mikroskop eine ganze Menge tiefblauer und blauschwarzer Mastzellen, die bald einzeln, bald gruppen- und reihenweise zerstreut liegen und stets im Bindegewebe befindlich sind, zwischen den Muskeln, sehr oft neben den Gefässen — eine Lage, welche man auch überall in anderen Organen an- trifft. Nach der Behandlung mit Methylenblau habe ich in der Retina des Frosches dieselben Elemente und zwar neben den Ge- fässen aufgefunden. Sie liegen hier oft sehr hart an den Gefässen der Retina selbst, sowie den Gefässen der Membrana hyaloidea des Corpus vitreum, wo sIq zahlreicher sind als in der Retina selbst. Liegen die Elemente unter den Gefässen, so werden sehr regel- mässig nur diejenigen Theile der Zellen gefärbt, welche nach aussen von der Gefässwand gelegen sind; dasselbe gilt auch für die die Elemente umgebenden c h e m o t r o p i s c li e n S p h ä r o i d e , worüber ich gleich sprechen werde. Jene bemerkenswerthen Bilder der Mastzellen betreffend, so sind sie gleich meinen chemotropischen Blutfiguren vorübergehen- der Natur, sie dauern nur kurze Zeit, können kaum f i X i r t werden und b e[a n s p r u c h e n eine sehr genaue Unters uchu n[g , da sie sehr zart sind. Wie gesagt, liegen die Mastzellen im Gewebe verschiedenartig: meist sind sie einzeln zerstreut, nicht selten aber gruppiren sie sich zu zwei, zu drei u. s. f., und bilden somit kleine Masthäufchen. Betrachtet man nun die Zellen vom ersten Momente der Färbung an , so bemerkt man stets , wie die Elemente sich schon in der ersten Minute der M e t h y 1 e n b 1 a u w i r k u n g mit einem homogenen schwach tingirten Hofe oder einer A r e 0 1 e umgeben, die ich c h e m o t r o p i s c h e s S p h ä r o i d genannt habe. Das Bild ist sehr klar und schön und entwickelt sich ganz normal. Die chemotropischen Sphäroide oder die Mastzellenareolen haben gewöhnlich eine rundliche oder ovoide Form und lassen sich 184 Lavdowsky: Ziu- Methodik der Methylenblaufärbung. XII, 2. zu Beginn ihres Auftretens nur schwierig von den bereits gut ge- färbten Zellen unterscheiden. Sie sind alsdann klein, fast von gleichem Durchmesser wie die Elemente selbst, die Substanz der Areolen ist nur sehr schwach tingirt, kaum röthlich mit einem Stich ins Bläuliche. Wenige Minuten später erscheinen sie schon tiefer blau oder violett, viel deutlicher, grösser und körniger. Sie wachsen augen- scheinlich nach allen Richtungen, färben sich alsbald noch tiefer, werden central verdickt, peripherisch verjüngt und enthalten im Centrum eine schwarzblaue Mastzelle, einem Kerne ähnlich, so zu sagen eine Kernzelle in der künstlich hervorgerufenen chemotropischen Zelle, Man könnte das Bild mit einer endogen entwickelten Zelle vergleichen, eventuell mit einer Knorpelzelle. Man könnte sagen, das Bild gliche dem Monde, wenn er bei feuchtem Wetter von einem Hofe umgeben ist. Auch an den Stellen ist die Erscheinung frappirend, wo zwei, drei oder mehr Mastzellen sich nähern und eine Zellengruppe bilden. Hier treten die Areolen als gemeinschaftliches Sphäroid für jede Zellengruppe auf, sie werden daher bedeutend grösser (Riesenareole), haben gleichfalls eine rundliche oder ovoide Form, mit einigen Ver- tiefungen und Ausbuchtungen an den äusseren Rändern, somit er- scheinen sie manchmal spindel- oder strahlenförmig. Wenn sie mehrere Mastzellen enthalten, gleichen sie noch mehr endogen entwickelten Elementen, bei denen die Mutterzellen den Areolen oder Sphäroiden entsprechen, die Tochterelemente aber den Mastzellen. Die Aehnlichkeit ist so gross, dass Derjenige, welcher die Mastzellen nicht kennt und die beschriebenen Zellsphäroide nicht gesehen hat, die Bilder für wirkliche vielkernige oder für vielzellige Elemente ansehen wird. Leider sind die Bilder sehr vorübergehender Natur. Manchmal bleiben sie während des ganzen Versuches (dreiviertel bis eine Stunde), einige von ihnen lassen sich sogar fixiren, jedoch auch nur für kurze Zeit (einen oder zwei Tage, sehr selten für einge Wochen lang).^ In den Fixirungsmitteln werden die Sphäroide heller und unklarer. ^) Die Schuld liegt hier wohl an unseren Fixirungsmitteln, die für Methj'lenblau keineswegs gute sind. Weder Jodsalze oder Ammonium- pikronitrat, noch die neulich vorgeschlagene Molybdänammonium-Verbin- dung sind gute Fixirungsmittel. Es muss der Zukunft überlassen bleiben, hier das Passende aufzufinden. XII, 2. Lavdowsky: Zur Methodik der Methylenblaufärbimg. 185 für die angegebene Zeit sind sie noch demonstrirbar , später aber schwinden sie ganz und gar. Was sollen nun die beschriebenen Bilder bedeuten, und welches sind die die Bilder erzeugenden Ursachen? Es liegt sehr nahe, hier den noch wenig bekannten Chemo- tropismus anzunehmen, der in vitalen, wie auch in absterbenden Elementen eine nicht unwichtige Rolle spielt. Wir Avisseu bereits aus meiner Arbeit über Blut und Jodsäure, dass chemotropische Er- scheinungen in „kernlosen" Elementen „künstliche" Kerne erzeugen: auf der Basis des für gewöhnlich nicht bemerkbaren Restes eines embryonalen Kerns sammeln sich als Folge chemotropischer Aus- tausche Farbmolecüle an. Dieser Process kann soweit fortschreiten, dass die zu zwei oder mehreren sich an einander lagernden Ele- mente durch diese Farbekörnchen-Ablagerungen (von mir Nucleoide genannt) in Verbindung treten, namentlich durch, die „Nucleoidstiele", die die Elemente nun in Zusammenhang bringen 1 Auch hier sehen wir, dass um die Zellen herum, als Folge chemotropischer Austausche, Farbmolecüle sich zu sphärischen An- sammlungen oder zu extracellulären Areolen gruppiren, und der Pro- cess kann ganze Zellenanhäufungen ergreifen. Es bleibt hier noch übrig, die Basis zu ermitteln, auf welcher die angegebenen Erscheinungen sich abspielen. Bekanntlich hat schon vor langer Zeit Rud. Virchow um die zelligen Elemente herum die von ihm sogenannten ,, Territorien" ver- muthet. In älteren Untersuchungen von Heitzmann und bei mehreren neueren Beobachtern finden wir in den Zeichnungen Andeutungen der ViRCHOw'schen Zellterritorien. In diesen Territorien leben und sterben die betreffenden Zellen, hier vollziehen sich die Austausche zwischen Intra- und Extracellular- substanzen, hier reflectiren sich alle Veränderungen des intracellu- laren Lebens, und hier beginnen nicht selten die Veränderungen der Intracellularsubstanz. Anknüpfend hieran mag folgende Hypo- these gerechtfertigt erscheinen: Die vitale Färbung der äusseren extracellulären Regionen der Mastzellen, das Erscheinen der extra- cellulären Sphäroide oder Areolen ist wahrschein- lich eine Folge der chemotropische n Austausche in Vgl. die Tafeln meiner oben citirten Abhandlung. 186 V. Erlanger: Zur sogenannten japanischen Aiifklebemetliode. XII, 2. den V I R c H o Av ' s c li e n Z e 1 1 1 e r r i t o r i e n , hervorgebracht durch Methylenblau. Zum Schluss mache ich noch darauf aufmerksam, dass nicht nur bei den Mastzellen, sondern auch bei anderen Zellengattungen und Fasern durch Methylenblau ähnliche Sphäroide hervortreten, jedoch nicht deutlich und auch nicht constant, nur hier und da. Die Mastzellen sind also in dieser Beziehung ganz vor- zügliche Objecte und geben ein klares Bild des Vor- ganges. Lebender Zustand der Elemente , sowie eine geeignete Untersuchungsmethode sind die Hauptbedingungen für das Eintreten der Erscheinung. Wie gesagt, lässt sich die Methode wohl als histologische E n t Av i c k 1 u n g s m e t h 0 d e mit dem bekannten Processe auf der photographischen Platte vergleichen. [Eingegangen am 20. Juli 1895.] [Aus dem Zoologischen Institut der Universität Heidelberg.] Zur sogenannten japanischen Aiifklebemethode. Von R. V. Erlanger in Heidelberg. Es dürfte für die Leser dieser Zeitschrift nicht ganz uninteres- sant sein, zu erfahren, dass die von Reinke (in Bd. XII, 1895, p. 21) unter dem Namen „japanische" als neu beschriebene Auf- klebemethode für Paraffinschnitte schon längst bekannt ist. Im Winter 1891 bis 1892 sah ich dieselbe zuerst beim Auf- kleben von Bänderschnitten von Schülern des Zoologischen Labora- toriums in Cambridge auf der Zoologischen Station zu Neapel an- wenden, und sagten mir diese Herren, dass diese Methode schon längere Zeit auf ihrem Institute eingeführt sei. Es ist mir im Augen- bhck nicht erinnerlich, ob die Methode zuerst in Cambridge entdeckt wurde und ob sie damals von dieser Seite veröffentlicht worden war, jedoch glaube ich, dass sie bald nach der Erfindung des „rocking" Mikrotoms aufgekommen ist. Jedenfalls sind auch Andere ganz un- XII, 2. BollesLee: Note sur la methode japonaise. 187 abhängig dazu gelangt imd will ich als Beispiel mir eine Arbeit an- führen , welche denjenigen Forschern , welche sich wie Reinke mit Cytologie beschäftigen, bekannt sein dürfte. Hexneguy in seineu Nouvelles recherches sur la division cellu- laire indirecte (Journ. de l'Anat. et de la Physiol. t. XXVII, 1891) beschreibt auf p. 398 ganz dasselbe Verfahren, mit der Bemerkung, dass M. DuvAL fast das nämliche in seiner Arbeit über die Placenta der Nagethiere (Dieselbe Zeitschr. t. XXVII, 1891, p. 29) ge- braucht habe. Ich zweifele nicht daran, dass ein genaueres Studium der ein- schlägigen Literatur zahlreiche weitere Angaben liefern würde, das eben Mitgetheilte dürfte aber zur Genüge beweisen, das Reinke nichts Neues als blos einen Namen gebracht hat. Heidelberg, den 16. Juli 1895. [Eingegangen am 17. Juli 1895.] Note Huv la „methode japonaise" pour le montage de coupes en series. Par Arthur Bolles Lee, Nyon, Suisse. Dans le Zeitschrift für wissenschaftliche Mikroskopie, Bd. XII, 1895, p. 21, se trouve une communication de Reinke, dans laquelle cet auteur recommande comme nouveUe ou recente un procede com- bine de collage et de deplissement de coupes qu'il attribue ä Ikeda. Ce procede fut public par Duval en 1891 (Journ. de l'Anat. et de la Physiol., t. XXVII, p. 26), par Henneguy (ibid., p. 398) egale- ment en 1891, dans son travail bien connu „Nouvelles recherches sur la division cellulaire indirecte", et je Tai donne moi-meme dans la 3°^^ edition (1893) de mon „Microtomist's Vade-Mecum" (p. 216). Cette methode n'est donc pas nouvelle, ni, je pense, aussi peu connue que parait le supposer Reinke. [Eingegangen am 22. Juli 1895.] 188 Schroeder V. d. Kolk: Systembestimiuungmikrosk.Krystalle. XII, 2. Zur Systembestimmung mikroskopischer Krystalle. Von Dr. J. L, C. Schroeder Tan der Kolk in Deventer, Holland. Während es im allgemeinen verliältuissmässig leicht ist, das Krystallsystem, selbst ganz kleiner Krystalle, mittels des polarisiren- den Mikroskops zu bestimmen, stösst man in der Praxis doch zu- weilen auf Schwierigkeiten, deren einige zu verringern Zweck des Folgenden ist. Eine dieser Schwierigkeiten tritt z, B. da auf, wo es sich um die Systembestimmung ganz kleiner, gerade auslöschender Nadeln handelt. Es ist alsdann nicht immer möglich, optisch einachsige Na- deln von z. B. rhombischen zu unterscheiden. Zwar giebt es glück- liche Fälle, wo die Möglichkeit besteht, häufig aber gelingt es auch nicht. Während allerdings die tetragonalen, die hexagonalen, die rhom- bischen und einige monokline Nadeln in horizontaler Lage eine gerade Auslöschung aufweisen, ist dies in anderer Lage durchaus nicht bei allen Gruppen der Fall. Es wäre also wünschenswerth, eine einfache Vorrichtung auf- zufinden, die Nadeln aus ihrer horizontalen Lage zu bringen, ohne eine ruhige Beobachtung zu beeinträchtigen. Selbstverständlich hat die Vorrichtung sodann der Forderung zu genügen, dass die Nadel bei dieser Operation nicht aus der Mitte des Gesichtsfeldes rückt und immer den gleichen Abstand vom Objectiv innehält. Jenen Anforderungen entspricht eine gläserne Halbkugel, welche mit der convexen Ebene in der runden Oetfuung des Mikroskop- tisches ruht, während die flache Ebene als Tisch für das Object gebraucht wird. Der Radius der Oetfuung in dem eigentlichen Mi- kroskoptisch beträgt etwa 9 mm, der Radius der Halbkugel etwa 15 mm. Die Halbkugel mag nun in jeder denkbaren Weise gedreht werden, der Mittelpunkt aber, also auch die Mitte des G las- tisches rückt nicht von der Stelle. Um den Glastisch in eine genau horizontale Lage zu bringen. Xn, 2. Schroeder V. cl. Kolk: Systembestimmungmikrosk.Kry stalle. 189 braucht man nur den Tubus zu senken und das Objectiv ganz vor- sichtig aufzudrücken. Die zu untersuchende Lösung lässt man dann auf einem ganz dünnen Deckgläschen auskrystallisiren imd klebt selbiges mit etwas Oel oder Canadabalsam auf den Glastisch. Die zu beobachtende Nadel wird nun gehörig centrirt und z. B. mit dem sagittalen Kreuz- draht zur Deckung gebracht. Die Nadel kann jetzt gedreht werden 1) um ihre eigene Achse, 2) um die horizontale Normale zu ihrer eigenen Achse, 3) um beide Achsen nach einander, 4) um die Verticale , indem man den eigentlichen Mikroskop- tisch dreht. Einige praktische Anwendungen mögen hier folgen. I. Unterscheidung isotroper und einachsig-pinakoi- daler Plättchen. Wie bekannt, tritt das Oktaeder bei auf einem Deckgläschen entstandenen Krystallisationen häufig in der Form regelmässiger Sechsecke auf und wird sodann einem pinakoidalen hexagoualen Plättchen im parallel polarisirten Licht zum Verwechseln ähnlich. Convergent polarisirtes Licht giebt zwar Aufschluss, aber nur, wenn die Plättchen nicht all zu klein sind oder zu geringe Doppelbrechung aufweisen. Wenn man aber den Glastisch neigt und den Mikroskoptisch dreht, tritt sofort abwechselnd hell und dunkel auf — nur hat man sich, wie auch nachher, vor auffallendem Licht zu hüten, und dieses z. B. mit der Hand abzuhalten. Auch die Gypsplatte kann in zweifelhaften Fällen gebraucht werden und ist immerhin dienlich zur Bestimmung des optischen Zeichens. Der besprochene Fall kommt jedoch nicht gerade häufig vor; wichtiger ist sodann auch folgender. II. Unterscheidung optisch ein- und zweiachsiger Nadeln. Bei der üblichen Beobachtungsweise löschen sehr viele Nadeln, häufig ganz verschiedener Krystallsysteme , gerade aus; und zwar (bei horizontaler Lage) die tetragonalen, die hexagonalen, die rhom- bischen (wenn die Nadelachse wie gewöhnlich mit einer krystallo- 190 Schroeder V. d. Kolk: Systembestimmung mikrosk. Krystalle. XII, 2. grapliisclien Aclise ziisammeufällt) und auch die monokliuen Nadeln, falls deren Achse mit der Normalen zur Symmetrieebene sich deckt. Ausserdem noch in ganz besonderen Lagen die übrigen monokliuen und die triklinen Nadeln. Die gerade Auslöschung ohne weiteres ist aber kein sehr brauchbares Kriterium. Mit dem Glastisch lässt sich mm bisweilen eine Unterscheidung herbeiführen. Wir können erstens die Nadel um ihre Achse eine Drehung erfahren lassen, während sie also ihre horizontale Lage beibehält. Wenn nun die Nadel gerade auslöscht, gehört sie dem tetra- gonalen, dem hexagonalen oder dem rhombischen System an oder auch dem besonders oben erwähnten Fall des monokliuen Systems. Löscht sie aber schief aus, so. ist ihr Charakter gewiss ent- weder monoklin oder triklin. Beim nächsteu Versuch drehen wir die gerade auslöschende Na- del erst um ihre Achse, nachher um ihre Normale und untersuchen die Art der Auslöschuug. Löscht sie gerade aus, so ist sie entweder tetragonal oder hexagonal — eine Trennung der beiden Systeme lässt sich aber bekanntlich nicht optisch durchführeu. Löscht sie aber schief aus, so ist sie entweder zum rhombischen oder zum monokli- uen System gehörig. Hierbei ist die Bemerkung einzuschalten, dass, wenn die zur Nadelachse seukrechten Elasticitätsachsen unter einander wenig ditferiren, die Nadel sich also gewissermassen einer optisch einachsigen nähert, die Schiefe der Auslöschuug also sehr gering werden kann. Aehnlichen Schwierigkeiten begegnet man jedoch auch sonst bei der schiefen Auslöschung. In einzelnen Fällen lässt sich noch zur Systembestimmung die Gypsplatte vortheilhaft verwenden. Mau hat es z. B. mit einer Nadel zu thuu, welche in horizontaler Lage immer gerade auslöscht, jedoch eine zu geringe Doppelbrechung aufweist, imi obiges Verfahren zu ermöglichen. Man setze nun eine einachsige Nadel voraus und bestimme mit der Gypsplatte das optische Zeichen. Selbiges sei negativ. Die Nadel wird dann um ihre Achse gedreht; es ereignet sich dann öfters der Fall, dass das optische Zeichen der voraus- gesetzt einachsigen Nadel positiv wird, folglich war die Nadel zwei- achsig, und zwar liegt die mittlere Elasticitätsachse der Nadelachse parallel. Dann und wann ist die Halbkugel auch bei Gesteinsschlitfen zu verwenden, wie z. B. bei der Systembestimmung der Pyroxene. XII, 2. Schroeder V. d. Kolk: Systembestimmiing-mikrosk.Kry stalle. 191 III. U 11 1 e r s c li e i d 11 11 g rhombische r u n d m o n o k 1 i n e r P y r 0 X e u e. Im allgemeinen ist es nicht schwer, auf optischem Wege die beiden Pyroxengruppen aus einander zu halten, wie z. B. die höhere Doppel- brechung und die schiefe Auslöschung auf monokUnem Pyroxen, auf Augit weisen. In Gesteinsschlift'en, wo man nicht über orientirte Schliffe dispouirt, ist im Auge zu halten, dass zwar die maximale Doppelbrechung des Augits der maximalen eines rhombischen Pyroxens überlegen ist, anderseits jedoch in sehr vielen Lagen der Augit- schUff eine geringere Doppelbrechung aufweist als der günstigst gelegte, gleich dicke Schnitt eines rhombischen Pyroxens. Der Differenz der Doppelbrechung ist aber nicht immer zu trauen; ebensowenig, wie aus dem sub II Gesagten erhellt, braucht ein rhombisches Pyroxen immer gerade auszulöschen. Zumal in glasreichen Grundmassen, wo die Pyroxennadelu in ihrer ganzen Länge sichtbar werden, hat man darauf zu achten, ob die Nädelclien horizontal Hegen. Wo nicht, ist mittels des Glastisches die horizontale Lage leicht herzustellen. Häufig zeigt es sich als- dann, dass ein vorher schief auslöschender Pyroxen eine gerade Auslöschung aufweist. Ist die Nadel wirklich rhombisch, so soll sie ihre gerade Auslöschung bei einer Rotation um ihre Achse bei- behalten. Die Horizontalität der Lage ist mit einem stärkeren Ob- jectiv leicht zu coutroliren. IV. Bestimmung der Auslöschungs schiefe der P 1 a g i 0 k 1 a s e. BekanntUch hat man bei der Bestimmung der Auslöschungs- schiefe der Plagioklase in Gesteinsschliffen mit verschiedeneu Schwie- rigkeiten zu kämpfen. Es sind, um ein Beispiel zu wählen, die Schnitte mit symmetrischer Auslöschung nur sparsam vertreten. Eine geringe Rotation um die Zwillingsnath giebt häufig eine symmetrische Auslöschung — es ist alsdann aber doch noch ungewiss, ob man den maximalen Auslöschungswinkel bestimmt hat. Eine zweite Drehung giebt hierüber Aufschluss. In den günstigsten Fällen wird, indem man dafür Sorge trägt, die Auslöschung symmetrisch zu halten, der Winkel in jeder anderen Lage des Schliß's geringer — man darf also den Schluss ziehen, ein Maximum beobachtet zu haben. 192 Schroeder V. cl. Kolk:Systembestiinmungmikrosk.Krystalle. XII, 2. lu den übrigen Fällen erhält man das nicht zu unterschätzende, allerdings negative Kesultat, dass der beobachtete Winkel kein Ma- ximnm ist. Durch Umlegen des Schliffs (z. B. das Deckgläschen nach oben) lässt sich häufig auch dieser Maximalwert!! bestimmen. Es würde zu weit führen , sonstige Anwendungen des Glas- tisehes zu besprechen, zum Theil, weil sie weniger wichtig sind, zum Theil, weil man sie je nach Bedarf leicht aufzufinden im Stande ist — es sei nur noch auf einen früheren Aufsatz^ in dieser Zeit- schrift verwiesen, worin sich noch einige Fälle finden. Deventer den 2. Juli 189.5. ^) Schroeder van der Kolk, J. L. C, Ueber die Vortheile schiefer Beleuchtung bei der Untersuchung von Dünnschliffen im parallelen polari- sirten Lichte (Diese Zeitschr. Bd. VHI, 1891, p. 45G). Seitdem wurde, wie ich erst nach der Abfassung des obigen Aufsatzes aus den Eeferaten des Neuen Jahrbuchs ersah, die schiefe Beleuchtung auch von Fedorow u. A. benutzt. [Eingegangen am 5. Juli 1895.] XII, 2. Referate. 193 Referate. 1. Lehr- und Handbücher. Sappey, Ph. C, Traite d'anatomie generale. Paris (Bat- taille et Co.) 1894, 851 pp. av. 285 figg. Wie Verf. in der Vorrede dieses iimfangreiehen Werkes be- merkt , hat er nach drei Hauptrichtimgen wirken wollen : einmal AvoUte er die allgemeine Anatomie wieder von neuem aufbauen auf der Grundlage, auf welcher zuerst Bichat sie errichtet hatte, indem er die Geschichte der Systeme wieder aufnahm, welche zur Zeit so vernachlässigt werde, und sie von neuem in den Rahmen unserer Studien einführte. Zweitens wollte er zeigen, dass die Schnittmethode, so nützlich sie auch nach manchen Richtungen sein mag, uns doch über eine Menge von Dingen im Dunkeln lässt, und dass ihr daher die Methode der Zerlegung, der Isolirung als eine allgemein anwend- bare zu substituiren sei. Drittens wollte er zeigen, wie nahe ver- wandt das Pflanzenreich und das Thierreich seien, indem er die in beiden vorkommenden Structurverhältnisse verglich. Es ist an dieser Stelle niclit der Ort, auf die wissenschaftliche Bedeutung dieses Werkes und auf die histologischen Resultate, welche Verf. mit seiner Methode gewonnen hat, einzugehen, hier wird uns nur die Methode selbst interessiren. Verf. unterscheidet drei Hauptmethoden: „La methode histo-chimique", „La methode des coupes" und „La me- tliode des dissociations". Die letztere ist indessen nicht das, was man gewöhnlich unter Isolirungs- oder Macerationsmethode versteht, sondern eine von dem Verf. neu angegebene, welche im wesent- lichen auf der Anwendung starker Säuren beruht, verbunden mit mehr oder weniger starker Erwärmung. Verf. hat daher ursprüng- lich auch die Absicht gehabt, sie als „methode thermo-chimique" zu bezeichnen. Die gewöhnlichen Isolinmgsmethoden erwähnt er merk- würdiger Weise kaum. In Bezug auf die Schnittmethode führt er Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 2. 13 194 Referate. XII, 2. als Härtimgsmittel auch mir die MüLLER'sche Flüssigkeit auf und als Einbettungsmittel Gummi, wobei er allerdings kurz erwähnt, dass seit 1879 auch das Collodium in die Technik durch Duval einge- führt sei. Er verweist im übrigen auf die Lehrbücher. Zu seiner Dissociationsmethode verwendet Verf. hauptsächlich Salzsäure und Schwefelsäure mit Zusatz von Essigsäure und giebt für jedes System die Auweudungsweise derselben an. Es wird unsere Aufgabe im Folgenden sein, hierüber Mittheilung zu machen. I. Bindegewebe: (Verf. versteht darunter nur das weiche uugeordnete Bindegewebe im Grcgensatz zu dem „Systeme fibreux", welches die Sehnen und Fascien umfasst). Um die Zellen darzustellen, empfiehlt Verf. ein Stück Haut von einem äusserst mageren Säuge- thiere zu nehmen. Am besten von der inneren Seite des Schenkels beim Hunde. Ein Stückchen von dem Unterhautbindegewebe wird mit Nadeln zerzupft auf den Objectträger gebracht und mit folgen- der Mischung befeuchtet: Schwefelsäure (1:3000) 1 Th., Essigsäure (1:150) 1 Th.; das Präparat kann gleich angesehen werden, doch ist es besser, es in der feuchten Kammer bis zum nächsten Tage aufzuheben. Um die Bündel und Fibrillen zu zeigen, wird Einlegen in MüLLER'sche Flüssigkeit für 10 bis 12 Tage empfohlen. Zur Darstellung der umspinnenden Fasern zwei Methoden. Eine sehr schnell wirkende: das Präparat kommt in eine Mischung von Salz- säure (1:1000) 1 Th., Essigsäure (1:150) 1 Th. (man kann auch Salzsäure 1:1500 und sogar 1 : 2000 anwenden, oder Schwefelsäure in denselben Verdünnungen. Die Essigsäure kann man auch etwas stärker nehmen). Die Resultate, welche man erhält, sind sehr ver- schieden und hängen hauptsächlich von der Art und namentlich dem Grade der Magerkeit des Thieres ab. Die zweite langsamere Me- thode: von Hautstücken, die 6 bis 8 bis 10 Monate in MüLLER'scher Flüssigkeit gelegen haben, entnimmt man etwas Bindegewebe und bringt dieses in einen Tropfen von Chromsäure 1 : 300. Auch hier ist das Resultat verschieden. Nach Ansicht des Verf. zeigen die Bündel des Bindegewebes eine Querstreifung. Um diese darzustellen, entnimmt man wieder etwas Bindegewebe einem sehr mageren Haut- stückchen, das 10 bis 12 Tage oder länger in MtJLLER'scher Flüssig- keit gelegen hat, und bringt es in eine Miscliung von Salzsäure (1 : 10) 9 Th. und gewöhnlicher Essigsäure zum Aufkochen und nimmt das Präparat nach 1 bis 2 Minuten heraus. Die Präparate können in Chromsäure 1:300 aufgehoben werden, und ebenso ist es nützlich, sie hierin unter dem Mikroskop anzusehen. Weiterhin giebt Verf. XII, 2. Referate. 195 an, (lass man Bindegewebe nach längerem Verweilen in MüLLER'scher Flüssigkeit nur in einen Tropfen Chromsäure 1 : 300 zu legen brauche, um die Querstreifung zu sehen, und dass durch die oben angegebene Behandlung nicht nur die Querstreifung hervortrete, son- dern auch die Körnchen, aus deren Aneinanderlagerung und Verbin- dung durch eine amorphe Substanz die Bindegewebstibrillen überhaupt gebildet werden. II. Fibröses Gewebe: Um die Zellen der Sehnen zu stu- diren, wählt man vom Menschen am besten die perforirenden Sehnen der Fingerbeuger, und zwar den Theil, der in der Sehnenscheide liegt. Von Thieren wählt man diese Sehnen am besten vom Hasen, doch sind auch Kaninchen und Hund gut. Die Sehneu der hinteren Extremitäten sind grösser und empfehlenswerther. Man kann zu diesem Zwecke auch Vögel benutzen, und ist die Ente besonders zu empfehlen. Man bringt diese Sehnen für 24 bis .30 Stunden in eine Mischung von 9 Th. Schwefelsäure 1 : 5 und 1 Th. gewöhnlicher Essigsäure , dann wasche man eine der Sehnen in einem Grefäss unter dem Wasserhahn aus, giesse darauf in dieses Gefäss eine Mi- schung von 9 Th. Schwefelsäure 1 : 20 bis 1 : 30 und 1 Th, Essig- säure, koche 1 bis 2 Minuten und prüfe dann die Cousistenz der Sehne: ist sie noch ziemlich fest, so koche man weiter, ist sie da- gegen weich , so unterbreche man das Kochen dadurch , dass man schnell einen Strom kalten Wassers in das Gefäss einlaufen lässt. Man muss bei diesem Verfahren vorsichtig sein, da die Sehne weder zu hart noch zu weich sein darf, die Erfahrung wird den richtigen Grad bald erkennen lernen. Wenn man die sämmtlichen Beuge- sehnen des betretfenden Thieres eingelegt hat, so kann mau ja, falls die eine missglückt, die andere versuchen. Nun betrachtet man ein Stückchen einer solchen Sehne unter dem Mikroskop in einer Mischung von 1 Th. Essigsäure 1 : 100 und 30 Th. Glycerin, indem man zugleich etwas aufdrückt. Bei dieser Methode sollen zugleich auch die Nerven und Blutgefässe sehr deutlich hervortreten. Die letzteren hauptsächlich dann, wenn man an den Rand des Deck- gläschens einen Tropfen von einer i/.,procentigen Chromsäure bringt. III. Elastisches Gewebe: Auch dieses soll sich nach Verf. aus Körnchen aufbauen. Um letztere sowohl in den Fasern wie in den elastischen Membranen zu beobachten, bringe man wieder ein Stückchen subcutanen Bindegewebes und ein Stückchen einer Arterie in eine Mischung von 9 Th. Schwefelsäure 1 : 5 und 1 Th. Essig- säure. Nach 30 Stunden verdünne man diese Mischung und koche 13* 196 Referate. Xn, 2. 2 Minuten, dann wieder Beobachtung in einer Mischung von 3 Th. Glycerin und 1 Th. Essigsäure 1 : 100. IV. Fettgewebe: Hier sehlägt Verf. nur die Anwendung von sehr verdünnten Reagentien vor. Hervorzuheben wäre noch , dass er wunderbarer Weise die ausgebildeten Fettzellen als tote Zellen betrachtet. V. Knorpelgewebe: Um die Zellen und ihre Kapseln zu stiidiren, legt Verf. die Präparate für 24 Stunden in Schwefelsäure 1:5, kocht dann in solcher von 1 : 30. Man kann den Knorpel auch längere Zeit (1 bis 2 Monate und länger) in der oben schon angeführten Mischung von 9 Th. Schwefelsäure 1 : 5 und 1 Th. Essigsäure lassen, um ein ähnliches Resultat zu erhalten. Um bei den Zwischenwirbelbandscheiben die Zellen der peripheren Parthien zu untersuchen, muss man zu sehr energischen Mitteln seine Zuflucht nehmen, indem man die Präparate für längere Zeit als bisher in Schwefelsäure 1 : 5 bringt und sie auch in Schwefelsäure von 1 : 20 länger kocht. VI. Knochengewebe: Um die Knochenzellen zu isoliren, verfährt Verf. folgendermaassen : er durchschneidet die Diaphyse einer Tibia der Länge nach, nimmt dann den Theil, der das reticu- läre Knochengewebe enthält, heraus, legt diesen centralen Theil des Knochens für mehrere Wochen in Salzsäure 1 : 20, entnimmt dann einige recht feine und durchsichtige Knocheubälkchen , befeuchtet diese auf dem Objectträger mit Salzsäure 1 : 15, dann treten nach einigen Minuten die Knochenzellen durchaus klar hervor. VII. Blutgefässe: Um die äussere Schicht der Adventitia zu untersuchen, empfiehlt Verf. wieder die Methode, welche er schon für das Studium der Querstreifuug des Bindegewebes angegeben hatte. Um die vasa vasorum und die Nerven deutlich zu machen, bringe man eine Arterie zunächst in Schwefelsäure 1 : 5 und koche sie dann in derselben Säure 1 : 20. Um die glatten Muskelfasern der tunica media zu isoliren, lege mau eine Arterie für 3 bis 4 Tage (bei grossen Arterien noch länger) in die schon öfter erwähnte Mischung von 20procentiger Schwefelsäure und Essigsäure (9:1) und koche darauf ein Stück derselben in einer Mischung von einer öprocentigen Schwefelsäure und Essigsäure (9 : 1) bis die Arterien- wand so weich ist, dass man mit Nadel oder Scalpell ein Stückchen abnehmen kann. Dieses bringt man wieder in Essigsäure -Glycerin (Iprocentige Essigsäure 1 Th., Glycerin 3 Th.) unter das Mikroskop, oder statt dessen auch in ^/.,procentige Chromsäure. Um die ela- XII, 2. Referate. 197 stische Schicht der Intima zu untersuchen, empfiehlt Verf. für die sehr kleinen Arterien eine Mischung von 1 Th. Salzsäure von 1 : 1000 bis 1 : 3000 und 1 Th. Essigsäure 1 : 150. Dieselbe Mischung wird auch für das Studium des Uebergangs der kleinsten Arterien in die Capillaren empfohlen (Einlegen für einige Tage). Zum Studium der kleinsten Gehirnvenen wird eine Mischung von 1 Th. Salzsäure 1 : 2000 und 1 Th. Essigsäure 1 : 200 (Einlegen für einige Stunden) empfohlen. Dieselbe Mischung (Essigsäure 1 : 150) wird auch für die Untersuchung der Altersveränderung der kleinen Gehirngefässe angewandt. Vni. Lymphgefässe: Um das submucöse Lymphgefässnetz des Darms darzustellen , injicire man bei einem Kinde von 2 bis 3 Monaten das Arteriensystem mit einer ]\Iischung von 1 Th. Salzsäure 1 : 1200 und 1 Th. Essigsäure 1 : 150. Unmittelbar nach der In- jection schneide man einen Theil des Dünndarmes der Länge nach auf, trenne nach vorherigem Abwaschen einige kleine Stückchen ab, und bringe sie für einige Tage in die Injectionsflüssigkeit. Das submucöse Bindegewebe quillt stark auf und wird widerstandsfähig genug, um Querschnitte anfertigen zu können, auf denen man leicht die Chylusgefässe verfolgen kann. Man kann hierbei sich davon überzeugen, dass die Chylusgefässe von ihrem Ursprünge bis zu den Lymphknoten niemals Lymphkörperchen enthalten, sondern nur eine klare Flüssigkeit und die bekannten kleinen Körnchen. Um die Saftlücken und die kleinsten Capillaren zu studiren, nehme man Hautfetzen und bringe dieselben unter die günstigsten Bedingungen für die Entwicklung von Mikroben. Man nehme diese Fetzen von den gefässreichsten Stellen, so vom oberen Augenlid, vom Ohrläpp- chen , von dem medialen Theil der behaarten Kopfhaut bei einem Kinde von 2 bis 3 Monaten, von dem medialen Theile des Scrotums bei Erwachsenen, von der volaren Seite der Finger. Bevor man diese Präparate abtrennt, injicire man das betreffende Individuum mit Salzsäure von 1 : 1200. Unmittelbar nach der Injection ent- nehme man die Stücke und bringe sie ausgebreitet auf ein kreisrundes Korkstück mit der Epidermisseite nach oben. Man lege den Kork auf den Boden einer grossen Krystallisationsschaale , welche bis zu 1 cm Höhe erfüllt ist mit Salzsäure von 1 : 1000. Es hat dies den Zweck, den Kork und die in der Krystallisationsschaale enthaltene Luft fortdauernd feucht zu halten. Man deckt die Schaale zu und wartet den Eintritt der Fäiüniss ab. Nach 8 bis 10 bis 12 Tagen löst sich die Epidermis ab. Dann nimmt man die Hautstückchen 198 Referate. XII, 2. heraus , wäscht sie unter dem Wasserhahn in strömendem Wasser gut ab und bringt sie in eine Mischung von 29 Th. Salzsäure 1 : 1500 und 1 Th. doppeltchromsauren KaUs 1 : 500. Die Stück- chen bleiben hierin einige Tage bei täglicher Erneuerung der Flüssig- keit. Sie nehmen an Dicke zu und werden erheblich fester. Die Papillen, stark geschwellt, sind leicht mit blossem Auge erkennbar. Die Schwellung rührt her von Mikroben, die sich in grosser Zahl in den Anfängen des Lymphsystems angehäuft haben, und zwar nur in diesem System , in die Blutcapillaren treten sie nicht ein. Um die so erfüllten Lücken und Kanälchen unter dem Mikroskop zu sehen, fertige man von der freien Oberlläche eines der Hautstückchen einen dünnen Schnitt an, parallel zum Capillarkörper und benetze ihn auf dem Objectträger mit einem Tropfen der folgenden Mischung : Schwe- felsäure (1 : 75) 15 Th. , doppeltchromsaures Amnion (1 : 4800) 5 Th., von diesem Gemisch wird 1 Th. gemischt mit 1 Th. Gly- cerin. Ist das Präparat gelungen, so sieht man nicht nur das Netz der Saftlücken und der feinsten Kanälchen, sondern auch das cen- trale Lymphgefäss der Papille und das subpapilläre Netz ; oft ist dieses allein sichtbar. Um den Anfang der Chylusgefässe sichtbar zu machen, nehme man ein neugeborenes Kind, das vor dem Tode gesogen hat , oder einen Hund , der nach einem reichlichen Mahle von fettem Fleisch getödtet worden ist, oder ein Pferd nach Hafer- nahrung, auch der Ochse kann benutzt werden. Man schneide die Darmschleimhaut der Länge nach ein, wasche sie gut mit Wasser ab, zerlege sie in Stücke von einigen cm und bringe diese in Salz- säure von 1 : 1200. Nach 2 bis 3 Tagen zeigen die Zotten eine gewisse Schwellung. Mit einer Scheere trage man dann kleine Gruppen derselben ab, befeuchte sie mit Essigsäureglycerin oder mit einer Kalilösung von 1 : 40 und betrachte sie unter dem Mikroskop. Man sieht dann meist Chylusstreifen, welche am deutlichsten au der Spitze der Zotten sich in uuregelmässiger Weise von oben nach unten fortsetzen. Beim Kinde und beim Ochsen sind sie oft sehr deutlich. Beim Hunde tritt das centrale Chylusgefäss sehr klar her- vor, noch leichter ist dieses beim Pferde zu sehen. IX. Blut: Um die rothen Blutkörperchen genauer zu unter- suchen, empfiehlt Verf. folgende Methoden: a) Fischblut (Blut von Rochenj. Jodserum lässt schon fast sofort den Kern und die „Leucyten" der Körperchen erkennen, weit besser ist aber die fol- gende Mischung, welche in verschiedenen Modificationen bei sämmt- licheu Wirbelthieren die vom Verf. angenommenen 4 Elemente (Kern, XII, 2. Referate. 199 Protoplasma, Leucyten und Hülle) eines jeden Körpercliens deutlich hervortreten lässt : Doppeltchromsaures Kali 2 g Schwefelsaures Natron 10 „ Aq. destill ' 500 ,, In der Wärme lösen sich diese beiden Salze schnell auf. Von der Lösung- giesse man in ein Maassglas 30 g und setze 15 g einer Essigsäure von 90*^ zu. ^ Von dieser Mischung setze man auf den Objectträger mit einem Glasstabe einen Tropfen zu einem Tropfen Blut und mische mit einem anderen Glasstabe. Man sieht dann den Kern, um diesen eine geringe Menge von Protoplasma, in ihm die „Leucyten". Um die Hülle von dem Protoplasma zu isoliren, setze man zu 30 g der oben angegebenen Bichromatmischung 20 g der Essigsäure von 90*^. Fügt man hiervon einen Tropfen zu einem Tropfen Blut , so sieht man sehr bald das Protoplasma sich von der Hülle zurückziehen. Mit Hülfe der vorhergenannten Reagen- tien kann mau auch feststellen, dass auch der Kern der rothen Blut- körperchen an der Hülle festhaftet. — b) Amphibien. Für den Frosch verwendet man folgende Mischung : Doppeltchromsaures Kali (1 : 500) ... S g Schwefelsaures Natron (1 : 100) .... 44 „ Essigsäure, gewöhnliche 3 „ Um die Hülle zu isoliren : Doppeltchromsaures Kali lg Schwefelsaures Natron G ,, Aq. destill 500 ,, Wenn man zu dieser Lösung 20 g Essigsäure von 90'^ zusetzt, zieht sich das Protoplasma zurück , und die Hülle wird deutlich. Chloroformwasser und Blausäure 1 : 100 geben ein ähnliches Resultat. Zum Studium der weissen Blutkörperchen kann man gewöhnliche Essigsäure in der Verdünnung von 1 : 50 bis 100 bis 150 ver- wenden. Ferner die folgciule Lösung, welche zu gleicher Zeit auf die rothen und weissen Blutkörperchen wirkt und sehr klar die Ver- schiedenheiten ihres feineren Aufbaues erkennen lässt: ^) Die gereinigte Essigsäure (l'acide acetique purifie) hat 40*^ und die krystallisirbare Essigsäure (Acide acetique crystallisable) hat 98". Letztere krystallisirt aber in der Flasche. Um das zu vermeiden, setzt Verf. den zehnten Theil Aq. destill, hinzu und bringt die Essigsäure so auf unge- fähr 90«. 200 Refer -'S'^^^t$sj!-sisssisissjg;ji!;issiSi5;ss^^ drücken und so alles Wasser zwingen, seinen Weg zwischen Spiegel- und Deckglas zu nehmen. Man bringt das zu beobachtende Object mit wenig Wasser auf die Platte von Spiegelglas, legt den Kaut- schukring ein, deckt die obere Platte auf und zieht nun die drei Schrauben abwechselnd an, bis das Object in der gewünschten Weise comprimirt ist. Dann wird das Zulaufrohr mit der Wasserleitung, beziehungsweise dem Wasserbehälter in Verbindung gesetzt (Regu- lirung durch den Hahn der Wasserleitung oder einen in das Ver- bindungsrohr eingeschalteten Glashahn) und am Abflussrohr ein U- förmiges Röhrchen eingeschaltet, damit das abfliessende Wasser keinen Zug auf das im Apparat befindliche Wasser ausübt oder die von dem Rohr abfallenden Tropfen Zuckungen des Objectes hervorrufen. Die inneren Oefiuungen des Zu- und Abflussrohres liegen einander gegenüber , doch sind die beiden Rohre so gestellt , dass sie einen rechten Winkel mit einander bilden. Wenn man das Mikroskop in horizontaler Stellung benutzt, so richtet man die beiden Rohre nach oben, damit der Apparat stets mit Wasser gefüllt bleibt. Bei Be- nutzung eines Revolvers muss man den Apparat mittels der Klemmen XII, 2. Referate. 211 auf dem Mikroskoptiscbe so befestigen, dass die Objective mit den Scbrauben (sr) uicbt zusammeustosseu. Luftblasen zwiscben den beiden Platten sind zu vermeiden. Der Apparat kann seiner Natur nach auch zum Festhalten sehr beweglicher Larven und kleiner Thiere dienen. Um auch ganz kleine Wesen damit studiren zu können, machte Verf. Versuche mit Stückchen von Gaze und Lösch- papier, die er mit einer glühenden Nadel durchstochen imd dann gründlich ausgewaschen hatte. Der Erfolg entsprach nicht ganz den Erwartungen, indem die Infusorien z. B. doch noch an den Kreu- zungsstellen der Gazefäden Raum zum Entwischen fanden und bei dem Fliesspapier der Abschluss ein zu dichter und dadurch das Wasser am Zufluss gehindert wurde. Immerhin gelang es, Infuso- rien einige Tage lang lebend in den Löchern des Fliesspapiers zu beobachten. Der Apparat wird von Hermann Elbs in Freiburg i. B. mit Schläuchen, Glashahn, doppeltem Kautschukring (zum Abwech- seln) und einem Fläschchen Cementleim (zur eventuellen Anbringung eines neuen Deckgläschens an Stelle des zerbrochenen) für 22 Mark geliefert. Man kann natürlich in dem Apparate auch conserviren, indem man statt des Wassers Conserviruugsilüssigkeiten einleitet. Der Apparat ist desshalb inwendig an seinen Messingtheilen oxydirt und mit I^ack überzogen. Es versteht sich aber von selbst, dass man nicht lange Zeit starken Alkohol in ihm stehen lassen darf, und nach Anwendung von Sublimat etc. gehörig auswaschen muss. Am besten hält man sich einen Apparat zum Beobachten und einen an- deren zum Conserviren. P. Schiemenz {Hannover). V. Leiideufeld, R., Ein Aquarium-Filter (Zool. Anz. Bd. XVII, 1894, p. 431—432 m. 1 Fig.). V. Lendenfeld hat mit künstlichem Seewasser in seinen Aqua- rien keine befriedigende Resultate erhalten. Natürliches Meerwasser kommen zu lassen, ist relativ theuer, und bei dauernder Verwendung des gleichen Wassers vermehren sich die Algen in störender Weise. Durch einen Filtrirapparat wurde dem letzteren Uebelstande abge- holfen und so die längere Benutzung eines und desselben Wassers ermöglicht. Sobald das Wasser anfängt sich von den Algen zu trüben, leitet man durch eine feine zweimal rechtwinkelig gebogene Röhre (r) Luft zu, welche durch den nach oben gebogenen Schen- kel (rrj in eine etwas weitere Röhre strömt. Die weitere Röhre (R) ist ebenfalls zweimal rechtwinkelig gebogen und mündet mit ihrem kürzesten, absteigenden Schenkel in ein Gefäss, das als Filter dient 14* 212 Referate. xn, (F). Die aus der engen Röhre in die weite strömende Luft reisst das Wasser in kleinen Portionen mit sicli und pumpt es so allmäh- lich durch den Filter Durch Regulirung des Luftstromes kann man auch die Menge des aufsteigenden Wassers verändern. Zu einer Zeit, wo Schwärmlarven auftreten, die ja ebenfalls in den Filter be- fördert und von diesem zurückgehalten werden würden , muss die Filtration unterbrochen werden. Der Luftverbrauch des Apparates ist gering. P. Schief nenz {Hannover) Kyder, J. A. , 0 n a n e w m e t h 0 d o f e n t r a p p i n g , k i 1 1 i n g , embeddiug, and orienting Infusoria and other very small objects for the microtome (American Naturalist voL XXIX, 1895, no. 338, p. 194—198 w. 1 iig.). Die Methode beruht auf der Anwendung eines geeigneten Mi- niatur-Filters , auf welchem die Objecto gesammelt und weiter be- handelt werden. Zunächst schichtet man 10 bis 20 Scheiben, jede von ungefähr 2 cm Durchmesser, gutsaugenden Filtrirpapiers (p) über einander, von denen die oberste (o) in der Weise präparirt wird, dass man in der Mitte derselben ungefähr einen Kreis von 5 mm Durchmesser mit einem Wassertröpfchen benetzt und den trocknen Rand mit Parafiin durchtränkt, was mit Hülfe eines erhitzten Metall- XII, Referate. 213 Stückes leiclit auszufülireu ist. Das Ganze klemmt man dann am besten in ein grösseres Compressorium (6'), dessen obere Scheibe aus einer in der Mitte mit einem ca. 8 mm grossen Loch versehenen Glimmerplatte (g) besteht. Auf dieses so montirte, nur als Saug- apparat wirkende Filtrirpapier- Packet kommt nun der eigentliche Mikro-Filter zu liegen. Derselbe besteht aus einer möglichst dünnen (30 bis 50 i-i), aber vollständig intacten Holundermarkscheibe (Ä), wie man sie sich leicht mit jedem Schlittenmikrotom oder auch aus freier Hand herstellen kann. Sie soll möglichst genau so gross sein, wie die nicht mit Paraftin durchtränkte Kreisfläche der oberen Filtrirpapier- scheibe. Die Handhabung dieses Filtrirapparates ist nun folgende. Man benetzt die Mitte der oberen Pa- pierscheibe und legt dann die Holundermarkscheibe darauf, wenn gekrümmt, mit der convexen Seite nach unten. Beim ganzen Arrangement achte man darauf, dass der Oefinungsrand der Glimmer- platte das Markfilter nicht berührt. Jetzt bringt man mittels einer feinen Pipette einen Tropfen Wasser (^), in dem die zu untersuchen- den kleinen Objecto (Infusorien etc.) leben, auf das Filter. Das Wasser wird sofort von dem Fliesspapier durch das Holundermark- filter gesaugt, und die Objecte bleiben in dem Maschenwerk des letzteren hängen. Nachdem man auf diese Weise mehrere Tropfen filtrirt hat, bringt man einen oder zwei Tropfen der Fixirungsflüssig- keit auf das Filter. Hierauf werden die Objecte mit dem Filter zusammen vorsichtig durch die verschiedenen Reagentien geführt, um schliesslich gemeinsam in Paraffin eingebettet und geschnitten zu wer- den. Indem man die Kanten der Holundermarkscheibe vor dem Ein- betten bei schwacher Vergrösserung entsprechend beschneidet, ist auch ein bequemes Mittel, genau zu orientiren, gegeben. E. Schoehel {Neapel). Schepilewsky, E. A., Ein Regulator zum Thermostaten mit Wasserheizung. (Centralbl. f. Bacteriol. u. Para- sitenk. Bd. XIY No. 4, 5 p. 131). 214 Referate. XII, 2. ScHEPiLEWSKY hat einen neuen Regulator für Thermostaten mit Wasserheizung- construirt für Laboratorien ohne Gaseinrichtung. Der Apparat wirkt dadurch, dass das Wasser des Thermostaten durch eine Heizschlange, in welcher heisses, durch eine Petroleumlampe erwärmtes Wasser einer kleinen Warmwasserleitung circulirt, mit Hülfe einer sinnreichen Regulirvorrichtung auf gleichmässiger Tem- peratur erhalten wird. Mit Hülfe nebenstehender Figur wird die Einrichtung leicht verständlich sein. Dass durch die Petroleumlampe in dem tiefliegenden Kessel B erwärmte Wasser steigt durch die Röhren resp. Gummischlauchverbindungen />, f/, /", d, zum Thermo- staten auf, durchläuft die (in der Zeichnung verkürzt wiedergegebene) in der Zwischenwand des Thermostaten liegende Heizschlange und kehrt abgekühlt durch ee zum Kessel wieder zurück. Der Kessel B XII, 2. Referate. 215 ist mit Asbest zum Schutz g-egen Abkühlung- bekleidet, seine Oeff- mmg «, welche zum Füllen dient, bleibt stets offen. Damit nun das warme Wasser nicht fortlaufend, sondern nur im Bedarfsfalle, wenn die Temperatur des Thermostaten sinkt, die Leitung durch- kreist, ist die Regulirvorrichtung- D eingeschaltet, durch welche der Strom des warmen Wassers bei Ueberschreiten der gewünschten Temperatur bei h automatisch unterbrochen werden soll. Die eigent- liche Regulirvorrichtung L) hat Wasserfüllung, welche durch die Aus- dehnung des übergeschichteten eingeschlossenen Aethers (ähnlich wie beim Lothar MEYEu'sehen Regulatoren mit Quecksilberfüllung) durch / nach k hinübergetriebeu wird. Von /.■ bis h ist das Wasser jedoch durch Quecksilber abgesperrt. Das Gefäss k ist beweglich, höher und tiefer zu stellen und durch den Gummischlauch o mit dem An- satzrohr h i des Stücks verbunden. Da h o und o k communicirende Röhren sind, Avird sich durch Heben oder Senken von /.; der Queck- silberstand in beiden ändern und daher die Passage von 6, f/, /", Ä, d bei k entweder frei werden oder verlegt werden. Das kurze Grund- röhrchen t taucht in ein Gefäss mit Wasser und ist für gewöhnlich mit einer Klemme geschlossen. Es dient zur Füllung oder Entleenmg des Reservoirs C, je nachdem die Temperatur des Thermostaten niedriger oder höher eingestellt werden soll. Der ganze Apparat muss natürlich mit ausgekochtem luftfreiem Wasser gefüllt werden. Nähere Details über die Art und Weise der Ingangsetzung des Appa- rates mögen Interessenten im Original einsehen. Es genügt, wenn das Wasser im Kessel B constant 60 bis 70^ zeigt. Die Tempe- raturunterschiede im Luftbade des Thermostaten sollen bei gleich- massig brennender Petroleumlampe für gewöhnlich nicht mehr als 0*2 0 C betragen. Cxaplewski {Königsberg i. Pr.). 3. Präparationsmethoden im allgemeinen. Hausen, Fr. €. C, Eine schnelle Methode des Böhiier- schen Hämo toxy lins (Zool. Anz, Bd. XVIII, 1895, p. 158 — 160). Hansen hat wie P. Mayer die Erfahrung gemacht, dass das fabrikmässig dargestellte Hämateinammoniak nicht immer von gleicher Güte und deshalb für histologische Zwecke nicht immer gleich ge- 216 Referate. XII, 2. eignet ist. Er suchte daher eine Methode ausfindig zu machen, Avelche in kurzer Zeit aus einer frischen Häniatoxylinlösung eine brauchbare Färbelösung darzustellen gestattete. Das Princip dabei war, eine schwach alkoholische Hämatoxylin-Alauu-Lösung mit der zur üeberführung des Hämatoxylins in das Hämatiu gerade noth- wendigen Sauerstoffmeuge in der Wärme zu oxydiren. Einleitung von reinem Sauerstoff in die warme Lösung, Wasserstoffsuperoxyd erwiesen sich als wenig geeignet. Chromsäure und doppeltchrom- saures Kali gaben zwar gute Resultate, aber das dabei sich bildende Chromidsulfat kann störend wirken. Das übermangansaure Kali da- gegen leistet gute Dienste; es ist schnell und sicher in seiner Wir- kung und liefert keine störenden Nebenproducte, wenn die Reaction in einer schwach sauren Flüssigkeit vor sich geht. Man kann also BöHMER'sches Hämatoxylin auf folgende Weise schnell darstellen: 1) 1 g Hämatoxylinuni , krystallisirt, wird in 10 g absoluten Al- kohols gelöst; 20 g Kalialaun werden in 200 g destillirteu Wassers in der Wärme gelöst und nach Abkühlung tiltrirt. Am anderen Tage werden beide Lösungen zusammengegossen, und die Oxydation kann sofort oder auch nach ein paar Tagen vorgenommen werden, auf jede 200 g Hämatoxyhn-Alaunlösung nimmt man 3 cc einer bei 15** C concentrirten wässerigen Lösung von Kaliumpermanganat. Diese 3 cc werden mit einer Messpipette in eine Porcellanschale gegeben, dann wird die Lösung des Hämatoxylin-Alauns zugefügt und unter Umrühren bis zum Sieden erwärmt. Nach einer halben bis einer Minute nimmt mau die Schale von der Flamme und kühlt sie schnell durch Aufsetzen auf kaltes Wasser ab. Die in der Hitze dunkelrothviolette Farbe geht dabei in das Purpurviolett über. Nach dem Erkalten wird filtrirt, doch bildet sich bei sorgsamer Behand- lung überhaupt kein Niederschlag. Die so hergestellte Lösung hat gleich volle Färbkraft und keine Reifezeit nöthig, ausserdem ist sie relativ constant und so gut wie frei von Keimen und daher halt- barer als die nach der alten Methode hergestellte Lösung. P. Schiemenx illannover). Burchardt, E., üeber Kernfärbung mit Thallinbraun. — U e b e r C h i n o 1 i u w a s s e r (Centralbl. f. allgem. Pathol. u. pathol. Anat. Bd. V, 1894, No. 16, p. 706—708). Die wässerigen Lösungen des Thallimim sulfuricum und des Thallinum tartaricum werden durch die Einwirkung des Lichtes braun und stellen dann ein schönes Kernfärbemittel dar. Das Thallinum XII, 2. Referate. 217 sulfuricum, welches mehr Thallin enthält, wirkt besser als das an- dere. Um genügende Färbekraft anzunehmen, muss die Lösung ei- nige Monate stehen und wenigstens 5 Procent von dem Salze ent- halten. Eine lOprocentige Lösung färbt schneller und tiefer, doch ist es nach Verf. bei dem hohen Preise der Substanz besser, bei der schwächeren zu bleiben. Der Farbstoff, ein schönes Braun, giebt im wesentlichen eine Kern-, resp. Chromatiufärbung, doch nimmt nach längerer Einwirkung auch die Zellsubstanz und Zwischensubstanz einen leichten braunen Ton an. Die Kerne verhalten sich in Bezug auf die Töne der P'ärbung ähnlich wie bei Hämatoxylin. Besonders stark gefärbt treten die in Mitose befindlichen Kerne hervor (hierzu ist kurze Färbung ca. 10 Minuten nothwendig). Auch manche Zell- granula, wahrscheinlich die der Plasmazellen werden gefärbt. Der Stoff ist sehr empfindlich gegen Säuren : nur in dem Falle, dass man die Schnitte in Glycerin untersuchen will (was Verf. aber nicht empfehlen möchte), muss man nach starker Färbung die Schnitte mit schwach salzsäurehaltigem Wasser behandeln, Hin eine scharfe Keru- färbung zu erhalten. Das beste Verfahren ist das folgende: Här- tung in Alkohol, Schnitte in Aq. dest. , Einlegen in dunkle filtrirte Öprocentige wässerige Lösung von Thallinum sulfuricum für 10 Mi- nuten bis einige Stunden. Auswaschen in Aq. dest., Alkohol, Nel- kenöl, Balsam. Die in dem Schälchen übrig bleibende Farbe wird zurücktiltrirt. Verf. theilt diese Färbemethode hauptsächlich deshalb mit, weil er annimmt, dass sich so gefärbte Präparate gut zum Photographiren eignen werden , „vorausgesetzt , dass die Annahme richtig ist, dass ein durch das Licht erzeugter brauner Farbstoff die photographische Platte besonders leicht beeinflussen muss". [!?] Verf. fügt noch hinzu, dass der in den wässerigen Lösungen auf- tretende färbende Körper von einigen Chemikern nur für die Folge einer Verunreinigung dieser Salze angesehen wird. Nach Verf. han- delt es sich nicht um eine wahre Färbung der Gewebseiemeute, son- dern um einen auf ihnen entstehenden Niederschlag: nach längerer Färbung sind die Präparate in Balsam deutlich undurchsichtiger als bei sonstigen Kernfärbungen. Es ist das vortheilliaft, da in Folge dessen bestimmte Feinheiten der Protoplasmastructur besser hervortreten. — Weiter kann die Thallinlösung als Entfärbungs- und Umfärbungs- mittel bei der Färbung von Tuberkelbacillen in Schnitten verwandt werden : Färben in Anilinwasser-Krystallviolett, Abspülen in Wasser, Einlegen in die Thallinlösung für einige Minuten, directes Ueber- tragen in Alkohol, Nelkenöl, Balsam. Da die Tuberkell)acillen nicht 218 Referate. XII, 2. nur gegen Säure die Farbe halten, sondern auch gegen alle anderen Entfärbungsmittel , so ist diese Färbung charakteristisch und sehr deutlich. Das Chinolinwass er bereitet man durch Schütteln von Was- ser mit Chinolin (1 Tropfen auf 10 cc Wasser; man nehme Chino- linum purum). Das Wasser hält sich, durch ein feuchtes Filter fil- trirt, sehr gut; es ist an seinem eigenthümlichen scharfen Geruch leicht zu erkennen; es ist sehr empfindlich gegen Verunreiniguug durch Salze und Anilin , man muss daher nur mit ganz reinen Na- deln darin arbeiten. Es giebt mit Jod keinen Niederschlag, also auch nicht mit GRAM'scher Färbung und zeichnet sich vor dem Anilin- wasser durch seine bedeutend grössere, farbenfixirende Kraft aus. Als Farbe (für Tuberkelbacillen) empfiehlt sich bei Entfärbung mit Säuren besonders Methylviolett. Da auch das Gewebe nach Behand- lung mit Chinolinwasser schwerer die Farbe abgiebt, spüle man die Schnitte nach der Färbung nie in Wasser, sondern stets in Chinolin- wasser ab , sowohl bei Entfärbung durch Säuren wie durch Salz- lösungen: färben in ChinolinAvasser-Krystallviolett (Erwärmen über- flüssig), 20 Minuten bis 2 Stunden, Abspülen in Chinolinwasser, Ein- legen in öproceutige Lösung von Ammonium bichromicum für 2 bis 5 Minuten, directes Uebertragen in Alkohol, Nelkenöl, Balsam, [Viel- leicht ergiebt das Chinolinwasser auch für die Gewebsfärbung, na- mentlich Kernfärbung etwas. Ref.] Schie/f erdecke r (Bonn). Flemmmg, W. , U e b e r die Wirkung von C h r o m o s m i u m - essigsaure auf Zellkerne (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 162—166). Verf. kann sich mit der Ansicht von Rawitz,^ dass starke Os- miumsäure ein „kernfeindliches" Reagens sei , nicht einverstanden erklären. Er bleibt , auf seinem schon früher innegehabten Stand- punkte stehen, dass die Säure das Kerngerüst nur undeutlich macht, indem es einen gleichen oder doch ähnlichen Brechungsindex er- hält wie der übrige Keruinhalt. Was die Kerngranula, die Osmium- säure zur Anschauung bringt, anbelangt, lässt es Verf. noch unent- schieden , ob sie als künstliches Ausfällungsproduct aufzufassen ist, oder ob man die Präexistenz von Körnchen in der Grundsubstanz anzunehmen hat. ^ Sehoebel (Neapel). 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 236. XII, 2. Referate, 219 Meyer, A. B., Erfahrungen mit der WiESE'sclien Con- servirnngsflüssigkeit (Zool. Auz. Bd. XVII, 1894, p. 446—447). Meyer machte die Erfahrung, dass die WiESE'sche Flüssigkeit zunächst wohl gut conservirt, die Objecto aber nach längerer Zeit sehr leicht zerfallen. Besonders rasch geht diese Zersetzung in den Tropen vor sich. Vor der Hand würde sich die genannte Flüssig- keit also nur für die Schausammlungen eignen, welche nur für eine gewisse Zeit aushalten sollen. P. Schiemenx (Hannover). Liebreich, Lieber die Ausführung mikroskopischer Schnitte in M e t a 1 1 e i n b e 1 1 u n g (Therapeut. Monatsh . 1892, August). Liebreich schneidet frische Organstüeke , nachdem er sie mit fest angedrückter Zinnfolie (alte Farbentuben etc.) umgeben. Die Messer sollen nicht dabei leiden ! (Wird von Hansemann neuerdings rühmend bestätigt.) Czaplewski (Königsberg i. Fr.). Zettnow, Reinigung verschmutzter Objectträger und Deckgläser (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XV, 1894, No. 15, p. 555). Zettnow benutzt zum Reinigen gebrauchter Objectträger und Deckgläser Chromschwefelsäure. 200 g rothes chromsaures Kali wer- den mit 2 Liter heissen Wassers übergössen. Dazu werden allmählich unter Umrühren 200 cc concentrirte rohe Schwefelsäure gesetzt. Handelt es sich um Balsampräparate , so wird der Balsam durch kurzes Erhitzen in der Flamme erst erweicht und das Deckglas dann abgeschoben. Die Deckgläser kommen in ca. 300 cc der Flüssig- keit , die Objectträger in den Rest. Ist keine Eile , so behandelt man die Objectträger 2 bis 3 Tage mit der kalten Flüssigkeit, spült sie mit kaltem Wasser ab und putzt sie mit trockenem Lappen von den oxydirten Bestandtheilen des Präparates rein. Unsauber ge- bliebene Stellen werden mit einem mit Alkohol angefeuchteten Tuch vollends sauber geputzt. Deckgläser werden in einer Porzellanschale oder im Becherglase mit der Flüssigkeit im Wasserbade oder über freier Flamme 10 Minuten lang unter Umrühren erhitzt. Das ge- schmolzene oxydirte Harz, welches als grünliche Masse an die Ober- fläche kommt, wird mittels zusammengelegten Papiers entfernt. Nach Abgiessen der Flüssigkeit wird mehrmals mit kaltem Wasser gespült und dann mit ein wenig verdünnter Natronlauge 5 Minuten lang 220 Referate. XII, 2. nachbehandelt. Diese wird abgegossen, mit Wasser abgespült, zum zweiten Male 5 Minuten laug mit der Reinigungsflüssigkeit gekocht, und wieder mit Natronlauge, Wasser und schliesslich zweimal mit Alkohol nachgespült. Darauf werden die Deckgläser einzeln geputzt, indem man eine Portion auf eine Glasplatte legt, eines mit den Fingern der rechten Hand an den Rand schiebt, mit Daumen und Zeigefinger derselben Hand fasst, welche dadurch etwas mit Al- kohol befeuchtet werden , dann in die linke Hand nimmt und mit der rechten Hand mit einem trocknen feinen mehrfach gewaschenen Tuche getrocknet. Nach Ausglühen auf Eisenblech sind die Deck- gläser tadellos. Man braucht zum Putzen von ca. 200 Deckgläsern eine Stunde, zum Abkitten derselben ca. l^/o Stunden, zum Ab- kochen derselben 30 bis 40 Minuten. Für Objectträger genügt ein- maliges Erhitzen mit Reinigungsflüssigkeit und Abspülen mit kaltem Wasser. Cxcipleuski (Königsberg i. Pf.). 4. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A. Niedere Thiere, Schaudinu, F., Ueber Kerntheilung mit nachfolgender K ö r p e r t h e i 1 u n g b e i A m o e b a c r y s t a 1 1 i g e r a Gru- ber (Sitzber. d. K. Preuss. Acad. d. Wiss., Berlin, Bd. XXXVm, 1894, p. 1029—1036). Die durchschnittliche Grösse der zur Untersuchung benutzten Amöbe beträgt 0"08 mm. Der Körper lässt Ekto- und Endoplasma nicht deutlich unterscheiden, er erscheint vielmehr bis zum Rande hin zart granulirt. Die Granula sind nach Verf. Vacuolen von 1 /( Durchmesser: Elementarwaben im Sinne von BtixscHLi. Der Kern hat etwa 10 bis 20 /i im Durchmesser, in seiner Mitte liegt ein ebenfalls kugliger, stark lichtbrecliender, aber nur schwach mit Kern- färbemitteln sich färbender Nucleolus, der von einer schmalen hellen Zone umgeben ist, an die sich eine dicke, intensiv sich färbende Chromatinschicht schliesst. Eine Älembran ist nicht zu erkennen. Das zur Untersuchung nöthige reiche Material stand dem Verf. zu Gebot: wenn er am Abend ein Deckglas in das betretfende See- wasseraquarium legte, so war dasselbe am anderen Tage dicht mit XII, 2. Keferate. 221 Amöben besetzt. Es wurde dann in heisse wässerige concentrirte Sublimatlösung' oder in HERMANN'sche Flüssigkeit oder in Kleinen- berg's Pikrinschwefelsäure für etwa 10 Minuten gebracht. Aus- gewaschen wurde bei Sublimat mit 63procentigem Jodalkohol, bei HERMANx'scher Mischung mit Wasser, bei Pikrinschwefelsäure mit 68procentigem Alkohol. Dann Härtung in steigendem Alkohol. Ge- färbt wurde bei allen drei Fixirungen mit GREXACHEu'söhem und EHRLiCH'schem Hämatoxylin (letzteres besser), mit alkoholischem Alauncarmin-Brasilin, und bei HERiiANN'scher Flüssigkeit auch mit Safranin-Gentianaviolett-Orange G. nach Flemming. Diese Färbungen ergaben ziemlich gleichmässig eine gute Kernfärbung, am besten das EHRLicH'sehe Hämatoxylin. Eine Nachbehandlung der in Sublimat fixirten Amöben mit Eisenalaun und Hämatoxylin (nach Benda- Heidenhain) ergab für das genaue Studium feinster Kern- und Plasmastructuren die schönsten Bilder. ScMefferdecker {Bonn). Moore, J. E. S., Observations upon Am.oeba, with espe- cial reference to the existence of an apparent m i c r 0 - n u cl e u s in t h a t o r g a n i s m (Annais a. Mag. of Nat. Hist. [6] vol. XI, 1893, p. 149—154 w. plte. XII). Das Nebenkern-ähnliche Gebilde von Amoeba blieb nach Fixirung mit Gold- oder Platinchlorid sichtbar und färbte sich ein wenig in Orange. In FLEMMiNo'scher Flüssigkeit schrumpfte es zusammen und wurde beinahe unsichtbar. Sublimat und Essigsäure gaben ebenfalls keine besseren Resultate. In Carmin färbt es sich nicht. P. Schiemeyix {Hannover). ßlminbler, L., Die Perforation der Embryonalkammer von Pener oplis pertusus Forskäl (Zool. Anz. Bd. XVII, 1894, p. 335—342 m. 3 Figg.). Um die Durchbohrungen der Wand der Embryonalkammer zu sehen , genügt es , auf das Deckglas zu klopfen und die grössere Schale zu zertrümmern, es springt dann die Emaille-artige Kalk- lamelle ganz oder stückweis von der Embryonalkammer ab. Lässt man die Schale vor ihrer Zertrümmerung austrocknen und bettet dann die Trümmer in zähflüssigen Canadabalsam ein, so fängt sich in den Poren Luft, welche dem Balsam den Eintritt verwehrt und so die Poren ganz deutlich macht. Die von Möbius herrührende Methode mit Fuchsin ist weniger geeignet. P. Schiemenz {Hannover). 222 Eeferate. Xn, 2. Mlirbach, L., Beiträge zur Keuutuiss der Anatomie und E u t w i c k 1 II u g der N e s s e 1 o r g- a n e der H y d r o i d e u (Arch. f. Naturgesch. Jahrg. LX, 1894, Bd. I, p. 217—254 m. 1 Fig. u. Tfl. 12). Murbach bediente sich mit Vortheil des Methylenblaus zum Studium der Nesselorgane am lebenden Objecte. P. ScMemenx. {Hannover). Bethe, A., Der subepitheliale Nerve np lex us der Cteno- phoren (Biol. Centralbl. Bd. XV, 1895, p. 140—145 m. 2 Figg.). Bethe gelang es, einen subepithelialen Nervenplexus bei den Ctenophoren mit Hülfe des Methylenblaus im Gegensatz zu den An- gaben Samassa's nachzuweisen. Die Cydippiden wurden entweder lebend und unversehrt in ein Gefäss mit Seewasser gesetzt, welches schwach, ungefähr 1 : 4000, mit Methylenblau gefärbt war, und, nach- dem sie sich dort nach 1- bis 2stündigem Herumschwimmen deutlich blau gefärbt hatten, herausgenommen und ihnen dann Stücke des Epithels zur Untersuchung herausgeschnitten. Oder die lebenden Thiere wurden in passende Stücke zerschnitten und diese in eine Mischung gelegt, welche aus 1 Th. Seewasser, 1 Th. destillirtem Wasser und einigen Tropfen einer starken Methyleublaulösung be- stand. Ein bestimmter Zeitpunkt für den Eintritt der Färbung lässt sich für keine der beiden Methoden angeben; man muss unter dem Mikroskope controlliren. Wie bereits von anderen Forschern an- gegeben wTirde, färben sich je nach der Einwirkungsdauer verschie- dene Elemente, schliesslich beinahe Alles. Die Ansicht, dass sich nur todte Kerne färben, trifft in Bezug auf das Methylenblau nicht zu, denn man kann z. B. die einzelnen Euderplättchen aus ihrem Zusammenhange lösen und dann sehen, dass sich alle Kerne des Plättchens färben, während es selbst sich noch lebhaft bewegt und herumschwimmt. Man kann sogar die Plättcheu in die einzelnen Geissein zerzupfen imd auch diese schwimmen dann noch Stunden lang mit gefärbtem Kerne herum. [Wäre es nicht möglich, dass der Kern bereits abgestorben ist, das Plasma aber noch nicht und somit die Bewegimgsfähigkeit noch nicht erloschen? Ref.] Die Vor- stellung von Samassa, dass das Methylenblau an die Nerven Sauer- stoff abgiebt, ist irrig, denn das Methylenblau enthält gar keinen. Die Reduction des Methylenblaus zum Methylenweiss kommt vielmehr durch Addition von AVasserstoff zu Stande. Die Färbung des Nerven- Xn, 2. Referate. 22 zzo plexus erfolgt erst, wenn auch schon andere Theile sieh gefärbt haben, und bleiljt nur sehr kurze Zeit erhalten. Es gelaug Verf. nicht, dieselbe zu fixiren, da sie schon verschwunden ist, ehe die Fixirungsflüssigkeit au den Nervenplexus dringt. Schliesslich wird uoch mitgetheilt, dass es gelang, mit dem Methylenblau ein ähnliches Nerveunetz unter dem Epithel des Gaumens und der Gefässe bei Kana und Leuciscus, am Darm und den Darmdrüsen von Mysis nach- zuweisen. An den von dem Centralnervensystem ausgehenden Fasern Hessen sich bei Crustaceen mit Methylenblau, im Gegensatz zu dem subepithelialen Plexus, keine Anastomosen beobachten. P. Sclticmenz (Hannover). Herbst, C, Ueber die künstliche Herruf uug von Dot- ter membranen an unbefruchteten Seeigeleiern nebst einigen Bemerkungen über die Dotter- hau t b i 1 d u u g überhaupt (Biol. Centralbl. Bd. XIII, 1893, p. 14—22). Herbst gelang es, nicht nur mit Chloroform, sondern auch mit Nelkenöl, Kreosot, Xylol, Toluol und Benzol künstliche Dotterhäute an Seeigeleiern hervorzurufen. Am wenigsten gut ging es mit Nel- kenöl und Kreosot. Die Manipulation ist folgende. Es werden z. B. 50 cc Meerwasser mit 3 cc Benzol einige Minuten lang geschüttelt und darauf filtrirt, und dann kommen die Eier direct in diese Flüssig- keit. Die Bildung der Dotterhaut geht sofort vor sich. Langsamer geht sie, wenn mau von dem Benzolwasser 2 Theile nimmt und mit 3 Theilen Meerwasser verdünnt. Hier wird es nöthig, die Eier ei- nige Augeublicke mit der Flüssigkeit langsam zu schütteln. P. Schieme)iz {Hannover). BoYeri, Th., Ueber das Verhalten der Centrosomeu bei der Befruchtung des Seeigel-Eies nebst all- gemeinen Bemerkungen über C e n t r o s o m e n und Verwandtes (Verh. d. phys.-med. Gesellsch. z. Würz- burg Bd. XXIX. p. 1—75). Die Fixirung mit Pikrin-Essigsäure erwies sich als die beste. Um die feineren Verhältnisse zu studiren, ist es unerlässlich, Schnitt- serien anzufertigen. Da es bei der UnmögUchkeit, die Eier im Pa- raffin zu Orientiren, nothwendig ist, sehr viele zu schneiden, und wünscheuswertli, eine möglichst grosse Menge auf einmal unter das Messer zu bringen , wurde eine grosse Masse von Eiern in eine 224 Referate. XII, 2. dünne Hant, wozu sich die abgeworfenen Epidermisfetzen von Cryp- tobranchus japonicus sehr gut eigneten, eingewickelt, und in dieser Verpackung allen weiteren Proceduren unterworfen. Die Schnitte wurden fast ausschliesslich nach der Heidenhain' sehen Eisen-Häma- toxylin-Methode gefärbt. Dieses Verfahren ergab weitaus die klar- sten Bilder, wenn es auch für das Seeigel-Ei auch nach Sublimat- härtung und vorhergehender Bordeaux-Behandlung durchaus nicht das leistet, was Heidenhain an Wirbelthierzellen damit erreicht hat oder wenigstens erreicht haben will, nämlich eine specifische Centro- somenfärbung. Im Protoplasma des Seeigel-Eies sind zahlreiche kleine Körnchen, anscheinend verschiedener Art, zerstreut, die auch in den günstigsten Fällen eine ebenso intensive Tinction bewahren wie die Centrosomen ; ja in denjenigen Stadien, wo die Centrosomen als Pol- körperchen der Spindel zu grossen Kugeln aufgequollen sind, besitzen sie überhaupt gar keine Fähigkeit, den Farbstoff an sich zu binden, höchstens enthalten sie in grösserer oder geringerer Menge kleine Körnchen und Fädchen, die intensiv schwarz bleiben. E. Srhochel {Neapel). Eacoyitza, E. G., S ur un e n o u v e 1 1 e m e t h o d e de c o 1 o r a t i o n elective des gl an des hypodermiques (Arch. d. Zool. Exper. et Gen. (3) t. II, 1894, Notes p. VIII). Um sich von der topographischen Vertheilung der Hautdrüsen bei den Würmern Uebersichtspräparate zu machen, couservirte Ra- coviTZA die Thiere (es müssen kleine Exemplare oder kleine Stücke sein) mit Eisessig und färbte mit Methylgrün. Zur Vermeidung der leider nur zu bald nach Anwendung dieses Verfahrens eintretenden Entfärbung wurden dem Methylgrün von der Eipart und PETiT'schen Flüssigkeit (0*30 g Kupferchlorür , 0'39 g essigsaures Kupfer, 1 g krystallisirte Essigsäure, 75 g nicht gesättigtes Kampherwasser, 75 g destillirtes Wasser), welche nicht nur die Entfärbung verhindert, sondern auch zu gleicher Zeit conservirt, zugesetzt. Das Thier wurde in einem ührschälchen über einem Clefäss mit destillirtem Wasser gehalten, wobei mau sich vorsehen muss, dass man es nicht mal- trätirt, weil es dann reichlich Schleim absondert, wodurch die Fär- bung beeinträchtigt wird. Man übergiesst das Thier plötzlich mit Essigsäure und lässt es nach wenigen Augenblicken in das darunter stehende Gefäss mit Wasser fallen. Eine längere Einwirkung der Essigsäure würde den Geweben schaden. Darauf kommt das Thier (Auswaschen ist unnöthig) in ein Gemisch von 1 Vol. ()-3procentiger Xn, 2. Referate. 225 Lösung von Metliylgrün in destillirtem Wasser und 1 Vol. der Flüssig- keit von RiPART und Petit. Nach wenigen Minuten ist das ganze Thier gleichmässig grün gefärbt, bleibt aber transparent. Nach 14 Stunden sind die Drüsen stark gefärbt, aber auch die Zellkerne sind grün, und der ganze Körper zeigt auch noch eine schwache Grünfärbung. Erst nach 3 bis 6 Tagen ist der Körper des Thieres ganz farblos (und transparent) und nur die Drüsen sind intensiv blau gefärbt. Um die Untersuchung noch zu erleichtern, werden die Objecto noch auf 2 bis 3 Stunden einem Bade in einem Gemische von 1 Vol. Glycerin und 1 Vol. Ripart und PETiT'scher Flüssigkeit unterworfen. Die Untersuchung findet auch in diesem Gemische statt. Nach 3 bis 4 Tagen beginnt aber die elective Färbung zu verbleichen und wird undeutlich, man muss die Objecte dann wieder in die erstere Mischung zurückbringen, um die Färbung wieder aufzufrischen. Man kann diese Procedur so oft wiederholen als man will. Man kann übrigens die Objecte auch auf unbegrenzte Zeit in der ersten Mischung aufbewahren. Für Aeolididae wurden auch gute Resultate erzielt. Verf. bemerkt aber ausdrücklich, dass ihm dieses Verfahren nur mit dem Methylgrün von Grübler gelungen ist. Für histolo- gische Zwecke sind die so behandelten Objecte nicht brauchbar. Wurden die Thiere vorher mit Sublimat-Essigsäure conservirt, so wurde zwar diesem Uebelstande abgeholfen, allein die Transparenz war dann eine geringere. p gchkmenz {Hannover). Hacker, Y. , Die spätere Entwicklung der Polynoe- Larve (Zool. Jahrb., Abtheil. f. Anat. u. Ontog. d. Thiere, Bd. VIII, p. 245—288 m. 4 Tfln.). Das Material wurde theils mit Pikrinsäure-Platinchlorid, theils mit Chromosmiumessigsäure-Platiuchlorid fixirt und mit Alauncoche- nille gefärbt. Es erwiesen sich die genannten Fixirungsmittel auch für andere gleichzeitig untersuchte Warmlarven (Polygordius, Tomo- pterix) sowohl hinsichtlich der Körperform als auch der histologischen Structur als sehr geeignet. Nur für die Darstellung der feineren Nervenverzweigungen scheint die Dauer der Einwirkung 10 bis 15 Minuten) eine zu kurze gewesen zu sein. Als weiterer Nachtheil ist noch anzuführen, dass in sämmtlichen Geweben die Zellgrenzen nur wenig deutlich hervortraten und bei den mesodermalen, an die Leibeshöhle grenzenden Elementen das Zellplasma sich überhaupt kaum hervorhob. j^ Schoebel (Neapel). Zeitsclir. f. wiss. Mikroskopie. XII, 2. 15 226 Referate. Xn, 2. Coe, W. ß., Ou the anatomy of a species ofnemertean (Cerebral iil US lacteus Vers.) with remarks of certain other species (Transact. Connecticut Acad. vol. IX, 1895, p. 479). Verf. empfiehlt zur Conservirung lieisse, aber nicht kochende Flüssigkeiten, gesättigte Sublimatlösung, 2procentige Chromsäurelö- suug oder Wasser mit etwas Formalin. In der Chromsäure bleiben die Würmer 24 Stunden, werden mehrere Stunden lang in fliessen- dem Wasser gewaschen (bei Sublimat oder Formalin nur einige Mi- nuten) uud in TOprocentigen mehrmals zu wechselnden Alkohol über- tragen. Auch eine 2procentige Formalinlösung in .50procentigem Alkohol giebt gute Resultate. — Man kann die Thiere in einer 0'5- bis Iprocentigeu Formalinlösung in Seewasser tödteu und nach eini- gen Minuten in schwachen Alkohol übertragen, den man später durch starken ersetzt. Auf diese Weise eontrahiren sie sich nicht. Für spätere Aufbewahrung empfiehlt sich eine Sprocentige wässerige For- malinlösung. Für Paraffinschnitte werden die Thiere im ganzen mit Boraxcarmin, Mayer's Hämalaun oder Carmalaim gefärbt; wird der erstere verwandt, so kann mau dem Benzol oder Xylol, welches das Paraffin lösen soll, etwas Pikrinsäure beigeben. Zur Schuittfärbung werden die Schnitte mit MAYEu'scher Eiweisslösung auf den Object- träger geklebt, mit DELAFiEü'schem Hämatoxylin gefärbt, welches zur Hälfte mit Wasser verdünnt war, und dann mit einer 35procen- tigen, alkoholischen Lösung von Orange G (Grübler) behandelt (Kerne purpurn, Plasma orange). — Zur Maceration, um die Zellindividuen zu isoliren, ist eine höchstens einprocentige wässerige Formalinlösung das beste; eine 0*2procentige ist meist stark genug. Die Wirkungs- dauer beträgt einen bis 2 Tage. Behrens. Blocbmaim, F., Ueber freie Nervenendigungen und Sinneszellen bei Bandwürmern (Biol. Centralbl. Bd. XV, 1895, p. 14—25 m. 8 Figg.). Blochmann wendete die GoLoi'sche Methode und die Methylen- blaufärbung bei Cestoden an und entdeckte damit den Zusammen- hang der kernlosen Muskelfasern unter der Cuticula mit den dazu- gehörigen Myoblasten in der Tiefe, den von ihm sogenannten Sommer- LANDOis'schen Zellen. Ferner wurden durch genannte Methoden deut- lich der Zusammenhang dieser Zellen mit einem zwischen dem Epi- thel und den inneren Läugsmuskeln gelegenen Nervenplexus, multi- polare Zellen in diesem mit ihren mannigfachen Ausläufern, Sinnes- XII, 2. Referate. 227 Zellen mit ihren Verbindungsfasern mit diesem Plexus und ihren nageiförmigen Enden in der Cuticula (= Kerne, Braun). Für das Centralnervensystem leistet die Färbung mit Methylenblau wenig, sehr Gutes aber die GoLGi'sche Methode. Mit letzterer, die sich auch für das Excretionssystem empfiehlt, erscheinen auch die Par- enchymzellen mit ihren gauglienzellenartigeu Fortsätzen sehr deut- lich. Aehuliche Resultate wie bei den Cestoden wurden auch bei Trematoden und Turbellarien erhalten. Im allgemeinen stimmen die Ergebnisse mit denen von Sommer und Landois überein, und zwar einfach aus dem Grunde, weil diese Forscher, ohne es zu wissen, bereits die GoLGi'sche Methode anwendeten. Ihre Präparate wurden erst mit PAcmi'scher Flüssigkeit oder anderen Quecksilbersalzen und dann mit doppeltchromsaurem Kali (MüLLER'sche Flüssigkeit) behan- delt, also mit einer Chromquecksilbermethode, wenn auch die Reihen- folge der Lösungen eine umgekehrte war als wie bei der GoLoi'schen. P. Schiemenz {Hannover). Augstein, 0., Strongylus filaria R. (Arch. f. Naturgesch. Jahrg. LX, 1894, Bd. 1, p. 255—304 m. Tfl. 13 u. 14). Augstein conservirte die für Schnittserieu bestimmten Strongylus in gesättigter schwach-alkoholischer Sublimatlösung oder in Mayer- scher Pikrinsalpetersäure oder in Perenyi's Chromsalpetersäure und härtete sie durch ein Bad in 50-, 60-, 70-, 80proceutigem Alkohol, welches je 24 Stunden dauerte. Aufbewahrt wurde in 90proceu- tigem Alkohol. Die Conserviruug mit Pikrinsalpetersäure erwies sich als die beste, und die Würmer behielten darin im Gegensatz zu den mit den beiden anderen Flüssigkeiten couservirten ihre runde, pralle Form. Ein Theil der Würmer wurde direct aus den Bronchien in ein Gemisch von 2 Th. Glycerin, 3 Th. 70procentigen Alkohols und einigen Tropfen Essigsäure gethan. Sie werden darin schön auf- gehellt und ersetzen frisches Material zum Zwecke von Uebersichts- präparateu vollständig. Zur Gewinnung einer allgemeinen Ueber- sicht wurde in toto gefärbt, und zwar empfiehlt Verf. nach der Conservirung mit Sublimat oder Pikrinsalpetersäure Hämatoxylin oder Boraxcarmin, nach Conservirung mit Chromsalpetersäure nur Hä- matoxylin anzuwenden. Zum Studium der feineren Histologie wur- den die in toto mit Boraxcarmin gefärbten Objecte im Schnitt 6 bis 8 Minuten mit einer sehr schwachen Hämatoxylinlösuug nachgefärbt, oder waren sie mit Hämatoxylin gefärbt, nachträglich im Schnitt 24 Stunden lang mit wässeriger Eosinlösung behandelt. Um Schrum- 15* 228 Referate, XII, 2. pfimgen beim Einbetten zu vermeiden, ist es nicht nur nötliig, den Alkohol tropfenweise durch Benzol zu verdrängen , sondern man muss auch die Würmer in ganz kurze, höchstens 0"7 5 cm lange Stücke schneiden, weil die Cuticula der Diffusion zu viel Widerstand entgegen setzt. Um aber nachher einer Verwechselung der Vorder- und Hinterstücke vorzubeugen, wurden die Objecte in mit Rillen ver- sehene Glasblöcke gelegt, an denen für das vordere Ende Marken angebracht waren , und dann mitsammt den Glasblöcken durch die Reagentien geführt. Es empfielt sich, die Schnitte nicht dünner als 5 fi zu machen, weil man sonst undeutliche Bilder enthält. P. Schiemenz (Hamiover). Spemann, H. , Zur Entwicklung des S t r o n g y 1 u s p a r a - doxus (Zool. Jahrb. Abtheil. f. Anat. u. Ontog. d. Thiere Bd. VIII, p. 301—317 m. 3 Tfln.). Untersuchung an ausschliesslich lebendem Material ist nach An- sicht des Verf. im vorliegenden Falle unzureichend. Alle Manipula- tionen müssen sehr sorgfältig ausgeführt werden, da die Eier von Strongylus paradoxus sehr empfindlich sind. Trotz der grössten Vor- sicht ist aber, namentlich bei den jüngeren Stadien, der Erfolg der Fixirung bei scheinbar ganz gleicher Behandlung ein verschiedener. Es erwies sich als vortheilhaft , die Würmer enthaltenden Lungen- spitzen sofort in O'öprocentige Kochsalzlösung von Körpertemperatur zu bringen. Die Eischläuche werden dann herauspräparirt, in Pikrin- essigsäure fixirt, mit Boraxcarmin gefärbt und in Glycerin einge- schlossen. Nelkenöl ist, wenigstens für die Anfangsstadien, weniger zu empfehlen, da es zu stark aufhellt. Die Kernfiguren erscheinen so zwar sehr deutlich, aber die Zellgrenzen verschwinden vollständig. Durch vorsichtiges Drücken und Schieben des durch ein Haar ge- stützten Deckglases mit Präparirnadeln lassen sich bei Anwesenheit der richtigen Menge Glycerin (nicht zu viel !) die Eier isolireu und ganz nach Belieben drehen. E. Schoebel {Neapel). Roiile, L., Et u des sur le developpement des Crus- tacees (Ann. des Sc. Nat. Zoologie [7] t. XVIII, 1894, p. 1 — 156, av. plches. 1—10). RouLE benutzte wie früher zur Conservirung von Crustaceen-Em- bryonen eine Mischung von gesättigter wässeriger Sublimatlösung mit ^1^ des Volumens Eisessig. Die durch dieses Reagens veranlassten Schrumpfungen findet er durch die schnelle Fixirung aufgewogen. XII, 2. Referate. 229 Man kann diesen Uebelstand übrigens selir rediiciren, wenn man das Object nicht zu lange in der Flüssigkeit lässt, sondern heraus nimmt, sobald die Weissfärbung desselben eintritt, was nach wenigen Minu- ten geschieht. Das Object kommt dann in 40procentigen Alkohol der .3- bis 4mal, je nach einer Stunde, gewechselt wird, darauf für einen halben Tag in öOprocentigen, ebensolange in GOprocentigen, 1 bis 2 Tage in TOprocentigen, .3 bis 4 Tage in 80procentigeu und endlich in 90procentigen. Die Aufbewahrung geschieht in 95pro- centigem Alkohol. Das beste Einbettungsmittel ist Paraffin, in wel- ches die Ueberführung durch Toluol oder Xylen geschieht. Als bestes Färbemittel erwies sich salzsaures Carmin nach MAver, welches für kleine Objecte zur Durchfärbung, für grosse ziir Schnittfärbung benutzt wurde. Verf. empfiehlt diese Färbemischung überhaupt für alle Gewebe, welche wenig Bindegewebe enthalten und hauptsächlich aus an einander gelagerten Zellen bestehen. P. Sckienieiiz {Hannover). GrUTel, A., C o n t r i b u t i o n ä, 1 ' e t u d e d e s C i r r h i p e d e s (Arch. de Zool. Exper. et Gen. (3) t. II, 1894, p. 401—610 av. 15 figg. et plches. 20—28). Dünne Schnitte durch die Schale von Baianus, die für mikro- skopische Untersuchung geeignet sind, herzustellen, ist schwierig, weil einerseits die Schale sehr leicht zerbricht, anderseits eine Ent- kalkung durch Säuren die mit Kalk imprägnirten Drüsen vollständig verschwinden lässt. Man muss also die Entkalkung ausserordentlich vorsichtig anstellen. Gruvel that die Schnitte, nachdem er sie so dünn geschliffen hatte, als es möglich war ohne sie zu zerbrechen, in ein Gemisch von gleichen Theilen Pikrinsäure und 2*5procentiger Salpetersäure und verfolgte nun den Entkalkungsprocess unter dem Mikroskope. Dieser muss unterbrochen werden, schon lange bevor die Drüsen angegriften werden, und dann muss eiu sorgfältiges Aus- waschen in TOprocentigem Alkohol erfolgen. Gefärbt wurde mit EHRLicn'schen Hämatoxylin-Glycerin, von dem Verf. für seine Zwecke die Formel etwas modificirte. Er mischte 100 cc Wasser, 100 cc TOprocentigen Alkohol, 100 cc Glycerin, 20 cc Eisessig, 4 g Häma- toxylin und Alaun (bis zur Sättigung). Hierin wird das Präparat überfärbt, um darauf abermals in die vorher genannte Entkalkungs- flüssigkeit zurückversetzt zu werden. Wiederum muss die Reaction unter dem Mikroskope verfolgt und unterbrochen werden, sobald die Drüsen eine blassviolette Farbe angenommen haben. Die Schnitte 230 Referate. XII, 2. sind dann reif für Aiiflielhmg in Nelkenöl und Einschluss in Canada- balsam. Zum Aufkleben der Schnitte auf die Glasplatte belnifs Schleifung wurde in Chloroform gelöster Canadabalsam vorgezogen. Zum Studium des Auges wurde dessen Pigment mit Eau de Javelle (1 Tropfen auf ein Uhrgläschen voll Wasser) gelöst. Die Eeaction beginnt nach einer oder zwei Minuten, und das Object muss heraus- genommen werden, wenn die centrale Parthie blassgelb geworden ist. Nach einer sorgfältigen Waschung kann mit einem beliebigen Färbemittel gefärbt werden. EnRLiCH'sches Hämotoxylin-Glycerin be- währte sich dafür sehr gut, doch muss es in starker Verdünnung zur Anwendung kommen. Es werden Angaben über das Verhalten des Blutpigmentes von Pollicipes verschiedenen Reagentien gegen- über gemacht. P. Schiemenz (Hannover). Bethe, A. , Studien über das C entr alnervensy stem von Ca rein US Maenas nebst Angaben über ein neues Verfahren der Methylenblau fixation (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIV, 1895, p. 579—622 m. 3 Tflu.). Verf. untersuchte, um dem Uebelstande abzuhelfen, welcher der EHRLicn'schen Methylenblau -Nervenfärbung anhaftet, dass sie näm- lich die Anfertigung guter Schnitte und nachherige Färbung nicht gestattet, einige Methylenblauverbindungen auf ihre Löslichkeit. Das für histologische Zwecke verwandte Methylenblau ist das salzsaure Salz der Methylenblaubase. Es kam nun darauf an, dieses in Was- ser, Alkohol u. s. w. leicht lösliche Salz in ein un- respective schwer- lösliches überzuführen. Es erwiesen sich von allen in Frage kom- menden Verbindungen nur das ferricy ansaure und das molybdän- saure Methylenblau als brauchbar, und ersteres auch nur dann, wenn die geringe Löslichkeit in Alkohol durch Pikrinsäurezusatz verhin- dert wird. Letzteres zeichnet sich überhaupt noch durch feine Kör- nung aus. Es wurde also molybdänsaures Ammonium als das vor- theilhafteste Fixirungsmittel erkannt. Um eine gute Färbung zu er- zielen , erschien es dann wünschenswerth , der Fixirungsflüssigkeit oxydirende Wirkung zu geben, was am besten in der Weise ge- schieht, dass man durch Zusatz von Wasserstoffsuperoxyd die sauer- stotfreichere Verbindung des hypermolybdänsauren Ammoniums er- zeugt, welche mit lebendem Gewebe Sauerstoff entwickelt und mit einer Lösung von Leukomethylenblau sofort das oxydirte Farbsalz ausfällt. Bei Wirbelthieren ist es weiter noch nothwendig, die Fixi- Xn, 2. • Referate. 231 rungslösimg mit Salz- oder Salpetersäure anzusäuern, weil nur so die hier im Achsencylinder gebildete Verbindung gespalten und das beständige molybdänsaure Methylenblau gebildet wird. Welche Mo- dification der Ftxirungsflüssigkeit man auch anwendet, immer ent- steht dieselbe feste Verbindung , die aller Wahrscheinlichkeit nach pentamolybdänsaures Methylenblau ist. Für Wirbelthiere wird folgendes Gemisch empfohlen: Ammoniummolybdat lg Aqua destillata 10 cc Wasserstoffsuperoxyd 1 „ Acidum hydrochloricum offic. ... 1 Tropfen. Beim Zusatz der Wasserstoffoxyde färbt sich die Flüssigkeit gelb ; beim Zusatz der Salzsäure fällt ein weisser Niederschlag (Mo- lybdänsäure) aus, der sich beim Schütteln wieder löst. Für wirbellose Thiere : Ammoniummolybdat lg Aqua destillata 10 cc Wasserstoffsuperoxyd 0'5 » Beide Lösungen werden am besten frisch bereitet, da sie sich höchstens 8 Tage halten. Die zu fixirenden Gewebe werden ohne weitere Vorbehandlung (nur wenn man das Object in Methylenblaulösung eingelegt hatte, wird zunächst in physiologischer Kochsalzlösung abgespült) in die möglichst kalte, eventuell mit Kältemischungen auf -{-2^ bis — 2 ^ abgekühlte Jlxirungstlüssigkeit, in der kleinere Gewebstücke 2 bis 3, grössere bis zur Ausdehnung von einem Cubikcentimeter 4 bis 5 Stunden verbleiben. Nach dieser Frist thut mau gut, das Präparat noch einige Zeit bei Zimmertemperatur im Gemisch zu lassen. Dar- auf wäscht man eine halbe bis eine Stunde mit destillirtem Wasser, entwässert mit Alkohol und bringt die Objecto am besten in Xylol, um entweder direct in Canadabalsam einzuschliessen oder in Paraffin einzubetten. Geschieht letzteres, so muss der Alkohol sehr sorgfältig entfernt werden, weil er in der Wärme die Farbe löst. Bei der Behandlung der Präparate sind starke Mineralsäuren, Alkalien und Seifen auszuschliessen. Nachfärbung mit Boraxcar- min oder Ammoniakcarmin ist also ausgeschlossen. Man verwendet zu derselben am besten Alauncarmin oder Alauncochenille. Anilin- farben sind zulässig. Eine Nachbehandlung mit Chromsäure, Kalium- bichromat, Pikrinsäure ist ohne weiteres möglich, Holzessig verlangt reichlichen Zusatz von Ammouiummolybdatlösung. Sollen mit Argen- 232 Eeferate. XII, 2. tum iiitricum die Epithelien sichtbar gemacht werden, so ersetzt man in der Fixirungsflüssigkeit die Salzsäure durch Salpetersäure und wäscht nach der Fixation sehr gut aus. Dann lässt man die Silber- lösuug einwirken, wobei jede Erwärmung zu vermeiden ist. Nach- dem wird das Object mit Wasser gewaschen und nochmals mit der Fixirungsflüssigkeit behandelt. Bei einer Nachbehandlung mit Osmi- umsäure entsteht eine Methylenblauverbindung, welche die gewöhn- liche an Alkoholbeständigkeit weit übertrifft. Man verfährt so, dass man zur Fixirungsflüssigkeit, in der das Präparat schon einige Zeit gelegen hat, Osmiumsäure zusetzt. Fettreiche Gewebe sind von einer derartigen Behandlung ausgeschlossen. Die Haltbarkeit der auf die angegebenen Weisen tixirten Methylenblaupräparate ist keine unbedingte. E. Schoebel {Neapel). Wilcox, E. V., Spermatogenesis of Caloptenus femur- rubrum and Cicada tibicen (Bull. Mus. Comp. Zool. at Harvard Coli. Cambridge vol. XXVII, 1895, p. 1 — 32 w. 5 pltes). Die Hoden von Cicada wurden in MIiller' scher Flüssigkeit, die von Caloptenus in heissem Wasser, Sublimatlösung (heiss und kalt) oder FLEjonNG'scher Flüssigkeit fixirt. Gefärbt wurde das Material von Cicada mit GRENACHEu'schem Boraxcarmin, nach einer von Biz- zozERO angegebenen Abänderung der GuAirschen Methode (Stück- färbung in Safranin 24 Stunden; Mikrotomiren, Färben in Gentiana- violett 5 Minuten, Waschen in einer Lösung von Jodkali, Behandeln mit Alkohol und O'lprocentiger Chromsäurelösung abwechselnd) oder mittels Safranin und Victoriagrün combinirt, welches die besten Re- sultate ergab. Zu diesem Zwecke färbt man zunächst 10 bis 15 Minuten mit Safranin, wäscht mit 90procentigem Alkohol, färbt 1 bis 2 Minuten mit einer starken Lösung von Victoriagrün in absolutem Alkohol und wäscht mit absolutem Alkohol aus. Das Material von Caloptenus wurde entweder auf diese zuletzt beschriebene Art tin- girt, oder mit der HEXNEGuv'schen Methode mit übermangansaurem Kali und Safranin, oder der HEioEXHAiN'schen Eisenalaun-Hämatoxy- linmethode. Die HENNEGUv'sche Methode wurde in der Weise aus- geführt, dass man die Schnitte 5 Minuten mit einer Lösung von über- mangansaurem Kali beizte und dann 3 bis 20 Minuten in Zwaar- DEMAKER'schem Safranin (Farbstoff gelöst in Anilinwasser ^) färbte. ^) Vgl. diese Zeitschr. Bd. IV, 1887, p. 212. Xn, 2, Referate. 233 Die beste Färbung- gab die HEiDEXHAiN'sche Methode. Gebeizt wurde mit einer 2procentigen wässerigen Lösung von Eiseualaun, entfärbt mit einer 4procentigeu, gefärbt mit einer 0'5procentigen wässerigen Hämatoxylinlösung. Nach ^j^- bis Istüudigem Beizen, 1- bis 2stün- digem Färben und 20 Minuten langem Ausziehen wurde die bekannte blaue, nach 2stündigem Beizen, 10- bis 12stiindigem Färben, und 2- bis Sstündigem Ausziehen die schwarze Färbung erhalten. Um unangenehme Niederschläge zu vermeiden, wurde nach jeder Opera- tion gut gewaschen. Um die besten Färbungen zu erhalten, müssen die Schnitte möglichst dünn sein. E. Schoebel (Neapel). Gilchrist, J, D. F., Beiträge zur Kenntniss der Anord- nung, C 0 r r e 1 a t i 0 n und Function der Mantel- organe der Tectibranchiata (Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXVIII, 1894, p. 408—459 m. 21 Figg.). GriLCHRisT erhielt die befriedigendsten Präparate von den Mantel- organen durch Färbung der Schnitte mit Borax- und Alauncarmin. Für Isolirungen wurde eine Mischung von pikrinsaurem Ammoniak mit Pikrocarmin schliesslich beibehalten und gut befunden. Das Pikrocarmin, welches auch ein wenig iixirend wirkt, wurde in ver- schiedenen Mengenverhältnissen angewendet, je nach der Natur der Gewebe. Mit der Gold- imd Silbermethode hatte Verf. bei dem Nervengewebe wenig Erfolg. Der Erfolg mit Methylenblau war ebenfalls massig. Es musste das Nervensystem erst biosgelegt wer- den, ehe es in die schwache Lösung von Methylenblau in Seewasser gebracht wurde. Die dann erhaltene Färbung war unsicher und nicht gleichmässig, doch immerhin werthvoU zur Bestätigung der mit anderen Methoden erhaltenen Resultate. P. Schiemenx ilLannover). Oottsclialdt , R. , Die Synascidien der Bremer Expedi- tion nach Spitzbergen im Jahre 1889 (Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXVIII, 1894, p. 343—369 m. Tfl. 24—2.5). Als Färbemittel für die in TOprocentigem Alkohol oder in einer heissen Lösung von Sublimat in Seewasser fixirten Synasciden in toto bewährte sich Grenacher's Boraxcarmin, für Schnittfärbung lie- ferte Alauncarmin bessere Resultate. Hämatoxylin war weniger gut. P. Schiemenx {Hannover). 234 Eeferate. XII, 2. B, Wirhelthiere, PoUard, H. B., The oval cirri of siluroids and tlie ori- gin of the head in vertebrates (Zool. Jahrb. Ab- theil, f. Auat. u. Outog. d. Thiere Bd. Vin, p. 379—424 m. 2 Tfln.). Verf. wandte die BoRN'sche Plattenmodellirmethode an. Die Köpfe von kleinen Thieren wurden in Pikrinsäure entkalkt und mit Alauncarmin oder gelegentlich auch mit Bleu de Lyon tingirt. Die mit dem Zeichenapparat angefertigten Zeichnungen wurden auf die Wachsplatten, die aus gewöhnlichem ungereinigten Wachs von niede- rem Schmelzpunkt hergestellt waren, aufgewalzt. Wenn die Modelle eine gewisse Grösse überschreiten, ist es schwer mit ihnen umzugehen. Verf. verfuhr dann, um ihnen grössere Festigkeit zu geben, so, dass er die einzelnen Stücke mit Draht verband, das Ganze mit Reiss- blei überpinselte und je nach Grösse bei 5 bis 10 Ampere im Kupfer- sulphatbade galvanoplastisch überzog. Es stellte sich übrigens her- aus, dass die Wachsplatten beträchtlich dünner genommen werden müssen, als die ausgerechnete Dicke beträgt. Das Umwieviel lässt sich nicht angeben, es hängt von einem persönlichen Factor ab und jeder muss es für sich selbst ausprobiren. E. Schoebel (Neapel). Chevrel , R., Recherches anatomiques sur le Systeme nerveuxgrandsympathique de l'esturgeon (Aci- penser sturio) (Arch. de Zool. Exper. et Gen. [3] t. II, 1894, p. 401—444, av. piche. 17). Chevrel theilt mit , dass ihm die Osmiumsäure bei Acipenser nicht dieselben Dienste geleistet hat als wie bei den Elasmobranchiern und Teleostiern. Das Myelin färbte sich nur langsam und unvoll- kommen. P. Schiemenz {Hannover). Iwanzoff, N., Der mikroskopische Bau des elektrischen Organs von Torpedo (Bull. Soc. Imper. des Natura- listes de Moscou. Annee 1894, p. 358—399, p. 407—489 av. 3 plches.). • Immer ist es nothwendig, sowohl bei der Untersuchung im fri- Xn, 2. Referate. 285 sehen als im conservirten Zustande, Material zu verwenden, welches einem lebendigen, noch in voller Kraft sich befindendem Thiere ent- stammt. Frisch untersucht man in den bekannten indifferenten Flüs- sigkeiten , wovon sich am besten Humor aqueus und cerebrospinale Flüssigkeit eignet. Von Fixirungsflüssigkeiten probirte Verf. eine grosse Anzahl, von denen die meisten sich als unbrauchbar erwiesen, so auch Sublimatlösung und die von Fritsch als einzig taugliches Fixirungsmittel empfohlene, lOprocentige Salpetersäure, da sie die terminale Nervenverästelung und die BoLL'sche Punktirung zerstören. Chromsalzlösungen sind, besonders bei interstitieller Injectiou, even- tuell brauchbar. Besser ist FLEMMiNG'sche Flüssigkeit. Die besten Resultate giebt die Behandlung mit Chromsalzen (Kaliumbichromat 2 procentige Lösung) nach vorhergegangener Injectiou von einprocen- tiger Osmiumsäure (Dauer der Einwirkung einige Minuten). Abso- lut zuverlässig indessen ist keine Methode, ein Vergleich der auf verschiedene Weise conservii'ten Präparate ist unerlässlich. Bei der Weiterbehandlung des conservirten Materials ist darauf zu ach- ten, dass eine Flüssigkeit die andere immer ganz allmählich ersetzt. Langes Verweilenlassen in Wasser oder wässerigen Lösungen ist zu vermeiden. Die Färbung nimmt man am besten vor der Einbettung als Stückfärbung vor und zwar eignet sich KLEiKENBERG'sches Hä- motoxylin besser als alle übrigen gebräuchlichen Farbstoffe, Nur das mit Osmiumsäure allein conservirte Material tingirt man, der schlechten Färbbarkeit halber, mit Anilinfarben. Die besten Resul- tate erhielt Verf. mit der umgekehrten Hämatoxylinfärbung von Hei- denhain. Er verfuhr in der Weise, dass er isolirte Platten oder kleine Stückchen des Organs , die nach Osmiumsäure-Injection mit Kaliumbichromat behandelt waren, leicht in Wasser abspülte und in eine gesättigte oder besser stark verdünnte Lösung von Hämatoxy- lin oder Alkohol brachte. Die sich rasch dunkelblau oder violett färbende Flüssigkeit wurde gewechselt. Am nächsten Tage war eine distincte Färbung erzielt. Die Achsencylinder treten gewöhn- lich sehr deutlich hervor und zwar gut dift'erenzirt von der Schwann- schen Scheide. Die Färbung des Terminalnetzes gelingt ebenfalls häufig. Im Fall des Misslingens kann man die Färbung wiederholen, indem man die Stücke auf einige Zeit in Kaliumbichromat und dar- auf in Hämatoxylinlösung legt. Zur Darstellung der Innervations- verhältnisse wurden noch negative Silber- und positive Goldimprä- gnationen versucht. Letztere gelingen im allgemeinen nicht, erstere besonders in der von Ranvier angegebenen Weise ausgeführt, dass 236 Referate. XII, 2. man direct mit dem Stift ätzt und dann das ansgeschnittene Stück in Wasser oder Drittel- Alkohol der Sonne aussetzt, geben zuweilen brauchbare Resultate, sind aber immer recht launenhaft und die ge- lungenen Präparate lassen nicht mehr erkennen als andere gut ge- färbte. Auch die von Ciaccio angegebene Combination beider Arten von Imprägnationen bot keinen wesentlichen Vortheil. Die Golcu- sche Methode, sowohl die langsame als die rasche, Hess immer im Stich. Was das Montiren der Total- und Schnittpräparate anbelangt, so kann es in Wasser mit Zusatz von ein Procent Carbolsäure (Ran- vier), in essigsaurem Kali, in Glycerin, in Canadabalsam oder in Dammarlack geschehen. Die ersteren, weniger lichtbrechenden Ein- schlussmedien sind am meisten zu empfehlen. E Schoebel {Neapel). Rawitz , B. , C e u t r 0 s 0 m a und A 1 1 r a c t i o u s s p h ä r e in der ruhenden Zelle des Salamanderhodens (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIV, 1895, p. 555—579 m. 1 TU.). Verf. lixirt die Hoden in FLEMMiNG'scher Flüssigkeit und färbt mit Fuchsin oder Safranin nach vorheriger Behandlung der Schnitte mit Tannin-Brechweinstein. ^ Die auf diese Weise erzielte „Inversion der Färbung", nach welcher ein Kernfarbstoff zum Plasmafarbstoff wird, lässt Vieles klarer erkennen und bringt neue Structurverhält- nisse zur Anschauung. Verf. hebt noch hervor, dass nach seinem Erachten bei Fixirung mit FLEMMiNG'scher Flüssigkeit nur die cen- trale Parthie eines Präparates maassgebend ist, da die stürmische Einwirkung der Osmiumsäure an der Peripherie immer Zertrümme- rung des Kerngerüstes hervorbringt. Bei sehr zarten Objecten will Verf. zuweilen keinen einzigen normalen Kern mehr angetroffen haben. Ein grosser Theil der ALTMANN'schen Kerngranula wird ebenfalls als Zertrümmerungsproduct gedeutet, da beide Componen- ten der von diesem Autor angewandten Fixirimgsflüssigkeit, doppelt- chromsaures Kali und starke Osmiiimsäure, „kernfeindliche Tendenz" haben. E. Schoebel {Neapel). Meves , F. , lieber die Zellen des Sesambeins in der Achillessehne des Frosches (Rana temporaria) und über ihre Centralkörper (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 133—142 m. 1 Tfl.). 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 503. XII, 2, Referate. 237 Das Material wurde mit Sublimat fixirt und tlieils nach dem Eisenhämatoxylinverfahren vou M. Heidenhain (mit oder ohne Bor- deauxvorbehandlung), theils mit dem BiONDi'scheu Dreifarbengemisch gefärbt. E. Schoebel {Neapel). Unna, P, G., Basophiles Collagen, Co IIa st in und Col- lacin (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XIX, 1894, p. 465—475). Verf. hebt hervor, dass bei verschiedenen Hautkrankheiten sich auf den Schnitten zuweilen einige collagene Bündel finden, die sich von den übrigen dadurch abweichend färben, dass sie das Methylen- blau den gewöhnlichen Entfärbungsproceduren gegenüber auffallend stark festhalten (so bei seniler Degeneration , Eiterungsprocessen, Nekrosen, Narben etc.). Bei den neueren guten Methoden tritt eine solche Basophilie der collagenen Fasern indessen doch nur relativ selten deutlich hervor. Das stärkere Festhaften einer basischen Farbe an einzelnen Bündeln kann auch von physikalischen Umstän- den abhängig sein, so von der Schnittrichtung, von Beginpen der Eintrocknung der Schnitte (hierfür ist es wesentlich, dass man beim Aufkleben der celloidinirten Stücke zum Schneiden dieselben nicht ohne frischen Celloidinumguss auf dem Blocke antrocknen lässt). Verf. weist das basophile Collagen gewöhnlich vermittels einer Car- bolfuch sin- Wasser blaufärbung nach: Der Schnitt kommt auf 5 Minuten in die gewöhnliche zur Bacterienfärbung dienende Carbol-Fuchsinlösung, Abspülen in Wasser, für 30 Secimden in eine concentrirte wässerige (33procentige) Tanninlösung zur Fixation des Fuchsins, Abspülen in Wasser, für eine Minute in einprocentige Was- serblaulösung, kurzes etwa 10 Secunden dauerndes Eintauchen in den gewöhnlichen salzsauren einprocentigen Alkohol, absoluter Alko- hol, Oel, Balsam. Das normale Collagen zeigt die Wasserblaufär- bung, das pathologisch veränderte ist fuchsinroth. Es sind haupt- sächlich ganz grobe collagene Bündel roth gefärbt, und zwar zu- nächst im centralen Theil, die Basopliilie scheint also im Innern der Bündel zu beginnen. Verf. nennt diese veränderte Substanz baso- philes Collagen. Collastin nennt er „eine Substanz, welche sich tinctoriell wie Elastin verhält und speciell die hervorragende Affinität des Elastius für saures Orcein theilt, der Structur nach aber dem collagenen Ge- webe gleicht oder seine Herkunft aus demselben durch analoge Struc- tur oder stotflichen Zusammenhang mit demselben documentirt." 238 Referate. XE, 2. Es wird demgemäss das CoUastiu durch dieselben Methoden deutlich gemacht werden wie das Elastin, und es wird darauf an- kommen, die beiden durch besondere Methoden zu trennen. Verf. hat Collastin bisher bei der senilen und der colloiden Degeneration der Haut sowie beim Myxödem nachgewiesen. Es tritt imter dem Aussehen von groben gequollenen unförmlichen Massen, von unregel- mässigen Blöcken, von Krümeln, Körnern, als dichter Faserfilz auf oder behält auch die Structur fibrillärer Bündel bei und ist von ge- wöhnlichen Collagenbündeln nur durch seine Elastinfarbe unterschie- den. Die Collastinmassen zeigen in ihrem Innern meistens noch Collagenfarben und jene Collastinbalken, welche noch die Structur fibrillärer Bündel besitzen, zeigen die Elastinfarbe nur als einen Nie- derschlag auf der äusseren Fläche und in den gröberen Spalten in ihrem Innern. Um das zu zeigen, muss man die Säurefuchsin-Pikrin- methode für Collagen mit der sauren Orceinfärbuug in folgender Weise combiniren: die Schnitte werden mittels sauren Orcein sehr kräftig auf Elastin gefärbt, in Alkohol ausgewaschen und in Wasser ge- bracht.^ Sie kommen dann für einige Minuten in eine 2procentige wässerige Lösung von Säurefuchsin, werden in sehr schwach ange- säuertem Wasser ausgewaschen, dann für eine halbe Minute in die concentrirte wässerige Pikrinsäurelösung zur Entfärbung und für eine Minute in die concentrirte spirituöse Pikrinsäurelösung zur Entwäs- serung gebracht, dann in absolutem Alkohol rasch von überschüssiger Pikrinsäure befreit, Oel, Balsam. Als Material empfiehlt Verf. die senile Gesichtshaut, besonders Wangenhaut von Personen zwischen 30 und 80 Jahren, welche sich viel der Witterung ausgesetzt haben. Co IIa ein nennt Verf. „diejenige Substanz, welche zwar die Tingibilität des Elacins (schwache Färbung mit saurem Orcein, starke mit basischen Farben), dabei jedoch einen structurelleu Zusammen- hang mit präexistenten collagenen Faserbündeln zeigt." Bei den höhereu Graden der Degeneration tritt in dem Filz von Collastin die Bildung von CoUacin ein. Methylenblau-Tanninsäure- fuchsinme thode : Die Schnitte werden in der polychromen Me- thylenblaulösung 10 Minuten stark gefärbt, in Wasser abgespült, in der conceutrirten wässerigen (ooprocentigen) Tanninlösung eine Minute oder auch länger fixirt, wiederum und zwar sehr sorgfältig in Was- ser abgespült, dann auf zwei Minuten in 2procentige Säurefuchsin- lösung gebracht, dann kommen sie direct zur Differenzirung für etwa 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 240. Xn, 2. Referate. 239 10 Secunden iu den gewöhulicheu Salzsäuren Alkohol (1 Procent Salz- säure). Dann Abspülung in absolutem Alkohol, Oel, Balsam. Elacin, CoUacin und basophiles Collagen blau , normales Collagen und die Innenschichten von Collacin und Elacin roth. — Ob die zu Collaciu degenerirten Producte des CoUagens immer die Zwischenstufe des Collastins durchmachen, oder ob sie auch direct aus Collagen ent- stehen können, muss noch weiter untersucht werden. Im Einzelfall lässt sich dieses stets durch Anwendung der sauren Orcein-Säure- fuchsin-Pikrinmethode leicht entscheiden. — Carbolfuchsin-Tan- nin- Wasserblau-Methode: Carbolfuchsin 5 Minuten, Abspülen in Wasser, concentrirte wässerige Tanninlösung (33procentig) eine halbe Minute, Abspülen in Wasser, einprocentige Wasserblaulösimg eine Minute, Salzsäure-Alkohol 10 Secunden, Alkohol absolutus, Oel, Balsam. Elacin, Collacin und basophiles Collagen roth, Collagen, CoUastin und Elastin blau. Diese Methode giebt also eine Farben- umkehrung gegenüber der vorigen, ist aber nach Verf. auch sonst nicht mit ihr identisch, denn bei ihr treten hauptsächlich nur die grösseren Klumpen von Collacin zu Tage, in ihrem Zusammenhange mit dem wasserblaueu Collagenbündel, dagegen ist die weitere Um- wandlung in Knäuel stielrunder Fasern nur angedeutet. Aus diesem Grunde gerade zieht Verf. diese Methode vor, wo es gilt, überhaupt erst einmal die Existenz der grossen Klumpen und ihre Herkunft aus Collagen deutlich nachzuweisen. Es wäre nun sehr überzeugend, wenn man an dem einzelnen Schnitte durch Gegenfärbungen die theils collagene, theils elastische Natur des Collastins und Collacins nachzuweisen vermöchte. Hierzu sind dreifach Färbungen nothwen- dig. A) Saure Orcein-Carbolfuchsin-Tanuiu-Wasser- blau-Metho de : Man bringt die Schnitte in die einprocentige spiri- tuöse mit 1 Procent Salzsäure versetzte kalte Orceinlösung^ für 10 bis 15 Minuten, dann zur Entfärbung des mitgefärbten Collagens in SOprocentigen Alkohol, dann Carbolfuchsinlösung 5 Minuten, Ab- spülen in Wasser, concentrirte wässerige Tanninlösung (33procentig) eine halbe Minute, Abspülen in Wasser, einprocentige Wasserblau- lösung eine Minute, Salzsäure-Alkohol 10 Secunden, Alkohol absolu- tus, Oel, Balsam. Elastin und Collastin braun, basophiles Collagen, Elacin, Collacin und Kerne roth, Collagen blau. B) Saure Orc ein- Methylenblau- Tannin - Säurefuchsin - Methode: Saure Orceinlösung in der Kälte 10 Minuten, SOprocentigen Alkohol, poly- 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. IX, 1892, p. 94, 509. 240 Referate. XII, 2. chrome Methylenblaulösuug 5 Minuten, Abspülen in Wasser, concen- trirte wässerige (33proeentige) Tauninlösung eine Minute oder länger, Abspülen in Wasser, 2procentige Säurefucbsinlösung 2 Minuten, salz- saurer Alkohol 10 Secunden, Alkohol absolutus, Oel, Balsam. Elastin und CoUastin braun, basophiles Collagen, Elacin, Collacin und Kerne blau, Collagen roth. Diese beiden Methoden sind überall dort anzu- wenden , wo die Gegenwart von Elacin und Collacin in einer an Collastin reichen Umgebung festzustellen ist. Es giebt dagegen Fälle, in denen auch einfachere Methoden schon eine scharfe Definition des Elacins imd Collacins ergeben, so bei der colloiden Degeneration der Haut. Färbt mau Schnitte von solcher Haut mit der Säurefuchsin- pikrin-Methode , so färbt sich das Colloid so stark mit Pikrinsäure, dass die eingeschlossenen Elacin- und Collacinfasern roth auf gelbem Grunde erscheinen ^ebenso wie das normal gebliebene Collagen), ob- gleich sie sonst das Säurefuchsin nur schlecht und bei Gegenwart basischer Farben gar nicht annehmen. Schiefferdecker {Bonn). Unna, P. G., Elastin und Elacin (Monatsh. f. prakt. Dermat. Bd. XIX, 1894, p. 397—402). Verf. theilt zunächst eine Verbesserung seiner Orceinfärbimg für elastische Fasern mit. In die folgende Lösung Orcein (Grübler) 1"0 Aciduin hydrochloricum 1"0 Alkohol, absolut 100-0 bringt man die zu tarbenden Schnitte (beliebige Anzahl, mit oder ohne Celloidin) in einem Porcellauschälchen. Man nehme so viel FarbstofFlösung, dass die Schnitte gerade von derselben bedeckt sind, und stelle die Schälchen offen an einen warmen Ort. In Ermange- lung eines warmen Ofens zünde man etwa eine Handbreit unter dem auf einem Stativ ruhenden Schälchen eine kleine Spiritusflamme an. Die Wärme der Flüssigkeit in dem Schälchen darf höchstens einige 30^ betragen. In 10 bis 15 Minuten, je nach der Menge der Farblösuug und dem Wärmegrade ist die erstere so weit ab- gedampft, dass sie als eine schwer bewegliche, aber noch durchaus flüssige Masse, die Schnitte einhüllt. Jetzt muss man die Procedur unterbrechen. Alles Elastin ist in maximaler und sehr dauerhafter Weise specifisch gefärbt. Man spüle die Schnitte dann in verdünn- tem Alkohol tüchtig ab, übertrage sie in ein Schälchen mit Wasser, wo sie beliebig lange verweilen können, dann Alkohol absolutus, Oel, Balsam. Man kann auch die Schnitte über Nacht in der Farblösung XII, 2. Referate. 241 lassen und muss dann durch ungenügenden Verschluss des Farbstoff- schälchens für eine langsame Verdunstung des Alkohols sorgen. Bei dieser Färbung erhält das Collagen einen schwach bräunlichen, mit dem Schwarzbraun des Elastins gut contrastirenden Ton. Will man das Elastin ganz allein auf hellem Hintergrund gefärbt liaben, so bringe man die Schnitte aus dem verdünnten Alkohol und vor dem Wasserbade einige Secunden in Salzsäure-Alkohol. Bei pathologischen Processen tritt eine Veränderung des Elastins in der Weise ein, dass die elastischen Fasern nun auch basische Farbstoffe aus alkalischer Lösung aufzunehmen vermögen: den so entstandenen neuen Stoff hat Verf. E 1 a c i n genannt. Mit der sauren Orceinfärbung färben sich die Elacinfasern auch, wenn auch schwächer, doch muss man, um sie sicher nachzuweisen, andere, für sie specifische Färbungsmethoden anwenden. Um das Elacin für sich darzustellen, werden die folgen- den zwei Methoden angegeben. A) Polychromes Methylen- blau-Tannin. Die Schnitte bleiben 10 Minuten in polychromer Methylenblaulösung (Grübler) , werden dann sorgfältig in Wasser abgespült und für 15 bis 20 Minuten in eine concentrirte (33pro- centige), wässerige Tanninlösung übertragen. Dann kommen sie auf längere Zeit in Wasser, um jede Spur eines Tanninniederschlages fortzuspülen, dann in Alkohol absol, zur Entwässerung, dann Berga- mottöl, Balsam: die Elacinfasern heben sich dunkelblau und sehr scharf von dem hellblauen Hintergrund des CoUagens ab, elastische Fasern treten bei dieser Methode überhaupt nicht hervor, ferner ist noch das Nuclein gefärbt ftheils blau, theils violett), das Keratin (violett), die Mastzellenkörnung (violett). B) Wasserblau -Safra- nin-Methode. Die Schnitte kommen für 2 bis 5 Minuten in eine einprocentige wässerige Lösung von Wasserblau, werden in Wasser abgespült, imd kommen dann für 3 Minuten in eine wässerige ein- procentige Safraninlösung , die man zweckmässig vorher mit etwas Anilin schüttelt und filtrirt. Dann werden sie in verdünntem Alkohol mit Zusatz von einem Tropfen salzsauren Alkohols zum Schälchen in einigen Secimden von dem überflüssigen Safrauin befreit, in Al- kohol absol. entwässert, Oel, Balsam. Die Elacinfasern zeigen Safra- ninroth, ebenso wieder die Kerne und die Mastzellenkörnung. Hin und wieder sind auch einige Fasern des Elastins schwach angedeutet, aber dann in Blau, wie die Umgebung. Bei beiden Methoden färbt sich eine Anzahl von Organismen ebenfalls in der Farbe des Elacins. Um Elast in und Elacin gl eich massig zu färben, werden folgende zwei Methoden augegeben : A) 0 r c e T n - p o 1 y c h r o m e s Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 2. 16 242 Referate. XII, 2, Methylenblau -Tannin: Rasche Vorfärbung mit saurer Orcein- lösung wie oben angegeben, polychrome Methylenblau] ösung i/^ Stunde, Abspülen in Wasser, concentrirte (33procentige) wässerige Tannin- lösung 10 Minuten, gründliches Auswaschen in Wasser, Alkohol absol. , Oel, Balsam. B) Orcein-Safranin-Methode : Rasche Vorfärbung mit saurer Orceinlösuug (s. o.) , Abspülen in Wasser, einprocentige wässerige Safrauinlösung 5 Minuten, Abspülen in Was- ser, Alkohol absol., Oel, Balsam. Als Material zum Studium des Elacins empfiehlt Verf. senile Haut von Gesicht oder Hals älterer der Witterung vielfach ausgesetzt gewesener Personen, und zwar achte man zunächst auf die starken Elacinfasern der untersten Cutis- schicht, oberhalb und zwischen den Knäueldrüsen, da in den oberen Cutisschichten complicirtere Verhältnisse vorliegen durch gleichzeitig eingetretene Aenderung des Collagens. Verf. macht zum Schluss darauf aufmerksam, dass es jetzt nöthig sei, die bisherigen Angaben über Elastin noch einmal wieder durchzuprüfen, um das Elacin von dem Elastin dabei genau zu trennen, da unter den 14 ihm bekannt gewordenen Methoden für Elastinfärbimg mehrere sind (die von Manchot, Mibelli und Schütz), bei denen liasische Farbstoffe in neutraler Lösung benutzt werden. Scidefferdecker {Bonn). Unna, P. Gr., Die speci fische Färbung der Mastzelleu- körnung (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XIX, 1894, p. 367—371). Verf. bespricht in dieser Mittheilung den Werth der ursprüng- lichen EHRLicn'schen Methode der Darstellung der Mastzellen im Verhältniss zu den späteren Methoden. Diesbezüglich muss auf das Original verwiesen werden. Er giebt dann weiter eine Methode an, um mittels des polychromen Methylenblaus auch eine ganz isolirte Färbung der einzelnen Körner der Mastzellen zu erzielen, um ihre topographische Vertheilung festzustellen. Man kann zu diesem Zwecke entweder in abgeschwächten Lösungen langsam färben oder die über- färbten Schnitte in Glycerinäthermischung oder Mineralsäuren ent- färben. — a) Man lässt die Schnitte 3 Stunden bis eine Nacht in einem Schälchen mit polychromer Methylenblaulösuug , nachdem man eine Messerspitze Alaun zugesetzt hat, dann Abspülen in Wasser, Alkohol absol., Oel, Balsam. Die Mastzellenkörnung ist dunkel kirsch- roth, das übrige Oewebe blassblau, Kernfärbung kaum angedeutet. b) Färbung in polychromer Methylenblaulösuug ^j^ Stunde, Abspülen in Wasser, Entfärbung in Glycerinäthermischung 5 bis 10 Minuten, Xn, 2. Referate. 243 längeres Auswascheu im Wasser, Alkohol absol. , Oel, Balsam, c) Aucli mittels der Mineralsäuren kann man hier die Entfärbung be- wirken, am besten dnrch Combination von Salpetersäure und Salz- säure : die Schnitte kommen erst für 20 bis 30 Secunden in eine öproceutige Salpetersäure , dann für 10 bis 20 Secunden in ein Schälchen mit Wasser, welches mit einigen Tropfen salzsauren Alko- hols angesäuert ist, dann Alkohol, Oel, Balsam. Die Entfärbung in einer dieser Säuren lässt gewöhnlich noch etwas Blau in den Kör- nern zurück, Schiefferdecker {Bo7in). Barlow , Ueber die Reduction der Ueberosmiumsäure durch das Pigment der normalen menschlichen Haut (Sitzber. d. Gesellsch. f. Morphol. u. Physiol. München. Jahrg. 1894, p. 47). In Osmiumpräparaten normaler Haut fanden sich ausser der bekannten Schwärzung der Hornschicht und des Fettes regelmässig noch iü den tieferen Lagen der Malpighi' sehen Schicht wie in der Cutis schwarze osmirte Pigmentkörner. Die Gegenwart oder vor- hergehende Wirkung von Chromsäure verhindert die Osmirung des Pigmentes, nicht aber die des Fettes. E. Schoebel (Neapel). Passarge, K. u. Krosing, R. , Schwund u n d R e g e n e r a t i o n des elastischen Gewebes der Haut unter ver- schiedenen pathologischen Verhältnissen (Der- matol. Studien XVHI, 1894, 106 pp. m. 4 Tfl.). Die Verflf. besprechen eingehend die Färbungsmethoden für das elastische Gewebe und geben zum Schluss eine Zusammenstellung der bis zum Jahre 1893 veröffentlichten Methoden, worauf hier be- sonders aufmerksam gemacht sein möge, Schiefferdecker (Bonn). Unna, P. G., Die speci fische Färbung der glatten Mu- skelfasern (Monatsh. f. prakt. Dermat. Bd. XIX, 1894, p. 533—537). Fixirt man nach Färbung mit Methylenblau dieses im Gewebe durch rothes Blutlaugensalz, so verwandelt es sich in Violett und haftet so fest an Protoplasma und Muskelsubstanz, dass man mit salzsaurem Alkohol entfärben kann. Methylenbla u -Blutlau gen- salzmethode: Die Schnitte (bei Unna speciell Hautschnitte) kom- men für 10 Minuten in polychrome Methylenblaulösung, Abspülen in 16* 244 Referate. XII, 2. Wasser, 10 Minuten Fixirung in einer einproeentigen Lösung von rothem Blutlaugensalz, Abspülen in Wasser, Differenzirung in salz- saurem Alkohol (einprocentige Salzsäure) etwa 10 Minuten (bis der coUagene Grund weiss hervortritt). Dann Alkohol absolutus, Oel, Balsam, Man darf bei dieser Methode nur Nadeln aus Platin an- wenden. Alle zelligen Substanzen treten auf hellem Untergrund violett hervor. Oberhaut und Mastzellen sind zu stark gefärbt für feinere Structur, aber die Knäueldrüsen, die Blutgefässe, Capillaren, die Bindegewebszellen und Muskeln heben sich scharf ab; die Kerne treten gut hervor und die Conturen der Muskelfasern. Die elasti- schen Fasern erscheinen hierbei in der Färbung des Collagens. Will man sie deutlich machen, so färbt man am besten vorher mit der Schnellfärbung in saurer Orceinlösung. ^ Eine andere Methode mit 4 Farben ist die Saure Orcein-Häma tein-Säurefuchsin- Pikrinmethode. Saure Orceinlösung 10 Minuten in der Wärme, Abspülen in 80procentigem Alkohol, starke Hämateinlösung 10 Mi- nuten, Entfärbung des Collagens in salzsaurem Alkohol (1 Procent Salzsäure) einige Secunden, Abspülen in Wasser, 2procentige Säure- fuchsiulösung 5 Minuten , concentrirte wässerige Pikrinsäurelösung 2 Minuten, concentrirte spirituöse Pikrinsäurelösung 2 Minuten, Al- kohol absolutus, Oel, Balsam: Elastin orceinbraun, Collagen säure- fuchsinroth, Muskeln, Protoplasma gelb. Kerne grauviolett. Schiefferdecker {Bonn). Oppenheimer, R., Zur Lehre von der physiologischen Bedeutung der Querstr eifuug des Muskelge- webes (Inaug. Diss. Strassburg 1894, 42 pp.). Verf. giebt für die Untersuchung des die Querstreifung bedin- genden Oberflächenreliefs der Muskelfaser eine beweiskräftigere Me- thode als die HAYCRAF'r'sche (Abdruck der Faser in ein Collodium- häutchen"), indem er nach Angabe von R. Ewald die Muskelfaser mit einem feinen metallischen Silberüberzug versah, welcher das Licht so gut reflectirt, dass man die Gestalt der Oberfläche der Faser bei auffallendem Licht gut erkennen kann. Das Verfahren ist folgen- des : Kleine würfelförmige Stücke des Muskels (Verf. verwandte den <) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 240. (Also: Saure Orcein- lösung 10 Minuten in der Wärme, Abspülen in SOprocentigem Alkohol, Abspülen in Wasser, dann die vorher angegebene Färbung : Elastin orcein- braun, Collagen entfärbt, Muskeln, Protoplasma, Kerne violett). ') Vgl. Zeitschr. f. Biol. Bd. XXVIII, p. 105. Xn, 2. Referate. 245 Brustmuskel der Taube) werden in Celloidin eingebettet und hier- von 10 bis 15 fi dicke Schnitte hergestellt, die möglichst in der Längsrichtung der Fasern verlaufen sollen. Um die Schnitte vom Celloidin zu befreien, legt man sie auf kurze Zeit in Nelkenöl, und spült sie in mehrfach gewechseltem Alkohol ab. Dann bringt man sie in eine alkoholische Silberlösung, die man so herstellt, dass man zu absolutem Alkohol 5 Procent Argentum nitricum setzt und lang- sam tropfenweise Wasser zufügt, bis das Silbersalz völlig gelöst ist. Sind die Schnitte nach einigen Minuten gehörig durchtränkt, so taucht man den Rand eines Objectträgers in die Silberlösung und fegt mit einem Pinsel die Schnitte darauf. Hat man sie hier gut ausgebreitet und die überschüssige Silberlösung mit Fliesspapier abgesaugt, so lässt man sie unter einer Glasglocke völlig trocken werden, was un- gefähr 20 Minuten dauert. Zum Zweck der Bildung des metalli- schen Spiegels werden die Schnitte Phosphorwasserstoff- Dämpfen ausgesetzt, was am besten in einem Präparatenglas mit eingeschlifte- nem Deckel geschieht, auf dessen Boden ein - Korkstück liegt, auf welches die Objectträger mit den Schnitten gelegt werden. Neben den Kork stellt man eine kleine Porzellanschale, die etwa halb mit Phosphorzink gefüllt ist. Man giesst in dieses Schälchen einige Tro- pfen Salzsäure und verschliesst das Präparatenglas. Es lässt sich durch das Glas hindurch das Eintreten und der Fortgang des Ver- silberungsprocesses beobachten. Es genügen meist 5 bis 10 Minuten Einwirkung, bis man einen metallisch glänzenden Ueberzug von re- ducirtem Silber erhalten hat. So bald dies erreicht ist, nimmt man die Schnitte heraus, giebt einen Tropfen Glycerin hinzu und bedeckt mit einem Deckgläschen. Die mikroskopische Untersuchung hat dann bei starker Vergrösserung unter Anwendung eines zwischen Tubus und Objectiv eingehaltenen Yertical-IUuminators zu geschehen. Um eine feine und sichere Untersuchung der Gestalt der Oberfläche des Objectes zu ermöglichen, muss der VerticalTlluminator eine Vorrich- tung besitzen, nicht nur senkrecht, sondern auch schräg zu beleuch- ten, was bei dem vom Verf. gebrauchten Apparat durch einen, vor der Lichteintrittsöönung durch Schrauben in verticaler Richtung ver- schiebbarer Spalten erzielt werden konnte. An den gut versilberten, völlig undurchsichtigen Stellen der Schnitte zeigt sich die Oberfläche quergestreift. Die Querstreifen müssen, da das Präparat undurch- sichtig ist, aus abwechselnd leistenförmigen Erhebungen und rinnen- förmigen Vertiefungen bestehen, was am deutlichsten bei schräger Beleuchtung zur Beobachtung kommt, wo die Leisten Schatten wer- 246 Referate. Xn, 2, fen. Verf. hat noch, um verschiedeueu Einwänden zu begegnen, auch gefrorene und frische Muskelschnitte versilbert, wobei die Sicher- heit des Verfahrens bei weitem nicht jene bei conservirtem Material erreichte. Gehmgene Präparate zeigten indess dieselben Structur- verhältnisse. E. Schoebel (Neapel). Braun, H., Untersuchungen über den Bau der Sj'^n- 0 V i a 1 m e m b r a n e n und CI e 1 e n k k n o r p e 1 , sowie über die Resorption flüssiger und fester Körper aus den Gelenkhöhlen (Deutsche Zeitschr. f. Chirurgie Bd. XXXIX, H. 1 u. 2, 1894, p. 35—86 m. 7 TUn.). Verf. hat die Gelenke von neugeborenen Kindern, von erwach- senen Menschen und Hausthieren in verschiedenen Altersstufen unter- sucht. Er hebt hervor, dass für die Entscheidung der Frage, ob die innere Oberfläche des Gelenks mit einem Endothel ausgekleidet sei, oder ob es sich um eine zellenreiche Bindegewebsmembran han- delt, es nothwendig sei, das Protoplasma der Zellen selbst zu färben, nicht nur die zwischen ihnen liegenden Kittsubstanzstreifen durch Silber, da die Silberbilder erfahrungsgemäss in diesem Falle einer verschiedenen Deutung fähig werden. Um die Structur der Knorpel- oberfläche zu untersuchen, kann man im frischen wie im gehärteten Zustande leicht feine oberflächliche Lamellen des Knorpels isoliren oder feine Oberflächenschnitte mit dem Rasirmesser herstellen. Legt man solche Präparate zusammen mit einigen Jodkrystallen für meh- rere Stunden in eine verschlossene Schaale, so färben die Joddämpfe das Zellprotoplasma braungelb , das intercelluläre Gewebe hellgelb (von Rollet zuerst zur Darstellung der Hornhautkörperchen ange- wendet). Als sehr gute Methode, die Structur der Knorpeloberfläche zu studiren, empfiehlt Verf. die Behandlung mit Goldchlorid, welche unsicher ist , aber , wenn sie gelingt , die denkbar vollkommensten Bilder liefert. Vorschrift nach Ranvier: 5 Minuten in Citronensaft, dann 15 bis 20 Minuten in einprocentige Goldchloridlösung, dann 2 Tage in mit etwas Essigsäure versetztem Wasser dem Lichte aus- setzen. Sehr gute Protoplasmafärbungen ergaben ferner Fixirung in Sproceutiger Sublimatlösung mit Zusatz von einprocentiger Essigsäure, sowie ^/^procentige Osmiumsäure ; in beiden Flüssigkeiten bleiben die Objecte nicht länger als eine Stunde, dann sorgfältige Nachhärtung in Alkohol. Die mit dem Rasirmesser angefertigten Oberflächen- sclmitte werden mit Hämatoxylin und Eosin gefärbt. Die Oberfläche der Synovialmembran ist im Gegensatz zu Endothel tragenden Flächen, XII, 2. Referate. 247 von denen man das Endotlielliäutclien leicht isoliren kann, gegen mechanische Eingriffe sehr widerstandsfähig und nur mit Hülfe von Macerationsmitteln (^/gprocentiger Alkohol/ Jodseriim, dünne Chrom- säure-Lösung) kann mau von ihnen einzelne mit dem einen oder an- deren Fortsatz versehene Zellen und oberflächliche Schichten isoliren. Doch ist die Trennung dieser Gewebsschichten ganz unregelmässig, ein rein zelliges Häutchen zu isoliren, ist dem Verf. nicht gelungen. Das Argentum nitricum ist nach Verf. für die Untersuchung der Gelenke ein Reagens, welches leicht zu Täuschungen Veranlassung geben kann, und zwar sind es im wesentlichen zwei Eigenschaften desselben, die dieses bewirken: einmal dringt die Silberwirkung bald mehr, bald weniger tief iu das Gewebe ein, und zweitens ist die Silberlösung, wenn auch nur einprocentig, doch für die Gewebe ein stark ätzendes Mittel, welches die Oberfläche der Synovialmembran sehr empfindlich und vergänglich macht. Verf. betont hierbei : die Meinung, dass die Gelenke von einer enorm vergänglichen Gewebs- schicht ausgekleidet seien, gehöre vollständig in das Gebiet der Fa- bel; diese Schicht werde nur dann im hohen Grade vergänglich, wenn man sie mit Argentum nitricum behandele. Bei längerer Ein- wirkung des Höllensteins werden die oberflächlichen Schichten der Synovialmembran angeätzt und gehen sehr leicht verloren. Es be- darf hierzu keiner gröberen mechanischen Einwirkung, es genügt ein mehrstündiges Einlegen in physiologische Kochsalzlösung, wenn man z. B. wegen Maugel an reducirendem Licht die Präparate aufbe- wahren will, oder ein starkes Abspritzen des versilberten Gewebes, um die sogenannte Intima völlig hinweg zu schwemmen. Dann er- hält man die von Hueter gesehenen Gefässzeiclmungen an Stellen der Synovialmembran, wo bei vorsichtiger Anwendung des Argentum nitricum nur endothelähnliche Bilder liätten entstehen können. — Was nun die Untersuchungen über die Art und Weise der Resorp- tion flüssiger und fester Körper seitens der Synovialmembranen an- lange, so hat Verf. dazu die Gelenke frisch getödteter Thiere (Ham- mel und Kälber) und gelegentlich auch die von amputirten mensch- lichen Gliedern benutzt. In einer Reihe von Versuchen war er be- strebt, die Injectionsflüssigkeit unter einem constanten Druck auf die Oberfläche der Synovialmembran einwirken zu lassen. Zu diesem Zwecke stach er entweder die feine Canüle einer PßAVAz'schen Spritze in das Gelenk, verband dieselbe durch einen Gummischlauch 1) Soll wohl „Drittelalkohol" heissen. Ref. 248 Referate. XE, 2. mit einer hohen Bürette und konnte mm , nachdem das Gelenk mit einer Flüssigkeit erfüllt war , dasselbe beliebig lange durch die mehr oder weniger hohe Flüssigkeitssäule der Bürette belasten; oder er band ein grösseres Stück der herausgeschnittenen Gelenk- kapsel straff auf einen Trichter , so dass die synoviale Seite des- selben der Höhhmg des Trichters zugekehrt war. Dieser Trichter wurde nun mit der aufgebundenen Membran nach unten wieder durch einen Gummischlauch an einer aufrecht stehenden Bürette befestigt und das Ganze so aufgestellt, dass die Membran in ein Gefäss mit physiologischer Kochsalzlösung tauchte. Wurde jetzt die Bürette mit einer Flüssigkeit gefüllt, so wirkte diese unter einem constanten, ge- nau zu dosirendem Drucke auf die Synovialmembran ein. Es wur- den angewendet : Berlinerblau , gelöst in physiologischer Kochsalz- lösung, Alkanna in Olivenöl, Asphalt in Chloroform gelöst, ferner Aufschwemmungen von fein vertheilter chinesischer Tusche, Indigo und Zinnober. Von allen körnigen Farbstoffen eignet sich, wie auch VON MosENGErL-"^ schou augiebt, die chinesische Tusche bei weitem am besten für diese und ähnliche Zwecke, denn sie lässt sich so fein zertheilen , dass sie auch unter den stärksten Immersionslinsen nur als ein Dunst unmessbar feiner Stäubchen erscheint. Indigo lässt sich ebenfalls mit Hülfe der Ceutrifuge sehr fein zertheilen, Zinnober ist für diese Untersuchungen zu grobkörnig. Hatten diese Farblösungen oder die Tuscheaufschwemmungen in der angegebenen Weise 12 bis 24 Stunden auf die Synovialmembran eingewirkt, so zeigte sich regelmässig Folgendes : Die Alkanna- und Asphaltlösung waren in das Gewebe überhaupt nicht eingedrungen, Berlinerblau aber und Tusche hatten die Synovialmembran intensiv gefärbt und zwar 1 bis 2 mm tief in das Gewebe hinein. Dabei hatte das Ber- linerbau , der gelöste Farbstoff, regelmässig alle Theile der Innen- fläche des Gelenks mit Einschluss des Knorpels blau gefärbt, die Tusche aber war lediglich in die weichen lockeren Theile der Syn- ovialmembran eingedrungen, während die straffen sehnigen Theile der- selben nur ganz vereinzelt streifige Färbungen zeigten und die Ge- lenkknorpel immer ungefärbt blieben. Von den so behandelten und gefärbten Synovialmembraneu wurden Oberflächenschnitte mit dem Easirmesser, Querschnitte nach Einbettung in Paraffin hergestellt und in gewöhnlicher Weise mit Carmin, Hämatoxylin und Eosin gefärbt. Die Untersuchung ergab, dass Berlinerblau und Tusche eine diffuse 1) V. MosENGEiL, Ueber Massage etc. (Langenbeck's Archiv, Bd. XIX). XII, 2. Referate. 249 Imprägnation aller intercelhilären Theile erzeugt hatten. Hierbei schien es, als wenn ein Theil der Synovialiszellen gegen die Gelenk- höhle zu nicht von Intercellularsubstanz bedeckt wird; die Lymph- gefässe und Saftspalten der Synovialmembran waren bei diesen Ver- suchen niemals mit Farbstoff gefüllt. Auch wenn man das Gelenk eines frisch getödteteu Thieres (am besten das eines grösseren Schlachtthieres) mit Tusche füllt und dieselbe nachher durch Mas- sage entfernt, tritt nur eine difiuse Gewebsimprägnation ein; man kann den Farbstoff weit vom Gelenk fort in das intermuscuLäre GcAvebe hineinmassiren, derselbe liegt indessen nicht in den Lymph- bahnen. Bei Kaninchen und kleinen Hunden entstehen leicht Rup- turen der Synovialmembran in Folge der Massage, und die Knie- gelenke der Kaninchen communiciren mit den Sehnenscheiden, in Folge dessen ist es nicht praktisch diese Tliiere zu verwenden; man legt die Gelenkkapsel an einer Stelle frei , injicirt den Farb- stoff mit einer PRAVAz'schen Spritze, fasst die Einstichöffuungen mit einer Schieberpincette , umsticht wie bei einer durchgeschnittenen Arterie und unterbindet. Die gelösten wässerigen Farbstoffe dringen hierbei in das Gewebe wohl hauptsächlich durch Diffusion ein. Dies ist auch der Fall bei der von Leber für die Hornhaut angegebenen Imprägnationsmethode: Wenn man ein Stück der fri- schen Synovialmembran 5 Minuten in eine einprocentige Lösung von schwefelsaurem Eisenoxydul legt, so durchdringt diese Flüssigkeit schnell das gesammte intercelluläre Gewebe; wenn man es dann für wenige Secunden in einprocentige Lösung von Ferridcyankalium bringt, so dringt diese Flüssigkeit ebenso schnell ein, und das intercelluläre Gewebe ist bis in grosse Tiefen der Membran fast im Moment blau gefärbt. — Stellt man den Versuch so an, dass der Hund oder das Kaninchen durch Morphium -Atropin narkotisirt, das Thier festgebunden und nun sein Kniegelenk mit Hilfe einer Phavaz- schen Canüle und einer Bürette mit einer unter constantem Druck stehenden sterilisirten Tuscheaufschwemmung gefüllt wird, so findet sich 3 bis 4 Stunden später erstens jene Imprägnation der Synovial- membran, ferner aber sind auch die in der Nähe befindlichen Lymph- drüsen gefärbt, und in den zuführenden Lymphbahnen liegen nicht nur einzelne farbstoff haltige Zellen, sondern vorwiegend im ganzen jedoch immerhin spärlich freie Tuschetheilchen ; ein Theil des in das intercelluläre Gewebe eingedrungenen Farbstoffes ist weiterhin in die Saftspalten und Lymphgefässe eingedrungen, ein Theil von Zellen aufo-enommen und diese sind ebenfalls dahin gelangt. — Auch wenn 250 Eeferate. XII, 2. man so wenig- Farbstoff dem Gelenke einverleibt, dass eine wesent- liche intraarticuläre Drucksteigerung nicht entstehen konnte , und wenn die Versuchsthiere sich sehr ruhig verhielten und nicht mas- sirt wurden, verbreitete sich der Farbstoff nach einigen Tagen weit im periarticulären Bindegewebe. Auch hierzu eignete sich am besten chinesische Tusche. — Wird eine solche Tuschelösung in das sub- cutane Bindegewebe eines lebenden Thieres gespritzt und wird die Injectionsstelle nach 1 bis 2 Tagen untersucht, so findet sich der Farbstoff in zweierlei Formen: ein Theil ist mechanisch in offene Gewebsspalten gedrungen imd hat die Fibrillenbündel aus einander getrieben, es entsteht so eine fast homogene Färbung des Gewebes, ein zweiter Theil aber ist von Zellen, Leukocyten und fixen Zellen, aufgenommen, und dieser Farbstoff ist stets zu sehr kleinen Körn- chen zusammengeballt und daher sofort von dem mechanisch einge- drungenen Farbstoff zu unterscheiden. Das ist für die Untersuchung der Gelenkpräparate von grosser Bedeutung. Selbstverständlich muss die Härtung und Färbung der Präparate eine sehr sorgfältige sein. Verf. verwandte gewöhnlich Sprocentige Sublimatlösung und zur Fär- bung Hämatoxylin , Eosin und Carmin. Ein Theil des Farbstoffs dringt überhaupt nicht in das Gewebe ein, sondern bleibt im Gelenk liegen, er wird von Fibringerinnseln eingeschlossen, die von Seiten der Synovialmembran organisirt werden. Allmählich wird der Farb- stoff von Zellen aufgenommen und fortgeschafft. Ein Theil endlich wird von den Zellen, deren Protoplasma frei an der Innenfläche des Gelenks liegt, aufgenommen. Schiefferdecker {Bonn). Krause, R., Zur Histologie der Speicheldrüsen. Die Speicheldrüse des Igels (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 93—13.3 m. 2 Tfln.). Die üntersuclmngsmethoden waren im wesentlichen jene , die Verf. schon bei früheren Arbeiten bewährt gefunden hatte. (Fixi- rung in einer kaltgesättigten Lösung von Sublimat in einer 0"6pro- centigen Kochsalzlösung und Färbung mittels der M. HEiDENHAiN'schen Eisenhämatoxylinmethode.) Die Färbung wurde neuerdings theilweise etwas abgeändert, indem an Stelle der Vor- oder Nachbehandlung mit Bordeaux, Rubin S zur Verwendung kam und zwar in der Weise, dass der zur Entwässerung dienende Alkohol mit einer Spur des Farbstoffes, auf 30 cc 90procentiger Alkohol mit einem Tropfen einer concentrirten wässerigen Rubinlösung , versetzt wurde. Die Präpa- rate verweilen darin eine Minute und gelangen dann behufs defini- XII, 2. Referate. 251 tiver Eutwässerung- in absoluten Alkohol. Man soll so im allge- meinen prägnantere Färbung vor allem der bindegewebigen Elemente, wenigstens für den vorliegenden Zweck, erhalten. Verf. setzt dann, um die Schärfe der Färbung der Hämatoxylinlösung zu erhöhen, derselben neuerdings 3 bis 5 Procent einer einprocentigen Lösung von übermangansaurem Kali zu. Ausserdem wurde bei den vor- liegenden Untersuchungen noch das BiONDi'sche Dreifarbengemisch und vor allem das von Hoyer in die histologische Technik einge- führte Thionin angewandt. Leider liess sich die mit letzterem Farb- stoff erzielte prächtige metachromatische Färbung trotz genauer Be- folgung der gegebenen Vorschriften weder in Balsam noch in Gly- cerin ohne weiteres conserviren. Verf. fand sciüiesslich eine einiger- maassen befriedigende Conservirungsmethode. Die gefärbten Schnitte werden für 2 bis 3 Minuten in eine concentrirte wässerige Lösung von Ferrocyankalium gebracht, in Wasser abgespült, in Alkohol ent- wässert und in Canadabalsam montirt. Das Rothviolett der Schleim- zellen geht durch die FerrocyankaliumbehandlUng mehr in reines Roth über, und die Alkoholbehandluug schwächt die Intensität der Färbung, weshalb man den Aufenthalt in Alkohol so viel als mög- lich beschränken muss. Die ausserdem häufig angewandte rasche GoLGi'sche Methode ergab zuweilen recht instructive Demonstrations- bilder der Verbreitung der Secretionscapillareu und der Nerven. E. Schoehel (Neapel). Sacerdotti, C, lieber die Entwicklung der Schleim- zellen des Magen darmkanals (Internat. Monatsschr. f. Anat. u. Physiol. Bd. XI, 1894, p. 500—514). Verf. hat zuerst an Kaninchen und Meerschweinchen untersucht, bald aber Riudsföten vorgezogen, da bei diesen deutlichere Fär- bungen des Schleims hervortraten. Als Methode wurde die schon früher von Bizzozero angewendete benutzt: Fixirung in Hermann- scher Flüssigkeit, Färbung mit Hämatoxylin und Safranin, dann Aus- waschen in Alkohol mit halbprocentiger Salzsäure: Mitosen durch Safranin roth, Schleimsubstanz durch Hämatoxylin blauviolett. Diese specifische Färbung der Schleimsubstanz durch Hämatoxylin nach HERMANN'scher Flüssigkeit erhält man nach Verf. auch in anderen sowohl normalen wie pathologischen Geweben, so in embryonalem Bindegewebe, Gallertgewebe, Knorpel, Myxomen. Schiefferdecker {Bonn). 252 Referate. XII, 2. Sobotta, J., Die Befruchtung und Furchung- des Eies der Maus (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd, XLV, 1895, p. 15 —93, m. 5 Tfln.). Noch lebenswarm kamen die ganzen Ovarien mit der Ovarial- kapsel , den Eileitern und dem obersten Ende des Uterus in die Fixirungsflüssigkeit. Angewandt wurde als solche KLEKENBERG'sche Pikrinschwefelsäure , concentrirte wässrige Sublimatlösuug (mit und ohne Kochsalzlösung) RABL'sche Pikrinsäure -Sublimatlösung und vor allem Osmiumsäuregemische. Pikrinschwefelsäure ergab schlechte Re- sultate. Sublimat conservirt das Ovarium gut, lässt jedoch die Ob- jecte nicht unerheblich schrumpfen. Weit bessere Resultate giebt Pikrinsublimat. Zur Untersuchung der feineren Kernstructuren sind aber Osmiumgemische allen anderen Fixirungstlüssigkeiten vorzu- ziehen. Von Osmiumgemischen wurden angewandt : FLEMMiNo'sche Flüssigkeit mit stärkerem und schwächerem Osmiumgehalt und HERMANN'sche Flüssigkeit. Wegen der ausnahmslos guten Erfolge wurde schliesslich nur die schwächere osmiumhaltige Chromosmium- Essigsäure verwendet. Die Objecto blieben wenigsten 24 Standen in der Fixirungsflüssigkeit, wurden dann in Wasser ausgewaschen, in 60- bis TOprocentigen Alkohol gelegt und nach ca. 24 Stunden in 90procentigen übergeführt, um schliesslich unter Anwendung von Chloroform in Paraffin von 50 bis 55^ Schmelzpunkt eingebettet zu werden. Es wurde stets mit schrägem Messer 5 bis 10 f.i dick ge- schnitten; 10 fi genügt für alle Details. Aufgeklebt wurden die Schnitte mit Glycerin-Eiweiss. Die Klebmasse ist möglichst dünn aufzutragen, die Schnitte sind niclit direct auf diese, sondern auf eine Schicht destillirtes Wasser aufzulegen. Die einfache Wassermethode ist weniger sicher, vor allem löst sich osmiirtes Fett leicht ab und verunreinigt die Präparate. Zur Färbung dienten Boraxcarmin, Alauncochenille, BöHMEn'sches Hämatoxylin, meist mit Eosin combi- nirt, DELAFiFLü'sches Hämatoxylin, Safranin, Kupfer- und Eisen- hämatoxylinlacke. Vor allen ist letztere zu empfehlen. Die Schnitt- serien kommen in eine Mischung von Liq. ferri sulf. oxyd. und Wasser im Verhältniss 1:2 für 12 bis 20 Stunden. Nach längerem Waschen in Wasser färbt mau sie mit Weigert' schem Hämotoxylin (lg Hä- matoxylin, 40 cc Alkohol abs. , 90 cc Aqua dest. , 1 cc gesättigte wässerige Lösung von Lithium carbonicum) schwarzblau (ca. 1 Minute) und difterenzirt mit stark verdünnter Salzsäure (1:500 bis 1000). Der Haltbarkeit halber wird die Säure durch schnelles Eintauchen in schwach ammoniakalisches Wasser ueutralisirt. Die sorgfältig ge- Xn, 2. Referate. 253 waschenen Schnitte scliliesst man nach Behandhing mit 95procenti- gem Alkohol imd Carbol-Xylol in gut trocknenden Canadabalsam ein, jedoch mit der Vorsicht, dass sie nicht zu nahe dem Deckglasrande zu liegen kommen, sonst blassen sie ab. E. Schoebel {Neapel). Labbe, A., Recherches zoologiques et biolog iques sur les parasites endoglobulaires du sang des ver- tebres (Arch. d. Zool. Exper. et Gen. (3) t. II 1894. p. 55—258 av. plches. 1 — 10). Nach Labbe genügen zum Auffinden der in den Blutkörpern schmarotzenden Protozoen schon starke Objective ohne Immersion; letztere wird jedoch absolut nothwendig, wenn die Parasiten näher studirt werden sollen. Zur Untersuchung des lebenden Blutes wendet er Methylenblau in der Weise an, dass er von einer Mischung von 1 Th. Methylenblau, 100 Th. Wasser und 0-75 Th. Chlornatrium einen Tropfen an den Rand des Deckglases bringt und denselben durch ein Stück Fliesspapier von der gegenüber liegenden Seite des Deckgläschens ansaugt. Auch essigsaures Carmin und Tprocentiges Metliylgrün geben gute Resultate. Will man das Blut tixiren, so muss man das Glas mit demselben über der Flamme trocknen, wie es die Bacteriologen thun. Als Conservirungsmittel für Gymnospo- ridien bewährten sich ein Gemisch von gleichen Theilen Aether und Alkohol, die FLEMMma'sehe und MANNABERG'sche Flüssigkeit, für die Hämosporidien wurde die FLEMMma'sehe Flüssigkeit vorgezogen. Für die Färbung gaben fast alle gebräuchlichen Methoden gute Resultate, man thut aber gut, immer deren mehrere anzuwenden. Verf. giebt an, wie sich die einzelnen Theile und Stadien der Parasiten gegen die verschiedenen Stotfe verhalten, worüber das Original verglichen werden mag. Wenn das Pigment bei den Gymnosporidien entfernt werden sollte, so wurde Glycerin mit einigen Tropfen Wasserstoff- superoxyd oder nach Fixirung mit Alkohol ein Gemisch von 100 Th. Glycerin, 100 Th. 7 Oprocentigen Alkohol und einigen Tropfen Salzsäure angewendet. Zum Nachweise des Ilämoglobinverlustes der Blutkörper- chen zieht Labb^ eine Färbung mit Hämatoxylin-Aurantia der Ehrlich- schen mit Hämatoxylin-Eosin vor. Die betreffenden Blutkörper erhalten damit eine dunkelweinrothe Farbe, die durch alle Nuancen bis zum reinen Violett, je nach dem Stadium der Anämie, übergehen kann. Für die Plasmastructur wird lleidelbeersaft (Vaccinium myrtillus) empfohlen, welcher aber etwas anders als von Lavdowsky herge- stellt wird. Die Beeren werden durch 90procentigen Alkohol aus- 254 Referate. XII, 2. gezogen. Die so erhaltene leicht säuerliche Flüssigkeit hat im all- gemeinen die gleichen Eigenschaften wie Hämatoxylin und bewährt sich sehr nach Anwendung von Chromsäure enthaltenden Fixirungs- flüssigkeiten. Sie färbt den Kern und die mitotischen Figuren sehr scharf und giebt niemals diffuse Färbungen. Mit Alaun versetzt liefert sie eine ähnliche Flüssigkeit wie Hämatoxylin-Alaun. Zum Studium der Erscheinungen der Phagocytose wird Färbung mit Hä- matoxylin-Säurefuchsin -Aurantia empfohlen, da das Aurantia sehr starke Affinität zu den eingeschlossenen Zellen und Zelltrümmern hat und mit dem Hämatoxylin eine schöne Contrastfärbung giebt. P. Sckiemenz {Hannover). Seelmaun, H., Beschleunigte Färbung der Blutkörper- chen (Biol. Centralbl. Bd. XIV, 1894, p. 687—688). Seelmann tadelt an dem EHRLicn'schen Verfahren zur Differen- zirung der rothen und weissen Blutkörper durch Färbung einmal die lauge Zeitdauer , anderseits die Nothwendigkeit , einen nicht Jedem zugänglichen Apparat benutzen zu müssen. Verf. sucht diesen Uebel- stand durch Einführung folgenden Verfahrens zu beseitigen. Auf die etwas erwärmten Deckgläschen wird ein Tropfen Blutes gebracht und ausgebreitet, an der Luft getrocknet und dann während 5 Mi- nuten mit absolutem Alkohol behandelt. Dann kommt das Präparat direct in eine gesättigte alkoholische Eosinlösung mit einem Zusatz von ^/g Vol. Wasser ; darin bleibt es ^g Minute , wird darauf abgespült und in eine wässerig-alkoholische Methylenblaulösung (1 : 85 Wasser, 15 Alkohol absolutus) auf etwa 2 bis 2^/2 Minuten gebracht. Hier- auf wird es wieder abgespült und gleich mit dem anhaftenden Wasser auf den Objectträger gebracht oder getrocknet mit Cauadabalsam eingelegt und mit Trockensystemen untersucht. Die rothen Blut- körper erscheinen nach dieser Behandlung braunroth, die Kerne der weissen Blutkörper dunkelblau, ihr Plasma zart hellblau. Auch eosinophile Zellen färben sich in der letzteren Weise. Was die Schönheit der Bilder und die feine Differenzirung anlangt, so können derartig hergestellte Präparate natürlich nicht denen mit der Ehr- LiCH'schen Methode an die Seite gesetzt werden, immerhin genügen sie aber für die Praxis. P. Sckiemenx {Hannover). Engel, C. S., Die Blutkörperchen des bebrüteten Hühner- eies (Arch. f. Anat. u. PhysioL, Physiol. Abth. 1894, H. 5^ u. 6. p. 543—546). Xn, 2. Referate. 255 Verf. hat seine früheren Untersuchungen über das Blut bei Embryonen von Mäusen und von Menschen jetzt beim Hühnchen fort- gesetzt, da bei diesem Thiere ganz genaue Altersbestimmungen mög- lich sind. Das Entnehmen des Blutes war namentlich in den jüngsten Stadien schwierig, da es ohne Eiweiss und Eigelb auf das Deckglas kommen musste. Beste Methode: Das stumpfe Ende des Eies wurde zuerst geöffnet, die Schaale vorsichtig mit einer nicht zu spitzen Pincette abgelöst, wobei die Schaalenhaut nicht verletzt werden durfte. War die Stelle des Embryo gefunden , dann wurde mit einem spitzen Messer ein durch die Schaalenhaut durchschimmerndes Gefäss angeschnitten und das Blut entweder in einem feinen Capillar- rohr gesammelt, oder es wurden zwei Deckgläschen durch eine Pin- cette zusammengedrückt an die Wunde gehalten, und es wurde das Blut in den capillaren Raum eingesogen. Dann wurden die Deck- gläschen vorsichtig von einander getrennt. Von dem in der Capillar- röhre enthaltenen Blute wurde ein Theil regelmässig auf einem an- gewärmten Objectträger frisch untersucht, ein Theil wurde in einer 2procentigen Osmiumsäurelösung fixirt und dann untersucht. Das Blut auf den Deckgläschen wurde nach Eintrocknen an der Luft entweder in absolutem Alkohol fixirt und darauf in Eosin-Hämatoxylin gefärbt, oder durch Hitze auf der Kupferplatte fixirt und durch Ehrlich's neutrales Gemisch gefärbt. Unter Berücksichtigung der Veränderung, welche zu starkes Erhitzen zuweilen erzeugt (diese Veränderungen sind stets dieselben und können auf den ersten Blick erkannt werden) ist die Trockenmethode für derartige Untersuchungen bei weitem die beste, besonders wenn die Trockenpräparate durch Osmiumpräparate controllirt werden können. Scldefferdecker {Bonn). Frau^ois, P. , Recher ch es sur le developpement des vaisseaux et du sang dans le grand epiploon du lapin (Arch. de Biol. t. XHI, 1895, p. 521—558, av. 4 plches). Fixirt wurde, indem nach Eröffnung der Leibeshöhle das Organ entweder an Ort und Stelle verblieb, oder, nachdem es auf ein Stück Kork befestigt war, entfernt wurde. Als Fixirungsflüssigkeit kam Sublimat, Pikrinsäure, FLEMMiNo'sche Flüssigkeit, als Farbe Kleinen- BERG'sches Hämatoxylin combinirt mit Eosin zur Verwendung. Mon- tirt wurden die Präparate ausschliesslich in Balsam , da Glycerin die Färbung verblassen lässt. E. Schoebel {Neapel). 256 Eeferate. XII, 2. Leber, Th., Ueber die Härtung von Augen in Formol (Naturhist.-med. Yer. Heidelberg. Med. Sect., Sitz. v. 3. Juli 1894; Münchener med. Wochensch. Bd. XLI, Nr. 30, 1894). Ref. hebt hervor, dass das Formol gegenüber den bisher ge- bräuchlichen Härtungsmittelu, insbesondere der MüLLEu'schen Flüssig- keit erhebliche Vortheile darbietet. Es bewirkt die Härtung der Gewebe durch Coagulirung ohne gleichzeitige Wasserentziehuug. Die Härtung erfolgt ungemein rasch und ohne jede Schrumpfung: Schweinsaugen, welche in eine Mischung von Formol mit destillirtem Wasser im Verhältniss von 1 : 10 eingelegt wurden, Hessen sich schon nach einem Tage mit Erhaltung ihrer Form und Lageverhältnisse glatt durchschneiden. Bei weiterer Aufbewahrung in der Flüssigkeit bleiben sie unverändert. Die natürliche Färbung und die Durchsichtigkeit der Theile bleiben erhalten. Hornhaut und KrystalUinse werden nur leicht getrübt, die Blutfüllung der Gefässe bleibt deutlich erkennbar. Die Form der Gewebselemente ist im allgemeinen gut erhalten, ebenso die Tinctionsfähigkeit. Für feinere Structurverhältuisse, namentlich die der Retina, scheint die Methode wenigstens so viel zu leisten als die MüLLEu'sche Flüssigkeit. Die Nachbehandlung mit steigen- dem Alkohol kann ohne weiteres Auswaschen direct stattfinden: der normale Glaskörper erfährt dabei allerdings eine massige Schrum- pfung, die zu einer leichten Abhebung der Retina führt, aber eher geringer ist als die nach MüLLER'scher Flüssigkeit zu beobachtende. Für besonders werthvoU hält Verf. die Methode für pathologisch veränderte Augen : die nach kurz dauernder Härtung durchschnitteneu bulbi lassen bei makroskopischer Betrachtung alle Yeränderuugen fast ebenso deutlich erkennen wie bei frischer Untersuchung, dabei wird aber die gegenseitige Lagerung der Theile durch das Auf- schneiden nicht verändert. Zur Härtung der Augen erscheint am besten eine Mischung von 1 : 10 (also eine 4procentige Formol- lösung). Sckiefferdeclier {Bonn). Hammer, U e b e r D e g e n e r a t i o n im normalen peripheren Nerven (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLV, 1885, p. 145 — 157 m. 1 Tfl.). Die Nerven wurden dem decapitirten oder mit Chloroform ge- tödteten Thiere vorsichtig entnommen und dann mit der neuerdings wieder stark in Aufnahme kommenden MARCHi'schen Methode behan- delt. (Kleine Stücke werden 8 Tage in MüLLER'scher Flüssigkeit gehärtet, dann direct in eine Mischung von 2 Theilen MüLLER'scher Xn, 2. Eeferate. 257 Flüssigkeit und 1 Tlieil einprocentiger Osmiumsäure ebenfalls für 8 Tage gebracht. Dann wird gut gewaschen und langsam in Alko- hol gehärtet.) Die schliesslich in Celloidin eingebetteten Nerven- stücke wurden möglichst parallel der Längsrichtung geschnitten. E. Schoebel {Neapel). Kalisclier, 0., Ueber die Nerven der Harnblase, des Uterus und der Vagina (Sitzber. d. K. Acad. d. Wiss., Berlin, Bd. XXXVIII, 1894, p. 947—950). Verf. hat die Methylenblaufärbung angewendet , da sie die schonendste sei und am wenigsten Kunstproducte erzeuge. Die dem eben getödteten Thier entnommenen Gewebestücke oder Organe wur- den in eine 0"1- bis 0*2procentige Methylenblaulösung gelegt. Ein Erwärmen der Lösung auf etwa 30^ C erwies sich besonders bei Kaltblütern vortheilhaft, da ein schnelleres Eintreten der Nerven- färbung erzielt wurde. Ein geringer Zusatz von kohlensaurem Am- moniak zur Methylenblaulösung Hess die Nervenfärbung schärfer hervortreten. Die eingetretene Nervenfärbung hielt sich bei Kalt- blütern länger als bei Warmblütern. Fixirt wurde mit pikrinsaurem Ammoniak nach Dogiel, aufgehoben in einer Mischung von Glyceriu und Wasser zu gleichen Theilen. Schiefferdecker {Bonn). Flatau , E. , Ueber die zweckmässige Anwendung der GoLGi' sehen Sublimatmethode für die Unter- suchung des Gehirns des erwachsenen Men- schen (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 158 —162). Das Gehirn (eventuell 1 bis 2 Tage post mortem) wird in toto 2 bis 3 Monate lang in einer 3- bis 4procentigen Lösung von Ka- lium bichromicum gehärtet. Dann entnimmt man aus den verschie- denen zu untersuchenden Stelleu kleinere Stückchen und legt sie in eine wässerige Sublimatlösung 1 : 1000 , wobei man zu berücksich- tigen hat, dass auf jedes Stück wenigstens 30 cc Flüssigkeit kom- men. In den ersten 2 bis 3 Wochen wechselt man alle 2 bis 3 Tage, bis keine gelbe Farbe mehr abgegeben wird. Ist dies erreicht, belässt man die Objecte 9 bis 12 Monate in der letzten Flüssigkeits- menge. Die ganze Sublimatbehandlung hat im Dunkeln stattzu- finden. Dann werden die Stücke für je einen Tag in SOproceutigen, 96procentigen und absoluten Alkohol eingelegt, um schliesslich in Celloidin eingebettet zu werden. Das Montiren der Präparate ge- Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 2. 17 258 Referate. XII, 2. schiebt in Canadabalsam , mit oder ohne Deckglas. Verf. giebt je- doch auch für diese Methode zu, dass man stets an die Möglichkeit von Kunstproducten denken muss. E. Schoebel (Neapel). C. Mikroorganismen. Zettnow, Ein Apparat zur Cultur an aerober Bacillen (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XV, 1894, No. 17, p. 639). Zettnow beschreibt einen von ihm benutzten Apparat zur Züch- tung anaerober Bacterien in Plattenculturen, welcher im wesentlichen eine Modification der Apparate von Blücher^ und Botkin^ ist, mit der speciellen Aenderung, dass die gewachsenen Colonien der Be- trachtung zugängig gemacht sind. Die wesentlichen Bestandtheile des Apparates sind 1) eine Blechschale mit schrägen Wänden (oberer Durchmesser 18, unterer 16 cm, Höhe 5 cm). Diese Blechscbale hat im Boden einen Ausschnitt von 12 cm, welcher durch eine aufge- kittete Glasplatte geschlossen ist. In diese Schale kommt Paraffinum albissimum 15 bis 18 mm hoch, in welches nach Art einer Taucher- glocke eine Blechschale (14'5 cm Diameter-, 7 cm hoch; mit ein- gekitteter Glasplatte von 12 cm Diameter wie oben) eintaucht. Dieselbe trägt an einer oberen Ecke einen eingelötheten Messing- hahn zum Einleiten von Wasserstoff, an der entgegengesetzten un- teren Ecke dagegen ein kurzes Messingrohr von 12 bis 15 mm Länge, in welchem mittels eines durchbohrten, mit Paraftinum soli- dum getränkten Korkes ein dünnes, rechtwinklig gebogenes Glasrohr drehbar beweglich ist, dessen kürzerer Schenkel 2 cm lang ist, während der andere 7 bis 8 cm Länge besitzt. Die beiden Schalen können mit Hülfe von an der äusseren Schale angebrachten Haken mit Bindfaden zusammengeschnürt werden. Innerhalb des durch die beiden Blechschalen und den Paraffinabschluss hergestellten Luft- raumes befindet sich ein Tischchen (3 cm hoch, 13 cm Diameter) aus Blech mit durchlöcherten Seitenwänden , Platte aus Glas , auf dem eine Petrischale und ein Behälter für Pyrogallol (15 mm hoch, 1) Vgl. diese Zeiischr. Bd. VIII, 1891, p. 232. 2) Vgl. diese Zeitschr. Bd. VIH, 1891, p. 399. Xn, 2. Referate. . 259 10 mm breit, die Doppelscliale lmfeisenförmi;j: in Gestalt einer Rinne zum grössten Theil umfassendj. Der zum Ankitten der Platten be- nutzte Kitt muss an einem warmen Orte zunächst ca. 8 Tage er- härten. Dann wird der Apparat unter Einleiten von Wasserstoff auf Dichtigkeit geprüft, indem man das Ableitungsrohr fast bis auf den Boden der Schale mit seiner Mündung senkt; steht das Paraffinum liquidum aussen 3 bis 4 cm höher als innen, so darf sich der Stand des Paraffins innerhalb 24 Stunden nach Absperren des Zuleitungs- hahns nicht ändern. Zur Wasserstoffentwicklung benutzt Zettnow eine Gasentbin- dungsflasche von l"ö 1 Inhalt; 85 g Zink und 75 cc concentrirte arsenfreie Schwefelsäure genügen für 3 Apparate , welche für die 3 Verdünnungen nothwendig werden. Der Wasserstoff wird wie üb- lich mit alkalischer Blei- und Pyrogallollösuug gewaschen. Zur Her- stellung der alkalischen Pyrogallolabsorptions-Lösuug benutzt er Pyro- gallolkugelu (aus 10 g mit Alkohol bis zu knetbarer Consistenz be- feuchteten Pyrogallol werden 18 bis 20 Kugeln angefertigt), von denen je zwei unter Schrägstellung des Apparates in die jetzt hoch- stehenden Punkte der oben erwähnten Pyrogallolrinnen des Tisch- chens gelegt werden , während in die tiefsten Punkte der Rinne je 10 bis 12 cc verdünnte Natronlauge kommen. Erst nach Montirung des Apparates und erfolgter Füllung mit Wasserstoff wird dann die alkalische Lösung des Pyrogallol durch Horizontalstellen des Appa- rates vollzogen , wobei die 0-Resorption erfolgt. Zu den Glocken- schalen gehört ein Abtropfblech. Details siehe Original. Czapleiüski {Königsberg i. Pr.). Kruse, W. , Eine allgemein anwendbare Verbesserung des Plattenverfahrens (Centralbl. f. Bacteriol. u. Pa- rasitenk. Bd. XV, 1894, No. 12, p. 419). Kruse bedient sich, um die meist viel charakteristischer als tiefe Colonien auftretenden Oberflächencolonien allein zur Entwick- lung kommen zu lassen, sterilisirter Pinsel, mit denen er die, wenn nöthig verdünnte Impfmasse auf vorher erstarrte Nährbödenplatten ausstreicht. Die benutzten Pinsel sind einfache Tuschpinsel, welche im Dampf sterilisirt werden. Einige der gebräuchlichen Platten ge- nügen zur Vertlieilung von 1 cc Impfflüssigkeit. Kruse hat die Methode , welche er zuerst zum Nachweis von Typhusbacillen auf Gelatineplatten ausgearbeitet hatte, noch für Diphtheriebacillen, In- fluenzabacillen und Streptokokken erprobt. Benutzt man Agarplatten, 17* 260 Referate. XII, 2. 80 hat man das störende Auftreten von Schwitzwasser zu vermeiden, in- dem man entweder das am Boden der schräg erstarrten Agarrührchen auftretende Condensatiouswasser vor der Verflüssigung des Agars fort- giesst oder die gegossenen Platten eine Zeit lang ofl'en stehen lässt [lüftet Ref.] oder das auf dem Deckel der Doppelschale auftretende Condensationswasser entfernt. Für die Cultur der Influenzabacillen werden die gegossenen Agarplatten vor der Impfung mit sterilem Blut (Taube oder Mensch) mittels eines Pinsels bestrichen. Für Diphtheriebacillen empfiehlt Kruse die LöFFLER'sche Serummischung, welche mau in den Doppelschälchen erstarren lässt. Aehnliches, meint er, müsste auch für die Gonokokkenzüchtung gelten. Für den Nachweis der Choleravibrionen dürfte sich das Verfahren wenigstens für die Agarplatten empfehlen. Die Methode , nur oberflächliche Colonien auf Platten durch Ausstreichen des Materials zum Wachs- thum zu bringen , ist ja nicht neu ; neu ist die bequeme Art des Ausstreichens mittels eines sterilisirten Pinsels, wobei eine Läsion des Nährbodens möglichst vermieden ist. [Was die Choleradiagnose anlangt, so möchte Ref. hier hinzufügen, dass nach demselben Prin- cip Zabolotny Hülmereiweiss nach Rosenthal oder Tauchanoff und KoLEssNiKOFF mit oder ohne Gelatine und Bouillonzusatz in Petri- schalen ausgegossen und im Dampftopf oder wie Blutserum zur Er- starrung gebracht , benutzte. Nach Impfen der Oberfläche wurden die Platten schräg gestellt, so dass sich das Condensationswasser im unteren Theile ansammelte und das Austrocknen der Platte ver- hinderte.] Cxaplewski {Königsherg i. Pr.). Freudenreich, E. v., Ueber eine Verbesserung des Plat- tenverfahrens (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XV, 1894, No. 17, p. 643). v. Freudenreich modificirt das von Kruse zur Erzielung lauter oberflächlicher Colonien angegebene Plattenverfahren, ^ indem er auch den von Kruse benutzten Pinsel verwirft, und einfach die gehörig verdünnte Impfflüssigkeit auf die erstarrte Platte aufgiesst, die Flüs- sigkeit von der Platte in verticaler Stellung abfliessen lässt imter Lüftung des Deckels und die Platten danach umgekehrt mit dem Deckel nach unten in den Brütschrank stellt, v. Freudenreich be- tont, dass bei diesem Verfahren seltener als bei der Pinselmethode Verunreinigungen auftreten, und dass man sich die Pinsel spart, welche ^) Vgl. voriges Referat. XII, 2. Referate. 261 bei Sterilisation im Autoklaven ziemlich rasch leiden. Dem gegenüber möchte Ref. hervorheben, dass diese Methode für den Experimen- tator und seine Umgebung mehr Infectionsgefahr mit sich bringt. V. Freudenreich rühmt als Vorzug der „Oberflächenplatten", dass bei ihnen die Nährsubstanz nicht mehr durchsichtig zu sein braucht. — Einen passenden Milchnährboden bereitet er sich, indem er 2pro- centigen Agar oder 20procentige Gelatine und ebenso centrifugirte Milch zu 5 cc getrennt in Reagensgläsern sterilisirt. Vor Gebrauch wird die Gelatine oder das Agar geschmolzen und mit der ebenfalls erwärmten Milch in PETRi'schen Schälchen sorgfältig gemischt. Die erhaltenen milchweissen Platten zieht er der Milchserumgelatine vor, da in ihnen das Eiweiss nicht ausgefällt ist, wie bei jener. Cxaplewski (Königsberg i. Pr.). Reinsch , A, , Ueber die Entnahme von Wasser pro- ben behufs bacteriologischer Untersuchung bei den Sand filtern älterer Construction (Cen- tralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XIV, 1893, No. 9, p. 278). Reinsch hat zur Entnahme von Wasserproben aus den tief- liegenden Abflussröhren der Sandfilter älterer Construction folgende Anordnung getroffen. In Altona liegen die erwähnten lOzöUigeu eisernen Röhren 4 m unter der Erdoberfläche ; dieselben wurden durch einen für zwei Arbeiter ausreichenden Schacht freigelegt und dann angebohrt. Auf die Bohrung wurde ein "^/^zölliger Kükenhahn und auf diesen ein zweiter Kükeuhahn von 10 mm Weite geschraubt, welcher oben in einen flachen Trichter von 1 cm Höhe endigte und der mittels eines 10 cm langen Hebelarms mit einer bis zur Erdoberfläche reichenden Eisenstange von oben aus geöftuet und geschlossen werden konnte. Nach Fertigstellung wurde die ganze Anlage mit einem verticalen Thonrohr von 300 mm Weite, welches oben einen abhebbaren Deckel aus starkem Eisenblech erhielt, um- kleidet und der Schacht um dieses herum zugeschüttet. Der eigent- liche Apparat zur Wasserentnahme besteht aus einem Heber aus Messing, dessen unteres Rohrende von 9^/2 mm Durchmesser genau in die Bohrung der oben erwähnten Kükejihähne passt und in ihnen soweit einsinkt, dass seine Spitze genau bis in die Achse des eisernen Filterrohres reicht. Ueber diesem Theil besitzt der Heber einen von oben mittels kurzen Hebels und eines Eiseudrahtes zu öflnendeu Hahn und eine Strecke oberhalb dieses ein seitliches Ausflussrohr. 262 Referate. XII, 2. Bei der Probeentnahme wird der Kükenhahn auf dem Filterrohre von oben her geöffnet und dadurch der kleine obere Einsatztrichter desselben mit kräftigem Strahl gespült, darauf wieder geschlossen, der Heber hochgezogen imd sofort der Kückenhahn geschlossen. Jetzt wird der 2 Stunden mit 180^ sterilisirte Heber mittels Holz- stange von oben eingesetzt und sinkt nach Oeflfnen des Kükeuhahnes bis zur Leitungsrohrmitte ein. Ist sein Hahn geöffnet, so strömt das Wasser in ihn von unten ein und durch sein seitliches Ausflussrohr aus. Nachdem der Heber so kurze Zeit durchströmt ist, wird sein Hahn geschlossen. Nach Hochziehen des Hebers wird sein unteres Ende mit steriler Watte gereinigt und sein Wasserinhalt (ca. 20 ce) in ein steriles Kölbcheu entleert. Ist der Heber sorgfältig gearbeitet (völlig glatte, gleichgrosse Bohrungen), so kann man die Proben aller Filter hinter einander mit demselben Heber entnehmen. Es genügt 3 bis 4 Minuten langes Durchspülen mit dem neuen Wasser, um alle Wasserpartikelchen der letzten Probe zu entfernen. Vor Beginn der täglichen Probeentnahme ist der Heber aber selbstver- ständlich zu sterilisiren. Cxapleivski {Königsberg L Pr.). ßuscalioni, L., und Rondelli, A., Sopra un nuovo metodo di colorazione dei bacilli della tuberculosi [lieber eine neue Färbungsmethode für Tuberkelbacillen] (Malphighia, vol. YIII, 1894). Um die Tuberkelbacillen im Sputum nachzuweisen, färben die Yerff. nach vorheriger Fixirung durch dreimaliges Durchdiefiamme- ziehen mit ZiEL'schem Carbolfuchsin oder EnRLicH'schem Gentiana- violett, die sie unter gleichzeitiger Erhitzung einige Minuten lang einwirken lassen. Dann waschen sie den Farbstoff mit destillirtem Wasser ab und übertragen darauf in Eau de Ja v eile, bis das Präparat eine gelbbraune Färbung angenommen hat, was im allge- meinen nach 2 bis 3 Minuten der Fall ist ; übrigens kommt es hier viel weniger darauf an, die Differenzirimg in dem richtigen Momente zu imterbrechen, als bei den anderen Methoden der Tuberkelbacillen- färbung. Schliesslich wird dann das Präparat mit Wasser ausge- waschen und in Glycerin oder Balsam eingeschlossen. — Bei der- artigen Präparaten erscheinen nun die Kerne der Epithelzelleu, die Eiterkörper und ausser den Tuberkelbacillen vorhandene Mikroorga- nismen intensiv gelbbraun gefärbt , während die Protoplasten eine etwas blassere Färbung besitzen; die Tuberkelbacillen sind aber allein intensiv roth (resp. violett) gefärbt. Diese Färbung soll sich Xn, 2. ■ Keferate. 263 sowohl in Glycerin als auch iu Balsam gut conserviren lassen. — In Schnitten lassen sich die Tuberkelbacillen zwar auch in der gleichen Weise sichtbar machen, doch tritt bei der Präparation der- selben der Uebelstand ein, dass die Gewebe bei der Behandlung mit Eau de Javelle sehr leicht zerfallen. Ä. Z/immermann (Jena). Koncali, D. B., 8ur des parasites partic uliers trouves dans un adeno-carcinome (papillome infec- tieux) de l'ovaire (Ann. d. Microgr. t. VII, 1895, p. 145—157, 193—203). Die Gewebsstücke wurden in MtJLLER'scher Flüssigkeit fixirt, in fliessendem Wasser gewaschen und dann in Alkohol steigender Con- centration gehärtet. Die iustructivesten Bilder wurden bei einer Doppelfärbung mit Malachitgrün und Safranin erhalten : die Para- siten waren smaragdgrün, das Gewebe lebhaft roth tiugirt. E. Schoebel {Neapel). D, Botanisches. Eisenschitz, S., Beiträge zur Morphologie der Spross- pilze (Inaug.-Diss. Bern [Wien 1895], 24 pp.). Nach den Untersuchungen des Verf. fehlt den Hefezellen ein echter Zellkern, dahingegen finden sich in ihnen aus Nuclein be- stehende Körnchen, die meist hart am Bande der Vacuolen liegen, zum Theil im Innern derselben. Verf. konnte dieselben am besten durch Lebendfärbung sichtbar machen, und zwar erwies sich ein Zu- satz einer einprocentigen B e n z o p u r p u r i n - Lösung am geeignet- sten 5 auch Methylgrün und Congoroth gaben gute Resultate. Diese Farbstoffe wurden in sterilisirtem destillirteu Wasser gelöst und mit einer sterilisirten Pipette iu die zur Cultur dienende Bierwürze ein- getragen. Nach einem oder zwei Tagen sind dann allein die Körn- chen in den Hefezellen intensiv gefärbt und zeigen innerhalb der Vacuolen lebhafte Bewegungen. Ausserdem konnte Verf. eine iso- lirte Färbung der Körnchen dadurch erreichen, dass er eine conceu- trirte wässerige Lösung des Farbstofles auf wenige Minuten mit den lebenden Hefezellen in Berührung brachte und dann in viel Wasser auswusch und auch in Wasser untersuchte. Liess er aber die Hefe- 264 Referate. XII, 2, Zellen längere Zeit mit der Farbe in Berührung, so tingirte sich auch das gesammte Plasma der Zellen, und es erschienen dann auch andere Körnchen gefärbt; immerhin waren auch dann die aus „Nu- cleiu bestehenden" Körnchen durch einen viel dunklereu Farbenton ausgezeichnet. — Aeusserst wenig stichhaltig erscheinen übrigens dem Ref. die vom Verf. für die Nuclein-Natur der betreffenden Körnchen angeführten Gründe. Die isolirte Färbbarkeit in den leben- den Zellen, auf welche Verf. besonderes Grewicht legt, kann doch, wenn man bedenkt, wie verschiedenartige Gebilde durch Lebendfär- bung sichtbar gemacht werden können , nicht als Beweis für die Nuclein-Natur gelten. Eher könnte noch die ünverdaubarkeit in künstlichem Magensaft etwas beweisen, doch sind auch die mit die- sem Reagens gewonnenen Resultate keineswegs derartig, dass andere Substanzen gänzlich ausgeschlossen wären. ^4. Zimmermann {Jena). OltiuanilS, F., Ueber die Entwicklung der Sexualor- gane bei Vaucheria (Flora. Bd. LXXX, 1895, p. 388 —420). Verf. erhielt von den Sexualorganen von Vaucheria nur unter Anwendung des Mikrotoms brauchbare Kernfärbungen. Er benutzte zur Fixirung eiuprocentige Chromsäure oder einprocentige Chrora- essigsäure, als Einbettungsmittel Paraffin, zur Färbung Gentianavio- lett-Eosin. Um richtig orieutirte Längsschnitte durch die Oogonien zu erhalten, verfuhr er in folgender Weise : „In guten Culturen der Vaucheria hat mau zahlreiche vertical neben einander stehende Fä- den, welche meist sehr reichlich fruchten. Mau fasst mit einer Pin- cette ein Büschel solcher Fäden, legt dasselbe auf ein mit der Fixi- rungsflüssigkeit getränktes Stück Fliesspapier und knickt das lange Büschel mehrfach so, dass auf einen Raum von etwa 5 mm Länge und 2 mm Breite eine grosse Anzahl von Fäden parallel neben und auf einander zu liegen kommen. Hierbei legt sich die weitaus grösste Mehrzahl der Oogonien und Antheridien parallel der Papierfläche auf die Seite ; die Fäden etc. bleiben, bei vorsichtiger Weiterbehand- lung, in ihrer einmal angenommeneu Lage. Wenn man dann später entsprechend schneidet, erhält man sehr reichliche Oogonien-Längs- sclmitte und kann bis zu 10 Schnitten durch ein Oogon herstellen." A. Zimmermann (Jena). XII, 2. Referate. 265 Correns, C, üeber die vegetabilische Zellmembran. Eine Kritik der Anschauungen Wiesner's (Prings- heim's Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. XXVI, p. 587—673). Verf. fand in Uebereinstimmung mit A. Fischer, dass von einem Eiweissgehalt der Zellmembranen nicht die Rede sein kann. „In keinem einzigen der genauer untersuchten Fälle lässt sich in den Zellmembranen mit einiger Sicherheit Eiweiss nachweisen, in fast allen Fällen ist dagegen der Eiweissgehalt mit völliger Sicherheit ausgeschlossen." In manchen der von Krasser untersuchten Fälle konnte Verf. bei einer sorgfältigen Nachuntersuchung überhaupt keine oder nur eine undeutliche Reaction mit dem einen oder anderen Ei- weissreagens erhalten. Bei dem CoUenchym von Begonia beruht da- gegen die Rothfärbung durch Millon's Reagens sicher auf einer nach- träglich aus dem Zellsaft in die Membranen übertretenden gerbsäure- artigen Stotfe. Verf. konnte nämlich nachweisen, dass die betreifen- den Membranen in Millon's Reagens farblos bleiben, wenn zunächst in den frischen Blattstielen durch Injection mit Kupferacetat oder Kaliumbichromat die Gerbstoffe gefällt und dann von dem in Alko- hol gehärteten Material die Schnitte angefertigt werden. Bei einer dritten Gruppe wird schliesslich die Reaction durch Stoffe bedingt, die erst allmälüich während der Entwicklung der Pflanze in die Membranen eingelagert werden. In manchen dieser Fälle konnte Verf. über die Natur dieser Verbindung keinen Auf- schluss erlangen, in anderen hält er es dagegen für wahrscheinlich, dass es sich um Ty rosin handelt, so z. B. bei den Blättern der Bromeliaceen, die Verf. am eingehendsten untersucht hat. Bei diesen wird bekanntlich durch Millon's Reagens in verschiedenen Geweben eine intensive Färbung der Membranen bewirkt, und zwar ist die- selbe, wie Verf. in Uebereinstimmung mit Fischer hervorhebt, so intensiv, dass sie schon deshalb nicht auf der Anwesenheit von Ei- weissstoften beruhen kann. Durch Vergleichung mit verschiedenarti- gen reinen Eiweissstoft'en fand nämlich Verf., dass diese bei gleichem Wassergehalt und gleicher Dicke nicht intensiver gefärbt werden als viele Membranen. Es liegt somit die Annahme nahe, dass die betreffenden Membranen eine Substanz enthalten, die reich ist an einfach hydroxylirten aromatischen Atomgruppen, wie z. B. Phenol, Thymol, Tyrosin oder dergl. Verf. konnte nun ferner nachweisen, dass Tyrosin in der That mit Millon's Reagens eine intensivere Färbung: siebt als die verschiedenen untersuchten Eiweissstoffe. Die ^o &' von WiESNER gegen das schon von Fischer vermuthete Vorkommen 266 Referate. XII, 2. von Tyrosin in den Membranen ins Feld geführte Beobachtung, dass sich denselben das Tyrosin nicht durch Sieden in Wasser entziehen Hesse, kann natürlich nichts beweisen, da ja das Gleiche auch von den die Verholzung bewirkenden Stoffen fConiferin, Vanillin ?J gilt. Auch das Eintreten der Xanthoproteinsäure-Reaction würde bei den betreffenden Membranen für Tyrosin sprechen, während die übrigen Reactionen allerdings zweifelhafte Resultate ergaben. Eingehend behandelt der Verf. auch das Eintreten der Millon- schen Reaction bei den verholzten Membranen. Dass dasselbe nicht einfach auf den gleichen Ursprung zurückgeführt werden kann, wie die sogenannten Reactionen auf Verholzung, geht schon daraus hervor, dass die Membranen, die am stärksten mit Millon's Reagens reagiren, keineswegs auch mit Phloroglucin und Salzsäure, Thallin- sulfat etc. das Maximum der Verholzung zeigen. Speciell gegen Vanillin spricht ferner der Umstand, dass dieses, wie Verf. in Ueber- einstimmung mit Nickel beobachten konnte, mit Millon's Reagens keine rothe, sondern eine violette Färbung annimmt, während bei den betreffenden Membranen stets die erstere Färbung eintrat. Verf. bekämpft übrigens bei dieser Gelegenheit auch die An- sicht , nach der V a n i 1 1 i n allgemein als solches in den verholzten Membranen vorkommen soll. So konnte Verf. zunächst niemals eine Violettfärbung der verholzten Membranen durch Millon's Reagens beobachten; die beobachtete Roth- oder Gelbfärbung kann auch nicht auf die gleichzeitige Anwesenheit von Coniferin zurückgeführt Aver- den, da Verf. fand, dass Millon's Reagens mit einem Gemisch von Coniferin und Vanillin, das von dem ersteren die dreifache Menge enthält, eine intensiv violette Färbung giebt. Der bei der chemi- chen Verarbeitung von Holz auftretende Vanillegeruch kann ferner sehr wohl auf die bei den chemischen Eingriffen aus dem Coniferin entstehenden Producte zurückgeführt werden. Bezüglich der anderen Eiweissreactionen sei noch erwähnt, dass das AUoxan auch dann, wenn es wirklich die Anwesenheit von Eiweissstoffen anzeigte, nicht zum Nachweis des Eiweissgehaltes der Zellmembranen herangezogen werden könnte, da Membranen, die sich mit Millon's Reagens intensiv roth färbten, mit Alloxan keine Spur von Färbung zeigten, wenn auch die Reaction unter derartigen Be- dingungen angestellt wurde, unter denen wirkliche Eiweissstoffe eine intensive Reaction gaben. Hinsichtlich der Violettfärbung durch erhitzte Salzsäure hat sich Verf. im Gegensatz zu den Angaben von Krasser davon über- XII, 2. s Referate. 267 zeugen können, class dieselbe zum mikrochemischen Nachweis der Protemstoffe unter Umständen sehr gut verwandt werden kann. Die bei den Membranen der Bromeliaceen beim Erhitzen in Salzsäure eintretende Rothfärbung könnte also wohl auf einen Eiweissgehalt derselben zurückgeführt werden; hiergegen spricht aber unter ande- rem der Umstand, dass die betreftende Färbung noch in der gleichen Intensität auftritt, wenn die Membranen so lange mit Eau de Javelle behandelt sind, dass sie mit Millon's Reagens nicht mehr reagiren. Bezüglich der von Reichl und Mikosch empfohlenen Eiweiss- reactionen hat Verf. festgestellt, dass die sich überhaupt färbenden Membranen bei Verwendung verschiedener Aldehyde, die bei dem- selben Eiweisskörper verschiedene Farbentöne hervorrufen, doch im- mer dieselbe Blaufärbung zeigten, und dass ferner Schwefelsäure und Ferrisulfat bei Schnitten, die statt mit der alkoholischen Aldehyd- lösung nur mit Alkohol behandelt waren, genau dieselbe Färbung hervorriefen. Da nun Coniferin (mit oder ohne Salicylaldehyd) mit Ferrisulfat und Schwefelsäure eine blaue , violette oder rothviolette Lösung giebt und die Coniferinreaction mit Phenol und Salzsäure und die beobachtete Blaufärbung sich der Verbreitung nach ungefähr decken, so hält es Verf. nicht für ausgeschlossen, dass es sich bei jener Reaction um eine Coniferinreaction handelt. Gegen die Verwendung der Speicherung von Anilinfarben als Eiweissreagens führt Verf. unter anderem an, dass Schnitte, die so lange mit Eau de Javelle behandelt waren, dass sie mit Millon's Reagens gar nicht mehr reagirten, mit Congoroth, Anilinblau und Nigrosin genau die gleiche Färbung zeigten, wie gar nicht behan- delte Schnitte. Sodann sprechen aucb die mit verschiedenen Lösungsmit- teln, namentlich Verdauungsflüssigkeiten und Eau de Javelle an- gestellten Versuche gegen das Vorkommen von Eiweiss in den Zell- membranen ; es fehlt auch ganz ein der Coagulation der Eiweissstoffe entsprechender Vorgang bei den in den Zellmembranen enthaltenen Stoft'en, wenigstens beobachtete Verf., dass die Löslichkeit derselben durch Stägigen Aufenthalt in Alkohol in keiner Weise geändert wurde. Schliesslich konnte Verf. auch die Beobachtung von A. Fischer vollständig bestätigen, nach der die Reactionsfähigkeit mit Millon's Reagens in jugendlichen Membranen ganz fehlt und mit dem Alter allmählig zunimmt. Im zweiten Abschnitte prüft Verf. die Frage, ob sich in der Zellhaut lebendes Protoplasma nachweisen Hesse. Ich erwähne aus 268 Referate. XII, 2. diesem vorwiegend speculativen Tbeile , dass Verf. mit dem Löw- BoKORNY'scliem „Lebensreagens" in allen untersuchten Fällen das gleiche Resultat erhielt, mochten nun lebende oder getödtete Zellen in das Reagens gebracht werden. Ferner zeigte eine Vergleichung verschiedener Altersstadien, dass die älteren Zellen lebhafter reagir- ten als jüngere , während doch natürlich nach den Wiesner' sehen Anschauungen das Gegentheil zu erwarten wäre. Im letzten Abschnitt erörtert Verf. die Natur und Entstehung der sogenannten Dermatosomen, die nach seiner Ansicht wahrschein- lich keine einfachen Kunstproducte darstellen, sondern in den Mem- branen vorgebildet zu sein scheinen. A. Zimmermann (Jena). E, 3Iineralog i seh- Geolog isches, Referent: Professor Dr. B. Brauns in Giessen. Viola, C. , Ueber eine neue Methode zur Bestimmung des Brechungsvermögens der Minerale in Dünn- schliffen (Tschermak's Mineral, und Petrogr. Mittheil. Bd. XIV, 1895, p. 554—562). In der Abhandlung wird zuerst die Theorie auseinandergesetzt, auf welche sich die Methode von F. Becke,^ die Gesteinsgemeng- tlieile auf Grund ihres Lichtbrechungsvermögens zu bestimmen, grün- det, und sodann eine Methode vorgeschlagen, nach der man direct die Brechungsindices einer Substanz oder die Dicke eines Dünn- schliffes bestimmen kann. R. Brauns. Becke, F., Bestimmung kalkreicher Plagioklase durch die Interferenzbilder von Zwillingen (Tschermak's Mineral, u. Petrogr. Mittheil. Bd. XIV, 1895, 415—442). Die Zusammensetzung eines Plagioklases aus der basischen Hälfte der Albit-Anorthitreihe liesse sich annähernd bestimmen, wenn es gelänge, den Winkel zu messen, den zwei optische Achsen in zwei nach dem Albitgesetz verbundenen Individuen mit einander ein- schliessen und der von 0^ oder nahe 0^ beim Anorthit bis nahe 80*' beim Labradorit wächst. Die eine Schwierigkeit, die sich dieser Aufgabe entgegenstellt und die darin besteht, dass die aus feinen Vgl. diese Zeitschr. Bd. X, 1893, p. 545. Xn, 2. Referate. 269 Zwillingslamelleii aufgebauten Plagioklase mit deu gewöhnlichen go- noskoijischen Hilfsmittehi gestörte Interferenzbilder geben, ist durch die früher vom Verf.^ beschriebene Combination des CzAPSKi'schen Iriblende-Oculares und einer mit Mikrometer verbundenen KLEiN'schen Lupe überwunden worden. Die dort angegebene Methode setzt aber voraus, dass man den Mittelstrich des Mikrometers in das Azimuth der optischen Achse einstellen könne, d. h. so, dass er durch den Mittelpunkt des Ge- sichtsfeldes und durch den Achsenpunkt geht. Dies ist aber mit einiger Genauigkeit nur möglich, wenn wenigstens der erste farbige Ring des Achsenbildes ganz im Gesichtsfelde liegt. Es können aber nur dickere Platten oder solche von sehr stark doppelbrechenden Krystallen in dieser Weise behandelt werden. In gewöhnlichen Dünnschliffen kommt man so nicht zum Ziele, zumal bei den Feld- spathen nicht, da diese in guten Dünnschlitfen überhaupt keine Ringe mehr geben, sondern bloss ein ziemlich breites dunkles Achsenbüschel sehen lassen. Diese zweite Schwierigkeit wurde durch folgende Ueber- legung überwunden. Denkt man sich das Gesichtsfeld mit dem Präparat derart fest verbunden, dass jeder Drehung des Präparates eine gleichsijmige und gleich starke des Gesichtsfeldes entspricht, während die Nicols ihre Stellung beibehalten, so kann man sagen: Unter allen Punkten des Gesichtsfeldes ist der der optischen Achse entsprechende der einzige, der während der Umdrehung des Präparates in der Hori- zontalebene dunkel bleibt, während alle anderen Punkte des Gesichts- feldes zwischen Hell und Dunkel wechseln. Hierdurch entsteht die eigenthümliche Drehung des Achsenbalkens, welche bei dem Bilde einer Achse ^ eines zweiachsigen Krystalls der des Objecttisches ent- gegen läuft. Sie findet statt um jenen Punkt des Büschels, welcher ohne Eigenbewegung genau der Drehung des Objecttisches folgt. Diese Beziehung wird noch klarer , wenn mau sich die Platte fix und die Nicols gemeinsam in gekreuzter Stellung gedreht denkt. Wenn es also gelingt, in das Gesichtsfeld das dunkle Büschel in zwei Stellungen richtig orientirt gegen den Durchschnitt einzuzeich- nen, so liefert der Durchschnittspunkt dieser zwei Büschel die Lage der optischen Achse. Um das Achsenbüschel richtig orientirt in das Gesichtsfeld ein- zuzeichnen, genügt es, mit Rücksicht auf das überhaupt bei diesen 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 500. 270 Referate. * XII, 2. Messungen anzustrebende Maass von Genauigkeit, das Azimutli jener beiden Punkte zu messen, wo das Achsenbüschel den Rand des Ge- sichtsfeldes schneidet ; die Centraldistanz dieser Punkte ist der Halb- messer des Gesichtsfeldkreises 5 ferner die Entfernung des nächsten Punktes der dunklen Curve vom Mittelpunkt des Gesichtsfeldes an der Scala abzulesen. Diese drei Angaben genügen zur annähernd richtigen Einzeichnung des Achsenbüschels. Zweckmässig wählt man dann die zweite Stellung des Büschels so, dass sie die erste recht- winklig kreuzt. Dies wird durch Drehung des Objecttisches um 4.5^ bewirkt. Zur Controle empfiehlt der Verf. noch folgendes Verfahren: Durch Drehen des Objecttisches sucht man die 90^- Stellung des Interferenzbildes auf-, der Achsenbalken erscheint nun gerade ge- streckt. Man stellt den Mittelstrich der IvLEiN'schen Lupe jenem Achseubalken parallel und bestimmt wie früher das Azimuth und liest an der Scala gleichzeitig die Centraldistanz ab ; so erhält man eine dritte Lage für den Achsenbalken. Alle drei Büschel sollten sich in einem Punkte schneiden. Ge- wöhnlich umschliessen die drei Linien ein kleines Dreieck. Der Durchschnittspunkt der Winkelhalbirenden ist dann der gesuchte Achsenpunkt. Die Grösse des Dreieckes giebt gleichzeitig ein Maass für die der Messung anhaftende Ungenauigkeit , die bei den zahl- reichen Messungen des Verf. meist weit unter 5° blieb. Der so gefundene Achsenpunkt liefert nun das Azimuth der Achse gegen die Ausgangsrichtung und deren Centraldistanz oder ihren Winkelabstand von der Plattennormalen. Die Ermittlung des Winkels zwischen zwei opti- schen Achsen ist nun leicht , wenn man die beiden optischen Achsen nach einander in der geschilderten Weise nach Azimuth und Centraldistanz im Gesichtsfeld orientirt hat. Es wird dies zunächst eine zweimalige Centrirung des Präparates erfordern und somit von der Voraussetzung ausgehen müssen , dass die Verschiebungen des Präparates auf der Tischebene unter Erhaltung des Parallelismus vor sich gehen. Sind nun die beiden scheinbaren Achsenörter nach Azimutli und Centraldistanz bestimmt, so ist zunächst nach der Formel 1 . sm w = -— sm s ß der scheinbare Winkelabstand auf den wahren zu reduciren; sodann Xn, 2. Keferate. 271 ergiebt die Auflösung des sphärischen Dreiecks Achse, Mittelpunkt, Achse die exaete Lösung der Aufgabe. Die Anwendung dieser Methode wird weiterhin an mehreren Beispielen ausführlich erläutert. R. Brauns. Becke, F., Messung von Achse nbildern mit dem Mikro- skop (Tschermak's Mineral, und Petrogr. Mittheil. Bd. XIV, 1895, p. 563—565). Das vorstehend beschriebene Verfahren, den Ort einer im Ge- sichtsfeld sichtbaren optischen Achse nach Azimuth und Centraldi- stanz zu ermitteln, erfordert etwas complicirte und zeitraubende Mes- sungen, und es gehört eine gewisse Sorgfalt und Aufmerksamkeit dazu, um die Messungsergebnisse richtig in die Construction zu über- tragen. Verf. giebt hier nun eine Methode an, die mit verhältniss- mässig einfachen Mitteln sehr rasch zum Ziele führt und Irrungen, die bei dem alten Verfahren vorkommen können, mit Sicherheit ausschliesst. Das neue Verfahren beruht auf dem Princip, das Interferenzbild mittels Camera lucida auf einem Zeichenblatt abzuzeichnen, welches gleichsinnig mit dem Objecttisch des Mikroskopes gedreht werden kann. Die verwendete Camera lucida ist nach Angaben von Prof. Hatschek gebaut, gestattet den Obertheil mit dem Glaswürfelchen zurückzuklappen, lässt Wechsel oder Entfernung des Oculares zu, während der Spiegel in seiner Lage bleibt und ist zum Centriren eingerichtet; sie wird unmittelbar auf das Oberende des Mikroskopes aufgesetzt. Das CzAPSKi-Ocular kommt in Wegfall, da das kleine Loch in dem retlectirenden Prisma der Camera lucida die Function der Irisblende übernimmt. Das Zeichenblatt befindet sieh auf einem drehbaren Tischchen mit Gradtheilung , dessen Centrum sich genau unter der Achse des Spiegels befindet. Dieser drehbare Tisch gestattet durch drei Cen- trirschrauben eine kleine Verschiebung in der Ebene und hat eine central ausgebohrte Oeffnung. Das Mikroskop, der centrirbare Tisch sind auf einem starken Brett derart vereinigt, dass die Stellung des Mikroskopes durch zwei Winkelplatten fixirt ist, au welche die Enden des Hufeisenfusses genau anpassen, während der Tisch in der ent- sprechenden Entfernung zur Rechten des Mikroskopes angebracht ist, so dass die Linie von der Mitte des Tisches zur Achse des Spiegels der richtig aufgesetzten Camera lucida parallel ist zur Mikroskop- achse. Das Verfahren ist nun folgendes : 272 Referate. XE, 2. Nachdem die Stelle des Dünnschliffes, deren Interferenzbild ge- messen werden soll, genau centrirt ist, wird die Camera aufgesetzt, das Ocular entfernt und das Gesichtsfeld mit dem Bild des Zeichen- tisches concentrisch eingestellt; zuerst roh durch Verstellung des Spiegels der Camera lucida und durch Drehung derselben um die Mikroskopachse, zuletzt fein durch die Centrirschrauben des Zeichen- tisches. Dann wird das Zeichenblatt auf den Tisch gelegt und mit einer Federklemme befestigt. Um das Interferenzbild gut wahrzu- nehmen, hat es sich als vortheilhaft erwiesen, mattschwarzen Carton als Zeichenunterlage zu verwenden und mit hellfarbiger Oelkreide zu zeichnen. Man stellt nun das Interferenzbild so ein , dass der schwarze Balken möglichst gnit hervortritt. Die Ablesung am Theilkreis des Objecttisches sei a. Nun bringt man den Zeichentisch in eine solche Stellung, dass an seiner Marke ebenfalls a eingestellt ist, und zeich- net die Stellung des schwarzen Balkens ab. Dann wird der Object- tisch um 30*^ gedreht. Die Ablesung ergiebt a -\- 30. Auf dieselbe Zahl stellt man den Zeichentisch ein und zeichnet wiederum den schwarzen Balken ab. Der Durchschnittspunkt der zwei Linien ist der Ort der Achse Ä^. Dasselbe Verfahren wiederholt man zur Controle bei der Ab- lesung a — 30^ an Object- und Zeichentisch; die drei Linien schnei- den sich in einem Punkt oder umschliesseu ein kleines Fehlerdreieck, dessen Mittelpunkt als Ort der Achse zu gelten hat. Will man bloss den Winkel zwischen den optischen Achsen in zwei Lamellen eines Zwillingskrystalls erfahren, so wiederholt man die Operation, nachdem die Zwillingslamelle mittels Kreuzschlitten eingestellt ist mit der Achse des Zwillingsindividuums und kann dann aus der linearen Entfernung der beiden Achsenörter mit Hilfe der vorher ermittelten MALLARo'schen Constante den Winkel der beiden Achsen ableiten. Weitere Angaben beziehen sich auf noch etwas genauere Mes- sungen nach dieser Methode. Der benutzte Apparat ist vom Mecha- niker Kettnkr in Prag hergestellt und hat sich bei dem Gebrauch gut bewährt. R. Brauns. Thaddeeif, K., Optische Beobachtungen an Topas (Zeit- schr. f. Krystallogr. Bd. XXIII, 1894, p. 536—544). Der A'erf. hat Topase der Ilmenberge fSüd-Ural) und von Adun- Tschalon (Ost-Sibirien) auf ihre optischen Eigenschaften hin unter- xn, Referate. 273 sucht und speciell eleu spitzen und stumpfen Winkel der optischen Achse sehr genau gemessen und den wahren optischen Achsenwinkel daraus berechnet. Die Beobachtungen wurden in Methylenjodid vor- genommen, und dabei ergab sich die merkwürdige Erscheinung, dass sowohl bei dem spitzen wie bei dem stumpfen Achsenwinkel die Di- spersion gy-v ist. Diese scheinbare Anomalie ist lediglich eine Folge der schwachen Dispersion und Brechbarkeit des Topases gegenüber denen des Methylenjodids ; im stumpfen Winkel der Achsen werden die grünen Strahlen beim Durchgange durch Methylenjodid verhält- nissmässig stärker gebrochen als die rothen, und es tritt eine Um- kehrung in der Farbenfolge ein. Aus den sorgfältig durchgeführten Messungen ergiebt sich als Mittelwerth für den wahren inneren Achsenwinkel: Fundort 2 Va Li 2VaNa 2VaTl Ilmengebirge . . . Adun-Tschalon . . Schneckenstein . . 650 52' 640 54' 630 14' 650 35' - 640 45' 620 59' 650 17' 640 25' 620 50' Die mehrfach hervorgehobene Veränderlichkeit des wahren Win- kels der optischen Achsen bei Topasen verschiedener Fundorte fin- det auch durch diese Beobachtungen eine Bestätigung. Dagegen konnte der Verfasser weder eine Verschiedenheit bei Krystallen eines und desselben Fundortes, noch in verschiedenen Platten eines und desselben Krystalls, noch endlich an verschiedenen Stelleu einer und derselben Platte, wie dies Des Cloizeaux für brasilianische Topase angiebt, wahrnehmen. R. Brauns. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 2. 18 274 Neue Literatur. XII, 2. Keue Literatur 1. Lehr- und Handbücher. Choquet, Traite technique des preparations microscopiques ä I'usage du dentiste. Paris 1895. 138 pp. 8«. Lehmann, O., Frick's physikalische Technik. II. Bd. Braunschweig (Vie- wegj 1895. 1054 pp. ' 8» m. 3 Tfln. u. lOlG Figg. Sappey, Ph. C, Traite d'anatomie generale. Paris (Battaille et Co.) 1894, 851 pp. av. 285 figg. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 193.) 2. Mikroskop und mikroskopische Apparate. a. Neue Mikroskoi)e. Nelson, E. M. , A portable microscope by J. Zentmayer of Philadelphia (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 26). (v. Wyronboflf,) New microscope for observations at high temperatures (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 229 : vgl. Amer. Monthly Microsc. Journ. vol. XV, 1894, p. 352). Messrs. R. & J. Beck's large model petrological microscope (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 227). Messrs. R. & J. Beck's new student's petrological microscope (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 226). Messrs. Swift and Son's improved Dick petrological microscope (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 97). Messrs. W. Watson and Son's grand model van Heurck microscope (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 97). Zeiss stand Via (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 225). XII, 2. Neue Literatur. 275 b. Ocular. (Amanu, J.,) The birefractometer or eye-piece comparer (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 237; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 440). c. Beleuchtungsapparate. Nelson, E. M. , Substage apochromatic condenser with collar correction (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 229). d. Tisch. (Czai)ski, S.,) Neuer beweglicher Objecttisch zu Stativ la der Firma Carl Zeiss in Jena (Zeitschr. f. Instrumentenk. Bd. XV, 1895, H. 4, p. 150; Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 1, p. 97; vgl. diese Zeitschi*. Bd. IX, 1894, p. 301). (Hildebrand, H. E.,) Differential object-carrier (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 101; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 304). Ilkewitsch, K., Ein neuer beweglicher Objecttisch (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 12, p. 411; Zeitschr. f. angew. Mikroskopie Bd. I, 1895, p. 21). e. Zeichenapparate. (Bernhard, W.,) Improved form of Bernhard's drawing desk (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. lOG, pt. 2 p. 236; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 298). (Czapski, S.,) Ueber einen neuen Zeichenapparat und die Construction von Zeichenapparaten im allgemeinen (Zeitschr. f. Instrumentenk. Bd. XV, 1895, H. 3, p. 105; Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 1, p. 103; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 289). (Forgan, W.,) A silver on glass camera lucida (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 106; vgl. Proceed. Scottish Microsc. Soc. 1893—1894, p. 122). Nelson , E. M. , A new erecting camera lucida (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 21). f. Verschiedenes. Anianu, J. , Du röle des phenomenes de diflfraction dans la formation de rimage microscopique. Legon inaugurale. Lausanne (Corbaz) 1895. 26 pp. 8«. Brown, H. W., Patents connected with the microscope 1666—1800 (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, p. 257; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895,. p. 208). 18* 276 Neue Literatur. XII, 2. Cowl, Ueber eine allgemeine Verbesserung am Mikroskop (Verliandl. d. physiol. Gesellsch. Berlin, Jahrg. 1894—1895, No. 13, 14, 15, p. 32). Edwards, A. 31., Ün the use of colored light in mioroscopy (Amer. Monthly Microsc. Journ. vol. XVI, 1895, p. 183; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 209). (Gage, S. H.,) Marking apparatus for indicating the position of objects or parts of objects in microscopical preparations (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 235; vgl. Amer. Monthly Microsc. Journ. vol. XV, 1894, p. 337). (Lützen, J.,) Sources of light for the projection lamp (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 233 ; vgl. Centralzeitg. f. Opt. u. Mechan. Bd. XVI, 1895, p. 14). Nelson, E, M., New magnifying lens with combined Illuminator (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, i)t. 2 p. 232). AVhelpley, H. M. , Buying a microscope (The Microscope n. ser. vol. lll, p. 8). 3. Mikrophotographie. Aarlaud, (i., Die Photographie des Augenhintergrundes (Internat, med.- photogr. Monatsschr. Bd. II, 1895, H. 1, p. 4). Aarlaud. G., Medicinische Phototechnik (Internat, med.-photogr. Monats- schr. Bd. II, 1895, H. 1, p. 5). (Carlier, E. W. , and Mann, G.,) Simple method of taking photomicro- graphs of opaque objects (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 110; vgl. Proceed. Scottish Microsc. Soc. 1893—1894, p. 115). Duval, M., Presentations de photographies de pieces microscopiques (Comp- tes Rend. de la Soc. de Biol. ser. 10 t. I, 1894, p. 871), Engel, E. S., Mikrophotogramme zur Veranschaulichung der Blutentwick- lung bei der weissen Maus und beim Menschen (Internat, med.-photogr. Monatsschr. Bd. I, 1894, p. 289). (Lavdowsky, M.,) Photomicrographic apparatus (Journ. R. Microsc. Soc. 1894 pt." 1 p. 106; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 313). Minor, L., Die Photographie am Krankenbett und die Mikrophotographie des Nervensystems (Internat, med.-photogr. Monatsschr. Bd. I, 1894, p. 97). (Neiihauss, R.,) The first photomicrogram in natural colours (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 109; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 329). Tavel, E., Der Farbenfilter in der Mikrophotographie (Internat, med.- l)h()togr. Monatsschr. Bd. I, 1894, p. 200). Messrs. R. and J. Beck's vertical photomicrographic camera (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 23(j). XII, 2. Neue Literatur. 277 4. Präparationsmethoden im allgemeinen. a. Apjjai'ate zum Pi'äj)arireii. (Borrmann, R.,) Ein neuer Apparat zur bequemen, schnellen und gleich- massigen Färbung und Weiterbehandlung von Serienschnitten (Zeitschr. f. angew. Mikrosk. Bd. I, 1895, p. 22 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 459). (Goncalves, C.,) Apparatus for collecting samples of water (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 115 ; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894, p. 257). (Heim, L.,) Slide-holder (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 249; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, p. 84). (Kolossow, A.,) Apparatus for paraffin imbedding (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 120; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 154). V. Lendenfeld, R., Ein Aquarium-Filter (Zool. Anz. Bd. XVII, 1894, p. 431 ; Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1, p. 133 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 211). (LoeflPler, F.,) Sterilizable injection syringe (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 117 ; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894, p. 729). Pfeffer, AV., Ein Zimmer mit constanten Temperaturen (Ber. d. Deutschen Botan. Gesellscli. Bd. XIII, 1895, H. 2, p. 49). Ryder, J. A., On a new method of entrapping, killing, embedding, and orienting Infusoria and other very small objects for the microtome (Amer. Naturalist vol. XXIX, 1895, no. 338, p. 194; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 212). (Schaudinu, F.,) Microaquarium which can also be used for paraflin im- bedding (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 119 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1S94, p. 32(i). Ziegler, H. E., Ein Compressorium mit Durchströmung (Zool. Anz. Bd. XVII, 1894, p. 330; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 209). Automatic microtome (Amer. Monthly Microsc. Journ. vol. XVI, 1895, p. 216; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 209). b. Präparatiousmethodeu. Blum, J., Formol als Conservirungsflüssigkeit (Bl. f. Aquarien- u. Terrarien- freunde Bd. V, 1894, p. 208). Cassidy, J. S., Formaldehyd (Ohio Dental Journ. vol. XIV, 1894, p. 447). (Jelinek, O,,) Easy and rapid method for removing picric acid from tissues (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 127; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 342). Marpmann , G. , Unsere modernen Einschlussmittel (Zeitschr. f. angew. Mikrosk. Bd. I, 1895, p. 8). ^78 Neue Literatur. XII, 2. Mercier, A. , A propos d'une nouvelle metliode de fixation (le liquide de Zencker) (Bibliogr. anat. 1894, no. G, p. 210). Meyer, A. B., Erfahrungen mit der WiESE'schen Conservirungsfiüssigkeit (Zool. Anz. Bd. XVE, 1894, p. 446; vgl. Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 249; diese Zeitschr. Bd. XII, 189.5, p. 219). (Moore, V. A.,) Anise oil in liistological technique (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 247; vgl. Amer. Monthly Microsc. Journ. vol. XV, 1894, p. 373; diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 505). Redeiibaugli, W. A., Preservation of some marine animals (Amer. Naturalist vol. XXIX, 1895, no. 340, p. 399). (Samter, M.,) Eine einfache Methode zur Markirung sehr kleiner, farbloser, schwer färbbarer Objecte bei der Paraffineinbettung (Zeitschr. f. angew. Mikrosk. Bd. I, 1895, p. 23 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 469). Schawlowsky, N. J., Ueber die härtende und conservirende Wirkung des Formaldehyd (Arb. d. 5. Vers. d. PiiiOGOW'schen Gesellsch. russ. Aerzte 1894) [Russisch]. (van Walsem, G. C, ) Cutting and after - treatment of paraffin ribbon sections (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 121 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 207). Zacharias, O., Formol als Conservirungstlüssigkeit (Forschungsber. d. biol. Stat. Plön. Bd. III, p. 209). (Zenker, K.,) Chromkali-Subliraat-Eisessig als Fixirungsmittel (Zeitschr. f. angew. Mikrosk. Bd. I, 1895, p. 22 ; vgl. Müncliener Med. Wochenschr. Bd. XLI, 1894, No. 27, p. 532; diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 505). (Zenker,) New fixing-material (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 130; vgl. Münchener Med. Wochenschr. Bd. XXVII, 1894, p. 532; diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 471, 505). c. Reactious- und Tinctionsmethoden. Azoulay , L. , Mecanisme des impregnations metalliques dans la methode de GoLGi. Methode de Golgi sur coupes (Comptes Rend. de la Soc. de Biol. ser. 10 t. I, 1894, p. 839). (Azoulay, L.,) Staining of myelin and fat by osmic acid or tannin (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 124 ; vgl. Anat. Anz. Bd. X, 1894, p. 25). Dogiel, A. S., Eine geringe Abänderung der GoLGi'schen Methode (Anat. Anz. Bd. X, 1895, No. 17, p. 555). Ehrlich, F., Neutral red (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 128; vgl. Allgem. med. Centralzeitg. 1894, p. 20; diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 250). Fiala, B., Experimentelle Untersuchungen über die Beziehungen des Indigo- carmins zu den Organchromogenen (Wiener Med. Bl. Bd. XVIII, 1895, p. 55, 72, 90). Flemniiug, AV., Ueber die Wirkung von C!hromosmiumessigsäure auf Zell- kerne (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 162; vgl. diese Zeit- schr. Bd. XII, 1895, p. 218). XII, 2. Neue Literatur. 279 Hansen, Fr. C. C, Eine schnelle Methode des BÖHMER'schen Hämatoxylins (Zool. Anz. Bd. XVIII, 1895, p. 158 ^ vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 215). (Heidenhaiu, M.,) Centrosomata (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 118; vgl. Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIII, 1894, p. 423). (Kaiser,) Osmic-iron-hjematoxylin staining method (Journ. R. Microsc. 1895 pt. 1 p. 128 ; vgl. Neurol. Centralbl. Bd. XII, 1893, p. 363 ; diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 249). (Karsten, G.,) Staining centrosomes (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 125; vgl. Journ. de Botan. t. VIII, 1894, p. 245). Pringsheim, N., Ueber chemische Niederschläge in Gallerte (Pringsaeim's Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. XXVIII, 1895, H 1). (Reinach, G.,) Ehrlich's triple stain (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 129 ; vgl. Arch. f. klin. Chir. Bd. XLVI, 1893, p. 486 ; diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 258). Romanow, Th. F., Ueber die chemische Reaction auf Eisen und ihre Ein- wirkung auf die concentrischen Körperchen einiger Organe (Nachr. d. K. Univ. Tomsk. Bd. VIII; Russisch). (Schaffner, J. H.,) Staining attraction-spheres and centrosomes (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 247; vgl. Botan. Gazette vol. XIX, 1894, p. 451). Schawlowsky, N. J., Eine Methode, mikroskopische Präparate dreifach zu färben (Arb. d. 5 Versamml. d. PiROGOw'schen Gesellsch. russ. Aerzte 1894) [Russisch]. (Zacharias, O.,) New staining process (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 127; vgl. Forschber. d. Biol. Station Plön. Bd. I, II, 1894). 5. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. a. Niedere Thiere. (Allen, E. J.,) Staining nervous System of embryonic Crustacea (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 1 p. 124; vgl. Quart. Journ. Microsc. Sei. vol. XXXVI, 1894, p. 461). (Andre, E.,) Examination of pedal gland of pulmonates (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 118 ; vgl. Revue Zool. Suisse. vol. II, 1894, p. 293). Augstein, O., Strongylus lilaria R, (Arch. f. Naturgesch. Jahrg. LX, 1894, Bd. I, p. 255; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 227). Bethe, A., Der subepitheliale Nervenplexus der Ctenophoren (Biol. Cen- tralbl. Bd. XV, 1895, p. 140; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 222). Bethe, A., Studien über das Centralnervensystem von Carcinus Maenas nebst Angaben über ein neues Verfahren der Methylenblaufixation (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIV, 1895, p. 579; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 230). 280 'Seue Literatur. XII, 2. Blochmaun, F., Ueber freie Nervenendigungen und Sinneszellen bei Band- würmern (Biol. Centralbl. Bd. XV, 1895, p. 14; vgl. diese Zeitsclir. Bd. XII, 1895, p. 226). Boveri, Th., Ueber das Verhalten der Centrosomen bei der Befruchtung des Seeigel -Eies nebst allgemeinen Bemerkungen über Centrosomen und Verwandtes (Verh. d. physik.-med. Gesellsch. z. Würzburg Bd. XXIX, p. 1; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 223). Coe, W. R. , On the anatomy of a species of nemertean (Cerebratulus lacteus Vers.) with remarks of certain other species (Transact. Con- necticut Acad. vol. IX, 1895, p. 479; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 226). (Croockewit, J. M.,) Examination of Hirudo medicinalis ( Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 119; vgl. Tijdschr. Neederl. Dierk. Vereen. Deel IV, 1894, p. 297; diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 57). Cirilclirist, J. D. F., Beiträge zur Kenntniss der Anordnung, Correlation und Function der Mantelorgane der Tectibranchiata (Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXVIII, 1894, p. 408; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 233). Gottscliaklt, R., Die Synascidien der Bremer Expedition nach Spitzbergen im Jahre 1889 (Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXVIII, 1894, p. 343; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 233). Griivel, A., Contribution ä l'etude des Cirrhipedes (Arch. de Zool. Exper. et Gen. (3) t. II, 1894, p. 401; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 229). Hacker, V., Die spätere Entwicklung der Polynoe-Larve (Zool. Jahrb., Abtheil. f. Anat. u. Ontog. d. Thiere, Bd. VIII, p. 245; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 225). (Herla, V.,) Mitosis in ova of Ascaris (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 119; vgl. Arch. de Biol. t. XIE, 1894, p. 423). Moore, J. E. S., Observations upon Amcjeba, with especial reference to the existence of an apparent micro-nucleus in that organism (Annais a. Mag. of Nat. Hist. [6] vol. XI ; 1893 , p. 149 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 221). Murbach, L., Beiträge zur Kenntniss der Anatomie und Entwicklung der Nesselorgane der Hydroiden (Arch. f. Naturgesch. Jahrg. LX, 1894, Bd. I, p. 217; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 222). Racovitza, E. G. , Sur une nouvelle methode de coloration elective des glandes hypodermiques (Arch. de Zool. Exper. et Gen. (3) t. II, 1894, Notes p. VIII; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 224). Rhumbler, L., Die Perforation der Embryonalkammer von Peneroplis pertusus Forskai (Zool. Anz. Bd. XVII, 1894, p. 335; vgl. diese Zeit- schr. Bd. XII, 1895, p. 221). Rüule, L., Etudes sur le developpement des Crustacees (Ann. des Sc. Nat. Zoologie [7] t. XVIII, 1894, p. 1; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 228). Schaudiun, F., Ueber Kerntheilung mit nachfolgender Körpertheilung bei Amoeba crystalligera Gruber (Sitzber. d. K. Preuss. Acad. d. Wiss., Berlin, Bd. XXXVIII, 1894, p. 1029 ; vgl. Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 1, p. 119, diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 220). XII, 2. Neue Literatur. 281 Spemann, H., Zur Entwicklung des Strongylus paracloxus (Zool. Jahrb. Abtheil. f. Anat. u. Ontog. d. Thiere Bd. VIII, p. 301; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 228). Wilcox, E. V., Spermatogenesis of Caloptenus femurrubrum and Cicada tibicen (Bull. Mus. Comp. Zool. at Harvard Coli. vol. XXVII, 1895, p. 1-, vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 232). b. Wirbelthiere. Azowlay, L., Preparations du Systeme nerveux colorees par deux methodes nouvelles, 1. acide osmique et tannin, 2. vanadate d'ammoniaque et tannin (Bull, de la Soc. Anat. Paris, annee 69, 1894; ser. 5, t. VIII, p. 924; vgl. Fortschr. d. Med. Bd. XIII, 1895, no. 8, p. 317). Barker, L. F., Demonstration of presence of iron in granules of eosinopile leucocytes (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 128; vgl. Bull. John Hopkins Hosp. vol. V, 1894, p. 93). Barlow, Ueber die Reduction der üeberosmiumsäure durch das Pigment der normalen menschlichen Haut (Sitzber. d. Gesellsch. f. Morphol. u. Physiol. München. Jahrg. 1894, p. 47; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 243). Berdal, H., Sur l'emploi combine du bichromate de potasse et du sulfate de cuivre pour Tirapregnation des cellules du Systeme nerveux central (Comptes Rend. de la Soc. de Biol. ser. 10, t. II, p. 134). Braun, H., Untersuchungen über den Bau der Synovialmembranen und Gelenkknorpel, sowie über die Resorption flüssiger und fester Körper aus den Gelenkhöhlen (Deutsche Zeitschr. f. Chirurgie Bd. XXXIX, H. 1 u. 2, 1894, p. 35; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 246). Chevrel, R., Recherches anatomiques sur le Systeme nerveux grand sym- pathique de l'esturgeon (Acipenser sturio) (Arch. de Zool. Exper. et Gen. [3] t. H, 1894, p. 401; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 234). Clark, L. F., Some observations on the Bevan Lewis method of preparing brain tissue for the microscope (Amer. Journ. of Insanity vol. LI, 1894, p. 205). Engel, C. S., Die Blutkörperchen des bebrüteten Hühnereies (Arch. f. Anat. u. Physiol., Physiol. Abth. 1894, H. 5 u. (5, p. 543; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 254). Fischel, R., Notiz zur Conservirung organisirter Harnsedimente (Prager Med. Wochenschr. Bd. XX, 1895, No. 12, p. 123). Flatau, E., Ueber die zweckmässige Anwendung der GoLGi'schen Sublimat- methode für die Untersuchung des Gehirns des erwachsenen Menschen (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 158; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 257). Francois, P., Recherches sur le developpement des vaisseaux et du sang dans le grand epiploon du lapin (Arch. de Biol. t. XIII, 1895, p. 521 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 255). 282 Neue Litei-atur. XII, 2. Halle. Uebor die Herstellung von Structurbildern der Haut mit der Platten- modellirmethode (Verhandl. d. Deutschen dermatol. Gesellsch. Breslau 1894, p. 452). Hammer, lieber Degeneration im normalen peripheren Nerven (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 145; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 25G). Herxheimer, Ein neues Färbeverfahren für die Epithelstacheln und elasti- schen Fasern (Verhandl. d. Deutschen dermatol. Gesellsch. Breslau 1894, p. 622). (Hirota, S.,) Hardening of chick's egg in toto (Journ. E. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 118; vgl. Journ. Coli, of Sei. Imp. Univ. Tokyo, vol. VI, 1894, p. 367). (Holbrook, A. T.,) Freparation of fish embryos (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 245; vgl. Bull. Mus. Comp. Zool. vol. XXV, 1894, p. 82). Iwanzoif, N., Der mikroskopische Bau des elektrischen Organs von Tor- pedo (Bull. Soc. Imper. des Naturalistes de Moscou. Annee 1894, p. 358 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 234). Kalischer, O., Ueber die Nerven der Harnblase, des Uterus und der Va- gina (Sitzber. d. K. Acad. d. Wiss., Berlin, Bd. XXXVIll, 1894, p. 947 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 257). Krause, R., Zur Histologie der Speichehlrüsen. Die Speicheldrüse des Igels (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 93 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 250). Labbe, A., Recherches zoologiques et biologiques sur les parasites endo- globulaires du sang des vertebres (Arch. de Zool. Exper, et Gen, (3) t. II 1894, p. 55; vgl. Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 246; diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 253). Leber, Th,, Ueber die Härtung von Augen in Formel (Naturhist. -med. Ver. Heidelberg. Med. Sect. , Sitz. v. 3. Juli 1894; Münchener med. Wochenschr. Bd. XLI, No. 30, 1894; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 256). Marcus, H., Die Verwendung der Weigert -PAL'schen Färbungsmethode für in Formol gehärtetes Centralnervensystem (Neurol. Centralbl. Bd. XIV, 1895, p. 4). Mercier, A., Les coupes du Systeme nerveux central. Instruments de tra- veil et accessoires, durcissement, enrobements, elaboration et manipu- lation des coupes, systemes des series, methodes de coloration, im- pregnation metallique etc. Paris (Rueff) 1894, 290 pp. 8**. Meves , F. , Ueber die Zellen des Sesambeins in der Achillessehne des Frosches (Rana temporaria) und über ihre Centralkörper (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 133; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 236). Müller, L., Ueber Entfärbung des Pigmentes in mikroskopischen Schnitten und eine neue Untersuchungsmethode des accommodirten und nicht accommodirten Auges (Wiener klin. Wochenschr. Bd. VIH, 1895, p. 59). Opi)eulieimer , R., Zur Lehre von der physiologischen Bedeutung der Querstreifung des Muskelgewebes (Inaug.-Diss. Strassburg 1894, 42 pp. ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 244). XII, 2. Neue Literatur. 283 (Partsch,) Die Entkalkung von Knochen- und Zahnpräparaten (Fortsclir. d. Med. Bd. XIII, 1895, No. 4 p. 152 ; vgl. Centralbl. f. allg-em. Pathol. u. pathol. Anat. 1894, No. 19). Passarge, K., und Krosing, R. , Scliwund und Regeneration des elasti- schen Gewebes der Haut unter verschiedenen pathologischen Verhält- nissen (Dermatol. Studien XVIII, 1894, lOG pp. ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 244). Pollai'd, H. B., The oval cirri of siluroids and the origin of the head in vertebrates (Zool. Jahrb. Abtheil. f. Anat. u. Ontog. d. Tliiere Bd. VIII, p. 379; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 234). Rawitz, B., Centrosoma und Attractionssphäre in der ruhenden Zelle des Salamanderhodens (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIV, 1895, p. 555; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 23G). Sacerdotti, C, Ueber die Entwicklung der Schleimzellen des Magendarm- kanals (Internat. Monatsschr. f. Anat. u. Physiol. Bd. XI, 1894, p. 500; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 251). Sihler, Chr., Ueber eine leichte und sichere Methode, die Nervenendigung an Muskelfasern und Gefässen nachzuweisen (Verhandl. d. physiol. Gesellsch. Berlin 1894—95, p. 7). Sobotta, J. , Die Befruchtung und Furchung des Eies der Maus (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XIV, 1895, p. 15; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 252). (Streng, O. S,,) Lithium bichromate as a new reagent for hardening adult brains (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 248; vgl. Transact. New York Acad. of Sei. vol. XIII, 1894, p. 237). Unna, P. G. , Die Darstellung des Fibrins (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XX, 1895, No. 3, p. 140). Unna, P. G., Ueber specifische Färbung des Mucins (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XX, 1895, No. 7, p. 365). c. Mikroorganismen (Abel, R., and Dräer, A.,) Hens' eggs as a cidtivation medium for the Cholera vibrio (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 241 ; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, p. 85). Amaun, J. , Der Nachweis des Tuberkelbacillus im Sputum (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 15, p. 513). Buscalioni, L., e Roudelli, A., Sopra un nuovo metodo di colorazione dei bacilli della tuberculosi [Ueber eine neue Färbemethode der Ba- cillen der Tuberculose] Malpighia vol. VIII, 1894; vgl. diese Zeitschr. • Bd. XII, 1895, p. 262). Bleisch, M., Ein Apparat zur Gewinnung klaren Agars ohne Filtration (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 10, 11, p. 360). (Bunge, R.,) Flagella - staining (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 129, pt. 2 p. 248; vgl. Fortschr. d. Med. Bd. XII, 1894, No. 17, 24). 284 J^eue Literatur. XII, 2. (Caneva, G.,) Eosinophilous cells of gonorrhoeal pus (Journ. R. Jlicrosc. Soc. 1895 pt. 1 p. 12G; vgl. Rif. med. 1894, no. 25). (Conn, H. W.,) Isolation of rennet from bacteria cultures (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 132; vgl. Science vol. XX, 1892, p. 1892). Deycke , G., Die Benutzung von Alkalialbuminaten zur Herstellung von Nährböden (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII , 1895, No. 7, 8, p. 241; vgl. Journ. R, Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 243). (Grimbert,) Examining water containing the bacillus of typhoid fever (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 115 ; vgl. La Semaine med. 1894, p. 230). Hamilton,, A ready means of procuring and transmitting diphtheric discharges for examination (British Med. Journ. 1895 no. 1780; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 12, p. 422). (Heim,) Examining purulent exudations for bacteria (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 117; vgl. Münchener med. Wochenschr. 1894, No. 22). Heim, L.. Zur Bereitungsweise von Nährmitteln (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVH, 1895, No. 5, 6, p. 190). (Herrnheiser,) Vitreous humour as a nutrient medium (Journ. R. I\Iicrosc. Soc. 1895 pt. 2 p. 242 ; vgl. Prager Med. Wochenschr. 1894, No. 22, 24). Hessert, W., A simple stain for ciliated bacteria (Chicago med. Record. 1894, p. 240). van Hest, J. J., Ein veränderter PAPiN'scher Topf (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 13, 14, p. 4G3). van Hest, J. J., Zur bacteriologischen Technik (Centralbl. f. Bacteriol. u, Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 13, 14, p. 462). (Joline,) Staining anthrax (.Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 126; vgl. Deutsche thierärztl. Wochenschr. 1894, No. 35). (Lanz, A.,) Ein neues Verfahren der Gonokokkenzüchtung (Fortschr. d. Med. Bd. XIll, 1895, No. 4, p. 155; vgl. Deutsche Med. Wochenschr. 1894, p. 200j. Lemiere, G., Un appareil simplifie pour la numeration des bacteries (Journ. des Sc. med. Lille 1894, p. 169). (Lunkewicz, M.,) Ilosvay's reagent as a test for cholera bacilli and other bacteria (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 240; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894, p. 945). Kitt, Tli., Die Züchtung des Rauschbrandbacillus bei Luftzutritt (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 5, 6, p. 168). Marpmaun, G., Beitrag zur bacteriologischen Wasseruntersuchung (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 10, 11 p. 362). (Marpmanu, G.,) Media for distinguishing between Bacillus typhi abdomi- nalis and Bacillus coli communis (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 126; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894, p. 817). Migula, W., Methode und Aufgabe der bi(jlogischen Wasseruntersuchung ( Jahresber. d. Vereins f. Naturk. zu Mannheim 1896, p. 1 ; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 13, 14, p. 490). (Nastiukoff,) lieber Nährböden aus Eigelb für Bacterienculturen (Central- . bl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 13, 14, p. 492; vgl. WnATSCH 1893, No. 33, 34). XII, 2. Neue Literatur. 285 Nicolle, M., Nouveaux faits relatifs ä Timpossibilite d'isoler, par les me- thocles actuelles, le bacille typhique en presence du bacterium coli (Ann. de I'Inst. Pasteur 1894, no. 12, p. 854; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XYII, 1895, No. 13, 14, p. 495). Novy, F. G., Apparatus for cultivating anaerobes (Journ. K. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 114; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVI, 1894, p. 56G; diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 101). Plaut, Studien zur bacteriellen Diagnostik der Diphtherie und der Anginen (Deutsche med. Wochenschr. 1894, No. 49; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk., Bd. XVII, 1895, p. 271). Roucali, D. B., Sur des parasites particxüiers trouves dans un adeno- careinome (papillome infectieux) de l'ovaire (Ann. d. Microgr. t. VII, 1895, p. 145; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 2G3). Schmidt, Ad., Eine einfache Methode zur Züchtung anaerober Culturen in flüssigen Nährböden (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 13, 14, p. 460). (Smith, L.,) New method of preparing culture-media (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 242 ; vgl. Proceed. Cambridge Philos. Soc. vol. VIII, 1894, p. 217). (Surmout, H., and Arnould, E.,) Production of spöreless anthrax (Journ. R. .Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 242; vgl. Ann. de I'Inst. Pasteur t. VIII, 1894, p. 817). (Symmers, AV. St. C.,) Filtration of agar-agar (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 117; vgl. British Med. Journ. 1894, no. 1765, p. 951). Valiin, E., La regeneration par agents chimiques des filtres Chamber- LAND (Revue d'Hyg. et de Police san. 1894, no. 11, p. 946; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 13, 14, p. 496). Vincent, H., Sur un nouveau mode de coloration des microorganismes dans le sang (Comptes Rend. de la Soc. de Biol. 1894, p. 530). (Zenoni, C.,) Staining reaction of Sputum (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 125; vgl. Centralbl. f. inn. Med. Bd. XV, 1895, p. 257). d. Botanisches. (Belajeflf, W.,) Action of chemical reagents on vegetable spermatozoids (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 130; vgl. Flora Jahrg. LXXIX, 1894, Ergiinzungsbd., p. 40; diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 538). Correns, C, lieber die vegetabilische Zellmembran. Eine Kritik der An- schauungen Wiesxer's (Pringsheim's Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. XXVI, p. 587; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 265). Elfstrand, A., Studier öfver alkaloidernas lokalisation företrädesvis inom familjen Loganiaceae [Studien über die Lokalisation der Alkaloide, besonders bei der Familie der Loganiaceen] (Upsala Universitets Ärsskrift 1895. 1. — 125 pp. 8-^'. m. 2 Tfln.) 286 Neue Literatur. XII, 2. Eisenschitz , S., Beiträge zur Morphologie der Sprosspilze (Inaug.-Diss. Bern [Wien 1895], 24 pp. ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 2(33). (Lotsy, J. P.,) Preservation of sea-weeds (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 130-, vgl. Botan. Centralbl. Bd. LX, 1894, p. 15). (Miquel, P.,) Staining and fixing of diatoms (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 127; vgl. Le Diatomiste t. II, 1894, p. 107). Miyo.shi, M., Die Durchbohrung von Membranen durch Pilztaden (Prings- heim's Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. XXVIII, 1895, H. 2). (Moll, J. W.,) Karyokinesis of Spirogyra (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 24G; Arch. Neerl. des Sc. Nat. t. XXVIII, 1894, p. 312; vgl. diese Zeitschr. Bd. X, 1893, p. 502). (Nielsen, J. C.,) Plaster and brick blocks for growing yeast (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 241-, vgl. Comptes Rend. des trav. du Laborat. de Carlsberg t. III, 1894, p. 179). Oltmauns, F., Ueber die Entwicklung der Sexualorgane bei Vaucheria (Flora Bd. LXXX, 1895, p. 388; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 264). (Penzig, O.,) Foriualin as a preserving medium for vegetable tissues (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 249; vgl. Malpighia vol. VIII, 1894, p. 331; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 115). (Pollacci, G.,) Detection of phosphorus in vegetable tissues (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 2 p. 249; vgl. Malpighia vol. VIII, 1894, p. 363; diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 539). Reichelt, H., Verfahren zur Fixirung von Sporen, Pollen etc. für Glycerin und wässerigen Einschluss (Zeitschr. f. angew. Mikrosk. Bd. I, 1895, p. 11). (Rossol, A.,) Determination of coniine and curcumine (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 131 ; vgl. Jabresber. d. niederösterr. Landesoberrealsch. Wiener-Neustadt 1894). (Schneider, A.,) Cultivation of rhizobes (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 114; vgl. Bull. Univ. of Illinois 1893, p. 301). (Tempere, J.,) Sounding for diatoms (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 1 p. 131;- vgl. Le Diatomiste t. II, 1894, p. 122). e. Mineralogisch - Geologisches. Bäckström, H., Bestimmungen der Ausdehnung durch die Wärme und des elektrischen Leitungsvermögens des Eisenglanzes (Kongl. Vetenskaps- Akademiens Förhandlingar 1894, p. 54,5). Baumhauer, H., Ueber den Skeroklas von Binn. (Sitzber. der K. Preuss, Acad. d. Wiss. Berlin 1895, p. 243). Bayley, W. S,, The basic massive i-ocks of the Lake Superior Region (Journ. of Geol. vol. I 1895). I. Brief history of the Classification of the gabbros and nearly related rocks (p. 433). IL Sketch of the present state of knowledge concerning the basic massive rocks of the XII, 2. Neue Literatur. 287 Lake Superior Region (p. 587). III. The great gabbro mass of north- eastern Minnesota (p. 688). Backe, J., Messung von Achsenbildern mit dem Mikroskop (Tschermak's Mineral, u. Petrogr. Mittheil. Bd. XIV, 1895, p. 5(33; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 271). Bei'geat, A., Ueber einige bemerkenswerthe Rutilvorkommnisse aus der Umgebung Freibergs (Neues Jalirb. f. Mineral. 1895, Bd. I, p. 232). Dölter, C, Ueber den Granit des Bachergebirges (Mittheil, des naturw. Vereins für Steiermark, Jahrg. 1894, 15 pp.). Boss, B., Ueber Pseudomorphosen von Anatas nach Titanit im Syenit des Plauenschen Grundes (Neues .Jahrb. f. Mineral. 1895, Bd. I, p. 128). Engler, C Die Entstehung des Erdöles (Chemische Industrie, 1895, p. 1). Fedorow, E. v., Theorie der Krystallstructur. Einleitung. Regelmässige Punktsysteme mit übersichtlicher graphischer Darstellung (Zeitschr. f. Krystallogr. Bd. XXIV, 1895, p. 209). Fedorow, E. v., Ueber Pseudochroismus und Pseudodichroi'smus (T.scher- mak's Mineral, u. Petrogr. Mittheil. Bd. XIV, 1895, p. 569). Futterer, K. , Ueber Granitporphyr von der Griesscharte in den Ziller- thaler Alpen. Ein Beitrag zur Kenntniss dynamometamorpher Struc- turen (Neues Jahrb. f. Mineral., Beilage-Bd. IX,- 1895, p. 509). Gaubert, P., Note preliminaire sur un nouveau mode de production ilu phenomene de la double refraction dans les cristaux cubiques (Bull. de la Soc. Fran§. de Mineral, t. XVIII, 1895, p. 107). Gonnard. F., Sur quelques cristaux d'augite du Plateau Central (Bull, de la Soc. Franc, de Mineral, t. XVIIl, 1895, p. 99). Högbom, A, G., Ueber das Nephelinsyenitgebiet auf der Insel Alnö (Geol. Foren, i Stockholm För]u^ndl. Bd. XVII, p. 100, 214). Katzer, F.. Beiträge zur Mineralogie Böhmens, 2. Reihe (Tschermak's Mineral, u. Petrogr. Mittheil. Bd. XIV, 1895, p. 483). Klement, C, Ueber die Bildung des Doloraits (Tschermak's Mineral, u. Petrogr. Mittheil. Bd. XIV, 1895, p. 526). Kühlmann, W. , Beobachtungen am Zinnstein (Zeitsclir. f. Krystallogr. Bd. XXIV, 1895, p. 350). Lagorio , A. , Pyrogener Korund , dessen Verbreitung und Herkunft (Zeitschr. f. Krystallogr. Bd. XXIV, 1895, p. 285). Lüdecke, O., Ueber ein alpines Mineralvorkommen im Harz am Ramberg (Naturforsch. Gesellsch. zu Halle Bd. XX, 1894, p. 313). Mallard, E., Sur l'alstonite et la barytocalcite (Bull, de la Soc. Frang. de Mineral, t. XVIH, 1895, p. 7). Merritt, E., Ueber den Dichroismus von Kalkspath, Quarz und Turmalin für ultrarothe Strahlen (Ann. der Phys. u. Chem. N. F. Bd. LV, 1895, p. 49). Michel, L., Production artificielle de la powellite (Bull, de la Soc. Franc. de Mineral, t. XVII, 1894, p. 612). Michel-Levy, A., Recherche des axes optiques dans un mineral pouvant etre considere comme un melange de deux mineraux determines. Appli- cation aux plagiociases et ä la verification de la loi de Tscherm.\k (Bull, de la Soc. Franc;, de Mineral, t. XVIII, 1895, p. 79). 288 Neue Literatur. XII, 2. Michel-Levy, et Lacroix, A., Sur une röche ä leucite carbonifere du Ma- t'onnais (Bull, de la Soc. FrauQ. de Mineral, t. XVIII, 1895, p. 24). Morozewicz , Ueber die künstliche Darstellung von Spinell und Korund aus Silicatschmelzen (Zeitschr. f. Krystallogr. Bd. XXIV, 1895, p. 281). Mügge , O. , Ueber regelmässige Verwachsungen von Barytocalcit und Witherit mit einer besonderen Varietät des Baryt (Neues Jahrb. für Mineral. 1895, Bd. I, p. 252). Mügge, O., Zur Kenntniss der optischen Eigenschaften des Syngenit (Neues Jahrb. für Mineral. 1895, Bd. I, p. 2Ü«3). Pelikan, A., Ueber die goldführenden Quarzconglomerate vom Witwater- strand in Süd -Afrika (Verhandl. der k. k. Geol. Reichsanst. 1894, p. 421). Ritter, E., Sur quelques zeolites de la Basse - Californie (Bull, de la Soc. Frang. de Mineral, t. XVIII, 1895, p. lOG). Rosiwal, A., Fetrographische Charakteristik einiger Grauwackengesteine aus dem Tejfovicer Cambrium (Verhandl. der k. k. Geol. Reichsanst. 1894, p. 398). Rosival, A., Fetrographische Notizen über einige krystallinische und „halb- krystallinische" Schiefer aus der Umgebung der Radstädter Tauern (Verhandl. der k. k. Geol. Reichsanst. 1894, p. 475). Rosival, A., Vorlage und petrographische Charakteristik einiger Eruptiv- gesteine aus dem Tejfovicer Cambrium (Verliandl. der k. k. Geol. Reichsanst. 1894, p. 446). Thaddeeif, K,., Optische Beobachtungen an Topas (Zeitschr. f. Krystallogr. Bd. XXIII, 1894, p. .536; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 272). Thiigutt, S. J., Zur Chemie einiger Alumosilicate (Neues Jahrb. f. Mineral. Beilage-Bd. IX, 1895, p. 554). Traube, H. , Ueber das optische Drehungsvermögen von Körpern im krj- stallisirten und im flüssigen Zustande (Sitzber. der K. Freuss. Acad. d. Wiss. Berlin 1895, p. 195). Traube, H., Ueber die Krystallformen regulärer und optisch einachsiger Substanzen, deren Lösungen ein optisches Drehungsvermögen besitzen. III. (Neues Jahrb. f. lAIineral. Beilage-Bd. IX, 1895, p. 625). Viola, C, Ueber eine neue Methode zur Bestimmung des Brechungsver- mögens der Minerale in Dünnschlifl'en (Tschermak's Mineral, u. Petrogr. Mittheil. Bd. XIV, 1895, p. 554; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 268). AVeldmann , S. , On the quartz keratophyr and associated rocks of the north ränge of the Baraboo Blufts (Bull. Univers, of Wisconsin vol. I, no. 2, 1895, p. 35). Band XIL Heft 3. Die neuen Zeichenoculare von Leitz. P, Scbiemeiiz in Hannover. Hierzu fünf Holzschnitte. Von der Firma E. Leitz iu Wetzlar «ind neuerdinj^s zwei Zei- chenoculare construirt, welche den Zweck verfolgen, sofort, ohne jede weitere Einstellung, brauchbar zu sein und die Zeichentläche und die Spitze des Bleistiftes mit möglichst wenig Lichtverlust dem Auge des Beobachters wahrnehmbar zu machen. Die (jestalt der Oculare ist aus den Figuren 1 und 2 zu ersehen. Das in Figur 1 dargestellte Ocular dient beim Zeichnen mit umgelegtem , und das Ocular Figur 2 beim Zeichnen mit aufrecht stehendem Mikroskope. Der Zeicheuapparat , das Prisma (Figur 3 pr), ist iu einer Metall- fassung (Figur o d) an einer Kapsel (Figur 3 c) angebraclit, welche über das betreffende Ocular (Figur 3 oc) geschraubt ist. In der Metallfassung befindet sich unterhalb des Prismas ein Falz , in welchen graue Glasplättchen (Figur 3 gl) geschoben werden kön- nen, wenn mit starken Vergrösserungen gezeichnet wird und et- was Licht von der Zeichenfläche abgeblendet werden soll. Das ganze Zeichenocular kann durch eine Klemme und Schraube (Figur 3 e) an dem Tubus des Mikroskopes festgeklemmt werden. Das Prisma hat in den beiden Ocularen eine verschiedene Form. Figur 4 zeigt die Gestalt des Prismas von Figur 2, und Figur 5 diejenige Zeitscbr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 3. 19 290 Schiemenz: Die neuen Zeiohenoculave von Leitz. XII, 3. des Prismas von Fio-ur 1. Die punktirten Linien deuten den Weg der von der Zeichenfläelie kommenden Lichtstrahlen an, ans welchem sich ergiebt, dass das Licht zweimal total gebrochen in das Auge des Beobachters gelangt, also kein Lichtverlust stattfindet. In Folge dieser Eigenschaft des Zeichenapparates wird die Zeichenfläche und die Spitze des Bleistiftes sehr deutlich. Aus den Winkeln der Pris- men ergiebt si(di ferner , dass l)ei Anwendung des Oculars Figur 2 (Prisma Figur 4) die Zeichenfläche um 12*^ geneigt gestellt werden muss , wenn keine Verzerrungen des Bildes stattfinden sollen. Bei Benutzung des Oculars Figur 1 (Prisma Figur 5) müsste von Rechts wegen die Zeichenfläelie um 45 "^ geneigt sein, allein da dieses Ocular nur bei umgelegtem Mikroskope angewendet wird, fällt diese Noth- Avendigkeit fort, sobald man das Mikroskop gerade um 45^ neigt. 1. Man kann dann ganz direct die horizontale Platte des Tisches, auf dem das Mikroskop steht, als Zeichentisch benutzen. Die Idee eines Zeichenapparates , die bei einer Schiefstellung des Mikroskopes um 45*^ das Bild ohne Verzerrung auf eine horizontale Zeichenfläche wirft, ist nicht neu , sondern sclion von Mallas.sez zur Ausführung gebracht.^ Aber während bei dem Apparate von Malassez dies erst durch Stellung eines Prismas mit Hülfe einer Schraube erreicht wird, ist bei dem LEiTz'schen Ocular diese Stellung des Prismas ein für alle Mal gegeben und fest. 1) Vgl. das Referat in dieser Zeitschr. Bd. III, 1886, p. 231. XII, Schiemenz: Die neuen Zeichenoculare von Leitz. 291 Was nun den praktisclien Wertli dieser neuen Zeichenoculare anlangt, so will es mir allerdings nicht als ein Vortheil erscheinen, dass sie mit einem bestimmten Oculare verbunden sind. Indessen ist die Construction so einfach, dass wohl sämmtliche Oculare so ein- gerichtet werden könnten, dass der Zeichenapi)arat auf sie aufge- schraubt werden kann. Es müssten dann sämmtliche Oculare so her- gestellt werden, wie es aus Figur ;5 er- sichtlich ist. An Stelle des Zeichenappa- rates würden ihnen dann in dem Falle, dass man diesen gerade nicht anwenden will, entsprechende Kapseln aufgeschraubt werden, die ein gut Theil niedriger sein und iui festgeschraubten Zustande das oberste Glas des Oculars (Figur :>, ob) in ein entsprechendes Loch aufnehmen würden. Eine Neigung des Zeichentisches finde ich immer unbequem, wenngleich die Neigung für Ocular Figur 2 nicht gross ist ( 1 2 *^j und bis zu einem gewissen Grade durch die Schärfe des Zeichenfeldes wett gemacht wird. Dagegen hat wohl die Einfachheit des ganzen Apparates den denkbar höchsten Grad erlangt, und der Vorzug, dass an diesem Nichts gestellt zu werden braucht und vor allen Dingen auch Nichts verschoben werden kann, ist ohne Zweifel ein sehr grosser und recht bequem. Das Ocular oc 3. Figur 1 finde ich ausserordentlich praktisch, und ich bin überzeugt, dass es sich recht bald sehr viele Freunde erwerben wird. Während bei dem Ocular Figur 2 die Metallfassnng mit dem Prisma nach der Seite gedreht wird und die Zeichentläche seitlich neben dem Mikro- skope liegt, wird l)ei dem Ocular Figur 1 das Prisma dem Beobachter 19* 292 Behrens: Mikroskop tisch mit Irisblende von Meyer u. Co. XII, 3. zugekehrt, und wenn nun das Mikroskop geneigt wird, so hat man die Zeichentiächc gerade vor sich. Dieser Umstand und der Vortheil, mit umgelegtem Mikroskope zeichnen zu können, sind von grosser Bedeutung. Zudem ist bei dieser Stellung des Mikroskopes für einigermaassen normale Augen die Entfernung der ZeichenÜäche gerade recht, sie beträgt für das Stativ Ja von Leitz nur ca. 300 mm. Um die um 45 ^ geneigte Stellung des Mikroskopes leicht wieder zu finden, genügt es ein für alle Male, sich ein Zeichen am Gelenke des Statives anzubringen. Etwas, was man bei den hier beschriebenen Zeichenapparaten vielleicht vermisst, sind Vorrichtungen zum Abblenden des mikroskopischen Bildes bei Anwendung schwacher Vergrösserungen. Allein dem kann man ja leicht durch verschiedene Stellung des Mikroskopspiegels abhelfen, und bei umgelegtem Mikro- skope kann man Stücken von Papier auf den Spiegel legen. Der Preis für Ocular Figur 1 beträgt 25 Mark, für Ocular Figur 2 20 Mark. Tischchen, welche sich in senkrechter Richtung und mit Neigungswinkel verstellen lassen, werden zum Preise von 5 und 10 Mark geliefert. ö' [Eingegangen am 20. December 1895.] Mikroskoptiscli mit Iiisblende von Mever u. Co. in Zürich. Von Wilhelm Behrens in Göttingen. Es giebt heutzutage wohl kaum mehr einen Verfertiger von Mikroskopen, welcher seine Instrumente nicht mit einem „Beleuch- tungsapparate" versehe. Selbst die kleinen Stative erhalten einen solchen, und mit Recht ist g-anz allgemein die von Abbe angebene Form des Beleuchtungsapparates in Aufnahme gekommen. Als Blende benutzt man jetzt fast ebenso ausnahmslos die Irisblende, welche gegen die auszuwechselnden Lochblenden grosse Vortheile besitzt. Manche Mikroskopiker beleuchten das Object nur mit dieser Vor- richtung, allein Itei vielen besteht das Bcdürfniss, auch ohne den XII, 3. Behrens: Mikroskoptisch mit Irisblende von Meyer u. Co. 203 Beleuehtung'sapparat mit gewöhnlicliem , parallelen Lichte beobachten zu können. Die Nothwendigkeit dieser letzten Beobachtungsweise wird von Verschiedenen, gestützt auf theoretische Ueberlegungen, in Abrede gestellt, allein die Praxis stellt sich hier in Gegensatz zur Theorie: es ist, wie auch der Verfasser dieser Zeilen durch lang- jährige Uebung bestätigen kann, für viele histologische Objecte unbe- dingt nöthig, olnie Condensor, mit gewöhnlicher Blende zu beobachten. Als die Firma C. Zeiss in Jena den AßBE'schen Beleuchtungs- apparat zuerst an ihren Stativen anbrachte, war der Uebergang von Condensorbeleuchtung zur Blendenbeleuchtung sehr umständlich, man musste den ganzen Beleuchtungsapparat nach Umlegen des Statives zuvor entfernen. Ein erster Fortschritt, imi den L^^bergang von einer Beleuch- tungsart zur anderen zu erleichtern, wurde von der Firma K. Win- kel in Göttingen gemacht.^ Sie setzt die Beleuchtungslinsen in ein Schlittenstück ; dreht man den ganzen Apparat etwas herab, so kann man in dieses Schlitten mit gewöhnlicher Lochbl'ende schieben." Bei Beschreibung dieser Neueinriclitung sprach der Verfasser nachdrück- lichst den Wunsch aus, in Zukunft möge der Beleuchtungsa]>])arat so mit dem Stative verbunden werden, dass er, unbehimlert aller Be- obachtungsarten, an demselben verbleiben könne — die Einrichtung ist jetzt wohl ausnahmslos die herrschende. Nach längerer Zeit nahm dann die Firma C. Zeiss die Frage wieder auf. Ausgehend von der Thatsache, dass die Irisblende vor einem Satze von Lochblenden ihre grossen Vorzüge hat, construirte sie einen sehr sinnreichen Apparat, dessen einzelne Theile bei Be- leuchtung mit parallelem Lichte seitlich hervorgeklappt werden; es bleibt dann nur ein oberer Cylinder mit Irisblende übrig, dessen Oberfläche durch Heraufschrauben in die leere Tischött'nung ge- bracht wird.'^ Anknü])fend an diese C'onstruction hat nun die Firma Meyer u. Co. in Zürich den Apparat noch dadurch vereinfacht, dass sie die obere Irisblende an der Unterseite des Mikroskop- t i s c h e s selbst a n b r i n g t. ') Behrens , W. , Eine neue Construction des AßBE'schen Beleuch- tungsapparates (Diese Zeitschr. Bd. I, 1884, p. 409j. ■') Vgl. a. a. 0., p. 411, Figur k. ^) CzAPSKi, S., Beleuchtungsapparat mit herausklappbarem Condensor und Iris-Cylinderblendung (Diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 433; man vgl. daselbst die Figuren). 294 Behrens: Mikroskoptisch mit Irisblende von Meyer u. Co. XII, 3. Es liegt lins ein grosses, mit centrirbarem Drehtische versehenes Stativ genannter Firma vor, welches im übrigen ganz nach dem ZEiss'schen Typus geljant ist. Die mittlere Tischötfnung ist grösser als gewöhnlich, sie hat einen Durchmesser von 23 mm; unten ist der Tisch genügend weit ausgedreht, um den kurzen Cylinder mit der Irisblende aufnehmen zu können. Dieser Blendcylinder wird fixirt durch eine runde Messing- platte mit mittlerem Loche, die mit der Tuterseite des Mikroskop- tisches fest verschraubt ist. An der rechten Seite fehlt dieser Platte ein Sector von ca. 9()*^, um Raum zu geben für die Handhabe zum Oeffncn luid Schliessen der Blende. Diese Handhabe ist so lang, dass sie an der rechten Seite des runden Tisches eben vortritt. Die Metalllamellen der Irisblende sind (wie auch bei Zeiss) nach oben etwas gewölbt, so dass die durch sie erzeugte Blendeni)tfnung etwa in gleicher Höhe liegt mit der oberen Fläche des Objecttisches. Unterhalb dieser Irisblende l)efindet sich der fest mit dem Stativ verbundene Condensorapparat, welcher sich durch einen Trieb auf- und abwärts bewegen lässt. Ausser dem Spiegel besteht er aus zwei Stücken , dem unteren Irisblendenträger und dem oberen Condensor- träger. Beide Stücke lassen sich nach Herabdrehen des Triebes ein- zeln rechts seitlich hervorklappen und springen beim Zurückschlagen in eine Einschnappvorrichtung. Hat man die obere Irisblende (am Tische) ganz geöflnet, so kann iiian den Condensor soweit hoch drehen, dass die obere Planfläclie des Beleuchtungssystems gleiche Höhe mit der Tischtläche hat, und es kann nun in bekannter Weise die Condensorbeleiichtung angewandt werden. Will man aber anstatt Condensorbeleuchtung solche mittels der Tischblende anwenden, so schraubt man den Condensor etwas herab, klappt seinen oberen Theil ndt dem Beleuchtungssystem seitlich her- vor, öffnet die untere Irisblende ganz und schliesst die Tischblende durch die seitliche Handhabe bis zur gewünschten (3effnung. Dieser üebergang vom convergenten zum parallelen Lichte voll- zieht sich, wie man sieht, ganz einfach, und die bequemen Hand- griffe erfordern nur wenige Secunden Zeit. In so weit wäre also die Saclie ganz gut, aber sie hat doch eine Bedenklichkeit, und das ist eben die feste Irisblende am Tische. Diese ist nicht herauszu- nehmen, u n d ihre z a r t e n L a m e 1 1 e n 1 i e g e n g a n z fr ei u n t e r dem Obj e ctt r ä ger. Wenn ein Tropfen Immersionsöl aus Unacht- samkeit zwischen die Lamellen geräth und dort verharzt oder wenn gar bei mikrochemischen Arbeiten etwas Säure dorthin gelangt, so XII, 3. Stärlinge r: Neuerung am Reichert'schen Schlittenmikrotoin. 295 ist anzunehmen, dnss die Blende bald in rnordnung gerätli. Da sie nicht abnehmbar ist, wird sie gewiss nur sehr schwer zu reinigen sein, zwischen den Lamellen wahrscheinlich gar nicht. Wir ver- muthen fast, dass dieses mit ein Grund ist, weshalb die Firma ('. Zeiss diese an und für sich ja sehr naheliegende Anordnung nicht gewählt hat. Ob sich wegen des beregten Uebelstandes diese Coustruction einbürgern wird, wagen wir nicht zu entscheiden. G ö 1 1 i n gen, 1 . December 1 8 9 .5 . Eine Neuerung am Reichert'schen Schlittenniikrotom. Von Dr. Jos. Starliiifijer, em. Assistent an der Klinik des Herrn Prof. v. WAGNER , Wien. Hierzu ein Holzschnitt. Die bekannte REiCHERr'sche Firma in Wien hat auf Anregung und Angabe des Verfassers hin neuerlich eine Avesentliche Verbesserung an ihren Mikrotomen ^ anbringen lassen, die in der That einen Fort- schritt bedeutet und deshalb verdient, speciell hervorgehoben zu werden. Bis vor ein paar Jahren geschah die Messerführung beim Schnei- den mit dem Schlittenniikrotom durchwegs direct durch die Hände, derart, dass mau mit Ijeideii Händen den Klotz, an dem das Messer angeschraubt war, langsam auf seiner Bahn weiterrückte. Das lernte man bald, und schon nach kurzem erlangte man hierin eine bedeu- tende Fertigkeit. Aber ein Uebelstand war dabei , der manchen Schnitt ruinirte. Man hatte bei dieser directen Führung keine Hand frei, um so etwa ein starkes Einrollen des Schnittes, oder ein stelleu- weises Verfangen und nachträgliches Zerreissen hintan zu halten- Diese Unannehmlichkeiten, aber insbesondere das stetige Grösserwer- 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. 1, 1884, p. 241; Ed. X, 1893, p. 300. 296 S t a r 1 i n g- e r : Neuerung am Reichert'schen Schlittemuikrotora. XII, 3. XII, 3. S t a r 1 i n g e r : Neuerung am Reichert'schen Schlittenmikrotoni. 2 0 7 den der Instrumente machten die Führung des Klotzes mit freier Hand immer schwieriger und drängten zur Verbesserung, Avas scldiesslich zur mi'chanisclien Messerführung führte. Verschiedene Vorrichtungen dieser Art sind ersonnen worden, aber alle litten einerseits an der geringen Dauerhaftigkeit , anderseits an der Vermehrung des Kei- bungswiderstandes, wodurch die ruhige, sichere Schnittführung we- sentlich beeinträchtigt wurde. Diesem allen sucht die neue Zahnrad- kettenführung abzuhelfen , und ich glaube , dass dies auch Avirklich gelungen ist. An vorstehender Figur ist die Art und Weise dieser Neuerung deutlich zu sehen. Mit dem Rade M ist ein Zahnrad fix verbunden, in dessen Zähne die GUeder einer Kette genau eingepasst sind. Die Kette läuft am anderen Ende noch über ein zweites Rad, das aber keine Zähne trägt, sondern einen glatten Rand hat — beide Ketten- enden sind an dem Klotze befestigt und schliessen mit demselben einen flaclien Kreis. Das Rad M ist fixirt , das andere jedoch mit der Schraube S stellbar, so dass hierdurch die -Kette auf jeden be- liebigen Spannungsgrad gebracht werden kann; c dient zur Fixirung des zweiten Rades. Auf diese Weise ist Klotz und Triebrad B derart verbunden , dass jede noch so kleine Drehung sich auch sofort auf den Klotz, d. h. auf das Messer überträgt, und nicht, wie dies bei allen früheren Vorrichtungen der Fall war , dass immer erst nach einigen Graden der Drehung der Klotz sich in Bewegung setzte, Avodurch sehr leicht Wellenschnitte zu Stande kamen. Dass die Reibung sich hier auf ein Minimum reducirt, ist einleuchtend. Die Bewegung ist daher sehr leicht, und mit beliebiger Genauigkeit und Langsamkeit zu machen. Sie vollzieht sich ausserdem ganz geräusch- los, Avie die Erfahrung lehrt. Alle, die im Anstaltslaltoratorium der Wiener Landes -Irrenanstalt diese Neuerung gesehen haben, haben daran Gefallen gefunden und sich von der Handlichkeit und Zweckmässigkeit überzeugt. Hierbei möchte ich mir noch Folgendes anzuschliessen erlauben. Unser Anstaltsmikrotom ist von mittlerer Grösse mit einer Messerlänge von 27 cm und einer Schlittenlänge von 42 cm. Mit diesem Mikro- tom habe ich Horizontalschnitte durch den ganzen Stamm eines mensch- lichen (Jehirnes bequem ausführen kihmen. Aber auch Rückenmark- schnitte sind ganz handlich herzustellen. Ich halte diese Grösse für vollkommen ausreichend und deshall) für praktischer , weil , zumal wenn man unter Wasser schneiden will, jede grössere Wanne das Zu- und Abrichten bedeutend erschwert. Ich habe oft an der Hand der 298 Starlinger: Neuerung am Eeichert'schen Sclilittenmikrotom. XII, 3. Uhr die Dauer des einen Avie des anderen gemessen und nie länger als zwei Minuten gebraucht. Auch ein nicht zu unterschätzender Fac- tor, wenn man alles selbst besorgen muss und für wissenscliaftliche Arbeiten nur sehr gemessene Zeit liat. Im Laufe der wenigen Jahre hat so das Mikrotom fortwährende Vez'besserungen erfahren, ein Zeichen, wie wichtig dieses Hilfsinstru- ment für die wissenschaftlichen Forschungen geworden ist, und wie nothwendig es ist, dessen Vervollkommnung stets im Auge zu be- halten. Jede Verbesserung der Handlichkeit hat der Wissenschaft Vortheile gebracht, weil sie die Vorarbeit zur miknjskopischen Durch- forschung erleichterte, (gerade diese zeitraubende Vorarbeit lähmt oft manch guten Gedanken, weil der Eine oder Andere gerade ge- nug Zeit übrig hat , die fertigen Präparate zu durchschauen , nicht aber in der Lage ist, die ermüdende Thätigkeit aufzul»ringen, Prä- parate nach den verschiedenen Methoden vorerst herzustellen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mir daher ganz besonders auf eine Methode hinzuweisen erlauben, die nach meinen Erfahrung(Mi noch bei weitem nicht genug gewürdigt und ausgearbeitet ist , ins- besonders so weit es die nervösen Centralorgane betrifft. Es ist dies die MARCHi'sche Metliode. Immer mehr , je länger man Gehirnpathologie betreibt , drängt sich der überzeugende Gedanke auf, dass die gewöhnliche Section, das Idos makroskopische Anschauen von (Jehirn und Itückenmark von sehr untergeordnetem Werth ist. Wir begnügen uns schon längst nicht mehr mit der einfachen Feststellung der Topik der Läsionen, sondern fahnden nach deren faserigen Consequenzen, aber nicht das allein wäre schon bestimmend für die mikroskopische Durchmusterung, wenn uns nicht ausserdem die Erfahrung Fälle brächte, wo die gewöhnliche Section , trotzdem, dass sie von ge- wiegten Pathologen gemacht wurde, gar keine Veränderung und Auffälligkeit erkennen liess, während die mikroskopische Unter- suchung eine Reihe schwerer Veränderungen darthut. Jedem sind derartige Fälle bekannt. Deshalb soll nie die mikroskopische Unter- suchung unterlassen werden , bei gar keinem Gehirn und Rücken- mark, insbesonders nicht, wenn es sich um psychische Kranke han- delt. Hier gilt es umsomehr, dieses Princip zu befolgen, weil die diesbezügliche anatomisclie Kenntniss ohnehin noch recht gering ist. Und gerade hier gilt das, was ich oben von der MARCHi'schen Methode sagte , dass sie noch zu wenig gewürdigt uiul ausgenützt ist. Diese Methode hat zudem noch das eine für sich , dass sie XII, 3. Öt;irling-er; Neuerung am Reicher.t'schen Schlitteniuikrutom. 209 sich, icli möchte fast sagen, zu einer fabrikmässigen Behandhing' eignet. Ich pflege das so zu machen. Die betretfenden Objecte (Me- duHa, selbst Stamm) werden mit dem Messer durch Frontalschnitte in 1 bis 2 mm dicke Scheibchen zerlegt, mit Osmium nach Marchi behandelt, gut ausgewaschen im rinnenden Wasser, 1 bis 2 Tage nut C'elloidin durchtränkt, dann wieder in der ursprünglichen Lage mit Celloi'diu an einander gekittet und Serienschnitte angefertigt. Die Schnitte werden zu 2 bis ;)() je nach Grösse unter Wasser aufge- fangen und auf den Objectträger der Reihe nach gelegt, mit Fliess- papier gilt abgetrocknet, mit einer Celloidinschicht fixirt und auf ein- ander folgend in einem Kähmchenapparat (beschrieben und abgebildet im Jahrbu(di der Wiener Irrenanstalt 1894) verwahrt. Mit demselben kann ich dann mit einem (iritf Hunderte von Schnitten zugleich in Alkohol entwässern, in Xylol aufhellen, und sie sind dann zum Ein- betten geeignet ; es wird 01)jectträger für Olijectträger abgenommen, mit Fliess})apier getrocknet, mit Canadabalsam überschüttet und zum Trocknen hingestellt. — Auf diese Weise ist eine vollkommene Serie herzustellen, und kann die Reihenfolge nie getrübt werden. Unerlässlich zu einer solchen Serienarbeit ist ein gutes Mikrotom, das dauernd Schnitt für Schnitt gleich functionirt. Das Reichert- sche Schlittenmikrotom in seiner jetzigen Gestaltung kommt diesen Anforderungen fast bis zum Ideale nahe. Herrn ('. Reichert und seinem rührigen Geschäftsführer Herrn Lahr ist nur zu danken für den anerkennenswerthen Eifer, mit dem sie stets an dessen Ver- besserung arbeiten. [Eingegang-en am 20. September 1895.] ;}00 Cori: Objectträger zur Beobachtung zwischen Deckgläschen. XII, 3. Ein Objectträger zur Beobachtung von Objecten, welche zwischen zwei DeckgUischen eingeschlossen sind. Von Dr. C. J. Cori, Docent und Assistent der Zoologie an der deutscheu Universität Prag. Hierzu ein Holzschnitt. Bei der niikroskopischeii rntersucliuui;- kleiner Thiere, Larven und Eier ist es häuHii' wüuscliensAverth , die Objecte von der einen und von der anderen Seite nach einander beobachten zu können. Zu diesem Zwecke stellt man das betreffende Präparat in der Weise her, dass man den zu untersuchenden Gegenstand zwischen zwei Deckgläschen einschliesst. Ein derartig montirtes Präparat muss aber zur bequemeren Handhabung noch mit einem Rahmen als Unter- lage, den man sich geAvöhnlicli aus Pappendeckel oder Glasstreifen improvisirt, versehen werden. Auf diese Weise kann man rasch hinter einander das Präparat sowohl von der einen Avie anderen Seite, ohne das Object frisch ummontiren zu müssen, untersuchen, wodurch der Gang der rntersuchung wesentlich erleichtert werden kann. Trotzdem wird aber diese Methode meist nur in besonderen Fällen und nicht allgemein geübt, vermuthlich deshalb, weil es an einer passenden Vorrichtung zur Aufnahme des Präparates fehlt. Diesen Mangel empfand ich selbst gelegentlich der Untersuchung von marinen Bryozoenlarven, und dies gab Veranlassung zur Construction der hier zu l)eschreibenden Vorrichtung. Dieser Objectträger besteht aus einer oblongen 0 cm langen XII, 3. F a i r c li i hl : A perforated porcelain cylinder as washing apparatus. ,'5(j i iiiul 4 cm breiten Messingplatte mit einem recliteekigen Aussclniitt von den Dimensionen 30 : o5 mm. Die Breitseiten des Ausschnittes besitzen jederseits einen Falz zur Aufnaluue eines Deckgläschens, auf welches wie auf einen Objectträger das zu untersuchende Thier gebracht und mit einem zweiten kleineren und mit Wachsfüsschen versehenen Deckgläsclien zugedeckt wird. Ini nun einerseits je nach ßedürfniss Deckglässcheu verschiedenen Formates , welche im vorliegenden Falle gleichsam als Objectträger dienen, verwenden und anderseits, um das Präi)arat genügend fest einklemmen zu können, ist eine Platte ZAvischen zwei Falzen derart verschiebbar, dass man durch sie den rechteckigen Ausschnitt verkleinern oder vergrössern kann. P]s ist dann ermöglicht, je nach Bedürfniss das Object Aon der einen oder anderen Seite unter dem Mikroskop zu beobachten, indem man die ganze Vorrichtung so auf den Objeet- tisch des Mikroskopes legt, dass die betretfende Seite des Objectes nach oben liegt. Den hier beschriebenen Objectträger liefert Herr Josef Kettxer, Mechaniker an der deutschen technischen Hochschule in Prag, zum Preis von 3 Mark. Prag, am 18. November 1895. [Eingegangen am 21. November 1895.] A perforated porcelain cylinder as washing apparatus. By D. G. Fairchild U. S. Department of AgricuUure, Washington. One woodcut. The apparatus consists of a cylinder of white unglazed i)or- celain having both sides and bottom perforated with small circular lioles and provided with a cork large enougli to Hoat the cylinder in the washing fluid. 302 F ;i i r c ]i i 1 d : A perforated porcelain cylinder as washing apparatus. XII, 3. The form whicli has proved most convenient for all ordinary material is that re})roduced natural size, in the annexed figure. ^ In Order to wasli out fixed material, it is placed in the perforated cylinder, the cork is inserted and the whole is placed in a vessel of the washing- fluid deep enough to allow the cylinder to Hoat. If running water is required the vessel is placed under the hydrant and allowed to continually overilow. The cylinder tloats about in the running water and ditfusion takes place very rajjidly through the numerous perforations , especially of such lixatives as have a specific gravity greater than water. The danger and inconvenience incurred in the use of expensive fixa- tives by removing the objects to the washing fiuid with a hone spa- tula or other device are overcome by the use of these perforated cylin- ders. The objects to be fixed are placed immediatily in the cylinder and the latter is then dropi)ed into a stoppered glass vial having a dia- meter greater than that of the cylin- der, which contains the fixing fluid. When osmic acid is present in the fluid the cork of the cylinder may be removed l>efore lowering it into the glass vial to prevent the absorption of the osmic acid by the cork, care should in such cases be taken that the fixing fluid in the vial does not rise higher than the mouth of the perforated cylinder and float the objects out. In dehydrating, the objects need not be removed from the cy- linder but the latter, holding the objects, may be floated in a closed vessel coutaining a large quantity of alcohol. If good sized vessels of grade alcohol are prepared the work of transferring from grade to grade is reduced to a minimum. The cylinders are simply trans- ferred from one bottle of alcohol to the next of a higher grade. For collectors these cylinders will prove quite acceptable no doubt as they admit of fixing a large number of specimens in the field in separate packages, washing, and dehydrating them without ') C. Gerhardt, Marquart's Lager chemischer Utensilien, Bonn a. Rh., Bornheiraerstrasse 90 had a number of these „Sieb-Eimerchen" manu- factured for my use and is preposed to furnish them for 30 Pfennige per piece when lots of at least 100 are taken. XII, 3. C 0 r i : Verwendung der Centrifuge in der zoologischen Technik. 303 touehinfi" forceps or spatula to tliera. If large numbers of .tlie cy- linders are iised tlie objects niay 1)0 kept in the cylinders niitil it suits tlie convenience of the collector to empty tliem into small g'lass vials for preservation. Tlie iinglazed siirface of tlie cylin- ders admits of temporary l»ut safe lal)eling- in peneil npon tlie u]i])er border. 1! (I t a 11 i s c h e s Institut 15 o n n , 20. I) e c e m b e r. [Eingegangen am 22. December 1895.] Ueber die Yerwendung der Centrifuge in der zoologischen Technik und Beschreibung einer einfachen Handcentrifuge. Von Dr. C. J. Coli, Docent und Assistent der Zoologie an der deutschen Universität Prag. Hierzu zwei Holzschnitte. In den medicinisclien Untersiicliungsmethoden wird die Centri- fuge schon seit längerer Zeit benutzt, um feste Bestandtlieile aus Flüssigkeiten rasch auszuscheiden. Dagegen scheint in der zoologi- schen Methodik dieser Apparat noch keine allgemeine Anwendung gefunden zu haben, trotzdem man durch seine Benutzung viel Zeit und Mühe ersparen kann. Der Grund ist wohl darin zu suchen, dass die gebräuchlichen Centrifugen meist umfangreichere Apparate sind, deren Anschatfungspreis auch ein verhältnissmässig hoher ist. Diese beiden Umstände , besser gesagt Uebelstäude , führten zur ('onstrnction einer einfachen, handlichen und recht l)illigen Centri- fuge , bei welcher das Princip des Trillbohrers in Verwendung ge- bracht wurde und die im Folgenden kurz beschrieben werden soll. ^ ^) Dieselbe war bereits auf der Ausstellung der im September 1894 in Wien tagenden Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte aus- gestellt gewesen. 304 Cori: A^erwendung der Centrifuge in der zoologischen Technik. XII, 3. Aus den bcigegebeuen Abbildungen ist die Constructiou so leicdit zu verstellen, dass es eigentlich nicht vieler Worte zu ihrer Be- sclireibung bedarf. Die ganze Vorrichtung l)estelit aus drei Theilen: nämlich 1) aus der eigentlichen Centrifuge; '2) aus einem Stativ mit Lager für letztere und 3) aus einem blechernen Schutzmantel 1. 2. Figur 1. Centrifuge für vier Proben; der Schutzmantel ist entfernt. Figur 2. Centrifuge für zwei Proben mit blechernem Schutzmantel. (Figur 2), welcher in entsprechender Weise am Stativ befestigt ist, aber in der einen Abbildung (Figur 1) weggelassen wurde. Die eigentliche Centrifuge (Figur l) besitzt eine Schraubenspin- del (Sp)^ an deren oberem P^nde sich ein in einem Lager beweglicher knopfförmiger Handgriff (H) befindet. Das untere Ende der Spindel läuft in einen conisch zugespitzten Zapfen aus, welcher in ein ent- sprechend geformtes Lager der Säule (S) des Stativs passt, und ober- halb dieses Zapfens befindet sich als Träger für 2 resp. 4 Metallröhren Xn, 3. Cori: Verwendung der Centrifuge in der zoologischen Technik. 305 (R) eine Scheibe. Letztere besitzt lialbkreisförmige Aussclmitte, in welchen in horizontalen Achsen drehbar die genannten Metallröhren znr Aufnahme der Glastuben mit den Proben hängen. An der Schraubenspindel lässt sich ferner der Antrieb (T) auf- und abbe- wegen, jedoch in Folge seiner Construction so, dass er beim Bewegen nach oben leer geht, d. h. hierdurch die Spindel nicht zum Rotiren bringt , während sich bei kräftigem Abwärtsbewegen des Antriebes die Spindel zu drehen beginnt. Durch entsprechend häutige und rasche Bewegung des Antriebes in diesem Sinne kann man eine ziemlich rasche immer in derselben Richtung erfolgende Rotation (etwa 1200 Umdrehungen in der Minute) erzielen. Für den ruhigen und regelmässigen Gang der Centrifuge sind vier Bedingungen zu beachten. Zunächst soll der Apparat immer nur auf einem festen Tische oder Kasten in Gang gebracht werden. Besonders eignet sich hierzu die Tischecke , da dieser Theil direct durch das Tischbein gestützt wird. Ferner soll die Spindel möglichst vertical gehalten und der An- trieb kräftig, aber nicht hastig nach abwärts bewegt werden. Schliess- lich wird der Gang der Centrifuge besonders dadurch gestört, wenn die Glastuben mit den Proben nicht gleich hoch gefüllt sind, so dass dann kein Gleichgewicht herrscht, es werden dann die Umdrehungen unregelmässig und schleudernd und die Centrifuge wird aus dem Lager gehoben. Em öfteres Einölen der Lager unterstützt natürlich auch den leichten Gang der Centrifuge. Nach Beendigung der Centrifugirung hebt mau die Centrifuge bei dem Antrieb T haltend aus dem Lager aus und lässt sie frei in der Luft schwebend auslaufen, so dass die Metallhülsen R zum Schlüsse, wenn sich die Rotationen verlangsamen, nicht an einander schlagen. Hierdurch würde das Sediment wieder aufgewühlt werden. Im Zoologischen Institute ist diese Centrifuge schon seit zwei Jahren in Verwendung und hat sich während dieser Zeit für viele Zwecke als sehr praktisch erwiesen, so zu Massen-Conservirungen und zum Färben von Protozoen (Paramaecium, Volvox) und Rotatorien, dann zum Auswaschen und Sammeln von Spongiennadeln , welche durch Kochen von Schwämmen in Kalilauge gewonnen wurden, fer- ner zum Sammeln und Conserviren von Eiern (Tänieneier etc.). Sie findet somit überall dort Verwendung, wo es sich um die Sammlung und Conservirung kleiner Objecte handelt, die man sonst nur durch andere zeitraubende Methoden, so z. B. durch die des Medersinken- lassens sammeln musste oder die man nicht durch andere Behelfe Zeitachr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 3. 20 306 Cori: Verwendung der Centrifuge in der zoologischen Technik. XII, 3. (Auftriebsiebe) iu grösserer Menge gewinnen kann. Die Handlichkeit der Centrifuge macht es schliesslich auch möglich, sie ohne erheb- liche Yergrösserung des Gepäckes auf Reisen ans Meer mitzunehmen. Im Bezug auf die Verwendungsweise für die oben angeführten Zwecke genügt wohl die Andeutung, dass man nach erfolgter Sedi- meutirung der Objecte die darüber stehende Flüssigkeit abschüttet und z. B. beim Auswaschen durch neues Wasser ersetzt , um dies so oft als niUhig zu Aviederholen. Nach der gewöhnlichen und ge- bräuchlichen Methode musste man die Sediraeutirung durch selbst- thätiges Niedersinken erfolgen lassen , was meist langsam vor sich geht und wobei häutig viele der Objecte verloren gehen. Versuche, welche angestellt wurden, um lebende Thiere, und zwar Protozoen, Daphnien und Cyclopiden etc. zu sedimentiren, schlu- gen fehl. Es dürfte dies dadurch bedingt sein, dass das specifische Gewicht dieser Thiere nahezu gleich dem des Wassers ist. Ein Zu- satz einer geringen Menge von Alkohol zum Wasser, in welchem sich die lebenden Thiere betinden, scheint jedoch das specifische Ge- wicht jenes zu Ungunsten der letzteren zu verändern, da die Sedi- mentirung hierauf ohne weiteres gelingt. Schliesslich möge noch bemerkt Averden, dass die hier beschrie- bene Centrifuge auch für chemische Untersuchungen (zur raschen Sedimentirung von Niederschlägen) und für medicinische Unter- suchungsmethoden (Harnuntersuchungen) in vielen Fällen ausreichende Dienste leisten dürfte. Den vorliegenden Apparat hat nach meinen Angaljen Herr J(jsef Kettner, Mechaniker an der deutschen technischen Hochschule in Prag, ausgeführt. Er liefert solche Centrifugen für zwei Proben zum Preis von 12 j\Iark und für vier Proben zum Preis von 14"5 Mark. Prag, am 18. November 1895. [Eingegangen am 21. November 1895.] Xn, 3. Borgert: Ein einfaches Netz zum Fischen von Plankton. 307 Ein einfaches Netz zum Fischen von Plankton bei schneller Fahrt. Von Dr. A. Borgert in Hamburg. Hierzu zwei Holzschnitte. Da die gewöhnlichen feinmaschigen Schwebuetze vom schnell fahrenden Schiffe aus nicht gut verwendbar sind, so hat man für diese Art der Fischerei einige besondere Fangapparate erfunden. Um einerseits dem Zerreissen des Netzzeuges durch den starken Druck des einströmenden Wassers vorzubeugen, anderseits um zu verhindern, dass das gefangene Material mit zu grosser Gewalt gegen die Netzwandung oder gar durch die feinen Maschen derselben hin- durch gepresst werde, kam es darauf an, Einströmungsöffnung und tiltrirende Fläche in ein möglichst günstiges Yerhältniss zu einander zu bringen. Schon vor Jahren hatte Hensex ein Paar Apparate zum Fischen Ijei schneller Fahrt construirt, bei denen durch Verkleinerung der Netzöttnung resp. Vergrösserung der iiltrirenden Netzfläche ein scho- nender Fang gewährleistet werden sollte,^ und in neuester Zeit ist auch von Gastox Buchet ein, allerdings ziemlich complicirter, dem gleichen Zwecke dienender Fangapparat beschrieben worden. - So vorzüglich auch diese Netze alle tischen mögen, so ist ihre Anwendung docli meist nur für grössere Unternehmungen angängig, wo sowohl Arbeitskräfte zur Handhabung der theilweise schwer zu regirenden Netze als auch Geldmittel zur Beschaffung theuerer Fang- geräthe genügend zur Verfügung stehen. Für den Zoologen, der 1) Eine Beschreibung dieser Netze findet sich in den Ergebnissen der Plankton-Expedition Bd. I, B., 1895. Hensen, V., Methodik der Unter- suchungen, p. 109 — 114. -) Buchet, G., Appareil pour les peches pelagiques ä grande vitesse (Bull. Soc. Zool. de France, t. XX, 1895, p. 14—19). 20* 308 Borg-ert: Ein einfaches Netz zum Fischen von Plankton. XII, 3. auf mit seine eiü-enen Kräfte angewiesen, die Gelegenheit einer Seereise dem Sammeln von Plankton-Material verbinden möchte, verdienen solche Netze den Vorzug-, die leicht zu handhaben , mit geringen Kosten zu be- schaffen und, wenn möglich, für mehr als einen einzelnen speciellen Zweck gut ver- wendbar sind. Im Jahre 1893 machte ich mit dem ;>555; fc>Ä< Hamburg aus Dampfer „Barcelona" von eine Reise durch das Avestliche Mittelmeer. Um während derselben beim Sammeln pela- gischer Organismen nicht ausschliesslich auf die Hafenorte angewiesen zu sein, welche der Dampfer auf seiner Fahrt an- zulaufen hatte, so hatte ich mir unter Anwendung einer von Apstein vorgeschla- geneu Filtrationsvorrichtung ^ ein Ober- tlächennetz anfertigen lassen, welches den oben gestellten Bedingungen entsprechend, mir auf der Reise recht gute Dienste ge- leistet hat. In Folgendem will ich die Ein- richtung desselben kurz beschreiben; über das getischte Material hotte ich bald an nnderem Orte berichten zu können. Der Apparat besteht aus drei Theilen: dem kegelförnngen , zum Abnehmen ein- gerichteten Aufsatz, dem eigentlichen Netze und dem filtrirenden Eimercheu. Der Auf- satz trägt an seiner Spitze die kleine Ein- strömungsöttnung und etwa in halber Höhe einen Kranz von sechs kleineren Löchern. Mittels, eines cylindrischeu Fortsatzes , an dessen oberem Rande sich zum Zwecke eines dichteren Verschlusses ein ringför- miger Wulst befindet, lässt sich der Auf- 1. Totalansicht des Netzes, '/lo der natürlichen Grösse. ^) Apstein, C, Das Plankton des Süss- wassers und seine quantitative Bestimmung (Schriften des naturw. Vereins f. Schleswig- Holstein Bd. IX, H. 2, p. 3). XII, 3. Borgert: Ein einfaches Netz zum Fischen von PLmkton. 399 satzkegel auf dem Netzraiide anbringen. Letzterer Avird von einem breiten Metallringe gebildet. An der Aussenseite trägt der Netzring drei kräftige Oesen zur Befestigung dreier Stricke, welche in einiger Entfernung vor der Netzöftnung zusammentreten. Mit den drei Oesen am Netzringe correspondiren drei kleinere am Aufsatz. Diese sollen eine sicherere Befestigung des Aufsatzkegels ermöglichen. Nahe der unteren Kante des Netzringes, und zwar an seiner Innenseite, ist ein conisches Netz aus feiner Gaze be- festigt. Dasselbe ist oben in einen Rand aus doppeltem »Segeltuch ge- fasst. Nach aussen zu befindet sich zum Schutze des feinen Gaze- netzes ein aus Hanfgarn geknote- tes Netz, welches ebenfalls zwischen zwei Segeltuchstreifen eingenäht und mit dem inneren Netze am gleichen Orte befestigt ist. Das filtrirende Eimercheu am imteren Ende des Apparates wird von einem Metallcylinder gebildet, der sich durch Auseinanderschrauben in zwei Theile zerlegen lässt. Der obere Theil trägt an der Aussenseite drei Oesen. Von denselben führen drei Stricke zu denen des oberen Netz- ringes. Oberhalb der Oesen wird das Gazenetz durch einen Klemm- ring mit dem Eimerchen verbunden, während das äussere Schutznetz am zAveckmässigsten mittels eines unter- halb der Oesen herumgeführten Bindfadens festgemacht wird. Der untere Theil des Eimers wird mit Hülfe eines zweiten Klemm- ringes durch ein Gazeläppchen verschlossen. Die Grössenverhältnisse des von mir benutzten Netzes waren wie folgt gewählt : Höhe des Aufsatzkegels 20 cm, Durchmesser der Haupt- öfiiiung an der Spitze des Kegels 2-8 cm, der Nebenötfnungen im Kegel- mantel 1-2 cm, Durchmesser des Netzringes 30 cnj. Breite desselben 7 cm, Seitenlänge des Netzes 55 cm, Länge des filtrirenden Eimerchens 6 cm, Durchmesser desselben 4 cm. Breite der Klemmringe 1 cm. Unteres Ende des Netzes, V2 nat. Gr. Filtrator aus einander geschraubt. 310 Borg-ert: Ein einfaches Netz znm Fischen von Plankton. XII, 3. Was ferner das angewandte Material betrifft, so war der Auf- satzkegel aus mittelstarkem , der Netzring- aus dickem verzinnten Eisenblech, das Eimerchen mit Klemmringen etc. aus Messing her- gestellt.^ Das feine Xetz bestand aus Müllergaze No. 15." Die Taue und ebenso die Oesen am Netzringe waren dem bei der Be- nutzung des Netzes auf sie wirkenden starken Zuge entsprechend besonders kräftig gewälilt Avorden. Alle Metalltheile waren ausser- dem noch durch Lackiren vor dem Einflüsse des Seewassers ge- schützt. Es erübrigt noch , hier einige Bemerkungen über die Hand- habung des Netzes anzufügen. Bei ruhiger 8ee ereignete es sich bisweilen, dass das Netz ohne einzutauchen über die Wasseroberfläche hinglitt. Man hätte diesem Uebelstande vielleicht durch Verlängerung des Hauptseiles al>helfen können, doch zog ich es vor, mit Hülfe eines Gewichtes das Netz zum Untersinken zu bringen. Icli bediente mich hierzu eines schwe- ren eiserneu Koststabes, welcher vor dem Netze der Länge nach an das Hauptseil angebunden wurde. Um die Handlichkeit des Netzes uiclit herabzusetzen, würde ich rathen, die oben für den Apparat angegebenen Dimensionen nicht zu ül)erschreiten ; vielleicht könnte man sogar mit Vortheil den Durchmesser des Netzringes verkleinern, wenn man den Ausfall an filtrirender Fläche durch Verlängerung des Netzes ausgleichen würde. Gelang es nicht, in einem geeigneten Momente das Netz an die Oberfläche zii bringen und hier einzuholen, so war der Widerstand oft so gross, dass die Hinzuziehung eines Mannes der Besatzung zur Hülfeleistung beim Einziehen nothwendig Avar. Um möglichst unabhängig von dem guten Willen Anderer zu sein, dürfte es sich bei längeren Seereisen empfehlen, zum Einholen des Netzes sich eine einfache kleine Windevorrichtung zu beschaffen. Das Aussetzen des Netzes geschieht hinten am Schifte und zwar am besten in Luv (Windseite), da man alsdann nicht so leicht von den mannigfachen Abfallstofl:en , die in Lee (vom Winde abgewendete Seitej über Bord geschüttet zu werden pflegen, in das Netz bekommt. Ferner ist es auf Dampfschiffen zu vermeiden, zur Zeit des Wachen- ^) Derartige Eiraerchen werden verfertigt von Herrn Mechaniker ZwiCKERT in Kiel, Dänische Strasse. -) Dieses Seidengewebe, welches sich durch die Gleichmässigkeit seiner feinen Maschen sowie durch seine Haltbarkeit auszeichnet, wird in 24 ver- schiedenen Maschenweiten (No. 0000 bis No. 20) hergestellt. Zu beziehen ist dasselbe von G. HenneberCt in Zürich. Xn, 3. Borgert: Ein einfaches Netz znm Fischen von Plankton. 311 wechseis, wo die Asche ans der Maschiiienfeuerung ausgeworfen wird, das Netz im Wasser zu haben. Bei schneller Fahrt thut man gut, um Netz und Material zu schonen, die kleineu seitlichen Löcher des Auf- satzkegels durch Korkstöpsel zu verschliessen. Bei langsamerer Fahrt kann man je nach der Geschwindigkeit einzelne oder sämmtliche Oetfnungen des Kegels frei geben. Bezüglich der Dauer des Fischeus will ich bemerken, dass ich das Netz bei voller Fahrt meist nur 15 bis 20 Minuten im Wasser nachschleppen Hess. Da der Dam- pfer durchschnittlich mit 1(> Knoten Fahrt lief, so hatte das Netz bei jedem Zuge eine Strecke von etwa 3 Seemeilen zu durchlaufen. Nach dem Einholen des Netzes empfiehlt es sich, mittels einer Giess- kanne dasselbe von aussen mit Seewasser zu begiessen. Man spült hierdurch das an der inneren Netzwand haften gebliebene Material in das filtrirende Eimerchen. Die weitere Verarbeitung des gefange- nen Planktons geschieht in der Weise, dass mau die auf dem Gaze- läppchen sich findenden Organismen behutsam abnimmt oder zusam- men mit der Gaze in Fixirungsflüssigkeit bringt. Einen besonderen Vorzug des vorstehend beschriebenen Faug- apparates sehe ich darin, dass man nach Alinahme des Aufsatzkegels das Netz auch bei langsamer Fahrt vom Boote aus nach Art eines gewöhnliclien oft'enen Planktonnetzes benutzen kann. Ebenso möchte ich darauf hinweisen, dass der abschraubbare untere Theil des Eimers allein sehr gut als Filtrator zur Abscheidung lebenden oder conser- virten Plankton-Materiales aus grösseren Flüssigkeitsmengen zu ver- wenden ist. Da sich nach längerer Benutzung bei dem von mir gebrauchten Netze die Müllergaze am Rande des Eimerchens durchzuscheuern begann, so habe ich diesen Uebelstand durch Verstärkung des unter- sten Netzendes mittels Leinewand beseitigt (vgl. Figur 1). Bei länge- ren Picisen ist es zweckmässig , ein fertig genähtes Gazenetz sowie einen oder zwei Klemmringe zur Reserve mitzunehmen. Ich habe im Vorstehenden das Netz und seine Anwendung so eingehend besprochen, da ich glaube, dass dasselbe für den Zoologen auf See einen brauchbaren Fangapparat bildet. [Eingegangen am 12. October 1895.] 312 Rhumbler: Zur Einbettung kleiner Objecte. XII, 3. Zur Einbettung kleiner Objecte. Von Dr. L. Rhumbler in Göttingen. Bei Einbettung von Infusorien, Amöben, entkalkten Foramini- feren bringe icli schon seit mehreren Jahren eine Methode zur An- wendung, die, so naheliegend nnd einfach sie ist, i noch nicht in wei- terem Gebrauche zu sein scheint. Sie kann Allen emi)fohlen werden, welche kleinere Objecte, deren Orientirnng während des Schneidens iinnöthig oder unmögUch ist, in grösserer Menge auf einmal schnei- den wollen. Man reibe ein Uhrschälchen mit einem Tropfen Nelkenöl so ein, dass seine Innentläche von einer dünnen Oelschicht überzogen ist; auf diese Oelschicht giesse mau das zur Einbettung bestimmte, warm- flüssige Paraffin. Durch Adhäsion am Glase und in Folge der spe- cifischen Schwere des Nelkenöls bleibt dasselbe an den Wänden des Uhrgläschens haften, während das specifisch leichtere Paraffin über ihm schwimmt, ohne sich mit ihm zu vermengen. Die Objecte werden aus Xylol in das warme Paraffin übertragen; dabei ist darauf zu achten, dass man nicht zuviel Xylol mit in das Paraffin hineinbringt, weil das Xylol erst nach längerem Erwärmen aus dem Paraffin verdunstet und selbst geringe, zurückgeblieljene Xylolmengen das Paraffin später beim Schneiden bröckelig machen. Man schüttelt daher die in Xylol liegenden Objecte am Grunde des Uhrgläschens, welches zur Conservirung, Färbung etc. gedient hat, möglichst nah zusammen und saugt sie dann mit einer nicht zu engen Pipette auf; nun hält man die Pipette in senkrechter Lage mit der Spitze nach unten, damit die Objecte zur Pipettenmündung hinabsinken. Sie sinken gewöhnlich in dem specifisch leichten Xylol sehr rasch. Man braucht jetzt in der Regel nur die Pipettenmüiuluug 1) Es ist deshalb leicht möglich, dass schon manch Anderer diese oder eine ähnhche, auf demselben Princip beruhende Methode unabhängig von mir „erfunden" hat und sie in l)escheidener Stille gebraucht. Icii tlieile sie hier auch nur deshalb mit, weil die Frage nach der Einbettung kleiner Objecte in letzter Zeit mehrfach discutirt worden ist. Xn, 3. Rhumbler: Zur Einbettung kleiner Objecte. 313 auf die Oberfläche des warmen Paraffins zu halten, um die Objecte durch die entstehenden Mischungsströniungen in das Paraffin zu über- führen ; ein Druck auf den Ballon der Pipette ist kaum niUhis,- und nur im Nothfalle zur Anwendung- zu l)ringen, weil man sonst dem Paraffin lästige und unnöthige Xylolmengen zuträgt. Das kalte Xylol mit den Objecten bildet bei seiner Ueberführung ein Häutchen er- starrten Paraffins unter sich, welches man leicht mit einer Nadel umwenden kann, so dass dann die Objecte in das Paraffin hinab- sinken. Hierauf stellt man das Paraffin-Uhrschälchen mit den Ob- jecten auf beliebige Dauer in den Wärmeschrank. Das übergelagerte Paraffin verhindert die Verdunstung der Nel- kenölschicht, so dass sich schliesslich, wenn bei der definitiven Ein- bettung das Paraffin (durch rasche Ueberführung des Uhrschälchens in kaltes Wasser) zur Erstarrung gebracht wird, der erstarrte Pa- raffinblock mit den eingeschmolzenen Objecten mm dem Uhrschälchen herauslösen lässt, ohne dass Theile des Paraffins am Glase hängen bleiben ; die unterliegende Nelkenölschicht verhindert ein Festheften des Paraffins am Glase ;^ oft hebt sich im Wasser der erkaltete Paraffinblock von selbst aus dem Uhrschälchen heraus und schwimmt dann auf der Oberfläche des Wassers. Die Objecte liegen dicht bei einander in der äussersten unteren Schicht des Paraffinblockes ; es wird hierdurch oft noch möglich, die Lagerung einzelner Objecte innerhalb des Paraffinblockes unter dem Mikroskope festzustellen, und dadurch eine Orientirimg durch geeig- netes Einklemmen in das Mikrotom zu erreichen. Platte Objecte, z. B. Opaliuen, sind dabei mit ihrer Breitseite der Oberfläche des Blocks parallel gelagert, so dass man bei solchen Objecten, auch weim sie zu mehreren Hunderten auf einmal eingebettet werden, eine annähernde Orientirung der Schnitte durch ein geeignetes Schneiden des Blockes erzielen kann. Schnitte parallel zur Oberfläche des Blocks ^) Sollte einmal das Nelkenöl am Rande des Uhrschälchens verdunstet sein, oder sollte es sich von hier in Folge seiner Schwere nach den tieferen Bodentheilen des Gläschens zurückgezogen haben, so genügt es, wenn man mit geeigneten Messerschnitten den etwa festgeklebten Rand des Paraffin- blockes von dem Uhrschiilchenrande loslöst und dann die centralen Par- thien des Blockes aus dem Uhrschälchen heraushebt. Für die Objecte er- wächst aus dieser Operation keinerlei Gefahr, da man sie immer im Centrum der Schale oder doch in dessen Nähe zum Einschluss bringen wird, was durch geeignetes Schütteln des Uhrschälchens vor seiner Einführung in kaltes Wasser leicht zu erreichen ist. 314 Kolster: Tinctionsmethodez. Trennung d. Haupt- u. Deckzellen. XII, 3. ergeben Median- und Paramedianschnitte, »Schnitte senkrecht zur Blockoberfläche Querschnitte von verschiedener Lage. Die 8clinitte gewähren sehr schöne nnd saubere Bilder, da die Objecte nicht, wie man etwa erwarten sollte, au einander kleben und sich verwirren — sie sind hierzu durch die Vorbehandlungen zu hart — sondern sich mit scharfen Umrissen dicht neben einander lagern. Bei guten Se- rienschnitten lässt sich jedes Object durch seine Lagerung zu den anderen Objecten meist sehr leicht wieder erkennen. "Will man die ersten .Schnitte als Probeschnitte nicht gleich durch die Objecte führen , so träufelt man mit Hilfe eines nicht zu warmen Glasstabes neues Paraffin, das man sofort nach dem Auf- fallen kalt bläst, auf die Blockoberfläche auf. Der Vortheil der Methode, dass man die Erstarrung des Paraf- fins in demselben Clefäss herbeiführen kann, in welchem die Objecte im Wärmeofen gestanden haben — so dass also die Umlagerung der Objecte von dem ErAvärmungsgefäss in das Einbettungsgefäss fortfällt — dürfte sie auch für grössere Objecte , namentlich wenn sie etAva sehr brüchig sind, empfehlen. [Eingegangen am 25. November 1895.] Eine neue Tinctionsmethode zur Trennung der Haupt- und Deckzellen der Magendrüsen. Von Dr. Rud. Kolster, Docent für pathologische Anatomie an der Universität Helsingfors (Finland). Folgende Methode, welche mir mehrfach wichtige Dienste ge- leistet hat, scheint mir der Veröff'entlichung werth. Dieselbe betrifft die Unterscheidung der Haupt- und Deckzellen der Magendrüsen. Sie scheint mir ein allgemeines Interesse zu verdienen, weil bei ein- zelnen, mit Hyperproduction von Salzsäure verlaufenden Processen von einer Hypertroj)hie der Deckzellen gesprochen Avird. Es exi- stiren allerdings schon zwei Methoden , die bei ihrer Anwendung einen prägnanten Unterschied der beiden Zellarten ergeben, indessen XII, 3. K 0 1 s t e r : Tinctionsmethode z. Trennung d. Haupt- u. Deckzellen. 315 erfordert die eine, Garbini's Methode eine Fixation in Flemming- sclier Flüssigkeit und kann, abgesehen vom Kostenpunkt, nur für Präparate in Anwendung gezogen werden, die mit Rücksicht auf die bezügliche Färbung fixirt wurden. Die zweite Methode, Ranvier's Pikrocarminfärbung, lässt sich allerdings für verschieden fixirte Präparate benutzen, ist aber wegen der langen Dauer der Diiferenzirung , oft mehrere Wochen , unbe- quem. Nebenbei muss dieser Farbstoff wohl meistens extra bereitet werden , die im Handel vorkommenden Pikrocarmine ergeben be- kanntermaassen diese Differenzirung nur schlecht oder gar nicht. Das hier zu beschreibende Verfahren habe ich sowohl an frisch fixirten und gehärteten Präparaten, wie auch an alten, der Samm- lung des hiesigen pathologischen Instituts entnommenen, erprobt und stets gleich zuverlässig befunden. Dasselbe lässt sich nach den ver- schiedensten Fixirungsmitteln gebrauclien, wie Sublimat , Zenker's Flüssigkeit, Müller's Lösung, Alkohol und Pikrinsäure. Nur Osmium- gemische haben mir schlechte Präparate geliefert. Die Methode besteht aus Folgendem: 1) üeberfärbnng der Schnitte mit Hämatoxylin. 2) Entfärl)ung derselben bis zu schwach rosa Tiuction mit ein- procentigem IK'l-Alkohol. 3) Neutralisation mit einprocentigem Ammoniakalkohol, wonach die Schnitte eine zarte blaue Farbe zeigen sollen; sonst weitere Entfärbung. 4) Auswaschen in destillirtem Wasser. 5) Tinction mit schwacher wässeriger Säurefuchsinlösuug 1 bis ö Minuten. (Ein bis 2 Tropfen concentrirter Säurefuchsinlösung auf ein grosses Uhrglas Wasser.) 6) Auswaschen in destillirtem Wasser. 7) Alkohol, Xylol, Balsam. Die Methode lässt sich sowohl für aufgeklebte Avie einzelne Schnitte verwenden. Die Hauptzellen nehmen bei dieser Tinction eine hellblaue Färbung mit dunkelblauem Kern an , während die Deck- zellen eine reine Fuchsiufärbung mit dunklem Kern zeigen. Ausser der leichten Ausführbarkeit mit in allen histologischen Laboratorien stets vorhandenen TinctionsÜüssigkeiten bietet diese Methode insofern eine Bereicherung unserer technischen Mittel dar, als dieselbe die Hauptzellen heller wie die Deckzellen färbt. Um- gekehrt ist es ja bei der von Garbini angegebenen Färbung der Fall. 316 Kolster: Tinctionsmethodez. Trennung d. Haupt- u. Deckzellen. XII, 3. Kommen nun genaue Messungen in Frage bei einer angenom- menen Hypertrophie der Deckzellen, und auf kleine Differenzen darf ja hier höchstens gerechnet werden, so heben sich bei gleichzeitiger Benutzung dieser beiden Methoden die Fehlerquellen auf, die aus der verschiedenen Farbintensität der zu messenden Zellen und ihrer Umgebung entstehen können. H e 1 s i n g f 0 r s , im September 1895. [Eingegangen am G. Oetober 1895.] XII, 3. Referate. 3 17 Keferate. 1. Mikroskop und mikroskopische Apparate. Cutter, E., Some details as to Tolles' ^/^.^^th objective (Amer. Mouthly Microsc. Jourii. vol. XVI, 1895, p. 225 —233). Aus der im blühendsten Reclamestil geschriebenen Mittheihmg erfahren wir 11. A. , dass der Besitzer des wunderbaren Objectives im Jahre 1889 von Sir M. Mackenzie zu einem Banket eingeladen wurde, an dem ausser verschiedenen anderen einflussreichen Persön- lichkeiten auch CoL. North „the Nitrate King" und Mr. McKenna „the young millionaire" theiluahmen. Bezüglich der optischen Eigen- schaften des ^/-. Objectives findet sich am Schluss die Angabe, dass dasselbe sowohl als Trockensystem als auch als Immersionssystem benutzt werden kann, mit einem Deckglas von O'l mm Dicke oder ohne ein solches. Der Oefiuungswinkel soll 178^ betragen. Ä. Zimmermann (Berlin). Fuess, R., Apparat zur dauernden Kennzeichnung be- merk e n s w e r t h e r Stellen in mikroskopischen Objeeten oder Präparaten (Neues Jahrb. f. Mineral. Bd. I, 1895, p. 280j. Mit dem hier beschriebenen und in umstehender Figur in natür- licher Grösse abgebildeten kleinen Apparat , welcher durch seine Verwendung mit dem Zangen-Objectivwechsler eine einfache und be- quem zu handhabende Form erhalten hat, wird die zur Kennzeich- nung ausersehene Stelle durch eine mittels einer Diamantspitze auf der Deckglasoberfläche eingeritzte Kreislinie vermerkt. An dem mit flacher conischer Ausdrehung versehenen Theile Z, welcher zur An- klemmung an die Objectivzange dient, befindet sich die mit dem 318 Referate. XII, 3. Objectivgewinde versehene Hülse H. In diese passt der durch die leichte Spiralfeder S nach abwärts federnde Cylinder C, welcher an seinem unteren Ende den mit der Diamantspitze D verseheneu und innerhalb einig:er Millimeter verstellbaren Schlittenschieber a trägt. Die ausseraxiale Stellung der Diamantspitze zur Erzielung von Kreislinien mit verschieden grossen Radien wird durch die Schraube b und die Gegenfeder F bewirkt. Das Schräub- chen c verhindert das Herausfallen und die Drehung des Cylinders C. Bei der Benutzung des Apparates wird, nachdem durch Beobach- tung die fragliche Stelle gefunden , dieser an Stelle des Objectives in den Zangenwechsler geklemmt; darauf wird der Tubus so weit gesenkt, bis die Diamantspitze sicher auf dem Deckglas aufsitzt und die Kreislinie durch Drehung des Objecttisches oder des kleinen Apparates (au der Hülse H) eingezogen. R. Brauns. Zimmermaun, A., lieber ein neues Lupen st ativ (Zeitschr. f. Instrumentenk., Bd. XV, 1895, p. 322 f.). Das von der Firma C. Zeiss construirte neue Lupeustativ unter- scheidet sich von dem älteren Modell dieser Firma zunächst dadurch, dass der ganze Obertheil um eine verticale Achse drehbar ist. Es wird hierdurch ermöglicht, die Lupe ohne Aenderuug der Einstellung über grössere Flächen hinzuführen. Die Verschiebung der Lupe in der Verticalebene wird wie bei dem älteren Modell mit Hilfe zweier Gelenke bewirkt. Eine Neuerung gegen früher besteht aber darin, dass jetzt beide Gelenke mit Hilfe eines von M. Berger ersonnenen Mechanismus mit einer Schraube arretirt werden können. Es ge- schieht dies dadurch, dass sich in der die beiden Gelenke verbinden- den Röhre, die an beiden Seiten zu Gelenkpfannen erweitert ist, ein prismatischer Eisenstab befindet, der in Folge eines conischen Fort- satzes an der Arretirschraube beim Anziehen der letzteren die beiden Gelenktiächen fest gegen die betrefienden Gelenkpfannen presst. Ä. Zimmermann {Berlin). Scheibe, R., Nicol'sche Prismen aus Kalkspath von Auerbach (Zeitschr. d. Deutschen Gcol. Gesellsch. Bd. XLVI, 1895, p. 223j. In der Februar-Sitzung der Deutscheu Geologischen Gesellschaft XII, 3. Referate. 319 hat R. Scheibe zwei aus dem Kalkspath von Auerbach an der Bergstrasse angefertigte Nicols vorgelegt. Jedes war etwa 5 cm lang und 2 ^/o cm dick. Der Kalkspath ist völlig frei von Rissen und durchaus farblos, aber doch nicht so klar und lichtdurchlässig wie Kalkspath erster Güte von Island. Er entspricht etwa dem Ma- terini zweiter Güte letzteren Fundortes, wird also nicht zu Instru- menten taugen, die sehr hohen Ansprüchen genügen sollen, wird aber zu Apparaten brauchbar sein, die in der Technik verwendet werden und keine zu hohen Anforderungen an die Klarheit des Kalkspaths stellen, z. B. 8accharimetern u. dergl. In den Auerbacher Kalkbrüchen scheint brauchbares Material nicht allzu selten zu sein. R. Brauns. Carazzi, D., 8ur les indications du grossi ssement dans les dessins micrographiques (Zool. Anz. Bd. XVIII, 1895, p. 162—164). Carazzi tadelt, dass so häutig es unterlassen wird, bei der Zeichnung die Yergrösserung anzugeben. Die Angabe der Oculare und Objective einer Firma sei zwecklos , dieselbe hätte nur dann Werth, wenn jeder Mikroskopiker sämmtliche Kataloge aller grösseren Firmen in seinem Besitz hätte und dort die Vergrösserung nachsehen könnte. Er empfiehlt daher, dass jeder Mikroskopiker mit allen den Ocularen und Objectiven, mit denen er zu zeichnen pflege, ein reelles Bild von einem unter das Mikroskop gelegten Mikrometer mit Hülfe der Camera clara entwerfen solle. Eine Vergleichung der Maasse des Mikrometers und des davon entworfenen Bildes giebt annähernd richtig die Vergrösserung an. Schietnenz {Hannover). Janet, Ch., Sur le mode d'indication du grossissement dans les dessins (Zool. Anz. Bd. XVIII, 1895, p. 259 — 260). Auch Janet hält die Angabe der linearen Vergrösserung für sehr wünschenswerth. Er stellt, wenn er ohne Camera clara zeich- net, die Vergrösserung dadurch fest, dass er an Stelle des gewöhn- lichen Ocularmikrometers einen quadrirten benutzt, von dem die Seiten der Quadrate 0'5 mm lang sind, und auf quadrirtes Papier zeichnet. Er hat ein für alle Mal festgestellt, welcher Vergrösserung des Objectes eine Quadratseite des Ocularmikrometers entspricht und kann nun durch Anwendung eines Zeichenpapiers mit zusagender Quadratgrösse die Zeichnung in einer dem Zweck entsprechenden 320 Referate. XII, 3. Grösse anfertigen. Entspricht bei einer bestimmten Combinatiou von Ocular, Objectiv und Tubuslänge die Quadratseite des Ocularmikro- meters 0"075 mm von dem Objecte , so erhält man durch Anwen- dung eines quadrirten Papieres, dessen Quadratseiten 5'6, 7*5, lO'O, 11*25, 15, 22*5 mm messen, eine entsprechende Vergrösserung von 75, 100, 13.3-3, 150, 200, 300. Die hier angegebene Methode hat den Vortheil, dass man von demselben Objecte Zeichnungen in ver- schiedener Grösse entwerfen kann, ohne dabei das Ocular oder das Objectiv oder die Tubuslänge ändern zu müssen. Ganz besonders bequem ist sie bei der Benutzung der apochromatischen Objective von Zeiss. Schiemenz (Hafmover). von Nathusius, W., lieber Gross enan gäbe bei Mikro- graphie (Zool. Anz. Bd. XVIII,. 1895, p. 364—367). V. Nathusius stimmt Carazzi bei nnd schlägt sogar vor, die Redactionen der wissenschaftlichen Zeitschriften sollten Arbeiten ohne Grössenangaben bei den Bildern zurückweisen. Einfacher als die Zeichnung mit Camera clara sei es aber in vielen Fällen , die Ob- jecte mit dem Ocularmikrometer zu messen und dann die Grade dieses mit dem auf den Tisch des Mikroskopes gelegten Objectiv- mikrometers für die verschiedenen Systeme zu vergleichen. Am einfachsten jedoch sei die Messung durch Doppelsehen. Das mit dem rechten Auge im Mikroskop gesehene Bild projicirt man mit Hülfe des linken Auges auf einem links neben dem Mikroskope senk- recht zur Verbindungslinie der Augen liegenden Maassstabe auf weissen Carton. Hat man die Vergrösserung des Systems bei der- selben Bildweite festgestellt, so ergiebt ein einfaches Divisionsexempel die wirkliche Grösse des Objectes. Mikroskopikern ist es zwar nicht immer leicht, die Aufmerksamkeit auf beide Augen gleichmässig zu vertheilen, wie es zu solchen Messungen nöthig ist, aber mit einiger Uebung wäre es wohl zu erreichen. Absolut genaue Zahlen werden mit keiner Methode erhalten. Bei der letzten Art von Messung nimmt der Fehler mit der Grösse des Bildes ab, doch werden zu grosse Bilder für das Auge unübersichtlich^ so dass es hier eine gewisse Grenze giebt und man gut tliut, die Vergrösserung des Bildes durch Anwendung starker Systeme nicht zu übertreiben. Schiemenz {Hamiover). Bolsius, H., Remarques sur les indications des gros- sissements dans les dessins micrographiques (Zool. Anz., Bd. XVIH, 1895, p. 386—388). XII, 3. Referate. 321 BoLsius bemerkt , dass bereits in den Nomenklaturregeln der internationalen zoologischen Congresse die Angabe der Vergrösserun- gen durch Zahlen und nicht durch Oculare und 01)jective der Fir- men verlangt wird. In Anbetracht jedoch der Wichtigkeit, zu wissen, ob bei starken Vergrösserungen starke Objectivo und schwache Ocu- lare oder umgekehrt benutzt wurden, hält Bolsius es für praktisch, bei starken Vergrösserungen die Oculare und Objective anzugeben. P. Schienwii'x, (Hannover). t> 2. Präparationsmethoden im allgemeinen. Braus, H., u. Drüner, L., Teber ein neues Präparir- m i k r 0 s k 0 p u n d über eine M e t h o d e , grössere Thiere in toto histologisch zu conserviren (Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXIX, 1895, p. 4.34 —442 m. P, Figg.). Fische wurden mit Aether oder Chloroform betäubt, dann wurde ihnen das Herz freigelegt und in den Bulbus aortae eine kurze Glas- kanüle eingebunden, welche durch einen Gummischlauch mit der die Conservirungsflüssigkeit enthaltenden Injectionsflasche in A'erbindung stand. Den ni»thigen Druck lieferte eine mit der Wasserleitung in Verbindimg stehende Druckflasche. Es ist unumgänglich nothwendig, ein Manometerrohr anzubringen und zwischen Injectionsflasche und Kanüle einen Luftblasenfänger einzuschalten. Vor der Einführung der lujectionsflüssigkeit wurde das Blut mit physiologischer Koch- salzlösung ausgespült. Als Injectionsflüssigkeiten wurden Sublimat- und Chromessigsäure, beide mit oder ohne Zusatz von Osmiumsäure, MüLLER'sche Flüssigkeit, Platiuchlorid mit und ohne Osmium- und Essigsäure und Alkohol angewendet. Alle diese Flüssigkeiten dürfen aber nur kalt angewendet werden, da warme Lösungen die Gefäss- bahnen undurchlässig macheu. Die Injection wurde so lange fort- gesetzt, bis alle sichtbaren Theile die Wirkung der Flüssigkeit durch eine entsprechende Veränderung ihrer Farbe anzeigten. Nachdem dies eingetreten war, wurde mit Wasser und hinterher mit Alkohol nach- gespült, bis dieser ganz rein ausfloss. Dann kam das Thier in Alko- hol, resp. wenn Chromgemische injicirt worden waren, in MüLLER'sche Flüssigkeit. Der grösste Theil der Leber wurde nach der Injection Zeit8clir. f. wiss. Mikroskoiiie. XII, 3. 21 322 Keferate. XII, 3. entfernt, um nicht wegen des Fettreichthums derselben den Alkohol mehrfach wechseln zu müssen. Was die Menge der Injectionsflüssig- keit anlangt, so genügten für einen Rochen von 1'5 m Länge und 1 m Breite 'P> Liter Kochsalzlösung, 4 Liter Sublimatessigsäure (50 : 50 : 1000) , 4 Liter Wasser und 6 bis 8 Liter Alkohol. Wurden nach einer solchen Fixirung Farbstotfe injicirt, so wurde zwar keine Färbung der Nerven erzielt, aber trotzdem wurde bei Anwendung nicht oder schwer diffundirender Färbelösungen, z. B. Hämatoxylin, die Präparation der Nerven dadurch erleichtert, dass eine Verwechs- lung von ilinen mit feinen Gelassen unmöglich gemacht wurde. Nach dieser Behandlung zeigten sieh die Fische vollständig gleich- massig, auch für histologische Zwecke vollkommen genügend conser- virt. Die Festigkeit ihrer Gewebe war erhalten geblieben, und die störende Durchtränkung der Gewebe mit dem Blutfarbstoft* vermieden. Schieme7ix ( Hannover). Leonard, C, L., 0 n a u e w m e t h o d o f s t u d y i n g c eil m o - tion (Amer. Monthly Microsc. Journ. vol. XVI, 1895, p. 240—242). Die „neue" Methode besteht darin, dass von den betretfendeu Objecten, namentlich rothen und weissen Blutkörperchen, Moment- aufnahmen in den verschiedenen Stadien der Bewegung gemacht werden. Die angewandte Vergrösserung betrug 1 bis 2000 , die Expositionsdauer ^/^ bis 2 Secunden. Nähere Angaben über den angewandten Apparat werden nicht gemacht. A. Zimmorniann {Berlin). Leon, N., Ueber die Tinctious-Eigeus chaft eu des Fran- ceins (Zool. Anz. Bd. XVIII, 1895, p. 160—162). Leon stellte mit dem von Istuati in Bucarest entdeckten Fran- cein , welches einen Körper der aromatischen Reihe darstellt , drei Färbelösungen her. 1. Boraxfran cein. 1 g Frauceiu wird in 100 g warmem Wasser gelöst, sodann werden 2 g Borax und 300 g 95procentiger Alkohol hinzugefügt, und das Ganze wird gut gemengt und filtrirt. 2. Pikrof ran cein. Die Herstellung geschieht nach dem Recepte des MAYEu'schen Pikrocarmins. 2 g Francein werden in 25 cc Wasser mit einer genügenden Menge Ammoniak aufgelöst. Nachdem die Lösung 10 Tage an der Luft gestanden hat , werden 4 Voll, einer gesättigten Pikrinsäurelösung hinzugegossen. .S. Am- moniak alisches France in. 1 g Francein wird in 4 g starker XII, 3. Referate. 323 Ammoniaklösung gekocht , dann giesst man 50 g Wasser hinzu und lässt das Gemisch stehen, bis der Ammoniak verschwunden ist. Die genannten drei Lösungen haben die Eigenschaft, die Kerne stärker zu färben als das Plasma und besitzen eiue besondere Affinität für das Chitin der Insecten und die Schleimdrüsen der Mollusken. An Schnitten von in einem gleichen Gemisch von Pikrinsäure- und Subli- matlösung conservirten Dentalien, welche 12 Stunden lang mit Borax- francein behandelt, flüchtig mit Wasser abgewaschen, 2 Minuten lang mit BöHMER'schen Hämatoxj^lin nachgefärbt, abermals 5 bis 10 Mi- nuten lang mit Wasser abgewaschen, dann in Alkohol von steigendem Procentgehalte übergeführt etc. waren, zeigten die Schleimdrüsen eine granatrothe Farbe. Schimnenz {Hmmover). Dogiel, A. S. , Eine geringe Abänderung der Golgi- schen Methode (Anat. Anz. Bd. "X, 1895, No. 17, p. 555—557). Verf. hebt hervor, dass es als einer der Nachtheile der Golgi- schen Methode anzusehen sei, dass häufig die feinen Blutgefässe zu- gleich mit den Nervenfasern imprägnirt werden. Das Gleiche gelte auch von den Ausführungsgängen (nebst ihren Endverzweigungen in den Drüsen). Er empfiehlt daher, die Blutgefässe vor der Imprä- gnation mit einer farbigen Masse zu injiciren. Hierzu lässt sich nach ihm entweder die von Rajsivier angegebene blaue Leimmasse oder auch eine rothe Leimmasse verwenden. In beiden Fällen wird nach möglichst schneller Abkühlung das Organ später in gewöhnlicher Weise behandelt. Bei der blauen Masse kann man sowohl Kalium bichro- micum wie Osmiumbichromat verwenden , bei der rothen nur das letztere. Die Farbe der blauen Masse pflegt nur dann verändert, braun, zu werden, wenn die Silbereinwirkung länger als 4 Tage dauert, nach Behandlung mit Kalium bichromicum allein ist diese Frist noch länger, 6 bis 8 Tage und mehr. Die rothe Masse wird auch nach einer Einwirkung von 6 bis 8 Tagen nicht in merklicher Weise verändert , in manchen Fällen indessen tritt eine Entfärbung derselben schon nach 1 bis 2 Tagen ein , ohne dass Verf. dafür eine Ursache anzugeben vermöchte. Bei den Drüsen kaim man das gleiche Verfahren auch für Injectionen der Ausführungsgänge ver- wenden. Man thut dann gut, etwas weniger Gelatine zu nehmen. Schiefferdecker {Bonn) . 21 * 324 Referate. XE, 3. Strong, 0. S., The use of formalin iu Golgi's method (Proceed. New-York Acad. of Sei., Biol. Sect. , vol. XY, Jan. 14, 1895; Anat. Anz., Bd. X, 1895, No. 15, p. 494 — 495). Nach Yerf. kann man Formalin gemischt mit doppeltchrom- saiirem Kali statt Osmiumsäure für die GoLGi'sche Silberfärbung' ver- wenden. Stücke von dem Gehirn eines Erwachsenen werden über- tragen in eine Mischung von 100 Yoll. einer 3 '5- bis öprocentigen Lösung von doppeltchromsaurem Kali mit Formalin 2*5 bis 5 Yoll. Nach einigen Tagen oder länger [im Text steht: ,,During several days" , was aber dem Sinn nach ein Druckfehler sein muss. Ref.] werden die Objecte in eine einprocentige Silberlösung gebracht. (> d e r man kann auch die Objecte , nachdem sie 1 bis 2 Tage in der angegebenen Bichromat - Formalinmischung verweilt haben , in eine Mischung von 2 Yoll. einer 5procentigen Lösung des doppelt- chromsauren Kalis mit 1 Yol. Formalin bringen. Nach 12 bis 24 Stunden werden die Stücke dann in die Silberlösung gebracht. Diese Methode ist deshalb vortheilhaft, weil man keine Osmiumsäure zu verwenden braucht und weil das Formalin-Bichromat nicht über- härtet, man also eher auf gute Präparate rechnen kann. In dieser Hinsicht soll die Methode noch besser sein als die mit Anwendung des Lithiumbiehromats, ^ von demselben Yerf. herrührend. Yerf. meint, dass für embryonale Gewebe das Osmiumbichromat vortheilhafter sein wird, da dieses besser härtet. Für solche Gewebe würde auch eine Mischung des Lithiumbichromats mit Formalin empfehlens- werther sein, da dasselbe schneller härtet. — Hieran schliesst sich eine Mittheilung von Ira van Gieson über die Anwendung des Formalins als Fixirungsmittel für das centrale Nervensystem in Bezug auf die gewöhnlichen histologischen Fär- bungen: Formalinlösungen von 4, 6, 10 Procent, dann 95procentiger .Vlkohol , Celloidineinbettung. Die Fixirung aller Theile war gut, man kann die WEiGERx'sche Hämatoxylinmethode anwenden mit gu- tem Erfolge in Bezug auf die feinen Fasern in der Gehirnrinde und der grauen Rückenmarksubstanz. Die Markscheide der feinen Fasern ist gut erhalten und giebt nach Weigert dieselbe blaue Färbung wie die Chrompräparate. Der Grund ist in der grauen Substanz besonders hell. Die Schnitte kommen in die zur Hälfte mit Wasser verdünnte Lösung von neutralem Kupferacetat für 2 Stunden, werden 1) Strong, 0. 8., 1. c. vol. XIII, 1894. XII, 3. Referate. 325 dann .gründlich in Wasser ausgewaschen und für 2 bis 12 Stunden in die WEiGERT'sche Lithiumcarbonat -Hämatoxylinlösung gebracht. Dann Ditterenzirung in der Weigert' sehen Borax -Bhitlaugensalz- lösung; sie geht schnell vor sich und muss sorgfältig überwacht werden. — Auch für die REHM'sche Modification der Methode von NissL sind Formalinpräparate brauchbar, doch tritt die feinere Struc- tur des Kerns und des Cytoplasmas nicht ganz so scharf hervor wie nach Fixiruug in absolutem Alkohol. — Die Dauer der Här- tung in Formalin ist von bedeutendem Einfiuss auf die Färbung von Nervenfasern und Zellen. Die Untersuchungen darüber sind noch im Gange. Schiefferdeckei' (Bonn). Durig, A., Das Formalin als Fixiru ngs mi t te 1 anstatt der Osmiumsäure bei der Methode Ramon y Ca- jal's (Anat. Auz. Bd. X, 1895, No. 20, p. 659—660). Verf. hat Versuche gemacht, in wie weit das Formalin geeignet sei, die Osmiumsäure bei der Ramon y CAjAL'schen Methode beim Centraluervensystem zu ersetzen und hat gefunden, dass dieses in sehr ausgiebiger Weise möglich sei. Am besten bewährte sich die folgende Methode : Die ^/„ cm grossen Stücke kamen für o Tage in Formalin von 4 bis 6 Procent (die Stammlösung als 40procentig ge- rechnet) und Kalium bichromicum .Sprocentig, dann, wie gewöhnlich nach dem Al)trocknen mit Filtrirpapier in "Y^procentige Silbernitratlö- suug. nach 2 Tagen wieder in das erste Gemisch zurück, dann wieder in Silber mit einer Spur von Ameisensäure. Ein längeres Verweilen als 8 Tage in der Silberlösung wirkte schädlich auf die Färbung ein. Das Formalin dringt besser in die Gewebe ein als Osmium- säure und verleiht ihnen eine bessere Sclmeidefähigkeit, so dass sie ohne jede Einbettung mit dem Mikrotom geschnitten werden können. Die Färbung scheint durch Formalin an Sicherheit zu gewinnen. Die Billigkeit ist natürlich bedeutend grösser. Schiefferdecker (Bonn). Reinke, F., Zellstudien (Arcli. f. mikrosk. Auat. Bd. XLIV, 1894, p, 259—283 m. 1 Tti.;. Verf. probirte zum Studium der Mitose zunächst drei verschie- dene Methoden : die FLEMMiNG'sche Dreifarbmethode nach Fixiruug mit HERMANN'scher Flüssigkeit , dann die HEioENHAiisf'sche Modifica- tion der BiONDi'schen Färbung und die HEiDENHAm'sche Hämatoxylin- Eisenlackfärbung, beide letzteren nach Sublimatfixirung. Die Biondi- 326 Referate. XII, 3. sehe Färbung war imbefriedigeud, besser die Hämatoxylin-Eiseulack- färbiing. Beiden Methoden ist aber das FLEjoiiNG'sche Verfaliren überlegen. Es wurde in folgender Modification augewandt. Die Schnitte , oder wie im gegebeuen Falle meist , sehr dünne Gewebs- platten legt man auf 24 Stunden in eine conceutrirte Lösung von Kalium sulfurosum. Nach kurzem Auswaschen werden sie in Sa- franin 1 bis 2 Stunden gefärbt. Dann werden sie in Wasser gründ- lich ausgewaschen. Schliesslich folgt die difterenzirende Färbung in einem Gentiana-Orangegemisch, das auf folgende Weise hergestellt ist: „Man fertigt eine conceutrirte wässerige Lösung von Gentiana und ebensolche von Orange G an. Zu einem Theile der Gentiana- lösung thut man einige Tropfen Orangelösung .... Das Mischungs- verhältniss muss derartig sein , dass ein Tropfen , auf Löschpapier gebracht, einen intensiv blauen oder blaubraunen Fleck mit schmalem, schwach orangefarbenem Rand bildet. Diese Lösung sieht nicht klar aus, sie wird offenbar durch den neu entstehenden, neutraben Farb- stoff getrübt. Verdünnt man sie mm mit Wässer, so wird sie so gut wie klar und sieht violett aus. Ohne zu filtrireu, legt man die Schnitte auf 24 Stunden in diese Farblösung" [?]. Am Schluss wäscht man wieder mit Wasser aus. Das Aufhellen geschah am besten so , dass man die dünnen Lamellen in absoluten Alkohol ein- tauchte und dann auf kurze Zeit in Nelkenöl übertrug. E. Schoebel (Neapel). Heideuhain, M., Neue Untersuchungen über die Central- körper und ihre Beziehungen zum Kern- und Zellen Protoplasma (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIII, 1894, p. 423—758 m. 7 Tfln.). Verf. verwandte zu seinen Untersuchungen hauptsächlich das rothe Knochenmark des Kaninchens. Zuweilen fand sich dasselbe bei erwachsenen Thieren, ohne dass sich ein besonderer Grund für die Anwesenheit desselben angeben liess. Im übrigen wurde es von Thieren entnommen , bei denen einige Tage zuvor nach grösserer Blutentziehung Kochsalztransfusion gemacht worden war. In diesen Fällen fand sich regelmässig ein rothes Knochenmark, das sich na- mentlich durch die Gegenwart zahlreicher Riesenzellen auszeichnete. Von anderen Gewebsformen wurde die Milz vom Kaninchen, Lymph- drüsen und Darmwand vom Hunde untersucht. Zur Conservirung wurde Sublimat, FLEMMiNG'sche Lösung, 1- und 2procentige Osmiumsäure und Chromsäurelösungen verschiedener Cou- XII, 3. Referate. 327 ceiitratiou in Anwendung gebracht. Die Clironisäurefixirungeu waren schlecht. Obwohl zuweilen, entgegen früheren Erfahrungen, bei Su- blimatfixirung , scheinbar launenhaft , eigenthümliche Schrumpfungen auftraten, wurde dieselbe doch grösstentheils verwandt. Schnitte von Material aus FLEMMiNCi'scher Lösung und aus Osmiumsäure dienten im wesentlichen nur als Vergleichungsobjecte. Es wurde also im grossen und ganzen mit sauren (Sublimat , FLEJiMma'scher Lösung) und nur nebenbei mit neutralen Fixirungen (Osmiumsäure) gearbeitet, und Verf. kann sich der Behauptung Altmanx's , dass nur die neu- tralen Conservirungen den natürlichen Zustand erhalten können, nicht anschliessen. 2procentige Osmiumsäure, die nach Altmann besonders zweckentsprechend sein soll , bringt entschieden eine ganz bemerkenswerthe Quellung hervor. Das Verfahren des Einbettens, Schneidens und Aufklebens wurde in der früheren Weise ^ ausgeführt. Hervorzuheben ist noch , dass die Schnittdicke nicht über 4 fi be- tragen darf. Meist wurde 3 /t dick geschnitten. Noch feiner zu schneiden ist nicht rathsam, da bei sehr feinen Schnitten die Messer- artefacte namentlich an den Gerüstwerken des ruhenden Kernes in ausserordentlichem LTmfange zunehmen. Diese Art der Artefacte sind nur mit Immersionssystemen und bei hohen Vergrösserungen wahr- nehmbar. Es kommen auch „metamikroskopische Messerartefacte" vor, d. h. solche, die direct als solche überhaupt nicht mehr sicht- bar sind und nur auf indirectem Wege aus gewissen Structurver- schiebungen erschlossen werden können. Von Färbemitteln wurde eine grosse Anzahl in Anwendung ge- bracht : Safranin , Gentianaviolett , Bordeaux R -, Säureviolett, Thio- nin", Anilinblau, BiONDi'sche Lösung, Alauncarmin und die verschie- denen Arten der Hämatoxylinfarben. Die BiONDi'sche Lösung wurde genau in der schon früher angegebenen Weise ^ verwendet. Hinzu- zufügen ist nur , dass die Hauptsorge immer die sein mus , das Ge- misch auf dem richtigen Grade der Acidität zu erhalten. Aus diesem Grunde soll man die abgestimmten Lösungen nicht filtriren, denn dadurch nimmt der Grad des Säuregehalts immer ab. Ferner müssen die Lösungen, die längere Zeit gestanden liaben, immer wieder von neuem durch Zusatz geringer Mengen Säure aufgefrischt werden und zwar aus dem Grunde, weil alle wässerigen Lösungen Spuren 1) Vgl. diese Zeitschr. ßd. IX 1892, p. 198 ff. ■') Ueber die zweckmässigste Art der Anwendung dieser beiden Farben vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 189.5. p. 53 ff. 328 Referate. XII, o. von Glas auflösen. Hierbei gehen alkalisch reagirende Silicate in die Flüssigkeit über, welche den Aciditätsgrad herabmindern. Was die Eisenhämatoxylinfärbungen anbelangt, so erwähnt Verf. zunächst, dass Benda der Erste gewesen ist, welcher diese Art Färbungen systematisch ausgebildet hat , seineu Zweck aber auf ganz andere Weise erreichte. Die häufig auftretende Uugleichmässigkeit der Färbung bewog Verf. , seine alte Methode zu verbessern. Der ur- sprüngliche Modus procedeudi , welcher auch bei der neuen An- wendungsform sieh noch einmal in der gleichen Weise wiederholt, ist im allgemeinen der folgende : Die von Sublimatmaterial ange- fertigten feinen Schnitte (3 fi) werden auf den Objectträger mit destilirtem Wasser aufgeklebt, mit jodhaltigem Alkohol, behufs Ent- fernung der letzten Spuren von Sublimat, behandelt und in einer l^/^procentigen Lösung von schwefelsaurem Eisenoxydammon gebeizt. Andere Eisensalze sind nicht zu empfehlen. Darauf wird mit destil- lirtem Wasser kurz abgespült und der Objectträger für 12 bis 18 Stunden in einer ^/gprocentigen wässerigen Lösung von Hämatoxy- linum purissimum aufgestellt. Die auf diese Weise überfärbten Schnitte bringt man in die alte ^/.,procentige Eisenalauulösung , Avobei die Farbe allmählich extrahirt wird. Man entfärbt unter Controle bis das Zellenprotoplasma völlig entfärbt ist. Man kann den Vorgang der Differenzirung jeden Augenblick durch Abspülen mit Leitungs- wasser unterbrechen und nach der Controle des Objects unter dem Mikroskop die Entfärbung fortsetzen. Diese Unterbrechungen schaden nichts, sie scheinen sogar zu nützen. Am Schluss wird ca. 15 Mi- nuten mit Leitungswasser ausgewaschen imd das Präparat in üb- licher Weise in Balsam eingeschlossen. Verf. machte nun die Be- obachtung, dass, wenn die Ditferenzirung aus irgend einem uuer- mittelbaren Grunde einmal rascher als gewöhnlich vor sich ging, die Gentralkörperfärbuug immer eine vollkommenere war als im entgegen- gesetzten Falle. Es lag also nahe, dass man, um das Verfahren zu verbessern, darauf bedacht sein musste, es dahin zu bringen, die Entfärlnmg des Protoplasmas bei der Differenzirung möglichst zu be- schleunigen. Da nun wahrscheinlich die gewöhnlichen Tinctionen auf chemischen Bindungen beruhen, musste aller Wahrscheinlichkeit nach der Zweck dadurch erreicht werden, wenn man die Affinitäten des Zellenprotoplasmas von vornherein in irgend einer Weise, wenig- stens theilweise, sättigt. Dieser rein theoretischen Betrachung ent- sprechend wurden nun die Schnitte zunächst mit solchen Farbstoffen gefärbt, welche wohl das Zellenprotoplasma und den Kern, nicht Xn, 3. Referate. 329 aber die Ceutralkörper in besonders auffallender Weise tingiren. So vorbehandelte Schnitte wurden dann mit Hämatoxylin-Eisenlack ge- färbt. Der Erfolg- zeigte, dass die theoretische Betrachtung gerecht- fertigt war. Verf. führt liiermit ein neues Princip in die Technik der histologischen Färbungen ein. Es handelt sich zwar um eine auf einander folgende Mehrfachfärbuug, jedoch nicht um ein beliebiges Uebereinanderfärben , sondern um eine anfängliche Summation , mit darauf folgender specitisch gerichteter Subtraction der Farbwirkung am Schnitt. Die Vorfarbe muss eine haltbare Tinction geben , die durch das nachfolgende Färbungsverfahren nicht zerstört wird. Der ganze Process läuft dann nach folgendem Schema ab : Farbkörper A tingirt im Präparat die Substanzen x und y Farbkörper B tingirt im Präparat die Substanzen x und y und z. Bei der Dift'erenzirnng l)leibt schliesslich gefärbt: durch A x und y durch B z. Selbstverständlich darf der Farbstoff B nicht etwa eine grössere Verwandtschaft zu x und y haben als A. Verf. schlägt nun vor, derartige methodisch combinirte Färbungsverfahren als „ s u b t r a c - tive Tinctionen" zu bezeichnen. Zum Zweck der Darstellung der Centrosomen durch Eisenhämat- oxylin wurden als Vorfarben schwache Lösungen von Bordeaux R oder von Anilinblau benutzt. Es zeigte sich auch, dass unter Um- ständen die Vorfarbe den ursprünglichen Charakter der Nachfärbung vollkommen verändern kann. In den Eisenhämatoxylin- Präparaten mit Bordeaux -Verfärbung bleiben ausser den Centralkörpern fast immer die «-Granulationen der Leukocyten und die elastischen Fasern schwarz tingirt. Des- gleichen halten die FLEJonNo'schen Zwischenkörper die Eiseufarbe manchmal fest. Die quergestreifte Musculatur giebt wie bei der einfachen Hämatoxylin-Eisenlack-Färbung auf Längs- und Querschnit- ten prächtige Bilder ; für die Präparate mit Bordeaux- Verfärbung ist charakteristisch, dass die Querzoneu Qli. und ^I. sich als farbloser Streifen von der im übrigen geschwärzten anisotropen Substanz deut- lich abheben. Die geformten Secretmaterialien färben sich ähnlich wie bei der einfachen Färbung. Die Anilinblau- Eisenhämatoxylin- 330 Referate. XII, 3. Präparate weichen in einer Beziehung erheblich ab. Das Chromatin hält nämlich die Eisenfarbe zuweilen (!) zurück, und man erhält dann sehr schöne Färbung der Kernstructur. Verf. erwähnt schliesslich noch einen eigenthümlichen Färbuugs- effeet an den rothen Blutkörperchen, welche nämlich „Pseudokerne" enthalten. Es wird sich um ein ExtractionsetFect handeln, was haupt- sächlich mit daraus hervorgeht, dass bei sternförmigen Blutkörper- chen auch die Pseudokerne sternförmig sind. Bei dem Difterenziren der Farbe löst sich die Farbe vom Kaude her und schreitet gegen die Mitte fort. Muss die Entfärbung unterbrochen werden, ehe Alles extrahirt ist, so bleibt ein Pseudokern zurück. Leider haben die nach der Methode der subtractiveu Tinction gefertigten Präparate öfter ein unreinliches Aussehen. Will man sich nicht schweren Irrthümern aussetzen, so muss man im Anfang einer Untersuchung sich an ganz rein gefärbte Präparate halten oder doch wenigstens an solche Stellen des Präparates, bei denen ausser an den Centralkörpern im Protoplasma nichts von der Eisenhämat- oxylinfarbe zurückgeblieben ist. Ferner sind die Präparate mit subtractiver Tinction im allgemeinen sehr schwer zu mikroskopiren, da der Kern der Regel nach nur sehr wenig gefärbt ist. Man ge- wöhnt sich indessen daran. Da immer mit sehr starken Vergrösse- nmgen gearbeitet wurde, wurde, um die Apertur der Systeme voll- kommen auszunutzen, principiell zwischen Objectträger und Condensor eine Oelschicht eingeschaltet ; das Gesichtsfeld gewinnt dadurch we- sentlich an Helligkeit, und die Schärfe des mikroskopischen Bildes nimmt nicht unbedeutend zu. Den höchst möglichen Grad der phy- sikalischen Ditferenzirung des mikroskopischen Bildes wurde durch den Gebrauch der EnRLicn'schen Blenden erreicht. E. Schoebel (Neapel). Hacker, 0., Die Vorstadien der Eireifung (Arch. f. mi- krosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 200—273). Fixirt wurde zumeist mit der von vom Rath empfohlenen Platin- chlorid-Osmiumessigpikrinsäure (500 cc concentrirte wässerige Pikrin- säurelösung, 3 cc Essigsäure, 2 g Osmiumsäure, 5 g Platinchloridj. ^ Die Dauer der Einwirkung betrug ca. 15 Minuten, f'eutrosomen und achromatische Structuren traten bei dieser Behandlung aller- -) Vgl. übrigens diese Zeitschr. Bd. VIII, 1891, p. 510; Bd. IX, 1892, p. 495. XII, 3. Referate. 831 diugs nicht oder kaum hervor, aber die chromatischen Elemente las- sen ihren feineren Bau aufs deutlichste erkennen. E. Schoebel (Neapel). 3. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A, Niedere Thiere. Lauterboril, R., Protozoenstudien. 1. Kern- und Zell- t h e i 1 u n g von C e r a t i u m h i i- u n d i n e 1 1 a (). F. M. fZeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LIX, 1895, p. 167—190 m. Tfln. 12—13). Um Ceratium möglichst rein, d. li. ohne Beimisclumg von Rota- torien und Crustaceen zu erhalten, brachte Lauterborn im Innern seines feinmaschigen Netzes noch ein zweites kürzeres mit grösserer Maschenweite an, welches die Ceratien durchliess, die anderen, grösseren Thiere aber zurückhielt. Diese Einrichtung erwies sich besonders bei nächtlichem Fischen als vortheilhaft , weil dann auch viele Crustaceen, die am Tage mehr in der Tiefe leben, au die Oberfläche kommen. Nachdem das Netz fünf Minuten lang gelischt hatte, wurde sein Inhalt möglichst rasch in ein weithalsiges Gefäss gebracht, welches die Conservirungsflüssigkeit erhielt. Als letztere bewährten sich FLEMMiNG'sche Chrom -Osmium -Essigsäure am besten. Pikrinschwefelsäure mit oder ohne Osmium, »Sublimat in wässeriger oder alkoholischer Lösung, 45procentiger Jodalkohol gaben auch gute Resultate. Nachdem die Conservirungsflüssigkeit 10 Minuten lang eingewirkt hatte, wurde der Inhalt in das Netz zurückgegossen und dieses eine Zeit lang durch das Wasser geschleift. Der Fang kommt dann erst in 3.5procentigen und allmählich in immer stärkeren, bis ab- solutem Alkohol. Dem letzteren werden, um die Chroiuatophorenfarb- stofte und das Fett auszuziehen, einige Tropfen Schwefeläther hinzu- gesetzt, und das Ganze bleibt dann 24 Stunden lang (eventuell auf dem Wärmeschranke) stehen. Eine solche Art der Conservirung würde auch für Massenconservirung von Plankton zu empfehlen sein. Nach den angegebenen 24 Stunden wird das Material durch 70- und 35procentigen Alkohol in destillirtes Wasser übergeführt. Sollten die Objecte durch zu langes Verweilen in der Chrom -Osmium -Essig- säure zu stark gedunkelt sein, so werden sie durch eine etwa 3pro- 332 Referate. XII, 3. centige Lösung von Wasserstoffsuperoxyd gebleiclit. Hierdurch wird auch die Tinctionsfähigkeit erhöht, die sonst an mit Osmiumsäure behandelten Objecten oft viel zu wünschen übrig lässt. Zur Färbung der chromatischen Theile des Kernes wurde fast ausschliesslich ÜELAFiELD'sches Häuiatoyylin verwendet, weil es die klarsten Bilder lieferte. Es darf indessen, besonders wenn mit Wasserstoffsuperoxyd gebleicht wurde , nur kurze Zeit einwirken und muss in verdünnter Lösung angewendet werden , weil sich sonst der Kern leicht über- färbt. Pikrocarmin färbt ausser dem Kerne auch das Plasma etwas und ist deshalb geeignet, um die eigentliche Zelltheihmg zu ver- folgen. Aufbewahrt wurden die Präparate in Glyceringelatine oder in Dammarlack. Die dentrosomen wurden auf Schnitten studirt, und zu diesem Behufe wurde das Material in der bekannten Weise in einem Reagensglase eingebettet , das nach vollständiger Verdun- stung des Chloroforms zerschlagen wurde. Die o fA dicken Schnitte wurden mit Nelkenöl oder destillirtem Wasser aufgeklebt. Gefärbt wurden sie nach dem Heidenhain' sehen Verfahren , das auch bei Rotatorien, Crustaeeen und Cyanophyceen sich mit Vortheil anwenden lässt. Bei Ceratium färben sich mit ihm besonders die Nucleoleu intensiv. Bei der Untersuchung der lebenden Thiere ist es absolut nothwendig , Wachsfüsschen unter dem Deckglase anzubringen , da bei dem geringsten Drucke das Plasma von Ceratium aus der Geissel- spalte hervordringt. Schiemenx {Hannover). Karawaiew, W,, Beobachtungen über die Structur und \ e r m e h r u n g v o n A u 1 a c a n t li a s c o 1 y m a n t h a H a e c k (Zool. Auz. Bd. XVm, 1895, p. 286—301 m. 4 Figg.). Karawaiew fand nach langem erfolglosen Probiren in einer Mischung von 1 Th. der starken Flemming' sehen Flüssigkeit mit 1 Th. Eisessig und nachfolgender Behandlung mit reiner Flemminci- scher Flüssigkeit ein gutes Fixirungsmittel. In der ersten Flüssig- keit blieben die Objecte einen Tag, in der letzten einen bis mehrere Tage. Nachher wurden sie mit Paraffin oder Paraffin imd Celloidin gleichzeitig durchtränkt und nach der Methode von Field und Mar- tin^ geschnitten. Gefärbt wurde mit Safranin, und dann mit ange- säuertem absoluten Alkohol ausgewaschen. Fixirt man die Aulacantlia direct mit reiner FLEMMiNo'scher Flüssigkeit oder mit Osmiumsäure, Sublimat, Sublimat-Essigsäure, so tritt eine starke Schrumpfung ein. 1) Field u. Martin, diese Zeitschr. Ed. XI, 1894, p. <>. XII, n. Referate. 333 und die Membran der Centralkapsel hebt sich stark vom Endoplasma ab. Reiner Eisessig tixirt gut, allein wegen der Unmöglichkeit, hinterher mit Anilinfarben zu färben, beschränkt sich seine Anwen- dung. Schiemenz (Hannover). Schaudiiin , Fr . , Untersuchungen an F o r a m i n i f e r e n. 1. Calcituba polymorpha Roboz (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LIX, 1895, p. 191—232 m. Tfln. 14— If)). ScHAUuiNN conservirte Calcituba in einprocentiger Osmiumsäure, oder mit einer Mischung von 1 Th. wässeriger Sublimatlösung und 2 Th. absoluten Alkohols. Nur diese beiden Flüssigkeiten ge- nügten den Anforderungen. Die Schale wurde mit schwach salz- saurem, 63procentigem Alkohol entkalkt. Als Kernfärbemittel be- währten sich am besten GuENACHER'sches Boraxcarmin und Hämat- oxylin, und zwar ersteres für Totalpräparate, letzteres für Schnittfär- bung. Die Objecte wurden 24 Stunden lang im Wärmeofen gefärbt und dann mit salzsaurem Alkohol ausgezogen. Als Einschlussmittel diente in Xylol gelöster Canadabalsam und für einige der mit Hä- matoxyliu gefärbten Schnittserien essigsaures Kali. Eingebettet wurde in Paraffin. Die Schale von Calcituba ist so dünn und kalkarm, dass man auch noch bei sehr starker Vergrösserung durch sie hindurch die Bewegungserscheiuungen des Protoplasmas wahrnehmen kann. Man kann also die Thiere lebendig untersuchen, muss aber zu diesem Zwecke das Meerwasser unter dem Deckglase beständig erneuern. Dies wurde dadurch erreicht , dass ein oder mehrere Wollfäden mit dem einen abgeplatteten Ende unter das Deckglas gebracht wurden, während ihr anderes Ende in ein liöher stehendes Gefäss mit Meer- wasser hineinhing. An der gegenüber liegenden Seite des Deckglases wurde ein ableitender Wollfaden angebracht, welcher au seinem freien Ende mit einem Stücke Fliesspapier in Verbindung gesetzt wurde. Hierdurch wird unter dem Deckglase ein beständiger Strom erzeugt, den man durch Vermehrung oder Verminderung der Zahl der Fäden reguliren kanli. Schaudinn verfolgte die Einwirkung verschiedener Fixationsmittel unter dem Mikroskope und fand, dass die empfohlene Mischung von Sublimat und absolutem Alkohol am schnellsten die Bewegungen des Plasmas hemmt und zugleich am wenigsten die Grösse und Anordnung der Vacuolen verändert. Osmiumsäure ist deshalb weniger geeignet, weil sie manche Einschlüsse des Plasmas schwarz färbt. Reiner absoluter Alkohol lässt das Plasma so stark schrumpfen, dass die Umrisse der Vacoulen ganz zackig erscheinen. 334 Referate. XII, 3. In Bezug auf das Studium der Schale erinnert Verf. an die bereits von Max Schultze gegebene Vorschrift, dass man zur Entkalkung nur verdünnte Säuren anwenden soll , da conceutrirte durch ihre heftige Wirkung die Structur zerstören. Schiemenz {Hannover). Eberleiu, ß., U e b e r die i m W i e d e r k ä u e r m a g e n vorkom- menden ciliaten Infusorien (Zeitsehr. f. wiss. Zool. Bd. LIX, 1895, p. 233—304 m. 1 Fig. u. Tfl. 16—18). Um die Infusorien aus den Mägen der geschlachteten Wieder- käuer zu erhalten, stach Eberlein die betreffenden Magenabtheilungen gleich nach dem Schlachten des Thieres an und liess den Inhalt in ein gewöhnliches Cylinderglas fliessen. Das Unterbringen dieses Cy- linders in der Hosentasche genügte auch im Winter, die Infusorien lebend bis in das Institut zu bringen, wo sie dann in einen Wärme- ofen von 32^ bis 35^ kamen. Die Methode, den wiederkäuenden Thieren die Futterballen aus dem Maule zu nehmen, ist nicht sehr zu empfehlen , weil die wieder in den Mund beförderten Ballen so stark mit Speichel durchsetzt sind, dass die darin enthaltenen Thierc kaum 12 Stunden am Leben erhalten werden können. Der Tod der Infusorien wird dadurch bedingt , dass die alkalische bis schwach saure Reaction der Futtermassen durch die auftretenden Gährungs- und Fäulnissprocesse in eine stark saure übergeführt wird. Um das zu untersuchende Material von den Futterpartikeln gröberer Natur zu trennen, wurde es durch ein im Wärmeofen angewärmtes Stück feiner Leinewand gepresst. Zur Verdünnung des Präparates wurde auf 35^ erwärmtes Leitungswasser angewendet, da destillirtes Was- ser und halbprocentige Kochsalzlösung weniger gute Resultate liefer- ten. Zur Untersuchung der lebenden Thiere ist es nothwendig, diese in einer gleichmässigen Temperatur von etwa 35^ zu halten und un- beweglich zu machen. Für den ersteren Zweck genügt es nicht, wie FiORENTiNi angiebt (in Ermangelung eines heizbaren Objecttisches), auf den Objectträger neben dem Präparate von Zeit zu Zeit heisses Wasser aufzustreichen. Dagegen half sich Verf. in der Weise, dass er auf den Tisch des Mikroskopes eine Glasplatte legte, welche die- sen weit überragte, und deren Ecken a und h durch kleine Flam- men erwärmt wurden. Eine genaue Regelung der Temperatur ohne Thermometer ist natürlich nicht möglich, aber mit einiger Uebung kann man mit Hülfe des Gefühles den nöthigen Wärmegrad be- stimmen. Im übrigen kann die Temperatur ungefähr bis 20 '^ sinken, ohne dass es schadet; dagegen wirkt eine Erhöhung auf 42*^ bis XII, 3. Referate. nn^ 45^ immer tödtlicli auf die lufusorieu. Die beiden vorgeschlagenen Stoffe, welche die Beweglichkeit der Infusorien hindern sollen, näm- lich eine Lösung von Kirschbaumharz (Eismond) und */o- bis 3pro- centiger Gelatinelösung (Jensen) beeinträchtigen die Lebensfähigkeit der Thiere und sind desshalb niclit anzuwenden. Man muss viel- mehr ohne Zusatz beobachten und die a l) Gelegenheit abpas- sen, wenn die Infu- sorien durch Futter- partikel in ihrer Be- wegung gehemmt werden. Wurde es nöthig, das Deckglas zu stützen, so wur- den dünn ausgezo- gene Glasfäden be- nutzt. Von den vie- len zur (.'onservirung angewendeten Flüs- sigkeiten haben sich nur zwei bewährt, und zwar einprocentige Osmiumsäure und Schaudinn's alkoholische Su- blimatlösung. Die Osmiumsäure muss aber in Gestalt von Dämpfen angewendet werden, da bei ihrer Anwendung als Flüssigkeit die In- fusorien auch dann schwarz werden, wenn das Präparat schnell in Wasser abgewaschen wird. Das Gemisch von Sublimat und Alkohol wurde heiss angewendet und lieferte dann auch von dem zurück- ziehbaren und sehr schwer darstellbaren Peristom der Ophryosco- leciden gute Präparate. Ausgewaschen wurde im letzteren Falle mit 4oprocentigem Alkohol. Von den Färbelösungen leisteten Hä- matoxylin und Boraxcarmin das Beste. Die Objecte wurden entweder in Canadabalsam eingeschlossen oder direct aus dem Wasser in essig- saures Kali übergeführt. Durch letzteres Einschlussmittel werden die Cilien und Wimpern gut sichtbar, aber der Farbstoff wird leider in 4 bis 6 Wochen ausgezogen. Zum Zwecke des Schneidens ist eine Einbettung in grösseren Massen nicht vortheilhaft , weil dann die Thiere nicht orientirt sind. Verf. isolirte daher einzelne Thiere, bettete sie in Celloidin ein und beschnitt dann das Celloidinplättchen nach dem eingeschlossenen Thiere. Hierauf konnte dann eine Ein- 336 Referate. XII, 3. bettnng- in Paraffin mit genauer Orieutirimg- stattfinden. Zur Ver- deutlichung der doppelten Körperraembrau von Isotricha genügt es, das Thier in Wasser zu legen ; durch die Wasserauffiahme werden dann beide Membranen aus einander gedrängt. — Speiseballen von fremdländischen Thieren, die nicht geschlachtet werden konnten, ver- suchte sich Verf. in der Weise zu verschaffen, dass er die Thiere während des Wiederkauens durch einen Peitschenhieb erschreckte, in der Hoffnung, sie würden dann etwas von dem Bissen fallen lassen. Aber nur beim Kamel hatte er Erfolg, bei den anderen Thieren musste die Schlundsonde angewendet werden. Sckiemenx {Hannover). RUSSO, A., Studii anatomici suUa famiglia Üphiothri- chidae del golfo di Napoli [Anatomische Stu- dien über die Familie der Ophiothrichiden des Grolfes von Neapel] (Richerche fatte nel Lal). di Auat. norm, della R. Universita di Roma vol. IV. p. 157 — 177, c. 1 fig, e. 2 tavv.). Die besten Resultate gab ^/gprocentige Osmiumsäure. Mau bringt die Thiere in einen Glasbehälter mit Seewasser und giesst zunächst tropfenweise das Fixativ zu, damit die Thiere laugsam sterben ohne die Arme zu bewegen, dann giesst man von der ^/^procentigen Säure die doppelte Menge des Seewassers zu und lässt 1 bis 2 Stunden einwirken. Gute Resultate beim Fixiren gab auch ein Gemisch von 2 Th. concentrirter Sublimatlösung , 1 Th. 70procentigem Alkohol und 1 Th. Essigsäure vom spec. Gew. 1*06 bei einer Einwirkungs- dauer von 3 Minuten. Zum Entkalken wurde MtJLLER'sche Flüssig- keit (6 bis 10 Tage) oder 70procentiger Alkohol mit 10 Procent Salzsäure augewendet. Als Färbemittel diente stets das P. MAYER'sche Paracarmin. E. Schoehel (Neapel). Meyer, 0., Celluläre Untersuchungen an Nematoden- Eiern (Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXIX, 1895, p. .391—410 m. Tfl. 10 u. 11). Zum Studium der Centrosomen in den Eiern von Strongylus wendete Meyer PERENvi'sche Flüssigkeit und Pikrinessigsäure als Conservirungsmittel an, erhielt jedoch nur mit ersterer brauchbare Resultate. Die PEu^NYi'sche Flüssigkeit conservirt allerdings das Chromatin nicht besonders gut und scheint dessen Färbbarkeit zu beeinträchtigen , aber die Centrosomen und ihre Strahlungen treten damit mit grosser Deutlichkeit hervor. Schiemenx {Hannover). XII, 3. Referate. 337 Brauer, A., Z u r K en n t n i s s der S p e r m a 1 0 g 0 11 e 0 e \' 0 n A s - caris megalocephala (Arcli. f. mikrosk, Anat. Bd. XLII, 1893, p. 153 — 213 m. 3 Tfln.). Für gute, zuverlässige Präparate ist ein rasches Heraiisprä- pariren der Geschlechtsorgane nothwendig. Verf. hält es nicht für günstig, die Schlingen der Hodenröhre zu entwirren, bevor dieselbe sich in der Conservirungsflüssigkeit befindet, weil das lange Frei- liegen, auch unter Kochsalzlösung, bei gewissen Stadien starke Ver- änderungen hervorbringt. Am schnellsten verfährt man, wenn man das mit zwei Nadeln festgeheftete Thier durch einen langen Schnitt öffnet, rasch die Hautlappen aus einander legt und mit Nadeln befestigt, dann vorn den Darm, hinten den Darm und das Vas deferens durch- schneidet und nun mit der Pincette Darm und Hodenröhre aus dem Thiere heraushebt und in die Conservirungsflüssigkeit überträgt. Das Entfernen des Darmes und das Entwirren der- Schlingen kann man sehr leicht nach der Conservirung , doch vor der Behandlung mit Alkohol vornehmen. Zur Fixiruug wurde probirt: FLEMMiNo'sche Lösung , Pikriu-Essigsäure , Alkohol-Eisessig , concentrirte Sublimat- lösung mit und ohne Essigsäurezusatz und IlEiiRMANN'sche Lösung mit nachfolgender Nachbehandlung mit rohem Holzessig (Methode von Mährenthal). Die ersten drei Flüssigkeiten gaben wenig befrie- digende Bilder, und überhaupt keine von allen war als Universal- fixativ zu gebrauchen, da keine gleichzeitig Chromatin und Achro- matin in gleich guter Weise fixirte. Es wurde deshalb für Prä- parate zum Chromatinstudium concentrirte Sublimatlösung und für die zur Untersuchung des Achromatins Herrmann'scIic Flüssigkeit mit Holzessignachbehandlung angewandt. Die Schnitte wurden in beiden Fällen mit Alaunhämatoxylin (mindestens 12 Stunden) gefärbt und weiter mit salzsaurem und mit ammoniakalischem Alkohol be- handelt. E. Schoebel {Neapel). von Wasielewski, Die Keimzone in den Genitalschläu- chen von As caris megalocephala (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 324—337 m. 1 Tfl.). Nach der Eröffnung der Leibeshöhle gelingt es bei einiger Sorg- falt meist, am Ende der Keimzone einen kleinen etwa ^/g bis ^/^ mm grossen Knäuel zu entdecken. Man nimmt die Eröffnung in physio- logischer Kochsalzlösung am besten in einem mit schwarzem Wachs ausgegossenen Gefäss vor. Die Geschlechtsschläuche werden im gan- zen aus dem in ganzer Länge gespaltenen Hartmuskelschlauch ent- Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 3. 22 338 Referate. XII, 3. fernt. Die feinen weisslichen, zum Theil durchscheinenden Schläuche verfolgt man, unter vorsichtigem Beiseiteziehen der gröberen Schläuche mit der Präparirnadel, mit der Lupe zu dem erwähnten Knäuel, das ihren Abschluss bildet. Durch sehr vorsichtiges Auseinanderziehen der Fäden kann man die ganze Keimzone im Zusammenhange iso- liren. Die besten Schnittserien wurden erhalten nach Conservirung mit Pikrinessigsäure, Auswaschen in Alkohol und Einbetten in Pa- raffin und Färbung der Schnitte mit Alaunfuchsin. E. Schoebel (Neapel). Brauer, A., Zur Kennt niss der Reifung des partheno- genetisch sich entwickelnden Eies von Arte- mia sali na (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIII, 1894, p. 162—222 m. 4 Tfln.). Zur Fixirung wurde ausschliesslich heisse Sublimatlösung ver- wandt, da Pikrinessigsäure, Pikrinschwefelsäure, Chromosmiumessig- säure, kalt oder warm, unbrauchbare Präparate lieferten. Gefärbt wurde mit Alaun-Hämatoxylin. ^ Schoebel (Neapel). Butschinsky, P., Zur Entwicklungsgeschichte von Gebia littoralis (Zool. Anz. Bd. XVII, 1894, p. 25.3—256). Butschinsky fixirte die Eier mit kochender PERENVi'scher oder Kleinenberg' seh er Flüssigkeit oder alkoholischer Sublimatlösung. Als die besten Färbemittel erwiesen sich Boraxcarmin (Grenacher), Hä- matoxylin (Kleinenberg) und Hämateinalaun. Die Objecto werden mit verdunstetem [?] Photoxylin durchtränkt, in einem Gemische von Chloroform und Paraffin auf 40 bis 45^ C. erwärmt und schliesslich in Paraffin eingebettet. p Sckieme?iz {Hannover). Haecker, Y., Ueber generative und embryonale Mito- sen, sowie über pathologische Kerntheilungs- bilder (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIII, 1894, p. 759 —786 m. 2 Figg. u. 1 Tfl.). Als pathologisch gedeutete Erscheinungen wurden bei Cyclops strenuus beobachtet. Das Material wurde mit erwärmter Flemminq- scher Flüssigkeit fixirt , mit Boraxcarmin im Stück gefärbt und schliesslich einer Nachfärbung mit Hämatoxyliu unterworfen. i E. Schoebel {Neapel). Xn, 3. Referate. 339 Freiizel, J., Die Mitteldarmdrüse des P'lusskrebses und die amitotische Zelltheiliing (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 389—451 m. 2 Tfln.). Von möglichst gut genährten oder frisch gefangenen Thieren wurden kleine, etwa erbsengrosse Stücke von den äussersten Enden der umfangreichen Drüse mit der Scheere unter Vermeidung von Quetschung abgetrennt. Von den probirten Fixirungsmcthoden ergab Sublimat, sei es für sich allein oder mit lOprocentiger Salpetersäure zu gleichen Theilen gemischt, in letzterem Falle mit oder ohne ge- ringen Alkoholzusatz, bei halbstündiger Einwirkung das beste Re- sultat; allerdings immer nur so weit, als es sich um Darstellung der Zellgrenzen und um gute Abgrenzung der Zellinhaltsbestandtheile handelt. Die Kernstructur war immer nur massig gut erhalten, doch reichte die Methode zur Erkennung von Mitosen vollständig aus. Ein leidliches Resultat war auch mit einem Gemisch von Pikrinsäure und Sublimat zu erzielen. Gemische von Osmiumsäure Hessen vollständis im Stich, ebenso Platinchlorid, allein oder mit Sublimat oder Chrom- säure combinirt. Zur Färbung zog Verf. die BENDA'sche Safranin- Lichtgrün-Methode ^ allen anderen vor. Sehr schöne Bilder giebt aber auch Hämatoxylin-Eosin sowie Hämatoxylin-Carmin resp. Hämatoxylin allein. E. Schoebel [Neapel). Dogiel , J. , Beitrag zur vergleichenden Anatomie und Physiologie des Herzens (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIII, 1894, p. 223—239 m. 3 Figg. u. 2 Tfln.). Zur Untersuchung der Nervenzellen und Nerven des Herzen vom Flusskrebs wurde die Chlorgoldmethode angewandt. Die aus- gespannten Theile des zerschnittenen Ventrikels kamen zuerst auf 3 bis 5 Minuten in eine 20procentige Ameisensäurelösung, wurden hier- auf mit Wasser ausgewaschen und dann 5 bis 20 Minuten lang mit einer 2procentigen Chlorgoldlösung behandelt, aufs Neue mit Wasser ausgespült und wieder in eine 20procentige Ameisensäurelösung ge- bracht, worin sie 12 und mehr Stunden verblieben. Die gefärbten, durch die Ameisensäure aufgelockerten Gewebtheile wurden dann auf dem Objectträger mit einem Deckglas bedeckt. Ein leichter Druck genügt meist, um das Präparat für schwache Vergrösserungen genügend auszubreiten. Am schönsten wird das Gerüst von Nerven- bündeln und Nervenknoten erhalten, wenn man nach der Behandlung 1) Vgl. diese Zeitscbr. Bd. VIU, 1891, p. 516. 22* 340 Referate. XII, 3. mit Chlorgold die Gewebsstücke 2 bis 3 Tage in der Ameisensäure liegen lässt und dann die aufgelockerten Muskelfasern mittels Pinsel unter beständiger Erneuerung des Cllycerin allmälilicli entfernt. Ausser Chlorgold wurde auch einprocentige Osmiumsäure angewandt. Der Verlauf der Nerven auf dem Pericardium konnte auch mit Methylen- blau dargestellt werden. E. Sckoebel (Neapel). Schmidt, P., Beiträge zur Kenntniss der niederen My- riapoden (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LIX, 189.5, p. 4,36 —510 m. 3 Figg. u. THn. 26 u. 27). Zum Studium des äusseren Baues kochte Schmidt die Myria- poden (Pauropus) mit Kalilauge. Zur Fixirung für Schneidezwecke wurden Sublimat, Mayer's und Kleinenberg's Flüssigkeiten, absoluter Alkohol, Jodjodkalium etc. versucht, aber alle gaben, besonders wenn sie heiss angewendet wurden, ganz unbrauchbare Resultate. Nur die PERENYi'sche Flüssigkeit leistete einigermaassen Befriedigendes, aber auch dieser musste mittels Einstechens Eingang in das Thier verschafft werden. In histologischer Beziehung Hessen aber auch diese Präparate noch viel zu wünschen übrig. Färbung mit Borax- und Alauncarmin in toto war nicht anwendbar , weil die zai'ten Gewebe eine Behandlung mit angesäuertem Alkohol nicht vertrugen. Es wurden daher lediglich erst die Schnitte, und zwar mit Alaunhämatein und Glycerinhämatoxylin (Ehrlich) gefärbt. Das Resultat damit war ein befriedigendes. Scolopendrella dagegen wurde mit siedendem absoluten Alkohol , PERENvi'scher Flüssigkeit , Jodjodkaliumlösung, concentrirter Sublimatlösimg und mit Pikrinessigsäure couservirt. Die beiden zuletzt genannten Flüssigkeiten leisteten das Beste. Su- blimatlösung leistete besonders viel für das Studium der Spermatoge- nese. Ein Einstechen der Thiere musste aber immer vorgenommen werden. Von den augewendeten Färbelösuugen (Boraxcarmin, Carm- alaun, Glycerinhämatoxylin für Färbung in toto, Hämatein und Para- carmin für Schnitte) bewährte sich am besten Carmalaun. ScMemeux (Hannover) . Preusse, F., lieber die amitotische Kerntheilung in den Ovarien der Hemipteren (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LIX, 1895, p. 305—349 m. Tfl. 19 u. 20). Die Herausnahme der Ovarien erfolgte nach Betäubung der Thiere durch Chloroform möglichst rasch mit oder ohne Anwendung von physiologischer Kochsalzlösung. Fixirt wurde mit kalter con- XII, 3. Referate. 341 centrirter Sublimatlösuug (5 bis 10 Miuuteuj, Chromosmiumessigsäurc (nach Fleioung und Carnoy) und Pikrinscliwefelsäure (nach Kleinex- BERG, 8 Stunden). Die Centrosomen wurden vermittels Platinchlori- des und Nachbehandlung- mit Holzessig- dargestellt. Gefärbt wurde m toto und in Schnitten mit Boraxcarmin und Hämatoxylin. Um den mittleren und älteren Eiern für das Schneiden eine geeignetere Form zu geben, wurden sie zwischen Objectträger und beschwertem Deckglase einem leichten Drucke ausgesetzt. Es konnten auf diese Weise etwas grössere tangentiale Schnitte erhalten werden. Natür- lich musste dieser Behandlung bei der Deutung der Bilder Rech- unng getragen werden. Als sehr vortheilhaft erwies es sich , das Ovarialepithel mechanisch, mit Nadel und Pinsel, vom Dotter abzu- lösen und , falls das Chorion bereits gebildet war , auch dieses zu entfernen. Beides hat jedoch seine Schwierigkeiten. Die so frei präparirten Stückchen des Ovarialepithels wurden entweder mit Borax- carmin, oder nach Fixirung mit Pikrinschwefelsäure mit Pikrocarmin, oder nach Conservirung mit Chromosmiumessigsäure meist mit Hä- matoxylin gefärbt. Das letzte Verfahren gab die besten Resxdtate. Sckiemenz {Hannover) . Lutz, K. G., Das Bluten der C o ccinelli den (Zool. Anz. Bd. XVm, 1895, p. 244—2.55). Weun man das Kniegelenk der „blutenden" lusecteu unter- suchen will, so empfiehlt es sich, gerade die kleinen Coccinelliden zu wählen, da die Beine der grösseren Formen wie Timarcha, Meloe etc. viel zu hart sind. Zum Einbetten darf man weder Paraffin von selir niedrigem noch sehr hohem Schmelzpunkte wählen. In ersterem haben die Beine zu wenig Halt, in letzterem werden sie zu spröde. Sckienwnx {Hannover') . Samassa , P. , Zur K e n n t n i s s der F u r c h u n g b e i den As ci dien (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIV , 1894, p. 1 — 14 m. 2 Tfln.j. Die Untersuchung würde hauptsächlich an Embryonen von Ci- ona gemacht , die mit dem von Wilson empfohlenen Gemisch von gleichen Theilen Glycerin, Eisessig und Wasser conservirt und dann mit A. Schneider's sogenanntem essigsauren Carmin gefärbt waren. Derartig behandelte Embrj^onen lassen sich bequem rollen und wen- den. Ferner wurde noch Clavellina ausschliesslich lebend untersucht. ^. Schoebel { Neapel). 342 Referate. XII, 3. B. Wirhelthiere, Zimmermann, K. W., Studien über Pigmeutz eilen. I. Ueber die Anordnung des Archiplasnias in den Pigmentzellen der Knochenfische (Arch. f. mi- krosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 367—389 m. 2 Tfln.). Es wurden ausschliesslich die Pigmentzellen der Kückeuflosse untersucht. Die Flosse wurde dicht am Körper abgeschnitten und in eine 0'25procentige Chromsäurelösung in Seewasser, der 5 Procent Eisessig zugesetzt war, gebracht und hierin das Epithel vorsichtig abgepinselt. Dann kam ein Theil der ganzen Flossenstücke sofort in reine 0*25procentige Chromsäurelösung, ein anderer Theil in schwache HERMANN'sche Lösung. In beiden Flüssigkeiten blieben die Stücke 24 Stunden. Hierauf folgte 24stündige Wässerung in fliessendem Wasser und Härtung in allmählig verstärktem Alkohol. Dann wurden mit der Pincette vorsichtig möglichst grosse Cutisstücke von der Flossenbasis aus abgezogen und für 24 Stunden in ver- dünntes BöHMER'sches Hämatoxylin, für weitere 24 Stunden in eine nicht allzu starke wässerige Eosinlösung gebracht, um nach Ent- wässerung in Canadabalsam eingeschlossen zu werden. Um die Archi- plasmaverhältnisse in den braunen Pigmentzellen zu studiren, wurde ein Theil der gut fixirten und in Alkohol gehärteten Stücke nach der P. MAYER'schen Methode mit nascirendem Chlor entpigmentirt. Das Bleichen nahm Verf. gewöhnlich in der Weise vor, dass er ein kleines Gläschen (ca. 10 cc Inhalt) zu i/^ mit Kry stallen von chlor- saurem Kali füllte und hierzu 96procentigen Alkohol goss. Dem Alkohol wurden wenige Tropfen concentrirter Salzsäure zugesetzt und das Ganze umgeschüttelt. Nachdem die Krystalle sich gesetzt hatten, wurden die dünnen Cutisstückchen neben einander auf die Krystalle gelegt. Gut verkorkt blieb dann das Fläschchen ruhig 24 Stunden stehen. War nach dieser Zeit von einer Abblassung noch nichts oder doch nur wenig zu bemerken, so wurden 1 bis 2 Tropfen Salz- säure unter leichtem Umrühren zugefügt. Meist zeigte sich dann nach weiteren 24 Stunden eine intensivere Wirkung, so dass von einem weiteren Säurezusatz Abstand genommen werden konnte, und die vollständige Bleichung nach einem oder mehreren Tagen ein- getreten war. Die Präparate wurden dann unter häufigem Wechsel Xn, 3. Referate. 343 in 96procentig;em Alkoliol sorgfältig ausgewaschen. Ist die Säure vollständig entfernt , so geht die Färbung fast gerade so gut von Statten wie vor der Bleichung. Ein Unterschied der Kern- und Plasmastructur zwischen den gebleichten und ungebleichten Präpa- raten war bei den gelben Pigmentzellen, wenn man vorsichtig ver- fahren war, nie zu constatiren. Von anderen Färbemethoden wurde noch die HEiDENHAiN'sche Hämatoxylin- Eisenlackfärbung versucht. Das Chromatin färbte sich schwarzblau und trat sehr scharf hervor. Auch das centrale Archiplasma hob sich bei kürzerer Entfärbung deutlich von dem graublauen Maschenwerk des Protoplasmas im Zellleibe ab. Die Archiplasmastrahlen waren bei der Färbung mit BÖHMER'schem Hämatoxylin w^esentlich deutlicher, und auch im Cen- trum Hessen sich feinere Details erkennen. E. Schoehel {Neapel). HarriSOn , R. G. , U e b e r die Entwicklung der nicht knorpelig vorgebildeten Skelettt heile in den Flossen der Teleostier (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLII, 1893, p. 248—278 m. 3 THu.). Zur Untersuchung dienten Embryonen von Salmo salar. Von Fixirungsmitteln wurden versucht: gesättigte Lösung von Sublimat in .5procentiger Essigsäure, PERENvi'sche Flüssigkeit, Goldchlorid- Kalium mit Citronensaft (nach Ranvier) und starke FLEMMiNG'sche Lösung. Ijctztere gab im allgemeinen die besten Resultate. Die Embryonen blieben 12 bis 24 Stunden darin, wurden dann in fliessen- dem Wasser gut ausgewaschen und in Alkohol steigender Concen- tration gehärtet. Die Entwicklung der Hornfäden lässt sich am besten an den unpaaren Flossensäumen studiren. Verf. verfuhr hierbei in der Weise, dass er mit einem scharfen Messer einen Einschnitt auf einer Seite des Körpers vom Schwanz bis zum Dottersack machte. Dann können bei sorgfältiger Manipulation mit einem feinen scharfen Lanzettmesser die beiden Muskelplatten von einander getrennt wer- den. Mit ihnen zugleich wird die Haut des Flossensaumes gespalten. Die Präparate werden dann am besten in DELAFiELü'schem Hämat- oxylin gefärbt und, nachdem die noch anhaftenden Muskelpartikel- chen sorgfältig wegpräparirt sind, mit der Epidermis nach unten in einen Tropfen mit Wasser verdünntem Glycerin auf den Objectträger gebracht. Die Methode hat den Nachtheil, dass die Hornfäden auf der sich immer stark mit färbenden Epidermis liegen. Bei der Zart- heit dieser Gebilde auf frühen Stadien ist aber wohl kaum an ein 344 Referate. XII, 3. Abpräpariren zu denken. Für jüngere Stadien sind Schnittserien werthlos. E. Schoebel {Neapel). Neiiinayer, L., Histologische Untersuchungen über den feineren Bau des C e n t r a 1 n e r v e n s y s t e m s von Esox Lucius mit Berücksichtigung verglei- cliend-a na tomischer und physiologischer Ver- hältnisse (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIV , 1894, p. 345—365 m. 1 TH.j. Die Untersuchungen wurden im wesentlichen mittels der raschen GoLGi'schen Methode ausgeführt. Zur Controlle dienten Präparate, die nach der WEiGERTSchen Methode oder mit Hämalaun gefärbt waren. Die Chromsilbermethode wurde in der von Ramön y Cajal angege- benen Modificatiou angewandt. An Stelle der 3'5procentigen Kalium- bichromatlösung- wurde später eine 2procentig-e genommen, wodurcli eine wesentliche Verminderung der Raudniederschläge sowie eine quantitativ bessere Imprägnation erzielt wurde. In dem Kalium- bichromat-Osmium-Gemisch blieben die ganzen , nicht zerschnittenen Gehirne 2 Tage und wurden dann für ebenfalls 2 Tage in eine 0'75procentige, schwach mit Ameisensäure angesäuerte Silbernitrat- lösung nach vorherigem Abtrocknen mit Fliesspapier gebracht. Eine zweite, selbst dritte Wiederholung des ganzen Processes , unter Be- lassung der Objecte in den Flüssigkeiten bis zu einem Tage, erwies sich als ausserordentlich günstig. Die Imprägnation wurde bei ge- wöhnlicher Zimmertemperatur, in gut schliessenden Schalen und im Dunkeln vorgenommen. Zur Weiterbearbeituug kamen die iraprägnirten Gehirne in toto eine Stunde in absoluten Alkohol, dann eine bis 2 Stunden in eine mitteldicke Celloidinlösung und wurden dann unter TOproceutigem Alkohol geschnitten. E. Schoebel {Newpel). Ballowitz, E., Ueber den Bau des elektrischen Orgaues von Torpedo mit besonderer Berücksichtigung der Nervenendigungen in demselben (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLII, 1893, p. 459—568 m. 3 Tfln.). Im wesentlichen kam die GoLGi'sche Methode zur Anwendung. Bei der Darstellung der Präparate verfuhr Verf. in folgender Weise. In dem elektrischen Organ des erwachsenen lebenden Thieres wurde nach Entfernung der Haut jedesmal ein Säulcheu umschnitten und in der Höhe von ^/g bis 1 cm mit einem scharfen Rasirmesser abge- Xn, 3. Referate. 345 tragen, so dass also kleine .Stücke des elektrischen Organes erhalten wurden, in deren Mitte sich ein intacter Abschnitt eines einzelnen Säiüchens befand. Die Stücke wurden sofort in das Gemisch von Kali bichromicum und Osmiumsäure (4:1) gelegt. Für einen Theil der Stücke wurde ein grösserer Zusatz von eiuprocentiger Osmiuni- säure (4 : 2) angewandt. Nach einer 3- bis 4tägigen Einwirkung des Gemisches wurden die Stücke schnell in verdünnter Lösung von Argentum nitricum abgewaschen und dann auf 1 bis 3 Tage in 0" 7 öprocentige Lösung von Argentum nitricum gebracht. Geschnitten wurde freihändig, ohne weitere Behandlung. Die Schnitte kamen hi Xylol-Balsam. Zur Coutrolle wurden noch andere Methoden, vor allem Fixirung mit Osmiumsäure angewandt. E. Schoebel {Neapel). Morgan, T. H., H a 1 f - e m b r y o s and w h o J e - e m b r y o s f r o m one of the first two blastomeres of the frog's egg (Anat. Anz. Bd. X, 1895, No. 19, p. 623— H28). Roux^ und Hertwig"-^ haben bekanntlich beide versucht, mit einer heissen Nadel eine der beiden ersten Blastomeren des Frosch- eies zu tödten und sind in Bezug auf die dann stattfindende weitere Entwicklung zu ganz entgegengesetzten Resultaten gekommen. Verf. hat nun, gestützt aut die Arbeiten von Born'^ und 0. Schultze,^ eine Reihe von Versuchen angestellt, durch welche seine Annahme, dass die Art, in der sich die Eier später entwickeln, von der Lage derselben abhänge, bestätigt wurde. Verf. hat sich im wesentlichen nach den Vorschriften gerichtet, welche Roux gegeben hat, nach der Operation aber hat er einige von den Eiern so gedreht, dass der weisse Pol nach oben lag. Da das Ei angestochen und ein mehr oder weniger bedeutendes Extraovat eingetreten war, so konnte man leicht den Eiern jede beliebige Lage geben, die dann während der weiteren Entwicklung auch beibehalten wurde. Nach der Operation wurden sie auf ein Stück angefeuchteten Glases gelegt, mit einem Uhrgläschen zugedeckt und so für 10 Stunden in einer gesättigt feuchten Atmosphäre gehalten. Dann kamen sie zur weiteren Ent- wicklung in eine Schale mit Wasser. Von den operirten Eiern nun, die mit dem schwarzen Pol nach oben lagen, erhielt Verf. Halb- 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 35(;. ■-) Vgl. diese Zeitschr. Bd. EI, 1886, p. 505: Bd. ^']II, IH'.tl, p. 78. 3) Vgl. diese Zeitschr. Bd. II, 1885, p. 391; Ba. X, 1893, p. 378. *) Vgl. diese Zeitschr. Bd. IV, 1887, p. 243. 346 Referate. XII, 3. embryouen, bei deneu also nur die rechte oder die linke Seite ent- wickelt war, von denen dagegen, bei welchen der weisse Pol nach oben sah, erliielt er vollständige Embryonen, aber von der halben Grösse. Er schliesst daraus , d a s s nicht die Operation als solche, sondern erst die Operation in Verbindung mit der späteren Lage bestimmend für das Endresul- tat sei. Hertwig und Roux hätten das übersehen. In einem Nach- trage theilt Verf. weiter mit, dass er bei weiteren Versuchen es be- stätigt gefunden habe, dass bei nach oben gerichtetem schwarzen Pole nur Halbembryonen entstehen, dass aber bei nach oben gerich- tetem weissen Pole beide Formen zur Beobachtung gekommen seien. Er zieht daraus den Schluss, dass die Rotation des Proto- plasmas nicht der einzige Factor sein könne, der bei der Entwicklung der verschiedenen Formen in Betracht käme. Schieferdecker (Bonn) . Noetzel, W., Die Rückbildung der Oewebe im Schwanz der Froschlarve (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 475—512 m. 1 Tfl.). Als Untersuchungsmaterial dienten Larven von Rana temporaria, Rana esculenta und Bufo variabilis. Fixirt wurde mit Alkohol ab- solutus, concentrirter Sublimatlösung, Rabl's Chromameisensäure, FLEMMiNG'scher , HERMANN'scher und MüLLER'scher Flüssigkeit. Al- kohol giebt schlechte Resultate. Sul)limat wurde mit und ohne Zu- satz von Essigsäure verwandt. Nach 24- bis 48stündiger Einwirkung des Fixativs wurde entweder zunächst 12 bis 24 Stunden in Was- ser ausgewaschen oder direct in Alkohol von 70 Procent übertragen und mit Alkohol steigender Concentration weiter behandelt. Dann wurde in Celloidin eingebettet und die Schnitte mit Friedländer's Hämatoxyliu, Hämalaun und Eosin gefärbt und in Canadabalsam ein- geschlossen. Sublimatmaterial färbte sich immer gut, leider zeigt aber das Gewebe mehr oder weniger Schrumpfung, die man durch Zusatz von Essigsäure zum Sublimat oder besser zum Alkohol etwas einschränken kann. Bessere Conservirung erhält man mit Rabl's Chromameisensäure bei 24- bis 48stündiger Einwirkung. Die weitere Behandlung ist dieselbe wie nach Fixirung mit Sublimat. Die Hä- raatoxylinfärbuugen gelingen ebenfalls, wenn man die Schnitte vorher für einige Minuten in Kalilauge 1 : 10000 oder in concentrirte Lö- sung von Lithium carbonicum gelegt hat. Schrumpfung der Gewebe ist hier fast gar nicht vorhanden. Weitaus die besten Präparate Xn, 3. Referate. 347 erhält mau aber nach Fixirimg mit FLEMMiNGScher oder Hermann- scher Flüssigkeit. Bedingung ist nur, möglichst kleine Stücke, nicht grösser als ^/.^ cm Durchmesser, zu nehmen. Nach 24 bis 48 Stun- den (mitunter auch 8 Tage) langer Einwirkung wurde 18 bis 24 Stunden in tliesseudem Wasser ausgewaschen und nach Behandlung mit Alkohol steigender Concentration in Celloidin eingebettet. Zur Färbung diente fast ausschliesslich wässerige Safraninlösung, in der die Schnitte eine halbe Stunde belassen wurden. Hierauf oberfläch- liches Abspülen in Wasser, üifterenziruug in salzsäurehaltigem abso- luten oder 96procentigem Alkohol (800 Tropfen Salzsäure auf 100 cc Alkohol) bis zur vollkommenen Entfärbung des Celloi'dins, Ueber- führuug in Bergamott-, Origauum- oder Nelkenöl [?] , Einschluss in Canadabalsam. Vergleichshalber wurden einige Male Schnitte in Glycerin eingeschlossen , wodurch manche Details schärfer hervor- treten. Die MüLLER'sche Flüssigkeit ist nicht zu empfehlen. Die Gewebsformen erhält sie zwar gut , aber die Zellstructuren gehen vollständig verloren. Die Einbettung geschah fast ausschliesslich in Celloidin , da Paraffin überall Schrumpfung der Gewebstheile , harte verzogene Oonturen, Trennung der benachbarten Elemente von ein- ander und andere Uebelstände mit sich bringt. Die Färbung wurde durchweg an Schnitten vorgenommen; Stückfärbung ist nicht zu em- pfehlen. Zupfpräparaten von frischem Material kann Verf. keinen hohen Werth beimessen, da der situs zerstört wird. Zum specielleu Studium des Schwundes des Nervensystems wurden verschiedene Methoden probirt, aber ohne wesentlichen Erfolg. E. Srhofibel (Neapel). RailTier, L., Morphologie du Systeme lymphatique. De l'origine des lymphatiques dans la peau de g r e n 0 u i 1 1 e (Comptes Rend. de l'Acad. des Sc. Paris, t. CXX, 1895, no. 3, p. 132—136). Verf. hat die Lymphgefässe in der Haut des Frosches studirt. Dieselben sind im ganzen den Lymphcapillaren der höheren Thiere zu vergleichen, da sie keine Klappen besitzen. Klappen in Lymph- gefässen finden sich bei den Fröschen überhaupt nur an dem Ori- ficium venosum der vier Lymphherzen. Infolgedessen kann man die Lymphgefässe vom Centrum nach der Peripherie zu injiciren. Verf. liat zur Injection Berlinerblau benutzt mit Zusatz einer geringen Menge von Gelatine : Das Berlinerblau giebt mit der Lymphe einen Niederschlag , die Gelatine verhindert das Auftreten des Nieder- 348 Referate. XII, 3. Schlages und erleichtert iufolgedesseu die lujeetion. Mau durcL- trenut am oberen Ende des Oberschenkels die Haut durch einen Ringschnitt, zieht sie von dem Bein herunter, stülpt sie dann wieder um, so dass die Epidermis wieder nach aussen sieht, dann spritzt man in den so erhaltenen Strumpf die Injectionsmasse ein bei einer Temperatur von 36^ C. Da die Lymphgefässe der Haut in den subcutanen Lymphsack mit zahlreichen Oeffnungen ausmünden, so füllen sie sich bei dieser Art der Injection leicht an. Schiefferdecker {Bonn). Haiisemaun, D., Ueber die .Specificität der Zellth ei- lung (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIII, 1894, p. 244 —251 m. 1 Tfl.). Untersucht wurden die Epithelieu der Mylohyoidplatte, die Binde- gewebszellen der Kiemenplättchen und die rothen Blutkörperchen der Salamanderlarve. Zur Fixirung wurde FLEMMiNG'sche und Hermann- sche Flüssigkeit verschiedener Concentration, concentrirte Sublimat- lösung uud 2procentige Chromsäure benutzt. Sublimat zeigte sich hier als unbrauchbar. FLEMJUNG'sche und HERMANN'sche Lösung haben vor der Chromsäure keinen Vortheil. Letztere ist also der Einfachheit halber am meisten zu empfehlen. Sie erzeugt im ge- gebenen Falle durchaus nicht jene Kunstproducte, die sie so sehr in Misscredit gebracht haben. Diese sollen nur an inneren Organen, zu denen die Chromsäure erst spät gelangt, auftreten. Zur Färbung diente Hämatoxylin- Eosin, Safranin, Brasilin, verschiedene Anilin- farben und besonders das BiONDi'sche Dreifarbengemisch. E. Sckoebel (Neapel). Meyes, F., Ueber eine Metamorphose der Attractions- sphäre in den Sp ermatogonien von Salamandra maculosa (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIY , 1894, p. 119 — 184 m. 5 Tfln.;. Fixirt wurde mit HERMANN'scher oder FLEMMiNu'scher Lösung und zwar häuüg 1 bis 2 Monate lang. Darauf Einbettung in Pa- raftin und Behandlung der Schnitte mit der Fleming' sehen Drei- fachfärbung. ^ Ein Theil des Materials wurde auch in toto mit Holzessig behandelt und darauf in verschiedener Weise gefärbt, theils in toto mit PAL'schem Hämatoxylin, theils, nachdem es geschnitten ») Vgl. diese Zeitschr. Bd. Vm, 1891, p. 143 ff. XII, .'). Referate. 349 lind aufgeklebt war, mit Hämatoxyliii oder Anilinfarben. Für einige Zwecke erwies sich Beizuug mit Kalium hypermanganicum und nach- folgende Safraninfärbung als geeignet. Ausser mit Osmiumgemischen wurden nur noch mit PERENYi'scher Flüssigkeit , aber keineswegs constant, brauchbare Resultate erzielt, und dann mit Erfolg die Hei- DENHAiN'sche Hämatoxyliu-Eiseulackfärbung für die Darstellung der Centralkörper angewandt. K. Sehoebc/ (Neapel). Born , G. , Die 8 1 r u c t u r des Keimbläschens im 0 v a r i - alei von Triton taeniatus (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLII, 1894, p. 1 — 79 m. 4 Tfin.). Behufs Beschaffung des Materials ist zu erwähnen, dass die Brunstzeit von Triton taeniatus vom April bis zum Juni dauert. Da die Endreifung der Ovarialeier schubweise vor sich geht, kann man nicht jeden Tag darauf rechnen, Endstadien im Ovarium zu finden. Mau muss die Weibchen au demselben Tage , möglichst kurze Zeit, nachdem sie gefangen sind, tödten und eröffnen. Nach 24 Stunden sind die Endstadien nur noch ganz vereinzelt anzutreffen , bei noch länger gefangen gehaltenen Thieren fehlen sie ganz. Diese End- stadien der Ovarialentwicklimg erkennt man daran, dass das dicht unter die Oberfläche des dunklen Poles gerückte Keimbläschen leicht als grosser wasserheller kreisrunder Fleck wahrgenommen werden kann. Es finden sich dann alle Uebergänge bis zu den Ureiern. So lange die Dotterablagerung noch nicht weit vorgeschritten ist, sehen die Eier im frischen Zustand durchsichtig aus, mit dem Fort- schreiten der Dotterablagerimg werden sie undurchsichtig und weiss, und allmählich tritt die charakteristische Pigmentirung auf. Bei der drei Monate dauernden Laichzeit kann man im allgemeinen sicher darauf rechnen , alle wünschenswerthen Stadien aufzufinden. Man kann sich aber auch noch auf zwei andere Arten continuirliche Ent- wicklungsreihen verschaft'en. Man sammelt entweder Thiere vom Larvenstadium bis zum Eintritt der ersten Geschlechtsreife , oder aber Tritoneu vom Ende einer Brunstperiode bis zum Beginn der nächstjährigen. Bei der Conservirung ist es durchaus nöthig, den Ovarialsack unter physiologischer Kochsalzlösung seiner ganzen Länge nach zu eröffnen und vor dem Einlegen in die Fixirungsflüssigkeit in möglichst kleine Stücke zu zerschneiden. Unterlässt man dies, so pressen sich die Eier stark an einander, und man erhält ganz er- hebliche Deformationen. Als Fixirungsflüssigkeit wurde anfänglich die FLEMiiiNG'sche 350 Referate. XII, 3. Chroraessigsäure und Chromessigsäure-Sublimat angewendet. Man erhält hiermit bei den grösseren Eiern bis zu 0'3 mm Durchmesser herab gute Resultate ; die Chromatinfadenstränge im Keimbläschen lassen sich nach Hämatoxylinfärbung sehr deutlich erkennen. Bei den kleineren Eiern bewirken die genannten Fixative aber eine Schrumpfung des ganzen Keimbläscheuinhaltes und führen betreifs der Chromatinstructur irre. Ungleich bessere Resultate ergiebt eine ^/gprocentige wässerige Chromsäurelösung-, deren Temperatur beim Einlegen der Eier 80 bis 90 ^^ C. beträgt. In kurzer Zeit ist die Flüssigkeit natürlich auf Zimmertemperatur abgekühlt. Nach 2tä giger Einwirkung wird 2 Tage in tiiessendem Wasser gewaschen und dann in Alkohol steigender Conceutration gehärtet. Das so fixirte Material wird am besten in 80procentigem x\lkohol aufbewahrt. In der Hitze gerinnt das Ei momentan durch und durch, und die nachfolgende Chromsäurewirkung ist nicht mehr im Stande, jene erheblichen Schrum- pfungen im wasserreichsten und zartesten Binnentheil der Eier, na- mentlich im Keimbläschen hervorzubringen. Auf das Bindegewebe des Ovarium wirkt natürlich die heisse Chromsäurelösung ungünstig ein, was aber für den vorliegenden Zweck belanglos ist. In gewisser Beziehung kann man sogar einen Vortheil daraus ziehen, indem man nach dem Waschen aus den Ovarialstücken mit einem Pinsel leicht die grösseren Eier isoliren kann, indem man auch jetzt noch unter der Lupe die Eier mit dem peripheren Keimbläschen erkennen kann, natürlich zeigt es sich jetzt nicht als wasserheller, sondern als trüb- weisslicher Fleck. Ferner wurde noch Sublimateisessig als Fixirungs- mittel verwendet. Für die Anfangs- und Endstadien giebt er bei Anwendung der HEiDENHAm'schen Hämatoxylin- Eisenlack -Färbung- ganz vorzügliche Bilder der Chromatinstructur. Für die Mittelstadien ist er vollkommen unbrauchbar. Osmiumsäuregemische wurden bald bei Seite gelassen, weil die Osmiumsäure zu schwer in die Tiefe dringt. Die Schneidbarkeit der reifen Amphibieueier ist bekanntlich eine recht schlechte. Das Gleiche gilt für die Ovarialeier , sobald dieselben mehr Dotter enthalten. Von grossem Einfluss ist dabei die Vorbehandlung. Am besten sehneiden sich die in Chromessig- säure gehärteten Eier , viel schlechter schon die mit heisser ^/^pro- centiger Chromsäure behandelten und am schlechtesten die Subliraat- präparate. Genaues Innehalten gewisser Zeiten, während welcher man die Objecto im absoluten Alkohol , Terpentin , Paraffin lassen soll, scheint von keinem entscheidenden Einfluss auf die gute Schneid- Xn, 3. Referate. 351 barkeit der Eier zu sein. Die Schnitte wurden fast ausschliesslich mit dem dicken SxRASSER'schen Collodium-Ricinusöl-Gemisch auf den Objectträger festgeklebt. Will man die Schnitte mit Wasser oder dünnem Alkohol aufkleben, so muss man sie, nachdem sie lufttrocken geworden sind, noch mit einer dünnen CoUodium-Ricinusöl-Schicht überziehen, weil Chromsäurepräparate (wie schon M. Heidenhain beobachtet hat) mit Wasser allein aufgeklebt nicht absolut sicher festhalten. Die Färbung, die der Unter- oder Ueberguss im Hämat- oxylin annimmt, geht bei der Nachliehnndlung wieder vollkommen heraus. Als bestes Färbungsmittel hat sich Böhmer' sches Hämatoxylin «rwiesen. Die übrigen Hämatoxylinpräparate (GRENACHER'sches alko- holisches Hämatoxylin, P. MEYER'sches Hämalaun und Hämammon, EHRLicH'sches Hämatoxylin) ergeben für die leichter zu färbenden Anfangs- und Endstadien ebenso gute Bilder, tingiren aber die schwie- rigen Mittelstadien zu schwach. Auch die HEiDENHAm'sche Hämat- oxylin-Eisenlackfärbung leistet hier nicht das Gewünschte. Carmin und Anilinfarben sind nicht zu empfehlen. Das ßÖHMER'sche Hämat- oxylin ist aber je nach den Stadien verschieden anzuwenden. Für die Anfangs- und Endstadien der Ovarialeier, wo das Chromatin des Keimbläschens in compacten, relativ dicken Fäden und Strängen angeordnet ist, 5 bis 15 Minuten in BöHMER'sches Hämatoxylin, dann einige Minuten in fliessendes Wasser, darauf ganz kurzes Abspülen entweder in einer Mischung von Alkohol, TOprocentig 200 cc Salzsäure 5 Tropfen Orange G, concentrirt-wässerige Lösung 3 cc oder in einer ^/.^procentigen Lösung von Eisenammonalaun , die bis zur Dunkelgelbfärbung mit Orange G versetzt ist. Das Abspülen mit Säurealkohol darf mir so lange dauern, bis der Unterguss gerade seine schwache Färbung verloren hat. Nach der Behandlung mit dem sauren Alkohol werden die Objectträger so lange in ein Glas mit reinem TOprocentigen Alkohol gestellt, das am Boden eine Schicht Schlemmkreide mit Fliesspapier überdeckt enthält, bis jede Spur der Säure neutralisirt ist. Hat man mit Eisenammonalaun ausgezogen, so wird mindestens eine viertel Stunde (länger schadet nichts) in fliessendem Wasser gespült. In beiden Fällen folgt dann die ge- wöhnliche Weiterbehandlung. Bei richtigem Verfahren müssen die Dotterkörner hellgelb, das Chromatin der Kerne dagegen tiefblau ge- färbt erscheinen. — Für die Mittelstadien, in denen das Chromatin 352 Referate. XII, 3. des Keimbläschens in äusserst feinen Fäden angeordnet ist, kommen die Schnitte 24 Stunden in BÖHMER'sches .Hämatoxylin , das bei be- sonders schwierigen Stadien auf dem Paraffinofen warm gehalten wird. Nachdem dann die Präparate einige Minuten in tliessendem Wasser gewaschen worden sind , werden sie etwa 1 Minute in dem oben angegebenen sauren Alkoholgemisch oder in ^j.-,- bis 1^/opro- centigen Eisenammonalaunlösung ausgezogen. Ganz genaue Vor- schriften über die Zeitdauer des Ausziehens lassen sich nicht geben, man muss die Procedur unter dem Mikroskop überwachen ; auf jeden Fall muss der Unterguss farbenfrei werden. Die Weiterbehandlung geschieht wie oben. Die von RtJCKERT für die Ovarialeier der Haifische angewandte Methode , wonach das Keimbläschen herauspräparirt , aufgehellt und im Ganzen untersucht wird , ist in der gegenwärtigen Form für Amphibieneier wenig zu empfehlen. E. Schoebel (Neapel). Braus, H., Ueber Zellth eilung und Wach stimm des Tritoneies, mit einem Anhang über Amitose und Polyspermie (Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXIX, 1895, p. 443—511 m. Tfln. 15—17). Nach Braus ist es sowohl zur Erkennung der Feinheiten, als zu einer guten Fixiruug des Tritoneies nothwendig, die Gallerthüllen zu entfernen. Es gelang ihm dies in zufriedenstellender Weise da- durch , dass er mit einer feinen Insectennadel die Gallerthüllen mit einem Ruck durchstach und die Nadel tief in das Stück Klemmleber liineinbohrte, auf welches das Ei vorher mit dem anhaftenden Blatt- oder Stengelstück gelegt war. Durch die Nadel wird das Ei ganz an die Peripherie des Zwischenraumes zwischen ihm und der Gallert- kapsel, die von einer serösen Flüssigkeit erfüllt ist, gedrängt. Mit einem scharfen Rasirmesser wird dann an der Insectennadel entlang eine möglichst grosse Kuppe von den Gallerthüllen durch eine zieli- hende Bewegung abgeschnitten. Wenn der Schnitt gelungen ist, liegt das Ei oft ganz frei auf dem Leberstück, ja in manchen Fällen war sogar auch das Dotterhäutchen entfernt. Die geringe Quetschung, welche die Eier im Augenbhcke des Schneidens erfahren, schadet ihnen nicht, da sie sich sehr bald davon wieder erholen. Fixirt wurden die Eier in dem DrItner' sehen Gemisch von Sublimat und Essigsäure , eingebettet wurde nach den Angaben von 0. Schultze. Bei einiger Uebimg Hessen sich Schnittserien von 5 /* erzielen. Macht man die Schnitte dünner, so fallen leicht welche aus. Zur Xn, 3. Referate. 353 Färbimg' wurde das Dreifarbeugemisch von Biondi angewendet, ducli war es von grossem Vortheil, die sam'e Nachbehandlung nach Drüner vorzunehmen. Der Contrast zwischen den intensiv roth gefärbten Radien und Protoplasmastructuren und den gelb gefärbten Dotter- krystalloiden tritt dann stark hervor. Bei Anwendung der beschrie- benen Methode scheint das Tritonei alle anderen , was die Anschau- lichkeit der Bilder von den feineu Protoplasmastructuren , besonders der Centrosphären anlangt, zu übertretfen. Lim die Anheftnng der Zugbänder an den Chromosomen zu studiren , kittete Verf. eine von den kleinsten EHRLicn'schen Blenden in das Compensationsocular (Zeiss No. 12). Auf solche Weise wurde die Aufmerksamkeit auf ein ganz kleines Gebiet des Gesichtsfeldes concentrirt. Schiejn&nx^ {Hannover). Braus, H. , R ü c k e u r i n u e und R ü c k e n n a h t der Triton- gastrula (Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXIX, \mb, p. 512—514). Um die Rückennaht (Urmundnaht) in mögliehst natürlichen A'er- hältnissen zu studiren , legte Braus das Tritonei mitsammt dem Blatt- resp. Stengelstück, nachdem er es mit Hülfe dieses und einer Insectennadel an einem Stückchen Holz befestigt hatte, in ein kleines Glasgefäss, dessen Wasser häufig erneuert wurde. Die untere Seite des Eies , auf die es hier ankommt , wurde mit Hülfe eines Kehl- kopfspiegels , und das auf diesen entworfene Bild wieder mit einer BRÜCKE'schen Präparirlupe betrachtet. Geringe Drehungen des Spie- gels bringen alle Seiten des Eies zur Anschauung, und mit seiner Hülfe konnte auch jede von ihnen mit natürlichem oder künstlichem Lichte beleuchtet werden. Will man den oberen Theil des Eies be- trachten, welcher freilich nichts Bemerkenswerthes bietet, so rotirt man das Holzstückchen so, dass das Ei nach oben zu liegen kommt. Das Ei dreht sich sofort in seinen Gallerthüllen um und kehrt dem Beobachter die gewünschte Seite zu. Schiemshz (Hannover). ßabl, H., Lieber das Vorkommen von Nebenkernen in den Gewebezellen der Salamanderlarven, ein Beitrag zur Lehre von der Amitose (Arch. f. mi- krosk. Anat. XLV, 1895, p. 412—433 m. 1 Tfl.). Nach Fixation während 24 Stunden in Pikrin-Sublimat, Nach- behandlung mit Alkohol und Einbettung in Celloidin waren die chro- matischen und achromatischen Kernbestandtheile immer vorzüglich Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 3. 23 :^54 Referate. XII, 3. erhalten. Zur Kernfärbung- wurden DELAFiELDSches Hämatoxylin, Hämalaun, Safranin und Hämatoxylin-Eisenlack, zur Nachfärbung- des Protoplasmas und der achromatischen Fäden verschiedene saure Ani- linfarben verwendet. E. ScJioebel (Neapel). ToUiuer, E. , Ein Beitrag zur Lehre von der Regene- ration, speciell der Hautdrüsen der Amphi- bien (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLII, 1893, p. 405 —423 m. 2 Tfln.). Die Thiere (Triton alpestris) wurden mit dem Inductionsstrom 3 bis 4 Minuten am Rücken gereizt. Nach dieser Zeit quoll auch bei versuchter fortgesetzter Reizung kein Secret mehr aus. Am dritten Tage wurde das erste Thier getödtet und dann immer um den anderen Tag ein weiteres. Die gereizten Stücke wurden in FLEMMiNG'scher Flüssigkeit 24 Stunden fixirt , dann in fliessendem Wasser ausgewaschen und in Alkohol steigender Concentration ge- härtet. Nach der Härtung in 80procentigem Alkohol wurden mit einem scharfen Rasirmesser ungefähr 1 cm lange und 1 bis 2 mm breite Hautstücke ausgeschnitten, die dann nach Paraffineinbettung in Schnittserien zerlegt wurden. Als Färbemittel diente Delafield- sches Hämatoxylin. Fixirung mit Sublimat und Färbung mit Alaun- carmin zeigte die Epithelialgelnlde weniger klar. E. Schoebel (Neapel). Schlater, CS., Zur Morphologie der Zelle (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIV, 1894, p. 249—259 m. 1 Tfl.). Als Untersuchungsobject dienten die Hautdrüsen und die Leber von Salamandra maculata. Fixirt wurden die Objecte mit Sublimat, gefärbt mit BöHMER'schem Hämatoxylin -|- Indulin -j- Eosin -|- Safranin oder mit BöHMER'schem Hämatoxylin -\- Aurantia oder mit Ehrlich- schen Färbemitteln. E. Schoebel (Neapel). Weideiibaiim , G. , Ueber Nervencentren an den Gebär- organen der Vögel, Reptilien, Amphibien (Inaug.- Diss. Dorpat, 1894, 100 pp., m. 2 TUn.j. Verf. hatte , wie er mittheilt, ursprünglich die Absicht , sämnit- liche nicht säugende Wirbelthiere von den Vögeln bis zu den Fischen hinab zu untersuchen und ausser den Vögeln hauptsächlich die le- bendig gebärenden zu berücksichtigen , da er bei diesen in erster Linie Befunde zu machen hoffte , die denen bei den Säugethieren Xn, 3. Referate. 355 entsprächen. Diese Absicht liess sich indessen in Folge des Man- gels an Material nicht durcliführen, und wurde von solchen Thieren nur Lacerta vivipara untersucht. Auch auf die Fische musste ver- zichtet werden. Da die Untersuchungen auf mikroskopischem Wege durch Serieuschnitte ausgeführt wurden , so wurden aus praktischen Gründen möglichst kleine Thiere gewählt. Es wurden ferner , wo es möglich war , jedesmal Schnittserien von Graviden and nicht graviden Exemplaren hergestellt. So wurden untersucht: Sperling, Goldammer , Uferschwalbe , Krähe , Lacerta vivipara , Grasfrosch, Triton cristatus , T. taeniatus , Siredon pisciforme. Nach Tödtung des Thieres mit Chloroform oder Aether wurde die Leibeshöhle durch einen medianen Längsschnitt eröffnet , der Darm am Ueber- gange in den Mastdarm durchtrenut und nebst den übrigen Ein- geweiden der Bauchhöhle ausser den Urogeuitalorganen entfernt, die letzteren in der Lage belassen , und das ganze Becken nach Be- seitigung alles übrigen Ballastes (Thorax, Extremitäten, äussere Haut und Musculatur) in die Fixatiousflüssigkeit gebracht , als welche theils eine wässerige concentrirte Sublimatlösung , theils Chromsäure benutzt wurde. Sublimat erwies sich als das praktischere : die Bildung von Krystalluadeln von Quecksilberverbindungen im Präparat wurde mit Sicherheit verhütet, wenn die darauf folgende Spülung in einer reichlichen Menge von destillirtem Wasser genügend lange dauerte. Als sehr zweckmässig erwies es sich, in physiologischer Kochsalzlösung auszuspülen, da so mehr Sublimat gelöst wird. Man muss hierbei sehr grosse Mengen (2 bis 3 Liter) nehmen, welche ein- bis zweimal gewechselt werden. — Bei der Kleinheit der Objecte konnte mau das ganze Becken mit den Organen in toto schneiden, wodurch die Richtigkeit der topographischeu Verhältnisse gewahrt wurde (nur bei der Krähe wurde der Genitalschlauch mit dem umgebenden Gewebe hart am Becken abpräparirt). Nach der Auswässerung wurden die Objecte zunächst mit Hülfe des Zeichen- spiegels abgebildet und kamen dann zur Härtung in steigenden Alkohol. Darauf wurden sie wieder in 70- bis 75procentigen Al- kohol übertragen, der durch Salpetersäure allmählich stark ange- säuert wurde. War die Entkalkung beendigt, so wurden die Ob- jecte zuerst in 50proceutigen Alkohol , dann in destillirtem Wasser gespült, und wenn mau annehmen konnte, dass sie säure- und alko- holfrei waren, in eine verstärkte GRENACHER'sche Alauncarminlösung gebracht, in der sie je nach der Grösse 1 bis 4 Tage verblieben. Nach abermaliger Ausspülung in Aq. dest. wieder steigender Alko- 23* •{56 Referate. XU, 3. hol, dann Toluol, Toluol-Paraffin , Paraffin, in welchem die Objecte bis zu 12 Stunden verblieben (für die verhältnissmässig grossen Objecte erwies sich eine weichere Paraffinsorte als zweckmässig). Die erwähnte Alauncarminlösung wurde nach einem Recept von Thoma folgenderweise angefertigt : Carmin .3'0 , Alaun 8*0 , Aq. dest. 100"0 wiu'den in einem verkorkten Ballon, dessen Kork von einem langen dünneu Glasrohr senkrecht durchbohrt war (um das Abdampfen zu vermindern), auf dem Wasserbade 2 Stunden laug auf 100*^ C. erwärmt, wobei alle halbe Stunden gründlich um- geschüttelt wurde. Nach 2 Stunden wurde die Flamme gelöscht, und man Hess langsam abkühlen. Nach 24 Stunden filtriren. Diese Farblösuug durchdrang die grössten Objecte und gab sehr schöne Bilder. — Die eingebetteten Präparate wurden in lückenlose Serien von Querschnitten zerlegt, von hinten anfangend bis weit nach vorn zu. Da es hauptsächlich auf topographische Untersuchungen ankam, so betrug die Dicke der Schnitte gewölmlich 40 /^, an wichtigeren Stellen nur 20 /^. Es war dies auch wegen der grossen Schnitt- fiächen und des hierfür erforderlichen weichen Paraffius nöthig. Aufgeklebt wurde mit Nelkenöl -Collodium, eingeschlossen in Canada- balsam. Die gewonnenen Serien wurden reconstruirt, indem Schnitt für Schnitt bei 25facher Vergrösserung mit Hülfe des SEiBERT'schen Zeichenspiegels mit dem Zirkel auf Millimeterpapier übertragen und so ein auf die Fläche projicirtes Reconstructionsbild jedes Objectes hergestellt wurde, welches bequeme Uebersicht gestattete. (Bei den nur 20 fi dicken Schnitten wurden natürlich entsprechend der 25fachen Vergrösserung immer je zwei auf ein mm Abstand des Papieres übertragen.) Die so in 2.5facher Vergrösserung vorliegen- den Recoustructionsbilder wurden dann in zweckentsprechender Weise verkleinert nach der Methode des Quadratnetzzeichnens , wodurch die Originale naturgetreu im kleineren Maassstabe wiedergegeben werden konnten. — Einer besonderen Methode bedurfte es bei der Herstellung von Präparaten des graviden Vogelbeckens. Verf. wählte hierfür Uferschwalben, da diese von den dort lebenden Vögeln mit die kleinsten Eier haben (nach Friederich 17 : 11 mm, während die des Sperlings ])edeutend grösser sind 22 : 15 mm). Da anzunehmen war, dass der Eiinhalt bei den graviden Vogelbecken durch die Präparation in eine nicht schnittfähige glasharte Masse übergehen würde, anderseits aber das Ei dem Uterus nicht entnommen werden durfte , um die normalen topographischen Verhältnisse nicht zu stören, so wurde in folgender Weise vorgegangen: Nach Härtung, Xn, 3. Referate. 357 Entkalkuug- und Färbung- wie oben kam das Becken wieder in steigenden Alkohol; in 96procentigem Alkohol wurden dann die vor- dere Kuppe des graviden Uterus mit dem darin befindlichen Ei durch einen Schnitt mit einem scharfen Rasirmesser quer abgetrennt. Es wurde dann mit einem feinen Spatel in vorsichtigster Weise der relativ spröde Eiinhalt aus der Eischale herausgelöffelt, um jede Verletzung der letzteren zu vermeiden. So gelaug es , die zarte durch die Säure entkalkte Eischale im Uterus in der richtigen Lage zu erhalten und so das ganze Becken in einem für das Mikrotom schnittfähigen Zustande in Paraffin einzubetten. Schiefferdeckei- (Bonn). Brandis, F., Untersuchungen über das Gehirn der Vö- gel (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 168—194 m. 1 Tfl.). Die Grehirne wurden in MtJLLER'scher Flüssigkeit gehärtet, in Celloidin eingebettet und in Serienschnitte zerlegt. Neben der Fär- bung mit Carmin und Nigrosin wurde hauptsächlich die WEiGERx'sche Hämatoxylinfärbung und die WoLTEiis'sche Modification der Methode von KuLTSCHiTZKY ^ angewendet. Letztere lieferte auch mit Nach- färbung durch Boraxcarmiu sehr gute Resultate. E. Schoebel (Neapel). Cloetta , M. , Beiträge zur mikroskopischen Anatomie des Vogeldarmes (Areh. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 88—119 m. 1 Tfi.). Verf. empfiehlt als Fixirungsmittel 3procentige Salpetersäure (Stammlösung vom spec. Gew. 1'18). Nach circa östündiger Ein- wirkung derselben wird in allmählich verstärktem Alkohol gehärtet. Kleine Stücke werden dann während 24 Stunden in Boraxcarmin gefärbt und darauf mit salzsaurem Alkohol differenzirt. Mau erhält so die zelligen Elemente sehr gut und deutlich in ihren Conturen erhalten , und keinerlei Schrumpfung lässt sich bemerken. Die Ob- jecte lassen sich gut mikrotomireu (5 jU.), ohne dass das Epithel ab- fällt oder sonstige Zerreissungen vorkommen. Zum Studium der Becherzellen eignen sich in Salpetersäure fixirte Präparate nicht, weil keine der schleimfärbeuden Reagentien , auch wenn die Säure neutralisirt war ['?], die typischen Mucinreactionen zeigen. Es wurden 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. VII, 1890, p. 46(5. ;558 Referate. XII, 3. deshalb für diesen Zweck Fixirimgen mit warmer, ,,10procentiger Kochsalzsublimatlösimg" [?] (25 bis 35 Minuten Einwirkung), MtJLLER- scher Flüssigkeit und Cbromosmium-Essigsäure angewandt. Die mit Gummi oder Glycerin-Eiweiss aufgeklebten Sclinitte waren dann für Mucinfärbung empfänglich. Safranin zeigte sich als unzuverlässig, die Erfolge waren fast ganz negativ. Auch Vesuvin stellte, wegen undeutlicher und namentlich inconstanter Färbung nicht zufrieden. Anders Methylenblau. Die schon von Hoyer hervorgehobene Fähig- keit desselben , qualitative Unterschiede des von den Becherzellen gelieferten Schleimes zur Anschauung zu bringen, konnte in vollem Maasse bestätigt werden. Diese Eigenschaft tritt namentlich hervor, wenn sehr verdünnte Lösungen (1 : 1000) angewandt werden und man dieselben längere Zeit (3 bis 5 Stunden) einwirken lässt. Da nachträgliche Entfärbung mittels Alkohol unzulässig, thut man gut, die Färbimg unter dem Mikroskop zu überwachen. Dauerpräparate in Lack sind nicht herzustellen , es muss frisch in Glycerin unter- sucht werden. Als ganz vorzügliches Mucinreagens erwies sich das Del afield' sehe Hämatoxylin, das bei den in Chromosmium-Essig- säure fixirten Objecten constant eine sehr charakteristische Färbung lieferte ; das Gewebe wurde hellbraun , der Schleim dunkelviolett. Die Färbung ist bei sehr verdünnten Lösungen in 24 Stimden, bei Verdünnung mit Wasser auf ^/.j in 24 Stunden beendet. Weitere Vorzüge sind noch, dass eine Ueberfärbung nicht leicht eintritt und die Färbung alkoholbeständig ist. Ausserdem wurden noch die HERMANN'sche Doppclfärbung mit Safranin und Gentianaviolett ^, die EHRLiCH-BiONDi'che Dreifachfärbung und die HEiDENHAm'sche Hämat- oxylin-Eisenlackfärbung für gewisse Structuren mit Erfolg angewandt. E. Schoebel (Neapel). Cohn , Th. , Leber I n t e r c e 1 1 u 1 a r 1 ü c k e n und K i 1 1 s u b - stanz (Anat. Hefte, H. XV, 1895, p. 293—333 m. 2 Tfln.j. Zur Härtung der frischen Objecte (hauptsächlich Amphibienhaut) wurde ausser Prikrinsäure und der FLEMJUNG'schen Chrom-Osmium- Essigsäure vor allem eine heiss bereitete, wässerige, concentrirte Lö- sung von Sublimat mit 0*6 Procent Kochsalz verwendet. Hierin verweilten die Objecte 24 Stunden, dann directe Uebertragung in steigenden Alkohol. Noch übrig gebliebenes Sublimat wurde vor der Färbung aus den Schnitten durch jodhaltigen Alkohol entfernt. — 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. VI. IHSil, ]>. 325. XU, 3. Referate. 359 Als Färbuugsmittel eiguete sich vorzüglicli die Eisen-Hämatoxylin- färbung, nach M. Heidenhain/ welche Verf. in der folgenden ein- fachen Weise augewendet hat: Die mit destillirtem Wasser auf dem Objectträger aufgeklebten Paraffinschnitte (5 bis 10 ;tt dick) wurden nach Behandlung mit Xylol und Alkohol für 2 bis 3 Stunden in eine 2"5procentige Lösung von schwefelsaurem Eisenammouoxyd gebracht, dann nach kurzer Abspiilung mit destillirtem Wasser für 10 bis 24 Stunden in eine 0*5- bis einprocentige Lösung von Hämatoxylinum purissimum. Die Schnitte werden total schwarz und undurchsichtig imd kommen zur Difl^"erenzirung in dieselbe Eisenlösung zurück, welche schon als Beize gedient hat. Man kann hierbei die Farbe je nach dem Zweck verschieden stark ausziehen. Bei der Controle dieses Vorganges muss man sich vorzugsweise an das Aussehen der Kerne halten. Man unterbricht die Ditferenzirung im allgemeinen, wenn die Kerngerüste deutlich geworden sind. Indessen kommt es darauf an, was man durch die Färbung darstellen will, denn durch Eisen- hämatoxylin färben sich nicht nur die Kerngerüste und die Ceutro- somen, sondern auch viele Producte des protoplasmatischen Zellkör- pers: in den LEYDiG'schen Zellen die sogenannten LANOERHANs'schen Netze, in den Pankreaszellen die Zymogenkerne etc., und so ist es bisweilen nützlich, die völlige Entfärbung des Protoplasmas nicht ab- zuwarten. Die Präparate werden mit Leitungswasser gründlich aus- gewaschen, schliesslich Einschluss in Canadabalsam. Sie halten sich imbegrenzt, wenn nicht zur Aufhellung oxydirende Mittel angewendet werden (zu vermeiden: Terpentin, Nelkenöl etc.). Differenzirt man in einer einprocentigen Chromsäurelösuug, so erhält man eine etwas stärkere Mitfärbung des Protoplasmas. Gute Dienste leistete auch die Ehrlich - BiONDi'sche Mischung (genau nach M. Heidenhaln),^ ferner wurde angewendet eine H ä m a t o x y 1 i u - V a n a d i u m 1 ö s u n g (nach M. Heidenhain): Es werden 60 cc einer 0"5procentigen Lösung von Hämatoxylinum purissimum bei Zimmertemperatur mit 30 cc einer 0'25procentigen Lösung von Ammonium -Vauadat zusammen- gegossen: schön graublaue, manchmal ins violett spielende Farbe, deren Verwendung in der Histologie sehr beschränkt ist, die aber manche bemerkenswerthe Eigenschaften besitzt. Die Farbe ist wenig- haltbar, sie wird erst am 4. bis 5. Tage nach der Darstellung brauch- bar und nach dem 10. Tage ist sie wieder unbrauchbar. Die an- 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. IX, 1892, p. 204. ■-) Vgl. diese Zeitschr. Bd. V, 1888, p. 520. ;>60 Referate. XII, 3. fangs mehr blaue Farbe geht allmählich in eine graue über. Man muss eine grössere Reihe von Objectträgern mit Paraffinschnitten vorräthig halten: nach der Anfertigung der Lösung werden au je- dem Tage einige Präparate zur Probe gefärbt; tritt die günstige Wirkung ein, dann wird sofort die ganze übrige Reihe der bereit- gehaltenen Schnitte tingirt. Der Farbenton, welchen die Präparate einmal angenommen haben, ist in Xylol-Cauadabalsam völlig constant. Der Farbstoff färbt vor allem das Protoplasma, das ('hromatin der Kerne wird nur wenig gefärbt ; liei Basiehromatin (M. Heidenhain) bleibt die Färbung völlig aus , dagegen färbt sich das Lanthanin oder Oxychromatin (M. Heidenhain) sehr stark: Protoplasma und Lanthanin färben sich intensiv sepiabraun (daher sehr dünne Schnitte von 3 bis 4 /* nöthig). Besonders merkwürdig ist es , dass diese Färbung an den Geweben so starke Metachromasien l)ewirkt, dass die Präparate mitunter förmlich bunt erscheinen. Sie sind nicht constant, auch nicht in ihren Tönungen. Häufig erhielt Verf. das Bindegewebe blau, das Mucin bläulich, die Nucleolen, die a-Granula der Leukocyten und die rothen Blutkörperchen orangeroth, die quer- gestreifte Musculatur schön goldbraun. Er ist daher der Meinung, dass dieser Farbstotf namentlich für cellularhistologische Untersuch- ungen geeignet sein wird, überhaupt, wo es gilt, materielle chemische Diti'erenzen der einzelnen Clewebsbestandtheile aufzudecken. Endlich hat Verf. auch in toto gefärbt mit Alaunhämatoxyliu und Hämatoxy- linum purissimum und doppeltchromsaurem Kali (nach R. Heiden- hain j.^ Sckiefferdecker (Botin). Dreysel, M., und Oppler, P., Beiträge zur Kenntniss des Eleidius in normaler und pathologisch verän- derter Haut (Arch. f. Dermatol. u. Syphil. Bd. XXX, 1895, H. 1, p. 63—89, m. 1 Ttl). Die Verfl:\ haben das Eleidin und das Keratohyalin, namentlich das erstere, einer erneuten Untersuchung unterzogen. Als die beste Technik geben sie die folgende an: Mittelgrosse Stücke der Haut werden in absolutem Alkohol 2 bis 3 Tage gehärtet (eine längere 7 bis 8 Tage dauernde Härtung giel)t nicht so gute Resultate), dann Uebertragung in ein Gemisch von Alkohol und Aether zu gleichen Theilen für 24 Stunden, dann dünnes Celloidin etc. Die eingebetteten Stücke werden erst an der Luft oberfiächlich getrocknet, dann in Vgl. diese Zeitschr. Bd. III, 1886, p. 236. XII, ;^. Referate. 8(;i BOprocentigem Alkoliol aufbewalirt. 80 hält sicli das Eleidiu, wofern nur die Stücke nicht angeschnitten sind, beliebig lange Zeit. Ken bereits angeschnittenen Stücken genügt es meist, eine frische Schnitt- fläche durch Abschneiden eines etwas dickeren Stückes anzulegen. Es würde vielleicht auch genügen, die trockene Schnittfläche mit einer neuen Celloidinschicht zu überziehen. Es wird mit dem Mikro- tom geschnitten, aber trocken fweder das Messer noch das Stück darf augefeuchtet werden). Die gewöhnliche Schnittstärke betrug 20 bis 30 fji. Die trockenen Schnitte, die natürlich grosse Neigung zum Zusammenrollen haben, werden entweder auf einen Objectträger, auf den vorher schon die Farbflüssigkeit gebracht ist, oder in ein Schälchen mit Farbe gelegt. Das letztere ist nur dann vortheilhaft. wenn man ein Dauerpräparat anfertigen will ; für Schnitte, die man in Glycerin aufhellen will, empflehlt sich die Färbung auf dem Ob- jectträger. Als Färbemittel wurde in erster Reihe das folgende Pikroammoniakcarmin benutzt : Carmin l'O Ammoniak l'O Pikrinsäurelösung, wässerig, gesättigt . . 1-0 Aq. dest 200-0 Vor der Verwendung thut man gut, das Ammoniak abdampfen zu lassen, entweder im Wasserbade oder durch längeres Stehenlassen in offener Schale. Vor dem Gebrauch muss jedes Mal sorgfältig filtrirt werden. Will man nur das Eleidin nachweisen, so genügt eine Einwirkung des Farbstoöes für eine halbe bis eine Minute, Avill man jedoch auch das Keratohyalin und die verschiedenen Hautschichteu, so gut es die geringe Färbepotenz des angewandten Färbemittels er- laubt, darstellen, so lässt man bis zu .5 und 6 Minuten einwirken. Zur schnellen Orientirung färbt man auf dem Objectträger, saugt den üeberschuss mit Fliesspapier ab und setzt einen Tropfen Glycerin zu. Für Balsampräparate bringt man den Schnitt aus der Farbe für kurze Zeit in ein Schälchen mit einer halbprocentigen alkoho- lischen Pikrinsäurelösung, dann in absoluten Alkohol, dann zur Auf- hellung und Befreiung von Celloidin in Nelkenöl, dann Canadabalsam. Die Methode ist sicher, die Präparate sind haltbar. Auch mit Borax- carmin kann man das Eleidin ganz gut darstellen. Sehr gute Re- sultate ergab das von Buzzi^ empfohlene sulfosaure Nigrosin, nur ') Buzzi, F., Kei-atohyalin und Eleidin fMouatsli. f. prakt. Dermatol. Bd. Vll, 1888, p. 7G1— 7G2; Bd. VIll, 1889, p. 149— 16oj. 362 lleferate. XII, 3. das wasserlösliche (Grübler), das spirituslösliche (Grübler) ergab entgegen der Angabe Buzzi's keine Färbung. Die Vertf. nahmen 5 bis 6 Tropfen einer einprocentigen wässerigen Nigrosinlösung auf ein Schälehen mit Wasser und färbten 1 bis 2 Minuten. Dann dop- peltes Abspülen in Alkohol, Nelkenöl, Canadabalsam. Die Beobach- tung Buzzi's, dass das mit Nigrosin gefärbte Eleidin in Nelkenöl sich wieder entfärbe, konnten die Vertf. nicht bestätigen. Sie heben im Gegensatz zu Buzzi besonders hervor, dass bei dieser Färbung sich das Keratohyalin manchmal recht deutlich in einem etwas matt- blauen Ton mitfärbt. Ebenso gelang es auch, mit Alaunhämatoxylin, wenn auch nur unvollständig, das Eleidin zu färben. Die Behaup- tung Buzzi's, dass die Färbemittel für Keratohyalin und Eleidin spe- cifische sich gegenseitig gradezu ausschliessende sind, trifft daher nach den Verff. nicht im vollen Maasse zu. Die Alkannafärbung mit Schwebefällung gelang bei mehrfachen Versuchen nicht. Als Doppelfärbung für Keratohyalin und Eleidin gebrauchten die Verff., da die Buzzi'sche Alkannahämatoxylinfärbung im Stich Hess, eine Pikroammoniakcarmin - Hämatoxylinfärbung : das Eleidin wurde für höchstens eine Minute mit Pikroammoniakcarmin vorgefärbt, dann wurde durch gründliches Auswaschen die Pikrinsäure möglichst sorg- fältig entfernt, dann mit einer sehr verdünnten Alaunhämatoxylin- l<)suiig nachgefärbt (das Wasser hatte nur einen ganz leichten vio- letten Schimmer, die Schnitte blieben darin 24 Stunden), dann reich- liches Abspülen hi Wasser, Alkohol, Nelkenöl, Canadabalsam, Diese Färbung gelingt nicht immer, Hauptbedingung sind dünne Schnitte, die bei dem trockenen Schneiden nicht leicht herzustellen sind (Pa- raftineinbettung ist nicht anwendbar). Ferner kann das schon ge- fTtrbte Eleidin durch die Nachfärbung mit Hämatoxylin überfärbt werden, es hilft dann meist reichliches Ausspülen in Wasser. Will man nicht eine Doppelfärbung haben, sondern neben dem Eleidin zur besseren Uebersicht die Zellkerne darstellen, so empfiehlt sich, nach dem Pikroammoniakcarmin eine Nachfärbung mit wässeriger Thionin- oder Methylenblaulösung, vor welcher aber die Pikrinsäure aufs Sorgfältigste ausgespült werden muss. Für ein Uebersichtsbild empfiehlt sich die Färbung mit Nigrosin, will man das Eleidin als solches in seiner Tropfen- und Lachenform genauer studiren, dann eignet sich mehr die Färbung mit Pikroammoniakcarmin. Das Eleidin lag in Tröpfchen, Tropfen, Lachen, Streifen, Bändern, bald zusammen- fiiessend zu grösseren Tropfen , bald perlschnurartig in kleinsten Tröpfchenreihen angeordnet, auf beiden Seiten des Schnittes, nie Xn, 3. Referate. 863 konuteu die Verff. , wie es Grosse angiebt, die Zellen des Stratmu lucidum diffus mit Eleidin erfüllt sehen. Wie die früheren Autoren, so fanden auch die Verff., dass das Eleidin weichflüssig war : auf Druck flössen die Tropfen unter dem Deckgläschen zusammen und änderten ihre Gestalt; bei Schnitten von der Fersenhaut, die eine bedeutende Menge Eleidin enthielten, waren nach kräftigem Druck auf das Deckgläschen die benachbarten Schichten wie übersäet mit den kleinen Eleidintröpfchen; wurde der gefärbte Schnitt mit Fliess- papier auf den Objectträger gedrückt, so wurde das Eleidin zu einem continuirlichen, oberflächlich auf dem Schnitte liegenden Bändcheu umgeformt. Daraus schliessen die Verff'., dass die gewöhnliche nicht zu lange dauernde Alkoholhärtung das Eleidin in Bezug auf seine Consisteuz nicht verändert. (Die eben angegebenen Versuche wur- den mit Glycerinpräparaten angestellt.) Was die nähere Beschaffen- heit des Eleidins anlangt, so fanden die Verff., .dass an ungefärbten Hautschnitten nach Behandlung mit destillirtem Wasser, verdünntem Alkohol oder absolutem Alkohol schon nach wenigen Stunden das Eleidin vollständig verschwunden war; noch schneller verschwindet es, wenn mau die Schnitte an der Luft trocknen lässt. Färbt man jedoch die Schnitte mit Pikroammoniakcarmin und macht dann die eben genannten Versuche, so bleibt das Eleidin Tage- und Wochen- lang unverändert, es scheint also durch die Färbung fixirt zu sein. Welcher Stoft' dabei wirksam ist, haben die Verft'. nicht genau er- gründen können. Sie fanden das Eleidin in ihren in Alkohol gehär- teten Präparaten haltbarer als das in frischer Haut nach den An- gaben der Autoren, so gegen Säuren: concentrirte Essigsäure und Eisessig zerstörten erst nach einer halben Stunde die Eleidintropfen, ebenso concentrirte Salzsäure. Kurzer Aufenthalt in schwacher Pikrin- säure liess die gefärbten Eleidintropfen nur noch deutlicher hervor- treten. In einer einprocentigen Pikrin- und Salzsäurelösung war nach 24 Stunden das Eleidin noch gut zu erkennen. Im Gegensatz zu der Ansicht von Grosse, dass das mit Pikroammoniakcarmin gefärbte Eleidin in neutralem Glycerin seine Farbe leicht abgiebt, fanden die Verff. noch nach 3 bis 4 Monaten das Eleidin unverändert. Sie här- teten dann Hautstücke in verschiedener Weise, um so den Einfluss der betreffenden Flüssigkeiten auf das noch ungefärbte Eleidin fest- zustellen. Sie fanden: in Alkohol unveränderte Mengen von Eleidin, in MtJLLER'scher Flüssigkeit gänzliches Verschwinden des Elei- dins; in Sublimat (gesättigte Sublimat-Kochsalzlösung, Nachhärtung in mit Judtinctur versetztem Alkohol) Verringerung der Eleidinmengt-n. 364 Referate. ' XII, 3. in Formalin (nach der von Blum angegebenen Methodej ebenfalls Verringerung. In Bezug auf die Alkoholhärtung heben sie hervor, dass die ganz kurze Härtung, die von ihnen angewandte mittlere und eine längere Zeit dauernde nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ verschieden auf das Eleidin einzuwirken scheinen. — Das Eleidin an den Schweissdrüsenausführungsgängen färbt sich früher als im Stratum lucidum und hält sich beim Verschwinden länger. Es findet sich Aveiter in den Haarbälgen zwischen innerer und äusse- rer Wurzelscheide. Schöne Bilder über die Eleidinvertheihnig in der Haut geben Flächenschnitte von der Fersenhaut. Die Verfi". konnten das Eleidin an den verschiedensten Stelleu der Oberhaut, die sie untersuchten, nachweisen, natürlich mit quantitativen Unterschieden. Bei einem ,')monatlichen Embryo war es noch nicht nachzuweisen, wohl aber sehr reichlich bei einer Frühgeburt von 8 Monaten. Die Mengen des Eleidin und Keratohyalin scheinen nicht parallel zu gehen. Nicht nachzuweisen war Eleidin in der Zunge, auf dem inneren Blatt des Präputium (ümschlagstelle zu Glaus penis) und an der Innenfläche der kleinen Labien, während sich hier Keratohyalin nach- weisen Hess. An der Stelle, wo die äussere Haut in das Lippenroth übergeht, vermindert sich die Eleidinmenge beträchtlich, entsprechend dem Keratohyalin, und hört beim Uebergang in die Schleimhaut ganz auf. Weiter gehen die Verff". noch auf das Verhalten des Eleidins bei einer ganzen Anzahl von Hauterkrankungen ein, diesbezüglich muss auf das Original verwiesen werden. ScJiiefferdecIcer (Bomi). Halle , IJ e b e r die Herstellung von plastischen S t r u c - t u r 1) i 1 d e r n der Haut nach der P 1 a 1 1 e n m o d e 1 1 i r - methode (Verhandl. des IV. deutschen Dermatologencongr. — 6 pp. m. .3 Tfln.). Verf. hat es unternommen, nach Art der von Boun angegebenen Plattenmodellirmethode, ^ welche für Paraffinpräparate bestimmt war, Reconstructionen für die Haut nach Celloidinpräparaten auszuführen, da nur diese Art der Einbettung für die Haut die erforderlichen guten Schnittpräparate ergiebt. Die bisher für Celloidin angegebe- nen Methoden, um die Richtungslinien zu markiren. so die Vorfär- bung des Celloidinblocks mit Pikrinsäure oder Carmin, die Einbet- tung gefärbter Gelatineplättchen '' neben dem Präparat, das Durch- 1) Vgl. diese Zeilschr. Bd. 1, 1884, p. 278; Bd. V, 1888, p. 433. •^) Apäthy, St., Nachträge zur Celloidintechnik (Diese Zeitschr. Bd. V, 1888, p. 45). Xn, 3. Referate. 365 ziehen einer Anzahl parallel zu einander ausgespannter mit Lampen- russ bestrichener Seidenfäden durch ein mit Celloidin ausgegossenes Metallkästchen' erwiesen sich für eine genaue Reconstruction als unzureichend. Verf. hat daher zusammen mit Born das im folgen- den beschriebene kleine Instrument construirt, welches eine Modifi- cation des von Born ^ in dieser Zeitschrift abgebildeten darstellt : „Auf einer rechteckigen, planparallelen Messingplatte lässt sich in einer Rinne ein Schlitten bewegen, welcher in der Mitte eine genau quadratische. ^/., mm betragende Vertiefung aufweist, xmd zu wel- chem genau senkrecht ein feststehendes Messerchen auf- und nieder- bewegt werden kann. In die Vertiefung legt man planparallele, mit dem Mikrotom aus gut gehärteter, homogener, CALBERLA'scher Ei- weissmasse'^ ca. 1 mm dick geschnittene Eiweissplättchen und schnei- det sich mit dem beweglichen Messer aus denselben sowohl genau quadratische .Stückchen aus, als auch beliebig viele Rillen von ^/^ mm Tiefe in die Oberfläche derselben parallel zu einander ein. Diese gerillten Eiweissplättchen, welche man in Alkohol absol. aufbew^ahrt und vor dem Gebrauch auf 24 Stunden in eine dünne Celloidin- lösung legt, bettet man mit dem Object zusammen in Celloidin ein, und zwar am besten so, dass man in ein kleines Glasschälchen mit steilen Wänden zunächst eine ca. ^/^ mm hohe Schicht einer dicken Celloidinlösung giesst, dieselbe leicht erstarren lässt, bis sie nicht mehr flüssig ist und sich ein Häutchen auf der Oberfläche bildet, auf dieselbe dann ein Eiweissplättchen mit der gerillten Fläche nach oben und auf diese das Präparat so legt, dass die Epidermis nach unten der f^iweissplatte zugewendet ist, und schliesslich von neuem dicke Celloidinlösung vorsichtig in das Schälchen giesst, wobei man mit einer Präparatnadel auf das Object behufs Fixirung desselben einen leichten Druck ausübt. Nachdem die ganze Celloidinmasse gleichmässig erstarrt ist, schneidet man einen viereckigen Block aus ihr heraus und klebt ihn derart auf einen Holzklotz auf, dass die Eiweissplatte genau senkrecht zur Oberfläche desselben steht, in welcher Stellung man auch den Block schneidet. Diese Eiweiss- plättchen hal)en, abgesehen von den zahlreichen, parallel zu einander 1) Eyclesheimer, A. C, Notes on celloidin techniqiie (Amer. Natural- ist vol. XXVI, 1892, p. 354). 2) Born, G., Noch einmal die Plattenmodellirmethode (Diese Zeitschr. Bd. V, 1888, p. 446). ä) Calberla, Eine Einbettungsmasse (Morphol. Jahrb. Bd. II, 1876, p. 445; vgl. auch diese Zeitschr. Bd. I, 1884, p. 223 u. 224). 366 Referate. XH, 3. angebrachten Richtungsrillen, vor den von Apäthy empfohleneu Ge- latineplättclien den Vorzug, dass sie sich vorzüglich schneiden lassen, dass niemals ein Schnitt ausfällt oder sich aufrollt." Schiefferdecker (Bonn). V. Nathusius, W., Die Fibrillen der Hornzellen der Haare und die Beziehungen der Pigmeutkör- perchen zu denselben (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIII, 1894, p. 148—162 m. 1 Tfl.). Zum Nachweis der librillären 8tructur der Hornzellen der Haare verwendet Verf. Ammoniak. Anfänglich liess er denselben lange Zeit einwirken,^ später wurde aber die Einwirkungsdauer durch Er- wärmung unter Druck wesentlich abgekürzt. lOprocentige Ammo- niaklösung ergab schon nach 2 Stunden bei 87^ C. in einem Druck- fläschchen ein befriedigendes Resultat , ebenso öprocentige Lösung bei 96 bis 98*^ in demselben Zeitraum. Bei stärkerer Erwärmung tritt leicht eine Zerstörung der Fibrillen ein. Recht brauchbare Re- sultate erhält man übrigens auch, wenn mau eine lOprocentige Am- moniaklösung während 48 Stunden in einem gewöhnlichen Ofen bei etwa 30 bis 40^ C. einwirken lässt. Für die dann folgende mecha- nische Zertheilung ist die gewöhnliche Zupfmethode nicht ausreichend, da die isololirten Hornzellen zu kleine Objecte sind. Am zweck- mässigsten fand Verf. das Zerdrücken in ziemlich viel Wasser des oberflächlich zerzupften Materials mit einer Federmesserklinge oder einem Spatel, wobei man alles Reiben sorgfältig zw vermeiden hat. Setzt man die Digestion mit Ammoniak so weit fort, dass der grösste Theil der Hornzellen, wenn auch vielfach lädirt, doch noch erhalten ist, so zeigen die zerzupften und zerriebenen Präparate bei der Be- obachtung in Wasser eine Anzahl von Fibrillen, welche gerade noch als solche zu erkennen sind, und welche im Innern Reihen von Pig- mentkörperchen erkennen lassen. Zufriedenstellende Färbung wurde durch Einwirkung einer alkoholischen Lösung von Fuchsin auf das eingetrocknete Präparat erhalten. Die matt röthlichen Fibrillen las- sen die intensiv roth gefärbten Pigmentkörperchen deutlich hervor- treten. Ein ganz ähnliches Resultat erhält man mit einer massig concentrirten Lösung von Methylviolett 5 B. Eine gewisse Schwierig- keit liegt in der Herstellung von DauerprJjparaten. Canadabalsam und Glycerin entfärben, Chlorcalciumlösung, zu dem vorläufig ohne 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. X, 1893, p. 487. Xn, 3. Referate. 367 Deckglas fast eingetrockneten Präparate gesetzt, erhält die Farbe; Unangenehm ist bei diesem Chlorealciiimeinschluss , dass sich häufig Krystallnadeln ausscheiden. Alle angestellten mikrometrischen Mes- sungen wurden an eingetrockneten Präparaten gemacht. E. Schoebel {Neapel). GiOYannini, S., üeber die durch die elektrolytische Epilation hervorgerufenen h i s t o 1 o g i s c h e n V e r- änderungen (Arch. f. Dermatol. u. Syphil. Bd. XXXIl, H. 1 u. 2, 1895, p. 3—64, m. 5 Tfln.). Verf. hat versucht, die während der elektrolytischen Epilation in den Haarbälgen vor sich gehenden histologischen Veränderungen zu Studiren und die in diesen Haarbälgen nach vollzogener Epilation stattfindenden Modificationen zu verfolgen. Es wurden diese Ver- änderungen sowohl an der Haut selbst als auch au den ausgezogenen Haaren untersucht. Von Thierversuchen, die Verf. zuerst unternahm, sah derselbe wegen entstehender Schwierigkeiten und geringer Aus- beute bald ab, und so wurde die Untersuchung nur am Menschen ausgeführt. An 21 Individuen von 17 bis 47 Jahren wurde die Epilation und das Ausschneiden von Hautstückeu vorgenommen, meist an den Unterschenkeln und nur selten an den Oberschenkeln und Vorderarmen. Die Haut war stets normal. Der elektrische Strom wurde von einer aus 24 kleinen Elementen bestehenden Quecksilber- bisulfatbatterie geliefert, nach Bedürfniss wurden davon 5 bis 12 verwendet. Die Stromstärke liess sich ziemlich gut durch einfaches Variiren in der Zahl der Elemente reguliren, nur in wenigen Fällen wurde vom Rheostaten Gebrauch gemacht. Die Stromstärke wurde mit einem EoELMANN'schen Galvanometer gemessen. Zur Epilation wurden 3 Platin-Iridium-Nadeln benutzt (von Chardin in Paris nach dem BROCQ'schen Modell). Jede dieser Nadeln wurde in einiger Entfernung von der Spitze bajonettartig umgebogen, um so das Maass des in die einzelnen Haarbälge eingeführten Nadeltheils bestimmen zu können. Diese Länge betrug 3, 5'5 und 8 mm, der Durchmesser der Nadel an dem bajonettartig umgebogenen Theile betrug den vorigen drei Zahlen entsprechend im Maximum 0*26, 0'35 und 0*43 mm. Meist wurde die mittlere Nadel verwendet. Die Nadel war stets mit dem negativen Pole in Verbindung. Mit der grössten Aufmerksamkeit wurde darauf geachtet, dass die Nadel bei ihrer Einführung in einen Haarbalg von diesem nicht abwich. Der elek- trische Strom wurde erst dann hindurch geleitet, wenn die Nadel an ;}6g Referate. XII, 3. Ort und Stelle öass, und es wurde dafür gesorgt, dass sie während seines Durchganges fest an ihrer Stelle blieb. Bei einer Stromstärke von 0'5 bis 1'5 M.-A., ev. bis :-> M.-A. steigend hatte der Strom eine Dauer von 15 Secunden bis 1 Minute (nur einmal), meist von 30 Secunden. Nach dem Aufhören des Stroms wurde die Nadel herausgezogen. Die Haut wurde entweder gleich nach der elek- trischen Behandlung ausgeschnitten (lOmal) oder eine halbe Stunde bis 50 Tage nach derselben (llmal). Die Hautstücke wurden gleich nach der Herausnahme in FLEMMiNo'scher Chromosmiumessigsäure fixirt und dann in Schnitte von 5 bis 10 fx zerlegt, die in bestimmter Reihenfolge auf den Objectträger gebracht und mit Methylviolett ge- färbt wurden. Vor ihrer Entfärbung mittels absoluten Alkohols und Nelkenöls wurden die Schnitte für etwa 30 Secunden mit einer 0.1- procentigen wässerigen Chromsäurelösung behandelt. Es wurden meist Querschnitte der Haare (Flachschnitte der Haut) angefertigt, nur in etwa einem Drittel der Fälle wurden auch parallel der Längs- achse der Haare verlaufende Schnitte gemacht; dem Mangel an wirk- lichen Längsschnitten half Verf. durch eine sehr grosse Zahl künst- licher, auf Grund der Querschnitte hergestellter Längsschnitte ab, bei welchem Verfahren er sich an bestimmte, von ihm bereits mit- getheilte^ Regeln hielt. Solche künstlichen Längsschnitte haben dem Verf., wie schon früher, so auch bei dieser Arbeit grosse Dienste bei dem Studium der Haare geleistet. — Die ausgezogenen Haare wurdem zum Theile fixirt, in Querschnitte zerlegt und in gleicher Weise wie die Haut gefärbt, zum Theil ohne jede Präparation im Ganzen untersucht. Schieff'erdecker (Bonn). Uammar, J. A. , U e b e r den feineren Bau der Gelenke (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLHI, 1894, p. l>66— 426 m. 3 Tdn.; p. 813—886 m. i> Tllu.). Man verfährt bei der Untersuchung am besten in der Weise, dass man das geöffnete Gelenk mit Müller' eher Flüssigkeit abspült und dann in dieselbe einlegt, die wiederholt während 14 Tage er- neut wird ; danach Auswaschen in fliessendem Wasser 1 bis 2 Stun- den und Härtung in 70- und 90procentigem Alkohol. Die Schnitte des auf diese Weise vorbereiteten Materials werden in einer nicht allzu starken Hämatoxylinlösung ein wenig überfärbt. Ranvier's und ^) GiovANNiM, S., Sur la keratinisation du peil et les alterations des follicules causees par Tepilation (Arch. de Biol. t. X, 1890, p. 609). XII, 3. Referate. 369 Delafield's Hämatoxylin erwiesen sich dabei als recht brauchbar. Weun das Plasma sich etwas diffus blaugrau gefärbt hat, werden die Sclniitte in destillirtem Wasser abgespült und in Eosinlösung (Eosin, spirituslöslich, 1 Th. Alkohol, ßOprocentig , 60 Th. hiervon 5 bis 10 Tropfen auf ein ührschälchen Wasser) gelegt. Hierin bleiben sie etwa eine Stunde, werden dann in Aq. dest. abgespült und zur Differenzirung in Kochsalzglycerin (Aq. dest. und Glycerin zu gleichen Theilen, Kochsalz im Ueberschuss; wird nach 24 Stun- den filtrirt) gebracht, worin sie wenigstens 24 Stunden (noch besser 2 bis 3 Tage) in geschlossenem Gefäss verweilen müssen. Ein- geschlossen wird in Kochsalzglycerin. Von anderen Methoden giebt die RANViER'sche Citronensaft-Goldchloridmethode, wenn sie überhaupt gelingt, recht schöne Präparate. Auch verschiedene Anilinfarben wurden benutzt. Sehr gute Bilder giebt auch in FLEMMiNo'scher Flüssigkeit fixirtes Material, das man zunächst mit EHRLicn'schem Hämatoxylin überfärbt und mit angesäuertem Alkohol (Alkohol 70- proceutig versetzt mit Salzsäure bis zu Y., Procent Säuregehalt) wieder entsprechend entfärbt. Nachdem sorgfältiges Auswaschen in Wasser, Behandlung mit Alkohol, Nelkenöl, Einschluss in Balsam. E. Schoebel (Ä^eapel). Aufschnaiter, 0. T., Die Muskelhaut des menschlichen Magens (Sitzber. d. k, k. Acad. d. Wiss., Wien, Bd. CHI, Abtheil. 3, 1894, p. 75—96, ra. 2 Tfln.). Behandelt man ein möglichst frisches Muskelbündel aus der Muskelhaut des Magens mit 35procentiger Kalilauge während meh- rerer Stunden , so wird der grösste Theil der Muskelzellen zerstört, dafür treten aber die elastischen Fasern des Bündels deutlich her- vor. Lässt man 20procentige Salpetersäure 2 bis 3 Tage auf solch ein Bündel einwirken, so wird der grösste Theil der elastischen Fa- sern zerstört, und man sieht daher das Muskelbündel aus einer Menge ganz dicht au einander gelagerter Zellen bestehen, welche an ge- nügend isolirten Stellen vollkommen aus einander fallen. Hat man nach der Isolation mit Salpetersäure gut mit Wasser ausgewaschen und betrachtet eine Stelle, wo die Isolation noch nicht vollzogen ist und einige Muskelzellen dicht neben einander liegen, lässt hierauf Kalilauge von 35 Procent (auch von 5 Procent) zufliessen, so sieht man sehr schön und deutlich, wie die Muskelzellen dabei auf- quellen, sich vergrössern, aus ihrer Umrahmung herausfallen und sich auflösen , während als Umrahmung elastische Fasern zum Zeitachr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 3. 24 370 Referate. XII, 3. Yorscliem kommen, die in derselben Richtung wie die Muskelzellen ziehen. Schiefferdecker {Bonn). Wertli , R. , Untersuchungen über die Regeneration der Schleimhaut nach Ausschabung der U t e - ruskörperhöhle (Arch. f. Gynäkol. Bd. XLIX, 1895, p. 369—470 m. 6 Tfln. u. 6 Figg.). Verf. hat an 5 menschlichen Uteris wegen Endometritis die Ausschabung vorgenommen und dann später au den extirpirten Or- ganen die Schleimhaut in Bezug auf die bei ihrer Regeneration sich abspielenden Vorgänge untersucht. Um hierbei die zarten Structuren des Schleimhautneubaues vor jeder Berührung und Verletzung mög- lichst zu schützen, verzichtete Verf. darauf, sich durch breite -Er- öffnung der exstirpirten Uteri von dem makroskopischen Verhalten der neuen Schleimhaut zu überzeugen, es wurde statt dessen das Organ sofort vom Isthmus bis zum Fundus in eine Anzahl Quer- scheiben zerlegt. Diese sofort in FLEMMixa'sche Flüssigkeit einge- legten Scheiben verziehen sich nun leicht der Fläche nach. Das lässt sich , wenn man auf Mitosen untersuchen will , nicht ändern, sonst kann man aber besser den Uterus uneröftuet für einige Stun- den, bis zum Absterben der Muscularis, in die Conservirungsflüssig- keit bringen, wozu sich Verf. meist des Alkohols in steigender Con- centration bediente. Er hat dabei gefunden, dass die Alkoholhärtung, soweit es nicht auf die besonders gute Conservirung der Mitosen- formen, sondern auf die Erhaltung der natürlichen Form- und Grössen- verhältnisse der Zellen und Kerne ankam, nahezu das Gleiche leistet wie die FLEMMma'sche Flüssigkeit. Zur Färbung der Alkoholpräpa- rate hat Verf. sich der van GiESON'schen Methode^ bedient. Er hält dieselbe für Regenerationsstudien in der Uterusschleimhaut für geradezu unentbehrlich. Besonders wichtig ist, dass diese Methode das fibrilläre Bindegewebe (roth) und die glatte Musculatur (braun) so scharf von einander unterscheiden lässt, und dass sie ferner ver- schiedene Umwandlungsproducte der bei den vorliegenden Studien in Frage kommenden Gewebe charakteristisch färbt, so das durch Verquellung der leimgebenden Bindesubstanz entstehende Hyalin (in- ') VAN GiESON, New -York Med. Journ., July 20, 1889; vgl. ferner: Ernst Ziegler's Beiträge Bd. XI, p. 243, Virchow's Arch. Bd. CXXX, p. 377, sowie von Ivahlden, Centralbl. f. allgem. Pathol. u. Pathol. Anat. Bd. IV, 1893, p. 456, ferner Kantorowicz, Centralbl. f. allgem. Pathol. u. pathol. Anat. Bd. IV, 1893, p. 817. XII, 3. Referate. 371 tensiv roth) , Fibrin (gelbbraun) , nekrotisches Gewebe (schmutzig grauroth und bläulich-braun). Eingebettet wurde in Celloidin, da dieses die feineren Structuren besser conservirt als Paraffin, welches letztere allerdings für die Färbung nach van Gieson das günstigere ist, weil die Färbung gleichraässiger ausfällt. Schiefferdecker (Bonn). Czerniack, N. , Einige Ergebnisse über die Entwick- lung, Zusammensetzung und Function der Darm wand (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLII, 1893, p. 581—632). Als Material diente hauptsächlich der Blinddarm vom Kanin- chen. Verf. fixirte in der Weise, dass er zunächst starke Flüssig- keiten kurze Zeit (^/g Stunde) und dann zur definitiven Erhärtung schwächere Lösungen längere Zeit (12 bis 24 Stunden) einwirken liess. Am häufigsten wurde Chromessigsäure ('/iProcentige Chromsäure 99 Th., concentrirte Essigsäure 1 Th.) zur Fixirung verwandt. Nach ^\^ Stunde wurden die Stücke in ^/^procentige Chromsäure für 12 bis 24 Stunden übertragen; auch aus starker FLEMMixG'scher Lösung in solche Chromsäure gebracht. Zuweilen wurde in Pikrinsäure fixirt. Nach der Fixation wurde in fliessendem Wasser gewaschen, dann in Alkohol (von steigender Concentration, mit 35procentigem anfangend) entwässert. Die dann in Paraffin eingebetteten Stücke wurden mi- krotomirt und die Schnitte mit Agar-Agar nach Gravis^ aufgeklebt. Gefärbt wurde gewöhnlich mit Gentianaviolett nach der Vorschrift von BizzozERO.- Die so tingirten Präparate wurden dann noch mit einprocentiger alkoholischer Eosinlösung nachgefärbt und nach Be- handlung mit Alkohol absolutus und Nelkenöl in Dammarlack ein- geschlossen. Nach Sublimat- und Pikrinsäurefixirung wurde auch das BiONDi'sche Dreifarbengemisch angewandt. Zum Studium des ^) 0-5 g Agar wird in 500 Aq. dest. quellen gelassen, nachher eine viertel Stunde gekocht und durch dünne Leinwand filtrirt. Diese Flüssigkeit wird in dünner Schicht auf dem Objectträger ausgebreitet und die Schnitt- bänder aufgelegt. Durch vorsichtiges Erwärmen werden sie faltenlos. Hier- auf lässt man den Ueberschuss von Agar abfliessen und die Objectträger über Nacht trocknen. (Vgl. auch diese Zeitschr. Bd. VI, 1889, p. 494.) -2) 5 bis 10 Minuten in EHRLiCH'scher Flüssigkeit (Gentianaviolett 1, Alkohol 75, Anilinöl 3, Aq. dest. 80) gefärbte Schnitte werden einige Se- cunden in Alkohol ausgewaschen, in Jodkalilösung (Jod 1, Jodkali 2, Was- ser 300) für 2 Minuten übertragen, dann mehrmals abwechselnd für einige Secunden in absoluten Alkohol und in einprocentige Chromsäure gebracht. 24* ;^,72 Referate. XU, 3. Reticulum wurde die Kühne 'sehe Trypsin-Verdauimgs- Methode und die His-RANViER'sche Isolatioxis-Metliode versucht. Die erste Art von Präparaten wurde so hergestellt, dass auf der oberen Platte eines Brütofens (bei ca. 25*^ C.) die mit Agar-Agar aufgeklebten Schnitte 24 Stunden der Verdauung überlassen , dann ausgewaschen und mit wässeriger Anilinblaulösung gefärbt, mit Alkohol entwässert und in Balsam eingeschlossen wurden. Die zweite Methode wurde mit liä- matoxylinfärbung nach Heidenhain combinirt. Stückchen aus dem Blinddarm wurden .5 bis 6 Stunden in Pikrinsäure gehärtet , 1 bis 2 Tage ausgewaschen, 24 Stunden in ^/oprocentiger wässeriger Hä- matoxylinlösung und nachdem ebenso lange in ^/gprocentiger Lösung von gelbem chromsauren Kali belassen. Hierauf folgte Auswaschen, Anfertigung von Flächenschnitten mittels des Gefriermikrotoms, Aus- pinseln, Einschluss in Kali aceticum oder, nach Entwässerung, Balsam- einschluss. E. Sckoebel (Neajjel). Krause, R. , Beiträge zur Histologie der Wirb elt hier - 1 e b e r. 1 . Abhandlung: U e b e r den Bau d e r G a 1 - lencapillaren (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLH 1893, p. 53—82 m. 2 Tfln.). Das zu untersuchende Material wurde in den verschiedensten Flüssigkeiten iixirt. Die besten Dienste leistete aber Sublimatlösung, kalt gesättigt in O'öprocentiger Kochsalzlösung. Für manche Objecte, vor allem für die Kaltblüterleber, empfiehlt sich ein Zusatz von 0'5 bis 1 Procent Essigsäure. Auch 3procentige Salpetersäure giebt recht brauchbare Resultate. Die Präparate verweilen in der Fixa- tionsflüssigkeit 12 bis 24 Stunden und werden dann mindestens ebenso lange in tliessendem Wasser ausgewaschen. Bei der Weiterbehandlung wurde an Stelle des Xylols Bergamottöl verwandt. Die Präparate kommen für je 12 bis 24 Stunden in eine Mischung von gleichen Theilen absoluten Alkohol und Bergamottöl, dann in reines und schliesslich in mit Parafin gesättigtes Bergamottöl bei Brütofeu- temperatur, worauf sie in das flüssige Paraffin von 54^ C. Schmelz- punkt übertragen werden. Die Präparate werden auf diese Weise weniger liart und büchtig, als wenn man bei der Einbettung Xylol verwendet. Das Aufkleben der Schnitte geschah mit 40- bis 45pro- centigem Alkohol. Nach 4- bis 6stündigem Verweilen im Bürtschrank bei 35 bis 38*^ C. sind die Präparate zur Weiterbehandlung fertig. Die beste Tinction wurde mit dem Biondi-Ehrlich' scheu Dreifarben- gemisch und der HEiDENHAm'schen Hämatoxylin-Eisenlackfärbung er- XII, 3. Referate. 37 H zielt. Sollen beide Färbungen in ihrer vollen Schönheit zu Stande kommen, ist Fixation in Sublimat oder Sublimatgemischen Bedingung. Die BiONDi-Färbung wurde in folgender Weise vollzogen. Von den concentrirten wässerigen Lösungen der drei Farbstofie — es lösen sich in 100 cc Wasser ungefähr Je 20 g Rubin S , 8 g Orange G und 8 g Methylgrün — mischt man, vorsichtig von dem etwa noch ungelösten Farbstoff abgiessend , 4 cc der ersten Lösung mit 7 cc der zweiten und setzt 8 cc der dritten zu. Verfährt mau in anderer Weise, ist ein Niederschlag fast unvermeidlich. Von dieser Stamm- lösung nimmt man zur Herstellung der definitiven Farblösung 1 cc auf 50 bis 100 cc Wasser, je nach gewünschter Intensität der Färbung. Manchmal ist es von Vortheil, die Schnitte vor der Färbung in eine 2procentige Essigsäure 1 bis 2 Stunden zu bringen. In der Farbe bleiben die Schnitte 24 Stimden und werden dann mit 90pro- centigem Alkohol abgespült und zwar so lange bis der ablaufende Alkohol farblos erscheint (ca. eine Minute). Den zum Entwässern dienenden Alkohol säuert man zweckmässig ganz schwach an, 1 bis 2 Tropfen Essigsäure auf 50 cc Alkohol. Die Färbimg wird so be- deutend lebhafter. Die Präparate werden dann in gewöhnlicher Weise durch Xylol in Balsam übergeführt. Bei der HEiDENHAm'schen Hämatoxylin-Eisenlackfärbung bringt man die Schnitte zunächst 2 bis 3 Stunden in eine O'Sprocentige wässerige Lösung von Eiseualaun, und dann nach kurzem Abspülen in gewöhnlichem (nicht destillirtem) Wasser für 24 Stunden in eine 0'25procentige wässerige Hämat- oxylinlösung. Die Differenzirung erfolgt in einer gleichen Eisen- alaunlösung , welche , ohne gewechselt zu werden, mehrmals benutzt werden kann. Für die Dauer lässt sich keine allgemein gültige Regel angeben, Verf. möchte jedoch rathen. Schnitte von Säugethierlebern stärker zu entfärben als solche von Kaltblüterlebern. Auf alle Fälle sollen die Präparate im durchfallenden Lieht noch massig stark hell- graublau erscheinen. Dem Entwässern geht wiederum ein kurzes Abspülen in Leitungswasser voraus. Die Weiterbehandlung geschieht in gewöhnlicher Weise. E. Srhoebel (Neapel). o^ Kohn, A., Studien über die Schilddrüse (Arcli. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIV, 1894, p. 366—422 m. 1 Tfl.). Möglichst frisches Material wurde in Sublimat-Alkohol, Sublimat- Pikrinsäure, Platinchlorid, Chromosmiumessigsäure oder MtJLLER'scher Flüssigkeit und Alkohol fixirt. Gefärbt wurde mit Hämatoxylin, Hämatoxylin-Eosin, Alauncoche- 374 Referate. XII, 3. nille , Bismarckbraun , Safranin und dem Biokdi' sehen Dreifarben- gemisch, eingebettet meist in Paraffin. Einige Thiere wurden vor der Fixirmig von der Aorta aus mit rother oder bhiuer Leimmasse injicirt. E. Schoebel (Neapel). Müller, E., Lieber Secretcapillaren (Arch, f. mikrosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 465-474 m. 1 Tti.). Verf. untersuchte zunächst mittels der GoLGi'schen Methode. Es zeigte sich aber, dass dieselbe bei weitem nicht genügt, um alle Fragen hinsichtlich des Wesens der Secretcapillaren zu lösen. Be- sonders die Lage der feinen Gänge im Verhältniss zu den Zellen tritt nicht klar genug hervor. Als die beste Methode wird Sublimat- fixirung und HEiDENHAiN'sche Hämatoxylin-Eisenlack-Färbung gerühmt. Auch Färbungen mit wässerigen Lösungen von Rubin und dem Biondi- schen Dreifarbengemisch liefern gute Bilder. E. Schoebel (Neapel). Solger, B., Die Gefriermethode als Hülfsmittel bei der mikroskopischen Untersuchung der Spei- cheldrüsen (Unters, z. Naturlehre d. Menschen. Bd. XV, H. 5 u. 6, p. 2—15 m. 1 Tfl.). Verf. hebt in dieser Mittheilung, wie schon in einer früheren/ die Wichtigkeit der Gefriermethode für die Untersuchung mancher Organe hervor. Er betont dabei wieder besonders, dass man das Organ nur einmal schnell gefrieren lassen und schneiden soll, nicht aber nach einem etwaigen Aufthauen von neuem gefrieren lassen solle, sonst erhalte man Zerrbilder. Die Schnitte kommen zunächst ohne Zusatzflüssigkeit auf die vorher bereit gelegten Objectträger und können sofort untersucht werden, indem man das Deckglas durch einen Wachsraud tixirt^ um die Verdunstung zu verhindern. Erlaubt es das Material, so fertigt man weitere Schnitte an, die nun in ver- schiedenen Zusatzflüssigkeiten, Kochsalzlösung, Osmiumsäure (Luven), MüLLER'scher Flüssigkeit etc. aufgethaut werden können. Verf. führt dann als Beispiel für die Leistungsfähigkeit der Methode Unter- suchungen an der Glandula submaxillaris und der Parotis an, bei denen die Frostmethode bezüglich des wesentlichsten Theils der Drüse, der Tubuli und des Drüsenepithels, mehr ergab als die Här- *) Solger, B. , Zur Kenntniss der secernirenden Zellen der Gl. sub- maxillaris des Menschen (Anat. Anz. Bd. IX, 1894, Nr. 13, p. 415; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 377). XII, 3. Referate. 375 tung und Färbung des Organs. Die eigentliche Domäne der Gefrier- metliode scheint Verf. der Nachweis von Pigmenten zu sein, die in Alkoliol unbeständig sind und durch wasserlösliche Reagentien ver- ändert werden. — Verf. hat bei seiner Methode, z. B. bei Leber- schnitten, niemals die von Key und Retzius bemerkten künstlichen Höhlensysteme gesehen, bemerkt allerdings ausdrücklich, dass er niemals das aufgelegte Gewebsstückchen in seiner ganzeu Dicke durchfrieren lasse, sondern nur bis zur Hälfte seiner Höhe, etwa 2 bis 3 mm hoch. Sodann entfernt er den oberen noch ungefrorenen Theil und gewinnt die Schnitte aus der mittleren Zone, die durch Eiskrystalle noch nicht weissgrau, aber doch durch die Kälte schon schneidbar geworden ist. — Nach einer brieflichen Mittheilung des Verf. an den Ref. ist es ihm ferner gelungen, die Granula in den serösen Zellen einer menschlichen Glandula submaxillaris, sowie in den Halbmonden derselben, die den schleimbereitenden Tubulis an- liegen, durch Formol darzustellen. Die Drüse gelangte in Stücke zerschnitten lebenswarm in eine lOprocentige Formollösung. Nach 2 Tagen oder länger war das Material schneidbar und ergab in Wasser, Formol ev. Glycerin gute Bilder. Auch konnte man nach 2 Tagen Stücke in TOprocentigen Alkohol übertragen, von denen aus freier Hand direct angefertigte Schnitte nach Färbung in ver- dünntem DELAFiELD'schem Hämatoxylin die grösseren Granula durch den Farbstotf gefärbt zeigen. [Ref. kann hierzu bemerken, dass zwei Präparate, welche Verf. die Güte hatte mitzuschicken, jioch nach mehreren Monaten das eben Angeführte sehr deutlich zeigten und in der That wie Theile der frischen Drüse aussahen.] Weiter ist es Verf. dann auch gelungen, so in Formalin fixirte Präparate in Paraffin einzubetten, die gewonnenen Schnitte zeigten nach Hä- matoxylinfärbung dann auch das eben Angegebene, und zwar kann man dazu sowohl das zuerst versuchte DELAPiELD'sche wie auch das saure EHRLicn'sche Hämatoxylin verwenden. Schieferdecker (Bomi). Landauer, A., Ueber die Structur des Nierenepithels (Anat. Anz. Bd. X, 1895, Nr. 20, p. 645—653). Verf. hat gefunden, dass die GoLGi-CAjAL'sche Methode ehi gutes Mittel ist, um in den Harnkanälchen die Grenzen zwischen den einzelnen Zellen festzustellen. Stückchen von frischen Nieren wur- den auf 3 Tage in ein Gemisch von 4 Th. einer 3procentigen Lö- sung von Kalium bichromicum und 1 Th. einer einprocentigen Os- 376 Kefeiate, XII, 3. miumlööung- gebracht, dann nach vorherigem Abspülen m O'öprocen- tiger Silberlösimg iu eiue O'75procentige Lösung für 24 bis 30 Stun- den, darauf wurden die Stücke in Hollundermark eingeklemmt und geschnitten. Die Schnitte gelangten der Reihe nach in absoluten Alkohol, Kreosot, Terpentinöl und wurden schliesslich in einem Tro- pfen von Xylol-Canadabalsam auf einem Deckgläschen aufgehoben. Dieses wurde dann in dem Ausschnitt eines Stückes Cartonpapier so befestigt, dass das Präparat mit der freien Fläche nach unten sah. Untersucht wurden die Nieren von Mensch (erwachsen), Hund, Meerschweinchen, Kaninchen, Ratte, Maus, Katze, Schwein, ferner von neugeborenen Hunden, Meerschweinchen und Kaninchen. — Es zeigt sich nach der Behandlung an den Berührungsflächen der Zellen eine braune, je nach den verschiedenen Abschnitten der Kanälcheu verschieden geformte Schicht, während die proximale und die distale Fläche frei bleiben. Das Protoplasma der Zellen erscheint hellgelb, der runde Zellkern ist bei entsprechender Beleuchtung meist sicht- bar. Die BowMAN'sche Kapsel und der Glomerulus bleiben stets ungefärbt. Schiefferdecker {Bonn). Lubarsch, 0., lieber Cysten der ableitenden Harnwege (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 303—323, m. 1 Tfl.). Einzelne Cysten wurden frisch untersucht, andere mit der unter- liegenden Ureterenwand in concentrirter , wässeriger Sublimatlösung fixirt, mit Alkohol nachbehandelt und nach Paraffineiubettung mikro- tomirt. Die Färbung geschah meist mit DELAFiELü'schem Hämat- oxylin und Eosin. Für die Darstellung der colloiden Inhaltsmassen wurde auch die ERNSx'sche Hyalinfärbung,^ die RussEL'sche Fibrin- färbung'- und die WEioEUT'sche Fibrinfärbung benutzt. E. ScJioebel {Neapel). Schottlaender, J., U e b e r d e n G r a a p 's c h e n F o 1 1 i k e 1 , s e i n e Entstehung beim Menschen und seine Schick- sale b e i M e n s c h und S ä u g e t h i e r e n (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 219—294, m. 2 Ttin.). Ausser FLEMMiNG'scher Flüssigkeit, wurde noch Alkohol, Platin- 1) Ernst, Ueber Psammome (Ziegler's Beitr. z. pathol. Anat. Bd. XI. p. 234—259). ■^) RussEL, Abstract of an adress on the caracteristic organism of Cancer (Lancet 1890, p. 1259—1260). Xn, 3. Referate. 377 chlorid , Chrom-Ameisensäure (nach Rabl) zur Fixirung- angewendet. Die verschiedenen Reagentien geben verschiedene Bilder , und nur durch Vergleichuug lässt sich ein festeres Urtheil gewinnen. Zur Färbung wurde ausser Safranin und Gentianaviolett (einzeln und nach einander) , Carmiu , Hämatoxylin mit und ohne Eosin benutzt. Versuchsweise wurde auch Hämatoxylin mit Alizarin combinirt. In letzterem Falle kamen die Schnitte auf 24 Stunden in die tiefviolette, gesättigte Lösung von krystallinischem Alizarin in Ammoniak [Con- centrationsgrad nicht angegeben]. Nach Abspülung in Wasser er- folgte Nachfärbung in Hämatoxylin. Das Alizarin färbt Plasma und Intercellularsubstanz , steht aber den Eosin weit nach. Als Ein- bettungsmasse diente Celloidin und Photoxylin.- Letzteres wurde seiner schnellen Lösliclikeit wegen, trotz der Eigenschaft sehr leicht Wasser auszuziehen , vorgezogen. Eingeschlossen wurde in Xylol- Balsam. Terpentin ist wegen seiner Fähigkeit , osmirtes Fett zu lösen, zu vermeiden. E. Schoebel (Neapel). Engel , S. , Di (' Entstehung der körperlichen Elemente des Blutes (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLH, 1893, p. 217—247 m. 2 TÜn.J. Der grösste Theil der Präparate wurde mittels der von Ehr- lich eingeführten Trockenmethode hergestellt. Immer ist es noth- wendig, das Blut dem eben getödteten Thiere zu 'entnehmen, da schon wenig Secunden nach dem Tode desselben Veränderungen der Blut- körperchen auftreten. Der Einwand , dass beim Erhitzen die Blut- körperchen sich verändern, ist nach den Erfahrungen des Verf. nur dann gerechtfertigt, wenn nicht streng nach Ehrlich's Angaben ge- arbeitet wird. Bei Befolgung aller Kunstgriife soll diese Methode jede andere übertreffen. Der weitere Einwand, dass die Blutzellen durch den Druck der Deckgläschen beschädigt werden, ist ebenfalls hin- fällig, da nach genauen Messungen bei einem massigen Druck auf das obere Deckglas, wie es Ehrlich vorschreibt, immer noch eine Flüssigkeitsschicht von circa 15 bis 20 fx bleibt, in der die Blut- körperchen noch frei suspendirt sein können. Als Farbstoff diente Ehrlich's „neutrales Gemisch, bestehend aus einer concentrirten wässerig-alkoholischen Lösung von Orange G, Säurefnchsin und Methyl- grün" [V]. Für Kernuntersuchungen wurde ausserdem noch mit Eosin- Methylenljlau resp. Eosin-Hämatoxylin oder irgend einem Kernfarbstoff allein gefärbt. Es empfiehlt sich für diese Färbungen die Nikiforoff- sche Fixirung (Alkohol absolutus und Aether zu gleichen Theilen). In 378 Referate. XII, 3. dieser Flüssigkeit werden die Präparate je nach der Dicke ^4 ^^^ 2 Stunden fixirt, dann in einprocentiger wässeriger Lösung von Eosin 1 bis 5 Minuten gefärbt, mit Wasser abgespült, mit concentrirter oder LöFFLER'scher Methylenblaulösung leicht erhitzt (bis die erste Andeutung von Dämpfen sichtbar wird), schnell abgespült, getrocknet und in Balsam eingeschlossen. Bei Eosin-Hämatoxylin braucht nicht erhitzt zu werden. Frische Präparate und solche mit Osmiumsäure oder Essigsäure behandelte sind für vorliegenden Zweck wenig zu empfehlen. E. Schoebel (Neapel). Sacharoff, N., Ueber die Entstehung der eosinophilen Granulation des Blutes (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd . XLV, 1895, p. 370—387 m. 1 Tfl.). Verf. wandte die EHRLicn'sche Methode der Blutuntersuchung auf das Knochenmark an. Von Säugethieren kam das Kaninchen zur Verwendung. Das Knochenmark des eben getödteten Thieres (bei welchem durch Blutentziehung vorher eine gesteigerte Blutrege- neration angeregt ist) wird mit einer Zange aus den Rippen aus- gedrückt und auf Objectträger in dünner Schicht ausgebreitet. Eine Serie solcher Objectträger kommt für mehrere Stunden in einen eiser- nen Schrank bei einer Temperatur von 130*^ C. Gefärbt wurde dann entweder mit einer gesättigten Lösung von Eosin in Glycerin 2 Stunden lang oder mit einer alkoholischen Lösung dieses Farb- stoffes 10 bis 15 Minuten lang. Zur besseren Difterenzirung des Ker- nes wurden die Präparate mit angesäuertem Alkohol ausgewaschen. Versetzt man letzteren mit einer so geringen Menge von Methylen- blaulösung, dass die Leukocytenkerne einen kaum merklichen blauen Farbton erhalten, gewinnt das Präparat noch wesentlich an Deutlich- keit. Bei der genannten Färbung sind die eosinophilen Granulationen und die Kerne der Hämatoblasten am stärksten tingirt, schwächer die Erythrocyten und sehr schwach die Leukocytenkerne. Die Färbung ist gelungen, wenn die Kerne der Hämatoblasten nicht diffus gefärbt sind, sondern eine Structur erkennen lassen, was im Präparat wohl nie über die ganze Länge des Objectträgers der Fall ist, sondern immer nur da, wo die Fixation bei der passenden Temperatur ge- schah. Die eosinophilen Kernkörperchen lassen sich auch noch in der Weise nachweisen, dass man das mit alkoholischer Eosinlösung vorgefärbte Präparat nach dem Auswaschen mit Wasser mit ange- säuerter wässeriger Methylenblaulösung behandelt. Die Einwirkungs- dauer muss so abgepasst werden, dass die Kerne der Hämatoblasten XII, 3. Referate. 379 niclit zu viel Farbstoff aufuelimen, wodurch die innere Kernstructvir unsiclitbar würde. Für die Untersuchung der eosinophilen Granula- tionen des Blutes der Vögel war die Milz der Truthenne das be- quemste Object. Die Ausstrichpräparate wurden hier, um die groben Verletzungen der zelligen Milzelemente möglichst zu vermeiden, in der Weise angefertigt , dass mit einem scharfen Rasirmesser ein Schnitt in das Gewebe gemacht und dann mit einem Objectträger über die Schnitttläche hinweg gestrichen wurde. Für jedes weitere Präparat wurde ein neuer Schnitt gemacht. Das Erwärmen muss hier länger dauern als bei Knochenmarkpräparaten. Die Fixation ist gut, wenn bei Färbung mit Glycerin-Eosin im Laufe von 2 Stun- den das Hämoglobin der Blutkörperchen auf dem unteren, am meisten erwärmten Theile des Objectträgers gar nicht tingirt wird. Der Theil, wo das Hämaglobin rosa gefärbt ist, ist der maassgebende. Am stärksten tingirt erscheinen die eosinoplüleu Granulationen und der Kern der Erythrocj^en. E. Schoebel (Neapel). GrOUVen, C. , U e b e r die eosinophilen L e u k o c y t e n der Schleimhaut des R e s p i r a t i o n s t r a c t u s (Inaug.- Diss. Boun 1895, 39 pp. 8*^). Dem Verf. ist es durch seine Untersuchung wahrscheinlich ge- worden, dass die eosinophilen Leukocyten (a-Granulationen nach Ehr- lich) sich in den untersuchten Organen an Ort und Stelle bilden, in- folge pathologischer Processe. Die Methode war die folgende. Die der Leiche möglichst frisch entnommenen Theile wurden in Sublimat- kochsalzlösung (auf 1000 Aq. dest. 50'0 Sublimat, 6*0 Kochsalz) 24 Stunden fixirt. Dann 48 Stunden unter fliessendem Wasser aus- gewaschen, darauf 48 Stunden in 65procentigem, 48 Stunden in 85- proceutigem, 48 Stunden in absolutem Alkohol gehärtet (mit täglicher Erneuerung des Alkohols). Es folgt Einbettung in Paraffin nach je 24stündigem Aufenthalt in Bergamottöl und Alkohol aa und reinem Bergamottöl. Die 6 bis 12 /t dicken Schnitte wurden durch 65pro- centigen fAlkohol und 6stündiges Trocknen im Brütofen auf dem Objectträger fixirt. Gefärbt wurde mit der folgenden wässerigen Triacidlösung: BiONDi's Triacidgemisch 1 : 30 ... . 2-0 Aq. dest 40-0 Siiurefuchsinlösung O'öprocentig . . . 3'0 Essigsäure 1 : 5(X) 4 Tropfen. Hierin blieben die Präparate 24 Stunden, dann Abspülen in destil- 380 Referate. XII, 3. lirtem Wasser, Alkohol, Xylol; das fast lufttrockene Präparat wurde in Canadabalsam aufgehoben. — Nach derselben Methode hat Stutz ^ die betreffenden Zellen in der Darmschleimhaut und au anderen Or- ten nachgewiesen. Schiefferdecker (Bmin). Bremer, L., Ueber das Paranuclearkörperchen der gekernten Erythrocyten, nebst Bemerkungen über den Bau der Erythrocyten im allgemei- nen (Arch. f. raikrosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 433 — 450 m. 1 Tfl.). Untersucht wurden Ausstreichpräparate, die durch Erhitzen auf ca. 125^ C. fixirt waren. Verf. verfuhr beim Ausstreichen in der Weise, dass er den Bluttropfen mit der Mitte einer Kante eines quadratischen Deckgläschens auffing und ihn dann mit einem ande- ren Deckglase, welches er ungefähr in einem Winkel von 45*^ gegen das andere geneigt hielt, in der Weise ausstrich, dass abwechselnd verschiedene dicke Blutschichten (Erhöhungen und Vertiefungen) ent- standen. Die Blutkörper machen nun im getrockneten Präparat einen durchaus verschiedenen Eindruck, je nachdem sie in dünneren oder dickeren Schichten liegen. Für das hier in Frage kommende Stu- dium sind dann die mittleren Zonen (also der Abhang des Hügels) am besten zu verwerthen. Als Färbemethoden, welche das paranu- cleare Körperchen am besten zur Anschauung bringen, werden fol- gende empfohlen: „Wenn eine ^/oprocentige wässerige Lösimg von Eosin mit einer gesättigten wässerigen Methylenblaulösung so lange gemischt wird, bis sich auf der Oberfläche der durch Umrühren fortwährend in Bewegung gehaltenen Flüssigkeit kein Sättigungshäut- chen mehr bildet, so setzt sich nach einiger Zeit ein schwarzer kry- stallinischer Bodensatz ab, der in Wasser völlig unlöslich ist, sich dagegen in Alkohol (95procentig) leicht löst." Derselbe wird auf dem Filter gesammelt und sorgfältig mit Wasser ausgewaschen. Die concentrirte alkoholische Lösung färbt in etwa 10 Minuten die ge- kernten Blutkörperchen in der Weise, dass das paranucleare Körper- chen deutlich als tief himmelblaues, von einem ungefärbten Hofe umgebenes Kügelchen erscheint, während der Kern selbst hellblau und das Diskoplasma zart roth gefärbt ist. Sehr zu empfehlen ist auch Färbung nach Entfernung des Hämoglobins. Die erhitzten Prä- ^) Stutz, G., Ueber eosinophile Zellen in der Schleimhaut des Darm- kanals (Inaug.-Diss. Bonn 1895). Xn, o. Referate. 381 parate werden 15 Minuten mit einer ca. 2procentigen Essigsäiire- lösimg behandelt. Nach sorgfältigem Auswaschen wird mit einer Mischung von einer einprocentigen wässerigen Methylgrün- und eini- gen Tropfen einer wässerigen Fuchsinlösung (oder hierfür Dahlia- lösung) gefärbt. Die Kerne erscheinen roth- oder grün-violett, wäh- rend das Diskoplasma völlig ungefärbt Ideibt und nur die paranu- cleareu Körperchen in ihm sich deutlich blauroth abheben. Verf. giebt dann noch an, dass sich auch die GRAii'sche Metliode gut eignet, wenn man nur das Fuchsin durch Gentianaviolett ersetzt. E. Schoebel {Neapel). Azoulay, L., Coloratiou de la myeliue des tissus ner- veux et de la graisse par Tacide osmique et le tannin ou ses analog nes (Anat. Anz. Bd. X, 1894, No. 1, p. 25—28). Verf. empfiehlt zur Färbung der markhaltigen Nervenfasern und des Fettes die Anwendung von Tannin nach vorhergehender Im- prägnation des Gewebes mit Osmiumsäure : A) Objecte , welche mehrere Monate in MüLLER'scher Flüssig- keit gewesen sind, werden 1 bis 2 Tage in Wasser ausgewaschen, dann in Celloidiu eingebettet. Ein längeres Verbleiben in Alkohol schadet den Objecten nichts. Die sehr feinen Schnitte kommen in 90procentigen Alkohol, werden dann leicht in Wasser ausgewaschen, um den Alkohol zu entfernen, der nur uunützerweise die Osmium- säure reduciren würde. Dann gelangen die Schnitte in eine schwache Osmiumsäurelösuug (1 Th. Osmiumsäure auf 500 bis 1000 Th. Aq. dest. oder auch stärker) und verbleiben darin 5 bis 15 Minuten, je nach der Stärke der Lösung, der Dicke und der Oberflächengrösse des Schnittes ; darauf wieder leichtes Abwaschen in Wasser, Ueber- tragen der Schnitte in eine 5- bis lOprocentige Tanninlösung, Er- wärmen bis zum Aufsteigen von Dämpfen über der Flamme oder in einem Ofen von 50 bis 55*^ für 2 bis 5 Minuten und länger, je nach dem Ton , welchen man zu erhalten wünscht (5 Minuten im Mittel giebt Verf. weiter an, was der eben vorhergehenden Angabe eigentlich widersprechen würde). Sodann Auswaschen der Schnitte in mehrfach gewechseltem Wasser während 5 bis 10 Minuten und mehr, wenn man eine Doppelfärbung anwenden will. Zu einer sol- chen dient Carmin oder wasserlösliches Eosin. Dann Alkohol, Xylol, Carbolsäure oder Xylol-Eosin, wenn man jetzt die doppelte Färbung ausführen will, Xvlol, Canadabalsam. Die Markscheiden der weissen 7 V 7 382 Referate. XH, 3. Substanz der Wurzel und der Nerven sind braun, schwarz oder dunkelblau, die der Fasern der grauen Substanz sind mehr oder we- niger dunkelgrau, je nach der Dicke der Fasern. Nur das Mark ist gefärbt, die Zellen sind nur wenig gefärbt und zeigen sehr deut- lich ihre Structur. Da bei dieser Methode im Gegensatz zu der von Weigert keine Entfärbung stattfindet, so ist man sicher, dass da, wo markhaltige Nervenfasern fehlen , auch wirklich keine vor- handen waren, was besonders für pathologische Verhältnisse von Wichtigkeit ist. Es gilt dieses aber nur für feine (und wie es scheint relativ kleine) Schnitte. Sind die Schnitte dick oder zu aus- gedehnt, so muss man entfärben uud zwar nach Pal^: Uebermangan- saures Kali in ^/^procentiger Lösung, Abwaschen in Wasser, Mischung von schwefelsaurem Kali einprocentig und Oxalsäure einprocentig (erst dann mischen , wenn man die Flüssigkeit benutzen willj oder auch Mischung von Eau de Javelle 1, Wasser 50. Eine bestimmte Zeit lässt sich für die Entfärbung nicht angeben, man muss genau darauf achten, gerade wie bei Weigert-Pal. Dann längeres Aus- waschen in Wasser, Doppelfärbung mit Carmin oder Eosin etc. Die Myelinfärbung ist dieselbe wie vorher beschrieben, der Grund wird ganz hell. Die Entfärbung hat den Nachtheil, dass man nicht mehr bestimmt weiss, ob wirklich alle ursprünglich gefärbten Fasern noch gefärbt geblieben sind. B) Die Objecte von Gehirn, Rückenmark oder Nerven kommen frisch direct in eine osmiumhaltige Flüssigkeit, z. B. FLEMMixo'sche Flüssigkeit, Osmiumbichromat von Cajal, Marchi etc. Man schnei- det entweder ohne Einbettung oder noch besser nach Celloidinein- bettung, lässt die Stücke aber nur einige Tage in einem Alkohol von 80 bis 90 Grad. (Verf. bemerkt unmittelbar darauf: „en tous cas il faut les faire sejourner dans un alcool tres faible.") Die sehr feinen Schnitte kommen dann wieder in Alkohol, werden leicht mit Wasser abgewaschen, darauf wieder Erwärmen in 5- bis lOprocentiger Tan- niulösung für 3 bis 10 Minuten, Abwaschen in Wasser, jetzt even- tuell Entfärbung mit darauffolgendem gründlichen Auswaschen in Wasser, schliesslich eventuell Doppelfärbung etc. — Diese Methode ist auch für die Färbung des Fettes in den Geweben anwendbar. Verf. hält sie für sehr empfehlenswerth. Schiefl'erdccker (Bonn) . 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. IV, 1887, p. 93; Bd. V, 1888, p. 88. Xn, 3. Referate. 383 Schaffer , K. , Beitrag zur Histologie der secundären Degeneration (Arcb. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIIl, 1894, p. 252—266 m. 1 Tfl.)- Verf. hält die MARCHi'sclie Methode für empfindlicher als die WEiGERT'sche Färbung, da sie die secundär entarteten Nervenbahnen positiv darstellt , während die andere nur ein negatives Bild der Entartung bietet. Sie wurde deshalb bei den vorliegenden Unter- suchungen, den ein Fall completer Querläsion des Rückenmarkes in der Höhe des XL Dorsalwirbels zu Grunde lag, ausschliesslich an- gewandt. Hirn und Rückenmark wurde für 14 Tage iu MüLLER'sche Flüssigkeit gelegt. Dann wurden in verschiedenen Höhen ^/.^ cm dicke Scheiben ausgeschnitten und dieselben in die MARCHi'sche Os- mio-Bichromat-Mischuug auf 5 bis 8 Tage gebracht. Nach einer darauf folgenden Wässerung von 12 bis 20 Stunden wurden die Stücke auf gewöhnliche Weise weiter behandelt. E..Schoebel (Neapel). Jacoby, M., Ein Beitrag zur Kenutniss des mensch- lichen P r i m 0 r d i a 1 c r a n i u m s (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIV, 1894, p. 61—86 m. 1 TÜ.j. Der in Alkohol eonservirte Embryo wurde mit GrRENACHER'schem Boraxcarmin durchgefärbt und nach Paraffineinbettung in 20 /^ dicke Schnitte zerlegt, welche in einer alkoholischen Lösung von Bleu de Lyon in der Stärke von 2 : 1000 nachgefärbt wurden. Die Diffe- renzirung des Knorpelgewebes war gut, die eben angelegten Deck- knochen hoben sich durch eine andere Farbnüance deutlich ab, und gewisse Zellenanhäufungen im Bindegewebe traten durch intensivere Färbung hervor. Zum Studium der Gestalt des Craniums wurde die BoRN'sche Plattenmodellirmethode angewandt. E. Schoebel (Neapel). Kuithau, W. , Die Entwicklung des Kleinhirns bei Säugethieren (Sitzber. d. Gesellsch. f. Morphol. u. Physiol. München 1894, p. 89— 128; und Münchener med. Ab- handl., H. 60, 1895, 40 pp. 8^). Verf. hat sich bei seiner Arbeit hauptsächlich mit der Form- entwicklung des Kleinhirns beschäftigt. Das Material waren Schaf- embryonen, die mit Sublimat fixirt , mit Boraxcarmin oder Para- carmin (Paul Mayer) gefärbt imd in 1 5 ju dicke , bei grösseren Stücken in 22*5 ju dicke Schnitte zerlegt wurden. Kleine Embryo- nen (bis zu 22 mm Länge) wurden ganz geschnitten, grössere (von 384 Referate. XII, 3. 23 mm bis zu 6 cm Lauge) wurden decapitirt und die Köpfe allein weiter behandelt. Bei Embryonen von mehr als 6 cm Länge wurde das Gehirn möglichst frisch herausgenommen, in Sublimat fixirt und nach Abtragung der Hemisphären in Paraffin geschnitten. Schiefferdecker [Bonn). Ambronn, H., und Held, H., Ueber Entwicklung und Be- deutung des Nervenmarks (Ber. üb. d. Verhandl. d. K. Sachs. Gesellsch. d. Wiss., Leipzig. Mathem.-phys. Cl. 1895, p. 38—51, m. 1 Tfl.). Der eine der Verff., Ambk(jnn, hat früher^ gezeigt, dass man die Frage, ob eine Nervenfaser markhaltig sei oder nicht, durch die Untersuchung im polarisirten Lichte entscheiden könne, denn es zeigt dann eine markhaltige Faser über einem Gypsplättchen, wenn ihre Längsachse mit der grösseren Elasticitätsachse des Plättcheus parallel steht, die Subtractionsfarbe, bei Drehung um 90^ dagegen die Addi- tionsfarbe. Die Vertf. haben nun versucht, diese Thatsache dazu zu verwerthen, um festzustellen, in welchem Grade der Entwicklung sich bei verschiedenen Thieren nach der Geburt die Markscheiden in den verschiedenen Nervengebieten befinden, um zugleich so zu constatiren , ob die Markscheide zur richtigen Functionirung eines sonst damit versehenen Nerven nothwendig sei. Vor den sonst zu diesem Zwecke verwandten Methoden hat diese rein optische den Vorzug, dass man direct den frischen Nerven in Kochsalzlösung unter- suchen kann, dass die Sache also einmal sehr schnell geht und dann, dass man an dem Nerven nichts durch Reagentieneinwirkuug ver- ändert. Die Verff. nehmen an, dass das Lecithin der für die Mark- scheide charakteristische Stoff sei, und dass auch die Wirkung der Osmiumsäure und der Weigert' sehen Färbung auf der Bildung be- stimmter Umwandlungsproducte des Lecithins beruhe. Es wurden die peripheren Nerven in Kochsalzlösung in einzelne Bündel zerlegt und so untersucht, das Centrahiervensystem wurde mittels des Ge- friermikrotoms in 160 [i dicke Schnitte zerlegt, die dann wiederum in Kochsalzlösung untersucht wurden. Auf diesem Wege gelang es nun in der That, sehr verschiedene Entwicklungszustände an den Markscheiden der einzelnen Systeme festzustellen und bei verschie- 1) Ambronn, H., Das optische Verhalten markhaltiger und markloser Nervenfasern (Ber. üb. d. Verhandl. d. K. Sachs. Gesellsch. d. Wiss. Leip- zig, Math.-phys. Cl. 1890). Xn, 3. Referate. 335 den alten Wesen auch eine Fortentwicklung zu constatiren, «0 dass danach diese Methode sehr günstig für derartige Untersuchungen zu sein scheint, gerade dann, wenn es darauf ankommt, sehr feine Unter- schiede in der Markentwicklung festzustellen, welche sonst der Os- miumsäure und der Weigert' sehen Färbung kaum zugänglich sind. Uebrigens stimmten die mit der optischen Methode erlialtenen Resul- tate mit den zur Controlle durch die anderen Methoden gewonnenen über ein. ScMefferdecker {Bonn). Kolster , R. , Zur Kenntniss der Regeneration durch- schnittener Nerven (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1890, p. 688—706 m. 1 Tfl.). Ausser verschiedenen Chromsäuremischungen und Alkohol wurde zur Fixirung meist FLEMMiNo'sche Flüssigkeit benutzt. Zur Darstellung des Achsencyliuders wurden die meisten Methoden fvor allem auch Goldmethoden) probirt. Die von Stroebe ^ empfohlene ergab keines- wegs bessere Bilder , eher schlechtere ; zuweilen versagte sie ganz. Um die durch Osmium eingetretene Schwärzung des Myelins zu ver- ringern, legte Verf. das Material nach Erhärtung so lange in Terpen- tinöl , bis dasselbe eine ganz schwarze Färbung angenommen hatte. Hierdurch gelang es oft, die von Myelinkugeln erfüllte ScHWANN'sche Scheide so weit von denselben zu befreien, dass der restirende Achsen- cylinder sichtbar wurde. Günstiger als Schnittpräparate sind wegen des welligen Verlaufs der Nervenfasern Zupfpräparate. Die An- fertigung derselben kann man sich dadurch erleichtern, dass man die tingirten in dünne Bündel zerlegten Nerven an der Luft in Terpen- tinöl [Verf. schreibt Terpentin] stehen lässt, bis dieses die Consistenz von käuflichem Damarlack angenommen hat. In dieser dickflüssigen Masse lassen sich die Fasern, allerdings auch jetzt noch mit grossem Zeitaufwand , ohne zu zerreissen , gut isoliren. Bei einiger Uebung gelingt es sogar, das die Nervenstümpfe bekleidende Granulations- gewebe ohne Zerstörung der feinen Nervenfasern in zur Untersuchung geeignete Theile zu zerlegen. £". Schoebel {Neapel). Heller und Gumpertz, Eine Darstellungsmethode der mark haltigen Nervenfasern der Haut (Gesellsch. d. Charite-Aerzte , Sitzung v. 16. Mai 1895. Aus: Allgem. Med. Centralzeitg. 1895, No. 46, p. 548). ') Vgl. diese Zeitschr. Bd. X, 18il3, p. .■;s4 ff. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 3. 25 386 Referate. XII, 3. Da die bisher bekannt gegebenen Methoden den Verif. für die Färbung der Hautnerven nicht genügend zu sein schienen [und mit vollem Rechte, Ref.], so haben sie versucht, eine neue Methode aus- findig zu machen, welche den wesentlichen Anforderungen Genüge thut. Die Hautstücke werden in MtJLLEß'scher Flüssigkeit conservirt und können in dieser beliebig lange Zeit liegen. Auf dem Mikrotom werden nicht zu dünne Schnitte hergestellt, die ausgewaschen und dann für 24 bis 48 Stunden im Brütschrank bei 37 ^ C. in einpro- centige Osmiumsäure gelegt werden : Schwärzung der Markscheide der Nerven. Dann Uebertragen in Pyrogallussäure : die Schnitte werden dunkel, bei längerer Einwirkung völlig schwarz, die mark- haltigen Nervenfasern treten als tiefschwarze Linien hervor ; um eine übermässige Reduction zu verhüten, welche die Schnitte zu dunkel macht, werden dieselben in eine violette Lösung von übermangan- saurem Kalium so lange eingelegt, bis sie ein helleres oder dunk- leres Braun angenommen haben. Dann kommen die Schnitte in eine ein- bis 2procentige Oxalsäurelösuug, bis sie eine gelbgrüne Färbung angenommen haben. Conservirung in Glycerin oder Canadabalsam nach Aufhellung in Nelkenöl. Leichte Nachdunkelung kommt vor. Die Methode soll viel Uebung erfordern bis sie gelingt. Die Ner- ven sind, soweit markhaltig, tiefschwarz; wo sie ihr Mark verlieren, sind sie als doppelt-eonturirte Fasern noch ein Stück zu verfolgen ; das übrige Gewebe ist hellgrün in verschiedenen Nuancen, die Ca- pillaren sind an den conservirten rothen Blutkörperchen zu erkennen, ausser den Nerven ist nur das Fett tiefschwarz gefärbt. Eine gleich- zeitige Kernfärbung ist den Verff. einigemale mit Alauncarmin oder Hämatoxylin gelungen. Anilinfarben verdecken die Nervenfärbung. Die Resultate der Methode sind durchaus eindeutig. Das Verfahren ist bis jetzt mit Erfolg angewendet worden am Präputium, der Glans penis, Ulcus moUe, Hämorrhoidalknoten, Erythema exsudativum multi- forme etc. Ohne Resultat sind Carcinome und Sarkome untersucht worden, Spuren markhaltiger Nervenfasern fanden sich in spitzen und breiten Condylomen. Ausser Fett und Nervenfasern sieht man stellenweise auch Muskeltibrillen schwarz gefärbt, mit denen jedoch eine Verwechselung nicht zu fürchten ist. Will man auf einen völlig schwarzen Niederschlag verzichten, so kann man auch die Pyrogallus- säure fortlassen: aus der Osmiumsäure kommen die Schnitte in 2pro- centige Oxalsäurelösung, welcher sie eine halbe Stunde lang im Brüt- ofen ausgesetzt werden. Sie shul dann gewöhnlich dunkelgrau, ent- färben sich aber in übermangansaurem Kalium sofort, ähnlich wie Xn, 3. Referate. 387 es bei der PAL'scheii Differenzirungsmethode ^ j^eschieht. [Da es sich hier nur \\m eine Färbung der markhaltigen Nervenfasern handelt, so ist die Metliode doch immerhin noch unvollständig. Ref.]. Sckiefferdecker (Bonn) . ÜOgiel, A. S., Die Nervenendigungen in der Haut der äusseren Genitalorgane des Menschen (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 585—612 m. 1 Fig. u. 2 Tun.). Die Färbung der Nerven in der Haut der inneren Lamelle des Präputium, Frenulum praeputii, Glans penis, Fossa uavicularis und Clitoris geschah mit ^/^gprocentiger Methylenblaulösung auf dem Ob- jectträger. Zur Fixirung wurde entweder eine gesättigte wässerige Lösung von Ammoniumpikrat oder ein Gemisch von letzterer und Osmiumsäurelösung benutzt. In der Mehrzahl, der Fälle wurde dann das Epithel von der Oberfläche sorgfältig entfernt. In Glycerin ge- legt war das Präparat nach einigen Tagen vollständig durchsichtig und zur Untersuchung geeignet. Schnitte wurden in der Weise her- gestellt, dass man gefärbte Stückchen der Schleimhaut auf HoUun- dermark anfrieren Hess und dann mit dem Rasirmesser oder dem Mikrotom schnitt. E. Schoebel (Neapel). Mandel, L., Ueber Anordnung und Endigungs w eis e der Nerven im Ovarium (Arch. f. Gynäkol., Bd. XL VIII, 1895, H. 2, p. 376—392, m. 2 Tfln). Verf. hat wie Riese," v. Herpf^ und Retzius* die GoLGi'sche, durch Ramön y Cajal moditicirte Silberfärbung und die Methylenblau- injectionsmethoile angewendet. Was die erstere anlangt, so wurden die ganz frischen Ovarien in ganz kleine Stücke zerlegt, in die von Ramön y Cajal angegebene Flüssigkeit gebracht (einprocentige Os- miumsäurelösung 1 Th. , 3procentige Kalibichromatlösung 4 Th.). 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. IV, 1887, p. 92; Bd. V, 1888, p. 88. 2) Riese, H., Die feinsten Nervenfasern und ihre Endigungen im Ova- rium der Säugethiere und des Menschen (Anat. Anz. Bd. VI, 1891, p. 401 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. VIII, 1891, p. 517). ^) Herff, 0. V., Ueber den feineren Verlauf der Nerven im Eier- stocke des Menschen (Zeitschr. f. Geburtsh. u. Gynäkol. Bd. XXIV, 1892, p. 1; vgl. diese Zeitschr. Bd. IX, 1892, p. 518). ') Retzius, Biologische Untersuchungen. Neue Folge. Bd. V. Stock- holm 1893. 25* 388 Referate. XÜ, 3. Sie verbleiben in dieser häufig zu wechselnden Lösung mehrere Tage (am besten 5 bis 6). Auch die von Sacerdotti^ beschriebene Verjüugungsmethode wurde mit gutem Erfolge verwendet: Stücke, die zu lange in der CAjAL'scheu Lösung gelegen haben, werden in einer halbgesättigten Lösung von Kupferaeetat ausgewaschen, bis sie keinen Niederschlag mehr geben, dann nochmals für 5 bis 6 Tage in die C-AJAL'sche Lösung gebracht, dann in die Silberlösung. Die zur Vermeidung von Niederschlägen mit Fliesspapier abgetrockneten oder rasch durch Wasser gezogenen Stücke werden in eine '^j^pro- centige Lösung von Argentum nitricum gebracht, und wird letztere schon nach kurzer Zeit (10 bis 15 Minuten) erneuert. Während der 1 bis 2 Tage der Einwirkung der Silberlösung muss diese noch sehr oft gewechselt werden. Die Schnitte wurden meist aus freier Hand angefertigt. — Was die Methylenblaumethode anlangt, so wurde eine 4procentige Lösung in physiologischer Kochsalzlösung in das Gefässsystem des eben getödteten Thieres eingespritzt. Die Ovarien wurden dem Einflüsse der Luft so lange ausgesetzt bis sie ganz blau waren. Als Fixirungsmittel wurde eine gesättigte Lösung von pikrinsaurem Ammoniak eventuell mit Zusatz von einprocentiger Osmiumsäurelösimg nach Dogiel" benutzt. Geschnitten wurde mit dem Gefriermikrotome. Schiefferdecker {Bonn). Dogiel, A. S., Die Nervenendigungen in der Thränen- drüse der Säugethiere (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLII, 1893, p. 632—661 m. 1 Tfl.). Als üntersuchsobject diente Kaninchen und Meerschweinchen. Bei dem frisch getödteten Thier wurde die ganze Thränendrüse aus- geschnitten, auf dem Objectträger ausgebreitet und mit einigen Tro- pfen einer '/jq- bis ^/^gprocentigen Methylenblaulösung befeuchtet. Nach 15 bis 30 Minuten war stellenweis bereits eine sehr vollstän- dige Nervenfärbung eingetreten. Dieselbe wurde mit einer Mischung von gesättigter wässeriger Lösung von pikrinsaurem Ammoniak und einprocentiger Osmiumsäure fixirt. Einige der Präparate wurden dann sofort in Glycerin untersucht, andere erst nacli Färbung mit Hoyer's Pikrocarmin, zerzupft. Mit der Goi.Grscheu Methode Hessen sich nur die Ausführungsgänge der Drüse darstellen. E. Schoebel (Neapel). ^) Sacerdotti, C, Sui nervi delbv tiroide (Atti E. Accad. delle Sc. di Torino vol. XXIX, 1893; vgl. auch diese Zeitschr. Bd. XI, 1891, p. 380). ^) Dogiel, A. S. , Ein Beitrag zur Farbenfixirung von mit Methylen- blau tingirten Präparaten (Diese Zeitschr. Bd. VIII, 1891, p. 15). XII, 3. Referate. 389 Dogiel, A. S., Die Nerve HC 11(1 i yungeii im Li dran de und in der Conjunctiva palpebralis des Menschen (Arch. f. mikrosk. Auat. Bd. XLIV, 1894, p. 15—25 m. 1 Tfl.). Von dem ausgeschnittenen Lide wurde zunächst die ganze Haut sammt dem darunterliegenden lockeren Bindegewebe entfernt, es bleiben dabei unversehrt der Lidrand, der Tarsus mit der denselben bedeckenden Coujunctiva und der Orbitaltheil der Conjunctiva. Dar- auf wurde das Lid auf einen breiten Objectträger mit der Binde- haut nach oben ausgebreitet, worauf die Oberfläche mit einigen Tro- pfen einer ^/^gprocentigen Methylenblaulösung benetzt wurde. In ge- wissen Zeiträumen werden neue Portionen des Färbmittels zugesetzt, um das Präparat vor dem Austrocknen zu bewahren. Im Sommer ist es am bequemsten bei Zimmertemperatur , im Winter im Ther- mostat bei 30 bis 35*^ C. zu färben. Nach Ibis l^/o Stunde wurde meist Färbung erzielt. Die Lider wurden dann 18 bis 24 Stunden in eine concentrirte wässerige Lösung von pikrinsaurem Ammoniak und darauf in ein Gemisch von gleichen Raumtheilen Glycerin und Ammoniumpikratlösung gelegt. Nach 3 bis 4 Tagen sind die Ob- jecte gewöhnlich ganz durchsichtig und zur Beobachtung geeignet. Die schwache Färbung des Bindegewebes und einiger Epithelzellen schadet im allgemeinen der Deutlichkeit der Präparate nicht. Will mau auch die intraepithelialen Nervenfäden beobachten, empfiehlt es sich, mit einem Gemisch aus einer Lösung von Ammoniumpikrat und Osmiumsäure zu fixiren, da sich sonst der grösste Theil des Epithels loslöst. E. Schoebel (Neapel). Sihler, Chr., Ueber eine leichte und sichere Methode, die Nervenendigung an Muskelfasern und G e - fassen nachzuweisen [mitgetheilt im Namen von Sih- ler durch Gad] (Verhandl. d. Physiol. Gesellsch. Berlin Jahrg. 1894—1895, Sitz. v. 28. Dec. 1893). Die Methode besteht aus einer M a c e r a t i o u der Bindesub- stanzen, um die Muskeln und Nervenfasern für die Färbeflüssigkeit leichter zugänglich zu machen, aus einer Färbung und aus einer Diff er enzirung der Ueberfärbung. Die Macerationsflüssigkeit besteht aus : Essigsäure, gewöhnliche 1 Ndl. Glycerin 1 „ C'liloi-alhydrat, ciniJi-ocontig, wässerig. . G „ ;590 Referate. XII, 3. In diese Flüssigkeit legt man geeignete Muskelbüudel (von der Dicke eines G.änsekiels oder dünner) für etwa 18 Stunden, dann kommen sie in Glycerin , bis sie von demselben durchtränkt sind (1 bis 2 Stunden), hierauf werden die Muskelstückchen weiter zerspalten, etwa bis zur Dicke einer Stricknadel, so kommen sie in die Farblösung bis zur Durchfärbung (3 bis 10 Tage). Die Farblösung besteht aus: Hämatoxylinlösung von Ehrlich ... 1 Vol. Glycerin 1 „ Chloralhydrat, einprocentig, wässerig. . 6 „ Da eine üeberfärbung doch eintritt , schadet es nichts , wenn die Farbe auch länger einwirkt als nöthig, nur findet man dann häufig die Muskelfasern so weich , dass man leere Sarkolemmschläuche erhält, die aber für die Nervenendigungen lehrreich sind. Von der Macera- tionsflüssigkeit wie von der Färbeflüssigkeit muss man etwa das Zehnfache des Objects nehmen. Man zerzupfe hin und wieder eine Probe in Essigsäure -Glycerin, um den Grad der Färbung zu be- stimmen: wenn die die Capillaren begleitenden Nerven deutlich blau gefärbt sind , so sind meistens auch die Nervenendigungen in den Muskeln gefärbt. Ist die Färbung tief genug, so übertrage man die Muskelbündel in Glycerin, das man einige Male wechselt, und lasse sie darin bis zur Untersuchung. In einer brieflichen Mittheilung an den Ref. schlägt Verf. vor, einen Theil der gefärbten Muskeln in mit Borax versetztem Glycerin aufzubewahren, um das gute Werk der Essigsäure fortzusetzen. Bei der Untersuch vmg selbst d i f f e r e n z i r t man durch Essigsäure. Will man schnell ar1)eiten, so bringt man die zerzupften Bündel in ein Uhrgias mit Essigsäure und lässt diese einwirken, bis die dunkel- blaue Farbe in eine mehr violette verwandelt ist; sonst kann man die Muskeln auch in einem Gemisch von Essigsäure-Glycerin liegen lassen, bis sie heller geworden sind. Nach der Ditferenzirung ist die Muskelfaser im ganzen mattblau mit Quer- und Längsstreifen von dunklerem Blau, ebenso sind die marklosen Nerven gefärbt, dunkler die markhaltigen, schwarzblau alle Kerne. Die schönsten Präparate hat Verf. erhalten von Muskeln, welche lange (10 Monate) in Gly- cerin gelegen hatten und welche nicht mit Essigsäure behandelt zu werden brauchten, also wenig überfärbt waren. Er meint, dass man solche Fasern systematisch wohl erhalten könne, wenn man dickere Muskelbündel der J'arljflüssigkeit aussetzt. Diese Angaben beziehen sich auf die Skelettrauskeln des Frosches. Das Herz muss man kürzer maceriren, ebenso die Blase ; die Intercostalmuskeln der Ratte XII, 3. Referate. 391 dagegen briuiclien mehr als 24 Stimdeu. Will man viele Muskeln verarbeiten, so kann man, nachdem man vom Herzen aus die Ge- fässe mit der Macerationsflüssigkeit ausgespült hat, von da aus die Gewebe mit derselben füllen, dann kann man leicht die herausge- schnittenen Muskeln in die für die Macerationsflüssigkeit genügend kleinen Stücke zerlegen. Die weitere Zerlegung zum Zwecke des Einlegens in die Farbflüssigkeit kann man sich dadurch erleichtern, dass man die mit Glycerin durchtränkten Muskelbündel einem Druck zwischen zwei Glasplatten aussetzt, die flach gedrückten Bündel sind dann leicht in die Fasern zu zerlegen, ohne diese in Unordnung zu bringen. [Muskelpräparate von Herrn Sihler, welche ich von dem- selben zugesandt erhielt , waren in der That recht schön , und es traten auch die die Capillaren begleitenden Nerven sehr deutlich hervor. Ref.] Schiefferdecker {Bonn). Kühne, W., Zur Darstellung des Sehpurpurs (Zeitschr. f. Biologie. Bd. XXXH, 1895, p. 21— 28j. Kühne hebt die Wichtigkeit hervor, den Sehpurpur in Lösungen und zwar so zu erhalten, dass er sicher frei von Hämoglobinbei- mengungen ist. Da die Galle das einzige bisher bekannte Lösungs- mittel für Sehpurpur ist und gleichzeitig eines der wirksamsten für rothe Blutkörperchen resp. deren Hämoglobin, so waren bisher fast imr hämoglobinhaltige Purpurlösungen gewonnen worden, so nament- lich auch von der Retina des Menschen. Ein Mittel, um den Purpur von dem Hämoglobin zu trennen, besteht in der Sättigimg der Pur- purcholatlösung mit reichlichem Ueberschusse krystallisirten Ma- gnesiumsulfats, das mit den Cholaten zugleich den Purpur vollständig ausscheidet, während das Hämoglobin gelöst bleibt. W^äscht man die am Glase klebende, höchst intensiv purpurfarbene harzige Fällung mit gesättigter Magnesialösimg aus, so löst sie sich wegen der mit- gefällten Gallenstoft'e nachher leicht in Wasser und ohne farbigen Rückstand. Dem Lichte ausgesetzt, wird die so gereinigte und völlig klar filtrirende Lösung farblos wie Wasser. Hierbei muss man sich indessen sehr vor auch noch so kleinen Spuren von Alkohol hüten, die der krj^stallisirten Galle von ihrer Herstellung her weit hart- näckiger anhaften als man glaubt. Sind sie auch nur in so geringer Menge vorhanden, dass sie die Haltbarkeit des Purpurs im Dunkeln nicht erkennbar beeinträchtigen, so zerst()ren sie ihn doch in der Magnesiafällung nach einiger Zeit unfehlbar. Man kann diese Al- koholreste wohl entfernen, doch ist das so umständlich, dass man 392 Referate. XII, 3. besser thut, von der nach Hüfner's einfachstem Verfahren durch Ansäuern der rohen Galle ausgeschiedenen und ohne Anwendung von Alkohol farblos umkrj^stallisirten Glykocholsäure auszugehen, indem man gewogene Antheile mit Wasser und so viel Natrium- carbonat erwärmt, dass die Lösung sehr schwach alkalisch reagirt. Diese Reinigung des Purpurs mit Magnesiumsulfat empfiehlt sich für die Bearbeitung aller Netzhäute, die ohne Härtung gut aus dem Augengrunde herauszunehmen sind, also für die der Amphibien und der Fische, Für die anderen ist das folgende noch einfachere Ver- fahren zu empfehlen : Die Retina wird dazu in Alaun gehärtet, was den grossen Vortheil hat, dass dieselbe mühelos und ohne Substanz- verlust aus dem Auge zu entfernen ist. Ayres hat nun gezeigt, dass der so fixirte Purpur nach Behandlung der Membran mit 10- procentiger Kochsalzlösung wieder in Galle löslich wird. Die nach der Härtung isolirten Retinae werden zunächst eine Stunde in viel Wasser gelegt, dann einige Stunden in die Kochsalzlösung und nach dem Abtropfen mit Galle Übergossen, die für diesen Fall wenigstens 4proceutig zu nehmen ist. Nur die Stäbchenaussenglieder scheinen dann angegriffen zu werden, während die übrige Membran ihr opakes Aussehen und ihr derbes Gefüge bewahrt. Um nichts zu verlieren, werden die Netzhäute auf dem Filter mit dem Platinspatel gründlich ausgepresst, und falls der Rest darauf trübe abläuft, wird dieser durch ein neues Miniaturfilter gegeben. Reiner wahrscheinlich und für chemische Zwecke deshalb empfehlenswerth wird die Purpur- lösung erhalten, wenn man die Netzhäute nach dem Salzbade erst mit wenig Wasser umrührt und heftig schüttelt, etwas abpresst und von der wesentlich aus Stäbchen bestehenden Emulsion, die mm den Purpur als Deckfarbe zur Anschauung bringt, die suspendirten Theile auf dem Filter zurückhält, von dem sie durch Aufgiesseu der Galle in Lösung zu bringen sind, ohne dass Antheile der vorderen Retina- schichten mit extrahirt wären. Bei diesem Verfahren ist jedocii regelmässig etwas Farbe auf dem Filter zurückgeblieben, die durch Galle nicht wegzubringen war. Die so erhaltenen Lösungen sind überraschend rein und frei von jeder Spur von Blutfarbstoff. Der so gewonnene Purpur des Ochsen wird bei andauernder Beleuchtung indessen nicht ganz entfärbt, sondern bleibt hellgelblich, der des Ka- ninchens und Hundes wird dagegen in diesem Falle ganz farblos. Die 4procentige Alaunlösung hat also die Eigenschaft, den Blutfarb- stoff so zu verändern, dass er nach Auswaschen in Wasser durch Galle nicht mehr gelöst wird. Xn, 3. Referate. 393 C 0 11 s e r V i r u 11 g des Seh p u r j) u r s. Die 1 'iirpurlösiuigeii scliimmelii leiclit, trüben sich durch .Bacterieii und faulen. Zusatz von Desinticientien schädigt den Purpur. Am ersten wäre noch Hy- droxyhimin zu empfehlen, das sich für Blutplasma, Serum und bei Trypsinverdauung in Zusätzen von 1 Procent und weniger vorzüglich bewährt hat. Froschretinae und deren Purpurlösungen vertragen 5 Procent wenigstens 24 Stunden. Als ganz unschädlich für die Farbe und die Bacterienentwicklung so gut wie ausschliessend hat Verf. Sättigung mit Kochsalz gefunden, die man am besten durch Einsetzen eines einzigen, die Oberfläche überragenden Krystalls von chemisch reinem Steinsalz bewirkt. In der Regel zeigt sich eine schwache flockige Ausscheidung eines farblosen Stoffes, welche noch den Vor- theil hat, etwa durch den Filter gegangene und sonst nur durch langes Absetzen zu entfernende Theilchen, wie kleinste Fuchsinkörn- chen, die bei Absorptionsbestimmungen sehr störend sind, so einzu- hüllen, dass sie vollkommen auf dem Papier zurückbleiben. In den salzgesättigten Lösungen entstehen zuweilen noch nachträglich feine farblose Trübungen, welche indessen leicht abzufiltriren sind. Die Lichtbleiche wird durch das Salz verzögert, und namentlich das zu- letzt entstehende Sehgelb wird sehr resistent. Der mit Magnesium- sulfat zubereitete Purpur schimmelt übrigens an sich weniger leicht. Lässt man die Lösung im Vacuum über Schwefelsäure eintrocknen, so kann man sich einen dauerhaften Vorrath von trockenem Purpur verschaffen, der jederzeit in beliebiger Menge von Wasser gelöst werden kann. Von mit Kochsalz gesättigten Lösungen kann man eine fast trockene, intensiv gefärbte Salzmasse aufbewahren. — An Material für die Gewinnung des Purpurs sind die Froschretinae das zugänglichste und ergiebigste. Nur die Netzhaut der Eulen und der meisten Fische wetteifert mit ihnen an Purpurreichthum, während viele Säuger und der Mensch relativ wenig geben. Sckiefferdecker {Bonn). Dogiel, A. S., Neuroglia der Retina des Menschen (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 612—623 m. 1 Tfl.). Verf. bediente sich ausschliesslich der Färbungsmethoden von Wolters,^ wobei sich die zweite als die beste erwies, und des durch Ramön y Cajal veränderten GoLoi'schen Verfahrens. Letzteres lie- ferte die günstigsten Resultate. E. Schoebel (Neapel). 1) Vgl. diese Zeitsclir. Bd. Vll, 1«»0, p. 471. 394 Referate. XII, 3. Schaper, A. , Zur Histologie der m e n s c li 1 i c h e n Retina, s p e e i e II der Macula lutea und der H e n l e - sehen Faser seh iclit (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 189a, p. 147 — 167 m. 1 Tfl.). Das frisch enucleirte Auge wurde in concentrirter Sublimat- lösung tixirt und zwar derart, dass nach theilweiser Eröffnung des Bulbus durch einen Aequatorialschnitt derselbe so umgestülpt wurde, dass die Retina an die Ausseufläche desselben zu liegen kam. Alle Schichten der Retina zeigten gute Conserviruug, waren aber in d'er Macula lutea stark gefaltet. E. Schoebel (Neapel). Gutmann, H., U eb er die Natur des Schlemm's chen Sinus und seine Beziehungen zur vorderen Augen- kammer (Arch. f. Ophthalm., Bd. XLI, 1895, p. 28 — 55, m. 2 Tfhi.). Verf. hat durch erneute Untersuchungen mittels Injectionen die noch immer strittige Frage zu entscheiden versucht, ob der Schlemm- sche Kanal mit der vorderen Augenkammer in offener Verbindung steht oder nicht. Die Untersuchungen wurden an Augen von Leichen angestellt, und es wurde versucht, durch Aenderung der Versuchs- anordnung und die Wahl einer für die Injection passenderen Masse die Fehlerquellen anderer Forscher zu vermeiden. Verf. hat aus der Literatur den Eindruck bekommen, dass die Ergebnisse der verschiedenen Forscher sich verschieden gestalteten je nach der in- jicirten Menge und je nach der Beschaffenheit der Injectionsmasse. Am ausgeschnittenen Thier- oder Leichenauge gelang die Injec- tion in vielen Fällen , am lebenden Thierauge nur vereinzelt und stellenweise. Schwalbe konnte mit Berlinerblau, Alkannin-Terpentin, Asphalt - Chloroform , Heisera th mit indigoschwefelsaurem Natron, Eosin, Carmin, mit Berlinerblau, Zinnober und defibrinirtem Blut den Circulus venosus von der Vorderkammer aus füllen. Der letztere hebt hervor, dass die Injection an frischen ausgescbuittenen Augen um so leichter gelang, je uiedriger der Druck in der vorderen Kam- mer war und je mehr Injectionsmasse in sie hineingelangte. Bei Injectionen mit Berlinerblau kommt nach demselben Autor es sehr in Betracht, dass dieses leicht ausfällt. Dem entspricht es auch, dass grobkörnige Farbstoffe, wie Zinnober und basisch essigsaures Blei ungünstig waren, und dass nach Bkügsch bei seinen Injectionen am lebenden Thier die Zinnoberkörnchen nicht, wohl aber die Tusche- körnchen in das Gewebe eindrangen. Während ferner bei den Ver- Xn, 3. Referate. 395 suchen am ausgeschnittenen Auge die Injectionsmasse meistens in den Fontana' sehen Raum und in die Skleralvenen hineiudrang und dieses um so leichter je diftusibler resp. feinkörniger sie war, Hessen sich diese Gefässe am lebenden Thierauge nur selten und vereinzelt füllen. Als weiterer Factor kommt die eventuelle Bildung von Fibrin- häutchen am lebenden Auge hinzu, welche den Farbstolf in der vor- deren Kammer einschliessen. So gelangt natürlich nur eine relativ kleine Menge der Injectionsmasse in den Strom des Kammerwassers. Endlich lässt sich nicht in Abrede stellen, dass schon anatomisch am Thier- und Meuschenauge verschiedene Verhältnisse dadurch ge- geben werden, dass beim Menschen ein ScHLEMM'scher Sinus existirt, während bei den Säugethieren sich an Stelle dieses weiten netzför- migen Venendivertikels hart an der Innenseite der Sklera mehrere kleine Blutgefässquerschnitte vorfinden, als Theil eines Gefässgeflechts, welches mit einem anderen Theil seiner Gefässe nach aussen davon in der Substanz der Sklera selbst liegt. Die Augen der Leichen, bei denen die Injectionen ausgeführt wurden, waren noch so frisch, dass die Form der bulbi gut erhalten und die Hornhäute fast voll- kommen klar waren. Nur bei einer der 18 Leichen waren die Horn- häute bereits eingesunken. Das Lebensalter schwankte zwischen 20 bis 60 .Jahren. Ferner wurden 4 Kinderangeu und G Aft'enaugen untersucht. Die Augen wurden in ihrer Lage in der Orbita gelassen und unter möglichster Vermeidung von Druck und Zerrung theils mit der PRAVAz'schen Spritze, theils mittels einer kleinen, besonders zu diesem Zwecke gearbeiteten WALOEYER'schen Scheibenkanüle in- jicirt. Diese Metallkaliüle hatte eine Länge von 53 mm und konnte nahe bei ihrem oberen Ende durch einen Hahn abgeschlossen wer- den; unterhalb des Hahns war das Rohr platt gehämmert und hatte einen Durchmesser von 2*1 mm im Lichten; es endete unten in eine elliptische Scheibe von 4:'2 mm Durchmesser. Das obere Ende der Kanüle steckte in einem dünnen Gummischlauche von ca. ,S\5 mm Durchmesser und 1*.5 m Länge. In seinem Anfangsstück war ein kleiner Glastrichter befestigt ; da der Trichter durch eine beweg- liche Klemme eines Stativs gehalten wurde, konnte der Druck leicht regulirt werden. Um die Scheibe der Kanüle in die vordere Kam- mer einzuschieben, machte Verf, mit dem von GRÄFE'schen Schmal- messer so wie bei der SÄMiscn'schen Spaltung in der Mitte der Cor- nea einen transversalen Schnitt von solcher Ausdehnung, dass die Scheibe bequem eingeführt werden konnte und bei leichtem Anziehen der Hornhaut in verticaler Richtung die Wunde abschloss. Diese 396 Referate. Xll, 3. kleine Operation wurde uacli Einlegen des Sperrelevateurs bei Fixa- tion des Bulbus mittels der gezähnten Scblosspincette mit derselben Vorsicht und Vermeidung von Druck wie beim Lebenden ausgeführt. Die Injection wurde hierbei stets unter einem dem normalen Kammer- wasserdrucke von 20 bis 30 mm Quecksilber entsprechenden Drucke der Säule der Injectionsflüssigkeit von ca. 450 mm vorgenommen und die Augen w^ährend 1 bis 2 Minuten Dauer meistens bis zur normalen Augenspanuung injicirt. Bei 3 Augen und zwar liei den oben erwähnten beiden eingesunkenen Augen und einem frischen Leichenauge wurde der Druck mittels der Spritze bis zu Glaukom- härte (T -\-l bis T -j- 3) gesteigert ; in zwei Fällen erreichte der- selbe nicht ganz die normale Augenspaunung (T — 1). Als Injec- tionsflüssigkeit diente bei 7 Leicheuaugen eine gesättigte gut filtrirte Lösung von in Wasser löslichem Berliuerblau ; bei 26 Leichenaugen eine nach der Vorschrift von Taguchi-^ bereitete japanische Tusche. Nach der Injection wurden die Augen enucleirt und nach Tyckeii- MANN^ in MtJLLER'scher Flüssigkeit im Wärmeofen bei einer Tempe- ratur von 35^ in 4 bis 5 Tagen lixirt, in Hiessendem Wasser aus- gewaschen , die vorderen in 4 Quadranten getheilteu Hälften der Bulbi in steigendem Alkohol gehärtet, in Celloidin eingebettet und nach der WEiGERT'schen Methode mit dem Mikrotom in meridionale Serienschuitte zerlegt. Gefärbt wurde mit Boraxcarmin und Hämat- oxylin. An den bis zur normalen Augenspannung mit japanischer Tusche injicirten Augen war sowohl mittels der Scheibenkanüle als auch mit der Spritze die Injectionsmasse aus der vorderen Kammer in das Mascheuwerk des Grenzgewebes eingednmgen und von da aus nicht nur in den ScHLEMM'sehen Sinus, sondern auch in die skleralen und zum Theil in die conjunctivalen Venen gelangt. An den mit Tusche injicirten Augen, bei welchen die Augenspannung absichtlich imterhalb der normalen Grenzen am Ende der Injection gelassen war, war der ScHLEMM'sche Kanal nur stellenweise gefüllt und viel- fach leer geblieben, an den bis zur Glaukomhärte injicirten Augen ist der Kanal nur wenig gefüllt; man sieht die Tuschekörnchen an der nur stellenweise schwarz gefärbten Wand hier und da zerstreut ') Taguchi, K., Ueber kalte Injection mit japanischer Tusche (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XXXI, 1888, p. 565 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. V, 1888, p. 503). ') Tyckerman, lieber die Vorgänge bei der Resorption der in die vordere Kammer injicirten Farbstoffe (Arch. f. Ophthalm. Bd. XXXV^III, H. 3, 1892). XII, 3. Referate. 397 liegen, an manchen Stellen sieht man die Tusche in schmalen Strei- fen zwischen den Endothelien gegen das Lumen des Kanals von der inneren Wand andrängen, und in dem Inneren des sonst leeren Ka- nals findet man sie wiederum in feinsten Pünktchen vor. Auch an diesen Augen liegt die Tusche in grossen Klumpen im Kammerwinkel (wie bei den Augen mit normaler Spannung), sie liegt dichter ge- drängt als an den anderen Präparaten im Balken und Maschenwerk des Grenzgewebes und erfüllt die skleralen Venen. Bei den mit Berlinerblau injicirten Augen ist das Resultat ganz ähnlich. Fast überall sieht man die skleralen Venen injicirt, am besten und häufiig- sten ist die Füllung des ScHLEsiM'schen Kanals gelungen bei den bis zur normalen Spannung vorgenommenen Injectionen, bei den bis zur Glaukomliärte injicirten Augen ist vielfach nur die innere Wand des ScHLEMji'schen Kanals injicirt, der Kanal selbst ist leer geblieben. Auch bei Injectionen mit defibrinirteni Leichenblut bis zur normalen Spannung wurden deutlich Blutkörperchen im ScHLEMJi'schen Sinus gefunden. An diesen Präparaten konnte man deutlich erkennen, wie das Blut aus dem Vorderkammerwinkel, welchen es vollständig aus- füllte, durch das Maschenwerk und die Saftlückeu des Grenzgewebes, in welchem zahlreiche Blutkörperchen zu sehen sind, in den Schlemm- schen Sinus eindringt. Auch bei den Affenaugen sind die dem ScHLEMM'schen Sinus entsprechenden Gefässquerschnitte zum Theil mit Tuschekörnchen gefüllt. Schiefferdecker (Bonn). Disse, J., LTeber Epithelknospen in der Regio olfac- toria der Säuger (Anat. Hefte, I. Abtheil., H. XVII, p. 23—56, m. 1 Tfl.). Verf. hat die Riechschleiraliaut vom Kalb untersucht. Die Knos- pen finden sich einmal im Riechepithel selbst, dann in der nähereu Umgebung. Hauptsächlich kommen sie innerhalb des Riechepithels auf der dritten und vierten Siebbeinmuschel vor und zwar besonders dicht an dem hinteren angewachsenen Ende derselben. Sie finden sich auf der medialen Fläche der Muscheln und in der Furche zwischen der dritten und vierten Muschel. Besonders zahlreich sind sie in den Wänden einer Schleimhautfalte, die von vorne nach hinten ziehend über die dritte Muschel wegläuft. Am Septum sind sie im Riechepithel spärlich. Die Knospen im Riechepithel sind gross und von kugeliger Form, dagegen kommen im flimmernden Cylinderepithel, das die vordere Hälfte der dritten Muschel überzieht, kleinere Knos- pen von Kolbenform vor. — Die Riechschleimhaut muss möglichst 398 Referate. XU, 3. frisch im Zusammenhange mit ihrer Unterlage fixirt werden; 24 Stunden in Flesiming' scher Flüssigkeit. Die tixirte Schleimhaut wird vorsichtig von ihrer Unterlage abgezogen, in steigendem Alkohol nachgehärtet, in Celloidin eingebettet und dann geschnitten. Die Epithelknospen sieht man, da sie heller sind als ihre Umgebung, auch ohne Färbung, indessen ist es doch vortheilhaft, die Schnitte in Safranin oder Hämatoxylin zu färben. Verf. hat besonders den letzteren Farbstotf benutzt nach einer von Benda angegebenen Me- thode: Schnitte beliebig gehärteter Präparate werden wenigstens 2 Stunden lang in eine Mischung von 1 Vol. Liquoris ferri sulfurici oxydati und 2 Voll, destillirten Wassers gebracht, in Wasser abge- spült und auf 15 Minuten bis eine Stunde in die folgende Hämat- oxylinlösung gebracht : Hämatoxjdin lg Alkohol absolutus 10 cc Aq. dest 90 „ Lithium carbonicum, concentrirte Lösung 1 „ Nach Abspülen in Wasser ditferenzirt man die Schnitte in 30- procentiger Lösung von Essigsäure, dann Auswaschen in Wasser, Entwässern und Einschliessen in Balsam. Es färben sich nicht nur die Kerne, sondern auch bestimmte Protoplasmastructuren ; die peri- pheren Fortsätze der Siuneszellen in den Knospen werden ganz dunkelblau, die Stiftchen schwarz, während die peripheren Fortsätze der Riechzellen ebenso Avie deren Protoplasma einen grauen Ton bekommen. — Für Isolationspräparate verwendete Verf. MüLLER'sche Flüssigkeit oder PACiNi'sche Flüssigkeit; in ersterer bleibt die Schleim- haut o Tage, in letzterer nicht mehr als einen. — Zur Darstellung der Zellen und besonders der Nerven in den Epithelknospen wandte Verf. eine zwei- bis dreimalige Wiederholung der GoLGi'schen Me- thode an. Die Osmium -Bichromat-Mischung wurde alle 24 Stunden gewechselt , im Dunkeln in braunen Gläsern. Um die Silbernieder- schläge im Epithel zu verhindern, kann man, nachdem das Stück o Tage in der Flüssigkeit verweilt hat, es mit einer Lage von Leim überstreichen, jedenfalls muss die Schleimhaut vor der Silbereinwir- kung von ihrer Unterlage abgezogen werden. Nach Beendigung der Imprägnation kann man die Präparate ohne Schaden mehrere Tage in der Silberlösung liegen lassen; dann 12 Stunden im Dunkeln in Alkohol absolutus, ebenso lange in dicke Celloidinlösung, dann zwischen zwei Celloidinplatten schneiden. Es genügt eine Schnittdicke von 30 bis 50 jU. Dann Reducireu der Schnitte in Hydrochinon nach Xn, 3. Referate. 399 Kallius, Entwässern nnd Aufbewahren unter dem Deckglase in Bal- sam. Die Präparate haben sieh zum Theil schon länger als 18 Mo- nate g-ut gehalten. Schieferdecker {Bonn). Ariistein, C, Die Nervenendigungen in den Sehm eck- bechern der Säuger (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 195—218 m. 1 Tfl.). Verf. stellte seine Untersuchungen mittels der EHULicH'scheu Methylenblaumethode an. Einem chloroformirten oder eben getödte- tem Kaninchen wurde eine 4procentige Lösung von Methylenblau injicirt. Wenn nach 15 bis 20 Minuten die zuerst intensiv blau ge- färbte Zunge abgeblasst ist, sind meist sowohl am Deckepithel als an den Sinnesepithelien die intraepithelialen Nervenfädeu gefärbt. Die Anfertigung der Präparate geschieht dann in folgender Weise : Es wird eine Papilla foliata herausgeschnitten , in Hollundermark geklemmt und mit einem sehr scharfen Rasirmesser in möglichst feine Schnitte zerlegt und zwar so, dass die Leisten oder Blätter quer geschnitten werden. Die auf den Objectträger gebrachten Schnitte werden mit Serum oder physiologischer Kochsalzlösung be- feuchtet und mit schwachem System controlirt, wann die vollständige Färbung der intraepithelialen Fäden au der Luft sich vollzogen hat. Es geschieht dies sehr bald, schon nach einigen Minuten. Nun kann mau die Schnitte entweder gleich auf dem Objectträger oder in einem Schälchen mit einer coucentrirten Lösung von Ammoniumpikrat be- hufs Fixirung übergiessen. Nach einer Stunde oder auch längerer Zeit schliesst man sie in Glycerin ein. Um die für die Cardinal- frage hinsichtlich des Zusammenhanges der Sinneszellen mit den ter- minalen Fibrillen der Nerven nothwendigen Isolationspräparate her- zustellen, verfährt man folgendermaasseu : Die zu dick ausgefallenen Schnitte werden längere Zeit mit Ammoniumpikrat behandelt. Ausser der Fixirung der Nervenfärbungen werden hierbei auch die Epithelien macerirt. Der Grad der Maceration muss aber genau abgepasst wer- den. Lässt man die Stücke zu lange in der Macerationsflüssigkeit liegen, etwa 24 Stunden, so quellen die Zellen und verlieren ihre scharfen Conturen. Verf. fand es deshalb gut, die gesättigte Lösung von pikrinsaurem Ammoniak mit Pikrocarmin zu versetzen. Letzteres fixirt ebenfalls die Nervenfärbung und färbt gleichzeitig die Zellkerne roth ohne die Gewebe zu maceriren. Man kann das Miscliuugsver- hältniss beider Lösungen so abpassen, dass genügende Kernfärbung gleichzeitig mit dem nöthigen Macerationsgrad erreicht wird. Man 400 Referate. XII, 3. erhält dann Präparate, in denen die isolirten, gelblich gefärbten Zellen noch scharfe Conturen zeigen und ihren rothen Kern und die violetten Nerveufibrillen deutlich hervortreten lassen. Man kann auch beide Lösungen nach einander anwenden, zuerst das Pikrocarmin und dann das Ammoniumpikrat. Der richtige Maceratiousgrad ist er- reicht, wenn sich die Epitheldecke leicht von der bindegewebigen Unterlage loslösen lässt. Ein leichter Druck auf das Deckglas muss genügen, um die Deck- und Sinneszellen zu isoliren. Das Isoliren mittels Nadeln muss äusserst schonend ausgeführt werden, um keinen natürlichen Zusammenhang zu zerstören. Das zu Isolationspräparaten vorbereitete Material kann unbeschadet ein paar Tage in verdünntem Glycerin aufbewahrt werden. Eingeschlossen wird in Glycerin, dem etwas pikrinsaures Ammoniak zugesetzt ist. E. Schoebel (Neapel). C. Mikroorganismen. Fischer, A. , Untersuchungen über Bacterien (Prings- heim's Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. XXVII, 1894, p. 1 — 16:5 m. 5 Tfln.). Verf. giebt im ersten Theile eine Ergänzung und Erweiterung seiner früheren Mittheilungen über die Plasmolyse der Bacterien.^ Hiernach muss bei der üblichen Herstellungsweise der sogenannten Ausstrichpräparate in Folge des Salzgehaltes der gebräuchlichen Nährböden „Präparations -Plasmolyse" entstehen. Dieselbe wurde namentlich am Rande schon bei einem Salzgehalt von nur Q-Ol bis 0*05 Procent Kochsalz nachgewiesen; auch konnte der Eintritt der Präparationsplasmolyse während des Eintrocknens eines Hängetropfens direct unter dem Mikroskope beobachtet werden. Dahingegen konnte dieselbe durch sehr starke Verdünnung vermieden werden; der In- halt der eingetrockneten Bacterien erscheint dann homogen oder nur schwach geschrumpft. In erster Linie von physiologischem Interesse ist ferner, dass in schwachen, eben scharfe Plasmolyse hervorrufenden Salzlösungen (1-25 Procent NaCl, 2-5 Procent KNO3, 1-25 Procent NH^Cl, 15 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. IX, 1892, p. 102. XII, 3. Referate. 401 Proceiit Rohrzucker) bei allen imteröuchteu Bacterieii die Plasmolyse bald , g-ewöhnlich im Laufe von 1 bis 2 Stunden zurückgeht. In stärkeren Lösungen (3 bis 10 Procent KNOg u. dergl.) verschwindet die Plasmolyse merkwürdigerweise häufig noch viel schneller. Um Bacterien auf dem Deckglase während des Eintrocknens zu plasmolysiren und so zu fixiren und zu färben, fand Verf. na- mentlich folgende Methode sehr zweckmässig: Ein kleiner Tropfen einer schwachen Salzlösung (0'25 bis 0*5 Procent Na Gl, 0'5 bis 1 Procent KNO3) wird auf dem Deckglas mit einer Spur der Bacterien vermischt und dann sehr flach ausgestrichen, so dass er in 3 bis 10 Minuten austrocknet. Bei Agarbelegen vermenge man die Bacte- rien zunächst in einem Uhrschälchen mit der Salzlösung und streiche dann einen Tropfen aus. Während der Verdunstung des Tropfens wird dann die zur Plasmolyse erforderliche Coneentration erreicht. Nach dem Eintrocknen kann man darauf die Präparate in der gewöhnlichen Weise durch vorsichtiges Erhitzen in der Flamme ho- mogeuisiren. Zur Färbung müssen alkoholische Farbstofflösungen oder auch Ziel's Carbolfuchsin oder DELAFiELü'sches Hämatoxylin verwandt werden, während rein wässerige Lösungen eine Verquel- lung der contrahirten Protoplate bewirken können. In manchen Fällen gelang es Verf. übrigens auch, an dem gleichen Präparate gleich- zeitig die Plasmolyse und die Geissein sichtbar zu macheu. Besonders beachtenswerth ist der vom Verf. geführte Nachweis, dass die eine derartige Plasmolyse zeigenden Präparate von ver- schiedenen Autoren in sehr verschiedener Weise, als Plasmadifferen- zirungen, Sporen u. dergl. gedeutet sind. Speciell gilt dies auch von dem sogenannten Centralkörper Bütschli's : die von diesen Au- tor abgebildeten beiden neuen Centralkörper in einem getheilten Spi- rillum sind, wie Verf. nachweist, die beiden Enden des durch Prä- parationsplasmolyse zufällig in der Mitte durchgeschnürten Inhaltes. Ein Vergleich zahlreicher sich theilender, plasmolysirter Spirillen er- gab, dass diese Durchschnürungen ohne jede Beziehung zum Thei- lungs Vorgang ganz regellos stattfinden. Der zweite und dritte Theil ist sodann den 6 e i s s e 1 n der Bacterien gewidmet. Hinsichtlich der Nachweisungsmethode der- selben sei erwähnt, dass Verf. in folgender Weise eine für alle Bacterien sehr geeignete Beize erhielt: 2 g Tannin bester Qualität, das möglichst trocken, nöthigenfalls unter dem Exsiccator aufbewahrt werden muss , wird unter schwachem Erwärmen in 20 g Wasser gelöst und dann 4 cc Eisensulfatlösung (1:2) und 1 cc concentrir- Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII. 3. 26 402 Referate. XII, 3. ter alkoholischer Fuchsiulösnng zugegossen. Die betreffende Eisen- vitriollösung niuss grün oder schwach gelblich grün aussehen, ist dieselbe aber durch Oxydation gelblich oder bräunlich geworden, so kann sie durch Zusatz von einigen Tropfen Schwefelsäure wieder gebrauchsfähig gemacht werden. Nach dem Vermengen aller Be- standtheile wird nun die Beize nicht noch besonders gekocht, son- dern sogleich iiltrirt. Hierbei muss ein voluminöser , dickbreiiger Filterrückstand übrig bleiben, ohne einen solchen durchfliessende Beize ist zu verwerfen. Die filtrirte Beize ist sofort nach ihrer Herstellung- brauchbar und behält ihre Wirksamkeit mehrere Wochen. Sie ist vor Licht zu schützen. Mit dieser Beize werden die auf dem Deckgläschen einge- trockneten Bacterien durch Hin- und Herziehen über einer schwach heizenden Flamme vorsichtig eine halbe Minute lang erhitzt, bis Dampf aufzusteigen beginnt , dann setze man das Erwärmen noch eine halbe Minute fort ohne zu kochen, nur unter ganz schwacher Dampfentwicklung. Hierauf wird die Beize mit der Spritzflasche ab- gewaschen und, nachdem von den auf Fliesspapier gestellten Deck- gläsern das meiste Wasser abgelaufen ist, die Farbstoff lösung auf- getropft. Als solche benutzt Verf. eine concentrirte wässerige Fuchsin- lösung. Mit dieser werden die Deckgläser erst eine Minute langsam erwärmt , sodass nach dieser Zeit der erste Dampf aufsteigt. Nun wird noch eine halbe Minute stärker erhitzt, bis die Lösung ein- oder zweimal aufgewallt ist. Dann wird die Farbstoftlösung abge- waschen und das Deckglas getrocknet. Von den interessanten Untersuchungsergebnisseu des Verf. kann hier nur hervorgehoben werden, dass nach denselben alle beweglichen Bacterien stets Geissein tragen. Bei der Herstellung der Ausstrich- präparate können dieselben aber mancherlei Veränderungen, die als Einrollung, Abwerfen und Verquellung bezeichnet werden, erleiden. Abgeworfene Geissein kommen oft in Unmasse vor; sie verquellen gewöhnlich sehr schnell bis zur Unkenntlichkeit und Unfärbbarkeit, schon in einer viertel bis einer halben Stunde. Hieraus erklärt es sich, dass unter Umständen trotz lebhaftester Bewegung der Culturen in den Präparaten fast keine einzige Geissei zu finden ist. Viele Misserfolge mit der Beize sind nicht der ungenügenden Beschaften- heit dieser, sondern der Empfindlichkeit der Geissein zuzuschreiben. Eingerollte Geissein erscheinen als Ringe, die oft in schaumiger Häufung die Bacterien umgeben. Durch Zusammendrehen benach- barter Geissein können ferner kleine Zöpfe entstehen , die bei sehr XII, 3. Referate. 403 dichtem Wuchs diircli Verwickelung- der Geissehi ^orbeischwärmeu- der Individuen zu riesigen Dimensionen heranwachsen können. Schliesslich sei noch erwähnt, dass im Gegensatz zu den wäh- rend des Lebens der Bacterien abgeworfenen Geissein , diejenigen, die sammt ihren Bacillen abgestorben sind, in den Culturen eine nur sehr langsame Zersetzung erleiden. Oft bleiben in solchen Fällen die Geissein bis zuletzt übrig, nachdem der Inhalt und die Memljrau des Bacillus schon zerstört ist. Solche Zersetzungsstadien rufen den Anschein hervor , als ob der Bacillus durch parasitisch ansitzende Spirillen vernichtet worden wäre. A. ■^Zimmermann (Berlin). D. Botanisches. . EliOü, H., Züchtung von Askosporen auf Thon würfe In (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XIII, 1893, No. 23, p. 749). Elton verwendet zum Studium der Askosporeubildung bei Hefen statt der gebräuchlichen Gypsblöcke kleiue Thonwürfel von 2x2x2 cm Grösse.' Dieselben werden in den zugehörigen kleinen Glasdosen sterilisirt und können nach Reinigung eventuell mehrmals von neuem benutzt werden. Die Technik ist sonst dieselbe wie bei der Gyps- blockmethode Engel's. Cxapletvski {Königsberg i. Fr.). Wichiiiann, H., Ueber die A skospor enz üchtung auf Thon (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XU, 1893, No. 2, 3, p. 62). Wichmann theilt im Anschluss an die Mittheilung von Elion über „Züchtung von Askosporen auf Thonwürfeln" (s. voriges Ref.) mit, dass er zu gleichem Zwecke seit 1888 Chamotteblöcke mit bestem Erfolge in Gebrauch habe. Dieselben haben die Form eines Kegel- stutzes von .55 mm oberem, 65 mm unterem Durchmesser, 30 mm Höhe und können, da sie sehr widerstandsfähig sind, nach sorgfäl- tigem Reinigen durch Bürsten, Vortrocknen und Sterilisiren über 20mal verwendet werden. Die ünterfläche ist ausgehöhlt. Die Steri- lisation erfolgt durch 2stündiges Erhitzen im Trockenschrank auf 1) Angefertigt von C. Gerhardt, Bonn. 404 Referate. XII, 3. 150^ C. in den dafür bestimmten gläsernen Doppelschalen, wobei jeder Satz für sich zweckmcässig in Filtrirpapier eingeschlagen wird.^ Czapleivski {Königsberg i. Pr.). Juel, H. 0., Hemigaster, ein neuer Typus unter den Basidiom yceteu (Bihang tili K. Svenska Vet. -Akad. Handlingar. Bd. XXI, Afd. III, No. 4, 22 pp. m. 2 Tfln.). Die aus einem sehr zarten und lockeren Gewebe bestehenden Fruchtkörper brachte Verf. in Dämpfe einer etwa einprocentigen Osmiumsäure. Sie erhalten dann nach einigen Stunden eine ge- nügende Starrheit, um ohne störende Formveränderungen in die ver- schiedenen Reagensmittel gebracht werden zu können. Um Mikrotom- schnitte von dem so behandelten Material anfertigen zu können, über- trägt Verf. dasselbe zuerst in schwachen Alkohol, dann in successive stärkereu bis absoluten, aus diesem in Chloroform und schliesslich in Paraffin. Die aus diesem Material gewonnenen Schnitte brauchen nicht nachträglich gefärbt zu werden. Für das Studium der Peridie und des Chlamydosporengewebes erwiesen sich Zupfpräparate von den mit Osmiumsäure fixirten Fruchtkörpern als am meisten geeignet. A. Zimmermann {Berlin). Brizi, U., Ricerche sulla brunissure o annerimento d e 1 1 e f 0 g 1 i e d e 1 1 a v i t e [Untersuchungen ü 1 ) e r die „brunissure" oder Schwärzung der Wein- blätter] (Nuovo Giorn. bot. Ital. 1895, p. 118—129). Um die bei der sogenannten „brunissure" innerhalb der Wein- blätter auftretenden Plasmodien gut sichtbar zu machen, verwendet Verf. folgende Methode: Die von dem Pilz befallenen Blätter wer- den zunächst 48 Stunden in Alkohol fixirt, dann werden aus den- selben dünne Schnitte angefertigt und diese in eine 20procentige Lösung von reinem weissen Zucker gebracht und aus diesem in sehr verdünnte Salzsäure übertragen, in der sie 24 Stunden verbleiben. Nach dem Auswaschen und gänzlicher Neutralisation der Säure wer- den sie dann für einige Minuten in eine Lösung von Lichtgrün über- tragen und schliesslich in Glycerin oder Canadabalsam eingeschlossen. Bei gelungenen Präparaten sollen nach dieser Behandlung allein die Plasmodien intensiv grün gefärbt sein. Durch eine länger dauernde Einwirkung der Salzsäure gelingt es auch, die durch eine ganz be- ^) Zu beziehen von R. Siebert, Wien A'III, Alsterstrasse. XII, 3. Referate. 405 sondere Widerstaudsfähif^keit ^e^en Salzsäure ausgezeichueteu Plas- leii zu isoliren. A. Zimmermann {BeMin). modien ^anz aus den betreffenden Zellen zu isoliren &' Reichelt , H. , Verfahren zur F i x i r u n g von Sporen, Pollen etc. für 6 1 y c e r i n und wässerigen E i n - schluss (Zeitsclir. f. angewandte Mikrosk. Bd. I, 1895, p. 11 u. 12). Verf. lässt auf dem Objectträger einen Tropfen isobutylalkolio- lischer Schellacklösung verdunsten und arrangirt auf dem so gebil- deten Schellackhäutchen die zu fixireuden Objecto. Wird dann der Objectträger in Alkoholdämpfe gebracht, so wird der Schellack klebrig und die Objecto haften in Folge dessen fest am Objectträger. Verf. empfiehlt diese Methode speciell zur Anfertigung von Typenplatten von ausgetrockneten Pollenkörnern, Farn-, Pilzsporen und dergl. A. Zämmerrnann {Berlin), Rosen, F., Kerne und Kernkörperchen in meristemati- schen und sporogeuen Geweben (Cohn's Beitr. z. Biol. d. Pfl. Bd. VII, 1895, p. 22.5— 31i' m. 3 THn.). Für Wurzelmeristeme und ähnliche Oewebe ist nach den Er- fahrungen des Verf. die von Keiser ^ angegebene Eisessig-Sublimat- Mischung (10 g Sublimat, 300 g dest. Wasser und 3 g Eisessig) am besten zur Fixirung zu verwenden. „Die Kerne erscheinen nach der IvEiSER'schen Fixirung gegenüber Chromsäure-Platinchlorid-Präpa- raten leicht gequollen , dürften aber dem Zustand , den sie lebend hatten, näher stehen als diese. Die Eisessig-Subliraattixage hat fer- ner den Vortheil , den Kernen wie dem Plasma die Fähigkeit zu Doppelfärbungen in Roth und Blau in eminenter Weise zu belassen. Gerade in dieser Beziehung übertriti't sieweit die sonst auch sehr brauchbare MERKEL'sche Fixage (Chromsäure -Platinchlorid). Die übrigen probirten Fixirungsflüssigkeiten geben weit weniger befrie- digende Resultate , speciell der absolute Alkohol , der zwar die Fähigkeit zu electiveu Färbungen vortrefflich erhält, al)er in den Ob- jecten sehr oft Schrumpfungen hervorruft. Fast durchweg unbrauch- bare Präparate gab die IvEisER'sche Fixage jedoch bei den unter- suchten Farnkräutern. Für diese erwies sich als ein vorzügliches Fixirungsmittel die neuerdings von Carnoy^ angegebene Mischung 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. VIII, 1891, p. 3G3. 2) Vgl. diese Zeitschr. Bd. V, 1888, p. 370. 406 Referate. XH, 3 von Alkohol absolutus (60 Theilen), Eisessig (10 Theileii) und Chloro- form (30 Theilen). Für Wurzelmeristeme war diese Flüssigkeit da- gegen wieder ungeeignet." Zur Färbung benutzte Verf. in erster Linie die vom Ref. an- gegebene Fuchsin-Jodgrün-Methode;^ es erwies sich bei derselben häufig als vortheilhaft, die Einwirkung des Fuchsins durch gelindes Erwärmen zu beschleunigen. Zum Nachweis der Centrosomen ver- wandte er ferner die HEiDEXHAix'sche Hämatoxylin-Eisenalaun-Fär- bung,'^ häufig mit einer Nachfärbung mit Rubin S. Durch das letz- tere findet schon nach 5 Minuten eine erhebliche Ueberfärbung statt, die mit öOprocentigem Alkohol rückgängig gemacht wird, bis das Cytoplasma matt rosa gefärbt erscheint. Die Schnitte werden dann mit Alkohol entwässert und mittels Xylol in Canadabalsam eingebettet. Ä. Zimmermann {Berlin). Jolmson, D. S., The crystallization of cellulose (The Botan. Gazette, 1895, p. 16—22). Nach Ansicht des Verf. wären die von Gilson'^ aus der Cellu- lose dargestellten Krystalle als KrystaUite zu bezeichnen, weil sie auf das polarisirte Licht nicht einwirken und ausserdem die Lösung derselben in Schweizer's Reagenz durch geringe Diffusionsfähigkeit ausgezeichnet ist. Im übrigen fand er aber die GiLSON'sche Methode zum Nachweis der Cellulose sehr geeignet und konnte mit Hilfe der- selben (wie inzwischen auch Gilson^) nachweisen, dass die Mem- branen verschiedener Pilze frei sind von Cellulose. Ebenso führte die GiLSON'sche Methode auch bei verschiedenen Arthropoden und Mollusken, für die Ambronn aus der Violettfärbung mit Chlorzinkjod auf die Anwesenheit von Cellulose geschlossen hatte, zu negativen Resultaten. Dass in diesen Fällen keine echte Cellulose vorliegen kann, geht aber auch daraus hervor, dass die betreffenden Membra- nen, auch nach lange andauernder Behandlung mit Schweizer's Reagenz gegen Chlorzinkjod noch das gleiche Verhalten zeigen. Ä. Zinmiermmm (Berliri). O'Brien, M., The proteids of wheat (Ann. of Bot. vol. IX, 1895, p. 172 — 226). 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. X, 1893, p. 214. 2) Vgl. diese Zeitschr. Bd. IX, 1892, p. 204. 3) Vgl. diese Zeitschr. Bd. X, 1893, p. 401. •») Vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 399. XII, 3. Referate. 407 Verf. erhielt aus Weizenmehl künstliche Eiweisskrystalle, indem er das in Kochsalzlösung gelöste Globulin durch Alkohol fällte, den Niederschlag mit verdünntem Alkohol auswusch, dann wieder in Salzlösung auflöste und von dieser Lösung einen Tropfen auf dem Objectträger verdunsten Hess. Es bildeten sich dann zu- nächst hexagonale Platten von Globulin, später schieden sich auch Salzkrystalle ab. Um gleichzeitig die letzteren zu entfernen und die Eiweisskrystalle zu fixiren, bringt Verf. die Objectträger in eine con- centrirte Tauninlösung. Nach vorsichtigem Auswaschen bleiben dann allein die hexagonalen Proteinkrystalle auf dem Objectträger zurück. Aehnliche Resultate erhielt Verf. auch mit Pikrinsäure, doch war bei Benutzung derselben das Auswaschen schwieriger. Zur mikroskopischen Untersuchung des Klebers bringt Verf. auf den Objectträger etwas Mehl und einen Tropfen Wasser und be- wegt darauf das Deckglas hin und her. Die so entstehenden Kleber- flocken zeigen die gewöhnlichen Proteinreactionen und können auch durch Wasserblau oder Hoffmann's Blau tingirt werden. Sie sind ferner unlöslich in Kochsalz, Natriumphosphat, Natriumcarbonat und verdünnter Kalilauge; in Essigsäure quellen sie etwas auf, ebenso in Salzsäure; in concentrirter oder verdünnter Schwefelsäure werden sie dagegen bald gelöst. Die in der sogenannten Kleberschicht des Weizens enthaltenen Proteinkörner bestehen nach den Untersuchungen des Verf. aus einer aus coagulirten Proteinstoflen bestehenden Membran und aus einem homogenen Kern, der die Eigenschaften der Globoide und der Pro- tein-Grundmasse der Proteinkörner in sich vereinigt. Sie zeigen fol- gende Reactionen: Wasser löst den Kern sehr, langsam, vollständig erst nach mehreren Tagen; die Membran lässt es unverändert. Kochsalzlösungen (1- bis lOprocentig), lösen den Kern etwas schneller als Wasser, lassen aber die Membran ebenfalls unverändert. 50- procentiger Alkohol scheint den Kern der Aleuronkörner etwas schneller zu lösen als Wasser, durch 2 Monate lange Einwirkung von absolutem Alkohol wird er dagegen unlöslich in Wasser und Salz- lösung. Ammoniumchlorid löst Kern und Membran, ebenso auch Dinatriumphosphat. Einprocentige Kalilauge löst den Kern, lässt aber selbst nach ötägiger Einwirkung die Membran ungelöst , wäh- rend concentrirte Kalilauge auch diese auflöst. Aehulich wirken Natrium- und Ammoniumcarbouat, sowie Calciumhydrat. Essigsäure und Mineralsäuren lösen Kern und Membran, Gerbsäure, Osmium- säure und Pikrinsäure lösen den Kern, lassen aber die Membran 408 Referate. XU, 3. ungelöst. Zum Nachweis von Calcium in den Proteiukörnern benutzt Verf. ausser Schwefelsäure eine Lösung von oxalsaurem Amnion und Chlorammonium, zum Nachweis des Magnesiums Natriuraphosphat und ammoniakalische Chlorammoniumlösung. A. Zimmermann [Berlin). Pollacci, G., Sulla r i c e r c a m i c r o c h i m i c a d e 1 f o s f o r o per m e z z 0 d e 1 r e a 1 1 i v o m o 1 i b d i c o e c 1 o r u r o s t a n - n o s 0 n e 1 1 e c e 1 1 u 1 e t a n n i c h e [ ü e b e r die mikro- chemische Prüfung auf Phosphor vermittels des M 0 1 y b d ä n r e a g e n s und Z i n n c h 1 o r ü r in t a n - ninhaltigen Zellen] (Malpighia vol. IX, 1895, p. .370 —372). FiOKi hatte vor kurzem die Behauptung aufgestellt, dass das vom Verf. empfohlene Phosphorreagens ^ (Molybdänsäure und Zinn- chlorür) in gerbstotf haltigen Zellen, speciell in dem sogenannten „sistema albuminoso-tannico" nicht zu verwenden sei. Demgegen- über zeigt nun Verf., dass der negative Erfolg bei den Versuchen von FiORi lediglich darauf zurückzuführen ist, dass die betreffenden Zellen in Wirklichkeit gar keinen Phosphor enthalten. Die von Fiori bei Zusatz des Molybdänreageus in den tanninhaltigen Zellen beob- achtete Schwarzfärbung ist namentlich in verdünnten Säuren leicht löslich und verschwindet in der stets etwas sauren Zinnchlor ürlösung nach kurzer Zeit, so dass dann die blaue Phosphorreaction , wenn überhaupt Phosphor vorhanden wäre , mit Sicherheit hervortreten würde. A. Zimmermann (Berlin). Dixon, H. H., and Joly, H., The path of tr anspir ation- current (Ann. of Bot. vol. IX, 1895, p. 403— 420J. Um die Continuität der trachealen Elemente zu demonstriren, injicirt Verf. dieselben mit geschmolzenem Paraffin und taucht dann die mit einem Bleistücke beschwerten Siengelstücke imter concen- trirte Schwefelsäure bis alle Membranen vollständig zerstört sind. Die vollkommen unverändert bleibenden feinen Paraffinfäden er- scheinen dann unter dem Mikroskop als genauer Abguss von den injicirten Gefässen. Um ferner den Gefrierpuid^t des Wassers im Lumen der Ge- fässe direct unter dem Mikroskop beobachten zu können, construirte Verf. eine speciell zu diesem Zweck geeignete feuchte Kammer, die *) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 539). XII, 3. Refei-Jite. 409 wie die gewöhnlichen heizbaren Objecttische auf den Objecttisch des Mikroskops aufgesetzt wird. Dieselbe besitzt mit der Engel- MANN'scheu Gaskammer eine grosse Aehnlichkeit. Nur wird das zwischen zwei Deckglässchen eingekittete Object dicht unter dem Deckel der Kammer auf eine entsprechende Stütze gelegt und an- statt der Luft entsprechend abgekühltes Salzwasser durch den Ap- parat geleitet, das so das Präparat vollständig umspült. Um die dem Objectiv zugekehrte Glaswand vor dem Beschlagen zu schützen, wird derselben ein Metallring aufgesetzt, in den das Objectiv hinein- ragt und der Zwischenraum zwischen beiden mit Baumwolle aus- gefüllt. Verf. konnte so z. B. nachweisen, dass für Taxusholz der Gefrierpunkt des in die Tracheiden eingeschlossenen Wassers bei — 10 bis 11*^ C. liegt, während das Auftauen bei — 4 bis 5^ C. erfolgte. A. Zimmermami (Berlin), Raciborski, M. , Die Schutzvorrichtungen der Bluten- knospen (Flora, 1895, Ergänzungsbd., p. 151 — 194). Nach den Erfahrungen des Verf. vermag die Mikrotomtechnik bei Untersuchungen über die Systematik der Phaneroganen ebenso- viel Nutzen zu leisten wie in den übrigen Gebieten der mikroskopi- schen Forschung. Um Herbarmaterial zum Mikrotomschneiden her- zurichten, verfährt Verf. in folgender Weise : „Die trockenen Herbar- objecte werden einige Stunden in Alkohol, später 2 bis 3 Stunden in Wasser, dann etwa 24 Stunden in 50procentigem Ammoniak bei einer Temperatur von etwa 40^ gehalten, wo sie vielfach vollständig aufquellen und in den meisten Fällen brauchbar geworden sind. Nach dem Auswaschen des Ammoniaks durch Wasser und später durch Alkohol und Toluol folgt Einbettung in Paraffin." Zum Aufkleben benutzt Verf. Glycerin-Eiweiss oder dieses und Wasser. Beim Schnei- den brüchiger oder schlecht eingebetteter Objecte erhielt er gute Schnitte , wenn er den Paraffiuklotz vor jedem Schnitte mit einer dünnen Schicht leichtflüssigen Paraffins überstrich. Verf. konnte an derartig behandelten Blütenknospen eines sehr alten Herbarmateriales noch vielfach die Lage der Tapetenzellen oder der Embryosackan- lage sowie die Zellkerne der Pollenkörner beobachten. A. Zi?nmermann (Berlin). 410 Eeferate. XII, 3. J]J, 3Iinera7ogisc7i- Geologisches, Referent: Professor Dr. B. Brcmns in Oiessen. Groth, P., Physikalische Krystallographie und Ein- leitung in die krystallographische Kenntniss der wichtigsten Substanzen (3. neubearb. Aufl. Leipzig (ExGELMANx) 1895). Die jetzt vollständig vorliegende dritte Auflage des bekannten Werkes ist gegen die vorhergehende Auflage in vielen Punkten ge- ändert, namentlich in dem II. Theil, worin die geometrischen Eigen- schaften der Krystalle abgehandelt werden. Für die Leser dieser Zeitschrift kommt hauptsächlich der dritte Theil in Betracht, in dem neben den sonstigen Instrumenten für krystallographisch-physikalische Untersuchungen die neuen Mikroskope mit ihren mannigfachen Neben- apparaten ausführlich beschrieben werden. Aufgefallen ist dem Ref., dass von den LEHiiANN'schen Kry- stallisationsmikroskopen nur die ältere Form abgebildet und ausführ- lich beschrieben ist , während doch die neuere Form , in der Aus- führung wie sie von Voigt und Hochgesang geliefert wird, viel ein- facher und handlicher ist und doch wenigstens das Gleiche, wenn nicht noch mehr, leistet als jene. Die Beschreibung nimmt hauptsächlich Bezug auf die aus der Werkstatt von R. Fuess hervorgegangeneu Mikroskope, von den ein- fachsten bis zu den complicirtesten, und deren Nebenapparate, die in dieser Zeitschrift Aviederholt in Referaten beschrieben worden sind. R. Brauns. Ben- Saude, A., Beitrag zu einer Theorie der optischen Anomalien der regulären Krystalle (Lissabon 1894). Der Verf. geht von der Idee aus , dass die anomale Doppel- brechung regulärer Krystalle allein von einer abnormen Vertheilung der Dichtigkeits-Maxima und -Minima herrühren müsse, und dass die Spannung erst eine Folge hiervon sei. Der Ausgangspunkt seiner Betrachtungen ist die bekannte Abhängigkeit der optischen Erschei- nungen in gewissen optisch anomalen Krystallen von der Form der Krystalle, und die Grundlage seiner Theorie bildet die Beobachtung, XII, 3. Referate. 411 dass iu maiiclieii anomalen Krystallen (Boraeit, Apophyllit, Alaun) die Substanz von der Mitte nach den Kanten hin klarer ist als nach den Flächen hin ; erstere wird als Skelett des Krystalls aufgefasst, die andere als Füllsubstanz, das Skelett verhält sich optisch normal, die Füllsubstanz anomal. Das Auftreten eines solchen Skeletts „be- weist eine Zunahme der Dichtigkeit nach jenen Ebenen hin, welche durch die Kauten des Krystalls und seinen Mittelpunkt gelegt wer- den können." Das Skelett hat sich zuerst gebildet und besteht aus normal beschaffener Krystallsubstanz 5 für die Zwischenräume im Skelett soll die Zufuhr von Materie geringer gewesen sein, aber der Krystall soll die unzureichende Menge verwerthet haben , um nach bestem Können der Krystallsymmetrie zu genügen. Die unzureichende Krystallsubstanz lagert sich hierbei iu den Zwischenräumen, die Anwachspyramiden bildend, coutinuirlich ab auf Kosten der dabei erniedrigten Dichte dieser Krystallparthien. Wenn dann die Materie des Krystalls die Fähigkeit besitzt, sich in einem solchen Stadium zu befestigen , wird er optische Anomalien zeigen könuen. Unter der Voraussetzung, dass die Richtung der anomalen Dichtigkeitsverminderung normal zu den Flächen der Krystallformen stehen, erörtert der Verf., welche optische Eigenschaften bei solchen regulären Krystallen zu beobachten sein müssen , deren Dichte in den Pachtungen des angenommeneu minimalen Wachsthums geringer ist als bei dem theoretisch vollkommen ausgebildeten Krystall, und er findet, dass die optischen Eigenschaften der Anwachspyramiden, aus denen man sich einen Krystall aufgebaut denken kann, von der Symmetrie der sie äusserlich begrenzenden Krystalltlächen abhängig sind. B. Brauns. BrauilS, R. , Einige Bemerkungen zu dem von Herrn Bex-Saude gegebenen Beitrag zu einer Theorie der optischen Anomalien der regulären Kry- stalle (Neues Jahrb. f. Mineral. Bd. II, 1895, p. 133—143). Um das Auftreten von optischen Anomalien in regulären Kry- stallen zu erklären, hat A. Ben-Saude (vgl. das vorstehende Referat) angenommen : 1) dass in den Anwachspyramiden eine abnorme Dichtigkeits- verminderuug eintrete, während die Substanz der vorher entstandenen Skelette normale Dichte besitze, und 2) dass eine solche Dichtigkeitsverminderung in regulären Kry- stallen Doppelbrechung erzeuge. 412 Referate, XII, 3. Gegen diese Annahmen wendet sich der Verf., indem er zu zeigen versucht, dass keine von beiden richtig ist. Anzeichen, aus denen mit Bestimmtheit auf eine abnorme Dichtigkeitsverminderung in den Anwachspyramiden geschlossen werden könnte, sind nicht vorhanden; die Beobachtungen, die Ben -Saude dafür anführt, sind anders zu deuten. Aber selbst wenn eine solche Dichtigkeitsvermin- derung nachgewiesen wäre, so würde daraus noch lauge nicht folgen, dass die Krystalle optisch anomal sein müssten; ebenso wenig wie in einem Complex von in einander geschachtelten Grlas- pyramiden deswegen Doppelbrechung entstehen kann, weil die ein- zelnen hohlen Glaspyramiden verschiedene Dichte haben, kann ein regulärer Krystall wegen solcher Dichtigkeitsuuterschiede anomal doppelbrechend sein. Dass Ben-Saude trotzdem das optische Verhalten der regulären, optisch anomalen Krystalle wie vorher C. Klein und später der Ref. von ihrer äusseren Form ableiten konnte, liegt eben daran, dass er, wie jene beiden, doch zur Annahme von Spannungen geführt wird, die das optische Verhalten in den zu vorhandenen Krystall- flächen gehörenden Anwachskegeln ändern, wenigstens dann, wenn die Krystalle isomorphe Beimischung enthalten. Wodurch in letzter Linie die anomale Doppelbrechung in den isomorphen Mischkrystallen erzeugt wird, wissen wir auch heute noch nicht, nur so viel ist sicher, dass sie auf die Weise, wie es Herr Ben -Saude annimmt, nicht zu Stande kommen kann. ^- Brauns. Retgers, J. W., Lieber die mineralogische und che- mische Zusammensetzung der Düne ns an de Hol- lands und über die Wichtigkeit von Fluss- und M e e r e s s a n d u n t e r s u c h u n g e n im a 1 1 g e m e i u e n (Neues Jahrb. für Mineral. 1895, Bd. I, p. 16—74). Zur Trennung der verschiedenen Bestandtheile des Sandes dien- ten schwere Flüssigkeiten : Methylenjodid (spec. Gew. = S'S), eine ge- sättigte Lösung von Jod und Jodoform in Methylenjodid (spec. Gew. = 3-60 bis 3-65) und eine Schmelze von Thalliumsilbernitrat (spec. Gew. = .5), die durch Verdünnen mit etwas Wasser in wechselnden Dichten von 3-6 bis 5-0 erhalten werden kann. Die hierdurch iso- lirten Mineralien wurden mikroskopisch-optisch und chemisch unter- sucht. Was die Häufigkeit ihres Vorkommens anbetrifft, so lassen sich die nachgewiesenen Mineralien eintheilen in XII, 3. Referate. 413 a) Hauptmineralion: Quarz, Granat, Augit, Hornblende, Turmalin, Epidot, Staurolith, Rutil, Zirkon, Magnetit, Ilmenit, Or- thoklas, Kalkspath, Apatit. b) Untergeordnete Mineralien: Plagioklas , Mikroklin, Cordierit, Titanit, Sillimanit, Olivin, Disthen, Korund, Spinell. Die relative Häufigkeit der nach ihrem specifischen Gewicht zu einzelnen Gruppen zusammengefassten Mineralien ergiebt sich aus der folgenden Zusammenstellung : Dichte Gruppen Procentisclier Betrag des Sandes 2-50- 2-60- 2-70- 3-00- 8-3,0- -2-60 -2-70 -3-00 -3-30 -3-60 3-60— 4-20 4-20- 4-50- -4-50 -4-80 4-80-5-20 Quarz - Orthoklas - Gruppe Reine Quarz -Gruppe . . Quarz -Kalkspath - Gruppe Amphibol- Gruppe . . . Pyroxen- Gruppe . . . Granat -Gruppe. . . . Rutil- Gruppe .... Zirkon- Gruppe .... Eisenerz -Gruppe . . . 2-5 85-0 7-5 9.^)-0 1-0 j ^"^ 2-4 I 0-05 0-05 Zur mikroskopischen Untersuchung wurden die Körner zertrüm- mert und die Splitter durch Einlegen in eine stark brechende Flüssig- keit (Benzol, Methylenjodid, Phosphor) aufgehellt. Als wichtigstes Resultat dieser mineralogischen Untersuchung des Dünensandes der Westküste Hollands hebt Verf. die unzweifel- hafte Herkunft desselben aus dem krystallinischen Urgebirge hervor. Der Meeressand besteht vorwiegend nicht aus Körnern, welche die Hüsse (Rhein, Maas, Scheide) aus Deutschland, Frankreich und Belgien mitgebracht haben, sondern so gut wie sicher aus nordischem (skandinavischem und finnländischemj Material. Am Schluss wird die Wichtigkeit von Fluss- und Meeressand- untersuclnmgen besonders betont und u. a. darauf hingewiesen, dass sie uns über die Gesteine eines Landes Aufschlüsse geben können, das vielleicht nur an der Mündung seiner Flüsse zugänglich ist, dass sie überhaupt ein Licht werfen auf die Gesteine der Gebiete, die ein Fluss durchströmt hat. ^_ Brmms. 414 Referate. XII, 3. Lepsius , R., Ueber Gneiss imd Granit (Notizbl. d. Vereins für Erdlumde etc. zu Darmstadt. IV. Folge, H. 15, 1894). Für die auf verschiedene Weise entstandenen Gneisse schlägt Verf. die folgenden Benennungen vor: „Metagneiss" für solche Gneisse, deren metamorphe Entstehung aus Sedimentgesteinen nachzuweisen ist. „Protogneiss" für solche Gneisse, die als erste Erstarrungskruste der Erde anzusehen sind ; diese Gneisse waren glutflüssige Erdlava und erhielten durch Druck der eignen noch plastischen Masse auf primäre Weise ihre Parallelstructur. „Gneiss-Granit" sollen diejenigen Granite heissen, welche Erup- tivgesteine sind und in gluthfiüssigem Zustande durch Druck der eignen Masse, durch fluidale Bewegung und Reibung an den durch- brochenen Gesteinen primär eine gneissartig Parallelstructur erhalten haben. Im Haudstüek erscheinen diese Gesteine wie Gneisse, nach ihrer geologischen Lagerung sind es Granite. „Klasto-Gneiss" und „Klasto-Granit" werden solche Gneisse und Granite genannt, die in festem Zustand durch mechanischen Gebirgs- druck und Gebirgsbewegung zertrümmert und in unendlich viele Stücke bis in ihr innerstes mikroskopisches Gefüge hinein zerbrochen wurden. B. Brauns. Klement, C, Ueber die Bildung des Dolo mit s (Tscher- mak's Mineral, u. Petrogr. Mittheil. Bd. XIV, p. 526—544). Verf. giebt eine noch einfachere, den natürlichen Verhältnissen mehr Rechnung tragende Erklärung für die Bildungsweise des Dolo- mits, als wie sie kürzlich von Pf äff ^ gegeben worden ist. Er geht von der Beobachtung aus, dass sich echte massige Dolomite meist in Form von Corallenriffen finden, und dass das Calciumcarbonat der Coralleu Aragonit , nicht Kalkspath ist. Durch Versuche aber konnte er nachweisen , dass Aragonit in viel stärkerem Maasse als Kalkspath durch Magnesium sulfat in gesättigter Kochsalzlösung bei Temperaturen von über 60^ in kohlensaure Magnesia umgewandelt wird und zwar so, dass die Menge des sich bildenden Magnesia- carbonats mit der Temperatur und der Dauer der Einwirkung bis zu einem gewissen Maximum zunimmt. Für 9 1 "^ C. beträgt dieses Maxi- mum etwa 42 Procent, ein Betrag, der annähernd dem Magnesiacarbo- natgehalt des Dolomits entspricht. Hierauf hin nimmt Klement an: ') Vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1895, p. 542. XII, 3. Referate. 415 Dolomit entstehe durch die Einwirkung- des in geschlossenen Seebecken coucentrirton und durch die Sonnenstrahlen stark erhitzten Meerwassers auf den durch organische Thiitigkeit erzeugten Arago- nit in der Weise, dass sich zunächst ein Gemenge von Calcium- und Magnesiumcarl)onat bildet, das nachträglich in Dolomit umgewandelt wird. B. Brauns. Hög-boru, A. G., Ueber das Nephelinsy enitgebiet auf der Insel Alnö (Geol. Foren, i Stockholm, Förhandl. Bd. XVII, 1895, p. 100—158 u. p. 214—256). In dem bunten Wechsel der hier beschriebenen Gesteine spielt der Nephelinsyenit mit seinen vielen Abarten nach der Häufigkeit seines Vorkommens die erste Rolle, ganz besonderes Interesse aber verdient der Kalkstein wegen seiner eigenartigen Verknüpfimg mit dem Nephelinsyenit und der Ausbildung der in ihm vorkommenden Mineralien. Der Kalkspath findet sich hier in schriftgranitischer Verwachsung mit Nephelin, Aegirin, Feldspath, Olivin und anderen Mineralien, mit denen er deswegen gleichzeitig entstanden sein muss, und es ist dies kaum anders als durch die Annahme zu erklären, dass Kalkspath entweder in grossem Maassstabe ohne Zersetzung von dem Magma geschmolzen und aufgenommen, bei der Verfestigung aber auf ganz ähnliche Weise wie die übrigen Mineralien auskrystal- lisirt sei, oder dass die Kalksteine Spaltungsproducte aus einem kalk- und kohlensäurereichen Magma seien. Die geringe Acidität des Nephelinsyenitmagmas, in dem nicht genügend Ueberschuss an Kieselsäure für die Zersetzung des Kalkspaths vorhanden war, und der hohe Druck, unter dem die Verfestigung dieser Gesteine sich vollzog, mussten dann als hinreichend für die Existenzfähigkeit des Calciumcarbonats im Magma angesehen werden. In einigen Abbildungen mikroskopischer und makroskopischer Präparate wird die schriftgranitische Verwachsung von Kalkspath mit anderen Mineralien (z. B. Pyroxen und Orthoklas, Olivin) dargestellt, imd es scheint danach allerdings eine gleichzeitige Bildung vorzuliegen. Ref. möchte daran erinnern, dass auch von F. Zirkel^ in seinem Lehrbuch der Petrographie wiederholt Andeutungen darüber gemacht werden , dass in gewissen Eruptivgesteinen Kalkspath aus einem Magma krystallisirt zu sein scheine. B. Brauns. ^) Zirkel, F., Lehrbuch der Petrographie, Bd. I, p. 777 ; Bd. II, p. 13, älG. 416 Neue Literatur. XII, 3. Neue Literatur. 1. Lehr- und Handbücher. Abel . K. , Die mikroskopisclie Technik und Diagnostik in der gynäkolo- gischen Praxis. Berlin (Hirschwald) 1895. gr. 8« m. 39 Figg. 3 M. Dippel, L., Das Mikroskop und seine Anwendung. 11. Th. : Anwendung des Mikroskopes auf die Histologie der Gewächse. 1. Abtheil. Braun- schweig (Vieweg) 189G. 443 pp. 8» m. 302 Figg. u. 3 Tfln. 24 M. Huber, G. C, Directions for work in the histological laboratory, more especially arranged for the uses of classes in the University of Michigan. 2nd. ed. Ann Arbor (Wahr) 1895. 191 pp. 8» w. 11 figg. a. 2 pltes. 1 ^ 50. Tampellini, G., Zootecnica. Milano 1895. 305 pp. 8^ c. 52 figg. 2. Mikroskop und mikroskopische Apparate. a. Neue Mikroskope. Hill, E. E., Portable microscope by Nachet & Sons (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt. 3 p. 359). Leiss, C. , Mikroskope und deren wichtigste Nebenapparate für krystallo- graphische und petrographische Untersuchungen (Zeitschr. f. angew. Mikrosk. Bd. I, H. 4, p. 97). b. Objeetiv. Cutter, E., Some details as to Tolles' ^75*^ objective (Amer. Monthly Microsc. Journ. vol. XXI 1895 p. 225; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 317). XII, 3. Neue Literatur. 417 c. Polarisatiousapparate, Scheibe, R. , Nicol'sche Prismen aus Kalkspatli von Auerbach (Zeitschr. d. Deutschen Geol. Gesellsch. Bd. XL VI, 1895, p. 223; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 318). New microscopical accessories (Proceed. Amer. Microsc. Soc. vol. XVI, 1895, pt. 2 p. 124). d. Beleuchtungsapparate. (Czapski, S.,) lUuminating apparatus (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 3G3; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 433). Stricker, S., Ueber mikroskopische Projectionen (Wiener khn. Wochenschr. Bd. VIII, 1895, No. 19, p. 348). de Wildeman, E., L'appareil ä protection du Dr. Edinger, permettant de dessiner ou de photographier des preparations microscopiques sous un faible grossissement (Bull. Soc. Beige de j\Iicrosc. t. XXI, 1894—1895, no. 7—9 p. 132). e. Zeichenapparate. Nelson, E. M. , A new camera lucida (Journ. Quekett Microsc. Club. ser. 2 vol. VI no. 36, 1895, p. 39). f. Verschiedenes. (Amann, J.,) Resolving power of the microscope, and the future of the Instrument (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 369 ; vgl. Arch. des Sc. Phys. et Nat. t. XXXIÜ, 1895, p. 268). (Backe, F.,) Klein's lens with micrometer (Journ. R. Microsc. Soc. 1895 pt 3 p. 362; vgl. Tschermak's Mineral, u. petrogr. Älittheil. Bd. XIV, 1894, p. 375; diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 500). (Behrens, W.,) Reichert demonstration-lens (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 363; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 458). Bolsius, H. , Remarques sur les indications des grossissements dans les dessins micrographiques (Zool. Anz. Bd. XVIII, 1895, p. 386 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 320). (Carazzi, D.,) Indication of magnification in micrographic drawings (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 368; vgl. Zool. Anz. Bd. XYUl, 1895, p. 162; diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 319). Carazzi, D., Sur les indications du grossissement dans les dessins micro- graphiques (Zool. Anz. Bd. XVliJ, 1895, p. 162; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 319). Fuess, R., Apparat zur dauernden Kennzeichnung bemerkenswerther Stellen in mikroskopischen Objecten oder Präparaten (Neues Jahrb. f. jMineral. Bd. I, 1895, p. 280; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 317). Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 3. 27 418 Neue Literatur. XII, 3. Gage, H, , A marker for indicating the position of objects or parts of objects in microscopical preparations (Proceed. Amer. Microsc. Soc. vol. XVI, 1895, pt. 2 p. 112). Janet, Cli. , Sur le mode d'indication du grossissement dans les dessins (Zool. Anz. Bd. XYIE, 1895, p. 259 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 319). Marsson, Th., Beiträge zur Theorie und Technik des Mikroskops (Zeitschr. f. angew. Mikrosk. Bd. I, 1895, H. 2, p. 33; H. 3, p. ()5). V. Nathusius, W., Ueber Grössenangabe bei Mikrographie (Zool. Anz. Bd. XVm, 1895, p. 364; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 320). Zimmermann, A., Ueber ein neues Lupenstativ (Zeitschr. f. Instrumentenk. Bd. XV, 1895, p. 322; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 318). 3. Mikrophotographie. Kitz, A. Ch., Beitrag zur Photographie in den natürlichen Farben (Eder's Jahrb. f. Photogr. u. Reproductionstechnik 1894, p. 142). 4. Präparationsmethoden im allgemeinen. a. Apparate zum Präpariren. Bastin, E. S., A new section Instrument for vegetable materials (Proceed. Amer. Microsc. Soc. vol. XVI, 1895, pt. 2 p. 121). Berdal, H., Sur un porte-objet ä congelation s'adaptant au Rocking Microtome et functionnant soit avec le chorure de methyle seit avec l'acide sulfureux liquide (Comptes Rend. de la Soc. de Biol. ser. 10 t. II no. 10, 1895, p. 187). Carazzi, D., Intorno ad alcuni recenti microtomi [Ueber einige neue Mikro- tome] (Monit. Zool. Ital. vol. VI, 1895, p. 25). Cheatle, G. H. , An apparatus for rapidly infiltrating well dehydrated tissues with paraffin (Journ. of Pathol. a. Bacteriol. vol. V, 1895, no. 3 p. 147). (Eternod, A.,) Universal razor for microscopists (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 381; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 465). Gaylord, H. R., A new cover-slip forceps (Proceed. Amer. Microsc. Soc. vol. XVI, 1895, pt. 2 p. 123). (van Hest, J. J. ,) Funnel for Alling test-tubes with media (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 377; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Para- sitenk. Bd. XVII, 1895, p. 462). (van Hest, J. J.,) Modificd Papin's digester (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 377 ; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVU, 1895, p. 463.) XII, 3. Neue Literatur. 419 Ilke witsch, K. , Eine verbesserte Spritze für bacteriologische Zwecke (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVIII, 1895, No. 2, p. 55). Kuauss, K., Eine einfache Vorrichtung- einem Abfüllen von je 10 cc Nähr- substanz (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 24, 25, p. 878). Lamb , J. M. , Current microscopical notes (Proceed. Amer. Microsc. Soc. vol. XVI, 1895, pt. 4 p. 242). Lode, A., Eine automatische AbfüUbürette für Nährlösungen und Heilserum (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVm, 1895, No. 2, p. 53). (Monticelli, F. S.,) New compressorium (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 365; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 454). Pettit, A., Sur un nouvel appareil ä injections par pression continue (Bull, de la Soc. Philomat. de Paris ser. 8 t. VI no. 3, 1895, p. 96). (von Stein, S.,) Intrahydraulic pressure as a new method of investigation (Journ. R. Microsc. Soc, 1895, pt. 3 p. 387 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 321). (Ziegler, H. E.,) Compressorium (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 367; vgl. Zool. Anz. Bd. XVII, 1894, p. 471; -diese Zeitschr. Bd. XE, 1895, p. 209). Eine neue Mappe zum Sammeln und Aufbewahren mikroskopischer Prä- parate (Zeitschr. f. angew. Mikrosk. Bd. I, 1895, H. 3, p. 74). b. Präparationsmethoden, Bolsius , H. , Methode d'indiquer dans une preparation microscopique tel detail particulier (Ann. de la Soc. Scient. Bruxelles t. XIX, 1895, pt. 1 p. 80). Braus. H., und Drüner, L., lieber ein neues Präparirmikroskop und über eine Methode, grössere Thiere in toto histologisch zu conserviren (Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXIX, 1895, p. 434; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 321). V. Brunn, M., Ein Beitrag zur Museumstechnik (Abhandl. a. d. Gebiete d. Naturwiss. Hamburg Bd. XUI; — 9 pp.). Burchard, H., The utility of anatomical technology (Ohio dental Journ. vol. V, 1895, no. 15 p. 199). (Coats, J.,) Rapid method for hardening and sectioning (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 382; vgl. Amer. Naturalist vol. XXVIH, 1894, p. 827). Cook, R. G., Laboratory methods (Amer. Journ. of Insan. vol. Y, 1895, no. 4 p. 459). Ebert, H., Anleitung zum Glasblasen. 2. Aufl. 1895. 2 M. Jimenes, Del empleo del acido cresüico en conservaciön anatömica [lieber die Anwendung des Kreosots zur anatomischen Conservirung] (Atti deirXI. Congr. med. internaz. Roma 1894 vol. V 2 Anat, p. 53). (Kenyon, F. C,,) Formol as a preserving fluid (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 384; vgl. Amer. Naturalist vol. XXIX, 1895, p. 82). 27* 420 Neue Literatur. XII, 3. Krauss , W. C. , Simplification of laboratory methods (Proceed. Amer. Microsc. Soc. vol. XVI, 1895, pt. 2 p. 119). Leonard, C. L., On a new method of studying cell motion (Amer. Monthly Microsc. Journ. vol. XVI, 1895, p. 240; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 322). 3Iarpinanii, G., Die modernen Einschlussmittel (Zeitschr. f. angew. Mikrosk. Bd. I, 1895, H. 2, p. 37). (Meyer, A. B.,) Wiese's preserving fluid (Journ. R. Miscrosc. Soc. 1895, pt. 3 p. 386; vgl. Zool. Anz. Bd. XVIII, 1895, p. 122; diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 219). de Oliveira, P. , Preparation et conservation de quelques animaux par l'aldehyde formique (Ann. des sc. nat. de Porto, t. II no. 2 p. G9). (Redeubaugli, W. A.,) Preservation of marine animals (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 385 ; vgl. Amer. Naturalist vol. XXIX, 1895, p. 399). (Ryder, J. A.,) A new method of entrapping, killing, imbedding, and orienting Infusoria and other small objects for the microtome (.lourn. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 379; vgl. Amer. Naturalist vol. XXIX, 1895, p. 194; diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 212). (Sclioebel, E.,) Vorschläge zu einer rationellen Signirung von Präparaten und Reagentien (Fortschr. d. Med. Bd. XIII, 1895, No. 14, p. 571; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 331). (Schultze E. A.,) Some remarks on clarification and also on a new clari- fier for microscopical purposes. Translated from the german of W. Lenz (Journ. of the New York Microsc. Soc. vol. V, 1895, p. 22 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 1(3). Seaman, W. H. , Some notes on formalin (Proceed. Amer. Mcrosc. Soc. vol. XVI, 1895, pt. 4 p. 238). Sig, N. , Mounting in Canada baisam (The Microsc. new Ser. vol. V, 1895, no. 2 p. 23). Lacquering of microscope tubes and Stands (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 374; vgl. Centralzeitg. f. Opt. u. Mechan. Bd. XVI, 1895, p. 55). c. Reactions- und Tinctionsmethoden. (Bristol, C. L.,) Gold impregnation (Journ. R. Miccrosc. Soc. 1895, pt. 3 p. 383; vgl. Amer. Naturalist vol. XXVIII, 1894, p. 825). Cullen, T. S., Beschleunigtes Verfahren zur Färbung frischer Gewebe mittels Formalin (Centralbl. f. allgem. Pathol. u. pathol. Anat. Bd. VI, 1895, No. 11, p. 448). Durig, A., Das Formalin als Fixirungsmittel anstatt der Osmiumsäure bei der Methode Ramön y Cajal's (Anat. Anz. Bd. X, 1895, No. 20, p. 659; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 325). Fischer, A., Neue Beiträge zur Kritik der Fixirungsmethoden (Anat. Anz. Bd. X, 1895, No. 24, p. 769). Hacker, O., Die Vorstadien der Eireifung (Arcli. f. mikrosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 200; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 330). XII, 3. Neue Literatur. 421 Heidenhaiu, M., Neue Untersuchungen über die Centralkörper und ihre Beziehungen zum Kern- und Zellenprotoplasma (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIII, 1894, p. 423; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, ISiF), p. 32G). Lachi, P., La formalina como mezzo di lissazione in sostituzione airacido osmico nel metodo di Ramön y Cajal [Das Formalin als Fixirungs- mittel anstatt der Osmiumsäure bei der Methode von R.] (Anat. Anz. Bd. X, 1895, No. 24, p. 790). Leon, N., Ueber die Tinctions- Eigenschaften des Franceins (Zool. Anz. Bd. XYIII, 1895, p. 160; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 322). Rawitz, B., Ueber den Einfluss der Osmiumsäure auf die Erhaltung der Kernstructuren (Anat. Anz. Bd. X, 1895, No. 24, p. 777). Reiuke, F., Zellstudien (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIV, 1894, p. 259; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU. 1895, p. 325). Streng, O. S., The use of formalin in Golgi's method (Proceed. New- York Acad. of Sei., Biol. Sect., vol. XV, Jan. 14, 1895; vgl. Anat. Anz. Bd. X, 1895, No. 15, p. 494; diese Zeitschr, Bd. XU, 1895, p. 324). 5. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. a. Niedere Thiere. Brauer, A. , Zur Kenntniss der Reifung des parthenogenetisch sich ent- wickelnden Eies von Artemia salina (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIII, 1894, p. 1G2; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 338). Brauer, A., Zur Kenntniss der Spermatogenese von Ascaris megalocephala (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLII, 1893, p. 153; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 337). Butschinsky, P., Zur Entwicklungsgeschichte von Gebia littoralis (Zool. Anz. Bd. XVII, 1894, p. 253 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 338). Dogiel, J., Beitrag zur vergleichenden Anatomie und Physiologie des Herzens (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIU, 1894, p. 223; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 339). Eberleiu, R. , Ueber die im Wiederkäuermagen vorkommenden ciliaten Infusorien (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LIX, 1895, p. 233; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 334). Frenzel, J., Die Mitteldarradrüse des Flusskrebses und die amitotische Zelltheilung (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 389 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 339). Haecker, V., Ueber generative und embryonale Mitosen, sowie über patho- logische Kerntheilungsbilder (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIII, 1894, p. 759 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 338). Karawaiew, W., Beobachtungen über die Structur und Vermehrung von Aulacantha scolymantha Haeck. (Zool. Anz. Bd. XVIII, 1895, p. 28G; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 332). 422 Neue Literatur. XII, 3. Lauterborii, R., Protozoerstudien. 1. Kern- uud Zelltheilung von Ceratium hirundinella 0. F. M. (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LIX, 1895, p. IGT: vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 331). Lntz, K. G., Das Bluten der Coccinelliden (Zool. Anz. Bd. XYEI, 1895, p. 244; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 341). (McMurrich, J. P,,) Esamination of segmenting ova of Isopods (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 379; vgl. Zool. Anz. Bd. XVIII, 1895, p. 109). Meyer, O., Celluläre Untersuchungen an Xematoden- Eiern (Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXIX, 1895, p. 391; vgl. diese Zeitschr. Bd. Xn, 1895, p. 33G). (Oka, A.,) Examination of nephridia of phylactolaematous Polyzoa (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 379; vgl. Zool. Mag. 1895, 'p. 25). Preusse, F., lieber die amitotische Kerntheilung in den Ovarien der He- mipteren (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LIX, 1895, p. 305; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 340). Russe, A. , Studii anatomici suUa famiglia Ophiothrichidae del golfo di Napoli [Anatomische Studien über die Familie der Ophiothrichiden des Golfes von Neapel] (Richerche fatte nel Lab. di Anat. norm, della R. Universita di Roma vol. IV, p. 157 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 33G). Samassa, P. , Zur Kenntniss der Furchung bei den Ascidien (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIV, 1894, p. 1; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 341). Scliaudinu, Fr., Untersuchungen an Foraminiferen. 1. Calcituba poly- morpha Roboz (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LIX, 1895, p. 191; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 333). Schmidt. P. , Beiträge zur Kenntniss der niederen Myriapoden (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LIX, 1895, p. 43G ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 340). von AVasielewski , Die Keimzone in den Genitalschläuchen von Ascaris megalocephala (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 324; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 337). (Wilson, H. V.,) Study of young amei'ican sponges (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 379 ; vgl. Journ. of Morphol. vol. IX, 1894, p. 287). b. AVirbelthlere. Acquisto, Contributo alla tecnica ed alla istogenesi del sangue [Beitrag zur Technik und zur Histogenese des Blutes] (Atti dell' XL Congr. Med. Internaz. Roma 1894 vol. V, 2; Anat. p. 37; Fisiol. p. 19G; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 38G). Ambronn, H. , und Held, H. , Ueber Entwicklung und Bedeutung des Nervenmarks (Ber. üb. d. Verhandl. d. K. Sachs. Gesellsch. d. Wiss. Leipzig. Mathem.-phys. Cl. 1895, p. 38; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 384). Xn, 3. Neue Literatur. 423 Andogsky, N., Die Anwendung des Formaldehyds zur Aufbewahrung von Leichenaugen und die Benutzung derselben zu praktischen Hebungen am Phantom (Wratsch 1894, no. 41; Russisch). Andogsky, N., Ueber Formaldehyd, angewandt zur Conservirung von menschhchen Leichenaugen für operative Hebungen am Phantom (Arch. f. Augenheilk. Bd. XXX, 1895, H. 2, 3, p. 188). Arnstein, C, Die Nervenendigungen in den Schmeckbechcrn der Säuger (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 195; vgl. diese Zeitschr. Bd. xn, 1895, p. 399). Aufschnaiter , O. v., Die Muskelhaut des menschlichen Magens (Sitzber. d. k. k. Acad. d. Wiss. Wien, Bd. CHI, Abtheil. 3, 1894, p. 75; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 3G9). Azoulay, L., Coloration de la myeline des tissus nerveux et de la graisse par l'acide osmique et le tannin ou ses analognes (Anat. Anz. Bd. X, 1894, No. 1, p. 25; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 381). Ballowitz, E., Ueber den Bau des elektrischen Organes von Torpedo mit besonderer Berücksichtigung der Nervenendigungen in demselben (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLII, 1893, p. 459; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 344). Barlow, R., IMittheilungen über Reduction der Ueberosmiumsäure durch das Pigment der menschlichen Haut (Biblioth. med.; Abth. Dermatol. u. Syphil., H. 5, 1895, — 10 pp.; vgl. auch diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 243). Becker, F., Untersuchung der Haut und ihrer Producte auf Entophyten und thierische Schmarotzer (Zeitschr. f. angew. Mikrosk. Bd. I, 1895, H. 4, p. 110). Benda, C, Ueber die Bedeutung der durch basische Anilinfarben darstell- baren Nervenstructuren (Neurol. Centralbl. 1895, No. 17). Berdal, H., Sur l'impregnation des cellules du Systeme nerveux central par des melanges de bichromate de potasse, et de sulfate de cuivre. Me- thode de derivee de la precedente permettant de colorer d'axes, soit les gaines de myeline (Comptes Rend. de la Soc. de Biol. ser. 10 t. H no. 10, 1895, p. 185). Bleibtreu, M., Die BLEiBTREu'sche Methode der Blutkörper - Volumbe- stimmung (Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. LX, 1895, H. 7, 8, p. 405). (Bohemau, H.,) Intercellular bridges (Journ. R. Mcrosc. Soc. 1895, pt. 3 p. 377; vgl. Anat. Anz. Bd. X, 1894, p. 305; diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 71). Bonnet, Präparate von Herzen und den Blutgefässen, mit Orcein tingirt (Deutsche med. Wochenschr. Bd. XXI, No. 14, Beil. p. 58). Born, G., Die Structur des Keimbläschens im Ovarialei von Triton taeni- atus (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLH, 1894, p. 1 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 349). Brandis, F., Untersuchungen über das Gehii-n der Vögel (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 168 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 357). Braus, H., Rückenrinne und Rückennaht der Tritongastrula (Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXIX, 1895, p. 512; vgl. diese Zeitschr. Bd. xn, 1895, p. 353). 424 Neue Literatur. XII, 3. Braus, H., Ueber Zelltheilung und Wachsthum des Tritoneies, mit einem Anhang über Amitose und Polyspermie (Jenaische Zeitschr. f. Natur- wiss. Bd. XXIX, 1895, p. 443; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 352). Bremer, L., Ueber das Paranuclearkörperchen der gekernten Erythrocyten, nebst Bemerkungen über den Bau der Erythrocyten im allgemeinen (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 433; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 380). Cloetta, M., Beiträge zur mikroskopischen Anatomie des Vogeldarmes (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 88; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 357). Cohn, Th., Ueber Intercellularlücken und Kittsubstanz (Anat. Hefte, H. XV, 1895, p. 293; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 358). (Cunningham, J. T.,) Preparation of tish-eggs (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p.378; vgl. Journ. Marine Biol. Assoc. vol. III, 1895, p. 270). Czermack, N., Einige Ergebnisse über die Entwicklung, Zusammensetzung und Function der Darmwand (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLII, 1893, p. 581; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 371). Disse, J., Ueber Epithelknospen in der Regio olfactoria der Säuger (Anat. Hefte, 1. Abtheil., H. XVII, p. 23; vgl. dies Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 397). Dogiel, A. 8., Die Nervenendigungen im Lidrande und in der Conjunctiva palpebralis des Menschen (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIV, 1894, p. 15; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 389). Dogiel, A. S., Die Nervenendigungen in den Thränendrüsen der Säuge- thiere (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLII, 1893, p. 632; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 388). Dogiel, A. S., Die Nervenendigungen in der Haut der äusseren Genital- organe des Menschen (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 585; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 387). Dogiel, A. S., Neuroglia der Retina des Menschen (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 612; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 393). Dreysel, M., und Oppler, P., Beiträge zur Kenntniss des Elei'dins in nor- maler und pathologisch veränderter Haut (Arch. f. Dermatol u. Syphil. Bd. XXX, 1895, H. 1, p. 63; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 360). V. Ebner, V., Ueber die Einwirkung der Phenole auf die optischen Eigen- schaften der Bindesubstanzen (Verhandl. d. Gesellsch. Deutscher Naturf. u. Aerzte, Wien, Bd. U, H. 2, p. 364). Engel, S., Die Entstehung der körperlichen Elemente des Blutes (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLII, 1893, p. 217; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 377). Eykman, C, Die BLEiBTREU'sche Methode zur Bestimmung des Volums der körperlichen Elemente im Blute (Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. LX, 1895, H. 7, 8, p. 340). (Fish, P. A.,) Examination of central nervous System of Desmognathus fusca (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 378 ; vgl. Journ. of Morphol. vol. X, 1895, p. 234). Flateau, Demonstration imprägnirter Zellen der Gross- und Kleinhirnrinde von erwachsenen Menschen unter Abänderung der GoLGi'schen Methode I XII, 3. Neue Literatur. 425 (Berliner klin. Wochenschr. Bd. XXXII, 1895, No. 14, p. 310; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 257). Gad, J., Ueber eine leichte und sichere Methode, die Nervenendigung an Muslvelfasern und Gelassen nachzuweisen (nach Ch. Sihlek) (Arch. f. Anat.; Physiol. Abth. 1895, H. 1 u. 2, p. 202). Giovannini, S., Ueber die durch die elektrolytische Epilation hervorgerufenen histologischen Veränderungen (Arch. f. Dermatol. u. Syphil. Bd. XXXII, H. 1 u. 2, 1895, p. 3; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 3G7). Groiiven, C, Ueber die eosinophilen Leukocyten der Schleimhaut des Respirationstractus (Inaug. - Diss. Bonn 1895, 39 pp. 8**; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 379). Gutmann , H. , Ueber die Natur des ScHLEMJi'schen Sinus und seine Be- ziehungen zur vorderen Augenkammer (Arch. f. Ophthalm. Bd. XLI, 1895, p. 28; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 394). Halle, Ueber die Herstellung von plastischen Structurbildern der Haut nach der Plattenmodellirmethode (Verhandlungen des IV. deutschen Dermatologencongr. 6 pp. 8"; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895? p. 3(34). Hamniar, J. A., Ueber den feineren Bau der Gelenke (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIH, 1894, p. 266; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 368). Hansemann, D., Ueber die Specificität der Zelltheilung (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIH, 1894, p. 244; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 348). Harrison, R. G., Ueber die Entwicklung der nicht knorpelig vorgebildeten Skeletttheile in den Flossen der Teleostier (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLH, 1893, p. 248; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 343). Hedin, S. G., Ueber die Brauchbarkeit der Centrifugalkraft für quantita- tive Blutuntersuchungen (Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. LX, 1895, H. 7, 8, p. 360). Heller und Gumpertz, Eine Darstellungsmethode der markhaltigen Nerven- fasern der Haut (Gesellsch. d. Charite-Aerzte, Sitzung v. 16. Mai 1895; vgl. AUgem. Med. Centralzeitg. 1895, No. 46, p. 548; diese Zeitschr. Bd. Xn, 1895, p. 385). (Iwanzoflf, N.,) Älinute structure of electric organ in Torpedo (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 384; vgl. Bull. Soc. Imper. des Nat. de Moscou 1895 p. 407; diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 234). Jaeoby, M., Ein Beitrag zur Kenntniss des menschlichen Primordial- craniums (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIV, 1894, p, 61; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 383). Jelgersma, F., De kleuring van het zenuwstelsel in toto met carmijn [Die Färbung des Nervensystems in toto mit Carmin] (Neederl. Tijdschr. V. Geneesk. Bd. U, Deel 31, p. 57). (Kanthack, A. A., a. Hardy, W. B.,) Examination of wandering cells of the frog (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 382; vgl. Philos. Trans- act. vol. CLXXXV, 1894, p. 283). Kohn, A., Studien über die Schilddrüse (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIV, 1894, p. 366; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 373j. 426 Neue Literatur. XII, 3. Kolster, R. , Zur Kenntniss der Regeneration durchschnittener Nerven (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 688; vgl. diese Zeitschr, Bd. XII, 1895, p. 385). Krause, R., Beiträge zur Histologie der Wirbelthierleber. 1. Abhandlung: Ueber den Bau der Gallencapillaren (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLII, 1893, p. 53; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 372). Kühne, W., Zur Darstellung des Öehpurpurs (Zeitschr. f. Biologie Bd. XXXII, 1895, p. 21; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 391). Kuithan, W., Die Entwicklung des Kleinhirns bei Säugethieren (Sitzber. d. Gesellsch. f. Morphol. u. Physiol. München 1894, p. 89; vgl. Mün- chener med. Abhandl., H. 60, 1895, 40 pp. 8»; diese Zeitschr. Bd. Xü, 1895, p. 383). Landauer, A., Ueber die Structur des Nervenepithels (Anat. Anz. Bd. X, 1895, No. 20, p. 645; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 375).' (Lanzillotti-Buonsauti, A.,) Preserving brains (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 386; vgl. Monit. Zool. Ital. vol. V, 1894, p. 273; diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 85). Lubarsch, O., Ueber Cysten der ableitenden Harnwege (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 303; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 376). Mandel, L., Ueber Anordnung und Endigungsweise der Nerven im Ovarium (Arch. f. Gynäkol. Bd. XL VIII, 1895, H. 2, p. 376; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 387). Marie, R. , Note sur l'emploi de l'aldehyde formique ou formol comme reactif fixateur et durcissant des centres nerveux (Bull, de la Soc. Anat. Paris t. LXIX, 1894, p. 992). Meves, F., Ueber eine Metamorphose der Attractionssphäre in den Spermatogonien von Salamandra maculosa (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. LXIV, 1894, p. 119; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 348). 3Iorgan, T. H. , Half-embryos and whole-embryos from one of the first two blastomeres of the frog's eg^ (Anat. Anz. Bd. X, 1895, No. 19 p. 623; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 345). MiUler, E., Ueber Secretcapillaren (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 465; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 374). V. Natbusius, W., Die Fibrillen der Hornzellen der Haare und die Be- ziehungen der Pigmentkörperchen zu denselben (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIII, 1894, p. 148; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 366). Neumayer, L., Histologische Untersuchungen über den feineren Bau des Centralnervensystems von Esox Lucius mit Berücksichtigung ver- gleichend - anatomischer und physiologischer Verhältnisse (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIV, 1894, p. 345; vgl. Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3, p. 383; diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 344). Noetzel, W,, Die Rückbildung der Gewebe im Schwanz der Froschlarve (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 475; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 346). Partsch, C, Die histologischen Untersuchungen der Hartgebilde des Orga- nismus (Verhandl. d. Gesellsch. Deutscher Naturf. u. Aerzte, Wien 1894, Bd..n, H. 2, p. 25). . XII, 3. Neue Literatur. 427 Pelizzi, Modifieazione al metodo di Golgi per lo studio delle fibre nervöse periferiche [Eine Modification der GoLGi'schen Methode zum Studium der peripheren Nervenfasern] (Atti dell'XI. Congr. med. internaz. Roma 1894 vol. V, 2; Anat. p. 97). Pokrowski , M. , Ueber die Färbung der elastischen Lungenfasern (Med. Obosrenje 1894, no. 13 [Russisch]). Preiswerk, G. , Beiträge zur Kenntniss der Schnielzstructur bei Säuge- thieren mit besonderer Berücksichtigung der Ungulaten. Basel (Len- dorff) 1895. 15G pp. gr. 8** m. 9 Figg. u. 9 Tfln. 6 M. RabI , H. , Ueber das Vorkommen von Nebenkernen in den Gewebezellen der Salamanderlarven, ein Beitrag zur Lehre von der Amitose (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 412 : vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 353). (Racovitza, E. G.,) Differentiation of hypodermic glands (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 384; vgl. Arch. de Zool. exper. et gen. 1894 t. II no. 3 p. VIII; diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 224). Ranvier, L., Morphologie du Systeme lymphatique. De l'origine des lymphatiques dans la peau de grenouille (Comptes Rend. de l'Acad. des Sc. Paris t. CXX, 1895, no. 3 p. 132 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 347). (Roux, W.,) Cytotropism of cleavage cells (Amer. Naturalist vol. XXIX, 1895, no. 341 p. 511; vgl. Arch. f. Entwicklungsmech. d. Organismen Bd. I, p. 44). (Roux, W.,) Ueber die morphologische Polarisation embryonaler Objecte durch den elektrischen Strom, insbesondere über die Specialpolarisation und die Generalpolarisation des in Zellen getheilten Eies (Biol. Centralbl. Bd. XV, 1895, No. 10, p. 385). Sacharoff, N. , Ueber die Entstehung der eosinophilen Granulation des Blutes (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 370; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 378). Schaffer, K. , Beitrag zur Histologie der secundären Degeneration (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIH, 1894, p. 252 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 383). Sehaper, A. , Zur Histologie der menschlichen Retina, speciell der Macula lutea und der HENLE'schen Faserschicht (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 147; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 394). Schlater, G., Zur Morphologie der Zelle (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIV, 1894, p. 249; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 354). Schottlaeuder, J., Ueber den GRAAF'schen Follikel, seine Entstehung beim Menschen und seine Schicksale bei Mensch und Säugethieren (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 219; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 376). Sihler, Chr., Ueber eine leichte und sichere Methode, die Nervenendigung an Muskelfasern und Gelassen nachzuweisen [mitgethoilt im Namen von Sihler durch Gad] (Verhandl. d. Physiol. Gesellsch. Berlin .Jahrg. 1894—1895 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 389). Solger, B., Die Gefriermethode als Hülfsmittel bei der mikroskopischen Untersuchung der Speicheldrüsen (Unters, z. Naturlehre d. Menschen 428 Neue Literatur. XTI, 3. Bei. XV, H. 5 u. 6, p. 2; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 374). Starke, J. , Ueber Fettgramila und eine neue Eigenschaft des Osraium- tetraoxydes (Areh. f. Anat, Physiol. Abtli. 1895, H. 1, 2, p. 70). Unna, P. G., Zur Färbung der rotlien Blutkörperchen und des Pigments (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XXI, 1895, No. 1, p. 1). Vollmer, E. , Ein Beitrag zur Lehre von der Regeneration , speciell der Hautdrüsen der Amphibien (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLII, 1893, p. 405; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 354). van Walsem, G. C, Bijdragen tot de microscopisch-anatomische techniek van het zenuwstelsel [Beiträge zur mikroskopisch-anatomischen Technik des Nervensystems] (Nederl. Tijdsehr. voor Geneesk. 1895 Dl. II No. 9 p. 401). AVeidenbaum G. , Ueber Nervencentren an den Gehörorganen der Vögel, Reptilien, Amphibien (Inang.-Diss. Dorpat 1894, 100 pp. m. 2 Tfln. ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 354). Werth, R. , Untersuchungen über die Regeneration der Schleimhaut nach Ausschabung der Uteruskörperhöhle (Arch. f. Gynäkol. Bd. XLIX, 1895, p. 369; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 370). Zimmermann, K. W. , Studien über Pigmentzellen. I. Ueber die Anord- nung des Archiplasmas in den Pigmentzellen der Knochenfische (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLI, 1893, p. 367; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 342). c. Mikroorganismen Arnell, K.. Ueber den Nachweis von Tuberkelbacillen in der Milch (Kong. landtbruksakademiens handl. och tidskr. 1894 p. 231; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVH, 1895, No. 21, p. 726). Aslmis, D., MixQoßioXoyixtj tHtaais rov vdarog^ Ttj? noXicoi Ad-iji'iöy [Mikro- biologische Untersuchung des Wassers der Stadt Athen] {Fahifo^- 1895, No. 1). Ball, M. V., A new culture medium for the bacillus of diphtheria and. other bacteria (Med. News 1894, p. 581). Banti, G., Eine einfache Methode, die Baeterien auf dem Agar und dem Blutserum zu isoliren (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 16, p. 553). Brunner, C, Notiz zur Methode der Isolirung von Baeterien auf Agar- platten (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVIII, 1895, No. 2, p. 59). Fischer, A., Untersuchungen über Baeterien (Pringsheim's Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. XXII, 1894, p. 1; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 400). Goldscheider, A., und Müller, R. F., Beitrag zur Lehre von der Phago- cytose (Fortschr. d. Med. Bd. XIII, 1895, No. 9, p. 351). Grosglik, S., Ueber Agar- und Blutserumplatten in Reagenzgläsern (Cen- tralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 23, p. 826). XII, 3. Neue Literatur. 429 Haegler, C. S., Zur Agarbereitung (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVn, 1895, No. 16, p. 558). Kiefer, Zur Cultur des Gonococcus Neisser (Berliner klin. Wochensclir. 1895, No. 15; vgl. Centralbl. f. Becteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 23, p. 847). (Kopp, K.,) Cultivation media containing thyroid extract (Journ. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 375; cfr. Centralbl. f. Bacteriol. u, Parasitenk. Bd. XVn, 1895, p. 81). Levy und Steinmetz, Beitrag zur schnellen Diagnose des Rotzes nach der SxRAUs'schen Methode (Berliner klin. Wochenschr. 1895, No 11; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVU, 1895, No 21, p. 769). Lüpke, F., Das einfachste Färbeverfahren zur Darstellung der Plasmahülle des Milzbrandbacillus (Deutsche thierärztl. Wochenschr. 1895, No. 3^ p. 23; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 18, 19, p. 683). Müller, L., Beitrag zur Unterscheidung zwischen Typhusbacillus und Bacterium coli commune (Arb. a. d. Bacteriol. ' Inst. Karlsruhe Bd. I, H. 1, 1895, p. 113; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 18, 19, p. 682). (Nastiukolf,) Cultivation media containing egg-yolk (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 376; vgl. Wratsch 1893 no. 3 p. 33; Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, p. 492). Neisser, Die mikroskopische Plattenzählung und ihre specielle Anwendung auf die Zählung von Wasserplatten (Zeitschr. f. Hygiene Bd. XX, p. 119; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk, Bd. XVIII, 1895, No. 1, p. 25). Petriiscliky, J., Ueber die Conservirung virulenter Streptokokkenculturen (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 16, p. 551). Plaut, Werth des Ausstrichpräparats bei der Diagnose der Diphtherie (Deutsche med. Wochenschr. 1895; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVEI, 1895, No. 2, p. 75). Rössler, Ueber Cultivirung von Crenothrix polyspora auf festem Nähr- boden (Arch. der Pharm. Bd. CCXXXIII, 1895, p. 189 ; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVIII, 1895, No. 1, p .25). (Schmidt, A.,) Simple method for cultivating anaerobic organisms in liquid media (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 376; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, p. 460). Smith, Th., Ueber die Bedeutung des Zuckers in Culturmedien für Ba- cterien (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVIII, 1895, No, 1, p. 1). Spengler, Pankreatinverdauung des Sputums zum Sedimentiren der Tu- berkelbacillen (Deutsche med. Wochenschr. 1895, No. 15; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVU, 1895, No. 22, p. 807). Sterling, 8,, Ein Beitrag zum Nachweise des Tuberkelbacillus im Sputum (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, No. 24, 25, p. 874). 430 Neue Literatur. XII, 3. Turrö, R., Ueber Streptokokkenzüchtung auf sauren Nährböden (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVU, 1895, No. 24, 25, p. 865). (Whipple, G. C.,) Standard unit of size for micro-organisms (Journ. E. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 386; vgl. Amer. Monthly Microsc. Journ. vol. XV, 1894, p. 377). Wright, J. H., On the cultivation of the gonococcus from cases of go- norrhoea, Ophthalmia purulenta, and pyosalpinx (Amer. Journ. Med. Sei. 1895, no. 2 p. 109). d. Botanisches. Brlzi, U., Ricerche sulla brunissure o annerimento delle foglie della vite [Untersuchungen über die „brunissure" oder Schwärzung der Wein- blätter] (Nuovo Giorn. Bot. Ital. 1895, p. 118-, vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 404). Clautriau, G., Etüde chimique du glycogene chez les Champignons et les levures (Mem. de l'Acad. Royale des Sc. de Belgique t. LIII, 1895; — 100 pp 8°). Dietel, Ein einfaches Mittel, die Keimsporen in der Sporenmembran der Rostpilze deutlich sichtbar zu machen (Zeitschr. f. angew. Mikrosk. Bd. I, 1895, H. 3, p. 69). Dixon, H. H. , and Joly, H. , The path of transpiration-current (Ann. of Bot. vol. IX, 1895, p. 403; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 408). (Green, J. R. ,) Microscopic characters of powdered drugs (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 387; vgl. British Med. Journ. 1895, no. 1786, p. 668). Johnson, D. S., The crystallization of cellulose (The Botan. Gazette 1895 p. 16; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 406). Juel , H. O. , Hemigaster , ein neuer Typus unter den Basidiomyceten (Bihang tili K. Svenska Vet.-Akad. Handlingar. Bd. XXI, Afd. III, No. 4; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 404). Miyoshi, M., Anwendung japanischer Soja und deren Gemische für Pilz- cultur (The Botan. Mag. vol. IX, 1895, no. 104. — 2 pp. 8"). O'Brien, M., The proteids of wheat (Ann. of Bot. vol. IX, 1895, p. 172; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 406). Pollacci, G., Sulla ricerca microchimica del fosforo per mezzo del reattivo molibdico e cloruro stannoso nelle cellule tanniche [Ueber die mikro- chemische Prüfung auf Phosphor vermittels des Molybdänreagens und Zinnchlorür in tanninhaltigen Zellen] (Malpighia vol. IX, 1895, p. 370; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 408). Raciborski, M., Die Schutzvorrichtungen der Blütenknospen (Flora, 1895, Ergänzungsbd., p. 151; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 409). Rosen, F., Kerne und Kernkörperchen in meristematischen und sporogenen Geweben (Cohn's Beitr. z. Blol. d. Pfl. Bd. VH, 1895, p. 225; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 405). XII, 3. Neue Literatur. 431 Rumm , C. , Zur Kenntniss der Giftwirkung- der Bordeauxbrühe und ihrer Bestandtheile auf Spirogyra longata und die Uredosporen von Puccinia coronata (Ber. d. Deutschen Botan. Gesellsch. Bd. XIII, 1895, H. 5, p. 189). (Thomas, M. B.,) Sectioning fern-prothallia (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 381; vgl. The Microscope 1893, p. IGT; Botan. Centralbl. Bd. LXI, 1895, p. 317). Wille, N. , Ueber die Lichtabsorption bei Meeresalgen (Biol. Centralbl. Bd. XV, 1895, No. 14, p. 529). van Wisselingh, C, Sur les bandelettes des Ombelliferes. Contribution k l'etude de la paroi cellulaire (Arch. Neerl. t. XXIX, 1895, p. 199). Zopf, W., Cohn's Hämatochrom ein Sammelbegriff (Biol. Centralbl. Bd. XV, 1895, No. 11, p. 417). e. Mineralogisch - Geologisches. Bauer, M., Edelsteinkunde. Eine allgemein verständliche Darstellung der Eigenschaften, des Vorkommens und der Verwendung der Edelsteine, nebst einer Anleitung zur Bestimmung derselben für Mineralogen, Steinschleifer und Juwelire. 1. Lief. Leipzig (Tauchnitz) 1895, 8** m. Figg. u. 8 Tfln. Baumhauer, H., Die Krystallstructur der Anatas. (Zeitschr. f. Krystallogr. Bd. XXIV, 1895, p. 555). Bergeat, A., Cordierit- und granatführender Andesit von der Insel Lipari (Neues Jahrb. f. Mineral. 1895, Bd. II, p. 148). Brauns, R., Einige Bemerkungen zu dem von Herrn Ben-Saude gegebenen Beitrag zu einer Theorie der optischen Anomalien der regulären Kry- stalle (Neues Jahrb. f. Mineral. 1895, Bd. II, p. 133; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 411). Delere, V., Beiträge zur Kenntniss des Proterobas. Diss. Erlangen 1895. Eigel, F., Das krystallinische Schiefergebirge der Umgebung von Pöllau (Jahresber. des F.-P. Gymnas. am Seckauer Diöcesan- Knabenseminar 1894—95, Graz 1895). Fouque, Sur la valeur relative de quelques-unes des donnees optiques utilisables pour la determination specifique des feldspaths des roches (Bull, de la Soc. Fran^-. de Mineral, t. XVIII, 1895, p. 1(;7). Oramont, A. de, Analyse spectrale directe des mineraux (Bull, de la Soc. rran§. de Mineral, t. XVIII, 1895, p. 171). Groth, P., Physikalische Krystallographie und Einleitung in die krystallo- graphische Kenntniss der wichtigsten Substanzen. 3. Aufl. Leipzig (Engelmann) 1895. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 410). Hobbs, W. H. , A contribution to the mineralogy of Wisconsin (Bull. Univers, of Wisconsin. Sciences ser. vol. I no. 4, 1895, p. 109). Klein, C, Mineralogische Mittheilungen XIV. (Neues Jahrb. f. Mineral. Bd. n, 1895, p. (58; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 414). 432 Neue Literatur. XII, 3. Klemm, G. , Beiträge zur Kenntniss des krystallinen Grundgebirges im Spessart mit besonderer Berücksichtigung der genetischen Verhältnisse (Abhandl. d. Grossh. Hess. Geol. Landesanst. Darmstadt Bd. II, H. 4, 1895). Küster, F. W., Ueber das Wesen isomorpher Mischungen (Zeitschr. f. phys. Chem. Bd. XVI, 1895, p. 525). Laspeyres, H,, Die Meteoriten-Sammlung der Universität Bonn (Verhandl. des Naturhist. Vereins der Preuss. Rheinl. u. Westf. Bd. LI, 1894, p. 83). Laspeyres, H. , Ueber das Vorkommen von flüssiger Kohlensäure in den Gesteinen (Verhandl. d. Naturhist. Vereins d. Preuss. Rheinl. u. Westf. Bd. LI, 1894, Correspondenzbl., p. 17). Lemberg, J., Zur mikrochemischen Untersuchung einiger Minerale aus der Gruppe der Lamprite (Kiese, Glänze, Blenden) (Zeitschr. d. Deutschen Geol. Gesellsch. Bd. XLVI, 1894, p. 788). Lepsius, R., Ueber Gneiss ;ind Granit (Notizbl. d. Ver. f. Erdk. zu Darm- stadt, IV. Folge, H. 15, 1894; vgl. diese Zeitschr. Bd. XE, 1895, p. 414). Philippi , E. , Zwillingslamellirung am Schwerspath von Primaluna (Neues Jahrb. f. Mneral. 1895, Bd. II, p. 202). Ramsay, W., u. Nyliolm, E. T., Cancrinitsyenit und einige verwandte Gesteine aus Kuolajärvi (Bull, de la Commiss. Geol. de la Finlande, Helsingfors 1895). Retgers, J. W,, Zur Definition des Begriffes „Krystall" (Neues Jahrb. f. Mineral. 1895, Bd. H, p. 167). Termier, F., Sur les proprietes optiques et les groupements cristallins de l'oxyde de plomb orthorhombique (Bull, de la Soc. Frang. de Mineral. t. XVIII, 1895, p. 376). (Toutton, A. E. ,) Improved method for the microscopic investigation of crystals ( Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 3 p. 367 ; vgl. Nature vol. LI, 1895, p. 608). Weinschenk, E., Zur genauen Kenntniss der Phonolithe des Hegaus (Tschermak's Mineral, u. Petrogr. Mittheil. Bd. XIII). Weinschenk, E., Zur Kenntniss der Entstehung der Gesteine und Mineral- lagerstätten der östlichen Centralalpen (Neues Jahrb. f. Mineral. 1895, Bd. I, p. 221). Weissermel, W^, Die Corallen der Silurgeschiebe Ostpreussens und des östlichen Westpreussens (Zeitschr. d. Deutschen Geol. Gesellsch. Bd. XLVI, 1894, p. 580). Wichmaun, A., Petrographische Studien über den indischen Archipel. I. Leucitgesteine von der Insel Celebes. H. Zur Geologie der Insel Saleijer (Natuurkundig Tijdschr. voor Nederlandsch-Indie Deel LIII, LIV). Wulff, L., Morphologie des Natronsalpeters (Sitzber. d. K. Preuss. Acad. d. Wiss. Berlin Bd. XXXII, 1895, p. 715). Sawing rock-sections (Amer. Monthly Microsc. Journ. vol. XV, 1894, p. 350; vgl. Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 2 p. 235). Band XU. Heft 4. Ein neuer be^veglicher Objecttiscli von C. Reichert. Von Professor Dr. A. Zimmermann in Berlin. Hierzu zwei Holzschnitte. Durch Vermittelung der Redaction dieser Zeitschrift wurde mir von der Firma C. Reichert in Wien ein neuer beweglicher Object- tisch zur Besprechung zugesandt. Derselbe unterscheidet sich von den zahlreichen, von den verschiedenen Firmen construirten ähnlichen Apparaten dadurch in sehr vortheilhafter Weise, dass die seitliche Verschiebung des Präparates an dem gleichen dritte ausgeführt werden kann wie diejenige von vorn nach hinten. Bisher \\;\r eine derartige Bewegungsart, soviel mir bekannt geworden, nur bei dem von Hildebrand in dieser Zeitschrift^ unter der Bezeichnung „Differential- Ob] ectfülirer" beschriebenen Apparate möglich. Dass dieselbe aber bei der praktischen Benutzung grosse Vortheile bietet, dürfte wohl ohne weiteres einleuchten. Vor allem kann ja so die eine Hand beim Durchsuclien von Präparaten immer an dem be- treffenden Oriff verbleiben, und es gelingt auch schon bei ganz ge- ringer Uebung, durch gleichzeitige Kombination der beiden Bewegungen das Object beliebige krummlinige Bahnen beschreiben zu lassen. Während aber bei dem HiLDEBRANo'sclien Differential-01)ject- führer die beiden Arten der Bewegung der führenden Hand durch 1) Hildebrand, H. E. , Der Differential-Übjectführer (Diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 304). Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 4. 28 434 Zimmermann: Neuer beweglicher Objecttisch von C. Reicliert. XII, 4. Differenzen in den Reibungsgrösseu fühlbar gemacht werden, wird bei dem REicuERT'schen Apparate die eine Bewegung durch Ver- schieben, die andere durch Drehen des betreffenden Griffes erreicht. Wie die nebenstehende Figur 1 erkennen lässt, wird dies dadurch ermöglicht, dass der Schlitten B, an dem das Präparat be- festigt ist, an dem den Griff' Ä tragenden Arm C hingleitet, wenn dieser Griff gedreht wird. Durch eine solche Drehung wird also das Präparat in seitlicher Richtung verschoben. Die Bewegung von vorn nach hinten wird dagegen dadurch erzielt, dass der Träger C auf dem zur Befestigung an dem Objecttisch des Mikroskops dienen- den Rahmen EE um die Achse D drehbar ist. Natürlich ist diese Bewegung, da sie ohne Zuhilfenahme einer Scliraube ausgeführt wer- den niuss , nicht mit der gleichen Sicherheit innerhalb bestimmter Grenzen auszuführen wie die seitliche Bewegung. Es gelingt aber jedenfalls auch wenig Geübten relativ schnell, sich in dieser Be- wegung die nöthige Sicherheit anzueignen. Immerhin dürfte es sich empfehlen, bei Benutzung dieses Apparates das Absuchen grosser Flächen in der Weise auszuführen, dass man bei demselben vor- wiegend die seitliche Bewegung spielen lässt, dass man also z. B. Serieuschnitte in der Weise anordnet, dass man beim Absuchen der Reihen von consecutiven Schnitten die seitliche Bewegung und nur beim Uebergang von der einen Reihe zur anderen die Bewegung von vorn nach hinten benutzen muss. Weniger bedeutungsvoll scheint mir der Umstand, dass die Be- wegung des Präparats streng genommen nicht geradlinig von vorn XII, 4. Zimmermann: Neuer beweglicher Objecttisch von C. Reichert. 435 nach hinten, sondern in kreisförmiger Bahn verläuft. Bei der relativ bedeutenden Grösse des Radius (ea. 70 mm) macht diese Abweichung von der geradlinigen Bewegung nur wenig aus , um so weniger , da man ja jederzeit leicht durch geringe Drehung der Schraube nacli- helfen kann. Die Befestigung des Apparates an dem Objecttische des Mikro- skopes geschieht mit Hilfe des Rahmens EE^ dessen Form der- jenigen des Objecttisches angepasst sein muss. Uebrigens kann der Apparat sowohl an festen viereckigen , als ancli an runden Dreh- 28* 436 Zimmermann: Neuer beweglicher Objecttisch von C. Reichert. XII, 4. tischen (Figur 2) angebracht werden. Von den drei Befestigungs- schrauben F, Q, H braucht natürlich, wenn der Apparat abgenommen werden soll, nur die Kopfschraube H gelockert zu werden. Um die Objectträger an dem Schlitten B festzuhalten, befindet sich an demselben auf der linken Seite ein Widerlager ?/, auf der rechten Seite der um die Achse M drehbare Arm Zy, der durch eine Feder gegen den rechten Rand des Objectträgers drückt. Soll ein Präparat an dem Schlitten befestigt werden, so ist also nur nöthig, den Arm L nach rechts bei Seite zu drehen; liisst man denselben dann nach dem Einschieben des Präparates wieder los, so hält er von selbst durch Federwirkuug das Präparat fest. Um aber den gleichen Tisch auch für Präparate von verschiedener Grösse be- nutzbar zu machen, ist das Widerlager J in seitlicher Richtung ver- schiebbar und wird in der gewünschten Lage mit Hilfe der Schraube Ä^fixirt. Besonders erwähnt sei noch, dass das Präparat direct dem Objecttische des Mikroskopes aufliegt, so dass also ein etwa vor- handener Beleuchtungsapparat ohne weiteres zur vollen Wirksamkeit gelangen kann. Bezüglich der Ausgiebigkeit der Bewegungen sei bemerkt, dass dieselbe für die seitlichen Verschiebungen 25 mm beträgt, was ja jedenfalls für die gewöhnlichen Fälle vollkommen ausreichen dürfte. Weniger günstig gestaltet sich dagegen die Bewegung in der Rich- tung von vorn nach hinten, der bei der vorliegenden Construction nach beiden Seiten liin eine Grenze gesteckt ist. Denn bei der Bewegung nach vorn st()sst der Schlitten , Avenn nicht mit ganz schAvachen Objectiven beobachtet wird, gegen das Objectiv, Avährend der Bewegung nach hinten durch die Säule des Mikroskopes oder durch den hinteren Rand des Rahmens EE ein Ziel gesetzt wird. Eine Folge hiervon ist, dass l)ei kleinen Stativen, bei denen die Entfernung zwischen der Säule und dem Centrum des Tisches relativ gering ist, bei dieser Bew-egung ein entsprechend kleiner Spielraum vorhanden ist. Aber auch bei der Benutzung mit einem grösseren Stative zeigte sich bei dem mir zunächst zugesandten Tische der Uebelstand , dass der Schlitten i>, Avenn nicht ganz sclnvache Ver- grösserungen angCAvandt Averdcn , beim VorAvärtsbcAvegen des Prä- parates bereits erheblich früher an das Objectiv anstiess , bcAor dieses auf den Rand des Objectträgers eingestellt Avar. Im allge- meinen war die Breite des nicht zugänglichen Theiles des Object- trägers — ebenso Avie bei manchen anderen beAveglichen Object- tischen verschiedener Firmen — gleich der halben Dicke des Ob- XII, 4. C z Ji p s k i : Oculare mit crwcitortcra Gesichtsfeld imd Irisblende. 437 jectivs, besonders bei vielen der neueren Objective — namentlich bei denen mit Correetionsfassung — eine ganz erhebliche Grösse, und es könnte sich somit dieser Uebelstand bei der Durchmusterung grosser Schnittserien oder dergleichen sehr wohl in unangenehmer Weise bemerkbar machen. Neuerdings wurde deshalb auch von der Firma Reichert der Schlitten B mit einer entsprechenden Aus fräsung versehen und ausserdem wurde vor demselben eine niedrige Metallleiste angebracht, so dass wenigstens eine bedeutend stärkere Annäherung an den Rand des Präparates möglich ist. Zur gleichzeitigen Benutzung als „Finder" ist der Apparat nicht eingerichtet ; doch bietet der Constructionstypus natürlich kein Hinderniss , ihn , wenn sich ein derartiges Bedürfniss herausstellen sollte, mit einer solchen zu versehen. Der relativ niedrige Preis des Apparates (in Etui 40 M.) dürfte schliesslich dazu beitragen , dem jedenfalls für viele Zwecke sehr empfehlenswerthen Apparate eine schnelle Aufnahme zu sichern. [Eingegangen am 24. Februar 189G.] [Mittheilung aus der Optischen Werkstätte von Carl Zeiss in Jena.] Oculare mit erweitertem Gesichtsfeld und Irisblende, insbesondere für Uebersichtsbilder, Zeichnungen u. dergl. Von S. Czapski in Jena. Hierzu ein Holzschnitt. Bekanntlich hängt das Sehfeld eines Oculars ganz wesentlich von dem Durchmesser seiner dem Objectiv zugewandten sogenannten CoUectivlinse ab; unter sonst gleichen Fmständen ist es diesem Durchmesser nahezu proportional. Während nun bei den stärkeren 438 C z a p s k i : Oculare mit erweitertem Gesichtsfeld und Irisblende. XII, 4. Ociilaren die CoUectivliuse und damit das Gesichtsfeld so gross ist, als es sich aus optischen Gründen erreichen, d. h. mit genügender Schärfe und Klarheit des von den Linsen gelieferten Bildes vereinigen lässt , ist dies bei den schwächeren Ocularen nicht mehr der Fall und zwar aus dem einfachen Grunde , weil der Tubus des Mikroskops bei dessen gewöhnlicher Construction eine Vergrösser iing des Ocular-Durchmessers bis zu dem nöthigen Betrage nicht mehr zu lässt. Gehen wir nämlich, imi dies zu erläutern, von der Gleichung aus : f = , worin f die Brennweite des Ociüars, tu die halbe tang w scheinbare Grösse des Bildes, d. h, den Winkel bezeichnet, welchen das vom Rande des Bildes (Blendenrand) ausgehende Strahlenbüschel nach seiner Brechung mit der optischen Achse bildet, und h die Höhe , in welcher ein nach dem Rande der Blende zielender , mit der Achse paralleler Strahl vor der Brechung durch das Ocular die erste Ocularlinse trifft, so ist klar, dass für einen gegebenen Seh- winkel IV h proportional mit f ist, mit anderen Worten : je stär- ker das Ocular ist — je kleiner f — desto kleiner kann auch seine V o r d e r - ( C o 1 1 e c t i v - ) L i n s e sein, ohne dass das Sehfeld da(lurch beeinträchtigt wird. Bei dem HuYGENs'schen Ocular No. ;j, also demjenigen mittlerer Stärke und bei dem Compensations- Ocular No. 6 von Zeiss ist un- gefährt die Grenze erreicht, avo die Collectivlinse zur Brennw^eite noch im richtigen Verhältniss steht; das scheinbare Gesichtsfeld be- trägt dann 30 bis 36^. Bei dem entsprechend schwächeren Ocular (HuYGENS No. 2 , Compensations-Ocular No. 4) lässt, wie bemerkt, die durch die übliche mechanische Construction des Mikroskops ge- gebene geringe Weite des Tubus am Ocularende eine der grösseren Brennweite entsprechende Vergrösserung der Collectivlinse nicht mehr zu. Das Sehfeld dieser Oculare ist daher kleiner, als es aus rein optischen Gründen zu sein brauchte — geringer als 30*^. Man überzeugt sich hiervon sofort durch den Augenschein. Hält man ein HuYGENs'sches Ociüar No. 2 und ein Ocular No. 3 oder ein Compensations - Ocular No. 4 und 6 jedes vor ein Auge und blickt nach einem hellen Hiutei'grunde , so ist der von ersterem gelieferte Gesichtskreis ersichtlich kleiner als der von letzterem dargebotene, während z. B. der von den Ocularen No. 4 und 5 dargebotene etwa ebenso gross ist als der von Ocular No. .3. Dementsprechend XII, 4. C z a p s k i : Oculare mit erweitertem Gesichtsfeld und Irisblende. 439 macht man am Mikroskop die Beobachtung, dass mit lIuYGENS-Ocular No. 2 — und noch mehr mit Ocular No. 1 — bei richtiger Ein- stellung, z. B. auf ein Objcct-Mikrometer, nur wenig mehr von diesem sichtbar ist als mit Ocular 3 , während doch nach dem Verhältniss der Vergrösserungen die objectiven Gesichtsfelder sich nahezu wie 3 : 2 verhalten sollten. Dieser Uebelstand wird um so stärker empfunden, als Ja die Anwendung eines schwächeren Oculars hauptsächlich den Z w eck hat, einen grösseren Theil des Präparates durch entsprechende Re- duction der Vergrösserung ins Sehfeld zu erhalten. Dieser Zweck wird also durch die jetzige Construction der schwächeren Oculare fast ganz illusorisch gemacht und bei der gegenwärtig allgemein an- genommenen mechanischen Einrichtung des Mikroskops lässt er sich auch, wie schon bemerkt, durch kein optisches Hilfsmittel erfüllen. Es blieb daher, um ihn doch zu erreichen, nur der Ausweg übrig, von der erwähnten mechanischen Einrichtung abzusehen; will man nicht eine unverhältnissmässige Complication eintreten lassen, so muss man dann allerdings auf den jetzt überall vorgesehenen auszieh- baren Tubus verzichten. Für den Mangel dieses kann aber durch eine andere bald zu besprechende Einrichtung ein gewisser Ersatz geboten werden. Der eigentliche, äussere Tubus der Mikroskope ist nämlich in den meisten Fällen (und bei den ZEiss'schen Mikroskopen stets) weit genug, um ein erheblich grösseres Sehfeld zuzulassen. Construirt man nun ein schwaches Ocular , etwa wie HuYCiENS-Ocular No. 2, mit so grossen Linsen, als seiner Brennweite entspricht, so dass also das scheinbare Gesichtsfeld dasselbe wird wie das der Ocu- lare No. 3 und 4, so kann man die Fassung dieses Oculars an ihrem unteren Ende mit einem Gewinde versehen, mit dem es sich unmit- telbar auf den äusseren Tubus aufschrauben lässt, nachdem der sonst am Mikroskop befindliche ausziehbare Tubus und die Hülse, in welche derselbe gleitet, entfernt ist. Es ist dabei ohne weiteres möglich, jenes Gewinde am Ocular in solcher Art vorzuselien, dass nach dem Aufschrauben desselben die gesammte Tubuslänge für das betreffende Ocular die normale wird, z. B. gleich IGO mm einschliess- lich Revolver; fehlt dieser, so wird ein dem Ocular beigegebener Zwischenring Z (s. die Figur) benutzt ; ein entsprechender dient zur Anpassung an den weiteren Tubus des mikrophotograjihischen Stativs. Ganz das gleiche gilt für Compensations-Ocular No. 4. Da nun der Ocularkörper frei über dem Tubus steht und nicht mehr durch den Auszieh-Tubus umschlossen wird, so war es mög- 440 C z ;ip s k i : (tculare mit erweitertem Gesichtsfeld und Irisblende. XII, 4. Hell und lao- nalie , an dem Ocular eine Einrichtimg vorzusehen, welche schon von mehreren -Seiten als wünschenswerth bezeichnet worden ist, für welche aber bis jetzt immer das Vorhandensein des das Ocular umschliessenden Auszieh-TuV)US ein mechanisches Hinder- niss bildete, nämlich in dem Ocular statt der gewöhnlichen festen Blende eine Irisblende von variabler Oetfnung vorzusehen, wie sie unterhalb des Condensors und anderwärts am Mikroskop mit so viel Vortheil angewandt wird. Denn mag man dieselbe nun mit einem aus der Fassung lierausgehenden Knöpfchen oder einem Ringe oder wie sonst immer beweglich machen, es steht jetzt dem Bewegungsantrieb nichts mehr im Wege. Auf die Vortheile einer solchen Irisblende ist erst kürzlich von CowEs^ die Aufmerksamkeit wieder hin- gelenkt worden. Seitens der ZEiss'schen Werkstätte war eine solche auch schon früher manchmal auf besonderes Verlangen an ihren Ocularen angebracht worden, was aber aus dem oben angegebenen Grunde für Herstellimg wie Gebrauch im- mer etwas unbequem war. Im ZEiss'schen Special-Katalog No. 2 (1895) über Appa- rate für Projection und Mikrophotogra- phie ist bereits ein mit der gleichen Ein- richtung versehenes Projections-Ocular un- ter No. 210 a beschrieben, welches unter dem ganz gleichen Gesichtspunkte con- struirt worden ist wie die hier in Frage stehenden. Die Anw^endung einer Iris- blende vereinigt, wie Cowes a, a, 0. ganz richtig hervorhebt, die Vortheile der sogenannten EHRLicn'schen Blenden mit den Vorzügen, welche eine continuirliche Aenderung neben bequemer Handhabung stets darbieten. An dem von der ZEiss'schen Werkstätte jetzt hergestellten Huy- ciENs'schen Ocular No. 2 und Compensations-Ocular No. 4 mit Iris- blende trägt der die Irisblende bewegende Ring R (s. die Figur) eine Theilung, welche unmittelbar die lineare Grösse der Blenden- öffnung mittels des Index J ablesen lässt, so dass man auch über ') Cowes, Verhandl. d. Physiol. Gesellsch. Berlin 1894—1895, p. 32. Xn, 4. C z a p s k i : Oculare mit erweitertem Gesichtsfeld und Irisblende. 44 1 die absolute Grösse des Ociilar-Selifeldes in jedem Augenblick orien- tirt ist. (In der Figur ist nur der Index , nicht die Theilung zur Anschauung gebracht 5 letztere befindet sicli natürlich auf der oberen, abgeschrägten Fläche des Ringes.) Im übrigen ist diesen Ocularen die Einrichtung gegeben, welche die sogenannten Mess-(Mikrometer-)Oculare der meisten Werkstätten besitzen, d, h. die Augenlinse A ist für sich in eine Hülse gefasst und in der eigentlichen Ocularhülse verschiebbar — behufs Einstel- lung auf die Blendenölfnung. In dem Gehätise der Irisblende ist ferner eine Ausdrehung für Aufnahme von Mikrometerplättchen J/, Strichkreuzen oder dergleichen angebracht, auf welche die Augen- linse natürlich ebenfalls eingestellt werden kann. (Der Rand der Irisblende befindet sich nothwendig in einer etwas höher oder tiefer gelegenen Ebene, als solche einziüassende Theilungen und der- gleichen. G 1 e i c li z e i t i g kann man also beide nicht ganz scharf einstellen.) Um endlich eine solche etwa eingelegte Theihmg bequem in die Messungsrichtung stellen zu können, ist das ganze Ocular um die optische Achse mittels des Drehrings D drehbar. Das Gesichtsfeld desselben ist, wie vergleichende Messungen ergeben haben, im Durchmesser etwa um die Hälfte grös- ser, in der Fläche also mehr als doppelt so gross als das des gewöhnlichen HuYGENs'schen bezw. Compensations - Oculars gleicher Brennweite. Der Vortheil, welcher mit diesen Ocularen für mancherlei Zwecke erreicht werden kann, dürfte daher oft genug als beträchtlich empfunden werden. Besonders für die Anwendung zum Zeichnen (für plastische Reproductionen und auch sonst) scheint, nach den Aeusserungen competenter Praktiker zu schliessen, ein Bedürfniss nach dieser Richtung vorzuliegen. Der Preis eines derartigen HuYGENS-Oculares No. 2 mit Iris- blende ist auf 30 M., der eines entsprechenden Compensations-Ocu- lares No. 4 auf 40 M. festgesetzt. [Eingegangen am 22. Februar 1896.] 442 Schief f er clecker: Nebenapparate zu Jung'schen Mikrotomen. XII, 4. lieber einige neue Nebenapparate zu den Jung'schen Mikrotomen. Von P^:of. P. Schieflferdecker in Bonn. Hierzu vier Holzschnitte. Von R. Jung in Heidelberg sind mir einige Nebenapparate zu seinen Mikrotomen zugegangen, welclie entweder neu sind oder Ver- besserungen gegen früher zeigen. Ich komme daher dem Wunsche von Herrn Jung gerne nach und will im folgenden eine kurze Be- schreibung derselben geben. I. Mikrometerschraube. Die neue Mikrometerschraube (Figur 1) besitzt eine Einsteil- vorrichtung für die Schnittdicke und einen Ausschaltmechanismus für die Schraube. Die letztere hat, wie frülier, eine Ganghöhe von 0*3 mm. Fest auf der Schraube sitzt das Zahnrad R mit 60 Zähnen, nm dessen Achse sich der scheibenförmige Theil N mit dem beweg- lich an ihm befestigten Sperrzahn Z durch den Hebel H drehen lässt. Nur bei der Aufwärtsbewegung greift Z m R ein und dreht in Folge dessen die Schraube mit herum. Die Grösse dieser Drehung wird durch zwei Anschläge bestimmt, von denen der eine, welcher unveränderlich ist, aus der vorderen Fläche der die beiden Pfeiler verbindenden Platte besteht, gegen die ein an N befindlicher Stift stösst, während der obere veränderliche durch den Stab A gebildet wird. Dieser ist mit der Theilscheibe T fest verbunden. Die Thei- lung auf T entspricht derjenigen des Zahnrades : 60 Theile auf den Umfang, Da eine ganze Umdrehung eine Sclinittdicke von 15 /* bedingt, so ergiebt die Drehung um einen Theilstrich weiter 15 : 60 =• 0'2ö IX. Jeder vierte Theilstrich, der also eine Verschiebung um 1 /t angeben würde, ist mit einer Zahl bezeichnet. Um nun Xn, 4. Schiefferdecker: Nebenapparate zu Jung'schen Mikrotomen. 443 die Sclmittdicke zu bestimmen, schraubt man erst die kleine Schraube K etwas heraus, fasst dann A dicht bei der Theilscheibe und dreht diese, bis der Theilstrich, Avelcher die gewünschte Schnittdicke an- giebt, mit dem Strich auf der ludexscheibe J zusammenfällt, und schraubt dann K wieder hinein. Auf der Abbildung ist eine Schnitt- dicke von 6 j.1 eingestellt. Die Bewegung der Schraube und damit die Verschiebung des Schlittens wird nun so ausgeführt, dass man den Hebel H leicht mit den Fingern fasst und ihn zwischen den beiden Anschlägen auf- und abbewegt. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Ansehläge auch wirklich berührt werden. Aus dem Ge- sagten ergiebt sich, dass man durch einmaliges oder mehrmaliges Bewegen des Hebels zwischen je zwei Schnitten eine Höhenverschie- bung des Präparats um ein beliebiges Vielfaches von 0*25 fx ein- stellen kann. Ist die Schraube schliesslich so weit vorgedreht, dass der mit dem Zahnrad in Verbindung stehende dickere Theil fast den linken Pfeiler L berührt, so drückt man den langen Hebel M links nach oben gegen den Anschlag, zieht die Schraube nach rechts zurück, ohne jedoch den rechten Pfeiler zu berühren, und legt den Hebel wieder nach unten. Mir scheint die eben beschriebene Mikro- meterschraube eine sehr sinnreiche und praktische C'onstruction zu besitzen. Die P^instellung lässt sicli rasch, bequem und sicher aus- führen, und ebenso ist die Möglichkeit, die weit vorgedrelite Schraube auf eine so einfache Weise wieder in ihre Anfangsstellung zurück- zubringen, sehr augenehm. 444 S c h i e f f e r d e c k e r : Nebenapparate zu Jung'schcn Mikrotomen. XII, 4. II. Objectsehlitten mit Objectplattenträger. Jung hat versucht, die Vortheile , welclie die Objecthalter zur Aufnahme von Cylindern als Objectträger bieten und die bis jetzt nur für Paraffinpräparate brauchbar waren, auch für C'elloidin nutz- bar zu machen. Diese Vortheile sind: Drelibarkeit um die verticale Achse, bequemere Verstellung in verticaler Richtung, grössere Sicher- heit in der Befestigung des Cylinders gegenüber der eines Klötz- chens. Der Träger besteht aus einem Cylinder, der sich von den bisher gel)räuchlichen dadurch unterscheidet, dass er einen kurzen Zapfen mit Gewinde oben trägt. Auf diesen Gewindezapfen können Stabilitplättchen für Celloidin- oder Metallplättchen für Paraffinprä- parate aufgeschraubt werden. Ehe man das Object aufschmilzt oder aufklebt, Avird in die centrale Oelfnung des Plättchens eine kleine Piändelschraube eingeschraubt, um die Verunreinigung des Gewindes zu vermeiden. Die Anschaffung dieser Plättchen ist nach Jung allerdings etwas kostspieliger wie die der Klötzchen, besonders wenn eine grössere Anzahl gebraucht wird. Die Verticalverstellung des Objectcylinders , welche bequem mittels eines Schlüssels aus- geführt Avird, ist an diesem Objectträger neu. Ob sich diese Vor- richtung für Celloidin wirklich bewähren wird, kann ich nicht sagen, da ich mit dem Apparat selbst nicht gearbeitet habe. III. Messerhalter. Der neue Messerhalter (Figur 2) soll dazu dienen, nicht nur das Messer sicher festzustellen, sondern auch dasselbe leicht und schnell um eine bestimmte Grösse um seine Längsachse zu drehen und ebenso das Ende des Messers zu heben oder zu senken. Das Messer wird mittels der beiden langen Rändelschrauben Ä festge- schraubt und zwar so, dass es mit dem Rücken an der inneren Wand des Halters anliegt. Ist dies der Fall und steht der Index (auf der rechten Seite befindlich, auf der Figur nicht sichtbar) auf Null, so liegt die untere Seite des Messers parallel der Messer- schlitten-Oberfläche. LTm das Messer um seine Längsachse zu drehen, löst man die mittlere Schraube mit grossem Kopf B, fasst eine der Schrauben A, dreht den Messerhaltereinsatz in die gewünschte Stel- lung und zieht die grosse Schraube B wieder an. Die auf der XII, 4. Schiefferdecker: Nebenapparate zu .Iimg'schen Mikrotomen. 445 Tlieilplatte befindliche Eintheihmg- beträi^t für den ganzen Kreis 200 Theile. Man Avürde auf diese Weise also die Stellung der un- teren Schneidenfacette des Messers reguliren und dieselbe Stellung- durch Ablesung- an der Gradeintheilung leicht wiederfinden können. Um das Messer an seinem Ende zu heben oder zu senken, benutzt man die beiden Kreuzlochschrauben C. Das Messer senkt sich an der Seite , an ■welcher es durch eine dieser Schrauben nach aussen geschoben wird. Um dies ausführen zu können, muss man eine Schraube A oder beide etwas lösen. Ein derartiges Heben und Senken des einen Messerendes lässt sich selbstver- ständlich nur dann in der beschriebe- nen Weise ausführen, Avenn der Index nicht auf Null steht. Die Neigung des Messers beim Vorschieben wird um so grösser ausfallen, je grösser der am 2. Index abzulesende eingestellte Winkel ist. Da der Gebrauch des Messers in der Stellung auf Null aus- geschlossen ist — denn die untere Schneidenfacette bildet einen Winkel mit der unteren Messerfläche — so ist es möglich , die beiden Messerverschiebungen in der angegebenen Weise mit einander zu verbinden. Ich habe über die Wirksamkeit dieser Vorrichtung keine eigenen praktischen Erfahrungen. IV. Abziehvorriehtung. Jux(4 hat dann ferner eine neue Abziehvorrichtung eingesandt, die in zwei Formen ausgeführt ist , je nach dem Wiidvcl, den die beiden Flächen der Schneidenfacetten mit einander bilden sollen. Die Vorrichtung besteht aus zwei stärkeren Metallplatten (Figur 8 a mid 446 Schiefferclecker: Nebenapparate zu Jung'schen Mikrotomen. XII, 4. b), welche jede für sicli derartig gebogen sind, dass sie znsammen den Messerrücken umgreifen und durch zwei Sclirauben zusammen- gehalten werden, welche auf der einen Platte festsitzend durch Oeff- nungen der zweiten hindurchtreten. Durch auf diesen Schrauben befindliche Schraubenmuttern können die Platten fest an einander gepresst werden. Für den Gebrauch werden die beiden Muttern gelöst, die Vorrichtung wird über das Messer geschoben, in der Gegend der einen Mutter mit einer Hand fest zusammengepresst, dann wird die Mutter fest angezogen, endlich ebenso die andere Mutter. Die beim Abziehen in Betracht kommenden Kauten der Vorrichtung sind in der Längsrichtung gerade abgeschliffen. V. Objectträgerklammer. Zwei Objectträgerklammern von der in Figur 4 dargestellten Form sind dazu bestimmt, einen Objectträger auf dem Messer selbst anzubringen. Die Idee zu dieser Vorrichtung rührt nach JuNCi von Herrn stud. Peter Bade her. Soll der Ob- jectträger weit über das Messer hervorragen, so wird nur eine Klemme angewandt. Die Seite der Klemme mit der kleinen runden Scheibe kommt auf die obere Fläche des Ob- jectträgers zu liegen. Um ein Gleiten zu ver- 4. meiden, ist die untere Fläche dieses Scheib- chens mit Leder überzogen, üeber die praktische Wirksamkeit der beiden zuletzt beschrie- benen Vorrichtungen habe ich ebenfalls keine eigenen Erfahrungen. [Eingegangen am 5. März 1896.] XII, 4. Nowak: Apparat zum Strecken der Paraffinschnitte. 447 Ein bequemer Apparat zum Strecken der Paraffinschnitte. Von Dr. J. Nowak, Assistent am Pathologisch-Anatomischen Institute der Universität Krakau. Hierzu ein Holzschnitt. Zum Strecken der Paraffinschnitte habe idi mir einen bequemen, leicht verwendbaren und billigen Apparat coustruirt, und ich halte es für nützlicli, denselben zur allgemeinen Kenntuiss zu bringen. Das Princip des Apparates ist das aller Thermostaten. Ein kleines blechernes Kästchen, von oben otFen, an einem Ende etwas vertieft, mit von Asbest bedeckten Seitenwänden, steht auf vier Füss- chen. Der tiefere Theil des Gefässes ist mit einem 3"5 cm breiten Blechstücke, in dem zwei Oeffnungen zum Hineinbringen eines Thermo- regulators und eines Thermometers sich befinden, von oben bedeckt und von dem übrigen Räume des Apparates mit einem 1*5 cm breiten Blechstreifen, der nicht bis an den Boden des Kästchens reicht und die Communication der beiden Theile des Apparates nicht verhindert, getrennt. Der Apparat wird mit destillirtem Wasser gefüllt ; in die eine von den oben beschriebenen Oeffnungen wird in den tieferen Theil des Gefässes ein Thermoregulator und in die andere ein Ther- mometer — der erste bis nahe an den Boden und das Quecksilber- gefäss des zAveiten etwas höher gelegen — hineingesetzt. Man zündet den mit dem Thermoregulator in Verbindung stehenden Gasbrenner an und stellt ihn unter den Apparat sehr nahe dem tieferen Theile desselben ; binnen wenigen Minuten, wenn der Thermoregulator schon auf eine gewisse Temperatur eingestellt ist, hat man warmes Wasser von gew^ünschter, constanter Wärme zur Verfügung-. Man kann den Apparat neben das Mikrotom hinstellen, Leuchtgas durch einen Giiinmi- schlauch zuführen und die gewonnenen Paraffinschnitte auf das con- stant warme Wasser, auf dessen Oberfläche sie sich sehr gut strecken, fallen lassen. Nach beendetem Schneiden wählt man die bestge- 448 Nowak: Apparat zum Strecken der Paraffinschnitte. XII, 4. gelungeneu Schnitte und klebt sie mittels der üblichen Methoden auf Objectträger. Wenn der Apparat nicht gebraucht wird, löscht man die Flamme aus , denn , wie schon bemerkt wurde , kann man Wasser von ge- wünschter Wärme binnen wenigen Minuten zur Verfügung haben. Zur Regulirung der Temperatur kann ein ge- wöhnlicher Thermoregu- lator von Reichert ge- braucht werden, da aber der Apparat klein ist und wenig Wasser enthält und daher sehr Avenig Gas ver- braucht , um das Wasser auf constauter Temperatur zu erhalten, so muss man das sogenannte Nothloch des Thermoregulators ver- kleinern, das zum Erhalten der Flamme dient, wenn das Quecksilber die Zu- flussöffnung für das Gas bei zu grossem Ansteigen der Temperatur im Appa- rat verschliesst. Man kann das einfach auf die Weise bewerkstelligen, dass man das Loch mit einer Kitt- masse verklebt und dann in dieselbe ein g a n z kleines Loch mit einem sehr dünnen Drahte hin- einsticht. Als Brenner kann ein gewöhnlicher Mikrobrenner, jedoch mit einem kurzen Brennröhrchen verwendet werden. Man kann auch einen gewöhnlichen BuNSEx-Brenner anwenden, wenn man seinen obe- ren Theil abschraubt und die Flamme an dem unteren brennen lässt. Ein Brenner von gewöhnlicher Höhe findet unter dem Apparate kei- nen Platz, und es wäre unbequem, den Apparat höher aufzustellen. Die beigefügte Abbildung zeigt den Apparat in ca. ein Viertel der natürlichen Grösse, armirt mit einem Thermometer und einem Thermo- XII, 4. Maalöe: Mikrophotographie bei wissenschaftl. Darstellungen. 449 regnlator und mit Wasser gefüllt. Der Wasserbehälter ist in dem niedrigen Tlieile 4 cm und an dem tieferen 10 cm lioeli , 12 cm breit und 16 cm lang. Die vorderen Füssclien sind 7 cm hoch. An der Rückseite des tieferen Theils ist unten ein kleiner Abfluss- hahn angebracht. ^ Krakau, 'i. März 1896. [Eingegangen am 5. März 1890.] Ueber die Verwendbarkeit der Mikrophotographie bei wissenschaftlichen Darstellungen, speciell über ihre Combination mit der Zeichnung. Von C. U. Maalöe in Kopenhagen. Heutzutage dürfte die allgemeine Stimmung der Mikroskopiker der Mikrophotographie gegenüber im wesentlichen eine ablehnende sein, während dagegen das Zeichnen mittels Prismen und Spiegeln in höherem Ansehen steht. Der Streit zwischen beiden Abbildungs- methoden rührt hauptsächlich daher, dass an beide zu hohe An- sprüche gestellt worden sind. In Wahrheit wird sich keine von diesen Methoden als Universalmethode einbürgern ktumen, denn beide 'sind gewissermaassen in. ihrem Prineip als Gegensätze zu betrachten, die vielmehr dazu bestimmt sein dürften, einander zu ergänzen. Betrachten wir beide vorurtheilsfrei , so können wir die bei beiden obwaltenden Verhältnisse kurz etwa folgendermaassen präcisiren. Das Zeichnen verfügt über eine grosse Focustiefe, d. h. eine Zeichnung kann sich über mehrere Schichten des Präparates erstrecken und diese in eine horizontale Ebene projiciren. liier- 1) Der Apparat ist vom Klempner Szymanski (Ringplatz No, 22 in Krakauj im Preise von 5 Mark ohne Thermoregulator und Thermometer zu beziehen. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 4. 2J 450 M a a 1 ö e : Mikrophotographie bei wissenschaftl. Darstellungen. XII, 4. durch entstellt ein oft deutlicheres, immer aber mehr oder weniger schematisirtes Bild, das demnach „die Möglichkeit" Avillkürlicher Zuthaten in ziemlich hohem Maasse und ohne jede Controlle zulässt. Die Mikrophotographie hat anderseits eine geringere Focns- tiefe , daher in den Photogrammen scharfe und verschwimmende Parthien oft in unliebsamer Weise mit einander abwechseln. Da- gegen aber besitzt sie eine, obwohl nicht absolute, so doch im Ver- hältniss zum Zeichnen bedeutende Objectivität. Hiermit sind im grossen und ganzen die gegenseitigen Grenzen beider Methoden gegeben. Bei schwachen Vergrösserungen und einigermaassen ebenen Präparaten kann man mit der mikrophotographischen Darstellung immer auskommen ; bei gelungenen Präparaten wird man von histo- logischen Objecten je nach den obAvaltenden Structurverhältnissen noch eine Vergrösserung von 100- bis 200mal vortheilhaft benutzen können. Dagegen muss man bei starken Vergrösserungen Einzelheiten, wie z. B. Kerntheilungsfiguren und Aehnliches, den Zeichenapparaten überlassen. Eine weitere Ursache für die Geringschätzung der Mikrophotographie dürfte in nicht wenigen Fällen in mangelhafter Technik liegen, denn hier wie anderwärts sind Viele geneigt, eigene Fehler der Methode zur Last zu legen. Der Rath von Neuhauss, niemals ein für die Photographie geeignetes Präparat bei Seite zu legen, ehe man davon eine gute Aufnahme erhalten hat, wird wohl nur recht selten befolgt werden. Es sollte daher dahin gestrebt wer- den, in der Mikrophotographie die gleiche Virtuosität wie im Zeichnen zu erlangen. Eine Bemerkung über zwei Hauptpunkte der mikro- photographischen Technik darf ich hier wohl besonders hervorheben : 1) Die zu photographirenden Präparate müssen möglichst dünn und eben sein, z. B. gut aufgeklebte Paraffinpräparate. ^ 2) Da die Focustiefe umgekehrt proportional der Apertur des Objectivs ist , so suche man bei allen Präparaten , wo es nicht ge- rade auf die höchste Definition subtilester Structuren ankommt, die schwächsten Objective zu verwenden, indem man durch Verlänge- rung der Camera eine hinreichende Vergrösserung erreicht. Wer ^) Als praktisches Compressorium wird man die gewöhnlichen hölzer- nen Klammern, die man in jeder Handlung photographischer Utensilien bekommen kann, vortheilhaft benutzen können. Ein kleines Korkstück von 4 bis 5 mm Dicke wird auf das Deckglas gelegt und danach die Klam- mer darauf gesetzt. Xn, 4. Maalöe: Mikrophotographie bei wissenschaftl. Darstellungen. 451 die Apochromate ihres vorzüglieheii Delinitionsvermögeus und ihrer Lichtstärke wegen benutzen will, den darf die den meisten Achro- maten gegenüber grössere Wölbung des Gesichtsfeldes nicht ab- sclirecken. Hier empfiehlt sich ganz besonders die lange Camera, so dass man mit schwachem ObjectiAe, von dessen Gesichtsfeld man aber nur die Mitte nimmt, eine hinreichende Vergrösserung er- halten kann. ^ Nach diesen Bemerkungen wollen wir hier eine Methode be- schreiben, die die beiderseitigen Vortheile der Photographie und des Zeichnens zu combiniren erlaubt. Dieselbe wird sich gewiss allge- meinen Eingang verschaft'en. Das Priucip dieser Combination von Photographie und Zeich- nung ist das folgende : Eine Lichtpause wird hergestellt, auf derselben werden die C 0 n t u r e n nachgezeichnet, und dann wird der p h 0 1 0 g r a p h i s c h e Druck entfernt. Man stelle vom Negativ eine Copie her, die zur eventuellen Correction dienen soll. Die Herstellung solcher C-opien geschieht am besten auf Chlor silb er-Gelatinepapier, da diese Copien grössere Schärfe besitzen als die auf Chlorsilber -Celloidinpapier ge- druckten. Dann wird dieser Druck im Platinljade nach gründlichem Aus- waschen getont, darauf kurz gespült, fixirt, abermals gut gewaschen und zuletzt nass auf eine mattgeschlitfene Visirscheibe (mit feinstem Korn) gequetscht, von welcher er nach dem Trockenwerden ab- springt. Solche Copien sind viel haltbarer als Goldbilder und ver- einigen die höchste Schärfe mit dem angenehmen Photogravüreton, schwarz oder sepia. Ueberdies ist man auf diese AVeise von den oft störenden Reflexen glänzender Bilder befreit. - 1) Ausser bei den Projectionssystemen von Zeiss kann man bei Apo- chromat 16 mm die kleine Sammellinse zur Beleuchtung beim Photogra- phiren oft mit grossem Vortheil benutzen, das Gesichtsfeld wird dadurcli ebener und die Focustiefe grösser. Apochromat IG mm und Projections- ocular No. 2 giebt bei 100 cm Auszug der Camera eine Vergrösserung von ca. 125, wobei das AuER'sche Glühlicht eine noch völlig brauchbare Lichtstärke liefert. -) Ich verwende nur „Solio paper" der Eastmax Co. Als Platinbad folgende Stammlösung: Kaliumplatinchlorür (Scherix«) .... lg Wasser, destillirt öO „ Von der Stammlösung werden 10 cc mit 150 cc Wasser (destillirt) und 29* 452 Maalöe: Mikrophotographie bei wissenschaftl. Darstellungen. XII, 4. Nunmehr wird die Matrize für die Zeichnung gedruckt, und zwar entAveder vermittels des Ferroprussiat-Processes oder auf Brom- silberpapier. Das Material für denFerroprussiat-Process, auch Eisen-Blaudruck- verfahren genannt , kann man entweder käuflich erhalten oder auch sich selbst herstellen, indem man photographisches Rohpapier auf ein reines Brett spannt und mittels eines Bausches entfetteter Baum- wolle mit folgender Lösung gleichmässig überzieht : A. Ammoniumferricitrat 20 — 25 g Wasser, destillirt 100 cc B. Ferricyankaliiim, rein 1(3 — 20 g Wasser, destillirt 100 cc. Diese beiden Stammlösungeu werden getrennt im Dunkeln auf- bewahrt und unmittelbar vor dem Gebrauch zu gleichen Raumtheilen gemischt. Das Papier soll innerhalb 5 bis 10 Minuten trocken sein. Wird es zu schnell getrocknet, so bleibt die Lösung nur auf der Oberfläche und dringt nicht genügend in das Papier ein, und das Bild wird dann beim späteren Waschen fortgespült. Das Copiren wird fortgesetzt, bis die Einzelheiten des Bildes beinahe verschwunden sind, dann einfach mit Wasser abgespült, bis das Waschwasser klar abläuft. Die Copie Avird nun mit einer ein- promilligen Salzsäurelösung geklärt, wodurch sie einen schön blauen Ton erhält, danach nochmals kurz abgespült und getrocknet. Falls man den Eisenprocess nicht verwenden will, kann man in gewöhnlicher W^eise eine Copie auf Bromsilberpapier (z. B. P]astman's Nikko-paper) machen. Dies hat überdies noch den Vortheil, dass man das Bild vergrössern kann. Es .wird sich nämlich oft ergeben, dass ein mikroskopisches Bild, das als Photographie eine ausreichende Grösse hat, sich für das Zeichnen als zu klein herausstellt. Man 4 bis 5 Tropfen reiner Salpetersäure gemischt (reicht für ca. 10 Copien 12x16 cm aus). Als Fixirbad benutze ich: Unterschwefligsaures Natron 125 g Alaun 30 „ Glaubersalz 80 „ gelöst in Wasser, kochend 1000 „ nach dem Erkalten durch Baumwolle zu filtriren. Eine besondere Präparation des matten Glases ist nicht nothwendig. — Für das Trocknen ist eine Temperatur von ca. 35 ^ C. vortheilhaft. XII, 4. M a a 1 ö e : Mikrophotographie bei Wissenschaft!. Darstellungen. 453 wird dann eine 1- bis 2mal vergrösserte Copie mit einem A-erzeich- nungsfreien Objectiv licrstellen. Bei dieser Procedur achte man übrigens darauf, dass die Achse des Objectivs möglichst genau senkrecht zur ^Nlitte des Negativs stellt, um Verzeicliungen zu vermeiden. Die Vergrösserung kann durch Messen auf die Visirsclieibe auf eine genaue Grösse gebracht werden. Auch diese Copien werden vortheilhaft mattirt. Auf diesen, nach der einen oder der anderen Methode hergestellten Copien kann man nun die Conturen nachzeichnen, indem man das Platinbild und vor allem auch das mikroskopische Bild selbst als Vorlagen benutzt und nach dem letzteren etwaige Unscharfen etc. ausgleicht. Wenn dann die Zeichnung beendet ist, bringt mau den photographischen Druck zum Verschwinden wie folgt : Die Eisenpapiere werden in eine wässerige Lösung von Katrium- oder Kaliumhydroxyd (halb- bis einprocentig) gebadet, wodurch das blaue Bild schnell in ein schwach gelbliches Bild umgewandelt wird, ^ das man alsdann mit einer einprocentigen Salzsäurelösung entfernt. Nach kurzem Waschen wird getrocknet. Die Copien auf Bromsilber werden mit einer Lösung von Eisen- chlorid (FCg Clß) von ca. 2 Procent gebadet, wodurch das Silberbild in Chlorsilber umgewandelt wird. Durch eine 2procentige Lösung von unterscliwefligsaurem Natron wird darauf das Chlorsilber ent- fernt, jedoch erst nachdem man das Eisenchlorid gut ausgewaschen hat. Es resultirt jetzt lediglich die Zeichnung, die man nach Be- darf coloriren kann. Auf Reproductionen, die später eine Zeichnung ergeben sollen, zeichnet man am besten mit unverwaschbarer Tusche, z. B. Liquid Chinese ink von Wolff and Sox, London, Zeichnungen, die colorirt werden sollen, werden dagegen am besten mit Bleistift ausgeführt. Die vorgeschlagene Methode wird sich hoffentlich als in vielen Fällen vortheilhaft erweisen. Sie ist Avenig anstrengend für die Augen, ermöglicht cfas Ueberzeichnen grosser Flächen ohne irgend welche Verschiebungen und erlaubt endlich eine stets wieder vorzunehmende Controlle. Gewiss Avird ja auch die Schwierigkeit, gute Mikrophotogramme zu erhalten, mit der Zeit eine geringere 1) Turnbuliblau (Ferro-Ferricyanid) giebt mit Alkalien lösliches Ferri- cyankalium und unlösliches Ferrohydrat nach der Formel: Cyi2 Feji Fcgii + 6 KOH = Cyj, Fe^vi K« -f 3 Fe" (OH)«. Das schwach gelbliche Bild wird eben von dem Ferrohydrat gebildet. Dieses aber ist in einprocentiger Salzsäure löslich (vgl. Lainku, A., Lehrbuch der photographischen Chemie und riiotochemie 1889, p. 241—242). 4r)4 Unna: Tinctorielle Präoccupation und subtractive Tinction. XII, 4. werden und die Mikrophotographie immer mehr an Bedeutung ge- Avinnen. Es ergiebt sich wohl von selbst, dass die oben beschrie- bene Methode nicht mir in der mikroskopischen Technik Anwendung finden kann. Kopenhagen, Februar 1896. [Eingegangen am 26. Februar 1896.] Tinctorielle Präoccupation und subtractive Tinction. Von P. G. Unna in Hamburg. Ich glaube, dass einer der vortreffUchen Zwecke der Zeitschrift für wissenschaftliche Mikroskopie in dem durch dieselbe erleichterten Ideenaustausch der in entfernten Gebieten arbeitenden Mikroskopiker besteht. Es wird daher wohl manchen Leser dieser Zeitschrift die folgende Notiz interessiren, welche von ähnlichen Gedankenfolgen zweier ganz unabhängiger Forscher Kunde gibt. Durch ein Referat von E. ScHOEBEL (Neapel)^ bin ich auf eine Stelle einer Arbeit von M. Heidenhain aufmerksam geworden,^ in welcher dieser Autor ein combinirtes Färbungsverfahren unter den Namen subtractive Tinc- tion in die Wissenschaft einführt. Von der Erfahrung ausgehend, dass die Centralkörperfärbung durch Eisenhämatoxylin um so vollkommener wurde, je rascher die Differenzirung im Eisenalaun vor sich ging, versuchte Heidenhain die Entfärbung zu beschleunigen. Da nun nach ihm die gewöhnlichen Tinctionen zumeist auf chemischen Bindungen beruhen — eine Vor- aussetzung, deren Annahme seitens Heidenhain mich ganz besonders erfreut, da ich dieselbe vor Jahren in einer grösseren Reihe von ') Vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 326. -) Heidenhain, M., Neue Untersuchungen über die Centralkörper und ihre Beziehungen zum Kern- und Zellenprotoplasma (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIII, 1894, p. 423-458). XII, 4. Unna: Tinctorielle Präoccupation und subtiactive Tinction. 455 Arbeiten gegenüber den früher lierrsclienden physikalischen Anschau- ungen von 61ERKE, den späteren von X. 0. Witt und theilweise auch gegen Ehrlich (d. h. nur gegen dessen Hüllentheorie), ver- theidigt und, wie es also scheint, endlich zur Anerkennung gebracht habe — so sucht Heidenhain die Aftinitäten des umgebenden Zell- protoplasmas vorher zu sättigen. Dieses gelang in der zu erwarten- den Weise durch solche Farbstoffe, welche wohl zum Protoi)lasma und Kern, aber nicht zu dem Ceutralkörper eine auffallende Affinität zeigen, insbesondere durch Bordeaux R. Wenn die erstere Färbung haltbar ist, so färbt die zweite hauptsächlich nur den von der ersteren Färbung wenig oder gar nicht angegriffenen Rest des Gewebes, diesen aber um so stärker, und kann bei der schliesslichen Entfärbung rascli vom übrigen Gewebe entfernt werden. Ein Theil des Ge- webes wird auf diese Weise der (zweiten) Hauptfärbung entzogen; daher der Name ,,subtractive" Färbung. Icli möchte nun insbesondere Heidenhain und Schoebel auf folgende Stelle einer drei Jahre vor der HEioENHAiN'schen Arbeit von mir geschriebenen^ aufmerksam machen. „üebrigens verhalten sich die Hornsubstanzen diesen Methoden gegenüber auch sehr verschieden. Während harte Hornzellen, be- sonders Haarzellen, das Fuchsinroth stets festhalten, blassen die Zellen der gewöhnlichen Pityriasis- und Ekzemschuppen bei der Nachfärbung bedeutend ab, ohne dass jedoch der Farbencontrast ganz verloren ginge. Diese letztere Beobachtung macht man in viel Aveiterem Umfange bei Vorfärbung der Hornschicht mit den auf Mikro- organismen viel schwieriger haftenden , sauren' Farbstoffen, z. B. Orange, Pikrinsäure, Chromsäure, saurer Orceinlösung. Dieselben halten sich einer nachfolgenden Methylenblaufärbung gegenüber nur sehr schwierig auf der Hornsubstanz 5 sie werden zum grossen Theile bei den folgenden Entblauungs- und Entwässerungsproceduren mit entfärbt, offenbar, weil das Methylenblau ihre Umfärbung eingeleitet hat. Immerhin treten dann zuweilen die Organismen scharf hervor, weit besser, als wenn gar keine Vorfärbung der Hornschicht vorhergegangen wäre. Man erzielt also durch eine zweck- mässige Vorfärbung hier doch nur die einfache Tinction des nach- folgenden Methylenblaus, diese dann aber reiner und schärfer an die Organismen gebunden. Die Vorbehandlung des e i n - ^) Unna, P. G., Die Färbung der ^Mikroorganismen im llorngewebe (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XIII, 1891, p. 225, 28(1; vgl. diese Zeit- schr. Bd. VUI, 1891, p. 524). 456 Unna: Tinctorielle Präoccupation und subtractive Tinction. XII, 4. bettenden Gewebes (hier Horngewebe) hat mithin nicht nur den Zweck, diesem eine C ontr ast f arb e aufzu- (1 r ü c k e n , so n d e r n i n weiter e m Sinne den eine r P r ii - o c c u ]) a t i 0 n des einbettenden Gewebes im allgemeinen. Indem wir das letztere mit einer die B a c t e r i e n s (* h 1 e c h t 0 d e r g a r n i c.li t t i n g i r e n d e n Farbe v o r behan- deln, e r h ö h e n wir unter Umstände n n u r die C h a n c e n , bei der zweiten, eigentlichen Tinction die Organis- men besser t i n c t o r i e 1 1 zu i s o 1 i r e n. ' Für die Hornschicht kommen nach meiner bisherigen Erfahrung hauptsächhch in Betracht: Orange und saures Orcein. Beide Farbstoffe müssen i u - t e n s i V u n d lange ei n g e av i r k t h a 1» e n , wenn die ein- fache ,Pr äoccupation' des Horngewebes in eine der M e t h y 1 e n b 1 a u f ä r b u n g a u eh wirklich av i d e r s t e h e n d e , C ontrastfä rbung', AA^enn die einfache in die Doppel- tinction übergehen soll." Ich habe seit 1891 Aon der aoII- ständigen und unA- ollständigen C o n t r a s t f ä r b u n g d u r c h P r ä - o c c u p a t i 0 n , d. h. nach Heidenhain : Aon s u b t r a c t i a- e n F ä r - bungen, beständig Gebranch gemacht (und derselben auch litera- risch erAAÜhnt), insbesondere zur HerA^orhebung von Mikroorganismen in Schuppen und Krusten, nämlich durch Präoccupation mittels Eosin, aber auch zur schärferen HerAorhebung einzelner Bestand- theile der Gewebe selber. So z. B. zur besseren isolirten Dar- stellung des Oberhauthyalins:^ „Ebenso gute Resultate gibt die Färbung mit Safranin, Aveun man eine beizende Entfärbung in con- centrirter Tanninlösung folgen lässt, besonders, av e n n ni a n d u r c li eine vorherige 0 c c u p a t i o n d er K e r n e mit H ä - matein das Safranin von diesen abgelenkt hat." Ich hatte den Namen dieser Färbimgsart gewählt unter beson- derer Berücksichtigung der ersten Färlning (Präoccupation des ein- bettenden Gewebes), Heiuenhain Avählte sie mit Rücksicht auf das Endresultat (subtractive Färbung). Beide gingen wir A'om festen Grunde der chemischen Färbungstheorie aus, ohne Avelche überhaupt eine gesetzmässige Tinctionsteclmik im allgemeinen undurchführbar erscheint, und, als im höchsten Grade undankbar und zu Spielereien führend, jeden ernsten Forscher abschrecken muss. Wir hatten beide ^) „Diese Methode der unvollständigen Contrastfiirbung ist auf scbAvie- rig darstellbare Mikrobien anderer Gewebe ebenfalls anwendbar." •-) Unna, P. G., Die Darstellung des Hyalins der Oberhaut (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XIX, 1894, p. <;7Ü). XII, 4. B olles Lee: Note on the wntc-li-i^lass imbedding method. 457 dasselbe Ziel im Auge, die Hervorhebung bestimmter Gewebsbestaud- tlieile und erreichten es in derselben neuen AVeise , nämlich durch eine Vorfärbung ihrer Umgebung mit solchen Farben, zu welchen die hervorzuhebenden Gewebsbestandtheile keine grosse Affinität zeigen. Es wäre bei beiden Methoden also lediglich eine Nameusverschieden- heit zu constatiren, wenn meine „Präoccupation der einbettenden Gewebe" nicht ein etwas weiterer Begriff wäre, indem er auch und zwar mit Vorliebe die „unvollständige Präoccupation" mit ura- fasst, wobei die zweite Färbimg den grössten Theil der ersten in der Umgebung auslöscht, ohne selbst an die Stelle zu treten. Auch mit dieser letzteren Modification habe ich gelegentlich sehr gute und scharfe Hervorhebungen, besonders von Mikroorganismen, erzielt. „Ein neues Princip," wie Heidenhain und mit ihm Schoebel glauben, ist jedoch mit der subtractiven Färbung nicht in die Histo- technik eingeführt. Ich wenigstens kann zwischen der „subtractiven Tinction" Heidenhain's und meiner früher angegebenen „tinctoriellen Präoccupation der Gewebe" keinen principiellen Unterschied er- blicken. [Eingegangen am ^i. März 1896.] Note 011 the watcli-glass imbedding method. By Arthur Bolles Lee, Nyon, Svvitzerland. I observe in the Zeitschrift für wissenschaftliche Mikroskopie Bd. XH, 1896, p. 312 a paper by Dr. Rhumbler describing a me- thod of imbedding small objects in watch-glasses. Dr. Rhumbler thinks it possible that this method may have been „discovered" in- dependently by other workers, but reserved by them in „modest silence". The method is a very old and well-known one, and cer- tainly lias not been kept hidden in „modest silence". It was pu- blished in the Zeitschrift für wissenschaftliche Mikroskopie Bd. II, p. 9, in 1885 by Graf Spee, and further described and specially recommended by me in my „Microtomist's Vademecmn", 2«^^. ed., 458 Zimmermann: Chemische Zusammensetzung des Zellkernes I. XII, 4. 1890, p. lo9, and o'"'^- ed., 1893, p. 173. I have employed it for years most exteusively, and, as I have said in the places qiioted, I find that for small objects it is the very best process of any. It is not necessary to prepare tlie Avatch-glass with either glyceriu or clove-oil. After eooling, blocks can readily be cnt ont, as I have pointed ont, op. cit. , pp. 146, 179, by means of a slightly warme d knife, a cartilage-knife being the best for the purpose. Good paraffine does not break in tlie process. Nyon, 16. Febrnary 1896. [Eingegangen am 18. Februar 189G.] lieber die clieinisclie Zusammensetzung des Zellkernes I. Von Prof. Dr. A. Zimmermann in Berlin. Hierzu Tafel II. Bei der chemischen Untersucliung des Zellkernes hat man bis- her namentlich zwei verschiedene Wege eingeschlagen. Zunächst ist man von den verschiedenen innerhalb des Kernes sichtbaren Diffe- renzirnngen ausgegangen und hat für diese Reactionen zu ermitteln gesucht, mit Hilfe derer sie sich auch in schwierigeren Fällen von einander unterscheiden lassen sollten. A priori ist es ja auch wohl wahrscheinlich, dass zwischen den verschiedenen Bestandtheilen des Kernes auch stoffliche Differenzen bestehen werden. In wie weit es sich aber in dieser Hinsicht um constante Verschiedenheiten handelt und in wie weit die gleichen morphologischen Bestandtheile des Kernes auch stets ans den gleichen chemischen Verbindungen bestehen, kann natürlich nur durch sehr genaue und ausgedehnte Untersuchungen entschieden werden. Ausgeschlossen ist es ja auch keineswegs, dass die gleichen Theile des Kernes, wie z. B. die Nucleolen oder Chromo- XII, 4. Zimmermann: Chemische Zusammensetzung- des Zellkernes I. 459 somen, bei den verscldedeneu PÜanzen oder auch in den verschiede- nen Theilen der gleichen Pflanzen aus sehr verschiedenen Stoff"en bestehen. Lässt sich aber mit Hilfe bestimmter Reactionen allgemein eine unzweideutige Unterscheidung zwischen verschiedenen Kern- bestandtheilen ausführen, so ist damit zugleich auch die Brauchbar- keit der ganzen Untersuchungsmethode erwiesen. Allerdings ist es mit Hilfe derselben nicht möglich , über die chemische Constitution der einzelnen innerhalb des Kernes unterschiedenen Verbindungen Aufschlüsse zu erlangen, und es mögen deshalb auch derartige Reac- tionen im Gegensatz zu den rein chemiscben als morphologische Reactionen bezeichnet werden. Bei der zweiten , zur Erforschung der stoft'lichen Zusammen- setzung des Zellkernes angewandten Methode ist mau dagegen von den m a k r 0 c h e m i s c h e n Untersuchungen über Proteinstoffe , Nucleine und verwandte Verbindungen ausgegangen und hat die für diese festgestellten Reactionen auch an den verschiedenen Kernbestand- theileu erprobt. Wenn durch makrochemische Untersuchungen die chemische Constitution und die Reactionen der für den Zellkern in Betracht kommenden Verbindungen hinreichend erforscht sein werden, wird dieser Weg natürlich auch in den ganzen Chemismus des Zell- kernes einen tieferen Einblick ermöglichen. Bisher wurde nun die an zweiter Stelle genannte Untersuchungs- methode namentlich von Zacharias^ angewandt. Derselbe unter- scheidet im Plasmakörper im allgemeinen drei verschiedene Gruppen von Verbindungen, die er als Eiweiss, Plastin und Nuclein bezeichnet. Zur Unterscheidung derselben] benutzt er namentlich das Verhalten gegen Verdauuugsfermente ; ausserdem hat er aber auch noch ver- schiedene andere Lösungsmittel, in neuester Zeit auch Farbstoffe zur P^nterscheidung der verschiedenen Kernbestandtheile verwandt. Wir werden im Folgenden noch verschiedene dieser Reactionen ausführ- licher zu bespreclien liaben. Die erstgenannte Art der Untersuchung wurde dagegen zuerst von F. Schwarz" in ausgedehnterer Weise angewandt. Der genannte Autor suchte in einer ziemlich umfang- reichen Publication nachzuweisen, dass im Kern allgemein fünf Stoffe enthalten seien, die er als Chromatin, Liuin, Pyrenin, Amphipyrenin 0 Vgl. namentlich: Botan. Zeitg. 1881, p. 169; 1882, p. Gll; 1883, p. 209; 1885, p. 257; 1887, No. 18; 1888, No. 3; Ber. d. Deutschen Botan. Gesellsch. Bd. XI, 1893, p. 188 u. 293; Flora 1895, Ergiinzungsbd. p. 217. -) Schwarz, F., Cohn's Beitr. z. Biol. d. PH. Bd. V, 1887, H. 1, p. 1; vgl. diese Zeitschr. Bd. IV, 1887, p. 530. 460 Z i mme r m a n n : Chemisehe Zusammensetzung des Zellkernes I. XII, 4. und Paraliiiiii bezeichnet. Obwohl nun bereits Zacharias^ verschie- dene Angaben von Schwarz auf das energischste bestritten und auch Verf. dieses bereits darauf hingewiesen hat, dass die Untersuchungs- ergebnisse von Schwarz zum Tlieil zu den aus denselben gezogeneu Schlüssen niclit berechtigen, ist doch die ScHWARz'sche Nomenklatur bereits vielfacli in mehr oder Aveniger kritikloser Weise in der Lite- ratur zur Anwendung gelangt. Da aber eine eingehendere Prüfung der von Schwarz angeführten Reactionen bisher noch nicht publicirt zu sein scheint, so hat es Verf. für zweckmässig erachtet, seine diesbezüghchen Untersuchungen an dieser Stelle mit zum Abdruck gelangen zu lassen. Während Schwarz fast ausschliesslich mit verschiedenen Lö- sungsmitteln operirte, hat einige Jahre später Auerbach^ und nach ihm eine Anzahl weiterer Forscher, von den Botanikern speciell Rosen ^ und Schottländer, ^ aus dem Verhalten gegen gewisse Farb- stoffe unterscheidende Merkmale für die verschiedenen Kernbestand- theile abgeleitet. Speciell wurde bekanntlicli zwischen erythro- philen und cyanophilen Kernen und Kernbestandtheilen imter- schieden. Von verschiedenen Autoren wurde dann aber die Brauchbarkeit von Färbungen für derartige Unterscheidungen mehr oder weniger energisch in Abrede gestellt. Auf alle Fälle kann ich mich aber der von R. Hertwig^ ausgesprochenen Ansicht nicht anschliessen, nach der das Resultat der Tinction lediglich vom „Aggregatzustande" abhängen soll. Die von dem genannten Autor zur Unterstützung seiner Ansicht angeführte Thatsaclie, dass bei derartigen Farbstotf- gemischen schon durch Fliesspapier eine Trennung der beiden Cora- ponenten bewirkt wird, beweist doch in Wirklichkeit nur, dass die einzelnen Farbstoffe in dem Gemisch getrennt vorhanden sind und verschieden schnell ditfundiren. Ob aber bei der histologischen Fär- bung mehr chemische oder mehr physikalische Processe in Frage kommen, wird doch hierdurch gar nicht berührt. 1) Zacharias, Botan. Zeitg. 1887, p. 57G und 1S88, p. 69. -) Auerbach, L., Sitzber. d. K. Acad. d. Wiss. Berlin 1890, p. 735 u. 1891, ]). 7i;]; vgl. diese Zeitschr. Bd. IX, 1892, p. 81. 3) Rosen, Cohn's Beitr. z. Biol. d. Pfl. Bd. V, p. 443 u, Bd. VII, p. 225; vgl. diese Zeitschr. Bd. IX, 1892, p. 404. ^) Schottländer, P., Ibid. Bd. VI, p. 2G7: vgl. diese Zeitschr. Bd. IX, 1892, p. 407. •^) Hertwio, R., Verhandl. d. Deutschen Zool. Gesellsch. 1892, p. 111. XII, 4. Zimmermann: Chemische Zusiimmensetzung des Zellkernes I. 4(;i Allerdings ist ja anderseits zuzugeben , dass die Ausdrücke „cyanophil" und „erythroplnl" ohne genaue Angabe der benutzten Methode in keiner Weise zur Charakterisirung fraglicher Köri)er dienen können. Bei zahlreichen Tinctionsmethoden hängt ferner das schliessliche Resultat von so vielen scheinbar ganz unwichtigen Neben- umständen ab, dass auch bei sorgfältiger Anwendung derselben bei dem gleichen Objecte sehr verschiedenartige liesultate erhalten wer- den können. Auf der anderen Seite fehlt es aber auch nicht an Methoden, die bei exacter Anwendung mit der gleichen Präcision eintreten, wie die empfindlichsten chemischen Reactioneu. Führt nun eine solche Methode bei einer grossen Reihe verschiedener Objecte zu übereinstimmenden Resultaten, so ist nicht einzusehen, weshalb man dieselbe nicht in zweifelhaften Fällen dazu benutzen sollte, den morphologischen Charakter bestimmter Kernbestandtheile zu ermitteln, weshalb dieselbe weniger Vertrauen verdienen sollte als das Ver- halten gegen irgend eines der verschiedenen Lösungsmittel, das ja doch auch nicht weiter physikalisch oder chemisch erklärt wer- den kann. Da nun aber ferner die Tinctionsmittel Jbei den am besten fixirten Kerneu, an denen doch in erster Linie die morphologischen Untersuchungen über die verschiedenen Diflferenzirungen der Kerne ausgeführt werden, zur Anwendung gelangen können, so sind die- selben in dieser Beziehung vielen Lösungsmitteln, die direct auf die lebenden Kerne einwirken müssen und zu verschiedenartigen Ver- quellungen, Fällungen u. dergl. führen können, entschieden überlegen. Zu erwähnen ist übrigens schliesslich noch, dass man die Tinc- tionsmethoden neuerdings nicht nur als morphologische, sondern auch als chemische Reactionsmittel, speciell zur Unterscheidung von Ei- weissstotfen und Nucleinen benutzt hat. Ausser den bereits citirteu Untersuchungen von Zacharias sind an dieser Stelle in erster Linie die Untersuchungen von Malpatti^ und Liliexfeld" zu nennen. Um über die Verwerthbarkeit der verschiedenen Reactioneu und Tinctionsmethoden ein zuverlässiges Urtheil zu gewinnen, schien es mir geboten, dieselben au einem möglichst umfassenden l'n- t e r s u c h u n g s m a t e r i a 1 zu prüfen , und es sollen nun in einer ^) Malfatti, Ber. d. naturw.-med. Vereins in Innsbruck, Jahrg. XX, 1891—1892. •-) Lilienfeld, L., Verhandl. d. Physiol. Gesellsch. ßerlin , Jalirg-. 1892—1893, No. 11; vgl. diese Zeitschr. Bd. X, 1893, p. 80. 462 Zimmermann: Chemische Zusammensetzung des Zellkernes I. XII, 4. Reihe von Aufsätzen die verschiedenen Methoden der Reihe nach einer eingehenden kritischen Behandlung unterzogen werden. Be- sonders hervorheben will ich aber in dieser Hinsicht gleich noch, dass ich mich keineswegs auf die Untersuchung einiger für die Reaction besonders günstiger Objecte beschränkt habe, sondern mög- lichst verschiedenartige Pflanzen und Pflanzentheile untersucht imd speciell auch diejenigen Fälle berücksichtigt habe, die ein abwei- chendes Verhalten zeigten. Wir werden denn auch sehen, dass die vielfach incorrecten Ansichten, welche über den Chemismus des Kernes in der Literatur vorliegen, in erster Linie darauf zurück- zuführen sind, dass die betretfenden Autoren ihre Untersuchungen meist nur an einigen wenigen Pflanzen angestellt haben. Bezüglich der im Folgenden angewandten Nomenklatur er- wähne ich, dass ich im ruhenden Kerne die vier Hauptbestandtheile, Kerngerüst, Nucleolen, Kernmembran und Kernsaft unterscheiden werde , imd zwar sollen diese Ausdrücke keine che- mische, sondern rein morphologische Begrifte darstellen. Was zunächst die Nucleolen anlangt, so sind dieselben in vielen Fällen durch ihre Grösse und geringe Zahl den übrigen Kernbestandtheilen gegenüber genügend charakterisirt. Bei manchen anderen Objecten finden sich allerdings innerhalb der ruhenden Kerne so zahlreiche mehr oder weniger vollständig kugelige Ein- schlüsse , dass es zweifelhaft erscheinen muss , ob wir dieselben nicht etwa sämmtlich oder wenigstens zum Theil zu den Nucleolen rechnen sollen. In manchen derartigen Fällen wird die an erster Stelle zu besprechende Jodgrün-Fuchsin-Färbung für die Unterschei- dung der Nucleolen von anderen Kernbestandtheilen relativ sichere Anhaltspunkte liefern können. In den wenigen Fällen, wo dies nicht mit Sicherheit gelingt, wird diese Unsicherheit vorläufig auch in der Nomenklatur zum Ausdruck gebracht werden. Als Kerngerüst bezeichne ich, abgesehen von einer etwa vorhandenen Kernmembran oder den Kr^-stalloiden (s. u.), alle nach Abzug der Nucleolen übrig bleibenden Difterenzirungen des Kernes. Finden sich im Kerngerüst kugelige Differenzinmgen , so sollen dieselben als Chromatin kugeln bezeichnet werden. Der Ausdruck Chromosomen soll dagegen der ursprünglichen Defini- tion von Waldeyer^ entsprechend ausschliesslich für die für jedes 1) Waldeyer, W., Arch. f. raikrosk. Anat. 1888, Bd. XXXII. XII, 4. Zimmermann: Chemische Zusammensetzung des Zellkernes I. 463 Organ bestimmt geformten Fadensegmeute der karyokinetischen Kerntlieiluugsfiguren benutzt werden, nicht aber, Avie dies neuerdings vielfach geschieht, gleiclizeitig auch für irgend welche Bestandtheile der ruhenden Kerne. Als Kernsaft bezeichne ich die nicht structurirte Grundmasse der Kerne. Ausser den genannten Bestandtheilen kommen schliesslich in den Kernen Aerschiedener Gewäclise noch Protei u k r y s t a 1 1 o i d e vor, die ich in diesen Untersuchungen mehr beiläufig behandeln werde. Im übrigen verweise ich bezüglich des tinctionellen Yer- lialtens derselben auf eine frühere Arbeit.^ I. Fuchsin und Jodgrün. Ein Gemiscli von Fuchsin und Jodgrün wurde bereits vielfach zur differeuzirten Färbung von Kern und Cytoplasma angewandt. Sehr scharf differenzirte Färbungen, die auch ziemlich lange Zeit conservirt werden können, erhält man mit Hilfe der früher von mir^ bei Untersuchungen über die Nucleolen benutzten Methode. Ich habe dieselbe a. a. 0. namentlich für solches Material empfohlen, das mit dem MERKEL'schen Platiuchlorid-Chromsäure-Gemisch fixirt war, ich musste aber hinzufügen, dass sie bei diesem keineswegs immer gut differenzirte Färbungen liefert, ohne trotz verschiedener darauf abzielender Versuche"' Gründe für dies häufige Misslingen angeben zu können. In neuerer Zeit hat nun Rosen ^ angegeben, dass meine Fär- bungsmethode viel sicherer gelingt, wenn man zur Fixirung das von Keiser' empfohlene Gemisch von 10 g Sublimat, ?)00 g AVasser und .3 g Eisessig benutzt. In der That fand ich dies schon bei meinen ersten diesbezüglichen Versuchen vollständig bestätigt, und ich habe deshalb auch durch eine systematische Durchuntersuchung ^) Zlaimermann, A., Diese Zeitschr. Bd. X, 1893, p. 211. ■-) Zimmermann, A., Beitr. z. Morphol. u. Physiol. d. PHanzenzelle Bd. II, H. 1, p. 5; vgl. diese Zeitschr. Bd. X, 1893, p. 525. ^) Zimmermann, A., 1. c. p. 25. *) EosEN, F., Cohn's Beitr. z. Biol. d. Ptl. Bd. VII, 1895, p. 232; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 405. ■') Keiser, J., Bibliotheca Zoologlca, Tl. VII, 1891 : vgl. diese Zeitschr. Bd. VIII, 1891, p. 3G3. 464 Zimmermann: Chemische Zusammensetzung des Zellkernes I. XII, 4. einer grossen Anzahl verscliiedener Pflauzentlieile festzustellen ge- sucht, ob meine Färbungsmethode verbunden mit der KEiSER'schen Fixirung allgemein eine scharfe und eindeutige Unterscheidung zwischen den verschiedenen Kernbestandtheilen ermöglicht. Bevor ich jedocli zur Besprechung der Resultate dieser Untersuchung über- gehe, will ich nochmals die Details der von mir angewandten Me- t h 0 d e kurz zusammenstellen : Die zu untersuchenden Objecte wurden zunäclist derartig zuge- schnitten, dass das Fixirungsmittel hinreichend schnell bis in das Innere derselben vordringen konnte. Dann wurden sie in die Keiser- sche Fixirungsflüssigkeit eingetragen und verblieben in dieser ca. 24 Stunden. Darauf kamen sie der Reihe nach in Wasser, öOpro- centigen Alkohol, Jodalkohol, reinen Alkohol, Alkohol -|- Xylol und Xylol, um nun in der bekannten Weise mit Paraffin durchtränkt zu werden. Mit Hilfe des Mikrotoms wurden dann je nach der Beschatfenheit der Objecte 5 bis 15 /< dicke Schnitte angefertigt und diese mit Eiweissglycerin auf dem Objectträger angeklebt. Nach gelindem Erhitzen kommen diese sodann der Reihe nach in Xylol, Xylol + Alkohol, Alkohol, öOprocentigen Alkohol und Wasser und aus diesem in das FarbstofiTgemisch. Ich bemerke ausdrücklich, dass ich jetzt nicht mehr wie früher zum Entfernen des Xylols das untengenannte Jod-Alkohol-Essigsäure-Gemisch anwende, weil mir das- selbe dem reinen Alkohol gegenüber keine wesentlichen Vortheile zu bieten scheint. Als Farbstoffgemisch benutze ich ein Gemisch von 1 Vol. con- centrirter wässeriger Fuchsinlösung und 9 Voll. O'lprocentiger wäs- seriger Jodgrünlösung. Dies Geraisch hält sich nur wenige Tage und wurde bei irgendwie entscheidenden Versuchen jedesmal frisch hergestellt. In dem Farbstoffgemisch verblieben die zu untersuchen- den Objecte im Durchschnitt 8 bis 10 Minuten (s. u.). Sodann wurden sie direct mit einem Gemisch von 100 ec absoluten Alkohol, 1 cc Eis- essig und O'l g Jod ausgewaschen, darauf ohne vorheriges Aus- waschen mit reinem Alkohol direct mit Xylol aufgehellt und schliess- lich in Canadabalsam eingeschlossen. Bezüglich der mit Hilfe dieser Methode zu erhaltenden Resul- tate will ich noch als allgemeingiltig für alle Objecte bemerken, dass bei sehr- kurzem Aufenthalt in der Tinctionsflüssigkeit zunächst nur der grüne Farbstoff eingelagert wird, dass aber auch bei den- jenigen Objecten, welche sich bei kurzer Tinction grün färben, die XII, 4. Zimmermann: Chemische Zusammensetzung des Zollkernes I. 405 Färbung bei längerem Aufentlialt in der Tinctionsflüssigkeit allmäli- licli immer melir in Violett bis Rotliviolett übergelit. Übrigens ist die, eine gute Farbenditferenzirung gebende Zeitdauer meist eine ziem- lich lange und in allen Fällen durch einige Versuche leicht fest- zustellen. Man hat ja nur nöthig, wenn man anscheinend zu rothe Färbungen erhält, den Aufenthalt in der Tinctionsflüssigkeit zu ver- kürzen, bei zu grüner Färbung aber zu verlängern. Ich habe denn auch in allen wichtigeren Fällen durch derartige Variationen die Richtigkeit der erhaltenen Resultate controUirt. Im allgemeinen habe ich aber mit einer Tinctionsdauer von ca. 8 Minuten begonnen, die mir auch fast ausnahmslos sehr gute Resultate lieferte. Ich gebe nun zunächst eine kurze Beschreibung der bei den einzelnen Pflanzen mit Hilfe dieser Methode erhaltenen Resultate, und zwar habe ich dieselben in der Weise gruppirt, dass diejenigen Pflanzen, welche ähnliche Resultate lieferten, zusammengestellt sind. Auf die Beschreibung dieser Einzelbeobachtungen wird dann eine Znsammenfassung und theoretische Verwerthung derselben folgen. 1. Hijaeinthiis orientalis. Untersucht wurden: ausgewachsenes und junges Blatt; Zwiebelschalen; junger Blüthenschaft ; Perigon, Authere und Fruchtknoten aus einer Knospe; Wurzelspitze. In allen vegetativen Kernen (Figur 1 und 2) färbt sich das feinkörnige Kerngerüst schön grün, die meist in Ein- oder Zweizahl vorhandenen Nucleolen werden rein roth. Bei den schon zweikernigen Pollen- körnern erscheint in dem grossen vegetativen Kern das zarte Kern- gerüst hellgrün, der grosse Nucleolus roth; bei dem generativen Kern ist ein sehr dichtes, violettes bis grünes Kerngerüst, kein Nu- cleolus sichtbar. Die Kerne im 4kernigeu Embryosack enthalten ein zartes, grünes Kerngerüst und grosse rothe Nucleolen. 2. Chlorophytnm Sternhergianum. Ausgewachsenes Blatt. Das dichte, feinkörnige Kerngerüst erscheint grün oder dunkelviolett, 2 bis 3 Nucleolen leuchtend roth. 3. Ägapantkus umhellatus. Ausgewachsenes Blatt. Das theils feinkörnige, theils mehrere grosse Klumpen bildende Kerngerüst schön grün; 1 bis 2 Nucleolen roth. Nur ganz in der Nälie der Schnitt- flächen der in die Fixirungsflüssigkeit gebracliten Objecte gelingt die Farbenditferenzirung meist nicht gut, hier erscheint das Kerngerüst violett oder gar roth. 4. Clivia nnnicäa. Fruchtknoten nach der Anthese. In allen Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 4. o\) 466 Zimmermann: Chemische Zusammensetzung des Zellkernes I. XII, 4. vegetativen Kernen Kerngerüst grün, Nucleolen rotli. Embryosack (wolil in Folge ausgebliebener Befruchtnng) pathologisch. 5. Cypripedium insigne. Ausgewachsenes Blatt. Im Assimila- tionsgewebe und Clefässbündelparenchym überall 1 oder 2 rothe Nucleolen in dem grünen Kerngerüst. Dieses enthält grosse Chro- matiukugeln, die zum Theil nahezu die Grösse der Nucleolen er- reichen, zum Unterschiede von diesen aber meist peripherisch ge- lagert sind. Die Farbenditferenzirung gestattet stets eine sichere Unterscheidung zwischen den Chromatinkugeln und Nucleolen. 6. I/iparis longipcs. Blatt. Kerngerüst mit ziemlich grossen Kugeln grün, Nucleolen rotli (Figur 10). 7. Laelia acimiinata. Blatt. Kerngerüst grün oder blauviolett, Nucleolen roth. 8. Zea Mcujs. Junges Blatt. Ueberall Kerngerüst grün, 1 oder 2 rothe Nucleolen. 9. Peperomia latifoJia. Blatt. Die relativ kleinen Kerne zeigen ein dichtes grünes Kerngerüst mit einem kleineu rothen Nucleolus (Figur 15 und 16). 10. Vicia Faha. Wurzelspitze; junge und alte Stengeltheile. In allen Kernen ein deutlich grünes Kerngerüst und (meist 1 bis 2) rothe Nucleolen. Bei der Wurzel enthalten unter anderem die Epi- dermiszellen und die älteren Zellen der Wurzelhaube grosse grüne Chromatinkugeln (Figur 3 und 4). Die Chromosomen sind wie diese grün gefärbt. 11. Hcllehm'us spec. (Bastard). Blatt. Die grossen Kerne enthalten ein sehr mächtiges grünes Chromatingerüst und rothe Nucleolen. 12. Hellehorus viridis. Anthere mit Pollenmutterzellen vor der Theilung. Kerngerüst in den vegetativen und generativen Zellen grün ; Nucleolen (bei Figur 20 im Sichelstadium) roth (Figur 20 und 21). 13. Acacia glauccscens. Blatt. Im Assimilationsgewebe und Gefässbündelparenchym erscheint das Kerngerüst arm an tinctions- fähiger Substanz, aber deutlich violett. Nucleolen roth. 14. Evo7iy)nus japoniciis. Blatt. Die sehr kleinen Kerne ent- halten ein hellviolettes oder grünes Kerngerüst und rothe Nucleolen. 15. Cucurbita Pepo. Ausgewachsenes Blatt und Stammspitze. In den Kernen sind nur 1 bis 2 rothe Nucleolen und einige ziem- lich verschieden grosse grüne Chromatinkugeln sichtbar ; die übrige Kernmasse ist ganz farblos (Figur 5 und 6). In der Stammspitze XII, 4. Z i m m e r m a ii n : Chemische Zusammensetzung des Zellkernes I. 467 färben sieb die Chromatiukugoln hei längerer Dauer violett bis rotli. Die Cliromosomen sind rein grün und intensiv gefärbt (Figur 8). 16. Citrus aurantium. In den mittleren Schichten des aus- gewachsenen Blattes enthalten die Kerne rothe Nucleolen und stellen- weise sehr kleine ebenso gefärbte Kugeln, während das Kerngerüst ganz farblos ist (Figur 11). Im Assimilationsgewebe erscheint das Kerngerüst dagegen hell blauviolctt oder grün (Figur 12). 17. PelUonia Daveauana. Blatt. Xucleolen roth ; das fein- körnige Kerngerüst violett oder röthlich. 18. Calla aethiopica. Die Kerne des ausgewachsenen Blattes enthalten eine schwacli grüne oder fjirblose Kernmembran und (meist 1) rothen Nucleolus. Das Kerugerüst ist ganz farblos (Figur 22). In einem jungen Blattstiel zeigten die ruhenden Kerne (Figur 2G) den gleichen Bau, dahingegen waren die Chromosomen in allen Sta- dien der Karyokinese (Figur 23 und 24) intensiv grün gefärbt. In den Tochterkernen verschwinden die grünen Massen allmählich. In Kernen, die noch durch Verbinduugsfäden zusammenhingen (Figur 25), war stets noch grün gefärbte Substanz enthalten. Auch bei solchen, bei denen aus ihrer genäherten Lage auf eine vor kurzem beendete Karyokinese geschlossen werden konnte , waren meist noch geringe Spuren von grüner Substanz sichtbar, 19. Bnjoplujllum calycinum. Im ausgewachsenen Blatt und Blattstiel enthalten die Kerne ein liellgrünes oder farbloses Kern- gerüst und rothe Nucleolen. Auch im Meristem der Stammspitze war eine helle und diffuse Grünfärbung des Kerugerüstes zu be- obachten, während die Cliromosomen der Kerntheilungsüguren inten- siv grün gefärbt sind. 20. Stapelia spec. Stammspitze. In den Kernen des Meristems (Figur 17) ist ausser den rothen Nucleolen nur eine dünne Kern- menibran mit wenigen kleinen, dieser anliegenden oder eingelagerten Kugeln sichtbar. Diese sind wie die Membran deutlich grün. Karyo- kinesen wurden nicht beobachtet. In älteren Parenchynizellen gelang es meist nicht mehr, die Membran grün zu färben. Die periphe- rischen Chromatinkugeln waren stellenweise entschieden roth au Schnitten, die im Meristem grüne Membranen und Chromatinkugeln enthielten (Figur 18). 21. Nerium Oleander. Blatt. Xucleolus roth; Kerngerüst farblos. 22. Begonia manicata. Im ausgewachsenen Blatt und Blatt- stiel zeigten die Kerne ein hellrothes Kerngerüst, das einzelne kleine 30* 468 Zimmermann: Chemische Zusammensetzung des Zellkernes I. XII, 4. dunkler (roth) gefärbte Kugeln enthielt (Figur 29 bis 31). Der meist in Einzahl vorhandene Nucleolus war ebenfalls roth gefärbt, aber entschieden heller als die kleinen rothen Kugeln. In der Epidermis des Blattes war der Nucleolus fast gar nicht gefärbt, stellenweise sogar schwach bläulich violett (Figur 29). Zu ähnlichen Resultaten führte die Untersuchung des Fruchtknotens einer soeben geöffneten Blüte. Es gelang auch bei diesem nicht, eine Grünfärbung des Kern- gerüstes zu erhalten ; vielmehr zeigte dasselbe nach ganz kurzem Verweilen in der Tinctionsflüssigkeit eine violette oder rothviolette, schon bei 5 Minuten langem eine vollständig rothe Färbung (Figur 32). Ebenso waren auch die Chromosomen der karyokinetischen Figuren gefärbt (Figur 33 bis 35). 23. Primida sinensis. Blatt. Die Kerne enthalten einen rotheu Nucleolus und eine Anzahl grosser, der Kernwandung anliegender Klümpchen (Figur 27). Diese sind niemals grün gefärbt, sondern rothviolett oder fast rein roth, so dass sie sich vom Nucleolus nur äusserst wenig unterscheiden. Die CoroUe , Fruchtknotenwandung und Placenta einer jungen Knospe zeigen das gleiche Verhalten. Auch die Chromosomen waren nicht grün sondern violett oder roth gefärbt. In den vegetativen Zellen der Samenknospen besassen die peripheren Chromatinklumpen eine etwas mehr bläuliche , al)er nie rein grüne Färbung. 24. Bicinus communis. Im ausgewachsenen hypokotylen Clliede zeigen die Kerne nur im Cambium und in der Umgebung desselben diffuse Grünfärbung des Kerngerüstes , sonst ist dasselbe gänzlich farblos. Sämmtliche Kerne enthalten aber 1 bis 2 grosse rothe Nu- cleolen und eine Anzahl kleinerer ebenso gefärbter Kugeln (Figur 13). In sehr jungen Stengeltheilen ist das Kerngerüst der ruhenden Kerne theils farblos, theils ganz hellgrün. Die Chromosomen in allen Sta- dien intensiv grün. 25. Veronica Hendersoni. Im ausgewachsenen Blatt sind die Nucleolen überall intensiv roth gefärbt, die stellenweise in den Kernen vorhandenen Krystalloide farblos, hellroth oder gelblichroth , das Kerngerüst violett bis violettroth. Die gleiche Färbung zeigten die Kerne der Stammspitze. Auch die Chromosomen erschienen hier violett oder roth. 26. Eiqjhorbia fulgens. Blatt. Färbung bei dem gleichen Schnitt verschieden. Kerngerüst bald roth, bald violett, niemals rein grün. Nucleolen roth. 27. Adianthum magnifwum. Blatt. Präparate in Folge von XII, 4. Z i m m e r ra a n n : Chenilsche Zusammensetzung des Zellkernes I. 4G9 Fällungen, die sich intensiA" grün färben, unbrauchbar. In den Sporen konnten blauviolettes Kerngerüst und rothe Nucleolen beobachtet werden. 28. Polypodium aureum. Blatt. Färbung ungleichmässig. Meist aber das Kerngerüst grün, die Nucleolen roth. Zusammenfassung und theoretische Yerwerthung. Nach den im Vorstehenden mitgetheilten Einzelbeobachtungen glaube ich zu der Aufstellung folgender Sätze berechtigt zu sein: 1. Die Fuchsin- Jodgrün-Färbung kann als ein brauchbares Hilfs- mittel für cytologische Untersuchungen angesehen werden, da sie fast ausnahmslos bei den gleichen Objecten eine vollständig gleichartige und scharfe Far b end-if fer enzir ung be- wirkt. Eine Ausnahme hiervon machen nur die unter No. 26 bis 28 genannten Pflanzen. Bezüglich derselben will ich noch hervorheben, dass sich unter ihnen zwei Farne befinden, und dass für diese be- reits Rosen ^ augegeben hat, dass sie bei der Fixirung mit dem KEisER'schen Sublimat-Essigsäure-Gemisch unbrauchbare Bilder geben, dass man dagegen bei Benutzung eines aus Chloroform, Essigsäure imd Alkohol bestehenden Fixirungsgemisches auch bei den Farnen mit Hilfe der Fuchsin- Jodgrün-Färbung eine gute Farbenditferenzirung erhalten kann. Ob sich nun allgemein — namentlich auch bei den Thallophyten — durch Variation des Fixirungsmittels mit der Fuchsin- Jodgrün-Methode eine gute Farbenditferenzirung wird erzielen lassen, habe ich nicht untersucht, da es mir ja in der vorliegenden Arbeit gerade darauf ankam, festzustellen, zu welchen Resultaten man bei möglichst genauer P^linhaltung der gleichen Methode gelangt. Zu erwähnen ist übrigens schliesslich noch, dass ich auch bei eiidgen der unter No. 1 bis 25 genannten Pflanzen in der Nähe der Schnittflächen der in das Fixirungsmittel gebrachten Pflanzentheile verschiedenartige Färbungen erhielt. Abgesehen von dem unter No. 3 genannten Falle handelte es sich hierbei aber stets nur um ganz imtergeordnete Differenzen und auch bei Agapanthus (No. ;5) erhielt ich in geringer Entfernung von der Schnittfläche eine ganz gleich- artige Reaction, so dass dieser Umstand die Brauchbarkeit der Me- thode nicht in Frage stellen kann. 1) Rosen, F., Cohn's Beitr. z. Biol. d. Pti. Bd. VU, p. 232. 470 Zimmermann: Chemische Zusammensetzung des Zellkernes I. XII, 4. 2. Die nach ihrem morphologischen Verhalten unzweifelhaft als N n c 1 e 0 1 e n zn deutenden Körper zeigten mir bei allen untersuchten Pflanzen mit alleiniger Ausnahme der Epidermis von Begonia mani- cata (No. 22 und Figur 29) eine intensive Rothfärbung. Die Ver- wendung der Fuchsin-Jodgrün-Methode ist somit auch fernerhin bei morphologischen Untersuchungen über den Nucleolus anzuempfehlen. Dass dieselbe auch zur Unterscheidung der Nucleolen und Krystal- loide benutzt werden kann, wurde unter No. 25 erwähnt. Uebrigeus Avar ich bereits früher^ zu dem gleiclien Resultate gelangt. o. Das Kerngerüst ist bei etwa der Hälfte der untersuchten Pflanzen reich an Substanz, die sich je nach der Länge der Tinc- tion rein grün bis blauviolett färbt, und zwar wurden in denjenigen Fällen , die eine einigermaassen sichere Entscheidung zuliessen , in den ruhenden Kernen fast ausnahmslos isolirte grüne Kugeln und keine fädigen Structuren beobachtet. Die Kerne der übrigen Pflanzen zeigen dagegen bezüglich ihres tinctionellen Verhaltens die grösstmögliche Verschiedenheit. So ist zunächst bei Cucurbita (No. 15 und Figur 5 bis 7) nur eine An- zahl peripherer grün gefärbter Chromatinkugeln vorhanden, während die übrige Masse des Kerngerüstes ganz farblos erscheint. Bei Calla (No. 18 und Figur 22 und 26) ist nur stellenweise eine grüne Kern- membrau vorhanden, die übrige Kernmasse dagegen ebenfalls farb- los. Bei anderen Pflanzen ist überhaupt das gesammte Kerngerüst der ruhenden Kerne farblos. Bei Primula (No. 23 und Figur 27) finden sich an der Peripherie des sonst farblosen Kerngerüstes peri- phere Klumpen , die sich rothviolett bis fast rein roth färlien. Am stärksten ist schliesslich die Erythropliilie des Kerngerüstes bei Be- gonia manicata (No. 22 und Figur 29 bis 32) ausgeprägt. Dass nun übrigens bei den Kernen, deren Kerngerüst ganz farblos erscheint, dieses nicht etwa durch das Fixirungsmittel her- ausgelöst ist , lässt sich durch Anwendung anderer Tinctionsmittel nachweisen. Ich erwähne in dieser Hinsicht nur, dass ich z. B. bei Stapelia nach Färbung mit dem P. MAYEn'scheu Carmalaun- ein deutlich gefärbtes Kerngerüst beobachten konnte (Figur 19). Das- selbe war sehr fein und schien eher fädig als körnig zu sein; doch ^) Zi.MMERMAMN, A., Dlesc Zcltschr. Bd. X, 1893, p. 214. '-) Mayer, F., Mittheil. a. d. Zool. Station zu Neapel Bd. X, 1892, p. 480; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 33. XII, 4. Zimmermann: Chemische Zusammensetzung- des Zellkernes I. 471 war bei der Kleinheit der Kerne eine sichere Entscheidung dieser Frage nicht möglich. Auch bei Schnitten von dem hypokotyleu Gliede von Cucurbita Pepo wurden durcli Carmalaun zunächst nur die peripherischen Chromatinkugeln und Nucleolen intensiv gefärbt, bei stärkerer Färbung wurde aber ausserdem ein feinkörniges Kern- gerüst sichtbar. Bei den Kernen aus dem hypokotylen Gliede von Ricinus beobachtete ich schliesslich, dass nach der Färl)ung mit dem P. MAYEii'schen Hämalaiin^ die Nucleolen und erytlirophilen Kugeln (vgl. No. 24) am intensivsten gefärbt werden ; bei starker Tiuctiou war aber ausserdem noch eine heller gefärbte körnige Grundmasse deutlich zu erkennen (Figur 14). Das gleiche Resultat erhielt ich bei der Färbung mit Carmalaun und Heidenhain's Hämatoxylin- Eiseualaun. Zum Schluss möchte ich in diesem Abschnitt noch darauf hin- weisen , dass manche von den hier beschriebenen Kernen mit den- jenigen mancher Pilze, so z. B. mit den von Rosen"- als „bläs- chenförmig" bezeichneten Kernen mancher Myxomyceten eine auffallende Uebereinstimmung zeigen. Auch bei Spirogyra fehlt ja nach den übereinstimmenden Angaben von Meltxier"^ und Moll* im Kerngerüst chromatische Substanz gänzlich. Ob nun aber zwischen diesen Kernen wirklich eine stoffliche Verwandtschaft besteht, lässt sich natürlich nur durch sehr umfassende Untersuchungen entscheiden. 4. Die Chromosomen verhalten sich bei der Mehrzahl der untersuchten Pflanzen wie das Kerngerüst der ruhenden Kerne und zeigen eine entschiedene Grünfärbung (Figur 8, 20 und 21). Abweichend verhalten sich dagegen die unter No. 18 und 24 aufgeführten Pflanzen, deren ruhende Kerne im Kerngerüst über- haupt keine chromatische Substanz enthalten. Bei diesen wurde nämlich beobachtet, dass die Chromosomen (Figur 23) sich intensiv grün färljten, und es konnte ferner auch nachgewiesen werden, dass nach Beendigung der Kerntheilung die Grünfärbuug allmählich wie- der verschwindet (Figur 25). Ein besonderes Interesse verdienen schliesslich noch die imter No. 22 und 23 erwähnten Pflanzen, bei denen sich die Chromosomen ^) Mayer, P., 1. c. Bd. X, p. 170. -) Rosen, F., Cohn's Beitr. z. Biol. d. Pfl. Bd. VI (p. 25 des SA.). 3) Meunier, A., La Cellule t. III, p. 33:5. ^) Moll, F. W., Verhandel. d. K. Akud. v. Wetensch. te Amsterdam Sect. II, D. 1, 1893, No. 9; vgl. diese Zeitschr. Bd. X, 1893, p. 520. 47 2 Zimmermann: Chemische Zusammensetzung des Zellkernes I. XII, 4. iiiclit grüu, sondern rothviolett oder roth färben (Figur 33 bis 35). Da wohl kein Zweifel darüber bestehen kann, dass die Chromosomen morphologisch gleichwerthige Bestaudtheile des Zellorganismus dar- stellen, so beweisen diese Beobachtungen, dass gieichwerthige Zell- bestandtheile ein verschiedenes tinctionelles Verhalten zeigen können. Nachdem ich nun im Vorstehenden die Resultate meiner Unter- suchungen zusammengefasst, möchte icli nun noch kurz auseinander- setzen, wie sich das grundverschiedene tinctionelle Verhalten der Kerne bei den verschiedenen Pflanzen erklären lässt. Es scheinen mir in dieser Hinsicht drei verschiedene Möglichkeiten zu bestehen. 1. Das Resultat der Tiuction wird durch Neben- 11 m s t ä n d e , et w a durch die a e r s c h i e d e n e n im Z e 1 1 s a f t «nthaltenen Stoffe, die nach der Tod tun g der Zellen den Zellkern imbibiren, beeinträchtigt. Diese Annahme scheint aber schon deshalb nicht sehr wahrscheinlich, weil die Kerne der gleichen Pflanzen in den verschiedensten Geweben fast durch- gehend ein vollständig übereinstimmendes Resultat liefern. Eine sichere Entscheidung über die Berechtigung dieser Annahme dürfte allerdings nur durch die Vergieiclmng zahlreicher verschiedener Färbungs- und Reactionsmethoden zu erlangen sein. 2. Das Resultat der T i n c t i o n kann von unwesent- lichen Eigenschaften der betreffenden Substanzen, e t w a V 0 n d e m V o r h a n d e n s e i n gewisser, m ehr oder weniger alkalisch oder sauer reagirender Atomcom- p 1 e X e oder a u c h v o n d e r A r t d e r B i n d u n g d e r M o 1 e - külcomplexe, abhängig sein. In diesem Falle würden also die tinctionellen Verschiedenheiten nicht mit tiefgreifenden stofflichen Difterenzen Hand in Hand gehen. Es könnten dann aber natürlich trotzdem verschiedene Reactions- und Tinctionsmethoden zu dem gleichen Resultate führen. Immerhin wäre zu erwarten, dass bei Anwendung einer grossen Anzahl von Reactionen gewisse Verschie- denheiten hervortreten werden. 3. Das Kerngerüst kann sich aus sehr verschie- denen Stoffen zusammensetzen, ebenso wie ja auch die Zellmembran aus sehr verschiedenartigen Substanzen besteht. Dass dies wirklich der Fall ist, wird natürUch um so wahrscheinlicher, je zahlreichere Reactionen bei möglichst verschiedenen Kernen zu gleichartigen Resultaten führen. XII, 4. Zimmermann: Chemische Zusammensetzung des Zellkernes I. 473 In wie weit def einen oder der anderen dieser Annahmen eine grössere Berechtigimg zukommt, hoffe ich durch Fortsetzung dieser Untersuchungen entscheiden zu können. II. Kupfersulfat. Als vorzügliches Reagens auf Cliromatin wurde von Schwarz ' eine „ziemlich concentrirte " Lösung von Kupfersulfat empfohlen. Durcli dieselbe soll das Cliromatin in mehreren Stunden vollständig in Lösung gebracht werdeu, während die Kernmembran, die „Linin- fibrillen" und Nucleolen erhalten bleiben sollen. Diese Angabe ist vielfach in der Literatur citirt worden , was ja bei der bestimmteu Form, in der sie ausgesprochen wurde, sehr begreiflich ersclieint. Ob sie aber jemals nachgeprüft wurde, ist mir nicht bekannt. Von Malfatti^ wurde nur angegeben, dass so- wohl Kuclein-, als aucli Nucleinsäurepräparate in concentrirter Kupfer- sulfatlösuug unlöslich sind. Es soll aber in dieser Lösung eine Um- setzung der Nucleiusäure eintreten, durch Avelche dieselbe die Tinc- tionsfähigkeit durch gewisse Farbstoffe verliert. Malfatti nimmt an, dass die Angaben von Schwarz nicht auf eine Lösung des Chro- matins , sondern auf diesen Mangel an Tinctionsfähigkeit zurück- zuführen seien. Im Gegensatz zu den Angaben von Schwarz konnte ich mich bereits früher bei orientirenden Versuchen über die Verwerthbarkeit der ScHWARz'scheu Reactionen in keinem Falle von einer Lösung des Ohromatins durch Kupfersulfat überzeugen. Zu dem gleichen gänzlich negativen Resultate bin ich auch neuerdings gelangt, ob- Avohl ich die Art der Versuchsanstellung in der verschiedensten Weise variirt habe. Ich verfuhr zunächst in der Weise, dass ich kleine Stücke Aon den betreffenden Pflanzentheilen direct in die concentrirte Kupfer- sulfatlösung brachte, dann in Wasser auswusch und darauf in der gewöhnlichen Weise in Paraffin einbettete, um an den so zu er- haltenden feinen Schnitten die Kernstructur möglichst genau studiren zu können. Ich behandelte z. B. in dieser Weise Blattstielstücke 1) Schwarz, F., Cohx's Beitr. z. Biul. d. Pti. Bd. V, H. 1, p. HO; vgl. diese Zeitschr. Bd. IV, 1887, p. 535. ■^) Malfatti, Ber. d. naturw.-medicin. Vereins in Innsbruck Jahrg. XX, 1891—1892, p. 14 und 18. 474 Zimmermann: Chemische Zusammensetzung des Zellkernes I. XII, 4. von Cucurbita Pepo, und zwar liess ich dieselben 6 Tage lang- in der concentrirten Kupfersulfatlösung und dann 1 Tag in Wasser liegen. Die von diesen Stücken angefertigten Mikrotomsclmitte zeig- ten nacb der Färbung mit Hämalaun in den Kernen, ganz wie nach der Fixirung mit Sublimat - Essigsäure (vgl. p. 466), grosse Chromatinkugeln , die meist etwas intensiver gefärbt waren als die Nucleolen, und ausserdem eine feine Körnelung. Kerne aus dem Blatt von Hyacinthus amethystinus Hessen ferner nach der gleichen Behandlung eine feine Körnelung erkennen, die ganz derjenigen ent- sprach, die ich bei Hyacinthus orientalis bei der Fixirung mit Subli- mat-Essigsäure beobachtete (vgl. p. 465). Zu beachten ist aber mit Rücksicht auf diese Art der Ver- suchsanstellung, dass das Kupfersulfat die Zellen nur sehr langsam tödtet und nur sehr allmählich in den lebenden Geweben vordringt. Ich habe deshalb eine Anzahl von Versuchen in der Weise ange- stellt, dass ich Stücke von den zu untersuchenden Pflanzentheilen zuerst durch 40stündigen Aufenthalt in Alkohol tödtete, diesen dann durch Wasser verdrängte und darauf erst in Kupfersulfatlösung über- trug. Ich erhielt aber auch in dieser Weise die gleichen Resultate. Schliesslich habe ich aber auch noch die Alkoholbehandlung, die ja natürlich auf das Chromatin eine verändernde Wirkung aus- üben könnte , möglichst abgekürzt und nicht mehr grössere Stücke, sondern wenige Zellschichten dicke Schnitte in denselben eingetragen. Nach vorherigem Aufenthalt in destillirtem Wasser wurden dann die Schnitte in conceutrirte Kupfersulfatlösung gebracht, darauf wieder in destillirtem Wasser ausgewaschen und schliesslich mit Hämalaun gefärbt. Ich will mich darauf beschränken, die in dieser Weise ausgeführten 5 Versuche etwas ausführlicher zu beschreiben. Her- vorheben will ich aber zuvor noch , dass ich bei derartigen Ver- suchen die von Fairchild^ empfohlenen Siebeimerchen mit bestem P^rfolg benutzt habe. 1. Cucurhifa Pepo. Hypokotyles Glied. Dauer der Alkohol- wirknng 18 Minuten, dann Hö Minuten destillirtes Wasser, dann 7 Tage lang Kupfersulfat. Nach der Färbung in Hämalaun zeigen die Kerne (Figur 9) genau das gleiche Verhalten wie bei Schnitten, die direct nach der Alkoholbehandlung mit Hämalaun gefärbt sind. Speciell werden bei beiden Arten von Schnitten die peripheren Chro- matinkugeln intensiv gefärbt. Erwähnen will ich noch, dass ich bei 1) Fairchild, D. G., Diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 301. XII, 4. Zimmermann: Chemische Zusammensetzung- des Zellkernes I. 475 einem in der gleichen Weise ausgeführten Vorversuche, l)ei dem die Schnitte aber nur 3 Tage in Kupfersulfat gelegen hatten und nach dem Auswaschen mit Carmalann gefärbt waren, zufällig auch eine Kerntheilungsfigur beobachten konnte, bei der die Chromosomen ein völlig normales Aussehen zeigten. 2. Hyacinthus orierttalis. AVurzel. Alkoholwirknng- 15 Minu- ten, dann 15 Minuten Aq. dest. , dann 7 Tage Kupfersulfat, daini Aq. dest. und schliesslich Hämalaun. Die in dieser Weise behandel- ten Schnitte zeigten, Avie die direct nach der Alkoholwirknng ge- färbten, ein aus zahllosen, intensiv gefärbten, kleinen Chromatinkugeln zusammengesetztes Kerngerüst. Die Nucleolen waren in beiden Fällen etwas weniger intensiv gefärbt. 3. Primida sinensis. Blattstiel. Alkoholwirkung 22 Minuten, Aq. dest. 24 Minuten, Kupfersulfat 7 Tage. Vor und nach der Kupfersulfatbehandlung werden durch Hämalaun hauptsächlich die auch nach der Behandlung mit Sublimatessigsäure (vgl. p. 4ö8) sicht- baren peripheren C'hromatinklumpen intensiv gefärbt. 4. Ricinus communis. Hypokotyles (Jlied. Alkoholwirkung 22 Minuten, Aq. dest. 40 Minuten, Kupfersulfat 7 Tage. Vor und nach der Kupfersulfatbehandlung werden durch Hämalaun die kleinen peripheren Kugeln (vgl. p. 468) am intensivsten gefärbt, die Nucleolen etwas heller. 5. Begonia manicata. Blattstiel. Alkoholwirknng 16 Minuten, Aq. dest. 45 Minuten, Kupfersulftit 7 Tage. Vor und nach der Kupfersulfatbehandlung sehr kleine, hauptsächlich peripherisch ge- legene Chromatinkugeln intensiv tingirt, die Nucleolen etwas weniger. Alle meine Versuche führten also im Gegensatz zu den Angaben von Schwarz zu dem Resultate, dass die Struetnr des Kern- gerüstes durch Kupfersulfat nicht geändert, dass speciell eine Lösung des Chroraatins sicher nicht durch dasselbe bewirkt wird. Die für meine Zwecke in erster Linie bedeutungsvolle Frage, ob das Kupfersulfat als mikro- chemisches Reagens bei der Untersuchung der Kerne eine allge- meine Anwendung finden kann, dürfte also definitiv im negativen Sinne entschieden sein. Worauf aber die abweichenden Resultate von Schwauz zu- rückzuführen sind, vermag ich nicht mit Bestimmtheit anzugeben. Dass dieselben durch specifische Verschiedenheiten der untersuchten Pflanzen veranlasst sein sollten, scheint mir nicht wahrscheinlich, d;i 476 Zimmermann: Chemische Zusammensetzung des Zellkernes I. XII, 4. unsere Untersuclmngen zum Theil au den gleiclien Objecteu aus- g-efülirt wurden. Eher möchte ich annehmen, dass Schwarz dadurch getäuscht wurde , dass er die Kerne nach der Kupfersulfatbehand- hmg nur im ungefärbten Zustande untersucht hat. Wenigstens giebt Schwarz a. a. 0. nicht au , dass er speciell bei diesen Versuchen eine nachträgliche Färbung ausgeführt bat. Bei ungefärbten Präpa- raten gelang es aber aucli mir selbst bei Anwendung sehr starker Vergrösserungen (Zeiss, Apochromat 3 mm l'3ü, Comp.-Oc. 8) nicht, die Kernstructur in allen Fällen mit Deutlichkeit zu erkennen, wäh- rend dies nacli der Färbung mit Hämalaun nicht die geringsten Schwierigkeiten machte. Figurenerkläriing. Sämmtliche Figuren sind unter Benutzung der Camera lucida und eines ZEiss'schen Apochromaten 3 mm, 1-30 num. Ap. und Compensations- Ocular 8 direct auf den Arbeitstisch gezeichnet. Die Vergrösserung ist also bei allen die gleiche und ca. 1000. Mit Ausnahme der Figuren 9, 14 und 19 sind sämmtliche Figuren nach Präparaten gezeichnet, die nach der im Obigen (p. 464) geschilderten Methode hergestellt waren. Figur 1. Hyacinthus orientalis. Kerne aus dem Mesophyll. Figur 2. Desgl. aus dem Gefässbündelparenchym eines ausgewach- senen Blattes. Figur 3 und 4. Vicia Faba. 3 Kerne aus alten Wurzelhaubenzellen, 4 aus der Epidermis der Wurzel. Figur 5 bis 9. Cucurbita Pepo. 5, G und 9 hypokotyles Glied; 7 und 8 Scheitelmeristem , 5 Kern aus einer Parenchymzelle , 6 aus einer mechanischen Zelle, 8 Theilungsstadium, 9 Kern aus einer Parenchj-mzelle nach 7tägiger Behandlung mit Kupfersulfat und Färbung mit Hämalaun (vgl. p. 474). Figur 10. Liparis longipes. Kern aus einer Parenchymzelle des Blattes. Figur 11 und 12. Citrus aurantium. 11 Kerne aus dem Schwamm- parenchym, 12 aus dem PaUisadenparenchym. Figur 13 und 14. Ricinus communis. Hypokotyles Glied. Kerne aus dem Parenchym. 14 nach Fixirung mit Sublimat-Essigsäure und Fär- bung mit Hämalaun. Figur 15 und 16. Peperomia latifolia. 15 Kern aus dem Wasser- gewebe, 16 aus dem Assimilationsgewebe. Figur 17 bis 19. Stapelia spec. 17 Kerne aus dem Meristem des Stammsclieitels, 18 aus einer älteren Parenchymzelle des Stengels, 19 desgl. nach Färbung mit Carmalaun. XII, i. Z i m m e r m a n n : Chemische Zusammensetzung des Zellkernes I. 477 Figur 20 und 21. Helleborus viridis. PuUenmutterzellen vor der ersten Theilung, 20 Sichelstadium des Nucleolus. Figur 22 bis 26. Calla aethiopica. 22 Kern aus einer Mesophyllzelle, 23 bis 25 Kerntheilungsstadien , 26 ruhender Kern aus einem jungen Blattstiel. Figur 27. Primula sinensis. Kern aus einer Pallisadenzelle. Figur 28. Veronica Hendersoni. Kern aus einer Mesophyllzelle. Figur 29 bis 35. Begonia manicata. 29 und 30 Blatt. 29 Kern aus einer Epidermiszelle , 30 aus einer Assimilationsgewebezelle, 31 aus einer CoUenchymzelle des Blattstieles. 32 bis 35 Samenknospe, 32 ruhender Kern, 33 bis 35 Kerntheilungsfiguren. Botanisches Institut der Kgl. Universität zu Berlin. [Eingegangen am 9. März 1896.] 478 'Referate, XII, 4. Referate. 1. Lehr- und Handbücher. Vogt, C, u. Yuug, E., Lehrbuch der praktischen ver- gleichenden Anatomie. Bd. II (Arthropoda, Tnni- cata, Vertebrata). Braimschweig (Vieweg) 1889 — 1894; 958 pp. m. 373 Figg. Wie in dem I. Bande/ so behandeln Verflf. auch hier die ein- zelnen Gruppen durch monographische Beschreibung je eines be- kanntereu Vertreters. Astacus fluviatilis wird getödtet durch Einathmen von Aether oder Chloroform , entweder im trockenen Zustande unter einer Glocke , oder indem das Chloroform dem Wasser beigemischt wird. Das Skelett wird durch Kochen mit concentrirter Kalilauge, deren verdunstendes Wasser immer wieder ersetzt wird, präparirt. Die einzelnen Theile werden nach Desarticulation auf eine Glasplatte mit Canadabalsam aufgeklebt, mit einer anderen Glasplatte bedeckt und eingerahmt. Die Kalksalze werden durch Drittel-Essigsäure aus- gezogen, und nachher wird mit Alkohol nachgewaschen, der zugleich das Pigment mit fortnimmt. Zum Studium auf Schnitten wird es entweder durch Drittel-Essigsäure oder durch einprocentige Chrom- säure entkalkt, mit Cochenille gefärbt und in Paraffin geschnitten. Zur Präparation der Eingeweidenerven soll man Thiere benutzen, welche bereits mehrere Monate lang in MüLLER'scher Flüssigkeit ge- legen haben, oder bei der Benutzung frischer Thiere die Stellen, an denen präparirt werden soll, mit alkoholischer Sublimatlösung be- tupfen (nach Mocquard). Zur Untersuchung der Nervenverzweigungen des Gehörorgaues öffnet man das Hörsäckchen in einer 0"5procen- Vgl. diese Zeitschr. Bd. VI, 188G, p. 4G. XII, 4. Referate. 479 tigeii Osmiumsäurelösimg- luid lässt es eine Stunde darin liegen. Der im frischen Zustande granulös erscheinende Gehörnerv wird dann meist, aber nicht immer, faserig. Der Bau des Auges ist ausser am frischen Organe nach Fixirung mit Osmiumsäure, Chromsäure etc. zu untersuchen. Grlycerin ist zu vermeiden , weil es die einzelnen Elemente verunstaltet. Beim Schneiden zerbröckeln die Schnitte leicht , weil das Chitin auch noch nach der Entkalkung hart bleibt. Eau de Javelle bietet hier keine Vortheile, weil es den Inhalt des Augenstieles bröcklich macht. Man thut am besten, Augen von jungen oder frisch gehäuteten Thieren zu nehmen, dieselben 2 bis 3 Tage lang mit Chromsäure zu behandeln und dann mit Alkohol zu härten. Eine Conservirung der Leber behufs Zerlegung in Schnitte mit Os- miumsäure ist nicht zu empfehlen, weil sie dadurch sehr bröcklich wird. Bessere Resultate lieferte die Anwendung (nach Frexzel) einer wässerigen oder alkoholischen concentrirten Lösung von Sublimat, doch müssen die Stücke der Leber klein sein und dürfen liöchstens eine halbe Stunde im Sublimat gelassen werden-, gehärtet wird dar- nach in Alkohol. Zur Fixirung der grünen Drüse eignen sich Os- miumsäure, Pikrinsäure und Alkohol in gleichem Maasse. Der Hoden ist mit Pikrinschwefelsäure oder Chromsäure zu fixiren; Osraium- säure dringt so wenig ein und schwärzt die Gewebe so sehr, dass sie nur bei isolirten Elementen mit Vortheil angewendet werden kann. — Lithobius forficatus wird ebenfalls mit Chloroform getödtet. Beim Oeffnen durch Einschneiden des Rückenschildes darf mau es nicht unterlassen, die Unterseite von diesem abzukratzen. Zur Dar- stellung des äusseren Integumentes kann eine concentrirte Kalilösung bei 60 "^ Wärme angewendet werden, will man aber die inneren chitinösen Organe, z. B. die Tracheen, deutlich machen, so müssen schwächere Lösungen zur Verwendung kommen. Man bringt ausser- dem zwei Oeffnungen an den Seiten des Thieres an, durch welche man die aufgelösten Theile und den Darminhalt auspresst. Es em- pfiehlt sich hierzu, kleine Thiere zu nehmen, gut mit Wasser aus- zuwaschen und in Glycerin zu untersuchen. Um Schnitte herzustellen, muss man die ganzen Thiere (nicht Theilstücke) mehr oder minder lange mit den gewöhnlichen Reagentien, z. B. Sublimat, Alkohol, Carminlösungen, behandeln, oft mehrere Tage lang. Eau de Javelle erwies sich als unbrauchbar. Um die Musculatur in ihrer Anord- nung zu Studiren, injicirt man dem frisch getödteten Thiere Alkohol in das Cölom , nachdem mau die beiden Fühler abgeschnitten hat, damit das Blut abfliessen kaun. Die Structur des Auges wird nach 480 Referate. XII, 4. Zerstörung des Pigmentes durch Säuren, z. B. Salzsäure, Salpeter- säure oder am besten durch Oxalsäure untersucht. Wegen der mehr oder minder tief eingreifenden Wirkung dieser Säuren in verschie- dener Weise thut man gut, mehrere dieser Methoden anzuwenden und die Resultate zu combinireu. Zur Untersuchung des Gefäss- systems wird flüssige chinesische Tusche in das Cölom gespritzt ; auf diese Weise wird auch gelegentlich das Supraspiualgefäss injicirt. — Melolontha vulgaris. Die Structur der Riechgrübchen wird an den Lamellen der Fühler studirt, die dem lebenden Thiere ab- geschnitten, in Pikrinschwefelsäure oder Osmiumsäure fixirt , und senkrecht zu ihrer Oberfläche in Schnitte zerlegt worden sind. Will man sich über den Bau der Augen orientiren, so schneidet man den frisch abgetrennten und der Antennen beraubten Kopf durch einen Längsschnitt in zwei Hälften, lässt diese in einprocentige Lösungen von Chromsäure oder Osmiumsäure fallen und 3 bis 4 Stunden darin liegen. Gehärtet wird in Alkohol und geschnitten in Paraffin. Ab- gesprungene Theile der Cornea kann man an den Schnitten aus den benachbarten ergänzen. — E p e i r a d i a d e m a. Der Hinterleib wird unter Wasser durch seitliche Einschnitte geöffnet und von dem Rückenintegument befreit. Am Cephaiothorax wird dieses durch den Schnitt eines Rasirmessers so weit abgetragen, dass die Augen erhalten bleiben. Zur Entwirrung der Eingeweide mit Nadeln und Pinseln sind in Alkoliol aufbewahrte Thiere nicht geeignet, wenn sie nicht un- gefähr 24 Stunden lang mit Wasser, dem einige Tropfen Ammoniak zugesetzt wurden, aufgeweicht sind. Untersuchung der Chitintheile nach der bei Lithobius angegebenen Weise. Zur Färbung behufs des Studiums auf Schnitten erwies sich Boraxcarmin als das geeignetste Reagens. Vor Untersuchung der Organe des Abdomens muss man mit Pinsel und durch Bespritzen mit einer Pipette die an der Oberfläche gelagerten Leberläppchen entfernen. — Salpa democratica- mucronata lässt sich bequem lebend untersuchen und lebt, auch wenn das Gefässsystem dicht mit einer Injectionsmasse, z. B. Chrom- gelb gefüllt ist, noch mehrere Tage lang. — Ciona intestinalis wird in den gewöhnlichen Fixationsmitteln , Sublimat , Chromsäure und Pikrinschwefelsäure gleich gut fixirt. Zum Schneiden bestimmte Exemplare werden mit Boraxcarmin , junge Exemplare , welche in toto in Canadabalsam eingeschlossen werden sollen, in Pikrocarmin gefärbt. Den Eierstock kann man zum Schneiden in der Weise be- handeln, wie es Roule angiebt (Osmiumsäure, Chromsäure, Färbung der Schnitte mit Grenacher's Carmin) , doch erhielten die Verff". XII, 4. Referate. 481 ebenso gute Resultate durch Fixiruug mit Sublimat und Färbung in toto, welches letztere ja immer bequemer ist. — Amphioxus 1 a u c e 0 1 a t u s. Zur Untersuchung des Gefässsystems und der Nervenendigungen in den Flossen ist die Benutzung lebendiger Thiere nothwendig. Getödtet und fixirt wird in Sublimat, Osmiumsäure oder Pikrinschwefelsäure, aufbewahrt in TOprocentigem Alkohol. Zur Präparation von Organen an conservirten Thieren in situ weicht man letztere in mit Ammoniak versetztem Wasser auf. Durch kreuz- weis über einander gesteckte Nadeln wird das Thier an beiden Enden fixirt. Um die Lagerung der Organe darzustellen, müssen voi'her die Seiteumuskeln mittels feiner Nadeln entfernt werden. — Petromyzon fluviatilis. Das Skelett wird durch Eintauchen des ganzen Thieres in Salpetersäurelösung präparirt; Haut und Mus- keln lassen sich dann abpinseln. Für erwachsene Thiere nimmt man eine lOprocentige Lösung rauchender Salpetersäure; für jüngere Thiere genügen schwächere Lösungen. Auch das Nervensystem wird durch diese Behandlung gehärtet und conservirt. Solche knorpelige Skelette, wie es Petromyzon besitzt, müssen natürlich in Alkohol auf- bewahrt werden. Die Injection des Gefässsystemes wird vom Schwanz aus , an dem man ein Stück abschneidet, vorgenommen. — P e r c a fluviatilis. Die Schuppen werden durch Kalilauge isolirt; zu weit gehende Behandlung damit bewirkt der Zerfall der Schuppen in über einander gelagerte Plättchen. — Rana esculenta wird durch Untertauchen in bis auf 40^ C erwärmtes oder mit Chloroform ver- setztes Wasser getödtet. Zum Schneiden bestimmte Nieren werden mit Chromsäure fixirt und mit Alkohol gehärtet. — Lacerta viridis darf nicht gerade in der Mittellinie des Bauches geöffnet werden, damit die dort verlaufenden Gefässe imd die Anheftimg des Bauchfelles erhalten bleiben. Der Schnitt muss also neben der Mittellinie geführt werden. Man schneidet dann das Sternum an den Ansätzen der Rippen durch, ohne das innen tiefschwarz gefärbte Bauchfell zu verletzen, führt den Schnitt bis zum Becken weiter imd spaltet dieses bis auf die den hinteren Theil der Bauchhöhle aus- kleidende Sehnenhaut. Der Schultergürtel wird getrennt und zurück- gebogen, und man trägt dann die seitlichen Bauchwandungen durch einen parallel der Rückenlinie bis zum Scheukelgelenke geführten Schnitt ab. Die Schenkel werden desarticulirt und das Becken nahe au seiner Anheftung an die Wirbelsäule abgekniffen. Das ganze Bauchfell liegt dann frei und kann zur Darstellung der Eingeweide geöffnet werden. Die Retina muss an Schnitten durch die Augen Zeitschr. f. wisa. Mikroskopie. XII, 4. ol 482 Referate. XII, 4. junger Tiere untersucht werden. — (." o 1 u m b a d o m e s t i c a. Das sympatbisclie Nervensystem wird vom Rücken aus präparirt, indem man die Rippen hart an der Wirbelsäule abschneidet und den ganzen Brustkorb entfernt. Zur Darstellung der Luftsäcke eignet sich das Einblasen von Luft weniger als eine Injection, besonders von Chrom- gelb in der Wärme. — Lepus cuuiculus. Die topographische Lagerung lässt sich am bequemsten, ausser an mit der Säge durch gefrorene Leichen gemachten Durchschnitten , an neugeborenen oder längere Zeit in einer 20procentigen Salpetersäurelösung aufbewahrten Individuen studiren, die man mit einem Rasirmesser in den ge- wünschten Richtungen durchschneiden kann. Auch Pikrinsäure leistet hierbei gute Dienste. Die Haut wird untersucht an Zupfpräparaten von Stücken , die in MtJLLER'scher Flüssigkeit oder in 2procentiger Lösung von doppeltchromsaurem Ammoniak macerirt haben. Zur Herstellung von Schnitten genügt Behandlung mit Alkohol. Als Färbemittel sind Hämatoxylin oder Pikrocarmin vorzuziehen. Nerven- endigungen werden mit Osmiumsäure oder Goldchlorid behandelt. Die verhornten Stellen werden nach Ranvier's Vorschriften untersucht. Bei Darstellung des Skelettes ist die Anwendung von Alkalien nur mit Vorsicht zu gebrauchen. Das Auge wird zum Schneiden durch mehrwöchentliches Eintauchen in MtJLLER'sche Flüssigkeit oder doppeltchromsaures Kali vorbereitet. Zur Sichtbarmachung der fei- neren Gefässzweige empfehlen Verif. die Injection einer warmen mit Chromgelb , Berlinerblau oder Carmin gefärbten Gelatinelösung in noch warme, eben durch Chloroform getödtete Thiere. P. Schiemenz {Hannover). Rosen, F., Anatomische Wandtafeln der vegetabi- lischen Nahrungs- und Genu s sm'itt el (Lief. 1, 4 Tfln., 73X100 cm, Breslau 1895). Da die mikroskopische Untersuchung der Nahruugs- und Genuss- mittel in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, und es an Anschauungsmaterial zur Unterweisung in derartigen Untersuchungen bisher ganz fehlte, wird der in der ersten Lieferung vorliegende Atlas gewiss Manchem willkommen sein. Es sollen in demselben der Reihe nach alle diejenigen Nahrungsmittel , welche eine allgemeinere Verbreitung besitzen und der mikroskopischen Untersuchung zugänglich sind , sowie auch die häufigeren Ver- fälschungsmittel derselben zur Darstellung gebracht werden. Der beigegebene Text enthält ausser näheren Angaben über die einzelnen XII, 4. Referate. 483 Figuren eine kurze Darstellung der Herkunft und Herstellung der Handelswaare, der Präparation zur Untersuchung etc. Die Ausführung der Tafeln verdient in jeder Beziehung volle Anerkennung. Namentlich mag in dieser Hinsicht hervorgehoben werden, dass sich Verf. nicht damit begnügt hat, lediglich ideale Schnitte von den betreffenden Objecten darzustellen, dieselben viel- mehr auch so veranschaulicht hat, wie sie sich in der Praxis reprä- sentiren, also auch Fragmente und in verschiedener Weise durch die Präparation veränderte Partikel. Eine geschickte Colorirung erleich- tert ferner in hohem Grade das Verständniss der einzelnen Details. Die Grösse der Figuren ist so bemessen, dass in kleineren Uebungs- sälen und Auditorien, die wohl zunächst nur in Frage kommen, alle Einzelheiten deutlich erkannt werden können. Ä. Zimmermmin {Berlin). 2. Mikroskop und mikroskopische Apparate. Leiss, C, Ueber Neuconstructioneu von Instrumenten für krystallographische und p etrographisehe Untersuchungen (Neues .Tahrb. f. Mineral. Beilage- Bd. X, 189,5, p. 179—195). Die hier beschriebenen Mikroskope und Nebenapparate sind im wesentlichen dieselben, über die bereits in dieser Zeitschrift Bd. X, p. 540 und Bd. XH, p. 205 referirt worden ist. R. Brauns. Halle, G., Neues vervollständigtes Dichroskop (Neues Jahrb. f. Mineral. 1895, Bd. H, p. 247). An Stelle der quadratischen Oeffnung in der Bodenplatte der Prismenfassung, welche bei einer Prismenlänge von 29 mm etwa 2-5 mm Seite hat, bringt G. Halle eine doppelt so grosse Oeftuung mit Seitenlängen von 2-5:5 mm an. Es werden somit durch das doppeltbrechende Prisma, anstatt der beiden Quadrate, zwei in ihrer Längsrichtung sich berührende Rechtecke sichtbar, welche zusammen ein grosses Quadrat darstellen. Mittels der Augenlinse wird dies Lichtfeld bei einer 6- bis 7fachen Vergrösserung dem normalen Auge reichlich 30 qmm gross erscheinen. Dies günstige Resultat wird ohne Prismenvergrösserung erreicht. 31* 484 Referate. XII, 4. Sodauu ist dem Dichroskop statt der kleinen Objectkappe ein mit Federklammern versehener drehbarer Objecttisch aus Aluminium von 60 mm Durchmesser hinzugefügt; ebenso auch noch ein mit Zahlen versehener , von 5 zu 5 Graden getheilter Ring , mit dem Prismenrohr fest verbunden, welchem eine Strichmarke auf der Hülse des Objecttisches gegenüber steht, um die Wiukelwerthe der stärk- sten Farbenunterschiede annähernd bestimmen zu können. R. Brauns. FedorOW, E. V, , Ueber einen Glimme rcomparator (Zeit- schr. f. Krystallogr. Bd. XXV, 1895, p. 349—351). Der Comporator besteht aus einer Reihe von aufeinander ge- klebten Glimmerblättchen, welche die Form verlängerter Rechtecke besitzen, deren lange (oder kurze) Seite parallel der Trace der opti- schen Achsenebene ausgeschnitten ist. Jedes folgende Blättchen ist um ca. 2 mm kürzer als das vorhergehende und je eine kurze Seite aller Blättchen liegt vertical über der anderen. 15 solcher Blätt- chen bilden eine Art Glimmerkeil, dessen obere Seite horizontal und von geringster Länge ist. Die Messung der Doppelbrechung mittels dieses einfachen Ap- parates geschieht auf dieselbe Weise wie mittels des Quarzkeiles, d. h. man lässt durch Einführung dieses Keiles unter 45*^ zu den Hauptschnitten der gekreuzten Nicols die Farben des untersuchten Blättchens fallen, bis mau endlich zu Schwarz gelangt. Auf diese Weise ermittelt man wie gewöhnlich die Ordnung der Farbe und die Richtung -(- und — der Hauptschnitte. Dabei zeigt sich, dass sich mit blossem Auge nicht nur die Farbentöne jedes eingeführten Blättchens, sondern auch die Hälften der DitFerenzen dieser ermitteln lassen. Auf diese Weise erhalten wir eine Scala von 30 Mittelgliedern, und je acht Theile dieser Scala bilden eine Periode oder eine Ordnung, so dass jede einzelne Beob- achtung, durch eine Ziffer ausgedrückt, nicht nur die absolute Höhe des Farbentons , sondern auch seine Orduung direct angeben lässt. Eine solche Einheit, welche für die eingeführte Viertelundulatious- glimmerplatte gültig ist, entspricht einer absoluten Grösse des Gang- unterschiedes beider polarisirten Strahlen von 510 fj^fi. Diese für die Anwendung sehr wichtige Einheit benennt der Verf. nach dem Namen des französischen Gelehrten Michel-Levy, welchem wir die Einführungen der Messungen dieser Art verdanken, und bezeichnet sie durch L = Levy, 4L bilden eine Periode oder Ordnung. Hier- XII, 4. Referate. 485 bei erscheint es wünschenswerth , die Grenze der Perioden nicht in die Zahlen des absohiten Grangunterschiedes 575, 1128, 1652 etc., sondern in die Grössen 4L, 8L, 12 L etc. in 510, 1020,- 1530 . . . zu legen. Diese Grenzfarben (bei gekreuzten Nicols) wären dann nicht mehr die sensiblen Violette, sondern Orangerothe. Nach diesen Vorschlägen erhalten wir folgende Farbenscala für jede Einheit: Grösse Farbentöue Farbentöne Gang- der Doppel- brechung : Ord- nung : bei gekreuzten Nicols Ord- nung: bei parallelen Nicols : Unterschiede e X iu Milliontel von Millimeter : L 1 grau V2 bräunlichgelb ^ 127 VI, L 1 hellgrau V-2 braun ^ 191 2L 1 hell V2 dunkelviölettbraun ^ 255 3L 1 orangegelb IV2 himmelblau 382 4L 1 Orangeroth lV-2 hellgelbhch 510 ÖL 2 violettblau IV.3 canariengelb 637 6L 2 grün IV2 gelborange 765 7 L 2 grünhchgelb 2V2 intensiv violettblau 892 8L 2 orange 2'/2 lauchgrün 1020 9L 3 Indigo 2V2 Chromgelb 1147 10 L 3 smaragdgrün 2V2 hellorange 1275 11 L 3 citrongelb 3^2 rein violett 1402 12 L 3 orange 3V2 rein grün 1530 13 L 4 violett 3/^. hellgelblich 1657 14 L 4 grasgrün 3V2 hellorange 1785 15 L 4 grünlichgelb 4V2 hellrothbläulich 1912 IGL 4 rosa 4V2 hellgrünlich 2040 Dieser Glimmercomparator kann zugleich zum Studium und zur Demonstration der Erscheinungen im parallelen und convergirteu Lichte bei zunehmender Dicke benutzt werden. Zu beziehen durch E. FuESS in Steglitz bei Berlin. R- Brauns. Mally, F. W., Combination hot filter and steam steri- lizer; a handy incubating cage (Modern Med. and 1) Diese drei Farbentöne sind besser zu unterscheiden als die drei ersten bei gekreuzten Nicols. 486 Referate. XII, 4. Bacteriol. World 1893 no. 11 p. 275; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XV, 1894, No. 22, p. 877). Mally hat den Heisswassertrichter auf folgende Weise mit dem Dampfsterilisationsapparat verbunden. Der letztere erhält nach oben eine Verlängerung durch einen gut eingepassten, mit seitlichem Griö" versehenen, mit Asbest oder Filz ebenfalls gegen Abkühlung ge- schützten Aufsatz von 8 Zoll (20 cm) Höhe. In den Deckel des- selben ist seitlich ein Thermometer und in der Mitte ein Blech- trichter [oberer Diameter 4 Zoll (10 cm), unterer Diameter 2 Zoll (5 cm)] eingelassen. Der Trichter, durch aufliegenden Deckel ge- schlossen, dient, mit Filtrirpapier ausgelegt, zum Filtriren der vorher in einem Kolben im Apparat gekochten Nährböden. Das Filtrat wird in einem leeren Kolben aufgefangen, welcher auf einem durch- löcherten Diaphragma im Dampftopf steht. Um eine Herabsetzung der Filtrirgeschwindigkeit durch Feberdruck dfs Dampfes zu ver- meiden, kann der Trichter gerippte Wände und entsprechenden Deckel erhalten. — Statt der üblichen Drahtkörbe empfiehlt Verf. als Einsatzgefäss für Brütschränke einen viereckigen Holzkasten mit Glaswänden, wodurch eine Beobachtung der Cultureu ohne Heraus- nahme ermöglicht werden soll. Cxaplewski {Küiügsberg i. Pr.). 3. Präparationsmethoden im allgemeinen. Rawitz, B., Ueber eine Modification in der Substan- tiven Verwendung des Hämateins (Anat. Anz. Bd. XI, 1895, No, 10 p. 301—303). Israel, 0., Zur Verwendung stark verdünnter Hämat- oxylinlösungen (Anat. Anz. Bd. XI, 1895, No. 14, p. 454—456). Rawitz hebt hervor, dass es bei den mit Alaun bereiteten Hä- matein- beziehungsweise Hämatoxylinlösungen recht schwierig sei, die Zeit der Einwirkung genau abzupassen. Besonders trete dieser Uebel- stand hervor, wenn man viele Schnitte auf einmal zu färben habe. Durch die nachstehend beschriebene Modification kann man dem nach Verf. abhelfen und Schnitte, welche von Präparaten stammen, die in Sublimat oder Pikrinsalpetersäure fixirt sind, beliebig lange in dem Farbstoff liegen lassen. Er hat ausschliesslich die in der 2. Aufl. XII, 4. Referate. 487 seines Leitfadens^ beschriebene Glycerin-Alann-Hämateinlösnng ver- wendet, möglicherweise [!] gilt das Anzuführende aber auch für P. Mayer's Hämalaun : ein bis 3 Tropfen des conceutrirten Glycerin-Alaun- Hämateins werden mit 25 bis 50 cc destillirten Wassers verdünnt. Der helle Farbeuton dunkelt bald etwas nach. Je mehr Material zu färben ist, um so mehr Tropfen der Hämateinlösung muss man nehmen, aber nicht melir als 3 Tropfen auf 50 cc. Hierin bleiben die Schnitte mindestens 24, höchstens 48 Stunden, dann sorgfältiges und langes Auswaschen (bis eine Stunde) in destillirtem oder, wenn man die Färbung etwas dunkler haben will, in gewöhnlichem Wasser. Will man eine Doppelfärbung z. B. mit Eosin vornehmen, so färbt mau erst in der Eosinlösung. Auch hier nimmt man eine stark verdünnte Lösung (ein bis 3 Tropfen concentrirter Eosinlösung auf 25 bis 50 cc destillirten Wassers), in der die Schnitte 24 Stunden bleiben. Dann Abwaschen (bis 10 Minuten) in destillirtem Wasser, darauf die Hä- mateinfärbung wie oben. Verf. führt weiter an, dass erst, nachdem seine Notiz druckfertig war, er darüber belehrt wurde, dass schon Hansemann ^ und vor ihm Rollet sich sehr verdünnter Hämatoxylin- lösungeu bedient haben. Er hebt weiter hervor, dass diese Methoden nicht bloss ihm unbekannt geblieben zu sein schienen, denn nirgends sonst habe er Andeutungen darüber gefunden, dass andere Forscher ebenfalls Hämatoxylin Substantiv nur in dünnsten Lösungen verwenden. Seine Notiz gebe indessen eine Erweiterung der von Hansemann und Rollet angewandten Färbungen, da sie lehre, dass diese dünnen Lösungen für alle Organe, die der Substantiven Hämateinfärbung zugänglich sind, brauchbare Resultate liefern. Allem diesem gegen- über möchte Ref. denn doch bemerken, dass seines Wissens die An- wendung stark verdünnter Hämatoxylinlösungen eine lang bekannte imd weit verbreitete ist. Wenn sie nicht von mehreren Autoren bei ihren Untersuchungen besonders beschrieben worden ist, so hat es eben daran gelegen, dass dieselben sie als allgemein bekannt an- sahen. Ref. hat übrigens diese Färbung auch besonders erwähnt in seiner histologischen Technik.'^ Die ganze Mittheilung von Rawitz ist daher eigentlich überflüssig. ^) Rawitz, B., Leitfaden für histologische Untersucliungcn. 2. Aufl. Jena 1895, p. 63, No. 19. 2) Ygl diese Zeitschr. Bd. VIII, 1891, p. 204. Also schon lange refe- rirt bevor Rawitz seinen Aufsatz verfasste! ") Behrens, W., Kossel, A., u. Schiefferüeckeu, P., Das Mikroskop und die Methoden der mikroskopisclien Untersuchung. Braunscli\veigl889. p. 19<). 488 Referate. XII, 4. Als dieses Referat schon geschrieben war, erschien die oben im Titel angeführte Mittheilung von Israel, in welcher ungefähr gesagt wird, was ich bereits angeführt habe. Auch er betont, dass die verdünnte Hämatoxylinlösung seit langer Zeit schon angewendet werde, und hebt hervor, dass er dieselbe auch in seinem „Prakticum der pathologischen Histologie" Berlin 1889 und 1893 besonders empfohlen habe. Er fügt dann noch hinzu, was ja auch schon bekannt ist, dass 4iuch andere Farbstoffe, Carmine und Aniline, stark verdünnt aus- gezeichnet wirken. Sckiefferdecker {Bonn). ßath, 0. YOm, Zur Conservirungstechnik (Anat. Anz. Bd. XI, 1895, No. 9, p. 280—288). Verf. hat in früheren Schriften einige Conservinmgsmittel bei- läufig empfohlen, er stellt dieselben hier zusammen mit etwas modi- ficirten Maassangaben auf Grund sorgfältiger Prüfung. Er hat sich bei einem Aufenthalt in Neapel davon überzeugt, dass seine Misch- ungen auch bei marinen Thieren und Pflanzen vorzügliche Resultate liefern, ohne dass unbedingt nöthig wäre, an Stelle des destillirten Wassers Meerwasser zu nehmen oder sonst besondere Modificationen anzuwenden. I. Pikrinosmium essigsäur e.^ Misserfolge, welche Verf. bei Conservirung der Gewebe von Arthropoden und anderen Everte- braten mit Chromsäure und Chromsäuremischungen zu verzeichnen hatte, und besonders günstige Resultate, welche an denselben Ob- jecten Pikrinsäure und Pikrinsäuremischungen ergaben, veranlassten ihn eine Pikrinosmiumessigsäure herzustellen : Zu 1000 cc einer kalt gesättigten wässerigen (destillirtes Wasser) , filtrirten Lösung von Pikrinsäure setzt man 1 g krystallisirte Osmiumsäure und nach ei- nigen Stunden 4 cc Eisessig. Oder für eine kleinere Menge : zu 200 cc einer wässerigen Pikrinsäurelösung (wie oben) setze man 12 cc einer 2procentigen wässerigen Osmiumsäurelösung imd 2 cc Eisessig. Man kann diese Lösung natürlich je nach dem augen- blicklichen Zwecke sehr mannigfach modificiren , doch warnt Verf. dringend vor einem Zusatz von viel Eisessig. Nimmt man mehr davon , so kommen zwar die mitotischen Kerntheilungstiguren mit allen feineren Einzelheiten in prachtvoller Weise zur Anschauung, das Zellplasma zeigt aber fast immer Spuren gewaltsamer Verände- rungen. Die Gewebsstücke bleiben je nach Grösse und Durcli- Vgl. auch diese Zeitschr. Bd. IX, 1892, p. 495. XII, 4, Referate. 489 dringungsfähigkeit entweder nur kurz (eine viertel bis eine halbe Stunde) oder lange (1 bis 2 Tage) in der Mischung — und kommen ohne Auswässern in 75procentigen, dann in 95procentigen, endlich absoluten Alkohol. Beim Färben muss der Farbstoff wie bei allen Osmiumgemischen relativ lange einwirken : Verf. empfiehlt ein Färben im Paraffinofen, bei 55 bis 58^ C. Dauer 24 Stunden; Nachfärben der Schnitte auf dem Objectträger mit Hämatoxylin ist entschieden vortheilhaft. Ein Ueberfärben und Ausziehen der Farbe mit Säurealkohol ist möglichst zu vermeiden wegen des späteren Verblasseus der Präparate. Zur Färbung in toto verwendet Verf. ausser Pikrocar- min Alauncarmin , Boraxcarmin , Alauncochenille gerne Safranin (in SOprocentigem Alkohol gelöst) , zur Färbung von Schnitten auf dem Objectträger Hämatoxylin. Objecte, die von der Conservirungs- flüssigkeit schwer durchdrungen werden, werden mit einer feinen Insectennadel durchstochen, wenn das Gewebe bereits einigermaassen gehärtet ist. Eine Nachbehandlung der aus der Pikrinosmiumessig- säure herausgenommenen Objecte mit unreinem Holzessig oder mit Tannin kann stattfinden, ist aber nicht zu empfehlen. IL P i k r i n 0 s m i u m - P 1 a t i n c h 1 o r i d e s s i g s ä u r e. Verf. hat verschiedene Zusammensetzungen dieser Lösung angegeben. ^ Jetzt empfiehlt er zur Herstellung kleinerer Mengen dieser theuren Flüssig- keit folgende Mischung: zu 200 cc wässeriger concentrirter Pikrinsäure giesse man 25 cc einer 20procentigen wässerigen Osmiumsäure, ferner 1 g Platinchlorid in 10 cc Wasser gelöst und schliesslich 2 cc Eis- essig (starke Lösung). Einwirkungsdauer je nach dem jedesmaligen Zweck und der Grösse der Objecte sehr verschieden und dieselbe muss ausprobirt werden. Schwache Lösung: zu dieser nehme man 12 cc einer 2procentigen Osmiumsäurelösung an Stelle von 25 cc. Kleine Objecte und zarte Gewel)sstückchen kann man oft schon nach einer viertel Stunde aus der Mischung nehmen, während andere z. B. ganze Hoden Tage lang in der dann zu wechselnden Flüssigkeit verbleiben können. Die weitere Behandlung erfolgt auf zwei ver- schiedene Arten: 1) kurzes Abspülen mit Methylalkohol, dann für 12 bis 24 Stunden in möglichst imreinem Holzessig, dann wieder Abspülen mit Methylalkohol, dann Alkohol von 75 Procent, 95 Pro- 1) Rath, 0. VOM, Zeitschr. f. wi8s. Zool. Bd. LVII, 1893, p. 101; vgl. diese Zeitschr. Bd. XB, 1895, p. 5G; Ber. d. Naturforsch. Gesellsch. Frei- burg Bd. IX, 1894, p. 146—147. 490 Referate. XII, 4. Cent, absolut. Im 95procentigen Alkohol bleiben die Objecte , bis keine Spur von Farbe mehr au den Alkohol abgegeben wird, der Alkohol muss daher mehrfach gewechselt werden. Nach diesem Verfahren ist eine Färbung der Präparate meist nicht nöthig , doch geben Färbungen besonders mit Safranin und dann Hämatoxylin bei längerer Einwirkung sehr instructive Bilder. Statt des unreinen Holzessigs hat Verf. auch mit Erfolg 20procentige Tanninlösung (nach Rawitz) verwendet. 2) Die Objecte kommen direct aus der Conservirungsflüssigkeit in den ansteigenden Alkohol. Alle Färbungen sind zulässig, müssen aber lauge dauern, besonders zu empfehlen sind Hämatoxylin und Eisenhämatoxylin. Die Präparate werden nicht so farbenprächtig wie nach Sublimat und Anilinfarben, doch sind Einzelheiten der Zellstructur sehr scharf zu erkennen. Diese Fixirungsmethode verdient vor der Pikrinosmiumessigsäure in manchen Fällen den Vorzug, so zum Studium der Spermatogenese, der Kerntheilungsfiguren (besonders für Centrosomen, Sphären, achro- matische Fäden) des Nervensystems und der Sinnesorgane, von Leukocyten. Für vergleichend histologische Studien im allgemeinen ist aber die Pikrinosmiumessigsäure besser. Dieselbe dringt relativ schnell in die Gewebe ein und, wenn auch die peripher liegenden Theile die Wirkung der Osmiumsäure deutlicher zeigen, so ist die- selbe doch auch bei den centralen Theilen meistens deutlich wahr- nehmbar. Für Seeigeleier sind beide Mischungen gut geeignet. III. Pikrinplatinchlorid essigsaure. Zu 200 cc wässe- riger gesättigter Pikrinsäurelösung setze man 1 g Platinchlorid ge- löst in 10 cc destillirten Wassers und 2 cc Eisessig. Die Objecte können je nach ihrer Grösse bis zu 24 Stunden in der Mischung verbleiben, dann 75procentiger Alkohol, nach einer Stunde 95procen- tiger, endlich absoluter. Alle Färbungen zulässig. Geeignet für Zellen, die viel Fett, Dotter, Secrete oder sonstige Einschlüsse be- sitzen, die durch Osmium zu stark gefärbt werden. IV. Pikr in Sublimat essigsaure. Zu einer kalt gesättig- ten wässerigen Pikrinsäurelösung giesse man die gleiche Menge einer warm gesättigten wässerigen Sublimatlösung (am besten Kochsalz- wasser) und setze auf 1000 cc dieser Mischung 5 cc Eisessig zu. Für kleinere Mengen setze man zu 100 cc Pikrinsäurelösung (wie oben) 100 cc Sublimatlösung (wie oben) und 2 cc Eisessig. Die Objecte können bis 12 Stunden in der Mischung bleiben, dann steigen- der Alkohol zur Entfernung des Sublimats, Jodalkohol. Alle Fär- bungen möglich. Verf. empfiehlt ein Nachfärben auf dem Object- XII, i. Referate. 49 j^ träger mit Hämatoxylin oder Eisenliämatoxyliu ; er räth ausdrück- lich ab, mehr Eisessig zu nehmen. Er hat mit der Mischung unter anderem prachtvolle Präparate von der Befruchtung und Furchung von Seeigeleiern (Echinus, Sphaerechinus , Strongylocentrotus) her- gestellt, ferner sehr schöne Schnittserien von Knoclienfischembryonen. V. Pikrinsublimatosmiumsäure und Pikriusubli- matosmiumessigsäure. Zu 100 cc wässeriger Pikrinsäure- lösung (wie oben) setze man 100 cc Sublimatlösung (wie oben), 20 cc einer 2procentigen Osmiumsäurelösung, 2 cc Eisessig. Letzterer ist nicht unbedingt nöthig, doch werden die Kerntheilungsfiguren noch eleganter. Nachbehandlung wieder wie oben auf zwei Arten möglich: entweder unreiner Holzessig, resp. Tannin oder direct Alkohol. Subli- matuiederschläge sind sorgfältig durch Jodalkohol zu entfernen. Die Farben müssen sehr lange einwirken. Er hat sehr schöne Prä- parate von Salamanderlarven, Tritouenhoden, A^tacushoden und vielen anderen Objecten hergestellt. — Verf. erwähnt, dass die Methoden I, II und V auch für botanische Zwecke, z. B. für Kerntheilungen sehr zu empfehlen seien. Methode III und IV hat er bei Pflanzen nicht versucht. Er hat auch den Versuch gemacht, diese 5 Mischungen so herzustellen, dass er an Stelle des destillirten Wassers Alkohol von verschiedener Stärke (absoluten, 95-, 75- und SOprocentigen) nahm, doch ergaben solche Mischungen weniger gute Resultate als die mit Wasser hergestellten. VI. Sublimatalkoholessigsäure. Für Reisen und Ex- cursionen verwendbar, da die Pikrinsäuremischungen Hände und Kleider beflecken. Für feinere histologische Studien nicht so gut wie die Pikriusäuremischungen, für gewöhnlich aber und besonders für Arthropoden recht brauchbar. Man nehme auf 200 cc Alkohol absol. 1 g Sublimat und 2 cc Eisessig. Nach 4 bis 6 Stunden giesst man die Flüssigkeit ab und setzt frischen absoluten Alkohol hinzu. Die Objecte müssen möglichst bald verarbeitet werden. Wenn man mehr Eisessig zusetzt, z. B. absoluten Alkohol und Eisessig zu gleichen Theilen mit oder ohne Sublimat, so kann man zwar, wie bei Ascariseiern (van Beneden) sehr schöne Präparate von Kern- tlieilungsfiguren herstellen, doch ist es Verf. fraglich, ob nicht dabei unnatürliche Veränderungen der Zelle stattfinden. Er hat ihm sonst gut bekannte Objecte mit absolutem Alkohol und Eisessig zu gleichen Theilen oder mit Eisessig allein conservirt, z. B. Gewebe der Sala- mauderlarve, Gewebe und Hoden von Astacus etc., doch fand er dabei das Zellprotoplasma stark verquollen , dagegen die Kern- 492 Referate. XII, 4. tlieilimgöfiguren und besonders die Centrosomen und Sphären ausser- ordentlich deutlich erhalten. Zum Schluss hebt Verf. noch besonders hervor, dass man am besten Flaschen mit gut schliesseuden Glasstöpseln nimmt, und dass die Flaschen absolut rein sein müssen, namentlich für Osmiumsäure- mischungeu. Man braucht letztere übrigens nicht in dunkeln Flaschen oder sonst im Dunkeln aufzubewahren. Die Pikrinsäure muss von bester Qualität sein. Zum Filtriren empfiehlt er nicht Filtrirpapier, sondern feine Leinentücher, da von dem ersteren sich leicht Fasern ablösen, die mit der Osmiumsäure störende Niederschläge bilden. Schi eff er (lecker {Bonn). Marpmann, Mittheilungen aus Marpmann's hygieni- schem Laboratorium (Centralbl. f. Bacteriol. u. Para- sitenk. Bd. XY, 1894, No. 17, p. 635). Marpmann berichtet über einige in seinem Laboratorium be- nutzte Arbeitsmethoden und ausgeführte Untersuchungen. Zur Con- servirung von Golgi' scheu Silberpräparaten von Ganglienzellen be- nutzte Frl. Dr. Belcher Glimmerplättchen von 18 X 24 mm Grösse, auf denen die Präparate, vor Staub geschützt, in dünnflüssigem Canadabalsam angetrocknet wurden. Dann wurden diese Präparate auf Objectträgern mit einem bandartigen Ausschliff von 1 bis 1*5 mm Tiefe und 15 bis 18 mm Breite mit Canadabalsam aufgekittet. Marp- mann meint, dass diese Objectträger sich auch für andere Zwecke eignen dürften, wo es darauf ankommt, Präparate bei Luftzutritt zu untersuchen und aufzubewahren. — Zu Massenfärbungen von auf Objectträgern aufgeklebten Schnitt- präparaten benutzte dieselbe Dame Glasklötze von 8 bis 10 cm Länge, 1 cm Dicke und 2 cm Höhe, welche auf beiden Seiten mit ca. 10 Nuthen versehen sind. Zwischen je zwei Glasklötze, welche in einer mit Farbflüssigkeit gefüllten Glascassette aufgebaut werden, werden die Objectträger eingeschoben. (Zu beziehen von Marpmann und Schurig, Leipzig, Preis je nach Grösse 1 bis 2 Mk.) Cxapleivski {Königsberg i. Pr.) XII, 4. Referate. 493 4. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A, Niedere Thiere, Schaudiiiu, F., Die Theilung von Amoeba binucleata Grub er (Sitzber. d. Gesellscli. natiirforsch. Freunde Berlin 1895, p. 130—141 m. 9 Figg.). Die beste Conservinmgsflüssigkeit ist eine Mischung von concen- trirter wässeriger Sublimatlösung mit Alkohol absolutus im Verhält- niss 2:1. Zur Stückfärbung wurde Alauncarmin, Boraxcarmin und GRENACHER'sches Hämatoxyliu verwendet, zur Schnittfärbung die HEiDENHAiN'sche Eisenhämatoxylinfärbung. Die Einbettung der Amö- ben in Paraffin erfolgte in den vom Verf. beschriebenen Mikroaqua- rium.^ E. Schoebel (Neapel). Hammar, J. A., Ueber einen primären Zusammenhang zwischen den Furchungszellen des Seeigeleies (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLVU, 1896, p. 14—23 m. 1 Tfl.). Die Eier wurden zunächst frisch untersucht, für das Studium der feineren Verhältnisse des Ektoplasmas sind aber Schnittpräpa- rate unerlässlich. Die Fixirung der Eier ist insofern schwierig, als nicht alle Fixirungsflüssigkeiten die Formverhältnisse derselben ge- hörig beibehalten. Sowohl Flemjong's wie PeriSnyi's Flüssigkeit scheinen die Furchungskugelu gegen einander zu pressen, so dass sie post mortem abgeplattet sind. Ferner, wenn die Protoplasma- zerschnürung nicht ganz vollzogen ist, wird die Einschnürung durch die genannten Flüssigkeiten mehr oder weniger rückgängig gemacht. Die ektoplasmatische Schicht tritt unter solchen Umstän- den nicht mit derselben Deutlichkeit wie im lebenden Zustande her- vor. Osmium conservirt zwar die Zellformen gut, die Plasmastruc- turen aber ungenügend. Am besten bewährte sich Fixirung mit concentrirter Sublimatlösuug in Seewasser (15 bis 30 Minuten) und Nachbehandlung mit Alkohol vorsichtig gesteigerter Concentration (event. mit Jodzusatz). Durch Chloroform wurden die Eier en bloc ') Vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 326-329. 494 Referate. XII, 4. iu Paraffin eingeschmolzen, in ganz dünne Schnitte zerlegt, mit Was- ser aufgeklebt und mittels der Heidenhain' sehen Eisenalaun-Hämat- oxylin-Methode ^ gefärbt. Verf. wendete diese Färbung als progres- sive an, da sich ein Entfärben als schädlich erwies. Nach gehöriger Beizung kamen somit die Schnitte für ganz kurze Zeit (eine halbe bis 2 Minuten, je nach der Schnittstärke) in die Färbeflüssigkeit; hierauf wurden sie in Wasser abgespült und iu Damarlack einge- schlossen. E. Schoebel {Neapel). Zernecke, E., Untersuchungen über den feineren Bau der Cestoden (Zool. Jahrb. Abtheil. f. Anat. u. Ontog. d. Thiere Bd. IX, 1895, p. 92—161, m. 8 Tfln.). Zur Untersuchung dienten im wesentlichen die GoLGi'sche Chrom- Silbermethode und die EHRLicn'sche Methylenblaumethode. Erstere wurde in folgender Weise angewandt. Die der Leibeshöhle von Leu- ciscus rutilus frisch entnommene Ligula wurde zur Vermeidung- starker Contraction massig gespannt , in dem Chrom-Osmiumsäure- gemisch (4:1) abgetödtet. Nach 1 bis 2 Stunden wurden die Thiere aus dieser Lösung herausgenommen, in ca. 1 cm lange Stücke zer- schnitten und für 3 bis 4 Tage mit neuer Flüssigkeit in dem auf 25 Grad regulirten Wärmeschrank behandelt. Die mit Fliesspapier abgetrockneten und in gebrauchter O'75procentiger Silbernitratlösimg abgespülten Stücke kamen dann für 2 bis .3 Tage in eine frische Silbernitratlösung, der auf 200 g 1 Tropfen Acidum formicum zu- gesetzt war. Geschnitten wurde zwischen Leber , entweder ohne oder mit Einbettung (nach kurzer Entwässerung in absolutem Alko- hol) in einigen Tropfen Celloidin. Die Schnitte wurden zunächst in Nelkenöl aufgehellt , auf die Imprägnirung geprüft und dann , falls brauchbar, mit Hydrochinon- Entwickler (Kallius) entwickelt und in Damarlack unter Deckglas eingeschlossen. Da für dieses Reductions- verfahren nur dünne Schitte verwendbar sind , wurde für dickere Schnitte das von Blochmann empfohlene Einschliessen in Paraffinum liquidum mit Erfolg angewandt. Die Imprägnirung bleibt so unter dem Deckglas vollständig erhalten. Bei Anwendung der Methylenblaumethode werden kleinere Stücke der Würmer , oder von den Cysticerken die ganzen ausgestülpten Thiere nebst der Blase an dem Objectträger in einige Tropfen einer 0"1- bis einprocentigen Lösung von Methylenblau in physiolo- 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. IX, 1892, p. 204. XU, 4. Referate. 495 gisclier Kochsalzlösung gelegt. Die Färbung ist dann, falls sie über- haupt stattfindet, nach 2 bis 24 Stunden beendet. Es ist gut, die Präparate bei schwacher Vergrösserung unter ControUe zu halten. Zeigen gewisse Zellen (Myoblasten) eine deutliche Färbung, so ist es Zeit, das Dechglas aufzulegen und bei stärkeren Vergrösserungen zu untersuchen. Nach Fixirung mit pikrinsaurem Ammoniak lassen sich auch in Glycerin eiuzuschliessende Dauerpräparate herstellen. Zur ControUe wurden Schnittserien aus Material hergestellt, das in concentrirter wässeriger oder alkoholischer Sublimatlösung fixirt war. Die 5 bis 10 /n dicken Schnitte wurden mit Eosin-Hämatoxylin oder Orange G-Hämatoxylin gefärbt. Die Chromsilbermethode gab nicht nur Imprägnirung des peri- pheren und centralen Nervensystems, sondern auch Färbungen von Muskelfasern nebst deren Myoblasten, ferner von Parenchymzellen, Zellen der sogenannten Subcuticula und charakteristische lujectionen des excretorischen Gefässsystems. E. Schoebel {Neaiiel). Erlauger, ß. V., Zur Kenntniss des feineren Baues des Regenwurmhodens und der Hodenzellen (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XL VII, 1896, p. 1—13 m. 1 Tfl.). Um zuverlässige Präparate von den Hoden zu erhalten, ist es imbedingt uöthig, dass die Fixirungsflüssigkeit unmittelbar auf die- selben einwirken kann. Die Würmer wurden deshalb, entweder mit oder ohne Betäubung in alkoholhaltigem Wasser unter physiologischer Kochsalzlösung präparirt, und dann nach Entfernung der letzteren die Fixirungsflüssigkeit darüber gegossen. Als solche Avurde benutzt Pikrinessigsäure , Sublimat, PERi^NYi'sche , FLEMMiNG'sche und Hek- MANxN'sche Flüssigkeit, letztere mit nachfolgender Reduction mit Holz- essig. Mit den gewöhnlichen Kernfärbungsmitteln lassen sich die Hodenzellen, namentlich auf sehr dünnen Schnitten, welche aber un- bedingt' nothwendig sind, nicht intensiv genug färben. Daher wurde hauptsächlich die Heidenhain' sehe Eisenhämatoxyliufiirbung , ^ sowie das RANiTz'sche Verfahren der adjectiven Färbung- angewandt. Audi Kernschwarz nach Platner'^ bewies sich für manche Structuren als sehr zweckmässig. Die Färbungen wurden auf dem Objectträger vorgenommen, nachdem die Schnitte mit der combinirten Glycerin- eiweiss-Wasser-Methode aufgeklebt wurden. 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. IX, 1892, p. 204. 2) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. hOd. 3) Vgl. diese Zeitschr. Bd. IV, 1887, p. 350. 496 Referate. XII, 4. Frisch wurden die Hoden in Eiweisslösung untersucht, da sie sich in physiologischer Kochsalzlösung nicht halten. Sie wurden mit Nadeln zerzupft, das Eiweiss rasch mit physiologischer Kochsalz- lösung unter dem Deckglas entfernt und mit Dahlialösung in physio- logischer Kochsalzlösung gefärbt. Ferner wurden die Hoden im HERTWiG'schen Macerationsgemisch , ^ oder in einprocentiger Essig- säure macerirt. E. Schoehel {Neapel). Hacker, y., Ueber die Selbständigkeit der väterlichen und mütterlichen Kernbestandtheile während der Embryonalentwicklung von Cyclops (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XL VI, 1895, p. 579—618 m. 3 Tfln.). Bei den untersuchten Thieren (Cyclops brevicornis) findet die Neubildung der Eisäcke zu jeder Tagesstunde statt, entgegen ande- ren Formen, bei denen sie sich auf eine bestimmte Tageszeit be- schränkt. Von frisch gefangenem Material wurden die eiersacklosen Weibchen, welche gefüllte Oviducte zeigten, oder welche eben einer Brut von Nauplien die Freiheit gegeben hatten, in besondere Aqua- rien mit einigen grünen Blättern und Spirogyrafäden gesetzt. Diesen Zuchtgefässen konnten dann mehrmals täglich Thiere mit frisch ge- bildeten Eisäcken behufs Conservirung entnommen werden. An Stelle des heissen Sublimat - Alkohols , den Verf. zu seinen früheren Untersuchungen über die Embryonal-Entwicklung von Cyclops brevicornis angewandt hatte , wurde jetzt ausschliesslich die vom RATH'sche Platinchlorid-Osmium-Essig-Pikrinsäure angewandt und zwar wurden die Thiere für einige Minuten in dife concentrirte Lösung ge- bracht und dann längere Zeit, eine viertel Stunde bis 24 Stunden, in der durch Wasser auf die Hälfte oder noch mehr verdünnten Mischung belassen. Die Verklumpung der Chromosomen, wie sie bei Anwendung von heissem Sublimat-Alkohol namentlich im Dyastersta- dium aufzutreten pflegt, fällt bei dem vom RATn'schen Gemisch weg, und die Zahlenverhältnisse der Chromosomen kommen besonders auf Querschnitten durch die Dyaster in bester Weise zur Anschauuug. E. Schoebel (Neapel). Parker, G. H., The retina and optic ganglia in Deca- pods, especially in Astacus (Mittheil. a. d. Zool. Station Neapel Bd. XII, 1895, p. 1—73 m. 3 Tfln.). ^) Osmiumsäure O'Oöprocentig, Essigsäure 0*2procentig, aa. XII, 4. Referate. 497 Zur Untersueliiing wurden angewandt die GoLGi'sehe Clirom- silbermethode nach der von Ramön y Cajal angegebenen Modifiea- tion und zwar meist die 2- und melirfache Imprägnation. Weiter wurde zur Darstellung der nervösen Elemente die EHiiLicu'sche Methylenblaumethode benutzt. Verf. verfuhr dabei zunächst in der von Retzius angegebenen Weise. Jedem Krebse wurde 0"1 cc einer 0'2procentigen wässerigen Methylenblaulösung in den ventralen Blut- sinus injicirt. 12 bis 15 Stunden nach der Injection wurden die Thiere getödtet und entweder rasch in frischem Zustande untersucht oder für Schnittpräparate vorbereitet. Zu diesem Zwecke wurde die Färbung mit Sublimat fixirt, entweder in der bereits früher be- schriebenen Weise unter Anwendung von Methjdal^ oder aber ohne dieses mittels Sublimat-Alkohol. Bei dieser zweiten Methode ver- fährt man folgendermaassen : Die gefärbten Ganglien werden, nach- dem sie rasch von dem umgebenden Gewebe befreit sind, zuerst in eine wässerige Sublimatlösung gebracht, dann allmählich in 80-, 50-, 70- und 95procentigen sublimathaltigen Alkohol. Letzteren stellt man in der Weise her, dass man absoluten Alkohol, der 8 Procent Subli- mat enthält, mit einer wässerigen gesättigten Sublimatlösung ver- dünnt; so besteht der .30procentige aus 30 cc absoluten, 8 Procent Sublimat enthaltenden Alkohol und 70 cc wässeriger gesättigter Su- blimatlösung. Es ist vortheilhaft, den velrschiedengradigen Sublimat- Alkohol einige Zeit vor dem Gebrauch zurecht zu machen und vor dem Gebrauch zu filtriren. In jedem Alkohol bleiben die Stücke ungefähr eine viertel Stunde. Vom 95procentigem Alkohol kommen sie für eine Stunde in absoluten Alkohol mit 8 Procent Sublimat, dann weiter für eine Stunde in ein Gemisch von 1 Th. dieses Alko- hols und 1 Th. Xylol und schliesslich in reines Xylol. Hierin können sie längere Zeit, ohne Schaden an der Färbung zu nehmen, verweilen. Schliesslich werden sie in Paraffin eingeschmolzen. Für die feineren Nervenfibrillen sind beide Methoden der Paraffineinschmelzung wenig geeignet, weil die Fibrillen ihre Continuität verlieren. Sehr gute Ptesultate wurden auch mit der vom RATH'schen Platinchlorid-Osmium- Essig -Pikrinsäure mit nachfolgender Holzessigbehandlung erreicht. Zum Studium der Retina war es nothwendig die Schnitte zu entpigmen- tiren. Verf. verwandte auch diesmal wie früher" eine O'lprocentige Lösung von Aetzkali. Zum Aufkleben der Schnitte für eine solche 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. IX, 1898, p. 494. . 2) Vgl. diese Zeitschr. Bd. VIII, 1891, p. 82. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 4. ol 498 Referate. XII, 4. Behaudhmg- wurde diesmal ein Gemisch vom ScHÄLLiBAUM'schem Fixa- tiv. und Mayer's Glycerin-Eiweiss angewandt. Kleine Tröpfchen beider Massen wurden auf dem Objectträger innig* vermischt und zu einer dünnen Schicht ausgestrichen. Das ursprünglich trübe Aussehen ver- schwindet bei der nachherigen Behandlung in absolutem Alkohol. Zum Schluss verdient noch hervorgehoben zu werden , in welcher Weise Verf. beim Zählen der Retinealelemente verfuhr. Während die Opticus-Nervenfasern auf Querschnitten mittels eines Netzmikro- meters gezählt wurden , wandte Verf. zur Ermittelung der Retineal- elemente eine Methode an, indem er die Fläche einer Facette mit der gesammten Oberfläche der Corneal-Cuticula in Gewichtverhältnissen ausgedrückt vergleicht. Das Verfahren gestaltet sich in folgender Weise : Von einer Anzahl kleiner Papierzettel von gleicher Grösse werden diejenigen zur Benutzung ausgCAvählt, die vom Durchschnitts- gewicht um nicht mehr als ^/., Procent abweichen. Eine vollstän- dige Corneal-Cuticula wird sorgfältig gereinigt, in kleine quadratische Stücke zerschnitten und die Umrisse eines Jeden derselben auf einen der ausgewählten Papierzettel mittels des Zeichenapparates gezeichnet. Die Conturzeichnungen werden dann ausgeschnitten und gewogen. Das Gesammtgewicht entspricht der gesammten Oberfläche der Cor- neal-Cuticula. Zeichnet man alsdann gleich in jeder Conturzeichnung einen kleinen Bezirk, dessen Facetten man genau zählt, und wiegt diese ausgeschnittenen Bezirke wieder, so lässt sich leicht, wie ohne weiteres einzusehen , die gesammte Anzahl der Facetten berechnen. Die Methode ist bei sorgfältiger Ausführung sehr genau. E. Schoebel (Neapel). Bethe, A., Die Otocyste von Mysis. Bau, Innervation, Entwicklung und physiologische Bedeutung (Zool. Jahrb., Abtheil. f. Anat. u. Ontog. d. Thiere Bd. VIII, 1895, p. 544—564 m. 1 Tfl.). Zur Conservirung wurde vor allem Sublimat, Pikrinschwefelsäure und das vom RATn'sche Pikrin-Osmium-Essigsäure-Platinchloridgemisch angewandt. Gefärbt wurde mit Boraxcarmin, Hämatoxylin oder einem neuen Färbungsverfahren mittels Anilinschwarz. Da die Chitinhaare und Chitinlamellen gelöste Farbstoft'e schwer aufnehmen, handelt es sich darum , eine Farbe anzuwenden , welche sich erst im Gewebe bildet und in den angewandten Flüssigkeiten (Wasser , Alkohol, Xylol etc.) unlöslich ist. Eine derartige Farbe ist das Anilinschwarz, welches durch Oxydation von salzsaurem Anilin Cg H^ . NHg . HCl ent- XII, 4. Referate. 499 steht. Verf. verfährt bei Färbung von Sclinitten (am besten eignen sich für diese Methode iu Sublimat oder heissem Alkohol conservirte Objecte) folgendermaassen : Die aufgeklebte Serie kommt für 3 bis 4 Minuten in eine lOprocentige Lösung von salzsaurem Anilin, wel- cher auf 10 CG ein Tropfen Salzsäure zugesetzt ist. Diese Lösung muss jedesmal frisch bereitet werden, da sie sich an der Luft sehr rasch oxydirt. Darauf spült man einen Augenblick in Wasser ab und legt den Objectträger mit den Schnitten nach unten in eine lOprocentige Lösung von Kaliumbichromat. Die Färbung tritt nach kurzer Zeit ein, ist aber gewöhnlich noch nicht intensiv genug. Man wiederholt deshalb den Process so oft, bis die genügende Intensität erzielt ist. Zwischen den einzelnen Operationen ist Abspülen mit Wasser unerlässig, um Flocken von frei gebildetem Anilinschwarz zu vermeiden. Die Präparate sind zunächst grün, werden aber in Brun- nenwasser oder ammoniakalischem Alkohol dunkelblau. Durch die Säureemptindlichkeit der Färbung kommt es auch, dass die Präpa- rate im Canadabalsam (durch freie Harzsäurebildung) nach einiger Zeit grün und damit weniger differenzirt werden. In ähnlicher Weise kann man verfahren, um ganze Thiere zur nachherigen Behandlung mit Natronlauge, die die Farbe ebenfalls nicht angreift, zu färben. In den so behandelten Präparaten ist das Chitin schön blau und scharf begrenzt. Die Kerne nehmen eine tiefblaue Farbe an und zeigen ebenso wie das Plasma viele Details. Besonders gut sichtbar wird auch die Quer- und Längsstreifung der Muskeln. Die Telsons, welche geschnitten werden sollten, wurden vorher 5 bis 14 Tage in 40procentigen Alkohol gelegt, welchem allmählich Salpetersäure zugesetzt wurde, so dass am Ende die Objecte in einem 20procentigen Säurealkohol lagen. Es wird dadurch das Chitin er- weicht und zu gleicher Zeit soll sich der Stein derart lockern, dass man häufig gute Schnitte durch denselben erhält. E. Schoebel {Neapel). Bickford, E. E., lieber die Morphologie und Physio- logie der Ovarien d er Am e iseu- Arb eiter inn en (Zool. Jahrb., Abth. f. Syst., Geogr. u. Biol. d. Thiere Bd. IX, 1895, p. 1—24 m. 2 Tfln.). Frisches Material wurde zu Toto-Präparaten in folgender Weise verarbeitet. Das Abdomen wurde vom Thorax getrennt, ein grosser Theil des den Rücken bedeckenden Chitins vorsichtig mit einer fein zugespitzten Scheere entfernt und dann das Object auf 3 bis 5 Mi- 32* 500 Referate. XII, 4. « nuten in eine Platincblorid-Osminm-Pikrin-Essigsäure gebracht. (Diese Procednr erleichtert die Trennung der Organe und die Losbröckehuig des Fettkörpers.) Alsdann wurden die Objecte in TOprocentigen Alkohol übertragen, in welchem das Präparat an seinem oberen Ende und an den Seiten mit feinen Insectennadeln auf ein Stückchen Wachs befestigt wurde. Nunmehr wurden die inneren Organe vom oberen Ende aus losgelöst und die ganze Masse über das hintere Ende des Körpers zurückgelegt, so dass alles Chitin, mit Ausnahme des letzten Ringes, mit einer feinen Lancette entfernt werden konnte. Das Ganze wurde dann auf eine Scheibe oder flache Schale von Glas gelegt und die Ovarien sorgfältig aus dem Fett, Tracheen und Malpighi- scheu Schläuchen herauspräparirt und dann endgiltig fixirt. Alkohol-Material wurde hauptsächlich für Schnittserien verwen- det. Es zeigte sich vortheilhaft , den ersten Abdominalring abzu- schneiden , damit die Reagentien besser eindringen können. Bei grösseren Arten war es indessen nothwendig, das Chitin des Rückens abzupräparireu , wobei darauf zu achten ist, dass die grosse Gift- drüse unverletzt bleibt. Auf diese Weise ist man sicher , dass die oberen Enden der Eiröhren nicht verletzt werden. Von den ver- schiedenen bei der Präparation sich einstellenden Schwierigkeiten waren Luftblasen in den Geweben eine der unangenehmsten. Durch sanftes Drücken des Objectes, während es im Reagens lag, wurden sie entfernt , so dass dann das Object am Boden blieb und nicht mehr an der Oberfläche schwamm. Beim Uebertragen aus einem Reagens in das andere wurde möglichst schnell verfahren. Die Schwierigkeit, welche das Chitin beim Schneiden bereitet, wurde durch Anwendung von sehr hartem Paraffin gemildert. E. Schoebel (Neapel). Kluge, M. H. E., Das männliche Geschlechtsorgan von Y e s p a germanica (Arch. f. Naturgesch. 61. Jahrg., Bd. I, 1895, p. 159—198 m. 1 Tfl.). Als Abtödtnngsflüssigkeit wird ein mittelstarker, etwa 60procen- tiger Alkohol, der auf ca. 40^ erwärmt ist, empfohlen. Das Thier lässt hierin rasch die Luft aus den Tracheen entweichen und sinkt nach 5 bis 10 Secunden zu Boden. Falls einzelne Thiere auf der Oberfläche schwimmen bleiben , behandelt man sie am besten nicht weiter, da die Luft, die sie im Innern der Organe behalten, später grosse Unannehmlichkeiten bereitet. Sublimat ist nicht zu empfehlen, es tödtet die Thiere augenblicklich, und alle Luft bleibt im Körper XII, 4. Referate. ' 501 zurück. Nachträg-liche BehaiKllimg der Thiere unter der Luftpumpe ist nur ein Nothbehelf, da die Vehemenz, mit der die einzelnen Luftblasen entweichen, leicht Zerreissung-en bedingt. Aus dem 60- procentigen Alkohol wurden die Thiere bald in SOprocentigeu über- führt und in ihm bis zur Verarbeitung aufbewahrt. Mit der zur Chitinerweichung- oft vorgeschlagenen Behandlung mit Eau de Ja- velle hatte Verf. keinen Erfolg, da es bei den äusserst verschiedenem Chlorgehalt fast unmöglich ist, die richtige Einwirkungsdauer aus- zuprobiren. Zur Vorbehandlung für Paraffineinbettung wurde während 48 Stunden in oftmals erneutem absoluten Alkohol entwässert, all- mählich Xylol zugesetzt und dann 24 Stunden in reinem Xylol be- lassen. Längeres Verweilen in letzterem Reagens macht die Objecte sehr spröde und brüchig. Um Verschiebungen einzelner Theile der Chitingebilde beim Schneiden möglichst zu verhindern, wurde eine recht harte Einbettungsmasse — gleiche Theile weisses gereinigtes Bieuenwachs vom Schmelzpunkt 70° C. und Paraffin vom Schmelz- punkt 48" C. — verwendet. Am besten schneidet man mit quer- gestelltem Messer und verhältnissmässig schnellem Tempo. Im Winter bei niedriger Zimmertemperatur erwies es sich manchmal als recht günstig, das Messer an der dem Präparat entferntesten Stelle ganz leicht zu erwärmen. Bei Objecten, die sehr leicht splittern und sich deshalb sehr schlecht schneiden lassen, ist es vortheilhaft , die Schnittfläche des Paraffinblockes nach jedem Schnitt mit einer dünn- flüssigen Collodiumlösung zu überpinseln. Gefärbt wurde meist im Stück, und es kam zur Verwendung Grenacher's Boraxcarmin, Li- thioncarmin nach Orth, Pikrocarmin, letzteres häufig mit Pikrinsäure- Nachfärbung. Aufgeklebt wurden die Schnitte meist mit Glyceriu- Eiweiss, bei Lithioncarmin- Präparaten mit dem ScHÄLLiBAUJi'schen Gemisch. E. Schocbel {Neapel). Holmgren, E., Die trachealen End Verzweigungen bei den Spinndrüsen der L epi dopt er eular ven (Anat. Anz. Bd. XI, 1895, No. 11, p. 340—346). Verf. beschäftigt sich mit den Aualdrüsen, MALPiGHi'schen und Spinndrüsen skandinavischer Raupen. Bei seineu Versuchen mittels der vitalen Methylenblaumethode die Endverzweigungen der Drüseu- nerven nachzuweisen, hat er interessante Beobachtungen über die terminalen Tracheenfortsätze der Sericterien gemacht. Die vitale Methylenblaumethode lässt die chitinösen Theile der Tracheen nicht besonders hervortreten, färbt aber in so prägnanter Weise das Proto- 502 Referate. XII, 4, plasma der Matrixzellen uebst ihren Kernen, dass sie sehr geeignet für die Darstellung der terminalen Verzweigungen des Traclieal- baunies erscheint. Sie leistet darin mehr als die GoLGi-CAjAL'sche * Methode, denn man kann mit ihr nachweisen, dass die mittelgrosse Trachee durch eine einzige reichlich verzweigte Zelle ihren Abschluss. findet, um durch Vermittelung der Fortsätze dieser in die Capillaren überzugehen. Sckiefferdecker (Boiin). cl'Erlanger, E., Etudes sur le developpement des Gaste- ropodes pulmonees (Arch. d. Biol. t. XIV, 1895, p. 127—137 av. 1 piche.). Die Embryonen wurden zum Theil lebend , zum Theil in toto fixirt, gefärbt und aufgehellt, und schliesslich auf Schnittserien unter- sucht. Um die Embryonen lebend zu untersuchen, müssen sie aus den Eiern mittels Nadeln herauspräparirt werden. Dies gelingt bei Planorbis leicht, schwerer bei Limnaeus, weil hier das Ei vermöge seiner grossen Elasticität sehr leicht unter den Nadeln wegschlüpft. Es ist nothwendig, das Ei fest zu legen, was auf verhältnissmässig* einfache Weise dadurch geschieht , dass man es an den Rand eines Stückchens Filtrirpapier, das ganz wenig mit einer Lösung von Koch- salz (6 : 1000) angefeuchtet ist, bringt. Die Membran des Eies haftet ein wenig am Papier, und es lässt sich dann durch Zerreissen der- selben der Embryo befreien, den man auf einem Objectträger mit einigen Tropfen der genannten schwachen Kochsalzlösung auffängt. Die Untersuchung geschieht in der gleichen Flüssigkeit, da sich der Embr3^o darin mehrere Stunden gut hält. Bei einiger Uebung ge- lingt es auch bald, den Embryo zu zerreissen und die embryonalen Nieren zu isoliren. Die zu conservirenden Embryonen wurden mit FLEMMiNG'scher oder KLEiNENBERo'scher Flüssigkeit (letztere mit Zu- satz von etwas Osmiumsäure) und mit einem Gemisch von concen- trirter Sublimatlösung, der ein Viertel Eisessig und ein Viertel Gly- cerin zugesetzt war, fixirt. Wenn Färbung nothwendig war, wurde sie mit Hämatoxylin [welches ? Ref.], dem Essigsäure zugesetzt war, oder mit GRENACHER'schem Alauncarmin vorgenommen. Die Embry- onen für Schnittserien bestimmt, wurden zuerst en bloc auf eine der genannten Art gefärbt und die Schnitte noch nachträglich mit dem ^) Ramön y Cajal , R. , Coloration par la methode de Golgi des terminaisons des trachees et des nerfs dans les muscles des alles des in- sectes (Diese Zeitschr. Bd. VIT, 1890, p. 332). XII, 4. Keferate. 503 BiONDi-EHRLiCH'schen Dreifarbeng-emisch ^ beliaiulelt. Die Schnitte wurden in der Regel in einer Dicke von 5 ,u augefertigt. E. Schoebel {Neapel). B. Wirbelthiere. Waldeyer, W. , Ueber Bindegewebszellen, insbeson- dere über Plasmazellen (Sitzber. d. K. Preuss. Acad. d. Wiss. Berlin, 1895, p. 751—758). Verf. berichtet in dieser Arbeit auch über Untersuchungen be- treffs der Herkunft der Bindegewebsfibrillen. Dieselben wurden aus- geführt an dem lockeren Bindegewebe von Ratten (Eosinpräparate), vom Frosch (Pikrocarmin unter dem Deckglas^e zum frischen Präpa- rate zugelassen) und am Unterhautbindegewebe vom Igel. Hier wurde das RANViER'sche Verfahren einer subcutanen Injection verschiedener Farbstoffe angewandt. So: Poljakow's" Pikrocarmin, welches Verf. seit 5 Jahren benutzt und als das beste ihm bekannte rühmt; Ehr- lich's Triacidgemiseh und \ erdünnte Dahlialösung (1"0 auf 1000 Aq. dest.). Letztei-e erwies sich als sehr brauchbar: binnen einer Minute ist durch subcutane Injection beim Igel ein gutes Präparat herzustellen , denn unmittelbar nach der Herstellung des Farbödems kann man dem letzteren ein kleines Stückchen entnehmen, dasselbe ohne jeden Zusatz mit dem Deckglase bedecken, und wird bereits sämmtliche Bindegewebszellen aufs beste gefärbt finden. Ein Vor- theil ist, dass die Bindegewebsfibrillen sich nicht mitfärben, während die elastischen Fasern sich tief bläuen. Schiefferdecker (Bonn). Jauowski, W., Zur Morphologie des Eiters verschie- denen Ursprungs (Arch. f. exper. Patbol. u. Pharmakol. Bd. XXXVI, 1895, H. 1 u. 2, p. 8—44 m. 1 Tfl.). Verf. hat in dieser Arbeit versucht festzustellen, ob die bei der Eiterung auftretenden Eiterkörperchen stets die gleichen sind, oder ob sie je nach den die Vereiterung verursachenden Stoffen sich verschieden zeigen. Da Verf. sich schon lange mit Untersuchungen über Eiter beschäftigt, so war sein Material ein sehr reichhaltiges. 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. V, 1888, p. 520. •-) POLJAKOW, Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLV, 1895, p. 574. 504 Referate, XE, 4. Methode : Der frisch gewonnene und auf ein absolut reines Deck- gläschen gestrichene Eiter wurde behufs Fixirung, wie gewöhnlich, "durch die Flamme geführt und dann eine Stunde oder länger auf einer Kupferplatte bei etwa 110 bis 120 ^ C. getrocknet. Gefärbt wurde mit Hämatoxylin und Eosin, Eosin und Methj^lenblau und mit der EHRLicH'schen Mischung (125 cc concentrirter wässeriger Orange- lösung, 125 cc concentrirter Lösung sauren Fuchsins in 20procen- tigem Alkohol, 75 cc Alkohol absolutus. Zusammengiessen und mischen, dann 125 cc einer coucentrirten wässerigen Methylengrün- lösung zugiessen). Später, nachdem Verf. in dem Eiter bestimmte, näher zu untersuchende Bildungen wahrgenommen hatte, wurden noch verwandt: die BiONDi'sche Mischung, eine Thioninlösuug , die Methoden von Altmann, van Gieson, Gram, Weigert und zuweilen Safranin mit nachfolgender Entfärbung in einprocentiger wässeriger Chromsäurelösung und in Alkohol. Bei diesem Vorgehen konnte Verf. sicher sein, nicht nur die gewöhnlichen Elemente, sondern auch Degenerationsproducte in dem Eiter aufzufinden, falls solche darin enthalten sein sollten, so weit wenigstens als solche bis jetzt bekannt sind. — Die Eitererzeugung durch chemische Reageutien wurde stets unter Anwendung absoluter Asepsis vorgenommen nach den in den früheren Arbeiten des A'erf.^ schon beschriebenen Me- thoden. Jeder Eiter dieser Art wurde zur P'eststellung seiner Steri- lität auf Platten untersucht. Die chemischen Agentien wurden stets subcutan in Mengen von 0*5 bis 0*7 cc injicirt. Schiefferdecker {Bonn). Posiier und Lewiil, Färb euanalyti sehe Untersuchungen über gonorrhoischen Eiter (Dermatol. Zeitschr. Bd. I, 1894, H. 2). Posner und Lewin benutzten zur Untersuchung des gonorrhoi- schen Eiters auf eosinophile Zellen folgendes Verfahren. Die tixirten Trockenpräparate (bei Blutpräparaten Fixation besser im Trocken- schrauk) werden mit gesättigter Glycerin-Eosinlösung eine halbe Mi- nute lang erwärmt, bleiben noch 3 Minuten in der erwärmten Farbe, werden dann abgespült und eine Minute in einer gesättigten Methy- lenblaulösung nachgefärbt. CxapUwsU {Königsberg L Pr.). ^) Janowski, W., Ueber die Ursachen der acuten Eiterung (Ziegler's Beiträge Bd. VI, 1889, p. 227—276). XII, 4. Referate. 505 Reillke, F., Uutersuchuugeu über das mensclilicLe Stimm band (Fortschr. d. Med. Bd. XIII, 1895, No. 12, p. 469—478 m. Figg.) Verf. findet am menschlichen Stimmbande zwischen dem Epithel nnd dem elastischen Bande einen Lymphraum, in welchem man durch Injection Oedem erzeugen kann. Am einfachsten kann man Luft einblasen: man verbindet die Nadel einer PßAVAz'schen Spritze mit einem Gummigebläse, drückt einige Male auf den Ballon und führt dann die Nadel zwischen den vom Verf. beschriebenen Lineae arcuatae ganz oberflächlich unter das Epithel hinein, so dass dieselbe gut durchschimmert. Der schwache constaute Luftstrom genügt, den Raum momentan aufzublasen. Gelingt die Aufblasung nicht, so hat man entweder die Nadel nicht zwischen den beiden Lineae arcuatae ein- geführt, oder man ist mit der Nadel zu tief gekommen, oder das Stimmband ist nicht normal. Zum genaueren- Studium wurde Leim mit Berlinerblau iujicirt. Die Nadel muss von mittlerer Dicke sein, die Leimmassen müssen mittlere Concentration besitzen. Schiefferdecker (Bonn). Franke , U e b e r die histologischen Vorgänge bei der Heilung p er forir ender Leder haut wunde.u (Arch. f. Ophthalm. Bd. XLI, Abth. 3, 1895, p. 30—49). Verf. hat zwecks anderer Untersuchungen (Einbringung von Fremdkörpern) Schnittwunden der Sklera hergestellt und deren Hei- lung beobachtet. Er hat dabei hauptsächlich die Vorgänge in der Sklera selbst und in den beiden angrenzenden Häuten, der Episklera und der Aderhaut, berücksichtigt. Die Versuche wurden an meist jungen Kaninchen ausgeführt. Mit einem GRÄFE'schen Sclimalmesser wurde denselben ca. 5 mm hinter dem oberen Hornhautrande in der Nähe des Rectus sup., meist so, dass dieser durchschnitten wurde, ein Aequatorialschnitt von 6 mm Länge unter aseptischen Cautelen beigebracht, dann wurde der Fremdkörper eingeführt. Nur bei den Präparaten, die schon in den ersten 24 Stunden untersucht wurden, fand keine Einführung statt. Untersucht wurden die Wunden nach 4, 8, 12, 24 Stunden, 2, 3, 4, 6, 7, 10 etc. Tagen. Das Thier wurde durch Chloroform getödtet, das Auge enucleirt imd die Stelle der Sklera, welche die Wunde enthielt, schnell herausgetrennt. So- fort FLEMMiNG'sche Lösuug für 24 Stunden, 24 Stmidon auswässern, steigender Alkohol. Celloidineinbettung, Serieuschnitte senkrecht zur Richtung des Wundspaltes. Meist wurde mit der BABEs'schen Safra- 506 Referate. XII, 4. ninlösung gefärbt^ Gegenfärbnug mit Pikriualkobol. Sonst aucb Ziehl- sche Carbolfuclisinlösiing, Gegenfärbung wie oben, und EHRLiCH'sclies Hämatoxylin. Schiefferdecker {Bonn). BemeSOW , E. , M a t e r i a 1 y Ic i s u t s e h e n i j u u s s 1 o w i j rossta woloss u sliiwotnycli. Experimentalnoje isslj e do wanij e. [Materialien zum Studium der W a c h s t h u m s b e d i n g u n g e n der Haare bei den Tbieren. Experimentelle Untersuchung] Dis- sert., St. Petersburg 1893, 50 pp. mit 1 TU. Verf. bat beabsichtigt, ganz im allgemeinen die Bedingungen zu untersuchen, unter denen die Reproductionsfähigkeit der Gewebe nachlässt, resp. stärker hervortritt. Er hat hierfür das Haar ge- wählt, da bei diesem ein unbegrenztes Wachsthum an sich mög- lich war. Um zu sehen, ob das Organ auf einen Eingriff, der seine normale Grösse ändert^ reagirt, wurden die Haare in verschiedener Weise geschoren. Es wurden bei Hunden und Kaninchen an Stellen, die dem Druck beim Liegen imd den eigenen Eingriffen des Thieres möglichst wenig ausgesetzt waren — Stellen in der Nähe der Wirbel- säule, namentlich in der Schulterblattgegend — die Haare einmal oder mehrmals an auf einander folgenden Tagen mit der Scheere oder einem Rasirmesser abgeschnitten resp. abrasirt. Die entsprechenden Theile der anderen Seite des Körpers dienten zur Controlle. So wurden bei Hunden auf einer Seite des Körpers an einer Stelle der Haut die Haare mit der Scheere gleich bis dicht auf die Haut ab- geschnitten, au einer zweiten wurden an drei auf einander folgen- den Tagen die Haare zuerst um ein Drittel, dann um zwei Drittel verkürzt, dann ganz abgeschnitten, darauf wurden kleine Hautstück- chen aus den betreffenden Theilen ausgeschnitten und zwar an der ersten Stelle zuerst 24 Stunden nach der Schur, dann weiter nach 2 bis 3 und 4 Tagen, an der zweiten nach denselben Zeiträumen gerechnet von der letzten Schur au. Es wurde hierbei festgestellt, dass das Schneiden der Haare einen Reiz auf die Haarzwiebel ausül)t. Bei Kamnchen wurden dann später die Stücke nicht in 24stündigen Zwischenräumen nach der Schur herausgenommen , sondern nur am 4. und 7. Tage. Das Abrasiren der Haare war als ein doppelter Reiz zu betrachten, da nicht nur die Haare verletzt wurden, sondern auch die Haut selbst gereizt wurde. Die ausgeschnittenen Hautstücke waren ca. 1 cm lang und 3 bis 5 mm dick und gingen bis in die oberen Schichten des Fettgewebes, um die Haarzwiebeln sicher XII, 4. Referate. 507 unverletzt mit zu erhalteu. Mau darf indessen niclit zu viel Fett- gewebe mitnehmen, da dieses das Eindringen der Reagentien er- schwert. Das Ausschneiden wurde möglichst schnell gemacht , so dass zwischen dem Anfang der Operation und dem Einlegen des Stückes in die Fixirungsflüssigkeit höchstens ^/^ bis ^/g Minute ver- ging. Die Wunden wurden zuerst mit einer Sublimatlösung 1 : 1000 abgewaschen und dann durch Nähte geschlossen. Die Heilung ging ohne Schwierigkeiten in 3 bis 4 Tagen von statten. Als Fixirungs- flüssigkeit wurde zuerst die Chromosmiumessigsäure angewandt, sehr bald aber eine concentrirte Sublimatlösung (6 bis 7 g Sublimat auf 100 cc halbprocentiger Kochsalzlösung, durch Aufkochen lösen), da diese letztere besser eindrang und auch die spätere Durchtränkung mit der Einbettungsmasse erleichterte. Endlich war die Färbung nach Sublimat wie bekannt sehr viel leichter. Nachdem die Stücke 24 Stunden in der Sublimatlösung geblieben waren, wurden sie eine halbe Stunde in fliessendem Wasser, dann 24 Stiinden in 0"75pro- centiger Kochsalzlösung abgespült, einige Minuten mit destillirtem Wasser abgewaschen, 24 Stunden in Alauucarmin gelegt, nach kurzem Abspüleu in Wasser für je einen Tag in 70- und 90pro- centigen Alkohol gebracht, ein bis zwei Shmden in absoluten Alko- hol gelegt und schliesslich eingebettet. Als Alauucarmin wurde die folgende Mischung angewendet, welche in dem dortigen Labora- torium sich bewährt hatte : 5 g Kalialaun werden in 100 cc des- tillirten Wassers durch Kochen gelöst; bei Beginn des Siedens wird 1 g Carmin (Naccalrat) zugesetzt und das Kochen noch 20 bis 30 Minuten fortgesetzt; die Lösung nimmt eine kirschrothe Farbe an (also im wesentlichen GnENACHER'scher Alauucarmin). Die richtige Wahl der Einbettungsmasse bereitete dem Verf. zunächst einige Schwierigkeiten: Celloidin und Photoxylin erwiesen sich als nicht hart genug, eine Wachsmischung (Ricinusöl 10 cc, Walrath 40*0, gelbes Wachs 1*5 cc [V] , welche im Thermostaten zusammen- geschmolzen wurden), in die die Objecte nach V-2- bis 2stündiger Vorbehandlung mit Terpentinöl und darauf folgender ein- bis 2tägi- ger mit Cedernholzöl eingeschmolzen wurden (Schmelzpunkt 45 ^ bis 50*^ C.) ergab zwar eine bessere Durchtränkung der Stücke, zer- bröckelte aber beim Schneiden. Am besten bewährte sich Paraffin und zwar ein einfaches weisses Paraffin von 55 bis 56 » C. Schmelz- punkt. Sehr wesentlich war für das Eindringen der Masse, dass die Stücke in der oben angegebenen Weise in steigendem Alkohol gehärtet wurden, da sonst das Bindegewebe leicht zu hart wurde. 508 Referate. XII, 4. Aus dem absoluten Alkohol gelangten die Stücke erst in Anilinöl oder Nelkenöl für 24 Stunden, dann für dieselbe Zeit in Xylol, darauf ebenso in eine gesättigte Lösung von Paraffin in Xylol (bei 45 ^ C), sodann in geschmolzenes Paraffin (55 bis 56 ^ C.) für 2 bis 3 Stunden. Nun wurde das Object mit dem Paraffin in ein erwärmtes Uhrgläschen geschüttet, welches mit Glycerin vorher be- netzt war; in diesem wurde das Object mit Nadeln in die richtige Stellung gebracht und das Ganze rasch in kaltem Wasser abgekühlt. So erhielt Verf. brauchbare Schnitte von 0*01 mm Dicke. Die Schnitte wurden auf dem Objectträger befestigt durch eine Schicht einer alkohoUschen Schellacklösung. Zu den Schnitten wurde tropfen- weise 50- bis 60proceutiger Alkohol gesetzt, wodurch sich dieselben ausbreiteten und sich der Schellackschicht dicht anlegten. Der Ob- jectträger wird dann vorsichtig über eine Spirituslampe gehalten, wodurch der Spiritus verdunstet und das Paraffin schmilzt. Nunmehr Abwaschen des Paraffins in Terpentinöl (Xylol erwies sich als we- niger gut) und Einschluss in Canadabalsam. Seh icfferdecker (Bonn) . Bach , L., Die Nerven der Augenlider und der Sklera beim Menschen \\ n d K a n i n c h e n nach Unter- suchungen mit der Oolgi-Cajal ' s chen Methode (Arch. f. Ophthalm. Bd. XLI, Abth. 3, 1895, p. 50 — 61 m. 2 Tfln.). Verf. hat mit der doppelten und dreifachen Imprägnation von Golgi-Cajal gute Resultate in Bezug auf die Darstellung der Nerven an den Lidern von menschlichen Föten, neugeborenen Kindern, Ka- ninchenföten, neugeborenen und noch jungen Kaninchen erhalten. SckiefferdecJier (Bonn) . Bach, L., I. Die Nervenzellenstructur der -Netzhaut in normalen und pathologischen Zuständen. II. Die menschliche Netzhaut nach Untersu- cliungen mit der Golgi - Cajal 's chen Methode (Arch. f. Ophthalm. Bd. XLI, Abth. 3, p. 62—83 m. 1 Tfl.). Verf. benutzte zunächst die NissL'sche Methylenblaumetliode (auch mit Mageutaroth färbte er zuweilen) später und zumeist je- doch eine einprocentige oder gesättigte wässerige Thioninlösung (auf Anrathen von v. Lenhossek), deren Resultate mehr befriedigten. Als nicht unwesentlichen Vorzug dieser Methode hebt er hervor, dass XII, 4. Referate. 509 man dabei niclit zu erwärmen brauche, wenn er auch Nissl darin Recht giebt , dass man die vom Erwärmen herrührenden Fehler leicht ausschliessen kann. Die Netzhäute wurden in Alkohol ge- härtet nnd dann in Paraffin eingebettet. Celloidinpräparate lassen sich nicht nach Xissl färben. Untersucht wurden die Netzhäute von Menschen in verschiedenem Alter , von neugeborenen und erwach- senen Kaninchen, von Katzen, Hunden, Kälbern und Schweinen. Nachdem Verf. so die normale Beschaifenheit der Ganglienzellen festgestellt hatte , ging er zu pathologisch veränderten Netzhäuten über. Es wurde eine völlig- abgelöste menschliche Netzhaut unter- sucht und ferner abgelöste Netzhäute von Kaninchen. Die Netzhaut- ablösung wurde erzeugt durch Einspritzung von Sublimat 1 : 2000 oder 1 : 1000 oder durch Injection von Kochsalzlösung in den Glas- körper. Irreparable Veränderungen in der Netzhaut treten nach Verf. hierbei nach etwa 2 Monaten oder vielleicht noch etwas früher ein. Da Verf. der Einwurf gemacht wurde, dass die Veränderungen durch eine directe Aetzung des Sublimats entstanden sein könnten, so injicirte er ausser den oben angegebenen Sublimatlösungen auch eine solche von 1 : 800 und untersuchte die Netzhaut jetzt ^/^, 1, 4, 10 Stunden, 1 bis 4 Tage nachher. Die Ganglienzellen zeigten sich dann völlig normal. — Weiterhin hat Verf., durch die Unter- suchungen von G. Mann angeregt, auch versucht, die Unterschiede zwischen der ruhenden und der ermüdeten Ganglienzelle aufzufinden. Es wurden ein oder beide Augen eines Kaninchens verschieden lange Zeit entweder gewöhnlichem Gaslicht, concentrirtem Lampen- licht oder auch Gasglühlicht ausgesetzt. Die exponirten Augen waren vorher atropinisirt. Wurde nur ein Auge beleuchtet, so blieb das andere während der Zeit, bedeckt. In einer Anzahl von Versuchen wurden beide Augen 20 Minuten dem Gasglühlicht ausgesetzt. Zum Vergleiche mit dem oder den beleuchteten Augen wurden heran- gezogen: 1) das nicht beleuchtete, verdeckte andere Auge desselben Thieres. 2) Augen von Kaninchen, die bei massiger Beleuchtung im Stalle waren. ?,) solche Augen, die mit oder ohne Verband im Dunkeln gehalten wurden. Die beleuchteten Augen wurden unter fortdauernder Lichteinwirkung, die verdunkelten im Dunkeln enudeirt. 18 Augen wurden in Alkohol gehärtet, 4 Augen in Sublimat. Die Schnitte wurden nach Nissl oder mit Thionin gefärbt. Die Schnitte, welche mit einander verglichen wurden, waren gleich dick und durch- aus in gleicher Weise behandelt. Verf. hat sowohl bei diesen Unter- suchungen, wie bei den abgelösten Netzhäuten, womöglich Serien- 510 Referate. XII, 4. sclmitte gemacht. Das Resultat war übrigens in Hinsieht auf die Angaben Mann's ein negatives. — Verf. hat dann aucli Unter- suchungen mit der GoLGi-CAjAL'schen Methode an der menschlichen Netzhaut gemacht, ohne indessen in Bezug auf die Technik etwas von dem bisher Beschriebeneu Abweichendes mitzutheilen. Schieffenlecher (Bonn). C. Mikroorganismen. Kriickmanii, E., Eine Methode zur Herstellung bacte- r i 0 1 0 g i s c h e r Museen und C o n s e r v i r u n g von Bacterien (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XV, 1894, No. 22, p. 851). KRtJCKMANN berichtet über Versuche, das Formalin zur Conser- virung von Bacterienculturen zu benutzen, welche er ohne Kenntniss der HAUSER'schen diesbezüglichen Publicationen angestellt hatte. Im Gegensatz zu Hauser hatte er nicht Formalin d ä m p f e , sondern Formalinlösuugen benutzt. Wie er in einem Nachtrag nach Kennt- uissnahme der HAUSER'schen Originalpublicationen selbst zugestehen muss, ergiebt das ältere HAusEu'sche Verfahren für Kahmhäute und verflüssigende Culturen etc. bessere Resultate. Er zieht es jedoch vor, die Culturen feucht zu erhalten und etwas Sublimat zuzusetzen, weil die Colonien und einzelne Mikroorganismen in ihrer Gestalt und Färbbarkeit dadurch besser conservirt würden und durch Formalin- dämpfe die Farbstoffe chromogener Bacterien leichter zerstört zu werden schienen. Sammlungspräparate conservirt er jetzt wie folgt: Die zur Conservirung bestimmten Culturen (Reagenzgläser, Platten etc.) kommen in einen Exsiccator , welcher statt Schwefelsäure Formalin enthält, dann wird eine wässerige Formalinlösung 1 : 10, welche 0*1 Procent Sublimat enthält, aufgegossen, mit einer stärkeren gewechselt und schliesslich das Reagenzglas etc. hermetisch geschlossen. Cxaplewski (Königsberg i. Pr.). Marek, J. , Kleine M i t h e i 1 u n g e n zur b a c t e r i o 1 o g i s c h e n Technik (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XV, 1894, No. 4, p. 112). Marek empfiehlt, um Präparate von hängenden Tropfen ohne weiteres nachher zur Färbung benutzen zu können, folgendes Ver- Xn, 4. Referate. , 511 fahren. Auf einem hohlen Objectträgcr wird eine passende Zelle nus schwarzem Patentgummi (von ca. 1 mm Dicke, 8 bis 10 mm Lochdurchmesser) z. B. mit Cedernöl aufgeklebt. In die Höhlung kommt ein Tropfen Wasser. Auf die Zelle wird das Deckglas mit dem hängenden Tropfen aufgelegt und ohne Vaselinedichtung mit- tels eines durchlöcherten Objectträgers (Lochdurchmesser 16 bis 20 mm) mit Gummibändern oder durch die Mikroskoptischklemmen etc. fest angedrückt. — Das von Tröster vorgeschlagene Verfahren, gleichzeitig viele Bacterienpräparate zu färben, modificirt er in der Weise , dass er sich mit Wasserglas und Glaserkitt auf dem nach Trüster's Vorschlag hergestellten Objectträger mit Netztheilung Schutzleisten aus Glas auf kittet, um ein Ueberfliesseu von Immer- sionsöl auf den Objecttisch zu vermeiden. — In ähnlicher Weise stellt er sich aus zwei Spiegelglasplatten von 12 X 16 cm (1 bis 1-5 mm Dicke) durch Auf kitten von Glasstreifenrahmen eine Doppel- schale her, welche die Vortheile der Petrischale mit besserer Beobach- tungsmöglichkeit verbinden soll. — Um sich beim Abimpfen von Culturplatten besser orientiren zu können, legt er die Platten auf quadrirte Schreibtafelu aus Pappe etc., notirt die Lage und den Platz der Platte auf der Tafel und markirt dann die Colonien auf derselben. — Grosse feuchte Kammern stellt sich Marek auf fol- gende Weise her: In eine grosse rechteckige pneumatische Wanne kommt ca. 2 cm hoch Sublimatlösung 1 : 1000. In jede Ecke stellt er dann ein Würfel von ca. 4 cm Höhe aus nicht angreifbarem Material. Diese dienen als Träger für eine gute, aber lose in die Wanne hin- einpassende Glasplatte, auf welche, ev. durch Glasstreifen getreimt, die Culturschalen zu stehen kommen. Auf den Rändern der pneu- matischen Wanne wird Watte befestigt und über das Ganze eine passende Glasscheibe als Deckel gelegt. Cxcipleiüski (Königsberg i. Pr.). Miller, Einige kurze Notizen in Bezug auf bacterio- logische Untersuchungsmethoden (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XV, 1894, No. 23, p. 894). Zum Trocknen von Deckglaspräparaten nach dem Färben em- pfiehlt Miller Luftspritzen, wie sie von den Zahnärzten gebraucht werden. Will man warme Luft dabei verwenden, so hält man die Nase der Spritze vorher in die Gasflamme. Ref. erinnert daran, dass Kühne und Katzer bereits vor Jahren Ohrenspritzen oder Ge- bläse zu gleichem Zweck empfahlen. — Um das unangenehme An- 512 Referate. XII, 4. sammeln von Condenswasser in PETRi'sclien Scliälchen im Tliermo- staten bei Agarplatten zu vermeiden, stellt Miller die Platten um- gekehrt in den Brütschrank, ein Verfahren, das übrigens schon seit Jahren in verschiedenen Laboratorien im Gebrauch ist. Bei Stricli- culturen auf Agarplatten giesst Miller bisweilen über die Impfstriche zum Theil eine dünne Schicht Agar, ein Verfahren, welches em- pfehlenswerth erscheint, wenn man bei mikrophotographischen Auf- nahmen oberflächliche und tiefe Colonien neben einander auf ein Bild bringen will. — Um Schimmelpilzsporen in Schälchen und Röhr- chen zu vernichten, bringt er etwas Chlorkalk auf die Cultur, ent- wickelt daraus durch Salzsäure Chlor und schliesst die Cultur, wo- durch die Sporen in wenigen Secunden abblassen , also absterben [? Ref.]. Zur Untersuchung und Impfung von Mäusen empfiehlt er, dieselben mit Aether zu betäuben, indem man sie 20 bis 30 Secun- den an der Schwanzwurzel und an der Nackenhaut gefasst, in eine mit Aetherdämpfen erfüllte Flasche hineinhängt. CkaplewsJd (Königsberg i. Pr.). Mie, G. , Eine Modificatiou des Wolf fhügel ' sehen Colonien-Zählapparates (Hygien. Rundschau 1894, No. 7). Mie hat den Wolffhügel' sehen Zählapparat in der Weise zu verbessern gesucht, dass die Zählplatte aus polirtem schwarzem Glase, in welcher die Theilung durch Einreiben von weisser in Wasser un- löslicher Farbe markirt ist, in den soliden Holzboden des Apparates eingebettet ist. Darauf wird die zu zählende Culturplatte gestellt und über diese kommt die Deckplatte ca. 3 cm oberhalb der graduirten Platte. Ausserdem ist die Lupe schwächer , wodurch der Sehwinkel beim Betrachten der Colonien spitzer wird. — Der Apparat ist vom Opti- ker R. Magen, Berlin NW., Scharnhorststr. 34a zu demselben Preise wie der WoLFFHÜGEL'sche Apparat zu beziehen. Czaplewski {Königsberg i. Pr.). Lflfar, F., Eine neue Zähl Vorrichtung für Platteucul- turen in Petrischalen (Zeitschr. f. Nahrungsmittel- unters. 1893, No. 24, p. 429; vgl. Autorref. im Central- bl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XV, 1895, No. 8, 9, p. 331). Zur genaueren Auszählung der Colonien auf PEXRi'schen Schalen XII, 4. Referate. hat Lafar eine Zählvorriclitiiiif>- angegeben, (Irren Sectoren in Felder von 1 qcni Inhalt getheilt sind. Die Zählplatte ist dabei 1) durch 4 Kreise mit den Radien rj = 13-8mm r, = 27-6mm r.5 = 36-6mm r^ = 43-7mm 2) in 6 Sectoren von 60*^ getheilt. Für sehr dicht besäte Platten ist noch eine feinere Theilung in Sectoren von 2()" vorhanden, und sind ausserdem drei von einander iiiii 120*^ ab- ■■ stehende radiäre Reihen derselben durch Diagonalen in kleinere Fel- der zerlegt. Die Radien derselben müssen, falls diese letzten Stücke allein zur Auszählung benutzt werden sollen, bis zum Centrum ver- längert werden. Dieses Zählsystem ist auf eine gescldiffene blasen- freie Glasplatte von 10 cm Durchmesser aufgeätzt, welche, die Thei- lung nach innen gerichtet, in einen Reif aus Holz oder Messingguss von ca. 8 mm Höhe und ca. 9'5 cmm Durchmesser gefasst ist. Petrischalen mit viel kleinerem äusserem Umfange werden mit einem Zeitschr. f. wisä. Mikroskopie. XII, 4. OO 514 Referate. XII, 4. ringförraigeu Gummibande umspannt. Zum Zählen wird der Deckel der Petrischale abgenommen. Die zu zählende Schale wird umge- kehrt und die Zählpatte hutartig darüber gestülpt, oder bei ver- flüssigenden Colonien die Petrischale in die Zählvorrichtung direct auf das Liniensystem aufgesetzt. Die Zählvorrichtung ist zu beziehen von F. Mollenkopf, Stuttgart, Thorstr. 10; Preis 8 bis 9"50 M. Cxaplewski {Königsberg i. Pr.). Drossbach, G. P., Methode der bacteriologischen Was- seruntersuchung (Chemikerzeitg. Bd. XVII, 1893, p. 1483 5 ^§1- Centralbl. f. Bacteriol, u. Parasitenk. Bd. XV, 1894, No. 20, p. 775). Drossbach will den Werth eines Trinkwassers hauptsächlich nach den bei 37^ zur Entwicklung kommenden Keimen, mit Bevor- zugung der facultativen Anaerobioten, bestimmt wissen. — Zur Züch- tung empfiehlt er statt der BucHNEu'schen Pyrogallusmethode folgende Absorptionsmethode. In einen Dosenexsiccator^ kommt auf den Boden ein energisch Sauerstoff absorbirender Körper (Eisenoxydul oder Chromacetat), darüber auf Drahtdreiecken unbedeckt die geimpften Petrischalen. Nach Aufsetzen des gut gedichteten Deckels werden durch Umschwenken die Sauerstoff absorbirenden Flüssigkeiten ge- mischt, worauf die Sauerstofiabsorption eintritt. Zur Darstellung des Eisenoxyduls wird auf dem Boden des Exsiccators eine 1 bis 2 cm hohe Schicht concentrirter Natronlauge mit einer concentrirteu Lö- sung einer äquivalenten Menge Eisenchlorür vorsichtig überschichtet. Das nach dem Umschwenken sich ausscheidende Eisenoxydul über- zieht als steifer Brei die Innenwand des Exsiccators. Zur Darstellung des noch energischer wirkenden Chromacetat wird eine concentrirte Natriumacetat-Lösung mit einer unfiltrirten, durch Zn -j- HCl bis zur blauen Färbung reducirten concentrirten Lösung von rohem Chromses- quichlorid überschichtet. Cxaplewski [Königsberg i. Pr.). Beyerinck, M. W., Notiz über den Nachweis von Proto- zoen und Spirillen in Trinkwasser (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XV, 1895, No. 1, p. 11). Beyerinck benutzt in V^erfolg seiner früheren Versuche die von ^) Akens, Eine Methode zur Plattencultur der Aiiaeroben (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XV, 1894, No. 1, p. 15; diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 263). XII, 4. Referate. 515 ihm beschriebeuen „Bacterienniveau"-Culturcii^ zum Nachweis von Protozoen und Spirillen im Trinkwasser. Zur Anstellung des Ver- suches überschichtet er einige Tropfen einer geeigneten, am Boden eines Reagenzglases erstarrten Nährgelatine oder eines Nähragars mit dem zu untersuclienden Wasser. Bei Fleischwassergelatine bil- dete sich innerhalb 24 Stunden, bei Würzgelatine nach 36 bis 48 Stunden ein scharfes Niveau. Oberhalb dieses Niveaus ist nun die für Entwicklung von Protozoen (sowie Cladothrix, Crenothrix) gün- stige Zone, ausgezeichnet durch geringe Concentration organischer Stoffe, relativ hohen Bacteriengehalt und Sauerstotfspannungen, welche zwischen weiten Grenzen wechseln. An der Oberfläche fand sich eine äusserst feine Haut, bestehend aus Monaden, unter denen er die vorherrschende Art mit Oikomonas termo ideutiticirt, dazwi- schen allmählich zunehmend Bacterien. „Nachdem die Oberfläche des Wassers durch eine dichte Bacterien- und Monadenschicht den Zu- tritt des Sauerstoffes nach der Tiefe erschwert, fangen die Spirillen sich zu vermehren an." Darunter fand er häufig eine Art, welche er für identisch mit Spirillum Undula hält. Ihre Athmungsfigur zeigte den „Spirillentypus". Bei Niveauversuchen mit Würzgelatine, welche besonders günstig sein soll, bedeckte sich die Oberfläche bald mit einer weichen breiartigen Bacterienschicht, während Bacte- rienniveaus oft durch Gasbildung zerrissen wurden. Ausser Oikomo- nas fand sich oft noch eine andere Art, welche er für Colpoda cucullus anspricht, ferner Cladothrix dichotoma, eine andere Clado- thrix, eine Crenothrix und zwei dicke kurze Spirillenarten, sodann eine unbestimmte Oikomonasart und eine Amöbe. Bei zwei Ver- suchen mit offen stehenden Gläsern mit sterilisirtem Wasser konnten aus der Luft keine Protozoen erhalten werden. Cxapleivski {Königsberg i. Pr.). Burri, R. , lieber einige zum Zwecke der Artchara- kterisirung anzuwendende bacteriologische Untersuchungsmethoden nebst Beschreibung von zwei neuen, aus Rheinwasser isolirten Ba- cterien (Inaug. Diss. Zürich 1893; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XV, 1894, No. 2, 3, p. 88i. Burri suchte nach dem Vorgange von Reinsch und Dahjien ^) Beyerinck, M. W., Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. VA. XIV, 1893, p. 827; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 95. 33* 516 Referate. XII, 4. die optimale Alkalescenz für die Trinkwasserbacterien festzustellen. In Bestätigung der Angaben Dahmen's fand er das Alkalescenzopti- raum für Nährgelatine bei 0*15 Procent krystallisirter (= 0"05 Pro- cent wasserfreier) Soda. Da die Reaction der Kartoffeln schwankt und für gewisse ßa- cterien nur sicher alkalische Kartoffeln gute Resultate zu geben vermögen, schlägt Burri folgendes Verfahren vor. Die an und für sich mehr oder weniger sauer reagirenden Kartoft'eln werden 10 Mi- nuten in ^/j^ Liter Sodalösung von bekanntem Gehalte gekocht und dann in einer ebensolchen kalten Lösung abgekühlt. Längeres Kochen ist wegen Zerfallens der Kartoffeln zu vermeiden. Er stellte nun Versuche über Züchtung von Cholera auf Kartoffeln mit wechselndem Alkalescenzgrad an. Das Wachsthumsoptimum (mit charakteristischem Wachsthum) fand er für Cholera bei 1 Procent Soda , also für die ^ji Proceut Soda absorbirenden Kartoffeln bei 1'25 Procent. Die Angaben von Krannhals über Wachsthum von Choleraculturen auf Kartoffeln konnte er bestätigen, dagegen nicht die Angaben von Voges über das Wachsthum von Cholera auf Kochsalzkartoffeln. Dem Alkalescenzgrad der Nährböden und dem Verhalten der Bacterien auf Kartoffeln mit optimaler Aciditäts- reactiou empfiehlt er besondere Aufmerksamkeit zu schenken. — Das DROssBAcn'sche Verfahren zur Anlegung von Oberflächencul- turen modificirt er insoweit , als die sterile zur Cultur bestimmte Nährbodenplatte einem Spray der zur Infection bestimmten Flüssig- keit für 1 bis 3 Secunden ausgesetzt wird. Bei pathogenen Arten wären geeignete Schutzvorrichtungen nothwendig. Für genaue Be- schreibung eines Mikroorganismus verlangt Burri auch Angaben über Säure- und Alkalibildung desselben. Zum Schluss werden zwei neue Bacterien aus Rheinwasser genauer beschrieben. Cxaplpivski {Königsberg i. Pr.). Ilkewicz, W., lieber die Kerne der Milzbrandsporen (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XV, No. 8, 9, p. 261). Ilkewicz versuchte die von Kolossow angegebene Osmium- säure - Tannin - Pyrogallussäure - Methode ^ zur Färbung von Bacterien behufs Mikrophotograpliirens und zur Geisseifärbung zu verwerthen. Der Erfolg entsprach jedoch nicht seinen Erwartungen. Gute Re- 1) Kolossow, A., Diese Zeitschr. Bd. IX, 1892, p. 38—43. XII, 4. Referate. 517 sultate erhielt er nach manchem Misserfolg erst nacli folgender Me- thode. Durcli einmaliges Durchführen mit den Fingern durch die Flamme fixirte Deckglaspräparate, werden mit der Präparatseite nach oben liegend in einem Uhrglas mit einer Mischung von 7 cc hall)pro- centiger wässeriger Osmiumsäurelösuug und 3 cc Ameisensäure Über- gossen und 1 bis 2 Minuten bis zu schwacher Dampflüldung er- wärmt. Darauf erfolgte die Reduction in einer der nachfolgenden drei „Reductionstiüssigkeiten". Die erste, fast unverändert nach KoLossow, wird folgendermaassen bereitet: .30 g Tannin in 100 cc Aq. dest. gelöst, bleiben 24 Stunden offen stehen, dann vom Boden- satz abfiltrirt. Das Filtrat wird mit einer Lösung von 30*0 Pyro- gallussäure in 100*0 Aq. dest. gemischt. Dazu kommen 250 cc Aq. dest., 100 cc 95procentiger Alkohol und 50 g Glycerin. Die zweite Reductionsflüssigkeit bestand aus einer Mischung von gleichen Theilen der Koi.ossow'schen Flüssigkeit und einer Lösung von 8'0 Pyrogallussäure, 3*0 Citronensäure, 17*0 Natri sulfurosi, 150*0 Aq. dest. Die dritte „Reductionsflüssigkeit" bestand aus 10 cc der letzt- genannten Lösung, 3 cc Spiritus, 2 cc Tanninlösung (20 Tannin 80 Aq.) und 1 cc Glycerin. In diesen Reductionsflüssigkeiten wurden die Präparate ebenfalls 1 bis 2 Minuten bis zur Dampf bildung erwärmt, dann nach Abspülen mit Aq. dest. nochmals in dem Osmiumgemisch erwärmt und diese Procedur zwei-, eventuell dreimal wiederholt. Meist genügte zwei- malige Wiederholung; durch dreimalige Wiederholung des Processes wird die Farbe mitunter zu dunkel. Vorsicht ist zu beobachten, dass nicht von dem Nährboden Partikelchen auf das Präparat übertragen werden, da sie ebenfalls schwarze Niederschläge geben. Nach dieser Methode färbte sich das Protoplasma des Milzbrandbacillus dunkel- grau , selten mit wandständigen schwarzen Pünktchen. Was die Milzbrandsporen anlangt, von denen Ilkewicz kleine, mittelgrosse und grosse unterscheidet, so waren die kleinsten und auch ein Theil der mittleren ungefärbt , homogen , stark lichtbrechend. Ein Theil der mittleren war dagegen leicht gekörnt oder zeigte ein im Cen- trum liegendes, schwarz gefärbtes Körnchen. In den grossen lagen entweder ein einzelnes oder zwei solche Körnchen, quer zur Längs- achse oder parallel derselben. Im letzteren Falle kann man hin und wieder in einigen Sporen einen äusserst feinen Strich bemerken, der von einem Rande der Hülle zum gegenüber liegenden reicht und die Spore in zwei gleiche Theile theilt , von denen jeder ein schwarzes Pünktchen im Centrum besitzt. Ilkewicz ist geneigt, die 518 Eeferate. XII, 4. schwarzen Punkte als Sporeukerne zu deuten und die erwähnten feinen Linien mit Theilungserscheinungen in Verbindung zu bringen. Bacterium tuberculosis, diphtheriae , pyocyaneus , cholerae asiaticae, typhi abdominalis, B. coli commune, mallei etc. erscheinen bei dieser Färbung entweder paternosterförmig oder ähneln den kurzen Fäden des Milzbrandbacillus. Czapleiüski {Königsberg i. Pr.). Eisner, Zur Platten diagnose des Cholerabacillus fHy- gieu. Rundschau 1894, No. 7). Um nach möglichst kurzer Zeit auf Gelatineplatten bereits eine Diagnose von Choleracolonien zu ermöglichen , will Elsner höhere Temperaturgrade als die sonst für Gelatineplatten üblichen und ver- wendbaren ausnutzen. Da bei der von ihm vorgeschlagenen Tem- peratur von 27'5 bis 28^ C. aber eine gewöhnliche Gelatine schmilzt, verwendet er nicht 10- sondern 25procentige Gelatine. Er erwärmt 1000 cc Aq. dest. , 250 g Gelatine, 10 g Liebig's Fleischextract, 10 g Pepton, 5 g Kochsalz im Wasserbade bei 50^ bis zur Lösung, neutralisirt bis zur deutlich alkalischen Reaction, setzt das Weisse von einem Hühnerei zu und schüttelt tüchtig um. Nach einer Stunde langem Kochen im Dampfstrom filtrirt er unter massiger Erwär- mung des Filters, füllt in Röhrchen ab und sterilisirt drei Tage hinter einander je 16 Minuten. In Platten erreichen bei 27*5 bis 28° Choleracolonien auf dieser Gelatine schon nach 9 bis 10 Stun- den die Grösse von sonst zweitägigen, in lOprocentiger Gelatine bei 21° gewachsenen Colonien und sind ebenso gut difterenzirbar. Verf. empfiehlt daher seinen Nährboden für Cholerauntersuchuugen. Oxapleivshi {Königsberg i. Pr.). Freymuth und Lickfett, Zur Frage der raschen Bacte- rien diagnose der Cholera (Deutsche med. Wochen- schr. 1893, No. 52). Freymuth und Lickfett vertheidigeu das von ihnen angegebene Verfahren zur Schnelldiagnose der Cholera auf Agarplatten gegen die Einwände Schill's. Auftretende Bacterieuschleier könnten theils an zu reichlicher Aussaat, theils an einer Benetzung mit Condens- wasser liegen. Statt des Ausgiessens von Agarplatten in Petrischalen schlagen die A'erff. daher vor, den Agar auf Objectträger auszu- giessen und diese nach Impfung in einer feuchten Kammer bei 37 zu halten. Das Condenswasser fliesse dann leichter nach unten ab, während das Fliesspapier im Deckel der feuchten Kammer ein XII, 4. Referate. 5iy Herabfallen von Tropfen auf den Nährboden verliindere. Sie wider- rathen Auflegen eines Deckglases zur directen Beobachtung einer Colonie, da diese dadurch zerstört werde. Das Fischen mit der Bacterienharpune ziehen sie als weniger zeitraubend dem zweizeitigen Abimpfen nach Schiller vor. CxapIeusLi (Könif/shrrf/ i. Pr.). Zabolotny, Zur Frage der raschen fholeradiagnose der Cholera CDeutsche med, Wocbenschr. 1893, No. 51). Zabolotny empfiehlt zur Beschleunigung der Cholerndiagnose mit Eiweissplatten zu arbeiten. Hühnereiweiss wird mit Alkali nach Rosenthal ^ oder Tarchanoff und Kolesnikoff" behandelt und dann in Petrischalen im Dampftopf oder wie Blutserum zur Erstarrung gebracht. Die Platten sind durchsichtig, können bei 37*^ gehalten werden (geben daher schnellere Resultate als Gelatineplatten) und gewähren ein viel charakteristischeres Aussehen der Colonien als die Agarplatten, Nach der Impfung werden die Platten im Thermo- staten schräg gestellt, wobei das im tiefsten Theil sich ansammelnde Condenswasser ein Austrocknen verhindert. Schon nach 5 bis 6 Stunden bei 37*^ konnten charakteristische Colonien erhalten werden. Cxapleivsld (Kötifg.sbrr(j i. Fr.). Lanz , Ein neues Verfahren der G o n o k o k k e n f ä r b u n g (Deutsche Med, Wochenschr. 1894, No. 9). Lanz behandelt Ausstrichpräparate von gonorrhoischem Eiter nach dem üblichen Antrocknen mit i'Oprocentiger Trichloressigsäure (20 Minuten), färbt mit Methylenblau (30 cc Aq. dest., 1 bis 2 Tropfen öprocentige Kalilauge, gesättigte alkoholische Methylenblau- lösung bis zum P^intritt dunkelblauer Färbung) 3 bis 5 Minuten. Danach Spülen in Wasser, Trocknen, Canadabalsam. Die Gonokok- ken sollen nach diesem Verfahren sich besonders deutlich ablieben, weil die Zellen durch die Wirkung der Trichloressigsäure sehr durch- sichtig werden. Eine Contrastfärbung mit Bismarckbrann (eine vier- tel bis halbe Minute) soll sehr schöne Resultate liefern. [Ref. möchte hierzu bemerken, dass die einfache Methylenblaufärbung bereits so gute Bilder liefert, dass man damit in allen Fällen gut auskommen kann. Für viel wichtiger hält er die Zuhilfenahme der GRAii'schen 'j Vgl. diese Zeitschr. Bd. V, 188H, p. 537. •') Vgl. diese Zeitschr. Bd. IV, 1887, p. 405. 520 Referate. XII, 4. Methode, durch welche die Gonokokken entfärbt werden, während die Eiterkokkeu die Farbe behalten.] Cxapleu'ski (Königsberg i. Pr.). Ilkewitscb, K., Eine neue Methode zur Entdeckung von T u b e r k e 1 b a c i 11 e n im 8 p u t u m S c h w i n d s ü c h t i g e r (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XV, 1894, No. 5, 6, p. 163). Ilkewitsch versetzt ca. 7-2 ^^' ^^^^ Tuberkelbacillen zu unter- suchendes Sputum mit 20 cc destillirten Wassers und 8 bis 12 Tropfen einer oOprocentigen Kalilauge. Die Mischung wird unter Rühren bis zur Dampfbilduug und zur vollständigen Lösung erwärmt. Danach wird etwas Casein zugegeben, welches sich unter Zusatz von 1 bis 2 Tropfen Kalilauge unter Umrühren in der Wärme leicht löst, wobei die vorher durchsichtige Flüssigkeit milchfarben wird. Dann wird die Mischung in einem Probirglas mit einigen Tropfen Essigsäure bis zum Anfange der Eiweissgerinnung angesäuert und nun in das Centrifugeugefäss , einen sauber polirten Metallcylinder, der unten ein für den Bodensatz bestimmtes gut aufgeschliffenes conisches Messingnäpfchen besitzt, gegossen und in diesem h bis 10 Minuten lang centrifugirt. Um ein Aufwirbeln des Bodensatzes zu vermeiden, bedeckt Verf. denselben mit einem an einem Faden in das Centrifugirröhrchen hinabgelassenen Messingkügelchen. Nach Be- endigung des Centrifugirens wird das Bodensatznäpfchen von dem Cylinder getrennt und die überstehende Flüssigkeit abgegossen. Der gesammelte Bodensatz wird zwischen zwei Objectträgern verrieben, auf ihnen angetrocknet, iixirt und nach Ziehl gefärbt. — Die Zugabe des Caseins begründet Ilkewitsch mit der Behauptung, dass von allen Eiweissstoffen des Thierorganismus das Casein sich durch grösste Empfindlichkeit gegen Essigsäure auszeichne, so dass man bei Caseinzusatz durch vorsichtigen Zusatz von Essigsäure nur so viel Bodensatz erhalte, als man Casein zugesetzt. [Ref. hält dies für durchaus unnöthig. Er verwendet grössere Mengen Sputum (wo- durch ein Nachweis etwa vorhandener Tuberkelbacillen noch au Wahrscheinlichkeit gewinnt) löst das Sputum mit schwacher 0*2pro- centiger Natronlauge unter Erwärmen, setzt einige Tropfen Phenol- phthalein zu und neutralisirt dann mit lOprocentiger Essigsäure bis zur Entfärbung, und Auftreten der ersten tlockigen Trübung durch Ausscheidung des Mucin. Darauf wird das behandelte Sputum noch mit destillirtem Wasser verdünnt, zum Sedimentiren aufgestellt und XII, i. Referate. 521 das Sediment centrifugirt. Das durch Centrifugiren erlialtene Sedi- ment wird dann auf Tuberkelbacilleu auf Objectträgern untersucht. Das metallene Centrifugirröhrcheu von Ilkewitsch ist dabei unnöthig. — Dass durch die Centrifuge im Sputum Tuberkelbacilleu viel leichter nachweisbar werden, oft selbst in Fällen mit sonst negativem Befund, ist ja schon von mehreren Autoren beschrieben.] OzapleivsJii (Königsberg i. Pr.) Johne, A., u. Frothingham , Ein ei genthüm lieber Fall von Tuberculose beim Kind (Deutsche Zeitschr. f. Thiermed. u. vergl. Patliol. Bd. XXI, H. 6, p. 438—454). Von der eine viertel Stunde in Alkohol gehärteten Darmschleim- haut einer tuberculoseverdächtigen Kuh wurden theils mit Hämat- oxylin, theils mit ZiEL'scher Carbolfuchsinlösung (Färben in Carbol- fuchsinlösung 10 bis 30 Minuten bei Zimmertejnperatur, Entfärben in Säurelösung [1 : 3] und Alkohol, Nachfärben mit ^lethylenblau) ge- färbte Gefriersehnitte angefertigt und Tuberkelbacilleu in ausser- ordentlich reicher Menge in der Mucosa und Submucosa gefunden; andere Schnitte wurden nach Koch-Ehrlich gefärbt und verschieden lange Zeit (^o bis 15 Minuten) in der Salpeter- oder Schwefelsäure- lösung oder in Alkohol gelassen. Ein Theil der Schnitte wurde je- doch auch in gewöhnlichen wässerigen und alkoholischen neutralen Anilinfarben, besonders Fuchsin gefärbt und hierbei constatirt, dass sich die betreffenden Bacillen in diesen Lösungen nicht färbten. Durch die Färbung wurde bewiesen, dass es sich um typische Tuber- culosebacillen handelte. — Aus Theilchen der Submucosa des Blind- darms, die sich in Gefrierschnitten ausserordentlich reich an Bacillen erwiesen hatten, wurden zunächst auf eine Anzahl von schräg er- starrten Glycerinagar-Gläschen Culturen angelegt und diese bei 38° im Brütofen gehalten. Es wurden hierdurch jedoch nur Mischcul- turen verschiedener Bacillen und Kokken erzielt, von denen in Deck- glaspräparaten bei Färbung nach Ziel-Gabbet keine die für den Tuberkelbacillus charakteristische Farbenreaction zeigten. Ebenso wurden zwei Meerschweinchen mit kleinen Partikelchen desselben Materiales subcutan geimpft. Bei keinem derselben entwickelte sich an der Impfstelle ein localer Process. Dagegen magerten beide Thiere hochgradig ab, so dass trotz der fehlenden Localaffection eine tuberculose AUgemeininfection angenommen wurde. In ganz unerwarteter Weise besserte sich aber der Zustand der Impfthiere etwa von der 5. Woche derartig, dass nach etwa 8 Wochen beide 522 Referate. XII, 4. vollkommen gesund, munter und dabei gut genährt erschienen. Nun- mehr wurde eins der Impfthiere getödtet, zeigte aber bei der sehr genau vorgenommenen Section weder an der Impfstelle , noch in einem der parenchymatösen Organe, beziehungsweise in den Lymph- drüsen die geringste tuberculöse oder sonstige pathologische Ver- änderung. Das Ergebniss des Impfversuches war also bis auf die nach der Impfung eingetretene, aber wieder verschwundene hoch- gradige Abmagerung ein vollständig negatives. Nörner [Dorotheentlial). Semmer, E., Zur Frage über die Aetiologie und Be- kämpfung der Rinderpest (Deutsche Zeitschr. f. Thiermed. u. vergl. Pathol. B. XXII, H. 1, p. 32—46). Die Rinderpest ist eine Krankheit der Epithel- und Drüsen- zellen und besteht in excessiver Wucherung, Entartung und Zerfall derselben , wobei Zerfallsproducte frei werden , die auch das Con- tagium enthalten. Die Culturversuche mit angeblichen Rinderpest- mikroben fallen nun ganz verschieden aus , je nachdem ob man das Material aus an Rinderpest gefallenen Cadavern oder aus in den ersten Stadien der Krankheit getödteten Thieren entnimmt. Die Rinderpestcadaver sind in allen ihren Theilen mehr oder weniger reich an pathogenen und nicht pathogeuen Schizomyceten, die be- reits während des Lebens und der Agonie aus den afficirten Schleim- hautobertlächen ins Blut und in die inneren drüsigen Organe ge- langen und daraus cultivirt werden können. In dem einen oder anderen Falle herrscht der eine oder andere Mikroorganismus in solchen Cadavern vor; es hängt dies von der Gegend, dem Futter, dem Trinkwasser, der Reinheit der Luft etc. ab. Daher auch die verschiedenen Angaben der einzelnen Autoren. Von diesen habe noch Niemand den unumstösslicheu Beweis erbracht , dass der von ihm entdeckte oder beschriebene Bacillus der wirkliche Rinderpest- erreger sei. Als Beweis, dass man es bei der Rinderpest nicht mit einem der bisher beschriebenen leicht cultivirbaren Mikroorganismen . zu thun habe, führt Verf. an, dass absolut iufectiöses Material, wie Milzgewebe und üterusschleim rinderpestkranker, am Beginn der Er- krankung getödteter Kälber , das sich im Eisschrank 4 bis 5 Mo- nate wirksam erhält, bei Aussaaten auf den verschiedensten Nähr- medien keinerlei Schizomycetenciüturen ergiebt. Die geringsten Spuren eines derartigen Materials, z. B. des Uterusschleimes, in den eine spitze Nadel getaucht und damit die Cornea der Kälber nur XII, 4. Referate. 523 leicht geritzt wurde, riefen stets in 4 bis 5 Tagen ausgesprochene Rinderpest mit tödtlichem Ausgange nach 8 bis 9 Tagen hervor, ohne dass eine locale Reaction an der Cornea eingetreten oder die Con- junctiva besonders stark afficirt worden wäre. Das Incubations- stadium bei der Impfrinderpest ist nie geringer als 4 und nicht länger als 5 Tage, und der Tod erfolgt meist am 8. bis 9. Tage nach der Impfung. Schizomyceten, wenigstens mit den bis- herigen Färbungsmethoden differenzirbare und nach dem bisherigen Verfahren cultivirbare specifische Schizomyceten, lassen sich als Ursache der Rinderpest nicht nachweisen. Es können, nach Ansicht des Verf., nur sehr kleine, schwer differen- zirbare, un cultivirbare, im lebenden T hier kör per sich schnell vermehrende Körperchen im Spore nzu- stande als Krankheitserreger angesehen werden. Sie sind von sehr verschiedener Grösse (von der firösse kleinster Kok- ken und Blutplättchen bis zur Grösse eines farbigen Blutkörperchens) und fast hyaliner Beschaffenheit und lassen sich durch Hämatoxylin, BiONDi'sche Dreifarbemischung und Thymol-Methylenblaulösung dif- ferenziren. Meist sitzen sie in den vergrösserten Zellkernen zu 1 bis 6 und sind oft von einem hellen Hof umgeben. Nach Zerfall der Zellen und Kerne trifft man sie frei in den Flüssigkeiten und Zerfallproducten an. In gehärteten Präparaten, sowie in Canada- balsam und anderen Einschlussflüssigkeiten schrumpfen sie und ent- färben sich auch theils schnell, weshalb ihre Darstellung in Photo- arammen auf Schwierigkeit stösst. Da es bisher leider nicht ge- ö hingen ist, diese Gebilde zu isoliren und rein zu züchten, so lässt sich der Beweis der Pathogenität und Speciticität derselben für die Rinderpest nicht beibringen. Das Contagium ist bei Rinderpest- kranken in sämmtlichen Geweben und Flüssigkeiten enthalten. Es ist zum Beginn des Fieberstadiums im Blute, im Harn und in der Milch vorhanden. Im Blute scheint es an die farblosen Blutkörper- chen gebunden zu sein, kann aber nach Zerfall derselben auch im Serum enthalten sein; dagegen scheinen die rothen Blutkörperchen frei davon zu sein. Das Rinderpestcontagium conservirt sich nicht längere Zeit in Glyceriu und in eingetrocknetem Zustande, auch nicht in antiseptischen Lösungen und in Capillarröhrcheu einge- schlossen. Am längsten erhält es sich im Schleim (am besten in sterilem Uterusschleim) und in steril entnommenen und aufbewahrten Milzen im Eisschrank (bis zu 6 Monaten und länger). Im Blute, im Harn und in der Milch verliert es in 4 bis 6 Wochen seine 524 Referate, XII, 4. Wirksamkeit. Durch CnAMBERLAND'sche Filter liltrirtes Material ent- hält das Contagium nicht mehr, da grosse Mengen solchen Filtrats von Kälbern, subcutan beigebracht, ohne Nachtheil ertragen werden. Eine Mitigation des Contagiums kann erzielt werden durch Ein- wirkung höherer und niederer Temperaturen, des Lichtes, der Luft (Eintrocknen und Sauerstoff), schwacher antiseptischer Lösungen und vermittels Durchleitung durch andere Thiergattungen. Mit solchem Material können Thiere nach leichter Erkrankung dauernd immu- nisirt werden. Durch subcutane Application von Blutserum und Milch immunisirter Rinder und von Pferdeblutserum wird die Em- pfänglichkeit für Rinderpest nur auf einige Zeit abgeschwächt, aber nicht dauernd aufgehoben. Es gelang Verf., Thiere durch wieder- holte Impfungen mit auf 60, 55, 52, 50, 47-5 und 45^ C. 15 bis 30 Minuten lang erwärmtem Impfstoff und durch Impfungen mit Impfstoff, der bedeutenden Kältegraden (bis — 20*^) ausgesetzt worden war , sowie mit durch Meerschweinchen geführtem Impfstoff sowohl bei der grauen Steppenrasse , die bekanntlich die Rinder- pest weit besser übersteht als die übrigen Rinderrassen, als auch beim rothen, bunten und schwarzen Nichtsteppenvieh und bei Scha- fen und Ziegen Immunität ohne vorhergehende bedeutende Erkran- kung Jiervorzurufen. Durch längere Einwirkung von Temperaturen von + 50 bis 60" C. und — 20 bis 25" C. wird das Rinderpest- contagium zerstört. Zu Immunisirungszwecken sind Temperaturen von + 45 bis 50" C. und Kältegrade bis — 20'' am geeignetsten. Nörner {Do)'othee?ithal). D. Botanisches, Beyerinck, Ab, W., Ueber die Natur der Fäden der Papili onaceenknöllchen (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XV, 1894, No. 19, 20, p. 728). Beyerinck fand in der ausgefällten Bacterienmasse von flüssigen Culturen verschiedener Papilionaceenbacterien grosse Unterschiede im N-Gehalt der verschiedenen Arten. Diese Unterschiede glaubte er durch die Annahme erklären zu sollen , dass neben Eiweiss im Ba- cterienkörper noch ein stickstofiTreier Körper in beträchtlicher Menge vorhanden sein müsse. Entsprechend fand er auch die Schleim- XII, 4. , Referate. 525 bildung- in Gelatineculturen sehr verschieden. Es ergab sich nun bei näherer Vergleichimg ein ziemlich genauer Parallelismus zwischen der Ausbildung der „Sehleimfäden" in den WurzelkuöUchen und der Schleimbildung in Culturen bei den aus diesen KuöUchen gewonnenen Bacterien. Zur richtigen Deutung der Natur dieser „Schloimfäden" kam er durch Culturen aus Knöllchen der Vicia lathyroides auf Luzerne- decoct- Rohrzuckergelatine. Die Culturen zeigten die Bildung eines sehr zähen Schleims, welcher durch geeignete Bewegungen des Deck- glases die Gestalt von Fäden, isolirten Kugeln oder Ballen annahm. Die Bacterien selbst konnten vollkommen aus der schleimigen „Haut- schicht" in den Präparaten herausgedrückt werden. Die Schleim- bildungen färbten sich mit Chlorzinkjod blau, und zwar in ihrer ganzen Dicke , während die eingeschlossenen Bacterien gelbbraun gefärbt wurden. Auch die Fäden in den Knöllchen verhalten sich identisch. Der Schleim repräsentirt die Zellwünde der betreffenden Bacterien. Die in den Schleimfäden noch liegenden Bacterien nehmen keine Bacteroidengestalt an, vielleicht bleiben dieselben auch beson- ders lange keimfähig, „indem die Schleimhülle eine mehr oder weniger undurchdringliche Decke bildet, welche die Bacterienkörper schützt gegen den seitens des Zellprotoplasmas geübten metamorphosirenden Eintluss, welcher zur Entstehung der Bacteroiden aus den Bacterien Veranlassung giebt. Sicher ist, dass der Schleim beim Process der Zelltheilung passiv der Theilung mit unterliegt, wobei „wohl auch eine Vermehrung des Schleimes statthaben dürfte". Es scheine ihm nun, dass die mechanische Beeinflussung des Protoplasma seitens des sich theilenden Zellkernes sich auch über den Bacterienschleim er- strecken müsse, und dass diese sich ebenso gut am Aufbau der Kern- tonnen mit betheiligen könne als das Protoplasma. Im allgemeinen würden die Schleimfäden passiv durch das liängswachsthum gedehnt. Wird der Schleim jedoch beim Zellwachsthum nicht durch einen Haftpunkt zurückgehalten, so müsse er sich in kugeligen Gebilden zusammenziehen (z. B. bei Robinia, bei Lotus corniculatus). Zum Schluss weist Verf. darauf hin, dass Alfred Koch bereits die Mög- lichkeit früher ausgesprochen habe, dass die Schleimfäden der Knöll- chen aus Bacterienschleim bestehen könnten. CxapleivsU {Königsberg i. Pr.). Harper, R. A., Die Entwicklung des Peritheciums bei Sphaerotheca Castagnei (Ber. d. Deutschen Botau. Gesellsch. Bd. XUI, 1895, p. 475—481). 526 Referate. XII, 4. Verf. erhielt die besten Resultate bei der Fixirung mit ver- dünnter Chromosmiumessigsäure, Einbettung in Paraffin iind Färbung der 5 bis 7"5 /t dicken Mikrotomschnitte mit Safranin, Gentianavio- lett und Orange, und zwar werden die Schnitte zuerst durchsclinitt- lich 1 bis 1^2 Stunde mit Safranin, dann ^/^ bis 1 Stunde mit Gentianaviolett behandelt und darauf möglichst schnell durch Orange 0, absoluten Alkohol und Nelkenöl gebracht. So behandelt zeigten die ruhenden Kerne ein hellrothes Kernkörperchen und blaues fein- körniges Chromatin. A. Ziminerinann {Berliii). Gjokic , G. , Ueber die chemische Beschaffenheit der Zellhäute bei den Moosen (Oesterr. Botan. Zeitschr. 1895, p. 330—334). Die Membranen der Moose sind nach den Untersuchungen des Verf. stets unverholzt. Bei den Lebermoosen gelangen die Jodreac- tionen auf Cellulose stets ohne Vorbehandlung, bei den Laubmoosen aber meist erst, nachdem die Schnitte mit Chromsäure oder Schülze- scher Mischung behandelt waren. Mit Rutheniumsesquichlorür gaben alle Membranen die MANGiN'sche Reaction^ auf Pektinstotie. Ä. Zimmermann [Berlin). Lopriore, G., Ueber die Einwirkung der Kohlensäure auf das Protoplasma der lebenden Pflanzen- zelle (Pringsheim's Jahrb. f. wiss. Botan. Bd. XXVIII, 1895, p. 533—626). Um die Einwirkung von Oasgemischen bestimmter Zusammen- setzung auf das pflanzliche Protoplasma unter dem Mikroskop be- obachten zu können , benutzt Verf. zwei verschiedene Arten von Gaskammern. Die erstere derselben , die mit der Gaskammer von Engelmann eine gewisse Aehnlichkeit hat, besteht in der Haupt- sache aus einer kreisrunden Dose aus Messing, deren Durchmesser 30 (oder 38) mm, deren Höhe 12 (oder 18) mm beträgt (vgl. Figur 1). Den Boden dieser Dose bildet eine gut eingekittete plan- parallele Glasplatte ; der Abschluss nach oben hin wird durch einen einzuschraubenden Deckel gebildet, dessen centrales Loch durch ein mit Lackring eingekittetes Deckglas verschlossen ist. Zur Sicherung der Dichtung befindet sich auf der Unterseite des Deckels ein Lederring , welcher von Zeit zu Zeit mit Paraffinöl benetzt 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. VII, 1890, p. 268; Bd. X, 1893, p. 403. XII, 4. Referate. 527 wurde. Zum Durchleiten der Gase dienen zwei etwa 6 cm lange einander gegenüber stehende , mit Silber hart eingelöthete Messing- röhren mit wellig geringelten Enden. ^^^^^^ u.^..^-^— — ^_-- Die zu untersuchenden Objecte werden im hängenden Tropfen an die Unterseite des in der Mitte des Deckels befindlichen Deck- glases gebracht. Um ferner ein Verdunsten des Tropfen zu ver- hindern, wird der Boden der Kammer mit einer Schicht Wasser be- deckt , deren Abfliessen dadurch unmöglich ge- macht wird , dass die Ansatzröliren in geringer Höhe über dem Boden der Kammer angebracht sind. Die Kammern wer- den dann mit Hilfe von zwei aus Rothguss gefer- tigten Klammern in der aus Figur 2 ersichtlichen Weise an dem Mikroskop angeschraubt , und zwar war diese Befestigung eine so sichere, dass selbst bei Aenderung der Schlauch- verbindung oder dergl. die Einstellung bestimmter 528 Referate. Xll, 4. Objecte erhalten blieb. Verf. schaltet gewöhnlich gleichzeitig drei solche Kammern an dem gleichen Gasometer hinter einander ein, während drei andere mit gewöhnlicher Luft gefüllte Kammern zur Controlle dienten. Während nun die im vorstehenden beschriebenen Kammern zur Verwendung kamen, wenn ein Gasstrom von bestimmter Zu- sammensetzung nur kurze Zeit auf die Versuchsobjecte geleitet werden sollte , wurden vom Verf. noch andere Gaskammern con- struirt, mit Hilfe derer dieselben Objecte ev. Monate lang einem annähernd stationären Gas oder Gasgemische ausgesetzt werden sollten. Bei diesen (Figur 3) dient als Gasbehälter ein rundes Glasgefäss von etwa 10 cm Durchmesser und 6 cm Höhe. Die obere Wand desselben trägt in ihrer Mitte einen kurzen Hals, dem ein kräftiger Messingring aufgegipst wurde , dessen oberer Rand denjenigen des Glashalses um weniges überragte. Dabei blieb zwi- schen dem Messingringe und dem Glashalse ein geräumiger Ring- kanal von etwa 8 mm Breite und 12 mm Tiefe. In diesen Ring- kanal wurde Quecksilber und darauf eine Schicht Paraffinöl gebracht, in das dann der aus dünnem Glase bestehende Deckel mit Hilfe eines an den Messingring anzuschraubenden Messingdeckels , der in der Mitte weit ausgeschnitten und an der Unterseite einen Leder- ring trägt, hineingepresst wird. Der betreffende Deckel aus dünnem Glase wurde am einfachsten so hergestellt, dass von einem sorg- fältig ausgewählten Becherglase der Boden mit einem entsprechend hohen Theile der Wand abgesprengt wurde. Die Füllung der Kammer mit einem bestimmten Gasgemische geschah iu der Weise, dass von den beiden aus der Figur 3 er- XII, 4. Referate, 529 sichtliclieu Ansatzröhreii die zweimal rechtwinkelig gebogene mit dem Gasometer in Verbindung gebracht wurde , während das andere Rohr als Ableitungsrohr diente. Nach Vollendung der Füllung konnte ein Wiedereintreten der atmosphärischen Luft leicht dadurch verhindert werden , dass die Ansatzrohre in mit Quecksilber und einer darüber befindlichen Schicht Paraffinöl beschickte Gläser ge- taucht wurden. Da die Dimensionen der Gasbehälter nicht gestatten, die- selben auf dem Objecttische der gewöhnlichen Mikroskope aufzu- stellen, wurden für sie von dem Verf. besondere höhere Tische construirt; zur Beobachtung diente der obere Theil eines Mikroskops, der mit der die Schraube für die feine Einstellung tragenden Säule in die Klemme eines gewöhnlichen eisernen Halters eingespannt wurde. Ä. Zimmermann (Berlin). Wisselingh, C. van, Sur la cuticularisation et la cutine (Archives Neerland. des Sc. exactes et nat. t. XXVIII, 1895, p. 373—410, av. 1 piche). Verf. hat für acht verschiedene Gewächse die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Cuticula auf mikrochemischem Wege festzustellen gesucht und zwar mit Hilfe der gleichen Rea- gentien, die er bereits früher bei der Untersuchung der verkorkten Membranen benutzt hat. In erster Linie wurde geprüft, wie sich die Cuticula gegen lOprocentige Lösungen von Kalihydrat in Was- ser, Alkohol imd Glycerin verhält, sowohl bei gewöhnlicher als auch bei erhöhter Temperatur. Die Erhitzung auf 150° C. wurde in zugeschmolzenen Röhren ausgeführt, die partiell mit Flüssigkeit erfüllt waren und in einem Oelbad erhitzt wurden. Nach dieser Behandlung, die bei der alkoholischen Kalilauge ungefähr 2 Wochen, bei den beiden anderen einen oder mehrere Monate dauerte und mit einer theilweisen Zersetzung verbunden war, wurde die Kalilauge durch sorgfältiges Auswaschen mit Wasser entfernt und dann die Cuticula in Wasser und in Glycerin erwärmt, um die Gegenwart fusibeler Substanzen festzustellen. Ferner versuchte Xerf. die bei der Verseifung durch die genannten Laugen entstehenden Producte, soweit sie nicht gelöst wurden, zu extrahireu. In zweiter Linie untersuchte Verf auch die Umbildungen, welche die Cuticula und die Cuticularschichten erleiden, wenn sie Tempera- turen ausgesetzt sind, bei denen die Fette sowohl wie die Suberiu- lamelle sich zersetzen. Die betreffenden Zellwände wurden zu die- Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 4. O* 530 Referate. XII, 4. sein Zwecke im zugeschraolzenen Rohr , das partiell mit Glycerin gefüllt war, auf dem Oelbade eine Stunde lang auf mindestens 225 bis 300^ C. erhitzt. Bei diesen Experimenten wurde besonders auch auf die Gegenwart fusibeler Substanzen geachtet. Die verschiedenen Zersetzungsproducte der Cuticula hat Verf. namentlich auf Phellonsäure geprüft, wobei in erster Linie die Yiolett- färbung durch Chlorzinkjod als Reaction benutzt wurde. Die Untersuchungen des Verf. ergaben nun, dass zwischen der Cuticula und der Suberinlamelle der verkorkten Membranen ganz er- hebliche Verschiedenheiten bestehen. Bemerkenswert]! ist zunächst, dass in der Cuticula die in der Suberinlamelle stets in grösserer oder geringerer Menge vorhandene Phellonsäure gänzlich fehlt. Ferner setzt die Cuticula der Einwirkung der Kalihydratlösungen im allge- meinen einen bedeutend stärkeren Widerstand entgegen als die Sube- rinlamelle; beachtenswerth ist in dieser Beziehung noch, dass, wäh- rend bei dem Suberin die Lösungen in Wasser, Alkohol und Glycerin im allgemeinen sehr verschiedene Resultate geben, diese Lösungen auf die Cuticula eine mehr gleichartige Wirkung ausüben. Bei der Erhitzung in Glycerin auf über 300^ C. liefert ferner das Suberin ein in verdünnter Chromsäure leicht lösliches Zersetzungsproduct, was bei der Cuticula im allgemeinen nicht der Fall ist. Die Cuticula stimmt dagegen mit der Suberinlamelle insofern überein, als sie frei ist von Cellulose. Ferner bestehen beide aus Substanzen, die zum Theil verflüssigt werden können, zum Theil nicht. Nur ausnahmsweise gelingt aber diese Verflüssigung bei An- wendung der von de Bary empfohlenen Methode , nach der die Schnitte in Wasser auf 100*^ C. erwärmt werden. In mehreren Fällen konnte Verf. dagegen die Gegenwart fusibeler Substanzen nachweisen , indem er die Schnitte in den genannten Kalihydrat- lösungen macerirte und dann in Wasser oder Glycerin erwärmte. Zuweilen fand er die fusibelen Substanzen unter den Producten der Verseifung, wenn er die Cuticula in Kalilösung bis 150*^ erhitzte. Bei der Erhitzung in Glycerin wurde zuweilen schon zwischen 100 und 200 '^ eine Verflüssigung beobachtet; zwischen 200 und 300*^ C, wo die Zersetzung der Cuticula beginnt, trat stets sehr reichliche Verflüssigung ein. Die durch die Kalilösungen erzeugten Verseifungsproducte der Cuticula sind in Wasser zum Theil löslich, zum Theil unlöslich. Die unlöslichen Producte diff'eriren unter einander ebensowohl wie die aus ihnen frei gemachten Säuren. Bei den letzteren findet im allgemeinen Xn, 4. Referate. 531 «ine Verflüssigung zwischen 7U und 90 ^^ statt. Verf. verwendet fiir diese aus der Cuticula isolirten Säuren als zusammenfassende Be- zeichnung den Ausdruck „acides cutogeniques." Bezüglich der Cuticularschichteu beobachtete Verf. schliess- lich, dass dieselben der Einwirkung der Kalilösungen ^owohl bei gewöhnlicher, als auch bei erhöhter Temperatur viel weniger Wider- stand leisten als die Cuticula, Auch bei der Erhitzung in Glycerin wird das Cutin der Cuticularschichteu viel schneller zersetzt als das- jenige der Cuticula. Ä. Zimmermann {Berlin). Elfstrand, M., Studier öfver alkaloideruas lokalisa- tion, företrädesvis inom familjen Loganiaceae [Studien über die Localisatiou der Alkaloide, namentlich in der Familie der Log*ania c e en] (üpsala Universitets Ärsskrift, 1895, 126 pp. mit 2 Tflu.) [Schwedisch]. Hinsichtlich der mikrochemischen Nachweisungsmethoden der Al- kaloide schliesst sich Verf. im wesentlichen an Errera an und prüfte mit den verschiedenen Reagentien theils frische Schnitte, theils solche, die zuvor durch eine Lösung von 1 g Weinsäure in 20 cc 95pro- ceutigem Alkohol extrahirt waren. In allen Fällen werden die Schnitte direct in das Reagens eingetragen, da manche Stoffe, wie z. B. Schwefelsäure uud Combiuationen derselben mit anderen Stoffen sonst zu langsam eindringen würden. Von den verschiedenen zum Nachweis der einzelnen Alkaloide angewandten Specialreagentien erwies sich zunächst Mandelin's Rea- gens (lg vanadinsaures Ammonium auf 100 cc concentrirte Schwefel- säure) als am besten geeignet zum mikrochemischen Nachweis von Strychnin. Schnitte, die dies Alkaloid enthalten, nehmen mit dem genannten Reagens, das nicht älter als 2 Tage sein darf, sehr schnell eine rothviolette Färbung an, die erst in längerer Zeit mehr in Braun übergeht. Diese Färbung unterbleibt dagegeu, wenn die Schnitte zuvor zur Entfernung des Strychnins mit Weinsäure-Alkohol extrahirt sind, sowie auch beim Zusatz von reiner Schwefelsäure. Auf der anderen Seite giebt das genannte Reagens aber auch mit den anderen in den Loganiaceen enthaltenen Alkaloiden, namentlich mit Curarin, Gelsemin und Gelseminin intensive Färbungen. Brucin giebt mit Mandelin's Reagens eine gelbrothe Färliuug, eine ähnliche, wenn auch weuiger intensive Färbung zeigen übrigens auch die brucinfreien verholzteu Membranen, so dass in diesen ge- 34* 532 Referate. XII, 4. ringe Mengen von Brncin nicht nachgewiesen werden können. Inner- halb der nnverholzten Membranen und des Zellinhaltes gelang der Brucinnachweis am besten mit rauchender Salpetersäure , die mit Brucin eine intensivere Färbung giebt als gewöhnliche concentrirte Salpetersäure. Noch deutlichere Reaction erhielt Verf. öfters, wenn er die Schnitte zuerst in sehr verdünnte rauchende Salpetersäure brachte , dann mit Fliesspapier abtrocknete und in concentrirte Schwefelsäure legte. Lindt's Reagens , salpetersäurehaltige Selen- säure , giebt bei mikrochemischer Anwendung keine so intensive Färbung als rauchende Salpetersäure, doch kann es bei Anwesenheit nicht allzu geringer Alkaloidmengen immerhin zum Brucinnachweis verwandt werden, nur darf mau nicht die Schnitte zuvor, wie Lindt, mit einem Lösungsmittel behandeln, da hierdurch Veränderungen in der Localisation der Alkaloide erzeugt werden könnten. Die von Fereira da Silva empfohlene Lösung von Ammoniumselenit in Schwe- felsäure fand Verf. zum mikrochemischen Nachweis des Brucins nicht geeignet, da dieselbe mit verschiedenen Oelen ähnliche Färbungen giebt wie mit dem genannten Alkaloid. Zum Nachweis von G e 1 s e m i n und Gelseminin fand Verf. Mandelin's Reagens am meisten geeignet , doch war mit demselben eine Unterscheidung der beiden Alkaloide nicht möglich. Diese ge- lang in gewissen Fällen mit Salpetersäure , welche mit Gelseminiu eine grüne, mit Gelsemin aber keine Färbung giebt. Uebrigens ge- lingen die Reactionen bei der trockenen Droge viel weniger gut als bei Schnitten von den lebenden Pflanzen. Auch zum Nachweis des Curarins fand Verf. die Vanadinschwefelsäure anwendbar. Zur Unterscheidung von Curarin und Strychnin empfiehlt er reine Schwe- fel- und Salpetersäure. Zum Nachweis von C o n i i n benutzt Verf. in erster Linie Man- delik's Reagens, das mit demselben eine blaue oder blaugrüne Fär- bung giebt, die jedoch nicht immer mit Sicherheit von der blauen Färbung unterschieden werdeu kann , welche die Chlorophyllkörner mit Schwefelsäure allein annehmen. Ausserdem giebt das Coniin reichliche Fällungen mit Jodjodkalium, Kaliumwismuthjodid , Kalium- quecksilberjodid , Phosphormolybdänsäure , Goldchlorid , Pikrinsäure und Gerbsäure. Ä. Zimmermann {Berlin). Ouerin, P. , Recherches sur la localisation de l'aua- gyriue et de la cytisine (Bull, de la Soc. Botan. de France 1895, p. 428—433). XII, 4. Referate. 533 Verf. fand zum mikrochemischen Nachweis von Anagyrin und Cytisin Jodjodkalium am geeignetsten, das in den alkaloidhal- tigen Zellen einen körnigen kermesbraunen Niederschlag erzeugt, der in Natriumhyposulfit löslich ist. Eisenchlorid giebt ferner eine orangegelbe Färbung, Wismuthjodür und Jodkalium einen rothltraunen, Quecksilberjodür und Jodkalium einen gelblich weissen, Phosplior- molybdäusäure einen gelblich weissen und Pikrinsäure einen gelb- lichen Niederschlag. Bromwasser, welches mit Cytisin eine Orange- färbung erzeugt, ist weniger empfindlich. A. Zimmermttun {Berlin). Lutz, L., Sur la mar che de la gommose dans les Aca- cias (Bull, de la Soc. Botan. de France 1895, p. 467 —471). Bei der Untersuchung der Gummöse hat Verf. die von MA^•(;I^ zum Nachweis der Pektinstoffe empfohlenen Farbstoffe untersucht und fand für den speciellen Fall eine successive Färbung mit folgenden beiden Lösungen am meisten geeignet: I. 2"25 Th. Rouge neutre von Casella, 20 Th. Alkohol von 90 ^^ und 30 Th. destillirtes Wasser. II. 0-10 Th. Vert acide JEEE (Poirrier), 20 Th. Alkohol von 90^ und 30 Th. destillirtes Wasser. Bei dieser Behandlung werden die Cellulosemembranen grün. der Gummi dagegen roth gefärbt. Da der letztere schnell diffundirt, ist es nothwendig, die Schnitte sofort nach der Färbung zu beob- achten. A. Zimrneriiumn {Berlin). Farmer, J. B. , Ueber Kernth eilung in Lilium - Anthe- ren, besonders in Bezug auf die Centrosomen - Frage (Flora Bd. LXXXI, 1895, p. 56—67 m. 2 Tfln.). Um den Einfluss des Einschlussmittels auf die Sichtbar- keit der Plasmastructuren zu prüfen , bringt Verf. ein u n d das- selbe Präparat, bei dem die Mikrotomschnitte ohne Anwendung eines Klebemittels auf dem Objectträger fixirt sind, successive in Nelkenöl, Cedernöl, Glvcerin und schliesslich wieder in Nelkenöl. Es zeigte sich, dass man „mit den Flüssigkeiten von geringerem Brechungsindex viel mehr trügerischem Anschein ausgesetzt ist, als mit denen von höherem Brechungsindex." Am mstructivsten er- schienen dem Verf. die in Cedernöl eingebetteten Präparate. A. Zimmermann (Berlin). 534 Referate. XIL 4. Wisseliligh, C. van, Siir les bandelettes des Ombelliferes- [C 0 n t r i b II t i 0 n a 1 ' e t u d e de 1 a p a r o i c e 1 1 u 1 a i r e] (Arch. Neerlaud. t. XXIX, 1895, p. 199—232). Nach den Beobachtimgen des Verf. sind die grossen nnd kleinen Kammern der in den Umbelliferenfrüchten enthaltenen Oelgänge von einer Membran umgrenzt, die aus einer mit dem Suberin und Cutiu verwandten Substanz bestellt. Dieselbe Substanz findet sieh auch — zum Theil neben Cellulose — in der den Oelgängen zugekehrten Wandung der Epithelzellen. Sie wird vom Verf. als „Vittin" bezeichnet und zeigt folgende Reactionen: Bei der Behandlung mit chlorsaurem Kali und Salpetersäure bilden sich wie bei dem Cutin und Suberin in verdünnter Kalilauge leicht lösliche Tröpfchen (Ceriu- säurereaction). In concentrirter Kalilauge findet dagegen keine Ver- seifung statt, vielmehr wurde durch dieselbe nur eine etwas inten- sivere Färbung und zuweilen eine schwache Quellung der aus Vittin bestehenden Membranen bewirkt. In concentrirter Chromsäure ist das Vittin ganz unlöslich, während es von verdünnter leicht aufgelöst ward. Ferner unterscheidet sich dasselbe von dem Cutin und Suberin dadurch, dass es keine bei Temparaturen bis zu 300*^ C. sich ver- flüssigenden Bestandtheile enthält. Dass die aus Vittin bestehenden Lamellen keine Cellulose enthalten, konnte Verf. in der Weise nachweisen, dass er nach vorheriger Behandlung mit lOprocentiger alkoholischer oder wässeriger Kalilauge oder nach dem Erwärmen in Glycerin auf 300^ C. das Vittin durch verdünnte Chromsäure vollständig in Lösung brachte. Es blieb dann keine Spur von Cellu- lose zurück. Durch das Ausbleiben der Phloroglucinreaction wurde auch die Abwesenheit von den die Verholzung bewirkenden Stoffen erwiesen. Die Gregenwart von Pektinstoffen konnte dagegen namentlich in den mittleren Parthien der Querwände durch ange- säuerte Methylenblaulösung und durch Rutheniumroth nachgewiesen werden. In den vittinreichen Auskleidungen der Oelgänge gelangen diese Färbungen am besten nach vorheriger Behandlung mit ver- dünnter Chromsäure. Ausser den Pektinstoffen beobachtete Verf. in den Vittinlamellen noch einen in Kalilauge leicht löslichen Stoff, der die Cerinsäure- reaction nicht giebt. Derselbe ist, wie die Pektinstoffe, namentlich in den mittleren Parthien der Querwände in reichlicher Menge vor- handen. Ein von dem des Vittin etwas abweichendes Verhalten zeigten die in den Oelsräneren zuweilen anzutreffenden gelbbraunen Massen. Xn, i. Referate. 535 Dieselben werden durcli chlorsaiires Kali und Salpetersäure in eine flüssige, in verdünnter Kalilange leicht lösliche Masse verwandelt; sie sind sowohl in concentrirter wie verdünnter Chromsäure unlöslich, ebenso in concentrirter wässeriger Kalilauge und in einer lOprocen- tigen Lösung von Kalihydrat in Glycerin, in beiden auch beim Er- hitzen auf dem Objectträger. Wurden sie aber nach der letzteren Behandlung in verdünnte Chromsäure gebracht, so trat vollständige Lösung ein. Bei Astrantia major sind die Oelgänge von korkartigen Zell- schichten umhüllt. Die Wandungen derselben enthalten ausser einer verholzten Lamelle eine solche, die in ihrem Verhalten gegen chlor- saures Kali und' Salpetersäure, Chromsäure und Kalilauge mit der Suberinlamelle der echten Korkzellen im wesentlichen übereinstimmt. Sie unterscheidet sich von derselben aber dadurch, dass keine Phellonsäure aus ihr isolirt werden konnte. Ä. Zimrmrmanyi {Berlin). GÖbel, K., Ein Beitrag zur Morphologie der Gräser (Flora Bd. LXXXI, 1895, p. 17—29 m. 1 Tfl. u. 11 Figg.). Dem Verf. gelang es, die strittige Stellung der Hüllblätter des Aehrchens von Streptochaeta an Mikrotomschnitteu klarzulegen. Be- kanntlich ist diese Gramineen- Gattung von bedeutendem morpholo- gisch-systematischen Interesse. Es giebt diese Abhandlung einen Wink dahin, dass die Mikrotomtechnik in schwierigen Fragen über Deckungsverhältnisse oder für den Nachweis rudimentärer Organe oft wesentliche Förderung und klare Resultate zu geben verspricht. Heinricher {Innsbruck). Heiuricher, E., Anatomischer Bau und Leistung der Saugorgane der Schuppenwurz-Arteu [Lathraea Clandestina Lam. und L. Squamaria L,] (Cohn's Beitr. z. Biol. d. Pfl. Bd. VII, 1895; — S. A. 92 pp. m. 7 Tfln.). Gegenstand des Referates für diese Zeitschrift sind von den 8 Abschnitten der Arbeit nur 4. Im 2. Abschnitte wird über die Conservirung des Untersuchungsmaterials berichtet. Xeben Alkohol- material, welches, in Folge der Speicherung eines, die bekannte Schwarzfärbung verursachenden Chromogens im Protoplasma, weniger empfehlenswerth ist, wurde vor allem mit siedendem Wasser behan- deltes, dadurch vor dem Schwarzwerden bewahrtes imd darauf in 536 Referate. XII, 4. Alkohol gebrachtes Material/ dauu aber auch unmittelbar iu sieden- den Alkohol eingelegtes verwendet. Letzterer Vorgang verhindert gleichfalls die Schwärzung und führt zu einer im allgemeinen be- friedigenden Fixirung der Inhaltsbestaudtheile. Fixirungen mit Chrom- säure, Pikrinsäure, Sublimat- Alkohol gaben weniger befriedigende Ergebnisse. Auch frisches Material wurde untersucht, und konnte gezeigt werden, dass bestimmte Gebilde des Zelliuhaltes ausserordent- lich empfindlich sind, und wenige Stunden nach der Herauspräpari- rung des Materials aus dem Erdreich der Desorganisation anheim fallen. Der 3. und 4. Abschnitt behandelt den anatomischen Bau der Haustorien beider im Titel genannter Lathräa -Arten. Ueber- sichtliche Präparate ergab die Tiuction mit Fuchsin,' welche entweder nach vorheriger Behandlung mit Eau de Javelle oder auch ohne dieses angewendet wurde. Die Präparate werden schliesslich in Xylol-Canadabalsam eingeschlossen, und ist das Verfahren dasselbe, ■welches Zimmermann^ in seiner als Holzreactiou angegebenen Me- thode befolgt. Der 5. Abschnitt befasst sich mit den Inhaltsstoffen der Haustorien. Dieselben sind zum Theil bei beiden Lathraea- Arten zu finden, oder sind auf eine oder die andere Art beschränkt. Ge- meinsam ist beiden Arten: 1) Das reichliche Vorkommen von Phos- phorverbindungen, welche sich im Alkoholniaterial in der Form kuge- liger Ausscheidungen, von wechselnder Grösse, bemerkbar machen. Diese sind wesentlich localisirt im unteren Theil des Tracheiden- kopfes.^ Die Ausscheidungen enthalten auch organische Stofl^'e, da das Glühen die früher weissen, ziemlich stark lichtbrechenden Ge- bilde in schwarze , kohlige Kugeln umwandelt. Andere Reactionen sind : Dreiprocentige Kalilauge lässt die Kugeln intact ; ebenso sind sie gegen Javelle'sche Lauge relativ resistent. Au Schnitten, die dreiviertel, ja 4 Stunden in der Lauge lagen, waren sie erhalten, hingegen wurden sie an Schnitten, welche 21 Stunden der Wirkung der Lauge unterlagen, nicht mehr vorgefunden. Kaltes Wasser löst sie nicht , auch kochendes schwer und nicht völlig. Sie büssen in kochendem Wasser die starke Lichtbrechung ein, offenbar wird ein Stoff aus ihnen weggelöst, doch bleibt ein substanzarmer Rest in den Umrissen der urspünglichen Kugel zurück. In Chlorzinkjod blieben die Phosphatkugeln erhalten. Sehr empfindlich sind sie gegen 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. IX, 1892, p. 321. ^) Zimmermann, A., Die botanische Mikrotechnik, p. 145. ^) Bezüglich der Terminologie muss das Original verglichen werden. XII, 4. Referate. 537 Säuren. Eiiiprocentige Essigsäure, ebensolche Cbromsäure lösen sie rasch. Gleich wirken Pikrinsäure, verdünnte Salz- oder Schwefel- säure und alle säurehaltigen Tinctionsflüssigkeiten. Schwer litslich sind die Phosphatkugeln aber in concentrirter Essigsäure, und darin stimmen sie mit den Globoiden der Aleuronkörner überein, mit denen sie auch in der Erscheinung und in anderen Reactionen viele Aehn- lichkeit besitzen. Mit Farbstoffen färbten sich die Kugeln nie. Bei gekreuzten Nicols leuchten sie nicht auf, krystallinische, etwa sphäri- tische Ausscheidungen scheinen es nicht zu sein. Reactionen bezüg- lich eines etwaigen Gehaltes an Magnesium und Calcium blieben rücksichtlich des ersteren zweifelhaft , bezüglich des zweiten fielen sie entschieden verneinend aus. 2) Stärke findet sich in den llau- storien beider Lathräen, jedoch gewöhnliche nur in den Rindenpar- thien der Clandestina reichlich. Hingegen findet sich bei beiden Amylodextrinstärke im Tracheidenkopf; speciell die Tracheiden sind damit oft vollgepfropft. Diese Stärke färbt sich mit Jod-Alkohol fast gar nicht oder erhält nur einen Stich ins Gelbliche. In Jodjod- kalium ver quillt sie und färbt sich rothbraun. In Eau de Javelle bleiben diese Stärkekörner erhalten, wenigstens bei nicht zu langer Einwirkung. P'uchsin tingirt sie, nicht hingegen wässerige Eosin- lösung. Es kommen auch Stärkekörner vor, deren mittlerer Theil die Reactionen der gewöhnlichen Stärke zeigt, der Mantel hingegen jene der Amylodextrinstärke. 3) Im vom Verf. als „hyalines Ge- webe" bezeichneten Complexe der Haustorialknöpfe findet sich ferner ein Stoff, den derselbe vermuthungsweise als Kohlehydrat anspriclit, der aus den verflüssigten, verholzten Membranen zerstörter Gewebe des Wirthes herstammen soll und gewisse Farbenreactionen zeigt, welche auch verholzten Membranen eigen sind. Dieser Stoff wird in den lebenden Zellen in Form stark lichtbrechender Kügelchen oder Tröpfchen, welche meist sehr klein sind, bemerkbar. Diese Gebilde bleiben bei Zusatz concentrirter Schwefelsäure erhalten. Ebenso fin- det man sie wieder, wenn frische Schnitte in Alkohol und dann in Javelle'sche Lauge gebracht werden; gewiss wenigstens, wenn sie der Einwirkung der Lange nicht allzu lange ausgesetzt waren. Ei- weissartiger Natur scheinen die Gebilde nicht zu sein. Ueberträgt man Schnitte in Alkohol, so gewinnt man den Eindruck, als ob sich die Kügelchen sammeln und zu grösseren Tröpfchen vereinigen wür- den. Grössere büssen dabei an Lichtbrechung ein und stellen Kügel- chen dar, die hohl sind, indem im Innern der zur deutlich zweifach conturirten Kugelwandung erstarrten Masse ein Hohlraum entstanden 538 Referate. XII, 4. ist. Mit Jod färbt sich das Gerinnsel von Körnchen schwach gelb- bräunlich, in Chlorzinkjod erscheint es mehr oder minder goldgelb. In Jodjodkalium verquellen die Kügelchen nicht, sie färben sich nur gelbbräunlich. Aether löst die Gebilde nicht; Oel sind sie keines- falls. Bemerkenswerth ist, dass die nach Eau de Javelle-Behandlung zurückbleibenden, aber wenig hervortretenden Gerinnsel von Tröpf- chen oder Körnchen mit Fuchsin sich intensiv färben, so wie die verholzten Membranen. Verf. ist daher geneigt, eine der Componenten des Holzstoffes, einen gummiartigen Stoff", in diesen Inhaltsgebilden zu erblicken, welche der Parasit aus den ver- flüssigten, verholzten Geweben gewinnt, und abspaltend von den übrigen unbrauchbaren Bestandtheilen , als Baustoff zu verwerthen vermag. Er weist darauf hin, dass die Färbbarkeit der verholzten Membran durch Fuchsin nur einen der Bestandtheile der verholz- ten Membranen betriffst, wahrscheinlich das Holzgummi. Nach Be- handlung verholzter Gewebe mit Javelle'scher Lauge verschwindet allmählich die Reactionstähigkeit auf Thallinsulfat und Phenol mit Salzsäure , also auf die beim Verholzungsprocesse betheiligten Al- dehyde. Hingegen tritt die Gelbfärbung auf Chlorzinkjod-Zusatz, und die Rothfärbuug mit Fuchsin noch präcise auf. Die im hyalinen Gewebe nach Eau de Javelle-Behandlung restireuden Gerinnsel ver- halten sich ebenso; die Aldehyd-Reactionen treten auch bei diesen nicht ein. Verf. führt zur Stütze seiner Auffassung auch an, dass in der Umgebung der Haustorialfortsätze die unverholzten Kinden- zellen der Wirthspflanzen ebenfalls Stoffe führen, welche von den ver- flüssigten, verholzten Membranen herrühren, die vom Parasiten nicht sämmtlich aufgenommen, auch in die lebenden Zellen des Wirthes gelangen , und die in ihren Reactionen in der Hauptsache überein- stimmen mit den besprochenen luhaltsstoffen des hyalinen Gewebes der Saugwarzen. Dieselbe Substanz wahrscheinlich erfüllt oder überkleidet vielfach auch die Intercellularräume im Gewebe der Haustorien. Für Clandestina allein sind Einschlüsse in den Zellkernen chara- kteristisch, die beinahe mit Gewissheit als Krystalloide angesprochen werden. Sie scheinen in den Kernen aller Zellen vorhanden zu sein, fallen aber durch ihre Zahl und relative Grösse besonders in den unverholzten Zellen des Tracheidenkopfes und im hyalinen Ge- webe auf. Diese Einschlüsse sind sehr hinfälliger Xatur, in verletzten Zellen verschwinden sie sogleich. Am besten erhalten zeigten sie sich in dem sofort mit siedendem Alkohol fixirten Material. Eckige XII, 4. Referate. 539 Umrisse, Flächen und Kauten sind in günstigen Fällen sicher zu be- obachten. Die Färbung dieser Einschlüsse gelingt gut mit Böhmeu- schem oder EHRLicn'schem Hämatoxylin, welche sie schvvarzviolett hervorheben, mit Gentianaviolett, mit dem sie intensiv blau werden, mit Fuchsin, durch das sie leuchtend roth gefärbt werden. Hingegen wurden bei Squamaria allein, in der Rinde der Haustorien Leuko- plasten in grosser Zahl gefunden. Am lebenden Material erscheinen sie als farblose, ellipsoidische oder kugelige Gebilde. Sie desorgani- sireu rasch, wenige Stunden nach der Reinpräparation des Materials, erscheinen dann nicht mehr homogen, sondern zeigen eine grössere Zahl von Tröpfchen oder Kügelchen von goldgelber bis oranger Farbe, welche sich vorwiegend nahe der Oberfläche vertheilen. Später zerfallen die Piastiden ganz, und an ihrer Stelle verbleibt ein Hanf- werk jener Tröpfchen. Diese Tröpfchen reagiren auf Zusatz von Schwefelsäure durch intensive Blaufärbung, so wie die in Pflanzen und Thieren verbreiteten rotheu oder gelbrothen Farbstofte der Li- poxanthin-Reihe. Da durch neuere Untersuchungen festgestellt ist, dass man aus Lathräen und anderen Pflanzen durch Zusatz von ein- bis Sprocentiger Salz- oder Schwefelsäure einen blauen Farbstoff" aus- gezogen erhält , der sich in dendritischen Flocken oder Körnchen abscheidet, scheint hier die Reaction des gleichen Pigmentes vor- zuliegen. Dasselbe Chromogeu scheint nach weiterer Zersetzung die Schwarzfärbung zu verursachen, welche die Lathräen und verwandte Pflanzen beim Trocknen, im Alkohol etc. erfahren. Verf. ist der Ansicht , dass das Chromogen nicht etwa in den Piastiden seinen Sitz hat, sondern dass es während der Desorganisati(m von sich aus- scheidenden Fetttröpfchen in den Piastiden aufgenommen wird. Durch siedendes Wasser lassen sich die Leukoplasten gut fixiren. Färbung gelang mit Methylenblau, doch darf das Auswaschen im Alkohol nicht zu lange währen. Die Leukoplasten erscheinen grünlich, die Zellkerne mehr blau, die Nucleolen intensiv blau. Die Zellkerne halten das Methylenblau stärker fest als die Piastiden. Umgekehrt verhält es sich mit dem Gentianaviolett, das ebenfalls zur Färbung der Leukoplasten verwendet werden kann. Im 4. Abschnitte (Das J:indringen der Haustorien in die Wirths- Avurzeln, ihre Einwirkungen daselbst und die Schädigung der Wirths- pflanzen) werden die schon von früheren Forschern erwähnten gelb- lichen Massen erörtert, welche zwischen Saugfortsatz und' Gewebe der Wirthswurzeln liegen. Sie erscheinen bald mehr homogen, wie eine im Flusse erstarrte Masse, bald vacuolig, wie ein erstarrter 540 Referate. XII, 4. Schaum. Sie wurden früher als eine korkähnliche Substanz bezeich- net. Yerf. weist nach, dass es nur die Reste verflüssigter, verholzter Membranen der Wirthspflanzen sind. Sie geben die Reactionen ver- holzter Membranen , nie die Korkreactionen ; besonders intensiv ist die Rothfärbung mit Phloroglucin und Salzsäure und die Gelbfärbung mit Thallinsulfat. Es scheint hier eine Häufung der Aldehyde, welche die verholzten Membranen begleiten, stattzufinden. Auch benachbarte verholzte Gewebe, Bastfaserbündel etc. geben diese Reactionen ver- stärkt. Diese Massen sind sehr störend und verhindern den klaren üeberblick über jene Theile der Haustorialfortsätze , welche beim Vordringen in den Wirth am thätigsten sind. Dabei sind sie sehr widerstandsfähig; durch coucentrirte Schwefelsäure werden sie braun bis schwärzlich gefärbt, ohne aber eine besondere Quellung zu ver- rathen. Verf. lernte endlich in 25procentiger Chromsäure ein Mittel kennen, das sie zu entfernen vermag. Unter Deckglas vollzieht sich dies jedoch zu langsam; wenn aber Schnitte mit genannter Flüssig- keit 2 Stunden lang im ührschälchen behandelt werden, sind jene Massen vollständig verschwunden, während der Zusammenhalt der Zellen des Haustorialfortsatzes und des vom Parasiten noch nicht zerstörten Gewebes der Wirthswurzeln gar nicht gelitten hat. Heinricher {Innshrur'k). E, 3Iineraloy isch- Geolog isches. Ref ereilt: Professor Dr. R. Braions in Oiessen. Berwerth, F., Mikroskopische Stru et Urbilder der Mas- sengesteine in farbigen Lithographien. 32 li- thographische Tafeln. Lief. I. Stuttgart (Schweizer- bart) 1895. Das vorliegende Werk ist in gewissem Sinn eine Ergänzung zu der bekannten Sammlung von Mikrophotographien, die E. Cohen her- ausgegeben hat. Bringt dieses Werk hauptsächlich die mikrosko- pische Structur der Mineralien zur Veranschaulichung, so sollen uns hier die Structurformen der Massengesteine durch gute objective Wiedergabe mikroskopischer Structurbilder vorgeführt werden. In den vorliegenden acht Tafeln der ersten Lieferung wird dargestellt: Die hypidiomorph-körnige Structur durch Grauitit und Quarzdiorit, die panidiomorph-körnige Structur durch Kersantit, die holokrystallin- XII, 4. Referate. 541 porphyrische Structur durch mikrogranitischon Quarzporpli yr , die ophitische Structur durch Diabas, die Intersertalstructur durcli Augit- porphyrit, die hyalopilitisclie Structur durch Augitporphyrit und die Trachytstructur durch Trachyt. Die getreue Wiedergabe der mikroskopischen Structurformen in diesen Abbildungen ist ganz vortrefflich gelungen, obwohl oder viel- mehr gerade weil von der directen Reproduction der pliotographi- schen Bilder Abstand genommen ist; diese wurden nur dazu benutzt, das Bildgerippe zu fixiren. Alles weitere wurde nach der Natur ausgeführt und das Bild als farbige Lithographie hergestellt. So können diese Abbildungen den besten, die wir von Gesteinen haben, au die Seite gestellt werden und ihre tadellose Ausführung wird ihnen eine weite Verbreitung sichern. R. Brauns. Schwarzmann, M., Hilfsmittel, um die Ausrechnung der MALLARo'schen Formel zu ersparen (Neues Jahrb. f. Mineral. Bd. I, 1896, p. 52—56). Um die Berechnung des scheinbaren Achsenwinkels 2 E aus den Mikrometertheilen zwischen den Hyperbelscheiteln der Interferenz- figur nach der MALLARD'schen Formel zu erleichteru, hat der Verf. nach dem Princip des logarithmischen Rechenschiebers eine Scala aufgestellt, welche für jedes Mikroskop und Linsensystem nach einer einmaligen Einstellung zu den gefundenen Mikrometertheilen sogleich den entsprechenden Winkel 2 E liefert. Die Einrichtung der Scala kann hier ohne die Abbildungen nicht gut erläutert werden, und es wird daher auf das Original verwiesen. — Es ist zu wünschen, dass in Zukunft einem jeden Mikroskop, das die Messung der optischen Achseuwinkel gestattet , eine derartige Scala , die ja zu einem sehr geringen Preis hergestellt werden kann, beigegeben werde. ^ jB. Brauns. Lehmann, 0., l. Ueber das Zu sammenf Hessen und Aus- heilen fliessend-weicher Krystalle (Zeitschr. f. Physika!. Chemie Bd. XVHI, 1895, p. 91—96). Lehmann, 0., 2. Ueber Contaetbewegung und Myelin- formen (Ann. d. Phys. u. Chem. N. F. Bd. LVI, 1895, p. 771 — 788). 1) Nach einer brieflichen Mittheilung des Verfassers wird K. FuESS die Scala demnächst einführen. 542 Referate. XII, 4. 1. Das Ölsäure Kali (Kaliseife) bildet Krystalle, die sich in ge- wisser Bezieliung wie eine Flüssigkeit verhalten nnd , ähnlich wie die fliessenden Krystalle, mit denen uns der Verf. bekannt gemacht hat , Eigenschaften , die wir nur festen , und andere , die wir nur flüssigen Stoff'en zuzuschreiben pflegen, in sich vereinigen; es ver- mögen namentlich mehrere Krystalle wie Tropfen zusammenzufliessen und zu einem Krystall sich zu vereinigen. Löst man etwas ölsaures Kali in einem Tropfen Alkohol auf dem Objectträger eines Mikroskops unter Erwärmen, .so dass auch beim Sieden des Alkohols noch etwas ungelöste Substanz übrig- bleibt, so sieht man beim Abkühlen spitz oktaedrische Krystalle auf- treten, die nach ihrer Form und ihren optischen Eigenschaften als quadratisch bestimmt werden können. Flächen und Kanten sind meist stark gerundet und bilden in Folge von Parallelverwachsung oft ein- springende Winkel. Wenn zwei solcher Krystalle zusammentreften, vereinigen sie sich oft zu einem einzigen grösseren, sehr kleine in der Regel sofort, bei grösseren tritt häufig zunächst Zusammeufliessen ein und erst nach und nach Drehung der beiden Individuen bis zur gleichartigen Orientirung und sodann Ausgleichung der Unregelmässig- keiten der äusseren Form. Wenn man durch wiederholtes starkes Aufdrücken des Deckglases grössere Krystalle in zahlreiche kleine Fragmente zerquetscht, so nimmt jedes Stückchen alsbald wieder vollkommen symmetrische Form an, um so rascher und vollkommener, je kleiner es ist. Die Umbildung vollzieht sich nicht unter Vermitt- lung des Lösungsmittels , sondern sie wird durch die Oberflächen- spannung der Substanz bewirkt. 2. In der zweiten Abhandlung wird auf Grund dieser und an- derer Beobachtungen gezeigt, in wie weit fliesseude Krystalle bei der Bildung von Myelinformen eine Rolle spielen. R. Brmms. Laspeyres, H., Ueber das Vorkommen von flüssiger Kohlensäure in den Gesteinen (Verhandl. des naturhist. Vereins der Preuss. Rheinlande und Westfalens 1894, Correspondenzbl. p. 17—20). Die Einschlüsse von flüssiger Kohlensäure in den Gesteinen sind stets mikroskopisch klein und messen selten mehr als 0"06 mm in ihrer grössten Ausdehnung, die winzigsten erscheinen selbst bei 1000- facher Vergrösserung als feinste, staubartige Punkte. So klein wie sie sind, so massenhaft treten sie in den Quarzen der Granite und Gneisse auf. Nach wiederholt angestellten Schätzungen sind in XII, 4. Eeferate. 543 manchen Quarzen innerhalb eines Cubikmillimeters nielirere Hundert- tausend, innerhalb eines CubikzoUes über 1000 Älillionen derselben enthalten, so dass solcher Quarz bis 5 Procent seines Volums derartige Einschlüsse führt. Verf. stellt nun Berechnungen an, um darzutlmn, dass diese in den Gesteinen eingeschlossene Kohlensäure hinreichend sei, um die dem Erdkörper auf natürlichen Spalten oder aus Bohr- löchern entweichende trockene oder in Quellwasser gelöste Kohlen- säure zu liefern. Ein Cubikkilometer Granit oder Gneiss soll hier- nach bis zu 15 000 Millionen Liter flüssige, gleich 13 650 Kilogramm Kohlensäure enthalten. Um diesen in den Gesteinen zunächst sehr wohl verwahrten Vorrath frei zu machen, damit er auf Spalten in den Gesteinen bis an die Erdoberfläche gelangen kann, müssen die einschliessenden Gesteine entweder durch Verwitterung zerstört oder durch vulkanische Wärme hoch erhitzt oder eingeschmolzen oder durch den ununter- brochen in der Erdrinde wirkenden Gebirgsdruck bei der immer noch fortschreitenden Aufrichtung der Gebirge zermalmt werden. R. Brauns. Lemberg, J., Zur mikrochemischen Untersuchung ei- niger Minerale aus der Gruppe der Lamprite [Kiese, Glänze, Blenden] (Zeitschr . der Deutschen Geol. Gesellsch. Bd. XLVI, 1894, p. 788—799). Bei der mikrochemischen Untersuchung undurchsichtiger Schwe- fel- und Arsenverbindungen empfiehlt es sich, solche Reagentien zu wählen, durch die der aus dem Mineral gelöste Stoff sofort auf dem Mineral gefällt wird und die einen möglichst auf der Unterlage (dem Mineral) haftenden Niederschlag geben. Zur Erkennung einer An- zahl Mineralien der Lampritgruppe eignen sich nach den Unter- suchungen des Verf. besonders zwei Lösungen: 1) Eine alkalische Bromlösung , hergestellt durch Auflösen von 4 g Kalihydrat (K 0 H) in 25 cc Bromwasser. 2) Eine mit Schwefelsäure (5 g) versetzte, kalt gesättigte Lösung (100 cc) von schwefelsaurem Silber. Die untersuchten Mineralien zeigen das folgende Verhalten: 1) Es werden durch Bromlauge sehr langsam verändert: Pmt Markasit, Kobaltnickelkies, Rothnickelkies, Antimonnickelglanz, Fahl- erzarten. 2) Es lösen sich in Bromlauge: Gediegen Arsen, Auripigment, Realgar, Antimonglanz, Zinkblende. 3) Es werden mehr oder weniger rasch zu Oxyd oder Super- 544 Referate. XII, 4. oxycl oxydirt : Greenockit, eisenhaltige Zinkblende, Millerit, Bleiglanz, Glanzkobalt , Glaukodot , Kupferglanz , Kupferkies , Buntkupfererz, Magnetkies, Mispickel, Löllingit, Speiskobalt, Gersdorffit, Fahlerzarten. 4) Es werden durch die Silberlösung sehr langsam verändert: Pyrit, Markasit, Glanzkobalt, Kobaltnickelkies z. Th., Fahlerzarten. 5) Es scheiden rasch metallisches Silber ab: Löllingit, Bunt- kupfererz, Kupferglanz, Speiskobalt, Rotlmickelkies, gediegen Arsen, Chloanthit, Fahlerzarten. 6) Es setzen sich mit der Silberlösung nur zu Ag., S um: Zink- blende, Greenockit, Auripigment. 7) Beim Erwärmen mit der Silberlösung färben sich braun- violett-blau und können unter Umständen auch metallisches Silber abscheiden : Bleiglanz, Millerit, Magnetkies, Kobaltnickelkies, Mispickel, Kupferkies, Gersdorffit, Antimonnickelglanz. R. Brauns. Brögger, W. C, Die Eruptivgesteine des Kristiania- gebietes II. Die Eruptions folge der triadi- schen Eruptivgesteine bei Predazzo in Süd- tirol (Videnskabsselskabets Skrifter. I. Mathem.-naturv. Klasse, No. 7, 181 pp., Kristiania 1895). Das berühmte Eruptionsgebiet von Predazzo und des Monzoni in Südtirol findet in der vorliegenden Abhandlung eine äusserst lehr- reiche Besprechung, die in einem Vergleich der Eruptionsfolge in diesem Gebiet mit derjenigen des Kristianiagebietes gipfelt. Es ist hiernach wahrscheinlich, dass die in Südtirol auftretenden und einer Eruptionsepoche angehörenden Gesteine genetisch mit einander ver- bunden sind und aus einem Stammmagma abgespalten sind, ähnlich wie es der Verf. auf Grund seiner umfangreichen Untersuchungen für die Eruptivgesteine des Kristianagebietes angenommen hat,^ und die Eruptionsfolge ist in den beiden Gebieten insofern in den Haupt- zügen dieselbe, als die Eruptionen sowohl in Tirol als im Kristiana- gebiet mit basischen Gesteinen anfingen, dann mit mittelsauren und nachträglich mit sauren Massen fortsetzten ; zuletzt kann man wieder basische Massen, aber soviel bekannt, nur in geringer Quantität und nur als Ganggesteine sicher beobachten. Wegen der Beobachtungen, die als Belege für diese Ansicht mitgetheilt werden, muss auf die Originalabhandlung verwiesen werden. R. Brauns. 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 123. XII, 4. Neue Literatur. 545 Neue Literatur. 1. Lehr- und Handbücher. Demarbaix, H., Cours de zootechnie. Fase 1. Louvan 1895. 3SG ])]>. 8°. Frotliiugham , L. , Laboratory guido for the bacteriologist. riiiladolpliia 1895. 61 pp. 8°. Lee, A. B., et Henneguy, L. F., Traite des methodes tecliniques de l'ana- tomie microscopique, histologie, embryologie et Zoologie. 2. cd. Paris (Doin) 189(3. 515 pp. 8". Maggi, L., Tecnica protistologica. Milane (Hoeply) 1895. 318 pp. 8**. Novy, F. G., Directions for laboratory works in bacteriology, for the use of the medical class in the University of Michigan. Ann Arbor 1894.* 209 pp. 8". Rosen, F., Anatomische Wandtafeln der vegetabilischen Nalirungs- und Genussmittel (Lief. 1, 4 Tfln., 73x100 cm, Breslau 1895; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 482). 2. Mikroskop und mikroskopische Apparate. a. Neue Mikroskope. (Braus, H., and Drüner, L.,) New preparation microscope (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 580; vgl. Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXIX, 1895, p. 435; diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 321). Dejerine, Sur un nouveau microscope ä grand champ de vision pour les explorations methodiques des grandes surfaces (Comptes rend. de la Soc. Biol. ser. 10 t. II, 1895, no. 18, p. 411). Fremont, Ch. , Sur un microscope special pour lobservation des curps opaques (Comptes rend. de lAcad. dos Sc. Paris t. CXXI, 1895, no. 7 p. 321). Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 4. 546 -Neue Literatur. XII, 4. Leiss, C, lieber Neuconstructionen von Instrumenten für krystallogra- phische und petrograpbische Untersuchungen (Neues Jahrb. f. Mineral. Beilage-Bd. X, 1895, p. 179; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 483). b. Objeetir. Cox, C. F., The relation of aperture to the determination of minute struo- ture (Journ. New York Microsc. Soc. vol. XI, 1895, no. 3 p. 74; vgl. Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 589). (Stokes, A. C.,) Limit of microscopical vision (Journ. K. Microsc. Öoe. 1895, pt. 5 p. 590; vgl. The Observer vol. YI, 1895, p. 97). Eine neue Yorrichtung zum Auswechseln der mikroskopischen Objective (Deutsche Aerate-Zeitg. 1895, No. 12, p. 101). c. Tisch. (Behrens, W.,) New hot-stage with regulation for constant teiiipcrature (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 581; vgl. diese Zeitschr. Bd. Xn, 1895, p. 1). (Hildebrand, H. E.,) Der Diflferential-Objectführer (Zeitschr. f. Instrumen- tenk. Bd. XY, 1895, H. 9, p. 345; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 304). d. Beleuchtungsapi)arate. (Edwards, A. M.,) On the use of coloured light in microscopy (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 587; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. L>U9). Gray, E., Mr. Cunningham's method of Illumination (Amer. Monthly ]\licrosc. Journ. vol. XY, 1894, p. 385). e. Polarisationsapparate. Dyck, F. C. van, Micro-polariscope for projection (Amer. Monthly Microsc. Journ. vol. XYI, 1895, p. 154). Fedorow, E. v., Ueber einen Glimmercoraparator (Zeitschr. f. Krystallogr. Bd. XXY, 1895, p. 349; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 484). Halle , G. ,- Neues vervollständigtes Dichroskop (Neues Jahrb. f. Mineral. Bd. II, 1895, p. 247; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 483). XII, 4. Neue Literatur. 547 f. Verschiedenes. (Beiden, A. van,) Auxiliary apparatus for the adjustment witb immersion objectives (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 585; vgl. diese Zoit- schr. Bd. Xn, 1895, p. 15). Francotte, P., Mesures dans les reclierches microg'raphiqucs et determina- tion de la distance focale des objectifs (Bull. Soc. Beige de Microsc. t. XXI, 1895, no. 10 p. 208). (Janet, Ch.,) Method of indicating tlie magnification in drawings (Journ. K. Microsc, Soc. 1895, pt. 4 p. 475; vgl. Zool. Anz. Bd. XVUl, 1895, p. 259; diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 319). Maurel, E., Description et principales applications de la methode de l'im- uiersion (Areh. de Med. exper. 1895, no. 2 p. 173; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVIII, 1895, p. 504). 3. Mikrophotographie. Edwards, A. M. , Improvised apparatus for malving micro-pliotograplis (Amer. Montlüy Microsc. Journ. vol. XVI, 1895, p. 29). Marey, Observations ä propos de la communication de Ch. Fremont sur les applications que pourra recevoir le nouveau microscope dans la chromo-pliotographie (Comptes rend. de l'Acad. des Sc. Paris t. CXXI, 1895, no. 7 p. 323). Naumann, Ueber die Anwendung der Photographie für die mikroslcopische Technik (Ber. Naturforsch. Gesellsch. Leipzig No. XIX, p. G7). Pringle, A., Photo-micrographs (Amer. Monthly Microsc. Journ. vol. XVj 1894, p. 280). Tylar's photomicrographic camera (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 588). 4. Präparationsmethoden im allgemeinen. a. Apparate zum Präpariren. (Borrmann, R.,) Apparatus for staining serial sections (Journ. K. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 491 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 459). Bruce, A., Microtome for cutting sections under spirit (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 487). Edwards, A. M., A Substitute for spring dips (Amer. Monthly Microsc. Journ. vol. XVI, 1895, p. 48). Edwards, A. M., On a plate of brass for mounting microscopic objects (The Microscope n. s. vol. II, 1895, p. 74). 35* 548 Neue Literatur. XII, 4. Edwards, A. M., Professor Gage's marker (Amer. Monthly Microsc. Journ. vol. XVI, 1895, p. 28). (Fuess, R.,) New object-finder (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 587; vgl. Neues Jalirb. f. Mineral. 1895, Bd. I, p. 280; diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 317). (Hörne, H.,) New oil-bottle (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 608; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, p. 448). (Knauss, K.,) Apparatus for drawing off 10 cc of nutrient medium (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 594; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Para- sitenk. Bd. XVII, 1895, p. 878). Neuhauss, R. , Ein neuer Projectionsapparat (Photogr. Rundsch. Bd. IX, 1895, H. 7 p. 194). Messer, Apparat zur Darstellung mikroskopischer Präparate (Ber. d. Ober- hess. Gesellsch. f. Natur- u. Heilk. 1895, p. 226). Nuttall , G. H. F. , Ein einfacher für Mikroskope verschiedener Construc- tion verwendbarer Thermostat (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVIII, 1895, No. 11 p. 330). (Pensky, B.,) Novelties in microtomes (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 600; vgl. Zeitschr. f. Instrumentenk. Bd. XV, 1895, p. 14; diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 25). Sempell, M. J., Aquariums for microscopists (The Microscope n. s. vol. 11, 1895, p. 154). Shermann, W, N. , A cheap rock cutting machine (The Microscope n. s. vol. I, 1895, p. 106). (Zoth, O.,) Simple cover-glass holder (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 496; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 149). b. Präparationsmethoden. (Atkinson, G. F.,) Collodium as a material for imbedding (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 490; vgl. Botan. Centralbl. Bd. LXI, 1895, p. 95). Bergonzoli, G. , Ancora suUa formahna [Nochmals über Formalin] (Bull. Scientif. anno XVII, 1895, no. 1 p. 26). BL, R., Formules et procedes techniques (Bull. Soc. Zool. de France t. XX, 1895, no. 4 p. 93). (Braus, H., and Drüner, L.,) New method of preserving large specimens (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt, 5 p. 606; vgl. Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXIX, 1895, p. 435; diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 321). Centanni, E., Notiz über experimentelle Technik (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVIII, 1895, No. 9, 10 p. 276). (Claypole, A. M.,) New method for securing paraffin sections to the slide or cover-glass (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 493; vgl. Proceed. Amer. Microsc. Soc. vol. XVI, 1894, p. 65). Cullen, T. S., A rapid method of making permanent specimens of frozen sections by use of formahn (Bull. Johns Hopkins Hosp. vol. VI, 1895, XII, 4. Neue Literatur. 549 no. 49 p. (37 ; vgl. Centralbl. f. allgem. Pathol. u. patbol. Anat. Bd. VI, 1895, p. 448; Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. (50G). (Durig, A.,) Formalin as a fixative instead of osmic acid (Journ. R. Mi- crosc. Soc. 1895, pt. 5 p. 606; vgl. Anat. Anz. Bd. X, 1895, p. 659). Fabre - Domergue , Liquide Sucre foriuole pour la conservation au coUec- tion des animaux colores (Bull, du Mus. d'Hist. Nat. Paris, 1895, no. 4 p. 162). Küllmauu, Die Herstellung der TEiCHMANN'schen Injectionsmassen (Ver- liandl. d. Anat. Gesellsch;, Basel 1895, p. 77). (Lachi, F.,) Formalin as a fixative (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 606; vgl. Anat. Anz. Bd. X, 1895, p. 790). (Leonard, C. L.,) New method of studying cell motion (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 484; vgl. Proceed. Acad. Nat. Sei., Philadelphia 1895, p. 38; diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 322). M. , Die Celloidin lösenden ätherischen Oele (Zeitschr. f. angew. Mikrosk. Bd. I, 1895, No. 5 p. 139). (Mercier, A.,) Zenker's fluid as a fixative (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 495; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894^ p. 471). Moser, W., Leonard's method for detecting cell -motion (Med. Record vol. V, 1895, no. 7 p. 231). (Neisser,) Mcroscopical plate counting (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 597; vgl. Zeitschr. f. Hygiene Bd. XX, p. 119). Piflfard, H. C, Further improvements in microscopical technique (Med. Record vol. XLIV, 1895, no. 18 p. 545; vgl. Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 496). (Piffard, H. G.,) Preparing liquidambar for mounting (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 495; vgl. Med. Record 1895, p. 547). Pilliet, A. H., Action du formol sur les tissus (Comptes Rend. de la Soc. Biol. ser. 10 t. U, 1895, no. 27 p. 641). Rath, O. vom, Zur Conservirungstechnik (Anat. Anz. Bd. XI, 1895, No. 9, p. 280; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 488). (Reichelt, H.,) Mounting small objects in aqueous media (Journ. R. Mi- crosc. Soc. 1895, pt. 5 p. 607 ; vgl. Zeitschr. f. angew. Mikrosk. Bd. I, 1895, p. 11; diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 405). Samter, M., Method for marking small objects in paraffin imbedding (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 490; vgl. diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 469). Steuer, A., Formol als Conservirungsflüssigkeit (Mittheil. d. Sect. f. Naturk. d. Oesterr. Touristenclub Bd. VH, 1895, No. 2 p. 9). Walsem, G. C. van, Ueber elektrische Erscheinungen an Paraffinschnitten (Anat. Anz. Bd. XI, 1895, No. 2 p. 41; vgl. Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 602). Ward, R. H., Improved methods of coUecting aquatic micro - organisms (Amer. Monthly Microsc. Journ. vol. XIV, 1895, p. 33). 550 Neue Literatur. XII, 4. c. Reactious- und Tiuctionsmetlioden. (Bethe, A.,) New methylen-blue method (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 604; vgl. Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIV, 1895, p. 579; diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 230). (Dogiel, A. S.,) 81ight modification of Golgi's method (Joiirn. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 491; vgl. Anat. Anz. Bd. X, 1895, p. 555). (Hansen, H. J.,) Eine schnelle Methode zur Herstellung des BöHMER'schen Hämatoxylins (Fortschr. d. Med. Bd. XIIl, 1895, No. 13 p. 800; vgl. Zool. Anz. Bd. XVIII, 1895, p. 158 ; diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 215). Israel, O., Zur Verwendung stark verdünnter H<ämatoxylinlösungen (Anat. Anz. Bd. XI, 1895, No. 14, p. 454; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 486). (Nicolle,) Modification of Gram's method: staining with thionin (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 604; vgl. Ann. de l'Inst. Pasteuk t. IX, 1895, p. 664). Ohimacher, A. P., Some notes on the use of formalin as a mordant in anilin-staining (Med. News 1895, K!. Febr. ; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XIH, 1895, No. 7 p. 214). ' (Rawitz, B.,) Influence of osmic aeid on the preservation of nuclear struc- tures (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 608; vgl. Anat. Anz. Bd. X, 1895, p. 777). Rawitz, B., Ueber eine Modification in der Substantiven Verwendung des Hämateins (Anat. Anz. Bd. XI, 1895, No. 10 p. 301 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 486). Unna, P. G., Ueber Verwendung von Anilingemischen zur tinctoriellen Iso- lirimg von Gewebselementen (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XXI, 1895, No. 5 p. 215, No. 6 p. 271). 5. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. a. Niedere Thiere. Bethe. A. , Die Otocyste von Mysis. Bau, Innervation, Entwicklung und physiologische Bedeutung (Zool. Jahrb. Abth. f. Anat. u. Ontog. d. Thiere Bd". VIH, 1895, p. 544; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 498). Bickford, E. E., Ueber die Morphologie und Physiologie der Ovarien der Ameisen- Arbeiterinnen (Zool. Jahrb. Abth. f. Syst., Geogr. u. Biol. d. Thiere Bd. IX, 1895, p. 1 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 499). (Brown, W. L.,) Investigation of Mesogloea of Alcyonium digitatum (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 599; vgl. Quart. Journ. Microsc. Sei. vol. XXXVII, 1895, p. 393). (Clarke, J. J.,) Study of Sporozoa (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 486; vgl. Quart, Journ. Microsc. Sei. vol. XXXVH, 1895, p. 287). XII, 4. Neue Literatur. 55 1 d"Erlaiiger, E., Etudes sur le developpement des Gasteropodes indnionees (Arch. d. Biol. t. XIV, 1895, p. 127 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 502). Erlanger, R. v., Zur Kenntniss des feineren Baues des Regenwurmhodens und der Hodenzellen (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLVII, 189G, p. 1: vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 495). Hacker, V., Ueber die Selbständigkeit der väterlichen und mütterlichen Kernbestandtheile während der Embrj'onalentwicklung von Cvchjps (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLVI, 1895, p. 579; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 496). Hammar, J. A. , Ueber einen primären Zusammenliang zwischen den Furchungszellen des Seeigeleies (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLVII, 1896, p. 14; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 493). Holmgren, E., Die trachealen Endverzweigungen bei den Spinndrüsen der Lepidopterenlarven (Anat. Anz. Bd. XI, 1895, No. 11, p. 340; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 501). (Kathriner, L.,) Investigation of Gyrodactylus (Journ. R. Microsc. See. 1895, pt. 4 p. 485; vgl. Arb. d. Zool.-Zoot: Inst. Würzburg Bd. X, 1895, p. 168). Kluge, M. H. E., Das männliche Geschlechtsorgan von Vespa germanica (Arch. f. Naturgesch. 61. Jahrg., Bd. I, 1895, p. 159; vgl. diese Zeit- schr. Bd. XII, 1895, p. 500). (Lautei'born, R.,) Division of Ceratium (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 486; vgl. Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LIX, 1895, p. 167; diese Zeit- schr. Bd. XII, 1895, p. 331). M. , Das Sammeln und Präpariren der freilebenden Nemathelminthen, Ne- matoden oder Rundwürmer (Zeitschr. f. angew. Mikrosk. Bd. 1, 1895, No. 7, p. 206). Parker, G. H. , The retina and optic ganglia in Decapods, especially in Astacus (Mittheil. a. d. Zool. Station Neapel Bd. XU, 1895, p. 1; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 496; Journ. R. 3Iicrosc. Soc. 1895, pt. 6 p. 602). (Preusse, F.,) Amitosis in ovaries of Hemiptera (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 485; vgl. Zeitschr. f wiss. Zoo). Bd. LIX, 1895, p. 305; diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 340). Schaudinu, F., Die Theilung von Amoeba binucleata Gruber (Sitzber. d. Gesellsch. naturforsch. Freunde Berlin 1895, p. 130; vgl. diese Zeitschr. Bd. XU, 1895, p. 493). (Schuberg, A.,) Histology of Trematodes (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 485; vgl. Arb. d. Zool.-Zoot. Inst. Würzburg Bd. X, 1895, p. 168). Zernecke, E., Untersuchungen über den feineren Bau der ('estoden (Zool. Jahrb. Abtlieil. f. Anat. u. Ontog. d. Thiere Bd. IX, 1895, p. 92; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 494). 552 Neue Literatur. XII, 4. b. Wirbelthiere. (Azoulay, L.,) Zwei neue Fürbungsmethoden für Präparate des Central- nervensystems (Centralbl. f. allgem. Pathol. u. pathol. Anat. Bd. VI, 1895, No. 14, 15, p. G23). Bach, L., Die Nerven der Augenlider und der Sklera beim Menschen und Kaninchen nach Untersucliungen mit der GoLGi-CAjAL'schen Methode (Arch. f. Ophthalm. Bd. XLI, Abth. 3, 1895, p. 50; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 508). Bach, L., I. Die Nervenzellenstructur der Netzhaut in normalen und patho- logischen Zuständen. II. Die menschliche Netzhaut nach Untersuchungen mit der GoLCxi-CA.jAL'schen Methode (Arch. f. Ophthalm. Bd. XLI, Abth. 3, p. (J2; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 508). Cowl, W. Y., Improved means for the haematocrit method of blood exam- ination (Med. Record. vol. V, 1895, no. 7, p. 222). (Dogiel, A. S.,) Examination of retina of birds (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 598; vgl. Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. XLIV, 1895, p. 622). Domeny, P., Eine neue Methode der Blutkörperchenzählung (Zeitschr. f. angew. Mikrosk. Bd. I, 1895, No. 6, p. 1(J8). Franke, lieber die histologischen Vorgänge bei der Heilung perforirender Lederhautwunden (Arch. f. Ophthalm. Bd. XLI, Abth. 3, 1895, p. 30; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 505). Cfiirwitsch, A., Ueber die Einwirkung des Lithionchlorids auf die Ent- wicklung der Frosch- und Kröteneier [Rana fusca und Bufo vulgaris] (Anat. Anz. Bd. XI, 1895, No. 3, p. 65). Hanot, V., et Levi, L. , De l'application de la methode de Golgi-Cajal ä l'etude du foie d'homme adulte (Comptes Rend. de la Soc. Biol. ser. 10 t. n, 1895, no. 2(i, p. 586). Henocque, A. , Spectroscopie biologique. Spectroscopie du sang. Paris (Masson) 1895, 8". 2-5 fr. (Hymans, J. F.,) Demonstrating the nerve-fibres of vertebrate heart (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 492; vgl. Arch. de Biol. t. XIII, 1895, p. 619). Janowski, W., Zur Morphologie des Eiters verschiedenen Ursprungs (Arch. f. exper. Pathol. u. Pharmakol. Bd. XXXVI, 1895, H. 1 u. 2, p. 8; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 503). Keibel, Ueber einige Plattenmodelle junger Schweineembryonen (Verhandl. d. Anat. Ge'sellsch. Basel 1895, p. 199). (Kingsbury, B, F.,) Study of Necturus maculatus (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 484; vgl. Procced. Amer. Microsc. Soc. vol. XVI, 1894, p. 43). Lederer, M., Zur Methodik der Blutuntersuchung (Zeitschr. f. Heilk. Bd. XVI, 1895, H. 2, 3, p. 107). (Mann, G.,) Fixing and staining nervous tissue to demonstrate changes in the cells (Journ. R. Miscrosc. Soc. 1895 , pt. 5 p. 603 ; vgl. Journ. of Anat. a. Physiol. vol. XXIX, 1894, p. 100). XII, 4. Neue Literatur. 553 Mallory, F. B., lieber gewisse eigenthümliclio Färbereactionen der Neuro- glia (Centralbl. f. allgem. Pathol. u. patiiol. Anat. Bd. VI, 1895, No. l!> p. 753). Marsclmer, Beitrag zur Methodik der Blutkörperchenzählung (Prager med. Wochenschr. Bd. XX, 1895, No. 34 p. 354). Mayet, Notes sur un nouveau procede de recherche et d'etude des points d'ossification epiphysaire (Bull, de la Soc. Anat. Paris annee 70 ser. 5 t. IX, 1895, no. 10 p. 375). (Morgan, T. H.,) Experiments on frogs' eggs (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 484; vgl. Anat. Anz. Bd. X, 1895, p. 023; diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 345). Parker, G. H., and Floyd, R., The preservation of mamraalian brains by means of formol and alkohol (Anat. Anz. Bd. XI, ISllö, No. 5 p. 15(j). (Regaiid , C.,) Study of the lymphatics of the mammary gland (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 607; vgl. Journ. de l'Anat. et de la Pliysiol. t. XXX, 1894, p. 719; diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 74). Reinke, F., Untersuchungen über das menschliche Stimmband (Fortschr. d. Med. Bd. XIII, 1895, No. 12, p. 469; vgl.' diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 505). Remesow, E., Materialy k isutscheniju usslowij rossta woloss u shiwotnych. Experimentalnoje issljedowanije. [Materialien zum Studium der Wachs- thumsbedingungen der Haare bei den Thieren. Experimentelle Unter- suchung] Dissert., St. Petersburg 1893. 50 pp. mit 1 Tfl. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 506). (Ryder , J. A.,) Preparation of retinal cells of fishes (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 599; vgl. Proceed. Acad. Nat. Sei. Philadelphia 1895, p. 161). Solger, B., II congelamento come mezzo sussidiario nell'esame microscopico delle ghiandole salivari. [Das Gefrieren als Hülfsmittel bei der mikro- skopischen Untersuchung tler Speicheldrüsen] (Boll. R. Accad. Med. Roma anno XXI, 1895, fasc. 1 p. 88; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 374). Tolputt, W. B., On the preparation of tooth sections (Journ. ol Microgr. a. Natural Sei. ser. 3 vol. V, 1895, p. 198). (Unna, P. G.,) Die specifische Färbung des Epithelprotoplasmas und der Epithelfasern (Fortschr. d. Med. Bd. XIII, 1895, No. HJ p. 658; vgl. Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XIX, 1894, p. 277; diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 63). (Unna, P. G.,) Die specifische Färbung des Kollagens (Fortschr. d. Med. Bd. XIII, 1895, No. 16 p. 659; vgl. Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XVIII, 1894, p. 509; diese Zeitschr. Bd. XI, 1894, p. 518). Waldeyer, AV., Ueber Bindegewebszellen, insbesondere über Plasmazellen (Sitzber. d. K. Preuss. Acad. d. Wiss. Berlin, 1895, p. 751 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 503). (Wilcox, E. V.,) Study of spermatogenesis (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 599; vgl. Bull. Mus. Comp. Zool. vol. XXVII, 1895, p. 3). 554 Neue Literatur. XII, 4. c. Mikroorganismen. Amann, J. , Demonstrating the tubercle bacillus in Sputum (Journ. K. Mi- crosc. 8oc. 1895, pt. 4 p. 487; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Para- sitenk. Bd. XVII, 1895, p. 513). Banti, G. , Ueber die Reinculturen in Tuben mit Agar und mit Blutserum (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVIU, 1895, No. 7 p. 203; vgl. Journ. E. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 480). (Bleisch, M.,) Apparatus for Clearing agar without filtration (Journ. 11. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 479; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Para- sitenk. Bd. XVII, 1895, p. 360). Bujwid, O., Bemerkungen über die Filtration bacterienhaltiger Flüssig- keiten (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk, Bd. XVIII, 1895, No. 11 p. 332). (Campbell, G. , and Ghiselin , A. D.,) Quick method of filtering blood- serum (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 597; vgl. Bull. Johxs Hopkins Hosp. vol. VI, 1895, p, 91). (Conn, H. W.,) Simple method of isolating acid-producing bacteria (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 596; vgl. Microsc. Bull. vol. XII, 1895, p. 4). Freudenreich, Ed. v., Ueber den Nachweis des Bacillus coli communis im Wasser und dessen Bedeutung (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVIII, 1895, No. 4, 5 p. 102). (Grosglik, S.,) Method for inoculating agar on Ijlood-serum (Journ. R. Mi- crosc. Soc. 1895, pt. 5 p. 595; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Para- sitenk. Bd. XVII, 1895, p. 826). (Haegler, C. S.,) Centrifuging agar (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 480; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, p. 558). (Henssen, O.,) Preparing kidney-juice cultivation media (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 479; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, p. 403). Hessert, W., A simple stain for ciliated bacteria (Chicago Med. Rec. 1894, p. 240). Hest, J. J. van, Bacteriologische techniek. Nieuwe voedingsboden voor gonococcen [Bacteriologische Technik. Neuer Nährboden für Gono- kokken] (Nederl. Tijdschr. voor Geneesk. 1895, No. 17 p. 862). (Jakowski,) Bacteriological examination of diphtheritic membrane (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 595; vgl. Gazeta lekarska 1894, p. 1878). Johne , A. , u. Frothingham , Ein eigentliümlicher Fall von Tuberculose beim Rind (Deutsche Zeitschr. f. Thiermed. u. vergl. Pathol. Bd. XXI, H. 6, p. 438; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 521). (Kiefer,) Cultivation medium for the gonococcus (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 595; vgl. Berl. klin. Wochensclir. 1895, No. 15). Klein, E. , Ueber die Differentialdiagnose der Mikroben der englischen Schweineseuche [swine fever] und der infectiösen Hühnerenteritis (Cen- tralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVIII, 1895, No. 4, 5, p. 105). XII, 4. Neue Literatur. 555 Lubinski, AV., Zur Cultivirung-smethode , Biologie und M(>iiili(.loj,de der Tuberkelbacillen (Centralbl. f. Bacterlol. u. Parasitenk. Bd. XVIII, 1895, No. 4, 5, p. 125). (Lüpke, F.,) Stalnlng the plasnia-sheath of antlirax (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 492; vgl. Deutsche tblonirztl. Wodiensclir. ISiiO, p. 23). (Lunke witsch,) Colour reactlon of nltrous acld on cultivatlons of cholera and other bacteria (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 59« • vgl. Wratsch 1895, no. 1). (Miquel, P.,) Simple appliance for bacteriologlcal examinatlon of alr (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 482; vgl. Ann. de Microgr. t. VII, 1S95. p. 103). (3Iiqixel, P.,) Sterlllzlng blood-serum bj^ means of porcelain bougie filters (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 595; vgl. Ann. de Microgr. t. VII, 1895, p. 2(31). Ohlmacher, A. P. , Sorae suggestions in bacteriologlcal teclinique (New York med. Journ. 1895, p. 268; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Para- sitenk. Bd. XVm, 1895, No. 7, p. 213). (Palmyrsky and Orlowsky) Indol reactlon In diphtherla cultures (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 596; vgl. Ann. de Microgr. t. VII, 1895, p. 268). (Paiie, N. ,) Methylen-blue stalning granules of pneumonia and anthrax (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 603 ; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVIII, 1895, p. 789). Pawlowsky, A., u. Gladin, G., Apparat zur Filtration von Bacterien ent- haltenden Flüssigkeiten, Antidiphtherle- und anderlei Heilserum (Cen- tralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVIII, 1895, No. 6, p. 170). (Petruschky, J.,) Preserving Streptococci cultures (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 483; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, p. .551). Piaaese, G., Colorazlone della Capsula del baclUo del carbonchlo [Färbung der Kapsel des Carbunkel-Bacillus] (Giorn. internaz. delle Sc. med. 1895, p. 595). Rössler, O., lieber die Cultivlrung von Crenothrix polyspora auf festem Nährboden (Arch. d. Pharm. Bd. CCXXXUI, 1895, 'p. 189; vgl. Cen- tralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVIII, 1895, p. 25; Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 596). (Sanfelice, F.,) Demonstratlng the parasltes ofartificial carcinome TJourn. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 4 p. 493; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, p. 631). Sclavo, Della cultura del diplococco dl Fraenkel nelle uova [lieber die Cultur des FRAENKEL'schem Diplococcus auf EiernT (Riv. d'Igiene e San. pubbl. anno V, 1895, no. 8, 9; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVIÜ, 1895, No. 7, p. 214). Semmer, E., Zur Frage über die Aetiologie und Bekämpfung der Rinderpest (Deutsche Zeltschr. f. Thiermed. u. vergl. Pathol. Bd. XX 11, H. 1, p. 32; vgl. diese Zeltschr. Bd. XII, 1895, p. 522). 556 Neue Literatur. XTI, 4. Smith, Th., Ueber den Nachweis des Bacillus coli communis (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVIII, 1895, No. IG, p. 512). (Spengler,) Pancreatin-digestion of Sputum for demonstrating tubercle bacilli (Journ. R. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 600; vgl. Deutsche med. Wochenschr. 1895. No. 15). (Stirling, S.,) Demonstrating tubercle bacilli in sputum (Journ. Microsc. Soc. 1895, pt. 5 p. 599; vgl. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVII, 1895, p. 874). Tochtermanu, A. , Ein aus Blutserum gewonnener sterilisirbarer Nähr- boden, zugleich ein Beitrag zur Frühdiagnose der Diphtherie (Centralbl. f. innere Med. Bd. XVI, 1895, No. 40, p. 961). Zupnik, L., Zur Agarbereitung (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. XVIII, 1895, No. 7, p. 202). Neuer Sterilisator zur schnellen Erzeugung strömenden Wasserdampfes (Zeitschr. f. angew. Mikrosk. Bd. I, 1895, No. 6, p. 171). d. Botanisches. Farmer, J. B. , Ueber Kerntheilung in Lilium-Antheren, besonders in Be- zug auf die Centrosomen-Frage (Flora Bd. LXXXI, 1895, p. 56; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 533). Göbel, K. , Ein Beitrag zur Morphologie der Gräser (Flora Bd. LXXXI, 1895, p. 17; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 535). Gjokic, G., Ueber die chemische Beschatfenheit der Zellhäute bei den Moosen (Oesterr. Botan. Zeitschr. 1895, p. 330; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 526). Guerin, P., Recherches sur la localisation de l'anagyrine et de la cytisine (Bull, de la Soc. Botan. de France 1895, p. 428; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 532). Harper, R. A., Die Entwicklung des Peritheciums bei Sphaerotheca Ca- stagnei (Ber. d. Deutschen Botan. Gesellsch. Bd. XIII, 1895, p. 475; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 525). Heiuricher, E., Anatomischer Bau und Leistung der Saugorgane der Schuppenwurz-Arten [Lathrjea Clandestina Lam. und L. Squamaria L.]. (CoHN's Beitr. z. Biol. d. Pfl. Bd. VII, 1895, S. A. 92 pp. m. 7 Ttin.; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 535). Lightou, W., Staining of diatoms (Amer. Monthly Microsc. Journ. vol. XV, 1894, p. 285). Lopriore, G., Ueber die Einwirkung der Kohlensäure auf das Protoplasma der lebenden Pflanzenzelle (Pringsheim's Jahrb. f. wiss. Botan. Bd. XXVIII, 1895, p. 533; vgl. diese Zeitschr. Bd. XH, 1895, p. 526). Love, E. G., Notes on the staining of cellulose (Journ. New York Microsc. Soc. vol. X, 1895, p. 70). Lutz, L., Sur la marche de la gommose dans les Acacias (Bull, de la Soc. XII, 4. Neue Literatur. 5.', 7 Botan. de France 1895, p. 467; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 533). Viuassa, E., Ueber mikroskopische Mehluntersuchung (Zeitschr. f. Nahrungs- mittelunters, u. Hygiene, Bd. IX, 1895, p. 53). e. Mineralogisch- Geologisches. Artini, E., e Melzi, G., Sulla cherzolite di Balmuceia in val Sesia. [lieber den Scberzolith von Balmuceia im Öesiathale] (K. Accad. dei Lincei vol. IV, 2 sem., ser. 5 p. 87). Bauer, 31., Der Jadeit und die anderen Gesteine der Jadcitlagerstätte von Tammaw in Ober-Birma (Neues Jahrb. f. Mineral. 189(5, Bd. I p. 18). Baumgärtel, M. , Das Kirchberger Granitgebiet (Jahresber. d. Ver. für Naturk. Zwickau i. S. 1894—1895). Berwerth, F., Mikroskopische Structurbilder der'Massengesteine in farbigen Lithographien. 32 lithographische Tafeln. I. Lief. Stuttgart (Schweizor- bart) 1895. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 540). Brögger, W. C, Die Eruptivgesteine des Kristianiagebietes. II. Die Erup- tionsfolge der triadischen Eruptivgesteine bei Predazzo in Südtirol (Videnskabsselskabets Skrifter I. Mathem.-naturw. Kl. No. 7, 181 pp., Kristiania 1895; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 544). Busz, K., Ueber einige Eruptivgesteine aus Devonshire in England (Neues Jahrb. f. Mineral. 189(J, Bd. I, p. 57). Clements, M., The volcanics of the Michigamme district of Micliigan (Journ. of Geol. vol. m, 1895, p. 801). Cohen, E., Meteoreisen- Studien IV (Ann. d. k. k. Naturhist. Hofmuseums Bd. X, 1895, p. 81). Cohen, E. , Melilithaugitgestein und calcitführender Aplit aus Südafrika (Tsohermak's Mineral, u. petrogr. Mittheil. Bd. XIV, 1895). Cohen, E., Zusammenstellung petrographischer Untersuchungsmethoden nebst Angabe der Literatur. 3. Aufl. Stuttgart (Schweizerbart) 1890. Cross, W., The laccolitic mountain groups of Colorado, Utah, and Arizona (U. S. Geological Survey, annual report of the director 1892 — 18i>3 [Washington 1895] p. 157). Fedorow, E. v., Noch ein Schritt in der Anwendung der Univorsalmethode zu optischen Studien (Zeitschr. f. Krystallogr. Bd. XXV, 1895, p. 349). France, P., Ueber Amphibol und Sodahtli aus dem Trachyt von Monte- santo (Zeitschr. f. Krystallogr. Bd. XXV, 1895, p. 328). Friedel, G., Sur des figures de corrosion du mica et sur l'orientation des fissures de glissement produites par la Perforation (Bull, de la Soc. Franc, de Mineral, t. XIX, 1896, p. 18). Goldschmidt, V., Anlegegoniometer mit zwei Kreisen (Zeitschr. f. Krystal- logr. Bd. XXV, 1895, p. 321). Hamberg, A., Studien über xMeereis und Gletschereis (Bihang tili k, svenska vet.-akad. handhngar Bd. XXI, Afd. II, No. 2, 1895). 558 Neue Literatur. XII, 4. Henderson, J. M. C, Der Glimmersyenit von Rothschönberg bei Deutschen- bora im Königreich Sachsen (Zeitschr. d. Deutschen Geol. Gesellsch. Bd. XLVII, 1895, p. 534). Hoffmann, F. A, , Petrographische Untersuchung der Basalte des Ebs- dorfer Grundes bei Marburg (Diss. u. Neues Jahrb. f. Mineral. Beilage- Bd. X, 1895, p. 196). Judd, J. AV. , On the structure - planes of corundum (Mineral. Magazine vol. XI, 1895, p. 49). Klein, C, Ein Universaldrehapparat zur Untersuchung von Dünnschliften in Flüssigkeiten (Sitzber. d. k. Preuss. Acad. d. Wiss. Berlin Bd. LH, 1895, p. 1151). Lacroix, A., Sur la structure et les proprietes optiques de divers Silicates compacts ou terreux (Bull, de la Soc. Fran^'. de Mineral, t. XVIII, 1895, p. 426). Lehmann, O., Ueber das Zusammenfliessen und Ausheilen fliessend-weich'er Krystalle (Zeitschr. f. physikal. Chem. Bd. XVIII, 1895, p. 91; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 541). Lehmann, O., Ueber Contactbewegung und Myelinformen (Ann. d. Phys. u. Chem. N. F. Bd. LVI, 1895, p. 771; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 541). Linck, G., Grundriss der Krystallographie für Studirende und zum Selbst- unterricht. Jena 1896. Melzi, G., Le porfiriti della Catena Orobica settentrionale (Rendic. del R. Ist. Lombardo di sc. e lett. ser. 2, vol. XXVIII, 1895, p. 1). Mügge, O., Ueber die Plastieitcät der Eiskrystalle (Neues Jahrb. f. Mineral. 1895, Bd. n, p. 211). Mügge, O., Benennung und Structur der Tuftbide der Lenneporphyre (Neues Jahrb. l Mineral. 1896, Bd. I, p. 79). Neumayr, M., Erdgeschichte, 2. Aufl., bearb. von V. Uhlig. 2 Bde. Leipzig 1895. Noetling , F. , Ueber das Vorkommen von Jadeit in Ober-Birma (Neues Jahrb. f. Mineral. 1896, Bd. I, p. 1). Ramann, E. , Ürganogene Ablagerungen der Jetztzeit (Neues Jahrb. f. Mineral. Beilage-Bd. X, 1895, p. 119). Rinne, F., Ueber rhombischen Augit als Contactproduct, chondrenartige Bildungen aus künstlichen Schmelzen und über Concretionen in Basalt (Neues Jahrb. f. -Mineral. 1895, Bd. II, p. 229). Salomon, W., Ueber die Contactmineralien der Adamellogruppe (Tscher- mak's Mineral, u. Petrogr. xMittheil. Bd. XV, 1895, p. 159). Schafarzik, F., Die Pyroxen-Andesite des Cserhät. Eine petrographische und geologische Studie (Mittheil. a. d. Jahrb. d. Kgl. Ungar. Geol. Landesanst. Bd. IX, 1895, p. 185). Schwarzmann, M., Hülfsmittel, um die Ausrechnung der MALLARo'schen Formel zu ersparen (Neues Jahrb. f. Mineral. 1896, Bd. I, p. 52; vgl. diese Zeitschr. Bd. XII, 1895, p. 541). Termier et Richard, Sur la forme et les proprietes optiques du phosphate tetrabasique de chaux (Bull, de la Soc. Frang. de Mineral. Bd. XVII, 1895, p. 391). Autoren -Register. Amann, J., 93. Ambronn, H., 384. Arnstein, C, 399. Aufschnaiter, 0. v., 369. Aug-stein, 0., 227. Azoulay, L., 381. Baeli, L., 508. Ballowitz, E., 92, 344. Barlow 243. Bastianelli, ü., 92. Becke, F., 268, 271. Behrens, H., 116. Behrens, W., 1, 292. Beneke 106. Ben-Saude, A., 410. Bernwerth, F., 540. Bethe, A., 222, 230, 498. Beverinck, M. W., 95, o24. Bickford, E. E., 499. Bignami, A., 92. Binet, A., 47. Bh-nbacher 88. Blochmann, F., 226. Boheman, H., 71. Bolles Lee, A., 187, 457. Bolsius, H., 320. Borgert, A., 307. Born, G., 349. Boveri, Th., 223. Brandis, F., 357. Brauer, A., 36, 43, 337, 338. Braun, H., 246. Brauns, R., 411. Braus, H., 321, 352, 353. Bremer, L., 380. Brizzi, ü., 404. Brögger,W.('.,123,544. Brown, H. W., 208. Brunner, S., 98. Bühler, A., 76. Burchardt, E., 216. Burri, R., 515. Buscalioni, L., 262. Butschinsky, P., 338. Carazzi, D., 319. Caro 18. Cavazzini, A., 72. Chevrel, R., 234. Child, Ch. M., 49. Cloetta, M., 357. Coe, W. R., 226. Cohen, E., 118. Cohn, Th., 358. Colucci, C, 87. Cori, C. J., 300, 303. Correns 265. Cutter, E., 317. Czapski, S., 437. Czermack, N., 371. üelden, A. van, 15. D'Erchia, FL, 90. Di-Brazza, .)., 73. Disse, J., 397. DLxon, H. H., 408. Dogiel, A. S., 323, 387, 388, 389, 393. Dogiel, J., 339. Dreysel, M., 360. Drossbach, Cr. P., 514. Drüner, L., 27, 57, 321. Durig, A., 325. Eberlein, R., 334. Edwards, A. M., 209. Eisenschitz, 8., 263. Elfstrand, M., 531. Elion, H., 403, Eisner 518. Engel, C. S., 254, 377. d'Erlanger, E., 502. Erlanger, R. v., 186, 495. Escherich, K., 49. Faircliild, D. G., 301. Farmer, J. B., 533. Fedorow, E. v., 484. Fick, R., 55, Fischer, A., 400. Flatau, E., 257. Flemming, W., 218. Francois, P., 255. Franlce 505. Frenzel, J., 339. Freudenreicli, E. v., 260. Freymutii 518. Friedländer, B., 41, 168. Frothingham 521. Fuess, R., 317. Gifford, W., 24. Gilciirist, J. D. F., 233. Giovannini, Ö., 367. Gjokic, G., 526. 560 Autoren-Register. Göbel, K., 535. Golding Bird, C. H., 86. Gottsclialdt, R., 233. Graf, A., 41. Groth, P., 410. Grouven, C, 379. Grüss, J., 113. Gruvel, A., 229. Guerin, P., 532. Gumpertz 385. Gutmann, H., 394. Hacker, 0., 330. Hacker, V., 225, 338, 496. Halle 364. Halle, G., 483. Hammar, J. A., 368, 493. Hammer 256. Hansemann, D., 348. Hansen, Fr. C. C, 215. Harper, R. A., 525. Harrisson, R. G., 343, Heidenliain, M., 326. Heinricher, E., 535. Held, H., 384. Heller 385. Herbst, C, 223. Herxheimer, K., 69. Heymons, R., 50. Hildebrand, H. E., 145. Högborn, A. G., 415. Hoffmann, A., 70. Holmgren, E., 501. Hoyer jun. 28. Huie, L., 114. Ilkewicz, W., 516. Ilkewitsch, K., 520. Israel, 0., 486. Iwanzoff, N., 234. Jacoby, M., 383. Jacques, P., 92. Janet, Ch., 319. Janowski, W., 503. Johne, A., 521. Johnson, D. S., 406. Joly, H., 408. Juel, H. 0., 404. italischer, 0., 257. Karawaiew, W., 332. Klebahn, H., 111. Klein, C, 205. Klement, C, 414. Kluge, M. H. E.. 500. Koch, A., 99. Köhler, E., 39. Kohn, A., 373. Kolster, R., 314, 385. Korscheit, E., 43. Krause, R., 250, 372. Krosing, R., 243. Krückmann, E., 510. Kruse, W., 259. Kühne, W., 391. Küster, W. v., 112. Kuithan, W., 383. Labbe, A., 253. Lachi, P., 32. Lacroix, E., 76. Lafar, F., 512. Landauer, A., 375. Landois, L., 25. Lanz 519. Lanzilloti - Buonosanti, A., 85. Lapinski, M., 86. Laspeyres, H., 542. Lauterborn, R., 331. Lavdowsky, M., 177. Leber, Th., 256. Lee, A. B., 187, 457. Lehmann, 0., 541. Leiss, C, 483. Lemberg, J., 543. Lendenfeld, R. v., 211. Lenhossek, M. v., 52. Leon, N., 322. Leonard, C. L., 322. Lepsius, R., 414. Lewin 504. Lickfett 518. Liebreich 219. Lighton, W., 24. Lopriore, G., 526. Lubarsch, 0., 376. Lucas, R., 50. Lungershausen, H., 71. Lutz, K. G., 341. Lutz, L., 533. Maalöe, C. U., 449. Maggini, G., 52. Mally, F. W., 485. Mandel, L., 387. Marek, J., 510. Marpmann 492. Marschalkö, v., 64. Meves, F., 236, 348. Meyer, A. B., 219. Meyer, 0., 336. Mie, G., 512. Miller 511. Moore, J. E. S., 221. Morgan, T. H., 345. Müller, E., 374. Müller, K., 97. Murbach, L., 222. Nathusius, W. v., 320, 366. Nelson, E. M., 26. Neumayer, L., 344. Nicoglu, Ph., 53. Nissl, F., 79. Noetzel, W., 346. Novy, F. G., 101. Nowak, J., 447. O'Brien, M., 406. Oltmanns, F., 264. Oppenheimer, R., 244. Oppler, P., 360. Oswald, Ad., 51. Jraladino, G., 91. Parker, G. H., 496. Passarge, K., 69, 243. Pensky, B., 25. Penzig, 0., 115. Pollacci, G., 408. Pollard, H. B., 234. Posner 504. Prenant, A., 52. Preusse, F., 340. Prjesmizky, M., 33. Purcell, Fr., 44. Rabl, H., 353. Raciborski, M., 409. Racovitza, E. G., 224. Ranvier, L., 72, 347. Rath, 0. vom, 56, 488. Rawitz, B., 236, 486. Regaud, Cl., 74. Reichelt, H., 405. Reimar, R., 29. Reinke, F., 21, 325, 505. Reinsch, A., 261. A utor en-Register . 561 Remesow, E., 506. Repiachoff, W., 41. Retgers, J. W., 412. Rhiimbler, L., 37, 221, 312. Rinne, F., 127. Roneali, D. B., 263. Rondelli, A., 262. Rosen, F., 405, 482. Rosin, H., 77. Roth, 0., 104. Roule, L., 228. Russo, A., 336. Ryder, J. A., 212. Sacerdotti, C, 72, 251. Sacharoff, N., 378. Sala, L., 90. Salensky, W., 50. Salomon, G., 126. Salve, H., 68. Samassa, P., 341. Sappey, Ph. C, 193. Sassaki, Gh., 36. Schäfer, E. A., 86. Schaflfer, K., 383. Schaper, A., 394. Schaudinn, F., 38, 220, 333, 493. Scheibe, R., 318. Schepilewsky , E. A., 213. Schewiakofi", W., 38, 39. Schiefferdecker, P., 442. Schiemenz, P., 289. Schlater, G., 354. Schmidt, P., 340. Schottlaender, J., 376. Schroedervan der Kolk, J. L. C., 188. Schwarzmann, M. , 541. Seelmann, H., 254, Semmer, E., 522. Sihler, Chr., 389. Sobotta, J., 252. Solger, B., 374. Spemann, H., 228. Starlinger, J., 295. Stauffacher, H., 51. Stilling, S., 83. Strasser, H., 154. Strong, 0. S., 324. Supino, F., 46. Thaddeelf, K., 272. Timpe, H., 108. Unna, P. G., 58, 61, 63, 237, 240, 242, 243, 454. Urech, Fr., 47. Uschinsky 107. V assale, G., 73. Vejdovsk^, F., 40. Verson, E., 49. Viola, C., 268. Vogt, C., 478. Vollmer, E., 354. Waldeyer, W., 503. Walter, E., 40. Wasielcwski, v., 337. Weidenbiium 354. Weinschenk, E., 119. Weltner, W., ;56. Werth, R., 370. Wichmann, H., 403. Wilcox, E. V., 232. Will, IL, 39. Wisselingli, C. van, 529, 534. Yung, E., 478. Zabolotny 519. Zawadzki, A., 98. Zernecke, E., 494. Zettnow, E., 33, 219, 258. Ziegler, H. E., 209, Zimmermann , A. , 318, 433, 458. Zimmermann , K. W., 342. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XII, 4. 3(J Sacli- Register. Abziehvorrichtung von Jung 445. Acacia glauca, Kern 4(36, Acariclen, Embrj'o 46. Achillessehne von Rana 236. Achsenbilder, Messung mit dem Mikro- skop 271. acidophile Gewebe 78. Acipenser Sturio, Nervensystem 234. Actinosphaerium Eichhorni , Ency- stirung 36. Adeno-Carcinom, Parasiten des 263. Adianthum magniticum, Kern 468. Aeolididen 225. Agapanthus umbellatus, Kern 465. Agar-Agar von Gravis 371. Aleuron 407. Alkaloide der Loganiaceen 531. AUoxan 266. Altmann's Tinctionsmethode 34, Ameisen, Ovarien 499. Amitose 352, 353. ammoniakalisches Francein von Leon 322. Ammoniummolybdatlösung von Bethe 231, Amoeba 220, 221, 493. — binucleata, Theilung 493, — crystalligera 220. Amphibien, Blut 199. ■ — , Genitalorgane 354. — , Hautdrüsen 53, 354. Amphioxus lanceolatus 481. anaerobe Bacterien, Cultur von Novy 101. , Roth 104. , Zettnow 258. Anaerobientlasche von Kitasato 104. Anagyrin 533. Anguis, Embryonen 52. Anneliden, polytroche Larven 43, Anomalien regulärer Krystalle 410, 411. Anorthit 208. antennales Sinnesorgan der Insec- ten 49. Antigorit 120. Apparat zur Behandlung von Öerien- schnitten von Caro 18. Aquariumfilter von Lendenfeld 211, Archiplasma der Pigmentzellen 342. Artemia salina, Eier 338. Ascaris megalocephala , Genital- schläuche 337. — — , Spermatogenese 337. Ascidien 341. Askosporen, Cultur auf Thon 403. Astacus fluviatilis 47, 48, 339, 478, 496. — , Herz 339. — , Mitteldarmdrüse 339. — , Retina 496. — , Sehnerven 496. Athmungsfiguren von Bacterien 95, Attractionssphären in Zellen des Salamandcrhodens 236. Aufkleben von Parafinschnitten 21. Schnitten 21, 155, 186, 187. — — — auf Papier 155. Auge der Phalangiden 44. — , Fovea centrahs 86. — , Härtung in Formol 256. Augenkauimer, vordere 394. Augenlid 5()S. Aulacantha scolymantha 332. Auslöschungsschiefe der Plagioklase, Bestimmung 191. Sach-Register. 563 automatisches Mikrotom von Rvder 209. Axolotl, Ei 55. — , Si)ermatozoen 55. Bacillus anthracis, Kerne der Sporen 51G. Backenzähne, Kronencement 70. Bacterien, anaerobe, Cultur von Novy 101. , Roth 104. , Zettnow 258. — , Athmungsiiguren 95. — , Conservirung 510. — , Geissein, Färbung 401. — , Pleocbroismus 93. — , Tinction 218, 262, 510, 519, 520. Bacterienniveau 95. Bade's Objectträgerklammer 44G. Baianus 229. Balzer's Eosintinction 70. Bandwurm, Klappenapparat in den Excretionsgefässen 39. — , Nervenendigungen und Sinnes- zellen 22G. Basalt 127. Basidiomyceten 404. basophiles Gewebe 78. — Kollagen 237. Bauchstrang des Regenwurmes 41. Becke's Methode, Achsenbilder mit dem Mikroskop zu messen 271. — — , Interferenzbilder von Zwil- lingskrystallen bei Plagioklasen zu bestimmen 268. Begonia manicata, Kern 467, 475. Behrens' Heiztisch für constante Tem- peraturen 1. Beleuchtungsvorrichtung von Lighton Benzincolophonium von Nissl 82. Bonzopurpurin 263. Bethe's Verfahren der Methylenblau- fixation 230. beweglicher Objecttisch von Reichert 433. Bewegung der Gregarinen 39. — von Zellen, Studium der, 322. Bindegewebe 194. Bindegewebszellen 58, 503. — der Cutis 58. Binet's Hämatoxylin 48. — Sublimatlösung 48. Bizzozero's Gentianaviolett 371. blaues Licht zum Mikroskopiren 209. Blenden 543. Blinddarm 371. Blindschleiche, Emliryonen 52. Blütenknospen, Schutzvorrichtungen 409. Blut des Epiploon 255. — , eosinophile Granulationen 378. —, Protozoen des 253. Blutcapillaren des Geliirnes 86. Bluten der Coccinelliden 341, Blutgefässe 196. Blutkörperchen 72, 198, 254, 377. — des Hühnereies 254. — , rothe 72, 198. — , — , Geisselbildiing 72. — , — , Oscillationen 72. — , Tinction nach Seelmann 254. Blutplättchen 72. Blutserum bei Methylenblaufärbung 178. Böhmer's Hämatoxylin 215. Bombyx, Sijcrmatogenese 50. Boraxfrancei'n von Leon 322. Borgert's Fangnetz für Plankton 307, Born's Orangelösung 351. Braus - Drüner's Methode , ganze Thiere zu conserviren 321. Brechungsindex von Flüssigkeiten, Messung 26. — — Mineralien 268. Brucin 531. Brütapparat von Landois 25, — — Mally 485. Brunner -Zawadski's Zählplatte für Petrischalen 98. Brunnissure der Weinblätter 404. Brustdrüse 74, 76. — , Korbzellen 76. — , Lymphgefässe 74. Bryophyllum calycinum. Kern, 467, Bufo variabilis 346. Buscalioni-Rondelli's Tinction von Tuberkelbacillen 262, l^alcituba polymorpha 333. Calciumcarbonat 415. Calla aetiiiopica, Kern 467, Caloptenus femurrubrum , Sperma- togenese 232. Camera lucida von Leitz 289. Carcinom, Parasiten des 263. Carcinus Maenas, Centralnerven- systera 230. Carmin von Dreysel-Oppler 361, Caro's Apparat zur Behandlung von Seriensclinitten 18. Caryophyllaeus mutabilis 39, 36* 564 Sach-Register. Celloidinschnitte 159. Cellulose 40G, 530, 534. — , Krystallisation 406. Centralgranit 122. Centralkörper 223, 236, 326, 341, 533. Centralnervensystem 79, 83, 85, 86, 160, 164, 230, 257, 298, 324, 344, 357, 383. — , Conservirungsmethode von Lan- zillotti-Buonosanti 85. — , Fixiren in Formalin 324. — , Untersuchungsmethode von Mar- chi 298. — , Nissl 79. — von Carcinus Maenas 230. — — Esox Lucius 344. Centrifuge von Cori 303. Centrosomen 223, 236, 326, 341, 533. — im Salamanderhoden 236. Cephalopoden, Netzhaut 52. Ceratinm hirundineUa 331. Cerebratulus hicteus 216. Cestoden 39, 494. chemotropische Sphäroide 181. Chemotropismus 177. Chinolin 218. C'hinolinwasser 216, 218. Chironomiden 49. Chloralhydrat- Essigsäure von Sihler 389. Chloralhy drat-Hämatoxylin von Sihler 390. Chlorophytum Sternbergianum, Kern 465. Chlor Silbergelatinepapier 451. Cholerabacillus 518, 519. Choleradiagnose 519. Chromammonlösung 178. Chromosmiumessigsäure 27, 218. — , Wirkung auf Zellkerne 218. Chromosomen 471. Chromspinell 120. Cicada tibicen, Spermatogenese 232. ciliate Infusorien im Wiederkäuer- magen 334. Cilien von Bacterien, Färbung 401. Ciona, Embryonen 34l. — intestinalis 480. Cirrhipedien 229. Citrus aurantium, Kern 467. Clivia miniata. Kern 465. Cocain 43. Coccinelliden, Bluten der 341. Coleopteren, Genitalsystem 49. Collacin 237, 238. Collagen 237. CoUastin 237. Collodioniren von Schnitten 155. Colloidsubstanzen der Lympli^efässe der Thyreoidea 73. Columba domestica 482. Comparator von Fedorow 484. Compressorium von Ziegler 209. Coniin 532. Conjunctiva palpebralis, Nervenen- digungen 389. Conservirung ganzer Thiere nach Braus-Drüner 321. — mit Formaldehyd 29, 30, 32, 115. — von Bacterien 510. Objecten 488. Conservirungstlüssigkeit von Wiese 219. Conservirungsmethode des Central- nervensystems von Lanzillotti- Buonosanti 85. Contactbewegung und Myelinformen 541. Contactgesteine 121. Contactmetamorphose 126. Convexilluminator von Lighton 24. Cori's Centrifuge 303, — , Objectträger für Deckglaspräpa- rate 300. Crustaceen, Embryonen 228. Ctenophoren, subepithelialer Nerven- plexus 222. Cucurbita Pepo, Kern 466, 474. Culiciden 49. Culturen anaerober Bacterien von Novy 101. Roth 104. — Zettnow 258. — , Lüftungseinrichtungen für, von Koch 99. — , Verschlüsse für, von Koch 99. — von Askosporen auf Thon 403. Culturlösung , eiweissfreie , von Uschinsky 107. Curarin 532. Curspräparate 18. Cuticula 529. Cuticularisation 529. Cutine 529. Cutis, Bindegewebszellen 58. Cyclas Cornea, Furchung 51. Cyclops, Embryonen 496, — strenuus 338. Cydippiden 222. Cypripedium insigne. Kern 466. Cysten der Harnwege 376. — von Actinosphaerium 36. Cytisin 533. Sach-Register. 565 Darm der Vögel 357. Darmwand 311. Decapoden, Retina 49G. — , Sehnerven 496. Deckgläser, Reinigen 33, 219. Deckglaspräparate, Objectträger von Cori für 300. Deckglastrockenpräparate 571. Deckzellen der Magendrüsen, Tinc- tionsmethode von Kolster 314. Degeneration in peripheren Nerven 25G. — von Kern und Zelle 57. Delden's Einstellapparat für Immer- sionssysteme 15. Dendriten bei Golgi'scher Methode 173. Diallag 120. Diastase im Pflanzenkörper 113. — , mikrochemischer Nachweis 113. Dichroskop von Halle 483. Differenzirungsflüssigkeit von Nissl 82. Diplosoma Listeri 50. Disse's Lithion-Hämatoxylin 398. Dogiel's Abänderung der Golgi'schen Methode 323. Dolomit 414. Dotterhautbildung 223. Dottermembranen, künstliche, an See- igeleiern 223. Drehapparat von Klein 207. Dreysel-Oppler's Pikroammoniakcar- min 361. Drüsen 204. Drüsenfollikel der Thyreoidea 73. Dünensand , mineralogische Zusam- mensetzung 412. Dytiscus 47. -hiberlein's heizbarer Objectträger 334. Ei, Reifung 330. — von Artemia salina 338. — — Axolotl 55. — — Diplosoma 50. Huhn, Blutkörperchen 254. Maus 252. — — Nematoden 336. — — Seeigel, Centrosomen 223. — — — , Furchungszellen ,493. — , künstliche Dottermembra- nen 223. Strongylus 228. Triton 352. , Keimbläschen im 349. Eibildung bei Kaninchen 76. Eierstock, Markstränge 76. Eidechsen, Embryonen 52. einaciisige Nadeln 189. einachsig-pinakoidale Plättchen 189. Einbettungsmethode für grosse Ob- jecte 160, 164. — — kleine Objecto von Rhumbler 312. — in Uhrschälchen 312, 457. — — Zinn 219. Einbettungskästchen von Strasser 162. Einstellapparat für Immersionssy- steme von van Delden 15. Einstellung, feine, des Mikroskopes 145. — , grobe, des Mikroskopes 150. Eisen-Blaudruckverfahren, photogra- phisches 452. Eiter 503, 504. — , gonorrhoischer 504. Eiweiss bei Methylenblauf;irl)ung 179. Eiweisskrystalle 407. Elacin 240. Elaioplasten 112. Elastin 240. elastische Fasern, Färbung 69. elastisches Gewebe 69, 195, 243. der Haut 69, 243. Eleidin 360. elektrische Epilation 367. elektrisches Organ von Torpedo 52, 234, 344. Embryo von Anguis 52, — — Ciona 341. — -^ Crustaceen 228. — — Cyclas 51. — — Cyclops 496. — — Diplosoma 50. — — Frosch 345. — — Lacerta 52. — — Milben 46. — — Salino salar 343. Embryonalkammer von Peneroplis pertusus 221. Encystirung von Actinosphaerium Eichhorni 36. eosinophile Granulationen des Blutes 378. — Leukocyten 379. Eosintinction von Balzer 70. Epeira diadema 480. Epidot 208. Epilation, elektrische 367. Epiploon, Blut 255. — , Gefässe 255. Epithel der Myohyoidplatte 348. — — Niere 375. 566 Sach-Register. Epithelfiisern, Färbung 61, 69. Epithelknospen in der Regio olfac- toria 397. Epitlielprotoplasma, Färbung 63. Eruptivgesteine 544. Erythrocyten , Paranuclearkörper- chen 380. Esox Lucius , Centralnervensystem 344. Essigsäure zur Differenzirung 390. Euphorbia fulgens, Kern 468. Evonymus japonicus, Kern 466. Excretionsgefässe der Taenien, Klap- penapparat 39. Excretionsorgane von Nephelis vul- garis 41. Excretkörner von Infusorien 38. -T ärbemethode für Haupt- und Deck- zellen der Magendrüsen von Kol- ster 314. — von Altmann 34, 35. — — Mitrophanow 34. — — Rosin 77. Färbung mit Methylenblau 177. — , subtractive 329, 454. — von Bacterien 218, 262, 510, 519, 520. — — elastischen Fasern 69. — — Epithelfasern 61, 69. — — Epithelprotoplasma 63. — — Gonokokken, Methode von Lanz 519. — — Protoplasma 58. — — Serienschnitten 157. Fairchild's Waschapparat 301. Fangnetz für Plankton von Borgert 307. Farbe von Insectenschuppen 47. farbiges Licht zum Mikroskopiren 209. Fasern, elastische, Färbung 69. Faserschicht, Henle'sche 394. Fedorow's Glimmercomparator 484. feine Einstellung desMikroskopes 145. Ferroprussiat-Process , photographi- scher 4,52. Ferrumammoniochlorat 178. Fett, Färbung mit Osmiumsäure und Tannin 381. Fettgewebe 196. Fibrillen der Hornzellen der Haare 366. fibröses Gewebe 194. Filter für Aquarien von Lendenfeld 211. — — Infusorien von Ryder 212. Finder 433. Fische, Blut 198. Fixiren mit Formaldehyd 29, 32. — — Methylenblau, Verfahren von Bethe 230. Flossen von Fischen, Pigmentzellen 342. — — — , Skelett 343. flüssige Kohlensäure in Gesteinen 542. Flüssigkeiten, Brechungsindex, Mes- sung 26. Flusskrebs 47, 48, 339, 478, 496. — , Herz .339. — , Mitteldarmdrüse 339. Follikel, Graaf'cher 376. Foraminiferen 3,33. Formaldehyd (Formol, Formalin) 28, 29, 32, 115, 256, 324, 325, 375. — als Conservirungsmittel für Pflan- zen 115. — bei Golgi'scher Methode 324. — — Ramön y Cajal's Methode 325. — zur Härtung von Augen 256. Fovea centralis 86. Francei'n zu Tinctionen 322. Freudenreich's Methode der Platten- culturen 260. Frosch 236, 345, 346, 347, 481. — , Achillessehne 236. — , Embryonen 345. — , Larve 346. — , Lymphgefässe 347. ^, Sesambein 236. Fuchsin 463, 5.38. — zu Kerntarbungen 463. Fuess' Markirapparat 317. Furchung bei Cyclas Cornea 51. Furchungszellen des Seeigeleies 493. Fuss des Mikroskopes 151. (jallencapillaren 372. Ganglien des Sjnnpathicus 90. Ganglienzellen 77. Ganglion cervicale inferius 91. — ciliare 90. — stellatum 91. Gastrula von Triton 353. Gasvacuolen in Zellen 111. Gaskammer von Lopriore 527. Gasteropoden 502. Gebia littoralis 338. Gefässe des Epiploon 255. Gefriermethode zur Untersuchung der Speicheldrüse 374. Gehäuse von Rhizopoden 37. Sach-Reffister. 567 Gehirn 79, 83, 85, 86, 160, 164, 230, 257, 298, 324, 344, 357, 383. — der Vögel 357. — , Einbettung 160, 164. — , Untersuchung nach Golgi 257. Gehirncapillaren 86. Geisselbildung rother Blutkörper- chen 72. Geissein von Bacterien, Färbung 401. gekernte Erythrocyten, Paranuclear- körperchen der 380. Gelatlnesticliculturen 106. Gelenke 368. Gelenkhöhlen 246. Gelenkknorpel 246. Gelsemin 532. Gelseminin 532. Gemmulae von Spongillen 36. Genitalorgane, männliche, der Coleo- pteren 49. — , Nervenendigungen in der Haut 387. — von Ameisen 499. — — Amphibien 354. — — Reptilien 354. — — Vespa 500. — — Vögeln 354. Genitalschläuche von Ascaris megalo- cephala 337. Gentianalösung von Unna 62. Gentianaviolett von Bizzozero 371. Geschlechtsorgane, männliche, der Coleopteren 49. — , Nervenendigungen in der Haut 387. — von Ameisen 499. — — Amphibien 354. — — Ascaris 337. — — Reptilien 354. — — Vespa 500. — — Vögeln 354. Gesteine, Gehalt an flüssiger Kolden- säiire 542. Gewebe, acidophiles 78. — , basophiles 78. — , elastisches 69, 195, 243. — , — der Haut 69, 243. — , fibröses 195. — , neutrophiles 78. Glänze 543. glatte Muskelfasern 71, 200, 243. — — , Intercellularbrücken 71. — — , Safträume 71. — — , Tinction von Unna 243. Gliazellen 77. Glimmercomparator von Fedorow 484. Gneiss 122, 414. Golgis Methode 42, 168, 257, 323, 324, 492. — — , Abänderung von Dogiel 323. — — für Gehirnuntersuchungon 257. — — , Kritik der 168. — — , Kunstproducte bei 168. — — , Verwendung von Formalin 324. Gonokokkcnfärbung nadi Lanz 519. gonorrhoischer Eiter 504. Gordüden 40. Gordius Preslii 40. Graafscher Follikel 376. Granit 122, 414. Granoi)lasma 58, 63. Granulationen, eosionophile, des Blu- tes 378. granulöse Zellen bei Reptilien 52. Gravis' Agar-Agar 371. Gregarinen 39. Grorudit 123, 124. grosse Objecte, Celloidineinbettung 164. — — , Paraffineinbettung 160. Grouven's Triacidlösung 379. Gummöse 533. Gymnosphaera albida 36. Haare 366, 367, 506. — , elektrische Epilation 367. — , Fibrillen der Hornzellen 366. Hämatein 486. Hämatoxylin von Binet 48. — — Böhmer 215. — — Disse 398. — — Hansen 215. — — Sihler 390. Hämatoxylinlösungen, verdünnte 486. Hämatoxylin-Orceinmethüde von Un- na 62. Hämatoxylin-Pikrinmethode von Un- na 62. Hämatoxylin - Vanadiumlösung von Heidenhain 359. Hämoglobin 391. Halle's Dichroskop 483. Handcentrifuge von Cori 303. Hansen's Hämatoxylin 215. Harnblase, Nerven 257. Harnkanälchen 375. Harnwege, Cysten 376. Harpochaeta cingulata 43, Haupt- und Deckzellen der Magen- drüsen, Tintionsmethode von Kol- ster 314. 568 Sach-Register. Haut 53, 69, 203, 224, 243, 354, 360, 385, 387. — der Genitalorgane, Nervenendi- gungen 387. — , elastisches Gewebe der 69, 243. — , Eleidin 360. — , markhaltige Nervenfasern 385. — , Pigment 243. Hautdrüsen von Amphibien 53, 354. — — Salaraandra 354. — — Würmern, Färbung 224. Hecht, Centralnervensystem 344. Hefe 263. Heidenhain'sHämatoxylin-Vanadium- lösung 359. Heisswasserfilter von Mally 485. heizbarer Objectträger von Eberlein 334. Heiztisch für constante Temperaturen von Behrens 1. Heliozoen 36. Helleborus viridis. Kern 466. Hemigaster 404. Hemipteren, Ovarien 340. Henle'sche Faserschicht 394. Herz des Flusskrebses 339. Hildebrand's Mikrometerschraube 148. Hoden von Regenwurm 495. — — Salamandra 57, 236. Hodenzellen 495. Homarus 47, 48. Hornzellen der Haare, Fibrillen 366. Hühnereiweiss bei Methylenblaufär- bung 179. Hufeisenfuss des Mikroskopes 151, Huhn, Ei, Blutkörperchen 254. Hyacinthus orientalis. Kern 465, 475. Hydroiden, Nesselorgane 222. Hypertrichosis localis cystica 71. Igel, Speicheldrüse 250. Hkewitsch's Methode, Tuberkelbacil- len nachzuweisen 520. Immersionssysteme , Einstellapparat für, von van Delden 15. Impfapparat von Müller 97. Infiltrationszellen 64. Infusorien , ciliate , im Wiederkäuer- magen 334. — , Excretkörner 38. Infusorienfilter von Ryder 212. Injection von Lymphbahnen 72, 74. InjectionsflüssigkeitenvonRegaud75. Insecten, antennales Sinnesorgan 49. — , Nervensystem 47. — , Schuppen, Farbe der 47. Intercellularbrücken der glatten Mu- sculatur 71. Intercellularlücken 358. Interferenzbilder von Zwillingskry- stallen bei Plagioklasen 268. Irisblende am Mikroskoptisch 292. — im Ocular 437. isotrope Plättchen 189. J odgrün zu Kernfärbungen 463. Jodmethode von Unna 62. Johnston'sches Organ 49. Jung's Abziehvorrichtung 445. — Messerhalter 444. — Mikrometerschraube 442. — Mikrotome, Nebenapparate für 442. — Objectplattenträger 444. — Objectschlitten 444. — Objectträger klammer 446. IVäfer, Genitalsystem 49. Kahseife, Krystalle 542. Kaliumbichromatlösung von Prjes- mizky 34. Kalkspath für Nicol'sche Prismen 318. Kalkstein 415. Karyokinese 83, 220, 331, 341, 533. Keimbläschen im Ovarialei von Triton 349. Keratohyalin 360. Kern 57, 78, 216, 218, 220, 264, 32(5, 331, 341, 405, 458, 460, 462, 463, 472, 473, 475, 496, 516, 533. — , chemische Zusammensetzung 458. — , cyanophiler 460. — , erythrophiler 460. — meristematischer Gewebe 405. — , Theilung 83, 220, 331, 341, 533. — , — bei Amoeba crystalligera 220. — , — in Lilium-Antheren 533. — , Tinction 216, 264, 463, 473. — , — mit Fuchsin und Jodgrün 463. — , — mit Kupfersulfat 473. — , — mit ThaUinbraun 216. — von Milzbrandsporen 516. — , Wirkung von Chromosmiumessig- säure 218. Kerndegeneration 57. Kerngerüst 462, 470, 472, 475. Kernkörperchen meristematischer Ge- webe 405. Kernmembran 462. Kernsaft 462, 463. Kiese 543. Kitasato's Anaerobienflasche 104. Sach-Register. 569 Kittsubstanz 358. Klapyenapparat in den Excretions- gefiissen der Taenien 39. Kleber 407. Klebmittel für Schnitte von Strasser 155. Kleinhirn 383. Klein's Universaldrehapparat 205. Knochenfische 342. Knochengewebe 196. KnöUchen der Papilionaceen 524. Knorpelgewebe 19G. Koch's Lüftungseinrichtungen 99. — Verschlüsse für Culturen 99. Körnung der Mastzellen, Färbung von Unna 242. Körpertheilung bei Amoeba crystalli- gera 220. Kohlensäure, Einwirkung auf das Protoplasma 526. — , flüssige, in Gesteinen 542. Kollacin 237, 238. Kollagen, basophiles 237. KoUastin 237. Kolster's Tinctionsmethode für Haupt- und Deckzellen der Magendrüsen 314. Kopf von Siluroiden 234. Korbzellen der Brustdrüse 76. Krebs 47, 48, 339, 478, 496. — , Herz 339. — , Mitteldarmdrüse 339. — , Retina 496. — , Sehnerven 496. Krebse, Embrj^onen 228. Kronencement der Zähne 70. Kronthal's Methode, Gehirncapillaren zu untersuchen 86. Kruse's Methode der Plattenculturen 259. Krystalle, fliessende 541. — , mikroskopische, Systembestim- mung 188. — , reguläre, Anomalien 410, 411. Krystallisation der Cellulose 406. Krystalloide im Pollenschlauch 114. künstliche Dottermembranen an See- igeleiern 223. Kunstproducte bei Golgi'scher Me- thode 168. Kupfersulfat zu Kerntinctionen 473. Lacerta, Embryonen 52. — viridis 481. — vivipara 355. Laelia acuminata. Kern 466. Lafar's Zälüplatte 512. Lamprito 543. Landois' Brütapparat 25. Lanz' Methode der Gonokokkenfär- bung 519. Lanzillotti - Buonosanti's Methode, Centralnervensystem zu conser- viren 85. Larve von Anneliden 43. — — Frosch 346. — — Lepidopteren, Spinntlrüsen 501. — — Polygordius 225. — — Polvnoe 225. — — Salamandra 348, 353. — — Tomopterix 225. Lathraea clandestina 535. — , Saugorgane 535. — squamaria 535. Leber von Salamandra 354. — — WirJbelthieren 372. Lebermoose, Oelkörper der 112. Lederhautwunden 505. Leitz's Zeichenoculare 289. Lendenfeld's Aciuariumtilter 211. Leon's ammoniakalisches Francein 322. — Boraxfrancein 322. — Pikrofrancein 322. Lepidopterenlarven, SpinndrüsenöOl. Lepus cuniculus 76, 482. Leukocyten, eosinophile 379. Licht, farbiges, zum Mikroskopü-en 209. Lidrand, Nervenendigungen 389. Lighton's Convexilluminator 24. Lilium-Antheren, Kerntheiliing 533. Lindoit 126. Liparis longipes. Kern 466. Lithion-Hämatoxylin von Disse 398. Lithobius forficatus 479. Loganiaceen, Alkaloide 531. Lopriore's Gaskammern 527. Lüftungseinriclitungen für Culturen von Koch 99. Lumbricus, Bauchstrang 41. — , Hoden 495. Lupenstativ von Zeiss 318. — — Zimmermann 318. Lymphbahnen, Injection 72, 74. Lymphdrüsen 67. Lymphgefässe 73, 74, 197, 347. — der Brustdrüse 74. _ _ Tliyreoidea 73. — vom Frosch 347. Lyraphocyten 67. Lymphstämmchen 72. 570 Sach-Register. JVlaalöe's Verfahren, mikrophotogra- phische Zeichnungen herzustellen 449. Macula lutea 394. männliches Genitalsystem der Coleo- pteren 49. Magen der Wiederkäuer, Infusorien im 334. — , Muskelhaut des 3G9. Magendarmkanal, Schleimzellen 251. Magendrüsen, Tinctionsmethode für die Haupt- und Deckzellen der 314. Malachitgrün für monochromatisches Licht 24. Malariaprotozocn 92. Mallard'sche Formel, Hilfsmittel zur Ausrechnung von Schwarzmann 541. Mally's Heisswasserfilter 485. — Sterilisator 485. — Thermostat 485. Manchot's Tinctionsmethode (39. Mantelorgane der Tectibranchiaten 233. Marchi's Methode der Untersuchung des Centralnervensystems 298. markhaltige Nervenfasern der Haut 385. — — , Färbung mit Osmiumsäure und Tannin 381. Markirapparat von Fuess 317. Markstränge des Eierstockes 76. Massengesteine , mikroskopische Structurbilder 540. Mastzellen 181, 242. Mastzellenkörnung, Färbung von Unna 242. Maus, Ei 252. Melolontha vulgaris 480. Membranen, verholzte 266. meristematische Gewebe, Kerne 405. Messerhalter von Jung 444. Metalleinbettung 219. Meteoriten 119. Methode der primären Reizung 83. Methylenblaufärbung 177. Methylenblaulixation, Verfahren von Bethe 230. Methylenblaulösung von Nissl 82. Methylenglykol 30. Methylgrün für monochromatisches Licht 24. Methylviolett für monochromatisches Licht 24. Meyer & Co. 's Mikroskoptisch mit Irisblende 292, Mie's Zählplatte 512. Mikrometerschraube des Mikroskops 145. — von Hildebrand 148. — — Jung 442. Mikronucleus bei Amoeba 221. Mikroorganismen 92, 258, 400, 510. mikrophotographische Zeichnungen, Verfahren von Maalöe 449. Mikroskop , Angabe der Vergrösse- rung 319, 320. Mikroskopfuss 151. mikroskopische Krystalle, System- bestimmung 188. Mikroskopstativ 145. Mikroskoptisch mit Irisblende von Meyer & Co. 292. Mikrotom 25, 154, 209, 295, 442. — von Jung, Nebenapparate für 442. — — Reichert 295. — — Ryder 209. — — Starlinger 295. — — Strasser 154. Mikrotommesser 163. Milben, Embryo 46. Milz 67. Milzbrandsporen, Kerne 516. Mineralien, Brechungsvermögen 268. Mineralogisch-Geologisches 116, 268, 410, 540. Mitose, embryonale 338. — , generative 338. — , pathologische 338. Mitrophanow's Tinctionsmethode 34. Mitteldarmdrüse des Flusskrebs 339. Molybdänsäure und Zinnchlorür zum "Nachweis des Phosphors 405. monochromatisches Violett 24. Monostomum proteus 40. — reticulare 40. — trigonocephalum 40. Moose, Zellhaut 526. Mucindrüsen 54. MüUer's Impfapparat 97. Mundwerkzeuge der Trichoptera 50. Muskelfasern, glatte 71, 200, 243. — , — , Intercellularbrücken 71. — , — , Safträume 71. — , — , Tinction von Unna 243. — , Nervenendigungen in den 389. — , quergestreifte 202, 244. Muskelhaut des menschhchen Magens 369. Myelin, Färbung mit Osmiumsäure und Tannin 381. Myelinformen 541. Sach-Register. 571 Myohyoidplatte, Epithel 348. Mj'riapoden 340. Mysis, Otocyste 498. Myxotheca arenilega 38. JN ährlösung , eiweissfreie , von üschinsky 107. — von Tiiupe 108. Nachfärben von Serienschnitten 158. Nebenapparate zu Jung's Mikrotomen 442. Nebenkern 221, 353. — von Amoeba 221. Nelson's Methode, den Brcchungs- index von Flüssigkeiten /ai mes- sen 26. Nematoden, Eier 330. Nemertinen 226. Nephelinsyenit 415. NepheHs vxilgaris, Excretionsorgane 41. Nerium Oleander, Kern 467. Nerven der Harnblase 257. — — Vagina 257. — des Uterus 96, 257. — , durchschnittene, Regeneration 385. — , periphere, Degeneration 256. — , secundüre, Degeneration 383. Nervenendigungen bei Taenia 226. — in Conjunctiva palpebralis 389. — — elektrischem Organ von Tor- pedo 344. — — der Haut der Genitalorgane 387. — — Lidrand 389. — - Muskelfasern 389. — — Ovarium 387. — — Pigmentzellen 92. — — Schmeckbechern 399. — — Thränendrüse 388. Nervenfasern, markhaltige, der Haut 385. — , — , Färbung mit Osmitimsäure und Tannin 381. Nervenmark 384. Nervenplexus, subepithelialer, der Ctenophoren 222. Nervensystem 47, 77, 203, 234. — , Färbemethode von Rosin 77. — von Acipenser 234. — — Insecten 47. Nervenzellen 52, 79. — , Nucleolen der, bei Torpedo 52. Nesselorgane der Hj'droiden 222. Netz für Plankton von Borgert 307. Netzhaut 44, 52, 87, 88, 393, 394, 496, 508. — , Farbenreaction 88. — von Astacus 4!)6. — — Cephalopoden 52. — — Decapoden 496. — — Phalangiden 44, Neuroglia 87, :>{):]. — der Retina 87. neutrophile Gewebe 78. Nicol'sche Prismen 318. niedere Tliiero 33, 220, 331, 493. Nierenepithel 375. Nissl's Benzincoh)i)honium 82. — Differenzirungsriüssigkeit 82. — Methylenblaulösung 82. — Untersuchungsuiethode des Cen- tralnervensystems 79. Novy's Culturmethoden für anaerobe Bactericn 101. Nowak's Apparat zum Strecken von Parafffnschnitten 447. Nucleolen 52, 462, 470. — von Nervenzellen bei Torpedo 52. Nuclein 263. Objecto, grosse, Celloidineinbettung 164. — , — , Paraffineinbettung 160. Objectiv V75 von Tolles 317. Objectplattenträger von Jung 444. Objectschlitten von Jung 444. Objecttisch, beweglicher, von Reichert 433. — , heizbarer, für constante Teiupe- raturen von Behrens 1. Objectträger, Reinigen 219. — für Deckglaspräparate von Cori 300. — , heizbarer, von Eberlein 334. Objectträgerklammer von Jung-Bade 446. Ocular für Uebersichtsbildcr 437. — — Zeichnungen 437. — mit Irisblende von Zeiss 437. Oelgänge der Umbelliferen 534. Oelköri)er der Lebermoose 112. ölsaures Kali, Krystalle 542. Olivin 120, 208. Oniscus 48. Opiiiotrichiden 336. Ophryotrocha puerilis 43. OrangeUisung von Born 351. Orceinfärbung 59, 60, 61, 240. — von Unna 240. Oscillationen rother Blutkörperchen 72. 572 Sach-Register. Osmiumsäure und Tannin zur Fär- bung von Myelin und Fett 381. Otocyste von Mj^sis 498. Ovarialei von Triton, Keimbläschen im 349. Ovarialröhren des Skorpion 44. Ovarium, Carcinom, Parasiten 203. — , Nervenendigungen 387. — von Ameisen 499. — — Hemipteren 340. -Talinurus 48. Papierunterlage für Serienschnitte 154. PapilonaceenknöUchen 524. Paraffineinbettung grosser Übjecte 160. Paraffinschnitte , Apparat zum Strecken der 447. — , Aufkleben 21. — , — auf Papier 155. Paranuclearkörperchen der Erythro- cyten 380. Pauropus 340. Pektinstoflfe, Tinction 533. Pellionia Daveauana, Kern 467. Peneroplis pertusus 221. Peperomia latifolia, Kern 466. Perca fluviatilis 481. Peridotit 119. periphere Nerven, Degeneration 256. Perithecium von Sphaerotheca Ca- stagnei 525. Pest des Eindes 522. Petrischalen, Zählplatte für, von Brunner-Zawadski 98. Petromyzon fluviatilis 481. Pflanze, Diastase in der 113. Phagocyten 68, 92, 182, 253. Plalangiden, Auge 44. Phosphor, mikrochemischer Nachweis 408. Phykochromaceen 111. Pigment der Haut 243. Pigmentk(")rperchen der Haare 366. Pigmentzellen 92, 342. — , Nervenendigungen der 92. Pikrinosmiumessigsäure von Rath 488. Pikrinosmium-Platinchloridessigsäure von Rath 489. Pikrinplatinchloridessigsäure von Rath 490. Pikrinsublimatessigsäure von Rath 490. Pikrinsublimatosmiumessigsäure von Rath 491. Pikrinsublimatosmiumsäure von Rath 491. Pikroammoniakcarmin von Dreysel- Oppler 361. Pikrofrancein von Leon 322. Plagioklas, Bestimmung der Aus- löschungsschiefe 191. — , Interferenzbilder von Zwillings- krystallen 268. Plankton, Fangnetz von Borgert für 307. Plasmazelle 58, 64, 503. plastische Structurbilder 364. Platinbilder, photographische 451. Plattencultur nach Freudenreich 260. — — Kruse 259. Plattenmodellirmethode 364. Pleochroismus bei Bacterien 93. Pollen, Fixirung 405. Pollenschlauch , Proteinkrystalloide im 114. Polygordius, Larve 225. Polynoe, Larve 225. Polypodium aureum. Kern 468. Polyspermie 352. polytroche Larven von Anneliden 43. Procellancylinder als Waschapparat von Fairchild 301. Präoccupation, tinctorielle 454. primäre Reizung, Methode der 83. Primordialcranium 383. Primula sinensis, Kern 468, 475. Prismen, Nicol'sche 318. Prjesmizky's Kaliumbichromatlösung 34. Prosobranchier, Rüsselapparat 51. Proteinkörner 406. Proteinkrystalloide 114, 463. — im Pollenschlauch 114. Protoplasma des Kerns 326. — der Zelle 326. — , Einwirkung der Kohlensäure 526. — , Tinction 58. Protozoen 33, 92, 253, 331, 514. — bei Malaria 92. — im Blut 253. — im Trinkwasser 514. — , Zellengranula 33. pulmonate Gasteropoden 502. Pyroxen, monokliner 191. — , rhombischer 191. Quergestreifte Muskelfasern 202, 244. Sach-Register. 578 Xi-acovitza's Methode, die Hautdrü- sen der Würmer zu färben 224. Ramön y Cajal's Metliode, Anwen- dung' von Formalin bei 325. Rana 23G, 345, 34G, 347, 481. — , Achillessehne 236. — , Embryonen 345. — esculenta 34(j, 481, — , Larve 34(5. — , Lymphgetasse 347. — , Sesambein 23(j. — temporaria 346. Rath's Pikrinosmiumessigsäure 488. — Pikrinosmium-PlatincWoridessig- säure 489. — Pikrinplatinehloridessigsäure490. — Pikrinsublimatessigsäure 490. — Pikrinsublimatosmiumessigsäure 491. — Pikrinsublimatosmiumsäure 491. — Sublimatalkoholessigsäure 491. Regaud's Injectionsflüssigkeiten 75. Regeneration des elastischen Gewe- bes der Haut 69. Regenwurm, Bauchstrang 41. — , Hoden 495. Regio olfactoria, Epithelknospen 397. reguläre Krystalle, Anomalien 410, 411. Regulator von Schepilewsky 213. Reichert's beweglicher Objecttisch 433. — Schlittenmikrotom 295. Reinigen von Objectträgern und Deckgläsern 33, 219. Reptilien, Blut 200. — , Genitalorgane 354. — , granulöse Zellen 52. Respirationstractus, Schleimhaut 379. Retina 44, 52, 87, 88, 393, 394, 496, 508. — , Farbenreaction 88. ^— , Neuroglia der 87. — von Astacus 496. — — Cephalopoden 52, — — Decapoden 496, — — Phalangiden 44. Rhabdome der Phalangiden 44. Rhizopoden 37, 38. Rhumbler's Einbettungsmethode für kleine Objecto 312. Ricinus communis, Kern 468, 475. Riechschleimhaut 397. Riesenzellen 53, 68. Rind, Tuberculose 521. Rinderpest 522. Ripart-Petit'sche Flüssigkeit 225. Rosin's Tinctionsmethode 77. rothe Blutkörperchen 72, 198. — — , Geissell)ildung 72. — — , Oscillationen 72. — — , Tinction nach Seelmann 2.54. Roth's Culturmethoden anaerober Bacterien 104. Rückenmark, sensitive Wurzeln des 91. Rüsselapparat der Prosobranchier 51. ^ Ryder's automatisches ^likrotom 209. — Filter für Infusorien 212. oaccamina sphaerica 37. Saccharomvces 263. Säugethiore, Blut 200. Safranin 27. Safträume der glatten Musculatur 71. Salamandra 56, 57, 23(), 348, 353, 354. — , Hautdrüsen 354. — , Hoden 57, 236. — , Larve 348, 353. — , Leber 354. — , Spermatogenese 56, 348. Salmo salar, Embryonen 343. Salpa democratica 480. — mucronata 480. Sand , mineralogische Zusammen- setzung 412. Sandfilter, Entnahme von Wasser- proben 261. Sandsteine 126. Saugorgane bei Lathraea 535. Schepilewsky 's Thermoregulator 213. — Thermostat 213. Schilddrüse 373. Schleimhaut 204, 370, 379. — des Resjiirationstractus 379. — — Uterus 370. Schleimzellen des Magendarmkanals 251. Schlemm'scher Sinus 394. Schlittenmikrotom von Reichert 295. — — Starlinger 295. Schmeckbecher , Nervenendigungen 399. Schmetterlingslarven , Spinndrüsen 501. Schmetterlingsschuppen, Farbe der 47. Schnitt-Auf klebe-Mikrotom von Stras- ser 154. Schnitte, Aufkleben auf Papier 155. Schrotausschlag der Schweine 71. Schwämme 36. Schwarzmann's Hilfsmittel zur Aus- 574 Sach-Register. rechnung der Mallard'schen For- mel 541. Schwein, Schrotausschlag 71. Schwund des elastischen Gewebes der Haut G9. Secretcapillaren 374. Seeigeleier, Centrosomen 223. — , Furchungszellen 493. — , künstliche Dottermembranen 223. Seelmann's Methode der Blutkörper- chen-Färbung 254. Sehnerven von Astacus 496. — — Decapoden 496. Sehpurpur 391. — , Conservirung 393. Seidenraupe, Spermatogenese 50. sensitive Wurzeln des Rückenmarks 91. Serienschnitte, Apparat zur Behand- lung von, von Caro 18. — auf Papierunterlage 154. Serpentin 119. Sesambein von Rana 236. Sexualorgane von Vaucheria 264. Sihler's Chloralhydrat-Essigsäure 389. — Chloralhydrat-Hämatoxylin 390. Siluroiden, Kopf 234. Sinnesorgan, antennales, der Insecten 49. Sinneszellen von Taenia 226. Sinus, Schlemm'scher 394. Siredon, Ei 55. — pisciforme 355. — , Spermatozoon 55. Skeletttheile der Flossen von Teleo- stiern 343. Sklera 505, 508. Skorpion 43. Sölvsbergit 124. Sphäroide, chemotropische 181. Sphaerotheca Castagnei, Perithecium 525. Spinndrüsen der Lepidopterenlarven 501. Spirillen in Trinkwasser 514. Speicheldrüse des Igels 250. — , Untersuchung mittels der Gefrier- methode 374. Spermatogenese bei Ascaris megalo- cephala 337. — — Caloptenus 232. — — Cicada 232. — — Salamandra 56, 348. — der Seidenraupe 50. Spermatogonien von Salamandra 348. Spermatozoon von Siredon 55. — — Turbellarien 41. Spongillen 36. Spongioplasma 58, 63. Sporen, Fixirung 405. sporogene Gewebe, Kerne 405. Sprosspilze 263. Sputum , Nachweis A^on Tuberkel- bacillen im, nach Ilkewitsch 520. Stapelia, Kern 467. Stativ 145. Starlinger's Schlittenmikrotom 295. Sterilisationsapparat von Mally 485. Stimmband 505. Stöhr, Nervensystem 234. Strasser's Einbettungskästchen 162. — Klebmittel für Schnitte 155. — Schnitt-Aufklebe-Mikrotora 154. — Serienschnitte mit Papierunter- lage 154. Strecken von Paraffinschnitten, Appa- rat von Nowak 447. Streptochaete 535. Strongylus filaria 227. — paradoxus 228. Structurbilder, plastische 364. Strjchnin 531. Stubachit 121. subepithelialer Nervenplexus der Ctenophoren 222. Suberinlamelle 530. Sublimatalkoholessigsäure von Rath 491. Sublimatlösung von Binet 48. subtractive Tinction 329, 454. Sj'mpathicus, Ganglien des 90. Synascidien 50, 233. Synnovialmembran 246. Systembestimmung mikroskopischer Krystalle 188. l aenia, Klappenapparat in den Ex- cretionsgefässen 39. — , Nervenendigungen und Sinnes- zellen 226. Tannin und Osmiumsäure zur Fär- bung von Myelin und Fett 381. Tectibranchiaten, Mantelorgane 233. Teleostier, Flossen, Skeletttheile der 343. Tetanusgift 107. Thallinbraun zu Kerntinctionen 216. Thermoregulator von Schepilewsky 213. Thermostat von Behrens 1. — — Landois 25. — — Shepilewsky 213. Sach-Register. 575 Thiere, ganze, Conservirung nach Braus-Drüner 321. — , niedere SS, 220, 331, 493. Thionintarbung 54, 65. Tlion, Cultur von Askosporen auf 403. Thränendrüse, Nervenendigungen in der 388. Thyreoidea, Lyraphgefasse, CoUoid- substanzen 73. Timpe's Nährlösung 108. Tinguait 123, 125. Tinctionsmetliode für Haupt- und Deckzellen der Magendrüsen von Kolster 314. — von Altmann 34, 35. — — Mitrophanow 34. — — Rosin 77. Tinction mit Methylenblau 177. — , subtractive 329, 454. — von Bacterien 218, 262, 510, 519, 520. — — elastischen Fasern 69. — — Epithelfasern 61, 69. — — Epithelprotoplasma 63. — _ Gonokokken, Methode von Lanz 519. — — Protoplasma 58. — — Serienschnitten 157. — — Zellkernen 216, 264, 463, 473. tinctorielle Priioccupation 454. Tolles' 1/7.6 Objectiv 317. Tomopterix, Larve 225. Topas, optische Eigenschaften 272. Torpedo, elektrisches Organ 52, 234, 344. Tracheiden 408. Trematoden 40. Triacidlösung von Grouven 379. Trichoptera, Muudwerkzeuge 50. Triton alpestris 354. — cristatus 355. — , Ei 349, 352, 353. — , Gastrula 353. — , Ovarialei, Keimbläschen im 349. — taeniatus 349, 355. Tuberkelbacillen, Nachweis von Ilke- witsch 520. — , Tinction 218, 262, 520. — , — von Buscalioni-Rondelli 262. Tuberculose beim Rind 521. Tubus, Einstellung des 150. Turbellarien, Spermatozpen 41, Tyrosin 265. Uhrschälchen, Einbetten in 312, 457. Umbelliferen, Uelgänge 534. Umbrella mediterranea 50. Universahlreiiapparat von Klein 205. Unna's Gentianah'isung 62. — Ilämatoxylin-Orceinmethode 62. — Hämatoxylin-Pikrinmetliode 62. — Jodmethode 62. — Methode der Mastzellenfärbung 242. — Methode, glatte Muskelfasern zu färben 243. — Orceinfärbung 240. — Wasserblauorceinmethode <)1. Uschinsky's eiweissfreie Nälirlüsung 107. Uterus, Nerven 92, 257. — , Schleimhaut 370. Vagina, Nerven 257. Vanillin 266. Vaucheria, Sexualorgane 264. Vergrössefung des Mikroskopes, An- gabe der 319, 320. Veronica Hendersoni, Kern 468. Verschlüsse für Culturen von Koch 99. VerticaUlluminator 245. Vespa germanica, Genitalorgane 500. Vicia Faba, Kern 466. Violett, monochromatisches 24. Vittin 534. Vögel, Darm 357. — , Gehirn 357. — , Genitalorgane 354. « Waschapparat von Fairchild 301. Wasserblau-Orceinmethode von Unna 61. Wasserblüte 111. Wasserproben aus Sandtiltern 261. Wasseruntersucluing , bacteriologi- sche 514, 515. Weinblätter, Brunnissure 404. Wiese's Conservirungsflüssigkeit 219. Wirbelthiere 52, 234, 342, 503. Würmer, Hautdrüsen, Tinction 224. Wurzeln, sensitive, des Rückenmarks 91. Zählplatte für Petrischalen von Brunner-Zawailski 98. Lafar 512. — Mie 512. Zähne, Kronencement 70. Zahnentwicklung 70. Zea Mays, Kern 4(j6. Zeichcnoculare von Leitz 289. 576 Sach-Register. Zeichnungen, Angabe der mikrosko- pischen Vergrösserung bei 319, 320. — — , mikrophotographisches Verfah- — ren von Maalöe 449. — Zeiss' Lnpenstativ 318. — — Ocular mit Irisblende 437. — Zelldegeneration 57. — Zelle, Gasvacuolen in der 111. — — , granulöse bei Reptilien 52, — — , Theilung 331, 348. Zellgranula der Protozoen 33. Zellhaut der Moose 526. Zellkern 57, 78, 21ß, 218, 220, 2G4, 32G, 331, 341, 405, 458, 4G0, 4G2, 463, 472, 473, 475, 496, 516, 533. — , chemische Zusammensetzung 458. — , cyanophiler 460. — , Degeneration 57, — , erythrophiler 460. — , Gerüst 462, 470, 472, 473. — , Membran 462. — meristematischer Gewebe 405. Zellkern, Saft 462, 463. — , Theilung 220, 331, 341, 533. — , — bei Amoeba crystalligera 220. • in Liliura-Antheren 533. — , Tinction 216, 264, 463, 473. — , — mit Fuchsin und Jodgrün 463. — , — — Kupfersulfat 473, — , Thallinbraun 216. — von Milzbrandsporen 516. — , Wirkung von Chromosmiumessig- säure 218. Zellmembran, pflanzliche 265. Zellterritorien 486. Zettnow's Apparat zur Cultur anae- rober Bacterien 258. Ziegler's Compressorium 209. Zimmermann's Lupenstativ 318. Zinn zum Einbetten 219. Zinnchlorür und Molybdänsäure zum Nachweis des Phosphors 408. zweiachsige Nadeln 189. Zwillingskrystalle von Plagioklasen, Interferenzbilder 268. Druck von Fischer & "Wittig in Leipzig. Zeitsckr. f. loiss. Mikrosk. Bd. XII. > -^ X 4 --^.^ 11 . r '•;* 6 ' •-^,.. Pliot. V. Verfasser. Taf. I. 10 v!?:i^- Lichtdruck von Brunner & Häuser, Zürich. Zei/srhr. /.' uiss. Mikrosk.BilIH. ^A ;• .0. /ff. //. /f. /. /.'A ^. U- J ». ^' t