^^/'^r U' > m ■ f^' '■'-4 ^a - ** v ^ '^^ ^_ '♦ ■'- M:^^'< i-*:^^ ^'^^- *.v'-» fci- J> 7 i ZEITSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFTLICHE MIKROSKOPIE UND FÜR MIKROSKOPISCHE TECHNIK BEGRÜNDET VON W. J. BEHRENS Unter besonderer Mitwirkung Prof. Dr. P. Schiefferdecker und R. E. Liesegaug In Bonn in Frankfurt a.M. herausgegeben von Prof. Dr. ERNST KÜSTER in Bonn Band 33 (Jahrgang 1916) Mit 52 Textabbildungen und 9 Tafeln LEIPZIG Verlag von S. Hirzel 191(5 Alle Rechte vorbehalten. ^• Inhaltsverzeichnis. I. Abhandlungen. Seite Becher, S., Ein einfacher, genauer und allgemein brauchbarer Finder für mikroskopische Präparate 138 Christeller, E., Über die photographische Darstellung makroskopischer anatomischer Präparate 113 Eversheim , P. , Aus optischen und mechanischen Werkstätten VIII 35 — , — , Aus optischen und mechanischen Werkstätten IX. Die Be- deutung der Mikrowage für den Naturforscher 151 — , — , Aus optischen und mechanischen Werkstätten X. Die Be- deutung der neuen elektrischen Lampen bei wissenschaftlichen Arbeiten 354 Gertz, O., Über die Verwendung von Anthocyanfarbstoffen für mikro- chemische Zwecke 7 Heideuhain, M., 25 Jahre Eisenhämatoxylin 225 — , — , Über neuere Snblimatgemische 232 — , — , Das Anhauchen des Blockes als Hilfsmittel beim Abziehen der Paraffinschnitte 235 Mayer, P., Über den Ersatz des Nelkenöls durch andere Intermedien 1 — , — , Allerlei Mikrotechnisches 238 Naumann, E., Notiz über die Anwendung der Gaslichtpapiere zum Kopieren von Abbildungen in Druck oder Schrift 148 — , — , Über das weitere Verwerten der Mikrophotographien auf Gas- lichtpapieren 254 Pietsch, A., Auswaschapparat für mikroskopische Objekte .... 252 Rupp, C, Das Konservieren und Herstellen der Gehirne und Organe als Trockenpräparate mittels Stearin in einem Konservier- Apparat - 129 Schraehlik, R., Trugbilder, hervorgerufen durch unzweckmäßige Be- leuchtung 351 Schneider, H,, Mikrotechnische Mitteilungen I 248 l V.1^1 JY Inhaltsyerzeichnis. Seite Walseni , G. C. van , Die Thermoregulierung beim Paiaffinbänder- sclineiflen 26 — , — , Praktische Vorrichtungen am Mikroskopstativ bei der Zählung der Blutelemente 30 — , — , Unsere Bunsensche Lampe 337 — , — , Die Schärfung der Mikrotommesser 341 — , — , „Weiß auf Schwarz" bei der Ausführung mikroskopischer Zeichnungen 345 Woelcke , M. , Eine Methode . große Paraffinschnitte vom Großhirn faltenlos aufzukleben 349 II. Referate. Addison, W. H. F., The Frankfurt method of mounting microscopic sections in Photographie gelatine, without cover-glasses . . 53 Allwördeu, K. v., Die Eigenschaften der Schafwolle und eine neue Untersuchungsmethode zum Nachweis geschädigter Wolle auf chemischem Wege 287 Amato, A., Über die Lipoide der Blastomyceten 399 Bachmann, W., Untersuchungen über die ultraraikroskopische Struk- tur von Gallerten mit Hilfe des Spalt- und Kardioid-Ultra- mikroskopes IGG Badertscher, J. A., The development of the thymus in the pig. IL Histogenesis 388 Bang, J., u. Lanrin, E., Zur Mikrobestimmung des Blutzuckers . . 53 Bang, J., u. Sjövall, E., Studien über Chondriosomen unter normalen und pathologischen Bedingungen 189 Begemann, O. H. K., Beiträge zur Kenntnis pflanzlicher Oxydations- ferraente 305 Behrens -Kley, Mikrochemische Analyse. Zugleich 3. Aufl. der An- leitung zur mikrochemischen Analyse von H. Behrens ... 99 Beilby, G. T., Transparence or translucence of the surface film pro- duced in polishing metals 98 Beiutker, E., Über Farbstoft'e in Tablettenform für mikroskopische Zwecke 368 Ben.sley, R, R., The tliyroid gland of the opossum 77 Berek, M., Über Zirkularpolarisation 364 Berg, G. , Die mikroskopische Untersuchung der Erzlagerstätten . . 96 Berger, E., Über die Natur der Silberselenidkatalyse bei den Um- wandlungsvorgängen im Selen 405 Bergholm , C. , Der Temperaturkoeffizient der elektrischen Doppel- brechung in Flüssigkeiten 264 'ö' Inlialtsverzeiclmis. V Seite Beuteil, A., Mikroskopische Untersuchung des Speiskobalts und Chlor- anthits 94 Bode, Cl., Mikroskopische Studien am Schlick 309 Bouri'ieres, F., Sur l'observation du mouvement brownien aux grossisseinents lineaires superieurs a vingt mille 52 Bowman , J. H. , Metliode de reduction de certains metaux ä l'etat cristallise sur lamelles de verre pour preparations microscopi- (jues permanentes 88 Brodei'sen, Verhalten der Knorpelzellen des Frosches gegen Aqua destillata, Natronlauge, Salzsäure und Kochsalz in fließenden Lösungen 385 Brown , T. C. , Notes on the origin of certain palaeozoic Sediments, illustrated by the cambrian and ordovician rocks of Center county, Pennsylvania 314 Bi'uui, Gr., IX. Meneghini, D., Bildung metallischer fester Lösungen durch Diffusion im festen Zustande 268 Buchwald , E. , Experimentelles zur Beugung des Lichts in Raum- gittern - 87 Castro, F. de, Nota sobre la disposiciön del aparato retieular de GoLGi en los botones gustativos 290 Chanipy , Ch. , et Coca , F. , Sur les cultures de tissus en plasma etranger 382 Clark, A. J., Tlie action of dyes upon the isolated frogs auricle . . 189 Collin, E., Les c»/?>?-Gerbsäure, Sphagnol nach Czapek) zurückzuführen sein. Wie schon oben erwähnt wurde, stellt die Fähigkeit, mit Antho- cyan tingiert zu werden, nicht eine den Wänden der Bastfasern und Xylemelemente ausschließlich zukommende Eigenschaft dar. So habe ich in einigen Fällen z. B. die Wände von Collenchymzellen gefärbt gefunden. Ich habe doch stets wahrnehmen können, daß, wenn sich in den Präparaten sowohl CoUenchym-, als auch Bast- und Holzzellen vorfinden, die Färbung der ersten Elemente weniger kräftig und von einer anderen Nuance ist, als die letzteren. Die Collenchymzellen färben sich blaß rosarot, die Bastzellen nehmen eine leuchtend pur- purrote Farbe au. Mit der künstlich hervorgerufenen Tinktion der Zellw^ände mit Anthocyan steht offenbar diejenige Erscheinung in Zusammenhang, 33, 1. Gertz: Verwendung v. Antliocyanfarbstoff. f. mikrochem. Zwecke. 23 daß man das Anthocyan bei einzelnen Pflanzen normal an die Zell- wände gebunden findet. Eine Färbung dieser Art kommt regelmäßig bei der Gruppe Bryoplujfa vor, und auch bei IHeridopliyta, wie z. B. Selaghiella- und Lijcopodiiim-kYitvi^ sowie ausnahmsweise bei einigen angiospermen Pflanzen ist dieses Verhalten anzutrefteu. Unter diesen Fällen will ich nur Oncidium ampUatuni erwähnen, deren Stengel- knollen von dem in Epidermis und den darunter liegenden Zell- schichten sich befindenden Anthocyan rot marmoriert erscheinen. Der Farbstoff tritt als Infiltration in den mächtig verdickten, sklerotischen Zellwänden auf. Inwiefern der rote Membranfarbstoff der anderen hier erwähnten Pflanzen mit dem Anthocyan identisch ist, verdient näher untersucht zu werden. Bei einigen (z. B. bei SelaginelJa- und Lycopodium- Arten) deutet die Reaktion der farbigen Membranen mit Alkalihydraten auf andere Farbstoffe hin. Es fragt sich nun, wodurch die Tingibilität der verholzten Ele- mente mit Anthocyan bedingt wird. Aus der Auseinandersetzung, die ich über die Wirkungssphäre der Anthocyanreaktiou mitgeteilt habe, geht hervor, daß kein hinreichender Grund vorliegt, sei es in dem Lignin (Hadromal) oder in der Zellulose den Träger der betreffenden Reaktion zu sehen. Denn man sollte dann im ersten Falle erwarten, daß diejenigen Elemente, die, nach der Phloroglucinreaktion zu be- urteilen , am reichlichsten Hadromal enthalten , auch die kräftigste Authocyanfärbung erhielten, was doch nicht der Fall ist. Es hat sich ferner ergeben , daß so gut wie reine Zellulosemembranert sich der Regel nach nicht mit Anthocyan tingieren. Man hat die Vermutung geäußert, daß die den Holzzelleu zu- kommende Fähigkeit, spezielle Farbstoffe zu speichern, auf den Ge- halt derselben an stickstoffhaltige Substanzen oder auch auf deren Inhalt von Pektinstoften und Hemizellulosen zurückzuführen ist. Was den Pektingehalt als Ursache der Fähigkeit der Holzzellen, Anthocyan zu speichern, betrifft, so verdient zuerst darauf hingewiesen zu werden, daß das Pektin in seiner reinsten Form reichlich in jungen, kräftig wachsenden Zellen auftritt , deren sogenannte Mittellamelle Pektin enthält. Es wäre dann zu erwarten , daß an den Wänden junger Zellen die kräftigste Authocyanfärbung eintrete und vor allem, daß sich die Mittellamellen im allgemeinen intensiver färben, als die übrigen Schichten der Zellwände. Da dieses tatsächlich nicht zutrift't und da die letzten Forscher, die in bezug hierauf Untersuchungen angestellt haben (Czapek u.a.), in entschiedener Weise verneinen, Pektin 24 Gertz : Verwendung v. Anthocyanfarbstoff. f. mikrochem. Zwecke. 33, 1. trete als Restandteil verholzter Zellwände auf, dürfte die Auffassung, diesen Stoff als Träger der Anthoeyanfärbung verholzter Zellen an- zusehen, wenig begründet sein. Ebensowenig kann ich hinsichtlich der Beobachtungen , die ich angestellt habe, mich auf einige Tatsachen berufen, die diejenige Auf- fassung bestärken, daß stickstoffhaltige, an die Wände der Holzzellen gebundene Stoffe beim Speichern des Anthocyans eine Rolle spielen. Was schließlich die als Hemizellulosen zusammengefaßten Poly- saccharide anlangt , so sind bei einer großen Anzahl von Pflanzen Stoffe dieser Art mit Sicherheit sowohl in Libriformzellen, als auch in Bastfasern nachgewiesen worden. Gerade diese Elemente besitzen ja die Fähigkeit sehr ausgeprägt, mit Anthocyan gefärbt zu werden. Vielleicht ist die Anthocyanreaktion verholzter Zellen auf ihren Gehalt an Xylan, einem Derivat von Hemizellulose, zurückzuführen. Bei Prunus^ Tilia und noch einigen anderen Pflanzen habe ich nämlich beobachtet, daß die schleimigen Sekrete, die von den schleimverwandelten Zell- wänden herrühren, Anthocyan aufnehmen und auch nach Auswaschung eine leuchtend rote Tinktion aufweisen. Schon Heinricher hat übrigens versucht, die Fuchsinfärbung verholzter Zellen auf den Xylangehalt derselben zurückzuführen. Doch sind nicht sämtliche Arten von Hemizellulosen als Träger der Anthocyanreaktion an Holzzellen in Anspruch zu nehmen. So z. B. färben sich nicht die kräftig verdickten, aus Hemizellulosen be- stehenden Zellwände im Endosperm von Strychnos nux vomica und Phoenix dactyUfera mit Anthocyan aus Perilla nankinensis^ Coleus und Begonia. Nur wenn die Anthocyanlösungen stark konzentriert waren und eine besonders ausgeprägte Färbbarkeit besaßen, erhielt ich bei Strychnos eine Färbung der betreffenden Zellwände ; hierbei waren die Mittellamellen am wenigsten fingiert. Das in den Zell- wänden des Endosperms hei Tropneolum majus vorkommende Amyloid blieb bei Behandlung mit Anthocyan aus Coleus und Perilla ungefärbt. Die verschleimten Zellwände in der Bhittepidermis bei Erica carnea blieben bei Behandlung mit Anthocyan aus Yitis ungefärbt. Dagegen wurde der Schleiminhalt in den Wurzelknollen von Piatan- thera chlorantha von Anthocyan sowohl aus Perilla, als auch aus Vitis vinifera, Begonia und Vibnrnum Opitliis besonders schön fingiert. Eine schwache, aber noch deutliche Färbung zeigte mit Vitis- Anthocyan der Schleim in den Blättern von Aloe succotrina. Im Zusammenhang mit dieser Frage widmete ich dem in den Schleimgängen des Blattes bei Ceratoxamia vorkommenden Sekret 33, 1. Gertz : Verwendung v. Anthocyunfarbstoff. t. mikrochem. Zwecke. 25 eine nähere Prüfung;. Quersclinitte, die 24 Stunden lang mit Antlio- cyanlösung behandelt worden waren, zeigten eine intensive Rotfärbung dieses Inhalts. An einzelnen Schnitten füllte das Sekret die Behälter vollständig aus, an anderen trat es als eine dünne, lebhaft rote Be- kleidung längs der ungefärbten Wände auf. Bei Auswaschung mit Wasser behielt der Inhalt der Schleimzellen seine Tinktion bei. Abgesehen davon, daß die erwähnten Sehleimarten heterogenen Ursprungs sind und wenigstens in einzelneu Fällen nichts mit den Hemizelluloseu gemein haben, sind die Gründe, die für einen Zusammen- hang zwischen der Authocyanfärbung der Bastfasern und einzelner Holzzellen und dem Gehalt dieser Elemente anllemizellulosen sprechen, noch nicht hinreichend festgestellt. Jedenfalls dürfte die Färbung mit Anthocyan von physikalischer Natur und die Reaktion somit auf nicht näher bekannte , an spezielle Strukturverhältnisse gebundene Adsorptionserscheiuungen zurückzuführen sein. [Eingegangen am G. Juni 191(5.] 26 Walsem: Die Thermoregulierung beim Parafünbänderschneiden. 33,1. Die Therm oregulieruDg beim Paraffinbänder schneiden. Von G. C. van Walsem in Meerenberg (Holland). Hierzu eine Textabbildung. Vor kurzem hat Kabsch^ wieder die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Regulierung der lokalen Sclmeidetemperatur für das Paraffinbäuderschneiden hingelenkt und die von ihm zu diesem Zweck konstruierte elektrische Vorrichtung, welche zum Ersatz der von mir vor 22 Jahren angegebenen, allerdings sehr primitiven Konstruktion dient, beschrieben. Schon vor vielen Jahren war ich auf eine meiner ur- sprünglichen Angabe gegenüber weit einfachere und zweckmäßigere Gas- heizung gekommen und habe ich mich seitdem derselben immer bedient, da eine elektrische Heizung für mich außer Betracht blieb, weil eben Elektrizität mir nicht zur Verfügung stand. Da diese einfache Vor- richtung immer zu meiner vollen Zufriedenheit funktioniert und man in einem andern Laboratorium , wo dieselbe nach meinen Angaben angefertigt worden ist , gleichfalls sehr zufrieden ist , habe ich Ver- anlassung, den Kollegen, welche mit Gasheizung auskommen müssen oder wollen, sie zu empfehlen. Zur weitern Orientierung wird ein Blick auf nebenstehendes Bild genügen. An dem Tischrand sind die Mikrotome (Minot-Zimmer- MANxsche, I das kleinste, II ein größeres Modell) mit den dazu- gehörigen Messerheizungsvorrichtungen aufgestellt. Die einfachste Konstruktion findet sich beim Modell I. Sie läßt sich überall impro- visieren , leistet dabei alles , was man nur verlangen kann und ist daher am meisten zu empfehlen. Die Gaszufuhr geschieht mittels Umdrehung des Hahnes «, welche Umdrehung von der das Mikrotom- rad bewegenden Hand ausgeführt wird , ohne daß diese Hand ge- zwungen wird, den Handgriff des Rades loszulassen, ja bei einiger ge- ij Zur Paraffintechnik (Diese Zeitschr. Bd. 29, 1912, p. 548). 33,1. Walseiu: Die Tlienuoregulierung' beim Paraffinbiindersclmeidcn. 27 ringen Übung dabei in dem angemessenen Tempo ruhig weiter drehen kann , so daß die Bildung des Schnittbaudes ohne Unterbrechung stattfindet , was be- kanntlich für das Ge- lingen von Wichtig- keit ist. Namentlich trifft dies bei dem Schneiden bei einiger- maßen erhöhter Tem- peratur zu. Diese zweckmäßige Weise der Eegulierung der Gaszufuhr wird er- möglicht durch eine kleine Latte 6, welche an das Querstück des Hahns passend ange- legt werden kann. Die Bewegungen der Latte sind nach links und rechts dadurch be- schränkt, daß die Latte jedesmal an die ver- tikalen Stangen eines metallenen, etwa 1*/^ Kilogramm schweren Tischaufsatzes c an- stößt. Durch Ände- rung in der Stellung und des Platzes des Aufsatzes läßt sich die Bewegungsbreite in ziemlich weiten Gren- zen variieren. Diese Grenzen müssen nun so gewählt werden, daß bei der äußersten Stellung nach links die Flamme eine Größe erreicht, wobei die Flammenspitze den unteren Rand des Messers beinahe berührt, während bei der äußersten Stellung nach rechts die Flamme so klein 28 Walsein: Die Thermoregiüierung beim Parcaffinbänderschneiden. 33,1. wie m()glich v.ird , ohne jedoch dabei Gefahr zu laufen , gelöscht zu werden. Der mit dem Hahn verbundene Gummischlauch leitet das Gas in ein rechts von d eben sichtbares Metallrohr, welches sich gabelförmig- teilt. An den Enden dieser Zweige , welche bis zum vordem Rand der Mikrotomfußplatte reichen, befinden sich ver- tikale Röhrchen eingelötet , in welche die Brenner e eingeschraubt sind. Die Brenner sind feinste Einlochbrenner. In dem niedrigsten Stand würden sie von dem leichtesten Luftzug gelöscht werden. Dies wird durch geeignete Schutzhülsen verhindert. Man kann in dieser Weise einen so niedrigen Stand innehalten, daß dann die Er- Avärmung des Messers praktisch gleich Null ist. Für die Prüfung des Temperaturgrads kommt man bei einiger Erfahrung einerseits mit dem tastenden Finger vollkommen aus, anderseits läßt man sich dabei direkt dadurch führen, daß man einfach versucht, wo das Band sich regelmäßig bildet, was natürlich in jedem speziellen Fall variiert (Dicke und Größe der Schnitte, Schmelzpunkt des Paraffins, Zimmer- temperatur, Art und Vorbehandlungsweise des Objekts). Was die Regulierung der lokalen Schneidetemperatur betrifft, so sei man weiter eingedenk, daß immerhin nur die verhältnismäßig grobe und langsame mittels der Flamme geschieht, während die zwar innerhalb engerer Grenzen sich bewegende , aber dennoch außerordentlich wichtige „Schnell- und Feinregulierung" mittels der Bewegung des Objekts herbeigeführt wird. Je schneller man die Bewegung des Objekts ausführt, je kürzer also die Berührung des Objekts mit dem Messer ist, desto weniger kommt natürlich die jeweilige erhöhte Temperatur des Messers zur Geltung. Um die Wirkung der Flammen ganz aus- schalten und wenn nötig sofort wieder einschalten zu können , ist das Ganze verschiebbar gemacht, wodurch die Brenner hinter das Messer gebracht werden können. An das größere Modell II ist eine mehr vollendete Vorrichtung angebracht worden, welche jedoch prinzipiell, und wohl auch prak- tisch , der eben beschriebenen kaum überlegen ist. Die Gaszufuhr findet an dem Hahn /" die Regulierung derselben jedoch an dem zweiten Hahn g statt, und zwar mittels des Bügels Ä, dessen Be- wegungen, wie aus der Figur ersichtlich, nach rechts und links durch verstellbare Anstoßvorrichtungen innerhalb der gewünschten Grenzen bestimmt sind. Die Bewegung des Bügels kann auch hier mittels der das Rad bewegenden Hand und unter fortwährender Ausführung der Raddrehung herbeigeführt werden. Ferner ist die ganze Vorrichtung in bequemster Weise ausschaltbar, da sie, mittels kleiner Räder (i) 33,1. Walseiu: Die Theriuoregulieiung beim Puraffinbänderschneiden. 29 auf dem Arbeitstisch ruhend, leicht in sagittaler Richtung verschieb- bar ist. Anschließend möchte ich noch einmal auf zwei Punkte wieder die Aufmerksamkeit lenken, welche mir für die Praxis der Paraffin- technik von großer Wichtigkeit scheinen, in den Lehrbüchern jedoch, wie ich meine, eine gebührende Berücksichtigung nicht finden. Erstens betone ich also nochmals die Wichtigkeit gewisser Zusätze zu dem Paraffin. Von mir ist vor vielen Jahren zu diesem Zweck r)prozentiges Gera flava angegeben worden, und ich komme damit immer noch vor- züglich aus. Wer einmal hiermit einen Versuch gemacht hat, kommt davon oder von ähnlichem (Kabsch [1. c] ratet zu meinem Wachs- paraffingemisch noch 1 Prozent Mastix zuzusetzen) nicht mehr zurück. Zweitens möchte ich außerdem wieder die Bedeutung hervor- heben, welche der dem Objekt eigentümliche physische Zustand sein muß , damit dieses , in Paraffin eingebettet , eine gute Schnittfähig- keit bekommt. Namentlich bei größern Objekten muß man bei dem ganzen Vorbehandlungsverfahreu auf die Herbeiführung dieses , wie ich ihn nennen möchte, „paraffinoiden" Zustandes bedacht sein. [Eingegangen am 5. Juni 1916.] 30 Walsem: Praktische Vorrichtungen am Mikroskopstativ. 33,1. Praktische Vorriclitungen am Mikroskopstativ bei der Zählung der Bluteleroente. Von G. C. Tan Walsem in Meerenberg (Holland). Hierzu eine Textabbildung. Die Zäbhuig der Blutelemente wird in bedeutendem Grade zu einer angenehmeren Aufgabe gemacht, wenn man dabei die rechte Hand für die jeweilige Notierung der Zahlen stets frei behält. Dies wird aber nur dann möglich, wenn die unumgänglichen Bewegungen an der Mikrometerschraube sowie die nötigen Verschiebungen am Kreuz- tisch, und zwar an diesem sowohl in der frontalen, als in der sagit- talen Richtung, von der linken Hand ausgeführt werden können. Weiter muß man auf der Forderung bestehen , daß diese , wie be- merkt, in einem dreifachen Sinn auszuführenden Bewegungen nicht nur von der linken Hand, sondern auch von dieser direkt, das heißt hier ohne nennenswerten Stellungswechsel sollen zustande ge- bracht werden können. Als ich mir die Frage vorlegte, wie dieser Forderung in der einfachsten Weise zu genügen wäre , war ich von vornherein darauf bedacht , dabei zugleich eine weitere Be- quemlichkeit zu realisieren. Die Anweisung hierzu erwuchs aus dem stetigen Gebrauch des Spezialdeckglases von 0'15 mm Dicke mit aufgekittetem Glasrand, welches ich bei allen feineren Kammer- zählungen für unentbehrlich halte. Bei der Verwendung dieses Deckglases macht sich aber eine Schwierigkeit bemerkbar, welche bei den gewöhnlichen Zählkammerdeckgläsern sich nicht vorfindet und welche darin besteht , daß , wenn bei den am Kreuztisch vor- zunehmenden Verschiebungen nicht die größte Vorsicht beobachtet wird, man Gefahr läuft, mit dem Hohlrande gegen das Objektiv an- zustoßen, wodurch eine Verschiebung des Deckglases verursacht wird, was bekanntlich, will man die Möglichkeit einer genügend genauen Zählung nicht in Frage stellen, um jeden Preis vermieden werden 33,1. Walseiu: Praktische Vorrichtungen am Mikroskopstativ. 31 muß. Bei der Konstruktion der Vorriclitungen, welche der linken Hand zur Ausführung- aller erforderten Bewegungen zur Verfügung zu stellen wären, ist also durch Anbringen von geeigneten Anstoßvorrichtungen zu gewährleisten, daß automatisch die Vorbeugung dieser Mißlichkeit stattfindet. Das Genügen auch dieser Forderung möge als verwirk- licht aus untenstehender Beschreibung erhellen. Die hier folgende Beschreibung wird am leichtesten verständlich sein , wenn sie sich der Betrachtung der beigegebenen Figur direkt anschließt. In dem Bilde, welches nach einer photographischen Auf- nahme augefertigt worden ist, sieht man das Stativ von oben, rechts und hinten. Das Mikroskop befindet sich-"^ auf dem Boden einer Schublade , ungefähr in der Höhe des Objekttisches , umgeben von dem Rande des Einschnitts, welcher vom Rande des Tisches aus in diesen gemacht worden ist. Auf dem Stativ ist ein Kreuztisch an- gebracht. Die denselben fixierende Schraube ist bei A ersichtlich. Die frontalen Bewegungen des Kreuztisches werden von der Schraube B^ die sagittalen von der Schraube C vermittelt. An der linken Seite befindet sich, gleichfalls für die frontalen Bewegungen, eine ähnliche Schraube wie B. Diese letztere Schraube habe ich durch eine mit ^) Vgl. Walsem, G. C, van, Beiträge zur klinisch -morphologischen Hämatotechnik (Diese Zeitschr. Bd. 31, 1914, p. 310). 32 Walsem: Praktische Vorrichtungen am Mikroskopstativ. 33,1. größerer Scheibe D ersetzt, so daß der betreffende Durchmesser von 20 mm auf 60 mm gebracht worden ist. Vom Rande dieser größeren Scheibe aus linden die frontalen Verschiebungen federleicht statt und können daher aucli von einem an diesen Rand anliegenden Finger leicht ausgeführt werden. An einer bestimmten Stelle des Randes befindet sich eine Anstoßvorrichtung angeschraubt (^). Diese kann nach Lockern der Schraube leicht entfernt werden. An der inneren Fläche der großen Schraubenscheibe läuft der an dieser Seite liegende Teil der Anstoßvorrichtung bis zum entgegengesetzten Punkt des Randes durch und trägt hier ein kleines Gewicht, damit das Ganze gehörig ausbalauziert sei. Diese Anstoßvorrichtung stößt bei der Drehung der Schraubenscheibe nach vorne und bei der Dreliung nach hinten auf die Tischfläche auf, wodurch also die sagittale Bewegung nur in sehr bescliränktem Maße möglich bleibt. Für den Fall, daß das Stativ nicht, wie liier, auf einer unter der Tischebene gelegeneu Fläche ruht, sondern, wie gewöhnlich, auf dem Tisch steht, wäre der Anstoß auf einen Holzblock oder auf ein Buch geeigneter Dicke stattfinden zu lassen. Weiter ist an der Schraube C ein Bügel F angebracht, welcher nach Lockerung der Schraube G leicht entfernt werden kann. Dieser Bügel stellt sich aus einem unteren vertikalen und aus einem oberen horizontalen Teil zusammen. Der horizontale Teil kann bei der Bewegung frei über die obere Fläche der Mikro- meterschraube hinübergehen. Der Bügel ist weiter in seiner Bewegung nach beiden Seiten beschränkt, und zwar in der Richtung nach vorne durch Anschlagen an den Tubus, während die Bewegung nach hinten dadurch nur in einer gewissen Breite möglich ist, daß an dem unteren Ende des vertikalen Teils ein horizontales Ärmchen H sich befindet, dessen scheibenförmiges Ende bei der Bewegung des Bügels nach hinten in einem bestimmten Moment an der oberen Fläche des sagit- talen Teils des Kreuztisches anstößt. Um eine gewisse FeinreguUerung dieses Moments zu ermöglichen , ist das scheibenförmige Ende des horizontalen Ärrachens exzentrisch zu dessen Achse fixiert, während das Ärmchen in jeder Stellung dieser Scheibe mittels einer Schraube fixier- bar ist. Alle diese Vorrichtungen, sowie das ganze Mikroskop, werden der Brust des Beobachters gegenüber durch eine, in der Figur mit J angegebene Brustlehne geschützt. Durch Anstemmen der Brust an diese Lehne ist der Körper in einer ebenso bequemen wie sicheren Weise fixiert. Beim Gebrauch der angegebenen Vorrichtungen ist nun die Aus- führung aller bei der Zählung erforderlichen Bewegungen (frontale und 33,1. Willsem: Praktische Vorrichtungen am Mikroskopstativ. 33 sagittale Verschiebungen der Zählkammer ; Drehnngen der Mikrometer- schraube) durch die linke Hand allein möglich, und zwar fast ohne Veränderung in der Stellung- dieser Hand und auch infolge- dessen in der denkbar einfachsten und sichersten Weise. Man denke sich nämlich die Spitze des kleinen Fingers an dem Rande der Schraubenscheibe Z?, die Spitze des Zeigefingers an dem freien Ende des Bügels und die vordere Fläche des Nagelglieds des Daumens an dem hintern Rande der Mikrometerschraube. Kommt der horizon- tale Teil des Bügels an die hintere Seite der Mikrometerschraube zu liegen, so wechseln Daumen und Zeigefinger ihre Stelle. Durch die Beschränkung der Bewegungsfreiheit des Rades Z? und des Bügels i^ wird erreicht, daß bei den extremen Stellungen gerade die Grenzen der Netzteilung der Zählkammer sichtbar werden. Eben dieser Be- wegungsspielraum ist gestattet, ohne daß man Gefahr läuft, mit dem Hohlrande des Deckglases gegen das Objektiv (etwa DD von Zeiss) anzustoßen. Durch die eben geschilderte Vorrichtung wird den in der Ein- leitung genannten Forderungen in wirklich praktischer Weise genügt. Anschließend möchte ich noch einen Augenblick für die rechte Hälfte des Bildes die Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen. Diese (/) stellt nämlich ein verbessertes Modell meines früher (1. c. p. 335) beschrie- benen Zähllineals dar. Diese modifizierte Konstruktion hängt mit der weiteren Ausbildung meiner an der eben zitierten Stelle zuerst beschriebenen „panarithmischen" Methode zusammen^. Führt man die Zählung aus in der WeiBe, welche ich an der zuletzt erwähnten Stelle angegeben habe, so ist dieses modifizierte Modell von großem Nutzen. Es besteht aus einem senkrecht zum Tischrand stehenden und aus einem diesem Rand parallel laufenden Arm. Letzterer ist an ersterem entlang verschiebbar und durch eine Einschnappvor- richtung ist es ermöglicht , daß man diesen ohne weitere Kontrolle je nach Bedürfnis eine bestimmte Strecke nach oben oder unten schieben kann. Folgt man bei der Zählung der Reihenfolge, welche ich an der letzterwähnten Stelle angegeben habe (Leukozyten [mit Ditferentialzählung] , Chromozyten , Plättchen) und bringt man beim Anfang der Zählung den beweglichen Arm des Lineals z. B. in die proximalste Stellung, so fordern die zwölf großen Rechtecke bei der ^) Walsem, G. C. van, Zur Blutkörperchenzählung und zur Diiferen- zialkammcrfärbung (Deutsche med. Wochenschr. 1915, p. 1193). — Derselbe, Panoptische Färbung von Bluttrockenpriiparaten und panarithmische Kamraerfärbung (Deutsche med. Wlie eingestellt werden, bei Modell b^ c und d ist es außerdem nocli mög- lich, die positive Kohle vor- oder zurückzuschieben. Außer Lampen werden auch die zum Betriebe mit Bogenlicht erforderlichen Zubehörteile : Kabelanschluß und Vorschaltwiderstand geliefert. Letzterer ist nötig, um die hohe Netzspannung von meist 220 Volt auf die Lichtbogenspannung von 40 bis 50 Volt herabzu- setzen. Bei den großen Lampen von etwa 40 Ampere Belastung wird dabei eine beträchtliche Energie in Wärme umgesetzt, der Widerstand soll deshalb nicht in den eigentlichen Apparat eingebaut werden, sondern möglichst freistehend außerhalb seinen Platz finden. Der große Vorteil der Gleichstrom -Bogenlampe beruht darauf, daß die positive Kohle den größten Teil der Energie aufnimmt und das Licht aus dem sich bildenden „Krater" wirksam nach außen strahlt. Deshalb eignet sich Wechselstrom weniger gut zu Projektions- zwecken, immerhin wird diese Stromart auch benutzt , man gewinnt dann den Vorteil der besseren Stromausnutzung. Zu diesem Zweck liefert die P'irma Transformatoren, die auf verhältnismäßig verlust- freiem Wege die höhere Netzspannung auf die Lampenspannung umformen. Nicht immer steht elektrischer Strom zur Verfügung ; man hilft sich mit Gas- oder Spiritusglühlicht sowie mit Acetylenbeleuchtung, für die die Firma geeignete Lampen liefert. Wird intensiveres Licht verlangt, so kommt das sogen. Kalklicht in Betracht, das dem Bogen- licht am nächsten steht : die Stichflamme eines geeigneten Gasgemisches wird gegen einen Stift oder eine Platte aus Kalk oder Zirkon ge- richtet, wodurch diese Körper ein sehr helles Licht ausstrahlen. Meist brennt Leuchtgas unter Einwirkung von Sauerstoff, den man einer Bombe entnimmt, erhöhte Wirkung wird erzielt, wenn man das Leuchtgas durch Wasserstoff oder Acetylen ersetzt. Auch für diese Zwecke liefert die Firma geeignete Lampen und die komplette Ausrüstung. Die in kurzer Übersicht beschriebenen Apparate der Firma Liesegang haben sich aus langjähriger Erfahrung heraus entwickelt. Bei Durchsicht der in Frage stehenden Kataloge gewinnt man einen günstigen Eindruck der Erzeugnisse, persönliche Erfahrungen über diese besitzt der Referent nicht. [Eingegangen am 30. Juni 191G.] 46 Referate. 3:{, 1. Keferate. 1. Mikrophotographie und Projektion. WeiU, K., Die neue Agfa-Farbenplatte (Phot. Ind. 1916, p. 63—64 m. 2 Figg.)- Während bei der Autocbromplatte der Raster im wesentlichen aus einer aufgestäubten Mischung von zinnoberrot, gelbgrün und ultra- marinblau gefärbten Stärkekörnern besteht, wird die Schicht hier aus emulgierten Körnchen gebildet, die durch heftiges Schütteln von bestimmten , in den genannten drei Grundfarben gefärbten Lösungen erzielt werden. Die Emulsionierung der benutzten Harze kann in Terpentinöl, Benzol, Toluol usw. erfolgen. Diese Emulsion wird auf ein vorpräpariertes Glas aufgetragen. Darüber wird die lichtempfind- liche Schicht ausgebreitet. — Durch den Wegfall der bei den Auto- chromplatten zur Ausfüllung der Zwischenräume angewandten Tusche erscheinen die neuen Platten etwas lichtdurchlässiger und farben- prächtiger. Aber das Korn erscheint etwas gröber, weil die in Form unregelmäßiger Polygone gehaltenen Körnchen oft die Grenzen ver- wischend übereinandergreifen. Durchschnittlich befinden sich aber auch hier 4000 Rasterelemente pro Qaadratmillimeter. Liesegang {Frankfurt a. 3L). Goldberg, E. G}., Das Auflösungsvermögen p h o t o g r a p h i - scher Platten (Zeitschr. f. wiss. Photogr. Bd. 12, 1913, p. 77—92). Der „Schärfenfaktor" verschiedener Plattenarten wurde dadurch festgestellt , daß darauf durch Kontaktdruck Abbildungen von feinen Löchern in einer Metallfolie hergestellt wurden. Nach dem Ent- wickeln und Fixieren wurden lOOfache Vergrößerungen der Platten hergestellt und daran studiert, ob die Punkte auf dem Negativ die gleiche Größe wie auf dem Original hatten oder ob sie größer geworden waren. Aufnahmen mit dem photographischen Apparat 33,1. Referate. 47 liätten auch bei Verwendung der besten Objektive dieses Kontakt- verfahren nicht ersetzen können, da schon durch Beugungserscheinungen im Objektiv Zerstreuungsscheibchen statt der scharfen Punkte ent- standen wären. Das Ergebnis der Untersuchung entspricht dem , was schon in der photographisclien Praxis längst bekannt war: Die Schärfe ist bei Phitten mit geringer Korngröße, z. B. solchen für die LippMANNSche Farbenphotographie und bei gewissen Diapositivplatten viel größer als bei den großkörnigen, hochempfindlichen Platten. Liesega/ig {Frankfurt a. M.). Kenuetli Mees, C. E., The physics of the Photographie process (Journ. of the Franklin Institute vol. 170, 1915, p. 141 — 160 w. 14 figg.). Besonders muß der Abschnitt über das Auflösevermögen der photographischen Platten den Mikrophotographen interessieren. Die Zerlegung des Bildes in einzelne Körner von Silber gebietet natürlich eine bestimmte Grenze für die getrennte Wiedergabe von zwei eng zusammenliegenden Linien. Baly hatte in seiner „Spectroscopy" p. 339 folgendes an- genommen : Zwischen den zwei Linien , welche gerade noch wieder- gegeben werden können, muß mindestens ein Bromsilberkorn und zwei Zwischenräume zwischen den Körnern liegen. Da die Korngröße bei den gewöhnlich benutzten Platten zwischen 1 und 3 fx schwankt (Baly nimmt fälschlich 5 bis 25 ß an), würde ein Abstand von 4 bis 12 /^ in Betracht kommen. Das ist aber eine wesentlich größere Auflösbarkeit, als wie man sie in der Praxis findet. In Wirklichkeit sind die Verhältnisse doch erheblich komplizierter. Das zeigt am besten der folgende Versuch des Verf. : Eine für die Lippmann sehe Farbenphotographie bestimmte Bromsilbergelatineemul- sion wurde in ihrem natürlichen „kornlosen" Zustand auf eine Glas- platte gegossen. Ein Teil der Emulsion wurde vor dem Guß ein wenig erwärmt, sodaß die Trübung und Lichtempfindlichkeit nur um ein geringes zunahm. Bei einer dritten Probe wurde die Korngröße durch Erwärmen noch etwas weiter gesteigert. Das Auflösevermögen war natürlich bei der ersten am besten. Wider Erwarten war es aber bei der zweiten schlechter als bei der dritten. Das erklärt sich rein optisch durch die seitliche Lichtzerstreuung innerhalb der Schicht durch das Korn. Bei der ersten kommt eine solche kaum in Be- tracht, weil der Durchmesser eines Korns wesentlich kleiner ist als die Wellenlänge des Lichts. Bei der zweiten tritt diese Streuung auf. Bei der dritten kann sich das zerstreute Licht wegen der zu- nehmenden Trübung der Schicht nicht mehr so weit ausbreiten. Wenn sich übrigens Verf. im allgemeinen über die bisherige Vernachlässigung der Physik der photographischen Schichten beklagt, so hängt dies wohl mit einer mangelnden Kenntnis mit der deutschen 48 Referate. 33, 1. Literatur zusammen. (Vgl. des Ref. „Pliotographische Physik", Düsseldorf 1899.) Seit vielen Jahren schreibt auch Lüppo-Cramer über diese Physik. Liesegang {Frankfurt a. M.). Rheiulberg, J. u. E., Die Mikrospektralmethode der Farbenphotographie mittels prismatischer Dis- persion (Zeitschr. f. wiss. Photogr. Bd. 12, 1913, p. 373 —408). Das V^erfahren beruht darauf, daß zahlreiche, sehr schmale Spektren erzeugt werden, welche alle parallel laufen. Dieser optisch bedingte Farbraster wird in ähnlicher Weise verwendet, wie die be- kannten, mit Pigmenten hergestellten Farblinieuraster. Liesegang {Frankfurt a. M.). Cramer, L., Über optische Sensibilisierung (Phot. Ind. 1916, p. 79—80). Mancher Mikrophotograph wird die durch nachträgliches Baden orthochromatisch gemachten Bromsilberplatteu den käuflichen, welche in der Emulsion gefärbt sind, vorgezogen haben. Denn erstere stehen im Ruf, erheblich stärker farbenempfindlich zu sein. Verf. hatte dies bestritten. Er hatte nämlich bei den nach beiden Verfahren hergestellten Erythrosinplatteit genau die gleiche Farbenempfindlichkeit gefunden. Um jede Fehlerquelle zu vermeiden, hatte er auch die in der Emulsion gefärbte Kontrollplatte nach dem Trocknen nochmals ebensolange in Wasser gebadet, wie die andere Platte in der Erythrosinlösung. Bei neueren Versuchen ließ er das Wasserbad weg, und jetzt zeigte sich tatsächlich eine dreimal höhere Gelbgrünempfindlichkeit. Die Gesamtempfindlichkeit gegen weißes Licht war dagegen kaum anders. Beim Suchen nach den Bedingungen ergab sich, daß jene Spuren von löslichen Haloidsalzen, welche in den Emulsionen eigentlich immer vorhanden sind , die Anfärbung des Bromsilbers erheblich stören. Durch das Baden in Wasser oder Farbstotflösung werden diese Haloidsalze beseitigt. Dadurch wird die Anfärbung des Bromsilber- korns eine höhere. Die Haloidsalze, besonders Bromkalium, setzen die au sich schon geringe Löslichkeit des Bromsilbers noch weiter herab. Die Löslich- keit des Bromsilbers scheint aber für die wirksame optische Sensibili- sierung von großer Bedeutung zu sein. Liesegang {Frankfurt a. M.). Thieme , P. , Gedanken und Versuche über die neue Agfa-Farbenplatte (Phot. Rundschau Bd. 58, 1916, p. Gl — 66 m. 8 Figg.). Ähnlich wie bei den Lumiereplatten findet man hierbei mehr als 1000 Farbenfilterchen auf dem Quadratmillimeter. Bei ersterer 33, 1. Referate. 49 ergibt die mikroskopische Untersuchung fast gleichgroße Körner von annähernd runder Form, mit einer schwarzen Füllung der Zwischen- räume. Die Agfaplatte hat dagegen ganz unregelmäßig gestaltete Körner sehr verschiedener Größe, aber ohne sclnvarze Füllung. Dafür haben aber die Körner eigentümlich dunkle Ränder. Verf. hat den Eindruck , als seien die ursprünglich runden Körner bis zur gegen- seitigen Berührung zusammengeflossen. (Wahrscheinlicher ist es, daß sich die emulgierten Tröpfchen teilweise übereinanderlagern. Ref.) Die Verminderung des Schwarzen bringt bei der Agfaplatte einen Lichtgewinn, wie dies auch aus der folgenden Tabelle der Größe der einzelnen Farbflächen hervorgeht: Lumiere Agfa Schwarz 33 Prozent 23 Prozent Rot 18 „ 25 Grün 28 „ 32 Blau 21 „ 20 Andere Farbraster sind allerdings noch durchlässiger. Bei der Luraiereplatte gehen 7 Prozent des auffallenden Lichts hindurch, bei Agfa 10 Prozent, NPG 10 Prozent, Dufay 23 Prozent, Paget- Prize 35 Prozent. Theoretisch richtig wäre ein grauer Raster. Lumiere ist aber etwas rotstichig, Agfa und NPG noch mehr. Der Rotüberschuß ist also beabsichtigt. Es wird eine bessere Wiedergabe des Gelb da- durch ermöglicht. Denn durch Rotvermehrung wird das Blau dunkler. Gelb ist aber die Additionsfarbe aus Rot und Grün. Bei Vergleichsaufnahmen mit dem gleichen Filter sticht Agfa etwas mehr ins Blaue, Lumiere mehr ins Rot. — Die roten Elemente sind bei Agfa intensiver gefärbt als bei Lumiere. Leider verträgt vorläufig die Agfaplatte weniger gut die Hitze des Projektionsapparates als die mit Damar- Benzol lackierte Lumiere- platte. Liesegang {Frankfurt a. M.). Hartridge , H., Über einen Projektionsapparat (Journ. of Physiol. vol. 49, 1915, p. 406—409 w. 2 figg.). Dadurch, daß hier ein Gitter mit einem Prisma kombiniert wird, wird die Dispersion 24 Prozent größer als mit ersterem allein. Der direkte Strahl wird nicht durchgelassen. Liesegang {Frankfurt a. M.). 'ö^ Liesegaug , F. P. , Zur Glasplatten -Kinematographie (Photogr. Industr, 1916, p. 174). Diese Schilderung einer Anzahl neuerer Verfahren wird auch den Mikrophotographen interessieren. Denn bei Serienaufnahmen, welche zu exakten Ausmessungen dienen sollen, können die Ver- ziehungeu des Films störend wirken. Liesegang {Frankfurt a. M.). Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 83, 1. 4 ' 50 Referate. 33, 1. Lorenz, ß. , u. Eitel, W. , Über die örtliche Verteilung von Rauchteilchen (Zeitschr. f. anorgau. Chemie Bd. 87, 1915, p. 357—374 m. 6 Figg.). Ultramikroskop und kinematographische Aufnahme werden hier vereint, um zu prüfen, ob die Smoluchowski sehen Formeln und die Gasgesetze auch für Rauchteilchen anwendbar sind , welche in der Luft schweben. Eine besondere Vorrichtung ermöglichte es, den Aufnahmeapparat auch nach erfolgtem Einstellen auf die optische Achse des Mikroskops zwecks subjektiver Beobachtung im ültramikroskop beiseite zu klappen. Durch einen Handgriff kann dann der Kinematograph wieder über das Mikroskop zurückgebracht werden. Ein unter dem rotierenden Belichtungs - Schlitzverschluß des Aufnahmeapparates angebrachter kleiner quadratischer Lederbalg ermöglicht es , denselben mit dem Mikroskoptubus direkt lichtdicht in Verbindung zu bringen. Über dem Lederbalg ist eine unter 45^ gegen die optische Achse des Mikroskops geneigte planparallele Glasplatte angebracht, welche das Bild der im Mikroskop sichtbaren Vorgänge in einen am Kinemato- graphen angebrachten besonderen Beobachtungstubus wirft. Eine lupen- artige Vorrichtung ermöglicht dann , auch während der später er- folgenden Aufnahme das Bild subjektiv zu verfolgen , so daß man den günstigsten Augenblick zum Beginn der Aufnahme wählen kann. Das Plättchen ist so dünn , daß es nur 5 bis 10 Prozent der auf- fallenden Lichtmeuge in diesen seitlichen Beobachtungstubus reflektiert, aber 90 bis 95 Prozent auf den Film zur Aufnahme fallen läßt. Der Antrieb des im Kinematographen sich bewegenden Mechanismus er- folgt durch direkte Übertragung mittels eines Elektromotors, der eine gleichförmige Umdrehungsgeschwindigkeit zu erhalten erlaubt, ein Umstand , der bei der Aufnahme der speziell zum Auszählen her- gestellten Films außerordentlich wichtig ist. Mittels dieser Vorrichtung wurde Tabakrauch aufgenommen, welcher in den Ultrakondensor eingeblasen wurde. Trotz der hohen Lichtempfindlichkeit des verwendeten Negativfilms reichten Belichtungs- zeiten von weniger als ^/^q Sekunde wegen der geringen Lichtstärke des ultramikroskopischen Phänomens nicht mehr aus. Bei etwa ^/- bis ■^/g Sekunde Belichtungsdauer ergaben sich zufriedenstellende Resultate. Zur Berechnung der Durchlaufsgeschwindigkeit war es notwendig, die Zeitbestimmung an jedem zur Aufnahme bestimmten Film selbst durch- zuführen , da ihre Lochungen nicht immer vollkommen gleichmäßig waren. Die Auszählung der Teilchen, auf welche es hier besonders an- kam, wurde dadurch erleichtert, daß das Gesamtfeld jeder einzelnen Aufnahme in eine größere Anzahl von Raumelementen zerlogt wurde. Es wurde dies durch Anwendung eines genau eingeteilten, in der Bildebene des Huyghens sehen Okulars gelagerten Netzmikrometers 33,1. Referate. 51 erreicht, welches so schon bei der Aufnalune der Rauchteilchen in das Bild mit hineinprojiziert wird. Die Augenlinse des Okulars war, um eine haarscharfe Einstellung des Mikrometers auf den Film zu ermöglichen , an einer Hülse im Okularrohr zum Herausziehen ein- gerichtet und wurde in der erforderlichen Höhe durch einen genau angepaßten Ring festgehalten. Auch mußte die Tubuslänge des Mikro- skops auf eine optimale Lage eingestellt und in dieser Lage durch einen entsprechenden Ring festgehalten werden. Das Mikrometer ent- hielt 100 Quadrate von 0'5 mm Seitenlänge. Aus den Zählungen ergab sich zunächst eine Abnahme der mittleren Teilcheuzahl mit der Versuchsdauer. Wahrscheinlich sind die Teilchen nicht gleich groß, und die größeren sinken rascher zu Boden. Das Hauptergebnis war, daß die Theorie von Smoluchowski richtig ist, nach welcher in verdünntem Rauche die Gasgesetze mehr und mehr Gültigkeit haben. Dagegen entfernten sich die Rauchteilcheu bei steigender Konzentration in ihrem Verhalten immer mehr von dem- jenigen der idealen Gase. Da die in den Solen möglichen hydro- dynamischen Fernkräfte hier ausgeschlossen sind , muß nach einer anderen Ursache für die Störungen gesucht werden. Liesegmig {Frankfurt a. M.). 2. Präparationsmethoden im allgemeinen. Rel)iere , G., Determination de la grosseur des parti- cules ultramicroscopiques en Suspension dans un liquide, par une methode chronophoto- graphique (Bull, de la Soc. chim. de France [4] t. 17, 1915, no. 7, p. 153—155 et 155—163 av. 2 figg.). Die Bestimmung der Größe der Teilchen in einer kolloiden Lösung ist natürlich eine sehr wichtige Angelegenheit. Eine Zeitlang behalf man sich so , daß man ihre Anzahl in einem bestimmten Raumteil der Flüssigkeit und anderseits auch die im gleichen Raumteil ent- haltene Gewichtsmenge der dispersen Substanz feststellte, unter der Voraussetzung, daß alle Teilchen gleich groß und gleich gestaltet seien , wurde dann in bekannter Weise der Durchmesser berechnet. Diesem Verfahren werden von Rebiere mit Recht Mängel vor- geworfen : Gestalt und Größe der Teilchen können wechseln. Die Dichte der Materie im kolloiden Zustand kann eine andere sein wie diejenige im gewöhnlichen festen Zustand. Schließlich ist es möglich, daß ein Teil des Stoffes echt gelöst ist. Mehr Zutrauen kann man den Berechnungen entgegenbringen, welche sich auf die Ausmessung der Brown sehen Bewegung von einzelnen Teilchen stützen. Von solchen ging V. Henri (Compt. rend., 4* 52 Referate. 33, 1. Paris 1908) aus. Er kiuematographierte das ultramikroskopische Bild eines Kautschiiksols. Henri benutzte zu diesen Aufnahmen die üblichen Kiuemato- graphenfilms. Damit ist Rebiere unzufrieden. Wegen kleiner Uu- gleichmäßigkeiten in der Lochung ist es nicht möglich, die zwischen je zwei Aufnahmen liegende Zeit ganz genau zu bestimmen. Die Farbeuempfindlichkeit der Films genügt ihm nicht zur Wiedergabe der roten und grünen Beugungsbilder. Besonders aber nimmt er Anstoß an dem Verziehen der Films : Nach dem Entwickeln, Fixieren und Trocknen sitzen die Bildpunkte nicht mehr derart am ursprüng- lichen Ort, wie es für eine so genaue Ausmessung notwendig ist. Deshalb konstruiert er einen Apparat, welcher es ermöglicht, zehn kinematographische Aufnahmen des ultramikroskopischen Bildes auf einer mit panchromatischer Bromsilberemulsion bedeckten Glas- platte zu machen. An diesem Apparat sind neu : 1) Eine Kassette, welche elektromagnetisch verschoben wird, 2) ein Verschluß, welcher durch den gleichen elektromagnetischen Mechanismus geöffnet wird, 3) ein Metronom , welches den gewünschten Rhythmus in den elektromagnetischen Betrieb bringt. Von den mit diesem Apparat erhaltenen Negativen werden Vergrößerungen hergestellt und diese ausgemessen. Untersucht wurde eine kolloide Schwefellösung mit ungleichgroßen Teilchen. Die Temperatur betrug 20°, die Belichtungsintervalle 0'75 Sekunden. Aus den Verschiebungen eines kleinen Teilchens ließ sich dessen Durchmesser zu 13*4 • 10~', derjenige eines größeren zu 144*9 • 10""' berechnen. Lieseyaug (Frankfurt a. M.). Metzner, P., Ein P o 1 a r i s a t i o n s p r i s m a aus Glas (Zeitschr. f. Feinmechanik Bd. 23, 1915, p. 1G3 — 1G4). Eine rechteckige Glasplatte wird schräg durchschuitten. Zwischen die beiden Teile werden etwa 30 dünne Deckgläser gebracht. Das nun hindurchgehende Licht ist polarisiert. Der Diirchschueiduugs- winkel richtet sich nach dem Brechungsquotienten der betreftenden Glassorte. Liesegang {Frankffirt a 31.). Bourrieres, F., Sur l'observation du raouvement brow- nien aux grossissements lineaires superieurs k vingt mille (Compt. Rend. Soc. Biol. t.l57, 1913, no.25, p. 1416 — 1417). An einem Mikroskop von etwa 50facher Vergrößerung wurde das Okular durch ein Mikroskop von etwa 400facher Vergrößerung ersetzt. Dies gestattete bei Dunkelfeldbeleuchtung das Studium der Bewegung kolloid gelöster Silberteilchen bei einer Vergrößerung von etwa 20000fach linear. Liesegang {Frankfurt a. M.). 33,1. Referate. 53 ßaug, J., 11. Lauriu, E., Zur Mikrobestimmiing des Blut- zuckers (Biochem. Zeitschr. Bd. 74, 1916, p. 298—301). Bei diesem Verfahren komtot es sehr darauf an , daß alles Ei- weiß in einem Bluttropfen, welcher auf ein Stück Papier gebracht wurde, vollkommen darauf fixiert werde. Denn sonst diffundiert das nicht koagulierte Eiweiß in die Flüssigkeit und gibt bei der nach- folgenden Titration mit Jodlösung etwas zu hohe Zuckerwerte. Das war bei der früheren Methode Bangs der Fall, bei welcher eine kochendheiße saure Salzlösung verwandt wurde. Da es auch bei der Fixierung mancher histologischer Präparate auf die vollkommene Koagulierung des Albumins ankommt, sei die neue BANGSche Lösung, welche dies ermöglicht, mitgeteilt: 680 cc gesättigter Kaliumchloridlösung werden mit 0'5 cc 25pro- zentiger Salzsäurelösung versetzt. 1'5 g üranylazetat werden in 150 cc Wasser gelöst, die Lösung zu der Salzlösung gesetzt und diese auf 1 Liter ergänzt. Diese Flüssigkeit wird kalt angewandt. Liesegang {Franlfurt a. M.). Klinz- Krause, H. , Über kupfer haltigen Formaldehyd (Apotheker- Zeitg. Bd. 31, 1916, p. 66—67). Es wird vor der Verwendung von kupferhaltigera Formaldehyd gewarnt, weil derselbe bei der Härtung und Färbung mikroskopischer tierischer und pflanzlicher Präparate stören kann. Zuweilen genügt zur Entfernung des Kupfers schon mehrfaches Filtrieren und Aus- schütteln mit Zellstoff. Oder man neutralisiert den Formaldehyd durch Schütteln mit kohlensaurem Kalk und schlägt dann das Kupfer auf Eisenstückchen nieder. Liesegang {Frankfurt a. M.). Addison, W. H. F., Th.e Frankfurt method of mounting microscopic sections in photographicgelatine, without cover-glasses (Proc. Assoc. Anat. 30. Sess. Philadelphia, 29. bis 31. Dez. 1913, Ber. in Anat. Record vol. 8, 1914, no. 2, p. 138). Verf. empfiehlt die von Liesegang und von Edinger mitgeteilte Methode und bemerkt, daß sie auch geeignet ist für Präparate mit Fettfärbung durch Sudan III oder Scharlach R, bei denen eine Ent- wässerung durch Alkohol vermieden werden muß. Die Schnitte werden sofort nach Herausnahme aus dem Wasser , ohne weitere Nachbehandlung, in Gelatine eingeschlossen. In dieser Weise be- handelte Herzmuskelpräparate bewahrten ihre Färbung. Schiefferdecker (Bonn). Steenslaild, H. S. , Marchi technique: safer and easier Clearing and mounting of sections (Proc. Assoc. Anat. 30. Sess. Philadelphia, 29. bis 31. Dez. 1913, Ber. in Anat. Record vol. 8, 1914, no. 2, p. 123). 54 Referate. 33, 1. Man nimmt im allgemeinen an, daß das Aufhellen von Makchi- Scbnitten in Chloroform zurzeit die beste Methode ist. Man soll in Chloroform aufhellen und in Chloroformbalsam einschließen , da Xylol und andere Aufhellungsmittel und Xylolbalsam die schwarze Osmiumfärbung des Fettes abschwächen. Nun bietet die Chloroform- behandlung aber technische Schwierigkeiten dar, durch welche mit- unter wertvolles Material verloren geht. Es würde daher von großem Vorteile sein, wenn die Marchi- Schnitte in Oleum origani cretici aufgehellt werden könnten. In diesem Falle würden die meisten Schwierigkeiten fortfallen. Nach den Erfahrungen des Verf. läßt sich das auch ausführen: Schnitte, die schon vor 10 Jahren in Oleum origani cretici aufgehellt und dann in Chloroformbalsam eingeschlossen waren, haben sich tadellos gehalten, und neu augefertigte, in der gewöbnlichen Weise mit Chloroform behandelte Kontrollschuitte von denselben Blöcken zeigten nicht mehr. Schiefferdecker {Bonn). Beagan, F. P., A useful modification of Mann 's methyl- blue-eosin stain (Anat. Record vol. 8, 1914, no. 7, p. 401—402). Die Methylblau- Eosinfärbung von Mann (Mann, G., Physiological histology 1902, p. 216) hat sich neuerdings sehr nützlich erwiesen zur Differenzierung von embryonalen Geweben , besonders bei dem Studium des Gefäßsystemes. Bei richtiger Anwendung ergibt diese Färbung eine schöne Rotfärbung der sich entwickelnden Blutzellen, während andere Gewebe tiefblau gefärbt werden. Besonders geeignet ist die Färbung für die Untersuchung der Blutbildung. Die Original- methode zeigt indessen einige Mängel , die Verf. durch eine Modi- fikation beseitigt hat. Methode: Die Schnitte werden in Xylol von Paraffin befreit , durch immer schwächer werdenden Alkohol in Wasser übertragen und dann 48 bis 96 Stunden lang in der folgenden MANNSchen Mischung gefärbt: Methylblau, Iprozentige wässerige Lösung. . 35 Teile Eosin, Iprozentige wässerige Lösung ... 45 „ Destilliertes Wasser 100 „ Verf. bemerkt hierzu, daß das von GrIjeler angezeigte wasser- lösliche Eosin („wasserlöslich gelblich") hierfür gute Resultate ergab. Die Schnitte werden in Wasser abgespült, dann durch direkte Über- tragung in absoluten Alkohol gründlich entwässert , dann Differen- zierung in dem folgenden kaustischen Alkohol : Zu je 30 cc absoluten Alkohols setze man 5 Tropfen einer Iprozentigen Lösung von Kalium causticum in absolutem Alkohol. Die Schnitte werden aus dieser Lösung herausgenommen, wenn sie eine purpurrote Färbung zeigen. Dann Abspülen in absolutem Alkohol, Auswaschen in destilliertem Wasser, durch welches, gemäß der Originalmethode, das Eosin aus allen Geweben ausgezogen werden soll mit Ausnahme der Blutzellen. 33, 1. Referate. 55 Nach Verf. genügen liierzu 5 Minuten oder weniger. Dann kommen die Präparate bis zur Überfärbung in die folgende Miscliung: Methylblau, Iprozentige wässerige Lösung . 40 Tropfen Eisessig 30 „ Destilliertes Wasser 200 cc Dann Auswaschen in destilliertem Wasser , um die Säure zu entfernen , Übertragen in absoluten Alkohol , nach gründlicher Ent- wässerung Entfärbung in kaustischem Alkohol, bis der gewünschte Grad der Blaufärbung erreicht ist, dann wieder Abspülen in frischem absolutem Alkohol, Aufhellen in Xylol und Einschluß, — Ergebnis: Mesenchym blau , Blutzellen in verschiedenen Graden von Hellrot, je nach den Entwicklungsstadien. Ganglienzellen und Drüsenbildungen mehr purpurfarben. Nervenfasern und Knorpel erbsengrün. Endothel und Gefäßplexus erscheinen dunkler blau als das umgebende Mesenchym und erinnern so an Injektionsbilder. Bei der Originalfärbung wird durch eine entsprechende Differenzierung in basischem Alkohol alles Blau aus den Blutzellen und ihren Kernen entfernt, so daß mau voll- kommen eosingefärbte Zellen sieht. Bei der vorliegenden Modifikation wird den basophilen Zellen und Kernen das Blau erhalten. Schiefferdecker (Bonn). Liebmann, E. , Über eine Kombination der Schnellein- bettung in Paraffin mit Stückdurchfärbuug (Zentralbl. f. allgem. Pathol. u. pathol. Anat. Bd. 25, 1914, p. 150; vgl. Archiv f. Dermatol. u. Syphil. Bd. 122, 1915, H. 4, p. 353). 1) 2 bis 3 mm dicke Schnitte kommen für 10 Minuten in lOpro- zentige Formollösung. '2) Übertragen in Eisenhämatoxylin- Azeton Iprozentig (über Kupfersulfat) für 40 bis 50 Minuten. 3) Übertragen in Pikrinsäure- Azeton Iprozentig (über Kupfersulfat) für 8 bis 10 Mi- nuten. 4) Xylol 10 Minuten. 5) Paraffin 30 Minuten, eventuell länger. Die Behandlung 1 bis 5 wird ausgeführt im Paraffinofeu bei 50^. 6) Schneiden, Xylol, Kanadabalsam. Kerne schwarzblau, Protoplasma hellgelb. Schiefferdecker (Bonn). 31öllen(lorff, W. V. , Die Speicherung saurer Farben im Tierkörper, ein physikalischer Vorgang (Kolloid- Zeitschr. Bd. 18, 1916, PI. 3, p. 81—90). Die von R. Höber, E. Küster und W. Ruhland festgestellte Tatsache, daß die Permeabilität bei den sauren Farbstoffen in erster Linie abhängig von der Diffusibilität dieser Farbstoffe sei, wurde neuer- dings durch Untersuchungen des Verf. an der Niere (Anat. Hefte Bd. 53, 1915, p. 87—323) bestätigt. Für die Diffusibilitätmessung stehen dem Biologen zwei leicht ausführbare Methoden zur Verfügung : das Eindringenlassen in Gelatine- und andere Gallerten und die Dia- 56 Referate. 33, 1. lyse. Verf. bevorzugt letztere. Denn sie entspricht mehr den bio- logisclien Verhältnissen. Es handelt sich doch im Organismus stets um die Frage , ob aus einer mit Farbstoff beschickten Flüssigkeit (Blut oder Lymphe) durch eine dünne Schicht (Zellmembran oder ganzes Epithel wie beim Glomenilus der Niere) Farbstoff in ein durch diese Grenzschicht getrenntes Medium übertreten kann. Gegen den V'ersuch mit der Gallerte wendet Verf. folgendes ein: Jede kolloide Farbstofflösung enthält eine Mischung von sehr ver- schieden großen Molekülkomplexen. Von diesen könnten die kleinsten in eine Gallerte schnell vordringen. Dadurch würde der Eindruck einer großen Diffusionsgeschwindigkeit erweckt. In Wirklichkeit dringe aber die Hauptmasse des Farbstoffs nicht vor. Beim Dialysierver- such bemerke man dagegen ein anfänglich rasches Durchtreten, das dann bald sinkt. Zu den Versuchen werden die von Abderhalden geprüften Dia- lysierschläucbe der Firma Schoeps in Halle a. d. S. empfohlen Ihre Permeabilität ist derjenigen der Exkretionsstelle in der Leber ver- gleichbar. Die Speicheruug der sauren Farbstoffe in den Zellen des Tier- körpers wird hier als ein rein physikalischer Vorgang aufgefaßt. Bilden sich dabei Granula, so sind dies nur Ausflockungen des Farb- stoffs. Es handelt sich nicht etwa um chemische Bindungen an prä- formierte Zellsubstanzen. Bei basischen Farbstoffen ist dagegen eine chemische Reaktion mit sauren Zellbestandteilen anzunehmen. Die vermutlichen Vorgänge hierbei werden in folgenden Haupt- punkten zusammengefaßt: 1) Saure Farbstoffe von kolloiden Eigen- schaften lagern sich nur dann in Zellen ab, wenn sie eine nicht zu kleine Teilchengröße besitzen. Sehr diffusible Farbstoffe durchströmen die Zellen, ohne ein Hindernis in der Struktur des Zellprotoplasmas zu finden. — 2) Die Ablagerung saurer Farbstoffe in den Zellen er- folgt bei geeigneter Zuführung um so rascher , je größer die in der Lösung vorhandenen Teilchen , je geringer also die Dispersität der Farbstofflösung ist. — 3) Bei sehr grob dispersen Stoffen (hierzu sind auch ungefärbte Suspensionen zu rechnen , wie Bakterien , tote Zellen , Tusche , sobald die Teilchen anodisch sind) erfolgt die Auf- nahme der einzelnen Substanzteilchen in das Zellprotoplasma durch einen Vorgang, welcher der Phagozytose entspricht. — 4) Die Auf- nahme von hauptsächlich feiner verteilten Stoffen ist komplizierter : Erst bilden sich kleine Tröpfchen einer schwach konzentrierten Farb- lösung im Protoplasma. Deren Konzentration nimmt allmählich zu. Schließlich flockt bei einer für die einzelnen Farbstoffe charakteristi- schen Grenze der Farbstoft' aus. 5) Der Ort dieser Ausflockungen ist keine präformierte Vakuole, sondern eine, welche erst durch den Farbstoffeintritt geschaffen ist. Das ist auch bei der phagozytischen Aufnahme der Fall. Es handelt sich nicht um die Wirkung einer chemischen Affinität. — 6) Die Ablagerung der sauren Farbstoffe 3S, 1. Referate. 57 entspricht im Orgauismus der Verteilungsart einer Reihe physiologisch und pathologisch bekannter Stotie , gibt also wertvolle Aufschlüsse über die Bedeutung der Verteiluugsgesetze der letzteren. Trotz eingehender Versuche zur Begründung dieser Thesen wird es nicht ganz klar, was die Brücke von ihnen zu dem anfangs Ge- sagten sei. Das unter 3 Genannte — es sei nur der Kürze wegen Phagozytose genannt, obgleich sich Verf. gegen die erweiterte Anwen- dung dieses Ausdrucks sträubt — hat natürlich nichts mit Diffusion zu tun. Viel höher disperse Farbstotfteilchen, welche allerdings noch nicht die Molekulardispersität (also den Zustand der echten Lösung) erreicht haben, diffundieren (und dialysieren) ebenfalls nicht; es sei denn, daß ein Teil derselben intermediär Molekulardispersität annehme. (Vgl. des Ref. Bemerkungen Biochem. Zeitschr. Bd. 58, 1913, p. 213 — 216.) Soll aber eine Speicherung innerlialb der Zelle erfolgen, so ist doch irgendeine Aufnahmemöglichkeit vorauszusetzen. Liegt hier (natürlich nur im lebenden Organismus) nicht auch Phagozytose vor, so könnte eine Art Ultrafiltration in Betracht kommen, wie sie Ruhland angenommen hat. Verf. erwähnt diesen Ausdruck zwar nicht, aber er streift diese Möglichkeit mit dem Satze: „Sicherlich hat der Strömungsdruck der Körperflüssigkeiten einen lebhaften An- teil an dem Zustandekommen der Färbung." Ultrafiltration hat aber, wie gesagt, nichts mit Diffusion zu tun. Denn bei ersterer liegt das Treibende in einer äußeren Energiequelle , bei letzterer dagegen in dem gelösten Stoff selbst. KtJSTER und Ruhland hatten gefunden, daß saure Farbstoffe um so rascher in die Pflanzenzelle eindringen, je disperser der F'arbstoff ist. Das gleiche fand Höber bei seinen Untersuchungen an der Froschniere. Hierin ist natürlich eine Beziehung zur Diffusionsfähig- keit angedeutet. Bei seinen Versuchen, diesen Widerspruch zu den eigenen Anschauungen zu überbrücken, betont Verf. vielleicht nicht genügend , daß Aufnahmefähigkeit und Speicherung zwei ganz ver- schiedene Begriffe sind. Eine Beziehung ist nur dadurch vorhanden, daß der Speicherung eine Aufnahme vorhergegangen sein muß. An- deutungen hiervon sind zwar in den folgenden Sätzen vorhanden : „Die genauere Untersuchung der Ausscheidung der Farbstoffe in den Nieren (Möllendorff,W.v., 1914,1915) ergab an Mäusen interessante, das Wesen der Färbung mit sauren Substanzen bezeichnende Auf- schlüsse. Vor allem ergab sich die Abhängigkeit der Speicherung als etwas abweichend von der HÖBERSchen Ansicht insofern, als die diffusibelsten Farbstoffe rasch in großer Konzentration die Niere durch- strömen, ohne eine granuläre Speicheruug zu hinterlassen , daß eine solche erst von einer bestimmten Stufe der Dispersität ab erfolgt. Dies war die Begründung des Satzes 1, der offenbar nur an Warm- blütermaterial aufgedeckt werden konnte , weil die Froschniere eine geringere Durchlässigkeit besitzt als die Mäuseniere und deshalb auch so diffusible Farbstoffe noch speichert, die von der Mäuseniere glatt 58 Eeferate. 33, 1. durclig-elassen werden." Bei all dem bleibt natürlich die Frage noch oft'en , weshalb der in die Zelle eingetretene Farbstoff nicht in allen Fällen wieder austritt, wenn man für den Mechanismus der Speicherung chemische Gesichtspunkte ganz ausgeschaltet wissen will. Liesegany {Frankfurt a. M.). Herzog, K. 0., u. Polotzky, A., Die Diffusion einiger Farb- stoffe (Zeitschr. f. physik. Chem. Bd. 87 , 1914, p. 449 —489). Die Diffusionsfähigkeit der Farbstoffe , besonders diejenige in kolloiden Medien wie Gelatinegallerten spielt gegenwärtig bei der Auslegung der Färbeversuche an mikroskopischen Präparaten und bei der Vitalfärbung bekanntlich eine große Rolle. Da hier das Ver- halten zahlreicher Farbstoffe in öprozentiger Gelatinegallerte mit dem- jenigen im Wasser verglichen wird , ist ein allgemeiner Einblick in die Versuchsergebnisse von Interesse. Die Eigenschaften der einzelnen Farbstoffe müssen allerdings in den Tabellen des Originals nach- gesehen werden. Die für Elektrolyten meist gültige Regel, daß die Diffusions- fähigkeit um so größer wird , je kleiner das Molekulargewicht ist, versagt bei den künstlichen organischen Farbstoffen sehr oft. Das ist besonders dann der Fall , wenn der Stoff" sich mit höherem als einfachem Molekulargewicht , also kolloid im eigentlichen Sinne des Wortes, in Wasser löst. In anderen Fällen wird die Feststellung dieser Beziehungen dadurch gestört, daß von den Fabriken Dextrin und andere Fremdstoffe aus färbetechnischen Gründen zugesetzt werden. In Gelatine ist das Vordringen immer ein langsameres als in Wasser. Bei Rhodamin dringt in der gleichen Zeit halb soviel Farbstoff' in die Gallerte ein, wie in Wasser ; bei Safranin ist es nur ein Zehntel. Die untersuchten anderen P'arbstoffe stehen zwischen diesen Extremen. (Allerdings ist bei der Auslegung dieser und der anderen Gallertversuche zu beachten, daß der Farbstoff selber auch schon in eine Gelatinegallerte gebracht worden war. Nach den Erfahrungen des Ref. — vgl, „Beitr. z. e. Kolloidchemie d. Lebens" p. 4 — wäre der Unterschied gegenüber den Wasserversuchen ein geringerer ge- worden, wenn der Farbstoff sich in einfacher wässeriger Lösung be- funden hätte.) Die Verteilungsart mancher Farbstoffe in der Gelatine macht es walirscheinlich, daß in der Lösung derselben Teilchen von verschie- dener Größe vorlianden waren, d. h. nicht alle sind bis zu den Mole- külen gespalten, sondern viele Teilchen bestehen aus mehreren Mole- külen (= kolloide Verteilung). Die einfachen Moleküle haben natürlich eine viel größere Beweglichkeit als die anderen. Besonders in den Gallerten ist die Fortbewegung der letzteren gehindert. Das ist der eine Faktor, welcher den Unterschied gegenüber den Wasser- 33,1. Eeferate. 59 versuchen bedingt. Der andere Faktor ist die adsorptive Bindung mancher Farbstotfe durcli die Gelatine. Einen erlieblichen Eintluß auf die Diftusionsfähigkeit der Farb- stolTe üben oft die Verunreinigungen aus. Ungereinigtes Priniulin diffundiert 15 Prozent besser als ein durch Dialyse gereinigtes. Ähn- liche Unterschiede zwischen Neutralrotsorten werden ebenfalls auf eine stärkere Verunreinigung des einen zurückgeführt. Bei der häufigen Anwendung von Farbstoffgemischen in der histologischen Technik ist es von großem Interesse , daß der Zusatz eines nicht diffundierenden kolloiden Farbstoffs das Eindringen eines allein diffusionsfähigen Farbstoffs in Gelatine verhindern oder ab- schwächen kann. Toluidinblau und Kapriblau diffundieren nicht mehr nach Zusatz von Benzoi)urpurin, Kongorot oder Thiazolgelb ; Methyl- violett nicht mehr nach Zusatz von Kongorot. Bei Naphtholgelb oder Säurefuchsin wurde keine derartige Beeinflussung beobachtet. Uesegang {Frankfurt a. M.). Suida , W. , Neue Beobachtungen über Vorgänge beim Färben animalischer Fasern (Zeitsclir. f. physiol. Chemie Bd. 85, 1913, p. 308—316). Diese chemische Theorie der Färbung weist in einer Reihe von Fällen die Bildung von chinonanilidartigen Verbindungen mit der Substanz der Wollfasern nach. Voraussetzung dafür ist allerdings, daß einige bestimratgelagerte Wasserstoflatome in den Chinonen nicht substituiert sind. Mit der Zunahme der sauren Gruppen bekommt die Salzbildung größere Bedeutung für das Zustandekommen der Färbung. Liesegnng {Franlfurt a. M.). Herzog , G. , Experimentelle Untersuchungen über die Ein h eilung von Fremdkörpern (Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allgera. Pathol. Bd. öl, 1915, H. 2 , p. 324—376, m. 2 Tfln. u. 1 Fig. im Text). Bei der vorliegenden Untersuchung handelte es sich hauptsäch- lich darum, festzustellen, welche Elemente bei der Entzündung außer gelapptkernigen , granulierten Leukocyten aus dem Blute austreten und wie sich die Zellen des Gewebes verhalten , speziell , inwieweit sich „indifferente Elemente" des Bindegewebes beteiligen und welche Zellformen aus Elementen des Bindegewebes (im weiteren Sinne des Wortes) hervorgehen können. Eine eingehendere Betrachtung mußten die Endothelzellen der Blutgefäße in ihren Beziehungen zu freien Zellen des Gewebes erfahren. Ferner mußte der Bedeutung der Deckzellen besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. — Den Grundstock der Studien bildeten Versuche mit feinlöcherigen Schwamm- stückchen , die in etw^a Erbsengröße Meerschweinchen in die Bauch- höhle gebracht wurden. Bei 19 Tieren wurden je 3 bis 4 solcher Stückchen eingeführt , die durch Flußsäurelösung von ihren Kiesel- 60 Referate. 33, 1. nadeln befreit und vor dem Versuche in steriler physiologischer Koch- salzlösung ausgewaschen worden waren. Dauer der Versuche: 6, 12, 24, 36, 48 Stunden, 3, 4, 5, C, 8, 11, 14, 15, 23, 30, 5G, 63, 72 und 155 Tage. Die Schwammstückchen wurden lebenswarra unter Vermeidung jedweder Berührung* in Zusammenhang mit den anliegenden Gewebsteilen entnommen und sofort in die Fixierungs- flüssigkeiten gebracht. Benutzt wurde ZenkerscIic Flüssigkeit, der meist nach Helly-Maximow 5-, resp. lOprozentiges Formol zugesetzt war, vielfach auch 95prozentiger Alkohol und Sublimat. Die in Zenker scher Flüssigkeit oder in Zenker- Formol fixierten Schwamm- stückchen wurden in Zelloidin eingebettet und ohne Schwierigkeit in 4 bis 8 fi dicke Schnitte zerlegt. Neben den gewöhnlichen Färbungen : Hämatoxylin - Eosin , Weigert schem Eisenliämatoxylin - Pikrinsäure- Fuchsin wurden in allen Fällen zahlreiche Schnitte nach Dantscha- KOFF und Maximow, zum Teile in Serien, auf Objektträger aufgeklebt, vom Zelloidin befreit und mit Eosin -Azur nach Giemsa gefärbt. We- sentlich für die Schönheit der Färbung ist, daß die Objekte nicht zu lange in Zenker- Formol verbleiben (Schwammstückchen 3 bis 5 Stunden, ausgespanntes Netz etwa 1 bis 2 Stunden). Vor der Färbung nach Giemsa wurden die Präparate zur Befreiung von Jod mit O'öprozentiger Lösung von Natriumthiosulfat behandelt. Die in Alkohol fixierten Fremdkörper wurden gefärbt mit polychromem Methylenblau, Thionin oder nach Pappenhei.m mit Methylgrün -Pyronin. Außerdem wurden in allen Versuchen mehrere Netzabschnitte auf Objektträger aus- gebreitet und in Formol oder Zenker -Formol fixiert. Auch Teile des Mesenteriums, die vorsichtig auf die abgeschnittenen Hälse von Rea- genzgläsern aufgespannt und auf denselben gefärbt wurden, sind fast immer untersucht worden. — Die zweite Versuchsreihe betriö't Meer- schweinchen und Kaninchen, denen nach Podwyssozki Kieselgurauf- schwemmung in die Bauchhöhle eingespritzt wurde. Die käufliche geglühte Kieselgur wurde durch ein sehr dichtes Leinentuch durch- gerührt, um möglichst kleine Teilchen zu erhalten. Von der ziemlich fest zusammengestoßenen Substanz (etwa 1 g) wurden 10 cc mit 30 cc steriler Kochsalzlösung vermischt, und von der 10 Minuten lang ge- kochten Aufschwemmung noch warm den Meerschweinchen, deren Gewicht zwischen 350 und 600 g schwankte, 3'5 bis 5 cc, entsprechend der Größe der Tiere, mit einer Pravaz sehen Spritze eingespritzt. Von den 14 Meerschweinchen starb eins 7 Tage nach der Injektion, die übrigen wurden in Zeiträumen von 4, 6^/^, 21, 39 Stunden, 2, 4, 5, 7, 8, 9, 11, 15, 37, 117 Tagen durch Nackenschlag ge- tötet. Die beiden Kaninchen , die 5 bis 6 cc der oben erwähnten Aufschwemmung erhalten hatten, blieben 35 und 259 Tage am Leben. In den frühen Stadien hatten die Tiere im allgemeinen an Gewicht (bis zu 200 g) verloren, in den länger dauernden Versuchen dagegen zugenommen. Bei der Sektion fanden sich nur bei vereinzelten Tieren ausgedehntere Verwachsungen in der Bauchhöhle , meist waren die 33, 1. Referate. 61 durch die Kieselgnrteile hervorgerufenen peritonealen Verdickungen mehr oder weniger scharf begrenzt; in den älteren Versuchen waren in der Kegel zahlreiche kleinere und größere , scharf umschriebene Knoten entstanden, die nicht selten Kirschgröße erreichten und zum Teile an kürzeren oder längeren, mitunter gedrehten Stielen der Se- rosa anhafteten. Besonders an den Darmschlingen traten oft leisten- förmige, gelbliche, lehmfarbene W^ülste hervor, die bei dem Kaninchen von 259 Tagen Fingerdicke besaßen und sich ziemlich weich „markig" anfühlten. An der Serosa waren die Kieselgurmassen in den früheren Stadien in kleineu und größeren Klümpchen fixiert, sonst waren sie glatt und glänzend. — Großes Gewicht wurde bei dem Kieselgur- versuche auf die Untersuchung des ausgebreiteten Netzes ge- legt. Dasselbe war nicht selten teilweise zusammengerollt und lag wurstförmig mit Kieselgurmassen vermengt dem Magen an , doch konnten einfache und dünne Netzlamelleu in allen Fällen, wenn auch manchmal nur in kleinen Abschnitten, auf den Objektträgern aus- gebreitet und in Formol, Zenker- Formol und gewöhnlich auch in Alkohol fixiert werden, wobei ein Antrocknen an der Luft sorgfältig vermieden wurde. Zur Färbung diente, außer Hämatoxylin- Eosin, vor allem der Farbstolf von Giemsa, zum Teile auch die von Kardos- Pappenheim angegebene Mischung. Die in Alkohol fixierten Netzteile wurden mit Methylgrün - Pyronin , zum Teile auch mit alkalischer Thioninlösung gefärbt. Stets wurden auch bei den Kieselgurversuchen Mesenterialbezirke , die auf Reagenzglashälsen aufgespannt worden waren, untersuclit. In allen Fällen wurden ferner verschiedene Perito- uealabschnitte mit Kieselgurauflagerung nach Fixierung in Zenker scher Flüssigkeit oder in Zenker- Formol auf Zelloidinschnitten untersucht, wobei wiederum neben Hämatoxylin -Eosin, Eisenhämatoxylin- Pikrin- säure-Fuchsin besonders die Giemsa -Färbung nach vorhergegangener Befreiung vom Zelloidin verwendet wurde. In Alkohol fixiertes Material wurde zum Teile in Zelloidin eingebettet und mit Thionin gefärbt, zum Teile auch in Paraffinschnitten mit Methylgrün -Pyronin gefärbt. Kieselgurknoten der späteren Stadien wurden fixiert in Sublimat oder Sublimatessigsäure , in dünne Paraffinschnitte , zum Teil als Serie, zerlegt und nach Heidenhain zur Darstellung der Sphären und Zen- triolen mit Eisenhämatoxylin behandelt. Schiefferdecker {Bonn). 3. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A. Niedere Tiere. UexküU, J. V., u, Tirala, L. 0., Über den Tonus bei den Crustaceen (Zeitschr. f. Biol. Bd. 65 , 1914, H. 1, 2, p. 24—66, m. 23 Figg. im Text). 62 Referate. 33, 1. Untersucht wurden Langusten. Naclidem zur Untersuchung des Nervensystems das deutsche Methylenblau vollständig versagt hatte, verschafften sich die Verf. aus einer französischen Apotheke in Biarritz Methylenblau , dessen Herkunft leider nicht festzustellen war. Es zeigte folgende Eigenschaft: es löste sich in Seewasser unter 10*^ fast gar nicht, und bereits gefärbte Nerven wurden in einer solchen Lösung entfärbt. Erst bei einer Temperatur von 25 bis 30*^ konnte man Lösungen erzielen , die in einem kleinen Reagenzglase tinten- schwarz erschienen. Bei der Abkühlung fielen die Kristalle, je nach der Außentemperatur , langsamer oder schneller aus. Solche tief- schwarze Lösungen waren zur Färbung am geeignetsten , denn sie färbten am lebensfrischen Objekte im Verlaufe von 10 Minuten alle Nerven und ihre Verzweigungen, soweit sie nicht durch Muskeln oder andere Gewebe verdeckt waren. Die Lösung war aus diesem Grunde zur Einspritzung unbrauchbar. Uexküll ist es im Sommer 1913 ge- lungen, durch Einspritzung von deutschem Methylenblau in die Schere des unverletzten Flußkrebses das Nervensystem der Schere bis in das Bauchmark hinein isoliert zu färben , ohne die Lebensfähigkeit des Tieres zu beeinflussen. — Bei der vorliegenden Färbung wurde für gewöhnlich nur die perifibrilläre Substanz von der Färbung be- troffen, denn es gelang, durch Ziehen an dem umliegenden Gewebe, die blaue Flüssigkeit in den Nerven wie in Röhren hin und her zu treiben. Schiefferdecker {Bonn). Striudberg, H., Zur Entwicklungsgeschichte und Ana- tomie der Mallophagen (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 115, 1916, p. 382—459 m. 38 Figg.). Für die embryologischen Studien dienten Eier und ausgeschlüpfte Exemplare aller Altersstadien von Gyropus ovalis N., für die anatomi- schen außerdem noch Material von Gliricola gracilis N., welche beide Mallophagen bekanntlich an Cavia cobaya vorkommen. Die Fixierung des embryologischen Materials geschah durch die ÜARNOvsche Flüssig- keit, es ist aber, um das Eindringen derselben in die Eier zu er- möglichen, unbedingt notwendig, die harte und dicke Eischale vorher anzustechen oder den Eideckel abzupräparieren. Nach der Fixierung muß dann, um beim Zerlegen in Schnitte nicht allzu großen Schwierig- keiten zu begegnen, die Eischale noch gänzlich entfernt werden. E. Scltoebel (..r. Zt. Leipzig). Freitag, C, Die Niere von Hei ix pomatia (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 115, 1916, p. 586—649 m. 31 Figg.). Zur Untersuchung des morphologischen Baues der Niere wurden die Schnecken meist in ausgekochtem Wasser erstickt und dann ent- weder in diesem Zustande präpariert oder in toto in lOprozentigem Formol zur Wahrung der natürlichen Lagebeziehungen gehärtet. Die so präparierten Organe und Organteile wurden dann mit der Lupe oder 33,1. Referate. 63 Doppellupe untersucht. Für feinere morphologische Untersuchungen wurde die übliche Technik des Zerlegens in Schnitte angewandt. Als Fixierungsmittel bewährte sich Sublimat, als Färbemittel Hämatoxylin nach Heidenhain oder Delafield, als bestes Überführungsmittel warmes Zedernholzöl. Bei der Untersuchung der Physiologie des Nicrensackepithels bringt die chemische Natur der Harnkonkremente wegen ihrer Lös- lichkeitsverhältnisse für die mikroskopische Technik Schwierigkeiten mit sich. Bei allen gebräuchlichen Fixierungen und Färbungsmethoden lösen sich die Harnkügelchen teilweise oder vollständig auf. Brauch- bare Präparate wurden nach den Angaben Schopfes erhalten. Hier- nach wird mit einem Gemisch von GO Teilen absolutem Alkohol, 30 Teilen Chloroform und 10 Teilen Eisessig fixiert und mit Heiden- hains Hämatoxylin gefärbt. Es ist hierbei so zu verfahren, daß man die Schnitte vom absoluten Alkohol abwärts zur Beize und Farbe und dann wieder zurück zum absoluten Alkohol in jede Flüssigkeit nur eben eintaucht, so daß die ganze Prozedur nur etwa 30 Sekunden dauert. Bedeutend bessere Resultate gab aber die Sublimatfixierung, wenn sie nicht länger als 3 Stunden dauerte. Es bleiben hierbei die Harnkügelchen mit Ausnahme derjenigen in den pheriphersten Teilen des Objektes vollständig intakt. Zur Färbung kann außer Hämatoxylin nach Heidenhain auch das nach Delafield kombiniert mit Eosin verwandt werden, nur muß man darauf achten, daß auch hier die Schnitte nicht lange in den verschiedenen Flüssigkeiten, be- sonders nicht in Salzsäure- und Ammoniakalkohol belassen werden. Zuweilen, wenn es nämlich darauf ankam festzustellen, wo die Exkret- körnchen entstehen, im basalen Plasma oder in der distalen Vakuole, wurden die Schnitte nur in alkoholischer Eosinlösung gefärbt, um so jede Möglichkeit einer Auflösung auszuschließen. Für Fragen, die nicht die Konkremeute betrafen, sondern sonstige ZellditFerenzierungen , wie Bürstensäume , verwandte Verf. die Flem- MiNGSche Fixierung mit nachfolgender Färbung mit Hämatoxylin nach Heidenhain oder Safranin. Daneben wurde stets das Nierengewebe, frisch in Blutflüssigkeit zerzupft, untersucht. Da sich beim Zerzupfen des Gewebes die distalen Vakuolen samt ihren Einschlüssen leicht und unversehrt vom Zellkörper ablösen, so ist die Untersuchung des frischen Gewebes zum Studium des Kondensationsvorganges in den Vakuolen ganz besonders zu empfehlen. E. Schoebel {z. Zt. Leipxig). Trappmann , W. , Die Muskulatur von Helix pomatiaL. (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 115, 1916, p. 489 — 585 m. 42 Figg.). Da die Orientierung nach Mikrotoraschnittpräparaten meist recht schwierig ist, wurden solche nur zur Nachprüfung der durch makro- skopische Präparation und mit Hilfe von Binokular- und Kasiermesser- 64 Referate. 33, 1. schnitten Gefundenen benutzt. Zu den makroskopischen Untersuchungen dienten in erster Linie erwachsene Schnecken. Gewöhnlich wurden die in abgekochtem Wasser erstickten Tiere in Präparierschalen fest- gesteckt und 1 bis 2 Tage lang zur Mazeration des Bindegewebes mit Wasser bedeckt. Sodann wurde letzteres durch eine 4- bis 5pro- zentige Lösung von Formaldehyd ersetzt, in der die Tiere bis zum Ende der Untersuchung blieben. Aus gesundheitlichen Gründen wurde aber beim Arbeiten das Formol durch Wasser ersetzt. Je länger das Forniol einwirkt, um so fester und geschlossener treten die ein- zelnen Muskellagen, ohne Schrumpfungen zu zeigen, zutage. Größere Schwierigkeiten bereitete der Fuß; sowohl makroskopische Präparation als auch Mikrotomschuittpräparate führten wegen seines fast unentwirrbaren Muskelgeflechtes nicht zu dem gewünschten Ziele. V^erf. zerlegte daher die in Formol gehärteten Tiere mit dem Rasier- messer in Schnittserien, wobei Bestreichen der Schnittfläche mit heißer, dicker Gelatinelösung, die bald erkaltet und hart wird, erlaubte, auch dünnere Schnitte anzufertigen. Um ein Einfallen der Körperhöhle und ein Auseinanderfallen von Mantel und Fuß zu verhüten, wurden Körperhöhle und die Spalten zwischen Mantelrand und Fuß ebenfalls mit stark eingedickter Gelatinelösung ausgegossen. Die trockenen Schnitte wurden zur leichteren Aufbewahrung mit Gelatine auf Glas- platten aufgeklebt, 1 bis 2 Tage in 10- bis löprozentiger Formol- lösung gehärtet und in einer 4- bis öprozentigen aufgehoben. Zur Durchsicht der Schnitte eignen sich schwarz ausgegossene Präparier- schalen recht gut, da die durch die Formolbehandlung weißlich schimmernden Muskelfasern sich deutlich von dem schwarzen Unter- grunde abheben. Injektion der Blutgefäße, der Blutlakunen und des Fußes macht übrigens die Untersuchung noch leichter. Zu den mikroskopischen Untersuchungen wurden sowohl eben ausgeschlüpfte und einjährige Tiere ganz in Paraffin eingebettet, als auch einzelne Teile , wie Pharynx , Fuß , Mantelrand und Tentakeln von erwachsenen Schnecken zu Schnittserien verarbeitet. Die zu schneidenden Objekte wurden durch Injektion mit lOprozentiger Kokain- lösung getötet, mit Zenker scher Flüssigkeit fixiert und mit Delafields oder Heidenhains Hämatoxylin, Eosin oder van GiESONSchem Gemisch gefärbt. E. Schoebel {x. Zt. Leipxig). Greschik, E. , Das Mitteldarmepithel der Tenthredi- niden-Larven, die Beteiligung des Kerns an der blasenförmigen Sekretion (Anat. Anzeiger Bd. 48, 1915, No. 17, p. 427—448 m. 11 Abb. im Text). Als Untersuchungsobjekt wurden die Mitteldarmepithelzellen der zu den Hymenopteren gehörenden Tenthredinideu-Larven (Blattwespen- Afterraupen), welche als Feinde unserer Pflanzen überall auftreten, gew^lhlt, einmal wegen der Größe der Zellen, und zweitens, da bei denselben der Sekretionsvorgang bereits eingehend geschildert worden 33, 1. Referate. 65 ist. Verf. uutersuchte die Larven der folgenden vier Arten : Nematus Salicis, Nematus ventricosus, Macropliya albicincta und Macrophya ribesii. Von lebend frischem Materiale wurde sehr ausgiebiger Ge- brauch gemacht, jedes fixierte Präparat wurde am frischen Objekte kontrolliert. Fixiert wurde in Sublimat- Eisessig, „Subtrie" nach Heidenhain, Sublimat-Osmium, FnENZELSchem Gemisch, CARNOYScher, Flemming scher Flüssigkeit (starke), Formol-Salpetersäure nach Apathy, Platinchlorid - Formol - Sublimat , Kaliumbichroinat- Formol- Essigsäure, absolutem Alkohol, Flüssigkeiten von Bouin und Zenker. Diese beiden Gemische waren unbrauchbar, besonders gut wirkten : Formol-Salpeter- säure nach Apathy und Platinchlorid -Formol -Sublimat. Für farben- analytische Zwecke, zur Erschließung der Kernstruktur benutzte Verf. vorzugsweise das Triazid von Ehrlich-Biondi, das bei feinen zytolo- gischen Studien geradezu Hervorragendes leistet. Bei Schnitten, welche nicht aus Sublimat stammten, wurden zur Kontrolle immer auch solche aus sublimathaltigen Flüssigkeiten benutzt. Außerdem die Farbflüssigkeit von Mallory, durch welche Chromatin und Nukleolen sich deutlich verschieden färbten, dann Kristallviolett nach Benda, Eisenalaun-Hämatoxylin nach Heidenhain mit Thiazinrot-, Chromotrop- Nachfärbung oder, um die Angaben früherer Autoren zu prüfen, mit VAN GiESON. Ferner oft Vorfärbung mit Bordeauxrot (Zentrosomen), Azokarmin-Pikroindigokarmin. Verf. machte auch Versuche mit Pilo- karpin und Hunger. Um möglichst sicher zu gehen , machte Verf. von fast sämtlichen Objekten Parallelreihen im Herbste und im Frühjahre. Einbettung durch Schwefelkohlenstoff in Paraffin oder Zelloidin und Paraffin nach Apathy. — Die Zellen des Mittel- darmes sitzen einer gut sichtbaren Basalmembran auf, die sich nach Mallory blau färbt und daher wohl aus Bindegewebe besteht. — Das Zellplasma ließ nach allen Fixierungen Fibrillen und Waben er- kennen, besonders deutlich nach Carnoy scher Flüssigkeit. Am basalen Teile der Zelle, unter dem Kerne, ist die Struktur vorwiegend fibrillär. Die Fibrillen lösen sich bei stärkerer Vergrößerung in feine Körnchen auf. Diese Körnchenreihen konnten am lebendfrischen Objekte sehr deutlich beobachtet werden, sehr schön wurden sie erhalten durch Flemming sehe Flüssigkeit und Kaliumbichromat-Formol- Essigsäure. — Das Chromatin des Kernes besteht aus feinen Körnchen, die sich mit Ehrlich-Biondi grün , mit Mallory blau färben : Basi- chromatin. Sehr deutlich sind die in Mehrzahl vorhandenen Kern- körperchen. Sie färbten sich mit Ehrlich-Biondi rot, mit Mallory ebenfalls rot. Während sich diese Kerukörperchen nach allen sonst angewendeten Fixierungsflüssigkeiten mit Eisenhämatoxylin tiefschwarz färbten, nahmen sie diesen Lack nach Fixierung in Formol-Salpeter- säure nicht an, bei Bordeauxrot- Vorfärbung blieben sie weiß und stachen sehr gut von der Umgebung ab. Bei Nachfärbung mit Thiazinrot nahmen sie etwas von dieser Farbe an. — Die Einwirkung von Pilokarpin verursachte sehr bemerkenswerte Veränderungen an Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 33, 1. 5 66 Referate. 33, 1. Zellen und Kernen : in den meisten Fällen trat eine dichte , feine oder gröbere Vakuolisierimg auf. Schiefferdecker {Bonn). Tonwiller, P. , Die Sphäroplasten von Amoeba proteus (Anat. Anzeiger Bd. 48, 1915, No. 18, 19, p. 485—488 m. 3 Abb. im Text). Die Sphäroplasten können fixiert und gefärbt werden : Osmium- säure, Formol, Pikrinsäure , Silbernitrat usw. erhalten die Form der Gebilde. Faure-Fremiet wies schon bei anderen Protozoen auf ihr starkes Anziehuugsvermögen für Eosin nach Osmiumfixierung hin. Das gilt auch für Amoeba proteus. Aber nicht nur nach Osmium- fixierung wird Eosin besonders von ihnen angezogen , sondern auch nach Fixierung mit anderen Mitteln, besonders mit verdünnter Salpeter- säure. Außer für Eosin zeigen die Sphäroplasten unter ähnlichen Bedingungen auch eine auffallende Anziehungskraft für Hämatein (0'5prozentig in TOprozentigem Alkohol). Mit Eosin oder Hämatein kann man nach geeigneter Fixierung die sonst schwer sichtbaren Sphäroplasten schon am ganzen , noch nicht eingebetteten und in Schnitte zerlegten Tiere stark sichtbar machen. Besonders wenn es in recht dünner Schicht ausgebreitet ist. Mit der Hämateinfärbung kann man sie auch in Schnittpräparaten darstellen. Zur Einbettung diente ein auf die ScHULTZESche Kollodium-Paraffin-Methode auf- gebautes Verfahren, nachdem die Tiere vorher mit dem Schultze- schen Hämatein behandelt worden waren. Ferner wurde angew^indt die KuLLSche Mitochondrienfärbung. — Verf. untersuchte dann das chemische Verhalten der Sphäroplasten, namentlich auch in bezug darauf, ob vielleicht eine Verwechslung derselben mit kleineren Ei- weißkugeln möglich sei. Die chemischen Eigenschaften der beiden Gebilde sind ganz verschieden. Auch gegen Farben verhalten sie sich völlig verschieden : die Sphäroplasten ziehen Eosin an , die Ei- weißkugeln Hämatoxylin. Hämatein färbt jene grau, diese schwarz. In KuLL- Präparaten sind die Sphäroplasten rotgelb, die Eiweißkugeln hellblau. Das Verhalten gegen verdünnte Säuren ist entgegengesetzt : verdünnte Mineralsäuren lösen die Eiweißkugeln, während die Sphäro- plasten erhalten bleiben. Ähnlich verhalten sich verdünnte Laugen. Die beiden Gebilde sind also am lebenden, toten und fixierten Tiere in jeder Hinsicht verschieden. Schiefferdecker [Bonn). B. Wirbeltiere. Emiuel, Y. E., Concerning certain cytologicalcharacte- ristics of the erythroblasts in the pig embryo, and the o r i g i n o f n o n - n u c 1 e a t e d e r y t h r o c y t e s by a process of cytoplasmic constriction (Amer. Journ. Anat. vol. 16, 1914, p. 127—193 w. 5 pl.). w 33, 1. Eeferate. (57 llauptöäcblicli wurden uiitersuclit Scliweineembryoiieii von 25 bis 35 mm Länge. Zu dieser Entwicklungszeit tritt in der Zirkulation eine deutlicbe Vermehrung der Zahl der nichtkernbaltigen Erythro- zyten ein , so daß , während das Blut von jüngeren Embryonen fast ganz aus kernhaltigen Körperchen besteht, bei den älteren Stadien die nichtkernhaltigen überwiegen. Infolgedessen müssen Schweine- embryonen von etwa 30 mm Länge besonders geeignet sein zur Untersuchung der Vorgänge bei der Entstehung der nichtkernhaltigen Erythrozyten. Die Embryonen konnten innerhalb von 5 Minuten nach der Tötung des Muttertieres bereits eingelegt werden. Für bestimmte Zwecke wurde das Material zunächst in dem Schlachthause in einer Wärmekammer untergebracht. In dieser konnten bei einer ständigen Temperatur von 38 bis 40" Präparate von Blut und von den Ei- häuten mit ihren Blutgefäßen sofort frisch mikroskopisch untersucht werden. Dauerkulturen wurden in einem Brütapparate untergebracht. Zu diesem Zwecke mußten die schwangeren Uteri nach dem ana- tomischen Laboratorium gebracht werden. Ein Apparat nach dem Prinzipe der Kochkiste (fireless cooker) ermöglichte es, diesen Trans- port des frischen Materials ohne eine wesentliche Änderung der Körpertemperatur zu bewirken, die vorher bei 15 direkt aus dem geschlachteten Tiere entnommenen Uteris auf 37 bis 40" festgestellt worden war. Ein selbstregistrierendes Maximum -Minimum -Thermo- meter war zugleich mit den Präparaten im Apparate enthalten. Die gesamte Zeit zwischen der Herausnahme der Uteri und ihrer An- kunft in dem Laboratorium betrug etwa 30 bis 40 Minuten. Nur Embryonen von augenscheinlich völlig normaler Beschaffenheit, deren Herz noch schlug, wurden zur Kultur verwendet. Die Technik dieser war im wesentlichen die von Harrison, Burrows und Carrel. Einige homoplastische Kulturen würden ausgeführt durch Übertragen des Blutes von jüngeren Embryonen in das zentrifugierte Plasma von weit älteren. Die besten Resultate wurden jedoch erhalten bei auto- plastischen Kulturen. Von großer Bedeutung erscheint die Tatsache, daß in den autoplastischen Kulturen von diesen jungen Embryonen das Kulturmedium nicht gerinnt, es liefert daher die günstigsten Be- dingungen für eine Fortsetzung des normalen Lebens und der nor- malen Funktion der Erythrozyten, denn es ist klar, daß die normale Umgebung dieser Zellen während der embryonalen Zirkulation sich in einem deutlichen Gegensatze befindet zu der der meisten anderen Gewebszellen, für welche, wie das Harrison besonders hervorhob, ein geronnenes Medium die günstigsten Wachstumsbedingungen liefert. In Anbetracht der großen Empfindlichkeit der Blutzellen in bezug auf die physikalischen, chemischen und thermischen Verhältnisse der Um- gebung wurde besondere Sorgfalt verwendet auf die Reinigung und Sterilisation aller Gläser und Apparate und auf die Erhaltung einer möglichst gleichmäßigen Temperatur während der Versuche. Es wurden hierbei Abänderungen in den Kulturbediugungen untersucht, 5* 68 Referate. 33, 1. so der freibängende Tropfen und der auf der Glasoberfläche oder auf einer Scbicbt von Agar-Agar rubende : Baumwollfasern wurden in einige Kulturen eingeführt und Ringer sehe Flüssigkeit in andere. Ferner wurden Vergleiche angestellt zwischen trocknen und feuchten Kulturräumen , auf den Boden der letzteren wurden verschiedene Mengen von Wasser, RmciERScber Flüssigkeit und Plasma gebracht. Es ergab sich, daß die Kulturen in feuchten Kammern, feuchtgehalten durch einen kleinen Tropfen destillierten Wassers, am besten gediehen. Die Untersuchung umfaßte mehr als 80 Versuche. In jedem Falle wurden Kontrolluntersuchungen angestellt an Präparaten , die in Formoldämpfen fixiert und mit Giemsa scher Flüssigkeit gefärbt waren. Die Kulturen wurden stets in einem warmen Zimmer untersucht. Schiefferdecker {Bonn). Pochettino, A., Sulla birifrangeuza della sostanza cor- ticale dei peli animali (Atti d. Real. Accad. dei Lincei t. 22, 191.3, I. Sem. p. 496—502 i, 696 — 702 c. .3 figg.). Ein Mikroskop wurde mit Polarisatoren und einem Babinet sehen Kompensator versehen und so die Doppelbrechung von menschlichen Haaren gemessen. Diese wird durch die Rindensubstanz hervor- gebracht. Bei dünnen Haaren ist sie relativ stärker als bei dicken. Wenigstens zum Teil, jedoch wahrscheinlich nicht ausschließlich handelt es sich um lamellare Doppelbrechung im Sinne von 0. Wiener. Flüssigkeiten, welche die Haare zum Quellen bringen, vermindern im allgemeinen die Doppelbrechung. Bei Dehnung derselben durch Zug lagert sich eine Spannungsdoppelbrechung über die ursprüngliche. Ebenso wie bei der Dehnung zeigt sich auch bei der Doppelbrechung eine Nachwirkung. Liesegang {Frankfurt a. M.). Kansoii, S. W., The tract of Lissauer and the substantia gelatinosa Rolandi (Amer. Journ. Anat. vol. 16, 1914, p. 97—126 w. 11 figg.). Zur Darstellung der Markscheiden wurden die Schnitte nach Weigert -Pal gefärbt. Bei der Difl^ereuzierimg wurde nicht völlig entfärbt, damit die feinen Markfasern nicht verloren gingen. Die Achsenzylinder wurden gefärbt mit Pyridin-Silber (Ranson, Amer. Journ. Anat. vol. 12, 1911, p. 67; vgl. diese Zeitschr. Bd. 29, 1912, p. 410 — 412). Bei dem Rückenmarke von Ratte und Kaninchen wurde bei dieser Färbung das Resultat verbessert durch eine vorher- gehende Einspritzung von ammoniakalischem Alkohol (Huber, G. C, and GuiLD, S. R., Anat. Rec. vol. 7, 1913, p. 253); für das Rücken- mark anderer Tiere, so der Katze und des Affen, wurden aber aus- gezeichnete Resultate auch ohne diese Einspritzung erhalten. Das Pyridin- Silber-Material wurde in Paraffin eingebettet, Schnittdicke 5 bis 12 /t, die Zelloidinschnitte für die WEiGERT-PAL-Färbung waren 12 bis 24 fx dick. Schiefferdecker {Bomi). 33, 1. Referate. 69 Cowdr.V, E. Y., The r e 1 a t i o u s o f m i t o c h o n d r i a and o t b e r cytoplasmic constituents in spinal ganglion cells of tlie pigeon (Internat. Monatsschr. f. Anat. u. Physiol. Bd. 29, 1913, p. 473—501 ra. 3 Tfln.). Verf. hat die Mitochoudria, die Neurosomen, die NissL-Substanz, die Binnenkanälchen und die Neurofibrillen behandelt und zu diesem Zwecke natürlich eine ganze Reihe von Methoden verwendet. — Zur Darstellung der Neurosomen von Held wurden die folgenden drei Methoden benutzt: A. Die Eryt h rosin- Met hylenbl au -Me- thode von Held. Fixierung in der Flüssigkeit von van Gebuchten, Alkohol, 96prozentig, Pikrin- Schwefelsäure, Iprozentige Lösung von Sublimat in 40prozentigem Azeton und einer 0'20prozentigen Lösung von Chromsäure in Wasser (Arch. f. Anat. u. Physiol. 1895, Anatom. Abt. p. 396—416). Verf. hat die HELDSchen Resultate ebenfalls leicht er- halten bei allen Fixierungen. Die mit van Gebuchten s Flüssigkeit fixierten Präparate ergaben bei weitem die schönsten Bilder : Die sehr kleinen, rotgefärbten Körnchen der Neurosomen von mehr oder weniger verschiedener Gestalt und Färbung hoben sich scharf ab von einem farblosen Grunde. B. Methode von Altmann: Mit dieser Methode erhielt Verf. leicht sehr kleine, scharf konturierte, gestreckte oder leicht gebogene , stäbchenförmige Körper mit abgerundeten Enden. Sie waren gleichmäßig hellrot gefärbt und traten deutlich hervor zwischen den gelblich gefärbten NissL-SchoUen. Sie sind nicht so zahlreich wie die bei der vorigen Methode hervortretenden Körnchen. Im Achsenzylinder finden sie sich zusammen mit braungefärbten Neurofibrillen. Weit bessere und gleichmäßigere Präparate erhält man von dem Altmann - Materiale , wenn die auf dem Objektträger fixierten Schnitte für etwa 30 Sekunden mit einer Iprozentigen wässerigen Lösung von Kaliumpermanganat behandelt werden. Das Permangauat wird entfernt durch Abspülen während einiger Sekunden in einer 5prozentigen wässerigen Lösung von Oxalsäure und schließlich werden die Schnitte in destilliertem Wasser einige Minuten hindurch abgewaschen, bevor sie gefärbt werden. C. Die Eisenhäma- toxylin -Methode von Held. Es war schwierig, gute Präparate von den Neurosomen mit der durch Held modifizierten Eisenhäma- toxylin-Methode von Heidenhain zu erhalten, da Held (Arch. f. Anat. u. Physiol. 1897, Supplementband, p. 273 — 312) nichts Genaueres darüber mitgeteilt hat. Er gibt an, daß er die besten Resultate erhalten habe mit Material , das in frischen Lösungen von Kalium- bichromat unter bestimmten Bedingungen, die er nicht näher angibt, fixiert worden war. Verf. fixierte Spinalganglien der Taube in frisch hergestellten Lösungen von Kaliumbichromat von verschiedener Stärke verschieden lange Zeit. Dann Einbettung, Schneiden und Färben nach der Heidenhain sehen Eisenhämatoxylin - Methode (1906). Die Resultate waren sehr befriedigend, denn bei den Präparaten, die 70 Referate. 33, 1. 22 Stunden lang in einer kaltgesättigten Lösung von Kaliumbicbromat fixiert worden waren, mit Eisenhämatoxj'lin gefärbt und dann in einer Iprozentigen wässerigen Lösung von Erythrosin gegengefärbt worden waren , fanden sieb feine dunkelgraue oder scbwarze Stäbeben , die denen iu den Ai.tmann- Präparaten entspracben. — Darstellung derMitochoudria: A.Beobachtung im frischenlebenden Zustande. Die Spinalganglien der Taube werden in O'75prozentiger Kochsalzlösung durch Zerzupfung iu ihre Zellen zerlegt und dann mit den besten Apochromaten untersucht. Die Mitochondrien treten dann hervor als kleine, stark lichtbrecbende Körperchen von gleicher Größe und Gestalt, die durch das Zytoplasma hin verteilt sind. B. Vital- färbung. Diese eben erwähnten Körnchen färben sich unter dem Mikroskope schön mit Janusgrün. Verf. hat auch eine Einspritzung von Janusgrün verwendet und darauf eine Färbung in einer Lösung von 1 zu 10000 Janusgrün in einer 0'75prozentigen Kochsalzlösung. C ALTMANN-Methode : Diese ergab sehr schöne Resultate. D. Die BENDA-Methode. Auch diese Methode ist nicht spezifisch für Mitochondria , wird aber bekanntlich sehr viel angewendet. Eine ihrer letzten Modifikationen ist die von Meves und Duesberg (Arch. f. mikroskop. Anat. Bd. 71, 1907, p. 574). E. Eisenhämatoxy lin- Methode: Bei der Fixierung für diese Methode wechselt die Technik sehr stark. Verf. gibt eine Abbildung nach 46stüudiger Fixierung in der Modifikation der Flemming sehen Flüssigkeit von Meves und Färbung mit Eisenhämatoxylin. Nach den folgenden Fixierungen er- hält man mit dieser Methode gute Bilder der Mitochondria: BExoASche Flüssigkeit, Altmann sehe Flüssigkeit, Essigsäure-Osmiumsäure-Kalium- bichromat, Forraol-Kaliumbichromat-Sublimat und Chromsäure-Sublimat nach Bensley. Die Morphologie und Anordnung der Mitochondria sind nach allen diesen Fixierungen dieselben. Empfehlenswert ist es , die Präparate nach der Färbung in Eisenalaun in Wasser ab- zuspülen und dann in einer Iprozentigen wässerigen Lösung von Pyronin, Neutralrot, einer gesättigten wässerigen Lösung von Safranin 3 bis 4 Minuten lang zu färben. Hiernach tritt die Nissl- Substanz sehr scharf hervor. F. Die K u p f e r - C h r o m - H ä m a t o x y 1 i n - Methode nach Bensley: 1) Fixierung: Spinalganglien der Taube werden 2, 4, 8 oder 16 Stunden in einer der beiden folgenden Flüssigkeiten fixiert : A. E s s i g s ä u r e - 0 s m i u m s ä u r e - K a 1 i u m - bichromat- Mischung: Kaliuiubichromat 2'5prozentige wässerige Lösung 16 cc Osmiumsäure 2prozentige wässerige Losung . . 4 „ Essigsäure 2 kleine Tropfen B. Osmiumsäure-Kaliumbichromat- Mischung nach Alt- mann : Kaliumbicbromat öprozentige wässerige Lösung . 10 cc Osmiumsäure 2prozentige wässerige Lösung . . 10 „ 33,1. Referate. 71 2) Auswaschen in destilliertem Wasser für eine Stunde, 3) Entwässern in 50-, 70-, Oöprozentigem und schließlich in absolutem Alkohol, je 24 Stunden , 4) Übertragen in eine Mischung von Bergamottöl und absolutem Alkohol für 1 Stunde, 5) reines Bergamottöl für 3 Stunden, 6) Bergamottöl und Paraftin zu gleichen Teilen für 1 Stunde, 7) Paraffin von 60° Schmelzpunkt 2 bis 3 Stunden, Einbettung, Schnitte von 4 ^t werden auf dem Objektträger fixiert mit der Eiweiß -Wasser -Methode. IL Färbung: 1. Entfernung des Paraffins durch Toluol, dann abso- luter Alkohol, 95-, 70- und öOprozentiger Alkohol, dann destilliertes Wasser, 2) gesättigte wässerige Lösung von Kupferazetat, 5 Minuten, 3) Auswaschen in mehrfach gewechseltem destilliertem Wasser 1 Mi- nute lang, 4) O'öprozentige wässerige Lösung von Hämatoxylin 1 Mi- nute. (Ist das Kupferazetat nicht genügend ausgewaschen, so bildet sich in dem Hämatoxylin ein schwarzer Niederschlag.) Die Häma- toxylinlösung soll gut gereift sein. Man stellt sie her durch Ver- dünnung aus einer lOprozentigen alkoholischen Stammlösung. 5) Ab- spülen in destilliertem Wasser, 6) 5prozentige wässerige Lösung von neutralem Kaliumchromat 1 Minute. (Die Schnitte sollen hierin eine dunkelblaue Farbe erhalten. Sind sie nur hellblau geworden, spüle man sie in destilliertem Wasser ab, lege sie wieder in das Kupfer- azetat und behandle sie weiter, wie eben angegeben, bis kein Dunkler- werden der Farbe mehr eintritt.) 7) Auswaschen in destilliertem Wasser und Zurückübertragen für wenige Sekunden in das Kupfer- azetat, um allen Farbstoff in Kupferlack umzuwandeln. 8) Wiederum Auswaschen in destilliertem Wasser während mehrerer Minuten. 9) Differenzieren unter dem Mikroskope in der Borax -Blutlaugen- salz-Mischung von Weigert verdünnt mit zwei Teilen Wasser. 10) 6- bis Sstündiges Auswaschen in Brunnenwasser. 11) Entwässern in Alko- hol, Toluol, Balsam. In so hergestellten Präparaten sind die Mito- chondrien außerordentlich scharf gefärbt : dunkelblau auf hellem Unter- grunde. G. Die Säurefuchsin-Methylgrün-Methode: Diese von Bensley ebenfalls angegebene Methode ist nach Verf. die sicherste und beste für die Darstellung der Mitochondria in den Nervenzellen. Sie ergibt klare Bilder und stellt spezifisch dar außer den Mitochondrien die drei übrigen Komponenten des Cytoplasmas. Verf. hat die Er- laubnis erhalten , das Nähere über diese Methode hier mitzuteilen : I. Fixierung: 1) Spinalganglien der Taube werden während 2, 4, 8 oder IG Stunden fixiert entweder in der Essigsäure -Osmiumsäure- Kaliumbichromat- Mischung oder in der Flüssigkeit von Altmann. 2) Auswaschen, Entwässern, Aufhellen, Einbetten und Schneiden wie bei der vorigen Methode. IL Färben: 1) Entfernen des Paraffins durch Toluol, absoluten Alkohol, 95-, 70- und 50prozentigen Alkohol, destilliertes Wasser. 2) Kaliumpermanganat Iprozeutige wässerige Lö- sung etwa 30 Sekunden. Diese Zeit muß durch Versuche ausprobiert werden. 3) Oxalsäure, 5prozeutige wässerige Lösung etwa 30 Sekunden. Auch hier muß die Zeit durch Versuche ausprobiert werden. Das 72 * Referate. 33, 1. Kaliumpermanganat zieht die beizenden Stoffe der Fixierungsflüssig- keit aus : Chromsalze und Osmium , die Oxalsäure entfernt das Per- manganat. (Sind diese beiden Beizstoffe nicht völlig aus den Zellen entfernt, so erscheinen die Präparate dunkel und undurchsichtig.) 4) 6 Minuten lange Färbung bei 60 '^ in dem Anilinfuchsin von Alt- mann (Anilinwasser 100 cc, Säurefuchsin 20 g). 5) Abspülen in destil- liertem Wasser. 6) Differenzierung in einer Iprozentigen wässerigen Lösung von Methylgrün oder Toluidinblau, welches die Nissl -Körper stärker färbt. (Ist von der Differenzierungsflüssigkeit zu viel auf- genommen worden, so spült man am besten in 95prozentigem Alko- hol ab.) 7) Entwässern, absoluter Alkohol, Toluol, Balsam. (Sind die Schnitte nicht ordentlich gefärbt mit Säurefuchsiu , oder hat das Methylgrün oder das Toluidinblau dieses verdrängt, so ist es oft rat- sam, die Schnitte mit einer 2*5prozentigen Lösung von Kaliumbichromat zu bebandeln, etwa 30 Sekunden lang, und sie dann in Wasser ab- zuspülen, nach dem Ausziehen, vor der Färbung in Säurefuchsin, d. h. zwischen den Stadien 3 und 4.) Bei dieser Methode erscheinen die Mitochondrieu hellrot, die Nissl -Substanz grün oder blau, je nachdem Methylgrün oder Toluidinblau augewendet worden sind, die Neurofibrillen hellbraun. Auch das Kanalsystem kann hervortreten. Die Mitochondria kann in diesen Präparaten mit größter Genauigkeit untersucht werden. — H. S afranin-Säure violett (neutrales Safranin), Pyronin-Methy Iblau , S afraniu -Methyl bl a u. Die besten Fixierungsflüssigkeiten für die fünf Mitochondria-Methoden (hier eben mitgeteilt) enthalten alle Osmiumsäure, aber die neutralen Farbstoffe können mit bestem Erfolg angewandt werden nach Chrom- Sublimat und anderen Fixierungen , in denen Osmiumsäure fehlt. Die Methode mit neutralem Safranin nach Bensley ist die folgende : L Fixierung: Spiualganglien der Taube werden 24 Stunden lang bei 40^ eingelegt in Chrom -Sublimat (Kaliumbichromat 2*5 prozentige wässerige Lösung 100 cc, Sublimat 5 g). 2) Auswaschen, Entwässern, Aufhellen, Einbetten und Schneiden wie in Methode 6. IL Färbung: Man setze eine gesättigte wässerige Lösung des sauren Farbstoffes (Säureviolett) zu einer gesättigten wässerigen Lösung des basischen Farbstoffes (Safranin 0) , welch letztere in einer Flasche enthalten ist, bis sich kein Niederschlag mehr bildet. Der Zeitpunkt der Neu- tralisierung kann einigermaßen bestimmt werden dadurch , daß man ein wenig von der Mischung von Zeit zu Zeit auf Filtrierpapier auf- tropft, bis der äußere rote Ring von Safranin verschwindet und der ganze Farbfleck eine neutrale Färbung zeigt. Dann Filtrieren. Das Filtrat soll möglichst farblos sein. Der Niederschlag auf dem Filter wird 12 Stunden lang getrocknet. Dann wird mit absolutem Alko- hol eine gesättigte Lösung aus ihm angefertigt. 2) Entfernung des Paraffins durch zweimal gewechseltes Toluol, dann absoluter Alkohol, dann 95-, 70- und SOprozentiger Alkohol, dann destilliertes Wasser. 3) In Chrom und Osmium fixiertes Material muß in Kaliumpermanganat 33,1. Referate. 73 und Oxalsäure gebleicht werden (s. Methode 7), in Sublimat fixiertes Gewebe muß mit Lugol scher Lösung etwa 10 Sekunden lang behandelt werden und in destilliertem Wasser ausgewaschen werden , um das Sublimat zu entfernen. 4) Die alkoholische Stammlösung des Farb- stoffes wird mit dem gleichen Volumen Wasser verdünnt , Färbung für 5 Minuten bis 2 Stunden. 5) Schnelles Abtrocknen mit mehreren Schichten von Filtrierpapier. 6) Übertragen in reines Azeton und dann sofort in Toluol, ohne Trocknenlassen. 7) Ansehen unter der 01- immersion und, wenn nötig. Differenzieren in Nelkenöl. Genügt dieses nicht, so muß der Objektträger, nach Abspülen in absolutem Alkohol, mit 95prozentigem Alkohol für einen Augenblick Übergossen werden und dann durch absoluten Alkohol in Toluol zurückgebracht werden. 8) Zweimaliges Auswaschen in Toluol, dann Balsam. In guten Prä- paraten nimmt die Nissl- Substanz das Safranin auf und erscheint hellrot, während das Säureviolett eine Reihe von kleineren Körnchen grünblau färbt. Sie sind nur zum Teile Mitochondria, zum Teile sind sie die HELDSchen Neurosomen, die in den Erythrosin- Methylenblau- Präparaten hervortraten. — Neutrales Pyrouin -Methylblau und neu- trales Safranin -Methylblau werden in derselben Weise hergestellt durch Zusatz einer gesättigten wässerigen Lösung zu einer gesättigten von Pyronin oder Safranin. Sie werden genau so angewendet wie das neutrale Safrauin. Ausgezeichnete Resultate erhielt Verf. mit Pyronin -Methylblau, das in seiner Wirkung etwas konstanter ist als das neutrale Safranin. Safranin -Methylblau gibt nicht so schöne Bilder. Alle drei Färbungen zeigen dieselben Bildungen in derselben Anordnung. Sie können angewendet werden nach verschiedenen Fixierungen: CARNOYSche Flüssigkeit (6:3:1), Formol -Zenker, 95pro- zentiger Alkohol usw. Außerdem nach Chrom -Sublimat. — L Kings- BURYS Mo d if ik ation d er Wei GERT sehen (1885)Hämatoxylin- Methode: Kixgsbury (Anat. Record 1911, Vol. 5, p. 313 — 318) hat die Weigert sehe Methode benutzt nach vorhergehender Fixierung in Zenker scher Flüssigkeit zur Darstellung der Mitochondria in den lipoidhaltigeu Zellen des Ovariums und der Nebenniere. Diese Me- thode hat Verf. auf die Spinalganglien der Taube angewendet. Die einzige Veränderung der von Kingsbury angegebenen Methode war, daß die Fixierung in Zenker scher Flüssigkeit (mit nur O'öprozentiger Essigsäure) statt 2 Tage nur 2 Stunden dauerte. Nach Beizung in MüLLERScher Flüssigkeit wurden die Gewebe entwässert, in Berga- mottöl aufgehellt und in Paraffin eingebettet (Stadium 3 bis 7 der Methode 6). Die Mitochondrien sind sehr dunkel schwarzblau gefärbt, die Konturen sehr scharf. — Das Wesentliche bei diesen Methoden ist die Fixierung. Eine für eine dieser Methoden gute Fixierung ge- nügte im allgemeinen für sämtliche. Es gibt einige wenige Ausnahmen. Osmiumsäure und Kaliumbichromat werden so häufig angewendet, da sie, wenngleich sie nur sehr schlecht eindringen, das Cytoplasma aus- gezeichnet erhalten. Um das Eindringen zu erleichtern , setzt man 74 Referate. 33, 1. oft Essigsäure zu und erhitzt eventuell auf etwa 40*^. Zuviel Essig- säure löst anderseits die Mitocliondria auf, und dies ist einer der Hauptgründe , weshalb diese Bildungen bis zur Jetztzeit fast ganz übersehen worden sind. Hierauf beruht auch die Unsichtbarkeit der Mitochondria nach Fixierung in Zenker scher Flüssigkeit. Alkohol und Sublimat sollen im allgemeinen bei der Fixierung vermieden werden. — Selbstverständlich sollen die Gewebe absolut frisch in die Fixierungsflüssigkeit gelangen. Die Stücke sollen nicht dicker als .3 mm sein und ein allseitiges Eindringen der Flüssigkeit soll ermög- licht werden , entweder durch häufiges Bewegen oder dadurch , daß man einige Schichten von Filtrierpapier auf den Boden des Gefäßes legt. Mechanische Schädigung muß sorgfältig vermieden werden. Das Übertragen der Gewebe soll mit einer Pinzette geschehen, deren Enden mit reinem Leinen umwickelt sind. Bei den Spinalganglien erhält man am besten ein längeres Stück des peripheren Nerven, um sie bequem bewegen zu können. — Die an der Peripherie liegen- den Nervenzellen sind im allgemeinen in einem Zustande erhalten, der besser dem Leben entspricht als die tiefer gelegeneu. Wenn z. B. ZENKERSche Flüssigkeit angewendet wird (mit einem geringeren Gehalte an Essigsäure), so werden die Mitochondrien nur fixiert und erhalten in den äußeren Zellagen. Bei anderen Fixierungen zeigen die näher der Mitte gelegenen Zellen oft Schrumpfung oder Vakuoli- sation. Die Hauptausnahmen von dieser Regel sind die Metallimprä- gnationen von Golgi und Cajal, bei denen gerade die außen liegenden Zellen häufig zerstört sind. — Der zum Aufheben benutzte Balsam soll so neutral Avie möglich sein, zur Beschleunigung seiner Härtung darf Erwärmen nicht angewendet werden , die Präparate dürfen hellem Lichte nicht längere Zeit ausgesetzt werden. — Verf. bespricht dann die Beziehungen der Neurosomeu von Held zu den Mitochondrien in bezug auf die Färbungen. Es wird dieserhalb auf das Original verwiesen. — Weiter werden die Nissl- Substanz, die Kanälchen und die Neurofibrillen besprochen. Auch dieserhalb wird im allgemeinen auf das Original verwiesen. Für die Darstellung der Neuro- fibrillen gibt Verf. dann noch die folgende Modifikation der Silber- imprägnation von Cajal an: L Fixierung und Imprägnierung: 1) Spinalganglien der Taube werden 2 bis 6 Stunden lang in der CARNOYSchen Flüssigkeit f(j : 3 : 1) fixiert. (Fixierung während derselben Zeit in alkalischem oder neutralem 95prozentigen Alkohol ergibt auch gute Resultate.) Diese vorläufige Fixierung dient zur Erhaltung der Cytoplasmastrukturen außer den Neurofibrillen. 2) Auswaschen in destilliertem Wasser 24 Stunden lang. 3) Einlegen in l"5prozentige Lösung von Silbernitrat bei 39^ (einmal wechseln) 3 Tage lang. 4) Abspülen in destilliertem Wasser und Reduzieren in der folgenden Mischung: Acidum pyrogallicum 1 g, Formol 5 cc, destilliertes Wasser 100 cc, im Dunkeln während 24 Stunden. 5) Auswaschen in destilliertem Wasser 15 Minuten lang, Zusatz von 95prozentigem Alkohol, hierin 33, 1. Referate. 75 1 Stunde mit einmaligem Wechsel. 6) Absoluter Alkohol 2 Stunden lang mit einmaligem Wechsel. 7) Zedernholzöl 2 Stunden lang. 8) Ein- legen in Paraffin von GO^ Schmelzpunkt für 3 Stunden. Einbettung. Schnitte von o /t, Fixierung auf dem Objektträger mit der Eiweiß- Wasser-Methode. II. Gold tonung: 1) Objektträger gelangen durch Toluol, absoluten Alkohol, 95- und 70prozentigen Alkohol in destil- liertes Wasser. 2) Übertragen in eine O'lprozentige wässerige Lösung von Goldchlorid, neutralisiert mit Lithium carbonicum, 2 Stunden lang. 3) Übertragen in oprozentige wässerige Lösung von unterschweflig- saurem Natron, 5 Minuten lang. Der Überschuß von Silber wird ausgezogen. 4) Auswaschen in fließendem Leitungswasser während G Stunden. 5) Entwässern, Toluol, Balsam. In den Silberpräparaten nach Cajal, und besonders in den nach dieser Modifikation her- gestellten, treten die Neurofibrillen aus zwei Gründen zu stark her- vor: 1) optisch, da ihre scharfen blauschwarzen Konturen sich von dem farblosen Grunde abheben und 2) da sie Zentren für die Ablagerung des Silbers bilden, wodurch ihre Dicke vergrößert wird. Die Unab- hängigkeit der NissL- Substanz kann man deutlich machen, wenn man vor der Entwässerung (zwischen den Stadien 4 und 5) färbt in einer Iprozentigen wässerigen Lösung von Pyronin, Neutralrot, Toluidinblau, oder einer gesättigten wässerigen Lösung von Safranin. Verf. bemerkt in- dessen hierzu, daß man in der Identifizierung und Deutung der Zellkörnung nach diesem komplizierten Verfahren sehr vorsichtig sein muß. Die Kanälchen können zusammen mit den Neurofibrillen deutlich gemacht werden durch Färbung in einer gesättigten wässerigen Lösung von Safrauin und Difi'erenzierung in 95prozentigem Alkohol. Sie er- scheinen als helle gewundene Räume zwischen den Neurofibrillen, die sich abheben von einem hellroten Untergrunde, der hauptsächlich aus NissL- Substanz besteht. In Eisenhämatoxylin-, Altmann- und Kupfer- Chrom-Hämatoxylin- Präparaten können die Neurofibrillen und die Mitochondria nebeneinander in dem Axon unterschieden werden und man kann so ihre Individualität feststellen. In Präparaten mit der Erythrosin-Methylenblau-Methode von Held treten die Neurosomen (Typus I) und die Neurofibrillen nebeneinander in dem Axon und dem Achsenzylinderkegel hervor. Schiefferdecker {Bonn). Corner, G. W. , The structural unit and growth of the pancreas of the pig (Amer. Journ. Anat. vol. 16, 1914, p. 207— 23G w. 19 figg. in the text). Das Pankreas des Schweines wurde zur Untersuchung gewählt, da sowohl embryonales wie erwachsenes Material leicht zu erhalten war. Hill hat zuerst versucht die embryonalen Gallengänge beim Schweine zu injizieren, indem er den Magen mittels einer Subkutan- spritze mit chinesischer Tusche (India ink) füllte. Für das Pankreas erhielt er keine günstigen Ergebnisse. Verf. hat diese Idee wieder aufgenommen und eine brauchbare Methode gefunden. Um kleine 76 Eeferate. 33, 1. Embryonen zu injizieren, verwendet er hohle Glasnadeln, die zu einer solchen Schärfe ausgezogen sein müssen , daß sie ohne Zerrung- leicht die papierdünne Magenwand durchbohren. Gleichzeitig müssen diese Nadeln sehr schnell dicker werden , so daß sie die von ihnen gemachte Öffnung in den Magen fest verstopfen und so einen Aus- tritt der InjektionsÜüssigkeit verhindern. Der Untersucher hält im Munde einen Gummischlauch, der bis zu seiner Hand reicht, und an dessen Ende die Glasnadel befestigt ist. Durch Ansaugen wird die Xadel mit der Flüssigkeit gefüllt: „Higgins' waterproof ink", verdünnt. Die Embryonen brauchen nicht mehr warm zu sein, sollten aber be- nutzt werden innerhalb von 2 bis 3 Stunden nach der Herausnahme. Die linke Seite der Bauchwand wird gespalten, der Magen frei gelegt und die Nadel eingestoßen. Dann bläst der Untersucher die Tusche heraus , bis mehrere Dünndarmschlingen gefüllt sind. Der Magen wirkt als ein Druckregulierungsballon und die Tusche dringt gewöhn- lich in die Pankreasgäuge ein, ohne Extravasate zu bilden. Die Aus- dehnung der Injektion kann man nicht kontrollieren : sie kann partiell sein, vollständig in dem Kopfe des Pankreas, oder ganz vollständig. Diese Methode gelingt nur bei Embryonen von 30 bis 70 mm Länge. Unter 30 mm dringt die Tusche nicht in den Pankreasgang ein, wenn- gleich sie leicht durch den ganzen Darmkanal getrieben werden kann. Bei Embryonen von mehr als 70 mm Länge wirkt der schräge Durch- tritt des Pankreasganges durch die Darmwand wie ein Klappenventil und verhindert das Eindringen der Tusche. Bei größeren Embryonen muß man daher andere Methoden anwenden. Brauchbar war eine, die in dem Laboratorium schon mehrere Jahre hindurch angewendet worden war zum Studium von Blut- und Lymphkapillaren. Zarte, hohle Glasnadeln werden bis zu einem Durchmesser von 25 bis 50 /t ausgezogen. Der Darmtraktus wird aus dem Embryo herausgenommen und unter einem Binokularmikroskope in Wasser- oder Salzlösung sehr sorgfältig präpariert, bis nur Magen, Duodenum und Pankreas übrigbleiben. Der Pankreasgang erscheint als ein durchsichtiger Streifen , der zu dem Darme etwa in der Mitte des den Kopf um- gebenden Duodenalteiles hinläuft. Die Nadel wird in den Gang an der Stelle gestoßen , wo er aus der Darmwand heraustritt , und die Tusche wird wieder eingeblasen durch ein Gummirohr aus dem Munde des Untersuchers. Der Fortschritt der Injektion kann kontrolliert werden , aber die Methode erfordert weit mehr Geschicklichkeit als die andere. Bei Embryonen von 70 bis 80 mm ist die Operation recht schwierig, denn der Gang ist sehr dünn, nicht leicht zu unter- scheiden und weicht vor der Nadel aus. Mit einiger Übung indessen gelingt es , mit diesen beiden Methoden eine vollständige Reihe von Präparaten herzustellen. Diese werden aufbewahrt in lOprozentiger Formollösung, entwässert und aufgehellt durch die Flüssigkeit von SpAiiTEHOLz oder andere. Die Blutgefäße werden gefüllt mit Tusche, Berliner Blau oder Lösung von Silbernitrat von der Aorta oder Coe- 33, 1. Referate. 77 liaca aus , je nach der Größe des Embryos. Doppeliiijektionen des Pankreasganges und der Blutgefäße sind leicht ausfiilirbar , wirken aber verwirrend. Sciäefferdecker {Bonn). Kretzsclimar, S., Untersuchungen über die Leberzellen und Leberläppchen des Schweines während des Wachstumes (Inaug.-Diss. Dresden, 1914, 46 pp., 10 Ta- bellen u. 7 Abb. auf 4 Tfln.). Nach Betäubung und Tötung des betreffenden Tieres , dessen Länge stets festgestellt wurde, wurde sofort die Leber herausgenommen und deren Größe und Gewicht festgestellt. Dabei wurde stets die größte Breite und die größte Höhe gemessen, nachdem die Leber auf die viscerale Fläche gelegt und ihrer natürlichen Lage mög- lichst entsprechend ausgebreitet worden war. Dann wurden aus ihr würfelförmige, etwa ^/^ cc große Stücke aus verschiedenen Stellen herausgeschnitten und diese sofort in drei verschiedene Fixierungs- flüssigkeiten gebracht: lOprozentige Formollösung, heißgesättigte Subli- matkochsalzlösung, absoluten Alkohol. In jede Flüssigkeit kamen mehrere Stücke. Von jeder Fixierungsart Avurden einige Stücke nach Härtung in steigendem Alkohol in Paraffin eingebettet. Von den in Formol fixierten Stücken verblieb jedoch eins in dieser Flüssigkeit, um es zu Gefrierschnitten zu verwenden. Zu Zelloidinschnitten wurden die aus absolutem Alkohol verwendet. Die in Paraffin eingelegten Präparate ergaben Schnitte von 5 /.i Dicke, die in Zelloidin eingebetteten von 10 bis 15 i-i und die mit dem Gefriermikrotome hergestellten von etwa 20 fx Dicke. Färbung: 1) Sämtliche Schnitte, sowohl Paraffin-, Zelloidin- wie Gefrierschnitte wurden teils mit Hämalaun und Eosin, teils mit Hämalaun und Säurefuchsin- Pikrinsäure gefärbt. 2) Um das Glykogen darstellen zu können , wurden die Färbuugsmethoden nach Best an den in absolutem Alkohol fixierten und in Zelloidin eingebetteten Präparaten verwendet. 3) Zur Darstellung des Fettes wurden Gefrierschnitte aus der lOprozentigen Formollösung mit Sudan HI gefärbt. 4) Zur Darstellung der elastischen Fasern wurde Resorcin- fuchsin benutzt, bei Schnitten aus lOprozentiger Formollösung und absolutem Alkohol nach Paraffineinbettung. Schiefferdecker (Bonn). Beiisley, R. R., The thyroid gland of the opossum (Anat. Record vol. 8, 1914, no. 9, p. 431—440 w. 3 figg. in the text). In der Schilddrüse des Opossums finden sich , außerhalb der Follikelzellen gelegen, eigentümliche, bisher noch nicht bekannte, sehr stark körnchenhaltige Zellen und in den Follikelzellen Kristalle, welche aus Eiweiß bestehen. Wird das Tier injiziert mit Neu -Methylenblau GG , so färben sich die Kristalle tief lila. Mit demselben Farbstofte färben sich die Körnchen der erwähnten Zellen blau , während die der Mastzelleu des Bindegewebes, welche ihnen sehr ähnlich sehen, 78 Referate. 33, 1. sich blaßrot färben. Von den Unna sehen Plasmazellen und von den Fibroblasten unterscheiden sie sich durch die Schärfe ihrer Körnung, ihre Größe und ihre Eigenart bei der Fixierung. Sie sind am besten darzustellen durch Fixierung in Zenker -Formol und Färbung in dem phosphorwolframsauren Hämatoxylin von Mallory, wobei die Körnchen sich tiefblau färben. Bei Färbung mit Hämatoxylin und Eosin werden die Körnchen rot, und ebenso verteilen sich die sauren und basischen Farben bei Behandlung mit Toluidinblau und Säurefuchsin. In so behandelten Präparaten sieht man blaugefärbte Flöckchen durch das Zellprotoplasma verteilt neben den kleinen oxyphilen Körnchen. — Bei Opossums, die im Laboratorium gehalten wurden, trat eine Hyper- plasie der Drüse ein. Es findet sich hier eine Neubildung von Drüsenlumina , die nicht viel größer sind , als ein rotes Blutkörper- chen. Diese enthalten ein kleines Kolloidkügelchen , das sich durch die Modifikation der Anilinblau-Methode von Mallory durch Jones blau färbt. In den nach dem Lumen zu gelegeneu Teilen der Zellen liegen einige Körnchen, aus denen wahrscheinlich das Kolloid hervor- geht. Diese sind schwer zu erhalten, nach Fixierung durch Zenker- Formol oder durch Essigsäure- Osmiumsäure -Kaliumbichromat färben sie sich mit neutralem Gentianaviolett und mit dem phosphorwolfram- sauren Hämatoxylin von Mallory. Schiefferdecker {Bonn). Swift , Ch. H. , Origin and early history of the primor- dial germ-ceUs in the chick (Amer. Journ. Anat. vol. 15, 1914, p. 483—516 w. 15 figg. in the text). Sucht man eine Fixierungsflüssigkeit für die Keimzellen, so müssen berücksichtigt werden : der Dotter, die Mitochondria, die Attraktions- sphären und weiter der Kern und das Cytoplasma. Auch kann man nicht dieselbe Fixierungsflüssigkeit in allen Entwickluugsstadien an- wenden, da der Zellinhalt sich ändert. So muß man für die dotter- reiche Keimzelle ganz junger Embryonen eine andere Flüssigkeit verwenden als für die fast dotterfreie der älteren Stadien. Fixierungs- flüssigkeiten wie die von Benda, die durch Meves modifizierte Flem- MiNGSche Flüssigkeit und die Essigsäure -Osmiumsäure -Kaliumbichro- mat-Mischung von Bensley passen gut für ältere Embryonen. Sie erhalten die Mitochondria und die Attraktionssphären ausgezeichnet und lassen infolge ihres Osmiumgehaltes die Dotterkugeln gut hervor- treten. Bei jüngeren Embryonen dagegen, von der Anlage des Pri- mitivstreifens bis zu dem Stadium mit 20 Somiten, wirken sie nicht günstig. Hier darf man nur osmiumfreie Flüssigkeiten verwenden. Sehr gut wirkt eine Mischung von gleichen Teilen einer 5prozentigen Lösung von Tricliloressigsäure und einer 5prozentigen Sublimatlösung. Die Mitochondrien werden hierbei nicht erhalten. Kerne und Cytoplasma treten aber deutlich hervor. Eine ideale Fixierungsflüssigkeit müßte nicht nur gut konservieren, sondern auch schnell eindringen, Mischungen mit Osmiumsäure und Kaliumbichromat tun das nun leider nicht. 33.1. Referate. 79 Infolgedessen setzt man diesen Essigsäure zu, aber zuviel Essigsäure ist schlimmer als gar keine, da Cytoplasma und Mitochondria sehr empfindlich gegen sie sind. Daher ist ZENKERSche Flüssigkeit un- brauchbar zur Erhaltung der Mitochondria. Die Essigsäure- Osmium- säure-Kaliumbichromat- Mischung von Bensley enthält diese ver- schiedenen Stoffe etwa im richtigen Verhältnisse, läßt sich aber nur zur Fixierung von kleinen Stücken benutzen. In einem möglichst natürlichen Zustande wird dabei nur die oberflächliche Schicht erhalten. Im Inneren sind dieMitochondrien verändert oder ganz verschwunden. — Zur Färbung wurde nach der Benda- Fixierung die BENOASche Färbungs- methode verwendet. Nach der Bensley sehen P'lüssigkeit wurden ver- wendet die Anilin -Säurefuchsin -Methylgrün -Methode und das Kupfer- Chrom -Hämatoxylin von Bensley. Die erstere Methode wurde indessen etwas verändert : statt des Methylgrüns nahm Verf. zur Gegenfärbung Toluidinblau oder die Blutfärbung nach Wright (Bensley, Amer. Journ. Anat. vol. 12, 1911, p. 297—388). Nach der durch Meves abgeänderten Flemming sehen Flüssigkeit wurde Eisenhämatoxylin be- nutzt. Diese Methode war bei Embryonen von 15 bis 25 Somiten günstiger als die von Bensley. Nach der Trichloressigsäure- Sublimat- Mischung ergab Eisenhämatoxylin und Säurefuchsin ausgezeichnete Resultate. Das Cytoplasma ist gut erhalten und besonders auch die Attraktionssphären. Die Centrosomen traten hiernach deutlicher her- vor als nach irgendeiner anderen Methode. — Bei allen etwas größeren Embryonen wairden die vordere Körperwand , das Amnion und die Eingeweide entfernt, um so den WoLPFSchen Körper und die Ge- schlechtsanlage direkt für die Einwirkung der Fixierungsflüssigkeit freizulegen. — Die Schnitte waren sämtlich 4 fx dick. Schiefferdecker {Bonn). Heinonen, Y. , Anatomische und histologische Unter- suchungen über dieCervix uteri von Sus scrofa (Inaug.-Diss. Dresden 1914, 49 pp. m. 5 Tfln.). Die Cervices uteri kamen in lOprozentige Formollösung, einige geöffnet, andere mit Formollösung lialb angefüllt. Die aus den ver- schiedensten Stellen der Cervix herausgeschnittenen Stücke (Quer- schnitte und Längsschnitte) wurden in Zelloidin eingebettet, nach Härtung in steigendem Alkohol. Die durchschnittlich 20 // dicken Schnitte wurden vor allem mit Hämalaun- Eosin und Säurefuchsin- Pikrinsäure gefärbt, das elastische Gewebe mit Resorcinfuchsin, schleimige Substanzen mit Mucikarmin. Schiefferdecker {Bonn). Okajiiiia, K., Beiträge zur Entwicklungsgeschichte und Morphologie des Gehörknöchelchens bei den Schlangen (Anat. Hefte H. 159 [Bd. 53, H. 1], 1915, p. 329—349 m. 2 Tfln. u. 5 Figg. im Text). 80 Referate. 33, 1. Es wurden Embryonen von Trigonocephalus in Serien geschnitten. Die Embryonen waren fixiert in Formolall, 1. „dritten Ringe", auf welche bei der milcrophotograpbisclien Aufnahme scharf eingestellt wurde, aus Anastomosen zwischen dem oberen und dem unteren Ringe bestehen. In anderen F.ällen kombiniert sich mit diesem „Tiefenrhythmus" noch der oben erwähnte „tangentiale Rhytlimus" , so daß ein ganz kompliziertes System entsteht. Liesegamj {Frankfurt a. J/.). ^Vetzel , W. , 1 ' b e r ein K i e s e 1 h o 1 z g e s c h i e b e mit T e r e - d 0 n e n aus den H o 1 1 e n a u e r K a n a 1 - A u f s c h 1 ü s s e n (Jahresber. d. Xiedersächs. geolog. Ver. zu Hannover Bd. C, 1913, p. 21—59 m. 3 Tflu.). Die mikroskopische Untersuchung dieses, wahrscheinlich aus der Kreidezeit stammenden Holzstücks von Laurinium Haasii war des- halb von besonderem Interesse, weil sich auch tierische Reste darin befanden. Während es nämlich als Treibholz im Meere schwamm, war es von Bohrwürmern einer Teredo-Art (Teredo cf. grandis Holz- apfel) durchlöchert worden. Die vollkommen verkieselte Ilolzstruktur erwies sich als auffallend gut erhalten. Es zeigt sich nach Ansicht des Ref. wieder, daß die Natur dabei ein wundervolles Konser- vierungsverfahren anwandte, welches sich die histologische Technik später einmal als Vorbild nehmen könnte. Die Wege dazu sind aller- dings noch nicht bekannt. Nur kann man aus diesem Stück lernen, daß nicht etwa ein schwach saures Kieselsäuresol dafür in Betracht kam. (Vgl. Liesegang, R. Ed., Geol. Rundsch. Bd. 4, 1913, p. 408.) Denn in diesem Fall hätte sich die periphere Kalzitzone der Gang- füllungen, eine Abscheidung der einstigen Erbauer und Bewolmer der Gänge, nicht erhalten können. Voraussetzung für die gute Konservierung ist eine besondere Zustandsform der Kieselsäure. Jedenfalls darf sie noch nicht in größere Quarzkristalle übergegangen sein. Solche zeigen sich denn auch in diesem Stück (ähnlich wie bei den Achaten) nur als innerste Ausfüllung von Hohlräumen. Die Kieselsäure , welche eine Pseudo- morphose nach dem pflanzlichen Gewebe lieferte , besteht dagegen aus winzigen Chalzedon-Sphärolithen , teilweise auch noch aus Opal. Erstere waren meistens sogar so klein, daß die mikroskopische Unter- suchung kaum ihre Drillung erkennen ließ. Dagegen war die Drillung an den größeren Bohrgaugsphärolithen zu erkennen. In den Hohlräumen hat die Kieselsäure teilweise vollkommene Achatstrukturen angenommen , welche Verf. in Anlehnung an eine neuere kolloidchemische Achattheorie zu deuten versucht. (Es liegt hier einer jener Fälle vor, in welchen solche neben einer Bänderung des Holzes durch Jahresringe vorkommt. Man wird dadurch an eine Arbeit von Guillemain erinnert, welcher geneigt war, bei einem ver- kieselten Holz Jahresringe anzunehmen, dann aber erkannte, daß es sich um rhythmische Fällungen wie bei den Achaten handelte.) 33,1. Referate. 93 Durch Erhitzen der Dümischlifte unter dem Mikroskop wurde es walirscheinlich gemacht, daß die Chalzedon-Sphärolithe der Lumina wasserhaltigen Opal enthalten. Bei 450^ wurden sie nämlich stark trübe und für durchfallendes Licht tief braun , für auffallendes Licht Aveißbläulich. Die Hauptmasse des nach Holz pseudomorphen Chal- zedons blieb dagegen klar, erwies sich also als wasserfrei. Bei den veränderten Präparaten ließ sich in keinem Fall die Trübung durch nachträgliches Imbibieren mit Wasser, Alkohol, Äther, Xylol oder Kanadabalsam rückgängig machen. Auch Kochen in Kanadabalsam half nicht, obgleich Lacroix (Mineral, de France t. 3, p. 121) von einer Aufhellung in Alkohol und Kanadabalsara berichtete. Die mikroskopische Untersuchung der Kalkgebilde des Teredo, von Konchiolin und Periostrakum ließ erkennen , daß diese fossilen Bohrgangwände gegenüber rezenten kaum Veränderungen zeigen, während die ursprünglich Aragonit enthaltenden Muschelschalen bei der Fossilisation weitgehend umgeändert wurden. Die mikroskopische Untersuchung der Dünnscblifie der Bolir- gänge wurde besonders interessant dadurch, daß neben den Hartteileu auch fossilisierte Weichteile zu beobachten waren. Denn nur als solche konnten trotz der Seltsamkeit und Erklärungsschwierigkeit dieser Funde die gelbbraunen bis schwärzlichen, eigentümlich kontu- rierteu Anhäufungen einer die Chalzedon- Füllmasse verunreinigenden Substanz gedeutet werden. Nirgends trat dieselbe ohne offenbaren Zusammenhans: mit Muschelschalteilen auf. Bei stärkerer Yergröße- rung ließ sich eine in verschiedenen Fällen verschieden feine Körne- lung oder auch eine Faserung erkennen. Während die Zellstruktur des Holzes erhalten blieb, war sie in den tierischen Geweben ver- schwunden. Stellenweise zeigte sich deutlich, wie die Kristallisation der Chalzedon-Sphärolithe dem organischen Reste ihre Mikrostruktur aufdrängte. An einer Stelle, die als Darmtraktus gedeutet wurde, fand sich feiner Holzfaser-Häcksel, Nahrungsreste des Tiers. Dort, wo jNIusku- latur zu erwarten war, zeigte sich eine verhältnismäßig grobkörnige Mikrostruktur, während es den Anschein hatte, daß bindegewebige Weichteile, z. ß. die den Schalen anliegenden Mantelpartien, in eine besonders feinkörnige Masse umgewandelt wurden. Beim Erhitzen der Dünnschliffe verhielten sich die pflanzlichen und tierischen Teile auch dadurch verschieden, daß die braune Farbe des Kieselholzes bei 190 bis 260° verschwand, während die Farbe der tierischen Reste sich bis 460*^ kaum merklich änderte. Bei dieser Temperatur wurde die weitere mikroskopische Untersuchung infolge der Trübung des Chalzedons unmöglich. Liesegang {Frankfurt a. M.). 94 Referate. 33,1. lieutell, A., Mikroskopische Untersuchung des Speis- kobalts und Chloranthits (Zentralbl. f, Mineral., Geol. u. Pal. Jahrg. 1916, No. 8 u. 9, p. 180 — 185 u. 20G— 221 m. 20 Figg.). Zur mikroskopischen Untersuchung der geätzten SpeiskobaltschliflFe wurde der mineralogische Denionstrationsapparat von M. Berek ^vgl. diese Zeitschr. Bd. 30, 1918, p. 541) mit einem Opakilluminator und einer zweiten Liliputbogenlampe versehen. Die kleine, mit 5 Amp. bei 220 Volt brennende Bogenlampe wirft ihre Strahlen, nachdem sie durch eine Linse parallel gemacht worden sind, zunächst auf einen Planspiegel, von dem sie in eine zweite Sammellinse gelangen, um auf den Opakilluminator konzentriert zu werden. Derselbe befindet sich in einem an den Mikroskoptubus angeschraubten Zwischenstück^ das eine kleine Beleuchtuugslinse und ein totalreflektierendes Prisma enthält. Für schwache Vergrößerungen wird letzteres durch ein unter 45*^ geneigtes Gliramerblättchen ersetzt. Die Schliffe der Mineralien werden zunächst auf Hochglanz poliert. Von den verschiedenen oxydierenden Ätzmitteln hat sich verdünnte Salpetersäure am besten bewährt. Königswasser ist ganz ungeeignet. Denn die sich festsetzenden Chlorbläschen rufen Flecke hervor. Man legt die Schliffe in ein Schälchen mit Wasser und setzt so viel kon- zentrierte Salpetersäure zu, daß eine ziemlich lebhafte Gasentwicklung eintritt. In wenigen Minuten ist die Operation vollendet. Dann wird gründlich mit Wasser gewaschen, um die in die Poren und Sprünge eingedrungene Säure zu entfernen , und endlich werden sie in ab- soluten Alkohol gelegt. Es empfiehlt sich , die Schlifte im Alkohol durch vorsichtiges Reiben mit dein Finger von anhaftenden Teilchen zu reinigen und dann rasch im Luftstrom eines Gebläses zu trocknen. Die Vertiefungen , Sprünge und besonders auch die Einschlüsse durchsichtiger oder halbdurchsichtiger Begleitmineralien stören zuerst etwas beim Mikroskopieren im auffallenden Licht. Die durchsichtigen zeigen sich als fast schwarze Stellen, während die halbdurchsichtigen, weil sie schon beträchtliche Mengen Licht reflektieren, grau bis weiß erscheinen und daher leicht mit dem Erz verwechselt werden können. Da jedoch als Gangart im Speiskobalt fast ausschließlich Kalkspat und Quarz auftreten, kann man sich vor Irrtum leicht dadurch schützen, daß man die Schlifte erst in Salzsäure, dann in Fluorwasserstofisäure legt. Dadurch werden Karbonat und Kieselsäure weggelöst, während der Speiskobalt unverändert bleibt. Bei gangreichen Erzen kann es dann allerdings vorkommen, daß feine Erzteilchen, welche vorher vom Kalzit und Quarz in ihrer Lage festgehalten worden waren, ab- bröckeln. Durch das Anätzen mit Salpetersäure wird bei vielen kristalli- sierten und auch derben Speiskobalten ein feinschichtiger Aufbau be- merkbar. Die Schichtung entspricht genau der kristallographischeu 33, 1. Keferate. 95 Begrenzung-. Verf. vermutet, daß die aufeinanderfolgenden Schichten wechsehide Dichte besitzen, je nachdem sie sich durch schnellere oder langsamere Ablagerung gebildet haben. In einer früheren Arbeit war der Speiskobalt durch Luftoxy- dation zerlegt worden. Die hierbei gefundenen Arsenide ASgCo^, As_^C02 und As.^Co ließen sich auch mikroskopisch mit Sicherheit nachweisen. In der verdünnten Salpetersäure färbt sich As 3 Co hell bleigrau und zeigt lamellaren Aufbau. ASj^COg schwärzt sich, ASgCo bleibt zinnweiß. — Die arsenreicheren Speiskobalte sind kenntlich durch das Vorherrschen von AsoCo. Seine lamellare, gitterartige Struktur und die bleigraue Farbe schließen die Verwechslung mit anderen Arseniden aus. Das AS-C02 ist auch den arsenärraeren Varietäten gemeinsam. Ob die mikroskopische Untersuchung aber in allen Fällen genügen wird , um festzustellen , in welche der beiden Gruppen ein Speiskobalt gehört, kann noch nicht mit Sicherheit ge- sagt werden. Liesegang (Fraul-fnrt a. M.). Haiiaiiian, F., Ü b e r C e r - L e g i e r u n g e n. V. M i k r 0 s k 0 p i s c h e Analyse (Intern. Zeitschr. f. Metallogr. Bd. 7, 1915, p. 201 —207 m. 6 Tfln.). Die Herstellung von Schliffen für das Studium des Gefügebaus bei kupferreichen Cer-Kupfer-Legierungen ist ziemlich einfach, da die Härte sowie die Luftbeständigkeit dieser Legierungen genügend groß ist, um gut polierte Schliffe auf übliche Weise zu erhalten. Bei cer- reichen Legierungen treten Schwierigkeiten auf. Zunächst sind sie an der Luft und in Wasser unbeständig. Außerdem besitzen sie Ge- fügebestandteile von verschiedener Härte (peritektisches Gefüge). Bei sehr cerreicheu Legierungen (über 85 Prozent Cer) ändert sich das Bild wieder. Diese sind weich und luftbeständig, werden aber von Wasser stark angriffen, so daß man beim nassen Polieren sehr vor- sichtig sein muß. Bei einer Anzahl dieser Legierungen ist es also besser, nicht mit Wasser, sondern mit Petroleum oder Öl zu schleifen und zu polieren. Für Legierungen zwischen 30 und 85 Prozent Cer arbeitet man am besten kombiniert, d.h. man schleift, so weit als möglich, fein ab und poliert dann zu Ende mit der Hand unter Wasser oder Petroleum. Die Legierungen über 85 Prozent Cer muß man mit der Hand in Öl vorpolieren, dann maschinell unter Wasser zu Ende polieren. Dabei werden die Schliffe durch das Wasser etwas augeätzt. Bei cer- reicheu Legierungen ist die Verunreinigung des Regulus durch Cersilicid zu berücksichtigen. Dieses durchzieht in feinen Adern die Metallmasse und führt leicht zu einem Zerfressenwerden der polierten Fläche, weil es sich schon durch die Luftfeuchtigkeit zersetzt. Die Ätzung der Cer- und Mischmetallschliffe nimmt man am besten in verdünnter alkoholischer Salpetersäure vor, in Konzentrationen von 0*1 bis 0*25 Prozent. Für die Aufdeckung des Gefüges bei Cer- 96 Referate. 33, 1. Kiipfer-Legierungeu wurden folgende Ätzmittel verwandt : Bei Le- gierung-en bis 45 Prozent Cer die ammoniakalische Kupferammon- chloridlüsung nach Heyn, bei Legierungen von 44 bis 85 Prozent alkoholische Salpetersäure in verschiedener Verdünnung, bei Legie- rungen über 85 Prozent meistens sehr verdünnte alkoholische Sal- petersäure. Die mikroskopische Untersuchung bestätigte vollkommen die einzelnen Ergebnisse der thermischen Analyse und erweiterte sie in vielen Teilen. Liesegang (Frmihfiirt a. M.). Robill, F., La croissance du grain des metaux (Journ. de Physique t. 4, 1914, p. 37—57). Mittels eines stereoskopischen Mikroskops wurden die Vorgänge studiert, welche eintreten, wenn erhitzte polierte Metallplättchen oder geschmolzene Metallobertlächen zum Erstarren gebracht wurden. Vor dem Kristallinwerden zeigte sich ein Netz von teilweise zusammen- hängenden Körnern, welches an gewisse Schrurapfungserscheinungen bei amorphen Stotfen erinnerte. Es wird deshalb die Vermutung aus- gesprochen, daß das erste Erstarrungsprodukt amorph sei. Für die Vergrößerung der kristallinen Körner gilt nicht immer die OsTWALDSche Regel, nach welcher die etwas größeren sich auf Kosten der kleineren vergrößern. Liesegang {Fraiil-furt a. M.). Berg, G., Die mikroskopische Untersuchung der Erz- lagerstätten. Berlin (Gebr. Bornträger) 1915. VIu. 198pp. m. 88 Figg. im Text. Geh. 7 M., geb. 8*20 M. Seit einer Reihe von Jahren enthalten fast alle größeren Ver- öffentlichungen über Erzlagerstätten Angaben über die mikroskopische Struktur der Erze und der Nebengesteine. In vielen Fällen ist erst aus diesen die Entstehung der Lagerstätten verständlich geworden. Während für die Petrographie schon mehrere Zusammenfassungen über die Verwendung des Mikroskops vorhanden waren, ist die vor- liegende Schrift die erste, welche das weit zerstreute Material sowohl für den theoretischen Lagerstättenforscher, wie auch für den prak- tischen Erzbergmann sammelt. Der Verf. war zu dieser sehr nütz- lichen Arbeit besonders deshalb befähigt, weil er schon seit einigen Jahren praktische Übungen darüber in der Geologischen Landesanstalt und der Bergakademie zu Berlin abhielt. Die Klarheit der Darstellung legt Zeugnis dafür ab, daß er das Gebiet vollständig beherrscht. Es werden behandelt : Teil I : Die Untersuchung der durchsich- tigen und der undurchsichtigen Mineralien. Mikrochemische Methoden. Färbemethoden. Mikroskopische Messungen. Mikrophotographie. Von den vielfachen Einstreuungen von eigenen Bemerkungen interessiert hier besonders eine solche aus dem letztgenannten Kapitel : Die Vergrößerung des photographischen Bildes ist meist geringer, als 33. l. Referate. 97 man sie aus den Tabellen entnimmt. Denn die Angaben der dem Mikroskop beigegebenen Tabelle beziehen sich auf deutliche Sehweite, d. h. auf 25 cm Abstand des Bildes von der Okularlinse. Der Ab- stand der Platten ist aber meist wesentlich geringer. Am sichersten bestimmt man die Vergrößerung dadurch, daß man die wahre Größe des mikroskopischen Objektes mit dem Okularmikrometer bestimmt, und dann die Größe der Abbildung in der fertigen Photographie mit dem Millimetermaßstabe feststellt. Teil II enthält die mikroskopischen Eigenschaften der einzelnen Erze und Gangarten. Platin wird als erstes behandelt. Von einem kol- loiden Vorkommen desselben, von welchem in den letzten Jahren soviel behauptet worden war, ist nicht mehr die Rede. Berechtigte Zweifel werden den Verf. abgehalten haben, darauf einzugehen. Die Mikrostrukturen der wichtigsten Lagerstättenarten in Teil III geben Anlaß , auf die Entstehungsweisen derselben einzugehen. Im Abschnitt über die Ausfüllungen von Hohlräumen (p. 134) hätte vielleicht noch der Möglichkeit gedacht werden können, daß z. B. die Kiesel- säure der Quarze primär auch in Gelform vorhanden sein konnte. Für die Fahlbänder (p. 140) kommt vielleicht die Theorie der rhyth- mischen Fällung in Betracht. Letztere wird (p. 151) an einem Ver- such mit Chlorsilber veranschaulicht. Damit ist sie jedoch nur in seltenen Fällen zu erzielen. Silberchromat oder einige von E. Küster angegebene Stoffe wären dazu geeigneter gewesen. Ein Anhang dieses Teils erörtert den Nutzen der mikroskopischen Strukturuntersuchungen für den Praktiker : Man erhält daraus wichtige Aufschlüsse für die Aufbereitung und Verhüttung. So läßt ein Bild von der innigsten Verwachsung der Zinkblende mit den spezifisch schwereren Eisenmagnesia- oder Maugansilikaten in gewissen Kontakt- lagerstätten eine schwierige Erzseparation erwarten. Zeigt das Mikro- skop einen vollkommenen Einschluß des Freiberger Silberglanzes in den Quarzkörnern, so versteht man dessen schlechte Abröstung. Ist das Erz in kleinen Partikelchen in einer zu verschlackenden Gangart enthalten , so werden die Schmelzverluste sehr viel größer sein , als wenn es in größeren Individuen in den Zwischenräumen zwischen diesen Gangartkörnern liegt. Anderseits wird eine innige Mischung von Kalkmagnesiumkarbonat mit Quarz mit viel weniger Kohleauf- wand zu Kalkmagnesiumsilikat schmelzen und in die Schlacke gehen als eine grobkörnige Gangart bei gleicher chemischer Zusammen- setzung. — Diese Beispiele zeigen , daß der Verarbeiter von Erzen kaum der mikroskopischen Untersuchung seines Materials entbehren kann. Teil IV berichtet über die Mikrostrukturen der thermalmetamorphen und pneumatolytisch veränderten Nebengesteine. Besonders an der Auslegung der hier wiedergegebenen interessanten Bilder wird der Geochemiker noch lange Zeit zu tun haben. Das Buch wird der Wissenschaft und der Praxis sehr nützlich sein. Liesegang (Fraitlfurt a. M.). Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 33, 1. . 7 98 Referate. 33, 1. Beilby, G. T., T r a n s p a r e u c e o r t r a ii s 1 u c e u c e o f t li e s u r - face film produced in polisliing m et als (Proc. Roy. Soc. London vol. 89 A, 1914, p. 593—595 w. 1 tabl,). Farbige Mikrophotograiume illustrieren die Beobachtung, daß die durch Polieren einer Kupferplatte entstandene Oberflächeuschicht in- folge ihres amorph gewordenen Zustandes transparent wird. Man kann dadurch kleine Luftbläschen, welche in ihr eingeschlossen sind, er- kennen. Liesegang {Franhfurt a. M.). Olasenapp, M. V., Zur Petrographie des Portland-Zement- Klinkers (Vorträge z. Konstit. d. Portland-Zementes H. 0, 19i;3, p. 123—154 m. 23 Figg.). Von den drei mikroskopischen Untersuchungsverfahren gibt Verf. unbedingt demjenigen mit Dünnschliffen im durchfallenden Licht, ge- gebenenfalls mit Verwendung des polarisierten Lichtes , für die Er- forschung der Klinkerbestandteile den Vorzug. Allerdings hat er sich mit dem zweiten Verfahren, nämlich demjenigen von R. Keisermann, noch nicht vertraut gemacht, das unter Anwendung verschiedener Teer- farbstoffe gewissermaßen eine quantitative chemische Analyse der mikroskopischen Bestandteile des Klinkers sowie der bei dem Abbinde- und Erhärtuugsvorgang des Portlaudzementes entstehenden Neubildungen gestattet. Das dritte Verfahren bedient sich des Metallmikroskops, also des auffallenden Lichtes, in Verbindung mit einem Ätzverfahren. Mit den Erfolgen des letzteren ist er vorläufig durchaus nicht zufrieden. Es hat den Nachteil, daß es den oft überaus feinen Ge- fügebau, der manchen Klinkerbestandteilen eigen ist, nicht erkennen läßt. Ferner gestattet es im zweidimensionalen Felde das Verfolgen der Konturen in die Tiefe nicht, was für das Studium der Struktur der Klinkerbestandteile mitunter unerläßlich ist. Endlich treten die (natürlichen) Färbungen im durchfallenden Licht sehr viel besser hervor. Auch die Anwendung des polarisierten Lichts, das in manchen Fällen für die Unterscheidung der Gefügebestandteile des Klinkers den Ausschlag gibt, ist ausgeschlossen. (Die Vorrichtung von .]. KoENiGSBERGER ist bisher für diesen Zweck noch nicht versucht worden. Ref.) Auch scheinen bei der Beurteilung der geätzten Schlifffläche im aufhellenden Licht Irrtümer nicht ausgeschlossen zu sein. Als Beispiele hierfür werden Abbildungen von Alitkörnern an- geführt, welche mit einer hellen Randzone umgeben sind, während sich eine solche bei durchfallendem Licht im ungeätzten Zustande nirgends zeigt. Verf. vermutet, daß diese Zone ein Produkt der Einwirkung der zum Atzen verwandten verdünnten Säure ist. Diese hat aus der Schlacke etwas Eisenoxyd und Tonerde in Lösung ge- bracht, das Gelöste ist dann aber in Berührung mit dem Alit durch das aus diesem reichlich austretende Kalkhydrat an der Grenze des Alitkorns wieder gefällt worden. 33,1. Referate. 99 Auf Grund seiner Studien im durchfallenden Liclit weist Verf. die Wesensgleicliheit des Belit und Celit und ferner die Anwesenheit einiger bisher nicht beachteter Gefügebestandteile (z.B. von „Schlacke" und Glas) nach. Von einer Wiedergabe seiner neuen Einteilung muß hier um so eher abgesehen werden, als er dabei alte Namen zur Bezeichnung von Neuem verwendet, wodurch natürlich eine erhebliche Verwirrung geschaffen werden kann. Von einer Anwendung der Ultramikroskopie erhofft er haupt- sächlich Auskünfte über das im Celit oft in rhythmischen Lagen an- geordnete kolloide Eisenoxyd. Liesegavg (Fmiikfurt a. 21.). Holz, H., Einige n eue Maschinen zur Vorbereitung von Metallmusteru für die mikroskopische Unter- suchung (Internat. Zeitschr. f.Metallogr. Bd. 7, 1915, p. 239 — 244 m. 3 Figg.). Zum groben Schleifen wurde eine Maschine hergestellt aus einer starken Eisenplatte , zwei Rollen, über welche ein Band aus speziell präpariertem Carborundumleinen läuft, und einer dritten Rolle, welche dieses Band während des Laufens der Maschine straff hält. Eine zweite Maschine ist eine langsam laufende , oszillierende Type, welche zwei Schleifflächen in derselben Ebene hin- und her- bewegt. Die Schleifflächen bestehen aus Glasplatten, auf welche Schmirgelpapier aufgeklebt ist, und die leicht auswechselbar sind. Bei einer Poliermaschine ist das wesentlich Neue eine Pumpe, welche Tonerdelösung oder Wasser aus einer im Kasten des Apparates stehenden Flasche in einem feinen, regulierbaren Sprühregen auf die Polierscheibe spritzt. Liesegang {Franlifurt a. M.). Behrens -Kley, Mikrochemische Analyse. Zugleich 3. Aufl. der Anleitung zur mikrochemischen Analyse von H. Behrens m. 146 Abb. im Text u. einem Atlas m. d. Tabellen z. Be- stimmung V. Mineralien. (368 u. 136 pp.) Leipzig u. Ham- burg (Leopold Voß) 1915. 24 M., geb. 27-50 M. Behrens war einer der Begründer der Mikrochemie. Sein Haupt- werk ist in ganz ausgezeichneter Weise von Kley den großen Fortschritten angepaßt worden, welche diese verhältnismäßig junge Wissenschaft in der letzten Zeit gemacht hat. Fast für jede der charakteristischen anorganischen Reaktionen ist eine klare Abbildung der verschiedenen Ausbildungsarten der Kristalle des Reaktions- produktes gegeben. Nur bei der mikroskopischen Metallanalyse mußte eine Ausnahme gemacht werden. Ihr Gebiet war inzwischen allzugroß geworden. Ihre eingehende Behandlung hätte einen Raum wie das ganze Buch verlangt. Deshalb wurde ihre ursprüngliche gedrängte Darstellung- beibehalten. 7* 100 Referate. 33. 1. Dafür hat aber der Teil über die mikroskopische Mineralaualyse eine derartige Erweiterung und eine solche Abrundung erfahren, daß das Werk sich bald einen Weg in die Bibliotheken der Petrographen und Mineralogen erzwingen wird. Dazu werden namentlich die über- sichtlichen Tabellen im zweiten Teil beitragen. Leider herrscht bei der überwiegenden Anzahl der Chemiker noch eine ganz falsche Vorstellung von der Bedeutung des Mikro- skops für die chemische Analyse. Eine an der Hand des Buches gegebene Aufklärung hierüber wird hofientlich manchen derselben veranlassen, dieses wichtige Untersuchungsmittel häutiger zu Hilfe zu ziehen. Die mikrochemischen Methoden kommen durchaus nicht nur dann in Betracht , wenn die von dem betreffenden Stoff znr Verfügung stehenden Mengen des Stoffes für eine makrochemische Analyse nicht ausreichen. Vielmehr können sie auch dann gute Dienste leisten, wenn beliebig große Mengen des Stoffes zur Verfügung stehen. Die Ansicht, daß unter dem Mikroskop nur kristallographisch festgestellt werden kann, welcher Stoff' vorliegt, und daß man sich deshalb eine Unmenge von Kristallformen ins Gedächtnis prägen muß, ist nicht richtig. Wäre dies aber der Fall, so würde die Mikrochemie für die praktische Durchführung ungeeignet sein. Vielmehr kommt auch hier dem chemischen A'erhalten der Stoffe die erste Stelle unter den Kennzeichen zu, der Form die zweite, dem optischen Verhalten (Polarisation, Brechungsindex) die dritte. Ist beispielsweise ein nach Zusatz von Platinchlorid entstandener Niederschlag aus oktaedrischen Kriställchen zusammengesetzt, so ist nur der= Schluß berechtigt, daß man es nicht mit Barium zu tun hat. Die Folgerung auf Anwesen- heit von Kalium ist dagegen zunächst nicht berechtigt; es sei denn, daß der Kreis der in Frage kommenden Verbindungen sehr beschränkt, die Wahrscheinlichkeit, auf Salze von Ammonium, Rubidium und Cäsium zu stoßen, fast ausgeschlossen ist. Ist die Auswahl von Reagenzien und charakteristischen Verbin- dungen groß, so wird man selbstverständlich denjenigen den Vorzug geben, deren Produkte sich durch eine besondere Form oder Farbe auszeichnen. Das größere Kristalle liefernde Sulfat ist ein besseres Reagens für Kalzium als das Karbonat oder Oxalat. Das farbige Silberchromat ist besser als das Chlorid. Eine 80 bis 250fache Vergrößerung reicht meistens aus. Nur selten ist eine öOOfache notwendig. Das ^Mikroskop muß ein Polari- sationsmikroskop sein, mit drehbarem Objekttisch und im Tubus ein- schiebbaren Analysator. Letzterer hat den Vorteil, daß man während des Einschaltens des Analj^sators das Objekt weiter beobachten kann. Zwischen Objektiv und Analysator soll sich eine Öffnung zum Einschieben des Quarzkeils und der Gips- und Glimmerplättchen befinden. Zur Bestimmung des Brechungsindex muß man schnell paralleles Licht in stark konvergentes transformieren können. Zu diesem Zweck muß 33,1. Referate. 101 der Polarisator mit zwei tlaclien Glasplatten abgedeckt und die Kon- densatoren so angebracht sein, daß man sie ohne Hindernis während der ununterbrochenen Beobachtung des Objektes ein- und ausschalten kann. Da die stets unbedeckten Tropfen manchmal saure Dämpfe abgeben, ist der Objektivabstand so groß wie möglich zu nehmen. Das wird dadurch erleichtert, daß ein großes Gesichtsfeld wichtiger als eine große Apertur ist. Denn der ganze Verlauf der Reaktion muß leicht verfolgt werden können. Man benutzt also zweckmäßig Objektive mit großem Objektabstand und Okulare mit großem Ge- sichtsfeld und ziemlich starker Vergrößerung. — Beim Arbeiten mit Fluorwasserstottsäure oder mit sonstigen stark angreifenden Säuren hat man bei Anwendung von stärkeren Vergrößerungen die Front- linse des Objektivs mit einem Deckgläschen, das sich mit einem Tropfen Wasser leicht ankleben last, zu schützen. Um mit einem Hundertstel oder zuweilen selbst einem Millionstel eines Milligramms (Chlor, Magnesium, Platin, Thallium) arbeiten zu können, ist eine große Empfindlichkeit der Reaktion nötig. Die Emp- findlichkeit einer mikrochemischen Reaktion kann durch Zusammen- wirken mehrerer P'aktoren gesteigert werden : Durch geringe Löslich- keit des Reaktionsprodukts , durch dessen großes Molekularvolumen und mindestens ebensosehr durch seine Fähigkeit, große Kristalle zu bilden. Das läßt sich beim Nachweis der Schwefelsäure zeigen : Als Reaktionsprodukte kommen die Sulfate des Bariums, Kalziums und Cäsiums in Betracht. Deren Löslichkeitsverhältnisse sind 1:400000; 1:400; 1:200. Für die makrochemische Analyse ist deshalb das erstere das gebräuchliche. Für die Mikrochemie ist das Cäsium vor- teilhafter, weil es viel größere Kristalle liefert. Dies ist auch ein Vorteil der Silberchromatkristalle vor denjenigen des Silberchlorids. Die Grenze unzweifelhafter Reaktion liegt in beiden Fällen bei O'OOOlö mg Silber. Diese kleine Substanzmenge verteilt sich aber bei Anwendung des Chlorids auf eine große Anzahl von Kristallen, welche so klein ausfallen, daß man SOOfache Vergrößerung anwenden muß, um die Würfelform feststellen zu können, während die Kristalle des Chromats groß genug sind , um ohne Mühe bei .50facher Ver- größerung erkannt zu werden. (Die Tendenz zur Keimbildung soll also eine möglichst geringe sein.) Amorphe Niederschläge haben wenig Wert für mikrochemische Reaktion. Dasselbe gilt für Farbenänderungen in Flüssigkeiten, auch dann, wenn dieselben sehr intensiv sind. Die mikroskopische Be- urteilung der Farbe pulveriger Niederschläge und von Flüssigkeiten wird um so unsicherer, je stärker die Vergrößerung ist. Die für die mikrochemische Mineralanalyse durchgeführte Syste- matik bestimmt zunächst durch alle , in Körnern und Splittern fest- stellbaren Eigenschaften das Mineral annähernd, um schließlich mit einigen Endreaktionen zu einem unumstößlichen Resultat zu kommen. Die Haupteinteilung gliedert die Mineralien in zwei Gruppen: undurch- 102 Referate. 33,1. sichtige und durchsichtige, wodurch im großen und ganzen eine Trennung stattfindet in Sulfide, Arsenide und Karbonate, Sulfate, Silikate usw. Dann kommen Unterabteilungen nach der Härte , dem spezifischen Gewicht usw. Die mikrochemische Analyse von Gesteinsproben kommt in Be- traclit, wenn die Bestimmung auf Grund kristallographischer und physikalischer Untersuchung Schwierigkeit macht oder Unsicherheit bestehen läßt. Deshalb greifen bei Untersuchungen dieser Art mikro- chemische Reaktionen und kristallographische und physikalische Kenn- zeichen ineinander und müssen einander unterstützen. Fertige Dünnschliffe sind kein geeignetes Material für die mikro- chemische Untersuchung. Die Deckgläser müssen nach genügender Erweichung des Kanadabalsams durch vorsichtiges Erwärmen über den Rand des Objektträgers geschoben und abgehoben werden. Das noch warme Präparat wird mit Baumwolle abgewischt, die mit Terpentinöl getränkt war; hierauf mit einem in Alkohol getauchten leineneu I^appen. Zu völliger Reinigung dient Wasser, welches schließ- lich in gleicliförmiger Schicht , ohne fettige Streifen , vom Präparat ablaufen muß. Bruchstücke kann man auf einen Platinspatel über- schieben und sie hier zum Glühen erhitzen. Dies abgekürzte Rei- nigungsverfahren ist jedoch nicht erlaubt, wenn nach Karbonaten gesucht werden soll. Hat man neue Schliffe herzustellen, so gibt man diesen bei dunkelfarbigen Gesteinen eine Dicke von 0"15 bis 0*2 mm , hellfar- benen 0*2 bis 0*3 mm. Zu der Beobachtung während des Polierens (mit geschlämmtem Schmirgel in Wasser) genügt gewöhnlich eine Lupe mit Sfacher Vergrößerung. Für die weitere Untersuchung be- nutzt man schwächere Vergrößerungen (20- bis öOfache) des zu- sammengesetzten Mikroskopes und bringt dabei die Präparate in ge- neigter Lage auf den Objekttisch, so daß die polierten Stellen spiegeln. Nach ihrer Härte nehmen die Gesteinsbestandteile zu verschiedener Zeit die Politur an. Dann folgt das Ätzen mit Säuren und das Anfärben mit Teer- farbstoffen. Malachitgrün hat dabei den Vorteil vor dem Fuchsin, welches Behrens ursprünglich empfahl, daß es nicht wie letzteres an den Unebenheiten Flocken und Häute absetzt, und daß es von Licht und Kanadabalsam nicht verändert wird. Liesegang {Franlcpirt a. M.). 33,1. Neue Literatur. 103 Neue Literatur. 1. Lehr- und Handbücher. Abel, R., Bakteriologisches Taschenbuch. Die wichtigsten technischen Vor- schriften zur bakteriologischen Laboratoriumstechnik. 19. Aufl. 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Während für die Technik der Mikrophotographie in den zu- sammenfassenden Darstellungen von R. Neuhauss (2) und C. Kaisek- LiNG (1) vorzügliche Lehrbücher existieren, sucht man in vielen Fällen , wenn es sich um makroskopische Aufnahmen handelt , ver- gebens nach einem zuverlässigen Ratgeber. Der Mediziner, wie überhaupt der naturwissenschaftliche Forscher, der, ohne eine fachmännische Ausbildung zu besitzen, seine Befunde photographisch festzuhalten wünscht , wird zwar , wenn er m i k r o - photographische Aufnahmen zu machen beabsichtigt, alles Wesentliche aus den erwähnten Lehrbüchern entnehmen können , ja er wird in den zahlreichen Periodizis, die diesem Gebiete gewidmet sind, im allgemeinen mehr Verbesserungen, Vereinfachungen und Hilfsmittel angegeben finden, als zur Darstellung selbst der schwierigsten Ob- jekte dienlich sind. Anders liegen die Dinge , wenn man zur Photographie makro- skopischer Objekte schreitet. liier fehlen nicht nur genügend ein- Zeitsclir. f. wiss. Mikroskopie. 33, 2. 8 114 Christeller: Photogr. Darstellung makroskop. anat. Präparate. 33, •_'. gebende Angaben , sondern es macbt sieb auch eine gewisse leicht- fertige Vernachlässigung technischer Regeln bemerkbar, die z. B. in den alljährlich erscheinenden Publikationen oft wenig erfreuliche, unanschauliche und unrichtige Abbildungen zeitigt. Der Besitz einer Keisekamera und der dürftigsten Amateurkenntnisse verleitet nur zu leicht zu solchen Aufnahmen, zumal sie sich ohne Benutzung spezieller optischer Apparate ausführen lassen, während gewiegte, bewußt und rationell vorgehende Photographen ihre bei diesen Anordnungen ge- wonnenen Erfahrungen und „Kniffe" gewöhnlich für sich behalten und nicht durch Mitteilung der Allgemeinheit zugänglich machen. Bei dem Vorzug, den eine naturgetreue photographische Wieder- gabe gegenüber einer Zeichnung in vielen Beziehungen besitzt, und bei der Verbreitung, die das Photogramm mehr und mehr als wissen- schaftliches Dokument gerade in pathologisch -anatomischen Publika- tionen gewinnt , möchte ich hier eine kurze Darstellung der wesent- lichen Gesichtspunkte geben, welche für die einwandfreie Wiedergabe feuchter anatomischer Organpräparate in Frage kommen. Die Schwierigkeiten, die bei der Photographie dieser für den Mediziner, insbesondere den Anatomen, am häufigsten darzustellenden Objekte erwachsen , führten mich gelegentlich der Herstellung einer größeren Serie photographischer Aufnahmen anatomischer Präparate von Kriegsverletzungen und dergl. , die Professor Pick und ich auf der „Kriegspathologischen Tagung der deutschen pathologischen Ge- sellschaft" in Berlin am 26. April 1910 demonstrierten (3), zur Aus- arbeitung einer den gegebenen Verhältnissen anzupassenden speziellen Aufnahmetechnik. Nur ganz wenige Autoren behandeln diese Frage , und auch dann lediglich mit einigen wenigen AVorten. In dem großen Werke von WoLFF- Czapek über wissenschaftliche Photographie (.'>) findet sich z. B. kaum eine Andeutung. S. Tb. Stein sagt in seinem Buche : „Das Licht usw." (4) nur folgende Sätze: „Sofort bei ihrem Erscheinen wurde die Photographie zur Ab- bildung anatomischer Präparate benutzt. Die erforderlichen Mani- pulationen sind höchst einfach , indem die Objekte bei geeigneter Beleuchtung ganz in derselben Weise aufgenommen werden, wie füg- lich ein jeder andere aufzunehmende Gegenstand. Bei derartigen Abbildungen kommt besonders die scharfe Darstellnug der Tiefen- dimensionen in Betracht, was durch Objektive mit langer Expositions- zeit erreicht wird ..." :i:{, 2. Christeller: Photogr. Darstellung niakroskop. iiniit. Präparate. II5 Der einzige , der ein wenig- genauer auf die Technik der Re- produktion anatomischer Präparate eingeht , ist Kaiseulinc. Dieser schreibt in seinem Praktikum der wissenschaftlichen Photographie (1) folgendes : „Erheblichere Schwierigkeiten entstehen bei der Aufnahme frischer anatomischer Präparate ; da sie meist naß sind und spiegelnde Oberflächen besitzen , so entstehen bei unvorsichtiger Beleuchtung »Teile ReÜexlichter , welche alle Einzelheiten an den betreftenden Teilen unsichtbar machen und dem ganzen Bilde einen klecksigen, unruhigen Eindruck verleihen. Am sichersten vermeidet man diese Reflexe, wenn man die Aufnahme im Freien macht. Große Sorgfalt ist auf die Aufstellung zu verwenden. In der Regel wird man Or- gane, die keine festen Gerüstsubstanzen in sich enthalten, aufhängen und von unten her so unterstützen, daß keine Zerrungen entstehen. Alle diese Aufstellungsmittel müssen aber möglichst so angewendet werden, daß sie im Bilde unauffällig sind. Eine genaue Beschrei- bung läßt sich schlechterdings nicht geben . . . Läßt es sich nicht vermeiden, die Hilfsapparate mit zu photographieren, so tut man gut, in der unten beschriebenen Weise die nicht zum Bilde gehörigen Teile abzudecken . . . man hat hier gleich ein Beispiel dafür , daß auch für wissenschaftliche Aufnahmen die Retusche erlaubt und nötig- ist. Ist die Aufstellung in genügender Weise erfolgt, so wird die Beleuchtung reguliert. Bei Aufnahmen im Freien geschieht das am besten durch Seiden- oder Pauspapier, welches auf der Schattenseite und oben auf geeignetem Rahmen aufgespannt oder sonstwie befestigt wird. Bei Aufnahmen im Zimmer . . . werden sich die Glanzlichter selten vermeiden lassen. Etwas gemildert werden sie durch mäßige Dämpfung des direkten Lichtes durch Seidenpapier. Häufig veran- lassen die unangenehmen Glanzlichter den Anfänger dazu, bei Zimmer- aufnahmen reines Vorderlicht anzuwenden. Dadurch wird aber das Ganze flach und nicht selten unverständlich .... Bei der Aufnahme dieser Präparate kann man mit Vorteil kleine Blenden benutzen, um eine möglichst große Tiefe in der scharfen Zeichnung zu er- reichen.'" Es ist ja nun an und für sich richtig, daß man, wie Steix angibt, anatomische Präparate ebenso photographieren solle, wie jeden anderen Gegenstand, aber diese wie jene stellen nur einzelne Spezial- fälle einer photographischen Versuchsanordnung dar, die eben jeder für sich behandelt und gelöst werden müssen , und nicht ohne wei- teres einander gleichgesetzt werden können. 8* 116 Christeller: Photogr. Darstellung niakroskop. anat. Präparate. 33,2. Viel wesentlicher wäre es festzulegen , in welchen Beziehungen einerseits sich die Aufnahmebedingungen je nach den physikalischen Bedingungen im Einzelfalle verändern, und inwiefern man anderseits gemeinsame Bedingungen , die genügend verallgemeinert sind , auf- finden kann, welche für die Aufnahme aller makroskopischen Objekte Geltung haben. Es ist natui'gemäß unmöglich, an dieser Stelle eine allen An- forderungen auch nur einigermaßen genügende Diskussion aller dieser Punkte zu geben , wiewohl eine systematische Darstellung der für wissenschaftliche Makrophotographie geltenden Kegeln von diesen Verhältnissen ausgehen müßte. Hier seien nur, ganz abgesehen von jeder theoretischen Ab- leitung, die für unseren Einzelfall, nämlich die Photographie anato- mischer Präparate , in Frage kommenden Punkte genannt und die rein für die praktische Ausführung sich ergebenden technischen Kon- .sequenzen angegeben. Es sei zunächst erwähnt , daß man sich eines optisch voll- kommenen, anastigmatisch korrigierten Objektives bedienen muß, um die Gesamt form und Proportionen des Objektes richtig wieder- zugeben. Auf große Lichtstärke ist, da man in der Expositionszeit nicht beschränkt ist und auch die volle Öänung des Objektives zweckmäßigerweise nicht ausnutzt, kein besonderer Wert zu legen. Die Größe anatomischer Präparate , die zwischen der eines vollständigen Situs viscerum, bis zu der Grenze, an welcher das An- wendungsgebiet des mikrophotographischen Apparates einsetzt, schwankt, bedingt in den meisten Fällen (ich beziehe mich hier, wie überhaupt, auf eine Bildgröße von 9:12 cm, von der man wegen der univer- .sellen Verwendbarkeit niemals ohne Not abgehen sollte) eine Ver- kleinerung, gelegentlich eine geringe Vergrößerung. Oft auch kann man eine Wiedergabe in natürlicher Größe ausführen. Dieser Um- stand ist bei der Wahl des Kameraauszuges und der Brennweite des Objektives zu berücksichtigen, Avill man nicht allzugroße perspek- tivische Übertreibungen gewärtigen. Die Einstellung der Objektivbleudc wird ebenfalls durch die Gesamt form der Präparate bestimmt. Diese werden, da es sich ja um körperliche Gebilde handelt, nur in den beiden senkrecht zur Objektivachse gelegenen Dimensionen richtig wiedergegeben. Für die Wiedergabe der dritten Dimension, der „Tiefe" des Objektes, ist außer der perspektivischen schon oben beachteten Verkürzung die Schärfentiefe des Objektives maßgebend, d. h. dessen Fähigkeit, 33,2. Christeller: Photogr. Darstellung makroskop. anat. Präparate. II7 eine geringere oder größere Zalil hintereinander gelegener Ebenen gleiclizeitig scharl' abzubilden. Sie wird in eriorderlichem Maße reguliert durch eine genügende Einengung der Objektivblende, Das Wesentlichste für die Aufnahme bildet die Regulierung der Beleuchtung. Da wir es fast immer mit Gebilden zu tun haben, die nicht selbst leuchten, sondern die Licht reflektieren, also beleuchtet werden müssen, um hell zu erscheinen, so haben wir es in der Hand, diese Beleuchtung so zu regeln, daß die charakteristische Erscheinung- des Objektes vollkommen und klar zum Ausdruck kommt. Zweierlei kommt hier in Betracht : I. die Art und II. die L a g e der Lichtquelle. I. Bei den zu verwendenden Lichtquellen müssen wir drei Arten unterscheiden, nämlich : 1) diffuse Lichtquellen, z.B. der bedeckte Himmel; 2) punktförmige Lichtquellen , z. B. Sonnenlicht {a) , künstliche Lichtquellen (6) , wobei die Entfernung der Quelle un- berücksichtigt bleiben kann , sei es also , daß das Licht parallel (a) oder divergierend {b) ist; 3) flächenförmige Lichtquellen, bei denen das Licht z. B. von einer leuchtenden Schirmfläche , Fensteröffnung usw. aus- gehend gedacht werden kann. Die Ausbildung und Verteilung von Licht und Schatten ist in hohem Maße von der Art dieser Lichtquellen abhängig, wie man sich :in Hand einfacher Schemata leicht klarmachen kann^, Ist die Lichtquelle diffus (a6c), so wird das vor dem Hinter- grund B befindliche Objekt A allseitig beleuchtet, liefert also keinen Kernschatten, sondern nur Halbschatten (schraffiert) [siehe Fig. 1|. Ist die Lichtquelle punktförmig («), so wird das vor dem Hinter- grund B befindliche Objekt A nur frontal beleuchtet, liefert also nur einen Kernschatten (doppelt schraffiert) [siehe P^ig. 2]. Ist die Lichtquelle flächenförmig {a b) , so liefert das vor dem Hintergrund B befindliche Objekt A sowohl Kernschatten (doppelt schraffiert) als auch Halbschatten (schraffiert) [siehe Fig. 3]. Es zeigt sich demnach , wollte man zur photographischen Auf- nahme eine dieser Lichtquellen auswählen, daß man bei diffuser Be- ^) Die Anregung zum Entwurf dieser drei Schemata gab mir eine Besprechung mit Herrn Prof. W. Scheffer -Berlin, der mir seine schema- tischen Entwürfe — bisher noch nicht veröffentlicht — zur Theorie der Beleuchtung zu demonstrieren die Liebenswürdigkeit hatte. 118 Cbristeller: Photogr. Darstellung makroskop. anat. Präparate. 33.2. leucbtuug niemals Kernschatteu , also ein kontrastarmes , flaues Bild des Gegenstandes , bei punktförmiger Lichtquelle dagegen ein über- trieben hart erscheinendes, weil der Halbschatten entbehrendes Bild erhalten würde. Im dritten Falle dagegen , bei Verwendung einer flächenformigeu Lichtquelle, erhält man beide Schattenarten zugleich, mithin ein genügend abschattiertes , an t'bergangstönen reiches Bild des Gegenstandes. IL Nun gilt es zweitens, der Kamera eine derartige Aufstellung zu geben , daß man das vorteilhafteste Bild des solchermaßen be- leuchteten Gegenstandes erhält. Das vorteilhafteste Bild wird die- Ä jenige Ansicht sein, die auf dem Gegenstande sowohl beleuchtete, als auch im Halb- und Kernschatten liegende Teile in gleichmäßiger Verteilung erblicken läßt. Wir wollen, um dies zu prüfen, drei verschiedene Lageverhält- nisse der Kamera zu dem beleuchteten Gegenstand , bzw. zur Rich- tung der Lichtstrahlen ins Auge fassen. Im ersten Falle sei die Kameraachse dem Zentralstrahl der Lichtquelle parallel gestellt, man würde also bei frontaler Beleuchtung photographieren ^ In diesem Falle'- (gestrichelte Linien) erhielte mau 1) Die Abbildung des Körpers A ist auf den Zeichnungen in Parallel- projektion dargestellt. -) Siehe wiederum die Abbildungen 1— o. 33,2. Christeller: Photogr. Darstellung niakrosküp. anat. Präparate. 119 von dem Gegenstande A auf der Mattscheibe ein projiziertes Bild A\ welches bei diffuser und bei punktförmiger Lichtquelle gar keine £ Schatten, bei flächenförmiger Lichtquelle nur kleine Halbscbatten- anteile (2) aufweisen würde. Im zweiten Falle sei die Kameraachse um 90*^ gedreht, man würde also bei seitlicher Beleuchtung photographieren. In diesem 120 Cliristeller: Photogr. Darstellung makroskop. anat. Präparate, 33,2. Falle (strich -punktierte Linien j erhielte man von dem Gegenstande A auf der Mattseheibe ein projiziertes Bild J'^ , welches bei diffuser Lichtquelle einen schmalen Halbschattenanteil (2), bei punktförmiger Lichtquelle einen Kernschattenanteil (3), bei flächenförmiger I^icht- quelle dagegen sowohl Kernschatten- (3) als auch Halbschattenanteile (2) aufweisen würde. Die Nachteile aller dieser Grenzfdlle sind einleuchtend. Was den Bildern ^^ an Schattenanteilen fehlt, das besitzen die Bilder A'- in zu reichlichem Maße. Besonders das Bild ^" der dritten Zeichnung erhält , wie deutlich sichtbar ist , einen nur verschwindend kleinen schatten freien Anteil. Wollen wir beide Nachteile vermeiden , so müssen wir eine Mittelstellung zwischen beiden Grenzstellungen wählen. In diesem dritten Falle sei die Kameraachse um 45^ zu den Ausgangsstellungen gedreht , man würde also bei schräg - seitlicher Beleuchtung photographieren (punktierte Linien). Hierbei erhielte man von dem Gegenstande A auf der Mattscheibe ein projiziertes Bild A'^^ welches bei diffuser Lichtquelle einen sehr schmalen llalb- schattenanteil (2), bei punktförmiger Lichtquelle einen schmalen Kern- schattenanteil (3) , bei flächenförmiger Lichtquelle dagegen sowohl Kernschatten- (3) als auch Halbschattenanteile (2) , also eine gute Abschattierung , und zwar diesmal in einer angemessenen, gut ab- gestimmten Verteilung aufweisen würde. Wir kommen also zu dem Ergebnis, daß dieser letzte Fall, also die schräg-seitliche Beleuchtung mit einer flächen- förmigen Lichtquelle, alle gewünschten Vorteile vereinigt und als Idealfall für die Beleuchtung des Objektes bezeichnet werden muß. Aber mit dieser Feststellung sind noch nicht alle Faktoren, die für die Beleuchtung maßgebend sind, erledigt. Die Oberf lä chenbeschaf fenheit der anatomischen Prä- parate bringt es mit sich, daß, wie dies auch Kaiserling hervorhebt, überall zahlreiche „grelle Reflexlichter" entstehen. Diese Reflex- lichter sind nichts anderes , als Bilder der Lichtquelle auf den als Spiegel wirkenden feuchtglänzenden Konvexitäten und Buckeln der Organoberflächen. Kaiserling gibt zu ihrer Vermeidung an, man müsse im Freien, im Schutz von Seidenpapierschirmen, also bei diffuser Beleuchtung arbeiten. Nun verschwinden ja allerdings bei dieser Beleuclitung die Reflexlichter, da die diffuse Lichtquelle, von den Oberflächen- konvexitäten abgebildet, eben aucli ein diffuses Bild, also keine Spitz- 33,2. Christeller: Photogr. Davstellimg- raakroskop. anat. Präparate. 121 lichter liefert. Aber hierbei vertauscht man diesen Nachteil nur mit einem anderen; denn die Bilder müssen alle die oben geschilderten Mängel, die bei diffusem Licht entstehen, aufweisen. Es wird unten gezeigt werden , wie man die Spitzlichter viel gründlicher beseitigt , indem man nämlich die unregelmäßige Ober- fläche des Präparates durch die glatte der Konservierungsflüssigkeit und des Präparatenglases, in welchem die Präparate photographiert werden, ersetzt. Kehren wir also nochmals zu der von Kaiserling angegebenen, vielfach geübten Methode zurück , die darin bestand , daß man die Präparate , geeignet gestützt oder aufgehängt , dadurch von den an den feuchten Oberflächen auftretenden Spitzlichtern befreit, daß man sie im Freien , also in ganz diffusem Lichte photographiert. Sofern sie sich auf die Darstellung frischer , soeben gewonnener Präparate bezieht , ist diese Methode von großer Wichtigkeit und Annehmlich- keit, t'berall da , wo es darauf ankommt , leicht vergängliche , der Konservierung nicht zugängliche Befunde an frischen Präparaten fest- zuhalten, wird man sich zu ihr entschließen müssen, und" es wird in der Tat mittels derselben gelingen , im Freien ein von Spitzlichteru freies Bild zu erhalten. Trotzdem besitzt das Verfahren , wie man schon aus einigen Bemerkungen Kaiserling s entnehmen, viel schneller aber bei den ersten praktischen Versuchen erfahren kann , einige Nachteile, die seine Anwendungsmöglichkeit einschränken. Zunächst bietet es oft große Schwierigkeiten, bei zarten Objekten eine übersichtliche Ausbreitung und Unterstützung aller Teile zu be- werkstelligen , ja bei feinen papillären und membranösen Bildungen ist dies schlechterdings unmöglich. Zweitens ist es stets umständlich , ja bei schlechter Witterung und Mangel eines genügend großen, ungestört gelegenen Platzes un- möglich, im Freien zu arbeiten. Schließlich resultiert, wie schon auseinandergesetzt, bei der dif- fusen Beleuchtung ein in den meisten Fällen kontrastloses , schlag- schattenfreies und flaues Bild. Daher wird man stets, w enn man aufdie Aufnahme des frischen Organes verzichten kann, besser daran tun, das Organ zunächst in geeigneter Weise vorzu- bereiten. Um den ersten der hervorgehobenen Mißstände , die Unüber- sichtlichkeit des Objektes, zu beseitigen, kann man das Objekt in Flüssigkeit bringen. Frische Objekte geben, wenn man sie in phy- 122 Christellor: Photogr. Dai-stellung makroskop. anat. Präparate. 33,2. siologische Kochsalzlösung legt und die zarteren Teile dadurch zum Flottieren bringt, auch gegebenenfalls mit Wattebäuschen unterstützt, oft hinreichend befriedigende Bilder, wenn man eine senkrechte Ver- suchsanordnung wählt , d. h. von oben her die Kamera auf den ru- higen Spiegel der Flüssigkeit richtet. Nur bei Objekten , die reich an gefärbten flüssigen Komponenten (Blut, Galle, Eiter usw.) sind, färbt, bzw. trübt sich die Flüssigkeit, so daß eine scharfe Abbildung vereitelt wird. Dieser Übelstand und die erwähnten Verzerrungen und mangel- haften Entbreitungen werden daher am sichersten durch eine vorher- gehende, auch der Konservierung dienende Härtung (Formalinlösung, KAiSERLiNGSche oder Pick sehe Flüssigkeit usw.) beiseite geschafft, wobei alle erdenkliche Sorgfalt darauf zu richten ist, daß die charak- teristischen Details , wie dies übrigens auch für jede anatomische Schausaramlung beachtet werden sollte, sofort klar ins Auge fallen. Hat man das Objekt derart vorbehandelt , so kann man auch den zweiten Punkt , die Umständlichkeit des Photographierens im Freien , sehr einfach dadurch vermeiden , daß man eben die Auf- nahmen im Atelier oder in irgendeinem geeigneten, genügend großen und hellen Räume vornimmt. Denn sobald das Präparat sich in Flüssigkeit befindet, sind die Spitzlichter, welche ja, wie erwähnt, nichts anderes darstellen, als Abbildungen des Fensters auf den nassen, in Luft befindlichen Buckeln und Spitzen der Objektober- fläche, verschwunden. So erreicht man gleichzeitig auch die Beseitigung des dritten erwähnten Übelstandes, der diffusen Beleuchtung, indem man imstande ist, dem Objekt im geschlossenen Atelierraum eine einseitige schatten- reiche regulierbare Beleuchtung mit einer f 1 ä c h e n f ö r m ig e n Lichtquelle, nämlich der Fenster Öffnung zuteil werden zu lassen, welche die Plastizität des Bildes überaus hebt. Nun ist es aber in vielen Fällen erwünscht, die Präparate in horizontaler Versuchsauordnung zu photographieren , wenn man sie nämlich in ihrer definitiven Sammlungsaufstellung, d. h. in den ver- kitteten Sammlungsgläsern, festgebunden am Glasrahmen usw., photo- graphieren muß — und so lagen z. B. auch die Verhältnisse für unsere erwähnte, damals aufzunehmende Präparatenserie. Die Be- quemlichkeit einer solchen Anordnung ist einleuchtend, Aväre mau doch dadurch imstande, die Präparate in den verkitteten Sammlungs- gefäßen zu belassen , und doch stehen diesem Vorgehen große Schwierigkeiten im Wege. 33,2. Christellcr: Photogr. Darstellung makroskop. anat. Präparate. 123 Zunächst muß liervorgelioben werden, daß runde, zylindrische (Jetliße wegen der unvermeidlichen Verzerrung, die das Bild erleiden würde , nicht verwendbar sind. Diese Verzerrungen fallen jedoch fort, wenn man, wie dies in allen Instituten jetzt durchaus geschieht, viereckige (ilaskiivetten benutzt. Auch die geringen Verzerrungen, die durch die etwas unregelmäßige Gußdicke der AVände bedingt sind , fallen in der frontalen Ansicht von vorn praktisch nicht ins Oewicht^. Überaus störend sind jedoch die auf der Präparatenglasvorder- seite entstehenden Spiegelreflexe. Wenn oben gesagt wurde , daß man die unregelmäßige Präparatenoberfläche durch die glatte Flüssig- keits- und Glasoberfläche ersetzt, um alle Spitzlichter zu vermeiden, so muß hier einschränkend betont werden, daß auch die feinen Un- ebenheiten der Glasoberfläche genügen, um bei der starken Reflexion, die das Licht an der Grenze zwischen Luft und Glas erleidet. Reflex- streifen hervorzurufen. Diese lassen sich nur durch systematische Regulierung der Be- leuchtung beseitigen, nnd wie diese Beleuchtueg eingerichtet werden muß, die dann aber die Reflexe auch sicher und vollständig aus- schaltet, dazu gelangte ich auf Grund der folgenden Überlegung. Man wählt einen Raum, der am besten durch dunklen Anstrich die Ausbreitung reflektierten Lichtes verhindert und läßt das Licht in diesen Raum nur durch ein einziges Fenster, eventuell durch Vor- liänge gedämpft, einfallen, etwa wie es die Figur 4 in der Auf- sicht zeigt. Auf einem geeigneten Tische stellt man die photographische Kamera genau axial dem Präparatenglas gegenüber auf" und be- trachtet zunächst die Verhältnisse , wie sie bei Parallelstellung der optischen Achse des Versuchs mit dem Zentralstrahl des durch das Fenster fallenden Lichtbündels entstehen, wobei also die Vorderfläche des Präparatenglases direkt von vorn beleuchtet wird. Bei dieser Anordnung wird ein Lichtbündel rv^, welches einen Punkt a der Präparatenglasvorderfläche trifl't, in der Richtung r' r^' von dieser reflektiert werden , und demnach in das Objektiv fallen, wodurch Reflexstreifen im Bilde entstehen (s. Photogramm 1). ^) Die von mir verwendeten viereckigen Präparatengläser der Firma E. Leitz- Wetzlar genügen diesen Bedingungen vollkommen. '^) Für die Photogramme wurde als Objekt das Präparat einer ulzerösen Endokarditis der Aortenklappen gewählt. 124 Christeller: Photogr. Darstellung inakroskop. anat. Präparate. 33,2. Wählt man eine von der soeben gescliilderten, um 90^ gedrehte Stellung- des Tisches (s. Fig. 5) , wobei also das Präparat von der Seite her beleuchtet wird, und betrachtet wiederum das auf den Punkt a fallende Strahlenbündel r t\ , so sieht man , daß es in der Kichtung r' i\' reflektiert wird, außerhalb der Objektivöffnung bleibt und somit keine störenden Reflexe hervorrufen kann. In dieser Stellung tritt jedoch ein anderer störender Umstand in die Erscheinung. Das auf die abgerundete Seitenkante b des Präparatenglases auffallende Lichtbündel qq^ wird von dieser wie < iJyTy IvTyty 1 ■•■-. 1 i / 'A/ 1 1 / 1/ / / / : -"' ^ Cj^'^^^t:^ ^ '-' /■■ ' /i .^' ^-' y /. / --p»-^ ~ / f^^ / ' < ^ / / s ■ , / / S ) / s / / // .■" [ s ' \ / '•'■. V 1 // ■'/., 1 / o. von einer zylindrischen Linse gesammelt und ruft in der Präparaten- flüssigkeit und auf dem Objekt einen hellen Lichtstreifen von inten- siver Helligkeit hervor (s. Photogramm 2). Wir müssen also, wollen wir erreichen, daß nicht nur das Strahlenbündel rt\ noch außerhalb der Obiektivöffnung reflektiert wird , sondern auch , daß der durch Sammellinsenwirkung an der Glaskante entstehende Lichtstreifen soweit seitlich an den Rand der Präparatenfliissigkeit fällt, daß er das Objekt selbst nicht mehr trifft, eine mittlere „Kompromiß"-Stelhmg wählen, indem wir dem Tisch, zur ersten Stellung zurückdrehend, einen solchen Winkel zur Fensterebene geben, daß der Lichtstreifen auf dem Objekt gerade verschwindet. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 33, 2. Tafel 1. Photogramm 1. Ch ris t eller phot. Photogramm 2. Verlag von S. Hirzel in Leipzig. Druck von Kisclier i Wittig in Leipzig. 33,2. Christeller: Photogr. Darstellung inakroskop. anat. Prüparatc. 125 Mit dieser Stellung wäre auch ein weiterer wichtiger, oben schon postulierter Vorteil verknüpft. Die erste Stellung mit streng frontaler Beleuchtung liefert nämlich, wie auseinandergesetzt wurde, ein Haches, kontrastloses Bild , während die zweite Stellung mit rein seitlicher Beleuchtung lang ausgezogene und übertrieben erscheinende Schlag- schatten ergibt (man vergleiche hierzu z. B. die Schlagschatten auf der Innenfläche der Aorta in den Photogrammen). Dagegen befände sich eine solche Kompromißstellung in dieser Hinsicht auf dem gol- denen Mittelwege und käme genau der Stellung gleich, die in der 1 1 / / 1 / 1 / A^ ^^^> ^7-^- ■^^^^ W^/ 1 / i / ^ i V 1 1 1 1 1 1 ^"J \ ■s \ \ 1 \ \ 1 X 1 X \ ' ^k 'X ^ ■■--<■ n Y^YtVtv 1 V ' ■ ... X B ift-"--^ M %.~-—--'y w --1^ =^i-'>rx A y' ^ 1 1 r^ 1 — r 1 'Ay ,.-'1' a' 1 1 1 6. Zeichnung Figur ^5 dem Bilde A'' des zu photographierenden Gegen- standes, also dem geforderten Idealfalle entspricht (s. Fig. 6). Man sollte denken, daß so alle Schwierigkeiten überwunden seien. Dem ist aber nicht so. Denn, wie das Photogramm ;» zeigt, treten dann, wenn der seit- liche Lichtstreifen eben verschwunden ist, schon wieder die störenden Vorderflächenreflexe auf. Den Grund dieses Verhaltens können wir leicht dann erkennen , wenn wir uns klarmachen, von welchen Fak- toren der Winkel, in welchem die Längsachse des Tisches zur Fenster- ebene gerichtet sein muß, abhängig ist. Er muß um so größer sein, je weniger freier Flüssigkeitsraum sich zwischen der Seitenfläche des Objektes und der Seitenfläche des Präparatenglases befindet. In fast 12G Christeller: Photogr. Darstellung- makroskop. anat. Präparate. 33,2. allen Fällen, selbst bei reichlicher Ausmessung des Glases — wie sie auch vom ästhetischen Gesichtspunkte aus in allen Sammlungen erwünscht ist — ist dieser Raum jedoch so eng, daß bei der erforder- lichen Winkelstellung eben schon wieder Teile des die Vorderwand treffenden Strahlenbündels ins Objektiv^ zurückgeworfen werden. Bei meiner Versuchsanordnung (das Fenster lag etwas seitlich hinter dem Kameraende des Tisches , wie aus den Figuren ersichtlich) war für die meisten Objekte ein zwischen 4b^ und 55*^ schwankender Winkel erforderlich. WMe man nun die in dieser Winkelstellung noch immer auf- tretenden Glaswandreflexe beseitigen kann , das erkennt man , wenn man die Anordnung , anstatt wie bisher in der Aufsicht in der Seitenansicht betrachtet (s. Fig. 7). Hier sieht man, daß man den Retlexiouswiukel des den Punkt (( treffenden Lichtbündels rr^ in bezug auf die Senkrechte dadurch leicht genügend verkleinern kann , daß man z. B. Oberlicht zur Be- leuchtung wählt (s. Fig. 8). Oder wenn kein Oberlicht zur Verfügung steht , erreichen wir dieselbe Verkleinerung des Einfallwinkels dadurch, daß wir dem Präparatenglase eine geringe Neigung nach vorwärts geben, so daß das Lichtbündel ri\ in der Richtung r' )\' an dem Objektiv vorbei- reflektiert wird (s. Fig. 9). Wenn man Anstoß daran nimmt, daß hierdurch die Vorderfläche des Präparates nicht mehr senkrecht zur optischen Achse steht, so kann man übrigens auch, anstatt das Präparat zu neigen, dem ganzen Tisch mit Kamera und Objekt durch passende Unterstützung eine geringe Neigung verschaffen. Es ist dies aber deswegen meist völlig unnötig, weil die meisten anatomischen Präparate gar keine einheit- liche VorderÜäche besitzen und sich unter so geringem Winkel kaum merklich in ihren Einzelheiten perspektivisch verschieben. Ein Winkel von 6® zur Senkrechten erwies sich mir bei meiner Versuchsanordnung als völlig ausreichend, hängt im übrigen von den jcAveiligen Ver- hältnissen im Arbeitsraume ab. Nach Beachtung aller l»eschriebenen Faktoren erhält man in dieser endgültigen Stellung einwandfreie , von Reflexen vollkommen freie, in den Kontrasten gut durchgearbeitete Bilder (s. Photogramm 4). Schließlich kann mau, wie wir schon in der erwähnten Demon- stration hervorhoben, die Übersichtlichkeit und Klarheit der Aufnahmen bedeutend heben , wenn man, wie dies auch Kaiserling betont, den Hintergrund unter sorgfältiger Schonung der Kontur abdeckt. Ich Zeitsc'lir. f. wiss. iMikroskopie Bd. 33, 2. Tafel II. Photogramui 3. Photogramm 4. Christ eller phot. Photogramm 5. Verlag von S. Hirzel in Leipzig. Druck von Fischer & Wittig in Leipzig. 33,2. Christeller: Photogr. Darstellung makroskop. anat. Präparate. 127 verwendete hierzu mit bestem Erfolge Günther & Wagners „Abdeck- farbe für Negative". Ein solches Bild zeigt das Photogramm 5. Kurz zusammengefaßt gestaltet sich also die Anordnung für die Aufnahme makroskopischer, feuchter, in den verkitteten Sammlungs- gläsern zu belassender anatomischer Präparate folgendermaßen : In einem möglichst dunkel gestrichenen Räume, der nur durch ein Fenster gedämpft erleuchtet wird, wird ein Tisch, der die Kamera und das Objekt in wagerechter Anordnung einander gegenüber trägt, in einem etwa 45 bis 55^ zur Fensterwand betragenden Winkel der- art aufgestellt, daß das Licht des Fensters schräg -seitlich auf die Yorderwand des Präparatenglases fällt. Der Winkel wird für jedes Objekt so gewählt, daß gerade der durch Sammellinsenwirkung an der Seitenkante des Glases entstehende Lichtstreifen auf dem Objekt verschwindet. Dann gibt man dem Präparatenglas eine Neigung nach vorn etwa um 6^ und schreitet zur Aufnahme. Literaturverzeichnis. 1) Kalskrling, C, Praktikum der wissenschaftlichen Photographie. Berlin (Gustav Schmidt) 1898. 2) Neuhaus, R., Lehrbuch der Mikrophotographie. 3. Aufl. 1907. 128 Christeller: Photogr. Darstellung makroskop. anat. Präparate. 33,2. 3) Pick, L., u. Christeller, E , Projektion von kriegspathologischen Prä- paraten (Kriegspathologische Tagung der Deutschen pathologischen Ge- sellschaft. Berlin. 26 u.27. April 1916). 4) Stein, S. Th., Das Licht und die Lichtbildkunst in ihrer Anwendung auf anatomische, physiologische, anthropologische und ärztliche Unter- suchungen. Zwei Bände. 2. Aufl. Halle (Wilhelm Knapp) 1885. ö) Wolf-Czapek, Angewandte Photographie in Wissenschaft und Technik. Berlin (Union Deutsche Verlagsgesellschaft) 1911. [Eingegangen am 25. August 1916.] 3:i, l'. Kupp: Das Konservieren und Herstellen der Gehirne u. Organe. 129 Das Konservieren und Herstellen der Gehirne und Organe als Trockenpräparate mittels Stearin in einem Konservier -Apparat. Von Carl Rupp in Leipzig. Hierzu zwei Textabbildungen und zwei Tafeln (Tab. TH u. IV). Wünscht man Organe und Gehirne zu Demonstrationszwecken in gehärtetem Zustande aufzubewahren oder sie der Sammlung ein- zuverleiben, so sieht in jedem Falle die moderne Konservieruugs- technik auf möglichste Erfüllung zweier Bedingungen : daß man makro- skopische Präparate in Flüssigkeiten und auch als Trockenpräparate dauernd aufheben kann. Die wissenschaftlichen Konservierungs- methoden haben nun zum Teil seit 50 Jahren viele Verbesserungen erfahren, auch sind mehrere neue Methoden, die sich als sehr wert- voll und haltbar herausgestellt haben, dazugekommen. In früheren Jahren begnügte man sich damit und war auch hauptsächlich darauf angewiesen, die Gehirne und Körperteile für Samralungszwecke in Alkohol, Kai. bichromic. und MtJLLERScher (1) Flüssigkeit zu konservieren ; im allgemeinen sind diese Methoden auch heute noch üblich und für manche Konservierungsobjekte unentbehr- lich ; allerdings hat jetzt das Formalin von den Konservierungsflüssig- keiten den Vorzug erhalten. Von den älteren Methoden ist die be- kannte und viel angewandte WicKERSHEiMERSche Konservierungsmethode zu erwähnen. Die von Ageno und Beisso (2) angegebene Methode ist meiner Überzeugung nach weniger wertvoll ; das Gehirn wird 1 Monat in MIiller scher Flüssigkeit gehärtet, dann in Alkohol, dem man eine Iprozentige Salzsäure hinzusetzt. Das Gehirn wird nachdem in Glyzerin aufbewahrt und behält lange Zeit die charakteristische grüne Färbung. Auch Giacomini (3) härtete das Gehirn erst in einer Lö- sung von Kai. bichromic, Alkohol oder Chlorziuk, und gab es dann in Glyzerin. Um das Präparat haltbarer zu machen, wurde es mit Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 33, 2. 9 130 R u p p : Das Konservieren und Herstellen der Gehirne u. Organe. 33, 2. Firnis bestrichen. Diese Methode besitzt jedoch nur einen Wert für kurze Zeit, denn die Präparate lassen sich nicht jahrelang als Trocken- präparate aufheben, außerdem bildet sich auf ihnen eine Art Schimmel, der sich beim Angreifen als klebrig erweist. — Weit empfehlens- werter ist die Methode von Schwalbe (4) zur Herstellung von Trocken- präparaten. Da zu jener Zeit das Formalin im Handel noch nicht so verbreitet war, wurde das Gehirn erst in Chlorzink oder Alkohol gehärtet. Nach der Chlorzinkhärtung wurde das Präparat in Wasser ausgewaschen, in 96- bis 97prozentigen Alkohol entwässert, und je nach seiner Größe bis 8 Tage in Terpentinöl durchtränkt, dann am besten in geschmolzenem Paraffin bei 45 bis 50*^ C im Brutofen 5 bis 8 Tage hindurch gehalten. Nach der Herausnahme aus dem Pa- raffin hat man das überschüssige Paraffin abtropfen lassen und gab dem Präparat eine möglichst günstige Lage, um eine Deformierung zu ver- meiden. Nach dieser Methode angefertigte Präparate sind haltbar. In der Literatur findet man eine ganze Reihe bekannter Kon- servierungsmethoden , die zum Teil nicht nur zur Darstellung von makroskopischen Demonstrationspräparaten in Betracht kommen, sondern gleichzeitig auch noch zur mikroskopischen Verarbeitung dienen. Die bekanntesten Methoden sind die von Kayserling (5), Jores (6), Mel- NiKOw und Raswedenkow (7), Giacomini (8), Stieda(9), Lenhossek(IO), Jaskowski (11) und Pick (12) u. a. m. — Die Spalteholz sehe Kon- servierungsmethode, die das Durchsichtigmachen der Präparate er- möglicht, hat den Vorzug, daß Gewebe, Blutgefäße und Knochen in ihrer normalen Lage durchsichtig erhalten bleiben, so daß das Studium an diesen Präparaten sehr erleichtert wird. Stärke (13) konservierte das Gehirn mit löprozentigem Formalin 8 bis 14 Tage. Nach der Herausnahme wurde die Oberfläche mit Watte abgetupft und in ge- schmolzenes Paraffin getaucht. Das Gehirn wurde hierdurch mit einem Paraffinmantel überzogen. Auf diese Weise behandelte Präparate ver- hielten sich 5 Jahre noch frisch und konnten für Nissl- und Weigert- Färbung bearbeitet werden. Es würde zu weit führen , alle Konservierungsmethoden hier näher zu erörtern. Da es sich nun hauptsächlich um Trockenpräparate handelt, schließe ich mich der Schwalbe sehen (4) Methode an, indem ich eine Modifikation derselben folgen lasse. Will ma-n nun Gehirne oder Organe zu Demonstrationszwecken als Trockenpräparate aufbewahren oder im Museum einreihen, so bewährt sich die von mir zur Haltbarmachung als brauchbar erwiesene Stearin- 33, 2. Rup]) : Das Konservieren und Herstellen der Gehirne u. Organe. 131 Konservierinigsmetliode für Gehirne, Magen-, Darm--^, Herz-, Nieren- und andere Präparate als außerordentlich wertvoll. Das Stearin ist hierfür am besten geeignet und besteht, wie bekannt, ans Rindertalg, Hammel- talg, Palmöl und Knochenfett. Es ist vorteilhafter als das Paraffin, weil sich die Präparate hiermit schneller durchtränken lassen und das- selbe nicht die zähe Bindefähigkeit wie das Paraffin hat (Farkas [17]); außerdem zieht sich das Paraffin auch bei der Abkühlung zusammen. Die Vorbereitung der Konservierung ist folgende: Das Gehirn (oder Organe) wird der Leiche entnommen und auf die dorsale Fläche gelegt, unter der Arteria basilaris wird ein etwa ^j„ cm breites weißes Band durchgezogen und das Gehirn in ein Präparatenglas, welches mit 8prozentiger Formalinlösung gefüllt und dessen Boden mit etwas Watte behufs weicher Unterlage bedeckt ist, gebracht. Die beiden Enden des Bandes werden angezogen und zwischen dem Glasdeckel und Glase eingeklemmt (Retzius [14]), um die Figuration des Gehirns hierdurch zu erhalten. Das Präparat bleibt nun 84 Stunden in Bpro- zentigem Formalin und 84 Stunden in 12prozentiger Formalinlösung in der Schwebe. Soll nun nach dieser Prozedur die Pia nicht in Stearin mit konserviert werden, so wird das Gehirn, um das Einatmen der Formalindämpfe beim Präparieren zu vermeiden, 1 bis 2 Stunden in Leitungswasser gewässert , auf eine flache Schale gelegt und , wie bekannt, die Pia vorsichtig von der Hirnrinde mit einer nicht zu spitzen Pinzette und Schere abpräpariert. Nach diesem wird das Präparat 72 Stunden in eine Mischung zu gleichen Teilen: Formalin (ISprozentig) 100 com Alkohol (96prozentig) 100 ., eingehangen, dann 84 Stunden in Alkohol (96prozentig) 100 ., „ ., absolut, und 90 „ „ Karbolxylol l:4ccm- (je einmal gewechselt). *) Die Organe haben dieselbe Konservierungszeit. Magen und Darm werden nach der Durchtränkung mit Stearin an einem Ende der Öffnung mit einer Tüllbinde zugebunden und am andern Ende mittels eines Glasrohres mit Luft aufgeblasen. Beim Herausziehen des Glasrohres aus der Öffnung wird dieselbe ebenfalls schnell zugebunden. Dann wird das Präparat erstarren lassen. Nachdem können die Öffnungen wieder aufgebunden werden und der Magen oder Davra bleibt in seiner aufgeblasenen Form bestehen. Dem Darm gibt man gewöhnlich nach der Füllung mit Luft eine Spiralform. ^) Um zu sparen kann das Karbolxylol auch in Wegfall kommen ; ich habe bei mehreren Präparaten nur Alkohol absolutus oder Äther- Alkohol verwandt. 132 Rupp: Das Konservieren und Herstellen der Gehirne u. Organe. 33, 2. Nach diesem Verfahren wird das Gehirn herausgenommen, auf Fil- ti'ierpapier zum Abtropfen gelegt und das überschüssige Karbolxylol mit AVatte gut abgetupft, dann in ein viereckiges Stück Tüll ein- geschlagen und zwei Zipfel desselben zusammengebunden. Die an- deren beiden Zipfel dienen dazu , das Präparat in dem Einsatztopf des Konservier -Apparates, in welchem vorher schon das Stearin bei 55 bis 60^ C flüssig gemacht worden ist, an den in demselben be- findlichen Seitenhäkchen eingehangen in der Schwebe zu halten. Der Deckel wird nun geschlossen und der Einsatztopf in den Apparat eingestellt. Darauf wird auch der obere Deckel des Apparates ge- schlossen und der Apparat dann auf das Stativ (Fig. le) gestellt und die Temperatur so eingestellt, daß ständig 55° bis 60° C herrschen. Bei dieser Wärme bleibt das Präparat 100 Stunden konstant, und zwar 50 Stunden in dem ersten und 50 Stunden in dem zweiten Stearin. Das Stearin kann zu weiteren Konservierungen für Trocken- präparate wiederholt gebraucht werden. Nach Ablauf dieser Zeit wird der Konservier -Apparat von dem Stativ heruntergenommen, die Deckel geöffnet und das Präparat herausgenommen, der Tüll entfernt und ^/^ Stunde mit der Basis auf eine weiche Unterlage (Tuch oder Filtrierpapierj gelegt, so daß das wenige überschüssige Stearin darauf ablaufen kann. Nachdem sich das Stearin im Präparat etwas ge- setzt hat, wird dasselbe an einen kühlen Ort — wenn möglich in einen Eisschrank — zur langsamen Erstarrung gebracht ; bis das Stearin in dem Präparat seine ursprüngliche Härte erreicht hat, wird das noch auf der Oberfläche haftende Stearin mit einem kleinen Skalpell vorsichtig aus den Furchen und Windungen abgeschabt, und das fertige Trockenpräparat kann dann seine Verwendung finden. Soll nun das Gehirn noch ein besseres Aussehen erhalten, so kann man dasselbe mit Firnislack überstreichen. Mit Künstlerölfarben lassen sich auf den so hergestellten Trockenpräparaten Bezeichnungen und Abgrenzungen der Rindenbezirke und Windungen zur Orientierung herstellen^. Außerdem können diese mit Stearin konservierten Gehirne im Notfalle auch noch zur Zellfärbung verwandt w^erden. Man schneidet mit einem kleinen Skalpell , besser mit einer ganz feinen Stichsäge, 1 bis 2 cm dicke Stückchen aus der Hirnrinde und lege diese 3 Stunden in 45° Paraffin und 2 Stunden in 50 bis 52 °C flüssiges Paraffin, dann ^) Die Ölfarbe läßt sich eventuell mit Alkohol oder Xylol von dem Priiparat wieder entfernen. 33, 2. Rupp : Das Konservieren und Herstellen der Gehirne u. Organe 133 wird, wie üblich, das Stückchen auf dem Stabilitblock befestigt, mit dem Mikrotom geschnitten und auf den Objektträger gebracht, mit Methylenblau -Toluidin (Nissl) oder mit Thionin gefärbt, dann mit Xylol aufgeliellt. Die Zellen sind scharf imprägniert und verwendbar. Die mit Methylenblau gefärbten Schnitte halten sich aber nicht länger als höchstens 6 Wochen , dann bleichen sie allmählich ab und werden unbrauchbar. Die mit Thionin oder Toluidin gefärbten Schnitte dagegen sind haltbarer und zum Aufbewahren geeignet. Ebenso kann man auch Gehirne, die nicht über ein halbes Jahr in Kai. bichrom.- Lösung konserviert worden sind, zur Weiterbehandlung in Stearin als Trockenpräparate verwenden. Die Konservierung von Tierge- hirnen als Trockenpräparate nimmt weniger Zeit in Anspruch, je nach der Größe der Tiergehirne, z. B. brauchen Gehirne von Pferden, Schafen, Hun- den, Katzen usw. die Hälfte der Zeit eines menschlichen Gehirnes. Die noch niedriger im Volumen stehenden Tier- gehirne beanspruchen ein Viertel der Zeit zur Konservierung. Der von mir konstruierte Kon- servier-Apparat zur Flüssigerhaltung des Stearins und zur Haltbarmachung makroskopischer Gehirne und Organe hat die ähnliche Vorrichtung wie die vielen physikalischen, chemischen und physiologischen Thermostaten. In neuerer Zeit hat auch Fuhrmann (15) in ähnlicher Form einen Apparat zur Paraffineinbettung konstruiert. Abb. I, zeigt die Form eines runden Topfes mit Deckel. Beide Teile haben Doppelwände und bestehen aus verzinktem Eisenblech^; der äußere untere Boden ist aus Kupfer angefertigt. Außerdem ist ^) Ein vorteilhafterer Wärmeleiter würde ein Konservier-Apparat aus Kupfer sein. 134 Rupp: Das Konservieren und Herstellen der Gehirne u. Organe. 33, 2. der ganze Apparat, um ihn dauerhafter zu machen, mit Emaillelack angestrichen. Der Hohlraum zwischen den beiden Doppelwänden wird mit Glyzerin oder Öl gefüllt; da jetzt während der Kriegszeit diese Flüssigkeiten schwer zu beschaffen sind, kann auch Wasser zur Fül- lung verwendet werden. Das Stativ (Abb. I e) ist aus Eisen , an demselben befindet sich ein Stab zum Anschrauben des Mikro-Sicher- heitsbreuners (Abb. I /) (Koch) ; der Brenner ist verstellbar und läßt sich hoch und niedrig stellen. Wie bekannt, ist der Brenner mit Glimmerzylinder und einer Vorrichtung zum automatischen Gasabschluß K.- Apparat II. bei plötzlichem Erlöschen der Gasflamme versehen (Hugekshoff [16]). Außerdem hat der Konservier -Apparat und die beiden Einsatztöpfe je zwei Henkel, um besser damit umgehen zu können. Einsatztöpfe, Abb. U, Fig. 2 aus Zinkblech und Fig. 3 aus Glas mit Blechstreifenumfassung und Hachem Deckel. Letzterer kann auch als Behälter für Warm -Konservierung der Gehirne in Kai. bichrom.- Lösung dienen, die zur Markscheidenfärbung (Weigert-Pal) verwendet werden sollen. In den Deckeln der Einsatztöpfe (Figg. 2 und 3) befinden sich oben am inneren Rande je zwei kleine Häkchen zum Einhängen des in Tüll eingehüllten Präparates. In dem oberen Deckel (Fig. 1) befindet sich ebenfalls ein rundes Loch, durch welches das Ansatzrohr 33, 2. Rupp: Das Konservieren und Herstellen der Gehirne u. Organe. 135 mit dem Thermometer durch den oberen und inneren Deckel (der ebenfalls eine runde Öffnung besitzt) in den Raum des Einsatztopfes eingeführt wird , um die Temperatur des Stearins von hier aus an- zuzeigen. Auf dem oberen doppelwandigen Deckel (Abb. II, Fig. 1) befinden sich ein Fülltrichter, ein Thermometer, Bassin für das Aus- treten der überhitzten Flüssigkeit in der Doppelwand und ein Füll- rohr für den Doppelwandzwischenraum. Der Konservierapparat (Abb. II) ist 32 cm hoch, 21 cm breit (innerer Durchmesser) und hat 2"5 cm Doppelwandzwischenraum. (Fig. 1.) Deckel 2*5 cm Doppelwandzwischenraum. Einsatz- töpfe (Figg. o u. 4) 26 cm hoch und 20 cm Durchmesser. Stativ (Fig. e) 33 cm hoch. Erklärung der Tafelabbildungen (Tab. III und IV). Ich füge dieser Arbeit ein Mikrophotogramm und sieben makro- skopische photographische Abbildungen bei, aus denen ersichtlich ist, in welcher Weise die Gehirne und Organe in ihrer erhaltenen Form als Trockeupräparate zur Darstellung gebracht worden sind. Auch möchte ich noch bemerken, daß die makroskopischen Präparate nach langjähriger Stearinkonservierung nach und nach eine etwas bräunliche Farbe angenommen haben, die Aufnahmen sind dadurch etwas dunkel wiedergegeben worden 5 außerdem sind die Abbildungen zur Publi- kation bedeutend verkleinert worden. Figur 1. Ein männlicher Magen eines erwachsenen Menseben, 26 cm lang, 32 cm Umfang, der zu Lebzeiten einem typischen Biertrinker angehörte, a) Speiseröhre [Oesophagus], b) Pförtner [Ligamentum pylori] ; sie wurden aus Versehen nicht nach ihrer normalen Lage geformt (s. Tab. III). Figur 2. Ein totgeborenes, halbiertes Kind, bei ausgestrecktem Korpus 43 cm lang. Ein Konservierungsversuch mittels Stearin wurde 1898 — also vor 18 Jahren — mit dem Korpus eines totgeborenen Kindes angestellt. Dieses Präparat hat sich bis heute gut er- halten, nur die äußere Körperhaut ist etwas gefaltet ; da die Haut elastisch und weit ist, fällt sie nach der Erstarrung des Stearins etwas zusammen. Figur 3. Mikrophotogramm, entnommen aus der menschlichen Hirnrinde. Teil des Dreiecks neben der unteren vorderen Zentralwindung [Pars triangularis], um ersichtlich zu machen, daß sich die Rinden- zellen in 18 Jahre alten, in Stearin konservierten Gehirnen noch 136 ßupp: Das Konservieren und Herstellen der Gehirne u. Organe. 33, 2. färben lassen. Das angefertigte Mikrophotogramm zeigt Klein- zellen und etliche große Pyramidenzellen. Der Schnitt ist 10 ,a und ist mit gesättigter, wässeriger Methylenblaulösung gefärbt. Das Mikrophotogramm wurde mit dem (mikrophotographischen) Objektiv ^j^ Zoll Seibert, Okular 2, Tubenauszug 16, Balg 40 cm (mikrophotographischer Apparat Zeiss) angefertigt. Figur 4. Gehirn einer 86jährigen alten Frau mit gut ausgeprägter „Affen- spalte" c. c. im Hinterhauptslappen. (Gehirngewicht im frischen Zustande 945 gr.) Figur 5. Menschliche Niere mit Ureter, Vena renalis und Arterie renalis. Figur 6. Menschenherz, von der Seite, mit ersichtlicher Aorta und Vena. Figur 7. Menschliches männliches Großhirn, von oben gesehen, in der Mitte die Mantelspalte, oben Frontalpol, unten Occipitalpol. Auf beiden Hemisphären ist die Zentralfurche von der Mitte abwärts bis zum Temporallappen ersichtlich. Figur 8. Linke Großhirnhemisphäre, von der Seite gesehen, mit abwärts laufender Zentralwindung. — Die Windungen (Gyrus temporalis superior, Gyrus temporalis medius und Gyrus temporalis inferior) und Scheitellappen wurden mit Künstlerölfarbe abgegrenzt. Bemerken möchte ich noch, daß die vor 18 Jahren konservierten Trockenpräparate von menschlichen und tierischen Gehirnen und Organen mittels Stearin mit dem von mir erwähnten Konservier-Apparat hergestellt wurden und sich bis heute sehr gut erhalten haben und als Originalmodelle noch viele Jahre zu Unterrichts- und Demon- strationszwecken Verwendung linden können. Auch ist mit diesen Trockenpräparaten ein besseres Arbeiten möglich als mit den Formalin-, Alkohol-Demonstrationspräparaten. — Zu erwähnen ist noch, daß die Trockenpräparate, Gehirne und Orgaue, vor direktem Sonnenlicht geschützt werden müssen ; nach dem Ge- brauch empfiehlt es sich, dieselben in einer Schachtel, Schrank oder dunklem Räume aufzubewahren. — Als frisches Material zu Kon- servierungs -Zwecken erhielt ich Figg. 1, 4, 5, 6, im Jahre 1898, von der Direktion des Pathologischen Institutes der Universität Leipzig. Am Schlüsse gestatte ich mir, Herrn Geheimen Medizinalrat Prof. Dr. Flechsig für das Interesse au dieser Arbeit, das mir gütigst überlassene Material und die Erlaubnis zum Publizieren der vor- liegenden Abhandlung , meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. Ebenso fühle ich mich Herrn Prof. Dr. Küster für die Förde- rung dieser Arbeit zu Dank verpflichtet. Zeit.solir. f. wis«. .Mikroskdjiie V>d. 33,2. Tafel III. 1. ä * >• •v • t « I 3. 4 - V"-^- 4. Rup p fec. Verlag von S. Hirzel in Leipzig. Druck von Fischer & Wittig in Leipzig. Zeitsclir. f. wiss. Mikroskopie Bd. 33,2. Tafel iV. :a % PS? V ■ Xi i- »ft R u p p fec. Verlag von S. Hirzel in Leipzig. Druck von Fischer & Wittig in Leipzig. 33,2. Rupp: Das Konservieren und Herstellen der Gehirne u. Organe. i;i7 Literatur. 1) Müller, A., in Pollack, B., Färbetechnik für das Nervensystem. Berlin 1905, p. 17. 2) Ageno u. Beisso, E., Del sisteina commissurale del cervello. Genova 1881. 3) GiACOMiNi, Nuovo processo per la conservazione del cervello. Reale Accad. di Torino. 4) Schwalbe, Über die Herstellung von Trocken -Hirnpräparaten (Anat. Anzeiger, Bd. 1, 1887). Schwalbe, Vgl. Anleitung beim Studium des Baues der nervösen Zen- tralorgane, p. 45. (H. Oberateiner) Wien 1892. 5) Kayserling, C, Über die Konservierung von Sammlungspräparaten mit Erhaltung der natürlichen Farben (Berl. Klin. Wochenschr. 1895, p. 775). Kayserling, Weitere Mitteilungen über Herstellung möglichst natur- getreuer Sammlungspräparate (Virchows Arch. Bd. 147, p. 389). 6) Jores, Die Konservierung anatomischer Präparate in Blutfarbe mittels Formalin (Zentralbl. f. Patholog. u. Anat. 1896, p. 134). 7) Melnikow u. Raswedenkow, Eine neue Konservierungsmethode (Zieg- lers Beiträge z. pathol. Anat. Bd. 21") 8) GiACOMiNi, loc. cit. 9) Stieda, in Pollack, B., Färbetechnik für das Nervensystem, Berlin 1905, p. 11—12. 10) Lenhossek, in Pollack, B., Färbetechnik für das Nervensystem, Berlin 1905, p. 11—12. 11) Jaskowski, L'embaumement. La conservation des sujets et les prä- parations anatomiques. Geneve 1896. 12) Pick , L. , Über die Methode , anatomische Präparate naturgetreu zu konservieren (Berliner klin. Wochenschr. 1900, No. 41). 13) Stärke, A., Paraffinmäntel zur Konservierung von Gehirnen (Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie, Bd. 18, 1911, p. 150). 14) Retzius, in Pollack, B., Färbetechnik für das Nervensystem. Berlin 1905, p. 8. 15) Fuhrmann, F., Über einen Universal -Paraffineinbettungsthermostaten (Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie, Bd. 11, 1904, p. 462). 16) Hugershoff, f., Illustrierte Hauptpreisliste. Leipzig 1904, p. 461. 17) Parkas, B. , Bemerkungen über Abkühlung des Paraffins (Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie, Bd. 30, 1913, p. 174), In der Literatur der Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie u. a. m. ist die Methode zur Herstellung der Trockenpräparate mittels Stearin weniger be- kannt. Leipzig -Stötteritz, L. Colditzstr. 22, den 27. Juni 1916. Eingegangen am 11. Juli 1916. 138 Becher: Ein einfacher Finder für mikroskopische Präparate. 33,2. Eio einfacher, genauer und allgemein brauchbarer Finder für mikroskopische Präparate. Von Prof. Dr. Siegfried Becher in Rostock, Zoolog. Institut. Hierzu vier Textabbildungen. Wer die Bände dieser Zeitschrift durchsieht, tindet eine statt- liche Reihe von Findern beschrieben, an Vorschlägen fehlt es nicht 5 trotzdem hat keine dieser Methoden und Konstruktionen sich bei einem größeren Kreis von Mikroskopikern durchsetzen können. Nur die sogenannten Sucbtische findet man bei Besitzern vollkommener und teurer Mikroskopstative häufiger in Gebrauch. Zwei Nonien gestatten die in zwei aufeinander senkrechten Kichtungen mögliche Verschie- bung der Präparate exakt anzugeben ; zwei Ablesungen geniigen, um die Stelle eines interessanten Präparatpunktes festzulegen und ihn später wieder aufzufinden. Die Orientierung ist sehr genau, doch haben die Suchtische den Nachteil, daß sie nur an einem Stativtypus angebracht werden können , die Orientierungsnotizeu können nur an dem einen Stativ gemacht werden und haben nur für dieses Gültig- keit. Die Notizen über die Präparatstellen sind wertlos , wenn der Mikroskopiker seine ausgesuchten Stellen in einem anderen Institut, auf einem Kongreß zeigen will, wo das eigene Mikroskop nicht zur Verfügung steht. Darin liegt — abgesehen von dem hohen Preis guter Kreuztische — der Grund dafür, daß unter 10 oder 20 For- schern, denen ein Sucher dienlich wäre, kaum einer einen Suchtisch in Gebrauch hat. Um die Vorteile einer Suchereiurichtung an billigen Laboratoriums- stativen zu haben, kann man, wie Pantocsek (1888, p. 41 u. 42) und Ries (1911, p. 290) beschrieben haben, zwei sich rechtwinklig kreuzende Scharen paralleler Linien auf der Tischplatte anbringen, deren Signierung unschwer eine Bestimmung der Lage eines Objekt- trägers gestattet, wenn dessen Kanten den Parallelenscharen parallel 33,2. Becher: Ein einfacher Finder für mikroskopische Präparate. 139 laufen. Etwas umständlicher ist die Lagebezeichnug für einen schräg- liegenden Objektträger, sie hätte durch Notierung der zwei Quadrate des Liniennetzes zu erfolgen, in denen etwa zwei benachbarte Ecken des Objektträgers liegen. Graviert man auf den Objekttisch statt des Quadratnetzes nur zwei parallele Paare von aufeinander senkrecht- stehenden Maßstäben ein , von denen jedes Paar die Tischöffnung einschließt, wie Sanzo 1904, p. 33, vorschlägt, so wird die Lage- bezeichnung bei Schräglage noch schwieriger ^. Alle diese Ein- richtungen haben mit den Kreuztischen den Nachteil gemeinsam, daß sie aufs einzelne Instrument beschränkt sind (im günstigsten Falle auf eine Instrumentenschar derselben Werkstätte), in bezug auf Ge- nauigkeit können sie nur gröberen Anforderungen genügen. Noch ungenauer ist die. von [De Vescovi (1892, p. 203 — 205 5 1893, p. 458) und Sanzo (1904, p, 29 — 32) vorgeschlagene einfachste Methode , bei der in den Objekttisch zwei Linienkreuze eingekratzt werden, deren Mittelpunkte mit der Tischmitte zusammenfallen und deren Schenkel immer 45*^ voneinander abstehen. Die Lage des Objektträgers wird durch Striche markiert , die an seinem Rande über den Orientierungslinien angebracht werden. Diese Methode er- fordert für jede Präparatstelle drei Striche , sie wird daher unüber- sichtlich , wenn mehrere Präparatstellen zu bezeichnen sind , ohne Anwendung verschiedenfarbiger Tinten ist dann kaum auszukommen. Die üngenauigkeit dieser Methode, die merkwürdigerweise die einzige ist, die neben den Kreuztischen in der „Enzyklopädie der mikro- skopischen Technik" (1910, Bd. 1, p. 460) Erwähnung gefunden hat. liegt wegen der Strichdicke auf der Hand. Der De VEScovische Sucher gibt auch keine im Untersuchungs- protokoll verwendbaren Zahlen für die Präparatstellen, sondern eine Marke auf dem Präparat selbst. Die Methode nähert sich dadurch der Objektmarkierung durch einen Tinteukreis auf dem Deckglas. Die Tintenkreise sind meist recht groß , ihre Bezeichnung für bak- teriologische und cytologische Untersuchungen zu ungenau. Genauer sind die mit einem FtJLLEBORN -Winkel sehen Objektmarkierer in Aus- striche oder ins Deckglas eingeritzten Kreise oder auch die mit einem auf das Objektiv passenden Stempel abgedruckten Ringe in Stempel- farbe. Alle diese Methoden lassen sich indessen bei noch frischen ^) Statt der vier Maßstäbe schlägt Sanzo weiter vier entsprechend verlaufende einfache Linien und den Gebrauch eines kleinen losen Metall- winkels mit Maßstäben auf den Schenkeln vor (1904, p. 35 u. 36). 140 Becher: Ein einfacher Finder für mikroskopische Präparate. 33,2. Präparaten nicht gut anwenden und verdecken Teile des Präparates (ein Mangel, der sich bei Anwendung eines auf den Beleuchtungs- apparat aufsetzbaren Stempels einigermaßen umgehen läßt). Alle eigentlichen Sucher beruhen im Gegensatz zu den erwähnten Objektmarkierern auf der zahlenmäßigen Festlegung eines Präparat- punktes in einem Koordinatensystem, Dieses Koordinatensystem war bei den Kreuztischen und den besprochenen Findern mit dem Tisch verbunden. Bei einer zweiten Gruppe von Findern wird der Ob- jektträger selbst zum Träger eines Koordinatensystems. Man erkennt ohne weiteres , daß alle Finder dieser Art unabhängig von dem je- weils gebrauchten Mikroskop sind. Hierhin gehört zunächst die HARTiNGSche Findereinrichtung, bei der auf dem Objektträger neben dem Deckglas eine Abszissen- und Ordinatenskala aufgeklebt wird. Die Ordinaten eines Präparatpunktes findet man auf diesen Achsen dadurch , daß man ein rechtwinkliges Deckgläschen mit einer Ecke auf den Punkt und mit seinen Kanten parallel den Achsen legt, auf denen sie zwei Maße anzeigen (Har- TixNG 1859, p. 63, ferner Pantocsek 1888, p. 39 u. 40). Die Be- stimmung ist ungenau. Es ist offenbar viel praktischer, zwei Kanten des Objektträgers als Koordinatenachsen zu gebrauchen. Dies geschieht beim Malt- wooD- Finder (van Heurck 1878, p. 78 und Pantocsek 1888, p. 40), der von der Firma Zeiss geführt wird. Er besteht aus einem Ob- jektträger in englischem Format (26X76 mm) mit einem photo- graphisch darauf übertragenen Netz (2 cm") kleiner numerierter Quadrate. Zu diesem Glas gehört ein Schlitten^, in dem der Objekt- träger geführt wird. Ist ein Punkt im Präparat festzulegen, so wird nach der Einstellung das Präparat aus dem in seiner Lage bleiben- den Schlitten genommen und durch die Finderplatte ersetzt, dann die Nummer des im Gesichtsfeld erscheinenden Quadrates notiert. Als Schlitten kann natürlich auch ein Kreuztisch verwendet werden. Der Mangel des Maltwood- Finders liegt in der Unentbehrlichkeit des Schlittens und in der Unbequemlichkeit der Vertauschung von Präparat und Netzobjektträger. Um diese Übelstände zu beseitigen, dachte ich erst daran, die Finderplatte mit dem Schlitten dergestalt dauernd zu vereinigen, daß sie den dünnen, durchsichtigen Boden des ^) Die Zeiss- Werke, die keinen Schlitten zu dem Finder liefern, empfehlen ihn zum Gebrauch mit dem Gleitlineal nach Detto. 33.2. Becher: Ein einfacher Finder für mikroskopische Präparate. 141 rechteckigen Rähmchenausschnittes bildete, in den das zu beobachtende Präparat eingelegt werden müßte. Der durchsichtige, mit der Netz- teilung versehene Boden könnte aus dünnem Glas oder aus Glimmer bestehen. Eine derartige Einrichtung würde sehr bequem sein; um die gerade beobachtete Präparatstelle zahlenmäßig festzulegen, brauchte man nur mit einem schwächeren Objektiv, dessen freier Objektabstand groß genug wäre, tiefer einzustellen auf die Ebene der Teilung des Bodenglases und dort die Nummer des betreffenden Quadrates abzulesen. Die Einrichtung hätte aber den Nachteil, daß man bei jedem Präparat, das mögliclierweise eine interessante Stelle enthalten könnte, den Rahmen in Anwendung bringen müßte, Avährend es wegen der Objektklammern oder der Verschiebungsgefahr unmöglich oder schwer sein würde, den Rahmen erst nachträglich nach Auffindung einer zu bezeichnenden Stelle unter das Präparat zu schieben. Ferner kommt in Betracht , daß beim Arbeiten mit dem Immersionskondensor Öl zwischen Kondensor und Netzplatte als auch zwischen Netzplatte und Objektträger kommen müßte. Unter Umständen könnte auch die gemeinsame Dicke von Teilplatte und Objektträger eine zu große Entfernung von Kondensor und Objektebene bedingen. Die Genauig- keit eines solchen Finders würde darunter leiden, daß der Ausschnitt des Rahmens in Anbetracht der etwas variierenden Größe der käuf- lichen Objektträger etwas größer als 26x76 mm gemacht werden müßte , was dem Präparat einen gewissen Spielraum in der Lage gewähren würde , der sich nur durch komplizierende Federeinrich- tungen beseitigen ließe. Ein flacher Metallwinkel hat diesen Nachteil nicht und braucht nicht immer am Präparat zu sitzen, kann vielmehr bei Bedarf angelegt und später entfernt werden. Dabei bliebe jedoch das lästige Wechseln von Objektträger und Finder, das sich gleich- falls vermeiden läßt. Der neue Finder. Bei dem neuen Finder wird eine mit numerierten Quadraten versehene Meßplatte über den Objektträger geschoben; sie berührt dabei das Präparat nicht, denn sie ist festgekittet auf einem Winkel von Glas oder Metall, der unter der Kittstelle höher ist als ein Prä- parat mit aufgelegtem Deckglas. Der Glas- oder Metallwinkel ist rechtwinklig, die Länge der Schenkel beträgt etwa 26 und 70 bis 76 mm, die Breite etwa 1 cm, 142 Becher: Ein einfacher Finder für mikroskopische Präparate. 33,2. der kürzere Schenkel kann etwas schmaler, der lange etwas breiter gewählt werden. Die Dicke der Schenkel soll nicht größer sein als die eines Objektträgers , nur derjenige Teil des langen Schenkels, der das geteilte Glas trägt, soll um mindestens 1 bis 2 mm höher sein. Auf dieser erhöhten Partie ist das mit Teilung versehene recliteckige Glas aufgekittet, so zwar, daß sein freies Ende um 26 mm vorsteht, und zwar auf eine Länge von 54 oder 56 mm, wie es unsere Figur 1 zeigt. Die mit Kleinfeldereinstellung versehene Platte soll vom kurzen Schenkel des Winkels und vom Ende des langen je einen Zentimeter entfernt sein. ,...--.-.-..■ . , . . . ■f-i'--. ■* •■— ^r": -'-t--r-f — ►-.;— - ;i.ii i t^:, ■■■1^1, rr.! ■ 1 i ni ■, . i I — rrTi ■ ■ m///>:'/////^^^^^//^/^<'/^^^^^/.4^/,^^^ ^'-'-'^^'-■-■-'-'■'-' "^ Der Apparat wird gebraucht , indem man den Winkel an ^ine Ecke des Präparat -Objektträgers anlegt, und zwar so, daß lange Präparatkante und langer Winkelschenkel, kurze Präparatkante und kurzer Winkelschenkel einander anliegen. Dann schiebt sich das Meßglas über die mittlere Partie des Objektträgers in der Ausdehnung von 26X54 bzw. 56 mm^, also soweit, daß auch die größten in Gebrauch befindlichen Deckgläser (25X50) selbst bei etwas unsymmetrischer Lage ganz von dem geteilten Glas bedeckt werden. Man braucht nun lediglich das Objektiv — eventuell ein schwächeres — mit dem Tubus soweit zu heben, bis die Teilung deutlich wird und die Nummer des Feldes, das über der Präparatstelle lag, abgelesen werden kann. Das Präparat kann während der Bestimmung mit der Hand gehalten oder aber mit den üblichen Tischklammern festgehalten werden. Mit Rücksicht darauf, daß der Finder gelegentlich unter eine über das 33,2. Becher: Ein einfacher Finder für mikroskopische Präparate. 143 Präparat hinausstehentle Klammer geschoben werden muß , wnrde oben angegeben, daß die Dicke des Winkels die eines Objektträgers nicht überschreiten soll. Zum Wiederauffiiiden einer Stelle stellt man das der notierten Nummer entsprechende Feld des Finders in die Mitte des Gesichts- feldes und schiebt den Objektträger in den Winkel, der darauf ent- fernt werden kann. Die gesuchte Stelle findet sich dann in der Mitte des Gesichtsfeldes. Die Handhabung ist also eine außerordentlich einfache, jedes Mikro- skop ist gleich brauchbar, man mikroskopiert wie gewöhnlich ohne irgend- einen Schlitten oder ein anderes Hilfsmittel und hat doch jederzeit die Möglichkeit , durch einen einfachen Handgriff jede Präparatstelle zu bezeichnen , ohne daß der Objektträger entfernt zu werden braucht. Es versteht sich von selbst, daß man sich gewöhnen muß, den Finder immer an derselben Präparatecke anzulegen. Das bietet aber gar keine Schwierigkeit, da jeder Objektträger — auch die noch unetikettierten — an einer Seite etikettiert wird, jedenfalls läßt sich immer eine Ecke auszeichnen. Ich halte es für am zweckmäßigsten, den Winkelfinder immer an der rechten oberen Ecke des Objekt- trägers anzusetzen , weil die unteren Ecken näher an die Säule des Mikroskops kommen, so daß das Anlegen des Winkels dort unter Um- ständen gehindert sein könnte. Schiebt man das Präparat mit der linken Hand, so kann die die Mikrometerschraube bedienende rechte leicht bei jedem Fund den Winkel an die obere rechte Ecke anlegen. Es versteht sich von selbst, daß man beim Arbeiten mit starken Ob- jektiven vor dem Anlegen den Tubus etwas heben muß. Die Bestimmungen mit dem P^inder sind außerordentlich genaue. Zunächst ist klar, daß — so ungenau der Objektträger auch ge- schnitten sein mag — er sich in den Winkel doch immer in derselben Weise fest anlegen lassen wird, jedenfalls ebenso genau wie in den Rahmen eines Kreuztisches. Die Genauigkeit des Finders hängt also nur von der Genauigkeit seiner Teilung ab. Man stellt auf photo- graphischem Wege Teilungen von -^/^qq mm her, es hat keine Schwierig- keit, die Platte unseres Finders mit einem Quadratnetz von ^/^^ mm zu versehen , doch wird meist auch eine Teilung in ^/.* mm schon genügen. Jeder Quadratmillimeter wird durch eine obere und eine untere zweistellige Zahl gekennzeichnet. Die obere gibt die Nummer der Quer-, die untere diejenige der Längsreihe an, der das Quadrat angehört. Dabei ist es praktisch , auch die Einer zweistellig zu schreiben, also : 06 für 6 usw. 144 Becher: Ein einfacher Finder für mikroskopische Präparate. 33,2. Figur 2 zeigt je 4 benachbarte Quadratmilliraeter einer solclien Teilung in 20facher Vergrößerung. Links ist eine Teilung in ^/^, rechts in ^/. Millimeter zugrunde gelegt. Die Zahlen der Beschriftung werden zweckmäßig in der angegebenen Weise in das Netz eingefügt. Die 16 bzw. 25 Einzelquadrate jedes Quadratmillimeters können leicht bezeichnet werden durch zwei Zahlen, die man an die Kolonnen- und Zeilennummer des Quadratmillimeters anhängt und die von links nach rechts bzw. von oben nach unten gezählte Kleinquadratenreihe angibt. Die Zahl 8 des Quadratmillimeters ^J-|- der Viertelmillimeter- teilung würde z. B. die genauere Bezeichnung |-||- erhalten. Bei der •^/- Millimeterteilung dürfte es sich empfehlen, die fünf Vertikal- und Horizontalreihen nicht mit den Zahlen 1 bis 5, sondern mit den un- 3 8 9 6 8 6 9 8 9 8 2. geraden Zahlen 1, 3, 5, 7, 9 zu bezeichnen, so daß die 8 des Quadrat- millimeters 1^1 hier die Bezeichnung -f^lf bekommen würde. Die dreistelligen Zahlen bedeuten dann einfach Zehntelmillimeter. Sorgen wir dafür, daß die Zählung der Quadratmillimeter und der Fünftel- millimeter in derselben Richtung erfolgt, so werden uns die dreistelligen Zahlen ohne weiteres den Abstand des Objektpunktes von zwei Ob- jektträgerkanten in Zehntelmillimetern angeben, wenn zur Nume- rierung der Quadratraillimeter die J^ntfernungen von den Kanten ge- wählt werden. Beginnt die Meßjilatte , wie in Figur 1 angegeben, in 10 mm Abstand von den kurzen Objektträgerenden, so läßt man die Teilung demnach zweckmäßig mit 11 statt mit Ol beginnen, so wie es Figur .3, in der die Jacken des Teilungsfeldes angedeutet sind, illustriert. Die Teilung g^ht aus vom rechten unteren Ende des Objektträgers, die bezeichnenden Zahlen steigen von rechts nach links und von unten 33.2. Beeil er: Ein einfacher Finder für mikroskopische Präparate. 145 nach oben an, sie sind anßerdem umgekehrt, so daß sie im mikroskopi- schen Bild aufreclit erscheinen und dort in der Tabelle wie gewohnt von links nach rechts und von oben nach unten zunehmen und gezählt werden können. Man könnte in der Zählung natürlich auch von einer anderen Ecke, z. B. von der rechten oberen ausgehen ; doch führt die vorgeschlagene Art der Numerierung zur bequemsten Art der Zählung, Unter Umständen kann eine noch größere Zählplatte als 26X56 mm erwünscht sein. Bakteriologen und Protozoologen pflegen bei ihren Bakterien- und Blutausstricheu auf dem Objektträger fast die ganze Fläche auszunutzen und nur an einer Seite Raum für die Bezeichnung und fürs Anfassen zu lassen. Um bei derartigen Präparaten auch £0 99 1 CO n j CO 10 70 99 ?0 f9 70 ZI 20 n 70 70 20 PO 10 9Q 10 f9 10 10 £1 1^0 71 10 PO CO I-O 20 10 TO 92 99 Q7 £9 Q7 ^9 9^ €1 Q7 7P 97 n 92 fO 97 70 97 10 C7 99 f2 £9 1 71 f7 52 70 Q7 10 99 f7 n 1 _ ^7 \0 Objektstellen bezeichnen zu können, die weniger als 1 cm von einem Ende entfernt sind, muß die Meßplatte beim Finder bis zu der Ecke ausgedehnt werden, in die der Objektträger angelegt wird. Figur 4 macht diese Spezialform des Finders verständlich. Sie ist fast noch einfacher als das oben beschriebene Modell, für den allgemeinen Gebrauch aber doch weniger zu empfehlen, denn der Mangel freien Raumes zwischen kurzem Winkelschenkel und Meßplatte gestattet hier nicht die Anwendung einer Objekttischklammer an dieser Seite. Für den großen gemeinsamen Meßbereich würden beide Finderformen unter Voraussetzung der oben vorgeschlagenen Bezeichnungsweise gleiche Merkzahlen ergeben, es käme lediglich der Meßbereich von ^\ bis W und W bis \^ hinzu, wie sich aus Figur 3 ohne weiteres ergibt. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 33, 2. 10 146 Becher: Ein einfacher Finder für mikroskopische Präparate. 33,2. Die Ausführung der Meßplatte kann in verschiedener Weise erfolgen. Am besten photographiert man ein gezeichnetes Quadratnetz in der entsprechenden Verkleinerung auf eine Diapositivplatte und schneidet dann das Netzfeld mit einem Glaserdiamanten aus, doch so, daß an beiden Enden ein Zentimeter zugegeben wird und das Ganze die Größe eines englischen Objektträgers bekommt. Dieses negative Original bewahrt man auf und kopiert es auf die Suchplatte des Finders , die gleichfalls eine Diapositivplatte (mit unempfindlicher, feinkörniger Emulsion) sein soll. Dabei wird das Negativ so in den Finder gelegt , wie später die Objektträger. Zerbricht ein solcher Finder, so kann man sich leicht mit Hilfe des Originalnegativs einen neuen herstellen, für den genau dieselben Angaben gelten wie für rTTTTTTTT itiii: den früheren , wenn seine Teilung in derselben Weise einkopiert wurde. In der angedeuteten photographischen Weise könnte eine Firma alle die von ihr gelieferten Finder absolut gleichwertig machen, jeder wäre vertauschbar und würde dieselben Werte ergeben. Es ist ein leichtes , sich einen Finder der beschriebenen Art selbst herzustellen. Man kittet zwei Objektträger der Länge nach flach auf- einander, so zwar, daß die Längskanten genau übereinanderliegen, wäh- rend die Enden der Objektträger mit den kurzen Kanten um 1 cm über- stehen. Nun wird ein Glasstreifen von 1X52 cm (und Objektträger- dicke) unter das überstehende Ende des einen und gegen die Kante des anderen Objektträgers gekittet, so daß der Streifen als kurzer Schenkel unseres Finders senkrecht zu dem durch die Objektträger gebildeten langen Schenkel um 26 cm vorsteht. Endlich wird aus einer Dia- positivplatte im Dunkeln die Meßplatte ausgeschnitten in Größe 25X56 und so auf den langen Schenkel gekittet, daß sie (auf einer Länge von 56 mm) 26 mm weit vorragt. Zum Kitten empfehle 33.2. Becher: Ein einfacher Finder für mikroskopische Präparate. 147 ich eine Mischunjj: von Wasserglas mit Kalziumsilikat, das man vor- her durch Misclien von Wasserglas und einer Chlorkalziumlösung herstellt (weißer Niederschlag) , durch Waschen von dem gebildeten NaCl befreit und sehr fein zerreibt. Die Gelatineschicbt der Dia- positivplatte wird — wenn sie nicht selbst zum Kleben verwendet werden soll — von der Kittstelle entfernt. Der angegebene Kitt wird sehr hart und durchsichtig. Auch aus Hartgummi oder Zelluloid und aus Metall kann man sich unschwer selbst einen geeigneten Winkel schneiden. Diese Winkel haben den Vorteil der Unzerbrechlichkeit. Das die Teilung tragende Glas kann durch einen Filmstreifen (Sanns Diapositivfolien) oder durch Glimmer ersetzt werden. Für primitive Ansprüche kommt man schon mit einem Stück Millimeterpapier aus ; denn es ist klar, daß die Teilung nicht unbedingt auf einer durch- sichtigen Platte zu liegen braucht, obwohl eine durchsichtige Platte zweifellos schöner und vorteilhafter ist. Der neue Finder wird nach meinen Angaben in den optischen Werken von E. Leitz, AVetzlar, fabrikmäßig hergestellt. Verzeichnis der angeführten Schriften. Ehrlich, P. , Krause, R., Mosse, M., Rosin, H., u. Weigert, K., Enzy- klopädie der mikroskopischen Technik 1. u. 2. Bd. Berlin 1910. Harting, Das Mikroskop. 1859. Van Heurck, Le microscope. 1878. Pantocsek, J. , Über Indikatoren (Diese Zeitschr. Bd. 5, 1888, p. 39—42 u. 3 Textfigg.). Ries, J. , Einrichtung zur schnellen Auffindung einzelner Stellen mikro- skopischer Präparate (Diese Zeitschr, Bd. 28, 1911, p. 289—291 u. 1 Textfig.). Sanzo , L. , Tre nuovi metodi per fissare e retrovare al microscopio un punto qualunque di un preparato (Diese Zeitschr. Bd. 21, 1904, p. 27— 4G u. 15 Textfigg.). Valenti, A. , Un nuovo indicatore micrografico applicabile a qualunque microscopio a tavolino quadrangulare. Contribuzione alla tecnica della microscopia. In: Gazzetta Med, Roma 1893, no. 9, 18 pp. u. 2 Textfigg. Mir nur aus dem Referat von Schiemenz in Dieser Zeitschr. Bd 10, 1893, p, 454—456, bekannt. De Vescovi , P. , Un semplicissimo marcatore geometrico per micrografia. Zool. Anz. Bd. 15, 1892, p. 203—205 u. 1 Textfig. Referat von Schie- menz in Dieser Zeitschr. Bd. 10, 1893, p. 458. [Eingegangen am 19. August 1916.] 10=^ 148 Naumann: Gesichtspunkte betr. Anwend. v. Gaslichtpapieien. 33,2. Einige Gesichtspunkte betreffs der zweckmäßigen Anwendung von Gaslichtpapieren beim Kopieren von Abbild unc!:en in Druck oder Schrift. Von Eiuar Nauiuauu in Lund (Schweden). Im .Jahre 1908 wies Wunderer in dieser Zeitschrift^ auf die große Brauchbarkeit der G a s 1 i c h t p a p i e r e hin, wenn es sich um das Kopieren von Illustrationen aus Abhandlungen und Lehrbüchern handelt. Er empfahl die einfache Methode : durch die zu kopierende Seite hindurch zu beleuchten, und das Gaslichtpapier unter derselben, die Schichtseite in der Richtung gegen die Lichtquelle gewandt. Eine richtige Orientierung der Abbildung im Verhältnis zum Original wird bei dieser Methode sehr einfach durch geeignete Kontaktlage zwisclien den beiden Seiten des Buches und des photographischen Papleres ermöglicht; bedient man sich aber der alten, von Wunderer emp- fohlenen Kontaktlage zwischen Bild- resp. Druckseite und der licht- empfindlichen Schicht des Papieres, so erhält man zwar eine sehr scharfe Kopie , deren Orientierung im Verhältnis zum Original aber verkehrt ist. Selbstverständlich hat indessen diese Methode auch bisweilen ihre größeren Fehler: denn wenn die zu kopierende Seite beiderseits gedruckt ist , so erhält man — wie leicht ersichtlich — ein nicht zu sauberes Bild eines bunten Durcheinanders zweier ver- schiedener Texte resp. Zeichnungen. Allein, Wunderer scheint sich hierum wenig zu kümmern. Im .Tahre 1910 gab indessen AVunderer in dieser Zeitschrift" einige Mitteilungen über eine andere Methode, die anderorts^ emp- ^) WiNDEUKR. II., Einiere Verwendungsarten von Gaslichtpapieren und Platten. L. c. Bd. 2.5, i). 450—451. -') W^underer, H., Bemerkungen betreffs der Verwendbarkeit der Gas- liclitpapicre für Lichtpausprozesse. L. c. Bd. 27, p. 50 — 51. ^) Die von Wunderer 1. c. 1910 angeführte Originalarbeit ist mir nicht zugänghch ; es ist indessen zu bemerken, daß es sich hier um ein keineswegs 33,2. Naumann: Gesichtspunkte betr. Anwend. v. Gaslichtpapieren. 149 fohlen sein soll ; und dieselbe scheint auch ein willkommenes Kom- plement der ersten seit langem allgemein bekannten Kopiermethode zu sein, besonders wenn es sich um beiderseits bedruckte Seiten handelt. Der Strahlengang ist nämlich hier : von der Lichtquelle durch das Gas- lichtpapier — das somit mit seiner Rückseite der Lichtquelle zugewandt ist — danach erst die zu kopierende Abbildung antreffend. Selbst- verständlich leistet diese Methode gute Dienste , wenn es sich um das Kopieren beiderseits bedruckter (bzw. sehr dicker) Seiten handelt; aber die hiermit zu erzielenden Bilder sind nicht von derselben Ele- ganz und Schärfe wie die nach der ersten Methode gewonnenen. Es ist dies — nebst der verkehrten Orientierung der Abbildung im Ver- hältnis zum Original — allerdings ein Fehler, den auch Wunderer hervorhebt unter Hinweisung auf die mit der ersten Methode zu er- zielende Klarheit und Eleganz. Allein, der Fehler ist so überaus ein- fach zu beseitigen ; und da ich mich selbst oft der zweiten Methode für das Kopieren von Abbildungen und tabellarischen Darstellungen be- dient habe, sei es mir gestattet, hier in aller Kürze auf einen weiteren Ausbau derselben hinzuweisen. Ich bemerke aber sehr ausdrücklich, daß es sich keineswegs um einige Neuheiten handelt, sondern um alte und oft seit mehr als 10 Jahren geprüfte Methoden handelt. Sie scheinen indessen den Naturforschern im allgemeinen fast durchaus unbekannt zu sein ; und doch können sie bisweilen für die ver- schiedensten Aufgaben sehr gute Dienste leisten. Ich habe es somit als nützlich angesehen, hier in aller Kürze auf dieselbe hinzuweisen ; und wenn nur der Forscher- die Methoden etwas geprüft hat , wird er bald deren Vielseitigkeit für seinen Privatgebrauch einsehen. Ich gehe dabei von der Forderung aus , daß jede Abbildung im Verhältnis zum Original richtig orientiert sein muß und ferner, wie fast selbstverständlich , daß sie — photographisch gesehen — einigermaßen sauber aussehen muß, d. h. ohne fremde und störende Durchkopieruugen und in einem nicht zu unschönen Ton hervortreten muß. Kopiere ich aber nun nach der oben skizzierten zweiten Methode, so erhalte ich das Original im Negativ, desorientiert und mit unschönen Lichtern usw. Die Hilfe liegt aber sehr nahe: die erhaltene Kopie wird als Negativ betrachtet, auf einem anderen Gaslichtpapier (Schicht gegen Schicht !) im Kopierrahmen umkopiert ; nach dem Entwickeln neues Prinzip handelt. Die ältesten mir bekannten Angaben hierüber finden sich in Eders Jahrbuch für Photographie und Reproduktions- technik für das Jahr 1903. — Halle 1903. 150 Naumann: Gesichtspunkte betr. Anwend. a. Gaslichtpapieien. 33,2. der zweiten Kopie erhält man so eine im Verhältnis zum Original richtig orientierte Abbildung und dazu ist der Ton schon etwas schöner. Mit dieser kleinen — übrigens ziemlich selbstverständlichen — Modifikation der von Wunderer in seiner zweiten Mitteilung er- wähnten Methode ist sie aber sehr nütztlich und gibt gute Bilder in mehreren Fällen, da die erstgenannte Methode versagt (beiderseits gedruckte resp. zu dicke Papiere usw.) ; als besonders geeignet habe ich sie für das Kopieren von gewöhnlichen Phototypien — also Ab- bildungen, sie ohne das Kasterverfahren dargestellt sind — sowie für tabellarische Darstellungen gefunden. Überhaupt kann das Gaslichtpapier den Biologen von vielem Nutzen sein ; und um die Möglichkeiten desselben zweckmäßig aus- zunützen, muß man nur bedenken, daß die Orientierung einer Ab- bildung im Verhältnis zum Original richtig oder verkehrt nach Be- lieben zu realisieren ist , einfach durch die leicht zu wechselnde Kontaktlage zwischen den beiden Seiten des Buches resp. des photo- graphischen Papieres ; dazu ist auch genau zu beobachten , daß die Bilder auf Gaslichtpapier sehr oft mit großem Vorteil kopierfähig sind, wodurch beliebige Reihen von Abdrücken im Positiv oder Negativ für verschiedene Zwecke sehr einfach herzustellen sind. Um gute Ergebnisse zu erzielen , sorgt man immer für eine intime Kontakt- lage der beiden Papiere im Kopierrahmeu ; das zu kopierende Bild wird nach meinen Erfahrungen bisweilen mit großem Vorteil mit Xylol temporär aufgehellt (Auftropfen mit reinstem Xylol, danach mit Baumwolle leise abtrocknen !). Dazu noch die gewöhnliche photo- graphische Sauberkeit; und der Erfolg ist gesichert. Lund, Januar 1915. [Eingegangen am 14. .Januar 1915.] 33,2. Eversheiiu: Aus optischen und mechanischen Werkstätten IX. 151 Aus optischen und mechanischen Werkstätten IX Die Bedeutung der Mikrowage füi* den Naturforscher. Von Paul Everslieim in Bonn a. Rh. Mit fünf Textabbildungen. Unter den Hilfsmitteln, die der Naturforscher zu seinen Unter- suchungen benutzt, steht die Wage mit au erster Stelle. Ist sie zwar zunächst dem Chemiker und Physiker ein unentbehrliches Instrument, so dürfte sie sich wegen ihrer wertvollen Eigenschaften auch auf anderen Forschungsgebieten mehr und mehr Eingang verschaffen. Bei der Mannigfaltigkeit unserer Arbeitsmethoden ist wohl anzunehmen, daß auch der für physikalische Methoden interessierte Mikroskopiker sich für gewisse Untersuchungen mit Vorteil der W^age bedienen kann , oder doch angeregt werden könnte , zu versuchen , ob dieses Hilfsmittel geeignet sei , beispielsweise die Untersuchungen kleinster Anteile, die mikroskopischen Objekten entnommen sind, oder kleinster Mengen, die diesen zugeführt werden sollen, zu fördern, quantitative Untersuchungen über den Atmungsprozeß der Organismen, über Stoff- wechsel oder dgl. anzustellen, Fälle, die sich unter veränderlichen Gewichtsverhältnissen abspielen , und deren zahlenmäßiger Verlauf namentlich dann nur schwer festgestellt werden kann, wenn es sich um kleine Mengen handelt. Freilich fordert dieses Meßverfahren Wagen von außerordentlicher Empfindlichkeit , Wagen , die von ein- zelnen Forschern seit etwa drei Jahrzehnten konstruiert worden sind, inzwischen mehr und mehr verfeinert wurden und heute allgemein unter dem Namen „Mikro wagen" bekannt sind. Die Entwicklung und die Leistungsfähigkeit der Mikrowage sei im folgenden näher beschrieben 5 die Abhandlung ist auf besondere Veranlassung und Bitte des Herausgebers verfaßt worden. 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. 33, 1916, p. 'db. 152 Eversheim: Aus optischen und mechanischen Werkstätten IX. 33,2. Die ersten Mikrowageu entsprangen dem Bedürfnis, gewisse Er- scheinungen physikalischer oder chemischer Natur, die mit äußerst geringer Gewichtsveränderuug vor sich gingen , näher zu studieren. Die gebräuchlichen Aualysenwagen reichten zu dem Zweck nicht aus, und die f^xperimentatoren sahen sich genötigt, den Bau verfeinerter Wagen selbst in die Hand zu nehmen und dem beabsichtigten Zweck anzupassen. So entstand, wohl als erste, die in Figur 1 abgebildete Mikrowage, die Warburg und Ihmori^ bereits im Jahre 1886 zur Untersuchung von Wasserschichten auf Glas konstruierten. Ein leichtes Glasrohr G von etwa 8 cm Länge , 1 mm Dicke diente als Waagebalken. Die mittlere Schneide, aus der Klinge eines Rasiermessers gefertigt, ist mit Siegellack angekittet und lagert auf den schmalen Messingstreifen mm. Die beiden Endschneiden sind in ähnlicher Weise ausgeführt, sie sind mit dünnen Platinbügeln versehen , an denen die Belastung hängt. Es war wesentlich , die beweglichen Teile möglichst leicht zu halten : das Gesamtgewicht des unbelasteten Wagebalkens mit Gehänge betrug 258 mg. Beim Versuch wurde die Gewichtsänderung, die der angehängte kleine Glasballon B durch Wasseraufnahme erfuhr, festgestellt. Vor her war das Gewicht des Ballons durch den in die Glasröhre R^^ eingeschmolzenen Platiudraht ausgeglichen. Das Röhrchen Ä.j , von gleichen Dimensionen und möglichst gleichem Gewicht , befand sich mit dem Ballon am entgegengesetzten Ende ; dieser Kunstgriff war erforderlich , um den Einfluß der Absorption an der Glashülle von R^ zu eliminieren. Behufs Ausführung der Wägung wurde die Wage mit Belastung unter die Glocke einer Luftpumpe gebracht, so daß der umgebende Druck geändert werden konnte , während geeignete 1) Warburg u. Ihmori, Wied. Ann. Bd. 27, 1886, p. 481. Ji ii'ii^'2. Eversheim: Aus optischen und mechanischen Werkstätten IX. 153 Vorrichtungen dazu dienten , Wasserdampf einzuführen oder zu ent- fernen. Da vom umgebenden Druck der Auftrieb des Ballons abhängt, so mußte bei Druckänderung ein Ausschlag erfolgen , der mittels des Spiegels S und der bekannten Spiegelablesung festgestellt werden konnte. Aus Druck und Temperatur läßt sich das Gewicht berechnen. Die Empfindlichkeit der Wage hing, wie bei allen Balkenwagen, von der Belastung ab, sie betrug bei ^^ = 0-6, 0-8, 1-0 g e=n-?,XlO-'\ 4-0x10^*', 4'P.XlO-^g, d. h. die- Einstellung bei der Belastung von p Gramm wird bei der Gewichtsänderung von e Gramm um einen Teilstrich geändert (dem Sinne nach ist diese Definition gleichbedeutend mit der in der exakten Wissenschaft gebräuchlichen: e = Zahl der Teilstriche des Ausschlags pro Gewichtseinheit). Aus den mitgeteilten Zahlen ersieht man, daß die Empfindlich- lichkeit der beschriebenen Wage die der gewöhnlichen Analysenwagen bei weitem übersteigt; deren Wert liegt zwischen 1 und O'lXlO^^, jene übertrifft diese also um etwa das zweieinhalbtausendfache. Dabei ist aber wohl zu beachten, daß die im Handel befindlichen Wagen den großen Vorzug besitzen , jederzeit gebrauchsfähig zu sein und keine außergewöhnliche Anforderung an die Bedienung zu stellen. Die selbstgefertigten Mikrowagen indessen fordern eine geschickte Hand und Berücksichtigung individueller Eigentümlichkeiten, soll die höchste Empfindlichkeit erreicht werden. Etwa ein Jahrzehnt später wurde von dem schwedischen Forscher e Angström eine Mikrowage konstruiert, der ähnliche Konstruktions- prinzipien zugrunde liegen, wie der Wage von Nernst, die wir weiter unten ausführlicher beschreiben werden. Im Jahre 1901 gelang es dem Italiener Salvioni^ auf anderem Wege das Ziel zu erreichen, indem er die schon lange bekannte Federwage bis ins Äußerste verfeinerte und so ein Instrument schuf, das sich durch ganz besonders einfachen Bau auszeichnet, so einfach, wenigstens dem Äußeren nach, daß man sich wundern muß, daß die SALviONische Idee nicht schon früher ergriffen wurde. Wir werden aber sehen, daß auch hier in der konstruktiven Durchführung wie aiich in der Behandlung der Wage mancherlei zu beachten ist. ^) Salvioxi, Accad. Pelcritana, Messina 1901 ; s. a. F. Giesen, Drudes Ann. Bd. 10, 1903, p. 830. 154 Eversheim: Aus optischen und mechanischen Werkstätten IX. 33,2. Ein dünner, etwa 10 cm langer, O'l mm dicker Glasfaden//, Fig. 2 , aus Jenaer Glas ist in den Halter H mit Siegellack ein- gekittet. Der Halter läßt sich um den Punkt a drehen, so daß das Ende des Fadens auf bestimmte Höhe einreguliert werden kann. Bei b ist eine feine Nadelspitze aufgekittet, auf der eine kleine Pfanne mit Haken aus Platin lagert, der Haken nimmt die zu wägenden Gegenstände auf. Die Durchbiegung des Fadens, der Belastung ent- sprechend, wird mit einem mit Mikrometerteilung versehenen Okular beobachtet , indem dieses auf eine Marke , nämlich den in dem an- gekitteten Bügel ausgespannten feinen Spinnfaden c eingestellt wird. Legt man bekannte Gewichte auf, so läßt sich die Wage eichen. Der gedrungene Bau gestattet leicht, die Wage unter die Luftpumpen- glocke zu bringen. Salvioni erreichte eine Empfindlichkeit von etwa e=l'10~^g pro Skalenteil. S J=\ H M Als störend erweist sich bei der Salvioni sehen Federwage die elastische Nachwirkung des Glases ; die dadurch hervorgerufene Störung ist so groß , daß sie besondere Berücksichtigung verlangt. Ist die Wage belastet, so wird die endgültige Einstellung erst nach verhältnismäßig langer Zeit erreicht und umgekehrt wird infolge dieser Erscheinung die Lage des Nullpunktes unsicher. Es kann ferner die hygroskopische Natur des Glasfadens die Meßresultate be- einflussen, so daß längere Übung an der Wage notwendig wird, da- mit die Untersuchungen sichere Resultate liefern und die der Emp- findlichkeit der Wage entsprechende Genauigkeit erreicht wird. Mehr praktische Bedeutung erlangte die von Nernst^ einige Jahre später für gewisse chemische Untersuchungen durchgebildete Mikrowage, die auch fabrikationsmäßig hergestellt wird". Fig. ^i führt uns das Prinzip vor Augen. Die Säule S trägt oben eine Gabel G von etwa 5 cm Öffnung ; in diese ist der feine Quarzfaden /' 1) Nernst, Ch. Ber. 36, 1903, p. 208G. ^) Bei Spindler & HoYER , Werkst, f. wissenscb, Apparate, Göttingen. 38,2. Eversheim: Aus opti&clien und mechanischen Werkstätten IX. 155 eingespannt. Der Wagebalkeu B besteht aus einer Glaskapillare von etwa 0*5 mm Durehmesser, er ist mit der Mitte von /"verkittet. Das 9 cm lange Hebelende von B besitzt ein winziges Platinhäkchen, an dem das Wagschälchen hängt. Das andere Ende des Hebels ist nach unten umgeknickt und zur feinen Spitze ausgezogen. Diese Spitze dient als Zeiger und spielt über der Skala ä von 2 cm Meß- bereich. Der Bereich ist in 40 gleiche Teile eingeteilt, so daß ein Teilstrich gleich 0*5 mm ist. Mit Fernrohr läßt sich ^/^q Teilstrich mit Sicherheit ablesen. Als Empfindlichkeit wird e = 1 bis 2 X 10~^g angegeben, je nach der Belastung, deren Grenze bei 2 mg liegt. Mit der Fußschraube R kann man den Nullpunkt einregulieren. Die Gabel bei a bildet den Anschlag. 3. Die NEKNSTSche Wage erscheint als eine Kombination von Feder- und Balkenwage. Eingehende Untersuchungen haben aber ergeben, daß der Einfluß der Torsion im Quarzfadeu verschwindend klein ist, sofern der Maximalausschlag nicht überschritten wird. Unter dieser Bedingung ist auch die Proportionalität zwischen Belastung und Aus- schlag hinreichend vorhanden, die Abweichungen sind im Mittel kleiner als 0*2 Prozent. Schwierigkeiten, die sich anfänglich durch Wandern des Nullpunktes einstellten, wurden behoben, so daß die NERNSTSche Mikrowage ein recht brauchbares Laboratoriumsinstrumeut darstellt, das sich, wie schon erwähnt, im Handel befindet. Fig. 4 veranschau- licht die Mikrow^age , wie sie von der Firma Spindler & Hoyer in Göttingen gebaut wird ; sie besitzt eine sicher wirkende Arretier- vorrichtung, so daß die Wage ohne Gefährdung der empfindlichen Teile transportiert werden kann. 156 Eversheim: Aus optischen und mechanischen Werkstätten IX. 33,2. Die NERNSTSche Wage erfuhr eine wesentliche Steigerung der Empfindlichkeit unter den Händen von Riesenfeld und Möller^. Diese wurde dadurch erreicht, daß der Glasfaden durch einen solchen aus dem viel widerstandsfähigeren Quarz ersetzt wurde, der, äußerst fein bis zu einem Durchmesser von 0*0125 mm ausgezogen, eine Hebellänge von 9 cm besaß. Das Hauptaugenmerk wurde auf die Verfeinerung der drei Auflagestelien gerichtet, die teils aus fein gespannten Quarzfäden, teils — wie früher bei Warburg — aus ab- 4. gesprengten Teilen einer Rasiermesserklinge bestanden. Es ergab sich eine Empfindlichkeit von , 1916, H. 9 ni. G Abb.). Bei der mikroskopischen Untersuchung- der Oberfläche der aus Kunstseide liergesteilten Bänder bedeckt man diese gewöhnlich mit Wasser. Aber auch die mikroskopische Betrachtung der trockenen Stücke im auffallenden Licht kommt in Betracht. Denn es zeigen sich dabei gut die Lrsaclien der Glanzwirkung bei verschiedenem Licliteinfall. Ein besonderer Vertikalilluminator ist dazu nicht nötig. Empfehlenswert ist wegen der plastischen Darstellung die Benutzung eines binokularen Mikroskops mit einem schwaclien Doppelobjektiv. Die Prüfung des Querschnittes gibt am raschesten über die Beschatfenheit des Bäudchens, besonders über etwa vorhandene Fal- tungen Auskunft. Bei der hierzu nötigen Paraffineiubettung bringt man nicht mehr als fünf Bändcheustücke in einen Block. Ein Teil der 15 [J dicken Schnitte wird auf einem trockenen Objektträger ohne Zugabe einer Flüssigkeit verteilt, mit einem Deckgläschen bedeckt, und dies mäßig angedrückt. Infolge des Unterschiedes in der Durch- sichtigkeit des Bändcliens und der umgebenden kristallinen Paraffin- masse gelingt es bei mittlerer Vergrößerung gewöhnlich leicht, die äußere Form des Bandes mit Sicherlieit festzustellen. Da besonders bei stärker zerknitterten Bändern an den einzelnen Stellen größere Abw'eichungen in der Faltung vorkommen, muß man immer mehrere Bandstücke untersuchen. Diese Präparate werden dann so mit Xylol von Paraffin befreit und für eine stärkere Vergrößerung geeignet gemacht, daß man das Lösungsmittel sich durch Kapillarität zwischen die Glasplatten ein- saugen läßt. Jedes Abheben oder Verschieben des Deckglases ist dabei zu vermeiden, da sonst die Schnitte fast immer unbrauchbar werden. Luftblasen lassen sich dabei leicht vermeiden. Sie stören übrigens nicht. Zählungen etwa vorhandener Rillungen oder die Messungen der Bändchendicke können ohne weiteres an den Xylol- präparaten ausgeführt werden, da das Xylol keine Formveränderungen, z. B. durch Quellung, hervorruft. Zur genaueren mikroskopischen Untersuchung der Schnitte ist natürlich eine vollkommenere Entfernung des Paraffins notwendig. Man wiederholt die Xylolbehandlungen , gegebenenfalls unter leichter Er- wärmung. Ein an die gegenüberliegende Seite des Deckglases ge- haltener Filtrierpapierstreifen erleichtert das Hineinsaugen. Dann wird in gleicher Weise zwei- oder dreimal absoluter Alkohol und schließlich eine schwache wässerige Safraninlösung durchgesaugt. Die so behandelten Schnitte heben sich bei der mikroskopischen Betrachtung sowohl durch ihre wesentlich stärkere Lichtbrechung dem Wasser gegenüber als auch durch ihre Rotfärbung vom Unter- grunde ab. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 38, 2. 12 178 * Keferate. 33,2. lu besonderen Fällen kommt auch die ultramikroskopische Prü- fung in Betracht. Bei einer solchen zeigten sich z. B. au Kunst- bändchen , die eine auffallend geringe Festigkeit bei sonst sehr be- friedigenden Eigenschaften aufwiesen, auffallende Strukturunterschiede der äußeren und inneren Querschnittanteile. Dadurch wurde es wahrscheinlich, daß der F'ehler auf die Zusammensetzung des Fällungs- bades zurückzuführen sei. Liesegany {Frankfurt a. 31.). 4. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A. Niedere Tiere. Stolc, A., Über das Verhalten der Harnsäure zum leben- den Protoplasma von Protozoen (Sitzungsber. d. kgl. böhm. Ges. d. Wiss., Math.-nat. Kl. Bd. 22, 1914, p. 1). Bei Spirostomum ambiguum und Amoeba protens setzt Harnsäure die Intensität der Vitalfärbung herab. Gleichzeitig wird auch die Giftwirkung der Farbstoffe vermindert. Liesegang {Frankfurt a. M.). Willers, W., Zelluläre Vorgänge bei der Häutung der Insekten. [Herausgegeben von B. Dürken.] (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 116, 1916, p. 43—74 ra. 17 Figg. u. 1 Tfl.) Zur Untersuchung dienten Vertreter verschiedener Insektenord- nungen von den Apterygoteu: Tomocerus plumbeus, von den Archi- pteren : Agrion puella, von den Orthopteren : Dixippus morosus, von den Coleopteren : Tenebrio molitor , von den Lepidopteren : Pieris brassicae und Vanessa urticae , von den Dipteren : Musca vomitoria. Bei der Wahl des Fixierungsmittels muß darauf gesehen werden, daß dasselbe sowohl gute Strukturbilder liefert , als auch die physikochemischen Eigenschaften der einzelnen Substanzen möglichst wenig verändert. Nach eingehender Prüfung ergab sich als das brauchbarste Fixierungsmittel, welches beide Forderungen hinreichend erfüllt, die CAUNOvsche Flüssigkeit. Die von anderen Autoren öfters betonte hochgradige Schrumpfung der Objekte trat bei dem benutzten Material nicht ein. Zenker sehe Flüssigkeit dagegen, welche bekanntlich bei Wirbeltieren meist gute Ergebnisse lieferte, ließ bei den vorliegenden Arthropodenuntersuchungen vollständig im Stich. Zu Vergleichspräparaten wurde noch Fixation mit Sublimatessigsäure (10 Teile Sublimat, 1 Teil Essigsäure) angewandt. Beim Färben ist darauf zu achten , daß nicht bloß einseitig tingiert wird , also niciit etwa bloß mit basischen Farbstoffen, sondern mau muß solche Farb- gemische anwenden, „aus denen der Protoplast und seine Derivate diejenigen Farbstoffe freiwillig auslesen, zu denen sie wirkliche Afü- 33,2. Referate. 179 nität lüibeir". Ks wurde aus diesem Grunde das BLOCHMANNSche Ge- misch iiaoli Vorfärbung mit Boraxkarmin benutzt. Man bekommt auf diese Weise selir gute Resultate, wie man an Objekten, deren Hypo- dermis §ich im Ruhestadium befindet, leicht kontrollieren kann. E. Schoebel (%. Zt. Leipzig). B. Wirbeltiere. Kreibicli, C, Zur Wirkung des ultravioletten Lichtes auf die Zelle (Virchows Archiv Bd. 222, 1916, p. 28—30). Streifen von Rindercornea wurden 12 bis 14 Stunden auf Agar im Thermostaten gehalten, zur Hälfte mit Stanniol bedeckt und dann mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Während die unbelichteten Hälften in SOprozentigem Alkohol oder Zenker -Lösung rasch opak weiß werden , bleiben die belichteten zuerst durchscheinend. Erst viel später trüben sie sich. In den belichteten Teilen sind die Kerne kleiner , etwas ge- schrumpft. Ihr Chromatin ist zusammengedrängt; deshalb sind die Kerne intensiver gefärbt. Das Protoplasma färbt sich mit Proto- plasmafarben viel intensiver. Die unteren Teile verhalten sich an den belichteten Stellen nicht anders als an den unbelichteten. Läßt man die Quellung auf dem Agar nicht vor, sondern nach der Belichtung erfolgen, so wird die belichtete Seite viel früher trüb als die verdunkelte. Fixiert man rasch nach Gebuchten, so erscheint die obere Hälfte der verdunkelten Seite durch die rasche Hxation ziemlich intensiv sowohl im -Kern, wie auch im Protoplasma gefärbt, während die Kerne der unteren Hälfte in ihrem Chromatinnetz gut erhalten sind und auch das Protoplasma die ursprüngliche Zellform erhalten hat. Auf der belichteten Seite ist nur an der Oberfläche ein ganz dünner Streifen ähnlich wie auf der verdunkelten Hälfte fixiert und intensiver gefärbt. Die darunter gelegene übrige Partie der Cornea weicht im Aussehen stark von der verdunkelten ab. In der Hauptsache handelt es sich um eine homogene Schrumpfung der Kerne zu runden, intensiv gefärbten, strukturlosen Kugeln und um den Zerfall des Chromatins zu intensiv gefärbten Schollen. Ihre Erklärung finden die Veränderungen in der Umwandlung der leicht löslichen Eiweißkörper in schwer lösliche. (Vgl. Schanz u. a.) Lieseyaiig {Frankfurt a. 31.). Waller, W. W. , An Observation ou the emigration of leucocytes (Jouru. of Physiol. vol. 46, 1913, Proceedings, p. 40—41 w. 2 figg.). Versuche , mikrophotographische Serienaufnahraen eines Leuko- zyten durch die Kapillarwand in den Mesenterialgefäßen des Frosches 12* 180 Referate. 33, ■_'. zu erhalten, hatten bisher keinen Erfolg. Aber es konnte dabei fest- gestellt werden , daß zuweilen 5 oder 6 Leukozyten hintereinander die gleiche Stelle der Gefäßwand durchwanderten. Ganz dicht hinter derselben verschmolzen sie dann zu einem Klumpen von ziemlich gleichmäßiger granulärer Struktur. Die Aufnahmen wurden 3 bis 4 Stunden lang in Abständen von 10 bis 15 Minuten gemacht. Das Gesichtsfeld betrug 100X140//. Uesegang (Frankfurt a. M.). Herwerden, M. A. vau, Een eeuvoudige telmethode voor b loedp 1 a a tj es (Nederl. Tijdschrift voor Geneeskunde Jaarg. 1915, I, no. 22, p. 1867 — 1868j. Seitdem die mikroskopische Blutuntersuchung die Blutplättchen als selbständige Elemente kennen gelehrt hat, ist die Bestimmung ihrer Zahl unter physiologischen und pathologischen Verhältnissen be- deutungsvoll geworden. Störend war immer deren Bestreben, außer- halb der Gefäße aneinander zu kleben. Verwendete man hiergegen starke Lösungen von Magnesiumsulfat oder Natriummetapliosphat, so war bei Benutzung der für Leukozyten benutzten Mischpipette das Überwiegen der kaum veränderten Erythrozyten sehr störend. Bei der Methode von Prijs (Proefschrift, Leiden 1896) und van Emden (D. Arch. f. kliu. Med. Bd. 58, 1904, p. 316) mit Chromsäure, Os- miumsäure und Eisessig zeigen sich die Umrisse der Blutplättchen in der Zählkammer dagegen zu schlecht. VAN Herwerden verwendet zur Verdünnung des Blutes eine Mischung von 21 Teilen einer lOprozentigen Harnstoff lösuug und 9 Teilen 0"9prozentiger Kochsalzlösung. Wegen der Durchlässig- keit der Erythrozyten für Harnstoff werden diese unsichtbar. Gleich- zeitig wird das Zusammenkleben der Thrombozyten verhindert, und sie zeigen sich unter dem Mikroskop als glänzende Körperchen. In die fiir die Leukozytenzäiilung bestimmte, gut gereinigte Misch- pipette wird etwas von obiger Lösuug bis zum Teilstrich 0"05 auf- gesaugt. Hiervon kommt ein Tröpfchen auf die angestochene Haut, ans der dann bis zum Teilstrich O'l Blut entnommen wird. Darauf wird' schnell bis zum Teilstrich 1*1 der Harnstoff- Kochsalzlösung nachgesogen. (Diese Zahlen sind nach späteren Korrekturen der Verf. im Sonderabdruck angegeben.) Nachdem man die etwas umgeschüttelte Mischung in die Zähl- kammer gebracht hat, muß man sie eine halbe Stunde stehen lassen, bis sich die Teilchen zu Boden gesetzt haben. Dann kann mit der Zählung in der üblichen Weise begonnen werden. Liesegang (Frankfurt a. M.). 33, '2. Referate. 181 Domiiiicis, A. de, Diaskopie von Blut spuren (BoU. Chini. Farm. vol. 53, 1914, p. 102—163). Die von der Unterlage abgekratzten Flecken werden mit einer konzentrierten Lösung von Eosin in Paraldeliyd gef'Jirbt und mikro- skopisch untersucht. Die Blutkörperchen werden hierbei intensiv rot gefjjrbt. Liesegang [Frankfurt a. M.). Klenieiisiewicz,. ß., Beiträge zur Darstellung und Lösung des Transsudationsproblems durch Versuche an der Schwimmhaut von R a n a (Sitzungsber. d. math.- nat. Kl. d. K. Akad. d. Wiss., Wien, Bd. 123, Abt. 3, 1914, p. 79—205 m. 18 Figg.). Es werden ausführlich die Verfahren zur mikroskopischen Pro- jektion von Teilen der Schwimmhaut eines lebenden Frosches mit- geteilt: die besondere Einrichtung des Projektionsmikroskops, die Kühlvorrichtung, die Präparation des Tieres usw. Es können dadurch von einer Anzahl Beobachter zugleich studiert werden : der Blutstrom in den einzelnen Gefäßen und seine Änderungen. Vasomotorische Erscheinungen. Änderungen der Struktur des Blutstroms. Die Be- weglichkeit der Arterien- , Kapillaren- und Venenwandungen. Die Kompressibilität der Blutgefäße und deren Erscheinungsform im leben- den Gewebe. Die Unterschiede dieser Kompressibilität in den ein- zelnen Abschnitten der Blutbahn. Die Beziehung des Gewebes zu den Venen und deren Bedeutung für den Flüssigkeitsverkehr. Die morphologischen Grundlagen für die Theorie der „Transsudation" und „Rücktranssudation" verschiedener Blutgefäßbezirke. Aber nicht nur diese mit der Dynamik des Blutstroms in Beziehung stehenden Probleme erfahren durch die mikroskopische Projektion eine besondere Beleuchtung, sondern auch Erscheinungen, die mit der Thrombosefrage, mit der Lehre von der Entzündung und derjenigen von der vaso- motorischen Funktion des Gefäßapparates zusammenhängen. Als Beleuchtungsapparat diente ein älterer Projektionsapparat von Zeiss. Die Lichtquelle war eine Bogenlampe für Gleichstrom (30 Amp.) mit schräg gestellten Kohlen und automatischer Regulierung. Als Beleuchtungslinsen dienten die von Köhler angegebenen Sammel- linsensysteme, und zwar I als Kollimator und je nach der Vergrößerung des benutzten Objektivs die KöHLER-Linsen II oder III als Kollek- toren. Zwischen Kollimator und Kollektor war ein Wasserkühler eingeschaltet, der aber bei einer Anzahl von Untersuchungen durch Kühlvorrichtungen an anderen Stellen des Projektionsapparates ersetzt werden mußte. Zweckmäßig ist die Einschaltung einer Iris- oder einer Dunkelblende , um die Beleuchtung des wärmeempfindlichen Objekts zeitweise ausschalten zu können. — Die meisten der Versuche lassen sich auch mit Beleuchtungsvorrichtungen von geringerer Lichtstärke projizieren, wobei wegen der geringeren Wärmeentwicklung auch die 182 Referate. 33,2. Küblvorrichtungeu einfacher gehalten sein können. Als Projektions- schirm stand Verf. eine quadratische Gipsplatte von 2 m Kanten- länge zur Verfügung. Die Kühlung des Objekts durch Eintaueben desselben in Wasser- leitungswasser ist häufig unerläßlich. Dabei kann das Kühlwasser durchfließen oder man benutzt zur Vermeidung der Luftblasenbildung stagnierendes ausgekochtes Wasser. Eine derartige Kühlung ist des- halb angebracht, weil die wärmeempfindlichen Hautnerven der Frosch- schwimmhaut besonders leicht durch eine übermäßige Erwärmung erregt werden. Dadurch können Reflexe ausgelöst werden , die das Gelingen mancher Versuche vereiteln. Aus dem gleichen Grunde sollte die Beleuchtung von Zeit zu Zeit unterbrochen werden. unverletzte normale Tiere sind zwar zu einem orientierenden Versuch , nicht aber zu Demoustrationszwecken geeignet. Denn bei diesen finden zu häufige Verschiebungen des mikroskopischen Bildes statt. Während für andere Zwecke die Excerebrierung, die Durch- trennung der Medulla oblongata unterhalb der Rautengrube, allenfalls auch die Ausbohrung des Rückenmarks mit dem Glühdraht gute Dienste leisten, genügt für die vollständige Immobilisierung eines Beins die Durchtrennung des Plexus lumbosacralis der einen Seite. Die Durchschneiduug des VIII., IX. und X. Spinalnerven werde mög- lichst hoch oben ausgeführt, um tunlichst viele Rami des Sympathicus- Grenzstranges zu schonen. Denn gerade in der Region zwischen Os coccyg. und den Alae ossis ilei verlaufen viele Rami communicantes. die zu den Blutgefäßen des Beins und der Schwimmhäute in einer innigeren vasomotorischen Beziehung stehen. Ist das vorbereitete Tier, in Mullbinden gehüllt, auf dem Kork des Froschhälters befestigt, so werden zwei oder drei Schwimmhäute durch an die Zehen angeknotete Fäden möglichst flach ausgespannt und dabei darauf geachtet, daß nicht etwa durch die Spannung die Blutströmung behindert wird. Die Kontrolle der tadellosen Ausbreitung der Schwimmhaut am Spannbrette wird unter einem gewöhnlichen Mikroskop ausgeführt. Auch beim Einlegen zwischen die Deckgläschen ist natürlich ein unerwünschter Druck zu vermeiden. Auf die Details der mikroskopischen Beobachtung des Kreislaufs kann hier nicht eingegangen werden. Es sei nur jener Teil der Abhandlung noch erwähnt , welcher die Technik der Injektion der Lymphbahnen der Froschschwimmhaut betrift't. Diese sehr zahlreichen Räume und Kanäle lassen sich vom pUm- taren oder volaren Ilautlymphsack oder von einem ihrer digitalen Fortsätze aus leicht injizieren. Hat man nach einer proximal von der Injektionsstelle angelegten Ligatur die Lymphsäcke prall gefüllt, so kann man durch eine weitere mäßige Steigerung des Drucks die Injektionsflüssigkeit in das Gewebe der Schwimmhaut vortreiben. Bei der Benutzung von Berlinerblaulösung füllt sich ein dichtes Netz- werk von Kanälen, das die ganze Schwimmhaut durchsetzt. Soweit 33,2. Referate. I33 dieses Verfahren, bei dem die Iiijcktionsraasse entgegen der natür- lichen Strorarichtung in das Gewebe eingetrieben wird, als zuverlässig zu betrachten ist, handelt es sich um das Kanalsystem, dessen Ab- tlußwege in den plantaren und volaren Lymphsack führen. Für die Lymphgefäßnatur der injizierten Räume führt Verl", mehrere Beweise an. Besonders interessant ist ihre mikroskopische Beobachtung im injizierten Zustand am lebenden Tier bei wohl er- haltenem Blutkreislauf. Dazu wurde nach Immobilisierung des Tiers und nach der oben beschriebenen Ausspannung der Schwimmhäute die blaue Injektionsmasse von einem digitalen Fortsatze des plantaren Haut- lymphsacks eingespritzt. Selbstverständlich muß während der Injektion das Bein zeitweise ligiert und nach der Injektion die Einstichöffnung verschlossen werden. Als Injektionsstelle eignet sich besonders der Raum zwischen zwei möglichst distalen Tori articulares der vierten (längsten) Zehe, wo eine Abschnürung der Zehe ohne Beeinträchtigung des Schwimmhautkreislaufes leicht gelingt. Zum Zwecke der Stauung der Injektionsmasse im plantaren Lymphsack wurde vor der Injektion eine Massenligatur um die Fußwurzel angelegt. Sobald die Injektions- masse in die Lymphdrüse der Schwimmhaut vorgedrungen ist, wird die Ligatur wieder gelöst. Der unterbrochen gewesene Kreislauf stellt sich dann gleich wieder ein. Bei mäßiger Füllung der Lymphgefäße sieht man in den Blut- gefäßen einen vollkommen regelmäßigen Blutstrom und erkennt, daß auch in der Schwimmhaut des Frosches die Anordnung der beideii Gefäßsysteme zueinander die gleiche ist, wie sie für andere Gewebe beschrieben wurden. Gegen den freien Rand der Schwimmhaut bilden die Lymphgefäße ein engmaschiges Netzwerk feiner Kanäle, das durch das Blutgefäßnetz durchgesteckt erscheint. Hier liegen auch die kleineren Arterien und Venen. Gegen die Mitte und den Winkel zwischen den Zehen stellen die Lymphgefäße der Schwimmhaut große, sinuöse Räume dar. Häufig werden größere Venen jederseits von einem, meist ziemlich regelmäßig zylindrisch gestalteten Lymphgefäß begleitet. Diese letzteren Verhältnisse sind besonders gut am leben- den Tier mit wohl ausgebildetem Blntstrora zu beobachten, weil die Unterscheidung des Charakters der Blutgefäße leicht ist. Aber auch am Injektionspräparat des toten Tieres findet man derartige größere, die Blutgefäße begleitende, paarweise angeordnete Lymphkanäle. Alle diese Lymphräume liegen in einer Schicht lockeren Bindegewebes. Liesegang {Frankfurt a. M.). Liebreich, E., Beitrag zur Kenntnis der Leukozyten- granula im strömenden Blute des Menschen. Die säurefesten Granula oder «'-Granula (Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allgeni. Pathol. Bd. 62, 1916, H. 1, p. 71 — 120 m. 1 Tfl.). 184 Referate. 33,2. Es gibt im strömeudeu Blute des Menschen Leiikozyteneinschlüsse. welche die allgemeinen Eigenschaften der bekannten Leukozytengranula, daneben aber noch Merkmale aufweisen, die ausschließlich ihnen zu- kommen. Verf. bezeichnet sie , zur Erleichterung der Darstellung, als „säurefeste Granula", oder kürzer „«'-Granula". Diese Granula sind ausgezeichnet vor allen anderen Leukozyten-Granula durch ihre Widerstandsfähigkeit gegen Essigsäure. Ihre Sonderung kann eben- sowohl in Nativpräparaten erfolgen , wie in Ausstrichen , die nacii einer speziellen Methode hergestellt werden. Sie sind in Nativ- präparaten sichtbar, sobald mau die anderen Granula auflöst, und erscheinen dann als leuchtende , «Iberglänzende Punkte. Es lassen sich aber mit einer speziellen Methode Ausstrichpräparate her- stellen, auf denen sie allein von allen Granula wahrzunehmen sind. In solchen Präparaten sind sie färb bar, können aber in ihnen auch ohne Färbung gesehen werden : sie erscheinen dann als gelblich- bräunliche Punkte. Präparate, in denen die färberischen Eigenschaften der «'-Granula leicht festgestellt werden können, werden auf folgende Weise hergestellt: Blut, das aus einer Vene entnommen wird, wird sofort mit dem lOfachen Volumen einer Essigsäurelösung von be- stimmter Konzentration versetzt. Die Mischung wird für eine bestimmte Zeit in den Brutofen gestellt und dann zentrifugiert. Der Bodensatz dient zur Herstellung von Ausstrichen nach den gewöhnlichen Methoden. Auf den so gewonnenen Ausstrichpräparaten ist keine einzige der bisher bekannten Granulaarten mehr zu erkennen oder zu färben. Nur die obengenannte Granulaart ist übriggeblieben und kann in einfacher Weise gefärbt werden. Zwischen den Resten der roten Blutkörperchen liegen die Leukozyten, die an den sehr gut erhaltenen Kernen leicht kenntlich sind. Die Essigsäure löst hier also einmal alle Granula auf mit Ausnahme der «'-Granula und ist für diese weiter ein Fixierungsmittel, durch das sie erst färbbar werden. Diese W^irkung erreicht sie 1) in einem Zeitoptimum (nach den 1>- fahrungen T^/g Stunden), 2) bei bestimmter Konzentration '^0*1 bis 5,0 Prozent). Nach dieser Säureeinwirkung können die Granula auch schon ohne Färbung erkannt werden, Konzentrationen von 2 bis 5 Pro- zent färben die Granula in einem bräunlich-roten Ton, wodurch sie auf dem hellen Grunde besser hervortreten. Dieser Farbenton ist zu- weilen so stark, daß es nicht nur uiniötig, sondern sogar unmöglich wird, die Granula noch zu färben. Verf. hat daher bei allen Prä- paraten, bei denen die färberisclien I^igenschaften der Granula fest- gestellt werden sollten, nur Essigsäure von 0.33 bis 0*5 Prozent an- gewendet, welche den braun-roten Farbeuton nicht verursachen. Die Gra- nula sind nicht mehr zu erkennen in Präparaten, die mit Konzentrationen über 10 Prozent hergestellt worden sind. — In gewöhnlichen Ausstrich- präparaten ist die Färbung der Granula nicht möglich, auch liei Essigsäureeinwirkuug, dagegen sind nach Essigsäurewirkung in ilnieu auch noch andere Granula erhalten. Die Essigsäure muß eben .lut 'o^ m, 2. Referate. 185 lebendes Blut wirken, niclit auf totes; in Ausstriclipräparaten ist es aber sebr sebwer, wirklieb nocli lebendes Hlut zu erbalten. Alle «'-Granula sind in den eosinopbilen Zellen entlialten. In den nach Angabe des Verf. bergestellten Präparaten kann man bei den a'-Granula eine Reibe färberiscber Eigenscbaften feststellen, die durcb- aus verscbieden sind von denen aller anderen bekannten Granula. Die «'-Granula besteben aus einer absolut basopbilen Substanz. Sie färben sieb mit: Fuchsin, Neutralrot, Pyronin, Safranin, Vesuvin, Jodgrün, ^letbylgrün, Metbylenblau, Unnas polycbromem Methylenblau (dunkelblau, nicht rötlicb, nacb längerer Färbung), Tbionin, Toluidinblau, Viktoriablau, Dablia, Brillantkresylblau , Kresylviolett, Metbylviolett, Gentianaviolett ; schwärzlicb-rötlicb mit Unna- Pappenheims Methyl- grün-Pyronin, grünlich (blaßgrün), mit Ehulichs Triacid. Sie färben sich n i c b t mit Eosin , Indulin , Nigrosin. Die blauen Farbstoffe, die als klassisch metachromatisch gelteu, haben nie einen roten oder violetten Ton hervorgebracht, — Verf. macbt noch darauf aufmerk- sam, daß nicht alles, was sich in p]ssigsäure nicbt löst, «'-Granula sind. Täuschungen können bauptsächlich vorkommen bei Material, in dem z. B. Fetttröpfeben vorbanden sind. So finden sich im Eiter sebr oft Produkte einer fettigen Degeneration („sudanophile" Granula), die durch ihre Form und Unlöslichkeit in Essigsäure leicbt als «'-Gra- nula angeseben werden können. Sie besitzen dann aber nicht die anderen Eigenschaften dieser Granula, sondern verhalten sieb wie Fett. — Die «'-Granula haben sehr ungleiche Affinität zu den oben genannten Farbstoffen. Gentianaviolett (originale oder verdünnte GRAMSche Lösung) scbeint besonders elektiv zu wirken, da es ganz außerordentlich scbnell färbt (2 bis 3 Sekunden). Ebenso stark färbt das Metbylviolett, das sich aber nicht gut benutzen läßt wegen seiner gleich starken Färbekraft der Zellkerne. Um gute Ergebnisse zu erhalten, muß noch eine Alkoboldifferenzierung folgen. Die «'-Granula sind GuAM-positiv. Nach Gentianaviolett (3 Minuten) behalten die Granula noch ziemlich deutlich die violette Farbe , auch wenn ab- soluter Alkohol 1 bis 2 Stunden lang einwirkt. Man kann dazu selbst Salzsäure -Alkohol verwenden. Die «'-Granula sind ferner säure- fest im histocheraiscben Sinne des Wortes: vielleicht die interes- santeste und unerwartetste Eigenschaft von allen. Man färbt die Präparate ganz wie auf Tuberkelbazillen (auch stark verdünnte Lösung von Ziehl-Neelsen genügt). Nach 5 bis 10 Minuten dauernder Färbung in der Wärme, dann 3 bis 4 Minuten in öprozentiger Schwefel- säure, Alkohol bleiben nur die o'-Granula gefärbt. Präparate, die etwas länger gefärbt worden sind , kann man für 2 bis 3 Stunden iu Salzsäure-Alkohol lassen, ohne daß Entfärbung erfolgt. Diese Methode ist für vergleichende Zählungen sebr praktisch, da sie einen sehr starken Kontrast zwischen dem Rot der Granula und dem Blau der (nachgefärbten) Kerne ergibt. Die «'-Granula geben ferner die I n d 0 p h e n 0 1 b 1 a u r e a k t i 0 n (nach B. Schultze) : eine 2prozentige 186 Referate. 33,2. Lösung von Mikrocidin Merck wurde mit der gleichen Menge einer Iprozentigen Lösung von Dimethylparaphenylendiaminclilorhydrat ge- mischt. Das Gemiscli wurde filtriert und das Filtrat sofort über die nach der Methode des Verf. liergestellten Ausstriche gegossen. Vor- teilhaft sind Ausstriche, die seit einigen Tagen oder Wochen an der Luft getrocknet sind. Nach 2 bis 3 Minuten Auswaschen der Prä- parate in fließendem Wasser. Sehr oft, aber nicht immer, färben sich die Granula dann dunkel-violett-schwarz. Zuweilen scheinen sie etwas vergrößert und von einem hellen, farblosen Hofe umgeben zu sein. Gleichzeitig nehmen die Kerne dieselbe Farbe an. Verf. bemerkt hierzu noch, daß er positive Kesultate nur mit Dimethylparaphenylen- diaminchlorhydrat „pro analysi" erhalten hat , und daß er sich mit dem Präparate von Merck, das diese Aufschrift nicht trug, umsonst bemüht hat. Im Zusammenhange mit dieser Keaktion , die im all- gemeinen als spezifisch für die granulierten Zellen des Knochenmarkes betrachtet wird , hebt Verf. noch hervor , daß die «'-Granula auch im Knochenmarke vorhanden sind. Für dieses letztere können die gleichen Methoden zur Darstellung benutzt werden, die hier für das Blut beschrieben worden sind. Man verwendet dazu rotes Knochen- mark, das vor der Behandlung mit Essigsäure ein wenig zerzupft worden ist. — Verf. führt dann noch eine Anzahl von Einzelheiten über die Eigenschaften der «'-Granula an , wegen deren auf das Original verwiesen wird. — Kurz zusammengefaßt ist das Wichtigste für die Darstellung der «'-Granula das Folgende: L Vorbereitung des Blutes: Man benutzt, wenigstens für die ersten Versuche, als Verdünnungsflüssigkeit eine Essigsäurelösung von 0'33 Prozent und eine von 3 Prozent. Man entnimmt mit der Spritze, die schon 2 cc der Essigsäure enthält, 1 cc Blut aus der Cubitalvene. Der Inhalt der Spritze wird sofort entleert in ein Zentrifugierröhrchen mit dem Reste der zur Verdiinnung nötigen Essigsäure (8 cc). Dieses wird, mit Kork verschlossen, für T*/« Stunden in den Brutofen (37") ge- bracht , dann zentrifugiert und die Flüssigkeit vom Bodensatze ab- gehoben. Ein so präpariertes Röhrchen bleibt während mehrerer Wochen brauchbar, wenn man es nur einigermaßen vor dem Aus- trocknen schützt. Von dem halbflüssigen Bodensatze wird ein Tropfen mit Hilfe eines Deckglases auf einen Objektträger ausgestrichen, ohne daß hierzu besondere Sorgfalt nötig ist. Nach Trocknen an der Luft kann ein solcher Ausstrich unmittelbar gefärbt werden. Es ist vorteilhaft, die Präparate noch über eine schwache Flamme zu ziehen. Die Ausstriche sind haltbar und lassen sich nach unbegrenzter Zeit noch färben. — II. Die Färbung: Sie ist bei Präparaten, die mit 3prozentiger Lösung von Essigsäure gemacht worden sind, überflüssig , es ist aber besser, den Grund mit irgendeinem der ge- wöhnlichen Farbstoffe zu färben, am besten in dünner Lösung. Die mit 0'3oprozentiger Essigsäurelösung hergestellten Präparate werden in folgender Weise gefärbt: 1) Karbol gentianaviolett (Gram- 33, J. Referate. 187 CV.APLEwsKischel^simg) : Färben während 2 bis 3 Sekunden, Waschen in fließendem Wasser, Trocknen und Untersuchnnc,- mit Immersion. Die Granula haben eine dunkel-violette Farbe, die sich stark von der helleren des Grundes abhebt. 2) Methy 1 violett : Färben während einer Sekunde , Waschen in fließendem Wasser und Differenzierung in absolutem Alkohol, Die Granula sind dunkel- violett. 3) Gram, mit D 0 p p e 1 f ä r b u n g- : Gram sehe Farblösung 2 bis 3 Minuten, LuGOLSche Lösung 2 bis 3 Minuten, absoluter Alkohol bis zur voll- ständigen Entfärbung, Waschen in fließendem Wasser, Safranin, Ipro- zentige wässerige Lösung 7 bis 8 Sekunden. Die Granula sind dunkel- violett, die Zellen gelb. 4) Zikhl-Neelsen: Eine Verdünnung der Lösung von Ziehl-Neelsen (2 Tropfen auf 1 cc destillierten W^assers) wird in einem Reagenzglase bis zum Sieden erwärmt. Die heiße Lösung wird dann über das zu färbende Präparat gegossen : Färben während ,') bis 10 Minuten unter mehrmaligem Erneuern der heißen Lösung, Schwefelsäure (.5prozentig) während H bis 4 Minuten, ab- soluter Alkohol bis zu vollständiger Entfärbung, sehr rasche Färbung (1 bis 2 Sekunden) mit sehr verdünnter Borax -Methylenblau- Lösung (1 Tropfen auf 2 cc Wasser). Die Granula sind rot, die Kerne blau. — Verf. macht endlich noch mehrere Angaben über die «'-Gra- nula in der Zählkammer und in den Nativpräparaten, es wird dieser- halb auf das Ori":inal verwiesen. *I5' Schiefferdecker (Bonn) MeiffS, E. B., Ob die Fibrillen der quergestreiften Mus- keln ihr Volum w ä li r e n d der Kontraktion ver- ändern? Hürthles Ergebnisse und ihre Aus- legung (Pflügers Archiv, Bd. 158, 1914, p. 92—99). HtJRTHLE hatte 1909 mikrokinematographische Aufnahmen über- lebender Muskelfasern (Beinmuskel von Hydrophilus piceus) während der Kontraktion gemacht ; meistens im polarisierten Licht. Er ver- glich kontrahierte mit nicht kontrahierten Fasern , namentlich indem er die Breite der einzelnen Querstreifen , die Durchmesser der Fi- brillen und die Breite der dazwischenliegenden Sarkoplasmaschichten ausmaß. Meiüs bestreitet ihm die Berechtigung, hieraus Schlüsse gegen (lif Quellungstheorie der Kontraktion ziehen zu dürfen. Bei diesem Material ist es unmöglich , mechanisch einzelne lebende Fibrillen zu isolieren. Die Mikrophotographien waren solche von ganzen Fasern. setzten sich also aus Tausenden von Fibrillen zusammen. — Sieht man ein Bündel Glasstäbe von verschiedener Größe im durchfallenden Licht au , so ist es fast unmöglich , die Grenzlinien irgendeines ein- zelnen Stabs von solchen seiner unmittelbaren Nachbarschaft zu unter- scheiden. Man kann also deren Durchmesser nur ganz roh schätzen : die Weite der Zwischenräume aber überhaupt nicht. So ist es in noch schlimmerem Maße bei den Fibrillenbündeln. Nach Hitrthles 188 Keferate. 33, "i. Messungen haben die nicht kontrahierten Fibrillen einen Durchmesser von 0*9 ^«. Die mikroskopische Vergrößerung war SOOfach. Dit Durchmesser des Fibrillenbildes betrug aber 0*18 mm. Das Volum eines zylindrischen Körpers wächst nun mit dem Quadrat seines Durch- messers. Ein Fehler von 0'0.5 mm in der Bestimmung der Fibrillen- breite auf der Mikrophotographie würde einen Fehler von mehr als 50 Prozent in der Bestimmung ihres Volums ergeben. Es ist also nicht erstanidich, wenn Hürthle keine Volumzunahme bei der Kon- traktion errechnen konnte. Meigs stützt sich deshalb weiter auf seine fixierten Präparate des Froschmuskels, welche ihm zu beweisen scheinen, daß die Fibrillen ihr Volum während der Kontraktion auf Kosten des Sarkoplasmas vergrößern. Denn in den verhältnismäßig leicht ausmeßbaren fixierten Präparaten ist beim kontrahierten Muskel das Volum der Fibrillen im Verhältnis zum Volum des Sarkoplasmas tatsächlich größer als in den gleichen Präparaten von nicht kontrahierten Muskeln. Oder es müßte dasselbe Fixationsmittel auf die kontrahierten und die nicht kontrahierten Fibrillen verschieden wirken. Diese Mög- lichkeit war von Gutherz (1910) erwähnt worden. Meigs verwirft diese Ansicht aber. Liesecjang {Frankfurt a. M.). Hürthle, K., Erwiderung auf die vorliegende Ansicht von Meigs (Pflügers Archiv Bd. 158. 1914. p. 100 — 104). Hürthle bestreitet , daß man aus den an fixierten Muskel- präparaten gemachten Beobachtungen Schlüsse auf die Theorie der Kontraktion ziehen dürfe. Nach den Messungen Engelmanns an fixierten Präparaten nimmt die doppelbrechende Schicht A bei der Kontraktion nur wenig, die einfachbrechende J aber sehr stark an Höhe ab. Enoelmann glaubte, die doppelbrechende Schicht quelle auf Kosten der einfachbrechenden. Engelmanns Messungen sind richtig. Die nicht fixierte Faser zeigt aber gerade das entgegengesetzte Verhalten. Die letzteren Änderungen liegen weit außerhalb der Messungsfehler. Engelmanns Theorie kann jedenfalls nicht stimmen. Woher das andere Verhalten der fixierten Fasern kommt , ver- mag auch Hürthle nicht zu sagen. Bei der schrumpfenden Wirkung des Alkohols sollte man eher das Umgekehrte erwarten. — Die Quellungshypothese in der Formulierung von Mc Dougall. wonach die Fibrillen im ganzen die quellenden Elemente darstellen, läßt sich an der lebenden Faser insofern weder bestätigen noch widerlegen, als die Mikrophotogramme über das Verhalten der ein- fachbrechenden Abschnitte der Fibrillen weder im polarisierten noch im gewöhnlichen Licht Aufschluß geben. Denn in lieiden Bildern sind die einfachbrechenden Schichten im kontrahierton Zustand homo- 33,2. Keferate. 189 gen. Die heutigen liistologischeu Hilfsmittel werden bei der Prüfung dieser Frage überhaupt versagen. Liesegang {Frankfurt a. M.). Clark, A. J., The actio n ofdyes upon the isolatedfrogs auricle (Journal of Pliysiol. vol. 46, 1913, p. 20 — 26). Die Muskelzellen des Froschsinus oder -Atriums färben sich in einer mit Neutralrot versetzten RiNGER-Lösung, deren Wasserstoffioneu- Konzeutration 10~^'^ beträgt, rot, in einer Lösung mit einer Alka- leszenz, welche die Zellen zur Abtötung bringt, dagegen gelb. Liesegang {Frankfurt a. M.). Yerzär , F. , Über glatte M u s k e 1 z e 1 1 e n mit m y o g e n e m Rhythmus (Pflügers Archiv Bd. 158, 1914, p. 419 —420). In wenigen anderen Fällen ist das zweifellose Ausbleiben der Färbung eines histologischen Elementes in einem Gewebe von solch weittragender Bedeutung, wie dort, wo die Frage „myogen oder neurogen" beantwortet werden soll. Verf. fand in sehr vielen Präparaten der glatten Muskelzelleu des Hühneramnions , die er nach Bielschowsky oder mit der Gold- imprägnation nach Cajal oder mit Methylenblau gefärbt hatte, keine Nervenfasern oder Nervenzellen. Er bezeichnet die rhythmischen Kontraktionen derselben deshalb als myogen. Liesegang {Frankfurt a. M.). Bang, J. , u. Sjövall, E.^ Studien über Chondriosomen unter normalen und pathologischen Bedin- gungen (Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allgem. Pathol. Bd. 62, 1916, H. 1, p. 1 — 70 m. 2 Tflu.). Die Vertf. heben zunächst hervor, daß die zurzeit in bezug auf die Mitochondria herrschenden, so sehr verschiedenen Ansichten im wesentlichen dadurch entstanden sind, daß mau über die Art der Einwirkung der Fixierungsmittel durchaus nicht im klaren ist. Es war daher vor allen Dingen nötig, eine möglichst eingehende Analyse der Einwirkung der angewandten Fixieruugsmittel auf die Chondrio- somen zu geben. An das Material für ihre Untersuchungen stellten die Vertf. folgende drei Hauptanforderungen: 1) es mußte aus wesent- lich gleichartigen Epithelzellen bestehen, in denen reichliche und leicht darstellbare Chondriosomen vorkamen ; 2) diese Zellen mußten mehrere solche Funktionen besitzen, bei denen die Chondriosomen, der Be- hauptung nach, eine Rolle spielen, und bei denen also die Berechti- gung einer solchen Annahme geprüft werden konnte ; 3) das Material mußte, um die Ausdehnung der Untersuchungen auf das herausge- nommene und vor der Fixierung auf andere Weise behandelte Organ 190 Referate. 33,2. zu erlauben , hinreichend lauge Zeit außerhalb des Körpers noch lebend verbleiben. Aus dem letzten Grunde wurde natürlich ein kalt- blütiges Tier gewählt, der Frosch, und von diesem die Leber. Von dieser war schon festgestellt, das sie bei Zimmertemperatur außer- halb des Körpers mit unveränderten Eigenschaften wenigstens bis zu zwölf Stunden noch am Leben bleibt. Dieses Organ genügte ferner auch den beiden ersten Forderuugeu. — Zuerst wandten die V'erff. auch wieder Lösungen von Osmiumsäure oder Osmium - Säuremischungen an, nahmen hiervon aber sehr bald Abstand. Wie Sjövall schon früher nachgewiesen hat (Anat. Hefte H.91. 1905), kann nur eine sehr schmale, ganz periphere Zone in den Präparaten als Ausdruck des von anderen Faktoren unentstellten Fixierungsefl'ektes der angewandten Osmiumsäure angesehen werden. Versuche mit den Osmiummethoden bestätigten dies bei dieser Arbeit, und gleichzeitig ergab es sich durch Parallelversuche mit Foruiolfixieruug, daß auch die periphere Zone nicht die sichere Beurteilung erlaubt , die eine notwendige Voraussetzung für die Anwendbarkeit einer solchen Me- thode ist. — Die Verif. gingen dann zur Formolfixierung über und benutzten diese in der Weise, wie sie von Regaud (Arch. d'anat. microsc. vol. 11, 1910) und seinen Schülern angewandt worden ist, nämlich in Verbindung mit gleichzeitiger oder nachfolgender Chro- niierung, eventuell beidem. Die Einwirkung der Chromsalze soll darin bestehen, daß sie sich an den Chondriosomen fixieren und diese un- löslicher machen. Es ergab sich durch die Untersuchung au der Froschleber, daß die Chrombehandlung für das mikroskopische Sicht- barwerden der Chondriosomen vollständig überflüssig ist, sowohl in Form von gleichzeitiger, als auch in Form von nachfolgender Ein- wirkung. Bloße Formolfixierung mit sofort vorgenommener Nach- behandlung mit 95prozentigem Alkohol (Methode von Sjöbring) genügt, um an diesem Materiale ganz konstant eine starke Färbbarkeit der Chondriosomen mit dem Eisenhämatoxyliu von Heidenhaix zu erhalten. Hiernach bescliränkte sich die weitere Untersuchung auf eine Analyse des Formols selbst und seiner Einwirkung auf die Chondriosomen. Die Verft". stellten hierfür zunächst fest, daß bei den Fröschen (Kaua teraporaria) während des Mai und während des Sommers verschiedene Teile ein und derselben Leber, wenn sie mit derselben P'orraollösung fixiert waren, ausnahmslos identische Bilder zeigten. Die Präparate wurden in Formol während etwa 20 bis 24 Stunden fixiert. Eine längere Dauer der Fixierung bewirkte keine Veränderung der Prä- parate mehr. Nach der Fixierung in Formol wurden die Präparate in 95prozentigen Alkohol gebracht, für 24 Stunden, dann durch Alko- hol, Alkohol -Xylol und Xylol Einbettung in Paraffin, Färbung mit Eisenhämatoxyliu, Nachfärbung mit einer 0'2prozentigen wässerigen Lösung von Erythrosin während 1 bis 2 Minuten. Es ergab sich nun zunächst, daß je nach der Stärke der Formollösung die Chon- driosomen ein verschiedenes Aussehen zeigten : bei starken Lösungen 33, 2. Referate. 191 Fäden, bei scliwaclien Kugeln oder Tropfen, die sich außerdem be- deutend scldechter fiirbten, forner zeigte sich bei den stärkeren Forraol- lösungeu eine deutliche Einteilung der Präparate in eine periphere lind eine zentrale Zone, nur in der ersteren waren Chondriosomen gut erhalten. Diese V^erschiedenheit der P'ormen führen die Verff. zurück auf osmotische Einfilisse, die Tropfenform der Chondriosomen würde dabei durch degenerative Eindüsse bedingt sein. Gleich CiACCio nehmen die Verff. also eine Veränderung des Chondriosomenbildes als Folge einer Hypotonie an, und diese V^eränderung besteht darin, daß die fadenförmigen Chondriosomen die Neigung zeigen, sich zu Körnchen oder Tropfen zu verändern. Jedem Grade der Hypotonie entspricht ein bestimmtes Aussehen der Chondriosomen, die Extreme werden von schlanken Fäden und reinen Tropfen gebildet, zwischen ihnen befinden sich die gequollenen, aber noch fadenförmigen Chon- driosomen. Eine lOprozentige Formollösung besitzt nach den Ver- suchen nicht das Vermögen , unmittelbar den EinHuß zu verhindern, den der osmotische Druck der Fixierungstiüssigkeit auszuüben strebt. Durch weitere Versuche mit hypertonischen Flüssigkeiten (Salzlösungen und Formollösungen) ergab sich ein deutlicher Parallelismus zwischen Zellengröße, Chondriosomenform und sonstigem Aussehen des Plasmas. Die morphologischen Änderungen der Chondriosomen zeigten eine auf- fallende Übereinstimmung mit den Veränderungen zahlreicher Zellen- arten : die Chondriosomen verhalten sich in ihrer Reak- tion wie kleine Zellen. Auf diese osmotischen Einflüsse ist auch die Zoneneinteilung der Präparate zurückzuführen. Dazu kommt dann noch eine degenerative Einwirkung des Formols selbst, welche morphologisch hervortritt, wenn das Formol in schwacher Konzen- tration Zellen mit normalem oder vermehrtem Wassergehalte triflt. — Die Verff. konnten weiter feststellen, daß die Chondriosomen durch Behandlung der Präparate mit einer hypertonischen oder hypotonischen Salzlösung vor der Überführung in die Fixierungsflüssigkeit leicht be- einflußt werden können. Sie erweisen sich als sehr empfindlich gegen Veränderungen des osmotischen Druckes und antworten auf solche Veränderungen mit einer Änderung ihres Wassergehaltes. Dabei verändern sich auch ihre Formen, und daher besitzt jede Abweichung von der Isotonie ihr bestimmtes Abbild in der Form der Chondrio- somen. Der Isotonie entsprechen schlanke, fadenförmige Chondrio- somen. Bei Steigen der Hypertonie wandeln sich diese in eckige Schollen um (starker Wasserverlust), bei sinkendem osmotischem Drucke quellen die Fäden, und wandeln sich, wenn der Druck unter die Hälfte des normalen sinkt, in große Tropfen um. Die Verff. bemerken hierbei ausdrücklich, daß auch in Zellen mit schlanken, fadenförmigen Chondriosomen kleine Körnchen vorkommen, diese sind aber nicht den Tropfen nach Hypotonie -Einwirkung gleichzustellen, sondern stellen offenbar so kleine Teilchen der Chondriosomenmasse dar, daß sie sich nicht zu den charakteristischen Fäden haben entwickeln können. — 192 Referate. 33,2. Weiter fanden die Verft'., daß die Chondriosomen in der Froschleber eine Veränderung bei der Formoltixierung leichter während des Winters zeigen als während des Sommers. Die Verff. führen dies darauf zurück, daß die „Fütterungsleber" der Winterfrösche sich von der „Hungerleber" der Sommerfrösche durch den großen Reichtum der Leberzellen an Glykogen unterscheidet, und, da das Glykogen in den Zellen in gequollenem Zustande sich befindet, auch durch einen größeren Wasserreichtum. Daher machen sich im Winter die osmotischen und degenerativen Einwirkungen stärker geltend. Die Veräuderungen der Chondriosomen in den verschiedenen Jahreszeiten sind danach also nicht anzusehen als zyklische Aktivitätsverände- rungen , sondern beruhen auf den veränderten physikalischen und chemischen Verhältnissen der Zellen. Auch über die Beziehungen zwischen den Chondriosomen und dem Glykogen haben die Verif. Versuche angestellt. Die Grundbedingung für derartige Studien ist eine befriedigende Methodik. Als beste Fixierungsflüssigkeit zur Untersuchung der Chondriosomen und gleichzeitig auch des Verhält- nisses dieser zuui Glykogen wird eine Mischung von 40prozentigem (unverdünntem) Formol und absolutem Alkohol zu gleichen Teilen mit Zusatz von Kochsalz bis zur Isotonie der Salzlösung augegeben. Mit dieser Fixierungsflüssigkeit läßt sich in den Froschleberzellen auch klar nachweisen, daß eine morphologische und topographische Über- einstimmung zwischen Chondriosomen und Glykogen nicht existiert. Bezüglich der Ablagerung von anderen Stoßen, z. B. Pigment, kann erst durch erneute Untersuchungen mit verbesserter Methodik ent- schieden werden, ob die Chondriosomen dabei eine funktionelle Rolle ^y>'^^^^' Schiefferdecker {Bonn). Frisch, B. V., Zum feineren Bau der Membrana propria der Harnkanälchen (Anat. Anzeiger Bd. 48, 1915, No. 11, 12, p. 284—296 m. 1 Tfl.). Verf. hat bei Zerzupf ung von menschlichen Nierenpräparaten in einer '^/^prozentigen Kochsalzlösung an der Membrana propria eine besondere Struktur gefunden, die er genau untersucht hat. Bei Zu- satz von verdünnter Essigsäure verschwindet diese Struktur nicht, bei Zusatz von öprozentiger Kalilauge wird sie deutlicher, bei leichter Quellung. Ferner wurden Nieren fixiert in Zenker scher und Müller- scher Flüssigkeit, in letzterer bis zu 14 Tagen. Dann gründliches Auswaschen, Gefrierschnitte. Diese wurden teils geschüttelt, teils ausgepinselt, Färbung der 5 bis 20 /t dicken Schnitte entweder mit Eisenhämatoxylin nach M. Heidenhain oder mit Chromhämatoxylin nach 0. Schultze. Besonders die letztere Färbung ergab sehr klare Bilder : die Schnitte kamen auf 3 Stunden in ein Gemisch von einer 2prozentigen Lösung von Kaliumbichromat und von 96prozentigem Alkohol zu gleichen Teilen ins Dunkle, dann auf 12 Stunden in eine :53. 2. Referate. 19-; O"öprozentiiie Hämatoxylinlösuug in TOprozeutigem Alkohol. Dann Auswaschen in TOprozentig'em Alkohol, bis keine gelbbraiinen Wolken mehr abtreten, dann OGprozentiger Alkohol, Origannm-Öl, Daraarlack. — Mit der inneren Belagschicht der Membrana propria scheinen die „Basalreifen" von Heidenhain zusammenzuhängeu. Diese fand Verf. außer beim Menschen in der Niere von Ratte, Meerschweinchen und Katze, und zwar nur in den Tubuli contorti. In der Niere von Kanin- chen, Hund, Schwein und Rind waren sie nicht sichtbar. Fixierung der Stücke in den Flüssigkeiten von Zenker oder Müller, in dem Gemische von Carnoy-van Gehuchten oder in der Flemming sehen Mischung, Einbettung in Paraffin oder Zelloi'din. Schnitte von 5 bis 10 // Dicke. Bei der Färbung ergab das Kisenhämatoxylin von M. Heidenhain die besten Bilder. Bei den in Flemming scher Mischung fixierten Stücken lieferte auch die Mitochondriafärbung nach Benda gute Bilder. Mit dem sauren Orcein nach Unna, mit einer O'lpro- zentigen Lösung von Toluidinblau, mit Thiazinrot oder Thiazinbraun und Thionin wurden niemals gute Resultate erzielt. Schiefferdecker (Bonn). Müller, K. , Untersuchungen über die kardiale Über- gangszone des Pferdemagens (Inaug.-Diss. Dresden 1914, 42 pp. m. 4 Tfln. u. 1 Abb. im Text). Die Untersuchungen erstreckten sich lediglich auf die Magen- schleimhaut der kardialen Grenzzone , und zwar besonders auf die Drüsenschleirahaut , während bei der kutanen Schleimhaut der Vor- raagenabteilung nur nächst des Überganges nähere Untersuchungen angestellt wurden. Es wurden Mägen aus verschiedenen Stadien der Verdauung untersucht. Sämtliche Mägen wurden lebenswarm dem Tierkörper entnommen, längs der großen Kurvatur vom Oesophagus bis zum Pylorus eröffnet und ihr Inhalt sorgfältig entleert. Zur mikro- skopischen Untersuchung wurde die Schleimhaut sehr sorgfältig mit Kochsalzlösung gereinigt. Aus dem lebenswarmen Magen wurden dann Schleimhautstreifen von beträchtlicher Länge entnommen. Die Streifen wurden meistens in Zwischenräumen von 8 bis 10 com ent- lang des Margo plicatus so herausgeschnitten, daß sie von der kutanen Schleimhaut senkrecht zum Margo plicatus bis in die makro- skopisch typisch ausgeprägte Fundus- bzw. Pylorusdrüsenregion reichten. Ergab die mikroskopische Untersuchung, daß der Schnitt zur Bestimmung der kardialen Grenzzone nicht ausreichte, so wurde dem inzwischen in Formol konservierten Magen noch ein weiterer Schleimhautstreifen in Verlängerung des ersten entnommen. Die Schleimhautstreifen wurden auf Wachstafeln ausgespannt in die Fixierungsflüssigkeiten gebracht: Flüssigkeiten von Carnoy, Orth, Harvey, Regaud und Metzner, ferner Formol und Uranuitratalkohol. Nach der Fixierung wurden die Streifen zerlegt in kleinere Stücke Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 83,2. 13 194 Referate. 33,2. von 1 cm Länge und 0*5 cm Breite und nach der von Fröhlich an- gegebenen Methode gekennzeichnet. Härtung in steigendem Alkohol, beginnend mit öOprozentigem Alkohol. Das fixierte und gehärtete Material wurde ausschließlich in Paraffin eingebettet: Chloroformalkohol, reines Chloroform , Chloroformparaffin , reines ParafHn von verschie- denen Sciimelzpunkten. Schnitte 4 bis 6/^ dick ; je nach der Kixierungs- flüssigkeit wurilen die Schnitte nur mit Wasser oder mit Eiweißglyzerin auf dem Olijektträger aufgeklebt, nachdem sie vorlier auf warmem Wasser ausgebreitet worden waren. Färbung: Hämatoxylin (Han- sen) -Eosin, Hämatoxylin-Kongorot, Hämatox^'^ün-Mucikarmin, Hämat- oxylin-Hisraarckbraun. Ferner wurden auch benutzt: Kresylviolett, Triaeid und die Hämatoxylin-Eisenalaunfärbung von Heidenhain. Zur Darstellung der Zellgranula wurde verwendet die Fixierung nach der Altmann scheu iNlethode in der Modifikation nach Schridue und ferner die speziell von Metzner zur Darstellung der Schleimgrauula empfohlene Methodik. Die Färbung geschah im ersten Falle mit Anilin-Säurefuclisin-Pikrinsäure , im letzteren mit der von Metznbe empfohlenen Toluidinblaulösung. ScJneff'erdecker {Bonn). Miyauchi, IL, Untersuchungen über die Menge u u d V e r - teilung des L e bergly kogens (Frankf. Zeitschr. f. Pathol. Bd. 18, 1916, H. 3f p. 447—476 m. 1 Tfl.). Meixner hatte behauptet, daß die Menge des mikroskopisch nachweisbaren Leberglykogens und seine Verteilung innerhalb der Leberläppchen, sowie die Lage des Glykogens innerhalb und außer- halb der Leberzellen hauptsächlich von der Todesart abhängig sei. Das würde für den Gerichtsarzt von großer praktischer Bedeutung sein. Sjüvall hatte jedoch den Zusammenhang zwischen Todesart und Menge und Verteilungsart des Leberglykogens nicht anerkannt. Auch Verf. bestreitet ihn. Denn sowohl bei plötzlichem Tod als auch nach einer Agonie ist der Glykogengehalt der Leber sehr wechselnd. Bei Tierversuchen ergab sich , daß die extrazelluläre Lagerung des Glykogens eine fast ausschließlich postmortale Er- scheinung ist. Bei sofort nach dem Tode fixierten Objekten felilt sie fast vollkommen. Jedenfalls kann man an Präparaten, welche nicht sofort nach den Tode fixiert worden sind, nicht erkennen, ob die extrazelluläre Lagerung intravital oder postmortal erfolgt ist. Untersucht wurde eine Anzahl von menschlichen Lebern. Der Tod war meistens infolge eines Unfalls eingetreten. Die Fixierung war nach 7 bis 16 Stunden möglich. Das Herausschneiden des Objektes muß mit scliarfem Messer und schonender Handhabung ge- schehen. Denn der geringste Druck genügt, um das Glykogen der Leberzellen in die Lymphspalten oder Kapillaren herauszubefördern, was natürlich leicht zu Irrtümern führt. Fixiert wurde mit absolutem Alkohol. Nach etwa 3 Stunden wurde dieser erneuert und dann in Zelloidin eingebettet. Zum mikro- 83,2. Referate. 19.5 skopisclien Nachweis des Glykogens diente die Färbung nach Best. Zuweilen wurden Kontrolltnrbungen mit Jod gemacht. Für die Färbung mit BESTSchem Karmin genügt eine Färbedauer von 1 bis 2 Stunden. Zwar haben neuerdings Fraekkel (Virch.Arch. Bd. 204, 1911) und Berblinger (Zieglers Beitr. Bd. 53, 1912) lang- dauernde Färbung bis zu 20 Stunden empfohlen. Fkaenkel hält sogar bei nur Istündiger Färbezeit eine Aussage über den Glykogen- gehalt nicht für gerechtfertigt. Nach den Beobachtungen des Verf. ge- nügt jedoch eine Färbezeit von 1 bis 2 Stunden, um in der Leber sämtliches Glykogen zur Darstellung zu bringen. Fine länger dauernde Färbung mit HE&TSchem Karmin hat außerdem den Nachteil, daß die Hämatoxylinfärbung, auch wenn sie 20 Minuten gedauert hat, sehr blaß und undeutlich wird. Liesegang {Frankfurt a. M.). Lesclike, E., Histoche mische Untersuchungen über die H a r US tof f b i Idu ng in der Leber (Zeitschr. f. exper. Pathol. u. Ther. Bd. 16, 1914, p. 498—502). Durch Behandlung mit Quecksilbernitrat wird der Harnstoff in der Leber gefällt. Die Schnitte werden dann mit Schwefelwasserstoff behandelt, wodurch der Quecksilberharnstoff in Schwefelquecksilber übergeführt wird. Die mikroskopische Untersuchung der so gefärbten Schnitte er- gibt, daß bei den Säugetieren der Harnstoffgehalt der Leber auf der Höhe der Verdauung und nach Einführung von Harnstoffbildnern stark ansteigt. Die Beteiligung der Leberzellen an der Harnstoffbildung ist eine gleichmäßige. .In anderen Organen gelang der Harnstoffnachweis auf diese Weise nicht. • Liesegang (Frankfurt a. M.). Cramer, W., Feiß, H. 0., a. Biillock, W. E., The signi ficance of the Marchi reaction in uerve de- generation, and its application as a specific stain for unsaturated ordinary fats (Journ. of Physiol. vol. 46, 1913, Proceedings, p. .51 — 52). Die Ketluktion der bichromathaltigen Osmiumsäure durch die degenerierenilcn Nerven bei der MARCHi-Methode ist charakteristisch für die gewöhnlichen ungesättigten Fette. Man kann diese deshalb auch in anderen Geweben histochemisch von den anderen Fetten unterscheiden. (Vorausgesetzt, daß ihre Dispersität keine zu hohe ist.) Außer in den Fettgewebszellen trat die Reduktion auch ein : in der Nebennierenrinde, im Corpus luteum, im Hoden und während der Laktation auch in der Brustdrüse. Im Gegensatz zum doppelbrechenden Myelin der normalen Nerven- faser ist die Substanz des degenerierten Nerven, welche die Marcht- Reaktion gibt, nicht doppelbrechend und löslich iji Aceton. Liesegang (Frankfurt a. M.). 13* 19(; Referate. 33,2. Nakashima , K. , Zur Frage der Resorption des Fettes im Dick- und Mastdarm (Pflügers Archiv Bd. 158, 1914, p. 288—306). Eine ultramikroskopische Untersuchung des Bluts wird hier zur Beantwortung dieser Frage herangezogen. Bekanntlich findet man nach Fettaufnahme peros in den sonst dunklen Plasmaräumen zwischen den Blutkörperchen submikroskopische Teilchen (Hämokonien), die sich in Brown scher Bewegung befinden. Bei ausschließlich rektaler Zufuhr von Milch oder Sahne (deren Übertritt in den Dünndarm verhindert ist) zeigen sich diese Teilchen im Dunkelfeld nicht. Nach rektaler Fettzufuhr läßt auch die histologische Untersuchung des Dickdarms kein Resorptionsbild erkennen, ähnlich dem, das die resorbierende Dünndarmschleimhaut aufweist. Liesegang (Fratikfurt a. M.). Nakashima , K. , Untersuchungen über die Resorption des Fettes aus der Bauchhöhle mittels Dunkel- fe Idbeleuchtuug (PFLtJGERS Archiv Bd. 158, 1914, p. 307—342 m. 1 Tfl.). Mäusen und Fröschen, die einige Tage gehungert hatten, so daß die Plasmaräume des Bluts sich bei der ultramikroskopischen Be- trachtung als dunkel erwiesen , wurde (ohne Verletzung von Blut- gefäßen) Milch oder Sahne in die Bauchhöhle injiziert. Die Plasraa- räume enthielten dann ultraraikroskopisch wahrnehmbare Fett- und Kaseinteilchen. Die Identität des Kaseins wurde durch die Koa- gulation mit Lab erbracht. Bei beiden Tieren zeigt sich das Kasein vor dem Fett im Blut. Die Resorption des Fetts erfolgt beim Frosch rascher als bei der Maus. Nach intraperitonealer Lezithininjektion zeigt das Blut auch dieses: ebenso Gummigutt. Liesegang (Frankfurt a. M.). Evans, H. M., Onthe behaviour ofthe mammalian ovary and especially of the atretic follicle towards vital stains of the acid azo gr oup(Proc. Soc. Exper. Biol. a. Medic. 72. Meet. New York City vol. 13, 1916, no. 4, p. 80—81). In einer früheren Arbeit hat Verf. (Amer. .lourn. Physiol. vol. 37, uo. 2, 1913) eine Beschreibung von jenen Zellen des Säugetierkörpers gegeben, die vorwiegend oder in ganz spezifischer Weise sich färben mit vitalen Farbstoft'en der sauren Azo-Reihe, so daß sie zu einer großen funktionellen Einheit oder Zellklasse zusammengefaßt werden können. Für diese Zellen wird die Bezeichnung „Makrophagen" emp- fohlen. Bemerkenswert ist, daß in jenen Fällen von lokaler Gewebs- 33,2. Referate. 197 degeueratiou und vou lokalem Gewebstodc, die \m\u als physiologisch oder normal ansehen muß , diese Makrophagen in Übereinstimmung mit den Untersuchungen der Pathologen aktiv beteiligt sein müssen. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist das Ovarium der Säugetiere. Jene sonderbaren Zellen , die bei der Atresie der Follikel mit tätig sind und deren Ursprung noch unklar ist, treten durch diese vitale Färbung so scharf und elektiv hervor, daß sie als typische Makrophagen au- gesehen werden müssen. Diese Zellen durchbohren die Zona pellucida des degenerierenden Eies und liegen in späteren Stadien der Atresie mitunter allein innerhalb der Zona. — Verf erwähnt dann eine weitere Zellreaktion. Bei drohender Atresie sieht man, daß, bevor die Kern- veränderung eintritt, diejenigen Granulosazellen, die zum Untergange bestimmt sind, plötzlich empfänglich werden für die vitale Färbung, durch welche Granula in ihrem Cytoplasma gefärbt werden , die so dicht liegen , daß die ganze Schicht dunkel gefärbt erscheint. Es folgt hieraus eine wesentliche Veränderung des Protoplasmas der Zellen. Schiefferdechr (Bonn). RÖber ,C. , Anatomisch-histologische Untersuchungen über die Cervix uteri von Equus caballus, Equus asinus und Ovis aries f Inaug. - Diss. Dresden 1914, 50 pp. m. 4 Tfln.J. In lebenswarmem Zustande kamen die Teile in lOprozentige Formollösung, nachdem zuvor ein Teil durch einen Längsschnitt in der dorsalen Wand eröffnet worden war, während ein anderer Teil uneröftnet in die Fixiernngsttüssigkeit gelangte. Beim Pferde wurden alle Cervices eröffnet , beim Schafe wurde die Hälfte eröffnet , die Hälfte uneröfinet eingelegt. Dem 48stündigen Formolbade schloß sich eine 24stündige Wässerung an. Sodann wurden die gehärteten Colla in würfelförmige oder rechteckige Stücke zerschnitten, wobei besonders das Augenmerk auf die Übergänge der Vagina und des Uterus in die Cervix und die Cervix selbst gerichtet wurde. Dann Härtung im steigenden Alkohol, beginnend mit .50prozentigem Alkohol, Einbettung in Zelloidin. Schnitte durchschnittlich 20 ju. Gefärbt wurde mit Hämalaun-Eosin, Hämalaun-Säurefuchsin-Pikrinsäure, Miizi- karmin und Resorzinfuchsin. Schieff'erdecker (Bonn). Herxheimer , K. , Ein Beitrag zur Darstellung der pa- thogenen Hautpilze (Dermatol. Zeitschr. Bd. 22, 1915, H. 11, Ref. in Arch. f. Dermatol. u. Syphilis Bd. 122, 1916. H. 7, p. 632). Hautschuppen werden aufgeklebt mit etwas Eiweiß-Glyzerin und verrieben, kurz über der P'lamme erhitzt und mit Alkohol und Äther entfettet. Haare werden ohne Eiweiß-Glyzerin sofort mit Äther-Alkohol behandelt. Färbung: Einlegen für 5 bis 10 Minuten in konzen- 198 Referate. 3S, 2. trierte GiEMSA-Lösung (bei Haaren 3 bis 5 Minuten), dann Abspülen mit destilliertem Wasser, Entfärben 5 bis 10 bis 15 Minuten in einer 0'25prozentigen Tanninlösung-, Auswaschen 5 bis 10 Minuten in destil- liertem Wasser, Trocknen an der Luft, Einlegen in Kanadabalsam. Mikrosporon furfur konnte auch im Dunkelfelde sehr schön zur Dar- stellung gebracht werden. Sckiefferdecker (Bonn). Herzog , A. , Zur Kenntnis der Lichtbrechung einiger tierischer Wollen und Haare (Chemiker-Zeitg. Bd. 40, 1916, p. 528). Für die Unterscheidung der Faserstoffe ist deren Verhalten im Polarisationsmikroskop von Bedeutung. Das Lichtbrechungsvermögen der tierischen Wollen und Haare zeigt keine erheblichen Unterschiede. Die beiden in der Längsansicht zur Wirkung kommenden Hauptlichtbrechungsexponenten weichen nur wenig voneinander ab. Dementsprechend ist auch die spezifische Doppelbrechung, als deren Maß die Differenz der Hauptlichtbrechungs- exponenten gilt, nur gering (0"007 bis 0*009). Die mittlere Lichtbrechung der tierischen Wollen und Haare ist, absolut genommen, beträchtlich (1"549 bis 1"553). Nur die echte Seide (1*567), die Baumwolle (1*557) und der Flachs (1*562) zeigen eine noch höhere mittlere Lichtbrechung. Die künstlichen Fasern, z. B. Kollodiumseide (1*532), Zelluloseseide (1*538), Viskoseseide (1*536), Gelatineseide (1*540) und Azetylzelluloseseide (1*477) sind viel schwächer lichtbrechend. Lieser/ang (Frankfurt a. M.) Kreibicll, C. , Zur Anatomie des Tigroids (Anat. Anzeiger Bd. 49, 1916, No. 2, p. 56—59 m. 3 Figg. im Text). Zur Untersuchung war am günstigsten die Netzhaut von Rindern und Pferden, ferner wurden untersucht Gehirne von Meerschweinchen und jungen Katzen. Zur Fixierung der Netzhaut diente FLEMMiNGSche Flüssigkeit {^j^ bis 1 Stunde) oder die Modifikation dieser Flüssigkeit von Fol, für die Methylgrünpyroninfärbung wurde auch fixiert nach Carnoy- Gebuchten. Paraffinmethode nach Albkecht-Störk, wobei die Schnitte zur Ausbreitung in angewärmtes Wasser kommen. Zur Darstellung der feinsten Struktur wurde schon dem Wasser, auf dem die Paraffinschnitte lagen, die Farbflüssigkeit zugesetzt. Färbung mit der Flüssigkeit von Giemsa, polychromem Methylenblau, Methylen- blauseifenlösung nach NissL in starker Verdünnung, Methylgrün- pyronin in geringer Verdünnung mit Wasser, bei 25 bis 35^ während 4 bis 12 Stunden. Nach der Färbung die übliche Behandlung der Schnitte auf dem Objektträger. Zur Verbesserung der Bilder Nach- färben auf dem Objektträger mit den genannten Farbflüssigkeiten. Bei Überfärbung Dift'erenzierung mit Tannin. Bei Behandlung der Schnitte auf dem Objektträger bewährte sich weiter zur Darstellung S3, 2. Referate. I99 fcioster Struktur die Anwendung sehr verdünnter Tanninlösung, wobei vor der Färbung das Tannin durch reichliche Wasserspülung aus- gewaschen wurde. Schiefferdecker {Bonn). Rons, Peyton a. Jones, F. 8., A method for obtaining Suspension s of living cells from the fixed tis- sues, and for theplating out ofindividual cells (Proc. Soc. Exper. Biol. a. Medic. 72. Meet. New York City vol. 13, 1916, no. 4, p. 73). Die Methode gründet sich auf die Fähigkeit der lebenden Gewebs- zellen, der Trypsin- Verdauung zu widerstehen. Sie läßt sich anwenden auf Zellen, die in vitro wachsen. Gewebsstückchen werden im Plasma gezüchtet, nach der Modifikation der Technik von Harrison durch BuRROws ; ist das Wachstum gut im Gange , so wird das Präparat mit einer Lösung von Trypsin in der Flüssigkeit von Locke über- gössen. Unter der Einwirkung dieser Flüssigkeit ziehen sich die wachsenden Zellen zu Kugeln zusammen und werden frei durch die Verdauung des Fibrinnetzwerkes. Man erhält so Aufschwemmungen von einzelnen Zellen ähnlich den Leukocyten-Aufschwemmungen. Nach Auswaschen und Übertragen in Plasma senden die Zellen Fortsätze aus und vermehren sich. Die Verdauung und Übertragung in das Plasma kann wiederholt werden. Die Methode ist am erfolgreichsten bei Geweben, welche locker zu Strängen oder Netzwerken auswachsen : Sarkom, Chorioid , Endothelium (?) , Bindegewebe, im Gegensatze zu solchen Geweben, die zu Schichten auswachsen, wie Epithelgewebe. Die Zellen des letzteren Gewebes liegen nach der Verdauung ge- wöhnlich in Haufen, nicht einzeln isoliert. Schiefferdecker {Bonn). C. Mikroorganismen» Wisselingh, C. van, Over het onderzoek naar het voor- kommen van c hitine en cellulose bij bacterien (Pharmac. Weekblad 1916, No. .33 u. 34). Eine Kritik der Arbeiten, in denen das Vorkommen von Chitin in der Bakterienzellwand behauptet wird, führt den Verf. zu dem Ergebnis, daß den angewandten Methoden hinreichende Beweiskraft fehle. Die positiven Befunde von Viehöver (Ber. d. deutsch, bot. Ges. Bd. 30, 1912, p. 443), die mit der van Wisselingh sehen Methode des mikrochemischen Chitinnachweises gewonnen worden sind , be- dürfen seiner Ansicht nach der Nachprüfung. Verf. verfährt bei seinen neuen Untersuchungen an 21 Vertretern verschiedener Bakteriengruppen, die alle negative Resultate ergaben, 200 Referate. 33, 2. in folgender Weise : Mittels einer Platiuöse wird eiu wenig Material der Bakterienkultur entnommen und in ein kleines Gläseben mit kon- zentrierter oder öOprozentiger Kalilauge gebracht. Das Gläschen wird zugeschmolzen und langsam auf 160*^ C erwärmt. Dann wird das Gläschen geöifnet, der Inhalt mit 96prozentigem oder absolutem Alkohol gemischt, in ein Reagenzglas gebracht und abzentrifugiert. Der Bodensatz wird mit absolutem Alkohol gewaschen , mit Wasser behandelt und dann der Probe auf Chitosan mit Jodjodkalium und sehr verdünnter Schwefelsäure unterworfen. Die von Vouk (Ber. d. deutsch, bot. Ges. Bd. 33, 1915, H. 8, p. 410) angegebene Änderung der van Wisselingh sehen Methode des Chitinnachweises — darin bestehend , daß die Objekte nicht in zugeschmolzenen Gläschen, die nach Vouk beim Erwärmen leicht zer- springen , sondern in offenem Becherglase in gesättigter Kalilauge 20 bis 30 Minuten erhitzt werden — findet nicht den Beifall des Verf. , der den erwähnten Übelstand auf schlechtes Zuschmelzen der Gläschen zurückführt. — Prüft man Bakterien von Agarkulturen auf Chitin, so ist zu beachten, daß Agar nach Erwärmen in Kalilauge auf 160** Reste zurückläßt, die sich nach Behandlung mit .Tod und verdünnter Schwefelsäure violett (wie Chitin) färben. — Zur Ermittlung von Zellulose bei Bakterien wendet Verf. hauptsächlich Chlorzinkjod und .Todjodkalium -|- Schwefelsäure an, auch auf Objekte, die in Kalilauge auf 160^ bzw. in Glyzerin auf o00° C erhitzt worden sind. Nur bei Bacterium xyliuum ergaben sich positive Resultate, womit Ergebnisse früherer Untersucher, die nur bei B. xylinum und bei Sarcina ventriculi Zellulose fanden , be- stätigt wurden. — Die allgemeine Prüfung der Bakterienzellwände auf stickstoff- haltige Substanzen wurde vom Verf. nach den Methoden von Las- SAiQNE und von Castellana vorgenommen ; das Ergebnis war stets negativ Ha7is Schneider (Köln- Deidz). D. Botanisches, Hardy, W. B., Note on differences in electrical poten- tial within the living cell (Journ. of Physiol. vol. 47. 1914, p. 108 — 111 w. 7 figg.) Eine Publikation von G. L. Kite über die physikalischen Eigen- schaften der lebenden Materie (Americ. Journ. of Physiol. vol. 32, 1913, p. 146) gibt Hakdy Anlaß, seine folgenden Ergebnisse einer Arbeit über den Einfluß der Temperatur auf die Fixation und den Einfluß des elektrischen Stroms auf die Zellbestandteile zusammen- zustellen. 33, 2. Referate. 201 Stücke vou der wachsenden Spitze der Zwiebelwurzel wurden mit Flemming scher Lösung, Osmiumsäure oder Formaldehyddämpfen bei einer Temperatur von — 2** fixiert. Kontrollversuche wurden bei 25*' gemacht. Die Fixation in der Kälte wurde so vorgenommen , daß die Wurzelspitzen sehr langsam , d. h. im Verlauf einiger Stunden auf — 2*^ abgekühlt wurden. Sie kamen dann in das auf die gleiche Temperatur abgekühlte Fixieruugsmittel. Nach 20stüudiger Ein- wirkung desselben wurden sie in eisgekühltem Wasser gewaschen und durch langsamen dialytischen Austausch in 95 Prozent Alkohol übergefüJirt und in Paraffin eingebettet. (Hierbei trat gewöhnlich etwas Schrumpfung ein , indem z. B. die Kernsubstanzen sich vom Kernkörperchen ablösten.) — Eine Anzahl anderer Stücke wurde sofort aus dem Waschwasser auf das Gefriermikrotom gebracht. Ge- färbt wurde mit Safranin oder Eisen -Hämatoxylin. In letzteren Stücken besteht der Kern aus einer homogenen Substanz, in welcher außer dem dichten Nukleolus zahlreiche Granula enthalten sind. Die Größe der Granula ist in einem einzelnen Kerne fast gleich , in verschiedenen Kernen aber sehr verschieden. Denn sie können einerseits so klein sein , daß sie nur wie ein leichter Dunst erscheinen, anderseits können sie so groß sein, daß sie fast mit dem Nukleolus rivalisieren. Die Vergrößerung der Granula ist die einzige optisch erkennbare Vorstufe der Mitose. Ist die maxi- male Größe erreicht, so teilt sich der Kern. Solange die Granula klein sind , hat der Kern eine scharf ausgeprägte Membran. Diese verschwindet, wenn die Granula sehr groß werden. Bei einer anderen Versuchsreihe wurde mit unpolarisierbaren Elektroden ein elektrischer Strom durch das gleiche Gewebe geschickt. (5 bis 20 Volt pro cm.) Darauf Fixierung, Schneidung und Färbung mit Safranin oder Eisen -Hämatoxylin. Der vorher kreisrunde Kern war nun zu einem Ellipsoid umgewandelt, dessen Hauptachse parallel zu den Stromlinien stand. Eine eigentliche Wanderung des Kerns in der Zelle fand aber nicht statt. Die Feststofte des Zelleibs sam- melten sich gewöhnlich an jener Seite der Zelle , welche nach dem negativen Pol hinwies. Zuweilen verdichteten sie sich zu einer äquatorialen Platte. Nach langer Einwirkung eines stärkeren Stroms wurden sie dagegen am positiven Ende gefunden. Im Kern sammelten sich die FeststoflTe stets auf der positiven Seite. Auf der geklärten negativen Seite fanden sich einige geschlungene oder spiralige Fäden oder ein Netz. Dort war die Kernmembran deutlich erkennbar. Das Kernkörperchen hatte sich gewöhnlich mit den anderen Fest- stoffen zur positiven Seite bewegt. Von mitoseähnlichen Figuren konnte nichts entdeckt werden. Liesegarifi {Frankfurt a. M.). 202 Referate. 33, 2. Hartmann, 0., Über das Verhältnis von Zellkern und Zellplasma bei Ceratium und seine Bedeutung für Variation und Periodizität (Arch. f. Zellforsch. Bd. 14, 1916, p. :j73— 406 m. 4 Tfln.). Das Material zu dieser Untersuchung über die periodische Ände- rung der Kernplasmarelation und über die Beziehungen der Lage des Zellkerns zum Plasma stammt aus Teichen der Umgebung von Graz und wurde in den Jahren 1912 bis 1915 gesammelt. Um nun zu untersuchen, ob nicht auch Ceratien aus verschiedenen Seen, infolge habitueller Temperaturunterschiede der betretfenden Gewässer, be- stimmte, ebenfalls habituelle Beziehungen ihrer Kernplasmarelation zur Temperatur des Aufenthaltsortes aufweisen, wurden auch Seen mit stark verschiedenem Temperaturmittel, aus denen Material in den Jahren 1911 bis 1914 gesammelt worden war, untersucht. Diese Untersuchung konnte selbstverständlich nur von untergeordneter Be- deutung sein , da ja auch andere F'aktoren als die Temperatur auf die Kernplasmarelation Einfluß haben könnten und auch in den ein- zelnen Seen verschiedene Rassen gefunden werden. Die F^ixierung des Materials war mit öprozentigem Formel, die Konservierung in 90prozentigem Alkohol erfolgt, — ein zwar nicht ganz einwandfreies Verfahren, das aber wenigstens einwandfreie Ver- gleichsresultate geben muß. Die Präparate wurden mit Mayers Häm- alaan gefärbt, womit es möglich war, binnen kürzester Zeit eine tadellos reine und spezielle Kernfärbuug zu erhalten. Hierauf folgte Überführung in Glyzerin steigender Konzentration. Untersucht wurde in 50prozeutigem Glyzerin. Die Grundlagen der Messungen bildeten Zeichnungen, die in großer Anzahl bei 380facher Vergrößerung mittels des Zeichenapparates entworfen wurden. Bei der Kernmessung ging Verf. folgendermaßen zu Werke : Mittels Zirkel wurde die Länge der einzelnen Kerne auf einer Geraden nacheinander aufgetragen , dann die Gesamtlänge der einzelnen Teilstücke abgemessen und aus der so gefundenen Summe der Kernlängen die mittlere Kernlünge be- rechnet. Gleicherweise wurde die mittlere Kernbreite bestimmt. Auf diese Weise konnten viel genauere Resultate erzielt werden, als wenn man jeden Kern für sich mit dem Maßstabe ausgemessen hätte. Meist besitzt der Kern ziemlich genau ellipsoide Gestalt; war das nicht der Fall (was insbesondere bei der Bestimmung der Kernbreite ins Ge- wicht fiel), so wurde schätzungsweise die mittlere Kernbreite des be- treffenden Objektes festgestellt. Da es sich bei der Kernplasma- relation um den Vergleich von Volumina und nicht von Flüchen handelt, wäre eigentlich auch die Bestimmung der Kerndicke nötig gewesen. Diese stieß jedoch auf große Schwierigkeiten, vor allem da der Kern bei seitlicher Lage der Zelle infolge der Beschaffenheit des Zellpanzers nicht scharf genug hervortritt, so daß von einer Messung der Tiefen- dimension des Kernes Abstand genommen wurde. Recht schwierig war dann auch die Feststellung der Gesamtgröße der Ceratiumzelle. 33, 2, Eeferate. 203 Audi hier wurden nur Zeichuuug-en zugrunde gelegt. Es wurden die mittleren Werte der liauptsäehlichsten Zelldiinensionen festgestellt, so die Hornlängen und der Breitendurchniesser der Zelle. Hierauf wnirden aus den Zeichnungen einige derjenigen ausgewählt, die den Mittelwerten in jeder Beziehung entsprachen und auch sonst mit dem für den betreifenden Fang charakteristischen Habitus der (!eratieu übereinstimmten. Diese Formen wurden auf Karton gezeichnet, aus- geschnitten und genau gewogen. Ein Vergleich der Wäguugsresultate der Individuen desselben Fanges , die auf diese Weise gewonnen wurden, ergab hinreichende Übereinstimmung, so daß diese Methode der Bestimmung des mittleren Gewichtes als recht genau bezeichnet werden muß. Selbstverständlich wurden alle Formen aus demselben Kartonstück ausgeschnitten, so daß gleichen Oberflächenstücken mit hinreichender Genauigkeit auch gleiches Gewicht entspricht. Aus dem so gefundenen mittleren Wert für das Gewicht der Formen wurde dann die Oberfläche der gezeichneten Formen in Quadrat- millimetern berechnet. E. Schoebel (z. Zt. Leipzig). Zlataroif, A. , Beitrag zur Frage der quantitativen Be- stimmung der P li OS p hör säure in pflanzlichen Materialien (Biochem. Zeitschr. Bd. 76, 1916, H. 2 u. 3, p. 218—231). Versuche zum lokalisierten mikrochemischen Nachweis der Phosphorsäure in Gewebsschnitten , w^elche auf einem Quarz- oder Glimmerplättchen verascht wurden, hatten dem Ref. keine zufrieden- stellenden Resultate ergeben. (Biochem. Zeitschr. Bd. 28, 1910, p. 413; vgl. Chemiker-Zeitg.. 1910, p. 1158.) Aus der vorliegenden Arbeit ergibt sich eine neue Möglichkeit des Mißerfolgs. Denn Zlataropp weist nach, daß namentlich bei einer langsam veraschenden Substanz ein Teil der Phosphorsäure durch die Kohle zu elementarem Phosphor reduziert werden kann. Bei der hohen Temperatur ver- flüchtigt sich dieser dann. Zugabe von Schwefelsäure beschleunigt zwar die Vepaschung, beseitigt aber auch die Karbonate, welche die Verflüchtigung hindern würden. Man muß der zu verbrennenden Probe solche Stoffe zusetzen, welche die Phosphorsäure zu binden vermögen. Liesegang (Frankfurt a. M.). Eratzmanii, E. , Der mikrochemische Nachweis und die Verbreitung des Aluminiums im Pflanzenreich (Pharmaz. Post Bd. 47, 1914, p. 101 — 102). Bringt man Asche von alurainiumhaltigen Pflanzenteilen auf dem Objektträger mit einem Tropfen von einer Mischung von Caesium- chlorid und Schwefelsäure zusammen , so bilden sich nach einigen Minuten die sehr charakteristischen Caesiumalaunkristalle. Mit dem gleichen Reagens will Verf. auch den lokalisierten Nachweis der 204 Referate. 33,2. Aluminiiimsalze iu PflanzenscliDitten (z. B. iu Ancbusa, Lycopodium, Orites , Symplocos, Vitis, die sehr aluminiumreich sind) erbringen. Er gibt an, daß bei der mikroskopischen Verfolgung der Reaktion zuerst die Kristalle au den Rändern und an der Oberfläche der Schnitte auftreten. [Das spricht natürlich gegen eine richtig lokali- sierte Reaktion. Vgl. Liesegang, diese Zeitschr. Bd. 31, 1914, p. 466. Vielleicht würde man zu einem besseren Resultat kommen, wenn das Reagens in höherer Konzentration angewendet würde. Empfehlens- wert wäre auch ein Versuch mit Pflanzenschnitten , welche vorher auf dem Objektträger verascht wurden. Vgl. Liesegang, Biochem. Zeitschr. Bd. 28, 1910, p. 413.] Liesegang {Frankfurt a. M.). Molisch, H. , Beiträge zur Mikrochemie der Pflanze No. 7. Über das Serratulin (Ber. d. d. bot. Ge>. Bd. 34, 1916, H. 8, p. 554—559). Serratula tinctoria , eine in früheren Zeiten als Färbepflanze geschätzte Art, enthält in den lebenden Zellen ebenso wenig etwas von dem eigentümlichen gelben Farbstoff" wie die lebenden Anteile der Indigopflanzen Indigoblau enthalten. Entsprechend der Nomen- klatur Indigo -Indikan spricht Verf. bei Serratula von Serratulin und Serratulan und bezeichnet mit dem zweiten Namen die in den lebenden Serratulazellen enthaltene farblose Muttersubstanz, die bei Behandlung mit Alkalien das gelbe Pigment liefert. Behandelt man Schnitte durch das Blatt mit lOprozentiger Soda- lösung, so wird der Inhalt der Epidermis- und Mesophyllzellen intensiv gelb. Das von der Wand sich ablösende Plasma und der Zellsaft erscheinen zunächst farblos; Färbung tritt erst ein, wenn die Soda- lösung die Zellen schädigt. Ebenso oder ähnlich wirken Kalilauge und Bärytwasser. Eisenchlorid oder Eisensulfat geben einen körnigen, bräunlich -schwarzen Niederschlag. Kalialaun (lOprozentige Lösung) und Bleiazetat fällen in den Zellen gelbliche Tröpfchen , die mitein- ander zusammenfließen können. Auch viele andere Kompositen enthalten Stoffe, die mit Alkalien sich gelb färben ; ob sie mit dem Serratulan identisch sind, läßt sich zunächst nicht entscheiden. Weder Serratulin noch Serratulan haben Neigung zu kristalli- sieren. Küster (Bonn). Matousek , A. , Beitrag zur Kenntnis der Lokalisation der Kaliumverbindungen in der Zuckerrübe und ihrer physiologischen Bedeutung (Zeitschr. t. Zuckerindustrie in Böhmen Bd. 38, 1914, p. 235 — 251). Die Gewebe wurden auf dem Gefriermikrotom geschnitten und dann in gefrorenem Zustand in Natriumkobaltihexanitrit (iu der von KoNiNGK oder Macallum angegebenen Zusammensetzung) gelegt. Verf. 33, 2. Referate. 205 kommt es bei der „Lokalisatiou"' allerdings nicht auf große Fein- heiton au. Es genügt ihm z. 15. der Nachweis, daß der Kaliuragehalt in der Rübenwurzel in der Richtung zum Kopf zunimmt. Liesegang {Franlfurt a. M.). Kylin , H. , Untersuchungen über die Biochemie der , Meeresalgen (Zeitschr. f. physiol. Chemie Bd. 94, 1915, p. 337). Den mikrochemischen Nachweis, daß bei den Florideen das Calcium in der luterzellularsubstanz und nicht in den Zellen sitzt, erblickt Verf. darin, daß er es nach der Behandlung von Thallus- teilcn mit Ammoniumoxalat in ersterer fand. Nach Ansicht des Ref. kann es sich jedoch um eine exogene Fällung handeln (Zeitschr. f. wiss. Mikr. Bd. 31 , p. 46) und es ist deshalb Vorsicht in der Aus- legung der Präparate notwendig. Liesegang {Frankfurt a. M.). Hertel , A. , Über Methoden zur Untersuchung des Zitterns der Blätter und über einige Ergeb- nisse davon (Ber. d. d. physikal. Ges. Bd. 17 , 1915, p. 85—92 m. 8 Figg.). Im Blattschwerpunkt wurde ein kleiner Spiegel aufgeklebt. Ein von diesem reflektiertes konvergentes Lichtbündel zeichnete einen Lichtpunkt auf einer photographischen Platte. Beim Anblasen des Blatts bildete sich eine Schleifenkurve. Liesegang {Frankfurt a. M.). Scheifer, W., Mikroskopische Dünnschliffe durch Ge- bäcke (Zeitschr. f. d. ges. Getreidewesen Bd. 8, 1916, p. 6 — 9 m. 7 Figg.). ' Paraffin und Zelloidin dringen zu schlecht ins Innere der Stücke. Das Gebäck wird bei dieser Einbettungsmethode außerdem so außer- ordentlich hart, daß das Messer nach wenigen Schnitten stumpf ist. Man kommt ohne Einbettung aus, wenn man das Gebäck etwas alt- backen werden läßt. Das Altbackenwerden läßt man nicht an freier Luft, sondern iu einem festverschlosseuen Gefäß eintreten, damit es nicht zu weit gehe. Ein in dem Gefäß liegender Filtrierpapierstreifen, der mit Formalin getränkt war, verhindert Schimmelbildung. Zu trocken gewordene Stücke läßt man in einer wasserreichen Atmo- sphäre erst wieder etwas weicher werden. Es ist möglich. Schnitte von 20 bis 10 fi zu erhalten. Bei einiger Erfahrung kann man ohne vorherige Färbung mikro- skopieren. Etwas Glyzerinzusatz zum Wasser verhindert das rasche Austrocknen. Die Verwendung von polarisiertem Licht ist natürlich sehr nützlich. 206 Referate. 33, 2 Eine Lösung von Methj'lgrün 0-15 g Kresylechtviolett 0 10 „ Wasser 10000 „ färbt die Kerne der Aleuronzellen rein blau, ihr Protoplasmanetz rot, die Zellwiinde zart hellblau. Die an die AleuronscLicht angrenzende Saraenhaut wird grün, die verschiedenen Teile der Fruchtiiülle tief- blau. Die Hefe färbt sich blau mit feinen roten Einzelheiten , die Bakterien braunrot. Während die Kartoffelstärke leicht blau wird, bleibt die gequollene W^eizen- und Roggenstärke, ebenso der Kleber farblos. Letzterer kann mit einem durch Essigsäure angesäuerten Boraxkarmin gefärbt werden, und so durch den Unterschied ihres Klebergehaltes Koggen und Weizen charakterisiert werden. War die Mahlung nicht zu weit getrieben, so läßt sich auch in den gefärbten Präparaten noch die Drehung des polarisierten Lichtes durch die Zellwände erkennen, Liesegang {Frankfurt a. M.). Scheifer, W., Über die mikroskopische Untersuchung und graphisclie Darstellung von \'ermahluugs- ergebnissen (Techn. Ruudsch. Bd. 22, 1916, p. 185 — 186 m. 6 Abb.). Diese Versuche wurden angestellt, um die Frage zu entscheiden, ob ein neues Mahlverfahren vor dem üblichen Naßmahlverfahren bei der Aufschließung der Aleuronzellen von Gramineeufrüchten Vor- teile aufweist. Dazu wurden Mahlungen nach den verschiedenen Methoden hergestellt. Zunächst wurde durch mikroskopische Zählungen die Anzahl der uneröftneten Aleuronzellen in einem gewissen Volumen des Mahlgutes in den verschiedenen Stadien der Vermahlung bestimmt. Deren An- zahl in einem bestimmten Volumen der ursprünglichen Kleie "v^urde gleich 1 gesetzt und die Abnahme der Anzahl dieser uneröffneten Zellen im gleichen Volumen in den verschiedenen Stadien der Ver- mahlung prozentual angegeben und in ein Koordinatennetz ein- getragen. Von jeder Probe wurden 10 mikroskopische Präparate hergestellt und in jedem derselben 25 Gesichtsfelder gezählt, so daß für jeden Punkt der Kurve 250 Zählungen ausgeführt wurden. Da in der Kurve 10 Punkte festzulegen waren, mußten im ganzen dafür 2500 Zählungen gemacht werden. Verf warnt dringend davor, sich mit wenigeren Zählungen zu be- gnügen. Das einfache Betrachten einiger Gesichtsfelder kann zu den größten Irrtümern fuhren. Erst die nach dem genannten Verfahren gewonnenen Durchschnittswerte geben befriedigende Sicherheit , daß man zufällige Täuschungen und Irrtümer ausschaltet. Liesegu/ig {Frankfurt a. M.). 33, 2. Referate. 207 Tnnmann, 0., Kleinere Beiträge zur Pflanzenmikro- chemie. V. Über die Calumba wurzel (Pharmaz. Zentnilballe Bd. 55, 1914, p. 775—780). 0*3 mg der fein gepulverten und getrockneten Droge werden zwischen zwei Deckgläschen gebracht und kapillar Essigester zu- treten gelassen. Man sieht unter dem Mikroskop bald Prismen des Calumbiiis entstehen. Sie sind im polarisierten Licht farblos. Kon- zentrierte Schwefelsäure löst sie zuerst rotbraun. Dann scheiden sich grüne Flocken daraus aus. Liesegang {Fraiihfurt a. M.). Verda, A. , Beiträge zur Kenntnis der Safranverfäl- schungen; eine neue chemische und mikro- chemische Reaktion der Droge mit Phosphor- molybdänsäure (Schweiz. Apotheker-Zeitg. Bd. 52, 1914, p. 350—353). Yerda , A. , Die Phosphormolybdänsäure als Reagens zum chemischen, sowie mikrochemischen Nach- weis der Safran Verfälschungen (Chemiker - Zeitg. Bd. 48, 1914, p. 325—327). Die unter dem Mikroskop zu beobachtende Reaktion tritt ein, wenn man das Material mit einer 20prozentigen wässerigen Natrium- pliosphormolybdatlösung, welche 10 Prozent Schwefelsäure enthält, be- hanilidt. Redner Safran gibt damit eine tagelang haltbare Grünfärbung. Koch charakteristisclier für den mikrochemischen Nachweis ist die Blaufärbung des Safrans mit einer Mischung von 40 cc einer lOpro- zentigen Lösung von phosphorwolframsaurem Natron mit 60 cc kon- zentrierter Schwefelsäure. Die Verfäischungsmittel reagieren entweder gar nicht (Saflor, Fleischfasern) oder in anderen Farben. Campeche- holz, Pernanibukholz, Karmin und Kochenille werden violett; Sandel- holz und gelbe Teerfarbstoffe rot; Maisgriffel und Feminell gelb; Paprika und Kurkuma gelbgrüu. Bei Mischungen lassen sich die ein- Z( liicn Hestandteile durch ilire verscliiedene Färbung unter dem Mikro- skop unterscheiden. Liesegaiig {Franlfurt a. M.). Kai lisky, L., KleinereMitteilungenausder Praxis (Zeitschr. f. Unters, d. Nalirungs- u. Genußmittel Bd. 30, 1915, p. 337 —338). Bei Untersuchung von Kakao und Schokolade verfährt Verf. wie folgt. Von Kakao wird 1 g , von Schokolade 3 g mit 20 cc heißem Wasser angerührt. Hierauf werden 40 cc öprozentige Kalilauge zu- gtfitgt und das Material unter öfterem Umrühren auf dem siedenden Wasserbad ^j^ Stunde erhitzt. Darauf wird mit fast kochend heißem Wasser in ein 500 cc fassendes Becherglas gespült , dieses fast •JOS Referate. 33, 2. ganz mit heißem Wasser aufgefüllt, sorgfältig umgerührt und 1 Stunde zum Absetzen beiseite gestellt. Dann wird vorsichtig vom Bodensatz abgegossen, abermals mit heißem Wasser aufgefüllt, umgerührt und absetzen gelassen. Dieses Verfahren wird wiederholt, bis die über- stehende Flüssigkeit farblos erscheint. Nach dem letzten Abgießen wird der Bodensatz in einem (mit Filtrierpapierplättchen belegten; GoocH Tiegel an der Saugpumpe gesammelt. (Nicht zu stark saugen!' Man saugt möglichst trocken, ohne Auswaschen, löst den Niederschlag von den Papierplättcheu , bringt ihn in einen kleinen Porzellantiegel oder -schälchen und durchtränkt ihn unter fleißigem Mischen mit Chloralhydratlösung, der etwas Glyzerin beigemischt ist. Nach 24stün- digem Stehen sind die einzelnen Gewebereste sehr gut aufgehellt und leicht zu erkennen. Mit Kaffee und seinen Surrogaten verfährt Verf. in derselben Weise. Küster (Bomi). Wasicky, R., u. Wimnier, C, Eine neue Methode des Nach- weises der Schalen im Kakao (Zeitschr. f. Unters, d. Nahrungs-u. Genußmittel ßd. 30, 1915, p. 25—27). Verwendung des REicHERxschen Fluoreszenzmikroskops: selbst Bei- mengungen von 1 Prozent Testa zum Kakao können noch mit Leichtig- keit und Sicherheit und ohne besondere ITbung erkannt werden. Die Schleimstückchen der Testa fallen durch ihre helle raattweißliche bis gelblichgrüne Farbe auf den ersten Blick auf. Küster {Bonn). Drawe, P. , Die Ermittelung der Kakaoschalen (Zeitschr. f. öftentl. Chemie Bd. 22. 19 16, p. 105). Verf. hat zunächst das Durchschnittsgewicht einer Kakaoschale mit 1 qnim Oberfläche festgestellt. Es ist 0*22 mg. Die Mengen- bestimmung der Schalen im Kakao beruht darauf, daß man in einer gewogenen Menge Kakaopulver die Oberfläche der Bruchstücke der Steinzellenschicht unter dem Mikroskop ausmißt. Dazii werden zu- nächst 2 g Kakao oder eine entsprechende Schokoladenmenge ent- fettet, mit verdünnter Kalilauge gekocht, gewaschen, dann mit Wasser gekocht , welches etwas mit Bromwasserstoftsäure und Salzsäure an- gesäuert worden war, und nochmals ausgewaschen. Die mikroskopische Ausmessung der Bruchstücke eines Teiles der Masse mit einem Oku- larnetzmikrometer erfolgt in Chloralhydratlösung. Durch Multiplika- tion mit 0'22 und Berechnung auf 2 g läßt sich die Schalenmenge in rag in 2 g Kakao bestimmen. Liesegung (Frankfurt a. M.). Hanaiisek , T. F. , T e c h n i s c h - m i k r o s k o p i s c h e Unter- suchungen. Zweite Folge (Mitt. d. k. k. Techn. Untersuchungsamtes Bd. 5, 191 G, H. 2, p. 25 — 41). J3, 2. Referate. 209 Bei den Gewebemustern , welche zur Untersuchung eingereicht werden, fehlt zuweilen eine Kante, so daß man nicht sofort sehen kann, was Kette und was Schuß ist. Hier kann die mikroskopische Untersuchung Aufklärung bringen. Die Kette ist immer mit Schlichte versehen. Besteht diese aus Stärke oder Dextrin, so ist deren Nach- weis mit Jod leicht zu erbringen. Die Masse der Schlichte haftet in Gestalt körniger Partikeln an den Kettengarnfäden und ist auch an schwarz gefärbten Geweben noch zu beobachten. Kin Versuch, mit Hilfe des Mikroskops festzustellen, ob bei einem Seidenpapier neben den zweifellos vorhandenen Ramiefasern auch Altpapier benutzt worden war, gelang nicht. Die mikroskopische Untersuchung von Schlackenwolle zeigte Fasern mit einem Durchmesser von 11 ju bis herab an die Grenze der mikroskopischen Sichtbarkeit. An vielen finden sich blasige Er- weiterungen. Stampft man die Fasern fein zusammen und fertigt man zwischen Kork Querschnitte an , so zeigen sich Ringelchen mit sehr verschiedener Wandstärke. Die weitaus größte Zahl der Fasern ist eben nicht massiv, sondern röhrenförmig. Bei der Beantwortung der Frage, ob ein großes Gewebe (Piachen, Deckensegel) aus Flachs oder Hanf erzeugt ist, wird das folgende Verfahren verwendet : Legt man einige Fasern in ein Gemisch von Chromsäure und Schwefelsäure, so beginnen sie in wenigen Sekunden zu quellen. Es treten massenhaft Luftblasen auf, die vorher gelbe Flüssigkeit wird in der nächsten Umgebung der Fasern allmählich grün. Damit hört auch ihre Einwirkung nahezu auf. Durch Auf- heben des Deckgläschens kann man die übrige gelbe Flüssigkeit zu- strömen lassen. Die Luftblasen sind zwar ein störendes Moment, man findet aber doch viele Stellen, an denen sich der Vorgang unter dem Mikroskop gut verfolgen läßt. Die sich nun darbietenden Auf- lösungserscheinungen der Flachs- und Hanffaser zeigen bedeutende Verschiedenheiten. An der Flachsfaser beginnt die Quellung rascher als an der Hanffaser, die äußeren Schichten (Außenlamellen) gliedern sich in Gestalt einer kräftigen, meist schwach gewundenen Linie ab, häufig noch im Zusammenhang mit körnigen Ablagerungen. (Dasselbe zeigt auch der Hanf.) Die sekundären Verdickungsschichten quellen mächtig auf, zeigen anfangs noch Schichtung (Streifung) und zerfließen bald zu einer farblosen , ungeschichteten , das Licht nur wenig brechenden Masse. Der im Lumen der Faserzelle enthaltene Proto- plasmarest (früher als Innenhaut bezeichnet) bildet nur einen plastisch hervortretenden, infolge der Zellverkürzung wellenförmig gewundenen, mitunter wie eine Blitzlinie erscheinenden Streifen — wie bei der Behandlung mit Kupferoxydammoniak — , der noch längere Zeit er- halten bleibt, wenn schon von den übrigen Teilen der Zellwand nichts mehr zu sehen ist. An der Hanffaser treten die lange persistierenden Außenschichten, die meist mächtiger entwickelt sind als beim Flachs, als scharfe, gewundene Streifen hervor, aber das Lumen der Zelle Zeitachr. f. wiss. Mikroskopie. 33, 2. 14 210 Referate. 33,2. erscheint leer, da in der Hanffaser kein Protoplasma oder nur sehr geringe Reste vorhanden sind , und erscheint als eine gerade , plas- tisch hervortretende Röhre , die sich an einem Faserabschnitte oder an einem Rißende vor dem gänzlichen Zerfließen konisch erweitert. Durch dieses verschiedene Verhalten sind die Flachs- und Hanffasern scharf gekennzeichnet. In einem Gutachten über die Frage , ob die Baumwolle eines Gewebes amerikanischer oder indischer Abstammung sei, mußte an- gegeben werden, daß die mikroskopische Analyse des Garnes bzw. des Gewebes hierüber kaum Aufschluß geben kann. Liesegang {Frankfurt a. M.). E, Mineralogisch -JPetrographisch es. Gallo, (x. 5 Zur Kenntnis des Gipses in technischer Be- ziehung (Annali della Societä degli Ingegneri ed Arcliitetti Italiani vol. 27, no. 21 u. 22, 1914). Ein Teil der umfangreichen Arbeit betrifft die mikroskopisch erkennbaren Vorgänge bei der P>härtung des Gipses. Als Versuchs- material diente zunächst ein besonders rein hergestelltes Halbhydrat (CaSO^ • ^/g HgO), später aber auch gewöhnlicher Gips. Die Erhärtung findet bekanntlich statt, wenn das durch Erhitzen auf 145*^ gewonnene Halbhydrat wieder eine gewisse Menge Wasser mehr aufnimmt und in Diliydrat übergeht. Die ersten mikroskopischen Versuche schlugen fehl, weil die Wassermenge zu groß genommen wurde. Es war dabei das auch sonst bei den Mikroskopikern übliche Verfahren angewandt worden, eine geringe Menge des kristallinen Pulvers zwischen Objektträger und Deckglas zu bringen , die beiden letzteren auf drei Seiten mit Kanadabalsam zu verkitten und dann Wasser kapillar einsaugen zu lassen. Die Untersuchungsergebnisse waren dagegen gute, wenn das Pulver des Halbhydrats auf den Objektträger gebracht wurde, und das darauf gelegte Deckglas mit einer Spur Wasser befeuchtet worden war. Während der ersten Viertelstunde sieht man , wie die stark doppelbrechenden Kristalle des Halbhydrats sich teilweise lösen und wie sich dafür die verfilzten Kristalle des Dihydrats bilden. Dabei wird die Masse starr. Die vollkommene Umwandlung in das Dihydrat erfordert dann aber einige Stunden, weil eben keine Flüssigkeit mehr zugegen ist. Der gewöhnliche Gips verhält sich etwas anders, weil er neben dem Halbhydrat noch das trikline lösliche Anhydrit enthält. Bei der Benetzung zieht sich die Masse stark zusammen. Es zeigen sich in :{:{, 2. Referate. 211 ihr viele kleine Hohlräume , die mit Wasser gefüllt siud. In diese kristallisiert dann das Dihydrat hinein. Liesegang {Frankfurt a.'M.). Smith, G. F. H. , Description of an apparatus for pre- paring thin-sections of rocks (Mineral. Magazin vol. 16, 1913, p. 317—325 w. 2 figg.). Bei dem im British Museum verwendeten Steinschneideapparat läuft die Schneidescheibe nicht vertikal sondern horizontal. Liesegang [Frankfurt a. MX Wright, F. E. , Microscopical petrography from the quantitative viewpoint (Journ. of Geology vol. 20, 1912, p. 481 — 501). In dieser allgemeinen Besprechung der Methoden wird die aus- gedehntere Verwendung der Immersion empfohlen, da sie eine be- sonders genaue Bestimmung der Hauptbrechungsindizes der Mineral- körner ermöglicht. Liesegang (Frankfurt a. M.). Rühle^ C, Neue Methode zum Bestimmen von Salzmine- ralien durch Einbetten der gepulverten Salz- proben in Kreosot und Cymol (Kali Bd. 8 [2], 1914, p. 39—42). Das Material aus der zu untersuchenden Salzlagerstätte wird gekörnt und dann auf dem Objektträger mit Kreosot (^a = ca. 1*535) bedeckt. Senkt man dann die Kondensorlinse so weit, bis sich das Gesichtsfeld etwas verdunkelt, so sieht man an den Rändern und Spaltrissen der Körner Farben auftreten, die je nach dem Mineral verschieden sind. So lassen sich (am besten bei mittlerer Vergröße- rung) unterscheiden: von den isotropen Mineralien Steinsalz (gelb- grün bis blaugrün) , Langbeinit (gelb bis orange) , Sylvin (schwarz). Von den anisotropen Mineralien: Glauberit (gelb), Anhydrit (dunkel- braun), Polyhalit (blau). Bei Mineralien, deren Brechungsexponent viel niedriger als derjenige des Kreosots ist, verwendet man Cymol {n^ = 1'4926). Hierbei wird statt des Deckgläschens ein Uhrglas benutzt. Die hohe Dispersion der Einbettungsflüssigkeiten macht eine Totalreflexion nur für die genannten einzelnen Farben möglich. Liesegang {Frankfurt a. M.). Michel, H., Die Unterschiede zwischen Birma- und Siamrubinen (Zeitschr. f. Krist. Bd. 53 , 1914, p. 533 —537 m. 1 Tfl.). Die Hauptmenge der im Handel befindlichen Rubine stammt aus -Birma und Slam. Zwischen beiden bestehen erhebliche Preisunter- 14* 212 Referate. 33,2. schiede , die hauptsächlich in der schöneren Färbung der ersteren begründet sind. In zweifelhaften Fällen kann nur die mikroskopische Untersuchung eine Unterscheidung lierbeiführen. Die Einschlüsse der beiden Mineralien zeigen nämlich charakteristische Unterschiede. Im Birmarubin finden sich Kutihiädelchen. Deren Orientierung ist im ganzen Stein dieselbe. Auch durch die häufig auftretenden Zwillingslamellen setzen die Nadeln in derselben Richtung durch. Seltener sind röhrenförmige, ungleichmäßig krumm verlaufende Hohl- räume zu bemerken. Dieselben sind entweder ganz mit Flüssigkeit (liquider Kohlensäure) gefüllt, oder es ist außerdem ein kleiner Gas- raum darin enthalten. Statt dieser Einschlüsse befinden sich im Siamrubin ganz merk- würdige Gebilde: Es treten dünne, dafür breiter ausgedehnte Hohl- räume auf, deren Umgrenzung geradlinig oder auch ganz regellos ist. Nahezu immer sind in deren Inneren zarte, meist sechsseitig umgrenzte Täfelchen zu sehen, die einander parallel sind, und zwischen denen flüssigkeitserfüllte Kanäle hinziehen. Liesegang {Franl{furt a. M.). Lacroix, A., Sur la silification des vegetaux par les sources thermales [Mont-Dore, Madagascar] (Bull, de la soc. frang. de min. vol. 35, 1912, p. 208 — 211). Schon bei Gelegenheit der Besprechung der Arbeit von W. Wetzel (dies. Zeitschr. Bd. 33, p. 91) wurde darauf hingewiesen, daß die Natur bei der Verkieselung der Pflanzen Mittel verwendet, welche die mikroskopische Technik nachzuahmen versuchen sollte. Bei der Untersuchung eines durch Mineralquellen opalisierten Pflanzenrestes fand Verf. neben 89 Teilen Kieselsäure, 1 Teil Ton- erde, 4*4 Teilen Wasser noch 5'6 Teile einer torfähnlichen organi- schen Substanz. Er schließt daraus , daß es sich nicht um eine Pseudomorphose von Opal nach der organischen Substanz handelt, sondern um eine Durchtränkung, ähnlich wie mit Paraffin oder Zelloi- din in der mikroskopischen Technik. Hierdurch wird die völlige Oxydation der organischen Substanz gehindert. Liesegang {Frankfurt a. M.). 33,2. Neue Literatur. 213 Neue Literatur. 1. Lehr- und Handbücher. Bongert, J., Bakteriologische Diagnostik mit besonderer Berücksichtigung der experimentell- ätiologischen Forschung, Immunitätslehre und der Schutzimpfungen für Tierärzte und Studierende der Veterinärmedizin. 4., neu bearb. Aufl. Mit 31 Abb. u. IFarbendr.-Tfl. im Text sowie 20 Auto- typie-Tfln., enthaltend 111 v. Verf. hergestellte Photogramme. (X, 540 pp. m. 20 Bl. Erklärungen.) 8«. Berlin (R. Schoetz) 1916. Lwbd. 15 M. Herzberg, W., Papierprüfung. Eine Anleitung zum Untersuchen von Papier. 4. Aufl. 276 pp. u. 23 Tfln. Berlin (Jul. Springer) 1915. (Vgl. diese Zeit- schr. Bd. 33, 1916, p. 159.) Kayser, H. , Lehrbuch der Physik für Studierende. 5., verb. Aufl. 8". XII u. 554 pp. m. 349 Abb. Stuttgart (F. Enke) 1916. 13-40 M. Kolle, W., u. Hetsch, H., Die experimentelle Bakteriologie und die Infek- tionskrankheiten mit besonderer Berücksichtigung der Immunitätslehre. Ein Lehrbuch für Studierende, Ärzte und Medizinalbeamte. 4., erweit. Aufl. Bd. 1. Wien (Urban & Schwarzenberg) 1916. XV, 610 pp. 8». 46 Tfln. u. 113 Figg. 18 M. Roth, W. A. , Physikalisch -chemische Übungen. 2., vermehrte u. verb. Aufl. Mit 72 Abb. im Text. VIII u. 247 pp. 8». Leipzig (Leop'. Voß) 1916. Hlwbd. 8-50 M. Stempell, W. , u. Koch, A. , Elemente der Tierphysiologie. Ein Hilfs- buch für Vorlesungen und praktische Übungen an Universitäten und höheren Scliulen sowie zum Selbststudium für Zoologen und Mediziner. Mit 360 Abb. im Text. XXIV u. 577 pp. Lex. 8». Jena (G. Fischer) 1916. 16 M.; Lwbd. 17-.50 M. Verworn,M., Physiologisches Praktikum für Mediziner. 3. Aufl. Mit 141 Abb. im Text. XV u. 269 pp. 8». Jena (G. Fischer) 1916. 6-80 M. ; Lwbd. 8 M. Mikroskopie für Anfänger. Eine Einführung in den Gebrauch des Mikro- skops durch Anleitung zu einfachen mikroskopischen Untersuchungen. Unt. Mitarb. v. Dr. Ed. Degner hrsg. v. d. Schriftleitung d. Mikrokos- mos. 1. Heft. Mit 44 Abb. (36 pp.) Lex. 8". Stuttgart (Franckhsche VBrlagsh.) 1916. 0-50 M. 214 Neue Literatur. 33,2. 2. Mikroskop und Nebenapparate. Böttcher, A., Fünfundzwanzig Jahre Verein Deutscher Glasinstruiuenten- Fabrikanten (Deutsche Wochenzeitg. 1916, H. 18, p. 155—158). Marcus, C. , Die Ausbildung Kriegsbeschädigter in der Feinmechanik im Marinelazarett zu Hamburg (Deutsche Mechan.-Zeitg. 1916, H. 14, p. 119 —121). (Tugman, O.,) Eine Anwendung des registrierenden Mikrophotometers von Koch zur Messung der Schärfe von photographischen Bildern (Zeitschr. f, Instrumentenkde. Jahrg. 36, 1916, H. 9, p. 238; vgl. Astrophysik. Journ. vol. 42, 1915, p. 321). (Williams, S. R.,) Ein Achromatoskop (Zeitschr. f. Instrumentenkde. Jahrg. 36, 1916, H. 10, p. 254; vgl. Americ. Journ. of Sc. vol. 41, 1916, p. 101). 3. Mikrophotographie und Projektion. fTugman, O.,) Das Auflösungsvermögen photographischer Platten (Astro- physik. Journ. vol. 42, 1913, p. 331). 4. Physik, physikalische Chemie. Bachmann , W. , Untersuchungen über die ultramikroskopische Struktur von Gallerten mit Hilfe des Spalt- und Kardioid-Ultramikroskopes (Zeit- schr. f. anorg. Chemie Bd. 73, 1912, p. 125—172 m. 2 Figg. u. 1 Tfl. ; vgl. diese Zeitschr. Bd. 33, 1916, p. 166). 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Bd. 33, 1916, p. 211). Berichtigung. In dem Aufsatze von P. Mayer in Heft 1 (Bd. 33) ist zu lesen: S. 2 Zeile 2 von oben und Zeile 5 von unten Eugenol statt Eugenöl. Bandes. Heft 3. 25 Jahre Eisenbämatoxyliii. Von Martin Heidenhaiii in Tübingen. Im März 1917 werden es 2b Jahre her sein, daß ich die Eiseu- Jiäiuatoxylinfärbung- veröffentlichte ; diesen Termin möchte ich nicht vorübergehen lassen, ohne der damals neuen, heute allgemein an- genommenen Methode ein kurzes Gedenkblatt zu v/idmen. Heute liegen viele Hunderte und aber Hunderte wissenschaftlicher Arbeiten vor, welche ganz oder größtenteils mit meiner Methode angefertigt wurden, und noch immer ist sie nicht ausgeschöpft. Sie ist ein dauerndes wesentliches Hilfsmittel in Wissenschaft und l'nterricht geworden und darum verlohnt sich ein kurzer Rückblick. Die großen mikroskopischen Methoden der achtziger Jahre ent- standen fast sämtlich außerhalb des Bereiches der anatomischen An- stalten; mau braucht nur an die Namen Weigert, Ehrlich, R. Heiden- hain und hinsichtlich der Metallimprägnationen au Golgi zu erinnern, um dessen gewahr zu werden. Sieht man ab von der Fuchsinfär- buug Altmanns, welche erst später eine bedeutendere Verbreitung fand, so haben wir in der Technik des Eisenhämatoxylins seit langer Zeit wiederum die erste große Färbungsmethode , welche aus einer anatomischen Anstalt herauskam^. Dem damaligen Aufschwünge der Zellenlehre folgend stellte sie sich zur Aufgabe , feinste Details in IMasma und Kern möglichst scharf zur Anschauung zu bringen und die Ausnutzung der Präparate unter hohen Vergrößerungen möglich ^) Festschrift für Kullikek. Leipzig. ^^'. Engelmann. 1.'592. Ferner : Zeitschr. f. wiss. Mikrosk., Bd. 13, 1896. Z<'itschr. f. wiss. Mikroskopie. 33. H. X5 22t> Heidenhain: 25 .lahre Eisenhämatoxylin. 33,3. zu macheu. Dies gelang in sehr vollkommener Weise, und so kam die neue Methode in besonderem Grade den Bedürfnissen der Zeit entgegen , wurde bald in vielen Laboratorien sorglich gepflegt und wirkte durch die bis dahin fast unerhörte Genauigkeit der Resultate ebensowohl wie durch die besondere Schönheit der Abbildungen, die den wissenschaftlichen Arbeiten beigegeben werden konnten. Auf der Anatomeuversammlung zu Göttingen 1893 hatte das EH -Verfahren seinen ersten öffentlichen Erfolg zu verzeichnen ; ich zeigte damals in einer ausführlichen Demonstration die hauptsächlichen Wirkungs- weisen an den Zentralkörperchen , den Kernen , den Granulaformen der Drüsen und auch schon am quergestreiften MuskeP. Die Technik des Verfahrens ist seither die nämliche geblieben ; zahlreiche Versuche , die ich inzwischen angestellt habe , förderten nichts zutage, was in den Resultaten wesentlich über das Frühere hinausleitete. Doch haben wir selbstverständlich alle in der Zwischen- zeit die Bedingungen des Erfolges besser kennen gelernt, so namentlich in bezug auf die passenden Fixierungen, die Ausreifung der Häma- toxylinlösung usf. Hier möchte ich erwähnen, daß die chromierten Präparate (nach Flemming, Zenker usw.) naturgemäß immer einen Anteil Chromhämatoxylin enthalten und im Schlußresultat leicht eine rauchgraue Färbung aufweisen , welche die Brauchbarkeit der Prä- parate im übrigen nicht beeinträchtigt. Was die Haltbarkeit anlangt, so hat sich ergeben, daß das EH zu unseren echtesten Farben gehört. Es bleichen nur diejenigen Teile der Schnitte aus, welche unmittelbar neben dem Rande des Deckglases zu liegen kommen. Diese Beobachtung machte ich je- doch ausschließlich bei einigen embryonalen Serien aus der Mitte der neunziger Jahre, bei welchen der Raum des Deckglases zu stark ausgenutzt wurde. Ein Flauwerden der Färbung findet nur dann in langen .lahren statt, wenn das Gewebe jodhaltig war (nach Sub- limat usw.) , was sich ja leicht vermeiden läßt , wenn man nach unserem Vorschlage die mit jodhaltigem Alkohol extrahierten Schnitte mit einer dünnen Lösung von Natriumthiosulfjit behandelt"^. Unter diesen Bedingungen gibt es kein Verbleichen ; im übrigen demon- striere ich noch heute feinste Präparate zur Zellenlehre, welche im Oktober 1891 hergestellt wurden. •) Siehe Demonstrationsbericht, Verh. d. Anat. Ges. zu Gr)ttingen, 189o. ].. 207 ff. ■') Zeitschr. f. wiss. Mikrosk., Bd. 25, 19()8. 33, Ö. Heidenhain: 25 Jahre Eisenhäraatoxylin. 227 Was die Resultate anlangt, so muß ich mich bei der enormen Menge von Literatur, die aus der Anwendung der Methode hervor- gegangen ist, darauf beschränken die Richtungen anzudeuten, in welchen sich die Arbeiten der Autoren bewegten. Das Verfahren diente anfänglich , bis zum Beginn des neuen Jahrhunderts, im weitesten Umfange der Untersuchung der zellulären Zentren, der Kerne und Chromosomen (M. Heidenhain, 1891 — 1897; KosTANECKi und seine Schule, Meves, Theodor Cohn, von Lenhossek, Ballowitz, Holmgren, Broman, Fürst, Prenant, Bouin usw.). Da die Technik sich leicht daraufhin anpassen läßt, die Zentralkörperchen (Zentriolen) scharf auszufärben, so kam die Methode den damaligen Bedürfnissen der Zellenlehre entgegen und es erschien durch eine ganze Reihe von Jahren hindurch eine unglaubliche Menge von Arbeiten über die Zentren der Gewebezellen sowie über ihre Rolle bei der Entwick- lung der Geschlechtsprodukte und bei dem Vorgang der Befruchtung. Was die Zentriolen der Gewebezellen anlangt, so konnte ich sie, nachdem Flemmings erste Publikationen schon vorangegangen waren, bei Leukozyten und Riesenzelleu zum ersten Male in wirklich massen- hafter Weise darstellen und eine ziffernmäßige Aufrechnung über ihr näheres Verhalten geben; auch ihre Fortpflanzungsform wurde bei dieser Gelegenheit genau untersucht. Zimmermann hat sich später das große Verdienst erworben , die Zentren der Gewebezellen beim Menschen in sehr ausführlicher Weise zu untersuchen. Theodor Cohn und ich selbst wiesen sie in eben jener Zeit in den Epithelien der Keimblätter und in allen Primitivorganen nach. Die Rolle der Zentren in der Entwicklung der Geschlechtspro- dukte ist vor allen Dingen durch die über mehr als ein Jahrzehnt sich hinziehenden Arbeiten von Meves in sehr vollständiger Weise aufgeklärt worden. In der gleichen Zeit (etwa zwischen 1895 bis 1905 1 untersuchten eine überaus reiche Zahl von Autoren den Akt der Be- fruchtung an der Hand meiner Methode, so daß wir nun in betreff dieses Gegenstandes über eingehende Kenntnisse in allen Tierklassen verfugen. Hier sind vor allen Dingen die Arbeiten von Kostanecki , Boveri, Wilson, Meade, Griffin, Vejdovsky und Mrazek, Conclin zu nennen. Im ganzen kann man sagen , daß die neuere Entwicklung unserer Kenntnisse über die Geschlechtsprodukte, die Befruchtung und die ersten Furchungsteilungen ohne das EH in dieser vollständigen und vertrauenswürdigen Form gänzlich unmöglich gewesen wäre. Den meisten Nutzen hat aus unserer Methode das weite Gebiet der Plasmastruktnren gezogen. Zunächst lassen sich alle irgendwie 15* 228 Heidenhain: 20 Jahre Eisenhämatoxylin. 33,3. derberen Piasmafibrillen mit EH unter einigermaßen günstigen Be- dingungen sehr wohl ausfärben. Dies zeigte sich schon bei den Strah- lungsfiguren der tierischen Eier (Kostanecki, His, Wilson usw.). Dar- über hinaus sind im Laufe der Jahre viele Arbeiten über die Fibril- lierungen im Flimmerepithel, Darmepithel, über die Epidermisfasern, Stäbchenstrukturen der DrüsenzelIen(Basalfilamente,Ergastoplasma usw.) geliefert worden (M. Heidenhain , Joseph , Zimmermann , Prenant, BouiNii.a.). Der Umstand, daß beim Flimmerepithel die Zellen samt den Basalkörperchen gut zum Vorschein gebracht w^erden können, gab Veranlassung zu einer sich durch einige Jahre hindurch fort- spinnenden Diskussion (von Lenhosseks Basalkörperchenhypothesej. Weiterhin ist es Erik Müller gelungen, unsere Methode in größerem Umfange zur Darstellung der faserförmigen Differenzierungen der Glia zu benutzen. Hierher gehören auch die besonderen Formen faser- förmiger Stützgebilde , die sich gelegentlich in der plasmatischen Rindenschichte der Zellen vorfinden ; so wurde der Randreifen der roten Blutkörperchen von mir entdeckt, von meinem Schüler Dehler, von Nicolas, Meves u. a. w'eiter bearbeitet, die bekannten Langer- hans sehen Netze der Leydig sehen Zellen in der Epidermis der Am- phibien wurden von neuem untersucht (Theodor Cohn u. a.) und Retzius lieferte eine mit prächtigen Abbildungen geschmückte Unter- suchung über die ,.Fadenzellen" in der Oberhaut von Myxine. Präparate von ganz besonderer Schönheit und Genauigkeit lassen sich beim quergestreiften Muskel erzielen, wenn man nach unserem Vorschlage mit .5prozentiger Trichloressigsäure fixiert und mit Übergehung der üblichen Wasserspülung sofort in starkem Alkohol nachhärtet. Man erhält auf diese Weise im Quer- und Längsschnitt der Muskelfasern Bilder von äußerst deutlicher Zeichnung, welche die Anwendung der höchsten Vergrößerungen zulassen. An diesen Untersuchungen habe ich mich teils selbst beteiligt , teils lieferten andere Autoren , unter diesen besonders Holmgren und sein Schüler Thulin, zahlreiche neue Beiträge zur Kenntnis des Muskels; auch das Myokardium ist auf diese Weise neu bearbeitet worden (Mar- ceaux). Bei der glatten Muskulatur entdeckte ich mit Hilfe des EH -Verfahrens die sogen. Grenzfibrillen der kontraktilen Faserzellen, welche besonders schön zum Vorschein kommen , wenn /3as Gewebe bei der Fixierung stark erweicht wird (Mischungen von absolutem Alkohol und konzentrierter Salzsäure). Ferner haben zahlreiche Autoren das EH zur l'ntersuchung der Drüsengranula und ihrer Veränderungen benutzt. Diese Be- 33,3. Heidenhain: 25 Jahre Eisenhämatoxylin. 229 Btrebungen gehen alle auf unsere Bearbeitung- der Hautdrüsen der Amphi- bien zurück, welche ich in Gemeinschaft mit Nicoglu in der ersten Hälfte der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts betrieb. Präparate dieser Art wurden nebst typischen Pankreaspräparaten bereits auf der Anatomenversammlung zu Göttingen 1893 von mir vorgelegt; sie er- regten damals das besondere Interesse vieler Beschauer wegen der ganz besonderen Deutlichkeit der Granulafärbungen, die noch niemals so gut gelungen waren. Später wurden mit Hilfe der Methode zahlreiche neue Untersuchungen über den Bau und die funktionellen Veränderungen der Drüsen ausgeführt (K. W. Zimmermann, Erik MtJLLEU, Fleischer u. a.). In neuerer Zeit stellte sich heraus, daß das EH auch die Chon- driosomen leicht und gut fingiert ; Regaud, van der Stricht, Meves, MisLAWSKY u. a. haben davon Nutzen gezogen. In der Histologie der Epithelien brachte das EH die Entdeckung- der von mir sogen. Schlußleisten , welche alsbald auch von Bonnet, Theodor Cohx, Zimmermann u. a. untersucht wurden. Cohn wies sie auf allen Keimblättern und bei den verschiedenen Primitivorganen des Embryos nach. Ihre scharfe Darstellbarkeit durch EH ermög- lichte in den Drüsenstudien Zimmermanns die besonders gute Her- vorhebung der interzellulären Sekretkapillaren. Hierher gehört auch die interessante Studie von Leboucq, durch welche dargetan wurde, daß die Membrana limitans externa der Retina aus dem embryonalen Schlußleistennetz des inneren retinalen Blattes hervorgeht. — AVeiter- hin möchte ich bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam machen, daß die Schlnßleisten auch am mehrschichtigen Plattenepithel ver- treten sind, was bisher nicht bekannt war. Man trifft sie bei Tieren ebenso wie beim Menschen, z. B. in den Epithelien der Mundhöhle, und zwar im senkrechten Durchschnitte derselben ebenso wie im Flachschnitte. Sie verhalten sich hier aber etwas anders als bei einschichtigen Epithelien , indem sie sich von der Oberfläche her in die Tiefe herniederziehen , wobei sie allerdings innerhalb der ober- Hächlichen halb verhornten abgeplatteten Zellenlagen verbleiben. — Schließlich ist hier zu erwähnen , daß sich die knötchenartigen Formen der Interzellularbrücken in ausgezeichneter Weise mit EH färben lassen. Derartige Präparate verwenden wir schon seit laugen Jahren in den mikroskopischen Kursen (z. B. von der Epidermis der Glans penis, von der Anlage des Hufes bei jungen Rindsembryonen, von den Gaumenfalten der Säuger usw.). In der Embryologie ist das EH leider bisher weniger gebraucht worden. Zwar hatte ich selbst schon in den ersten Jahren nach 230 Heidenhäin: 25 Jahre Eisenhämatoxylin. 33,3. Auffindung- der Methode zahlreiche Serien durch Vogelembryonen ge- schnitten ; das Material diente aber (wie später in den Arbeiten von Meves) ausschließlich zellular -histologischen Zwecken. Doch wurde die Histogenese der Muskulatur mehrfach mit bestem Erfolge mit EH untersucht (Godlewski, Kurkiewicz, M. Heidenhain, Marceaux usw. i. Diese Arbeiten bezogen sich zum Teil auf das Myokardium, zum Teil auf die Muskulatur des Rumpfes und der Extremitäten. Hier wäre auch die schöne Untersuchung- von Fürst über die Histogenese der Retina anzuschließen. Wie weit die EH-Methode auf den Gebieten der Pathologie, der Zoologie und der Botanik Eingang fand , darüber bin ich zu wenig unterrichtet als daß ich darüber eine übersichtliche Mitteilung machen könnte. Doch möchte ich bei dieser Gelegenheit in Erinne- rung zurückrufen, daß die ausgezeichneten Arbeiten Schaudinns auf dem Gebiete der Protozoen auf der sinngemäßen Anwendung der EH- Methode beruhen. Mir selbst hat das EH seit langen Jahren die besten Dienst«' im Unterricht geleistet. Seit dem Anfange des Jahrhunderts nutze ich die Methode soweit als möglich für die mikroskopischen Kurse und zur Herstellung von Demonstrationsobjekten aus. Es gibt eine große Anzahl von Strukturverhältnissen , die man den Studierenden gar nicht schöner zeigen kann als in gut gelungenen Eisenhämatoxylin- präparaten ; außerdem eignen sich diese wegen ihrer außerordentlichen Haltbarkeit in hervorragendem Grade für die Einreihung in die Unterrichtssammlungen, denn heutzutage ist man auf den anatomischen Anstalten durchaus nicht mehr in der Lage, in jedem Augenblicke beliebige Sammlungspräparate, die etwa durch Ausbleichen zugrunde gegangen sind, neu herstellen zu können. Dafür langt die Zeit nicht mehr. Die Kurspräparate lassen sich häufig durch Nachfärbung noch aufbessern ; hierfür benutze ich meist eine der von mir angegebenen alkohollöslichen Nachfarben, am liebsten Chromotrop 2R oder Benzo- lichtbordeaux 6BL (Elberfeld). Wird eine Schleiranachfärbung ge- wünscht, so empfehle ich die Anwendung einer äußerst verdünnten Safraninlösung, welche auf die EH -Präparate gut zieht und häufig Färbungen von ganz besonderer Schönheit liefert. ' Beispielsweise habe ich in den Kursen des S.-S. 1914 über 30 EH -Präparate ausgegeben, darunter viele von ausgezeichneter 3S,3. Heidenhain: 25 Jahre Eisenhäinatoxylin. 2H1 Schönheit, lu neuerer Zeit habe ich jedoch für den L'nterricht mit gutem (Jlücke eine neue Methode aufgenommen, welche der ersteren in mannigfachen Beziehungen Konkurrenz zu machen berufen ist, allerdings in strenger Weise niclit mit ihr verglichen werden kann, da ihre Leistungen eigentlich in anderer Richtung hin liegen. Das ist das von mir ausgearbeitete Verfahren der Färbung mit Azokarmin- Phosphorwolframsäure-Anilinblau, auf welches ich bei dieser Gelegen- heit aufmerksam mache; in diesem handelt es sich um eine aller- dings ziemlich weitgehende Abänderung der Mallouy sehen Färbung, welche die scharfe Darstellung der bindegewebigen Formationen be- zweckt. Bei der von uns empfohlenen Handhabung erhält man Plasma und Kern schön karminrot, das Bindegewebe einschließlich des Reti- culums und der Basalmembranen schön blau. Wegen der äußerst scharfen Ausfärbung aller feinsten bindegewebigen Häutchen, im be- sonderen der Basalmembranen der Epithelien, erhält man alle Organe, bei welchen die epithelialen Formationen die Hauptrolle spielen , in äußerst scharf umrissener Zeichnung. Die Reticulumfärbung liefert prächtige Bilder der lymphatischen Organe , besonders der Lymph- drüsen; das Azokarmin charakterisiert besonders gut die plasmatischen Substanzen, so daß es z. B. in typisch ausgefärbten Präparaten leicht gelingt, einzelne im Bindegewebe verstreut liegende glatte Muskel- zellen aufzufinden. Wegen der Einzelheiten bitte ich meine dies- bezügliche Veröffentlichung nachzusehen \ ^) Über die MALLORYsche Bindegewebsfärbung usw. (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 32, 1915). [Eingegangen am 27. Dezember 191ß.l 232 Heiden ha in: Über neuere Snbliinat.s:eniische. 33, o. Übel* neuere Sublima.tgemiscbe. Von Martiu Heideiihain in Tübingen. Das Sublimat wurde schon vor mehr als einem Imlljen Jahr- hundert in der mikroskopischen Technik benutzt und kam später durch die Bemühungen der zoologischen Station zu Neapel zum zweiten Male in Aufnahme. Als ich Mitte der 80er Jahre bei Semper in Würzburg arbeitete, war die einfache, wässerig konzentrierte Sublimat- lösung dort ein beliebtes F'ixierungsmittel. Mein Vater hat dann einige Jahre später bei Gelegenheit seiner weitschichtigen Arbeiten über die Dünndarmschleimhaut eine in phj^siologischer Kochsalzlösung konzentrierte Auflösung von Sublimat viel benutzt, welche ich dann (von 189 1 an) für die Zwecke der Zellenhistologie benutzt und warm empfohlen liabe. Aus einem mehrere Jahrzelinte hindurch fortgesetzten Gebrauche hat sich mir jedoch ergeben, daß die jetzt allgemein ver- wendete Sublimat- Kochsalzlösung häufiger, als billigerweise ertragen werden kann, zu Schrumpfungen führt, und deswegen haben wir neuerdings auf unserem hiesigen Laboratorium die bisherige Form der Sublimatfixierung definitiv aufgegeben und durch neu erprobte Gemische ersetzt, über welche ich nunmehr kurz berichten will. Wir alle sind früher der Meinung gewesen , daß man die Ge- webe behufs histologischer Fixierung möglichst schnell abtöten müsse. Dieser Gesichtspunkt war meines Wissens allein maßgebend für die Verwendung einer konzentrierten Sublimat -Kochsalzlösung, in welcher nicht weniger als 9 Prozent Sublimat und 0'6 bis 0*9 Prozent Koch- salz enthalten waren. Freilich dringt eine solche Lösung wegen ihres hohen osmotischen Druckes schnell ein , tötet und konserviert das Gewebe innerhalb kurzer Frist. Aber eine solche Lösung wirkt auf der anderen Seite auch sehr stark wasserentziehend und bewirkt dadurch Schrumpfungen, von denen in unseren früheren Präparaten, besonders wenn es sich um dichte und feste Objekte handelte, mehr als genug zum Vorschein kamen. Da wir aber nunmehr wissen, daß die dem eben getöteten Tiere entnommenen Gewebe überhaupt nicht 33.3. Heitienhrtin: Über neuere Sublimutj^euiische. 238 sehr rasch absterben , vielmehr sich unter Kultur setzen und lanj^o in lebendem Zustande aufbewaliren lassen, so sind nunmelir — theo- retisch betrachtet — die übermäßii:: stark konzentrierten Fixierungs- mittel überflüssig geworden. Daraufhin angestellte Versuche haben mir gezeigt, daß die übliche konzentrierte Sublimat -Kochsalzlösung mit Vorteil auf die Hälfte (!) verdünnt werden kann. Schrumpfungen treten bei diesem Zustande der Lösung nicht mehr ein. Aber das Sublimat hat bei dieser geringeren Konzentration die leidige Eigen- schaft, das kollagene Bindegewebe nicht mehr in genügendem Grade zu üxieren. Dichtere Bindegewebslamellen weichen deswegen beim Schneiden des Stückes leicht auseinander und es entstehen auf diese Weise hier und dort im Schnitte weite, leere Spaltlücken. Man muß daher dem Sublimat ein Mittel zusetzen, welches in stärkerem Grade auf das Bindegewebe einwirkt und hierfür eignet sich das Formol. Ich schlage daher vor, der verdünnten Sublimatlösung wenigstens 20 Prozent Formol zuzusetzen. Die Formel für dieses Fixierungs- gemisch würde danacli lauten : Sublimat 4-50 g Kochsalz 0-50 g Wasser 80-00 com Formalin 20-()0 ccna Auf dieser Basis haben wir nun auch unser älteres Sublimat- Säuregemisch, welches neben Sublimat auch Essigsäure und Trichlor- essigsäure enthielt, abgeändert und bei weitem bessere, meistenteils auffallend gute Resultate erhalten. Wie in obiger Formel setzten wir die Konzentration des Sublimats auf die Hälfte herunter und fügten 20 Prozent Formol hinzu, so daß nunmehr die Gesamtforniel lautet wie folgt: Sublimat 4-50 g Kochsalz 0-50 g Wasser «0-00 ccui Trichloressigsäure 2*00 g Eisessig 400 ccm Formalin 2000 ccm Der Gebrauch der Trichloressigsäure als Fixierungsmittel ist nocii immer nicht allgemein und ich verweise daher auf meine frühere Empfehlung dieses Mittels^. Dort habe ich die allgemeinen Eigen- ^) Die Trichloressigsäure als Fixierungsmittel (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 22. 190Ö). 234 Heidenhain: Über neuere Subliuiatgemische. SS,."}. Schäften der Tricbloressigsäure und die Form ihrer Anwendung be- sprochen. Hier möchte icli nnr noch einmal darauf aufmerksam machen, daß die Gewebe, welche TrichloressigScäure enthalten, nicht mit Wasser gespült werden dürfen — wegen der in diesem Falle zu erwartenden Quellung des Bindegewebes — vielmehr müssen die Stücke sofort in vielmals zu wechselnden Alkohol von wenigstens i^O Prozent übertragen werden. Dieses neue Sublimatsäuregemisch hat hierorts den Laboratoriums- namen „Susa" erhalten. Wir benutzen es schon seit ,lahr und Tag und glauben in ihm ein hervorragendes Mittel in der Hand zu haben. „Susa" konkurriert mit der ZENKERSchen Flüssigkeit und hat vor dieser die ausgezeichnete Färbbarkeit der Gewebe voraus. Besonders schöne Bilder liefert diese Fixierung bei Anwendung unserer neuen Azokarmin-Anilinblaufärbung, über welche ich anderen Orts nach- zusehen bitte ^. ^) Über die MALLORYsche Bindegewebsfärbung mit Karmin und A/.o- karmin als Vorfarben (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 32, 1915). [Elnfiegangen am 27, Dezember 1916.] 33, H. Heiden ha in: AnhaucluMi d. Blockes als Hilfsmittel boini Abziehen. 23f) Das Anliaucbeii des Blockes als Hilfsnnttel beim Abziehen der Paraffin schnitte. Von Martin Heideiiliaiu in Tübingen l'iisere Paraftintechnik hat durch die PMnführung der Schwefel- kohlenstoffmethode in außerordentlichem Grade gewonnen ^ Aber noch immer ergeben sich beim Schneiden im besonderen ungleichartiger Gewebemassen allerhand Schwierigkeiten : der Schnitt schiebt sich zu- sammen, er zerfällt in mehrere Fragmente, er verzieht sich stark usw. Es haben mm schon früher Bestrebungen stattgefunden, um dem Schnitt eine erhöhte Widerstandsfähigkeit zu geben, aber diese haben bisher noch nicht zum Ziele geführt. So hat man bereits in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts empfohlen, den Paraffinblock mit einer Kollodiumschicht einzudecken und den Schnitt alsdann ab- zuziehen. Auf diese Weise wird man sich gelegentlich helfen können, wenn es sich um die Anfertigung einer Serie von einem bereits durch- gefärbten Stücke handelt. Aber diese Methode hat ihre Nachteile ; hierher gehört die Volumsverminderung des Blockes durch Abkühlung mit ihren wechselnden Bedingungen, die Zusammenziehung der trock- nenden Kollodiumschicht, die geringe Ausbreitungsfähigkeit des ver- steiften Schnittes usw. Man wird nun bei der Anfertigung dicker Schnitte überhaupt weniger notleiden , da diese besser zusammenhalten ; die besonderen Schwierigkeiten stellen sich erst beim Schneiden feiner Serien ein, und für diese bin ich in der Lage ein gutes Hilfsmittel empfehlen zu können. Schon seit etwa 10 Jahren hauchen wir hierorts den Block vor dem Abziehen eines feinen Schnittes an, überziehen ihn dadurch mit einer allerfeinsten Schicht einer in sich zusammenhängen- den Materie und versteifen ihn damit in genügendem Grade. Die Wirkung dieses einfachen Verfahrens ist bei Schnitten bis etwa 10 fj. ^) Über eine Paraffineinbettung mit Schwefelkohlenstoff als Durch- gangsniedium (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 18, 1901). 236 Heidenhain: Anhauchen d. Blockes als HiUsiuittd beim Abzielien. 33, o. frappant : die Schnitte halten bei weitem besser zusammen, kommen gut vom Bh^ck herunter, schieben dabei weniger zusammen usw. Man mache im gegebenen Falle den ersten \'prsuoli hei Schnitten zwischen 4 bis (i u. Es ist nicht \nn ungefähr, daß ich auf das .Mittel des Anhauchens gekommen bin, vielmehr hängt die Entdeckung der Methode auf das innigste mit meinen Studien über Adsorption zusammen'. Eine frisch hergestellte Oberfläche verhält sich hinsichtlich der Oberflächenkräfte durchaus anders als eine ältere Fläche der gleichen Art. Frisch gespaltene Glimmerplatten haften z. B. sehr fest durch Adhäsion zusammen, während eben solche Platten, die längere Zeit aufbewahrt wnirden, nicht mehr adhiirieren. Dies ist darauf zurück- zuführen, daß jeder feste (und auch flüssige; Körper auf seiner Ober- fläche eine verdichtete Schicht kondensiert, welche aus den Bestand- teilen der Atmosphäre besteht. Diese Schicht bildet gewissermaßen auf älteren Glimmerplatten eine Art Polster und die Platten können sich nicht mehr direkt berühren, wenn sie aufeinandergelegt werden. Die Schnelligkeit , mit welcher diese Adsorption an frischen Ober- flächen eintritt , ist eine ganz außerordentliche. Eine frisch her- gestellte Seifenblase ist z. B. von einer verdichteten Atmosphäre um- geben, w^elche bewirkt, daß die Blase, auf einen Wasserspiegel niederfallend, diesen nicht berührt, sondern von ihm wie ein Gummi- ball abprallt. Beim Abziehen der Parafflnschuitte stellen wir nun am Block immerfort frische Oberflächen her, welche in außerordentlichem Grade adsorptionsfähig sind. Haucht man eine solche Fläche auch nur leicht an , so verliert sie sofort ihren frischen Glanz , indem sie sich mit einer aus den Bestandteilen der Atemluft kondensierten Schicht be- deckt. Diese wird aller Wahrscheinlichkeit nach größtenteils aus einer Spur von Feuchtigkeit bestehen , welche unabhängig von der Außentemperatur oder der Temperatur des Blockes immer nieder- geschlagen wird, ob es nun Winter oder Sommer, kalt oder heiß im Zimmer ist. Jedenfalls genügt die kondensierte Schicht, welches auch immer ihre Zusammensetzung sein mag, um einem feinen Schnitte eine durchaus andere und bessere Haltbarkeit zu geben. ') Vgl. Enzyklopädie der mikrosk. Technik. 1. Aiitl.. Artikel: Fär- bungen, allgemeine Theorie der histologischen. 33, o. Heidenhain: Anhauchen d. Blockes als Hilt'sniittel beim Abziehen. 237 Das Verfaliren des Anhaiichens ist gewissermaßen ein Gegen- stück zu dem Verfahren der Aufklebung mit destilliertem Wasser: in beiden Fällen fügt man dem Schnitte nicht das Geringste hinzu, was die weitere Behandlung im übrigen irgendwie stören könnte. Ich kann daher unseren Kunstgriff nach jahrelanger Krfahrung bestens 4^mpfehlen. [Einti^eifangen am 27. Dezember 191t;. 2ii^ Mayer: Allerlei Mikrotechnisches. 33,3. Allerlei Mikrotechnisches. Knochen-, Knorpel- und Sponginfärbung. Gelatine- kapseln, Chromoforni. Fehlmanns und Faures Medien. Von Paul Mayer. 1. Zur Färbung der Knorpel und Knochen junger Fische. Vor reichlich 10 Jahren hat Lundvall^ eine Methode zum Färben der Knochen mit Alizarin angegeben, die aucli eine Nachtarbung des Knorpels mit Methylgrün erlauben soll. Im Jahre 1912 ist er darauf zurückgekommen- und hat folgende Angaben gebracht : er verwendet (p. 640) für die Knochen ein Gemisch aus 1 Teil der gesättigten Lösung von Alizarin in 95prozentigem Alkohol und 9 bis 19 Teilen TOprozentigen Alkohols, wäscht mit 95prozeutigem Alkohol oder, falls iiötig, mit diesem plus 1 Prozent Essigsäure (p. 641) aus, färbt dann mit einer Lösung (1 : 2000) von Methylgrün in TOprozentigem Alkohol den Knorpel und entfernt die überschüssigen Farbstoffe abwechselnd mit Alkohol von 70 und 95 Prozent. Zum Schlüsse hellt er die Objekte in einem Geraische von Benzol, Pfefferminzöl und Schwefel- kohlenstoff auf. Auch erwähnt er (p. 642) eine gleichzeitige Färbung mit Alizarin und Methylen- oder Toluidinblau und verwendet zur definitiven Aufbewahrung der Präparate jetzt Gemische von lienzyl- benzoat mit Benzol oder Paraffinöl. Ich habe diese Doppelfärbuug bei Fischen vergeblich auszuführen gesucht. Auch Spalteholz, der zuerst 1911 seine mühsamen Arbeiten^ zur Aufhellung großer Ob- jekte veröffentlichte, sagt — ich zitiere nach der 2. Auflage seiner Schrift — auf p. 87 , die Färbung der Knochen ., mancher Tiergat- ^) LuNDVALL, H. , Über Demonstration embryonaler Ivnorpelskelettf (Anat. Anzeiger Bd. 25, 1904, p. 219— 222). Weiteres über Demonstration embryonaler Skelette (Ibid. Bd. 27, 1905, p. 520— 523). '^) Über Skelettfärbung und Aufhellung (Ibid. Bd. 40, 1912, p. 639— G4G). '') Spalteholz, W. , Über das Durchsichtigraachen von menschlichen und tierischen Präparaten und seine theoretischen Bedingungen. Nebst An- ;{3, iJ. Mayer: Allerlei Mikrui ethnisches. 239 tungen , t. B. Fische" mit Alizarin gerate „zunächst sehr schlecht", das scheine aber ara „hohen Gehalt an P^ett, bzw. an Schleim"' zu liegen, und sie werde gut , wenn „durch 3 bis 4 Wochen langes Bleichen in leicht alkalischem Wasserstoffsuperoxyd alles Fett entfernt" worden sei. Vom nachherigen Ausziehen des etwa von den anderen Geweben festgehaltenen Farbstoffes mit saurem Alkohol rät er ab, da hierdurch der Knochen ebenfalls heller werde (p. 85), dafür aber setzt er von vornherein der alkoholischen Lösung des Alizarins etwas Essigsäure zu. Auch diese Methode habe ich 1912 in Neapel an Seefischen' probiert, bin aber nur selten davon befriedigt worden, auch war die hang: Über Knochentärbung. 1. AuH. , Leipzig 1911; 2., erweiterte AuH., ibid. 1914, 93 pp. Spalteholz scheint sich nicht wenig darauf zugute zu tun, daß er die Abhängigkeit des Durchsichtigwerdens eines organisierten Gewebes oder ganzen Körpers von der Durchtränkuns: mit einem Medium gleicher Licht- brechung ermittelt hat. Sagt er' doch im Anat. Anzeiger Bd. 41, 1912, p. 75 ausdrücklich: „Der von mir gefundene Satz über die Abhängigkeit der Durchsichtigkeit eines Präparates von dem Brechungsindex des durchdringen- den und umgebenden Mediums" und wiederholt diesen Ausdruck auf p. 76. Aus der ganzen Art , wie er in der ausführlichen Schrift seine Versuche und Beobachtungen schildert, folgt mit Sicherheit, daß er in dem guten Glauben vorgegangen ist, dieser Satz sei ganz neu. Und doch hätte er z. B. nur im Lee & Mayer (l. Aufl. 1898, p. 233) nachzulesen brauchen, um einzusehen, daß es sich dabei um längst bekannte Dinge handelt. Des- gleichen erörtert in einer seiner vielen phantastischen Erzählungen der be- kannte englische Schriftsteller H. G. Wells schon 1908 das Unsichtbar- oder Durchsichtigwerden von Objekten sehr eingehend, um es sogar einem größeren Leserkreise verständlich zu machen (Der Unsichtbare. Deutscii von Alek. Winternitz, Stuttgart 1909, p. 140—143; Original mir leider nicht zugänglich). Ferner ist ihm entgangen, daß schon P. Schiemenz (Mitteil. ZooL Stat. Neapel Bd. 7, 1887, p. 450) die mit Berlinerblau inj'izierten Exemplare der ziemlich großen marinen Schnecke Natica durch Einlegen in Zedernöl durchsichtig gemacht hat, um sich so ohne weitere Präparation über die Gefäße im Fuße klar zu werden. Diese historischen Bemerkungen sollen übrigens den Wert der Spalteholz sehen Arbeit, die sicher äußerst umständlich und kostspielig war, nicht schmälern. Von den fertigen Prä- paraten, die mir zu Gesichte kamen, haben mir die von menschlichen Körper- teilen sehr gut gefallen, weniger die von Meerestieren, wie sie eine Leipziger Firma (Natura docet) für schweres Geld vertreibt. *) Kyle, H. M., Flat-Fishes (Heterosomata). In: Rep. Dan. Oceanogr. Exped. 1908/10 vol. 2, A 1 Copenhagen 1913, 150 pp. 4 Tfln., erwähnt auf p. 37, er habe im Dorsaltentakel der postlarvalen Stadien des Pleuronectiden Arnoglossns die knöcherne Hülle des Stützstabes mit Alizarin, den basalen Knorpel mit .,an anilin stain" gefärbt: genauere Angaben bringt er nicht, gibt auch keine Abbildungen. 240 Mayer: Allerlei Mikrotechnisches. 3S,S. F'ärbuiig, wie ich mir damals notiert habe, nie violett oder rot, sondern nur ziemlich hellgelb , also nicht stark genug , selbst dann nicht, wenn ich das Alizarin — reines, in Kristallen — in neutralem Alko- hol von 70 oder 35 Prozent löste. Viel intensiver wurde sie dagegen bei vorsichtigem Zusatz eines basischen Stotfes (Ammoniak, Ammonium- karbonat, Kalilauge, Borax) zum Alkohol, nur hielt sie sich dann später im Balsam nicht lang. Ich machte daher Versuche mit Fer- nambukholz (ebenfalls in leicht alkalischem Alkohol; in Balsam auch nicht haltbar) und Alizarinrot S von Höchst : letztere Färbung war nicht übel aber unzuverlässig. Schließlich erhielt ich recht brauch- bare Resultate mit Karminsäure, und ^ da meine Präparate jetzt noch gerade so gut sind wie vor bald .^i .Tahren, so möchte ich hier (irenaueres darüber mitteilen. Als Objekte dienten mir ganz junge Atherina und J^arven von Platttischen: besonders letztere (Solca, liliomhoidicldhys] eignen sich sehr gut zu Präparaten des unverletzten Tieres, nur sollte mau vor- her die Haut vorsichtig mit einem Pinsel vom Schleim und den an- deren Produkten der Hautdrüsen befreien, weil sich diese gern mit- färben. Man löst in 35prozentigem Alkohol 1 Prozent Borax — Kalilauge geht auch , greift aber leicht die Gewebe etwas an — und setzt dazu von der Sprozentigen Lösung von Karminsäure in OOprozentigem Alkohol soviel, daß die Flüssigkeit sehr hell violett wird. Hierin müssen die Fischlein mehrere Tage verweilen; sie wer- den dann in neutralem Alkohol ausgewaschen und zeigen, wenn alles ordentlich verläuft, die Haut gar nicht, die Muskeln nur ganz wenig, das Skelett dagegen stark rot gefärbt. Die Fixierung der Fische in Formol scheint bessere Präparate zu liefern, als die in Sublimat oder direkt in Alkohol, doch sind meine Erfahrungen hierin nicht zahl- reich genug. Ich habe auch versucht, das schwarze Pigment vorher zu entfernen, um die Präparate noch hübscher zu machen, bin aber nur mit dem Merck sehen Perhydrol (zu gleichen Teilen mit Alkohol von 90 Prozent gemischt) oder schwefliger Säure (gesättigte Lösung des Gases in Alkohol von 90 Prozent, dazu etwas Oxalsäure) einiger- maßen zum Ziele gelangt. Leider scheint es nicht möglich zu sein , neben dem Knochen auch den Knorpel zu färben , weder gleichzeitig , noch hinterein ander. Man muß also Parallelpräparate anfertigen, aber diese leisten, wenn man sich dabei der von mir schon früher (Lee & Mayeu 4. Autl. 1910, p. 393, 3. Aufl. 1907, p. 400) angegebenen Methode bedient, alles, was man nur erwarten kann, und sind in Harzen ('Kanadabalsam. :iH,o. Mayer: Allerlei Mikrotechnisclies. 241 Kupai'al) unbegrenzt lang haltbar, was ich von den LuNDVALLSchen oder ähnlichen Tinktionen mit einfachen Teerfarbstoffen (Thionin, Methylenblau, Safranin, Bismarckbraun usw.) bezweifeln möchte. Da diese Methode aber meines Wissens bisher erst wenig bekannt ge- worden ist, so gebe ich sie hier nochmals an. Sie beruht auf der Umwandlung des WEiGEKTSchen Resorcinfuchsins in einen Farbstoff, der die elastischen Fasern so gut wie gar nicht, den Knorpel hingegen stark tingiert. Das erreicht man ganz einfach : den Überschuß an Kisenchlorid, der bei genauer Befolgung der Vorschrift Weigert s in der alkoholischen Lösung verbleiben würde, wäscht man vorher auf dem Filter aus dem Niederschlage sorgfältigst mit Wasser fort und löst erst dann letzteren im sauren Alkohol. Dieses modifizierte Resorcinfuchsin verwendet man wie das gewöhnliche, läßt aber die Objekte je nach der Größe bis zu mehreren Tagen darin und muß sie dann in Alkohol von 70 P.rozent (mit oder ohne Salzsäure) so lange auswaschen, bis der Farbstoff nur noch im Knorpel haftet. Meine Präparate von Atherina und Pleuronectidenlarven sowie der Embryonen von Scyllium und Torpedo sind in den Harzen noch ebenso scharf und stark gefärbt geblieben wie vor 5 Jahren, als ich sie darin einschloß. 2. Zur Färbung des Spongins. Auf Veranlassung meines Freundes G. C. J. Vosmaer, der sich 1911 seiner großen Spongien- Arbeit halber in Neapel aufhielt, habe ich damals einige Versuche mit der Färbung des Spongins angestellt. Zuerst mit gewöhnlichen Stücken von Badeschwamm, um wenigstens eine Ahnung von den tinktoriellen Eigenschaften des Spongins zu be- kommen, und als mich das nicht recht weiter führte, mit einer frischen, direkt in absolutem Alkohol fixierten Euspougm. Folgendes hat sich dabei ergeben. Meine Tinte zur Färbung des Glykogens (vgl. Lee & Mayer 4. Aufl. 1910, p. 307) spricht zwar an, indessen nicht sonder- lich stark und präzis. Viel besser ist die Kar min säure, falls man sie anwendet, wie wenn sie für das Glykogen dienen sollte. Genau wie dort ist die Lösung in absolutem Alkohol nicht recht brauch- bar, wohl dagegen die in Alkohol von 50 bis 70 Prozent. Man läßt den Schnitt (mit dem Rasiermesser aus freier Hand gemacht, also reichlich dick) kaum 1 Minute darin und bringt ihn sofort in ebenso starken Alkohol, der kräftig mit Ammoniak versetzt worden ist. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 38, 3. 16 242 Mayer: Allerlei Mikrotechniscbes. 33,8. Hierin bleibt er so lange, wie noch Farbstoff aus ihm hervordringt, muß aber dabei tüchtig umliergeschwenkt werden , auch darf man den ammoniakalischen Alkohol ja nicht sparen. Ziemlich rasch ent- färbt sich nun das ganze Gewebe mit Ausnahme eben des Spongin- netzes, so daß dieses ungemein deutlich auf dem nahezu ungefärbten Grunde hervortritt ; allenfalls bleiben Larven, Eier und andere dichtere Elemente etwas mitgefärbt , jedoch nicht so sehr, daß sie das sonst klaife Bild undeutlich machen würden. Die definitive Farbe des Spon- gins ist natürlich niclit die der Karminsäure, sondern des Ammonium- salzes dieser Säure , also einigermaßen karminrot. Meine A^ersuche, sie in die des Kupfersalzes durch Einlegen des Schnittes in eine ammoniakalische Kupferlösuug umzuwandeln, gelangen zwar, lieferten aber keine brauchbaren Resultate. Besser geht es , wenn man den ausgewaschenen Schnitt in Alkohol plus ein ganz klein wenig Eisen- chlorid legt ; hierin wandelt sich das Rot in Schwarz um , und das mag zuweilen vorteilhaft sein. AuchGaUein ist wie beim Glykogen ver- wendbar, am besten bleibt man aber, wie mir scheint, bei der Karmin- säure. Kochenilletiuktur wirkt natürlich ebenfalls gut, nur muß man hinterher mit ammoniakalischem Alkohol von 70 Prozent auswaschen. Auch dünne Paraffinschnitte durch die Euspongia^ der Kerne wegen zuvor mit Hämalaun gefärbt, wurden mit dem Ammoniumkar- rainat behandelt und dann in Grüblers neutralen Balsam gebracht : in diesen Präparaten hebt sich selbst jetzt noch das rote Spongin äußerst ^lar von den blauen Kernen ab. Es war uns damals von besonderem Interesse zu sehen, ob sich die ganz feinen Fasern des sogeli. Spongins in Kieselschwämmen ähnlich tingieren würden. Das geriet nicht ; ob sich Vosmaer später noch damit beschäftigt hat, ist mir unbekannt geblieben und nach seinem leider zu frühen Tode jetzt wohl nicht mehr zu erfahren. ^ " .'<■ 1 • : 3. Gelatinekapseln als Gefäße für zarte kleine Objekte. Bei meinen Versuchen zur Einbettung kleiner Ubjektc in Paraffin ' Ijiu ich der Verwendung von Gelatinekapseln in der Mikrotechnik überhaupt näher getreten und 1907 in Neapel zu dem Ergebnisse gelangt , daß diese im Handel überall zu äußerst geringen Preisen käuflichen Behälter dazu berufen zu sein scheinen , die gewöhnliche *) Mayer. F., Über die Einbettung kleiner Objekte zum Sehneiden (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 24, 1907, p. 1l>8— 132i. 33,3. Mayer: Allerlei Mikrotechnisches. 24^ Art der Aufbewahrung zarter kleiner Tiere und Pflanzen in Glas- tuben teilweise zu verdrängen. Besonders wenn es sich darum handelt, solches mitunter durch seine Seltenheit kostbare Material zu ver- schicken. Denn bisher standen hierzu nur zwei Wege offen : man verschloß die Tuben entweder mit Korken — dann mußte man die Gerbsäure , die aus letzteren vom Alkohol ausgezogen wird , mit in den Kauf nehmen , sich also mit der verringerten Färbbarkeit der Objekte abfinden — oder mit Holundermark und Watte, die man wohl noch in Seidenpapier einhüllte — dann hatte man oft genug zu be- fürchten, daß sich die zarten Objekte, besonders solche mit Stacheln, zum Teil in diesen Stoffen verfingen. Von derartigen Übelständen sind die Gelatinekapseln absolut frei. Ganz ohne Einschränkung kann ich indessen die Kapseln nicht loben: sie sind nur brauchbar für starken Alkohol. In 70pro- zentigem werden sie bereits etwas weich , in noch schwächerem schwellen sie auf und werden unförmlich , und dann lassen sich die Deckel nicht mehr abnehmen. Meine Versuche , die Kapseln durch die bekannten Mittel — Alaun , Formol , Chromate usw. — so zu härten , daß sie ihre Form auch in den erwähnten Alkoholen bei- behielten, sind allesamt fehlgeschlagen. Offenbar ist die Ühlöslich- keit, die der Gelatine durch sie zu eigen werden soll, nur sehr partiell und beschränkt sich auf eine Verringerung der Quellbarkeit in wässerigen Flüssigkeiten. Man könnte natürlich die Kapsel innen und außen mit einer dünnen .Schicht von Zelloidin überziehen, aber das wird teuer, auch (Quillt das Zelloidin seinerseits in starkem Alko- hol ein wenig. Mithin lassen sich einstweilen die Kapseln zu obigen Zwecken nur bedingungsweise verwenden. Die Zettelchen zur Bezeichnung des Inhaltes jeder Kapsel werden am besten mit Bleistift beschrieben und dann hineingelegt, die Kapseln aber zu mehreren oder vielen in Gläser voll desselben Alkohols ge- bracht, genau wie man ja mit den Glastuben verfährt. 4. Über das Chromoform. Vor reichlich einem halben Jahre hat in dieser Zeitschrift*^ Sjmons den histologischen Teil einer ausführlichen Besprechung des ^) Simons, H., Histologische und chemische Untersuchungen über Chro- moform (Methylformindichromat) als Fixationsmittel (Zeitschr. f. wiss. MikroSk. Bd. 32, 191fJ, p. 379—393). Der chemische Teil soll noch erscheinen. 16* 244 Mayer: Allerlei Mikrotechnisches. 33,3. neuen Fixiermittels Chromoform geliefert. Obgleich er sich selbst als cand. zool. bezeichnet, sind seine Objekte nahezu ausschließlich mensch- liche Leichen gewesen , und so hat er fast nur über den Wert des Chromoforras für Pathologen auszusagen. Da mag es mir ge- stattet sein, kurz meine Erfahrungen anzugeben, die sich auf lebende oder frisch getötete Tiere bezielien. Schon 1913 hatte mir der Erfinder des Mittels, Dr. K. 11. Schmitz in Breslau, Proben davon zu- gesandt ; bei meinen Versuchen damit wurde ich bereitwilligst von den Herren Prof. A. Hase und Dr. E. Jacobshagen unterstützt, und ich lieferte gegen Ende jenes Jahres nach Breslau einen kurzen Be- richt; später habe ich nur noch gelegentlich einmal die Wirkung des neuen Mittels auf eine Nacktschnecke beobachtet. Simons sagt am Schlüsse seiner Studie, das Chromoform „be- reichert, ohne etwa die altbewährten Fixationsmittel, wie Formol, Sublimat, MtJLLEKSche und ZENKEusche Flüssigkeit überflüssig zu machen, die Zahl wirklich guter Konservieruugsfltissigkeiten in schät- zenswerter Weise" und „ersetzt das OuthscIic Gemisch voll". Ich will diesen vorsichtigen Satz nicht im geringsten anfechten, kann aber selber nicht so günstig urteilen. Da mir Schmitz schrieb, das Chromoform spalte bei der Erhitzung oder dem Zusatz von Säuren freies Formol ab, so vermied ich zunächst absichtlich beides und be- gnügte mich mit der wässerigen 2prozentigen Lösung — Simons ver- wandte eine etwas stärkere — und zog zum Vergleiche gewöhnliches 2prozentiges Formol, sowie Kaliumbichromat plus Essigsäure heran. Von einer Amsel wurden Darm, Leber, Muskeln und Haut, natürlich immer nur kleine Stücke, eingelegt; nach 86 Stunden waren diese im Formol normal hart geworden, im Chromoform stark mazeriert. Ähn- lich ging es mit Geweben von Ringelnatter und Frosch. Hingegen war das Epithel an den Flossen eines Cottus in Chromoform gut er- halten , überhaupt wurden dünne, leicht durchtränkbare Häute ziem- lich gut fixiert, aber bei dichteren Geweben versagte das reine Chromo- form und wurde erst durch Zusatz von Essigsäure brauchbar. Di^s gibt auch Simons auf p. 388 an , wo es sich um die Fixation des Mäusehodens handelt („Kontrollversuche ohne Essigsäurezusatz ergaben ganz unbrauchbare Bilder"). Infusorien starben im Chromoform viel zu langsam , und eine Nacktschnecke , die ich in eine Schale voll Chromoform brachte , kroch immer ganz munter wieder heraus , bis ich sie zuletzt durch Erwärmen der. Lösung tötete. Sie starb kon- trahiert und war 12 Tage später ziemlich hart geworden, so daß sie sich aus freier Hand durchschneiden ließ. 3! 33, y. Mayer: Allerlei Mikrotechnisches. 245 Im ganzen darf man also, ohne dem Chromoform unrecht zu tun, voll ilim sagen: abgesehen von seiner Geruclilosigkeit ragt es als Fixiermittel über die bekannten Chromgemische und das Formol nicht so sehr hervor, daß sich eine eingehendere Beschäftigung damit lohnen würde. Auch zum regelrechten Mazerieren (z. B. des Hirnes eines Kätzcliens) schien es mir nicht zu taugen , weder in der 2prozentigen noch in viel schwächeren Lösungen , doch müßte da wohl noch Weiteres ermittelt werden. Noch eins: Simons beschreibt und rühmt als neu auf p. 384 eine Methode der Bielschowsky sehen Versilberung von Binde- gew ebsfibriUen „sämtlicher in Betracht kommenden Organe" an Paraffinschnitten. Er hätte aber nur im Lee & Mayek (4. Aufl. 1910, p. 380) die Hinweise auf K. Studnicka, A. Zimmermann usw. zu beachten brauchen, um zu erfahren, daß man schon 1907 so weit war. Und dabei wurden die Arbeiten dieser Autoren in so ge- lesenen Zeitschriften veröffentlicht, wie es das Arch. f. mikrosk. Anat. und die Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. sind ! 5. Die Medien von Faure und Fehlmann. In der Stuttgarter Zeitschrift Mikrokosmos (Bd. 9, 1916, p. 295 — 296) berichtet J. W. Fehlmann über seine Erfahrungen mit dem sogen. Liquido Faure bei der Anfertigung von Dauerpräparaten aus den Planktonten des Süßwassers. Er erwähnt dabei, die Zu- sammensetzung dieses Gemisches, das er gewaltig lobt, sei unbekannt. Dem ist nicht so, denn 1912 hat A. Foa"^ angegeben, es bestehe aus je 100 g Wasser und Chloralhydrat, 40 g Glyzerin, 60 g Gummi arabicum und 1 g Kokainchiorhydrat. Ich hatte damals in Neapel keine Zeit und Gelegenheit mehr, die Eigenschaften des Gemisches selber zu erproben, glaube aber gern, daß es für Präparate ganzer • Insekten oder anderer kleinerer Tiere , um nur die Gestalt zu er- halten, gut und bequem ist; ob freilich das Kokain seine narkotischen Fähigkeiten in dem dicklichen und noch dazu ziemlich rasch aus- trocknenden Gemische richtig entfalten kann, ist mir fraglich. Immer- hin wären Versuche von anderer Seite damit wohl erwünscht, nament- lich an Seetieren. ^) Grassi B., (und Genossen), Contributo alla conoscenza delle Fillos- serine (usw.) Koma 1912, 456 pp., 19 Tfln., dazu als Anhang ein liiassunto teorico - pratico (usw.) von A. Foa. Zitat daraus auf der vorletzten Seite. 246 Mayer; Allerlei Mikrotechnisclies. »3,8. ;,.: I Fehlmann in Zürich — er ist dort Privatdozent au der laud- wirtscliaftlichen Abteilung der eidgenössischen technischen Hochschule — 'kannte also die Zusammensetzung des FAuuESchen Gemisches nicht, wurde zudem durcli den Krieg am Bezüge aus Italien ver- hindert und dachte , sich einen Ersatz dafür aus. Diesen preist er ails „der FAURESchen Flüssigkeit noch überlegen" an, weil er weniger stark aufhelle und rascher (in 1 bis 2 Tagen) hart werde. Man könnte sich darüber nur freuen , wenn F. es nicht für richtig befunden hätte, sein Mittel nicht etwa genau bekannt zu machen und sich so den Dank der Zoologen und Botaniker zu sichern, sondern es geheim zu halten und den Vertrieb für die Schweiz einer Firma in Basel, für Deutschland der Franckhschen Verlagshandlung in Stutt- gart zu übertragen. Was ihn dazu bewogen haben mag, weiß ich nicht, glaube aber im Sinne aller Beteiligten — mit Ausnahme natürlich der beiden Firmen — zu handeln, wenn ich gegen diese in den Fach- kreisen doch sonst kaum gebräuchliche Art, ein neues Mittel^ in die Praxis einzuführen, Verwahrung einlege. Um so mehr, als die deutsche Firma in ihren Ankündigungen den kaum glaublich hohen Preis von 2*30 Mark für 20 ccm, von 10"50 Mark für 100 ccm verlangt. Das ist doch für eine wahrscheinlich 30prozentige Gummilösung, selbst Avenn darin etwas eines sehr teuren Narkotikums enthalten sein sollte, riesig viel, auch wird dieser Preis nicht etwa als durch den Krieg bedingt, daher später erheblich niedriger werdend bezeichnet. In der dem Mittel beigegebenen Beschreibung heißt es: „11. Wässerige Farben werden ausgezogen, basische entfärbt. Infolgedessen ist das Ein- schlußmittel für gefärbte Präparate nur bedingt brauchbar." Also ein Grund mehr, es bei seiner ziemlich stark beschränkten Anwend- barkeit nicht so zu loben. Die mir vorliegende, stark saure Probe ist übrigens durchaus nicht etwa ganz klar, wie z. B. Apathys Gummisirup, sondern enthält Unreinlgkeiten, ist mithin vor dem Ein- dicken nicht ordentlich filtriert worden. ^) Wie ganz anders laijten die Sätze, in denen Apäthy ein ähnliches Gemisch empfiehlt! Er sagt: „Glyzeringummi ist die alte FARRANTSsche Lösung, jedoch ohne arsenige Säure und mit .5prozentiger Formollösung statt reinem Wasser hergestellt. Verdünnt man sie mit beliebig starker Formollösung, so kann sie auch zum Fixieren von kleinen Gegenständen dienen, die ungefärbt eingeschlossen werden sollen. Die fixierende Lösung läßt man einfach eindicken und bekommt sogleich das Einschlußmedium'" usw. (diese Zeitschr. Bd. 29, 1912^ p. 498, Anm.). Hier wird nichts verschwiegen, und hier bürgt der Name des Autors für die Güte des Mittels! 33,3. Mayei-: Allerlei 3Iikiotechnisches. 247 Doch Fehlmann möchte sich, wenn ihm das überhaupt bekannt ist, etwa auf das Euparal berufen wollen, dessen genaue Vorschrift VOR seinem Erfinder G. Gilson nicht veröffentlicht wurde. Ich habe das gleich damals als nicht einwandfrei betrachtet, aber damit ent- schuldigt, daß Gilson (La Cellule, Louvain, t. 23, 1906, p. 429) w enigstens die Stofte namhaft macht, aus denen es besteht. Ferner ist die Her- stellung so umständlich, daß fast jeder Benutzer es vorziehen wird, sich das fertige Medium von Grüblkr kommen zu lassen , statt es selber zu machen. Grübler aber liefert es zu einem Preise , der bei weitem nicht an den übertriebenen des Fehlmann sehen heran- reicbtj nämlich 100 ccm zu nur 3 Mark (allerdings vor dem Kriege), si?h also in durchaus zulässigen Grenzen hält. Es Aväre mir und gewiß auch; anderen sehr interessant zu erfahren , womit die Stutt- garter Firma ^ ihr Verlangen begründen will. Über den Wert des FEHLMANNSchen Gemisches für die Praxis kann ich mich aus Mangel an geeigneten lebenden Objekten einst- weilen nicht äußern. An fixierten es aber zu prüfen, hätte wenig Zweck, denn es gibt bekanntlich für solche schon Medien mit Gummi, (Jhloralhydrat, Glyzerin usw. (von Farrants, Hoyer, Apa'thy u. a. m.) zum Teil seit über 50 Jahren, also liegt in dieser Richtung wahrlich kein großes Bedürfnis nach einem neuen, unbekannten vor. .^) Diese hat inzwischen bereits im Anat. Anzeiger Bd. 49, p. 524 im Stile der Buchhändler -Waschzettel eine Notiz erscheinen lassen, die desj Rühmens kein Ende hat („ein geradezu ideales Einschlußmittel" usw.), be- glückt auch gewiß den Zool. Anzeiger, das Biol. Zentralbl. und die ähnlichen botanischen Zeitschriften damit, die solche „wesentliche Vereinfachung vieler mikroskopischer Untersuchungen" selbstverständlich gern veröffentliclien: werden, Jena, Ende Dezember 191(5. [Eingegangen am 1. Januar 1917.] 248 Schneider: Mikrotechnische Mitteilungen T. 33,8. Mikrotechnische Mitteilungen 1. Von Haus Schneider. Unter obigem Titel beabsichtige ich eine kleine Reihe anspruchs- loser Aufsätze mikrotechnischen Inhalts zu veröffentlichen. Die in der vorliegenden Mitteilung zusammengestellten Bemerkungen enthalten nichts völlig Neues , geben vielmehr nur Erfahrungen bei der An- wendung bekannter Methoden wieder. 1) Fixieren kleiner Organismen (Plankton). Bei der Fixierung von kleinen Organismen, die in einer großen Menge von Flüssigkeit suspendiert sind, benutzt man meist die Zentrifuge zur Vereinigung der Objekte auf engem Raum. Das Verfahren ist vor züglich, aber sehr lästig, wenn die Fixierung, wie es bei Plankton Untersuchungen z. B. meist der Fall ist, im Freien sogleich nach dem Fang vorgenommen werden muß. Will man den Teilungsvorgang studieren, so muß man zudem oft in der Nacht arbeiten. (Vgl. die Zusammenstellung bei Karsten, Zeitschr. f. Bot. Bd. 7, 1915, p. 1.) Die Methode, das Fixiermittel dem Wasser mit den Organismen zu- zuschütten, bewährt sich zwar bei der gröberen Konservierung (s. u.) : sie gibt aber bei feineren Studien oft schlechte Resultate, weil sie keine Kontrolle über die Konzentration des Fixiermittels gewährt. — Ich benutzte in solchen Fällen in Anlehnung an die Einbettungsmethode von Caullery und Chapellier (Compt. rend. Soc. Biol. Paris vol. 58, 1905, p. 454) folgende einfache Einrichtung: Zum Fixieren dient ein weites Zylinderglas, durch dessen durchbohrten Korkstopfen ein nicht zu enges Rohr tief eingeführt ist. Die untere Öffnung des Rohres ist mit Müllergaze No. 20 umbunden, die obere wird durch einen Kork- stopfen verschlossen. Will man fixieren, so nimmt man den Stopfen des Zylinderglases mit dem Rohr ab, entfernt den Stopfen des Rohres, läßt den Inhalt des Planktonuetzes in das Rohr laufen und das Wasser abfließen. Dann taucht man die Röhre in das zuvor mit dem Fixier- raittel gefüllte Zylinderglas und verschließt dieses und die Röhre fest mit den beiden Kork- oder Gummistopfen. Es geht dabei kein Material verloren : das Fixiermittel wird wenig oder gar nicht verdünnt ; man 33,3. Schneider: Mikrotechnische Mitteilungen!. 249 kunn die Organismen zur Einbettung- bzw. Färbung in dem Rohr be- lassen, indem man sie mit diesem von einer Flüssigkeit in die andere überträgt. 2) Erhaltung der grünen Farbe von Algen (und an- deren grünen Pflanzen). Bekanntlich haben Kupfersalze die Eigen- schaft, die grüne Farbe der Chromatophoren lange zu erhalten. Für das Sammeln von Algen auf Ausflügen empfehle ich folgendes Ver- fahren : Man schüttet dem Wasser mit den Objekten soviel Formalin zu , daß eine etwa 4prozentige Formaldehydlösung entsteht , unter Umständen dann ebensoviel Holzessig. Nun fügt man je nach der Wassermenge einige kleinere oder größere Stücke des überall käuf- lichen Kupfersulfats hinzu ; auf die Menge kommt es nicht genau an. Spiiter ersetzt man das Kupfersulfat -Formalingemisch durch Kampfer- wasser , dem etwas Kupferazetat bzw. Kupferchlorid zugesetzt ist, oder durch das Tempore sehe Gemisch: Kupferchlorid 0' 2 g, Kupfer- nitrat 0*2 g, Phenol 1 g, Wasser 94 cc, Eisessig 1 cc. 3) Zur Einbettung in Paraffin. Noch immer wird für pflanzliche Objekte als Einbettungsmedium durchweg Chloroform ge- braucht ; nur für zarte Objekte pflegt man seit einigen Jahren Zedernöl zu benutzen. (Vgl. Ruhland, Bot. Zeitg. Bd. 59, 1901, Abt. 1, p. 187). Chloroform hat aber einige unangenehme Eigenschaften. In größere Objekte dringt es nur langsam ein. Sein hohes spezifisches Gewicht läßt die Objekte oft längere Zeit auf ihm schwimmen. (Man kann dem abhelfen, indem, man etwas Äther oder im Thermostaten einige Paraffinstückchen zufügt.) Das käufliche Chloroform ist auch gewöhnlich nicht wasserfrei und wird am besten mittels ausgeglühten Kupfersulfats oder durch trockenes schwefelsaures Natron (Apathy, diese Zeitschr. Bd. 29, 1912, p. 449) entwässert. — Ich verwende seit einigen Jahren an Stelle von Chloroform das von Brass ein- geführte, von P. Mayer (Lee-Mayer, Grundz. d. mikr. Technik 3. Aufl. p. 88) für tierische Objekte empfohlene Benzol. Es dringt gut ein, löst fast ebensoviel Paraffin wie Chloroform, läßt sich leicht in Thermostaten verdampfen, hat keine schädlichen Nebenwirkungen und ist billig. Benzol ist zudem alkohol- und wasserfrei käuflich. Als sparsames Verfahren der Übertragung in Paraffin empfehle ich folgendes: Ein Glastubus wird durch 3 Teilstriche in 4 gleiche Teile geteilt. Man füllt ihn zu ^/^ mit absolutem Alkohol, bringt die Objekte hinein, gießt Benzol auf und schüttelt gut durch. Nach etwa 12 Stunden schüttet man ^/^ des Gemisches ab, ersetzt es durch Benzol und schüttelt wieder. In gleichen Abständen schüttet man 250 Schneider: Mikroteclinische Mitteilungen],. 33,3. ^/g und "'/^ des jeweiligen Gemisches ab und füllt mit Benzol auf: dann gibt man reines Benzol auf die Objekte. Die Flüssigkeit entr hält bei diesem Verfahren nacheinander etwa 25, 44, 72, 91 und 100 Prozent Benzol. 4) Einbettung nach der Ö 1-G elatine -Metho d e von Apathy (diese Zeitschr. Bd. 29, 1912, p. 449if.). Ich habe diese Methode auf pflanzliche Objekte angewandt. Die Ergebnisse waren im allgemeinen befriedigend. Bei der Übertragung der Objekte in die Glyzerin -Gelatine muß man aber mit äußerster Vorsicht verfahren, wenn nicht Schrumpfung eintreten soll. Bettet man z. B. Wurzel- spitzen ein , so findet man fast stets , daß die plasmaarmen Zellen oberhalb des Vegetationspunkts stark geschrumpft sind, während die embryonalen Zellen im Vegetationskegel ihre Form und Größe an- nähernd behalten haben. Beim Schneiden treten keine besonderen Schwierigkeiten auf. — Im ganzen ist die Paraffinmethode der Öl- Gelatine -Methode bei pflanzlichen Objekten sehr überlegen. Doch ist die letztere Methode wohl die beste für solche Objekte, die vor dem, Schneiden nicht entwässert werden sollen oder dürfen. 5) Einschluß von Präparaten in Gelatine. Der Wunsch^ das Glyzeringelatine -Eiuschlußverfahren zu vereinfachen, insbesondere das lästige Umranden der Präparate überflüssig zu machen, brachte mich früher auf den Gedanken, die Gelatine nach Auflegen des Deck- glases in Formalin zu härten. Bei dünnen Objekten läßt sich das ohne Schaden ausführen. Die Gelatine wird sehr hart und zieht sich etwas vom Deckglasrand zurück, so daß ein iiaum entsteht, der^ wenn man will, auf einfache Weise mit Goldgrund ausgefüllt werden kann. Bei dickereu Objekten springt aber beim Zusammenziehen der Gelatine fast immer das Deckglas ; zum mindesten wölbt es sich über dem Präparat stark, so daß daraus der Beobachtung Schwierig- keiten erwachsen. Inzwischen haben die Arbeiten Edingbrs und Liesegangs das Gelatineverfahren (mit Formalinhärtung) in der Rich- tung auf das Ziel, das Deckglas bei großen Präparaten zu sparen, ausgebaut. Das neueste Verfahren Edinger.s (Neurol. Zentralbl. Bd. 32, 1913, p. 927) liefert auch bei Schnitten durch Pflanzenteile gute Er- gebnisse. Wenn nur die Durchtränkung mit der Gelatine gründlich durchgeführt wird und das Austrocknen langsam (bei etwa 30^ C) geschieht, bleiben selbst sehr große Schnitte flach in der erstarrenden Gelatine liegen und lassen sich gut untersuchen. Ein Reißen der Oberfläche der Gelatine scheint nicht einzutreten. — Diese Methode läßt, sich für dünne , ungefärbte Präparate sein' empfehlen. Leider 33,3. Schneider: Mikrotechnische Mittoilungen I. 251 halten sich tue Anilinfarben in der Gelatine nicht; die Beliandlung der Präparate mit lOprozentiger Formollösung zieht manche bereits teilweise aus. In dieser Richtung ist die Methode nocli der Ver- besserung fähig: sie ist darauf gerichteter Bemühungen aber auch ■wert. [Eingegangen am 17. Juli 1916.] 252 Pietsch: Auswaschapparat für mikroskopische Objekte. 33,3. Auswasehapparat für mikroskopisclie Objekte. Von Albert Pietsch. Hierzu drei Textabbildungen. Auf meine Veranlassung hin stellt die Firma Hugershoff in Leipzig einen kleinen Auswasehapparat her, dessen einfache Anordnung aus beistehender Skizze ersichtlich ist (Fig. 1). Seine Zusammen- stellung basiert auf bekannten Prinzipien (Schuberg*, Schaffnit'-j .Teziehski^, Franzotte*). Er setzt sich zusammen aus dem Wasser- behälter (^), der Leitung {B) und dem Waschgefäß (C). Der Wasser- behälter wird gebildet durch eine Flasche (a) — in der Zeichnung mit etwa 5 Liter Inhalt — mit Tubus, durchloclitem Guramistopfen {b) und rechtwinklig nach unten gebogenem Glasrohr (r?) mit einem Innen- durchmesser von 6 mm. Die Leitung ist ein 40 cm langer Gummi- schlauch (c?), dessen Wasserdurchfluß durch einen HoFiiANNSchen Quetschhahn (e) reguliert werden kann. Das Waschgefäß wird von einer 20 cm langen nach oben flaschenhalsartig sich verjüngenden Glasröhre (/i mit einem inneren Durchmesser von 4 cm gebildet, die unten mit Seiden- gaze {g) und oben mit einem durchlochten Gummistopfen {h) ver- schlossen wird. Durch den Stopfen geht eine 12 cm lange Glas- röhre (^), durch die ein mittelstarker Bindfaden (/t) geführt ist, der mit Hilfe des Gummiringes {l) gehalten und verstellt werden kann. Neben diesem größeren Waschgefäß kann auch noch ein kleineres fFig. 2) benutzt werden , das sich nur insofern von dem ersteren unterscheidet, als eine Glasröhre von 10 cm Länge und 2 cm Durch- messer zur Anwendung gelangt. Zum gleichzeitigen Gebrauch zweier Waschgefäße dient ein doppelarmiges mit kurzen Gummischläuchen versehenes Zwischenstück (Fig. 3). *) ScHUBEUG, A., Zoologisches Praktikum. Bd. 1. Leipzig. ^) Schaffnit, Zeitschr. f. wissensch. Mikr. u. f. mikr. Tech. Bd. 28, p. 49. ') ibid. Bd. 29, H. 7. *) Franzotte, Ch., Appaveil pour le preparation et le triage du planc- ton (Bull, de l'lnst. Oceanogr. ^lonaco, uo. 222). 33,3. Pietsch: Auswaschapparat für mikroskopische Objektiv 253 Die Anwendung- der Auswaschvorrichtung ist ohne weiteres khir. Bei der Benutzung einer Waschflasche von 5 Liter Inhalt und eines Waschgefäßes reicht die Waschfliissigkeit für etwa 2 Stunden aus, so daß botanische Objekte meistens hin- reichend ausgewaschen sind. Die Vorteile , die der geschilderte Waschapparat besitzt, sind verschiedener Art. Fixierte Objekte werden bei dem Fehlen einer Wasserleitung in fließendem Wasser ausgewaschen. Darum wurde bei der Konstruktion das Hauptaugenmerk auf den sparsamen Verbrauch der Waschflüssig- keit gelegt. Große sowohl als auch kleinste Objekte können mit der Vorrichtung der Waschprozedur unterzogen werden. Das kleine Auswaschgefäß gestattet das Über- tragenkleiner Objekte in die verschiedenen Vi^Tim ' v/t^iaa B 1. 2. 3. Medien beim Härtungs-, Färbungs- und Einbettungsprozeß. Als Filtrier- und Fixierapparat leistet die Anordnung bei Planktonstudien gute Dienste. Auch der verhältnismäßig niedrige Preis Tetwa 2*50 Mark) kann zu den Vorteilen gerechnet werden. [Eingegangen am 4. Januar 1917.] 254 Naumann: Verwerten d. Mikrophotographien a. Gaslichtpapieren. 33, 3. Über das weitere Verwerten der Mikrophotographien auf Gaslichtpapieren. Von Einar Naumann in Lund (Schweden). Hierzu drei Tafeln (Tab. V— VII). In einem früheren Jahrgang dieser Zeitschrift^ besprach ich kurz das Verwenden der Gaslich tpapiere für mikrophotographische Aiifnalimen : einerseits das Mikrophotographieren in negativen Bildern — also gewissermaßen eine Art Dnnkelfeldmanier — anderseits aber auch das Darstellen direkt in der Kamera er- haltener Papierpositive. Von diesen Arbeitsweisen gestaltet sich selbstverständlich die erstgenannte am einfachsten. Es läßt sich indessen nicht verneinen , daß sie leider vorläufig auch eine sehr ausgesprochene Begrenzung aufweist, die besonders in der Repro- duktion und beim Kopieren zutage tritt. In dem Folgenden möchte ich diese Verhältnisse etwas näher besprechen und auf die Möglich- keiten, dieselben zu beseitigen, in aller Kürze hinweisen. Die Leistungsfähigkeit der Papiermethode beim Arbeiten mit Bildern in Dunkelfeldmanier, also wenn es sich um die direkt auf dem Papier gewonnenen Negativaufnahmen handelt, hängt stets von der Größe der aufzunehmenden Objekte ab : Der weiße Schatten muß eine hinreichend große Fläche bzw. eine gewisse Härte dar- bieten, um sich gegen den tiefschwarzen Hintergrund mit erforder- lichem Kontrast abzeichnen zu können. Somit gelingt am besten die Aufnahme für derartige Bildungen, die bei der gegebenen Vergröße- rung entweder eine nicht zu geringe Größe oder auch eine beträcht- liche Kontrastschärfe bzw. Härte darbieten. Auch haarfeine Struk- turen können deshalb , wenn sie nur eine gewisse Länge darbieten und hinreichend hart gezeichnet sind , mit gutem Erfolg in dieser Weise photographisch dargestellt werden. Abgesehen von diesen Ver- Vgl. diese Zeitschr. Bd. 31, 1914, p. 472—474 bzw. 474—475. :i3, 3. Naumann: Verwertend. Mikrophotographiena. Gaslichtpapieren. 255 hältnissen, ist es im allgemeinen nur eine Frage der Beleuchtung, — oder, was ja dasselbe ist, der für diese verliältnismäßig langsamen Emulsionen noch zulässige Vergrößerung — wodurch die Grenze der Leistungsfähigkeit der direkten Methode gezogen wird. Bei dem persönlichen Gebrauch sind somit im allgemeinen der Papier- methode gar keine engen Grenzen gezogen. Etwas anders gestalten sich aber, wie schon hervorgehoben, die Verhältnisse, wenn es sich um Reproduktion oder die Dar- stellung von Kopien und Diapositiven derartiger Negativbilder handelt. So lange, wenn die weißen Flächen noch millimetergroß und darüber erscheinen, gelingt allerdings die gewöhnliche Autotypie- reproduktion ^ — auch wenn man es mit einem gewöhnlichen Textpapier zu tun hat — mit tadelloser Schärfe ; und mit ebenso gutem Erfolg können derartige Papierbilder (z. B. nach deren Aufhellen mit Xylol^) zum Positiv auf einem andern Papier umkopiert werden. Mit zu- nehmender Feinheit der Strukturen zeigt sich indessen in diesen Hinsichten die Begrenzung der negativen Papiermethode: in dem einen Fall wird die Schärfe des Bildes durch das Korn des Rasters, in dem anderen durch das Korn des Papieres in störender AVeise beeinträchtigt. Als auf ein sehr belehrendes Beispiel dieses letzt- genannten Umstandes kann u. a. z. B. auf die 50 mal vergrößerte Auf- nahme eines Asterionellen-Planktons hingewiesen werden. Wird nämlich ein derartiges Vegetationsbild — am besten und einfachsten nach einem Trockenpräparate — in Dunkelfeldmanier auf Gaslicht- papier dargestellt, so zeichnen sich zwar im Originalbild die Strahlen der Sterne durch eine vorzügliche Schärfe aus. Eine Reproduktion eines derartigen Bildes ist indessen auf gewöhnliche Textpapiere ganz und gar unmöglich^, gelingt aber noch auf Papieren hochglänzender Fläche*. Die Kopierung durch Kontakt mißlingt unter allen Um- ständen völlig, weil das -Papierkorn mitkopiert und den Strahlen der Sterne eine bedauerliche Unscharfe verleiht. Für Aufgaben, wie die besprochenen, muß somit jedenfalls eine Mod,ifikation der ganzen Arbeitsart gesucht werden. In der Tat liegt ^) Vgl. z. B. meine Bilder in der Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie, Bd. 31, Tab. XII— Xlir. ^) Vgl. meine Mitteilungin derint. Revue der Hydrobiologie, Leipzig 1915, p. 214—221 nebst Tfln. III— VI. ■'j Ein häßliches Beispiel gibt die Int. Revue der Hydrobiologie, Leipzig 1914, auf p. 59. . r.' . 1) Vgl. Bot. Not., Lund 1915, Tfl. 1. J56 Naumann: Verwertend. Mikrophotographien a. Gaslichtpapieren. 33,3. sie auch sehr nahe und ermöglicht nicht nur eine sehr einfache Über- windung aller diesbezüglichen Schwierigkeiten , sondern dazu auch einen sehr zweckmäßigen Ausbau des negativen Papierverfahreus über- haupt. Es handelt sich hierbei um die vielseitige photographische Verwertung der Papierbilder, wobei somit Kopien jeglicher Art ebenso wie Diapositive — und zwar ganz in gew'ünschter Größe — her- gestellt werden können ; und zwar kommt sow-ohl hierbei die Photo- graphie auf Platten wie auf Papiere in Betracht. Die sich hierbei darbietenden vielseitigen Möglichkeiten dürften am einfachsten aus einer tabellarischen Übersicht ersichtlich sein. Wir erhalten somit hierzu die folgende Zusammenstellung: Das Originalbild ist ein in Dunkelfeldmanier direkt dargestelltes Papierbild. Es ist erwünscht, hiervon die fol- genden Abzüge zu erhalten : a) Eine Kopie auf Papier in Hellfeldmanier. Am einfachsten dadurch herzustellen, daß das Original in erforder- licher Größe unter Anwendung einer Kamera auf einem anderen Gaslichtpapier photographiert wird. Besonders dann zu emp- fehlen, wenn nur eine einzige positive Kopie erforderlich scheint. b) Ein Hellfelddiapositiv. Die Kamerakopie wird auf einer Diapositivplatte durchgeführt. Wird diese Platte wieder- um auf eine andere unter Anw^endung einer Kamera^ kopiert, so ergibt sich hieraus ein Diapositiv in Dunkel feld- manier-, das für weitere Papierkopien in Hellfeld- manier bzw'. als Grundlage für Vergrößerungen'^ weiter verwertet werden kann. c) Eine Kopie auf Papier in Dunkelfeldmanier. Vgl. das unter b) Gesagte. Wie aus dieser Übersicht ersichtlich , dürfte man kaum eine noch vielseitigere Verwertungsmöglichkeit der Papierbilder fordern ') Die in dieser Weise durchgeführte Kopierung leistet bekanntlich immer unvergleichbar bessere Ergebnisse als die gewöhnliche Kontakt- methode; sie sollte deshalb für schwierigere Aufgaben stets in Frage kommen. 2) Bei der subjektiven Beobachtung zeigt das Dunkelfelddiapositiv eine sonderbare Schärfe und Schönheit. Als Projektionsbild ist es aber wegen der dabei entstandenen Lichtschwäche kaum geeignet. Das Hell- felddiapositiv ist wegen seiner Lichtstärke deshalb hier vorzuziehen. ^) So habe ich z. B. in dieser Weise gewisse meiner ursprünglichen Papierbilder, die bei einer Vergrößerung um etwa 100 mal aufgenommen waren, nachträglich noch um das .'')fHclie vergrößern krmnen. 33, 'S. N a u 111 a u n : Wnvverten - NERS und seiner Schule im Gebiet der Gärungstechnik dargetaa worden ist. Tat'elerklärung. Die Abbildungen beziehen sich sämtlich auf eine sehr gewöhnliche Sommerassoziation des Limnoplanktons, aus Anabaena, Coelosphae- rium und Microcystis bestehead. Tafel V. In Dcnkelfeldraanier direkt hergestelltes Papierbild. Vergr. 75mal. Tafel VI. Kopie eines nach dem Original der Tafel V hergestellten Hell- felddiapositivs. Vergr. 150 mal. Tafel VII. Kopie eines nach dem Original der Tafel V hergestellten Dunkcl- felddiapositivs. Vergr. 150 mal. Lund. Botanisches Institut der Universität, im Herbst 191(). [Eingegaugen am 3. Dezember 191ei der Färbung bewährten sich am besten DoBKLLS alkoholische Eisenhämateinlösung (Arch. f. Protistenkde. Bd. 34, 1914, p. 139), die namentlich die Z3'sten und in allen Sta- dien die Zellteilungen schnell und deutlich fingierte, Heidenhains Eisenhämatoxylin, das im Flagellatenstadium insbesondere das Basal- korn gut sichtbar macht , und für Färbung des Rhizoplasteu Alexe- jeffs Dreifach färbung (C. r. Soc. Biol. Paris, vol. 70, 1912). Zur Gegen- färbung dienten Erythrosin, Eosin und Orange G. Bei Anwendung der gebräuchlichen JNlittel zur Färbung intra vitam wurden nur cyto- plasmatische Granula fingiert. Hans Schneider {Stralsund). Havet, J., Contribution i\ l'etude de la nevroglie des iuvertebres (Trab. Labor. luvest. Biol. Univ. Madrid, t. 14, 1916, fasc. 1/2, p. o4— 85 m. 33 Figg. im Text). Verf. hat bisher schon Studien gemacht an Anneliden, Gastro- poden, Crustaceen und hat diese jetzt mit neuen Methoden fortgesetzt im Anschlüsse an die von Cajal und Achucaruo angegebenen Methoden. Die zu untersuchenden Tiere werden ganz oder nach Zerschneiden in Stücke in eine lOprozentige Formollosung gebracht oder in die fol- gende Mischung von Cajae: Formol 70 g, Ammoniumbromid 10 g, Wasser 430 g. llelix, Lumbricus, Arion usw. bleiben hierin mehrere Tage, Wochen oder Monate. Für manche Wirbellose ist es nützlich, in der letztgenannten Mischung den Gehalt an Formol zu erhöhen. Schnitte von 10 bis 25 /i Dicke werden mit dem Gefriermikrotome hergestellt und in destilliertes Wasser gebracht, dem einige Tropfen Formol zugesetzt werden. — Für die Goldmethode von Cajal verfährt man in folgender Weise : Die Schnitte kommen in eine Mischung von : Goldchlorid rein, Iprozentige Lösung, 10 cc ; Sublimat, 5prozentige Lösung, liltriert, 10 bis 15 cc; destilliertem Wasser 50 cc. 20 bis 25 Schnitte können im Dunkeln 6 bis 10 Stunden lang in dieser Mischung verbleiben. Auswaschen der Schnitte in destilliertem Wasser. Dann kommen sie, nur für eine Minute, in 10 cc einer öprozentigeu Lösung von NatriumthiosuUit mit Zusatz von 2 oder 3 Tropfen einei- Lösung von Natriumbisulfat. Dann mehrfaches Auswaschen der Schnitte mit destilliertem Wasser, hierauf Übertragen in eine Mischung von gleichen Teilen destillierten Wassers und Alkohol. Entwässerung der Schnitte in steigendem Alkohol, Origanumöl, Xylol , Xylol- Kanada- balsam. — Für die Methode von Achucakko müssen die Stücke fixiert werden in einer reinen Formollösung von 10, 15 oder 20 Prozent. Die mit dem Gefriermikrotom hergestellten Schnitte müssen 10 bis 33,3. Referate. 277 20 /* flick sein und kommen ziiniiclist in destilliertes Wasser mit etwas Foruiol. Dann rasches Auswasclien in destilliertem Wasser. Hierauf in eine heiße, 20prozeutige Tanninlösung-. Die Lösung darf nicht zum Sieden kommen. Besser ist es, die Tanninlösung mit den Schnitten für 8, 10 oder 24 Stunden in einen Thermostaten von 40 bis 50*^ zu setzen. Während dessen bereitet man die ammoniakalische Silber- lösung in folgender Weise: Man nimmt 10 bis 20 cc einer Silber- nitratlösung von 10 Prozent oder einer andern Konzentration. Dann setzt man tropfenweise eine 40prozentige Lösung von Natriurahydroxyd zu , bis alles Silber niedergeschlagen ist. Auswaschen des Nieder- schlages mit destilliertem Wasser, bis das Wasser klar bleibt und der Niederschlag schwarz erscheint. Diesen Niederschlag löst man wieder völlig, indem man tropfenweise Ammoniak zusetzt. Die Lösung muß stark nach Ammoniak riechen, doch darf man nicht zu viel zu- setzen. Nun muß man 6 Gefäße vorbereiten : 1) Ein Gefäß mit de- stilliertem Wasser und einigen Tropfen Ammoniak. 2) Ein Gefäß mit 20 cc destillierten Wassers mit Zusatz von 8 bis 10 Tropfen der Lösung des ammoniakalischen Silbers. 3) Ein Gefäß mit destilliertem Wasser. 4) Ein Gefäß mit einer lOprozentigen oder einer 20pro- zentigen Formollösung mit einigen Tropfen von Ammoniak. ,5) Ein Gefäß mit destilliertem Wasser, um die Schnitte auszuwaschen. 6) Ein Gefäß mit destilliertem Wasser, um den Glasstab abzuwaschen, mit dem man die Schnitte aus einer Schale in die andere überträgt. Wesentlich ist, daß man stets nur einen Schnitt behandelt und ihn in den verschiedenen Schälchen stark hin und her bewegt. Li dem ersten Schälchen läßt man den Schnitt, bis er weich wird. In dem zweiten wird er braun und noch weicher. Li dem dritten muß man den Schnitt sehr schnell abwaschen. Li dem vierten (Formol mit Ammoniak) wird der Schnitt schwarz. Man läßt ihn hier 5 Minuten und überträgt ihn dann in das fünfte Schälchen mit destilliertem Wasser. Von hier aus kann man den Schnitt noch in eine Goldlösung bringen. Nach dem Auswaschen in destilliertem Wasser überträgt man die Schnitte durch die steigende Alkoholreihe in Nelkenöl und schließt ein in Xylol- Balsam. — Außer diesen beiden Methoden hat Verf. noch benutzt die von Golgi, oder besser die schnelle Methode von Cajal. Hierzu wurde als Fixierungsmittel oft benutzt die Flüssig- keit von Kenyon : Formol 20 cc, Kaliumbichromat öprozentige Lösung 100 cc. Dieses Verfahren ergab gute Resultate, aber nicht so gute wie Kaliumbichromat und Osmiumsäure. — Wie verhalten sich mm die verschiedenen Methoden in bezug auf ihre Elektivität? Sicher ist, daß die Goldchloridmethode von Cajal und die Tanninsilbermethode von AcHUCARRo die Neurogliazellen sehr gut hervortreten lassen. Leider lassen sie aber auch noch andere Zellen hervortreten, so z. B. die Methode von Achucarro auch die Bindegewebsfibrillen. So kann Neurogliagewebe und Bindegewebe verwechselt werden. Ein solcher Irrtum muß aber ausgeschlossen werden bei der Untersuchung: der oye Referate. 33, o. Neurojrlia clor uorvöson Zontrnlorirano der WirboUoson. besonders bei der rntersnolmiii; der Pnuktsnbstaiiz von Levdio. Trotzdem hat die Methode von Aohi'cakro für die Untersuehuns: der Nenrojrlia in der Pnnktsnbstanz eine große Bedeutung, wenn man die Ergebnisist^ kon- trolliert mit der tioldohloridmethode. mit der Methode von Ot>uu und besonders, wenn man die bei den Wirbellosen erhaltenen Ergebnisse vergleioht mit den bei den Wirbeltieren erhaltenen. Man erkennt dann , daß eine außerordentliehe Ähnliehkeit besteht zwischen dem Nenrogliagewebe der Wirbellosen und der Wirbeltiere. Sciiifffcrtleckcr i Bonn). Krausse, A., Fang und Präparation von Mikr o- A r thro- podeu (Mikrokosmos Bd. 0. llUö/U», H. 14/15, p. 26t> — :267 m. 2 Abb.). Verf. sammelt kleine Arthropoden aus Erde. Laub, !Moos unter Anwendung von Wärme. Sein Fangapparat ist ähnlich wie der von Berlese (^Redia Bd. 2, 1905, p. 85 — 89) konstruiert. Das Sieb mit dem auszulesenden Material wird oben in einen steilwandigen Trichter gesetzt, der in einem Dreifuß hängt. Unter den Trichter stellt man das Fangglas. Über das Sieb wird ein Wassorgefäß gestülpt, „das sozusagen einen doppelwandigen Deckel darstellt" und an einer Stelle über den Dreifuß hervorragt ; au dieser Stelle wird es erwärmt. Die von oben und von den Seiten auf das Material einwirkende Wärme treibt die Arthropoden nach unten, wobei sie durch den Trichter in das Sammelglas fallen. Zum Konservieren der kleinen Arthropoden benutzt Verf. die Mischung von Oudemaxs : 87 Teile TOprozentigen Alkohol, ö Teile Glyzerin. 8 Teile Eisessig, zum Einschluß ein Gemisch von 50 Teilen TOprozentigen Alkohols und öO Teilen Glyzerin. Hims Schneider (Strabioid}. 1^ illnianii. C, Fang, Konservierung und Präparierung der Arthropoden f a u n a i m M o o s (Mikrokosmos Bd. 9. 1915/ 16, H. 11, p. 225—227 m. 1 Abb.i. Während tur die Konservierung der weichhäutigen unter den Milben die OroEMAxssche Fixierungstlüssigkeit angezeigt ist, ge- braucht man fiir die undurchsichtigen und harthäutigen Oribatiden besser folgende Mischung: 45 Teile Nelkenöl, .'iö Teile 95prozeutigen Alkohol. 20 Teile Eisessig. Die Tiere werden darin allerdings steif, so daß sich die Gliedmaßen nicht mehr bewegen lassen ; dem steht aber der Vorteil gegenüber . daß die Mischung stark aufhellt und schnelle Iberführung durch reines Nelkenöl in Kanadabalsam gestattet. Hans Schneider (Stralsunds Krausse , A. . Die P r ä p a r a t i o n kleiner I c h n e u m o n i d e n - larven (Mikrokosmos, Bd. 10, 1916/17. H. 1, p. 2.^). 33, y. Referate. 279 \'(;rf'. präpariert kleine Ichneumoiiidenlarveri, J'rotureii und ähn- liches Material nach foI;^endem Schema: Fixiert und konserviert in absolutem Alkohol 4 Tage; absoluter Alkohol erneuert 5 Mischung von '-/.j absolutem Alkohol -|- V» -^y''^'» 1 Stunde: Mischung von V2 ''^^^»o- lutem Alkohol + ^/g Xylof, y, Stunden; reines Xylol , V2 •'stunde: Kanadabalsain. Hans Scfmeider (Stralsund). Schmidt, W., Praktikum der Parasitenkunde. Eine An- leitung zum Studium der häufigsten Parasiten CMikrokosmos, lid. 9, 1915/16, H. 6—12 m. 15 Abb.J. Verf. bespricht in systematischer Anordnung die wichtigsten Parasiten aus den Gruppen der Protozoen und Würmer, ihre Beschaffung und ihre Präparation. Der Text ist an manchen Stellen sehr knapp gehalten, so daß er, wie Verf. selbst zugibt, zu Mißverständnissen führen kann. Dem Anfänger ist zu raten, sich zunächst an aus- führlichere Darstellungen der Parasitenkunde zu lialten. Verf. gibt die wichtigste Literatur an. Hans Schneider (Stralsund). Steinmann, T. , Das Studium der Strudelwürmer TMikro- kosmos, .Tahrg. 8, 1914/15, H. 9, p. 177—182, H. 10, p. 195 — 198j. Soll die äußere Körperform der Strudelwürmer erhalten bleiben, so benutzt Verf. Sublimat-Salpetersäure, die aus gleichen Teilen käuf- licher roher Salpetersäure , konzentrierter wässeriger Sublimatlösung 'mit etwas Zusatz von Kochsalzj und destillierten Wassers besteht. Man überschüttet mit dieser, wenn möglich erwärmten Lösung die Tiere, wenn sie in einem Uhrschälchen mit wenig Wasser ausgestreckt kriechen. Nach längstens 1 Minute werden die Tiere in einen halb mit Watte gefüllten Zylinder mit absolutem Alkohol übertragen. Nach mehrmaligem Wechseln des Alkohols bringt man sie in .Jodalkohol und darauf in 80- bis 90prozentigen Alkohol. — Zur histologischen Liitersuchung fixiert man besser mit Zenker scher Lösung oder mit Sublimateisessig: die Körperform wird dabei aber ungenügend kon- serviert. Dauerpräparate von ganzen Tieren anzufertigen lohnt sich nur bei pigmentlosen Trikladen, deren Darm mit gefärbter Nahrung an- gefüllt ist, bei durchsichtigen Pihabdocoeliden und manchmal bei jungen Exemplaren pigmentierter Trikladen. Es empfiehlt sich , die Tiere ungefärbt einzuschließen, da die Totalfärbung nur selten gelingt. Bei der Vorbereitung zum Schneiden der Objekte bevorzugt Verf. die Doppeleinbettung in Zelloidin und Paraffin. Für Bestimmnngs- zwecke fertigt man sagittale Längsschnitte an, die einen guten Über- blick über die Organisation des Geschlechtsapparates gestatten. Zur F'ärbuug dient DELAFiKLDSches Hämatoxylin. Hämalaun, Hämatein lA nacli Apathv oder Eisenhämatoxvlin nach Heidexhaix. 2 so Referate. 33,3. Die Rliabdücoelideu lassen sicli an Quetschpräparaten oft zur Genüge untersuchen. Man legt ein Deckglas auf nnd saugt soviel Wasser ab, daß die Tiere durch den leichten Druck des Glases fest- geklemmt sind. Nach Anfertigung einer Zeichnung des von der Organisation Sichtbaren bringt man den Wurm durch behutsames Drücken auf das Deckglas zum Platzen 5 dann treten gewisse Einzel- heiten des Geschlechtsapparates , namentlich die feine Struktur der chitinösen Begattungsorgane, oft recht gut hervor. Am Schlüsse seines Artikels gibt Verf. eine kurze Anleitung zu Zucht-, Hunger-, Regenerations- und Lichtversuchen. Hans Schneider (Stralsund). B. Wirbeltiere. Cowdry, E. V., The vital s t a i n i n g 0 f ra i 1 0 c h 0 n d r i a w i t h j a n u s g r e e n a n d d i e t h y 1 s a f r a n i n i n h u m a n b 1 0 0 d cells (Internat. Monatsschr. f. Anat. u. Physiol. Bd. 31, 1914, H. 4—6, p. 267—286 m. 1 Tfl.). Verf. gibt eine verläßliche Methode an, um die Mitochondria in den menschlichen Blutzellen spezifisch zu färben durch einen vitalen Farbstoff, .lanusgrün, und durch sein Derivat Diäthylsafranin. Es ist wesentlich, den richtigen Farbstoft' zu wählen. Dieser ist Diäthyl- safraninazodimethylanilin (nach Michaelis und Bensley). Die richtige Verbindung kann man erhalten von den Höchster P^arbwerken am Main. Eine große Anzahl der Mißerfolge der bisherigen Untersucher bei der Färbung der Mitochondria durch Janusgrün ist darauf zurück- zuführen, daß sie dem Sauerstofie der Luft nicht genug Zutritt zu dem Gewebe gestatteten. Man verwendet das Janusgrün in einer Konzen- tration von etwa 1 zu 10000 gelöst in einer 0*85prozentigen Koch- salzlösung. Die Janusgrüulösung hält sich. Man soll den Färbungs- prozeß auf einem erwärmten Objektträger ausführen. Man bringe einen Tropfen der Farbstott'lösung auf jeden Objektträger einer Reihe von 6 oder mehr Objektträgern , dann setze man zu dem Farbstofi' eine kleine Menge frisch gewonnenen Blutes und lege sofort ein Deck- glas auf. Mau darf nicht versuchen , das Blut mit dem Farbstofie zu mischen, bevor das Deckglas aufgelegt ist. Die Präparate werden jetzt untersucht, am besten mit ZEissschen Apochromaten , Objektiv 1°5 mm, Okular 4. Eins von den Präparaten wird fast sofort eine beginnende Färbung der Mitochondria zeigen, zuerst in den Lympho- cyten und dann in den körnigen Leukozyten. Bald werden die Mito- chondrien überall gefärbt sein. Unter günstigen Bedingungen halten sich die Präparate etwa l-'/^ bis 2 Stunden. Die Verdunstung ver- bindert man durch Herumlegen eines Vaselinringes um das Deckglas. Nach Bensley hat Diäthylsafranin . das man schnell aus .Janusgrün 33,3. Referate. 281 herstellen kann, ebenfalls eine spezifische Affinität zu den Mitocliondrien und kann vorteilhaft zur vitalen Färbung benutzt werden. Da dieser Farbstoff rot ist, ist er oft praktisch zu verwenden in Verbindung mit anderen blauen und grünen Farbstoffen, wo Janusgrün nicht ver- wendbar wäre wegen der Ähnlichkeit seiner Färbung. Diäthylsafranin kann in folgender Weise leicht aus .lanusgrün hergestellt werden: 1) Herstellung einer gesättigten Lösung von Janusgrün in destilliertem Wasser. 2) Hierzu setze man etwas fein zerteiltes Zink und einige Tropfen Salzsäure. Die Lösung nimmt zunächst eine hellkarminrote Färbung an und wird dann heller, da sich das salzsaure Salz der Leukobase des Safranins bildet. 3) Filtrieren. Das Filtrat wird an der Luft geschüttelt und dabei reoxydiert sich die Leukobase. 4) Dann sättigt man die Lösung mit schwefelsaurem Natrium , wo- durch der Farbstoff ausfällt. Es ist hierbei oft nötig, etwas Wärme anzuwenden. Es bildet sich ein dunkelroter Niederschlag. 5) Fil- trieren. Man sammelt den Niederschlag auf dem Filter, wäscht ihn aus mit einer gesättigten Lösung von schwefelsaurem Natrium und trocknet ihn. 6) Der trockene Niederschlag wird in absolutem Al- kohol gelöst. 7) Man filtriere und lasse das Filtrat bis zur Trocken- heit verdampfen. 8) Man löse die getrocknete Masse in der ge- wünschten Konzentration in destilliertem Wasser oder in Salzlösung. — Dieser Farbstoff wird ebenso angewendet wie Janusgrün , aber in einer Lösung von 1 : 1000. Um gute Ergebnisse zu erhalten , soll man ihn alle 2 bis 3 Tage frisch herstellen. Er ergibt nicht so gleichförmig gute Resultate wie das Janusgrün. — Die hier an- gegebenen Färbungsmethoden haben verschiedene Vorteile : sie sind einfach, schnell und geben gleichmäßige Resultate, in Zeit von 5 Mi- nuten kann man oft eine sehr schöne Mitochondriafärbung haben, man erspart also Zeit und braucht nicht tagelang zu warten, um zu sehen, ob das Präparat gut geworden ist oder nicht. Die durch die Fixierung bedingten Schädlichkeiten werden vermieden, und die Mito- chondrien werden in Zellen untersucht, die in ihrer Form nicht verändert sind durch das Ausstreichen auf dem Deckglase oder Objektträger. Mit diesen Methoden kann man Mitochondria beobachten in sich tei- lenden Zellen des Knochenmarkes (Meerschweinchen) und in mensch- lichen Leukozyten während der amöboiden Bewegung und der Phago- zytose. Weiter sind sie geeignet zur Untersuchung von Blutkrankheiten und blutbildenden Organen. — Selbstverständlich muß man auch die Grenzen dieser Methode kennen , um nicht in Irrtümer zu verfallen. Schielf er decker (Bonn). Kyes , P. , The pbysiological destruction of erytliro- cytes in birds (Internat. Monatsschr. f. Anat. u. Physiol. Bd. 31, 1915, H. 10—12, p. 543—550 m. 1 Tfl.). Injiziert man Bakterien oder andere kleine Fremdkörper in den Blutstrom der lebenden Taube, so werden diese schnell aus dem Blut- 282 Referate. 33,3. ströme lierausgezogen in der Leber uiul der Milz. Die Untersucliiing dieser Gewebe zeigt dann, daß die Fremdkörper liier enthalten sind in Zellen eines bestimmten Typus, der in Leber und Milz derselbe ist. Dieser Zelltypus enthält außer den injizierten Fremdkörpern viel goldgelbes Pigment, welches bei der Untersuchung auf Eisen mit der Methode von Perls eine positive Berliuerblau- Reaktion von solcher Stärke ergibt , daß die betreffenden Zellen sich deutlich von ihrer Umgebung abheben. Wendet man nun eine entsprechende Gegen- fiirbung an, so liefert die Eisenreaktion eine günstige histologische Methode für das Studium dieser Zellen. Weiter ist diese Methode anwendbar zum Studium derselben Zellen in normalen Geweben, denn sie läßt erkennen , daß dieser Pigmentgehalt nicht abhängt von ex- perimentellen oder pathologischen Veränderungen, sondern unter nor- malen Bedingungen stets vorhanden ist. Die von dem Verf. ange- wendete Methode ist die folgende : Dünne Gewebsscheiben werden 18 bis 24 Stunden lang fixiert in MtJLLERScher Flüssigkeit mit Zusatz von 5 Prozent Sublimat. Paraffineinbettung und 4 fx dicke Schnitte. Fixierung der Schnitte auf dem Objektträger, Färbung mit saurem Karmin während 20 bis 40 Minuten. Auswaschen und Übertragen in eine Mischung von gleichen Teilen von einer 2prozentigen wässe- rigen Lösung von gelbem Blutlaugensalz (Kalium -Ferrocyanid) und von einer 2prozentigen Lösung von Salzsäure. Herausnehmen nach einer Einwirkungsdauer von 3 bis 10 Minuten, Auswaschen in destil- liertem Wasser und schnelles Durchführen durch eine O'öprozentige wässerige Lösung von Erythrosin. Entwässern in Alkohol, Aufhellen in Xylo], Einschluß in Kanadabalsam. Schiefferdecker (Bonn). Greschik, E., Zur Histologie der Vogelhaut. Die Haut des Kernbeißers und Haussperlings (Aquila Bd. 22, 1915, erschienen 1916, p. 69 — 110 m. 9 Figg. im Text [ungarisch u. deutsch]). Dem durch Dekapitation getöteten Vogel wurden erst die Federn entfernt und dann wurden sofort von neun Körperstellen (Scheitel. Halsseite, Rückenraitte, Kumpfseite, Bürzel, Kinn, Brust, Unterschenkel, Bauch vor der Analöffnung) Teile der Haut abpräpariert. Es wurde besonders darauf geachtet, daß das Unterhautbindegewebe und et- waige vom Skelette entspringende Muskeln mit abpräpariert wurden. Diese Hautstücke wurden teils auf Kork- oder Wachsplatten auf- gespannt, teils ungespaunt in die Fixierungsflüssigkeiten gelegt. Als solche wurden benutzt, absoluter Alkohol und Sublimat- F^ssigsäure. Beide Fixieruugsflüssigkeiteu genügten vollkommen für den vorliegen- den Zweck. Um eine bessere Schnittfähigkeit der immerhin etwas schwer schneidbaren Haut zu erzielen und einer Verlagerung vor- zubeugen , wurden die sorgfältig entwässerten und durch Alkohol- Äther geführten Objekte nach der Methode von Apathy erst in Zelloidin und dann in Paraffin eingebettet. So gelangen Schnitte von 33,3. Referate. 283 5 /i Dicke. Gefärbt wurde meist mit Eisenhämatoxylin (M. Heiden- HAiN)-Resorcinfuchsin (Weigert)-van GiESOxsche Flüssigkeit, außer- dem gab sehr gute Resultate Karmalaun-Resorcinfuchsin-VAX Gieson, wobei die Färbung mit Karmalaun auf die Kerne beschränkt wurde. Statt Eisenhämatoxylin nach Heidenhain wurde oft auch das nach Weigert genommen. Ferner wurden benutzt Hämatoxylin (Delafield)- Thiazinrot, Heidenhains Eisenhämatoxylin -Thiazinrot, Ehrlich -Biondi und die Bindegewebsfärbung nach Mallory. Schiefferdecker {Bonn). Torraca, L. , L'influenza dei raggi ultraviolett! sulla rigenerazione dell'apparato pigmentariodella cute deiTritoni (Internat. Monatsschr. f. Anat. u. Physiol. Bd. 31, 1915, H. 7—9, p. 411—433 m. 1 Tfl. u. 1 Fig. im Text). Benutzt wurde Triton cristatus. Die Tritonen Avurden in einem Glasgefäße gehalten, das Wasserpflanzen enthielt, bei diffusem Lichte, aber an einem Orte , zu dem die Sonnenstrahlen nie hingelangten. Sie wurden mit zerriebenem Fleische ernährt und das Wasser wurde häufig erneuert. Um sie den ultravioletten Strahlen auszusetzen, wurden die Tritonen auf Korkplatten auf den Rücken gelegt und an den 4 Beinen festgebunden. Der Körper des Tieres wurde bedeckt mit Watte , die reichlich mit Wasser getränkt war , auf die Watte wurde eine Bleiplatte gelegt, nur der Schwanz blieb frei und wurde auf eine Unterlage von mit Wasser durchtränkter Watte gelegt. Während des Versuches wurde diese öfter angefeuchtet, so daß sie nach Möglichkeit feucht blieb. Die Quarzlampe war eine Heraeus- larape von 75 Volt, die Entfernung zwischen der Lichtquelle und dem Tiere betrug stets 20 cm. Zur mikroskopischen Untersuchung wurde die folgende Methode benutzt: 1) Fixierung in der Flüssig- keit von BouiN (Pikrin- Essigsäure). 2) Entkalkung in der Pikrin- säure-Salpetersäuremischung von Mayer. 3) Gründliches Auswaschen in destilliertem Wasser , Entwässerung in Alkohol, Einschluß in Pa- raffin. 4) Serienschnitte von 10 /j, Dicke. 5) Färbung mit Häm- alaun von Mayer und Eosin. Einschluß in Kanadabalsam. Schiefferdecker (Bonn). Unna, P. G., Die Wirkung des Höllensteins H (Dermatolog. Wochenschr. Bd. 63, 1916, p. 915—967 m. 1 Tfl.j. Der histologische Färber ist an den Wirkungen des salpeter- sauren Silbers auf die Gewebe wohl in noch höherem Grade inter- essiert als der Therapeut. Schon deshalb verdient die Fortsetzung der großen Höllensteinarbeit Unnas hier eine Berücksichtigung. Es kommt hinzu, daß er die veränderten Gewebe auch mit andern Mitteln färberisch zu unterscheiden versucht. 284 Referate. 33, 3. Die therapeutischen Schlußfolgerungen seien kurz vorweg- genommen: Bringt man Höllenstein auf die Oberfläche eines (toten) Gewebstiicks, so dringt er in einer gegebenen Zeit bis zu einer ge- wissen Tiefe ein. Diese Zone wird also silberhaltig. Beim lebenden Gewebe (z. B. Kaniuchenhaut) lagert sich in einer etwas größeren Tiefe mondförmig noch eine zweite Zone, welche sich fürberisch ganz anders verhält, aber silberfrei ist. Dieser „Atzhof" ist nach Unnas Annahme durch die Vordiffnsion der Salpetersäure bedingt, welche „eine ansäuernde und zugleich oxydierende Wirkung" ausübt. Der Silbermond ist mit einem dichten Leukozytenhof umgeben. Die Theorie des Ätzhofes stützt sich auf das Verhalten gegen- über Neutralviolett extra, Methylgrün, Pyronin (nach Pappenheim und Unna) und Kaliumpermanganat (mit oder ohne Methylgrün-Nachfärbung). Gewebsteile , welche sich normalerweise mit letzterem infolge ihrer Reduktionswirkung dunkelbraun färben, werden viel schwächer braun, „zum Zeichen, daß ihre Reduktionskraft zum Teil verloren gegangen ist. Diese Reaktion ist also nicht eine solche auf die Säure, sondern speziell auf die Oxydation durch dieselbe." Den Einwand , daß in der Leukozytenzone des Ätzhofes die Leukozyten selbst einen kom- plizierenden Faktor darstellen , der die Beurteilung der tinktoriellen Veränderung an dieser Stelle erschwert, versucht Unna durch Ver- gleichsfärbungen an Schnitten zu beseitigen , aus denen er mit kon- zentrierter Kochsalzlösung das Chromatin der Leukozytenkerne ent- fernte. Beim toten Gewebe fehlt die Vorditfusion der Salpetersäure und damit der Ätzhof. Bei ihnen ist der Zustand des eingedrungenen Silbers von Interesse für den histologischen Färber. Im Anschluß an Delioux und Schumacher nahm Unna schon früher von dem argento- phileu Eiweiß an, daß es „flüssig, basischer Natur, nur mit sauren Farben (z. B. Eosin) färbbar ist und aus einer Kaliumpermanganat stark reduzierenden Lösung von Albumin besteht, welche nur Spuren von Albumosen und wenig Globulin enthält. Es bildet keine eigenen morphologischen, zellularen oder intrazellularen Strukturen, sondern stellt die in jenen Strukturen eingeschlossene Zellflüssigkeit dar." Von diesem Eiweiß wird das Silbernitrat gebunden, zum Teil redu- ziert, bei Zutritt von Licht und gewissen chemischen Mitteln (Hydro- sulfit, Rongalit) noch weiter reduziert. Selbstverständlich ist das chemisch wirksame Liclit von den Versuchen auszusclialten, wenn es darauf ankommt, die Reduktions- wirkung des Gewebes selbst kennen zu lernen. Hierbei ist eine Skala von gelben, braunen und schwarzen Tönen zu unterscheiden, die Unna im Gegensatz zum Farblosen, dem Silberweiß, als Silbergelb, Silber- braun und Silberschwarz bezeichnet. Findet die Reduktion unter Lichtwirkung statt, so entstehen rote Töne, die als Silberrotgelb und Silberrotbraun bezeichnet werden. „Alle diese Modifikationen des HöUensteinalbuniinates kommen in zwei Formen vor, nämlich als 33, iJ. Referate. 285 Färbung des Gewebes (der Zellen und Interzellularsubstanzenj und als fein- oder grobkörnige Niederschläge. Die erstere zeigt die Ver- bindung des Höllensteins mit den einzelnen Gewebsteilen an , die letzteren entsprechen der Verbindung des Höllensteins mit den Üüssigen Gewebsbestandteilen. Je genauer die Höllensteinlösung von den festen Gewebsbestaudteilen allein abgesättigt wird, um so weniger Nieder- schläge bilden sich in den geätzten Gewebsstücken. In mit Höllen- stein behandelten Gefrierschuitten kann man sogar durch gründliches Auswasehen das Entstehen von Niederschlägen ganz vermeiden.'' Durch nachträgliche Behandlung mit Hydrosulfit oder mit angesäuertem Rongalit kann man zu einem tiefen Schwarz kommen. Unna teilt eine sehr große Anzahl von Beobachtungen mit, welche er an Gewebsstücken von der Pferdelippe, menschlichen Rückenhaut, Rinderleber gemacht hat. Es würde viel zu weit füliren, die inter- essanten Resultate hier zu würdigen. Referent beschränkt sich auf einige Bemerkungen , welche von kolloidchemischer Seite angebracht sind. Denn Unna versucht vieles nach den Lehren der klassischen Chemie zu deuten , was in Wirklichkeit seine Erklärung durch die Kolloidchemie zu finden hat. Zunächst seien die beiden Extreme betrachtet: Das Silberweiß und das durch Nachbehandlung mit Hydrosulfit gewonnene Schwarz. Ersteres findet Unna unlöslich , letzteres löslich in Salpetersäure. Ersteres ist Chlorsilber und Silberalbuminat, letzteres metallisches Silber. Deshalb kann man das Silberweiß mit Chlornatrium, Natrium- thiosulfat oder Ammoniak aus dem Schnitt entfernen , während dies beim Metall nicht möglich ist. Um was handelt es sich nun bei den gelben, roten, braunen und den anderen farbigen Silberformen? — F^s sind zwei verschiedene Gruppen zu unterscheiden. In der einen hat man es mit den so- genannten Photohaloiden zu tun. Diese bestehen nach der älteren Auffassung aus Silberchlorür (AgoCl) oder entsprechenden Subsalzen. Nach der neueren Auffassung dagegen aus Chlorsilber, welches eine mehr oder weniger große Menge von kolloidem metallischem Silber adsorbiert hält. Die andere Gruppe ist metallisches Silber. Bei diesem ist die Tiefe des Farbtons durchaus nicht immer ein Zeichen für die Silbermenge. Vielmehr kann einerseits eine größere Menge desselben einen ganz hellen Ton geben, während anderseits eine viel geringere Menge ein tiefes Schwarz geben kann. Diese Unterschiede werden ausschließlich durch die verschiedene Verteilung des metallischen Silbers bedingt. Je feiner diese ist, desto mehr neigt der Ton zu gelb. Die gleiche Menge in grober Verteilung ist schwarz. Dieser kolloidchemische Faktor ist natürlich von großem Einfluß bei der Beurteilung der Eigenschaften der silberhaltigen Schnitte. Behandelt man einen Schnitt, in welchem sich nur metallisches Silber in sehr feinverteilter, z. B. gelber Form befindet, mit einem Reduk- tionsmittel, so bleibt diese Form erhalten. Sie geht nicht in schwarz 28(; Referate. 33,3. über. (Zu p. 945.) Ist gleichzeitig noch ein reduktionsfähiges Silber- salz vorhanden , so wirkt das schon vorhandene fein verteilte Silber als Keim auf dasjenige Silber, das neu entsteht. Die Teilchen ver- größern sich, werden rot, braun, schließlich auch schwarz : aber sie brauchen bei kürzerer Behandhing letzteren Ton durchaus nicht zu erreichen. Farbiges metallisches Silber entsteht auf diese Weise leichter mit schwächeren Reduktionsmitteln , als wie sie Unna ver- wandte, z. B. mit schwach angesäuertem Hydrochinon. Besonders wird von Unna die Anwesenheit von schwarzen Körnern an der Grenze der SilbernitratdifFusiou, wenn man nachträglich Hydro- sulfit hatte einwirken lassen, erwähnt (z. B. p. 935). Es ist möglich, daß diese Erscheinung dadurch bedingt ist, daß hier viel weniger Keime vorgebildet waren als in den höher gelegenen Teilen, welche schon länger mit dem Silberuitrat in Berührung waren. Jeder der wenigen Keime würde sich zu einem gröberen schwarzen Korn ent- wickeln, während in der Gegend des Keimreichtums jedes einzelne Korn viel kleiner bliebe. Ein verschiedener Verteilungsgrad des Silbers kann auch die mit Hydrosulfit nachbehandelten Schnitte durch die menschliche Haut erklären (p. 930). In Gegenden, welche sonst mit schwarzen Silber- körnchen durchsetzt waren, zeigten sich runde und längliche dunkel- rote Lücken. Bei stärkerer Vergrößerung erwiesen sich diese als blutgefüllte Kapillaren. Unna meint: „Das Blut hemmt — ebenso wie das Kollagen — die vollkommene Reduktion des Silbers und bringt es nur zu einer intensiven roten Tönung. Ja noch mehr: das Blut hemmt und verhindert weiter auch eine nachträgliche, starke Reduktion durch Hydrosulfit; die rote Silberfnrbe des Blutes wird durch Hydro- sulfit nicht weiter in Schwarz übergeführt. Hier haben wir einen zweiten Hemmungsapparat, der die Silberreduktion nach der gewöhn- lichen Skala: Gelb, Braun, Schwarz unmöglich macht." Nach Ansicht des Ref. wäre die kolloidchemische Theorie angebracht. Sie würde lauten : Auch bei der roten Färbung handelt es sich um metallisches Silber. Es bleibt auch deshalb so fein verteilt, weil das Kollagen und hier Bestandteile des Bluts als Schutzkolloide wirken." Liesegany {Frankfurt a. M.). Möller , W. , Haut und Leder. Untersuchungen über Mikro- und Ultrastrukturen der Haut- und Lederfaser (CoUegium 1910, p. 16—26, 51—68, 92 — 118, 127—151, 180—208, 236—247, 270—291, 317 —330, 349—355). Die mikroskopische und ultramikroskopische Untersuchung er- gibt eine Zusammensetzung der Hautfaser aus einer größeren Menge von Fibrillenkomplexen, die wieder aus zahlreichen Fibrillen bestehen. Dazwischen lagert sich die bewegliche Gelatine, welche bei den Ver- 33,3. Referate. 287 fahren, welche der Gerbuiig vorhergehen , teilweise in Gelatose um- gewandelt ist. Bei der Quellung und Kntquellung der Haut sah Verf. torsiünsartige Bewegungen der Fibrillenkomplexe. Bei der Quelhmg läßt sich das Vordringen des Alkalis im Ultramikroskop erkennen. Ldesegang {Frankfurt a. M.). Schlichte, A. A., Untersuchungen über die Veränderung der Häute während ihrer Umwandlung in Leder (Journ. of the Americ. Leather Chem. Assoc. vol. 10, 1915, p. 526—558 u. 585—612). Die mikroskopische Verfolgung der Umwandlung der Haut in Leder läßt nur außerordentlich langsam vor sich gehende Struktur- veränderungen erkennen. Während des Äscherns kann man eine Aufspaltung der Faserbündel in die einzelnen Fasern beobachten. Die Interfibrillarsubstanzen lösen sich dabei. Liesegang {Frankfurt a. M.). Allwördeii, K. V., Die Eigenschaften der Schafwolle und eine neue Untersuchungsmethode zum Nach- weis geschädigter Wolle auf chemischem Wege (Zeitschr. f. angew. Chemie Bd. 29, 1916, p. 77— 78 ra. 1 Fig.). Annahme eines Körpers zwischen den Schuppenzellen und Faser- zellen des Schafwollhaares, der als „Elastikum" bezeichnet wird. Die Wolle wird durch Chlor sehr leicht angegriffen , wenn dieses alkalilösliche Kohlehydrat entfernt wird. Die Feststellung des Elastikumgehaltes erfolgt auf mikrosko- pischem Wege : Auf einen Objektträger bringt man einen Wasser- tropfen und in diesen die Wollfasern. Dann fügt man einen Tropfen Chlorwasser hinzu, legt ein Deckgläschen auf und betrachtet die Faser bei 200facher Vergrößerung. Die Faserzellen quellen auf, wie man dies besonders gut beobachten kann , wenn man erst während der Beobachtung das Chlor seitlich zutreten läßt. Bei einer guten Faser bleiben hierbei die Zellwände erhalten. Dagegen platzen sie auf, wenn die Faser ihr Elastikum verloren hat. Dieses Zerreißen der Zellwände bedingt die geringe Widerstands- fähigkeit der W^oUe. Ohne die Chlorbehandlung ist es nicht an- nähernd so gut mikroskopisch festzustellen. Liesegang (Frankfurt a. M.). Martinotti, L. , De IIa corneificazion e dell'unghia (Inter- nat. Monatsschr. f. Anat. u. Physiol. Bd. 31, 1915, H. 7 — 9, p. 359—379 m. 1 Tfi.). Das beste Fixierungsmittel war das Foruiol. Um den Nagel zu schneiden, ist die beste Methode das Frierenlassen vermittels Kohlen- 288 Referate. 3S, o, säure, alle Eiubettimgsmittel sind weit weniger gut. Man soll Nägel von jugendlichen Personen nehmen, da diese sich besser schneiden lassen und ihren Zellaufbau besser bewahrt haben. Bei dem innigen Zusammenhange mit dem Periost ist eine EntkalUung meist nötig. Am wenigsten schädigend wirkt eine öprozentige Lösung von Sal- petersäure mit einem Zusätze von 20 Prozent Formol. Man probiert hin und wieder durch Einstich einer Nadel in den Knochen, wie weit die Entkalkung vorgeschritten ist. Ist sie knapp vollendet (etwa nach 24 bis 36 Stunden höchstens) , so kommt das Präparat ohne Auswaschen in eine öprozentige Lösung von schwefelsaurem Na- trium oder von Alaun eventuell mit einem Zusätze von 10 Prozent Formol, die alle 2 bis 3 Stunden während der ersten 12 Stunden gewechselt wird und alle 12 Stunden während der nächsten 3 bis 4 Tage. Aufheben in 4prozentiger Formollösung. Bei jungen Indivi- duen kann man die Entkalkung unterlassen. Ob man nun die Ent- kalkung angewendet hat oder nicht, jedenfalls wird der Nagelteil mit einem scharfen Skalpell oder einem Rasiermesser in dünne, einander parallele Scheiben zerlegt, sagittal oder transversal. Die Schnitte werden dann mit dem Gefriermikrotom ausgeführt. ScJiiefferdecker (Bojin). Hortega, P. del Rio, Estudios sobre el centrosoma de las Gel u las nerviosas yneur()glicas de los verte- brados, en sus formas normal y anormales (Trab. Labor. luvest. Biol. Univ. Madrid, t. 14, 1916, fasc. 1, 2, p. 117 — 153 m. 22 Figg. im Text). Verf. hebt zunächst hervor, daß die bisher beste und daher auch am meisten angewendete Methode zur Darstellung des Zentro- soms das Eisen-Ilämatoxylin von Heidenhain ist, daß diese Methode aber oft nicht hinreichend gute Resultate ergibt , da entweder das Zellplasraa so stark gefärbt wird , daß das Zentrosom nicht deutlich hervortritt, oder daß noch andere K()rnchen gefärbt werden, die mit dem Zentrosom verwechselt werden können , oder daß die Ditferen- zierung so stark ist, daß das Zentrosom mit entfärbt wird. Hierauf ist es dann zurückzuführen, daß bisher in den voll entwickelten Nerven- zellen das Zentrosom noch nicht nachgewiesen werden konnte , und daß man infolgedessen auf die embryonalen Stadien der niederen Wirbeltiere zurückgritf und auf die einfacher gebauten Elemente der Wirbellosen. Verf. hat infolgedessen eine neue Methode angewendet : 1) Die Stücke des Nervensystems werden in einer lOprozentigen Forraollösung fixiert. Die Färbung des Zentrosoms tritt mitunter schon nach 3 bis 4 Tagen der Formoleinw irkung ein , für die besten Re- sultate sind aber 10 bis 15 Tage nötig. In Gewebsstückcn , die längere Zeit in Formol gelegen haben , kann das Zentrosoma fast ebensogut untersucht werden, wie an frischen Gewebsstückcn. 2) Ge- frierschnitte von 10 bis 15 i^i Dicke. Diese kommen in eine 3- bis 4pro- 33,3. Referate. 289 zentige , wässerige Lösung von Tannin und bleiben in dieser einige Minuten lang (etwa 5 Minuten bei einer Temperatur von 65 bis 70^J. Eine ungenügende Temperatur läßt unvollständige und blasse Fär- bungen des Zentrosoms entstehen. 3) Bevor die Tanninlösung sich abkühlt, wodurch die Schnitte starr und brüchig werden, werden diese in ein Glasschälchen auf dunklem Grunde mit 20 cc destillierten Wassers bei Zusatz von 4 Tropfen Ammoniak übertragen. Die Flüssig- keit wird mit einem Glasstabe sanft bewegt, bis die Schnitte ihre volle Biegsamkeit und Durchsichtigkeit wieder erlangt haben, was auf dem dunklen Grunde leicht zu erkennen ist. 4) Die Schnitte kommen nun in drei Schälchen nacheinander mit je 10 cc destillierten Wassers und 1 cc ammoniakalischer Silberlösuug und werden in diesen vorsichtig hin- und herbewegt , bis eine gleichmäßige Färbung eingetreten ist. Beginnen die Schnitte in dem ersten Schälchen sich zu färben , so werden sie in das zweite übertragen, in dem sie gelb werden, und dann in das dritte , in dem sie eine gelbbraune Färbung annehmen, die in der weißen Substanz weit stärker ist, 5) Auswaschen in reich- lichem destilliertem Wasser. 6) Übertragen in eine Lösung von Gold- chlorid von 1 : 500, in der die Schnitte 20 bis 30 Minuten bei Stuben- temperatur verbleiben oder 10 bis 15 Minuten im Ofen bei 55^. In dem Goldbade nehmen die Schnitte einen schmutzig maulbeer- farbenen Ton an, der an Intensität in dem Fixierer verliert, während die Durchsichtigkeit zunimmt. 7) Auswaschen in destilliertem Wasser. 8) Fixierung in Natriumthiosulfat, 5prozentige Lösung, während 1 Mi- nute, 9) Wiederauswaschen , Entwässerung , Aufhellen in Nelkenöl, Xylol, Balsam. Resultat: Das Kernkörperchen und die Körnchen des Kernes (akzessorischer Körper, argentophile Körnchen) dunkelpurpur- rot, das Protoplasma bleibt fast ungefärbt oder hat einen lachsfarbenen oder gleichmäßig rötlichen Ton, mehr oder weniger stark, bestimmte Pig- mentkörnchen zeigen verschiedene Farbentöne in verschiedener Stärke. Die Mitochondrien färben sich vielfach. Das Zentrosoraa erscheint stets energisch gefärbt und seine schwarze Färbung hebt sich noch besonders ab von dem hellen es umgebenden Hofe, Die deutlich fibröse Neuroglia (Zellen und Fasern) und die Markscheiden färben sich vorzüglich. Die Resultate dieser Methode sind absolut konstant in einem bestimmten Gewebe , variieren aber natürlich bei verschie- denen Geweben. Nur eine mangelhafte Fixierung und eine zu große Schnittdicke können ein Versagen herbeiführen, wenn es sich um das Zentrosoma von normalen Zellen bandelt. In pathologischen Fällen dagegen begegnet die Darstellung des Zentrosoms größeren Schwierig- keiten , nicht deshalb , weil sich dasselbe nicht färbt , sondern weil die Körnchen und Zerfallsprodukte , welche sich mitfärben und das Protoplasma erfüllen, es verdecken. Auch die Mitochondrien können bei starker Färbung und reichlichem Vorkommen das Zentrosoma verdecken. Im allgemeinen kann man sagen, daß in allen normalen und pathologischen Fällen das Zentrosoma in vielen Zellen gefunden Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 33, 3. X9 290 Keferate 33, 3 werden kann , falls mau sich Mühe gibt , es zu suchen , und dabei seine Lage und Form berücksichtigt. — Auch bei anderen Geweben ergibt die hier mitgeteilte Methode ausgezeichnete Resultate für die Färbung des Zeutrosoms (bessere , als die von Heidenhain) und in vielen Geweben auch konstante , namentlich auch bei menschlichen Geweben. Mit weniger guten Resultaten kann man die hier an- gegebene Fixierung durch die Flüssigkeiten von Bouin und Flemming er- setzen. — Untersucht wurden bei dieser Arbeit die Nervenzentren von Kindern, Erwachsenen und Greisen, von Normalen und von Fällen von Chorea, allgemeiner Paralyse, Tabes, Meningitis, Gehirnerweichung und Tumoren. Von Tieren wurden benutzt Kalb , Stier und Rind, Pferd, Schaf, junge und erwachsene Hunde, Katzen von wenigen Tagen und erwachsene Kaninchen, endlich ein Rattenembryo. Unter- sucht wurden beim Menschen Großhirn und Kleinhirn, Rückenmark. Spinalganglien, Grenzstrang des Sympathikus und sympathische Zellen aus dem Auerbach sehen Plexus, bei Tieren wurden nur Großhirn und Rückenmark untersucht. Schiefferdecker [Bonn). Castro , F. de, Nota sobre la disposicion del aparato reticular de Golgi en los botones gustativos (Trab. Labor. luvest. Biol. Univ. Madrid, t. 14, 1916, fasc. 1/2, p. 107 — 115 m. 3 Figg. im Text). Die Untersuchungen wurden ausgeführt an Kaninchen (Papilla foliata) , Meerschweinchen , Hund und Katze (sowohl jung wie er- wachsen). Vom erwachsenen Menschen wurden die Papulae calici- formes untersucht, die 2 Stunden nach dem Tode der Leiche ent- nommen waren. Angewendet wurde die Methode von Cajal mit Formol- Uran. Fixierung in einer Mischung von Urannitrat l'O g, Formol (von Säure befreit) 15 bis 20 cc, destilliertem Wasser 85 cc, Äthylalkohol oder Methylalkohol 20 bis 30 cc. Hierin verbleiben die Stücke 8 bis 10 Stunden, höchstens 11 Stunden. Dann Einlegen für 48 bis 56 Stunden in eine l'5prozentige Lösung von Silbernitrat. Schließlich Reduktion in einer Mischung von : Hydrochinon 2 g, For- mol 15 cc, destilliertem Wasser 100 cc, mit Zusatz von einigen Tropfen einer Lösung von Natriuiusulfit. Bei gelungener Färbung tritt das Netz schwarz auf hellgelbem Grunde hervor. Die Färbung war übrigens recht konstant mit Ausnahme von einigen Fällen, in denen aus unbekannter Ursache sich ein starker Niederschlag in dem Protoplasma der Zellen der Geschmacksknospe bildete, der an die Niederschläge bei der Golgi- Methode erinnerte. In Übereinstimmung mit Cajal fand auch Verf. , daß die angegebene Methode bei jungen Tieren bessere Resultate ergibt als bei erwachsenen. Bei diesen ist die Färbung weniger konstant und das Netz zeigt mehr Lücken. Trotzdem erhielt Verf. von dem erwachsenen Menschen aus- gezeichnete Bilder. — Zur Färbung der Kerne wurde das gewöhn- liche Verfahren benutzt : Färbung mit Safranin, Thionin, Hämatoxylin 33,3. Referate. 291 nach Weigert, nach Heidenhain usw. Einige mit Silber gefärbte Schnitte wurden noch entfiirbt mit dem Salze von Gmelin oder mit rotem Blutlaugensalze und nach Auswaschen in Wasser gefärbt mit Hämatoxylin- Eosin oder nach van Gieson. Auf diese Weise konnte man sehr gut vergleichend die Topographie des GoLGi-Appa- rates und des Kernes und Protoplasmas in denselben Präparaten nach Fixierung in Formol -Uran feststellen. Schiefferdecker {Bonn). Schieff erdeck er, P., Über Glia- und Nervenzellen (Archiv f. Anat. u. Physiol. 1915, Anat. Abt. p. 297—342 m. 2 Tfln.). Verf. hat die Färbemethode von Thomas angewendet, um zu versuchen, ob mit ihrer Hilfe vielleicht bei jungen Hühnerembryonen ein Unterschied in den Zellen des Ependymepithels festzustellen wäre, entsprechend seiner Annahme , daß die verschiedenen Abteilungen dieses verschiedenen Zwecken dienten. Diese Absicht wurde nun zwar nicht erreicht, aber es wurden eigenartige rote Körnchen bei jungen Hühnerembryonen in den Neurogliazellen gefunden und in der Piaanlage, und die Körper der Nervenzellen sowohl im Rückenmarke wie in den Spinalganglien traten sehr deutlich dunkel gefärbt hervor, während in ihren Kernen eine sehr scharf hervortretende rote Kör- nung vorhanden war. Die Anwendung der Methode war nicht ein- fach, da die Zeitdauer für die Färbung und für die Differenzierung erst ausprobiert werden mußte. Schließlich wurde sie in folgender Weise angewendet: Fixierung der Gewebsstücke in lOprozentiger Formollösung, Einbettung in Paraffin, die Schnitte werden einige (2 bis 3) Stunden in fließendem Leitungswasser ausgewaschen, kurzes Abspülen in destilliertem Wasser, etwa 20stündige Färbung im Brutschranke bei 35 bis 38*^ in der verdünnten GiEMSA-Lösung, Ab- spülen in destilliertem Wasser, Differenzierung in dem Säurefuchsin- Pikrinsäuregemische nach van Gieson durchschnittlich etwa 2 Minuten, Abspülen in destilliertem Wasser, Entwässern mit absolutem Alkohol (da dieser die Farbe wieder auszieht, so muß sehr vorsichtig ver- fahren werden, die P^inwirkung wurde durchschnittlich nur sehr kurz genommen). Übergießen der Schnitte auf dem Objektträger mit Ol. mentliae piperitae. Abtropfen und Absaugen, Damarlack in Xylol gelöst. Die richtige Differenzierung war besonders schwierig. Zuerst erscheint der ganze Schnitt mit größeren und kleineren roten Tropfen oder Körnern bedeckt, bei weiterer Differenzierung, namentlich bei Ein- wirkung des absoluten Alkohols, verschwinden die größeren, unregel- mäßigeren Tropfen oder Körner mehr und mehr, bis zuletzt nur eine ganz feine und sehr scharfe und gleichmäßige Körnung übrigbleibt, welche dann das richtige Bild ergibt. Auch diese Körnung aber verschwindet schließlich wieder, wenn die Differenzierung noch weiter fortgesetzt wird. Verf. behandelte seine Präparate zu jener Zeit ge- wöhnlich mit Ol. linaloes, und dies ergab auch für diese Färbung ganz gute Bilder. Doch schienen diese noch besser zu werden bei 19* 292 Referate. 33,3. Benutzung von Ol. menthae piperitae, das mit verschiedenen anderen Ölen bei dieser Färbung ausprobiert wurde (von Schimmel & Co. in Miltitz bei Leipzig). Leider sind die Bilder nur verhältnismäßig kurze Zeit haltbar (nur einige Monate), allmählich trat ein immer weiteres Abbleichen ein, so daß die feine Körnung schließlich ver- schwand. Außerdem erwies sich die Färbung als außerordentlich launenhaft (sit venia verbo), so daß auf demselben Objektträger dicht nebeneinanderliegende Schnitte oft ganz verschiedene Bilder zeigten. — Ganz andere und eigenartige Bilder ergab diese Färbung beim er- wachsenen Rückenmarke (Kater). Hier zeigten sich um die großen Vorderhornzellen herum sehr deutlich hervortretende rote Säume, die auch an den dickeren Teilen der Dendriten noch sichtbar waren. Infolge der Fixierung war aus den Nervenzellen eine bestimmte Sub- stanz ausgetreten, die nun in dem verbreiterten pericellulären Spalt- raume lag und glücklicherweise durch diese Färbungsmethode so stark rot gefärbt hervortrat, sonst würde man sie eben nicht weiter beachtet haben. So bildeten diese Bilder einen sehr klaren Beweis für die schon von verschiedenen Forschern aufgestellte Behauptung, daß wir bei der Fixierung der Nervenzellen immer nur einen Teil des Zellkörpers wirklich erhalten und später untersuchen können, während ein anderer mehr oder weniger großer Teil verloren geht. Sdiiefferdecker {Bonn). Stefanelli, A. , Sui dispositivi microscopici della sen- sibilitä cutanea e nella mucosa orale dei Ret- tili (Internat. Monatsschr. f. Anat. u. Physiol. Bd. 31, 1914, H. 1—3, p. 8—34 m. 10 Figg.). Die Reptilienart, die sich am besten zur Untersuchung der Haut- nerven eignet, ist Platydactylus mauritanicus wegen der sehr großen Dünne und Durchsichtigkeit der Haut. Es genügt, die Haut abzu- ziehen und sie für wenige Minuten in eine auf den dritten Teil ver- dünnte Lösung von Ameisensäure zu legen, dann in eine Goldchlorid- lösung mit darauf folgender Reduktion in Ameisensäure nach den Angaben von Ruffini, um Präparate von außerordentlicher Klarheit zu erhalten. Das subcutane Bindegewebe färbt sich schwachrosa, und von diesem Grunde heben sich sehr schön die stark violett ge- färbten Nervenbündel ab, die bis zu ihrem äußersten Ende und in ihren zahlreichen Verästelungen in Form von Plexus , Netzen und Nervenendkörperchen scharf hervortreten. Außerdem wurden noch untersucht: Lacerta muralis, L. viridis, Chamaeleo vulgaris und die Ophidier Zamenis viridiflavus und Elaphis quadrilineatus. Schiefferdecker {Bon n ) . 33,3. Referate. 29:5 Säiichez , M. , Kecherches sur le reseau endocellulaire de GoLGi dans les cellules de l'ecorce du cer- velet (Trab. Labor. Invest. Biol. Univ. Madrid, t. 14, 1916, fasc. 1, 2, p. 87—115 m. 3 F*ig-o-. im Text). Verf. hat die Methode von Cajal mit Formol -Uran verwendet, und zwar sowohl die zuerst angegebene (1912) wie die spätere (1915). In beiden Fällen wurden gute Resultate erhalten, so zahlreiche Prä- parate , in denen der endozelluläre Apparat in allen Zellen sichtbar ist. Benutzt wurden junge Säugetiere , von 2 Tagen bis zu mehr als einem Monate. Kaninchen ergaben die besten Resultate. Das Tier wird schnell durch Chloroform getötet, das Gehirn freigelegt, das Kleinhirn abgetrennt und in Scheiben von 2 bis 2*5 mm Dicke zerlegt, welche in der Fixationsflüssigkeit 12 Stunden verbleiben. Dann schnelles Auswaschen in destilliertem Wasser und Übertragen in die l'5prozentige Silbernitratlösung, in der sie 24 bis 48 Stunden verbleiben. Dann kommen sie , nach weiterem Abwaschen , in eine Reduktionsmischung für 12 Stunden. Dann in üblicher Weise Ein- bettung in Zelloidiu , Transversalschnitte und Tangentialschnitte von 10 ju Dicke. Sckieff'erdecker (Bonn). Hortega, P. del Rio, Contribution a l'etude de l'histo- pathologie de la nevroglie. Sesvariations dans le ramollissement cerebral (Trab. Labor. Invest. Biol. Univ. Madrid, t. 14, fasc. 1, 2, 1916, p. 1 — 34 m. 15 Figg. im Text). Verf. bespricht zunächst die Wirkung der verschiedenen Me- thoden. Was die letzt angegebenen derselben anlangt, so ergibt die Methode von Achucarro in günstigen Fällen sehr schöne Färbungen der protoplasmatischen und fibrösen Glia, ist aber nicht hinreichend konstant. Auch die Methode von Cajal mit Uran und Silber gibt keine vollständige Färbung der Neuroglia. Eine wirklich ausreichende Methode hat Cajal angegeben in seiner Gold-Sublimat-Methode. Mit dieser und mit der von Achucarro mit Tannin und amraoniakalischem Silbernitrat, wxlche die andere vervollständigt und kontrolliert, konnte man eine vollständige Kenntnis der normalen Neuroglia erhalten. Bei den vorliegenden Untersuchungen wurden hauptsächlich die an- gegebenen Älethoden verwendet, aber auch die von Bielschowsky, von NissL und Heidenhalv , um möglichst vollständige Resultate zu erhalten. — Behandelt man Schnitte , die nach der Methode von Achucarro gefärbt sind, mit einer schwachen Lösung von Goldchlorid, so erhält man interessante Differenzierungen im Zytoplasma und Kerne. — Zum Studium bestimmter Organe, wie der Zentrosomen, verfährt man auf folgende Weise: 1) Behandlung mit erwärmter Tanninlösung, 2) Auswaschen mit ammoniakalischem Wasser (nach der Methode von Achucarro), 3) Färben mit einer starken Lösung von 294 Referate. 33, :>. amraoniakalischem Silberuitrat, bis die Schnitte braun werden, 4) gründ- liches Auswaschen mit destilliertem Wasser, 5) Vergoldung der Schnitte in einer schwachen Lösung von Goldchlorid, 6) Auswaschen mit de- stilliertem Wasser, 7) Fixierung mit Natriumbisulfit, 8) Auswaschen mit destilliertem Wasser, 9) Färbung des Grundes mit Pikro- Indigo- Karmin (nach Cajal), 10) Auswaschen mit destilliertem Wasser usw. Bei dieser Methode erscheinen die Kerne und die Zentrosomen malven- farbig, das Protoplasma blaugrün , die Blutkörperchen, Pigmente und Zerfallsprodukte in verschiedenen Tönen malvenfarbig und braun, die Markscheiden violett und die Neurogliafasern blaßgrün. Schieffo'decker (Bonn). Jacol)SOhll, L., Über Para ffinserieuschnitte durch das Gehirn (Neurol. Zentralbl. Jahrg. 32, 1913, No. 13, p. 802 — 807 m. 3 Figg.). Verf. gibt eine Methode an, welche er ausprobiert hat, um ganze Großhirnhemisphären des Menschen nach Paraffineinbettung in Serienschnitte zu zerlegen. Das möglichst frische Gehirn wird zu- nächst mit einem scharfen und langen Gehirnmesser durch einen Medianschnitt in zwei gleiche Hälften zerlegt ; man legt dann eine Hemisphäre so auf eine große Glasplatte, daß sie mit der medianen, kurz vorher gemachten Schnittfläche aufliegt, nun zerlegt man unter Assistenz diese Hemisphäre mit dem planen und scharfen Gehirn- messer in fortlaufende Querscheiben, von denen jede etwa 3 cm dick ist. Verf. bemerkt hierzu, daß es vorteilhafter sein würde, die Zer- teilung in Querscheiben erst nach vollständiger Härtung der Hemi- sphäre vorzunehmen, weil die Scheiben dann glatter und gleichmäßiger werden würden. Die Durchdringung einer ganzen Hemisphäre mit Alkohol dauert aber so lange, daß dabei die Struktur der Zellen Schaden leiden könnte. Das ungehärtete Organ muß recht frisch und von recht fester Konsistenz sein. Die einzelnen Querscheibeu werden dann in großen Gefäßen mit 96prozeutigem Alkohol gehärtet. Die Stücke müssen frei nebeneinander und auf weicher , glatter Unterlage ruhen , am besten ist es , wenn sie in Alkohol senkrecht schwimmen können. Bis zur Härtung der Stücke sind etwa 8 Tage nötig, während dieser Zeit muß der Alkohol etwa 3mal gewechselt werden, die Gefäße stehen am besten in einem kalten Räume. Wölben sich die Scheiben in Alkohol etwas, so kann man sie nach etwa 2 Tagen vorsichtig so biegen, daß sie planparallele Flächen haben. Nach vollendeter Härtung kommen die Stücke in absoluten Alkohol, man legt dabei auf den Boden des Gefäßes ein paar größere Glasperlen, auf denen die Scheiben aufliegen und so überall von Alkohol umspült sind. Der absolute Alkohol wird in 36 bis 48 Stunden 2- bis 3mal gewechselt. Zwischen den absoluten Alkohol und das Paraffin wird Chloroform eingeschoben. Man unterschichtet den absoluten Alkohol vorsichtig mit Chloroform. Verf. bringt vor- 33, 3. Referate. 295 lier die Gefäße an die Stellen, wo sie später stehen bleiben sollen, vermeidet also, das Gefäß zu transportieren, nachdem die Unterschich- tung mit Chloroform vollzogen ist. Die Unterschichtung geschieht in der Weise, daß man einen etwas größeren Trichter mit dem dünnen Halse bis auf den Boden des Gefäßes führt und nun recht langsam und vorsichtig das Chloroform in den Trichter hineingießt. Das Chloroform kommt so, ohne sich mit dem Alkohol zu vermischen, auf den Boden des Gefäßes und hebt langsam die Alkoholmasse, in der die gehärteten Stücke liegen, empor. Die Stücke schwimmen nun an der Grenze zwischen Alkohol und Chloroform. Man muß soviel Chloroform hineingießen, daß die Chloroformschicht wesentlich dicker ist, als die Dicke der Stücke beträgt. Nach und nach ziehen die Stücke das Chloroform ein und sinken immer tiefer, bis sie wieder auf dem Boden des Gefäßes liegen. Dies Untersinken kann 2 bis 3 Tage dauern. Ist man vorsichtig verfahren und liegen die Stücke am Boden, so kann man sicher sein, daß sie sich bei dem allmählichen Untersinken mit Chloroform durchtränkt haben. Nun wird der absolute Alkohol vorsichtig mit einer großen Pipette so lange abgesogen, bis man auf die Chloroformschicht stößt. Um dies sicher zu erfahren, macht man von Zeit zu Zeit Stichproben, Man läßt aus der Pipette eine kleine Menge der abgesogenen Flüssigkeit in eine kleine Schale fließen und bringt in diese ein brennendes Streich- holz. Entzündet sich die Flüssigkeit, so ist man noch in der Alkohol- schicht. Sollte sich der Alkohol mit dem Chloroform vermengt haben, so saugt man die ganze Flüssigkeit ab und legt die Stücke noch einmal auf etwa 24 Stunden in reines Chloroform. Hierbei muß man darauf achten, daß die Stücke in dem Chloroform ganz unter- tauchen. Nun kommen die Stücke in ein Gemisch von Chloroform und Paraffin zu gleichen Teilen (am besten Paraffin von 46 und 48^ Schmelzpunkt); man stellt den Wärmeschrank für das Gemisch von Chloroform -Paraffin auf etwa 45*' und für das reine Paraffin auf 50^ ein. Bei dieser Temperatur können die Stücke, wenn sie vor- her wirklich wasserfrei gemacht worden sind, ohne Schaden mehrere Tage verbleiben. Verf. hat die Stücke 36 bis 48 Stunden lang in Chloroform -Paraffin und ebensolange in reinem Paraffin gelassen, ohne daß die Struktur der Nervenzellen irgendwie geschädigt wurde. Solange müssen die Stücke in den Mischungen verbleiben, damit sie vollkommen von Paraffin durchtränkt werden. Hartes Paraffin zu nehmen ist nicht ratsam : wegen der höheren Temperatur und weil das Messer leicht abgleiten kann, so daß Schnitte von ungleicher Dicke entstehen. Das reine Paraffin muß 2- bis Smal erneuert werden, um die letzten Spuren des Chloroforms auszuschalten. Am Schlüsse läßt Verf. das Paraffin, in dem die Stücke liegen, langsam erstarren, dann zerschlägt er vorsichtig das Gefäß, entfernt alle Glassplitter und die Glasperlen, welche ständig als Unterlage des Stückes gedient haben und schneidet dann den Paraffinblock so zurecht, daß er für 296 Referate. 33,3. das Mikrotom paßt. Das Paraffin muß in dem Gefäße zuletzt in so reichlicher Menge vorhanden sein, daß es nach der Erstarrung das Gehirnstück beträchtlich an Dicke überragt. — Als Mikrotom benutzt Verf. ein kleines von Sartokius in Göttingen. Nach Mitteilungen der Firma soll dasselbe vor 10 Jahren nach Angaben von Aschoff her- gestellt und von der Firma später verbessert worden sein. Es läßt sich bequem an eine Tischkante anschrauben , ist verhältnismäßig billig und sehr bequem zu handhaben, um so große Blöcke damit schneiden zu können, mußte die Objektplatte entsprechend vergrößert und besonders massiv befestigt werden, was von E. Leitz ausgeführt wurde. Verf. hat bequem Serieuschnitte von 15 ju Dicke anfertigen können. Die sich mehr oder weniger rollenden Schnitte rollt man zunächst mit einem feinen Pinsel auf und bringt sie dann in lauwarmes Wasser, in welchem sie sich glatt strecken, dann schiebt man eine reine Glasplatte unter den Schnitt, hebt ihn auf dieser aus dem Wasser und läßt ihn trocknen. Dann klebt er so fest , daß man färben kann. — Verf. hat die Schnitte entweder mit Toluidinblau (Iprozentige wässerige Lösung 2 bis 24 Stunden) oder mit Pyronin- Methylgrün nach Unna -Pappenheim gefärbt. Dieses Verfahren ist sehr zu emp- fehlen , da sich die Ganglienzellen (rot) von den Gliakernen (grün) leicht abheben. Er färbt die Schnitte auf den Glasplatten in der Farbmischung 2 bis 24 Stunden , bringt die Glasplatten dann für 15 bis 30 Sekunden in Brunnenwasser, in welchem er sie herumbewegt, dann bewegt er die Platten ebensolange in 96prozentigem Alkohol und etwa 30 bis 60 Sekunden in absolutem Alkohol, in welchem sie einen mattpurpurfarbenen Ton annehmen. Nach Übertragung in Xylol Einschluß in Kanadabalsam. Ein Deckglas ist nicht unbedingt nötig, wenn man, besonders in der ersten Zeit, die Platten vor Staub schützt. Schieferdecker (Bonn). Lopez, J. R., Contribuciön al estudio de las celulas de Rieder (Bol. Soc. Espaö. Biol. Madrid, ano 6, 1916, no. 33, p. 58—67). Untersuchungsmethoden: 1) Um eine gute Ausbreitung des Blutes zu erhalten, ist zunächst eine sehr große Reinheit der Objektträger nötig : man wäscht zunächst mit Wasser ab , trocknet ab , reibt mit einem Tuche , das mit Alkohol oder Äther befeuchtet ist, ab und trocknet mit einem anderen trockenen Tuche gründlich. Sind die Objektträger nicht ganz sauber und trocken , so haftet das Blut nicht an ihnen. Der Objektträger, auf dem die Ausbreitung des Blutes vor sich geht , muß auf einer harten , weißen Unterlage liegen. Mit einem anderen , gleichfalls sauberen Objektträger , und zwar mit einer der kurzen Kanten, die ganz glatt sein muß, werden zwei oder drei Bluttröpfchen ausgestrichen, indem man von rechts nach links über den Objektträger hingleitet. Der Körperteil, aus dem das Blut entnommen wird, muß ebenfalls durchaus rein und trocken 33, 3. Referate. 297 sein. 2) Die Fixation muß so wirken, daß bei der Einwirkung der Farbstofte keine morphologischen Veränderungen in der Zellstruktur auftreten. Diese Fixation kann erreicht werden durch physikalische Mittel, wie z. B. die Wärme, durch chemische Mittel (Alkohol, Äther, Osmiumsäure). Ehrlich verwandte zuerst die Wärme. Absoluter Alkohol wird viel angewendet , doch muß er in der Tat lOOgrädig sein, der gewöhnliche käufliche hat nicht mehr als 97 bis 98 Grad. Man kann indessen durch Anwendung von Kupfersulfat diesen Wasser- rest entziehen, die Fixierung dauert dann 10 bis 15 Minuten. Ver- wendet man nach Nikiforoff eine Mischung von Alkohol und Äther zu gleiclien Teilen, um diesen Fehler des käuflichen absoluten Alkohols zu korrigieren, so dauert die Fixierung 5 bis 15 Minuten. Die An- wendung der Osmiumsäure ist nützlich, um die Form von amöboiden Zellen zu fixieren. — Färbung: 1) Triacid nach Ehrlich, Fixierung durch Wärme, Färbung in 3 bis 5 Minuten. Die neutro- philen Granulationen werden rotviolett, die eosinophilen rosa, der Kern blaßgrün und das Cytoplasma blaßrosa. 2)F'ärbung nach Pappen - heim: Pyronin und Methylgrün. Sehr gute Methode zum Studium der Kernstruktur, die blau erscheint mit roten Kernkörperchen, ebenso wie das Cytoplasma, Fixierung durch Wärme oder Alkohol. Färbung in 3 bis 5 Minuten. 3) Hämatoxylin und Eosin: Diese beiden Farbstoffe können zusammen oder auch je für sich angewendet werden. Fixierung mit Methylalkohol in 3 bis 5 Minuten oder mit absolutem Alkohol in 20 Minuten. Färbung ein bis zwei Stunden lang, wenn man die Vorschrift von Ehrlich befolgt. Die eosinophilen Granulationen erscheinen sehr deutlich in rosa Farbe, das Cytoplasma der neutro- philen fleischfarbig. Die Kerne sind violett. Eine Methode, die für die Konservierung sehr geeignet ist. 4) MAY-GRtJNWALD: Methylenblau und Eosin, Fixierung während 2 bis 3 Minuten in dem Farbstoffe selbst, dem man nach dieser Zeit die gleiche Menge von destilliertem Wasser zusetzt. Diese Mischung wirkt dann 5 bis 10 Minuten ein. Auswaschen und Abtrocknen. Die eosinophilen Granulationen sind lebhaft rosa , die neutrophilen blaßrosa , die basophilen violett, die Kerne auch violett. Die Verbindung dieser Methode mit der von GiEMSA bildet die panoptische Universalmethode von Pappenheim. Man verfährt dabei in folgender Weise : Ist das Präparat trocken, so wird es mit dem Farbstoffe von May-Grünwald behandelt, der nur 3 bis 5 Minuten einwirkt, dann setzt man einige Tropfen Wasser zu, diese Mischung wirkt 3 bis 4 Minuten ein. Dann folgt die Färbung mit der Lösung von Giemsa (ein Tropfen auf jeden Kubikzentimeter Wasser) in 4 bis 5 Minuten. Auswaschen in Wasser und Trocknen mit Fließpapier. Die Kerne sind violett , das Cytoplasma hellblau, die azurophilen Granulationen glänzend purpurrot , die Mastzellen dunkelblau, die Eosinophilen ziegelrot, die Neutrophilen rosa. — Verf. hat für die vorliegende Arbeit hauptsächlich die Färbung von Giemsa und hin und wieder die von Pappenheim (Pyronin und Methyl- 298 Referate. 33, 3. grün) benutzt. Der Farbstoft* von Giemsa besteht aus Azur II 3 g, Eosin R. A. 0'8 g. Diese beiden Farbstoffe werden fein pulverisiert und in 250 cc reinem Glyzerins gebracht, dann kommt die Mischung für etwa 1 Stunde bei 60^ in den Thermostaten. Dann nimmt man sie heraus und läßt sie abkühlen, dann Zusatz von 250 cc Methyl- alkohol. Für diese Färbungsmethode fixiert man in gleichen Teilen von Alkohol und Äther oder in reinem Alkohol, während 10 bis 15 Minuten. Während dieser Zeit macht man eine wässerige Lösung des Farbstoffes in dem Verhältuiss von einem Tropfen auf je 1 cc destillierten Wassers, wenn man schnell vorgehen will, da das fixierte Präparat sich in 15 bis 20 Minuten färbt. Dann Auswaschen in fiießendera Wasser, Abtrocknen und Untersuchen in Öliramersion. Will man langsamer vorgehen, während 24 Stunden, so braucht man nur einen halben Tropfen des Farbstoffes auf je 1 cc destillierten W^assers zu nehmen. Verf. gibt hierbei noch einen kleinen Kunstgriff an: er besteht darin, daß man die Präparate in eine PEXRi-Schale oder in ein anderes Gefäß legt , mit der Blutseite nach unten und sie von dem Boden des Gefäßes durch zwei kleine quergelegte Glas- plättchen trennt. Dann bringt man die Farbflüssigkeit in die Lücke zwischen den beiden Flächen, so daß die Blutfläche gleichmäßig mit der Flüssigkeit in Berührung kommt. Es hat dies den Vorteil gegen- über dem gewöhnlich angewendeten Verfahren , daß Niederschläge nicht auf die Blutfläche fallen , wo sie zu Irrtümern Veranlassung geben könnten , indem sie Teile verdecken. Verf. beschreibt dann näher die so dargestellten Charaktere der RiEOERSchen Zellen. Es wird dieserhalb auf das Original verwiesen. Schiefferdeclcer (Bonn). Laml)ert, R. A., Techniqueofcultivating human tissues in vitro (Proc. Soc. Exper. Biol. a. Med. 74. Meet. New York City, March 15, 1916, vol. 13, 1916, no. 6, p. lOo —101). Die Züchtung von menschlichem Gewebe in vitro bietet einige Schwierigkeiten. Erstens wird menschliches Fibrin durch frisches Gewebe schnell verflüssigt, so daß bei Verwendung von menschlichem Plasma als Kulturmedium die Zellen kein Netzwerk vorfinden , an dem sie auswachsen können. Losee und Ebeling vermieden diese Schwierigkeit dadurch, daß sie die Gewebstückchen immer wieder übertrugen, bevor die Verflüssigung eingetreten war. Verf. hat einen anderen Weg eingeschlagen, bei dem eine solche häufige Übertragung nicht nötig ist. Er verwendet als Kulturmedium Ilühnerplasma, dessen Fibrin der Verdauung widersteht, und setzt die gleiche Menge von menschlichem Serum dazu. In diesem Medium wachsen die Zellen viel energischer als in reinem Ilühnerplasma. Da eine Verflüssigung nicht stattfindet, so braucht man nicht öfter als alle 5 bis 7 Tage 33,3. Referate. 299 zu übertragen. Eine zweite Schwierigkeit war die, daß mau frische.s menschliches Gewebe nicht immer bekommen kann. Verf. hat indessen gefunden, daß menschliches Gewebe, gerade so wie das von niederen Tieren , in kleine Stücke zerschnitten, mit kalter Salzlösung bedeckt an einem kühlen Platze 5 bis 10 Tage aufbewahrt werden kann, bevor man es benutzt. Serum und Ringer sehe Flüssigkeit zeigen hierbei keinen Vorteil vor gewöhnlicher Salzlösung und eine Tempe- ratur von 15*^ C scheint gerade so gut zu wirken, wie eine niederere Temperatur, Gewebe von einer Obduktion können benutzt werden, wenn sie auch oft infiziert sind. Verf. hat gutes Wachstum erhalten bei Bindegewebe aus Leberstücken und Hodenstücken , die 6 Stun- den nach dem Tode dem Körper entnommen waren. Die Sterili- sierung von infizierten Geweben ist bis jetzt noch nicht in ge- nügender Weise gelungen. Haut, die an ihrer Oberfläche stets infiziert ist, kann teilweise sterilisiert werden mit geringer Schädigung des Gewebes durch schnelles Abspülen der Oberfläche mit 60pro- zentigem Alkohol. Bei einer größeren Anzahl von Präparaten von einem so behandelten Hautstücke zeigt ein großer Prozentsatz keine bakterielle Verunreinigung und einige wenige zeigen nur gelegentliche Kolonien. Ein gutes Wachstum des Epithels wurde erhalten von Hautstücken, die von Beschneidungen herrührten, nach der erwähnten Behandlung. Eine ganze Reihe von Antiseptica und Desinfektions- mitteln (Toluol, Chloreton, Trikresol, Phenol, Silbernitrat, Natrium- hypochlorid [Lösung von Darin], Argyrol, Jod, Cyankalium, Sublimat) wurden bei Geweben versucht, die mehr diff'us infiziert waren. Fast bei allen diesen Stoffen schädigt eine Lösung, welche die Bakterien (Staphylococcus aureus) tötet, auch die Zellen. Die Versuche ergaben weiter, daß Cyankalium und wahrscheinlich auch Sublimat in dieser Hinsicht Ausnahmen darstellen. So ist z. B. Cyankalium in einer Lösung von 1 : 2000 ein sehr gutes Desinfiziens , schädigt aber die Zellen nur sehr wenig. Ausführlichere Mitteilungen über diese Ver- suche werden bald gegeben werden. Schiefferdecker {Bonn). Wiegner, Gr., Über die Änderung einiger physikalischer Eigenschaften der Kuhmilch mit der Zerteilung ihrer dispersen Phasen (Kolloid.- Zeitschr. Bd. 15, 1914, p. 105—123 m. 2 Figg.). In homogenisierter Milch ist die Größe der Fetteilchen so ge- ring, daß man sie unter dem gewöhnlichen Mikroskop gerade nicht mehr zählen kann. Die unmittelbare Auszählung im Ultramikroskop wird aber dadurch unmöglich, weil sich in diesem auch die Kasein- teilchen bemerkbar machen , und kein deutlicher Unterschied in den Beugungsscheiben von Kasein- und Fettultramikronen besteht. Es ist nun möglich, die Kaseinultramikronen zum Verschwinden zu bringen, ohne daß die Fettkugeln in ihrer Zahl irgendwie verändert werden. Durch Kochsalzzusatz kann nämlich das Kasein allmählich aufgelöst 300 Referate. 33, 3. werden. Diese Auflösung ist Jedoch nicht zunehmend fortschreiteml mit wachsender Kochsalzkonzentration. Denn bei Überschreitung einer gewissen Menge tritt eine aussalzende Wirkung des Kochsalzes ein. Diese macht sich in einer Vergröberung der Teilchen bemerkbar. Am besten ist es, wenn in der für die ultramikroskopische Betrach- tung sehr stark verdünnten Milch der Kochsalzgelialt 0"055 bis O'll Prozent beträgt. Der Durchmesser der Fettkügelchen in der homogenisierten Milch ließ sich zu 0*27 ft berechnen. Liesegang {Fmitlrfurf a. M.}. C. Mikroorgauisnien. Schouten, S. L., Mikrobiologisch -technische Notizen (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. 78, H. 6 , p. 474 —480). Die Arbeit bringt folgende neue Methoden : 1) Das Aufbewahren von Kulturröhrchen. Sicheren Verschluß und Schutz gegen Verdampfung erzielt man , indem man das untere Ende der Wattepfropfen mit einer Mischung von 10 Ge- wichtsteilen Vaselin (Schmelzpunkt -f- 40°) mit 1 Gewichtsteil Paraffin (Schmelzpunkt 55*^) durchtränkt. Die Mischung ist eine salbenähn- liche Masse, die bei 37° nicht schmilzt. „Man erwärmt die Mischung in einer Abdampfschale auf einem Warmwasserbad, das während des Gebrauchs kochend bleibt. Wenn die höchste Temperatur erreicht ist (unter den gegebenen Umständen etwa 90°), nimmt man das be- treffende Köhrcben schief in die Hand, oberhalb der Schale, entfernt den Wattebausch und taucht diesen ungefähr 7 Sekunden lang (jeden- falls nicht kürzer) in die Mischung bis zu einer Tiefe von ungefähr ■^/o cm unterhalb der Stelle , wo der Eindruck der Riihrenwandung ist. Danach setzt man den Wattepfropfen unter fortwährendem Drehen auf das immer schiefgehaltene Röhrchen und läßt die ausgepreßten Tropfen in die Abdampfschale fallen. Was an der Außenwand des Röhrchens hinterbleibt, wird mit einem Tuche abgewischt. Spuren der Mischung, welche in der Nähe des Randes zurückbleiben, sind nützlich, weil sie die fallenden Luftkeime festhalten, daher das Flam- bieren des Randes überflüssig machen." Röhrchen, deren Inhalt zu Platten ausgegossen werden soll, verschließt man zunächst mit einem gewöhnlichen Wattepfropfen, den man etwas hinunterdrückt, darüber mit einem vaselinierten Pfropfen. Bei der Öffnung wird erst der obere Pfropfen entfernt, der Rand bis zum Schmelzen der anhaften- tenden Mischung flambiert und dann der untere Pfropf mit einer Pin- zette herausgedreht, wodurch die Innenseite gereinigt wird, so daß keine Verunreinigung der Platten durch die Mischung eintreten kann. — 33, o. Referate. 301 Es empfiolilt sicli, vor der üblichen Reinigung- gebrauchter Röhrchen in kocliendem Wasser usw. den Rand gut von der daranhaftenden Mischung zu säubern, weil sie sonst bei der Erwärmung in die Röhr- chen liinein fließen könnte. Bei M a s s e n a u f b e w a h r u n g von Kulturröhrchen in einem größeren Gefäß tritt oft Infektion durch auskeimende Pilzsporen ein, Verf. verhindert sie in folgender Weise : In ein genügend hohes ,.Weck"-(!efäß . dessen Boden mit einer Schicht tüchtig benetzter Watte belegt ist, stellt man zwei verschieden weite Zylinder aus Draht- netz und zwischen diese die Röhrchen (Fig. 1), so daß in der Mitte ein freier Raum bleibt. Man setzt dann mittels Kautschukringes und Feder einen Kupferdeckel auf, der, wie aus der Figur ersichtlich, mit 2 Kupferrohren versehen ist. An dem aufwärts führenden Rohr, das bei a einen Wattepfropf trägt, hängt man das Gefäß durch Auf- schrauben der Platte b in dem Sterilisator auf. Der im Sterilisator ent- wickelte Wasserdampf ist gezwungen, das „Weck" -Gefäß in der Pfeil- richtung zu durchströmen, wobei schnelle Sterilisation stattfindet. Nacli dem Abkühlen des Gefäßes ersetzt man den Kupferdeckel durch einen gewi'»hnlichen, beiderseits tüchtig mit Vaselin eingeriebenen „Weck"- Deckel und vaseliniert dann den Rand des Gefäßes tüchtig ein. Zur Entnahme von Röhrchen benutzt man eine flambierte Zange oder hält dazu eine mit Vaselin eingeriebene Zange bereit, die in einer mit Vaselin versehenen, durch einen Kautschukstöpsel verschlossenen 302 Referate. 33, 3. Flasche aufbewahrt wird (Fi^. 2). — Das Verfahren kann nicht '>-! ].<■<■ durch die gebräuchliche „Weck -Sterilisation ersetzt werden, da diese viel zu langsam vonstatten geht. 2) Eine neue Impfnadel. Man biegt einen 5 cm langen, 0'15 mm dicken Streifen Platinblech, der an einem Ende 7 mm, am andern 3 mm breit ist, der Länge nach rechtwinklig um, so daß er die Form einer Kinne bekommt (Fig. 3), schmilzt ihn mit dem breiten Ende in einen Glasstab ein und schleift die Ränder an der Spitze auf einem Ölstein scharf. Mit dieser Nadel kann man aus den zähesten Pilzkulturen beliebig große Stücke stechen , schneiden oder schaben. 3) Ein Mikrofilter. Zur Gewinnung geringer Mengen ste- riler Flüssigkeit (Blutserum usw.) benutzt Verf. ein Mikrofilter, das U) 2. 4. folgendermaßen angefertigt wird : „Man legt ein Fragment eines zer- brochenen Tonfilters (Chamberland- Kerze) fest auf einen Tisch oder ein Brett, sucht eine Stelle aus, wo die Wand dick ist, und macht mit einem scharfen, 2 bis 3 mm breiten Meißel einen kleinen Aus- stich von 8 mm Länge und 3 mm Breite und so tief, daß ein Boden übrigbleibt, der gut 1 mm dick ist. Danach sägt man mit einer Laub- säge das bearbeitete Stück in der Größe von 11 XG mm aus. Die Seiten werden mit Sandpapier ein wenig schief geschliffen und 2 Bügel- chen von Platindraht (^/g bis ^/^ mm dick) darum gelegt, so daß man, vergrößert gezeichnet, Fig. 4 bekommt." Zur Füllung dient eine kleine umgebogene Pipette mit Hütchen ; es ist darauf zu achten, daß die eingefüllte Flüssigkeit nicht über den Rand läuft. Mittels einer Platinnadel schiebt man das Filter in ein horizontal stehendes, leeres, steriles Kulturröhrchen, am besten in den obersten Teil. Nach einigen Minuten findet sich unter dem Mikrofilter ein steriler Tropfen. — Besonders gute Dienste leistet das P^iiter, wenn eine geringe Menge Nährflüssigkeit zur Anfertigung von Hängetropfenkulturen schnell von feinverteilten Niederschlägen befreit werden soll. 33,3. Referate. 303 Zuletzt teilt Verf. mit, daß das schwach sauer reagierende Fleisch der Kokosnuß einen guten Nährboden für viele Pilze und Hefen abgibt. Hans Schneider [Stralsund). Müller, P. Th., Über meine Schnellmethode der bakterio- logischen Wasser Untersuchung (Arch. f. Hygiene Bd. 82, 1914, p. 57 — 75). Die Methode besteht darin, daß das zu untersuchende Wasser mit einem Tropfen Eisenoxychlorid , darauf mit Gentianaviolett ver- setzt, gekocht und dann zentrifugiert wird. Der ganze Niederschlag wird dann auf einen bestimmt begrenzten Teil des Objektträgers ge- bracht und unter dem Mikroskop ausgezählt. Es muß dabei ständig die Mikrometerschraube in Tätigkeit sein, damit nicht nur die Bak- terien in einer einzigen Ebene gezählt werden. Selbstverständlich würden sonstige Verunreinigungen die Auszählung sehr beeinträchtigen, aber Verf. rechnet damit, daß solche Wässer für Trinkzwecke doch nicht in Betracht kommen. Die größten ZähldifFerenzen, welche bei zwei Beobachtern festgestellt wurden, betrugen 20 Prozent. Liesegang {Frank fit rt a. M.) . Hage, Die Vorzüge der FoNTANAsehen Versilberungs - methode zumNachweis der Spir ochaete pallida (München, med. Wochenschr. Jahrg. 63, 1916, No. 20, p. 729 —730 m. 1 Fig.). Es ist bekanntlich sehr wichtig, das Vorhandensein von Syphilis möglichst frühzeitig nachzuweisen , hierzu gehört der Nachweis der Spirochaete. Die schwere Färbbarkeit dieser mit Anilinfarben machte das Auffinden schwierig und zeitraubend. Eine bedeutende P>leich- terung gewährte die Tuschemethode oder der Ausstrich mit Kollargol. Die beste , aber nur an beschränkten Stellen anwendbare Methode war bisher die Beobachtung im Dunkelfelde. Nun hat Fontana ein Versilberungsverfahren angegeben, das von Tkibondeau verändert und von Fontana selbst weiter so verbessert wurde, daß es heute als überaus einfache und sichere Methode von jedem Arzte angewendet werden kann. Verfahren: 1) Ausstreichen des zu untersuchenden Materiales (Reizserum) in dünnster Schicht, Trocknen an der Luft. (Vorsichtiges Auslaugen des Serums ist möglich, indem auf das wage- recht liegende Präparat einige Tropfen destillierten Wassers gebracht, nach kurzer Zeit abgegossen werden , und das Präparat wieder an der Luft getrocknet wird.) 2) Übergießen des an der Luft getrock- neten, nicht in der Flamme fixierten Präparates mit einigen Tropfen der HuGESchen Lösung (A). Lösung A: Essigsäure l'Occ, Formol 20'0 cc, destilliertes Wasser lOO'O cc. Diese Lösung wird auf dem Präparate während einer Minute mehrmals erneuert. 3) Abspülen während einiger Sekunden unter fließendem Wasser. Beizung mit 304 Keferate. 33,3. Gerbsäurelösung (B). Lösung B: Karbolsäure l'O cc, Acidum tauni- cum 5*0 g, destilliertes Wasser 100"0 cc. Leichte Erwärmung wäh- rend etwa 20 Sekunden, d. h. bis zur Entwicklung schwacher Dämpfe. 30 Sekunden langes Spülen unter fließendem Wasser. 4) Übergießen des nicht getrockneten Präparates mit einigen Tropfen Silberlösung (C). Lösung C : Silbernitrat 0*25 g, destilliertes Wasser 100*0 cc, Ammo- niaklösung in kleinsten Tropfen, bis die Flüssigkeit leicht opaleszent wird. Schwaches Erwärmen während 20 bis 30 Sekunden. Ab- spülen und Trocknen mit Fließpapier. Alle Lösungen sind längere Zeit haltbar. Die Silberlösung kann auch jedesmal frisch bereitet werden, indem man einen Argentum nitricum- Kristall in etwa 3 cc destillierten Wassers löst und Ammoniak mit einer Kapillare bis zur Opaleszenz zusetzt. W^ill man das Präparat aufbewahren, so schließt man es in Xylol-Kanadabalsam ein, da durch Zedernholzöl eine Ent- färbung eintritt. — Verf. hat mit dieser Methode die denkbar günstig- sten Ergebnisse erhalten , sowohl in bezug auf Sicherheit wie auf Schnelligkeit. Wichtig ist, wirklich nur Reizserum in dünnster Schicht wie bei einem ßlutausstriche zu verwenden. Nach kräftigem Reiben einer Geschwürsoberfläche mit trockenem Mull tritt bald, sonst nach kurzem Warten , klares Serum hervor, dieses ist zum Ausstriche zu benutzen. Dickere Präparate geben auch noch leidliche Resultate, besonders ungünstig ist die Beimengung größerer Blutmengen. Die Spirochaeten erscheinen dunkelbraun bis schwarz auf wenig gefärbtem oder völlig klarem Grunde. Da sie durch die Silberauflagerung ver- dickt sind, sind sie leicht zu erkennen. Eine Verwechslung mit der Spirochaete refringens ist nicht möglich , da diese an ihren flachen Windungen und deren Anzahl sofort kenntlich ist. Ein besonderer Vorzug des Verfahrens besteht darin , daß es die Versendung der lufttrockenen Präparate und ihre nachträgliche Färbung zuläßt ohne schlechtere Ergebnisse. Es ist dies besonders wichtig für praktische Ärzte, die sich nicht selbst mit Mikroskopieren abgeben können, und so auch für die Ärzte im Felde. Hier kann nicht jeder Arzt ein Mikroskop zur Verfügung haben, aber die Anfertigung von Ausstrich- präparaten wird ihm jederzeit, im Notfalle auf Fensterglasstückchen, möglich sein, und so kann er in kürzester Frist bei Anwendung der Fontana sehen Methode von den nächsten Untersuchungsstellen ein entscheidendes Ergebnis erlangen. — Bei seinen Untersuchungen ist es dem Verf. gelungen, nach demselben Verfahren Geißeln bei Bak- terien gut zur Darstellung zu bringen. Noch bessere Ergebnisse erhält man, wenn man statt der 5prozentigen Lösung von Acidum tannicum die ZETTNOwsche Beize verwendet. Schiefferdecker {Bonn). Porges, H., Neue Methode der Färbung von Tuberkel- bazillen (K. k. Ges. d. Ärzte, Wien, 23. Juni 1916, Be- richt in München, med. Wochenschr. Jahrg. 68, 1916, No. 32, p. 1164). :{3, 3. Referate. 305 Die in üblicher Weise gestrichenen und fixierten Präparate werden, wie nach Ziehl, mit Karbolfuchsiu unter Erwärmen gefärbt, hierauf zur Entfärbung und Gegenfärbung in eine salzsaure, alkoholische Jod- lösung (Jodtinktur 92'0, konzentrierte Salzsäure 8'0) für einige Mi- nuten eingebracht, schließlich im Wasserstrahl gründlich abgespült und mit Eiltrierpapier getrocknet. Die Tuberkelbazillen erscheinen rot mit schwarzen Granulis, der Grund ist gelblich (Jodfarbe). Vor- züge der Methode : man erspart die zeitraubende Anreicherung mittels des Autiforminverfahrens ; andere säurefeste Stäbchen färben sich bei dieser Methode nicht ; man kann das Verfahren auch zum Nachweise von Tuberkelbazillen im Harne und in histologischen Schnitten ge- brauchen. Schieff'erdecker (Bonn). Frost, W. D., Eine Schnell metho de zum Zählen der Bak- terien in Milch (Analyst Bd. 41, 1916, p. 48). Ein bestimmtes Quantum der Milch wird mit Agarlösung ge- mischt und auf einer Glasplatte verteilt. Nach 6 Stunden färbt und zählt man die Bakterienkolonien unter dem Mikroskop. Liesegang (Frankfurt a. M.'^. D. Botanisches. Begemauii, 0. H. K., Beiträge zur Kenntnis pflanzlicher Oxydationsfermente (Pflügers Arch. Bd. 101, 1915, p. 45—232). Obgleich Verf. hauptsächlich mit den Extrakten aus verschie- denen Pflanzen arbeitet und nur gelegentlich über den Sitz dieser Fermente in den Geweben spricht, ist die Arbeit doch für jeden Histologen von Wichtigkeit, der tärberisch Auskunft über die Oxy- dationsvorgänge in den Pflanzen zu erlangen versucht. Zum lokalisierten Nachweis der Peroxydase benutzte Verf. die Methode von Chodat, d. h. eine Iprozeutige Pyrogallollösung mit Zu- gabe von etwas Traubenzucker, welcher das Eindringen des Pyro- gallols in die Zelle erleichtern soll. Ein Stückchen Wurzel eines Pelargoniumkeimlings wurde hineingetaucht und die Lösung dann ein- trocknen lassen , so daß die roten Kristalle des Purpurogallins auf- traten. Bei Behandlung mit Wasserstofl"superoxyd bildeten sich be- sonders dort Sauerstoff'bläschen, wo diese Kristalle saßen. An den mit Pyrogallol gefärbten Schnitten durch den Stiel des Keimlings ergab die mikroskopische Untersuchung, daß die Kristalle innerhalb der Zelle meist den Zellwänden anliegen. Verf. erklärt dies dadurch , daß das eindringende Pyrogallol gleich beim Eintritt in die Zelle oxydiert wird, also eine echte Oxydasenwirkung vor- Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 33, 3. 20 306 Referate. 33, 3. vorliege. (Auch hier ist aber die vom Ref. in dieser Zeitschr. Bd. 31, p. 466 vorgetragene Warnung vor Fehlschlüssen angebracht !) Bei Gegen- wart von Wasserstoffsuperoxyd fanden sich daneben auch zwischen den Zellen Kristalle. Einige Zellen waren ganz kristallfrei , ihre Wände aber stark braun gefärbt. An den Haaren zeigten sich nie Kristalle. Bei einem Schnitt durch die Spitze eines Kotyledonen wurde ein Gefäß beobachtet , an dem entlang sehr viele Kristalle waren ; einer derselben lag scharf am Ende einer anderen Tracheide. Es scheint, daß besonders das Schwammgewebe des Kotyledonen viel „Per- oxydase" aufweist , denn dort wurden mehr Kristalle gefunden , als im Palisadengewebe. Freedericksz hatte angegeben, daß die Oxydationsfermente nicht an das Chlorophyll gebunden seien. Diese Angabe konnte Verf. auf mikroskopischem Wege bestätigen. Zu diesem Zweck wurden kleine Stückchen von Lemna minor mit Kieselgur möglichst fein zerrieben, um die Zellwände zu zerreißen und die Chlorophyllkörner zu isolieren. Durch Schieben und Reiben mit dem Deckgläschen konnten so ver- einzelte Chroniatophoren genügend rein vom übrigen Gewebe gelöst werden. Wurde nun Wasserstoffsuperoxyd zugegeben, so konnte mit Leichtigkeit konstatiert werden, daß die isolierten Chrom atophoren keinen Sauerstoff entwickelten, daß sie also keine „Katalase" ent- halten. Auch bei Riccia fluitans entwickelten die Chromatophoren keinen Sauerstoff^ Liesegaug (Frankfurt a. M.). Wiener , A., Beitrag zum mikrochemischen Nachweis des Eisens in der Pflanze, insbesondere des „maskierten" (Biochem. Zeitschr. Bd. 77 , 1916, p. 27 —50). Ionisiertes , also nicht maskiertes Eisen läßt sich in Pflanzen- geweben lokalisiert mit verschiedenen Reagenzien nachweisen. So befreite Molisch die Kotyledonen von Kruziferensamen nach ein- tägigem Quellen in Wasser von der Testa , brachte sie dann nach- einander auf einige Stunden in 2prozentiges gelbes Blutlaugensalz, auf einige Minuten in destilliertes Wasser und öprozentige Salzsäure. Bei der Betrachtung in Chloralhydrat unter dem Mikroskop zeigte sich dann ein tiefblaues , mehr oder weniger verzweigtes Netz aus dickeren oder dünneren Strängen, das dem Verlauf der Gefäßbündel- anlagen folgte. Nach den Befunden der Verf. kann man auch rotes Blutlaugensalz verwenden. Das Bild besteht dann aus Turnbull sblau 1 'o statt aus Berlinerblau. Mit Schwefelammonium erhält man ein sonst gleiches grünes Netz aus Schwefeleisen, Als 40 Jahr alte Kruziferensamen mit den gleichen Methoden untersucht wurden, ließ sich unter dem Mikroskop kein solches Eisen- netz nachweisen. Diese Samen erwiesen sich als nicht mehr keim- fähig. Die zuerst naheliegende Vermutung, daß hier ein prinzipieller, chemisch exakt definierter Unterschied zwischen toter und lebender 33, 3. Referate. 307 Substanz vorliege , bestätigte sicli nicht. Denn es ergab sich aus weiteren Versuchen die folgende Erklärung: In den toten Samen be- findet sich im trockenen Zustand das Eisen ebenso lokalisiert, wie in den frischen. Da sicli aber die Diffusionsverhältuisse in den Zellen durch den Tod vollständig ändern, so diffundiert das Eisen während der Quellung in Wasser aus den Zellen heraus und verbreitet sich in das Gewebe des ganzen Kotyledonen. Dadurch wird die Eisenmenge, die eine einzelne Zelle enthält, so minimal, daß die Farbreaktion zu schwach ist, um unter dem Mikroskop gesehen werden zu können. Es wäre das dieselbe Erscheinung, wie sie bei den Diffusionsverhält- nissen von Farbstoffen zutage tritt, die sich auch mit dem Tod voll- ständig ändern. Nur daß es sich hier um einen unentbehrlichen Nährstoff" handelt, um eines der wichtigsten Elemente des Organis- mus. — Die Richtigkeit dieser Erklärung wurde dadurch dargetan, daß die Quellung der alten Samen statt in Wasser in dem betreffenden eiseufällenden Reagens vorgenommen wurde, so daß zugleich mit dem Wasser das Fällungsmittel zu den eisenhaltigen Zellen gelangte und eine Diffusion der Eisensalze ausschloß. Wurden die Samen dann nach Befreiung von der Testa noch einmal der Einwirkung desselben Fällungsmittels ausgesetzt, so konnte die bekannte netzförmige Eisen- lokalisation mikroskopisch festgestellt werden. (Läßt man frische Samen im Fällungsmittel statt in Wasser quellen, so ist das Eisennetz besonders brillant zu sehen.) Der Unterschied zwischen totem und lebendem Samen zeigt sich also erst während der Quellung, durch die auch im frischen Samen das latente Leben ausgelöst werden kann, der die Stoffe im toten Samen aber nicht mehr standhalten können. Von besonderer Wichtigkeit für das Verständnis der Rolle des Eisens in den pflanzlichen Geweben würde es sein, wenn man auch das komplex gebundene (nichtionisierte) Prisen in den Geweben durch eine Färbereaktion lokalisiert nachweisen könnte. Eine solche Methode für das maskierte Eisen glaubte Macallum 1895 (Journ. of microsc. Science vol. 38, no. 2, p. 175) gefunden zu haben. Er härtete die Gewebe zuerst in Alkohol und behandelte die Schnitte dann einen oder mehrere Tage auf dem Objektträger bei 30 bis 50*^ mit einer Mischung von 2 Teilen farblosem Schwefelammonium und 1 Teil öOpro- zentigem Glyzerin. Er erhielt dann eine lokalisierte schwarzgrüne Färbung, die von Eisensulfid bedingt war. Noch besser seien die Resultate geworden, als er dem Alkohol 4 Prozent einer Mineralsäure, z. B. Schwefelsäure, zusetzte. Schon Zacharias hatte in einer auch sonst sehr beachtenswerten Arbeit (Progr. rei bot. vol. 3, 1910, p. 124) Bedenken hiergegen ge- äußert. Und die vorliegende Untersuchung zeigt, daß dieselben durch- aus berechtigt waren. Waren nämlich alle Lösungen vollkommen eisenfrei und wurden sie in paraffinierten Gefäßen aufbewahrt , in welchen eine Aufnahme von Eisen aus dem Glase unmöglich war, so trat die oben erwähnte Reaktion in den Geweben nicht ein. — 20* 308 Referate. 33, 8. Bei Macallum stammte das Eisen von außen. Es speicherte sich in den Geweben und veranlaßte dann die Färbung. Durch Zugabe von äußerst geringen Eisenmengen zu ihren Reagentien konnte auch Verf. die gleichen Resultate wie Macallum erhalten. Diese Fähigkeit zur Eisenspeicherung ist übrigens in den verschiedenen Geweben sehr verschieden. Ein Verfahren zum lokalisierten Nachweis des maskierten Eisens in den Geweben ist also vorläufig noch nicht vorhanden. Lieseyang {Frankfurt a. M.). Eratzmann, E. , Zur Anatomie und Mikrochemie der Acajounuß [Anacardium occidentaleL.] (Pharmaz. Post Bd. 47, 1914). Obgleich diese westindische Frucht in der Apotheke nicht mehr verwendet wird, hat die Kenntnis ihrer Struktur wieder einige Be- deutung für die Praxis bekommen , seitdem sie als Mandelersatz in Bäckereien Anwendung fand. Die Schale ist äußerst hart und bietet der Untersuchung große Schwierigkeiten. Um halbwegs taugliche Schnitte (womöglich durch die ganze Schale) zu erhalten , wurde ein kleines Schalenstückchen einige Tage in absoluten Alkohol gelegt. Dabei ging auch der darin enthaltene dickölige, braune Saft, das „Cardol" der Kammern, in Lösung. Dann wurde es in Paraffin übergeführt. Da dieses nur sehr langsam eindringt, war es notwendig, das Objekt 14 Tage bei etwa Ib^ darin zu lassen. Aber auch dann war es noch nicht mög- lich, die üblichen Schnittserien anzufertigen. Es mußten vielmehr mit schiefgestelltem Messer Einschnitte gemacht werden. Diese rollten stark. Sie wurden in Xylol von Paraffin befreit und über absoluten und 96prozentigen Alkohol in Wasser gebracht. Darin streckten und glätteten sie sich und konnten dann in Glyzerin eingeschlossen werden. [Für Dauerpräparate wäre wohl der Einschluß in trocknende Gelatine angebracht. Ref.] Das Cardol zeigte bei 1. 3 5fa eher Vergrößerung mit konzentriertem Ammoniak prachtvolle Myelinformen. Verf. schließt daraus auf die Anwesenheit einer Fettsäure. Liesegang {Frankfurt a. M.). TuTimanu, 0., Aus dem Gebiet der P f 1 a n z e n ra i k r o c h e m i e. Eine Anleitung für Anfänger (Mikrokosmos , Bd. 9, 1915/lG, H. 1—7 m. 19 Abb.). Tunmanii, 0., D e r mikrochemische Nachweis wichtiger organischer P f 1 a n z e n s t o f f e (Mikrokosmos , Bd. 9, 1915/16, H. 10—13 m. 10 Abb.). Die beiden Aufsätze stellen zusammen eine für den Anfänger recht geeignete Einführung in die Pflanzenmikrochemie dar, die durch zahlreiche Abbildungen aus der „Pflnnzenmikrocheraie" des Verf. 33,3. Referate. 309 illustriert ist. Das Studium wird aber erschwert dadurch , daß sie, in selir kleine Abschnitte zerlegt, über so zahlreiche Hefte der Zeit- schrift sich erstrecken. Hans Schneider {Stralsund). Tunmaim, 0., Zur Mikrochemie des Aesculins und zum Nachweis dieses Körpers in Aesculus hippo- castanum L. (Schweiz. Wochenschr. f. Chemie u. Pharmazie Bd. 54, 1916,'p. 45—47). Zum Nachweis des Aesculins in Schnitten benutzt man eine Brom- kaliumlösung, in welcher 10 Prozent Brom gelöst wurden. Läßt man die Schnitte einige Stunden unter dem Deckglas in diesem Reagens, so entstehen die farblosen Nädelchen des Dibromaesculins. Die Auf- hellung der Präparate für die mikroskopische Untersuchung erfolgt in Anilin. Liesegang (Frankfurt a. M.). Bode, Cl., Mikroskopische Studien am Schlick (Mikro- kosmos, Bd. 8, 1914/15, H. 1, p. 11—15 m. 7 Abb.). Nach einer Anweisung von Debes gewinnt Verf. die Diatomeen aus Nordseeschlick in folgender Weise : Das Material wird einige Tage lang mit Ammoniak behandelt, dann gewässert und durch ein feines Seidengaze -Sieb geschüttet, hierauf 2 Tage lang mit Salzsäure be- handelt, wiederholt geschwemmt und ^/2 Stunde lang mit der doppelten Raummenge Schwefelsäure, der 12 bis 15 Prozent Salpetersäure zu- gesetzt worden ist , gekocht. Die noch vorhandenen Beimischungen werden durch Kochen mit ^/2prozentiger Sodalösung entfernt. Zum Neutralisieren fügt man tropfenweise Salzsäure zu 5 dano behandelt man das Material noch 2 Tage lang mit Ammoniak und isoliert nun die gereinigten Diatomeen durch Filtrieren oder Abschwemmen. Hans Schneider {Stralsund). Tschirch, A., Ursachen des wechselnden Aschengehaltes von P flanz enteilen (Schweiz. Apoth.-Zeitg. 1916, p. 461). Vor der Veraschung müssen die Pflanzenteile mikroskopisch daraufhin untersucht werden , ob sie wirklich frei von Erdbestand- teilen sind. Denn an den Wurzelhaaren und besonders den Drüsen- haaren der Blätter werden leicht Verunreinigungen festgehalten, welche bei der Analyse ein falsches Bild geben. Liesegang {Franlfnrt a. M.). (xuttmann, A., Zur Beurteilung von F r u c t u s P a p a v e r i s (Pharmaz. Post Bd. 48, 1914, p. 9). Das Reifestadium der Mohnkapseln könnte rein chemisch fest- gestellt werden. Denn die Asche der reifen enthält mehr Kieselsäure (4 bis 7 Prozent) als diejenige der unreifen (etwa 3 Prozent). Aber in der Praxis bewährt sich die Methode deshalb nicht, weil das Material 310 Referate. 33,3. gewöhnlich mit etwas Sand verunreinigt ist. Sicher ist dagegen die mikroslcopische Bestimmung der Kieselsäure. Die Epidermis erweist sich nämlich bei unreifen Kapseln nur teilweise ganz schwach ver- kieselt. In den reifen Kapseln zeigen sich dagegen viele stark ver- kieselte Zellgruppen in der Epidermis und den Gefäßbündeln. Liesegang {Frankfurt a. 31.) . Massot , W. , Zur mikroskopischen Charakteristik von Textilersatz faser Stoffen (Monatsschr. f. d. Textil- Ind. Bd. 31, 1916, p. 145 — 146). Die Hopfenfaser erkennt man au langgestreckten, ziemlich regel- mäßigen glatten Gebilden, die in eine Spitze auslaufen. Das Lumen ist schmal, die Ränder teilweise eingekerbt. Neben diesen schmalen Fasern, deren Breite etwa 18 ju beträgt, finden sich breitere von etwa 30 ju. Letztere enden mehr rundlich. Liesegang (Frankfuti a. M.). Kallisky , L. , Kleinere Mitteilungen aus der Praxis. IL Zur mikroskopischen Analyse von Kakao, Schokolade, Tee und Kaffee (Zeitschr. f. Unters, d. Nähr.- u. Genußmitt. Bd. 30, 1915, p. 337 — 338). Das Verfahren bezweckt eine hinreichende Aufhellung der Be- standteile. Es beruht darauf, daß man eine Probe mit einer etwa 2prozentigen Ätzkalilösung kocht und diese Masse dann durch mehr- maliges Absitzenlassen in heißem Wasser von den gelösten Stoffen befreit. Mikroskopiert wird dann unter Chloralhydrat, welches ein wenig Glyzerin enthält. Liesegang {Frankfurt a. M.). Anweisung zur Untersuchung von Kakao pulver auf einen unzulässigen Gehalt an K a k a o s c h a 1 e n (Chem.-Zeitg. Bd. 40, 1916, p. 969— 970). Die angegebene Untersuchungsart ist in der Hauptsache eine chemische. Aber eine mikroskopische Besichtigung geht vorher, um über die Notwendigkeit des chemischen Verfahrens zu entscheiden. Eine Probe des entfetteten Kakaopulvers wird entweder mit konzentrierter Chloralhydratlösung oder nach den Verfahren von Hanausek (Apoth.-Zeitg. 1915, p. 590) oder von B. Fischer (vgl. Beythien u. Pannwitz , Zeitschr. f. Unters, d. Nähr.- u. Genußmittel Bd. 31 , 1916, p. 276) vorbehandelt und in einer größeren Reihe von Präparaten mikroskopiert. Ein reichliches Vorkommen der den Kakaoschalen eigentümlichen Schleim- und Steinzellen weist auf einen unzulässig hohen Gehalt an Schalen hin. Bleibt das Ergebnis der mikroskopisclien Prüfung zweifelhaft, insbesondere auch deshalb, weil das Pulver zu fein ist, um die einzelnen Gewebeteile einwandfrei 33,3. Referate. 311 erkennen zu lassen , so ist anf clieraischem Wege der Gelialt an Rohfaser und derjenige der Phosphate in der Asche zu bestimmen. Liesegang {Frankfurt a. M.). Colliil, E., Les confitures (Annales des Falsitications vol. 6, 1913, p. 629—638). Auf mikroskopischem Wege läßt sich feststellen, ob eine Apfel- konfitüre mit Buchweizen- oder Kastanienstärke versetzt ist. Denn die Zellen der ersteren zerfallen allmählich bei langdauerndem Erhitzen. Bei der Kastanienstärke bleibt dagegen auch dann die Zellform er- halten. Liesegang {Frankfurt a. M.). JE. Mineral ogisch - Petrographisches, Strauß, B., Mikroskopische Stahluntersuchung (Stahl u. Eisen 1914, No. 50, m. 66 Figg.). Eine allgemeine Übersicht über die Erfolge, welche die chemisch- physikalische Versuchsanstalt der Firma Friedr. Krupp in Essen auf diesem Gebiet erzielt hat. Die zum Teil farbigen Abbildungen lassen erkennen , daß besonders durch das Anlassen , d. h. eine Erhitzung auf 250 bis 300", ungewöhnlich lebhafte Farbenwirkungen der ein- zelnen Gefügebestandteile entstehen können. So wird z. B. in lOOfacher Vergrößerung der Schliff eines Ver- suchsstahls mit 1 Prozent Phosphorgehalt wiedergegeben. Die Farben entstanden durch ein Erhitzen auf 250" an der Luft. Die hell ge- bliebenen Flächen bestehen aus einer Eisenphosphorverbindung, die eine trennende Umhüllung zwischen Perlit und Ferrit bildet. Noch deutlicher wird die Wirkung, wenn man den Schliff auf 300 *' erhitzt. Die Hauptmasse bildet der jetzt hellblaue Ferrit. In diesen ist der dunkel-blaue Perlit eingelagert. Letzterer wird randlich umgeben von rotem Eisenphosphid. Die mikroskopische Untersuchung ließ erkennen, daß auch ein römisches Eisen, welches auf der Saalburg bei Homburg gefunden worden war, einen auffallend hohen Phosphor- und auch Schlackeu- gehalt besaß. Das rote Eisenphosphid umhüllt hier die Schlacken- teilchen. Letztei'e zeigen bei stärkster Vergrößerung ebenfalls eine eigene Struktur. Die mikroskopischen Untersuchungen geben auch zum erstenmal Aufschlüsse über das Verhalten des Stickstoffes im Stahl. Wie sich z. B. innerhalb eines festen Eisenstückes Eisennitrit bilden kann, wenn man es in einer Ammoniakatmosphäre auf 300 bis 800^ erhitzt. Ein weiches, sehr reines Flußeisen mit 0"12prozentigem KohlenstoflF zeigte nach 9stündiger Nitrierung mit Ammoniak bei 600*^ auf dem geätzten Schliff eine helle Randzone von hartem und sprödem Eisennitrit, dann 312 Referate. 33,3. eine braune Randzone, dann Nadeln und eine fast strukturlose Zone und endlich das normale Gefüge des Flußeisens mit Ferrit und Perlit. Lange Ätzdauer läßt auch hier die Korngrenzen deutlich hervortreten. — Ein QuerschlitF eines sehr reinen, bei 750° nitrierten Elektrolyt- eisens läßt nach der Atzung mit Pikrinsäure folgende drei Zonen er- kennen: eine helle Randschicht von Nitrit, dann eine Zone, die dem Gefüge des Perlits sehr ähnlich sieht, und die Nadeln. Die perlit- ähnliche Randzone besteht aus einem Gefügebestandteil, an dessen Bildung Stickstoff und Kohlenstoff beteiligt sind. Beim Ätzen nimmt er braune Färbung an. Viel bessere Bilder als durch die Ätzung erhält man aber auch hier durch die Anlaßfarben. Die stickstoff- haltigen Gefügebestandteile gehen in der Oxydation immer dem Ferrit voraus. So zeigt ein Querschliff die Grundmasse des Ferrits violett, das Nitrit und den stickstoffhaltigen Perlit hellblau und den Zemen- tit rot. Eine weitere Leistung der mikroskopischen Untersuchung lag auf ganz anderem Gebiet : Eine Eisenbahnverwaltung sandte einen Abschnitt einer Lokomotivachse, welche im Betriebe gebrochen war. Natürlich wurde der Bruch dem Stahl zur Last gelegt. In den ge- ätzten Längsschliffen war unter dem Mikroskop zu erkennen, daß einzelne, nahe der Oberfläche der Achse gelegenen Schichten Gefüge- änderungen erfahren hatten. Das wies auf eine stellenweise sehr hohe Erhitzung hin. Dadurch entstanden Spannungen und dadurch feine Risse. In letzteren ließ sich Bronze nachweisen , die im ge- schmolzenen Zustande eingedrungen sein mußte. „Die betreffende Eisenbahnwerkstätte, welche die äußeren Spuren des Heißlaufens so sorgfältig beseitigt hatte, hatte jedenfalls noch keine Kenntnis davon, welche f]nthüllungen das Mikroskop bringen kann." Ldesegang [Frankfurt a. M.). Ellsworth, H. V., Amethodof silvering crystallsurfaces for giving improved reflections on the gouio- meter (Mineral. Magazin vol. 17 , 191.3, p. 39 — 45 w. 4 figg.). Verf. wendete dies Verfahren bei einigen Topasen an, deren Flächen teilweise matt waren und deshalb für die goniometrische Untersuchung keine genügenden Reflexe lieferten. Die Kristalle wurden zunächst mit Säuren, Alkohol und Soda von allen oberflächlichen Verunreinigungen, namentlich von dem die Versilberung sehr störenden Fett befreit. Dann kamen sie in eine frisch mit Zuckerlösung versetzte Lösung von Silberoxydammoniak. In 3 bis 10 Minuten bildet sich auf ihnen ein zusammenhängender Silberspiegel. Eine zu lange Versilberung ist schädlich, weil sie zu matten grauen Schichten führt. Uesegang {Frrmlfurt a. M.). 33,3. Referate. 313 Sieverts, A., u. Wippelmaiin , W., Die Struktur des elek- troly tisch abg-escbiedeneu Kupfers (Zeitschr. f. anorgan. Cliemie Bd. 91, p. 1 — 4.5 m. 4 Figg. im Text u. 49 Figg. auf 5 Tfln.). Da die auf Eisenelektrodeu in nicht alkalischer Lösung erzeugten Kupferniederschläge sich leicht von der Unterlage ablösten , kamen als Objekte für die mikroskopische Untersuchung meist Bleche von O'l bis 0*3 mm Dicke in Betracht, die teilweise sehr brüchig waren. Sie mußten senkrecht zur Kathodenfläche geschliffen werden. Deshalb wurde das Blechstück mittels eines Spannherzens zwischen zwei eben aufeinander geschliffene und durch einen Stift verbundene Kupfer- backen gespannt, so daß es ein wenig hervorragte. Es wurde nun gemeinsam mit den Backen in der üblichen Weise geschliffen, zuletzt mit Schmirgelpapier 00. Hafteten die Kupferniederschläge fest auf der Kathode, wie es bei Anwendung alkalischer Bäder der P'all war, so wurde auf die verkupferte Kathodenfläche ein passendes , eben geschliffenes Kupferstück gepreßt. Das Schleifen wurde in der gleichen Weise vorgenommen. Da die polierten Schlifte nach dem Ätzen keine besseren Gefügebilder gaben als die unpolierten , wurde von dem Polieren auf der Tuchscheibe bald abgesehen. (Wahrscheinlich wird der Vor- teil des Polierens durch die Bildung einer amorphen Schicht auf der polierten Kupferfläche wieder aufgehoben. Vgl. Desch, Metallographie, Leipzig 1914, p. 210.) Zum Ätzen wurde Salpetersäure von 1"2 spez. Gew. benutzt, in einzelnen Fällen auch ammouiakalische Wasser- stoffsuperoxyd- oder Kupferammoniumchloridlösung. Die geätzten Schliffe wurden mit Alkohol abgespült und vorsichtig über der Lampe getrocknet. Bei der mikroskopischen Betrachtung erschien das Kupfer- blech als Streifen, eingebettet in das grobkristallinische, unregelmäßige Gefüge der Kupferbacken. Die Struktur der letzteren wurde beim Ätzen stets früher erkennbar, als das Gefüge des eingeklemmten Blechs. Infolge der Einfarbigkeit und der geringen Kontraste der Ob- jekte war es nicht immer möglich, in den (gewöhnlich 125fach ver- größerten) photographischen Aufnahmen alle Einzelheiten der Struktur wiederzugeben, die bei der unmittelbaren Beobachtung sichtbar Avaren. Diese mikroskopischen Untersuchungen ergeben ein deutliches kristallines Gefüge bei dem aus sauren Kupfervitriollösungen elektro- lytisch abgeschiedenen Kupfer. Die unterste Lage ist sehr fein- kristallin. Dann wachsen etwa senkrecht zur Kathodenfläche V-förmige größere Kristalle in den Elektrolyten hinein. Die aus alkalischen Lösungen komplexer Kupfersalze erhaltenen Niederschläge besitzen keine erkennbare Struktur. In den aus neutralen Kupfersulfatlösungen erhaltenen, brüchigen Niederschlägen findet man unter dem Mikroskop das Kupferoxydul zwischen verhältnismäßig kleinen Kupferkristalliten eingeschlossen. 314 Referate. 33,3. Schon sehr geringe Zusätze von Kolloiden (Gummi arabicum, Gelatine, Eiweiß) machen die Niederschläge brüchig und spröde, ohne daß sich unter dem Mikroskop eine Änderung der Kristallstruktur zeigt. Bei größereu Zusätzen von Gummi arabicum verkleinern sich die Kristallite. Bei Gegenwart von mehr Gelatine oder Eiweiß lassen die geätzten Schlifle außerdem periodisch angeordnete Schichten von verschiedenen chemischen Eigenschaften erkennen. Die hell , d. h. kupferrot erscheinenden feinkristallinen Teile sind wahrscheinlich reines Kupfer. In den dunkleren , stärker angeätzten Schichten ist ein kristalliner Aufbau nicht erkennbar. Sie bestehen aus koUoidhaltigem Metall. Für diese rhythmische Einlagerung des Kolloids wird eine Erklärung gesucht. Liesegang (Franlfurt a. M.) Brown, T. C, Notes on the orig-iu of certain palaeozoic Sediments, illustrated bv the cambrian and ordovician rocks of Center county, Pennsyl- vania (Journ. of Geol. vol. 21, 1913, p. 232—250 m. 7 Abb.). Die mikroskopische Untersuchung der dort vorkommenden Oolith- körner ergab zwar keine Anzeichen von organogener Struktur, Trotz- dem wird im Sinne von RoTHPiiETz deren Ausscheidung durch Kalk- algen angenommen, Liesegang {Fnml;fnrt a. M.). Wulff, R., Ein Beitrag zur Präparation fossiler Koral- len (Zentralbl. f. Mineral., Geol. u. Pal. 191G, p. 445 —446). Die hier bearbeiteten Korallen waren in einem sehr feinkörnigen Kalkstein eingebettet, der durch seinen hohen Bitumengehalt keine Struktur der Korallen erkennen ließ. Diese kam aber zum Vorschein, als Stücke über dem Bunsenbrenner erhitzt wurden. Denn nun ver- brannte das Bitumen im umhüllenden Kalkstein , nicht aber jenes, welches von dem zusammenhängenden Kalkspat der Organismenreste eingeschlossen war. Liesegang {Franl'ßrrt a. M.). Czocliralsky, J., Hauptarten der Ätzers ch ei uungen und die metallographischen Ätzver fahren (Stahl u. Eisen, 1915, No. 42 m. 24 Figg.). Die Ätzverfahreu, welche die Metallschlifte für die mikroskopische Untersuchung geeignet machen , gehen im wesentlichen darauf aus, die Einzelkristalle abzugrenzen, teils indem sie nur die Korugrenzen bloßlegen, teils indem sie die einzelnen Kristallfelder entweder ver- schieden färben oder gemäß ihrer Neigung zu deu Kristallachsen verschieden stark aufrauhen oder wohl auch begrenzte Gebilde, die sogenannten Ätzfiguren, auf den einzelnen Kristallen bloßlegen. Mau unterscheidet deshalb : 33,3. Referate. 3I5 a) KristallgTenzenätznng, b) Kristallfelderiitzuiig, 0) Kristallfigurcnätzung, Zwischeu den Kristalion sind feine Grenzschichten , in welchen das Metall in einem anderen Zustande als im Kristall selbst ist. Daß es dort amorph sei, leugnet Verf. Und die uneingeschränkte Annahme der Anwesenheit von Fremdstoffen hält er auch nicht für erwiesen. Er neigt mehr zu der Theorie , daß Oberflächenkräfte die Moleküle zu einer anderen Lagerung veranlassen. Jedenfalls setzen diese Grenz- schichten dem Ätzmittel einen anderen Widerstand entgegen als das Kristallinnere. Einmal ist er geringer, das andere Mal größer. Da- durch schaft't die Kristallgrenzenätzung entweder feine Furchen (beim Eisen) oder Rippen (beim Kupfer und Aluminium). Bei der Kristallfelderätzung (z. B. von a-Messing mit lOprozen- tiger Amraoniumpersulfatlösung) wird der Bereich jedes Kristalles durch Helligkeitsunterschiede von dessen ganzer Fläche angezeigt. Bei bestimmten Winkeln zwischen den Lichtstrahlen und seinen Achsen erreicht jeder Kristall ein Höchst- und Niedrigstmaß von Hellig- keit. Relativbewegungen zwischen dem Schliff und der Lichtquelle des Mikroskops verändern die Helligkeitsverteilung auf dem Schlifl'. Diese Erscheinung, welche mit dem „Labradorisieren" äußerlich über- einstimmt, kann als dislozierte (unterbrochene) Reflexion bezeichnet werden. Unter den Figuren sind zwei von einer Kupfer-Zink-Legie- rung, welche mit einem ammoniakgetränkten Wattebausch ätzpoliert wurden, sehr instruktiv. Die eine ist homogen geglüht und zeigt unter dem Mikroskop kaum eine Struktur , Avährend in der anderen ein kupferreicher Dendrit in der helleren zinkreicheren Masse liegt. Die Kristallfigurenätzung kommt dadurcli zustande, daß geeignete Ätzmittel auf den Kristallen Gebilde bloßlegen, welche den in der Mineralogie planmäßig durchforschten Ätzfiguren völlig ähneln. Be- decken die Ätzfigureu ganze Kristallflächen , spricht man von Ätz- gefüge. (Beispiele: Gold -Magnesium -Mischkristalle geätzt mit Brom- salzsäure, Kupfer- Zinn- Mischkristalle geätzt mit Ammoniak.) — Für die Entnahme der Probestücke , welche in mikroskopische Schliff"e umgewandelt werden sollen, ist die genaue Kenntnis der Korn- gliederung von grundlegender Bedeutung. So hat man bei Gußstücken zu beachten, daß das Gefüge der Raudzoue meist senkrecht zu den äußeren Abkühlungsflächen nadelig ist. Bei Preß-, Zieh- und Walzgut ist auf Seigerungserscheinungen und Einschlüsse Rücksicht zu nehmen. Draht, feine Profile u. dgl. werden vor dem Zerteilen in Wood- Metall eingelegt. Bei der Lostrennung darf das Metall keine bleibende Gefügeänderung annehmen. Gehärteter Stahl erleidet solche schon durch geringes Erwärmen. Bei der Besprechung des Schleifens und Polierens wird der Hand- arbeit der VorzuiT vor der maschinellen Bearbeitung gegeben. 816 Referate. 33, 3. Die Wirksamkeit der Ätzmittel ergibt sich aus folgender Tabelle : Metall: Es werden bloßgelegt Korn grenzen Kornfelder Ä t z f i g u r e n Aluminium alkohol. Salzsäure alkohol. Flußsäure alkohol. Flußsäure Antimon Salzsäure Salzsäure Hartblei alkohol. Salzsäure alkohol. Salzsäure Eisen (Ferrit) Schweiß- und Flußeisen alkohol. Salzsäure alkohol. Pikrins. alkohol. Pikrins. Persulfate Persulfate Per Sulfate Schweiß- und Flußstahl alkohol. Pikrins. alkohol. Salzsäure alkohol. Salpeters. Persulfate Elektrolyse Austenit, Mar- tensit, Troo- stit, Osmondit, Sorbit alkohol. Salpeters. Zementit Natriumpikrat Anlassen bei 280» Phosphid- eutektikum Anlassen bei 280° Gold Brorasalzsäure Chromsäure Bromsalzsäure Chrom säure Kadmium Chromsäure Kupfer, Messing und Bronze Ammoniak- Wattebausch, Chromsäure Persulfate Cu Cl., • 2 NH, Cl Salpetersäure Eisenchlorid Persulfate Nickel alkohol.Flußsäure Neusilber wie Kupfer Platin Bromsalzsäure, Königswasser Silber Salpetersäure Salpetersäure Zink Salzsäure Salzsäure Chromsäure Zinn Salzsäure Schwefelsäure Wismut Salzsäure Salzsäure Liesegang (Frankfurt a. M.). 33,3. Referate. 317 Eniich, F., Mikrochemischer Nachweis v o ii K o h 1 e u s t o f 1" und Schwefel (Apotheker -Zeltg. Bd. 32 , 1917, p. 50). Verbrennung des Kohlenstoffs in einem zug-eschmolzenen Ver- brennung'sröhrchen. Dann läßt man Kalkwasser eintreten, welches die gebildete Kohlensäure absorbiert. Die Empfindlichkeit übertrifft ^/^QQ Mikrogramm. Der Schwefelnachweis ist nur qualitativ. Erhitzung der mit etwas Salpetersäure angefeuchteten Substanz im zugeschmolzenen Quarz- röhrchen bis zur schwachen Rotglut. Prüfung unter dem Mikroskop mit einer Spur Chlorbariumlösung. Liesegang {Frankfurt a. M.). Scotti , H. V. , Beitrag zur Frage der Entstehung der Schwefelkieslagerstätten im Süden der iberi- schen Halbinsel (Glückauf Jahrg. 1914, p. 825 — 834 u. 865—877 m. 18 Abb.). Für die mikroskopische Untersuchung lag ein Gemenge von opaken Erzen mit geringen Beimengungen durchsichtiger Mineralien vor. Neben den üblichen Dünnschliflpräparaten wurden mit gutem Erfolge polierte Erzplatten benutzt, die nach metallographischen Methoden unter Ver- wendung eines Vertikalilluminators im senkrecht auffallenden Licht untersucht wurden. Zur Unterscheidung und Erkennung der auf diese Weise gut sichtbar werdenden verschiedenen Erzteilchen dienten neben Eigenfarbc und Härteunterschied (Relief) besondere Atz- und Anfärbe- methoden. Die Methode hat jedoch den Mangel, daß die durch- scheinenden, nicht metallischen Miueralien in der polierten Platte nicht genügend untersucht werden können. Es wurden daher solche Platten, bei denen die Feststellung ■ der nichtmetallischen Beimengungen von Wichtigkeit war, unter Schonung der polierten, eventuell angefärbten Oberfläche dünngeschliffen, so daß nun in dem gleichen Präparat so- wohl die durchsichtigen wie die undurchsichtigen Bestandteile unter- sucht werden konnten. Verf. schließt auch aus diesen mikroskopischen Befunden auf eine Entstehung dieser Erzlager durch Verdränguugs- vorgänge. Liesegang {Frankfurt a. 3L). Doß, B. , Eine neue Wolframerzlagerstätte im Sächsi- schen Vogt lande (Zeitschr. f. prakt. Geol. Bd. 22, 1915, p.- 138 — 149 m. 2 Figg.). Die hier in Betracht kommenden Gänge sind in der Hauptsache von zwei verschiedeneu Quarzarten erfüllt. Die eine ist milchweiß, undurchsichtig, die andere hellgrau, durchscheinend und fettglänzend. Zuweilen ist die Entscheidung, zu welcher Art das betreffende Stück gehört , makroskopisch nicht möglich. Die mikroskopische Unter- suchung behebt jedoch diese Zweifel. Der weiße Quarz besteht näm- lich aus gröberkörnigen Aggregaten, deren Individuen bei gekreuzten Nicols eine ausgezeichnete kataklastische Struktur aufweisen. Die 318 Referate. 33,3. kataklastischen Teilindividuen sind nur um ein geringes gegenein- ander verschoben, was sicli u. a. beim Drehen des Präparats durch die über ganze Gruppen derselben hinwegragende Auslöschung kundgibt. Ferner finden sich zahlreiche Flüssigkeits- und einige Gaseinschlüsse. Oft zu Schnüren angeordnet, gehen sie in ihren Dimensionen so weit herab, daß selbst bei Benutzung eines Immersionssystems nur punkt- förmige Gebilde erscheinen. — Im Gegensatz hierzu erweist sich der graue Quarz bei der mikroskopischen Untersuchung als ein klein- körniges Aggregat mit verhältnismäßig wenig Einschlüssen. In Fällen, wo man bei makroskopischer Betrachtung im Zweifel blieb , welche der beiden Quarzvarietäten vorliegt, erweist es sich bei der mikro- skopischen Untersuchung, daß man es mit kataklastischem Quarz zu tun hat, der verhältnismäßig einschlußärmer ist, im Vergleich zum nichtkataklastischen Quarz aber immerhin noch als einschlußreich angesprochen werden muß. Liesegang {Franl^furt a. M.). Freundlich, H., Über die Graphithilfs Schmiermittel Kollag und Oildag (Chemiker -Zeitg. Bd. 40, 1916, p. .358—359). Die Ultramikroskopie dieser Präparate erwies sich als ein wich- tiges Hilfsmittel bei der Beurteilung ihrer Güte. Bei den wässerigen und öligen KoUagpräparateu zeigten sich viele Submikronen mit weniger als 500 nix Durchmesser. Daneben finden sich Mikronen mit durch- schnittlich 1 bis 2 /^ Durchmesser. Oildag enthält etwas mehr dieser größeren Teilchen. Deshalb bleibt bei diesem der Graphit nicht ganz so gut in Schwebe. Liesegang {Franl^furt a. M.). Gräl)ert , C. , Die Easeneisenerzlager bei Buch holz, Marklendorf und Meilen dorf im unteren Aller- tal, nördlich Hannover, nebst Bemerkungen über Raseneisenerze im allgemeinen (Zeitschr. f. prakt. Geologie Bd. 23, 1915, p. 187—194 m. 1 Tfl.). Ein Abschnitt der Abhandlung gilt der mikroskopischen Unter- suchung dieses Erzes. Das Bild erinnert au die Struktur von Grau- wacken oder verkieselter Sandsteine. In einer Grundmasse aus Limo- nit liegen Quarzkörnchen , sowie sehr spärliche Feldspatsplitterchen regellos eingebettet. Der Liraonit selbst erreicht erst in außergewöhn- lich dünnen Präparaten die für die mikroskopische Untersuchung wünschenswerte Lichtdurchlässigkeit. Und auch dann sind meist nur die randlichen Stellen des Dünnschliffs, in denen der Limonit hellgelbbraun bis honigfarben durchscheint, für Prüfungen bei stär- kerer Vergrößerung geeignet. Bei starker Vergrößerung erweist sich der Liraomit als eine feinkörnelig bis feinschuppig struierte Masse. Bei etwa 300facher Vergrößerung wurden die Präparate beson- ders daraufhin durchgesehen, ob sich Äste von Hyphomyzeten oder 33, o. Referate. 319 anderen eisenspeichenulen Bakterien entdecken ließen. Hierzu gibt er zwei Abbildungen. „In dem einen Fall ist es eine Anhäufung kugeliger, aus feinsten Limonitkörnclien bestehender Formen ; in dem anderen eine Ansammlung von bandförmigen Limonitgebilden ; die Deutung dieser Formen liegt jedoch meinem Arbeitsgebiet zu fern." Der Organismus erscheint Verf. jedoch so fragwürdig, daß er unter die Abbildung selbst den Vermerk setzt: „Vielleicht auch nur durch rhythmische Fällung veranlaßte Limonitniederschläge." Liesegang {Frankfurt a. M.). Descli, C. H., Physical and mechanicalfactors-incorro- sion (Transact. of the Faraday Soc. vol. 11, 1916, p. 198 —203). Bei der Korrosion der Metalle durch die Atmosphärilien oder Flüssigkeiten lassen sich die Verhältnisse oft gar nicht chemisch fassen. Für ihre Erkenntnis ist meistens durchaus ein mikroskopisches Studium der sich verändernden Oberfläche notwendig; namentlich zu Anfang. Hauptsächlich kommt es hierbei darauf an, festzustellen, ob sich eine geschlossene Schicht aus dem Umsetzungsprodukt bildet oder eine poröse. Erstere kann schützend, letztere direkt schJidlich wirken, indem sie die Elektrolyten festhält. Liesegang (Franlfurt a. M.). Johnsen, A. , Künstliche Translationen am Bittersalz (Zentralbl. f. Mineral., Geol. u. Pal. 1915, p. 33—38). Bittersalzkristalle, die bei Zimmertemperatur aus einer wässerigen liösuug von 100 g Bittersalz -(-5 g Borax entstanden waren, wurden mit Schwefelblumen in einem Stahlzylinder festgestampft und bei Zimmertemperatur einige Stunden lang einem Druck von 3000 bis 4000 Atmosphären ausgesetzt. Das Herauslösen der Kristalle aus der kompakt gewordenen Schwefelmasse erfolgte mit Schwefelkohlenstoff. An diesen wurden die Translationen studiert. Es handelt sich hier um den ersten Nachweis der Translationsfähigkeit einer Kristallart, die zirknlarpolarisierend ist. Schleift man eine 4 mm dicke Platte von Bittersalz senkrecht zu einer optischen Achse (für Na-Licht), d. h. unter 25^43' gegen (010) und unter 19° 34' gegen (110), benetzt sie beiderseits mit Zedern- holzöl, bedeckt sie mit einem Deckgläschen, legt sie auf den Glastisch eines NöRUENBERGSchen Polarisationsapparates, aus dem man Sammel- linsen , Kondensorlinsen und Fernrohr entfernt hat , stülpt über das Präparat einen Drehanalysator und setzt auf diesen etwa Objektiv „0" eines Fuess sehen Mikroskops, so entstellt in der oberen Brennebene dieser Linse das primäre reelle Interferenzbild. Dieses Bild beobachtet man mit einem Mikroskop , welches zwecks großen objektiven Seh- feldes ebenfalls etwa mit Mikroskop „0" versehen ist, während man das Okular zur Änderung der Vergrößerung wechseln kann. Um den Öffnungswinkel des benutzten unteren Nürrenberg- Tubus möglichst 320 Referate. 33, 3. weitgelieud auszunutzen, hat man die Na -Lampe genügend nahe an den NöRRENBERG- Spiegel und besonders das Objektiv möglichst dicht an das Präparat zu bringen. Dazu entfernt man den Analysator, setzt das Objektiv unmittelbar auf das Deckglas und den Drehanalysator auf das Mikroskop-Okular. Diese Anordnung ist prinzipiell das Kono- skop von Bertrand- Amici. Das obere Objektiv spielt dabei die Rolle der Bertrand -Linse. Setzt man den Polarisator statt in den Nörren- BERG- Tubus in kürzere oder längere Tuben, so variiert man die Kon- vergenz innerhalb der durch den Polarisator gegebenen Grenzen. Diese Anordnungen sind besonders bei Bittersalz angebracht, weil hier neben starker Doppelbrechung eine nur schwache Zirkularpolarisation im Interferenzbilde zu beobachten ist. Liesegang [Frankfurt a. M.). Kremauu, R., Suchy, C. Th., u. 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Es zeigte sich dabei eine deutliche lamellare Struktur. Wesentliche Härteunterschiede der einzelnen Schichten zeigten sich bei einem Ritzversuch nicht. Wurde das Ma- terial auf Weißglut erhitzt, so verschwanden diese Schichtungen. An Schnitten senkrecht zur Stromrichtung traten Erscheinungen auf, welche es wahrscheinlich machten, daß das Ätzmittel einige Bestandteile stärker angreife als andere. Es handelt sich um kon- zentrische Ringe , die als „Kristallisationsringe" bezeichnet werden, imd um kraterartige Vertiefungen. Entweder handelt es sich um die Umlagerung eines Kristallisationszentrums durch wechselnd verschieden zusammengesetzte Nickel-Eiscn-Schichten oder um Sphärolithe, welche bisher an Metallen noch nicht sicher festgestellt worden waren. Bemerkenswert ist in einigen Fällen die große Ähnlichkeit mit der Struktur der thermisch hergestellten Nickel -Eisen- Legierungen. Auch Strukturen, welche an diejenigen von ^leteoriten erinnern, wurden beobachtet. Liesegang (Franhfurt a. 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Vor allem, wenn man Färbungen vornehmen muß, welche eine genaue Dosierung der Temperatur erheischen , macht sich die Forderung, die Regulierung einfach, schnell, sicher und möglichst mit einer Hand ausführen zu können, fühlbar. Bekanntlich hat man, namentlich in chemischen Laboratorien, den Schwierigkeiten, welche sich bei einer Verwirklichung eventueller Versuche zur Beseitigung derselben vortun, auf verschiedenen Wegen zu begegnen versucht. Dementsprechend befinden sich im Handel Bunsen -Brenner , welche verschiedene Verbesserungen des ursprünglichen Modells zeigen (Schorn- steine zur Verhütung des Auswehens bei kleiner Flamme 5 Montierung auf einem Stativ ; ausziehbare Röhre ; Umlegbarkeit auf der Grund- platte ; Ausrüstung mit einer Sparflamme oder mit einer Vorrichtung zur automatischen Anzündung; endlich, nach Finkner, um das Zurück- schlagen zu verhindern, mit gleichzeitiger Regulierung der Gas- und der Luftzufuhr mittels ein und derselben Vorrichtung). Die Selbst- entzünder empfehlen sich theoretisch sehr. An dem BuNSEN-Brenner habe ich keine diesbezüglichen Erfahrungen, in ausgedehntem Maße aber an anderen Lampen , wo alle diese Vorrichtungen früh oder spät wirkungslos geworden sind. Wie Fresenius (Anleitung zur Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 33. 4. 22 338 Walsem: Unsere Bunsensche Lampe. 33,4. qualitativen chemischen Analyse, 16. Aufl. , p. 28) richtig bemerkt, wird „bei der einfachen Lampe — wobei eine Regulierung der Luft- zufuhr unmöglich ist — das Zurückschlagen sicher verhindert, wenn man die Röhre oben mit einem kleinen, aus einem Stückchen Draht- netz gebildeten Häubchen bedeckt". Dies wirkt allerdings viel sicherer als die Beschränkung der Luftzufuhr bei Verkleinerung der Flamme und wird meiner Erfahrung nach praktisch viel zu wenig in An- wendung gebracht. Es hat aber den entschiedenen Nachteil, daß in einem sich fühlbar machenden Grade dem Ausfluß des Gasluftgemisches ein Widerstand gesetzt wird, und daß bei einer großen Fhxmme diese mehr oder weniger leuchtend wird. Ich war deshalb bestrebt, die Sicherheit der Vorbeugung des Zurückschiagens zu behalten, ohne den genannten Nachteil mit in den Kauf zu nehmen. Die Beschränkung der Luftzufuhr ist, wie bereits gesagt, mit Rücksicht auf das Zurück- schlagen weit weniger sicher, während es zudem sich öfters ereignet, daß man eine ganz kleine Flamme verlangt und diese dabei nicht leuchtend sein muß. Der gleichzeitigen Regulierung der Gas- und Luftzufuhr mittels ein und derselben Vorrichtung muß noch als Nach- teil nachgesagt werden, daß dadurch unmöglich wird, daß man, wie sonst bei einer glücklichen Mischung der Mengen von Gas und Luft, eine Art Flamme bekommt, welche einer von einem Gasgebläse hervor- gebrachten ähnlich ist. Den Gebrauch einer Sparflamme betrachte ich als wichtig , weil dieser einerseits sehr bequem ist , anderseits den gerade in dieser Zeit so wichtigen Forderungen einer redlichen Sparsamkeit Rechnung trägt. Ist es doch eine alltägliche Erfahrung, daß die allermeisten Leute kraft einer eigenartigen psychologischen Notwendigkeit der an und für sich unbedeutenden Mühe einer er- neuten Anzündung der Flamme aus dem Wege gehen und diese eher längere Zeit weiter zwecklos brennen lassen, und zwar, um der Ge- fahr des Zurückschiagens zu umgehen, in den meisten Fällen in be- deutender Höhe. Bei sehr kleinen Flammen ist eine Vorrichtung zur Behinderung der Wirkung der Zugluft notwendig. Eine sämt- lichen, aus der obigen Auseinandersetzung sich wichtig erweisenden Forderungen genügende und mich in einer längeren Praxis befrie- digende Vorrichtung möchte ich im folgenden einer genaueren Be- schreibung unterziehen. Das in dem Kautschukschlauch (A) zuströmende Gas strömt in das Anschlußstück (B) und hat, bevor es den Hahn (C) erreicht, Gelegenheit in ein dünnes Röhrchen, welches neben dem Rohr des Brenners emporsteigt und die Sparflamme speist, auszuströmen. Der 33, 4. Walsem: Unsere Bunsensche Lampe. 339 Hahn trägt einen Querstab (/?), wodurch es möglich ist, den Gas- zufluß in die Lampe sehr genau und in bequemster Weise sogar mit einem Finger zu regulieren. Der Ring {E) , womit sonst die Gas- bewegung geregelt wird, kann in der Regel ganz geöftnet sein und ist daher im Grunde überflüssig. Nur für den Fall, daß man eine Flamme verlangt, welche einer von einem Gasgebläse hervorgebrachten Flamme ähnlich ist , muß man den Ring teilweise zudrehen. Der Luftzuflußregulator {F) ist durchgehend maximal geöffnet und daher überflüssig. Auf den oberen Teil des Rohrs des Brenners ist ein Rohr {G) geschoben, welches mit einem Rohr mit größerer Lichtung (/^) gelenkig verbunden ist. Das Rohr {H) ist nach rechts (bzw. bei eventueller Aufklappung nach oben) offen, während es an der linken (bei Aufklappung unteren) Seite ein Drahtnetz trägt (/). In der ab- gebildeten Stellung hat man es mit einem gewöhnlichen Bunsen- Brenner zu tun, während man bei Aufklappen des Rohrs (K) direkt die Möglich- keit des Zurückschiagens der Flamme aufhebt. Durch die Öffnung [J) kann die Sparflamme auch bei aufgeklapptem Rohr die jeweilige An- zündung besorgen. Die Öffnung [K) dient, um die Größe der Flamme kontrollieren zu können. Dieses Kontrollieren ist an den kleinen lichtlosen Flammen sehr schwierig, wird aber sehr leicht, wenn man 22* 340 Walsem: Unsere Bunsensche Lampe. 33,4. die Sparflamme derart stellt, daß bei umgeklapptem Rohr die Flamme, ohne dieselbe zu berühren, emporsteigt, während bei aufgeklapptem Rohr die Flamme die Sparflamme mit hinaufsaugt. Hierdurch wird es möglich, die jedesmalige Größe der lichtlosen Flamme, sei es in indirekter Weise, genau abzuschätzen. Um die genannte Stellung der Sparflamme zu besorgen, ist in das diese Flamme speisende Röhrchen ein kleiner Hahn eingeschaltet. Vergleicht man diese Beschreibung mit den in dem ersten Teil dieses Aufsatzes formulierten Forderungen, so ergibt sich ohne weiteres, daß allen diesen Forderungen in einfachster und sicherster Weise genügt wird. Die Aufklappung des Rohrs {H) ist also bei kleineren und kleinsten Flammen indiziert, wo derselbe die Wirkung der Zug- luft verhindert, das Zurückschlagen unmöglich macht und die Kon- trolle der Größe der lichtlosen Flammen ermöglicht. -"o" [Eingegangen am 4. April 1917.] ."{3,4. Walsem: Die Schürfung der Mikrotommesser. 341 Die Schärfang der Mikrotommesser. Von G. C. van Walseni in Santpoort-S., Holland Hierzu drei Textabbildungen. Die Frage, in welcher Weise die Schärfung der Mikrotommesser vom Mikroskopiker selbst am besten besorgt werden kann, ist in früheren .lahren in dieser Zeitschrift öfters erörtert worden. Namentlich sei auf die Arbeiten von Gottschau (Bd. 1, p. 334 ; Bd. 2, p. 14), Brass (Bd. 2, p. 300), Moli. (Bd. 9, p. 445), Ssobolew (Bd. 26, p. 65), Lendvai (Bd. 26, p. 203) und FuxNk (Bd. 28, p. 75) hingewiesen. Betrachtet und vergleicht man diese Aufsätze , so ergibt sich , daß es noch manche Widersprüche in den verschiedenen Voraussetzungen, Er- fahrungen und Schlußfolgerungen gibt , so daß der Praktiker einen sicheren Weg noch nicht vorgezeichnet findet, zumal wenn dieser, wie etwa der pathologische Anatom, oft nicht die feinsten histologischen Details zu studieren, sondern eher die täglichen Bedürfnisse ins Auge zu fassen hat. Im folgenden möchte ich besonders von diesem Standpunkt aus die Sache betrachten. Eine derartige erneute Behandlung läßt sich jedoch nicht nur aus einer noch nicht erfolgten Abschließung der diesbezüglichen Vor- schriften begründen, sondern auch aus der sich aufdrängenden Frage, ob der Umschwung, welcher sich in den letzten Jahren in dem zum Rasieren verwendeten Instrumentarium vollzogen hat, in irgendeiner Weise auch für die Schneideteclinik des Mikroskopikers Bedeutung hat. Wo das einfache Rasiermesser der Ausgangspunkt sämtlicher Mikrotom- messer gewesen ist, liegt es auf der Hand , die Frage ins Auge zu fassen, ob, wo dieses zu einem großen Teil aus seiner alten Stellung gedrängt worden ist, dieser Umstand auch für die Mikrotomie von Bedeutung ist. Der Wert der neuen Sicherheitsrasierapparate liegt nicht nur darin, daß sie dem Auftreten von Verwundungen vorzubeugen imstande sind, sondern in gleichem Maße darin, daß als einen wesentlichen Teil derselben die automatisch wirkenden Vorrichtungen für die Schärfung 342 Walsera: Die Schürfung der Mikrotomiuesser. 33.4. betrachtet werden müssen, wodurch es auch dem Ungeübten möglich ist, stets eine scharfe Klinge zur Verfügung zu haben. Was nun die Verbesserung der Rasierapparate betrifft, so ist in der vorliegenden Hinsicht namentlich die automatisch ausgeführte Schärfung näher zu be- trachten. Hierbei möchte ich zuerst die allgemeine Erfahrung hervor- heben, daß bei täglichem Gebrauch und bei jedesmaliger 8chärfung, ausschließlich auf dem automatischen Riemen ausgeführt , das Blatt wenigstens 2 Monate vorzüglich seine Schuldigkeit tut. Daraus ergibt sich in auffallendster Weise die Wirksamkeit des gut angewendeten Riemens , welche Anwendung eben durch die automatisch wirkende Vorrichtung innerhalb jedermanns Bereich gebracht worden ist. Aus dieser Erfahrung läßt sich weiter schließen, daß auch die Anwendung eines schlaffen Riemens, d. h. eines nicht auf einer festen Unterlage angebrachten , zum Ziel führen kann , wie denn auch die meisten praktischen Haarkünstler sich immerhin zu diesem bekannt haben, und zweitens , daß die Anwendung des Schleifsteins dann in weiten Grenzen umgangen werden kann. W^o es sich also gezeigt hatte, daß die Blätter der Rasierapparate sich in so ganz einfacher Weise vor. züglicli erhalten ließen, ergaben sich zwei Mögliclikeiten, welche für die mikroskopische Schneidetechnik in Betracht zu ziehen waren. Erstens war zu überlegen, ob die Blätter selber, eben weil sie so leicht in ihrem scharfen Zustand zu erhalten waren, bei dem Mikro- tomschneiden zu verwenden seien. In dieser Richtung habe ich zahl- reiche Versuche angestellt. Es ist mir aber nicht gelungen , eine geeignete Klammer für diese Blätter zu konstruieren, welche nämlich eine genügend sichere Fixierung gestattete und zudem in bequemer Weise das Blatt aufzunehmen imstande war und sich sicher und bequem in das Mikrotom fixieren ließ. Dies zeigte sich aber nach- her von geringer Bedeutung, wo die Bearbeitung des Mikrotommessers auf dem Riemen, wie es gewissermaßen der Wirkung automatischer Streichriemen entspricht, sich als vorzüglich wirksam erwies. Die zu diesem Zweck hergestellte Vorrichtung ist aus der Figur 1 ersicht- lich. An dem Rücken des Messers läßt sich mittels Schrauben eine drehbare Rolle befestigen , welche an der einen Seite einen Hand- griif hat , der dem des Mikrotommessers ähnlich ist. Das Messer mit seinem Handgriff ist in der Figur schraffiert, die angeschraubte Hilfsvorrichtung punktiert, das Ganze wie von der hintern Seite des Messers (siehe unten) betrachtet dargestellt. Faßt man das Ganze bei den beiden Handgriffen und hat man einen gewöhnlichen schlaffen Streicliriemen vor sich ausgespannt (etwa mit dem einen Ende an 33, 4. Walsem: Die Schürfung^ der Mikiotomiuesser. 343 der Wand, mit dem anderen Ende an dem oberen Teil einer Stuhllehne befestigt), dann kann man rittlings sitzend auf dem Stuhl mit größter Leichtigkeit alle notwendigen Bewegungen und diese mit der nötigen Schnelligkeit ausführen, weil die hinderliche Reibung am Messerrücken in eine spielend leicht zu überwindende rollende Reibung verwandelt ist. 1. Ich möchte direkt hieran noch eine weitere Bemerkung anschließen, welche mir von großer Wichtigkeit erscheint. Die meisten Messer für das Paraffinschneiden — und um diese handelt es sich hier ausschließlich — sind symmetrisch, d. h. an beiden Seiten in der näm- lichen Form, und zwar leicht hohl geschliffen, so daß eine Vorder- Hinten 3. Seite und eine Hinterseite nicht unterschieden werden und man in Abbildungen den Handgritf bald an der rechten, bald an der linken Seite trifft. Daß das Messer an beiden Seiten einen Hohlschliff be- sitzt, halte ich für richtig, man muß aber dennoch eine Vorder- und eine Hinterseite unterscheiden und sowohl bei dem Sclileifen auf dem Stein , als bei dem Abziehen auf dem Riemen , diesem Umstand Rechnung tragen. Immer muß man eingedenk sein, daß mau bei der Herstellung eines Paraffinschnitts eine Operation verrichtet , welche der Bildung eines Hobelspans mittels eines Meißels am ähnlichsten ist. Die Schneide des Messers muß daher dem des Meißels ähnlich .'544 Walsem: Die Schärfung der Mikrotommesser. 33,4. sein, wobei die schiefe Ebene (bei vertikaler Bewegung des Ob- jektes) dem Mikrotomisten zugewendet sein muß. Bei dem Schleifen sowie bei dem Abziehen kann man daher nicht symmetrisch ver- fahren. Bei dem Schleifen überhaupt habe ich für mich einen be- deutenden Schritt vorwärts gemacht, als ich die Rollen des Messers und des Steins umtauschte, m. a. W., als ich das Messer feststehend, den Stein jedoch beweglich machte , gerade wie die Zimmerleute es meistenteils bei dem Schleifen ihrer Meißel machen. Zu diesem Zwecke habe ich ein geeignetes Gestell für das Messer anfertigen lassen, welches in der Figur 2 abgebildet ist. Ein Holzblock geeigneter Größe und Form ist in seiner Mitte durchbohrt. In diese Höhlung ist ein Eisenstäbchen beweglich eingelassen , dessen unteres freies Ende in ein in dem Arbeitstisch sich befindendes Loch gesteckt werden kann, so daß das Ganze um das Stäbchen als Achse dreh- bar ist. Seitlich sind an dem Holzblocke Brettchen befestigt, welche an dessen oberer Seite Ausschnitte zum Aufnehmen des Messers be- sitzen. Man legt nun , etwa um die vordere Seite des Messers ab- zuschleifen , das Messer derart in das Gestell , daß die Vorderseite des Messers nach vorne gewendet ist , das Ganze aber etwas nach hinten geneigt ist. An der vorderen Fläche des Holzblocks ist eben- falls ein Brettchen befestigt , dessen oberer , schräg abgeschnittener Rand dem Stein bei seinen Bewegungen zur Führung dient. Der Winkel, gebildet durch die Ebene, welche man sich durch den hintern Rand des Messerrückens und die Messerschneide gelegt denken kann, mit der Ebene gelegt durch den oberen Rand des vorderen Brettchens und die Messerschneide, beträgt 2.5^. Dreht man das Holzgestell um und legt mau das Messer nach dessen Vorderseite hin um , dann kann man die hintere Fläche der Schneide abschleifen, wobei der Stein die Schneide und den hintern Rand des Messerrückens be- rührt. Es wird also eine Schneide mit einem Winkel von 25^ ge- bildet. In dem Messerhalter des Mikrotoms muß das Messer eine kleine Neigung nach hinten, etwa 10", haben. Bei dem Abziehen auf dem Riemen muß mit der Größe und der Stellung des Schneide- winkels gerechnet werden. Dies wird, wie angegeben, dadurch er- reicht, daß die an dem Messerrücken sich befindliche Rolle mehr nach vorne als nach hinten reicht, wie genauer aus Figur 3, welche den Durchschnitt darstellt, ersichtlich ist. [Eingegangen am 12. März 1917.] 33,4. Walsem: „Weiß auf Schwarz" mikroskopischer Zeichnungen. 345 ,,Weiß auf Schwarz" bei der Ausführung mikro- skopischer Zeichnungen. Von G. C. van Walseni in Santpoort -S., Holland. Hierzu eine Textabbildung. Im 21. Band dieser Zeitschrift (Der Mikro-Pantograph als Zeiclieu- apparat , p. 166) habe ich dargetan, daß es ausführbar ist, ohne Anwendung optischer Hilfsmittel auf rein mechanischem Wege die zeichnerische Darstellung des mikroskopischen Bildes auszuführen. Die dabei in Anwendung gebrachte Vorrichtung war aber zu kom- pliziert, so daß das Gegebene nicht anders als eine Realisierungs- l>robe des in Frage stehenden Gedankens betrachtet werden konnte. An die Möglichkeit, daß die mechanische Methode der optischen prak- tisch ernste Konkurrenz machen würde , konnte noch nicht gedacht werden. Die Zeichenapparate liegen seitdem, was für deren allgemeinere Verwendung sehr förderlich ist, in einer mehr vollkommeneren Gestalt vor. Namentlich ist jener Teil verbessert worden, welcher die gegen- seitige Abstufung des Helligkeitsgrades der Bildfläche und der Zeichenfläche zu besorgen ermöglicht. Aus diesem Umstände läßt sich mit gutem Recht folgern , daß hier ein wesentlicher Punkt für die Anwendbarkeit dieser Apparate liegt. Hierzu stimmt , daß bei der mechanischen Methode die Aufhebung des Streits zwischen Bildfeld und Zeichenfeld gerade in der Beseitigung des genannten Nachteils ein Hauptpunkt war. Ich glaube indessen nicht fehlzugehen, wenn ich sage , daß trotz der vorzüglichen Ausbildung des optischen Zeichen- apparates man dennoch damit nicht weiter gekommen ist, als daß man mit dessen Hilfe im allgemeinen die Umrisse darstellt, während die Ausarbeitung nicht nur des gefärbten Bildes , sondern auch des in „Schwarz auf Weiß" ausgeführten auf diesen Umrissen als Rahmen auszufiihren ist. Je nachdem man in stärkere Vergrößerungen kommt und damit in eine größere Lichtschwäche des Bildes, während eben dabei 346 Walsem: „Weiß auf Schwarz" mikroskopischer Zeichnungen. 33,4. die Darstellung der Besonderheiten in einem höheren Grade die direkte zeichnerische Wiedergabe erfordert , macht sich eine weitere Ab- schwächung der Bildschärfe und der Bildhelligkeit durch das sozu- sagen in konkurrierender Weise dazu tretende Bild der Zeichenfläche in einer immerhin größer werdenden Störung bemerkbar. Ich hatte in jüngster Zeit Veranlassung Versuche anzustellen, welche eine Lösung der Frage bezweckten, ob es nicht möglich sei, bei Anwendung des optischen Zeichenapparates den Streit zwischen der Helligkeit des Ge- sichtsfeldes und des Zeichenfeldes und die damit notwendigerweise verbundene gegenseitige Verwischung zu beseitigen. Die gefundene Lösung ist so einfach, daß ich kaum hoffen kann, damit etwas wirk- lich Neues dargeboten zu haben , sei auch mir aus der Literatur darüber nichts bekannt geworden. Jedenfalls verdient die Sache, daß auf sie die Aufmerksamkeit eventuell aufs neue gelenkt wird. Der Forderung, daß der Streit zwischen der Helligkeit des Ge- sichtsfeldes und der Zeichenfläche umgangen wird, kann dadurch ge- nügt werden, daß man statt auf weißem Papier mit Bleistift oder sonst etwas zu zeichnen, man mit weißer Tinte (etwa von Günther Wagner -Hannover, Wien) auf schwarzes Papier zeichnet. Das im Handel sich vorfindende schwarze Papier ist entweder glänzend oder matt, es ist dünn oder kartonartig. Ich werde hier zunächst das Verfahren beschreiben, nach welchem das beigegebene Bild hergestellt worden ist. Es stellt eine einfache Kernfärbung dar und stammt ans der menschlichen Großhirnrinde. Es ist auf dünnem schwarzen Glanz- papier ausgeführt mittels einer feinen Zeichenfeder. Das Präparat war 10 jW dick. Alle Besonderheiten an den Kernen sind mit pein- licher Genauigkeit ausgeführt worden. Ich kann dies ruhig und ge- lassen sagen, weil bei der „Weiß-auf-Schwarz-Methode" sich dies in leichtester Weise verwirklichen läßt. Als Zeichenapparat ist die größere Form des Abbe sehen Apparates verwendet. Die über das Prisma gestülpte Rauchglaskappe, sowie die sich unter dem Prisma befindliche drehbare Rauchglasscheibe, waren derart gestellt, daß die Öffnungen ohne Rauchglas in Verwendung gezogen sind. Da nun hier die schwarze Fläche des Zeichenpapiers dem Gesichtsfelde überlagert wird, kann man hierin alles mit praktisch vollkommen ungeschmäler- ter Schärfe immerhin wahrnehmen. Mit auffallender Helligkeit und Schürfe nimmt man die weiße Spitze der Zeichenfeder wahr. Die Helligkeit der Spitze der Zeichenfeder kann dadurch beträchtlich ge- fördert werden — und bei dem lichtstarken Bild schwächerer Ver- größerungen gewinnt dies Bedeutung — , daß man mittels einer ge- 33,4. Walseiu: „Weiß auf Schwarz'- mikroskopischer Zeichnung-en. ;-;47 eigneten Linse das Licht der Mikroskopierlampe auf die Federspitze konzentriert. Ich habe eine derartige Linse an ein passendes (ie- stell befestigt, so daß der Lichtkegel jedesmal auf die in Betracht kommende Stelle in bequemer Weise geworfen werden kann. Damit diese immer stets weiß bleibe, auch wenn die Feder nicht mehr ganz ge- füllt ist, läßt man an der Rückfläche der Feder ein wenig weiße Tinte antrocknen und achtet darauf, diese bei der jedesmaligen Reinigung nicht zu entfernen. Alle mit der weißen Tinte angebrachten Punkte, Striche usw. werden deutlich und haarscharf gesehen. Die in An- wendung gezogene Linsenkombination war Reichert s homogene Ira- 1" mersion y^ XKompensationsokular 8. Als Unterlage für das Zeichen- papier diente die gew^öhnliclie Tischfläche , während das Mikroskop aufgestellt war in der besonderen, früher von mir beschriebenen Weise (diese Zeitschr., Bd. 33, p. 30: Praktische Vorrichtungen am Mikroskopstativ bei der Zählung der Blutelemente), so daß die obere 348 Walseiu: „Weiß auf Schwarz" luikioskopisclier Zeichnungen. 33,4. Fläche des Okulars 21 cm liöher liegt als die Tisch -i Zeichen-) fläche. Wo es bei der angewendeten Vergrößerung und der genannten Schnitt- dicke unmöglich war, alle überhaupt sich vorfindenden Details zugleich schart* zu sehen, sind diese nach entsprechender Drehung der Mikro- meterschraube in die Zeichnung hineinkombiniert. Es ist von vornherein einleuchtend , daß das angegebene Ver- fahren sich nur eignet, wo sonst eine Wiedergabe in „Schwarz auf Weiß" angezeigt war, also beim Zeichnen im engern Sinn des Wortes, nicht beim Malen. Aus der beschriebenen Ausführungsweise ergibt sich weiter, daß man besonders, wo eine Federzeichnung anzufertigen indiziert ist, dem beschriebenen Verfahren einen Platz einräumen sollte. Die Striche lassen sich mit der weißen Tinte in der allergrößten Feinheit anbringen. Alle Halbtöne lassen sich dabei darstellen, wenn man von entsprechenden wässerigen Verdünnungen Gebrauch macht. Zudem fallen schnell gezogene Striche leichter aus als langsam ge- zogene. Halbtöne in kleinerer Ausdehnung lassen sich bequem mit der Feder herstellen. Wenn größere Flächen etwa als Untergrund im Halbton erscheinen sollen, empfiehlt sich der Gebrauch des Pinsels und die Verdünniing mit einer verdünnten Gummilösung. Auf glän- zendem Papier treten die weißen Bilder weit schärfer und deutlicher hervor als auf mattem Papier. An obiges anschließend möchte ich noch auf eine in der jüngsten Zeit eingeführte Änderung in der Brillenkonstruktion hinweisen, weil diese für den Mikroskopiker, und namentlich bei der Ausführung von Zeichnungen von Bedeutung ist, und diese Bedeutung möglicherweise noch nicht allgemein gewürdigt worden ist. Ich meine nämlich den Gebrauch von Punktalgläsern, wie sie neuerlich von Zeiss und in ver- wandter Ausführung von anderen Firmen hergestellt werden. Die dadurch geschaffene Möglichkeit, um, auch wo der Bulbus w^eit aus seiner mittleren Stellung gerückt ist , noch scharfe Bilder zu be- kommen , ist von großer Wichtigkeit. Wo also beim Zeichnen das Auge in der Regel wohl ziemlich stark nach unten gedreht sein wird, und der Mikroskopiker, um die Zeichenfläche (vielleicht auch die Bild- tläche) scharf zu sehen , eine entsprechende Korrektion durch eine Brille nötig hat, kann er auch ohne Korrektionsvorrichtung im Zeichen- apparate selbst, welche eventuell jedenfalls nur die Zeichenfläche be- rücksichtigt, völlig auskommen. Meine persönliche Erfahrung bezieht sich auf Presbyopie, und zwar auf ein Glas von 2^/2 Dioptrie (positiv). [Eingegangen am 12. März 1917.] 33, 4. Woelcke: Paraffinschnitte vom Großhirn faltenlos aufzukleben. 349 Eine Methode, große Paraffinschnitte vom Großhirn faltenlos aufzukleben. VdU Margarete Woelcke, Erste Präparatorin am Neurobiologischen Institut der Universität Berlin Wenn man I'araffinserien von Gehirnblöcken mit großer F'läclien- aiisdehnimg-, wie z. B. von ganzen Affenhemisphären nach den üblichen Methoden anfertigt, so leiden die Schnitte oft unter dem Übelstand, daß sich beim Aufkleben derselben Falten in der Rinde bilden, die sehr störend beim Mikroskopieren oder Photographieren empfunden werden. Um diesem Übelstand abzuhelfen, habe ich die bestehenden zwei Methoden (Wasserstreckung oder Strecken im ApAXHYSchen Trocken- apparat) auf eigenartige Weise kombiniert und sehr gute Erfolge damit erzielt. In Kurzem will ich den Gang des ganzen Verfahrens schildern. Die Objektträger werden wie üblich in absolutem Alkohol fett- frei gemacht und mit sauberem Läppchen geputzt. Destilliertes Wasser von 40 bis 35^ C hat man in eine flache Schale gegossen und legt die zu streckenden Schnitte auf das Wasser, ohne sie unterzutauchen. Einige Sekunden bis höchstens 1 Minute genügen, um den Schnitt zu vollkommener Ausbreitung zu bringen. Bei längerem Verweilen glätten die Schnitte sich nicht so gut. Der Spielraum, der bei An- gabe der Temperaturen (40 bis 3b^ C) und der Zeitdauer des Ver- weilens der Schnitte auf Wasser (einige Sekunden bis 1 Minute) an- gegeben wurde , bezieht sich auf die größere oder geringere Härte des Paraffins, das zum Einschließen der Objekte gewählt wurde. Mit härterem Paraffin resp. Wachszusatz eingebettete Präparate bedürfen einer Temperatur von 40'' C und eines einminutigen Verweilens auf Wasser, während mit weichem Paraffin eingebettetes Material viel vorteilhafter bei etwa .3.5** C nnd einigen Sekunden langem Strecken auf Wasser gerät. Eine Temperatur über 40^ ist immer nachteilig. Aus dem Wasserbad fängt man die Schnitte mit dem Objekt- träger auf, läßt kurz die überflüssige Feuchtigkeit ablaufen, trocknet 350 Woelcke: Paraffinschnitte vom Großhirn faltenlos aufzukleben. 33, 4. noch mit einem Läppchen rings um den Schnitt rasch ab. Das Auf- kleben der Schnitte auf den Objektträger erfolgt auf einem auf 35^ C erwärmten ApATHYSchen Trockenapparat. Hauptsache bei der nun folgenden Prozedur ist die erwärmte Metallplatte. Auf der erwärmten Platte wird das unter dem Schnitt noch befindliche Wasser mit einem Marderpinsel nach den Rändern zu hinaus gedrängt, indem man die sich bilden wollenden Falten und etwaige Luftblasen mit fortstreicht, was leicht gelingt. Der Schnitt ist nach einigen Minuten trocken und liegt vollkommen glatt auf dem Objektträger. Zu beachten ist, daß der Pinsel etwas angefeuchtet sein muß, um eine glatte Fläche darzustellen. Bei trockenem Pinsel würden die einzelnen Haare die Schnitte verletzen. Zum Nachtrocknen kann man die Schnitte auf eine schwach erwärmte Metallplatte (etwa 25^ C) für einige Stunden legen. Doch ist dies nicht unbedingt erforderlich. Die Schnitte kleben bei Beobachtung dieser Vorschrift vorzüg- licli , haben keine Falten und bekommen keine Risse , wie man das häufig bei im ApATHYSchen Trockenapparat gestreckten Schnitten findet. Es wurden auf diese Weise Serien von tadellosen Frontalschnitten durch ganze menschliche Hemisphären angefertigt. Die Sclniittdicke betrug 10 bis 20 ,«. [Eingegangen am 13. Januar liilT.] 33,4. Schmehlik: Trugbilder durch unzweckmäßige Beleuchtung. 351 Trugbildei-, hervoj-gerufen durch unzweckmäßige Beleuchtung. Von R. Schmehlik. Mit zwei Tafeln (Tab. VIII u. IX) und einer Textabbildung. Durch die ZeissscIib Diffraktionsplatte, die einerseits ein Linien- raster, anderseits 90- und 60grädige Kreuzraster aufweist und die zu derselben gehörenden Blenden, die in den Strahlengang zwischen Objektiv und Okular eingeschaltet werden, wird nachgewiesen, daß und welche Bildveränderungen eintreten , wenn bestimmte Teile des Strahlenbündels ausgeschaltet werden. Solche Fälle , wo eine der- artige Ausschaltung eintritt, kommen in der Praxis sehr selten vor, es sei denn, daß man aus bestimmten Gründen gezwungen ist, in das Objektiv Stempel- oder Lochblenden einzusetzen und diese den Bedingungen nicht oder ungenügend entsprechen. Bei schwierigen Auflösungsarbeiten spielt dagegen die Beleuch- tungseinrichtung eine große Rolle und es kann die mikroskopische Arbeit zu Trugbildern führen, wenn Teile der Beleuchtungseinriclitung unsachgemäß zusammen- oder eingestellt sind oder bei Verwendung einer Bogenlampe der Lichtkrater plötzlich seine Stellung ändert, endlich wenn eine Nernst- Lampe mit mehreren Glühstäben oder eine Glühlampe benutzt wird , deren Metallfaden in Windungen verläuft. So kann man beispielsweise in der Mikroprojektion schon bei schwacher Vergrößerung beobachten , welchen Zustand die Verwendung einer Halbwattlampe oder Nitralampe schafft, deren Metallfaden schrauben- förmig gewunden und in mehreren Zickzackgängeu angeordnet ist. Eine Linie oder Rippe des Objektes wird so oft abgebildet als Zick- zackstränge des schraubenförmig gewundenen Metalldrahtes vorliegen und außerdem verläuft die Abbildung der Linie oder Rippe zackig entsprechend den Schraubenwindungen eines jeden Stranges. Es sind somit solche Lichtquellen für mikroskopische Arbeiten, bei denen es auf absolute Genauigkeit in der Wiedergabe des Objektes an- 852 Schmehlik: Trugbilder durch unzweckmäßige Beleuchtung. 33,4. kommt, nicht geeignet. Wohl kann man Nernst- Lampen beispiels- weise mit zwei nebeneinander angeordneten Glühfäden nicht nur für subjektive Beobachtung, sondern auch für Mikroprojektion imd Mikro- photographie benutzen , wenn zwischen Mikroskop und Lichtquelle eine Mattscheibe eingeschaltet wird oder wenn nur der Lichtkrater eines Fadens in das Mikroskop gelangt. Ich benutze mit Vorliebe eine zweifädige Nernst -Lampe für Mikrostereoaufnahmen, bei denen die Mikrokondensorblende verschoben wird. Ich stelle die Lampe dann so ein, daß auf der Kondensor- Iris die beiden Glühfäden in jener Entfernung abgebildet werden , innerhalb welcher eine Ver- schiebung der eingezogenen Iris für die beiden Teilbilder notwendig ist. Ich stelle dann für die einzelnen Teilbilder die Iris abwechselnd auf die beiden Lichtkrater ein und bekomme dadurch nicht nur ein gleichmäßig beleuchtetes Bildfeld , sondern gleichzeitig ein genaues Maß für die Verschiebung der Iris. Will man beispielsweise eine Pleurosigma etwa mit einem Trocken- system auflösen, dann kann man bei unsachgemäßer Einstellung des Mikrokondensors und der Blendeneinrichtung sehr leicht zu Trug- bildern kommen. Da das Gebilde der Pleurosigma aber allgemein bekannt ist, erkennt man selbstredend das Trugbild. Nun gibt es aber Objekte, deren Beschaffenheit einem noch nicht bekannt ist. In einem solchen Falle kann man leicht zu einer Auffassung kommen, die den Tatsachen nicht entspricht. Es wird sich in all diesen Fällen stets empfehlen, die Anwendimg der Kondensorblende und auch weiterer Blenden auf dem Wege des Strahlenganges möglichst zu vermeiden, also mit offenem Strahlenbündel zu arbeiten, eine Ab- dämpfung durch andere Mittel zu suchen und eine schiefe Beleuchtung, soweit dieselbe zur Durchführung der Auflösung nötig ist, so zu wählen, daß sie die gleichmäßige Erhellung des Bildfeldes nicht stört. Letzteres kann man sehr gut durchführen , wenn man sich einer Nernst -Lampe bedient, deren Lichtkrater liuienförmig verläuft, weil man auf dieser Kraterliuie die Kondensor -Iris bewegen kann, ohne dadurch die Helligkeitsverhältnisse zu ändern und ohne der Gefahr ausgesetzt zu sein , daß im kritischen Augenblick, wo die Mikroauf- nahme erfolgen soll, der Lichtkrater seine Stellung plötzlich ändert, wie dies bei der Bogenlampe besonders am Ende des Kohlenabbrandes mit Vorliebe zu geschehen pflegt. Zu welchen Trugbildern eine unsachgemäße Zusammenstellung der Beleuciitungseinriehtung führen kann , zeigen uns nachstehende Abbildungen. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 33, 4. Tafel VIIl. ^ ♦ ♦ ♦ ♦ ^ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦♦♦♦♦♦♦♦ ♦ ♦♦♦♦♦# #|f| ^♦♦♦♦♦#^# ♦ ♦♦♦♦♦♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ^ 5. S c hrneh I i k phot. Verlag von S. Hirzel in Leipzig. Druck vou Fischer & Wittig in Leipzig. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 33, 4. Tafel IX. • ••»•••# ^ • • » • -'^ 6. 7. 8. Schniehl ik phot. Verlag von S. Hirzel in Leipzig. Druck von Fischer & Willig in Leipzig. 33,4. Schmehlik: Trugbilder durch unzweckmäßige Beleuchtung. 353 In Figur 1 ist sclieraatisch der Aufbau der Einrichtung ver- auscliauliclit. Es ist hierbei a die Kamera, h ein scliwaches Objektiv, c der Objekttisch mit einem Kreuzraster von 40 Linienpaaren pro Zentimeter, d ein Flüssigkeitsfilter, e eine Iris, f ein Zeiss scher de- formierter Kondensor nnd g die Lichtquelle, als welche eine Bogen- lampe diente. Der Objekttisch ist mit einem üblichen dreiteiligen Mikrokondensor versehen. Die Figuren 2 bis 8 ergeben sieben verschiedene Photogramme des Rasters, wobei an der ganzen Einrichtung und Einstellung nichts weiter geändert wurde als die Öffnung der Iris e. ] I ET 3=1 EC ja: \-4'\ d f i. Die Photogramme 7 und 8 sind dadurch entstanden , daß der Lichtkrater während der Belichtung bzw. in dem Augenblick , wo dieselbe erfolgen sollte , seine zentrale Stellung plötzlich veränderte. Wenngleich so krasse Unterschiede in der Wiedergabe des Ob- jektes nur selten oder höchstens dann vorkommen können, wenn ein Unkundiger das Instrumentarium in die Hand bekommt, so lehren sie immerhin zur Genüge, mit welcher Vorsicht die mikroskopischen und mikrophotographischen Hilfsmittel benutzt werden müssen, im besonderen, daß Objektiv, Beleuchtungskondensor und Lichtquelle oder Beleuchtungs-Iris in einer ganz bestimmten Beziehung zueinander stehen müssen, wenn die Arbeit oder Untersuchung dasjenige ergeben soll, was sie zu ergeben hat. [Eingegangen am 3. April 1917.] Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 33, 4. 23 354 Eversheim: Aus optischen und mechanischen Werkstätten X. 33,4. Aus optischen und mechanischen Werkstätten X\ Die Bedeutung der neuen elektrischen Lampen bei wissenschaftHchen Ar1)eiten. Von P. Eversheim in Bonn. Hierzu fünf Textabbildungen. Die Zeit, in der man versuchte, den elektrischen Strom zu Licht- zwecken zu benutzen, liegt Jahrzehnte zurück, ja, die ersten Ver- suche mit elektrischem Bogenlicht stellte Davy bereits im Jahre 1821 an , zu einer Zeit also , avo man noch auf galvanische Elemente als alleinige Stromquelle angewiesen Avar. Als dann Werner v. Siemens in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts durch Einführung des „elektrodynamischen Prinzips" in der Dynamomaschine eine Stromquelle schuf, die in ausgiebiger und ökonomischer Weise den elektrischen Strom lieferte, fand zunächst die Bogenlampe praktische Anwendung. Etwa 10 Jahre später, im Jahre 1879, erfand Edison die elektrische Glühlampe , die , im Gegensatz zum Bogenlicht , die Beleuclitung kleiner Räume gestattete. Lange Jahre behauptete die Edison sehe Glühlampe, deren Glüh- körper bekanntlich ans einem Kohlefaden bestand, ihren Platz, ob- wohl man sehr Avohl wußte , daß die Ausnützung des elektrischen Stromes recht ungünstig war : die Glühlampenbeleuchtung galt als Luxus. Die Wissenschaft freilich bediente sich gar bald dieser Be- leuchtungsart , indem man namentlich kleine Glühlämpchen an den Ablesevorrichtungen der optischen Instrumente anbrachte, was einen wesentlichen Fortschritt gegenüber der sonst üblichen Beleuchtung mittels Kerzen u. dgl. bedeutete. B'ür die Älikroskopie brachte die neue Beleuchtung allerdings zunächst keinen Fortschritt, da das rot- gelbe Licht des glühenden Kohlefadens die Objekte , was Farben- Üt 1) Vgl. diese Zeitschr. Bil. 33, 191G, p. 151. 33, 4. Eversheim: Aus optischen und mechanischen Werlcstätten X. 355 Wirkung anlangt, ebenso ungünstig beleuchtet, wie die sonst gebräuch- lichen Lichtquellen. Das Avurde anders um die Wende des verflossenen Jahrhunderts, als es nach längeren Versuchen gelang, einen für die Glühlampe geeigneteren Glühfaden zu finden. War die Einführung des neuen Glühsystems in der Praxis für die Ökonomie von der größten Bedeutung, so kam für die Wissenschaft das schöne weiße Licht in Betracht. Zum Bau dieser neuen Lampentypen gab die Kenntnis der Strahlungsgesetze Veranlassung, Gesetze, die man zwar schon länger kannte, deren Anwendung sich aber zunächst technische 1. Schwierigkeiten entgegensetzten. Die Strahlungsgesetze lehren, daß die Helligkeit eines glülienden Körpers mit dessen Temperatur zu- nimmt. Neben den sichtbaren Strahlen, die für die Lichtwirkung allein in Frage kommen , senden nämlich die glühenden Körper bei niedriger Temperatur zum überAviegenden Teil Wärmestrahlen aus. Mit zunehmender Temperatur indessen rückt das Maximum der Ge- samtstrahlung mehr und mehr nach dem sichtbaren Spektralbereich, infolgedessen wird das rote Licht mehr und mehr mit grünen, blauen und violetten Strahlen gemischt, d. h. es wird weißer. Beim Kohle- bogen der Bogenlampe z. B., dessen Temperatur bei etwa 4000^ liegt, liegt das Maximum der Strahlung bereits im sichtbaren Teil des Spek- trums, daher das weiße Licht bei geringer Temperaturstrahlung. 356 Eversheim: Aus optischen und mechanischen Werkstätten X. 33,4. Verstärkt man den Strom einer Glühlampe, so steigt die Tempe- ratur nach dem Joule sehen Gesetz mit dem Quadrate der Stromstärke. Anderseits wissen wir aus der Strahlungstheorie, daß das Verhältnis der sichtbaren Strahlung zur Gesamtstrahlung mit der 7. bis 8. Potenz der absoluten Temperatur (absol. Temp. = Wärmegrade der lOOteiligen Skala -j- 273®) ansteigt: mit zunehmender Stromstärke ist also eine gewaltige Steigerung der Lichtausbeute verbunden. Da der Kohle- faden der älteren Glühlampen bei der höheren Temperatur aber zer- stäubt, so mußte man ein anderes Material als Leuchtkörper benutzen. Erfolgreich auf diesem Gebiete war zuerst Neuxst, und obwohl die nach ihm benannten Lampen (konstruiert von der A. E. G. in Berlin) heute durch bessere überholt sind, so findet der NERxsTSche Leuchtkörper für wissenschaftliche Untersuchungen noch mancherlei Anwendung. Nernst benutzte als Material zum Glühkörper eine Verbindung der seltenen Erden (Thoroxyd, Ceroxyd usw.), deren gute Eigenschaften als strahlende Körper schon lange vorher im Auer- strumpf der Gaslichtbeleuchtung ausgenutzt wurden. Hier wie dort ist es aber nicht lediglich die höhere Temperatur, die die Lichtaus- beute begünstigt , sondern es kommen beim Glühen der mit den seltenen Erden imprägnierten Glühkörper noch deren selektive Eigenschaften in Betracht. Im Absorptionsspektrum untersucht, zeigen nämlich die Salze starke selektive Absorption für das blaue Licht, starke Durchlässigkeit für die Wärmestrahlen. Nach einem bekannten Gesetz von Kirchhoff strahlt deshalb ein solcher Körper reichlicli 33, 4. Eversheim: Aus optischen und mechanischen Werkstätten X. 357 blaues Licht und wenig Wärmestralilen , daher weißeres Licht bei guter Ökonomie. Der Mikroskopiker benutzt die NERNSx-Lampe mit Vorteil zur Beleuchtung des Mikroskoptischchens oder der zu untersuchenden Objekte, wenn es sich lediglich um helles Licht handelt. Nicht selten aber stellt sich die Aufgabe, fluoreszierende oder phosphores- zierende Körperchen zu untersuchen, wozu ultraviolettes Licht (Wellen- länge < 300 fA/x) notwendig wird. Dazu reicht das Licht der Nernst- Larape nicht aus, da deren Strahlung an der Grenze des ultravioletten Lichtes stark abnimmt. Hier bedient man sich der Bogen lamp e, indem der Bogen entweder zwischen Kohleelektroden mit Eisen- docht oder im Vakuum im Quecksilberdampf erzeugt wird. Eine 3. Lampe der erstgenannten Art veranschaulicht Figur 1, Fabrikat der Firma Leitz in Wetzlar. Die Konstruktion der Bogenlampe mit Hand- regulieruug ist bekannt-^, erwähnt sei nur, daß die Lampe auf eine Stromstärke von 4 bis 5 Ampere einreguliert werden muß. L^m das störende sichtbare Licht zu entfernen, besitzt die Lampe im vorderen Teil ein Absorptionsgefäß , das mit Nitrosodimethylanilin und einer Kupfersulfatlösung gefüllt ist : sehr vorteilhaft ist auch ein „Hart- MAXNSches Filter" der Firma Zeiss in Jena. Die Lampe kann auch ohne Ultraviolettfilter als künstliche Beleuchtung bei mikroskopischen Arbeiten benutzt werden, wie dies die Figur 2 vor Augen führt. Äußerst reich an ultraviolettem Licht ist die Quecksilberdampf- Quarzbogenlampe , die nicht allein zur Beleuchtung mikroskopischer Objekte benutzt wird, sondern auch ihrer strahlenden Eigenschaften wegen zu solchen Untersuchungen herangezogen wird , die sich mit 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. 33, 191G, p. 44. 358 Eversheim: Aus optischen und mechanischen AVerkstätten X. 33,4. der Prüfling über die Einwirkung der kurzwelligen Strahlen auf Organismen befassen. Der Brenner dieser Lampe, die zuerst von Aron in die Wissenschaft eingeführt wurde, besitzt heute etwa die in Figur 3 dargestellte Form. Ein Quarzgefäß besitzt zwei nach unten ver- laufende Schenkel , die mit Quecksilber gefüllt sind ; eingeführte und luftdicht verkittete Drähte besorgen die Zuleitung des Stromes, Um die Schenkel herum sind Luftflügel aus Metall angeordnet, die zur Abführung der Wärme dienen. Legt man etwa 70 Volt Spannung an, so bildet sich beim Kippen der Rühre ein Lichtbogen zwischen den beiden Quecksilberelektroden aus, und da die Lampe sorgfältig luftleer gepumpt ist, so findet keine Oxydation statt, sondern ein inten- sives Leuchten des Quecksilberdampfes. Kehren wir jetzt zur Glühlampe zurück. Jedermann kennt heute aus den Anpreisungen der verschiedenen Firmen die Metalldrahtlampe : eine Lampe, wie die alte Kohlefadenlampe von Edison, die jedoch einen Leuchtdraht aus schwer schmelzbarem Metall enthält (Osmium und Wolfram). Man kann auf diese Weise hohe Temperaturen er- zielen, daher weißes Licht erhalten, ohne den NERxsTschen Glüh- körper mit dem umständlichen Zündmechanismus anzuwenden. Be- sonders geeignet zur Beleuchtung des Mikroskoptischchens oder zu ähnlichen Arbeiten sind die sogen, gasgefüllten Lampen. Hier ist der Glühdraht zu feiner Spirale aufgewunden und auf möglichst kleinem Kaum im Zentrum der Glasglocke angebracht. Dieses auf den kleinen Kaum konzentrierte Licht läßt sich ergiebig mittels einer 3:{, i. E V e r s h e i m : Aus optischen und mcchanisclien Werkstätten X. 359 Linse an den Ort projizieren , wo große Helligkeit verlangt wird. (Die Lampen werden deshalb auch Fokuslampen genannt.) Das Licht dieser Lampen ist auf der kurzwelligen Seite mit dem sicht- baren Teil des Spektrums , also etwa bei 400 /n/ii begrenzt , es ist aber anderseits noch verhältnismäßig reich an Wärmestrahlen, so daß bei Beleuchtung empfindUcher Objekte Vorsicht geboten ist. Es empfiehlt sich in solchen Fällen das Einschalten von Absorptions- gefäßen (Wasserkühlern) in den Strahlengang. Die Einführung des Leuchtdrahts für hohe Temperaturen zur Erzielnng des weißen Lichtes macht es möglich, die Glühlampe auch zu Projektionszwecken zu benutzen und in vielen Fällen da an- zuwenden, wo bisher die Bogenlampe den Platz allein behauptete. Eine Reihe von Vorteilen erwächst daraus : kein Nachregulieren, kein Flackern und Wandern des Lichtbogens, keine Erneuerung der Kohlen, Brennen unter völligem Luftabschluß u. dgl. mehr. Ein gewisser Nachteil wurde schon erwähnt : da die hohe Temperatur der Bogen- lampe im Glühdraht nicht erreicht werden kann, so gibt dieser mehr Wärmestrahlen an die Umgebung ab wie jene , und das Licht ist nicht so weiß. Farbige Objekte treten daher nicht so brillant in die Erscheinung wie im Lichte der Bogenlampe, auch muß für gute Kühlung gesorgt werden. Im übrigen hat die Praxis ergeben, daß die Projektionsglühlampe ausgezeichnete Dienste leistet namentlich in solchen Fällen, wo nur Wechselstrom zur Verfügung steht, und der von der Bogenlampe benötigte Gleichstrom erst umständlich mittels 360 Eversheim: Aus optischen und mechanischen Werkstätten X. 33, 4. eines besonderen Maschinenaggregates erzeugt werden müßte. Figur 4 veranschaulicht die neue Lampe mit Zentrierfuß ^, Figur 5 zeigt den Einbau in den Projektionsapparat (Firma Lieskgang, Düsseldorf). Die Projektionslampen werden gebaut für 1000 bis 4000 Normal- kerzen ; bis 2500 Normalkerzen können sie ohne weiteres an das Lichtnetz von 110 resp. 220 Volt angeschlossen werden, ein Vor- schaltwiderstand fällt also weg. Darüber bis 4000 Kerzen werden die Lampen für Spannungen von nicht über 130 Volt gebaut, hier ist mithin bei höheren Netzspannungen ein Vorschaltwiderstand nötig. Da die Lampe aber höchstens 15 Ampere benötigt, so ist die Be- schaffung des Widerstandes bei weitem nicht so kostspielig wie im Falle einer Bogenlampe : hier beträgt die Stromstärke für die gleiche Helligkeit etwa 40 Ampere, der Widerstand erhält zudem weit größere Abmessungen, da die Spannung auf etwa 50 Volt reduziert werden muß. Wie man aus Stromstärke , Spannung und Kerzenzahl leicht errechnen kann, benötigt die Lampe etwa ^/.-j Watt pro Normalkerze. ^) Die Lampe wird u. a. von der Deutschen Auergesellschaft Berlin fabriziert und geliefert. [Eingegangen am 19. April 1917.] 33,4. Referate. 361 Keferate. 1. Physik, physikalische Chemie. 3Iesiiagei' , A. , t' b e r d i e ' A n w e n d u n g- der künstlichen Doppelbrechung zur Erforschung der inneren Spannungen in festen Körpern (Mitt. d. intern. Verb, f. d. Materialprüfung d. Techn. Bd. 2, 1912, No. 11). Wie Brewster 1815 festgestellt hatte, sind die durch künst- liche Doppelbrechung hervorgerufenen Gangunterschiede proportional den inneren Spannungen. Von C. Wilson wurde 1891 vorgeschlagen, diese künstliche Doppelbrechung zur Untersuchung der Spannungs- verhältnisse in Balken zu verwenden. Diese Methode verdient des- halb allgemeineres Interesse, weil bei isotropen Materialien die inneren Spannungen unabhängig vom Baustoff sind. Man kann also aus den Untersuchungen an Glas Schlüsse auf andere Stoffe ziehen , voraus- gesetzt, daß letztere ebenfalls in allen Richtungen gleiche Eigenschaften aufweisen. Die vorliegenden Versuche betreffen feste , von zwei parallelen Ebenen begrenzte Körper, auf welche nur zu diesen p]benen parallele Kräfte wirken , und zwar so , daß alle den Seitenflächen parallele Schnitte gleichartig beansprucht werden. Will man für einen Punkt die Größe und Richtung der Spannung ermitteln, welche in jedem Schnitt, der durch diesen Punkt senkrecht zur Kraftebene geführt werden kann, so hat man mit folgendem zu rechnen: 1) Trägt man von dem betreffenden Punkt an diese Spannungen als Vektoren auf, so ergeben sie eine Ellipse. Nur die Hauptspannungen, d.h. die größte und die kleinste, sind senkrecht zu der Fläche gerichtet, auf welche sie wirken. 2) Die Kenntnis der Hauptspannungen genügt zur Ermittlung aller anderen Spannungen und des Neigungswinkels zwischen der jeweiligen Spannkraft und dem beanspruchten Flächen- element. Die hierzu notwendige Bestimmung der Richtung und Größe der Hauptspannungen erfolgt mit Hilfe von polarisiertem Licht. Legt man ein durch Kräfte in seiner Ebene beanspruchtes Glasplättchen zwischen ein polarisierendes und ein anah'sierendes Nicol, die um 90 '^ 362 Referate. 33,4. gekreuzt sind, und läßt durch die Nicols einen Lichtstrahl senkrecht zum Blättchen fallen, so wird das Licht in allen Punkten ausgelöscht, deren Hauptspannungen den Achsen des Nicols parallel gerichtet sind. Bei gleichzeitiger Drehung von Polarisator und Analysator um 90^ trifft man alle Richtungen der Hauptspaunungen. So kann man also alle Punkte der Reihe nach zur Auslöschung bringen und die Haupt- achsen bestimmen. Bei genügender Kraftwirkung gestatten auch die Farben eine Bestimmung des Unterschiedes zwischen den Haupt- spannungen. Durch Benutzung von Kompensatoren werden diese Unterschiede noch gesteigert. Auch zirkularpolarisiertes Licht kann hierfür zur Anwendung kommen. Liesegang {z. Zt. Wiesbaden). Wiegner , 0. , Über das Brechungsvermögen und die spezifische Refraktion von Dispersoiden (Kolloid- Zeitschr. Bd. 20, 1917, p. 7 — 19). Die spezifische Refraktion einer Anzahl kolloid -disperser Systeme für eine bestimmte Wellenlänge läßt sich annähernd additiv aus der ziemlich konstanten spezifischen Refraktion von disperser Phase und Dispersionsmittel, wahrscheinlich selbst bei Dispersitätsänderungen be- rechnen. Komplikationen treten ein , falls das Verhältnis von kon- sumptiver Absorption zu konservativer Dämpfung mit der Teilchen- größe variiert und im Messungsbereich merkbar sind. Denn dadurch werden die Voraussetzungen für die Ableitung der zunächst nur für absolut durchsichtige Substanzen imter gewissen Vernachlässigungen gültigen einfachen Refraktionsformeln gestört. Für bestimmte kolloide Systeme ist die spezifische Refraktion auch in der einfachen Form — -T — = R eine additive Eigenschaft, wie für viele maximal-disperse Systeme , so daß sich z. B. der Brechungsindex für eine bestimmte Wellenlänge aus dem Prozentgehalt nach den folgenden Formeln be- rechnen läßt : 1) «i> • Vd = n,,. • v,„ + ^ (ji,s • r, — n„. • i;,) Darin sind yz^j, i'i, Brechungsexponent und spezifisches Volum des Dispersionsmittels. ??,„, z;„ Brechungsexponent und spezifisches Volum des Dispersions- mittels. ??s, y.s Brechungsexponent und spezifisches Volum der dispersen Phase, ermittelt aus der Refraktion von Gemischen nach der Formel 1 jJs Prozentgehalt an disperser Phase in der Gewichtseinheit. p, • Vs 2) Ud = n,, -f- 100 (n^ — n„,) y;., Prozentgehalt an disperser Phase in der Volumeinheit. 33,4. Referate. 363 Treten bei der Kolloitlbilclung Kontniktioncii eiu, so können sie in einfacher Weise in Reciinung gesetzt werden. Für die praktische Konzentratiousbestimmuug von kolloiden Systemen wird die einfache lineare Beziehung häufig von Wert sein. Liesegamj [x. Zt. Wiesbaden). Schaum, K., Reflexionsspektroskopie (Chemiker - Zeitg. Bd. 40, 1916, p. 919). Eine allgemeine Empfehlung der Methode, obgleich die Schwierig- keiten derselben anerkannt werden. Sie kommt bei Stoffen in Betracht, die eine ungeeignete Lichtdurchlässigkeit besitzen oder sich nicht in Platten formen lassen. Es ist zu beachten, daß sich der Tiefenfarbe ein wechselnd großer Teil von Licht durch Oberfiächenreflexion bei- mischt. Im Absorptionsgebiet ist das Reflexionsspektrum etwas reicher an langwelligen Strahlen als das Absorptionsspektrum. Liesegaiig {Fraul.furt a. M.). Mietlie, A., G 1 a s v e r s i 1 b e r u n g (Zeitschr. f. Feinmechanik Bd. 23, 1915, p. 32 — 34). Fettfreie Watte wird mit einer Mischung von gefälltem kohlen- saurem Kalk, Alkohol und Ammoniak getränkt und das Glas damit durch Abreiben gereinigt. Die Versilberung erfolgt mit ammoniakalischer Silberlösung, die mit einer öprozentigen Traubenzuckerlösung reduziert wird. Liesegang {x. Zt. Wiesbaden). Seemann, H., Ron igen - s p e k t r o s k o p i s c h e Methoden ohne Spalt (Ann. d. Physik. (4) Bd. 49, 1916, p. 470—480 m. 6 Figg.). Es werden RÖNTGEN-Spektralniethoden angegeben, bei denen ein von einer flächenförmigen Strahlenquelle bestrahlter schmaler Kristall- streifen ohne Zwischenschaltung eines Spalts ein scharfes Spektrum entwirft. Ein von Verf. früher beschriebenes Viellinienspektrum ist nicht reell. Die Linien an Stelle der Banden waren durch mikroskopische, sehr regelmäßige parallele Faltungen der Kristallstruktur entstanden. Liesegang (,". Zt. Wiesbaden). Löff 1 , K. , Plastische Massen und kolloidale Lösungen als Waschmittel (Kunststoffe Bd. 6, 1916, p, 237—240). Um ein Verständnis zu gewinnen für die Wirksamkeit der Wasch- mittel auf den Schmutz der Wäsche ist eine Verfolgung des Vor- gangs unter dem Mikroskop sehr angebracht. Was man im allgemeinen unter Schmutz versteht , ist ein Ge- misch von Staub , wasserlöslichen und mit Wasser nicht mischbaren fettigen Stoffen. In untergeordnetem Maß kommen Eiweißkörper, 364 Referate. 33,4. Farbstoffe, Blut usw. in Betracht. Wenn man zunächst ein staubiges Mullgewebe, dessen Fäden weit auseinanderliegen, etwa 21/22 fädigen hydrophilen Mull, unter dem Mikroskop betrachtet, so sieht man, daß die einzelnen Staubteilchen, die von rauher unregelmäßiger Oberfläche sind , vielfach zwischen den Fasern des gesponnenen Fadens ein- gezwängt sind. Die Unebenheiten des Staubkorns haben sich gleich- sam in die Rillen der Faser verbissen. Hält man den Objektträger schief und berieselt die Faser des Gewebes in feinem Strahle mit fließendem Wasser, so kann man beobachten, daß nur äußerst lang- sam die einzelnen Partikelchen herausgeschwemmt und mit fortgerissen werden. Hat man sich eine Skizze der Lage und Zahl der Körnchen im Gesichtsfelde gemacht, so kann man noch deutlicher das zähe Festhaften einzelner Teilchen sehen. Bei der Behandlung mit Seife erfolgt die Ablösung viel leichter. Liesefiang {x. Zt. Wiesbaden). Berek, M. , Über Zirkularpolarisation (Fortschr. d. Min., Krist. u. Petr. Bd. 4, 1914, p. 73—114 m. 1 Plg.). Eine übersichtliche Zusammenfassung, in welcher behandelt werden : Die Abhängigkeit der zirkulären Doppelbrechung von der Wellenlänge der Eigenperioden. Der zirkuläre Dichroismus. Das allgemeine Ge- setz der Lichtfortpflanzung und Polarisation für anisotrope aktive Medien. Die Literferenzerscheinungen aktiver Medien. Die Reflexion des Lichtes an aktiven Medien. Aktivität und Strukturtheorien. Liesegau g {x. Zt. Wiesbaden). Sandqvist, H., An Isotropie, ViskositätundLeitvermö gen der Wasserlösungen von lO-Bromphenanthren-3 — oder — 6-Sulfosäur en (Arkiv för Kemi, Mineral, och Geol. Bd. 6, 1916, No. 9, p. 1—38). Bei geringer Konzentration verhält sich diese Säure wie ein I^lektrolyt , bei etwas größerer wie ein Kolloid , bei noch größerer tritt eine Trübung auf. Letztere erweist sich unter dem Polarisations- mikroskop als anisotrop: Bei einer etwa .->00 fachen Vergrößerung zeigt die Lösung (0*.5 n und 0'4 )i) sehr deutlich die abgerundeten, tropfen- und schlierenartigen Gebilde einer anisotropen Flüssigkeit, die beim Drehen des Analysators ein schönes Farbenspiel aufweisen. Beim Druck auf das Deckglas kann man das Fließen der Substanz beobachten. Bei stärkerem Druck werden die Tropfen zerquetscht und das Präparat bekommt ein völlig anderes, feinkörniges Aussehen. Plört der Druck auf, so fließen die Körner allmählich wieder zu größeren Tropfen zusammen. Wenn beim Erwärmen der Klärpnnkt erreicht wird , verliert die Flüssigkeit zuerst ihre Doppelbrechung, behält aber ihre eigentümliche Struktur. Dann zerfallen diese Struktur- elemente in eine große Anzahl gleich kleiner, kreisrunder, isotroper Tröpfchen, die ihrerseits verschwinden und der strukturlosen, isotropen Lösung Platz machen. Liesegang {z. Zt. Wiesbaden). 33,4. Eeferate. 365 (failS, K., Über die Form u 1 1 r a m i k r o s k o p i s cli e r Silber- teilchen (Ami. d. Physik [4] Bd. 47, 1915, p. 270—284). Die Gestalt der mikroskopisch nicht mehr faßbaren Teilchen in einer kolloiden Silberlösung wird hier aus der Absorptionskurve be- rechnet. Ihre annähernde Kugelgestalt wird wahrscheinlich gemacht. Liesegang (x. Zt. Wiesbaden). Tuiimailii, 0., Zur mikrochemischen Unterscheidung von Morphin und Kodein (Apotheker-Ztg. Bd. 31, 1916, p. 148—150). Es wird die Reaktion mit Jodwasserstoffsäure benutzt , welche auch bei Verwendung sehr geringer Mengen eine Unterscheidung der beiden Alkaloide gestattet. Liesegang {x. Zt. Wiesbaden). 2. Mikrophotographie und Projektion. Lebailly, C, Support oscillant pour la microphoto- graphie stereoscopique (Compt. Rend. Soc. lUol. Paris t. 77, 1914, p. 349 — 351 avec 1 fig. au texte). Trotz den verschiedenen Versuchen, die Stereoskopie in die natur- wissenschaftliche Methodik einzuführen , scheint sie doch noch nicht von den Forschern genügend anerkannt zu werden. Verf. ist indessen der Meinung, daß die Zeit bald kommen werde, in der man Serien- schnitte durch die stereoskopische Photographie fixieren wird. Die bisherigen Vorrichtungen für die stereoskopische Photographie besitzen indessen Nachteile: so ist die Vergrößerung beschränkt. Es ist daher sicher vorteilhafter , Apparate mit nur einem Objektiv zu benutzen. Verf. beschreibt eine Vorrichtung, stereoskopische Mikrophotographien zu erhalten mit Hilfe der verschiedenen Modelle von Lupen und Mikroskopen , die in den Laboratorien gebraucht werden. Er hat sich dabei lange Zeit hindurch bei seinen Versuchen eines Holz- modelles von sehr einfacher Konstruktion bedient, das ihm aber sehr gute Resultate gegeben hat. Um starke Vergrößerungen zu ver- wenden , muß man allerdings aus Metall hergestellte Apparate be- nutzen. Es wird wegen der näheren ziemlich komplizierten Beschreibung auf das Original mit seiner Abbildung verwiesen. Man kann mit diesem Apparate einfache Mikrophotographien mit stärksten Ver- größerungen wie mit allen senkrechten Apparaten herstellen. Was die stereoskopischen Aufnahmen anlangt, so bietet es keinen Vorteil, eine Vergrößerung über 150 zu benutzen, meist arbeitet man mit viel schwächeren Vergrößerungen. Der beste Winkel zur Aufnahme der stereoskopischen Bilder ist nach den Erfahrungen des Verf. ein solcher von etwa 14^. Schiefferdecher (Bonn). 366 Referate. 33,4. Krüß , P. , Ein einfacher Mikroprojektions-Apparat (Mikrokosmos, Jahrg. 8, 1914/15, H. 2, p. 55). Die Firma A. Krüss - Hamburg liefert diesen einfachen, zur Pro- jektion mikroskopischer Präparate bei schwacher bis mittlerer Ver- größerung bestimmten Apparat. Eine Universal -Bogenlampe nach Classen — von derselben Firma konstruiert — , die mit bequemer Hand- regulierung ausgestattet ist und an jede Lichtleitung (4 bis 6 Ampere Stromstärke) angeschlossen werden kann, wirft ihre Strahlen durch einen kurzbreunweitigen Kondensor und eine mit Iprozentiger Kupfer- sulfatlösuug gefüllte Glaskiivette mit planparallelen ^^'änden auf den passend eingestellten Mikroskopspiegel. An der Zimmerdecke entsteht ein genügend lichtstarkes Bild des Präparats. Zur wagerechten Pro- jektion auf einen Lichtschirm wird ein drehbarer Spiegel mit Ober- flächenversilberung über dem Okular angebracht. — Die Firma richtet den Apparat auch zur Projektion von Diapositiven ein. Hans Schneider {Stralsund). Einoshita, S. , u. Ikeuti, H., Die Bahnen der «-Teilchen in empfindlichen p h o t o g r a p h i s c h e n Schichten (Philos. Magazine [6] vol. 29, 1914, p. 420—425). Eine mit Radiumniederschlag versehene Nadelspitze wurde im Dunkeln kurze Zeit auf eine photographische Platte gehalten und diese dann entwickelt. Auf den bis zu 1210fach vergrößerten Bildern zeigten sich dann in fächerförmiger Ausbildung die radialen Spuren der «-Teilchen. Wenn diese Bahnen zuweilen gekrümrat sind, so versuchen die Verfif. dies auf ein Verziehen der lichtempfindlichen Schicht beim Entwickeln und Fixieren zurückzuführen. Jedoch scheinen auch wirkliche Ablenkungen der Teilchen vorzukommen. Liesegang {z. Zt. Wiesbaden). Lilldner, P., Die Mikrophotographie im Dienste der Bio- metrie, insbesondere bei der Unterscheidung in der Praxis verwendeter Heferassen ( Wochen- schr. f Brauerei Bd. 31, 1914, p. 469—471). An den Mikrophotographien lassen sich viel bequemer Messungen vornehmen als an den Objekten selbst mit Hilfe des Mikrometers. Liesegang {x. Zt. TViesbadoi). Thieine , P., Das Kombinationsprinzip bei Glasbildern (Photogr. Kundschau Bd. 54, 1917, p. G3— 68). Zwar ist es im Prinzip leicht möglich , im Diapositiv alle jene Tonabstufungen zu erreichen , welche das Negativ zeigt. Aber be- sonders die Anfertiger von Projektionspositiven von Mikroaufnahmen werden gemerkt haben, daß dann die Schatten leicht so dicht werden, daß man eine ungewöhnlich helle Lichtquelle braucht, damit Details 33, 4. Referate. 367 darin erscheinen. Deshalb wird hier vorgeschhig-en, ein überbelichtetes und ein unterbelichtetes Negativ aufeinanderzulegen. Das eine kann 10- oder sogar lOOmal solange belichtet sein wie das andere. Eins muß von der Rückseite kopiert werden. Das ist bei Verwendung von Films leicht möglich, aber auch bei Platten, wenn man die Be- lichtung mit einem Vergrößerungsapparat vornimmt. Liesegang {x.. Zt. Wiesbaden). Huse, K. , u. Nietz, A. H., Proportional reducers (Journ. of the Franklin Inst. vol. 182, 1916, p. 532—533). Auch bei Mikronegativen wird es häufig erwünscht sein, daß der Abschwächer nicht hauptsächlich die dunkelsten oder die hellsten Stellen angreift, sondern alle Stellen proportional ihrem Silbergehalt. In Abänderung einer Vorschrift von N. Deck wird hier ein gemischter Permanganat- und Persulfat- Abschwächer dazu empfohlen: Ansatz A. Kaliumpermanganat 025 g lOprozentige Schwefelsäure . . . 15*00 cc Wasser 1000-00 „ Ansatz B. Ammoniumpersulfat 25-00 g Wasser 1000-00 cc Unmittelbar vor dem Gebrauch werden 1 Teil von A und 3 Teile von B gemischt. Die Lösung läßt man 1 bis 3 Minuten auf das Negativ wirken. Darauf folgt für 5 Minuten ein Bad in einer Iprozentigen Lösung von Kaliummetabisulfit; darauf ein kurzes Ab- spülen. Die wenig empfindlichen, feinkörnigen Trockenplatten ver- halten sich in diesem Abschwächer etwas anders als die gewöhnlichen, Ihre Halbtöne werden etwas zu stark angegriffen. I/iesegang (z. Zt. Wiesbaden). 3. Präparationsmethoden im allgemeinen. Pfeiffer, P., u. Wittka, F., Z u r T h e o r i e d e s F ä r b e p r o z e s s e s (Chemiker-Ztg. Bd. 40, 1916, p. 357). Bei der Ausarbeitung und Auslegung histologischer Färbeverfahren ist ein Vertrautsein mit den Ansichten über das Wesen des Färbe- vorganges an sich natürlich von großer Bedeutung. Handelt es sich um wirkliche chemische Reaktionen, um die Bildung fester Lösungen oder um Adsorptionsvorgänge? Oder ist das eine Mal diese, das andere Mal jene Auffassung angebracht'? Oder bestehen zwei oder mehr zugleich zu Recht? Die Verff. versuchen hier mit einer rein chemischen Deutung durchzukommen. Also mit jener, Avelche auch eine Ausbeutung der histologischen Färbeergebnisse in chemischer Hinsicht am meisten unterstützen würde. 368 Referate. 33,4. Nach NiETZKi (Chemie d. orgaii. Farbstoffe 5. Autl., p. 4) sind die Verbindungen der Farbstoffe mit der Faser, besonders der Seide und Wolle, salzartiger Natur. Die Faser spielt nach Art einer Amino- säure in einem Fall die Rolle einer Base, im anderen die Rolle einer Säure. Da diese Fasern in chemischer Beziehung nicht einheitlicher Natur sind , konnten jedoch Bedenken geäußert werden. Die Verff. machten deshalb entsprechende Versuche mit chemisch einheitlichen Aminosäuren und Polypeptiden. Die durch Ammoniak farblos gemachte Fuchsinlösung färbt sich bei Zugabe von Ammoniumazetat rot. Ein Teil des Fuchsins geht in rotes Fuchsinazetat über. Ebenso wirkt ein Zusatz von Glykokoll, ferner Polypeptide wie Glyzylglyzin, Leuzylglyzin usw. Also geben auch Aminosäuren und Polypeptide mit Farbbasen typische Farbsalze, indem ihre Karboxylgruppen die basischen Gruppen der Farbstoffe sättigen. Anderseits zeigt sich eine Salzbildung durch die Amino- gruppe des Glykokolls und der Polypeptide , wenn mau diese Stoffe zu einer essigsäurehaltigen Lösung des chinoiden Äthylesters des Tetrabromphenolphthaleins setzt. Von Pfeiffer und v. Modelski war nachgewiesen worden (Zeit- schr. f. physiol. Chem. Bd. 81, 1912, p. 331 u. Bd. 85, 1913, p. 1), daß Aminosäuren und Polypeptide auch Neutralsalze zu addieren ver- mögen. Entsprechendes ist auch mit den Farbstoffen wahrscheinlich. Liesegang {;x.. Zt. Wiesbaden). Beintker, E., Über Farbstoffe in Tabletteuform für mikroskopische Zwecke (Mikrokosmos Bd. 9, 1915/16, H. 16/17, p. 303—305). Verf. zeigt hier an, daß die Firma „Bram", Leipzig, auf seine Anregung hin Farbstoffe in Tablettenform (u. a. Karbolfuchsin, Löfflers Methylenblau, Grenachers Boraxkarmin) verarbeitet und käuflich hält. Hans Schneider (Stralsund). Yiets, K., Die Beschriftung von P r ä paraten o h n e Ver- wendung von Etiketten (Mikrokosmos Bd. 10, 1916/17, H. 1, p. 23). Man überstreicht das freie Ende des gereinigten Objektträgers mit weißem Herbolinlack, auf den man nach einigen Tagen mit chine- sischer Tusche die Angaben schreiben kann. Nach dem Trocknen wird die Schrift mit Porzellanlack, in Terpentinöl gelöst, überstrichen. Ist der Herbolinlacküberzug zu alt und trocken geworden , so er- wärmt man ihn vor dem Schreiben etwas. Hans Schneider (Stralsund). 35,4. Referate, 369 Miglila, W., Die Rettung- verderbender mikroskopischer Präparate (Mikrokosmos Bd. 10, 191t;/ 17, H. l,p. i;] — 16). Verf. bespricht gesondert die Behandlung von Präparaten , die in Kanadabalsam, in Glyzeringelatine, in den HoYBRSchen Medien und in flüssige Einschlußmittel, namentlich Glyzerin, eingelegt sind. Als sichersten Verschluß bei Glyzeringelatineeinbettung empfiehlt er den von Strasburger vorgeschlagenen Kanadabalsam , in Terpentin gelöst ; über den Balsamring trägt man nach Wochen bis Monaten zweckmäßig noch einen Ring von Asphalt- oder Bernsteinlack auf. — Glyzeringchitinepräparate, in die Luftblasen eingedrungen sind, rettet man, indem man an die undichte Stelle des Verschlusses etwas ver- flüssigte Glyzeringelatine bringt, durch Anwendung einer kleinen Luft- pumpe die Luft schnell entfernt und nach einiger Zeit den Verschluß abdichtet. — Bei ganz alten Präparaten mit gebräunter, sehr harter Glyzeringelatine empfiehlt Verf. , den Objektträger erst tagelang in Wasser zu legen, hierauf lange auf 80 bis 90*^0 zu erwärmen; manchmal dauert es wochenlang, ehe die Gelatine so weit erweicht ist, daß das Objekt ohne Schaden abgehoben werden kann. Hans Schneider (Stralsund). Metzner, P. , Die Prüfung von Licht filtern ohne Spek- troskop (Mikrokosmos Bd. 9, 1915/16, H. 14/15, p. 291 —292 m. 3 Abb.). Verf. erzeugt mittels einer ebenen -Glasplatte und einer flachen Linse im Gesichtsfeld des Mikroskops die Erscheinung der Newton- schen Farbenringe und verwendet die für sie geltenden bekannten Gesetze für die Beurteilung, der l'arbenreinheit des benutzten Licht- filters. Hans Schneider (Strafsand). Trunkel, H ., F a r b 1 ö s u n g e n für mikroskopische Zwecke (Pharm. Zeitg. Bd. 61, 1916, p. 84). Verf. stellt die berechtigte Forderung, daß in den Vorschriften nicht, wie es so oft geschieht, von konzentrierten oder halbkonzen- trierten Farbstofi"lösungen gesprochen wird, sondern daß genaue Zahlen- angaben gemacht werden. Liesegang (:-;. Zt. Wiesbaden). Herzog, A., Über den Glanz der Faserstoffe (Kunststoft'e Bd. 6, 1916, p. 1—25 m. 9 V\gg.). Das Mikroskop leistet bei der Feststellung der Ursachen des verschiedenen Glanzes der natürlichen und künstlichen FaserstotFe ausgezeichnete Dienste. Der Glanz beruht auf der regelmäßigen Zu- rückwerfung des auffallenden Lichts. Er hängt also in erster Linie von der Oberflächenbeschati'enheit der Einzelfaser ab. Daneben spielt aber auch die Gleichmäßigkeit des inneren Gefüges und besonders die Durchsichtigkeit der Fasermasse eine bedeutende Rolle. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 33, 4. 24 370 Referate. 33,4. Die Faser erscheint matt, wenn sie au der Oberfläche zahlreiche mikroskopisch kleine Rauhigkeiten besitzt. Bei der Baumwolle sind es die feinen Runzelung-en der Zellwand , welche am besten bei der mikroskopischen Betrachtung im auffallenden Licht hervortreten. Die Rauhigkeiten der Cuticula kommen .hierfür weniger in Betracht, da auch die vollgebleichte , also fast cuticulafreie Faser nicht glänzend erscheint. Bei den ungebleichten Bastfasern erwiesen sich zahlreiche Reste zelliger Verunreinigungen als die Ursache der Mattigkeit. Bei der Rohseide von Bombyx mori ist es die mannigfach zerklüftete Leimhülle (Sericin), welche den Doppelfaden umschließt. Zeigt sich anderseits die Oberfläche der Faser bei der mikro- skopischen Untersuchung als vollständig glatt, so wirkt sie spiegelnd. Die natürliche Seide und verschiedene künstliche Faserstoffe mit nahezu kreisrundem Querschnitt gehören zu dieser Gruppe (Gelatine-, Zellu- lose- und Azetatseide). Mikroskopische Untersuchungen von H. Fischer bestätigten, daß die Zurückwerfuug des Lichtes längs einer zur Faser- richtung parallelen Linie erfolgt. Vielfach zeigen die Fasern mehr oder weniger parallel zu ihrer Längsrichtung verlaufende , nach außen vorspringende Leisten , so daß ein mikroskopischer Querschnitt deutlich gekerbt erscheint. Meist sind es künstliche Fasern, die dieser durch sehr gleichmäßigen Glanz ausgezeichneten Gruppe angehören, z. B. Viskose von Kt'TTNER und Henckel-Donnersmarciv, Kollodiumseide, verschiedene Roßhaarersatz- stoffe. Leisten zeigen auch einige Pflanzenseiden. Jedoch sind bei diesen die Vorsprünge nach dem Zellinnern gewandt. Zeigen sich Störungen in der Parallelität der Leisten (z. B. bei den älteren Fabri- katen der Kollodiumseide), so ist ein unruhiger Glitzerglanz zu er:, warten. In besonders bequemer Weise läßt sich der Einfluß der Leisten auf den Glanz bei den in neuester Zeit vielfach hergestellten Viskosekunstbändchen studieren. Das Mikroskop zeigte an den unter- suchten Stücken beträchtliche Schwankungen bezüglich Anzahl und Höhe. Einige zeigten eine große Zahl teils grober, teils feiner Ein- kerbungen. Das auf die Oberfläche dieser Bändchen auffallende Licht wird an den vorspringenden Leisten teils regelmäßig , teils unregel- mäßig reflektiert. In dem Maße , wie die Zahl der feinen Leisten zunimmt, mengt sich dem regelmäßig gespiegelten Lichte immer mehr zerstreutes bei, wodurch eine mäßige Herabminderung des Glanzes und eine auffallende Steigerung der Undiirchsichtigkeit Platz greift. Die ursprüngliche Vermutung , daß die Unterschiede in der Licht- durchlässigkeit der geprüften Proben auf die Art der Faltung der Bändchen zurückzuführen seien, bestätigte sich bei der mikroskopischen Untersuchung nicht. Vielmehr zeigte sich gerade ein glasiges Bändchen viel stärker und gleichmäßiger gefaltet, als die weniger durchlässigen. Trübungen in der Masse selbst setzen den Glanz herab. Sehr häufig ergibt die Untersuchung von Kunstfasern , daß es sich um feinste Luftblasen handelt. Diese zeigen alle Übergänge innerhalb 33,4. Referate. 371 des mikroskopischen und ultramikroskopischen Bereichs. Sie ent- stehen bei der Koagulation im Fiillungsbad und erniedrigen den Glanz infolge der inneren Diffusion des Lichtes. Nur die mikroskopisch erkennbaren Blasen wirken in dieser Weise; die kleineren nicht. Ob- gleich der Durchmesser meist mehr als O'l /t beträgt, kann das Ultra- mikroskop zu ihrer raschen Sichtbarmachung vorteilhaft verwendet werden. Ähnlich wirken feste Verunreinigungen , die sich aus den dick- fliissigen Lösungen fiir die Kunstfaser nicht immer vollständig ent- fernen lassen. Bei der Besprechung des Einflusses der Färbung auf den Glanz erwähnt Herzog ein Verfahren, welches auch sonst dem Mikroskopiker gute Dienste leisten kann. Es kommt ihm darauf an, zu zeigen, daß eine ungefärbt ziemlich matt erscheinende Faser dann glänzend aus- sehen kaun, wenn sie tief gefärbt wurde. Auch die dunkleren Stellen von Bliiteublättern, z. B. der Rose, Stiefmütterchen usw. zeigen einen prachtvollen Samt-, bzw. Seidenglanz, während die unmittelbar be- nachbarten hellen Stellen viel matter erscheinen. Trotzdem ist die mikroskopische Bauart der Oberfläche an beiden Stellen die gleiche. Das läßt sich dadurch beweisen, daß man die Blätter mit dünnen Schichten von Kollodium, Zaponlack oder Viskose überzieht und die getrockneten Schichten abzieht. (Dem Ref. gelangen derartige Ab- züge auch mit Gelatine.) Selbst bei sehr starken mikroskopischen Vergrößerungen geben sie die feinsten Skulpturen der Objekte in aus- gezeichneter Weise wieder. Allerdings muß bei w^eichen, d. h. leicht schrumpfenden Gegenständen vor diesem Überziehen eine vorsichtige Härtung mit Alkohol, Formalin oder Sublimat vorgenommen werden. Von den mikroskopisch untersuchten Geweben ist besonders ein auf den Philippinen aus Ananas- und Manilafaser hergestelltes Ge- webe mit eigentümlichem Glanz und einer gewissen Durchsichtigkeit bemerkenswert. Die Gewebe erwiesen sich als zusammengesetzt aus sorgfältig ausgewählten, ungedrehten Faserbündeln der Blätter bzw. Blattscheiden dieser Pflanzen. Die Enden der Faserbündel sind mit- einander entweder verklebt oder verknotet. Es liegen also Geflechte vor. Es ist einleuchtend , daß die gleichmäßig gestalteten glatten Faserbündel , deren Einzelzellen untereinander nahezu parallel ver- laufen , eine viel 'gleichmäßigere Reflexion des Lichts bewirken , als dies sonst bei Garnfäden mit mehr oder weniger stark gedrehten, wirr angeordneten Fasern von verschiedener Dicke der Fall ist. Liesegang {x. Zt. Wiesbaden). Emicli , F. , D i e F 0 r t s c h r i 1 1 e der Mikrochemie in den Jahren 191.8 und 1914 (Chemiker- Ztg. Bd. 39, 1915, p. 789 — 792). Der Hauptteil der Abhandlung entzieht sich natürlich einer Be- sprechung. Aber auf die Randbemerkungen kann hingewiesen werden. 24* 372 Referate. 33,4. In der Mikrochemie ist die Methode von Dei.csse-Kosival (vgl. Grengg, diese Zeitschr. Bd. 31 , p. 70), welche in der niikro- oder makroskopischen Ausmessung der Bestandteile und der Berechnung der prozentischen Zusammensetzung auf Grund der bekannten spezihschen Gewichte besteht, noch kaum benutzt worden. Emich empfiehlt dies Verfahren. Ein von A. L. Fletcher angegebener Mikroofen, der zur Frak- tionierung von Legierungen und Mineralien dient, gestattet die quan- titative Bestimmung der Spuren von Zink , welche in einem halben Milligramm Münzbronze vorhanden sind. Ein Mikrosublimationsverfahren, das der quantitativen Mikroanalyse gute Dienste leisten wird, hat Joly mit seinem „Apophoroiuoter" an- gebahnt. Ein vom Strom durchtlossener Platinstreifen erhitzt ein mit wenigen Milligramm der zu untersuchenden Substanz gefüllles Uhr- glas. Durch Überdecken mit einem zweiten Uhrglas entsteht eine kleine Kammer. Ähnlich ist das Mikropyroraeter von G. K. Burgess eingerichtet. Von verschiedener Seite ist darauf aufmerksam gemacht worden, daß die Zuverlässigkeit der Schmelzpunktbestimmungen, welche man mittels des Erhitzungsmikroskops vorgenommen hat, eine geringere ist, als man ursprünglich annahm. Das LEHMANNSche Luminiszenz-Mikroskop (vgl. diese Zeitschr. Bd. 30, p. 417) liat sich in vielen Fällen so bewährt, daß es weitere Verbreitung verdient. Ungemein geringe Spuren von Osmiumtetroxyd bedingen nach den Feststellungen von K. A. Hofmann, Eriiardt und Schneider in- folge katalytischer Bescldeuniguug eine beträchtliche Temperatur- erhöhung in einem Gemisch von 15 g Arsenik, 10 g Kaliumchlorat und 25 g Wasser. Hier eröflnet sich den Mikromethoden ein ganz neues Gebiet. Noch weit empfindlicher sind die von J. Donau beschriebenen Lumiuiszenzerscheinungen, welche auftreten, wenn Wismut- und Mangan- spuren auf einer Kalkunterlage kurze Zeit in die Wasserstoft'- Flamme gebracht werden. Lieseqang (k. '/A. Wiesbaden). Salkind, J. , Le filtre chromoscopique (Compt. Rend. Soc. Biol. Paris t. 78, 1915, p. 382 — 383). Das einfache Hilfsmittel, das Verf. hier beschreibt, erlaubt, durch- siclitige und ungefärbte mikroskopische Objekte im Mikroskope ge- färbt auf weißem Grunde zu sehen. Die gewöhnliche Art der Be- obachtung von solchen Objekten (lebenden Zellen usw.) ermüdet sehr das Auge wegen der Notwendigkeit, sehr geringe Differenzen des Brechungsvermögens wahrzunehmen, so daß dabei manche Einzelheit in dem grau- weißen gleichmäßigen Tone des Präparates der Be- obachtung entgeht. Weiter muß man dabei scharf abblenden und daher mit einem dunklen Gesichtsfelde arbeiten, dem die Randstrahlen 33, 4. lieferatc. 37: fehlen, die für die Aufiüaung feiner Strulituren von Wichtigkeit sind. Das „Filtre chromoscopique", das diesen Übelständen abhilft, besteht aus einer Glasscheibe (Celluloid, sogar Pauspapier, papier calque) von einer solchen Größe, daß sie in den hierfür bestimmten Raum des Abbe sehen r>eleuchtungsapparates eingefügt werden kann. Diese Scheibe ist gleichmäßig gefärbt und besitzt in der Mitte eine runde Öffnung. Die Beobachtungsart mit Hilfe des chromoskopischen Filters liegt theoretisch in der Mitte zwischen der Beobachtung mit direktem, durchfallendem Lichte und der bei dem l'ltramikroskope. Infolge des Filters siud die schiefsten Strahlen des Kondensors farbige .Strahlen, die zurückgeworfen und gebrochen werden durch das Objekt und in das Objektiv eindringen. Gleichzeitig bleibt der Grund des Präpa- rates farblos , da hier nur die weißen Strahlen des zentralen Licht- bündels in das Objektiv einfallen. Ferner erscheinen je nach dem spe- zitischeu Brechungsindex der verschiedeneu Teile des Objektes diese gefärbt oder weiß. Die Bedingungen für die Ausführung der Chromo- skopie wechseln mit: 1. der numerischen Apertur des verwendeten Objektives, 2. mit dem Brechuugsindex der Immersionsflüssigkeit, die zwischen einem gegebenen Kondensor und einem Deckgläschen von gegebener Dicke sich befindet, 3. mit dem Brechungsindex des Ob- jektes und der Flüssigkeit, in der es sich befindet; daher müßte man eigentlich eine große Anzahl von Filtern mit zentralen Otfiiungen von verschiedenem Durchmesser haben oder eine durchsichtige und ge- färbte Irisblende. Praktisch genügt es indessen , falls man einren Kondensor verwendet mit der numerischen Apertur 1*40 und Zedern- holzöl als Immersionsflüssigkeit, ein einziges Filter mit einer zen- tralen Öffnung von etwa 5 mm Durchmesser zu haben. Der Durch- messer der zentralen Öffnung kann einige Millimeter mehr oder weniger haben je nach der größereu oder geringeren Stärke der Färbung der eingelegten Scheibe. Man korrigiert mit Hilfe von zwei Sternblenden, die auf das Filter aufgelegt werden : die eine mit mattem Zentrum wird gebraucht . "um die Helligkeit des Grundes abzuschwächen und so die Färbung des Objektes zu verstärken, die zweite mit schwarzem Ringe fängt die Strahlen von mittlerer Schrägheit auf, welche einen gefärbten Schleier bei starken und Immersionsobjektiven erzeugen. Auch kann man eine Sternblende verwenden mit einem Zentrum, das die Komplementärfarbe von der des Filters zeigt, wodurch man Doppel- färbungen erhält. — Weitere Bedingungen für die Benutzung des Chromoskopes sind: 1. man soll Tageslicht benutzen oder eine Licht- quelle von großer Ausdehnung ; 2. man soll einen Kondensor von großer Öffnung benutzen und jedenfalls den Objektträger mit dem Kondensor durch einen Flüssigkeitstropfen verbinden. — Da die Beleuchtung mit kurzen Lichtwellen das Maximum der Auflösung gestattet, so ist es vorteilhaft, für die direkte Beobachtung ein violettes Filter zu verwenden, ein rotes Filter ist günstig für die Photographie. — Im die Leistungen der Chromoskopie zuerst zu beurteilen, empfiehlt Verf. 374 Keferate. 38, 4. zunächst zu beobachten : frisches Blut (Leukozyten mit ihren gefärbten Kernen und Körnchen im Gegensatze zu den Hämatien), Infusorien (aufgenommene Teilchen, innerer Bau, gefärbte Cilien), einen Schnitt durch Pflauzengewebe (Wand, Kerne, Stärkekiu-nchen, alles gefärbt). Schiefferdecker {Bonn). Schulemauu, W., Die vitale Färbung mit sauren Farb- stoffen in ihrer Bedeutung für die Anatomie, Physiologie, Pathologie und Pharmakologie (Biochem. Zeitschr. Bd. 80, 1917, p. 1—142). Es werden hier einerseits zahlreiche Injektionsversuchc mit vielen verschiedenen sauren Farbstotfen an Tieren ausgeführt, um gegebenen- falls Beziehungen des vitalen Färbevermögens zur chemischen Kon- stitution herauszufinden, anderseits mit den gleichen Farbstoffen Ditfusionsversuche in Gelatinegallerten vorgenommen. Das histologische Bild nach diesen Färbungen wird hauptsächlich im Anschluß an Aschoff und Kiyono entwickelt. Die erstere Versuchsreihe ergibt ein vollkommenes Versagen irgendwelcher rein chemischer Theorien, besonders auch der Ehri.ich- schcn Seitenkettentheorie. Saure Farbstoffe mit den heterogensten Rezeptoren und der verschiedensten Konstitution verhalten sich bio- logisch gleich, während viele Farbstoffe mit gleichen Pvezeptoren sich biologisch verschieden verhalten. Chemische Reaktionen zwischen Zelle und Farbstoff können also nicht die Ursache der Vitalfärbung sein. Dagegen besteht eine weitgehende Übereinstimmung zwischen dem physiko- chemischen Verhalten der Farbstoff lösungen und ihrem Vitalfärbungsvermögeu. Fehlt das Diffusionsvermögen oder ist es nur gering, so entstehen nur Vitalfärbungen am Injektionsort oder seiner näheren Umgebung. Diese Färbungen bleiben außerordentlich lang bestehen. Mit wachsender Diffusionsgeschwindigkeit wächst das Ver- mögen der Farbstoffe, allgemein vital zu färben. Die Allgemeinfärbung tritt langsam ein und geht langsam wieder zurück.' Die Speicherung bleibt mehr oder weniger lange in den Zellen bestehen. Bei einer gewissen mittleren Diffusionsgeschwindigkeit gelangt man zu allgemeinen Vitalfarbstoffen, die für histologische Untersuchungen besonders ge- eignet sind. Hier ist das Zeitverhältnis zwischen Färbung, Speicherung und Entfärbung besonders günstig. Dieses Zeitintervall verkürzt sich bei weiterer Steigerung der Diffusionsgeschwindigkeit. Die Speicherung findet zunächst noch in allen physiologisch hierzu geeigneten Zellen statt. Bei sehr hoher Diffusionsgeschwindigkeit gehen Färbung und Entfärbung innerhalb von Stunden vor sich, während es sich bei den geeignetsten Farbstoffen um Wochen handelt. Zur Speicherung kommt es zunächst nur noch an den Orten höchster Konzentration, also am Injektionsort und an den Ausscheidungsorganen Leber und Niere. Schließlich kann jede Speicherung ausbleiben. Der Farbstoff durch- tränkt nur noch diffus den Organismus. 33,4. Referate. 375 Die Diffusions versuche iu Gelatiiiegallerten , denen sich auch einige in Agar anschließen , lassen verstehen , weshalb sich frische und alte , kalt oder warm bereitete , verdünnte oder konzentrierte, elektrolytarme und elektrolytreiche Lösungen des gleichen Farbstoffs verschieden verhalten können. Die so gefundenen physikalischen Ge- setzmäßigkeiten lassen sich ferner beweisen durch Änderung des Vital- färbungsvermögens des gleichen Farbstoffes bei Änderung seiner Diffusionsgeschwindigkeit. Während für die Verteilbarkeit dieser Farbstoffe im Organismus also nur diese physikalischen Gründe in Betracht kommen , können diese für die Speicherung der Farbstoffe in den Zellen nicht allein maßgebend sein. Verf. denkt hierbei an einen Vorgang, den er als Phagozytose der Körperzellen auch dann bezeichnet, wenn die auf- genommenen Teilchen molekular- oder iondispers sind. „Freilich erfährt dadurch der alte Begriff der Phagozytose eine erhebliche Erweiterung, indem auch a- mikroskopische Teilchen in ihn einbezogen werden. Es ist aber besser, eine solche Begriffserweiteruug vorzunehmen, als die Wissenschaft mit einem neuerfundenen Kunstausdruck zu bereichern, wo ein passender Ausdruck bereits besteht." Einer späteren physi- kalisch-chemischen Deutung dieser Phagozytose, z.B. durch lokale Oberflächenspannungsveränderung, steht natürlich nichts im Wege. Das Vorherbestehen besonderer Orte , welche sich nachher als Speicherungsgranula zeigen , wird bestritten : unter dem Einfluß der diffus in das Protoplasma gelangenden Farbstofflösung kommt es zu- nächst zur Bildung von Vakuolen, in denen sich mehr und mehr der Farbstoff konzentriert. Gelangen genügende Farbstoffmengen in das Protoplasma, und neigt der Farbstoft' an sich zur Molekülaggregat- bildung , so wird mit wachsender Konzentration die Polymerisation des Farbstoffs fortschreiten, bis es endlich zur Bildung mikroskopisch sichtbarer Konkremente kommt. Wachsen diese weiter, so füllen sie unter Apposition mehr und mehr die Vakuole aus, bis sie frei als Farb- stoffkorn im Protoplasma liegen. Bei den metachromatisch färbenden Substanzen lassen sich alle diese Übergänge vom Anfangsstadium : der Vakuole bis zum Endstadium : dem freien Farbstoflfkorn neben- einander beobachten. Liesegang (z. Zt. Wiesbaden). 4. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A. Wirbeltiere. Lewis, M. R., a. Lewis, W. H., Mitochondria (and other c y 1 0 p 1 a s m i c s t r u c t u r e s) in t i s s u e c u 1 1 u r e s ( Amer. Journ. Anat. vol. 17, 1914/15, p. 339—401 w. 26 figg. in the text). 876 Referate. 33,4. Die Yerff. benutzten die von ihnen früher angegebene Technik zur Kultur von Geweben in Locke scher Flüssigkeit (Johns Hopkins Hosp. Bull. vol. 22, No. 241, April 1911. Anat. Rec. vol. 6, No. 1, .Tanuary 1912. Anat. Rec. vol. 6, No. 5, May 1912). Es fanden sich große Verschiedenheiten in bezug auf die Stärke, die Dauer und den Charakter des Wachsturaes in verschiedenen Lösungen. Es wurde dies augenscheinlich nicht verursacht durch die leichten Änderungen, die eintreten bei dem Abwiegen von den Salzen oder dem Zucker, die für die Lösung notwendig sind, denn diese können ganz beträcht- lich schwanken, während das Wachstum gut bleibt. Die Veränderungen müssen ihre Ursache haben entweder in dem destillierten Wasser, in einer unvollkommenen Reinheit des Gefäßes , in einem mangelhaften Material an Hühnchen oder in irgendwelchen Manipulationen während des Prozesses des Aussäens , die man unbewußt ändert. Hat mau eine günstige Lösung erhalten, so kann man sie monatelang benutzen, falls die Dextrose der Stammlösung nicht zugesetzt ist. — Hühner- embryonen wurden unter Asepsis aus dem Ei herausgenommen und in 10 oder 20 cc steriler Locke scher Lösung gebracht (Chlornatrium 0"9 Prozent, Kalziurachlorid 0"025 Prozent, Kaliumclilorid 0*042 Pro- zent, Natriumbikarbonat 0*02 Prozent, Dextrose 0*25 Prozent bei .39®). Ein Stück von wenigen Millimetern Dicke des gewünschten Gewebes wurde dann ausgeschnitten und in eine andere Schale mit 10 oder 20 cc steriler Locke scher Lösung bei 39° gelegt. Dieses kleine Stück wurde in zahlreiche, sehr kleine Stücke zerschnitten. Diese wurden mit einer feinen Pipette aufgesogen, gewöhnlich nur eins auf einmal, mit etwas von der Lösung und jedes auf ein steriles Deck- gläschen gebracht, das umgekehrt auf einen Vaselinring gelegt wurde (Schmelzpunkt 46°) auf einen hohlen Objektträger. Alle Instrumente und Deckgläser wurden sterilisiert durch Durchziehen durch die Flamme und auch sonst wurden alle aseptischen Vorsichtsmaßregeln getroffen. Große Sorgfalt wurde verwendet auf die absolute Reinheit der Deck- gläser. Die wandernden und sich teilenden Zellen adhärieren dem Deckglase und benutzen es zur Stütze und das Vorhandensein von Fett scheint sie in dieser Beziehung zu hindern. Der kleine Tropfen muß gleichmäßig und dünn über der Mitte des Deckglases ausgebreitet werden, so daß die Oberflächenspannung das ausgesäte Stück in Ver- bindung mit dem Deckglase erhält. Die stereotropischen Zellen können so leicht von dem Stücke aus auf das Deckgläschen überkriechen, auf dem sie dann nach der Peripherie des Tropfens hinwandern. Ist der Tropfen zu dick und fällt das kleine ausgesäte Stück von dem Deckgläschen ab , so kann die konvexe Oberfläche des Tropfens als Stützpunkt für das Wachstum dienen. Das Wachstum begann inner- halb 10 bis 20 Stunden und erreichte ein Maximum in bezug auf Ausdehnung und wies die größte Anzahl von mitotischen Figuren am 2. oder ?>. Tage auf. Die Kulturen wurden bei 39 bis 40° in einem elektrischen Brutapparate mit einem Glasfeoster in der Türe gehalten. 33,4. Referate. 377 Das Vorbaiulensein von elektriscliem Lichte in demselben Zimmer wie die Kulturen, um die Temperatur des Brutofens konstant zu er- halten, schien keine Einwirkung- auf das Wachstum zu haben, üie Kulturen wachsen augenscheinlich ebensogut im Lichte wie im Dunkeln. Kund um das ausgesäte Stück bilden die neu ausgewachsenen Teile ein mehr oder weniger strahlenförmiges Netzwerk , ein Syncytium, oder eine membranähnliche Zellschicht mit wechselnden Mengen von isolierten Zellen, Diese ausgewachsenen Teile können in der Nähe des alten Stückes mehrere Zellschichten dick sein, nach der Peripherie zu aber findet sich gewöhnlich nur eine einfache Schicht von ab- geplatteten Zellen , die oft nur 2 [ä dick sind. Der gesamte Inhalt dieser peripheren Zellen kann daher mit ganz geringer Fokusänderuug beobachtet werden. Die ausgewachsenen Teile hängen dem Deck- glase so fest an, daß man häufig das ausgesäte Stück abziehen kann, ohne die ausgewachsenen Teile zu schädigen. Um Dauerpräparate herzustellen, wurde das Deckglas von dem Vaselinringe abgehoben und die ganze Kultur auf demselben durch Osmiumsäuredämpfe fixiert. Nach der Fixierung wurde das ausgesäte Stück oft von dem Deck- gläschen entfernt, so daß nur die neugewachsenen Teile übrig- blieben, um die Färbung zu erleichtern. Das Deckgläschen mit der fixierten Kultur wurde dann behandelt wie ein Schnitt auf einem Objektträger. Der ganze Fixierungsprozeß kann an einer beliebigen Zelle beobachtet werden : während das Präparat unter dem Mikro- skope liegt, kann man etwas von der Fixierungsflüssigkeit in die Höhlung des Objektträgers bringen, nachdem man eine Öffnung in den Vaseliuring gemacht hat. Man kann zur Fixierung sowohl Flüssig- keit wie Dampf anwenden. Soll Osmiumdampf benutzt werden , so bringt man einen kleinen Tropfen ^iner 2prozentigen Osmiumsäure- lösung auf den Boden der Höhlung des Objektträgers , so daß er nicht mit dem hängenden Tropfen in Berührung kommt. Soll die Lösung benutzt werden, so bringt man so viel von ihr in den Hohl- raum, daß er erfüllt wird und die Flüssigkeit sich mit dem hängenden Tropfen mischt. Der Osmiumsänredampf ergab die besten Resultate und bei vorsichtiger Anwendung ähnelten die so fixierten Zellen den lebenden mehr, als bei irgendeiner anderen Methode. Die Dämpfe scheinen einen Niederschlag der Zellstrukturen in Form von kleinen Körnchen zu verursachen. Auch nach Färbung mit Eisenhämatoxylin erscheint der allgemeine Charakter des Cytoplasmas und des Kernes nicht merkbar verändert gegenüber der ungefärbten Zelle. Kingsbury, Rawitz, Kollarewsky und Eisen haben angenommen, daß die Osmium- säure die feineren Bildungen des Kernes nicht erhält. Nach den Beobachtungen der VerfF. zeigen aber die lebenden Zellen wenig Kern- detailfj , und selbst Osmiumsäuredämpfe lassen die Kernstrukturen deutlicher hervortreten , als sie in der lebenden Zelle sichtbar sind. Die Mitochondrien werden durch Osmiumsäuredämpfe oder durch eine Flüssigkeit, welche Osmiumsäure enthält, so gut fixiert, daß man 378 Keferate. 33,4. sogar angenommen hat, daß die Mitocliondrien durch die Osmium- fixierung erzeugte Kuustprodul^te seien. Dämpfe von starlcem Formol, das vorher sorgfältig neutralisiert war (Mann , G. , Physiological histology : method and theory. Oxford, Clarendon Press, 1902, und Bensley, Amer. Journ. Anat. vol. 12, 1911), gaben gute Resultate in bezug auf die Fixierung nicht nur der Mitochondrien, sondern aller Zellstrukturen. Leider ließ sich die Mitochondria hiernach nicht gut färben. Joddämpfe von einem Jodkristalle lieferten oft gute Ergeb- nisse in bezug auf die Spindelfasern und Mitochondrien , besonders wenn nachher Anilinfuchsin , Methylengrünfärbung nach Bensley an- gewendet wurde , das Jod war aber ein unsicheres Fixierungsmittel. Die Lösung der Osmiumsäure ergibt nicht so gleichmäßig gute Re- sultate wie die Dämpfe. Eine jede Fixierungsflüssigkeit, welche Säure enthielt (Essigsäure, Salzsäure, Schwefelsäure usw.), war nnbrauchbar zur Fixierung der Gewebekulturen. Der Dampf von diesen Säuren ließ die ganze Zelle gerinnen , bevor die Flüssigkeit das Präparat erreichte. Die Mitochondrienbildungen veränderten sich dabei schnell zu kleinen körnigen Ringen, die sich später in dem geronnenen Zell- netzwerk völlig auflösten. Der Kern verlor seine homogene , fein- körnige Struktur und zeigte ein grobes Netzwerk. Der Nucleolus wurde zu einem kleinen runden Körper. Alles dies erinnert durch- aus an die gewöhnlichen Abbildungen der Zelle in den Lehrbüchern, welche der lebenden Zelle durchaus nicht ähnlich sind. Wurde eine lebende Zelle der Einwirkung von Dämpfen von einer 2prozentigen Essigsäurelösung ausgesetzt , so trat diese Gerinnung bald ein , das Netzwerk im Cytoplasma und im Kerne wurde schnell sichtbar, während die Mitochondrien, die in der lebenden Zelle als lange Stäbchen und Fäden deutlich sichtbar waren, schnell verschwanden. Eine längere Fixierung in Osmiumsäure, nachdem die Osmiumsäure- dämpfe schon fixierend gewirkt iiatten, verursachte keine Veränderung des Kernes oder der Cytoplasmastrukturen. Die Mitochondrien wurden etwas geschwärzt, und die Fettkörnchen wurden zuerst gelbbraun und später dunkelbraun. Auch nach einem Monate war in dem Cytoplasma keine Veränderung sichtbar geworden, welche irgendwie auf das Vor- handensein eines Kanal-Apparates hinwies, wie er in manchen Zellen von KoPSCH, SjövALL und Cowdry gefunden worden ist. Eine sorg- fältige Untersuchung der lebenden Zelle zugleich mit einer solchen, bei der durch verschiedene Fixierungsflüssigkeiten Veränderungen herbeigeführt sind , ließ erkennen , daß die Mitochondrien nur durch Osmiumsäure gut fixiert werden, daß sie aber in keiner Weise als ein durch diese Fixierung entstandenes Kunstprodukt anzusehen sind. — Die VerfF. haben dann weiter Versuche über das Verhalten der lebenden Mitochondrien angestellt. Die Mitochondrien der lebenden Zelle reagieren schnell und in ganz bestimmter Weise auf bestimmte Einwirkungen und häufig schneller als die ganze Zelle oder ein anderes Struktur- gebilde dieser. Diese Reaktion ähnelt oft einem Zerfalle der Mito- 33,4. Referate. 379 chondrien , und so erscheint sie dann als eine sclinelle Bildung- von Variliositäten an den Mitochondrienfäden, welche letztere normal sind, und daran anschließend als ein Zerfall in eine Anzahl von kleinen, feinkörnigen Ringen. 1) Säuren: Bei Einwirkung von gasförmiger Kohlensäure oder der Dämpfe von Essigsäure, Schwefelsäure, Salz- säure, Chromsäure und anderen Säuren nehmen die Mitochondriafäden schnell ein variköses Aussehen an und zerfallen bald in eine Anzahl von kleinen Ringen von gleicher Größe. Wasserstoffsuperoxyd, über- mangansaures Kalium und Chloreton wirken ganz ähnlich. 2) A 1 - k allen: Alkalien, Ammoniakdämpfe und Natriumhydroxyd lassen die Mitochondrien aufquellen, ohne daß sich Varikositäten bilden. Der Kern wird länger und durchsichtiger. Folgt auf den Ammoniakdampf solcher von Essigsäure, so erhalten die Mitochondrien und der Kern wieder ihr normales Aussehen. Wirken die Säuredämpfe noch weiter ein, so zeigt sich die Säurereaktion. 3) Xylol, Chloroform, Äther: Diese Stoffe lassen die Mitochondrien verschwinden, es bleiben nur Schattenformen oder leichte Spuren von degenerierter Mitochondrien übrig. 4) H y p e r - u n d hypotonische Lösungen: Veränderungen des osmotischen Druckes wirken auf die Mitochondrien oft ein, bevor an dem Cytoplasma eine Veränderung sichtbar ist. Hypertonische Lösungen lassen die Mitochondrien schrumpfen, hypotonische lassen sie aufquellen. Die Wirkung einer hypertonischen Lösung hört auf, wenn der osmotische Druck in der Lösung abnimmt und umgekehrt. 5) Hitze: Erwärmung gibt interessante Resultate. Bei einer Temperatur- steigerung des heizbaren Objekttisches von 40 auf 48** wird die Mito- chondrien innerhalb 15 bis 20 Minuten zu runden Körnchen, wie auch vorher ihre Gestalt gewesen ist. Die Größe dieser runden Körnchen richtet sich nach der Größe der früheren Mitochondrienfäden oder -Stäbchen. Bei der Einwirkung der Wärme zerfallen die Mitochondrien- bildungen nicht in eine Anzahl von Körnchen , sondern jedes Mito- chondriengebilde läßt aus sich ein rundes Körnchen entstehen. Bei rascher Abkühlung des Präparates, wenn man kaltes Wasser durch den heizbaren Objekttisch Hießen läßt, nimmt die Mitochondrien ihre normale Gestalt wieder an. Fortgesetzte Erwärmung, etwa auf 46*^, für mehr als 1 Stunde, verringert in wenigen Augenblicken die Zahl und die Größe der Mitochondrienbildungen. 6) Vitale Färbungen: a) J anusgrün (Diäthylsafraninazodimethylanilin) ist von Laguesse, Michaelis, Bexsley, Cowdry als ein mehr oder weniger spezifisches Färbungsmittel der Mitochondrien in der lebenden Zelle angesehen worden. Bei den Untersuchungen der Verff. ergab sich, daß dieser Farbstoff leider, während er die Mitochondrien glänzend blaugrün färbte, für die Zellen sich als giftig erwies, selbst die schwächsten Lösungen (1:200000), welche die Mitochondrien färbten, ließen die Zellen innerhalb weniger Stunden absterben. Dabei hörte nicht nur das Wachstum auf, sondern es traten meist auch Formveränderungen der Mitochondrienbildungen auf. Es kam dabei vor, daß Zellen noch 380 Referate. 33,4. längere Zeit lebendig blieben, während die Mitochondrien schon deut- lich gefärbt waren, so eine PTerzmuskelzelle nach Färbung mit einer Lösung von 1 : 100000, welche noch 1 Stunde und 40 Minuten hin- durch pulsierte. Dann blaßte die Färbung ab und die Zelle bewegte sich nicht mehr. Verf. geht noch näher auf diese Verhältnisse ein. Es wird dieserhalb auf das Original verwiesen, b) Nilblau B extra und Brillantkresylblau 2B: Außer Janusgrün färbte kein anderer der hier angewendeten Farbstoffe die Mitochondrien in der lebenden Zelle. Nilblau A in konzentrierter Lösung oder Nilblau B extra und Brillantkresylblau 2B färbten indessen die Mitochondrien nach dem Tode der Zelle , besonders nach Fixierung mit Dämpfen von neutralisiertem Formol oder von Osmiumsäure. Die hier ge- nannten Farbstoffe sind giftig für die Zelle und ein Präparat blieb niemals länger als 1 Stunde am Leben, wenn es mit der schwächsten Lösung (1:200000) von Nilblau B extra behandelt wurde. Brillant- kresylblau 2B ist weniger giftig als Nilblau und jeder von diesen Farbstoffen wirkt antiseptiseh , denn es trat niemals eine Infektion auf, obgleich der Farbstoff" nicht sterilisiert war. Der Unterschied in den Ergebnissen, die mit diesen Farbstoffen bei ihrer Einwirkung auf die toten und die lebenden Zellen erreicht werden , läßt deut- lich erkennen, daß der chemische Zustand in der lebenden Zelle ganz verschieden ist von dem in der toten Zelle. Verf. bespricht dies noch näher. Es wird dieserhalb wieder auf das Original verwiesen. Schiefferdeckcr (Bomi). Levad itl, C, et Gabrok, F., S u r 1 a v i e et I a m u 1 1 i p 1 i c a t i o n in vitro des cellules pre a lab lement colorees (Compt. Rend. Soc. Biol. Paris t. 77, 1914, p. 417 — 420). Die Verff. haben untersucht, ob Gewebe, welche vital gefärbt sind, noch weiter gezüchtet werden können. Technik: Man stellt von den weiter unten genannten Farbstoffen Iprozentige Lösungen in isotonischem Salzwasser her, die man bei 100" sterilisiert. Ver- schiedene von diesen Lösungen werden auf i'hrgläschen verteilt und dienen zur Färbung von kleinen Gewebsstiickchen. Man läßt die Präparate bei Zimmertemperatur 20 Minuten lang in dem Farbstoffe, überträgt sie dann auf den Deckel einer Gabritschewski sehen Dose und bedeckt sie mit Plasnia. Als Gewebe wurde von den Verff". gewählt ein Chondrosarkom der Maus und das Herz von Hühnerembryonen. Im ersten Falle wurde Meerschweinchenplasma mit Hinznfügung von Mäuseserum verwendet, im zweiten Falle Hülinerplasma. Bei starkem Wachstume wurden aufeinander folgende Übertragungen mit 5 bis 6 Tage langen Zwischenräumen vorgenom- men. Von Fnrbstoft'en wurden verwendet vitale (Methylenblau, Neu- tralrot und Brillantkresylblau) und solche, die als Heilmittel verwendet werden bei der Trypanosomiasis (Trypanblau, Trypanrot, Trypangelb : die letztere von ISenda hergestellte Farbe wurde den i 33,4. Keferatc. 381 Verff. durch Herrn Salmon gegeben). Was die Vermehrung der nichtgefärbten Zellen anlangt , die zur Kontrolle dienten , so waren die Resultate bei dem Chondrosarkom weit weniger günstig als bei dem Herzen des embryonalen Hühnchens. Im ersten Falle überlebten die Zellen, welche die charakteristischen Nester dieses Tumors bilden, mehrere Übertragungen, schienen sich aber nicht zu vermehren, nur die spindelförmigen Bindegewebselemente wucherten und bildeten Strahlungen um das Stückchen. Bei dem embryonalen Herzen war die Wucherung sehr reichlich. — Was nun die einzelnen Färbungen anlangt, so hindert eine Iprozeutige Methylenblaulösung die Vermehrung in vitro, färbt die Gewebe aber stark. Bei Lösungen von 1 : 500 bis 1 : 1000 ist das Gewebsstückchen stark gefärbt in- mitten eines hellblauen Mediums während der ersten 24 bis 28 Stunden. Dann beginnt in der ganzen Peripherie eine Gewebswucherung , die neugebildeten Zellen sind spindelförmig oder dreieckig. Diese neu- gebildeten, lebenden Zellen verändern ihren Ort und vermehren sich, während sie intensiv blau gefärbt sind (mit Ausnahme des Kernes). Bei Übertragungen geht die Wucherung weiter und die Zellen bleiben gefärbt , solange noch eine Reserve von Farbstoff in der Keimzone vorhanden ist. Erschöpft sich diese , so wird die Färbung immer heller und verschwindet schließlich. — Bei dem Neutralrot findet sich bei Lösungen von 1 : 100 bis 1 : 500 dasselbe. Bei diesem Farb- stoffe ist noch etwas Besonderes zu beobachten : Von den in demPlasma befindlichen gefärbten Stückchen verlieren einige ihre dunkelrote Färbung und werden ockergelb. Diese gelb gewordenen Stückchen sind mit feinen und sich überkreuzenden Kristallen bedeckt. Nun er- geben nur die rotgefärbten Stückchen eine reichliche Kultur, während die gelben Stückchen steril' bleiben. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um eine Umbildung des Neutrairotes in seine Base, die ver- anlaßt ist durch die Alkaliiiität der Gewebe oder des Mediums, und um eine toxische und sterilisierende Einwirkung dieser Base auf die Zellen. — Das Brillant kresylblau ergab nicht so gute Resul- tate. — Die drei Trypanfarben färben nicht so elektiv die zu züchtenden Zellen (Sarkom;, doch tritt eine reichliche Vermehrung ein bei einer Lösung von 1:100 bei Trypanrot und. einer von 1 : 1000 bei Tryp anblau. Man kann so feststellen, daß die Zellen des Organismus, besonders die Bindegewebselemente, leben und sich vermehren, während sie gefärbt sind und sich in einem Medium be- finden , das beträchtliche Mengen eines Farbstoffes enthält , der die Tr3'panosomen in vivo tötet. Die dauerhafte Färbung von Tieren, welche an Trypanosomiasis erkrankt und mit den Farbstoffen be- handelt worden sind, beweist übrigens, daß die Fixierung des Trypan- rotes oder des Trypanblaues in gewissen Geweben nicht unverträg- lich ist mit dem Weiterleben dieser Gewebe, natürlich bei bestimmten Dosen. — Nach den Verff. ist hiermit eine Methode gefunden, welche erlaubt, die Sensibilität von vital gefärbten Zellen zu untersuchen bei 382 Eeferate. 33, 4. Einwirkung von physikalischen Agentien (Licht, Strahlen), von chemischen Körpern und von Giften. Schiefferdecker (Bonn). Champy , Cli. , et Coca , F. , S u r 1 e s c u 1 1 u r e s de t i s s ii s e n plasma etranger (Compt. Rend. Soc. Biol. Paris t. 77, 1914, p. 238—240). Unter den Autoren, die sich bisher mit Grewebskulturen beschäftigt haben , haben einige mitgeteilt , daß es möglich sei, Zellen auf dem Plasma einer anderen Art zu züchten. Die Yerft". fanden dagegen bei ihren früheren Untersuchungen, daß bestimmte Kulturen auf anders- artigem Plasma schlecht fortkamen und schnell starben, und kamen daher zu dem Schlüsse, daß man sich des Plasmas desselben Tieres bedienen müsse , welches auch das Gewebe geliefert hat (dieses ist übrigens stets die richtigste Technik). Um die Gegensätze in der Auf- fassung aufzuklären, haben die Verft". nun eine lange Reihe von Ver- suchen angestellt, um festzustellen, bis zu welchem Grade die Hetero- spezitität des Plasmas sich als hinderlich erweist. Sie bemerken dabei im voraus, daß es durchaus nicht immer leicht ist, sicher ab- zuschätzen, ob ein Gewebe mehr oder weniger gut gedeiht, die einzige sichere Beobachtung ist die des vollständigen Absterbens des Ge- webes. Weiter sind die verschiedeneu Gewebe der Heterospezifizität gegenüber mehr oder weniger empfindlich. Um möglichst sicher zu gehen , haben die Verff. in folgender Weise gearbeitet : Stücke von mehreren verschiedenen Geweben einer bestimmten Tierart (z. B. des Meerschweinchens) werden vergleichsweise auf dem eigenen Plasma und auf dem Plasma von anderen Arten (Kaninchen, Huhn) während einer bestimmten Zeitdauer gezüchtet. Man verfügt dann über Prä- IJarate , die möglichst vergleichbar sind, und über eine Stufenreihe von mehr oder weniger empfindlichen Geweben. Auf diese Weise wurden die Gewebe von sehr verschiedenen Tieren untersucht , die einander nahe standen oder weit entfernt, von den Säugetieren (Hund, Katze, Kaninchen, Meerschweinchen, Ratte) bis zu den Vögeln, den Reptilien und den Batrachiern. Zunächst zeigte sich , daß der Be- griff der Spezifizität nicht so enge zu fassen ist, wie nach den bis- herigen Erfahrungen angenommen wurde, ja es scheint sogar, daß es überhaupt keine Spezifizität gibt, wenigstens nach dem ge- nauen Sinne dieses Wortes. Die Kultur in einem heterospezifischen Medium entwickelt sich oft schlecht oder gar nicht, selbst bei nahe verwandten Arten, aber es gibt keine Beziehung zwischen der taxo- nomischen Nahestellung der verschiedenen Tierarten und der Möglich- keit, die Elemente in dem Plasma der einen oder anderen Art zu kultivieren. So ist eine Kultur von Taubengewebe auf Katzeuplasma unmöglich , dagegen läßt sieh in ausgezeichneter Weise eine solche von Rattengewebe auf Schildkrötenplasma ausführen. Ist die Kultur unmöglich, so beobachtet man nicht nur einen Stillstand des Wachs- tumes , sondern eine schnelle Vergiftung der Elemente , die oft im 33,4. Referate. 383 Blocke degenerieren. Man findet dann , daß das Plasma giftig ist für die zu kultivierenden Elemente, man kann aber in keiner Weise voraussehen , ob dieses oder jenes Plasma sich für eine bestimmte Tierart als giftig erweisen Avird. Diese „zufällige Giftigkeit" bat niclits gemein mit der „Spezifizität". Eine ganz analoge Erscheinung ist die , daß bestimmte Serumarten von Natur hämolytisch wirken auf die roten Ulutkörperchen anderer Arten , die den ersteren mehr oder weniger fernstehen. p]s zeigt sich nun, das mitunter Elemente einer Tierart sich züchten lassen in einem Plasma, daß hämolj'tisch wirkt auf die roten Blutkörperchen derselben Tierart. Es besteht also zwischen der hämolytischen Einwirkung eines Plasmas A auf die roten Blutkörperchen einer anderen Art B und der Giftigkeit dieses Plasmas für die sonstigen Elemeute von B keine Beziehung. Die „Heterospezifizität" kann also schaden infolge von giftigen Stoffen, die in bestimmten fremden Plasmaarten enthalten sind, aber nicht infolge eines Mangels an spezifisch nützlichen Stoffen. Es erscheint zweifellos, daß dies Zellen selbst stets ihre Spezifizität bewahren und daher in der Lage sind, Stoffe aus einem fremden Medium in sich aufzunehmen, falls sie eben nicht durch diese Stoffe vernichtet werden. Schieffenlecker {Boyin). Herxlieimer , K. , u. Nathan, E. , Über Herkunft und Ent- steh u n g s a r t des K e r a 1 0 h y a 1 i n s (Arch. f. Dermatol. u. Syphilis Bd. 123, 1916, H. 3, p. 399—408 m. 2 Tfln.). Die histologische Untersuchung von Schnitten eines Falles von Pemphigus vegetans gab den Verff, ein Objekt in die Hand, das die Entstehungsart des Keratohyalins in größter Deutlichkeit zu beobachten erlaubte. Stücke der vegetierten Hautpartien wurden nach Fixierung in Formol und Härtung in Alkohol in Paraffin eingebettet ; Schnitte von 6 bis 7 /t Dicke. Was die Färbung anlangt, so sind die hier in Betracht kommenden Strukturen in größter Deutlichkeit nur mittels der Kresyl- echtviolett- und Methylgrün- Pyronin- Färbung zu sehen, während die Hämatoxylin- Eosin -Färbung fast völlig versagte. Bei der Unter- suchung der mit Kresylechtviolett gefärbten Schnitte zeigte es sich, daß an vielen Stellen die Körnerschicht 4 bis 5 Zellreihen stark war. Die Untersuchung der einzelnen Zellen ergab eine Reihe von Bildern, bei denen der ganze Ablauf der Keratohyalinbildung von den ersten Anfängen bis zur völligen AnfüUung der Zellen mit Keratohyalinkörn- chen in den verschiedensten Stadien zu sehen und besonders der Übergang des Keratohyalins aus dem Kerne in das Protoplasma der Zelle mit größter Deutlichkeit zu beobachten war. — Mit derselben Färbung kann man ferner an demselben Objekte die Veränderungen, die sich bei der Verhornung bzw. während der Keratohyalinbildung am Kerne abspielen , mit besonderer Deutlichkeit beobacliten. Bei der Untersuchung mit der Methylgrün -Pyronin -Färbung sieht man in dem grüngefärbten Kerne zunächst feine rote Schollen auftreten, dann 384 Referate. 33,4. den Durchtritt dieser Schollen durch die Kernmembran und üiren Austritt in das Protoplasma. ScJiieffcrdecker {Bonn). Kreibich , C. , Über die Granula der fixen Mastzellen (Arch. f. Derraatol. u. Syphilis Bd. 123, 1916, H. 3, p. 450 —452 m. 1 Tfl.). Es ist in letzter Zeit gelungen, nachzuweisen, daß verschiedene Substanzen in den Zellen aus dem Kerne stammen , so das Kerato- hyalin , so färbbare Stäbchen in den Fettzellen , so das Tigroid der Nervenzellen. Es war daher anzunehmen, daß auch die Mastzellen- Granula aus dem Kerne stammten. Es galt nur , das geeignete Objekt und die geeignete Technik zu finden. Das Objekt ergab sich aus Versuchen, mittels der Brennessel (Urtica ureus) am Kaninchen- ohre Quaddeln zu erzeugen. Es gelingt durch einfaches stärkeres Einreiben von Brennesssein am Kaninchenohre innerhalb kurzer Zeit ein Ödem zu erzeugen, das sich manchmal flach bucklig erhebt, zur Kompression der Gefäße führt und histologisch aus Fibrin noch ohne zellige Elemente besteht. In den nächsten Stunden folgt auf das Ödem zellige Entzündung, und dieses Objekt war brauchbar für die Untersuchung der Granula von fixen Mastzelleii. Es wurde also Kaninehenohr 6 bis 12 bis 24 Stunden nach der Brennesselreizung in absolutem Alkohol, nach Carnoy- Gehuchten oder in Sublimat fixiert, die Haut vom Knorpel abgelöst und in Paraffin steil oder flach geschnitten. Die Paraffinschnitte kamen nach Albrecht- Störk auf gewärmtes Wasser und diesem Wasser wurden die Farblösungen zugesetzt. Verwendet wurden: Polychromes Methylenblau, Giemsa- Lösung, Methylenazur, Methylgrün - Pyronin , Rongalitweiß. Diese Technik war notwendig , weil nach Entfernung des Paraffins die frischen Granula dieser gemästeten Mastzellen sich in obigen wässe- rigen Farbstofflösungen lösen und der Schnitt dann teilweise oder vollständig ausgewaschene , scheinbar cliromatinarrae Kerne wieder- gibt. Hierin liegt auch der Grund, warum man bei der gewöhnlichen Technik meist nur ältere Granula und mit alkoholischen Lösungen viel mehr Granula darstellen kann. Bei dem obigen Verfahren färben sich innerhalb und außerhalb der Gefäße auch kleine Zellen mit baso- philen metachromatischen Granula, die den exsudativen Mastzellen entsprechen dürften, auf welche aber hier nicht eingegangen wird. Die großen fixen Mastzellen zeigten nun unzweideutig, daß die Gra- nula vom Kerne abstammen. Schicfferdecker {Bonn). Olage, Färbung des Fleisches und der Organe bei Schlachttieren intra vitam durch Anilinfarb- stoffe (Mercks Jahresber. Bd. 29, 1916, p. 208). Zuweilen treten bei der mit Eosin gefärbten Gerste Anfärbungen der Schleimhäute der Verdauungsorgane, namentlich am Schlundüber- 33,4. Keferate. 385 gang in den Magen und der äußeren Haut ein. Eine zieralicli all- gemeine Färbung des Fleisches zeigte sich bei einer Kuh , der ver- mutlich ein blauer Farbstotf als Arzneimittel injiziert worden war. Um Pyoktanin oder Methylenblau dürfte es sich nicht gehandelt haben, da subkutane , intravenöse und intraperitoneale Injektion von 1 cc Iprozentiger Lösungen bei Kaninchen und Meerschweinchen keine solchen AUgemeinfärbuugen hervorriefen. Liesegang {z. Zt. Wiesbaden), Meyer , 0. , Zur Kenntnis der generalisierten Ostitis fibrosa und der Epithelkörperchen Verände- rungen bei dieser Erkrankung (Frankf. Zeitschr. f. Pathol. Bd. 20, 1917, p. 115—159 m. 5 Figg. u. 5 Tun.). Bei der mikroskopischen Untersuchung des Skeletts wurden so- wohl Schnitte durch entkalkten , wie nicht entkalkten Knochen an- gefertigt und neben den gewöhnlichen Färbemethoden die ScHMORLSche Thioninfärbung , Alaun - Karminfärbung , Elasticafärbung und Eiseu- reaktion ausgeführt. Liesegang (x. Zt. Wiesbaden). Brodersen , Verhalten der Knorpelzellen des Frosches gegen Aqua destillata, Natronlauge, Salzsäure und Kochsalz in fließenden Lösungen (Anat. An- zeiger Bd. 49, 1916, No. 9, p. 226—253 m. 2 Figg.). 50 f.1 dicke Querschnitte des Knorpels vom Femurköpfchen von Kana temporaria wurden den im Titel genannten Flüssigkeiten von verschiedener Konzentration ausgesetzt. Diese wurden strömend be- nutzt, damit sie dauernd die gleiche Zusammensetzung behielten. Das war erleichtert durch Benutzung einer Glioimerzelle , die aus ver- nickelten Metallringen und dünnen Glimmerplatten bestand. Eine weitere Glimmerplatte, die mit einem schmalen Spalt versehen war, hielt das Präparat so fest, daß es auch bei der Bewegung der Flüssig- keit an seiner ursprünglichen Stellung blieb. Die Zelle war so klein, (laß sie auf den geneigten Objekttisch des Mikroskops gelegt werden konnte. Zunächst wurden die frischen Knorpelschnitte mit Ölimmersion ^/^^ und Okular I oder II von Leitz bei Auerlicht untersucht. Der Kern ist meist kreisförmig, seltener oval oder birnenförmig. Er ist grau und seine glatte Membran eben sichtbar. In ihm sind 2 oder 4 matt- graue, unregelmäßig geformte Brocken. Der Kerndurchmesser ist 10^. — Der Zelleib ist meist oval oder dreieckig mit abgestumpften Ecken 5 seltener kreisförmig. Er enthält einige größere, in Brown scher Be- wegung befindliche Brocken ; daneben viele kleinere , die kaum er- kennbar sind. — Das Pericellularium ist als feiner Saum an der Zell- peripherie nur wenig stärker lichtbrechend als die übrige Grundsubstanz zu sehen. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 33, 4. 25 336 Referate. 33,4. In Üießeudem destilliertem Wasser wird das Pericelhilarium nach einer halben Stunde stärker lichtbrechend. Durch nachfolgende Be- handlung mit Iprozentiger Kochsalzlösung läßt sich diese stärkere Lichtbrechung wieder bedeutend abschwächen. In destilliertem Wasser füllt sich der Kern mit sehr feinen, später größer werdenden Körnchen. Der Kern wird etwas kleiner, bleibt aber glattrandig. Diese Ver- änderung wird durch Kochsalz nicht rückgängig gemacht. Der Zell- leib wird mattfiockig. Die kleinen Flocken vereinigen sich zu größeren, stärker lichtbrechenden Körnern. Später setzen sich diese ab und der Zelleib beginnt zu schrumpfen. Dann wird auch das Pericelhilarium unsichtbar. Der Kern zieht bich stark zusammen. Schließlich bildet sich im Zelleib ein grobes, glänzendes Maschenwerk aus. Die Wirkungen der Natronlauge beobachtet man in ihrer Auf- einanderfolge am besten bei Konzentrationen von 0*002 Prozent bis 0*04 Prozent. Niemals wird darin das Pericelhilarium stärker licht- brechend. Im Körnchenkörper am Kern lagern sich manche Körnchen zu größeren Klumpen zusammen. Dann werden in ihnen helle, kreis- förmige Stellen , wahrscheinlich Vakuolen , sichtbar. Vom sonst un- veränderten Kern wird nur die Membran heller. Er bleibt bis auf einen oder zwei Brocken optisch leer. Im Zelleib zeigen sich, nach anfänglicher Undeutlichkeit , später gleichmäßig gelagerte , große, glänzende Körner. Dann schrumpft der Leib beträchtlich, aber sein Umriß bleibt glatt. — In 0'2 Prozent Natronlauge tritt die Körne- lung des Leibes sofort ein. In 0'4 Prozent beherrscht die Fixierung der Form das ganze Bild. Der kaum verkleinerte Leib ist voller Körner. Der Kern ist wahrscheinlich optisch leer, sein Umriß glatt, seltener etwas eingebeult. In 0'0036prozentiger Salzsäure werden die Zellen in Leib- und Kerngröße gut fixiert. Im Kern zeigen sich einzelne Brocken. Sein Umriß ist glatt. Der Zelleib ist flockig und kaum geschrumpft. Die Lichtbrechung des Pericelhilariums ist kaum geändert. Bei stärkerer Konzentration wird die Fixierung schlechter. In 0"3- bis Iprozentiger Kochsalzlösung füllt sich der Kern mit glänzenden Körnchen. Er beult sich meistens ein. Im Gegensatz zu der durch destilliertes Wasser bedingten Kernveränderung läßt sich diese durch destilliertes Wasser wieder aufheben. Während dieser Zeit ändert sich der Zelleib kaum. — In stärkerer Kochsalz- lösung schrumpft die Zelle zuerst stark. Der Kern wird fast un- sichtbar. Später dehnt sich die Zelle allmählich wieder aus und auch der Kern erreicht seine alte Größe , Form und Glattwaudigkeit. — In mehr als lOprozentiger Kochsalzlösung tritt Fixierung ein. Der Zelleib zieht sich nicht mehr zurück ; er ist feinkörnig und der eben- falls in der Form erhaltene Kern entweder feinkörnig oder optisch leer. Lieseyauy (v. Zi. Wiesbaden). 33,4. Referate. 387 Ketterer, Ed., ü e l a natura e t d e 1 ' o r i g- i n e d e s p 1 a q u e 1 1 e s sanguines (Compt. Rend. Soc. Biol. Paris t. 78, 1915, p. 654—658). Die Blutplättchen müssen ihren Ursprung- nehmen in den blut- bildenden Organen zugleich mit den Leukozyten und den Hämatien, infolgedessen muß man nach Verf. das Bhit mit denselben Fixierungs- mittelu und Färbemitteln behandeln wie die blutbildenden Organe und dann die Bilder der letzteren vergleichen mit denen der Blut- präparate. Technik: Nach dem Vorgange von Bürker (1903 und 1907) fängt Verf. große Tropfen menschlichen Blutes, erhalten durch Stich oder Einschnitt, auf einer sehr glatten Paraftinplatte auf. Die Platte kommt für 20 bi^ 30 Minuten in eine feuchte Kammer, damit die Hämatien auf den Boden des Tropfens sinken können. Darauf berührt Verf. mit dem vorher mit Alkohol abgewaschenen Objekt- träger den Gipfel des nicht geronnenen Tropfens. Auf dem Objekt- träger breitet sich so ein Bluttleck von 5 bis 10 mm Durchmesser aus. Um die Elemente anhaften zu lassen, wird der Objektträger auf eine Porzellanplatte gelegt, die auf 40^ erhitzt ist. Nachdem er hier kaum einige Minuten verweilt hat, wird er übertragen in eine Lösung von einem Teile des käuflichen Formols in 5 Volumenteilen Wasser. Auf diese Weise erhält man die Elemente des Blutes in derselben Weise fixiert wie die blutbildenden Organe und kann sie dann mit denselben Farbstoffen behandeln. Schiefferdecker {Bonn). West , B. , The 0 r i g i n and e a r l y d e v e 1 o p m e n t o f t h e posterior lyniph heart in the chick (Amer. Journ. Anat. vol. 17, 1914/15, p. 403—436 w. 14 figg. in the text». Von den 45 Embryonen wurden 41 mit chinesischer Tusche durch die großen Dotter- Blutgefäße injiziert, wobei die Injektion ge- wöhnlich bis zu Extravasaten an den Blutkapillaren getrieben wurde. Von den 4 übrigen Embryonen wurden 3 direkt in die hinteren Lymph- herzplexus injiziert und einer, von 12 mm Länge, wurde gar nicht injiziert. Alles Material wurde in Zenker scher Flüssigkeit fixiert. 36 Embryonen wurden in Serienschnitte zerlegt (Schnitte von 10 und 7 fj) und auf dem Objektträger mit Eosin und Methylblau (nach Mann) gefärbt. Eine oder zwei Serien wurden gefärbt mit Hämatoxylin (Delafield) und Orange G, wobei die Differenzierung der Blutzellen aber nur sehr unbedeutend war. Die 9 nicht geschnittenen Embryonen wurden nach Spalteholz aufgehellt und im ganzen unter dem Bin- okularmikroskope untersucht. Schiefferdecker {Bonn). Denietrescu, C. A., Die Wirkung der Cholera- und Ty- phus e n d o t o x i n e a u f d i e N e b e n u i e r e n z e 1 1 e n (Bulle- tin de l'Acad. Roum. t. 3. 1915, p. 225— 227i. •25* 388 Referate. 33, 4. Die Chromaftinität der Nebennierenzellen wird durch Cholera- endotoxin zerstört, durch Typhusendotoxin dagegen kaum beeinflußt. Liesegayig (z. Zt. Wieshadeji). Badertscher, J. A., The development of the thymus in the pig. 11. Histogenesis (Amer. Journ. Anat. vol. 17, 1914/15, p. 437—487 w. 3 pl.). Das Material war ganz frisch. Der Oberkiefer, der Schädel und die hintere Thoraxwand wurden bei Embryonen von 10 bis 20 mm Länge entfernt. Auf diese Weise wurde der die Thymus enthaltende Körperabschnitt verhältnismäßig klein und konnte daher gut fixiert werden. Embryonen von 20 bis 55 mm wurden in ähnlicher Weise behandelt und außerdem wurden die Seitenwände des Körpers und die Halswirbel entfernt, um das Stück zu verkleinern. Bei Embryonen von 60 bis 165 mm Länge wurden nur Teile der Thymus mit etwas von dem umgebenden Gewebe entnommen. Von allen diesen Stadien wurden die ganze oberflächliche Thymus, der Thymuskopf und Teile der mittleren Hals- und Brustabschnitte eingelegt. Von Embryonen von 180 bis 280 mm Länge (ausgetragen) wurden die oberflächliche Thymus und Teile der Kopf- und mittleren Halsabschnitte entnommen. In den Fällen, in denen nur ein Teil des Organes herausgenommen wurde, wurde gewöhnlich die linke Thymus benutzt. Die HELLYsche Flüssigkeit (Zenker- Formol) diente fast ausschließlich zur Fixierung. Sie zerstört nicht den basophilen Charakter des Cytoplasmas der Lymphozyten und bewirkt augenscheinlich keine merkbare Änderung in dem Hämoglobin der roten Blutzellen , die in der Thymus vor- kommen. Einige wenige Embryonen aus verschiedenen Entwicklungs- stadien wurden auch in Zenker scher Flüssigkeit fixiert, hauptsächlich zum Vergleiche mit den Resultaten solcher Forscher , welche diese Flüssigkeit verwendet hatten. Es zeigte sich , daß die Zenker sehe Flüssigkeit für derartige Untersuchungen ganz unbrauchbar ist, da sie in weitem Maße den basophilen Charakter der Lymphozyten zer- stört, die Erhaltung dieses ist aber von unschätzbarem Werte für die Feststellung des Ursprunges der ersten Lymphozyten, die in der Thymus auftreten. Das Gewebe wurde eingebettet in Paraffin und in Schnitte von 3 bis 5 ^ zerlegt. Zur Erhaltung der Zellen mit basophilen Körnchen wurde das Material fixiert in 95prozentigem Alkohol. Die Modifikation der Blutfärbung von Nocht-Romanowsky durch Hastings erwies sich von größtem Werte für diese Untersuchung und wurde fast ausschließlich für das Studium der Histogenese der Thj^mus be- nutzt. In gut differenzierten Schnitten färbt sich das Cytoplasma der Lymphozyten, das einen deutlich basophilen Charakter besitzt, hell- blau, während das Cytoplasma der Epithelzellen der Thymus und das der Mesenchymzellen hellrot wird. So können die Lymphozyten ver- hältnismäßig leicht unterschieden werden von den Kernen der Epi- thelzellen. Erythrozyten und die Körnchen der eosinophilen Zellen 33,4. Referate. 389 färben sich stark rot, während die Körnchen der Zellen mit basophilen Körnchen (nach Fixierung in Söprozentigem Alkohol) sich blau färben. Bei Präparaten nach Fixierung in Zenker scher Flüssigkeit ist der basophile Charakter des Cytoplasmas der Lymphozyten verloren ge- gangen, und es ist daher schwierig, Lymphozyten von bedeutender oder mittlerer Größe zu unterscheiden von einigen der kleineren Epi- thelkeruen der Thymus. Zur Färbung der Bindegewebsfasern der Thymus wurde auch die Bindegewebsfärbung von Mallory verwendet. Schiefferdecher {Bonn). Ulrich, 0., Zerstörung derSchafwollfaser durch Stock- bakterien (Brünner Monatsschr. f. Textil-Ind. Bd. 22, 1915, p. 168—172). Die mikroskopische Untersuchung eines Militärtuchs , welches durch Stockbakterien gelitten hat, läßt erkennen, daß die Art der Faserveränderung eine andere ist als diejenige, welche durch Schimmel- pilze herbeigeführt wird. An den pinselförmigen Rißstellen ist der ursprüngliche Verband der Epidermiszellen und der spindelförmigen Faserschichtzellen gelöst. Die Erscheinung tritt nur bei alkalischer Reaktion der Wolle ein. Liesegang {'x. Zt. Wiesbaden). Seel, E., u. Sander, A., Über die Veränderungen von Ge- spinstfasern mit Alkalien und Säuren und deren Folgen für die Textilindustrie (Zeitschr. f. angew. Chemie Bd. 29, 1916, p. 261—265 m. 11 Figg.). Untersucht wurden die für das Militärbekleidungswesen wichtig- sten Faserstofte Wolle, Baumwolle und Leinen. Die Mikroaufnahmen wurden bei 700facher Vergrößerung gemacht. Auch bei noch stärkerer Vergrößerung läßt sich an einer Wolle, welche 1^/^ Stunde mit Iprozentiger Schwefelsäure gekocht war, kein Unterschied gegenüber nicht behandelter Wolle feststellen. Auch zahl- reiche Proben aus sauer gefärbten Wolltuchen sowie aus Chromier- färbungen ließen Strukturveränderungen der Wollfaser selbst bei den stärksten Vergrößerungen nicht erkennen. Viel stärker und schädigender wirken Alkalien auf die Wollfaser. Schon nach ^/^- bis Istündiger Behandlung mit ^/oprozentiger Natron- lauge bemerkt man eine Quellung der Epidermisschicht, die ein Falten- ziehen der Epithelschuppen zur Folge hat. Die Falten verlaufen in der Längsrichtung der Faser. Vergleicht man damit eine unbehan- delte Wollfaser, so findet man, daß hier die Epithelschicht glatt und straff verläuft und keine Streifung zeigt. Mit steigender Temperatur vertieft sich die Faltung, so daß auch die querverlaufenden Ränder der Epithelschuppen aus ihrer Richtung verzogen werden. Gleichzeitig wird die Epidermis infolge ihrer fortschreitenden Auflösung dünner und durchscheinender, so daß nun auch die Struktur der Faserschicht 390 Referate, 33, 4. immer deutlicher erkennbar wird. Bei weiterem Erwärmen reißt die Epithelsehicht an manchen Stellen ein und die inneren Faserzellen quellen hervor. Dann tritt rasch ein Zerfall des Wollhaares in seine Zellelemente ein und bei 90*^ erkennt man im mikroskopischen Bilde nur noch Teile gequollener Faserzellen und Epidermisfetzen. Mit Ammoniak unter ähnlichen Bedingungen behandelte Wolle läßt keine derartige Strukturveränderung erkennen. Wird eine alkalisch behandelte Wolle mit verdünnten Säuren erwärmt, so tritt die Längs- streifung noch deutlicher hervor. Bei Baumwolle und Leinen zeigt sich nach der Behandlung mit Säuren oder Alkalien keine Änderung des mikroskopischen Bildes. Die hierbei eintretenden Umwandlungen sind nur chemischer Natur. Liesegang {;x. Zt. Wiesbaden). Cowdry , E. T. , The c o m p a r a t i v e d i s t r i b u t i o n o f m i t o - ehondria in spinal gang Hon cells of verte- b rat es (Amer. Journ. Anat. vol. 17, 1914/15, p. 1 — 24 w. 3 pl.). Die Untersuchung bezieht sich nur auf Spinalganglieuzellen. Diese wurden gewählt , weil sie leicht zu erhalten sind , schnell von Flüssigkeiten durchdrungen werden und ein geeignetes Mate- rial für experimentelle Studien sind. — Bei der Untersuchung der frischen Gewebe wurde die größte Sorgfalt darauf verwendet, iso- tonische Lösungen zu erhalten. Wo es anging , wurden die Zellen in ihrer eigenen Gewebsflüssigkeit untersucht. Gelegentlich indessen war es nötig, die RiNOERSche oder LocKESche Lösung zu verwen- den. Von vitalen Farbstoffen wurden verwendet Janusgrün (M. L. B.) und Diäthylsafranin , welches Verf. selbst herstellte aus Diäthyl- safraninazodimethylanilin, ferner Nilblau B. extra (B. A. S. F.), Me- thylenblau medicinale (M. L. B.) und neue Methylenblaufarbstotfe GB, N, NSS, NSSF, NX, R und RRR (Cassella), welche Verf. von Dr. H. M. Evans für die Lipoidkörnchen erhielt und die Nissl- Sub- stanz. Zur Untersuchung des fixierten Gewebes wurden die Methoden von Bensley (Amer. Journ. Anat. vol. 12, 1911, p. 309), Altmann, Henda (Ergebn. d. Anat. ii. Entwicklungsgesch. Bd. 12, 1902, p. 752), Meves (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. 72, 1908, p. 832) und Regaud (Rev. de Med. 1911, p. 3) benutzt. Die in diesen Arbeiten angegebene Technik wurde möglichst genau befolgt, nur in bezug auf Temperatur und Zeit kamen Abweichungen vor. Bergamottöl wurde oft statt Xjdol zum Aufhellen angewendet, aber erst, nachdem festgestellt worden war, daß es die spezifische Färbung nicht änderte. Die Zeit des Verbleibens in der Para Einlösung bei 60** schwankte zwischen einer lialben Stunde und 2 Stunden je nach der Größe des Präparates. Die Lösungsfähigkeit der Mitochondrien wurde untersucht durch Fixierung in Flüssigkeiten , die verschiedene Mengen von Essigsäure , Alkohol. Sublimat und Formol enthielten, da diese Stoffe bekanntlich eine zer- I 33,4. Referate. 391 störende- Einwirkung auf die Mitochondrieu ausüben. Es geschah dies durch Fixierung in Zenker scher Flüssigkeit mit und ohne Essigsäure, in der Flüssigkeit von Carnoy, in absolutem Alkohol und Formol. — Die Beobachtungen wurden sorgfältig kontrolliert durch Vergleich der ungefärbten Zellen mit vitalgefärbten und mit Dauerpräparaten. Wenn möglich, wurde immer eine Anzahl von Tieren derselben Art unter- sucht, um individuelle Einflüsse auszuschalten. Schiefferdecker {Bomi). Nageotte , J. , L e p r o c e s s u s de 1 a c i c a t r i s a t i o n des nerfs. III. (Compt. Rend. Soc. Biol. Paris t. 78, 1915, p. 333—339 av. 3 fig. au texte). Sucht man unter den Fixierungsmitteln solche , welche Bilder ergeben, die möglichst der Natur entsprechen, so findet man, daß dies die Osmiumsäure ist, besonders aber die Chrom -Osmium -Essig- säure-Mischungen (Formel J von Laguesse), welche nichts zu wünschen übrig lassen : Markscheide , Achsenzylinder , die Chondriomiten des Achsenzylinders, die RANViERSchen Schuürringe , alles ist fixiert in der genauen Form und Größe , wie mau sie am überlebenden Ge- webe feststellen kann. Diese Flüssigkeiten soll man daher verwenden bei der Untersuchung der Nervennarben, um die genauen Beziehungen der Neuriten zu der Neuroglia festzustellen, namentlich da auch die marklosen Neuriten ebenso gut fixiert sind wie die markhaltigen Fasern, und da die Neuroglia ebenfalls genaue Bilder ergibt mit den cytologischen Feinheiten der besten Fixierungsmittel. Bei den Im- prägnationen nach Cajal schrumpft der Achsenzylinder sehr erheb- lich und stößt einen großen Teil seiner Flüssigkeit aus, die dann auch die Neuroglia in ihren Formen schädigt. Schiefferdecker {Bonn). ßetterer, Ed., et (xatellier, J., De 1 a m u s c u 1 a t u r e de I ' a p p a - r e i 1 u r 0 - g e n i t a 1 d a n s T e s p e c e h u m a i n e (Compt. Rend. Soc. Biol. Paris t. 77, 1914, p. 204—207). Nachdem die Verflf. die Muskulatur des Uro -Genital -Apparates bei verschiedenen Säugetieren untersucht hatten, haben sie dieselbe jetzt beim Menschen studiert. Methode: Serienschnitte und Fär- bung der Schnitte am besten mit Eosin und Lichtgrün : Färbung während einiger Minuten in wässeriger Eosinlösung , dann in alko- holischer Lösung von Lichtgrün , dann Entwässerung und Einschluß in Kanadabalsam gelöst in Chloroform. Die Muskelfasern sind rot, ihre Querstreifen oft grün, während das Bindegewebe stark grün ist. Schiefferdecker ( Bonn) . 392 Referate. 33,4. B. Mikroorganismen, Koch , A. , Jahresbericht über die Fortschritte in der Lehre von den Gärungsorganismen und En- zymen. Unter Mitwirkung von Fachgenossen bearbeitet. Jalirg. 22 (1911). Leipzig (S.Hirzel) 1916, 680 pp. 40 M. Es ist sehr zu begrüßen, daß der Kocnsche Jahresbericht im Kriege sein Erscheinen fortzusetzen vermag; die Jahresberichte 1912 und 1913 werden uns vom Herausgeber in baldige Aussicht gestellt. Die Anordnung des Stoffes ist dieselbe wie in den früheren Bänden. Für die Interessen des Mikroskopikers kommen namentlich das die Arbeitsverfahren usw. und das die Morphologie der Bakterien und Hefen behandelnde Kapitel in Betracht. Ich verweise besonders auf Breeds Methoden der Milch Untersuchung^, Bendick s Nährboden für säurebildende Bakterien-. Shmamine beschreibt eine neue Spirochätenschnellfärbung^. Ferner sind zu erwähnen Medalias Methylenblaufärbung*, Fur- SENKOS Granulafärbung'', Rochaix-Colins Untersuchungen über den Einfluß des Quarzquecksilberlichtes auf die Färbbarkeit der Bakterien" und Waldmanns Sporen- färbung ^. Seidelin ^ färbt Gewebekerne mit folgender Mi- schung : Iprozentige Hämateinlösung in 96prozentigem Alkohol 1 cc destilliertes Wasser 4 „ gesättigte LiaCOg- Lösung in H.,0 5 Tropfen Differenzierung ist überflüssig. Zur Färbung der Protozoenkerne dient eine Modifikation der Weigert sehen Eisenhämatoxylinmethode : ^) Breed , S. , The determination of the number of bacteria in milk by direet microscopical examination (Zentralbl. f, Bakteriol. Abt. 2, Bd. 30, 1911, p. 337). ^) Bendick, J., The use of calcium carbonate in solid media for the differentiation of sugar-fermenting bacteria ( Journ. Americ. Med. Assoc. vol. 57, 1911, p. 1343). ^) Shmamine, T. , Die Reinzüchtungen von B. fusiformis, Komma- bacillen, spirülenartige Bakterien und Zahnspirochäten aus der Mundhöhle usw. (Deutsche Monatsschr. f. Zahnheilkde., 1911, p. 694). *) Medalia, S., A simplified method of staining bacteria, capsulated bacteria in body fluids and preparations for opsonic counts (Journ. Americ. Med. Assoc. vol. 56, 1911, p. 1189). '") FuRSENKo, B., Granulafärbun^- mit «-Naphthol-Dimethyl-^>Phenylen- diamin (Zentralbl. f. allgem. Pathol. Bd. 22, 1911, p. 97). ®) RocHAix, A. , et Colin, G. , Action des rayons emis par la lampe en quartz ä vapeur de mercure sur la colorabilite des bacilles acidoi'esistants (Compt. Rend. Acad. Sc. Paris t. 153, 1911, p. 1253). ') Waldmann, Eine einfache Methode der Sporenfärbung (Berliner Tierärztl. Wochenschr. 1911, p. 257). ') Seidelin, H., An iron-hämatein stain with remarks on the Giemsa- stain (Parasitology vol. 4, 1911, p. 94). 33, 4. Referate. 393 Iprozentige alkoholische Hämatei'nlösung . . 3 Teile wässerige Fe CI3- Lösung 2 „ Mencl^ berichtet über Protoplasma und Keru der Bak- terien, Ottolenghi"-^ über die Kapsel des Milzbrand- bazillns (Safraninfärbung). Küster (Bmin). C, Botanisches, Liehr, 0., Ist die angenommene Verwandtschaft der Helobiae und Polycarpicae auch in ihrer Zyto- logie zu erkennen? (Beitr. z. Biol. d. Pflanz. Bd. 13, 1916, H. 2, p. 135—220). Verf. arbeitete mit Alisma plantago, Sagittaria sagittifolia, Butomus umbellatus, Ranunculus reptans, Nymphaea alba und Nuphar luteum. Im allgemeinen wurde fixiertes Material verwendet, und die Ob- jekte (3 bis 5 mm lange Wurzelspitzen) zu verschiedenen Tageszeiten — morgens, mittags und abends — fixiert. Einbettung in Paraffin (56"). Als Fixiermittel dienten: Chromsäure -Platinchlorid nach Merkel, Chrom -Osmium -Essigsäure nach Flemmimg, Platinchlorid -Osmium- Essigsäure nach Hermann und Sublimat -Eisessig nach Kaiser. „Die besten Erfolge erzielte ich an erster Stelle mit Merkel; gut wirkte daneben auch Flemming und in den meisten Fällen Kaiser. Mit Hermann hatte ich weniger Glück." Gefärbt wurde mit Heidenhains Eisenhämatoxylin — mit und ohne Nachfärbung mit Bordeauxrot ; die Methode gab nach Anwendung der verschiedenen Fixiermittel gleich gute Resultate. Daneben be- diente sich Verf. der Fuchsin -Jodgrün- Methode , die besonders bei dem nach Kaiser fixierten Material gute Resultate lieferte. „Zu letzterem möchte ich jedoch bemerken, daß es nicht leicht ist, gut difi"erenzierte Färbungen zu erhalten, und daß große Übung und pein- liche Sorgfalt nötig sind , gute , brauchbare Präparate mit Fuchsin- Jocigrün herzustellen. Eine recht verschieden lange Einwirkung dieser beiden Farbstoffe (5 bis 60 Minuten) ist je nach dem Farbaufnahme- vermögen der betreffenden Objekte für eine gute Differenzierung er- forderlich." Verf. verfährt in der Weise, daß er die mit verschiedenen Fixiermitteln erhaltenen Bilder miteinander und mit dem Aussehen der lebenden Zelle vergleicht. ^) Mencl, E., Die Kerncäquivalente und Kerne bei Azotobacter chroo- coccum usw. (Arch. f. Protistenkde. Bd. 22, p. 1). 2) Ottolenghi, D., Über die Kapsel des Milzbrandbazillus (Zeitschr. f. Immunitätsforschung, Bd. 9, 1911, p. 769). 394 Referate. 33, 4. Über den ruhenden Kern in den Wurzelspitzen von Alisnia plan- tago wird mitgeteilt, daß MERKEL-Fixierung Bilder liefert, die mit dem Aussehen des lebenden Zellkerns am besten übereinstimmen. Flemming härtet fast ebensogut, gibt aber dem Gerüst des Kernes ein dichteres Aussehen. Nach Kaiser- Fixierung erscheint die Struk- tur des Kernes weniger dicht, mehr fadig netzartig mit weiteren Maschen. Verklebuugen sind häufig, welche zuweilen manche Stellen des Gerüstes „über Gebühr" stark hervortreten lassen. Der Hof um den Nukleolus erscheint nach Kaiser -Fixierung etwas größer als an MEHKEL-Material ; Kaiser scheint geringe Deformationen hervorzurufen. Über den ruhenden Kern von Sagittaria sagittifolia teilt Verf. unter anderem mit, daß Kaiser -Fixierung die besten Bilder liefert. Die feineren Gerüstanteile werden durch Fixierung anscheinend zer- stört : die gröberen, auch die Karyosomen treten stark hervor ; nament- licli nach Fuchsin -Jodgrünfärbung hat man den Eindruck, als ob das ganze Kerngerüst aus Karyosomen bestünde, die durch feinere Wände miteinander verbunden sind. An den Nukleolen ist weder in vivo, noch nach Fixierung ein Hof zu erkennen; die Bildung von Nukleolen- höfen ist nach Verf. stets als die Wirkung einer Schrumpfung auf- zufassen. Der ruhende Kern von Butomus umbellatus zeigt nach Fixierung — namentlich an Kaiser- Material — einen ansehnlichen hellen Hof. Keisers Gemisch ruft offenbar auch starke Veränderung des Kern- gerüstes hervor. Das durch Kaiser- Fixierung bewirkte „klare Hervor- treten der Karyosomen , auf deren Vorhandensein man bei Merkel- Material höchstens durch das an manchen Stellen stärker ausgebildete Gerüst aufmerksam werden dürfte , ist unbedingt auf die Wirkung des Härtungsmittels zurückzuführen, das nur die stärkeren Karyotin- elemente nicht zerstörend angreift". Bei Ranunculus reptans fand Verf. Nukleolenhöfe, die namentlich bei Kaiser -Fixierung bedeutend größer als an lebendem Material er- scheinen. Karyosomen sind an Merkel- und Flemming -Material wegen der Dichte des Kerngerüstes nur ausnahmsweise aufzufinden ; deutlich sichtbar sind sie dagegen nach Kaiser -Fixierung und Heidenhaix- Färbung. Ähnliche Wirkungen wurden an Nymphaea und Nuphar beobachtet. Auf die Schilderung des ruhenden Kernes folgt die der Pro- ph a s e. Bei Alisma plautago bewährte sich am besten die MERKEL- Fixierung : die Spiremfadenstücke sind scharf umrissen, die Spaltung der Chromosomen ist deutlich erkennbar. Ähnlich wirkt Flemming s Gemisch, weniger gut das Kaiser sehe. Zum Färben empfiehlt sich in allen Fällen Heidenhains Hämatoxylin mit Bordeauxrotnachfärbung. „Die anfänglich rot gefärbten Karyotinelemente nehmen allmählich ein mehr braunschwarzes Aussehen an. Die Chromosomen sind jeden- falls immer braunschwarz gefärbt. Diese Färbung findet vielleicht 33,4. Referate. 395 ilire Begründung' in einer chemisdien Veränderung der Eiweißver- bindungen während der Prophase." — Nach Kaiser- Fixierung ist auch Färbung mit Fuchsin- Jodgrün zu empfehlen; die Karyotin- substanz ist anfänglich blau und nimmt während des Spirerastadiums und beim Auflösen der Nukleolen allmählich violetten Ton an. Ähnliche Resultate ergab die Fixierung der Prophasen von Sagit- taria. Auf HEiDENHAiN-Präparaten, die mit Bordeauxrot nachbehandelt sind, ist das Karyotin anfangs rot, der Nukleolus blauschwarz. Im Verlauf der Prophase färben sich die Spiremschlingen immer dunkler, schließlich schwarz. Bei Nymphaea lieferte MERKEL-Fixierung und HEioENHAiN-Färbung mit Bordeauxrot- Nachbehandlung die besten Prophasebilder. Die Struktur des Kernes scheint auf diesem Wege am besten erhalten zu werden. „Da auch die Karyosomen wohlausgebildet und relativ groß sind, ist es nicht nötig, sie durch die feineren Teile zerstörende Wirkung von KEiSERScher Flüssigkeit noch deutlicher hervortreten zu lassen." Flemmings Lösung ist fast ebensogut, wie die MERKELSche, scheint jedoch das Färbevermögen der Karyosomen ungünstig zu be- einflussen. Die Abhandlung enthält noch viele andere Beiträge zur Kenntnis der W^irkung der Fixiermittel auf die Zellen. Küster {Bonn). Herzog , A. , Mikroskopische Studien über Baumwolle (Chem.-Zeitg. Bd. 38, 1914, p. 1089 u. 1097 m. 9 Figg.). Die mikroskopische Untersuchung zeigt, daß Baumwollgespinste geringerer Qualität aus Haaren von sehr verschiedenen Formen be- stehen. Zuweilen ist die Wandstärke mit dem besten Mikroskop kaum feststellbar. Bei anderen hat die Wandung eine für Pflanzen- haare fast beispiellose Dicke. Gute Gespinste zeigen die Unter- schiede in geringerem Grade. Natürlich hängt technisch sehr viel von der Wandstärke ab. Man hat aber bisher von einer derartigen mikroskopischen Untersuchung noch zu wenig Gebrauch gemacht. Der erste Teil der Untersuchung betrifi't die extrem dünnwandi- gen Haare. Man hat sie in der Technik als „tote" und „unreife" Haare zusammengefaßt. Die aus ihnen gebildeten Knötchen machen sich in der rohen und gebleichten Ware kaum bemerkbar ; wohl aber beim Färben. Denn dann zeigen sie auffallend helle Farbtöne. Beide Faserarten dürfen nicht mehr identifiziert werden. Denn ihre mor- phologischen und optischen Eigenschaften sind verschiedene. Bei der toten Baumwolle ist das Einzelhaar so stark zusammen- gedrückt, daß die gegenüberliegenden Zellwände sich innig berühren. Es neigt zur Fältelung in der Längsrichtung , wie man dies auch bei einer leichten Verschiebung des Deckgläschens bei der mikro- skopischen Untersuchung beobachten kann. Die Dicke der vollkommen durchsichtigen Zellwand erreicht meist nur O'ö /t. Die Haarbreite ist dagegen größer als bei der vollausgereiften Faser. In verdünntem 396 Referate. 33, 4. (uiclit aber iu konzentriertem) Kupferoxydammouiak löst sich die tote Faser schwerer als die Vollreife. Während letztere im Ultramikroskop eine sehr lichtstarke, grobe und unregelmäßig verlaufende Netzstruktur zeigt, hat die Wandung der toten Faser nur sehr lichtschwache Struk- turen, die durch eine zu ihrer Längsrichtung parallel verlaufende Lagerung der Mizellen gekennzeichnet sind. Die schlechtere Färbbar- keit hatte man dadurch erklären wollen , daß bei der toten Faser der Kanal fehle. Dies ist nicht richtig. Denn alle BaumwoUfaseru haben einen Kanal. Bettet man die dickeren ausgereiften Fasern in Paraffin ein und stellt dann Mikrotomlängsschnitte von etwa 1 // her (z. B. mit dem Minot- Zimmermann sehen Mikrotom), so zeigen diese ebenfalls keine höhere Färbfähigkeit. Letztere hängt also in der Hauptsache von der Wandstärke ab. Ein Stoß von übereinander- gelegten dünnen farbigen Glasplatten würde in der Aufsicht auch weniger tief gefärbt erscheinen als eine einheitliche , ebenso dicke Platte. — Die tote Baumwollfaser ist doppelbrechend. Das zeigt sich am besten bei Einschaltung eines Glimmerplättchens von ^j^ X. f Auf dem durch den Glimmer (45^) bedingten grauen Untergrund heben sie sich je nach ihrer Lage zu den Schwingungsrichtungen des Nicols und den Achsen des Glimmerplättchens schwarz oder weiß ab. Die reifen Haare sind dagegen in allen Lagen hell. i Die Wandung des unreifen Haares mißt mindestens 1 /u. Die f Cuticula ist ebenso wie bei den toten Fasern nur sehr schwach entwickelt. Dagegen ist das Innere der unreifen Faser sehr reich an protoplasmatischen Resten. Eine Schichtung der Zellwand ist auch nach Einwirkung starker Quellungsmittel (Kalilauge, Kupferoxyd- ammoniak) nicht wahrzunehmen. Schrägstreifungen, wie sie nament- lich an den breiten, toten Haaren häutig nachzuweisen sind, kommen j hier nicht vor. Infolge des hohen Eiweißgehaltes zeigt die unreife Faser mit Substantiven Farbstoffen eine ungleich stärkere Färbung als die reife. Die Wandung beider Fasern bleibt jedoch, wie der mikro- skopische Befund lehrt, fast völlig ungefärbt. Mit Beizen vorbehan- delte und mit basischen Farbstoffen gefärbte unreife Fasern nehmen im Gegensatz zu den reifen nur helle Farbtöne an. Auch hier ist die geringe Wandstärke die hauptsächliche Ursache. Die Breite ist fast die gleiche wie beim Vollreifen. Das Haar ist fast gar nicht gedreht. Zwischen gekreuzten Nicols werden etwas hellere Farbtöne als bei der toten Faser beobachtet. Die Helligkeitsgegensätze , die nach Einschaltung eines Glimmerplättchens von ^/j. k resultieren, sind wesentlich schwächer ausgeprägt als bei der toten Faser. Die Ultra- struktur ist durch das Auftreten paralleler und verhältnismäßig licht- starker Linien ausgezeichnet. Der zweite Teil der Untersuchung betrifft die „Bartfasern" der Baumwolle. Herzog unterscheidet drei Typen. Typ I findet sich in den meisten Baumwollen des Handels ; am ausgeprägtesten in ägyptischen Marken. Die Haare sind auffallend braun bis grün. Im 33,4. Referate. 397 Mikroskop treten bei der Prüfung des Abbe sehen Farbenbildes schmutziggelbe, orange- bis rostfarbene und schmutzigolivgrüne Farben- töne auf. Die Wandstärke ist beträchtlich. Der auffallend hohe Eiweißgehalt ist hauptsächlich im Lumen angehäuft. Bei der Behand- lung mit konzentrierter Kalilauge quillt die Bartfaser um etwa 20 Prozent auf. Dabei tritt eine prächtige Schichtung der mittleren und innersten Wandzone zutage. Die äußerste Zone ist ungeschichtet. Wässerige Lösungen von Safranin färben nach Differenzierung mit Glyzerin und Kalilauge folgendermaßen : Äußere Schichten fast ungefärbt ; mittlere und innerste Schichten stark rosarot; Eiweiß des Haarinnern gelb bis braunrot. Mit Eisen- und anderen Salzen lassen sich in der Wandung und im Lumen Gerbstoffe nachweisen. Auch bei der Quel- lung im Kupferoxydammoniak bildet sich eine prachtvolle Schichtung aus, wie sie bei Langwolle niemals in diesem Maße beobachtet wird. In einem Fall wurden 28 Schichten gezählt. Typ II der Barthaare zeigte sich nur zweimal bei schlechter Abassi und grober chinesischer Baumwolle. Sie sind bandartig flach und zeigen nach der Behandlung mit Quellungsmitteln keine Schich- tung. Das Lumen enthält intensiv braune protoplasmatische Reste. Der Typ III der Barthaare kommt besonders bei wilden und entarteten Baumwollen vor. Ihre Breite ist die der Langfasern. Häufig zeigen sich spiralig verlaufende Leisten. Wegen einer schrägen Anordnung der Mizellen erscheinen diese Haare zwfschen gekreuzten Nicols niemals dunkel. Die Cuticula ist nur schwach entwickelt und das Lumen sehr eiweißarm. Mit einem glyzerinhaltigen Anilinblau ließ sich in einigen Fällen im Innern Kallose nachweisen. Dabei färben sich auch die hier oft vorkommenden Pilzfäden blau. Diese Färbung wird überhaupt zum Nachweis von Pilzfäden in Baumwolle empfohlen. Die mikroskopische Betrachtung des gefärbten Präparats erfolgt zuerst mit einem schwachen System und wird bei starker Vergrößerung (etwa 600) zu Ende geführt. Auch bezüglich der Merzerisierfähigkeit von Baumwollgespinsten ist der mikroskopische Befund von Bedeutung. Beim Nachweis von wenig ausgereiften Haaren ist eine geringere Glanzwirkung zu er- warten. Man behandelt die Gewebemuster mit einem Gemenge von Kalilauge und Ammoniak in der von Molisch angegebenen Zusammen- setzung und zählt dann unter dem Mikroskop den Prozentgehalt der walzenförmig angeschwollenen Haarstücke. Findet man mehr als 93 Prozent, so ist die Glanzwirkung sehr gut, bei unter 75 Prozent dagegen schlecht. Liesegang {■;^. Zt. Wiesbaden). Lange , R. , Beiträge zur biologischen Blüten an atomie (Beitr. z. Biol. d. Pflanz. Bd. 13, 1916, H. 2, p. 221—284; Dissertation Münster i. W.). Mikrotechnische Angaben macht Verf. für die mikroskopische Untersuchung der Viola -Blüten. 398 Referate. 33,4. Bei Einbettung über Xj'lol in Paraffin werden alle kutinisierteu Teile sehr spröde , so daß die Lippe , die ausschließlieh aus kuti- nisierter Membran besteht , beim Schneiden sehr geschädigt wird. Besser arbeitet sich mit Zelloidineinbettung, die relativ leicht Schnitte von 20 bis 25 f^t Dicke herzustellen gestattete und auch den Bau der Lippe deutlich werden ließ. Schließlich wurde auch H. Fischers Methode der unvollständigen Entwässerung^ bei Benutzung von Chloro- form als Übergangsmittel erprobt , ohne daß sich durch sie eine wesentliche Herabsetzung der Sprödigkeit des Materials hätte erzielen lassen. Meist bediente sich Verf. eines Paraffins (Schmelzpunkt 58*^j und des Xylols als Übergangsmittel; durch sehr schnelles Abkühlen des Paraffins erhielt Verf. Blöcke, die gelegentlich Schnitte mit wolil- erhaltener Lippe lieferten. Zur Färbung der kutinisierteu Membranen benutzte Verf. Chlor- ziukjod und Sudan IIL Im übrigen wurde meist mit einem Gemisch von gleichen Teilen einer konzentrierten Lösung von wässerigem und alkoholischem Safranin unter Zugabe von etwas Anilinwasser (nach Angabe von Babes in Strasburgers Praktikum) gearbeitet. Nach zweimal 24stündiger Behandlung mit der Farblösung färbten sich die kutini- sierten Gewebe und die Kutikula hellgelb , die Zellwände hell und der Zellinhalt dunkelorange. *o^ Küster {Bonn). Solereder , H. , Über die Zyanozysten von Cyanastrum cordifolium Oliv., mit Bemerkungen über die systematisch-anatomischen Merkmale von Cya- nastrum (Beih. z. bot. Zeutralbl. Abt. 1, Bd. 38, H. 2, o, p. 298 — 302). An den Blattstielen von Cyanastrum cordifolium Oliv, fallen schon bei Lupenbetrachtuug kleine schwarze Punkte auf, die sich bei näherer Untersuchung als kugelige, indigblau gefärbte, von einer be- sonderen Hülle umschlossene feste Anthozyankörper (Zyano- zysten) zu erkennen geben. Eine kristallinische Struktur — Verf. erinnert an die Befunde Molisch' an Pelargonium zonale — fehlt den Körpern , ihre Substanz ist einfachbrecheud. Verdünnte Salzsäure färbt sie sofort purpurrot. Bei längerem Liegen in Wasser von gewöhnlicher Temperatur tritt allmählich vollständige Lösung der Farbstoftmasse ein ; es bleibt ein blaugrauer Körper zurück , der im wesentlichen die noch mit Farbstoff imprägnierte Hülle darstellt; sie färbt sich mit ver- dünnter HCl rötlich. Der Stoff, aus dem die Hülle besteht, ist un- 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. 30, 1913, p. 17(3. 33,4. Referate. ;j99 Schürhoff, P. N. , Über die bisher als Ami tosen gedeu- teten K e r n b i I d e r von T r a d e s c a n t i a v i r g i n i c a (Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. 57, 1917, p. 363—877 m. 1 Tri.!. Verf. bestreitet, daß die als Amitosen gedeuteten Kernbilder von Tradescautia virginica Kernteilungsfiguren oder Kernversehmel- zungen darstellen. Vielmehr handele es sich um diploide Kerne, die in amöboider Formveränderuug sich befinden. Letztere kann man unmittelbar unter dem Mikroskop in vivo verfolgen ; Mikrotomschnitte, die für die Chromosomenzählung hergestellt werden mußten, wurden mit Safranin- Wasserblau srefärbt. r-.. ^ /d \ Auster [Bonn). ö' Amato, A., Über die Lipoide derBlastomyceten (Zentralbl. f. Bakteriol. u. Parasitenkde. [II] Bd. 42, 1915, p. 689 — 698). Selbst auf fettfreiem Nährboden gewachsene Zellen von Saccha- romyces ellipsoideus lassen bei der Vitalfärbung mit Sudan II im Innern fettähnliche Tröpfchen erkennen. Durch Osmiumsäure tritt infolge unvollkommener Reduktion meist nur eine Braunfärbung ein. Nur wenige Granulationen färben sich damit schwarz. Nach Behand- lung mit Fettlösungsmitteln unterbleibt die Osmiumfärbuug ganz. [Nach Ansicht des Ref. darf man aus der Braunfärbung nicht sofort auf eine unvollkommene Reduktion schließen. Vielleicht ist das Metall nur höher dispers infolge stärkerer Schutzkolloidwirkung. Läßt sich, wie Amato angibt, die braune Farbe durch nachträgliche Alkoholbehandlung in Schwarz überführen, so kann dies mit einer Verminderung des Dispersitätsgrades zusammenhängen.] Mit Nilblausulfat färben sich die meisten Tröpfchen rosa. Sie gehören also zu den Estern. Einige wenige werden blau, sind also Fettsäuren. Bei den in Vermehrung befindlichen Formen färben sich mehr Tröpfchen mit Osmium direkt schwarz. Liesegang {-,. Zt. Wiesbaden). Liiigelsheim, A., Der Nachweis von Kartoffelzusatz im Kriegsbrot (Zeitschr. f. Unters, d. Nähr.- u. Genußm. Bd. 29. 1915, p. 361— 368j. Auch Verf. betont die Leichtigkeit des mikroskopischen Nach- weises dieses Zusatzes im unverbackenen Mehl und die Schwierig- keit beim fertigen Brot. Im vollkommen verkleisterten Zustande würde sich mit Hilfe der Doppelbrechung überhaupt nichts mehr nach- weisen lassen, weil diese dann vollkommen verschwunden ist. Aber im halbverkleisterten Zustand, der im Brot gewöhnlich vorliegt, zeigen die Zellwände des Kartofl:elzusatzes noch Doppelbrechung, während sie bei der Cerealienstärke schon ganz verschwunden ist. Liesegang (x. Zt. Wiesbaden). 400 Keferate. 33, 4. Ramstedt, 0., Die Bestimmung der Farbe des Mehls und das Sichtbarmachen von Kleieteilcben in Mehl und Grieß (Pharmazeut. Zentralhalle Bd. 56, 1915, p. 291 —293). In der gewöhnlichen Weise werden Ausstrichmuster hergestellt. Statt mit Wasser läßt man sie sich mit öprozentigem Karbolwasser vollsaugen und trocknen. Nach einigen Stunden hat sich jedes Kleie- teilchen dunkelbraunrot gefärbt. Liesegmig {%. Zt. Wiesbaden). Vicari , G. , Über den Nachweis von Saflor in Safran- pulver (Mitt. über Lebensmittelunt. u. Hyg. Bd. 6, 1915, p. 195—197). Phosphormolybdänschwefelsäure färbt die Saflorelemente rot, die Saflorteile blau. Liesegang (x. Zt. Wiesbaden). Wisselingh, C. V., Über den Nachweis des Gerbstoffs in der Pflanze und über seine physiologische Bedeutung (Pharm. Weekblad 1915, p. 1349). Die mikrochemische Untersuchung ergibt, daß sich bei Spii'ogyra der Gerbstoff' nicht im Protoplasma , sondern in der Zellflüssigkeit befindet. Behandelt man die in 60*^ warmem Wasser abgetöteten Spiro- gyrazellen mit einer Lösung von Jod in Jodkalium, so färbt sich der Kern mit den Nucleolen tief rotviolett. Liesegang (^z. Zt. Wiesbaden). Haller, R., Die Cnoss-BEVANSche Jutereaktion und ihre Anwendung auf rohe Baumwolle (Färber-Ztg. Bd. 26, 1915, p. 157—159, 173 — 176). Nach Gross und Bevan kann man die Jutefaser daran erkennen, daß sie sich in einem Gemisch von gleichen Teilen ^/^q 7i Eisen- clilorid und ^j^^ )i Ferrizyankaliumlösung blauschwarz färbt. Verf. weist nacli, daß diese Reaktion nicht für die Jute allein eigentümlich ist. Auch einzelne Baumwollsorten zeigen sie. Sie kann also nicht als eine Reaktion auf Lignozellulosen bezeichnet werden. Wahrschein- lich sind phenolartige Stott'e die Ursache der Färbung. Liesegang {x. Zt. Wiesbaden). Heimeberg, W. , Über das „Volutin" oder die „m eta- chromatischen Körper chen" in der Hefezelle (Wochenschr. f Brauerei Bd. 32, 1915, p. 301—304, 312 —315, 320—322, 326—329, 334—336, 345—347, 351 —354). Die Stoffe, welche sich in der Hefezelle metachromatisch färben, sind im allgemeinen identisch mit dem, was A.Meyer als Volutin 33,4. Referate. 401 bezeichnete. In der Ruhe treten sie in B'orni großer runder Tropfen auf. Diese zerfallen während der T<ätigkeit in viele kleine, welche sich über die Vakuolenwandung ausbreiten. Zugabe von Zucker bringt sie sofort in diese Stellung. Daraus wird die Wahrscheinlichkeit ab- geleitet, daß die Vakuole die Bildungsstätte des Alkohols und der Kohlensäure sei. Da die Triebkraft der Hefe in Beziehung zur Menge des Volutins steht, ist es nicht ausgeschlossen, daß das Volutin das Gärungsenzym oder dessen Vorstufe enthält. Liesega7ig {^X: Zt. Wiesbaden). Wisselingh, C. yan, Über die Anwendung der in der or- ganischen Chemie gebräuchlichen Reaktionen bei der phytomikroche mischen Untersuchung (Folia microbiol. Bd. 3, 1915, H. 3 m. 1 Tfl.). Wegen seiner geringen Reaktionsfähigkeit ist Chitin als solches nicht gut mikrochemisch zu fassen. Dagegen gelingt dies mit dem Chitosan, welches daraus beim Erhitzen mit konzentrierter Kalilauge auf 160*^ entsteht. Dieses wird durch die Alkaloidreagenzien auch innerhalb der tierischen und ptianzlichen Objekte gefällt. Die Prä- parate, welche durch die Behandlung mit Kalilauge an Festigkeit ein- gebüßt hatten , werden dadurch wieder fester. Eine Mischung von Jod und sehr verdünnter Schwefelsäure bewirkt eine Violettfärbung des Chitosans. Etwa vorhandene Zellulose färbt sich dabei blau. Bei Behandlung mit starker Schwefelsäure verschwindet die Violett- färbung wieder. * Liesegang (i. Zt. Wiesbaden). 2>. Mineralogisch - Petrographisches. Wetzel , W. , Untersuchungen über das Verhältnis von Chalcedon und Quarzin zu Quarz (Zentralbl. f. Min., Geol. u. Pal. 1913, p. 356—366). In folgendem gleichen sich die drei Körper : 1) Ihr optischer Charakter ist positiv. 2) Sie sind einachsig. 3) Die Schraubenachse der makroskopisch „gewundenen Rauchquarze" und der gedrillten Chalcedonfasern und die Krümmungsachse der gekrümmten Quarzin- fasern liegen senkrecht zur Hauptachse. Unterschiede sind folgende : Die Lichtbrechung ist am stärksten beim Quarz. Dann folgt Quarzin , dann Chalcedon. Die Doppel- brechung ist beim Quarzin 0*011, beim Quarz 0*0091, beim Chal- cedon 0*008. Quarzin und Chalcedon unterscheiden sich bekanntlich durch die Orientierungen der Faserachse, d. h. durch den optischen Charakter der Sphärolithe , der beim Quarzin -[-, beim Chalcedon — ist. Mit diesem Unterschied hängt zusammen, daß die Chalcedonfaser, Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 33, 4. 26 402 Referate. 33,4. weil positiv zur optischen Aclise c gestreckt, gedrillt erscheinen, d. h. zwischen gekreuzten Nicola das charakteristische Oszillieren der Po- larisationsfarbe zeigen kann, während die Quarzinfaser, weil parallel zur optischen Achse c gestreckt, keine Drillung zeigen kann. Ander- seits pflegen Quarzinfasern um Richtungen senkrecht zu ihrer Faser- achse gekrümmt zu sein, Chalcedonfasern nicht. In der Ausbildungs- weise steht also der Quarzin dem Quarz näher als der Chalcedon. Die mikroskopisch feine Opalschichtung, welche sich in Chalcedon- drusen so oft zeigt, und welche als Sonderfall des LiESEGANGSchen Austrocknungsrhythmus angesprochen wird, ist Verf. bei Quarzin nur in zwei Fällen bekannt geworden. Es handelt sich um abwechselnde Lagen opalreicher und opalarmer Fasersubstanz. Eine auf Opalgehalt zurückzuführende optische Eigentümlichkeit tritt bei allen drei Kiesel- säureformen auf, nämlich die Farben trüber Medien. Dabei zeigen sich folgende Unterschiede : Erhitzt man Dünnschliff"e durch Aggregate von Chalcedon, Quarzin und Quarz unter dem Erhitzungsmikroskop auf einem Quarzglas - Objektträger, so beginnt bei den zur Verfügung stehenden Quarzinproben die auf Wasserverlust beruhende Trübung bei 375° und ist bei 450° vollständig. Ein gedrillter und zugleich opalgeschichteter Chalcedon wird bei 460° getrübt, ein solcher ohne Opalschichtung und Drillung (von Island) erst bei noch höherer Tem- peratur. Wurden die Erhitzungen in hochsiedenden organischen Flüssig- keiten vorgenommen, so trat durch die Destillationsresiduen der ein- gedrungenen Kochflüssigkeiten eine Braun/ärbung der Chalcedonsphäro- lithe ein, und zwar schichtweise verschieden, nämlich in denjenigen Sphärolithzonen am intensivsten , die frei von Opalschichtung und primärer Trübung durch verunreinigenden Opal waren. [Dies Ver- fahren kann also ebenso wie die industriellen Färbeverfahren als indirektes Reagens auf Opalgehalt benutzt werden.] Liesegang {%. Zt. Wiesbaden). Day , A. L. , Das Studium der Mineralschmelzpunkte (Fortschr. d. Min., Krist. u. Petr. Bd. 4, 1914, p. 115—160). Es wird u. a. die Methode von J. Joly kritisiert. Dessen Apparat besteht aus einem dünnen, unter dem Mikroskop befindlichen Platin- streifen , auf dem kleinste Teilchen des zu prüfenden Minerals ver- teilt werden. Der Platinstreifen wird elektrisch erhitzt und seine Temperatur aus seiner linearen Ausdehnung abgeleitet. Eine be- sondere Einrichtung ermöglicht das Hin- und Herschieben des Mikro- skopes parallel dem Streifen , so daß man das Schmelzen an vielen Teilchen feststellen kann. Aber dies Verfahren ist sehr subjektiv, weil es zur Erkennung des Schmelzpunktes kein anderes Kriterium als das Aussehen des heißen Minerals benutzt. Um die Temperatur des Platins genauer zu bestimmen, haben G. K. Burgess und R. G. Walten- BERG ein optisches Pyrometer von Hornborn-Kurlbaum benutzt, das ( 33, 4. Referate. 403 dem Mikroskop eingefügt wurde. Eine allseitige Umschließung des Streifens ermöglicht auch das Arbeiten im luftleeren Raum. Liesegang (.v. Zt. Wiesbaden). CTetman, F. H., Benutzung von Licht filtern beim Tassin- schen metallographischen Apparat (Journ. of In- dustr. a. Eng. Chemistry vol. 7, 1915, p. 431). Bei der Vereinigung der Tassin sehen Beleuchtuugsvorrichtung mit dem Mikroskop von Bausch und Lomb wurden die Bilder nicht genügend scharf. Der Fehler konnte behoben werden durch An- wendung eines Lichtfilters von Wratten und Wainwright. Liesegang {z. Zt. Wiesbaden). Heegev, W., Petroge netische Studien über den unteren und mittleren Buntsa n d stein im östlichen Thü- ringen (Jahrb. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt Bd. 34, [2] 1913, p. 405—482 m. 1 Fig. u. 3 Tfln.). Von diesem Buntsandstein , welcher vielfach ein dolomitisches Bindemittel aufweist , wurden 60 Schliffe mikroskopisch und meist auch mikrochemisch untersucht. Für letzteren Zweck mußten die Präparate von vornherein zur Hälfte vom Kanadabalsam und Deck- glas freigelassen werden, da eine nachträgliche Entfernung ohne Zer- störung des Schliffs wegen des lockeren Gefüges vieler Proben un- möglich gewesen wäre. Es dürfte sich dies übrigens schon für die gewöhnliche mikroskopische Betrachtung oft empfehlen, da nur dann gewisse besondere Eigentümlichkeiten hervortreten, z. B. an den Kar- bonaten lebhaft irisierende Farben bei starken Trübungen, Oberflächen- l)eschaffenheit, vor allem aber Spaltbarkeit, von der nicht selten unter der Bedeckung von Balsam im gleichen Schliff auch nicht das mindeste zu sehen ist. Schon die Bauschanalysen ließen vermuten, daß, wenn kohlen- saurer Kalk überhaupt als Kalzit vorhanden ist , dies nur in sehr feiner Verteilung der Fall sein kann. Deswegen konnten die bis- her gebräuchlichen mikrochemischen Methoden zur Untersclieidung von Kalzit und Dolomit kaum mit Erfolg benutzt werden. Auf die bloße Anwendung von verdünnten Säuren wollte sich Verf. nicht be- schränken. Deshalb wandte er sein Ferrizyankalium -Säure -Reagenz an, welches sich auch hier wieder für die Behandlung von Gesteins- karbonaten als günstig erwies. Bei der mangelnden Einheitlichkeit der Bezeichnungen für das mikroskopische Gefüge der Sandsteine verzichtet Verf. auf die Ver- wendung der Ausdrücke Zement, Bindemittel u. dgl. Er spricht nur von „Fülle" und „Mörtel". Unter „Fülle" versteht er hauptsächlich das in loco abgeschiedene Zwischenmittel, weit seltener auch früher gebildete, aber erst in loco zu einer einheitlichen Masse aggregierte 26* 404 Referate. 33, 4. Substanzen , z. B. Zersetzungsproduktt'. Mit dem weiteren Begrift" „Mörtel" meint er ein Gemenge aus allothigeuem und authigenem Material. Viele der jetzt scheinbar normalen Sandsteine entstanden aus oolithischen , wie dies erst die Benutzung des Mikroskopes fest- zustellen erlaubte. Hier muß man sich bei Anwendung obiger Aus- drücke darüber klar sein, ob man die Oolithkörner, sofern sie nicht in loco gebildet sind, als allothigenes Material betrachten oder als Karbonat im gewöhnlichen Sinne auffassen will , da sie ja viel- fach wegen starker mechanischer Angriffe und Umkristallisationen ihren ersten Charakter verloren haben. Übergänge , oft schon im gleichen Schliff, sind die Ursache, wenn derselbe hier gut zusammen- hält, dort leicht zerfällt. Einige Substanzen vermögen sich in feinsten Lagen zwischen den klastisclien Körnern hindurchzuziehen, fast ohne sie auseinander zu treiben. In diesen Fällen spricht Verf. von einem „Kitt". Eine Wiedergabe der zahlreichen, an den Dünnschliffen gemachten Einzelbefunde würde hier zu weit führen. Liesegcuiy {x. Zt. Wiesbaden). Michel, H., Zur T e k t i t f r a g e (Ann. d. k. k. Naturhist. Hofmuseums, Wien Bd. 27, 1913, p. 1—11 m. 1 Tfl.). Die mikroskopische Untersuchung der Dünnschliffe von zwei an- geblichen Tektiden hat hier darüber zu entscheiden, ob es sich bei diesen Stücken wirklich um solche von kosmischer Herkunft handelt, oder ob sie von der Erde stammen. Der Dünnschliff durch ein Stück von Igast zeigt ein Gemenge von Quarz und Plagioklas, eingebettet in einer trüben, kleiuköi*nigen Grundmasse. Das Gefüge ist blasig. Die Quarze und Plagioklase vertreten gewissermaßen die Einsprenglingsgeneration. Die Grund- masse ist ein fein verfilztes, blasig aufgetriebenes Gemenge von Plagio- klas, Pyroxen, Magnetit und Glas in wechselnden Mengenverhältnissen. Der überwiegende Gemengteil ist Pyroxen, der in kleineren, rundlich umgrenzten, blaßgelben Körnern auftritt. Die für alle Meteoriten so bezeichnenden thermometamorphen Erscheinungen fehlen. Auch das Vorkommen von groben Quarzkörnchenaggregaten neben Bestandteilen, die sonst basischen Gesteintypen anzugehören pflegen , weist darauf hin, daß es sich wahrscheinlich um eine bei irgendeinem Glashütten- oder Ziegelbrennerprozeß zufällig entstandene Schlacke handelt. Der Dünnschliff eines Steins, der in Halle a. d. S. gefallen sein soll, zeigt in einer Grundmasse von hellgelbgrünem Glase schwimnKiid eine große Menge von sehr scharf begrenzten Kristallen der folgenden Mineralien : Leuzit, Plagioklas, Pyroxen, Magnetit, Apatit, Olivin und Melilith. Die Lichtbrechung des Glases erweist sich als bedeutend höher als die des Kanadabalsams , dagegen ein wenig niedriger als die des Phagioklases. Danach handelt es sich um ein sehr basi- sches Glas. Der Dünnschliff gleicht so sehr einem solchen durch 4 33,4. Referate. 405 eine glasreiche Vesuvlava, daß Michel das Stuck als solche bezeichnet. Denn es besitzt nicht einen einzigen der für alle Meteoriten be- zeichnenden Züge. Dieser Befund ist so wichtig-, weil es die einzigen Stücke sind, (leren Fall man hatte beglaubigen wollen. Liespgang (>v. Zt. Wiesbaden). Kiipe, H. , Chemische und m etallogr ap h i s ch e Unter- suchungen prähistorischer Metalle (Prometheus Bd. 28, 1916, p. 78—79). Die mikroskopische Untersuchung von Metallen aus der La Tene- Zeit ergibt, daß man damals schon die Härtung durch Abschrecken kannte. Ein Schwertstück aus Hallstatt erwies* sich als aus dünnen Schichten zusamraengesclimiedet. Ergibt die metallographische Unter- suchung einer Bronze einen Bleigehalt, so lassen sich daraus gewisse Schlüsse auf ilir Alter ziehen. Solche aus der älteren Pfahlbauzeit, aus der altägyptischen und frühgriechischeu Zeit sind fast bleifrei. Gegen 700 v. Chr. tritt etwas Blei auf. In spätägyptischen Bronzen findet sich bis zu einem Viertel Blei. Liesegang {;X: Zt. Wiesbaden). Berger , E. , Über die Natur der S i 1 b e r s e 1 e n i d k a t a 1 y s e bei den U m wan diu n gs Vorgängen im Selen fZeit- schr. f. anorgan. Chem. Bd. 85, 1914, p. 7.5 — 117 m. lOFigg. u. 5 Tfln.). In gewöhnlichen Selenpräparaten sind zwei Formen des metalli- schen Selens vorhanden. ■ Die Modifikation SCß setzt sich bei Zimmer- temperatur erst im Laufe von Jahren in Se^ um. Marc hat gezeigt, daß bei Gegenwart von Silberselenid die Umwandlung in .3 Tagen vollendet ist. Hierüber werden hier zum Teil optische Untersuchungen angestellt. Dazu werden die dünnen Selenplättclien folgendermaßen herge- stellt : Auf kleine , fettfreie Objektträger kommt etwas Selenpulver ; darauf ein zweiter Objektträger. In einer heizbaren Glasröhre werden sie im Kohlensäurestrom auf etwa 300^ erhitzt, herausgestoßen und mit einem Glasstab das flüssige Selen breitgedrückt. So lassen sich Plättchen von weniger als 0*1 mm Dicke herstellen. Bei einer An- zahl dieser Präparate war dem Selenpulver bis zu 5"5 Prozent Silber- selenid fAggSe) zugegeben worden. Beleuchtet man die reinen Plättchen unter dem Mikroskop mit Gasglühlicht, so erscheinen sie dunkelrot durchsichtig. Sphärolytische Entglasungen sind spärlich vorhanden. Silberhaltige Präparate ent- halten außer größeren entglasten Partien rundliche , verschnörkelte, schwarze Gebilde. Letztere zeigen in polarisiertem Licht keine liellen Bänder, während dies beim auskristallisierten reinen Selen wohl der 406 Referate. 33, 4. Fall ist. Der Beweis , daß es sich bei ersteren um Silberselenid handelt, kann durch Ätzversuche an den Plättchen erbracht werden. Salpetersäure und Salzsäure waren dazu wegen der Gasentwicklung ungeeignet. Am besten arbeitet man mit konzentrierter Cyankalium- lauge. Das Selen löst .sich darin auf. Die schnörkeligen Gebilde bleiben auf dem Objektträger. Erwärmt man die silberhaltigen Präparate 10 Minuten lang auf 140^, so wandelt sich das Plättchen in die Se^- reiche graue Modi- fikation um. Nach einem halbjährigen Aufbewahren der Präparate bei Zimmertemperatur zeigen auch die reinen Selenpräparate eine erhöhte Entglasung. Liesegang {x. Zt. Wiesbaden). Czochralski, J., M e t a 1 1 o g r a p h i s c h e Untersuchungen am Zinn und ihre fundamentale Bedeutung für die Theorie der Formänderung bildsamer Metalle (Intern. Zeitschr. f. Metallogr. Bd. 8, 1916, p, 1 — 40j. Versucht man beim Zinn durch Schleifen und Polieren eine für die mikroskopische Untersuchung geeignete Oberfläche herzustellen, so zeigt sich stets ein verschmiertes Bild. Denn gerade beim Zinn verursacht diese mechanische Beanspruchung besonders starke Ver- lagerungen und Uinkristallisationen. Um eine unveränderte Gußober- fläche zu erhalten, gießt man die Schmelze auf eine polierte Stahlplatte. Die metallographische Untersuchung hat die Tatsache enthüllt, daß sich bei der Deformation vieler Metalle, und besonders auch des Zinns, zahlreiche Zwillingskristalle bilden. Bisher glaubte man, das „ Zinngeschrei " beim Biegen einer Zinnstange entstehe durch die Reibung der Kristallkörner aneinander. In Wirklichkeit handelt es sich um das Umklappen des Raumgitters in kristallographisch defi- nierte Zwillingsstellungen. Überhaupt muß man mit letzteren mehr rechnen als mit den einfachen ^'eränderungen der Größe und Gestalt der Körner. Liesegang (;v. Zt. Wiesbaden). Heilize, R. , Apparatur für quantitative Mi krob est im- mun gen auf elektrolytischem Wege unter Be- wegung der Kathode (Zeitschr. f. angew. Chemie Bd. 27, [1] 1914, p. 383). Die Fällung der Schwermetalle ei'folgt auf einem vorher ge- wogenen Platin- oder Golddraht, welcher während der Elektrolyse in Bewegung gehalten wird. Die Wägung der mit dem Metallnieder- schlag beladenen Elektrode erfolgt auf der Nernst sehen Mikrowage. Liesegang {z. Zt. Wiesbaden). Le Chatelier, H., u. Leiliome, J., Über die Heterogenität der Stahle (Compt. Rend. t. 161, 1915, p. 373 — 378). Bei Gegenwart von Phosphor sammelt sich der kohlenstoffreiche Bestandteil des Stahls liauptsächlich im phosphorhaltigen Elisen an. 33,4. Referate. . 407 Mit einem Reagens für Pliosphor kann man also metallographiscli in- direkt auch den Kohlenstoff lokalisieren. Behandelt man die polierte Platte mit einer Auflösung von 1 g Kupferchlorid und 4 g Magnesium- chlorid in 18 cc Wasser, 100 cc Methylalkohol und 2 cc konzentrierter Salzsäure, so schlägt sich daraus nur an den phosphorärmsten Stellen Kupfer nieder. Die Kupferfreiheit der phosphorreichen Stellen wird noch auffalleuder, wenn man die Stahlplatte während dieser Reaktion zur Anode macht. Liesegang {;x, Zt. Wiesbaden). Wright , F. E. , Bestimmung des Brechung sin dices im optischenHauptschnittdoppelbrechender Mine- rale im konvergenten polarisierten Licht (Journ. of the Washington Acad. of Sciences vol. 4, 1914, p. 584 — 542). Zu diesen Messungen werden Interferenzerscheinungen im kon- vergenten polarisierten Licht benutzt. Liesegang (z. Zt. Wiesbaden). Wright , F. E. , Bestimmung des relativen B r e c h u n g s - Vermögens kleiner M i n e r a 1 s t ü c k e unter dem petrographischen Mikroskop (Journ. of the Washing- ton Acad. of Sciences vol. 4, 1914, p. 389—393). Zunächst erfolgt eine annähernde Feststellung des Brechuugs- vermögens , indem man nicht wie üblich eine passende Flüssigkeit versucht, in welcher die Intensitätsunterschiede an den Rändern des Minerals bei schiefer Beleuchtung gerade verschwinden, sondern nur mit einer Flüssigkeitsart arbeitet. Nacheinander wendet mau eine Beleuchtung mit den Wellenlängen 546, 560, 578 und 588 an. Diese werden erzeugt durch Quecksilber- Heliumlicht, durch eine Kalzium- flamme und Zinnfuuken. Daraus läßt sich bestimmen , bei welcher Wellenlänge die Brechungsindices für Flüssigkeit und Mineral die gleichen sind. Daraus läßt sich angenähert der Weg für die D-Linie berechnen und hiernach die Eintauchflüssigkeit herstellen. Liesegang (z. Zt. Wiesbaden). Wright, F. E., Die genaue Bestimmung der Brechungs- indices kleiner Kristallstücke mit Hilfe des petrographischen Mikroskopes (Journ. of the Washington Acad. of Sciences vol. 5, 1915, p. 101 — 107). Man erhält zu hohe maximale , zu niedrige minimale und schwankende mittlere Werte bei der Immersionsmethode , wenn man nicht auf folgendes achtet : Die Schnitte müssen wenigstens zu einem optischen Hauptschnitt genau orientiert sein. Bei schiefer Beleuch- tung darf nur das in die zum optischen Hauptschnitt senkrechte Ebene fallende Licht Verwendung finden. Beleuchtet man zentral , so ist 408 Referate. 33,4. hauptsächlich auf die Wirkuug zu achten, welche sich an jenen Kanten zei.st, die zum Hauptschnitt parallel verlaufen. Liesegang {z. Zt. Wiesbaden). Meunier, St., C h o n d r e n im C a i 1 1 i t u n d Schlußfolgerungen auf die Bildung der Meteor eisen (Compt. Rend. t. 159, 1914, p. 582 — 584). Die mikroskopische Untersuchung der Meteoreisen vom Caillit- typus zeigt das Vorhandensein von unregelmäßig verteilten Chondren zwischen den Widmannstätti sehen Figuren. Diese Teilchen haben wechselnde Zusammensetzung. Sind sie metallisch glänzend, so be- stehen sie meist aus Troillit, seltener aus Nickeleisen. Intensiv schwarze sind Gemische von Graphit und Cohenit. Auch um glasige Silikate kann es sich handeln. Liesegang {z. Zt. Wiesbaden). Petrenko, G., u. Fedorow, A., Über Wismut-Cadmium- Legierungen (.lourn. d. Russ. Physik. -Chem. Ges. Bd. 46, 1914, p. 785 — 790). Die mikroskopische Untersuchung von Schliften, welche 40 Pro- zent Cadmium enthalten, lassen ein reines Eutektikum erkennen. Letzteres tritt in geringerem Umfange auch bei einem Gehalt au nur 0-5 Prozent Cadmium auf. Das feinkörnige dunkle Eutektikum umsäumt dann die primär ausgeschiedenen Wismutkristalle. Liesegang {z. Zt. Wiesbaden). Ery, W. H., u. Cullen, J. A., Aufhellung von Bodenproben zur mikroskopischen Untersuchung (Journ. of Ind. and Engin. Chem. vol. 7, 1915, p. 40—41). Die mechanische Schlämmung genügt meist nicht, um die Boden- proben einer mikroskopischen Untersuchung zugänglich zu machen. Deshalb sind chemische Mittel nötig, die sich aber nach der Zusammen- setzung des betreftenden Bodens zu richten haben. Durch Salz- oder Salpetersäure würde der Apatit zu sehr leiden ; durch Schwefelsäure der Biotit usw. Am geeignetsten ist eine lOprozentige Oxalsäure. Dadurch wird das Eisenoxyd in etwa einer halben Stunde entfernt. Apatit wird hierdurch nicht in störendem Maße verändert. Jedoch wird die Bestimmung kleiner Kalzitmengen hiernach schwieriger. Liesegang {z. Zt. Wiesbaden). Hambloch, A. , Mikrographische Darstellung des Er- härtungsvorganges von Traßmörteln (Silikat-Zeit- schr. Bd. 1, 1913, p. 240—241). Die aus Traßkalkmörtel hergestellten Probekörper wurden in einem mit Wasserdampf gesättigten Luftraum, darauf in Süßwasser erhärten gelassen. Unter dem Mikroskop konnte auch nach der Er- 33, 4. Keferate. 409 liiirtung- Aggregatpolarisation beobachtet werden , die bei Zeolitlien liäutig vorkommt. Das ist eine Stütze für die Annalime, daß die Er- liärtimg der Mörtel neben einer untergeordneten Karbonatisierung (Aufnahme von COo aus der Luft) beruht auf der Bildung von zeo- lithähnlichen Hydrosilikaten , indem sich die lösliche Si02 unter Zu- tritt von Wasser mit Tonerde, Kalk und Alkalien chemisch vereinigt. Liesegang {z. Zt. Wiesbaden), Wüst, F., u. Stotz, R., Über den Einfluß des Phosphors a u f d i e mechanischen Eigenschaften des grauen Gußeisens (Ferrum Bd. 12, 1915, p.89— 96 u. 105—119). Die mikroskopische Untersuchung ergibt , daß sich bei einem Phosphorgehalt der Graphit in Nestern ansammelt , der Perlit eine Entmischung in groblamellaren Perlit und Sorbit durchmacht und ein phosphorhaltiges, ternäres Eutektikum auftritt. Liesegang (z. Zt. Wiesbaden). Konstantiiiow, N., u. Seliwanow, B., Über künstliche Dar- stellung und S c h m e 1 z b a r k e i t der E i s e n - K a 1 k - Silikate (Ann. de l'Inst. Pierre le Grand Bd. 17, 1914, p. 427—445). An den mikroskopisch untersuchten Dünnschlitfen konnte in der Mischung von FeSiOg mit bis zu 65 Prozent Mol. CaSiOg wegen der sehr feinen Struktur nur die Doppelbrechung bestimmt werden. Sie ist geringer als diejenige des Pseudowolframits. Bei Erhöhung des CaSiOg zeigt sich in den Dünnschlift'en deutlich eine Ausscheidung von PseudowoUastonit. Bei 80 bis 100 Prozent Wollastonit haben die DünuschlitFe homogene Struktur. Liesegang {z. Zt. Wiesbaden). Thompson, F. C, Die Metallographie des Neusilbers (Journ. of. the Chem. Soc. , London vol. 105, 1914, p. 2342 —2.349). Die metallographische Untersuchung des Neusilbers läßt ein Kleinerwerden der Kristalle erkennen, wenn man der Schmelze mit geringen Mengen Aluminium oder Mangan den Sauerstoff entzogen hatte. Das ist deshalb von Bedeutung für die Praxis , weil dadurch die Oberfläche der Legierung glatter wird. Auch P^rhöhung des Nickel- gehaltes führt zu einer Verfeinerung der Struktur. Bei Zinnzugabe entsteht ein neuer schieferfarbener Bestandteil, wahrscheinlich Cu^Sn. Liesegang (z. Zt. Wiesbaden). 410 Neue Literatur. S3, 4. Neue Literatur 1. Lehr- und Handbücher. Erhard, H., Tierphysiologisches Praktikum. Eine Anweisung für praktische Kurse und Vorlesungsversuche an Universitäten und höheren Schulen, sowie ein Leitfaden der Experimentalphysiologie für Zoologen, Medi- ziner und Lehrer höherer Lehranstalten. Mit 83 Abb. im Text. (XXVI, 127 pp.) Lex. 80. Jena (G. Fischer) 1916. Lwbd. 5-60 M. Goereus, P., Einführung in die Metallographie. 2. Aufl. Halle a. S. ( W. Knappt. 17 M. Grimsehl, E., Physikalische Tabellen zum Gebrauch beim Unterricht und beim physikalischen Praktikum. 2. Aufl. Enth. 32 Tab. physikal. Kon- stanten u. solcher Zahlen, die beim physikal. Arbeiten gebraucht werden. (22 pp.) gr. 8". Leipzig (B. G. Teubner) 1916. 00-60 M. Kolle , W. , u. Hetsch , H. , Die experimentelle Bakteriologie und die In- fektionskrankheiten mit besonderer Berücksichtigung der Immunitäts- lehre. Ein Lehrbuch für Studierende, Ärzte und Medizinalbeamte. 4., erw. Aufl. Mit 107 mehrfarb. Tfln., 283 Abb. im Text u. 12 Karten- skizzen. '2 Bde. (XV, VIII, 1222 pp.) Lex. 8«. Wien (Urban & Schwarzen- berg) 1917. 40 M., geb. 45 M. Lassar-Cohn, Praxis der Harnanalyse für Mediziner, Apotheker und Chemiker. Anleitung zur chemischen Untersuchung des Harns sowie zur künst- lichen Darstellung der für das Selbststudium und zu Unterrichtszwecken nötigen pathologischen Harne. Nebst e. Anhang: Analyse des Magen- inhalts. 5. Aufl. (79 pp.) kl. 8«. Leipzig (Leop. Voß) 1917. 1-80 M. Laubenheimer, K., Allgemeine Bakteriologie und Sterilisationslehre. Für Ärzte und Pharmazeuten. Mit 61 Abb. im Text u. 5 färb. Tfln. (VIII, 230 pp.) g. 8°. Jena (G. Fischer) 1915. 9 M., geb. 10 M. Mac Neal, W. J., Pathogenic microorganisms, a textbook of microbiology for physicians and students of medicine. W. 213 ill. (462 pp.). Phila- delphia (P. Blakiston's Son & Co.) 1914. geb. 2-25 S. Merck, E., Reagenzien-Verzeichnis, enthaltend die gebräuchlichsten Reagenzien und Reaktionen, geordnet nach Autorennamen. Zum Gebrauch f. ehem., pharmazeut., physiolog. u. bakteriolog. Laboratorien sowie f. kliniscb- diagnost. Zwecke. 4. Aufl. Abgeschlossen im Juli 1916. (VI, 515 pp.) gr. 8». Berlin (Julius Springer) 1916. Lwbd. 8 M. 33,4. Neue Litenitur. 411 Orth, J. , Pathologisch -;in:it(iiuische Diagnostik nebst Anleitung- zur Aus- führung von Obduktionen, sowie von patliologiöch-histok>gischen Unter- suchungen. 8., durchges. u. verm. Aufl. Mit 532 Abb. (XII, 841 pp.) gr. 8". Berlin (August Hirschwald) 1917. 22 M., geb. 24 M. Pregl, F., Die quantitative organische Mikroanalyse. Mit 38 Abb. im Text. (VIII, 189 pp.)- gr. 8«. Berlin (Julius Springer) 1917. 8 M., Lwbd. 9 M. Schumann, M., Praktisches Hilfsbuch für Laboratoriumsassistentinnen mit einem Beitrag über Anatomie und Ppysiologie. Mit 121 Abb. im Text. (XI, 444pp.) 8". Wien (Braumüller) 191G. 7 M. Stempeil, W., u. Koch, A., Elemente der Tierphysiologie. Ein Hilfsbuch für Vorlesungen und praktische Übungen an Universitäten und höheren Schulen sowie zum Selbststudium für Zoologen und Mediziner. Mit 360 Abb, im Text. (XXIV, 577 pp.) gr. 8». Jena (G. Fischer) 1916. 16 M., geb. 17-50 M. 2. Physik, physikalische Chemie. Ambronn, H. , Über das Zusammenwirken von Stäbchendoppelbrechung und Eigendoppelbrechung (Kolloid -Zeitschr. Bd. 18, 1916, p. 90—97, 273—281; Bd. 20, 1917, p. 173—185 m. 5 Figg.). Berek, M., Über Zirkularpolarisation (Fortschr. d. Min., Krist. u. Petr. Bd. 4, 1914, p. 73—114 m. 1 Fig.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 33, 1916, p. 364). Clark, W., A Century of light (Journ. of the Franklin Inst. vol. 1S2, 191t>. p. 511— 524). Dubsky, J. 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Amato, A., 399. Bachiuann, W., 166. Badertscher, J. A., 388. Bang, J., 53, 189. Becher, S., 138. Begemann , 0. H. K. , 305. Behrens-Kley, 99. Beilby, G. T., 98. Beintker, E., 368. Bensley, K. R., 77. Berek, M., 364. Berg. G., 96. Berger, E., 405. Berghohu, C, "264. Beuten, A., 94. Bode, Cl., 309. Bourrieres, F., 52. Bowman, J. H., 88. Brodersen, 385. Brown, T. C, 314. Bruni, G., 268 Buchwald, E., 87. BuUock, W. E., 195. Castro, F. de., 290. Champy, Gh., 382. Christeller, E., 113. Clark, A. J., 189. Coca, F., 382, Gollin, E., 311. Corner, G. W., 75. Cowdry, E. V., 69, 280, 390. Gramer, L., 48. Crauier, W., 195. Cullen, J. A., 408. Czochralsky , J., 314,406. D'Agata, G., 80, 81. Day, A. L., 404. Debye, P., 269. Demetrescu, C. A., 387. Desch, C. H., 261, 319. Disselhorst, H., 272. Dorainicis, A. de, 181. Doß, B., 317. Drawe, F.-, 208. Dubsky, V., 263. Eberwein, E., 322. Eder, J. M., 264. Eitel, W., 50. EUsworth, H. V., 312. Emich, F., 317, 371. Emmel, V. E., 66. Eversheim, F., 151, 354. Evans, H. M., 196. Fedorow, A., 408. Feiß, H. 0., 195. Fischer, M. 0., 165. Fischer, M. H., 271. Freitag, C., ii2. Freundlich, H., 272, 318. Frisch, B. v., 192. Frost, W. D., 305. Fry, W. H., 408. Gäbert, C., 318. Gabrek, F., 380. Gallo, G., 210. Gans, R., 365. Gertz, 0., 7. Gateliier, J., 391. Getman, F. H., 403. Gieuisa, 84. Glage, 384. Glasenapp, M. v., 98. Goldberg, E. G., 46, 264. Greschik, E., 64, 282. Groß, R., 174. Gruber, G., 321. Guttmann, A., 309. Hackl, 0., 170. Haehndel, E., 273. Hage, 303. Haller, R., 400. Hambloch, A., 408. Hamburger, H. J., 268. Hanaman, F., 95. Hanausek. T. F., 208. Hardy, W. B., 200. Hartmann, 0., 202. Hartridge, H., 49. Havet, J., 276. Heeger, W., 403. Heidenhain, M., 225, 232, 235. Heinonen, V., 79. Heinze, R., 406. Henneberg, W., 400. Hertel, A., 205. Herwerden, M. A. v., 180. Herxheimer, K. , 197. 383. - Herzberg, W., 159. Herzog, A., 177 , 198, 369, 395. Herzog, G., 59. Herzog, R. 0., 58. Hollande, A. Ch., 273. Holz, H., 99. Hooker, M. 0., 165, 271. Hortega, P. del Rio, 288, 293. I Autoren- Keyister. 421 Huwe, H. M., 323. llürthle, K., 188. Hiintoon, F. M., 82. Huse, K., 367. Ikenti, H., 366. »1 aoobsohn, L., 294. Johnsen, A., 319. Jones, F. S., 199. IVaiserlin^, K., 263. Kalusky, L., 2()T, 310. Kenneth Mees, C. E., 47. Kern, J., 88. Kimura, M., 168. Kinoshita, S., 366. Kleiuensiewicz, R., 181. Koch, A., 392. Köhler, F., 167. Konstantinow, N., 409. Kratziuann , E. , 203 , 308. Krauße, A., 278. Kreibich, C, 179, 198, 384. Kremann, R., 320. Kretzschmar, S., 77. Krüß, P., 366. Kniyt, H. R., 266. Küster, E., 89, 91. Kunz- Krause, H., 53. Kyes. P., 281. Kylin, H., 205. Lacroix, A., 212. Lambert, R. A., 298. Lange, R., 397. Laurin, E., 53. Lebailly, C, 365. Le Chatelier, H., 406. Lenard, P., 165. Lemoine, J., 406. Leschke, E., 195. Levaditi, C, 380. Lewis, M. R., 375. Lewis, W. H., 375. Liebmann, E., 55, Liebreich, E., 172, 183. Liehr, 0., 393. Liesegang, F. P., 49. Lifschitz, S.. 322. Lindner, P., 366. Lingelsheim, A., 399. Löffl, K., 363. Loew, 0., 85. Lopez, J. R., 296. Lorenz, R., .50. Liick, H., 323. Maas, R., 320. Massot, W., 310. Matousek, A., 2()4. Martinotti, L., 287. Mayer, P., 1, 238. Mecklenburg, W., 270. Meigs, E. B., 187. Meneghini, D., 268. Mesnager, A., 361. Metzner, P., 52, 369. Meunier, St., 408. Meyer, 0., 385. Michel, H., 211, 404. Miethe, A , 363. Migula, W., 369. Miyauchi, K., 194. Molisch, H., 84, 204. Möllendorflf, W. v., 55. Möller, W., 269, 286. Müller, K., 193. Müller, P. Th, 303. -iNageotte, J., 391. Nakashima, K., 196. Nathan, E., 383. Naumann, E., 148, 254. Nietz, A. H., 367. Ukajima, K., 79. 1 awel, J., 164. Peczalski, T., 170. Petrenko, G., 408. Peyton, 199. Pfeiffer, P., 367. Pietsch, A., 252. Pochöttino, A., 68. Polotzky, A., 58. Pontio, 275. Pooth, P., 321. Porges, H., 304. Pujiula, R. P. J., 274. Kamstedt, 0., 400. Ranson, S. W., 68. Reagan, F. P., 54. Rebiere, G., 51. Reinhold, F., 270. Retterer, Ed., 387, 391. Rheinberg, J. u. E., 48. Robin, F., 96. Röber, C , 197. Rous, 199. Rühle, C, 211. Rupe, H., 405. Rupp, C, 129. Salkind, J., 372. Sänchez, M., 293. Sander, A., 389. Sandqvist, H., ,364. Schaum, K., 363. Scheffer, W., 20.5. 206. Schertel, S., 321. Scherrer, P., 269. Schiefferdecker , P.. 291. Schlichte, A. A., 287. Schmehlik, R., 351. Schmidt, W., 279. Schneider, H., 248. Schouten, S. L., 300. Schulemann, W., 374. Schürhoft", P. N., .399. Schütz, G. 86. Schwalbe, C. G., 268. Scotti, IL V., 317. Seel, E., 389. Seemann, H., 363. Seiiwanow, B., 409. Seilei, J., 170. Sieverts, A., 313. Sjövall, E., 189. Smith, G. F. H., 211. Smith, L. D., 84. Solered er, H., 398. Steensland, H. S., 53. Stefanelli, A., 292. Steinmann, P., 279. Stewart, A., 171. Stolc, A., 178. Stotz, R., 409. Strauß, B., 311. Strindberg, H., 62. Suchy, C. Th. 320. Suida, W., 59. Swift, Ch. H., 78. Thieme, P., 48, 366. Thompson, F. C, 409. Tirala, L. G., 61. Torraca, L., 283. Trappmann, W., 63. Trunkel, IL, 369. 422 Autoren -Register. Tschirch, A., 309. Tunmann, 0., 207, 308, 309, 365. üexküll, J. V., 61. Unna, P. G., 283. Ulrich, G., 389. Verda, A., 207. Verzär, F., 189. Vicari, G., 400. Viets, K., 368. Vonwiller, P., 66. Waller, W. W., 179. Walsem, G. C. van, 26, 30, 337, 341, 345. Wasicky, R., 208. Wein, L., 86. Weiß, K., 46. Weltmann, 0., 83. West, R., 387. Wetzel, W., 92, 401. Wiegner, G., 299, 362. Wiener, A., 306. Willers, W., 178. Willmann, C, 278. Wilson, Ch. W., 275. Wimmer, ('., 208. Wippelmann, W. , 313. Wisselingh, C. v., 199, 400, 401. Wittka, F., 367. Woelcke, M., 349. Wright, F. E., 211, 407. Wüst, F., 409. Wulff, R., 314. Zenneck, J., 165. Zlataroff, A., 203. Sach- Register. Abschwächen nach Huse-Nitz 367. Acajounuß, Mikrochemie 308. Achsenzylinder, Wirkung der Cajal- Imprägnation 391. Achücarros Neurogliafixierung 293. Achyranthes, Anthocyan 14, 15. Aerua, Anthocyan 14, 15. Aesculin, Mikrochemie 309. Agfa -Farbenplatte 46, 48. Albumine, Veränderung durch saure Anilinfarben 273. Aleuronkörner s. Proteinkörner. Alexejeffs Dreifachfärbung, Amöben 276. Algen, Kalzium 205. — , Konservierung des Chlorophylls 249. Alisma, Wurzelspitzen 394. Alkohol, Wirkung auf Zellkern 86. AUoplectus, Anthocyan 11. Aloe, Pigment 16. Altmann-Färbung, Mitochondrien 70. — — , Neurosomen 69. Aluminium, Ätzungen 316. — , Mikrochemisches 203. Ammoniumsulfat, rhythmische Kri- stallisation 90. Anioeba, Fixierung und Färbung 276. — . Kultur 275. — , Sphäroplasten 66. Amphibien, Zellkerne 174. Anacardium, Mikrochemie 308. Ananasfaser, Mikroskopie 371. anatomische Präparate, makrophoto- graphische Aufnahme 113. Anhauchen des Paraffinblockes vor dem Schneiden 235. Anilin-Säurefuchsin-Methylgrün, Fär- bung von Embryonen 79. Anneliden, Neuroglia 276. Anodonta, Zellkerne 174. Anthocyan, blaues 13 ff. — , Färbemittel 7 ff". — , feste Körper 398. — , Lösungen 12. Antimon, Ätzungen 316. Apophorometer Jolys 372. Aron- Lampe 358. Artefakte, Ölemulsionen 271. Arthropoden , Präparation kleiner Formen 278. — , moosbewohnende 278. Asche. Pflanzenteile 309. Atropa, Anthocyan 11. Ätzerscheinungen , mikroskopische Untersuchungen 314. Auflösungsvermögen photographi- scher Platten 46, 47. Auswaschapparat von Pietsch 252. Autochroraplatten 46. -Bakterien, Chitin 179. — , Färbbarkeit nach Quecksilber- lichtbestrahlung 392. — , Granula 392. — in Milch 305. — , Kernfärbung nach Mencl 393. — , Sporenfärbung nach Waldraann 392. — , Zellulose 200. Bangsche Lösung , mikrochemische Untersuchung des Blutes 53. Baumwolle, Mikrochemisches 400. — , mikroskopische und ultramikro- skopische Prüfung 395. — , Bartfasern 396 ff. -, Kutikula 396. — , Löslichkeit 396. — , Merzerisierbarkeit 397. — , Wirkung von Säure und Alkali 390. — , Zellwand 396. Bechers Finder 138. Begonia, Anthocyan 11, 24. Beleuchtung, irreführende Bilder bei falscher Beleuchtung 351. Bendas Färbemethode, Embryonen 79. — — , Mitochondrien 70. — Fixiermittel, Fixierung von Em- bryonen 78. .— — , Mitochondrien 78. Bensleys Mitochondrienfärbung 70 ff. 424 Sach- Register. Benzol , Intermedium für pHanzliche Objekte 250. Benzylalkühol, Intenuedium "2 ff. Beschriftung von Präparaten 368. Beta, Anthocyan 14. — , Kalium 204. Bittersalz, Untersuchung der Kristalle 319. Blastomyceten s. Hefen. Blätter, Zittern 205. Blei, mikroskopische Kristalle 89. Bhitelemente, Zählung nach Walsem 30. Blut, Färbung nach Hastings 388. — , mikrochemische Untersuchung nach Bang 53. — , Mitochondrien 280. Blutkörperchen, Färbung mit Eosin- Paraldehyd 181. Blutplättchen , Untersuchung nach Retterer 387. — , Zählung nach Herwerden 180. Boden, mikroskopische Untersuchung 408. Brechungsindices, Messungen im kon- vergenten polarisierten Licht 407. — , — kleiner Mineralstückchen 407 ff. Bogenlampe für wissenschaftliche Ar- beiten 357. Bram, Farbstoft'tabletten 3G0. Brassica, Anthocyan 11. Breeds ^lilchuntersuchung 392. Brillantgrün, Wirkung auf Zellkerne 86. Brillantkresylblau, Vitalfärbung und Gewebekultur 381. — . 2B, Färbung von Mitochondrien 380. Bromphenanthren , physikalische Eigenschaften der Lösungen 364. Bronze, Ätzungen 316. Brot, mikroskopische Prüfung 86, 206. Brownsche Molekularbewegung, mikroskopische Beobachtung 52. — — , Messung ultramikroskopischer Teilchen 51. — — , Randphänomen 322. Bunsenbrennner 337. Buntsandstein, Petrogenese 403. Burgess' Mikropyrometer 372. Butomus, Kernfärbung 394. v-admium, mikroskopische Kristalle 89. . Cajals Versilberung, modifiziert von Cowdry 74. Calumbawurzel, Mikrochemie 207. Cardol, Myelinformen 308. Carnoys Fixiermittel, Fixierung von Insekten 178. — Flüssigkeit, Fixierung des Ten- thredinidendarmes 65. Cer- Legierungen, mikroskopische Untersuchung 95. Cervix uteri, Pferd 197. — — , Schaf 197. — — , Schwein 79. Chalcedon, Nachweis 40l. Chitin, Bakterien 199. — , Mikrochemie 401. — , Nachweis nach Vouk 200. — , — — Wisselingh 200. Chloranthit , mikroskopische Unter- suchung 94. Chlorophyll , Konservierung nach Schneider 249. Cholera, Endotoxin, Wirkung auf Nebennieren 387. Chondren im Meteoreisen 408. Chromatophoren , Färbung durch blaues Anthocyan 13. Chromoform als Fixiermittel 243. Chromoskop nach Salkind 372. Chrom-Osmium-Essigsäure, Fixierung von Nervengewebe 391. Chromsublimat, Fixierung der Spinal- ganglien für Mitochondrienfär- bung 72. Coleus, Anthocyan 11, 24. Corethra, Zellkerne 174. Cowdrys Goldtönung der Neuro- fibrillen 75. — Methode, Mitochondrien, Neuro- somen, Nisslsubstanz, Neurofibril- len usw. zu färben 69 ff. — Modifikation der Cajalschen Ver- silberung 74. Crassulaceae , Gerbstoffzellen , Fär- bung mit Anthocyan 15. Croton, Anthocyan 11. Crustaceen, Nervensj'stem 62. — , Neuroglia 276. Cyanastrum, Zyanozysten 398. Cymol , Einbettung von Salzproben zur mikroskopischen Untersu- chung 211. Cytoplasma, Färbung mit Anthocyan 13. Darm, Fettresorption 196. Delesse-Rosivals Methode für mikro- chemische Untersuchungen 372. Diatomeen, Isolierung aus Schlick 309. diatomeenähnliche Artefakte 90. Sach- Register. 425 Diäthylsafranin , .Mitochondrienfär- bung 280. — . Vitaltarbung von Spinalganglien 390. Diphtherie, Wirkung auf Fett 81. Dispersoide, Brechungsvermögen und Refraktion 3(52. Doppelbrechung, elektrische 2(i4. — nach Spannung 361. -hjinbettung in Natriuiuazetat 273. — nach Liebmann 15. Eisen, Atzungen 31 (j. — , mikrochemischer Nachweis 306. — , mikroskopische Untersuchung 322. Eisenhämatein nach Dobell, Färbung von Amöben 276. Eisenhämatoxylin, Färbung der Mito- chondrien 70. — nach Heidenhain 225. — — — , Färbung von Amöben 276. — — — , — — Pflanzengewebe 393. — — Held, Färbung der Neuro- somen 69. ^- — Weigert, Färbung von Proto- zoenkernen 392. Eisenkalksilikate, Dünnschliffe 409. Eiweißkristalle, Schilddrüse 77. Embrj^onen, P'i.\ierung 78. Emulsionen, Vergleich mit Fett im Protoplasma 165. Entwässerung, unvollständige, nach H. Fischer 398. Eosin-Paraldehyd, Färbung der Blut- körperchen 181. Epidermis, Abgüsse mit Kollodium, Gelatine usw. 371. Erythrocyten, Schwein ijG. Erythrosin -Methylenblau nach Held, Färbung der Neurosoraen 69. Erzlagerstätten, mikroskopische Un- tersuchungen 96. Essig-Osraiumsäure-Kahumbichromat, Fixierung der Mitochondrien 70 78. — — — . — — Embryonen 78. Euparal, Einbettungsraittel 6. Färbung, Theoretisches 367. Faltungsformen, mikroskopische 270. Farbenphotographie 46, 48 ff". Farbstoffe, Diffusionsfähigkeit 58. Farbstofftabletten, Bram 368. Fasern, animalische, Färbung 59. — , Glanz 369. — , mikroskopische Untersuciiung 275, 400. Faures Einschlußmittel 245. Fehlmannsches Einschlußmittel 246. Fett, Färbung, Einschluß in Gelatine 53. — , Lösung durch Azeton 81. — , physikalisches Verhalten 165. ' — , Wirkung der Diphtherie 81. Fibrin , physikalische Eigenschaften 272. Finder nach Becher 138. Flachs, mikroskopische Untersuciiung der Fasern 209. Flemmings J'ixiermittel, modifiziert von Meves , Fixierung von Em- bryonen 78. — — , — — — , — — Mitochon- drien 78. Fletchers Mikroofen 372. Flüssigkeiten, innere Strömungen 165. — , Oberflächenbeschaffenheit 165. Fluornatrium, Wirkung auf Zellkerne 85. Fokuslampen 359. Fontanas Spirochätenversilberung 303. Formaldehyd, Kuitfergehalt 53. — , Wirkung auf den Kern 85. Formol, Fixierung von Mitochondrien 190. 378. — -Uran, Fixierung der Golgi-Appa- rate 291, 293. Fremdkörper, Einheilung 59. Fuchsin, Farbenumschlag 368. — -Jodgrün, Färbung von Pflanzen- gewebe 393. — -Methylenblau,Färbung von Spiro- chäten 83. (ballerten, Gerbvorgänge 269. — , ultramikroskopische Unter- suchung 166. Gaslichtpapiere, Verwendung nach Naumann 148, 254. Gastropoden, Neuroglia 276. Gebäck, Dünnschliffe 205. Gefäßsystem, Färbung mit Methylen- blau-Eosin 54. Gehirne, Paraffinsclinitte aufkleben 349. — , Paraffinserien 294. — , Präparate in Stearin 129. Gehörknöchelchen, Schlangen 79. 426 Sach- Register. Gehuchtensche Flüssigkeit, Fixierung der Neurosomen 69. Gelatine, Einschlußmedium 53. — , — für pflanzliche Objekte 250. Gelatinekapseln, Aufbewahrung klei- ner Objekte 242. Gentianaviolett, Färbung von Spiro- chäten 83. Gerbstoff, Nachweis 400. Gerbstoffzellen, Färbung mit Antho- cyan 15. Gerbvorgänge in Gallerten 269. Gertz' Anthocyanfärbungen 7 ff. Gewebe, Reinigung 363. Gewebekultur 378. — in Hühnerplasma und mensch- lichem Serum 298. — in fremdem Plasma 382. — nach Lambert 298. — nach Mtalfärbung 380. — , Trypsinbehandlung 199. Giemsas Schnellfärbung von Trocken- ausstrichen 84. Gips , mikroskopische Untersuchung 210. Glas, Versilberung 363. Gliricola, Nervensystem 62. Glühlampen für wissenschaftliche Ar- beiten 354. Glykogen, Färbung nach Best 195. Gold, mikroskopische Kristalle 89. Goldätzungen 316. Golgi- Apparat, Fixierung mit Formol- Uran 290, 293. Gram -Färbung. Modifikation nach Smith 84. Granula, Bakterien 392. Gross' Methoden der vitalen Kern- beobachtung 174. Gußeisen, Phosphorgehalt 409. Gyropus, Entwicklungsgeschichte 62, Maare, Lichtbrechung 198. — , polarisiertes Licht 68. Haehndels Einbettung in Natrium- azetat 273. Hämatoxylin nach Weigert , modi- fiziert von Kingsbury 73. Hanf, mikroskopische Untersuchung der Fasern 209. Harnkanälchen , Membrana propria 192. Harnsäure. Wirkung auf die Färb- barkeit der Protozoen 178. Hartblei, Atzungen 316. Hartridges Projektionsapparat 49. Haut, Gerbung 287. — , Reptilien 292. — , Silbernitrat, Wirkung 283. — , Ultrastruktur 286. — , Vogel 282. Hautpilze, Färbung 197. Havets Neurogliauntersuchung 276. Heidenhains Sublimatgemische 232. Hefen, Lipoide 399. — , metachromatische Körper 400. — , Volutin 400. Helix, Muskulatur 63. — , Niere 62. — , Präparation 64. Hellysche Flüssigkeit, Fixierung von Schweineembryo 388. Helobiae, Kerne 393. Hemizellulosen, Färbbarkeit mit An- thocyan 22. Herbolinlack, Beschriftung der Präpa- rate 368. Hermannsche Flüssigkeit, Fixierung von Pflanzengewebe 393. Herwerdens Methode, Blutplättchen zu zählen 180. Herz , autolytische Veränderungen der Zellen 80. — , Kaninchen 80. Holz, Färbung mit Anthocyan nach Gertz 21. Holzschliff, Nachweis 161. Hopfen, Faser 310. Hortegas Methoden der Zentrosom- färbung 288. Hoya, Niederschläge in Alkohol 16. Huntoons Säurefuchsin 82. — Sporenfiirbung 82. Huse-Nietz' Abschwächer 367. Ichneumoniden , kleine Formen zu präparieren 278. Immersionen für petrographische Ar- beiten 211. Impatiens, Kalknachweis 85. Impfnadel nach Schonten 302. Indophenolblaureaktion, Leukozyten 185. Insekten, Fixierung mit Carnoyscher Flüssigkeit 178. — , Häutung 178. Interferenzerscheinungen , Röntgen- licht 269. Intermedien nach Mayer 1. Jacobsohns Methoden der Gehirn- untersuchung 294. t Sacli- lleg'ister. 427 Janusgrün, Vitalfiirbung- der Mito- chondrien 7U, 2H0, 379. — , — — Spinalganglien 390. Jodblei, Liesegangsche Ringe 91. Joddämpfe, Fixierung von Mitochon- drien 378. Jod jodkali, Wirkung auf den Kern 85. Jolys Apophoroiueter 373. — Methode zur Öchmelzpunktbe- stimmung 402. Jute, Faserprüfung 400. Ivadmium, Ätzungen 316. Katfee, mikroskopische Analyse 310. Kaisers Fixiermittel, Pflanzengewebe 393. Kakao,mikroskopischePrüfung 207 ft'., 310. Kaliumosalat, Wirkung auf Zellkern 85. Kalk, mikrochemischer Nachweis 84. Kapselfärbung nach Ottolenghi 393. Karbolgentianaviolett, Färbung der Leukozyten 18G. kardioid- ultramikroskopische Unter- suchung von Gallerten 166. Karminsäure, Färbung von Knochen der Teleostier 240. — , — — — des Spongin 241. Kartoffelstärke, Nachweis 86, 311, 399. Karyosomen, Färbung nach Liehr 393 ff. Kastanienstärke, Nachweis 311. Kataphorese , ultramikroskopische Untersuchung 168. Keratohyalin, Färbung 383. Kern. Färbung mit Anthocyan 8. Kernplasmarelation, Peridineen 202. Kieselholzgeschiebe . mikroskopische Untersuchung 92. Kinematographie fürKoUoidforschung 51, 52. — — den Mikroskopiker 49. Kleie, Nachweis 400. Knochenfische, Färbung nach Mayer 238. Knorpelfische, Färbung nach Mayer 238. Knorpelzellen, Wirkung destillierten Wassers , der Säuren , Alkalien und Salze 385. Kochia, Anthocyan 14. Kochsalz, Einfluß auf Knorpelzellen 386. Kodein, Mikrochemisches 365. Kohlenstoff', mikrochemischer Nacli- weis 315. KoUag , ultramikroskopische Unter- suchung 318. Kollenchym, Färbung durch Antho- cyan 22. Kolloide, Tyndalleftekt 270. kolloide Lösungen, Teilchenzählung 51. Kompositen, Serratulan 204. Kongorot, Wirkung auf Zellkern 86. Korallen, fossile 314. Korrosion, Metalle 319. Kriegsbrot, Kartoffelnachweis 399. Kreosot, Einbettung von Salzproben zur mikroskopischen Untersu- chung 211. Kulturröhrchen, Aufbewahrung 300. Kunstband, mikroskopische Unter- suchung 177. Kunstfasern, Glanz 369. Kupfer, Ätzungen 316. — , elektrolytisch abgeschiedenes 313. — in Formaldehyd 53. Kupferchromhämatoxylin, Färbung der Mitochondrien 70. — , mikroskopische Kristalle 89. — , Wirkung der Politur 98. JLaguesses Fixiermittel, Nerven 391. Lamberts Methoden der Gewebekultur 238. Lampen für Mikroskopiker 354. Langusten, Nervensystem 62. Lebaillvs Stereomikrophotographie 365. Leber , Färbung nach Kretzschmar 77. -, Glykogen 194. — , Harnstoffbildung 195. ^, Schwein 77. Leinenfaser, Wirkung von Säure und Alkali 390. Leukozyten, Färbung nach Liebreich 183 ff. — . Granula 184 ff". — , Indophenolblaureaktion 185. — , Wanderungen 179. Lichtfilter, Prüfung 369. — , Tassinscher Apparat 403. Lichthof auf photographischen Platten 264. Liebmanns Schnelleinbettung und Stückfärbung 55. Liebreichs Methoden der Leukozyten- färbung 183 ff. 428 Sach -Register. Liebreichs Zählkamiuer 172. Liesegangs Methode, Schnitte in Ge- latine einzubetten 53. — Projektionsapparate 35. Liesegangsche Ringe 89 ff. Ligustrum, Anthocyan 11. ^ — , — zur Weinfärbung 19. Liliaceen, Kernfärbung durch Antho- cyan 9. Limnaea, Zellkerne 174. lipoide Substanzen, Färbung nach dAgata 82. Luminiszenzraikroskop zur Unter- stützung bei mikrochemischen Arbeiten 372. klagen, Schleimhaut, Fixierung und Färbung 193. Makrophagen nach Evans 196. Malachitgrün, Wirkung auf Zellkern m. Mallophagen, Entwicklungsgeschichte (J2. Malpighische Gefäße, Zellkerne 174. Malva, Farbstoff im Wein 19. Mangan , Luminiszenzerscheinungen 372. .Alanilafaser, Mikroskopie 371. Marchi-Reaktion, degenerierte Nerven 195. Marchi- Schnitte, Aufhellung nach Steensland in Origanumöl 53. Markscheiden, Färbung mit Pyridin- silber nach Ranson * <'-'^■ ^^;i^ ■^yj^ ■ •^ ■^*» -• ^'.V-