V K -7 I •■^, /'^^S .% A ■.■•V , ^Cl A,.^ '-^^ ZEITSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFTLICHE MIKROSKOPIE UND FÜR MIKROSKOPISCHE TECHNIK BKGRtiNDET VON W. J. BEHRENS Unter besonderer Mitwirkung Prof. Dr. P. Schiefferdecker und R. E. Liesegaug in Boun in Frankfurt a. M. herausgegeben Prof. Dr. ERNST KÜSTER in Bonn Band 35 (Jahrgang 1918) Mit 11 Textabbildungen und 3 Tafeln LEIPZIG Verlag von S. Hirzel 1918 Alle Rechte vorbehalten. Inhaltsverzeichnis. I. Abhandlungen. Seite Blunck, G., Verwendung des Glyzerinersatzmittels „Glyzinal" in der Mikroskopie -249 Brunswig, H., Notiz zur Färbung nach May -Grünwald 44 Georgi, J., Aus optischen und mechanischen Werkstätten XI . . . 175 Gyermek, L., Färben makroskopisch-anatomischer Präparate ... 45 Krugenberg, B., u. Tielemann, E. Th., Weitere Mitteilungen über die Färbung WEP (Dioxychrom) und über zwei neue Trioxy- chrome 170 Küster, E,, Über Vitalfärbung der Pflanzenzellen 1 95 Mayer, P., Zur Färbung der Schollen in den Ganglienzellen ... 81 — , — , Über die sogenannten Sublimatkristalle in mikroskopischen Präparaten 161 Naumann, E., Über die okulare Begrenzung des mikroskopischen Ge- sichtsfeldes 241 — , —, Über das Nachweisen gewisser Gallertstrukturen bei Algen mit gewöhnlichen Farbstiften 243 —, —, Über die Einteilung des Gesichtsfeldes beim Zählen mikrosko- pischer Körper, 245 — , — , Ein einfaches Zeiger okular 248 Schmidt, W. J., Über die Methoden zur mikroskopischen Untersuchung der Farbzellen und Pigmente in der Haut der Wirbeltiere . . 1 Triepel, H., Ein neues Modellierverfahren 89 Ì \o \ '^ \ I y Inhaltsverzeichnis. n. Referate. Seite All würden, P. v., Verfahren zur Feststellung der Güte der Wolle. namentlich ihrer Tragfähigkeit. . 224 Alniquist, E., Wuciisforraen, Fruktifikation und Variation der Typhus- bakterien 207 Almquist, E. , u. Koraen, G. , Studien über Biologie und Wuehs- foriiien der Diphtheriebakterien 208 Alten, H. v., Beitrag zur Entwicklung des Kiemendarms einer Schild- krcite (Chrysemys marginata) 278 Altzinger, J., Über die quergestreifte Darmmuskiüatur der Fische . 199 Asai, T.. Beiträge zur Histologie und Histogenèse der quergestreiften Muskulatur der Säugetiere 274 Asker, E., Über die Klassifizierung der Bleichbarkeit des Sulfitzellstoffs 110 Auerbach, F., Ernst Abbe. Sein Leben, sein Wirken, seine Persönlichkeit 50 liachmanu, E. , Wie verhalten sich Holz- und Rindenflechten beim Übergang auf Kalk? 215 Bachmann, W., Über den Feinbau der Gele. 1. Mitteilung .... 109 Baijet, H., Über die Lagerung der wirksamen Glykoside in den Blättern der Digitalisarten 214 Bang, J., Mikroclieniische Stickstoffbestiinmung 110 — , — , Die Mikrobestimmung der Blutlipoide 201 Bartsch, C, Zur Mikroskopie von Pergamentpapier 148 — , — , Zur Mikroskopie von Pergamentpapier 224 BaunigUrtel, O., Chromatische Fixierung 131 Bauingärtel , T. , Farbstofflösungen in Trockenform nach Beintker 67 Becher, S., l'ber den Astigmatismus des Niçois und seine Beseitigung im Polarisationsmikroskop 105 — , — , Über eine auf die Struktur des Echinodermenskelettes ge- gründete neue Methode zur Herstellung von polarisiertem Lichte 257 — , —, Über die Benutzung des Polarisationsmikroskops zur mor- phologischen Analyse des Echinodermenskelettes 258 Bechhold, H., Probleme der Bakterienadsorption 71 Behner, A., Beitrag zur Kenntnis der Hydromedusen 254 Berberich, P., Über Justierung schlecht reflektierender Kristalle . . 145 Berblinger, W. , Ül)er die Regeneration der Achsenzylinder in rese- zierten SchuBnarben peripherer Nerven 203 Berczeller, L., Untersuchungen über die WASSERMAXNsche Reaktion 126 Ber.ssonof, N. , Über die Bildung der Fruchtkörper des Pénicillium glaucura in konzentrierten Zuckerlösungen 141 Bicrhaum , G., Untersuchungen über den Bau der Gehörorgane von Tiefseefi.sclien 281 Bii^pinghoff, Vf., ('her die Anatomie von Modiolarca trapezina La- marck nebst Bemerkungen zu ihrer Entwicklungsgeschichte . 256 Bocke, J., Studien zur Nervenregeneration. 1. Die Regeneration der motorischen Nervenelemente und die Regeneration der Nerven der Muskelspindeln. [Dritter Beitrag zur Kenntnis Fitting, H., Untersuchungen über die Aufnahme von Salzen in die lebende Zelle 220 Krankenberj;, W., lieitrag zur Kasuistik der Lipome 202 Frederikse, A. 31., Der Zusammenhang zwischen Mitochondrien und Hindegewebsfibrillen 114 Fritsch, C, Untersuchungen über den Bau und die Innervierung des Dentins 272 Fuchs. R.. Die Keimblätterentwicklung von Cyclops viridis Jurine . 264 (ialli-Valerio, B., Parasitologische Untersuchungen und Beiträge zur parasitolugischen Technik 132 Galiner, G., Neuere Untersuchungen über Metachromgelbnährböden, gleichzeitig ein Beitrag zur Theorie der GuAM-Färbung . . 127 Genek, M., Über das Vorkommen und die Bedeutung doppelbrechen- der Substanzen im Harn 121 Gericke, H., Atmung der Libellenlarven mit besonderer Berücksich- tigung der Z ygopteren ... 269 Gins, H. A., i'ber experimentelle Vaccine und Vaccineimraunität . . 210 — , — . Über hist(»logische Veränderungen uns bisher unbekannter Zell- einschlüsse in der mit Windpockenpustelinhalt geimpften Kaninchenhornhaut 210 Goetsch, W., Über Hautknochenbildung bei Teleostiern und bei Amia calva 275 Goette, A., Die Entwicklung der Kopfnerven bei Fischen und Am- phibien 279 Gothan, W. , Über die Methoden und neuen Erfolge bei der Unter- suchung kohlig erhaltener Pflanzenreste 285 Gray, H. L. B., Ein Prüfungsverfahren für Wolle 228 Griebel, C, Kleinere Mitteilungen aus dem Gebiete der Untersuchung der Heil- und Geheimmittel 147 Griedel, C, Beiträge zur mikroskopischen Untersuchung der Kaftee- ErsatzstoflFe 226 —, — , Ein weiterer Beitrag zur mikroskopischen Untersuchung der Kaffee-Ersatzstoffe 226 Griedel, C, u. Schüfer, A., Über das \'orkommen von Tyrosin- Sphärokristallen in einem Erbsenmehl 227 Guillet, Iv. , P^intiuß des Kadmiums auf die Eigenschaft der Kupfer- Zink- Legierungen 111 (iutzeit, K., Die lîakterien im Haushalt der Natur und des Menschen 211 HackI, ()., Mikrochemische Untersuchung von Sericit und Talk . . 285 Half, R., iiindegt\vel)s- und Blutbildungsprozesse in der embryonalen Lclicr des Huhns -J77 HaUer, R., Die Färluing der Baumwollfaser mit liasischen Farbstoffen in kolloidcheuiischer Beleuchtung 148 Inhaltsverzeicbnis. VII Seite Hanikirsch, W., Über die Verwendung von Robiniensamen als Nah- rungsmittel 225 Harnisch, W., Übqr den männlichen Begattungsapparat einiger Chry- someliden. Ein Beitrag zur Phylogenie des Kopulationsappa- rates der Käfer 266 Hartmann, A., Die Entwicklung der Thymus beim Kaninchen. . . 277 Hartmann, M., Untersuchungen über die Morphologie und Physiologie des Formwechsels (Entwicklung, Fortpflanzung, Befruchtung und Vererbung) der Phytomonadinen (Volvocales). Programm der Untersuchungen und I. Mitteilung über die Kern- und Zellteilung von Chlorogonium elongatum Dangeard .... 138 Haß, W., Über die Struktur des Chitins bei Arthropoden .... 68 Heidenhain, M., Über progressive Veränderungen der Muskulatur bei Myotonia atrophica 194 — , — , Über die Sinnesfelder und die Geschmacksknospen der Papilla follata des Kaninchens. Beiträge zur Teilkörpertheorie 3 . . 280 Heiner, H. , Zur Biologie und Anatomie von Cloëon dipterum L., Baetis binoculatus L. und Habrophlebia fusca Curt 267 Hertwig, G. u. F., Kreuzungsversuche an Knochenfischen .... 282 Herwerden, M. A. van, Die normale Struktur der Leberzelle und deren Beziehungen zur Function der Zelle 118 Herzog, A., Zur Unterscheidung der natürlichen und künstlichen Seide 148 Heuser, E., u. Hang, A., Über die Natur der Zellulose im Getreide- stroh ' 146 Hirschfeld, H., Farbträger nach v. Blücher, eine praktische Verein- fachung der mikroskopischen Färbetechnik 111 Hofer, H., Das Haar der Katze, seine Gruppenstellung und die Ent- wicklung der Beihaare 273 Hottmann, L., Das Visceralskelett vom Pristiophorus 272 Hofmann, F. B., Über das Haften von Stärke an Flüssigkeits- grenzen. I. Versuche an Stärkekörnern 111 Hollaender, P. P., Über den Ursprung der aus dem Mittelhirn im dorsalen Längsbündel absteigenden Nervenfasern bei Sauro- psiden 280 Hornberger, F., Die Copula der Aeschna cyanea L 268 Horvath, D., Eine Modifikation der Methode des , dicken Tropfens" 204 Buse, K., Photographic resolving power 252 Jaensch, W., Einiges über Projektions -Halbwattlampen ^»^^ Jakubski, A. W., Studien über das Gliagewebe der Mollusken. 2. Teil. Cephalopoda , . • 257 Janke, A., Österreichische Kriegspreßhefe • . , 223 Janson, E., Über die Inhaltskörper der Myriophyllum-Trichome . . 219 Jörschke, H., Die Facettenaugen der Orthopteren und Termiten . . 2«)6 Kahlfeld, F., u. Wahlich, A., Bakteriologische Nährboden -Technik. Leitfaden zur Herstellung bakteriologischer Nährböden. Rat- schläge und Winke für alle im Laboratorium vorkommenden wichtigen Hilfsarbeiten 126 vili Inhaltsverzeichnis. Seite Kaiserling, C, Über die Unterscheidung von Tuberkelbazillen im I.iiniineszenziiiikroskop 130 Karsten, G., Über die Tagesperiode der Kern- und Zellteilungen 136 Keiser, W., Untersuchungen über die erste Anlage des Herzens, der beiden Längsgefäßstämme und des Blutes bei Embryonen von Petromyzon Planeri 27tj Kellner, G., Die Itinären Systeme aus den Bromiden der Alkali- und Erdalkalimetalle 144 Kiehn. Chr., Die Nukleolen von Galtonia candicans Decsnk ... 73 Klemm, Ew., Eine einfache Methode zum Haltbarmachen von Glyzerin- Gelatine -Präparaten 194 Kniesche, G., ("ber die Farben der Vogelfedern. 1. Die Grünfärbung auf Grundlage der Blaustruktur 270 König, E., Die Regeneration des Auges bei Arion empiricorum . . 256 König, W., i^ier das Mitschwingen kleiner Körper in Schallwellen . 110 Koeppe , L. , Die Mikroskopie des lebenden Augenhintergrundes mit starken Vergrößerungen im fokalen Lichte der Gullstrand- schen Nkunst- Spaltlampe. 1. Mitteilung. Die Theorie der Apparatur und Anwendungstechnik der Spaltlampenunter- suchung des Augenhintergrundes im fokalen Licht .... 69 Kofier, L., Die Anwendung mikrochemischer Methoden zur Prüfung der Arzneimittel 148 — . —, Typha als Stärkejjtlanze 227 Koller, L., Über neuere Verfälschungen und Verschlechterungen von Drogen. IV. Capita Papaveris als Verfälschung von Opium 228 Kolmer, W., Ein rätselhafter ürgankomplex der Wirbeltiere . . . 119 Koraen, G., Studien über Umformung von Mikrokokken in trocknen- der Kultur 208 Krummacher, O., Beobachtungen an Oxyhämoglobinkristallen aus Meerschweinchonblut 199 Künneth, F., Die Stigmenversorgung des Insektenthorax 266 Küster, E. , Über Vakuolenteilung und grobschaumige Protoplasten 141 Kuklenski, J. , Über das Vorkommen und die Verteilung des Pig- mentes in den Organen und Geweben bei japanischen Seiden- hühnern 271 Kyliii, H., Über die Fucusanblasen der Phaeophyceen 142 iianipt-ceht, W. , ('ber die Kultur und Transplantation kleiner Blatt- .xtückchon 216 Laski. (i., (irölienbe.stimmung submikroskopischer Partikel aus opti- schen und mechanischen EÖ'ekten 65 Lehmann, O., Die HHuptsätze der Lehre von den flüssigen Kristallen 146 Levy, F., Studien zur Zcugungslehre. 3. Mitteilung |usw.] .... 283 —, —, Studien zur Zeugungslehre. 4. Mitteilung |usw.] 283 Liebe, W., Das männliche P.egattungsorgan der Hausente .... 279 Liesegang, F. P., Handbuch der praktischen Kinematographie . . 108 Lilpop, J,, Mikro.skopisch -anatomische Untersuchungen der Mineral- kohlcn 139 Inhaltsverzeichnis. IX Seite Limberger, A., Über die Keinkultur der Zoochlorella aus Euspongilla lacustri» und Castrada viridis Volz 216 Lindner, P., Die Aleuronschicht des Getreidelîorns , eine höchst er- giebige Fett- und Eiweißquelle 226 Lindow, M., Differentialrechnung 105 Lipp, H., Eine einfache, billige und eindeutige Guam -Färbemethode 122 Lipska-Mlodowska, St., Zur Kenntnis des Muskelglykogens und seiner Beziehungen zum Fettgehalte der Muskulatur .... 117 Löhner, L., Zur Kenntnis der Blutverdauung bei Wirbellosen . . . 262 Loew, O. , Ninhydrin als mikrochemisches Reagens auf Aminosäuren 218 Lernen, F., Der Hoden von Culex pipiens L. (Spermatogenese, Hoden- wandungen und Degenerationen) 267 Malarski, T., Über den Einfluß des Filtrierens auf Hydrosole . . . 193 Malo wan. S., Versuch zur Herstellung einer Giemsa- Lösung . . . 123 Markovits Bela, E., Ein guter Differentialnährboden für Typhus, Paratyphus A und B 212 MartynofF, W., Die Nervenendapparate im Pericardium des Menschen und der Säugetiere 280 Marx, H., Die Grundlage einer mikroskopischen Lungenprobe . . . 118 Matthes, W., Beiträge zur Anatomie von Helix pisana Müll. . . . 256 Matthias, M., Vergleichend anatomische Untersuchungen über den Darmkanal und das Herz einiger Arcaceen 257 Meier, E. A., Experimentelle Untersuchungen über den Mazerations- zerfall der menschlichen und der tierischen Linse 203 Merker, E,, Studien am Skelett der Echinodermen 258 Metze , G., Laboratoriumsbuch für Agrikulturchemiker 190 Meves, Fr., Historisch -kritische Untersuchungen über die Piastosomen der Pflanzenzellen 140 — , — , Zur Kenntnis des Baues pflanzlicher Spermien 217 — , — , Die Plastochondrien in dem sich teilenden Ei von Ascaris me- galocephala 260 Meyer, A., Das Assimilationssekret von Vaucheiüa terrestris . . . 141 Meyer, F., Untersuchungen über den Bau und die Entwicklung des Blutgefäßsystems bei Tubifex tubifex [Müll.] 261 Meyer, N. Th., Zur ungeschlechtlichen Fortpflanzung von Autolytus hesperidum 259 Michaelis, L., Die Anreicherung von Typhusbazillen durch elektive Adsorption 72 Miehe, H., Die Bakterien und ihre Bedeutung im praktischen Leben 211 Moeller, W. , Die Mikrostruktur einiger abweichender Ledersorten 223 Molisch, H., Die Eiweißproben, makroskopisch angewendet auf Pflanzen 134 —, —, Über die Vergilbung der Blätter 134 — , — , Über den mikrochemischen Nachweis und die Verbreitung gelöster Oxalate im Pflanzenreiche 135 —, —, Beiträge zur Mikrochemie der Pflanze. Nr. 10. Über Kieselkörper in der Epidermis von Campelia Zanonia Rich. Nr. 11. Kristalli- siertes Karotin in der Nebenkrune von Narcissus poeticus . 136 X Inhaltsverzeichnis. Seite Molisoh, H., Beiträge zur Mikrochemie der Ttianze. Nr. IJ. Über Hiesen- kie;e (Absorptionsspektren) mittels des Spektralokuiars und auf mikrochemisclie Reaktionen des Pigmentes. Da diese Feststellungen aber nicht notwendig auf mikroskopischem AVege gewonnen werden müssen, sondern oft auch am extrahierten Farbstoff, und zwar mit größerer Sicherheit zu erlangen sind, so können die genannten mikro- skopischen Priifungen oft nur den Wert ergänzender oder kontrol- lierender Beobachtungen haben , wenn man von der natürlich nur auf mikroskojjischem Wege möglichen genauen Lokalisation des Pigmentes absieht. Nur in Fällen, wo mehrere extrahierbare und im Extrakt vielleicht nicht trennbare Pigmente nebeneinander vorkommen, kann die Untersuchung solclier Pigmente an ihren verschiedenen Lagerstätten unter dem Mikroskop bedeutungsvoll werden. Neben den Pigmentfarben in der angegebenen Einschränkung sollen aber die durch Guaninkristalle verursachten Strukturfarben in der ftdgenden Darstellung berücköichtigt werden und zwar deshalb, weil die guaninhaltigen Zelhn mit den echten Pigmentzellen häufig in innigste morphologische \ erbindung treten und gemeinsam mit ihnen Farbenwirkungen hervorrufen, die dem unbewaffneten Auge zunächst als einfache Wirkung eines Pigmentes erscheinen. So ist die grüne Farbe der Frösche und der Kidechsen eine Kombination von Strukturblau — bedingt durch Guaninkönichen vor einem dunklen Hintergrund — und darüber gelagertem Pignientgelb. Es handelt sich also für uns namentlich um folgende Zellformen bzw. Pigmente: Die M e la nop hören (schwarze Pigmentzelhn) der Kutis und Epidermis, die ein dunkles, körniges Pigment, Mela ni n, enthalten, das auch in Epidermiszellen auftreten kann, die von mir sog. Allophoren, in der Kutis gelegene Elemente mit gelben bis roten, in Alkohol u.dgl. unlöslichen Farbkörnclien, die Lipophoren (Xanthophorcn, Erythrophoren anderer Autoren), meist in der Kutis, aber auch in der Epidermis vorkommend (vgl. W. J. Schmidt 1918), mit gelben bis roten Li poc h r om f a r b s t o f f e n in Form von Tröpfchen, Körnchen und Kristallen, und schließlich die Guano- phoren (lutert'erenzzellcn, Iridocyten, Leukophoren usw.) mit fein- körnigen Oiler deutlich kristallinischen G u a n i n einschlüssen (betreffs dieser Einteilung der Farbzellen vgl. W. J. Schmidt 1917). Diese Zellformen und JMgmente sind für Färbung und Farben- wechsel der Fische, Ampli ibi en und Reptilien ausschlag- gebend ; andersartig erzeugte Farben sjiiclcn bei diesen Gruppen nur eine ganz untergeordnete Rolle. Im Farbenkicid der Vögel da- 35, 1. Schmidt: Untersuch, il. Furbzoll. ii. Pigm. i. d. Haut d. Wirbeltiere. 5 gegen nehmen S t r u k 1 11 r f ;i r b e u und diffuse llornfärbungen (durch Lipochrome , aber auch durch andere Pigmente) den ersten Platz ein; die Melanine verursachen hier vor allem braunschwarze Federfärbungen, und zwar tritt dieses Pigment hier nur in früheren Knt- wicklungszuständen der Feder in besonderen Chromatophoren (Strong), sonst aber als körnige Einl:igerungen der Hornzellen auf, Lipochrome in granulärer Form erscheinen an den nackten gelben und roten llautstellen der Vögel; typische Lipopjioren und auch die Guano- phoreu fehlen den Vögeln. Haut- und Haarfrirbung der Säuger beruht vor allem auf dem Vorkommen von Melanin, sei es in Epi- dermiszellen, sei es in Chromatophoren der Epidermis oder Kulis. — Es sollte ein allgemeiner Grundsatz mikroskopischer Forschung sein, jedes Objekt in möglichst vielseitiger Weiae zu untersuchen. Zwar wird bei manchen Gegenständen nur ein Weg zum Ziel führen, aber ebenso oft erfährt die Beobachtung durch Anwendung ver- schiedener Methoden Bereicherung und Siclurung. Längst fordert man ja, das gleiche Objekt verschieden zu fixieren und zu firben, um durch den Wechsel der Bedingungen Kunstprodukte zu erkennen und die färberische Analyse auf eine breitere Basis zu stellen. Aber die Anwendung von auffallendem Licht (gegebenenfalls mittels des Opakilluminators), von Dunkelfeldbeleuchtung und po- larisiertem Licht ist noch weit davon entfernt, neben der ge- wöhnlich geübten Untersuchung bei d u r c h f a 1 1 e n d e r B e 1 e u c h t u n g (Hellfeldbild) zum regelmäßigen Prüfungsgang eines mikroskopischen Objektes zu gehören. Und doch gibt erst die Vereinigung dieser verschiedenen, wenn auch nicht in jedem Falle mit Erfolg verwend- baren Deleuchtungsarten ein umfassendes BikI des mit den heutigen Mitteln optisch Wahrnehmbaren. Von welchem Vorteil der Gebrauch der verschiedenen Beleuchtungsarten nebeneinander sein k:ain, dafür zeugen die damit erzielten Ergebnisse bei der Erforschung der Färbungs- verhältnisse der Haut bei den Wirbeltieren. Eine alte Regel bei der mikroskopischen Untersuchung bio- logischer Objekte ist auch, die Prüfung des lebenden bzw. überlebenden Materials neben dem Studium der Dauerprä- parate nicht zu versäumen. Die sauberen und zierlichen Bilder der modernen Schnittpräparate verlocken aber oft, von einer Untersuchung in vivo abzusehen, obwohl die heute zur Verfügung stehen "0 a ô.£: XJ03 J2 ja -a 4^ !-• ** 0 0 0 0 J3 > >• > > > '^^ ..M 0 •'-• •»— « • p-t ..-« :cs ° a •a os flrj. ^^ *— < .-^ ■*-' -♦-» -*-» -*-> ^ P- .4J t— < ^^ ^^ J3 'œ 0 '3? 0 1 > 3 <15 43 -r- •^ GO ii bS) •S 3 m ■0 'S 0 '03 "S .2 'S a; bt B en 0 œ "S en P. .2 'S OJ .2 'S _^ 'S -M p- 03 2 *S 'S '■Ö 05 bc 03 B fe Ir; ® 1 _c 0-3 « t< t> I2 t. 0 t^-a .a .2 0) 0 * .- > > _> _>; S „.i *"^ tn m :c3 tn c3 H .^H «« es 0 a :s3 -t. 3 (U i. £ m 0 i2 's 0 S bo B bc a> B 0 bc 03 B bc B w 0 0 S ■ C» _>; ^>; > _> (3 faß c« S5S 0 :^ -r en a ^ Ses t. 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Vörnek 1905, Kur-iBicii 1013, 1917, um nur eini,'»e Namen zu nennen) Be- obachtungen angefülirt worden, die im ^inne einer Entstellung des Melanins aus fettartigen, lipoiden (in Alkohol löslichen und Fett- reaktionen gebenden) Vorstufen gedeutet werden (vgl. auch Unna 1913, S. 33 über diese „neueste Phase der Melaninlelire"). Diese Auffassung ist aber schwer vereinbar mit den Feststellungen anderer Autoren (Meirowsky 1908, v. Szily 1911, Torraca 1914, W. J. Schmidt 1917 u. a. m.), die alk oh ol un lösliche, eiweißartige, zu- nächst ungefärbte , aümählich sich bräunende Granula als Vorläufer der Melaninkörnehen bei den verschiedensten Objekten (Haut des Menschen, Auge von Wirbeltierembryonen, Haut der Amphibien und Reptilien) nachweisen konnten. Ich gehe daher auf die erstgenannten Anschauungen, die mir noch weiterer Grundlagen bedürftig erscheinen — auch HuKCK (1912) und Bloch (1917) lehnen sie ab — nicht näher ein und beschränke mich hinsichtlich der zweiten auf die An- gabe, daß sich Meirowsky der Pappenheim sehen Methylgrün-Pyronin- Metliode , Torraca der Eisenhämatoxylinfärbung nach Heidenhain, V. SziLY und Schmidt des DELAFiELDSohen Hämatoxylins zur Tinktion der farblosen Vorstufen bedienten. Eingehender muß dagegen die „Dopa" -Me th od e von B.Bloch (1917 a, Bloch undRvHNiER 1917 b) gewürdigt werden. Bloch vertritt auf (Jrnnd umfassender Versuche die Aufiassung, das 3'4 Dioxy- OH p h e u y 1 a 1 a n i n (abgekürzt „Dop a", \ \ ) sei die CHj . CHNH. . COOH Muttersubstanz des schwarzen Pigments, des Melanins, und es werde durch ein spezifisches intrazelluläres 0 x y d a t i o n s f e r m e n t , die „Dopa-Oxy dase", in jNlelauin übergeführt. Diese Überlegung stützt' sich vornehmlich darauf, daß frische Hautschnitte bei Anwesenheit von Sauerstoff mit Dopa behandelt, nur an den Stellen eine D u n k e l f ä r b u n g zeigen, an welchen Pigment in den Zellen vorkommt oder gebildet werden kann. Die Stärke dieser „ Dopa'' -Reaktion geht im allgemeinen dem P i g m e n t g e h a 1 1 parallel (stark z. B. in der Haut des Negers, in Muttermälern [Pigmentnävi], schwach an heller Haut). Allerdings soll die Stärke der ,.Dopa"-Roaktion genaugenommen 35,1. ScUmidt: Untersuch. <1. Farbzeil. u.Pigtu.i. d. Haut d. Wirbeltiere. 19 nicht der Maßstiib für eine bestehende Jiraiinfärbung (durch Melanin) sein, sondern der Ausdruck der Aktivität des pigmentbildenden Fermentes. Die „ Dopa " -Ileakt ion erführt auch durch Be- strahlung- der Haut mit chemisch wirksamem Licht, die bekanntlicli eine Erhöhung der Pigmenttätigkeit in der Haut erzeugt, eine un- verkennbare Steigerung. Bei Säugern mit dunkel-weiß-gefleckter Haut (braunweißgcfleckte Meerschweinchen z. B.) lallt die „Dopa"- Reaktion im weißen Gebiet stets negativ aus, im dunklen dagegen tritt sie an den Stellen ein, an welclien Pigment gebildet wird. Daraus ergibt sich also zunächst, daß die „ Dopa" -Reaktion nur an den Bildungsstätten des Melanins und proportional der Aktivität der Pigmentbildung erfolgt. Weil sie im sauerstotïTreien Milieu unter- bleibt, muß sie als oxy dati ver Vorgang gelten. Der fermentative Charakter der Reaktion ergibt sich aus ihrer Beeinträchtigung durch Temperaturen über 57^ und durch Austrocknen, sowie aus ihrer Auf- hebung durch Blausäure gleich allen anderen Fermenten. Da nun die kleinsten Eingrift'e in das Molekül, des Dioxyphenyl- aianins, mögen s;ie den aroni.Mtischen Kern oder die aliphatische Seiten- kette betreffen, die Reaktion aufheben — Bloch hat eine Reihe der- artiger nahestehender Substanzen durchsucht — , so schließt der Autor, daß es sieh bei dem Vorgang um ein absolut spezifisches, nur auf „Dopa" reagierendes 0 x y d a t i 0 n s f e r m e n t handle; und, da anderweit dieses OxydationsCermeut (s.o.) nur an den Bil- dungsstätten des Pigments vorkommt, daß eben das Dioxyphenyl- alanin die Muttersubstanz des Melanins sei (bzw. ein iiim sehr nahestehender verwandter Körper). Für den letzten Schluß spricht nach Bloch auch, d.-iß das Melanin, seine Vorstufen und Abbanprodukte die Fähigkeit besitzen. Metallsalze, vor allem Silber- nitrat, zu reduzieren; das ist aber eine charakteristische Reaktion der Phenole mit zwei in Orthosteilung befindlichen OH -Gruppen. Auch noch andere Überlegungen, die nach gleicher Richtung weisen, aber nieht auf mikroskopischen Grundlagen fußen , führt Bloch an. So kommt er zum Ergebnis, daß die Iheorie, welche das Dioxy- phenylalanin als Vorstufe des Hautmelanins betrachtet, zwar keineswegs als strikt bewiesene , aber unter den bestehenden als die weitaus am besten begründete zu gelten habe. Jedenfalls fallen nach Bloch und Ryhnier (1913b S. 224) andere, bisher als Pigmentmuttersubstanzen betrachtete Körper endgültig aus der Reihe dieser Stoffe w-eg, so l' y r 0 s i n , Tryptophan, H o m 0 g e n t i s i n - säure u. a. m. Man beachte, daß das Tyrosin sich von ..Dopa" 2* 20 Schmidt: Untersuch, d Farbzell. u. Pi;^, i. d. Haut d. Wirbeltiere. 35,1. nur durch das Fehleu der Hydroxylgruppe in MetaStellung am Benzol- ring untersc'lieidet. Die Technik der „ D o p a " - M e t h o d e ist folgende (Bloch und Ryiinier 1917 b). Die lebendfrisclien llautstücke werden in lauwarme Agarlösung eingetragen , welche beim Erkalten zu einer festen Gallerte erstarrt, dann mit dieser auf dem Gefriermikrotom in möglichst dünne Schnitte zerlegt. Die Schnitte werden in (Block- oder Uhr-) Scliälchen mit einer 1- oder 2promilligen wässerigen Lösung von Dioxyphenylalanin Übergossen , die Scliälchen , vor Ver- dunstung geschützt, teils bei Zimmertemperatur teils bei ,37^ im Brut- schrank 24 Stunden stehen gelassen. Welcher von beiden Versuchen in einem gegebenen Falle die bessere Reaktion gibt, kann man nie zum voraus wissen. Erfolgt die Reaktion schwach, so ist Bruttem- peratur vorzuziehen (die stärkere Reaktion erzeugt) ; ist sie sehr stark, so kann bei 37^ Überfärbung eintreten. Bei Untersuchung von Tier- haut ist fast stets Zimmertemperatur vorzuziehen , da oft auch das Bindegewebe infolge nicht fermentativer Oxydation des Dioxyphenyl- alanins einen dunklen Farbton annimmt. Die Schnitte w^erden nach Ablauf der genannten Zeit (die am besten einzuhalten ist, um Ver- gleichswerte zu erhalten) in destilliertem Wasser sorgfältig abgespült, in steigendem Alkohol entwässert und durch Xylol in Balsam über- geführt. Sie erhalten sich so anscheinend dauernd unverändert. Die Schnitte können aber auch nach der „Dopa" - Behandlung nach- gefärbt werden. Bloch empfiehlt hierfür Unna-Pappenheims Gemisch von Methylgrün und Pyranin. Am besten vergleicht man verschieden behandelte Schnitte von demselben Objekt, und zwar 1) „ Nati vscli nitt e " , Gefrierschnitte, die 24 Stunden in physiologischer Kochsalzlösung lagen, dann ohne Färbung in Balsam überführt wurden. 2) Gefärbte Gefrierschnitte (nach den üblichen Methoden) zum Studium der histologischen Verhältnisse. 3) Gefrierschuitte mit „Dopa" 24 Stunden bei Zimmer- temperatur behandelt. 4) Gefrierschuitte mit „Dopa" 24 Stunden bei 37^ C behandelt. 5) Schnitte wie 3 und 4, aber nach Unna -Pappenheim nach- gefärbt. G) In üblicher Weise hergestellte und gefärbte Paraffin- sch nitt e. Behandelt man in der geschilderten Weise etwa Schnitte der menschlichen ll.-iut mit der farblosen „Dopa" -Lösung, so wird die 35, 1. Schmidt: Untersuch, d. Farbzeil. u.Pigm. i. d. Haut d. Wirbeltiere. 21 basale Schicht der Epidermis graubraun bis tiefschwarz gefärbt infolge der Einlagerung eines Farbstoffes in das Plasma der Basal- zellen; der Kern bleibt frei. Diese Reaktion erfolgt entweder diffus oder granulär, und die Farbe des Reaktionsproduktes wechselt in den einzelnen Präparaten zwischen dunkel- bzw. gelbbraun, braunsdiwarz, schmutzig -grünlich -schwarz bis rein schwarz. In der Kutis färben sich nur polynukleäre Leukozyten , die Schweißdrüsen (hier und da auch einige Nervenfasern) ; hier handelt es sich um eine Oxydation des „Dopa"-Farbstoffes durch das bereits bekannte, vornehmlich an die Granula der Leukozyten und ürüsenzcUen gebundene Oxydations- ferment, die Phe n olase (Polyphenoloxydase), wie im einzelnen dar- gelegt wird, also nicht um die „Dopa"-Reaktion im engeren Sinne. Die Beschränkung der „Dopa" -Reaktion auf die Epidermis findet Bloch (1913a) auch an Haaren — nur der epitheliale Anteil des Bulbus beteiligt sich an dem Prozeß. Nie tritt die Re- aktion an Zellen mesodermaler Herkunjt ein. Auch ist sie negativ in den Pigmentzellen der Kutis. Durch die „Dopa"-Methode werden in der Epidermis nicht nur die gewöhnlichen Epithelzellen gefärbt, sondern es kommen Zellen mit dendritenartigen Ausläufern zur Darstellung. Diese Zellen sind mit den bekannten Langerhans sehen Zellen der mensch- lichen Epidermis identisch, die von- jenem Forscher (1868) zuerst durch Vergoldung dargestellt wurden. Gelegentlich lassen sich diese Zellen durch stärkeren Pigmentgehalt ohne weiteres in der Epidermis erkennen. Durch Versil ber ung werden sie am besten dargestellt. Durch die Ergebnisse der „Dopa" -Reaktion (epitheliale Lokali- sation des Prozesses) glaubt Bloch (1913 a) den Sieg der Theorien endgültig besiegelt, welche alles Pigment, auch das der Kutis aus dem Epithel herleiten. Da die „Dopa" - Reaktion in allen Pigmentzellen der Kutis ausnahmslos negativ ist , muß nach Bloch die Anwesenheit des spezifischen pigmentbildenden Fermentes in ihnen ausgeschlossen werden, so daß diese Kutiszellen keine Pigment- bildner, sondern nur Pigmentträger seien. Ein Einströmen von Pigment in die Epidermis aus mesodermalen pigmenthaltigen Zellen soll ebensowenig vorkommen wie ein Einwachsen oder eine Einwanderung solcher Zellen im ganzen. Auch der Übertritt pigment- bildender Zellen aus der Epidermis in die Kutis dünkt Bloch un- wahrscheinlich. Höchstens bei den niederen Wirbeltieren (Amphibien) sei es denkbar, daß Pigment nicht nur passiv in die Kutis gelange. •2'> Schmidt: Untersuch, d. Farbzell. u. Pigm. i. d.Haut d. Wirbeltiere. 35, 1. sondern mitsamt den epithelialen Zellen, in denen es erzeugt wurde. Einige Versuche, die Bloch bei Amphibien (Triton cristatns) anstellte, ergaben eine positive Reaktion nur innerhalb der Epidermis; in den Chriimatoplioren der Kutis war sie negativ. Wenn man nicht zur Hypothese greifen wolle, das mesodermale Pigment der Amphibien entstehe auf andere, durch die „Dopa" Reaktion nicht nachweisbare Weise, so könne man nur den Schluß ziehen, daß auch hier einzig die Epidermiszellen die Fähigkeit der Pigmenterzeugung besäßen, die der Kutis dagegen ihren gefärbten Inhalt als Depot von jenen geliefert erhalten. Dioxyphenylalanin kann entweder aus Fruchtschalen und Keim- lingen von Vicia faba , in denen es natürlich vorkommt , rein dar- gestellt werden als optisch aktive (links dreliende), in kaltem Wasser schwer, in heißem leichter lösliche Substanz (Methode von Guggenheim) oder synthetisch (Fko.mherz und Hermanns), ausgehend vom Vanillin, als optisch inaktive, racemische Modifikation (vgl. Bloch 1913 b). Der Farbstoff ist schwer zu beschaffnen. Bloch (1913 b) erhielt ihn (aus Vicia faba gewonnen) von der chemischen Fabrik Hoffmann-Laroche & Cie. in Grenzach , stellte ihn aber auch selbst synthetisch dar. Dank der Liebenswürdigkeit von Herrn Prof. Bloch, der dem Direktor der Bonner Hauiklinik Herrn Prof, E. Hoffmann eine kleine Menge des Farbstoffnes überließ, konnten im Laboratorium der Klinik eine Anzalil von Versuchen mit Dopa angestellt werden, die im allgemeinen die tatsächlichen Befunde Blochs bestätigen (vgl. Hoffmann n. Zurhelle 1918). Versuche an Amphibienhaut — an anderer Stelle will ich über sie berichten — ließen sich dagegen mit der Deutung Blochs schwer in Einklang bringen. Die theoretische Verwertung der mit der ,,Dopa"- Reaktion zu erzielenden Befunde wird auch dadurch erschwert, daß nach Kreibich (1918) ähnliche Er- folge bei Verwt ndung von D i m e t h y 1 p h e n y 1 e n d i a m i n zu erhalten sind. Die Richtigkeit dieser Angabe wurde mehrfach von Herrn Dr. Zurhelle im Laboratorium der Bonner Hautklinik bestätigt. Diese Erscheinimg läßt sich doch wohl kaum anders deuten, als daß den beiden Substanzen bestimmte generelle Eigenschaften gemeinsam sind, also das Dioxyphenylalaniu nur in gewiss( n, wenn auch vielleicht nicht unwesentlichen Zügen mit der Mutlersubstanz des Melanins übereinzustimmen braucht. Die absolute Spcziliziiät der Reaktion wird damit in Frage gestellt. Wenn somit die Akten über die ,,Dopa" -Reaktion keineswegs 35, 1. Schmidt: Untersuch, d. FarbzcII. u. Pigra. 1. d. Haut d. Wirbeltiere. 28 als geschlossen gelten können , so beanspruchen die bis jetzt vor- liegenden Tatsachen ein solches Interesse , daß ich mir eine etwas ausführliche Darstellung des neuen Verfahrens, seiner Wirkung so- wie der auf ihm fußenden Anschauungen nicht versagen konnte. e) Verhalten der Melaningranula und der Melanophoren bei auffallendem Licht und Dunkelfeldbeleuchtung. Obwohl manchmal die Melaninkörnchen Stäbchenform besitzen, die an Kristalle erinnert (vor allem das Melanin [„Fuscin"] im Ta- petum des Auges), handelt es sich doch wohl niemals beim Melanin um wirkliche Kristalle des Farbstoffes. Dagegen spricht auch die Art der Entstehung der stäbchenförmigen Melaningebilde aus ent- sprechend geformten Chromatinauswiichsen des Kernes (v. Szily 1911). So erwiesen sich denn mir auch die Melaninkörnchen in polari- siertem Licht immer als einfachbrechend , d.h. sie bleiben unter allen Stellungen bei gekreuzten N i k o 1 s dunkel. Demnach ist von der V'erwendung polarisierten Lichtes für die Unter- suchung des Melanins kein besonderer Vorteil zu erwarten. Doch erhält man bisweilen außerordentlich hübsche iSilder, wenn die Melano- phoren gegen ihre Umgebung kontrastierend im Gesichtsfeld des Polarisationsmikroskopes zur Geltung kommen. Betrachtet man etwa ein dünnesTota IprJiparat der Haut einer Eidechse (ii Itérer Embryo von I'lyclio- zoon) in polarisiertem Licht bei eingeschaltetem Gipsplättchen Rot L 0., so heben sich die bräunlich-schwarzen Melanoplioren von dem roten Untergrund des Bindegewebes und den in prächtigen InterferenzfarLen erstrahlenden Guanophoren aufs schönste ab (VV. J. Schmidt 1917). Obwohl die Eigenfarbe der Melaningranula am besten und vor allem hinsichtlich der Farbe des einzelnen Körnchens nur in durch- fallendem Licht zu beobachten ist, so sollte man doch auch die Untersuchung in a u f f a 1 1 e n d e m L i c h t , nötigenfalls mit dem Opak- illuminator , nicht versäumen, da die natürliche Färbung der Haut — soweit sie von Melanin bedingt ist — durch das von den Melaninkörnchen reflektierte Licht l)estimmt wird. In der Tat gewahrt man oft, daß die Farbe der Melaninkörnchen in auffallen- dem und durchfallendem Licht verglichen Unterschiede zeigt. Sicher- lich kommen auch in vielen Fällen stark pigmentierter Haut iür die natürliche Farbe derselben nur die oberflächlichen Pigment- massen in Frage , weil zu den tieferen überhaupt kein Licht mehr 24 Schmidt: Untersuch, d. Farbzell. u.Pigm. i. d. Haut d. Wirbeltiere. 35, 1. hindurchzudringen vermag; das ergibt sich ja sclilagend aus dem verschiedenen Aussehen der Haut je nach der Verteilung des Melanins in solchen Melanophoren, die ihre Ausläufer steil gegen die Epidermis richten (Eidechsen): ist der Farbstoff in dem tiefgelegenen Zell- körper geballt, so erscheint die Haut hell, erfüllt er die oberfläch- lich gelegenen Ausläufer dunkel. Gerade für die Untersuchung des Anteils der Melanophoren an der jeweiligen Hautfarbe (bei Eidechsen) liefert die Beleuchtung mit auffallendem Licht (angewandt bei Balsamtotalpräparaten) gute Erfolge. Bei den hierfür nötigen geringen Vergrößerungen macht sich eine Verschleierung des Bildes durch Reflexion des auffallenden Lichtes am Deckglas nur wenig bemerkbar. Auch an lebenden Tieren (z. B. Laubfrosch) kann man das Verhalten der Melanophoren bei auffallendem Licht unter- suchen, wenn man für hinreichend starke Beleuchtung des Objektes durch eine Bogenlampe Sorge trägt. Das Licht soll die Haut des Tieres, das man am besten mit der Hand hält, unter spitzem Winkel, fast streifend, treffen, damit kein Schatten der Ob- jektivfassung auf die zu prüfende Hautstelle fällt. Alsdann geben schwächere Objektive (ich benutzte Leitz Obj. 2 X Ok. 3 oder Zeiss Apochromat 16 mm X Komp. Ok. 8 oder 12) sehr schöne Bilder. Die Melaningranula sind stark lichtbrechend ; daher erscheinen sie auch bei hoher Einstellung hell, bei tiefer dunkel. Hire optische Differenz gegen die Umgebung bewirkt auch, daß sie bei Dunkel- fei db eleuchtung hell, und zwar weißlich erscheinen, wenn sie vereinzelt liegen, in größerer Menge beieinander aber ein Licht entsenden, in dem ihre Eigenfarbe mit zur Geltung kommt (Abb. 9, Tfl. HI, s. auch Erklärung der Abbildungen). Für Übersichtsbilder bei schwächeren Vergrößerungen eignet sich für die Betrachtung von Balsamtotalpräparaten vorzüglich der ZEisssche kleine Plankton- kondensor (benutzt mit Objektiv A und Okular 2 — 3), für stär- kere Vergrößerungen der P a r a b o 1 o i d k o n d e n s o r (mit Apochromat 16 oder 4 mm oder Immersion |"und Komp. Okular 8 — 18). Diese bis jetzt noch wenig erprobte Brauchbarkeit der modernen Dunkel- feldkondensoren für größei-e Objekte mit geeigneten Einschlüssen, sei es im Totalprii parat, sei es im Schnitt, soll bei den Untersuchungsmethoden der Guanophoren (s. S. 37) genauer besprochen werden. 35, 1. Schmidt: Untersuch, d. Farbzell. u. Pigro, i.d. Haut d. Wirbeltiere. 25 f) Darstellung der Melanophorennerven. Die Nervenen d igungen an den Melanophoren sind bis jetzt nur von Ballowitz (1898) und von F^berth und Bunge (1895), und zwar bei Fischen nachgewiesen worden; bei Amphibien und Rep- tilien steht der sichere Nachweis noch aus. Ballowitz bediente sich der nach Ramon t Cajal modifizierten Golgi- Methode ohne Bleichung des Pigmentes ; Eberth und Bunge dagegen gebrauchten die „einfache" und „doppelte" GoLoi-Methode in Verbindung mit Bleich ung des Pigmentes. Durch Einwirkung von Chlorwasser wurde das Pigment gebleicht, gleichzeitig ging die dunkelbraune Chromsilberverbindung in grauweißes Chlorsilber über; dieses konnte aber mit Hilfe des Lichtes in dunkles Silberchlorür verwandelt werden. So wurden denn nach der Imprägnation der Objekte Schnitte hergestellt, diese gebleicht (15 bis 20 Minuten), dann ent- wässert und in Nelkenöl gebracht, darauf auf dem Objektträger, mit Deckglas bedeckt, dem Lichte ausgesetzt, von Zeit zu Zeit nach- geprüft und bei genügender Schwärzung der Nerven in Damarlack eingeschlossen. Es ist noch hervorzuheben, daß (Ballowitz 1893) bisweilen eine prächtige Darstellung der vom Pigment entleerten Aus- läufer durch die GoLGi-Methode gelingt. II. Die Untersuchungsmethoden für Allophoren. Als Allophoren habe ich (1914, 1917) gegenüber den Me- lanophoren und Lipophoren solche Chromatophoren bezeichnet, deren an Granula gebundener, gelber bis roter (gelegentlich violetter) Farbstoff in Alkohol und Äther unlöslich ist. Solche Farbzellen wurden bei Chamaeleo, Phelsuma, Uroplatus, Anguis, La- certa beobachtet. Auch die alkoliolbeständigen ka rm i nr oten und braunroten Farbstoffe in Chromatophoren gewisser Knochen- fische gehören wohl hierher (Ballowitz 1913 b und 1913 c) ; fraglich ist dagegen die Stellung des Pigmentes der roten Chro- matophoren bei Rana fusca, das ziemlich alkoholbeständig ist, wenn es auch nach längerem Aufenthalt der Haut in Alkohol zu verschwinden pflegt. 26 Schmidt: Untersuch, à. Farbzeil. u. Pigm. i. d.llautd. Wirbeltiere. 35,1. Man hat an eine Verwandtschaft des Allophorenpigmeutes bei Reptilien mit dem Melanin gedacht (Keller 1895, Schmidt 1912 und 1914); doch lassen sich auch gegenteilige Anschauungen ver- treten (Fuchs 1914, Schmidt 1917). Ballowitz (1913 c, S. 208) erwälint, daß das liellere oder dunklere Kotbraun gewisser alkohol- nnlöslicher Farbstoffe sich nicht sehr von dem Farbenton unterscheidet, den die gewöhnlichen, nicht alkoholbeständigen Rotzellen unter dem Mikroskop oft darbieten. Sehr aulfallend ist auch, daß nach Ballowitz die roten Zellen mit alkoholunlöslich(m Pigment (z. B. bei Fundulus Sjöstedti) bei nahe verwandten Formen fehlen (Fundulus chrysotus) oder (llaplochilus rubrostigraa) durch Lipojjhoren ersetzt sind. Da wir nun Lipophoren kennen lernen werden (s. u.), deren Farbstoff, wenn auch nicht vollkommen in Alkoliol unlöslich , so doch sehr widerstandsfähig diesem Mittel gegenüber ist, so scheinen mir die beiden letztgiuannten Tatsachen boi den von Ballowitz untersuchten Knochenfischen darauf hinzuwt isen, daß vielleicht gewisse Allophoren- farbstoffe !>ip»ichrome sind, die durch ihre Binduni? an einen anderen Körper die für sie sonst so bezeichnende Eigenschaft der Löslichkeit in Fetten und deren Lösungsmitteln verloren haben. Auf diese Möglich- keit habe ich schon (1914) hingewiesen, als ich bei der Blindschleiche rote Farbzellen kennen lernte, deren Pigment einmal außerordentlich leicht in Alkohol ausgezogen wurde, das andere Mal dagegen wochen- langes Liegen der Haut in Alkohol überstand. Leider liegen bisher nicht hinreichende mikrochemische Reaktionen vor, um nach ihnen den Wert der letzt geäußerten Anschauung prüfen zu können. Wenn also auch die hier erwähnten Farbstoffe künftig sich als verschiedenartig erweisen sollten , vielleicht zum Teil den Lipo- chromen anzuschließen sind, so können sie doch für unseren Zweck gemeinsam behandelt werden, da der Charakter der Alkoliol- unlös lichkeit für die Untersuchungsmethoden ausschlag- gebend ist. Es bleibt allerdings fraglich, ob allen den hier erwähnten Chromatophoren eine derartige Beständigkeit gegen Alkohol u. dg!. zukommt, wie Ballowitz (1913 c) bei den von ihm geprüften Knochen- fischen fand: „Andauerndes Liegen in starkem Alkohol, Behandlung kleinerer Ilautstücke mit absolutem Alkohol und Xylol, sogar Monate währender Aufenthalt von Kautstücken in einer Mischimg von Schwefel- äther und absolutem Alkohol zu gleichen Teilen vermochten nicht, den Farbstütr zu verändern oder aufzulö.->en". Jedenfalls ist die Un- löslichkeit der betreffenden Farbstoffe in Alkohol eine derartige, daß ohne besondere Vorsichtsmaßregeln bei der Entwässerung IÎ a I s a m - 35, 1. Schmidt: Untcrsucli. d. FaibzcU. ii. Vh^m. i. d. Haut d. Wirbeltiere. 27 1 0 1 a I p r ii ]) a r a t c von llautstücken mit solchen Farbzellen hergestellt werden können. Dieser Untersncluingsweg ist daher sowohl von Ballo- wiTZ als auch von mir eingeschlagen worden und er bietet, sofern es sich niclit um ein Studium der Bewegungserscheinungen handelt, gegenüber der Beobachtung am überlebenden Material manche Annehmlichkeit. Bei der großen Undurchsichtigkeit der Haut der Reptilien ist er hier überhaupt der gegebene, da diese Zellen im überlebenden Zustand nur undeutlicli zu erkennen sind. Hinsicht lieh der Fixierung ist dabei zu beachten, daß stark saure Flüssigkeilen manche Aliophoren angreifen (Schmidt 1913 und 1914); es kommen also in erster Linie Alkohol und Sublimat in Frage (vgl. Schmidt 1913 und 1917). Ballowitz (19 lo c) be- diente sich des absoluten Alkohols und der Eisessig -Subliraallösung. Doch erwies sich bei den Lacertiden auch Formol und !• lemming sehe Flüsbigkeit brauchbar (Schmidt 1917). Sehr hübsche Bilder lassen sich erhalten, wenn es gelingt, die meist massenhaft vorhandenen Guanophoren zu zerstören (durch Säuren oder Alkalien), ohne daß die Aliophoren darunter leiden (Schmidt 1912 bei Phelsuma). Ist eine solche Auflichtung der Haut nicht möglich, so muß man sich an guaninarme oder -freie Stellen bei der Untersuchung halten. Derartige Totalpräparate lassen sich auch nach der Fixierung mit Kernfärbemitteln behandeln (verdünntes DELAPiKLoscheslIämatoxylin), und so können auch schon im Halsamtotalpräparat die Kerne der Aliophoren zur Darstellung gebracht werden, die im ailgemeinen bei Reptilien nicht ohne weiteres zu sehen sind (Schmidt 1911 bei Anguis); bei Fischen treten die Kerne auch am ungefärbten Total- präparat als helle Stellen in der Pigmentmasse hervor. An Schnittpräparaten, die zum Studium von Sphäre und radiären Strahlungen nötig sind, wurden die Aliophoren bisher nur bei Reptilien (vor allem Phelsuma, Uroplatus, Lacerta. vgl. Schmidt 1912, 1913, 1917) untersucht. Solche Schnitte sind zweckmäßig auch ungefärbt in Balsam zu bringen (nicht zu ge- ringe Schnittdicke: 15 Lis 30 ^), da man sich in dieser Weise am leichtesten üljer Vorkommen und Anordnung der Aliophoren unter- richten kann. Auch erweisen sieh solche Präparate sehr brauchbar, um die Eigenfarbe des Pigments zu bestimmen. Es zeigt sich nämlich, daß die A 1 1 o p h o r e n g r a n u 1 a (Phelsuma, Uroplatus, Lacerta) stark künstliche Farbstoffe (Resorzinfuchsin nach Wekiekt, van GiESONS Gemisch, Eisenhämatoxylin nach Heidenhain) speichern können, so daß ihre natürliche Farbe ganz verdeckt wird. Zur 28 Schmidt: Untersuch, d. Farbzeil. u.Pigm.i. d. Haut d. Wirbeltiere, 35,1. Untersuchuug der feineren zytologischeu Verhältnisse der Allophoren (Spliäre u. dgl.) empfiehlt sich vor allem Eisenhämatoxylin. Sind Ilautverknöcherungen vorhanden , so verlangt deren Ent- kalkung für die Herstellung von Schnitten eine energische Säure- behandlung, der die Allophoren in der Regel (z. B. bei Anguis) nicht gewachsen sind. In solchen Fällen muß man auf die Herstellung von Schnitten verzichten, oder die Verknöcherungen unentkalkt auf dem Mikrotom (Gefriermikrotom) zu bewältigen suchen. Da die Allophorengranula nicht doppelbrechend sind , bietet polarisiertes Licht keine Vorteile für ihre Untersuchung 5 da- gegen können im auffallenden Licht oder bei Dunkel feld- beleuchtung Balsamtotalpräparate sehr instruktive und farben- prächtige Bilder geben (vgl. o. bei Melanophoren, s. auch Abb. 6 Tfl. II). III. Die Ilntersiichungsmethoden für Lipophoren. Unter Lipophoren verstehe ich alle Farbzellen , die Lipo- chrom enthalten. Die Lipochrome (Luteine) stellen eine große Gruppe gelber und roter tierischer Farbstoffe dar, deren chemische Natur noch nicht geklärt ist, die, soweit bekannt, C-, H-, 0-haltig, dagegen N-frei sind, sich in Fetten und ihren Lösungsmitteln (Alkohol, Äther, Chloroform, Schwefelkohlenstofl' usw.) lösen und bei Zusatz von konzentrierter Schwefelsäure (oder Salpetersäure) einen F a r b e u u m s c h 1 a g in Blau bis Blaugrün (und bisweilen weitergehend bis Violett und Braun) zeigen. Die Lipochrome sind sehr lichtempfindlich und bleichen mehr oder weniger schnell (Genaueres vgl. bei Samuely 1911). In den Farbzellen kommen die Lipochrome in dreierlei ver- schiedener Form vor, gewöhnlich, in einem ölartigen F e 1 1 gelöst, als kleine gefärbte Tröpfchen (so bei den Eidechsen und bei Knochenfischen), oder als winzige Körnchen, die sich in polari- siertem Licht als doppelbrechend erwiesen — es muß somit der Farbstoff in einer festen kristallinischen Form vorliegen (Triton-, Salamander- , Axolotl- und Froschlarven : in Lipophoren der Kutis ; erwachsener Salamander : in Lipophoren der Epidermis , vgl. W. J. Schmidt 1918) oder schließlich gelegentlich auch in deutlichen 35, 1. Schmidt: Untersuch, d. Farbzeil. u. Pigni. i. d. Haut d. Wirbeltiere. 29 stäbchenförmigen doppelbrechenden Kristallen und un- regelmäßig geformten Kristalliten, die in Gestalt und Farbe an die der pflanzlichen Carotine erinnern (bei Lacertiden, Schmidt 1917), mit denen die Lipochrome mancherlei Übereinstim- mungen zeigen. a) Untersuchung im lebenden oder überlebenden Zustand; Erkennungsreaktion des Lipoehroms. In den roten Lipophoren von Mullus (Seebarbe) hat Ballo- wiTZ (1913 a) ein Objekt ausfindig gemacht, das in prachtvoller Art die intrazelluläre Körnchen Strömung im Leben zu beobachten gestattet ; leider ist es nur im Mittelmeer zu beschaffen. Bei der großen Empfindlichkeit der „Rotzellen" muß die Herstellung der Präparate möglichst schnell geschehen. Ballowitz schildert die Technik folgendermaßen : Der Fisch wird von einem Assistenten festgehalten und der Untersucher entfernt an einer Stelle des Rückens mehrere Schuppen unter Erhaltung der dünnhäutigen Schuppeu- tas che n. Alsdann wird mit einer feinen Pinzette die dünne Außen- wand einer Schuppentasche gefaßt und senkrecht zur Längsachse des Tieres direkt an seiner Körperoberfläche quer abgeschnitten. Mehrere solcher Häutchen kommen in einen Tropfen phj'siologischer Kochsalzlösung; ein Deckglas wird aufgelegt, mit Wachsrand ver- sehen , und das Präparat sofort untersucht. Die Chromatophoren bleiben 5 bis 15 Minuten am Leben und verändern sich nach dem Tode bald. Auch der zum Versuch benutzte Fisch stirbt gewöhnlich, so daß für jede Beobachtung ein neuer Fisch genommen werden muß. Solche Präparate zeigen außer der Körnchenströmung auch eine radiäre Streif un g der pigmententleerten Ausläufer. Übrigens kommen auch in der Hirnhaut der Gobiiden Rotzellen und Gelbzellen mit Lipochrom vor (s. o. bei Melanophoren). Ein geeignetes Objekt zur Untersuchung der Lipophoren im überlebenden Zustand bei Reptilien ist der frei vorstehende Hinterrand der dachziegelig sich deckenden B a u c h s c h i 1 d e r unserer einheimischen Lacertiden (Schmidt 1917). Man biege das Tier so , daß die Bauchseite vorgewölbt ist und die Schuppen sich von- einander spreizen. Dann sclineide man mit einer feinen gekrümmten Schere den 0'5 bis 1 mm breiten, freien Hinterrand der Bauch- schilder ab , bringe ihn in einen Tropfen physiologischer Kochsalz- 30 Schmidt: Untersucli. d. Farbzeil. u. Pigra, i. d. Haut d. Wirbeltiere. 35, 1. lösung derart, daß die Außenseite der Schuppen dem aufgelegten Deckglas zugekehrt ist und versehe das Präparat mit einem VVachs- rahmon. jMan untersucht die äußerste Zone des freien Schuppenrandos. Da das Präparat nur an der schmalen Schnittstelle der physiologischen Kochsalzlösung Zutritt zum überlebenden Gewebe gestattet und durch den Einschluß in dünne IIornl;imelIen gegen Druck liinreichend ge- schützt ist, bleiben die Lipoplioren bis zu mehreren Stunden voll- kommen unverändert. Bewegungserscheinungen lassen sich an diesen Zellen nicht beobachten. ist es nicht möglich, hinreichend dünne Hautstücke zur Unter- suchung der Lipoplioren im überlebenden Zustand zu gewinnen , so empfiehlt sich die Herstellung von G efriersch nitt en , am besten vom frischen, nicht fixier ten Material. So erhielt ich sehr gute Präparate der lipochromführenden Mundschleimhaut junger Vögel, der Haut der Fröache und des Salamanders. 1st die Konsistenz der Objekte zur Gewinnung von Gefrierschnitten ungeeignet, so ver- suche man die Einbettung des IMüterials in Agar nach der Methode von Bloch (s.o. bei „Dopa"-Reaktion) oder Fixierung in Formol. Aller- dings läßt Formol (10 Prozent) die Lipophoren nicht immer unver- ändert. Die zur Erkennung der Lipochrome charakteristische Schwefel- säurereaktion (s.o.) ist entweder an düimen HautstUckchen oder an Gefrierschnitten auszuführen. Dabei ist darauf zu achten, daß die Schwefelsäure konzentriert ist und reichlich zugesetzt wird. Gewöhnlich tritt der Farbenumschlag schon nach einigen Minuten ein; doch kann auch wesentlich längere Zeit darüber ver- gehen. Da es sich immer um geringe Mengen der zu erkennenden Substanz handelt, ist die Farbenveränderung unter dem Mikroskop zu beobachten. Dabei sieht mau öfter in den lipochromhaltigen Fettröpfchen kleine blaue Körnchen oder Stäbchen (Lipocyan) auftreten. Natürlich zeigen auch das körnige Lipochrom und die großen Lipochromkristalle den Farbenumschlag. Die entsprechende Reaktion mit konzentrierter Salpetersäure oder mit J o d j o d - kalium gelingt nach meinen Erfahrungen weniger leicht und regel- mäßig. Stören Guanophoren die Untersuchung der lipochromführenden Zellen am frischen Objekt, so läßt sich ihr kristallinischer Inhalt durch Kali- oder Natronlauge lösen (Biedermann 1891), welche das Lipochrom nicht verändern. Auch kann die Haut (vom Frosch) dadurcli lichtdurchlässiger gemacht werden, daß man abgetrennte Hautstücke 35,1. Schmidt: Untersuch, d. Favbzell.u. Pigra, i.d. Haut der Wirbeltiere. 31 oder das ganze Tier einige Tage in sehr verdünnte MüLLERSche Flüssigkeit legt; dann löst sich die Epidermis leicht ab, und solciie Stücke können dann zur weiteren Aufhellung in Glyzerin über- tragen werden (Biederm.\nn a. a. 0.). Doch erzielt man die gleiche Wirkung, wenn man bei der Untersuchung überlebender Haut in Fliichenansicht für hinreichend starke Beleuchtung (Liliput- bogenlampe) sorgt (Schmidt: Über die sogenannten Xantlioleuko- phoren des Laubfrosches, erscheint im Arch. f. niikr. Anat. Bd.93, 1919). b) Untersuchung am Dauerpräparat. Sehr unangenehm für eine genauere Untersuchung der Lipoplioren ist die Schwierigkeit, sie im i) a u e r p r ä p a r a t d a r z u s t e 1 1 e n , die allerdings, wie noch auszufülirc n ist, nicht für alle hierher ge- hörigen Zellforraen in gleicher Weise besteht. Bali-owitz (1913 c) schildert sie treffend mit folgenden W^orten : „Wie bekannt, lösen sich diese Farbstoffe leicht in fettlösenden Reagentien und lassen sich durch diese, vor allem durch Alkohol , schnell und vollständig aus den Chromatophoren extrahieren. Präpariert man z. B. von einem Goldfisch ein rotes Hautbtückchen ab und bringt es in stärkeren Alkohol, so verschwindet binnen kurzer Zeit die goldrote Farbe und geht in den Alkohol über, so daß das Hautstück die rote Farbe vollständig verliert. Untersucht man dieses Uautstück alsdann mikro- skopisch , so ist von den Erythrophoren nichts mehr zu sehen , da ihr Protoplasma nur durch die Farbstoffeinlagerung sichtbar gemacht wurde, und der Zellkörper mit all seinen Ausläufern ohne Pigment so zart und durchsichtig ist, daß man ihn nach der lîntfernung des Pigmentes so ohne weiteres nicht mehr wahrnehmen kann. Aus diesem Grunde sins! auch die Erythrophoren und Xantliophoren in mikroskopischen Balsampräparaten nicht zu konservieren , da dem Balsanieinscliluß die Behandlung mit Alkohol vorausgehen muß. Da die roten Farbstoffmassen sich auch in Glyzerin und anderen Eiu- schlußmitteln bald verändern und hierin meist zu größeren Tröpfchen zusammenfließen, so daß das Strukturbild der Erythrophoren zerstört wird, ist die Herstellung guter Dauerpräparate von den gelben und roten Farbstofizellen nicht recht möglich. Durch diese Vergäng- lichkeit der Far))stofie wird das Studium der Erythrophoren außer- ordentlich erschwert und ist nur bei Untersuchung der lebendfrischen Gewebe in physiologischer Kochsalzlösung ausführbar." Auch in 32 Schmidt : Untersuch, d. Farbzell. u. Pigra, i. d. Haut. d. Wirbeltiere. 35, 1. der Gobiiden -Arbeit erwähnt Ballowitz (1913 e) , daß Priiparate in physiüloj^ischer Kochsalzlößung (mit Wachsrahmen versehen) sich oft einige Tage lang in gutem Zustand erhalten, in Glyzerin dagegen die farbigen Chromatophoren sich bald sehr stark ver- ändern. Wenn also Glyzerin kein geeignetes Einschlußmittel für der- artige Lipoplioren bildet, wenigstens sofern es sich um das Studium der feineren Strukturen handelt, so kann es doch gelegentlich zum Nachweis des Vorkommens und der Anordnung dieser Farbzellen von Nutzen sein, wie aus folgender Mitteilung von Herrn E. Titschack, der zur Zeit am Zoologischen Institut in Bonn arbeitet, hervorgeht: Ich bringe ganze Köpfe und Teile des Rumpfes vom brünstigen männlichen Stichling (Gasterosteus aculeatus) , ohne sie vorher zu fixieren, in 25prozentiges Glyzerin, wo sie bis zur Untersuchung ver- bleiben. Von so behandeltem Material ziehe ich Hautstückchen ab und schließe sie in Glyzeringelatine ein. Das Glyzerin verändert weder Farbe noch Form der rotgelben Chromatophoren; wenigstens hatten Präparate, die von über vier Jahre altem, in Glyzerin aufbewahrtem Material hergestellt wurden, nichts von ihrer ursprünglichen Farben- pracht verloren. Auch das Einschließen in Glyzeringelatine hat bis jetzt (nach 16 Monaten) auf meine Präparate keinen nachteiligen Ein- fluß gehabt." Ich habe mich durch Augenschein überzeugt, daß in der Tat so gewonnene Präparate brauchbar sind. Handelt es sich um Untersuchung feinerer Verhältnisse, so kommen für Lipophoren, deren Farbstoff in Fettröpfchen gelöst ist, zur Herstellung von Dauerpräparaten Osmiumsäure und ihre Gemische (FLEMMiNGSche Flüssigkeit) in Frage. Das Fett wird osmiert; damit geht allerdings der Farbstoff zugrunde oder wird verdeckt, aber es bleibt doch möglich , solche Zellen am Schnitte (Paraffineinbettung) zu erkennen, was sonst mit den größten Schwierigkeiten verbunden sein kann. Um die Lösung des osmierten Fettes beim Einbettungs- verfahren zu vermeiden, sind die bekannten Regeln (Vermeiden von Xylol, Anwenden von Chloroform) zu beachten. Jedenfalls stellen derartige Präparate eine sehr wertvolle Ergänzung zur Unter- suchung am ül»erlebenden Material dar (W. J. Schmidt 1917). Man kann auch kleine , mit Osmiumsäure behandelte , hinreichend durch- sichtige Ilautstiickcheu im ganzen in Balsam einschließen: als- dann erscheinen die Tröpfchen in den Lipophoreu geschwärzt und die Zellen gleichen unter sclnvächeren Vergrößerungen ganz Melano- ])li(jren (E. Titschack). 35, 1. Schmidt: Untersuch, d. P'arbzell. u. Pigna, i.d. Haut d. Wirbeltiere. 3;->, An For molgefrier schnitten (lipochromfülirendc Schleim- haut der Mundhöhle junger Vögel) kann man natürlich auch eine der bekannten Fettfär bungen an den lipochromhaltigen Fett- tröpfchen ausführen (Sudan III, Scharlach R) und die Schnitte dann in Glyzeringelatine einschließen. Es entsteht dadurch eine Misch- farbe der Fettröpfchen , die das Lipochrom auffälliger hervortreten läßt und sie von nicht lipochromhaltigem Fett zu unterscheiden ge- stattet. Neben solchen Lipophoren, deren Farbstoft' in Alkohol u. dgl. so schnell verschwindet, daß eine Herstellung von Totalpräparaten nach Art der Melanophoren und Allophoren ausgeschlossen ist, gibt es andere, in denen das Lipochrom in körnig-kristallinischer Form erhalten ist (Lipophoren derKutis von Triton-, Salamander-, Axolotl-, Froschlarven , der Epidermis des erwachsenen Feuer- salamanders). Wenn man von solchen Objekten kleine Stückchen sofort in absoluten Alkohol bringt, hierin die zur Entwässerung nötige Zeit beläßt, dann durch Xylol oder Zedernöl in Balsam überführt, so erhält man tadellose Totalpräparate der Lipophoren. Die Erhaltung solcher Lipophoren mit körnig-kristallinischem In- halt im Paraffinsclinitt gelingt dagegen nur ausnahmsweise (beim erwachsenen Feuersalamander und bei Axolotllarven, vgl. Pernitzsch 1913). Eine längere Behandlung mit Alkohol u. dgl. und wahr- scheinlich auch die erhöhte Temperatur bei der Einbettung zerstört die Einlagerungen der Zellen in den meisten Fällen. Bei den genannten Ausnahmen spielt die Fixierung keine wesentliche Rolle (Formol, MtJLLERSche Flüssigkeit, Eisessig -Sublimat, FLEMMiNGSche Lösung). An den Schnitten speichern diese Lipochromgranula in geringem Maße gewisse Farben (DahHa, Thionin u. a. m.), was ich Pernitzsch (1913) für Axolotllarven bestätigen kann. Die großen, den Carotinkristallen ähnlichen Kristalle des Lipo- chromfarbstoffes, die gelegentlich neben in Fett gelöstem Lipochrom erscheinen (vgl. W. J. Schmidt 1917), sind in hohem Grade alkohol- löslich und lassen sich natürlich auch nicht durch Osmierung konser- vieren. Über ihr Verhalten in Glyzerin habe ich keine Erfahrungen gesammelt. Der große Unterschied in der Löslichkeit zwischen diesen Kristallen, die offenbar den reinen Farbstoff darstellen, und jenen feinkörnigen , alkoholbeständigeren , aber ebenfalls doppelbrechenden Lipochrommassen beruht sehr wahrscheinlich darauf, daß es sich im letzten Falle um die Verbindung des Lipochroms mit einem anderen Körper handelt. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 8.5, 1. 3 34 Schmidt: Untersuch. d.Farbzell.u. Pigna. i.d.Hautd. Wirbeltiere. 35, 1. lY. Die Untersuchiingsmethoden für Guanophoren. a) Untersuchung am überlebenden Material und an Dauerpräp araten . Die Guanophoren, welche durch die in ihrem Plasma eingeschlos- senen Guaninkristalle gekennzeichnet sind, lassen schon bei der Unter- suchung im überlebenden Zustand wesentliche Züge ihres Baues erkennen, wenn die Haut hinreichend dünn ist, wie bei Fischen und Amphibien. Die Form der — vereinzelt gelegen — sehr durchsichtigen Kristalle ist sogar gewöhnlich unter solchen Um- ständen am leichtesten festzustellen, weil in aufgehellten Total- und Schnittpräparaten der Unterschied der Brechung zwischen Kristallen und Umgebung mehr ausgeglichen ist. Aus diesem Grunde schwinden auch bei der Einbettung in stärker lichtbrechende Medien die leb- haften Interferenz färben, welche oft bei der Beobachtung im durchfallenden Licht (vor allem bei Benutzung starker Lichtquellen) zu sehen sind. Sind die Guanophoren nur vereinzelt im Präparat vorhanden, oder die Kristalle in den Zellen spärlich, so kann man sich das Auffinden der Elemente durch Beobachtung bei auffallendem Licht sehr erleichtern: sie leuchten hell vor dem dunklen Hintergrund auf. Wenn allerdings die Guaninmengen sehr gering werden, so ist zu ihrer Erkennung polarisiertes Licht oder Dunkel feldbeleuchtung nötig (s. u.). Über die Unter- suchung der Guanophoren am lebenden Tier (Laubfrosch) mittels starker auffallender Beleuchtung vgl. S. 24. Bei Reptilien ist die Haut so dick, daß meist nur kleine Stellen (freier Hinterrand der Bauchschilder bei Eidechsen u. dgl.) eine Untersuchung der Guanophoren im Leben zulassen. Die nicht nur zur Erkennung der Zellform, sondern auch für die Beurteilung der P'ärbungserscheinungen sehr wichtigen Flächenbilder der Haut müssen hier an aufgehellten und in Balsam eingeschlos- senen Totalpräparaten der Haut gewonnen werden. Diese sind bei durchfallendem und auffallendem Licht (auch auf heller Unterlage) zu untersuchen und zeigen, daß das Strukturblau bei Amphibien und Keptilicn durch eine Schicht feinkörnigen Guanins zustande kommt, die über einem dunklen Hintergrund ausgebreitet ist. Dieser ist in der Natur durch eine Lage von Melanophoren ge- geben. Präparate, denen die Mclanophorenschicht fehlt, zeigen bei 35, 1. Schmidt: Untersuch, d. Farbzell. u. Pigna, i. d. Haut d. Wirbeltiere. 35 im übrigen geeigneter Beschaffenheit, prächtiges Strukturblau , wenn man sie auf dunklem Grund (schwarzem Papier) betrachtet. Bedeckt man solche oder auch erstgenannte Präparate mit einem Stück gelbgefärbten Seiden papiers, dessen Durchsichtigkeit durch Anfeuchten vermehrt ist, so erscheinen die vorher blauen Stellen grün, indem durch das Seidenpapier die Wirkung des durch den Alkohol ausgelaugten gelben Lipochroms ersetzt wird. Diese Ver- suchsanordnung hat zuerst v. Wittich (1854) für die Haut des Frosches angegeben. Pouchet (1876) hat an Stelle des Seidenpapiers Färbung der Haut (Epidermis) mit Pikrinsäure in Anwendung gebracht. Bei der Fixierung von Hautstücken, sei es für Total-, sei es für Schuittpräparate, ist zu berücksichtigen, daß Alkalien und Säuren die GuaninkristaUe lösen. Es kommen daher vor allem Alkohol und Sublimat bzw. Gemische von beiden in Frage. Auch Flemmings Gemisch und MüLLERSche Flüssigkeit lassen die Guanophoren nach meinen Erfahrungen bei Amphibien und Reptilien vollkommen unverändert. Dagegen ist bei der Konservierung in For- mol eine gewisse Vorsicht nötig, indem bei längerem Aufenthalt in dieser Flüssigkeit die GuaninkristaUe schwinden können (vgl. Schmidt 1912 u.B ALLOWITZ 1913 d und e). Doch bestehen in dieser Hinsicht nach den einzelnen Objekten anscheinend ziemlich weitgehende Unterschiede. Die gleiche Vorsicht ist bei Anwendung von Farblösungen und Beizen zu beobachten : alaunhaltige Farbstoffe greifen die GuaninkristaUe an. Daher bediente sich Ballowitz (1914 a) ganz schwacher, gut fingierender Lösungen von Hämatoxylin. Ich habe bei meinen Objekten einen Einfluß des Delafield sehen Hämatoxylins auf die Guaninmassen innerhalb der üblichen Färbungsdauer nicht feststellen können. Dagegen löst die Eisensalzbeize bei der Heiden- hain sehen Eisenhämatoxylinfärbung die GuaninkristaUe gewöhnlich vollkommen. Zur Untersuchung von Kern und Plasma der Guanophoren ist natürlich oft eine Entfernung der kristallinischen In- haltsmassen erwünscht. Sie kann in der angedeuteten Weise sehr schonend durch längeren Aufenthalt in Formol (Ballowitz bei Fischen), durch kräftige oder mehrstündige Beizung mitFerriammonium- sulfat bei der Heidenhain sehen Färbung (W. J. Schmidt 1917) oder schneller durch Anwendung verdünnter Mineralsäuren er- folgen; Ammoniak wirkt langsamer. Bei kurzer Behandlung der Schnitte mit stärkeren Säuren können kristallinische Verbindungen des Guauins entstehen (W. .1. Schmidt 1917). 36 Schiuid t: Uatersuch. d. Farbzell. u. Pigra, i. d. Haut d. Wirbeltiere. 35, 1. Zum F urbe n kommen die üblichen Farbstoffe (Einfach- und Mchrfachfiirbungen) in Frage, unter Berücksichtigung der eben er- wähnten Verhältnisse. Ballowitz (1914a) erwähnt, daß Bismarck- braun die Guaninkristalle gelb -bräunlich färbt. Zu einer dauernden guten Erhaltung der Guaninkristalle ist als Einschlußmittel säur efreies G lyzerin bzw. säurefreier Balsam zu verwenden. b) Untersuchung in polarisiertem Licht und bei Dunkelfeld- beleuchtung. Wertvolle üntersuchungsmittel für die Guanophoren sind das pola- risierte Licht, die D u n k e 1 f e 1 d b e 1 e u c h t u n g und die Unter- suchung im auffallenden Licht, deren letzten schon kurz gedacht wurde. Die drei Methoden geben Bilder, die auf den ersten Blick ziemlich gleichartig aussehen können, insofern nämlich, als isoliert liegende Guanophoren hell auf dunklem Grund erscheinen. Doch er- geben sich bei einer genaueren Betrachtung wesentliche Unterschiede, wie ja auch bei dem sehr verschiedenen Zustandekommen dieser Bilder nicht anders zu erwarten ist. Da die Guaninkristalle sehr stark doppelbrechend sind, er- scheinen sie bei gekreuzten Nikolsim dunklen Gesichtsfeld hell aufleuchtend ; ihnen gegenüber treten die anderen doppelbrechenden Elemente der Haut, wie die koUagenen Fasern, ferner die körnigen (festen) Lipochromeinschlüsse und die Lipochromkristalle, sehr zurück. So ist denn das polarisierte Licht ein vorzügliches Mittel, die kleinsten Guaninmengen aufzufinden, und hat sich daher vor allem für die Feststellung des ersten Auftretens des Guanins sehr bewährt (W. J. Schmidt 1917). Auch die Form der einzelnen Kri- stalle läßt sich so am leichtesten erkennen. Allerdings ist bei der Beurteilung der Bilder in polarisiertem Licht immer zu bedenken, daß nur die in optisch wirksamer Lage befindlichen Kristalle maximale Helligkeit besitzen, die übrigen dagegen nur schwach aufleuchten oder ganz dunkel bleiben. So können denn Zellen guaninärmer er- scheinen als sie wirklich sind ; auch kann eine bestimmte Orientierung der Kristalle in der Zelle dadurch vorgetäuscht werden, daß man nur die hell aufleuchtenden ins Auge faßt. Vor solchen Irrtümern bewahrt aber schon ein N'ergleich der wechselnden Bilder, die beim Drehen des Objekttisches auftauclien, 1st wirklich eine bestimmte An- 35,1. Schmidt: Untersuch. (1. Farbzcll. u.Pigm.i.d. Haut d. Wirbeltiere. 37 Ordnung der Guaninkristalle in den Zellen vorhanden, wie in den Guanophoren der Lacertiden, in denen wesentlich parallel zur Ilaut- oberflcäche sich ausdehnende, dünne, guaninfreie und -hai tige Zonen miteinander abwechseln, so tritt sie in polarisiertem Licht aufs schärfste hervor (W. J. Schmidt 1917). Sehr instruktive und schöne Bilder erhält man auch beim Einschalten eines Gipsplättchens Rot I. 0. , indem die Guanophoren , in lebliaften Interferenzfarben prangend , auf dem roten Untergrund des Gesichtsfeldes neben den anderen, mehr oder minder dunkel erscheinenden Farbzellen sichtbar werden. Während die Untersuchung in polarisiertem Licht auch am über- lebenden Material in Anwendung gebracht werden kann , allerdings bei Objekten, die in Balsam eingeschlossen sind, viel schönere Re- sultate gibt, ist für den Gebrauch der Dun keif el db eleu chtung ein Einschluß der Objekte in Balsam Voraussetzung, sei es, daß es sich um Totalpräparate von Hautstücken oder um (ungefärbte) Schnitte der Haut handelt. Am überlebenden Objekt wird zuviel Licht vom Bindegewebe u. dgl. abgebengt, so daß die Bilder gewöhn- lich stark verschleiert sind. Indem derartige Strukturen durch die Durchtränkung mit Balsam optisch beseitigt werden , fallen diese Störungen hinweg ; (bei der Haut der Reptilien empfiehlt es sich, die manchmal stark lichtabbeugende Hornschicht am Totalpräparat zu entfernen ; unbedingt nötig ist das aber keineswegs). So gewinnt man zusammenhängende Gewebsmassen, die sich zur Unter- suchung im Dunkelfeld eignen (vgl. Tafel I— HI), und damit erlangen die Dunkelf eidkon densor en ein bisher nur wenig ausgenutztes Wirkungsf eld, da sie ja im allgemeinen zur Untersuchung isoliert liegender kleiner Teilchen (Bakterien, Spirochäten usw.) oder größerer Objekte mit periodischen Strukturen (Pleurosigma u. dgl. in Balsam) dienen. Totalpräparate der Haut bieten sich am schönsten bei schwächeren Vergrößerungen im Dunkelfeld dar ; vielfach habe ich zu derartigen Untersuchungen Apochromat 16 mm und Komp. Okular 4 oder 8 von Zeiss gebraucht. Doch ist man keineswegs auf die schwächeren Vergrößerungen beschränkt. Für ganz schwache Ver- größerungen (Objektiv A und entsprechende Systeme), vor allem zum raschen Durchmustern zahlreicher Präparate , bediene ich mich des kleinen Planktonkondensors von Zeiss, der ja insofern be- sonders bequem ist, als eine Verbindung des Präparates durch eine Immersionsschicht mit dem Kondensor in Wegfall kommt. Stärkere Ob- jektive lassen sich mit diesem Kondensor nicht verwenden, weil an der 38 Schmidt: Untersuch, d. Farbzeil. u. Pigm. i.d. Haut d. Wirbeltiere. 35,1. Oberfliicbe des Deckglases keine Totalreflexion der beleucbtenden Strablen stattfindet, sondern die unter ziemlich hoher Apertur austreten- den Beleuchtungsstrahlen — die vom schwachen Objektiv nicht auf- genommen werden können — in das starke eintreten und das Dunkel- feld aufhellen. Für Objektive höherer Apertur ist daher der Par a- boloidkondensor angebracht , der ja auch viel liclitstärker ist. Als Lichtquelle dient eine Nernstmikroskopierlampe, besser noch eine Liliputbogenlampe. Im Dunkelfeld erscheinen die Guanophoren hell leuchtend (neben ilmen matter die Melanophoren und Allophoren). Die Untersuchung im Dunkelfeld bietet gegenüber der im polarisierten Licht den Vor- teil , daß alle Guaninkristalle , wie auch immer sie liegen mögen, hell erscheinen. Auch sind Beobachtungen im Dunkelfeld wohl an- genelimer auszuführen als solche in polarisiertem Licht. Die Ab- grenzung der einzelnen Guanophoren voneinander ist außerordentlich deutlich, so daß Stellen, an denen im Hellfeldbild nur verworrene Guaninmassen zu liegen scheinen, ganz klar die Abgrenzung der ein- zelnen Zellen zeigen. Die Bilder der Guanophoren bei Dunkelfeld- beleuchtung erinnern an diejenigen im auffallenden Licht; doch ist auch abgesehen von der höheren Lichtstärke das Bild unvergleichlich plastischer, indem nicht nur wie dort die oberflächlichsten Schichten der Haut zur Abbildung kommen, sondern die ganze Dicke der Haut von Licht durchflutet wird. Daß es sich um eine wesentlich andere Art der Beleuchtung handelt wie bei auffallendem Licht, geht auch daraus hervor, daß in auffallendem Licht blau erscheinende Guanin- massen im Dunkelfeld sich nur wenig von den im auffallenden Licht weißen unterscheiden: sie leuchten weniger hell als jene, was wohl auf ihre mehr feinkörnige Beschaffenheit zurückzuführen ist. Um dem Leser eine Vorstellung von der Schönheit und Eigenart dieser Bilder zu geben, habe ich eine Anzahl von Balsamtotal- präparaten ungefärbter Hautstücke von Amphibien, Rep- tilien und Fischen im Dunkelfeld (Paraboloidkondensor) photographiert (Tafel I — HI). Dabei ist zu betonen, daß selbst die besten Photogramme hinter dem subjektiv zu beobachtenden Bild weit zurückbleiben werden ; fehlt doch vor allem die Farbenpracht und Leuchtkraft! Da die Herstellung der Präparate sehr einfach ist, wage ich zu hoffen, daß mancher Leser selbst einmal derartige Objekte sich im Dunkelfeld vorführt. Störend wirkt bei der Herstellung der Photogramme, daß Ungleichmäßigkeiten der Ikleuchtung, die bei subjektiver Beobachtung kaum zum Bewußtsein kommen und im Dunkelfeld leicht auftreten, 35, 1. Schmidt: Untersuch, d. Farbzell. u.Pigm. i. d. Haut d. Wirbeltiere. 39 auf der photographischen Platte sehr deutlich sich bemerkbar machen. Um sie zu vermeiden empfiehlt es sich, zwischen Lichtquelle (Liliput- bogenlampe) und Dunkelfeldkondensor eine zerstreuende Mattscheibe einzuschalten. „Schluckt" sie zuviel Licht, so kann man sie durch Einreiben mit Zedernöl durchsichtiger machen. Wegen seiner größeren Lichtstärke ist zur Aufnahme von Photogrammen auch bei schwachen Vergrößerungen der Paraboloidkondensor vorzuziehen. Bei Photo- grammen von To tal Präparaten, die infolge ihrer Dicke und daher gelegentlichem Übereinanderlagern verschiedener Farbzellen allerlei Unscharfen bieten, die bei subjektiver Beobachtung viel mehr zurück- tr-^ten — infolge der Möglichkeit, die Mikrometerschraube zu ge- brauchen und der Akkommodation des Auges — wirkt besonders störend, daß sie selten über größere Strecken hinreichend eben sind. Diese Schwierigkeiten für die Herstellung von Photogrammen, insbesondere bei stärkeren Vergrößerungen, sind in Rechnung zu setzen bei der Betrachtung der Bilder auf Tafel I — III ; die durch sie verursachten Unvollkommenheiten der Bilder dürfen nicht der Methode der Dunkelfelduntersuchung durchsichtiger zusammen- hängender Gewebsmassen mit lichtabbeugenden Einschlüssen als solcher zugeschrieben werden. Die Abbildungen 1 — 3 betreffen das gleiche Objekt, die Rücke n- haut von Rana fusca; in ihr kommen neben Melanophoren zahlreiche, meist rundliche Guanophoren vor, die, im Gegensatz zum Laubfrosch (vgl. Abb. 4), ziemlich locker gelagert sind. Während im Hellfeldbild (Abb. 3) Melanophoren und Guanophoren zwar wohl unterscheidbar sind , die letzten aber wenig bestimmt erscheinen, treten im Dunkelfeld (Abb. 1 u. 2) die Guanophoren mit größter Schärfe hervor. Die im vorliegenden Präparat ziemlich stark ge- ballten Melanophoren dagegen kommen im Dunkelfeld wenig zur Geltung (Abb. 2), weil ihr Pigment zu dicht gelagert ist und daher wenig Licht durchläßt ; nur die lockerer gelegenen Melaninkörnchen am Rande der Zellen beugen merklich Licht ab und umgeben sie so mit einem hellen Saum. An den entsprechenden Stellen vom Laubfrosch (Abb. 4) liegen die Guanophoren viel dichter, platten sich gegenseitig poly- gonal ab und bilden ein epithelartiges Mosaik , das nur von (zahl- reichen dunklen Kreisen) den Öffnungen der Hautdrüsen durchbrochen wird. Damit werden die Melanophoren, die bei Rana fusca zum teil als Lücken zwischen den Guanophoren erschienen, ganz unter sie verlagert. Da sie beim Hellfeldbild durchscheinen , stören sie die Deutlichkeit 40 Schmidt: Untersuch, d. Farbzeil. u.Pigm.i. (1. Haut d. Wirbeltiere. 35, 1. des Guanophorenmosaiks ungemein. Im Diinkelfeld dagegen erscheint die geschlossene Schicht der Guanophoren aufs schönste (Abb. 4 ii. 5). Dort wo verästelte Guanophoren dicht liegen, bieten sie im Hellfeld oft den Anblick verworrener , unscharfer Massen dar. Im Duukelfeld klärt sich das Bild ganz wesentlich , und sofern nicht gar zu dichte Lagerung der Zellen besteht, treten die einzelnen Ele- mente wohl abgegrenzt hervor (Abb. 6 , Haut der Schwanzwurzel eines Geckoniden, Phelsuma lineatura, dessen Schuppen nur am Hinterrand eine guaninhaltige Zone besitzen). Ein wunderbar zartes Netz, gewebt aus reich verästelten Guanophoren, findet sich in der Bauchhaut des Frosches (Abb. 7); die in ihm verlaufenden Blutgefäße erscheinen im Dunkelfeld schwarz ausgespart. Abb. 8 stellt dasselbe Objekt bei stärkerer Vergrößerung dar. Die lichtabbeugende Kraft der Melaningranula soll Abb. 9 versinnliclien : ein Photogramm eines Ilautstückchens vom Seestich- ling (Gasterostens spinachia) mit zahlreichen expandierten Melano- phoren. Die Schönheit des Präparates kommt, da die Farben fehlen, nur unvollkommen zum Ausdruck: die weniger stark ausgebreiteten Schwarzzellen erstrahlen nämlich in hellem Braungelb , die stärker expandierten in gelblicher Farbe. — Sicherlich werden sich auch noch andere Objekte ausfindig machen lassen, die in ähnlicher Weise eine Dunkelfeldbeleuchtung zusammenhängender Gewebsmassen mit Vorteil gestatten. Das wird um so eher geschehen , je mehr die Betrachtung eines gegebenen Objektes im Dunkelfeld zum regelmäßigen Gang seiner mikroskopischen Untersuchung gehört. Literaturverzeichnis. Ballowitz, E., 1893. Die Nervenendigungen der Pigmentzellen usw. (Zeit- schr. f. wiss. Zool. Bd. 56, S. 673—706, Tfln. 35—39). — , — , 1913 a. Über Erythrophoren in der Haut der Seebarbc usw. (Arch, f. inikrosk. Anat. Bd. 83, S. 290—304, Tfln. 15 u. 16). — , — , 1913 b. 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Die pathologisch- histologischen Untersuchungsmethoden. (Leipzig, F. C. W. Vogel.) SziLY, A. V., 1911. Über die Entstehung des melanotischen Pigments im Auge der Wirbeltierembryonen und in Chorioidealsarkomen (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. 77, Abt. 1, S. 87— 156, Tfln. 4— 7). ToRRACA, L., 1914. La rigenerazione delle cellule pigmentate cutanee (Arch. f. Entwicklungsmechanik, Bd. 40, S. 131—150, Tfl. 5). Unna, P. G., 1913. Biochemie der Haut. (Jena, G. Fischer.) Vörner, H., 1905. Beitrag zur Kenntnis des Pigmentes (Dermat. Zeitschr. Bd. 12, S. 379—387 u. 499—501, Tfl. 11). Winkler., 1910. Beobachtungen über die Bewegung der Pigmentzellen (Arch. f. Derm. u. Syph. Bd. 100, S. 255—260). Wittich, v., 1854. Entgegnung auf Herrn Harless': Über die Cbromato- phoren des Frosches (Müllers Arch. S. 257 — 269). Zimmermann, K. W., 1893. Studien über Pigmentzellen 1. (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. 41, S. 367—389, Tfln. 23 u. 24). Erklärung der Abbildungen (Tafel I — III). Alle Abbildungen sind (unretuschierte) Photogramme von ungefärbten, in Balsam eingeschlossenen Hautstücken und (mit Ausnahme des Hellfeld- bildes Abb. 3) Dunkelfeldaufnahmen (Paraboloidkondensor von Zeiss). Zeitachr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 35, 1. Paf. 1. ^^Mp ûmm;^ w^m:' W. j. Schmidt, >»tiot. Verlag v. S. Hirzel in Leipzig. Lichtdruck v. H. F. Jütte in Leipzig. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 35, 1. Taf. II. ì\ Verlag v. S. Hirzel In Leipzig. Lichtdruck v. H. F. Jiitte in Leipzig. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 35, I. Taf. III. « .•*'■ . '■ y > i:v %-/ '1*' v«// ■^:^' ■y ■<^ ^v. -' f Verlag v. S. Ilirzel in Leipzig. Lichtdruck v. H. F. .Tutte in Leipzig. 35, 1. Schmidt: Untersuch, d. Farbzell. u. Pigra, i. d. Haut d. Wirbeltiere. 43 Zur Herstellung diente bei den Abb. 1, 4, 6, 7, 9 Leitz Objektiv 2 und Okular 3 (Vergr. 50:1 bei der gewählten Länge des Kameruauszuges), bei den Abb. 2, 3, 5, 8 Zeiss Apochromat IG mm und Komp. Okular 8 (Vergr. 110:1) und als Lichtquelle eine Liliputbogenlampe von Leitz. Abb. 1. Rückenhaut von Rana fu sea. Die Guanophoren treten als rundliche, ziemlich locker gelegene Gebilde helleuchtend hervor ; die Melano- phoren sind nur ganz undeutlich auf dem dunklen Grund zu erkennen. Vergr. 50:1. Abb. 2. Dasselbe bei stärkerer Vergrößerung. Neben den hellen Guano- phoren machen sich auch die M e 1 a n o p h 0 r e n als unregelmäßig geformte dunkle Gebilde mit schmalem hellen Rand bemerkbar. Vergr. 110:1. Abb. 3. Dasselbe. H eil fei d aufnähme. Die Melanophoren lassen sich als dunklere, verästelte Gebilde von den etwas helleren rundlichen Guano- phoren unterscheiden. Vergr. 110:1- Abb. 4. Haut von der Dorsalseite des Oberschenkels von Hy la arborea. Die Guanophoren bilden dicht gelagert und gegenseitig sich polygonal ab- flachend eine geschlossene Schicht, die von zahlreichen rundlichen Öffnungen (schwarzen Kreisen), den Ausführgängen der Hautdrüsen, durchbrochen wird. Vergr. 50:1. Abb. 5. Dasselbe bei stärkerer Vergrößerung. Soweit die Guanophoren von Melanophoren unterlagert sind, erscheinen sie dunkel. Vergr. 110:1. Abb. 6. Haut von der Ventralseite der Schwanzbasis von P hei su m a lineatura (Geckonide). Jede Schuppe enthält in ihrem Hinterrand eine Ansammlung von reichverzweigten Guanophoren; auch die im übrigen Teil der Schuppen vorkomraenden AUophoren treten schwach hervor. Vergr. 50:1. Abb. 7. Bauchhaut von Rana fu sea. Reich verästelte und dicht ge- lagerte Guanophoren verweben sich mit ihren Ausläufern zu einem dichten Netzwerk: die größeren dunklen Züge darin werden durch Blutgefäße hervorgerufen. Vergr. 50:1. Abb. 8. Dasselbe stärker vergrößert ; einzelne Guanophoren kenntlich. Vergr. 110:1. Abb. 9. Haut vom Seestichling Gasterosteus spinachia mit Melanophoren. Die Melaninmassen leuchten hell im Dunkelfeld (die weniger expandierten hellbräunlich, die stärker expandierten gelblich; die letzteren erscheinen ira Photogramm heller). Vergr. 50:1. [Eingegangen am 12. August 1918.] 44 I) runs wig: Notiz zur Färbung nach May-(Trün\Yal(l. 35,1. Notiz zur Färbung nach May -Grünwald. Von H. Brunswig in Hamburg. Die Färbung der Blutpräparate nach May - Grünwald ist wohl die wichtigste unter den angegebenen Methoden wegen der vielseitigen Darstellung der Granula und der Einfachheit ihrer Anwendung, da Fixierung und Färbung gleichzeitig erfolgen. Die Angaben über die Ausführung der MAY-GuüNWALD-Färbung stimmen jedoch in den ver- schiedenen Büchern nicht überein. So geben Kolle-Wassermann und Klopstock & KowARSKY au', daß mit Leitungswasser differenziert und gespült werden soll. Auch das vorzügliche , viel benutzte bak- teriologische Taschenbuch von Abel erwähnt ebensowenig destilliertes Wasser. Ich habe nach diesen Vorschriften mit einer älteren , im August 1916 von Grübler & Co. bezogenen Farblösung gearbeitet und stets entweder keine oder nur schwache Kernfärbung erhalten. Zunächst glaubte ich , den Mißerfolg auf eine durch das Alter der Lösung verursachte Zersetzung des Methylalkohols zurückführen zu müssen. Versuche mit frischen, von der gleichen Firma stammenden Farblösungen führten ebensowenig zum Ziel. Nun wurde das Leitungs- wasser durch frisches destilliertes ersetzt, und sowohl mit der alten wie mit den frischen Farblösungen normale Färbungen erhalten. Weitere nach dieser Richtung hin unternommene Versuche ergaben, daß bei Spuren von Säure- oder Alkaligehalt des verwendeten Wassers die Kernfärbung ausblieb. Die Verwendung von neutralem, destilliertem Wasser ist daher unumgänglich nötig. — ^) KoLLE -Wassermann, Handbuch der pathogenen Mikroorganismen: Klopstock & Kowarsky, Praktikum der klinischen chemisch -mikroskopi- schen und bakteriologischen Untersuchungsiuethoden. [Eingegangen am 12. Juni 1918.] 35,1. Gyermek: Färben makroskopisch-anatomischer Präparate. 45 [Aus dem I. Anatomischen Institut der Universität Budapest.] Färben makroskopisch -anatomischer Präparate. Von L. Gyeruiek in Budapest. Nicht selten erscheint es erwünscht, einzelne Teile eines makro- skopisch-anatomischen Präparates, sei es anatomischer, pathologisch- anatomischer oder zoologischer Natur, durch eine bestimmte Färbung besonders hervorzuheben. Nun ist dies aber bei feucht aufzube- wahrenden Präparaten keine so einfache Sache, wie es auf den ersten Blick scheinen möchte , da unsere gebräuchlichen Auf bewahrungs- fliissigkeiten die gewöhnlichen Farbstoffe , gleichviel ob es Ol-, Tem- pera- oder Wasserfarben sind, ohne Ausnahme auflösen. Man kann dem in der Weise vorbeugen, daß man, wie es v. Lenpiossék^ schon vor längerer Zeit empfohlen hat, das gefärbte Präparat oder dessen gefärbte Teile mit einer dünnen Zelloidinschicht überzieht, die an der Luft erhärtet einen Schutz gegen den Zutritt der Konservierungs- fljssigkeit zu den gefärbten Teilen bildet. Es lassen sich auf diese Weise z. B. gefärbte Gefrierschnitte oder Hirnschnitte längere Zeit mit Erhaltung ihrer Färbung aufbewahren. Unbegrenzt ist jedoch die HaJtbarkeit solcher Präparate nicht, überdies eignet sich das Ver- fahren nur für Präparate mit glatter Oberfläche. Bei dem heutigen Stande der industriellen Färbetechnik ist es wohl anzunehmen, daß es Farb- stoffe und Färbeverfahren geben muß , mit denen sich Färbungen erzielen lassen, die gegen unsere gebräuchlichen Aufbewahrungs- flüssigkeiten widerstandsfähig sind. Aus der anatomisch-technischen Literatur ist mir nur eine einzige auf unseren Gegenstand bezügliche Arbeit bekannt : die Mitteilung von Escher^. Der Verf. empfiehlt die Anwendung der sogen. Küpe- ^) Lenhossék, m. v., Zelloïdinbehandlung des Gehirns zur Herstellung von Demonstrationspräparaten (Anat. Anzeiger, Jahrg. 2, 1887, S. 77). ^) Escher, H., Kolorierung makroskopisch -anatomischer Präparate (Arch. f. Anat. u. Entwicklungsgesch. Jahrg. 1910, S. 314). 46 Gyermek: Färben makroskopisch-anatomischer Präparate. 35,1. farbstoffe, die er als neue Errungenschaft der Färbetechuik preist. Unter Küpen versteht man alkalische , mit einem Reduktionsmittel hergestellte Lösungen ursprünglich unlöslicher Farben, die sich nach- träglich durch den Einfluß des Sauerstoffgehaltes der Luft wieder in die unlösliche Farbe umbilden. Escher verwendet als Färbemittel Indigo und die in der Färbeindustrie bekannten Algolfarben, als al- kalisches Medium 30 prozentige Kalilauge, als Reduktionsmittel Natrium- hydrosulfit (Na2S20J. Werden die zu färbenden Teile des Präparates mit der angewärmten alkalischen Farblösung, die stets entfärbt oder von veränderter Farbe ist, eingepinselt, so dringt die Farbe auch in die tieferen Schichten ein und wird alsbald infolge des Sauer- stoffgehaltes der Luft zur unlöslichen Farbe, wobei sie ihre ursprüng- liche Farbe zurückgewinnt. Ich habe Eschers Methode versucht und damit in der Tat gute Resultate erhalten, zugleich aber fest- stellen können, daß ihr einige Mängel anliaften. Die Farben sind schwer zu beschaffen, das Verfahren verfügt über wenige Farben- töne, erfordert die jeweilige Herstellung frischer Farblösungen, da diese nicht haltbar sind, ferner weist es auch den Mangel auf, daß auf die einmal gefärbte Fläche weitere Farben nicht dauernd auf- getragen werden können, da sie sich in der Aufbewahrungsflüssigkeit schon in 1 bis 2 Stunden ablösen. So versuchte ich z. B. vergebens, das in den Verlauf eines gelbgefärbten Nerven eingeschaltete Ganglion durch dunklere Anfärbung nachträglich hervorzuheben; die auf die erste Farbschicht aufgetragene zweite Farbe schwand schon nach kurzem. Angesichts dieser Mängel schien es mir nicht überflüssig, diese Frage der anatomischen Technik weiter zu verfolgen. Ich knüpfte aber nicht an Eschers Methode an, sondern versuchte auf einem anderen Wege zum Ziele zu kommen. Diese Versuche führten zu folgender Methode, die ich als zweckentsprechend und der genannten Mängel bar empfehlen kann. Das Prinzip meines Verfahrens besteht darin, daß die zu fär- benden Teile nacheinander mit zwei Salzlösungen behandelt werden, die miteinander einen in den gewöhnlichen Aufbewahrungsflüssigkeiten (Alkohol, Formalin, Glyzerin) unlöslichen farbigen Niederschlag geben. Die Niederschlagsbildung geht nicht nur auf der Oberfläche vor sich, sondern auch in den unter der Oberfläche befindlichen Geweben, bis zu einer Tiefe von 0"1 bis 0"5 mm, so daß die Färbung nicht nur chemischen, sondern auch mechanischen Einwirkungen gegenüber, wie sie etwa bei Demonstrationen vorkommen mögen, widerstandsfähig 35,1. Gy er m ek: Färben makroskopisch-anatomischer Präparate. 47 ist. Eine nachträgliche Entfärbung des Präparats konnte ich nur in solchen Flüssigkeiten wahrnehmen, die hohe Prozente von Säuren oder Basen enthielten ; schwach saure und alkalische Flüssigkeiten , wie sie ja unsere Aufbewahrungsmittel sind, lassen die Farben unverändert. Allerdings kann ich letzteres nur mit der Beschränkung auf den Zeit- raum von 1^/^ Jahren — soweit liegen meine ersten Versuche zurück — behaupten, doch ist kaum anzunehmen, daß sich über diesen Zeitpunkt hinaus in absehbarer Zeit wesentliche Änderungen an der Färbung einstellen sollten. Acht, womöglich mit Glasstöpseln versehene Fläschchen von 20 bis 25 cm^ Inhalt werden mit den unten angegebenen Salzlösungen ge- füllt, vorher aber der Reihe nach mit Zahlen und dem Namen der betreffenden Lösung bezeichnet. I. Ferrum sesquichloratum. 5 cm" Liquor ferri sesquichlorati werden mit destilliertem Wasser auf 20 cm^ verdünnt. IL Kalium ferricyanicum. 2 g des Salzes sind in 20 cm'^ de- stillierten Wassers aufzulösen. III, Plumbum nitricum. 5 g des Salzes werden in 20 cm^ de- stillierten Wassers gelöst. IV. Kalium bichromicum. 5 g des feingestoßeuen Salzes werden in 20 cm^ heißen Wassers gelöst. Beim Erkalten scheiden sich am Boden des Gefäßes Kristalle aus. V. Acidum tannicum, 3 g sind in 20 cm^ destillierten Wassers zu lösen. Die Lösung ist vor Luft zu schützen. Die Flasche ist nach Gebrauch sofort zu schließen, VI, Ammoniakalisches Karmin. 2 g Karmin werden in 20 cnr^ Salmiakgeist gelöst, VII, Alaun (Kaliumaluminiumsulfat). 5 g des Salzes werden in 20 cm^ heißen destillierten Wassers gelöst, VIII. Deckweiß, 0'5 g Gelatine werden in 20 cm^ warmen Wassers aufgelöst und der Lösung 4 g Zinkoxyd beigemengt. Zur Verhütung der Zersetzung ist es zweckmäßig, der Lösung "ein Körnchen Thymol beizufügen. Vor dem Gebrauch stellt man das Fläschchen in warmes Wasser oder erwärmt es über einem Wasserbad , damit die erstarrte Gelatine flüssig wird ; die Lösung muß hierbei mit einem Glasstab aufgerührt werden. Bezüglich der Lösungen VI und VII ist folgendes zu bemerken. Natürlich kommt zur Färbung anatomischer Präparate den verschie- denen Nuancen der roten Farbe eine hervorragende Rolle zu : er- heischen doch Arterien und Muskeln diese Farbe. Nun läßt sich 48 Gyermek: Färben makroskopisch-anatomischer Präparate. 35,1. aber gerade das Rot durcli Niedersclilagsbildung zwischen farblosen Salzlösungen nur auf sehr komplizierte Weise herstellen. Es mußte daher ein anderer Weg eingeschlagen werden. Ich benutzte hierzu die Eigenschaften des Karmins , aus seinen Lösungen durch Alaun in einen unlöslichen Zustand überzugehen. Karmin ist bekanntlich unl()slich in Wasser, Alkohol, Formalin, löst sich dagegen in Ammo- niak, und zwar als blutrote, in dünner S.chicht durchscheinende Flüssigkeit. Setzt man dieser Lösung Alaun zu, so geht der Farb- stofi" in einen unlöslichen Niederschlag über. Alle diese Lösungen halten sich beim Stehen lange Zeit unver- ändert , nur muß darauf geachtet werden , daß mit dem Pinsel aus der einen Flüssig'keit in die andere nichts hineingebracht wird, da die Lösungen dadurch unbrauchbar werden. Es muß daher der Pinsel vor dem Eintauchen in eine andere Lösung stets im destillierten Wasser gründlich ausgewaschen und auf Fließpapier getrocknet werden. Zur Erlangung der einzelnen Farben werden die obigen Lösungen in folgender Weise kombiniert : Chromgelb : III + IV ßerlinerblau : II -|- I Sepia: IV -f- Y Karmin : VI + VII Drachenblut : IV + T -f VI -f VII Schwarz: I + Y Orange : III -f IV -f VI + VII Chromgrün : III -}- IV + II + I Die fettgedruckten Zahlen bedeuten, daß, wenn die betreffenden Lö- sungen nicht in der ursprünglichen Konzentration, sondern etwa um die Hälfte verdünnt benutzt werden , statt des satten Farbentones eine hellere Färbung erreicht wird , also statt Berlinerblau hellblau, statt dunkelbraun hellbraun, statt schwarz grau. Durch Überfärben mit verschiedenen Farben lassen sich alle Farbennüancen herstellen. Die besten Färbungen erhält man an Präparaten , die schon einige Zeit in der Aufbewahrungsflussigkeit gelegen haben. Stark fetthaltige Gewebe werden vor der Färbung mit in Äther- Alkohol (äa) getauchter Watte wiederholt betupft. Was die Wahl der Farben betrifft, so werden natürlich Arterien rot (111 -f IV 4- VI + VII), Venen bhui (II -f 1), Muskeln rotbraun (IV -f- V -}- VI -|- VII), Bänder, Sehnen, Aponeurosen, Faszien weiß, Knochen hellgelb auf weißem Untergrund, Nerven gelb oder — wenn kein Weiß zu anderem Zweck am Präparat verwendet ist — weiß. 35,1. Gyermek: Färben makroskopisch-.inatomischer Präparate. 49 Drüsen orangegelb oder liellsepia gefärbt. Selbstverständlich muß danach getrachtet werden, die natürlichen Farben nachzuahmen, was durch Kombinierung, Überfärbung verschiedener Farben auch an- nähernd gelingen mag. Nehmen wir z. B. an, wir wollten an einem Nervenpräparat die Nerven mit gelber Farbe hervorheben. Die zu färbenden Nerven werden von ihrer Umgebung dadurch isoliert, daß man ihnen 2 bis 3 zusammengefaltete Fließpapierstreifen unterlegt. Die Nerven selbst werden mit Fließpapier oder mit einem Lappen abgetrocknet. Nun taucht man einen dünnen Aquareilpinsel in Lösung III, läßt den Über- fluß der Flüssigkeit im Pinsel durch Fließpapier aufsaugen und be- streicht den Nerv mit der farblosen Lösung. Nach einigen Sekunden, während welcher die Lösung etwas in die Substanz des Nerven ein- dringt , wird der Nerv leicht abgetrocknet. Nun taucht man den Pinsel — nach vorherigem sorgfältigen Auswaschen in destilliertem Wasser und Abtrocknen auf Fließpapier — in Lösung IV, mit welcher der Nerv bestrichen wird. Der Niederschlag bildet sich augenblick- lich , womit die Färbung sofort hervortritt. Man wartet eine halbe Minute, bis die Niederschlagsbildung eine vollkommene ist ; nach Ab- trocknen der überschüssigen Flüssigkeit ist das Verfahren beendet und kann das Präparat in das Aufbewahrungsmittel zurückgelegt werden. Die weiße Farbe erfordert zur Fixierung 5 Prozent Formalin, womit die gefärbten Teile leicht überstrichen werden ; soll das Prä- parat in Formalin aufgehoben werden, so ist dies natürlich überflüssig. Das Färben mit den übrigen Farben bedarf keiner weiteren Bemer- kungen. Außerordentlich lehrreiche Bilder geben die gefärbten topogra- phischen Gefrierschnitte sowie die Gehirnschnitte, deren graue Massen gelb oder braun gefärbt werden können. [Eingegangen ani 10. April 1918.] Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie 35, 1. 50 Referate. 35, 1, Keferate. 1. Biographisches. Alierl)ach , F., Ernst Abbe. Sein Leben, sein Wirken, seine Persönlichkeit. (Große Männer ; Studien zur Biologie des Genies, herausgeg. von W. Ostwald; 5. Bd.) (512 S. m. 115 Textabb. u. 1 Gravüre.) Leipzig (Akade- mische Verlagsgesellschaft) 1918. 18 M. Es klänge wunderlich, wollte man hier fragen, wer Ernst Abbe war. Jeder, der sich mit Optik oder mit Mikroskopie beschäftigt, kennt den Namen des Gelehrten und den Erfolg, der seine Arbeit krönte. Schon 1884, zur Zeit der Begründung der „Zeitschrift für wissenschaftliche Mikroskopie", schrieb Strasburgek in der 1. Auf- lage seines Botanischen Praktikums: „Wir Mikroskopiker fühlen uns aber vor allem Ernst Abbe verpflichtet, dessen rastlosen Bemühungen die jetzige Vollkommenheit unserer Instrumente hauptsächlich zu danken ist", und jedes wissenschaftliche Lehrbuch der Optik zeigt, daß Abbes Bedeutung auch von seinen Fachgenossen voll gewürdigt wird. Man kann aber nicht sagen, daß Abbes Person, sein wissen- schaftliches und soziales Wirken und das tiefe Eingreifen seiner Lebensarbeit in so zahlreiche Verhältnisse unseres täglichen Lebens in weiteren Kreisen bekannt sei. Daß hieran Abbe mit schuld ist, wird im vorliegenden Buch gezeigt. Darum ist es erfreulich , daß es Abbe heraushebt aus dem engen Kreise seiner Fachwissenschaft und ihrer Nachbargebiete und ihn hineinstellt in die Reihe anderer „Großer Männer", deren Namen jedem Gebildeten bekannt und zu einem bestimmten Inhalt geworden sein sollen. Der stete Gedanke an einen weiteren Leserkreis bestimmt die Art des Buchs ; er bedingt eine gewisse Breite der rein biographischen Teile, die ja allerdings durch den Untertitel der ganzen Sammlung — 35, 1. Referate. 51 Studien zur Biologie des Genies — gereclitfertigt wird. Auch darf sie nicht als Schwäche betrachtet werden ; es ist für jeden bedeutsam zu sehen, wie dieser sehr eigengeartete Mensch wird, ist und vergeht, weil gerade dadurch die menscliliche Anteilnahme an seinem Schaffen lebhaft augeregt wird. Verf. hat es verstanden, „nach den Quellen und aus eigner Erfahrung" eine Fülle interessanten Stoffes, belebt durch guten Bilderschmuck, zusammenzustellen. Auch in der Gliede- rung des Buchs hat er eine glückliche Hand gehabt. Die eigentliche Lebensbesehreibung, die ersten und das letzte Kapitel füllend, legt sich wie ein Ralimen um die Darstellung des Wirkens Abbes. In dieser wieder werden scharf auseinandergehalten die „große" optische Tat, die in drei Kapiteln behandelt wird, und die „größere" sozial- politische Tat, der zwei Kapitel gewidmet sind. Von der letzteren, so hoch sie geschätzt werden mag und so sehr sie jeden interessiert, der die Schöpfung Abbes aus ihren Erzeugnissen oder aus eigener Anschauung kennt, muß hier abgesehen werden, und das kann um so eher geschehen, als Verf. in seinem weitverbreiteten Buche „Das Zeiss- Werk und die Carl- Zeiss -Stiftung" (4. Aufl. Jena 1914) das Er- gebnis der sozialen Wirksamkeit Abbes bereits früher dargestellt hat. Es versteht sich, daß der Bericht über die wissenschaftliche Tätigkeit Abbes in einem Buche, dessen Umschlagtitel lautet : Ernst Abbe, Eine Lebensbeschreibung — nicht selbst wieder rein wissen- schaftlich gehalten sein kann. Man muß aber dem Verf. nachrühmen, daß er sich trotzdem ernstlich und erfolgreich bemüht hat, die ent- scheidende Bedeutung Abbes auch dem der Sache ferner Stehenden verständlich zu machen ; viel tragen die einfachen und klaren Zeich- nungen zum Gelingen bei. Das erste Kapitel des betreffenden Ab- schnitts bespricht in einfacher Weise Abbes Begründung der all- gemeinen Theorie des geometrischen Strahlenverlaufs und erläutert dann die Schwierigkeiten der physikalischen Verwirklichung der geo- metrisch-optischen Abbildung an dem Beispiel der sphärischen Ab- erration. Darauf folgt eine anschauliche Darstellung der Beugungs- theorie der mikroskopischen Bilderzeugung und der wichtigsten Fort- schritte, die ihre praktische Anwendung mit sich brachte. Es wird dabei sehr gut gezeigt, wie Abbe allmählich in seine Lebensaufgabe hineinwächst und dadurch, im geschäftlichen Verein mit C. Zeiss, in die optische Industrie eintritt. Das folgende Kapitel setzt die Schilde- rung dieser Entwicklung fort, indem es das Zusammenkommen mit Schott und die Entstehung des Jenaschen Glaswerkes beschreibt und die Bedeutung des neuen Materials, einschließlich des Fluorits, würdigt, alles dies unter belebender Einfügung kennzeichnender per- sönlicher Züge. Das Schlußkapitel dieses Abschnitts beschäftigt sich mit dem Ausbau der Optik auf Grund der bewahrheiteten Theorie und des neuen Materials. Zunächst wendet es sich zur Vollendung des Mikroskopes durch Einführung der homogenen Immersion und den Bau der Apochromate, der Kompensationsokulare und des Kon- 4* 52 Referate. 35, 1. densors sowie des binokularen Mikroskops. Daran reiht es, jedesmal das Neue hervorliebend, die übrigen wissenscliaftlichen Instrumente, die von Abbe erfunden worden sind oder an deren Bau er wissenschaft- lichen Anteil hatte : den Dickenmesser, den mikrometrischen Apparat, das Apertometer, das Fokometer, das Spektrometer, das Refrakto- meter, das Kristallrefruktometer, den Zeichenapparat, den Thome- Abbe scheu lilutkörper- Zählapparat, das Spektral -Okular, das Dilato- meter, die von Rudolph berechneten neuen photographischen Objektive, das Prismenfernrohr (das eingehender besprochen wird), Linsensysteme mit sphäroidischen P'lächen u. a. m. Bei der Durchsicht dieses Kapitels erkennt man recht die Fruchtbarkeit der Abbe sehen Tätigkeit auf dem Gebiet der praktischen Optik. Natürlich ist es, daß hier Abbes Mitarbeiter und seine wissenschaftlichen Freunde stärker berücksichtigt w^orden sind, als es in früheren Kapiteln geschah. Aber das Persön- liche ist dem Sachlichen geschickt untergeordnet. Sehr dankenswert sind als Beilagen die zeitlich geordneten Ver- zeichnisse von Ernst Abbes Schriften, seiner Erfindungen und Ent- deckungen und seiner sozialen Unternehmungen, sowie eine Auswahl der wichtigsten Literatur, die zu seinem Wirken in naher Beziehung steht. — Verf. hat uns ein schönes Buch geschenkt. Es zeigt uns Ernst Abbe als Persönlichkeit, als wissenschaftlichen Geist, als tätiges Glied der Gemeinschaft; sachlich enthält es eine Einführung in den wich tigsten Abschnitt der Geschichte des Mikroskopbaues. Wirklich kann es „auf das Interesse aller derer rechnen, denen es ein Bedürfnis und ein Genuß ist, mit den Blüten des Menschengeschlechts in geistige Verbindung zu treten", und so sei der Wunsch des Verf. wiederholt, daß es recht viele Freunde finden und ihnen das Evangelium wahrer Menschlichkeit verkünden möge. Hans Schneider (Stralsimd). 2. Lehr- und Handbücher. Büchner, P., Praktikum der Zellenlehre. Erster Teil: Allgemeine Zellen- und B efruch tungslehr c. (VIII u. 336 S.) Berlin (Gebr. Borntraegcr) 1915. Lwbd. 18 M. Das Buch will in erster Linie ein Begleiter beim mikro- skopischen Arbeiten selbst sein. Demnach ist auch Zahl und Aus'vw'ihl der Untersuchungsobjekte bemessen — leicht beschaffbar und histologisch günstig. — Doch ist die gesamte, durchweg klare Darstellung so gehalten, daß der Benutzer nicht nur mit den eigent- lichen Untersuchungsobjekten , sondern darüber hinaus luit weiteren Tatsachen und mit Theorien und Hypothesen zytologischer Forschung 35,1. Referate. 53 bekannt gemacht wird. So kann der im Vorwort geäußerte Wunsch, das Buch möge auch eine allgemeine Darstellung des Stoffes einiger- maßen ersetzen, sicherlich als erfüllt gelten. Die Ausstattung ist vor- züglich. Unter 160 prächtigen, zum Teil farbigen Abbildungen finden sich 28 Originale (ich sehe von zwei Schemata und 15 Abbildungen aus früheren Veröffentlichungen des Verf. ab). Fast ausschließlich zoologische Objekte werden abgehandelt und auch in den allge- meinen Erörterungen die Tatsachen auf botanischem Gebiet selten berührt. Den 20 Kapiteln sind Abschnitte über „Material und Technik" angehängt, welche nicht den Gebrauch von Lehr- und Handbüchern der Mikrotechnik überflüssig machen wollen, aber doch so ausführ- lich gehalten sind , daß sie den einigermaßen in mikroskopische Arbeiten Eingeweihten vollkommen zur Herstellung der Präparate be- fähigen. Auch wird der Dozent sie gern zu Rate ziehen, wenn es sich um Auswahl und Beschaffung von Material für einen zytologisehen Kurs handelt. Den Abschluß jedes Kapitels macht ein Verzeichnis der wichtigsten einschlägigen Literatur. Das 1. Kapitel beschäftigt sich nach einer kurzen histo- rischen Einleitung mit Kern und Plasma. Der Bau typischer und atypischer Kerne (Salamandra — Speicheldrüsen der Chirouo- muslarven, Nährzellen aus dem Ovar von Bombus u. a. m.) wird be- sprochen. Der erklärende Wert und die Überlegenheit der W ab en - théorie des Plasmas hätte im Anschluß an Rhumblers Arbeiten wohl etwas ausführlicher dargestellt werden können ; auch vermißt man einen Hinweis auf die Bedeutung der kolloidalen Natur des Plasmas : zwischen festem und flüssigem Zustand vermittelnd , er- laubt sie die Ausbildung von Strukturen, ohne den Ablauf chemischer Reaktionen zu hemmen (Lidfouss). Die vorsichtige Zurückhaltung des Verf. bei der Beurteilung der Mi tochondrien ist durchaus angebracht. Ein Hinweis darauf, daß manche Autoren das Wort Plastin nicht synonym mit Linin (Achromatin) , sondern gleichbedeu- tend mit der Nukleolarsubstanz (Paranuklein) gebrauchen , wäre für manchen Leser wohl erwünscht, zumal da später vom Plastinanteil eines Amphinukleolus (S. 154) die Rede ist. / In der Technik sind besonders die Angaben über Zucht und Präparation von Chironomuslarven und Amöben wertvoll. Zur differenten Darstellung von Chromatin und echten Nukleolen wird die Färbung mit Safranin-Licht- grün oder Boraxkarmin-Methylgrün empfohlen. Die für diesen Zweck sehr brauchbare und einfache ÜNNA-PAPPENHEiMSche Färbung mit Pyronin-Methylgrün (Nukleolen rot. Chromatin blaugrün) ist anschei- nend in zoologischen Kreisen wenig bekannt. Das 2. Kapitel, Zellteilung der Metazoën, behandelt zunächst an zahlreichen Beispielen die Amitose. (Zu den ange- führten Fällen von Zweikernigkeit amitotischen Ursprungs gehören 54 Referate. 35, 1. aber nicht die Pigmentzellen , deren beide Kerne mitotisch ent- stehen [von neueren Autoren Perxitzcii für Amphibien, W. J. Schmidt für Reptilien] ; nur für über die Duplizität hinausgehende Kernzahlen wie in den Älelanophoren mancher Fische ist amitotische Entstellung wahrscheinlich). Bei der Darstellung der Mitose, deren poly- morpher Charakter an verschiedenen Beispielen erläutert wird, fällt auf, daß Verf. die Strahlungen (abzüglich der Polstrahlungeu) stets als Z entrai sp inde 1 bezeichnet, auch bei pflanzlichen und karyo- genen Spindeln ohne Zentren , während dieser Ausdruck doch ge- wöhnlich — wie auch Buchner S. 23 definiert — den von Pol zu Pol ziehenden Spindelfasern vorbehalten bleibt im Gegensatz zu den an die Chromosomen ansetzenden „Zugfasern" ; in den genannten Fällen wäre Avohl der allgemeinere Ausdruck Kernspindel am Platz. Hauptsächliche Untersuchungsobjekte sind für Am it ose Follikelepithel und MALPionische Gefäße der Hemipteren (Cicada orni; Bezugsquelle, Zucht), für die Mitose nach Flemmings klassischem Vorgang die Epithelien der Salamanderlarve (auch Untersuchung des lebenden Materials an Schwanz und gefüllter Harnblase), weiter Askariseier (Gewinnen der verschiedenen Stadien durch Ausbreiten der dicken Uterusabschnitte auf dem Objektträger in feuchter Kammer oder Einlegen der Tiere bzw. Eiröhren in Alkohol oder PERÉNVisches Gemisch , was die Furchung anregt) , ferner Eier von Seeigeln und Seesternen (Technik der Besamung usw.) , schließlich für karyogene Spindeln, Hoden aus Schmetterlingsraupen (Lymantria), für Zentriolen und periplastische Bildungen Eier von Piscicola. Das 3. Kapitel, Zellteilung der Protozoen, gibt eine charakteristische Auswahl aus den zahlreichen bei Einzelligen vor- kommenden Formen der Mitose, die von primitiven Zuständen (Pro- mitose) zu dem bei Metazoën bekannten Typ führen. Das Vorkommen intranukleärer Zentren oder die Entstehung extranukleärer aus im Kern gelegenen wird mit Recht als gewichtiger Grund für den all- gemeinen Ursprung der Zentren aus dem Kern hervorgehoben. (Irr- tümlich steht einige Male extra zellulär statt extranukleär.) Die verwickelte Beziehung der Geißeln (bei Buchner stets Geiseln) zu den Zentren und ihr Verhalten bei der Teilung, sowie der „Para- basalapparat" werden kurz geschildert. Aus der „Technik" seien als bequem zu beschaffende Objekte die parasitischen Flagellaten der Eidechse (Bodo lacertae, Trichoma- stix 1., Trichomonas 1. im Enddarm) und der Maus (Trichomonas muris iin Blinddarm und Lamblia muris im Dünndarm) erwähnt. Das 4. Kapitel, C h r om o som en r e d u k tion im Hoden, führt nach einem kurzen Hinweis auf die Tatsachen, welche die Chromosomen als Vererbungsträger, persistente Individuen und als verschiedenwertig erscheinen lassen, die Bildung der Tetraden und die Teilungen an den Spermatozyten von Oedipoda vor. Die Beziehung der Reduktionsteilung zur Mendelforschung wird erörtert und schließ- 35, 1. Referate. 55 lieh der starken Entfaltung der Mitochondrien in den Geschlechts- zellen gedacht. Als Objekte zum Studium der Reduktionsteilung bzw. Tetra- denbildung werden empfohlen : Hoden der Heuschrecken (Acridier), der Grillen und Hemiptcren, ferner Salamandra maculosa. Die Dar- stellung der Mitochondrien nach Benda und Meves wird ausführlich besprochen, ferner für Ausstriche des Paludinahodens Simultan- färbungen, und zwar Schneiders Essigsäurekarmin und Salkinds Polychromfärbung angegeben (gesättigte Lösung von Toluidin- blau in destilliertem Wasser -|- 3proz. Formol 12 Volumteile, 90proz. Alkohol 8 Teile, Azeton 4 Teile, gesättigte Lösung von Naphtholgelb in 90proz. Alkohol 2 Teile, gesättigte Lösung von Erythrosin pur. in 90proz. Alkohol 3 Teile, dazu 5 bis 10 Volumteile destilliertes Wasser. Enthält die dunkelblaue Lösung einen Niederschlag, so filtriere man sie noch. Färbungsdauer einige Minuten, Überfärbung tritt nicht ein. Übertragen sogleich in Alkohol abs., Xylol usw. Schnitte von beliebiger Fixation geben oft sehr verschiedenfarbige Bilder: Knorpel violett , Chromatin blau , Blut grün , Keratin , Chitin gelb , Muskeln orange, acidophile Granula rot). Das 5. Kapitel, Bau und Entwicklung typischer Spermien (der Terminus Spermatozoon hätte an allen Stellen dem eben genannten weichen sollen)^ verfolgt die Umwandlung der Sper- matide zunächst bei Oedipoda , dann bei Locusta , Helix , Salaman- dra u. a. m. Ob wirklich aus morphologischen Bildern „taktische und tropische Wechselwirkungen" zwischen Zellteilen erschlossen werden können und durch Bezeichnungen wie „karyotaktische Pieak- tion des Zentriols, positiver Karyotropismus, Zentrotaxis, Karyotaxis" ein tieferes Verständnis der verwickelten Verlagerungen von Zen- trum , Idiozom usw. bei der Umgestaltung 'der Spermatide zum Spermium erreicht wird, scheint dem Ref. zweifelhaft. Im Anschluß an die KoLTzoFFSche Annahme, die Form des fertigen Spermium- kopfes werde oft durch wandständige Spiralen bedingt, die gleich dem Drahtrahmen in Plateau sehen Versuchen der Flüssigkeit ihre Form aufzwingen, erwähnt Verf., der Aggregatzustand des Spermien- kopfes sei dem flüssigen recht naheliegend. Ohne den Wert des KoLTzoFF sehen Erklärungsprinzips im allgemeinen zu bestreiten, kann ich mich für diese Anwendung desselben nicht erwärmen. Denn da der Kopf erheblicher Quellung fähig ist, muß sein Zustand doch derjenige eines festeren Gels sein, für das die PLAXEAuschen Vor- aussetzungen nicht mehr zutreffen. Hinsichtlich des bei der Be- wegung aktiven Teils der Spermien schließt sich Buchner wesentlich an Ballowitz an. Untersuchungsmaterial: Hoden von Acridiern, Locusta, Paludina, Zwitterdrüse von Helix, Hoden von Salamandra, Maus und Ratte. Die Wichtigkeit der Ausstrichpräparate, der Untersuchungen der Spermien in hyper- und hypotonischen Lösungen, der Beobach- 56 Referate. 35, 1. tung lebender Spermien in Biondi s Triacid und der Mazerations- methode wird gebührend betont. Das 6. Kapitel behandelt Bau und Entwicklung aty- pischer Spermien vornehmlich von Ascaris und von Dekapoden. (Untersuchungsmaterial: Hoden von Thysanozoon, Ascaris, Paguriden, Astacus, Palaemon.) Im 7. Kapitel bespricht Verf. den Kern, im 8. das Plasma des wachsenden Eies und zwar die Tetraden und das Wachs- tum der Chromosomen am Seesternei , die Bürstenchromosomen am Selachierei, die scheinbare Unterbrechung der Persistenz der Tetraden am Grilleuei, die Heranbildung und das wechselvolle Verhalten der Nukleolen am Beispiel von Patella, Triton und Sagitta. Die Be- schaflenheit der Dottersubstanzen im Eiplasma (Eiweißkörper, Fett, Glykogen) wird am Tenebrioei auseinandergesetzt, der verschiedenen Pigmente und der Mitochondrion in Eizellen gedacht und die Her- kunft dieser verschiedenen Substanzen , insbesondere die Bedeutung der Chromatinemission (Schaxel) für die Entstehung des Dotters er- örtert. Beachtung verdienen die Mitteilungen Buchners über die Karyomeritenbildung im Ei von Camponotus. Den Schluß des 8. Ka- pitels bildet ein Hinweis auf die bunte Gruppe der „ü ott erkerue". Untersuchungsmaterial für Kapitel 7 : Ovarien von Echi- nodermen, von Dendrocoelum, Scyllium, Grillen, Patella, Unio, Triton, Sagitta, für Kapitel 8 : Ovar von Tenebrie molitor u. a. Arthropoden, von Frosch, Taube usw. Hier wird die Best sehe Glykogeufärbung ausführlich mitgeteilt. Gegenstand des 9. Kapitels sind die generativen, des 10. Ka- pitels die somatise hen Nährzellen und die Hüllbildungen des Eies. Das Wechsel volle Verhalten der Nährzellen i. e. S. wird bei Schwämmen, Würmern und Insekten verfolgt; bedeutungsvoll ist der Hinweis auf den Geschlechtszellencharakter dieser Elemente, er- schlossen aus dem gelegentlichen Auftreten des leptotänen und diplo- tänen Buketts in ihren Kernen. In ähnlicher Ausdehnung werden die Follikelzellen bei den wichtigsten Gruppen besprochen, auch die Mito- chondrien in ihnen erwähnt ; einige Angaben über Mikropylen und Hüllen folgen. Untersuchungsmaterial für Kapitel 9: Eizellen von Schwäm- men, Ovarien von Blutegeln, Cladoceren, Insekten, für Kapitel 10: neben den Objekten für das vorhergehende Kapitel Echinodermen- ovarien, Eierstöcke von Octopus, Ascidien , Amphioxus, Eidechsen, Säugern. Zum Beobachten der Schalenbildung bei den Trematoden werden gutgepreßte, mit Boraxkarmin gefärbte Totalpräparate von Distomum lanceolatum empfohlen. Das 11. Kapitel, Reifeteilungen des Eies, unterrichtet über diese wichtigen Vorgänge an Hand des Eies von Asterias. Als Beispiel für karyogenen Ursprung der Zentren der Richtungsspindel dient das Thysanozoonei , für persistierende Zentren das Piscicolaei. 35, 1. Referate. 57 Fälle von Richtungsspindeln ohne Polstrahlung und Zentren , von Unterdrückung und starker Ausbildung der Polzellen , die Tropham- nionbildung der Chalcididen und das oft schwer zu deutende Ver- halten der Tetraden (Ascaris!) bei den Reifeteilungen wird ge- schildert. Die Technik enthält unter andern genaue Angaben über die Gewinnung geeigneter Stadien der Eientwicklung von Asterias glacialis. Besamung und Befruchtung machen den Inhalt des 12. Kapitels aus. Geordnet nach dem Zeitpunkt, in dem die Spermien in das Ei eindringen, werden Saccocirrus, Distomum, Ascaris, Asterias als Objekte gewählt. Das Auflösen des Schwanzfadens des Sper- miums im Ei als „Plasmolyse" (S. 189) zu bezeichnen, geht wohl nicht an, da dieser Terminus in ganz anderem Sinne bereits vergeben ist. Bei Ascaris wird auch des Verhaltens der Mitochondrien nach den Forschungen von Meves gedacht , an Asterias und beim Seeigel die Herkunft der Zentren der Furchungsspindel erläutert , zum Studium das Befruchtungsvorganges im Leben das durch H. E. Ziec4ler be- kannt gewordene Objekt, Diplogaster, empfohlen. Den Schluß des Kapitels machen allgemeine Betrachtungen über den Befruchtungs- vorgang. Aus der Technik ist vor allem Saccocirrus als außerordent- lich bequemes Objekt zum Studium der Befruchtung zu erwähnen, ferner die Beobachtung der Befruchtung an Totalpäparaten von Distomum lanceolatum (Einstellen auf die dem Ootyp zunächst ge- legenen Schleifen des Uterus). Die Anwendung der Altmann sehen Granulafärbung zur Darstellung der Mitochondrien im befruchteten Ei wird, ebenso wie die Untersuchung von Diplogaster, genau an- gegeben. Das 13. Kapitel, Eireifung bei physiologischer Par- thenogenese, und das 14,, Saraenreifung der partheno- genetisch erzeugten Hymenoptereü, sind wohl diejenigen, deren Inhalt bei den noch vielfach ungeklärten Tatsachen und der Schwierigkeit, geeignetes Material zu erhalten, am wenigsten für ein zytologisches Praktikum in Frage kommt. Als Beispiel für partheno- genetische Eier , die zwei , die Chromosomenzahl reduzierende Ricli- tungskörper abschnüren (Hymenopterentypus der Männchenerzeugung), dient das „Drohnenei", als Typus eines parthenogenetisch sich ent- wickelnden Eies ohne Chromosomenreduktion vermittels Unterdrückung der Tetradenbildung (Weibchenentstehung) das Ei von Rhodites rosae ; an den Eiern der Aphiden schließlich wird gezeigt, wie nur e i n Rich- tungskörper gebildet und die Zahlenreduktion unterdrückt wird. Die Aphiden (und neben ihnen die Cocciden) kommen allein als Unter- suchungsmaterial in Frage. Da die Männchen der Hymeno- pteren aus unbefruchteten Eiern mit der Hälfte der normalen Chromo- somenzahl entstehen, so muß bei der Samenbildung die Chromosomen- reduktion in den Spermatozytenteilungen ausfallen. Wie das geschieht. 58 Referate. 35, 1. erläutert Verf. an den Reifeteilungen im Drohnenhoden und wie ge- eignete Stadien derselben zu gewinnen sind, wird in der Technik ausführlich beschrieben. Aus dem Inhalt des 15. Kapitel s , Zytologie der künst- lichen Parthenogenese, sei nur die Entwicklung unbefruchteter Seeigeleier (Anregung durch einbasische Fettsäuren) und Seesterneier (Anregung durch CO^) erwähnt, deren praktische Ausführung in der Technik im einzelnen dargestellt wird. Das 16. Kapitel gibt eine gute Übersicht über die zyto- logischen Grundlagen der Geschlechtsbestimmung (Heterochromosomen). Genauer werden besprochen der Monosomtypus (Oedipoda), der Idiochromosomentypus (Lygaeus) und jene Fälle von geschlechtsbestimmenden Chromosomen, bei denen das X-Chromosom durch eine ganze Gruppe von Chromosomen ersetzt ist (AchoUa u. a.). Dem folgen Erörterungen über Beziehungen zwischen Generations- wechsel , Hermaphroditismus einerseits , Chromosomenbestand ander- seits und über das Geschlechtsbestimmungsproblem im allgemeinen. Zum Studium der Heterochromosomen werden in erster Linie Eisenhämatoxylinpräparate von Heuschrecken-, Grillen- und Wanzenhoden empfohlen. Oligopyrene und apyrene Spermien und ihre Ge- nese finden im 17. Kapitel Berücksichtigung; bieten sie doch, obwohl die Frage nach ihrer Funktion noch unbeantwortet ist, eine Summe zytologischer Details von allgemeinerem Interesse. Paludina dient als Beispiel für oligopyrene Spermien, die gleich den eupyrenen aus Spermatiden hervorgehen, Vermetus als Typus für apyrene Sper- mien , die unmittelbar aus Spermatogonien entstehen ; diese beiden Objekte werden auch in der Technik besprochen (Schnitte, Aus- strich- und Zupfpräparate). Im 18. Kapitel, Eiplasma und Vererbung, vertritt Verf. die an Hand der Tatsachen unabweisbare Anschauung, daß auch dem Eiplasma vererbende Eigenschaften zukommen. An zahlreichen Beispielen wird die Verteilung der „organbildenden Sub- stanzen" in der Eizelle erläutert. Als Untersuchungsobjekte kommen in Frage : Eier von Myzostoma , Dentalium, Gastropoden, Ascidien, Strongylocentrotus. Das 19. und 20. Kapitel behandeln die K e im b ahn- bestimm ung durch das Plasma und durch Diminution. Die Keimbahnbestimmung durchs Plasma erscheint als ein Sonderfall plasmatischer Determination der Organanlagen überhaupt! Die tro- phogene Keinibalmbcstimmung (durch Aufnahme eines Nährzellenrestes bzw. einer Zelle des Ovarialepithels ins Eiplasma) wird am Beispiel der Cladoceren und Sagitten besprochen ; die Determination durch „Ektosomen" bei den Copepoden geschildert, dann die Keimbahnbestim- mung bei den Insekten erörtert. Als Untersuchungsmaterial dienen: Cladoceren, Sagitten, Copepoden, Chironomiden und Calli- 35, 1. Referate. 59 pliora, deren Bescbuffuiig und Behandlung ausführlich angegeben wird. Die Keimbahnbestimmung durch Diminution des Chromatins wird an Ascaris und Miastor gezeigt; als Untersuchungsobjekt kommt nur Ascaris in Frage. — So führt das Büchner sehe Praktikum den Leser bzw. Teilnehmer in stets fesselnder Darstellung zu einer Fülle von Tatsachen und Gedanken aus dem Gebiet der allgemeinen Zellen- und Befruchtungs- lehre. Wir schließen uns dem Wunsch des Verf. an , das Buch möge , wie es aus praktischen Übungen erwachsen ist, auch andere veranlassen, solche abzuhalten — und mit Erwartung sehen wir dem zweiten Teil, der Lehre von den somatischen Zellen, entgegen. W. J. Schmidt {Bonn). Schmorl , G. , Die pathologisch- histologischen Unter- suchuugsmethoden. 8., neu bearbeit. Aufl. (XIV, 439 S.) Leipzig (F. C. W. Vogel) 1918. Geh. 12 M., geb. 14*50 M. Bereits vier Jahre nach dem Erscheinen der 7. Auflage des be- kannten und geschätzten Lehrbuches von Schmorl ist eine neue nötig geworden. Sie hat an Umfang nur um neun Seiten zugenommen, auch die Anordnung des Stoffes ist unverändert geblieben, aber über- all scheint nachgetragen worden zu sein, was die P^rschung in den letzten Jahren Neues bot. Leider hat der Verf. manche kleine Un- genauigkeiten nicht ausgemerzt, obwohl nicht wenige von ihnen schon seit der 5. Auflage, vielleicht sogar früher, ihr Leben fristen. Hoffent- lich treffen wir sie das nächste Mal nicht mehr an. Von den 18 Ka- piteln, in die das Werk zerfällt, behandeln die ersten zwei die all- gemeinen Methoden; sie umfassen nur 120 Seiten, nicht einmal ein Drittel des ganzen Textes. Besonders knapp und veraltet wird in Kapitel 5 die Injektionstechnik besprochen, dagegen sehr eingehend in Kapitel 12 die Methoden zur Erkennung von Zell- und Gewebe- bestandteilen, in Kapitel 14 auf über 100 Seiten die Art der Unter- suchung von Geweben und Organen, endlich in Kapitel 15 — 18 die der pflanzlichen und tierischen Parasiten. Stellenweise sind die Methoden wohl gar zu ausführlich geschildert, z. B. die Weigert sehe für die Neuroglia auf vollen vier, die von Eppinger für die Gallen- kapillaren auf zwei Seiten. Überhaupt werden in dieser Beziehung die Pathologen vor den Nicht- Pathologen entschieden bevorzugt. Von Einzelheiten erwähne ich nun kritisch folgende. Bedenklich erscheint es mir, daß Verf. auf S. 25 das „gründ- liche" Auswaschen des Sublimates unter der Wasserleitung statt mit Alkohol vorschreibt ; auch sollte er doch nicht mehr von karminsaurem Ammoniak oder Natron reden, wenn er Ammoniak- oder Natron- karmin meint, oder von Grenachers Ilämatoxylin , das ja nicht existiert; ferner dürfte er nicht beständig die japanische Aufklebe- methode empfehlen, die doch vom P'ranzosen Henneguy stammt. Desgleichen ist es ungenau, schlechtweg eine Färbung mit Häma- ßO Referate. 35, 1. toxyliii anzuraten und dabei allermeist die mit Alaim- oder Eisen- hämatoxylin zu meinen. Bei der Vorschrift zur Neutralisation des Balsams mit Kalziumkarbouat auf S. 122 möcbte man au einen Druck- fehler (Kaliumkarbonat) denken, aber das steht schon so in der 5. Auflage. Bei der Empfehlung des Chromoforms hat Verf. meine Kritik der Simons sehen Arbeit — diese Zeitschrift Bd. 33, 1917, S. 24o — nicht berücksichtigt. Die Methode zur Erkennung des Chitins bei Parasiten möchte ich beanstanden ; umständlich und lange nicht so bequem wie die meinige mit Gelatinekapseln erscheint mir die Art der Einbettung von Blutzellen usw. in Paraffin (S. 205). Die Methode der Färbung ron Paraffinschnitten noch im Paraffin läßt Verf. von Orth und S. Meyer herrühren, ohne diese Angabc zu belegen; bisher glaubte ich, sie 1896 zuerst angegeben zu haben (s. Lee & Mayer 4. Aufl. 1910, S. 10). Die Färbung solcher Schnitte mit der Nilblaubase (S. 75) rührt übrigens nicht von dem in der Literaturliste verzeichneten Hans Michaelis her, denn der bringt nur eine törichte Methode zum Aufkleben von Paraffinschnitten, son- dern, wenn ich mich nicht irre, von L. Michaelis, der aber nicht zitiert wird. Ebners Säuregemisch (S. 42) ist von Ebner doch wohl nicht so angegeben worden; daß Verf. auf S. 41 die Gemische von Alkohol und Salpetersäure zur Entkalkuug nicht billigt, ist nach meinen Er- fahrungen — s. Lee & Mayer 4. Aufl. S. 544 — nicht ausreichend begründet. Auf S. 110 wird Biondis Gemisch, auf S. 217 das Triacid Ehrlichs eingehend erörtert, aber nicht darauf hingewiesen, daß beide ja nahezu identisch sind. Auffällig ist mir die Angabe auf S. 184, die metachromatische Färbung ginge im Balsam dann zu- grunde, wenn „die geringen Wasserreste" im Präparate verschwän- den. Selbst wenn das nicht allgemein, sondern nur von der Färbung des Amyloids mit Methylviolett gelten sollte, so wäre das seltsam, die Notiz findet sich aber schon in der 5. Auflage. Nur ein Druckfehler ist auf S. 16 Isanaminblau statt Isaminblau, und auf S. 286 soll Fixierung „der Körper" gewiß heißen Fixierung „des Glaskörpers". Tre- panema palidum möchte ich gern als einen Lapsus calami ansehen, aber er ist schon in der 5. Auflage vorhanden. Dasselbe gilt von den Namen mancher Autoren: auch jetzt noch liest man da Abbé statt Abbe, Foa statt FoÀ, Chathcarï statt Cathcart, Collasak oder Kollasak statt Wlassak, Gayl wohl statt Gage, Elsching statt Elschnig, Kiymo statt Kiyono, Fresemann statt Viëtor, Meade BoLTEN V. Harris statt Bolton & Harris, Sträubli statt Stäubli, van Roth statt vom Rath, usw. tì h* / t n ' P. Mmjer (Jena). 35, 1. Referate. 61 3. Mikroskop und^ Nebenapparate. Scheffer , W. , Das Mikroskop. (Aus Natur und Geisteswelt Bd. 35.) 2. Aufl. (VI, 100 S. m. 99 Abb.) Leipzig (B. G. Teubner) 1914. Geb. I'ÖO M. Bei der allgemeinen anerkannten Notwendigkeit einer gewissen Kenntnis von Wirkungsweise und Gebrauch seines Instrumentes für den Mikroskopiker erschiene eine Empfehlung des Büchleins über- flüssig, wenn nicht leider in der Praxis noch oft genug jener Grund- satz vernachlässigt würde. Deshalb sollte jeder Teilnehmer eines mikroskopischen Kursus auf das reichhaltige, dem Anfänger verständ- liche und dem P^ortgeschrittenen dauernd wertvolle kleine Handbuch hingewiesen werden. Besonders die in zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten des Verf. erprobte Fähigkeit, schwierigere Kapitel, wie die Regelung der Beleuchtung, durch systematische Ordnung der mög- lichen Einzelfälle übersichtlich und mundgerecht zu gestalten , hat sich auch hier neu bewährt. Nächst der durch Wiedergaben alter Stiche erläuterten Ent- wicklungsgeschichte des Mikroskopes sei besonders auf die Aus- führungen über forderliche Vergrößerung, Objektbeleuchtung mit klarer Darstellung der universellen und allmählich wohl auch für feinere subjektive Beobachtungen in Gebrauch kommenden, dem Mikrophoto- graphen längst unentbehrlichen Beleuchtung nach Köhler, wie über die Farbe der Beleuchtung mit Exkursen über Kontrast- und Detail- farbe-"^ und über die Wirkung des einbettenden Mediums verwiesen. Einige Kapitel über Herstellung mikroskopischer Präparate bieten dem Liebhaber eine erwünschte Abrundung. Von besonderem Wert sind die zahlreichen, in Autotypie auf gutem Friedenspapier befriedigend wiedergegebenen Mikrophotogramme des Verf. Georgi {Rüstringen). Robr, M. Y., Die optischen Instrumente (Lupe, Mikroskop, Fernrohr, photogr. Objektiv u. ihnen verwandte Instrumente). 3., verm. u. verb. Aufl. 10.— 15. Tausend. (VI, 137 8. m. 89 Abb.) Leipzig (B. G. Teubner) 1918. Geb. 1-50 M. Band 88 der Sammlung aus Natur und Geisteswelt liegt nun in dritter, vermehrter und verbesserter Auflage (10. — 15. Tausend!) vor. Die in der zweiten (1911) verheißene Umordnung des Stoffes ist vollzogen und an Stelle einer obersten Einteilung in Instrumente für objektiven und subjektiven Gebrauch die folgende Gliederung ge- treten : Verdeutlichende Instrumente mit einer Vergröße- rungszahl N > 2 (Lupen, Mikroskope, Fernrohre) ; wiederholende ^) Die Bezifferung der Abb. (57 und 68 ist zu vertauschen. 62 Referate. 35, 1» Instrumente mit N^2 (Sehrohre für Tauchboote, episkopische Pro- jektion, medizinische Höhlen- und Rölirengucker [Cysto-, Laryngo-, Gastro-, Urethroskop] , Ophthalmoskop, diese ohne greifbares Zwi- schenbild, ferner Camera obscura, photographische Objektive zur G e- winnung eines greifbaren Zwischenbildes und schließlich Guckkasten, Verant, Stereoskop, Projektion von Glasbildern zur Betrachtung eines greifbaren Zwischenbildes). Der einleitende Abschnitt (Lage- und Größenbeziehungen von Objekt und Bild, Strahlenbegrenzung und -vermittelung , Abbildung) ist unverändert geblieben ; dem zweiten über das Auge dagegen sind die Brillen und Lesegläser angeschlossen, soweit sie zur Hebung eines Augenfehlers dauernd getragen werden. Die hier vornehmlich interessierenden Abschnitte über Lupen und Mikroskope enthalten das Mindestmaß dessen, was einem wissen- schaftlichen Mikroskopiker heutigentags von der Wirkungsweise seiner Instrumente stets gegenwärtig sein sollte (der Abschnitt über Dunkelfeldbeleuchtung dürfte selbst bei dem beschränkten Umfang des Werkchens auch illustrativ etwas ausführlicher gestaltet werden) ; trotzdem wird aber auch solchen Kreisen das treffliche Büchlein willkommen sein, um sich über die Gesamtheit der optischen Instru- mente und die Stellung von Lupe und Mikroskop darin zu orientieren. Wie in älteren Auflagen so hat auch in der vorliegenden der Verf. sich bemüht, an Stelle oder wenigstens neben fremdsprachlichen Lehnworten deutsche, wohl auch schon von anderer Seite verwandte Ausdrücke zu gebrauchen (Wollaston sehe Zwillings- und Dril- li n g s 1 i n s e n statt Dublets und Triplets, T r a g g 1 a s neben Objekt- träger , Eintauchsysteme [warum nicht das kürzere , öfter be- nutzte Tauchlinsen?] neben Immersionen). Da die als Grundlage dienenden Vorstellungen weder auf höheren noch auch in der Regel auf Hochschulen in dieser Weise entwickelt werden, ist für manchen das Lesen des Büchleins mit einer gewissen Schwierigkeit verknüpft , Avie auch das Vorwort zugibt. Trotzdem wird es wie bislier seinen Weg linden und dazu beitragen, w^eitere Kreise tiefer in die Wirksamkeit optischer Werkzeuge einzuführen. W. J. Schmidt {Bonn.) 4. Physik und Chemie. Ehreubaft , F., Zur Physik des millions tel Zentimeters (Physikal. Zeitschr. Bd. 18, 1917, S. 352—368 m. 11 Abb. u. 1 Tfl.). Im ersten Teil dieses Vortrags faßt Ehrenhaft die Ergebnisse seiner jahrelangen Untersuchungen darüber zusammen, ob die Elek- 35, 1. Referate. 63 trizitiit tatsächlich atomistisch konstituiert ist , wie dieses von der Quantentheorie beliauptet wird. Er bestreitet dies : „Die oft auf Promille des gesuchten und erhofften Resultates erhaltene scheinbare Übereinstimmung ist eine aus dem Rechenverfahren entspringende, rein arithmetische und hat mit den fundamentalen Fragen über die Elektrizität gar nichts zu tun." Von den 150 Abhandlungen, welche über das Thema erschienen, enthalten 65 Einwendungen gegen Ehrenhafts Methodik. Diese beruht auf der mikroskopischen und ultramikroskopischen Beobachtung von Materieteilchen von etwa ein millionstel Zentimeter Durchmesser, welche in Luft schweben. Diese Teilchen wurden hergestellt durch Verdampfung vom Silber, Quecksilber, Gold oder anderen Metallen mittels des elektrischen Lichtbogens in reinstem trocknen Stickstoff oder Argongas, oder durch Verdampfen vom Schwefel, Selen usw. in der Eprouvette in reinstem trocknen Argon. Haben dieselben wirklich jene Größe , welche Ehrenhaft annimmt. Sind sie voll- kommen dicht und nicht etwa schwammartig aufgebaut? Und sind sie wirklich von Kugelgestalt und nicht etwa vielgestaltig? Der erste Blick ins Dunkelfeld im Gase belehrt, daß die Par- tikelchen in verschiedenen Farben erscheinen. Bei' allen oben ge- nannten Stoffen fallen die Teilchen infolge der Schwerkraft um so langsamer, in je kurzwelligerem Lichte sie im Dunkelfeld erglänzen. Ordnet man z. B. die Silber- oder Schwefelteilcheu in den Tabellen nach zunehmender Fallgeschwindigkeit, so ordnen sich diesen Fall- geschwindigkeiten die Farben der Probekörper eindeutig in der Stufen- leiter der Spektralfarben von kürzeren zu längereu Wellen zu. Daraus darf man schließen, daß ein Probekörper definierten Materials und von einer gewissen Farbe eine ganz bestimmte Größe hat. Die ultramikro- skopisch am Einzelteilchen im Gase beobachtete Farbe wird hier also eine neue Grundlage zur submikroskopischen Größenbestimmung dieser einzelnen Probekörper. Übereinstimmend aus Fallgeschwindigkeit und Farbe berechnet sich z. B. der Radius eines orange gefärbten Silber- teilchens zu 10 — 13 • lO""*^ cm. Orangegelbe sind 9 — 10, gelbe 7*5 — 9, gelbgrüne 7 — 7*5, grüne 6 — 7, blaue 5 — 6, purpurne 4 — 5. Der einheitliche Zusammenhang zwischen Fallgeschwindigkeit und Farbe beweist anderseits die Einheitlichkeit der Dichte aller Probekörper eines Materials. Außerdem zeigen die für die folgende Beweisführung eingebetteten Metallteilchen bei der mikroskopischen Untersuchung Metallglanz. Sie unterscheiden sich hierbei also durch nichts von der kompakten Masse. Von den sechs Beweisen für die Kugelgestalt der verwendeten Partikel sei hier nur der mikrophotographische erwähnt : Er schlug die Probekörper auf einer Glasplatte nieder, bettete sie direkt im Immersionsöl ein und erhielt scharf kugelförmige Abbildungen. Die Möglichkeit des Nachweises der vollkommenen Kugelgestalt ist nach Helmholtz und Abbe durch Verwendung von Objektiven mit nume- 64 Referate. 35,1. Tischen Aperturen 1'3 mit homogener Immersion bis zu Partikehi mit dem Radius 6 — 7 • 10~*' cm garantiert. Ausmessungen an Mikrophotographien entkräftigten schließlich auch den Einwand, daß Quecksilberkügelchen während des Versuchs infolge von Verdampfung ihre Größe vermindert haben könnten. Der zweite Teil der Abhandlung betriftt den von Maxwell ver- muteten , von Lebedew nacligewiesenen Strahlungsdruck , d. h. die Fortbewegung von Teilchen von der Größenordnung der obengenannten unter dem Einfluß des Lichts. Ehrenhafts Untersuchungsmethodik ist dabei so verfeinert, daß Kräfte von 10""^^ Dyn und darunter exakt gemessen werden können. Das sind viele millionenmal kleinere Kräfte als die bisher gemessenen. Licht einer Bogenlampe wird durch drei Apochromat- Objektiv- linsen in einen horizontal gerichteten Strahl konzentriert und dieser durch ein Mikroskopobjektiv mit Apertur 0'3 gesandt. Der austretende Strahlenkegel ist mittels dreier Mikrometerschrauben in der Richtung der drei kartesischen Koordinaten verstellbar. Der Strahl kann gehoben und gesenkt, beiderseits seitlich und in Fortpflanzungsrich- tung vor- und rückwärts verschoben werden. Ein genau gleich intensiver , ebenso verstellbarer horizontaler Strahl einer zweiten Bogenlampe wird durch eine spiegelbildliche Anordnung in horizontaler Richtung dem ersten Strahl exakt entgegen gerichtet. Durch die sechs Mikrometerschrauben können diese beiden Strahlen genau koaxial gerichtet und einander entgegenlaufend zur Deckung gebracht werden. Eine automatische Vorrichtung gestattet, zwei photographische Verschlüsse, deren jeder in einem Strahl angebracht ist, so zuschließen, daß zu jedem Zeitpunkt entweder nur der eine oder andere Strahl wirkt, oder beide gleichzeitig, einander entgegenlaufend. Die hori- zontal justierten Strahlen passieren ein homogenes vertikales, jeder- zeit kommutierbares und in seiner Stärke regulierbares elektrisches Feld in einem horizontal montierten Kondensator. Der Kondensator- raum kann luftdicht abgeschlossen und bis zu beliebig hoher Ver- dünnung evakuiert werden. Er liat drei Glasfenster für die zwei koaxialen Beleuchtungsobjektive sowie für das senkrecht dazu justierte Objektiv des Beobachtungsmikroskops. Die beleuchtenden Strahlen passieren jeder eine 10 cm dicke Wasserschicht, so daß ultrarote Strahlen fehlen. Die Glasbestandteile des Lichtweges absorbieren das ultraviolette Licht. — Dieses Instrument bildet gewissermaßen eine „Lichtzange". Läßt man im Kondensatorraum Silber-, Quecksilber- oder Gold- kügelchen von 3 • 10 ~" ^ bis 5 • 10 "~ ^ cm Radius mit konstanter mittlerer Geschwindigkeit herabfallen, und geraten sie in den Kegel des allein von einer Seite kommenden Lichtstrahls, so ist ihr Fall kein lotrechter mehr, sondern sie werden im Sinne der Fortpflanzung des auffallenden Strahls abgelenkt. Manchmal bewegen sie sich dabei im intensivsten Teil des Strahls in nahezu wagerechter Richtung. 35, 1. Referate. 65 Unigekelirt wie diese „liclitpositiven" Körper , zu denen auch die nicht kugelförmigen Teilchen von Terpentinruß gehören, bewegen sich die „lichtnegativen" des Schwefels, Selens, Zigarrenrauchs, d, h. der auffallenden Strahlung entgegen. Wassernebeltröpfchen in Sauerstoff sind „lichtneutral". — Es werden viele Moditikatiouen derartiger Versuche beschrieben , z. B. die Scheidung von lichtpositiven und negativen Stoffen („Photolyse") durch diese „Photophorese" , die Feststellung eines Zusammenhanges der photophoretischen Empfindlich- keit von der Größe der Teilchen usw. Schließlich wird nach- gewiesen, daß die (gewiss auch für andere äußerst feine Messungen geeignete) Photophorese nichts zu tun hat mit der elektrischen Ladung der Teilchen und ebensowenig mit den Vorgängen im Radio- meter. Liesegan;/ (Frankfurt a. M.). Eitel , W. , Molekulartheoretische und ultramikrosko- pische Studien am Zigarettenrauch (Umschau Bd. 22, 1918, S. 334—338 m. 5 Abb.). Die ultramikroskopische Anordnung zur Kinematographie des Zigarettenrauchs entspricht derjenigen, welche R. Lorenz und W. Eitel schon früher (vgl. diese Zeitschr. Bd. 33, 1916, S. 50 — 51) gegeben haben. Den Auszählungen der Teilchen in den einzelnen ultramikro- skopischen Aufnahmen wird eine so hohe Bedeutung beigemessen, weil daraus Bestätigungen und Erweiterungen der kinetischen Gas- theorie erwartet werden. Eitel kommt jedoch zum Schluß selber zu einer Warnung vor zu weitgehenden Analogien der kolloiden Rauchteilchen und der Moleküle. Denn die Brown sehe Bewegung, welche die wechselnde Verteilung in den verschiedenen Aufnahmen bedingen soll , ist eigentlich nur eine sekundäre Erscheinung : eine Folge des Stoßes der Gasmoleküle gegen die Rauchteilchen. Ref. glaubt sich deshalb auch die Frage erlauben zu dürfen , ob man denn wirklich so weitgehende Schlüsse aus der Tatsache ableiten darf, daß man hier oft mehr Teilchen "auf einem gegebenen Raum zusammengedrängt findet, als nach jener Analogie zu erwarten waren. Dieser Verstoß gegen die „Diffusionsgesetze" ist doch wohl nur ein scheinbarer. Sollten hier nicht neben der Brown sehen Bewegung auch photophoretische Kräfte im Sinne von F. Ehrenhaft^ in Betracht kommen ? Ehrenhaft gibt an, daß Rauchpartikel einer Zigarre sich dem einfallenden Lichtstrahl entgegen bewegen. Liesegang {Frarikfnrt a. M.). Laski, Gr., Größenbestimmung submikroskopischer Par- tikel aus optischen und mechanischen Effekten (Ann. d. Physik [IV] Bd. 53, 1917, S. 1—26 m. 3 Abb.). Beobachtung einerseits der Fallgeschwindigkeit, anderseits der 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. 35, 1918, S. 62. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 3.5, 1. 66 Referate. 35, 1. Farbe von einzelnen suhmikroskopisclien Silbcrkügelchen bei Dunkel- feldbeleuchtung, Die Ergebnisse sind in dem Referat über Ehuen- HAFTS „Pliysik des millionstel Zentimeters" mitgeteilt. Die Silber- teilclien eignen sich zu derartigen ultramikroskopischen Untersuchungen besonders wegen ihres hohen Reflexionsverraögens. Auf die historische Entwicklung der Theorie der Bewegung des Lichts an mikroskopischen und submikroskopischen Teilchen kann hier natürlich nur hingewiesen werden. Teilchen unterhalb des Radius ^'lO^'^cm sind im Dunkelfeld nicht mehr sichtbar, weil sie hauptsächlich ultraviolettes Licht aus- strahlen. Mit zunehmender Größe verschiebt sich das Strahlungs- maximum nach Violett, dann Blau, Grün, Gelb, Orange. Dabei werden die Maxima der Ausstrahlung immer Hacher, so daß auch Komplementär- farben mitstrahlen. Bei den größeren Kügelchen müssen die Farben also ungesättigter erscheinen. — Die orangegefärbten Teilchen sind in deutlich verfolgbarer Fallbewegung begriffen. Die blauen und grünen zeigen so starke Brown sehe Bewegung, daß die Fallbewegung im Gase beinahe überdeckt wird. Auffallend sind die purpurnen Teilchen, deren ausgesprochen heftige Brown sehe Bewegung, die sie oft nur für Bruchteile von Sekunden im Gesichtsfelde aufblitzen läßt, darauf hindeutet, daß es besonders kleine Teilchen sind. Wurde nur eine Bogenlampe für die Dunkelfeldbeleuchtung be- nutzt, so machte sich die Photophorese störend bemerkbar. Durch Beleuchtung mit zwei konzentrischen Strahlen von rechts und links (vgl, die Versuchsauordnung von Ehrenhaft) wurde die Fortführung der Teilchen durch den Strahlendruck praktisch kompensiert. Liesegang {Frankfurt a. 31.). Ruf'f, 0., u. Foelir, Th., Chrom und Kohlenstoff (Zeitschr. f. anorgan. u. allgem. Chemie Bd. 104, 1918, S. 27— 4G m. 1 Abb. u. 2 Tau.). Zur metallographischeu Untersuchung wurden die Schlitfe der Chromkohlenstofl'legierungen folgendermaßen geätzt: diejenigen mit bis 7 Prozent Kohlenstoft' in "j^-n Salzsäure; nach 3 Minuten langer Einwirkung der kalten Säure wurde die Ätzung unterbrochen. Die Legierung mit 8*49 Prozent Kohlenstoff mußte mit ^/^-n Salzsäure und die Legierungen mit noch konzentrierterer Salzsäure gekocht werden. Mehrfache Versuche , die einzelnen Bestandteile mit Natriumpikrat, Kupferammonchlorid, Amraoniumpersulfat verschieden zu färben, ver- liefen negativ. Liesegang (Franlfurt a. M.). 5. Mikrophotographie und Projektion. •faensch, Vi ., Einiges über I* r o j e k t i o n s - 11 a 1 b w a 1 1 1 a m p e n (Photogr. Industrie Jahrg. 1917, S. 615Ì. 35, 1. Referate. 67 Rein optisch betrachtet bietet die Bogenlampe zwar eine größere Ökonomie. Bei der gewölinlichen Projektion ist jedoch die Bequem- lichkeit in der Handhabung so viel größer, daß man sie vorziehen wird. Nur für die Mikroprojektion kommt sie nicht in Betracht, weil die Schärfe eine geringere wird als bei Bogcnlicht. Liesegany {Frankfurt a. 31.). 6. Präparationsmethoden im allgemeinen, Baunigärtel , T. , F a r b s t o f f 1 ö s u n gen i n T r o c k e n f o r m nach Bkintkeu (München, med. Wochenschr. Jahrg. 64, 1917, Nr. 35, S. 11^8). Nach einem von Beintker erfundeneu Verfahren ist es der Che- mischen Fabrik „Bram" in Leipzig gelungen, die üblichen zur Färbung von Bakterien, Protozoen und des Blutbildes benutzten Farblösungcn in Trockenform überzuführen. In Erwägung der durch die Herstellung brauchbarer Trockenfarbstoffe erzielten Erleichterung sind die Beint- ker sehen Farbstofî'tabletten einer eingehenden Prüfung unterzogen worden. Namentlich wurde untersucht, ob sie den an sie gestellten Anforderungen der Handlichkeit, Haltbarkeit, Einfachheit der An- wendung , Zuverlässigkeit , Färbekraft usw. genügen. Untersucht wurden die Tabletten zur Gram-, Tuberkel-, Diphtherie-, Gonokokken-, Malaria- und Spirochätenfärbung sowie die zur Untersuchung des Blutes. Die angewandten Trockenfarbstoffe waren Lijfflers und Neissers Methylenblau, Boras - Methylenblau , Azurblau, Ehrliciis Anilinwasser -Fuchsin, Jenners Eosin -Methylenblau, Neissers Karbol- fuchsin, Chrysoidin, Karbolgentianaviolett, Anilin- Safranin, Ehrliciis Triazid- und LuGOLsche Lösung. Die Farbstofftabletten enthalten neben dem charakteristischen Farbstofite die üblichen Zusätze zur Steigerung der Färbekraft und reagieren teils sauer, teils alkalisch. BemerkensAvert dürfte sein, daß die Farbstoft'lösungen positive Zucker- reaktionen geben, die auf den Gehalt der Tabletten an Kohlehydraten zurückzuführen sind. Die Tabletten haben ein Durchschnittsgewicht von einigen Milligramm bis 1'5 g und bieten (je 10 Stück in einem Glasröhrchen) mit einem Gesamtgewichte von etwa 200 g für 20 verschiedene Tablettengläser keine Transportschwierigkeiten. Bis auf die in Methylalkohol bzw. Glyzerin zu lösenden Eosin- Methylenblau- und Azurtabletten werden alle in 10 ccm Wasser durch Kochen ge- löst und liefern gebrauchsfjihige Farblösungen. Die Tabletten lösen sich leicht und liefern völlig homogene , klare Flüssigkeiten. Ein großer Vorzug ist, daß die mit Tabletten hergestellten Lösungen stets gleicli stark konzentriert sind. Auch längere Zeit aufbewahrte 'l'a- bletten verändern sich nicht. Auch die in gelöstem Zustande aiif- 68 - Referate. 35, 1. bewahrten Bi:i\tker- Farben zeigen im Laufe der Zeit keine durch Niederschlagsbildung verursachte Trübung. Sie behalten ihre Färbe- kraft. Die Technik des Beintker sehen Färbe Verfahrens lehnt sich eng an die üblichen Methoden an. Sie eignen sich sowohl zur allgemeinen Bakterienfärbung, wie zur Hervorhebung der durch die färberische Reaktion des Bakterienleibes verursachten Farbenunterschiede. Ferner ermöglicht ein nach Beintkeu gefärbter Blutausstrich durch Auftreten einer scharf auftretenden roten Chromatinfärbuug eine genauere Unter- suchung des Blutbildes. Verf. empfiehlt daher die BEiNTKERSchen Tabletten durchaus; sie sind überdies auch billig, da ihr Preis dem Friedenspreise der E'arb- stofFlösungen entspricht. o t • ^y t t /t-> Schiefl er decker {Bonn). 7. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A. Niedere Tiere. Haß , W. , Über die Struktur des Chitins bei Arthro- poden (Arch. f. Anat. u. Physiol. 1916, H. 5 u. 6, S. 295 — 338 m. 25 Abb. im Text). Bei der Feinheit der Chitinstruktur war es vorteilhaft, möglichst große und dicke Objekte zu verwenden, da sie nach entsprechender Behandlung keine Schwierigkeiten boten. Es war ursprünglich eine umfassende Untersuchung sämtlicher Arthropodenordnungen beabsichtigt, was bei einem einheitlichen Baue des Chitins und der Cuticula wohl durchführbar gewesen wäre. Im Laufe der Arbeit stellte sich aber heraus, daß das Chitinskelett sowohl der verschiedenen Gattungen als auch die Integumento der verschiedenen Körperteile der einzelnen Vertreter in Aufbau und Struktur recht verschiedene Anordnungen zeigten, die eine eingehende Untersuchung erforderten. — Die vom Körper losgelösten Chitinteile wurden zerschnitten und nach der von P. Schulze angegebenen Methode erfolgreich behandelt. Die „Chitin- erweichungöflüssigkeit" ist von Guenaciier ursprünglich zum Ent- pigmentieren verwandt worden (Abhandl. naturw. Gesellsch. Halle, 1886, Bd. 1«, S. 214, u. Zeitschr. f. wissensch. Mikrosk. Bd. 2, 1885, S. 244) und besteht aus 2 bis 3 Teilen 25prozentiger Salz- säure auf 100 Teile eines Gemenges von einem Teile Glyzerin und zwei Teilen 80prozentigen Alkohols. P. Schulze^ gibt nach Verf. ^) Schulze, P., Chitin- und andere Cuticularstrukturen bei Insekten. (Verh. d. Deutsch. Zool. Gesellsch. 23. Vers. 1913). 35, 1. Referate. 69 irrtümlich den Sulzsäuregelinlt zu liocli un. Es muß dort heißen : „anstatt 3 Teile SalzsJUire — .'5 ^j^ Salzsäure des Gemenges aus Glyzerin und Alkohol". Nach achttägiger Einwirkung im Thermo- staten bei etwa 58° lassen sich die Präparate mit Hilfe von Nadeln und Skalpell leicht zerlegen. Andere Autoren benutzten zur Auf- weichung des Chitins Alkalilauge, die aber den Nachteil hat, gewisse Bestandteile der Cuticula zu lösen. Doch führte auch die Behandlung mit Lauge zu wichtigen Aufschlüssen. Durch die nach der Schulze- schen Methode behandelten Objekte ließen sich meist beliebig dicke Schnitte (3 bis 15,«) herstellen. Sie wurden gefärbt mit Eisenhämatoxy- lin in Verbindung mit Pikrinsäure. Totalpräparate ließen Strukturen gut erkennen nach Behandlung mit Eosin, Karmin, auch Jod. Schiefferdecker (Bonn). B. Wirbeltiere. Koeppe , L. , Die Mikroskopie des lebenden Augen- hintergrundes mit starken Vergrößerungen im fokalen Lichte der GuLLSTRANDSch e n Nernst- Spaltlampe. 1. Mitteilung. Die Theorie der Apparatur und An wen dungs technik der Spalt- 1 a m p e n u n t e r s u c h u n g des A u g e n h i n t e r g r u n d e s im fokalen Licht (Archiv f. Ophthal. Bd. 95, 1918, H. 3, S. 282—306 m. 5 Abb. im Text). In seinen bisher erschienenen „Klinischen Beobachtungen mit der Nernst- Spaltlampe und dem llornhautmikroskop" (Mitteil. 1 bis 10 in Archiv f. Ophthal. Bd. 91 — 96) hat Verf. zu zeigen versucht, wie weit es möglich ist, mit Hilfe der von Gullstrand angegebenen punktuellen Abbildung und fokalen Konzentration eines durch einen glühenden Nernst -Körper erzeugten leuchtenden Spaltbildes auf oder neben der zu untersuchenden Gewcbsstelle die feineren histologischen Strukturverhältnisse des vorderen lebenden Bulbusabschnittes unter normalen und pathologischen Bedingungen einer direkten oder in- direkten stereoskopischen Betrachtung durch das Hornhautmikroskop bei starken Vergrößerungen zugäuglich zu machen. Es war bisher mög- lich, in das lebende Glaskörpergewebe bis zu ungefähr einem Drittel des Glaskörperdurchmessers bei Emmetropen und ungefähr bis zur Hälfte bei dem relativ kurzen Auge höhergradiger Hyperopen einzudringen. Da war es natürlich von großer Bedeutung, eine Apparatur zu linden, welche es erlaubte, auch die noch tiefer liegenden Teile und nament- lich den Augenhintergrund selbst bei stärkerer Vergrößerung zu untersuchen. Aus der sehr einirehenden und interessanten Arbeit 70 KefV'iHte. 35, 1. kann ich liier nur einiges Hauptsächliches referieren und ver- weise im übrigen auf das Original. Bei näherer Überlegung er- gab es sich , daß, wenn es möglich war, das Bild des Augenhinter- grundes virtuell um das der Erforschung scheinbar verschlossene hintere Drittel des Glaskörperdurchmessers oder gar um dessen Hälfte an die Linse heranzurücken und in dasjenige Bereich hineinzuver- legen, das im Glaskörper sonst mit dem bisherigen Instrumentarium der Nernst- Spaltlampe noch zu durchforschen gelingt — also das vordere Drittel resp. die vordere Hälfte des Glaskörpers — auch eine direkte Betrachtung und eine direkte fokale Beleuchtung des Augcuhintergrundes bei Anwendung des Silberspiegels gelingen mußte. Die Lösung dieses Problems ergab sich theoretisch durch Vorschaltung eines in bestimmter Weise optisch gestalteten Kontaktglases auf die lebende Kornea. Das erste derartige Kontaktglasmodell war vorne plan, das zweite, bessere, leicht konvex und aus einem anderen Glase hergestellt. Während das erste Kontaktglas bei einem emmetropischeu Auge das Hiutergrundsbild bis auf 15 mm hinter seiner planen Vorderfläche heranzog und in einer scheinbaren Größe von 0"86 gegen- über der Norm, also etwas verkleinert, dort abbildete, liegt bei dem zweiten Kontaktglase das Hintergrundsbild 18*2 mm hinter der Vorder- fläche des Kontaktglases und der Augenhintergrund wird dort in gleicher Größe abgebildet, was für die Berechnung der Linearvergrößerung von Vorteil ist. Bei hyperopischen Augen liegt , wie sich aus der Bulbusabkürzung dabei ergibt, das Bild entsprechend näher an der Linse , umgekehrt bei Myopie wieder etwas weiter von dieser ent- fernt , während die Bildgröße dabei annäliernd unverändert bleibt. Angewandt wurde weiter ein gewöhnlicher Mikroskoptubus unter Benutzung der Abbe sehen Prisraenkombinatiou resp. der Abbe sehen stereoskopischen Okulare. Bekanntlich handelt es sich bei diesem Instrumentarium darum , unter Benutzung nur eines Objektivs zwei Okularansätze derart anzubringen, daß je eine Objektivbüschelhälfte dem Beschauer in das rechte bzw. in das linke Auge fällt. Unter Benutzung der vollen Okularötl'nung sieht hierbei der Beschauer beidäugig, aber zunächst nicht stereoskopisch das Objekt. Schaltet man nun aber vor die beiden augenseitigen Okularöftnungen ein halbkreisförmiges Blendenpaar , das beide Innen- oder Außenhälften der okularen Gesichtsfelder abblendet, so wird eine stereoskopische Wirkung erzielt, und gleichzeitig eine Umkehr des gesehenen Bildes. Man kann infolgedessen mit einem verhältnismäßig wenig Raum ein- nehmenden Objektive auskommen und hat zur Durchsicht der vorderen Augenmedien und des Kontaktglases nur eine so kleine Fläche nötig, daß die astigmatische Randwirkung der durchstrahlten Flächen auf ein Minimum reduziert ist. AVir haben jetzt ein Mittel, den lebenden Augenhintergrund bei starken Vergrößerungen im fokalen Lichte zu untersuchen. Die stärkste hierbei erreichte Vergritßerung ist eine 45fache. Sie genügt in vielen Fällen vollkommen, um auch feinere 35, 1. Referate. 71 mikroskopische Verliältnisse im direkten und indirekten Lichte zu er- forschen. Um stärkere Vergrößerungen zu erreiclien , eine ö^fache und eine 86fache, muß man ein Doppelobjektiv anwenden. Hierbei wird dann ein drittes Kontaktglasmodell verwendet. Wegen alles Näheren wird auf das Original verwiesen. Schieffer-decker [Boiin). C. ßlikroorganisnien, liechliold, H., Probleme der Bakterienadsorption (Kolloid- Zeitschr. Bd. 23, 1918, S. 35—43). Die Methoden der histologischen Färbung und der mikroskopischen Untersuchung wurden hier herangezogen, um festzustellen, in welcher Weise verschiedene Bakterienarten von verschiedenen (und von ver- schieden fein verteilten) Adsorptionsmitteln festgehalten werden. Zur Verwendung kamen der GRAM-positive Staphylokokkus und das Gram- negative Bakterium CoH. (Das verschiedene Verhalten zu Gram wird auch hier zurückgeführt auf Verschiedenheiten der Oberflächenschicht.) Die Aufschwemmungen der Adsorbentien bestanden aus einem Gewichtsteil Pulver und drei Teilen Wasser. Die Bakterienauf- scliwemmuugen bestanden aus einer Öse einer 24stündigen schiefen Agarkultur auf 1 cm physiologische Kochsalzlösung. Diese Auf- schwemmungen wurden zusammengegossen, gut gemischt und bei Zimmertemperatur stehen gelassen. Nach 24 Stunden wurde eine Öse davon auf einen Objektträger gebracht, auf welchem sich bereits ein Tropfen Serum befand. Letzterer diente zum Festhalten der Pulver und Bakterien während des Färbens. Das Pulver-, Bakterien- und Serumgemisch wurde ausgestrichen , au der Luft unter leichtem Erwärmen trocknen gelassen und zur Koagulation des Eiweißes dreimal durch die Flamme gezogen. Dann wurden die Präparate mit den gewöhnlichen Bakterienfärbmitteln gefärbt. In den Präpa- raten ließen sich häufig Adsorbens und Bakterien gut unterscheiden. Nur bei Kohle war dies wegen des Fehlens eines Kontrastes nicht möglich. Als Adsorbentien wurden benutzt : Ton, Bolus, Kieselsäure (Os- mosil), Permutit, Wolle, Seide, Baumwolle und ferner frisch bereitete kristalline Niederschläge von Bariumsulfat und Kalziumoxalat. Mit GRAM-Gentianaviolett3', Lugol l^/2',Bismarckbraun2' wurde Ton braun, Staphylokokken violettschwarz. Mit den gleichen : Kiesel- säure, Permutit, Bolum, Baryumsulfat oder Kalziumoxalat- Gram — , Staphylokokken -Gram -j-. Karbolfuchsin färbte Coli etwas dunkler rot als Ton , Bolus , Kieselsäure , Permutit oder Kalziumoxalat usw. Namentlich bei den feinkristallinen Niederschlägen des Bariumsulfats und Kalziumoxalats, sowie bei den Kristallfasern des Asbests erwies 72 Referate. 35,1. sich der hello Kaum zwischen diesen Teilchen als frei oder äußerst arra an Staphylokokken und Coli. Deren starkes Adsorptionsver- mögeu ließ sich auf diese Weise also gut nachweisen. [Ref. hält es nicht für ganz ausgeschlossen, daß während des Antrocknens Serumeiweiß au die Pulverteilchen herangerisseu wird, und daß hier- durch nachträglich noch auch Bakterien an dieselbe heranbewegt werden können.] _, , . Liesegang (Frankfurt a. M.). Michaelis , L. , Die Anreicherung von Typhusbazillen durch elektive Adsorption (Berlin, klin. Wochenschr. Jahrg. 1918, S. 710—711). Salus hatte eine solche in einem Gemisch von Typhus- und Colibazillen herbeigeführt durch Schütteln mit Kaolin. Bei einem ersten Versuch glückte Michaelis das Verfahren nicht. Es stellte sich heraus , daß die Kaolinsorten sich sehr verschieden verhalten. Durch Waschen mit verdünnter Salzsäure konnte der Kaolin aber in die von Salus beschriebene Form übergeführt werden. Damit .-irbeitet man folgendermaßen: Mehrere Ösen der Faces werden im Reagensglas mit 5 ccm Koch- salzlösung fein verteilt, mit 0'4g Kaolin versetzt, 1 Minute geschüttelt, 1 Stunde stehen gelassen, indem man wiederholt das sich absetzende Kaolin gelinde wieder aufschüttelt, dann durch ein gewöhnliches steriles Papierfilter filtriert. Die ersten Tropfen des Filtrats werden verworfen und von dem folgenden Anteil etwa 10 Ösen auf eine Drigalski- oder Endoplatte verimpft. — Die Arbeit enthält außerdem manche Angaben, welche zur Auf- klärung der Vorgänge bei der Färbung histologischer Objekte ver- wertet werden könnten. Michaelis hatte früher für die elektive Ad- sorption der Farbstofl:e eine elektrische Theorie aufgestellt : Das positiv geladene Eisenhydroxyd adsorbiert nur negativ geladene Teilchen, z. B. Eosin, aber nicht das positiv geladene Methylenblau, Der negativ geladene Kaolin adsorbiert Methylenblau , kein Eosin. Wegen ihrer negativen Ladung sollte sich amorphe Kieselsäure wie Kaolin verhalten. Tatsächlich adsorbiert sie die basischen , nicht die sauren Farbstoflfe. Aber die elektrische Theorie kann doch nicht genügen. Denn aus einem Pappenheim -Gemisch adsorbiert Kaolin stärker das Pyronin , Kieselsäure stärker das Methylgrün. Aus stark verdünnter May- Guünwald- Lösung adsorbiert Kaolin nur das Methylenblau, Kieselsäure dagegen Methylenblau und Eosin. Talkum verhält sich ^Q'f!;Gn Pappexheim wie Kieselsäure, gegen May -Grün- wald wie Kaolin. ^ . -n 7 /• itr Liesegang ( t rankfurt a. M.). 35, 1. Referate. 73 J>. JBofaìiisches. Kiehn , Chr. , Die N u k 1 e 0 1 e n von G a 1 1 o n i a c a n d i c a n s DecsxNe. Dissert. Marburg 1917.^ 69 S. Vorzugsweise wurde mit Sublimat- Eisessig fixiert. Das Mittel zerstört einen Teil der feineren Chromatinstrukturen , was für die Beobachtung der Nukleolen nicht ungünstig ist. Selir gut heben sich die Nukleolen vom Cliromatin in den Zellen der Wurzelspitzen von Allium cepa ab. Wenn man das mit Sublimat- Eisessig fixierte Material mit Säurefuchsin -Anilin Säurefuchsin (GutJBLER) 10 g Anilin 3 „ Wasser 100 cc färbt und mit kaltgesättigter wässeriger Pikrinsäurelösung differenziert, erscheinen die Nukleolen violett. Das ruhende Chromatin und die Chromosomen färben sich rot. Nach Anwendung anderer Fixiermittel tritt keine Violettfärbung der Nukleolen ein ; auch nach Anwendung des genannten bleibt sie aus, wenn kein Anilinöl zum Säurefuchsin ge- geben wird. Die Nukleolen von Galtonia färben sich mit Säurefuchsin weniger lebhaft violett und heben sich minder gut vom Chromatin ab ; die Eiweißkristalle färben sich dagegen kräftig violett. Zur Färbung diente in erster Linie Heidenhains Eisenalaun- Hämatoxylin. Plirbuugsdauer 24 Stunden. Von allen Gebilden der Zelle nehmen die Nukleolen die F'arbstoffe am langsamsten auf (Fär- bung von Allium cepa — Wurzelspitzen — mit Safranin , Fuchsin, Methylviolett, Methylenblau, Säurefuchsin); sie geben die Farbstoffe auch am langsamsten wieder ab. Mit Sublimat- Eisessig fixierte Sclinitte, die einen Tag in einer Iprozentigen Chromsäurelösuug gestanden hatten, und solche, die mit Flemming scher Lösung fixiert worden waren, nahmen Safranin -Methyl- violett, Fuchsin und Methylenblau erheblich langsamer auf als clirom- frei mit Sublimat- Eisessig behandeltes Material. Flemming s Dreifarbengemisch, das Chromsäurebeizung voraussetzt, lieferte dem Verf. keine guten Präparate ; das Methylviolett dringt nach Anwendung der Sublimatfixierung so schnell in die Nukleolen ein, daß die Safraiiinfärbung meist überdeckt wird. Gute Präparate lieferte Montgomerys^ Doppelfärbung. Die Schnitte werden 40 bis 60 Minuten mit Ehrlich s Alaunhämatoxylin (nach Lee & Mayer 1910, S. 165) behandelt, gut gewaschen und 5 bis 10 Minuten in Eosin 05 g Alkohol, 70prozentig 100-0 cc ^) Montgomery, Th. H., Comparative cytological studies with especial regard to the morphology of the nucleolus (Journ. of morphol. vol. 15, 181)9). 74 Referate. 35,1. i::et';irbt. Hiernach Auswasclieii mit 95prozeiitigeni Alkoljol : Nuklcoleii und Eiweißkristalle färben sich licllrot, Chromosomen und ruhendes Chromatin violett. Wichtig ist, die Färbung mit Hämatoxylin rechtzeitig zu unterbrechen, da es andernfalls zu stark in die Nukleolen ein- dringt und die nachfolgende Eosinfärbung wirkungslos macht. Kleine Nukleolen werden natürlich sclineller durchgefärbt als größere. Wenn die neuen Nukleolen junger Tochterkerne und extranukleare Nu- kleolen , die zuweilen in der Metaphase auftreten, sich wie Chromo- somen tTirben, so darf daraus nicht auf genetische Beziehungen zwischen Nukleolen und Chromatin geschlossen werden ; der Grund liegt nach Verf. vielmehr lediglich darin, daß die neuen Nukleolen kleiner sind als die in ruhenden Kernen liegenden und sich infolgedessen färberisch ähnlich verhalten, wie die kleinen Chromosomen. Sehr eingehend äußert sich Verf. über die angewendeten Methoden der Nukleolen - M e s s u n g. Küster ( Bonn). JE. Mineralogisch - Fetrogvaphisch es. Müller, E. , Das Eisen und seine Verbindungen. Eine Monographie auf p h y s i k a 1 i s c h - c h e m i s c h e r Grundlage. Mit einem Abschnitt über die Le- gierungen des Eisens von G. Grube. VII, 558 S. m. Ill Abb. u. 3 Tfln. Dresden u. Leipzig (Th. SteinkopfT) 1917. Geh. 22 M., geb. 24 M. Auch der Mikroskopiker wird in dieser ausgezeichneten Chemie des Eisens eine ganze Fülle von Anregungen finden , hauptsächlich in dem Abschnitt über die Legierungen , welcher auch eine Anzahl guter metallographischer Tafeln enthält. Einige Einzelheiten seien als Beispiele erwähnt: Das Auftreten von Zink- Eisen -Legierungen in einem verzinkten Eisenblech läßt sich nachweisen , indem man das Blech etwas krümmt und dann anschleift. Es entstehen so ganz tlach gegen die Oberfläche geneigte Schliffe, in denen sich alle Übergänge von reinem Zink bis zum reinen Eisen mikroskopisch untersuchen lassen. — Eine besonders wichtige wissenschaftliche Ausbeute scheinen genauere mikroskopische Untersuchungen der Eisen-Aluminium-Le- gierungen mit 50 bis 66 Prozent Eisen zu versprechen. Bisher fand man dabei drei verschiedene primär ausgeschiedene Kristallarten und ein oder vielleicht auch zwei verschiedene Eutektika ; eine Tatsache, die mit der Theorie des Gleichgcwiclits heterogener Systeme nicht vereinbar ist. — Bei der Besprechung der Passivitätstheorien wird erwähnt, daß die mikroskopischen Versuche zur Feststellung der Anwesenheit einer Oxydhaut auf dem passiven Eisen keine Entsclieidung herbeizuführen 35, 1. Referate. 75 vermochteil. Demi eine Schichtdicke des Oxyds von einem Hundertstel der Wellenlänge des benutzten Lichts könnte schon Pasivitüt hervor- rufen , würde sich aber optisch niclit nachweisen lassen. Liesegang [Frankfurt a. M.), Müller, S. W, Some structures in steel fusion weeds (Metallurg, a. Chemical Engineering vol. 18, 1918, S. 231). Mikroskopische Studien an den mit Sauerstoff- Azetylen oder mit dem elektrischen Bogen verschweißten Stählen. Liesegang [Fraiikfurt a. M.). Wagner, J. , Mikroskopische U n t e r s u c h u n g s e r g e b n i s s e eines in Sand geglühten Roh e is ens ta b e s (Stahl u. Eisen Bd. 37, 1917, S. 679). Nachweis der erfolgten Zerlegung des ursprünglichen Roheisens in Temperkohle und Ferrit , und in einer Zwischenzone in Zementit und Ferrit. Daran war die sehr langsame Abkühlung, besonders oberhalb 700 *', schuld. Liesegang (Frankfurt a. M.). 7g Neue Literatur. 35, 1. Neue Literatur. 1. Biographisches. Auerbach, F., Ernst Abbe. Sein Leben, sein Wirken, seine Persönlichkeit. (Große Männer; Studien zur Biologie des Genies, herausgeg. von W. Ostwald; 5. Bd.) 512 S. m. 115 Textabb. u. 1 Gravüre. Leipzig (Akademische Verlagsgesellschaft) 1918. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. 35, 1918, S. 50.) 18 M. Rohr, M. V,, Erinnerungen an Ernst Abbe und den Optikerkreis um ilin (Naturwiss. Bd. 6, 1918, H. 22, S. 317, H. 23, S. 337). 2. Lehr- und Handbücher. Abel, R., Bakteriologisches Taschenbuch. Die wichtigsten technischen Vor- schriften zur bakteriologischen Laboratoriumsarbeit. 21. Aufl. (VI, 143 S.) kl. 8". Würzburg u. Leipzig (C. Kabitzsch) 1918. Pappbd. 340 M. Baug, Iv. , Lehrbuch der Harnanalyse. Mit 3 Textabb. (VIII, 151 S.) gr. 8«. Wiesbaden (J. F. Bergmann) 1918. Pappbd. 760 M. Büchner, P., Praktikum der Zellenlehre. Erster Teil: Allgemeine Zellen- und Befruchtungslehre. Mit IGO z. Tl. färb. Abb. (VIII, 33G S.) Berlin (Gebrüder Borntraeger) 1915. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. 35, 1918, S. 52.) Lwbd. 18 M. Fi.scher, B., Kurzgefaßte Anleitung zu den wiclitigeren hygienischen und bakteriologischen Untersucliungen. 3., wesentlich umgearb. Aufl. (VllI, S. 1—68, Bl. (J9— 221 u. S. 222—231.) 8'». Berlin (Aug. Hirschwald) 1918. ' Hhvbd. 11 M. Fränkel, S., Praktikum der medizinischen Chemie einschließlich der foren- sischen Nachweise für Mediziner und Chemiker. Mit 38 Textabb. u. 2 Tfln. (VII, 448 S.) 8". Wien (Urban & Schwarzenberg) 1918. 18 M., Lwbd. 20-50 M. 35, 1. 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Diese absichtliche Be- schränkung bot die Möglichkeit, die Schnitte zu färben, ohne vorher aus ihnen das Paraffin wegzuschaiafen , wie ich das schon vor über 20 .Jahren • angegeben habe ; läßt man sie dann auf dem Tragglase 1) 1896 in : Mitt. Zool. Stat. Neapel Bd. 12. S. 320. Lange war ich der Meinung, ich sei der erste gewesen, der dies tat. Jedoch färbte Schmorl (Path. -hist. Untersuchungsmethoden, Leipzig 1897, S. 38 — 39) bereits ein Jahr später ebenso, und in der neuesten Auflage dieses seines Lehrbuches (1918, S. 74) sagt er ausdrücklich, die Methode sei zuerst von Orth und S. Meyer veröffentlicht worden. Da er dafür keine Hterarischen Belege liefert , so erscheint mir die Sache noch nicht klargestellt. Speziell die Schollen in den Ganglienzellen hat schon C. Kreibich (Zur Anatomie des Tigroids. in : Anat. Anz. Bd. 49, 1916, S. 56—59) in dieser Art gefärbt, indessen nur halb. Er sagt auf S. 57 : „Paraffin-Methode nach Albrecht-Störk, wobei die Schnitte zur Ausbreitung in angewärmtes Wasser kommen. Zur Darstellung der feinsten Struktur wurde nun der Kunstgriff angewendet, schon dem Wasser, auf welchem die Paraffinschnitte lagen, die ZeUschr. f. wiss. Mikroskopie. 35, 2. 6 32 Mayer: Zur Färbung der Schollen in den Ganglienzellen. 35,2. antrocknen, so hat man hinterher nur das endgültige Medium nebst Deckglas darauf zu geben , spart also Alkohol und Intermedium so- wohl vor als auch nach der Färbung. Diese Vorteile sind, solange der Krieg noch dauert , gewiß nicht gering anzuschlagen , und so unterbreite ich meine Art des Karbens getrost dem Urteile der Fach- männer. Bemerken möchte icli noch , daß mir erst im Laufe der Beschäftigung mit dem Thema — der Anfang liegt bis zum Herbst 1916 zurück — nach und nach bei Durchsicht der Literatur bekannt wurde, daß ich zum Teil Vorgänger gehabt hatte. Von Teerfarbstoffen habe ich benutzt Bismarckbraun, Fuchsin \ Kresylechtviolett , Neutralrot, Kristallviolett, Methylenblau, Methylgrün allein oder mit Pyronin, Safranin, Toluidinblau^, Thionin und Pyronin G, bin aber von allen nicht so befriedigt worden wie von den beiden letzten und habe daher die Färbgemische nur auf diese eingerichtet. Die bisher gebräuchliche Überfärbung der Ganglien- zellen ließ sich nun auf zwei Wegen verhindern: entweder indem man in schwachen Lösungen progressiv^ färbte, oder indem man die stärkere Lösung ansäuerte. Dies hat, wie sich mir nachträg- lich herausstellte, schon Mann'* getan: er nahm Essigsäure, und die läßt sich in der Tat gut verwenden, ich bin aber davon abgekommen, denn man muß natürlich den Farbtrog viel sorgfältiger zudecken als Farbflüssigkeit zuzusetzen. Gefärbt wurde mit Giemsa, polychromem Me- thylenblau, Methylenblauseifenlösung nach Nissl in starker Verdünnung, Methylgrünpyronin in geringer Verdünnung mit Wasser, bei 25—35'', 4 bis 12 Stunden. Aus der Farbflüssigkeit übliche Behandlung der Schnitte auf dem Objektträger; zur Verbesserung der BUder Nachfärben auf dem Objektträger mit obigen Farbflüssigkeiten; bei Überfärbung Dififerenzieren mit Tannin" usw. 1) Schon seit der 9. Auflage seines Lehrbuches der Histologie hat Stöhr davon eine 2prozentige Lösung zu benutzen empfohlen, und in der neuesten Auflage von 1918 tut dies auch Schultze (auf S. 122). Mir löst sich nicht einmal ^/o Prozent völlig auf. 2) Toluidinblau färbt zwar viel stärker als Thionin, aber mir wenigstens nicht so scharf. =*) Dieser Weg ist leicht gangbar und führt zu guten Ergebnissen, ich habe ihn aber zugunsten des anderen verlassen, der noch bequemer ist. *) Mann, G., Physiological Histology, Oxford 1902, S. 215: „Strongly basic dyes, such as toluidin-blue, must be used in acid solutions if only nuclein-compounds are to be stained. It is thus possible to obtain a sharp and precise staining of nothing but the nuclei, or nucleo -proteids such as Nissl's granules in nerve-cells. The amount of acid to be added is deter- mined by the fixing method which was previously used. I prefer toluidin- blue to all other basic dyes of the thiazin group." 35,2. Mayer: Zur Färbung der Schollen in den Ganglienzellen. 83 bei Gebrauch einer nicht flüchtigen Säure. Die Mineralsäuren sind ebenfalls unbequem, da man sie erst vorher stark zu verdünnen hätte ; zudem fällen merkwürdigerweise Salz- und Schwefelsäure den Farb- stoff gar leicht aus. Dies gilt ferner von der Trichloressigsäure, Salizylsäure und Karminsäure, in geringerem Maße von der Oxalsäure und Weinsteinsäure. Von den beiden letztgenannten organischen Säuren, die sich bequem abwägen lassen, geht die erste ^ in wässe- riger Lösung bekanntlich am Licht allmählich in Kohlensäure über, verliert also an Kraft, daher habe ich auch sie ausgeschieden und bin so schließlich bei der Weinsteinsäure^ stehengeblieben. Nach vielem Probieren an unzähligen Schnitten , meist von Rücken- mark des Menschen, aber auch des Hundes und Rindes — ich ver- danke das Material den hiesigen Instituten für normale und patho- logische Anatomie und für Psychiatrie — haben sich mir folgende Gemische^ als gut oder vielleicht geradezu als die besten erwiesen: Thionin 2 g, Weinsteinsäure 1 g, destilliertes Wasser 1 Liter Pyronin G 2 g. Weinsteinsäure 2 g, destilliertes Wasser 1 Liter. Einige Monate halten sich diese sicher ungetrübt, vielleicht bedeutend länger, namentlich wenn man etwas Formol zusetzt. Das wird beim Pyronin geradezu nötig, denn durch seinen Gehalt an Dextrin schimmelt es gern. In diesen leicht herstellbaren Gemischen lasse ich bei gewöhn- licher Temperatur die Schnitte, die ich vorher auf warmem Wasser ^) Ihr saures Kalisalz, das Kleesalz, fällt die Farbstoffe allzu leicht aus, kommt deswegen hier nicht in Betracht, ebensowenig Alaun. Der Zu- satz von Kochsalz, Anilin, Formol, Phenol oder Tannin in geringen Mengen hat sich mir ebenfalls nicht als nützlich erwiesen. ^) Von der Zitronensäure, die sich auch eignen würde, habe ich nur eine Spur auftreiben können, die mir gezeigt hat, daß sie stärker wirkt als die Weinsteinsäure. Da die Lösung sehr zum Schimmeln neigt, so müßte man ihr etwas Formol zusetzen. — Mit Milchsäure habe ich ganz zuletzt noch einige Versuche gemacht , die gut ausfielen. Man bedarf ihrer nur sehr wenig: etwa 1 Teiles auf 30 Teile der Iprozentigen Lösung des Pyronins. Ich habe aber die Sache nicht weiter verfolgt. ^) Man löse zuerst die Farbstoffe (das Thionin warm) in Wasser und gebe dann die Säure zu. — Mengt man beide Gemische zu gleichen Teilen, so fällt Thionin in feinen Nadeln aus, auch bei Weglassung der Weinstein- säurc. Dagegen verträgt sich Pyronin plus Weinsteinsäure besser mitTo- luidinblau, namentlich wenn man noch mehr Säure dazu gibt, und die Schollen nehmen dann die Mischfarbe an, aber dadurch wird nicht viel ge- wonnen. 6* 84 Mayer: Zur Färbung der Schollen in den Ganglienzellen. SS, 2. gestreckt habe, gewöhnlich über Nacht, auch wohl ganze 24 Stunden ; in der Wärme werden sie -sich ohne Zweifel viel rascher färben, ich habe das aber als lästig nicht näher geprüft. Der Transport der Schnitte aus der Schale mit warmem Wasser in die mit dem Gemisch und aus dieser wiederum auf das Tragglas bietet, dank der Textur des Nervengewebes und der es umhüllenden Paraffinschicht, wenn man einen recht biegsamen Spatel von der richtigen Breite benutzt, gar keine Schwierigkeiten, und man braucht dann nur die ihnen an- haftende geringe Menge des Färbgemisches mit destilliertem Wasser abzuspülen, kann auch, wenn der Schnitt nicht gar zu dünn ist, ihn mit Fließpapier sanft auf dem Tragglase andrücken. Ist er trocken geworden, so wird er mit dem Medium bedeckt, worin er liegen soll. Übrigens kann man ebensogut den ungefärbten Schnitt auf dem Trag- •glase wie gewöhnlich ankleben und dann dieses mit ihm in die Färb- lösung legen ; es schien mir , als wenn er sich genau so rasch und gut färbte wie nach der ersten Methode , nur hat man natürlich mehr Färbgemisch nötig, und er muß überdies so fest dem Glase anhaften, daß sich nicht an einzelnen Stellen Flüssigkeit unter ihn drängen kann , die sich hinterher nur schwer entfernen lassen würde. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß die genannten Objekte sich in beiden Gemischen untereinander nicht ganz gleich verhielten: die allermeisten — vom Formol -Material — färbten sich, wie gewünscht, sehr scharf und schön , einige aber nahmen , obwohl sie mit jenen zusammen behandelt wurden, etwas zu viel des Farbstoffes auf, so daß auch der Grund des Schnittes leicht gefärbt blieb. In solchen Fällen wird es nötig sein, die Menge der Säure im Gemische zu vergrößern. Man tut daher gut daran, auch eine Iprozentige Lösung der Weinsteinsäure, mit etwas Formol darin, vorrätig zu halten und von ihr so viel zuzusetzen, bis die diffuse Färbung nicht mehr auftritt. Als Medium zur Beobachtung und Aufbewahrung der in dieser Art elektiv gefärbten Schnitte läßt sich , falls man wie gewöhnlich das Paraffin durch Xylol weggeschafft hat, Balsam oder Dammar^ ohne weiteres brauchen. Aber man darf ruhig das Paraffin im Schnitte belassen: zum Teil wird es sich ja im Balsam lösen, und selbst wenn das nicht der Fall wäre, so stört es, da man bei weit offener Blende beobachtet, nicht sonderlich und erhält die Fär- *) Euparal und venezianischer Terpentin (nacli Vosseler) leider niclit, da beide die Färbung ausziehen. 35,2. Mayer: Zur Färbung der Schollen in den Ganglienzellen. 85 bung besser, als wenn es nicht mehr darin ist. Meine ältesten Prä- parate dieser Art — teils mit, teils ohne Deckglas — stammen vom Herbst 1916 und sind noch so gut wie zu Anfang. Schön wäre es ja, wenn sich ein Medium fände, das die Paraffinkristalle ganz un- sichtbar macht, allein das gibt es leider nicht. Ziemlich nahe diesem Wunsche kommen nach meinen P>fahrungen das Paraffinöl oder Paraffinum liquidum^ und Rizinusöl, also Substanzen, die optisch er- heblich schwächer sind als Balsam (Lichtbrechzahl etwa 1'480 statt 1*540), aber sogar das stark brechende Benzylbenzoat"^ von bald 1"570, in dem sich bei enger Blende die Kristalle unangenehm deut- lich zeigen, läßt sie bei weit offener fast ganz verschwinden. Zedernöl ist als Medium ebenfalls verwendbar. Auch stört im frischen Präparate das Paraffin gar nicht, erst allmählich lösen die genannten Medien ein wenig davon auf und lassen es zwischen Deckglas und Gewebe wieder auskristallisieren; das zeigt sich besonders beim Benzylbenzoat , denn hier treten je nach der Zimmerwärme schon bald oder erst nach Wochen große tafelförmige Kristalle auf, meist senkrecht oder schräg zum Deckglas, also für die Beobachtung mit- unter doch etwas hinderlich. Das ist nicht oder nur in Gestalt kleiner , kaum merkbarer Kristalle bei Xylolbalsam , Paraffinöl und Rizinusöl der Fall, daher sind diese Medien zu empfehlen. Am durch- sichtigsten wird das Paraffin im Gemisch gleicher Teile von Rizinusöl ^) Man darf aber darin den Schnitt nicht erwärmen, weil dann hinterher das Paraffin in unliebsamer Weise auskristallisiert. Natürlich kann man aus dem erwärmten Schnitte mit Filtrierpapier das im Paraffinuoi liquidum gelöste Paraffin absaugen und zuletzt reines Paraffinum liquidum zusetzen, nur ist das etwas umständlich. In der Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 20, 1903, S. 188 gibt C. 0. Hauz auf Grund einer Bestimmung durch K. Fìscher den Index seines Paraffinöls zu 1-4805 an. Die bekannten Tabellen von W. Behrens (4. Aufl., 1908, S. 50) führen ein Vasehnöl mit 1-5053 auf, im Lee & Mayer steht dagegen für Paraffinöl seit der 1, Auflage (1898) immer 1'471 verzeichnet; diese Zahl stammt aus Lee s Vade-Mecum und mag für englische Produkte gelten. Daraufhin hat mein Freund A. Köhler den Index des hiesigen Öls geprüft und 1-482 gefunden. Ihm verdanke ich auch die Zahl 1-4584 für Pfeffer- minzöl, 1-4775 für Rizinusöl, V483 für Terpineol, 1'5664 für Benzylbenzoat und 1-6175 für synthetischen Zimtaldehyd. Nach Harz hat Fischer für Glyzerin 14673, für Xylol 1-494, für Kanadabalsam 1-5295 ermittelt, also Zahlen, die von den gewöhnlich angenommenen etwas abweichen. 2) Das Benzylbenzoat verdunstet äußerst langsam, bleibt auch stets farblos wie zu Anfang, kann daher in manchen Fällen sehr gut als Medium dienen. 86 Mayor: Zur Färbun^^ der Schollen in den Ganglienzellen. 35, -i. und gewöhnlichem Zedernöl (Brechzahl rund 1'5), und hierin bilden sich nur wenige, nicht hinderliclie Kristalle. Natürlich wird letztere Gefahr um so geringer, je weniger Paraffin man beim Schneiden um das Objekt stehen läßt. Es versteht sich von selbst, daß hier nur solche Medien gelten dürfen, die die Färbung nicht angreifen, und daher scheidet das sonst vortreffliche Terpineol aus, da es vom Pyronin auf die Dauer doch etwas löst, ferner das Methylbenzoat und erst recht das Glyzerin. Eine unangenehme Eigenschaft haben indessen alle jene flüssigen Medien gemein: wenn es sich um Dauerpräparate oder um die Anwendung einer Tauchlinse handelt, so muß man einen Rand von Gummisirup ^ um das Deckglas ziehen, aber zu einfachen Beobach- tungen mit Trockenlinsen eignen sich auch die flüssigen Medien ohne weiteres. Ich habe , wie gesagt , manche derartigen Präparate seit über Jahresfrist, einige seit fast 2 Jahren, liegen und bin immer nocli damit zufrieden. Zum Schlüsse sei kurz auf einige Färbungen eingegangen die früher vorgeschlagen wurden, aber nicht oder kaum in Aufnahme gekommen zu sein scheinen. Thionin sowohl als auch Pyronin färben in der oben beschrie- benen Weise nur die Schollen und Kernkörperchen der Ganglienzellen, sollen es auch nur tun. Eine Gegenfärbung des Z ellplasmas wäre oft gewiß erwünscht, und so hat auch G. Mann schon 1894 (Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 11, 1894, S. 489) eine Vorfârbung mit Eosin in Iprozentiger Lösung angegeben, H. Held 1896 (Arch. f. Anat. u. Phys., Anat. Abt. f. 1895, S. 399) desgleichen eine mit Ery- throsin. Zuerst hat dann F. C. Eve (Journ. Phys. Cambridge Vol. 20, 1896, S. 341) für die sympathischen Ganglien die gleichzeitige Behandlung mit einem Gemische von Methylenblau und Eosin in schwachem Alkohol vorgeschlagen, und 1899 G. Boccardi (Monit. Zool. Ital. Anno 10, S, 141) ein analoges von Erythrosin 1 g und Toluidinblau 2 bis 2'5 g in 1000 cc Wasser mit Zusatz von etwas Azeton; hierin färbt er 15 bis 20 Minuten lang, spült mit Wasser ab und läßt dann eine ^/«prozentige Alaunlösung kurze Zeit einwirken. Ich habe daraufhin dieses Gemisch hergestellt , finde aber , daß es ^) Jcli habe seit Mai 1898 , also seit über 20 Jahren , ein Präparat in Methylsalizylat liegen, das mit diesem Sirup umrahmt und noch unverändert gut ist. Harz schließt das Paraffinöl mit lOprozentiger Gelatine (plus 1 bis 3 Prozent Zucker odor Glyzerin) ein. Mir fclilen an diesem Mittel eigene îirfahrungren. 35,2. Mayer: Zur Färbung der Schollen in den Ganglienzellen. gy ungemein stark absetzt , also nicht praktisch ist. Bei Zugabe von Weinsteinsäure färbt die relativ helle Flüssigkeit recht gut , so daß es sich lohnen mochte, die genaueren Proportionen zu ermitteln und danach das Gemisch rationell anzufertigen. Als ein solches hat sich mir ergeben : 50 Teile meiner sauren Thioninlösung und nur 1 Teil ^/.jprozentiger wässeriger Lösung von Erythrosin. Es bleibt klar und färbt auf den ersten Blick stärker als das Thionin ohne diesen Zusatz. Indessen ist das nur Schein, hervorgerufen durch den Kontrast zwischen dem Blau der Schollen und dem Rot des Grundes, ja, ich glaube beinahe, die Färbung fällt nicht so scharf aus wie nur mit Thionin allein. Jedenfalls ist, wenn es sich bloß um die Schollen handelt, der Gewinn gering. Vergeblich habe ich andere Kombinationen basochromer mit azidochromen Farbstoffen versucht, wie von Pyronin mit Methyl- blau, von Thionin oder Toluidifiblau mit Eosin oder Grüblers Eosin- ersatz : stets fiel die Hauptmenge des Farbstoffes aus. Nach dem Referate in der Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 17, 1900, S. 235 hat B. A. Scott (Trans. Canad. Inst. Vol. 6, 1899, S. 405 — 438) Schnitte durch Ganglienzellen einige Stunden lang bei 37" mit absolutem Alkohol plus 4 Volumprozenten Schwefelsäure be- handelt, um nach Macallums bekannter Methode das maskierte Eisen frei zu machen ; wenn er dann nach Auswaschen mit Wasser eine wässerige Lösung von Hämatoxylin daraufgab, so wurde das Tigroid dunkelblau, enthielt also Eisen. (Dieses war auch mit saurer Lösung von Ferrozyankalium nachweisbar.) Ich habe mich erfolglos bemüht, an Schnitten noch im Paraffin diese Färbung hervorzurufen , gehe daher nicht weiter darauf ein. — Nicht geprüft, ob für meine Zwecke brauchbar, habe ich die Methode von C. Besta, der 1912 in der Rivista Pat, Nerv. Ment. Firenze, V^ol. 17, S. 452 angibt, man solle Zelloidinschnitte auf 24 Stunden in Wasser legen, dann auf 12 bis 24 Stunden in absoluten Alkohol plus 5 Prozent HNO3, darauf noch- mals in Wasser so lange , bis die Säure ganz ausgewaschen sei, endlich in Ipromillige Lösung von Toluidinblau oder Nissls Methylen- blau. Dagegen erschien mir die Methode von E. Messner (Journ. f. Psych, u. Neur. Bd. 18, 1911, S. 204 und Bd. 20, 1913, S. 256) a priori wertvoll genug, um ihr nachzugehen. Man färbt Zelloidinschnitte in einer warmen Lösung von Ranviers Pikrokarmin, wie es GRtJBLER liefert, nur 5 Minuten lang und differenziert nachher mit salzsaurem Alkohol, hat also offenbar überfärbt gehabt. Leider eignet sich für die Paraffinschnitte noch im Paraffin auch diese Art der 88 Mayer: Zur Fiirbunj? der Schollen in den Ganglienzellen. 35, "2. Färbung nicht, wenigstens nicht mit meinem Pikromagnesiumkarmin, das ich daraufhin versucht habe. — Da mir Argeritamin nicht zur Verfügung stand, so konnte ich die ebenfalls recht gut erschei- nende Methode von M. Mosse (Arch, f. mikrosk. Anat. lîd. 59, 1901, S. 403) leider nicht erproben, .lena, Normannenstr. o, ira September 1918. [Eingegangen am 23. September 1918.] 35,2. Triepel: Ein neues Modellierverfahren. 89 |Au8 der Abteilung für Entwicklungsmechanik des anatomischen Institutes in Breslau.! Ein neues Modellierverfahren. Von Prof. Dr. H. Triepel. Hierzu eine Textabbildung. Wenn ich es unternehme , auf den folgenden Seiten ein neues Modellierverfahren zu beschreiben, so liegt es mir fern, die Born sehe Wachsplattenmethode herabzusetzen , deren Bedeutung ich durchaus würdige. Es würde mir das auch wenig anstehen, da ich die schönen Originalmodelle dauernd vor mir sehe, die von Born angefertigt worden sind, und andere gleichschöne Wachsplattenmodelle, die von Scraper und seinen Schülern herrühren. Aber doch ist die Anfertigung von Modellen nach dem Born sehen Verfahren mit mancherlei Unbequemlichkeiten verbunden, die niemand leugnen wird, auch nicht der eifrigste Verfechter der Methode. So entwickeln sich bei dem Walzen der Platten — das Gießen kommt wohl nicht mehr in Frage — höchst lästige Wachsdämpfe, selbst wenn man noch so sehr bemüht ist , ein übermäßiges Erhitzen der Walze zu vermeiden. Ferner ist das Walzen eine äußerst unsaubere Arbeit. Das überschüssige Wachs beschmutzt den Stein, der als Unterlage dient, falls man mit dem Terpentinöl haushälterisch umgeht, es beschmutzt den Tisch und läuft nur allzuoft auf den Fußboden. Weiterhin ist das Ausschneiden der Platten, namentlich dicker Platten, eine recht beschwerliche Arbeit. Schließlich sei erwähnt, daß die Anschaifung des zum Plattenwalzen nötigen Instrumentariums ziemlich kostspielig ist. Aus diesen Gründen habe ich ein neues Modellierverfahren aus- gearbeitet, das mich bis jetzt zu durchaus befriedigenden Ergebnissen 90 Triepel: Ein neues Modellierverfahren. 35,2. geführt hat. Meine Methode geht auf diejenige Bromanns ^ zurück, der die Platten aus Karton ausschneidet und sodann zusammenklebt und die Stufen mit Wachs ausfüllt. Dann, wenn die Schnittdicke gering, d.h. nicht über 10^ ist, und wenn die beabsichtigte Ver- größerung nicht über 50 hinausgeht, genügt mir das Verfahren Bkomanns vollkommen. Die von Pkteu" gerügte Abweichung der Größe des Modells von der richtigen — es wird ein wenig zu groß — ist in Wirklichkeit sehr unbedeutend. Ich habe nur noch hinzu- zufügen, daß ich nicht unmittelbar auf den Karton zeichne, sondern auf ein dünnes, ungeleimtes Papier, das ich auf den Karton aufklebe. Dadurch wird viel von dem nicht so wohlfeilen Karton gespart, und zudem ist das Zeichnen auf dem Karton unbequem, da er sich nicht gut an die Zeichenunterlage anschmiegt. Wenn dagegen aie Schnittdicke mehr als 10 jn oder die beab- sichtigte Vergrößerung mehr als 50 beträgt , so erhöhe ich die ausgeschnittenen Kartonplatten durch aufgeklebte Pappscheibchen um einen entsprechenden Betrag. Diesen Scheibchen kann eine voll- kommen beliebige Form gegeben werden, ihre Größe ist von der Ausdehnung des zu beklebenden Plattenabschnittes abhängig. Sie dürfen, aufgeklebt, den Rand der Platte nicht überragen, müssen im Gegenteil von diesem Rande ein wenig abstehen. Die Dicke des Zeichenpapiers (Z) , des Kartons (Ä^) und der Pappscheibchen (P) muß in einem bestimmten einfachen Verhältnis zur Vergrößerung ( V) und Schnittdicke (d) stehen ; es muß sein Z-\- K-]- P= Vxd. Die Dicke des Kartons (Elfenbeinkartons) wählt mau am besten zwischen 0*4 und 0*45 mm. In dieser Stärke läßt sich Karton noch gerade gut mit der Schere schneiden ; wenn er dünner ist , werden die einzelnen Platten zu leicht verbogen. Nachdem die erhöhten Platten aufeinandergeklebt sind , werden die Ritzen zwischen ihnen mit geschmolzenem, aber nur wenig über den Schmelzpunkt erhitztem Wachs gefüllt. Man hält dabei das Modell über den Schmelztiegel und gießt das Wachs mit einem Löffel darüber. Schließlich muß die Oberfläche des Modells mit dem heißen Modellierspatel befi^beitet werden. Entfernen der Brücken und Bemalen des Modells erfolgt in der bekannten Weise. Daß Richtzeichen ebenso wie bei der ^) Bkomann, Iv. , Die Entwicklungsgeschichte der Gehörknöchelchen beim Menschen. Anat. Hefte Abt. 1, Bd. 11, 1899, S. 558. 2) Petkr, K., Die Methoden der Rekonstruktion. Jena 190(i, S. 99. 35,2. Triepel: Ein neues Modellierverfahren. 91 Wachsplattenmethode verwandt werden können, bedarf keiner beson- deren Erwähnung. Im folgenden gebe ich noch einige Einzelheiten über die Her- stellung der Modelle nach der neuen Methode. Bevor ich an die Ausführung eines Modelles gehe , verschafte ich mir die dazu nötigen Materialien. Ich will den Fall annehmen, ich wollte nach einer Serie mit der ^chnittdicke 16 ja ein Modell bei lOOfacher Vergrößerung herstellen. Da ich zum Zeichnen ein un- geleimtes Papier von 0'086 mm Stärke verwende, muß ich mir in genügender Menge Karton und Pappe besorgen, die zusammen 1*51 mm dick sind, also z. B. Karton von 0*41 mm und Pappe von 1"1 mm. Man sieht, kleine Differenzen in den Dickenmaßen bleiben bestehen, und es ist nicht immer leicht, Karton und Pappe in den gewünschten Stärken zu erhalten. Jedenfalls ist es durchaus notwendig, daß man beim Einkauf die Dicke des Materiales nachprüft. Man kann sich auch dadurch helfen, daß man die Vergrößerung T" nicht von vornherein festlegt , sondern von dem vorrätigen Material abhängig macht. Wenn z. B. das Zeichenpapier, wie oben angegeben, 0*086 mm, wenn ferner der Karton 0*442 mm und die Pappe l'lö mm mißt, und wenn die Schnittdicke 10 /tt beträgt, so würde die zu wählende Vergrößerung aus der Formel sich ergeben als j^ 0-0864-0-442-fl-15 ^^^^ , , ^,.„ T = ^ = 167-8 oder rund 168. Ist dagegen die Pappe 0*94 mm dick, so ergibt sich bei der Schnitt- dicke 14: jU j. 0-086+0-442+0-94 ^^,- , . ^_^ V = ' ^, , ' = 104-9 oder rund 105. 0-014 Wählt man zur Erhöhung der Platten den gleichen Karton, so findet man bei der Schnittdicke 10 ft j^ 0-086+0-442+0-442 ^^ ^ . , ,^^ V = ' = 97-0 oder rund 100. Vergrößerungen, die von den gewöhnlich angewendeten runden Zahlen abweichen, kann man bei Benutzung eines Projektionsapparates durch Veränderungen des Objektabstandes leicht herstellen, wobei die Kon- trolle durch Messung eines abgebildeten Objektmikrometers zu üben ist. Zum Zeichnen benutze ich den vortrefflichen Zeichen- und Pro- jektionsapparat nach Edinger von Leitz. Man muß zwar bei seinem Gebjauch öfter die dünnen Kohlenstifte auswechseln und muß darauf achten, daß die positive Kohle dauernd festgeschraubt ist, damit sie 92 Triepel: Ein neues Modellierverfahren. 35, 2. nicht auf den Kondensor herabfällt^. Aber solche kleine Unbequem- lichkeiten werden durch große Vorzüge des Apparates aufgewogen. Man kann bequem im Sitzen zeichnen. Der Objektträger läßt sich, wenn man beim Zeichnen von einem Schnitt der Serie zum nächsten übergeht, leicht auf dem Objekttisch verschieben. (Sehr zweckmäßig ist es, diesen mit einem beweglichen Kreuztisch zu verbinden.) Ich lege den Objektträger, ohne ihn festzuklemmen, so auf den Objekttisch, daß das Deckglas nach oben sieht, also von der Zeichenfläche ab- gewandt ist, was bei den geringen Vergrößerungen möglich ist, die wir für unsere Zwecke benötigen. Jetzt wird das Bild nicht verkehrt auf die Zeichenfläche projiziert, vielmehr erscheint der Schnitt genau in der Lage, die er im unzerlegten Organ eingenommen hatte. Unter ^) Es empfiehlt sich , den eingeschnittenen Deckel der raetallischen Schutzhülse zu entfernen. Hierdurch wird erreicht , daß die erhitzte Luft nach oben abziehen kann , und zugleich läßt sich so ein Kurzschluß ver- meiden, der erfolgt, wenn der positive Zuleitungsdraht nach Verschiebung der schützenden Glasperlen den Rand des eingeschnittenen Deckels berührt. — Die Firma Leitz liefert zur Sicherung der positiven Kohle eine federnde Hülse, die auf sie aufgeschoben wird. Den Kondensor scliütze man jeden- falls durch ein aufgelegtes Glas. 35, "2, Triepel: Ein neues Modellierverfahren. 93 diesen Umständen entgeht man sehr leicht einer Gefahr , vor der Peter ^ warnt, nämlich die Schnitte in falscher Reihenfolge aufein- anderzuschichten und an Stelle eines richtigen Modelles eine spiegel- bildliche Konstruktion zu liefern. Die Zeichnungen werden auf den Karton aufgeklebt , wohl am einfachsten mit Dextrin. Die Kartonplatten werden sodann mit der Schere ausgeschnitten. Zum Aufkleben der Pappscheibchen (s. o.) auf den Karton verwende ich Fischleim (Syndetikon)^. Wenn die Scheibchen aufgeklebt sind, werden die Platten für einige Minuten unter einen schweren Gegenstand, ein Brett oder ein Buch oder dgl., gelegt. Durch das Aufkleben der Pappe erlangt der Karton, der vorher biegsam war, einen höheren Grad der Festigkeit. Wie schon erwähnt, kann man den aufzuklebenden Pappscheibchen eine ganz beliebige Form geben. Das von mir befolgte Verfahren erhellt aus der Textfigur. Diese stellt (etwas verkleinert) eine Kartonplatte mit aufgeklebten Pappscheibchen dar, die von mir bei der Anfertigung eines Modells der Vasa umbilicalia in einem embryonalen Nabelstrang verwandt wurde. Zwei der Gefäße sind als kompakte Gebilde, das dritte ist hohl modelliert worden. Man könnte wohl die ausgeschnittenen und durch Pappscheibchen erhöhten Platten übereinanderschichten und dadurch vereinigen, daß man schnell sämtliche Ritzen zwischen ihnen mit einer Wachssalbe verstreicht und erst darauf das Modell mit flüssig gemachtem Wachs übergießt. Ich habe aber L^it solchen Versuchen vorläufig keine guten Resultate erzielt und es daher vorgezogen , die Platten (mit Fischleim) aufeinanderzukleben. Die geschilderte Methode ist, wie man erkennt, frei von den oben gerügten Unbequemlichkeiten, die mit dem Wachsplattenverfahren verbunden sind. Die Zeit, die die Anfertigung eines Modelles be- ansprucht, ist bei beiden Methoden ungefähr gleich ; das Ausschneiden der Kartonplatten ist zwar schneller zu bewerkstelligen als das der Wachsplatten , doch wird die Differenz durch das Aufkleben der Pappscheibchen annähernd ausgeglichen. Auch hinsichtlich der Genauig- keit, mit der sie arbeiten, unterscheiden sich die beiden Methoden nicht wesentlich voneinander. Vielleicht werden die Konturen der 1) 1. c. S. 117. ^) Während des Krieges ist der „Fischleim" im Handel seltener ge- worden, hoffentlich ändert sich das später. Ich kenne zur Zeit kein anderes Klebemittel, das für den gedachten Zweck gleich geeignet wäre. 94 Triepel: Ein neues Modellierverfahren. 35,2. modellierten Objekte durch Kartonplatten genauer wiedergegeben als durch Waclisplatten , da man bei jenen nicht wie bei diesen nötig hat, vorspringende Kanten abzutragen und einspringende Winkel aus- zufüllen. Anderseits ist es nicht ganz leicht, bei Verwendung von Kartonplatten die richtige Höhe der Modelle zu erhalten , aus dem einfachen Grunde, weil man nicht immer Karton und Pappe in der erwünschten Stärke findet. Aber dieser Fehler kann vermieden werden, wenn man in der oben (S. 91) angegebenen Weise die Vergrößerung , bei der man modelliert , nach dem zur Verfügung stehenden Material bemißt. Man könnte meinen, daß das Modellieren dünner Gebilde, etwa dünner Membranen oder Gefäßwände, mit Hilfe von Kartonplatten Schwierigkeiten macht. Das ist zutreffend, doch ist ihr Modellieren nicht ausgeschlossen, wie man aus der oben wiedergegebenen Text- figur entnehmen möge. Übrigens kennt die Wachsplattenmethode die gleiche Schwierigkeit. Es ist nur zu bedauern , daß man die fertigen Kartonmodelle nicht oder nur sehr schwer zerschneiden kann. Darum modelliere man in Fällen, in denen eine spätere Zerlegung des Modells in Frage kommen könnte, von vornherein kleinere Teile der Objekte. [Eingegangen am 19. September 1918.] 35,2. Küster: Über Vitalfärbung der Pflanzenzellen I. 95 Über Vitalfarbung der Pflanzenzellen I. Von Ernst Küster. Vor einigen Jahren habe ich für Untersuchung der Permeabilität des pflanzlichen Protoplasmas und der Vitalfärbung von Pflanzenzellen eine neue Methode in Vorsehlag gebracht^: stellt man abgeschnittene Blätter oder Sproßstücke größeren oder kleineren Umfangs in geeignete wässerige Farbstofilösungen, so nehmen die Versuchsobjekte oft eine sehr intensive Färbung an , die nicht nur auf Füllung der Gefäße mit Farbstoffsolution , auf Färbung der Gefäßwände und anderer Membranen und auf Injektion der Interzellularräume zurückzuführen ist, sondern vor allem auch auf vitale Aufnahme des Farbstoff"s im Innern der Zellen und ihre Beladung mit oft erstaunlich großen Farb- stoffmassen. Das Verfahren, abgeschnittene Pflanzenteile mit der Schnittfläche in Salz- oder Farbstofflösungen zu stellen und das Aufsteigen der Solutionen spektroskopisch , makroskopisch oder auf anderem Wege zu beobachten , ist ein im pflanzenphysiologischen Laboratorium seit vielen Jahren für viele Aufgaben angewandtes Verfahren. In den Dienst der Permeabilitäts - und Protoplasmaforschung war es vor 1911 meines Wissens noch nicht gestellt worden^. Seitdem hat ^) KÜSTER, E. , Über die Aufnahme von Anilinfarben in lebende Pflanzenzellen (Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. 50, 1911, S. 261). ^) Ruhland scheint die Neuheit des Verfahrens für genannte Zwecke nur in seiner Besprechung meiner zitierten Arbeit (in Zeitschr. f. Bot. Bd. 4, 1912, S. 450) anerkennen zu wollen, hat aber bei späterer Gelegenheit wiederholt (vgl. die in der nächsten Anm. genannte Arbeit und verschiedene spätere Pubhkationen desselben Forschers) Goppelsroeders Priorität ver- teidigt. In Goppelsroeders Abhandlung: Über Kapillar- und Adsorptions- analyse (Zeitschr. f. Chemie u. Industrie d. Kolloide Bd. 6, 1910, H. 2. S. 111) finde ich zwar eingehende Beschreibung der Färbung, die die in Farb- stoffsolutionen tauchende Pflanzenteile annehmen — „der Stengel war innen bis oben orange", „in den Blütenstielen, Knospen und Staubbeuteln ließ sich in den letzteren, allerdings nur in Spuren, der Farbstoff nachweisen", „in den Blättern war überall der Farbstoff nachweisbar", „vier Blüten sahen .. . 96 Küster: Über Vitalfärbung der Pflanzenzellen I. 35,2. es sich auch in den Händen Ruhlands ^ bewährt. — (Jroße Be- deutung für das Zustandekommen nacliweisbarer Farbstoffaufnahmen und für die Intensität der erreichten Vitalfärbung hat die Trans- piration. Man kann sich von dem Einfluß der letzteren leicht überzeugen : stark transpirierende Organe färben sich schneller und stärker als schwach transpirierende; lokale Steigerung der Transpiration bewirkt lokale Förderung der Färbung, lokale Herab- setzung der Transpiration führt zu ebensolcher Herabsetzung der künstlichen Färbung-. Ruhland hat sich über die Bedeutung der Transpiration für den Farbstoffimport bestätigend geäußert, ja sogar den Saugkräften , welche die Transpiration zur Wirkung bringt, be- sonders hohe Bedeutung, beigemessen'^, während Höber und Nast vor einer Überschätzung der Transpiration warnen*. Meine 1911 veröffentlichten Versuche beziehen sich auf saure Farbstoffe ; auch die nachfolgenden Mitteilungen beschäftigen sich mit derselben Farbstoffgruppe. Die Bedeutung der Transpiration für die vitale Färbung ist bei Anwendung des erwähnten Verfahrens so groß , daß dieses ein Hilfsmittel bei den der Transpiration gewidmeten Untersuchungen abzugeben verspricht ^ Gleichwohl werden die Bedingungen, welche die vitale Beladung der Zellen mit sauren Farbstoffen ermöglichen, keineswegs erst durch Transpiration geschaffen. , Verfährt man in der oben angegebenen Weise, so läßt sich leicht feststellen, daß nicht nur an den transpirierenden Pflanzenteilen, sondern auch an denjenigen, welche in die Farbstoffsolution einge- taucht sind und eben deswegen keinen Wasserdampf nach außen abgeben, nennenswerte und sogar sehr reichliche Farbstoffaufnahme eintreten kann. Daß auch völlig untergetauchte , allseits von der Farbstofflösung umgebene Objekte sich mit Säurefuchsin vital färben lassen, habe ich a. a. 0. 1911 mitgeteilt, und Ruhland ist es zum Teile rötlichrosa aus" usw. — ;iber keine Anwendung der Methode auf die hier in Betracht kommenden Fragen der Permeabilität, der vitalen Speicherung usw. Eine Veranlassung, auf Goppelsroeders Versuche in meiner Arbeit 1911 hinzuweisen, lag daher m. E. nicht vor. *) Ruhland, W. , Studien über die Aufnahme von Kolloiden durch die pflanzliche Plasmahaut (Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. 51, 1912, S. 376). 2) KÜSTER, a. a. 0. 1911. ") Ruhland, a. a. 0. 1912. *) Höber, R. u. Nast, 0., Weitere Beiträge zur Theorie der Vitalfar- bung (Biochem. Zeitschr. Bd. 50, 1913, S. 418). '*) KÜSTER, a. a. 0. 1911. 35,2. Küster: Über Vitalfärbung der Pflanzenzellen I, 97 einige Male gelungen, „nach viertägigem Verweilen von Querschnitten durch den Blattstiel von Primula chinensis in sehr verdünnten Lö- sungen von Palatinscharlach . . . eine merkliche vitale Färbung der Zellen zu erhalten" ^. Ich habe Versuche, bei Ausschluß der Transpiration Vitalfärbung mit sauren Farbstoffen zu erzielen, in der mannigfaltigsten Weise wiederholt und habe mieli dabei bemüht, Objekte zu verwenden, deren Zellen einwandfrei turgeszent waren ; Ruhland hat darauf auf- merksam gemacht, daß Gewebestücke oder Schnitte, die leicht ge- welkt waren , beschleunigte Farbstoffaufnahme zeigen — vermutlich wegen der saugenden Kräfte, mit welchen die gewelkte Zelle Wasser aus ihrer Umgebung aufnimmt. Meinen Versuchsprotokollen entnehme ich folgende Angaben : 1) Bei feuchter Witterung wurden Tropaeolumachsen , -blütenstiele oder -blattstiele geschnitten, in Wasser gestellt und nach 24 bis 2 • 24 Stunden untersucht; etwa 1 cm lange Stücke derjenigen Organe, die durchaus von Wasser bedeckt gewesen waren, wurden in Ipromilliges Säurefuchsin über- tragen. Untei"feuchung nach 8 bis 24 Stunden; Längsschnitte, Plasmolyse in n-KNOg odern-Ca(N03)2. Die Färbungsergebnisse warenjiicht immer dieselben. Ich beobachtete bei manchen Objekten schon nach 8 Stunden schwache, aber (nach Plasmolyse) deuthch erkennbare Vitalfärbung der in der Nähe der Schnittflächen liegenden Parenchymzellen ; in anderen Fällen konnte auch nach 24 Stunden noch keine FarbstofTspeicherung nachgewiesen werden. Die an beiden Schnittflächen liegenden äußersten drei bis vier Zellenlagen waren stets abgestorben und stark tingiert. Durch das ganze Organstück gut zu verfolgen war die Rotfärbung der Membranen des Rindenskleren- chymgewebes. 2) Nach mindestens 24 stündigem Aufenthalt in Leitungswasser wurden ähnliche Stücke des gleichen Objektes mit Hilfe der Luftpumpe mit Säure- fuchsinlösung (0"l°/o) gefüllt und hiernach in feuchter Kammer aufbewahrt. Untersuchung nach 20 bis 24 Stunden ; Längsschnitte, Plasmolyse. Die an den Leitbündeln liegenden Parenchymzellen sind zum Teil deutlich gefärbt: 3) Stiele und Achsenstücke wurden — nach mehrstündigem Aufent- halt in Leitungswasser — in eine 2prozentige Lösung von Fuchsin S ge- bracht und submers 20 Stunden in ihr gelassen. Untersuchungsergebnis : Die 3 bis 4 cm langen Stücke haben sich von den Wundflächen her durchaus gefärbt. Dunkelrote Vitalfärbung der Grund- gewebszellen. Auch die Epidermiszellen sind deutlich gefärbt (Plasmolyse). 4) Organstücke derselben Art und Beschaffenheit wurden 8 bis 10 Stunden in Laboratoriumsluft sich selbst überlassen. In schwach gewelktem Zustand wurden sie in O'lprozentige Lösung von Fuchsin S übertragen. Untersuchung nach 24 Stunden : deutliche Vitalfärbung insbesondere in den die Leitbündel begleitenden Zelleß. 1) Ruhland, a. a. 0. 1912, S. 384—385. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 85, 2. 98 Küster: Über Vitalfärbung der Pflanzenzellen 1. 35,2. 5) Tropaeolumstiele und -achsenstücke wurden (Vorbehandlung des Materials wie oben) in eine feuchte Kamuier gebracht und auf benetztem Filtrierpapier liegend aufbewahrt. Auf der nach oben gekehrten Flanke der Stiele bzw. Achsen wurde mit dem Rasiermesser ein Stückchen Gewebe abgetragen ; auf die Wunde, an der alsbald schleimige Flüssigkeit sichtbar wurde, ließ ich etwas Fuchsin S -Pulver, auf andere ebenso behandelte Stücke Pulver von Lichtgrün FS fallen. Die Farben lösten sich schnell. — Unter- suchung nach 18 bis 20 Stunden. Akro- und basipetal von der Wunde aus hat sich kräftige Färbung bis an die Enden der Versuchsobjekte ver- breitet. Kräftige Vitalfärbung des Grundgewebes (Untersuchung nach Plas- molyse); auch in den Epidermiszellen ist oft deutliche Farbspeicherung nach- weisbar. Beide Farben geben im wesentlichen dieselben Resultate; diese sind bei Verwendung von Fuchsin S leichter festzustellen. — Die Versuche mit aufgestreutem Farbenpulver ' lassen sich mannigfaltig variieren: die Vitalfärbung verbreitet sich von den Schnittflächen schon binnen 6 Stunden über 8 cm weit, wenn man auf hinreichend lange zylin- drische Organstücke an einer Schnittendfläche Farbstofi" auflegt. 6) Schnitte (Längsschnitte durch Achsen oder Stiele von Tropaeolum) nach Behandlung mit 0"1 bis 2prozentiger Lösung von sauren Farben vital zu färben gelang bisher niemals — die Zellen sind den gewählten Farb- stoffen gegenüber (Säurefuchsin, Lichtgrün FS) zu empfindlich; ihre Empfind- lichkeit ist durch die Anfertigung des Schnittpräparates und durch den Wundreiz offenbar stark erhöht. Meine Bemühungen, ein resistenteres Zellenmaterial zu finden, führten mich zu Coleus hybridus. Auch dünne durch das Mark genannter Pflanze ge- legte Längsschnitte sind Farben gegenüber sehr widerstandsfähig. Behand- lung mit 2prozentigem Säurefuchsin oder Lichtgrün FS, sowie mit gesättigter Lösung von Orange G. Untersuchung nach 2 bis 8 Stunden ; sorgfältiges Auswaschen, Plasmolyse der Schnitte wie oben. Starke Färbung der toten .\nteile. Außerdem bemerkt man in jedem Schnitt eine größere oder kleinere Zahl plasmolysierbarer gefärbter Zellen, die sich außerordentlich stark mit den betreffenden Farben beladen haben. — Handelte es sich um Färbeversuche mit Fuchsin S, so wurden — um Verwechslungen aus- zuschließen — anthocyanfreie Coleus -Spielarten gewählt. 7) Versuche mit Allium cepa. Um bei Färbung der Zwiebelschuppen mit Fuchsin keine Irreführung befürchten zu müssen, bevorzugte ich an- thocyanfreie Varietäten der Zwiebel, z. B. die sehr schönen „Zittauer Riesen- silberweißen" (Haage & Schmidt, Erfurt). — Die Zwiebeln wurden an der Basis angeschnitten und mit der Schnittfläche in Lösung von Fuchsin S gestellt (0-lprozentig). Nach vier Tagen starke Färbung : in a 1 1 e n Schuppen der Zwiebeln deutliche Rötung der Gefäßbündel ; deutliche und sehr kräftige Vitalfärbung der den Leitbündeln anliegenden Parenchymzellen (Unter- suchung nach Plasmolyse). In den äußeren zwei oder drei saftigen Zwiebel- schuppen tiefrote Färbung des untersten Randes (unmittelbar über den Ansatzstellen der Wurzeln); die bei makroskopischer Prüfung erkennbare. ^) Sie waren ursprünglich zur Behandlung anderer die Vitalfärbung betreffender Fragen ausgeführt worden. 35,2. Küster: Über Vitalfärbung der Pflanzenzellen I. 99 vitalgefärbte Zone etwa 1 bis 2^1^ mm breit; starke Färbung aucli der Epi- dermiszellen (Plasmolyse). 8) Schnitte von saftigen Zwiebelschuppen wurden in 2prozentige Lösung von Fuchsin S übertragen. Zimraertemperatur; nach 2mal 24 Stunden Plas- molyse der Epidermiszellen (Haut der morphologischen Blattunterseite); keine Vitalfärbung; reichliche Farbstoflfspeicherung in den Membranen der lebenden Epidermiszellen. Viele Epidermiszellen tot und stark fingiert. Auch durch längeren Aufenthalt besonders dicker Schnitte in O'lprozentiger Fuchsinlösung gelang es nicht, intravitale Färbung zu erzielen. Die sub 7 genannten Befunde veranlaßten, namentlich auch die vom untersten Rand der Zwiebelschuppen abgehobenen Epidermisschnitte in Fuchsinlüsung einzulegen. Nach mehrtägigem Aufenthalt keine Vitalfärbung. Vom Rand der Präparate her kann man die verschiedensten Phasen der fortschreitenden postmortalen Veränderungen an den (abgestorbenen, stark tingierten) Epidermiszellen beobachten ; die Randzonen aus toten Zellen ge- bildet ; die folgenden lebenden Zellen zeigen (auch nach Plasmolyse) keine Spur von Zellsaftfärbung. i 9) Zwiebeln derselben Spielart wurden in O'lprozentige Fuchsin- lösung gebracht. Nur am Zwiebelboden war durch Rasiermesserschnitt eine Gew^ebescheibe abgetragen; im übrigen waren die Zwiebeln unver- wundet. Auch dann, wenn durch geeignete Belastung die Zwiebeln (ihr spez. Gewicht ist <^ 1) gänzlich untergetaucht waren, trat nach einigen Tagen (etwa nach 3mal 24 Stunden) Färbung der untersten Teile der Zwiebel- schuppen ein, wie oben beschrieben: vitale Färbung namentlich der Epi- dermiszellen (Plasmolyse). Außerdem war Färbung der Membranen toter Zellen und der Sekretschläuche nachzuweisen. Dieselbe Färbung trat unter gleichen Bedingungen auch dann ein, wenn die Zwiebeln erst 24 Stunden submers und belastet in Leitungswasser gelegen hatten und hiernach in Fuchsinlösung übertragen worden waren. Aus den hier geschilderten und anderen ähnlichen Versuclisserien glaube ich folgenden Schlüsse ziehen zu dürfen: 1) Auch nicht transpirierende und normalturgeszente Pflanzen- organe (oder Stücke von solchen) lassen sich vital mit sauren Farben färben. Die Färbung geht bei manchen Objekten schnell vor sich und erreicht einen hohen Grad von Intensität, wenn die Farbenlösungen, welclie die Zellen umspülen, hinreichend hohe Konzentration haben. 2) Die Transpiration der Pflanzenorgane , die zur Färbung in geeignete Solutionen gestellt worden sind , ist für die Vitalfärbung insofern von größter Bedeutung, als durch den Transpirationsstrom die Farbstoffteilchen gehoben, durch die Gefäße geführt und in die Nähe lebenden tingierbaren Parenchyms gebracht werden — ferner dadurch, daß durch jene die in den Gefäßen enthaltene Farbstoff- solution mehr oder weniger schnell eingedickt und in eine Konzen- 7* 100 Küster: Über Vitalfärbung der Pflanzenzellen 1. 35,2. tration gebracht wird, die schon sehr schnell deutlich erkennbare Vitalfärbung vieler Zellen zustande kommen lassen kann. 3) Daß die durch die Transpiration veranlaßten Saugwirkungen den intravitalen Import der Farbstoflfteilchen aus dem Gefäß in an- liegendes Parenchym beschleunigen , ist nicht erwiesen. Daß jene entbehrlich sind, und auch ohne sie bereits schnelle, reichliche Farb- stofFaufnahrae erfolgen kann, ist sicher. 4) Hinsichtlich der Vitalfärbbarkeit scheinen zwischen den Zellen intakter Pflanzenorgane und den Zellen der nach bekannter Methode hergestellter Schnitte keine prinzipiellen Unterschiede zu bestehen. Das beobachtete ungleiche Verhalten dieser und jener beruht ver- mutlich nur auf der Schädigung und der gesteigerten Empfindlichkeit der die Schnitte aufbauenden Zellen. Vielleicht schafft auch die In- jektion der InterzeUularräume mit Farbstoffsolution für die Zellen der Schnitte Bedingungen, die der vitalen Farbstoffaufnahme nicht immer günstig sind. 5) Bei Behandlung der Coleusschnitte mit sehr dunklen Fuch- sin S- oder Lichtgrünlösungen u. a. färben sich lebende Zellen zwar sehr kräftig. Ob aber die Farbenintensität ihres vital gefärbten , von lebendem Zytoplasma umgebenen Zellsaftes die der zugeführten Farb- stofflösung übertrifft, ist schwer festzustellen und für viele Fälle wohl fraglich und nach meiner Schätzung sogar zu verneinen. Infolgedessen muß auch die Frage, ob in jenen Fällen allgemein und unbedingt eine „Speicheruug" vorliegt, d. h. eine chemische Bindung des auf- genommenen Farbstoffs oder eine Überführung des Farbstoffes in eine kolloide Modifikation, die immer wieder neue Farbstoffmengen in die Zelle zu diosmieren gestattet, offen bleiben. [Eingegangen am 7. Oktober 1918.] 35,2. Referate. 101 Referate. 1. Lehr- und Handbücher. Stöhr, Ph., Lehrbuch der H istologie und der mikrosko- pischen Anatomie des Menschen mit Einschluß der mikroskopischen Technik. 17., verbess. Auflage, bearbeitet von Oskar Schultze. 516 S. m. 432 Abb. im Text. Jena (G. Fischer) 1918. Brosch. 14 M., geb. IT'öO M. Seit dem kurzen, ganz farblosen Berichte über die 1. Auflage dieses Lehrbuches in Bd. 4 (1887 , S. 52) ist in der Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. nicht mehr davon die Rede gewesen. Inzwischen hat sich die Zahl der Seiten von 255 auf über das Doppelte, die der Textabbildungen sogar von 199 auf 432 vermehrt; ferner ist zwar 1910 noch die 14. Auflage von Stöhr selbst, die nächste aber schon 2 Jahre später von seinem Nachfolger im Amte, 0. Schultze, besorgt worden. Auch die vorliegende 17. glänzt gleich den früheren durch die gute Ausstattung; besonders gilt dies von den vielen farbigen Abbildungen , die trotz dem Weltkriege fast unverändert schön sind und der Würzburger Druckerei alle Ehre machen. Daß auch der Inhalt vortrefflich ist, braucht bei der großen Anzahl der Auflagen nicht erst gesagt zu werden; ich erwähne daher nur einige kleine Mängel in der Hoffnung, sie recht bald beseitigt zu sehen. Auffällig, fast unerlaubt , gering ist die Zahl der Druckfehler ; von störenden sind mir aufgestoßen : in Abb. 279 intralobuläres statt intralobulares, in Abb. 320 Serotische statt Sertolische , in Abb. 361 coreum statt corueum , S. 158 Dietjen statt Deetjen (leider schon so in der 14. Aufl.), S. 168 Zeile 3 von unten welche statt welches. Man liest ferner immer Apparato reticulare statt reticolare, auch hat Hassall ein Doppel- L, Falloppio ein Doppel -P. Wenig schön klingt „Die Spermie" statt „Das Spermium", sowie S. 316 sensitive Nervenfasern 102 Referate. 35,2. statt sensible. Schon seit der 1. Auflage wird die Flagellate Tricho- monas ruhig zu den Infusorien gerechnet. Binnen- und zwischen- zellig nehmen sich bei intraepithelial, interlobulär und interzellular sonderbar aus. Aber all das sind unbedeutende Anstände , die den großen Wert des Buches kaum schmälern. Nun zur Technik! Sie zerfällt in den allgemeinen Abschnitt S. 1 — 48 und die Einzelangaben am Schlüsse jedes größeren Kapitels, im ganzen 210 Nummern; diese behandeln jedesmal die Methoden zur Herstellung der Präparate und , da oft genug die Haussäuge- tiere als Objekt dienen müssen , auch zuweilen die Sektionstechnik. Mit Recht legte Stöhr von Anfang an großen Wert auf die Anfer- tigung der Schnitte aus freier Hand ; Schultze ist diesem Verfahren treu geblieben , indessen auf die Dauer konnte man das Mikrotom nicht umgehen — schon in der 8. Auflage (1898) tritt es hervor — und so wird die Einbettung in Paraffin und Zelloidin sowie das Schneiden jetzt auf S. 486 — 494 ziemlich eingehend geschildert. Des Gefriermikrotoms wird nur nebenbei gedacht. Auffällig oft wird in Müllers Gemisch fixiert, allerdings nicht minder in Orths Gemisch (leider stößt man auch hier auf den scheußlichen Ausdruck Müller -Formol oder gar Müllerformol, und dem reiht sich würdig die KuLL-Färbung an). Kleinenbergs Pikrinschwefelsäure wird noch in der 8. Auflage zum Fixieren angegeben und verschwindet dann klang- los. Nicht zu billigen vermag ich den Gebrauch sogen, gesättigter Lösungen in Nr. 19, 23 und 61, und ob die Angabe „Vesuvin oder Methylviolett B und andere basische Aniiinfarbstoffe können in ge- sättigten wässerigen Lösungen (1 g zu 50 ccm dest. Wasser) vor- rätig gehalten werden", das Richtige trifft, ist mir fraglich. Das karminsaure Natron, seit der 1. Auflage als Farbstoff vertreten, sollte endlich mal den richtigen Namen Natronkarmin erhalten. Die sogen. Sublimatreste entfernte Stöhr/Iu der 8. Auflage vor dem Einbetten der Objekte, später (auch jetzt) erst aus den Schnitten, in beiden Fällen nur durch Jodtinktur ohne Jodkalium. Der eigentümliche Satz auf S. 19: „Ungeeignet sind Osmiumsäure -Lösung und -Mischungen für elastische Fasern , die durch sie gelöst werden sollen", steht schon in der 14. Auflage und hätte seither wohl bestimmter gefaßt oder aus- gemerzt werden dürfen. Mir ist unklar, wie 4 ccm einer Iprozentigen Lösung mit 24 ccm Wasser eine ^/gprozentige Lösung ergeben (S. 26, ebenfalls schon- in der 14. Aufl.). Fett wird nicht etwa durch Sudan, Schleim nur durch Delafields Hämatoxylin nachgewiesen; S. 3.3 Zeile 6 von oben steht Entfernung statt Entfärbung, auf S. 107 ge- hört die erste Zeile nicht hin (führt so nur irre, Abb. 88 hätte da- hinter gesollt, wie in früheren Auflagen); S. 122 Nr. 33 die 2prozentige Lösung von F'uchsin, schon seit der 9. Auflage vorhanden, soll vielleicht eine 2promillige sein oder bezieht sich auf die leichter löslichen Fuchsinarten; S. 450 am Ende der Nr. 191 muß es nicht Ammoniak sondern Ammonium heißen; S. 493 wird die Färbung aufgeklebter 35, 2. Referate. 103 Schnitte nicht so klar dargestellt wie in den früheren Auflagen, wo sie ausführlicher war. Übrigens sollen auch diese kleinen kritischen Bemerkungen nur dazu beitragen, die VortrefFlichkeit des Lehrbuches noch zu erhöhen. p j^^y^^ ^j^^^y Pauli, W. E., u. Pauli, B., Physiologische Optik darge- stellt für Naturwissenschaftler. Mit 2 Tfln. u. 70 Textabb. 111 S. Jena (G. Fischer) 1918. Geh. 5 M., geb. 7 M. Die sehr konzentrierte Übersicht über das ausgedehnte Gebiet will vor allem dem Angehörigen der exakten Naturwissenschaften Verständnis und kritische Würdigung der zahlreichen einschlägigen subjektiven Phänomene ermöglichen. Auch der Mikroskopiker wird vielfach Nutzen ans ihr ziehen können , wenn auch die Darstellung nicht erschöpfend sein kann. Aus der Fülle des Stoffes können nur die mikrographisch wichtigsten Punkte hervorgehoben werden. Ein einleitender Teil behandelt kurz die Dioptrik des Auges, anatomische Grundbegriffe , Brechungsverhältnisse , Akkommodation und Brillen, diese mit erfreulichem Eingehen auf die neuen punktuell abbildenden Gläser. Der zweite Teil bringt die Gesichtsempfindungen, ausgehend von der doppelten Betrachtung eines Gitterspektrums, 1) objektiv als strahlende Energie in gesetzmäßiger Verteilung und ebenso abnehmen- der Wellenlänge, 2) subjektiv als Empfindung verschiedenfarbigen Lichtes in einem geringen Wellenlängenbereich und von der Energie- verteilung völlig abweichender Helligkeitsverteilung. Den Mikrosko- piker würde hierbei auch die Abweichung der chemischen Wirksam- keit von der Helligkeit interessieren. Eine eingehende Darlegung der Farbenlehre bringt u. a. das praktisch wichtige Gesetz von Grassmann, wonach der subjektive Farbenreiz von der physikalischen Beschaffenheit der Farbe (zusam- mengesetzt aus spektralen oder nichtspektralen Farben) unabhängig ist , und eine Übersicht der Theorien des Farbensehens : der wohl durch die Tatsache der Rot-Grün-Blindheit stark gefährdeten Young- Helmholtz sehen Theorie, wonach in der Netzhaut rot, grün und violett empfindende Elemente vorhanden sind, ergänzt durch die Duplizitäts- theorie , welche die Zapfen für das Tag-(Farben-)sehen, die Stäbchen für das Nachtsehen in Anspruch nimmt, und der Theorie der Gegen- farben von Hering* Nach dieser besteht im Auge eine Weiß-Schwarz- Substanz (entsprechend der Funktion der Stäbchen bei Helmholtz), sowie eine Rot-Grün- und Gelb-Blau-Snbstanz, wobei die erste Kompo- nente jeder Substanz dem Zustand der Dissimilation , die letzte der Assimilation entspricht. Vermutlich wird hierzu wie zu den Arten der Sehschärfe die weitere Erforschung des nervösen Sehapparates wichtige Befunde liefern. 104 Referate. 35, 2. Im dritten Teil werden die Gesichtswahrnehmungen behandelt, zunächst das für den Mikroskopiker wichtigste Problem der Seh- schärfe. Unterschieden wird optisches Auflösungsvermögen und optischer Raumsinn. Ersteres ist bestimmt durch den kleinsten Ab- stand zweier noch als getrennt zu erkennender Objekte , er beträgt im Bogenmaß etwa l' (im Text irrtümlich 1^) , entsprechend einem kleinsten linearen' Abstand von 0'()7 mm in 250 mm Entfernung^). Der mittlere Abstand zweier Zapfen im zentralen Teil der Retina, etwa 5 //, entspricht der Netzhautbildgröße jenes geringsten erkenn- baren Abstaudes mit"4'4 [x. Wesentlich verschieden und physikalischer Behandlung unzu- gänglich ist die nur den 5. bis 6. Teil des Auflösungsvermögens betragende Nonius - Sehschärfe , die einen mit in „Geradheitreihen" angeordneten Netzhauteleraenten korrespondierenden optischen Raum- sinn voraussetzt. Eine Tabelle unterrichtet über die für Mikrophoto- graphie und subjektive Beobachtung in monochromatischem Licht wichtige Abhängigkeit der Sehschärfe von der Wellenlänge. Auch die Ausführungen über das binokulare Sehen (mit und ohne stereoskopiscben Effekt) werden in steigendem Maße den Mikro- skopiker angehen (vgl, Amanx, diese Zeitschr., Bd. 29, 1910, S. 488ft'.). Wenn schon bei photometrischen Messungen ein Fehler von 2*2 Pro- zent bei Beobachtung mit einem Auge (rechts) auf 1"4 Prozent bei beidäugiger Beobachtung herabgedrückt wurde , läßt sich ein weit höherer Gewinn für alle mikroskopischen Messungen erwarten. Auch der didaktische Wert stereoskopischer Bilder (subjektiv oder objektiv) wird in Zukunft sicher weitgehend dem Unterricht und der Forschung nutzbar gemacht werden. Der Wert des Buches wird durch zahlreiche Abbildungen, Ta- bellen und Kurven erhöht , besonders auch durch maßstäbliche An- gabe von Versuchsanordnungen zur Demonstration. Vielleicht könnten spätere Auflagen noch mehr nach der deskriptiv-naturwissenschaft- lichen Seite hin ausgebaut werden, um dem an der Grenze der Wahr- nehmung operierenden Mikroskopiker die Orientierung über die zahl- reichen Klippen theoretischer wie praktischer Natur zu erleichtern. Hierbei dürften auch einige zahlenmäßige Angaben über die normale Reizschwelle für Hell- bzw. Dunkeladaption, sowie über die wichtigsten Ermüdungserscheinungen erwünscht sein, letztere besonders als Funk- tion der Helligkeit unter Berücksichtigung von deren Bedeutung für ^) Bemerkenswert ist, daß mit diesem empirisch bestimmten Wert das nach der Abbe sehen Theorie berechnete Auflösungsvermögen des Auges für zentrales Liclit Ä = 550 fufj, und 250 mm Abstand völlig übereinstimmt (Num. Ap. 00l)8 bei Pupillenweite 4 mm, kleinster trennbarer Abstand in 250 mm 007 mm bei zenfaler, 0'035 mm bei möglichst schiefer Beleuchtung), d. h. die optische Grenze des Auges ist durch die Apertur des physika- lischen Systems, nicht durch Unvollkommeniieiten des Baues und der Reiz- empfindung gegeben. 35, 2. Referate. 105 die Sehschärfe zur Aufstellung einer Gleichung, aus der die für den betreffenden Fall optimale Helligkeit zu entnehmen ist. Georgi {Rüstringen). Lindow, M., Differentialrechnung. (Aus Natur und Geistes- • weit Bd. 387). 2. Aufl. 97 S. m. 45 Abb. u. IGl Aufg. Leipzig (B. G. Teubner) 1918. Geb. l'óO M. Geschrieben vom Standpunkt des lehrenden Praktikers kann das Büchlein auch dem Biologen und Physiologen zur Behandlung vor- kommender Aufgaben gute Dienste leisten. Die Darstellung bleibt durchweg auch demjenigen verständlich, der sich ohne das volle mathematische Rüstzeug einer friedensmäßig geregelten Hochschul- bildung einarbeiten will. Ihn unterstützen vor allem die jedem Kapitel angefügten , vielfach der technischen und physikalischen Arbeit ent- nommenen Aufgaben mit Lösungen. Auf die Abschnitte über An- wendung der Differentialrechnung und über Maxima und Minima sei besonders hingewiesen. Lediglich der nach Lage der Dinge leider notwendige enge Druck der Formeln ist dem Arbeitenden nicht eben zuträglich , wie auch an einzelnen Stellen durch größere Ausführlichkeit der Gang der Ableitungen wohl noch übersichtlicher dargestellt werden könnte. Ein zugehöriges Bändchen des gleichen Verf. über Integral- rechnung ist im Erscheinen begriffen. Georgi {Rüstringen.) 2. Mikroskop und Nebenapparate. Becher, S., Über den Astigmatismus des Niçois und seine Beseitigung im Polarisationsmikroskop (Ann. d. Physik [4. F.] Bd. 47, 1915, S. 285). Der Verf. hatte Unschärfeerscheinungen bei Anwendung des mit dem Tubusanalysator versehenen Polarisationsmikroskops beobachtet. Eine genaue Betrachtung des Schleifstaubes seiner Präparate ergab, daß sich die im dunklen Felde als ungemein feine Lichtpunkte er- scheinenden Partikelchen bei dem Versuch, mit derMikrometerscliraube die beste Einstellung zu gewinnen , erst in der einen und dann in der dazu senkrechten Richtung in eine feine Linie auszogen. Es mußte sich also um eine astigmatische Erscheinung handeln, und zwar konnte nur der Tubusanalysator daran schuld sein ; denn bei Ausschaltung des Analysators verschwand der Fehler. Wie der Verf. nun weiterhin darlegt, beruht die astigmatische Störung darauf, daß die Strahlenfläche der das Nicol allein durchlaufenden außerordent- IQQ Referate. 35,2, lichen Strahlen keine Kugel, sondern ein Rotationsellipsoid ist. Der Astigmatismus beschränkt sich infolgedessen hier nicht wie bei zen- trierten Linsensystemen auf schiefe Bündel und auf die peripheren Bildteile , sondern tritt auch für ein axiales Büschel in der vollen Stärke auf, wie dies die auf zwei Tafeln beigegebenen Aufnahmen deutlich erkennen lassen. Im Vergleicli zu dem hohen Korrekfions- zustand fast aller übrigen modernen optischen Instrumente befindet sich daher die Strahlenvereinigung des Polarisationsmikroskops „in einem unerhört mangelhaften und unwürdig schlechten Zustande". Daß der Fehler sich überhaupt so stark bemerkbar macht, wird durch die Lage des Niçois zum Okular bedingt, welches die Länge des astigmatischen Strichbildes entsprechend ihrer Eigenver- größerung vergrößert, so daß die Abweichung mit höheren Okular- nummern wächst. Bei Anwendung des Okularaufsatznicols ist der zutage tretende Astigmatismus verschwindend gering. Indessen zeigt diese Anordnung zu erhebliche andere Nachteile. Man würde den Astigmatismus vollkommen umgehen durch Anwendung eines Analy- sators, der den ordentlich en Strahl durchläßt; denn da in diesem Falle die Strahlenfläche eine Kugel ist, so beschränkt sich die Störung des Strahlenverlaufs auf die Momente, die von der dioptrischen Wirkung isotroper planparalleler Platten bekannt sind. Zur erfolgreichen Durchführung fehlt es aber bisher an einer geeigneten Konstruktion. Versuche , den Astigmatismus und die gleichzeitig auftretende Bild- verzerrung durch Anwendung einer Zylinderlinse, einer planparallelen Platte, einer Substanz von positiver Doppelbrechung oder durch Ver- längerung des Mikroskoptubus bzw. der Objektivbildseite zu heben oder doch wirksam zu vermindern, schlugen fehl. Die Lösung, die der Verf. findet, besteht darin, ein Mikroskop solcher Anordnung zu benutzen, daß die zu konjugierten Objekt- und Bildpunkten gehörigen Strahlen nicht wie sonst als konvergente, sondern vielmehr als parallele Bündel durch den Analysator laufen (telezentrischer Strahlengang) ; in diesem Falle tritt nämlich kein Astigmatismus auf. Ein derartiges Mikroskop müßte als Okular ein auf unendlich eingestelltes Fernrohr besitzen; ferner müßten die Objektive auf unendlich korrigiert sein. Durch Anwendung einer Korrektionsfassung würde sich die Möglich- keit bieten , diese Objektive , deren Herstellung auch im Interesse der Mikroprojektion ohne Okular liegt, für das Arbeiten mit dem gewöhnlichen Mikroskop der normalen Tubuslänge anzupassend F. P. Liesegang (Düsseldorf). 1) Der Ref. möchte hierzu folgendes bemerken: Der Astigmatismus des Niçois läßt sich leicht mittels des Projektionsapparates objektiv dar- stellen, wenn man in folgender Weise verfäiirt. Man zeichnet mitten auf eine gelatinierte Glasplatte mit scharfen Tuschstrichen ein Kreuz, dessen Arme wagrecht und senkrecht verlaufen, oder kratzt ein solches in eine berußte Glasplatte, macht noch ein paar feine Punkte rundum und setzt dann die Platte in den Projektionsapparat, den man mit Hilfe eines Objektivs von ungefähr 6 cm Brennweite (sie kann auch etwas kürzer oder länger sein; 35, 2. ' Referate. 107 Schmidt, W. J., Deckglasdicke, Tubuslänge und Objek- tive mit Korrektion s fa ssung (Biol. Zentralbl. Bd. 38, 1918, Nr. 7, S. 269—276). Ein Appell, Deckglasdicke und Tubuslänge — deren Bedeutung für die Güte des mikroskopischen Bildes beim Gebrauch starker Trockensysteme in der Praxis nur selten hinreichend gewürdigt wird — richtig einzuhalten und starke Trockensysteme mit Korrek- tionsfassung gleichwertigen ohne solche vorzuziehen. Das kommt auch für Kurse in Betracht, da hier nur selten jedem Teilnehmer eine Immersion zur Verfügung steht, und somit die starken Trocken- systeme voll ausgenützt werden müssen. Da der Einfluß einer ver- kehrten Deckglas dicke zumeist bei der Einführung in mikro- skopische Studien nicht ad o cu lo s demonstriert wird, bleibt es nicht zu verwundern , daß manche Mikroskopiker die dadurch be- dingte, aber nicht als solche erkannte Unscharfe des Bildes durch Verkleinern der Blendenöffnung -— also immer auf Kosten der Hellig- keit und gelegentlich der Auflösung — zu beseitigen pflegen. Daher schlägt Verf. vor, in der kurzen Besprechung, die wohl jeder Dozent der Biologie als Einführung in den Gebrauch des Mikroskops seinem eigentlichen Thema vorausschicke, durch Versuche (Abbes Test- platte, Präparate, die halb mit doppeltem Deckglas versehen sind) den Einfluß der Deckglasdicke (bzw. Tubuslänge) zu zeigen, sein Zustandekommen zu erklären und die Wichtigkeit der richtigen Deck- glasdicke für die Praxis zu betonen. Ebensowenig Beachtung wie die Deckglasdicke findet oft die Tubuslänge. Eine Abweichung von der vorgeschriebenen Tubuslänge sollte aber nur statthaft sein, um den Einfluß einer verkehrten Deckglasdicke aufzuheben oder die Ver- größerung bzw. den Mikrometerwert auf gerade Zahlen abzurunden, was bisweilen erwünscht sein kann. Bekanntlich wirkt die Einschal- tung des Deckglases in den Strahlengang verändernd auf die sphä- im Notfall tut's auch eine einfache Linse) ein etwa fünffach verkleinertes Bild des Kreuzes entwerfen läßt. Dies Bild wiederum wird mittels eines zweiten Objektivs von ungefähr 10 cm Brennweite (auch hier hat man weiten Spielraum in der Brennweite) auf den Schirm geworfen. Endlich ordnet man im Strahlengang dort, wo das kleine Bildchen erscheint, ein nicht zu kleines Nicoisches Prisma an (ich benutzte ein solches von 4 cm Länge), dessen Polarisationsebene wagerecht oder senkrecht eingestellt wird, und zeigt nun, daß sich immer nur einer der Kreuzarme scharf ein- stellen läßt und daß gleichzeitig die Punkte zu wagerechten bzw. senkrechten Linien ausgezogen werden Dreht man das Nicol (am besten um 45**), so bleiben beide Kreuzarme bei jeder Einstellung verschwommen. Um weiterhin nachzuweisen, daß der Astigmatismus geringer wird, wenn die abbildenden Strahlenbündel weniger stark konvergent durch das Nicol laufen , bringt man das erste Objektiv in kürzeren Abstand von der Kreuzplatte, stellt Nicol und zweites Objektiv nach und beobachtet wiederum die Wirkung auf dem Schirm. Bei weiterer Annäherung wird die astigmatische Differenz immer geringer ; sie war kaum noch zu erkennen, wenn sich das Objektiv im Abstand der doppelten Brennweite von der Platte befand. 108 Referate. 35,2, rische Korrektion ein ; da aber Tubusverlängerting Überkorrektion, Tubusverkürzung Unterkorrektion hervorruft, so kann die Wirkung eines zu dicken Deckglases durch Verkürzung, die eines zu dünnen durch Tubusverlängerung ausgeglichen werden. Diese Beziehung zwischen Tubusiänge und Deckglasdicke empfiehlt Verf. sich folgen- dermaßen einzuprägen : man stelle sich die Entfernung von der Ober- fläche des Objektes bis zum oberen Tubusrand (oder die Summe von Deckglasdicke und Tubuslänge) als eine unveränderlich einzuhaltende Größe vor. Ist das Deckglas zu dick, dann wird diese Konstante vergrößert und muß durch Verkürzung des Tubus auf den richtigen Wert gebracht werden ; umgekehrt bei zu dünnem Deckglas. Natür- lich handelt es sich hier nur um ein mnemotechnisches Hilfsmittel, nicht um eine Erklärung. W. J. Schmidt (Bonn), 3. Mikrophotographie und Projektion. Liesegang, F. P., Handbuch der praktischen Kinemato- graphie. 5,Aufl, 588 S,m. 231 Abb, Düsseldorf (Ed, Liese- gang) 1918. , Geh, 14 M,, geb, 16 M. Inhalt: Wesen und Wirkungsweise des Kinematographen. Die Konstruktion des Apparates. Einrichtungen zur Projektion. Die kine- matographische Aufnahme. Rapid- und Ultrarapidkinematographen. Mikro-, Röntgen-, Naturfarben-, stereoskopische Kinematographie. Anwendungen. Liesegang {Frankfurt a. M.). Ost , H. , Die Fadenbildung beim Spinnen der Kunst- seide (Zeitschr. f, angew. Chemie Bd. 31, [1], 1918, S. 141 — 144 m. 2 Abb. u. 2 Tfln.). Bisher war noch nicht aufgeklärt, auf welche Weise die Streckung der Fäden beim Spinnen der Kupferseide im Fällungsbade erfolge. Chordonnet und Witt hatten geglaubt, der aus der Kapillare aus- tretende Flüssigkeitszylinder bilde an seiner Oberfläche eine feste Haut, während der Inhalt zunächst flüssig bleibt. Diese Haut soll dann in Ringe zerreißen , neue Flüssigkeit an die Oberfläche treten und dort zu neuer Haut erstarren, Becker glaubte dagegen, die Streckung erfolge schon in dem noch flüssigen Teil innerhalb der Kapillare, Dann erst erfolge das Festwerden. Die hier vorliegenden Untersuchungen an stark vergrößerten Bildern ergeben die Richtig- keit der letzten Anschauung. Es wurde eine schmale Glaswanne aus Spiegelglasscheiben auf- gestellt, mit den üblichen F'ällflüssigkeiten beschickt und eine nor- male Kupferammoniakzelluloselösung durch Glaskapillaren hindurch- 35,2. Referate. 109 gesponnen; der Druck wurde auf etwa 1000 mm Quecksilber fest- gehalten, der Zug einer umlaufenden Glaswalze von 0 bis 88 ra/min verändert. Hinter dieser Spinnvorrichtung stand der Projektionsapparat und warf in dem verdunkelten Raum das Bild des spinnenden Fadens auf eine 6 ra entfernte weiße Wand in etwa 40facher Vergrößerung von genügender Schärfe , den senkrecht aufsteigenden Faden nach abwärts gerichtet. Die Projektionsbilder wurden auf einem an die Wand gelegten Papierblatt nachgezeichnet, und die Fäden, welche infolge der Beugung der Lichtstrahlen etwas zu dick erschienen, aber zum Durchmesser der Kapillaren in richtigem Verhältnis stan- den, mit einem Mikrometer nachgemessen. Auch Photographien wurden genommen, sie gaben die Fadendicken, vom Austritt aus den Kapil- laren an, gut wieder, nicht aber die Vorgänge im Innern der Kapil- laren. Aus den Abzeichnungen der Projektionsbilder ergibt sich, daß die P'äden schon an der Mündung der Kapillaren ihren end- gültigen Durchmesser besitzen , und zwar sowohl beim Spinnen in starker Natronlauge wie auch in Schwefelsäure. In diesen Bädern erfolgt keine weitere Streckung. Dagegen erwies sich der noch flüssige Faden innerhalb der Kapillaren und unmittelbar an deren Mündung so nachgiebig, daß er hier leicht bis auf weniger als den halben Durchmesser verjüngt werden kann und dann die Kapillare meist nicht mehr ganz ausfüllt. ^. .„ i j- . ,^x Liesegang {Frankfurt a. M.). 4. Physik und Chemie. Bachmann, W., Über den Fein bau der Gele. 1. Mitteilung (Kolloid -Zeitschr. Bd. 23, 1918, S. 85—100 m. 7 Abb.). Auch Bachmann kommt hier wieder zu dem Ergebnis, daß die Gelatinegallerten eine sehr viel feinere Struktur haben, als den Auf- bau aus Waben von 700 bis 800 /Jt/ii Durchmesser, welche BIjtschli annahm. Bl'tschli ließ sich irreführen, indem er durch eine falsche Fixierungsart entstandene Artefakte beobachtete. Fixiert man nämlich eine auf einem Deckglas ausgebreitete dünne Gelatineschicht einseitig mit Alkohol, so muß dieses Schrumpfungsmittel zu Zerreißungen der Struktur führen. Es müssen also grobe Diskontinuitäten entstehen, deren Charakter vollständig von der ursprünglichen Gallertstruktur abweicht. Bei verdünnteren Gallerten läßt sich ultramikroskopisch ein Auf- schluß über die Struktur erreichen. Konzentriertere Gallerten erscheinen dagegen amikroskopisch. Da die optischen Verfahren also bei ihnen versagen , mußte Bachmann zu anderen Mitteln greifen , um die Kapillardurchmesser in ihnen festzustellen. Aus Bestimmungen der 110 Referate. 35,2. Dampfdnickerniedrigung ergab sich , daß die Hohlräume in ihnen :îO- bis 100 mal kleiner sind, als Bütschli glaubte. Liesegang {Frankfurt a. M.). König , W. , Über das Mitschwingen kleiner Körper in Schallwellen (Ann. d. Phys. [4] Bd. 49, 1916, S. 648 —652). Zur Bestimmung der Amplitude der Schallwellen in Luft ließen E. P. Lewis und L. P. Fakris (1915) Lykopodium durch die Luft eines allseitig geschlossenen Kastens fallen und beobachteten mit einem Mikroskop die Bahn der Teilchen, während Schallschwingungen durch ein seitliches Diaphragma auf die Luft des Kastens einwirkten. Die Körnchen beschreiben dann nicht mehr gerade Fallbahnen , sondern Sinuskurven von geringer Amplitude. Aus der Stärke des Mitschwingens wollen sie die Amplitude der Schallwellen ableiten. König weist je- doch nach , daß letzteres nicht ohne weiteres möglich ist ; denn für Lykopodium ist die Stokes sehe Formel nicht gültig. Um zu einer sicheren Meßmethode für Schallamplituden zu gelangen, dürfte es sich empfehlen , nicht nur kleinere Kugeln anzuwenden zur Erzielung größerer Amplituden des Mitschwingens, sondern vor allem Kügelchen aus solchen Stoffen, für welche die Gültigkeit der Stokes sehen Formel erwiesen ist, also etwa solche aus schwarzem Wachs. Liesegang {Frankfurt a. M.). Bang, J., Mikrochemische Stickstoff bestimraung (Bio- chem. Zeitschr. Bd. 88, 1918, S. 416—419). Die von Schollema und Hittersky (Biochem. Zeitschr. Bd. 84, 1917, S. 354 — 371) bei einer Nachprüfung des Verfahrens durch Blind versucliiö gefundene alkalische Reaktion des Destillats rührt nicht von einem Mangel der Destillationsvorrichtung her, sondern von einer Anwesenheit von Spuren von Ammoniak in den Reagentieu. Da diese nicht vollkommen rein sind, hatte Bang schon eine Korrektur dafür vorgesehen. Er besteht auch weiter auf der Phosphormolybdänsäure- methode zur Trennung des Reststickstoffs von Eiweiß. Denn weder Metaphosphorsäure noch Trichloressigsäure , Sublimat oder Uransalze sind ein so vollkommenes Eiweißfällungsmittel wie diese. Liesegang {Frankfurt a. M.). Asker, E., Über die Klassifizierung der Bleie h barkeit des Sulfitzellstoffs (Papierfabrikant Bd. 16, 1918, S. 133—134). Die Fasern werden mit Malachitgrün auf dem Objektträger ge- färbt und unter dem Mikroskop verglichen mit einer grünen Farbskala. Die Fasern sind um so leichter bleichbar, je weniger stark sie sich im Malachitgrün gefärbt haben. Liesegang {Frankfurt a. M.). 35, 2. Referate. Ill Ouillet, L., Einfluß des Kadmiums auf die Eigenschaft der Kupfer -Zink-Legierungen (Aead. d. Sciences Paris, 29. April 1918. — Chemiker-Zeitg. Bd. 42, 1918, S. 452). Erst bei mehr als 1 Prozent läßt sich Kadmium in Messing metallographisch nachweisen , und zwar bis zu 2 Prozent in Form dünner Fäden, bei höherem Gehalt als runde Körner. Liesegang {Frankfurt a. M.). Hofmann, F. B., Über das Haften von Stärke anFlüssig- keitsgrenzen. I. Versuche aji Stärkekörnern (Pflügers Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. 167, 1917, S. 267 —279 m. 1 Abb.). Die Adhäsion der Stärkekörner an der Grenze von Wasser und Benzol , Petroleum , flüssigem Paraffinöl usw. kann auch an mikro- skopischen Präparaten gezeigt werden : Suspensionen von KartotFel- stärke in solchen Flüssigkeitsgemischen läßt man auf einem Objekt- träger sich absetzen. Bei einer Verschiebung des Deckgläschens oder Druck auf dasselbe entsteht eine Flüssigkeitsströmung im Präparat. Dabei weichen die Stärkekörner, welche einen größeren Tropfen der zweiten Flüssigkeit umrahmen, mit großer Leichtigkeit an der Flüssig- keitsgrenze entlang gleitend aus. Diese Verschieblichkeit wurde Hof- mann für die Theorie des Haftens von großer Bedeutung; jedoch ist hier nicht der Ort, näher darauf einzugehen. Liesegang (Frankfurt a. M.). 5. Präparationsmethoden im allgemeinen, Hirschfeld , H. , Farbträger nach v. BlIìcher, eine prak- tische Vereinfachung der mikroskopischen Färbetechnik (Berlin, klin. Wochenschr. Jahrg. 55, 1918, Nr. 20, S. 477). Man hat während des Krieges schon mehrfach Farbstoffe in handlicher Form hergestellt, um die Fläschchen mit Farblösungen zu vermeiden. Eine neue solche Form' sind die v. BLticHERSchen „Farbträger", Stückchen von Filtrierpapier, die mit den Farbstofi'en getränkt auf das Präparat aufgelegt und mit der nötigen Menge Wägers angefeuchtet werden. Sie werden von dem Verf. als sehr praktisch gerühmt, der Näheres über die einzelnen Färbungen angibt. Er bespricht die Fuchsinfärbung, die Gonokokkenfärbung mit Methyl- grün-Pyronin, die GRAM-Färbung, die ZiEHLSche Tuberkelbazillen- 112 ' Referate. 35,2. fàrbung, die NEissERSche Polkörperchen färbung und die Färbung von Blutpräparaten mit May-Grünwald- Lösung und mit Giemsa- Lösung. — Nach V. BLtJCHBR (Verf. hat das nicht nachgeprüft) sollen sich die Farbträger auch gut zu Schnittfärbungen eignen. Man verwendet bei dickeren Schnitten zwei P^arbträger und legt die beschickten Ob- jektträger bei langdauernden Färbungen in die feuchte Kammer. Die größere Farbstoffmengen erfordernden Färbeküvetten werden dadurch entbehrlich. Schiefferdecker {Bonn). Denigés, Gr., Natrium Perchlorat als allgemeines Re- agens für die Mikrochemie (Ann. de Chimie analyt. appi. Tom. 22, 1917, S. 103—105). Eine 20prozentige Lösung von Natriumperchlorat erzeugt in nicht zu verdünnten Kalisaizlösungen Kristallausscheidungen, ähnlich jenen des Magnesiuraamnioniumphosphats. Selbst bei geringer Vergrößerung sind dieselben gut erkennbar. Typische Kristalle entstehen auch mit Rubidium- und Kalziumsalzen, nicht mit Ammonium-, Lithium- und Thalliurasalzen. Zum mikrochemischen Nachweis des Kokains hatte Denigés das Reagens schon 1913 empfohlen. Jetzt werden auch die Kristall- fallungen beschrieben, welche selbst in den nur O'l- bis 0"2prozentigen Lösungen von Brucin und Strychnin entstehen : Die rhombischen Blättchen des Brucinperchlorats und die langen Nadeln des Strychnin- perchlorats. Morphium gibt strahlenförmige angeordnete Kristallnadeln. .Jedoch muß hierbei die Lösung mindestens Iprozentig sein. Liesegang {Frankfurt a. M.). Denigés , Gr., Mikroreaktionen des Perchlorsäure-Ions (Ann. de Chimie analyt. appi. Tom. 22, 1917, S. 127—128). Ebenso lassen sich umgekehrt einige Alkaloide zum mikroche- mischen Nachweis der Perchlorate benutzen. So gelingt mit Strychnin- sulfat der Nachweis von O'l /x in einem Tropfen. Liesegang {Frankfurt a. M.). 6. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A, Niedere Tiere» Moßler, A., Die Pigmentwanderung im Auge vouPalae- mon squilla (Denkschr. d. Kais. Akad. d. Wiss. in Wien, Math.-naturw. Kl., 1918, S. 91 — 120). 35,2. Referate. 113 Es zeigte sich, daß die unter dem Eintliiß der Beleuchtung er- folgte Pigmentverschiebung im Palaemonauge fixiert werden konnte, wenn man das Tier in wenigen Sekunden in heißem Sublimat ab- tötete. Die mikroskopische Untersuchung der Längsschnitte durch das Facettenauge ließ dann die Verschiebung erkennen. Liesegang {Frankfurt a. M.). B. Wirbeltiere. Fahraeus ,R.,Über die Ursachen der verminderten Sus- pensionsstabilität derBl ut körperchen während der Schwangerschaft (Biochem. Zeitschr. Bd. 89, 1918, S. 355—364). Aus dem (zur Verhinderung der Koagulation mit Natriumzitrat versetzten) Blut einer Graviden setzen sich die Erythrozyten sehr viel rascher ab als aus dem einer nicht graviden Frau. Noch langsamer tun es die des Mannes. Manches wies darauf hin, daß diese leichter erfolgende Hämagglutination bedingt sei durch eine geringere elektrische Ladung der Erythrozyten bei der Graviden. Letztere sollte durch kataphoretische Versuche festgestellt werden. Bei getrennten Versuchen mit verschiedenen Blutkörperchenarten war der Vergleich jedoch sehr schwer. Deun geringfügige Unterschiede im Elektrolyten mußten sehr stören. Deshalb wurden die beiden zu ver- gleichenden Blutkörperchenarten zu gleicher Zeit im selben Apparat der Wirkung des elektrischen Potentialgefälles unterworfen und die Fortbewegung der einzelnen Blutkörperchen mikroskopisch verfolgt: In einer schmalen und langen , oben offenen Glaskammer , die an ihren beiden Enden mit Elektroden versehen ist, münden in un- mittelbarer Nähe voneinander die beiden zu feinen Kapillaren aus- gezogenen Spitzen zweier Glasröhren. Die Kammer wird mit physiologischer Rohrzuckerlösung gefüllt, zu der physiologische Koch- salzlösung im Verhältnis 1:10 zugesetzt ist, um die Stromstärke bei der Kataphorese etwas zu erhöhen. Die beiden Glasröhren werden mit derselben Flüssigkeit, in der aber Blutkörperchen von gravidem resp. männlichem Blute in großer Verdünnung suspendiert sind , ge- füllt. Durch diese Versuchsanordnung kann man in demselben mikro- skopischen Gesichtsfelde die verschiedenen Sorten der Blutkörperchen, die noch durch eine besondere Schraubenvorrichtung in winziger Menge in die Kammerflüssigkeit hineingetrieben werden, unterscheiden und ihre Wanderung gegen den elektrischen Strom verfolgen. Es ließ sich dabei tatsächlich eine raschere Wanderung (also eine stärkere Ladung) der Blutkörperchen des männlichen Blutes feststellen. Liesegang {Frankfurt a. M.). ZeitachV. f. wiss. Mikroskopie. .35, 2. 8 114 Referate. 35,2. Schreuder , A. , über das Verhalten einiger neutraler Saponinsubstanzen zu isolierten Körperzellen (Biochem. Zeitschr. Bd. 88, 1918, S. 363—400). Vielleicht wird sich die vom Verf. festgestellte Verankerung der wasserlöslichen Saponine an die verschiedensten Körperzellen, u. a. auch an die mit Formalin fixierten Ganglienzellen auch in der histolo- gischen Technik verwerten lassen. Es tritt dabei eine deutliche Volumzunahme ein. Mit verdünnter Salzsäure läßt sich diese Ver- ankerung nicht wieder lösen, wohl aber dann, wenn man der Säure ein Alkalibad folgen läßt. Liesegang {Frankfurt a. 31.) Frederikse , A. M. , Der Zusammenhang zwischen M i t o - chondrien und Bindegewebsfit)rillen (Anat. An- zeiger Bd. 50, 1917, Nr. 16, S. 393—400 m. 3 Abb. im Text). Verf. hat zu seinen Untersuchungen über den Zusammenhang der Mitochondrien mit den Bindegewebsfibrillen nicht Sehnen benutzt, sondern das Bindegewebe zwischen den Muskelgruppen und um die Gefäße und das Bindegewebe unter der Haut , wo es lose Maschen hat. An diesen Stellen stört fast niemals mehr das gegenseitige Berühren der Bindegewebszellen, diese liegen völlig frei voneinander. Verf. färbte nach der Methode von Altmann- Schridde und fixierte auch in den meisten Fällen nach dieser Methode. Indessen lieferte auch die Fixierungsmethode von Benda, besonders auch bei Triton- larven, ausgezeichnete Ergebnisse. War mit Säurefuchsin-Anilinwasser gefärbt und in alkoholischer Pikrinsäurelösung differenziert worden, dann kam das Präparat in eine sehr verdünnte Lösung von Häma- toxylin (Held) in Alkohol von 70 Prozent (+ 1 : 20), die auf dem Wasserbade schwach erwärmt gehalten wurde. Man bringt die Prä- parate nur für sehr kurze Zeit in diese Lösung, da die Bindegewebs- fibrillen sich augenblicklich färben und bei einem auch nur etwas längeren Verweilen auch andere Zellbestandteile sich färben. Für die Verdünnung und Erwärmung ist es unnötig, einen bestimmten Grad anzugeben. Man versucht so lange, bis man findet, daß die Fibrillen sich gerade färben bei möglichst kurzem Eintauchen und so- fortigem Abspülen in Wasser. Die Färbungen treten verschieden schnell ein bei Präparaten von verschiedenen Tierarten und bei ver- schiedener Fixierung. Man muß eine alte, gut gereifte Hämatoxylin- lösung nehmen. Die Mitochondrien werden rot, das Protoplasma schwach gelb und die Bindegewebsfibrillen lila bis blau. Ein Nachteil ist der Umstand, daß die Mitochondrien oft eine etwas bläuliche Neben- färbung erhalten. Bei sehr genauer Färbung erzielt man aber Prä- parate, auf denen sich Stellen mit sehr deutlichen Farbenunterschieden finden. Bei Präparaten von Triton gelingt dies nach genügender Übung fast stets, bei Präparaten von Hühnerembryonen sind die 35,2. Referate. 115 Unterschiede fast niemals so deutlich wie bei denen von Triton. Man sieht nun von epicellulür liegenden Mitochondrien dünne Fibrillen ausgehen, die oft zuerst in einiger Entfernung von der Zelle die lila Häraatoxylinfarbe annehmen; zwischen den roten Mitochondrien und der blau gefärbten Fibrille sieht man einen Teil, der allmählich von Rot, dicht bei dem Körnchen, in das Blau der weiteren Fibrillen übergeht. Man sieht also ziemlich häufig einen langsamen Farben- übergang von Mitochondrien zur Fibrille. Das gleiche läßt sich beim Übergange von Mitochondrien zu den Pigmentgranula bei Triton be- obachten. — Mitunter scheint es, als ob Mitochondrien außerhalb der Zelle liegen. Dies ist aber nur scheinbar. Um solchen Irrtümern vorzubeugen, ist es gut, die Präparate nach und nach mit jedem der verschiedenen verwendeten Farbstoffe zu stark zu färben und diese mit den gut gefärbten zu vergleichen. Man soll ferner nur frisch gefärbte Präparate untersuchen und ausschließlich bei sehr hellem Lichte mikroskopieren. Nach dieser Methode zum Picweise des Zusammen- hanges von Mitochondrien und Bindegewebsfibrillen ist es dem Verf. gelungen, dasselbe auf einfachere und bequemere Weise zu erreichen : die Präparate werden auch nach der Methode von Altmann- Schridde oder Benda fixiert und darauf mit Anilinwasser- Säurefuchsin ge- färbt unter Erwärmung. Hierauf werden sie mit einer Mischung- gefärbt, die besteht aus neun Teilen gesättigter Pikrinsäurelösung und einem Teil einer Lösung von Naphthol-Schwarz- B 1 g auf 80 Teile Wasser und 20 Teile Glyzerin. Die Mitochondrien färben sich jetzt rot, die Bindegewebsfibrillen blau, und zwar stärker als mit Hämatoxylin (Held). Zwischen die Färbung mit Anilin- Sä ure- fuclisin und mit Naphthol- Schwarz -B muß man meistens eine Entfär- bung in Altmann schem Pikrinsäurealkohol einfügen, da das Präparat sonst als Ganzes rot gefärbt bleibt. Die Differenzierung darf jedoch niclit vollständig durchgeführt werden, da das Präparat noch Säure- fuchsin in dem folgenden Farbstoffe verliert. Die Färbung mit Naphthol-Schwarz- B ist mit einer kleinen Abweichung die gleiche wie die Bindegewebsfibrillenfärbung von Fr. Curtis (Méthode de coloration élective du tissu conjonctif, C. R. Soc. de Biologie t. 58, 1905, S. 1033). Diese Methode liefert deutlichere Ergebnisse als die vorige. Schiefferdecker {Bonn). Yerzar, F., Kontraktion und Starre des quergestreiften Muskels nach Untersuchungen m i t v i t a 1 e n Farb- stoffen (Biochem. Zeitschr. Bd. 90, 1918, S. 63—77). Die drei sauren Farbstoffe: Säurefuchsin, Lichtgrün und Guinea- grün B werden nach intravitaler Lijektion durch ruhendes Muskel- gewebe reduziert und farblos. Die Kontraktion des Muskels macht sie wieder farbig. Diese wird auf die dabei eintretende Milchsäure- bildung zurückgeführt. Diese Säureproduktion wird auch bei der Muskelstarre allgemein angenommen. Bei der Totenstarre , Wärme- jjß Referate. 35,2. und Chloroformstarre werden diese Farbstoffe jedoch farblos. Da von der Entstehung eines stark reduzierenden Stoffs hierbei nichts be- kannt ist, bringt Verzau den Vorgang in Zusammenhang mit dem Folgenden: mischt man eine verdünnte Lösung der genannten Farb- stoffe mit Eieralbumin oder Serum und läßt nun das Eiweiß durch Erhitzen erstarren, so tritt eine Entfärbung ein. (Diese kani>' nicht rein optisch erklärt werden; denn Trypanrot und viele andere Farb- stoffe werden nur etwas heller.) Daraus wird geschlossen, daß auch bei der Muskelstarre eine Eiweißkoagulierung eintritt. Jede Fixierung bedeutet Eiweißfällung und kann daher nach Ansicht des Ref. bei manchen Farbstoffen die Färbung grundsätzlich Liesegang Œraniîfurt a. M.). Neiimanii, E., Zur Verständigung über Fragen der Entzündungslehre. I. Über das Verhältnis der Entzündung zurRegeneration. II. Über die Be- zeichnung „fibrinoide Degeneration" (Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allgem. Pathol. Bd. 64, 1917, H. 1, S. 1—17.) Bei der Besprechung der „fibrinoiden Degeneration" empfiehlt Verf. nochmals die von ihm benutzte Pikrokarminfärbung, welche bei der Untersuchung dieser pathologischen Zustände in präzisester Weise die degenerierten, gelben Teile von dem normalen farblosen oder hellrötlichen Bindegewebe unter gleichzeitiger schöner Karminfärbung der Kerne unterscheiden läßt; nur möge man nicht, wie Verf. es in einer Schrift über mikroskopische Technik als Vorschrift gefunden hat, die Präparate, bevor sie in das salzsaure Glyzerin übertragen werden, aus der Farbstbff-Füssigkeit zuerst in Wasser bringen, da hierdurch die gelbe Pikrinsäurefärbung sehr schnell verloren geht. Sehr gut erfolgt die gewünschte Farbendiffereuzieruiig hingegen, wenn man das von dem Verf. ursprünglich angegebene Verfahren dahin modifiziert, daß man eine GRENACHERSche Karminboraxlösung benützt, welcher soviel kristallinische Pikrinsäure hinzugefügt wird, daß sie eine blutrote Farbe annimmt. In diese koiuraen die Schnitte auf 5 bis 10 Minuten, werden dann von hier aus auf etwa ebenso lange Zeit direkt in das mit Salzsäure angesäuerte Glyzerin (etwa ein Tropfen auf ein Uhrschälchen) übertragen und in Glyzerin auf den Objektträger gebracht. Auch eine Übertragung der so gefärbten Schnitte in Lack gelingt gut, wenn zum Ausziehen des Glyzerins nicht reiner, sondern mit Pikrinsäure blaßgelb gefärbter absoluter Alkohol benutzt wird. Vorbehandlung ist am besten eine einfache Alkoholhärtung. o ? • ^ j j /7~> n Schiejferdecker {Bonn). 35,2. ' Referate. ^ 117 Lipska-Mlodowska, St., Zur Kenntnis des Muskelglyko- gens und seiner Beziehungen zum Fettgehalte der Muskulatur (Beitr. z, pathol. Anat. u. z. allgem. Pathol. Bd. 64, 1917, H. 1, S. 18—38). Die zur Untersuchung bestimmten Organe wurden teils in abso- luten Alkohol, teils in Formol gelegt. Nach zweitägiger Fixierung in Alkohol Einbetten in Zelloidin , Färbung nach der Methode von Best ^/.^ bis Ö Stunden lang. Die nach Fixierung in Formol auf Fett zu untersuchenden Gefrierschnitte wurden mit Scharlachrot ge- färbt. Schiefferdecker [Bonn). Stefanowski , A., Experimentelle Untersuchungen über degenerative und atrophische Zustände an" der quergestreiften Muskulatur mit Berücksich- tigung des intermuskulären Bindegewebes (War- schau 1918, 83 S.). Zur Untersuchung wurden Kaninchen verwendet. Es wurden zwei neue Methoden versucht: die vitale P'ärbung durch intravenöse Injektion von Toluidinblau und die Färbung mit Tanninsilber nach Achl'carro. Die erste Methode hat zum Nachweise der beginnen- den degenerativen Veränderungen schon viel Branchbares geleistet (Gross, W. , Beitr. z. pathol. Anat. Bd. 51, 1911, und Protokoll der 38. Versammlung deutscher Naturforscher u. Ärzte 1911), die zweite ist besonders von Ranke ausgearbeitet und angewendet worden (Sitzungsber. d. Heidelberger Akademie d. Wissenschaften 1915). Sie dient zum Nachweise der mit' anderen Methoden bisher nicht darstell- baren frühesten bindegewebigen Reaktionen. Man konnte hoffen, ver- mittelst dieser zwei Methoden sowohl beginnende Plasraaschädigungen, wie auch Stromareaktionen nachweisen zu können , die mit den bis- herigen Methoden nicht erkannt worden waren. Operation aseptisch, bei einer nachträglichen Infektion der Wunde wurde das Tier nicht für die Arbeit benutzt. 24 Stunden vor der Tötung erhielten die Tiere eine Iprozentige Lösung von Toluidinblau in Ringer -Lösung in die Ohrvene eingespritzt. Das Material wurde lebensfrisch ent- nommen und teilweise nach Gross im Exsikkator in Formoldämpfen 24 Stunden fixiert, teilweise direkt in absoluten Alkohol oder auch in Sublimat -Essigsäure und FLEMMiNGSche Flüssigkeit gelegt. Die Fixierung in flüssigem Formol wurde fast völlig vermieden, da das intermuskuläre Bindegewebe dabei stärker als bei Alkoholfixierung angegriffen wird und manche Färbungen , so die mit Methyigrün- Pyronin, dann nicht gelingen. Das Exsikkatormaterial wurde mit dem Gefriermikrotom 10 bis 15 /x dick geschnitten, aus dem anderen Material wurden Paraffin- und Zelloidinschnitte , erstere unter 5 ,a, letztere unter 10 fi Dicke hergestellt. Gefärbt wurde mit Hämatoxylin- Eosin. Eisenhämatoxylin-VAN Gieson, Eisenhämatoxylin nach Heiden- 118 Referate. 35,2. HAIN, Kresylviolett, Alaunkarmin, Safranin, Metliylgrün-Pjn'onin und Tanninsilber nach Achucakro. Außerdem wurden die mikrocliemischen Reaktionen auf Neutralfette und Lipoide wie auch auf Kalk und Glykogen vorgenommen. Die Silberiniprägnationsmethode von Achu- CAUKo ist zur Darstellung des bindegewebigen Mesenchyms (allerlei Gitterstrukturen, biudegewebig-synzytiale Verbände, wie auch junge präkollagene ßindegevvebsfibrillen) angewandt worden. Sie diente zum Nachweise von Netzen , die die Muskelfasern umspinnen und in der Literatur unter dem Namen Sarkolemmstrukturen bekannt geworden sind. Diese Methode wurde von Achucarro für Gefrierschnitte an- gegeben (Zeitschr. f. d. gesamte Neurologie und 'Psychiatrie Bd. 7, 1911). Ranke (Sitzungsberichte d. Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1915) färbte nicht nur Gefrierschnitte, sondern auch Zelloidin- und Paraffinmaterial und stellte fest, daß nur solche Fixierungsflüssigkeiten ungeeignet sind , welche Metallsalze , insbe- sonders Chromate enthalten. Für die vorliegende Arbeit wurde die Methode von Achucarro selbst angewendet. Die Schnitte wurden nur nicht direkt aus der Tanninlösung (Merck) in Wasser abgespült, sondern zuerst in SPprozentigen Alkohol eingelegt, wo sie längere Zeit liegen können "ohne Gefahr, alles Tannin zu verlieren. Die Fär- bung ist nur dann als gelungen anzusehen, wenn die Reduktion des Silbers in Formol fast momentan erfolgt. Die Schnitte nehmen dann einen grünlichen dunklen Ton an. Aus der Formollösung müssen die Schnitte schnell in destilliertes Wasser gelegt werden , da bei längerem Liegen in der Lösung oft die Färbung zurückgeht. Es wurde sowohl das Gefriermaterial wie das Zelloidin- und Paraffin- material zur Färbung benutzt. Aufgeklebte Paraffinschnitte sind schwer zu färben , man kann aber Paraffinschnitte beim Schneiden in Xylol auffangen und über die Alkoholreihe zurück in Wasser bringen, dann färben sie sich ohne Schwierigkeiten. Schi c ff er decker (Bonn). Marx, H., Die Grundlage einer mikroskopischen Lungen- probe (Vierteljahrsschr. f. gerichtl. Med. u. öfFentl. Sanitäts- wesen Bd. 54, 1918, H. 1). Fixierung der Lungenstückcheii in Formol , Einbettung in Pa- raffin, Färbung mit Hämatoxylin, Hämatoxylin-Eosin, Weigerts Fibrin- methode oder Hämatoxylin- VAN Gieson. Selbst bei weit fortgeschrit- tener Lungenfäule kann man noch gute Aufschlüsse über das respi- ratorische Epithel, das Stützgewebe, den Bau und die Anordnung der Kapillaren erhalten. Liesegmig {Frankfurt a. M.). Herwerdeii, 31. A. van, Die normale Struktur der Leber- ze 1 1 c und deren Beziehungen zur Funktion der Zelle (Geneeskundige Bladen Bd. 19, 1917, S. 29). 35,2. Referate. 119 Durch Verdauungsversuche mit Erepsin an den Schnitten wird es wahrsclieiulich gemacht , daß die Leberzelle ein Depot für AUni- mosen ist. Liesegang (Frankfurt a. M.). Kolmer, W., Ein rätselhafter Org ankomplex der Wirbel- tiere (Zentralbl. f. Physiol. Bd. 33, 1918, S. 1—8 ra. 1 Abb.). Der Streit um die Existenz des REissNERSchen Fadens, welcher schon vor 50 Jahren im Zentralkanal des Rückenmarks der Zyklo- stomen gefunden worden war, scheint hier zu Ende geführt zu werden. Edinger hatte ihn noch vor kurzem als Kunstprodukt bezeichnet. Je- doch wird hier seine Existenz bei den untersuchten Wirbeltieren nach- gewiesen. Nur beim Delphin und Menschen fehlt er. Kolmer konnte ihn und seine Ausläufer besonders gut studieren an einem Gehirne von Macacus rhesus , wo eine besonders günstige Fixation in situ durch die wirksamste Konservierungsmethode, der Durchspülung des narkotisierten Tieres vom Herzen aus, vorgenommen worden war. Liesegang {Frankfurt a. M.). Boeke, J., Studien zur Nervenregeneration. 1. Die Re- generation der motorischen Nerven demente und die Regeneration der Nerven der Muskel- spindeln. [Dritter Beitrag zur Kenntnis der mo- torischen Nervenendigungen.] (Verhandelingen d . Koninkl. Akad. van Wetenschappen te Amsterdam. [Tweede Sectie], Deel XVIII, Nr. 6, 1916, S. 1— 120 m. S Tfln. u. 76 Abb. im Text.) Zu der Arbeit wurden im wesentlichen Igel benutzt. Die Haut dieser Tiere ist so verschieblich , daß man schon mit ganz kleinen Hautschnitten auskommt. Nur für bestimmte Fragen wurden audi Katzen, Affen usw. gebraucht. Operation unter strengster Asepsis, über die Ausführung siehe Original. Nach einigen Tagen, Wochen oder Monaten Tötung des Tieres , die Blutgefäße wurden mit Ringer- Locke scher Lösung ausgespritzt und durch nachträgliche Injektion von neutraler FormoUösung in die Aorta wurden die Interkostal- muskeln (bei Operation an den Interkostaluerven) in situ fixiert; dann wurde die ganze Thoraxhälfte aus dem Tiere herausgenommen, auf- gespannt und in neutrale, 12prozentige Formollösung zur weiteren Fixierung eingelegt. Dann wurden Muskelstückchen herausgeschnitten und nach Bielschowsky gefärbt. In anderen Fällen wurde die be- treffende Thoraxwand mittels in Ringer-Locke scher Lösung gelösten Methylenblaues behandelt (Injektion der auf Körpertemperatur er- wärmten Lösung in die Bauchaorta und nachheriges Einlegen des auspräparierten Thorax in die erwärmte Lösung). Die Methylenblau- färbung gelingt bei den regenerierenden Nerven des Igels ganz vor- 120 Referate. 35,2. züglich. Besondere Vorteile bietet der Nervus hypoglossus , wegeu des Näheren wird auf das Original verwiesen. Viel angewandt wurde zur Färbung die Bielsciiowsky- Methode: Fixierung in durch Magnesiakarbonat neutralisierter 12prozentiger Formollösung, drei- tägige Behandlung mit Pyridin, dann stundenlanges Auswaschen in destilliertem Wasser (8 Stunden), dann Einlegen in Sprozentige Silberlösung für 5 bis 6 Tage bei 30 bis 35 Grad, verdünnte Knall- silberlösung nach den Angaben Bielschowskys 24 Stunden, 2 Stunden langes Auswaschen in destilliertem Wasser, schließlich Reduktion in neutraler 20prozentiger Formollösung. Bei richtiger Anwendung dieser Methode blieb eine Bindegewebsfärbung entweder ganz aus oder trat nur auf der Oberfläche des Stückes auf, während die Nerven bis in die feinsten Endungen eine tiefschwarze oder braunschwarze Färbung annahmen und die anderen Gewebe, besonders bei nach- folgender Vergoldung der Schnitte und leichter Nachfärbung mit Hämatoxylin eine ganz vorzügliche zarte Kontrastfarbe aufwiesen. Die Stücke wurden in meistens lückenlose Schnittserien zerlegt von 5 bis 50 i^i Dicke, die beste Schnittdicke war 20 bis 2ò jii. — Um die feinsten Einzelheiten der Präparate sichtbar zu machen , muß. man nicht nur mit stärkster Vergrößerung, sondern auch mit der denkbar stärksten Beleuchtung arbeiten. So wurden die Schnitte untersucht mit Apochromatimmersion, mit Immersion des Kondensors und mit Beleuchtung von einer ganz nahe an den Spiegel des Mikroskops herangezogenen Graetzinlampe. Diese ist aber bei so geringer Ent- fernung auf die Dauer manchmal unangenehm heiß. Da kann man eine elektrische Glühlampe, z. B. die von Fräulein Tammes hergestellte kleine Glühlampe benutzen, die £ine sehr starke Leuchtkraft besitzt und ganz nahe an den Spiegel herangezogen werden kann, ohne durch zu große Wärme hinderlich zu werden. Man kann so stundenlang arbeiten bei intensivster Beleuchtung , und erst diese intensive Be- leuchtung zeigt das richtige Farbbild , in welchem nur die elektiv gefärbten Neurofibrillen, ihre Schlingen- und Netzbildungen, die zarten Maschen des periterminalen Netzwerkes, inmitten des leicht rosa ge- färbten Protoplasmas und der leicht blauen Kerne in wunderbarer Klarheit hervortreten. Schiefferdecker {Boìuì). Piorkowski, M., Serodiagnostik. Kurze Zusammenstel- lung der biologischen Reaktionen nebst einem Anhang über d i e w i c h t i g s t e n P r o t o z o ë n. 2. Aufl. (51 S. m. 11 Abb. Berlin (R. Schoetz) 1918. Geh. 2'50 M. Eine summarische Darstellung der Serodiaguostik nach den ge- bräuchlichen Ausdrücken, die auf eingehendere und zusammenhängende Behandlung des Stoffes verzichtet. Als Wörterbuch der Materie wird das Heft Fernerstellenden sehr gute Dienste leisten. Es fehlen Er- läuterungen der ,.Spezißzität", des „Übergreifens" u. a. Liefiegmig [Frankfurt a. M.). 35, 2. Referate. 121 Yoigt, J., Ü b e r d i e V e r t e i I u n g d e s k o 1 1 o i ci e n J o d s i 1 b e r s im Säugetier kör per nach intrave nöserinjektion (Biochem. Zeitsclir. Bd. 89, 1918, S. 220—237). Bei der mikroskopischen Untersuchung von Organen von Tieren (hier Kaninchen), denen kolloides Jodsilber intravenös injiziert worden war, muß man sich noch mehr als beim kolloiden metallischen Silber vergegenwärtigen, daß es auch bei der größten Sorgfalt nur gelingen kann, an bestimmten Stellen silberhaltige Ablagerungen nachzuweisen. Dagegen wird es wohl unmöglich bleiben, festzustellen, ob diese oder jene Ablagerung , die oft außerordentlich fein sind , aus Jodsilber, Chlorsilber oder anderen Silberformen besteht. Ganz abgesehen von den Veränderungen, die das kolloide Jodsilber möglicherweise im Organismus erleiden kann, ist auch mit der reduzierenden Wirkung des Lichtes bei der Herstellung der mikroskopischen Präparate und ihrer Betrachtung zu rechnen. — Als silberhaltig werden hier nur jene Ablagerungen bezeichnet, welche bei der Behandlung der Mikro- toraschnitte mit einer ^/gprozentigen Cyankalilösung verschwanden. (Bei den früheren Verfahren mit kolloidem metallischem Silber verschwanden einige erst bei Behandlung mit 2prozentiger Cyankalilösung. Eine derartige Prüfung wurde hier noch nicht vorgenommen.) — Etwa abgespaltenes Jod an Ort und Stelle im Präparat mikrochemisch nachzuweisen, gelang noch nicht. Nach Ansicht des Verf. „lassen einige Befunde vermuten, daß unter der Einwirkung der ^/2prozentigen Cyan- kalilösung anscheinend neu auftretende feine Niederschläge durch Jod bedingt seien, da eine derartige Erscheinung bei der Verwendung von kolloidem metallischem Silber nicht beobachtet wurde." — Die sehr eingehend geschilderten Beobachtungen im Hell- und Dunkel- feld von Ablagerungen in den verschiedenen Organen, namentlich in Leber, Milz und Knochenmark, müssen im Orginal nachgelesen werden. Fast immer sind die Jodsilberablagerungen feiner als diejenigen aus metallischem Silber. Liesegang {Frankfurt a. M.). Oenek, M., Über das Vorkommen und die Bedeutung doppelbrechende r S ubstanzen im Harn (Deutsches Arch. f. klin. Med. Bd. 125, 1918, H. 4 u. 6). Nicht nur die im Harn vorkommenden Lipoide erweisen sich bei der Untersuchung mit dem Polarisationsmikroskop als doppel- brechend, sondern auch die Sphärokristalle, welche fast jede chemische Substanz zu bilden vermag. Deshalb darf man sich bei dieser Art der Harnanalyse nicht ausschließlich auf die mikroskopische Unter- suchung stützen. Liesegang ■{Franlfnrt a. M.). Reinike , E. , Lipoidsubstanzen im Urinsed ime nt beim Kinde (Deutsche med. Wochenschr. Bd. 40, 1914, S. 1987). Das Sediment wird mit dem Polarisationsmikroskope untersucht. 122 Referate. 35,2. Kin Lipoidg-ehalt (bei degeiierativeii Nierenerkrankiingeii) wird er- kenntlich an runden helleuchtenden Teilchen mit schwarzem Achsen- kreuz. Liesegang {Frankfurt a. M.). C. 31ikroorgaiiisiuen. Lipp , H., Eine einfache, billige und eindeutige G n a ji - Färbemet h ode (München, med. Wochenschr. Jahrg. 64, 1917, Nr. 41, S. 1349 — 1350;). Die Eigenschaft des Gonokokkus, sich bei Anwendung des Gram- schen Verfahrens schnell und sicher zu entfärben , ist von großer diagnostischer Bedeutung, zumal da in der Urethra bisher kein dem Gonokokkus besonders ähnlicher Kokkus, abgesehen von dem seltenen Diplococcus crassus, bekannt ist, der sich in dieser Beziehung ebenso verhält. Verf. bespricht die alte GuAMSche Methode nnd die weit- verbreitete abgekürzte Färbung nach Gram , die aber nicht zu emp- fehlen ist, da sie schwach GnAM-positive Organismen ungefärbt läßt und Irrungen noch befördern kann. Unbedingt vorzuziehen ist die allerdings etwas länger dauernde Originalmethode. Aber auch diese liat verschiedene Schattenseiten. Das Anilinwassergentianaviolett ist nicht lange haltbar, ein Nachteil, der besonders in der heißen .lahres- zeit sich unliebsam geltend macht. Man verwendet deshalb vorteil- haft den „haltbaren GnAM-F'arbstoff" von Dr. Grübler in Leipzig, oder Karbolgentianaviolett (10 cc konzentrierte alkoholische Gentiana- violettlösung in 100 cc einer 2"5prozentigen Karbollösungj , das längere Zeit unverändert bleibt. Das vielfach übliche Färben mit diesem Farbstoffe unter Erwärmen hält V^erf. nicht für praktisch. Sodann fällt diese Gram -Methode bei schleimigen, eitrigen Flocken und besonders bei chronisch -gonorrhoischen Erkrankungen der Harn- röhre oft sehr mangelhaft und verschwommen aus. Daher ist der Wert des Gram sehen Verfahrens angezweifelt und verschiedene kleine Modifikationen sind vorgeschlagen worden. Verf. macht nun auf eine Methode aufmerksam, die er bei dem reichhaltigen ihm zu Ge- bote stehenden Materiale ausprobiert hat und deren Vorteile darin bestehen, daß die Reagentien unbegrenzt haltbar und verhältnismäßig billig sind , und daß die Methode bei kürzester Färbedauor sichere und eindeutige Ergebnisse liefert. Technik: 1) Übergießen des dünnen, lufttrockenen Ausstriches mit 0'5prozentiger wässeriger Lö- sung vom Methylviolett (Einwirkungsdauer 30 Sekunden). 2) Ab- spülen mit Jod-Jodkaliumlösung (1 : 2 : 100) und sofortiges Aufgießen derselben (Einwirkungsdauer 30 Sekunden). 3.) Abspülen und Ent- färben mit absolutem Alkohol, bis keine Farbwolkeu mehr abgehen. 4) Aufgießen einer Lösung von Neutralrot von 1 : 1000 (Einwirkungs- 35,2. Referate. 123 en des Verf. über die Herstellung und die von ihm angewandte Abänderung wird auf das Original verwiesen. Zur Herstellung der Ersatzlösnng des Verf. für die GiEMSA-Lösung werden nun je 0"35 g Azur und 0'30 g Methylenblau bis zur Homogenität verrieben und nachher 0'38 g Eosin (wasserlöslich) hinzugefügt , nochmals fein verrieben und das Produkt in ein Gemisch von 125 cc Methylalkohol und 10 g Glyzerin unter Umschütteln eingetragen. Nach 24stündigem Stehen wird vom Ungelösten abgegossen. Die so zubereitete Lösung ist zum Gebrauche fertig und längere Zeit in ihrer Zusammensetzung nicht veränderlich. — Färbung von Malaria- und Trypanosomenaus- strichen mit der angegebenen Farbstotimischung in neutraler oder noch besser schwach alkalischer wässeriger Lösung zeigten die völlige Äquivalenz derselben mit einer Original- Giemsa- Lösung. Schiefferdecker {Boiin). Deußen, E., Die Gram sehe Bakterienfärbung, ihr Wesen und ihre Bedeutung (Zeitschr. f. Hygiene u. Inf.-Krankh. Bd. 85, 1918, S. 235—322). Der Ersatz des Jodjodkaliums durch Jodwasser bei der Gram- Reaktion ruft bei Hefe und Mycoides die charakteristische Gram- Farbe hervor, während es bei Aureus nur bis zu einem Dunkelblau- tone kommt; Bromvrasser und Chlorwasser an Stelle des Jodwassers bewirken eine von Br zu Gl zunehmende Aufhellung des Schwarz- blaus. Es ist anzunehmen, daß sich hierbei brom- bzw. chlorhaltige Farbstoffverbindungen des Karbolgentianavioletts bilden. Die Um- wandlung der gramfesten Bakterien Aureus, Mycoides und Hefe in gramfreie durch Säuren vollzieht sich gemäß ihrem Dissoziationsgrade: die am stärksten dissoziierten Säuren bewirken die Umwandlung schneller als die mittelstarken, diese wiederum schneller als die schwachen Säuren. Erhöhung der Konzentration der Säure und Er- höhung der angewandten Temperatur beschleunigen die Reaktion. Messende Bestimmungen zeigten deutlich, daß die Umwandlung gram- fester Hefe in gramfreie abhängt von dem Dissoziationsgrade der benutzten Säure, von der Reaktionstemperatur und von der Säure- konzentration ; danach kennzeichnet sich dieser Urawandlungsprozeß als ein chemischer Vorgang. Auch andere gramfeste Bakterien, wie Diphtherie, Pseudodiphtherie, Subtilis, Milzbrand, Actinomyces, Bul- garicus werden durch Säuren bei geeigneter Konzentration und ge- eigneter Temperatur gramfrei. Aureus, Mycoides und Hefe werden durch Kalilauge bei geeig- neter Konzentration und Temperatur grarafrei; von anderen gram festen Bakterien wie Diphtherie, Pseudodiphtherie, Subtilis, Milzbrand, Actinomyces und Bulgariens wurden nur Actinomyces und Bulgariens unter den obwaltenden Versuchsbedingungen durch Kalilauge gramfrei. Von den organischen Lösungsmitteln sind die chemisch differenten 35,2. Referate. 125 wie Alkohol, Azeton dadurch ausgezeichnet, daß sie unter geeigneten Versuclisbedingungen Aureus, Mycoides und liefe gramfrei machen. Je höher die bisher angewandte Temperatur ist, desto schneller voll- zieht sich — bei einem und demselben Lösungsmittel — diese Um- wandlung ; begünstigt wird sie auch durch einen noch nicht genauer festgestellten Gehalt des Lösungsmittels an Wasser. Wasser allein von 97*^ wirkt in analoger Weise bei Hefe, schwächer bei Mycoides und gar nicht bei Aureus, wenn als Vergleichsdauer l^/g Stunde zu- grunde gelegt werden. Der Einfluß der chemisch indifferenten Lö- sungsmittel (Benzin, Benzol, Toluol) auf die GRAM-Festigkeit ist un- erheblich, wenn annähernd gleiche Versuchsbedingungen wie bei den differenten Lösungsmitteln eingehalten werden. Die Einwirkung nimmt aber zu bei Steigerung der Temperatur und mit der Dauer des Ver- suchs. Es konnte gezeigt werden, daß das übliche Fixierungsver- fahren von Deckglaspräparaten mittels kurzen Durchziehens durch die Bunsenflamme die GRAM-Festigkeit von Bakterien beeinträchtigen kann — eine Beobachtung, die von manchem Bakteriologen gemacht worden ist. Die Reichert sehe Versuchsanordnung ist nicht frei von Fehlern, vor allem ist die Benutzung feuchten Bakterienmaterials bei Brutschranktemperatur zu beanstanden. Es treten da autolytische Vorgänge im Zelleibe ein, welche schon au und für sich die GRAM- Festigkeit beeinträchtigen 'können. Die Umwandlung der gramfesten Bakterien durch Tetrachloräthylen ist auf die Wirkung der Salzsäure zurückzuführen, welche bei Anwesenheit schon geringster Spuren von Feuchtigkeit abgespalten wird. Mit arabischem Gummi emulgierte Fette von verschieden großer Jodzahl, wie Leinöl, Hammeltalg und Lanolin lassen sich nicht gramfest färben ; ein Zusammenhang zwischen Jodzahl und GRAM-Färbbarkeit besteht danach nicht. Da sich die Umwandlung der gramfesten Bakterien Aureus, Mycoides und Hefe durch Säure und Alkali als hydrolytischer Vorgang deuten läßt und da es erwiesen ist, daß Nuklein, Nukleinsäure und gewisse nuklein- haltige organische Gebilde gramfest sind , so geht des Verf. An- sicht dahin, daß die Gram -Färbung bei den Bakterien durch be- stimmte Zelliuhaltsstoft'e hervorgerufen wird , welche je nach ihrem chemischen Baue durch Säuren und Alkali einer verschieden starken hydrolytischen Spaltung des Moleküls unterliegen. Auf Grund der färberischen Ergebnisse gehören die hier in Frage kommenden Zell- iuhaltsstofîe in das große , wenig erforschte Gebiet der kompliziert zusammengesetzten Nukleinverbindungen. Die Ansicht über das Wesen der Gram -Färbung wurde wesent- lich gestützt durch Färbungsversuche mit BucHNERschem Hefepreß- safte, zerriebener Hefe und zerriebenem Mycoides mittels Quarzsands und Kieselgur. Die Versuche ergaben mit Sicherlieit, daß die GRAM- Festigkeit dieser beiden Bakterienarten durch gramfeste Zellsub- stauzen hervorgerufen wird, mithin, daß das Wesen der GRAM-Fär- bung auf chemischer und nicht auf physikalischer Grundlage beruht. 120 Referate. 35,2. Von den Theorien, nacli welclien sich die Guam- Färbung am einfachsten erklären läßt, wird der chemischen von Unna der Vorzug gegeben, und zwar mit der wohl zu beachtenden Einschränkung von Unna und Verf., daß manche Färbungsunterschiede auf physikalische Ursachen zurückgeführt werden können. Schließlich untersucht Deusskn das Verhalten einer Reihe Eiweiß- körper, Fette, Nukleinverbindungen usw. zur Gram -Färbung. Er findet in ihr dn ausgezeichnetes diagnostisches Mittel , um Ände- rungen in der chemischen Zusammensetzung hochkomplizierter eiweiß- artiger Verbindungen zu erkennen. Liesegang {Frankfurt a. 31.). Berczeller, L., Untersuchungen über die Wassermann- sche Reaktion (Biochem. Zeitschr. Bd. 83, 1917, S. 315 —417 m. 2 Tfin.). Beschreibung einer Mikromethode zur Ausführung der Wasser- MANNSchen Reaktion, welche sich an die von Wright angegebene anschließt. Dieselbe wird auch zur Untersuchung von Lymphe an- gewandt. Beim Suchen nach Spirochäten bevorzugt Berczeller die Fon- tana sehe Silberimprägnierung. Das Auge werde viel weniger ermüdet als bei der Darstellung mit Tusche oder KoUargol. Bei letzterem Verfahren wurden auch zu viele Spirochäten bedeckt. Die GiEMSASche Methode wurde nur in jenen Fällen benutzt, in welchen verschiedene Spirochätenarten nebeneinander identifiziert werden sollten. Liesegang (Frankfurt a. 21.). Kahlfeld, F., u. Wahlich, A., Bakteriologisc^ie Nährboden- Technik. Leitfaden zur Herstellung bakterio- logischer Nährböden. Ratschläge und Winke für alle im Laboratorium vorkommenden wich- tigen Hi 1 fsarb eiten. 96 S. m. 29 Abb. Berlin u. Wien (Urban & Schwarzenberg) 1916. 2*80 M. Die Verff. sind Laboranten an großen bakteriologischen Instituten. Sie geben alle ihre Erfahrungen kund, so daß ein gutes Nachschlage- buch für den Bakteriologen und seine Gehilfen entstanden ist. Es beschränkt sich auf die häufig gebrauchten Nährböden. Daneben wird die Ausrüstung des Arbeitsplatzes, die Herstellung der Farblösungen, die Reinigung und Desinfektion der Geräte beschrieben. Für größere Laboratorien sind die Anleitungen zur Serumgewinnung und zur Kon- servierung von Organstücken sowie ihre Vorbereitung für die mikro- skopische Untersuchung berechnet. Auf dem durchschossenen Papier wird sich der Leser Notizen über die neuen Ersatzmittel des Gly- zerins , über die Wiederbrauchbarmachung des Agars usw. machen können, welche im Texte vorläufig noch fehlen. Liesegang [Frankfurt a. M.). Wasser 100 ce Eosin 1 „ 3 5,2. Referate. 127 t Stach ,Z. , Neue Methode zur Färbung der Malaria- parasiten (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. 81, 1918, H. 6, S. 476—477). Anstatt nach Giemsa empfiehlt Verf. Malariapräparate nach folgendem Verfahren zu färben. Zwei Stammlösungen werden angefertigt: I. j II. Alkohol ........ 6-0 cc Gly2;(erin 45 „ Thionin 9'''^ n Eosin . . 0'5 „ ! Methylenblau 2-0 „ ; Alkohol ist als absoluter oder 80- bis 96prozentiger zu nehmen. Thionin und Methylenblau werden in gesättigten Lösungen, die noch ungelöste Substanz enthalten , verwendet (des Verf. Angaben sind ungenügend) , Eosin als gesättigte wässerige Lösung. Die Bestand- teile der Lösung I werden in der angeführten Reihenfolge „und mit Zugabe von Thionin" gemischt; gut durchschütteln und 24 Stunden stehen lassen. Die Malariablutausstriche sind nach dem Trocknen 10 bis 20 Minu- ten in absolutem Alkohol, in schwächerem längere Zeit zu fixieren oder 3 Minuten in Alkohol -Äther zu behandeln. Nach Abträufeln des Fixiermittels färbe man „50 Minuten bis stundenlang" in folgender Lösung : Wasser 30 cc Lösung II 12—16 Tropfen Lösung I . . ^ 5 „ Die Plasmodien zeigen dunkelblaues Plasma, das Chromatin wird rot bis violett , das Melanin braunschwarz , die Tropicahalbmonde blauviolett oder violett. Verf. bedient sich bei der Färbung nur des Leitungswassers. Niederschläge in der Farblösung bilden sich nicht, die Lösung kann mehrere Male zum Färben benutzt werden. Auch für den „dicken Tropfen" ist die Methode brauchbar, wenn man zum Fixieren (o bis 5 Minuten) eine schwache (0'5- bis Iprozentige) Formaliulösung benutzt; Abspülen mit Wasser, Färben wie oben. Küster {Bonn). üaßner, G., Neuere Untersuchungen über Metachrom- gelbnährböden, gleichzeitig ein Beitrag zur Theorie der G RAM-Färbung (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. 81, 1918, H. 6, S. 477— 492). Die weiteren Erfahrungen , die .Verf. mit seinen für Typhus- Ruhr - Untersuchungen empfohlenen Metachromgelb - Wasserblau - Nähr- böden gesammelt hat, führten zu der Erkenntnis, daß ganz allgemein 128 Keferate. 35,2. diejenigen Bakterien, die durch Metachromgelbzusatz in ihrem Wachs- tum nicht gehemmt werden, gram negativ sind — umgekehrt alle grampositiveu Formen durch Metachroragelb unterdrückt werden. Die Übereinstimmung im Verhalten bei Metachromgelb- und. Gram- Behandlung ist eine so gesetzmäßige, daß man von dem Verhalten auf Metachromgelbnährböden mit Sicherheit auf Gram- Festigkeit schließen darf. Verf. sucht sich diese Übereinstimmung durch die Permeabilitätsverhältnisse der Bakterienmembran zu erklären. Küster {Bonn). Thoms, W. , Zum Spirochäten nach weis bei Syphilis (Deutsche med. Wochenschr. Bd. 31, 1917; Dermatol. Zen- tralbl. Bd. 21, 1917, S. 2&). Weit besser als mit der Tuschemethode sind die Spirochäten auch in woclienalteh Präparaten auf Objektträgern nach dem Ein- weichen mittels der Dunkelfeldmethode nachzuweisen. Man sieht hierbei auch gewisse Bewegungen der Spirochäten. Die Erklärung durch wirkliche Eigenbeweguugen erscheint allerdings auch Thoms noch etwas gewagt. Liesegang {Frankfurt a. M.). Wolff, Zur Darstellung der Spirochaete pallida (Der- matol. Zentralbl. Bd. 21, 1918, S. 114—116). Bisher galt der Nachweis der Spirochaete pallida aus dem reinen „Reizserum" als die beste Methode. Wolff gelang aber auch die Darstellung aus dem mit Blutserum noch vermischtem Blut, und zwar nicht nur aus den sichtbaren syphilitischen Aft'ektionen der Haut, sondern auch aus dem Blut z. B. der Armvene , welches für die WASSERMANN-Reaktion entnommen wurde. Aus dem durch Kürettage, Schnitt oder Punktion — also nicht durch Auspressung — gewonnenen Blute wird mittels einer feinen, etwa zwei Tropfen ^/^Q-normaler Natronlauge enthaltenden Pipette ein Tropfen Blut, sei es möglichst noch flüssig , sei es auch bereits gerinnend , auf ein vorher gut ge- reinigtes Deckgläschen getan und sofort mit, einem Tropfen Löfflers alkalischem Methylenblau gemischt. Dieses Präparat wird nach bekannter Methode auf einem Objektträger mit Hohlschliff unter luftdichtem Abschluß mittels Umziehung des Hohlschlifles mit Kanada- balsam (besser als die Kriegsvaseline) als „hängender Tropfen" unter- sucht unter Benutzung der Leitz sehen Liliputlampe als bester Licht- quelle. Man stellt sich den Rand des Tropfens ein im vollen Lampen- licht, bis im Okular (das stärkste!) der rote Blutschatten sichtbar wird. Hierauf erfolgt Einstellung mit Ölimmersion , und zwar unter allmählicher Einengung der Irisblende so lange , bis ebenfalls der blutrote Schatten sichtbar wird. Mittels feinerer Einstellung und weiterer Abbiendung — am besten unter gleichzeitiger Verdunklung des Raumes — treten in das Gesichtsfeld : ein zierliches Mosaik roter, völlig veränderter Blutzellen, auffallend spärlich auch mit Methylenblau- 35,2. Referate. 129 körnchen gefüllte Lymphozyten, sowie die mit Methylenblau sattgefärbten, als sich bewegende Elemente erkennbaren Spirochäten , welche wie auf- und zugehende Spiralen oder pendelnd und dabei auch ihren Standort wechselnd sich als. die genau so charakterisierten Syphilis- erreger legitimieren. Liesegaiig {Frankfurt a. M.). Simons, H., Beiträge zur Kenntnis der experimentellen Nagana (Inaug.- Dissertation, Leipzig 1918, m. 2 Tfln.). Er kam darauf an , auch unter ungünstigen Bedingungen diese Trypanosomen im Blut mikroskopisch (am besten bei 375facher Ver- größerung) nachzuweisen. Man muß hierzu die Methode des „dicken Tropfens", wie sie in der Diagnostik der Malaria und Schlafkrank- heit geübt wird, anwenden. Schon v. Prowazek hat in seinem Taschen- buch der Protistenkunde auf die Bedeutung dieser sinnreichen, ein- fachen Methode für das Studium der experimentellen Trypanosomen aufmerksam gemacht. Sein Hinweis aber ist anscheinend den meisten Untersuchern überhaupt unbekannt geblieben, denn Angaben wie „in vivo mikroskopisch keine Parasiten nachweisbar" oder dergleichen erscheinen meist als eine mehr oder weniger starke subjektive Auf- fassung des Untersuchers. Die Methode des „dicken Tropfens" be- steht darin , daß man einen größeren Blutstropfen auf dem Objekt^ träger oder Deckglas eintrocknen läßt, dann mit einem gleichzeitig fixierenden Formol -Eisessiggemisch das Hämoglobin extrahiert und zum Schluß mit Manson scher Borax -Methylinblaulöpng färbt. Bei der ursprünglichen Methode wird nur wenige Sekunden gefärbt, mit Fließpapier getrocknet und in Kanadabalsam eingeschlossen. Das Trocknen mit Fließpapier ist aber häufig mißlich, da die Blutscliicht häufig daran hängen bleibt. Zur möglichsten Schonung behandle man solche Präparate wie einen gefärbten Paraffinschnitt, indem mit steigendem Alkohol entwässert wird. Man muß bei dieser ,yfeuchten" Methode kräftig überfärben , weil der Alkohol viel Methylenblau ex- trahiert, und die Trypanosomen sich darin etwas schneller als die Malariaplasmodien entfärben. Im wohlgelungenen -Präparat erscheinen die Trypanosomen und Leukozyten scharf dunkelblau auf farblosem bis leicht grünlichblauem oder gelblichem Grunde. Auch für die Malaria- diagnostik hat sich dies Verfahren gut bewährt. Es stellt sich fol- gendermaßen dar: „Dicken Tropfen" einige Stunden oder besser über Nacht trocknen lassen (die mit einer Nadel möglichst gleichmäßig auf Objektträger oder Deckgläschen verstrichene Blutschicht soll nach Dempwolf nicht über 5X7 mm betragen). Dann zur Hämoglobin- extraktion unter zeitweiligem vorsichtigem Hin- und Herbewegen mit der Schichtseite nach - pben in einer Petrischale (für Objektträger) oder Glasklötzchen (für Deckelgläschen) in das Gemisch: Formalin, 40prozentiges 2 cc Eisessig 1 „ Aqua dest 80 „ Zeitschr. f. wiss Mikroskopie. 35, 2. 9 130 Referate. 35,2. Die Extraktion iät meist nach spätestens o bis 10 Minuten vollendet. Dann vorsichtig., Schicht nach oben, kurz in Leitungswasser eintauchen. 2 bis 5 Minuten färben in gerade noch im Reagenzglas durchsichtiger wässeriger Mischung von Manson scher Stammlösung: Methylenblau 2 g Borax 5 „ Aqua dest. (kochend) 100 cc (für diese Zwecke ist die Lösung unbegrenzt haltbar. , Die verdünnte Lösung soll aber jedesmal neu hergestellt werden.) In Leitungswasser eintauchen , bis keine gröberen Farbstoffe mehr abgehen. Rasch differenzieren in 96prozentigem Alkohol, bis keine dichten blauen Farbwolken mehr abgehen. Entwässern in absolutem Alkohol , bis Schicht zart hellblau erscheint, Aufhellen in Xylol, Kauadabalsam. Liesegang {Frani! fürt a. M.). Boit, E., Ü b e r Färbung und G e g e n f ä r b u n g der Tuberkel- bazillen (Beitr. z. Klinik d. Tuberkulose Bd. 36, 1916, S. 227). Eine gesättigte alkoholische Tropäolinlösung ist zur Gegenfär- bung der Tuberkelbazillen besser geeignet als Methylenblau. Denn sie überfärbt nicht wie letzteres. Diese Gegenfärbung nimmt man vor nach der auf die Karbolfuchsinfärbung folgenden Entfärbung mit löprozentiger Salpetersäure. Die Hüllen der Tuberkelbazillen erscheinen hierbei rot auf dunkelgelbrötlichem Grund. Die intrabazillären Granula sind dunkler rot als die Hüllen. jj^segang {Frankfurt n. M.\ Kaiserling, C, Über die Unterscheidung von Tuberkel- bazillen im Lumineszenzmikroskop (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 27, 1917*, S. 156 — 162). Bei der Bestrahlung mit ultraviolettem Licht leuchten die ver- schiedenen Tuberkelbazillenarten in verschiedenen Farben auf. Sie sollen sich dadurch unterscheiden lassen. Etwa eine halbe Öse Kultur wird trocken auf den Quarzobjektträger gebracht. Ein mit einem Tropfen Wasser bedecktes Deckglas wird aufgedrückt. Mensch- liche Tuberkelbazillen leuchten dann im Lumineszenzmikroskop weißlich blau bis schwach violett. Tuberkelbazillen vom Typus bovinus sind stark grünstichig blau. Fischbazillen leuchten noch lebhafter himmel- blau. Diese Unterschiede bestätigten sich auch bei der Untersuchung der Lumineszenzfarben mit dem Mikrospektrograph. — Nach Ansicht des Referenten müßten die Unterschiede für eine Einführung der Methode in die Praxis doch etwas auffallender sein. Liesegaitg (Fraììkfìirt a. M.). 35, 2; Referate. 131 Verzîir, F., Untersuchuugen über den Zusammenhang' verschiedener Stoffwechselprozesse bei Bac- terium coli com mn ne (Biochem. Zeitschr. Bd, 91, 1918, S. 1—45). Für den histologischen Färber ist die hier nachgewiesene starke Giftwirkung des Kristallvioletts auf Colibazillen von Wichtigkeit. Liesegang {Frankfurt a. M.). 1). Botanisches. Baumgärtel, 0., Chromatische Fixierung (Ber. d. d. botan. Ges. Bd. 36, 1918, H. 6, S. 318—322). Verf. hat ein Verfahren ausgearbeitet, welches Fixierung und F'ärbung in einer Manipulation zu vereinigen gestattet und bezeichnet es als chromatische Fixierung. Seine Versuche begannen mit einer bei algologischen Unter- suchungen bewährten Lösung, welche aus frischem Material die Kerne sichtbar machte, den Zellinhalt aber nicht genügend durchfixierte und die Präparate daher nicht eiuschlußfähig werden ließ: es war „eine Lösung von Eosin in sehr verdünntem Alkohol, der bis zum Eintritte der Ausflockung Alaunwasser zugesetzt wurde; das lichtrote Filtrat färbt speziell Zygnomaceenkerne schnell tiefrot". Befriedigendere Resultate erzielte Verf. bei Verwendung von Hämatein. Sein „Pikrinsäure - Sublimat -Hämalaun" — kürzer als „Ps. S. H. A." bezeichnet — stellt das von ihm gesuchte „Chromofixativ" dar-, es wird nach fogendem Rezept hergestellt: Destilliertes Wasser 80*0 cc Alaun . 1"0 g Hämatein (Grübler) 01„ Alkohol, 9Gprozentiger 200 cc Pikrinsäure (Grübler; . . 0"5 g Sublimat^ . ' 10 „ Zunächst wird „der Alaun in der vorgeschriebenen Menge kochenden destillierten Wassers gelöst, dann das Hämatein unter vor- sichtigem Erwärmen in dem Alkoholquantum, worauf die zweite Lösung der ersten zugesetzt wird. Nun setzt man unter Umrühren mit einem Glasstab die Pikrinsäure zu und schließlich nach deren Lösung das Sublimat, worauf man die Lösung abkühlen läßt". Die Lösung ist klar und goldbraun gefärbt und sofort gebrauchs- fähigi in dunklem Glas aufbewahrt und bei gutem Verschluß ist sie unbegrenzt lange haltbar. *) Gepulvert oder in dosierten, zur chirurgischen Asepsis verwandelten Würfeln. 9* 132 Referate. 35,2. Kleine Objekte wie zarte einzellige Organismen zeigen schon nach einer halben Stunde Färbung; aber auch bei fünfstündigem Aufenthalt in der Farblösung zeigen sich keine nachteiligen Wirkungen. Zell- fâden, Zellflächen, nicht zu mächtige Gewebekomplexe lasse man etwa 6 Stunden in der Farblösung ' verweilen , größere Objekte 12 Stunden. Nach der Fixierung- Färbung werden die Objekte in Wasser so oft gewaschen, als sie noch Pikrinsäure an dieses ab- geben. Überführung durch 96prozentigen Alkohol und Alkohol-Xylol in reines Xylol, — Verf. beschreibt ein Siebgläschen, das die Über- führung der Objekte erleichtert. Zum Schneiden bestimmtes Material wird in bekannter Weise ' in Paraffin eingebettet. Bei etwaiger Überfärbung kommen die Schnitte über Alkoliol- Xylol und Alkohol zur Differenzierung in eine oprozentige Alaunlösung. Ist kein Mikrotom erforderlich, so kommt letztere bei Überfärbungen ohne die Alkohol -Xylol -Behandlung in Betracht. Ist die Färbung zu schwach , so werden die Objekte nochmals mit Ps. S. H. A. behandelt. Des Verf. Präparate stammten von Euglena, Micropora, Oedogonium, Hookeria , Impatiens , Hyacinthus und Helodea. Die an den Zellen erzielten Färbungen waren stets befriedigend und zeigten folgende Differenzierungen : Membran: Zellulosemembranen farblos, pektinöse leicht violett. Plasma: leicht violett bis farblos. Chloroplasten: hellrot; Algenchromatophoren oft kräftig ge- färbt. Die Pyrenoide zeigten gezonten Bau (Zentrum rötlichviolett, farblose Mittelzone, blauviolette Außeuzone). Zellkerne: das Chromatin dunkel violett; Kerngerüst und Kern- saft bläulich bis farblos. Kerumembran farblos, aber^ut wahrzunehmen. Nukleolen bei höheren Pflanzen farblos ' oder schwach violett , bei Oedogonium stark violett, oft mit leichtem rötlichem Ton. Verf. stellt ausführliche Mitteilungen über die Ergebnisse seiner Methode in Aussicht. Küster {Bonn). Galli- Valerio, B., ParasitologischeUntersuchungenund Beiträge zur parasitologischen Technik (Zen- tralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. 80, 1917, H. 5, S. 264—271). Verf. hat gute Spirochäten- Färbungen nach der Methode Hollandes erzielt. Man fertige zwei Lösungen. Lösung A : Äthergerbsäure 5 g Essigsäure 5 cc Alkohol, 96prozentig 50 „ Destill. Wasser ....." 50 „ 35,2. Referate. 13;-i Lösung B : Silbernitrat 5 g destill. Wasser 100 cc Pyridin • • 2 „ Nach einigen Stunden fällt in Lösung B ein kristallinischer Nieder- schlag aus ; man gießt hiernach die Flüssigkeit in eine dunkle Flasche ab. Bei der Färbung der lufttrockenen Ausstriche verfährt man folgendermaßen: Fixierung mit 96prozentigem Alkohol, zweimal je 1 Minute mit Lösung A etwas erwärmen, mit Leitungswasser, dann mit destilliertem Wasser gut waschen, zweimal je 1 Minute mit Lösung B bis zur Dampfentwicklung erwärmen, waschen, trocknen, die Spirochäten (Spirochaete Vincenti, bronchialis, dentium, pallida) erscheinen braun auf gelbem Grund. — Glyzerin konserviert Amöben gut. Zur schnellen Untersuchung von Entamoeba dysenteriae empfiehlt Verf. Chloroform -Manson- Blau nach Riegel^ und Osmiumsäure-Häraatoxylin nach Mathis^ Für Fixierung und Färbung von Entamoeba dysenterica, E. gingi- valis und E. muris bewährten sich folgende Methoden: 1) Fixierung des trockenen Materials mit Methylalkohol (10 bis 15 Minuten), Auswaschen mit Wasser. Färben nach Giemsa (1:20). 2) Pikrinessigsäure (feucht fixieren) 1 Stunde , Auswaschen mit TOprozentigem Alkohol. Böhmers Hämatoxylin. 3) 1 Stunde (feucht) mit Bouin scher Flüssigkeit fixieren, Aus- wasclien mit TOprozentigem Alkohol. Delapields Hämalaun. 4) 1 Stunde (feucht) mit Dubosq- Brasilflüssigkeit 'fixieren; TOprozentiger Alkohol; 6 bis 12 Stunden Pikrokarmin. Auch bei Lamblia intestinalis und Balautidium coli bewährte sich diese Technik. — Dibotriocephalus latus (Embryonen) ist gut in Glyzerin zu kon- servieren, ferner mit Farrants Flüssigkeit und Laktophenol. Vital- färbung mit Neutralrot 010 Destili. Wasser 1000 Ausstrichpräparate sind trocken mit Methylalkoholoder feucht mit Pikrinessigsäure zu fixieren; ^6 bis 12 Stunden mit Giemsa (1 : 20), Häumalaun, Thymolblau, Pikrokarmin, Alaunkarmin Delafield, Manson- Rlau, Heidenhain. Küster {Bonn). Vöchting, H. t) Untersuchungen zur experimentellen Anatomie und Pathologie des Pflanzenkörpers. IL Die Polarität der Gewächse. VIII u. 33.3 S. Mit 12 Tfln. u. 113 Textabb. Tübingen (H. Laupp) 1918. Geh. 28 M., geb. 32 M. 1) Münchner med. Wochenschr. 1916, Beil. S. 1493. 2) Bull. Inst. Pasteur 1915, S. 183. 134 Referate. 35,2. Eingebende Angaben über die Technik des mikroskopischen Messens und Würdigung der Fehlerquellen, die bei diesem wirksam bleiben. Küster [Bonn). Molisch , H. , Die Eiweißproben, makroskopisch ange- wendet auf Pflanzen (Zeitschr. f. Bot. Bd. 8, 1910, S. 124—131). Die vom Verf. beschriebenen Modifikationen bekannter Methoden • ermöglichen auch für den Mikroskopiker arbeitsparende Vorversuche. 1) Xanthoprote in Säurereaktion, — Abgebrühte und von Farbstoffen befreite Blätter bringt man in verdünnte Salpetersäure Käufliche konzentrierte Salpetersäure .... 1 Vol. Destill. Wasser 2 „ Nach wenigen Minuten gelbe Färbung , die nach ^j^ bis 1 Stunde ihre größte Intensität erreicht. Hierauf überträgt man das Blatt in verdünnte Ammoniaklösung Käufliches Ammoniak 1 Vol. Wasser 2 „ Nach 10 Minuten ist das Blatt intensiv kanariengelb. 2) Biur etr eak tion. — Abgebrühte und entfärbte Blätter kommen auf eine bis mehrere Stunden in 5prozentige Kupfersulfat- lösung ; einige Sekunden in destilliertem Wasser spülen ; schließlich mit lOprozentiger wässeriger Kalilauge behandeln. Violettfärbung, die nach mehreren Stunden ihren höchsten Grad erreicht. .3) MiLLONSche Probe. — Nach ^j.^- bis einstündigem Aufent- halt der entfärbten Blätter in dem Reagens intensiv ziegelrote Färbung. Gut geeignet zum Nachweis des Eiweißgehaltes sind z. B. Blätter von Tropaeolum , Phaseolus , Brassica , Sparmannia oder Abutilon. Blätter von Cercis, Robinia u. a., welche Stolle enthalten, die mit den Eiweißreagentien gleichfalls Färbungen geben, führen zu minder brauch- baren Resultaten. Blätter von Adiantum capillus veneris und Helodea sind zu dünn, die Färbung fällt daher zu schwach aus. Bei Beurteilung der î^arbungsergebnisse lasse man nicht außer acht, daß diese nicht eindeutig sind, und auch schon manche Abbau- produkte der Proteinkörper dieselben Reaktionen geben; man wende daher immer möglichst viele Eiweißreagentien an. Küster [Bonn). Moliseli, H., Über die V e r g i 1 b u n g d e r B 1 ä 1 1 e r (Sitzungsber. Akad. Wiss. Wien, math.-naturwiss. Kl., Abt. 1, Bd. 127, H. 1, S. 3— .'34). Die Ülitersuchungen des Verf. beziehen sich vorzugsweise auf die Blätter von Tropaeolum. Auf Fragen der mikroskopisclien Technik und Mikrochemie sreht Verf. nur an eini H., Über das Wachstum von B-coli auf Lackmusmannitagar (Zen- tralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. 81, 1918, H. 7, S. 497-500). Zeißler, J. , u. Gaßner, G., Ein Erneuerungsverfahren für gebrauchten Metachromgelb-Wasserblau-Dreifarbennährboden (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. 80, 1917, H. 5, S. 253—258), 35,2. Neue Literatur. I57 D. Botanisches. Baumgärtel, O. , Chromatische Fixierung ^Ber. d. d. botan. 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Durch einen Zufall wurde ich vor einigen Monaten zur erneuten Beschäftigung mit dieser Frage , der ich kaum eine andere Seite abgewinnen zu können glaubte, geführt : ich hatte einen aufgeklebten Schnitt durch Salamanderleber noch im Paraffin unter dem Deck- glas 24 Stunden lang mit Millons Reagens, in Berührung gelassen, dann gut mit Wasser ausgewaschen , mit Methylgrün plus Pyronin gefärbt und nach dem Trocknen in Benzylbenzoat eingelegt. Mehrere Tage später fanden sich überall im Präparate die prachtvollsten sogen. Sublimatnadeln , die es natürlich in diesem Falle nicht sein konnten, da ja Millons Reagens eine Verbindung des Quecksilbers mit Salpetersäure , nicht mit Salzsäure , enthält. Daraufhin sah ich meine alten Präparate und die zrfln Glück nicht große Literatur über unsern Gegenstand durch, mußte überdies viele neue Präparate eigens anfertigen und bringe nun meine Erfahrungen und Folgerungen zu aligemeinerer Kenntnis. Die heutzutage gebräuchliche Fixierung tierischer, auch wohl pflanzlicher Gewebe mit Sublimat geht auf A. Lang zurück, der 1878 eine Lösung dieses äußerst wirksamen Mittels in Salzwasser, 1879 eine andere in Pikrinschwefelsäure plus Essigsäure empfahl. Die sehr viel stärkere, etwa 20prozentige Lösung in Seewasser hat später W. GiESBRECHT für zarthäutige Crustaceen (Copepoden usw.) angewandt , da solche ungeöffnet in der gewöhnlichen , etwa 6pro- Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. ÎK, 3. H 162 Mayer: Über Sublimatkristalle in mikroskopischen Präparaten. 35,3. zentigen Losung in destilliertem Wasser stets platzen (Lee & Mayer, Gnindzüge, 2. Aufl. 1901, S. 46), Ich erwähne dies besonders, weil mir ein GiESBRECHTSches Präparat einer Euchaeta (aus 1894) vorliegt, die in toto mit Boraxkarmin gefärbt und erst vor dem Einschluß in Balsam zerzupft worden ist, dafür aber von den Sublimatnadeln ge- radezu wimmelt, also gewiß nicht vorher zur Entfernung des Sub- limates mit den geeigneten Mitteln behandelt wurde. Auf die übrigen, sehr zahlreichen , zum Teil unglaublich umständlichen Gemische von Sublimat mit anderen Stoffen, die zum Fixieren in Gebrauch sind oder waren , lasse ich mich dagegen hier nicht ein, da sie für unseren Fall nicht prinzipiell abweichen. Als Mittel zur Fortschaffung des Sublimates wurde anfänglich 'dem Waschalkohol etwas Kampfer zugesetzt, worin sich dieses Salz leichter lösen soll (Lee & Mayer, 1. Aufl. 1898, S. 37), dann machte ich (Internat. Monatsschr. Anat. Phys. Bd. 4, 1887, S. 48) zum nämlichen Zweck auf die Jodtinktur aufmerksam, und diese hat ziemlich überall Anklang gefunden. Jedoch schon bald (ibid. S. 383, ferner Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 14, 1897, S. 28, Anm. 1) gab ich einem Gemische von Jod und J o d k a 1 i u m , gelöst in Wasser oder Alkohol, den Vorzug, das je nach Bedürfnis zum Wasch- wasser oder Waschalkohol gefügt wird und , theoretisch wenigstens, besser wirkt als das Jod allein. Nur J o d k a l i u m ohne .lod empfahl dann A. Fi.scher (Fix., Färb. u. Bau d. Protoplasmas, .Iena 1899, S. 23): es sei „vielleicht zur Reinigung von Sublimatschnitten" tauglicher als die Jodtinktur. Indessen beruht das auf einem Irrtum ; wie ich schon 1898 (Lee & Mayer, 1. Aufl. S. 38, Anm. 1) angab, wird „das Quecksilberchlorid in den Geweben reduziert (zu Quecksilber- chlorür oder irgendeinem Oxydulsalze) ; bringt man nun Jodkalium allein hinzu , so bildet sich unlösliches Quecksilberjodür , das aber bei Gegenwart von freiem Jod in das Jodid übergeht, und dieses ist bekanntlich in Jodkalium löslich" (s. auch Ijee & Mayer, 2. Aufl. 1904, S. 44). Selbstverständlich war mir jetzt mit der Entfernung der Sublimat- reste aus den Geweben nicht gedient, sondern alle Objekte — Kaninchenleber, Schnitte aus freier Hand durch frische Stengel von Sambucns ^ Speichel usw. — wurden, wenn sie lange genug in 6prozentiger Sublimatlösung gelegen hatten', höchstens mit Wasser eben abgespült , dann gleich in Alkohol von 50 Prozent gebracht, der auch nicht oft gewechselt, sondern nur durch solchen von 70 und 96 Prozent ersetzt wurde. Aus letzterem gelangten sie in ein 35,3. Mayer: Über Subliraatkristalle in mikroskopischen Präparaten, 163 Intermedium: in der Regel war das Benzylalkohol, auch wohl Xylol oder Karbolsäure. Sie wurden darin so durchsichtig, daß sich die Sublimatreste leicht erkennen ließen, üiese hatten aber fast nie^ die Form von Stecknadeln, die weiter unten eingehend beschrieben werden sollen, sondern stellten sich fast immer als ein Detritus von unregelmäßigen Brocken und Bröckchen dar. Auch wenn ich zum Aufhellen Glyzerin wählte, waren kaum je Nadeln zu sehen, weder sofort, noch überhaupt später; dasselbe gilt vom Bizinusöl. Dagegen bilden sie sich besonders gut in Zedernöl, ferner in Balsam, Euparal , venezianischem Terpentin (allerdings langsam) , Terpineol, Benzylalkohol und Benzylbenzoat. Als ich ein Präparat, das geraume Zeit in Glj'Zerin gelegen hatte, nach Auswaschen mit Wasser und Alkohol in ZederniH brachte, traten die Nadeln schon nach wenigen Tagen auf. Wie sie entstehen, habe ich bei der Langsamkeit des Vorgaugs nicht genau verfolgt und weiß nur zu sagen, daß in manchen Fällen größere lîrocken des erwähnten Detritus die Herde für sie bilden , insofern man sie später von ihnen nach allen Richtungen des Raumes ausstrahlen sieht. Die allermeisten Nadeln liegen aber frei und sind nicht auf bestimmte Bröckchen zurücklührbar. Da sie außerdem auch an Stellen erscheinen, die von den quecksilberhaltigen Geweben weit entfernt sind, so muß man annehmen, daß die Inter- medien, namentlich Zedernöl, langsam vom Detritus etwas l(»sen und später an beliebigen Stellen als Nadeln auskristallisieren lassen. P]in typisches derartiges Präparat , einerlei ob in Balsam oder einem der genannten Jntermedien, zeigt folgendes. Die kleinsten Nadeln sind etwa 10 /t lang, aber selten; meist sind sie 2- bis :}mal so lang, aber es gibt auch manche von GO bis 100//, einzelne er- ^) In meiner Einführung in die Mikroskopie (Berlin 1914) sage ich auf S. 78, wenn man Speichel ^/.j Stunde lang mit gleichviel Gprozentiger Sublimat- lösung fixiere, dann mit Alkohol von 60 Prozent auswasche und in ein Harz übertrage, so sehe man schon in weniger als '24 Stunden im ganzen Prä- parate die Nadeln auftreten. ,Sie entstehen übrigens nicht alle im Harze, sondern sind zum Teil bereits im Speichel vorhanden, wenn dieser sich noch im Alkohol befindet, denn bei üurchsichtigraachung in Benzol werden sie gleich sichtbar." Dies ist richtig, indessen die aller meist en bilden sich erst in den Intermedie n. Läßt man derartig fixierten Speichel nach dem Waschen mit Wasser auf dem Tragglase eintrocknen und bringt nun Benzylalkohol dazu, so sind anfänglich noch keine vorhanden, wohl jedoch schon nach wenigen Stunden. U. Dahlgren (Anat. Anz. Bd. 13, 1897, S. 151) gibt an, die „Kristalle von Sublimat" entständen erst im Paraffin; das ist, wie man sieht, in doppelter Beziehung unrichtig. I 11* 164 Mayer: Über Sublimatkristalle in mikroskopischen Präparaten. 35,3. reichen 400 bis 500 fi^ und in dem Präparate der Salamanderleber, die mit MiLLONS Reagens behandelt wurde, liabe ich sogar eine von über 2 mm gefunden : sie reicht bei Zeiss D III weiter als das Seh- feld, ist dabei außerordentlich fein und ganz gerade. Letzteres sind die Nadeln in der Regel, jedoch gibt es auch gebogene, ferner solche, die an irgendeiner Stelle winkelig, oder die kurz und plump sind. Ah beiden Enden spitz sind sie gewöhnlich nicht, tragen vielmehr am einen Ende wie eine richtige Stecknadel einen Kopf; dieser ist oft kaum merklich dicker als die Nadel , gewöhnlich aber recht kräftig. Während die Nadel selber bei Auflicht stark glänzt, auch doppelbrechend ist, spiegelt der Kopf das Licht. Er besteht nämlich aus metallischem Quecksilber, und allermeist sind in den Präparaten , vornehmlich dicht unter dem Deckglase und auf dem Tragglase, überall solche Kügelchen zerstreut, ganz ohne Zusammen- hang mit den Nadeln ^. Die kleinsten mögen 1 fx im Durchmesser haben. Auch in den Intermedien liegen sie unbeweglich vmd senken sich nicht etwa langsam alle zu Boden. Daß es sich bei ihnen wirklich um das reine Metall handelt, gebt nicht nur aus ihrem Spiegel- glanz, sondern auch daraus hervor, d^ß es mir gelungen ist, sie in genau der gleichen Art aus K a 1 o m e 1 (Quecksilberchlorür, HgCl) zu gewinnen. Bringt man nämlich von diesem ein wenig, fein zer- rieben , unter ein Deckglas und läßt vom Rande behutsam eine ge- ringe Menge Jodjodkalium in wässeriger Lösung hinzutreten, so bilden sie sich hier sofort in allen Größen, bis zu solchen, die schon mit der Lupe als metallisches Quecksilber ohne weiteres zu erkennen sind und auf blankem Aluminiumblech die bekannten Gewächse" von Tonerde hervorrufen. Meist sind sie so klein, daß sie sogar auf 50pro- zentigem Alkohol schwimmen. Bleiben sie aber lange mit dem Jod- gemisch in Berührung, so lösen sie sich auf^ ^) Bisher hat ähnliches, soweit ich sehe, erst ganz neuerdings E. Fors- GREN ausgesprochen. Er sagt (Anat. Anz. Bd. 51, 1918, S. 310), in den mit Sublimat fixierten Stücken von Kaninehenleber sei der Gallenfarbstoff oxy- diert worden, wobei „metallisches Quecksilber herausreduziert wurde und seitdem in den Präparaten beobachtet werden konnte als schwarze rund- liche Körnclien". '-) Daß bei diesem Vorgänge, wenn man ihn mit dem Mikroskope ver- folgt, ebenfalls Quecksü'Dertropfen sichtbar werden, teilte mir mein Freund H. Ambronn mit, und ich bestätige das. Nur verläuft diese Reaktion für das Auge nicht so sauber wie die im Text angegebene zwischen Kalomel und Jod. »j Offenbar nach der Gleichung 2 HgCl + Ja^HgCl. + HgJ.,. Wie aber das Jod, wenn es auf einen Überschuß von Kalomel wirkt, die Spaltung 35,3. Mayer: Über Sublimatkristalle in mikroskopischen Präparaten. 165 Was die Nadeln abgesehen vom Kopf chemisch sind, ist schwerer zu sagen. Sublimat ist es natürlich nicht, denn sie lösen sich in Jodkaliumwasser nicht, sondern werden darin 'dunkler, fast schwarz, und das spricht für Kalomel^. Es hat mir viel Mühe ge- macht, dahinter zu kommen, denn K alom e 1 bleibt in Zedernöl unter dem Deckglase auch bei langem P>wärmen ar.f dem Wasserbade oder in der Sonne unverändert, ebenso wenn mau ihn vorher mit Speichel oder Eiweißglyzerin vermischt hat; in venezianischem Terpentin treten dann allerdings minimale Hg-Tröpfchen auf, aber das ist alles. Hingegen wird er beim Kochen mit Alkohol von 96 Prozent unter Zusatz von etwas Ammoniak grauschwarz ; schafft man nun etwas davon in Benzylalkohol, so zeigen sich schon nach einigen Stunden die Tröpfchen, am Tage darauf hier und da Nadeln ohne Köpfe. Noch besser übergießt man ihn direkt mit Ammoniak, bringt von dem schwarzgewordenen etwas auf ein Traggias , läßt trocknen und hellt mit Zedernöl oder venezianischem Terpentin auf: schon einen Tag später sind typische Nadeln vorhanden , allerdings meist klein, ferner viele kurze, stumpfe mit ungemein dickem Kopf, auch nicht dieses Salzes in HgCIg und Hg hervorruft, kann ich nur vermuten: vielleicht 3HgCl-f J = Hg + HgCl2 + HgClJ. Setzt man das Jod in Xylol gelöst zu, so wird der Kalomel erst rosarot, dann ohne weiteres autgelöst. Jod in Anüin liefert dagegen viele Hg-Kugeln, die auch während ihres Entstehens untereinander zu größeren verschmelzen. Anilin allein läßt nur winzige Kügelchen sich bilden. Mit Jodkalium ohne Jod in Wasser wird Kalomel schwärzlich durch Abscheidung vieler Kugeln. — Stürmisch und ganz glatt nach der Formel 2 HgCl = Hg -f HgCl.^ verläuft die Reaktion zwischen Kalo- mel und Pyridin: unter dem Deckglas entstehen sofort zahllose Hg-Tropfen in allen Größen bis zu solchen mit Molekularbewegung herab und zugleich lange, oft sehr schmale Prismen von Sublimat (oder einer Verbindung davon mit Pyridin?), genau in derselben form wie beim Lösen dieses Salzes in Pyridin und Auskristallisierenlassen. Verdünnt man das Pyridin mit Zedernöl oder Terpineol, so wird nur die (îesch windigkeit des Vorganges gemildert. — In der neuesten (7.) Auflage des Handbuches der anorga- nischen Chemie von Gmklin- Kraut, das die gesamten Hg-Verbindungen sehr ausführlich behandelt, heißt es (1914, Bd. 5, Abt. 2, S. t)42), Kalomel löse sich wenig in Alkohol und Äther, viel dagegen in Benzol und anderen aro- matischen Kohlenwasserstoffen, auch in Terpentinöl. Das kann ich für die mir zugänglichen Sorten (eine stammt aus der Kahlbaumschen Fabrik) nicht bestätigen: auch in der Wärme löst Xylol so gut wie nichts, Benzol herz- lich wenig. ') Ebenso der anorganische Detritus, der also wohl auch Kalomel ist. Nach dieser Behandlung mit Jodkalium entstehen in Zedernöl keine Nadeln mehr neu. 1(3(5 Mayer: Über Sublimatkristalle in mikroskopischen Präparaten. 35,3. selten holile , die zum Teil einen Quecksilberfaden in sich bergen, also etwa wie ein plumpes Thermometer ; manche gehen zu mehreren von einem Hg- Tropfen^ aus, aïsdere sind durch einen Tropfen hin- durchgewachseu, wieder andere sind eigentümlich verzweigt, usw. Mit- unter steckt sogar ein Kristall, mit undeutlichen Flächen am dicken freien Ende, am anderen Ende geradezu in einem Tropfen, so daß hier kaum noch ein Zweifel daran bestehen bleibt, daß es sich wirklich um Kalomel handelt^. Dagegen ist es mir trotz vielem Bemühen nicht gelungen, aus Sublimat direkt ohne organisierte reduzierende Mittel Nadeln irgendwelcher Art zu gewinnen. Wie verhält es sich aber mit denen, die im Gefolge vou'Millons Reagens auftreten? Läßt man dicke Schnitte durch einen frischen Samhucus - Stengel über Nacht damit in Berührung , wäscht sie gut aus und bringt sie durch Alkohol in Benzylalkohol, so sieht man zwar schon bald darin überall die Tröpfchen, aber weiteres ereignet sich selbst nach Überführung des Präparates in Zedernöl nicht ; anderseits kommt es sogar in Glyzerin ganz langsam zur Bildung solcher Kügelchen. Grobe Schnitte durch Kaninchenleber zeigen ähnliches : ungemein viele , oft wie Staub so feine Metalltröpfchen, auch allerlei Kristalle und lange Nadeln, aber dem Habitus nach von anderem StofiF, jedenfalls keine typischen Nadeln. Fällt man ein wenig von Millons Reagens mit Ammoniak aus, läßt den Nieder- schlag trocknen und bringt ihn in Terpineol, so sieht man darin sofort Hg -Tröpfchen; in Benzylalkohol oder Zedernöl in etwa einer Woche außerdem Nadeln mit oder ohne Kopf, aber sie sind kleiner und dunkler als die aus Kalomel hervorgegangenen, also nicht mit ihnen identisch , während in dem oben etwähnten Präparate der Salamanderleber ^ die so zahlreichen und prachtvollen Gebilde keinen Unterschied von solchen zeigen. Bei Zusatz von etwas Chlornatrium zu Millons Reagens bleibt dieses klar, aber Oxalsäure liefert darin sofort einen kristallinisclien Niederschlag (salpeter- oder salzsaures ^) In Gruppen sieht man sie auch, wenn man frisches Eiweiß mit Sublimat fixiert und durch Alkohol in Zedernöl überführt: hier strahlen sie vom Hg- Detritus aus. ^) Auch mit Kalilauge an Stelle des Ammoniaks lassen sich bei sonst analogem Verfuhren aus dem Kalomel typische Nadeln erbalten, nur nicht so leicht. ^) Zwar sind diese Nadeln fast alle ohne Kopf, aber das gilt auch meist von denen, die nach analoger Behandlung derartiger Schnitte mit Sublimat auftreten, mag also irgendwie mit dem feineren Bau des Leber- gewebes zusammenhängen. 35,3. Mayer: Über Sublimatkristalle in mikroskopischen Präparaten. 167 Quecksilberoxydul?), der übrigens auch ohne das Salz auftritt. Wäscht man ihn mit Wasser und Alkohol aus , trocknet ihn und schafft ihn in Zedernöl, so sind bereits nach 24 Stunden Tröpfchen und ver- einzelte kurze Nadeln mit Kopf sichtbar. " Aus all diesen Angaben folgt , daß es mir nicht gelungen ist, über die Zusammensetzung der Nadeln völlig ins klare zu kommen. Hier hat der Chemiker das letzte Wort zu sprechen, aber es mag ihn nicht sonderlich gereizt haben , das zu tun , wenigstens bringt der oben S. 165 zitierte Gmklin-Kkaut nichts, was sich für unseren Zweck verwenden ließe'. Den meisten Mikroskopikern dürften meine Darlegungen neu sein, denn ihnen sind wahrscheinlich die Nadeln nie zu Gesichte ge- kommen, da sie ja mit Recht alles tun, um das überschüssige Sublimat und die etwaigen anderen Quecksilber -Verbindungen aus den Geweben loszuwerden. Wie das in der Regel geschieht, habe ich oben S. 162 kurz gezeigt. Der Alkohol, in den man die Objekte gleich oder erst nach Abspülen, wohl gar Waschen, mit Wasser bringt, scliafft zwar recht viel Sublimat fort, namentlich wenn man ihn oft wechselt, tastet dagegen die reduzierten Verbindungen kaum an. Gemeiniglich hilft man da durch Zusatz von Jod nach, und meist dürfte das genügen, wenn man nur den Alkohol nicht spart und fleißig erneuert. Bei großen Objekten aber mit umfangreichen Lücken im Innern oder bei schwer durchdringlichen Geweben ist Jodj odkali-um vorzuziehen, weil sich in ihm die vom Jod wieder oxydierten Verbindungen leichter löseii als in Jod allein. So fand ich z. B. nach der Fixierung ganzer ziem- lich großer Embryonen von Selachiern in Sublimat, wenn ich sie nach der gebräuchlichen Behandlung mit Jod und Alkohol in diesem öffnete oder zerschnitt, in der Leibeshöhle mitunter große Mengen roten Quecksilberjodids und mußte sie dann eigens durch Jodkalium auflösen. Bei alledem besteht noch immer eine andere Verschieden- heit in der Anschauung der Mikrotechniker : die einen entfernen die Quecksilberreste schon vor dem Einbetten der Objekte in Paraffin oder Zelloidin, die anderen erst a u s d e n bereits aufgeklebten Schnitten. Zu jenen gehöre auch ich und stütze mich dabei in erster Linie auf A. Schapbu, der 1897 (Auat. An^. Bd. 13, S. 469) ^) Es heißt da nur noch, der Kalorael werde durch Cocain reduziert. Das ist richtig: unter dem Deckglase sieht man, wenn man nach Ablauf der Reaktion das Präparat trocknen läßt und Zedernöl zufügt, Hg-Tröpfchen in der schwärzlich gewordenen Masse, aber Nadeln bilden sich erst ganz langsam und fast alle ohne Kopf. 168 iMaycr: Über Sublinaatkristalle in mikroskopischen Präparaten. 35,3. die Schäden beschrieb, die sich in Schnitten durch Rückenmark zeigten, wenn man die Hg-Reste in den Objekten belassen, nicht durch Jod- tinktur entfernt hatte. Es erscheint mir auch ganz klar , daß der mitunter ziemlich grobe Hg-Detritus beim Schneiden vom Messer er- faßt und durch das Gewebe geschoben werden mag, also Furchen verursachen wird , wo keine vorhanden waren. Mit anderen , eben- falls guten Gründen tritt M. Loyez (Arch. Anat. Micr. Paris Tome 8, 1905, S. 71) für die rascheste Ausmerzung der Hg-Reste ein, nicht für die Jodierung der Schnitte. „On sait en effet que le sublimé fait apparaître dans les tissus des dépôts, des cristallisations. Or, si l'on conserve longtemps les pièces dans l'alcool ordinaire après l'action du sublimé (avec ou sans lavage préalable à l'eau), j'ai remarqué que la formation de ces cristaux, souvent réunis en groupes étoiles assez volumineux , dérange les rapports des éléments que renferme la vésicule germinative [in den meroblastischen Eiern von Cephalopoden und Wirbeltieren], L'action de l'alcool jode sur les coupes est alors insuffisante pour faire disparaître ces altérations : les dépôts se dis- solvent, mais à la place des étoiles cristallines, il reste le plus sou- vent une tache colorée autrement que la substance dans laquelle elle se trouve ... C'est pourquoi il est préférable de faire agir ce der- nier [das Jod] immédiatement après la fixation." Endlich sei hier auf A. Spuler hingewiesen. Er sagt (Enzyklop. d. raikr. Technik 2. Aufl. J910, Bd. 2, S. 519), die Niederschläge in den Objekten „könnten durch Umsetzung des Quecksiiberbichlorids [!] mit den in den Geweben enthaltenen Alkaliphosphaten cutstehen , auch die Bil- dung anderer schwer löslicher, basischer kristalliner Quecksilbersalze ist nicht ausgeschlossen," Sie verursachen zwar „während der Al- koholhärtung keine in Betracht kommende Störung der Strukturen, machen aber bei der Paraffineinbettung — wohl wegen ihres durch den absoluten Alkohol nicht entfernbaren Kristallwassers — starke Schrumpfungen und sind auch störend und schädlich , wenn feine Schnitte angefertigt werden sollen. Wir können danach vor dem Einbetten unjodierter Präparate in Paraffin nur warnen". Auf der anderen Seite sieht G. Mann (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 11, 1894, S. 484; Physiol. Histology, Oxford 1902, S. 78) es für schädlich an, das Jod schon vor dem Schneiden anzuwenden, da es in Verbindung mit Jodkalium die „albuminates of mercury" zer- setze ; .man solle daher auch die Schnitte vor und nach der Behand- lung mit Jod prüfen , „to detect the presence of peptones (?) and albumoses". Schapeh habe die Sublimatkristalle in seinen Objekten 35,3. Mayer: Über Sublimatkristalle in mikroskopischen Präparaten. 169 wohl nur dadurch erhalten, daß das Fixiergemisch verdunstete oder zu kalt wurde. Diesen Einwand erachte ich als reichlich spitzfindig; den anderen, daß die Objekte durch die Wegschaffung der Queck- silbersalze weich würden und im Paraffin schrumpften, habe ich schon früher (Lee & Mayek, 3. Aufl. 1907, S. 44) für die „Eingeweide von Squilla'''' widerlegt, die ich „daraufhin eigens fixierte und schnitt". Er könnte höchstens für sehr zarte Gewebe gelten, nur liegt hierüber, so viel ich weiß , keine vergleichende Untersuchung vor. Immerhin gab ich schon 1901 folgenden Rat und wiederhole ihn jetzt: „Will man absolut sicher gehen, so behandle man auch die aufgeklebten Schnitte vor dem Färben mit einer schwachen alkoholischen Lösung von Jod- jodkalium." Gleich Mann, aber ohne nähere Begründung sind R. Pirone (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 21, 1904, S. 179), M. Heidenhain (ibid. Bd. 25, 1909, S.398) und J.Salkind (ibid. Bd. 29, 1913, S..541) für die Jodierung nur der Schnitte eingetreten, letzterer in Form der gesättigten Lösung des Jods in Xylol, erstere beide wie gewöhnlich in alkoholischer Lösung. Da nun das Jod manche schwierige Färbung beeinträchtigen würde , so muß man es vorher unschädlich machen. Das hat bei der älteren Art seiner Verwendung meist keine Schwierig- keiten, da es sowohl im Alkohol als auch in den Intermedien zur Einbettung löslich ist. Jedoch habe ich bereits 1897 (ibid. Bd. 14, S. 28, Anm. 1) darauf hingewiesen, man solle „in hartnäckigen Fällen" mein Magnesiawasser zu Hilfe nehmen, und Pirone verwendet, ohne mich zu erwähnen, ebenfalls „eau de magnésie". Heidenhain ver- fiel erst (ibid. Bd. 22, 1905, S. 338) auf den seltsamen Gedanken, die Schnitte „kurz in eine schwache Sublimatlösung (1 : 1000) ein- zutauchen", ging aber schon bald (ibid. Bd. 25, 1909, S. 398) zur Abspülung mit einer ^/^prozentigen Lösung von Natriumthiosulfat über und ist offenbar auch jetzt noch damit zufrieden. Mir fehlen in diesem Punkte eigene Erfahrungen. .1 e n a , im November 1918. [Eingegangen am 17. November 1918.] 170 Krugenberg-Tieletnann: Mitteilungen über d. Färbung WEP. 35,3. [Aus Prof. Unnas Dermatologicum, Hamburg.] Weitere Mitteilungen über die Färbung WEP (Dioxyclirom) und über zwei neue Trioxy chrome \ Von B. Krugeuberg und E. Th. Tielemanu. Seit der Veröffentlicliung unserer Wasserblau -\- Eosin -j- Phloxin- Färbung für basische Eiweiße, kurz WEP genannt", haben wir viel- fach Versuche gemacht , diese im allgemeinen gut differenzierende Färbung für spezielle Zwecke noch zu verbessern. 1. Vorhergehende Terdauuiig mit Pepsin -|- Salzsäure. Bei Färbung von pathologisch veränderten Geweben, z. B. Schnitten von entzündeter Haut und Hautgeschwülsten beobachteten wir häufig eine starke violette Überfärbung dieser Sclmitte. Um diese starke Färbung abzuschwächen, versuchten wir, die Schnitte einer Mischung von Pejisin ^/^ Prozent -|- Salzsäure ^2 Prozent auszusetzen, um sie so teilweise , nämlich von den ganz leicht löslichen Eiweißen zu be- freien. Die nach dieser 1 stündigen Vorbehandlung gefärbten Schnitte ergaben weit durchsichtigere , klarere Bilder mit feineren Differen- ^) Bei dieser von Herrn Prof. Unna herrührenden Benennung gilt die Mischung Eosin -|- Phloxin, deren verschiedene Tönungen zusammen ein be- sonders gesättigtes Rot ergeben, da sie derselben Fluoreszein- Farbgruppe angehören, als eine Farbe. ~) KiucENüKRO , B. , u. TiELKMANN, F. Th. , Eine neue Färbung für basisciu! Eiweiße, die Wasserblau + Iù)sin -)~ Phloxin- Färbung ('Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd.'34, 1918, S. 234—240). Wir möchten die Gelegenheit dieses Hinweises benutzen, um einen Fehler in jener Arbeit zu berichtigen. Es ist nicht, wie wir damals noch glaubten, eine besondere saure Farbe in der Giemsa- Lösung, besonders kein Eosin, welche den Außenkern der Amöbe rot färbt, sondern, wie inzwischen in unserem Laboratorium nach- gewiesen wurde, die freie Base des Azurs, ein „Thiazinrot" [siehe Unna u. BÂUDISCH, Thiazinrot (Derm. Wochenschr. 1919j]. 35, 3. K r u g e n b e r g- - T i el e m a n n : Mitteilungen über d. Färbung WEP. 171 zieruugen der Nerven und Muskeln neben einer scluinen Kontrast- färbung- zwischen letzteren und Kollagen. Die gute Wirkung der Vorbehandlung mit der Verdauungsflüssigkeit führten wir auf die Tatsache zurück , daß dadurch leicht verdauliche basische Eiweiße aus den Schnitten entfernt werden. Diese bestehen, wie Unna und GoLODETz^ gezeigt haben, der Hauptsache nach aus Albumin, welches in der allgemeinen Gewebsflüssigkeit (Lymphe) enthalten, alle Ge- webselemente durchtränkt und durch Mitfärbung dieselben undeutlich macht. 2. Nachträgliche Yerbesseruug der Färbung von WEP durch alkalische Entfärbung. Da man bei den basischen Färbungen zur Entfärbung mit Vor- teil salzsauren Alkohol verwendet, der den Überschuß von Farbe solchen Gewebselementen entzieht, welche die Farbe weniger fest- halten (Kollagen , Protoplasma) und die Kerne daher relativ stark gefärbt hervortreten läßt, suchten wir bei der Färbung mit sauren Farbgemischen ein entsprechendes Entfärbungsmittel zu verwenden. Für diesen Zweck eignete sich nach unseren Erfahrungen am besten eine Mischung von Ipromilligem Amnioniumkarbonat und Al- kohol". Bei der Färbung mit WEP leidet allerdings das Wasserblau unter der Alkaliwirkung des genannten Entfärbungsmittels am meisten. Taucht man aber gleich darauf die entfärbten Schnitte in eine Ipromillige wässerige Essigsäurelösung, so erreicht man selbst bei vorlieriger Ent- färbung noch eine genügend starke Wiederherstellung des Wasserblaus. Die genaue Vorschrift für diese Färberaethode lautet : 1) Färben des Schnittes in ^/.^prozentiger WEP -Lösung 4 Minuten. 2) Kurz abspülen in Leitungswasser. .3) Entfärben ^j^ Minute in Ipromilligem Ammoniak -Alkohol (abßo- lutus). 4) Entfärben in Ipromilliger wässeriger Essigsäurelösung. &) Kurz abspülen in Leitungswasser. 6) Alkohol absolut., Ol, Balsam. ^) Unna u. Golodetz, Die Wirkung des Höllensteins, II. (Derm. Wochenschr. 191G, Bd. 63, S. 915). ^) O'l g Ammoniumkarbonat auf 100 com Alkohol absolutus. 172 Krugenberg-Tieleraann: Mitteilungen über (I.Färbung WEP. 35,3. 3. Versuche zur Einführuu^ einer dritten (gelben) Farbe in die Färbung WEP. Das Triox.vchrom : Wasserblau + Eosin + Phloxin + Echtgelb. Bei diesen Versuchen wurden wir von der Idee geleitet , das Farbbild der WEP -Präparate noch um einen weiteren Kontrast zu bereichern. Bestand immerhin schon eine schöne Kontrastfärbung zwischen dem Rot der Kerne und dem Blau des Kollagens, so wurde das Protoplasma in denselben Schnitten doch immer nur in einer Mischfarbe (violett) gefärbt. Wir hofften nun, unter den gelben Farben, die durch ihre Helligkeit vorteilhaft und in gutem Kontrast zu Rot und Blau stehen, eine solche zu finden, die sich vielleicht durch eine besondere Affinität zum Protoplasma auszeichnen würde. Für die Untersuchungen wählten wir die Nitrofarbstoffe : Naphtholgelb, Pikrinsäure , pikrinsaures Natron , Kaisergelb , Martiusgelb, die Azo- farbstoffe : Ilelianthin, Orange, Säuregelb, Resorzingelb, Echtgelb extra, Metanilgelb, Anilingelb, Akridingelb, Benzoazo-a-Naphthol, Dimethyl- amidoazobenzol , sowie die Alizarinfarbstoffe Diphenylamingelb , Tar- trazingelb und Alizaringelb. Keiner derselben erfüllte unmittelbar den gesuchten Zweck, das Protoplasma rein gelb anzufärben. Verstärkten wir den Gelbzusatz genannter Farben, so erhielten wir wohl eine Gelbfärbung des Protoplasmas, zugleich aber auch eine so große Abschwächung der roten Farben, daß das Resultat zu einer Verähnlichung in der Farbe zwischen Kern und Protoplasma führte. Ein ganz geringer Zusatz der gelben Farben, ganz besonders von Echtgelb, eignet sich aber mit gleichzeitiger Verstärkung der roten Farben insofern, als das Farbbild eine weitere Differenzierung zwischen Hornschicht und Wurzelscheide gegenüber anderem Gewebe ergab. Um dies zu erreichen, benütze man folgende Färbungsvor- schrift : 16 Tropfen einer Iprozentigen WE P-Lösung (Hollborn), Mischun"-: - ^ einer Iprozentigen Eosinlösung, 2 „ einer Iprozentigen Phloxinlösung, 2 ., einer Iprozentigen Echtgelblösung. 1) Einlegen der Schnitte in diese Lösung 4 bis 5 Minuten. 2) Kurz abspülen in Leitungswasser 1 Sekunde. 3) Eintauchen der gefärbten Schnitte in Ammoniumkarbonat - Alkohol 1 Sekunde. 4) Wasser. 35,3. Krugenberg-Tielemann:Mitteilungen über d. Färbung WEP. 173 5) Kurzes Eintauchen in salzsauren Alkohol 1 Sekunde. 6) Wasser. 7) Absol. Alkohol. ' 8) Öl, Balsam. Um eine Vorstellung über die Färbungsresultate dieses neuen Xrioxyehroms zu gewinnen, diene folgende Übersicht: Rhinophym. Alkohol -Zelloidin- Schnitte. Gelb : färbt sich die Hornschicht und die Wurzelscheide. Rot : die gesamten Kerne der Epithelien, sowie der Bindegewebs- zellen und Leukozyten und das Innere der dicken koUagenen Balken. Blau : die feinen Kollagenfasern und der bindegewebige Haarbalg, sowie die Grenzmembran der Cutis, welche mit dicken blaugefärbten Fortsätzen das Keimepithel umfaßt, und end- lich auch das Protoplasma vereinzelter Bindegewebs- zellen. Violett : das Protoplasma der Stachelzellen und Bindegewebszellen. 4. Die Benzoreinblau-|-Eosiii-|- Phloxin -j- Pikrinsäure- Methode, ein weiteres Trioxychrom. Bei den hier mitgeteilten Versuchen, auf der Grundlage von WEP zu einem guten Trioxychrom zu gelangen , war es besonders die Säure- und Alkali-Empfindlichkeit des Wasserblaus in der Mischung, auf die wir die größte Rücksicht zu nehmen hatten. Wir versuchten daher einen Ersatz des Wasserblaus zu finden durch ein weniger empfindliches Blau. Von der Mischung WEP als Grundlage eines neuen Trioxychroms sahen wir aus diesen Gründen ab und versuchten es auf einer anderen Basis aufzubauen. Für diesen Zweck standen uns neun saure blaue Farben zur Verfügung: Alkaliblau, Baumwoll- blau, Halbwollzyanin, Halbwollchinesischblau, Dunkelblau, Patentblau, Benzoreinblau , Helioechtblau und Benzoazurin. Wir prüften diese Farben in Iprozentiger Lösung mit zwei gelben, stark färbenden Farbstoffen : 1 Prozent Naphtholgelb und Pikrinsäure und stellten uns Mischungen her, die jeweils 5 Tropfen Blau auf 2 Tropfen Gelb enthielten. Hierin wurden Hautschnitte ausgefärbt. Während bei allen Mischungen ohne Unterschied die Hornschicht gelb und das Kollagen sowie Plasma blau gefärbt wurde , zeigte sich zwischen Pikrinsäure und Naphtholgelb der Unterschied, daß nur die erstere die blaue Kernfarbe auslöscht und die blaue Plasmafarbe zu Hell- '174 Kruf^enberg-Tieleraann: Mitteilungen über d. Fäibuni? VVEP. 35, 3. blau abschwUclit und beide Teile daduich in (iegensatz bringt zum Kollagen des Papillarkr»r])ers, welcher die blaue Farbe festhält. Man erhält also schon durch derartige Dioxychrome einen Gegensatz zwischen Hornschicht, Stachelschicht und Cutis und behält durch die starke Abschwächung des Kernes noch IJaum für eine rote Kernfärbung. Wir benutzten infolgedessen zu unseren weiteren Versuchen allein die Pikrinsäure , und zwar auf '.) Tropfen Blau 4 Tropfen Pikrinsäure und je 4 Tropfen Eosin und PhlOxin. Bei dieser An- ordnung erhielten wir mit Dunkelblau und Benzoreinblau einerseits eine gute blaue Kollagenfärbung, anderseits eine schöne rote Kern- färbung- neben gelber Hornschicht. Halbwollzyanin, Halbwollchinesisch- blau und Baumwollblau schieden aus , weil diese Farben durch die roten Farben zu sehr abgeschwächt wurden. Benzoreinblau hat allerdings vor' Dunkelblau bei der endgültigen Zusammenstellung des neuen Trioxj^chroms den Vorzug gefunden , weil diese Farbe eine nachträgliche alkalische Entfärbung besonders gut verträgt und wir die Differenzierung starker Färbungen dadurch in der Hand haben. Besonders empfelilenswert ist die Methode zur Färbung von Knorpelschnitten. Wir erhielten hiermit besonders schöne Präparate. In auffallender Stärke tritt hier die Kapsel hervor, welche alle Knorpelzellen als eine ovale, scharfe, blaue Linie umgibt und sich gegenüber der gelbrosa Mischfarbe der sie umgebeiulen Zellhöfe gut abhebt. Kommt es darauf an, die Kapseln der Knorpelzellen im Gegensatz zu den Höfen darzustellen und die Altersveränderungen der einzelnen Zellkomplexe zu studieren , so erreicht man durch die einfache Färbung mit diesem neuen Trioxychrom gewiß sein Ziel. Die Färbungsvorschrift dieses Trioxychroms lautet : 3 Tropfen einer konzentrierten wässerigen Pikrinsäurelösung, 4 „ einer ^/gprozentigen Eosinlösung, 4 „ einer Iprozentigen Phloxinlösung, 4 „ einer Iprozentigen Benzoreinblaulösung werden gemischt. 1) In dieser Farbmischung werden die Schnitte 5 Minuten gefärbt. 2) Kurzes Abspülen in Leitungswasser. 3) Eintauchen in Ipromilligen Ammoniumkarbonat-Alkohol 2 Minuten. 4) Eintauchen in Ipromilligen Essigsäure -Alkohol 1 Sekunde. .5) Absol. Alkohol, Öl, Balsam. [Eingegangen am 14. Januar 1919.] 35,3. Georgi: Flächenmessende Instrumente in der Mikrotechnik. 175 Aus optischen und mechanischen Werkstätten XI \ Zur Verwendung flächenmessender Instrumente in der Mikrotechnik. Von J. Georgi. Hierzu elf Abbildungen im Text. 1. Mikroskopische Flächen- und ßaummessung;. Mit der fortschreitenden Entwicklung der Biologie zu einer messenden Wissenscliaft wird eine entsprechende Bereicherung ihrer Methoden und ilires Instrumentariums notwendig , wobei manches Wertvolle ohne wesentliche Änderungen aus anderen Wissensgebieten übernommen werden kann. So hat Eversheim bereits früher eine Dar- stellung der Mikrowagen gegeben (diese Zeitschr. Bd. 33, 1916, S. 151), deren Übernahme aus dem Gerät des physikalischen Chemikers dem Biologen gelegentlich Vorteile verspricht. Im gleichen Sinne soll im folgenden eine Übersicht der verschiedenen Arten mikroskopischer Flächen- und Raummessung gegeben werden. Auch unter der, in strengem Sinne keineswegs zutreffenden An- nahme einer geometrisch ähnlichen Flächenprojektion mikroskopischer Objekte in die Bildebene bestehen für exakte Ausmessung dieser Abbildungen mehrere, in der Natur der Objekte und der vorzugsweise verwendeten Meßgeräte beruhende Schwierigkeiten, üie meistver- breiteten Mikrometer gestatten ohne Umstände nur Längen zu messen , so daß vielfach Vergleiche von Flächen- und Raumgrößen nach dem Verhältnis der in einer ausgezeichneten Riclitung gemessenen Länge der zu vergleichenden Objekte erschlossen werden müssen. Mit Ausnahme der seltenen Fälle, in denen die zu vergleichen- den Flächen oder Körper einander geometrisch völlig ähnlich sind, >) Vgl. diese Zeitschr. Bd. 33, 191G, 8. 354. 176 Georgi: Flächenmessende Instrumente in der Mikrotechnik. 35,3, enthält jede derartige Vergleichsmessung eine unter Umständen er- hebliche Unsicherheit, die in der Abweichung der Durchmesserver- hältnisse der zu messenden Gegenstände voneinander oder von der vorausgesetzten Norm beruht. Als einfachstes Beispiel sei Messung eines Rechteckes und eines prismatischen Körpers angeführt. In dem Rechteck Abb. 1 oder in einer Anzahl zu vergleichender ähnlicher Rechtecke dieser Art werde die Länge a mikrometrisch gemessen, das Durchmesserverhältnis a:b werde als bekannt und unveränderlich angenommen, so daß aus den verschiedenen Werten für a die relativen und absoluten Flächeninhalte aller ähnlichen Rechtecke zu entnehmen sind. Nun soll jedoch in- folge individueller Verschiedenheiten der zu vergleichenden mikro- skopischen Rechtecke die Annahme eines konstanten Verhältnisses a : b nicht streng gültig sein, sondern es möge in einem vorliegenden â Ab Ab r 1. 2. Fall der Querdurchmesser è um den kleinen, aber endlichen Betrag A ^ von dem gemäß der Relation a : b bestimmten Wert abweichen. Hier- aus ergibt sich eine Unsicherheit der einzelnen, nur durch Messung einer Länge bestimmten Flächengröße von a • Ab. Es sei a = 20 ju^ b = Ò (i, b = 1 fi, so beträgt die Messungsunsicherheit + 20 jW^, d. h. + 20 Prozent des mittleren Flächeninhalts von 100 fi'^. Sollen Inhalte durch Messung einer Länge verglichen oder ge- messen werden , dann erreicht nach Abb. 2 der Fehler den Wert a ' (b ■ Ac -\- c ■ Ab). Für den Fall a -■= 20 ^it, b = ò ju, c = 5 /*; Ab = Ijit, Ac=ljtt ergibt sich ein mittlerer Inhalt von 500 ^^ und eine Unsicherheit der Einzelmessung von ^j^ 200 ju^, d. h. ^ 40 Prozent des mittleren Inhaltes. Würde jedoch an Stelle dieser Meßmethode der wirkliche Flächeninhalt a • ò, also bei zu vergleichen- den Flächen diese selbst, bei Körpern eine zur Objektebene parallele Begrenzungsfläche oder deren Projektion in die Objektebene mittels geeigneten Gerätes unmittelbar ausgemessen sein, so wäre die Un- sicherheit der Einzelmessung im ersten Fall völlig vermieden, im letzten Fall wenigstens auf die Hälfte herabgesetzt worden. 35,3. Georgi: Flächenmessende Instrumente in der Mikrotechnik. 177 2. Übersicht der Messungsarten und ihrer Anwendung auf verschiedene Arten mikroskopischer Objekte. I. Messungszweck : a) Absolute Messung von Längen, Flächen und Inhalten (z. B. Vo- lumina bestimmter Zellen in ju^). b) Vergleichende Messung von Längen, Flächen und Inhalten (z. B. Volumenverhältnisse von Kern und Plasma verschiedener Zellen — Kern -Plasmarelation). IL Form der Objekte: a) Untereinander geometrisch ähnlich (z. B. Erythrozyten). b) Untereinander (in einer oder zwei Hauptebenen) geometrisch unähnlich (meiste Zellen, Organe und Individuen). III, Lage der Objekte: a) Zur Objektebene gleichmäßig geordnet (z. B. Blutkörperchen im Ausstrichpräparat). b) Zur Objektebene ungeordnet (z. B. im Mikrotomschnitt durch einen lockeren Zellenhaufen). IV. Messungsarten: (Längenmessung.) a) Messung einer ausgezeichneten Länge des Objektes mit Linear- mikrometer. Bekannte Formen, je als Objekt- und Okularmikro- meter ausgeführt: Strich- oder Skalen-, Kontrast- und Schrauben- mikrometer. Zur Ausmessung der auf außerhalb des Mikro- skope» befindlicher Meßfläche entworfenen Abbilder (Zeichnung, Photographie, Projektion): technische Maßstäbe der verschie- denen Arten, photogrammetrische Instrumente. (Flächenmessung.) b) Messung zweier zueinander senkrechter Längen des Abbildes, mit den nach der ersten Messung um 90° gedrehten Objekt- und Okularmikrometern nach a). Ferner mittels eines als Objekt- oder Okularmikrometer ausgeführten Netzmikrometers mit Quadrateinteilung * bekannter Seitenlänge (Schwarzmann- Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 85, 3. 12 178 Georgi: Flächenmessende Instrumente in der Mikrotechnik. 35,3. sches Koordiatennetz). Selten mittels eines voüLeitz gebauten Doppelmikrometers nach F. E. Wright, das aus zwei zuein- ander senkrechten Okular -Schraubenmikrometern gewöhnlicher Art besteht. Ausmessung des projizierten Abbildes in recht- winkligen Koordinaten mittels Maßstabes , Millimeterpapieres oder photogrammetrischer Geräte. c) Auszählen des Flächeninhaltes mit unter b) angegebenem Netz- mikrometer, am projizierten Abbild mittels durchscheinenden Millimeterpapieres. d) Ausschneiden und Wägen der photographisch oder durch Zeich- nung festgelegten Abbilder. Das Gewicht der Flächeneinheit vom .verwendeten Papier oder Karton ist festzustellen, bei der photographischen Methode empfiehlt sich zur Vermeidung von Flächen- und Gewichtsänderungen Ausschneiden aus un- fixierten Positiven auf Auskopierpapier. e) Flächenmessung durch Umfahren der Umrisse mittels eines der später beschriebenen Umfahrungsplanimeter*. (R a u m m e s s u n g.) f) Je nach Maß der geometrische Ähnlichkeit der Objekte Mes- sung von einer oder zwei zueinander senkrechten Längen in der Objektebene und, soweit hiernach erforderlich, Messung der Objekttiefe, mikrometrisch mit' der Feineinstellung des Mikroskopes oder stereographisch bzw. stereoskopisch. g) Planimetrieren der Flächenprojektion in die Objektebene (wie unter e) und Tiefenmessung (wie unter f), wenn nötig. *) Nur selten dürften sich folgende in Technik und angewandter Mathematik zur Ausmessung von Flächeninhalten gebräuchlichen Methoden mikrographisch eignen: Zerlegung der Fläche in Streifen von gleicher Breite (z. B. 1 cm) und Summierung der Längen aller Streifen; Anwendung der Simpson sehen Regel; Flächenmessung mittels des Wagener sehen Harfen- planimeters. Eine nur unter bestimmten Verhältnissen brauchbare Methode ist in der Mineralogie zu relativen Flächen- und Raummessungen bekannt : Über das gezeichnete oder photographierte Objektabbild wird eine beliebig ge- staltete, möglichst lange Linie gelegt (Indikatrix, Delesse und Rosival); die (iesamtlänge der Stellen, an denen die Indikatrix die zu messenden Flächen- elemente schneidet, verglichen mit der Länge der Indikatrix, gibt den An- teil der zu messenden Flächen an der Gesamtfläche bzw. den Anteil der zugehörigen Volumina an dem Gesamtvolumen, naturgemäß als verhältnis- mäßig rohen Mittelwert. 35,3. Georgi: Flächenmessende Instrumente in der Mikrotechnilt. 179 Die unter I bis III aufgeführten Bestimmungen können in be- liebigen Zusammenstellungen auftreten und ergeben bei einer vor- geschriebenen Meßgenauigkeit die anzuwendende Messungsart nach IV, wobei jede Bestimmung durch ihren Buchstaben kurz bezeichnet werden kann. Z. B. würden vergleichende Messungen an Blutkörper- chen einer Art charakterisiert werden durch die Determinanten Ib, IIa, Illa, IV f, d. h. vergleichende Messung geometrisch ähnlicher, zur Objektebene geordneter Körper durch Messung eines Durchmessers parallel der Objektebene. Die absolute Flächenmessung der Ober- fläche einer gegebenen Schließzelle eines Blattes würde bezeichnet (unter Weglassung der Ordnungsziffern) durch a b a e , wobei die Messung durch Planimetrieren e), bei minderer Genauigkeit auch durch eines der Verfahren nach c) oder d) ersetzt werden kann. Die Absicht eines derartigen, nach Bedarf beliebig auszubauenden Schematisierungsversuclies geht dahin, bei dçr Auswahl der für den gegebenen Fall geeignetsten Messungsart zur Berücksichtigung der für das Ergebnis wesentlichen Punkte behilflich zu sein. 3. Flächenmessung durch Umfahruugsplauimeter. Aus dem Vorigen geht hervor , daß die einfacheren Methoden der raikrometrischen Flächenmessung nach IV b nicht sonderlich ge- nau, anderseits die exakteren Arten nach IV c und d in der Hand- habung umständlich sind. Die Praxis fordert jedoch je länger, je mehr einfache und doch zuverlässige Messungsarten , so daß die Einführung der in der angewandten Mathematik , der Geodäsie und im Maschinenbau schon lange eingebürgerten Planimeter hier ohne Zweifel eine Lücke ausfüllen kann , um so eher , als sich die ein- facheren der im folgenden zu beschreibenden Typen durch Wohl- feilheit bei exakter Ausführung vorteilhaft auszeichnen. Für die Verwendung ist zu berücksichtigen , daß deren Meß- genauigkeit bei sehr kleinen Flächen gering ist , so daß die auszu- messenden Zeichnungen oder Photographien in geeigneter Vergrößerung herzustellen sind. Meistens wird die Messung an dem auf eine Bild- fläche (photographische Platte) entworfenen Objektabbild erfolgen, unter günstigen Beleuchtungsverhältnissen kann das Umfahren der Umrisse mittels des Abbe sehen Zeichenapparates in gleicher Weise erfolgen, wie beim Zeichnen das Nachfahren mit dem Bleistift geschieht. Nach den von van Walsem mitgeteilten Erfahrungen müßte als Zeichen- 12* 180 Georgi: Flächenmessende Instrumente in der Mikrotechnik, 35,3. fläche schwarzes Papier gewählt und der Farbstift weiß gekennzeichnet werden. Die Vorteile photographischer "Wiedergabe mikroskopischer Messungsobjekte und nachträglicher Ausmessung auf dem Negativ oder Positiv sind in den meisten Fällen Güte, Schnelligkeit und Bequemlich- keit der Arbeit. Diese Frage behandelt näher Kaiserling im Artikel Mikrometer und Mikrometrie der Enzykl. der mikroskop. Technik 1910. Das Prinzip der Umfahrungsplanimeter zeigt Abb. 3. Die be- liebige Bewegung eines Vektors l kann zerlegt werden in eine Parallel- verschiebung Ah und in eine Drehung A 9?, so daß sich hieraus das von dem Vektor überstrichene Flächenelement A F zu AF=l-Ah-\-^-^A(p somit die Gesamtfläche F zu F=l'ZAk-\-Ç2:A

=0j somit fällt das zweite Glied heraus und es bleibt die Beziehung G = 1-2 /\h. Die Summe aller Querver&chiebungen A/i wird durch die Abrollung b der Meßrolle gegeben, die Fahrarmlänge / ist bekannt und während der Messung unveränderlich. So ergibt sich der Flächeninhalt -F= hb als Produkt aus Fahrarmiänge und Abwicklung der Meßrolle. Die gleiche einfache Beziehung gilt trotz anderer Anordnung der Einzelelemente für alle übrigen Planimeter dieser Art und für die Rollplanimeter. Die Kontrolle der Meßgenauigkeit und die Bestimmung des Maß- stabes , in dem die Messung erfolgt , wird durch ümfahrung von regelmäßig begrenzten Probeflächen mit bekanntem Inhalt gewonnen. Bei Verwendung von Millimeterpapier ist der Papiereingang zu be- rücksichtigen. Durch Veränderlichkeit der Fahrarmlänge kann die Messungseinheit verändert werden, wobei auf einfache Zahlenverhältnisse Wert zu legen ist. Als allgemeine Regel für die günstigste Aufstellung des Instrumentes zu Beginn der Messung wird angegeben , daß bei Aufsetzen des Fahrstiftes in dem nach Augenmaß geschätzten Schwer- punkt der Fläche der Pol derart zu legen ist, daß die Ebene der Meßrolle den Pol schneidet. Aus praktischen Gründen soll der Pol stets außerhalb der zu umfahrenden Fläche gelegt werden. Falls deren Ausmaße dieser Bedingung entgegenstellen , ist sie durch ge- eignet gezogene Linien in einzeln meßbare Teile zu zerlegen. Die Abrollung b der Meßrolle ergibt sich als Differenz der Anfangs- und Endablesung am Zählwerk. Einen wesentlichen Einfluß auf die Güte der Messung hat, be- sonders bei kleineren Flächen, wie sie hier durchweg vorliegen werden, die Oberflächenbeschaffenheit der als Abrollebene dienenden Papierfläche. Sind bei wechselnder Papierbeschaffenheit nur kleine F'lächen zu messen, so kann eine im Bereich der Meßrolle stets der Zeichenfläche aufgelegte ebene Metallplatte, angerauht oder mit Papier beklebt, oder eine mattierte Glasplatte gute Dienste leisten. Das Kompensationsplanimeter unterscheidet sich von dem beschriebenen nur durch die Möglichkeit, die Umfahrung in symmetrischer Stellung des Instrumentes zu Pol und Figur zu wieder- holen und hierdurch den möglichen fehlerhaften Einfluß der Rollen- schiefe gegen den Fahrarm zu umgehen. 35,3. Georgi: Flächenmessende Instrumente in der Mikrotechnik. jgy Scheiben- und Kugel -Polarplanimeter siehe S. 184. Das Linearplanim eter zur Ausmessung langgestreckter Flächen ist ein Polarplanimeter mit unendlich langem Polarm , da der Fahrarm, anstatt dort kreisförmig zum Pol, hier in einer Gerad- führung von beliebiger Länge geführt wird. b) Kollplanimeter (Präzisiousplanimeter). Eine weitere Verbesserung durch günstigere Abwicklung der Meß- rolle weist das Scheibenrollplanimeter von Hohmann-Coradi auf, wie es in Abb. 5 dargestellt ist. Ein Wagen auf zwei Führungs- rollen von gleichem Durchmesser auf durchgehender Achse ermöglicht eine unbegrenzte Bewegung des Instrumentes in einer Richtung über 5. die Zeichenfläche, währenddessen der gelenkig mit dem Wagen ver- bundene Fahrarm den Flächenumriß befährt. Die am Fahrarm be- festigte Meßrolle wickelt sich auf einer Scheibe ab , die durch die Führungsrollen zwangsläufig in Umdrehung versetzt wird. Die Be- wegung der Scheibe gegen die Rolle entspricht bei dem Polarplanimeter der Bewegung der Meßrolle gegen die Zeichenfläche. Die Messung ist, ebenso wie bei den folgenden Arten der RoUplanimeter, von der Beschaffenheit des Untergrundes unabhängig. Noch günstiger wird die Abrollung bei dem von Amsler 1884 konstruierten , wieder von Couadi ausgeführten Kugelrollplani- meter (Abb. 6), bei dem ein Gleiten der Meßrolle auf der Unter- lage , wie es bei allen bisher genannten Instrumenten bei seitlicher Verschiebung der Meßrolle (Abb. 3) eintritt, durch Abrollung eines 184 Georgi: Flächenmessende Instrumente in der Mikrotechnik. 35, ;î. Zylinders auf einer Kugelkalotte vermieden wird, wobei die Meß- genauigkeit auf 1 : 3000 gesteigert werden kann. Als Kreuzung des Polar- und Rollplanimeters und an Genauigkeit diesem gleichkommend sind hier zu nennen das Scheiben- bzw. Kugel-Pol a rplanimeter. Der Pol trägt einen feingeschnittenen Zahnkranz, in den ein Trieb eingreift, dessen Achse die aus Abb. 5 und 6 bekannte Scheibe bzw. Kugelkalotte trägt. Dieser Teil des Gerätes ist mit dem Polarm verbunden, so daß jede Drehung des Polarmes gegen den Pol eine entsprechende Drehung der Scheibe oder der Kugel bewirkt. Mit dem Fahrarm ist in gleicher Weise wie dort Meßrolle und Meßzylinder verbunden, so daß sich bei jeder Bewegung des Fahrarmes, die eine Drehung gegen den Pol bewirkt, die Meßrolle auf der Scheibe oder der Meßzylinder auf der Kugel entsprechend abwickelt. Die Aufzählung dieser, sämtlich in der Coradi sehen Werkstätte entwickelten und meisterhaft ausgeführten Instrumente läßt die Be- deutung solcher planmäßigen, in höchst wissenschaftlichem Geiste durchgeführten Arbeit annähernd erkennen, der nicht allzuviele Bei- spiele zur Seite zu stellen sind. Erst eine Geschichte der wissen- schaftlichen Feinmechanik würde in vollem umfang dem Verdienste dieser , meist in bescheidenen Verhältnissen tätigen und gescbäfts- kluger Reklame unkundigen Männer die verdiente Anerkennung der gesamten wissenschaftlichen Welt sichern können. Ein wenig bekannter Apparat nach dem Prinzip des Scheiben- rollplanimeters wird als Planimètre perfectionné von der bekannten 35,3. Georgi: Flächenmessende Instrumente in der Mikrotechnik. 185 Werkstätte vorwiegend meteorologischer Registrierinstrumente Richard Frères in Paris zum Ausmessen des Flächeninhaltes meteorologischer Registrierkurven hergestellt. Als technischer Vorzug ist die Verwendung von zwei, im Abstand des Meßrollendurchmessers gegenläufig bewegten Meßscheiben hervorzuheben, wodurch ein unbeabsichtiges Gleiten der Rolle ausgeschlossen wird. Beachtenswert ist ferner, daß hier das Planimeter feststeht, die Zeichnung bewegt wird. Dem zunächst vorliegenden Zweck entsprechend ist die Zeichenfläche zur Auf- nahme der Diagramme zylindrisch ausgebildet. Eine Abänderung mit ebener Zeichenfläche, wie in Abb. 7 angedeutet, dürfte unschwer ausführbar sein und sich vortrelïlich zur Ausmessung kleinerer Zeich- nungen oder photographischer Negative und Positive eignen. Durch gemeinsamen Antrieb werden Zeichenfläche und Meßscheibe zwangs- läufig bewegt, während mit dem Fahrarm die Umrisse nachgefahren werden. c) S c h n e i d e n p 1 a n i m e t e r. Eine gänzlich andere , in ihrer Einfachheit bewundernswerte Lösung bildet das von dem Dänen Prytz 1886 erfundene Stab- schneiden- (auch Beilschneiden-, Schneiden- oder Stangen-) Plani 186 Georgi: Flächenmessende Instrumente in der Mikrotechnik. 35,3. meter. Ein Arm von 15 bis 20 cm Länge trägt an einem Ende wie gewöhnlich einen Fahrstift, am anderen eine einfache beilförmige Schneide (Abb. 8). Wie v. Sanden bemerkt, ergibt bereits ein Taschen- messer mit ganz aufgeklappter großer Klinge als Schneide und kleiner, halb aufgeschlagener Klinge als Fahrstift brauchbare Näherungswerte. Der einfache Versuch ist außerordentlich überraschend ! Die Anwendung geschieht derart, daß der Fahrstift im ungefähren Schwerpunkt der zu messenden Fläche aufgesetzt und die rechts oder links abstehende Schneide in das Papier zur Kennzeichnung der Aus- gangsstellung etwas eingedrückt wird. Die Umfahrung erfolgt nach Abb. 9 vom Schwerpunkt zur Peripherie und in geschlossenem Zuge zum Schwerpunkt zurück, wobei am Schlüsse die Endstellung der Schneide wieder durch Eindrücken vermarkt wird. Die seitliche Ent- fernung der Anfangs- und Endschneidenstellung wird mit Schneiden- querwert q^ bezeichnet. Jetzt wird das Instrument um 180® gedreht, so daß z. B. die zuvor links stehende Schneide nun rechts zum Messenden steht, und die Umfahrung in gleicher Weise wiederholt, wobei sich ein neuer Schneidenquerwert q,^ ergibt. Aus beiden, mög- lichst genau ausgemessenen Querwerten findet sich die umfahrene Fläche aus der Beziehung d. h. als Produkt aus arithmetischem Mittel der Schneidenquerwerte und Stablänge, Auch hier kann durch geeignete Veränderung der Stablänge leicht ein zur Rechnung bequemes Zahlenverhältnis her- gestellt werden. Prüfung und Justierung erfolgt wieder durch Um- fahren bekannter Probeflächen. Die Meßgenauigkeit beträgt bei Be- achtung der Kegel etwa ^J^qq der Fläche. Eine geistreiche Weiterbildung dieses Planimeters ist in Abb. 10 dargestellt. Statt der Schneide werden zwei gegeneinander bewegliche Laufrollen mit scharfem Umfang angewendet, deren gegenseitige 35,3. Georgi: Flächenmessende Instrumente in der Mikrotechnik. 137 Stellung an einer Kreisteilung mit Nonius abzulesen ist. Hier könnten ebenfalls, wie beim Stabschneidenplaninieter, die Schneidenquerwerte auf der Zeichenfläche abgemessen werden. Viel genauer und ein- facher findet dieser Wert sich aber aus der Änderung der gegen- seitigen Kollenstellung nach der Umfahrung. Wie Abb. 1 1 zeigt, ist A V ^ 10. die Stellung des Instrumentes am Ende der Umfahrung erzeugt zu denken durch eine auf beide Rollen gleichmäßig wirkende Parallel- verschiebung und nachfolgende Drehung um eine feststehende Rolle. 11. Die Abrollung h der anderen Rolle ergibt ein Maß für den Schneiden- querwert, also multipliziert mit der Länge des Fahrarmes für den umfahrenen Flächeninhalt. Die Genauigkeit wird als höher wie die- jenige der Polarplanimeter angegeben (v. Sanden im Handwörterb. d. Naturwiss. Bd. 3, 1912). Eine weitere, sehr glückliche, sogar ohne Kenntnis der Prytz sehen Erfindung 1891 entstandene Fort- 188 Georgi: Flächenmessende Instrumente in der Mikrotechnik. 35,3. bildung des Stabscbneidenplanimeters stammt von dem früheren serbischen Handelsminister Prof. Kleritj, zunächst zum Zwecke graphischer Darstellung transzendenter Zahlen (tt, e). Er verwendet an Stelle der Beilschneide eine mit Zählwerk zu versehende scharf- kantige Rolle, deren Schneide, durch ein Farbrädcben dauernd ein- gefärbt, den Rollenweg auf dem Papier aufzeichnet. Der in Dinglers polytechn. Journal 305, 1897 Heft 10 u. 11 beschriebene Apparat wurde damals durch 0. Leuner, Dresden zum Preise von 22 M., hergestellt, scheint aber leider die erwünschte Verbreitung nicht ge- funden zu haben. d) Zusamm^enfassung. Als Ergebnis dieser Übersicht der gebräuchlichsten Planimeter kann zunächst festgestellt werden, daß für mikrographische Verwendung eine Unterscheidung hinsichtlich der Meßgenauigkeit n i c h t angängig ist. Einerseits durch Formveränderungen der zur Untersuchung ge- brachten Objekte (Anisotonie der Untersuchungs- und Einbettungs- medien) , anderseits durch Verzeichnungen der Optik und die ver- schiedenen grundsätzlichen und zufälligen Fehler der zeichnenden und photographischen Technik wird das vergrößerte Abbild niemals vollkommen dem Objekt entsprechen , im Gegenteil wird die Ab- weichung durchweg nicht unerhebliche, zahlenmäßig kaum angebbare Werte in der Plus- und Minusrichtung annehmen, so daß selbst eine Unsicherheit von ^/j^q der planimetrischen Messung belanglos sein wird. Hiernach würde jedes vorhandene Planimeter für mikrographische Zwecke zu verwenden sein. Wenn auch für etwa beabsichtigte ander- weitige Verwendung ein Fehler von */jqq zulässig ist, kann für eine Neuanschaffung das billige , auch mit einfachsten Mitteln selbst her- stellbare und handliche Stabschneidenplanimeter empfohlen werden. Wird für andere Zwecke eine mittlere Genauigkeit von ^/^q^ bis ^1-^qqq verlangt, so kommt nächst dem einfachen oder für Kompensation eingerichteten Polarplanimeter die letztgenannte Abart des Prytz sehen Planimeters in Frage , über die Angaben von Hersteller und Preis nachgeliefert werden. Der Anschaffung eines der kostspieligen und komplizierten Präzisionsplanimeter kann bei vorwiegend mikrogra- phischer Verwendung nicht das Wort geredet werden, da deren be- sondere Meßgenauigkeit hier nicht zur Geltung gebracht werden kann. [Eingegangen am 25. November 1918.] 35,3. Referate. 189 Referate. 1. Lehr- und Handbücher. Zsigmondy, ß., Kolloid che mie. Ein Lehrbuch. 2., verm. u. z. Teil umgearb. Aufl. 402 S. m. 5 Tfln. u. 54 Abb. Leipzig (0. Spamer) 1918. Geh. 26 M., geb. 30 M. + 20 ^1^ T. Einer der beiden Begründer der Ultramikroskopie hat hier Gelegen- heit zur Umarbeitung seines wertvollen Werkes gehabt. Selbst- verständlich wird hierbei dieses wichtige Verfahren eingehend be- handelt. Besondere Abschnitte behandeln z.B.: Die Größenbestimmung ultramikroskopischer Teilchen. Die Polarisation des Lichtes an kleinen Teilchen. Mikroskopische Beobachtungen der Durchtränkung trockner Gele mit Farbstoffen. Magnetooptische Untersuchungen am kolloiden Eisenoxyd. Die mikroskopische Apparatur zur Untersuchung des Wesens der Doppelbrechung des Vanadinpentoxydsols. Ultramikroskopische Untersuchung der aus wässerigen Seifen- lösungen gebildeten Gallerten. Ultramikroskopie von Farbstofflösungen. Ultramikroskopie der Gelatinegallerten. Folgendes sei aus dem reichen Lihalt herausgerissen : Gold oder andere Metalle können noch bei einer Teilchengröße von 6 juju ultramikroskopisch sichtbar gemacht werden. Kolloide Oxyde können dagegen selbst bei 40 jufx noch Ultramikronen (also unsichtbar) sein. „Es handelt sich bei der Farbe feiner Goldhydrosole nicht, wie früher vielfach fälschlich angenommen wurde, um eine Farbe trüber Medien , analog dem Blau des Himmelslichts, sondern um spezifische Absorption von Ätherwellen, deren Art sich aus den optischen Kon- stanten des Metalls berechnen läßt. Die diffuse Zerstreuung spielt dabei eine ganz untergeordnete Rolle." 190 Referate. 35,3. Die Farbe des in Gelatine verteilten kolloiden Silbers ist nicht allein abhängig von der Teilchengröße. Auch die Form der Teilchen oder die Einlagerung von Gelatine in dieselbe spielt eine Rolle. ZsiGMONDY erwartet erst von zukünftigen ultraraikroskopischen Studien eine Klärung. Diese dürfte dann nach Ansicht des Referenten auch der Deutung der Polychromie des Silbers bei der CAJALSchen Silber- imprägnation zugute kommen. Auch bei diesen Präparaten kann man einen Farbenumschlag des Silbers bei der Entwässerung be- obachten. In den meisten Theorien der Vitalfärbung der letzten Jahre spielt die Bedeutung der kolloiden oder nicht kolloiden Natur der Farbstoffe eine Hauptrolle. Im Anschluß daran ist auch Zsigmondys Abschnitt über die kolloiden Farbstoflflösungen von Wichtigkeit für den Mikrofärber. Liesegang {Frcmkfurt a. M.). Hetze, G., Laboratoriumsbuch für Agrikulturchemiker, 230 S. m. 8 Abb. Halle a. S. (Wilh. Knapp) 1918. Geh. 8-60 M., geb. 9-90 M. Der Abschnitt über die natürlichen Grundstoife enthält auch eine kurzgefaßte Anleitung zur mikroskopisch- biologischen Unter- suchung des Wassers. Die wichtigsten Algen und Protozoen werden abgebildet. Die Feststellung etwa vorhandener krankheitserregender Organismen wird den Bakteriologen zugewiesen. Jedoch soll der Agrikulturchemiker wenigstens die Keimzahl als Ausdruck der Be- schaffenheit des Wassers in gesundheitlicher Beziehung zur Ergänzung der chemischen und biologisch -mikroskopischen Untersuchung bestim- men können. Deshalb finden sich hier Abschnitte über das Anlegen der Zählplatten , die Bestimmung der Keimzahl , den Nachweis von Kolibakterien. Der Abschnitt über die landwirtschaftlichen Bedarfsstoffe enthält unter anderen eine Anleitung zur mikroskopischen Untersuchung der Handelsfuttermittel. In der mikroskopischen Morphologie der einzelnen Stärkekornarten hat natürlich die wichtige Färbemethode Unnas noch keine Berücksichtigung finden können. Auch die gedrängte Übersicht über die wichtigsten nichtmikro- skopischen Verfahren kann gelobt werden. Liesegang {Frankfurt a. M.). 2. Mikroskop und Nebenapparate. Zschimnier, E. , Probleme der Glasforschung (Die Natur- wissenschaften Bd. 6, 1918, Heft 35). 35,3. Referate. 191 Bei den beiden , rückschauend vielleicht unsere heutige Zivili- sation bestimmenden Werkstoffen Eisen und Glas wurde die erstaunliche Entwicklungshöhe bedingt durch die Verbindung mit der angewandten Naturwissenschaft, die mit exakter Methode die empirisch durch den Stand der Technik gegebenen Probleme zu lösen sucht. Die allge- meine Verwendung dieser Stoffe fordert Kenntnis der charakteristischen Eigenschaften, nach denen eine übersichtliche und systematische Klassifizierung der verschiedenen Abarten auf Grund von physikalisch und chemisch bestimmbaren Größen erfolgen kann. Die Aufgabe lautet also im vorliegenden Fall kurz: Was ist Glas? Solange man nur die gewöhnlichen Alkaligläser kannte , deren wesentliche, schon aus dem Altertum überkommene Bestandteile Silicium , Kali bzw. Natron und Kalk bzw. Blei bilden , schien eine chemische Definition möglich zu sein , wie sie nach Vorarbeiten von Weber in der Tscheuschneu sehen Formel zum Ausdruck gebracht wurde , deren weitgehende Anwendbarkeit auf diese Gruppe von Gläsern erst neuerdings wieder erwiesen wurde. Aber die Um- wälzung der gesamten Glastechnik durch Schott (1884) zeigte auch die Unmöglichkeit einer allgemeinen Anwendung dieser Formel. Denn wenn nun nahezu alle Elemente in verschiedensten Mengen- verhältnissen in die Glasflüsse eingehen konnten, mußte die chemische Definition jeden ausschließenden Sinn verlieren. Glas mochte jetzt chemisch ganz beliebig zusammengesetzt sein , wenn nur die Eigen- schaften dem Verwendungszweck entsprachen. Aber es können noch nicht einmal die einzelnen Eigenschaften von „Glas" eindeutig definiert werden (Lichtdurchlässigkeit, Homo- geneität, Starrheit bei Gebrauchstemperaturen, Beständigkeit), da be- kanntermaßen z. B. die Lichtdurchlässigkeit von einem Höchstwert bis^ zu einer Undurchlässigkeit abnehmen kann, die geringer ist als die Durchlässigkeit dünner Metallschichten. Der ßrechungsindex schwankt zwischen 1*50 und 1*75, das Raumgewicht zwischen 2*.3 und 5*9 , und so auch die übrigen Eigenschaften. Die praktisch wichtige Nullpunktdepression zeigt, daß auch bei den gewöhi^lichen Gebrauchstemperaturen zwischen 0° und 100^ Formveränderungen von je nach der Glasart verschiedenem Betrage erfolgen'. Hieraus erhellt, daß ein bestimmtes Glas nur definiert werden kann durch die oberen und unteren , für die betreffende Verwendung zulässigen Grenzwerte aller einzelnen Eigenschaften, die ihrerseits nach exakter Methode mit beliebiger Genauigkeit meßbar sind. So reiht sich das Glas in die Menge der übrigen technischen Werkstoffe ein, die in gleicher Weise anzusehen sind als „Bündel physikalisch -chemischer Konstanten" , deren Werte innerhalb der durch die jeweilige Ver- *) Nullpunktdepression nach Erwärmen auf 100" bei gewöhnlichem Glas 0-5°, bei dem berühmten Jenaer Borosilikat-Thermometerglas 59 m nur 003". 192 Referate. 35,3. Wendung gegebenen Grenzen wählbar sind. Nach diesen Grund- sätzen wird auch die Einordnung in die Deutschen Industrie -Normen erfolgen, wodurch das Glas der weitesten Verwendung fähig werden wird. Auf Einzelfragen technischer Gläser wird an Hand des in Aussicht gestellten weiteren Teiles einzugehen sein, der aus der Feder des in der Glastechnik hervorragend tätigen Verf. mikrologisch von besonderem Interesse sein wird. Georgi (Rüstrmgen). 3. Physik und Chemie. Streim , H. , Inwieweit Ausmessungen von kymogra- p h is c h en Tonhöhen aufnahm en mit der Wirk- lichkeit übereinstimmen (Vox , Intern. Zentralbl. f. exp. Phonetik Bd. 25, 1915, S. 1—270 m. .38 Abb. u. 1 Tfl.). Bei sehr vielen Sprachaufnahmen mit einem Kymographion von Zimmermann traten unerwartete kleiiie Zickzackbewegungen ein. Trotz der sehr eingehenden Untersuchung gelang auch hier noch nicht deren Aufklärung. Als Meßvorrichtungen werden benutzt : Der Meyer- ScHREiDERSche Tonhöhcuapparat mit Komparator und Lupe. Ferner derselbe Apparat mit Zeiss -Mikroskop und konstanter Beleuchtung. Ferner derselbe Apparat mit einer neuen Schlittenführung. Schließlich der Meßtisch von Diel und Zeiss -Mikroskop. Der persönliche Fehler ist eine bedenkliche Fehlerquelle bei der Auswertungstechnik. Des halb wird die Ausführung derselben durch zwei oder mehrere ge- übte Personen empfohlen. Liesegang (Frankfurt a. M.). ^yP> C« van, Jod als mikrochemischer Kennstoff für Formaldehyd und Hexamethylentetramin (Pharm. Weekbl. Bd. 45, 1918; Pharmazeut. Zentralhalle Bd. 60, 1919, S. 9—10). Mit einer Jodjodkaliumlösung gibt Hexamethylentetramin (in welches auch Formaldehyd durch Eindampfen mit überschüssigem Ammoniak übergeführt werden kann) ein gut kristallisiertes Perjodid, das sich ausgezeichnet zum mikrochemischen Nachweis eignet. Die Kristalle sind unlöslich in Wasser, Alkohol, Äther, Chloroform. Zum Nachweis des Urotropins genügt 1 cc einer Lösung 3:10000. Liesegang {Frankfurt a. M.). Drummond, J. C, Studien über diePhosphorwolframate gewisser Basen und Aminosäuren (Biochem. Journ. vol. 12, 1918, S. 5—24). 35,3. Referate. 193 Bei der Füllung aus sehr verdünnten Lösungen mit einer Auf- lösung von Pbospliorwolframsäure in öprozentiger Schwefelsäure nehmen Adesin , Arzinin , Betain , Cystin , Harnstoff , Histidin (bzw. deren Phosphorwolframate) charakteristische Kristallformen an, welche sie zur mikrochemischen Bestimmung geeignet machen. Liesegang {Frankfurt a. M.). Malarski, T., Über den Einfluß des Filtrierens auf Hydrosole (Kolloid-Zeitschr. Bd. 23, 1918, S. 113—122). Man kann den normalerweise positiv geladenen Teilchen einer kolloiden Eisenhydroxydlösung durch mehrfaches Filtrieren durch Eil- trierpapier eine negative Ladung geben. Ebenso kann einer durch Aluminiumsulfat umgeladenen kolloiden Silberlösung die ursprüngliche Ladung zurückgegeben werden. Zur ultramikroskopischen Beobach- tung der Teilchen im elektrischen Felde wurden die von The Sved- BERG („Die Existenz der Moleküle", Leipzig 1912, S. 102) vorge- schlagenen Küvetten mit Elektrodenabstand von 0*8 cm benutzt. Zur Bestimmung der Teilchengeschwindigkeit wurden im Huygens- schen Okular zwei parallele Quarzfäden gespannt. Mit einigen senk- recht dazu gespannten bildeten sie das zur Messung der Teilchen- zahl verwendbare Quadrat. Im übrigen war die Anordnung wie beim Siedentopf sehen Spaltultramikroskop. Zur Beleuchtung diente eine Bogenlampe von 15 Amp. Liesegang {Frankfurt a. M.). 4. Präparationsmethoden im allgemeinen. Walter, M. , Zur Pharmakologie der digital is artigen Verbindungen (Biochem. Zeitschr. Bd. 92, 1918,8.267 —281 m. 4 Abb.). Eingeleitet wird die Untersuchung durch Betrachtungen über das Wesen der Vitalfärbungen : die physikochemischen Eigenschaften der Farbstoff"e beherrschen mindestens in gleichem Grade die vitale Aufnahme und Verankerung wie ihre chemische Konstitution (Höber, Küster, Ruhland u. a.). Basische Farbstoff'e färben leichter vital als saure (Ehrlich). Das erklärt sich erstens dadurch , daß sie leichter permeabel sind , zweitens infolge ihrer chemischen Bindung durch das Protoplasma. „Aus denselben Gründen lassen die Zellen aber auch die basischen Farbstoff'e relativ leicht wieder los. Ist in der Umgebung der Zellen kein Farbstoff" mehr vorhanden, so diff"un- diert er aus dem Zellinnern heraus , und die reversible chemische Bindung wird durch hydrolytische Spaltung rückgängig gemacht." Dagegen werden saure Farbstoffe von den meisten tierischen Zellen nicht aufgenommen. Nur die Nierenepithelien und gewisse Zeitschr. f. wies. Mikroskopie. 35, 3. 13 194 Referate. 35,3. interstitielle Zellen in sämtlichen Organen stehen ihnen offen. Die Aufnahme erfolgt dort um so rascher, je diffusibler die Farb&toffe sind. Anderseits werden die nur schwierig hineingelassenen kolloiden Farbstoffe besser gespeichert und um so schwerer wieder losgelassen (Schulemann, v. Möllendorfp). Diese Speicherung beruht wahrscheinlicli nicht auf einer chemischen Bindung, sondern auf Adsorption (Küstek u. a.). „Die eigentlichen Ursachen hierfür sind freilich ebensowenig klar, wie die Ursachen für die chemische Bindung der basischen Farbstoffe. Maßgebend ist jedenfalls der saure Charakter , der den stark speicherbaren Säurefarbstoffen die Eigenschaften der negativen anodischen Kolloide verleiht. Denn außer den negativen Ultr.i- mikronen der Säurefarbstoffe werden von den genannten Bindegewebs- zellen auch andere negativ geladene Teilchen, wie die Ultramikronen von Silber, Gold, Platin, Palladium oder Partikeln von Kohle, Zinnober, sowie Bakterien aufgenommen und festgehalten." Daraus wird die, auch für die histologische Färbetechnik wichtige allgemeine Schlußfolgerung gezogen, „daß beliebige chemische Ver- bindungen, wenn sie die Vorbedingung erfüllen, durch saure Radi- kale und durch ein genügend großes Molekül die Eigenschaften eines negativen Kolloids zu besitzen , dazu prädisponiert sind , im Inter- stitium der Organe eines lebenden Tieres lange Zeit gespeichert und nur ganz allmählich wieder in die Säfte abgegeben zu werden". Liesegang {Frankfurt a. M.). Klemm, Ew., Eine einfache Methode zum Haltbar macheu von Glyzerin- Gelatine-Präparaten (Mikrokosmos Bd. 11, 1917/18, H. 2, S. 45). Mau legt die Präparate nach dem Erstarren der Gelatine in eine Petrischale, unter die man gleichzeitig einige Gramm von Trioxy- methylen (Merck) in dünnes Seidenpapier eingeschlagen bringt. Die Schale läßt man einige Tage in einem Wärmeschrank stehen bei einer Temperatur, die 2 bis 3 Grad unter dem Schmelzpunkt der Gelatine liegt. So entwickeln sich in der Wärme aus dem Trioxymethylen Formaldehyddämpfe, die die Gelatine am Rand des Deckglases härten. Hans Schneider (Stralsund). 5. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A, Wirheitiere. Heidenhain , M. , Über progressive Veränderungen der Muskulatur bei Myotonia atrophica (Beitr. z. pathol. Anat. u. zur allgem. Pathol. Bd. 64, 1918, H. 2, S. 198—225 rti. 1 Tfl. u. 10 Abb. im Text). 35,3. Referate. I95 Verf. läßt sich bei dieser Gelegenheit auf Grund seiner jahr- zehntelangen Erfahrung kurz über die Technik der Behandlung des Muskelgewebes aus. Die quergestreifte Muskulatur ist ebenso wie die glatte schwer zu behandeln, da man beim Versuche der Kon- servierung sehr leicht Kunstprodukte erhält. Zunächst soll man bei der Entnahme der Muskelstiickchen sorgfältig jedes Quetschen des Gewebes durch Pinzetten usw. vermeiden. Man umschneide die aus- zulösenden Teile allseitig mit einem scharfen Messer und hebe sie dann vorsichtig heraus. Stumpfes Auslösen muß vermieden werden. Bringt man das lebendfrische Objekt unmittelbar sofort in die Kon- servierungsflüssigkeit, so erhält man ungemein häufig Verziehungen der Muskulatur durch teilweise Kontraktion der quergestreiften Masse. Man findet dann innerhalb der Muskelfasern viele unregelmäßige, schlecht färbbare Stellen, unter diesen auch grobe Kontraktionsknoten, ferner Zerreißungen des Faserinhaltes usw. Nach der Erfahrung des Verf. ist es daher keineswegs zweckmäßig, den Muskel im lebendfrischen Zustande einzulegen , man wartet am besten , bis er kalt geworden und abgestorben, zum mindesten nicht mehr kontrak- tionsfähig ist. Zu diesem Zwecke umwickelt man die operativ ent- nommenen Muskelstückchen mit einem Gazestreifen, der vorher mit Kochsalzlösung gerade eben angefeuchtet wurde , und läßt sie dann eine Zeitlang in einem geschlossenen Gefäße liegen. Aufbewahrung in Kochsalzlösung oder starkes Benetzen mit derselben ist zu ver- meiden, weil dann Quellungen des Gewebes eintreten. Schließlich befestigt man die Muskelstückchen unmittelbar vor der Konservierung möglichst in natürlicher Länge mit Igelstacheln auf einer Unterlage von Kork. — Was die Fixierungsflüssigkeit anlangt, so emp- fiehlt Verf., nicht zu große Stücke in öprozentiger Trichloressigsäure zu fixiercB und diese nach 24 Stunden durch 96prozentigen Alkohol zu ersetzen. Dieser muß oft gewechselt werden, um die Säure nach Möglichkeit zu entfernen. Dieses Mittel läßt die Gewebe etwas quellen, wirkt aus diesem Grunde dem Kontraktionsbestreben des Muskels entgegen und liefert oft prachtvolle Bilder sowohl der Querstreifung wie der Fibrillierung. Die Stücke lassen sich leicht schneiden und erlauben ohne weiteres die Anfertigung von 4 bis ò /u dicken, tadellos glatten Schnitten, wie man sie nach Anwendung anderer Mittel nicht so leicht erhält. Dies war in dem Fall des Verf. besonders wichtig, weil es wünschenswert war, mit lückenlosen Serien zu arbeiten. Die Färbbarkeit ist vortrefflich und Verf. empfiehlt, nach einer Vorprobe mit Hämatoxylin nach Delafield sofort das Eisenhämatoxylin zu ver- wenden, welches sehr schöne Bilder liefert. Einige' Längsschnitte von einem bestimmten Muskel hat Verf. mit seiner Azokarmin-Phos- phorwolframsäure- Anilinblau -Methode bearbeitet und damit günstige Resultate erhalten. Die Blaufärbung vieler Faserabschnitte nach dieser Methode wies in direkter Weise auf degenerative Entartung hin, da man diese Erscheinung in so ausgesprochenem Grade bei 13* 196 Referate. 35,3. normalen Muskeln überhaupt nicht findet. Diese Reaktion ist nach Verf. in außerordentlichem Grade bemerkenswert, denn er hat in den letzten Jahren fast die sämtlichen Organe des menschlichen und des Säugetierkörpers mit dieser Methode bearbeitet und kann versichern, daß innerhalb der Zelleiber mit Ausnahme des Schleims und des spezifischen Inhaltes der sogenannten Kolloidzellen der Schilddrüse unter keinen Umständen blaugefärbte Massen auftreten. Weitere Untersuchungen müssen lehren , ob die neue Färbung die hyaline Entartung in spezifischer Weise anzuzeigen vermag. — Verf. bemerkt noch weiter, daß nach Trichloressigsäure sich mit Hämatoxylin nach Delafield die anisotrope Substanz oder der Q- Streifen überhaupt nicht' färbt, wohl aber der sehr feine Z- Streifen (Grundmembran von Krause, Telophragma oder Myoseptum von M. Heidenhain). Schiefferdecker {Bonn). Müller , H. , Eine einfache Markscheidenfärbung im Paraffin- und Gefrierschnitt- nebst Bemer- kungen über histologische Darstellung der Muskulatur (Deutsche med. Wochenschr. Jahrg. 43, 1917, Nr. 46, S. 1453—1454). Die bisherigen Darstellungsmethoden der markhaltigen Nerven- fasern gehen fast alle auf das von Weigert angegebene Chrom- bzw. Kupferhämatoxyliulackverfahren zurück. Die zahlreichen in- zwischen angegebenen Modifikationen zeigen schon, daß hier noch Schwierigkeiten vorhanden sind. Ein Nachteil der bisherigen Methoden ist es auch, daß sie im wesentlichen nur an Zelloidinpräparaten aus- zuführen sind. Diese Nachteile treten jetzt besonders hervor, weil Zelloidin kaum oder gar nicht zu haben , die Zeit zur Ein- bettung zu kurz ist und zahlreiche, namentlich mobile Laboratorien nur auf Paraffin- und Gefriertechnik eingerichtet sind. Allerdings ist von Streetek (Archiv f. mikr, Anat. Bd. 62, 1903) schon eine Methode für Paraffinschnitte angegeben , doch hatte diese manche Nachteile. Auch die ausgezeichnete Methode von Spielmeyer für .Ge- frierschnitte (Technik der mikroskopischen Untersuchung des Zentral- nervensystems, Berlin 1914, 2. Auflage) ist in ihrer Anwendung begrenzt, da sich mit ihr für das jetzt so aktuelle Material der Nervenregenera- tion brauchbare Schnitte schlecht oder gar nicht herstellen lassen. Verf. gibt nun eine Methode für Paraffineinbettung an, die verhältnis- mäßig einfach ist und in kurzer Zeit auch an sehr dünnen Schnitten tadellose Bilder liefert. Dabei erlaubt sie die Benutzung der übrigen, aus demselben Blocke erhaltenen Schnitte zu allen übrigen Färbungen. Methode: Möglichst dünne Stückchen des Organes werden fixiert in einer reichlichen Menge der folgenden Flüssigkeit : Cadrnii chlorati 60"0 g Formol 100 cc Brunnenwasser lOO'O _ 35,3. Referate. 197' Hierin bleiben die Objekte 4 bis 5 Tage oder länger. Dann direkt 95prozentiger Alkohol, absoluter Alkohol, Xylol, Xylol-Paraffin, weiches und hartes Paraffin in der üblichen Weise. Die Schnitte müssen sehr sorgfältig mit Eiweißglyzerin aufgeklebt werden, um ein Abschwimmen bei der nachfolgenden Behandlung zu vermeiden. Nach der Befreiung vom Paraffin kommen die Objektträger stehend, um Niederschläge zu vermeiden, in eine gesättigte wässerige Lösung von Kupfersulfat in gut verschlossenen Gefäßen für 7 bis 8 Stunden in den Thermostaten bei 37^. Dann möglichst kurzes, aber kräftiges Abspülen mit Wasser, dann Färben durch Aufträufeln einer mit 95prozentigem Alkohol zu gleichen Teilen verdünnten konzentrierten Lösung von Hämatoxylin in 95prozen- tigem Alkohol, die einige Tage im Lichte gestanden hat. Diese Verdün- nung findet am besten unmittelbar vor dem Gebrauche statt, und ist dabei ein Verdunsten des Alkohols und das Übertragen von eventuell vor- handenem Niederschlage sorgfältig zu vermeiden. Zu diesem Zwecke entnimmt man am besten die Flüssigkeit aus dem oberen Teile der Flasche mit einer Pipette. Mit der so hergestellten Hämatoxylinlösung werden die Schnitte so lange behandelt, bis sie einen gleichmäßig dunkelblaugrauen Ton angenommen haben, was gewöhnlich nach etwa 5 Minuten der Fall ist. Beim Auftragen der Hämatoxylinlösung ist ein Berühren des Schnittes mit der Pipette sorgfältigst zu vermeiden, weil sich diese Stellen Sonst viel dunkler färben als die übrigen Teile des Schnittes, was auch durch die folgende Differenzierung nicht mehr wieder gutzumachen ist. Dann kräftiges Abspülen in Lei- tungswasser und Differenzieren mit: Borax 20 g Kaliumferricyanid 2-5 „ Wasser 200*0 cc d. h. also mit der mit gleichen Teilen Wassers verdünnten Weigert- ^chen Boraxferricyankaliumlösung, so lange, bis die myelinfreien An- teile, also beim Rückenmarke die Schmetterlingsfigur, beim peripheren Nerv das umgebende Bindegewebe, in einem gelbgrünen, gegen das hellblau gefärbte spezifische Gewebe scharf abgegrenzten Tone erscheinen. Dann abermals gründliche Wasserspülung, 95prozentiger Alkohol, Karbolxylol , Kanadabalsam. Nach der Differenzierung muß die Entfernung der letzten Spuren der Differenzierungsflüssigkeit durch gründliches Spülen mit Wasser und Alkohol sehr sorgfältig geschehen. Die angewandten Reagentien müssen ferner rein sein, da sonst das Präparat beim Übergießen mit der Differenzierungs- flüssigkeit einen tief berlinerblaufarbigen, mit rostbraunen Flecken durch- setzten Ton annimmt und unrettbar verloren ist. Gelungene Präparate sind ausgezeichnet. Außerdem lassen sich alle übrigen Färbemethoden bei den Schnitten anwenden , besonders ist die Kernfärbung mit Hämalaun nach P. Mayek eine sehr scharfe. Objekte, die schon in Formol ohne Kadmium fixiert waren , können noch nachträglich mit diesem behandelt werden, doch sind die Resultate viel weniger gut. 198 Referate. 35,3. Nach diesem Prinzips lassen sich auch Gefrierschnitte herstellen, für die schon ein dreitägiges Verweilen in der Fixierungsflüssigkeit genügt. Methode: Fixieren durch 3 Tage oder länger in Kadmiumformol, Schneiden ohne Auswässern mit dem Gefriermikrotom, Auffangen der Schnitte in einet 50prozentigen wässerigen Kadmiumchlorid- lösung, Übertragen in wässerige, konzentrierte Kupfersulfatlösung, in der die Schnitte in gut verschlossenen Gefäßen bei 37^ 7 bis 8 Stunden . verbleiben. Durchziehen durch Wasser und Einbringen der auf einem Spatel aufgefangenen Schnitte in die oben angegebene Hämatoxylin- lösung. Differenzierung und Einschluß. Dabei ist darauf zu achten, daß nicht durch das Einbringen der Schnitte in gefaltetem Zustande in die Farblösung oder durch unvollständiges Eintauchen derselben in diese, sowie durch die der Übertragungsnadel anhaftenden Flüssig- keitströpfchen, z. B. von Hämatoxylin, bei Entnahme frischer Schnitte aus der Kupferlösung, die Schnitte ungleichmäßig gefärbt werden. % Jedenfalls ist die Paraffinmethode weit mehr zu empfehlen. — Verf. hebt dann weiter hervor, daß die Schwermetallhäraatoxylinlacke aus- gezeichnete Reagentien zur Darstellung zahlreicher lipoidartiger Sub- stanzen des normalen und pathologischen tierischen Gewebes bilden. Verf. hat hierüber zusammen mit Hess bei Erythrozyten (Wiener klin. Wochenschr, 1914, und Zeitschr. f. exper. Pathol, u. Therap. Bd. 17, 1915, H. 1) und allein in bezug auf das Nervensystem (Zeitschr. f. exper. Pathol, u. Therap. Bd. 18, 1916, H. 2) gearbeitet und hat weiter diese Methoden mit Erfolg zum Studium der Her- kunft der im Prostatasekrete sich vorfindenden Lipoidkörper zu- sammen mit Königstein (Sitzungsber. d. Wiener morphol. Gesellsch., med. Klasse 1914) angewandt. Die ausführliche Mitteilung hierüber konnte wegen des Krieges noch nicht erfolgen. Damals haben die Vertf. nun auch versucht, die angenommenen Lecithine und ähn- liche Körper in der Prostata des Stieres mit Kadmiumsalzen in unlösliche Verbindungen überzuführen. Bei der nachträglichen Färbung solcher Schnitte nach Lorrain- Smith -Dietrich ergab sich nun zunächst ein ganz merkwürdiges Bild : an Stelle der gewöhnlich in dem dem Lumen zugewandten Teile der Drüsenepithelien vorhandenen Lipoidgranula erschienen nun die Epithelzeilen einerseits, die glatten Muskelfasern anderseits in exaktester Weise schwarz gefärbt. Weitere Versuche ergaben, daß, wenn man Gefäße oder sonstiges , glatte Muskulatur enthaltendes Material in der oben für Nerven angegebenen Weise färbt, man eine äußerst exakte Darstellung einer jeden glatten Muskelfaser er- hält. Dieselbe wird tief braunschwarz. Auch die als Kunstprodukte angesehenen „Verdichtungsknoten" sind hierbei gut sichtbar. Eben- so günstige Resultate liefert die Färbung für die quergestreifte Muskulatur. Man , erhält hierbei Bilder, nach denen diese Methode als einfacherer, vollwertiger, dabei weniger kostspieliger Ersatz der Stückfärbung mit Kadmium -Bichromat- Osmium -Hämatoxylin nach 35,3. Referate. 199 ScHULTZE (Ber. d. Pbys. med. Gesellsch. in Würzb. 1906 ; Zeitschr. f. wissensch. Mikrosk. Bd. 21, 1904 ii. 27, 1910) empfohlen werden kann. Mit Ausnahme der inkonstant dargestellten n-Linie sind alle Details, sowohl des fibrillären Aufbaues als auch der Querstreifen zu sehen. Gleich Vorzügliche Ergebnisse liefern Schnitte von Herz- muskulatur, doch ist bei dieser die Aa'wendung der Kalium-Bichromat- beizung der mit Kupfer vorzuziehen. Infolge der äußerst scharfen Darstellung der ï'ibrillenanordnung am Querschnitte eignet sich diese Methode auch besonders zur Verfolgung des Verlaufes der einzelnen Fasern des Reizleitungsystemes an Querschnittsserien. — Außer den angegebenen Gewebselementen werden auch die Zylinder- epithelien des Darmes, ferner, allerdings nicht ganz sicher, verhornende und nicht verhornende Plattenepithelien , sowie meist auch die Zell- kerne gefärbt. Schieferdecker {Bonn). Altzinger, J., Über die quergestreifte Darmmuskulatur der Fische (Anat. Anzeiger Bd. 50, 1917, Nr. 17, S. 425—441 m. 6 Abb. im Text). Untersucht wurden : Schleie, Karpfen, Aitel (Squalius) und Schlamm- beißer. Die Teile wurden teilweise frisch untersucht, teilweise fixiert in Formolalkohol oder ZENKERScher Flüssigkeit. Einbettung in Zelloidin. Schnittserien. Färbung mit Hämatoxylin- Eosin, nach Mallory und VAN GiEsox. Die frischen Präparate wurden zerzupft in physiolo- gischer Kochsalzlösung und gegebenenfalls weiter behandelt, mit Essigsäure -Bismarckbraun oder mit kaltgesättigter Ammoniaklösung. Schiefferdecker {Bonn). Krummacher, 0,, Beobachtungen an Oxyhämoglobin- kristallen aus Meerschweinchenblut (Zeitschr. f. Biologie Bd. 67, 1917, S. 272—278 m. 2 Abb.). Eine genauere Untersuchung des Blutfarbstoffs des Meerschwein- chens mit dem Polarisationsmikroskop , wie sie übrigens schon von V. V. Lang begonnen worden war, läßt erkennen, daß es sich nicht um jene reguläre Textaëder handelt, für welche man die Gebilde früher hielt. Die Kristalle erweisen sich zwischen gekreuzten Niçois als doppelbrechend. Es sind rhombische Sphenoide. Damit gehört dem Blutfarbstoff des Meerschweinchens nicht jene Ausnahmestellung, die man ihm früher einräumte. Verf. regt an, auch bei der Unter- suchung der zahlreichen im Harn auftretenden Kristalle sich mehr dea Polarisationsmikroskops zu bedienen. Liesegang (Frankfurt a. M.). Sevenig, M., Ein Beitrag zur Frage der Porokeratiosis MiBELLi (Dermatol. Zeitschr. Bd. 26, 1918, S. 292—300 m. 1 Abb.). Zur mikroskopischen Untersuchung dieser Hauterkrankung diente die van Gibson - Färbung. Liesegang {Frankfürt a. M.). 200 Referate. 35,3. Rosenstîidt , B., Über die Bildung des Kerato hyalins (Arch. f. Anat. u. Physiol., anat. Abt., 1917, H. 1 , 2 , 3, S. 35—48 m. 1 Tfl.). Bei seiner Untersuchung über das Keratohyalin hat Verf. die Gewebsstücke entweder in Alkohol oder in Subliu^at fixiert. Dünne Schnitte von 4 bis 5 /x werden in progressiver Weise nur in Häma- toxylin (Delafield) gefärbt und stets in einer öprozentigen wässerigen Glyzerinlösuug eingeschlossen. Neben gefärbten Präparaten ist nach Verf. die Untersuchung ungefärbter unerläßlich. Die Methode von Weigert -Kromayer ist für diese Zwecke vollständig unverwendbar, weil sie die Fasern sowie deren Querschnitte in gleicher Weise färbt wie die Keratohyalinkörner , so daß man nicht weiß , was man vor sich hat. Schiefferdecker {Bonn). Weber , K. ^ Über Untersuchung von Harnsedimenten mittels des Tuscheverfahrens (Berlin, klin. Wochen- schr. Jahrg. 54, 1917, Nr. 49, S. 1180). In einer Sitzung der Wiener medizinischen Gesellschaft hat Detre (Münchner med. W^ochenschr. 191G, Nr. 34) über Unter- suchung von Harnsedimenten mittels des Tuscheverfahrens berichtet. Verf. hat das Verfahren an 30 Harnsedimenten von Nierenkranken nachgeprüft. Sie verfuhr dabei folgendermaßen : Mit einer Kapillar- pipette wurde ein Tropfen Sediments angesogen und auf den Objekt- träger übertragen. Daneben wurde ein gleich großer Tropfen Tusche hingebracht; beide Tropfen wurden gleichmäßig gemischt und unter Vermeidung von Luftblasen mit einem Deckgläschen bedeckt. Bei diesem Verfahren erscheinen die Zylinder , sowohl hyaline wie granu- lierte , leuchtendweiß auf dunklem Untergrunde , die Granula sind grünlich leuchtend bzw. fettgläuzend. Auch Nierenepithelien, Leuko- zyten und Erythrozyten heben sich deutlich von dem dunkeln Unter- gründe ab. Ist der Harn zu ßauer, so ballen sich die Tusche- partikelchen zusammen, bei stark saurem Harne ist es daher prak- tisch , den Inhalt des Zentrifugengläschens vor dem Zentrifugieren mit einigen Tropfen ^/^q Normal -Natronlauge zu neutralisieren. Bei dieser Methode sind auch spärliche Zylinder rasch und leicht auffind- bar. In bezug auf die Haltbarkeit solcher Präparate gibt Verf. an, daß sie, wenn der Rand des Deckgläschens mit Asphaltlack gut abgedichtet war, noch nach 8 bis 14 Tagen gute Bilder vorfand. Bei längerer Aufbewahrung wurden die Bilder verwaschen. Verf. hat auch versucht, von dem mit Tusche vermengten Sedimente Objekt- trägerausstriche herzustellen , wie sie bei Opsoninversuchen üblich sind, hat aber keine befriedigenden Ergebnisse erhalten. Nach ihrer Erfahrung hat die Untersuchung von Harnsedimenten mittels des Tuscheverfahrens den Vorteil, daß spärliche Zylinder leicht gefunden werden und daß man das Präparat eine Zeitlaug aufbewahren kann. Schiefferdecker {Bonn). 35,3. * Referate. 201 Posner , C. , Zusatz zu obiger Mitteilung (Berlin, klin. Wochenschr. Jahrg. 54, 1917, Nr. 49, S. 1180). Verf. hält es für sehr verdienstlich, wenn ruf die Verwertbarkeit des Tuscheverfahrens nach Burri für die Untersuchung der Harn- sedimente erneut hingewiesen wird. Nachdem Stoevesandt (Deutsche med. Wochenschr. 1909) die ersten Mitteilungen hierüber veröffentlicht hatte, hat Verf. (Berlin, klin. Wochenschr. 1910, Nr. 3) über seine eigenen Erfahrungen berichtet, die sich mit denen von Weber nament- lich insofern decken, als auch er die Herstellung frischer Präparate durch Zumischung der Tusche, nicht, wie Stoevesandt, Trocknung des ausgestrichenen Sedimentes empfahl. Nach Verf. leistet indessen die Dunkelfeldbeleuchtung weit mehr als das Tuscheverfahren , da sie alle Einzelheiten des mikroskopischen Bildes weit schärfer zeigt. Seiner Meinung nach ist daher das Tuscheverfahren nur für die- jenigen Untersucher zu empfehlen, welche nicht über einen Spiegel- kondensor oder ein Paraboloid verfügen. Schiefferdecker (Bonti). Bang, J., DieMikrobestimmung derBlutlipoide (Biochem. Zeitschr. Bd. 91, 1918, S. 235—256). Die Methode der Extraktion der Fette und Lipoide aus den mit Blut getränkten Papierstückchen wird hier vervollkommnet, nach- dem sich gezeigt hatte , daß Petroläther daraus andere Stoffe her- auszuziehen vermag als Alkohol Die Petrolätherextraktion geht der- jenigen mit Alkohol voraus. Sie nimmt das im Blut emulsionierte* Neutralfett und das Cholesterin auf. Von Phosphatiden wird nichts gelöst, von Cholesterinestern und anderen Lipoiden nur minimale Spuren. So lassen sich Neutralfett und Cholesterin für die Mikro- bestimmung bequçm abtrennen. Liesegang {Frankfurt a. M.). Feigl , J. , Über das Vorkommen von Phosphaten im menschlichen Blutserum (Biochem. Zeitschr. Bd. 92, 1918, S. 1—83). Die Abhandlung erörtert auch die verschiedenen Mikromethoden der Phosphorsäurebestimmurig. Unter anderem werden die Vorteile der nephelometrischen und der koloriraetrischen Methoden gegenein- ander abgewogen. Liesegang {Frankfurt a. M.). Burlet, H. M. de, u. Coster, J. J. J., Zur Bestimmung des Standes der Bogengänge und der Maculae acus- ticae im Kaninchenschädel (Arch. f. Anat, u. Physiol. Jahrg. 1916, S. 59 — 100 m. 12 Abb.). Die Topographie derartig kleiner Teile des häutigen Labyrinths, wie es die Maculae sind , ist nur möglich , wenn eine Verlagerung dieser Teile während der Behandlung des Präparats möglichst aus- geschlossen war. Eine gute Fixation des Objekts wurde erreicht, 202 Referate. 35, S. indem das rait Äther getötete Kaninchen sofort von der Aorta aus mit Müller scher Flüssigkeit durchspült wurde. Es erwies sich als zweckmäßig, die Entkalkung mittels Haug scher Flüssigkeit erst nach der Einbettung in Zelloidin vorzunehmen. Die Schnittdicke der mikro- skopischen Präparate betrug 50 bis 100 ju. Zur richtigen Orientierung der Schnitte bei der Bestimmung der Flächen der Bogengänge und der Maculae wurden Richtungskanäle in der Zelloidinmasse angebracht. Eine Hauptsache bei diesen Rich- tungskanälen ist , daß sie senkrecht zur Sclinittfläche stehen. Sie werden durch das Einstechen einer Hohlnadel, welche einen scharfen unteren Rand hat und welche drehend in den Zelloidinblock eingeführt wird, hergestellt. Das Verfahren, um der Nadel die gewünschte senk- rechte Richtung zu geben , ist folgendes : Der Zelloidinblock wird in der gewünschten Stellung im Mikrotom befestigt, und man fängt an zu schneiden, vorläufig nur das Zelloidin ; das Präparat erscheint noch nicht in den Schnitten. Auf die Schnittfläche vom Zelloidinblock wird jetzt ein Kupferblock gelegt (etwa 1^/2X8x4 cm groß), welcher mehrere Leitkanäle enthält. Der Durchmesser dieser Leit- kanäle ist derartig gewählt , daß die Hohlnadel genau darin paßt. Die Kanäle durchsetzen die ganze Dicke des Kupferblocks (l^/g cm) und verlaufen senkrecht zu dessen Grundfläche (3X4 cm), welche auf die Schnittfläche des Zelloidinblocks gelegt wird. Durch diese Leitkanäle läßt sich nun an beliebigen Stellen die Hohlnadel in den Zelloidinblock einführen ; die Kanäle, welche sie erzeugt, stehen senk- recht zur Schnittfläche. Im Schnitt erscheinen die Kanäle als kreis- runde Öttnung im Zelloidin ; theoretisch genügen zwei derartige Ka- näle , um alle Schnitte zueinander orientieren zu können , sie lassen sich aber auch in größerer Anzahl anbringen , auch während des Schneidens. Liesegang {Frankfurt a. M.). Frankenberg, W., Beitrag zur Kasuistik der Lipome (Med. Klinik Bd. 14, 1918, S. 1035—1037). Stückchen des Tumors wurden in Alkohol, Formol bzw. Müllek- scher Lösung gehärtet, eingebettet in Paraffin bzw. Zelloidin und 5 bis 10 [X dicke Schnitte gefertigt. Gefärbt wurde mit Hämatoxylin, Eosin , nach van Gieson , Nissl (Thioninfärbung) , sowie nach den Markscheidcnlarbungen von Pal und Marchi. Liesegang {Frankfurt a. 31.). VVaSSJutotsclikin, A. M., Untersuchungen über die Histo- genèse des Thymus. IIL Über die myoiden Elemente desT h ymusder Menschen. Vorläufige Mitteilung (Anat. Anzeiger Bd. 50, 1918, Nr. 23/24, S. 547—551 m. 1 Tfl.). Die Thymus wurde fixiert in der Flüssigkeit von Branca. Ein- 35,3. Referate. 20?> bettung in Paraffin, Färbung der Schnitte mit Eisenbämatoxylin nach M. Heidenhain. Schiefferdecker {Bonn). Meier, E. A., Experimentelle Untersuchungen über den Mazerationszerfall der menschlichen und der tierischen Linse (Zeitschr. f. Augenheilkde. Bd. 39, 1918, S. '284— 309 m. 10 Abb.). Rabl hatte auf Grund seiner Untersuchungen an Äquatorial- schnitten durch Augenlinsen die bisherige Annahme einer konzen- trischen (zwiebelschaligen) Schichtung der Linse als falsch bezeichnet. Meier zeigt jedoch durch diese Mazerationsversuche die Berechtigung der alten Anschauung. Zu diesem Nachweis benutzt er u. a. Methylen- blau. Dieses färbt die Kittsubstanz der Nähte stärker als die übrige Linseusubstanz. Auch das Epithel tritt bei frischem Material in- folge der Färbuiig der Zellkerne deutlich hervor. Auch durch Im- prägnation mit O'lprozentiger Silbernitratlösung mit nachträglichem Anlaufenlassen am Licht läßt sich das Nahtsystem darstellen. Liesegang {Frankfurt a. M.). Berl)linger , W. , Über die Regeneration der Achse n - Zylinder in resezierten Schußnarben peri- pherer Nerven (Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allgem. Pathol. Bd. 64, 1918, H. 2 , S. 226—277 m. 1 Tfl. u. 2 Abb. im Text). Neben Färbungen mit Hämalaun - Eosin , Eisenbämatoxylin -van GiESON (Modifikation), Fuchselin, Bindegewebsfärbung nach Mallory und anderen Kombinationen von Farbstoffen machte Verf. ausgiebig Gebrauch von der Metallimprägnation nach Cajal mit vorausgehender Fixierung in ammoniakalischem Alkohol in den Modifikationen von PoscHARissKY und DoiNiKOw. Manchen Vorteil bot auch das Ge- frierverfahren an Material, das in Formol fixiert war, mit nachfolgender Pyridinbehandlung und Versilberung nach Bielschowsky. Ferner Fettfärbungen , verschiedene Färbungsmethoden der Markscheiden, der perifibrillären Substanz, des Axoplasmas und endlich der Primitiv- fibrillen nach Mönckeberg-Bethe. Schieferdecker {Bonn). Weiß , E. , Über Beobachtung der Hautkapillaren und ihre klinische Bedeutung (Wiener klin. Wochenschr. Jahrg. 31, 1918, Nr. 2, S. 41—43). Verf. weist darauf hin, daß die von v. Draga (Wiener klin. Wochenschr. 1917, Nr. 22) angegebene Vereinfachung seiner Methode der Beobachtung der Hautkapillaren beim Lebenden schon vorher von ihm selbst angewandt worden sei. Er wendet jetzt für verschiedene Zwecke eine dreifache Methodik an, die er hier mitteilt: 1) für den gewöhnlichen Gebrauch in der Sprechstunde: die Apparatur ist höchst 204 Referate. 35, 3. einfach und genügt für die Beobachtung der Hautkapillaren am Finger (der wichtigsten Stelle) vollkommen. An einem Stative ist eine Osram- lampe mit Abbiendung befestigt. Außerdem noch mit Kugelgelenken eine kleine Sammellinse , um die Strahlen der Lampe auf den ge- wünschten Punkt konzentrieren zu können. In den Objekttisch eines gewöhnlichen Mikroskopes wird ein kleines Lager für den Finger eingesetzt. Auch Mikrophotographien können hierbei mit einem kleinen Zusatzapparate gemacht werden. 2) Für Beobachtung der Kapillaren der gesamten Körperoberfläche wurde auf Anregung von Prof. Ox- FRIED Müller ein kleiner, sehr «handlicher Apparat konstruiert, mit Mikroskoptubus und eingebauter kleiner Osramlampe mit Batterie, so daß Beobachtungen auch fern von elektrischer Stromleitung ausgeführt werden können. 3) Großer Apparat für wissenschaftlich-experimentelle Zwecke mit Einrichtung zur Mikrophotographie. Dieser Apparat ist genau beschrieben worden im Deutschen Archiv für klinische Medizin Bd. 119, 1916, H. 1. Schiefferdecker (Bonn). Horväth, D., Eine Modifikation der Methode des „dicken Tropfens" (Deutsche med. Wochenschr. Jahrg. 44, 1918, Nr. 48, S. 13.31—1332). Die Methode des „dicken Tropfens" von Ross-Ruge ist, be- sonders bei Massenuntersuchungen, der Ausstrichmethode bedeutend überlegen, ja ohne sie würde man in manchen Laboratorien den An- forderungen oft gar nicht nachkommen können, doch hat die Methode auch ihre Nachteile: die Ungleichmäßigkeit, die mitunter geringe Durchsichtigkeit des „dicken Tropfens" und die leichte Ablösbarkeit der Blutschichten im Wasser. Verf. ist der Ansicht, daß die Ursache dieser Nachteile in der Blntgerinnung zu suchen ist. Er hat daher versucht , die Fibrinausscheidung hintanzuhalten. Entsprechend der bekannten gerinnungshemmenden Fähigkeit des zitronensauren Na- triums stellte er sich eine 2prozentige Lösung dieses her. Da ihm kein Natrium citricum zur Verfügung stand , brachte er zuerst 2 g Acidum citricum in 100 cc destillierten Wassers zur Lösung und neutralisierte sie mit einer n-NaCH- Lösung bis zum Lackmus- neutralpunkte. Einem Tropfen der so gewonnenen neutralen Lösung fügte er einen ungefähr gleich großen Tropfen frisch aus dem angestochenen Finger hervorquellenden Blutes auf einem Objekt- träger bei und vermengte den Tropfen mit einem Glasstabe ganz leicht bis zur makroskopisch gleichmäßigen Verteilung des Blutes: Den so hergestellten „dicken Tropfen" ließ er an der Luft trocknen. Die Entfernung des Hämoglobins geschah gleichzeitig mit der Färbung, indem er die mit Wasser verdünnte Aziirblaulösung (Brahm -Lösung) auf den lufttrockenen Tropfen fließen und etwa 20 Minuten darauf stehen ließ. Verf. bemerkt hierzu , daß er diese der von Dempe- woLF angegebenen entsprechende Methode zur Färbung des dicken Tropfens für vorteilhafter hält als die der Färbung voraussehende 35,3, Referate. 205 Hämolyse mit Wasser , weil hier nur eine Prozedur anstatt zwei auszuführen ist, somit die Arbeit weniger Zeit beansprucht und die Resultate gerade so gut sind wie die des zweiphasigen Verfahrens. Der mit Natrium citricum angefertigte „dicke Tropfen" unterscheidet sich nicht nur in noch feuchtem und lufttrockenem Zustande vom gewöhnlichen dicken Tropfen, sondern auch nach erfolgter Färbung. Er ist hellrot und deckfarbigmatt , bleibt aber auch nach Lufttrock- nung so. Der gewöhnliche dicke Tropfen ist dunkler und trocknet lackfarbig-glänzend ein, an seiner Oberfläche bilden sich bei der Lufttrocknung keine Falten, die sich hier nach Lufttrocknung eventuell zeigenden konzentrischen Ringe stammen von dem während der Trock- nung ungleichmäßig ausfallenden Salze her, verschwinden aber nach der Färbung. Der mit Natrium citricum hergestellte dicke Tropfen haftet besser an seiner Unterlage, er kann über der Flamme fixiert und unter dem Wasserstrahle ausgewaschen werden, die Klarheit der Bilder gewinnt noch dabei. Nach der Färbung erscheint er gleich- mäßiger und durchsichtiger als der gewöhnliche und ist eintönig (mit der oben genannten Farblösung hellblau) gefärbt, er zeigt also nicht jenen rötlich -grünlichen Farbenumschlag, wie die bisherigen dicken Tropfen öfters. Unter dem Mikroskope tritt das noch deutlicher hervor. Ist der Tropfen etwas dicker , so sieht man im Gesichts- felde verschieden große, fast gleichmäßig aussehende, hellblaue Felder, welche von farblosen , unregelmäßigen Streifen begrenzt sind. Auf den gleichmäßigen hellblauen Feldern sind die verschiedenen Formen der Plasmodien, auch die kleinen Ringe, neben den erhaltenen weißen Blutkörperchen gut zu unterscheiden. Auch die Streifen, vermutlich die Spuren des aufgelösten Natrium citricum, stören nicht. Ist der Tropfen dünn genug, so sieht man auf dem fast farblosen Grunde mitunter ausschließlich die im Gesichtsfelde zerstreuten Plasmodien, welche vom Hintergrunde so scharf abstechen, daß sie nicht zu über- ^^^^^° ^"^^- Sehiefferdecker (Bonn). Schaffer, J., Beiträge zur Histologie menschlicher Or- gane. VIII. Glandula bui bo-u r ethr alis [Cowperi] und vestibularis major [Bartholini] (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. i. Wien, math.-naturwiss. Kl., Abt. 3, Bd. 126, 1917, S. 27—45 m. 6 Abb. im Text). Verf. empfiehlt ein Gemisch von Formol 1 Teil und starkem Alkohol 2 Teile zur Fixierung der Prämucingranula. Er hatte schon gute Erfolge damit gehabt bei der Submaxillardrüse von Hamadryas, der Retrolingualdrüse vom Maulwurfe, bei den Becherzellen der Rachenschleimhaut vom Frosclie, ja sogar bei dem Oberflächenepithel des menschlichen Magens. Verf. konnte mit dieser Flüssigkeit ein solches körniges Vorstadium in der menschlichen CowPERSchen Drüse nachweisen, wo es noch unbekannt war. Färbt man nach dieser 206 Referate. 35, 3. Fixierung die Zelloidinsclinitte mit DELAFiELD-Hämatoxylin- Eosin, so fällt zunächst die große V'erscliiedenheit der absondernden Teile nach Form, Größe und Färbbarkeit auf. Ein hohes Zylinderepithel dieser Teile färbt sich mit dem genannten Hämatoxylin, aber auch mit den meisten typischen Schleimfärbemitteln. Eine Ausnahme machen nur Thionin und saures Orcein, das sonst auch geeignet ist, Schleim stark zu färben. Auch die metachromatischen Färbungen mit Dahlia und Methylviolett erwiesen sich nicht als alkoholecht, wohl aber die mit Vesuvin. Die schleimhaltigen Drüsenstellen zeigen, wie bekannt, die netzige Struktur. Nach Eisenhämatoxylin von M. Heidenhain bleibt dies Netz ungefärbt, doch erscheinen in den zarten Proto- plasmazügen, die nur blaß -grau gefärbt sind, feinste Körnchen und Kügelchen, tiefschwarz gefärbt, die oft ganze Ketten bilden und an der freien Oberfläche der Zellen sich zu einem förmlichen Saume zusammenschließen. Es können dies Elemente mitochondrialer oder plastosomaler Natur sein, teils auch Prosekretköruer besonderer Art. Beizt man Schnitte 24 Stunden lang im Brutofen mit Erlicki scher Flüssigkeit, wäscht einige Minuten in Wasser ab, färbt dann 3 Minuten in O'lprozentiger Säurefuchsinlösung, überträgt für eine Minute in eine Iprozentige Lösung von Molybdänphosphorsäure und überträgt dann auf 3 bis 5 Minuten in das Gemisch von Anilinblau, Orange G und Oxalsäure, dann Auswaschen in Wasser, direktes Übertragen in 96pro- zentigen Alkohol , der auch bei längerer Einwirkung das Bild nicht verändert (also Bindegewebsfärbung nach Mallory; Eisennadeln zu vermeiden), so erhält man ganz abweichende, durch ihre außerordent- liche Schärfe überraschende Bilder. An solchen Präparaten erscheinen die hohen Zellen der Schleimalveolen scharf begrenzt, namentlich gegen die Lichtung hin , durch einen dichtkörnigen , stark rot ge- färbten Saum. Außerdem liegen im Zelleibe verstreute , scharf be- grenzte und blaugefärbte Einschlüsse von sehr verschiedener Form, die Verf. als „Atraktosomen" bezeichnet hat. Diese Beobachtungen, welche an Leichenmaterial gemacht worden waren, konnte Verf. bestätigen durch solche an lebend entnommenen Bartholini sehen Drüsen des Weibes. In bezug auf die Schleimnetze verhielten sich diese lebend fixierten Drüsen anders als die aus der Leiche ent- nommenen : an Stelle des Schleimnetzes enthielten die Zellen eine dichte , grobe Körnung , welche mit alkoholischem Mucikarmin sich lebhaft färbte. Außer mit diesem Farbstoffe färben sich diese Mu- cigen- oder Prämucingranula auch mit Muchämatein, während Häma- toxylin nach Delafield sie fast ungefärbt läßt. Dieses Verhalten ist interessant, da von manchen Seiten behauptet worden ist, daß sich Mucigen und Mucin Hämatoxylin gegenüber verschieden ver- halten, und sich nur letzteres mit diesem Farbstoffe charakteristisch färben solle. Hier sehen war jedoch , daß sich die Mucigengranula mit den empfindlichen Schleimfärbemitteln von P. Mayer färben, nicht aber mit Delafields Hämatoxylin, während das im Lumen der Drüsen 35, 3. Referate. 207 enthaltene, aus dem Zerfließen der Mucigenkörnclren hervorgegangene fädige Schleimgerinnsel sich damit blau färbt. An anderen Objekten, z. B. Becherzellen des menschlichen Darmes , kann man aber unter Umständen auch die Mucigengranula sich mit dem genannten Iläma- toxylin lebhaft färben sehen, so daß es sich offenbar um verschiedene Reifezustände der Granula einerseits und verschiedene Empfindlich- keit oder Spezifizität der Schleimfärbcmittel anderseits handelt. Auch mit Thionin bleiben die Schleimzellen des lebensfrisch fixierten Ma- teriales bis auf den Kern ungefärbt. Von den Atraktosomen ist an den mit P. Mayers Schleimfärbemitteln gefärbten, lebend fixierten Zellen keine Spur zn sehen. Bei Anwendung der MALLORYSchcn Bindegewebsfärbung treten sie aber wieder scharf hervor, während von den Prämucinkörncheu; nichts mehr wahrgenommen werden kann. Färbt man nach Mallory vorgefärbte Schnitte ganz kurz in alkoho- lischem Mucikarmin nach , so kann man in vielen Zellen zweifellos Prämucinkörnchen und Atraktosomen gleichzeitig, erstere rot, letztere blau gefärbt finden, doch verscliwindet bei etwas längerer Einwirkung des Mucikarrains die Blaufärbung und damit die Wahrnehmbarkeit der Atraktosomen. Mit Molybdän- Hämatoxylin von Held, progressiv, in stärkster Verdünnung angewendet, färben sich die Atraktosomen rötlich, wie das kollagene Bindegewebe, im Gegensatze zum übrigen Zellprotoplasma , den Zellgrenzen und dem Kerne. Während die letzteren schwärzlichblau bis blauschwarz hervortreten , nimmt das ungeformte Protoplasma nur einen grauen Ton an. Die Atraktosomen treten aber bei dieser Färbung nicht so scharf hervor, infolge des geringeren Kontrastes. Dagegen hebt sich das kolloidale Sekret deutlich ab und-; läßt den Schleim nahezu ungefärbt. Dieses Sekret erscheint in Form zahlreicher kleinster und größerer schwarzgrau ge- färbter Kügelchen in einer homogenen , rauchgrau gefärbten Masse, bald in Form großer, dunkler gefärbter solcher Kugeln oder ovoider Körper, die fast das ganze Lumen ausfüllen. Andere, wahrscheinlich vorwiegend schleimhaltige Alveolen erscheinen wie leer. Bei der Mallory sehen Färbung nimmt das Sekret die gelbe Farbkomponente an, mit Eosin färbt es sich lebhaft rot. Mit der Eisenhämatoxylin- färbung von M. Heidenhain lassen die Zellen ein blaßgefärbtes Wabenwerk erkennen, in dessen Scheidewänden wieder schwarz ge- färbte kleinste Körnchen eingeschlossen sind , wie bei der Cowper- schen Drüse. ScMefferdecker {Bonn). S. llilvroorganis'men. Almquist, E., Wuchsformen, Fruktifikation und Varia- tion der Typhusbakterien (Zeitschr. f. Hygiene u. Infektionskrankli. Bd. 83, 1917, S. 1—18 m. 5 Tfln.). 208 Referate. 35,3. Aluiquist, E., u. Koraen, G., Studien über Biologie und W u c h s f 0 r m e n der D i p li t b e r i e b a k t e c i e n (Zeitscbr. f# Hygiene ii. Infektionskrnnkb. Bd. 85, 1918, S, 347 — 357 m. 3*TÜn.). Koraen, G., Studien über Umformung v o n M i k r o k o k k e n in trocknender Kultur (Zeitscbr. f. Hygiene u. Infek- tionskrankb. Bd. 85, 1918, S. 359—366 m. 2 Tfln.). > Die Verff. bescbreiben bei den angefübrten Bakterienarten „exogene" Bildungen, Oidien, Konidien, ferner „Bakterienplasmodien", „Myceloide" , die auf trocknenden Kulturmedien bei niedriger Tem- peratur (14^ C) entstehen und die es ermöglicben sollen, „die Bak- terien mit den Sproßpilzen und Myxomyceten zu verbinden". Da die Verff., besonders Almquist, infolge der Deutung ihrer Befunde weitgehende Schlüsse nicht nur in systematischer, sondern auch in epidemiologischer Hinsicht ziehen wollen, so bedarf es wohl noch erst der Bestätigung, ob jenen Bakterienformen, die man bis jetzt als Degenerations- oder Involutionserscheinungen auffaßte, die von den Verff. zugesprochene Bedeutung zukommt. Die sehr zahl- reichen Abbildungen haben wenig Beweiskraft. F. W. Bach {Bonn). Zettnow , Kleine Beiträge zur Morphologie der Bak- terien (Zeitscbr. f. Hygiene und Infektionskrankh. Bd. 85, 1918, S. 17—27 m. 2 Tfln.). An der Hand einer großen Zahl schöner Lichtbilder bespricht Verf. 1) Membran und Ursprung der Geißeln, 2) die Reservestoffe (V^olutin, Fett bzw. fetthaltiges Plasma oder Lipoide, Glykogen u. a.), 3) die Kerne einer Anzahl verschiedener Bakterien. Die interessanten zahlreichen Einzelheiten müssen im Original nachgesehen werden. F. TF. Bach (Bonn). Zettnow, Über Schleimgeißeln (Zeitscbr. f. Hygiene u. Infek- tionskrankh. Bd. 86, 1918, S. 25—34 m. 2 Tfln.). Schleimgeißeln können unter Umständen mit echten Geißeln einer Bakterienart verwechselt werden. Es h^nidelt sich jedoch da- bei um Schleimfäden, wie nach Zettnow s Methode an Geißelpräparaten bei einer unbeweglich gewordenen Typhuskultur gezeigt wird. Ehe man auf Geißeln färbt, soll daher eine deutliche, einwandfreie Be- wegung des lebenden Objektes nachgewiesen sein. Bei Bact. migrans läßt sich der allmähliche Übergang der echten Geißeln in eine schleimige Masse infolge Absterbens und Verquellens der Geißeln leicht durch einfache künstliche Maßnahmen erzielen. Die von Ellis und von A. Meyer vertretene Anschauung, daß alle Kokkazeen beweglich sind, unbewegliche Arten demnach nur eine Ausnahme bilden , möchte Zettnow nicht so allgemein gefaßt :Jä, 3. Referate. 209 wissen, sowohl auf Grund eigener Beobachtungen wie der von Ei^lis selbst veröffentlichten Abbildungen, da vor allem die ungewöhnliche Länge der „Geißeln" Zweifel an der Richtigkeit erweckt. Nach Zettnows Beobachtungen lassen sich echte Geißeln nur bei wirklich lebensbeweglichen Arten feststellen, Schleimgeißeln jedoch bei sicher nnbcweg'lichen Arten. Ein bei stark schleimigen Arten, wie z.B. Sarcina ventriculi vorkommendes „Zucken" kann nicht als wahre Be- wegung gedeutet werden , sondern vielleicht mechanisch durch un- gleichmäßige Quellung der schleimigen Hülle. Zahlreiche vortreffliche Mikrophotogramme erläutern die An- sichten des A'^erf. F. W. Bach {Bonn). Sanfelice , Fr. , r n t e r s u c h u n g e n über jlI a s Epithelioma contagiosum der Tauben (Zeitschr. f. Hygiene u. In- fektionskrankh. Bd. 76, 1914, S. 257 — 281 m. 1 Tfl.). Von spontan an Epithelioma contag. oder Vogelpocken erkrankten Tauben (Augenlid) wurden Inokulationen mit dem Krankheitsstoff au Augenlidhaut und Brusthaut vorgenommen. Zur histologischen Unter- suchung der entstandenen Veränderungen dienten als Fixierungsflüssig- keit: 1) Sublimat mit Essigsäure, 2) ZENKERSche Flüssigkeit, 3) Flem- MiNGSche Flüssigkeit, bei der die Osmiumsäure durch Essigsäure ersetzt wurde. Diese letzte Flüssigkeit lieferte die besten Resultate bei folgender Zusammensetzung: 160 Teile Iprozentige Chromsäure, 80 Teile Handelsformalin , 10 Teile Essigsäure. Nach 24stündigem Aufenthalt in dieser Flüssigkeit wurden die Stücke ein paar Tage in Wasser gewaschen. Die Färbung erfolgte mit Methylgrün - Pyronin- mischung, mit der Biondi sehen und Pianese sehen Mischung, nach dem MANNSchen Verfahren (Methylblau, Eosin) und dem von Lentz. Die besten Bilder der senkrecht zur Oberfläche geführten Schnitte ergab die MANKSche Methode: Einschlüsse rosarot, Ze;llkerne und Zell- plasma blau. Nach Sanfelice s Untersuchungen sind die im Verlaufe der Krank lieit vorkommenden Einschlüss<> der Epithelzellen keine Parasitenformen oder Para^tenhüllen, sondern Ausstoßungsprodukte des Kernes. F. W. Bach iBonrn. Sanfelice , Fr., Die N e g r i s c h e n K ö r p e r c h (mi bei einigen Winterschlaf haltenden Tieren und ihre Be- ziehungen zu den NEGRischen Körpei'chen bei Tieren ohne Winterschlaf (Zeitschr. f. Hygiene u. Infektionskrankh. Bd. 79, 1915, S. 452—491 m. 4 Tfln.). Zur Untersuchung gelangte das Zerebrospinalsystem kaum ver- endeter Igel und Haselmäuse. Zu Fixierlösungen wurden Sublimat- Eisessig sowie Zenker sehe Flüssigkeit verwendet, von denen die letzte sich für die MANNSche Färbung am besten eignete. Von Färbungen Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 35, 3. 14 2 lu Referate. 35,3. benutzte \'erf. : 1) das Mann sehe Verfahren, das zur Ditterenzierunj^- der NEGKisclieu Körperchen gute Dienste leistet, aber nicht alle Innen-, gebilde deutlich hervortreten läßt: 2) ein vom Verf. angegebenes Verfahren, bei dem die Schnitte 24 Stunden in einer- gleiche Teile enthaltenden Iprozentigen Safraniu- und Iprozentigen Malachitgrün- misehung gehalten, dann in Wasser gewaschen und in Alkohol abs.. Xylol. Balsam gebracht werden, wodurch sich die kleinen, bläidich getarbten Einschlußkörperchen von den großen, sich grün färbenden Körperchen mit roten Innengebilden unterscheiden lassen ; 3) die vom Verf. abgeänderte VoLPiNosche Methode, bei der die Schnitte zuerst 5 Minuten in alkoholischem LöFFLERschem Methylenblau gefärbt, daim in Wasser gewaschen und 1 bis 2 Minuten mit alkoholischer Pikrin- säurelösung behandelt werden. Bei diesem Verfahren wurden die nach dem Mann scheu Verfahren nicht zum Vorschein kommenden Innengebilde in den Einschlüssen darstellbar. Andere Färbemethoden (nach PiANESE . Biondi , d'Amato und Fagellk , Mentz van Krogh) ergaben keine besonders guten Erfolge. An Hand der selir zahlreichen Abbildungen erfolgt eingehende Beschreibung der >s'EGRischen Körperchen, ihres Baue>; und ihrer Ent- stehung aus dem Material der Kernkörperchen. F. W. Buch [Bon in. Ginn, H. A., i ' b <; r experimentelle Va c eine und V a c c i n e - Immunität (Zeitschr. f. Hygiene u. Infektionskrankh. Bd. 82, 1916, S. 89—141). Die bei der Impfung der Kaninchencornea mit Vaccinevirus in der Nähe des Yaccineprozesses auftretenden Leukozyten weisen manch- mal vereinzelt, manchmal massenhaft kleine Einschlüsse auf, kleiner^ als Kokken, mit einem feinen, hellen Saum. Sie sind nicht nach Heidenhain, dagegen mit der (xiEMSA-Schnittmethode darstellbar. Be- sonders deutlich werden sie als leuchtend rote Körnchen im blassen Protoplasma, wenn die Corneasclmittpräpaiati' nach der Azetondifteren- zierung kurze Zeit in absolut wasserfreien Alkoliol eingetaucht werden, der einige Tropfen konzentrierter alkoholiselier Eosinlösung enthält. F. W. Bach Bnnii). Oius, H. A., ("l)er li i s t u I 0 gi s c 11 e \' e r ä n d e r u ii g e n uns l) i s h e r M u 1) e k a n n t e r Z e 1 1 e i n s c h lusse i n d e r m i t W i n (1 p () e k e u p u s t e 1 i n h a 1 1 g e i m p f t e n K a n i n c h e n - horn haut i Zeitschr. f. Hygiene u. Iiifektioiiskrankli. Bd. S(>, 1918, S. 299— ;îl2 m. 1 Ttl.> Charakteristisch für die V'arizellenimpfung sind Einschlüsse in Epithelzelleu , die von ilen (Ji'ai:.viehi sehen Körpercheii bei Variola und Vaccine wegen ihrer außerordentlichen (iröße und ihres N'erlialtens zu den Farbstoffen deutlieh zu unterscheiden sind. Sie sind in dei- 35, o. Referate. 2 1 I Keg'el nur blaß gefärbt, Kernfàrbung gebeu sie nicht, haben aber eine gewisse Affinität für Eosin. Die Häufigkeit dieser Einschlüsse wechselt stark, jedoch finden sie sich in allen sicheren Varizellenfälleu, niemals bei Vaccine, höchst selten bei Variola. Zur Färbung auf Zelleinschlüsse wurden Hornhautschnitte nach Sublimat-Alkohol-Fixierung mit GiEMSA-Lösung (Verdünnung der selbst hergestellten Farblösung l : 50) zuerst 30 Minuten , dann nach Er- neuerung der Farbe noch 24 Stunden gefärbt; Diftereuzierung in der Azetonreihe. Zweckmäßig erwies sich nochmalige Differenzierung in absolut wasserfreiem Alkohol, dem einige Tropfen konzentrierter alko- holischer Eosinlösung bis 'zur schwachen Rotfärbung zugesetzt wurden, wodurch das Chromatin stärker hervortrat. Die zeitraubende GiEMS.v-Färbung läßt sich für praktische Zwecke durch eine Schnelleinbettung und Hämalaunfärbung nach Paui^ ersetzen, wenn sich auch eine so klare Darstellung der Zellen und ihrer Ein- schlüsse wie bei der GiEMSA-Färbung nicht erreichen läßt. F. W. Bach (Bann). Giltzeit, E. , Die Bakterien im Haushalt der Natur und des Menschen. (Aus Natur und Geisteswelt Bd. 242.) 2. AuH. 138 S. m. VÒ Abb. Leipzig (B. G. Teubner) 1918. 1-.50 M. Das in zweiter Auflage erschienene Büchlein ist für einen weiteren Leserkreis bestimmt. Es behandelt seinen Gegenstand in recht an- sprechender Form. Die Darstellung setzt nichts voraus, ist einfach und klar, dabei frei von überflüssigen Fremdwörtern. Die Krank- heitserreger und hygienischen Fragen sind mit Willen ausgeschlossen ; es kam dem Verf. darauf an, zu zeigen, wie die Spaltpilze in den Kreislauf der Stoffe eingreifen und welch bedeutsame Rolle sie daher in Landwirtschaft und Technik sowie im Haushalt spielen. Von "der Formenlehre und den Methoden der Züchtung enthält darum die Schrift nur das Notwendigste. Es ist aber dem Verf. gelungen, in seiner zum Teil geschichtlichen Betrachtung wenigstens die Grund- ziige verständlich zu maclien. jj^,^^^ Schneider (Stralsund!. Miehe, H., Die Bakterien und ihre Bedeutung im prak- tischen Le-ben. 2., verbess. Auflage. Mit 32 Abb. im Text. 153 S. Leipzig (Quelle & Meyer) 1917. 1*25 M. Die Anordnung des Stoffes und seine Behandlungsweise sind dieselben geblieben wie in der ersten Auflage ^ Im vierten Kapitel werden die Züchtungsraethoden besprochen und wird auch der Färbe- verfahren gedacht. j^^^^fg,. (ßo?m). ') Vgl. diese Zeitschr. Bd. 34, 1917, S. 33G. 14* 212 Referate. 35,3. Markovits Bela, E., Kin guter Differentia luährboden für Typhus, Paratyphus A und B (Mikrokosmos Bd. 11, 1917/18, II. 2, S. 45). Es wird kurz mitgeteilt, daß sich ein Nährboden aus 1 Liter .'iprozentigem neutralem Agar, 10 g Traubenzucker, 400 cc Lack- niusmolke und 30 cc Lackmustinktur zur Unterscheidung der ge- nannten Bakterien eignet, vor allem Agglutinationsprobeu erspart. Paratyphus A- Kolonien erscheinen nach 24 Stunden auf ihm kräftig- rot, mit Gasbildung, Paratyphus B - Kolonien rotgelb bis strohgelb mit Gasbildung, Typhus - Kolonien kräftig rot ohne Gasbildung. Hmis Scimmder (Stralsund). Fauth , G. , Eine Modifikation der Färbung n a c h G k a m (Deutsche med. Wochenschr. Jahrg. 44, l^eiS, Nr. 2, S. 43). Der Gram- Färbemethode . wie sie bei der Untersuchung auf Gonokokken in unklaren Fällen vorgenommen wird, haftet ein großer Nachteil au, der die Methode für einen Massenbetrieb fast unbrauch- bar macht: die Gonokokken sind GRA>i-negativ, d. h. sie nehmen den Kontrastfarbstotf auf, ebenso wie die Leukozyten, Epithelzellen usw. Während die saprophytären Diplokokken durch ihre dunkle Färbung auf den ersten Blick als solche auffallen, muß man die blaßbraunen oder rosa gefärbten Gonokokken mühsam in der ebenso gefärbten Umgebung suchen. Durch diese Arbeit wird das Auge auch des ge- übten Untersuchers bald stark ermüdet. Der Wert der GuAM-Methode kann demnach dadurch erhöht werden, daß man die Gonokokken in einer auffallenden Farbe darstellt. Verf. empfiehlt hierzu, die Nach- färbung mit der Pappenheim seh en Methylgrün -Pyronin- Methode aus- zuführen, anstatt mit dem üblichen Fuchsin oder Bismarckbraun. Alle Bakterien mit Ausnahme jener, die schon durch Gentianaviolett- Lugol dunkelblau bis schwarz gefärbt sind , nehmen das leuchtend rote Pyronin an. während die Leukozyten das Methj'lgrün annehmen. Die Färbbarkeit der Bakterien mit Pyronin wird durch die vorher gehende Behandlung mit Lugol und Alkohol nicht beeinträchtigt. Die saprophytären Diplokokken sind blauschwarz gefärbt, in dem Ge- raische der rotgefärbten Bakterien sind dann die Gonokokken durch Größe und Form leicht erkennbar. r> 7 • /•/• . • ,t-. Scmeßerdecker {Bonn). BreretOU, G. E., a. Smitt, K. W., Studies on the smegma bacillus (Americ. .lourn. of the Medic. Sciences vol. 148. 1917, S. 2G7— 286). Eine sichere Unterscheidung der Smegmabazillen von den Tu berkelbazillen gelingt nicht gut auf färberischem Wege, obgleich die Säurefestigkeit der mit Karbolfuchsin gefärbten Smegmabazillen eine wesentlich geringere ist. öprozentiger Salpetersäure -Alkohol w^irkt er- 85, .'{. Referate. 213 heblich stärker entfärbend auf die so gefärbten Smegmaausstriche als L>5prozentige Schwefelsäure. i^i^.gauf, (Frank/uri a. M.). Prell , H. , ('ber die Vermeidung von T ä u s e h u n g e n dur e li das Auftreten von spor enbildeud en Ba- zillen, welche färberisch sich wie Diphtherie- bakterien verhalten (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. 82, 1918, H. 5, S. B28— 332j. Mitteilungen über die Wirkung der Erhitzung im Koch sehen Dampftopf auf die Färbbarkeit der Diphtheriebakterien und der ihnen ähnlichen Mikroben. Schon eine Fixierungsdauer von 10 Minuten genügt, um die Volntinkörnchen der Bakterien zur Lösung zu bringen und diesen ihr charakteristisches färberisches Verhalten zu nehmen. Auch aus Objektti'ägerausstrichen usw. läßt sich das Volutin nodi durch kurzes Erhitzen in Wasser entfernen. Küster iBonn^ Preisz, H., Unter suc Innigen über die Keimung von Bak- terie nsporen (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1 , Orig. Bd. 82, 1918, H. 5, S. 321—327 m. 1 Tfl.). Verf. färbte die Bakterien ausschließlich vital mit sehr ver- dünnter Fuchsinlösung. Diese wurde folgendermaßen nacli Licht- Neelsen hergestellt : A. Karbolsäure, 5 Prozent 100 cc Fuchsinlösung, gesättigte alkoholische . . . 10 ,, oder aus B. Fuchsinlösung, gesättigte alkoholische ... 2 cc Alkohol, absoluter 10 ,, Wasser, destilliertes 10 „ hergestellt. Vor Gebrauch werden aus Lösung A oder B je nacli Bedarf, d. h. der Färbbarkeit des vorliegenden Materials, ein bis fünf Tropfen auf einen cc destilliertes Wasser entnommen. Küster (Bonn). O. Botanisches. TunmailU , 0. , Erfahrungen über das p h y t o m i k r (» - chemische Praktikum im Hoc h Schulunterricht (Apotheker -Zeitg, Bd. 88, 1918, S. 110—143). 214 Referate. 35,3. Der Unterricht im mikrochemischen Nachweis der Pflanzenstofte im Gewebe der Ptianzen oder Drogen erscheint Verf. wichtiger für den praktischen Cliemiker als derjenige in der pliarmazeutischeu Botanik oder in der llyg'iene (welche jetzt die Schweiz verlangt). Er gibt eine l'bersicht über das von ihm in Bern abgehaltene zwei- stündige phytomikrochemische Praktikum. LieseçiaiKj {Frankfurt ct. M.}. Bai jet, H., i ' b e r d i e L a g e r u n g d e r w i r k s a m e n G 1 y k o s i d e in den Blättern der D i g i t a 1 i s a r t e n (Schweiz. Apo- theker-Zeitg. Bd. 56, 1918, S. 248— 251 u. 262— 26.^j. Als Reagens auf kardiotonische Glykoside diente hier eine Mischung von gleichen Teilen lOprozeutiger Natronlauge und Ipro- zentiger w<ässeriger Pikrinsäurelösung. Frische oder frisch getrocknete Blätter verschiedener Digitalisarten wurden damit behandelt. Die mikroskopische Untersuchung ergab dann den Sitz der Glykoside hauptsächlicli' in den Epidermiszellen und den anhaftenden Haaren f ausschließlich der Drüsenhaarej, sowie in den Endodermiszellen der (Tcfäßbündel jind den collenchymatischen Zellen der unteren Epidermis. Lieseqami (Frankfurt a. M.\. Molisch, H., Beiträge zur Mikrochemie der Pflanze. Nr. 12. l ' b e r R i e s e n k i e s e 1 k it r p e r i m B 1 a 1 1 e v o n A r u n d o donax. Nr. 1.3. Über das Verhalten der Zysto- 1 i t h e n gegen Silber- und andere M e t a 1 1 s a 1 z e (Ber. (I. d! botan. Ges. Bd. 36, 1918, H. 8, S. 474—481). U n g e w i» h n 1 i e h große K i e s e 1 k it r p e r fand Verf. mit Hilfe der Phenolaufhellungsmethode in den Epidermen der Blätter von Arundo donax. Läßt man Blattstücke in Chrom -Schwefelsäurt; einen Tag liegen, s(t wird das Gewebe zerstört, die Kieselkörper bleiben nebst den verkieselten Membramen der Epidermis isoliert übrig und könneli dann leicht untersucht werden. Glühen von Blatt- stücken liefert schöne Kieselskelette. — Verf. macht die Beobachtung, daß Zystctlithen sicJi mit Silber- nitrat oder Silbersulfat schwärzen. Auch milchsaures Silber gibt die gleichen Resultate. Verf. beschreibt den Befund an Urtical?lättern, die man zunächst in destilliertem Wasser abbrüht, dann in heißem Alkohol vom rHilorophyll befreit und nach Auswaschen mit Wasser in eine Iprozentige Silbernitratlösung überträgt. In diesen bleiben die Blätter bei Lichtabschluß mehrere Stunden bis einen Tag : hier nach werden sie in Wasser gewaschen und in Glyzerin eingebettet. Schon bei Lupenbetrachtung sind nach dieser Behandlung die Zysto- lithen als schwarze Punkte deutlich erkennbar. Auch die Brenn- und Borstenhaare liaben sich geschwärzt, ferner die Spaltöffnungen. Auch alle anderen den \ erschiedensten Familien angehörigen zystolithenführende Pflanzen orgelten dieselben Resultate nur die 35,.'). Heferate. 2 If) knlkfreien Zystolitlioii v(»a Ooldfussia bleiben iin^escliwjirzt. Die Ur- sache der Silberrediiktion und Schwarzfarbunf^ ist das Kalziurakar- boiiat: auch außerlialb der Pfianzenzelle und bei Verwendung chemisch reinen Karbonats läßt sich dieselbe Schwarzfärbung- erzielen. Ver- kalkte Membranen (Brennhaare von Urtica,. Haare der Cucurbitaceen, Borragineen, Cruciferen) und aufgelagerte Kalkmassen fAlgen, Wasser- pflanzen) geben ebenfalls Schwärzung. Näherer Erforschung bedarf der Umstand, daß die Schließ- zellen vieler Pflanzen (ßroussonetia, Khigia, Deutzia) sich mit Silber nitr;it schwarz färben. Ob Kalziurakarbonat oder eine andere redu- zierend wirkende Substanz in ihnen enthalten ist . muß dahingestellt bleiben. Bei längerer Behandlung mit Eisenvitriol- färben sich die Zysto- lithen rostrot. Verf. beschreibt die Befunde an entfärbten, mit Eisenvitriol behandelten Blättern von Urtica. Vielleicht schlägt der Zystolith zuerst Eisenoxydulh^^drat nieder, das bei Berührung mit Luft sofort in braunes Eis'enoxydhydrat übergeht. / Kobaltchlorid und Kobaltsulfat veranlassen analoge Prozesse : di<' Zystolithen färben sich lila oder rosenrot. Um die Färbung nlit Kobaltsalzen deutlicher zu machen, kann man das Blatt nach 24stün- diger Behandlung mit den genannten Salzen kurze Zeit mit lOpro zentiger Kalilauge behandeln; die Zystolithen werden dabei tiefviolett, verblassen aber nach einiger Zeit wieder. In Nickelsulfatlösung färben sich die Zystolithen schwach grün lieh, in Goldchloridlösung rotviolett. Küster {Bonn). PriHjE^sheim , E. G. , Die Kultur der D e s m i d i a c e e n (Ber. d. d. botan. Ges. Bd. 36, 1918, H. 8, S. 482—485). Es gelang dem \'erf. zahlreiche Desniidiaceenarten in künst liehen Kulturen zu ergiebigem Wachstum zu bringen. Die Zellen wurden mechanisch' isoliert und auf Kieselgallertplatten übertragen, in die eine Nährlösung von folgender Zusammensetzung KNO, 0-1 Prozent KgHPO^ 0-02 MgSO^ 0-02 hineindifi'undiert war. Von entscheidender Bedeutung ist. wie Verf. zeigt, die Verwendung zuverlässig reinen destillierten Wassers, das keine Metallgifte enthält , ferner die neutrale oder schwach basische Keaktion und die niedrige Konzentration der Nährlösung. Kiister (Bonn). Ba chili an II , E. , Wie verhalten sich Holz- und Rinden flechten beim Übergang aufKalk? (Ber. d. d. botan. Ges. Bd. 36. 1918, H. 8. S. 528—539). Untersuchung kalkbewohnender Thalli von Uatillaria micrococca auf DünnschlitFen (Lösung durch Salzsäure auf dem Objektträger) — 21t; Referate. 85, S. oder auf Mikrotomsòhnitten der durch pjutkalkung freigelegteu Thallus abschnitte. Küster iBonv). \Am berger , A. , Über die Reinkultur der Z o o c h i o r o 1 1 a aus Euspongilla ia cu stris und Ca strada viridis VoLz I Sitzungsber. Akad. Wiss. Wien, Math.-naturw. Kl.. Abt. 1, Bd. 127, 1918, H. 4/5, S. 395— 412). Kultur der im Titel genannt n (irrünalgen in mineralischen und organischen Nährlösungen. Isolierung nach dem Koch sciien Verfahren. Küster {Bonn). Lamprecht , W, , Über die Kultur und Transplantation kleiner Blattstückchen (Beitr. z. allgem. Bot. Bd. 1, 1919,8.353—398). Verf. führt die von Haberlanut angestellten Versuche über den Eintluß der von den Leitbündeln gelieferten Stoflfe auf den Vorgang der Zellenteilung fort ; er arbeitet mit kleinen Blattstückchen , die mit anderen zusammengefügt werden, und deren histogenetisches Ver- halten mikroskopisch geprüft wird. Geeignete Versuchspflanzen findet \'erf. namentlich in einigen sukkulenten Spezies: Bryophyllum crenatuni , Kolanchoë glandulosa. Crassula falcata und Cr. perfoliata. Weniger gute Resultate liefer- ten Kolanchoë Welwitschii, Crassula arborescens, Echeveria secunda, Sedum dendroideum und Sempervivum canariense. Außerdem wurden einige Peperomia -Arten (z. B. P. lucana, marmorata, amplexi- caulis und magnoliae folia) herangezogen. Geeignete Blätter wurden in kleine Stückchen oder Scheibchen zerlegt. Die Stücke wurden sogleich in eine PETRi-Schale übertragen, deren Boden mit feuchtem Fließpapier oder mit sterilisiertem Sand belegt war. Die Blattgewebe durch Anlegen von feuchtem Filtrier- papier seitlich zu stützen, bewährte sich nicht, da die Transpiration dadurch allzusehr gehemmt wurde ; auch allzutiefes P^indrücken in den feuchten Sand muß aus denselben Gründen vermieden werden. Zum Befeuchten des Sandes und des Papiers nehme man Leitungswasser : Nährlösungen , namentlich zuckerhaltige, fördern die Infektion zu stark. . Seine T r a n s p 1 a n t a t i o n s v e r s u c h e mit Blattgewebestück- chen führte Verf. in verschiedener Form aus. Zunächst auf dem Wege der Replantation: es wurden ober- oder unterseits Gewebe- lamellen von etwa 5 mm Durchmesser derart, daß keine Leitbündel in ihnen waren , von einem Blatte abgehoben und sogleich wieder auf dieselbe Stelle aufgelegt. Der Rand wurde mit verschiedenen Mitteln abgedichtet; das gelang sehr gut dadurch, daß die ganze Operatjons- fläche mit Papier oder Ijcukoplast überklebt wurde. Am besten be- währten sich Kakaobutter und Paraffin mit niedrigem Schmelzpunkt: •^5, .'). Heferate. 217 dieses preßt die Wundränder fest aufeinander, ohne in die Wunde selbst einzudriuiiieu. Aucii Aufkleben der Lamellen mit 2 prozentigem Agar wurde versucht. Vaselin und Schweinefett sind ungeeignet: sie pressen die Ränder der Lamellen nicht fest auf ihre Unterlage und dringen in die Wunde ein, so daß die Bildung eines Vernai-bungs- gewebes verhindert wird. Autoplastische Transplantation führte Verf. in der Art aus, daß er von zwei Blättern desselben Individuums kleine Lamellen abhob und beide vertauschend auf die Wundstellen auflegte. H 0 m o i 0 p 1 a s t i s c h e Transplantation d. h. Übertragung von Laraellen , die von verschiedenen Individuen , aber von Ange- hörigen der nämlichen Spezies stammten, und heteroplastische Transplantation d. h. Beimpfung eines Blattes mit Gewebe- stücken, die von Angehörigen einer fremden Art, Gattung oder Familie stammten, wurden ebenfalls ausgeführt. Küster (Bonn). Meves , F. , Zur Kenntnis des Baues pflanzlicher S p e r - mien.(Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 2, Bd. 91, 1918, S. 272 —311 m. 2 Tfln.). Die Arbeit verbindet eingehenden Bericht über die Angaben früherer Autoren und die von ihnen angewandten Methoden mit der Mitteilung eigener Untersuchungsergebnisse. Die Spermien von Fucus serratus untersuchte Verf. mit Methylen- grün-Essigsäure oder ScHNEiDERSchem Essigkarmin, die zu dem leben- den Material zugesetzt wurden ; man sieht alsdann , daß die Haupt- masse des Spermiums einschließlich der „schnabelförmigen Verlänge- rung" sich intensiv grün bzw. rot färbt, also aus Kernsubstanz besteht. Eier von Fucus serratus , die kurz nach der Befruchtung mit dem Altmann sehen Gemisch fixiert wurden waren, zeigten noch zahl- reiche anhängende Spermien. Schnitte wurden mit Hämalaun nach P. Mayer überfärbt und mit Iprozentiger Alauulösung dift'erenziert : aus Zytoplasma besteht nur der ventrale oder der ventrale und seit- liche Teil des verdickten Endes des Spermiums ; in dem Zytoplasma wurden der mit Osmiumsäure sich schwärzende Chromatophor und kleine ebenfalls sich schwärzende Tröpfchen unbekannter Zusammen- setzung wahrgenommen , welche auch an anderen Teilen des Sper- miums ihm oberflächlich anhaften und dadurch deutlich machen, daß das Spermium an seiner ganzen Oberfläche einen sehr dünnen Zyto- plasmamantel besitzt. Färbt man das mit Altwann sclieui Gemisch fixierte Material mit Säurefuchsiu- Pikrinsäure nach Altmann, so wird ein sich leuchtend rot färbendes Nebenkernorgan oder Plastomer in den Spermien sicht- bar ; es liegt eingebettet in Zytoplasma. Zuweilen besteht das Plasto- mer aus mehreren Körnern oder Scheiben- oder stäbchenförmigen Anteilen. Liegen scheibenförmige Körper vor, so ist meist eine stärker 2 1 s Referate, 35, 3. •<;efärbte äußere Partie von der heller bleibenden Mitte zu unter- soheideu. Ähnliche Befunde liegen vermutlich der Äußerung- Retzuts' zugrunde, nach welcher nur der „Plasmaüherzug" der Körnchen die Rosanilinfärbung annehmen soll. fiber die Anheftung der Geißeln an dem Spermiumkörper gehen die Meinungen der Autoren auseinander. In der Seitenansicht liat es den Anschein, als ob beide Geißeln von einem in der Längs- lichtung des Spermiums gelagerten Stäbchen ausgingen, das sich an dem mit Altmann- Gemisch fixierten Material durch Fuchsin -Pikrin- säure rot färben läßt. Bei Untersuchung in Bauchansicht aber läßt sich erkennen, daß es sich um zwei parallel liegende Stäbchen handelt, deren Jedes einer Geißel zum Ansatz dient. Die Spermiogenese untersuchte Verf. an Fucus vesiculosus. Männliche Konzeptakeln wurden zerschnitten, mit Altmann schem Ge- misch fixiert und geschnitten; die Schnitte färbte Verf. mit Säure- fiichsin- Pikrinsäure nach Altmann. Die in den spermatogenen Zellen auftretenden . mit Osmiumsäure sich grau oder schwarz färbenden Ohromatophoren führt Verf. auf die zahlreich vorhandenen Plasto- chondrien zurück: eines von diesen wird zum Chromatophor , die anderen verschmelzen zu einem größeren oder mehreren kleinen Ge- ltilden (Plastomerei. Die Spermiogenese von Ohara foetida untersuchte Verf. an Material, das mit den Gemischen von Flemminü, Altmann, Regaud, Levi u. a. fixiert war: gute Resultate lieferte aber nur Flemmings Gemisela in dei' vom N'erf. vorgeschlagenen Modifikation. (Gefärbt wurde mit Eisenhämatoxylin. Küster {Bonn). Loew, 0., N i n h y d r i n als mikrochemisches Reagens auf Aminosäuren (Flora Bd. 110, 1918, H. 3/4, S. 262— 264). Triketohydrindenhydrat oder Ninhydrin ist von Abderhalden als Reagens auf «-Aminosäuren benutzt wurden. Er löste Ninhydrin ... 1 i;- in Wasser -iO cc und fügte 1 bis 2 Tropfen der J^iösung zu 1 cc der zur Prüfung vorliegenden Flüssigkeit und kochte : GlykokoU wird noch bei einer Nerdünnuug von 1 : 6,5000, Leucin bei 1 : 25000, Asparaginsäure bei 1 : 19000 usw. an der blauen Färbung erkannt. Die Lösungen müssen neutral reagieren. \'eri. macht das neue Reagens für die botanische Mikrochemie nutzbar. Auch bei Zimmertemperatur lassen sich bereits gute Reaktionen erzielen. \erf. li)st O'lg Ninhydrin in 10 cc Wasser und findet, daß Aminoessigsäure, Alamin, Leucin, Histidin nach 1 h Minuten, Lysin und Arginin in etwa 20 Minuten. Asparaginsäure und Glutaminsäure in 2 Stunden, Phenvlalaniu in 3 Stunden S5, o. Referate. 2 ID lUaufàrbung- f^eben, daß aber Tyrosin selbst nach 24 Stunden nocli nicht reagiert. Asparagin liefert eine rötlich gelbe Färbung, die aber zu schwach ist. um für mikrochemische Zwecke brauchbar zu sein. Beim Kochen wird die Farbe tief rotbraun. Will man auf mikrochemischem Wege eine Eiweißzersetzung mit Hilfe des Ninhydrins nachweisen . so ist zu erwägen . daß eine bei Zimmertemperatur im Laufe von I bis 2 Stunden einsetzende Bläuung von Schnitten auf verschiedene Aminosäuren zuriickfülirbar sein kann^ nicht aber auf Tyrosin oder Asparagin. In vielen Fällen wird die Blaufärbung auf Leucin zurückzuführen sein, da dieses beim Eiweißzerfall in Pflanzenzellen besonders reichlicii aufzutreten pflegt. Schnitte durch den Stengel von Lupinenkeimlingen zeigen, nach- dem sie auf dem Objektträger mit Ninhydrin kurze Zeit erwärmt worden sind . intensive Blaufärbung : desgleichen Schnitte durch die Kotyledonen der Keimlinge. Auffällig ist. daß auch die Zellhäute starke Blaufärbung zeigen können, .hmge Blätter zeigen Blaufärbung namentlich in den Leitbündeln , alte Blätter geben keine Färbimg. Spirogyra und Oedogonium zeigen Blaufärbung erst nach fünftägigem Lichtabschluß. Nur einmal beobachtete Verf. Blaufärbung eines Zellkernes ('Spirogyra . Küster i Borni k .fanson, E., i' b e r die 1 n h a 1 1 s k ü r }) e r d e r M y r i o p h y 1 1 ii m - -Tri chôme (Flora Bd. 110,-1918. II. 3/4. S, 265—269). Die bereits wiederholt beschriebenen Inhaltskörper der Myrio- phyllumhaare sind in den oberen und unteren Zellen der Trichome von verschiedener Qualität. Die Kugeln der basalen Zellen bestehen der Hauptsache nach aus einem labilen Eiweißstott', die Kugeln in den apikalen , älteren Zellen dagegen aus koaguliertem . inaktiv ge- wordenem Eiweiß, Folgende von der Verfasserin angewandte Reaktionen seien an- geführt. 1) Färbung mit Methylgrün. — Lebendes Protoplasma führt — wie Mosso gezeigt hat ' — Methylgrün in Methylviol>ett über und färbt sich rot -violett, während totes die grünen Farbstoffe unverwandelt läßt: die Kugeln an der Spitze der Haare färben sich grün, die der basalen Zellen violett. 2) Färbung mit Neu trai r ot-Me thy le nb 1 :ni. — Die von RuziCKA empfohlene Mischung färbt lebendes Plasma rot , totes blau ; LoEW hat gezeigt, daß frische Protosomen sich wie lebendes, — koagulierte Protosomen wie totes Protoplasma verhalten. Dement- sprechend fiel die Färbung der Myriophyllumkugeln aus : die der apikalen Zellen färben sich blau, die der basalen werden rot. 3) Koffein. — O'óprozentige Lösung läßt in allen Zellen des Blattparenchyras glänzende Kugeln ausfallen. Myriophyllum- Tri- 1) Vgl. hierzu P. Mavkr, diese Zeitschr. Bd. M. IMIT. S. .S05. ;U9. 220 Referate. 35,3. chonn' , die Verf. — ofteubar infolge ungüustiger Kulturbedingungeii — ohne Inhaltskörper antraf (Myriophyllum prismatum, M. elatum und M. hippuroides), lassen solche nach Koffeinbehandluug ausfallen. 4) Alkohol. — Absoluter Alkohol läßt die Inhaltskörper der basalen Zellen verschwinden , die der apikalen bleiben unverändert. Erwärmt man die Präparate ,5 Minuten lang auf bß^, so koagulieren die Kugeln und werden durch Alkoholbehaudlung nicht mehr zum Verschwinden gebracht. Das Verschwinden der Kugeln in Alkohol beruht auf einer durch den starken Alkohol bedingten Beseitigung der Base, welphe die Kugelausscheidung venirsacht hat : die Kugelform geht dann zugrunde , und der Eiweißstoff koaguliert in einer dünnen , schwer erkennbaren Schicht. Behandelt man die Trichome eine Stunde lang mit 20prozentigem Alkohol , so koagulieren die Kugeln in den basalen Zellen unter Vakuolisierung und werden her- nach durch absoluten Alkohol ebensowenig verändert wie die Kugeln der Spitzenzellen. .")) G 1 y z e r i n. Auch diesem Reagens gegenüber zeigen frische und koagulierte Kugeln dieselben Unterschiede. Küf^fer (Bonn). Fitting , H. , ü n t e r s u c h u u g e n über die Aufnahme von Salzen in die lebende Zelle (Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. 56, 191Ó, S. 1—64). Ein in jeder Hinsicht befriedigendes Objekt fand Verf. in Rhoeo discolor : Die Zellen der unterseitigen Blattepidermis besitzen eine gut nachweisbare Permeabilität für Salze, lassen sich gut plasmolysieren \ind beobachten und stimmen in ihrem osmotischen Druck gut mit- einander überein. Verf. entnahm seine Präparate ausschließlich der Blattmittelrippe und untersuchte sie in Lösungen von KNO3, die sich in ihrer Konzen- tration um 0"0025 GM unterschieden. Diese geringen Konzentra- tionsdifferenzen reichen aus, um deutlich unterscheidbare Plasmolysen- l)i!der zu erhalten. So z. B. beobachtete Verf. bei 012 GM KNO3 keine Plasmolyse, 0 1225 ., .... ganz vereinzelte Plasmolyse. 0125 „ ....... die Hälfte der Zellen, 0"1275 ., dreiviertel der Zellen. Ol,'} „ ... .sämtliche Zellen plasmolysiert. i^m über die plasmolysierende Wirkung der angewandten Lösungen siih zutreffend zu informieren , ist es unbedingt erforderlich , sehr viel früher , als de Vries es getan, die erste Ablesung zu machen : diese hat nach Verf. eine Viertelstunde nach Beginn des Versuches stattzufinden; hierauf untersuche man nach weiteren 15, 30 und t;0 Minuten. Während dieser Zeit geht die Plasmolyse meistens stark zurück. In KNO.^ geht der Prozeß auffallend schnell vor sich : das Salz wird von dem Protoplasten aulgenommen. Das ISlaximum der Plasmolyse wird natii 12 bis 15 Minuten, in maiiclicn F.mien erst 3 5,3. Kef era te . '_> -j i uacb Ablaut" vou 'JO Minuten erreicht. Bei längerem Aufenthalt in dem Plasmolytikum sinkt die Permeabilität für das Salz langsam derart, daß sie nach 12 bis 20 Stunden nahezu Null geworden ist. Den mikrochemischen Beweis für das Eindringen des Kalium- nitrats in die Zellen konnte Verf durch Anwendung von Diphonyl- amin- Schwefelsäure und Platinchlorid erbringen. — Ähnliche Resultate wie für Kaliumnitrat erhielt Verf. bei Ver- wendung von. anderen K (Chlorid, Chlorat, Sulfat, Bromid), von Na- (Nitrat, Chlorid) und Li- Salzen (Nitrat, Chlorid); die K-Salze per- meieren ungefähr ebenso schnell wie die Na-Salze, erheblich schwächer die Li -Salze. Für die Salze des Mg (Sulfat, Nitrat, Chlorid), Ca (Chlorid. Nitrat) und Ba (Nitrat, Chlorid) konnte Verf. mit der plas- molytischen Methode gar keine Permeabilität nachweisen, in der Regel auch für Strontiumnitrat und -chlorid nicht. Kalium sul fat per- meïert von Anfang an viel langsamer als die übrigen Kaliumsalze. Küster (Botin). />. Mineralogisch -JPetfographische.s. Rinne, F., Das Kristallsystem und das A c h s e n v e r h ä 1 1 - ni s des Eises (Ber. d. Math. -Phys. Kl. d. Kgl. Sachs. Ges. d.Wiss.zu Leipzig, Bd. 69, 1917, S. 57— 62 m. BAbb.). Um ein Schmelzen des Eises bei diesen röntgenogrammetrischen Studien zu verhindern , wird der Kristall in einem Kühlgefäß an- gebracht, das Korkwände von 1 cm Dicke besitzt. Letztere stören den Durchgang der Röntgenstrahlen nicht. Die Kühlung in diesem Gefäß erfolgt mit flüssiger Luft. Liesrgrtm/ \Frnnkfmi a, M.) . E. Tecfiìioì Offisches. Unna, E. , Mikroskopisch -färb er is eher Nachweis von Weizen-, Roggen- und Kartoffelstärke neben- einander (Zeitschr. f. Unters, d. Nahrungs- u. Genußm. Bd. 36, 1918, S. 49—53 m. 1 Tfl.). Das Verfahren geht hervor aus den umfangreichen, nicht ver- ötfentlichten Arbeiten von P. G. Unna zum Nachweis von Kartoffel stärke im Brot mittels dessen Epithelfasermethode (Monatsh. f. prakt. Derm. 1903). Diese besteht im wesentlichen in einer Kombination von drei snuren Farben (Orcein, Wasserblau, Eosin), einer basischen 22_' Referate. 35,3. Farbe (Safraniu) uoiì eiuer sauren Heize fKaliumbichromat). Sie wurde hier derartig modiliziert, daß die Chromheize besonders inten- siv augewandt und außerdem eine Behandlunj^- mit KarboUösune ein- geführt wurde. 10 g" des Mehls werden nach kurzem Schütteln mit ,5 prozentigeni Karboiwasser 24 Stunden stehen gelassen. Dadurch werden die Strukturuntersdiiede der drei Stärkearten deutlicher. Davon wird etwas auf einem Objektträger auftrocknen gelassen. Folgende Vorrats- lösungeu werden angesetzt: A. Wass'erblau 0*1, Orcein IM), Eisessig 5*0 , Glyzerin 20'0, 86prozentiger Alkohol .50"0, Wasser zu 100 Teilen, B. Alkohollösliches Eosin TO, 60prozentiger Alkohol lOO'O. C. Iprozentige Lösung von Safranin ^GrüblerJ. D. O'öprozentige Lösung von Kaliumbichromat. ^ Austnlirung der Färbung : 1 g Lösung A wird mit G Tropfen Lösung B gemischt und darin das lufttrockene Mehlpräparat im Standgefäß mindestens 10 Minuten gefärbt. Überfärbung ist nicht zn befürchten. Nach kurzem Abspülen folgt eine 20 Minuten hinge* Behandlung mi^ Lösung C. Nach sehr gutem Abspülen (da sonst störende Niederschläge entstehen) erfolgt eine ;^»0 Minuten lange Beizung mit Lösung D. Hierauf wird der Objektträger erst mit Wasser . dann mit Alkohol gespült , nötigenfalls mit Xylol aufgehellt und mit Kaiiadabalsam und Deckglas versehen. Die Kartoflelstärkekörner werden intensiv i'ut. Die Weizen- körner speichern nur wenig Safraniu und werden deshalb nur schwach rosa gefärbt. Koggenstärke wird dunkelgelb bis hellbraun. Man könnte vermuten . daß letztere Färbung vom Chromat der Beize herrühre. Das i.st jedoch nicht der Fall. Ein Ersatz des Chromats durch ein anderes Oxydationsmittel, z. B. Ammoniumpersulfat, führt nämlich zum gleichen Ton. Es handelt sich nach Unnas Ansicht um einen typischen Fall von Metachrimiasie des Safranins : ..Während Safranin von der Kartoffelstärke reichlicher, von der Weizenstärke weniger aufgenommen wird, verwandelt es die Koggen- stärke in s(,'ine metachromatische Form." Neben der Färbung wird auch die Struktur zur Analyse herbei-' g/czogen. Da diese jedoch schon beim ungefärbten Präparat er- kennbar ist, kann hier auf deren Darstellung verzichtet werden. Ferner ist jedes Kartoti'elkoni umgeben von einer konzentrischen. iingefärl)ten Zone, die außen wieder eine feine, unregelmäßige blaue Begrenzung aufweist. Es ist dies eine Stütze von Beuerincks Theorie (1912), daß ein chemischer L'nterschied zwischen dem sogen. ,,Kartotfei- mantel" und der übrigen SuI)Stanz des Kartoffelstärkekorns besteht. Typisch für den Weizen ist das blaugefärbte, jedem einzelnen Korn in größerer Meng«; anhaftende Eiweiß. Der kleberarme Koggen /.(•igt dies nur sehr wenig. '{», o. Referate. 2'2."> Es läßt âie.h also mittels dieses Färbeverfylirens und des Zähl- apparats der prozentuale IJ ehalt der drei StärkearteU in Mehlen nebeneinander mit hinreichender Genauigkeit angeben. Liesegamj (Frankfurt a. J/.i. Moeller, W. , Die Mikrostruktur e ini, ^- er ab we i eli en d e r Leder Sorten (Der (ierber Hd. 44, 1918, S. 1 — 2 m. :? Abb.). Eine mikroskopische l'ntersuchung- der Hautschnitte und Flächen im auffallenden Licht führt in vielen Fällen /ai besseren Resultaten, als diejenige im durchfallenden Licht. Als begünstigendes Moment bei der ersteren Betrachtungsweise kommt hiuzu , daß die ver- schiedenen Einbettungsmittel, besonders Wasser, durch Quellungs- und Auflockerungserscheinungen eine Verschiebung in den Struktur- teilen der Fasern hervorrufen, durch welche die Obertlächenstrukturen noch deutlicher hervortreten. Der Wert einer solchen IJntersuchungs- methode wird gezeigt an Präparaten aus Seehundleder : 1 i Quer- schnitt. senkrecht zur Narbenfläche, 2) Querschnitt in der Narben- schicht , parallel zur Narbenfläche . ?>) natürliche Oberfläche dieses Leders. Liesegang {Prankfurt a. M.). «Tanke, A., Osterj-eichiscli e K r iegspr eßhef e (('»sterr. Che- miker-Zeitg. Bd. 20. 1917, S. 41 — 43). Zwei Verfahren der lialtbarkeitsprüfung sind in Anwendtiug: Die Methylenblaufärbung . läßt die Anzahl der abgestorbenen Hefe- zellen erkennen. Hs dürfen sich nicht mehr als etwa 7 Prozent der Zellen färben. Die Einpreßmethode gibt hiermit vergleichbare Re- sultate: Es soll sich in 48 Stunden bis 30*^ kein Erweichen zeigen. Liesegang (Frankfurt a. M.i. Schulte, W., Neuerungen b e. i Weinuntersuchungen. Nachweis v o n T r a ii b e n w e i n und Apfelwein für sich und in Gemischen ((Jhemiker-Zeitg. Bd. 42, 1918, S. 587— 5H9). Der Verl", sagt : „Als ganz unentbehrüch hat sich mir hierbei das Mikroskop erwiesen , das im allgemeinen bei der Weinanalyse wohl nur wenig in Anwendung gekommen ist." Es dient ihm nament- lich zum Nachweis einer neuen Säure , welche er im Traubenwein auffand. Ihr Kalksalz zeigt bei etwa 28()facher Vergrößerung neben rundlichen Körperchen längliche Prismen , welche in der Seitenlage die Form eines schmalen Paralleltrapezes haben, das an der Längs- seite zuweilen eingekerbt ist. (Anscheinend Zwillingskristalle.) Fm die Kalksalze der Kechtsweinsäure , }*araweinsäure , Zitronensäure, Apfelsäure und ßernsteinsäure kann es sich nicht handeln. Denn diese zeigen imtei- dem Mikroskop andere Formen. L/esegang (Frankfurt a. M. \. 224 Referate. 35, 'à. Allwönleii, P. v., Verfahren zur F e sts t e 1 lu ny der (iute der Wolle, n a m e u t li eli ihrer Tragfähigkeit (Zeitschr. f. angew. Chemie Bd. 31. II, 1918, 8. 6(3). Dem Verf. ist das folgende Verfahren der mikroskopischen Untersuchung patentiert worden : Die Wolle wird mit Chlorwasser be- feuchtet. Zeigt sich unter dem Mikroskop eine Volumvergrößerung hinter den Schuppen, so kann die Wolle als gut bezeichnet werden. Denn diese Veränderung weist auf das Vorhandensein des ..Elasti- cums" hin, welches für die Walk- und Appreturfähigkeit der Wolle von großer Bedeutung ist. Diesegcmg (Frankfurt a. M.). Seel, ii ber d i e B e u r t e i 1 u n g v o n W n r s t w a r e u a u f G r u n d der chemischen und mikroskopischen L' n t e r - suchungen (Chemiker -Zeitg Bd. 42, 1918, S. 551). Rein chemisch kommt man nicht durch. Eine mikroskopisch«' Untersuchung der einzelnen Gewebsteile ist daneben unbedingt nötig. Bei einer hauptsächlichen Stützung auf den Wassergehalt würde man eine an Knorpeln oder Sehnen reiche Wurst durchgehen lassen. Eine verworfene wasserreichere Wurst kann aber in Wirklichkeit wertvoller sein. Liesegang {Frankfurt a. M.). Bartsch, C, Zur Mikroskopie von Pergamentpapier (Mitteil. a. d. K. Materialprüfungsamt .Tahrg. 1917, H. 4). Die dazu notwendige Umwandlung des Pergameutpapiers in einen Faserbrei hatte Bartsch 1911 durch Behandlung mit 43pro zentiger Schwefelsäure bei etwa 50^ erzielt. Diese leistet dabei etwa das gleiche wie das Kochen mit Natronlauge beim gewöhnlichen Papier. Bei zellstoffhaltigen Pergamentpapieren kann das Verfahren jedoch wegen Zerbrechen der Fasern Schwierigkeiten machen. Bartsch ersetzt deshalb jetzt die Schwefelsäure durch Oxydationsmittel. So liefert der mit Kaliumpermauganatlösung aus echtem Pergamentpapier gewonnene Brei bisher unerreichte mikroskopische Bilder. Die Fasern sind bei nicht zu langer Einwirkung ausgezeichnet erhalten. Die Färbung mit Chlorzinkjodlösung erfolgt sehr gut. Man verfährt folgendermaßen: Etwa 1 g des zu zerfasernden Papiers wird nach seiner Zerschueidung in schmale Streifen mit 50 cc gesättigter Kaliumpermauganatlösung übergössen. Je nach der Dicke des Papiers läßt man die Lösung 45 bis 75 Minuten lang wirken. Infolge der Bedeckung der Fasern mit dem wasserunlöslichen Mangan - superoxyd sind sie jetzt sehr brüchig. Nach mehrmaligem Abspülen mit Wasser wird dieser Niederschlag durch 5 Minuten lange Behand- lung mit 25 cc einer schwach schwefelsauren 5prozentigen Lösung von Oxalsäure oder Ammoniumoxalat entfernt. Darauf wird das Papier nochmals mit Wasser gewaschen. Bis hierher erscheint das Papier äußerlich noch unverändert. Durch rollendes Kneten zwischen den 3 5,3. Referate . •_> 2 5 inneren Handflächen läßt es sich jedocli in eine Breikugel verwandeln. Diese wird durch Schütteln im Reagensrohr mühelos zerfasert. Durch 1 Minute langes Schütteln des so gewonnenen Breies mit kalter 43prozentiger Schwefelsäure und darauffolgendes gutes Auswaschen des abtiltrierten Breies werden die Klarheit der mikro- skopischen Bilder und die Unterschiede in der Färbung der ver- schiedenen Fasergruppen noch verbessert. Denn hierdurch werden die letzten auf den Fasern sitzenden Amyloid -Gerinnsel und andere Unreinigkeiten entfernt. TAesegany {Frankfurt a. M.). Hüchmann , E. , Über einige neuere \' e r b i n d u n g e n des Hexamethylentetramins (Pharmazeut. Zentralhalle Bd. 60, 1919, S. 13?,— 135). Chromoform (Methylfqi'mindichromat) liefert wegen seines Gehalts au doppelchromsaurem Salz und Formaldehyd gute histologische Bilder bei Geschwülsten . gewissen Teilen des Nerven- und chromaffinen Systems, bei der Fibrinfärbung und bei der Bielschowsky sehen Silberimprägnation. Tjiesegaììg {Frank fi(rt a. M.) Ohamot, E. M., u. Cole, H, J., Die Benutzung von Textil- fasern in der qualitativen mikrochemischen Analyse (Jouru. of Industr. and Engin. Chemistry vol. 9. 1918, S. 969—971). Natürliche Seide ist viel besser als alle anderen natürlichen und künstlichen Faserarten zur Herstellung von Indikatorfäden für die Mikroanalyse geeignet, denn sie adsorbiert die Indikatoren am stärksten. Mit einem Kongorot- Seidenfaden läßt sich noch O'OOl mg Salzsäure in einem Tropfen nachweisen. Kongoblau würde zu unbeständig beim Aufbewahren sein. L^ckmusseide dient zur Feststellung von saurer oder alkalischer Reaktion. Uesegang {Frankfurt a. M.). Denigès, G., Schnelle Nachweisung des Schwefelsäure- Ions in unlöslichen Sulfaten (Bull, de la Soc. Chim. de France [4] Tom. 23, 1918, S. 36—39). Zum mikrochemischen Nachweis wird eine Spur des unlöslichen Sulfats bestrichen mit einer ganz schwach salpetersauren lOprozentigen Lösung von Mercuriazetatnitrat. FiS bildet sich ein gelber Fleck des basischen Mercurisulfats. Liesegang {Frankfurt a. M.). Hanikirsch, W. , Über die Verwendung von Rob ini en- sameu als Nahrungsmittel (Zeitschr. f. Unters, d. Nahrungs- u. Genußm. Bd. 36, 1918, S. 110— 115 m. 2 Abb.). Es ist möglich, daß man bei der Untersuchung von Kafteesurro- gaten auf diese und ähnliche stark giftige Samen, z. B. von Cytisus Laburnum , stößt. Der anatomische Bau der letzteren ist dem von Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. S.Ì, 3. 15 226 Referate. 35. 3. Robinia pseudacacia sehr äliulich. Die darauf begründete mikrosko- pische Unterscheidung- ist im gerösteten Samenpulver sehr schwer. Legt man einen Schnitt durch den Samen in konzentrierte Schwefel- säure, so färbt sich bei i-îobinia die Samenschale braun, der Keim- ling rosenrot. Bei Cytisus färbt sich dagegen beides chromgelb. Dieser Unterschied ist auch noch in den gerösteten Samen vorhanden. Allerdings dürfen diese nicht allzu stark gebrannt sein. Aber auch in stark gebranntem Pulver findet man immer noch einige weniger gebrannte Teilchen. IJesegang ( Frankfurt n. M,). Griedel, C, Ein weiterer Beitrag zur mikroskopischen Untersuchung der Kaffee-Ersatzstoffe (Zeitschr. f. Unters, d. Nahrungs- u. Genußm. Bd. 85. 1918, S, 233 — 235 m. 3 Abb.). Die Frucht der Serradella (Ornithopus sativus Brot.) macht sich schon in ungebleichten Bruchstücken durch die charakteristische Form der Hülsenteilchen erkennbar. Noch deutlicher werden dieselben im gebleichten Präparat . und zwar besonders gut nach Glyzerinzusatz. Ijieseqnnff {Fran1:f)irt n. M.\. Griedel, C, Beit,räge zur mikroskopischen Unter- suchung der K a f f e e - E r s a t z s t <) f f e (Zeitschr. f. Unters, d. Nahrungs- u. Genußm. Bd. 35, 1918, S. 272—277 m. 3 Abb.). Die Anatomie der Samen des Ackerspergels ^Spergula arveusis L.) und der sogenannten Akazie (Robinia pseud. -Acacia L.) wird be- schrieben. Liesegang ( Fi'anlfnrt a. M.). LlDdner , P. , Die Ale ur on sc hie ht des Getreidekorus, eine höchst ergiebige Fett- und Eiweißquelle ( Wochenschr. f. Brauerei .Tahrg. 1918, Nr. 37 m. 35 Abb.). Diese Feststellung ist der mikroskopischen Untersuchung des Growittbrots zu verdanken, das aus dem vollen Korn durch Zer- quetschung zwischen Walzen hergestellt wird. Lindnek hatte einige Schollen der Aleuronschicht, die zumeist noch mit der bräunlichroteu Samenschale zusammenhing, durch mäßiges Erhitzen stark getrocknet. Als er dann auf dem Objektträger Wasser zugab , schied sich aus der gleichmäßig gekörnelten Grundmasse der Zellen eine größere Anzahl Ölfäden aus. Die zahlreichen abgebildeten Präparate, welche den hohen Ölgehalt in den Aleuronzcllen des Weizenkorns, Gersten- korns usw. zeigen . sind hergestellt durch Erhitzen . darauf Zer- (juetschcn mit Salzsäure. Oder durch 25 Minuten langes Behandeln juit 60® warmer 25prozentiger Salzsäure, dann Quetschung. Ohne eine derartige Behandlung ist das Öl viel zu fein verteilt. Auch 35, .-J. Heferate. ^»27 mit Sudan Jll oder Osniiumsäure würde es sich dauii niclit nach- weisen lassen. Lie.segmig {Frankfurt a. M.). Kotier, L., T y p h a als S t ä r k e p f 1 a u z e (Zeitschr. f. Unters, d. Nahruugs- u. Genußm. Bd. 35, 1918, S. 266—272 m. 3 Abb.). Mikroskopische Untersuchung der Rhizome und Ausläufer von Typha latifolia, welche zuweilen zur Streckung von Futtermitteln und Brotfriichten herangezogen worden ist. In Wasserpräparaten erscheint der Inhalt aller Zellen gleichartig. Bei Einlegung der Schnitte in Alkohol zeigen einige Zellen stärkere Lichtbrechung. Diese geben mit Eisenchlorid Gerbstoft'reaktion, mit p - Dimethylamidobenzaldehyd Schwefelsäure eine weinrote Färbung, mit Linüts Reagens erst Braun-, dann Rotfärbung. Die beiden letzten Reaktionen gelingen am besten an trockenen oder mit Alkohol vorbehandelten Schnitten. — Die Membran färbt sich mit Chlorzink-.Jod ebenso wie die der ande- ren Zellen blau. Beim Aufkochen wird der Inhalt gelb. Millons Reagens gibt eine braunrote Färbung. Die Zellen lassen sich gut mit LöppLERSchem Methylenblau färben. Dazu werden die Schnitte erst einige Minuten in Alkohol gelegt , dann in die Farbstoff lösung in Salzsäure - Alkohol differenziert und in Wasser ausgewaschen. Die Zellen im Sternparenchym werden gleichmäßig blau, die umgebenden Zellen farblos, die Arme der Zellen genau bis zur Trennungsmembran der Nachbarzelle gefärbt. Die Zellen enthalten demnach in einer gummiartigen Grundsubstanz Phlorogluzin- oder Katechinderivate gerb- stoffartiger Natur. Tjiesegang (Frankfurt a. M.). (iriedel , C. , u. Schäfer , A. , Über das Vorkommen von Tyrosin-Sphärokristallen in einem Erbsenmehl (Zeitschr. f. Unters, d. Nahrungs. u. Genußm. Bd. 35, 1918. S. 277—280 m. 1 Abb.). Die im Titel genannten Gebilde zeigten sich bei der mikrosko- pischen Untersuchung namentlich nach der Aufhellung durch Glyzerin. Zwischen gekreuzten Niçois leuchteten die dunkeln Kugeln liell auf; aber nicht weiß, wie die dazwischen liegenden Stärkekörner, sondern gelb, zum Teil mit farbigen Interferenzerscheinungen. Die Unlöslich- keit in Äther, Alkohol, kaltem Wasser und die J^ösliclikeit in heißem Wasser , Kalilauge , Mineralsäure wies auf Tyrosin hin. Es handelt sich um Ausscheidungsprodukte der Larve des Erbsenkäfers (Bruchus pisi L.). Licscgaììg ( Frankfurt a M.}. Fellenberg, Th. v., Zur Mikroskopie des M e h 1 e s und der G e b ä c k e (Mitt. u. Lebensmittelunters, u. llyg. Bd. 9, 1918, S. ]:',6— 188). 0"ó g des Pulvers werden 5 Minuten mit 10 cc einer lOprozen- tigen Salpetersäure im Wasserbade erhitzt. Darauf folgt ein Kochen 15* 228 Referate. - 35,3. über freier Flamme J Minute laug. Das Abzentrifugierte wird mit 10 cc einer lOprozentigen Natronlauge gekocht und nach Verdünnung mit 10 cc Wasser wieder zentrifugiert. Dieser Rückstand ist zur mikroskopischen lintersuchung geeignet. Lißsegaufi (Frankfurt a. M.). Gray, H. L. B., Ein Pr ü fu ugs verfahren für Wolle (Journ. of. Ind. a. Engin. Chem. vol. 10, 1918, S. 633 j. Namentlich bei dunkelgefärbten Fasern ist die Wolle nur schwer von der Zellulose zu unterscheiden. Man erhitze die Fäden mit wenig 30prozentiger Natronlauge auf dem Objektträger bis zum Kochen. Bei der mikroskopischen Betrachtung erweist sich dann die Wollfaser stark gequollen und teilweise gelöst. Baumwolle und Holzfaser sind dagegen unverändert oder sogar etwas geschrumpft. IJesegang (Frankfurt a. M.). Koller. L. . Über neuere Verfälschungen und Ver- schlechterungen von Drogen. IV. Capita P a - p a V e r i s als Verfälschung von Opium (Zeitschr. d. allgem. österr. Apotheker- Vereins 1918, Nr. 47). Jodkalium -Quecksilberchlorid ist ein besonders empfehlenswertes mikrochemisches Reagens auf Morphin : denn es zeigt selbst im Opium ohne vorherige Reinigung das Alkaloid an. Beim Versetzen einer Spur Opiurapulver auf dem Objektträger mit einem Tropfen schwach angesäuertem Mayer sehen Reagens bilden sich beim Erkalten der unter dem Deckglas bis zum Kochen erwärmten Masse bald stark lichtbrechende gelbe Tropfen. Diese gehen dann in Sphärokristalle und Rosetten bis zu "20 jjl Durchmesser über. Oder man kann das mit lOprozentiger Salzsäure verriebene Opium ohne Deckglas schwach erwärmen und dann das Mayer sehe Reagens zumischen. Bei Pulvern mit sehr geringen Mengen Opium sollte man die Substanz direkt mit .fodkalium- Quecksilberchlorid verreiben. Sonst verteilt sich das Alkaloid über das ganze Präparat. Die bei Unterlassung dieses Kunst- griffes mögliclie Adsorption des Morphins an das alkaloidfreie Pflanzen gewebe ist bisher bei mikrochemischen Arbeiten viel zu wenig be- rücksichtigt worden. So gab Holzmehl erst bei einem Gehalt von '2 Prozent Morphin eine deutliche Reaktion. Die Empfindlichkeit liegt infolge der Inaktivierung durch Adsorption 40mal niedriger als bei einer wässeriger Morphinlösung. Auch auf anderen Gebieten der Pflanzenmikrochemie ist dies zu beachten. So läßt sich ein im Zell- saft der lebenden Pflanze verteilter Stofl' leicht mit einem Reagens nachweisen. Nach dem Absterben kann dieser Stoft" durch Ver- teilung und Adsorption auf den Zellwänden inaktiviert sein. Jjicmjmtfi (Frankfurt a. M.). S5, o. Npuc lvit(!ratiir. 22'J Neue Literatur, 1. Lehr- und Handbücher. Friedberger, E., u. 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Daß dies auch in einfachster Weise gemacht werden kann, soll in folgendem kurz gezeigt werden. Da ich zum erstenmal von einer derartigen Apparatur Bedarf hatte, versuchte ich, die Quadratblende einfach aus kariertem Papier auszuschneiden. Dies befriedigte aber nicht völlig und übrigens könnte ja in dieser Weise z. B. keine Netzteilung im Okular an- gebracht werden. Ich glaubte dann, die Begrenzung ganz einfach auf ein rundes Deckgläschen, das im Okular eingelegt werden konnte, mit Tusche einzeichnen zu können. Sie fließt aber leider auf dem dünnen und sonst nicht präparierten Glas sehr leicht aus, was be- sonders beim Zeichnen einer feineren Netzteiiung sehr lästig wird. Auch diese Methode kpnnte deshalb nicht ohne weiteres gebraucht werden. Wird aber das Deckgläschen zuerst in irgendeiner Weise zweck- mäßig präpariert, so gelingt das Zeichnen in vorzüglicher Weise. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 35, 4. 16 242 Naumann: Okulare Begrenzung des mikrosk. Gesichtsfeldes. 35,4. Besonders gute Dienste leistete mir hierbei z. B. eine Auflösung von Mastix in Terpentinöl, welche in eine sehr dünne Scliicht mit etwas Baumwolle aufgetragen wird. Auf eine derartige Fläche kann nicht nur eine gewöhnliche quadratische Begrenzung angebracht werden, sondern es läßt sich hierauf sogar eine ziemlich feine Netzteilung in vorzüglichster Weise einzeichnen. Die Linien erscheinen auch beim Beobachten durch die Frontlinse des Okulars tadellos scharf, und die aufgetragene Mastixschicht wirkt nicht im geringsten störend — ja sie ist überhaupt bei geschickter Arbeit nicht einmal zu sehen. In dieser Weise kann somit ein großer Teil sonst erforderlicher Hilfsapparate sehr einfach selbst hergestellt werden. Zum Schluß möchte ich indessen noch darauf hinweisen , daß eine Anordnung wie die hier beschriebene selbstverständlich auch zwecks Herstelleu von Zeigerokularen gebraucht werden kann, sei es daß man dabei Linien zeichnet oder daß man den Jndex etwa auf einem zentral angebrachten Punkt oder Kreuz begrenzt. ^ Land, Botan. Institut der Universität, im Dezember 1918. [Eingegangen am 15. Januar 1919. J 35,4. Naumann: Nachweisen gewisser Gallertstrukturen bei Algen. 24;; [XXVI. Mitteilung aus dem Limnologisclien Laboratorium Aneboda bei Lamhult in iSchweden.l Über das Nachweisen gewisser Gallert^truktureii bei Algen mit gewöhnlichen Farbstiften. Von Einar Naumann iu Lund (Schweden). Die Untersuchung der Gallertstrukturen ist oft in der Algologie — und dies trifft besonders für das pflanzliche Süßwasserplankton zu — von einer sogar diagnostischen Bedeutung. Im allgemeinen werden dabei bekanntlich die verschiedensten Farbstoffe — vor allem Methylenblau, Gentianaviolett und Bismarckbraun — gebraucht. Das Arbeiten damit ist allerdings oft sehr lästig, besonders wenn es sich, wie so oft in der Planktologie , um sehr speziesreiche Formations- bilder handelt: es ist schwierig, die für die eben gewünschte Form richtige Konzentration zu treffen , und es entstellen ^nicht selten stö- rende Niederscliläge im I'räparat. Als ich im vergangenen Sommer wiederum mit planktologi- schen Untersuchungen beschäftigt war , versuchte ich deshalb , die betreffenden Strukturen einfach derartig nachzu\Yeisen, indem ich in das Präparat — sei es nun, daß es sich um eine gewöhnliche Netz- probe oder um ein Zentrifugat, oder sogar um die in die Kolkwitz- sche Kammer direkt geschöpfte Wasserprobe handelte — einen ge- wöhnlichen Kopierbleistift eintauchte. Der Effekt war momentan und sehr zusagend, indem nämlich die Gallerthüllen der Algen nicht nur jetzt sehr deutlich hervortraten, sondern sogar die feinere Struktur in vorzüglicher Weise enthüllten. Eine systematische Prü- fung zeigte mir, daß überhaupt jede mir bekannte Gallertausscheidung nebst ihrer relativ feineren Struktur in dieser Weise bei von mir untersuchten Chlorophyzeen, Desmidi a zeen, Myxophy- zeen, Flagellaten und P e r i d i n e e n des Süßwasserplanktons nachgewiesen werden könnte. Nur für die übrigens sehr schwierige IG* 244 Naumann: Nachweisen gewisser Gallertstrukturen bei Algen. 35,4. Aufgabe, die gallertige Schwebeschirme bei der Diatomee Asterio- nella nachzuweisen^, versagte meine Methode völlig, was aber viel- leicht auch aus der Beschaffenheit des betreifenden Materials erklärt werden kann. Nach dem Gesagten kann somit zwecks Gallertnachweis bei Algen schon ein einfacher Kopierbleistift" genügen — ja, es ist tatsächlich eine derartige Anordnung bisweilen der gewöhnlichen Technik ent- schieden vorzuziehen. Wenn sie sich auch sehr gut im Laboratorium bewährt, dürfte aber diese Möglichkeit besonders für eine mehr „feld- mäßige" Planktologie eine willkommene Vereinfachung der Ausrüstung darstellen und deshalb einen allgemeinen Gebrauch verdienen. Nach Rückkehr von meinen Feldarbeiten finde ich beim Nach- sehen in der Literatur, daß E. Fkiedberger eine ganz gleichartige Anordnung zwecks Färben bakteriologischer Ausstrichpräparate mit bestem Erfolg geprüft hat^. Auf Grund seiner diesbezüglichen Er- fahrungen hat Friedberger auch besondere Farbenstifte herstellen lassen, welche gewisse Spezialfarbstoflfe für die bakteriologische Technik enthalten. Sie haben sich auch in der Praxis vorzüglich bewährt. Ich gedenke, bei den biologischen Studien über die Gailert- ausscheidungen des pflanzlichen Limnoplanktous , womit ich zurzeit beschäftigt bin, auch die Wirkungsweise derartiger Stifte einer näheren Prüfung zu unterziehen bzw. die etwaige Nützlichkeit des Einführens anderer Spezialstifte für limnologische Untersuchungen später ausein- anderzusetzen. ^) S. hierzu Max Woigt, Über Gallerthäute als Mittel zur Erhöhung der Schwebfiihigkeit bei Planktondiatomeen. — Plöner Berichte Bd. 9. ") Überhaupt bewährten sich alle die blauen (bzw. violetten) Kopier- stifte deutscher Fabrikation, die ich zur Hand hatte; rote aber nicht. ■') Friedberger, E., Färbung mikroskopischer Präparate mit Farben- stiften (München, med. Wochenschr. 191Ü). Lund, Botan. Institut der Universität, im Herbst 1918. [Eingegangen am 1.5. Januar 1919.] 35,4. Naumann: Einteilung d. Gesichtsfeldes b. Zählen mikr. Körper. 24 5 Über die Einteilung des Gesichtsfeldes beim Zählen mikroskopischer Körper. Von Eiuar Nauiiiann in Lund (Schweden). Beim Zählen mikroskopischer Körper werden bekanntlich im allgemeinen besonders dafür konstruierte Kammern oder Platten ge- braucht. Es läßt sich aber nicht verneinen, daß in der Praxis oft genug eine ganz andere Einteilung des Gesichtsfeldes , als die von den vorhandenen Hilfsapparaten ermöglichte, erwünscht erscheint. Mit wenigen Worten : man braucht eigentlich etwas mehr Universelles, als die ein für allemal fixierte Zählapparatur. Tatsächlich läßt sich auch ein derartiger Wunsch in einfachster Weise erfüllen. Da die betreffende Technik unschwer überall durch- geführt werden kann und sich sogar als einen für zahlreiche Arbeiten ganz genügenden Ersatz der gewöhnlichen Hilfsapparate zeigt, soll sie hier in aller Kürze beschrieben werden. Prinzipiell bietet sie nichts Neues. Die praktische Verwertung des Prinzips dürfte aber fast völlig übersehen sein, weshalb auch ein Hinweis hierauf von Nutzen sein dürfte. Erstens somit das Prinzip. Wie jedem Mikroskopiker bekannt, entsteht beim Arbeiten mit Planspiegel und Kondensor immer im Mikroskop eine Abbildung allerlei im Gang der Lichtstrahlen hinein- ragender Körper — sei es das Fenster des Laboratoriums oder die Wipfel der draußenstehenden Bäume. Sehr gut wird dies z. B. auch beim Mikroskopieren bei elektrischem Glühlicht demonstriert. Sind nämlich keine besondere Maßnahmen getroffen, so entsteht im Mikro- skop eine sehr scharfe Abbildung der ganzen Lichtquelle. Das Abbilden der beiden Bilder — d. h. das des mikroskopischen Prä- parates bzw. das Projektionsbild — in derselben Ebene kann durch Heben und Senken des Kondensors bzw. durch das Fern- oder Näher- rücken des Gegenstandes bewirkt werden. Die Anwendung des Planspiegels ermöglicht so- mit eine sehr verkleinerte Projektion durch den Kon- 426 Naumann: Einteilung d. Gesichtsfeldes b. Zählen mikr. Körper. 35,4. den sor im mikroskopischen Bildfeld größerer, außer- halb des Mikroskops befindlicher Körper. Dies ist somit das Prinzipielle, worauf sich das Folgende gründet. Schon früher ist übrigens die Anwendung des Kondensors als Projektionslinse in verschiedener Weise verwertet worden. Studnicka hat z. B. von diesem Prinzip einen sehr vielseitigen Gebrauch gemacht^. Wie kann mm dies für eine Einteilung des Gesichtsfeldes beim Zählen mikroskopischer Körper verwertet werden? Selbstverständlich in der Weise, daß eine zweckmäßig eingeteilte Fläche durch den Kondensor in die Bildfläche projiziert wird. Zuerst also etwas über die Beschaffenheit der zu projizierenden Flächen. Sie werden auf Glas dargestellt , und zwar empfiehlt es sich hierbei, photographische Kopien auf klar und hart arbeitende Diapositivplatten vom gewöhnlichen karierten Papier mit einer Seiten- größe der Quadrate von 1 mm , ^j^ und 1 cm usw. sich herstellen zu lassen. Die so erhaltenen Glasbilder werden stabil auf Stative montiert und sodann in den Gang des Strahlenbüschels zwischen Lichtquelle und Planspiegel eingeschaltet. Als Lichtquelle wird entweder das diffuse Tageslicht oder eine elektrische Glühlampe mit vorgeschalteter Matt- scheibe benutzt. Durch Heben und Senken des Kondensors bzw. durch Nah- und Fernstellen der netzgeteilten Gläser wird die Pro- jektion des Maßsystems im Bildfelde des Mikroskops ermöglicht. Für welche Zwecke kann nun eine derartige Anordnung emp- fohlen werden ? Überhaupt für alle Zählungen , wo es auf das prozentuelle Ermitteln einzelner Körper für das Zustandekommen des Totalbildes ankommt. Weiter für absolut quantitative Rechnungen, sei es , daß es sich um ein auf einen Objektträger verteiltes oder in einer Zählkammer schwebendes , bzw. sedimentiertes Material handelt. Endlich auch für das Ermitteln der absoluten Größe der vorkommenden Körper. Es hängt von der vorliegenden Aufgabe ab, was für eine zu projizierende Fläche zu wählen ist. Wünscht man z. B. bei einer *) Vgl. hierzu die folgenden Publikationen F. Studnicka s : Über die Anwendung des Abbe sehen Kondensors als ein Objektiv (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 21 , 1904). — Das pankratische Präpariermikroskop (1. c). — Wie kann man im Sehfeld des Mikroskopes zwei verschiedene Präparate gleichzeitig zu sehen bekommen und gleichzeitig projizieren? (1. c. Bd. 24, 1907) — Makroprojektion mit der Benutzung des Mikroskopes (Anat. Anz. Bd. 70, 1911/12). 35,4. Nauiuanu: Einteilung d. Gesichtafeides b. Zählen luikr. Körper. 247 optischen Kombination von Ok. 4, Obj. 3 Reichert das Gesichtsfeld '" Vioo ^^^ eingeteilt zu liaben , so wird dabei eine in qmm ein- geteilte Projektionsfläche benutzt ; soll aber das Gesichtsfeld in qmm geteilt werden , dann . kann eine Projektionsfläche , deren Quadrate einer Seite von 1 cm entsprechen, gebraucht werden usw. In beiden Fällen beträgt der Abstand zwischen Spiegel und Projektionsfläche 9 cm. Nahestellen der Projektionsfläche bedingt eine relative Vergrößerung, Fernstellen eine relative Verkleinerung des projizierten Netzsystems usw. Soll auch das Objektglas mit einer größeren Netzteilung ausgerüstet werden — was unter Umständen von Nutzen sein kann — so emp- fiehlt es sich, dieselbe auf die untere, zuerst mit dünnem Kanada- balsam überzogene Fläche , in Tusche herzustellen. Um ein Ver- wischen der Zeichnung zu verhüten, wird sie dann nochmals mit Balsam überzogen. Unter gewissen Umständen dürfte es sich auch empfehlen, den Mikroskopobjekttisch mit einem quadrierten Papier zu belegen. Es dürfte überflüssig sein, hierbei einige mehr detail- lierte Vorschriften zu geben. Wer sich nur mit den prinzipiellen Grundlagen der Anordnung etwa an der Hand der angeführten Bei- spiele vertraut gemacht hat , wird gewiß bald ihre Anwendung für seine spezielle Aufgabe kennen lernen. Wahrscheinlich wird sich dabei die vielseitige Verwendbarkeit dieser einfachen Anordnung rasch zeigen. Persönlich hat sie mir bei verschiedenen plankto- logischen Arbeiten gute Dienste geleistet. Zum Schluß möchte ich noch bemerken, daß es unter Umständen erwünscht erscheinen kann, die Projektion durch ein schwaches Objektiv durchzuführen. Der Kondensor wird dann ausgeschraubt und anstatt desselben das Objektiv in seiner Hülse — wenn er- forderlich z. B. durch Zwischenlegen von etwas Plastilin, was sich in meinen Fällen stets als sehr zweckmäßig gezeigt hat — einge- setzt. Die Arbeitsart ist übrigens selbstverständlich dieselbe, wie die oben beschriebene. Land, Botan. Institut der Universität, im Dezember 1918. [Eingegangen am 15. Januar 1919.] 248 Naumann: Ein einfaches Zeigerokular^ 35,4. Ein einfaches Zeigerokular. Von Einar Naumann in Lund (Schweden). Über einfache Zeigerokulare, die von jedem Mikroskopiker leicht hergestellt werden können , existieren schon zahlreiche Mitteilungen. Für meinen Teil brauche ich auch für Demonstrationszwecke ein der- artiges Okular, das vielleicht noch einfacher als mehrere andere hergestellt werden kann. Es soll deshalb hier in aller Kürze be- schrieben werden. Das betreffende Okular ist nach dem Typus der fixen Zeiger eingerichtet. Ich ziehe überhaupt diesen Typus dem der beweglichen deshalb vor, weil er sich leicht für verschiedene Okulare auswechseln läßt. Das Herstellen desselben erfolgt in folgender Weise : 1) Als Halter des Zeigers wird ein messingener Ring von der (inneren) Weite des Okulartubus gewählt. Derartige Ringe sind überall in Eisenwarenhandlungen käuflich. 2) Als Zeiger wird ein dünner Metalldraht gebraucht. Er wird auf den Ring festgesetzt und danach im Zentrum desselben unter der Lupe mit einem scharfen Skalpell spitz entzweigeschnitten. 3) Wenn erforderlich wird der Ring — um Reflexe zu ver- meiden — mit schwarzer Farbe überzogen. Hiermit ist der Apparat fertig und kann in das Okular auf die Blende eingelegt werden, wobei die Höhenlage desselben auf eine scharfe Abbildung justiert wird. Wie ersichtlich , kann das Herstellen dieser Anordnung wohl als das einfachst mögliche bezeichnet werden. Sie leistet aber nichts- destoweniger überhaupt gute Dienste und dürfte sich vor allem für Praktika , wo oft fast in jedem Mikroskop ein Zeigerokular erforderlich ist, gut empfehlen. Lund, Botan. Institut der Universität, im Dezember 1918. [Eingegangen am 15, Januar 1919.] 35,4. Blunck: Verwendung des Glyzennersatzmittels „Glyzinal". 249 I Verwendung des Glyzerinersatzmittels „Glyzinal" in der Mikroskopie. '' Von Gustav Blunck^ Chemiker. Der völlige Mangel an Glyzerin hat das Erscheinen einer Anzahl Glyzerinersatzmittel zur Folge gehabt, von denen sich einige als ganz besonders auszeichnen, weil ihre Herstellung auf Grund wissenschaft- licher Überlegung geschah. Da nun auch in der Mikroskopie Nach- frage nach einem geeigneten Präparat ist, so habe ich ein dafür anzusprechendes Fabrikat, das „Glyzinal" der Firma Leopold Cassella in Frankfurt a. M., eingehend auf seine Verwendbarkeit in der Mikro- technik geprüft. Von den Eigenschaften des Glyzerins kommen für vorliegende Zwecke folgende in Frage : 1) Die Löslichkeit für Gelatine, 2) seine konservierenden Eigenschaften, 3) sein hohes Brechungsvermögen, 4) seine Fähigkeit, Farbstoôe zu lösen, 5) seine wasseranziehende und Austrocknen verhütende Wirkung, 6) seine Eigenschaft, tierische und pflanzliche Gewebe geschmeidig zu machen. Nachstehend werde ich zeigen, inwieweit Glyzinal diesen Anforde- rungen gerecht wird , nachdem das Notwendigste über seine allge- mt^inen Eigenschaften gesagt sein wird. Glyzinal ist nach Angaben der Herstellerin eine geruchlose, voll- kommen neutrale, der Konsistenz nach glyzerinartige, hygroskopische Flüssigkeit vom spezifischen Gewicht= 1'282 (15®). Es enthält als Grundsubstanzen ein Gemenge von Dipyridinbetain- Natriumchlorid und Dipyridin- Kalziumchlorid in komplexer Bindung. Mit Wasser ist Glyzinal in jedem Verhältnis mischbar; es löst sich in überschüssigem Alkohol, ist aber wie Glyzerin in Äther, Chloro- form, Benzol und Benzin nicht löslich. 250 Blunck: Verwendung des Glyzeiinersatzmittels „Glyzinal". 35,4. Die pharmakologischen Eigenschaften sind im pharmakologischen Institut der Universität Frankfurt a. M. untersucht^;' über seine tech- nische Verwendbarkeit habe ich ausführliche üntersuchungsberichte gemacht ^ Die Prüfung ergab nun der obigen Reihenfolge nach : 1) Die Gelatinelöslichkeit ist von Glyzerin nur durch etwas längere Quelldauer unterschieden, was jedoch durch Erwärmen leicht ausgeglichen werden kann. 2) Die konservierende Wirkung ist in konzentrierten- Lösungen höher als die des Glyzerins. Lösungen bis zu 66 Prozent wirken durch Wasserentziehung, mäßiger starke Lösungen (bis 20 Pro- zent) durch den Salzgehalt plasmolytisch und diosmotisch zer- störend auf Kleinlebewesen. Für viele Kleinorganismen ist diese Wirkung noch bei lOprozentigen Lösungen vorhanden, die auf jeden Fall stark entwicklungshemmend sind. , Stark verdünnte Lösungen sind nicht mehr konservierend , sondern teilweise sogar Nährsubstrat für Bakterien. 3) Der Brechungsindex ist ähnlich dem des Glyzerins, weshalb es dieses als Beobachtungsflüssigkeit dienen kann. 4) Glyzinal löst im allgemeinen dieselben Farbstoffe wie Wasser, zum Teil aber auch wasserunlösliche wie Hämatoxylinlacke. 5) Die wasseranziehende und Austrocknen verhütende Wirkung ist die gleiche wie bei Glyzerin. 6) Es macht wie Glyzerin durch El-haltung der Feuchtigkeit Ge- webe geschmeidig, unterscheidet sich aber vorteilhaft vom Glyzerin dadurch , daß es nicht erweichend und dadurch ver- bildend wirkt, sondern im Gegenteil leicht härtend. Für die Verwendung des Glyzinais gebe ich einige ausprobierte Rezeptformeln. Glyzinjil 100 g Karbolsäure 3 „ Anwendung: Als Aufheilungs-, Beobachtungs- und Konservierungs- mittel. *) Herxhrimer und Nathan, Über Glyzinal, ein neues Glyzerineraatz- mittel (Berlin, klin. Wochenschr. 1918, Nr. 14, S. 1051); dieselben, Herstel- lung von Schüttelraixturen mit Glyzinal (Dermatol. Zeitschr. 1917, H. 8). ^) Blunck, G., Glyzinal, Chem.-techn. Industrie, Januar 1919. S5, 4. Bliinck: Verwendung des Glyzerinersatzmittela „Glyzinal". 251 («lyzinal 3 g Spiritus 4 Wasser 3 „ Anwendung;-: Zum Aufbewahren von Tflanzenteilen , ganzen Pflanzen und kleiner Tiere. In (ilyzinal , 100 g- wird soviel Borsäure durch mehrstündi.i^es Erwärmen auf 50" g-elöst, als möglich ist, dann fil- triert und erkalten gelassen , wobei es ziemlich fest wird. Anwendung : Als Einschluß- und Konservierungsmittel. Glyzinal 20 g Wasser s 78 „ Holzessig, mit Salizylsäure gesättigt 2 „ Anwendung : Als Konservierungsmittel für Infusorien. Gelatine 10 g wird in dost. Wasser 40 „ erweicht, unter Erwärmen zugefügt, Glyzinal 50 „ heiß filtriert. Anwendung : Als Einbettungsmittel ; kann durch Propylalkoliol , For- malinwasser oder Formalinalkohol gefördert werden. Tragantli ... : lg Wasser 64 „ Glyzinal 35 „ Anwendung: Ais Aufklebemittel für Paraffinschnitte. Hämatoxyljn .^ . 05 g Spiritus . 35 „ Glyzinal 30 „ Wasser 35 „ Alaun 05 „ Anwendung: Als Hämatoxylin-Tinktionsmittel. Glyzinal . 10 g Magnesiumsulfat 0*1 „ Dikaliumphosphat 0-3 „ Eisensulfat 0-1 „ Wasser 100-300 „ Anwendung: Als Nährflüssigkeit für Stickstoff"bakterien. [Eingegangen am 15. Februar 1919.] 252 Referate. 35, 4. Referate. 1. Mikrophotographie und Projektion. Huse , K. , Photographie resolving power (Journ. of the Franklin Inst. vol. 185, 1918, S. 277—278). Wie nahe können zwei Striche auf einer photographischen Platte nebeneinanderliegen, ohne zu verschmelzen? Das hängt natürlich in hohem Grade vom ursprünglichen Plattenkorn ab. Aber auch von anderen Faktoren. Verwendet wurde zu den folgenden Versuchen eine feinkörnige Laternplatte. Darauf wurde mittels einer Reduktionskamera, die mit einem stark korrigierten Teleskop -Objektiv versehen war, ein Gitter photographiert. Die Ausmessungen erfolgten mit einem Mikrometer- Mikroskop. Über- und Unterbelichtung vermindert das Auflösungsvermögen. Je nach dem Entwickler schwanken die Werte zwischen 47 und 77. (Jedoch wird nicht gesagt, welches der beste Entwickler sei.) Im kurzwelligen Licht ist das Auflösungsvermögen am besten. Es fällt bis zu einem Minimum im Grün. [Ref. hält es für möglich, daß hier die seitliche Reflexion der Lichtstrahlen wegen der gräulichen Färbung des Bromsilbers am größten ist.] Dann steigt es wieder im Rot, ohne jedoch den Wert für Blau zu erreichen. Licscgang {Frankfu7't a. M.). 2. Präparationsmethoden im allgemeinen. Thilo, 0., Zur Verhütung und Behandlung des For- ■ malinekzems (Zool. Anz. Bd. 44, 1914, S. 234— 238). Verf. hat die Bläschen und Risse an seinen Händen mit Schmirgel- papier Nr. 00 jeden Abend einige Sekunden lang gerieben , auf die 35,4. Referate. 258 aässenden Stellen „Verbandmarli" gelegt und darüber baumwollene Handschuhe Tag und Nacht getragen, aber während dieser Zeit die Hände nicht gewaschen. Wunden und tiefe Schorfe sind vorher durch Salben usw. zu beseitigen. Forraolpräparate sollen immer nur mit Kautschukhandschulien oder Pinzetten angefaßt, auch vorher einige Stunden in Wasser und dann in öOprozentigen Alkohol oder in halbstarkes Glyzerin gelegt werden. P. Muyer {Jena). 3. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A, Niedere Tiere, Wasielewski, Th. v., u. Kühn, A., Untersuchungen über Bau und Teilung des Amöbenkerns (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 38, 1914, S. 253— 326 m. 8 Abb. u.3Tfln.). Verff. züchten Vahlkanipfia bistadialis in Aufgüssen auf Stroh sowie F. mutahilis in solchen auf Gerberlohe und isolieren beide Arten von den anderen Protozoen nach der Methode von Mouton (1902) auf festem Agar-Agar (20 g mit 100 Rindfleischbrühe und 900 Wasser), der neutral oder schwach alkalisch sein muß (S. 262). Sie schneiden dann (S. 265) aus der Agarplatte da, wo die Amöben nicht von den Bakterien verdeckt werden, ein Quadrat von 1 bis 1*5 mm Seitenlänge aus, bringen es auf ein Hansen sches Tragglas („Schalen- objektträger") und legen vorsichtig ein Deckglas darauf, ohne es anzudrücken. Nach ^j^ bis 1 Stunde haben sich fast alle Amöben diesem angelegt ; nun gibt man vom F i x i er g e m i s c h so viel hinzu, daß es nicht bis zum Deckglas reicht, sondern nur durch den Agar hindurch zu den Amöben gelangt, nicht aber nimmt man das Deck- glas ab und läßt es auf das Fixiergemisch fallen. So kann man die Amöben vor und während der Fixierung beobachten und sich bestimmte Gruppen von ihnen merken. Die 2prozentige Osmiumsäure wird nach 5 bis 10 Minuten durch 50prozentigen Alkohol ersetzt, den man ^j^ bis 1 Stunde lang wirken läßt, dann wird das Deck- glas vom Agar abgehoben und mit Wasser abgespült. Der Sublimat- Alkohol nach ScHAUDiNN wird nach 1 Stunde niit öOprozentigem Alkohol", später unter Zusatz von etwas Jod, vertauscht und zuletzt das Jod ebenfalls durch diesen (oder mit Natriumthiosulfat) beseitigt ; nun ebenfalls Abspülung des abgenommenen Deckglases „mit reich- lichem Wasser" (S. 266) unter der Leitung. Gefärbt wird teils mit Eisenhämatoxylin und Bordeauxrot, teils nach Giemsa : entweder . in der von Grübler bezogenen Lösung 2 bis 24 Stunden überfärbt, mit schwach saurem Wasser behandelt und lufttrocken in Zedernöl gebracht, oder in verdünnter Lösung (2 Tropfen zu 2 cc Wasser) 254 Referate. 35, 4. r bis 24 Stunden lang, dann in Azeton, Azeton -f- Xylol, Xylol, „ab- solut säurefreien Kanadabalsam oder sicherer in Zedernholzöl" (S. 268). In allen Fällen beobachtet man die Entfärbung am besten mit dem Mikroskope und bringt, um die Amöben vor Beschädigungen zu schützen , das Deckglas auf ein Tragglas mit zwei festgekitteten Glasstreifen, wo man es an zwei Rändern oder Ecken mit Wachs anklebt; nun wird durch eine feine Pipette die Entfärbflüssigkeit von unten hinzugegeben oder abgesaugt. P. Mayer [Jena). Brückner , E., Beitrag zur Kenntnis von Perigonimus Cidaritis Weismann und Gemmaria imp lesa var. neapolitana Hargitt (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 111, 1914, S. 446—505 m. 24 Abb. u. 2 Tfln.). Nach Betäubung mit Chloralhydrat oder Kokain wurden die Tiere hauptsächlich mit einem „Gemisch von Sublimat und Eisessig in warmer oder kalter Lösung" oder mit Flemmings starkem Ge- misch oder Iprozentiger Osraiumsäure fixiert. Um die Form gut zu erhalten, wurden sie mit „lO^/oiger Formollösung" getötet und kurz nachher in „2- bis o^/^iges Formol" gebracht. „In der Alkohol- reihe aufwärts" mußten sie ganz laugsam geführt werden (S. 448;. Die Paraffinschnitte färbten sich besonders gut mit Eisenhämatoxylin und Orange G. P. Mayer (Jen/i). Behner, A. , Beitrag zur Kenntnis der Hydromeduseu (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 111, 1914, S. 381—427 m. 23 Abb. u. 1 Tfl.). Die Tiere wurden meist mit Kokain oder Chloralhydrat betäubt und mit einem heißen Gemisch von „konzentrierter Sublimatlösung und einigen Tropfen Eisessig" übergössen; waren sie darin weiß geworden, so wurde „durch Wässern das Sublimat so weit als mög- lich wieder entfernt" und nun „meist durch Diffusion" das Material erst in Alkoiiol von 70 Prozent plus Jod, dann in solchen von 90 Pro- zent gebracht. Hierbei schrumpfte aber von den Medusen die Gallerte meist „enorm"; besser eignete sich für diese Flemmings Gemisch (S. 382) , manchmal jedoch wurde die äußere Form einfach durch Übergießen mit 40pro2ientigem Formaldehyd , sofortiges Auswaschen und Aufbewahren in lOprozentigem Formol [Verf. verwechselt bei seinen Angaben diese beiden Termini] erhalten (S. 383). Ein- bettung in „60er Paraffin", zum Orientieren durch Nelkenöl-Zellodium. Zum Färben der 3 bis 6 fx dicken Schnitte war Eisenhämatoxylin „ausgezeichnet", nachher Orange G oder Methylgrün. P. Mayer {Jena). Spek , J., Die chemische Natur der Statoconien in den Rh opali en von Rh iz os toma pulmo Les. (Zool. Anz. Bd. 44, 1914, S. 406—411 m. 3 Abb.). 35,4. Referate. 255 Keine neuen mikrochemischen Methoden. Untersuchung der un- veränderten Kristalle — es handelt sich um Gipskristalle mit etwas Kalziumphosphat darin — in Nelkenöl. " /-*. Mayer (Jena). Schulze, P., Einfache Methoden zur lebenswahren Fi- xierung von Actinien und Aplysia (Zool. Anz. Bd. 44, 1914, S. 628—630 m. 2 Abb.). Man bringt die Actinie unter Wasser auf den Handteller, wartet die völlige Streckung der Tentakel ab, nimmt das Tier ganz heraus, legt die Tentakel mit einer Pinzette vorsichtig zurecht und übergießt nun die Mundscheibe mit dem Fixiergemisch so lange , bis „keine Reaktionen mehr erfolgen (etwa oO Sek. lang)". Zur histologischen Fixation in dieser Art eignet sich am besten „Sublimat in See- wasser mit ein paar Tropfeu Essigsäure" (S. 630) , auch Formol oder Lo Bianco s Chromsäure -Formol. Empfindliche Arten müssen auf ihrer natürlichen Unterlage aus dem Wasser gehoben werden. Aplysia wird hinter dem Kopf gefaßt, so stark gedrückt, daß die Fühler gestreckt bleiben, und so etwa ^/^ Minute lang in das Sublimat- gemisch getaucht. P. Mayer {Jena). Schmalz, E, , Zur Morphologie des Nervensystems von Helix pomati a L. (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 111, 1914, S. 506 — 568 m. 16 Abb.). Die Tiere wurden in abgekochtem Wasser erstickt und dann auf 6 bis 8 Stunden in 3- bis 4prozentige Salpetersäure gelegt. „Dadurch trat eine Mazeration der Gewebe mit Ausnahme der Nerveis ein" (S. 507). P. Mayer {Jena). Fernau, W., Die Niere von Auodonta cellensis Schrot. 3. Teil. Die Nier entätigkei t (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 111, 1914, S. 569 — 647 m. 50 Abb.). Um den Harn recht rein zu erhalten , wurde an Tieren , die „eben ihrem natürlichen Aufenthaltsort entnommen" waren, der Ureter mit einer dünnen Kugelsonde vorsichtig geöffnet und durch eine feine Pipette etwas Flüssigkeit abgesaugt. Fender wurden kleine rechtwinklig gebogene Röhrchen in die Ureteren eingenäht, die Tiere so ins Wasser gelegt, daß das Ende des Röhrchens trocken blieb, und am nächsten Morgen der Inhalt entleert (S. 576). Dieser wurde auf dem Deckglas über der Flamme getrocknet, seine festen größeren Bestandteile in Alkohol oder Zenkers Gemisch fixiert, geschnitten und gefärbt (S. 577). Anderen Muscheln wurde 2 cc „wässerige ludig- karminlösung oder wasserlösliches Aniliublau mit desinfizierter Spritze in die Muskelhaube des Fußes" gebracht, und die Nieren 2 Stunden bis 6 Wochen später in „Alkohol, Formol, ZENKERScher und Fi.emming- scher Lösung" fixiert (S. 583). Ferner wurden „Fütterungen mit 256 Referate. 35,4. einem Gemisch von Karmin und Grießmehl unternommen" (S. 584; keine näheren Angaben). P. Mayer (Jena). König, E. , Die Regeneration des Auges bei Arion em- piricorum (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 86, 1915, S. 293—317 m. 3 Abb. u. 1 Tfl.). Die Fühler wurden 10 Minuten lang in „Sublimat" , dann 24 Stunden in „50 ^Jq jodhaltigen Alkohol", ebenso lang je in Alkohol von 70, 80, 96 Prozent und 2 Stunden lang in absoluten gebracht. Von da auf je ^/g Stunde in „Alkohol- Xylol, Xylol, Xylol-Paraffin" und Paraffin, das einmal gewechselt wurde. Statt des Xylols diente mitunter Chloroform (S. 297). Färbung der 5 bis 10 /u dicken Schnitte wie gewöhnlich. P. Mayer (Jena). Matthes , W. , Beiträge zur Anatomie von Helix pisana Müll. (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 53, 1915, S. 1—50 m. 35 Abb.). Die^ ganz gewöhnliche Technik : Sublimat , Schnittfärbung mit Hämalaun, Säurefuchsin und Pikrinsäure, usw. P. Mayer {Jena). Fischer, K. , Die Begattung bei Limax maximus (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 55, 1917, S. 101—124 m. 14 Abb. u. 1 Tfl.). Die sich begattenden Schnecken wurden in siedendem Wasser getötet und in gesättigter Sublimatlösung fixiert-, aus anderen her- auspräparierte Organe dagegen in Zenkers Gemisch. Bei der Färbung der Schnitte mit Delafields Hämatoxylin (nachher schwacher Salz- säure-Alkohol) wurden die Drüsenzellen viel zu blan; besser war eine halbgesättigte Lösung von Safranin in 50prozentigem »àilkohol, am besten Thionin nach P. Mayer : auf 5 ccm Wasser 2 bis 5 Tropfen gesättigter Lösung (S. 103). Mit Mucikarmin wurde ein völlig aus- gestülpter Penis behandelt, um die Ausdehnung der Drüsenfelder zu zeigen. Zum Durchsichtigmachen diente Isosafrol plus Wintergrünöl nach Spalteholz. P. Mayer (Jena). Bispinghoff, W. , Über die Anatomie von Modiolarca trapezina Lamarck nebst Bemerkungen zu ihrer Entwicklungsgeschichte (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 53, 1915, S. 341—388 m. 16 Abb.). Die „ziemlich gut" fixierten Muscheln wurden nach Stempells Methode (s. oben S. 257 Matthias) entkalkt, aber wegen der dünnen Schale und „um die Weichteile nach Möglichkeit vor den schädigen- den Einwirkungen der Säure zu schützen", mit nur 5 Teilen Salpeter- säure (S. 343). Sonst nichts Neues. P. Mayer {Jena). 35,4. Referate. 257 Matthias, M., Vergleichend anatomische Untersuchungen über den Darmkanal und das Herz einiger Ar- caceen (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 52 , 1914, S. 363 —444 m. 5 Abb. u. 4 Tfln.). Verf. untersuchte fünf Arten von Area an bereits „größtenteils vorzüglich konservierten" Exemplaren „mittels lückenloser Schnitt- sereien, welche nach der von Stempele (1911, pag. 70 V 1.) ange- gebenen Methode entkalkt und gefärbt waren" (S. 365). Da der Leitfaden für das mikroskopisch-zoologische Prak- tikum von W. Stempell (Jena 1911, 84 Seiten m. 71 Abb.) in dieser Zeitschrift nicht besprochen worden ist, so sei die angeführte Methode jetzt kurz wiedergegeben : Entkalken mit starker Pikrinsalpetersäure (25prozeriiige Salpetersäure 15, Wasser 100 Teile, Pikrinsäure bis zur Sättigung), dann Auswaschen mit 70prozentigem Alkohol in einer Flasche , aus der „zur Entfernung der Kohlensäureblasen" die Luft gepumpt ist. Färben mit Dklafields Hämatoxylin, Einbetten durch Benzol in Paraffin. p j^^^^^ (j^^^^ Jakuhski , A. W. , Studien über das Gliagewebe der Mollusken. 2. Teil. Cephalopoda (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 112, 1915, S. 48—69 m. 2 Tfln.). Weigert s Methode ließ „schlechthin im Stich", und die „grobe Formolkonservierung" erlaubte nur die Anwendung der Methoden von Bielschowsky und Ramon (S. 50). Verf. verweist im übrigen auf seine frühere Arbeit (s. diese Zeitschr. Bd. 30, 1913, S. 498). P, Mayer {Jena). Becher, S. , Über eine auf die Struktur des Echino- dermenskelettes gegründete neue Methode zur Herstellung von polarisiertem Lichte (Zool. Anz. Bd. 44, 1914, S. 122—136 m. 8 Abb.). Aus großen Skelettstücken, besonders aus den Stacheln von Heterocentrotus lassen sich durch Schleifen Platten von 1 X 5 cm gewinnen , die sich bei einer Dicke von 2 mm besser als die ge- wöhnlichen Niçois eignen, auch zu Platten von 5 X 5 cm zusammen- setzen lassen. Allerdings muß das Gerüst des Skeletts mit Flüssig- keiten oder Harzen durchtränkt werden ; zur Durchlassung des ordi- nären Strahles empfiehlt sich Monobromnaphthalin, zu der des extra- ordinären ein Gemisch von entweder 5 Teilen Rizinus- und 1 Teil Immersionszedernöl oder 22 Teilen Terpiueol und 1 Teil Methyl- salizylat (S. 125). Die Lichtstärke dieser „Zerstreuungspolarisatoren" ist etwas schwächer als bei den hellsten Niçois , dagegen ist sehr vorteilhaft die geringe Höhe der Platte. p jf^^g^^ (Jena) Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 35, 4. . 17 258 ~ Referate. 35, 4. Becher , S. , Über die Benutzung des Polarisations- mikroskops zur morphologischen Analyse des Echinodermenskeletts (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 38, 1914, S. 211—252 m. 4 Tfln.). Auf S. 215 kurze Angaben zur Technik, wesentlich gleich den ausführlicheren von Merker (s. unten). Vielfache Hinweise auf die Wichtigkeit des Polarisiermikroskops für die Untersuchung von Kalkskeletten ; S. 235 Erwähnung des „Alkohol-Terpineolbalsams nach Becher & Demoll 1913". Beim Photograpliieren der Schliffe muß der Mikroskoptisch wagerecht sein, nicht senkrecht, damit die Schnitte sich im Balsam nicht verschieben (S. 244). Verf. macht auch andere Angaben über die Aufnahmen und hebt hervor, daß allgemein der Analysator da in den Strahlengang einzuschalten sei, wo „die zu einem Objekt- und Bildpunkt gehörigen Strahlen möglichst geringe Neigungen zueinander haben und womöglich parallel sind" (S. 245). , P. May er^ {Jena). Merker, E., Studien am Skelett der Echinodermen (Zool. Jahrb. Abt. f. Allgem. Zool. Bd. 36, 1916, S. 25—108 m. 15 Abb.). Die Skelette wurden in JAVELscher Lauge, der in hartnäckigen Fällen festes Alkali zugesetzt war, bis zu „blendender Weiße" aus- gekocht, dann in Kanadabalsam eingeschlossen, nach dem Hartwerden erst auf künstlichen Rubinitsteinen und schließlich auf einem feinen belgischen Abziehsteine dünn geschliffen: anfänglich mit Zedernöl, später mit dem dazu tauglicheren Terpineol. Besser als der Balsam ist der „sogenannte unlösliche Kollolith der Firma Voigt & Hochgesang" (S. 29). Um den Schleifschlamra ganz zu entfernen, wurden die Trag- gläser mit den Schliffen nach unten auf Holzstückchen in einem Ge- fäße voll warmen Terpineols auf und ab bewegt, jedoch löst Terpineol den Kollolith etwas. Bestanden die Schliffe aus eiuem Stück , so genügte Auskochen in Chloroform (S. 30). — Bei der Bestimmung des spezifischen Gewichts des Kalziumkarbonats im Skelett wurde nur 'das Pyknometer verwandt, für die der Lichtbrechung mit dem Re- fraktometer (von Abbe und Pulfrich) zum „optischen Homogenisieren" nach S. Becher ein Gemisch von 22 Teilen Terpineol und 1 Teil Methylsalizylat und eins von 9 Teilen Monobroranaphthalin und 1 Teil Benzylbenzoat (S. 49); dabei diente zur Aufnahme des parallel °zur optischen Achse geschliffenen Skelettplättchens eine niedrige Glas- kammer, in die das Licht durch ein angekittetes planparalleles Fen- sterchen eintrat. x^ t,^ , -r s F. May 67- {Jena). 1 35,4. Referate. 259 Schaxel, J., Versuch einer cy tologischen Analysis der Entwicklungsvorgänge. S.Teil. Die Eibildung, die normale und die abgeänderte Entwicklung von Asterias (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. B7 , 1914, S. 131—222 m. 6 Abb. u. 7 THn.). Die unreifen Ovarien von Ästerias rubens wurden in 2prozen- tiger Lösung von Zinkchlorid fixiert und in absolutem Alkohol auf- bewahrt, jedoch so, daß in diesen keine „tanniuhaltigen Substanzen" gerieten (S. 134). Nach 2 Monaten wurden sie über Chloroform in Paraffin von 52 bis 54*^ Schmelzpunkt eingebettet und die 4 ju dicken Schnitte mit Methylgrün -j- Pyronin nach Unna gefärbt. — Die Eier von A. glacicäis wurden den Weibchen entnommen und, wenn beide Richtungskörper abgeschnürt waren, künstlich befruchtet, teils mit normalem Sperma derselben Art, teils mit dem von Arida foetida oder Patella coerulea, teils endlich mit vergifteten Spermien von Ast. glac, d. h. mit solchen, die nach der Entnahme aus den Hoden 40 bis 50 Minuten lang in schwachen Lösungen von Methylenblau, Methylgrün, Neutralrot oder Bismarckbraun verweilt hatten (S. 137). Aus den normalen Zuchten in Gläsern von 3 Liter Inhalt mit Durch- lüftung gingen große Bipinnarien hervor, die übrigen Versuche wurden in künstlichem oder sterilisiertem Seewasser vorgenommen. Zum Fixieren dienten 6prozentige Sublimatlösung „mit einem geringen Zusatz von 98prozentiger Essigsäure" sowie starkes FLEMMiNosches Ge- misch; nachher Jodjodkaliumlösung resp. Brunnenwasser. Zu Total- präparaten wurde das Sublimatmaterial mit Kochenille gefärbt und in Nelkenöl gebracht. Einbettung durch Xylol in Paraffin von 52 bis 54 *' Schmelzpunkt. P. Mayer {Jena). Meyer, N. Th., Zur ungeschlechtlichen Fortpflanzung von Autolytus hesperidum (Zool. Anz. Bd. 44, 1914, S. 361—369 m. 4 Abb.). Fixiert wurde mit den Gemischen von Flemming, Bouin, Klei- nenberg und TiMOFEEPP („Sublimat 50ccm, 40 ^/o Formalin 2 — 4ccm; Eisessig 5 ccm ; Wasser 50 ccm") und „Sublimat --[- Essigsäure" (S. 362). P. Mayer {Jena). Zailer, 0., Zur Kenntnis der Anatomie der Muskulatur und des Nervensystems der Trematode n (Zool. Anz. Bd. 44, 1914, S. 385—396 m. 3 Abb.). Meist wurde nach Dogiel mit Methylenblau gefärbt : auf Nerven bis 5 Stunden lang mit einer Lösung von 0"005 Prozent, auf Muskeln bis 24 Stunden lang mit 0"1 bis O'S Prozent, stets aber in sehr großen Mengen Flüssigkeit (verschieden starker Kochsalzlösung). Auch Alizarin nach Fischel „ergab wiederholt gute Resultate", sogar bei den im Darme lebenden Distomen (S. 386). P. Mayer {Jena). 17* 260 Referate. 35,4. Meves , F. , Die Plastochondrien in dem sich teilenden Ei von Ascaris megalocephala (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 2, Bd. 84, 1914, S. 89— 110 m. 2 Tfln.). Die Uteri wurden nach der Methode von Artom (s. diese Zeitschr. Bd. 25, 1908, S. 5) in Salzwasser mit dem Eismikrotom geschnitten, aber nicht so dünn wie A. angibt, sondern meist wenigstens 60 fi dick; dann kamen sie noch gefroren auf 24 Stunden in Altmanns Gemisch und wurden nach der 1912 beschriebeneu Weise (vgl. diese' Zeitschr. Bd. 30, 1913, S. 85), in Gelatinehülsen nach P. Mayer eingebettet (S. 91). Die 4 ii dicken Schnitte wurden erst nach Pal gebleicht und nach Altmann gefärbt. Auf S. 89 Anm. kritische Bemerkungen über die Anwendung der Vitalfärbung auf die Pia- stosomen (gegen J. Arnold). ^p j^^^^^ j^^^^y Mühldorf, A., Beiträge zur Entwicklungsgeschichte und zu den phylogenetischen Beziehungen der Gordiuslarve (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 111, 1914, S. 1—75 m. 4 Abb. u. 3 Tfln.). „An lebenden Larven sieht man alles Notwendige." Vital- färbiing mit 0*001 prozentigem Methylenblau liefert recht scharfe Kernfärbung, auch Neutralrot ist gut; ferner soll man in „15 ®/q KOH" mazerieren (S. 11). Zum Fixieren ist Zenkers Gemisch „ent- schieden unbrauchbar", besser sind Chromessigsäure nach Schuberg oder Zelinka sowie für Totalpräparate Hermanns Gemisch, während Flemmings Gemisch zu stark schwärzt. „Alkoholeisessig wurde nur angewendet, um sich die exzessiven Veränderungen anzusehen, die er ergibt." Zelinkas Gemisch: „35 T. l^j^ige Chromsäure, 45 T. Aqua dest., 1 T. Eisessig ist allen Anforderungen gewachsen." Daraus können die Larven gleich in Glyzerin gebracht werden , sind aber für Schnitte oder für „Einschluß in Glyzerinformol (Glyc.-conc. 30ccm, Formol 4 ^/^ — conc. 40 % — 15 ccm. Aqua dest. 15 ccm)" erst 24 Stunden lang mit fließendem Wasser zu waschen (S. 12), Zum Einbetten wurden die Larven äußerst langsam — durch „tropfen- weisen Zusatz" stärkeren Alkohols oder im Dialysator von Kolster (1900) — in absoluten Alkohol, ebenso behutsam in Xylol und Paraffii> geschafft; blieben sie in diesem länger als 24 Stunden, „was beim Dialysator notwendig war", so schrumpften sie. Auch die Eierschnüre wurden „dialysatorisch durch die Alkohole und durch Xylol bis ins Paraffin gebracht" (S. 12). Einzelne Larven in richtiger Lage einzubetten ist unmöglich, so daß man für Medianschnitte auf den Zufall angewiesen bleibt. Schnitte von Embryonen 5, von Larven 3 jbi dick. Die beste Färbung lieferte Ehrlich s Hämatoxylin, gut war auch Gentianaviolett („ges. 96 ^/q alkohol. Lösung 5 ccm, mit Anilinwasser 100 ccm") in „frischer, bis 2 Wochen alter Lösung, nach einer 24 Stunden langen Färbuns: mit einer Differenzierunsrs- 35,4. Referate. 261 dauer von 3 Minuten bis 24 Stunden" (S. 13). Die ausgekrochenen Larven fixiert man mit Zelinkas oder Hermanns Gemisch und bringt sie „unausgewässert , dialysatorisch in Glyzerin". Kanadabalsam bewirkt Schrumpfungen und hellt zu sehr auf. P. Mayer (Jena). Meyer, F., Untersuchungen über den Bau und die Ent- wicklung des Blutgefäßsystems bei Tubifex tubifex [Müll.] (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 54, 1917, S. 203—244 m. 12 Abb. u. 5 Tfln.). Die Kokons wurden auf einem Deckglase mit Nadeln geöffnet und die Embryonen herausgeholt, die älteren auch von der primären a Eihülle befreit; fixiert wurden sie mit „wässeriger Subliraatlösung" (S. 206) und dann , was Verfasserin als wichtig betrachtet , 1 bis 2 Minuten lang mit destilliertem Wasser abgespült und etwa 1 Stunde lang mit Brunnenwasser gewaschen; nun TOprozentiger Alkohol mit .Jod, aber vorher wurden die Objekte auf etwas Müllergaze gebracht, die zu einem Säckchen zusammengefaltet wurde , in dem sie durch alle Flüssigkeiten transportiert wurden ; im absoluten Alkohol wurden sie, um sie bei der Einbettung in Paraffin leichter richten zu können, mit Eosin gefärbt. Was nicht gleich verarbeitet werden sollte, wurde in „Chloroformparaffin" aufgehoben. Für die erwachsenen Tubifex war Lo Biancos Gemisch von 1 Teil Iprozentiger Chromsäure und 2 Teilen wässeriger Sublimatlösung ebenfalls gut; alsdann Färbung der Schnitte mit Eisenhämatoxylin, sonst mit Hämalaun und nachher mit Rubinammonpikrat. Für die Untersuchung der Klappen war frisch bereitetes Gemisch von Perényi und später Eisenhämatoxylin günstig. ' P. Mayer (Jena). Wagner , 0. , Über Entwicklungsgang und Bau einer Fisc litanie (Ichthyotaenia torn Iosa Batsch). Nebst Beiträgen zur Kenntnis einer Amphibien- tänie (Nematotaenia dispar Gze) (.Tena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 55, 1917, S. 1—66 m. 15 Abb. u. 3 Tfln.). Fixiert wurden die Jugendstadien und erwachsenen Tiere in heißer öprozentiger Sublimatlösung plus 0*5 Prozent Essigsäure 3 bis G Stunden lang. ' Schnittserien von 2 bis 4 ju. Doppelfärbungen „mit DELAFiELDSchem Hämatoxylin -Eosin, sowie auch mit Heidenheim schem Eisenhämatoxylin -Eosin" (S. 3) 2 bis 6 Stunden lang, dann Salzsäure- Alkohol. P. Mayer (Jena). Twerdochlebow , M. , Topographie und Histologie des Blutgefäßsystem s der Aphroditiden (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 54, 1917, S. 631—704 m. 6 Abb. u. 4 Tfln.;. Die Würmer wurden entweder im Gemische 6prozentiger wäs- seriger Sublimatlösung und 6prozentiger Essigsäure zu gleichen Teilen 262 Referate. 35,4. oder in der Lösung von 6 Prozent Sublimat und 1 Prozent Chrom- säure (diese an Stelle der von Vejdovskv so ungenau angegebenen Formel) mit gutem Erfolge fixiert (S. 632). Die kleineren Tiere wurden ganz geschnitten, von den größeren nur die herauspräparierten Gefäße. Färbung huuptsächtich mit Eisenhämatoxylin und nachher mit Eosin oder Erytlirosiii; van Giesons Gemisch leistete an „frisch (nicht mit Chromsäure !) fixiertem Material" gute pienste , und sehr scharfe Bilder des Bindegewebes gab Bielschowskys Silberverfahreii (in der Abänderung von Paton oder im Stück) ; dazu als Nachfär- bung Alaunkarmin besser als Safranin , während Eosin überflüssig war (S. 633). Die Zellgrenzen wurden mit Silber (nach R. Bergh) dargestellt. Zur intravitalen Färbung wurden die Tiere durch Ein- legen in Tprozentige Lösung von Magnesiumchlorid betäubt, dann geöffnet und in ^/^- bis Iprozentige Methylenblaulösung (gleichfalls im Magnesiumchlorid) gelegt; die Muskelzellen färbten sich nach ^/^ bis 2 Stunden. Fixierung mit Ammoniummolybdat nach Dogiel. Die Gefäße wurden, ähnlich wie es M. Jaquet 1886 getan, injiziert, je- doch mußte die Kanüle eingebunden werden; nur „Berlinerblauglyzerin, Eiweißtusche oder einfach mit Seewasser angeriebene chinesische Tusche" kamen dabei zur Verwendung, und von diesen drang die letzte am weitesten vor, war auch am besten zu brauchen, wenn die Präparate hinterher nach Spalteholz mit dem Gemische von 36 Teilen Wintergrünöl und 5 Teilen Isosafrol durchsichtig gemacht werden sollten. P. Mayer {Jena). Schleip , W. , Die Furchung des Eies der Rüsselegel (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 37, 1914, S. 313—368 m. 5 ffln.). Die Eier von Clepsine sexoculata wurden durch Zerreißen der dünnen Hülle, worin sie zu einem Paket vereinigt sind, freigemacht und fast nur mit dem Gemische von Petrunkewitsch fixiert; weniger gut wirkte Flemmings Gemisch (S. 315). Sie mußten bald eingebettet werden, da sie sich bei längerem Aufenthalte in Alkohol schlecht schnitten. Im flüssigen Paraffin stellten sich die meisten von selbst mit dem animalen Pole nach oben. Gefärbt wurden die meist 15 ju dicken Schnitte fast nur mit „Hämatoxylin- Orange" (S. 316). Die 20 bis 30 Schnitte durch ein Ei wurden mit dem Zeichenapparat aufgenommen und dann durch „Übereinanderpausen zu einem körper- lichen Bild vereinigt, in welches man die Kerne nach Lage und Teilungsstadium eintragen konnte". P. Mayer (Jena.) Löhner, L. , Zur Kenntnis der Blutverdauung bei Wir- bellosen (Zool. .lahrb. Abt. f. allgem. Zool. Bd. 36, 1916, S. 1 — 10). Verf, ließ das Turbellar Dciidrococlnni lacteum teils Kongorot, in Milch gelöst, teils andere FarbstoiiV' mit Blut gemischt in den 35,4. Referate 263 Darm aufnehmen ; im letzteren Falle wurde eine „dichte Pferde- leukozyten-Suspension in 0'85 ^Iq NaCl- Lösung, gewonnen nach dem Hamburger -Hekmaschen Verfahren" (S. 3) benutzt, sowohl für Natriuraalizarinsulfonat als auch für Lakmus. Derart vorbehandelte Tiere werden „in geeigneten Kompressorien bei intensiver Beleuchtung mit einem Mikrospektroskop untersucht" (S. 6) ; andere wurden mit einer geringen Menge destillierten Wassers zerrieben, ausgelaugt, und das Filtrat in „Mikrotrogröhren" (S. 7) ebenfalls spektroskopiert. Werden die Tiere während der Verdauung des Blutes in wenig Wasser gehalten, so färbt sich dieses etwas und gibt im Hämatino- skop von RoLLETT das Spektrum des Oxyhämoglobins. Zu Demon- strationen empfiehlt Verf. , gleichzeitig Tiere in verschiedenen Ver- dauungstadien in Uhrgläsern voll Wasser auf weißer Unterlage aufzustellen (S. 9). Tiere , die nach etwa 10 Minuten kein Blut getrunken haben, tun es später in der Regel auch nicht (S. 10). P. Mayer (Jena). Pump, W., Über die Muskelnetze der Mitteldarmdrüse von Crustaceen. Ein Beitrag zur Kenntnis der Streifen Z und M der quergestreiften Muskel- fasern (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1 , Bd, 85, 1,914, S. 167 — 219 m. 2 Abb. u. 1 Tfl.). Außer mit gesättigter Sublimatlösung wurde mit dem Gemische von 9 Teilen Alkohol absol. und 1 Teil „sehr stark verdünnter Sal- petersäure" (S. 181) fixiert; in letzterem, das stets frisch bereitet war, blieben die gut auseinander gezerrten Drüsenschläuche 24 Stun- den und kamen von da auf wenigstens ebenso lange Zeit in 95pro- zentigen Alkohol, wurden später mit Böhmers Hämatoxylin, „dann auf 3 bis 5 Minuten mit Eosin" gefärbt (S. 182). Nach der- „Dif- ferenzierung in sehr stark verdünntem Salzsäure -Alkohol" wurden die Schläuche in Glyzerin durch Druck mit Nadeln von ihrem Inhalte befreit, um die Muskelnetze nebst der Tunica propria zu isolieren. Zur Färbung mit „sauren Neutralfarben" (S. 183), für die sich übrigens die Fixierung mit Salpetersäure -Alkohol wenigstens ebenso gut eignet wie die mit Sublimat, kamen die Schläuche zunächst auf 5 bis 10 Minuten in absoluten Alkohol, dann in „Iproz. Thiazinrot R in Verbindung mit dem basischen Toluidinblau (1:1000 Wasser)", die mit etwas Essigsäure versetzt waren: im Rot blieben sie 4 bis 10 Minuten, im Blau 12 bis 24 Stunden und wurden nun mit absolutem Alkohol entfärbt. Zur Entleerung der Schläuche wurden diese auf 2 bis 5 Minuten in das Gemisch von 1 Teil Iprozentiger Osmium- säure, 5 Teilen 3prozentiger Essigsäure und 4 Teilen Wasser ge- legt und nachher in Glyzerin zerzupft. Mit Vanadiumhämatoxylin (nach Heidenhain?) wurde 24 Stunden lang gefärbt. P. Mayer (Jena). 264 Referate. 35,4. Schmalz , H. , Beiträge zur Kenntnis des Nerven- und Blutgefäßsystems von Lanceola, Vibilia, Rhab- dosoma und Oxyceplialus (Jena, Zeitschr. f. Naturw. Bd. 52, 1914, S. 135—208 m. 71 Abb.). Das Material war meist in TOprozentigem Alkohol, zum Teil in Formol oder Osmiumsäure fixiert worden ; Verf. findet bei keiner dieser Flüssigkeiten einen „bemerkenswerten Vorzug" (S. 136) vor den anderen. Er untersuchte es mit der Binokulärlupe in Nelkenöl, bettete es auch in Paraffin von 60° Schmelzpunkt, machte Schnitte von 3, 5 und 10 ^a und färbte sie besonders in Hämalaun, worauf er „in 96 Teilen TOprozentigem Alkohol und 4 Teilen Salzsäure'' differenzierte, P. Mayer {Jena). Plate, C, Untersuchungen zur Fauna Ceylons nach den Sammlungen von L, Plate (Jena, Zeitschr. f. Naturw, Bd. 51, 1914, S. 707—722 m. 2 Tfln.). Die auf der Garneele Caridina im See von Kandy lebenden beiden Temnocepbaliden Caridinicola indica und Monodiscus n. parvus n. verlassen ihre Wirte rasch, wenn man dem Wasser etwa 2 Prozent Eucain zusetzt (S. 708). Verf. untersuchte sie nur lebend oder „frisch unter dem Deckglas getötet. Farbstoft"e wurden aus Mangel an Zeit nur vereinzelt angewandt", P. Mayer {Jena). Tobias, A., Über den Einfluß erhöhter Temperatur auf den Kernteilungsmodus von Cyclops (Arch, f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 84, 1914, S. 369—429 m. 53 Abb, u. 1 Tfl.), Hauptsächlich wurde in Apathy s Sublimatgemisch (50prozentiger Alkohol 100 cc, Sublimat 3 bis 4 g, Kochsalz 0*5 g) bei 40 '^ fixiert und kalt mit Jodalkohol ausgewaschen. Die manchmal auftretenden Schrumpfungen „sind vielleicht darauf zurückzuführen, daß die Lösung nicht frisch genug war" (S, 372). Gefärbt wurde meist mit Delà FIELDS Hämatoxylin ; im Eisenhämatoxylin wurde und blieb der Dotter fast ebenso dunkel wie das Chromatin, P. Mayer {Jena). Fuchs ,R. , Die Keimblätterentwicklung von Cyclops viridis Jurine (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 38, 1914, ' S. 103—156 m, 6 Abb. u. 3 Tfln.). Fixiert wurde (S, 108) hauptsächlich bei 40° im Sublimut- gemische von Petrunkewitsch oder Schaudinn 24 Stunden lang, seltener im Pikrin - Essig - Osmium - Platinchlorid von vom Rath, das den Dotter sehr spröde machte. Verf. untersuchte nur Schnitte, da der viele Dotter für Totalpräparate ungünstig ist. Die Eier wurden durch Xylol in Paraffin von 56° Schmelzpunkt eingebettet; Schnitte von 10 |t Dicke waren vorteilhafter als die halb so dicken. Durch 35,4. Referate. 265 Eisenhämatoxyliu wurde der Dotter zu stark mitgefärbt, weniger bei Anwendung von Delafields Hämatoxylin oder Pikr/Okarmin. P. Mayer {Jena). Sclieuring, L., Die Augen derArachnoideen II (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 37, 1914, S. 369—464 m. 16 Abb. u. 4 Tfln.). Verf. bettete von Spinnen sowohl den Thorax als auch die Augen allein ein: meist in Zelloidin- Paraffin, so daß er lückenlose Serien von 5 bis 10 (i dicken Schnitten erhielt, „ohne verlier die Cuticula auf irgendeine Art zu entfernen" (S. 380), daneben auch in Paraffin allein oder in Paraffin - Ceresin nach Becher & Demoll , aber dann löste er vorher das Chitin ab. „Dies gelingt bei größeren Arten sowohl nach längerem Härten in Alkohol als auch nach dem Einbetten in Paraffin meistens ganz gut." Entpigmentiert wurden die Augen in Salpetersäure 5 diese darf aber nicht „allzu hochprozentig sein, weil sich sonst die Schnitte (besonders Celloidinschnitte) sehr gern loslösen und fortschwimmen" (S. 381). Die Methoden zur Färbung werden nur ganz kurz angegeben und scheinen nichts Neues zu bieten. — Die Lichtbrechzahl der Linse von Epeira diadema und Trochosa ruricola wurde nach Schroedêr van der Kolk durch Einlegen in verschiedene Medien zu 1*54 bestimmt (S. 383). Die Wanderung des Retinapigments ließ sich in der Art f-eststellen, daß die Spinnen ^/^ bis 2 Stunden lang entweder der Sonne ausgesetzt oder im Dunkeln gehalten und dann rasch meist in heißem absolutem Alkohol oder Formol-Alkohol-Eisessig fixiert wurden , so daß sie, wenn sie vorher angeschnitten waren, sofort starben (S. 438). P. Mayer {Jena). Wenck , W. v., Entwicklungsgeschic h tliche Unter- suchungen au Tardigraden (Macrobiotus lacu- stri s Duj.) (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 37, 1914, S. 465—514 m. 10 Abb. u. 4 Tfln.). Den Schlamm aus Tümpeln brachte Verfasserin in Glasschalen, dabei zeigten sich die Tiere positiv phototropisch, solange die Licht- seite des Gefäßes nicht direkt von der Sonne beschienen wurde (S. 470). Fixiert wurden sie und die Eier hauptsächlich in vom Rath s Pikrin- Sublimat-Eisessig kalt 5 Tage lang, dann 1 Tag lang mit TOprozen- tigem Alkohol ausgewaschen. Auch Boveris Pikrin-Essigsäure, Zen- kers Gemisch und ein „Gemisch von 2 Teilen Ale. abs., 3 Teilen Aq. dest., 1 Teil Eisessig und Sublimat bis zur Sättigung" (S. 468) waren gut, Osmiumgemische hingegen nicht. In Alkohol mußten die Tiere von den ihnen anhaftenden Sandkörnchen möglichst befreit werden, ferner „war auf gutes Entwässern der Eier vor dem Ein- betten zu achten", da sie das Wasser nur langsam abgeben. Bei der Kleinheit der Eier — sie sind 70 bis 80 fi lang , liefern aber 266 Referate. 35,4. „infolge der Zusamraenschrumpfung beim Fixieren etc." (S. 467) nur 10 Quer- oder 6 Längsschnitte von 5 fx Dicke — wurden die Eisäcke oder die Tiere mit solchen zusammen in großen Mengen in Paraffin von 58° Schmelzpunkt oder in Zelloidin- Paraffin eingebettet. Zum Färben der Schnitte dienten Delafields und Ehrlich s Häma- toxylin, dagegen „ließ Eisenhämatoxylin die Zellgrenzen nicht her- vortreten, ebenso wie Boraxkarmin keine besonders gut^^n Resultate ergab. Doppelfärbungen erwiesen sich auch nicht als günstig" (S. 468). P. Mai/er (Jena). Hülineth , F. , Die Stigmenversorgung des Insekten- thorax (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 112, 1915, S. 70—92 m. 1 Tfl.). Nach Behandlung des Chitins mit lOprozentiger Kalilauge bei 30° C und P'ärbung mit Kongorot nach Zander wurden die Prä- parate in Balsam gebracht und ^ „mit dem Stereoskop betrachtet" (S. 71). ^ P. Mayer {Jena). Strindberg, H., Zur Kenntnis der Hiymenopteren-Ent- wicklung. Vespa vulgaris [usw.] (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 112, 1915, S. 1—47 m. 8 Abb. u. 2 Tfln.). Die Eier wurden mit dem „für diesen Zweck vortrefflichen" Gemische von Carnoy fixiert , die 5 fi dicken Schnitte mit Eisen- hämatoxylin gefärbt (S. 2). - P. Mayer {Jena). Harnisch, W., Über den männlichen Begattungsapparat einiger Chrysom eliden. Ein Beitrag zur Phy- logenie des Kopulationapparates der Käfer (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 114, 1915, S. 1—94 m. 71 Abb. u. 1 Tfl.). „Für die Mikrotombehandlung" fixierte Verf. die Tiere bei 45° im Gemische von 1 Teil Kochsalz , 7 Teilen Sublimat , 100 Teilen Wasser und 100 Teilen „Alkohol" ^j^ bis 2 Stunden lang, behandelte sie nachher mit Jodalkohol und brachte sie auf 3 X 24 Stunden in Seifenspiritus. „Totalpräparate darf man nicht unter 24 Stunden in absolutem Alkohol belassen, in Xylol etwa 10 Stunden und 3 bis 4 Stunden im flüssigen Paraffin" (S. 6). P. Mayer {Jena). JÖrschke, H., Die Facetten äugen der Orthopteren und Termiten (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 111, 1914, S. 154 —280 m. 57 Abb. u. 1 Tfl.). Die Tiere oder von größeren nur die Köpfe wurden mehrere Tage laug im Gemische von 6 Teilen Formol, 15 Teilen 96prozentigen Alkohols, 30 Teilen Wasser und 1 Teil Eisessig fixiert, also fast genau so, wie schon 1911 Johnas in einer Arbeit ebenfalls über 35,4. Referate. 267 Hexapoden-Aiigen tut, was Verf. aber uicbt erwähnt. Sie kamen dann auf etwa G Stunden in TOprozentigen Alkohol (S, 156) und von da zur Erweichung des Chitins auf mehrere bis 14 Tage in Seifen- spiritus, zuletzt durch Alkohol von 70, 96 und 100 Prozent auf 1 bis S Wochen in Zelloidin (2prozentige Lösung); war dieses im Exsikkator dick genug geworden , so wurden sie nach kurzem Eintauchen in Äther- Alkohol., um das außen anhaftende Zelloidin zu entfernen, in Zedernöl oder Chloroform gebracht, dem 24 Stunden später „nach und nach 45gradiges" Paraffin zugesetzt wurde. Auch hierin, sowie in 45- und 58gradigem blieben sie je 1 Tag. An Stelle dieses langen Verfahrens wurde bei zarten oder frisch gehäuteten Tieren das von Bedau und Johnas benutzt (also ohne Zelloidin). Trotzdem mußten die 5 bis 10 ^ dicken Schnitte, um „ein Zersplittern zu ver- meiden", mit Mastixkollodium bestrichen und nach dem Aufkleben (womit?) und Trocknen vor dem „Einbringen in Benzol mit einem Photoxylinüberzug versehen" werden ; dieser wurde nach dem Färben, vor dem „Eindecken in Kanadabalsam" durch Äther-Alkohol wieder beseitigt (S. 157). Zum Entpigmentieren reichte Rosenstadts Gemisch nicht aus, besser war das von 2 Teilen 96prozentigen Alkohols und 1 Teil Glyerin, dem ,,mehr oder weniger Salpetersäure zugesetzt wurde" (S. 158). Die Färbungen gerieten am besten mit Hämalaun. P. Mayer (Jena). Heiner, H., Zur Biologie und Anatomie von Cloëon dipte- rum L. , Baetis binoculatusL. undHabrophlebia fuse a Curt. (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 53, 1915, S. 289—340 m. 43 Abb.). Verf. tötete die Larven und Imagines durch „Übergießen mit heißem Sublimat- Alkohol, vermischt mit einigen Tropfen Eisessig" (S. 291) und durchschnitt sie zugleich. Gröbere Präparate wurden aus ihnen nach 24stündiger Färbung mit Parakarmin durch Zerlegung mit Nadeln gewonnen und in Glyzeringelatine oder Balsam eingelegt. P'iir Schnittserien wurde das Chitin „auch bei frisch gehäuteten Tieren" in Eau de Javel oder Hennings Gemisch erweicht; beim Einbetten in Paraffin machte Benzol das Chitin nicht so spröde, wie Xylol es tat. Die Schnitte wurden mit Delafields Hämatoxylin und darauf mit „4proz. Eosin" gefärbt. P. Mayer {Jena). Lomen, F., Der Hoden von Culex pipiens L. (Spermato- genese, Ho den Wandungen und Degenerationen) (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 52, 1914, S. 567—628 m. 55 Abb.). Die Larven, Puppen und Imagines wurden quer durchgeschnitten und in einem heißen Gemische von 8 bis 9 Teilen gesättigter wässe- riger Sublimatlösung und 3 bis 4 Teilen absoluten Alkohols unter Zu- 268 Referate. 35,4. satz von 4 Prozent Eisessig 10 bis 15 Minuten laug fixiert; uur „ältere Stadien mit dicker Chitinhaut" wurden, nachdem sie in jenem Ge- mische abgetötet waren, in Hennings Gemisch auf 8 bis 24 Stunden gebracht (S. 571). Ebenfalls gut ist ein Gemisch von gleichen Teilen 5prozentiger Kaliumbichromat- und gesättigter Sublimatlösung mit 1 Prozent Eisessig, das man bis zu 24 Stunden lang wirken läßt. Einbettung in Paraffin durch Xylol , Chloroform . oder Benzol , aber letzteres macht „das Gewebe sehr spröde" (S. 572). Schnittdicke 3 bis 4 /^. Färbung am besten mit Eisenhämatoxylin (die Entfärbung in ^/2prozentigem Eisenalaun wurde mit dem Mikroskope verfolgt), Nachfärbung „durch sekundenlanges Eintauchen in eiue schwache alko- holische Eosiniösung oder auch in einer Boraxkaminlösung" (S. 573). P. Mayer {Jena). Hornberger, F., Die Copula derAeschna cyanea L. (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 55, 1918, S. 497—536 m. 25 Abb. u. 2 Ttln.). Zum Bleichen des fast schwarzen Chitins diente (nach P. Mayek) Chlor, das aus Kaliumchlorat und Salzsäure in Reagensgläsern voll 90prozentigen Alkohols entwickelt wurde; das „richtige, aufhellende Zwischenmittel" vor dem Balsam bildete Nelkenöl (S. 500). Fixiert wurden die bei der Begattung gefangenen Paare alle in Hennings bekanntem Gemisch , das aber wegen seiner leichten Zersetzlichkeit oft frisch bereitet werden mußte; sie blieben darin bis zu 10 Tagen. Jedoch splitterte das stärkste Chitin beim Schneiden immer noch. „Die Einwirkung der Salpeter- und Chromsäure scheint bei gewissen Chitinformen mehr eine mürbe machende als plastisch erweichende zu sein" (S. 502). Xylol und Chloroform machten das Chitin wieder hart, besser war Nelkenöl, in dem die Objekte 4 bis 24 Stunden lang blieben; dann wurde das außen anhaftende Öl mit Fließpapier ent- fernt, und das Paraffin von 58 bis 60^ Schmelzpunkt nach 1, dann wieder nach ^j^ Stunde gewechselt. Paraffin von 68 bis 72° be- währte sich nicht (S. 502) ; kleine, besonders starre Objekte wurden erst in Kollodium - Nelkenöl , dann in Xylol, zuletzt in ,^ca. 68°ige8 Paraffin" gebracht. Nur ganz selten ließ sich ohne Mastix-Überzug schneiden. Die Schnitte wurden auf das „gleichmäßig, mittelmäßig dick mit Eiweißglyzerin eingeriebene" Tragglas vorsichtig aufgepreßt, ohne die etwa gewellten nachher mit Wasser zu strecken (S. 503), dann kurz erwärmt und in warmem Xylol vom Paraffin befreit. Färbung der Schnitte mit Delafields Hämatoxylin und Eosin (in absolutem Alkohol), „wobei mit schwachem, salzsaurem Alkohol diflTeren- ziert wurde". P. Mayer {Jena). Bretschneider, F., Über die Gehirne der Küchenschabe und des Mehlkäfers (Jena. Zeitschr. f Naturw. Bd. 52, 1914, S. 269—362 m. 19 Abb. u. 3 Tfln.). 35,4. Referate. 269 Zum Fixieren war lOprozentiges Formol besser als Alkohol: 4 bis 20, gewöhnlich 6 Stunden lang; bei „längerem als eintägigem Verweilen in Formol löst sich die Nervensubstanz in ein Netzwerk auf, in dem sich die zusammengehörigen Teile immer schwerer er- kennen lassen" (S. 271). Von da durch Alkohol und Xylol in Paraffin „vom Schmelzpunkt 52 und 58 gemischt" ; härteres läßt sich schlechter schneiden „und erreicht doch die Härte des Chitins nicht". Die Larven von Periplaneia wurden gleich nach dem Ausschlüpfen, noch weich, ältere sowie die Larven, Puppen und Imagines von Tencbrio nur frisch gehäutet, fixiert; alle ließen sich gut schneiden. Von an- deren mußte dagegen nach dem Einbetten erst das Chitin unter dem Binokulärmikroskop abpräpariert werden. Zur Rekonstruktion des Hirns von Periplaneia nach 350 Schnitten von 7"5 /* Dicke wurden die Zeichnungen auf Karton angefertigt und nach diesen ein Plastilin- modell gemacht, das billiger und genauer war als eins aus Wachs- platten (S. 270). — Die beste Färbung für die Schnitte ist: „Eosin 20 bis 30 Minuten, Aqua dest., Hämatoxylin [DELAFiELDSches] etwa 30 Se- kunden, Wasser, Phosphormolybdänsäure Iprozentig 2 bis 3 Minuten, Wasser, MALLOuvsches Gemisch ca. 6 Sekunden, Wasser, Alkohol, Xylol" (S. 271). Auch Apathy s Nachvergoldung lieferte eine „recht brauchbare Faserfärbung". tì nr r t \ ^ P. Mager [Jena). Schweriner, W., Beiträge zur Biologie und Anatomie von Perla marginata Scopoli (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 37, 1914, S. 267—312 m. 18 Abb.). Als Fixiermittel wurden „heißes Sublimat" oder Hennings sches Gemisch benutzt; zwar wird durch letzteres „das Chitin etwas er- weicht, aber ein Zerreißen der Schnitte läßt sich auch dann nicht immer vermeiden" (S. 277). Daher wurden frisch gehäutete Larven eingebettet; Näheres hierüber sagt Verf. nicht. P. Mayer {Jena). Gericke, H., Atmung der Libellenlarven mit besonderer Berücksichtigung der Zygopteren (Zool. Jahrb. Abt. f. allgem. Zool. Bd. 36, 1917, S. 157—198 m. 1 Abb. u. 2 Tfln.). Der Darm wurde „am lebenden Tiere herauspräpariert, eventuell mit 94 ^\q Alkohol fixiert und mit Boraxkarmin gefärbt" (S. 160). Präparate der Tracheen, mit „Osmiumsäure behandelt, in Ammon- Molubdad [!] fixiert und in Glyzerin eingebettet, hielten sich nicht" (S. 161). Zu Schnitten wurde das Material meist in „Formol-Chrom- essigsäure" fixiert; die „Serien wurden vor dem Einführen in Xylol mit Photoxylin überzogen". t> nr / r \ J ^ p. Mayer {Jena). 270 Referate. 35,4. Pause , J. , Beiträge zur Biologie u lul Physiologie der Larve von Ghiro no m us gregarius (Zool. Jahrb. Abt. f. aligera. Zool. Bd. 36, 1918, S. 339—452 m. 22 Abb. u. 3 Tfln.). Für die Vitalfärbung zeigten sich die Tiere „völlig unzu- gänglich" (S. 343). Mundteile, Fettkörper und Tracheen werden am besten im Leben untersucht; stört bei letzteren das Fett, so kann man das Tier 3 bis 5 Stunden lang in Iprozentiger Kalilauge maze- rieren, dabei bleibt die Luft wenigstens einige Tage lang in den Tracheen erhalten. Fixiert muß stets heiß werden , auch schneidet man die Tiere am besten vorher an. Außer ZENKERSchem und Hermann schem Gemisch (3 bis 4 Stunden lang) dienten sowohl 40 Vol. Wasser, 20 Alkohol von 96 Prozent, 6 Formol, 1 Eisessig (3 Stunden) als auch 56 Vol. gesättigter wässeriger Sublimatlösung, 40 Alkohol von 96 Prozent, 4 Salpetersäure (1^4 "^'^ 3 Stunden). In den beiden letzteren Gemischen kam es zu so gut wie keinen Schrumpfungen, wohl dagegen nach Hermanns Gemisch, das sich für den Fettkörper bewährte, in Alkohol von 40 Prozent an. Daher wurde der Alkohol nur ganz allmählich , von 5 zu 5 Prozent stärker genommen , auch durch einen Wattebausch im Glase der Austausch verlangsamt (S. 345). Die größeren Tiere wurden in Paraffin, die kleineren in Kollodium- nelkenöl eingebettet, in letzteres nach der Senkmethode. Zur B^ärbung der Schnitte reichten meist Delafields Hämatoxylin und Eosin aus, Eisenhämatoxylin war zur „scharfen Herausarbeitung der Membran ebenso wie für die Färbung der Kerne in den Analanhängen" gut, Safranin „haftete" am Material aus Hermanns Gemisch nicht. — Zur Rekonstruktion der Analanhänge wurden die Schnitte „mit Hilfe eines Mikroskops und einer photographischen Kamera" auf Mattscheiben mit Tusche gezeichnet, die Scheiben im Gemische gleicher Teile von Zedern- und Anisöl durchsichtig gemacht, und danach in Plastilin ein Modell angefertigt (S. 393). Zur Verfolgung der Blutbahn wurde den Tieren eine „mit eingeriebener schwarzer Tusche angefärbte Kochsalzlösung" eingespritzt (S. 397) ; sie blieben noch 4 Stunden am Leben. P. Mayer (Jena). JB. Wirbeltiere. Kniesche, tx., Über die Farben der Vogelfedern. 1. Die , Grünfärbung auf Grundläge der Blau struktur (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 38, 1914, S. 327—356 m. 5 Abb. u. 4 Tfln.). Um die von Hacker & Meyer 1902 in der Wand der Kästcben- zellen angenommenen feinen Kanäle irgendwie îîichtbar zu machen^ 35,4. Referate. 271 wurden die B'edern, einerlei ob von alten Bälgen oder frischen Vögeln, besonders von Malurus, Alccdo und Pitta, „direkt in flüssiges Pa- raffin von größter Härte gebracht, sehr schnell unter fließendem Wasser abgekühlt und gehärtet und sogleich geschnitten" (S. 331). Die Schnitte von 2^/2 bis 3^^ Dicke wurden mit Wasser oder nach Schälli- BAUM aufgeklebt. Außer dem Balsam dienten allerlei Medien von teils höherem teils niedrigerem Brechindex, aber vergeblich, desgleichen Golgi s Methode und die Methoden zur Füllung der Knochenkanälchen. Dagegen half ein farbloser Spirituslack: in ilin wurden die an der Spitze beschnittenen Rami 1 bis 2 Tage laug eingelegt, dann ge- trocknet, mit absolutem Alkohol rasch abgewaschen und entweder in Balsam gebracht oder geschnitten (S. 332). p j^^^g,. (jg/za) Spöttel, W., Über die Farben der Vogel federn. 2. Die Färbung der Columba livia nebst Beobachtungen über die mechanischen Bauverhältnisse der Vogelfedern (Zool. .Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 38, 1914, S. 357—442 m. 70 Abb. u. 1 Tfl.). Einbettung der Federn in Paraffin wie oben (s. Kniesche). Serienschnitte von 2 bis 5 /x. „Nur bei hoher Außentemperatur und bei besonderen elektrischen Luftspannungen splitterten die Schnitte auch hier" (S. 360). Die „harte Hornmasse des Kiels" ließ sich nur 10 bis 20 ix dick schneiden. Einbettung von Teilen der Federn teils in Luft, teils in Glyzeringelatine, teils in Kanadabalsam, der das Licht fast genau so stark bricht, wie das Horn der Feder. — Zum Studium der Kanäle in den Kästchenzellen wurde sowohl Benzin (S. 406) als auch Glyzeringelatine (S. 408) benutzt. Ferner über die Löslichkeit der Pigmentkörner s. S. 418 fr. p jf^^^^. (jg^^^) Kuklenskî, J., Über das Vorkommen und die Verteilung des Pigmentes in den Org'anen und Geweben bei japanischen Seidenhühnern (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 87, 1915, S. 1—37 m. 2 Tfln.). Erwachsene " und Embryonen wurden nach Caknoy und Zenker oder mit „Pikrinsublimateisessig, Alkohol und Formalin" fixiert, Knochen hauptsächlich mit letzterem ; zum Entkalken diente Trichlor- essigsäure , die „nur wirkt, wenn das zu entkalkende Objekt vorher nicht mit Alkohol in Berührung gekommen ist" (8.6), zum Auswaschen der Säure Alannlösung. „Andere EntkalkungsHüssigkeiten greifen das Pigment an." Die Mikrotomschnitte — von der Eiubeltung ist keine Rede — wurden „mit Boraxkarmin gefärbt und , wenn sie Knochenteile enthielten, mit Orange G nachgefärbt". P. Mayer {Jena). 272 Referate. 35,4. Fritsch , C. , Untersuchungen über den Bau und die Innervier ung des Dentins (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 84, 1914, S. 307—320 m. 2 Tfln.). Die Zähne von „Homo sapiens , sowie auch von Säugetieren (Kalb, Hund, Igel)" wurden in „Formol konserviert . . . mindestens 4 Wochen" , dann nach Schaffer entkalkt (S. 307). Färbung der Nerven nach Bielschowsky. „Die Schnitte werden dann des besseren Aufbewahrens halber vergoldet und neuerdings mittels Gelatine zu- gedeckt" (S. 308), d. h. mit lOprozentiger Gelatine übergössen und 24 Stunden lang zum Trocknen hingelegt. P. Mayer {Jena). Ho£fmann, L., Das Visceralskelett von Pristiophorus (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 88, 1914, S. 157—210 m. 11 Abb. u. 1 Tfl.). Der Vorderteil eines in Formol aufgehobenen Pristiophorus japonicus wurde nach einer leichten Abänderung von Lundvalls Methode (1912) mit Alizarin für die Kalkprismen und Dahlia für den Knorpel bei 40° gefärbt und in „schwach essigsaurem Wasser und Alkohol 70 X" differenziert (S. 158). Die Schnitte durch die Kiemenregion eines Embryos von P. nudipiiinis wurden mit „Häma- toxylin - Pikrofuchsin" gefärbt. P. Mayer (Jena). Wittmaaek, K., Zur Kenntnis der Cuticulargebilde des inneren Ohres mit besonderer Berücksichtigung der Lage der Cortischen Membran (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 55, 1918, S. 537 — 576 m. 3 Tfln.). Zum Fixieren dient dem Verf. schon seit etwa 15 Jahren ein Gemisch von 2*/^ bis 5 g Kaliumbichroraat , 5 bis 10 cc Formol, 3 bis 5 cc Eisessig und Wasser bis 100 cc. Dieses wird jedesmal frisch bereitet, so daß der darin „sich vollziehende Umwandlungs- prozeß vor sich geht, während die Präparate in der Mischung liegen, während Held die bereits zersetzte Mischung verwendet" (S. 543). Die Cupulae der Cristae und die Otolithenmembran der Maculae zeigen sich in Form und Bau ganz verschieden, je nachdem, ob „die Fixation nach Eröffnung der Bulla tympanica aber ohne Eröffnung der Schneckenkapsel und ohne Herausnahme des Gehirns ausschließ- lich mit Eröffnung der Schädeldecke erfolgte", oder ob man das Ge- misch recht rasch einwirken ließ: in letzterem Falle „dringt mit großer Geschwindigkeit eine stark hypertonisch wirkende Lösung in den La- byrinthraum ein" (S. 544), so daß sich die Cupula sofort zurückzieht. Verf. hat ferner zum Vergleich von der Aorta aus entweder erst Ringers Geraisch , dann destilliertes Wasser und zum Schluß das Fixiergemisch injiziert, oder Ringers Gemisch mit Zusatz von 5 bis 6 Prozent Rohrzucker und gleich darauf das Fixiergemisch (S. 545). Auch die Corti sehe Membran zeigte danach analoge Unterschiede. 35,4. Referate. 273 Besonders empfiehlt er „ß'^/oigen Kolirzuckerzusatz zur lîiNr.EKSclien Lösung bei ca. 1 — 2 Minuten langer Vorspülung und den gleichen Gehalt an Rohrzucker auch der sofort nachzuprüfenden Fixationslösung zuzusetzen. Der üurchspülungsdruck betrug in meinen Versuchen etwa 45 cm Flüssigkeitssäule" (S. 571). /', Mayer (Jena). Hofer, H., D a s H a a r der Katze, seine (i r u p p e n s t e 1 1 u n g und die Entwicklung der Bei haare (Arch. f. raikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 85, 1014, S. 220—278 m. 2 Tfln.). Durch 40prozentige Natronlauge und Verschieben des Deckglases unter Druck wurden die Markzellen isoliert, auch durch starke Sal- petersäure in den Leithaaren „differenziert" (S. 233). Beide Reagen- tien sind zum Studium des Oberhäutchens ebenfalls brauchbar; Verf. setzt dies auf S. 237 bis 238 sehr ausführlich, aber nicht klar aus- einander und empfiehlt besonders „vollständiges Eintrocknenlassen des Haares mit verdünnter bzw. konzentrierter Salpetersäure". Zur Unter- suchung der Haargruppen bettete er Hautstückchen von alten oder jungen Katzen, auch von Embryonen, die in Alkohol oder „Forraol- alkohol bezw. Formalin 4proz." fixiert waren, „nach den allgemeinen Regeln der mikroskopischen Technik" in Paraffin und färbte ^ie meist 50 /^ dicken Schnitte mit „Hämalaun und Eosin bezw. v.\x GiEsoNS Pikrofuchsin" (S. 247). In ^/o- oder "/^prozentiger Essig- säure ließ sich die Epidermis nur schwer vom Corium abziehen, aber die abgezogenen Stückchen wurden mit Boraxkarmin oder Häm- alaun gefärbt und „in Diaphragmagläser eingebettet" (S. 255), um die Haarbälge von unten betrachten zu können. Endlich wurden auch zu ontogenetischen Untersuchungen Embryonen und junge Tiere in Formol, Zenkers, Cahnoys, Rauls und Müllers Geraisch fixiert — die Angaben hierüber sind lückenhaft — , Stücke davon in Paraffin eingebettet und die 5 bis 10 /u dicken Schnitte wie oben gefärbt (S. 259). P. Mayer (Jena). Weiß, 0., Zur Histologie derAnui'enhaut (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1 , Bd. 87, 1915, S. 265— 2S6 m. 2 Abb. u. 1 Tfl.). Die erwachsenen Rana, Bufo und Bonihinator sowie die Larven von Pelobate.s ließen sich am besten in Zenkers Gemisch und „Kalium- bichromat - Eisessiggemisch" fixieren. Zur Schleimfärbung diente .,MEYERSches Muzikarmin". /'. Mayer (Jeim). Breslauer, Th., Zur Kenntnis der Epidermoid alge- schwülste von Kaltblütern. Histologische Ver- änderungen des Integuments und der Mund- schleimhaut beim Stint (Osmerus eperlanusL.) (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 87, 1915, S. 200—264 m. 6 Abb. u. 3 Tfln.). Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 35, 4. 1" 274 Referate. 35,4. Die Tiere wurden ia den Gemischen von Zenker und Flemming sowie in ,,Formol, Pikriusublimateisessig und Alkoholeisessig (Abs. Alk. 9Ó T. , Eisessig .'> T.)" fixiert und dabei zum Teil entkalkt (S. 208). Sonst wurde das eigens „mit r)proz. Salpetersäure" 1 bis 8 Tage lang besorgt (S. 209). Die Färbung der Schnitte von 2 bis 20 ,« (Einbettung wie ?) bietet nichts Besonderes. , P. Mat/er (Jena). Smirnowa, W. , l'ber Regenerationserscheinungen des Muskelgewebes bei der Metamorphose von Rana temporaria (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 84, 1914, S. aOO— 305 m. 1 Tfl.). Fixierung in Carnoys Gemisch 5 Stunden lang, dann „24 Stunden in Xylol, 2 bis 6 Stunden in Paraffin. Färbung: Toluidin und Eosin oder Hämatoxylin und Rubin nach C arnoy. Nach Fixation in Flemming s Gemisch Färbung mit Safranin und Lichtgrün" (S. .304). P. Mayer [Jetm). Asai, T., Beiträge zur Histologie und Histogenèse der quergestreiften Muskulatur der Säugetiere (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 86, 1914, S. 8—68 m. 2 Tfln.). Von erwachsenen weißen Mäusen kamen hauptsächlich die Rücken- und Beinmuskeln ..mit den Knochen, was wesentlich ist" (S. 12), in Zenkers Gemisch, das besser wirkt als Formol -Alkohol, Sublimat usw. Neugeborene oder beinahe reife Embryonen wurden „nach schneller Exenteration mit ihrem Hautüberzug" eingelegt, jüngere dagegen ganz. „In den ersten 2 bis 3 Stunden ist ein Schwenken der Lösung zu empfehlen." Später Alkohol von öU bis 100 Prozent, die Knochen der alten Tiere wurden erst in 90prozentigem abgelöst , bei den übrigen waren sie meist schon entkalkt. (Wie lange die Fixierung dauerte, wird nicht gesagt.) Einlegung d^r Objekte erst 2 biö 4 Tage lang in 2prozentiges Zelloidin , dann , wenn dieses nach dem Ausgießen in ein Uhrglas „genügend abgetrocknet" ist, auf 6 bis 12 Stunden in Chloroform, nun auf einen Tag in „gesättigte Paraffinchloroformlösung" , auf 1 bis 2 Stunden in eine „bei Ofen- temperatur gesättigte", auf 1 Stunde in Paraffin von 45°, zuletzt auf 30 bis 60 Minuten in solches von 58 bis 60*^ Schmelzpunkt (S. 13). Schnitte von 2 bis Vh fx möglich, meist aber von 2 bis 5 bis 15 verwendet. Gefärbt wurden sie teils mit Eisenhämatoxylin (allein oder mit Bordeauxrot oder Rubin S), teils mit der „Hämatein- methode von 0. Schultze" , teils endlich für das Bindegewebe mit „Mallorys Azokarmin" oder noch besser nach Traina (S. 14)'. Nur ist diese Methode gar nicht einfach , und besonders muß man die Schnitte <;ut entwässern: im absoluten Alkohol sowohl als auch 35,4. Keferate. UT 5 im Karbolxylol sind sie so zu bewegen, daß beide rasch eindringen, da sonst das Akridinrot der Kerne abblaßt. Ist die Färbung gut gelungen , so sind auch die feinsten Bindeiibrillen blau und sehr deutlich, während die Muskeltibrillen gelbgriin, das Sarkolemm gras- grün sind. F. ^ [(liier {Jena). Schumacher, S. v., Ar ter io- veno se Anastomosen in den Zehen der Vögel (Arch, f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 87, 1915, S. 30;)— 340 m. 2 Tfln.). „Die Zehen der meisten Arten wurden ohne weiteres in lOproz. Formol gehärtet", zuweilen aber vorher mit löslichem Herlinerblau eingespritzt , meist von der Art. poplitea oder tibialis ant. inf. aus. „Einfache Injektionen der Schwimmhautgefäße gelingen von der Ar- terie aus sehr leicht und vollständig", und wird dann die Haut. ge- spannt üxiert , entwässert und aufgehellt , so lassen sich schon mit schwachen Linsen die Gefäße verfolgen (S. 317), aber nicht immer die Arterien von den Venen unterscheiden. Dies gelingt dagegen auch an den ungefüllten Adern in den Schnitten leicht. I^ingebettet wurden die Zehen nur in Zelloidin und entkalkt (vor- oder nachher) in lOprozentiger Salpetersäure. Infolge der Härte der Horngebilde und des Vorkommens von Sandkörnchen usw. zwischen ihnen waren Schnitte unter 10 /t im allgemeinen nicht möglich (S. 31 H). Manch- mal wurde nach der Entkalkung die Hornkralle mit dem Messer vorsichtig entfernt. P. Mayer {Jena). Ooetsch, W., Über Hautknochenbildung bei Teleostiern und bei Amia calva (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt; 1, Bd. 86, 1915, S. 435—468 m. 3 Abb. u. 2 THu.). Die Embryonen von Syngnatkus und Nerophh wurden erst mit Kokain betäubt und „gerade gerichtet", dann „meist mit Sublimat konserviert , dem etwas Eisessig beigefügt wurde" (S. 4;)8) ; auch. „Pikrinsäure" war günstig. Nur bei schon „beinahe ausgewachsenen Tieren und Schnitten durch fertige Schilder" mußte mit „Chrorasäure oder einer Salpeterlösung [!]" entkalkt werden (S. 439). Da beim Schneiden der Dotter gestört hätte, wurde meist das Stück zwischen After und Rückenflosse gewählt und vor dem Einbetten mit Bleu de Lyon gefärbt, um „die Objekte nicht im Paraffin zu verlieren und um eine Orientierung zu ermöglichen". Besonders gut war die Schnitt- färbung mit Hämalaun und Orange G. P. Mayer {Jena). Srdmko, 0. V., Studien über die funktionelle Architek- tur desHyalinknorpels (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 87, 1915, S. 151—199 m. 3 Tfln.). Die Embryonen — nur vom Menschen — wurden „in Sublimat, in Cahnoys Flüssigkeit, oder in Formol" fixiert, „kindliche und er- 18* 276 Referate. 35,9. wachsene Knorpel" 7 bis 14 Tage lang in lOprozeutigem Formol und dann gleicli oder nach 1 bis ü Tage langem Auswaschen in Wasser ge- schnitten : kleinere Stücke mit dem Eismikrotom, größere uneingebettet mit dem gewöhnlichen Mikrotom, die Embryonen in Zelloidin (S. 168). Die Schnitte durch den in Formol fixierten Knorpel wurden wenigstens 10 Minuten lang in Biondi s Gemisch belassen, dann mit ^/„prozentiger Essigsäure abgespült , in 70prozentigem Alkohol ausgewaschen , in absolutem entwässert, auf 2 Minuten in Origanumöl gelegt und in .,Harz" eingeschlossen (S. 169). So trat die Grundsubstanz sehr stark rot hervor , wälirend in den „nach der gewöhnlichen Methode mit Hämatoxylin und Eosin gefärbten'' (S. 167) es die Zellen tun. P. Mayer [Jena). Stübel, H., Ultramikroskopische Studien über Throm- bozyten mit Blutgerinnung (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 51, 1914, S. 573—576). Verf. untersuchte Blutgerinnung und Thrombozyten „systematisch bei Dunkelfeldbeleuchtung" hauptsächlich an Mensch, Huhn und Frosch. Um die Blutplättchen lauge am Leben zu erhalten, wurde das Blut mit Hirudin versetzt. F, Mayer [Jena). Mühlmann , M. , Über die chemischen Bestandteile der NissL-Körner (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 85, 1914, S. 361—363). Keine neuen Methoden , nur Nachprüfung und Zurückweisung der Angaben von P. G. Unna. P. Mayer (Jena). Keiser, W., Untersuchungen über die erste Anlage des Herzens, der beiden L ä n g s g e f ä ß s t ä m m e u ml des Blutes bei H) m b r y o n e n von Petromyxon Planen' (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 51 , 1914, S. 579—626 m. 30 Abb. u. 5 Tfln.). Verf. hielt die künstlich befruchteten Eier in Wasser von 12 bis 14*^0 und fixierte, sobald die Gastrula auftrat, d. h. im Alter von 200 Stunden, bis zum Ausschlüpfen, d. h. 21 bis 22 Tage nach der Befruchtung, Tag und Nacht alle 2 bis 2^/2 Stunden eine Anzahl davon in „konzentriertem Sublimat mit einem Gehalt von 2 Prozent Eisessig" (S. 589): bis zum Alter von 18 Tagen die Embryonen samt der sehr dünnen EihüUe, die späteren vorher lebend freigemacht. Dann „allmählich in steigendem Alkohol" je ^/.^ Stunde lang; im 80prozentigen dagegen blieben sie 2 Monate lang, wurden von da durch absoluten Alkohol in Zedernöl übergeführt und in Zelloidiu- Paraffin (nähere Angaben fehlen) eingebettet. Zum Färben war Eisenhämatoxylin am besten, obwohl die stark gefärbten Dotterplätt- chen die Schnitte „sehr unschön" machton und viele Zellkerne ver- 35, 4. Referate. 277 (leckten 5 um dem abzuhelfen , wurden die Schnitte nur 4 fi dick angefertigt. Recht gut war auch Durchfärbung mit llämahiun und Schnittfärbung mit Methylorange. Die Karniine versagten , und dio damit gefärbten Präparate dienten nur zur Kontrolle der anderen. P. Mayor (Jena). Haff, R. , Bindegewebs- und Blutbildungsprozesse in der embryonalen Leber des Huhns (Arcli. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 84, 1914, S. 321—350 m. 2 Tfln.). Angabe der gebräuchlichen Methoden ohne Einzelheiten. Nur vom „Zenker- Formol" nacli Helly wird gesagt, es sei für die „Dar- stellung des Kernes nicht immer ganz einwandfrei" gewesen (S. 321). I\ Mauer {Jena). Hartmann , A, , Die Entwicklung der Thymus beim Kaninchen (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 80, 1914, S. 69 — 192 m. 13 Abb. u. 4 Tfln.). Die Embryonen wurden ganz oder nach Oft'nung des Brust- korbes in „Zenker- Formol , MüLLER-Formol nach Orth mit Zusatz von 2 — 3proz. Eisessig, Sublimat, CARNOvschem Gemisch (0:3: 1)", auch wohl in Flemmings Gemisch fixiert, langsam in Alkohol gehärtet und „sorgfältig über Chloroform oder Zedernholzöl in Paraffin ein- gebettet" (S. 77). Wo möglich wurde die Thymus vor der Ein- bettung herausgeholt. „Zur Übersicht" wurden die Schnitte meist nach Maximow mit Azur II-Eosin gefärbt, sonst mit anderen Methoden, auf die Verf. aber nicht eingeht. P. Ma//rr {Jena). Schmidt , W. , l' b e r den D a r m k a n a l v 0 n L 0 p h i u s p i s c a - toriusL. E inBeitrag zurHìsto g eneseder Magen - drüsen der Fische (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 53, 1915, S. 855—886 m. 36 Abb.). Verf. betont ausdrücklich, daß für junge Lopidn.s die Fixierung mit Formol — genauere Angaben fehlen! — und Nachbehandlung mit Alkohol „sich sehr gut bewährt hat und bessere Resultate gab als Sublimatfixierung" (S. 860). Die Färbung der Schnitte (Paraffin?) war schwierig, da „das embryonale Gewebe auf viele Farben nicht genau genug reagierte". Auch hierüber sind die Angaben äußerst dürftig. P- Mayer (Jena). Burlend, T. H. , The pronephros of Scyllium canicula (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 37, 1914, S. 22.3—266 m. 7 Abb. u. 8 Tfln.). Die Embryonen von S. canicula oder catalus wurden fixiert „in corrosive sublimate (23 ^Jq) or in sublimate acetic" (S. 228), dann meist mit Boraxkarmin gefärbt, je 1 Stunde lang in Alkohol 9yg Referate. 35,4. von 70, 90 und 100 Prozent belassen, auf ;> Stunden in Zedernöl gebracht und in Paraffin yen 52 ** Schmelzpunkt eingebettet. Die Schnitte wurden zum Teil mit Dklafields Hämatoxylin und Eosin, oder mit Orange (j in absolutem Alkoliol behandelt. P. Mayer {Jena). Neuniaiin, E., Neuer Beitrag zur Kenntnis der embryo- nalen Leber (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 85, 1914, S. 480—520 m. 2 THn.). Von den Lebern wurden Stücke teils in „Müller- Formol oder Zenker- Formol", teils zu „langsamerer Fixierung" in ^/^prozentige Chromsäure eingelegt ; letztere, vom Verf. 1874 angewandt, ist sehr zu empfehlen, da sie „zarte Konturen durch stärkere Lichtbrechung schärfer hervortreten" läßt als die anderen Gemische und Schrump- fungen von „Räumen , die einen flüssigen Inhalt haben" , verhindert (S. 481). Noch besser ist das Gemisch von 9 Teilen dieser Chrom- säure mit 1 Teil Formol (S. 482). Nach Härtung in Alkohol wurden die Stücke zerzupft oder in Zelloidin eingebettet (keine Angaben hierüber). Meist gelangte dann eine j, Kombination der Hämatoxylin- färbung mit van Gibson scher oder Biondi -Heidenhaix scher Flüssig- keit" zur Verwendung, auch Giemsas Gemisch, ferner „Säureschwarz und Keinblau, sowie auch die käufliche Eisengallustinte (aus der Fabrik Lentz in Stettin)". Letztere färbte in Chromsäurepräparaten die Kerne der Leber- und Bindegewebzellen blau, die der Erythro- zyten schön rot. Untersucht wurden die Schnitte erst in Glyzerin und dann in „Lack" übertragen. Auch wurde von frischen Lebern durch Einstich mit einer Glaskapillare (ebenfalls 1874 angewandt) der Saft gew(^nen. P. Mayer (Jena). Witschi , E., Experimentelle Untersuchungen über die Entwicklungsgeschichte der Keimdrüsen von Rana tempora ria (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 2, Bd. 85, 1914^ S. 9—113 m. 7 Abb. u. 6 Tfln.). Die künstliche Befruchtung der Eier und die Zucht der Larven bietet nichts Neues. Fixiert wurde meist mit warmem ZENKERschetìi Gemische, gefärbt meist mit Ehrlich s Hämatoxylin und Eosin (S. 10). P. Mayer (Jena). Alten, H. V., Beitrag z u r E n t w i c k 1 u n g d e s K i e m e n d a r m s einer Schildkröte (Chrysemy s- marginata) (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 87, 1916, S. 58.5—610 m. 12 Abb. u. 2 Tfln.). Die in „ZENKER-Formol" fixierten Embryonen wurden meist in „Kollodium -Paraffin" eingebettet. Dieses „von 0. Schultze besonders ausgearbeitete-' Verfahren war auch für größere Embryonen „aus- 35,4. Referate. ^ 279 gezeiclmet'% jedoch mußte man sie im „Chloroform -Zedernöl" 2 bis 3 Tage lassen (S. 595). ' P. Mauer {Jeita). Liebe, W., Das männliche Begattungsorg an der Hau.s- eute (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 51, 1914, S. r,i>7 —696 m. 19 Abb. u. 2 Tfln.). Der Penis der Ente wurde entweder durch Reizung der Nu. erigentes (nach C. Eckhard 1876) oder durch vorsichtiges Einspritzen einer warmen Gelatinelösung in den Schwellraum zur Erektion ge- bracht und in jenem Falle sofort dicht am After abgeschnürt , in diesem mit kaltem Wasser Übergossen. Ferner wurden die Arterien mit folgender Masse gefüllt: 100 g Mastixfirnis, zur Sirupdicke ein- gedampft, dazu 15 g Zinnober (mit Firnis zerrieben) und 8 g Mennige (mit Olivenöl verrieben) und „etwas Wachs" (S. 630) , das Ganze mit Äther leichtflüssig gemacht; die Masse ließ sich auch in Paraffin gut schneiden , und die Farbkörnchen widerstanden dem Xylol und Alkohol. Zur feineren Untersuchung wurde ein elektrisch erigierter Penis nebst der Kloake in Zenkers Gemisch fixiert und in Jodalkohol ausgewaschen ; ebenso ein von der Aorta aus farbig injizierter. Ein- bettung durch Chloroform in Paraffin; Schnitte in Serien von 5 und 1 0 !-i Dicke infolge der starken Verhornung und des vielen elastischen Gewebes nur durch jedesmaliges Überstreichen mit Mastix in Äther möglich. Färbung mit Delafields Alaun- oder Heidenhains Eisen- hämatoxylin ; auch mit Kresofuchsin von Grübler (2 Prozent in SOprozentigem Alkohol , hiervon 4 cc nebst 1 cc Salpetersäure in 100 cc SOprozentigen Alkohols, S. 632), dann Auswaschen in 90- prozentigem Alkohol, Nachfärbung mit Lithionkarmin oder Grüblers „Pikrokarmin 2 neue Lösung" für die Kerne und Orange G in wässeriger Lösung für das Plasma. P. Mayer (Jena). Pawlowsky, E. N., Über den Bau der Giftdrüsen bei Pio to SU s und anderen Fischen (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 38, 1914, S. 427—442 m. 4 Abb. u. 3 Tfln.). Die Museumexemplare wurden alle in Zelloidin eingebettet — nähere Angaben fehlen — und so Schrumpfungen namentlich der Drüsenzellen ganz vermieden , wie sie sich „bei Paraffineinbettung selbst bei Benutzung gut konservierten frischen Materials niclit ver- meiden lassen" (S. 427). Färbung am besten mit Eisenhämatoxylin nach Weigert und van GiEsoNSchem Gemisch. P. Mayer (Jena). Goette, A., D i e E n t w i c k 1 u n g d e r Iv o p f n e r v e n b e i Fischen und Amphibien (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1. Bd. 85, 1914, S. 1 — 165 ra. 6 Abb. u. 10 Tfln.). Verf. hat „die Entwicklung namentlich der Augenmuskelnerven von Siredon auch an Gold- und Silberpräparaten (nach Apathy und 280 Referate. 35. 4. Paton) verfolgt", aber gefunden, daß „die Bildungszellen der Nerven außerordentlich, oft bis zur Unkenntlichkeit verändert" werden (8. 149). Er bleibt deswegen bei den „älteren Präparationsmethoden", teilt sie aber nicht mit. /^ Mayer (Jena). Martynoff, W., Die Nervenendapparate im Pericardium des Menschen und der Säugetiere (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 84, 1914, S. 430—4:57 m. 2 Tfln.). Die „fibröse Schicht des Herzbeutels und das parietale Blatt ihrer serösen Schicht" von Mensch, „Afte", Pferd, Kuh, Hund und Katze wurden mit ^/gprozentiger Methylenblaulösung in tiefen PETRischen Schalen bei 37° 2 bis 2^/., Stunden lang behandelt, dann auf 24 Stunden in Hprozentige Lösung von Ammonraolybdat, der „bis- weilen eine geringe Menge Formalin zugesetzt war", eingelegt, gut ausgewaschen und zuletzt in Xyloldammar gebracht (S. 431). P. Mayer {Jena). Hollaender, P. P., (ber den Ursprung der aus dem Mittel- h i r n im dorsalen L ä n g s b ü n d e 1 absteigenden Nervenfasern bei Sauropsiden (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 55, 1917, S. 203—220 m. 11 Abb.). Anwendung von S. Ramons Silberimprägnierung auf Embryonen, die sich dazu besser eignen, als ausgewachsene Tiere. Schnitte von 10 bis 15 ^a Dicke. P. Mayer {Jemi). Brammertz, W., IT ber das normale Vorkommen von Gly- kogen in der Retina (Arch. f. mikfosk. Anat. Abt. 1, Bd. 86, 1914, S. 1—7 m. 1 Tfl.). Zur Fixierung eignete sich Carnoys Gemisch besser als absoluter Alkohol, da „die schnelle Wasserentziehung die einzelnen Gewebs- elemente stark deformierte" (S. l). Die Augen wurden ganz oder nach Freilegen der Retina durch Xylol oder Zedernöl in Paraffin, Zelloidin oder beides (nach Apathy) eingebettet, die Schnitte auf dem dünn mit Eiweißglyzerin bestrichenen Tragglas nur mit dem Pinsel angedrückt, nicht gestreckt, die Paraftinschnitte auch vor dem Färben mit Zelloidin überzogen. Färbung mit Hämatoxylin von Ehrlich oder Delafielu und BESTSchem Karmin (S. 2). P. Mayer (Jena). Heidenhaill , M. , Über die Sinnesfelder und die Ge- schmacksknospen der Papilla foliata des Ka- ninchens. Beiträge zur Teilkörpertheorie 3 (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 85, 1914, S. 365—479 m. 1«; Abb. u. 7 Tfln.). 35,4. Referate. 2H1 Zur Fixierung waren Subtrie nach Heidenhai.n und Zenkers Gemisch nicht so gut wie das Gemisch von „konzentrierter Suhliiiiat- kochsalzlösung 80, 2 ^o Osuiiumsäure 10, Eisessig :>". Einbettung durch Schwefelkohlenstort" in l'araffin, Schnittdicke 6 /t (S. 392). Färbung nur mit Eisenhämato^lin ; war „das Objekt osmiert, so behandelte ich die Schnitte vorner kurze Zeit mit einer lOprozentigen Litsung von Perhydrol (bezogen von Meuck, Darmstadt), um die von dem Osmium ausgehenden Widerstände zu breclien (Verfahren von Prof. Macquette, New York)". Diese Färbung läßt die Grenzen der Sinneszellen nicht deutlich hervortreten ; zwar ist dem durch Benzolichtbordeaux 6 Bl abzuhelfen , aber dieses „deckt allerhand Einzelheiten zu" (S. 395), ist also nicht vorteilhaft. P. Mayer {Jena). Pfüller, A., Beiträge zur Kenntnis der Seitensinnes- organe undlvopfauatomie der Macr uriden (Jen;i. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 52, 1914, S. 1 — 134 m. 38 Abb. u. 2 Tfln.). Der Kopf eines nur 7*5 cm langen Macrurus cavernosus wurde; in Zelloidin eingebettet und in Schnitte von 25 /t Dicke zerlegt. Färbung mit Hämalaun, dann Rekonstruktion. Andere Schnittserien „bei der Ergründung des Verlaufes feiner Nervenfasern" mit „Häma- toxylin nach Heidenhain" (S. 3J. Knorpelfärbung nach Lundvall (1905) mit Methylgrün. P. Mayer {Jena). Bierbaum, Gr., Untersuchungen über den Bau derGehiir- organe von Tiefseefischen (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 111, 1914, S.^ 281— 380 m. 17 Abb. u. 2 Tfln.). Das gesarate Material — soweit es in Sublimat fixiert worden war, behandelte es Verf. zunächst „gründlich" mit Jod in 70prozentigem Alkohol — wurde mit schwefliger Säure, besonders aber mit Salpeter- säure (1 bis 5 Prozent in 70prozentigem AJkohol „über einen Zeit- raum von 8 Tagen hin allmählich ansteigend") entkalkt (S. 28 7 J. Vorher waren die Linsen herausgenommen und die Köpfe abgeschnitten worden. Dann kam es langsam in absoluten Alkohol, von da auf je 24 Stunden in diesen -\- Zedernöl, in Zedernöl, in dieses -f- CCl^, in CCI4, in diesen -}- Paraffin (48"), in dieses, in Paraffiîi von 58*^ Schmelzpunkt (S. 288). Färbung der 10 fi dicken Schnitte mit Hämalaun oder Eisenhämatoxylin, oft hinterher mit Orange G oder Kongorot. Zur Rekonstruktion wurden (nach Keru und Budcett) die Schnitte auf matte Gläser gezeichnet, diese in einem Akkumulatoren- glas richtig aufeinandergelegt und mit einem Gemisch von Zedern- und FenchelÖl zu gleichen Teilen durchsichtig gemacht (S. 2!t0). Die Scheiben ließen sich hinterher in heißem Seifenwasser leicht abwaschen und dann von neuem benutzen (S. 291). P. Mayer (Jena). 282 Referate. 35,4. Neuiiiailil, Fr., Zur Anatomie des H a ubenhuhnkopfes (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 52, 1914, S. 209— 2G8 ra. 42 Abb. u. 1 Tfl.). Das Material wurde „durchweg mit Sublimat -Eisessig fixiert und in Schnittserien von 10 bis 20 /t Dicke zerlegt. Die Präparate junger Embryonen wurden mit Hämatoxylin und dem Indigkarmin- Pikrinsäuregemisch nach Calleja gefärbt, bei älteren trat noch das Bismarckbraun dazu, welches das Knorpelgewebe vorteilhaft hervor- hebt" (S. 211). Um die Größe der Lateralventrikel auch ohne Schnitt- serien und Rekonstruktion zu ermitteln , wurden die Schädel nach Entfernung der Haut und Augen in Formol fixiert und durcli Alkohol in Xylol gebracht. Dann wurde mit einer „Subkutanspritze" Wood- sches Metall, nur etwas über 71^ warm, in einen Ventrikel gefüllt, dessen Überschuß an der Medulla oblongata austrat ; dabei war zwar keine Vorwärmung der Köpfe nötig, aber die Kanüle mußte sehr heiß sein (S. 212). Für die Blutgefäße wurde eine Masse aus je 1 Teil Mennige und Zinnober und 2 Teilen weißen Wachses verwandt, zu der „Terpentin" hinzugefügt war , bis sie „bei nicht zu hoher Temperatur noch flüssig war" (S. 213); Injektion von der Carotis com- ™""^^ ^"s- P. Mayer {Jena). Hertwig , Cr. u. P. , K re uzungs versuch e an Knochen- fischen (Arch. f. mikrosk. Anat, Abt. 2, Bd. 84, 1914, S. 49—88 m. 1 Tfl.). Hoden und Ovarien von Gohius wqrden freigelegt , erstere in etwas Seewasser zerzupft; die Spermien blieben in der feuchten Kammer mehrere Stunden laug lebendig (S. 51). Die reifen Eier, an Ölblase und Hülle erkennbar, wurden zu je etwa 30 mit Nadeln auf ein etwas angefeuchtetes Tragglas gebracht und hafteten darauf fest ; sie wurden dann in einer Schale mit verdünntem Sperma be- fruclitet und nun erst ganz mit Wasser bedeckt (S. b'2). Von Creni- htbifis brauchten die Weibchen nur abgestrichen und die Eier in einer trocknen Schale gesammelt zu werden; Befruchtung wie oben (S. .54). Zum Fixieren wurden die Eier 24 Stunden lang in Zenkers Gemisch eingelegt, gut ausgewaschen und in „schwachem Formalin- wasser" aufbewahrt. Dann wurde mit Nadeln die Hülle abpräpariert, und das Ei, um den Dotter nicht brüchig werden zu lassen, möglichst schnell durch Alkohol (mit Jod) in Oöprozentigen Alkohol und von da durch Bergamottöl in Paraffin geschaft't. Die 7 bis 10 ju dicken Schnitte wurden mit „Magentarot-Pikroindigkarmin" gefärbt. Ältere Embryonen wurden lebend aus der Hülle herausgeholt und in ver- schiedenen Gemischen fixiert, weiter aber wie die Eier behandelt, auch zur Anfertigung von Lichtbildern mit Zedernöl aufgehellt (S. 54). P. Mayer {Jena). 35, 4. Referate. 28.'; Levy, F., S t u a i e 11 z u r Z e u g- u 11 »• s 1 e h r e. :>. M i 1 1 e i 1 u n g [usw.] (Arch. f. mikrosk. Aiiat. Abt. 2^ Bd. 85, 1914, S. 125 — VA m. 1 Abb. u. 1 Tfl.). „Das Darmstück [von l'ai/a] mit den Zysten [von Distotmnii] war in ZENKEuscher Flüssigkeit (5 proz, Eisessig) fixiert", wurde „gründlich jodiert" , in Paraffin eingebettet und in Schnitte von 10 bis Ib [x Dicke zerlegt. Diese wurden unter anderem nach einer „geringfügigen Abänderung" (S. 126) der Vorschrift von Ramon erst Vo Minute lang mit Magentarot, dann nach Waschung in destilliertem Wasser mit einer Lösung von 1 g Indigkarmin in 400 cc gesättigter wässeriger Pikrinsäurelösung gefärbt, wenige Sekunden in Alkohol von 9.5 und 100 Prozent abgespült, in einem Gemisch von 1 Teil absoluten Alkohols und 2 Teilen Xylol „ausdifferenziert und über Xylol in Kanadabalsam eingeschlossen" (S. 127). P. Mayer {Jena). Levy, F., Studien zur Z e u g u n g s le h r e. 4. Mitteilung [usw. | (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 2, Bd. 86, 1915, S. 85—177 m. 15 Abb. u. :5 Tfln.). Die Hoden von Rana wurden in mehreren Gemischen , unter anderen in „Heumanns Gemisch in der Zusammensetzung für Amphi- bien 1 ^/o Platinchlorid 75 ccm, 2 ^/^ Osmiumsäure 25 ccm, Eisessig 1 ccm" fixiert, durch Xylol oder Chloroform in Paraffin eingebettet, und die Schnitte nach zahlreichen Methoden gefärbt (S. 92). Verf. gibt auf S. 94 „einige kritische Anmerkungen" über die Mängel der Fixierung nach Flemming, Hermann und Caknoy sowie die der Färbung mit Eisenhämatoxylin. Am meisten hält er von der „Kiipfer- hämatoxylinmethode nach Benda", die aber nur wenig haltbare Prä- parate liefere. P. Mayer {Jena). Doms, H., Über den Einfluß der Temperatur auf Wachs- tum und Differenzierung der Organe während der Entwicklung von Rana esculenta (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, P.d. 87, 1915, S. 60—95 m. 14 Abb. u. 1 Ttl.). Die jungen, dotterreichen Larven wurden ^/^ bis 6 Stunden lang in Bouins Gemisch, die älteren 1 Tag lang in Zenkers Gemisch fixiert. Jene wurden so bald wie möglich, aber vorsichtig, so daß sie nicht schrumpften, in Zedernöl oder Terpineol gebracht, um das Hartwerden des Dotters zu vermeiden, von da in „ein Gemisch von Öl und weichem Paraffin", dann erst auf mehrere^ Stunden in Paraffin von 30° Schmelzpunkt, endlich durch ein Gemisch von diesem und hartem in „reines liartes Paraffin von ca. 58** nur für etwa 20 Mi- nuten" (S. 65). Ältere Larven dagegen wurden durch Chloroform 284 Referate. 35, 4. eingebettet. Zur Gegenfärbung nach Delafields oder Ehrlich s lliiraatoxylin wurden die Schnitte „über Nacht im Eosin [wie stark?] gelassen und am nächsten ^'age mehrere Stunden mit Alkohol von 70 ^Iq differenziert" (S. CG).^ ' P. Mayer (Jena)., Stachowitz, W., Veränderungen in der Entwicklung von Amphibienembryonen, die aufdem Stadium der M eduli a rpl atte mit Radium bestrahlt wurden (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 85, 1914, S. 521—5.34 m. 2 Tfln.). Jedes Ei wurde für sieh (nach Wegschneidung der meisten Gallerte) mit der Medullarrinne nach oben in ein hohlgeschliffenes Tragglas gebracht, das Radiumpräparat auf einem 4 mm hohen Glas- ring darüber gelegt und das Ganze in eine Feuchtkammer gestellt. Später wurde es in ein Glas mit frischem Wasser und Wasserpflanzen versetzt, zuletzt in ,.Pikrin - Sublimat -Essigsäure" fixiert und in 7 öprozentigem Alkohol aufbewahrt (S. 523). Durchfärbung 10 Stunden lang im Gemisch gleicher Teile von ..Boraxkarmin und 70proz. Alkohol", Auswaschen ebenso lange „mit einer Mischung von Borax- karmin mit dem doppelten Volumen Salzsäure- Alkohol". Nachfärbung der Paraffinschnitte mit Lichtgrün. P. Mayer [Jena). C. Mikroorf/anisnien, Paravicini, E., Zur Frage des Zellkerns bei Bakterien (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 2, Bd. 48, 1918, Nr. 16/19, S. 337—340). Verf. bediente sich bei Untersuchung der Bakterien ähnlicher Methoden wie bei seinen Ustilagineenstudien^. Die Fixierung und Färbung der Bakterien erfolgte auf Objektträgern , auf welchen sie nach Aufguß einer dünnen Nähragarschicht kultiviert worden waren (Bacillus mycoides , B. megatherium , Bacterium aërogenes). Nach Entwicklung der Kolonien Fixierung mit Chrom -Osmiumessigsäure (nach Flemming , schwaches Gemisch) ; Färbung nach IIeidenhain. Alle anderen verwandten Farben ergaben minder gute Resultate als Eisenhämatoxylin. Käster {Bo7inj. •) Es gelang dem Verf. mit genannter Metliodc Gebilde nachzuweisen, die er auf Grund ihrer Lage, Größe, Färbbarkeit und ihrer Beziehungen zu Sporenbildung und Zellteilung als Zellkerne anspricht. 35,4. Referate. 285 X>. Jiotanisches. BruSSOff, A., ti b e r d i e s 0 <^ e IK F r a g- ni e n t a t i o n der A c t i n o - myceten- Hyphen (Naturwiss. Woclienschr. |N FJ Bd.17, 1918, Nr. 17, S. 249—250). Die Warnehmung zahlreicher Autoren, daß die Hyphen des Actino- myces sich in bakterienähuliche Stücke spontan zerlegen , ist un- zutreffend ; sie ist durch ausschließliche Betrachtung j:^efärbter Prä- parate gewonnen worden. Verf. macht wahrscheinlich, daß die als Teilstücke der Hypen angesprochenen Stücke die mit Volutin an- gefüllten Strecken desjMycels sind, welche mit volutinfreien regelmäßig wechseln. Verf. bestätigt seine Meinung durch den positiven Ausfall aller von A. Meyer für Volutin angeführten Reaktionen^. Küster (Bonn). Gothan, W., Über die Methoden und neuen Erfolge bei der Untersuchung kohlig erhaltener Pflanzen- reste (Sitzungsber. d. Ges. naturforsch. Freunde, Berlin, Jahrg. 1915, S. 4.3—48 m. 1 Tfl.). Die verschiedenen Methoden: Schulze sches Reagens (KClOo -]- HNO3), rauchende HNO3, H2O., werden beschrieben. Meist wird das erstere verwandt. Es hat sich namentlich für mesozoische Pflanzen- reste bewährt. Die kohligen Pflanzenpartikel werden dadurch oxydiert und gebleicht. Die Zurückführung auf das frühere braunkohlig- torfige Stadium ermöglicht einen Auszug der löslichen Humusbestandteile mit Ammoniak. Dabei bleiben z. B. die widerstandsfähigeren Epi- dermen der Blätter zurück. Diese zeigen dann unter dem Mikroskop die schönste Zellstruktur. Aus Sporangien lassen sich sehr leicht Sporen bzw. Pollen gewinnen. — Auch das Verfahren von Jeffrey bewährte sich sehr gut. Hierbei werden Kohlenstücke durch Mazeration mit heißem alkoholischem Alkohol und Anwendung von Flußsäure für das Mikrotom schneidbar gemacht. Die Kohlen werden in Zelloidin eingebettet. I/iesegang (Frankfurt o. M.). E, Mineralogisch - Petrographisches, Hackl, 0., Mikrochemische Untersuchung von Sericit und Talk (Verhandl. d. k. k. geolog. Reichsanst. , Wien, Jahrg. 1918, Nr. 10). ^) Vgl. diese Zeitschr. Bd. 21.. 1904. S. 94. 286 Referate. 35,4. Sericit und Talk sind zuweilen mikrochemisch uicht zu unter- scheiden. Sericit ist Kalium -Aluminium -Silikat, Talk Magnesium- Silikat. Wegen der Möglichkeit von Verunreinigungen ist völlig ein- deutig nur die Prüfung auf Kalium. Dazu mußte man bei einer makroskopischen Analyse das Material mit Flußsäure aufschließen. Bedeutend rascher und mit mindestens gleicher Sicherheit gelingt die mikrochemische Untersuchung. Beim Kochen des möglichst feinen Pulvers im Platinlöffel mit konzentrierter Salzsäure geht nämlich ge- nügend Substanz in Lösung, Die überschüssige Salzsäure wird durch V^erdampfen entfernt. (Neutralisation mit Alkalien würde den Salz- gehalt zu sehr erhöhen.) Das mit warmen Wasser wieder Gelöste wird auf einem Objektträger aus Quarzglas mit möglichst frischer Platinchloridlösung auf Kalium geprüft. Nach Zusatz von etwas Natriumsulfat zur Ermöglichung der Alaunbildung untersucht man mittels Cäsiumchlorid einen zweiten Tropfen auf Aluminium. Schließ- lich kann man einen dritten Tropfen in der üblichen Weise mikro- chemisch auf Magnesium prüfen. Liesegang {Frank f it rt a. M.). V 35,4. Neue Literatur. 2H7 Neue Literatur. 1, Lehr- und Handbücher. Hofmann, E. R. v., Lehrbuch der gerichtlichen Medizin mit gleichmäßiger Berücksichtigung der deutschen und österreichischen Gesetzgebung. 10. Aufl. Vollst, umgearb. v. Prof. Dr. A. Haberda. Mit neuer Bearb. d. psychiatr. Teiles v. Prof. -Dr. J. v. Wagner - Jauregg. Lex. 8°. (VII, 500 S.) 1. Tl. Mit 127 Textabb. Berlin u. Wien (Urban & Schwar- zenberg) 1919. 18 M. + 10 «/„ T. ; geb. 20 M. + 20 '% T. Salomon, H., Diagnostisches Taschenbuch. 2. verbess. u. erweiterte Aufl. 147 S. Weimar (Pauses ^erlag) 1918. 2 M. 2, Mikrophotographie und Projektion. Huse , K. , Photographic resolving power (Journ. of the Franklin Inst. vol. 185, 1918, S. 277—278; vgl diese Zeitschr. Bd. 35, 1918, S. 252). Rothe , Kinematographie als chirurgisches Lehrmittel (Beri. klin. Wochen- schr. 1918, Nr. 35). 3. Präparationsmethoden im allgemeinen, Adam, A., Eine .Stammlösung zur Romanowsky- Färbung (Deutsche med. Wochenschr. Jahrg. 44, 1918, Nr. 3G, S. 995—996). 288 Neue Literatur. 35, 4. Blutschier, E. , Reinigung des zu Kulturzvveckcn verwandten Paraffins (München, med. Wochenschr. 1917, Nr. 41). Thilo, O., Zur Verhütung und Behandlung des Formalinekzems (Zool. Anz. Bd. U, 1914, S. 234—238; vgl. diese Zeitschr. Bd. 35, 1918, S. 252). 4. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. y A. Niedere Tiere. Becher, S., Über eine auf die Struktur des Echinodermenskelettes gegrün- dete neue Methode zur Herstellung von polarisiertem Lichte (Zool. Anz. Bd. 44, 1914, S. 122—136 m. 8 Abb.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 35, 1918, 5. 257). Becher, S., Über die Benutzung des Polarisationsmikroskops zur morpho- logischen Analyse des Echinodermenskelettes (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 38, 1914, S. 211—252 m. 4 Tfln.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 35, 1918, 8. 258Ì. Behner, A. , Beitrag zur Kenntnis der Hydromedusen (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 111, 1914, S. 381-427 ra. 23 Abb. u. 1 Tfl.; vgl. diese Zeit- schr. 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Bd. 55, 1917, S. 101—124 m. 14 Abb. u. 1 Tfl.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 35, 1918, S. 256). Fuchs , R. , Die Keimblätterentwicklung von ( yclops viridis Jurine (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 38, 1914, S. 103—156 m. 6 Abb. u. 3 Tfln.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 35, 1918, S. 264). 35, 4. Neue Literatur. 289 Gericke, H., Atmung der Libellcnlarven mit besonderer Berücksichtigung der Zygopteren (Zool. Jahrb. Abt. f. allgem. Zool. Bd. 36, 1917, 8. 157 —198 m. 1 Abb. u. 2 Tfln.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 35, 1918, S. 269). Hai'nisch, W., Über den männlichen Begattungsapparat einiger Chrysome- liden. Ein Beitrag zur Phylogenie des Kopulationapparates der Käfer (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 114, 1915, S. 1—94 m. 71 Abb. u. 1 TH.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 35, 1918, S. 266). Heiner, H. , Zur Biologie und Anatomie von Cloëon dipterum L. , Baetis binoculatus L. und Habrophlebia fusca Curt. (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 53, 1915, S. 289—340 m. 43 Abb.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 35, 1918, S. 267). Hornberger, F., Die Copula der Aeschna cyanea L. (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 55, 1918, S. 497—536 m. 25 Abb. u. 2 Tfln.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 35, 1918, S. 268). Jakubski, A. W. , Studien über das Gliagewebe der Mollusken. 2. Teil. Cephalopoda (Zeitschr. f. wiss. Zool Bd. 112, 1915, S. 48—69 m. 2 THn. ; vgl. diese Zeitschr. Bd. 35, 1918, S. 257). Jörschke, H., Die Facettenaugen der Orthopteren und Termiten (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 111, 1914, S. 154—280 m. 57 Abb. u. 1 Tfl.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 35, 1918, S. 266). König, E. , Die Regeneration des Auges bei Arion empiricorum (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1 , Bd. 86 , 1915 , S. 293—317 ra. 3 Abb. u. 1 Tfl. ; vgl. diese Zeitschr. Bd. 35, 1918, S. 256). Künneth, F., Die Stigmenversorgung des Insektenthorax (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 112, 1915, S. 70—92 m. 1 Tfl.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 35, 1918, S. 266). Löhner, L., Zur Kenntnis der Blutverdauung bei Wirbellosen (Zool. Jahrb. Abt. f. allgem. Zool. 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Behner, A., 254. Berberich, P., 145. BerbHnger, W., 203. Berczeller, L., 12G. Berssonof, N., 141. Bierbaum, G., 281. Bispingboff, W., 25(j. Blunck, G., 249. Boeke, J., 119. Boit, E., 130. Brammertz, W., 280. Brereton, G. E., 212. Breslauer, Th., 273. Bretsclineider, F., 268. Brückner, E., 254. Brunswig, H., 44. Brussoff, A., 285. Buchner, P., 52. Büchmann, E., 225. Burlend, T. H., 277. Burlet, H. M. de, 201. (hamot, E. M., 225. Cole, II. .]., 225. Coster, ,1. J. J., 201. Denigès, G., 112, 225. Deußen, E., 124. Doms, H., 277. Drummond, J. C. , 192. Eder, 147. Ehrenhaft, F., 62. Ehringbaus, A., 143. Eitel, W., 65. Jâhraeus, R., 113. Fauth, G., 212. Feigl, J., 201. Fellenberg, Th. v., 227. Fernau, W., 255. Fischer, K., 256. Fitting, H., 220. Foehr, Th., 66. Frankenberg, W., 202. Frederikse, A. M., 114. Fritsch, C, 272. Fuchs, R., 264. Gain -Valerio, B., 132. Gaßner, G., 127. Genek, M., 121. Georgi, J., 175. Gericke, H., 269. Gins, H. A., 210. (4oetsch, W., 275. Goette, A., 279. Gotban, W., 285. Gray, H. L. B., 228. Griebel, C, 147, Griedel, C, 226, 227. Guillet, L., 111. Gutzeit, 211. Gyermek, L., 45. Hackl, 0., 285. Haft-, R., 277. Malier, R., 148. Hanikirsch, W., 225. Harnisch, W., 266. Hartmann, A., 277. Hartmann, M., 138. Haß, W., 68. Haug, A-, 146. Heidenhain, M., 194, 280. Heiner, H., 267. Herwerden, M. A. van, 118. Hertwig, G. u. P., 282. Herzog, A., 148. Heuser, E., 146. Hirschfeld, H., 111. Hofer, H., 273. Hofmann, F. B., 111. Hoffmann, L., 272. Hollaender, P. P., 280. Hornberger, F., 268. Horscb, S., 145. Horvâth, D., 204. Huse, K., 252. Jaensch, W., 66. Jakubski, A. W., 257. Janke, A., 223. Janson, E., 219. Jörschke, H., 266. Kahlfeld, F., 126. Kaiserling, C, 130. Karsten, G., 131. Keiser, W., 276. Kellner, G., 144. Kiehn, Chr., 73. Klemm, E., 194. Kniesche, G., 270. König, E., 256. König, W., 110. Koeppe, L., 69. Autoren -Register. 297 Kofier, L., 148, 227. Koller, L., 228. Kolmer, W., 119. Koraen, G., 208. Krugenberg, B., 170. Krummacher, 0 , 199. Kühn, A., 253. Künneth, F., 26G. Küster, E., 95, 141. Kuklenski, J., 271. Kylin, H., 142. l^amprecht, W., 216. Laski, G., G5. Lehmann, 0., 14G. Levy, F., 279, 283. Liebe, W., 279. Liesegang, F. P., 108. Lilpop, J., 139. Limberger, A., 216. Lindner, P., 226. Lindow, M., 105. Lipp, H., 122. Lipska-Mlodowska, St., 117. Löhner, L., 262. Loew, 0., 218. Lomen, F., 267. Malarski, T., 193. Malowan, S., 123. Markovits Bela, E., 212. Martynoff, W., 280. Marx, H., 118. Matthes, W., 256. Matthias, M., 257. Mayer, P., 81, 161. Meier, E. A., 203. Merker, E., 258. Metze, G., 190. Meves, F., 140,217, 26(t. Meyer, A., 141. Meyer, F., 261. Meyer, N. Th., 259. Michaelis, L., 72 Miehe, H., 211. Moeller, W., 223. Molisch , H. , 134 , 135, 136, 214. Moßler, A., 112. Mühldorf, A.. 260. Mühlmann, M., 276. Müller, E., 74. Müller, H., 196. Müller, S. W., 75. Naumann, E., 137, 138, 241, 243, 245, 348. Neumann, E., 116, 278. Neumann, Fr., 282. Ost, H., 108. r aravicini, E., 284. Pauli, R., 103. Pauli, W. E., 103. Pause, J., 270. Pawlowsky, E. N., 279. PfüUer, A., 281. Piorkowski, M., 120. Plate, C, 264. Posner, C, 201. Preisz, H., 213. Prell, H., 213. Pringsheim, E. G., 215. Pump, W., 263. Keinike, E., 121. Rinne, F., 221. Rohr, M. V., 61. Rosenstadt, B., 200. Ruff, 0., 66. Sanfelice, Fr., 209. Schäfer, A., 227. Schaflfer, J., 205. Schaxel, J., 259. Scheffer, W., 61. Scheuring, L., 265. Schleip, W., 262. Schmalz, E., 255. Schmalz, H., 264. Schmid, G., 138. Schmidt, W., 277. Schmidt, W. J., 1, 107. Schmorl, G., 59. Schreuder, A , 114. Schüepp, 0., 143. Schulte, W., 223. Schulze, P., 255. Schumacher, S. v., 275. Schwermer, W., 269. Seel, 224. Sevenig, M., 199. Simons, H., 129. Smirnowa, W., 274. Smitt, K. W., 212. Spek, J., 254. Spöttel, W., 271. Srdinko, 0. V., 275. Stach, Z., 127. Stachowitz, W., 284. Stefanowski, A., 117. Stöhr, Ph., 101. Streim, H., 192. Strindberg, H., 266. Stübel, H., 276. Thilo, 0., 252. Thoms, W., 128. Tielemann, E. Th., 170. Tobias, A., 264. Triepel, H., 89. Tsakalotos, D. E., 145. Tunmann, 0., 213. Twerdochlebow , M., 261. Unna, E., 221. Verzar, F., 115, 131. Vöchting, H., 133. Vogel, 0., 145. Voigt, J., 121. Wagner, J., 75. Wagner, 0., 261. Wahlich, A., 126. Walter, M., 193. Wasielewski, Th. v., 253. Wassjutotschkin, A. M., 202. Weber, K., 200. Weiß, E., 203. Weiß, 0., 273. Wenck, W. v., 265. Wimmer, Chr., 143. Witschi, E., 278. Wittmaack, K., 272. Wolff, 128. Zailer, 0., 259. Zettnow, 208. Zschimmer, E., 190. Zsigmondy, 189. Zyp, C. V., 192. Sach- Register. Abbe, Biographisches 50. Abnützungspigment, chemisches Ver- lialten 17. Achsenzylinder, Fixierung, Färbung 203. — , Kegeneration 203. Actinien, Fixierung 255. Actinomyces, Hyphenfärbung 285. —, Volutin 285. Adalin, Mikrosublimation 147. Adesin, mikrochemischer Nachweis 193 Aeschna, Chitinbehandlung 268. —, Copula 268. Alanin , mikrochemischer Nachweis 218. Aleuronschicht, Fett- und Eiweiß- gehalt 226. Algen, Gallert 243. Alkalibromide, Struktur 144. Alkohol, Fixierung der Allophoren 27. —, — — Melanophoren 10. Allophoreni Färbung 27. — , Fixierung 26, 27. — , (iranula 27. — , Untersuchung nach Schmidt 25. —, Sphäre 27 ff. Amarantaceae,^Oxalatgehalt 136. A mino essigsaure , mikroskopischer Nachweis 218. Aminosäuren, mikroskopischer Nach- weis 218. Amitose, Allgemeines 53, 54. Ammoniumpersulfat , Mineralkohlen- untersuchung 139. Amöben, Fixierung 253. — , Glyzerinkonservierung 133. —, Kern 253. —, Zucht 53. Amphibien, Kopfnerven 279. — , Melaninfärbung 14. — , Pigmente 4 ff. — , Radiumwirkung 284. Anodonta, Harnentnahme 255. — , Niere 255. Anuren, Haut 273. Apfelwein, mikroskopische Analyse 223. Aphroditiden , Blutgefäßsystem 261. Aplysia, Fixierung 255. Arachnoideen, Augen 265. Area, Herz 257. Arginin, mikrochemischer Nachweis 193, 218. Arion , Regeneration des Auges 256. arterio- venöse Anastomosen, Vögel 275. Arthropoden, Chitin 68. Arundo, Kieselkörper 214. Ascaris, Ei, Plastochondrien 260. Asparagin , mikrochemischer Nach- weis 218. Asparaginsäure , mikrochemischer Nachweis 218. Aspirin, rhythmische Kristallisation 145. Asterias, Eibildung 259. — , Fixierung 259. Atraktosomen , Cowpersche Drüse 206. Aufhellung nach Naumann 197, 198. Auflösungsvermögen , Mikrophoto- graphie 252. Augen, Orthopteren 266. — , Spinnen 265. — , Termiten 266. Augenhintergrund , Untersuchung nach Koeppe 69. Saeli- Register. 299 autochthone Pigmente , chemisches Verhalten 17. Autolytus, Fixierung 259. -Daetis, Fixierung, Färbung 267. Bakterien, Adsorption 71, 72, — , Färbung mit Brams Trockenfarb- stoffen 68. —, Fixierung 284. —, Geißeln 208. —, Kerne 284. — , Schleimgeißeln 208. — , Sporenkeimung 213. Balantidium , Untersuchung nach Galli -Valerio 133. Bartholinische Drüse, Untersuchung nach Schaffer 206. Baryumchlorid , Nachweis gelöster Oxalate 136. Baumgärtels chromatische Fixierung 131. — Pikrinsäure - Sublimat - Hämalaun 131. Baumwolle, Färbung 148. Begoniaceae, Oxalatgehalt 136. Beintkers Trockenfarbstoffe 67. Beleuchtungsfeld bei Untersuchung im ultravioletten Licht 9. Benzoëreinblau - Eosin - Phloxin - Pik- rinsäurefärbungnachKrugenberg, Tienemann 173. Berlinerblau , Färbung makroskopi- scher Präparate nach Gyermek 48. Betain , mikrochemischer Nachweis 193. Bindegewebsfibrillen , Beziehung zu den Mitochondrien 114. Biuretreaktion, makroskopischer Ei- weißnachweis 134. Blattei, Transplantation 216. Bleiazetat, Nachweis gelöster Oxalate 136. Bleinitrat, Färbung makroskopischer Präparate nach Gyermek 47. Blüchers Farbträger 111. Bluncks Glyzinalrezepte 249 ff. Blut, Färbung mit Brams Trocken- farbstoffen 68. — ^ — nach May -Grünwald 44. — GerinnungbeiDunkelfeldbeleuch- tung 276. —, Lipoide 201. —, Phosphate 201. —, Untersuchung nach Horvath 204. —, — im „dicken Tropfen" 204. — mit zitronensaurem Natrium ' 104. Blutfarbstoff, Meerschweinchen 199. Blutkörperchen, Suspensionsstabilität 113. Borax- Methylenblau, Nachweis der Nagana 129. Bogengänge, Lage 201. Brams Trockenfarbstoffe 67. Brancasche Flüssigkeit, Fixierung der Thymus 202. Brot, mikroskopische Analyse 227. Brucin , mikroskopischer Nachweis 113. ^ampelia, Kieselkörper 136. Cannaceae, Oxalatgehalt 136. Castrada, Algen 216. Cephalapoden, Glia 257. Chenopodiaceae, Oxalatgehalt 136. Chironomus, Larven 53, 270. Chitin, Aeschna 268. —, Arthropoden 68. — , Erweichung 68. Chlor, Bleichung des Melanins 12. Chlorogonium , Fixierung und Fär- bung 139. chlbmatische Fixierung nach Baum- gärtel 139. Chromatin, Färbung mit Borax-Kar- min-Methylgrün 53. — , — — Pyronin- Methylgrün 53. — , — — Safranin -Lichtgrün 53. Chromatophoren, tierische Iff. Chromgelb, Färbung makroskopischer Präparate nach Gyermek 48. Chromgrün , Färbung makroskopi- scher Präparate nach Gyermek48. Chrom - Kohlenstoff- Legierungen 66. Chromoform, Verwendung in der mi- kroskopischen Technik 225. Chromosmiumessigsäure , Fixierung der Melanophoren 12. Chrysemys, Kiemendarm 278. Chrysomeliden, Begattung 266. — , Fixierung 266. Clepsine, Furchung 262. Cloeon, Fixierung, Färbung 267. Columba, Farbe der Federn 271. Cowpersche Drüse, Prämucingranula 205. — , Untersuchung nach Schaffer 205. Crenilabrus, Ei 282. Crustaceen, Mitteldarmdrüse 263. Culex, Hoden, Fixierung, Färbung267. Cyclops, Fixierung 264. — , Keimblätter 264. —, Kernteilung 264. ;500 Sach -Register. Cystin, mikrochemischer Nachweis 193. Cyticus, Samen 226. Deckglasdicke , praktische Bedeu- tung 107. Deckweiß, Färbung makroskopischer Präparate nach Gyermek 47. Degeneration, Fibrinoide 116. Dendrocoelum , Blutverdauung 262. Dentin, Innervierung 271. Dermolampe für blaues und gelbes Licht 9. Desmidiaceae , Fixierung, Färbung 137. —, Kultur 215. Diatomeen, Gallert 244. Dibotriocephalus, Untersuchung nach Galli - Valerio 133. dicker Tropfen, Blutuntersuchung nach Horvath 204. Digitalis, Glykoside 214. digitalisartige Verbindungen 193. Dioxyphenylalanin, siehe Dopa 18. Diphtherie, Färbbarkeit 213. — , Granula 213. —, Wuchsform 208. Distomum, Fixierung, Färbung 283. Dopa -Reaktion 20 ff. —, Verwandlung in Melanin 18. Doppelbrechung der Kristalle 143. Drachenblut, Färbung makroskopi- scher Präparate nach Gyermek 48. xîichinodermen, Skelett 257, 258. Ehrenhafts Photophorese 65. — Millionstel -Zentimeter 63 ff. Ei, Kern und Plasma 56. Einschlußmedien, Kollolith 258. — , Wirkung auf Strukturfarben 2. Eis, Kristallographisches 221. Eisen, Legierungen 74. —, Struktur 74, 75, 145, 146. Eisenchlorid , Färbung makrosko- pischer Präparate nach Gyermek 47. Eisen - Cyan - Reduktionsfärbung des Melanins 15. Eisengallustinte, Färbung der Leber 278. Eisenhämatoxylin, Färbung von Allo- phoren 27. — , — — Melanophoren 13. — , — — Muskelgewebe 195. —, — — pflanzlichen Zellen 73. Eisessig-Sublimat, Fixierung der Allo- phoren 27. Eiweiß , makroskopischer Nachweis im vegetabilischen Gewebe 134. Eiweißkoagulation , Wirkung auf saure Farbstoffe 115. Entamoeba, Untersuchung nach Galli- Valerio 133. Ente, Penis 279. Entkalkung nach Stempell 257. — , Trichloressigsäure 271. Entzündung, Beziehung zur Rege- neration 116. Epeira, Linse 265. Epithelioma, Taube 209. Erbse, Tyrosin-Sphärokristalle im Mehl 227. Erdalkalichromide, Struktur 144. Erythrophoren s. Lipophoren. Paschers Küpentärbung 46. Esssigäurekarmin, Färbung von Ho- denausstrich 53. Eucain, Wirkung auf Temnocepha- liden 264. Eugenol, Aufhellungsmittel 137. Euspongilla, Algen 216. râhraeus' Methode, Suspensions- stabilität der Blutkörperchen zu untersuchen 113. Farbstifte, Gallertuntersuchung 243. Farbträger nach Blücher 111. Farbzellen , Untersuchung nach Schmidt Iff. Fasern, Verwendung in der qualitati- ven mikrochemischen Analyse225. Fauths Modifikation der Gram -Fär- bung 212. ferrocyansaures Kalium, Färbung makroskopischer Präparate nach Gyermek 47. Fett, Verwechslung mit Melanin 14. fibrinoide Degeneration 116. Fische, Gehörorgane 281. — , Giftdrüsen 279. — , Kopfnerven 279. — , Kreuzung 282. — , Pigmente 4 ff. Flächenmessung 175. Flagellaten, GaUert 243. Flemmingsche Lösung, Fixierung der AUophoren 27. Formalin, Ekzem 252. Formaldehyd, Nachweis durch Jodl92. Formol, Fixierung der Melanophoren 10. Sach- Register. ;;oi Formol -Alkohol, Fixierung der Prä- mucingranula 205. Frederikses Mitochondrienfärbung 114. Fucosanblasen, Braunalgen 142. — , Färbung nach Kylin 142. — , Mikrochemie 142. Fucus, Spermien 21tj. (jallert, Struktur 243. Galtonia, Nukleolen 73. Ganglienzellen , Schollen , Färbung nach Mayer 81. Gassners Metachromgelb-Kultur 127. Gasterostens, Guanaphoren 40. Geißeln, Bakterien 208. Gele, Mikrostruktur 109. Gemmaria, Fixierung, Färbung 254. Geranium, Mikrochemie 143. Gerbsäure, Färbung makroskopischer Präparate nach Gyermek 47. Getreidekorn, Aleuronschicht 226. Gewebespannungen , Vegetations- punkte 143. Giemsa- Färbung von Hornhaut 211. — — , Modifikation von Fauth 212. — -Lösung nach Malowan 123. — —, Spirochätediagnose 126. Gieson-Färbung, Parakeratrosis 199. — Gemisch, Färbung von AUophoren 27. Glas, Allgemeines 190 ff. Glutaminsäure , mikrochemischer Nachweis 218. Glykogen, Retina 280. Glyzerin - Gelatine - Präparate haltbar zu machen 194. Glyzinae, Glyzerinersatz 249. Gobiiden , Hirnhaut , Chromatopho- ren 7. Gobius, Geschlechtsorgane 282. Gonokokken, Färbung 212. Gordius, Larve, Fixierung, Färbung 260. — —, Vitalfärbung 260. Gram -Färbung, Allgemeines 124. — — , Beziehungen zur Metachrom- geibkultur nach Gaßner 128. — — , Plasmapermeabilität 182. — — nach Lipp 122. — — von Eiweißverbindungen 126. Guanophoren, Amphibien 34, 39 ff. — , Dunkelfeldbeleuchtung 37, - , Färbung 36. —, Fische 34, 40. — , Fixierung 35. Guanophoren, polarisiertes Licht 36. — . Interferenztarben 34. ^, Kern 35. — , ReptiUen 34 ff. — , Plasma 35. — , Untersuchung nach Schmidt 34ff. — , siehe auch Guanin. Guanin , Behandlung mit alaunhal- tigen Farbstoffen 35. — , Färbung mit Bismarckbraun 36. — , Löslichkeit der Kristalle 35. — , siehe auch Guanophoren. Guineagrün, Verhalten im Muskelge- webe 115. GuUstrandsche Nernst - Spaltlampe, Untersuchung des A.ugenhinter- grundes 69. riHare, Fixierung, Färbung 273. Haarwurzel, Melanit 14. Habrophlebia , Fixierung, Färbung 167. Halbwattlampe, Projektion 66. Hämalafärbung nach Paul 211. Hämatoidin , chemisches Verhalten 17. Hämatoxylin, Mucinfärbung 207. Hämatoxylin- Orange, Färbung der Eier von Clepsine 262. hämoglobinogene Pigmente 16. Hämosiderin , chemisches Verhalten 17. Harn, doppelbrechende Substanzen 21. — , Lipoide 12. —, Untersuchung nach Weber 200. Harnsedimente , Tuscheverfahren 200 ff. Harnstoff", mikrochemischer Nach- weis 193. Haubenhuhn, Kopf, Fixierung 282. Haut, Mikrotomierung 11. Hautkapillaren , Vitalbeobachtung beim Menschen 203. Hefe, s. Preßhefe. Helix, Fixierung 256. — , Nervensystem 255. Heterocentrus, Stacheln 257. Hétérochromosome, Allgemeines 58. Hermannsche Flüssigkeit, Fixierung von Chironomus - Larven 270. Hexamethylentetramin, Nachweis durch' Jod 192. Histidin, mikrochemischer Nachweis 193, 218. Hoden, Ausstrichfärbung 55. :502 Sach- Register, Hollandes JSpirochätenfärbung 132. Hornfärbungen, Vogel 5. Hornhaut, Fixierung und Färbung nach Gins 211. Huhn, Leber 277. Hyalinknorpel , Fixierung und Fär- bung 275. Hydromedusen, Fixierung 254. Hymenopteren, Parthenogenese 57. Ichthyotaenia , Fixierung, Färbung 261. Insekten, Pigment 266. Interferenzzellen, s. Guanophoren. Iridozyten, s. Guanophoren. Jod, Reagens auf Formaldehyd 192. Jodsilber, kolloidales, zur Injektion 121. IVadmium-Messing-Legierungen 111. KaflFee, Ersatzstoffe 226. Kalilauge, Nachweis gelöster Oxalate 135. Kalium, Nachweis mit Natriumper- chlorat 112. Kaliumbichromat, Färbung makro- skopischer Präparate nach Gyer- mek 47. kalkbewohnende Flechten 215. Kalzium, mikrochemischer Nachweis 112. Kalziumkarbonat, Schwärzung durch Silbernitrat 214. Kaninchen, Thymus 277. Kapillaren , Vitalbeobachtung beim Menschen 203. Karmin , Färbung makroskopischer Präparate nach Gyermek 47, 48. Karotin, kristallisiertes in der Neben- krone von Narcissus 136. Kartoffel, Stärkenachweis 221. Katze, Haare 273. Keimbahn, Bestimmung 58. Keratohyalin, Fixierung, Färbung 200. Kieselkörper, Na ch weis durchEugenol 137. — , — — Millons Reagens 136. —, — — Phenol 137. Kinematographie, Allgemeines 108. Knochenfische, AUophoren 25. —, Farben 6. kohlige Pflanzenreste, Präparation nach Gothan 285. Kokain, mikrochemischer Nachweis 112. Kollodium , Herstellung mikroskopi- scher Reliefbilder 137. KoUolith, Einschlußmedium 258. Kolmers Methode, den Reissnerschen Faden nachzuweisen 119. Koeppes Methode der Augenhinter- grunduntersuchung 69. Kompensationsplanimeter 182, Korrektionsfassung der Objektive 107. Kristalle, Doppelbrechung 143. — , flüssige, Allgeiùeines 146. — , Justierung 145. Kristallviolett, Wirkung auf Bakte- rien 131. Krugenberg-Tielemanns Benzoërein- blau-Eosin - Phloxin - Pikrinsäure- Färbung 170. — , — Wasserblau - Eosin - Phloxin- Färbung 173. — , WEP- Färbung 170, Kugelpolarplanimeter 184. KugelroUplanimeter 183. Küpen, Allgemeines 46. — I, Färbung nach Escher 46. Kunstseide, Spinnen 108. JLacertiden, Lipophoren 29. Lamblia, Untersuchung nach Galli- Valerio 133. Lanceola, Blutgefäße. Nerven 264. Leber, Embryo 278. — , Färbung nach Neumann 278, —, Huhn 277. — , Verdauungsversuche 119. Leder, Struktur 233. Leucin, mikrochemischer Nachweis 218. Leukophoren, s. Guanophoren. Libellen, Atmung der Larven 169. — , Fixierung 169. Lichtgrün, Verhalten im Muskelge- webe 115. Lilpops Mineralkohlenuntersuchung ^39. Limax, Begattung 256. Linearplanimeter 183. Linse, Brechungsexponentbestim- mung 265. — , Mazeration 203. —, Schiclitung 203. Lipochrome, s. Lipophoren. Lipocyan der Lipophoren 30. Lipoide, Blut 201. Sach- Register. 303 Lipoide, Mikrobestimmimg 201. Lipom, Fixierung, Färbung 202. Lipophoren , Färbung mit Osmium- säure 32. — , Körnchenströmung 29. — , Mikrochemisches 30. — , Untersuchung nach Ballowitz 29, 31. —, — — Schmidt. 28 ff. Lipps Gramfärbung 122. Lophius, Magendrüsen 277. Lungen, Fäule 118. — , Fixierung 118. Luteine, s. Lipophoren 28. Lysin , mikrochemischer Nachweis 218. Macrobiotus, Fixierung, Färbung 265. Macrurus, Seitensinnesorgane, Kopf- anatomie 281. makroskopische Präparate, Färbung nach Escher 46. — — , — — Gyermek 45 ff. Malaria, Färbung nach Giemsa-Lipp 124. —, — — Stach 127. Malariapigment, chemisches Verhal- ten 16. Malowans Giemsa- Lösung 123. Mansonsche Borax -Methylenblau- lösung, Nagananachweis 129. Marantaceae, Oxalatgehalt 136. Markscheiden, Färbung nach Müller 196. May-Grunwalds Blutfärbung, Bedeu- tung des destillierten Wassers 44. Mayers Färbung der Schollen in Ganglienzellen 81. Mehl, mikroskopische Analyse 227, Melanin, Bleichung 12. — , Dopa -Reaktion 18. — , Eisen - Cyan - Reduktionsfärbung 15. —, Färbung 6 ff., 13 ff. —, Granula 23 ff. — , Löslichkeit 15. — , polarisiertes Licht 23. — , Silbernitratfärbung 15. — , Untersuchung mit Kondensoren 24. —, Verbreitung 5 ff. — , Verwechslung mit Fett 14. — , Vitalfärbung 14. — , und Melanophoren. Melanin, Vorstufen 18 ff. Melanoprotei'ne, Pigment 51. Melanophoren ,Ausläufer, farblose 11, 13, 24, 25. —, Ballung 10. —, Fixierung 9, 12 ff. -, Kern 11 ff. — , Körnchenströraung 7. —, Melanin 18, — , Nerven 25, —, Sphäre lift". —, Struktur 6 ff. — , Untersuchung nach Schmidt 6 ff. —, ultraviolettes Licht 8. Melastomaceae , Oxalatgehalt 136. Mercuriazetatnitrat, mikrochemisches Reagens für Schwefelsäure 225. Messung , mikroskopische , Fehler- quellen 134. Metachromgelbkultur nach Gassner 127. Methylenblau, Färbung des Fucosan.s 142. — , Färbun'2;- von Melanin 13, 14. — polychromes, Färbung des Mela- nins 14. Methylformindichromat, Verwendung in der mikroskopischen Technik 228. Methylgrün -Pyronin, Färbung der Melaningranula 14. Methylviolett, Färbung des Fucosans 142. Mikrokokken, Umformung 208. Mikrosublimation , Verwendbarkeit 147, 148. Millons Reagens , makroskopischer Eiweißnachweis 134. — — , Nachweis der Kieselkörper 136. Mineralkohle, mikroskopische Unter- suchung nach Lilpop 139. Mitochondrien, Färbung nach Frede- rikse 114. —, Verbindung mit den Bindegewebs- fibrillen 114. Mitose , geeignete Untersuchungs- objekte 54. Modellier verfahren nach Triepel 89. Modiolarca, Fixierung 256. Mohnkapseln, Anatomie 228. Molischs makroskopischer Eiweiß- nachweis 134. — Methode, gelöste Oxalate nach- zuweisen 135. — Zystolithennachweis 214. Mollusken, Glia 257. 304 Sach- Register. Montgomerys Doppelfärbung für Pflanzenzellen 73. Mucigen, Färbung mit Hämatoxylin 206. Mucin, Färbung mit Hämatoxylin 20G. Müllers Markscheidenfärbung 196. — Muskelförbung 198. MuUus, Lipophoren 29. Muskelgewebe, Atrophie 117. — , Bindegewebe 177. — . Darm der Fische 199. — . Degeneration 117. — , Färbung mit Eisenhämatoxylin 195. — , — nach Achücarro 118. —, — — Müller 198. —, — — Trainer 274. — , Fixierung in Trichlor essigsaure 195. —, — und Färbung nach Asai 274. —, Glykogen 117. —, Kruster 263. —, Myotonie 194 flf. — , Präparation nach Heidenhain 194 ff. — , Regeneration 274. — . Sarkolemm 118. — , Wirkung auf saure Farbstoffe 115. Myotonie, Muskulaturveränderungen 194. Myriophyllum, Trichome 219. JNagana, Nachweis im Blut nach Simons 129. Narcissus , kristallisiertes Karotin 136. Natriumperchlorat , mikrochemisches Reagens 112. — , s. auch Perchlorsäure. Natronlauge, Nachweis gelöster Oxa- late 135. Naumanns Aufliellungsverfahren 137, 138. — Kollodiumabgüsse 137. — Phenoljod 137. — Quadratblende 241. — Schattenbilder 137. — Zählmethode 246. — Zeigerokular 246. Negrische Körperchen , Beziehung zum Winterschlaf der Tiere 209. — — , Färbung nach Mann 210. — — , — — Sanfelice 210.i Negrische Körperchen, Färbung nach Volpino 210. Nematotaenia , Fixierung, Färbung 261. Nerophis, Embryo 275. Nerven, Färbung an makroskopischen Präparaten nach Gyermek 49. — , — mit Methylenblau 119. — , — nach Bielschowsky 120. — , Muskelspindeln 119. — , Regeneration 119. Neumanns Pikrokarminfärbung 116. Nicol, Astigmatismus 105. Ninhydrin, Reagens auf Aminosäuren 218. Nisslkörner, Chemie 276. Nukleolen, Messung 74. —, Pflanzenzelle 73. Uhr, Fixierung nach Wittmaack 272. —, Kutikulargebilde 272. okulare Begrenzung der mikroskopi- schen Gesichtsfelder 241. Opium, Verfälschungen 228. Optik, physiologische 103. Orange , Färbung makroskopischer Präparate nach Gyermek 48. Orcein - Wasserblau - Eosin , Stärke- färbung 222. Orthoptheren, Augen 266. Osmerus , Epidermoidalgeschwülste 273. Osmiumsäure, Schwärzung des Fuco- sans 142. — der Lipophoren 32. Oszillarien, Bewegung 138. Oxalate, gelöste, Auftreten 135. — , — , Nachweis nach Molisch 135. Oxalideae, Oxalatgehalt 136. Oxycephalus, Blutgefäße, Nerven 246. r apilla follata, Fixierung, Färbung 280. Palaemon, Auge 112. Paludina, Hoden 55. Paraffin - C'eresin , Einbettung von Spinnen 265. Parthenogenese, Hymenopteren 57. — , künstliche 58. Pénicillium, Fruchtkörperbildung 141. Pepsinverdauung, vor WEP-Färbung 170. Perchlorsäure,mikrochemischerNach- weis durch Alkaloide 112. Sach- Register. 305 Pergaraentpapier , mikroskopische Prüfung 148, 224. Pericard, Nervenendigungen 280. Perigonimus, Fixierung, Färbung 254. Periplaneta, Gehirn 268. Perhi, Fixierung, Färbung 269. Permanganat - Wirkung auf Melanin 15. Petromyzon, Embryo 276. Petrunkewitschs Flüssigkeit, Fixie- rung der Eier von Clepsine 262. Phaeophyceae , Fucosanblasen 142. Phenazetin, Mikrosublimation 147. Phenol, -Glyzerin, Aufhellungsmittel 187. — , Nachweis der Kieselkörper 136, 137. —, Untersuchung der Stärke 137. Phenylalanin, mikrochemischer Nach- weis 218. Phosphorwolframsäure, als mikroche- misches Reagens 192. Photophorese nach Ehrenhaft 65. Pigmente, Untersuchung nachSchmidt Iflf. Pigmentfarben, Allgemeines 3. — , diffuse Färbung 3. — , Granula 3. Pikrinsalpetersäure, Entkalkung 257. Pikrinsäure-Sublimat-Hämalaun nach Baumgärtel 131. Pikrokarmin, Färbung fibrinoider Degeneration 116. Planiraeter 179ff. Plankton, Verwendung der Farbstifte 243. Planktonkondensor, Untersuchung der Guanophoren nach Schmidt37. Plasma, Allgemeines 53. plasmolytische Methode nach Fitting 220. Plastochondrien, Ascaris 260. Piastosomen, vegetabilische 140. — , Vitalfärbung 141. Plotosus, Giftdrüsen 279. Polarisationsmikroskop , Astigmatis- mus des Niçois 105. — , Bedienung des Analysators 258. polarisiertes Licht, Herstellung nach Becher 257. — —, Melanin 23. Polarplanimeter 180. Polygonaceae, Oxalatgehalt 136. Porokeratiosis, Gieson-Färbung 199. Prämucingranula', Untersuchung nach Schatfer 205. Zeitschr. f wiss. Mikroskopie. 85, 4. Präzisionsplanimeter 183. Preßhefe , mikroskopische Wertbe- stimmung 223. Pristiophorus, Viszeralskelett 272. Projektion, Halbwattlampe 66. — , Zählung mikroskopischer Körper 46. Protoplasma, grobschaumige Struk- tur 141. Protozoen, Teilung 54. Pyramidon, Mikrosublimation 147. Pyronin- G - Weinsteinsäure, Färbung der Ganglienzellen 82. Milchsäure, Färbung der Gang- lienzellen 83. vjuadratblende nach Naumann 241. rvadium, Amphibienlarven 284. Rana, Darm 283. —, Hoden 283. — , Keimdrüsen 278. — , Larven, Fixierung, Färbung 283, 284. —, Muskulatur 274. — , Radiumwirkung 284. Rauch, Ultramikroskopie 65. Reissnerscher Faden, Nachweis 119. Relief bilder , mikroskopische, aus Kollodium 137. Reptilien, Haut, Mikrotomierung 11. — , Pigmente 4 ff. Resorcin-Fuchsin, Färbung der AUo- phoren 27. Retina, Glykogen 280. Rhabdosoma, Blutgefäße, Nerven 264. Rhizostoma, Statoconien 254. Rhopalien, Rhizostoma 254. Robinia, Samen 225. Roggen, Stärkenachweis 221. Rollplanimeter 183. Rongalitweiß , Färbung der Melanit- granula 14. Rubidium, mikrochemischer Nachweis 112. Safranin-Malachitgrün, Färbung der Negrischen Körperchen 210. Salkinds Polychromfärbung des Ho- denausstrichs 55. Sanfelices Färbung der Negrischen Körperchen 210. Saponine, mikrotechnische Verwen- dung 114. , 20 306 Sach- Register. Sarkolemm, Nachweis nach Achùcarro 118. Säugetiere, natürliche Färbung 5. saure Farbstofife, Entfärbung durch Eiweiß 116. — — , ruhendes Muskelge- webe 115. saure Farben, Yitalfärbung 95, Idi'. Sauropsiden, Nerven 280. Säurefuchsin, Verhalten im Muskel- gewebe 115. Schachtelhalm, Prüfung des Pulvers 147. Schaffers Methode, Drüsen undPrä- mucingranula zu untersuchen 205. Schallwellen, Mitschwingen kleiner Körper 110. Schattenbilder nach Naumann 137. Scheibenpolarplanimeter 184. Schleimgeißeln, Bakterien 108. Schließzellen , Schwärzung durch Silbernitrat 215. Schmidts Methoden der Pigmentzellen- untersuchung Iff. Schneidenplanimeter 185. Schwarzfärbung makroskopischer Präparate nach Gyermek 48. Schwefelsäure , mikrochemischer Nachweis 2251 ScyUium, Embryo 277. Seide, künstliche und natürliche 148, 149. Seidenhuhn, Pigment 271. Sennaeblätter, Mikrosublimation 148. Sepia, Färbung makroskopischer Präparate nach Gyermek 48. Sericit, Mikrochemie 285. Silbernitrat, Reduktion durch Melanin 15. — , Schwärzung vonSchließzellen 215. —, Ca -Karbonat 214. — , Zystolithennachweis 214. Simons Nagananachweis 129. Smegmabazdlus, Unterscheidung von Tuberkel 212. Spermien, Entwicklung 55 ff,, 58. — , pflanzliche 21G. Spirochäte, Beweglichkeit 128. — , Darstellung aus Blutserum 128. — , Dunkelfeldbeleuchtung 128. — , Färbung mit Methylenblau 128. — , — nach Galli- Valerio 132. _ Hollande 132. — , Silberimprägnierung nach Fon- tana 126. —, Wolf 128. Stachs Malariafärbung 127. — Tiiionln - Eosin - Methylenblaufär- bung 127. Stahl, Struktur 75. Stärke, differentialdiagnostische Fär- bung mit Orcein - Wasserblau- Eosin 221. —, Haften an Flüssigkeitsgrenzen III. — , Untersuchung mit Phenoljod 137. Stärkekorn, feiner Bau 222. Statoconien, Rhizostoma 254. Stempells Entkalkung 257. Stickstoff, Mikrochemie 110. Strahlfeld bei Untersuchung im ultra- violetten Licht 9. Stroh, Zellulose 14G. Strukturfarben, Allgemeines 2. — der Tiere, Untersuchung und Zerstörung 2. Strychnin, mikrochemischer Nachweis 112. Sublimat, Fixierung der Allophoren 27. — , — — Melanophoren 12. Sublimatkristalle sogen, in mikrosko- pischen Präparaten 161. Sulfitzellstoff, Bleichung HO. Sulfonal, Mikrosublimation 147. Syngnathus, Embryo 275. lalk, Mikrochemie 285. Tammersche Glühlampe 120. Tardigrade, Fixierung, Färbung 265. Teilchengröße, Bestimmung 65 ff. Teleostier, Hautknochen 275. Temnoccphaliden , Wirkung des Eucain 264. Tenebrio, Gehirn 268. Termiten, Augen 266. Thionin - Eosin - Methylenblau , Fär- bung der Malariaplasmodien nach Stach 127. —, Färbung des Melanins 14. — -Weinsteinsäure, Färbung der • Ganglienzellen 82. Thrombocyten , Dunkelfeldbeleuch- tung 276. Thymus, Fixierung, Färbung 202. — , Kaninchen 277. Tonhöhe, Messung 192. Trainas Färbung, Bindegewebe 274. Traubenwein, mikroskopische Ana- lyse 233. Trematodcn, Muskulatur 2.59. — , Nervengewebe 259. Trichlor essigsaure. Entkalkung 271. Sach- Register, 307 Trichloressigsäure, Fixieren von Mus- kelgewebe 195. Triketohydrindenhydrat siehe Ninhy- drin. Triepels Modellierverfahren 89. Trioxymethylen, Haltbarmachen der Glyzeringelatine -Präparate 194. Triton, Melanophoren 8. Trochosa, Linse 265. Trockenfarbstoffe nach Beintker 67. Trockenmilch, Färbung nach Ehrlich- Biondi 147. Tropaeolin , Tuberkelfärbung 130. Tropaeolum , Vergilben der Blätter 135. Tuberkel, Färbung 130. — , Granulafärbung 130. — , Lumineszenzmikroskop 130. — , Unterscheidung vom Smegma- bazillus 212. Tubifex, Blutgefäßsystem 261. — , Fixierung 261. Tubuslänge, praktische Bedeutung 107. Tuscheverfahren, Harnsedimente 200. Typha, Stärke 227. Typhus, Anreicherung 72. — , Diflferentialnährboden 212. — , mikrochemischer Nachweis 218. — , Wuchsform 207. Tyrosin, mikrochemischer Nachweis 218. Lberosmiurasäure, Schwärzung des Melanins 14. ultraviolettes Licht, Untersuchung von Melanophoren 8. — — , Strahl und ßeleuchtungsfeld nach Hertel 9. Umfahrungsplanimeter 179. V accine, experimentelle 210. Vahlkampfia, Kerne 253. Vanillin-Salzsäure Färbung der Fuco- sanblasen 142. Vaucheria, Assimilation 141. — Mesekret 141. Vegetatiunspunkte, Gewebespannun- gen 143. Vespa, Ei 266. Vibilla, Blutgefäße, Nerven 264. Vitalfärbung, Melaningranula 14. Vitalfärbung, Pflanzenzellen 95. — , saöre Farben 95, 194. — , saure Farbstoffe 95. Vogel , arteriovenöse Anastomosen 275. Vogelfedern, Farben 5, 270, 271. — , Mikrotompräparation 271. Vogelpocken, Taube 209. Volpinos Färbung der Negrischen Körperchen 210. Wasserblau - Eosin - Phloxin - Fär- bung nach Krugenberg-Tielemann 170 ff. — — — Echtgelbfärbung nach Kru- genberg - Tielemann 1 70 ff. Wassermannsche Reaktion, Mikro- methode 126. Wasserstoffsuperoxyd, ßleichung des Melanins 12. Webers Meth(»de, Harnsedimente zu untersuchen 200. Wein, mikroskopische Analyse 223. Weiss' Methode, Hautkapillaren in vivo zu beobachten 203. Weizen, Stärkenachweis 221. WEP-Färbung 270ff. Windpocken, Pustelinhalt 210. Wolle, mikroskopische Analyse 224, 228. Wurst, mikroskopische Analyse 224. Aanthophoren, siehe Erythrophoren und Lipophoren. Xanthoproteinreaktion , makrosko- pischer Eiweißnachweis 134. Zählung, Einteilung des Gesichts- feldes 245. Zeigerokular Naumanns 284. Zelinkas Flüssigkeit, Fixierung von Gordius- Larven 260. Zellulose, Stroh 146. Zenkersche Flüssigkeit, Fixierung von Chironomuslarven 270. — — , — — Muskelgewebe 274. Zerstreuungspolarisatoren n. Becher 257. Zoochlorellen, Kultur 216. Zygopteren, Fixierung 269. Zystolithen, Nachweis nach Molisch 214. Druck Yon Fischer & Wittig in Leipzig. ZEITSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFTLICHE MIKROSKOPIE UND FÜR MIKROSKOPISCHE TECHNIK BEGRÜNDET VON W. J. BEHRENS Unter besonderer Mitwirkung von Prof. Dr. P. Schieflferdecker und Dr. phil. h. c. R. E. Liesegang in Bonn in Frankfurt a. M. \ herausgegeben Ton Prof. Dr. ERNST KÜSTER in Bonn Band 5.5, Heft 1 Heft 137 Ausgegeben am 19. Dezember 1918 Mit .3 Tafeln LEIPZIG Koni gstrasse 2 VERLAG VON S. HIRZEL 1918 Die Zeitschrift für Mikroskopie erscheint vierteljährlich. 4 Hefte bilden einen Jahresband zum Preise von 25 Mark. Abonnementspreis bei direkter Zu- sendung im Inland Mk. 2(1.—, im Ausland Mk. 27.—. Alle Sendungen von Beiträgen für die Zeitschrift erbittet man an den Heraus- geber, Herrn Prof. Dr. Ernst Küster in Bonn (Endenicher allée 24) ; die Sendungen von Drucksachen durch die Post an denselben oder auf Buch- händlerrvege durch die Verlagsbuchhandlung von S. Hirzel in Leipzig. Inhalt. S«iie Schmidt, W. J., Über die Methoden zur mikroskopisclien Untcrsuchung' (1er Farbzellen und Pigmente in der Haut der Wirbeltiere . . 1 Brunswig, H., Notiz zur Färbung- nach May-Grünwald 44 Gyerinek, L., Färben inakroskopisch-anatoniisclier Prii parate . . . 4;") Referate 50 1. Biographisches S. 50. — 2. Lehr- und Handbücher S. 52. — 3. Mikro- skop und Nebenapparate S. 61. — 4. Physik und Chemie S. 62. — 5. Mikrophotographie und Projektion S. 66. — 6. Präparationsmethoden im allgemeinen S. 67. — 7. Präparationsmethoden tur besondere Zwecke. — A. Niedere Tiere S. 68. — B. Wirbeltiere S. 69. — C. Mikro- organismen S. 71. — D. Botanisches S. 7."^. — E. Mineralogisch- Petrographisches S. 74. (Autorenregister auf der dritten Seite des Umschlags.) N e u e L i t e r a t u r 7() Nachdruck verboten. Obersetzungsrecht vorbehalten. Etwaiger Nachdruck aus dieser Zeitschrift lindet oline Erlaubnis und ohne Wissen von Herausgeber und Verleger statt. ÂTitorenreffister. Das vorliegende Heft (35,1) enthält 19 Referate über die Arbeiten folgender Autoren: Auerbach, F., äU. Baumgär tel, T., (37. Bechhold, H., 71. Buchner, P., ô2. Ehrenhaft, F., G2. Eitel W., <;5. Fuelir, Th., tJG. Haß, W., (J8. Jaensch, W., GG. Kielm, Chr., 7.i. Koeppe, L., G9. Laski, (i., G5. Michaelis, L.. 12. Müller, E., 74. Müller, S. W., 75. Rohr, M. V., »51. Ruft", 0., GG. Schefter, W., Gl. Schmorl, G., 59. Wagner, ,1.. 75. Verlag von S. Hirzel in Leipzig JAHRESBERICHT Über die Fortschritte in der Lelire yon den PATHOGENEN MIKROORGANISMEN umfassend BAKTERIEN, PILZE UND PROTOZOEN Unter Mitwirkung von Fachgenossen bearbeitet und herausgegeben Dr. PAULvonßAUMGAKTEN n.ö. Professor der Pathologie an der Universität Tübingen und Dr. WALTER DIBBELT a.o. Professor, Dozent für Pathologie an der Universität Tübingen. Die Bauuigarten' sehen Jahresberichte geben Auskunft über die gesamten bakteriologischen Forschungen auf der ganzen Welt und bilden so ein Nachschlagebuch, das auf dem Arbeitstische des medizinischen Forschers nicht fehlen darf. Bis jetzt sind Band I— XXVII (1885—1917) erschienen. Druck von Fischer & Wittig in Leipzig. ZEITSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFTLICHE MIKROSKOPIE UND FÜR MIKROSKOPISCHE TECHNIK BEGRÜNDET VON W. J. BEHRENS Unter besonderer Mitwirkung von Prof. Dr. P. Schiefferdecker und Dr. phil. h, c. R. E. Liesegang in Bonn in Frankfurt a. M. herausgegeben von Prof. Dr. ERNST KÜSTER in Bonn Band 35, Heft 2 Heft 138 Ausgegeben am 20. Februar 1919 Mit 1 Textabbildun2- LEIPZIG Königstrasse 2 VERLAG VON S. HIRZEL 1918 Die Zeitschrift für Mikroskopie erscheint vierteljährlich. 4 Hefte bilden einen Jahresband zum Preise von 2-'j Ma?-k. Ahonnementpreis bei direkter Zu- sendung im Inland Mk. 26. — , itn Ausland Mk. 27. — . Alle Sendungen von Beitrügen für die Zeitschrift und von Drucksachen erbittet man durch die Post oder auf Buchhündlerwege an die Verlagsbuchhandlung von S. Hirzel in Leipzig. Inhalt. Seile Mayer, P., Zur Färbung- der Schollen in den Ganglienzellen ... 81 Triepel, H., Ein neues Modellier verfahren 89 Küster, E., Über Vitalfärbung der Pflanzenzellen 1 i^5 Referate 101 1. Lehr- und Handbücher S. 101. — 2. Mikroskop und Nebenappa- rate S. 1Ü5. — 3. Mikrophotographie und Projektion S. lOS. — 4. Physik und Chemie S. 109. — 5. Präparationsmethoden im allgemeinen S. 111. — 6. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. — A. Niedere Tiere S. 112. — B. Wirbeltiere S. 113. — C. Mikroorganismen S. 122. — D. Botanisches S. 131. — E. Mineralogisch-Petrographisches S. 143. — F. Technologisches S. 146. (Autorenregister auf der dritten Seite des Umschlags.; NeueLiteratur 150 Nachdruck verboten. Obersetzung-srecht vorbehalten. Etwaiger Nachdruck aus dieser Zeitschrift findet ohne Erlaubnis und ohne Wissen von Herausgeber und Verleger statt. Autorenreffister. Das vorliegende Heft folgender Autoren: Asker, E., 110. Bachmann, AV., 109. Bang, J., 110. Bartsch, C, 148. Baumgärtel, 0., 131. Becher, S., 105. Berberich, P., 145. Berczeller, L., 12(). Berssonof, N., 141. Boeke, J., 119. Boit, E., 130. Denigés, G., Ill, 112. Denßen, E., 124. Eder., 147. Ehringhaiis, A., 143. Fâhraeus, R., 113. Frederikse, A. M., 114. Galli -Valerio, B., 132. Gaßner, G., 127. Genek, M., 121. Griebel, C, 147. Guillet, L., 111. Haller, R., 14,s. Hartmann, M., 138. Hang, A., 14G. (35, 2) enthält 80 Referate über die Arbeiten Herwerden, M. A. van, 118. Herzog, A., 148. Heuser, E., 146. Hirschfeld, H., 111. Hofmann, F. B., 111. Horsch, S., 145. Kahlfeld, F., 12G. Kaiserling, C, 130. Karsten, G., 131. Kellner, G., 144. König, W., 110. Kofler, L., 148. Kolmer, W., 119. Küster, E., 141. Kylin, H., 142. Lehmann, 0., 146. Liesegang, F. P., 108. Lilpop, J., 139. Lindow, M., 105. Lipp, H., 122. Lipska - Mlodowska, St., 117. Malowan, S., 123. Marx, H., 118. Meves, Fr., 140. Meyer, A., 141. Molisch, H., 134, 135, 136. Moßler, A., 112. Naumann, E., 137, 138. Neumann, E., 116. Ost, H., 108. Pauli, R., 103. Pauli, W. E., 103. Piorkowski, M., 12(). Reinike, E., 121. Schmid, G., 138. Schmidt, W. J., 107. Schreuder, A , 114. Schüepp, 0., 143. Simons, H., 129. Stach, Z., 127. Stefanowski,A., 117. Stühr, Ph., 101. Thoms, W., 128. Tsakalotos, D. E., 145. Verzär, E., 115, 131. Vöchting, H., 133. Vogel, 0., 145. Voigt, J., 121. Wahlich, A., 126. Wimmer, Chr., 143. Wolff, 128. s. HIRZEL« VERLAGSBUCHHANDLUNG LEIPZIG A Königstraße 2 0: Demnächst erscheint in neuer Auflage : Lehrbuch der Pharmakologie von E. Poulsson Professor a. d. Universität Kristiania Deutsche Originalausgabe besorgt von F. Leskien =^= Vierte Auflage =1^= Preis M. 19,—, gebunden M. 22,— (und 20" „ Teuerungs-Aufschlag; des Verlags) Zu beziehen durch jede Buchhandlung Druck von Fischer et AVittij,' in Leipzig ZEITSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFTLICHE MIKROSKOPIE UND FÜR MIKROSKOPISCHE TECHNIK BEGRÜNDET VON W. J. BEHRENS Unter besonderer Mitwirkung von Prof. Dr. P. Schiefferdecker und Dr. phil. li. c. R. E. Liesegang in Bonn in Frankfurt a. M. herausgegeben Prof. Dr. ERNST KÜSTER in Bonn Band 35, Heft 3 Heft 139 Ausgegeben am 27. Mai 1919 Mit 11 Textabbildungen LEIPZIG Königstrasse 2 VERLAG VON S. HIRZEL 1918 Die Zeitschrift für Mikroskopie erscheint vierteljährlich. 4 Hefte bilden einen Jahresband zum Preise von 25 Mark. Abonnementspreis bei direkter Zu- sendung im Inland Mk. 26. — , im Ausland Mk. 27. — . Alle Sendungen von Beiträgen für die Zeitschrift und von Drucksachen erbittet man durch die Post oder auf Buchhändlerwege an die Verlagsbuchhandlung von S. Hirzel in Leipzig. Inhalt. Seite Mayer, P., Über die sogenannten Sublimatkristalle in mikroskopischen Präparaten 161 Krugenberg, B., u. Tielemann, E. Th., Weitere Mitteilungen über die Färbuug WEP (Dioxychrom) und über zwei neue Trioxy- chrome 170 Georgi, J,, Aus optischen und mechanischen Werkstätten XI . ... 175 Referate 189 1. Lehr- und Handbücher S. 189. — 2. Mikroskop und Nebenappa- rate S. 190. — 3. Physik und Chemie S. 192, — 4. Präparationsme- thoden im allgemeinen S. 193. — 5. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. — A. Wirbeltiere S. 194. — B. Mikroorganismen S. 207. — C. Botanisches S. 213. — D. Mineralogisch-Petrographisches S. 221. — E. Technologisches S. 221. (Autorenregister auf der dritten Seite des Umschlags.) NeueLiteratur 229 Nachdruck verboten. Obersetzungsrecht vorbehalten. Etwaiger Nachdruck aus dieser Zeitschrift findet ohne Erlaubnis und ohne Wissen von Herausgeber und Verleger statt. Antorenregister. Das vorliegende Heft folgender Autoren: AUwörden, P. v., 224. Almquist,E., 207,208. Altzinger, J., 199. Bachmann, E., 215. Baijet, H., 214. Bang, J., 201. Bartsch, C, 224. Berblinger, W., 203. Brereton, G. E., 212. Büchmann, E., 225. Burlet, H.M. de,201. Chamot, E. M., 225. Cole, H. J., 225. Coster, J. J. J., 201. Denigès, G., 225. Drimjmond,J.C., 192. Fauth, G., 212. Feigl, J., 201. Fellenberg, Th. v., 227. Fitting, H., 220. Frankenberg, W., 202. Gins, H. A., 210. Gray, H. L. B., 228. (35. 3) enthält 72 Referate über die Arbeiten Griedel, C, 226, 227. Gutzeit, 211. Hanikirsch, W., 225. Heidenhain, M., 194. Horvâth, D., 204. Janke, A., 223. Janson, E., 219. Klemm, E., 194. Kofier, L., 227. Koller, L., 228. Koraen, G., 208. Krummacher, 0, 199. Lamprecht, W., 216. Limberger, A., 216. Lindner, P., 226. Loew, 0., 218. Malarski, T., 193. Markovits Bela, E., 212. Meier, E. A., 203. Metze, G., 190. Meves, F., 217. Miche, H., 211. Moeller, W., 223. Molisch, H., 214. Müller, H., 196. Posner, C, 201. Preisz, H., 213. Prell, H., 213. Pringshcim , E, G., 215. Rinne, F., 221. Rusenstadt, B., 200. Sanfelice, Fr., 209. Schäfer, A., 227. Schaflfer, J., 205. Schulte, W., 223. Seel, 224. Sevenig, M., 199. Smitt, K. W., 212. Streim, H., 192. Tunmann, 0., 213. Unna, E., 221. Walter, M., 193. Wassjutotschkin, A. M., 202. Weber, K., 200. Weiß, E., 203. Zettnow, 208. Zschimmer, E., 190. Zsigmondy, 189. Zyp, C. V., 192. s. HIRZEL- VERLAGSBUCHHANDLUNG LEIPZIG A Königstraße 2 Demnächst erscheint in neuer Auflage : Lehrbuch der Pharmakologie von E. Poulsson Professor a. d. Universität Kristiania Deutsche Originalausgabe besorgt von F. Leskien =^= Vierte Auflage =:i^=iz= Preis M. 19,—, gebunden M. 22,— (und 20"',, Teuerungfs- Aufschlag des Verlags) Zu beziehen durch jede Buchhandlung Druck von Fischer & Wittig in Leipzig. ZEITSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFTLICHE MIKROSKOPIE UND FÜR MIKROSKOPISCHE TECHNIK BEGRÜNDET VON W. J. BEHRENS Unter besonderer Mitwirkung von Prof. Dr. P. Schieflferdecker und R. E. Liesegang in Bonn in Frankfurt a. M. herausgegeben von Prof. Dr. ERNST KÜSTER in Bonn Band 33, Heft 4 Heß 140 Ausgegeben am 29. Juli 1919 LEIPZIG Koni gstrasse 2 VERLAG VON S. HIRZEL 1918 Die Zeitschrift für Mikroskopie erscheint vierteljährlich. 4 Hefte bilden einen Jahresband zum Preise von 25 Mark. Abonnementspreis bei direkter Zu- sendung im Inland Mk. 26. — , im Ausland Mk. 27. — . Alle Sendungen von Beiträgen für die Zeitschi-ift und von Drucksachen erbittet man durch die Post oder auf Buchhändlerwege an die Verlagshichhandlung von S. Hirzel in Leipzig. Inhalt. Seile Naumann, E. , Über die okiibire Begrenzung des mikroskopischen Gesichtsfeldes 241 Naumann, E., Über das Nachweisen gewisser Gallertstrukturen bei Algen mit gewöhnlichen Farbstiften 243 Naumann, E. , Über die Einteilung des Gesichtsfeldes beim Zählen mikroskopischer Körper 245 Naumann, E., Ein einfaches Zeigerokular 248 Blunck, G., Verwendung des Glyzerinersatzmittels „Glyzinal" in der Mikroskopie 249 Referate 252 1. Mikrophotographie und Projektion S. 252. — 2. Präparationsme- thoden im allgemeinen S. 252. — 3. Präparationsmethoden für beson- dere Zwecke. — A. Niedere Tiere S. 253. — B. Wirbeltiere S. 270. C. Mikroorganismen S. 284. — D. Botanisches S. 285. — E. Minera- logisch-Petrographisches S. 285. (Autoren register auf der dritten Seite des Umschlags.) NeueLiteratur 287 A u t o r e n r e g i s t e r 296 Sachregister 298 Für die nächsten Hefte liegen bereits folgende Originalabhandlungeu vor: Benedicks, C, u. Walldow, E., Eingehende Prüfung des neuen Reichert- sclien Metallmikroskops nebst allgemeinen Studien über die Beleuch- tungsoptik des Metallmikroskops. Ellermann, V., Über Granulafärbung in Schnitten der blutbildenden Or- gane beim Mensclien. Georgi, I., Die Schärfentiefe des Mikroskops. Mayer, P., Tragglas und Deckglas. Mayer, P., Über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz. Metz, C, Das Apertometer für Trockensysteme. Metzner, P., Ein vereinfachtes Apertometer. Metzner, P., Über Verwendung intermittierender Beleuchtung zum Studium rasch verlaufender rhythmischer Vorgänge. Müller, H. , Über eine neue Methode der Darstellung der Markscheide (des Neurokerations) und des Achsenzylinders. Scheffer, AV., Ein neues Universalmikroskop. Scheffer, W., Systematische Zusammenstellung und Übersicht der mikros- kopisclien Objektivstrukturen, der mikroskopischen Beleuchtung und ihres Zusammenhanges. Walsem, G. C. van, Noch einmal: Unsere Bunsensche Lampe. Nachdruck verboten. Übersetzungsreeht vorbehalten. Etwaiger Nachdruck aus dieser Zeitschrift findet ohne Erlaubnis und ohne Wissen von Herausgeber und Verleger statt. Autorenregister. Diis vorliegende Heft (35, 4) enthält 89 Referate über die Arbeiten folgender Autoren: Alten, H. v., 278. Asai, T., 274. Becher, S., 257, 258. Behner, A., 254. Bierbaum, G., 281. Bispinghoff,W.,256. Brammertz, W., 280. Breslauer, Th., 273. Bretschneider , F., 268. Brückner, E., 254. Brussoff, A., 285. Burlend, T. H,, 277. Doms, H., 283. Fernau, W., 255, Fischer, K., 256. Fritsch, C, 272. Fuchs, R., 264. Gericke, H., 269. Goetsch, W., 275. Goette, A., 279. Gothan, W., 285. Hackl, 0., 285. Haff, R., 277. Harnisch, W., 266. Hartmann, A., 277. Heidenhain, M., 280. Heiner, H., 267. Hertwig, G. u. P., 282. Hofer, H., 273. Hoffmann, L., 272. HoUaender, P. P., 280. Hornberger, F., 268. Huse, K., 252. Jakubski, A. W., 257. Jörschke, H., 266. Keiser, W., 276. Kniesche, G., 270. König, E., 256. Kühn, A., 253. Künneth, F., 266. Kuklenski, J., 271. Levy, F., 283. Liebe, W., 279. Löhner, L., 262. Lomen, F., 267. Martynoff, W., 280. Matthes, W., 256. Matthias, M., 257. Merker, E., 258. Meves, F., 260. Meyer, F., 261. Meyer, N. Th., 259. Mühldorf, A., 260. Mühlmann, M., 276. Neumann, E., 278. Neumann, Fr., 282. Paravicini, E., 284. Pause, J., 270. Pawlowsky, E. N., 279. Pfüller, A., 281. Plate, C, 264. Pump, W., 263. Schaxel, J., 259. Scheuring, L., 265. Schleip, W., 262. Schmalz, E., 255. Schmalz, H., 264. Schmidt, W., 277. Schulze, P., 255. Schumacher, ' S. v., 275. Schwermer, W., 269. Smirnowa, W., 274. Spek, J., 254. Spöttel, W., 271. Srdinko, 0. V., 275. Stachowitz, W., 284. Strindberg, H., 266. Stübel, H., 276. Thilo, 0., 252. Tobias, A., 264. Twerdochlebow, M., 261. Wagner, 0., 261. Wasielewski, Th. v , 253. Weiß, 0., 273. Wenck, W. v., 265. Witschi, E., 278. Wittmaack, K., 272. Zailer, 0., 259. s. HIRZEL- VERLAGSBUCHHANDLUNG LEIPZIG \ Königstraße 2 Demnächst erscheint in neuer Auflage : Lehrbuch der Pharmakologie von E. Poulsson Professor a. d. Universität Kristiania Deutsche Originalausgabe besorg-t von F. Leskien z=z: Vierte Auflage :^=i^ Preis M. 19,—, gebunden M. 22,— (und 20 "/o Teuerungs-Aufschlag des Verlags) Zu beziehen durch jede Buchhandlung Druck von Fischer & Wittig in Leipzig. MBl, WHOl LIBRARY nriA 5 WH -*1 • ^U-m^ '^ ■'; ',\ T -^^ ' "^W ■> W^JpC%% ^.J -v< ;:^ - %M^ .^^ - ^ ^A -^1,