^\ '4fiQ .*••■ W-^- Pf^ i- PP'm^ -W^jl^^^^^^^^^^Myj^^^^Mr'^I^H |^^#; K^ ' 5ï f'..-v-*.^-îw ^ ^^ò^i/^--^ ^'■^^h- J^^^ 3- ..# 4 Jm ti»- '^ W-^^ 1 V*\'' ;.^. ., ZEITSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFTLICHE MIKROSKOPIE UND FÜR MIKROSKOPISCHE TECHNIK BEGRÜNDET VON W. J. BEHRENS Unter besonderer Mitwirkung Prof. Dr. P. Schiefferdecker und R. E. Liesegang in Bonn in Frankfurt a.M. herausgegeben Prof. Dr. ERNST KÜSTER in Bonn Band 36 (Jahrgang 1919) Mit 53 Textabbildungen und 5 Tafeln LEIPZIG Verlag von S. Hirzel 1919 Alle Rechte vorbehalten. Inhaltsverzeichnis. I. Abhandlungen. Seite Benedicks, C, u. Walldow, E., Eingehende Prüfung des neuen Rei- chert sehen Metallmikroskopea nebst allgemeinen Studien über die Beleuchtungsoptik des Metallmikroskopes 193 Ellermann, V., Über Granulafärbung in Schnitten der blutbildenden Organe beim Menschen. (Mit Tab. Ill) 56 GJeorgi, J., Die Schärfentiefe des Mikroskops. (Mit Tab. I) . . . . 40 Jacobj, C, Anschauungsunterricht und Projektion 273 Küster, E., Bemerkungen zu Mayers Verdeutschungsvorschlägen. . 37 Mayer, P., Tragglas und Deckglas 33 —^ — , Über die flüchtigen (ile und ihren Ersatz 219 Metz, C, Das Apertometer für Trockensysteme. (Mit Tab. II) . . . 54 Metzner, P., Ein vereinfachtes Apertometer 27 —, — , Über Verwendung intermittierender Beleuchtung zum Studium rasch verlaufender rhythmischer Vorgänge 113 Müller, H., Über eine neue Methode der Darstellung der Markscheide (des Neurokeratins) und des Achsenzylinders 147 Scheffer, W., Ein neues Universalmikroskop 1 —, -, Systematische Zusammenstellung und Übersicht der juikrosko- pischen Objektstrukturen, der mikroskopischen Beleuchtungs- möglichkeiten und ihres Zusammenhanges 17 Spiegel, E,, Gliafärbung am Gefrierschnitt und an Serienschnitten . 315 Walseni, G. C. van, Noch einmal: Unsere Bunsensche Lampe. . . 157 I ü Ì f ^ IV Inhaltsverzeichnis. II. Referate. Seite Abramowicz, H., Die Entwicklung der Gonadenanlage und Entstehung der Gonocyten bei Triton taeniatus (Schneid.) 327 Adam, A., Eine Stammlösung zur Romanowsky- Färbung .... 71 Allen, W. F., Studies on the Development of the Veno-Lymphatics in the Tail-region of Polistotrema (Bdellostoma) stouti. First Communication: Formation of the Caudal Hearts 327 Anderson, R. J., Metallography of aluminium 334 Arndt, W., Über das Vorkommen von Fett bei Actinien 320 Arnold, H., Das Metallspritzverfahren, seine wissenschaftlichen, techni- schen und wirtschaftlichen Grundlagen 100 Babic, K., Zur Kenntnis der Theneen 320 Bauer, O., Nachprüfung eines neuen Ätzmittels zum Nachweis von Phosphoranreicherungen in Eisen und Stahl 266 Beauverie, J., Les textiles végétaux 101 Beigel - Klaften , C. , Über Plasmastrukturen in Sinnesorganen und Drüsenzellen des Axolotls 89 Bernhards, H. , Der Bau des Komplexauges von Astacus fluviatilis (Potamobius astacus L.). Ein Beitrag zur Morphologie der Dekapoden 83 Blank, E., Die Knickschwänze der Mäuse [usw.] 326 Böhm u. Oppel, Taschenbuch der mikroskopischen Technik . . . 257 Botelho, C, Ein neues einfaches und schnelles Verfahren zur Doppel- färbung von sporenbildenden Bakterien 96 Bregenzer, A., Anatomie und Histologie von Bythinella dunkeri, nebst einem Anhang über vier neue Cercarien aus derselben . 79 Bright, Ch. G., Färbeverfahren zur Unterscheidung von gebleichtem und ungebleichtem Papierstoff 102 Brug, S. L., Morphologische Studien an Proteosoma praecox ... 98 Brussolf, A., Über eine stäbchenförmige, kalkspeichernde Eisenbakterie aus dem Klärschlamm einer biologischen Abwässerkläranlage 331 Buddenbrook, W. v., Die Statocyste von Pecten, ihre Histologie und Physiologie 321 Burlet, H. M. de, Zur Entwicklungsgeschichte des Walschädels. 3. Das Primordialcranium eines Embryo von Balaenoptera rostrata . 326 Busch, P., Anatomisch -systematische Untersuchung der Gattung Dio- spyros 185 Carl, W., Sind die „ Sommer zellen" in der Nebenniere des Frosches acidophil? 95 Chappuis, F. A., Bathynella natans und ihre Stellung im System . 323 Comstock, G. F., Mikrostruktur des Eisens nach elektrischer Bogen- schweißung 335 Conrad, R. , Untersuchungen über den unteren Kehlkopf der Vögel. 1. Zur Kenntnis der Innervierung 93 Cretin, W., Bemerkungen über mikroskopisch fein verteilte Einschlüsse von Mangansulfid im Gußeisen 265 Crozier, W. J., Über Indikatoren in tierischen Geweben 261 Inlialtsverzeichnis. y •^ Seite Danti^chakoff , W. , Über die Entwicklung des Blutes in den Blut- bildungsorganen (Area vasculosa, Dottersackanhänge, Knochen- mark, Thymus, Milz und lockeres Bindegewebe) bei Tropidono- tus natrix 175 Davidson, J. , The Structure and Biology of Schizoneura^ lanigera, Hausiuann or Wooly Aphis of the Apple Tree. Part 1. — The Apterous Viviparous Female 329 Demolì, R., Protoplasmatransformationen in differenzierten Gewebs- zellen als Ausdruck ihres Erregungszustandes 325 Dette, E., Über die Metamorphose von Trichosticha flavescens . . 330 Dienes, L., Studien zur quantitativen Bestimmung sehr geringer Ca-, Mg- und P- Mengen in tierischen Substanzen 319 Dietrich, W. , Die Metamorphose der freilebenden Süßwasser -Cope- poden. 1. Die Nauplien und das erste Copepodidstadium . . 83 Dimpker, A. M., Die Eifurchung von Herpobdella atomaria Carena (Nephelis vulgaris Mocqu. Tand.) 80 Doflein, F., Studieh zur Naturgeschichte der Protozoen. 8. Pyxidi- cula operculata (Agaudh) 76 — , — , Studien zur Naturgeschichte der Protozoen. 9. Rhizochrj^sis, eine Übergangsform unter den niederen Protozoen .... 76 — , —, Studien zur Naturgeschichte der Protozoen. 7. Untersuchungen über das Protoplasma und die Pseudopodien der Rhizopoden 76 — , — , Lehrbuch der Protozoenkunde. Eine Darstellung der Natur- geschichte der Protozoen [usw.] 160 Dubreuil, G., et Planchon, Le Kolloidine ~ . . . . 259 Dürken, B., Demonstration von Befruchtungs- und Eifurchungsvor- gängen am lebenden Objekt 168 Ebner, V. v.. Über den feineren Bau der Flügelmuskelfasern der Insekten 173 Edlbacher, S., Über die PREGLSche mikroanalytische Bestimmung von Methylgruppen am Stickstoff 163 Ehringhaus, A., Vorrichtung zur optischen Isolierung der Interferenz- bilder sehr kleiner Kristalle unter dem Polarisationsmikroskop 333 Eichenauer, E. , Die Knospenentwicklung von Donatia ingalli und Donatia maza 167 Ekman, G. , Experimentelle Untersuchungen über die Entwicklung der Kiemenregion (Kiemenföden und Kiemenspalten^ einiger anuren Amphibien 327 Eldredge, A. G., Photography in research. A concise review of the applications of photography in industry. Illumination, lenses and appliances. Motion microphotographs record stresses in wrought iron. Opportunities for development 318 Emeis, W., Über Eicntwicklung bei den Cocciden 87 Emich, F., Einrichtung und Gebrauch der zu chemischen Zwecken verwendbaren Mikrowagen 163 Endeil, K., Über neuere Zementforschung 185 — , — , Über tonerdereiche Zemente 335 VI Inhaltsverzeichnis. Seite Ki'liardt, E. , Zur Kenntnis der Innervierung und der Sinnesorgane der Fluide! von Insekten 87 Farkas , B. , Beiträge zur Anatomie und Histologie des Oesophagus und der Oesophagealdrüsen des Flußkrebses 172 Flössner, Vf., Die Schalenstruktur von Helix pomatia 78 Forsgren, E. , Zur Kenntnis der Histologie der Leberzellen und der Gallensekretion • 92 Franz, A. W., Das Problem der uni- oder multizellulären Entwick- lung der quergestreiften Muskelfasern (speziell untersucht an Isopoden und Urodelen) 172 Freund, H,, Mikroskopische Studie über das Verhalten von Semen Cacao und Semen Myristicae zu einigen unbekannteren Reagenzien . 331 Friedberger, E., Eine neue Methode (Kapillarsteigmethode) zur Tren- nung von Typhus und Koli nebst allgemeinen Untersuchungen über das Kapillarsteigvermögen der Bakterien im Filtrierpapier 264 Geinitz, B., Über Abweichungen bei der Eireifung von Ascaris . . 322 Geipel, E., Beitrüge zur Anatomie der Leuchtorgane tropischer Käfer 84 Giese, M. , Der Genitalapparat von Calyptraea sinensis Lin., Crepi- dula unguiformis Lam. und Capulus hungaricus Lam. ... 77 Gorka, A. v., Experimentelle und morphologische Beiträge zur Phy- siologie der Malpigiii sehen Gefäße der Käfer 328 Grasnick, W., Die Wirkung der Radiumstrahlen auf tierische Gewebe. Experimentell-histologische Untersuchung an Geweben von Amphibienlarven 181 Greschik, E. , Der Verdauungskanal der Rotbugamazone (Andro- glossa aestiva Lath). Ein Beitrag zur Phylogenie der Oeso- phagealdrüsen der Vögel 92 Haller, R., Mikroskopische Diagnostik der Baumwollarten. Versuch einer Diagnostizierung der einzelnen Baumwollspezies in der rohen Baumwolle, dem Rohgespinst und Rohgewebe. . . . 338 Hamburger i H. J., Die Technik des Arbeitens mit Phagozyten zu biologischen Zwecken . 175 Hamburger, L. , Ultramikroskopische Untersuchungen sehr dünner, durch Verdampfung im Hochvakuum erhaltener Metall- und Salz -Niederschläge 99 Hartmann, O., Über die Entwicklung und temporale Variation des Keimdotterstockes und die Eibildung von Pterodina patina Müll. 80 Haß, W., Über Metallfarben bei Buprestiden 329 Held, H., Untersuchungen über den Vorgang der Befruchtung. 1. Der Anteil des Protoplasmas an der Befruchtung von Ascaris me- galocephala - 169 Herbst, C. , Über die Regeneration von antennenähnlichen Organen an Stelle von Augen. 8. [usw.] 322 Hertwig, G. , Kreuzungsversuche an Amphibien. 1. Wahre und falsche Bastarde 179 Hertwig, F., Durch Radiumstrahlen verursachte Entwicklung von halbkernigen Triton- und Fischembryonen 180 Inhaltsverzeichnis. \I1 Seite Hii'schler, J., L'Iter den Goi-Gischcn Apparat embryonaler Zellen. Untersuchungen an Embryonen von Limnacus stagnalis L. Mollusca " . . . 78 — , —, Über die Plasniakomponentcn (GoLGischcr Apparat, Mitochon- drien u. a.) der weiblichen Geschlechtszellen (zytoloj^ische Untersuchung'en um Ascidicn- Ovarium) . . ; 168 Hollande, A. Ch., Bonutzunj? von Amylalkohol in der histologischen 'reclinik, namentlich bei der Methode von Homanowsky . . 2G0 H(»llboru, K. , Einiges über Teerfarbstoffe und Färben mit ihnen in der mikroskopischen Technik 74 Uutli, W., Zur Entwicklungsgeschichte der ThalassicoUen 201 Illgeu, H., Zur Kenntnis der Biologie und Anatomie der parasitischen Rotatorienfamilie der Seisoniden 80 Jentzsch, F., Beobachtungen an einem binokularen Mikroskop . . 161 -Jeziorski, L., Der Thorax von Dixippus morosus (Carausius) [etc.] . 85 Kaestner, S., Kurzes Repetitorium der vergleichenden Embryologie . 68 Karrer, P., Über Selenmethylenblau 260 Keim, W., Das Nervensystem von"Astacus fluviatilis (Potamobius asta- cus L.). Ein Beitrag zur Morphologie der Dekapoden ... 83 Khomova, M., Über die Dotterbildung bei Clepsinen 171 Kielioh, J., Beiträge zur Kenntnis der Insektenmuskeln 86 Kipliuger, C. C, Ein einfaches Ultramikroskop 317 Klemm, P., Unterscheidung von Natron- und Sulfitzellstoff .... 337 Klopstock, M., u. Kowarsky, A., Praktikum der klinischen, chemi- schen, mikroskopischen und bakteriologischen Untersuchungs- methoden 68 Kuoche, P., Über Kollodium -Trockenplatten 258 Koeppe, L., Die normale Histologie des lebenden menschlichen Glas- körpers, seiner angeborenen und vom Alter abhängigen Ver- änderungen im Bilde der Gullstrand sehen NERNSx-Spaltlampe 177 Kofier, L., Asarum europaeum. Ein Beitrag zur Kenntnis des Rhizoms 332 Kolmer, W., Zur vergleichenden Histologie, Zytologie und Entwick- lungsgeschichte der Säugernebenniere 95 — , —, Über Kristalloide in Nervenzellen der menschlichen Netz- haut 96 Konopacki, M., Untersuchungen über die Einwirkung verdünnten See- wassers auf verschiedene Entwicklungsstadien der Echinoideen (Strongylocentrotus lividus) 321 Korff, K. V., Über die Histogenèse der Knorpelgrundsubstanz . . 176 Kornhauser, S. J., A Cytological Study of the Semiparasitic Copepod, Ilersilia apodiformis (Phil.), with Some General Considerations of Copepod Chromosomes 262 Kranz, P., Die P]ntamoeba buccalis 167 Kremer, J., Beiträge zur Histologie der Coleopteren mit besonderer Berücksichtigung des Flügeldeckengewebes und der auftreten- den Farbstoffe . 86 Knlesch, L., Der Netzapparat von Golgi in den Zellen des Eierstockes 176 vili Inhaltsverzeichnis. Seite Kulmatycki, W. J., Einige Bemerkungen über den Bau der Deck- uiuskelzellen im Oesophagus sowie dessen Funktion bei Ascaris inegalocephala 171 Leupold, E., Untersuchungen über die Mikrochemie und Genese des Amyloids 181 Levi, G., Il comportamento dei condriosomi durante i più precoci periodi dello sviluppo dei Mammiferi 263 Lieb, H., u. Loewi, O., Über Spontanerholung des Froschherzens bei unzureichender Kationenspeisung. III. Quantitative mikroana- lytische Untersuchungen über die Kalziumabgabe von selten des Herzens ■ 264 Liesegang, R. Ed., Ersatz des K^nadabalsams bei histologischen Pr<ä- paraten 164 Ljungdahl, M., Eine Mikromethode zur Bestimmung des Tötal-Azetons im Blute 325 Martini, E., Die Anatomie der Oxyuris curvula 81 Mawas, J., Neues Verfahren zur Färbung des Eisens im Gewebe . 259 Meek, C. F. U., The Metaphase Spindle in the Spermatogenetic Mi- toses of Forficula auricularia . 330 Meixner, J., Zur Turbellarienfauna der Ostalpen, insonderheit des Lunzer Seengebietes 322 Menke, J. B., Een microchemisehe Mangaanreactie 163 Meves, F., Über den Befruchtungsvorgang bei der Miesmuschel (My- tilus. edulis L.) 168 —, — , Die Plastosomentheorie der Vererbung. Eine Antwort auf verschiedene Einwände 170 —, —, Über Mitwirkung der Piastosomen bei der Befruchtung des Eies von Filaria papillosa 170 Micoletzky, H., P'reilebende Nematoden der Ostalpen mit besonderer Berücksichtigung des Lunzer Seengebietes 322 Miethe, A., Haltbare Silberspiegel für astronomische und andere op- tische Zwecke 317 Moellendorff, W. v., Zur Morphologie der vitalen Granulafärbung. — Die Bedeutung von sauren Kolloiden und Lipoiden für die - vitale Farbstoff bindung in den Zellen 88 Monaco, D. L., Über eine neue Methode der Konservierung tierischer und pflanzlicher Gewebe durch erstickende Gase 260 Monterosso, B., Su l'origine e la costituzione dei materiali deutoplas- mici nell'oocite in accrescimento dei Mammiferi 263 Moral, Schliffe durch künstliche Zähne 338 Müller, E., Über Mikroelementaranalyse 163 Nageotte, J. , Über die Bedeutung des Ultramikroskops für histo- logische Untersuchung 75 Noyer, R. du, Neues Einschlußmittel für mikroskopische Präparate . 260 Oelze, F. W-, Über die färberische Darstellung der Reduktionsorte und Oxydationsorte in Geweben und Zellen . 75 — , — , Orthochromatische Mikrophotographie 162 Inlialtsveizeiclmis. IX Seite OstwaUl, W., Die Welt der vernachliissigten Dimensionen .... 258 Pabst, H., Entwicklung des Genitalapparats von Arion erapiricorum For 79 Painter, TIi. S., Spermatogenesis in spiders. 1 84 Pax, F., Die Antipatharion 79 Peskoff, N. V.. Über quantitative Liclitfilter im Ultraviolett .... 260 Pfann, E., Die Unterscheidung von galvanisch- und feuerverzinktem Eisen 185 Plaut, M., Über die morphologischen und mikroskopisclien Merkmale der Periodizität der Wurzel , sowie über die Verbreitung der Metakutisierung der Wurzelsäule im Pflanzenreich 99 Pozdena, R. F., Metallographie und Photographie 259 Prell, H., Zur Kenntnis der Gemmulae bei marinen Schwämmen . . 77 Priesner, H., Zur Entwicklungsgeschichte der Turbanaugen von Cloeon dipterum L • 85 Prowazek, S. v., Studien zur liiologie der Protozoen, (i 320 Qniel, G., Anatomische Untersuchungen an CoUembolen 85 Hamann, E. , Bodenbildung und Bodeneinteilung (System der Bö- den) 69 Rasser, E. O., Was muß der Papierspinner über die Unterscheidung von Sulfit- und Natronpapieren wissen? 336 Reinecke, O,, Über den Wandungsbau der Arterien, insbesondere die Struktur des elastischen Gewebes bei Anamnien und Sau- ropsiden 93 Richter - Quittner, M. , Zur Methodik der chemischen Blutanalyse. I. Kritik der Enteiweißungsmethoden 324 Rocha-Lima, H. da, Beobachtungen bei Flecktyphusläusen ... 97 Rosenstadt, B., Zellstudien. 1. Bau der Epidermiszelle 89 Rothe, V., Die Kinematographie als chirurgisches Lehrmittel . . . 259 Ruzicka, V., Kausal -analytische Untersuchungen über die Herkunft des Chromatins. 1. Vorsuche über die Herkunft des Bakterien- chromatins 331 Saint -Hilaire, C. , Über die Veränderungen der Dotterkörncr der Amphibien bei der intracellulären Verdauung 324 Schaeppi, Th., Über die Anheftungsweise und den Bau der Darm- epithelzellen 176 Schmidt, E., Vergleichende Morphologie des zweiten und dritten Abdo- minalsegments bei männlichen Libellen . " 87 Schmidt, W. J., Die Chromatophoren der Reptilienhaut 90 — , — . Studien am Integument der Reptilien. 7. Bau und Entwick- lung der Eidechsenkrallon 91 —, —, Über die Beziehungen der glatten Muskelzellen in der Haut vom Laubfrosch zum Epithel 91 Schoorl, N., Microchemische reacties oj) choline 318 Schreiber, K., Zur Entwicklungsgeschichte des Walschädels. Das Primordialcranium eines Embryos von Globiocephalus melas (13-3 cm) ' 91 X Inhaltsverzeichnis. Seite Schreiner, K. E., Zur Kenntnis der Zellgranula. Untersuchungen über den feineren Bau der Haut von Myxine glutinosa ... 89 Segall, A. , Über die Entwicklung und den Wechsel der Haare beim Meerschweinchen (Cavia cobaya Schreb.) 90 Seiler, J. , Das Verhalten der Geschlechtschromosomen bei Lepido- pteren [usw.] 261 Shann, E. W. , An Account of the Anatomy and Homology of the Adipose Lobe of the Pelvic Fin of the Salmon i525 Silverman, A., Eine neue Beleuchtungsart für Mikroskope .... 71 Simmersbach, B., Über die kristallinische Struktur des Stahls . . . 100 Smith, G., Studies in the Experimental Analysis of Sex. Part 10 [usw.] 323 Spehl, P., Spirillenfärbung durch Formolviolett 96 Spek, J., Oberfliichenspannungsdifferenzen als eine Ursache der Zell- teilung 319 Springer, F., Über den Polymorphismus bei den Larven von Miastor metraloas 330 Stead, J. E., Eisen, Kohlenstoff und Phosphor 266 Stieve, H., Die Entwicklung des Eierstockeies der Dohle (Colaeus monedula) [etc.] 179 Strebinger, R., Vorschläge zur quantitativen Bestimmung von Ionen auf mikroanalytischem Wege I 76 Strindbei'g, H., Hauptzüge der Entwicklungsgeschichte von Sialis lu- tarla L. (Eine embryologische Untersuchung) 85 — , —, Studien über die ectodermalen Teile der Geschlechtsorgane einiger Mallophagengattungen 86 Strindberg, E., Über die Bildung und Verwendung der Keimblätter bei Bombyx mori . 173 Svedberg, Th., u. Andersson, H. , Zur Meßmethodik der elektri- schen Kataphorese -. 163 Swellengrebel, N. H., Über die sogen, „intraglobuläre Konjugation" bei dem Tropikaparasiten 98 Swett, Ch. E., Distinguishing manila from all other „hard" rope fibres 336 Szent-Giörgyi, A., Untersuchungen über den Bau des Glaskörpers des Menschen 96 Szüts, A.V., Ungarische Adriaforschung. Biologische Beobachtungen [etc.] 166 — , — , Studien über die feinere Beschaffenheit des Nervensystems des Regenwurmes, nebst Bemerkungen über die Organisierung des Nervensystems 262 Tammann, G., Über Änderungen im chemischen Verhalten von Metallen und ihren Mischkristallen durch mechanische Bearbeitung . . 266 Taube, E., Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Euphausiden, 2, Von der Gastrula bis zum Furciliastadium 82 Tretjakoff, D., Die Parietalorgane von Petromyzon fluviatilis ... 94 Tunmann, O., Beiträge zur angewandten Pflanzenmikrochemie. XV. Der Piperinnachweis bei der Erkennung des Pfefferpulvers . 332 Unna, P. G., Die Sauerstofforte und Reduktionsorte. Eine histo- chemische Studie 165 Inlialtsverzciclinis. XI Seite Unna, P. G., u. Golodetz, L., Neutralviolett extra 75 Verniandc, J., Mikrochemische Reaktionen der Metalle mit Rubidium- untl ("äsiumchlorid 333 Wasicky, R. , Die Unterscheidung von Natron- und Sulfitzellulose- papier 103 Weill, P., Ein einfache? Zeichenapparat für mikroskopische Zwecke 70 Weiser, M., Medizinische Kinematographie G9 Weiß, E. , Eine neue Methode zur Suffizienzprüfung des Kreislaufes lUi Wenger, F., Beitrag zur Anatomie, Statik und Mechanik der Wirbel- säule des Pferdes mit besonderer Berücksichtigung der Zwischen- wirbelscheiben 32G Wetekamp, Fr., Bindegewebe und Histologie der Gefäßbahnen von Anodonta cellensis . • 77 Wherry, V. B., Studies on the Biology of an Amoeba of the Limax Group. Vahlkampfia sp. Nr. 1 320 Wilhelmi, J., Zur Technik mikro- und makroskopischer Präparate . 74 Winuuer, Ch., Die mikrocliemische Unterscheidung von Rhapontik und Rheum 2tì5 Wöber, A. , Über die Empfindlichkeit der gebräuchlichsten Kupfer- reaktionen 334 Woodland, W. N. F., On the Maxillary Glands and some other Fea- tures in the Internal Anatomy of Squilla 323 Zawalkiewicz, Z., Häminkristalle und deren Herstellung .... 318 Ziegenspeck, H , Amyloid in jugendlichen Pflanzenorganen als ver- mutliches Zwischenprodukt bei der Bildung von Wandkohlen- hydraten 184 Zijp, C. van, Jod als mikrochemisches Reagens für Formaldehyd und Hexamethylentetramin 319 Zornig, H., Zur Untersuchung der Drogenpulver 265 Zweibaum, J. , La régénération des ovaires chez Polycelis nigra (Ehrenb.) 321 Verzeichnis der Mitarbeiter an Band 36. Dr. Fr. W. Bacb in Bonn. Prof. Dr. C. Benedicks in Stockholm. Prof. Dr. Eilermann in Kopenhagen. Dr. V. Franz in Jena. Dr. J. Georgi in Rüstringen. Prof. Dr. C. Jacobj in Tübingen. Prof. Dr. E. Küster in Bonn. R. E. Liesegang in Frankfurt a. M. Prof. Dr. P. Mayer in Jena. C Metz in Wetzlar. P. Metzner in Leipzig. Dr. H. Müller in Wien. Prof. Dr. W. Scheffer in Berlin -Wilmersdorf. Prof. Dr. P. Schiefferdecker in Bonn. Dr. E. Spiegel in Wien. Prof. Dr. Fr. Tobler in Münster i. W. E. Walldow in Stockholm. Dr. G. C. van Walsem in Santpoort-S., Holland. Band 3(). Heft 1. Ein neues Universalmikroskop. Von Prof. Dr. W. Scheffer in Berlin -\\iImersdorf. Hierzu sieben Textabbildungen. Der Grundgedanke für den Bau des vorliegenden Universal- mikroskopes war folgender : Es soll auf Grund aller zugänglichen theoretischen und praktischen Erfahrungen aus den verschiedenen Gebieten der Mikroskopie ein möglichst vollkommenes Universal- mikroskop gebaut werden, mit dem alle zur Zeit bekannten Unter- suchungsmethoden leicht und be([uem ausführbar sind und bei dem die notwendige Auswechslung gewisser Teile rasch und siclier und mit wenigen Handgrift'en gescliieht. Das Untersuchungsobjekt soll bei all diesen llandgrifien vollkommen unberührt bleiben und sie sollen alle ohne Neigung des Mikroskopes und ohne Berührung des Spiegels in jeder beliebigen Stellung des Instrumentes möglicli sein. Bei dem Ausbau dieses Grundgedankens ergab sicli noch manches Weitere ; dies wird bei der Besprechung der einzelnen Teile noch besonders hervorgehoben. Der Fuß hat die bekannte Hufeisenform (Abb. 1, l). Er ist groß und kräftig und er gibt dem Mikroskop in jeder Lage einen durchaus festen Stand. Mit dem kurzen aufrechten Stück des Fußes ist der Träger (Abb. 1, 2) gelenkig verbunden, so daß das ge- samte Mikroskop bis zur horizontalen Lage der optischen Achse um- gekippt und in jeder Lage durch eine llebelbremse (ò'j sicher fest- Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 30, 1. 1 2 Selieffer: Ein noues Universalmikrosko)). 36,1. gestellt werden kann. Die Bremseinriclitiing ist so gebaut, daß ein schwaches Anziehen des Hebels eine sichere Klemmung ergibt. Der Träger trägt mit seinem oberen Schlitten die verschiedenen- Tuben, mit seinem unteren den Objekttisch und die Beleuchtungseinrichtungen. Mit dem oberen Teil des Trägers ist die Grob- {4) und die Feinbewegung (5) zum Heben und Senken des Tubus fest verbunden: der untere Teil hat eine grobe Triebbewegung [6) zum gemeinsamen Heben und Senken des Objekttisches und der gesamten Beleuchtungs- einrichtung einschließlich des Spiegels. Die Grob- und Feinbewegung zum Heben und Senken der Mikroskoptuben, die soeben erwähnte Triebbewegung zumHeben und Senken des Tisches und der gesamten Beleuchtungseinrichtung und die weiter unten beschriebene Trieb- bewegung zum Heben und Senken der Beleuchtungseinrichtung allein, bei feststehendem Tisch und Spiegel, sind so justirt, daß sie alle genau dieselbe Richtung, nämlich senkrecht zur Tischebene haben. Der Mikroskoptubus ist nun nicht, wie das bis- her üblich war, fest mit der Zahnstange der Triebbewegung ver- bunden. Er ist mit Hilfe eines, zwischen die Triebstange und den Tubus eingeschalteten Schwalbenschwanzstückes auswechselbar. Dies Zwischenstück hat eine ungefähr 85 mm lange sehr genau gearbeitete Führung, so daß die Tuben mit einer reichlich genügenden Genauigkeit immer wieder in die richtige Lage kommen. Nach der Einführung der Tuben werden die beiden Klemmschrauben (7) leicht angezogen. Die Möglichkeit, die Tuben auszuwechseln, bietet einen erheblichen Vorteil für viele Arbeiten. Bei der Beschreibung der verschiedenen Tuben wird hierauf noch des Näheren eingegangen. Mit Hilfe dieser Einrichtung kann man natürlich alle beliebigen Tuben an dem Stativ anbringen. Für den Gebrauch mit dem Universalmikroskop sind zunächst folgende Tuben vorgesehen: 1) ein Tubus für allgemeine Arbeiten ein- schließlich der meisten Untersuchungen in polarisirtem Licht (Abb. 5). Der weite Tubus {25) hat zwei Auszüge, einen inneren {20) zum einfachen Verschieben mit der Hand in einer Schiebhülse {21) in der üblichen Weise. Diese Schiebhülse (2Ì) ist ihrerseits im Haupt- rohr durch Zahn und Trieb {22) beweglich. Die Länge der Trieb- bewegung beträgt 30 mm, die der einfachen Schiebbewegung 40 mm. Im ganzen kann man die Tubuslänge also um 70 mm, nämlich zwischen 130 und 200 mm, beliebig verändern. Für genaue Be- stimmungen der richtigen Tubuslänge , für die Untersuchung der .'{<). 1 . Schofför: Kin noues Universaliiiikioskop. ;{ hinteren IJrennebene, z.U. für Achsenbikler und apertometrisclie Mcssunjcen, ist die Triel»bewog-ung- des Tubus solir angenelim. Man botätifrt mit der einen Hand die Mikronieterscliraube und zugleich nìit der anderen Hand dio Triebbewesruuff für die Veränderuni? der 1. Tubuslänge. Wenn man am Ende der Triebbewegung' angelangt ist , stellt man mit der 8cliiebliülse nach und liat dann wiederum ein entsprechendes Stück der Triebbewegung zur Verfügung. Beide Tuben haben eine mm -Teilung. Die Summe der Ablesungen gibt die mechanische Tubuslänge von der Auflage des Okulardeckels bis zur Auflage der Objektivfassung an. Der innere Tubus hat das 1* 4 f5cheffer: Ein neues Universalmikioskop. 36,1. übliche Objektivgewinde. Für Acbseubilder wird diesem Tubus eine achromatische Bertrand -Linse beigegeben. Im unteren Teil dieses Tubus ist ein Analysator (Prisma nach Aiirens [23]) seitlich ver- schiebbar angebracht , den man mit einer einfachen seitlichen Be- wegung ausschalten oder in den Strahlengang bringen kann. Man kann mit diesem Mikroskop ganz besonders bequem vom gewöhn- lichen zum polarisirten Licht übergehen. Weiteres hierüber wird . bei der Besprechung der Beleuchtungseinrichtungen gesagt. Als zweiter Tubus kommt das binokulare Mikroskop in Be- tracht (Abb. 6). Ich verweise auf die Abhandlung von Herrn Dr. Jentzsch über diesen Gegenstand in dieser Zeitschrift 30, S. 299, 1913. Ein weiterer Tubus dient in gleicherweise für gewöhnliche mikro- skopische Arbeiten (Abb. 1 ). Er hat die übliche Gestalt des weiten mikrophotographischen Tubus. Seitlich ist an ihm eine Schiene {31} be- festigt, an der Spiegel (29), durchsichtige Planparallelplatten, Beleuch- tungslinsen und sonstige Einrichtungen für die Beleuchtung in auffallen- dem Lichte bei der Mikrophotographie mit kurzbrennweitigen photogra- pliischen Objektiven befestigt werden können. Die Beweglichkeit der Einrichtung ist eine sehr vielseitige, so daß alle überhaupt geometriscli möglichen Anordnungen der Beleuchtung aucli wirklich ausgeführt werden können. . An seinem unteren Ende trägt dieser Tubus das übliche Objektivgewinde und außerdem noch Zwischenringe für die verschiedenen photographischen Objektive. Beim Arbeiten mit diesen kurzbrennweitigen photograpbischen Objektiven wird die obere Deck- platte des Tubus mit dem Innenrohr abgeschraubt und ein weites Trichterstück (32) eingeschoben. Dies stellt zugleich die lichtdichte Ver- bindung mit der photographischen Kammer her und trägt an seinem unteren Ende einen Analysator in Form eines Prismas nach Ahrens. Man kann dasselbe nach Belieben einstecken und herausnehmen. Das Prisma liegt dicht über den photographisehen Objektiven. Beim Einschieben kommt es durch eine Schlitzführung immer wieder genau in dieselbe Stellung, Der Tubus trägt an seinem oberen Ende einen Teilstrich (33) und das Trichterstück hat eine Gradteilung, so daß man durch Drehen des im Tubus leicht drehbaren Trichterstückes jede beliebige Stellung der Polarisationsebenen zueinander herstellen und ablesen kann. Als vierter Tubus kommt der in der Druckschrift des Leitz- Werkes „Über Polarisationsmikroskope mit weitem Sehfeld" be- schriebene Tubus des großen Polarisationsmikroskopes CM in Frage. :{(», 1. Scheffer: Kin neues Universalraikroskop. Mit ihm lassen sich alle überhauj)! in Frage kommenden minera- logischen Intersucliungen auf einfache und bequeme Weise aus- 2. führen. Die in der erwähnten Druckschrift angeführten Konden- soren kininen alle an dem neuen l.'niversalmikroskop benutzt werden. {] Scheffer: Kin neues Universahnikroskop. ,36, V. Die Be leuch t ungs einrieb tu ng en sind alle mit Hilfe einer Schlittenwechseleinrichtnng auswechselbar. Jeder Kondensor ist in seinem Scblittenstück zentrirbar und die Führung und Be- festigung des Schlittenwechslers ist so zuverlässig, daß ein Nach- zentriren auch bei hohen Anforderungen an die Genauigkeit nicht mehr nötig ist, wenn die Zentrirung einmal genau ausgeführt worden ist. Die Abb. 2 zeigt den Schlittenwechsler (8) und die Führung (£*), in die das Schwalbenschwanzstück (10) eingeführt wird. Für die Auswechslung der Kondensoren werden zunächst Polarisator (11) und Irisblende (12) seitlich ausgeklappt, der Kondensorenträger bis zum Anschlag nach unten geschraubt, die Klemmschraube (13) geli')st und das Wechselstück einfach nach vorn herausgezogen. Der neue Kondensor wird in umgekehrter Reihenfolge eingesetzt. Hierbei wird weder der Spiegel, noch das 1* r ä p a r a t irgend- wie berührt. Man kann a 1 s o d i e s e 1 b e 0 b j e k t s t e 1 1 e m i t den verschiedensten Beleuchtungseinrichtungen be- leuchten, ohne eine Störung der Arbeit durch Verschie- bung des Objektes oder durch Verdrehung des Spiegels zu bekommen. Dasselbe ist, wie wir später sehen werden, mit den Tuben der Fall. Das Stativ braucht beim Wechseln der Beleuchtungseinrichtungen ni ch t geneigt zu werden, es kann unberührt in der Stellung bleiben, die es beim Beobachten liatte. Die Wechslung kann in j'eder belie b igen Stellung gleich bequem ausgeführt werden. Die Irisblende und der Polarisator bleiben beide fest a n der B eleuchtungs einrieb tun g. Die Irisblende ist zentrirbar, mit einer Teilung versehen , drehbar und exzentrisch verstellbar. Sie liat eine ringförmige Auflage zum Einlegen von kreisrunden Matt- und Farbscheiben und Blenden verschiedener Art und ist ebenso, wie der Polarisator, seitlich ausklappbar. Dieser besteht aus einem Prisma nach Aiirens, das für alle überhaupt vorkommenden Arbeiten in polarisirtem Licht genügt. Der Polarisator ist in seiner Hülse drehbar und seine Stellung kann an einer Gradteilung ab- gelesen werden. Der Übergang vom gewöhnlichen zum liolarisirten Licht erfolgt also im Augenblick durch zwei einfache Handgriffe, nämlich das Ein- klappen des Polarisators und das Einschieben des Analysators auf die. beschriebene Weise. Für den Gebrauch des mineralogischen Tubus kann eine Ein- richtung angebracht werden, die eine gemeinsame Drehung von Po- larisator und Analj^sator ermöglicht. .;{«), 1. Srlioft'er: Kin noiios l'niversaliiiikroskop. 7 NatiiiTicli köiiiR'i» mit dieser NVechsel-Einrichtunf;' alle ii h e r - ■li.iiipt V (t r li .1 11(1 eil c 11 K o 11 (1 e n so r e n benutzt werden. Für das l niversalmikroskoj) sind zuniielist vorgesehen: 1) Der aplanatisclie Kttndensor, der mit Hilfe von Zentralblenden aneli für Dnnkelfeldbeleuchtnng benutzt werden kann. 2) Der Dunkel- feldkondensor. .■')) Zwei Kondensoren von 40 und GO mm Brennweite für die Photographie mit kurzbrennweitigen pliotographischeu Objek- tiven in durchfallendem Licht. 4) Für Arbeiten mit dem raineralo- gischen Tubus die in der Druckschrift des L^rrz-Werkes „Fbcr I*o- larisationsmikroskope mit weitem Sehfeld" erwähnten mineralogischen Kondensoren, besonders auch der Zweiblendenkondensor nachM.BERKK. Der Objekttisch [14) kann, wie schon erwähnt, mit Zalin- und Trieb- bewegung {6) in der Riclitung der optisclien Achse gehoben und ge- senkt werden. Diese Bewegung hat einen Bereich von 75 mm. Man kann also in auffallendem Licht, z. B. mit dem Opakilluminator, sehr i>tiibus liogt. Mit llilt'c eines j^ceigneten Objektes und eines Fadenkreuz - Okulares wird nun das Objektiv in seinem Wecliselstück zur Drelibewej,ninj; des Tiselies zentrirt. Man fiilirt diese Zentri- rung mit Hilfe zweier Ihrsehlüssel ans, (li(> auf die beiden Vierkant- 4. kiijife des Objektivzanf^enweeliselstückes aufgesetzt werden. Nach der Zentrirung der Objektive führt man die Zentrirung der Konden- soren aus. Dies geschielit ebenfalls mit ührschlüsseln, die man auf die betretïenden Köpfe der Kondensorwechselstücke aufsetzt. Auch diese Stücke sind so eingerichtet, daß die Zentrirung sehr leicht auszuführen ist und dauernd erhalten bleibt. IQ Scheffer: Ein neues Universalmikioskop. 36,1. Die Irisblende ist ebenfalls zentrirbar. Sie wird in der Werk- statt bereits genau zur Drehbewegung des Tisches zentrirt, so daß der Benutzer des Mikroskopes hieran nichts mehr ändern sollte. Die Irisblende ist zentrirt, wenn die auf der Tischebene senkrecht stehende optische Achse zugleich durch den Drehpunkt des Tisches und die Mitte (1er Irisblendenöfinung geht. Da die Mikroskoptuben gegeneinander auswechselbar sind, muß dafür gesorgt werden, daß alle Objektive ohne irgendeine Nach- zentrirung ohne weiteres für alle Tuben zugleich zentrirt sind. Das wird erreicht durch eine Zentrirvorrichtung, die zwischen das untere Ende des Tubus und das Tubusstück des Zangenwechslers eingeschaltet ist. Natürlich bi*aucht diese Einrichtung an einem Tubus nicht vorhanden zu sein. Bei diesem, den wir den „Ersten" nennen wollen, sitzt das Tubusstück ohne Zwischenstück am Tubus und die Zentrirung der Objektive wird in der beschriebenen Weise ausgeführt. Bei den anderen Tuben wird an der Zentrirung der Objektive in den Objektivzangenstücken nichts mehr geändert. Man zentrirt an diesen mit Hilfe der besagten T u b u s - Z e n t r i r Vorrichtung das Tubusstück der Wechselvorrichtung. Wenn man für ein Objektiv zentrirt hat, ist der Tubus ohne weiteres für alle Objektive in gleicher Weise zentrirt. Die Befestigung der verschiedenen Tuben am Träger ist so zuverlässig, daß dieselben beim Wechseln und Neu- Einsetzen immer wieder genau in dieselbe Lage kommen. Bei der in meinem Gebrauch befindlichen Einrichtung hat der an erster Stelle beschriebene („Erste") Universaltubus das Tubuszentrirstück nicht. . Auch der Tubus für Mikrophotographie mit kurzbrennweitigen photographischen Objektiven braucht dieselbe nicht zu haben, weil es bei den schwachen Vergrößerungen nicht auf die höchste Genauigkeit der Zentrirung ankommt. Der binokulare und der mineralogische Tubus dagegen haben l)eide das Zwischenstück zum Zentriren. Die Bilder (Abb. 3 und 4) zeigen die in Abb. 2 getrennt vom Mikrosko]) dai"gestellten Teile der Beleuchtungseinrichtung an das Mikroskop angesetzt. Die Bezeichnung mit Zahlen ist dieselbe wie in allen Bildern. Abb. 3 ist eine Seitenansicht, Abb. 4 zeigt die Einrichtung von vorne. In Abb. o ist der Kondensor noch nicht eingesetzt, Iris und Polarisator sind in der Arbeitstellung. In Abb. 4 sind Iris und Polarisator seitlich ausgeklappt und der Kondensor ist heruntergeschraubt und in die Stellung gebracht, in der man ihn lierausuinimt. ;{»), 1. s e li offer: Kin nciii's rnivoisiiliiiikidokoi). 1 1 lu Abb. :') zeigt der Spieg-el (7.9) das IJikl der unteren Fläelie des Polarisrttors, in Abb. 4 die untere Fläehe des Kondensors. In Abi». :> ist der oben als „Krster'' bezeielinete rnivcrsaltubiis angesetzt. Mau sieht hier die bereits oben beschriebenen Kiurirhtuui:-en .4bb. .5, Teile 20 bis 25). l'ber die besondere ICiiiriclitung eines Objektivzangenweelislers wird weiter unten eingeliend beriehtet. Wie schon oben ausgefiilirt , ist die Triebbewegung (22) von 12 öcheffer: Ein neues Universalniikroskop. 36,1. j;roßer i)raktischer Bedeutung. Zum Beispiel beim Arbeiten mit starken Trockensystemen kann man die Deckglaskorrektion durch Veränderung der Tubuslänge sehr bequem mit dieser Triebbewegung ausführen. Wenn man mit ihr am Ende ist, geht man mit ihr wieder zurück und stellt die betreffende Tubuslänge mit der Hand durch Verschicben des Tubus {20) her. Dann beginnt man das Spiel der Triebbewegung mit {22) von neuem. Bei der feinsten letzten Ein- stellung stellt man die beiden Bewegungen so ein, daß bei ungefähr richtiger Einstellung die Triebbewegung {21) ungefähr in der Mitte steht. Man kann dann durch gleichzeitiges Bewegen der Trieb- bewegung zum Scharfstellen mit der einen Hand und der Bewegung zum Verlängern und Verkürzen des Tubus mit der anderen Hand rasch und sehr genau endgültig eine vollkommene Deckglaskorrektion her- stellen. Abb. G zeigt das Universalmikroskop mit binokularem Aufsatz. Um die für den ersten Universaltubus zentrirten Objektive in ihren Stücken des Zangenwechslers auch ohne irgendwelche Änderung der Justirung auch beim Gebrauch mit dem binokularen Mikroskop zen- trirt zu haben, muß zwischen diesem Tubus und dem Tubusteil des Zangenwechslers wie oben ausgeführt noch eine Zentrireinrichtung vorhanden sein. Sie ist bei {26) oberhalb des Tubuszangenstückes zu sehen. Dies Stück wird mit der Zentrirvorrichtung {26) so aus- gerichtet, daß die Drehungsachse des Tisches in der Mitte des Ge- sichtsfeldes liegt. Natürlich kann man mit dieser Einrichtung beliebig viele Tuben für denselben Objektivsatz zentriren. Polarisirtes Licht kann beim binokularen Tubus nicht benutzt werden, weil die Prismen hierbei in hohem Maße stören. Abb. 7 zeigt das Universalmikroskop eingerichtet für die Auf- nahme eines ziemlich dicken Metallstückes (^6'}, das mit Plastilina {27) auf eine Glasplatte {28) als Objektträger aufgekittet ist. {29) ist ein Spiegel, dessen Stange bei {30) allseitig beweglich mit der Stange am Tubus verbunden ist. Er beleuchtet die Oberfläche des Metall- stückes. An Stelle des Spiegels kann eine dünne Planparallelplatte treten., die nach Art des Augenspiegels nach Helmiioltz zugleicli das Objekt beleuchtet und das Licht vom Objekt zum Objektiv durchläßt; sie steht in Arbeitstellung zwischen Objekt und Objektiv. Der Tubus {32) stellt die lichtdichte Verbindung zwischen Mikroskop und Kammer her. Er trägt an seinem unteren Ende »'ine Öffnung mit (iewinde, in die ein Analysator eingesetzt werden :{€, 1. S e li offer: Kin neuos Univcrsalmikroskop, lo kann. lU-i (-iS) kann die Stcllnnj;- dieses Analysators abgelesen werden. Man kann nacli Entfernung des Tricliters {ò'2) ein ;. wohnliches lunenstück in den Tubus einschrauben und lini so zu einem gewöhnlichen Mikroskoi) mit weitem Tubus ergänzen. Au alle Tuben können naturlich auch alle bekannten Hilfsein- richtungen z. B. die verschiedenen Formen des Opakilluminators, oline weiteres angesetzt werden. Ich benutze beim vorliegenden Mikrt)sk(t|» j4 Scheffer: Ein neues Universalniikroskop. 36,1. die P^orm von Leitz, bei der die spiegelnde Planparallelplatte nnd das Prisma gegeneinander ausgewechselt werden können. Ich arbeite seit mehreren Jahren auf das angestrengteste mit einem solchen Universalmikroskop und ich habe die besten Er- fahrungen damit gemacht. Das vorliegende Universalmikroskop kam so zustande, daß ich alle theoretischen und praktischen Erfahrungen, die ich während einer ungefähr 25 Jahre langen eifrigen mikro- skopischen Tätigkeit , die sich auf alle möglichen , dem Mikroskop zugänglichen Gebiete bezog, schriftlich aufbewahrt hatte. Diese_ ganzen Erfahrungen besprach ich eingehend mit meinem lieben, leider verstorbenen Freunde P. Weillinger, und betonte besonders die Notwendigkeit, alle überhaupt vorhandenen mikroskopischen Be- obachtungsmöglichkeiten auch ganz bequem anwenden zu können, das heißt vor allem , Tuben und Beleuchtungseinrichtungen unter den oben angegebenen Bedingungen auswechseln zu können. Herr Weillinger, der Leiter der Versuchswerkstatt von E. Leitz, Wetzlar, löste diese Aufgaben auf Grund seiner großen Erfahrung und seiner hohen Begabung und Geschicklichkeit so glücklich , daß an dem ersten Versuchsinstrument, das ich jetzt seit mehreren Jahren auf das angestrengteste benutze, nicht das geringste in Unordnung gekommen ist, und daß ich trotz größter Aufmerksamkeit beim Ge- brauch nicht das mindeste an ihm auszusetzen oder zu verbessern fand. Mögen die , die ihre Freude an diesem schönen Instrument haben werden, nie vergessen, daß es vor allem P. Weillinger ist, dem sie es verdanken. Daß die Untersuchung durch die Anwendung eines solchen In- strumentes erheblich vertieft und erweitert wird, ist selbstverständlich. Es ist selbst mit den besten und feinsten Instrumenten der bisherigen Form nur mit Schwierigkeit, in vielen Fällen aber überhaupt nicht ruöglich gewesen , rasch und bequem alle verschiedenen optischen und anderen Untersuchungsverfahren anzuwenden, die dies Mikroskop ohne weiteres zuläßt. Man sollte bei jedem Objekt grundsätzlich gewöhnliches durch- fallendes Licht, Dunkelfeld, polarisirtes Licht in seinen verschiedenen Formen, monokulare und binokulare Beobachtung, wenn es möglich ist, auch Beleuchtung mit dem Opakilluminator, diese auch mit pola- risirtem Licht, anwenden. Es ist überraschend, wie „lückenhaft" die meisten Untersuchungen sind, wenn man das Geleistete mit dem, was zu leisten möglicli ist, vergleicht. Die vielen, geradezu unbeschränkten Möglichkeiten dieses In- 3(1. 1. Schofler: Kin neues Universalraikroskop. 15 striiraentes ormögliolien eine Füllen lienor und wertvoller Reobacli- tiuifïcn. Dies neue riii\ ers;ilniikroskop läßt alle überhaupt zur Zeit 7. möglichen Untersuchungsverfahren und den Übergang von einem jeden zu jedem andern auf die einfachste, bequemste und sicherste Weise zu. Das Objekt wird durch die Änderungen am Mikroskop in keiner Weise berührt, auch der Beleuchtungsspiegel wird nicht bewegt, so daß man mit Sicherheit immer dieselbe Stelle des Objekts im Seh- j(3 Scheffer: Ein neues Universalmikroskop. 36,1. feld behält und auch mit der Neiijustirung der Beleuchtung- ke in e r- lei unnötige Arbeit und Unbequemlichkeit hat. Der Aufwand von Zeit und Mühe beim Übergang von einer Beobachtungsart zur andern ist verschwindend gering, die Umbauten können alle in weniger als einer Minute vorgenommen werden. Es sind hierzu nur wenige einfache Handgriffe niUig. Die Bereicherung der Wahrnehmung ist eine ganz erhebliche. Jede der möglichen Formen und Zusammenstellungen des Universal- mikroskopes ist einem entsprechenden Spezialinstrument mindestens unbedingt gleichwertig, meist erheblich überlegen. Für den Mikroskopiker , der vielseitige Untersuchungen aus- zuführen hat und der die höchsten Ansprüche an sein Instrument stellt, dürfte das hier beschriebene Universalmikroskop eine merkliche li^rweiterung seiner Arbeits- und Forschungsmöglichkeiten bedeuten, •le weiter die Mikroskopie fortschreitet, desto mehr ist man bestrebt, ni eilt nur einige, sondern alle überhaupt wahrnehmbaren Eigenschaften und Erscheinungsformen der Objekte kennen zu lernen und in diesem Sinne gibt das hier beschriebene Instrument neue Anregungen und Möglichkeiten. [Eingegangen am 4. Februar 1919.] 30, 1. Scheffer: Systematische Übersicht d. mikrosk. Objektstrukturen, i 7 Systematische Zusammenstellung und Übersicht der mikroskopischen Objektstrukturen, der mikroskopi- schen Beleuchtungsmöglichkeiten und ihres Zu- sammenhanges. Von Dr. W. Scheifer. Hierzu eine Textabbildung. In meinem Buch „Das Mikroskop" (Aus Natur und Geisteswelt Bd. 35. 2. Aufl. Leipzig, B. G. Teubner) habe ich eine systematische Zusammenstellung und Übersicht sowohl der mikroskopischen Objekt- strukturen wie auch der Beleuchtungsmöglichkeiten gegeben, beides selbstverständlich auf physikalischer Grundlage. Ich- habe diese Betrachtungen, ohne an ihnen grundsetzliches zu ändern, vertieft und erweitert; im folgenden gebe ich die Darstellung in ihrer neuen Form. Augenscheinlich ist eine der einfachsten allen überhaupt vor- kommenden Objekten gemeinsame Eigenschaft die Ausdehnung im Raum. Diese, bezogen auf die drei Koordinaten, habe ich als Grund- lage meiner Einteilung der Objektstrukturen genommen. Die amikro- skopischen Gebilde habe ich natürlich der Vollständigkeit halber er- wähnt. Der Begriff „amikroskopisch" ist ebenso wie die beiden anderen , nämlich „submikroskopisch" und „mikroskopisch", relativ. Sie sind aber praktisch recht bequem und brauchbar und selbst wenn sich unsere Mikroskope in ihrer Leistungsfähigkeit wesentlich änderten, dann würde ihre relative Bedeutung nur verschoben, aber nie grund- sätzlich geändert werden. Die Unterteilungen a bis f sind der mikro- skopischen Prnxis entnommen. Sie sind offensichtlich physikalisch selbstverständlich , umfassend , und auch sie entsprechen unseren systematischen Begriffen von der Materie durchaus, so daß diese Ein- teilung Aussicht hat, ebensolange zu bestehen, wie unsere physikali- schen Grundvorstellungen. ZeiUchr. f. wiss. Mikroskopie. 36,1. 2 1 8 S eh effe r: Systematische Übersicht d. mikrosk. Objektstrukturen. 36, 1. Die Begriffe g gefärbt und u ungefärbt haben eine besondere Bedeutung für die praktische Arbeit, aber auch sie sind wohl begrenzt und wichtige physikalische Grundbegriffe. Man wird im folgenden gelegentlich eine Bemerkung darüber vermissen, ob die Objekte mit einem Deckglas bedeckt sind oder nicht. Ich habe das absichtlich und nach reiflicher Überlegung aus diesem System weggelassen. Das Deckglas ändert den Strahlengang vom Objekfpunkt zum Objektiv oder, anders gesagt, es entwirft ein virtuelles Bild des Ob- jektes an einem anderen als dem wahren Objektorte und dies Bild ist mit sogen. Abbildungsfehlern behaftet. Das hat aber mit der Beschaffenheit des Objektes nichts zu tun und nach einiger Über- legung wird man einsehen , daß das Deckglas bei der vorliegenden Zusammenstellung nicht in Frage kommt. I. In alle"n drei Dimensionen klein. (a- und) submikr. mikt S. M. (gefärbt und ungefärbt.) a. in Gasen. e b. in Flüssigkeiten. d c. in festen durchsichtig. Körpern. ea eb ec d. in festen undurchsichtig. Körp. fa ■fb fc e. auf d. Oberfi. V. fest, durchs. K. f. auf d. Oberfl. V. fest, undurchs. K. ea eb ec fa fb fc 11. In zwei Dimensionen klein. S. M. (g. und n.) a e b d e ea eb ce d fa fb fe ea eb ec fa fb fc m . 1 n e i n e r 1) i m e n s i 0 n k 1 e i n. M. (g. und u.) ea eb ec fa fb fc Folgende Beispiele werden den Sinn der Zusammenstellung deut- lich machen. Ich habe mich bemüht, Beispiele zu finden, die jedem möglichst leicht zugänglich sind. TSa. Tabakrauch in Luft. ISb. Kolloi- 3B, 1. Schefler: Systematische Übersicht d. niikrosk. Objektstrukturen. i\i dale Silberlüsung ; man kann ein sehr zweckmäßiges Präparat unter dem Namen K()llarj;ol in der Apotheke ohne ärztliches Rezept be- kommen. Dies Präparat wird mit sehr viel destilliertem Wasser ver- dünnt. ISc. Kolloidales Gold in starrer Lösung in Goldrubinglas. Kleine, für die Untersuchung passende Wiirfelchen mit zwei recht- winklig zueinander stehenden feinpolierten Fläclien liefern die opti- schen Werkstätten. ISd. Nur aus formalen Gründen aufgeführt, ohne praktische Bedeutung. ISe. Submikroskopische Pulver, die man nach sehr langem Reiben im Mörser bekommt. Zum Zerreiben eignen sich fast alle spröden, überhaupt zerreibbaren Stoffe. Man streut den In- liait des Mörsers auf einen sauber geputzten, ganz trockenen Objekt- träger und klopft alles Überschüssige ab. Dann bleibt meist nur noch ein leichter Belag haften , der zum größten Teil aus sub- und amikroskopischen Teilchen besteht. ISf. Submikroskopische Strukturen, wie mau sie auf gut polierten Metallschliffen findet, z. B. bei fast allen Stahlsorten, oder dasselbe, wie soeben bei ISe, angegeben , nur auf einem Objektträger aus schwarzem Glas. Außer den „reinen" Fällen a bis f kommen noch einige begrifflich enger umgrenzte Kombinationsfälle vor, nämlich ea, eb, ec und fa, fb, fc. Sie stellen die in der Praxis häufigsten Fälle dar, in denen das Präparat auf einem Objektträger liegt. Die „reinen" Fälle a und b kommen nur bei &ub- oder amikroskopischen Teilchen vor, die dauernd in Gasen oder Flüssigkeiten sich schwebend er- halten. Meist haben wir einen Objektträger aus gewöhnlichem weißem und durchsichtigem Glas, e; es kann aber auch vorkommen, daß er undurchsichtig ist, f. Natürlich können die Präparate in Luft, a, einer Flüssigkeit, b, und einem festen Körper, c, etwa festgewor- denem Kanadabalsam oder einem anderen erstarrenden Körper, ein- geschlossen sein. Praktisch unterscheiden sich die Fälle b und c meist wenig, man wird oft gar nicht wissen, ob der Balsam noch flüssig oder schon fest ist, aber gelegentlich wird die Frage doch Bedeutung bekommen. Die folgerichtige Durchführung des vorliegen- den Einteilungsgedankens zwingt dazu, b und c zu unterscheiden. Die Präparate können mit einem Deckglas bedeckt oder auch ohne dies untersucht werden, z.B. Metallanschliffe werden nie mit einem Deckglas untersucht. ISea, b und c bedeutet, daß submikroskopische Körperchen auf einem gewöhnlichen Objektträger in Luft, a, einer Flüssigkeit, b, oder in einem festen Körper, c, etwa erstarrtem Kanadabalsam, liegen. In den Fällen IS fa, b und c ist der Objektträger undurchsichtig. gx 20 Scheffer: Syatematische Übersicht d. inikrosk. Objektstrukturen. 36, 1. Die sechs Fälle ea, eb, ec und fa, f b, fc kommen in jeder der folgenden Gruppen wieder vor. Ehe wir zur Gruppe M kommen, soll noch bemerkt sein, daß reine Fälle, in denen nur eine Größen- ordnung allein vorkommt, nicht sehr häufig sind. Meist haben wir Mischpräparate. Es gilt die Regel , daß die Verhältnisse für die mikroskopische Untersuchung dann am günstigsten liegen, wenn mög- lichst geringe Größenunterschiede der Objektstrukturen im Präparat vorkommen. Sehr große Unterschiede in diesem Sinn können die Untersuchung erheblich erschweren, ja manchmal unmöglich machen. IMc. kleine Einschlüsse in Glas oder in anderen durchsichtigen Körpern. IMd. ohne Bedeutung. IMea. ein feines Pulver, das auf einem Objektträger in Luft liegt. IMeb. dasselbe, aber in einer Flüssigkeit, etwa Wasser oder Glyzerin. IMec. dasselbe in einem festen Mörper. Die Fälle werden meist mit einem Deckglas bedeckt vorkommen, gelegentlich haben wir aber auch unbedeckte Objekte , z. B. wenn man gefärbte Bakterien ohne Deckglas mit einer Immersion unter- sucht, IM geb. - IM fa, b und c. Dasselbe wie bei e, nur ist der Objektträger undurchsichtig. In der Gruppe II befinden sich die in zwei Dimensionen kleinen Objekte, z. B. Haare, Fäden, Kratzer und ähnliches. Haare, Spinnfasern und manche ähnliche Gebilde sind reine Ver- treter der Klasse II, allerdings meist M. Zertrümmerte oder ganz fein zerschlissene Fasern, wie man sie au den ausgefaserten Enden findet, sind gelegentlich submikroskopisch dünn, S. (Im Schema finden sich einige Fälle , die Folgen der folgerichtig durchgeführten Idee des Aufbaues sind, zum Teil praktisch aber nicht in Frage kommen, z.B. d.) IlSa, b und c. Diese Formen kommen zurzeit praktisch nur in Betracht in Form der Kombinationen HS ea, b und c und weiter IIS fa, b und c. d kommt nicht in Frage. IlSea feinste Trümmer von Spinnfasern, wie man sie neben mikroskopisch^en zuweilen findet , wenn man alte , ganz weiche und mürbe Gespinste oder Gewebe über einem Objektträger abklopft. Auch wenn man den Objektträger einfach frei im Zimmer einige Zeit liegen läßt, findet man in dem abgesetzten Staub regelmäßig auch submikroskopisch kleine Fäserchen neben mikroskopischen. Man kann ftf), 1. Öcheffer: Systematische Übersicht d. mikrosk. Objektstnikturen. 21 diese Fäserchen in Luft, a, in einer Flüssigkeit, b, und in erstarrtem Kanadabalsam, Kollolith und ähnlichem, letzteres in der Wärme, ein betten, c. Wenn man statt eines gewöhnlichen durchsichtigen einen undurchsichtigen Objektträger nimmt, bekommt man llSfa, b und c. In der Regel sind die Objekte in den Fällen IlSe und f mit einem Deckglas bedeckt. Die Fälle der Gruppe UM entsprechen in ihrer Form ganz dem. was soeben über HS gesagt wurde. IIMc geht praktisch über in IIMec. Die Gruppe III umfaßt die Dünnschnitte, Dünnschliffe und Aii- schlilfe. Hier fällt die Untergruppe S natürlich fort und wir haben_ nur noch die in der Tabelle stehenden sechs Möglichkeiten. Auf g oder u achte ich vorderhand nicht. In der Gruppe III kommen nur die Kombinationen lIIMea, l> und c und IHM fa, b und c in Frage. IlIMea ist ein Schnitt oder Dünnschliti' in Luft, b in einer Flüssigkeit und c in einem erstarrenden Harz, auf einem gewöhnlichen durchsichtigen Objektträger und meist mit einem Deckglas bedeckt. IHM fa ist z. B. ein polierter Anschliti" eines Metallstückes, wie man ihn in. der Metallographie untersucht, b stellt den Fall dar, wenn man ihn mit einer Wasser- oder Ölimmersion untersucht, c wäre der praktisch nicht vorkommende Fall, daß auf den Anschliff mit einem erstarrenden Harz, etwa Kanadabalsam, ein Deckglas gekittet ist. Unter f kann auch der seltene Fall vorkommen, daß man einen Dünnschnitt, Dünnschliff oder ähnliches auf einem undurchsichtigen Objektträger untersucht. Ich habe gelegentlich hier recht bemerkens- werte Bilder bekommen. Demnächst werde ich in dieser Zeitschrift hierüber berichten. Der Sinn der vorliegenden Einteilung wird nach dieser Erläute- rung wohl jedermann klar sein : ihr Zweck liegt aber noch nicht offensichtlich zutage. Dieser wird erst sinnfällig, wenn wir eine zweite dieser ent- sprechende Einteilung der mikroskopischen Untersuchungsverfahren haben und sie zu ihr in Beziehung setzen. Das Nächstliegende und iür die Praxis von heute Notwendigste ist eine Einteilung und Zu- sammenstellung der Beleuchtungsmöglichkeiten. Das Zusammenwirken l)eider wird ihre Bedeutung erst recht klar machen. Der besseren Sinnfälligkeit halber stelle ich die ver- - schiedenen Beleuchtungsmöglichkeiten durch schematische Zeichnungen dar, nicht durch wörtliche Sachbegrift'e ,.wie in der ersten Tabellt^ der Objekte. 22 Scheffer: Systematische Übersicht d. mikrosk. Objektstrukturen. 36, 1. Im vorliegenden Beleucbtungsscliema sind die beleuchtenden Büschel senkrecht, die ahbildenden wagereclit schraffiert. In allen Zeicluiungen ist die Schraffierung der Beleuchtung und der Abbildung gleich fein, nur bei 9 mußte, weil sonst die Abbildung ganz undeut- lich geworden wäre, die Beleuchtung gröber schraffiert werden wie die Abbildung. Dies ist aber nur bei 9 oben geschehen, bei 9 unten sind beide gleich fein schraffiert. Die obere Reihe der Zeichnungen zeigt eine Reihe von Schnitten durch das abbildende, und das be- leuchtende Büschel. Die Achsen beider liegen in der Schnittebene. Die untere Reihe der Zeichnung zeigt das Verhalten der Pupillen zueinander. Einen Teil der Erscheinungen kann man in der hinteren Öffnung des Objektives sehen, nachdem man das Okular aus dem Tubus genommen hat, nämlich die drei Fälle von 1 und außerdem noch 4. In den unteren Bildern sind die beleuchtenden Büschel schwach umkreist und die abbildenden stark. 1. ist die gewöhnliche Beleuchtung mit durchfallendem Licht. Das oberste der unteren Bilder zeigt den Fall, daß das beleuchtende und das abbildende Büschel dieselbe numerische Apertur haben, a und b zeigen Fälle der Abbiendung des Kondensorbüschels , a bei gerader, b bei schiefer Beleuchtung. Die Fälle 2 bis 9 sind alle Dunkelfeldbeleuchtungen. Man sieht, wie viel reichhaltiger die Mög- lichkeiten hier sind, als wie bei der Hellfeldbeleuchtung, deren einzige Möglichkeit mit ihren Variationen bei 1 schematisch dargestellt ist. Bei 2 wird mit einem schiefen Büschel beleuchtet, das bereits nicht mehr auf direktem Wege ins Objektiv gelangt. 3 stellt die bekannten Dunkelfeldkondensoren dar, die jetzt fast ausschließlich in der Praxis benutzt werden. 4 ist der sogen. Wechselkondensor von Zeiss, bei dem das abbildende Objektiv zentral abgeblendet wurde. Das be- leuchtende Büschel entspricht dem im Strahlengang des Objektivs aus- geschalteten. 5 ist der sogen. Lieberkìjhn - Spiegel. 6 ist der be- kannte Opak- oder Vertikalilluminator mit Prisma und 7 derselbe mit einer Planparallelplatte. 8 ist die älteste Form des Ultramikro- skops, bei dem das beleuchtende und das abbildende Büschel senk- recht aufeinander stehen. Bei 9 wird das beleuchtende Büschel durch eine durchsichtige und zugleich spiegelnde Planparallelplatte auf das Objekt gespiegelt. Natürlich wird nur ein gewisser Anteil der be- leuchtenden Lichtmenge gespiegelt, der Rest geht unbenutzt durch die Planparallelplatte hindurch. Das vom Objekt kommende abbildende Licht geht teilweise durch die Planparallelplatte zum abbildenden Objektiv, der Rest wird zur Seite gespiegelt und geht wiederum ver- S6, 1. iScheffer: Syatouiatische l^beraicht d. inikrosk. Objektstrukturen. 2:5 loren. Ich babe die Ein- richtung 9 etwas ein- gehender beschrieben, weil ich nur sehr selten Mikroskopiker fand, die sie kennen. Ich habe die Beleuchtungseiurich- tungen hier -nicht ein- gehend beschrieben, weil ich den Aufsatz nicht beliebig ausdehnen kann. Es kommt hrer vor allem ;iuf das Systematische an. Augenscheinlich kann man bei jeder Beleuch- tung im soeben dargestell ten Sinne außer den geo- metrischen Verhältnissen die Intensität (Quantität), die Farbe (Qualität) und den Polarisationszustand variieren. Zunächst und im allgemeinen wird man die Untersuchung mit weißem, nicht polarisier- tem Licht beginnen. Da die Abbildung 1 besser als Worte das allein ver- mögen die verschiede- nen geometrischen Mög- lichkeiten der Beleuch- tung klarmacht , halte ich mich im folgenden an die Zahlenbezeich- nung der Abbildung, so daß z. B. 7 bedeutet: Beleuchtung mit dem Opakilluminator und der durchsichtigen Planparal- lelplatte. Auf besonders r^ 24 Scheffer: Systematische Übersicht d. mikrosk. Objektstrukturen. 36, 1. feine Einzelheiten gehe ich hier nicht ein. Ich will hier nur das Grundsätzliche der Zusammenstellung und ihre Beziehungen zuein- ander dartun : ISa. Die kleinen Gebilde können nur durch die Dunkelfeld- beleuchtungen sichtbar gemacht werden, die man mit dem Worte „Ultramikroskop" bezeichnet. Man hat mit Erfolg 3 , 4 und 8 an- gewandt. 4 hat 3 und 8 gegenüber nur Nachteile, so daß praktisch nur 3 und 8 in F'rage kommen. Für ISb gilt dasselbe. ISc. Man kann aus praktischen Gründen nur 8 mit Erfolg anwenden. ISd. Praktisch unmöglich. ISe, Be- leuchtung 3 ; man könnte auch an die Anwendung von 2 und 4 denken, diese Beleuchtungsarten haben sich aber nur wenig bewährt. ISf. Beleuchtung 6 und 7. ISea, b und c. Man beleuchtet mit 3. Möglich, aber unbefriedigend sind 2 und 4. IS fa, Beleuchtung nach 6 oder 7. IMc. (Dieser Fall kann IM e mit den Unterabteilungen a, b, e sehr ähnlich sein , wenn z. B. ein feines Pulver auf einem Objekt- träger in festgewordenen Kanadabalsam eingebettet und mit einem Deckglas bedeckt liegt.) Je nach der Beschaffenheit kann man hier verschiedene Beleuchtungen anwenden. Wenn ein Dünnschliff vor- liegt, beleuchtet man meist nach 1; gelegentlich kann man z.B., wenn der Unterschied des Brechungsindex zwischen Einschlußmedium und den eingeschlossenen Teilchen klein ist, auch 3 anwenden. IMd. Praktisch unmöglich. . IMea, IMeb und IMec verlangen ganz dieselbe Beleuchtung, näm- lich meist 1, daneben auch nicht selten 3. IMfa, IMfb und IMfc bei schwachen Vergrößerungen beleuchtet man nach 5 oder 9 , bei, stärkeren nach 6 oder 7. IlSa, b und c kommen in reiner Form allein kaum vor. Man richtet hier die Beleuchtung entsprechend dem ein, was bei dem korrespondierenden Gebilde der Klasse I gesagt wurde, aber man muß berücksichtigen, daß die Lage der Objektstruktur (Azimutlage der Objektstruktur) zur Richtung der Beleuchtung (Azimut der Be- leuchtung) von entscheidender Bedeutung für das Zustandekommen der Abbildung ist. Die Fälle IlSea, b und c beleuchtet man mit 3. 2 und 4 sind möglich, kommen aber nur selten in Frage. IlSfa, b und c werden mit 6 oder 7 beleuchtet. IIMea, b und c. Man beleuchtet nach 1 oder 3. Selten kann auch 2 einmal als Beleuchtung in Frage kommen, besonders bei fadenförmigen Objektstrukturen. 3«, 1. Scheffer: Systematische Übersicht d, mikrosk. Objektstriikturen. 2'< UM fa, b und c. Bei schwachen Vergrößerungen 5 und 9, bei starken G und 7. Für die Gruppe IHM gilt dasselbe, was soeben für UM gesagt wurde. Im folgenden gebe ich noch eine Tabelle, in der die praktisch in Frage kommenden Objektstrukturen und daneben die in Frage kommenden Beleuchtungsverfahreu zusammengestellt sind. Die theo- retisch möglichen, praktisch aber unzweckmäßigen Beleuchtungsarten sind einsreklammert. ISa; 3. (4). 8. b; „ n „ c; 8 d; e; (2). 3. (4). f; 6. 7. ISea; (2). 3. (4). b; „ . . iSfa; b; 6. 7. IMeas 1. 3. b; . ., IM fa: b; 5. 9. 6. 7. , c; „ „ „ c; . ■• c; „ ., c; n •) llSea: (2). 3. (4). b; IIS fa; b: 6. 7. llMea; 1. (2). 3. b; „ .. .. UM fa; b; 5. 9. V' ■•" /^^ ^>x ,;'•..••>';;.•.•;;;; / , '' \ •■■•".V.'.v." .■■.'.■ / 1 \ ' A- :cf^v-^ ! ^x « 1 \ f^;-". •"•'.■. •'•':';.*i \ y ^ViiV'-'.'-ù-'.'-'i^ 1 ^ B y :''<■".■•"••."*/"•' ■.''/. ^1 l^ 1 f^ ' 1. Trockensystemen auch die von Volkmann angegebene „Apertometer- scheibe" verwenden. Ich habe mir nun in Anlehnung an das AßBESche Apertometer eine ähnliche einfache Vorrichtung konstruiert, die bei Trockensystemen bis zur Apertur 0*96 recht genaue Bestimmungen gestattet und den Vorteil der leichten Herstellbarkeit besitzt. Abb. 1 zeigt die Vorrichtung schematisch im Längsschnitt, Abb. 2 dieselbe von oben gesehen. Das Objektiv 0 ist auf die Unterseite des an den Klotz Ä parallel zur Tischebene angekitteten Deckglases D bei normaler Tubuslänge (170 mm) eingestellt; der Schnittpunkt der in das Objektiv eintretenden Strahlen liegt also in F. Der äußerste Strahl , der am linken Rande des Objektives eben noch eintreten •2 s Metzner: Ein vereinfachtes Apertometer. 36, 1 . kann, geht demnach von dem Punkte B der Tischfläche aus. MM sei die optische Achse des Mikroskopes; dann ist der Winkel u gleich dem halben Öffnungswinkel des Objektives und n sin ii gibt die numerische Apertur des S3^stems an. Wie leicht einzusehen ist, ist auch die Strecke r eine Funktion des Öffnungswinkels und damit der Apertur ; man kann also für jede Apertur die Länge der Strecke r angeben, wenn der Abstand a genau bekannt ist und eine in der Tischebene verlaufende Gerade mit entsprechenden Marken versehen. Die Berechnung der Strecken r macht keine Schwierigkeiten. Der Abstand a kann direkt gemessen werden , ist also bekannt ; r ist dann aus der Gleichung i== a • ia,ng u zu finden, wobei tang u mit Hilfe der Beziehung Ap. = « sin ?t zu berechnen ist. Weil dies immerhin einige umständliche Rechnung erfordert, habe ich in der beigegebenen Tabelle für eine Anzahl von Aperturen die zugehörigen Werte von tang u zusammengestellt, die also nur noch mit der in mm gemessenen Größe a zu multiplizieren sind, um r zu finden. Apertur tang n Apertur tang « Apertur tang « 0-10 0101 0-56 0-676 0-78 1-246 0-15 0-152 . 0-58 0-712 0-80 1-333 0-20 0-204 0-60 0-750 0-82 1-423 0-25 0-258 0-62 0-790 0-84 ' 1-548 0-30 0-315 0-64 d-833 0-86 1-685 0-35 0-371 0-66 0-879 0-88 1-853 0-40 0-437 0-68 0-927 0-90 2-064 0-45 0-504 0-70 0-980 0-92 2-347 0-50 0-577 0-72 1-038 0-94 2-755 0-52 0-609 0-74 1-101 0-95 3-041 0-54 0-042 0-7G 1-170 0-96 3-431 Eine Vermeidung der Zahlenrechnung (die übrigens mit Hilfe eines Rechenschiebers ohne Mühe und mit genügender Genauigkeit umgangen werden kann) durch Vermittlung einer graphischen Kon- struktion hat sich nicht als vorteilhaft gezeigt wegen der besonders bei den höheren Aperturen auftretenden Unsicherheiten. Bei Objektiven kürzerer Brennweite wird die Tischebenc — besonders die zur Messung benutzten peripheren Teile — annähernd in der sogen, hinteren Brennebene abgebildet, so daß man das Verschieben einer Marke auf der so hergestellten Teilung dort ver- folgen kann : entweder direkt nach Entfernen des Okulars oder besser wie beim Apertometer nach Abbe mit einem in den Tubus ein- geschobenen Hilfsmikroskop. :u;, 1. Metzner: Ein vereinfachtes Apertometer. 2'.» Herstellung des Apertometers. Als Tischebene wird ein starker weißer Karton oder besser mit Papier überzogenes Zinkblech von 18 cm Länge und 8 cm Breite benutzt. Auf der weißen Fläche wird , wie aus Abb. 2 ersichtlich 2. ist, ein Achsenkreuz gezeichnet, außerdem um den Mittelpunkt noch zwei Kreise mit den Radien der Aperturen 0*5 und 0*8. Die Strecke CC erhält die Aperturenteilung. Der Klotz A ist ein qua- dratischer Baustein (von Riciiteu) von etwa 25 mm Kantenlänge und trägt ein mit Kanadabalsam angekittetes auf der Unterseite ver- silbertes Deckglas 19 X 24 mm von 0'15 mm Dicke. Quer über die Mitte der freien Deckglasfläche — so wie auch Abb. 2 zeigt — wird, ein Streifen der Versilberung mit einem mit Salpetersäure be- feuchteten, angespitzten Holzstäbchen weggewischt, mit destilliertem ;{Q Metzner: Ein vereinfachtes Apertometer. 36,1. Wasser nachgespült und getrocknet. Wenn das Deckglas festgekittet ist, kann die Strecke a gemessen, die Aperturenteilung berechnet und eingezeichnet werden. Der Klotz A wird dann so auf der Tischebene festgekittet, daß sich der von der Versilberung befreite Streifen genau senkrecht über der Aperturenteilung befindet. Aus dünnem schwarzen Blech oder Karton werden die beiden Marken {Z in Abb. 2) geschnitten und am Ende je einer Stricknadel befestigt. Die Führung für die so gebildeten Zeiger bilden zwei kleine mit entsprechender Bohrung versehene Holz- oder Korkklötzchen (5), die mit Siegellack so befestigt werden, daß die Spitzen der Marken sich beim Verschieben der Zeiger auf der Aperturenteilung entlang bewegen. Die äußeren Enden der Nadeln erhalten zweckmäßig ein Stückchen Holz als Handhabe. Die Messungen. :i) Objektive höherer Apertur (^ 0"5). Die Beobachtung des verhältnismäßig kleinen in der hinteren Brennebene des Objektives gelegenen Bildes der Tischebene nimmt man zweckmäßig mit einem Hilfsmikroskop vor, das durch den Ausziehtubus des Mikroskopes gebildet wird. Am unteren Ende des Ausziehtubus wird (eventuell nach Entfernung der dort befindlichen Blende) ein Hilfsobjektiv von 30 bis 40 mm Brennweite angeschraubt, das zusammen mit dem Okular ein Mikroskop schwacher Vergrößerung darstellt. Auch die zur Beobachtung im konvergenten polarisierten Licht dienende Bertrand sehe Hilfslinse ist brauchbar. Oberhalb des Hilfsobjektives in seiner hinteren Brennebene muß eine enge Blende angebracht werden, die das Auftreten von Ablesungsfehlern durch exzentrische Betrachtung verhindern soll und auch günstig auf die Qualität des beobachteten Bildes einwirkt. Ich verwende zu diesem Zweck einen durch ein geeignetes Ansatzstück in ent- sprechender Entfernung gehaltenen Zylinderblendeneinsatz. Die Messung selbst geht nun genau so vor sich wie bei dem Apertometer nach Abbe. Die Apertometerplatte wird auf den Objekt- tisch des Mikroskopes möglichst zentrisch aufgesetzt und mit Hilfe der Tischklammern festgeklemmt. Am Tubus sei beispielsweise Ob- jektiv Zeiss DD ; der Tubus (noch ohne Hilfsobjektiv) ist auf nor- male Tubuslänge (für Zeiss, Reichert 160 mm, für Winkel, Leitz. 'Mi.ì. Metzner: Ein vereinfachtes Apertometer. 3] VoiQTLÄNDER, Seibert , Messter 170 mm) ausgezogen, Okular IV. Nim wird auf den Rand des an der Unterseite des Deckglases JJ befindlichen Silberbelages scharf eingestellt. Entfernt man jetzt das Okular, so sieht man in dem hellen Kreis dicht über dem Objektiv am Grunde des Tubus zwei konzentrische Kreise (der äußere davon in fast unmittelbarer Nähe des Randes). Da sie den Aperturen O'â bzw. 08 entsprechen, wissen wir schon, daß es sich um ein Objektiv handelt, dessen Apertur größer als 0*8 sein muß. Außerdem können wir jetzt noch mit Hilfe dieser Kreise die Zentrierung verbessern. An Zahn und Trieb wie an Mikrometerschraube darf natürlich nichts mehr verstellt werden. Der Ausziehtubus wird sorgsam unter Drehen entfernt (Tubus festhalten !), das Hilfsobjektiv mit der Blende ein- gesetzt, ebenso Okular IV und nun der Ausziehtubus ebenso vor- sichtig wieder eingeschoben , bis das Bild der Apertometerteilung mit den beiden Kreisen völlig scliarf erscheint. (Auf die Randpartien einstellen! Läßt man die Blende am Hilfsobjektiv fort, so ist die Bildleldwölbung infolge der verschiedenen Entfernung der einzelnen Teile der Tischebene vom Objektiv noch viel auffälliger.) Die Ein- stellung kann man sich auch dadurch erleichtern , daß man das Gewinde des Einsatzes , der die Führung des Ausziehtubus bildet, lockert und als „Mikrometerschraube" benutzt. Jetzt bewegt man die Zeiger an den Handgriffen langsam von innen her so lange nach außen, bis die Spitzen der Marken den Rand des Gesichtsfeldes eben berühren. Die Apertur kann nun einfach am Index der Tisch- Häche — dort, wo die Spitze der Marken sich befindet — abgelesen werden. Das Mittel der beiden Ablesungen rechts und links ist die gesuchte Größe. In unserem Beispiel kommen wir auf die Größe 0'85. Immersionsobjjrktive können mit dieser Vorrichtung natürlich nicht geprüft werden. — Infolge der Blende des Hilfsobjektives ist das Bild der Tischfläche natürlich nicht besonders lichtstark; es muß also für ausreichende Beleuchtung der Tischfläche Sorge getragen werden. b) Objektive geringer Apertur (-C0"5). Im allgemeinen wird man solclie Objektive seltener der Prüfung unterziehen. Wir müssen dabei beachten, daß dann die Brennweite gegenüber der Entfernung von der Tischplatte (speziell von dem zugehörigen Teil der Aperturenteilung) nicht mehr verschwindend 32 Metzner: Ein vereinfachtes Apertometer. 36,1. klein ist, das Bild also in mehr oder weniger großer Entfernung von der hinteren Brennebene entsteht. Man kann dem leicht durch Verwendung eines besonderen höheren Einstellklotzes begegnen; die Aperturenteilung muß dann entsprechend berechnet werden. Das in der hinteren Brennebene entstehende Bild ist bei diesen Objektiven auch so groß, daß keine Vergrößerung durch ein Hilfsmikroskop erforderlich ist; man sieht einfach nach Entfernung des Okulares in den Tubus hinein. Um parallaktische Fehler zu vermeiden, wird über die obere Öffnung des Tubus eine Kappe aus schwarzem Papier gestülpt, die nur ein kleines zentrales Loch trägt. Die Einstellung auf den Einstellklotz Ä erfolgt genau so , wie im vorigen Abschnitt beschrieben, ebenso die Messung. Zur Erleichterung des Zentrierens kann in solchen Fällen noch ein weiterer Zentrierkreis vom Radius 'ier Apertur 0'2 Verwendung finden. [Eingegangen am 20. März 1919.] M. 1. Mayor: Tragglas nnd Deckglas. Tragglas und Deckglas. Von P. Mayer. Der Leser erwarte hier nichts, was ihn mikrotechnisch fördern könnte : es ist nur ein kleiner Ausflug auf geschichtliches und sprach- liches Gebiet. Im Jahre 1914 brachte ich^ den Ausdruck Trag- glas für Objektträger auf; die Kritik verfuhr gnädig mit ihm, aber meines Wissens ist er bisher nur von einem^ Forscher, noch dazu keinem zünftigen Mikroskopiker , angewandt worden. Ich erfand ihn damals weniger , um ein rein deutsches Wort für ein schlecht gebildetes, freilich bis dahin ausschließlich angewandtes zu haben, als um eine kürzere und zugleich anschaulichere Bezeichnung zu ge- winnen, die sich an das Wort Deckglas, das ja sehr glücklich gewählt ist, anlehnte. Haben doch die Engländer von jeher so knappe Aus- drücke wie slip, slide und cover, die Franzosen statt der früheren langen neuerdings lame und lamelle^, die Italiener lastra und vetrino, warum sollen wir das nicht ebenfalls fertigbringen? Nun hatte ich mich vor kurzem für eine andere, demnächst auch in diesen Spalten erscheinende Arbeit in die ältere Literatur des vorigen Jahrhunderts zu vertiefen und benutzte diesen Anlaß dazu , mir über Zeitpunkt und Grund des Auftretens des Objektträgers und Deckglases als sprachlicher Gebilde klar zu werden. Das war mit nichten so einfach, wie man glauben könnte. Ziemlich leicht ging es noch mit dem Deckglase. Lange genug kam man ohne ein solches aus, da man die Objekte meist unbedeckt untersuchte oder einfach zwischen zwei Glasplatten legte und allenfalls durch Glimmer, Holundermark u. dgl. vor Zerquetschung schützte. Daher finden wir noch in den *) Einführung in die Mikroskopie. Berlin. 205 Seiten, 28 Textabb. ^) M. V. Rohr, Die optischen Instrumente. Leipzig, 3. Aufl. 1918, S. 41. ^) So z. B. schon bei J. Pelletan (Le Microscope 187G, S. 132: „la- melles, verres minces ou couvre -objets." Da mir die ausgezeichneten Bücherschätze der Zool. Station in Neapel nicht mehr zur Verfügung stehen, so muß ich es bei diesen wenigen Angaben bewenden lassen und kann nicht auch die anderen Sprachen heranziehen. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 86, t. 3 34 Mayer: Tragglas und Deckglas. 36,1. vierziger Jahren, zum Teil sogar später Ausdrücke wie Glasplatte, Glasplätteben, „überaus dünnes Glastäfelchen" (E. Grube 1840) oder „durchsichtige Plättchen von Glas oder Glimmer auf das Prä- parat decken" (G. W. Focke 1843), „dünne Glasplatte von Plössl" (J. Purkinje 1844), „Glasdeckplättchen von Oberhäuser" (G.Wagner 1844) usw. An die Stelle dieser geschliffenen \ natürlich recht teuren Gläschen treten dann nach dem Zeugnisse von A. Kölliker die aus geblasenem Glase, von denen er 1851 aus London zwei Pfund mitbrachte , um sie selbst zu schneiden (Zeitschr. wiss. Zool. Bd. 3, S. 99). Kurzweg das Wort Deckglas treffen wir wohl zuerst 1842 bei G.Simon, dann 1844 bei J. Budge und 1846 bei H.v.Mohl^ an, aber noch 1849 brauchen A. Ecker und Kölliker nach wie vor ihre Glasplättchen. Man sieht also, wie langsam sich das neue Wort einbürgerte. Nicht viel anders steht es mit dem Objektträger. Auch hier zu Anfang der einfache Ausdruck Glasplatte, selbst noch lange nachdem 1834 G. Valentin von Objektivträgern geredet und 1839 J. Henle die heutige Bezeichnung angewandt hatte: so brauchen 1844 G. Wagner und 1849 C. Th. v. Siebold Objektglas, sogar noch 1862 H. Schacht Objekttafel. Zeiss hat von Anfang an bis 1874 „Objektgläser (-Träger)" und geht erst 1877 mit der Zeit. Bei alledem habe ich nicht herausbringen können, warum man auf das ungefüge Wort verfiel. Wahrscheinlich ist es nur die Über- setzung des französischen porte-objet. Allerdings wird in der deutschen Ausgabe des Buches von Ch. Chevalier über die Mikroskope und ihren Gebrauch (durch F. S. Kerstein, Quedlinburg und Leipzig 1843) nur von Glasstreifen und Glasplatten gesprochen, aber der Pariser Oberhäuser mag durch seine Beziehungen zu Deutschland auch den neuen Begriff dort eingeführt haben. Leider stehen mir seine da- maligen Preislisten nicht zur Verfügung, und der sonst so genaue. P. Harting hält sich in der Geschichte des Mikroskopes bei den *) Auch Zeiss empfiehlt sie eigens in seiner ältesten Preisliste, die vor 1852 erschien („dünngeschliffene, auch dünner als ^/4 mm"); 1858 da- gegen hat er „dünnere, englische, aus geblasenem Tafelglas, Dtzd. 5Sgr." und H. Welcker (Aufbewahrung mikrosk. Objekte, Gießen 1856, S. 8) redet von der „jetzigen Billigkeit der aus geblasenem Glase geschnittenen Vio bis */,5 Lin. [0-22 bis 0*15 mm] dicken Gläschen". 2) Mikrographie, Tübingen 1846, S. 164: dünn geschliffene Deckgläser (0"15 bis 05 mm) liefert Oberhäuser in Paris; Schönbein in Basel stellt durchsichtiges Papier her, das statt der Deckgläser dienen kann. Siehe auch unten S. 35, Anm. 2, Harting. 36,1, Mayer: Traggliis und Deckglas. 35 Nebengeräten nicht auf. Aber aus dem Englischen kann das Wort nicht stammen, denn das ähiilicdie ohject-glass bedeutet ja Objektiv, also die Linsen. Um so merkwürdiger ist es, daß man nach einigem Schwanken in der Größe der Traggiäser fast allgemein auf das englische Maß' von H zu 1 inch verfallen ist, das man auf dem Festlande allzu getreu mit 70 zu 20 mm wiedergibt, statt die Zahlen auf 75 zu 25 abzurunden^. Sei dem nun wie ihm wolle, jedenfalls möchte ich, weil kein vernünftiger Grund zur weiteren Beibehaltung der vox hybrida Objektträger vorzuliegen scheint, meinen kürzeren und besseren Ausdruck nochmals empfehlen. Wie sich übrigens das Tragglas einem nicht gewöhnlichen Laien darstellt, sei hier ab- gedruckt. In seinem schönen und sehr lesbaren Reisewerke (Ins innerste Afrika, Leipzig 1909) sagt Ad. Friedr. Herzog zu Mecklen- burg auf S. 327 : „. . . ein jeder von uns versah sich mit einer ge- nügenden Zahl von „Objektträgern", schmalen, etwa 5 cm langen Rechtecken aus Glas, die in der medizinischen Wissenschaft dazu dienen, das aus irgendeinem Stich oder Schnitt hervorquellende Blut in möglichst dünnem Abstrich zum Zweck der Mikroskopierung auf- zufangen." Und dabei nahmen an der Reise ein Zoologe und ein Botaniker teil , mögen allerdings nicht viel ans Mikroskop gelangt sein und kaum in Gegenwart des herzoglichen Reiseführers. Schon lange vor der Beschäftigung mit den obigen Fragen habe ich ab und zu versucht, auch andere fremdsprachliche Bezeichnungen in unserem Fache durch cbensogute und womöglich kürzere deutsche zu ersetzen. Ich denke da z. B. an das schwerfällige Wort Polari- ^) Zwar begnügte man sich anfänglich mit viel kleineren, die für die damala käuflichen Probepräparate usw. ausreichten, z. ß. mit 2*/2 zu l" oder gar 2 zu ^Z^" (Focke 184o), und ich besitze eins von JSilzschia, das nur 60 zu 12inmraißt. Das Gießen er Format, für das 1856 Welcker (a.a.O. S. 7) warm eintrat, ist nur wenig in Gebrauch gekommen, da es gar zu klein ist — ursprünglich iJT zu 28, hüclistens 45 zu 28 mm; mir liegt ein Präparat von W. Flemming vor von 47 zu 22 mm; auch habe ich 1872 manche von 44 zu 30 niui benutzt — und kaum gestattet, einen ordentlichen Papierstreifen zur Bezeichnung autzukleben. Einzig und allein die Zool. Station in Neapel führte, da ihr das englische Tragglas für Schnittserien zu schmal war, im inneren Verkehr ein breiteres von 68 zu 28 mm ein, hielt aber daneben für die fremden Forscher jenes vorrätig. *) P. Harti.ng (Mikroskop 2. AuH. Braunschweig 1866, Bd. 2, S. 65) hat merkwürdigerweise dafür 72 zu 24. benutzte aber selbst meist „Glas- täfelclien" von 66 zu 22 mm. Deckglas ist ihm (Bd. 3, S. 401) das Glas zu „Deckplättchen", für das er auf Kollodium als Ersatz hinweist. 3* 30 Mayer: Tiagglas und Deckglas. 36,1. s a t i 0 n s - A p p a r a t , muß aber gleich bekennen , daß es für mich unüberwindlich geblieben ist. Zwar ließe sich Polarisation vielleicht durch Lichtzwang wiedergeben, aber es steht zu befürchten, daß dies zu fremd klingt und kaum auf allgemeine Annahme rechnen darf. Desgleichen das mikroskopische Präparat: es läßt sich , wenn zum Ausdruck kommen soll , daß es der Hände Werk imd zum Anschauen bestimmt ist, ganz richtig durch Sc h au werk verdeutschen , , indessen ein solches Wort darf höchstens in volks- tümlichen Schriften auf Annalime rechnen , nicht in unserem engen Kreise. Trotzdem bringe ich hier als Anhang eine Liste mancher einschlägiger Wörter und empfehle sie zur Berücksichtigung. Die nicht von mir herrührenden (z. T. alten, z. T. von befreundeter Seite beigetragenen) sind mit einem Stern versehen. Es bedarf kaum der Erwähnung, daß die gebräuchlichen Fremdwörterbücher', da von Philologen oder Literaten verfaßt, uns keine Hilfe gewährt haben, sogar nicht das Deutsche Wörterbuch für die gesamte Optik (Berlin, wann?, 44 Seiten), das allen Schwierigkeiten ruhig aus dem Wege geht. Mikroskop =^ '•' Nahrohr (Gegensatz zu Fernrohr) ; Stativ --^- Körper, * Ständer, Tubus = *Rohr, Mikrometerschraube = Nahschraube, Feinschraube; Okular = Vorder- oder Oberglas, *Bildgelinse (Pro- jektionsokular = *Schirmgelinse, das gewöhnliche Okular = "^'Augen- gelinse); Objektiv ^= Hinter- oder Unterglas, *Dinggelinse; Immersion- = *Tauch- oder *Stipp- (schon 1862), homogene Immersion = *Paß- ölgelinse, Revolver = Drehträger, Dreher; Mikrometer = Nahmaß, Camera lucida = Zeichenglas oder -Spiegel (je nach der Einrichtung), bildumdrehendes Prisma = ümkehrglas, * Umkehrkeil; Analysator = Annicol, Polarisator = Ponicol (beide sächlich); auffallendes und durchfallendes Licht = *Auflicht und *Durchlicht (1914). Binokular- mikroskop = Doppelnahrohr, Ultramikroskop = Urnahrohr. Mikro- skopieren = nahschauen, Mikroskopiker = Nahschauer, mikroskopisch ^= nahschaulich , mikroskopisch klein = kleinklein, mikroskopisches Präparat = Schauwerk, Miat^, ultramikroskopisch = urkleinklein. Mikrotechnik = Nahschaukunst (Nahtechnik), Mikrotom = Schneid- hobel, Feinscheiber. ^) Auch nicht das neueste von Ed. Engel (Entwelschung, Leipzig 1918, 616 S.), das abgesehen von der allzu wilden Einleitung vieles Gute enthält. ^) Hat jedenfalls den Vorzug der Kürze und kann nicht mißverstanden werden; das gleiche gilt von Ot für Objekt. 36,1. Mayei-: Tragglas und Deckglas. 37 Objekt = Wesen, Körper, Ot ; Material = Stoff; fixieren = starren (starr machen), erfesten, mazerieren = lockern, korrodieren = weg- ätzen, konservieren = aufbewahren, differenzieren (bei der Fär- bung) =- schärfen, progressiv und regressiv = gerade und umwegig, imprägnieren = * tränken, körnigfärben; injizieren = füllen, * ein- spritzen. Kompressorium ^- Kleinpresse, Quetscher ; Pinzette = Grei- fer, Pipette = Tropfrohr. Die vielen chemischen Ausdrücke , deren man sich in unserem Fache bedient, zu verdeutschen, muß natürlich dem Chemiker über- lassen bleiben, höchstens könnte man für absoluten Alkohol wasser- freien Weingeist und für destilliertes Wasser ganzreines Wasser oder * Reinwasser sagen. Das Wort Ölsüß für Glyzerin, das noch 1862 II. Schacht braucht, läßt sich wohl nicht wieder beleben. Jena, ira Februar 1919. [Eingegangen am 17. März 1919.J Bemerkungen zu Mayers Verdeutschungsvorschlägen. Der Herausgeber gestattet sich, den vorangehenden Äußerungen des Herrn Prof. P. Mayer einige kritische Bemerkungen folgen zu lassen , um zum Ausdruck zu bringen , daß die vom Verf. ein- geschlagenen Wege der Verdeutschung und Sprachbereicherung ihm keineswegs gangbar und empfehlenswert erscheinen. — Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch scheint mir die Ablehnung der Fremdwörter noch weniger berechtigt als in vielen Fällen des täglichen Sprachgebrauchs. Komponiereu ist Zusammensetzen ; aber nicht jedes Zusammensetzen ist ein Komponieren, vielmehr bleibt — so will es der Sprachgebrauch — das Fremdwort für diejenigen Arten zusammensetzender Tätigkeit aufgespart, welche besonderen Aufwand an geistiger Arbeit und Befolgung irgendwelcher bedeu- tungsvollen Regeln .erfordern. Wie hier, so verbindet sich auch in vielen anderen Fällen mit dem Fremdwort die Vorstellung von kom- plizierterer Art und gesteigertem geistigen Gehalt. Geben wir das Fremdwort auf, so begeben wir uns der Möglichkeit, durch die W^ahl der Wörter zu differenzieren ; wir lassen also unseren Ausdruck farb- los werden. Mit Unrecht ersetzt das „Deutsche Wörterbuch für die gesamte Optik" Objekt mit Gegenstand ; denn Objekt heißt „Gegenstand der Untersuchung", und entspricht nicht dem Gegenstand schlechthin. Objektiv ist nicht „Hinterglas", sondern, falls man das Wort gelten 33 Mayer: ïragglas und Deckglas. 36,1. lassen will, die Hinterglas eines Mikroskops. Präparat mag Schau- werk sein ; aber nicht jedes Schauwerk ist ein Präparat, und wollten wir durch ein Adjektivura klarmachen, was für ein „Schauwerk" gemeint ist, wenn ein „Präparat" zu beschreiben ist, so verlieren wir den Vorteil der Kürze, den der Verf. seinen Wortbildungen nach- rühmt. Nicht jeiJes Lockern ist gleich Mazerieren, nicht jedes Auf- bewahren ein Konservieren usw., und auch der Mikroskopiker wird vieles aufbewahren wollen, ohne es zu konservieren. Engel spricht in seiner „Entwelschung" gern von undeutschen „Schwammworten", die alles mögliche zu bezeichnen für tauglich gehalten werden. Solche Worte fehlen freilich auch der deutschen Sprache nicht, und wir würden sie in den Sprachgebrauch des Mikroskopikers einführen, wenn wir „Objekt" mit „Gegenstand" verdeutschen wollten, und würden vollends ihre Zahl vernehmen, wenn wir alles, was von Menschen hergestellt wird und gesehen werden soll, als Schauwerk bezeichnen wollten. Ein weiterer Vorwurf trifft m. E. die vom Verf. empfohlenen Wortchimären — Mißbildungen, welchen keine ausreichende Lebens- fähigkeit zukommen dürfte. Worte wie Annicol und Ponicol scheinen mir noch dazu in hohem Maße unschön. Die Versuche, Objekt mit Ot, mikroskopisches Präparat vollends mit Miat zu verdeutschen, erinnern einigermaßen an Wortgeschöpfe wie „Hapag" und „Wumba" („Waffen- und Munitionsbeschaffiingsamt") ; es fehlt jenen aber die Elltschuldigung, daß mit ihnen vielsilbige Wortkomplexe ersetzt werden. Was soll denn beim Sparen gewonnen werden, wenn statt Objekt „Ot" geschrieben oder gesagt wird? Überdies ist für den wissenschaftlichen Sprachgebrauch das noch nicht gerechtfertigt, was sich beim Telephonieren im Heeresdienst bewährt haben mag. Drittens : durch Wiederholung eines Eigenschaftswortes einen Elativ zum Ausdruck zu bringen, ist der italienischen Sprache mög- lich, der deutschen nicht. Weitere Vorstöße gegen deutschen Sprachgebrauch sehe ich in der Zwangsverbindung von Substantiven mit Präpositionen (Auf- licht!) — solche Verbindungen waren bisher fast ausschließlich dann zulässig, wenn ihnen eine analoge Verbindung von Verbum und Präposition zugrunde lag. Mit den Fremdworten verlieren wir nicht nur den Vorteil inter- nationaler Verständliehkeit, sondern auch die Möglichkeit, Eigenschafts- worte von Hauptworten stets herleiten zu können. Der Verf. hat zu zeigen versucht , daß auch seinen Ersatzworten dieser Vorteil nicht abgeht („nahschaulich"); — ich finde allerdings nicht, daß ihm dieser Versuch gelungen wäre. Beim Kampf gegen die Fremdworte haben die Gemäßigten aus der Schar der Streiter oft betont, daß nirgends ein Fremdwort be- nutzt werden soll, wenn ein gleich gutes deutsches Wort zur Ver- fügung steht. Um nicht mißverstanden zu werden, bemerke ich 36,1. Mayer: Tragglas und Deckglas. 39 aiisdrücklicli, daß dieser Standpunkt auch der meinige ist. Allerdings bin ich der Ansicht, daß für sehr viele Fremdworte sich dann kein vollwertiger deutscher Ersatz finden wird, wenn man den Nuancen Be- achtung schenken will, mit welchen der Sprachgebrauch das Fremd- wort ausstattet und es' von den entsprechenden im Sinn ähnlichen deutschen Worten unterscheidet. ,, . Küster. Bonn, 1. Mai 1919. 40 Georgi: Die Schärfentiefe des Mikroskops. 36,1. Die Schärefntiefe des Mikroskops. Von J. Georgi, z. Zt. Wilhelmshaven. Hierzu drei Textabbildungen und eine Tafel (Tab. I). Für mikrophotographische Arbeiten wie bei subjektiver Beob- achtung ist eine gegenseitige Anpassung der Vergrößerung, der Apertur von Beleuchtungsapparat und Objektiv sowie der Objektdicke erforderlich, um die für Aufnahme oder Beobachtung günstigsten Be- dingungen herzustellen. Zum praktischen Gebrauch bei mikrogra- phischen Arbeiten sollen im folgenden, anschließend an die Aus- führungen von Abbe (Ein neues stereoskopisches Okular, diese Zeitschr. Bd. 2, 1880) und Dippel (Das Mikroskop u. seine Anwendung 1882, S. 202 ff.) die Bedingungen der Schärfentiefe in Abhängigkeit von Vergrößerung und Apertur graphisch dargestellt und einige Folge- rungen daraus gezogen werden. Die Schärfentiefe setzt sich aus zwei voneinander unabhängigen Komponenten zusammen: aus der objektiven Fokustiefe {Fo) des Mikroskops und aus der auf der Anpassungsfähigkeit des beobachten- den Auges beruhenden subjektiven Akkommodationstief e {AU). Für Mikrophotographie kommt naturgemäß diese zweite Komponente in Fortfall, so daß hierbei lediglich die Fokustiefe zu berücksichtigen ist, die im folgenden näher betrachtet werden soll. I. Die Fokustiefe des Mikroskops. Wenn in Abb. 1 ò den Abstand zweier Objektebenen, Ô' den Abstand der hierzu konjugierten Bildebenen, rio den Brechungs- exponenten des Objektmediums und V die lineare Vergrößerung senk- recht zur optischen Achse bedeutet, so besteht die Beziehung; &• = '!'. rio »6,1. Georgi: Die Schärfentiefe dea Mikroskops. 41 Bezeichnet ferner D die ÜÖnuug der dem Objektivsystem äqui- valenten unendlich dünnen Linse, A den Bildabstand von der Haupt- ebene aus, b den Objektabstand, u den halben Öffuungswinkel und x den Durchmesser der Zerstreuungskreise, die in der (rechts gelegenen) 1. Bildebene von allen außerhalb der konjugierten Objektebene gelegenen Objektpunkten entstehen, dann ergibt sich ferner : Ô' aus beiden Gleichungen durch Substitution und mit tg ?^ = ^ und ^ ^^ V folgt 2b 0 = z rio 2tguF (Hierbei kann auch für die praktische i^nwendung der Formel die Vernachlässigung der dann endlichen Dicke des Objektivsystems gestattet werden, da die hieriür nicht streng gültige Beziehung ^ = T' nicht zur Bestimmung von V verwendet wird , dieses vielmehr in jedem Falle empirisch mittels Objektmikrometers u. dergl. ermittelt wird.) Da die mit Zerstreuungskreisen vom Durchmesser z in der Bild- ebene abgebildeten Objektpunkte im Abstand ô symmetrisch zur Ein- stellebene liegen, ergibt sich für die Fokustiefe schließlich der Betrag Fo= 2Ô zrio tgu V 42 Georgi: Die Schärfentiefe des Mikroskops. 36,1. Somit ist bei gegebenen Verhältnissen der Durchmesser der Zerstreuungskreise der Objektdicke 2 Ô proportional. Von einer A b - b i 1 d u n g kann aber nur soweit gesprochen werden , als die Größe dieser Zerstreuungskreise unterhalb der Grenze der deutlichen Sicht- barkeit bleibt, also einen je nach den Anforderungen an Schärfe erfahrungsgemäß zwischen 1' und 6' willkürlich festzusetzenden Winkelwert nicht überschreitet. Als mittlere Abbildungsschärfe ist im folgenden der Winkel von S^/g', entsprechend dem Verhältnis von Augenabstand und linearem Durchmesser des Zerstreuungskreises von 1000 : 1 angenommen worden. Hiermit ergibt sich dann die Fokustiefe ^ 0-25 Uo , 250 Mo J^o = f7 mm, oder = ^ ili. tg « r ' tg uF '^ Zur bequemen Berechnung folgen einige Hilfstafeln, zunächst die linearen Durchmesser der Zerstreuungskreise z für verschiedene Winkelwerte und normalen Augenabstand 250 mm. Tabelle I. 2' 3' 3^1 ' 4' 5' 6' 0-07 015 0-22 0 25 0-29 0-35 044 Für die gebräuchlichen Einbettungsmedien der Objekte kommen folgende Brechungsexponenten iig in Betracht: Tabelle II. Luft Wasser Glyzerin Zedernöl Kanadabalsam Tio = I 100 1-33 1-46 1-52 1 54 i Ferner werden in Tab. III die Werte für den halben Öffnungs- winkel u und tgu als Funktion der num. Apertur 7i sin u gegeben, wodurch sich die Bestimmung der Fokustiefe bei hinreichender Genauigkeit und , Benutzung des Rechenschiebers sehr einfach ge- staltet. 3«, 1. Georgi: Die Schürfentiefe dos Mikroskops. 48 Tabelle III. 1. T •ockens) steiu, ; 2. W: sserimiuersion, 3. Hornog. Immersion, n= 1 - 1 u = l-3c { n = 1-52 n. Ap. u tgu n. Ap. u tgu n. Ap. u tgu Ol 6« 010 Ol 40 0-08 Ol 40 0-07 0-2 120 0-20 0-2 90 015 0-2 8» 013 0-3 18» 0-32 03 139 0-23 03 11» 0-20 0-4 24« 0-44 0-4 170 0-32 0-4 15» 0-27 05 30» 058 0-5 22» 0-41 0-5 19» 0-34 0-6 370 0-75 0-6 270 0 51 0-6 23» 0-42 0-7 440 0-98 07 32« 062 0-7 27» 052 0-8 530 1-33 0-8 370 0-75 0-8 32» 0-62 0-9 64» 2-07 09 430 0 92 0-9 36» 0-73 0-95 72« 3-05 10 490 1-14 10 41» 0-87 11 56» 1-47 11 46» 105 1-2 65» 2-10 1-2 13 1-4 52» 58» 67» 1-29 1-65 2-37 Da die bildliche Darstellung in einer Ebene nur für eine der beiden Variablen V und 11 möglich ist , wurde in Abb. 2 die Ab- hängigkeit der Fokustiefe von der num. Apertur für einen festen Wert F = 100 dargestellt, sowie gleichzeitig für die wichtigsten Objektmedien Luft, Wasser und Kanadabalsam. Als Abszisse ist die wirksame Apertur für Trockensysteme aufgetragen, als Ordinate die zugehörige Fokustiefe in ^-. Im linken Teil des Bildes sind die Fokustiefen zu Aperturen unter 0*3 nochmals in verändertem Maßstab aufgetragen. Zu berücksiclitigen ist für die Benutzung der graphischen Darstellung, daß als wirksame Apertur bei histologischen Objekten die Apertur der beleuchtenden Strahlenbüschel anzunehmen ist, nicht die nominelle Apertur des verwendeten Objektives. Außerdem trägt die Zeichnung noch zwei weitere , nur durch kurze senkrechte Striche über bzw. unter der Kurvenschar angedeutete Abszissenteilungen, die für homogene und Wasser- Immersionen gelten, erstere über den Kurven, letztere darunter. (Für Beobachtungen von Objekten in Luft mittels homogener Immersion ist zu bemerken, daß infolge eintretender Totalreflexion in diesem Falle eine höhere num. Apertur als 1'15 entsprechend einem halben ÖfFnungswinkel von 49 "^ nicht erzielt werden kann.) Hiermit ist die einfache Ablesung der Fokustiefe durch Interpolation für alle vorkommenden Fälle ermöglicht, Il Georgi: Die Schärfentiefe des Mikroskops. 36,1. zunächst für V= 100, sowie durch Division mit F/lOO auch für jede andere Vergrößerung, um so leichter, als ohnedies die Vergröße- rungen bei mikrographischen Arbeiten nach Möglichkeit als ganze Zehner- oder Hunderterzahlen gewählt werden. In dem Hauptdia- gramm entspricht 1 mm^ einer num. Apertur von O'Ol und einer Fokus- tiefe von 0"2 /^, in dem Nebenbild einer Apertur von 0*067 und einer Fokustiefe von 1 ju. Die Annahme eines geometrischen Strahlenganges bei der Ab- bildung und damit die alleinige Berücksichtigung der Apertur der beleuchtenden Büschel bedarf der Begründung. Während bei Abbildung von Objekten mit vorwiegend beugenden Strukturen von kleiner Gitterkonstante der gesamte „dunkele Raum" des Objektivs durch die wesentlich an der Bildentstehung mitwirkenden abgebeugten Strahlen erfüllt ist und oft ein Teil dieser Strahlen nicht die Mög- lichkeit hat, in ein Objektiv von gegebener Apertur einzudringen, so daß also auch die volle ObjektivöfFnung zur Bestimmung der Fokus- tiefe beitragen würde, liegen die optischen Verhältnisse bei den nor- malen histologischen Präparaten wesentlich anders , und die Nicht- berücksichtigung dieses Umstandes dürfte manche verbreitete unzu- treffende Ansicht erklären. Zunächst wirken die Strukturverschiedenheiten der histologischen Objekte, der Zellen und Gewebe, auf die Lichtverteilung in der hinteren Brennebene des Objektives wenig oder nicht durch Beugung ein, sondern überwiegend infolge partieller Absorption des durchfallenden Lichtes durch die mit Farbstoffen künstlich imprägnierten, durch Einbettung in Balsam nahezu gleich lichtbrechend gemachten Objektstrukturen. Da hierbei die das Objekt verlassenden Strahlenbüschel nahezu die gleiche Öffnung wie die der beleuchtenden Büschel aufweisen, dürfen auf diesen Sonderfall, der freilich den Normalfall der histologischen Beobachtung darstellt, die Gesetze der geometrischen Abbildung angewendet werden, anstatt der sonst verwirklichten „sekundären Abbildung". Zur Berech- nung der Fokustiefe kommt somit nur die wirksame Apertur, d. h. die Apertur der Beleuchtung, in Frage. Wenn also nach der bewährten Regel die Apertur der Beleuchtung gleich ^/g der Objektivapertur ge- wählt wird, dann kommt von einem Objektiv der num. Apertur l'SO nur der Wert von 0'43 zur Wirkung. Die Verwendung von Objektiven besonders hoher Apertur für diese umfangreiche Gruppe von Unter- suchungen ist somit zwecklos. ') Infolge nicht genauer Verkleinerung statt 1 mm nur 09 mm. Mi, 1. Georgi: Die Schiirfenticfe dos Mikroakopti. 45 Weiter ist auch durch Anwendung sehr hoher Aperturen die „Auflösun?;-' einer etwa mit geringeren Aperturen nicht wahrnehm- baren Mikrostruktur von Kern, IMasma oder histologischen Differen- zierungen erfahrungsgemiiß niciit möglicli, ausgenommen stark licht- Itrechcnde Strukturen, wie quergestreifte Muskeln, Chitin, Zellulose, ^ 0 OJ 0 2 03 0,14 0.5 0.6 0.7 0,8 QS 0,. 20 IS 1 l\ 16 À \\ \ \û2 Y w 0 1 \ e.oÀ \\\ " \ \ \ \ \ \w 10 ,. \ \ \ A ^ \ \ r-\ 0.6 \ 8 \ À \ \ \ '^ -^ 6 0 V W^\ \. V ^s \ \\ CSV- N \X! 0.9 it 2 \\\j 0.3 ^ ^öh\ ^ 0\ \" ^<^N. \ o.s 0.9\ <^ ^ W« 0,', l.<^ 12 4 Qi 9S 0. 1 02 03 20 18 0.1 0,2 0,3 0,U 0,5 0,6 0,7 0,8 09 0.9S Numerische /Iperlur (Trockensj/step) , Wâsser-Jmmersion \ , homogene Jmmersion 2. Kalk- und Kieselskelette. Nach Maßgabe der Wirkungsweise unserer heutigen Fixierungs- und liärtungsmittel kann sogar angenommen werden, daß eine derartige mit größerer Auflösungskraft wahrnehm- bare Mikrostruktur hierbei nicht existiert, ebenso wie zahlreiche Färbungen selbst eine derartige vorhandene Struktur durch Anlage- rung von Farbsalzen u. a. zum Verschwinden bringen würden. Auch in diesem Falle kann die Verwendung höherer Aperturen im all 46 Georgi; Die Schärfentiefe des Mikroskops. 36,1. gemeinen keinen Vorteil für die mikroskopische Erkenntnis histolo- gischer Strukturen bieten , dagei^en in jedem Falle eine Einbuße an Fokustiefe, die die Gewinnung eines zusammenhängenden Struktur- bildes nach der Tiefendimension erschwert.^ Es kann somit als Regel für die Bestimmung, der Fokustiefe angegeben werden, daß 1) bei allen selektiv absorbierenden , nicht beugenden Strukturen (gefärbte Zellen und Gewebe in Balsam) als wirksame Apertur des Objektives die Apertur der beleuchtenden Büschel, 2) bei allen vorwiegend beugenden feinen Strukturen sowie bei Dunkelfeldbeleuchtung die nominelle Apertur des Objektives in Rechnung zu stellen ist. Anschließend soll als Anwendungsbeispiel der von R. Koch erst- malig verwendete und beschriebene Fall (Cohns Beitr. z. Biol. d. Pflanzen Bd. 2, 1877) erörtert werden, wonach u. a. stark gefärbte Bakteriengeißeln besonders gut durch Anwendung einer der Objektiv- apertur gleichen Apertur der Beleuchtung zur Darstellung gebracht werden können. Dieser Fall, wie die weitere Abhängigkeit der Fokustiefe von der wirksamen Apertur sollen durch die drei ersten Abbildungen auf Tafel I veranschaulicht werden. Als geeignetes, vorwiegend durch Absorption zur Abbildung kommendes Objekt fand sich die Schicht belichteter photographischer Platten (Hauff ortho- lichthoffrei) an solchen Stellen, an denen die einzelnen ^((/-Körner nicht allzu dicht gelagert sind. Die drei zusammengehörigen Auf- nahmen sind unter folgenden Bedingungen gewonnen : In Abb. 4 — 6 unverändert: Objektiv Apochroraat-Immer- sion 2 mm n. Ap. 1\30 Winkel, Projektionsokular 4 Vergrößerung 1000, Beleuchtung mit weißem Licht, Präparat in Zedernöl n = 1*52, Dia- posilivplatte. In Abb. 4 = 6 verändert: Wirksame Apertur des Objektives == Apertur der Beleuchtung, damit Fokustiefe. Abb. 4; Wirksame Apertur 1'30, Fokustiefe 0'2S ju Abb. 5: .. „ 0-40, ., 1-4 ju Abb. 6: „ „ 0'25, .. 2-3 ju In diesen Abildungen zeigt sich sogleich der Vorteil, aber auch die Anwendungsgrenze der Beleuchtung mit voller Apertur. Infolge ^) Diese Überlegung kennzeichnet gleichzeitig die umwälzende Bedeutung der A. KöHLERschen JJltraviolett-MlkrophotogrHphie, bei der in allen Fällen eine merkliche Beteiligung der „sekundären Abbildung" vorliegen dürfte. 36,1. Georgi: Die Schärfentiefe des Mikroskops. 47 der geringen Fokustiefe gelangt nur ein äußerst dünner optischer Schnitt durch das Objekt zur Abbildung. Hingegen erwähnt schon DipPEL (1. c.), daß diese Methode selbst sehr dünne und lockere Objekte voraussetze, wie es meist Ausstrichpräparate sind, daß hin- gegen bei dichteren Objekten, wie jede Beleuchtung gewölinliclier histologischer Objekte mit weit geöffneten Beleuchtungsbüsclieln oder Dunkelfeldbeleuchtung schlagend zeigt, durch die Gesamtheit der zur Abbildung nicht mehr beitragenden Zerstreuungskreise das Bild ver- schleiert wird. Als weitere gelegentlich erwünschte Wirkung der Ab- bildung mit weit geöffneten beleuchtenden Büscheln wird angegeben, daß infolge Überstrahiung aller von beugenden Objekten herrühren- den sekundären Beugungsspektra durch das primäre Maximum, der- artige Strukturen (Schmutzteilchen u. a.) völlig verschwinden, so daß die durch Absorption abgebildeten Teile hierdurch deutlicher hervor- gehoben werden. Als Kachteil ist außer der für die meisten Zwecke zu geringen Fokustiefe besonders für mikrophotographische Verwen- dung die geringere Vollkommenheit des Aplanatismus der Randzonen hervorzuheben, wie sie sich durch rasch zunehmende Unscharfe außer- halb der Achse (Bildwölbung) bemerkbar macht. Soweit sich sonach übersehen läßt, bietet diese Art der Be- ieuchtungsregelung in so seltenen Fällen wirkliche Vorteile, verlangt aber dagegen so sorgfältige Regelung der Beleuchtung, achromatischen Kondensor von hoher Apertur oder homogene Beleuchtung, daß sie für den gewöhnlichen histologischen Gebrauch in Mikrophotographie und Beobachtung völlig ausgeschlossen werden kann. Dahingestellt sei, ob nicht auch in den für sie in Frage kommenden Fällen mit der gewöhn- lichen Anordnung die gleichen Strukturfeinheiten darstellbar sind. Jeden- falls empfiehlt es sich, diese lieleuchtung mit weit geöffneten Büscheln dem Bereiche der schiefen Beleuchtung zuzuweisen, das ja auch, wenn- gleich für andere Arbeitsgebiete unentbehrlich, im täglichen Gebrauch des Histologen und Cytologen eine sehr geringe Rolle spielt. Der gebräuchlichen Regel für Objektive hoher Apertur, wonach die Apertur der beleuchtenden Strahlen ein Drittel der Objektivaper- tur betragen soll, entspricht die folgende Aufnalinie des gleichen Objek- tes (Ap. 1*30 : 0*40) in Abb. 5, ebenso entspricht die Fokusliefe von 1*4 fx dem praktischen Bedürfnis der Erforschung der Tiefendimen- sion, da sie den mit gewöhnlichen Mitteln realisierbaren Schnitt- dicken von 2 bis 3 {x nahekommt. Dünne „optische Schnitte" durch dickere Schnitte histologischer Objekte sind nach den vorangehenden Bemerkungen eine Unmöglichkeit. Die Bildebnung ist besser al? 43 Georgi: Die Schärfentiefe des Mikroskops. 36,1. bei der vorhergehenden Abb. 4, eine Abnahme der Auf lösuugskraft ihr gegenüber ist nicht wahrzunehmen, wie es der Fall sein würde, wenn ein vorwiegend beugendes Objekt verwendet worden wäre. Häufig besteht die Notwendigkeit, vorwiegend in der Mikro- photographie, infolge der Eigenart der Objekte die Fokustiefe möglichst 7A\ steigern. Daß dieser Zweck durch weitere Verringerung der wirksamen Apertur erreicht werden kann, zeigt Abb. 6 mit einer Apertur der beleuchtenden Strahlen von 0'25 und einer Fokustiefe von 2'3 ju. Freilich machen sich schon hierbei die Diffraktionssäume nachteilig bemerkbar, die eine beliebige Steigerung der Tiefendar- stellung auf diesem Weg verhindern. Hierbei bietet auch die Wahl einer anderen optischen Kombination keine Steigerungsmöglichkeit. Als Beispiel bringt Abb, 7 die gleiche Aufnahme wie Abb. 6 mit wirksamer Apertur von 0'25 und Vergrößerung 1000 , aber anstatt der Immersion 2 mm und des vierfachen Projektionsokulars mit dem Achromaten òa 5'6 mm Winkel und dem 12fach vergrößernden kom- planatischen Okular Nr. 5. Wegen der relativ zum Apochromaten 2 mm geringeren Vollkommenheit dieses Objektives ist sogar das Bild er- heblich schlechter, als bei der vorigen Kombination. Die Fokustiefe bei beiden Aufnahmen ist, soweit feststellbar, die gleiche. Die einzige Methode, um mikrophotographisch eine gewisse Steigerung der Fokustiefe zu ermöglichen, besteht in nachträglicher 2- bis 4maliger Vergrößerung einer mit entsprechend geringerer Ver- größerung hergestellten Aufnahme, wie sie aus anderen Gründen von ScHEPFER (diese Zeitschr. Bd. 31, 1914) empfohlen wurde. Geome- trisch-optisch ist diese Steigerung freilich nicht zu begründen, denn zur Berechnung der Fokustiefe ist die Art der optischen Projektion, durch die bei gegebener Apertur eine gewisse Vergrößerung erreicht wird, gleichgültig. Unter Einhaltung der gleichen Zeichnung-sschärfe müßten somit die nach beiden Verfahren gewonneneu Bilder hinsichtlich ihrer Fokustiefe übereinstimmen, wenn nicht photochemisch die nach- trägliche Vergrößerung durch die Möglichkeit einer weiteren Beein- flussung der Gradation der Platten Vorteile böte. Hierdurch gelingt es, die Durchmesser der Zerstreuungskreise gegenüber der direkten Aufnahme bei der gleichen Endvergrößerung geringer zu halten, also die Fokustiefe in geringem Maße zu erhöhen. Im Sinne einer Er- höhung der Zeichnungsschärfe und damit der Fokustiefe kann ferner eine nachträgliche Vergrößerung wirken, falls durch Wahl einer zu starken Okularvergrößerung bei direkter Aufnahme die Bilddefiuition verschlechtert werden würde. 36,1. Georgi: Die Schärfentiefe des Mikroskops. 49 Bedauerlicherweise ist durcli die fast ausschließliche Verwen- dung beugender Strukturen als Testobjekte für die Beurteilung der allgemeinen Eigenschaften der Mikroskopobjektive , sowie durch die besondere Einstellung der Verfertiger dieser auf die Frage der Auflösung auch heute noch eine allgemeine Überschätzung der hohen numerischen Aperturen für histologische und cytologische Unter- suchungen weit verbreitet , so daß sich die sachgemäße Anschauung hierüber, die Dippel (1. c.) bereits 1882 vertrat, noch immer nicht hinreichend durchgesetzt hat. Er schreibt dort auf S. 209: „Ist (bei Durchgang enger Beleuchtungskegel durch Objekte mit ver- wickelten Strukturverhältnissen) dabei das Objekt nicht sehr dünn und zart , so wird eine größere Objektivöffnung bei gleicher Ver- größerung weit größere Unklarheit hervorbringen , als eine kleine oder mäßige. Aus diesem Grunde sind — von anderen Umständen ganz abgesehen — für gewisse Gebiete der mikroskopischen Unter- suchungen Objektivsysteme mit kleiner oder mäßiger numerischer Apertur von einem nicht zu unterschätzenden Vorteile, und es er- scheint als ganz grundloses und unwissenschaftliches Vorurteil, wenn manche Mikrographen Objektivsysteme mit großer numerischer Aper- tur für jede Art der Verwendung als vorzuziehende oder erforder- liche bezeichnen." Er bemerkt dabei ferner auch, daß je nach Art des Objektes bei unveränderter Beleuchtung die wirksame Apertur des Ob- jektives sehr verschieden sei. Soll nun aus Gründen einer bestimmten Fokustiefe nur eine begrenzte Apertur zur Wirkung gelangen, so muß ohne Zweifel auch die Apertur des Objektives diesen Verhältnissen und dem Zweck der Untersuchung entsprechend gewählt werden, ebenso wie dieses hinsichtlich der anzuwendenden Vergrößerung selbstverständ- lich ist. Daß dieser Gesichtspunkt heute bei der Herstellung von Mikro- skopobjektiven noch nicht berücksichtigt wird, geht aus einer Unter- suchung von Scheffer (diese Zeitschr. Bd. 32, 1915) hervor, wonach im allgemeinen ein festes Verhältnis zwischen nuracrisclier Apertur und Brennweite bzw. Objektivvergrößerung gewählt wird. Da auch in Zukunft die Herstellung besonderer, nur durch die Apertur verschiedener, sonst hinsichtlich der Brennweite und des Korrektionszustandes völlig gleicher Objektivsätze der Kosten halber undurchführbar bleiben wird, ist zu fragen, wie der Forderung einer innerhalb weiter Grenzen nach Bedarf wählbaren Apertur bei vor- geschriebener Brennweite und Korrektion Genüge geleistet werden kann. — Eine Verwendung von Objektiven geringerer Apertur und Brennweite kommt hierbei nicht in Betracht, da dann die gleiche Zeifschr. f. wiss. Mikroskopie. SC, 1. 4 50 Georgi: Die Schärfentiefe des Mikroskops. 36,1. Linearvergrößerung nur durch höhere Okularvergrößerung, also unter Beeinträchtigung des Bildes, erfolgen könnte. Zudem pflegen die aus Ersparnisrücksichten zumeist aus der für Untersuchungen bei ge- ringen und mittleren Vergrößerungen völlig hinreichenden Reihe der achromatischen Objektive gewählten schwächeren Objektive in der Güte der Strahlenvereinigung den stärkeren Objektiven nachzustehen, wie auch die Abb. 7 zeigt. Dabei ist überdies noch diese Auf- nahme (mit Achromat 5a) zur Ausschaltung des „chemischen Fokus" mit blauem monochromatischen Licht angefertigt, im Gegensatz zu der Vergleichsaufnahme Abb. 6 mittels weißem Licht ohne Filter und einem auf gleiche Apertur gebrachten Apochromatsystem. Hin- gegen ist das schwächere Objektiv 5a von Winkel im Vergleich mit anderen Linsen gleicher Brennweite als ganz vorzügliches System für die dafür normalerweise in Betracht kommenden Unter- suchungen und Vergrößerungen zu bezeichnen ! Ebenfalls kann aus diesem Grunde auch die sonst sehr dankenswerte Herstellung von achromatischen Immersionsobjektiven geringerer Apertur und Eigen- vergrößerung (Zeiss, Winkel) nicht als Ersatz für die vollkommen korrigierten Objektive geringerer Brennweite und Apertur dienen. Es bleibt nur die Möglichkeit , die Apertur eines gegebenen Objektives ohne Beeinträchtigung seines Korrektionszustandes zu ver- ändern. Nach den bisherigen Versuchen gelingt dieses leicht durch Anbringung einer wechselbaren Blende in der hinteren Brennebene des Objektives , die durch einen einfachen seitlichen Schlitz in der Fassung eingeschoben oder, freilich mit einer gewissen Gefahr für die innerste Linse , von hinten eingehängt oder eingeschoben wird. Auf diese Weise kann jedes gut korrigierte Objektiv den wechseln- den Anforderungen der Praxis angepaßt werden. Hierdurch vermag der Mikrograph seine kostbaren, vollendet korrigierten Linsen von hoher Apertur in den weitesteii Grenzen auszunutzen, während auch die optischen Institute von einer solchen Verbesserung keinen Nach- teil zu befürchten haben, vielmehr aus diesem Grunde gerade die Anschaffung der am vollkommensten gearbeiteten Linsen eine neue Förderung gewinnen wird. II. Die Akkommodationstiefe. Die nur bei subjektiver Beobachtung auftretende Komponente der Schärfentiefe, die Akkommodationstiefe (Äk), soll im folgenden ebenfalls an Hand eines Schaubildes dargestellt werden. Sie ist 'Hi, I. Georgi: Die Schür fentiofo des Mikroskops. 51 zunächst abliüngig von der individuell wechselnden Fähigkeit des Auges, sich auf verschieden entfernte Gegenstände einzustellen. Das numerische Äquivalent für diese „Akkommodationsbreite" (Ak) des Auges ergibt sich nach Dondeks aus der Beziehung: J_ — Jl _ Jl wobei N und F die Entfernungen des Nahe- und Fernpunktes be- deuten. Da nach Abbe (1. c.) im Mittel ^V zu 150 mm, F zu 300 mm angenommen werden kann, so folgt hieraus als numerisches Äquivalent der Akkommodationsbreite A = 300. Wenn in Abb. 1 unter ô' nunmehr die Akkommodationsbreite des beobachtenden Auges A verstanden wird , so besteht für die Akkommodationstiefe Ak die Beziehung: ., . Alto 300 -710 300 000 Mo Ak = ô = -p^ = -y^ mm = — ^^ — ^it. Hierbei ist wieder n„ der Brechungsexponent des Objektmediums. Somit zeigt sich die Akkommodationstiefe bei gegebener Akkommo- dationsbreite des Auges und gegebenem Objekt als nur abhängig von dem Quadrat der linearen Vergrößerung V und im Gegensatz zu der Fokustiefe durchaus unabhängig von der Apertur, ebenso auch unabhängig von der Verteilung der Vergrößerung auf Objektiv und Okular. Die Abhängigkeit von V ist bildlich in Abb. 3 dar- gestellt, worin die zugehörigen Zahlenwerte für V = 10 bis 100 und der Akkommodationstiefe in mm oben bzw. rechts, diejenigen für F = 100 bis 1000 und der zugehörigen Akkommodationstiefe in fi unten und links aufgetragen sind. Die Kurven im Bereich V = 500 bis 1000 (50 bis 100) sind im zehnfachen Maßstab der Ordinate wiederholt. Wie in Abb. 2 sind die hauptsächlichen Einbettungs- medien der Objekte berücksichtigt. Es entspricht Imm^ einer Zunahme der Vergrößerung von 10 P^inheiten bzw. einer Einheit und einer Zunahme der Akkommodationstiefe um 0"5 ju bzw. 0'05 mm. Aus dem Vergleich der Formeln für Fokustiefe uud Akkommo- dationstiefe geht hervor, daß die letztere von höheren Anfangswerten bei geringen Vergrößerungen sehr viel rascher mit zunehmender Ver- größerung abnimmt, so daß bei holien Werten von T die Fokustiefe überwiegt. Eine eingehendere Behandlung der Akkommodationstiefe dürfte sicli aus dem Grunde erübrigen, der auch für die praktische Verwendung der bildlichen Darstellung zu berücksichtigen ist, daß *) Infolge nicht genauer Verkleinerung nur 09 mra. Georgi: Die Schärfentiefe des Mikroskops. 36,1. ein Akkommodieren des Auges bei gewöhnlichen raikrobkopischen Beobachtungen zur Schonung der Augen möglichst vermieden werden sollte. Auch hierzu hat bereits Dippel (1. c. S. 748) bemerkt, daß die Scharfstellung durch Akkommodation nur bei mangelnder Übung im Mikroskopieren vorgenommen werde, anstatt durch die Mikrometer- Vergrösserung. / K Fii 70 20 30 ^0 SO 60 70 80 90 100 tj_f tiO ' 35 1 30 1 1 25 11 1 \ 1 1 20 \ \ \ \ ^ 15 \ \ \ \ \ N. \^ \ \ Nv K^^ 10 \ y ^ "^ V^ \ \ ^g^^^ ^>%>- ^ 5 V. ^ "~^^ ^==S /OO 20O 300 't.5 500 600 700 800 900 lOOO^ Vergrösserung. V 3. schraube, wodurch besonders bei angestrengter Beobachtung in Kürze ein Ermüdungszustand hervorgerufen werde; daß im Gegenteil die Beobachtung erleichtert werde durch dauernde Einstellung des Auges auf den Fernpunkt, wobei ja der Akkommodationsapparat entspannt ist. Es dürfte sonach die Kenntnis und Anwendung der Akkommo- dationstiefe nur für schwierige Objekte zum gleichzeitigen Erfassen komplizierter körperlicher Bildungen anzuwenden sein. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 36, 1. Taf. I. Georgi, Die Schärfentiefe des Mikroskops. Verlag von S. Hirzel in Leipzig. Druck von Fischer A Willig in Leipzig. I 3«, 1. Georgi: Die Schürfentiefe des Mikroskops. 58 Zur Übersicht über die praktisch vorliegenden Verhältnisse hin- sichtlich der Fokustiefe und Akkoiuniodationstiefe diene die letzte Tabelle IV, in der für eine Reihe von Objektiven die angenäherten Werte beider wiedergegeben siud. Zu berücksichtigen bleibt, daß die wirksame Apertur und damit die Fokustiefe, wie oben näher erläutert, durch Art der Objekte und der Beleuchtung zwischen dem nominellen Wert für das betreffende Objektiv und einem erheblich niedrigeren Betrag wechseln, kann, so daß für beide Angaben ein den wirklichen Verhältnissen möglichst entsprechender Spielraum ange- geben wurde. Die Einordnung der entsprechenden Objektive anderer Werkstätten ergibt sich hiernach von selbst. Tabelle IV. Brenn- weite Wirksame num. Apertur z. B. Objektiv Ver- größe- rung Fokus- tiefe Akkom- modations- tiefe 40 mm 0-1 Zeiß aa > Winkel Nr. 0, Apochromat 4Ü mm Leitz Nr. 1 10 20 30 039 mm 019 „ 013 „ 4-62 mm 115 „^ 0-51 , 13 mm 0-2— 0-4 Zeiß B Winkel Nr. 3a, Fl. Syst. 13 mm Leitz Nr. 3 a 50 100 36—18 ,u 18-8-8 „ 185 ,a 46 „ 4 mm 0-3-0-8 Zeiß D, DD, Apochr. 4 mm Winkel Nr. 6, Fl. Syst. 4-5 mm, Apochr. 4 mm Leitz Nr. 6, 6 a, Apochr. 4 mm 200 400 600 6—1-4 u 3-0 7 „ 2-0-5 „ 15 .« 2-9 „ 1-3 „ 2 mm 0-4— 1-3 . Zeiß V,.", Vi2" FL, J, Apochr. 2 mm Winkel 1-8 mm, Fl. Syst. 1*8 mm, Wasser-Imraers. 2 mm, Apochr. 2 mm Leitz »/i2"i Fl. Syst. V12", Wasser-Imraers. Nr. 10, '' Apochr. 2 mm 1000 2000 3000 0-9-0-2 ,« 0-4-0-1 , 0-3- 0-08„ 0-5 IX 0-15 „ 0-05 „ [Eingegangen am 19. April 1919.] 54 Metz: Das Apertometer für Trockensysteme. 36,1. [itteilung aus den Optischen Werken von Ê. Leitz in Wetzlar.] Das Apertometer für Trockensysteme. Von C. Metz ia Wetzlar. Hierzu eine Tafel (Tab. II). Das Apertometer dient in der Hauptsache zur Messung der Aper- turen von Trockensystemen. Die Meßtafel (vgl. Tab. II) besteht aus einer Reihe von konzentrischen Kreisen, die mit O'IO, 0'15, 0'20 usw. bis 0'95 bezeichnet sind. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, in dem von der Tafel entworfenen Bild die Apertur des Objektives sofort abzu- lesen. Der Wechsel der rot und schwarz gezeichneten Kreise und der zugehörigen Zahlen erleichtert die Ablesung. Die Tafel wird auf den Objekttisch gelegt, so daß sich der gemeinsame Mittelpunkt der konzentrischen Kreise in der optischen Achse befindet. Das zu prüfende Objektiv wird auf einen Punkt 25 mm über dem Mittel- punkt der Tafel eingestellt. Hierzu dient eine von einem Gestell von dieser Höhe gehaltene Scheibe mit enger Blende. Diese Vor- richtung wird na^h erfolgter Einstellung beim Messen der Aperturen stärkerer Objektive — von etwa über 0'50 Apertur — entfernt. Bei diesem im Verhältnis zur Brennweite des Objektives großen Ab- stand wirkt dasselbe als Fernrohrobjektiv, das Bild der Tafel wird daher im hinteren Brennpunkt des Objektives nahe deren Hinterlinse verkleinert abgebildet ; es kann bei schwächeren Objektiven an dieser Stelle mit bloßem Auge bei oflfenem Tubus hinreichend scharf be- obachtet und die Apertur unmittelbar abgelesen werden. Bei stärkeren Objektiven, etwa von F = 10 mm ab, nimmt man zur Beobachtung ein Ablese -Mikroskop zu Hilfe. Es besteht aus einem schwächeren Objektiv und einem Okular. Das mit enger Blende versehene Ob- jektiv wird an einem am Tubusauszug angebrachten Gewinde ange- schraubt. Der äußerste Kreis des Apertometers , welcher im Bild Zeitbohr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 36, 1 Taf. n. Metz, Bas Apeitometer für Trocken sj'steme. Verlaa: von S. Hirzel Leipzi Druck von Theodor Bergmann in Wetzlar 36,1. Metz: Dus Apertometer für Tiockensysteme. 55 siebtbar wird, gibt die Größe der Apertur an. Intervalle der Zablen können in der zweiten Dezimale abgesebätzt werden. Bei dem vor- liegenden Apertometer ist wie aucb bei den bis jetzt gebräucblieben die Ausdebnung einer Bildflücbe zur Ermittelung der Apertur benutzt und das Objektiv als Fernrobrobjektiv verwandt. Dies ist nur statt- baft , wenn eine Einscbnürung der abbildenden Strablenbündel im ai)lanatiscben Punkt des Objektives stattfindet. Dies geschiebt bei der Untersucbung schwacher Objektive durch die enge Blende , auf welche das Objektiv eingestellt wird ; bei starken Objektiven, deren Messung ein Ililfsmikroskop erfordert, erfolgt die Einscbnürung mittels Blende in dem hinteren Brennpunkte des Hilfsobjektivs oder im Augen- punkte des Okulars. Die Tafel dient noch einem anderen Zwecke, nämlich der Prüfung der A planasi e der Objektive. Um dia Zeichnung für diesen Zweck noch brauchbarer zu machen, ist sie an der oberen und unteren Seite mit einer Kurve ausgestattet worden ; dies sind die beiden Äste einer Hyperbel. In einem von einem aplanatischen Objektiv ent- worfenen Bild der Tafel sind die Verzerrungen verschwunden, die Zahlen sind aufgerichtet , gleich groß und breit , die Kreise sind gleich dick und erscheinen in gleichen Abständen voneinander. Die Kurven sind gleich dicke , parallele , gerade Linie» geworden. Es ist im besonderen bei aplanatischen Systemen die Erfüllung der Sinusbedingung, welche diese Erscheinungen bewirkt. Die Ein- stellung und Beobachtung geschieht in derselben Weise wie bei der Messung der Aperturen. [Eingegangen am IG. Juli 1919.] f)6 Ellermann: Granulafärbung d. blutbild. Organe beim Menschen. 36,1. I Aus dem Pathologischen Institut des Bispebj erg -Hospitals in Kopenhagen.] Über Granulafarbung in Schnitten der blutbildenden Organe beim Menschen.^ Von V. Ellermann. Hierzu eine Tafel (Tab. HI). Die histologische Untersuchung der blutbildenden Organe beim Menschen ist bekanntlich mit großen Schwierigkeiten verbunden. Während die Granulafärbung in Ausstrichpräparaten des Blutes sicher und schnell vor sich geht, wird die Aufgabe eine ganz andere, wenn man mit Schnitten zu tun hat, weil die anwendbaren Fixierungs- mittel die Affinitäten des Gewebes zu den Farbstoffen ändern, wie auch die Differenzierung und Entwässerung der Präparate der Färbung schädigen. Dies ist die Ursache , daß die Schnittpräparate ver- schiedentlich liinter den Ausstrichpräparaten zurückstehen, so mit Rück- sicht auf den Nachweis der neutro- und azurophilen Körnchen, der Protoplasmabasophili u. a. Es sind eine ganzen Reihe von Methoden zur Darstellung der Granula angegeben, dieselben sind aber nach dem Urteil der meisten Untersucher ziemlich unsicher, sei es daß dieses — wie es gewöhnlich angenommen wird — mit kadaverösen Prozessen zusammenhängt, oder aber daß die Mangelhaftigkeit der Methoden die Schuld hat. Die Sachlage wird vielleicht am besten durch einige Zitale aus der neueren hämatologischen Literatur beleuchtet H. Hirsch- feld sagt im Jahre 1912: „. . . diese neue Methode der Schnitt- farbungen steckt für die Blutbildungsorgane leider immer noch in den Kinderschuhen ..." „Ich möchte geradezu behaupten, daß ein befriedigender Abschluß der morphologischen Hämatologie von dem Erfinden wirklich brauchbarer Schnittfärbungsmethoden direkt abhängig ist. Das gilt in erster Linie für die Verhältnisse beim Menschen. Hier sind es besonders die neutrophilen Granulationen, die sich äußerst 36,1. Ellerm;inn: (Jranulîttarbung d. blutbild. Organe beim Menschen. 57 schwierig in Sclmittpräparaten darstellen lassen." Im selben Jahre sagt Steknuero bei der Besprechung eines fraglichen Falles von Myeloblasten - Pseudoleukäniie : „Diesem Umstand (nämlich daß der Nachweis von Granulis in den Myeloblasten mißlang), kann aber in Anbetracht unserer mangelhaften Technik keine entscheidende Be- deutung beigemessen werden." Ich habe übrigens mit dieser Frage vor Augen das meiste der hämatologisclien Literatur der letzten zehn Jahre durchgesehen und stets denselben Eindruck bekommen : Der Nachweis der neutrophilen Granula gelingt nur dann und wann, wie es scheint mehr zufällig, weshalb die Untersucher sich genötigt sehen, Ausstrichpräparate zur Hilfe heranzuziehen. Sehr selten begegnet man Abbildungen myelo- ischer Zellen mit gut gefärbten neutrophilen Körnchen. Sämtliche Methoden zur Granulafärbung wenden neutrale Farb- gemische an (Ehrlichs Triazid, May-Grünwalds oder Giemsa s Flüssig- keiten). Sie unterscheiden sich durch die Art der Farbflüssigkeit, durch die Dauer der Färbezeit und durch die angewandten Differen- zierungs- bzw. Entwässerungsmittel. Nach den zugrundeliegenden Prinzipien können die Methoden auf folgende Weise eingeteilt werden. Mit Bezug auf die Einzelheiten muß auf die Originalarbeiten ver- wiesen werden. L Methoden, die kurze Färbung und Differenzierung in destilliertem Wasser anwenden. a) S c H R I D D E 8 M e t h o d e : Schnitte von Material, das in Orths Flüssigkeit fixiert wurde, werden 20 Minuten in verdünnter Giemsa- Lösung gefärbt, mit destilliertem Wasser gewässert und in säure- freiem Azeton entwässert. b) Zielers Methode: Schnitte von Material, das in Orths oder Zenkers Flüssigkeit fixiert wurde, werden 5 Minuten in einer 0*25prozentigen metliylalkoholischen Lösung von eosinsaurem Methylen- blau (May-Grünwalus Farblösung) gefärbt. Nach Spülen mit destil- liertem Wasser Entwässerung in säurefreiem Azeton. c) But TER FIELDS Methode: Das Material wird in 10- prozentigem Formol fixiert und die Schnitte in verdünnter May- Grünwald- Lösung 5 bis 10 Minuten gefärbt. Entwässerung in abso- lutem Alkohol. 58 Eilermann: Granulafärbung d. blutbild. Organe beim Menschen. 36, 1. n. Methoden, die kräftigere Färbung und SäurediflFerenzierung anwenden. a) Assmanns Methode: Das Material wird in Orths oder Zenkers Flüssigkeit fixiert. Färbung der Schnitte mehrere Stunden in May -Grünwalds Flüssigkeit in gut verschlossenem Gefäß. Differen- zierung 1.5 Minuten in 20 cm^ destilliertem Wasser mit Zusatz von 5 Tropfen einer Ipromilligen Essigsäurelösung. Entwässerung in absolutem Alkohol. b) Fischers Methode: Fixierung in Zenkers, Hellys, Orths oder Flemmings Flüssigkeit. Die Schnitte werden mit Alaun- karmin vorgefärbt und in Salzsäure-Alkohol differenziert. Nachfär- bung in einer verdünnten May - Grünwald - Lösung mit Zusatz von Essigsäure, 1 bis 24 Stunden. Differenzierung in sehr verdünnter Essigsäure. Entwässerung in Azeton oder absolutem Alkohol. c) Pappenheims Methode 1 (1911). Fixierung in Zenkers Flüssigkeit mit 10 Prozent Formol. Die Schnitte werden 30 Minuten bei 37** mit verdünnter May -Grünwald -Lösung gefärbt. Differen- zieren in verdünnter Essigsäure. Entwässerung in Azeton- Alkohol. d) Pappenheims Methode 2 (1912). Dieselbe weicht in mehreren Hinsichten von den genannten ab, wird jedoch am besten an dieser Stelle abgehandelt. Fixierung in Orths oder Hellys Flüssig- keiten. Die Schnitte werden kurz in May -Grünwald- Lösung vor- gefärbt, darauf in verdünntem „Panchrom" 20 bis 25 Minuten ge- färbt. Differenzierung in O'l prozentiger wässeriger Pikrinsäure, Entwässerung in einem Alkohol -Azeton -Xylolgemisch. III. Methoden, die kräftige Färbung und Alkoholdifferenzierung verwenden. Hellys Methode: Fixierung 24 Stunden (davon 6 Stunden bei 37*^) in Zenkers, Flüssigkeit mit Zusatz von 5 Prozent Formol anstatt Essigsäure. Die Schnitte werden mehrere Stunden in rinnen- dem Wasser und darauf in destilliertem Wasser gewaschen , darauf 2 bis 24 Stunden in May-Ghünwalds Farblösung, mit gleichen Teilen Wasser verdünnt, gefärbt. Differenzierung in 100 Prozent Alkohol. Dieses Verzeichnis macht auf Vollständigkeit keinen Anspruch, weil die Art des Vorgehens oft vom Untersucher geändert wird; es 36, 1. Ellermann: (Jranulafiirbnng d. blutbild. Organe beim Menschen. 59 umfaßt jedoch die wichtigsten Methoden und gibt hinlänglich Bei- spiele der verschiedenen Prinzipien. Es scheint mir beachtenswert, 1) daß die Erfinder der Methoden njit den eignen Methoden konstant gute Resultate zu verzeichnen haben, während die Nachpriifer weit schlechtere Resultate erhalten ; 2) daß die Vorschriften nichts weniger als genau sind, indem sie verschiedene Fixierungen empfehlen sowie oft ziemlich große Schwankungen der Färbedauer zulassen. Die Auffassung scheint augenblicklich die zu sein, daß es weniger die Methoden sind, die mangelhaft sind, sondern daß es im wesentlichen auf den Zustand des Materials ankommt, derart daß man nur dann gute Resultate erwarten kann, wenn man kurze Zeit nach dem Tode fixiert. Ich habe nun gemeint, daß es von Bedeutung sei, diesen Punkt möglichst aufzuklären , eventuell festzustellen , welche Methode oder welches Prinzip anzuwenden wäre. Bei meinen Untersuchungen, wo ich im wesentlichen nach der Naegeli-Schridde sehen Technik vorgegangen bin, benutzte ich anfangs die OuTHSche Flüssigkeit als Fixierungsmittel, erhielt aber hierdurch durchweg unbefriedigende Resultate, die erst dann besser wurden, als ich zu Kellys Flüssig- keit überging. Die Fixierung der neutrophilen Granula schien hierdurch besser und sicherer zu werden ; die Färbung ließ jedoch stets zu wünschen übrig, gleichgültig, welche Methode versucht wurde. Die von Helly angegebene Färbung, welche meiner Erfahrung nach die einzige ist, die sichere Resultate gewährleistet, war mir damals unbekannt, weil sie in den Handbüchern und Techniken nicht erwähnt wird und wenig bekannt ist. Ich habe deswegen Experimente mit Granula- färbungen angefangen, wodurch ich ein besseres Verständnis der Prinzipien erhielt sowie zu einer Methode gelangte, die nach meinem Dafürhalten schneller und besser wie die Kellys ist. Ich sehe hierin die Berechtigung zur Veröffentlichung vorliegender kleinen Arbeit. Die Fixierung. Außer daß ich gelegentlich verschiedene Erfahrungen machte, habe ich auch direkte Versuche mit verschiedenen Methoden gemacht, von denen ich beispielsweise folgende anführen möchte. Versuch 1. Knochenmark von einem Kinde mit Pneumonie. Sektion 24 Stunden nach dem Tode. Stücke wurden verschiedentlich fixiert- und nach meiner eigenen Methode (siehe später!) gefärbt. HO Eilermann: Granulafärbung d. blutbild. Organe beim Menschen. 36, 1. Resultat: a) Orth s Flüssigkeit. Teilweise schwache Färbung der neutrophilen Körnchen. b) Formalin 10 Prozent. ' Keine Färbung der neutrophilen Körnchen. c) Formalin 20 Prozent. Keine Färbung der neutrophilen Körnchen. d) Kellys Flüssigkeit. Gute Färbung der neutrophilen Körnchen. Versuch 2. Knochenmark von einem Kranken mit perniziöser Anämie. Sektion 24 Stunden nach dem Tode. a) Orth s Flüssigkeit. Die neutrophilen Granula sind nach Färbung mit meiner eigenen Methode gefärbt, die Färbung wird jedoch von der starken Blaufärbung des Gewebes teilweise gedeckt. Bei- Fär- bung nach ScHRiDDE sind die neutrophilen Granula zwar gefärbt, aber sehr blaß, wie das Bild überhaupt schwach ist, wenn 20 Minuten gefärbt wird. Färbt man länger — 2 Stunden oder 24 Stunden — werden die Schnitte stark blau, wodurch die Granulafärbung teils überdeckt und verdrängt, teils durch die notwendige Differenzierung geschädigt wird. b) Kellys Flüssigkeit. Bei meiner eigenen Färbung sind die neutrophilen Granula außerordentlich schön und deutlich gefärbt. Ich habe ferner mit folgenden Fixierungsflüssigkeiten Versuche angestellt: Methylalkohol, Formol- Methylalkohol, Formol-Äthylalkohol, Sublimatlösung und MtJLLERSche Flüssigkeit zu gleichen Teilen, die nämliche Flüssigkeit und 10 Prozent Formalin. Mit keiner dieser Flüssigkeiten habe ich brauchbare Resultate erhalten. Das wesentliche Resultat ist also, daß Kellys Flüssigkeit die beste Fixierung der neutrophilen Granula gibt. Die Orth sehe Flüssig- keit fixiert sie auch , die Wirkung ist aber weniger konstant , und gleichzeitig werden die Gewebe stark basophil, wodurch der Nach- weis der neutrophilen Granula verschiedentlich schwieriger wird. Auch Formalinlösüngen geben keine guten Resultate , oft mißlingt die ' Granulafärbung ganz. Außer dem Fixierungsmittel haben auch andere umstände auf Fixierung, und Färbung Einfluß, insbesondere die Dicke der Stücke, die bei der Fixierung angewandten Temperaturen sowie der Zustand des Materials. Der Zustand des Materials spielt eine Rolle, insofern als die besten Präparate natürlich erhalten werdet, wenn man so schnell wie möglich nach dem Tode fixiert. Dieser Punkt ist immer- 36,1. Ellermann: Granulafiirbunff d. hliitbiUl. Organe beim Menschen. Gl hin niclit von so entscheidender Bedeutung wie gewöhnlich angenommen, im Gegenteil ist meine Erfahrung die, daß die ncutrophilcn Körnchen in der Kegel sich ganz gut erhalten , und zwar besser als z. B. die Erythrozyten. Mein Material stammt- von Leichen, die immer wenig- stens 6 Stunden nach dem Tode im Krankenzimmer gelegen haben, and welche darauf im Kühlraum bei 2 bis 4" C bis zur Sektion aufgehoben sind. Mein Material ist gewöhnlich etwa 24 Stunden nach dem Tode fixiert worden, ab und zu früher, 16 bis 18 Stunden, zuweilen auch später, bis 36 Stunden nach dem Tode, und trotzdem ßfnd die Resultate gut brauchbar gewesen. Falls die Organe sehr weich sind wegen Fäulnis oder Einwirkung von pathogenen Mikroben, kann man eine gute Färbung nicht erwarten. Dies gilt aber auch gewissermaßen für die gewöhnlichen histologischen Färbungen. Wenn das Material makroskopisch wohlerhalten und fester Konsistenz ist, kann man damit rechnen, daß die Färbung fast ausnahmslos gelingen wird. Es kommt vor, daß das Material auch in ganz frischem Zustande sehr weich ist (z. B. das Knochenmark in vielen Fällen von perniziöser Anämie). Dies kann Schwierigkeiten beim Aus- schneiden der Stücke verursachen , beeinträchtigt natürlich nicht an sich die Färbung. Die Dicke der Stücke ist für die Fixierung von sehr großer Bedeutung. Während der Fixierung dringt die Flüssigkeit in das Stück vermittels Diffusion und Diosmose hinein. Da die Bestand- teile von den Geweben teilweise gebunden werden , wird die Kon- zentration , jedenfalls im Anfange , im Innern des Stückes niedriger werden. Die Zusammensetzung wird ebenfalls verändert sein, weil man nicht annehmen kann , daß die einzelnen Stoffe von Gemischen in proportionalen Mengen gebunden werden. Da die Erfahrung lehrt, daß die Resultate bei histologischen Färbungen im hohen Grade von einer bestimmten Zusammensetzung der Fixierungsflüssigkeit abhängig sind, es ist einleuchtend, daß man ein schnelles Eindringen sichern muß, wenn es sich um eine so schwierige Aufgabe handelt wie die elektive gleichzeitige Färbung der verschiedenen Elemente der blutbildenden Organe. Bei dicken Stücken wird man nur in den Randschichten eine Färbung der Granula erhalten, während die Färbung schwach ist oder ganz fehlt in den zentralen Teilen. (Die ganz oberflächliche Schicht ist übrigens bei sublimathaltigen Flüssigkeiten immer unbrauch- bar, sei es daß die Stücke dünn oder dick ausgeschnitten sind.) Es ist nicht zu empfehlen , das Knochenmark z. B. in situ mitsamt den Knochen zu fixieren. Man erhält auf diese Weise wesentlich (j2 EUerinann: Gränulafärbung d, blutbild. Organe beim Menschen. 36, 1. ■geringere Resultate, als wenn man dünne Scheiben ausschneidet, die von der Fixierungsflüssigkeit von beiden Seiten durchdrungen werden. Die Stücke müssen also dünn sein , am besten etwa 2 mm dick. Eine Dicke von etwa 5 mm ist schon zu viel. Die Bedeutung der Temperatur. Da das Eindringen der Fixierungsflüssigkeit von entscheidender Bedeutung ist, ist es klar, daß die Temperatur, bei der die Fixierung geschieht, nicht gleichgültig ist. Hellt empfiehlt bis 6 Stunden bei 37^ C zu fixieren und darauf zu Zimmertemperatm- überzugehen. Andere empfehlen die Fixierungs- flüssigkeit auf 37 ^^ C zu erwärmen und dann die Fixierung bei Zimmer- temperaturvorzunehmen. Wieder andere empfehlen bei 37^0 zu fixieren, falls es sich um lebendwarmes Material handelt, obwohl dies beim weniger frischen Material wohl eigentlich noch notwendiger wäre. Meiner Erfahrung nach geben die verschiedenen Temperaturen ganz ver- schiedene Resultate, weshalb es eine absolute Forderung sein muß, daß die Vorschriften mit Bezug auf diesen Punkt ganz präzis seien. Einige Objekte vertragen schlecht eine 24stündige Fixierung bei 37** C in Orths Flüssigkeit, und zwar kann die Konstruktur dadurch ganz undeutlich werden. Fixiert man bei 37^ C. mit Hellys Flüssig- keit , bleibt die Konstruktur zwar erhalten , dabei leidet aber die Färbbarkeit der Kerne in beträchtlichem Maße. Dies hat mich dazu veranlaßt, die HELLYSche Flüssigkeit immer bei Stubentemperatur anzuwenden, wodurch man eine treffliche Färbung der Kerne erhält. Bei dieser Änderung erhält mau nun eine schwächere , mehr röt- liche Färbung und ein weniger deutliches Hervortreten der neutro- philen Körnchen. Diesem Übelstand läßt sich durch eine Erhöhung des Formalingehalts auf 10 Prozent anstatt 5 Prozent abhelfen. Wendet man dies Gemisch, das früher schon von Maximow und von Pappen- heim angewendet wurde, an, erhält mau eine ganz treft'liche Fixierung- aller derjenigen Elemente , die den Hämatologen interessieren. Im Gegensatz zu der ursprünglichen Helly sehen Flüssigkeit ermöglicht diese Fixierung auch die Färbung der basophilen Granula. Nach der Fixierung wandte ich die gewöhnliche Auswaschung der Stücke in fließendem Wasser während 24 Stunden an , worauf Behandhmg mit Alkohol von ansteigender Starile (70 Prozent, 96 Prozent, 99 Prozent), Xylol und schließlich Einbetten in Paraffin folgt. Von einer Jodbehandluug habe ich Abstand genommen, teils weil dieselbe die Technik in unnötiger Weise belästigt, teils weil sie zu Farbstoftaus- füllungen in den Schnitten Anlaß geben kann. Die Schnittdicke sollte 5 fi betragen, womöglich weniger, jedenfalls nicht mehr. In zu s«, 1. Eller-niunn: (ìranul.ifiirbung^ d. hlutbild. Organe beim Menschen. 63 dicken Schnitten ist die Differenzierung schwierig und decken die Zellen einander zu sehr. D i e F ä r b u n g. Voraussetzung einer gelungenen Färbung ist eine gute Fixierung. Sehr viele schlechte Resultate beruhen auf mangelhafter Fixierung. Wenn das Material gut fixiert ist, was man in der Regel erreichen kann beim befolgen der obeustehenden Anweisungen , wird man oft imstande sein, nicht blo& die eosinophilen, sondern auch die neutro- philen Körnchen zu sehen bei den einfachen histologischen Färbungen, wie liämatoxylin- Eosin u. dergl. Es sei hiermit nun nicht gesagt, daß solche Färbungen anwendbar wären , dafür geben sie gar zu wenig differenzierte Bilder. Man muß absolut den von Schridde, Helly u. a. eingeschlagenen Weg wählen, und neutrale Farbgemische anwenden. Die Färbung bietet, aucli wenn man gut fixiertes Material hat, auf verschiedene Weise Schwierigkeiten dar. Die simultane elektive Färbung erfordert eine peinliche Sorgfältigkeit im Arbeiten. Vor allem ist darauf zu achten, daß die Reagentien keine Säure enthalten, ebenfalls dürfen die benutzten Glasgefäße keine Säure oder Alkali, von der Reinigung herrührend, enthalten. Man tut deshalb am besten, immer vor dem Gebrauch die Gläser ^ mit destilliertem Wasser zu spülen. Für die Verdünnung der Farblösungen sollte nicht Leitungs- wasser, sondern inlmer destilliertes Wasser herangezogen werden. Um eine gleichmäßige Färbung' mit richtigem gegenseitigen Verhältnis der Töne zu erreichen , muß ein gleichzeitiges und augenblickliches Eindringen der Farbfiüssigkeit in den Schnitt eine absolute Forderung sein. Man erreicht dies am einfachsten dadurch, daß man den Schnitt vor der Färbung mit Fließpapier gut abklascht. Da die Färbung der neutrophilen Granula bei meinen Versuchen mit den verschiedenen Methoden ziemlich schwach war und den Ein- druck einer reinen Eosinfärbung machte, habe ich versucht, die Färbung durch Vorfärben mit Eosin zu verstärken. Ich konnte dabei hoffen , die Färbung mit dem neutralen Farbgemische abzukürzen und das Überwiegen der basischen Komponente zu beschränken. Ich färbe während 15 Minuten in einer Iprozentigen EosinlösMng (bläulich, Kaiilbaum) mit Zusatz von neutralem Formalin (1 Prozent Eosin Ó cm''. Formalin 0*25 cm^). Der Formalinzusatz bewirkt eine Ver- stärkung der Färbung. Der gewöhnliche saure Formalin (die Handels- (54 Eilermann: Granulafärbung d. blutbild. Organe beim Menschen. 36, 1. ware) kann nicht ohne weiteres benutzt werden , da er die Eosin- lösung trübt und die Färbung diflus macht. Man muß deshalb sein Formalin neutralisieren, wozu kohlensaurer Kalk gebraucht werden kann ^. Nach der Färbung wird der Schnitt 2 bis 4 Minuten in destilliertem "Wasser gewaschen. Die Bilder werden am besten, wenn man hier- zu lauwarmes Wasser (etwa 45 ^^ C) anwendet. Dies rührt wahrschein- lich daher, daß man einen Überschuß an Formalin entfernt. Wendet man kaltes Wasser an, werden die blauen Töne bei der darauf- folgenden Färbung zu stark hervortretend , und die Granula treten weniger gut hervor. Für die eigentliche Färbung brauche ich die von Kelly empfohlene Färbung in MAY-GRÜNWALoscher Lösung und Differenzierung in absolutem (100 Prozent) Alkohol. Während Hellt eine Färbedauer von mehreren Stunden (am besten 24 Stunden) vorschreibt, bat es sich herausgestellt, daß nach der Vorfärbung mit Formol -Eosin eine Färbung während 30 Minuten in May-GrIjn- WALDS Flüssigkeit genügend war. Die Färbelösung stellt man sich durch Lösung von 0*5 g eosinsaurem Methylenblau in 100 cm"^ reinem Methylalkohol dar. Diese Stammlösung wird unmittelbar vor dem Ge- brauch mit gleichen Teilen destillierten Wassers verdünnt. Die Ver- dünnung ist nicht 'haltbar, dagegen hält sich die Stammlösung längere Zeit brauchbar. Im Laufe eines halben Jahres verliert sie etwas an Färbekraft. Frische Lösungen geben stärkere Blaufärbung der Schnitte als ältere solche und erfordern eine längere Difi'erenzierung im Alkohol. Ich habe mit Lösungen , die einige Monate alt waren, die besten Resultate gehabt. Nach der Färbung wird mit destilliertem Wasser 5 bis 10 Mi- nuten ausgewaschen. Die Schnitte werden mit Fließpapier ab- gedrückt, worauf sie in 100 Prozent Alkohol'^ differenziert und ent- wässert werden. Es ist wichtig, daß das Wasser größtenteils v^»- der Alkoholbehandlung durch Ausdrücken entfernt wird , weil ver- dünnter Alkohol der Färbung schadet. Es besteht sogar zwischen 99- und lOOprozentigem Alkohol ein Unterschied , insofern als der 99prozentige Alkohol sich bei der Differenzierung rötlich färbt im Gegensatz zum lOOprozentigen Alkohol, der rein blau wird. Damit die Differenzierung gleichmäßig werde, läßt man stets frischen Alkohol auftropfen und fährt hiermit fort , bis der Alkohol fast ungefärbt ^) Die Neutralität kann zweckmäßig durch einige Marmorstücke am Boden der Flasche erhalten werden. -) Den lOOprozentigen Alkohol stellt man bekanntlich durch Zusatz von wasserfreiem Cuprum sulfuricum zum 99prozentigem Alkohol dar. 36,1. Ellcrniunn: Granulafàrbung d. blutbild. Organe beim Menschen. 65 wird und der Schnitt einen rötlichen Ton angenommen hat. Sind überwiegend ungranulierte Zellen vorhanden, behält der Schnitt eine blaue Farbe. Die Differenzierung nimmt gewöhnlich etwa 2 Minuten in Anspruch, zuweilen, z. B. bei Verwendung frischer Farblösungen, kann es notwendig werden, etwas länjjer — 4 bis 6 Minuten — zu differenzieren. Nach beendeter Differenzierung wird der Alkohol durch Xylol entfernt. Es ist sehr wichtig, daß diese Xylolbehandlung Borglaltig sei , damit jede Spur von Alkohol entfernt wird , weil die Präparate sonst sehr schnell abbassen. Schließlich wird in Dammar- liarz , in Xylol gelöst , eingelegt. Die Präparate sind nicht dauernd haltbar. Bei sorgfältiger Darstellung können sie sich jedoch mindestens einige Monate halten. Kurz zusammengefaßt verfährt man also auf folgende Weise : 1) Fixierung von etwa 2 mm dicken Gewebsscheiben 24 Stunden bei Zimmertemperatur in Helly-Maximows Flüssigkeit^ 2) Wässern in fließendem Wasser 24 Stunden. 3) Alkohol (70, 96, 99 Prozent), Xylol, Paraffm, Schnitte auf 5 [X Dicke. 4) Die Schnitte werden mit Xylol, absolutem Alkohol, Wasser Tjehandelt. Abdrücken mit Fließpapier. 5) Vorfärbung mit Formol- Eosin ^ 15 Minuten. 6) Destilliertes Wasser von 45^ C 2 bis 4 Minuten. 7) Färbung mit 0"5prozentiger methylalkoholischer eosinsaurer Methylenblaulösung -|- gleichen Teilen destillierten Wassers 30 Minuten. 8) Destilliertes Wasser 5 bis 10 Minuten. 9) Differenzierung in 100 prozentigem Alkohol 2 bis 4 Minuten. 10) Xylol, Dammarharz in Xylol. In gut gelungenen Präparaten zeigen sich die Elemente in folgen- der Weise: Die Kerne sind kräftig gefärbt mit deutlich hervortreten- der Struktur. Das Bindegewebe sowie das Retikulum der blutbildenden *) Sublimat ö'Ü k K.iiiiiinbichroinat . . 25 I Kurz vor dem Gebrauch setzt Natrium sulfuric. . . 10 j man */,o Vol. Formalin hinzu. Aqua destill. . . . lOOO ) *) 1 Prozent Eosin, wässerige Lösung 500 cm' Neutralcâ Formalin 0'25 „ Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 36, 1. 5 (it) Eller mann: Granulafärbung d. blutbild. Organe beim Menschen. 36,1 Organe ist schwach blau gefärbt. Sämtliche Granula sind wohl gefärbt. Die neutrophilen Granula sind schmutzig- rot oder rotbraun, die eosinophilen leuchtendrot, die basophilen schwarzblau. Die Erythro zyten und Erythroblasten bieten ein bräunliches oder rötliches Proto- plasma dar. Diß Plasmazellen sind leicht kenntlich. Der Kern hat die typische Struktur. Das Protoplasma ist homogen, graublau gefärbt und erhält einen hellen oft rötlich gefärbten Hof dicht an dem Kern. Eine notwendige Bedingung für die mikroskopische Untersuchung solcher Präparate ist eine kräftige Beleuchtung, entweder helles Tages- licht, oder — was ich vorziehe — künstliche Beleuchtung. Läßt man das Licht einer 50 Kerzenlampe durch einen runden mit Cuprum sulfuricum- Lösung gefüllten Kolben hindurchgehen, erhält man eine Beleuchtung, die sowohl Strukturen wie Farben aufs schönste hervor- treten läßt. Ich habe die HELLYSche Fixierung, teils in der originalen Form, teils in erwähnter Weise abgeändert, bei etwa 20Ò Objekten angewandt und durch verschiedene Färbungen die neutrophilen Granula regel- mäßig nachweisen können. Das Material umfaßte Organe bei per- niziösen Anämien , Knochenmark bei verschiedenen Krankheiten so- wie pneumonische Lungenstücke. Meine oben angegebene Methode habe ich in etwa 40 Fällen angewandt und regelmäßig gute Resultate erhalten. Nur in einigen Fällen von Influenzapneumonie, wo ich Lungenschnitte färbte, waren die neutrophilen Granula schlecht oder schwach gefärbt. Bei verschiedenen krankhaften Zuständen können die Myelozyten des Knochenmarks sehr schwach granuliert oder ganz ungranuliert sein („Myeloblasten"). Dies hat aber mit einer Mangelhaftigkeit der Methode nichts zu tun. Bei perniziösen Anämien, wo die Granulierung gut ausgebildet ist, erhält man dagegen immer schöne Bilder, und es gelingt hier ohne Schwierigkeit auch ganz^kleine Myelozytenhaufen in den myeloid umgebildeten Organen zu ent schieiern. Literaturverzeichnis. Assmann, München, med. Wochenschr. 1906, Nr. 28. BuTTERFiELD, Deutsch. Arch. f. klin. Med. Bd. 92, 1908. Fischer, Inaug.-Diss. Zürich 1909. Helly, Die hiimatopoctischen Organe. Wien 1906. Hirschfeld, Ergebnisäe d. wissensch. Medizin 1912, S. 226. Naegeli, ßlutkrankheiten und ßlutdiagnostik 1912, Pappenheim, Fol. hämatol. Bd. 9, 1911. Zeitschr. ï. wiss. Mikroskopie 36. 1 Tafel m. o - .. •■-■.;,.-,7 I I "-Wî?. Ellerniann, Ueber Granulafärbung in Schnitten. Verlag von S. Hirzel in Leipzig. Dru«* von H. F. Jûtte in Leipzig. s«, 1. Ellerraann: (iranulafîirbung d. blutbild. Organe beim Menschen. 67 Pappenheim, Fol. häniatol. Bd. 13, 1912. ScHUiuüK, Zentralbl. f. allfjcm. Pathol, u. pathol. Anat. Bd. 16, 1905. ScHRiDUE u. Naegeli, Iliiiiiatolofjisclie Technik. Steunbekg, Verh. d. dciitscli. pathol. Ges. 1912, S. 558. ZiELKK, Zontralbl. f. allgom. Pathol. u. pathol. Anat. Bd. 17, 1906. Rrkläruug der Abbildungen. Abb. 1. Neutrophiler Myelozyt, Neutrophiler Polynukleärer , eosino- philer Polynukleärer, Plasmazelle. Abb. 2. Zwei neutrophile Myelozyten, Erythroblast, Mastzelle. [Eingegangen am 1. Mai 1919.] 6* 6 y Referate. 36, 1. Referate. 1. Lehr- und Handbücher. Kaestner, S., Kurzes Repetitorium der vergleichenden Embryologie. Breitensteins Repetitorien. Nr. 67. 93S. Leipzig (J. A. Barth) 1919. Preis 3-60 M. Der Titel führt irre : es handelt sich nicht um die vergleichende Embryologie in ihrer ganzen Ausdehnung, sondern nur um die der Wirbeltiere. Dieser Vorwurf trifft übrigens ebensogut- die Lehr- bücher der Entwicklungsgeschichte von Bonnet und Triepel. — Der Stoff ist sorgfältig durchgearbeitet. Wer ihn sich zu eigen macht, besteht die Prüfung sicher; mir scheint sogar, als ob manchmal des Guten zu viel geschehen sei. Um möglichst viel zu bringen, schreckt Verf. aufs. 11 nicht vor einem Satzungetüme von 16 Zeilen zurück, das zu verstehen nicht leicht ist. — Für den Mikrotechniker ist lediglich eine Bemerkung von Belang: auf S. 10 wird den Spermien die Schnelligkeit von 9 km in der Minute zugeschrieben. Da müssen sie ja durch das Sehfeld geradezu rasen ! In der Minute 2 mm kommt der Wahrheit näher. Auf dem Umschlage des Büchleins wird die 1. Auflage der Mikroskopischen Technik von 1896 angezeigt; sollte nicht eine neue am Platze sein? P. Mayer (Jena). Klopstock, M., u. Kowarsky, A., Praktikum der klinischen chemischen, mikroskopischen und bakteriolo- gischen Untersuchungsmethodeu. 5. Aufl. 502 S. mit 36 Abb. im Text und 24 färb. Tfln. Berlin u. Wien (Urbau & Schwarzenberg) 1918. Preis geb. 15 M. Von den 12 Kapiteln sind besonders lang das 7. und 9., die von der Untersuchung des Harnes und Blutes handeln. Im 12. werden die gebräuchlichen „bakteriologischen Untersuchungsmethoden , Farb- rezepte, Nährböden" erörtert, aber auch an manchen anderen Stellen des Werkes finden sich mikrotechnische Angaben. Neues scheint 36, 1. Referate. 69 mir hier nicht geboten zu werden, uu(;li dsidiirch nicht, daß immer noch allzuoft die sogen, gesiittigten Karbstollliisungen benutzt werden sollen. Sehr gut sind trotz dem Kriege Papier und Druck, auch die Abbildungen im Texte sind schön scharf ausgefallen. Literatur wird nicht gebracht, (jlar kurz — 10 Seiten — und nicht lückenlos ist das lîcgister, es ließe sich aber für ein längeres durch etwas weniger ausführliche Wiedergabe mancher Vorschriften leicht Platz genug Schäften. Böse Druckfehler: S. Jj;)? Sciiüttnek statt Sciiüb't'NEu, S. IJ;^9 Z. 1.'} v.u. Chromatin statt Pigment, 3.457 Methylengrün statt Methylgrün; S. ti/i letzte Zeile Eiweißaflination wohl statt Eiweiß- aflinitäten; S. 92 überall hystolytica statt liistolytica; Taf, 7 Trycho- cejdialus und liotryoceplialus (im Texte richtig). Daß Trypanosomen und Malariaparasiten zu den Bakterien gestellt werden, ist doch wohl nicht ganz in der Ordnung. Mit Wehmut las ich auf S. 79 von der „Probekost'' ; ich würde sie mir auch gern ohne die sich daran anschließende Untersuchung der Exkremente gefallen lassen. P. Mayer (Jena). Ramailli, E. , Bodenbildung und Bodeneinteilung (Sy- stem der Böden) VIII -f 118 S. Berlin (J. Springerj 1018. 4-60 M. Alle P'aktoren, die einen Boden entstehen lassen, sind klimatische oder stehen doch indirekt mit klimatischen Faktoren in engster Ver- bindung. Dieser Gedanke führt den Verf. zur Schaffung eines Systems (1er Biulen auf klimatologischer Grundlage und zur Unterscheidung und Kennzeichnung „klimatischer Bodenzonen". Ihrer Besprechung gehen eine Erläuterung der Grundbegriffe und eine Behandlung der drei „Großwcrte der Bodenbildfmg", der Verwitterungsvorgänge, der Wirkung des im Boden umlaufenden Wassers und der in ihm ver- bleibenden Organismenreste voraus — alles in allgemein verständlicher Eorm. Mit Rücksicht auf den für die mikroskopische Analyse des Bodens interessierten Forscher sei an dieser Stelle auf das vortreffliche Werk hingewiesen. ^^^^^ ^ß^^^y 2. Mikrophotographie und Projektion. Weiser, M. , Medizinische Kinematographie, 154 S. m. ' 24 Abb. Dresden u. Leipzig (Th.Steinkopff) 1919. Geh.5M. Eine sehr gute Zusammenfassung des ganzen Gebiets. Die große Bedeutung der Kinematographie für die Medizin wird darin anschau- lich vorgefiUirt. Die Leser dieser Zeitschrift wird besonders der 70 Referate. 36, 1. Abschnitt über Mikrokinematographie interessieren. Überall wird auch die Literatur ausführlich angegeben. Liesegang {Frankfurt a. M.). 3. Mikroskop und Nebenapparate. Weill, P., Ein einfacher Zeichenapparat für mikrosko- pische Zwecke (München, med. Wochenschr. Jahrg. 65, 1918, Nr. 32, S. 879—880 m. 1 Abb. im Text). Verf. beschreibt eine ,-,Behelfseinrichtung" , deren es jetzt im Kriege so viele gibt , -für einen mikroskopischen Zeichenapparat, und hat dafür einen Kehlkopfspiegel verwendet. Man läßt sich einen Bügel aus Blech herstellen von 2 bis 2*5 cm Breite, der mittels einer den Tubus umfassenden Klammer an diesem angebracht werden kann. An einer Seite dieses Bügels wird eine Röhre zurechtgebogen oder angelötet, die für den Stiel des Kehlkopfspiegels noch eben durchgängig ist. Er muß sich in der Röhre noch gerade verschieben lassen, aber so fest sitzen, daß er nicht durch feine besondere Schraube festgehalten zu werden braucht. Der Mittelpunkt der spiegelnden Fläche, die sich etwa 2 bis 3 cm oberhalb des Okulars befindet, und die optische Achse des Mikroskopes müssen zusammen fallen, ebenso die Medianebene des Mikroskopes und des Spiegels. Beide Bedingungen sind nach Verf. unschwer zu erfüllen. Das Mikroskop wird um 45 Grad geneigt, dann muß in der Horizontalebene ein helles Bild des Gesichtsfeldes sichtbar sein. Als Lichtquelle läßt sich sehr gut direktes Sonnenlicht benutzen, besser eine hochkerzige Glühlampe oder Kohlenbogenlampe. Eine lOOkerzige OsRAM-Lampe ist schon gut brauchbar. Für stärkere Vergrößerungen (Immersion) wurden befriedigende Resultate erzielt mit einer 600kerzigen Halb- wattlampe , bei der eine Sammellinse zwischen Licht und Mikroskop- spiegel eingeschaltet werden kanïi. Für einen lichtdichten Abschluß des Zeichenapparates und der Zeichenfläche würde am besten ein schwarzes StofFzelt sein. Da das jetzt nichj; zu beschaffen ist, hat Verf. ein kleines schilderhausähnliches Gebäude aus Pappe hergestellt, dessen Rückwand eine für das Mikroskop passende Öffnung aufweist. Arbeitet man auch noch in einem verdunkelten Raum, so lassen sich tadellose Bilder erhalten; auch wenn man die Zeichenfläche direkt auf den Tisch legt, und so die Entfernung dieser vom Zeichenspiegel etwa 35 cm beträgt, ist die Schärfe des mikroskopischen Bildes noch eine absolute bei Verwendung der Halbwattlampe. Selbst- verständlich lassen sich auf diese Weise mikroskopische Bilder auch einem größeren Kreise vorführen. Schieferdecker (Bonn). 36, 1 Referate. 7 1 Silverman , A. , Eine neue B e 1 e ii c h t u n j;; s a r t für Mikro- skope (Journ. of luduötr. and Engin. Chemistry vol. 9, 1918, S. 971—972 in. 2 Abb.). Im wesentlichen liandelt es sich um eine Vorrichtung zum gleich- zeitigen Höher- oder Tieferschieben der Lichtquelle bei der entspre- chenden Verschiebung des Mikroskops. Liesegang {Frankfurt a. M.). 4. Präparationsmethoden im allgemeinen. Adam, A., Eine Stammlösung zur RoMANOwsKY-Färbung (Deutsche med. Wochenschr. Jahrg. 44, 1918, Nr. 36, S. 995 —996). Der Versuch, eine haltbare Stammlosung zur Komanowsky- Fär- bung herzustellen , entstand aus den Kriegsnöten. Die zu dieser Färbung notwendige Giemsa- Lösung konnte nicht immer in ausreichen- der Menge erhalten werden und befand sich auch zuweilen in mangel- haftem Zustande. Bei Verarbeitung eines größeren Malariamateriales hatte sich die das Chromatin hervorhebende Romanowsky- Färbung zum leichten Auffinden auch spärlicher zarter Tropikaringe im „dicken Tropfen" so gut bewährt, daß diese^ Methode der Manson- Färbung vorgezogen wurde. Die chromatinfärbende Komponente bei der Ro- manowsky- Färbung beruht auf dem Methylenazur. Zum Zustande- kommen einer gut diflerenzierten Färbung ist es notwendig, daß die Lösung neben dem Methylenazur noch reines Methylenblau und reines Eosin in bestimmten Mengenverhältnissen enthält. Giemsa gelang es, durch Verwendung des Azurs in reiner Form, als Methylenazurchlor- liydrat , einen bestimmten Azurgehalt zu gewährleisten und durch Zusatz von reinem Glyzerin die Haltbarkeit der Lösung zu erhöhen. Als Ausgangspunkt für seine Lösung benutzt Verf., ebenso wie andere das getan haben, das Methylenblau, aus dem durch Alkalizusatz das Azur sich erst entwickeln muß. Bei dem Beginne deutlicher Violett- färbung der alkalisierten Lösung wird durch Zusatz von Salzsäure der gesamte Alkaligehalt wieder neutralisiert. Hierauf wird Eosin in empirisch festgesetzter Menge hinzugefügt und durch eine gewisse Menge von schwach alkalisiertem Methylalkohol der entstandene Nieder- schlag von Azureosin in Lösung gebracht. Durch jeweiliges Erhitzen im Verlaufe der Herstellung werden die vor sich gehenden chemischen Veränderungen beschleunigt. Gfyzerinzusatz ist nicht erforderlich. Zur Färbung selbst wird von der Stammlösung eine 15- bzw. 20fache Verdünnung mit destilliertem Wasser hergestellt. Die Stammlösung wurde unter extremen Temperaturverhältnissen und bei verschiedener 72 Referate. 36, 1 Belichtinifj untersucht, doch wurde niemals ein Ausfallen der Stamm lösung oder ein Nachlassen der Färbekraft beobachtet. Die 20facheD Verdünnungen zeichneten sich sogar dadurch aus, daß die Neigung zum Ausflocken fast verschwunden war. Frisch bereitete Farblösungen fallen etwa nach l^j^ bis 2 Stunden aus ihren Verdünnungen ausw Dieselbe Verdünnung ist daher 3- bis 4mal zu verwenden. Her- stellungsweise: Methylenblau medicinale purum (Höchst) 1*0 g wird in 100 cc neutralen, destillierten Wassers in einem Halbliter- kolben unter gelindem Erwärmen gelöst und 1'5 cc einer Normal sodalösung zugesetzt. Das destillierte Wasser muß hierbei neu- tral sein. Nach Giemsa prüft man durch Zusatz einiger Körnchen Hämatoxylin auf einige Kubikzentimeter Wassers. Neutrales Wasser wird erst innerhalb von 1 bis 5 Minuten schwach violett, alkalisches vor einer Minute, saures erst nach 5 Minuten oder gar nicht. Durch Neutralisieren mit Essigsäure (1 Prozent) oder Sodalösung kann ma», ein verändertes Wasser gewöhnlich noch verbessern. Steht kein Hämatoxylin zur Verfügung, so kann man, für diesen Zweck noch ausreichend, mittels Phenolphthalein prüfen; doch muß die Wasserprobe dabei zum Sieden erhitzt werden, um die störende Kohlensäure zu vertreiben. Der andere Faktor ist die Normalsodalösung. Mao braucht dazu eine chemisch reine Soda. Von der sogen, wasser freien, die gewöhnlich erst getrocknet werden muß, sind 5*3 g auf 100 cc destillierten Wassers erforderlich. Da die geeignete Soda nicht immer zur Verfügung ist, geht man besser von einer Normal- Salzsäure aus, und stellt sich die Sodalösung darauf ein. Als Indi kator dient Methylorange braun 1 : 1000 in wässeriger Lösung. Doch kann auch mit Phenophthalein eine, wenn auch nicht vollkommene Titrierung ausgeführt werden, wenn der Kohlensäure wegen mit sieden- der Sodalösung gearbeitet wird. Nach dem Zusätze von 1*5 cc Normal sodalösung wird die Farblösung 5 Minuten im Dampftopfe oder Wasser bade bei 100^ erwärmt und in den nächsten 4 Tagen bei 37*^ im Brutschranke gehalten , an jedem dieser Tage aber nochmals 5 Mi- nuten bei lOO'' erhitzt. Nach 4mal 24 Stunden besitzt die Lösung einen bei Tageslicht deutlich erkennbaren violetten Ton, der nach Schütteln am Rande der abfließenden Wandschicht zu erkennen ist. Nach Ablauf der 4 Tage werden zum Zwecke völliger Neutralisierung 1*5 cc der Normalsalzsäure , auf welche die Sodalösung eingestellt war, hinzugefügt und wieder 5 Minuten bei 100° erhitzt. Unter wiederholtem Schütteln wartet man die Abkühlung ab, bis die infolge des Erhitzens blau gewordene Lösung wieder violett geworden ist. Dann setzt man 10 cc einer 2prozentigen wässerigen Eosinlösung (Eosin G. A. extra, nicht B. A.) hinzu, erhitzt nochmals 5 Minuten auf 100° und kühlt langsam ab. Durch die Erhitzung hat sich der beim Eosinzusatz entstandene Niederschlag zu großen Flocken zu sammengeballt. Diese lösen sich völlig oder fast völlig beim Zusätze von 2.50 cc reinen Methylalkohols (nicht Methyloxydhydrats), wenn 36, 1. Referate. 7;; man im Wasserbade oder Dampftopfe kurz bis zum Aufkoclien er wärmt. Der Methylalkohol muß schwach alkalisiert sein. Man erhält zuweilen ein Präparat, das infolj^e Oxydation zu Ameisen- säure sauer reaji^iert. Für unsern Zweck empficlilt es sicli, mit Na- tronlauge gegen l'lienoli)hthalein bis gerade zur schwachen Kotreaktion einzustellen. Im allgemeinen sind auf 100 ce neutralen Methylalkohols 3 Tropfen Phenolphthalein (Iprozentige alkoholische Litsung) und 0*1 CG Normalnatronlauge oder besser Normalsodalösung zu verwenden. Nacli der letzterwähnten Erwärmung der Farblösung kühlt man ab und filtriert durch doppeltes Faltenfilter in eine mit Methylalkohol ausgespülte glattwandige Flasche und gießt noch 50 cc Methylalkohols «lurch das Filter nach. Diese neutrale Stammlösung ist monate- lang haltbar und gegen Licht und Wärme sehr widerstandsf'äliig. Nachträglich zuweilen auftretende Niederscidagsbildung ist durch kurzes Aufkochen im Wasserbade und Zusatz von etwas Methylalkohol (alkalisiertem) zu beseitigen. Zur Färbung dicker 'JVopfenpräparate wird auf 10 bis 15 Tropfen Stammlösung 1 Tropfen ^/^q Normal sodalösung zugefügt und dann aufs 20fache mit neutralem destilliertem Wasser verdünnt. — Zur Färbung^ tpit Methylalkohol fixierter Ob- jekte (Ulutausstriclic u. a.) wird kein Alkali zugesetzt und nur eine 15fache Verdünnung mit neutralem, destilliertem Wasser liergestellt. - — Dicke Bluttropfen werden vor der Färbung in neutralem oder schwach alkalischem Brunnenwasser ausgelaugt, um gleiclimäßige Durchfärbung zu erreichen. Dazu genügen 20 bis 30 Minuten. Für fixierte Aus- striche , die möglichst frisch und in dünner Schicht hergestellt sein sollen, genügen etwa 30 bis 40 Minuten Färbedauer. Dieselbe Ver- dünnung ist 3-, bis 4mal zu verwenden, wenn ein Färbekasten be- nutzt wird. Auf diese Weise reiclien 4 cc Stammlösung zur Färbung von etwa 80 Präparaten aus. — Die Methode hat sich besonders bei Massenuntersuchungen dicker Tropfenpräparate bewährt. Die Prä^)aratc sind sehr kontrastreich und niederschlagsfrei , die Zeich- nung ist scharf. Die Kerne der Leukozyten sind schwarzviolett, die neutrophilen Granula rot. Oxypliile Granula gelbrot, der ausgelaugte Erythrozytenuntergrund ist durchsichtig blau, am Rande etwas rötlich. Blutplättchen erscheinen als rote Körnchenhaufen, das Chromatin der Parasiten ist leuchtend rot, das Plasma blaugrau. An Tropikagameten sieht man den Rest des befallenen roten Blutkörperchens häufig als rot gefärbtes Fähnchen haften. Spirochäten färben sich rotviolett. Die basophile I^unktierung von Erythrozyten ist deutlicli. — Im dünnen , fixierten Blutausstriche sind die ICrythrozyten gelbrosa, die Kerne der Leukozyten gelbviolett, die neutropliilcn (iranula rot, das Protoplasma der Lymphozyten blau, azuropliile Kügelchcn darin scharf gefärbt. Die eosinophilen Granula sind gelbrot, Blutplättchen treten als rote Tüpfel hervor. Die Einzelheiten der Malariaparasiten sind in der für die Romanowsky- Färbung bekannten Weise sichtbar. Schiefferdccker {Bonn). 74 - Referate. 36,1. Hollborn, K., Einiges über Teerfarbstoffe und Färben mit ihnen in der mikroskopischen Technik (Pharmazeut. Zeitg. Bd. 64, 1919, S. 145—146). Wegen ihrer Unlöslichkeit in Wasser müssen manche „neutrale" Farben in Alkohol, bzw. Methylalkohol gelöst werden. Diese müssen unmittelbar vor dem Gebrauch mit Wasser verdünnt werden. Man färbt die Präparate in beginnender Schwebefällung. Hierzu wird (z. B. für das eosiiisaure Methylenblau) Anweisung gegeben: Man läßt die frisch hergestellten Ausstriche von Blut, Bakterien usw. lufttrocken werden und träufelt dann so viele Tropfen der Farbstoff- lösung darauf, daß sie ganz damit bedeckt sind. Der Methylalkohol fixiert, jetzt den Ausstrich. Nach 3 bis 5 Minuten ist diese Fixierung «rfolgt. Lungere Berührung des Ausstrichs mit dem konzentrierten Alkohol schädigt die darauffolgende Färbung, die erst bei Zusatz des destillierten Wassers (etwa gleiche Menge) eintritt. Diese Färbung dauert 5 bis 10 Minuten. Viel zu wenig wird die Notwendigkeit «iner Säurefreiheit des dann zum Abspülen benutzten Wassers beachtet. Hollborn wendet sich gegen die Benutzung der Tintenstifte oder mit Farbstoffen getränkten Papierstreifen zur Herstellung der Farbstotflösungen. Im gleichen Satz wirft er einerseits diesem Verfahren den Mangel an Dosierbarkeit vor und betont anderseits die Unnötigkeit der genauen Dosierung. ' Liesegahg {Frankfurt a. M.). Wilhelmi, J., Zur Technik mikro-und makroskopischer Präparate (Zool. Anz. Bd. 48, 1917, S. 140—144). Verf. wendet seine Quetschfixiermethode, die bisher nur für See- tiere möglich war (s. diese Zeitschr. Bd. 27, 1910, S. 389), auch auf Süßwassertiere an: er setzt ihnen entweder im Uhrglase oder unter dem Deckglase langsam so viel Kochsalzlösung zu, daß der Salz- gehalt etwa 1 bis 3 Prozent beträgt, und tötet sie dann über der Gasflamme (S. 141). Jedoch darf es bei Erwärmung des Tragglases nicht bis zu Blasen unter dem Deckglase kommen. Kleine Tiere werden unter diesem weiterbehandelt, solche von 1 mm an nur noch fixiert, dann aber wird das Deckglas abgenommen. Sehr kon- traktile Tiere ziehen sich übrigens meist etwas zusammen. Für Proto- zoen eignet sich die Methode im allgemeinen nicht, wohl dagegen für Würmer. Rhabdocölen lassen sich nach der Tötung auch mit Salpetersäure (wie stark?) fixieren und müssen von da gleich in 96pro- zentigen Alkohol gebracht werden (S. 142). Bei den stark schleim- absondernden paludicolen Tricladen versagte die Methode, hier wird Salpetersäure nach Kennel oder Steinmann (1908) nötig. Kleine und mittelgroße Oligochäten werden auch ohne Kochsalz gut getötet (S. 143) und liefern „prächtige Übersichtsbilder". Auch Nematoden sind der Methode zugänglich. P, Mcuyei' {Jena). 3ü, I. Referate. 75 llliiia, P. 0., 11. Oolodetz, L., Neu traivi ole tt extra (Arch, f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 90, 1917, S. 69—97 m. 1 TH.)- Das Neutralviolett Extra besteht aus Neutralrot und dem eben- falls basochromcn Neublau im Verhältnis von etwa 2:1. Die mit dem Kismikrotom orewonnenen Schnitte durch frisches Gewebe werden mit der '/.2P''ozentigen wässerigen L()sung (S. 70) 5 bis 10 Minuten lang gefärbt, mit Leitungswasser abgespült und in Alkohol (wie stark?) vom überschüssigen, nicht gebundenen Neutralrot befreit, was in 10 bis 15 Sekunden geschehen ist. Dann durch Bergamottöl in Balsam (S. 71). In kochendem destilliertem Wasser oder einer wässerigen Lösung von 1 Promille Pikrin- und 1 Promille Trichloressigsäure 2 Mi- nuten lang erhitzte Stücke frischen Gewebes (1 cm Durchmesser bei 0"5 cm Dickd) wurden ebenso behandelt (S. 85), ferner Eiweiße aus Hühnerei , Muskeln , Blut usw. , auf Traggläsern getrocknet oder in Papierstreifen zum Aufsteigen gebracht, darin durch Erhitzen geronnen und nun gefärbt (S. 91). Desgleichen trockne Eiweiße mit einem Glasstabe auf einem Tragglase mit ganz dünner Zelloidinlösung ver- rieben, in der Flamme sorgfältig getrocknet und wie ein gewöhnliches Präparat weiter behandelt (S. 93). Auch auf Seidenpapier lassen sich mit Zelloidin die Eiweißpulver, z.B. Nuklein, befestigen; im Neutralviolett wird das Papier rot, das Eiweiß blau "(S. 94). Verff. geben auf S. 95 eine Tabelle der Färbungen vieler trockner Sub- stanzen mit dem Violett und seinen beiden Bestandteilen. P. Mayer (Jena). ()elze , F. W. , Über die färberische Darstellung der Reduktionsorte und Oxydationsorte in Geweben und Zellen (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 84, 1914, S. 91 — 121 m. 1 Tfl.). Scharfe Kritik der Arbeiten von P. G. Unna und Genossen über die Reduktions- und Sauerstofforte. Keine neuen Methoden. P. Mai/ fi)- (Jena), Nageotte, J., Über die Bedeutung des Ultramikroskops für histologische Untersuchung (Compt. Rend, de l'Acad. d. Sc. t. 166, 1918, S. 913—916). Bei nicht erlieblichen Brechungsunterschieden ist die Unter- scheidung der einzelnen Bestandteile im nicht gefärbten Präparat bei durchfallendem Licht bei einem gewissen Dispersitätsgrade nicht mehr möglich. Aus der Nichterkennbarkeit einer histologischen Struktur in vivo darf man keine .Schlüsse auf ihr Nichtvorhandensein ziehen. Dies gilt auch für die Dunkel feldbeleuchtung. Trotz deren oft aus- gezeichneter Leistung kann letztere zuweilen der Durchleuchtung nach- stehen. Das wird an einem Beispiel von Qucllungserscheinungen er- läutert. Liesegang (Froiikfnrt n. M.). 76 Referate. ìj«, 1 StreMnger, R. , Vorschläge zur quantitativen Bestim m un g von Ionen aufmikroanalytischemWegel (Österr. Clierniker-Zeitg. [2] Bd. 21, 1918, S. 71— 73). «Benzildioxim liefert bei der Nickelbestimmung zu hohe Werte. Deshalb ist es für niikroanalytisclie Zwecke nicht brauchbar. TAesegang {Frankfurt a. il/.). 5. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A, Niedere Tiere, I)of lein, F., Studien zur Naturgeschichte der Protozoo m . 8. Pyxidicula op ere ul ata (Aoardh) (Zool. . Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 39 , 1916, S. 58r)— 650 m. 9 Abb. «. 4 Tfln.O. Auf S. 599 Angaben über die Züchtung \ on Pyxidlcula , auf 611 bis 15 über die Färbung mit Eisenhämatoxylin und Giemsas Ge- misch, wesentlich im Einklang mit Wasiklewski & Kühn^. Hat man beim Eisenhämatoxylin, das „stets eine trügerische Färbungsmethode ist" (S.614), zu stark entfärbt, so ist hinterher Neutralrot anzuwenden. Wie- bei jenem so spielt auch bei Giemsas Gemisch „Adsorption eine größere Rolle als chemische Affinitäten". P)Oraxkarmin, Safranin und Metliylgrün färbten die Chromosomen von Pyx. nie, wohl jedoch die beiden ersteren das Caryosom intensiv (S. 615). Das scheinbare Centriol in diesem bei Färbung nach Gikmsa war nur die letzte Spur von Wasser, die dem Aceton widerstanden hatte (S. 617). P. Mayer (Jena). Dof lein, F., Studien zur Naturgeschichte der ^rotozoen. 9. Rhizochrysis, eine Übergangsform unter den niederen Protozoen (Zool. .lalirb. Abt. f. Anat. Bd. 40, 1917, S. .383—420 m. 6 Tfln.). Die Methoden, auf S. .398 nur kurz angegeben, bieten nichts Neues. P. Mayer (Jena). Dof lein, F., Studien zur Naturgeschichte der Protozoen. 7. Untersuchungen über das Protoplasma und die Pseudopodien der Rhizopoden (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 39, 1916, S. 335— 384 m. 9 Abb. u. 4 Tfln.). Auf S. 367 — 369 „Technik der Untersuchung und ihre Bedeu- tung" : Dunkelfeldbeleuchtung mit einem Paraboloidkondensor und einer Nernst sehen Lampe, beide von Zeiss. Nichts Neues. S. 371 ^) Vgl. diese Zeitschr. Bd. 35, 1918, S. 253. Mi, 1. Referate. 77 bis 370: Beobachtungen an Menschenhùareu, die durch Glyzerin, Honig oder Balsam gesteckt sind und in anderen Medien liegen. r. Maijer {Jena). Prel I, H., Zur Kenntnis der Gemraulae bei marinen Schwämmen (Zool. Anz. Bd. 46, 1915, S. 97 — 116 m. 14 Abb.). Die Schwämme wurden, so weit erforderlich, entkalkt, durch Chloroform in Paraffin von 42 und 56** Schmelzpunkt gebracht und in Schnitte von 10 /x Dicke zerlegt. „Die Nadeln stören beim Schneiden kaum, dagegen splittern die harten Gemmulaewände sehr leicht, und auch durch Vorbehandlung mit Seifenspiritus (8 Tage) ließ sich das nicht vollständig vermeiden" (S. 105). P. Mcüjer {Jena). VVetekamp, Fr., B i n d e g e w e b e und Histologie derGefäß-- bahnen von Anodonta cellensis (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 112, 1915, S. 433—526 m. 40 Abb.). Fixiert wurde mit Flemmings und besonders mit Zenkers Ge- misch, dem „kurz vor Gebrauch noch einige Tropfen Essigsäure hin- zugefügt" wurden; ganz frische Tiere lieferten dabei immer gute Präparate, lange gefangene dagegen versagten oft (S. 435). Eisen- hämatoxylin kam an Material aus Osmiumsäure oder Flemmings Ge- misch zur Verwendung. Auf Muskeln und Bindegewebe wurden die Schnitte — Einbettung usw. werden nicht erwähnt — nach Mallouy mit Säurefuchsin, Anilinblau und Orange G in der bekannten Weise gefärbt, auf elastische Fasern mit Fuchselin oder Orcein (S. 436), endlich auf die Mitochondrien nach Bendas Methode fixiert und ge- f:irbt (S. 437). Der Kalk wurde in den Schnitten von Alkohol- Material durch Einlegen in lOprozentige Silbernitratlösung auf 5 bis 10 Minuten und Übertragung in „verdünnte Pyrog:)llussäurel()sung" nachgewiesen (S. 437). P. Mayer {Jena). Giese, M., Der Genitalapparat vonCalyptraea sinensis LiN. , Crepidula un gui for mis Lam. und Capulus hungaricus Lam. (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 114, 1915, S. 169—231 m. 27 Abb. u. 4 Tfln.). Die Tiere wurden teils nach Fleisciimann durch „Warmstellen im Thermostaten", teils durch „Zusetzen von 1 Prozent Cocain" zum Seewasser, worin sie dann 1 bis 2 Tage blieben, ermattet und mit den (Jemischen von Zenker, Flemming usw., auch mit „ein Teil Picrinsäure 1^/^, ein Teil Formol und acht Teile Seewasser" — Verf. erwähnt nicht, daß dies Gemisch von mir herrührt, s. Lee & Mayeh 4. And. 1910, S. 63 — fixiert. Zum Färben der Schnitte (wie er- halten?) wandte er unter anderem „llämatoxylin nach Breslau" an. 78 Referate. HU, 1. d. h. „nach Beizen mit Eisenalaun überfärbt man mit Hämatoxylin Delafield und differenziert dann mit Eisenalaun" (S. 173). Nach Überfärbung mit Eisenliämatoxylin hielten im Eisenalaun die Muskel- fasern den Farbstoff länger fest als die „Mesenchymelemente", Schleim wurde mit Thionin gefärbt. P. Mayer {Jena). FlÖSSner, W., Die Schalenstruktur von Helix pomatia (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 113, 1915, S. 546—577 m. 33 Abb.). Zum Schleifen wurde aus der letzten Windung der Schale ein Stück, etwa 0*5 cm breit, 1 bis 2 cm lang, mit der Laubsäge ge- schnitten, in Xylol gelegt, dann mit dickem Balsam auf dem Trag- glase „angelötet" (S.,549), und das Ganze vorsichtig über der Flamme bis zur richtigen Härte des Balsams erwärmt; Geschliffen wurde erst auf einem Sandstein mit Kurbelantrieb, dann auf einem ameri- kanischen, zuletzt auf einem Ölstein. Auch Bruchstücke wurden in Glyzerin oder Balsam eingelegt. Um die äußeren pigmentierten Schichten wegzuschaffen, wurde (nach Sporleder) die Schale am leben- den Tiere mit einem Tuche und schwacher HCl oder HNOg bis zur Durchsichtigkeit gerieben (S. 550). P. Mayer {Jena). Hirschler, J., Über den Golgi s eben Apparat embryo- naler Zellen. Untersuchungen an Embryonen von Limnaeus stagnalis L. Mollusca (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 91, 1918, S. 140—181 m. 2 Tfln.). Der Laich wurde in kleine Stücke zerschnitten und zur „Vor- fixierung" auf 1 bis 3 Stunden in ein Gemisch von gesättigter Sublimat- lösung und 2prozentiger Osmiumsäure zu gleichen Teilen gelegt, dann „zur Entfernung des Sublimates" 1 Stunde lang unter der Wasser- leitung belassen, auf ^/g Stunde in mehrfach erneutes destilliertes Wasser und von da zur „Nachfixierung" auf 12 bis 16 Tage bei 25° in 2prozentige Osmiumsäure gebracht (S. 151). Hierin wurde zwar die Gallerte aufgelöst, aber die Eikapseln schwärzten sich so, daß die Embryonen sich beim Einbetten und Schneiden nicht richten ließen. (Die Kapsel, für Paraffin schwer durchlässig, löst sich, wenn man nur 1 Stunde lang, vorfixiert und später im Alkohol den Laich in einem Glasröhrchen schüttelt, vom Eiweiß größtenteils ab, bei längerer Vorfixierung aber nicht mehr und muß dann angestochen oder zerstückelt werden.) Schließlich wurde 24 Stunden lang unter der Leitung ausgewaschen und durch Alkohol und Chloroform (im Dunkeln) in Paraffin 4 bis 5 Stunden lang eingebettet. Der GoLoische Apparat schwärzte sich elektiv , wenn nur 1 Stunde lang vorfixiert wurde, sonst auch die Mitochondrien. Um die Lipoide von den Fetten zu trennen, wurden die Schnitte 24 Stunden lang „der Wirkung des 36,1. Referate. 79* aufgeleichteten Terpentins" (S. 153) ausgesetzt, so daß letztere sich lösten, erstero nicht. Auch Flemmings Gemisch in der Abänderung durch Meves sowie Champys Gemisch (Iprozcntige Chrorasäure und 3prozentigo Kaliumbichromatlösung je 7 'l'eile , 2prozentige Osmium säure 4 Teile) jösen die Gallerte bis auf die festere Hülle. ]*. Mayer {Jena). Pabst, H., Entwicklung des GenitalapparatsvonArion empiricorura Fér. (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 38, 1914, S. 465—508 ra. 2 Abb. u. 4 THn.). Zum Fixieren wurden gesättigte Sublimatlösung oder das Ge- misch von „HO°/o Sublimat, 20% Eisessig",(S. 473) verwandt. Nach 2 — 4 Stunden Übertragung in Alkohol von 70% mit Jodjodkalium und Entkalkung in „salpetersaurem (2°/q) Alkohol". Der lange Auf- enthalt im Alkohol machte die Objekte für Paraffin allein zu hart, nicht für Zelloidin- Paraffin, so daß sich mit Jungs Schaukelmikrotom Serien von 8 bis 10 fx Dicke erhalten ließen. Auch wurde der Geschlechtsapparat herauspräpariert, nachdem die Tiere „mit Chloral- hydrat eingeschläfert worden waren" (S. 474). Totalfärbung mit Boraxkarmin, aber besser die Schnittfärbung mit Delafields oder Eisen -Ilämatoiylin nebst mehreren Plasraafarbstofi'en. P. Mayer {Jena). Bregenzer, A., Anatomie und Histologie von Bythinella dunkeri, nebst einem Anhang über vier neue Cercarien aus derselben (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 39, 1916, S. 237—292 m, 31 Abb. u. 1 Tfl.). Die Tiere ausgestreckt zu betäuben gelang mit Chloralhydrat, Chloroform und Äther nicht, auch mit Cocain erst, als die Iprozcntige Lösung durch Fließpapier langsam in das Gefäß voll frischen, kühlen Leitungswassers, worin sie waren, hineingelangte (S. 239): binnen 1 Stunde waren 70 bis 90 Prozent in der richtigen Weise eingeschläfert und wurden nun mit der Pinzette in die „Sublimatlösung" gebracht. Jedoch durfte das Gefäß nicht erschüttert werden, weil sie sich dann noch zusammenzogen. Kntkalkung in 70prozentigem Alkohol „unter vorsichtigem Zusatz von Salzsäure" (S. 2^10) in etwa einer Woche. Die Paraffinschnitte von 10 und 5 fi wurden mit „llämatoxylin und Eosin" gefärbt. Die übrigen Methoden bieten nichts Neues, auch nicht die zur Behandlung der Cercarieii auf S. 279. P. Mayer {Jena). Pax, F., Die An tip at h ari en (Zool. Jahrb. Abt. f. Syst. Bd. 41, 1918, S. 419—478 m. 85 Abb. u. 3 Tfln.). -Nur die jüngsten Teile des hornartigen Achsenskelcttes lassen sich mit dem Mikrotom schneiden , bei den älteren muß man die ^Q Referate. 36, 1. Weichteile sorgfältig ablösen und für sich weiterbehandeln (S. 421). Die Schnitte von Forraoimaterial wurden 1(X Minuten lang in einer wässerigen Lösung von Thionin (wie stark?), dann ohne Abspülen ^/^ Minute lang in einer „alkoholischen , mit einigen Tropfen Säure- fuchsin versetzten Lösung von Pikrinsäure gefärbt und unmittelbar in Alkohol absolutus übergeführt". Wenn der Balsam nicht neutral ist, verblassen die P'arben schon in einigen Wochen (S. 422). Zur Entfernung der Weichteile ist JAVELSche oder LABARRAQUESche Lauge besser als Kalilauge, die das Skelett etwas angreift. P. Mayer {Jena). Illgen , H,, Zur Kenntnis der Biologie und Anatomie der parasitischen Rotatorienfamilie der Sei- . soniden (Zool. Anz. Bd. 47, 1916, S. 1—9 m. 7 Abb.). Verf. empfiehlt die Vitalfärbung mit Neutralrot, die bei Seison „schöne Bilder" liefere, gibt aber das Genauere nicht an. Um die Zellkerne des Gehirns lasse sie „viele Granuli erscheinen" (S. 7). P. Mayer (Jena). Dimpker, A. M., Pie Eifurchung von Herpobdella ato- maria Carena (Nephelis vulgaris Mocqu. Tand.) (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 40, 1917, S. 245— 290 m. 6 Abb. u. 3 Tfln.). Verfasserin schnitt von den Kokons rund herum den Rand ab, klappte die „chitinöse" Hülle auseinander and übertrug mit einem Pinsel die Eier nebst der Gallerte, in die Fixierungsgemische, von denen das beste Flemmjngs starkes Gemisch war. Auch Perényis Gemisch „gab einige gute Präparate" (S. 249), dagegen machten Pikrinsäure, Sublimat und Caunoys Gemisch entweder die Gallerte unsclineidbar oder veränderten das Eiplasma sehr. Die sehr gut ausgewasclienen Objekte wurden, um die Gallerte nicht spröde werden zu lassen, „sehr schnell durch die Alkoholreihe (Alk. abs. -"^/^ Std.) und dann in Zedernholzöl" gebracht; hierin blieben sie wenigstens einige Stunden und gelangten von da in ein- oder zweimal gewechseltes Paraffin, aber nur auf eine ^/^ Std. „Es bleibt leicht etwas Zedernöl im eingebetteten Objekt", und daher hafteten die 15 fi dicken Schnitte schlecht am Glase. Färbung mit Eisenhämatoxylin und Lichtgrün oder Bordeauxrot, nur für das ""Material aus Perényis Gemisch mit „Hämatoxylin und Pikrokarmin". P. Mayer (Jena). Hart mann , 0., Über die Entwicklung und temporale Variation des Keimdotterstockes und die Ei- bildung von Pterodina patina Müll. (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 40, 1917, S. 291— 340 m. 5 Abb. u. 3 Tfln.). 30, 1. Referate. 81 Die Tiere wurden teils lebend oder nach Zusatz von Essigsäure — diese „,?i^t vielfach glänzende, aber vergängliche Resultate" (S. 292) — teils nach Fixierung in „verdünnter Flkmmino scher Flüssigkeit heiß oder kalt" in lOprozentigem Glyzerin untersucht, worin der Dotter sehr deutlich wird. „Sublimat" ist weniger* gut. Die 4 bis 5 /.c dicken Schnitte — über die Einbettung wird nichts gesagt — wurden besonders mit Eisenliämatoxylin gefärbt, das vorzüglich wirkt, „nur muß man lange beizen und färben" (S. 293). „Tliioniu" hebt Dotter- stock und waclisendes Ei voneinander sehr deutlich ab ; bei Vital- färbung mit Neutralrot wird letzteres mehr bräurilichrot , ersterer ^*^'^°''^*- . P. Mayer {Jena). Martini, E., Die Anatomie der Oxyuris curvula (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 116, 1916, S. 137—534 m. 121 Abb. u. 15 Tfln.). Für Totalpräparate diente „das Loosssche Verfahren der Ab- tötung mit 70 ^/q auf 68** erwärmtem Alkohol, das die äußeren Formen ausgezeichnet konserviert" (S. 146). Einige Tage- später wurden die Tiere durch Alkohol von 82, 96 und 100^/^ in ein Gemisch von 10 Teilen Zedernöl und 90 Teilen abs. Alkohol gebracht, das in einem Exsikkator mit Chlorkalzium stand (S. 147) ; nach 3 Tagen war bei etwa 20^ der Alkohol verdunstet, und das Zedernöl wurde durch frisches ersetzt. Auch 30prozentiger Alkohol, in den die Tiere einfach geworfen werden, ist oft recht gut für die histologische Er- haltung (S. 149), allerdings zerschneidet man vorder Überführung in stärkeren Alkohol die Tiere besser, damit sie nicht schrumpfen. Nach Sublimat (wie ?) wurde mit 30prozentigem , dann langsam mit stärkerem Alkohol ausgewaschen, aber jodiert wurden erst die Schnitte. „Sublimateisessig ergab in ganzen keine Vorteile." In Formol hielt sich das Glykogen recht gut, nicht dagegen in Carnoys Gemisch, das überhaupt nicht zufriedenstellte. Bei den Gemischen von Flem- MixG , Altmaxx und Bexda , sowie dem „Osmium allein" muß man hinterher den Alkohol sehr vorsichtig verstärken (S. 150). — Aus dem Alkohol kamen die Tiere zerschnitten in einer 20prozentigen Lösung von Zedernöl in absolutem Alkohol auf den Paraffinofen, nach einigen Stunden in. reines Öl, dann in ein Gemisch von Ol und Paraffin zu gleichen Teilen, endlicli auf 24 Stunden in Paraffin. Für Schnitte von 20 bis 40 /x Dicke wurde in Zelloidin eingebettet (wie?). — Färbung. „Nach einer Tübinger Methode" wurde „Material aus Alkohol mit dünner, etwa 3®/qq Osmiumsäure im Dunkeln einige Tage stehen gelassen und dann in destilliertem Wasser einige Tage dem hellen Sonnenlicht ausgesetzt" (S. 151); die Schnitte zeigten alle Elemente wohl erhalten, aber mit nur geringen Farb- unterschieden. Apathys Nachvergoldung gab „in mancher Beziehung die besten Resultate" , jedoch waren die Nerven nicht immer gut Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 36, 1. G 32 Referate. 36, 1. erhalten. „Tiere, die ich absichtlich durch Wärme getötet und die Nacht in destilliertem Wasser hatte stehen lassen , gaben recht hübsche Fibrillenbilder." Zur Reduktion eignete sich die Sonne besser als der „elektrische Lichtbogen" (S. 152). Hämalaun oder Delafields Hämatoxylin, hinterher Eosin oder Orange, sowie Hansens Eisenhämatoxylin („dünne Lösung"), mit oder ohne Vorfärbung mit diesen beiden acidochromen Stoffen wurden ebenfalls benutzt, das letztgenannte Hämatoxylin gab an Material aus Altmanns Ge- misch die besten Bilder der Plasmastruktur. Das Osmiumhäma- toxylin nach 0. Schultzb dringt in unaufgeschnittene Tiere nur ganz oberflächlich ein, dagegen das Chromhämatoxylin nach R. Goldschmidt gleichmäßig bis in die Mitte. Sehr brauchbar ist Mallorys Phos- phorwolframsäure-Hämatoxylin., besonders bei Gegenfärbung mit Orange oder Eosin (S. 153). Van Giesons Gemisch färbt nicht stark genug. Blochmanns Verfahren gab sehr gute Resultate „nicht nach Subliraatfixierung , durch die das Bindegewebe leidet, sondern an Alkoholmaterial". Jedoch „wirkt es kaum über den ganzen Objekt- träger gleichmäßig" (S. 154), und diese „Labilität" ist auch der Mal- lory sehen Färbung eigen, sowie den Methoden für die Zeilkörne- lungen nach Altmann und Benda: „die eine Seite eines Schnittes kann schon ganz entfärbt sein, während die andere Seite noch die schönste Granulafärbnng zeigt." — „Nichtschnitt-Technik". In SOprozentigem Alkohol lassen sich die Tiere mit einer feinen Schere leicht aufschneiden und nach Herausnahme der Eingeweide in Wasser ausbreiten , mit Alaunkarmin , Pikrokarmin oder Hämalaun (das Vorderende auch nach Mallory) färben. „Totalpräparate der Eingeweide haben wenig Bedeutung" (S. 155). Die Muskeln wurden mit Osmiumsäure, die Haut mit Kalilauge mazeriert. ' P. Mayer {Jena). Taube , E. , Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Euphausiden. 2. Von der Gastrula bis zum Fur- ciliastadium (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 114, 1915, S. 577—656 m. 7 Abb. u. 7 Tfln.). Flemmings Gemisch und nachher Eisenhämatoxylin gab „vor- zügliche Bilder". Auch Zenkers und vom Raths, hauptsächlich aber BouiNS Gemisch wurden benutzt und nach diesen stets mit Hämalaun, Pikro- oder Boraxkarmiu durchgefärbt 5 besonders letzteres war sehr geeignet sowohl für die ganzen Eier und Larven als auch für Schnitte (S. 580). Zur Gegenfärbung nach Eisenhämatoxylin diente vornehm- lich Lichtgrün, nach Hämalaun Säurefuchsin (S. 581). Im übrigen weist Verf. auf seine frühere Arbeit (s. diese Zeitschr. Bd. 26, 1909, ^- ^^^) ^^"- P. Mayer {Jena). 36,1. Referate. 83 Keim , W. , Das Nervensystem von Ast a cu s fluviatilis . (Potamobius astacus L.). Ein Beitrag zur Mor- phologie der Dekapoden (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 113, 1915, S. 485—545 m. 28 Abb.). Für die gröberen Nerven wurden die „in Chloroform abge- töteten" Krebse 2 bis 3 Tage lang in 60prozentigen Alkohol, für die feineren in Zenkers Gemisch eingelegt. Sehr schöne Färbungen am lebenden Tiere gab die Einspritzung von Methylenblau (1:10 000 Normalsalzwasser) in die Abdominalganglien (S. 487). P. Mayer {Jena). Dietrich, W. , ■ Die Metamorphose der freilebenden Süßwasser-Copepoden. 1. Die Nauplien und das erste Cop epodidstadium (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 113, 1915, S. 252— 324 m. 19 Abb.). Am meisten sah Verf. an den lebenden Tieren, gibt d^lher auch nur die Methoden des Festhaltens unter dem Deckglase an (S. 256 bis 258): entweder durch Niederdrücken der vier Plastilinfüßchen und, wenn das nicht hinreicht, vorsichtiges Absaugen von etwas Wasser durch Fließpapier , oder durch Betäuben mit Chloralhydrat (1 : 10000- Wasser ; Kokain bringt die Tiere zum Platzen) und Er- satz durch frisches Wasser. Die Tiere blieben 3 bis 4 Tage unter dem Deckglase am Leben, wenn nur immer rechtzeitig Wasser zu- geführt , und das Präparat über Nacht in eine Feuchtkammer ge- legt wurde (S. 257). Als Futter für die Kulturen dienten „auf Agar-Agar rein gezüchtete einzellige Algen, Chlorella", als Medium „altes, klares Aquariumwasser, das durch chemische Filter oder Müllergaze Nr. 25 filtriert wurde" (S. 258). P. Mayer {Jena). Bernhards, H., Der Bau des Komplexauges von Astacus flu via til is (Potamobius astacus L.). Ein Beitrag zur Morphologie der Dekapoden (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 116, 1916, S. 649—707 m. 18 Abb.). Von den Augen ausgewachsener Krebse ließen sich auf keine Weise gute Präparate erhalten, auch nicht, wenn der ganz un- durchlässige Stiel mit einer weißglühenden Nadel an melireren Stellen angebohrt oder mit einer feinen Laubsäge gleich unter der Cornea „angesägt" wurde (S. 651). Bei der Entkalkung blieb im Auge viel Kohlensäure zurück und erschwerte nachher das Eindringen des Paraffins oder Zelloidins , so daß die Schnitte mißglückten. Daher wurden 3 bis 5 cm große, ungefähr einjährige Krebse in „gut ein- gerichteten und häufig durchlüfteten" Aquarien (S. 652) gezüchtet; sie häuteten sich zum ersten Male im Mai und wurden einige Stunden später mit Maximows Gemisch oder „Sublimat-Eisessig (5*^/0 Eis- essig)" fixiert: in jenem 24, in diesem 3 bis 5 Stunden lang. 6* 84 Referate. 36,1. Jodierung in GOprozentigem Alkohol, dann Einbettung durch Xylol in Paraffin von 58^ Schmelzpunkt. Die Schnitte von 5 fx Dicke waren leicht zu erhalten, aber jeder mußte „gründlich mit Mastix- Kollodium bepinselt" werden. Keine neuen Angaben über die Färbung. Ent- pigmentiert wurden die Schnitte bei 58 "^ im Gemische von Rosbn- STADT (50 Wasser , 1 Salpetersäure , 1 Salzsäure) ; sie litten dabei nicht. „Einzelne Teile des dioptrischen Apparats" wurden 1 bis 8 Tage lang in 0'005prozentiger Chromsäure isoliert und dann mit „unverdünntem Carmin" gefärbt. — Die Pigmentwanderung wurde nur an Schnitten, nicht auch mit dem Augenspiegel verfolgt : die Tiere, die 15 bis 20 Stunden im Dunkeln gewesen waren, wurden ganz auf 1 bis 4 Stunden in die Fixiergemische gebracht, und erst dann die Augen abgelöst (S. 682). Auch wurden „Lichtaugen" in Ringers Gemisch der Dunkelheit ausgesetzt , und umgekehrt , jedoch starben darin die Gewebe ab, so daß die Versuche nicht reclit gelangen (S. 688). P. Mayer {Jena). Painter, Tlu S., Spermatogenesis in spiders. 1. (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 38, 1914, S. 509— 576 m. 4 Abb. u. 5 Tfln.). „Sublimate acetic" machte Chitin und Leber seh:- brüchig und zum Schneiden ungeeignet, dagegen waren die Gemische von Petrun- KEWiTSCH und BouiN (welches ?) brauchbar 5 die Osmiumgemische färbten das Fett zu schwarz. Das Abdomen wurde angeschnitten und dann fixiert. Einbettung in Paraffin nach der „usual method" (S. 512); Schnitte -meist 5 [x dick. Färbung hauptsächlich mit Eisen- hämatoxylin. Außer den Zeichnungen mit der Camera lucida wurden photographische Aufnahmen gemacht, dann (nach E. B. Wilson 1908) auf Brompapier vergrößert , mit Tusche nachgezogen, mit ,-,Farmer's Reducer" das Bromsilber entfernt , und nun die Zeichnung mit der Hand vollendet. Nur ist diese Methode zwar sehr genau, aber wohl zu umständlich. P. Mayer {Jena). Geipel , E. , Beiträge zur Anatomie der Leuchtorgane tropischer Käfer (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 112, 1915, S. 239 — 290 m. 23 Abb. u. 2 Tfln.). Verf. zählt zunächst alle Methoden kurz auf, die ihm für die von ihm gefangenen Lam/pyris gedient haben , und erwähnt von Einzelheiten nur, daß ,^trotz mehrwöchiger Beliandlung mit Seifen- spiritus und Zelloidin" das Chitin beim Schneiden noch splitterte. Er nahm daher aus den afrikanischen und brasilianischen — diese waren an Ort und Stelle meist mit ^/gprozentiger Osmiumsäure 1 bis 2 Tage lang fixiert, in Wasser ausgewaschen und „bis in 80pro- zentigen Alkohol überführt" worden — die Leuchtorgane heraus, was nur bei den thorakalen von Pyrophorus das Einschmelzen von Kopf I 36,1. Referate. 85 und Thorax in Paraffin und das Absprengen des Chitins mit Nadeln nötig machte. Die Organe kamen dann aus absolutem Alkohol vor- sichtig in Zedernöl , von da auf je 8 bis 12 Stunden in Gemische von diesem mit Paraffin, schließlich auf 4 bis 12 Stunden in hartes Paraffin. Trotz dem Zedernöl „rissen die Schnitte öfters", wurden daher immer mit Mastix -Kollodium bestrichen (S. 241). Beim Färben bewährte sich Eiscnhämatoxylin am besten ; hinterher Orange G, Lichtgrün und Kongorot. Zur Verfolgung der großen Tracheen wurden die Organe mit „Kalilauge 1 bis 3°/q oder Natronlauge bis Ti^/^" behandelt, so daß sich die dorsale undurchsichtige Schicht auflöste (S. 242). P. Mayer {Jena). Qaiel, G. , Anatomische Untersuchungen an Collem- bo 1 en (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 113, 1915, S. 113—164 m. 2 Ttln.). Die Tiere wurden in Carnoys Gemisch fixiert und aus absolutem Alkohol durch Chloroform oder Zedernöl in Paraffin gebracht (S. 115). Geschnitten wurde „unter Anwendung von Mastix-Kollodium", das aus den mit Eiweißglyzerin und Wasser aufgeklebten Schnitten vor dem Färben (mit angesäuertem DELAFiELDSchem Hämatoxylin und VAN GiEsoNS Gemisch) durch Alkohol -Äther wieder entfernt wurde (S. 116). P. Mayer {Jena). Jeziorski, L., Der Thorax vonDixippus morosus(Carau- sius) [etc.] (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 117, 1918, S. 727 — 815 m. 5 Abb. u. 3 Tfln.). Zur Färbung des mit SOprozentiger Kalilauge bei mäßiger Wärme von den Weichteilen befreiten Chitins diente Holzessig, zum Einschluß Balsam (S. 730). Die Muskeln im geöffneten Thorax wurden „einige Tage in 96prozentigem Alkohol, der mit Pikrinsäure intensiv gelb gefärbt war, aufbewahrt", dann in flache Schalen voll flüssigen Pa- raffins gebracht und hier mit Nadeln so lange festgehalten , bis das Paraffin kalt war. Sie wurden nun unter Alkohol präpariert. P. Mayer {Jena). Strindberg, H., Hauptzüge der Entwicklungsgeschichte von Sialis lutarla L. (Eine embryologische Un- tersuchung.) (Zool. Anz. Bd. 46, 1915, S. 167— 185 m. 10 Abb.). Die Eier müssen vor der Fixierung in Carnoys Gemisch an- gestochen werden, da dieses sonst nicht eindringt (S. 168). P. Mayer {Jena). Priesner, H., Zur Entwicklungsgeschichte der Turban- augen von Cloeon dipterum L. (Zool. .Tahrb. Abt. f. Anat. Bd. 39, 1916, S. 485—514 m. 7 Abb. u. 1 Tfl.). gß Referate. 36,1. Zum Fixieren der Köpfe waren am besten gesättigte „Sublimat- lösung mit Zusatz von Essigsäure" und Dietrichs Gemisch (1909) von 6 Teilen Formol, 15 Teilen"96prozentigen Alkohols, 1 Teil Eis- essig und 30 Teilen Wasser , beide heiß , besonders zur guten Er- haltung des Blutes. In Flemmings Gemisch kam es zu Schrumpfungen (S. 486). Die Einbettung durch Xylol in „ein Gemisch von Paraffin (mit hohem Schmelzpunkt) und Wachs" erlaubte „ohne Mühe" Schnitte von 3 bis 5 /x Dicke (S. 487). Das Pigment wurde aus den Schnitten teils in Wasser mit etwas Salpetersäure, teils in Königswasser ent- fernt; der „Liquor ferri sulphuric! ox., wie er bei der Eisenhäma- toxylinfärbung zur Verwendung kommt", löste es in 24 Stunden voll- ständig. . ' P. Mayer (Jena). Kremer, J. , Beiträge zur Histologie der Coleopteren mit besonderer Berücksichtigung des Flügel- deckengewebes und der auftretenden Farb- sto'ffe (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 40, 1917, S. 105 —154 m. 3 Abb. u. 2 Tfln.). Sehr gut fixierte schon in 6 Minuten „bei Abtrennung von Flügeldecken, Kopf und Bruststück" (S. 107) Carnoys Gemisch; Vogels Gemisch von 1 Teil Formol, 2 Teilen Iprozentiger Chrom- säure und 4 Prozent Eisessig lieferte in 7 Stunden „ebenfalls klare Bilder". Einbettung „durch Alkohol von steigender Konzentration in Paraffin" (S. 108) ; zur Erweichung des Chitins blieben die Flügel- decken „längere Zeit" im flüssigen Paraffin. Mastix Kollodium wurde beim Schneiden nur ganz selten nötig. Die mit Eiweiß aufgeklebten Schnitte von 10 ju Dicke wurden 1 Tag lang auf dem Paraffinofen belassen und hafteten dann fest genug. Färbung nur mit Ehrlichs Hämatoxylin und nachher mit van Giesons Gemisch. Verf. hat übri- gens auch Pyrrhocoris unterBucht. P. Mayer {Jena). Kiel ich, J., Beiträge zur Kenntnis der Insektenmuskeln (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 40, 1918, S. 515—536 m. 2 Tfln.). Die Muskeln wurden sowohl in einem Gemisch gleicher Teile von Glyzerin und Holzessig zerzupft, was besonders die Tracheen- kapillaren deutlich werden läßt, als auch in „Formol- Chromesssig- säure" (S. 516) fixiert, die Besseres leistete als „Alkohol, Formol 4^/(j, Chromessigsäure". P. Mayer {Jena). Strindberg, H., Studien über die ectodermalen Teile der Geschlechtsorgane einiger Ma Hop h a gen gattungen (Zool. Anz. Bd. 48, 1917, S. 84—87). „Durch einen Zusatz von Wachs zum Paraffin von 58*^, sowie durch eine Schnittdicke von 5 — 8 /*" ließen sich lückenlose Serien :j(i, 1, Referate. 87 licrrftclleu , jedoch gingen an Längsschnitten oft die „Ränder des 1 Unterkörpers dnrch ihre für gewöhnlich stärkere Chitinisierung ver- loren". P. Mayer (Jena). Erh.irdt, E. , Zur Kenntnis der Innervi er uu g und der Sinnesorgane der Flügel von Insekten (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 39, 1916, S. 293—334 m. 12 Abb. u. 2 Tfln.). Verfasserin lixierte die Hexapoden in Zenkers Gemisch oder „Sublimatalkohol" und bettete sie in Paraffin von 56*^ Schmelzpunkt, zuweilen auch in Zelloidin- Paraffin. Die Objekte schnitten sich um so besser, je „länger sie in Paraffin eingebettet waren" (S. 295); auch durch 2- bis 3tägiges Liegenlassen in Zedernöl auf dein Thermo- staten (nach E. Martini) wurden sie „bedeutend weicher und zur Verarbeitung geeigneter" (S. 29G). Die Schnitte wurden mit Ipro- zentiger Lösung von Photoxylin „überzogen". Für die Chordotonal- organe war besonders vorteilhaft die Färbung mit Eisenhämatoxylin. P. Mayer {Jena). Emeis, W., Über Eientwicklung bei den Cocci den (ZooL Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 39, 1915, S. 27—78 m. 1 Abb. u. 3 Tfln.). Cryptococcus eignet sich wegen der dichten Wachshülle nicht zur Untersuchung, da selbst van Leeuwens Gemisch trotz seinem Gehalt an Chloroform nicht gut fixierte. Daher wurden Pseiidococcus und Lrcanium verwandt: nach Abtrennung des „vordersten Teiles des Rumpfes" (S. 19) wurden sie in „Eisessig-Alkohol" gebracht, schrumpften darin aberstark; besser war Apathys Sublimat- Alkohol. Darin wurden die Tiere zerzupft und die „größeren Ovariumstücke" herausgeholt; ebenso in Flemmings starkem Gemisch. Färbung mit Delafielüs oder Eisen- Hämatoxylin, sowie mit Eosin in Alkohol. Auch wurden lebende Tiere in Normalsalzwasser zerzupft (S. 49). P. Mayer {Jena). Schmidt, E. , Vergleichende Morphologie des zweiten und dritten Abdominalsegments bei männlichen Libellen (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 39, 1915, S. 87 — 200 m. 25 Abb. u. 3 Tfln.). Auflösung der Weichteile durch kurzes Kochen in 20prozentiger Kalilauge (S. 94). Fixierung frisch gehäuteter Imagines und Larven in VAN Leeuwens Gemisch oder in Sublimat-Alkohol-Eisessig, doppelte Einbettung in Zelloidin und Paraffin , Färbung in Hämalaun oder Delafields Hämatoxylin, nachher mit Eosin (S. 95). Um die Eichel von Sympctnini „entfaltet" zu fixieren, wurde die Penisschale zwi- schen zwei Deckgläschen gequetscht, mit einer Pinzette festgehalten 88 Referate. 36,1. und auf etwa 5 Minuten in heiße Sublimatlösung gebracht ; dann in TOprozentigen Alkohol (S. 163). P, Mayer (Jena). JB. Wirbeltiere. Moellendorif, W. t., Zur Morphologie der vitalen Gra- nulafärbung (Arch, f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 90, 1918, S. 463— 502 m. 2 Tfln.). — Die Bedeutung von sauren Kolloiden und Lipoiden für die vitale Farb- stoffbindung in den Zellen (ibid. S. 503—542). In der ersten Arbeit stellt Verf. zunächst fest , daß acido- chrom e Farbstoffe post- oder supravital „besonders nach Ausschal- tung des Lebenszustandes, an zweifellos präformierte Granula rasch und intensiv abgelagert werden. Ob dieser Färbung physikalische oder chemische Vorgänge zugrunde liegen, ist unbekannt" (S. 466). Zur Granulabildung acid. Farben kommt es nur im Leben. Von den 10 basochromen Farbstoffen, mit denen Verf. an den Nieren von Froschlarven Versuche anstellte, waren Nilblauchlorhydrat, Dia- zingrün , Toluidinblau und Janusgrün unbrauchbar , auch Neutralrot wurde nur in 1:300000 gut vertragen, in 6- bis 30mal stärkeren Lösungen waren nach 2 Stunden die Larven bereits matt geworden. Von Nilblausulfat genügte für junge Larven 1:300000, bei älteren erst 1 : 30000. Bismarckbraun färbte in 1 : 10000 bis 60 000" kräftig, Methylenblau war nicht so gut (S. 472); die genauesten Beobachtungen erlaubte Neutralrot 1:50000 (S. 475). Zu Doppelfärbungen wurden die Larven erst in Lösungen der acidochromen Farbstoffe „in gut abgestandenem Brunnenwasser (in Konzentrationen von 1 : 1000 bis 10000)" auf Wochen bis Monate gebracht und dann in Neutralrot 1:30000 versetzt; einige Stunden später wurde die Niere in 0'32- prozentiger Kochsalzlösung untersucht (S. 479). Auch der umgekehrte Versuch : erst Neutralrot , hinterher Wasserblau (1 : 5000) ist aus- führbar, aber „man darf nicht erwarten, mit beliebigen basischen und sauren Farbstoffen in den Zellen eine Reaktion erzielen zu können" (S. 480). — Supravital wurden ferner Leber und Niere von weißen Mäusen, die mit Trypanblau, Wasserblau, Pyrrholblau, Neu vitalrot oder Brillantkongo vorbehandelt waren , mit gegen 30 basochromen Farbstoffen geprüft, wo es ging, in Lösungen von l:"/ioooo5 ^^' bei wurde in der Regel eine "/jq^- Lösung mit 0"96prozentiger Koch- salzlösung bis zur geeigneten Stärke verdünnt (S. 487). Verf. gelangt zu dem Schlüsse : „für die vitale Färbung mit basischen Farbstoffen ist nur die chemische oder kolloidchemische Struktur der Granula maßgebend, keine besondere vitale Tätigkeit derselben" (S. 490). — Die zweite Arbeit bringt keine Angaben über mikrotechnische Me- 36, 1. Referate. 89 thoden, wohl jedoch zahlreiche über die Farbstoffe selber, besonders über ihr Verhalten gegen Lezithinxylol und ihre Diffusion in lOpro- zentiger Gelatine, sowie über die Natur der Granula und ihre Färb- ^*^^^'^- P. Mayer {Jena). Schreiner, K. E., Zur Kenntnis der Zellgranula. Unter- suchungen über den feineren Bau der Haut von Myxine glutinosa (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 89, 1916, S. 79—188 m. 15 Abb. u. G Tfln.). Außer den „bei jedem mikroskopischen Kurs gebräuchlichen Methoden" benutzte Verf. besonders Altmanns Gemisch in der Ab- änderung von R. Metzner (1910), Flemmings Gemisch nach Benda (zu 19 cm*^ Flüssigkeit 3 Tropfen Essigsäure oder ganz ohne diese), Champys Gemisch (1901) sowie die Gemische von Kopsch (1896) und Regaud & Mawas (1909). Läßt man in Flemmings oder Champys Gemisch „die kleinen Hautstücke 5 bis 7 Tage liegen, so ist jede Postchromierung [nach Benda] überflüssig". Auch hat Verf. „zu bestimmtem Zwecke mit gutem Erfolg" dem Gemische von Kopsch oder Reqaud & ^awas auf 10 Teile 2 Teile 2prozentiger Osmium- säure zugefügt (S. 124). Die 2 bis 5 ^ dicken Schnitte färbte er mit Eisenhämatoxylin oder nach Altmann, Benda, besonders aber nach KuLL (1913); die Präparate nach diesem haben sich „unver- ändert ungefähr zwei Jahre erhalten" (S. 125). Auch die Vitalfärbung mit Neutralrot oder Bismarckbraun im Seewasser, worin die Tiere waren, wurde erfolgreich angewandt. p j^^^g,. {Jena). Rosenstadt, B., Zellstudien. 1. Bau der Epidermiszelle (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 91, 1918, S. 182—207 m. 1 Tfl.).- Fixiert wurde in „Alkohol oder in Sublimat". Auch ungefärbte Präparate wurden untersucht , da „unsere gebräuchlichen Farbstoffe Protoplasma und Kernteile ganz verdecken oder sie ganz verunstalten" (S. 185). Außer Balsam wurde als Medium „eine dünne, etwa 5pro- zentige Glyzerinlösung" benutzt. Verf. äußert sich an mehreren Stellen der Arbeit sehr scharf gegen Eisenhämatoxylin, die Teerfarbstoffe und Unnas histochemische Methoden zur Erforschung des Zellkernes, gibt aber keine Belege dazu. p ^j-^y^^ çj^^^^y Beigel-Klaften, C, Über Plasmastrukturen in Sinnes- organen und Drüsenzellen des Axolotls (Arch, f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 90, 1917, S. 39—68 m. 2 Tfln.). Auf S. 39 bis 40 nur kurze Aufzählung der Methoden. P. May er- {Jena). 9Q Referate. 36,1. Segal], A., über die Entwicklung und den Wechsel der Haare beim Meerschweinchen (Cavia cobaya Schreb.) (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 91, 1918, S. 218—291 m. 6 Tfln.). Um die Fixiergemische von Carnoy , Müller , Boum , Zenker, Flemming usw. leichter eindringen zu lassen , wurde den Feten und „extrauterinen Tieren in Lebensaltern von 2 Tagen bis zu 9. Monaten" der Kopf abgeschnitten und in der Mediane halbiert, ferner die Rumpfiiaut ventral der Länge nach aufgeschnitten und nach Entfernung der Weichteile auf Kork oder Wachsplatten aus- gespannt. Den alten Feten wurden die Haare abgeschnitten und die Haut mit Alkohol und Äther entfettet, den extrauterinen Tieren die Haare durch Bestreichen mit Baryumsulfid weggeätzt (S. 220). Am besten fixierten sich die Objekte in „reinem Sublimat oder in den Pikringemischen" (S, 221) von R. Hertwig (gesättigte wässerige Pikrinsäurelösung 100, Essigsäure 4 Teile) und Bouin. Nach ersterem 24 Stunden lang fließendes Wasser, später im Alkohol Jodtinktur; nach letzteren absichtlich nur 24 Stunden lang TOprozentiger Alkohol, denn der noch in den Geweben bleibende „Pikringehalt gewährleistet eine größere Weichheit des olniehin spröden Materials beim Schnei- den". Als Intermedium diente Tetrachlorkohlenstoff oder das ebenso schonende eingedickte Zedernöl; daraus kamen die Stücke erst in Paraffin von 42, dann in solches von 55 bis 57*^ Schmelzpunkt. .Schnittdicke „je nach der Schneidbarkeit des Objekts" 5 bis 30 fi. P. Mayer {Jena). Schmidt, W. J., Die Chromatop hören der Reptilienhaut (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 90, 1917, S. 98—259 m. 15 Abb. u. 5 Tfln.). Zur Untersuchung der AUophoren, deren Farbstoff gegen Säuren oder Alkalien sehr empfindlich ist, wird die Haut in „Alkohol, Formol oder Sublimat, auch Flemming scher Flüssigkeit" fixiert und. entweder ganz oder geschnitten (15 bis 30 /* dick) ungefärbt in Balsam ge- bracht (S. 161). Die Lipophoren lassen sich im Leben studieren: man schneidet von einer Lacerta den freien Hinterrand eines Bauch- schildes ab, legt ihn auf ein Tragglas in Normalsalzwasser, mit der oberen Epithellamelle dem Deckglas zugekehrt, und zieht einen Rahmen von Paraffin um das Präparat, das so mehrere Stunden lang unver- ändert bleibt (S. 178). Der Inhalt der Guanophoren ist mit dem Polarisiermikroskop, weniger mit dem Paraboloidkondensor zu prüfen; die Angaben des Verf. hierüber (S. 200 ff.) bieten nichts Neues. Fixiert müssen die Guanophoren werden wie die AUophoren, zur Färbung eignet sich Alaunhämatoxylin und Eosin. P. Mayer {Jena). 3ü, 1 . Referate. ' 9 1 Schmidt, W. J. , Studien am Integument der Reptilien. 7 . li a u und Entwicklung der E i d c c h s e n k r a 1 1 e n (Zool. Jaiirb. Abt. f. Auat. Bd. 39, 1916, S. 385—481 m. 23 Abb. u. 5 Ttìn.). Die Krallen von Uroplafus und Calofes wurden „nach Entkalkung der umschlossenen Endphalange" und Einbettung in Zelloidin unter Zedernöl in 45 bis 60 ju dicke Sclinitte zerlegt und diese ungefärbt in Balsam gebracht ; andere wurden mit dem Rasiermesser geschnitten. „Ausgeschuhte" Krallen wurden mit starker Schwefelsäure zur-^so- lierung der Hornzellen behandelt (S. 387). Die Krallen der Em- bryonen ließen sich am besten 5 bis 7'5 jli dick schneiden, wenn sie durcli Chloroform und Zedernöl in Paraffin erst von 45 , dann von 60*^ Schmelzpunkt etwa 24 Stunden lang eingebettet wurden; jedoch waren die Schnitte oft gerunzelt und ließen sich kaum glätten (S. 388). P. May er {Jena). Schmidt , W. J. ," Ü b e 1- die Beziehungen der glatten Muskelzellen in der Haut vom Laubfrosch zum Epithel (Anat. Anzeiger Bd. 51, 1918, Nr.'l2, S. 289— 302 m. 7 Abb. im Text). Die glatten Muskelzellen der in der Cutis gelegenen „perforie- renden Bündel" stehen in besonderer Beziehung zu großen hellen Zellen der Epidermis , in denen sich Bündel von „Tonofibrillen" als Zellsehnen bilden. Besonders günstig für diese Beobachtungen war der Laubfrosch. Die Rückenhaut des Gras- und Wasserfrosches er- gab weit weniger deutliche Bilder. Auch dringen hier die Muskelchen nicht in das Epithel ein. Die Objekte waren fixiert in dem starken FLEMMiNGSchen Gemische und :wurden in Quer- und Flachschnitten von 10 fx Dicke mit Eisenhämatoxylin gefärbt. Schiefferdecker {Bonn). Schreiber, K. , Zur Entwicklungsgeschichte des Wal- schädels. Das Primordialcranium eines Em- bryos von G lobiocephalus melas (13*3 cm) (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 39, 1916, S. 201—236 m. 25 Abb. u. 4 Tfln.). Der Embryo war „in Pikrinsäure konserviert und ca. 9 Monate in Alkohol ausgewaschen worden" (S. 202). Der Kopf wurde „gut entkalkt und sehr langsam in Zelloidin eingebettet". Bei der Her- stellung des Modells aus den 467 mit „Hämatoxyliu-Pikrokarmin" gefärbten Sagittalschnitten von 50 /jl Dicke wurden die Richtungs- linien nach DE Bu'RLET angebracht ; jeder zweite Schnitt wurde S^^«^^^°«*- P. Maijer {Jena). 92 Referate. 36, 1. Greschik, E., DerVerdauungskanalderRotbugamazone (Androglossa aestiva Lath). Ein Beitrag zur Phylogenie der Oesophageal drüsen der Vögel (Aquila Bd. 24, 1917 [erschien 1918], S. 132— 174 m. 6 Abb. im Text). Die Schleimhaut der Mund -Schlundkopf höhle wurde partieweise von den darunterliegenden Knochen abgezogen und in Sublimat- Trichloressigsäure-Esssigsäure gelegt. Der Darm wurde nach dem Herauspräparieren in kleine Stückchen zerschnitten, der Länge nach aufgeschnitten und teils mit Igelstacheln auf Wachsplatten gespannt, teils ungespannt in Sublimat -Trichloressigsäure- Essigsäure oder in der sogen. Tübinger Sublimatmischung bestehend aus konzen- trierter Sublimat- Kochsalzlösung 50 cc, Wasser 30 cc, Trichlor- essigsäure 2 g, Eisessig 4 cc, Formol 20 cc (beide nach Heidenhain) fixiert, Die Übergänge der einzelnen Darmabschnitte wurden in natürlichem Zusammenhange belassen. Ein Teil des durch Jodjod- kalium von Sublimat befreiten Materiales wurde nach sorgfältiger Entwässerung durch Alkohol-Äther in Zelloidin- Paraffin nach Apathy, der andere durch Chloroform in Paraffin eingebettet. Von dem Materiale wurden im 96prozentigen Alkohol Skizzen angefertigt. Die Zunge wurde bis zum Aditus laryngis herausgeschnitten und in toto in 100 cc Sublimat-Trichloressigsäure -Essigsäure fixiert. Nach dem Entkalken in öprozentiger wässeriger Salpetersäure wurde sie in 5pro- zentige Natriumsulfatlösung gebracht, gewässert und stufenweise in Alkohol gehärtet. In 96prozentigem Alkohol wurde sie der horizon- talen Medianebene nach in zwei Teile zerlegt, um eine bessere Schneid- barkeit zu erzielen, dann Einbettung in Zelloidin-Paraffin. Die Schnitte wurden gefärbt mit Fuchsin S-Mallory, Azokarmin-MALLORY, Azo- karmin-Pikrinblauschwarz, Eisenhämatoxylin nach Heidenhain, Dela- FiELDSchen Hämatoxylin allein oder mit Chromotrop -Nachfärbung. Zur Darstellung der elastischen Fasern benutzte der Verf. Resorzin- fuchsin mit DELAFiELDSchem Hämatoxylin -van Gieson. Schieferdecker {Bonn). Forsgren, E., Zur Kenntnis der Histologie der Leber- zeUenundderGallensekretion (Anat. Anzeiger Bd. 51, 1918, Nr. 12, S. 30B— 314 m. 4 Abb. im Text). Kleine Stückchen einer Kaninchenleber wurden in eine mit phy- siologischer Kochsalzlösung isotonische, d. h. etwa 3prozentige Lösung von Baryumchlorid (Ba CI2) für 2 Stunden gebracht, dann für 4 Stun- den in eine etwa 3prozentige Lösung von Sublimat übertragen. Dann kamen sie für 24 Stunden in destilliertes Wasser, das öfter gewechselt wurde, und dann nach steigendem Alkohol in absoluten Alkohol, in welchem sie bei dreimaligem Wechseln 6 Stunden verweilten. Die Behandlung wurde in der Kälte durchgeführt, um eine etwaige Lö- 3«, 1. ' Referate. 93 sung der Gallenbestandteile zu vermeiden. Einbettung in Paraffin. Die Stücke nehmen nach der Subiimatbehandlung eine grünliche Fär- bung an, wahrscheinlich bedingt durch den GallenfarbstofF, der durch diese Behandlung oxydiert wurde, wobei metallisches Quecksilber ent- stand und als schwarze rundliche Körnchen in den Präparaten sichtbar wurde. Die Schnitte wurden gefärbt mit Hämatoxylin- Eosin, Eisen- alauuhämatoxyliu, Säurefuchsin. Aus den Schnitten ergab sich, daß die Gallenkapillaren durch eine hyaline, stark azidophile Masse prall ausgefüllt sind, die sich besonders mit Säurefuchsin und Eisenalaun- liämatoxylin intensiv färbt. Diese hyaline Masse dürfte nach Verf. aus unlöslichen Baryumsalzen der Gallensäuren bestehen. Die äußerst geringen Mengen von Fettsäuren, die auch in der Galle vorkommen können, werden gewiß auch durch Baryum gefällt, können aber nur eine nebensächliche Rolle bei diesen Reaktionen spielen. Schiefferdecker {Bonn). Reinecke , 0. , Über den Wandungsbau der Arterien, insbesondere die Struktur des elastischen Ge- webes bei Anamnien und Sauropsiden (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 89, 1916, S. 15—77 m. 2 Tfln.). Die Gefäße wurden „aus den mit Chloroform getöteten Tieren herauspräpariert , mit Marken versehen und sogleich in absolutem Alkohol gehärtet, dann nach entsprechender Nachbehandlung in Pa- raffin von 63° Schmelzpunkt eingebettet" (S. 23). Die 10 [x dicken Schnitte wurden nur mit Resorzinfuchsin gefärbt, das „sich dem Or- cein sehr überlegen erwies" : meist über Nacht, dann mit 85prozen- tigem Alkohol ^/.j Stunde lang ausgewaschen. Nachfärbung mit Haxsens Pikrofuchsin, ferner gelegentlich mit Alaunkarmin oder vor- her im Stück mit Boraxkarmin (S. 24). „Mitunter erwies es sich als notwendig, die Gefäßstücke vor der Paraffineinbettung durch Zedern- holzöl zu bringen", jedoch blieb dann „trotz häufigen Paraffinwechsels" in den Schnitten noch etwas Öl, das die Färbung der Schnitte beein- trächtigte und ihnen deswegen vorher „durch längeren Aufenthalt in absolutem Alkohol" entzogen werden mußte. P. Mayer [Jena). Conrad, R., Untersuchungen über den unteren Kehlkopf der Vögel. 1. Zur Kenntnis der Innervierung (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 114, 1915, S. 532— 576 m. 6 Abb.). Verf. gibt sehr genaue Vorschriften zur Präparation des Kopfes und Halses, um dara^ die Ganglien und Nerven freizulegen. Meist mußte der Schädel in Salpetersäure (bis zu 10 Prozent) vor oder nach dem Einlegen in „1- bis 2°/^ Formalinlösung" (S. 538) ent- kalkt werden. Speziell für die Kreuzung von Ilypoglossus und Vagus wurde das Material durch Xylol , besser durch Chloroform 94 Referate, 36, 1. in Paraffin eingebettet, und der Verlauf der Faserbündel auf Schnitten untersucht, aber die Bilder waren „ganz unklar". Deswegen wurden die Nervenkomplexe erst mit öprozentiger Lösung von Osmiumsäure ^/g Stunde lang behandelt, dann in Glyzerin aufgehellt, und nun so- wohl die Nervenscheide mit scharfen Nadeln entfernt als auch die Faserbündel gelockert. Zum Schluß wurde das Präparat auf ge- wöhnliche Weise in Xylol übertragen , hier von dem Brettchen , auf dem es bis dahin festgesteckt war, losgemacht und in Balsam ge- bracht (S. 540). P. Mayer {Jena). Tretjakoff, D. , Die Parietalorgane von Petromyzon fluviatili s (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 113 , 1915, S. 1 — 112 m. 6 Abb. u. 5 Tfln.). Von den Ammocöten wurden stets die ganzen Köpfe , von den erwachsenen PetT0myxo7i nur der obere, vom Rest mit einem Rasier- messer getrennte Teil fixiert (S. 11). Das Pinealorgan als Ganzes wird am besten in den Gemischen von Flemming, Meves und Dues- BERG erhalten, seine Stützzellen dagegen besser in Zenkers Gemisch oder „ZENKER-Formol und sogar ZEKKER-Fçrmol- Osmium," während sich in diesen Gemischen sowie in Alkohol (allein oder mit Formol), Chrom- und Pikrinsäure der „Binnenraum vergrößert." Das Para- pine al organ ist nicht so empfindlich, aber seine Höhlung verhält -sich analog der des Pinealorgans (S. 12). Genauere Angaben über die Fixierung macht Verf. nicht, um so wortreichere hingegen über die Färbung, besonders über die mit Methylenblau (S. 13 bis 18). Von diesem benutzt er die ^/gprozentige Lösung in 0*75prozeutiger Kochsalzlösung und befeuchtet damit die präparatorisch freigelegten Parietalorgane, bringt sie dann auf Yg Stunde in die Feuchtkammer und beobachtet sie alle Viertelstunde mit dem Mikroskope. Sind sie richtig gefärbt, so kommen sie auf 10 bis 30 Minuten an die Luft und werden erst dann wie gewöhnlich mit lOprozentigem Ammonium- molybdat usw. behandelt (S. 14). Das Pinealorgan der Ammocöten wird mit dem Hirn in Zusammenhang belassen, auch noch im Balsam, das von Petromyxon aber noch weiter präpariert (s. im Original S. 16). Außer diesen Flächenbildern lassen sich, wenn man die „Corneaplatten mit den an ihnen haftenden Parietalorganeu" nach der Färbung mit Methylenblau noch mit Alaunkarmin färbt und dann über Xylol recht rasch in Paraffin einbettet, Querschnitte machen, jedoch muß man dazu nur ganz dünne Korneaplatten aussuchen, auch sollen die Schnitte nicht feiner als 20 /-t sein. Die Methoden von Ramon und Bielschowsky befriedigten zwar für das Hirn, nicht aber für die beiden Organe (S. 17). Das Methylenblau eignete sich auch für die Bindegewebzellen gut. — Das sogenannte Schleim- , rich- tiger Chondroidgewebe muß in ganz neutralen Flüssigkeiten („reine Sublimat- oder Sublimat -Kochsalzlösung, absoluter Alkohol und 70^/oiger Alkohol mit einem kleinen Zusatz von Formalin") fixiert 3Ü, 1. Referate. 95 werden (S. 18), da Säuren die basophile Grundsnbstanz lösen, Alka- lien oder schwacher Alkohol deren Färbung hindern. Am besten benutzt man Höiimers Häniatoxylin 15 bis 30 Minuten lang- und färbt mit „halbverdünntem Pikrofuchsin" nach. Auch Hansens „Methylen- blau-Pikro- Fuchsin" ist gut, aber nicht so bequem (S. 19). Ebenso „spezitisch" wie dieses oder van Giesons Gemisch ist für das Chon- droidgewebe die Methode von Pjörling. Verf. gibt sie deswegen auf S. 20 wörtlich wieder und bemerkt dazu , es müssen unbedingt Paraffinschnitte verwendet und diese länger gefärbt werden. Es handelt sich dabei aber nur um eine leichte Abänderung einer Unna sehen Methode mit Polychromblau und Alaunanilin. p jiffjf.f,., / 7/,„^^ Carl, TV., Sind die „Sommerzellen" in der Nebenniere des Frosches acidophil? (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt, 1, Bd. 89, 1916, S. 245—247 m. 1 Abb.). Die Nebennieren wurden nach Wiesel (1899) mit Kaliumbichro- mat und Formol fixiert, meist, „um eine gute Chromierung zu erzielen", im Brutschranke bei 30 bis 37^ (S. 246). Färbung mit Wasserblau und Iprozentiger Safraninlösung. p j^^y^^, ^j^^^^^y Koliner, W., Zur vergleichenden Histologie, Zytologie und Entwicklungsgeschichte der Säugerneben- niere (Arch. f. mikrosk. Anat, Abt. 1, Bd. 91, 1918, S. 1 — 139 m. 5 Abb. u. 4 Tfln.). Verf. hat sich durch seine „Erfahrung an mehr als hundert Nebennieren von Cavia und anderen Tieren" davon überzeugt, daß seine Art der Fixierung mit den von ihm „bevorzugten" Gemischen (s. diese Zeitschr. Bd. 29, 1912, S. 567) für die zytologische Er- haltung „tatsächlich besonders geeignet" ist (S. 8). Auch das Ge- misch von Ceufontaine („Pikrinsäure - Formol -Alkohol -Eisessig" ; Näheres wird nicht gesagt, nicht einmal angegeben, wo es veröffent- licht wurde!) ist brauchbar, jedoch quillt darin das Bindegewebe. Die Gemische von Altmann, Kolstêk, Mislawsky und Kull sind nur „an dünnsten Scheiben anwendbar", die von Hermann, Flemming und Benda „durchaus ungeeignet" (S, 13), Gehärtet wurden die Objekte in langsam steigendem Alkohol, eingebettet in Zelloidin und von da in Paraffin genau nach Apathy. Schnittfärbung mit Eisenhämatoxylin odor „dem IlELDSchen Molybdänhämatoxyiin mit oder ohne Beizung", dann mit Rubin S oder Erythrosiu. Für die Netzapparate ist Uran- silber nach Ramon wesentlich besser als Arsensilber nach Golgi. Das Pigment wurde an ungefärbten Schnitten nach Entfernung des Paraffins durch Xylol studiert (S. 14). p ^faye,- (Jena). 9ß Referate. 36,1. Kolmer, W. , Über Kristalloide in Nervenzellen der menschlichen Netzhaut (Anal, Anzeiger Bd. 51, 1918, Nr. 12, S. 314—317 m. 4 Abb. im Text). Um die Kristalloide in den Nervenzellen der menschlichen Netz- haut zu finden, ist es nur nötig, daß diese in möglichst günstiger Weise und recht frisch , womöglich lebenswarm , konserviert wird. Zur Fixierung bewährte sich am besten das von dem Verf. empfohlene Kaliumbichromat-Formol-Sublimat-Eisessiggemisch, aber auch andere Fixierungen, wie das von Szent-Giörgyi empfohlene Sublimat-Azeton gemisçh, oder auch die gewöhnliche Formalinfixierung lassen die Gebilde erkennen, wenn auch die Zellen, die sie enthalten, meist stärker ge- schrumpft erseheinen. Bei Eisenhämatoxylinfärbungen oder Toluidin- blaufärbungen finden sich in sehr vielen Fällen ausschließlich in der äußersten Schicht der inneren Körner stäbchenförmige Körper, welche rings von einem dünnen Mantel von Zellprotoplasma umgeben sind. Schiefferdecker {Bonn). Szent-Giörgyi, A. , Untersuchungen über den Bau des Glaskörpers des Menschen (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 89, 1917, S. 324—386 m. 6 Abb. u. 5 Tfln.). Die schon 1914 in dieser Zeitschr. (Bd. 31, S; 23 ff.) ausführ- lich angegebene Technik wird hier auf S. 327 bis 330 nochmals kurz gebracht. P. Mayer {Jena). C Mikroorganismen* BotelliO, C, Ein neues einfaches und schnelles Ver- fahren zur Doppelfärbung von spore n bildenden Bakterien (Compt. Rend. Soc. Biol. T. 81, 1918, S. 183 — 184). In der Auflösung von 4 Prozent Brillantgrün und 2 Prozent Säurefuchsin in einem Gemisch von gleichen Teilen Eisessig und Wasser färben sich die Bakterien grün, die Sporen rot. Liesegang {Frankfurt a. M.). Spehl, P., Spirillenfärbung durch Formolviolett (Compt. 'Rend. Soc. Biol. T. 81, 1918, S. 305—306). Eine dünne Schicht wird auf dem Objektträger getrocknet, 5 Minuten lange Behandlung mit einer Lösung von Essigsäure 1 cc Formol 2 „ Wasser 97 „ :uiì. Referate. 97 Nach 2malip:er Wiederholung 10 Minuten in lO^j^i^er Chrorasäure- lösung. 2 Minuten Waschen mit absolutem Alkohol und Trocknen über der Flamme. 2 Minuten warme Lösung von Gentianaviolett lg Formol 4 cc Alkohol 10 „ Wasser 85 „ Nach schnellem Abspülen mit Wasser Schwärzung in LuGOLScher Lösung während 5 Minuten. Nach Abspülen ohne Wärme getrocknet und eingeschlossen. Die Spirillen werden blau bis schwarz, Bakterien und Kerne schwarz, Protoplasma blau. Liesegang {Frankfurt a. M.). Rocha - Lima , H. da, Beobachtungen bei Flecktyphus- läusen (Arch. f. Schiffs- u. Tropeuhyg. Bd. 20, 1916, S. 19—31 m. 1 Tfl.). Sicher mit Fleckfiebervirus infizierte Läuse enthielten im Magen- darmkanal, vor allem in den Kpithelzellen des Magens sowie in den Speicheldrüsen eigenartige bakterienähnliche Gebilde , kleiner jedoch als die bekannten kleinsten Bakterien. Diese Körperchen färben sich mit gewöhnlichen Bakterienfärbemethoden (Karbolfuchsin , Karbol- thionin, Methylenblau) kaum, gut nach der LöFFLERschen Geißelfärbe- methode, recht deutlich mit konzentriertem Karbolfuchsin oder Karbol- geutianaviolett , am besten mit der Giemsa- Färbung. Bei dieser letzten Methode erscheinen sie blaß rubinrot, mit etwas verschwommenen Konturen , besonders an den Polen , und lassen eine stärker und schwächer nach Giemsa darstellbare Substanz erkennen (Hülle). Bei der Gram -Färbung erfolgt völlige Entfärbung. In den befallenen Magenepithelzellen liegen die Körperchen anfangs in dichten Haufen mit scharf abgegrenzten Konturen, infolge stärkt^ren Wachstums nehmen sie schließlich den ganzen Zelleib ein und dehnen ihn ballonartig nach dem Magenlumen zu aus. Diese Auftreibungen schnüren sich entweder ab oder platzen und bilden dann im Mageninhalt tropfen- artige Haufen. Ausstrichpräparate aus den inneren Organen der Läuse erhält man durch Abschneiden des Kopfes und eines Stückes vom Hinterende der Tiere, durch gleichmäßigen Druck lassen sich die Organe lieraus- dnücken. Die lufttrockenen Ausstriche werden in Äthyl- oder Methyl- alkohol fixiert. — Für die histologische Untersuchung empfiehlt sich für die Fixierung die Chitinhülle des Tieres durch seitlichen Schnitt zu eröffnen oder die Beine abzuschnfiden, damit konzentrierte Sublimat- lööung oder Sciiaudixn scher Subliraatalkohol gut eindringen kann. Fin- bettung erfolgt am besten nach der Zelloidiu- Paraffinmethode von Apathy, oder sorgfältig in Paraffin. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 3fi, 1. 7 9^ Referate. 36,1, Züchtung der Organismen gelang Verf. nicht, in normalen Läusen wurden sie nicht gefunden. ^ j^ ^^^j^ ^j^^^^^^ Brug, S. L. , Morphologische Studien an Proteosoma praecox (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 20, 1916, S. 289—306 m. 2 Tfln.). Eingehende , von zahlreichen Bildern erläuterte Untersuchungen über die Frage , ob Proteosoma praecox in die von Hartmann auf- gestellte Ordnung Binucleata einzureihen ist. Als Material dienten Blutpräparate von mit Proteosoma infizierten Kanarienvögeln, die nicht feucht, sondern trocken mit absolutem Alkohol fixiert und 3 bis 4 Stunden (^/^ bis 1 Stunde genügt nicht) mit GiEMSA- Lösung gefärbt wurden. Sehr gute Resultate gab die Lösung von Kiewiet de Jonge, indem mit einer Lösung von 40 mg Azur II und 25 mg Eosin in 25 cc Methylalkohol (kein Äthylalkohol !) das unfixierte Präparat betropft wird und sofort die doppelte Anzahl Tropfen destilliertes Wasser zugefügt werden, Färbedauer -^/g bis 1 Stunde. Schlechte Resultate bei feuchter Fixierung mit Sublimat- alkohol. Die Untersuchungen des Verf. ergaben, daß im Lebenszyklus des Proteosoma ein Stadium vorkommt, in dem die Tiere Doppelkernigkeit zeigen, da sich bei jungen Schizonten, nicht aber bei anderen Formen, ein sich amitotisch teilender Nebenkern findet. Diese Doppelkernigkeit gestattet aber nach Ansicht des Verf. wegen der sonst bestehenden großen Unterschiede nicht, Proteosoma mit den Trypanosomen in einer Ordnung zu vereinigen. jp ^r ^^^^ ^^^^^^ Swell engrelbel, N. H., Über die sogen. .,intraglobuläre Konjugation" bei dem Tropikaparasiten (Arch. f. Schiffs- n. Tropenhyg. Bd. 20, 1916, S. 423— 432 m. 3 Tfln.). Die von Mannabekg, Ewing und Craig aufgestellte Hypothese einer im Erythrozyten stattfindenden Kopulation ringförmiger Parasiten (Vorstufe zum Tropika - Halbmond) glaubt Verf. auf -Grund seiner durch zahlreiche (84) Bilder erläuterten Studien an Tropika-, Quartana-, Tertiana-, Proteosomaparasiten zurückweisen zu müssen, Verf. erklärt kopulationsähnliche Formen nicht als Verschmelzung, sondern als Zerfall, und zwar als Kunstprodukte durch Zerreißen der Parasiten während der Präparation. j, ^ ß^j^ (Bo7in). 30,1. Referate. 99 D, Botanisches. Plaut , M. , Über die lu o r p li o 1 o g i s c h e u und m i k r o s k o - piscbeu Merkmale der Periodizität der Wurzel. sowie über die Verbreitung d er M e t a k u t i s i e - rung der W u r z e 1 s ä u 1 e im P f 1 a n z e n r e i c b (Festschr. zur Feier des lOOjäbr. Bestebens der Württ. Landwirt- scbafts-IIocbscbuleHobenbeim 1918, S. 129— 151 m.SAbb.). Für Objekte, die sieb so schwer schneiden lassen, wie die von ihm untersuchten zarten Wurzelspitzen, empfiehlt Verf. das Schneiden unter der Lupe, die von einem geeigneten Ständer vor dem Objekt gehalten wird. Die Präparate werden 10 Minuten in der Kälte mit Eau de Javelle behandelt, mit Salzsäure gewaschen, heiß mit Wasser gespült und mit einem Fettfarbstotï (Sudanglyzerin, Indophenol , Dimethyl- amidoazobenzol oder „Gelbglyzerin") gefärbt. Verf. empfiehlt, beim Zusatz der Säure zum Gelbglyzerin etwa 0'2 Prozent HCl oder 5 Prozent Essigsäure zu wählen, da nur in ganz schwach saurer Lö- sung die freie Base, der Fettfarbstoff, neben dem sauren Salz, dem roten Holzfarbstofi", besteht. Die Reaktion auf Lignin tritt momentan ein und übertrifl't hierin und durch andere Eigenschaften die übliche Phloroglucinprobe. ..Man kann sie rückläufig machen durch Abstumpfen der Säure durch Halten der Präparate über die NHg- Flasche , die gelben Kristalle fallen aus , die gelbe Färbung bleibt aber bestehen ; die sich etwas mit färbenden Holzlamellen kann mau durch verdünnte HCl oder besser Essigsäure unterscheiden." Küster (Bonn). E, Mineralogisch - Petrographisches, Hamburger , L. , U 1 1 r a m i k r o s k o p i s c h e Untersuchungen sehr dünner, durch Verdampfung im Hoch- vakuum erhaltener Metall- und Salz-Nieder- schläge (Kolloid- Zeitschr. Bd. 23, 1918, S. 177— 190 m. 6 Abb.). Bekanntlich ist das Schwarzwerden der elektrischen Glühlampen der langsamen Sublimation des als Glühdraht verwandten Materials zuzuschreiben. Dies setzt sich als dünner, mit der Glühdauor immer dunkler werdender Niederschlag an der Glaswand ab. Derartige Niederschläge von sehr verschiedenen Metallen werden hier ultra- mikroskopisch untersucht. Es zeigte sich bald, daß auch die im Hochvakuum erzeugten Niederschläge von Silber und anderen Edelmetallen sich nach dem 100 Referate. 36, 1. zur Untersuchung nötigen Zerschlagen der Glühlampe an der Luft bald veränderten. Um sie im ursprünglichen Zustande zu erhalten, wurden sie meist vor diesem Zerschlagen mit Kanadabalsam überzogen. Dazu war ein kleiner Ansatz an der Glühbirne angeschmolzen, welcher letzteren enthielt. Bei einer Lageveränderung konnte der Balsam sich in dünner Schicht über den Metallniederschlag ergießen. Eine vollkommenere Konservierung konnte damit allerdings auch nicht immer erzielt werden, da der Balsam noch Atmosphärilien durchdringen ließ. Besser gelang dies, wenn man vorher noch eine dünne Schicht eines Salzes, z. B. von Fluorkalzium auf die Metallschicht sublimierte. Zur ultramikroökopischeu Untersuchung diente eine Liliput- Bogen- lampe oder Philips Projektionslampe von 500 Watt; ferner ein Kardioid-Kondensor. Als Objektiv kam Zeiss' Spezialobjektiv V mit Glyzerin-Immersion zur Verwendung. Besonders bei den hochschmelzbaren Elementen wie Wolfram, Kohlenstotf, Platin konnten leicht optisch unauflösbare Niederschläge erhalten werden. Silber, Gold, Kupft-r neigten mehr zu gröberen Kondensationen und zeigten dann ein Netzwerk. Dazu führte auch ein nachträgliches Erwärmen des Niederschlags. Eine Kochsalzschicht war zuerst glasig homogen, ging dann aber bei Zutritt von Spuren Wasserdampf in einzelne Kriställchen über (Entglasung). Kathoden- zerstäubung gab meist gröbere Niederschläge. Die Schlußfolgerungen des Verf. über Entstehung der ver- schiedenen Farben des Silbers, Goldes usw., sowie des latenten und sich entwickelnden photographischen Bildes sind mit einiger Vor- sicht aufzunehmen. Liesegaug {Frankfurt^. M.). Arnold , H. , Das Metallspritzverfahren, seine wissen- schaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Grundlagen (Zeitschr. f. angew. Chemie Bd. 30, [I], 1917, S. 209—214 m. 16 Abb.). Die Mikrophotographien sollen die Entscheidung bringen, ob das nach dem ScHOOPSchen Verfahren gespritzte Metall dabei teilweise oxydiert wird. Poliert man ein Stück gespritztes Kupfer, ohne es zu ätzen, so erhält man eine glatte, blanke Oberfläche, auf der noch nichts zu sehen ist. Ätzt man aber beim Polieren durch Zusatz von etwas Ammoniak den Schliff an, so werden sofort Einschlüsse von Kupferoxydul sichtbar. Noch deutlicher kann man das Gefügebild durch Ausglühen im vollkommenen Vakuum entwickeln. Liesegang {Fraiikfurt a. M.). Simmersbach, B., Über die kristallinische Struktur des Stahls (Chemiker -Zeitg. Bd. 43, 1918, S. 445— 446). T. E. VicKEus hat das Spitzende eines Stahlkristalls der Länge nach zerschnitten, die so erhaltene Fläche poliert und dann mit Pikrin- 36,1. Referate. 101 säure geätzt. Bei der Mikrophotographie im retlektierten Licht zeigt diese Läiigstiäche deutlich einen skelettartigen Aufbau. Die Photo- graphie könnte dem geübten Metallographen die Überzeugung auf- drängen, daß rechtwinklig sich kreuzende Linien von hellergefärbtem Ferrit auf einem dunkleren Untergrund von Perlit liegen. Nach einer Feststellung von E. F. Lange ist dies jedoch nicht der Fall. Zwar ist die Hauptmasse des Untergrundes Perlit, aber der helle Schimmer oder das helle Muster, welches mau sieht, wird lediglich hervor- gerufen durch hellergefärbte Perlitiinien auf dem dunkleren Unter- grund. Wahrscheinlich infolge leichter Überätzung. Dreht man je- doch die Schnitttiäche so, daß das Licht auf den glänzenden, aber farblosen Ferrit fällt, so zeigt sich zweifelfrei eine allgemeine sym- metrische Anordnung der Grenzen des Netzmusters entlang. Unter geringer Vergrößerung erscheint der Ferrit als unebene Linien und Rechtecke , die nicht miteinander in Verbindung stehen. Aber das durch den Ferrit als Ganzes erzeugte netzartige Gebilde steht un- verkennbar in völliger Übereinstimmung und Beziehung mit dem Netz im Perlit selbst. Liesegang {Frankfurt a. M.). F, Technologisches, BeauTerie, J., Les textiles végétaux. Préface de H. Lecomte, Paris (Gauthier -Villars) 1913. 730 S. 8^ 290 Abb. im Text. 24 fr. Das Werk verdient unsere Beachtung nicht nur als eine über- aus fleißige Zusammenstellung des gesamten über die Faserpflanzen bekannten Materials, sondern gl'ade auch wegen der hier interessieren- den, dem speziellen Teil vorausgehenden Abschnitte über die allge- meinen Merkmale und die (Mikro-) Technik der Pflanzenfasern. Je mehr unsere Anforderungen in bezug auf mikroskopische Untersuchung der Fasern sich heute im Hinblick auf Ersatz und Verfälschung steigern, um so mehr wird auf diesem Gebiet sorgfältig das Vorhandene an Kentnissen gesammelt, gesichtet und wird weiter geforscht werden müssen. Grade für Mikrochemie hat dabei ja Mangin und seine Schule schon bisher einiges Nützliche beigetragen. Ebenso sind auch die physikalischen Eigenschaften der Fasern eine wertvolle Quelle für mikroskopische Diagnostik. Alle diese Angaben sind von Beauvekie (meist wohl nicht nach eigner Feststellung) für die im Gebrauch vorkommenden, auch seltnere Fasern z. T. in Tabellen zusammengebracht, Erscheinungen wie Farbe (natürliche, bzw. Glanz) vergleichsweise mit den Beispielen belegt und grade so ist der Grund für neue, ergänzende Arbeit gegeben. Aus Vergleichen wie z.B. Wanddicke, Zellbreite und Polarisations- farben für Jute und Hanf erhellt, daß nicht die Wauddicke für diese 102 Referate. - 36, 1 . Farbenerscheinung ausschlaggebend ist. Andererseits ergeben die künstlichen Färbungen der Fasern merkwürdige Verwandtschaften zwischen verschiedenen Fasern, die nach praktisch - technischer Be- trachtung rufen. In den Zusammenstellungen über Tinktion sind einige Winke für die Anstellung der Untersuchung gegeben, die deshalb nötiger sind, als man meist glauben möchte, weil vielfach der Ausfall von Reaktionen hier von mißlungener Anstellung des Versuchs abhängt, wie das Referent gleichfalls öfter betonte. Das gilt von den sogen. Verholzungsreaktionen, die überhaupt eingehenderem Vergleichsstudium unterzogen sein wollen. Des weiteren ist von Wichtigkeit die Fort- setzung der von van Tieghem begonnenen Untersuchung der (mikro- biologischen und mikroskopisch zu kontrollierenden) Erscheinungen der Rost- und anderen Aufbereitungsvorgänge. Werden wir doch grade heute bei der Heranziehung so vieler neuer oder wenig ge- brauchter Faserstoffe darauf aufmerksam , daß diese Prozesse an verschiedenem Material gleiche oder ähnliche Erscheinungen zeitigen können, eine Tatsache, deren Auswertung und Erforschung dringend not tut. Die angedeuteten allgemeinen Abschnitte machen allerdings von dem umfangreichen Werk nur etwas über den zehnten Teil aus, es sind aber außerdem bei den systematisch geordneten Objekten die sämtlichen aus der Literatur bekannten Angaben mitgeteilt (chemische und physikalische Eigenschaften, Reaktionen, Behandlungsmethoden, Analysen), so daß auch dort noch viel technisch brauchbarer Stoff steckt. Ein Nachschlageregister erleichtert übrigens die Übersicht glücklich. — Im einzelnen enthält der spezielle Teil noch die wirt- schaftlichen Angaben neben den botanischen und ist durch einfache, aber ausreichende Abbildungen (vielfach Originale) ergänzt. — Ein sehr ausgedehntes und fast fehlerfrei scheinendes Literaturverzeichnis umfaßt 676 Nummern, von denen viele bei uns nicht entsprechend ihrem Wert bekannt und gewürdigt sind. So kommt das Buch, wenn auch grade noch vor dem Kriege herausgekommen, in eine Zeit, in der es recht nützlich werden sollte. ^^ Tob 1er (Münster i. W.). Bright, Ch. G,, Färbeverfahren zur Unterscheidung von gebleichtem und ungebleichtem Papierstoff (Journ. of Ind. and Engin. Chem. vol. 9, 1917, S. 1044 - —1045). Nach der Behandlung mit der von Gross und Bevan angegebenen Ferriferricyanidlösung erweisen sich die ungebleichten Sulfitfasern des Papiers bei der mikroskopischen Untersuchung infolge ihres Lignin- gehalts grün. Gebleichte Sulfitfasern bleiben farblos. Die Lösung muß frisch bereitet sein und darf nicht zu lange einwirken. Man stellt sie her durch Mischen von 2*7 g Eisenchlorid (FeClg-f-ßH^O) in 100 cc dest. Wasser mit 3*29 g rotem Blutlaugensalz (K^Fe [CN]«) 36,1. - Referate. lOo in 100 cc dest. Wasser. Die Faser wird in dem 35° warmen Bade 1Ó Minuten gefärbt und mit dest. Wasser ausgewaschen. Noch stärker werden die Farbenunterschiede der verschiedenen Fasern bei einer Nachbehandlung dieser Präparate durch 5 Minuten langes Baden in einer 45^ warmen Lösung von 0*4 g Benzopurpurin 4 B extra (von Bayer) und O'l g Oxaminbrillantrot BX (Bad. Anilin- Fabrik). Nach dem Auswaschen und Trocknen wird das Präperat auf das Deckglas gebracht. Der grüne Ton des ligninhaltigen Holz- schliffs, der Jute und'anderer holziger Stoffe geht dadurch in Blau über. Lumpenfasern , Sulfit- , Soda- und andere gebleichte Fasern sind rot. Liesegang {Frankfurt a. M.). Wasicky, R., Die Unterscheidung von Natron- undSul- fitzellulosepapier (Mitt. d. Techn. Versuchsamtes Bd. 7, 1918, S. 1—5). Die Versuche zur Unterscheidung der beiden Stoffe mit dem Fluoreszenzmikroskop hatten ein vollständig negatives Ergebnis. Da- gegen zeigte sich bei der Durchmusterung mikroskopischer Präparate aus beiden Faserarten eine Verschiedenheit der Holzelemente. Un- deutlich gewahrt man diese schon im Wasser-, Glyzerin-, Laugen- oder Chloralhydrateinschluß. Die dünne Hülle über den Tracheiden (hauptsächlich Mittellamelle) war bei der untersuchten Natronzellulose stark zersetzt. Stellenweise fehlte sie ganz. Bei der Sulfitzellulose hatte diese Hülle weniger gelitten. Durch diesen verschiedenen Ge- halt an Mittellamelle verhalten sich die beiden Faserarten dem Chlor- zinkjod gegenüber verschieden: bei Sulfitzellulosepapier erscheinen die Tracheiden überwiegend tief dunkelviolett , bei Natronzellstoff herrscht der hellere Farbton vor. Jedoch setzt auch die Unterscheidung dieser Präparate eine größere Erfahrung in der mikroskopischen Untersuchungsmethodik voraus. Besser ist ein einmaliges Aufkochen der Papierstückchen in einer 0"2prozentigen wässerigen Lösung von Gentianaviolett. Nach 2 Minuten werden sie mit 95prozeutigem Alkohol oberflächlich ab- gespült. Die Differenzierung erfolgt durch 2 Minuten lange Behand- lung mit 0'5 Prozent Salzsäure in 95 prozentigem Alkohol. Darauf während 15 Minuten zweimaliges Waschen in 95prozentigem Alkohol und darauf in Wasser. Die Sulfitzellulosefaser ist dann tief violett, die Natronzellulose hat dagegen den Farbstoff vollkommen verloren. Liesegang {Frankfurt a. M.). 104 Neue Literatur. 36, 1. Neue Literatur 1. Lehr- und Handbücher. Abel, R. , Bakteriologisches Taschenbuch. Die wichtigsten techn. Vor- schriften z. balcteriolog. Laboratoriumsarbeit. 22. Aufl. kl. 8" (VI, 143 S.) Leipzig (C Kabitzsch) 1919. Pappbd. 4 M. Bechhold, H., Die Kolloide in Biologie und Medizin. 2. Aufl. gr. 8". Mit 69 Abb. u. 3 Tfln. (XII, 527 S.) Dresden (Th. Steinkopff) 1919. Geh. 27 M.; geb. 31 M. Kaestner, S., Kurzes Repetitorium der vergleichenden Embryologie. Breiten- steins Repetitorien. Nr. 67. 93 S. Leipzig (J. A. Barth) 1919. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. 36, 1919, S. 68.) 3-60 M. Klopstock, M., u. Kowarsky, A., Praktikum der klinischen, chemischen, mikroskopischen und bakteriologischen Untersuchungsmethoden. 5. Aufl. ,502 8. mit 36 Abbild, im Text und 24 farbig Tfln. Berlin u. Wien (Urban & Schwarzenberg) 1918. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. 36, 1919, S. 68-69.) Geb. 15 M. Möbius, M., Botanisch -mikroskopisches Praktikum für Anfänger. 3. Aufl. Mit 16 Abb. Berlin (Gebr. Bornträger) 1919. Geb. 6-80 M. Pappenheim, A., Morphologische Hämatologie. 1. Bd. Die Zellen des nor- malen und pathologischen Blutes Nach d. Tode d. Verf. hrsg. v. Priv.- Doz. Dr. Hans Hirschfeld. gr. 8^ (VII, 766 S. m. Fig. u. 1 Bildnis.) Leipzig (Dr Werner Klinkhardt) 1919. Geh. 36 M.; geb. 41 M. Pappenheim, A., Technik und Methodologie der klinischen Blutuntersuchung, nebst einem Anhang, enthalt, auch die histologische Färbung der hämo- poetischen Gewebe. Ein Leitfaden f. Anfänger, Studierende u. prakt. Ärzte. 2., völlig umgearb. u. erweit. Aufl. m. zahlreichen Textabb. Lex. 8''. (80 S.) Leipzig (Dr. Werner Klinkhardt) 1919. Geh. 4 80 M. geb. 7-50 M. Pöschl, V., Einführung in die Kolloidchemie. Ein Abriß d. Kolloidchemie f. Lehrer, Fabrikleiter, Ärzte u. Studierende. 5., verb. u. verm. Aufl. gr. 8». Mit 56 Bildern im Text. (XH, 148 S.) Dresden (Th. Steinkopff) 1919. 7 M. 36, 1. Neue Literatur. 105 Raniann, E., Bodenbildung und Bodeneinteilnng (System der Böden). (VIII, 118 S.) Berlin (J. Springer) 1918. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. 36, 1919, S. 69.) 4 60 M. Stehli. G. , Wie veranstaltet man mikroskopische Kurse? Eine Anleitung f. Kursleiter u. method. Einführung in d. Mikroskopie, zsgest. u, hrsg. Lex. 8". (8 S. m. 2 Abb.) Stuttgart (Franckhsche Verlh.j 1919. 1 M. Stempeil, W. , Leitfaden für das mikroskopisch -zoologische Praktikum. •2 , verm. u. verb. Aufl. Mit 86 Abb. im Text. (IV, 105 S. gr. 8».) Jena (G. Fischer) 1919. Geh. 7 M.; geb. 9 M. Stempell, W., u. Koch, A., Elemente der Tierphysiologie. Ein Hilfsbuch für Vorlesungen und praktische Übungen an Universitäten und höheren Schulen sowie zum Selbststudium für Zoologen und Mediziner. Mit 360 Abb. im Text. (XXIV, 577 S. gr. 8".) 1916. Jena (G. Fischer) 1919. Geh. 16 M. ; geb. '20 M. (-f- Teuerungszuschlag). Strasburger, E., Das kleine botanische Praktikum lür Anfanger. Anleitung z. Selbststudium d. mikroskop. Botanik und Einführung in d. mikroskop. Technik. 8., verb. Aufl. Bearb. von Prof. Dr. Max Kokrnicke. Lex. 8". (X, 264 S.) Mit 136 Holzschn. u. 3 färb. Abb. Jena (G. Fischer) 1919. Geh. 11-50 M.; Lwbd. 16 M. 2. Mikrophotographie und Projektion. Köhler, F., Der Film als Lehrmittel im naturwissenschaftlichen Unterricht (Naturwiss. Monatshefte für den biolog., chemischen, geographischen und geologischen Unterricht. Bd. 1, H. 6, 1919, S. 153—159). (Lotka, A. J.,) Vergrößerung von Negativen ohne Benützung von Objek- tiven oder Linsen (Phys. Rev. 1916, vol. 7, S. 660; vgl. Naturwissen- schaften 1917, Jahrg. 5, Nr 6, S. 92). Weiser, M., Medizinische Kinematographie. 154 S. m. 24 Abb. Dresden u. Leipzig (Th. Steinkopflf) 1919. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. 36, 1919, S. 69.) Geh. 5 M. 3. Mikroskop und Nebenapparate. Silverman, A., Eine neue Beleuchtungsart für Mikroskope (Journ. of Industr. ami Engin. Chemistry vol. 9, 1918, S. 971— 972 m. 2 Abb.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 36, 1919, S. 71). Weill, P., Ein einfacher Zeichenapparat für mikroskopische Zwecke (München. med. Wochenschr. Jahrg. 65, 1918, Nr. 32, S. 879— 880 m. 1 Abb. im Text ; vgl. diese Zeitschr. Bd. .36, 1919, S. 70). 106 Neue Literatur. 36,1. 4. Physik und Chemie. Chamot, E. M., Chemical microacopy (Journ. of Ind. a. Engin. Cheui. vol. 10. 1918, S. 60—66). Emich, F., Beispiele aus der qualitativen Mikroanalyse (Österr. Chem.-Ztg. |N. F.] Bd. 21, 1918, S. 135—137). Söderberg, G. , Mikrotitrieranalyse von Opiumpräparaten (Pharm. Post Bd. 51, 1918, S. 385). 5. Fräparationsmethoden im allgemeinen. Adam, A., Eine Stammlösung zur Romanow^sky- Färbung (Deutsche med. Wochenschr. Jahrg. 44, 1918, Nr. 36, S. 995—996; vgl. diese Zeitschr. Bd. 36, 1919, S. 71). Hollborn, K. , Einiges über Teerfarbstoffe und Färben mit ihnen in der mikroskopischen Technik (Pharmazeut. Zeitg. Bd. 64, 1919, S. 145 — 146; vgl. diese Zeitschr. Bd. 36, 1919, S. 74). Lieb, H., Die organische Mikroanalyse nach Fritz Pregl (Abderhaldens Handb. d. biochem. Arbeitsmethoden Bd. 9, 1919, S. 665—750). 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Diese F'ortschritte haben wir — wenn wir hier nur das direkte Studium von P'orraveränderungen ins Auge fassen wûUen und die Methoden beiseite lassen, die mit Hilfe empfindlicher fast trägheitsloser Meßinstrumente den Verlauf eines Vorganges verfolgen — in der Hauptsaclie der Vervollkommnung der kinematographischen Verfahren zu verdanken. So konnte sowohl das Offnen und Schließen der Blüten (PFKfKiii!, Mauey; wie die Bewegung des Menschen (Anschütz, Fischer; oder der ungleich schnellere Vogelflug (Makev) in allen Einzel- iieiten studiert werden mit Hilfe besonders gebauter Kinematographen. Der vollkommenste aus dem Institut Marev liervorgegangene „Chrono- photograph"' erlaubte schon 180 Bilder in der Sekunde lierzustellen(l), und mit diesem Apparat, (der auch die Aufnahme mikroskopischer Vorgänge erlaubte) ist, soweit ich sehen kann, auch zum ersten Male Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. :M5, 2. 8 114 Metzner: Verwendung intermittierender Beleuchtung z. Studium. 36,2. die Flimmerbewegung von P. Noguès (2) aufgenommen worden. Um so öfter ist der Insektenflug Gegenstand des Interesses gewesen und bat zur Konstruktion sebr rascb und exakt arbeitender Auf- nabmeapparate gefübrt, die dann meist mit kontinuierlicb ablaufendem Film arbeiten. Zum Teil von den früberen Arbeiten Lendenfelds (4) angeregt, konstruierte L. Bull, (5) im Institut Marey den „Elektro- chronopbotograpben" , der bis zu 2000 stereoskopiscbe Aufnahmen in der Sekunde zu machen gestattet und durch die schönen Reihen- bilder des Insektenfluges hinlänglich bekannt geworden ist. Wegen der geringen Intensität der als Lichtquelle dienenden elektrischen Funken ist jedoch diese Methode auf die Darstellung makroskopischer Vorgänge beschränkt, ebenso wie die auf ganz ähnlichen Prinzipien beruhenden, von Schwinning (6), Cuanz (7, 8) und dessen Mitarbeitern zu ballistischen Aufnahmen benutzten Versuchsanordnungen, die die Aufnahmegeschwindigkeit noch weiter (bis 100000 Bilder in der Sekunde) zu steigern gestatten. Für das Studium der Flimmer- bewegung und verwandter Erscheinungen — und darauf beziehen sich meine Ausführungen in der Hauptsache -^ kommen bis jetzt wohl nur die Aufnahmen mit mäßig gesteigerter Aufnahmefrequenz , wie sie Noguès benutzte , in Betracht. Die so gewonnenen Bilderreihen müssen djmn einer peinlich genauen Vergleichung unterworfen werden, wenn man es nicht vorzieht, den Vorgang bei stark herabgesetzter Geschwindigkeit wieder mittels Kinematographen zu reproduzieren. Die zu derartigen Aufnahmen bei den erforderlichen starken Ver- größerungen nötige Lichtfülle und die damit unvermeidliche Erwärmung des Präparates kann nicht immer gleichgültig sein und setzt auch dieser Methode enge Grenzen (falls man es mit unbedingt normalen Objekten zu tun haben will) neben den Schwierigkeiten, die das Objekt — besonders das frei bewegliche — bei der raikrokinemato- graphischen Aufnahme an sich schon bietet. Bei den Versuchen, eine Methode zur genaueren Analysierung der Cilien- und Geißelbewegung unter normalen Verhältnissen zu linden , wurde ich in Anlehnung an einen bekannten physikalischen Vorlesungsversuch — die Auflösung eines Wasserstrahles in einzelne Tropfen durch eine rotierende mit Schlitzen versehene Scheibe — auf die subjektive Benutzung intermittierender Beleuchtung hin- gewiesen, die sich nach einer Reihe von Versuchen als recht brauch- bar erwies. Die Methode ist allerdings (von besonderen noch zu erwähnenden Fällen abgesehen) nur auf das Studium rhythmischer Vorgänge , also besonders schlagender Flimmerhaare , Cilien oder :{6, 2. M e t z n e r : Verwendung intermittierender Beleuchtung z. Studium. 1 1 ;-> Geißeln anwendbar. Den H;iu der Bewegungsorganellen und manche ICinzeliieiten der Bewegung kann man zwar bequem studieren nach Zusatz von Stuiïen , die durch Erhöhung der Viskosität der um gebenden Flüssigkeit die Tätigkeit der Organe verlangsamen (Kirsch- gummi, Quittenschleim, Gelatine), doch bedeutet das immerhin einen Kingriff in die Organisation gerade dieser zarten Organe , worauf auch Ulehla (9) auf Grund seiner Erfahrungen hinweist — ganz abgesehen davon , daß auch die veränderten Reibungs- oder Wider- standsgrößen direkt eine Änderung des Bewegungserfolges bewirken können — wie K. Reichert (10) beobachten konnte. vVuch die Beobachtung im Dunkelfeld, so wertvoll sie gerade für die Kenntnis der Geißelbewegung ist, läßt uns im Stich, wenn wir es uns zur Aufgabe machen, näheres über die einzelnen Phasen der Bewegung, ihren zeitlichen Verlauf und ihre Konstanz zu erfahren. Eine Reihe dieser Fragen läßt sich in relativ çinfacher Weise, zum Teil durch Kombination mit den Methoden der Dunkelfeldbeleuchtung — durch intermittierende Beleuchtung der Beobachtung zugänglich macheu. Beim eingehenden Studium der Literatur fand ich, daß die strobo- skopische Methode nach mehreren frïheren vergeblichen Anläufen z. B. von Dr. A. vax Beck in ähnlicher Weise schon 1884 von Mautius (11) zur Beobachtung des Flimmerepithels von Metazoen verwandt wurde, später 1890 von Kraft (12) mit wenig Erfolg versucht, dann aufgegeben und weiterhin von anderen Autoren an- scheinend nicht wieder aufgenommen wurde. Größeren Erfolg konnte die Benutzung der stroboskopischen Scheibe bei der Untersuchung- rein physikalischer Vorgänge haben, die ja mit viel größerer Genauig- keit ablaufen; so konnte z.B. Oosting (13) mit einer ähnlichen Metliode Schwingungen elastischer Stäbe u. a. auch photographisch festhalten. Von Lampa (14) wurde das Prinzip zur Untersuchung von schwingenden Saiten angewandt. Es zeigte sich mir bald, daß die Cilien einzelliger Organismen für das Studium mit der strobo- skopischen Methode weitaus am geeignetsten sind , viel geeigneter als das Wimperkleid der Flimmerepithelien , das in der Tat der Beobachtung gritßere Schwierigkeiten bietet. Dann stellte sich her- aus, daß es zur einwandfreien Beurteilung der durch das inter- mittierende Licht hervorgerufenen optischen Erscheinungen unbedingt erforderlich ist, die physikalischen Grundlagen einer genaueren Ana- lyse zu unterwerfen, die uns in den folgenden Abschnitten beschäf- tigen soll. 110 M e t z n e r : Verwendung intermittierender Beleuchtung z. Studiuui. 3«, 2. A. Theoretischer Teil. I. Allgemeine Vorbemerkungen. Das Objekt werde in gewohnter Weise im Mikroskop betrachtet, nur wird der den Mikroskopspiegel treffende Lichtstrom an geeigneter Stelle rasch und vollkommen gleichmäßig unterbrochen , wobei die Dauer und Frequenz der Lichtblitze genau meßbar und je nach den Versuchsbedingungen beliebig fein abstufbar sein müssen. Als Objekt wählen wir für unsere Betrachtung eine schlagende Cilie ; Abb. 1 stellt die CiUenbewegung (Vor- und Rückschwung) stark schematisiert und in 20 einzelne Phasen zerlegt dar, die sich periodisch wieder- holen mögen mit immer gleicher Geschwindigkeit und gleichem zeit- lichem Verlauf. Dabei soll vereinfachend angenommen werden, daß die Amplitude der Schwingung 180^ betrage und daß in gleichen Zeiträumen gleiche Winkelräume bestrichen werden^. Jede Periode (Vor- und Rückschwung) sei in 0*1 sec beendet. Die einzelnen Phasen dés ersten Schlages seien durch die Zahlen 1, 2, 8, . . . gekennzeichnet, die des folgenden mit l' , 2% .3' . . . , die des dritten mit 1", 2". •>" . . . usw. Würden wir eine derartige Wimper im Mikroskop beobachten, so könnten wir keine Vorstellung des Bewegungsvorganges selbst ^) Es sei hier ein für allemal darauf hingewiesen, daß ich mir völlig- bewußt bin, daß die hier angewandte Schematisierung von den tatsäch- lichen Verhältnissen zunächst ziemlich weitgehend abweicht. Die Amplitude wird 180" in den allerseltensten Fällen erreichen, meist wohl 90*^ nicht übersteigen. Die bisher beobachteten Amplituden bewegen sich nach S. v. Prowazek (15) zwischen 30° bis 180". Die in gleichen Zeitintervallen durchmessenen Winkelräume werden aus leicht begreiflichen Gründen in der Nähe der Endlagen (den Phasen 10 und 20 des Schemas) kürzer sein — bei kegelförmiger Schwingung, wie bei manchen Bakterien- und Flagel- latengeißeln der Projektion dieser Bewegung (d. i. der harmonischen Schwingung) vergleichbar sein. Bei in einer Ebene pendelnder Bewegung ist meist der Rückschwung bedeutend langsamer als der Vorschwung (Kraft [12]), an den Umkehrpunkten kann ein mehr oder weniger langes Verharren eintreten. Nichtsdestoweniger können wir uns an das gewählte einfache Schema halten, da, wie noch einmal ausdrücklich betont werden soll, zunächst nur die Forderung aufgestellt wird, daß der zeit- liche Verlauf (ganz gleich , welche Form er im einzelnen annehmen mag) sich bei jeder Periode in gleicher Weise wiederholt. Die folgenden Aus- führungen lassen sich ohne weiteres auf jeden anderen zeitliche^ Verlauf des Schwingungsvorganges anwenden. ;iH. *i. Metzner : Verwcmlung intermittierender Beleuchtung z. Studium. 1 17 / r Î r / bekommen, auch die Wimper selbst j;ar nicht sehen, sondern würden nur an der Bewegung der urahcrgewirbelten Detrituspartikclchen auf die Bewegung der Wimper schließen können, viel weniger etwas über die Zahl der Wimperschläge erfahren. Wird nun das Objekt alle Zehntelsekundcn durch einen Lichtblitz erhellt , so wird aus der Schwingungsperiode (die auch in 0*1 see ablaufen möge) gewissermaßen nur eine Be- wegungsphase (und zwar immer dieselbe) „heraus- geblendet", d. h, wir müssen dann die Cilie in irgend- einer Phase der Bewegung scheinbar dauernd verharren sehen ; ist nicht nur eine Wimper da, sondern eine Reihe solcher Organe (wie etwa bei den Rädertieren und peri- trichen Infusorien), so muß sich der seltsame Anblick er- geben, daß wohl sämtliche Wimpern (wenn sie in gleichem Takte schlagen !) wie erstarrt stehen bleiben , während (loch der Erfolg ihrer Bewegung an den umhergewirbelten Bakterien usw. deutlich zu erkennen ist. Wir stellen zunäolist fest, daß dann, wenn die Periode der Bewegung und der Beleuchtung sich decken, scheinbarer Stillstand der Bewegung zu verzeichnen ist. Kann die Aufeinander folge der Lichtblitze zahlenmäßig festgestellt Averden, so ist damit ein Mittel gegeben , die Periode des Wimper- schlages zu messen und die Änderungen bei der Ein- wirkung der verschiedensten Agentien zu verfolgen. Weiterhin ist es wichtig, sich die Erscheinungen klar zu machen , die dann auftreten , wenn die Periode der Beleuchtung und der Bewegung voneinander mehr oder weniger abweichen. Um eine kurze und prägnante Aus- tlrucksweise zu bekommen, wollen wir im folgenden die Periode der Bewegung (also die Gesamtheit der Phasen 1 bis 20) mit ijj bezeichnen, die Zeit zwischen zwei Licht- blitzen mit (f. (Dann sind F,, " '" \ V L Frequenz der Bewegung bzw, Belichtun und F, ^= - die II. Die Frequenz der Lichtblitze. 1) Um nochmals kurz zu wiederholen: ist y = î/^, so erscheint Jede Bewegung sistiert. Wir können sagen, die scheinbare Periode lis Metzner : Verwendung intermittierender Beleuchtung z. Studium. 36, 2. des Wimperschlages (die mit ijj' bezeichnet werden mag) ist unendlich groß (also ip' = oc). 2) Es möge eine ganz geringe Abweichung bestehen, und zwar sei (p ^ ip (die Lichtblitze also etwas seltener) um einen geringen Betrag, etwa um ^V V^- Trifft der erste Lichtblitz die Pha&ßer sind. Es sei zunächst <;i viel kleiner als «/', etwa ^ip', die Betrachtung ergibt, daß von der Bewegung nur die Phasen 1, 5, 9, 13, 17 | 1', f/ 9' . . . zur Darstellung kommen. Die Frequenz der Bewegung bleibt also ungeiindert, aber nur eine geringe Anzahl von Bewcgungsj)hasen wird hcrausgeblendet, und zwar bei jeder Wiederholung d i e s e I b e n Phasen. Das ist wichtig, denn geht der ganze Vorgang schnell genug vor sich (die Grenzen werden wir in einem späteren Abschnitt im Zusammenhang zu besprechen haben), so können wir es erreichen, daß unser Auge die Bewegungspliasen als gleicii zeitig empfindet. Wir sehen also nicht nur eine Wimper, sondern in unserem Beispiel die Wimper verfünffacht in Stellungen, die den Lagen der Phasen 2. 1, 5, 9, 13, 17 entsprechen — aber alle in scheinbarer Ruhe, so wie es Abb. 2 schematisch darstellt. Dabei ist zu beachten, daß die Stellungen 1,5,9 dem Vorschwung, 13 und 17 dagegen der Rückbewegung entstammen! Bei anderen Periodenverhältnissen je nach dem Verlauf der Bewegung im einzelnen kann es auch dahin kommen, daß sich einzelne Phasen des Vor- und Rückschwunges wenigstens teilweise decken. Im allgemeinen können wir sagen, daß, wenn (f einen rationalen Bruchteil von ifj bildet (also (p = — ), die Wimper- zahl scheinbar n - facli werden kann. Eingehendere Analyse der sich dabei ergebenden Verhältnisse kann auf ganz ähnliche Weise erfolgen, würde aber nur tlieoretischen Wert besitzen, weil sich die in Frage kommenden Erscheinungen in der Kegel nicht realisieren lassen, zum Teil auch wegen physiologischer Eigentümlichkeiten des Auges der Beachtung entgehen würden. Sie können daher hier tüglich über- gangen werden. Nur ein Sonderfall verdient Erwähnung. Ist näm- 120 M e t z n e r : Verwendung intermittierender Beleuchtung z. Studium. 56, 2. lidi ^ ist, man immer mehr den Eindruck einer rück- läufigen Bewegung gewinnt, je mehr sich die Frequenz der Beleuchtung der Bewegungsfrequenz nähert. Bei weiterer Steigerung kommen wir zu den in Abschnitt 3 besprochenen Erscheinungen. Ist umgekehrt die Folge der Lichtblitze sehr rasch , beispiels- weise y = ^^ , so werden wir jede der einzelnen Phasen zu Gesiclit bekommen, der Vorgang bleibt für unser Auge unverändert — so. als ob er ohne Stroboskop betrachtet würde. Lassen wir die Fre- (luenz sinken, so gelangen wir zu solchen Geschwindigkeiten, wo die Wimpern scheinbar regellos uraherwirbelu — bei günstigen Objekten vielleicht auch einmal mehrere Phasen erkennen lassen, bis endlieb bei ~ das erste Mal vorübergehend Ruhe auftritt. 5) Eine ganz analoge Betrachtung müssen wir endlich durch rühren für die Fälle, wo die Lichtfrequenz bedeutend langsamer ist als die Frequenz der Bewegung. Es sei zunächst (f = 2 ip\ die i'bcrlegung ergil»t, daß auch hier ein scheinbarer Stillstand der Be- 122 Metzner: Verwendung intermittierender Beleuchtung z. Studium. 36, 2 . wegung eintreten muß ; es kommen eben nur die Phasen 1, 1 ", 1 "" . . . zur Darstellung. Das gilt allgemein , falls (p ein Vielfaches von tp ist. Auch hier treten bei geringen Änderungen der Frequenz ganz ähnliche Verhältnisse auf, wie sie in Abschnitt 2 und 3 besprochen wurden. Ist z. B. (f = 2 xp -\- -^j^ ijj, so bekommen wir die Phasen 1, 2", 3"" ... zu Gesicht; der Vorgang erscheint verlangsamt, hier auf die Zeitdauer 20--|-J t/^ = 41 ip. Allgemei»: falls y = mip -j- —, so ist Ip' = (mfi -]-. 1) ^- Ganz analog findet man, wenn ^ um einen kleinen Betrag hinter mip zurückbleibt , verlangsamte rückläufige Bewegung. Für (p = tnip — - wird die scheinbare Bewegung 1/^' = — (inn — 1) ip. Stehen die Frequenzen nicht in zahlenmäßig so einfachem Verhältnis, so treten ganz ähnliche Erscheinungen ein, wie wir sie im vorhergehenden Abschnitt kennen lernten : scheinbar regelloses Durcheinanderwirbeln der Wimpern, je nach der Licht- frequenz in recht- oder rückläufigem Sinn. Theoretisch müßte auch bei gewissen Geschwindigkeiten eine Darstellung mehrerer Phasen nebeneinander möglich sein so (z. B. bei (p = ^/g ip, ^/^ xp u. s. w.) Dann ist aber meist die Aufeinanderfolge der Lichtblitze so langsam, daß man von dem Eindruck einer Vervielfältigung nicht mehr reden kann. — Wir sehen, daß auch hier eine Quelle möglicher Beobachtungs- fehler liegt: Das Bild, das man bei der Periode g) = 3 ip erhält, unterscheidet äich in nichts von dem, das bei (p ^=^ 2 ip oder (p = ifi entsteht; Änderungen der Frequenz bewirken auch immer entsprechende Veränderungen des scheinbaren Bewegungsbildes. Den Weg, die richtige Frequenz {(p = ip) zu finden , erkennen wir bei einer Zu- sammenfassung der Erscheinungen, die wir bei kontinuierlicher Ver- änderung der Lichtfrequenz sich abspielen sehen. Zusammenfassung. Beginnen wir unsere Beobachtung bei sehr hohen Frequenzen , so erscheint zunächst , wie wir ßahen , die Bewegung unverändert, wird bei sinkender Frequenz scheinbar un- regelmäßig, kann unter günstigen Umständen Stillstand und Verviel- fachung der Wimperzahl zeigen. Bei bestimmten Objekten — wenn Vor- und Rückschwung gleich verlaufen — kann bei cp =-- vor- übergehend Stillstand bei anscheinend einfacher Wimperzahl eintreten : jede Änderung der Frequenz erzeugt aber zwei gegeneinander sich bewegende Wimpern. Normalerweise tritt Stillstellung erst dann ein, wenn (p = xp ist (und das ist der in der Regel erstrebte Zustand), nach- dem vorher eine mit sinkender Frequenz immer langsamer werdende i 36, 2. iM e t z n e r : Vorwendung intermittierender Beleuchtung z. Studium. 123 gegensinnige Bewegung zu beobachten war. Weiteres «Sinken der Lichtwechsel erzeugt eine immer rascher erscheinende .rechtlänfige Bewegung, die allmählich wieder in regelloses Wirl)eln übergeht, dann wieder erscheint eine immer ausgeprägtere rückläulige • Be- wegung, die dann bei (f = '2 ip wieder in Stillstand übergelit. In der- selben Weise wiederholt sich der Vorgang noch mehrere Male (falls 1/' rasch genug verläuft) — rechtläuiige Bewegung, Wirbeln, rück- läufige Bewegung, Stillstand bei (/ = 'A t/^, usw. — bis die Zahl der Lichtblitze so gering geworden ist, daß die einzelnen Eindrücke vom Auge nicht mehr verschmolzen oder verglichen werden können. Nach diesen Ausführungen geht man bei der Beobachtung zweck- mäßig stets von hohen Frequenzen aus und läßt vorsichtig langsamer werden, bis das erste Mal scheinbarer Stillstand eintritt. Der mehr- fach erwähnte Fall , daß auch bei (f = ^ die Bewegung sistiert wird , ist nur in Ausnahmefällen zu beobachten und durch geringe Frequenzünderungen leicht zu erkennen. — Was im vorstehenden für eine einzelne Wimper entw^ickelt wurde, gilt natürlich auch für die Gesamtlieit der Flimmerorgane etwa einer Protozoenzelle oder eines Wimperorganes. Eine völlige Stillstellung sämtlicher Wimpern oder Cilien ist nur dann möglich, wenn sie alle mit genau gleicher Frequenz tätig sind — die Phase ist bekanntlich im gleichen Augenblick bei den verschiedenen, zu einer Reihe gehörigen Wimperorganen in der Regel verschieden (Metachronismus der Wimperbewegung). III. Die Dauer der Lichtblitze. Wir iiaben im vorangegangenen immer von „Liohtblitzen-' ge- sprochen, die einzelne Bewegungsphasen aus dem kontinuierlich ver- laufenden Prozeß herauslösten und damit eigentlich stillschweigend vorausgesetzt, daß diese Lichtblitze so kurz seien, daß z. P). die Wimper oder Cilie für die Dauer der Belichtung als stillsteliend an- zusehen wäre. Praktisch ist das ja auch durch Vermittlung des elektrischen Funkens als Lichtquelle zu erreichen (wie außerdem schon aus den Erfahrungen von Bull und den zahlreichen Aufnahmen lliegen- der Geschosse u. a. bekannt ist). Wählt man aber im Interesse einer höheren Lichtstärke und ausgiebigerer Regulierung der Frequen- zen (wie ich es in der Regel getan habe) eine kontinuierliche i^icht- quelle, die durch mechanische Hilfsmittel (rotierende Scheiben) perio- disch abgeblendet wircf, so hat man es experimentell Ja sehr biilit J 24 M e t z n e r : Verwendung' intermittierender Beleuchtung z. Studium. 36, '1. \\\ der Hand, durch Variieren der Schlitzbreiten die Länge der ein- zelneu Lichtblitze weitgehend zu verändern. Die Frage verdient aus verschiedenen Gründen unsere Beachtung. Zunächst ist leicht einzu- sehen , daß durch die periodische Verdunklung die Lichtstärke des Gesichtsfeldes eine beträchtliche Einbuße erfährt (wir nehmen zunächst einfachheitshalber an , daß die Frequenz so groß sei , daß im Auge ein kontinuierlicher Lichteindruck entsteht ). Ist z. B. die Lichtquelle nur während ^/^q des Zeitraumes y freigegeben, so trifït das Objekt — und damit auch das Auge — nur der zehnte Teil derjenigen Licht- menge , die es bei kontinuierlichem Lichtstrom beleuchten würde. Das Gesichtsfeld erscheint erheblich^ dunkler'. Die ursprüngliche subjektive Helligkeit könnte erreicht werden, wenn die Lichtstärke der Lampe auf das Zehnfache gesteigert würde. Daraus ist zu er- sehen, daß man im Interesse der guten Erkennbarkeit mit der Kür- zung der Lichtblitze nicht zu weit gehen kann. Bei Verwendung von Gasglühlicht oder Nernst -Licht mag bei Hellfeldbeleuchtung die untere Grenze meinem Empfinden nach bei ^\^-^ bis ^/^q der Periode liegen — bei dem Arbeiten im Dunkelfeld muß man bei schwierigeren Obj-ekten unbedingt zur Bogenlampe greifen. Eine mit 5 Ampère brennende Bogenlampe liefert etwa 500 HK. Wird nur ^/^q zur Beobachtung verwandt, so entspricht das dann einer Lichtquelle von' .50 HK, also etwa Gasglühlicht; um schwierige Objekte (etwa Flagel- latengeißeln) genau beobachten zu können, wird man also in diesem Fall entweder eine Lampe von 20 Ampère, die etwa 5000 HK liefert, benützen müssen oder die Schlitzbreite erweitern — also einen grö- ßeren Teil des Lichtes nutzbar machen. Anderseits müssen wir be- denken, daß durch eine Verlängerung der Belichtungsdauer die Güte des Bildes und die Schärfe der Beobachtung leiden. Ist z. B. die Dauer des Lichtblitzes ^/^ der Periode, so werden, falls -^dunkel" ; ein derartiges direktes Vergleichen von Lichtmengen ist uns bekanntlich nicht miiglich. Allerdings ist der Ilelligkeitseindruck genau so groß, als ob er durch eine kontinuierliche Lichtquelle von ^/i^ der angewandten Helligkeit hervorgerufen sei — entsprechend dem Talbot- schen Gesetz, das in der von Helmholtz (16) gegebenen Form lautet: Wenn eine Stelle der Netzhaut von periodisch veränderlichem und regel- mäßig in derselben Weise wiederkehrendem Lichte getroffen wird und die Dauer der Periode hinreichend kurz ist, so entsteht ein kontinuierlicher Kindruck, der dem gleich ist, welcher entstehen würde, wenn das während einer jeden Periode eintreffende Licht gleichmäßig über dio ganze Dauer (1er Periode verteilt würde ' H{\, 2. Motzncr: ^"o^\\■<•ll(lllnJî intc riuittiorcndcr Helenclitiiiif,' z. SIikIìium. | >j-, wälnviid (1er Dauer eines einzigen,, liichtblitzes^' (wenn wir auf unser rmige Gebilde als heller Fleck am Grunde. Gestalt der Wimper 3. ist auch hier nicht zu erkennen, .le kürzer nun der Lichtblitz an dauert, desto geringere Ausdehnung hat der Fächer, desto schärfere Konturen gewinnt ^ das Bild. In der Praxis i.st der Fall, daß sicli die Bewegung über 180^ erstreckt, ja selten verwirklidit , und bei geringerer Amplitude ist auch die Schärfe der Bilder entsprechend größer aber doch wird man auch hier noch zu der Überzeugung gebracht, daß man die Ijichtblitze zweckmäßig nicht länger als \'j„ der Periode wählen wird. Ich arbeite in der Kegel mit Beleuchtungs- dauern von ^/j, bis \/jr, der Periode. B. Physiologische lîemerkimgcu. I. Eigenheiten der Beobachtungsmethodik. Schon verschiedentlich wurde \\\\ vorstehenden darauf hinge- wiesen, daß wir auch mit einigen physiologischen Figentünilichkeiten des Auges zu rechnen liaben. Es dürfte sich empfehlen, diese Ge- 126 Metzner: Verwendung intermittierender Beleuchtung z. Studium. 36,2. Sichtspunkte im Zusammenhang einer Betrachtung zu unterwerfen. Da ist zuerst darauf hinzuweisen, daß eine Reihe von Liclitblitzen dann als kontinuierlicher Eindruck aufgenommen wird, wenn die Ge- schwindigkeit ihrer Aufeinanderfolge größer als etwa 19 in der Sekunde beträgt. Dabei ist diese Zahl (die „Verschmelzungsfrequenz") auch noch von der Helligkeit des das Auge treffenden Lichtes ab- hängig in der Weise, daß bei steigender Lichtstärke auch die Aufein- anderfolge rascher sein muß. Zur Demonstration der Abhängigkeit der Verschmelzungsfrequenz von der Belichtungsstärke mag die folgende Tabelle I dienen (zit. nach Plotnikow [17]): Tabelle L Beleuchtungsstärke 1 4 18 193 Verschmelzungsfrequenz 18-96 pro Sek. 24-38 „ „ 29-84 „ 41-31 . „ 1800 I 50-24 „ Die subjektive Helligkeit des im Mikroskop beobachteten Bildes dürfte bei Hellfeldbeleuchtung wohl (je nach den persönlichen Ge- pflogenheiten der Beobachter) zwischen 4 bis 30 Meterkerzen liegen, ist im Dunkelfeld aber in der Regel niedriger. Unterhalb der Ver- schmelzungsfrequenz empfindet man ein „Flimmern" — wie es bei kinematographischen Vorführungen zu beobachten ist, die in der Regel mit etwa 1000 Bildwechseln in der Minute (d. i. rund 17 in der Sekunde) wiedergegeben werden — das sich mit sinkender Periodenzahl rasch steigert, schließlich der Empfindung völliger Dis- kontinuität Platz macht und für das Auge direkt unerträglich werden kann. Die Unannehmlichkeit wird noch dadurch gesteigert, daß bei so niedrigen Frequenzen das Talbot sehe Gesetz natürlich nicht mehr gilt und das Auge für einen Augenblick fast dem vollen Licht, dann wieder völliger Dunkelheit ausgesetzt ist, so daß noch Blendungs- erscheinungen hinzutreten^. Bei Periodenzablen unter 12 pro Sekunde ^) Auf die mannigfachen, das „Flimmern" bedingenden Umstände kann hier nicht ausführlich eingegangen werden. Die für uns wichtigsten Punkte sind von Stigler (26) einer experimentellen Untersuchung unterworfen worden. 36,2. Motzncr: Verwemlunj? intermittierender Beleuchtung z. Studium. 12T (das ist etwa die Grenze, bei der gerade noch ein lialbwegs zusammen- liiin-iondes Bild vom Auge aiifgeuoninicn werden kann) ist das exakte Beobaeliten sehou erlieblich erschwert, bei Perioden, die länger als ^|^ Sekunde sind, fast unmi)glieh gemacht, weil dann auch ein Urteil über Lageveränderungen der einzelnen Teile des Objektes nicht mehr mit Sicherheit abgegeben werden kann. Diese subjektiv unange- nehmen Ersclieinungen bei geringer Period enzalil treten viel weniger in den Vordergrund , wenn man nicht im llellfeld , sondern bei Dunkelfeldbeleuchtung beobachtet — offenbar deshalb, weil nicht das ganze Gesichtsfeld, sondern nur der geringe von Objekten ab- gebeugte Teil des Lichtes den Schwankungen unterworfen ist. Die Dunkelfeldbeleuchtung hat auch in anderer Hinsicht einige Vorteile, verlangt aber — wie oben dargetan wurde, — Lichtquellen großer spezitischer Intensität. Im Dunkelfeld wird z. B. der scheinbare Durchmesser der zarten Bewegungsorganellen nicht nur durch die Lichtverteilung in den die Abbildung vermittelnden Beugungsfiguren, sondern auch durch die auf Kontrastwirkung beruhende Irradiation vergrößert und deren Sichtbarkeit damit erhöht, während im llell- feld beide Erscheinungen eine scheinbare Verkleinerung der Objekt- größe hervorrufen (18). Zur Veranscbaulichung des Erfolges möge wieder Abb. 'A dienen : während im Dunkelfeld wenigstens Lage und Umfang des durchmessenen Scbwingungsraumes erkennbar sind, ist im Hellfeld nur eine unbestimmte Masse wahrzunehmen. Stehen mehrere Wimpern dicht beisammen, sich teilweise überdeckend, so ist die Mi)glichkeit gegeben, Einzelheiten der Bewegung (falls sie einheitlich genug ist) auch bei relativer Feinheit der Organe im engen zentrisehen Strahleugang zu beobachten, sind die Wimpern sehr dünn, freilich mit Schwierigkeit. Ist die Apertur der Beleuchtung beträcht- licher , so kann die geringe Differenz im Lichtbrechungsvermögen nicht mehr zur Wahrnehmung gelangen, ganz abgesehen davon, daß durch die Irradiation die Sichtbarkeit noch weiter beeinträchtigt wird : die Wimpern „ertrinken" im Licht. Das ist besonders hervor- zuheben im Zusammenhang damit, daß bei kürzester Belichtung sich die einzelnen den verschiedenen Perioden entnommenen Wimperbildcr nicht immer völlig decken ; eine Wimper ist eben kein Draht und eine Zelle keine Maschine. Es bestehen dann zwischen den einzelnen Wimperschlägen gewisse Differenzen , so daß wir auch in günstigen Fällen nicht erwarten können, einen Wald von scharf geschnittenen Wimpern stehen zu sehen (obgleich auch das gelegentlieh vorkommt, wie ich z. B. bei Stylonychia beobachten konnte — manchmal kunn 128 Metzner : Verwendung intermittierender Beleuchtung z. Studium. 36,2. indes besonders bei Hellfeldbeleuclitung infolge der au Hand von Abb. 3 geschilderten Verhältnisse dieser Zustand scheinbar erreicht werden). Dadurch, daß dort, wo sich eben die Wimper befand, beim nächsten Lichtblitz das freie Gesichtsfeld erscheint, ist die Möglich- keit des Erkennens feiner Gebilde natürlich noch weiter herabgesetzt. Das ist im Dunkelfeld nicht in dem Maße der Fall, man kann mit großer Deutlichkeit entscheiden, ob die Form xind Lage im allgemeinen immer wieder wiederholt wird und wie groß die individuellen Ab- weichungen der einzelneu Schläge sind. Man gewinnt in solchen Fällen — wie Abb. 4 schemalisch andeuten möge — den Eindruck, als ob die Wimper (obwohl im allgemeinen ihre Lage beibehaltend) mit kleiner Amplitude oszilliere. Das gestattet uns auch, uns von den Zufälligkeiten des einzelnen Wimperschlages frei zu machen und das Typische hervorzuheben, sozusagen die direkte Be- 4. obachtung von „Mittelwerten'". Besonders günstige Er- gebnisse erzielt man auf diese Weise bei solchen Objekten, die dünn genug sind , um ein einwandfreies Dunkelfeld zu ermöglichen und bei denen die einzelnen Wimpern weit genug auseinanderstehen, um gesondert der Betrachtung zugänglich zu sein. Bei der Beobachtung- dickerer Objekte bei höheren Vergrößerungen (Immersion) ziehe ich die Hellfeldbeleuchtung indessen entschieden vor, da sie besser ge- stattet, die Vorgänge au der dem Beschauer zugekehrten Oberfläche auch an solchen Objekten zu verfolgen. Bei Frequenzbestimmuugeu muß man in der Regel mit möglichst schwachen Vergrößerungen auszukommen suchen. W^enn wir zur Ermöglichung exakten Arbeitens aus den oben erwähnten Gründen verlangen müssen, daß die Beleuchtungsfrequenz mehr als 12 in der~Sekunde betrage, so ist damit zugleich eine Grenze für die mit der Methode zu untersuchenden Bewegungen ge- geben. Wir erinnern uns , daß die exakteste Beobachtung dann möglich ist , wenn (p = ij.! ist, weil man jede Lage beliebig lange H«, 2. Metzner : Verwendung: intermittierender Beleuchtung z. Studium, ij'.i „festhalten" kann; wir si-hen , daß Vor^-an-e , deren Periode länger als V/i2 Sekunde dauert, nicht mehr einwandfrei darzustellen sind. Eine untere Grenze ist dann nur durch die Leistuu^afäliigkeit des mechanischen Teiles der Versuchsanordnung bestimmt. Die Flinmier- bewegung — und diese dürfte wohl den größten Teil der mit der stroboskopischen Methode zu niitersuchenden Phäuomone liefern - fällt in die Grenzen hinein. Für Metazoenfiimmerepithel wird von Maktius(II) eine Frequenz von 11, 12, seltener IG bis 17 Schwin- gungen angegeben. Die von Prowazek (15) für Flagellaten mitge- teilten Zahlen dürften im allgemeinen viel zu niedrig sein, da in den meisten Fällen bei gewöhnlicher Dunkelfeldbeleuchtung die Geißel nicht als solche sichtbar ist, sondern infolge ihrer raschen Bewegung in einem mehr oder weniger komplizierten „Lichtraum" verschwindet (Ulehla [9]). Dasselbe gilt für die Geißeln der Bakterien (Reicueut [10]). Messungen der Frequenz sind , so weit icli sehen kann , auch noch nicht versucht worden-r- Nur eine beiläufige Angabe von Budeu (19) lindet sich, in der mitgeteilt wird, daß auf Momentaufnahmen^ von ^) Die Herstellung von Momentaufnaluiicn zur Untersuchung der <;eißeltätigkeit ist auch von Pfeffer (20) schon empfohlen worden, ist aber aus technischen Gründen wegen der großen Schnelligkeit der Be- wegung nicht immer durchführbar, meines Wissens auch noch nicht in größerem Mußstabe zur Lösung dieser Fragen herangezogen worden. — Nur Weber (3) hat mit Hilfe einer von Leudexfeld angegebenen Versuchs- anordnung Momentmikrophotographien heterotricher Infusorien hergestellt und sie zur Aufkliirung einiger Einzelheiten der Cilienbewegung auszu- werten versucht. Auf die schönen Bilder der Originalarbeit, die mir erst nach Abschluß des Manuskriptes zugänglich wurde, möchte ich hier noch hinweisen. Es ist dort das im folgenden Abschnitt erläuterte kegelförmige Zusammenneigen deutlich zu erkennen. Auf die theoretischen Folgerungen Webeus, die mit meinen Beobaclitungen nicht allenthalben übereinstimmen, werde ich noch anderweitig zurückkommen. Bei dieser Gelegenlieit sei noch darauf hingewiesen, daß die Frequenz der Bewegung zu berücksichtigen ist bei der Beurteilung der Treue der gewöhnlichen kineuiatograpliischen Wiedergabe von Bewegungen (mikrokinematographische Aufnalimen von Mikroorganismen mit der üblichen Apparatur!), falls es sich um periodische ^'org:inge handelt, deren Frequenz wenig von der normalen Bildfrequenz Itj bis 17 pro Sekunde!) abweiclit. Wie wir bemerken, stimmt die (ìeschwin- tligkeit genau mit dem für MetazoenHimmerhaare ermittelten Wert überein. Wir müssen demnach erwarten, daß die Flimmerbewogung (bei der gewöhn- lichen Arbeitsweise) im allgemeinen reclit unvollktnnmen wiedergegeben wer- den wird. Sowohl Dauer als Sinn der Bewegung können Veränderungen er- leiden und sind durch nichts als Trugbilder zu entlarven (s. Abschn. 1, 2, 3 des theoretischen Teiles). Um genaue Reproduktion zu erreichen, ist es des- halb erforderlich, möglichst hohe Aufnahmegeschwindigkeiten anzuwenden. Zeitschr. f. wias. Mikroskopie. S(i, 2. 9 130 M e t z n e r : Verwendung intermittierender Beleuchtung z. Studium. 36, 2. ^25 Sekunde Belichtungszeit sich der „Lichtraum'' der Geißeln von Chromatium Okenii schon vollkommen ausgebildet zeigte, so daß in dieser Zeit mindestens eine volle Scliwingung vollendet worden sein mußte. II. Optische Täuschungen. Noch einer optischen Erscheinung muß gedacht werden, die besonders bei der Betrachtung von Flimmerepithelien im kontinuier- lichen Licht hervortritt. Man gewinnt da den Eindruck, als ol» Wellen über den Wimpersaum hinliefen — aber entgegen der Schlag- richtung und der Richtung des au den mitgerissenen Körnchen kennt- lichen Flüssigkeitsstromes. Diese Erscheinung — von Engelmann (21) als „Reizwelle" bezeichnet — wurde von Kraft (12) näher untersucht und stellte sich als ein Trugbild heraus, das einerseits dem Meta- chronismus, anderseits der Tatsache seinen Ursprung verdankt, daß der kräftige Vorschwung in der Regel 4- bis 5mal so schnell erfolgt als der matte Rückschwung. Der Eindruck ist in der Tat selbst bei stark verlangsamter Bewegung (durch Temperatureruiedrigung) nicht wegzuleugnen und hört erst dann auf, w^enn die Frequenz auf 1 bis 2 Schläge in der Sekunde gesunken ist, so daß die Wimpern selbst in ihrer Bewegung verfolgt werden können. Dasselbe tritt ein , wenn die Bewegung nicht durch Beeinflussung des Objektes, sondern durch die optische Methode verlangsamt wird. Wenn der Vorschwung dem Rückschwung annähernd gleich ist, kann man übrigens diese „Reizwelle" auch im richtigen Sinn fortschreiten sehen, wovon ich mich bei Opalina ranarum überzeugen konnte. An dem Zustandekommen des eigenartigen Bildes ist m. E. auch die Gestalt der bewegten Wimper stark beteiligt, worauf hier aber nicht weiter eingegangen werden soll. In engem Zusammenhang mit dieser Erscheinung steht eine andere, die ich stets an kräftigeren Cilienreihen und Strudelorganen beobachten konnte, wenn die Frequenzen von Bewegung und Beleuch- tung gleich oder fast gleich waren: man sollte da erwarten, die Wimpern alle hübsch in Reih und Glied stehen zu sehen oder in gemächlicher Bewegung begriffen. Statt dessen sieht man (besonders bei schwächeren Vergrößerungen und schwächeren Lichtquellen) nur einige, dafür um so kräftigere Cilien, die ihre Lage bei- behalten (falls (// (um einen geringen Betrag), so trifft der folgende Lichtblitz die Wimper b nicht mehr senkrecht stehend, sondern schon weiter vorgeschwungen , etwa in der der Wimper a entsprechenden Lage, ebenso ist die Wimper a um einen entsprechenden Betrag vorge- schritten usw. : Die „Welle" hat sich in der Richtung des Pfeiles unter der perspektivischen Abbildung verschoben und damit auch die Wimper- gruppe, die nun natürlich von anderen Wimpern gebildet wird, aber ihr Äußeres nur geringfügig verändert hat. So muß der Eindruck hervorgerufen werden , als ob diese Gebilde den Wimperkranz um- liefen. Das gilt natürlich nicht nur für kranzförmige Gebilde, sondern auch für gerade Wimperreihen, sofern nur ihre Wimpern metachron schlagen. Besonders auffällig ist diese Erscheinung bei Hellfeld und recht kräftiger Beleuchtung sowie bei Dunkelfeld und schwacher Lichtquelle: beides Versuchsbedingungen, die ein Unterdrücken der „einzeln stehenden" Wimpern begünstigen : im hellen Licht „er- trinken" die zarten Gebilde, im Dunkelfeld werden sie (wegen der starken Helligkeitsverminderung durch die Unterbrechungen) erst bei höheren Intensitäten gut sichtbar. Wir können das Wandern der Wirapergruppen noch dazu be- nutzen, den Sinn des Metachronismus festzustellen, also zu erfahren, welche Wimper in der Bewegung voraus ist und nach welcher Rieh- ' tung die Bewegung fortschreitet. Nach unserem Beispiel läuft die Bewegung dem Uhrzeiger entgegen: ist y > ^, so erfolgt die scheinbare Bewegung der Wimpergruppen im Sinn des Metachronismus. Auf dieselbe Art und Weise können wir fest- .•{0, 2. Metzner : Verwendung intermittierender Beleuchtung z. Studium, i ;};{ stellen, daß bei Steigerung der Lielitfrequcnz {

in der Wahl der Versuchsanstellung und der Dosierung der Beleuchtung zu lassen. Sie sei zuerst erörtert. I. Beleuchtungseinrichtung mit rotierender Scheibe. Die Versuchsanordnung selbst ist außerordentlich einfach ; sie ist schematisch im Grundriß in Abb. 6 wiedergegeben. Das Mikroskop {Mk) steht im SACHSSchen Dunkelkasten; ihm wird das Licht der Lichtquelle iV (als Beispiel ist eine NERNST-Lampe gewählt) durch Ver- mittlung der beiden Kondensorlinsen 7ij und JÇ zugeführt. Deren ^) Martius (11) bediente sich eines von H. Kronecker (Schüler von Marey) angegebenen elektromagnetischen Vibrationsstroboskopes, bei dem ein kleines Diaphragma durch ein an dem schwingenden Hebel befestigtes Papierblattchen periodisch verdeckt wird. Nach einigen Abänderungen war es ermöglicht, die Veränderung der Schwingungszahl während der Be- obachtung vorzunehmen. Die schon von van Beck versuchte Anwendung rotierender Scheiben verwirft Martius wegen technischer Übelstände — der Schwierigkeit, die Zahl der Lichtblitze innerhalb enger Grenzen zu variieren oder beliebig lange konstant zu halten — bei Anwendung eines (vermutlich von Hand getriebenen) Räderwerkes. — Durch die Einführung des Motorantriebes und der im folgenden beschriebenen akustischen Kon- trolle der Unterbrechungszahl sind die Schwierigkeiten völlig beseitigt — die nur deshalb so groß schienen, weil als Objekt immer nur das allerun- günstigste — das Flimmerepithel — gewäiilt wurde. :{(), '2. Metznor: Vorwoiidiiiig iiiionnittiorciiilcr Hcleuclitiin;^ z. Stiidiinn. i;{f, Auorilnung weicht etwas von dem üblichen Strahlengung ab und ist dadurch bedingt, daß die Unterbrecliung des Lichtkegels an eine solche Stelle gelegt werden muß, wo die gesamte Lichtraenge durch einen möglichst kleinen Querschnitt gelit. Der Kondensor K^ entwirft ein kleines Bild der Lichtquelle in der Ebene der roficrcnden Scheibe lì. Das Licht passiert dahinter die mit einer kleinen Oll'nung (4 qcm) versehene Metallplatte B, wird durch den zweiten Kondensor 7C, [zwei- teiliger Kondensor von 4 cm Durchmesser und 5 cm Brennweite] parallel gemacht und trifft dann auf den Spiegel des Mikro.skopes. Durch Abbiendung mit schwarzem Papier wird zwischen B und dem Dunkelkasten ein lichtdichter Schacht hergestellt, so daß alles „falsche'' 6. Licht ausgeschlossen ist. Wird als Lichtquelle eine Bogenlampe be- nutzt, so muß natürlich eine mit Eisensulfatlösung gefüllte Kuvette zur Absorption der Wärmestrahlen mit eingeschaltet werden. Die rotierende Scheibe 7? besteht aus starkem Karton oder dünnem Blech und hat einen Durchmesser von 25 cm. Sie wird mittels eines Ansatzstückes unmittelbar auf die Schnurscheibc des Schwachstromelektromotors 31 aufgeschraubt. Der Motor wird mit 4 bis 6 Volt durch Akkumulatoren betrieben. In den Stromkreis sind noch ein Ausschalter jS und ein kleiner Regulierwiderstand IV ein- geschaltet (als besonders zweckmäßig erwies sich ein ganz einfacher Kurbelwiderstand, dessen Kurbel auf einer Nickelindralitspirale von etwa 1 (Jhm Widerstand schleift) zur Veränderung der Tourenzahl des Motors und damit der Frequenz der Lichtblitze. Ausschalter und Widerstand werden in bequemer Höhe an der rechten Seiten- wand des Dunkelkastens festgeschraubt, so daß man während der Beobachtung sowohl das Ein- und Ausschalten des Stromes wie die 136 Metzner: Verwendung intermittierender Beleuchtung z. Studium. 36, 2. Regulierung der Tourenzahl bequem und sicher vornehmen kann'. Um zu verhüten, daß sich die durch den Motor hervorgerufenen Er- schütterungen auf das Mikroskop und das Präparat übertragen, werden Lichtquelle und Motor auf einem besonderen Tisch aufgestellt (vgl. Abb. 6). Die L i c h t ö f f n u n g e n der Scheibe. Sie befinden sich mit ihrem äußeren Rand 1*5 cm von der Peripherie der Scheibe ent- fernt und sind in der Richtung des Radius 2 cm breit. Ihre VVinkelausdehnung kann man dem jeweiligen Zweck anpassen. Ich benutze Scheiben mit 2 oder 4 solchen Offnungen, die eine Winkel- breite von 9 bis 18 Grad bei zwei, von 5 bis 9 Grad bei vier Öff- nungen haben — entsprechend einer Belichtungsdauer von -^/^q bis ^j^^ der ganzen Periode. Dabei verwende ich die weiteren Öffnungen meist bei Dunkelfeld-, die engeren bei Hellfeldbeleuchtung. Die Messung der Licht fr equ en z. Aus unseren Betrach- tungen ging hervor, wie wichtig eine genaue Kenntnis der Periode der Beleuchtung und damit der Tourenzahl der rotierenden Scheibe ist. Bei geringer Umdrehungsgeschwindigkeit (3 bis 5 Umdrehungen = 6 bis 10 bzw. 12 bis 20 Lichtblitze pro Sekunde) hatte ich ein- fach einen 0'4 mm dicken Eisendraht am Rande der Scheibe mit Hilfe eines darübergeklebten Papierstreifchens in der Verlängerung eines Halbmessers befestigt, der bei jedem Umgang mit dem äußersten federnden und etwas umgebogenen Ende den Rand einer passend be- festigten Glocke leicht streifte ; durch Vergleich der Klingelzeichen mit den Schlägen eines Metronoms kann die Tourenzahl festgestellt werden. Bei höheren Tourenzahlen versagt diese Methode ; auch dürften dann selbst durch den geringen Stoß des Drahtes Unregel- mäßigkeiten im Gange nicht auszuschließen sein. Bei sehr geringen Tourenzahlen kann man gegebenenfalls einen regelmäßigen Gang des Motors auch durch Anwendung der von Barkhausen (23) mitgeteilten Schaltungsweise erreichen. Ich wende darum lieber eine elegantere, rein akustische Methode an, die ebenso einfach wie genau und zuverlässig ist : die rotierende Scheibe wird gleichzeitig als Sirene ausgebildet. Zu diesem Zwecke erhält die Scheibe — wie dies Abb. 7 zeigt — in geringer Ent- fernung vom äußeren Rande eine große Anzahl gleichweit vonein- *) Bei den angegebenen Verhältnissen kann die Geschwindigkeit von 2 bis etwa 14 Umlaufe pro Sekunde stetig (also ohne Sprünge) variiert werden. 3Ü, 2. Metzner: Verwendung intermittierender ßelciiclitung z. Studium. i,;7 ander entfernter kleiner Löcher (meine Scheiben besitzen OO Löcher von 5 ram Durclimesser), die während der Rotation der Scheibe mit der am Ende etwas verjünj^ten Ghisröhre G (s. Abb. G) angeblasen werden. Den Luftstrom liefert eine üruckluftleitimg oder einfach ein Uandgebläse. Die Glasröhre G ist in einigen Millimeter Ent- fernung von der drehenden Sclicibe der Lochreihe gegenüber be- festigt, nicht genau senkrecht, sondern etwas schräg gestellt, so daß der Luftstrom etwas nach der Dreliungsrichtung der Scheibe zu ver- läuft — also jedenfalls keinen nennenswerten Einfluß auf die l'm- laufsgeschwindigkeit ausüben kann. Wird die Scheibe während der Rotation angeblasen, so entsteht ein Ton , dessen Höhe von der Lochzahl der Sirene und von der Tourenzahl abhängig ist. Die Zahl der Öffnungen ist bekannt , die Höhe des Tones kann festgestellt und daraus die Tourenzahl der Scheibe abgeleitet werden. Sind am Umfang der Scheibe 60 Öffnungen angebracht, so würden bei einer Umdrehung pro Sekunde 60 Luftstöße erzeugt; das ist etwa das Contra-iî (^=61 Schwingungen). Bei zwei Um- drehungen entsteht ein Ton von 120 Schwingungen pro Sekunde, also annähernd H=1'22 Schwingungen. In der folgenden Tabelle H sind die Umdrehungen, Lichtfrequenzen und die entsprechenden Töne (in runden Zahlen, berechnet auf gleichschwebende Temperatur) zu- sammengestellt. Die Höhe der Töne wird durch Vergleich mit einer >^timnipfeife festgestellt ; die vorkommenden Intervalle können ja bei einigermaßen gutem musikalischem Gehör mit genügender Genauigkeit abgeschätzt werden. Zur genaueren Bestimmung der Frequenz dient mir eine graphische Darstellung des Zusammenhangs zwischen Ton- höhe und Umlaufsgeschwindigkeit. Aus der Tabelle ist zu ersehen, daß den meist gebrauchten Frequenzen (10 bis 20 pro Sekunde) mittlere Tonhöhen entsprechen, bei denen man die Intervalle auch sicher abzuschätzen vermag. 138 Metzner: Verwendung intermittierender Beleuchtung z. Studium. 36, 2. Tabelle II. Umdrehungen pro Sekunde Lichtfrequenz bei 2 Schlitzen 4 Schlitzen Schwingungszahl des Tones Tonhöhe 1 2 4 60 etwa H (61) 2 4 8 120 „ H (122) 3 6 12 180 „ n^ (183) 4 8 16 240 h (244) 5 10 20 300 zwischen d u. dis 6 12 24 360 etwa 'fis (365-5) 7 14 28 420 zwischen gis u. ö. 8 16 32 480 etwa Ä (488) 9 18 36 540 „ c«7(543) 10 20 40 600 zwischen 1? u. rfw II. Beleuchtung durch elektrische Funken. Bei Benützung elektrischer Funken als Lichtquelle ist die Versuchsanordnung noch einfacher (s. Abb. 8). F ist die Funken- strecke , deren Länge mikrometrisch verstellt werden kann ; sie ist mit den Sekundärklemmen des kräftigen Funkeninduktors J verbunden ; ihr parallel gescbaltet ist eine Kapazität C (Leidener Flasche ge- eigneter Größe). Der Kondensor K macht das von der fast punkt- förmig zu nennenden Lichtquelle kommende Licht parallel und leitet es zum Mikroskopspiegel. Auch hier wird Vorsorge zur Abhaltung falschen Lichtes getroffen. Ich habe einen auf hohe Kapazität be- rechneten Induktor mit schnellschwingendem Deprez- Unterbrecher in Gebranch , als Kapazität eine Leidener Flasche von etwa 500 qcm Oberfläche. Zum Betrieb dient eine Akkumulatorenbatterie hoher Kapazität von 8 Volt Spannung. Die Unterbrechungsfrequenz kann hier nur durch Verstellen des Unterbrechers (was vom Beobachter aus mittels eines Hooke sehen Schlüssels besorgt wird) verändert werden , aber nicht in so weiten Grenzen , als dies bei der strobo- skopischen Scheibe möglich war. Geeigneter als der Deprez -Unter- brecher erwies sich noch der einfache WAGNERSche Hammer, bei dem der Spielraum wesentlich größer ist. Messungen der Frequenz sind allerdings bei dieser Anordnung nicht möglich ; ich benütze sie auch nur, falls ich eine wirklich blitzartige Beleuchtung zu haben wünsche. Durch Verwendung eines rotierenden Unterbrechers — W,2. Metzner: Verwendung intermittierender Beleuchtung z. Studium. 139 rotierende Kontaktscheibe, Quecksilberstrahlunterbreclier (wie sie zu physiologischen Versuchen vorwandt -werden*), u. a. ni. kann schließ- lich auch eine genauere Dosierung erreicht werden , die aber kaum größere Vorteile der ersten geschilderten Methode gegenüber bringen könnte. Deshalb wurde von einem weiteren Ausbau in dieser Rich- tung abgesehen und in der Regel die stroboskopisclie Sclieibe ver- wandt. — Als Material für die Funkenstrecke habe ich mit Vorteil Magnesium-, Aluminium- oder Eisendrahtelektroden benutzt wegen ihrer intensiven Linien in dem für das Auge hellsten Gebiet be- sonders im grünen Teil des Spektrums (bei Magnesium besonders 518-4; 517-3; 516-7 mß bei Aluminium 572-2; 569-6 m/i im Gelb 505*6 ; 466-2 m/f im Grün und Blau. Eisen besitzt über das ganze Spektrum hin intensive Linien). Alle drei Lichtquellen sind außer- ordentlich reich an schädigenden ultravioletten Strahlen, die aber zum größten Teil durch das Glas der Kondensoren absorbiert werden. Wegen der verhältnismäßig geringen Intensität kann man bei Funken- beleuchtung nur im Hellfeld beobachten , dabei aber noch ganz an- sehnliche Vergrößerungen erreichen. III. Die Wahl der Optik. Für die Wahl der Vergrößerung ist es ausschlaggebend , daß wir bei unseren Versuchen das Augenmerk hauptsächlich nicht auf strukturelle Einzelheiten richten, sondern auf Erfassung der äußeren *) Bei diesen Unterbrechern ist die Unterbrechungszahl sehr genau feststellbar. 140 Metzner: Verwendung intermittierender Beleuchtung z. Studium. 36, 2. Gestalt. Dazu ist von vornherein kein besonders hohes Auflösungs- vermögen der Objektive erforderlicli. Wenn wir noch bedenken, daß die Bewegungen doch nicht streng in der Ebene des Objekttisches verlaufen, so müssen wir Objektive mit nicht zu kleiner Se h tiefe verwenden — also Objektive geringerer Apertur. Die zur Erhöhung der Formenerkennbarkeit nötige Steigerung der Ver- größerung kann, wenn es erforderlich ist, durch AnAvendung starker Kompensationsokulare erreicht werden. Im Dunkelfeld ist wegen der größeren Brillanz der Bilder dies Verfahren besonders vorteilhaft. Ich arbeite deshalb meist mit Objektiv IV (Seibert; Ap. ^=0*5) in Ver- bindung mit stärkeren Okularen (Ok. III bis Kompensationsokular 18 bei Bogenlicht). Fast wichtiger ist noch die Regelung der Beleuchtung. Bei Beobachtung im Hellfeld werden nur die Zentralstrahlen benutzt, d. h. die Irisblende des Kondensors ist fast geschlossen oder über- haupt der Kondensor entfernt. Zur Betrachtung kleiner Objekte im Dunkelfeld dient mir ein Reichert scher Spiegelkondensor, als Lichtquelle eine Schwachstrombogeniampe. Die Objektträger und Deck- gläser müssen peinlich sauber sein und die Präparatdicke darf die Sehtiefe des Objektives nicht übersteigen. Als Immersionsflussigkeit (zur Verbindung von Kondensor und Objektträger) gebrauche ich nur destilliertes Wasser (vgl. auch Siedentopf [24]) oder Benzol (Brechungsexponent n = 1'503), das vor dem Wasser den Vorteil geringeren Lichtverlustes durch Reflexion besitzt und die Glasflächen nicht so verschmiert wie Immersionsöl. Für dickere Objekte — größere Infusorien — . eignen sich die Spezialkondensoren nicht. Ich grifi' deshalb auf die einfachste Art der Dunkelfeldbeleuchtung — die zentrale Abbiendung im dreilinsigen Abbe sehen Kondensor durch eine „Sternblende" — zurück. Durch die Sternblende werden alle Strahlen bis zu der Apertur 0*6 bis 0'7 zurückgehalten; der Kon- densor wird wiederum durch einen Tropfen Wasser mit dem Objekt- träger verbunden. So werden Strahlen der Aperturen 0*7 bis 1-3 zur Beleuchtung herangezogen. Die Lichtstärke ist durchaus ge- nügend , auch die Ausdehnung des intensiv beleuchteten Feldes im Präparat. Das Objektiv darf natürlich im Höchstfall die Apertur 0*5 besitzen, wenn der Untergrund wirklich dunkel erscheinen soll. Objektträger und Deckgläser haben die gleiche sorgfältige Behandlung zu erfahren, wie es bei der Herstellung der für die Dunkelfeldkonden- soren bestimmten Präparate üblich ist. 3«, 2. Metzner: Verwendung intermittierender Beleuchtung z. Studium, i \ \ I). Beinerkuiigeii zur VersuclisaiistelluDg. Zur Einübung der Versuchsmethodik hat es sicli als onipfehlens- wert gezeigt, dio relativ kräftigen Slrudelorgane gri»ßerer liädertiere (Rotifer, llydatina) oder größerer Infusorien (Stentor, Vorticella) zu wählen , die mit einer erstaunlichen Regelmäßigkeit arbeiten. Die festsitzenden Formen ermöglichen dabei natürlich leichter über längere Zeit ausgedeiinte Beobachtungen ; bei einiger Übung gelingt es dann verhältnismäßig leicht , auch freischw immende Tiere zu untersuchen. Ich ziehe dabei die Bewegung des Objektträgers aus freier Hand der Benutzung eines Kreuztisches vor. Ebenso konstant bewegen sich die zu starren Zirren umgewandelten Wimperbüschel der hypo- trichen Ciliateu und die kräftigeren Cilienreihen, die den Peristom- besatz der peritrichen Infusorien bilden. An diesen Objekten (be- sonders schön au der adoralen Wimperspirale von Stentor coeruleus und den Stirnzirren von Stylonychia mytilus) lassen sich alle im theoretischen Teil dieser Arbeit abgeleiteten Erscheinungen in schönster Weise beobachten. Die „Ruhelagen bei den Perioden (p = -i, i/S 1» ip werden mitunter minutenlang streng eingehalten, auch die ver- langsamte Bewegung der einzelnen Wimper läßt sich genau verfolgen. Läßt man den Motor mit höchster Geschwindigkeit laufen und stellt plötzlich den Strom ab , so werden beim Auslaufen des Motors alle Stadien in kurzer Zeit durchlaufen. Besonders auffällig ist bei allen diesen Objekten das oben eingehend erörterte „Rutscheu'' zu beob- achten. Die Verfolgung der einzelnen Wimpern gelingt erst nach einiger Übung bei stärkereu Vergrößerungen und entsprechender Licht- stärke. Erheblicli schwieriger ist die Frequenzmessung au den zarten Cilieu des Wimperkleides der holotrichen Infusorien. Hier ist eines- teils der Metachrouismus nicht immer so ausgeprägt, anderseits die Bewegung an sich nicht so regelmäßig, so daß ein eigentliches „Still- stelleu'- nur selten wirklich zn beobachten ist. Außerdem ist die Frequenz meist niedrig (bei in voller Tätigkeit befindlichen Zellen meist 10 bis 13, höchstens 18 bis 20 Schläge pro Sekunde) und dadurch die Beobachtung noch weiter erschwert. Ein recht kräf- tiges Wimperkleid und stark hervortretenden Metachronismus besitzt Opalina ranarum, die sich auch schon wegen ihrer Größe (bis 1 mm) hervorragend zur Beobachtung eignet. Bei der Beobachtung im kontinuierlichen Liclit sieht man (besonders prächtig bei Dunkelftld- beleuchtung) die durch den Metachronismus bedingten Wellen von 142 Metzner: Verwendung intermittierender Beleuchtung z. Studium. 36, 2. vorn nach hinten (bzw. auch quer über den Körper) dahinziehen; in gleicher Richtung werden auch Tuscheteilcheu u, dgl. befördert. Wie man sich durch Betrachtung der am Rande stehenden Wimpern überzeugen kann , kommt die spitze Gestalt der am Tier „entlang- rutschenden" Wimperbüschel auf ganz ähnliche Weise zustande wie die Gestalt der an den Cilienreihen beobachteten gleichen Erscheinung. Diese Beobachtung ist hier dadurch erleichtert, daß die Frequenz sehr rasch wechselt und in weiten Grenzen schwankt (von 2 bis etwa 14 Schläge pro Sekunde). Die Frequenzmessung ist da nicht immer einfach , gelingt aber docli durch Anwendung einiger Kunst- griffe. Die einfachste Methode besteht darin, die Lichtfrequenz zu steigern und nicht yj, sondern ^ zu messen. Das ist liier bei ganz schwacher Vergrößerung leicht zu bewerkstelligen. Ist man in die Nähe dieser Frequenz gelangt, so sieht man die Zahl der über das Tier hingleitenden Wellen verdoppelt (der Abstand natürlich halb so groß) und es gelingt auch diese Erscheinung für Augenblicke zum Stillstand zu bringen. Bei ganz geringer Geschwindigkeit (etwa bis ip = -^/g Sek.) zähle ich direkt aus im kontinuierlichen Licht. Li das Okular wird ein Strichkreuz eingelegt und gleichzeitig mit dem Objekt scharf eingestellt. Nun wird bei stilliegendem Tier die Zahl der „Wellen" festgestellt, die die senkrecht zur Wanderungsrichtung stehende Marke im Laufe einer Sekunde passieren. Die ermittelte Zahl gibt direkt die Frequenz an. Zur Markierung der Zeit wird ein Metronom benützt, das halbe Sekunden schlägt. Da man bis zu vier Durchgänge in diesem Zeitraum sicher beobachten kann , sind Frequenzen bis zu 8 direkt bestimmbar. Mau kann übrigens diese Methode auch auf die Beobachtung im intermittierenden Licht über- tragen, falls es sich um Frequenzen von 10 bis 14 handelt, die sich direkt schwer beobachten lassen. Wir benützen zur Beobachtung eine etwas erhöhte Lichtfrequenz und bestimmen die verlangsamte „scheinbare Frequenz" i— ,1 auf obige Weise. Die wahre Frequenz ist dann sehr einfach zu finden. Nach unseren Betrachtungen im theoretischen Teil (Abschnitt II, 3) besteht zwischen (p und (/>' folgende Beziehung : %p /^* — 1\ 3. KuANZh'ELDER u. ScHWiNNiNG , Die Funkenphotographie , insbesondere die Mehrfach -Funkenphotographie. Berlin 1903. 7. Cranz, C. , Über einen ballistischen Kinematographen (Zeitschr. f. d. ges. Schieß- u. Sprengstoflfwesen Bd. 4, 1909, S. 321). 8. Cranz, C, u. Glatzel, B. , Die Verwendung von Gleichstromlösch- funkenstrecken zur kinematographischen Aufnahme ballistischer und physikalischer Vorgänge (Ber. d. D. Phys. Ges. Bd. 14, 1912, S. 525). 9. Ulehla, Vl., Ultramikroskopische Untersuchungen über Geißelbewegung (Biol. Zentralbl. Bd. 31, 1911, S. 645). 10. Reichert , K. , Über die Sichtbarmachung der Geißeln und die Geißel- bewegung der Bakterien (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Bd. 51, 1909, S. 14). 11. Martius, Methode zur absoluten Frequenzbestimmung der Flimmer- bewegung auf stroboskopischem Wege (Du Bols-Reymonds Arch. f. Physiol. 1884, S. 456). 12. Kraft, H. , Zur Physiologie des Flimmerepithels bei Wirbeltieren (Pflügers Arch. f. Physiol. Bd. 47, 1890, S. 196). 13. O0.STING, J. II., Stroboscopisch an photogr. onderzoek van gedvongen (Irillingen (Maandblad van Naturwetenschappen, 1896, Nr. 6). 14. La.mpa, A., Über ein Vibroskop (Anz. d. k. Akad. d. Wiss. Wien, math.-nat. Klasse, Bd. 51, 1914, S. 30). 15. Prowazek, S. v., Protozoenstudien II [3. Geißel und Cilie) (Arb. a. d. zool. lustituten d. Univ. Wien Bd. 12, 1900, S. 261). 16. Uelmholtz,,H. v., Physiologische Optik (1896, S. 483). Zeitschr. (. -»rigs. Mikroskopie. 36, "i. 10 146 Metzner : Verwendung intermittierender Beleuchtung z. Studium. 36, 2. 17 Ptotnikow J., Photochemische Veraucbsteclmik (Halle 1912, 8^123) 8. IZZ::;, H., über .Itramikroskopische Abbildung hnearer Objekte f/eitschr f. wiss. Mikrosk. Bd. 29, 1912, S. 43). ,<.. 3.1^:, zur Kennt», des JWo.pirU.uo, jenense und ^e,ner Keak- üonen auf Lichtreize (Jahrb. f. w.ss Bot. Bd_ 5(,, 1915, S. 658). IÎ- r/o^MAH^tA ";rJéZe..n. in „b.„.».s ... H^l^; t'Ä'Äche Wi*un. vo; Wahlen verschiedene. .. B=fi:n:Ke:u^S™--— 24. sfet^Priftüf einen neuen Fortschritt in der Uitranoikroskopie rVprh d D Ph73. Ges. Bd. 12, 1910, S. 12). 25. Z:Ltl DiJriltration von E-lsionen und die Defor.at.on von Emulsionsteilchen unter Druck (KoU. Zeitschr. Bd. 7, I^IO, S. 8^)^ 26 Stiglkr, R., Über das Flimmern der Kinematographen (P.luokr. Arch. f. Physiol. Bd. 123, 1908, S. 224). [Eingegangen am 3. Mai 1919.] 3H, 2. Müller: Darstellung der Markscheide und des Achsenzylinders. 1 4 7 [Aus dem Laboratorium der III. medizinischen Klinik der Universität in Wien. Vorstand Prof. Dr. F. Chvostek.] Über eine neue Methode der Darstellung der Markscheide (des Neurokeratins) und des Aehsen- zylinders. Von Dr. H. Müller. Um Einblick in das Verhalten eines der wichtigsten Bestand- teile des normalen und pathologischen Nervensystems, der mark- haltigen Nervenfaser zu gewinnen, stehen uns heute eine ganze Anzahl von Methoden zur Verfügung, die aber alle auf dem von Weigert angegebenen Prinzipe der Benutzung des Ilämatoxylin- Schwermetallackes fußen und technisch insofern ein allen gemein- sames wichtiges Detail aufweisen, daß sie nämlich nur an Schnitten "durchführbar sind, die aus zelloidineingebettetem Material herstammen. Im Kriege jedoch zwang die zeitweise Unmöglichkeit, Zelloidin bei den Kriegsprosekturen bei der Armee im Felde zu beschaffen, nach einem andern Verfahren Ausschau zu halten. Wohl hat Spielmeyer eine Methode angegeben, die am Gefrierschnitt ausgezeichnete Resul- tate ergab, doch ist diese an manchen Objekten, wie kleinsten exzidierten Narbenstückchen nach Schußverletzung der Nerven einerseits wegen der Kleinheit des zur Verarbeitung gelangenden Materiales, anderseits der Härte des fibrösen Narbengewebes, das ein Schneiden am Gefriermikrotom, selbst nach Gelatineeinbettung, nicht zuläßt, oft nicht durchführbar. Es schien daher der Versuch aussichtsreich, auf Grund der in den letzten Jahren gemachten Fortschritte auf dem Gebiete der Lipoidchemie des Zentralnervensystems nach einem Verfahren fahnden, das die Überführung der in Betracht kommenden Lipoidkörper, vor allem also der Phosphatide, in nicht oder besser gesagt, schwer lösliche Verbindungen und so ihre Darstellung an paraffindurchtränktem Material gestatten würde. Solche Substanzen stellen die Verbindungen des Kephalin und Myelin mit Bleiazetat, 10* 148 Müller: Darstellung der Markscheide und des Achsenzylinders. 36,2. des Lezithin, des Paramyelin und Spingomyelin und anderer ähnlicher mit Kadmiumchlorid dar, ein Umstand, der ja auch bei der Gewin- nung dieser Körper aus dem tierischen Gewebe Verwendung findet (Thudichum). Proben mit Bleiazetat -hältigen Fixierungsflüssigkeiten schlugen bisher fehl, weil einerseits aus zahlreichen der in Betracht kommenden Fixierungsmittel Bleiverbindungeu ausfallen, anderseits in wässerigen Bleizuckerlösungen das Gewebe für histologische Zwecke nicht in entsprechender Form konserviert wird. Dagegen ergaben die Versuche mit Kadmiumchlorid einen vollen Erfolg, so daß an dem so behandelten Material die Markscheide mit Hilfe der in der Lipoid- darstellung so erfolgreichen Methode der Anwendung des Hämatoxylin- (Schwer-) Metallackes (Smilh - Diettrich, Fischler, Hess und MIjller, Müller) elektiv dargestellt werden konnte, worüber wir bereits be- richteten. Die mit dem damals mitgeteilten Verfahren erhaltenen Resultate waren jedoch noch nicht derartige, daß diese Methode anders als ein Aushilfsmittel hätte betrachtet werden können. Indessen ist es gelungen, die Kadmiumtechnik dergestalt zu vervollkommnen, daß wir annehmen dürfen, daß sie für manche Fälle eine willkommene Bereicherung unserer Histotechnik darstellt. Bevor wir auf Einzelheiten eingehen, sei auf einen Umstand hin- gewiesen, der nach unserer Meinung besondere Beobachtung verdient. Die Färbung der Markscheide gelingt nach Kadmiumfixierung stets, wenn auch nicht immer in gleich schöner Weise, gleichgültig welche Art des Hämatoxylinlackes (mit Cr, Cu und Fe) wir verwenden. ImmeT jedoch ist nur das Neurokeratiugerüst, nie das Mycoplasma (im Sinne Durante) gefärbt. Dies ist um so auffälliger und be- merkenswerter, als ja nach einer allgemein geteilten Annahme das Neurokeratiugerüst aus Lezithin bestehen soll (siehe auch Spielmeyer, S. 133). Doch können wir nicht unterlassen, zu bemerken, daß dies bei der heute noch bestehenden Unsicherheit auf dem Gebiete der Lipoidchemie (man vergleiche diesbezüglich Cramer und S. Fränkel) nur eine, allerdings eben durch die obige Tatsache scheinbar be- stätigte Annahme ist, wobei überdies nicht vergessen werden darf, daß nach den Untersuchungen Erlandsens möglicherweise durch Chlorkadmiumfällung bereits auch eine Zersetzung des Lezithins stattfindet. Jedenfalls legt das Verhalten des Neurokeratins , des „apparato di sostegno" der Italiener gegenüber dem Kadmiumchlorid die Annahme nahe, daß es sich in ihm um einen, chemisch wohl charakterisierten, von dem übrigen Mycoplasma unzweifelhaft ver- 36, 2. Müller: Darstellung der. Maikscheido und des Achsenzylinders. 149 schiedenen Anteil dor pheriphereu Nervenscheide handelt, dessen morphologische Konstanz bis zu einem gewissen Grade eine Prä- existenz desselben intra vitam vermuten läßt, eine Frage jedoch, die noch weiterer eingehendster Untersuchung bedarf. Sein Wert als außerordentlich feiner Indikator intravitaler (degenerativer) Vor- gänge am Nerven steht aber besonders nach den Untersuchungen DüucKS außer allem Zweifel. I. Färbung des peripheren Nerven. a) Darstellung der Markscheide (des Neurokeratins). Wie bereits oben hervorgehoben wurde, handelt es sich in erster Linie darum, das „Lezithin" des Neurokeratins (es sei nochmals her- vorgehoben, daß dadurch über die eigentliche chemische Konstitution des Neurokeratins keinerlei wie immer geartetes Urteil abgegeben werden soll) in eine stabile Verbindung überzuführen, wodurch es innerhalb des Gewebes für die gewöhnlichen Lipoidsolventien, soweit sie in der Histotechnik Verwendung finden, also Alkohol, Xylol, Benzol , Anilin u. a. , unangreifbar wird. Dies geschieht nun durch das Kadmiumchlorid , das wir derart verwenden , daß wir die zur Untersuchung gelangenden Gewebsstücke in reichlichen Mengen einer h- bis lOprozentigen Formaliulösung, die 80 Prozent Kadraiumchlorid enthält, fixieren. Zu diesem Zwecke lösen wir am besten kristallisiertes Kadmiumchlorid (MERCKSches oder KAHLBAUMSches Präparat) ana partes aequales in Aqua destillata und setzen dieser Stammlösung, die man beliebig lange vorrätig halten kann , vor Gebrauch auf je 80 Teile 20 Teile konzentrierten Formalins zu (so daß man also eine etwa Sprozen- tige Formaldehyd- 80prozentige Kadmiumchloridlosung erhält). Da hinein kommen die Gewebsstücke auf 4 bis 5 Tage, wobei sie (da sie auf der spezifisch schweren Lösung schwimmen) mit Watte bedeckt werden. Die Stückchen sollen nicht zu groß sein, insbesondere darf ihre Dicke nicht 6 bis 8 mm überschreiten und keinesfalls dürfen sie während der Fixation übereinander liegen , da das Kadmium schlecht in die Tiefe dringt. Nerven, z. B. das gesamte herauspräparierte Nerven- system der oberen oder unteren Extremitäten, können ohne weiteres „in toto", selbstverständlich in reichlichen Mengen Flüssigkeit, fixiert werden, auch können sie beliebig lange (bis zu 5 Jahren!) in der Flüssigkeit liegen bleiben , ohne daß ihre Färbbarkeit leidet. Nach 150 Müller: Darstellung der Markscheide und des Achsenzylinders. 36, 2. durchgeführter Fixation werden die Stückchen in der üblichen Weise, jedoch ohne vorheriges Wässern , in Alkohol gehärtet und durch Xylol oder Anilin - Benzol in Paraffin eingebettet. Fängt man die Schnitte, wie es vielfach üblich ist, auf heißem Wasser auf, so sind sie bald auf den Objektträgern aufzunehmen, da sie auf heißem Wasser stark quellen. Die Schnitte müssen, besonders wenn sie nach den spezifischen Nervenfärbungsmethoden betrachtet werden sollen, sorg- fältig mit Eiweißglyzerin aufgeklebt werden. Die so behandelten Schnitte können zu allen üblichen Übersichtsfärbungen verwandt werden, z. B. Hämalaun - Eosin, van Gibson, Methylenblau, ürankarmin nach Schmaus - Chilesotti usw. Sollte ausnahmsweise einmal eine dieser Färbungen kein günstiges Resultat zeitigen, so genügt es, die Schnitte nach dem Entparaffinieren einige Zeit (etwa 30 Minuten) in Aqua destillata zu wässern. Bei allen derartig behandelten Schnitten ist bereits das Neurokeratingerüst dar- gestellt. Bei Hämalaun - Eosinfärbung sind die größeren Nerven- bündel, z. B. bei Längsschnitten des Nervus ischiadicus oder der- gleichen, bereits makroskopisch deutlich erkennbar und zeigen einen etwas bläulichen Farbton. Bei mikroskopischer Betrachtung sieht man die einzelnen Maschen des Neurokeratins mit Eosin scharf dar- gestellt, ebenso meist auch die RANViERSchen Schnürringe. Niemals dagegen sieht man am normalen und gut fixierten Nerven die Schmitt- Lantermann sehen Einkerbungen; ihr Erscheinen zeigt immer patholo- gische Veränderungen oder Absterbeerscheinungen des Nerven (event, schlechte Fixierung) an. Der Achsenzylinder ist dort, wo er direkt ausgeschnitten ist, mit Hämalaun gefärbt (so stets auf den Quer- schnitten), meist jedoch nur als Negativ an der Aussparung der Maschenräume des Neurokeratinnetzes kenntlich. Das ganze Bild der Markscheide entspricht vollkommen der Schilde- rung DüRCKS, auf Grund seiner mit der WEiGERTSchen Eisenhämatoxylinlackmethode gewonnenen Präparate. Oft ist das Neurokeratingerüst nicht im Eosinton allein gefärbt, sondern scheint auch mit Hämalaun imbibiert, so daß es bläulichrot aussieht ; bei gewissen Tiergattungen , z. B. Ratte , Hund , ist dies stets , beim Menschen weniger oft der Fall. Bei Färbung nach VAN Gibson ist die Markscheide gelb, mit Methylenblau blau, mit Urankarmin nach Schmaus -Chilesotti äußerst schwach hellrot tingiert. Obwohl zur Beurteilung des Zustandes eines Nerven die einfache Hämalaun -Eosinfärbung vollständig hinreicht, ist doch oft eine elektive Färbung der Markscheide erwünscht. Diese wird nach dem Weigert- I 3ö, 2. Müller: Darstellung der Markscheide und des Achsenzylinders. 1 5 1 sehen Priuzipe auf folgendem Wege erreicht; Die entparaffinierten Schnitte kommen auf 24 Stunden in gesättigte , wässerige Lösung von Kupfersulfat ([reines Präparat! „pro analysi" ;] Schnitte stets nur mit destilliertem Wasser behandeln, ebenso damit alle Lösungen herstellen!) bei S?**; hierauf werden sie mit destilliertem Wasser gründlich abgespült und in WEiGERTSches Lithionhämatoxylin auf 24 Stunden bei Zimmertemperatur gebracht. Das Ilämatoxylin besteht aus : 10 Prozent alkoholischer Hämatoxylinlösung . . 100 Gesättigter wässeriger Lithiumkarbonatlösung . . 10 Aqua destillata 900 Diese Lösung kann sofort nach Bereitung gebraucht werden und bleibt etwa 8 Tage verwendbar , so lange sie nämlich weinrot (nicht rotbraun) ist ; ihre Güte nimmt jedoch beständig ab. Hiernach werden die Schnitte wieder mit destilliertem Wasser gespült und mit 50 Prozent WEiGERTScher Differenzierungsflüssigkeit, d. i. Borax 20 Ferrizyankalium 2*5 A(iua destillata 2000 differenziert , bis das Bindegewebe hellbraun , das Nervengewebe blau bis blaugrau oder blauschwarz erscheint. Handelt es sich um Darstellung einzelner Nervenfasern , z. B. im Narbengewebe aus Nerven, so wird die Differenziernng am besten unter dem Mikroskope kontrolliert. Sodann destilliertes Wasser, Alkohol, Karbolxylol, Kanada- balsam wie üblich. Bei so behandelten Präparaten erscheint nun das Neurokeratin der Markscheide blau, blaugrau oder scliwarz (letzteres namentlich gerne in Narbengewebe) in einer Schärfe , wie sie vielfach oft von Eisenhämatoxylinpräparaten nach Weigert nicht erreicht wird. Gleicli- zeitig gefärbt sind stets auch die Erythrozyten, die Zellkerne (beide tiefschwarz oder schwarzbraun) und Muskelgewebe. Über letzteres sowie über einige Färbungsresultate an Drüsen mit innerer Sekretion wird an anderer Stelle berichtet werden. b) Achsenzylinderfärbung. An kadmiumfixierten Objekten ist die Schmaus -Chilesotti sehe Achsenzylinderfärbung ohne weiteres durchführbar (Färbedaucr etwa Vî Stunde). Um den Achsenzylinder elektiv zu färben, beizt man 152 Müller: Darstellung der Markscheide und des Achsenzylinders. 36, 2. die entparaffinierten Schnitte anstatt in Kupfersulfat in einer gesättigten Lösung von neutralem essigsaurem Kupfer in destilliertem. Wasser durch 24 Stunden bei 37^. Hier ist die Reinheit des verwendeten Kupferazetates von größter Wichtigkeit ; am besten bedient man sich des von Kahlbaum bezogenen Salzes. Sodann werden die Schnitte in Aqua destillata kurz , aber gründlich abgespült , und wie oben weiter behandelt. Dabei ist jedoch zu beachten, daß das Lithion- Hämatoxylin nur kürzere Zeit, 3 Tage, verwendbar bleibt, am besten bereitet man es jedesmal frisch. Die Differenzierung muß sorgfältigst kontrolliert werden, man darf sein Augenmerk nur auf das Nerven- gewebe selbst richten ; dies ist insbesondere bei der Färbung von Objekten mit viel fibrösem Narbengewebe zu beachten , da dieses gerne den Farbstoff noch zurückhält , während die Achsenzylinder längst entfärbt sind. Zum Ausprobieren wird es sich empfehlen, geschlossene , wenig Bindegewebe enthaltende Nerven , z. B. den Vagus, nicht aber etwa den Ischiadicus oder Nervennarben zu nehmen. Auch soll stets vorher die oben geschilderte Markscheidenfärbung zur besseren Orientierung gemacht werden. Bei gelungenen Präparaten stellt sich nun der Achsenzylinder als tiefschwarz gefärbter Faden auf hellbraunem Untergrunde, der eben noch Strukturdetails erkennen läßt , dar. Meist bleiben auch Zellkerne , Erythrozyten und Muskel- gewebe schwarz, elastisches Gewebe und DtJRCKSche Fasern sind dagegen nicht gefärbt. Die Achsenzylinderfärbung ist etwas launenhafter als die Mark- scheidenfärbung; sie erfordert, wie schon oben erwähnt, genaue Kontrolle der Differenzierung, um diese im richtigen Augenblicke zu unterbrechen. Bei Herstellung von Serien, die für obige Färbung bestimmt sind, ist peinlichst auf gJeiche Dicke aller auf einen Objekt- träger aufgezogenen Schnitte zu achten, da ja sonst ein gleichmäßiges Differenzieren nicht möglich ist. Wer jedoch einmal gelungene Präparate , die nach obiger Methode gewonnen sind , gesehen hat, wird uns sicherlich zustimmen , daß diese viel mehr leistet als die Methode nach Schmaus - Chilesotti 5 am peripheren Nerven scheint sie uns auch bequemer als die Methode nach Bielschowsky , wobei auch noch der Vorteil der Verwendung dünnster Paraffinschnitte an Stelle von Zupfpräparaten (Gefrierschnitte sind ja oft gerade von peripheren Nerven schwer herzustellen) in Betracht kommt (am Zentralnervensystem ist obige Methode kaum anwendbar — s. folgen- den Absatz). Eine Sichtbarmachung der Primitivfibrillen, ähnlich dem Bethe-Mönckeberg sehen Verfahren, erfolgt allerdings nicht. 36, 2. M ü 1 1 e r : Darstellung der Markscheide und des Achsenzylinders. 1 53 II. Färbung: des Zentralneryensystems. Auch hier zeigen uns die mit kadmiumhaltiger Fixationsflüssig- keit behandelten Stücke bei einfacher Hämalaun - Eosinfärbung mehr als die anders fixierten Objekte. Der markhaltige Anteil erscheint in ähnlicher Weise wie am peripheren Nerven in einem leicht bläu- lichen Tone gegenüber dem nur eosingefärbten marklosen , so daß mit freiem Auge bereits die letzteren, wenn man die Präparate gegen einen weißen Hintergrund hält, deutlich erkennbar sind, so z. B. die Schmetterlingsfigur des Rückenmarkes, marklose Anteile bei Degene- rationsherden usw. Auch erlauben uns Hämalaunschnitte von Kadmium- material ein gutes Urteil über den Zustand der Tigroidgranula, wenn sie auch naturgemäß diesbezüglich den Wettkampf mit Nissl sehen Zelläquivalentbildern nicht aufnehmen können. Wenn wir nun die technischen Details besprechen , so sei vor allem auf die Wichtigkeit peinlichst genau durchgeführter Fixation hingewiesen ; die Gewebsstückchen dürfen nicht über 6 bis 8 mm dick sein und in der Fixationsflüssigkeit nicht direkt übereinander liegen. Namentlich letzterer Punkt ist genau zu beachten, da es sonst stets zur Bildung von Niederschlägen im Präparat kommt. Dagegen können ganze Scheiben aus dem Kleinhirn oder den Hemisphären, stets vorausgesetzt, daß sie genügend dünn und überall reichlich von der Fixationsflüssigkeit umgeben sind, ohne weiteres bearbeitet werden. Die weitere Bearbeitung geschieht in derselben Weise, wie sie oben im Abschnitt I a und b genauer geschildert wurde ; aus einem gleich auseinanderzusetzenden Grunde jedoch begnügen wir uns gewöhnlich mit der Beizung mit Cuprum. aceticum und nachfolgender Färbung mit Lithion-Hämatoxylin (also der oben als „Achsenzylinderfärbung" geschilderten Methode). Es ist ja eine bekannte Tatsache, daß sich der Achsenzylinder, Itzw. das „Axoplasma" im periplieren , markhaltigen Nerven anders verhält, als im Zentralnervensystem ; hier dürfte es genügen, auf die ausführlichen Darlegungen Kaplans hinzuweisen. Auch finden wir bereits dort die durch eine Reihe von Färbungsresultaten gestützte Behauptung, daß das Axoplasma im peripheren Nerven sehr nahe Beziehungen zur Markscheide hat. Während aber im peripheren, markhaltigen Nerven diese Beziehungen relativ noch entferntere sind, «0 daß es, wie oben genauer dargelegt, durch kleine Abänderungen 154 Müller: Darstellung der Markscheide und des Achsenzylinders, 36, 2. in der Technik (Verwendung des Sulfates einerseits , des Azetates anderseits) leicht gelingt, Achsenzylinder und Markscheide (Neuro- keratin) elektiv darzustellen, scheinen im markhaltigen Anteile des Zentralnervensystems diese bei weitem innigere zu sein ; es ist nämlich die Unterscheidung d es A chsenzy linders und des Neurokeratinanteils der Markscheide auf dem oben dargelegten Wege nicht mehr möglich ; denn sowohl mit Kupfersulfat wie auch mit Kupferazetat gebeizte Schnitte liefern dasselbe Ergebnis : Färbung des markhaltigen Nerven- abschnittes, mit anderen Worten, das gleiche Bild wie Weigert- Präparate. Dies Ergebnis läßt aber auch andere Deutung als die vorhin gegebene zu, nämlich, daß die von Kaplan bereits festgestellte Änderung im chemischen Verhalten des Axoplasmas bereits beim Ein- tritte in die weiße Substanz des Zentralnervensystems stattfindet. Auch ist es nicht ausgeschlossen, daß es sich bei den als Markscheide gefärbten Substanzen im Leukomyelon und Leukenzephalon um andere chemische Körper handelt als im Neurokeratin des peripheren Anteils des Neuroms, da ja Chlorkadmium eine ganze Reihe verschiedener Phosphatide /ällt. Eine präzise Entscheidung wird, solange unsere Kenntnisse über die Lipoide aus der Reihe der Phosphatide und Cerebroside so mangel- hafte sind wie gegenwärtig, .wohl nicht möglich sein; doch kommt es uns ja hier vor allem auf die praktische Anwendung unserer Methode an. Da bei Verwendung des Kupfersulfates die graue Substanz hellblaugrau , die weiße dunkelblaugrau gefärbt erscheint, während bei den azetatgebeizten Schnitten diese dunkelgrünblau, jene hellgelb ist, wenden wir letzteres Verfahren allein an, und haben, namentlich bei Herstellung von Serien nicht zu großer Objekte, wie Rückenmark und Oblongata, Kleinhirn, ferner bei Bearbeitung vom Gehirn kleiner Tiere, wie Ratten und Mäuse, oder Embryonen Resultate erzielt, die an Schärfe der Darstellung der besten WEiQERT-Präparate mindestens ebenbürtig sind. Fassen wir zum Schlüsse unser Verfahren nochmals übersicht- lich zusammen, so gestaltet es sich folgendermaßen : Zentralnervensystem. 1) Fixieren in 80 Prozent Chlorkadmium -\- 8 Prozent Formalin. 2) Härten, Einbetten in Paraffin, Schneiden, wie üblich. 3) Aufkleben der Schnitte mit Eiweißglyzerin ; Entparaffinieren. ;<«, J. Müller: Üarstellung der Markscheide und des Achsenzylindera. 150 4} Beizen in gesättigter wässeriger Lösung von Kupferazetat 24 Stunden bei 37 ^ .')) Kurzes, gründliclics Abspülen, in Aqua destillata. 6) Färben in Lithionkarbonathämatoxylin 24 Stunden. 7) Abspülen mit Aqua destillata. 8) Differenzieren mit Boraxfcrrizyankalilösung. 9) Alkohol, Karbolxylol, Balsam wie üblich. Pheriphere Nerven. A. zur Markscheidendarstellung: 1) bis 3) wie oben. 4) Beizen in gesättigter wässeriger Lösung von Kupfersulfat 24 Stunden bei 31^. 5) bis 9) wie oben. B. zur Achsenzylinderdarstellung : 1) bis 9) wie beim „Zentralnervensystem". Literaturverzeichnis. 1. ('kamer, Darstellung und Eigenschaften der für das Nervensystem charakteristischen Lipoide (Handb. d. biochem. Arbeitsmeth. Bd. 2, 1910, S. 774). 2. Durante, zitiert bei Dühck. 3. DiJKCK, Untersuchung über die pathologische Anatomie der Beri -Beri (Ziegleus Beitr. Suppl-Bd. 8, 1908). 4. Erlandsen, Untersuchungen über dio lezithinartigen Substanzen des Myokards und der quergestreiften Muskulatur (Zeitschr. f. physiol. Chemie Bd. .51, 1907, S. 71). ."), FiciiLER, siehe IIks.s- Müller. »;. Fränkel, Darstellung von Lipoiden aus Gehirn und anderen Geweben (Ilundb. d. biochem. Arbeitsmeth. Bd. 5, 1911, S. G19). 7. Hess- Müller, Über den Ablauf (. Kai'lan, Nervenfärbung (Arch. f. Psychol, u. Nervenkrankh. Bd. 35, 1902, 8. 825). 9. MiJLLER, Zur Frage der chemischen Konstitution der eosinophilen Granula (Wiener klin. Wochenschr. 1913, Nr. 25). 10. MÜLLER , Über die sogen. Innenkörper der Erythrozyten (Zeitschr. f. exp. Pathol, u. Therap. Bd. 18, H. 2, 1916). 156 Müller: Darstellung der Markscheide und des Achsenzylinders. 36,2. 11. Müller, Eine einfache Markscheidenfärbung in Paraffin- und Gefrier- schnitten (Deutsche med. Wochenschr. 1917, Nr. 46). 12. Smith - Dietrich, siehe Hess -Müller. 13. Spielmeyer, Technik der mikroskopischen Untersuchung des Nerven- systems. 2. Aufl. Berlin 1914. 14. Thudichum, Chemische Konstitution des Gehirnes der Menschen und der Tiere. Tübingen 1901. [Eingegangen am 20. Juni 1919.] 8«. 2. Walsem: Noch einmal: Unsere Bunsensche Lampe. if)? Noch einmal: Unsere Bunsenscbe Lampe. Von G. C. van Walsem in Santpoort-S., Holland. Hierzu zwei Textabbildungen. Folgende Bemerkungen schließen sich direkt an meinen dies- bezüglichen Aufsatz (diese Zeitschr. , Bd. 33 , S. 337 bis 340) au. Die dort beschriebenen Neuerungen laufen auf die Herstellung einer Einrichtung für eine kleine Dauerflamme sowie einer ein- und aus- schaltbaren Vorrichtung zur Verhinderung des Zurückschiagens der großen Flamme aus. Während ich in der täglichen Erfahrung die genannten Verbesserungen immer als praktisch und augenehm würdige, habe ich seitdem noch ein paar Änderungen angebracht, welche mir gerade für den Mikroskopiker von Wichtigkeit zu sein scheinen. Dies besteht in erster Linie darin, daß ich auch in das dünne Röhrchen, welches neben dem Rohr des Brenners emporsteigt und die Dauer- tlamme speist , einen Hahn eingeschaltet habe. Wenn man diesem Hahn eine zweckmäßige Einrichtung gibt, d. h. wenn man sorgt, daß die Flamme bei den äußersten Stellungen des Hahns einen möglichst ausgiebigen Unterschied in deren Größe zeigt, während dieser Größen- wechsel bei dem Umdrehen des Hahns möglichst gleichmäßig ein- treten soll, erreicht man einen schätzenswerten Vorteil. Ob dies er- reicht wird, ist wesentlich davon abhängig, daß man eine glückliche Zusammenwirkung zwischen der Größe der Ausflußöflfnung und der Größe der Ölfnung des Hahns bei dem vollständigen Geöffnetsein des- selben zustande bringt. Die Bedeutung dieser Regulierbarkeit der DauerHamme liegt darin, daß man dadurch eine Feinregulierung er- reicht , welche , eventuell wenn derselben die Grobregulierung durch die eigentliche Flamme zugefügt wird, es ermöglicht mit Leichtigkeit während Stunden etwa in einem Wasserbade jede gewünschte Tem- peratur innezuhalten, und zwar mit einer Genauigkeit, wobei, voraus- gesetzt, daß die Temperatur des Laboratoriuraraumes nicht wesentlich schwankt, der Verfall einen Grad kaum übersteigt und deshalb den 158 Wal s e m: Noch einmal: Unsere Bunsensche Lampe. 36, 2. für den Mikroskopiker in Betracht kommenden Bedürfnissen bei der Fixierung, Einschmelzung, Färbung usw. entspricht, und zwar in einer großen Breite. - Der Nutzen irgendeiner komplizierteren Thermo- regulierungsvorrichtiing wird dabei nicht nur hinfällig, sondern man hat auch den großen Vorteil, daß man in kürzester Zeit auf jede gewünschte Temperatur einstellen kann. Die gewöhnlichen Deckel- ringe des Wasserbades habe ich umgetauscht gegen einen Kupfer- deckel, in welchem sich eine Vertiefung geeigneter Größe und Form zur Aufnahme von kleineren Gefäßen zum Einschmelzen, sowie von Objektträgern befindet. Obige , aus der Forderung einer Feinregu- lierung hervorgehende Regulierbarkeit der Dauerflamme innerhalb der der angegebenen Grenzen sowie in der angegebenen Weise läßt sich selbstverständlich in sehr verschiedener Weise verwirklichen. In meinem Apparat ist dies geschehen in der Weise , welche aus der Abb. 1 ersichtlich ist. Der Hahn ist durch einen längeren Hebel ersetzt worden. Dieses trängt die ihm erteilte Bewegung auf ein Schraubengewinde über. Nach unten endet dies spitzenförmig und kann eine konisch ausgescbliffene Öfifnung mehr oder weniger ab- schließen. Wie indessen im obigen schon bemerkt worden ist, kommt es auf eine bestimmte Ausführungsweise gar nicht an, da das Wesent- liche in dem glücklichen Verhältnis zwischen der Größe der Aus- strömungsöflfnung und des Zuwachses der Gaszufuhr bei der Über- führung nach einer Winkeldrehung von 90®, welche dem Hebel er- teilt werden kann, liegt. Praktisch von wesentlicher Bedeutung ist weiter die Möglichkeit, daß man die Stellung der beiden Hebel, sowohl jenes der Dauer- .1Ü, 2. Waise m: Nodi einmal: Unsere Bunsenache Lampe. 159 Hamme (zur Feioreguliening) als jenes der Ilauptflamme (zur Grob- regulierun«;) in jedem bestimmten Fall sich merken kann. Dazu habe ich an meinen Brenner beiderseits einen Gradbogen anbringen lassen. Darauf sind zudem Merkmale angebracht, welche, eine mittlere Temperatur des Laboratoriums sowie eine bestimmte Größe und Füllung des Wasserbads vorausgesetzt, allen praktisch in Betracht kommenden Temperaturen entsprechen. Die Mühe der Einstellung in einem gegebenen Fall wird dadurch auf eine homöopathische Dose beschränkt. Die Ausführung ist aus der Abb. 2 ersichtlich. Eine Anstoßvorrichtung verhindert den Hebel der Dauerflamme über den Nullpunkt hin zu gehen. Eine Auslöschung dieser Flamme kann also dabei nicht stattfinden. Endlich möchte ich darauf hinweisen , daß der Brenner sich als außerordentlich praktisch erwiesen hat, wenn man eine Flüssig- keit im Reagensglas längere Zeit am Kochen zu erhalten hat. Man setzt dann das Glas mit der kochenden Flüssigkeit einfach in schräger Haltung in das aufgesetzte Rohr größerer Lichtung hinein. Durch eine geeignete Regulierung der Dauerflamme erreicht man den ge- nannten Zweck in der bequemsten Weise. Wenn man, wie ich, etwa die Nylandersche Kochprobe viele hunderte Male auszuführen hat, l<*rnt man dies würdigen. So habe ich meinen Brenner als ein immer dienstbereitetes „Mädchen für alles'' liebgewonnen. [Eingegangen am 20. Juni 1919. 1 60 Referate. 36, 2. Referate. 1. Lehr- und Handbücher. Doflein, F., Lehrbuch der Protozoenkunde. Eine Dar- stellung der Naturgeschichte der Protozoen [usw.]. 4. Aufl. 1190 S. m. 1198 Abb. Jena (G. Fischer) 1916. Brosch. 35-50 M., geb. 43-50 M. Die „Technik der Protozoenuntersuchung" (S. 363 — 383) umfaßt die Kultur der Amöben, Flagellaten (Holophyten und Blutparasiten) und Zellparasiten sowie die Untersuchung lebender und getöteter Protozoen auf dem Tragglase ; voran gehen einige allgemeine Angaben über Züchtung und die Herstellung von Infusionen (S. 316 ff.). Die Kultur der Amöben (S. 367 — 370) wird besonders nach Wasielewski & Kühn geschildert, bei der der Holophyten auch auf Küsters Lehrbuch verwiesen. Die Methoden zur Untersuchung auf dem Tragglase (S. 373 — 381) werden absichtlich nur so weit angegeben, wie zum Studium der lebenden Tiere und zur Herstellung eines „Schnellpräparates zur Diagnose" und eines „guten Dauerpräparates zum Studium oder zur Demonstration" erforderlich ist. Bei der Tötung und Weiterbehandlung der Protozoen unterscheidet Verf. die Einzel- methode von der Masseumethode ; bei letzterer (S. 380) verwendet er nach dem Alkohol als Intermedium nur Nelkenöl. Einzelne oder wenige Protozoen werden unter dem Deckglase wie folgt behandelt (S. 378): entweder 1) Pikrinessigsäure 10 bis 30 Minuten, dann 70^/oiger Alkohol ; Boraxkarmin, Eisen- oder Delafields Alaunhäma- toxylin , eventuell Nachfärbung mit Pikrokarmin ; oder 2) gesättigte Subliraatlösung 100 cc -j- absol. Alkohol 50 cc -|- Eisessig 5 Tropfen 10 Minuten , dann Jodjodkalium in Alkohol und reiner Alkohol je 10 Minuten; Färbung ähnlich wie bei 1, aber auch mit Azur-Eosin; oder 3) Chromosmiumessigsäure 10 Minuten, dann destill. Wasser, Alkohol von 25 und 70 ^/^ zusammen 10 Miuten; Gentianaviolett, 86,2. Referate. 161 Safrauiu, Azur-Eosiii. Zum ( bcrfübren in Balsam dient Xylol oder Nelkenöl: erst zu gleichen Teilen mit Alkohol gemischt, dann rein. Eisenliämatoxylin muß mit „großer Vorsicht und Kritik" benutzt werden, desgleichen die „rohen" Trockenmethoden, und Giemsas Azurgemisch gibt lediglich an feuchten Präparaten naturgetreue Hildcr (S. ^^78), wobei vor dem Xylol Azeton und zum Einschlüsse dickes Zedernöl zu benutzen ist (S. 379). Die Färbungen sind alle mit dem Mikroskope zu verfolgen , wozu sich die Färbebrücke nacli Wasielewski & KtJnN besonders gut eignet. Der vorsichtige Ein- schluß der Objekte in Glyzerin wird als Ausnahme empfohlen. Zum Schluß (S. 381 — 383) Abbildung und Beschreibung des „Forschungs- kastens" nach DoFLEiN mit Angabe des Inhaltes. P. Mayer (Jena). 2. Mikroskop und Nebenapparate. Jentzsch , F. , Beobachtungen au einem binokularen Mikroskop (Physikal. Zeitschr. Jahrg. 15, 1914, S. 56 -G2). Aus Beobachtungen mit dem in der Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 30, 1913, S. 299, beschriebenen binokularen Mikroskop, das bei einheitlichem Objektiv, parallelgestellten Augenachsen des Beobachters und identischen Bildern in den beiden Augen zwar nicht für räum- liches Sehen geschaffen ist, ergeben sich folgende Vorteile dieses Instrumcuts und physiologisch - psychologische Forderungen : Man sieht besser und insbesondere mehr Einzelheiten als beim monokularen Mikroskopieren , was darauf zurückgeführt wird ,^ daß die beiden Augen mit ihren gegebenenfalls verschiedenen optimalen Fähigkeiten einander ergangen. Auch bei an sich nicht merklich verschieden ausgebildeten Augen dürfte dies in Betracht kommen , indem die Augen einander unterstützen durch ihr nie ruhendes Spiel der Akkom- modation beim Mikroskopieren sowie durch den Wechsel der Aufmerk- samkeit , die das Gehirn bald dem einen , bald dem anderen Auge mehr zuwendet. Auch sind insofern Unterschiede beider Augen wahr- scheinlich, als deren Aufgaben, im Farbenerfassen, llelligkeitserfassen, iiaumerfassen (s. u.) , Auflösungsvermögen und Formensinn bestehend, ja sehr verschiedenartig sind und nach Verf. ein ungeübtes Auge stets geringere Sehschärfe, aber mehr Lichtempfindlichkeit besitzt als ein geübtes. Auf binokularer Beizsummation, welche der Physiologie zwar bislaug, nur vom dunkeladaptierten Auge bekannt ist, die aber auch bei mittleren Helligkeiten noch teilweise vorhanden sein mag, dürfte ferner es beruhen , daß man an dem binokularen Mikroskop bei Gebrauch beider Augen eine deutliche Steigerung der Hellig- Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 36, 2. 11 » 162 Referate. S6,2. keit verspürt. Sodann ist dem Eindruck größere „Vividität" eigen, ein von Semon geprägter Ausdruck; schon Hering hatte 1862 gefunden, daß das doppeläugig Gesehene ceteris paribus 'sich stets lebhafter ins Bewußtsein drängt als das einäugig Gesehene. Hierin dürfte, meint Verf., auch ein Teil der Tiefenempfindung enthalten sein, soweit sie psychologischer Art oder eine Tiefendeutung ist, beruhend auf früheren Erfahrungen, wie sie bekanntlich auch beim monokularen Selîen die Suggestion, körperlich zu sehen, hervorruft. Endlich können, wenigstens bei sehr schwachen Vergrößerungen, stereoskopiscbe Effekte hervorgerufen werden, wenn man dafür sorgt, daß die beiden Augen des Beobachters zu den Okularen nicht zentriert sind. Dies geschieht am einfachsten durch zu kurzen Abstand der beiden Okulare voneinander bei völliger Augenentspannung seitens des Beobachters, in welchem Falle die Strahlen von der linken Objekt- hälfte — wie es wegen der Bildumkehrung im Mikroskop sein muß — ins rechte Auge gelenkt werden und umgekehrt, während bei zu weitem Okularabstand die Strahlen von links ins linke , die von rechts ins rechte Auge treten und pseudoskopische Wirkung eintritt, d. h. Erhabenes sich vertieft. Wenn bei stärkerer Vergrößerung dieser Versuch niclit gelingt , so liegt das daran , daß der Okular- kreis zu klein wird und nicht mehr geteilt beobachtet werden kann, sondern man ihn entweder ganz oder gar nicht mehr aufnimmt, vermutlich infolge der ständigen Augenbewegungen. V. Franx {Jena). 3. Mikrophotographie und Projektion. Oelze, F. W. , Orthochromatische Mikrophotogra^phie (Photograph. Rundschau Bd. 56, 1919, S. 97— 104 m, 5 Abb.). Ein Maximum der Kontraste ist erhältlich , wenns man das ge- färbte Präparat mit einer Farbe beleuchtet, die es absorbiert. In IJi.fjL Wellenlänge liegt die Absorption von Bismarckbraun . . .bei 400 — 500 Passendes Filter Eosin ...'....„ 430—530 Kongorot ...... 480-530 „ Fuchsin „ 530—570 „ „ Methylviolett . . . . „ 580—600 ., „ Methylenblau bei 600—620 u, 650—680 „ „ 450—560 510—550 460—540 510—570 610—680 630—680 Als Filter benutzt Oelze besonders die selbstgegossenen Dreifarben- filter aus Höchstschen reinen Farben für Dreifarbenphotographie und außerdem Gelatineplatten, die in den gebräuchlichen Farblösungen in verschiedener Intensität gefärbt sind. Unabhängig von seiner Tabelle stellt er die jew.eils brauchbarsten fest durch Besichtigung dee Präparates im Mikroskop bei Einschaltung der verschiedenen Filter. I :J«, 2. lîefcrate. Für ein rot unti blau j^efärbtos Präparat würde ein grünes Filter in Betracht kommen. Man kann aber auch nacheinander mit rotem (lang) und mit blauem Filter (kurz) belichten. Liesegang (Frankfurt a. M.). 4. Physik und Chemie. Edlbaeher, S. , Über die Pre gl sehe mikroanalytische Bestimmung von Methylgruppen am Stickstoff (Zeitschr. f. physiolog. Chemie. Bd. 101, 1918, S. 278). Statt im Wasserbade wictl im Sandbade erhitzt. Dazu wird ein Quar'igefäß verwendet. Pie JodwasserstofFsäure wird mittels Kadmiumsulfat von etwa vorhandenen Schwefelwasserstoff befreit. Liesegang {Frankfurt a. M.). Müller, E., Über Mikroeleraentaranalyse (Zeitschr. f. angew. Chemie Bd. 32, 1919, S. 248). Die bei dem Verfahren von Pregl notwendigen Gummischläuche werden bei diesem Verfahren unnötig. Die Verbrennung erfolgt in einem aus Wasserstoffsuperoxyd, Kaliumbichromat und Schwefelsäure entwickelten Sauerstoff. Liesegang {Frankfurt a. AI.). Eniic'h, F., E i n r i c h t u n g u n d Gebrauch d e r z u chemischen Zwecken verwendbaren Mikrowagen (Abderhal- dens Handb. d. biochem. Arbeitsmetb. Bd. 9, 1919, S. 55 —147 m. 4.3 Abb.). Seht" ausführliche Beschreibung. Keine allgemeinen Schlüsse. P. Mager {Jena). Menke , J. B. , F en microchemische Mangaanr e acti e (Chem. Weekblad Deel 15, 1918, p. 868—869 m. 1 Abb.). Cyanursäure ist ein brauchbares mikrochemisches Reagens auf Mangan in ammoniakalischen Lösungen. Liesegang {Frankfurt a. il/.). Svedberg, The, u. Andersson, H., Zur Meßmethodik der elektrischen Kataphorese (KoUoid-Zeitschr. Bd. 24, 1919, S. 11.5— 1G5 m. 12 Abb.). Die von Quincke, Cotton, Mouton, Svedberg, Ellis angebahnte mikroskopische Methode der Bestiininung der Wanderungsgeschwindig- keit der Teilchen wird weiter ausgebildet. Es kam hauptsächlich auf eine Vermeidung der sciiädiichcn Wirkungen der Elektrolyse der Sole an. Bei Verwendung von Gleichstrom wurde er deshalb nur 11* 164 Referate. 36,2. während der Sekundenbruchteile der photographischen Aufnahme wirken gelassen. Als Sol diente kolloide Goldlösung. Bez. des ultramikroskopischen Vergrößerungsapparats muß auf die Abbildungen des Originals verwiesen werden. Noch mehr bewährten sich die Messungen mit Wechselstrom. Hierbei war ein Hin- und Zurück- pendeln der Teilchen in der gleichen Bahn erwartet worden. Die Eindrücke auf der photographischen Platte hätten sich dann sum- miert. Aber infolge der Brown sehen Bewegung traten Abweichungen von der Bahn ein. Dadurch wurden die photographischen Eindrücke zu schwach. Nach einiger Übung gelang aber die Messung der Bahnen mit Hilfe einer Okularskala. Liesegang {Frankfurt a. M.). 5. Präperationsmethoden im allgemeinen. Liesegang, R. Ed., Ersatz des Kanadabalsams bei histo- logischen Präparaten (München, med. Wochenschr. Jahrg. 65, 1918, Nr. 47, S. 1327). Die meisten gefärbten Mikrotomschnitte lassen sich ausgezeichnet in Gelatine konservieren. Es wird dabei der Gelatine kein Glyzerin zugesetzt , sie trocknet daher vollkommen ein , und auf diese Weise wird ein genügend hoher Brechungsindex erreicht. Das Verfahren ist schon 1910 (Liesegang, diese Zeitschr. Bd. 27, 1910, S. 369—374) zur Konservierung von Gehirnschnitten empfohlen und besonders von Edinger benutzt worden. Sonst scheint es nicht viel benutzt worden zu sein. Wegen des jetzigen Mangels an Kanadabalsam weist Verf. wieder darauf hin. Außerdem fallen die Entwässerungsmittel dabei fort und auch ein Deckglas ist nicht nötig. Methode: Schnitt- färbung wie gewöhnlich , nach der Differenzierung wird das Wasser nicht durch Alkohol ersetzt. 10 g Gelatine werden in 200 cc warmen Wassers gelöst. Damit wird das Präparatenglas dünn Übergossen. Vor der Erstarrung dieser Schicht wird der Schnitt darauf gelegt. Luftblasen sind zu vermeiden oder durch vorheriges Überstreichen zu entfernen. Dann läßt man die Gelatine erstarren. Hierauf bringt man eine dickere Lage derselben Öprozentigen Gelatinelösung darüber. Im Laufe eines Tages wird die Gelatineschicht bei Zimmertemperatiu' trocken. Nun kann aber die so gewonnene Oberfläche , besonders bei Schnitten über 20 /^ Dicke, leichte Unebenheiten zeigen. Diese werden durch Überzug mit einem klaren Lack beseitigt. Bei An- wendung der Immersion ist dieser Überzug unnötig, das Öl kann unmittelbar auf die Gelatineschicht gebracht werden und läßt sich von dieser wieder abwischen. Versuchsweise waren frisch lackierte Schichten noch mit einem Deckglas bedeckt worden, doch ist hier- 36,2. Referate. 165 von abzuraten. Das bei der langen Dauer des Feuchtbleibens in die Gelatinescbicht eindringende Lösungsmittel des Lackes vermag gewisse P^irbstoffe zu lösen, die sich dann diffus verteilen. Fett- färbungen mit Sudan III oder Scharlach R halten sich in der Gelatine gut. Ebenso Sputa oder Blutpräparate. Man darf die Gelatine- lösuug nicht zu alt werden lassen, ihre hydrolytische Spaltung würde ein Abspringen der Präparate vom Glase zur Folge haben. Sollte es zur Zeit schwierig sein , hinreichend reine Gelatine zu erhalten, so kann man trübe Lösungen derselben in folgender Weise klären : die mit etwas Eiweißlösung versetzte Gelatinelösung wird kurz auf etwa 100^ erwärmt; das gerinnende Eiweiß umhüllt dabei die Faser- teilchen, nach dem Absetzen dieser ist die Gelatiuelösung klar. Schiefferdecker {Bonn). Unna, P. G., Die Sauerstoff orte und Reduktionsorte. Eine histochemische Studie (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 87, 1915, S. 96 — 150 m. 6 Tfln.). Das Gewebe kann frisch untersucht werden , wird aber besser 24 Stunden lang trocken auf Eis gelegt oder, wenn man sich nicht eher damit beschäftigen kann, einige Tage lang ebenfalls auf Eis, aber in einer Petri scheu Schale mit einer 5 mm hohen Schicht von „Kochsalz und Kalichlorat'' zu gleichen Teilen, auf die man etwas Wasser schüttet , so daß es feucht in gesättigter Salzlösung liegt (S. 120). Das frische wird gleich auf dem Eismikrotom geschnitten, das mit Salz behandelte gut und recht rasch etwa ^l^^ Stunde lang- ausgewaschen , am einfachsten in einem Trichter , in dessen Rohr Watte steckt. Schnitte nicht unter 25 /x dick, damit sie nicht zer- reißen. Zur Färbung (S. 121) mischt man 100 g einer ^/„prozentigen Lösung von Methylenblau mit etwa 7 Tropfen 25prozentiger Salz- säure, erwärmt davon 10 cc im Reagensglase mit 0'3 g Rongalit (oder dem gleichwertigen Ileraldit von Cassella) gelinde , bis die Lösung „nahezu wasserhell" wird. Diese hält sich mehrere Tage, muß aber vor dem Gebrauche filtriert werden ; in ihr wird der Schnitt 2 Minuten lang belassen und von da mit „stumpfer Glasnadel unter beständiger Bewegung in eine größere Schale mit abgekochtem Wasser" gebracht , um ihn rasch und vollständig vom Überschusse an RW (Rongalitweiß) zu befreien. Zuweilen muß er sogar in eine andere Schale ebenfalls mit solchem Wasser übertragen werden. Ausstriche von Eiter, Blut usw. haben „ohne vorherige Erhitzung, aber lufttrocken in einem Standgefäß mit Rongalitweiß" etwa 2 Minuten lang zu verweilen und werden dann mit „sauerstotffreiem Wasser" abge8pült(S. 122). Das vom Objekte aufgenommene Leukoraethylenblau bläut sich erst in einigen (bis 15) Minuten, jedoch darf sich dabei um den Schnitt keine Farbstoffwolke bilden. Man fängt ihn nun mit einem Tragglase auf, trocknet seine Umgebung ab und läßt ihn an der Luft langsam antrocknen, darf ihn aber nicht über der Flamme IQQ Referate. 36, 2. erhitzen, sondern höchstens warme Luft darübei'leiten. Zuletzt wird er mit neutralem Balsam (von Grübleu) und einem Deckglase ver- sehen, die Ausstriche^hingegen mit Zedernöl, das später mit Xylol wieder weggenommen werden kann. — Den ausführlicheren Angaben auf S. 101 ff. sei noch folgendes entnommen. Das Rongalit reagiert alkalisch , ist überdies mit etwas Nag SO3 verunreinigt und muß, damit es das Methylenblau rasch reduziert und die Leukobase nicht ausfällt, angesäuert werden (S. 101). Absichtlich ist im fertigen Rongalitweiß ein kleiner Überschuß von Rongalit vorhanden, um den mit den Schnitten hineingebrachten Luftsauerstoff unschädlich und die Lösung haltbarer zu machen (S. 102). Färbt sich der Schnitt schon in dieser blau, so rührt das von der mitgerissenen Luft her, und, er muß dann in ihr mit der Glasnadel hin und her bewegt werden, bis er wieder farblos ist. Das sauerstofffreie Wasser kann man in einer Flasche unter Paraffinöl vorrätig halten und dyrch einen Heber davon für den jedesmaligen Gebrauch abziehen (S. 103). Wird der Schnitt im abgekochten Wasser plötzlich blau, so handelt es sich nicht um eine RW- , sondern um eine Methylenblaufärbung auf Grund fehlerhafter Technik. Da der Balsam reduziert, so würde er der Färbung der dünnen Ausstriche schaden , deswegen bringt man Zedernöl darauf und entfernt es nach der Beobachtung wieder (S. 104). Ein „ideales Konservierungsmittel für die Sauerstofforte" ist das Gemisch von Na Cl und KCIO3 , statt des letzteren geht es auch mit ZnCl,, aber weniger gut. „RW-Bilder" kann man vor der Einbettung in Balsam in eine Lösung von Hg 0^ oder Ammonper- sulfat tauchen , auch wohl kurz über eine Flasche mit Os O4 halten (S. 106). Läßt man den Schnitt länger als 2 Minuten im Rongalit- weiß , so geht die Färbung zurück , da der Überschuß an Rongalit_ die Sauerstofforte schädigt (S. 110). — Eine Lösung von 2 Prozent Methylenblau in „gesättigter Salizylsäurelösung gibt fein abgestufte, klare, nie überfärbende Methylenblaufärbungen" (S. 108, Anm.). Gegen Oelze wendet Verf. sich auf S. 147 ff. P. Mayer (Jena). 6. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A. Wieder e Tiere. Szüts, A. V., Ungarische Ad riaforsch un g. Biologische Beobachtungen [usw.] (Zool. Anz. Bd. 45, 1915, S. 422 —432). Das. Plankton läßt sich am besten in „PFEiFFERScher Flüssigkeit" fixieren; da diese aber die Kalkschalen auflöst, so muß man die Tiere am folgenden Tage durch Müllertuch Nr. 20 filtrieren und I 3«, 2. Referate. 107 in CoRis Gemische von Seewasser und Kampfer aufheben oder lang- sam in starken Alkohol bringen. In neutralem Formol halten sich auch die Krebse gut (S. 42:}). Zarte Tiere werden in Lo Bianco i» Chromosiuiumsäure und 2 bis ;! Minuten später in Formol gebracht. Zum Betäuben dient Menthol (gesättigte Lösung in absolutem Alkohol wird zum Seewasser gesetzt) oder für die „kleinereu", äußerst zarten Tiere die Tprozentige Magnesiumchlorat-[?J Lösung der Station zu Villefranche (S. 424). Zur Masseufixierung ist auch „Kaliumbichromat- formol"' gut ; nachher Auswaschen in Süßwasser und allmähliches Überführen in Alkohol. Zum Herausheben einzelner Tiere sind Ar.vruYS Federpinsel besser als Spatel oder Pipetten. P. Mayer {Jena). Kranz, P., Die Entamoeba buccalis (^Deutsche Monatsschr. f. Zalmheilkde. Jahrg. 1919, S. 158—162 m. 2 Tfln.). Nach Ansicht verschiedener Forscher ist diese Amöbe vielleicht von Bedeutung für die Entstehung der Alveolarpyorrhöe. Ihre Fär- bung wurde nach einer Methode von Riegel vorgenommen: In 100 cc kochendem Wasser werden 5 g Borax und danach 2 g 'Methylenblau medic, gelöst. Nach dem Erkalten, wird diese Lösung ^/o Minute lang mit 5 cc Chloroform geschüttelt. Das sich dann beim Stehen überschichtende tief rotviolett gefärbte Chloroform wird von der wässerigen Lösung befreit und zum Färben der Ausstrichpräparate benutzt. Das Chloroform wirkt dabei abtötend und zugleich hinreichend lixierend. Die Kriechformen der Entamöben erscheinen bereits bei schwachem Trockensystem und Okular 2 als rötliche Scheiben. Mit starkem Trockensystem werden auch ihre Kerne erkennbar. Vakuolen heben sich in blaßroter Farbe vom dunkler gefärbten Plasma ab. Uesegang {Frankfurt a. 31.). Eichenauer, E. , Die Knospenentwicklung von Donatia ingalli und Donatia maza (Zool. Anz. Bd. 45, 1915, S. 271—284 m. 12 Abb.). Zum Eutkieseln gebraucht Verf. eine „kaltgesättigte Lösung von Natrlumfluorid in iO^jf^igem Alkohol" und setzt ihr „10 bis 12 Tropfen konzentrierter Salzsäure" zu. (Auf wie viel Flüssigkeit, sagt er nicht, erwähnt auch Lee & Mayer 4. Aufl. 1910 S. 267 nicht, wo diese Methode bereits angegeben wird.) Die Schwammstücke blieben darin 15 bis 50 Stunden, ohne daß die Gewebe darunter litten. Die Paraffinschnitte von 5 bis 10 ^ Dicke wurden mit Eiscn- häraatoxylin und nachher mit 2prozentigem Säurefuchsin gefärbt. P. Mayer {Jena). 168 Referate. , 36, 2. Hirschler, J., Über äie Plasmakomponenten ( Golgi - scher Apparat, Mitochondrien u. a.) der weib- lichen Geschlechtszellen (zytologische Unter- suchungen amAscidien-Ovarium) (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 2, Bd. 89, 1916, S. 1 — 58 m. 4 Tfln.). Die Ovarien von Giona, Phallusia und Äscidia wurden nach KopscH bei 25^ 15 bis 18 Tage lang in 2prozentiger Osmiumsäure fixiert und zeigten dann das Golgi sehe Binnennetz „tadellos konser- viert und kräftig geschwärzt" (S. 5). Sjövalls Methode ist für die Mitochondrien allein ohne das Binnennetz gut, wenn die Vorfixierung in Formalin lange genug dauert, aus Altmanns und Bendas Gemisch muß man die Essigsäure fortlassen, da sonst die Mitochondrien stark quellen und sich nicht recht kräftig färben lassen. Um beide Arten von Gebilden zugleich in verschiedenen Farben darzustellen, wurde aus den Schnitten des nachKopscH fixierten Materials das überschüssige reduzierte Osmium mit Kaliumhypermanganat und Oxalsäure „be- hutsam" entfernt und dann Altmanns Färbung mit Fuchsin und Pikrinsäure angewandt : Binnennetz schwarz, Mitochondrien rot (S. 6). Das Glykogen wurde in Material aus Carnoys Gemisch oder Alkohol mit BESTSchem Karmin in Paraffinschnitten, die mit 75prozentigem Alkohol aufgeklebt waren, nachgewiesen (8. 7). Die übrigen Fixier- imd Färbemethoden sind die gebräuchlichen ; über die Einbettung sagt Verf. nichts. P. Mayer {Jena). Meves, F., Über den Befruchtungsvorgang bei der Mies- muschel (Mytilus edulis L.) (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 2, Bd. 87, 1915, S. 47—62 m. 1 Tfl.). Zum Fixieren eignete sich am besten Altmanns Gemisch, jedoch mußten — außer bei den allerersten Stadien — die aufgeklebten Schnitte erst 6 bis 8 Stunden in „Terpentin" verweilen , um die osmierten Fettkügelchen zu verlieren. Auch wurden vor der Färbung nach Altmanm die Schnitte nach Pal „gebeizt" und, um den Spermien- kopf leichter zu finden, etwa 12 Stunden lang in Hämalaun, das mit destilliertem Wasser auf das vierfache verdünnt war, gebracht. P. Mayer [Jena). Dürken, B., Demonstration von Befruchtuugs- und Ei- furchungsvorgängen am lebenden Objekt (Zool. Anz. Bd. 45, 1915, S. 241—246 m. 1 Abb.). Von einem frisch getöteten Frosch werden 10 bis 15 Minuten vor der Demonstration die Lungen in Normalsalzwasser zerzupft, von den daraus frei gewordenen Rhabditis 2 oder 3 mittelgroße aus- gesucht und auf dem Tragglase in demselben Medium oder im Frosch- blute so fein wie möglich zerschnitten , nicht zerzupft (S. 242). Schützt man das Präparat vor dem Austrocknen, so bleiben die Eier 36,2. Referate. l(;i> 2 Stunden lang lebendig-. Es wird auf den Projektionszciclicnapparat von Winkel gebraclit und durch eine „Scliwachstrombogenlampc mit Kondensor" beleuchtet. Projiziert wird mit Objektiv 3 und Okular 4 von Winkel (S. 243). Die blauvioletten Strahlen bringen die Tei- lung bald zum Stillstande , man schaltet daher sie und zugleicli die Wärmestrahlen durch eine 53 mm dicke Schicht einer wässerigen Lösung von 1'5 Prozent Kupfersulfat und 1 Prozent Pikrinsäure aus (S. 244). Der Glastrog mit ihr wird auf den Rahmen der unteren Linse aufgesetzt, er muß ein Steigrohr für die Ausdehnung der Flüssigkeit haben. Die Wärme des Präparates bleibt wenigstens 1 Stunde lang 22 bis 23*^. P. Mayer {Jena). Held, H., Untersuchungen über den Vorgang der Be- fruchtung. 1. Der Anteil des Protoplasmas an der Befruclitung von Ascaris megalocephala (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 2, Bd. 89, 1916, S. .59—224 m. 6 Tfln.). Die Granula der Geschlechtszellen fixiert mau am besten im Altmanx sehen Gemische (S. 72). Die Eischläuche werden, in „nicht ganz cm lange" Stücke zerschnitten, darin 24 Stunden belassen, dann ohne Auswaschen in langsam steigenden Alkohol und von da in Zelloidin geschafft. Es ist einerlei, ob warm oder kalt fixiert wird : die Versuche bei Temperaturen von 5 bis 37^ haben keine „nennens- werten und konstanten fundamentalen" Unterschiede ergeben (S. 73) ; ebenso ist es nicht nötig, die Eiballen zu zerzupfen (beides gegen Meves). Die Güte der Fixierung wird aber von der Ungleichheit der Schale bei den einzelnen Eiern und ihrer verschiedenen Durch- lässigkeit beeinflußt (S. 74), und man muß daher „nachträglich die günstig gewesenen Eier auslesen" (S. 75). — Sehr ausführlich (S. 65 bis 72) erörtert Verf. die Färbung. Er hält die Einbettung in Zelloidin zwar für nötig , denn die in Paraffin erschwere oder verhindere sogar „eine umfassende und zuverlässige" Kontrastfärbung der Granula von Spermium und Ei, aber die Eischalen werden „un- gefähr vom Stadium des 2. Ilichtungskörpercheiis an kaum oder überhaupt nicht mehr" durchdrungen , so daß die Eier lose darin bleiben. „Hier hilft nur das jedesmalige Aufpinseln einer neuen Zelloidinlösung, die unter gewissen Bedingungen eindringen und nach- her erhärtet werden muß". Auch darf das eingebettete Material nicht wochenlang im 80prozentigen Alkohol liegen blcüjen, denn es gibt dann „keine sichere Doppelfilrbung mehr" (S. 65). Zu dieser hat Verf. „die Altmann sehe Fuchsinpikrinsäuremethode verwandt und mit ihr als erste Färbung oder Vorfärbung die vor einigen •lahren von mir angegebene Molybdänhämatoxylinfärbung kombiniert' (S. 66). Genaueres sagt er aber hierüber nicht, sondern verbreitet sicli nur sehr eingehend über die verschieden gefärbten Granula, 270 Referate. 36,2, nämlich die roten des Spermiums und die schwarzen und gelben des Eies. Im Balsam hält sich die Färbung nicht lange, .aber daran ist seine Reaktion nur bis zu einem „bestimmten Anteil" (S. 71) schuld. Die anderen Färbemethoden werden auf S. 71 nur erwähnt. P. Mayer {Jena). Jleves, F., Die Plastoso m entheorie der Vererbung. Eine Antwort auf verschiedene E i n,w ä n d e (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 2, Bd. 92, 1918, S. 41 — 136 m. 18 Abb.). In der sehr langen Auseinandersetzung mit der obigen Arbeit von Held betont Verf. auf S. 69, es genüge nicht, die Eiröhren zu zerschneiden, vielmehr müsse man sie, wie schon 1911 gesagt, im Fixiergemische zerzupfen , damit wo möglich jedes Ei sofort damit in Berührung komme. Da die Entfärbung der bis zu 30 [x dicken Zelloidinschnitte lange dauere, so sei es leicht erklärlich, daß manche der schwarz oder rot gewordenen Ei- Granula ihre Farbe abgeben (S. 72), ohne doch eine besondere Art zu bilden. F. Mayer (Jena). Meves , F., Über Mitwirkung der Piastosomen bei der Befruchtung des Eies von Filaria papillosa (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 2, Bd. 87, 1915, S. 12—46 m. 4 Tfln.). Die Filarien gelangten in einem Thermophor schon etwa 1 Stunde nach dem Tode des Pferdes in des Verf. Hände; es waren sämtlich Weibchen. Sie wurden in einer Wachsschale voll Normalsalzwasser festgesteckt, vom Kopfe an der Länge nach geöffnet, die Uterus- schläuche 5 bis 6 cm vor dem Übergange in die Eileiter durch- trennt, und die hinteren Abschnitte nebst Eileitern und Ovarien fixiert (S. 17). Altmanns Gemisch rief Schrumpfungen hervor, dagegen war Flemmings Gemisch in der Abänderung von Meves (1908) gut, und das hiermit fixierte Material wurde oft (nach Benda) erst auf 24 Stunden in das Gemisch von Holzessig und Iprozentiger Chrom- säure, dann auf ebenso lang in die 2prozentige Lösung von Kalium- bichroraat gebracht. Nicht so gut wirkte Maxlmows Gemisch, modi- fiziert von Levi (1913). Noch im starken Alkohol wurden die Schläuche in^ 1 cm lange Stücke zerschnitten und durch Xylol in Paraffin eingebettet. Benda s Eisenalizarin -Kristallviolett bewährte sich für die kleinen Eiplastochondrien nicht (S. 18); die Kernsubstanz des Samenfadens ließ sich in den mit „Sublimat- Alkohol- Eisessig'^ fixierten Eiern durch Azur-Eosin nach Gièmsa (1910) nachweisen. P. Mayer (Jena). 3ö, 2. Keferate. ' 171 Kuluiatycki, W. J. , Einige liciuerkuugen über den Hau der Deckmuskelzelien im Oesophagus sowie dessen Funktion bei Ascaris megalocephala (Anat. Anzeiger Bd. 51, 1918, Nr. 1, S. 18—29 m. 4 Abb. im Text). Der Querschnitt des Oesophagus ist oval und nach außen voti einer Haut umkleidet, welche in ihrem färberischen Verhalten der Grenzlamelle des Mitteldarmes entspricht. Sie ist strukturlos und tarbt sich mit allen vom \'erf. benutzten Farbstoffen: Eisenhämatoxylin, Hämatoxylin nach Ehrlich, K. Heidenhain, Delafield, Hämatein lA nach Apa'thy , van Gibson , Eosin , Kristallviolett usw. Der Quer- schnitt enthält in der Mitte ein dreieckiges Lumen , welches von der Cuticula ausgekleidet ist. Diese ist liomogen , desselben Ur- sprunges wie die äußere körperbedeckende , zeigt aber in ihrem färberisclien Verhalten andere Eigenschaften. So färbt z. B. das Hämatoxylin nacli R. Heidenhain die Körpercuticula blau mit grün- lichem Tone , dagegen die Oesophagusauskleidung blau mit einem Asciientone, das Hämatoxylin nach Delafield nach Fixierung mit dem Gemische von Carxoy die erste hellviolett , die andere gar nicht, nach Sublimat -H^isessig die erste dunkelviolett, die zweite rosa mit violettem Tone, 2prozentige Osmiumsäurelösung färbt die erste dunkel- braun, die zweite gelblichbraun, Apäthys Hämatoxylin IA die erste violett, die andere gar nicht. Schieferdecker {Bonny. KhOlUOTâ, M., Über die Dotter bil dung bei Clepsinen (Anat.Anz. Bd. 51, 1918, Nr. 17/18, S. 433— 446 m. lOAbb. im Text). Als Material für die Untersuchungen dienten zwei Arten der rhyncliobdelliden Hirudineen, und zwar Protoclepsis (Clepsine) tesselata und Glossosiphonia (Clepsine) sexoculata. Die Ovarien^ wurden aus den geschlechtsreifen Individuen von der dorsalen oder ventralen Seite herauspräpariert. Meist wurde zur Fixierung benutzt das Ge- misch von KopscH (4 Teile .''.•.'»prozentiger Lösung vonKaliumbichromat und 1 Teil Formolj 24 Stunden lang, dann 2 bis 3 Tage in 3prozentiger Lösung von Kaliurabichromat , Färbung mit saurem Fuchsin in Ver- bindung mit Thionin oder Toluidin nach- der Angabe von H. Kull (verbesserte Altmann sehe Methode). Diese Methode ist aber nur insoweit sehr geeignet für das Studium der Mitochondrien, als sie die späteren Bildungsstadien dieser Gebilde sehr klar und deutlich zeigt. Für die ersten Stadien der Eibildung wurde diese Methode zwar auch angewendet, da keine bessere da war, doch waren die Ergebnisse nicht zufriedenstellend, da die Mitochondrienanlagen meist koaguliert erschienen, was aber auch für alle anderen Methoden gilt. Schiefferdecker {Bonn). 172 Referate. 36,2. Farkas , B. , Beiträge zur Anatomie und Histologie des Oesophagus und der Oesophagealdrüsen des Flußkrebses (Zool. Anz. Bd. 45, 1915, S. 139— 144 ra. 1 Abb.). Die reifen Schleimkörnchen halten sich am besten in folgendem Fixiergemisch: „80 ccm 2^/^ Subi, in 60 ^/^ alk. , 10 ccm acid. aeet. glac. , 10 ccm 4— 5^/o OsO^, 4— ,5 Tropfen von 1 "/^ NaJO.j" (S. 143). P. Mayer {Jena).' Franz , A. W. , Das Problem der uni- oder multizellu- lären Entwicklung der quergestreiften Mus- kelfasern (speziell untersucht an Isopoden und Urodelen) (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 87, 1915, S. 364—491 ra. 17 Abb. u. 4 Tfln.). Die grauweißen Eier von Triton cristatus und die kleineren, braunen von T. alpestris wurden im Freien gesammelt und in Aqua- rien gebracht; die Embryonen wurden in ihnen mit dem Binokular- mikroskope nach dem Alter, d. h. der Somitzahl, ausgesucht (S. 381) und durch vorsichtiges Einstechen einer feinen Schere sowie zwei Schnitte damit — Einzelheiten s. im Original — unversehrt aus der Gallerte befreit, so daß man sie vom Finger gleich ins Fixiergemisch gleiten lassen konnte. Bei den Onisciden, deren Zucht sehr einfach ist , wurden die Brutlamellen der Weibchen abpräpariert und die Eier mit einem Spatel oder Hölzchen abgenommen. Fixiert wurde (S. 384) im Gemische von 10 Teilen gesättigter wässeriger Sublimat- lösung und 1 oder 2 Teilen Eisessig; für die Mitochondrien ist das erste Gemisch besser , da sie in zuviel Essigsäure quellen. Auch Flemmings Gemisch, nach Benda (1910) mit nur 5 Tropfen Eisessig auf 4 cc 2prozentiger Osmium- und 15 cc Iprozentiger Chromsäure, wurde verwandt; weniger gut wirkte Zenkers Gemisch (S. 385). Eingebettet wurde, da nach des Verf. sehr wortreicher Auseinander- setzung des Dotters halber Paraffin oder Zelloidin allein nicht taugen, nur in beidem nach Apathy; allerdings müssen die „Objekte sehr schnell durch die Intermedien gehen, förmlich gejagt werden'' (S. 386): sie bleiben in „Celloidin 2 ebenso wie in Celloidin 3" nur je 24 Stunden lang, werden, sobald das Zelloidin durch Öffnen des Schälchens etwas dicker geworden ist , mit der Pinzette herausgeholt , vorsichtig in Chloroform gegeben und von da „oft schon nach einer halben Stunde" auf nur 1 bis 2 Stunden in Paraffin gebracht. „Nach dem Ein- betten zeigt es sich, daß in das Celloidin eine größere Menge Paraf- fin eingedrungen ist, als wenn es nach alter Art als Celloidin 1 ins Paraffin gelangt wäre" (S. 387). Schnittdicke 3 bis 4 /*. Beim Aufkleben mit Eiweißglyzerin lassen sich die „Celloidinhäutchen . . . durch Strecken mit Nadeln und durch Erwärmen auf untergebrachtem Wasser ohne Tadel strecken" (S. 388). Für die Färbung nach 3«, 2. Referate. I73 Henda wurden die Schnitte stets auf Decitgljiser geklebt. Außerdem wurden Delafiklds Hämatoxylin und Eisenhämatoxylin — nachher am hosten Lichtgrün — gebraucht. P. Mayer (Jena). Strindberg, E., Über die Bildung und Verwendung der Keimblätter bei Bombyx mori (Zool. Anz. Bd. 45, 1915, S. 577—597 m. 11 Abb.). Durch „die Flüssigkeit Carnoys bzw. Eisenhämatoxylin" treten die „speziell wichtigen Grenzlinien zwischen den verschiedenen Keim- blättern und Zellverbänden sehr distinkt hervor" (S. 578 Anm.). P. Mayer (Jena). Ebner, V. v., Über den feineren Bau der Flügelmuskel- fasern der Insekten (Sitzungsber. d. Kaiserl. Akad. d. Wissensch. in Wien , Mathemat.-naturwiss. Klasse, Abt. III, Bd. 127, 1918, S. 1 — 30 m. 1 Tfl.). Es wurden Untersuchungen angestellt an Coleopteren (Amphi- mallus solstitialis) , Dipteren und Hymenopteren (Calliphora , Musca, Tabanus , ferner Hummeln und Wespen), Lepidopteren (Argynnis aglaja, Tryphaena pronuba), Orthopteren (Tettigonia viridissima, Psophus stridulus). Die Flüg^lmuskeln des Brachkäfers (Amphimallus solstitialis) wurden nach Köpfung des Tieres und Entfernung des Abdomens (oder auch ganze Tiere) in Alkohol oder Alkohol-Formol fixiert, und zwar bei einem Teil der Tiere unmittelbar nach dem Fluge, währenddessen sie gefangen worden waren, bei einem anderen Teile am anderen Tage, nachdem die Tiere 12 bis 14 Stunden in Ruhe gewesen waren. Irgendein Unterschied in dem Zustande der Flügelmuskeln konnte nicht gefunden werden. Die nach 24 bis 48 Stunden dauernder Fixierung in 0'5prozentiger Kochsalzlösung zerzupften Muskeln ergaben sehr gleichmäßig dicke Fibrillen, an denen eine Querstreifung nicht wahrzunehmen war, obwohl die Fasern, soweit sie au den Rändern durchsichtig genug waren , eine Quer- streifung erkennen ließen, die aber nur von regelmäßigen Reihen von Sarkosomen herrühren konnte. Ganz andere Bilder wurden er- halten durch Zerzupfen der Muskeln eben getöteter Tiere direkt in Kochsalzlösung oder in Speichel. Die Muskelbündel zogen sich in diesen Flüssigkeiten unter Trübung zusammen , ließen jedoch durch Zerzupfen mit Nadeln auch jetzt noch leicht Fibrillen oder dünne Bündel von solchen isolieren , die neben homogenen , anscheinend strukturlosen Fäden überwiegend Fibrillen mit mannigfaltiger Quer- streifung erkennen ließen. Bringt man Flügelmuskelbündel, die 1 bis 3 Tage in Alkohol oder Alkoholformol fixiert worden sind , nach flüchtigem Abspülen mit Wasser fiir 15 bis 45 Minuten in eine 0"5pro- zentige Lösung von Goldchlorid, reduziert durch 12 bis 24 Stunden in Iprozentiger Ameisensäurelösung und zerzupft dann in Wasser 174 Referate. 36,2. oder verdünutem Glyzerin, so erhält man leicht zahlreiche isolierte Mukelfibrillen , die mehr oder weniger stark rot oder rot-violett ge- färbt sind und welche entweder gleichförmig homogen gefärbt er- scheinen oder eine äußerst feinkörnige unmeßbar feine, violette Ober- Hächenschicht erkennen lassen usw. Wesentlich andere Ergebnisse erhält man von Flügelmuskelbüudeln , welche in überlebendem Zu- stande isoliert und sofort oder nach kurzdauernder Fixierung in Alkohol-Formol in O'öprozentige Goldchloridlösung gebracht und dann in Ameisensäure reduziert werden. Die Ergebnisse dieser Unter- suchungsmethode sind etwas verschieden je nach dem Quellungs- zustande, in welchem die Muskelfasern je nach der Dauer der Gold- einwirkung und der darauffolgenden Ameisensäurebehandlung sich befinden. Am ausgiebigsten ist natürlich die Quellung, wenn der Behandlung der Muskelfaserbündel mit Goldchlorid eine kurzdauernde Einwirkung von Iprozentiger Ameisensäurelösung vorausgeschickt wird. Wegen des Näheren wird auf das Original verwiesen. Die Färbungsversuche mit Hansens Hämatox.ylin ergaben an den in Alkohol-Formol fixierten Flügelmuskeln analoge Resultate wie die Gold- Järbungen. — Bei den Lepidopteren gelang es, aus den Flügelmuskeln im Zustande der natürlichen Durchfeuchtung aus den durchsichtigen, weichen Fasern sehr feine, anscheinend ungegliederte Fibrillen und feine , blasse , kugelige Sarkosoraen zu isolieren. Bei Zusatz von O'öprozentiger Kochsalzlösung trübten sich die Fasern sofort unter Kontraktion und Sichtbarwerden kleiner Körnchen und Auftreten einer engen Querstreifung. Von den so veränderten Muskelbündeln ließen sich bei der Lichteule (Tryphaena pronuba) noch feinste, nun häufig quergestreift erscheinende Fibrillen isolieren , während dies von den in der Kochsalzlösung kontrahierten (etwa auf ein Drittel der ur- sprünglichen Länge) Muskelfasern des Perlmutterfalters (Argynnis aglaja) nicht mehr" gelang. Von dem in Alkohol-Formol 20 Stunden lang fixierten Muskel des Perlmuttejfalters gelang es "dagegen , in Wasser aus den nun trüben und meistens eng quergestreiften Fasern feinste , zum Teil gegliederte , zum Teil anscheinend ungegliederte Stäbchen zu isolieren, deren Natur, ob Muskelfibrillen oder Sarko- plasmafäden, nicht festzustellen war. — Auch bei den Ortliopteren gelingt im Zustande der natürlichen Durchfeuchtung es manchmal, die Fasern zu isolieren und diese selbst der Länge nach zu zer- spalten unter teilweiser Isolierung feinster Fibrillen. Häufig tritt aber bei dem Versuche des Zerzupfens sofort Trübung der Fasern auf und bei dem Versuche, die Fasern zu zerspalten, reißen dieselben quer ab. Regelmäßig geschieht dies, wenn man in 0'5- bis 0*6pro- zentiger Kochsalzlösung zu zerzupfen versucht. Die Fasern werden meist ganz undurchsichtig durch dichtgedrängte, stark lichtbrechende Körnchen, welche gewöhnlich die gleichzeitig auftretende, sehr enge Querstreifung verdecken. Schiefferdecker {Bonn). :J6, 2. Referate. 175 B, Wirheitiere. Hamburger, H. J., Die Technik cl e s A r b e i t e n s mit Phago- zyten zu biologischen Zwecken (Abdeuiialdens Handb. d. biochem. Arbeitsmeth. Bd. 9, 1919, S. 1—23 m. 1 Abb.). Hamburger bestimmt den Grad der Ph agozy tose unter dem Kinthiß von Keagentien dadurch, daß er den Prozentsatz der Leuko- zyten ermittelt, die in einer Aufschwemmung mit Kohle oder Stärke von diesen Stofien aufgenommen haben. Er benutzt entweder de- Hbriniertes Pferdeblut (aus der Jugularis, mit Glasscherben ge- schüttelt, ^/j Stunde lang ruhen lassen, zentrifugieren der Leukozyten Schicht, S. 5) oder nach Hekmas Methode in isotonischer Kochsalz- lösung mit Natriumzitrat aufgefangenes und ebenfalls zcntrfugiertes (a Voll. Blut und 1 Vol. NaCl O'T^Jq + 1-1% Zitrat, S. 7) oder das Exsudat nach Injektion von 2 cc gesättigter Kochsalzlösung unter die Schulterhaut des Pferdes (S. 8). Zitratblut von anderen Haustieren war nicht in geeigneter Weise zu bekommen (S. 9). Als Kohle diente die oftizinelle Lindenkohle; sie wird in absolutem Alkoliol zweimal je einige Sekunden lang zentrifugiert , um die zu feinen und zu groben Körnchen zu entfernen (S. 13). Alis Stärke wird Keisraehl, zweimal mit 0*9 ^/ßiger Kochsalzlösung ausgewaschen, verwandt (S. 23). Mit der Kohle bleiben die Leukozyten zuerst bei Zimmerwärme ^/^ Stunde lang in Berührung, dann noch bei 37*^, wobei die Röhrchen alle 5 Minuten umgeschüttelt werden; will man die Phagozytose beenden, so stellt man die Röhrchen in Eiswasser imd tötet den Inhalt mit Formol oder Osmiumsäure. Die Präparate davon werden entweder mit Paraffin umrahmt oder in eine Art von Zählkammer gebracht (S. 15). Die Röhrchen sollten aus Jenaer Normal- glas sein (S. 16). Bei jedem Versuche werden etwa 600 Leukozyten untersucht. — Die analog hergestellten Präparate mit Stärke erhalten vor der Zählung einen Zusatz von Jodjodkalium, aber nur bis zur leichten Blaufärbung (S. 23). P. Mayer {Jena). Dantschakoff' , W. , Über die Entwicklung des Blutes in den Blutbildungsorganen (Area vasculosa, D 0 1 1 e r s a c k a n h ä n g e , Knochenmark, Thymus, Milz und lockeres Bindegewebe) bei Tropido- notus natrix (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 87i 1916, S. 497—584 m. 4 Tfin.). .,Bis jetzt gibt es keine bessere Untersuchungsmefhode für Blut- studien als die Fixation nach Helly, sodann Celloidineinbettung und Eosin-Azur-Färbung" (S. 499). Bei dieser muß man freilich je nach dem Alter der Embryonen „verschiedene Proportionen von Eosin-Azur 176 ' Referate. 36,2. anwenden , und zwar muß die Dose von Azur für spätere Stadien vergrößert werden" (S. 499). Weitere Angaben macht die Ver- fasserin nicht und sagt nur noch, die Keimscheiben seien alle nach Dominici gefärbt worden. P. Mayer (Jena). Weiß, E. , Eine neue Methode zur Suffizienzprüf ung des Kreislaufes (Zeitschr. f. experim. Pathol. Bd. 19, 1918, S. 390). Das Verfahren beruht auf der Beobachtung der Kapillaren des Nagelrandes unter dem Mikroskop. Zuerst wird die Strömung in den Kapillaren durch Aufblasen der Armmanschette zum Stillstand gebracht. Bei langsamem Sinken des Manschettendrucks bestimmt man dann den bei Wiedereintritt der Strömung vorhandenen Druck. Liesegang {Frankfurt a. M.). Korff, K. v., Über die Histogenèse der Knorpelgrund- substanz (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 84, 1914, S. 263—299 m. 7 Abb. u. 1 Tfl.). Im Texte zerstreut ganz kurze Angaben über die Technik, an- scheinend nichts Neues. P. Mayer {Jena). Kulesch , L., Der Netzapparat von Golgi in den Zellen des Eierstockes (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 84, 1914, S. 142—149 m. 1 Tfl.). Der Eierstock von Katze, Hund usw. wurde nach dem Heraus- schneiden in das umgebende Bindegewebe eingewickelt und erst auf 1 Stunde in die arsenige Säure, dann auf 2 Stunden in die Silber- lösung (beide nach Golgi) eingelegt, nun gut abgewaschen, auf 4 Stunden in das Reduziergemisch gebracht, wieder gewaschen und in Alkohol langsam entwässert. Von da auf 10 Minuten in Äther- Alkohol und auf einige Minuten in Kollodium ; waV dieses fest genug geworden , so wurde es abgezogen und nahm gewöhnlich die Keim- epithelschicht mit. Zuletzt Einschluß dieser Schicht nebst dem Kollo- dium in Balsam oder Dammar „zwischen zwei Deckgläschen" (S. 144). P. Mayer (Jena). Schaeppi, Th., Über die Anheftungsweise und den Bau der Darmepithelzellen (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 1, Bd. 87, 1915, S. 341—363 m. 1 Tfl.). Als Objekt diente nur der Darm der weißen Ratte. Mazeriert wurde teils in Drittel -Alkohol, teils in 5- bis lüprozentiger Koch- salzlösung oder in einem Oemisch von „2 Tropfen Eisessig auf 10 ccm O'lproz. Osmiumsäurelösung" (S. 342), nachher bis 24 Stun- den lang in stark verdünntem Ehrlich schem Hämatoxylin gefärbt. 36,2. Referate. 177 Ferner wurden selir kleine Stücke ,,leben(lfrisclien'" Darmes in Zen- kers Gemisch lixiert, Schnitte davongemacht (wie?) und diese nach einer Abänderung der Methode von A. Suhuijkrg gefärbt: „Über- tragen der Schnitte in l()j)roz. wässerige Tanninlösung für 15 bis 20 Min,, Auswaschen in Wasser, Übertragen in Iproz. wässerige Brechweinsteinlösung für 15 bis 20 Min., Auswaschen in Wasser, Färbung in ilämatoxylin-EiiRncH 15 Min., Auswaschen in Wasser, Färbung in (»■5 proz. Kosinlösung, Auswaschen in Wasser, endlich Nachbeizuug in der Tannin- und ßrechweinsteiulösung je 5 Minuten, hierauf Entwässern in Alkohol von steigender Konzentration, Xylol, Kanadabalsani". Aber ,,die hochrote Färbung der Chondren ver- blaßt oft nach einiger Zeit" (S. 343). P. Mayer (Jena). Koeppe , L. , Die normale Histologie des lebenden menschlichen Glaskörpers, seiner angeborenen und vom Alter abhängigen Veränderungen im Bilde der GuLLSTRANDSchen NEUNST-Spa Itlampe (Ilabilitationsschr. der med, Fakultät zu Halle- Wittenberg, 1918, m. je 10 schematischen Text- u. Tafelabb,, 84 S, m. 3 Tfln.), Die Benutzung der GuLLSTRAXDSchen Apparatur erfordert gerade für die Glaskörperuutersuchung eine gewisse Übung, die man nur allmählich sich aneignen kann. Verf. hat jetzt die Erfahrung einer dreiundeinhalbjährigen mühevollen täglichen Beschäftigung. Er ver- mag aus diesem Grunde nur einige Winke zu geben , die die Auf- gabe erleiclitern, die Technik selbst muß mit Geduld erlernt werden. Ich kann in diesem Referate natürlich nur einige allgemeinere von diesen Winken des erfahrenen Verf. wiedergeben, wegen alles Näherem muß auf das Original verwiesen werden. Bei der Spaltlampenunter- sufbung des Glaskörpers kann man eine direkte von einer indirekten Beleuchtung der zu untersuchenden Gewebspartie nicht in dem Sinne unterscheiden, wie man diese Begritfe früher definiert hat. Nur als eine Art von Dunkelfeldeinstellung könnte das Spaltlampenbild des Glaskörpergewebes noch bezeichnet werden. Da nämlich alle Struktur- elemente auf mehr oder weniger rein schwarzem optischem Untergründe erscheinen, ühnclt das gesehene Bild in seiner Gesamtheit sehr der bekannten Dunkcifeldeinstellung des Mikroskops, bei der sich die vom Lichte getrotfenen Partien auf rein schwarzem Grunde plastisch her- vorheben. Für die Untersuchung muß vorausgesetzt werden , daß die vor dem Glaskörper gelegenen Medien optisch möglichst einwand- frei sind. Die Feinheit der zur Darstellung gelangenden Architektur leidet unter vorhandenen stärkeren Trübungen der brechenden Medien außerordentlich. Diese Behinderungen bringen oft schon zarte Trü- bungen der Hornhaut mit sich , während Trübungen des Kammer- wassers und geringfügige Beschläge , namentlich im Beginne einer Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 8«, 2. 12 J y g Referate. 36, 2. Iritis, sehr wohl noch einen genügenden Einblick gestatten können. Ein außerordentlich wichtiges für eine genaue Glaskörperuntersuchnng unerläßliches Postulat ist eine längere üunkelfeldadaptation des Beob- achters. Bei normalem Lichtsinne und normaler Reizschwelle werden dazu im allgemeinen mindestens einige Minuten erforderlich sein. Man sieht die Dinge bei der Beobachtung erst allmählich hervor- treten, nach 8 bis 10 Minuten tritt das Relief des Gewebes des Glas- körpers mit geradezu hervorragender Deutlichkeit und Plastik in den Gesichtskreis. Es darf ferner in das Auge des Beobachters kein störendes Nebenlicht gelangen. Dieses stammt hauptsächlich her aus aberrierendem Lichte des Spaltdiaphragmas und aus den Reflexen von der Ophthalmoskoplinse auf dem Spaltarme. ,Ein einfaches Ver- fahren, diese störenden Reflexe zu beseitigen, besteht einmal darin, daß man bei der Untersuchung über seinen Kopf und Mikroskop ein Dunkeltuch breitet. Weiter empfiehlt sich aber auch ein anderes Verfuhren, das darin besteht, daß auf dem Spaltarme zwischen Spalt- diaphragma und Ophthalmoskoplinse ein dach-, respektive röhren- förmiges Gehäuse aus schwarzmaltiertem Bleche so aufgesetzt wird, daß einmal der Spalt selbst nach außen von der optischen Achse des ganzen Spaltarmsysiemes völlig abgeschlossen ist und auf der anderen Seite das von der Ophthalmoskoplinse reflektierte Licht ab- gefangen wird. Der ungeübte Beobachter arbeitet zunächst am besten noch niclit mit den stärksten Vergrößerungen, sondern begnügt sich zuerst mit Objektiv ag und Okularpaar 4, also mit der ß-Ofachen Li- nearvergrößeruHg. Bei längerer Übung und größerer Sicherheit in der Direktion des Beobachtungsmikroskopes, ferner bei längerer Dunkeladaptation mag er dann langsam zu Okular 5 und 6 steigen, d. h. zu einer 86- resp. 108fachen Linearvergrößerung. Verf. selbst verwendet bei seiner großen Übung hauptsächlich die beideji letzt- genannten Vergrößerungen. Mit den genannten Vergrößerungen kann man bei klaren Medien den Glaskörper bis etwa zu einem Drittel seines Durchmessers durchforschen. In günstigen Fällen ist es sogar bisweilen möglich, die vordere Hälfte des Glaskörpers der Beobachtung zu erschließen, besonders bei höherer Hyperopie. Dies ist aber die Grenze, weil die Lichtstärke dann zu stark abnimmt. Bis zu einem gewissen Grade helfen dann noch die Bulbusbewegungen. Wichtig ist natürlich, daß die untersuchte Partie des Glaskijrpers stets genau oder fast genau in den Fokus des Spaltlichtes gebracht wird , wenn auch manchmal für den Untersucher eine nicht zu starke Streuung im Interesse der Sichtbarkeit der allerfeinsten Struktureigentümlich- keiten nicht zu umgehen ist. Für eine exakte Giaskörperuntersuchuug ist eine maximale- Mydriasis unumgänglich notwendig. Bei enger Pu- pille wird man nur in den seltensten Fällen ein genügend klares und übersichtliches Bild der Glaskörperstruktur erhalten können. Über den eigentlichen Gang der Glaskörperuntersuchnng bemerkt Verf. noch einiges. Der zu untersuchende Patient muß das 3(5, J. Referate. I79 Kinn fest auf ilie Kiniistiitzo aufstützen und streng geradeaus sehen, ungefähr in die Asche des Heohaehtungsniikroskopes hinein. Bei ge- nügender l'bung in der Ilnndhabung des Beobachtungsstativs wird man bald lernen, allen willkürlichen und unwillkürlichen Augen- bowegungen des Patienten mehr oder weniger zu folgen. Es ist nicht unbeilingt nötig, daß der Patient dabei eine kleine brennende Glüh- birne oder dergleichen fixi<'rt. Bei größerer Übung ist es sogar iriöglicli, durcli vorsichtiges Manövrieren mit dem Stative die Bedie- nung der Mikrometerschraiibe bis zu einem gewissen Grade zu er- setzen. Man sorge nur dafür, daß die Glasplatte unter dem Stative zu diesem /wecke immer glatt und fettfrei bleibt. Für die Unter- suchung der temporal gelegenen Dritteile der hinteren Linsentläche und speziell des Glaskörpers , die infolge des Irisschattens und der Reflexe an der hinteren Linsenkapsel bei der gewöhnlichen Seiteu- beleuchtung nicht oder nur sehr undeutlich sichtbar werden, empfiehlt sich von vornherein die P)eleuchtung über den Nasenrüekeu. Die optische Achse des Spaltarmsystems soll mit derjenigen des Beob- achtungsinstrumentes einen möglichst spitzen Winkel bilden , um störende Reflexe an den Grenztiächen der intraokulären Medien mög- lichst auszuschalten. Ich habe hier nur die allgemeinen Vorschriften erwähnt, betreffs der speziellen Einzelheiten muß auf das Original verwiesen werden. Schi e ff er deck er (Bonn). Hertwig, 0., K r e n z u n g s v e r s u c h e a n A m p h i b i e n. 1 . W a h r e und falsche Bastarde (Arch. f. niikrosk. Anat. Abt. 2. Bd. 91, 1918, S. 203—271 m. 2 Abb. u. 3 Tfln.). Zur Gewinnung des Samens wurden die Hoden in 0'3prozentiger Kochsalzlösung zerzupft, der sehr dicke Brei einige Zeit im zugedeckten Uhrglase stehen gelassen und erst vor dem Gebrauch mit 0,15pro- zentiger Kochsalzlösung verdünnt (S. 206). Die Eier durften nur von soeben gefangenen Weibchen stammen; die von Bana, Hyla und Pclobaff'.. Säuren. Absolut resistent gegen Siiuren ist die Methylviolettreaktion. Auch die Jod- und Jodschwefelsiiurerciiktion sind gegen die meisten Säuren resistent. Die Jodreaktion kann unter Umständen etwas schwächer ausfallen, während die Jodschwefelsäurereaktion Differenzen in dem Auftreten der einzelnen Farbenschattierungen zeigen kann. Eine Sonderstellung unter den 'versuchten Säuren nehmen die Essig- .säure und Phosphorsäure ein : Erstere bringt die Jod- und Jod- schwefelsäurefeaktion zum Verschwinden, während die Phosphorsäuro wohl die Jodreaktion zu beseitigen vermag, aber die Jodschwefelsäure- reaktion erhalten bleibt. . Verf. berichtet liierüber eingehender. Bisher war man der Meinung , das die Jodscliwefelsäurereaktion an die Jodreaktion gebunden sei, daß sie gewissermaßen eine Steigerung dieser darstelle. Auf Grund der hier mitgeteilten Beobachtungen muß man zu dem Schlüsse kommen, daß die Jodschwefelsäurereaktion nicht an den positiven Ausfall der Jodreaktion gebunden ist, sondern daß sie als eine vollkommen selbständige Reaktion von der Jod- reaktion abgetrennt ist. Sie kann daher auch nicht als Steigerung der Jodreaktion betrachtet werden, sondern wir müssen sie als dritte mikrochemisch völlig gleichberechtigte Reaktion neben den beiden andern gelten lassen. Aus den Versuchen geht weiter hervor, daß, obwohl eine rotbraune Färbung an und für sich nicht ein Attribut der Jodschwefelsäurereaktion ist, sie doch, solange der auf Jodschwefel- säure reagierende Körper zugleich mit dem jodatHnen Körper an ein und derselbeh Stelle vorkommt, das erste Stadium • der Jodschwefel- säurereaktion darstellt. Tritt jedoch die Jodschwefelsäurereaktion ein, ohne daß das Amyloid auf Jodzusatz allein reagiert, so ist das erste Stadium der Jodschwefelsäurereaktion durch eine blasse, grau- grüne Farbe gekennzeichnet. Bestätigt konnten diese experimentell gewonnenen Tatsachen an der Leiche werden. — Es ist eine sowohl durch die Beobachtung an der Leiche als auch durch das Tier- experiraent erhärtete Tatsache, daß die Jodschwefelsäurereaktion der Ausdruck für die volle Reife des Amyloids ist. Jugendliches Amyloid ptlegt gewöhnlich nur die Metbylviolettreaktion zu geben , während sich die Jodreaktion erst nach einer gewissen Zeit einzustellen ptlegt und für das Auftreten der Jodschwefelsäurereaktion ein gewisses Alter des Amyloids Voraussetzung ist. Umgekehrt ist das Amyloid, wenn es sehr lange besteht, regressiven Veränderungen unterworfen und hierbei geht immer zuerst die Jodschwefelsäurereaktion und die .lodreaktion verloren, während die Methylviolettreaktion am längsten erhalten bleibt.' Das Fehlen der Jodschwefelsäurereaktion kann also beweisen , entweder daß das Amyloid noch nicht seine volle Reife erlangt oder daß es bereits den Gipfelpunkt überschritten hat und schon regressiven Veränderungen unterworfen gewesen ist. Eine Beobachtung des V^erf. beweist, daß die Jodschwefelsäurereaktion auch einmal allein auflrelen kann. Weitere Untersuchungen mit Säuren und mit andorni Oxvdation&mitieln hi^s-cn den "N'erf. .tuiK Imtn. ;{«, -i. lleferatcj 183 daß die einzelnen F.irbennuancen der Jodschwefelsiiurereaktion als verschiedene Stufen einer Oxydatiun auszusehen sind. Die niedrigste .Stufe würde die schmutzijj^e , {j^rau-^riine Farbe darstellen , während (irün , Violett und Hhiu in dieser KcMhenfolge Ausdruck der näclist hitheren Uxydationsstufen sind. Ks gelini^t nun, durch Eiiiwirkung' «•xydierender Säuren sowie von Wasserstoft'superoxyd auch künstlich au einem schlecht reagierenden Amyloid in beschränkten Maße die nächst höhere Stufe der Farbenskala der Jodschwefelsäurereaktion darzustellen. — Die Jodreaktion ist viel weniger zu beeintlnssen als die Jodschwefelsäurereaktion. Es liegt das in der Natur der Jod- reaktion , da ihr niclit das wechselnde Farbenspiel der Jodschwefel- säurcreaktion eigen ist. Verf. konnte bei seinen Untersuchungen nur feststellen, daß alle die Reagentien, welche die Jodscliwefelsäure- reaktion nicht zum Verschwinden bringen , auch die Jodreaktion er- halten , abgesehen von der IMiosphorsäure , welche eine Ausnahme- stellung einnimmt. Eisessigsäure zerstört sowohl die Jodreaktion wie die Jodscliwefelsäurereaktion. — Verf. versuchte nun ein Mittel zu finden, welches die Jodreaktion und die Jodschwefelsäurereaktion be- seitigte, und welches gestattete, seine Wirkungsweise genauer zu er- fassen , als es bei der Essigsäure der Fall war. Er suchte nach einem geeigneten Reduktionsmittel, am geeignetsten erwies sich Zink und Salzsäure: wegen der genaueren Anwendung wird auf das Original verwiesen. Durch diese Reduktion wurde sowohl die Jodschwefelsäure- reaktion w^ie die Jodreaktion beeinflußt, und zwar in dem Sinne-, daß beide je nach der Zeit, die die Präparate in Zink und Salzsäure ge- legen haben , an Intensität abnehmen. — Wie die bislierigen Unter suchungen zeigen, können beide Reaktionen vielfach in gleichem Sinne beeinflußt werden, so daß man. anne|imen darf, daß die Körper, an welcl>c diese beiden Reaktionen gebunden sind, chemisch nahe verwandt sein müssen. Es müssen indessen zwei verschiedene Körper sein. — Die Methylviolettreaktion ist gewissermaßen der Antagonist der Jod- reaktion und Jodschwefelsäurereaktion. Alle Mittel, durchweiche die letzteren beiden im positiven oder negativen Sinne zu beeinflussen sind, lassen die Methylviolettreaktion völlig unberührt. Diese zu beseitigen ist nur möglich durch Einwirkung von Basen, wie Natronlauge, Kali- lauge, Ammoniak. Hierbei allein zeigt die Methylviolettreaktion das gleiche Verhalten wie die beiden anderen Amyloidreaktionen. Durch die Basen wird eben das Amyloid wahrscheinlich tiefgehende Verände- rungen erleiden, durch welche Spaltungen und Umsetzungen im Eiweiß- molekül hervorgerufen werden können, welche einer Zerstörung fast gleichkommen. Von einer eigentlichen Zerstörung, von einer Auf- lösung des Amyloids kann man aber auch hierbei nicht sprechen, denn es bleibt schließlich immer noch ein Körper übrig, der physi kaliöch vollkommen die Eigenschaften des Amyloids beibehalten hat. — Verf. bespricht sodann die Underschiede zwischen dem „Hyalin" und dem Amyloid. Es wird auf das Original verwiesen. — Das Amy- ;184 Referate. 36,2. loid erweist sich als ein kolloidaler Körper , welcher an der Stelle, wo er einmal abgelagert ist , Hegen bleibt und als ein Ganzes un- angreifbar ist. — Es ist dem Verf. weiter gelungen, die Bedingungen, welche das Amyloid in Basen löslich machen, aufzufinden und damit zugleich eine Methode zu schaffen , welche es ermöglicht, Amyloid in Schnittpräparaten zu lösen, ohne daß das übrige Gewebe zugleich mit in Lösung geht. Es ist möglich, Amyloid nach vorheriger ener- gischer Oxydation mit Kaliumpermanganat in Natronlauge, Ammoniak oderxBarytwasser zu lösen. Ideal ist diese Methode freilich auch noch nicht. Erhalten Sbleibt alles Bindegewebe, die elastischen Fasern und die glatte Muskulatur, Die roten Blutkörperchen sind resistent, büßen aber ihre Färbungsfähigkeit für Eosin mehr oder weniger ein. Die Lymphozyten verlieren zum Teil ihre Kernfärbbarkeit , bleiben aber im ganzen erhalten und erscheinen bei Hämatoxylin - Eosinfärbung infolge ihrer schlechten Färbbarkeit verwaschen. Die Leukozyten gehen mehr oder weniger mit in Lösung. Epithelzellen, die Leber- zellen und Nierenepithelien , bleiben erhalten , verlieren aber meist die Färbbarkeit der Kerne , die zum Teile wohl auch mit gelöst werden. Betreffs der Methode wird auf das Original verwiesen. Das Endresultat nach vollkommener Auflösung des Amyloids ist immer eine Lücke im GewQ.be, ein Beweis dafür, daß dort, wo Amyloid gelegen hat, das präformierte Gewebe erdrückt worden ist. — Verf. hat schließlich ausgedehnte Untersuchungen über die Entstehung des Amyloids vorgenommen und kommt zu dem Ergebnisse, das es nur in den Organen, die einen bestimmten Gehalt an gepaarten Schwefel- säuren besitzen, zur Amyloidbildung kommen kann. Auf diese Ver- suche hier näher einzugehen liegt kein Grund vor, ich verweise daher auf das Original. Schiefferdecker {Bonn). C. Botanisches. Ziegenspeck, H. ^ Amyloid in jugendlichen Pflanzen - Organen als vermutliches Zwischenprodukt bei der Bildung von Wandkohlenhydraten (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. 37, 1919, H. 6, S. 273—278). Verf. findet, daß Amyloid d. h. eine mit Jod sich blau färbende Form der am Aufbau der Zellmembranen beteiligten Kohlehydraten im Pflanzenreich, auffallend weit verbreitet ist. Namentlich im Siebröhren- teil der Gefäsebündel jugendlicher Organe läßt sich durch Behand- lung mit LuGOL scher Lösung Chloraljod oder Jodzucker deutliche Blaufärbung der Membranen erzielen ; Choralhydrat darf nicht zu lange auf die Präparate wirken, da er die Amyloidsubstanzen leicht angreift. Küste?' (Bonn). 30,2. Referate. 18.') Buscli , P., Anatomisch-systematische Untersuchung der Gattung Diospyros (Dissert. Erlangen 1913. 93 S.). Bei der Kernliolzbildung des Ebenholzes ist ein Farbstoff be- teiligt, dessen mikrochemisches VcFhalten der Verf. prüft. Der näm- liche Farbstoff tritt in Rinde und Blattleitbündeln von Diospyros ebcnuui auf und wurde auch bei anderen Ebenaceen gefimden. Verf. macht darauf aufmerksam , daß bei der Unterscheidung éditer und unechter Ebenholzsorten die Reaktionen des Farbstoffes ein brauch- bares, Hilfsmittel abgeben. Küster {Bonn). 1>. Technologisches. Eatloll, K., Über neuere Zement for schung (Zement, Jahrg. 1918, Nr. 49—51 m. 2 Abb.). Die Vorgänge beim Abbinden und Erhärten des Zements lassen sich folgendermaßen mikroskopisch verfolgen. Die auf den Objekt- träger gebrachte Menge des möglichst feingemahlenen Klinkers, etwa 0*0005 g, wird mit zwei Tropfen Wasser gut verrührt. Darüber kommt sofort ein Deckgläschen. Die Ränder des Präparates werden mit Paraftin und Eisenlack luftdicht abgeschlossen. Zur Einführung der Farbstofflüsungen werden mit einem scharfen Messer zwei sich gegenüberliegende, 2 mm breite Einschnitte in die Paraftiudichtung gemacht. An dem einen wird die Tropfspritze angesetzt und an dem anderen mit Fließpapierstückchen gesaugt. Zur Beobachtung genügt im allgemeinen eine 3- bis 40.0fache Vergrößerung, Zuweilen ist auch Dunkelfeldbeleuchtung mit Paraboloidkondensor erwünscht. Zur Identifizierung der beim Anmachen mit Wasser sich bildenden \'erbindungen dienen folgende Farbstoft'lösungen: Für -den Kalknachweis Alizarinorange und Alizarin kristallisiert , beide in ammoniakalisch- wässeriger Lösung, 0*1 g auf 50 ccm. .Für Tonerde Cyanin und Chromotrop 2 R gleicher Konzentration. Das Reagens auf gebundene Kieselsäure ist essigsaure, auf freie Kieselsäure neutrale Methylenblau- lösung. Die Beobachtung erstreckt sich über mehrere Tage.. Liesegan f/ {Frankfurt a. M.). Pfailii, E. , Die Unterscheidung von galvanisch- und feuerverzinktem Eisen. Wien u. Leipzig (C.Fromme) 1914. 1-70 M. Hauptsächlich werden mikroskopische Untersuchungsmittel an- gewandt. Dabei zeigt sich die Reinheit des galvanisch nieder- geschlagenen Zinks. Der Überzug aus geschmolzenem Metall enthält dagegen stets auch Blei oder andere Verunreinigungen. Eine 6pro- zentige wässerige Lösung von schwefliger' Säure wird als Atzmittel empfohlen. . Ldesegang {Frankfurt a. M.i. ]S6 Neue Literatur. 36,2. Neue Literatur. 1. Lehr- und Handbücher. Biug, R., Kompendium der topischen Gehirn- und Rückenmarksdiagnostik. Kurzgefaßte Anleitung z. klin. Lokaîisation d. Erkrankungen u. Ver- letzungen d. Nervenzentren. 4., neu durchges. Aufl. Mit 97 z. T. mehrfarbig. Abb. (VIII, 235 S.) gr. 8». Berlin und Wien (Urban .^ Schwarzenberg) 1919. K! M. + 20 "/o T. ; Hlwbd. 20 M. + 20 »/o 1". <'itrofl, J., Die Methoden der Immunodiagnostik und Immunotherapie und ihre praktische Verwertung. Anh.: Die Chßmotherapie. 3., erw. u. verb. AuÖ. Mit 35 Textabb., 2 färb. Tfln. u. 12 Kurven. (XI, 343 S.) gr. 8». Leipzig (G. Thieme) 1919. Hlwbd. 17 M. + 20 ''/o T. Doflein, F., Lehrbuch der Protozoenkunde. Eine Darstellung der Natur- geschichte der Protozoen [usw.] 4. Aufl. 1190 S. ra. 1198 Abb. Jena (G. Fischer) 191G. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. 36, 1919, S. IGO.) Brosch. 35-50 M., geb. 4350 M. Hecht, V,, Wandtafel der wichtigsten chemischen und mikroskopischen Untersuchungsmethoden für das ärztliche Laboratorium. 2. Aufl. Wien (M. Perles) 1917. 2 Kr. Klemperer, G. , Grundriß der klinischen Diagnostik. (Einbd,: Klinische. Diagnostik.) 21., neubearb. Aufl. Mit 2 (färb.) Tfln. u. 79 Textabb. (VIII, 336 S.) 8". Berlin (A. Hirschwald) 1919. Pappbd. 9 M. Meyer, E., Hermann Lenhartz' Mikroskopie und Chemie am Krankenbett. 8. Aufl. Mit 1 Tafel u. 150 Textbildern. 420 S. Berlin (J. Springer) 1917. 12 M. 2. Mikroskop und Nebenapparate. Jentzsch, F., Beobachtungen an einem binokularen Mikroskop (Physikal. Zeitschr. Jahrg. 15, 1914, S. 5G— (52; vgl. diese Zeitschr. Bd. .36, 1919, S. 161). 30,-. Neue I.it(U-:itiir. 187 TscluTiiiiifi:, M.,) Mittel zur Prüfung von lirillcnf^Iasern und von optischen .Systeuion im ullgemcincn (Kf,M. Danske Vidonsk. .Sclsk., math.-fys. Meddels. vol. 1, 9, 1918, ni. 7 Textabb., 20 S., Kopenhagen 1918: vgl. Naturwissenschaften Jahrg-. 7, 1919, II. 32, S. &93— 594). T.solierninn;, 31..) Kjn llelligkeitsniaß (Echelle de clarté) und Bemerkungen über das Soiien bei schwacher Beleuchtung (Kgl. Danske Vidcnsk. Selsk.. uiath.-fys. Meddels. vol. 1, 10, 1918, ni. :> Abb. u. .'5 Tfln. : vgl. Naturwissenschaften li»19, 11. 13, ö. 214). 3. Mikrophotographie und Projektion. Hassel wander, A., Beiträge zur Methodik der Röntgenographie. 111. Die röntgenographische und rcintgenoskopische Anwendung der Kasten- stereoskopie (Festschr. d. Kiintgenstr. Bd. 24, 1917, H. 6). Merté, W., Die Grundlagen der Kinematographie (Naturwissenschaften .luhrg. 7, 1919, 11. 25, 8. 435—443). Oelze, F. W., Orthochromatische Mikrophotographie (Photograph. Rund- schau Bd. 56, 1919, 8. 97—104 m. 5 Abb.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 36, 1919, S. 102). Mikrokinematographio zur Beobachtung der Materialabnutzung (Naturwissen- schaften 1919, 11. 13, S. 216). 4. Physik und Chemie. Kdlbacher, S. . Über die PuKOLSche uiikroanalytische Bestimmung von Methylgruppen am Stickstoff (Zeitschr. f. })hysiolog. Cjiemie. Bd. 101, 191S,' 8. 278; vgl. diese Zeitschr. Bd. 36, 1919, 8. 163). Kinicli, F., Einrichtung und (!el»rauch der zu chemischen Zwecken ver- wendbaren .Mikrowagen (ABUEiuiAi.DKNsIlandb.^d. biochem. Arbeitsmeth. Bd. 9, 1919. S. .05— 147, m. 43 Abb. : vgl. diese Zeitschr. Bd. 36, 1919, 8. 163). Menke, J. B., Een n}icrochemische Mangaanreactie (Chem. Wcekblad Deci 15, 191S, 8.868—869 m. 1 Abb.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 36, 1919, S. 163) Müller, E., Über Mikroclementaranalyse (Zeitschr. f. angew. Chemie Bd. 32, 1919, 8. 248: vgl. diese Zeitschr. Bd. 36, 1919, S. 163). Svedberg, The., u. Anderssou , H., Zur Meümethodik der elektrischen Kataphorese (Kolloid -Zeitschr. Bd. 24, 1919. S. 115—165 m. 12 Abb.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 30, 1919, S. 163). 188 Neue Literatur. 36,2. 5. Präparationsmethoden im allgemeinen. Deussing, R. , Panoptische Schnellfärbung (Deutsche med. Wochenschr. 1918, Nr. 18, S. 494), Liesegang, R. Ed., Ersatz des Kanadabalsams bei histologischen Präparaten (München, med. 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Von Carl Benedicks und Erik Walldow^ Hierzu 20 Abbildungen im Text und auf Tafeln (Tab. IV u. V). Inhaltsübersicht. Seite Einleitung 193 I. KurzeBeschreibung desMetall in ikroskopes nach den Listen Em8 und Emil von C. Reichert 194 II. KritischePrü fu ngundJu stierung 200 1. Justierungsmöglichkeiten 200 2. Aufstellung, Einfluß der Erschütterungen 201 3. Objektive und Okulare, Bestimmung der Vergrößerungen . . 204 4. Blende- und Beleuchtungsverhältnisse 207 5. Photographisches Material, Lichtfiltor, Expositionszeiten . . . 211 G. üie Bild(iualität bei verschiedenen Illuminatoren 212 7. Zusammenfassendes bezüglich des neuen Metallmikroskopcs von C. IIEICIIERT 216 Zusammenfassung 217 Einleitung. Nachdem einer von uns" die Aufmerksamkeit auf die wichtige Rolle des Illuminators bei der Metallmikroskopierung gerichtet und dabei die Ursache der Verschiedenheit der Bildqualität bei Anwendung ^) Nach dem schwedischen Manuskript von R. Strümüeug übersetzt. ^) Benedicks, C, Eine bisher übersehene Grundbedingung für die Erhaltung scharfer metallugraphischer Mikrophotographien bei starken Ver- größerungtn („Metallurgie" Bd. ($, 1909, S. 320; Bih. t. Jern.-Kont. Ann. 1909, S. m. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 36, '.i. 13 194 Benedicks-Walldow: Das neue Reichertsche Metallmikroskop. 36,3. von Prismenilluminator und BECKSchem oder Planglasilluminator hervor- gehoben hatte, hat die Firma C. Reichert (Wien) eine Neukonstruktion von ihrem Metallmikroskop unternommen und dabei eine Vorrichtung eingeführt, die einen besonders bequemen Austausch der beiden Beleuchtungsvorrichtungen ermöglicht, von welchen ja jede einzelne ihre ge\yissen Vorzüge hat. ^ Die Firma C. Reichert ist zuvorkommend genug gewesen, ein vollständiges Exemplar des neuen Metallmikroskopes zur Verfügung zu stellen — das auch einige andere Neuheiten von Interesse auf- weist — einschließlich vollständiger photographischer Ausstattung. Im folgenden Aufsatz wird das Ergebnis der eingehenä"en Prüfung; in optischer und photographischer Hinsicht mitgeteilt, die von uns ausgeführt worden ist, nebst einigen bei der Anwendung des Mikro-: skopes gewonnenen Erfahrungen. Die neue Konstruktion wird gekennzeichnet, wie oben angedeutet worden ist, vor anderen Konstruktionen auf diesem Gebiete durch den bequemen Austausch der Illuminatoren beider Arten ; der früheren der Firma gegenüber unterscheidet sie sich durch die erhöhte Stabi- lität des Objekttisches, gewonnen durch dessen Unterstützen durch vier Säulen, und die Feineinstellung des Lé Chatelier- Prismas je nach der Anwendung verschiedener Objektive. I. Kurze Beschreibung des Metallmikroskopes (nach den Listen Em 8 und Em 11 von C. Reichert). Das Mikroskop ist nach dem Le Chatelier sehen Prinzip ge- baut (unmittelbar auf den Objekttisch gelegtes Präparat mit nach unten gerichteter plangeschliflfener Fläche) und eingerichtet, um mit 'Bogen-, Nernst- oder Halbwattlampen angewendet zu werden. Mit-J demselben können „Mikroaufnahmen von 30- bis löOOfacher Ver- größerung mit Objektiven von 40 mm bis 2 mm Brennweite und Pro- jektionsokularen 2 und 4 bis zur Plattengröße von 13X18 cm ge- macht werden". Für Aufnahmen bei schwachen Vergrößerungen, von natürlicher Größe bis IGfach, dienen Objekte von 180 bis 30 mm Brenn- weite ohne Okular ; in diesem Falle wird das Objektiv in auf rechter oder wagrechter Lage auf einen besonderen Objekttisch angebracht. Die optische Bank. Die optische Bank, in Brückenform ge- baut und dazu bestimmt, auf einen Tisch aufgestellt zu werden, ist aus Gußeisen, 2 m lang und mit vier Nivellierschrauben versehen (Abb. 1). 3ö, 3. Beneilicks-Walhlow: Das neue lleichertsche Metallmikroskop. 195 13* 196 Benedicks-Walldow: Das neue Reichertsche Metallmikroskop. 36, 3. Das Mikroskop. Das Mikroskop selbst (Abb. 2) steht auf einer schweren, nach dem Profil der optischen Bank angepaßten Grundplatte. Die Einstellung der Präparatenfläche im Verhältnis zu dem Objektive ist so laufgeteilt, daß die Grobeinstellung durch Hebung und Senkung des Objekttisches mittels eines Triebes vorgenommen wird, die Feineinstellung durch die Verschiebung des Objektives mittels einer geteilten Mikrometerschraube. Hierdurch wird gewonnen, daß eine größere Belastung auf dem Objekttisch ohne Einfluß auf die empfindliche Feineinstellung bleibt. Der Objekttisch, von vier Säulen getragen, ist rund, drehbar und beweglich in zwei senkrechten Richtungen durch Mikrometer- schrauben, deren Einstellung an Millimeterskala mit Noni^', abzulesen 36,3. lîeneilicks-AValhlow: Das neue Reichertsche Metallmikroskop. 197 ist. Eine besondere Vorrichtung um einen gewissen Teil eines ge- gebenen Präparates wiederzuündeu besteht aus einer Spitze und einem ebenen Anschlag, beide versclüebbar längs Milli- meterskalen. Der Objektivträger ist so ausgestaltet, daß er gleichzeitig auch lUuminatorvorrichtnng, Bildprisma und Beobachtungs- und Projektionstubus trägt. Das Bildprisma P^ (Abb. 3) reflektiert das Licht in einer Lage durch den Beobachtungstubus zu dem Beob- achter, in der anderen Lage nach Drehung von 90° durch den Projektionstubus zur Kamera. Illuminatoren. Die Beleuchtung des Prä- parates kann mittels des Prismas P (Abb. 3b) oder WM 1 f 0 Otj. 3 a. 3b. des Planglases G (Abb. 3 a) geschehen. Jedes ist in einem kleinen Tubus placiert, der längs der Achse auf einem Sektor 7? (Abb. 3c) verschiebbar angebracht ist, welcher mit dem Griff H becjuem gegen zwei Anschläge schwing- bar ist. Das Prisma P, von der Le Ciiatelier sehen Gestalt mit zwei spiegelnden (und einer sphäri- schen) Flächen, ist in der Weise angeordnet, daß es be^ — — '-*-^ 4 !^ 30. a. 3.2 16 50 70 90 110 bung des Projektionssystemes in mm (an der Okularskala abgelesen). Die Zahlen bei jeder Kurve bezeichnen die Brennweite des Objektives, bei welchem die Einstellung vorgenommen worden ist. Aus Abb. 7 geht hervor, daß allerdings für ein gegebenes Ob- jektiv die Abhängigkeit von der Kameralänge regelmäßigen Kurven entlang variiert, daß aber diese für die verschiedenen Ob- jektive ungemein verschieden liegen. In welche-Tn Maße ST). 3. Bcncilicks-WalldüW: Das neue Reichertsche Metallmikroskop. 207 die Variationen auf individuelle Abweichungen der Objektive oder auf subjektive Einstellungsfeliler zurückzuführen sind, haben wir nicht nötig erachtet zu eutsclieiden. Auffallend ist indessen, daß auch die Einstellung- nach dem Verfahren 2) zu keiner eindeutigen, von Objek- tiven und Okularen unabhängigen, rationellen Einstellung der Projek- tionsobjektive für verschiedene Kiimeralänge führt. Unter solchen Umständen scheint die Beweglichkeit der Projektion.sobjektive praktisch genommen zwecklos^. Vergrößerungen. Bestimmungen der Vergrößerung ergaben, daß auf der photographischen Platte Vergrößerungen zu erhalten sind von 50 fach mit dem Achromatobjektiv 30 mm, Projektionsokular 2 und der geringsten Kameralänge bis .3500fach mit dem Apochromat- Immersionsobjektiv 2 mm , Projektionsokular 4 und der größten Kameralänge. Obwohl die auflösende Kraft des Mikroskopes ja bei viel ge- ringerer Vergrößerung aufhört, kann es unter Umständen von Nutzen sein, auf der Platte derartige hohe Vergrößerung direkt zu erhalten; daß das Mikroskop auch bei dieser hohen Vergrößerung befriedigen- des Resultat liefert, wird von Abb. 8, Tab. IV (3500 fach) bewiesen. 4. Blende- und Beleuchtuncsverhältnisse. Bei einem Metallmikroskop hat ja die Frage von der Abbiendung des Lichtes großen Einfluß auf die Bildgüte, und zwar aus mehreren Gründen. Als allgemeines Prinzip der Abbiendung gilt gewissermaßen, daß das Lichtbündel, damit schädliches Licht ausgeschlossen sei, so stark wie nur möglich abgeblendet werden soll, ohne daß dabei die Inten- sität und Gleichmäßigkeit der Beleuchtung oder die Ausdehnung des Gesichtsfeldes einbüßen. ^) Durch das Entgegenkommen der Firma C. Reichert wurden wir in die Lage versetzt, einen zweiten Satz der Okulare in der fraglichen Hinsicht zu prüfen. Es zeigte sicli dabei, daß das neue Exemplar des Projektions- okulares Nr. 2 merkbar genauer cinjustiert war als das vorige. Bei Pro- jektionsokular 4 war indessen eine Verbesserung kaum zu bemerken. Also dürfte docli, wie oben hervorgehoben, eine genauere Einjustierung der Pro- jektionsokulare im allgemeinen zu empfehlen sein, wenn die Beweglichkeit dieser Okulare, welche ja eine beträcbthche Komplikation darstellt, motiviert sein BoU.« V 208 Benedicks-Walldow: Das neue Reichertache Metallmikroskop. 36,3. Eine korrekte Beleuchtung bedeutet demgemäß, daß 1) die Lichtquelle, d. h. das Diaphragma €er Revolverblende B (Abb. 9) auf oder doch nahe dem Illuminator P, 2) die Irisblende I auf dem Präparate T abgebildet wird. Jede von diesen Blenden hat nämlich ihre besondere Aufgabe, und ihre Funktionen müssen streng auseinander gehalten werden. 1) Blende -B. Nur wenn die Lichtquelle auf dem Illuminator oder in seiner unmittelbaren Nähe abgebildet ist , kann ihre ganze Lichtstärke ausgenützt werden; nur dann kann eine effektive Abbiendung der Lichtstärke und eine systematische Zentrierung der Lichtquelle er- zielt werden. Die Schärfe des Bildes wird durch die Abbiendung der Lichtquelle nicht beeinflußt, wie man bisweilen behauptet hat, B I I -/ 9. wohl aber der Bildkontrast und allerdings die Länge der Exposi- tionszeit. Die Abbildung der Revolverblende B auf dem Illuminator P wird durch die Belichtungslinse L und die Vorsatzlinse F erzielt Bei dem vorliegenden Instrument ist die Linse L zwischen zwei Anschlägen des Blendetubus verschiebbar. In der von der Firma gelieferten Gebrauchsanleitung wird vorgeschrieben, daß die Linse L^ je nachdem man den Planglasilluminator oder das Le CnATELiER-Prisma verwendet, die an dem Mikroskope mit O oder mit P bezeichnete Lage ein- nehmen soll. Die Lage der Linse von einem Falle zum anderen zu wechseln ist indessen eine besondere Operation, die zwar einfach auszuführen ist, die aber leicht zu vergessen ist, und es fragt sich, ob sie nicht eine unnötige Komplikation bedeutet. Dieser Frage soll deshalb im folgenden näher nachgegangen werden.. ;U), .!. B e n e di e k s - W a 1 1 il o w : Das neue Reichertsche Metallmikroskop. 201> 2) Blende /. Die Irisblende 1 soll auf der Fläche T des Prä- parates scharf abgebildet sein, wodurch sie auch im Gesichtsfelde scharf erscheint, und also zur Abgrenzung des Gesichts- feldes dient, üies ist die einzige , aber für das Herabsetzen des falschen Lichtes außerordentlich wichtige Aufgabe der Irisblende. Die Abbildung der Irisblende I auf der Fläche des Präparates wird durch die Vorsatzlinse F und das Objektiv 0 erzielt. Bei dem Planglasillumiuator des betreffenden Mikroskopes besteht die Linse F aus einer kleinen Menisklinse , die in demselben verstellbaren Tubus wie das Planglas angebracht ist; bei dem Le Chatelier- Prisma ist sie, wie schon erwähnt, in einem Stück mit dem Prisma geschliffen. Es stellte sich nun heraus, als das Instrument in Gebrauch ge- nommen wurde, daß die Irisblende in keinem von den beiden Fällen auf dem Präparat scharf abgebildet wurde 5 die zum Planglas ge- hörende Menisklinse war zu diesem Zwecke zu schwach, die konvexe Fläche des Prismas zu stark gekrümmt. Wenn das Planglas zur Anwendung kam , wurde ein Punkt in der Nähe der Beleuchtungsliuse L im Gesichtsfelde scharf abgebildet, und zwar gerade die Stelle, welche für die Lichtfilter in dem Tubus r bestimmt ist, was den besonderen Übelstand mitbrachte, daß Staub und Unebenheiten derselben im Bilde sichtbar wurden. Wenn das Prisma zur Anwendung gelangte, wurde dagegen ein Punkt in oder unmittelbar vor der Mündung der Illuminatorrohre scharf abgebildet. Durchgeführte Prüfung. Für die Notwendigkeit der er- wähnten Abweichungen war kaum ein triftiger Grund einzusehen ; auch haben wir es vorgenommen nachzuprüfen , ob nicht durch ge- eignete Vorsatzlinse sowohl für Planglas- wie für Prismenbeleuchtung in einheitlicher Weise eine scharfe Abbildung der Irisblende zu ge- winnen sei. Da beim Le Chatelier- Prisma die Vorsatzlinse in einem Stück mit diesem geschliffen ist , war ein Austausch nicht vorzunehmen ; auch bereitete es Schwierigkeit , eine geeignete negative Linse zum [''orschalten herbeizuschaffen. Es konnte demnach beim Benutzen ;des mitgelieferten Le Chatelier- Prismas eine scharfe Abbildung der Irisblende im Gesichtsfelde nicht erhalten werden; mit dem benutzten räparat hatte das Gesichtsfeld das Aussehen der Abb. 10. Wird die Irisblende noch weiter vermindert, kommt nur eine stufenweise Herabsetzung der Lichtstärke gegen die Ränder zu zum Vorschein. Da Mun eine Abänderung, bzw. Umtausch des Le Chatelier- tPrismas jj V^'Ç^eschlossen war , wurden wir dazu geführt , anstatt des Zeitsclir. f. wiss. >'ikro3kopie. 30, S. 14 210 Benedicks-Walldow: Das neue Reichertsche Metallmikroskop. So..). Le Chatelier- Prismas des Instrumentes ein ió^'-Prisma rait besonderer Vorsatzlinse von geeigneter Stärke anzuwenden. Es galt in erster Linie zu entscheiden, ob die Zunahme der Reflexe, die wohl dadurch bewirkt wird, ein etwas weniger kontrastreiches Bild herbeiführt, als dasjenige, welches das Le Chatelier -Prisma ergibt. Abb. 1 1 zeigt ein Bild , das erhalten wurde durch einen von uns hergestellten Illuminatortubus, der bei dem inneren Ende ein kleines 45 ^-Prisma (Seitenlänge [etwa 9 mm) trug, und der beim äußeren Ende eine positive Vorsatzlinse von 62 mm Brennweite be- saß (die Länge des Tubus betrug 62*5 mm oder etwas mehr als die des Le CnATELiER-Prismas, weil eine unbedeutend schwächere Linse, die wir sonst vorgezogen hätten, nicht zu Gebote stand ; im Inneren war der Tubus sorgfältig geschwärzt). Ein Vergleich zwischen den Abb. 10 und 11 zeigt, daß das Le CiiATELiER-Prisma, wenigstens in vorliegendem Zustand, keine besseren Kontraste gibt. Auch später ausgeführte Versuche (S. 213) ergaben, daß ein 45*^ -Prisma mit loser Vorsatzlinse praktisch genommen dem Le Chatelier -Prisma bezüglich des Kontrastreichtumes durchaus nicht nachsteht und demnach bei unseren Versuchen dies ersetzen konnte^. Hinsichtlich des Planglasilluminators war ein Austauch der Vorsatzlinse gegen eine stärkere leicht zu bewerkstelligen. Die neue Linse hatte eine Brennweite von 65 mm; der Tubus war mit ungefähr 15 mm verlängert. Daß nunmehr eine genügend scharfe Abbildung der Irisblende zu erhalten war, geht aus Abb. 12 hervor. Nachdem man also durch die Wahl geeigneter Vorsatzlinsen da- für gesorgt hat, daß die Irisblende bei den beiden Illuminatoren scharf abgebildet wird, wird auch die Einstellung der Beleuchtungs- linse L in der Lage G bzw. P -vollständig überflüssig ; sie ist so- gar als mit dem angeführten Prinzip korrekter Beleuchtung unver- einbar zu bezeichnen. Eine Möglichkeit die Linse L im Tubus zu ^) Ein gewisser Vorteil des Le CHATELiER-Prismas vor dem 45°-Prisma ist allerdings darin zu sehen, daß bei jenem die Apertur des Objektives etwas besser ausgenutzt werden kann. Eine ausgeführte Prüfung der seit- lichen Verschiebung des Le Chatelier -Prismas — durch welche bestätigt wurde, daß die vorgesehene Feineinstellung des Prismas sorgfältig und zweck- mäßig ausgebildet ist — hat nämlich ergeben, daß zwar beim Immersions- objektiv das Le CHATELiER-Prisma die halbe Objektivöffnung verdecken muß, damit volle Lichtstärke und gleichmäßige Beleuchtung immer noch vorhanden sei, daß aber bei dem Trockensysteme nur ein geringerer Teil vorgedeckt werden muß. :{6. ■'!. Hcnedicks- Wallduw: Das neue Reiclicrtsche Metallinikroskop. -j i i verschieben ist allerdings nicht unwillkommen, sondern von gewissem Nutzen bei der Einstellung der Lichtquelle auf den Illuminator. Es erscheint uns angebracht, wenn der die Vorrichtungen 7?, L, I (Abb. 9) enthaltende Beleuchtungstubus mit einem Trieb für die Ein- stellung in der Längsrichtung des Tubus versehen würde , um die Möglichkeit herbeizuführen, die Lage der Trisblende innerhalb ge- ringer (Jrenzen zu variieren. Erst dadurch wird es möglich, die Irisbleude im Gesichtsfelde immer ganz scharf abgebildet zu erhalten — sie ist dann eventuell bei einer photographischen Aufnahme als Ab- grenzung des Bildes mit zu kopieren (vgl. Abb. 11 und 12), — da ja z. B. bei der Prismabeleuchtung für verschiedene Objektive das Prisma ungleich weit eingeschoben wird. Dabei ist auch die Ver- schiebbarkeit der Linse in dem Tubus motiviert. 5. Photographisches Material, Lichtfllter, Expositionszeiten. Bei sämtlichen hier reproduzierten Mikrophotographien wurde ein Grünfilter aus Glas verwendet, das Licht zwischen den Wellen- längen 0-5 bis 0*6 /i durchläßt. Durch dasselbe wurde die Ex- positionszeit für eine hochempfindliche ortochromatische Platte lOmal verlängert. Die Absorption dieser Platte war unbeträchtlich stärker als die desjenigen Grünfilters , das dem Mikroskop beigefügt war, und das etwas mehr von dem blauen Teil des Spektrums durchließ. Verschiedene Farbenfilter wurden geprüft, aber das Ergebnis be- treffend Kontrastreichtum usw. wurde in keiner Weise verändert. Das für die Anwendbarkeit eines Filters Maßgebende ist begreiflicher- weise, daß das Durchlnssungsgebiet verhältnismäßig eng und scharf abgegrenzt ist, imd daß es innerhalb eines Gebietes fällt, wo das Auge ausreichende Empfindlichkeit besitzt, so daß die Einstellung auf Schärfe mit eingesetztem Lichtfiltcr ausgeführt werden kann. Die verwendete Plattcnsorte war bei allen endgültigen Versuchen eine hochempfindliche lichthoffreie Platte (Wellington anti- screen, backed, von Wellington & Ward, Elstree, England). Mit obenerwähntem Filter , bzw. Plattensorte , betrug die Ex- positionszeit mit dem Projektionsokular 2 und der Kameralänge 05 cm, unabhängig von dem Objektiv , 20 Sekunden , unter Benutzung des Planglasilluminators. Verbuche, ausgeführt mit der besonders bequemen Kassette für Probenaitfnahmen, erwiesen, daß die E^xpositionszeiten, die beiPlanglas- *^ 14* 212 Benedicks-Walldow: Das neue Reichertsche Metallmikroskop. 36,3. illuminator und bei Prismenilluminator erforderlich sind, sich nahezu wie 5 : 1 verhalten. Eine Verminderung der Expositionszeit unter 15 bis 20 Sekunden wäre kaum zweckmäßig, besonders weil die bei jeder Bogenlampe vorhandenen , unregelmäßigen Lichtschwankungen dann ungehörigen Einfluß hätten. 6. Die Bildqualität bei verschiedenen Illuminatoren, Um etwas ausführlicher, als es bisher geschehen ist, zu unter- suchen , in welchem Maße die Bildqualität von gewissen variablen Faktoren der verschiedenen Illuminatoren beeinflußt wird , ist eine beträchtliche Anzahl von vergleichenden photographischen Aufnahmen ausgeführt worden. Die Faktoren, die hierbei untersucht wurden, sind folgende : 1) Erneuerter Vergleich zwischen Planglas- und Prismenillu- minator. 2) Vergleich zwischen 45"-ïirisma und Le Chatelier- Prisma. 3) Vergleich zwischen Prisma und Metallspiegel. 4) Einfluß der Dicke des Planglases. 5) Einfluß der Platinierung des Planglases. Um genau kontrollieren zu können, ein wie großer Teil des Strahlen- bündels vom Prismenilluminator verdeckt wird, wurde in dem Beob- achtungstubus eine spezielle Projektionsvorrichtung angeordnet (das Okular durch eine geeignete Linse ersetzt, die ein stark vergrößertes Bild der hinteren Objektivöffnung projizierte), welche genaue Bestim- mung der Einschiebung ermöglichte. Die für einen zuverlässigen Vergleich wichtigste Bedingung ist diejenige, daß die Einstellung auf Schärfe stets dieselbe ist; um trotz der Krümmung des Bildfeldes die Schärfe immer auf dieselbe Weise verteilt zu erhalten, wurde die Einstellung stets auf dieselbe Einzelheit des Präparates, gelegen ein wenig außerhalb des Zentrums, vorgenommen, und zwar so sorgfältig wie nur möglich^. ^) Es kann möglicherweise verdienen hervoi'gehoben zu werden, daß es geeignet ist, 'das Optimum der Schärfe in ein Gebiet etwas außerhalb des Zentrums zu verlegen, denn dadurch wird eine (besonders für Kopro- duktion) ausreichende Schärfe über einem bedeutend größeren Gebiet als sonst erhalten. 3(), 3. Benedick s- W al Idow: l):i3 neue llcichertsche Mctallmikroskop. 213 Da Einstellunj:^svnriationen trotzdem nicht sicher ausf!:eschlossen werden können, wurden sämtliche Serien zu wiedcrliolten Malen aus- geführt ; wegen der dadurch gewonnenen Kontrolle können sämtliche reproduzierte Bilder aj^ recht zuverlässig gelten. Um den Vergleich zu erleichtern, ist, wie oben erwähnt, dieses Präparat auf dem Objekttiscli fixiert, und das Olijektiv mit einer besonderen Klemme fest angelegt worden, so daß exakt dieselbe Stelle wiedergefunden werden konnte. Als Objekt diente lamellarer Perlit^ eines ausgeglühten Kohlen- stoftstahles mit 0*90*^ C, auf Pergamentscheibe reliefpoliert. Da der Ver- gleich bei vollständig ausgenütztem Auflösungsvermögen vorgenommen werden soll, wurde ausschließlich das Immersionsobjektiv 2 mm.(num. Apertur 1*30) verwendet, nebst dem Projektionsokular Nr. 2; bei einer Kameralänge von G 5 cm ergab sich eine 1200 fache Vergrößerung. Mit der dem Apparat beigefügten Bogenlampe , abgeblendet mittels des nächstgrößten Diaphragmas der Revolverblende (5 mm), mit dem oben erwähnten Grünfilter und ortochromatischer und lichthoffreier Platte (Wellington) wurde dabei , wie oben angeführt worden ist, eine Expositionszeit von 20 Sekunden erhalten bei Verwendung des Planglases, 4 Sekunden bei Verwendung des Prismas als Illuminator. Bei dem Immersionsobjektiv wird , wie im vorhergehenden an- geführt worden ist, das Le Chateliek- Prisma bis an die halbe Ob- jektivöflnung eingeschoben ; das Ziel der betreffenden Untersuclmng erfordert also , daß auch die übrigen die Objektivöffnung zum Teil deckenden Illuminatoren genau ebenso weit eingeschoben werden. Die gerade für diesen Zweck angeordnete Projektionseinrichtung ge währleistete das Innehalten dieser Bedingung. Vergleich zwischen Planglas und Prisma. Ein Ver- gleich zwischen einerseits Abb. 17 oder den damit gleichwertigen Abb. 18 und 14, welche mit dem Planglas, anderseits Abb. 15 und Abb. IG, welche mit 45'^-Prisma, bzw. Le Chatelier- Prisma auf- genommen worden sind , erweist , daß die mit Planglas erhaltenen Bilder eine unvergleichbar höhere Bildqualität als die mit Prisma erhaltenen besitzen. Dies unterstreicht kräftig das Gewicht der von C. Benedicks"" hervorgehobenen Grundbedingung: die vollständige Ausnutzung der Apertur des Objektives. ') Originalpräparat aus ('. Benkdicks, Recherches pliysicjues et jjliysioo- cbimiques sur l'acier au carbone, Upsala 1904: Jernkontorets Annalcr 19("'> (Stahl Nr ^4). '-> a Vu'. 214 Benedicks- Walldow: Das neue Reichcrtscbe Metallmikroskop. 36,3. Vergleich zwischen dem 45^-Prisma und dem Le CnATELiEK-Prisma. Ein solcher Vergleich ist schon teilweise erörtert worden in Verbindung mit der Frage , ob möglicherweise das Le Chatelier- Prisma bessere Bildkontraste als das 45*^-Prisma mit loser Vorsatzlinse gäbe; eine derartige Überlegenheit war dabei mittels des vorhandenen Le CnATELiER-Prismas nicht zu beobachten. Man könnte sich indessen denken, daß ein näherer Vergleich der Bildqualität zugunsten des Le Chatelier - Prismas ausfallen würde. Um einen so genauen Vergleich wie nur möglich zu erhalten (völlig strikt kann er nicht werden, solange der Schlift" des Le Cha- telier-Prismas scharfe Abbildung der Irisblende nicht liefert), wurde das Le Chatelier -Prism a immer so stark abgeblendet, wie es die Größe des Gesichtsfeldes gestattete. Ein Vergleich der Abb, 15, mit dem 45°-Prisma erhalten, und der Abb. 16, mit dem Le CnATELiER-Prisma erhalten, ergab indessen, daß die beiden Prismen hinsichtlich der Bildqualität gleichwertig sind; ein geringer an den Bildern hervortretender Unterschied zu- gunsten des 45*^- Prismas dürfte von zufälligem Unterschied der Ein- stellung abhängig sein. Jedenfalls spricht nichts dafür — wenigstens wenn es sich um ein Immersionsobjektiv handelt — daß das Le Cha- telier-Prisma irgendeine bessere Bildqualität als das 45^-Prismagäbe. Wenn das erstere jedoch möglicherweise vorzuziehen sein kann, muß dieses wohl auf den früher erwähnten Umstand zurückzuführen sein, daß man bei schwächeren Objektiven bei dem Le Chatelier- Prisma einen größeren Teil des Strahlenbündels ausnutzen kann ; etwaige Vorteile in mechanischer Hinsicht werden dabei unberück- sichtigt gelassen. Vergleich zwischen Prisma und Metallspiegel. Bei den Glasprismen, sowohl dem 45 gradigen als dem Le Chatelier- schen, können ja allerdings innere Reflexe nicht ganz vermieden werden. Bei einem Metallspiegel dagegen sind sie ausgeschlossen. Es kann von Interesse sein zu erfahren, inwieweit durch Verwendung eines Metallspiegels etwa merkbar kontrastreichere Bilder zu erhalten sind. Um diese Frage zu entscheiden, wurde ein Illuminator ver- fertigt, der einen kleinen Metallspiegel enthielt (die polierte Hinter- fläche eines gewöhnlichen, versilberten Spiegelglases, das in geeigneter Weise abgeschliffen worden war) , welcher genau dieselbe Lage ein- nahm wie die Prismen. Das Bild, das mit dieser Anordnung erhalten ist, ist in Abb. 20 reproduziert. Aus demselben, verglichen mit den Abb. 15 und 16, geht hervor, daß der Kontrastreic^i;*lm wohl :{«î,.;. Benedicks- Walltlow: Das neue Keicliertsche Metallinikroskup. 21;') u n V c r k o nn I» a r ein w e n i j^ j:^ r ö ß e r m i t d e m M e t a 1 1 s p i e j^ e 1 als mit (lem Glasprisma ausgefallen ist. Hinsichtlich der eij^entlirlien Bililqualität ist kein Unterschied zu vermerken. Wenn in einzelnen Fällen besonders starke Kontraste erforderlich sind, dürfte ein Metallspiegel dem Glasprisma — das allerdings infolge seiner Luftbeständigkeit praktischer ist — vorzuziehen sein. Einfluß der Dicke des PI an gl as es. Das Planglas, das mit dem Mikroskop geliefert war, war ziemlich dick, oder 0'45 mm. Es liegt nahe bei der Hand, in Erwägung zu ziehen, ob nicht schon diese Dicke infolge des dadurch eingeführten Astigmatismus als zu groß zu bezeichnen ist. Vergleichende Aufnahmen wurden daher mit einem sehr dünnen Planglas unternommen: einem ausgewählten, ebenen Stück Deckglas von der Dicke 0*10 mm. Ein damit erhaltenes Bild wird von Abb. 18 wiedergegeben. Dieses erweist im Vergleich mit Abb. 17, die mit dem dickeren Planglas erhalten wurde, wohl unwiderstreitbar eine Bildverbesserung, -dieselbe ist aber so unbe- deutend, daß praktisch genommen, die Verwendung des dickeren Planglases als völlig zulässig angesehen werden muß. Da keine besonderen mechanischen Schwierigkeiten vorhanden sind, ist jedoch einem dickeren ein dünneres Planglas vorzuziehen. Einfluß der Platinierung des Planglases. Um das Ketlexionsvermögen und demnach die Lichtstärke einigermaßen zu vergrößern hat C. Benedicks^ vorgeschlagen, ein schwach platiniertes oder versilbertes Planglas zu verwenden , doch ohne daß einige be- sondere Versuche damit angestellt wurden. Einige derartige mögen deshalb hier mitgeteilt werden. Die Platinierung wurde bewerkstelligt durch Verwendung gewöhn- licher Platinierungsflüssigkeit : „Glanzplatin" von der Deutschen Gold- & Silber- Scheide -Anstalt, Frankfurt a. M. Dieselbe wurde in wech- selnden Verhältnissen mit reinem Lavendelöl verdünnt; die Erhitzung erfolgte bis auf eine Temperatur von etwa 250^ C. Es gewährt große Schwierigkeiten eine Platinschicht von gerade angemessener Dicke zu erhalten, denn sie darf begreiflicherweise nicht zu dick sein, da dann nur eine Abnahme der Lichtintensität zustande kommt. Bei dem Spiegel, der bei dem Bilde Abb. 19 zur Anwendung gelaugte, ist die Schicht etwa solcher Dicke, daß kein beträchtlicher Gewinn an Lichtstärke entstanden ist die Expositionszeit für Abb. 19 ist 1) ('rßPif^'.DiCKS, a. a. 0. 216 Benedicks- W alido w: Das neue Reichertsche Metallmikroskop. 36,3. dieselbe wie für die übrigen. Wahrscheinlich wäre eine wenig dünnere Platinierung wünschenswert gewesen. Interessant ist indessen die Tatsache, daß diejenigen Bilder, die mit dem platinierten Deckglas genommen sind , sich durch eine un- gewöhnlich große Ausbreitung des Gebietes der Schärfe auszeichnen. Die Kontraste erscheinen dabei etwas schwächer als diejenigen , die mit den übrigen Illuminatoren erhalten worden sind ; möglicherweise ist dies darauf zurückzuführen, daß in Abb. 19 (im Original) Einzelheiten hervortreten, die auf einem anderen Bild kaum vorhanden sind. An der Grundmasse (Ferrit) treten gewisse Unebenheiten hervor, die auf anderen Bildern nicht beobachtet werden können. Diese Versuche haben demnach das Resultat ergeben, daß irgend- ein wesentlicher Gewinn hinsichtlich der Lichtstärke durch spiegelnden Platinbelag schwer zu erhalten ist, daß es aber anderseits verdient näher ermittelt zu werden , ob nicht diejenige Filtration , die das Licht beim Passieren der dünnen Metallschicht erleidet, möglicherweise unter Umständen von wohltätigem Einfluß sein kann , wenn es gilt, ein Maximum aus differenzierten Bildeinzelheiten hervorzupressen. 7. Zusammenfassendes bezüglich des neuen Metallmikroskopes von Reichert. Vorliegende Untersuchung, deren Aufgabe war, zunächst solche Einzelheiten kritisch zu prüfen, wo Verbesserungen noch als möglich erachtet werden konnten, hat uns zu folgender Auffassung geführt. Die optische Ausstattung des Instrumentes hat sich als von aus- gezeichneter Beschaffenheit herausgestellt. Was die mechanische Aus- führung betrifft, muß dieselbe als eine außerordentlich sorgfältige bezeichnet werden. Die neueingeführte Vorrichtung zum Austausch derllluminatoren funk- tioniert in mechanischer Hinsicht auf eine tadellose und bequeme Weise. Die Vorrichtung mit Spiegelreflexkamera hat sich beim Arbeiten besonders angenehm gezeigt und gestattet zufällige Unterbrechung bei längeren Aufnahmen ; der Übergang von mikro- zu makroskopischer Abbildung ist ebenfalls leicht zu bewerkstelligen. Eine praktische Neu- heit ist weiter die Kassette zur Ermittlung der besten Belichtungszeit. An dem Instrument scheinen uns eigentlich nur zwei Bemer- kungen verdienen hervorgehoben zu werden. Die vor den Illumina- toren befindliche Beleuchtungsvorrichtung hat sich nicht gjs^ völlig ratio- 30,3. Benedicks-Walklow: Das neue Reichertscho Metallmikroskop. 217 ucll lieniiisgestellt. )So dürfte es iiiclit nötif? sein, daß die Beleuchtungs- linse L (Abb. 9) verschiedene Lage je nach Planglas- oder Prismenbe- louchtung einnimmt. Die Stärke der Vorsatzlinse, bzw. der spliärisfhen Fläche des Le CnATELiEu-Prismas, soll eine solche sein, daß mit beiden Ilhiminatoren eine scharfe Abbildung der Irisblende auf dem Präparat erhalten wird, was sich tatsächlich als realisierbar erwiesen hat. Die zweite Bemerkung gilt dem bei hohen Vergrößerungen er- wünschten Ilöchstbetrag der Stabilität. Trotz der hinsichtlich der allgemeinen Stabilität schönen Konstruktion des Instrumentes, die einen beträchtlichen Fortschritt bezeichnen dürfte, ist nämlfch eine erliebliche Emplindlichkeit für Erschütterungen immer noch vorhanden^. Die Ursache dieser Empfindlichkeit — die allen früheren Instrumenten des Le CiiATELiEu-Typus gemeinsam sein dürfte, die aber bis jetzt nicht be- rücksichtigt worden ist, muß sich, wie sich herausgestellt hat, wenigstens theoretisch ohne Schwierigkeit beseitigen lassen. Sie steht nämlich mit dem Umstand in nächster Beziehung, daß der Objektabstand — auf den in letzter Linie alles ankommt — gewissen unerwünschten Schwankungen unterworfen ist, welche dadurch zustande kommen, daß das Objektiv mit den Beobachtungs- und Projektionstuben ein zusammenhängendes Ganzes bildet. Diese Empfindlichkeit gegen Erschütterungen muß in hohem Grade herabgesetzt werden können , wenn der Träger des Objektives von jeder größeren Masse befreit wird. Indessen muß hervorgehoben werden , daß — unter nicht gar zu ungünstigen Umständen — durchaus tadellose, der höchsten Leistungsfäliigkeit des Mikroskopes entsprechende Mikrophotographien, auch bei allerhöchster Vergrößerung, mit dem Instrument in seiner jetzigen Ausführung zu erhalten sind. Es läßt sich demnach sagen, daß das Instrument schon jetzt hoch gestellte Ansprüche erfüllt, be- sonders an einem für die laufende Arbeit eines technischen Labora- toriums bestimmten Instrument. Zusammenfassung. Der Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist zunächst eine kritische Prüfung des neuen Mctallmikroskopes der Firma C. Reiciiekt. Wien. Betretts des Ergebnisses wird auf die vorhergehende zusammen- fassende Diskussion (7) verwiesen. 1) Nach Angabe der Firma C. Reichert, Optische Werki;. sind Arlieitcii im Zuge«« die fliesen Anregungen Rechnung trag-on. 218 B e n e d i e k s - W a 1 1 d 0 w : Das neue Reichertsche Metallmikroskop. 36, 3. Des weiteren sind mit Hilfe des geprüften Reichert sehen Mikro- skopes einige Detailuntersucliungen ausgeführt worden über gewisse Faktoren, welche die Metallmikroskopierung im allgemeinen beeinflussen. Durch eine Reihe von verschiedenen Aufnahmen ist die große Über- legenheit des Planglasilluminators über Prismen -Illuminatoren kräftig dokumentiert worden. Die Dicke des Planglases , die theoretisch so gering sein soll, wie nur möglich, kann ohne Schaden 0'45 mm betragen. Eine Erhöhung des Reflexionsvermögens der Glasplatte — die tatsächlich nicht erforderlich ist, da eine so kurze Expositionszeit als die hier benutzten 20 Sekunden ohne weiteres zu erhalten ist — erscheint durch Platinierung schwer zu erreichen ; bei diesen Ver- suchen wurde indessen eine — wenn auch unsichere — Andeutung verbesserter Bildqualität gewonnen. Irgendein Unterschied in eigentlicher Bildqualität oder Kontrast- reichtum ließ sich bei der Anwendung des 45 ^-Prismas oder des Le Chatelier- Prismas nicht erweisen. Eine gewisse Verbesserung des Kontrastreichtums wurde dagegen erhalten, wenn als Illuminator ein das halbe Strahlenbündel deckender Metallspiegel verwendet wurde. Begreiflicherweise sinkt dabei die Bildqualität bis auf dasselbe Niveau wie bei der Anwendung des Prismenilluminators. Physikalisches Institut der Universität Stockholm, August 1918. [Eingegangen am 9. Juli 1919.] ;{«;, i). Mayer: Über die riiiclitijiceii 3olutem Alkohol, teils direkt aus Wasser (!) hineinlegte, und 220 Mayer: Über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz. 36,3. sodann 1879 durch M. Duval das Collodium und schon bald darauf durch P. ScHiEFFERDECKER das Celloidin zur Einbettung aufkamen, wurden von neuem zahlreiche Öle auf ihre Verwendbarkeit, haupt- sächlich für diesen besonderen Zweck, geprüft, abefr nur wenige brauchbar befunden. Seit jener Zeit sind eigentümlicherweise fast gar keine anderen Öle mikrotechnisch in Aufnahme gekommen : nur 1883 das Lavendelöl, 1886 das Thymiauöl, 1887 (?) das Rosmarino!, 1898 das Linaloeöl, 1912 das Pfefferminzöl (Genaueres s. unten bei diesen). Jedoch stammt aus letzterem Jahre eine Arbeit^ von Unka & GoLODETz, auf die hier näher einzugehen ist. Darin werden auf S. 42 in einer Liste der „Aufhellungsmittel" etwa 30 Öle aufgezählt, lediglich im Hinblick auf die Eigenschaften, die in der Reaktion auf Rongalitweiß und Chrysophangelb zutage treten. Als Hauptvertreter der stark redu- zierenden Öle wird (S. 84) das Nelkenöl, als das der oxydierenden das Terpentinöl hingestellt. Ferner wird auf S. 95 eine „Beizung" der Ge- webe während der Fixierung in Alkohol erörtert ; dazu tauge besonders ein Zusatz von 5 ^^/^ Terpentinöl; desgl. auf S. 104 und 107 die „Beizung" der Schnitte während der Färbung mit Methylgrün plus Pyronin entweder an Stelle der Karbolsäure oder mit ihr zusammen; hier wird namentlich auf Nelken- und Rosmarinöl verwiesen, aber genauere Angaben fehlen. Auch bei der „Beizung" der gefärbten Schnitte während ihrer Ent- wässerung durch Alkohol sj^ielen einige Öle mit (S. 109 — 111). Endlich wird auf S. 112 in Listeuform die Wirkung der „aufhellenden, die Transparenz erzeugenden" Öle auf die beiden genannten Farb- stoffe dargelegt. Darin und in der Liste auf S. 42 kommen vor und seien hier nur deswegen genannt, weil sie meines Wissens in der Mikrotechnik bisher nie gedient haben : Bernstein-, Calmus-, Cananga-, Citronell-, Kümmel-, Muskat-, Pomeranzen-, Rauten-, Sadebaum-, Senf- unterscheidet danach 2 Gruppen: 16, darunter Fenchel-, Sassafras-, Ori- ganum-, Lavendel- und Cajeputöl, kommen dem Terpentinöl nahe, die anderen 9, darunter Bergamott-, Cardamom-. Gaultlieria-, Rosmarin- und die beiden Zimtöle, leisten etwa das gleiche wie Nelkenöl. Bei alledem hält Stieda das Kreosot für das beste Mittel (S. 434) zum Aufhellen, sogar aus Wasser, falls man dieses vorher von den Schnitten mit Filtrier- papier möglichst abgesaugt hatte, aber er beläßt sie darin nicht, wie es sein Vorgänger Kutschin 1863 tat, sondern bringt sie in Dammar oder Balsam. ^) P. G. Unna & L. Golodetz: Die Bedeutung des Sauerstoffs in der Färberei, in : Derm. Stud. Bd. 22, 1912 ; ich zitiere nach dem Sqparatum und verweise auf meine Kritik in: Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 32, 1915, S. 249 ff. -X^'- 36,3. Mayer: Über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz. '_)21 und Wacholderöl. Von diesen sehe ich bei der nun folgenden Be- sprechnng ganz ab. In ihr führe ich 19 Öle dem ABC nach auf und bringe die wesentlichsten Angaben darüber sowohl aus der mir zugänglichen Literatur unseres Faches als auch mit Hilfe des ausgezeichneten Werkes von E. Gildemeisteu^. Selbst die erfahrenen Mikrotechniker dürften daher manches Neue finden. Anisöl (s. auch oben Unx.\ & Golodetz). Aus den Früchten von rimpincUa an/stnn. Nach Gildemeister (Bd. 3, S. 368) besteht es zu 80 bis 90 ^Iq aus dem bei gewöhnlicher Temperatur festen Anethol (Cj^H^gO) und dem ihm isomeren flüssigen Methylchavicol. Normal erstarrt es zwischen 15'' und 19®, meist bei etwa 17*^, wird es aber lange dem Licht oder der Luft ausgesetzt, so bleibt es flüssig, dabei verringert sich die Lichtbrechzahl (normal 1*557 bis 1*559) und erhöht sich das spezifische Gewicht, das sonst 0*980 bis 0*990 beträgt, auf über 1. Von 90^/QÌgem Alkohol ist zur Lösung das l^j^- bis 3 fache Volumen nötig. — In der Enzyklopädie der mikroskopischen Technik (2. Aufl. 1910, Bd. 1, S. 57) wird j^ngegeben, H. Giuesbach habe es als Intermedium eingeführt ; es ist aber schon viel früher von H. Welcker (Aufbewahrung mikrosk. Objekte usw. Gießen 1856, S. 13) wegen seiner hohen Brechzahl zur Untersuchung oder Auf- bewahrung „mancher wenig durchscheinenden oder stark lichtbrechenden Objekte" empfohlen worden, z.B. für Zahnschmelz, dessen Zahl „beträchtlich höher als 1*8" liegen müsse, während Knochen und Elfenbein fast ebenso stark brechen wie das Öl ; mit einem Rande dicken Balsams versehen haben sich solche Präparate mehr als ein Jahr gut gehalten. Trotzdem ist das Öl als Intermedium oder Medium, vielleicht seines starken Geruches halber, nicht aufgekommen. Da- gegen rühmt es IL Kühne (Zentralbl. f. Bakt. Bd. 12, 1892, S. 28) als Einbettmittel für Objekte, die mit dem Gefriermikrotom geschnitten werden sollen ; jedoch sind ihm darin wohl nur V. A. Moore (s. unten S. 247), die Bakteriologen'- und E. M. Stepanow gefolgt. Letzterer schaff't 1900 (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 17, S. 184) das in Celloidin befindliche Objekt erst entweder in ein Gemisch von Anethol ^) E. Gildemeister & Fr. Hoffmann , Die ätherischen Öle, 2. Aufl. von E. Gildemeister. Miltitz. 3 Bde. 1910— 191G, G97, 713 u. 836 S. Danach sind Einzelheiten in der neuesten (4.) Auflage des Lee & Mayer, Grund- züge usw. (Berlin 1910, S. 08— 70) zu berichtigen. ') I>iese scheinen es sogar jetzt noch (s. Bakteriol. Taschenbuch von R. Abel, LLiKEu Leipzig, S. IM) lind 1894 von C. Rabl (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 11, S. 169), ferner von R. Fick (Zeitschr. f. wiss. Zool. Ld. 56 , 1893, S. 520) für die Eier von S/'redon, von 0. Schultze (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. 55, 1899, S. 174) für die von liana. Immerhin sind das nur Ausnahmen, und schon Apathy (Mikrotechnik 1896, S. 117) bemerkt ganz richtig , es eigne sich hierzu wenig, gibt auch in den bekannten Tabellen von W. Behrens (3. Aufl. 1898, S. 28) an, es löse von hartem Paraffin bei 20^ nur ^j^ bis o^/q. Trotzdem wird es selbst vor wenigen Jahren noch von P. Heutwig (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. 81, Abt. 2, 1913, S. 195) ebenfalls für die Eier von Rmia benutzt. — Zum Ausziehen des osmierten Myelins aus Paraffinschnitten * soll es sich nach W. IL Cox (Anat. Hefte I.Abt. Bd. 10, 1898, S. 101) ebenso eignen wie Terpentinöl, und zur Not kann es dazu wirklich dienen (Lee & Mayer, 4. Aufl. 1910, S. 31). Als Inter- medium für Balsam bat es in ausgedehntem Maße viele Jahre lang 0. Drasch (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 31, 1914, S. 199) zur ganz allmählichen Überführung der Keimscheiben von Gallus aus Alkohol angewandt, ferner braucht es P. G. Unna (Enzyklop. d. mikr. Techn. 2. Aufl. 1910, Bd. 2, S. 412) bei seinen Plasmazellen, ebenso C. Bergonzini (Anat. Anz. Jahrg. 6, 1891, S. 596), und Unna außer- dem bei den Mastzellen (Monatsh.f.prakt.Derm. Bd. 19, 1894, S. 370). Noch jüngst benutzen es (oder Cedernöl) Downey & Weidenreich (Arcli. f. mikrosk. Anat. Bd. 80, Abt. 1, 1912, S. 326), um die durch Aceton absichtlich nicht völlig beendete Entwässerung der Schnitte zu ver- vollständigen , sowie F. J. Stuurman zum „Aufhellen" von Schnitten (s. unten 8. 251). Cajeputöl (s. auch oben S. 220, Unna & Golodetz). Nach GiLDEMEiSTEK (Bd. 3, S. 312) wird es aus den Blättern und Zweig- spitzen der Myrtacee Melaleuca gewonnen ; das rohe ist durch Kupfer (wohl aus dem Retortenhelm) grün, das gereinigte farblos oder gelb- lich. LichtbrecbzabI 1'466 bis 1*471. Löslich in der gleichen Menge SO'^/oigen, bisweilen schon in der 27-2 bis .'5 fachen Menge 70*^/oigen Alkohols. Es enthält hauptsächlich Cineol (CjoHjyO), nebenher *) Jim so weniger ist es zu begreifen , warum E. Strogaja (Arch. f. Gynäk. IM. 94, 1911, S. 354Ì es verwendet, da es sich ihm gerade um das osraierte Fett handelt. 224 Mayer: Über die flüchtigen Öle und iliren Ersatz. 36,3. ein Terpineol. — Mikrotecbnisch erwähnen es schon L. Stieda (1. c. S. 434) und H. Jordan (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 15 , 1898, S. 52 und Bd. 16, 1899, S. 46: es löst zuweilen doch Celloidin), aber erst seit F. Nissl wird es ziemlich viel benutzt, allerdings fast ausschließlich bei dessen bekannter Methode zur Färbung der Tigroids in den Ganglienzellen , und selbst da nur , wenn man sich ganz an Nissl s genaue Vorschriften^ binden zu müssen glaubt. Hierbei soll es lediglich die Reste des Anilinalkohols aus den Schnitten wegschaffen, ohne das Methylenblau anzugreifen , wird aber dann sofort selber durch Benzin sorgfältig entfernt (Enzyklop. d. mikr. Techn. 2. Aufl. 1910, Bd. 2, S. 268 u, 273: „man kann helles und grünlich gefärbtes ver- wenden , auf keinen Fall jedoch darf es dem Schnitte Farbe ent- ziehen"). Abgesehen hiervon ist mir aus der Literatur noch das Verfahren von Carnoy & Lebrun bekannt , die es zum Lösen des Celloidins benutzen (Genaueres s. unten S. 244). Cassiaöl s. Zimtöl. Cedernöl (s. auch oben S. 220, Unna & Golodetz), Aus dem Holze nicht der echten Libanon -Ceder, die ein ganz anderes, nicht im Handel befindliches Öl liefert, sondern der in den Vereinigten Staaten als Ceder, „red cedar", bezeichneten Jiiniperus virginiana"^ die zu Cigarrenkisten usw. stark benutzt wird ; aus den Abfällen dieser Industrie wird in Deutschland das Öl destilliert (Gildemeister, Bd. 2, S. 172). Es hat die Lichtbrechzahl'^ von etwa 1'504 und ist in Alkohol ziemlich schwer löslich. — In die Mikrotechnik wurde es 1882 durch Neelsen & Schiefferdecker eingeführt, die es 1) E. Gothard (C. R. Sog. Bici. Paris [10] Tome 5, 1898, S. 531) weicht jedoch wie beim Färben so auch beim Weiterbehandeln der Schnitte insofern ab, als er zum letzteren statt des rpinen Öls ein Gemisch von diesem mit Xylol, Kreosot und absolutem Alkohol nimmt und dem Öle die Lösung des Celloidins anvertraut, während Kreosot und Alkohol den Farbstoff aus- ziehen und das Xylol dies zu verlangsamen habe, so daß 20 bis 40 Minuten dazu nötig seien. Hinterher wandern die Schnitte nochmals in absol. Alkohol, von da in Cajeputöl, zuletzt durch Xylol in Balsam. Also nichts weniger als einfach! -) Aus den Blättern dieses Baumes und der Thuja ocddentalis wird dort ebenfalls ein Öl gewonnen, man müßte daher unser Produkt genauer Cedern- holzöl nennen. ») G. Marpmann (Zeitschr. f. angewandte Mikr. Bd. 1, 1896, S. 58, Bd. 2, 1897, S. 253) gibt 1-530 und für das Öl „aus Bleistiftabfällen" sog^r 1565 an, empfiehlt daher die Verdünnung mit Ricinus- oder Paraf'finöl bis zu n= 1-515! 31 :{»).■;. Ma ver: Über die flüchtiifen Ole und ihren Ersatz. L'25 [i. c. S. 205) als einen guten Ersatz des Nelkenöls hinstellten, aber für Celloidinschnitte, da es sie zu langsam aufhelle, nicht empfahlen. Drei Jahre später rühmt es A. B. Lee (Zool. Anz. 8. Jahrg. S. r)6.'5) als das beste Intermedium für Paraffin — F. Hennkguy schließt sich ihm an — und hält es selbst jetzt noch dafür. Ich kann ihm hierin nicht folgen, und R. Krause (Enzyklop. d. mikr. Techn. L*. Autl. 1910, Bd. 1 , S. 175) sagt geradezu: „nach unseren Erfahrungen hat es durchaus keine Vorzüge vor dem Chloroform oder Benzol". Auch S. Apathy (Mikrotechnik , S. 149) verwendet es zwar in ähnlicher Art wie Lee, aber aus einem anderen Grunde (s. unten S. 239), ist also nur uneigentlich als ein Freund des Öles für den obigen Zweck zu bezeichnen. — Daß II. Jordan (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 17, 1900, S. 193) die Celloidinlösung mit Cedernöl mischt, sei nebenbei erwähnt, ebenso, daß A. Garbini (ibid. Bd. 5, 1888, S. 170) die Färbung mit Safranin in einem Geraische von Cedern- und Nelkenöl auszielit. Anklang haben beide kaum gefunden, denn nur E. Martini (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 102, 1912, S. 432) benutzt zur doppelten Einbettung in Celloidin und dann in Paraffin ein solches Gemisch. Eyclesiiymer (Amer. Natural, vol. 26, 1892, p. 356) entwässert die Celloidinschnitte in einem Gemisch gleicher Teile von Bergamottöl, Cedernöl und Karbolsäure. W. Stempell (Leitfaden, Jena 1911, S. 57) tut dies (aus 96*'/(,igem Alkohol) mit reinem Cedernöl. G. Gilson (La CeUule Tome 6, 1890, p. 123) und nach ihm A. B. Lee (Vade- Mecum 4. Edit. 1896, p. Ill) benutzen das Öl zusammen mit Chloro- form zum Härten des Celloidinblockes, lassen dann letzteres verdunsten und schneiden so den Block fast trocken. — Zum Lösen des Balsams hat es H. Sahli (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 2, 1885, S. 5) empfohlen, Lünd geradezu als Medium ist es seit dieser Zeit (s. unten S. 252, Israel) mit Recht im Gebrauch, um so mehr als das für optisciie Zwecke eingedickte Öl mit der Brechzahl 1*515 ebenfalls in dieser Art dienen kann, so daß man bei Betrachtung eines Präparates mit Tauch- linseu keines Deckglases bedarf. Auch zum Zergliedern kleiner Objekte in ihm eignet es sich, ferner zum Aufbewahren dieser und größerer auf Monate hinaus. Dem Vorgange Sahlis ist neuerdings S. Apathy (Fauna Flora Golf Neapel 32, Monogr. 1909, S. 18) mit dem Gemische von 2 Teilen Balsam, 1 Teil opt. Cedernöls und 1 Teil Chloroform gefolgt, während J. Salkinö (Auat. Anz. Bd. 41, 1912, ^i>. 152) statt des Balsams das Gemisch von 10 Teilen Cedernöl und l Teil Dammarliarz rühmt. — Zur Prüfung der Teerfarbstotie auf ■ihre Rei'iheit hat mir das Cedernöl gute Dienste geleistet, weil diese Zeitschr.^fwiss Mikroskopie. 8«, :^. 15 22(5 Mayer: Über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz. 36, o. darin meist nicht löslich sind (s. 'Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 34, 1918, S. 311). Nach Becheu& Demoll (Einführung in die mikrosk. Technik, 1913, S. 167) eignet es sich beim Schleifen auf Abzieh- steinen (außer Terpentinöl) vortrefflich. Citronenöl. Aus den Früchten von Citrus medica Uìnonum. Nach Gildemeister (Bd. 3, S. 18) hat es die Lichtbrechzahl 1*474 bis 1*476. Bisher scheint es mikrotechnisch nur von Botanikern „zum Durchsichtigmachen" benutzt zu werden, von 1862 (H. Schacht, Mikroskop, 3. Aufl. Berlin^ S. 49 : Citr. „oder ein anderes ätherisches Öl zum Betrachten des Pollens und der Sporen") ab bis jetzt (s. Strasburger & Koernicke, Bot. Prakt. 5. Aufl. 1913, S. 594 u. r)96); ferner von Unna & Golodetz (s. oben S. 220). ^ Eucalyptusöl (s. auch oben S. 220, Unna & Golodetz). Mikrotechniscli hat es H. Fol (Lehrb. d. vergi, mikrosk. Anat. 1. Liefg. Leipzig 1884, S. 139) statt des Terpentinöls zum Lösen fester Harze verwandt. Welche der zahlreichen Arten von Eucalyptus das Öl geliefert hat, ist nicht zu wissen, wahrscheinlich stammte es von E. globulus. Nach Gildemeister (Bd. 3, S. 262) hat dieses die Lichtbrechzahl 1*460 bis 1*469, löst sich in der 2- bis 3 fachen Menge 7 0*^/oigen Alkohols und enthält wenigstens 40^/^ Gin eoi (CjoH^gO). Letzteres hat unter dem anderen Namen Eucalyptol G. Gilson (La Cellule Tome 23, 1906, S. 429) zur Anfertigung seines Euparals, sowie im Verein mit Paraldehyd als Intermedium für dieses Kuust- liarz benutzt; es hat nach Gildemeister (Bd. 1, S. 546) die Licht- brechzahl 1*456 bis 1*459 und mischt sich klar schon mit der 1^/.,- bis 2 fachen Menge 70 böigen Alkohols. Fenchel öl (s. auch oben S. 220, Unna & Golodetz). Aus den Früchten von Foeniculmn vulgare. Nach Gildemeister (Bd. 3, S. 578) hat es die Lichtbrechzahl 1*528 bis 1*538 und enthält 50 bis 60*^/0 Anethol. — Zuerst erwähnt es 1866 L. Stieda, und H. Jordan (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 15, 1898, S. 51) sagt von ihm, es greife Cclloidin an. J. S. Budgett (Trans. Zool. Soc. London, vol. 16, 1902, S. 318) macht mit einem Gemische davon und von Cedernöl die Mattscheiben durchsichtig, auf denen die zum Aufbau der Em- bryonen von Polyptems dienenden Schnitte gezeichnet sind. Ich weise schon in Lee & Mayer (4. Aufl. 1910, S. 273) darauf hin, daß für diesen Zweck, für den übrigens auch andere Öle verwendet werden (s. unten S. 253), Terpineol wohl ebensogut sein wird. Gaulth eriaöl. Nacl^^ Gildemeister (Bd. 3, S. 411) stammt das sogen. Wintergrünöl der Nordamerikaner von der Ericac^e Ga?(l- ;{«;..{. Mayer: Über dio Hiiclitij^en (He und iliron Krsatz. -221 llurid prociimbois , iiiclit von Bclida lenta j deren Ole es übrigens ..Cast gleichwertig'' ist, insofern beide fast ganz aus Metbylsalicylat besteben'. — Erwälint wird es bereits 18GG von L. Stieda (Arcli. f. iiiikrosk. Anat. Bd. 2, 8. ^34), und von P. G. Unna (Monatsb. f. prakt. Derm., Ergiinzungsb. 1885, S. 53) zum Verdünnen des Kanadabalsams benutzt. Jünger ist die Verwendung des reinen Metbylsalicylats zuerst durch F. (Juégue.v (C. K. Soc. Biol. Paris [10] Tome 5, 1898, S. 285) als Intermedium für Balsam und Paraffin, ^äter als Medium tlurch mich (Lee & Maver, 2. Aufl. 1901, S. 75) und J. F. Mc Cle;ndon ^Anat. Jlee. Vol. 7, 1913, Nr. 2; ich zitiere nach dem Referate in der Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 30, S. 494) sowie durch W. Spalte- uoLz (in seiner bekannten Schrift vom Durchsichtigmachen, 1. Aufl. Leipzig 1911, S. 37) im Gemische mit Benzylbenzoat oder Isosafrol. Mir hat sich schon seit 1899 ein mit Ilämalaun gefärbtes Präparat, mit Apathy s Gummisirup umrahmt, darin unverändert schön erhalten; Mc Clenhon hebt sogar „solide Blöcke" und „kleine P'ötusse" darin auf und betont gleich mir, daß es farblos bleibt'-. L avendolo 1. Aus dem Laube von Lavandula vera. Je nach der geographischen Herkunft des Öles schwankt die Lichtbrechzahl zwischen 1*400 und 1-470 (Gildemeister Bd. 3, S. 464 ft".). Es ist schon in Alkohol von 70^/^ ziemlich leicht löslich, mitunter jedoch erst in der 10 fachen Menge davon. - Für uns taucht es zuerst bei L. Stieda 1866 auf, scheint aber, wenn wir von Unna & Golodetz oben S. 220) absehen, bisher nur zum Aufkleben der Paraffinschnitte von H. ScnÄLLiBAUM (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. 22, 1883, S. 565) empfohlen worden zu sein, der es dazu mit Kollodium mischte, sowie unter der Hand zum Klebrigmachen des Schellacks, als diese Methode aufkam (s. unten S. 242), jedoch ohne dazu förmlich literariscli ein- geführt zu werden. Ferner hat es H. W. Co.k zur Anfertigung eines Lackes benutzt (s. unten S. 249). Linaio eöl (s. auch oben S. 220, Unna & Golodetz). Nach Gildemeister Bd. 3, S. 125 stammt es aus dem Holz und zuweilen ') Unna & Golodetz (1. c. S. 42) geben an, das Gaultheriaül reagiere «auer. Das tut jedenfalls das Metbylsalicylat von Schimmel & Co. nicht. ?) Äthysalicylat sei ebensogut, wenn nicht besser, aber teurer. Dagegen kann ich mich nicht mit dem Metliylsabcylat als Intermedium für Paraffin befreunden, wie es Gukguen empfiehlt, denn es löst in der Kälte fast gar kein Paraffin und ist recht empfindlich gegen Wasser, zieht auch Meth Isrrün etwas aus. Zudem hat man dafür doch wirklich bessere Intermedie» 228 Mayer: Über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz. 36,3. aus den Früchten mehrerer amerikanischer Arten von Bîirsera. Es' hat die Lichtbrechzahl 1*460 bis 1*465 und ist in der l-^/g- bis 2fachen Menge TO^/ßigen sowie in der 4- bis öfachen Menge ôO^/^igen Al- kohols löslich — Empfohlen wurde es 1898 von H. Jordan (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 15, S. 51) als für Celloidinschnitte brauchbar, jedoch steht es in dieser Eigenschaft, wie schon 1901 von mir an- gegeben (Lee & Mayer 2. Aufl. S. 74 u. 116), gutem Bergamottöl nach , ist auch Avohl kaum viel verwandt worden. Dagegen ist es mir damals als recht gut zur Überführung von Objekten aus Alkohol in Balsam^ sowie für das Präparieren mit Nadeln (ibid. 3. Aufl. 1907, S. 13) erschienen, weil es nicht wie z. B. Nelkenöl nachdunkelt, sondern farblos bleibt ; es ist aber empfindlicher gegen Spuren von Wasser als gerade jenes. Immerhin würde ich ihm auch jetzt noch treu sein, wenn mir nicht 1910 im Terpineol ein einfacheres und billigeres Intermedium in die Hände gelangt wäre. Mit dem L ina- io ol (Cjo Hj8 0) aber, das im Öle zu 60 bis 70^/^ enthalten ist, eigene Versuche anzustellen, erscheint mir bei seiner nicht größeren Löslichkeit in schwächeren Alkoholen nicht aussichtreich. Nelkenöl (s. auch oben S. 220, Ukna & Golodetz). Aus den Blütenknospen der ostindischen Eugenia caryophyllata. Nach Gildemeister Bd. 3, S. 217 hat es die Lichtbrechzahl 1*530 bis 1*535 und löst sich in der gleichen bis doppelten Menge 70*'/QÌgen Alko- hols, in 60*'/oigem dagegen tun dies „nur die frisch destillierten, sogen, extrahellen Öle". Es enthält 70 bis 85°/q Eugenol; auch dieses, anfänglich farblos, wird leider gleich dem Öle selbst allmählich dunkelbraun. — In die Mikrotechnik führte das Öl E. Rindfleisch (s. oben" S. 219) 1865 ein, und es ist seitdem wie kaum ein anderes viel benutzt worden , besonders als Intermedium für Balsam oder geradezu als Medium, wenn es sich darum handelt, das Objekt rollen oder mit Nadeln zerzupfen zu können (s. auch P. Mayer inr.Mitth. d. Z. Stat. Neapel Bd. 2, 1880, S. 25). Jedoch habe ich schon früher angegeben, man müsse es bei dickeren Objekten nachher durch Xylol ersetzen , sowohl um die letzten Spuren Alkohols aus ihnen wegzuschaffen, als auch weil das Öl allmählich doch tief braun wird. • — - Als Zusatz zum Celloidin hat es namentlich E. M. Stepanow (Zeit- schr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 17, 1900, S. 185) empfohlen und darauf sogar eine besondere Einbettmethode gegründet; zum Aufkleben der Paraffinschnitte riet es H. Schällibaum schon 1883 an (Arch. f. mik- ^) S. auch unten S. 230, Schiefferdecker. 36,3. Mayer: Über die Hüchtigen ()le und ihren Eraatz. 2'29 robk. Anat. Bd. 22, 8.50;')), und W. Patten (Zeitscbr. f. wiss. Mikroisk. Bd. 11, 1894, S. 13) sowie nach ihm andere benutzten dieses oder ein ähnliches Gemisch beim Orientieren kleiner Objekte. Auch beim Aufkleben der Paraffinschnitte mit Schellack hat es gedient (Lek &. Mayer 3. Auflage 1907 , S. 128). Über die Verwendbarkeit für Celloidiublöcke und -schnitte s. unten S. 243. Ferner nimmt man es nicht selten zum Lösen von Teerfarbstoffen, teils um damit zu färben, teils um die Überfärbung auszuziehen (Genaueres s. unten S. 252). Endlich hat damit J. G. Keuu (Q. Journ. Micr. Sc. [2] vol. 45, 1901, S. 4) die Glasplatten mit Zeichnungen zum Aufbau von Schnittserien durchsichtig gemacht, und M. C. Dekiiuyzen (Anat. Anz. Jahrg. 4, 188'J, S. 790) behandelt frische Gewebe mit Höllenstein, bringt sie durch Alkohol in Nelkenöl und läßt erst dann sich das Silbersalz bei diffu- sem Licht reduzieren. Daß es , als die Paraffintechnik noch in den Windeln lag , sowohl zum Einbetten als auch zuweilen statt des Terpentinöls zum Auswaschen des Paraffins aus den Schnitten diente, ist unten S. 237 u. 241 angegeben; s. ferner S. 252 Anm. 2. Origanumöl (s. auch oben S. 220, Unna & Golodetz). Nach GiLDEMEisTEu Bd. 3, S. 5l4, wird das sogen. Spanisch Hopfenöl oder Kretisch Dostenöl aus mehreren mittelländischen Arten von Origanum gewonnen. Frisch sind alle Sorten hell , werden an der juft aber schon bald dunkel. Die Lichtbrechzahl ist etwa 1*5. Das )1 enthält in sehr wechselnden Mengen entweder Carvacrol (60 bis î5^/q) oder das diesem isomere Thymol (50 bis 60^/q) und mischt sich je nachdem schon mit der 2- bis 3fachen Menge Alkohol von rO°/o oder erst mit solchem von 80 ''/q klar. Das cyprische Öl wird mch fälschlich als Thj^mianöl bezeichnet. Die französischen sogen. Dostenöle stammen wohl nicht von Origanum vulgaire, und das würde zu der Angabe von .J. van Gieson (Amer. Month. Micr. Journ. vol. S, 1887, S. 49) passen, der vor dem Ol. origani gallici warnt und aus- drücklich das Ol. origani eretici fordert. — In die Mikrotechnik gelangte das Öl 1860 durch L. Stieda (s. oben S. 220), dann noch- mals 1882 durch Neelsen & Schiepferdecker (1. c. S. 205), aber nur für Celloidinschnitte, und selbst hierfür scheint es nicht so sehr in Aufnahme gekommen zu sein, wie das Bergamottöl (s. unten S. 24 4 j. Ferner hat es, obwohl gleichfalls nicht oft, Verwendung gefunden bei der doppelten Einbettung in Celloidin und Paraffin. Zunächst 1887 durch N. Kuetsciiitzky (Zeitsclir. f. wiss. Mikrosk. Bd. 4, S. 48), der den Celloidinblock mit ihm durchtränkt , dann in eine Lösung von Par.' ""^n in ihm und zuletzt in reines Paraffin schafft; dies ge- !;]0 Mayer: Über die flüchtigen Öle und iiiren Ersatz. 361 währt den Vorteil, daß mau trocken schneiden und den Block trocl« aufbewahren kann. Neuerdings durch S. Apathy (ibid. Bd. 29, 1913, S. 468 flf.) , der mit Recht großes Gewicht auf die völlige Entfernung des Wassers aus dem Block legt, diesen daher aus 90^/oigem Alkohol in ein natürlich ganz wasserfreies^ Gemisch aus Chloroform, Origanumöl, Cederuöl, Karbolsäure und Alkohol bringt und darin so lange beläßt, bis er durchsichtig geworden ist (das Weitere s. unten S. 246). Ob sich aber diese vortreffliche Methode einbürgern wird, ist mir zweifelhaft, da sie nicht gerade einfach zu nennen ist. Be- merkt sei noch, daß 1914 H. S. Steensland (Anat. Ree. vol. 8, S. 123; ich zitiere noch Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 33, S. 53) das Ol. origani eretici zum „Aufhellen" der Schnitte aus Material be- nutzt, das nach Marchi behandelt wurde, weil so das osmierte Fett ungelöst bleibe ; in Chloroformbalsam sollen die Präparate sich über 10 Jahre lang gut erhalten haben. Pfefferminzöl (s. auch oben S. 220, Unna & Golodetz). Aus dem Kraute von Mentha piperita, nach Gildemeister Bd. 3, S. 537 u. 550 einer Bastardpflanze, die keine einheitliche Art ist, daher ziemlich stark verschiedene Öle liefert. Die uns hier einstweilen allein angehende Lichtbrechzahi schwankt darum von 1*458 bis 1*471. Löslich ist es in etwa der 2^/3- bis 5fachen Menge 70^/oigen Alkohols. Mikrotechnisch verwendet es H. Lundvall, (Anat. Anz. Bd. 40, 1912, S. 640) , indem er Skelette von Embryonen, worin die Knochen mit Alizarin, die Knorpel mit Methylgrün gefärbt sind, in einem Gemisch von Schwefelkohlenstoff, Benzol und Pfefferminzöl aufhellt; jedoch soll dabei das Öl lediglich ein „Geruchskorrigeus" sein. Ferner P. Schiefferdecker (Arch. f. Anat. u. Phys.,Auat. Abt. f. 1915, 1916, S. 316) für Paraffinschnitte von Nervengewebe , die mit Giemsas und dann mit van Giesons Gemisch gefärbt und in absolutem Alkohol vorsichtig ausgezogen waren; es soll bessere Bilder liefern- als Linaloeöl, doch ist die Färbung nach des Verf. Geständnis „außer- ordentlich launenhaft", so daß sich kein Urteil darüber fällen läßt,' inwieweit überhaupt die flüchtigen Öle dabei notwendig sind , und ob nicht Xylol dasselbe leisten würde ; er selbst sagt darüber nichts. — Im .Tourn. Appi. Mier. Rochester vol. 6, 1903, S. 2<566 , gibt 1) Bereits 189Ü rät 0. Kaiser (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 6, S. 472) an, das Origanumöl, wenn es sich bei Zusatz von Xylol trülje, durch Schütteln mit trocknem Ohlorcalciura vom Wasser zu befreje-st^^- :{(»,.'!. Maj-er: (ber die Hüchtigen (Me und iliren Er.s;it/.. 2.S1 e. \V. IIahn an, das Ol löse Celloidiii. Das tritlt jedenfalls bei der mir vorliegenden Sorte (von Schimmel & Co. in Miltitz) nicht zu. Kosmarinöl. Aus dem Kraute von liosmarinus offiicinalis. Es wird bereits von L. Stieda (1. c. S. 434) erwähnt ; ferner nennen Neelsen ä Sciiieffekueckek (I. c. S. 204) die italienisclie Sorte als von ihnen auf die Verwendbarkeit für Celloidinschnitte geprüft, und Strasuuugeu & Koeunicke (Bot. Prakt. 5.' Aufl. Jena 1913, S. 703) als „zum Aufhellen brauchbar'^ die französische. Nach (jildemeistek Bd. 3, S. 447 hat diese die Lichtbrechzahl 1-467 bis 1'472. Auch bei Unna & Golodetz (s. oben S. 220) wird des Öles gedacht, aber ohne genauere Bezeichnung der Herkunft. S a n d e 1 ö 1 (s. auch oben S. 220, Unna & Golodetz). Aus dem Holze von Santalum album. Nach Gildemeisteu Bd. 2, S. 352 ff hat es die Lichtbrechzahl 1'505 bis 1'508, enthält über 90^/^ Santatol, (1. h. zwei isomere Alkohole C^gHo^O, und löst sich schon in der 3- bis öfachen Menge 70®/oigen Alkohols. Nach Neelsen & Schiepfeu- DECKEu (1. c. S. 206) greift es Celloidin nicht an und ist bereits für Schnitte aus 9r)''/QÌgem Alkohol brauchbar. Es scheint aber mit Rücksicht auf seinen hohen Preis , den schon N. & S. als hin- dernd hervorhoben, nie ernstlich in Aufnahme gekommen zu sein, noch weniger gewiß als Intermedium für Paraffin. S pik öl (s. auch oben S. 220, Unna & Golodetz). Aus dem Kraute von Lavandula spica. Nach Gildemeister Bd. 3, S. 474 hat das französische die Lichtbrechzahl 1*464 bis 1'468. Neelsen Ä Schiefferdecker (1. c. S. 204) nennen es unter den von ihnen ge- prüften Ölen. G. Martinotti (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 4, 1887, S. 159J hat es zur Verdünnung des Balsams benutzt, da sich nach ihm darin die Objekte besonders gut aufhellen , sclieint aber keine NachaliDOier gefunden zu haben. Terpentinöl (s. auch oben S. 220, Unna & Golodetz). Nach (tildemeisteu Bd. 2, S. 11 ff", wird es aus dem Terpentin durch Destillation mit Wasser oder nicht überhitztem Dampfe gewonnen : der Terpentin stammt aus dem Holze von Pinus, seltener von Abies, Picea oder Larix. An der Luft verharzt es unter Aufnahme von Sauerstoff und enthält dann H.-jOg, kein Ozon; der scharfe Geruch des alten Öles soll durch den Aldehyd Cj^Hj^Og verursacht werden, und die Säure in ihm ist Ameisensäure. Die Lichtbrechzahl ist un- gefähr 1'470 und wird mit dem Alter des Öles größer. In absolutem Alkoh( '^st es ohne weiteres löslich, in 90°/()igem dagegen meist 232 Mayer: Über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz. 36,3. erst in der 5- bis 8 fachen Menge, altes viel leichter als frisches^. Es besteht fast ganz aus a-Pinen (C^oH^g) mit der Lichtbrechzahl etwa 1*466. Auf das Pin en ist es zurückzuführen, daß nach Ein- atmen von Terpentin- oder Cedernöl der Harn nach Veilchen riecht. Mikrotechnisch darf das Terpentinöl als der Veteran der flüchtigen Öle bezeichnet werden, da schon 1834 A. Retzius (Arch. f. Anat. u. Phys. S. 487) die Durchsichtigkeit der von ihm mit Säge und Feilen hergestellten papierdünnen Plättchen von Zähnen „teils durch Baumöl, teils durch Terpentinölfirnis" (S. 494 einfach Terpentin - genannt) vergrößerte, aber bei längerem Verweilen darin zu groß fand. Ähnlich verfuhr 1840 G.Valentin (ibid. S. 197), der für Embryonen^ Oliven- oder Mandelöl, auch Kopalfirnis als Medium nahm, sowie der Botaniker R. v. Mohl (Mikrographie , Tübingen 1846, S. 260), indem er zum Durchsichtigmachen Terpentin, Balsam oder Terpentinöl (dieses für getrocknete tierische Substanzen) gebrauchte. Das reine Öl ohne jeden Zusatz benutzte nicht gar lange nachher^ J. L. Clarke zur Aufhellung und Überführung von Schnitten aus Alkohol in Balsam. Das Material vom Centralnervensystem fixierte er meist in schwachem Alkohol, brachte es allmählich in ^,pure spirit of wine", machte dann daraus die Schnitte, ließ sie 2 bis 10 Mini4^n ^) Gildemeister S. 27, Anm. 1: französisches Öl, das 4 Jahre in einer nicht ganz gefüllten Flasche gestanden hatte, löste sich sogar schon in der gleichen Menge 80"/oigen Alkohols klar auf und war mit 90'Voigem injedeiu Verhältnis klar mischbar. — S. Apathy (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 29. 1913, S. 452) gibt an, es vertrage etwas Wasser, ohne trübe zu werden; ich sehe .darüber bei Gildemeister nichts, und unter den etwa 25 Ölen, deren Vermögen zur Lösung von Wasser Umney & Bunker 1912 unter- suchten (s. Schimmels Bericht vom Okt. 1912, S. 131), befindet sich Terpen- tinöl nicht. A. Schuberg (Zool. Prakt. Leipzig 1910, Bd. 1, S. 87) sagt, e.* sei in 96''/oigem Alkohol beliebig löshch. ^) Die sorglose Verwechslung von Terpentin und Terpentinöl ist auch gegenwärtig in der mikrotechnischen Literatur nicht selten, sogar bei sonst genauen Forschern. Es geht damit wie mit der nachlässigen Be- zeichnung des Alaunhämatoxylins als Hämatoxylin, die offenbar nicht aus- zurotten ist. 3) S. Apathy (Diese Zeitschr. Bd. 29, 1913, S. 451) ist für die richtigere Form Embryon statt Embryonen eingetreten ; ich finde das ganz in der Ordnung, übrigens schon bei Jon. Müller (Arch.f. Anat. u. Phys. 1842, S.41G. Anm.) verwirklicht. *) S. Phil. Trans, f. 1851, 8. 107, aber genau veröffentlichte Clarke seine Methode erst 1859 (ibid. vol. 149, S. 458), und hieraus gebe ich im Texte den kurzen Bericht. 36,3. Mayer: (bei- die flüchtigen Ole und iliien Ersatz. -JS;', in mit Essifçsîiurc versetztem Alkohol verweilen, worin sie hell wurden, wusch aber die Säure wieder aus , und legte sie nun in „spirit of turpentine", bis sie wieder fast oder ganz durchsichtig waren, zuletzt in Balsam ; das Präparat wurde jedoch absichtlich ,,set aside for some time and treated occasionally with a little turpentine and Canada balsam", und jetzt erst kam das Deckglas darauf. Als Prinzip der Methode stellt er S. 459 hin : „to replace the spirit by turpentine, and this by Canada balsam without (Inji)ig the sections ;" sie passe sogar für Schnitte bis 7i2 i"ch dick (S. 461). Auch in Vs^/o'S^'' Chromsiiure fixierte er, hob dieses Material in Kaliurabicliromatlüsung auf und behandelte die Schnitte erst mit Alkohol, dann mit Terpen- tinöl ; es gehe zwar ohne letzteres , aber dann müsse der Balsam sehr dünn sein und der Schnitt darauf liegenbleiben, bis der Alkohol verdunstet sei. — Wie äußerst dürftig damals die Technik war, ersieht man aucli aus E. Reissneu s kleiner Schrift über die Methoden zur Untersuchung des Nervensystems (Arch. f. Auat. u. Phys. 1 861, S. 615 bis 624) : zur Fixierung dienen Alkohol oder Chromsäure (in dieser fault aber das Kleinhirn \ on Homo innen, während es außen gut wird) , zur Färbung eine französische Karmintinte , die besser wirke als Ammoniakkarmin. Di« Schnitte aus freier Hand werden (S. 623) aus dem Alkohol auf das Trargglas gebracht und hier mit Terpentinöl bedeckt , aber so , daß „dem Alkohol Gelegenheit geboten wird zu verdunsten", sie dürfen indessen dabei ja nicht austrocknen. „In Terpentinöl untergetauchte Schnitte werden selbst nach 24 Stunden noch nicht durchsichtig", was offenbar besagt, daß der Alkohol lange nicht absolut^ war! Daraus, daß die Marksubstanz optisch zurück- trat, wird richtig auf das „gleiche oder fast gleiche Lichtbrechungs- vermögen des Terpentinöls" geschlossen. Schon bald wurde jedoch das Öl in den Hintergrund gedrängt, erst durch Kreosot und Nelken- öl , später durch das Cedernöl , hauptsächlich weil es sich gegen Wasser sehr empfindlich zeigte. Zugleich wurde ihm die Eigenschaft nachgesagt, die Gewebe zum Schrumpfen zu bringen ; dies tat schon L. Stieda (Arch. f. mikr. Anat. Bd. 2, 1866, S. 4.30) und scheinbar 1) F. Merkel (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. 14, 1877, S. 622) hat übrigens seine ungefärbten Schnitte durch das Nervensystem absichtlich nur mit Alkohol von 94" Trallcs behandelt und von da gleich in Xylol gebracht, um in einzelnen Teilen noch Wasser zu behalten und so eine verseliiedone Lichtbre.'hung hervorzurufen ; wenn dann im Balsam etwa G Wochen später (!) die Schnitte ganz durchsichtig geworden waren, so taugten sie für seine Zwecke '^^ht ir.ehr. 2?. 4 Mayer: Über die flüchtig-en Öle und ihren Ersatz. 36,3. mit Recht, aber nur insofern, als er seine Objekte vorher weder ge- nügend gehärtet noch aucli in absolutem Alkohol entwässert hatte. Immerhin genügte dieses voreilige Urteil, um das Terpentinöl in den Augen derMikroskopiker^ so gut wie unmöglich zu machen, wenigstens als Intermedium vor Balsam. Man hat dafür ja bessere Mittel. Jedoch finde ich es gerade da von einem neueren Botaniker sehr gerühmt : L. BuRLiNGAME (Scicnce (2), vol. 40, 1914, S. 356) bedient sich des .,commercial turpentine" für Anstreicher schon nach 95'^/oigem Alkohol, besonders für Celloidinschnitte , und schafft es dann durch Xylol wieder fort; man könne mit ihm auch „reduce overstaining from analine blue and bismark brown", so daß ich fast glaube, diese Sorte von Öl ist irgendwie verfälscht gewesen. — Auch beim Ein- betten in Paraffin wird es nur selten benutzt, so von T. H. Morgan (Development Frog's Egg, New York 1897, S. 171), Hoskins (Kansas Univ. Sc. Bull. Lawrence, vol. 4, 1908, S. 17.3) und H. D. King (Journ. Morph. Boston, vol. 17, 1901, S. 29,5) für die Eier von Anuren, sowie von P. Poso (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 27, 1910, S. 358) in Gemeinschaft mit mir für menschliche Uteri , wo es nicht nur nicht zu Schrumpfungen geführt, sondern dieses bekanntlich schwer schneidbare Gewebe dem Mikrotom erst recht zugänglich^ gemacht hat. — Zum Wegschaffen des Paraffins aus den Schnitten wird es selbst jetzt noch von Botanikern angewandt (Strasburger &Koernicke, Bot. Prakt. 5. Aufl. Jena 1913, S. 81). Ferner braucht es C. Golgi (Arch. Ita!. Biol. Tome 7, 1886, S. 28) für seine versilberten Schnitte nach Kreosot und vor Balsam , und genau so C. Bergonzini (Anat. Anz. 6. Jahrg. 1891, S. 596) für Plasmazellen. Wo es jedenfalls unbestritten benutzt wird, ist beim Verdünnen des Balsams oder Lösen von Harzen (Kolophonium, Dammar), weil diese viel langsamer hart werden als mit Xylol, Chlorofurm usw., was zuweilen erwünscht ist. Zum Fortschaffen des osmierten Fettes ans Fettzellen empfahl es 1889 W. Flemming (Zeitschr. f. wiss. Mikr. Bd. 6, S. 39 u. 178), als Medium für Teerfarbstoffe rühmt „verharztes Terpentin" P. Ehrlich ^) So gibt z.B. 0. BÜTSCHLi (Biol. Centralbl. Bd. 1, 1881, S. 591) an-, es mache die Objekte spröde und brüchig, bringe sie auch zum Schrumpfen; er bettet daher in Paraffin durch Chloroform ein. Dabei hat er aber schon absoluten Alkohol benutzt, also wohl die Objekte ordentlich entwässert. Leider sagt er hierüber, nichts Näheres. ^) Auch Schuberg (1. c. S. 4^1) sagt: „Manche muskulöse Organe, auch von Wirbeltieren, werden bei Verwendung von Terpentin[öl] zur ^Paraffin- einbettung weniger hart." .'{(»..!. Mayer. Über lUe Hüchtifjen Ole und ilircn Ersatz. 2.'5â lArcIi. f, mikrosk. Anal. Ikl. 13, 1877, S. 2G4), und iiacli-dem Vorgänge von M. Lavdowsky, der ohne Zweifel von Eukmch gelernt hat, neuer- dings W. RuBASCHKiN (ibid. Bd. 62, 1903, S. 208) „ozoniertes Terpen- tinöl". Stuashuiîgek & Koeunicke (1. c. S. 538) verwenden es als Medium für Algen. Daß es P.G.Unna (Monatsh. f.prakt. Derni. Bd.30, 1900, S. 429) dem Celioidln zusetzt, um dieses unelastisch zu machen, sei zum Schlüsse erwähnt, ebenso daß Cu. Ciievalieiì (Die Mikroskope und ihr (Jebrauch, deutsch von F. S. Keustein, 1843, S. IIG) es zum VVegschafien des Balsams aus zerbrochenen Präparaten benutzt. tTber Ki-KKNTiiALs eigentümliches Verfahren zum Färben von Schnitten s. unten S. 2r)2. Tliyraianöl (s. auch oben S. 220, Unna & Golodetz). Aus dem Kraute von Tiiijmus^ vuigarifi. Nach Gildemeister Bd. 3, S. 524 flf. ist das rohe Öl schmutzig rotbraun und wird auch nach der Reinigung meist rasch wieder so, das sogen, weiße hingegen ist, da jenes in Südfraukreich zur Erzielung der hellen Farbe mit viel Terpentinöl destilliert wird , meist „weiter nichts als ein nur einen geringen Bruchteil Thymianöl enthaltendes Terpentinöl" , daher in vielen Preislisten billiger als das rohe. Des ex;hten Öles Hauptbestand- teil (20 bis 42^/q) ist das Thymol oder das diesem isomere flüssige Carvacrol (CjoH^^O). — - Mikrochemisch ist es bisher ausschließlich in Nordamerika^ benutzt worden, ob auch jetzt noch, entzieht sich meiner Kenntnis. Dort gedenkt seiner J. van Gie.son (Amer. Month. Micr. Journ. vol. 8, 1887, S. 49 ; ich zitiere nach Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 4, S. 481) als für Céllpidinschnitte nicht recht brauchbar, aber H. C. Bumpurs (Amer. Natural, vol. 26, 1892, S. 80) und nach ihm P. A. Fish (Proc Amer. Micr. Soc. vol. 15, 1893, S. 86) empfehlen es dafür , letzterer ausdrücklich mit dem Zusätze , das rohe sei dazu genau so gut wie das helle , und im Gemisch mit Kicinusöl, während E. K. Dunham (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 3, 1886, S. 175) es mit Nelkenöl vermengt, und H. Hoyer (Arch. f. mikr. Auat. Bd. 36, 1890, S. 323) sich für die Erhaltung der haupt- sächlich auf Thionin beruhenden Schleimfärbung ebenfalls dieses Gemisches bedient, allerdings nur um am absoluten Alkohol zu sparen. Zimtöl (s. auch oben S. 220, Unna & Golodetz), Aus Rinde und Blättern von Cinncuììomuìn ceylajiiciiw sowie ans Blättern und Zweigen des chinesischen Cinn. cass/'a (nach Gildemeisteu Bd. 2, ' Strasbukger & KoERNU'KE (1. c. S. 85) nennen es dalicr Thymusiil. "^.î^'HDAN (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Ikl. 15, 1H98,S. 52 1 erwähnt es nur. 236 Mayer: Über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz. 36,3. S. 435 u. 443). Es ist meist iu der 2- bis Sfachen Menge 70^/oigen Alkohols löslich. Die Lichtbrechzahl ist für das ceylonische Öl 1*581 bis 1*591, für das chinesische sogar 1*602 bis 1"606. — Er- wähnt wurde es mikrotechnisch schon 1866 von L. Stieda (Arch, f. mikr. Anat. Bd. 2, S. 434), jedoch hat es sich nicht durchzusetzen vermocht, wozu sein auf die Dauer recht scharfer Geruch beigetragen haben mag. Außer Stieda scheine sogar nur ich es empfohlen zu haben, allerdings mit folgender seine Verwendbarkeit stark einschränkender Begründung : „An Stelle des Nelkenöls habe ich mit Nutzen das bedeutend billigere Zimtöl angewendet, das noch dazu die angenehme Eigenschaft besitzt , viel stärker lichtbrechend zu sein , als Balsam oder Harz. Wenn man also ein Präparat, nachdem es in Alkohol gewesen, zunächst in dem sehr wenig brechenden Terpentinöl (oder Bergamottöl) , dann in Zimtöl (oder Nelkenöl) untersucht , so wird man unter Umständen Einzelheiten entdecken, welche beim direkten Einlegen in Harze für das Auge verschwunden wären" (Mitth. d. Zool. Stat. Neapel Bd. 2, 1880, S. 24). So hat außer mir bisher wohl lediglich M. A. BiGELOW (Bull. Mus. Harvard Coli. vol. 40, 1902, S. 66) das „oil of cassia" als Intermedium für den Balsam oder geradezu als Medium bei Eiern von Cirripedien angewandt, und da er diese vor- her mit Boraxkarmin färbte , jedenfalls ohne Schädigung. Zur Her- stellung besonders stark lichtbrechender Medien scheint es nie gedient zu haben, vielleicht infolge seiner dunklen Farbe. Diese ist leider auch dem künstlich darstellbaren Zimtaldehyd eigen, von dem im ceylonischen Öle 65 bis 76°/o, im chinesischen sogar 75 bis 90^/^ enthalten sind. Er .hat nach Gildemelster Bd. 1, S. 441 die Licht- brechzahl^ 1"610, also „die höchste bei ätherischen Ölen beobachtete". Einstweilen wird es mit seiner Verwendung in der Mikrotechnik gute Wege haben. Meine eigenen Versuche haben Brauchbares nicht er- geben. Wie man sieht, handelt es sich nur um 19 flüchtige Öle. Es mag sein, daß noch eins oder das andere von den Mikroskopikern unter den Mineralogen , Botanikern und Bakteriologen benutzt wird, aber Wesentliches wird das nicht sein. Diese Öle nun können dienen und haben gedient durch ihre Eigenschaften, mitunter auch trotz diesen, also am unrechten Orte, auf folgenden Gebieten: 1. bei der Paraffin-, 2. bei der Celloidin-, 3. bei der Eis- und Gelatine-, 4. bei S. jedoch diese Zeitschr. Bd. 35, 1918, 8. 85, Aniu. 1. .S6, 3. M:iyer: ("lier tlic Hüchtigen Ole und ihren Krsutz. 2'.'>7 (1er Ilarzteclmik, hier überall als Intermedien, 5. geradezu als Medien, »■>. Zinn Lösen von Farbstoffen oder zu weniger wichtigen Zwecken. Ich werde sie in diesen Beziehungen genauer betrachten , muß aber dabei , um zu zeigen, wie weit sie entbehrlich und zum Teil bereits ersetzt sind, besonders auf die Paraflin- und Celloidintechnik über- haupt näher eingehen. 1. Die Paraffintechnik. Des Paraffins scheinen sich zuerst die Botaniker bedient zu haben, um Samen oder andere kleine Gegenstände, die sich beim Schneiden aus freier Hand nicht gut zwischen den Fingern halten lassen, darin einzuschmelzen; so habe ich es selber am Anfange der 70er Jalire^ in einem botanischen Kursus gelernt. Aber dabei war von wirklichem Einbetten keine Rede. Auch als die Anatomen und Zoologen dazu übergingen, ihre Objekte mit Gemischen von Paraffin, Wachs usw. zu umkleiden , kam es anfänglich nur selten dazu. So werden bei Foster & Balfour (Elements of Embryology, London 1874,8.248) als Massen angegeben ein Gemisch von 5 Teilen Paraffin mit je 1 Teil Paraffinöl und Schweinefett, ein anderes von 3 Teilen weißen Wachses mit 1 Teil Olivenöl, das dritte von 4 Teilen Walrat mit 1 Teil Cacaobutter oder Ricinusöl; die gefärbten Keimscheiben von Galliis bringt man gleich aus dem Alkohol in ein Grübchen im Blocke eines dieser Gemische und gießt etwas von dem flüssigen Gemische darauf. Das ist natürlich eine ziemlich rohe Methode. Deswegen heißt es auf S. 249 : „it is sometimes of advantage to transfer the embryo from the alcohol to some oil of cloves (when the wax and oil is used, or to some creosote, when the paraffin is employed), and to allow it to become saturated with that substance, before placing it in the block. The adhesion of the imbedding material to the object imbedded , is than rendered more complete." *) Nach Ai'ÂTiivs Mikrotechnik S. 80 soll diese Methode schon 20Jahre früher erfunden worden sein. — Polaillon (Journ. Anat. Phys. Paris 186G, Année 3, S. 140) läßt die irgendwie gehärteten Spinulganglien auf Fließpapier an der Luft 1 bis 2 Stunden lang liegen und taucht sie, wenn sie außen trocken sind, mehrere Male in flüssiges Paraffin von 42 ** Schmelz- punkt. Mit einem ofienbar sehr einfachen Mikrotome macht er dann Schnitte von 50 bis 20 fi Dicke (S. 142). 238 Mayer: Über die flüchtigen Ole und iliren Ersatz. 36,0. Noch besser bringt man (S. 249) nach Kleinenbero^ den Embryo aus dem absohiten Alkohol in Bergamotto^, bis er damit durchtränkt ist, entfernt dann das überschüssige Öl sorgfältig und legt ihn in eine Papierkapsel; hier wird er mit dem Walrat plus Ricinusöl Über- gossen. Und S. 250: „it is better to soak the object in the hot spermaceti before finally imbedding it. ... If successfully imbedded, the spermaceti will be found to have penetrated through and through the embryo." Also wird mitunter doch schon ganz vernünftig und, wie es bei Kleinenberg nicht anders sein konnte, nachdenklich ver- fahren, nur waren die genannten Intermedien , da sie sich mit Paraffin unvollkommen mischen, nicht recht zu ihrer Aufgabe ge- eignet. Indessen schon bald wurden die richtigen Mittel , d. h. solche, die das Paraffin leicht lösen und sich doch auch mit Alkohol klar mischen, bekannt: so das Benzol durch A. Brass (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 2, 1885, S. 301), das Toluol durch M. Hole (Zool. Anz. ^) Die Übersetzung des Werkes von F. & B. durch N. Kleinenberg (Leipzig 1866), die Apathy in seiner Mikrotechnik S. 85 benutzt hat, zeigt keine Änderungen. In meinem Berichte über die Mikrotechnik der Zool. Station (Mitth. d. Zool. Stat. Neapel Bd. 2, 1880, p. 26) sage ich vom Schneiden, namentlich in Paraffin , leider nur , man benutze dieses rein, auch mit Va- selin oder Schweinefett gemischt, und die Objekte „passiren je nach Um- ständen noch ein warmes Bad von Paraffin und Terpentinöl oder Paraffin und Kreosot" , ehe sie „auf die gewöhnliche Weise" eingebettet werden. „Bei kleineren Gegenständen kann man wenigstens mit einfachem Durch- tränken mit Kreosot auskommen". Geschnitten wird trocken, nur „bei sehr brüchigen Objekten ist das Einbetten in Wachs und Öl nach Brücke oder in ähnliche Mischungen und das Schneiden unter Alkohol vorzuziehen, da es die Objekte geschmeidiger hält". Gerade dieser Satz zeigt deutlich, daß es damals in Neapel mit der Einbettung noch nicht weit her war. Da darf man sich nicht darüber wundern, daß der später so bekannt gewordene J. Orth (Kursus d. norm. Hist. Berlin, S. 28) noch 1878 sagt, die Masse müsse „natürlich so gewählt werden, daß sie selbst keine Veränderungen an dem Präparate bewirkt", d.h. eben nicht eindringt, sondern nur um- hüllt. Seltsam ist auch die Art, wie er die Schnitte, nachdem sie gefärbt worden sind, in Balsam bringt: jeder wird für sich aus dem Waschwasser auf Ffießpapier gezogen, dann mit Papier zugedeckt und etwas angepreßt, damit er „festklebt"; so wandert er gleich in absoluten Alkohol und von da in Nelkenöl; erst im Balsam wird das Papier „vorsichtig entfernt" (S. 18). Und sollte er sich schon im Alkohol losgelöst haben, so muß er von neuem auf Papier gebracht werden! ^) Auf dieses Öl verfiel Kleinenberg offenbar durch seinen Aufenthalt in Süditalien von 1873 ab bis an sein Ende. '-4''- :<6. .'{. Mayer: Über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz. 230 Jahrg. 8, 1885, S. 223), sogar sclion 1877 das XyloP durch F. (ì. Meukel (Arch. f. mikrosk. Anat. IUI. 14, S. G21) uiid 1881 das Chloro- form duri'h \V. GiEsiîUECiiT (ZooI.Auz. Jahrg. 4, S. 483) und 0. Rittschli (Biol. Ceutralbl. Jalirg. 1, S. 591). Nur brachen sich diese rationellen Mittel lauge nicht rasch genug Bahn ; man blieb daher nicht nur stellenweise beim Nelkenöl'- und noch mehr beim Terpentinöl, sondern M. IIeidenhain riet auch 1892 (Festschr. Köllikek, Leipzig, S. lllj wieder zum Bergamottöl, und A. 15. Lee führte 1885 (Zool. Anz. Jahrg. 8, S. 5G3) sogar das Cedernöl neu ein. Während aber jener sich des Öls zugunsten des Schwefelkohlenstoffs seit 1901 (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 18 , S. 16G) entschlagen zu haben scheint, ist Lee selbst jetzt noch von der Vortrefflichkeit des Cedernöls genau so überzeugt wie damals. Denn er sagt in der neuesten (7.) Auflage seines bekannten Vade-Mecum (London 1913, S. 82), es sei „according to my continued experience .' . . for general work the tm'y best clearing agent for paraffin imbedding" : es mache die Gewebe nicht brüchig und hindere, wenn es nicht ganz aus dem Paraffin entfernt sei, das Schneiden nicht ernstlich, sondern erleichtere es vielleicht sogar. Nun möchte ich Lee s langjährige Erfahrungen gewiß nicht unterschätzen, ihm aber meine nicht. kürzeren mit Benzol entgegenstellen und höchstens für Ausnahmefälle das Cedernöl zulassen. Und wenn ein so gewiegter Mikrotechniker wie S. Apathy gleichfalls dieses Öl beim Einbetten in Paraffin benutzt, so tut er (Mikrotechnik S. 149) es ausdrücklich nur, um das Objekt darin_ als in dem „clearing agent" zu betrachten, zu messen und zu zeichnen ; dann aber wäscht er es mit einer kalten Losung von Paraffin in Chloroform gründlich wieder aus , braucht also letzteres als das wirkliche Intermedium. Übrigens daß Lee oder sonst jemand ernstliçli vergleichende Proben auf diesem Gebiete ') Von diesen drei Kohlenwasserstoffen paßt freilich am wenigsten das Xylol, da es sehr langsam aus dem Paraffin verdunstet, trotzdem wird es auch heutzutage mehr angewandt als das Benzol , während das Toluol nie recht aufgekommen zu sein scheint. •-) C. 0. Whitman (Methods of Research etc. Boston 1885, S. 94) hält neben dem Chloroform noch an den beiden Ölen und am Kreosot fest. Und jüngst hat F. Hounheugeu (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 5.5, 1918, S. 502) die harten Cliitinteile von Aeschna, die im Chloroform oder Xylol zu sprcidc wurden, erst gründhch mit Nelkenöl durchtränkt, dann dieses außen mit Fließpapier entfernt, und nun jene in Paraffin eingebettet, das zweimal gewechselt wurde. Trotzdem ließ sich nur ganz selten ohne Mastix-Überzug schneide!; 240 Ma3er: Über die Hiichtigen Ole und ihren Ersatz. 36,3. angestellt^ hätte, erscheint mir fraglich, wenigstens sind sie meines Wissens nirgend veröffentlicht worden. Zwar liest man nicht gerade selten Angaben derart, daß man wirklich glauben könnte , die Einbettung durch Cedernöl erleichtere hinterher das Schneiden , aber sie sind nie ge^au und überzeugen mich nicht. Z. B. neuerdings läßt R. S. Sheldon (Folia Neurobiol. Bd. 8, 1914, S. 15) die Stücke vom Nervengewebe, um sie in Paraffin zu bringen, zuerst wenigstens 4 Tage in Cedernöl liegen, dann 12 Stun- den in Karbolxylol, von da 3 Stunden in reinem Xylol ; letztere beiden Intermedien allein seien nicht gut „on account of their hardening influence". Diese Behauptung wird jedoch nicht näher begründet. M. Langeron (Précis de Microscopie 2. Ed., Paris 1916, S. 587) schafft Nematoden ins Paraffin ebenfalls durch Cedernöl, „qui ne rend pas les tissus cassants comme le xylol". Da er aber auf S. 311 als „liquides d'imprégnation" nur Toluol oder Cedernöl empfiehlt, so sieht es mir so aus , als wenn jene ungünstige Angabe nicht auf eigener Erfahrung beruht. Zwar läßt ferner F. Erhardt (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 39, 1916, S. 296) Insektenflügel durch mehrtägiges Liegen in Cedernöl weicher werden , aber nach J. Kremer (ibid. Bd. 40, 1917, S. 108) werden sie das auch einfach durch langes Ver- weilen im flüssigen Paraffin. Und was mir die Hauptsache dabei zu sein scheint: das Öl geht aus den Objekten sehr schlecht wieder heraus. Ausdrücklich sagen das 0. Reinecke (Arch. f. mikr. Anat. Bd. 89, Abt. 1, 1916, S. 24) und A. M. Dimpker (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 40, 1917, S. 249), aber es ist gewiß auch sonst der Fall, und so schneidet man nicht reiiies Paraffin, sondern ein Gemisch von diesem und Cedernöl. — Erst vor wenigen Monaten rät W. J. Schmidt (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk, Bd. 35, 1919, S. 12) für die Reptilieuhaut an : „man vermeide unnötig laugen Aufenthalt der Objekte in Alkohol, als Litermedium zwischen absolutem Alkohol und Paraffin ^) Leider fehlen mir dazu die Mittel, sonst täte ich es, um der Sache auf den Grund zu geben. Man müßte dabei Objekte wählen, die als be- sonders schwierig gelten, z. B. die Eier von Reptilien und Amphibien, Ge- webe mit viel Muskulatur und Blut, oder Chitintiere. Wie schwer gerade von letzteren manche schneidbar werden, zeigt sich nach B. Harms (Arch, (f. mikrosk. Anat. Bd. 80, Abt. 1, 1912, S. 169) an der Larve von Cleuocephalus Pulex) canis : auch wenn man nach Überführung aus dem Alkohol in Cedernöl die Tiere in ein Gemisch von diesem mit Paraffin zu gleichen Teüen 6 bis 8 Tage lang warm hält und dann in reines Paraffin bringt, so bekommt man zwar Schnitte von 5 bis 7 ^, aber jeder muß vorher mit Mastixkollodium überstrichen werden, um zusammeni;uhaltcn. _• 3(î,.>. Mayer; Über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz. 241 (las Xylol, bediene sich vielnielir des Cedernöls oder Chloroforms." Aucli hier keine näheren Daten, obwohl die ganze Schrift eigens der Methodik gewidmet ist ! Endlich , um auch die Botaniker reden zu lassen: nach 11. Sciineidku (ibid. Bd. 3;), 1916, S. 249) wird „noch immer für die pflanzlichen Objekte als Einbettungsmedium durchweg Chloroform gebraucht; nur für zarte Objekte pflegt man seit einigen Jahren Cedernöl zu benutzen (vergi. Ruiiland, Bot. Zeitg. Bd. 59, 1901, Abt. 1, S. 187)". Dagegen erwähnt IL Sieben (Einführung in die botan.Mikrotechnik, Jena 1913, S. 22 tf.) außer diesen beiden Stoffen auch Benzol und Bergamottöl als bei den Botanikern gebräuchlich. Auf die anderen, nicht zu den flüchtigen Ölen gehörigen Inter- medien möchte ich nicht weiter eingehen, ebensowenig auf die Frage, ob man sich mehr für Benzol — das Xylol kommt hier für mich nicht in Betracht — oder für Chloroform zu entscheiden habe. Wohl aber setze ich, da ich sie vollkommen unterschreibe, die Worte von S. Apathy (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 29, 1913, S. 451) hierher: „. . . ein tadelloses Einbetten in Paraffin läßt sich nur erzielen, wenn das Objekt vollkommen wasserfrei ist und auch vom Alkohol keine Spur enthält. Das Schrumpfen und Hartwerden, die schlechte Schneidbarkeit des Objektes in Paraffin kommt meist davon, daß es noch Wasser oder Alkohol, oft beides enthält." Ich tue das besonders deshalb, weil nur wenig später in derselben Zeitschrift (Bd. 30, S. 176) der Botaniker II. Fischer, durch literarische Kenntnisse off'enbar nicht behindert, für die unvollständige Entwässerung eintritt; er geht vom „physikalischen Standpunkt" aus und hat daraufhin Flechten- thallus aus 92^/QÌgem Alkohol in Paraffin gebracht und Schnitte von f) fx erhalten. Freilich : als Intermedium diente ihm Chloroform, und er bedachte dabei nicht im geringsten, daß just dieses sich dazu eignet, die Spuren von Wasser aus den Objekten ganz wegzuschaffen ! So viel von der Einbettung. Die Schnitte nun werden in der Kegel aufgeklebte Auch hierbei haben früher die Öle eine KoUc M Wie man sich vor der Erfindung des Aufklebens mühsam zu behelfen hatte, sei den jüngeren Fachgenossen nach meiner Schilderung von 1880 (I. c. S. 26) hier vor Augen geführt: Das Paraffin wird „wie gewöhnlich durch Terpentinöl entfernt; unter Umständen empfiehlt es sich jedoch, die Schnitte, nachdem sie auf dem Objektträger noch trocken in Reihen gelegt sind, durch leichte Erwärmung festzukleben ..., mit einem Deckglast! zu versehen und erst dann mit Nelkenöl zu benetzen. Wird dann vorsichtig erwärmt, so läßt sich das gelöste Paraffin mit Fließpapier absaugenl "ojj"'^ '^'^^ ^^^ Schnitte sich irgendwie verschieben, nur ist es Zei'.schr. t. wiss Mikroskopie. 3C, 3. 16 242 Mayer: Über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz. 36, or gespielt: sowohl bei der jetzt ganz, aber mit Unrecht verlassenen Methode' von W. Giesbrecht (Zool. Anz. Jahrg. 4, 1881, S. 484) mit Schellack als auch bei der ebenfalls ziemlich veralteten von H. Schälm: BAUM (Arch. f. mikr. Anat. Bd. 22, 1883, S. 565) mit Kollodium. Eei jener wurde zum Erweichen der Schellackschicht auf dem Tragglase hauptsächlich Nelkenöl benutzt, nebenbei Lavendelöl (oder Karbolsäure, s. P. Mayer in Amer. Natural, vol. 19, 1885, S. 733), bei dieser das Kollodium mit Nelken- oder Lavendelöl^ gemischt. Indessen habe ich bereits 1916 gezeigt, daß zum Lösen des Celloidins Methyl- benzoat wenigstens ebenso gut ist, und finde jetzt, daß man damit- ebenso sicher aufkleben kann ; nur muß man rascher verfahren , da das Meth. leicht verdunstet. — Zur FortschafFung des Paraffins aus den Schnitten diente ursprünglich allgemein Terpentinöl^, sonder- barerweise auch jetzt noch, obwohl man im Xylol oder Chloroform seit langer Zeit bessere Mittel kennt, manchem Botaniker (Stras- burger & KoERNiCKE, s. oben S. 234). Beim Rückweg sodann nach Färbung der Schnitte in alkoholischen oder wässerigen Gemischen bis zum Balsam wird, so viel ich sehe, fast nirgend ein flüchtiges Öl benutzt : die einzige Ausnahme von Bedeutung bilden P. G. Unna und C. Bergonzini (s. oben S. 223), und selbst hier ließe sich wahr- scheinlich ebenso gut Xylol anwenden, vielleicht auch für das Pfeffer- minzöl, das Schiefferdecker benutzt (s. oben S. 230). Daß W. H. Cox sich des Bergamottöls zum Ausziehen des osmierten Myelins bedient (s. ibid.), ist kein Grund dafür, nicht auch in diesem ganz besonderen Falle andere Mittel, z. B. Benzol, hierzu in Tätigkeit treten zu lassen. 2. Die Celloidintechnik ist bekanntlich nicht nur umständlicher als die Paraffintechnik, sondern zerfällt auch in mehrere Arten. In den einleitenden Stadien der gewöhnlichen und zugleich ältesten Art haben die flüchtigen nötig, so oft Nelkenöl zutreten lassen, als sich noch unter dem Deckglase Strömungen der Paraffinlösung zeigen". ^) Dieses bezeichnet Schällibaum ausdrücklich als gleich gut. Es ist daher seltsam, wenn M. Langeron (Precis etc. S. 456) als neu das „col- lodion de Schaelubaum modifié par BENorr-BAziELE" rühmt, das ebenfalls aus Kollodium und Lavendelöl bereitet wird. 2) Foster & Balfour (1. e. S. 250) verwenden ein Gemisch von diesem mit Kreosot, aber nur wenn der Embryo in Walrat eingebettet war, sonst belassen sie einfach das Material um die Schnitte. ''^ ■, :{(>. 3. Muyer: Über die flüchtigen <»lo und iliren Ersatz. 24;{ Ole niolits zu tun : weder bei der lîereitunp,- der Celloidinlösung nodi bei der Durchtränkung des Objektes mit dieser und der langsamen Verdunstung des Ätlior - Alkolioles (oder der anderen Lösemittel), noch endlich bei der gänzlichen Verdrängung dieser Flüssigkeit durch schwächeren Alkohol oder Glycerin. Nur beim Aufkitten des Blockes auf Holz verwendet S. Ai/atiiy (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 29, 1913, 8. 466j Nelkenölkollodium, w^ährend man in der Kegel mit Celloidin allein auskommt, und mir das Methylbenzoat gute Dienste leistet. Selbst die Schnitte werden noch von den Erfindern der Me- thode, M. DuvAL und P. Sciiiei'ferdeckeu, einzeln in Alkohol auf- gefangen und — eventuell nach dem Färben — einzeln entweder in Glycerin eingelegt oder in Balsam ; erst im letzteren Falle wan- dern sie , da sich in absolutem Alkohol das Celloidin lösen möchte, nur in Qö^/^igen und von da zur völligen Entwässerung in ein flüch- tiges Ol. ScHiEFFERDECKER empfahl 1882 als zu diesem Zwecke be- sonders geeignet Bergamott- und noch mehr das billigere OriganumöP, DuxHAM 1886 ein Gemisch von Thymian- und Nelkenöl, Fish eins von Thymian- und Ricinusöl, Eycleshymer 1892 Bergamott- und Cedernöl, Jordan 1898 Linaloeöl. (Die Einzelheiten s. oben S. 222, 225, 228, 229, 2:55.) Indessen hatte schon 1886 C. Weigert (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 3, S. 480) ein Gemisch von 3 Teilen Xylol und 1 Teil wasserfreier Karbolsäure (statt dieser bei basochromen Teer- farbstoffen Anilin) angegeben , und das hat sich für Einzelschnitte derart gut und allgemein eingeführt, daß die Pathologen^ und wohl überhaupt alle Forscher, denen es nicht so auf Schnittserien ankommen muß wie den Zoologen, Anatomen und vielleicht auch den Botanikern, die genannten Öle nicht oder nur selten benutzen. Auch wenn die Schnitte aus irgendeinem Grunde auf dem Tragglase aufgeklebt werden sollen, lassen sich die Öle umgehen; besonders hat das wiederum C. Weigert (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 2, 1885, S. 490; Bd. 3, 1886, S. 480) gelehrt, nur ist seine '■) M. DuvAL (Journ. Anat. Phys. Paris Année 15, 1879, S. 188, löst das Celloidin absichtlich durch Nelkenöl auf, bevor er den Balsam auf die Schnitte gibt. -) G. Hekxiikimer (^Technik d. path. -hist, üntersuchungsmethodon, Wiesbaden U)12) verwendet ausschließlich Weigert s Gemisch; C Sciimori. (Die path.-liist. üntersuchungsmetlioden, S. Aufl., Leipzig 1918) hingegen dieses oder Origanumöl, läßt ferner auf S. 82 die neueste Methode Apathy s (s. unten S. 246) „besonders da angezeigt sein, wo das zu schneidende Objekt aus Geueben von verschiedener Konsistenz besteht". In den hiesigen In- stitutoTi^ >/^ meines Wissens Origanumöl kaum vorhanden. 244 Mayer: Über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz. 36,3. Methode umständlich, und dies gilt erst recht von denen seiner Nach- folger. Anders verfuhr schon 1887 S. Apathy, indem er die Schnitte aus 95 "/(jigem Alkohol direkt auf Bergamottöl brachte, sich dort aus- breiten ließ, auf einen Papierstreifen zog und von da auf das Trag- glas übertrug. Auch jetzt noch (ibid. Bd. 29, 1913, S. 496) ist er mit leichten Änderungen dabei geblieben , so oft er unter Alkohol schneidet. Nur hat er in der Zwischenzeit das Trockenschneiden derart ausgebildet, daß es wohl in den meisten Fällen vorzuziehen sein wird und schon, wie eben gesagt, den Beifall Schmorls gefunden hat. Ehe ich aber auf dieses eingehe, sei kurz erwähnt, daß man auch wohl den Block entweder mit Glycerin — so E. Meyer 1890 — oder mit Cedernöl — so G. Gilson, s. Lee & Mayer, 4. Aufl., 1910, S. 111 — oder den oben S. 243 genannten Gemischen — so Eycles- hymer usw. — oder mitTerpineol — so Apathy, ibid. S. 110 — durch- tränkt und unter Benetzung des Messers mit der nämlichen Flüssig- keit schneidet. Jedoch scheinen diese Methoden veraltet zu sein und kaum noch ausgeübt zu werden. Der Vollständigkeit halber sei hier hinzugefügt, daß man zwar allermeist das Celloidin um die Schnitte beläßt, in einzelnen Fällen aber absichtlich wegschafft, wie das schon Duval (s. oben S. 243) tat. Zum Auflösen dient dann gewöhnlich Äther-Alkohol, auch wohl Nelkenöl. Nur Carnoy & Lebrun (Cellule Tome 13, 1897, S. 71) erweichen es erst durch absoluten Al- kohol und lösen es nun durch Cajeputöl auf; dieses Ol verwenden sie, da es viel Wasser vertrage und das Celloidin langsam löse. Das sogen. Trockenschneiden scheint zuerst von A. B. Lee (Vade-Mecum, 4. Edit., 1896, S. Ill) ausgeübt worden zu sein: der Block wird in Chloroformdämpfen gehärtet, dann mit einem Ge- mische von Chloroform und Cedernöl durchtränkt und nun an der Luft so lange belassen, bis das meiste Chloroform verdunstet ist. Man schneidet zwar mit trocknem Messer, aber der Block bleibt stets etwas feucht. Dies gilt auch von dem neueren Verfahren Apathys (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 29, 1913, S. 464), der ihn aus 90^/QÌgem Alkohol zunächst in ein Gemisch von 4 Teilen Chloro- form, 4 Teilen Cedernöl, 2 Teilen Origanumöl, 1 Teil absoluten Al- kohols und 1 Teil Karbolsäure bringt und darin entwässert , dann aber mit Terpineol durchtränkt und nun schneidet, wobei er das Messer ganz trocken beläßt (S. 496) oder etwas mit Terpineol be- streicht (S. 485). Zum wirklichen Trockenschneiden kommt es erst dann, wenn dieser „Ölcelloidinblock" in einen Paraffinbloek um- gewandelt wird (s. unten S. 246). ^' ' 36,3. Mayer: Über die flüchtigen Ole und ihren Ersatz. 24.'> Kurz zu berühren sind ferner die minder wiclitigcn und kaum in Oebraucli gelangten Abarten des Einbettens in ein Gemisch von Celloidin mit Cedern- oder Nelkenöl. Die erstere rührt von H. Jordan (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 17, 1900, S. 193) her, ist aber offenbar auf ihren Erfinder beseliränkt geblieben, die letztere von E. M. Ste- PANOw (ibid. S. 185) und hat auch kaum Anklang gefunden. Hin- gegen ist die sogen, doppelte Einbettung hier genauer zu erörtern , da sie sich neuerdings mehr und mehr einbürgert. Auch sie läßt sich in zwei Weisen ausführen : entweder durchtränkt man das Objekt gleich mit einem Gemische von Celloidin und Paraffin, oder zuerst mit Celloidin allein und nachher mit Paraffin. Jenes haben Field & Martin getan (Bull. See. Z. France vol. 19 , 1894, S. 48; Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 11, 1894, S. 8): sie lösen das Celloidin in einem Gemisch von absolutem Alkohol und Toluol und geben dann Paraffin hinzu, tränken das Objekt damit und lassen unter weiterem Zusätze von Paraffin das Lösemittel verdunsten. Ahn- lich geht A. Gandolfi (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 25, 1909, 8. 121) zu Werke, und P. ^Samassa (Arch. f. Entwickhmgsmech. Bd. 7, 1898,»S. 2) weicht nur unw^esentlich davon ab. Jedoch habe ich schon früher (Lee&Mayer, l.Aufl., 1898, S. 108) daraufhingewiesen, daß von einer regelrechten Einbettung in Celloidin hier keine Rede sein könne, da dieses höchstens die Lücken in den Geweben ausfülle, auch hat sich die Methode durchaus nicht eingeführt und bewährt. Anders verhält es sich mit der zweiten Art, die von vornherein ver- nünftiger erscheinen muß , da man zunächst das Objekt ordentlich in Celloidin einbettet und nachträglich das Paraffin dahin gelangen läßt, w^o es noch Platz findet. Meines Wissens^ verdanken wir sie N. KuLTSCHiTZKY (Zcitsclir. f. wiss. Mikrosk. Bd. 4, 1887, S. 48) : er bringt den Celloidinblock in Origanumöl, dann in eine warme Lö- sung von Paraffin in diesem , zuletzt in reines Paraffin. Natürlich läßt sich nun wirklich mit trockenem Messer schneiden , auch der '} In seinem Manuale per la tecnica moderna del microscopio, 4. Ed., Milano 1ÎS99, sagt A. Garbini auf 8. 140: „questo metodo è usato dal Dr. C. Hkider all'Istituto zoologico anatomico dell'Università di Vienna. E quando il Dr. Kultschitzky l'ha descritto come suo ... si è dimenti- cato, si capisce, di dare un' occhiata alla letteratura." Schon in der 1. Auf- lage von 1885 gibt Garbini dies ganz kurz an, ich finde aber erst 1889 in Heiders Hijdrophilus auf S. V2 die Methode der Einbettung zunächst in „Celoidin", dann durch Chloroform in Paraffin erwähnt, mit dem Zusätze, daß H. sie aufgegeben habe, da er durch Bestreichen der Paraffinschnitte mit MaVsfj^oUodium auch zum Ziele komme. ■246 Mayer: Über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz. 36, Block trocken aufbewahren. Daß es ohne dieses Öl gehe, zeigte^ dann schon J. A. Ryder (Journ. R. Micr. Soc. London f. 1888, S. 512] der sich statt dessen des Chloroforms bediente, und ihm folgteri* M. Ide, H. Sabussow u. a. m. 0. Schultze (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 27, 1911, S. 473) kehrt zum Cedernöl, allerdings mit Chloro- form, zurück (s. auch oben S. 225, Martini). E. M. Stepanow (ibid. Bd. 17, 1900, S. 188) benutzt Benzol. Der neueste Techniker auf diesem Gebiete, S. Apathy, hat nochmals zum Origanumöl gegriffen, aber nicht etwa einfach zu diesem, sondern, um beim Einbetten das Objekt nicht dem Schrumpfen auszusetzen und recht dünne Schnitte zu erhalten , zu dem oben S. 244 erwähnten Gemische. Er härtet zwar (ibid. Bd. 29, 1913, S. 462 ff.) das Celloidiu erst in Chloro- formdämpfen, dann in Chloroform, bringt jedoch den Block nicht etwa gleich in Paraffin, vielmehr, um ihm auch die letzten Spuren von Wasser und Alkohol zu nehmen, erst in jenes Gemisch, wäscht es sodann wieder ganz sorgsam durch Xylol und Benzol aus und ver- traut endlich den Block dem Paraffin an. So wird dieser, wie Apathy hervorhebt, selbst wenn er bei 80^ C wochenlang im flüssigen Paraffin bleibt, nicht im geringsten verzerrt und liefert doch Schnitte von 10 bis 1 fx Dicke. In das Gebiet der doppelten Einbettung gehören auch die Me- thoden zur Orientierung kleiner Objekte, wenn von ihnen. Paraffinschnitte in bestimmter Richtung angefertigt werden sollen. -Wesentlich handelt es sich dabei um das Durchtränken der Objekte mit Nelkenöl -Kollodium und das nachträgliche Überführen des durch Terpentinöl , Xylol oder sonstwie unlöslich gemachten Celloidins in Paraffin, was zuerst W. Patten (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 11, 1894, S. 13) gelehrt hat. Ich brauche aber dies Thema hier nicht ausführlich zu behandeln, da ich schon 1916 (ibid. Bd. 33, S. 3) gezeigt habe , daß und wie dabei an Stelle der. flüchtigen Öle das Methylbenzoat treten kann. 3. Die Eis- und Gelatinetechnik. Diese beiden anscheinend ganz verschiedenen Gebiete bespreche ich zusammen, da sie einiges gemeinsam haben. Beim Sehneiden gefrorener Objekte kommt natürlich in der Regel ein flüchtiges Öl ebensowenig in Frage wie bei dem der in Gelatine odc;>?i?'inliclie / oH, J. Mayer: Über die fliiclitigcn (»le und ihren Erdatz. 2-17 Subötaiizeii eiugebetteten. Und doch liat II. Kühne seine Objekte erst mit Anisöi durelitränkt ' und dann nneh dem Frierenlassen f^e- scliuitten, und E. M. Stki'anow behandelt seine Celloidinblöcke nicht viel anders (s. oben S. 222). Indessen namentlicli des letzteren Me- thode ist zu umständlich, als daß man sie ohne Not befolgen würde. Schneidet man ferner mit J. V. Gaskkli, (.lourn. Path. Kact. London vol. 17, 1912, S. 58) und seinen Nachfolgern die Gelatiueblöcke ge- froren, so bedürfte man der flüchtigen ()le höchstens, wenn man die Schnitte in ein Harz bringen wollte, was ja allermeist nicht geschieht ; aber selbst dafür braucht S. Gräff (Münch. med. Wochenschr. Jahrg. 63, 1916, S. 1482) Anilin und Toluol. Und bei der aller- neuesten Art der Einbettung, nämlich bei 45 ^C in eine dann flüssige starke Lösung von Natriumacetat in Wasser, die nach dem Erkalten so starr wird, daß man sie nebst dem Objekte darin gut" schneiden kann, wird erst recht kein Öl in Anspruch genommen. Ganz anders geht seit einigen Jahren S. Apatiiv (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 29, 191.3, S. 472 flf.) vor. Zwar legt auch er das Objekt in Gelatine, aber er hat dieser von vorne herein Glycerin zugesetzt und entfernt nun aus dem Gemische das viele Wasser in einem Exsikkator bei 45 bis 60^ so langsam, daß das Objekt nicht schrumpft ; schließlich ruht dieses in einer Masse aus l Teil Gelatine, ."'. Teilen Glycerin und 1 Teil Wasser und gelangt nun, wenn das (ianze bei Zimmerwärme zu einem Block erstarrt ist, gleich in abso- luten Alkohol. Hierin soll der Block, ohne sich zu verziehen, die richtige Härte erlangen , wird dann mit Terpineol durchtränkt und kann so geschnitten werden. Bei dem ganzen Verfahren, von dem ich hier nur die Hauptzüge angegeben liabe , kommt ebenfalls kein flüchtiges Öl ins Spiel , höchstens das Nelkenöl - Celloidin zum Aufkleben des Blockes auf Holz (S. 478j, und ich brauchte jenes gar nicht erst vorzuführen, wenn nicht sein Urheber immer von Öl- gelatine redete. Er rechnet nämlich das Terpineol zu den Ölen, während es doch in dieselbe (iruppe mit Anethol , Eugenol usw. gehört. ^) ÄhnUch verfährt V. A. Mooue (Aruer. Munth. iMitr. Juurn. vul. 15, 1894, S. 373; s. das Ref. in: Journ. R. Micr. Boc. London f. 1895, S. 247): er fixiert das Objekt Vi Pfunde lang bei 40° C in absolutem Alkohol, bringt es von da in Anisöi und legt die Schnitte, wenn sie nicht erst gefärbt werden sollen, ohne weiteres in Balsam. - So versichert wenigstens ihr Krtimler, K. ILähndel (D. med. Wochen- schr. .'VJarg. 42, 191»;, S. 1104). 248 Mayer: Über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz. 36,3. 4. Die Harztechnik. Bei ihr kommen flüchtige Öle nach zwei Richtungen hin in Be- tracht: als Intermedien zur Überführung der Objekte aus dem Alkohol oder den ihm gleichwertigen Flüssigkeiten, wie Aceton, und als Lösemittel für die Harze selber. Nötig sind sie im letz- teren Falle eigentlich nicht, wenn das Harz von Hause aus dünn- flüssig genug ist, um den Einschluß des Präparates darin zu ermög- lichen, also beim natürlichen Kan ad abalsam^ Jedoch selbst hier ist man allmählich mehr dazu übergegangen, den Balsam erst bei gelinder Wärme trocken werden zu lassen und dann in Xylol oder Benzol zur richtigen Dicke aufzulösen ; dies geschieht aus dem Grunde, weil die natürlichen Öle des Balsams sehr langsam verdunsten und . in der ganzen Zeit viele feinere Färbungen angreifen oder geradezu vernichten können. Auch Chloroform wird mitunter dazu angewandt, ist jedoch den Teerfarbstofi'en ebenfalls oft schädlich. Des Cedern Öls bedienen sich dagegen nicht nur H. Sahli, sondern auch S. Apathy (s. oben S. 225); der Grund dafür wird allerdings nicht an- gegeben. H. Fol (s. oben S.226) empfiehlt für alle festen Harze Eucalyptusöl, Becher & Demoll (Einführung in die mikrosk. Technik 1913, S. 108) Cedernöl, Terpineol oder Methylsalicylat. Besonders ihrem „Alkoholölbalsam", der wesentlich aus einer Lösung gepulverten Balsams in etwa der gleichen Menge absoluten Alkohols ^ besteht, setzen sie „10 bis 20^0 eines ätherischen Öles" zu, aber nicht „Terpen- tinöl, sondern die indifferenten Terpineol, Cedernholzöl, salicylsaures Methyl oder benzoesaures Benzyl je nach dem gewünschten Brechungs- index" (S. 107); so werden die Brüchigkeit und andere Mängel des nur in Alkohol gelösten Harzes vermieden. Man hat früher auch wohl Terpentinöl zum Verdünnen benutzt, doch ist das offenbar wider- sinnig. Dagegen darf dieses eher zur Lösung zweier im Handel nur fest bekannter Harze verwandt werden: des Kolophoniums und des D a m m a r s , freilich nur, wenn die Präparate langsam hart ') Absichtlich setzt ihm G. Martinotti (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 4, 1887, S. 159) Spiköl zu, um die Bilder der Objekte zu verbessern, ist aber mit diesem Vorgange oiïenbar allein geblieben, falls man nicht P. G. Unna hierher rechnen will, der (Monatschr. f. prakt. Derm., Ergänzungs- heft 1885, S. 53) zum Verdünnen des Balsams Gaultheriaöl vorschlägt. ^) Beim Lösen des Balsams spielen sich, wie ich sehe, merkwürdige Vorgänge ab, die zu untersuchen sich lohnen würde s' I 36,3. Mayer: Über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz. 2 19 werden sollen, denn sonst ist ja dafür Xylol ^ oder Benzol zweck- dienlicher; in ersterem löst daher auch sein Gum Thus, ein bis- her kaum im Gebrauch gezogenes nordamerikanisches Harz-, G. Eisen (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 14, 1897, S. 2U1). Die beiden letzten Harze, die als Medien hierher gehören, Sandarak und venezianischer Terpentin, werden einfach in Alkohol gel(»st ; jener hat sich zwar nach seiner Empfehlung durch C Keller (Zeitschr, f. wiss. Zool. Bd. 33, 1879, S. 333) nur kurze Zeit halten können, da er sich als unbrauchbar er- wies, ist dann aber im Euparal von G. Gilson (s. oben S. 226) wieder erstanden , diesmal mit unbestreitbarem Erfolg ; es sei aber gleich hinzugefügt, daß in dem recht umständlichen Gemische sich kein flüchtiges Öl befindet^. Der venezianische Terpentin endlich, den wir J. Vosseler (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 6, 1889, S. 294) verdanken, macht uns erst recht von jedem Intermedium unabhängig, da man ja die Objekte schon aus 9G^/oigem Alkohol darin einlegen kann. Über die Rolle der flüchtigen Öle als I n t e r m e d i c n ist folgen- des zu sagen. Um von ihnen die unwichtigen vorwegzunehmen, sei ^) Wie sehr die älteren Mikrotechniker noch von der Unentbehrlich- keit der flüchtigen Öle überzeugt waren, geht daraus hervor, daß das Kolo- phonium ursprünglich in Terpentinöl gelöst wui-de (N. Kleinenberg 1879) ebenso der Dammar in einem Gemische von diesem und Benzol oder Benzin (W. Flemmings 1881); selbst G. Martinotti (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 4, 1887, S. 156) setzt noch der Lösung in Xylol Terpentinöl zu , aller- dings wohl nicht ganz ohne Grund , denn es mache nicht nur das Harz weniger brüchig und fast farblos , sondern verbessere auch die Bilder der Objekte; in ähnlichem Gedankengange empfiehlt A. Garbini (Man. Tecn. 4. Ed., Milano 1899, S. 137) Dammar in Terpentinöl zusammen mit Kanada- balsam in Xylol gelöst. Eine Lösung von Dammar in Ccdernöl benutzt neuerdings J. Salkind (s. oben S. 225) für besonders empfindliche Färbungen '^) Wie mir G. Gildemeister brieflich mitteilt, ist nach A. Flückigeu (Pharmakogn. d. Pflanzenr. 3. Aufl. Berlin 1891, S. 105) das Gum Thus ein dem Galipot der Franzosen entsprechender trockner Terpentin, würde also ziemlich dem deutschen Fichtenscharrharze gleichkommen. ^) Im Gegensatze hierzu enthält der Lack, den W. H. Cox (Arch f. mikrosk. Anat. Bd. 37, 1891, S. 20) zur Aufbewahrung des nach seiner Ab- änderung des Golgi sehen Sublimat -Verfahrens behandelten Nervengewebes anwandte, außer Sandarak und Kampfer sowohl „Terpentin" als auch La- vendelöl. Abgesehen von Cox scheint ihn niemand weiter benutzt zu haben, vielleicht infolge der seltsamen und von ihm durch kein Wort erläu- terten Zusammensetzung. Auch das Gemisch von gereinigtem Styrax unti Monobromnaphthalin, dessen er auf S. 21 gedenkt, ist wohl ohne Liebhaber geblieb :f 1*50 Ma J- er: Über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz. 36,3. kurz auf das Citronen-, Rosmarin- und Linaloeöl hingewiesen (s. oben S. 226, S. 231)5 einigermaßen ist letzteres brauchbar, aber durch das Terpineol völlig ersetzbar. Auch das Zimtöl (oben S. 286) bedarf hier keiner Besprechung, ebensowenig das Thymianöl, dessen sich ja nur HoYER bedient haf(S: 235). Fast lediglich historisch von Bedeutxmg ist das Terpentinöl, und daß es selbst gegenwärtig noch ab und zu verwandt wird (S. 234), darf ruhig als ein Anachronismus bezeichnet werden. So gut wie gar nicht in Gebrauch gekommen ist ferner das Gaultheriaöl (S. 227), und für dieses kann ja ohne weiteres dasMethyl- salicylat eintreten. Warum P. G. Unna das Bergamottöl als Intermedium vor Balsam empfiehlt, hat er zwar in der oben S. 223 zitierten Arbeit nicht näher angegeben, wohl jedoch in seiner Histo- technik der 'leprösen Haut (Hamburg und Leipzig 1910), wo auf S. 13 steht: dieses Öl „übt den geringsten schädigenden Einfluß auf die basischen Färbungen aus''. In der Tat heißt es da bei der Schlußbehandlung der Schnitte immer schlechtweg: Alkohol, Öl, Balsam, indessen ist damit keineswegs bewiesen , daß nicht auch zunächst ein Gemisch von Alkohol und Xylol dasselbe leisten würde. Diesen Weg schlägt Unna nach der Färbung mit seinem polychromen Me- thylenblau ein (Monatschr. f. prakt. Derm. Bd. 19, 1894, S. 231), jedoch hier mit der ausdrücklichen Absicht, noch etwas Farbstoff auszuziehen ; er setzt deswegen auch wohl Anilin zu (S. 232). Wahrscheinlich brauchte man aber das Verhältnis zwischen Alkohol und Xylol nur anders zu wählen, um die Schnitte doch zu entwässern, ohne sie zu entfärben. Das Cajeputöl wird fast nur bei Nissls Methode der Tigroid- färbung angewandt, ohne jedoch dazu unentbehrlich zu sein. Denn ganz abgesehen von den Abänderungen der ursprünglichen Vorschrift durch Ilberg, Luithlen & Sorgo und andere bedient sich W. Spiel- MBYER (Technik d.mikr.Unt. Berlin 2. Aufl. 1914, S. 61) oline weiteres des Xylols als Intermedium nach dem" absoluten Alkohol. Wenn man also nicht ganz genau an Nissl festzuhalten Veranlassung hat , so kann man des Cajeputöls wohl entraten. (S. auch meine kleine Arbeit^ in dieser Zeitschr. Bd. 35, 1919, S. 81 ff".) Es bleiben daher *) In ihr habe ich das geschickte Vorgehen von F. J. Stuurman ganz übersehen und trage es hier nach. Dieser (ibid. Bd. 32, 191G, S. 154) möchte das Verblassen der nach Nissl mit Methylen- oder Toluidinblau gefärbten Schnitte auf das Xylol im Balsam zurückführen, läßt daher das Deckglas fort, damit der Balsam recht rasch hart wird, und hat dadurch gute Er- gebnisse erhalten. Um aber trotzdem mit Tauchlinsen beobachten |]^.können, .■{«»,.'!. Mayer: Über die Hüchtigen <»Ie und ihren Ersatz. 251 nur uocli dus Uriyauuiuül uiul das JSelkeuiil (über das Cedcrnül s. oben S. 225) zu erledigen. Zwar wird letzteres sogar heutzu- tage immer wieder von einzelnen angew.lndt, die sich von der alten Technik (s. oben S. 228) nicht losmachen können, jedoch habe ich schon 1910 das Terpineol (Zeitschr. f. wiss. Mikrosîc. Bd. 20, 8. 523) und 1910 das Methylbenzoat (ibid. Bd. 33, S. 5ff.) als voll- gültigen Ersatz dafür kennen gelehrt, brauche also hier nicht dabei zu verweilen. Das Origan um öl endlich (oder Nelkenöl) benutzt von neueren Forschern seltsamerweise für Eisschnitte nach Ent- wässerung durch absoluten Alkohol S. Ramon (ibid. Bd. 31 , 1915, 8. 425), nimmt es aber wieder durch Xylol fort oder umgeht den starken Alkohol und das Öl einfach durch Kreosot. 5. Die flüchtigen Öle als Medien. - Nur wenige Öle eignen sich zu diesem Zwecke , denn die meisten verdunsten entweder zu rasch oder verschlechtern sich unter dem Deckglase , können also für Präparate , die zu - langer Dauer bestimmt sind, nicht in Betracht kommen. Was hier vom Anis- und Citronenöl zu sagen ist, habe ich auf S. 221\und S. 22G beigebracht, was vom Zimt- und Gaultheriaöl , richtiger vom Methylsalicylat , auf S. 236 und S. 227. Die Benutzung verharzten Terpentinöls geht auf P. Ehrlich zurück (s. oben S. 234), hat aber kaum Nachahmung ge- li funden. Wenig geeignet ist das Nelkenöl, obwohl es auch jetzt noch manchmal für Objekte, z.B. Eier, dient, die darin herumbewegt ', werden sollen , denn es dunkelt stark nach (s. auch oben S. 228), kann überdies viel zweckmäßiger durch Terpineol^ oder Methyl- benzoat ersetzt werden, namentlich durch jenes, das allmählich dicker 1 wird, ferner durch Benzylalkohol, der das Licht fast genau so stark bricht wie der Balsam, oder endlich durch Benzylbenzoat. Alle diese Ersatzmittel haben die vortreffliche Eigenschaft, farblos zu bleiben; deren Öl ja den Balsam angreifen würde, gießt er auf diesen, sobald das Xylol ganz verdunstet ist, lO^/oigc Gelatine , die zu einem dünnen, harten Häutchen austrocknet und den Balsam schützt. Übrigens bedient sich Stuurman znm .,Aufhellen" der Schnitte außer dem Cajeput- auch des liergam Ottöls. *) M. Laxgehon (Precis de Micr. 2. Ed. lOKJ, 8. 565) gebraucht dieses bereits .c'^'^ii" wie Nelken- oder ("edernöl für gefärbte Infusorien, die unter ilem De'ct:'j\.-isc von allen Seiten betraelitet werden sollen. 252 Mayer: Über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz. 36,3. zwischen ihnen möge man nach Belieben wählen, und ich gebe hier ihrer Wichtigkeit halber gleich die Lichtbrechzahlen an: Terpineol^ 1-483, Methylbenzoat 1-517, Benzylalkohol 1-540, Benzylbenzoat 1-566. Anders verhält es sich mit dem Cedernöl. Indem es unter dem Deckglase bei längerem Liegen verharzt und sich verdickt, wird es einigermaßen dem Balsam ähnlich^; zugleich nähert sich seine Lichtbrechzahl der des Glases, was besonders für die Beobachtung mit Tauchlinsen wichtig ist. Bedient man sich von vorneherein für Trockenpräparate — Blutausstriche usw. ■ — des sogen, optischen Öles, so kann man bekanntlich auch ohne Deckglas direkt die Tauch- linsen anwenden. Es wird daher schwerlich ersetzbar sein und in dieser Beziehune: unter seinen Genossen allein dastehen. 6. Andere Leistungen der flüchtigen Öle. Wesentlich kommt hier das Nelkenöl'^ in Betracht. Man verwendet es nicht selten zum Ausziehen des Überschusses an Teerfarbstoffen aus den Schnitten, soweit das nicht schon vorher durch den Alkohol besorgt worden ist, auch wohl im Gemische mit Alkohol. Dies tun u. a. Winiwarter & Sainmont (Zeitschr.. f. wiss. Mikrosk. Bd. 25, 1908, ^) In dieser Weise hat es schon 0. Israel (Arch. f. path. Anat. Bd. 105, 1886, S. 171) für die mit Orcein gefärbten Schnitte benutzt, da es ihm darauf ankam, sie nicht allzu lang mit Alkohol zu behandeln : er nahm also diesen durch Aufdrücken von Filtrierpapier fort, ließ den Schnitt absichtlich fast trocken werden und brachte dann gleich das „bis zur Zähflüssigkeit ein- gedickte" Cedernöl darauf, das „in kurzer Zeit vollständig verharzte", mit- hin den Balsam überflüssig machte. Immerhin, wie man sieht, ein ziemlich rohes Verfahren. ■^) Ein besonderes Verfaliren erfand 1886 W. KtJKÉNTHAL (Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. 19, Sitzungsber., S. 189) : die mit Nelkenöl-Kollodium aufge- klebten Paraffinschnitte brachte er in T e r p e n t i n ö 1 , dem „ein paar Tropfen einer Lösung von Methylgrün in absolutem Alkohol" zugesetzt waren; etwaige Überfärbung zog er mit einem „Gemisch von reinem Terpentinöl und absolutem Alkohol" aus. Andere Teerfarbstoffe nicht nur, sondern auch das alkoholische Karmin nach Mayer und sogar Hämatoxylin — ohne Alaun — wurden den Schnitten in ähnlicher Weise eingeführt; speziell beim Hämatoxylin sei die anfänglich braune Färbung im Balsam allmählich von selbst, oder schon vorher im Terpentinöl durch Anbringung eines „Tröpfchens Ammoniak unter dem Deckel des Gefäßes", blau geworden. Auch Nelkenöl sei in gleicher Art verwendbar. In weitere Kreise ist dies Verfahren mit seinen zum Teil auffälligen Ergebnissen offenbar nicht gedrungen. r-^- 3Ö, 3. Mayer: Cher die flüchtigen ()le und ihren Ersatz. 253 S. lüO) mit dem Flemming sehen Dreifarbgemisch, sowie K. R. Bensley (Amer. Journ. Anat. vol. 12, 1911, S. 308), der die Schnitte sogar vorher eigens mit Aceton und Toluol entwässert und nachher das Ausziehgemisch (Alkohol plus Nelkenöl) wieder mit Toluol entfernt. H. KuLL (Arch. f. mikrosk. Anal. Bd. 81, Abt. 1, 1918, S. 18G) zieht die Überfärbung mit Viktoriablau durch Nelkenöl aus , ebenso von älteren Forschern A. Gahiuni (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 5, 1888, .">. 170) das Safranin durch ein Gemisch von Nelken- und Cedernöl. Auf der anderen Seite wird ab und zu mit der Lösung eines Farbstofts in Nelkenöl gefärbt. So verfährt z. B. G. Arnold (Arch. f. Zellforsch. Bd. :i, 1909, S. 434) mit Orange G, E. Tiegs (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 30, 1913, S. 272) mit Eosin, N. Svedelius ibid. Bd. 31, 1914, S. 175) mit Liclitgrim\ Von noch geringerer Wichtigkeit sind die anderen kleinen Dienste der flüchtigen Öle in der Mikrotech'nik. Ich verweise hier nur auf den des Fenchel- oder Anis- und Cedernöls zum Durchsichtigmachen von Glas (oben S. 226 Budgett und S. 222 Pause) , auf den des Nelkenöls zu ähnlichem Zwecke (oben S. 229 Kerr) und zum Reduzieren von Silbernitrat (oben S. 229 Dekhuyzen), auf den des Terpentinöls zum Lösen osmierten Fettes (oben S. 234 Flemming). Ersatzmittel hierfür sind leicht zu finden. Ferner darauf, daß ich mich des Cedernöls zur Prüfung der Teerfarbstoffe auf ihre Reinheit bedient habe (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 34, 1918, S. 311). Ein gleiches dürfte aber der Balsam leisten, und daß ich ihn damals nicht benutzte, lag einfach an der schwereren Reinigung der Trag- und Deckgläser nach der Durchmusterung der ja von vorneherein nur auf kurze Dauer berechneten Präparate, die bei Cedernöl wesentlich bequemer war. Auch beim Schleifen ist das Cedernöl (s. oben S. 226 Becher & Demoll) jedenfalls nicht unentbehrlich. Ich komme nun zum 2. Teile meines Vorhabens, nämlich zur Erörterung des Ersatzes für die flüchtigen Öle. Oben habe ich be- reits an manchen Stellen angedeutet, welche Mittel dazu wohl dienlich ^) Ob R. Woolery bei dem „Gentianaviolett- Nelkenöl nach Pickett" eine Kernfärbung der Mikrosporenniutterzellen von Smilacina bezweckt oder nur das Auswaschen des Safranins , geht aus dem Referate der Arbeit (3. Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 32, 1916, S. 428) nicht klar hervor, wahr- scheinlich liegt hier aber wieder mal eine leichte Abänderung der alten Dreifachf.irbung nach Flemming vor, denn auch „Orange G -Nelkenöl" spricht L), aber sie fällt wesentlich dem veijängerten Kriegzustande in unserem Vaterlande zur Last, unter denr^ir ja alle leiden. P. Mayer {Jena). Zfitschr. t. wiss. Mikroskopie. 80,3. 17 258 Referate. 36,3. 2. Physik und Chemie. Ostwald, W., Die Welt der vernachlässigten Dimen- sionen. 3. Aufl. 222 S. m. 33 Abb. Dreden (Th. Steinkopfif) 1919. Auch diese etwas erweiterte Ausgabe ist ausgezeichnet zur Ein- führung in die Kolloidchemie geeignet. Ostwald ist einer der ersten Systemschaff'er auf diesem Gebiet unterhalb der Leistungs- fähigkeit der gewöhnlichen Mikroskope. Das Buch ist ein gutes Kampfmittel gegen seinen eignen Titel. Liesegang {Frankfurt a. M.). 3. Mikrophotographie und Projektion. Knoclie, P., Über Kollodium-Trocken platten (Zeitschr. f. Reprodukt.-Techn. Bd. 21, 1919, S. 44—47). Für die Mikrophotographie ist oft ein möglichst hohes Auflöse- vermögen der lichtempfindlichen Schicht erwünscht. Bisher ist dieses nur auf Kosten der Empfindlichkeit zu erreichen. Beim Taupenot- verfahren (modifiziert durch Miethe und Lehmann, Atelier -d. Photogr. 1912, 106) ist das Ideal der kornlosen Schicht erreicht. Aber deren Präparation ist zu schwierig und die Haltbarkeit zu gering. Die sehr feinkörnigen Albumin-Bromsilber-Emulsionsschichten (Lehmann u. Knoche, Zeitschr. f. Pteprodukt.-Techn. 1914, 8) lassen sich zu schwer koagulieren. Dagegen ist die von Goldberg (Phot. Industrie 1917) wieder empfohlene Russell sehe Tannintrockenplatte ausgezeich- net verwendbar. Auf -^/jq verkleinerte Druckschrift läßt sich darauf mit der Lupe noch gut lesen. Die ersten Operationen bei der Bereitung der Russell -Platte sind die gleichen wie beim nassen KoUodiumyerfahren : Überziehen der Glasplatte mit einer jodsalzhaltigen Kollodiumschicht. In dieser wird in einem Silbernitratbad Jodsilber erzeugt. Dann aber wird das überschüssige Silbernitrat im Gegensatz zum normalen Verfahren durch Waschen entfernt. Dieser Wässerung folgt eine Behandlung mit einem schwachen Tanninbad. Darauf wird die Platte getrocknet. Diese Platten haben eine Haltbarkeit von mehreren Monaten. Die Belichtung muß 5 bis- 8mal länger sein als bei einer gewöhnlichen nassen Jodbromplatte. Wegen der Entfernung des Silbernitrats aus der Platte muß solches dem p]ntwickler zugesetzt werden. Unmittelbar vor dem Gebrauch mischt man gleiche Teile einer Lösung von 2 g Pyrogallol und 15 g Eisessig in 300 ccm destilliertem Wasser mit ein/v solchen aus 1 g Silberuitrat in 300 ccm Wasser. Die ersten Bfidspuf sn " er- / 3G, o. Referate. 2.')0 sclioineii in 10 Sokundon. liei zu scliuellciii Erscheinen infolf^e t'her- belielitunj^ fii^o man nocli etwas Silbernitrat zu. Sonst l'yro<^allol. Infoli^e seiner Trübniif;' (Inrcli nusj^^eseiiiedenes Silber ist der Ent- wickler nur einmal zu gcbrauclien. Fixiert wird in unterschweflig- saurem Natron. Liesegang {Frankfurt a. M.). Rot he, V., Die Kinematographie als c h i r u r g i s eli e s Lehr- mittel (Berlin, klin. Wochens«hr. Jahrg. 1918, S. 834). Die Wunde allein wird in vielfacher Vergrößerung aufgenommen und projiziert. Der Aufnahme- Kinematograph wird durch einen Motor getrieben. Dadurch wird die Asepsis leichter ermöglicht. Liesegang {Frankfurt a. M.). Pozdeil.l, R. F., Metallographie und Photographie (Photogr. Korresp. Bd. 55, 1917, S. 84—101, 142—146, 179—183). Für die Entwicklung der mikrographischen Metallaufnahmen empfiehlt Verf. einen Metol-IIydrochinon-Entwickler mit einem Ge- halt an gelbem Blutlaugensalz. Liesegang {Frankfurt a. M.). 4. Präparationsmethoden im allgemeinen. Mawas, J., Neues Verfahren zur Färbung des Eisens im Gewebe (Compt. Rend, de la Soc. de Biol. Tom. 82, 1919, S. 78—79). Die zum Nachweis von anorganischem Eisen bestimmten Mikro- tomschnitte werden vorbehandelt mit Formaldehyd und angesäuertem Alkoliol. Darauf Behandlung mit einer O'óprozentigeii wässrigen Lö- sung von Natriumalizarinmonosulfonat (= Alizarinrot S). Bei Nach- behandlung mit einer sehr verdünnten Chlorkalziumlösung werden die eisenhaltigen Stellen schwarzbraun. Die Grundfärbung ist rosa. Die Zellkerne werden rotviolett. Wegen der Unlöslichkeit des ent- stehenden Eisenalizarinlacks ist die Färbung eine haltbare. Liesegang {Frankfurt a. M.). Dubreiiil, G., et Plaiiclion, Le Kolloidine (Compt. Rend, de la Soc. de Biol. Tom. 81, 1918, S. 314—315). Als Ersatz des Zelloidins wird ein ähnliches Nitrozellulosepräparat empfehlen. Das durchscheinende Material färbt sich nicht durch die gebräuchlichen Färbemittel. Es gestattet die Herstellung von 8 bis 10 /t uÄken Schnitten. Liesegang {Frankfurt a. il/.). 260 Referate. 36, 3. Hollande, A. Ch., Benutzung von Amylalkohol in der histologischen Technik, namentlich bei der Methode von Romanowsky (Compt. Rend, de la Soc. de Biol. Tom. 81, 1918, S. 223—225). Die gefärbten Schnitte kommen aus 96prozentigem Alkohol für 10 Minuten in reinen Amylalkohol. Darauf in eine Mischung gleicher Mengen Amylalkohol und Xylol. Nach zwei Xylolbädern folgt Xylol- Kanadabalsam. Amylalkohol gibt mit Xylol keine Trübung. Liesegang {Frankfurt a. M.). Noyer, R. du, Neues Einschlußmittel für mikroskopi- sche Präparate (Compt. Rend, de la Soc. de Biol. Tom. 81, 1918, S. 741—742). Eine Schmelze aus 20 g Adeps lanae und 80 g Kolophonium. Liesegang {Frankfurt a. M.). Mònaco , D. L., Über eine neue Methode der Konser- vierung tierischer und pflanzlicher Gewebe durch erstickend eGase (Arch, di Farmacol. sperim. vol. 24, 1917, S. 280—288). Auch für histologische Zwecke läßt sich gasförmiges Chlor oder Brom zur Konservierung der Gewebe verwenden. Struktur und Färbbarkeit sollen dadurch nicht beeinträchtigt werden. Liesegang {Frankfurt a. M.). Karrer, P., Über Selenmethylenblau (Ber. d. d. Chem. Ges. Bd. 51, 1918, S. 190—192). Selenmethylenblau ist wie Methylenblau ein Vitalfarbstoff. Auch sein Färbvermögen für Bazillen entspricht demjenigen des Methylen- ■ Liesegang {Frankfurt a. M.). Peskoff, N. V., Über quantitative Licht fi Iter im Ultra- violett (Zeitschr. f. wiss. Photogr. Bd. 18, 1919, S. 235 — 237 m. 3 Abb.). Ein brauchbares monochromatisches Lichtfilter für das Wellen- intervall 240 bis 250 jx/x läßt sich mit einem Gemisch von gas- förmigem Brom und Chlor herstellen, Liesegang {Frankfurt a. M.). 3G, 3. Referate. 261 5. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A. Niedere Tiere, Hath, W. , Zur Entwicklungsgeschichte der Thalassi- collen (Arch. f. Protistenkde. Bd. 80, 1913, S. 1 — 124 - m. L>1 Abb. u. 20 Tfln.). Zum Fixieren eignete sich am besten Flemmings Gemisch kalt oder warm , jedoch „schmilzt das Extrakapsularium bei 50 völlig dahin''. In Alkohol schrumpfen nachher die Tiere nicht, wohl aber in Xylol , daher wurde zum Einbetten stets Chloroform gebraucht. Eine in „Flemming fortis (durch einige Tropfen Seewasser verdünnt) fixierte , in 65 proz. Alkohol konservierte" Thalassicolla maß im Leben 1600, später, „durch die Alkoholstufen und Chloroform zur Einbettung gebracht", auf dem Tragglase nur noch 1200 ju. „Wo nötig, wurde mit Äther entfettet und mit Wasserstoffsuperoxyd gebleicht" (S. 7) ; dieses schadete weniger als freies Chlor (aus Kalium- chlorat). Hermanns Gemisch wirkt wie Flemmings, dagegen „ergibt Sublimateisessigfixierung klarere, reinere Plasmabilder". Gefärbt wurde hauptsächlich mit Eisenhämatoxylin , aber die „Fehlschlüsse" dieser Methode wurden durch andere kontrolliert. Die Sporen ließen sich mit 1 "logger Osraiumsäure gut fixieren (S. 8). Bouins Gemisch „scheint in der viel feineren Strukturierung des Plasmas bei den Radiolarien ein der Natur näher kommendes Bild zu ergeben", zerstört aber „Eiweiß- kugeln, Ölkugeln und Fett mit seinem Substrat" mehr als Flemmings Gemisch (S. 9). P. Mayer (Jena). Crozier, MV. J., Über Indikatoren in tierischen Geweben (.lourn. of Biol. Chem. vol. 35, 1918, S. 455—460). Gewisse tierische Gewebe enthalten unmittelbar zur Feststellung der Reaktion der betreffenden Gewebe verwendbare Indikatoren. Hier werden solche aus Schwämmen beschrieben. Liesegang {Frankfurt a. M.). Seiler, J., Das Verhalten der Geschlechts Chromosomen bei Lepidopteren [usw.] (Arch. f. Zellforsch. Bd. 13, 1914, S. 159—269 ra. 14 Abb. u. .3 Tfln.). Nur das Fixiergeraisch von Petrunkewitsch , besonders warm, erwies sich als gut, man darf es aber nur so lange erwärmen, bis man es „von der Mikropyle her eindringen sieht". Die Vàqt wurden 24 Stunden lang darin belassen und mußten dann sehr lange mit .Tod- alkohol ausgewaschen werden. Carnoys Gemisch „ist für cytologische UutersiK'hungen nicht empfehlenswert". Das unumgängliche Schälen der Eier~vvird durch ihr langes Liegen in Alkohol von 70 oder 80 "/o 262 Referate. 36,3. sehr erleichtert; mit zwei Nadeln bricht man die Schale stückweise los; jAVELSche Lauge, Seifenspiritus oder Formol zum Erweichen taugen nichts (S. 165), nur in „salzsaurem Alkohol" wird sie elastisch. Da Seifenspiritus die Eimasse schrumpfen läßt, so kann man ilm zur Not verwenden, um sie beim Schälen nicht zu verletzen. „Das Ein- betten und Schneiden bereitet keine Schwierigkeiten" : man färbt das Ei mit Boraxkarmin durch und bringt es sehr vorsichtig durch die Alkohole inCedernöl. Gefärbt wurde meist mit'Eiseuhamatoxylin, zur Kontrolle mit „Kernfarbstoffen", Hoden und Ovarien werden am besten in „Osmiumsäuregemischen" . . . gelegentlich ist auch Carnoy brauchbar (S. 166). P. Mayer {Jena). SzUts, A. T., Studien über die feinere Beschaffenheit des Nervensystems des Regenwurmes, nebst Bemerk uji gen über die Organisierung des Ner- vensystems (Arch. f. Zellforsch. Bd. 13, 1914, S. 270 —317 m. 2 Tfln.). Kurze Angaben über die Wirkung von etwa 12 Fixiergemischen (S. 272) und viele Färbmethoden, ferner über spezielle neurohisto- logische Methoden (S. 273) unter Hinweis auf die eigenen Mitteilungen in dieser Zeitschrift Bd. 29, 1912, S. 289 ^ P. Mayer {Jena). Koruliaiiser , S. J., A Cytological Study of the Semi- parasitic Copepod, Hersilia apodiformis (Phil.), with Some General Considerations of Copepod Chromosomes (Arch. f. Zeilforsch. Bd. 13, 1915, S. 399 —445 m. 9 Abb. u. 3 TUn,). " Die etwa 6000 Paare wurden mit einer Pipette von den Wirten (Callianassa) abgelöst und in Seewasser gespritzt, dann rasch mit destilliertem Wasser abgespült, um die Seesalze von der Haut zu entfernen, und nun in starkem FLEMMiNGSchem Gemische 10 bis 20 oder in Carnoys Gemisch 3 bis 5 Minuten lang fixiert; beide dringen durch die dünne Haut an den Gelenken schnell ein. (Andere Copepoden, besonders die des Süßwassers, sind entweder nicht leicht zu fixieren, auch aufgeschnitten, oder aus anderen Gründen weniger zu empfehlen als Hersilia.) Nach FlemxMixg s Gemisch wurde 10 bis 12 Stunden lang mit Wasser ausgewaschen. Die Männchen allein wurden vor dem Einbetten zu je gegen 50 Stück in ^^Cryptobranclms epidermis" ^) Verf. sagt auf S. 271 Anni. 1 ganz richtig, man dürfe den Namen von Ramon y Cajal- entweder nur so oder Ramon, nicht aber Cajal schreiben, ist jedoch nicht der Erste, der das tut, denn sowohl in der Mikroskopischen Technik schon von der 1. Auflage (1898) an als auch in den Züol. Jahresberichten ist das stets so geschrieben; ob auch in den älteren Auflagen des Lee sehen Vademecums, weiß ich nicht, in den+inngeren aber gleichfalls. i 36,3. Referate. 263 eingehüllt; als Interinodiiun (liciito C'lilorofonn, und die Tiere blieben im Tliornioötaten nur "JU Minuten, aber dabei wurde, das Paraflin 2- oder Ünial ireweclibelt. Die Eisäcke wurden nach Apathy in Celloidin- Paraftìn eintrebettet. P. Mayer {Jena). JB, Wirbeltiere. Levi, G., Il eo m portamento dei condriosomi durante t pi il precoci periodi dello sviluppo dei Mammi- feri (Arch. f. Zellforsch. Bd. 13, 1915, S. 471— 524 m. 7 Abb. u. 4 Tllu.j. Die Eier der vier Arten Fledermäuse lassen sich in den Tuben und dem Uterus besser als mit den Gemischen von Regaud, Benda und Chami'v mit dem von Maximow in der Abänderung durch Levi (s. dieseZcitsehr. Bd. 31, 1914, S. 158) fixieren; aber auch dieses dringt durcii die Utoruswand nicht leicht ein, am eliesten noch bei Rlihio- loplfus und Vespertìlio. Jedenfalls sollte man Uterus und Oviducte nicht in situ fix:ieren, sondern erst herausholen. Nach raschem Ab- spülen mit Wasser wurden die Stücke dann auf 24 Stunden in Jod- alkohol gebracht und in Celloidin -\- Paraffin eingebettet. (Angaben hierüber fehlen.) Die 4 bis 5 /t dicken Schnitte wurden erst nach Pal behandelt und mit Eisenhämatoxylin oder nach Kull gefärbt (S. 475); im letzteren Falle jedoch wurde der Mangan-Niederschlag, statt durch schweflige Säure , durch Oxalsäure in 4 ^|oigei* Lösung oxydiert, so daß das osmierte Fett, statt gelb zu werden, schwarz blieb und so vom Fuchsinrot der Mitochondrien abstach (S. 476). P. Mayer {Jena). Mouterosso, B., Su l'origine e la costituzione dei mate- riali deutoplasmici nell'oocito in accrescimento dei Mammiferi (Ardi. f. Zellforsch. Bd. 13, 1915, S. 530—562 m. 2 Abb. u. 2 Ttln.). Zum Fixieren der Ovarien von Canis dienten sehr verschiedene, nur kurz aufgezählte Gemische ; von denen mit Osmium gab nur das Maximow^ sehe keine schlechten Resultate, da sie alle „dissolvono e conservano piuttosto male l'ooplasnia" (S. 532). Einigermaßen brauch- bar war folgende Methode: sehr dünne Schnitte (mit dem Rasiermesser) von der Rinde wurden in ein Glas gebracht, das in einem größeren Gefäß.3 mit starkem 't^LEMMixcschem Gemische stand; so gelangten nur d!i ,5. fixierenden Dämpfe hinein. In den Paraffinschnitten ließen 264 Referate. 36,3. sich dann zahlreichere „granuli di lipoide" erkennen als nach den gewöhnlichen Methoden (S. 533). Die Färbung gelang am besten mit Eisenhämatoxylin und nach Giaccio. p j/^^,g^. (Jena) Lieb, H., u. Loewi, 0., Über Spontan e rholung des Frosch- herzens bei unzureichender Kationenspei- s u n g. III. Quantitative mikroanalytische Unter- suchungen über die Kalziumabgabe von selten 'des Herzens (Pflügers Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. 173, 1918, S. 152—157). Auswaschung des nach Straub suspendierten Herzens mit Koch- salzlösung bis zur Entfernung des Bluts. Schließlich wird 1 cm der Kochsalzlösung im Mikroplatintiegel eingedampft. Der geglühte Rück- stand wird mit einigen Tropfen Wasser und einem Tropfen sehr ver- dünnter Salzsäure versetzt, auf dem Wasserbade erwärmt und dar- auf mit einem Tropfen Ammoniak schwach alkalisch gemacht. Die heiße Lösung — etwa 0*5 cm — wird mit 0"2 cm eines schwach ammoniakalischen Lösungsgemenges von Ammoniumoxalat und Am- moniumchlorid versetzt und 5 Minuten auf dem Wasserbad weiter erwärmt. Die Fällung wird 5 Stunden stehen gelassen, dann im gewogenen Halogenfilterröhrchen nach Pregl abgesaugt. Dann Nach- waschen mt 1 Prozent Ammoniumoxalatlösung. Nach Spülung mit Alkohol wird das alkoholfreie Röhrchen unter Durchsaugung staub- freier Luft bei 80*^C etwa 4 Minuten lang getrocknet. Hierauf er- folgt die Wägung. Liesegang {Frankfurt a. M.). C. Mikroorganisnien, Friedlberger , E. , Eine neue Methode (Kapillarsteig- methode) zur Trennung von Typhus und Koli neJbst allgemeinen Untersuchungen überdas Ka- pillarsteigvermögen derßakterien im Filtrier- papier (Münch. med. Wochenschr. 1919, Nr. 48, S. 1372 —1374). Bakterien verschiedener Art werden durch fein verteilte Zellu- lose, wie sie z. B. im Filtrierpapier vorliegt, in verschiedenem Maße adsorbiert. Trägt man Mischungen von Typhus und Koli auf einem Filtrierpapier auf, so verbreitet sich die Aufschwemmung durch Kapillarität in diesem ; die Verteilung der Bakterien wird aber un- gleichmäßig, derart, daß am Rande des benetzten Areals Typhus, im Zentrum Koli sich anreichert. j^^^^^^ ^^^^^y 36,3. Referate. 265 2). botanisches, Wininier, Ch., Dio mikrochemische Unterscheidung von Khapontik und K h e u m (Pharmaz. Zeitg. Bd. 64, 1919, S. 348).- Eine Probe des Pulvers wird mit Wasser unter ein Deckglas gebracht. Das Wasser wird abgesaugt, dreimal durch neues ersetzt und das letzte wieder abgesaugt. Dann läßt man eine frisch be- reitete Mischung von 28 Teilen öOprozentiger wässeriger Kalilauge und 1 Teil Perhydrol zutreten. Nach einer halben Stunde erweisen sich die Pulverteilchen des Rhapontik als tiefblau gefärbt. Pulver- teilchen von guten Rheumsorten sind fast farblos oder verschwommen orangerosa. Nur selten sind einige gröbere Teilchen violettrot. Körniges Blau tritt jedoch bei Rheum nicht auf. Liesegang {Frankfurt a. M.). Zornig, H., Zur Untersuchung der Drogenpulver (Schweiz. Apotheker-Zeitg. Jahrg. 1918, Nr. 18—19). Eine kurze Zusammenstellung der mikroskopischen Methodik für den Apotheker. Nur geringe Vorkenntnisse erscheinen ihm dafür er- forderlich. „Bei einiger Übung und unter Zuhilfenahme eines guten illustrierten Lehrbuchs der Pharmakognosie und eines Bestimmungs- schlüssels ist in kurzer Zeit eine genügende Fertigkeit in der mikro- skopischen Untersuchung der Drogenpulver zu erreichen." Auch die quantitativen Methoden bei teilweise verfälschten Drogenpulvern wer- den gestreift. _. ,_, , j. ^ ,^v Liesegang {Frankfurt a. M.). E, 31iner alogisch - Vetrogvaphisches, Cretin, W., Bemerkungen über mikroskopisch fein ver- teilte Einschlüsse von Mangansulfid im Guß- eisen (Stahl u. Eisen Jahrg. 1918, S. 116 — 117 m. 1 Abb.). Dicht nebeneinander liegende Teile des gleichen Probestabes zeigten bei der chemischen Analyse TDcmerkenswerte Unterschiede. Ein Teil hatte einen Gehalt von 0*720 Prozent Mn und 0-115 Pro- zent S. Der andere Teil war frei davon. Erst die metallographische Untersuchung des ungeätzten Grauguß- Sclilifles bei 150faclier Ver- größerung brachte die Erklärung: im ersteren Stück waren außer den normalen Gefügebestandteilen scharfbegrenzte graue Kristalle von Mangansulfid feststellbar. ^. ,_ ir , «rx Liesegang {Frankfurt a. M.). 266 Referate. 36,3. Bauer, 0., Nachprüfung eines" neuen Ätzmittels zum Nacliweis von Phosphoraureicherungen in Eisen und Stahl (Mitt. d. Materialprüfungs-Amts Bd. 35, 1918, S. 204^206 m. 1 Tfl.). Bei kohlenstoff reichem Eisen versagt das Heyn sehe Atzverfahren mit Kupferammoniumchlorid. Denn bei der mikrosliopischen Unter- suchung würde sich auch der Terlit als dunkelblau gefärbt erweisen. Hierzu ist die Mischung von Obekhoffer geeigneter. Sie besteht aus Zinnchlorid 0*5 g, Eisenchlorid 30 g, konzentrierter Salzsäure 50 ccm, Wasser 500 ccm, Alkohol 500 ccm. Die Abbildung* eines damit ge- ätzten kohlenstoffreichen Lasthakens läßt deutlich die phosphorreiche Kernzone als hell neben dem dunklen phosphorarmen Rand erkennen. lyicsegang {Franhfurt a. M.). Stead, X. E., Eisen, Kohlenstoff und Phosphor (Engineer- ing vol. 105, 1918, S. 573—577). Im StaM gelöster Phosphor verzögert den Angriff der Schliffe durch schwache Säuren. Bei einem Kupfersalzgehalt der Säure schlägt sich deshalb an den phosphorreicheren Stellen weniger me- tallisches Kupfer nieder. Für metallographische Untersuchungen eignet sich die folgende Lösung : Kupfer-chlorid . , . lg Salzsäure 1 ccm Chlormagnesium 4 g Wasser 20 ccm Absoluter Alkohol 100 „ Zur Untersuchung von besonders phosphorreichen Stellen verwendet man eine Lösung mit dem fünffachen Gehalt an Kupferchlorid. Liesegang {Frankfurt a. 31.). Tammann , G. , Über Änderungen im chemischen Ver- halten von Metallen und ihren Mischkristallen durch mechanische Bearbeitung (Nachr. d. Ges. d. Wiss. zu Göttingen, Jahrg. 1918, S. 351 — 361). Die hier beobachtete Erhöhung der chemischen Reaktionsfähig- keit (also Angreifbarkeit durch Ätzmittel), z. B. von Gold- Silber- Legierungen durch die Politur, ist auch bei metallographischen Ar- beiten zu berücksichtigen. Liesegang {Frankfurt a. M.). Zeitschrift für wissenschaftliche Mii, Nr. .W). Thomalla, K., Die Ver\vertun,i;:sm{)j^lichkeitcn des medizinischen Lehrfilms (Med. Filmarcliiv, Berlin W 9, S. 14). "Weiser, M., DieliochtVeiiuenz-Kinematographie (Med. Filmarchiv, Berlin W 9, S. 30). Praktische Gesiclitspunkte für die Aufnahme von medizinischen Filmen (Med. Filmarchiv, Berlin W 9, S. 38). 4. Präparationsmethoden im allgemeinen. Bräutigam, F., Neue Mikroskopierlampe (Wiener klin. Wochenschr. 1919, Nr. 33). Dubreuil, G. , et Planclion, Le Kolloidine (Compt. Rend, de la Soc. de Biol. Tom. 81, 1918, S. 314— 315-, vgl. diese Zeitschr. Bd. 36, 1919, S. 259). Hollande, A. 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Eine Verlängerung der Ausbildungszeit erscheint bei uns in Deutschland zurzeit aus wirtschaftlichen Gründen kaum durchführ- bar. Es wird die Bewältigung des von Jahr zu Jahr sich vermehren- den Wissenstoffes also an den verschiedenen Lehranstalten nur durch eine zweckmäßigere Ausgestaltung des Unterrichts zu ermöglichen sein. Als eine solche sieht man bekanntlich eine nocli weiter als bisher durchgreifende facliberufliche Spezialisierung des Unterrichts an. Man hofft dabei die Erfassung des jeweils nötig erscheinenden umfänglicheren Wissens in der gegebenen Zeit dadurch besser er- reichen zu können , daß man einerseits alles , was nicht durch un- mittelbare Beziehung zu den beruflichen Aufgaben praktisch verwert- bar ist, aus dem Unterricht ausscheidet, und anderseits den so eingeschränkten Lehrstoff noch durch zusammenfassendere Behand- lung in kürzerer Zeit zur Darstellung bringt. Beides aber hat seine ZeiUohr. f. wiss. Mikroskopie. 3Vahrnehmung gelangen, auch ohne für das Ver- ständnis des Vorgetragenen von Wert zu sein , es vielleicht sogar erschweren , in der vereinfachten Darstellung fortgelassen werden können. Auch die Verwendung solcher Wandtafeln ist jedoch mit mancherlei Mißständen verbunden, welche man bei einer besseren Ausgestaltung des Anschauungsunterrichts zu vermeiden Veranlassung liat. So macht die nun einmal erforderliche Größe der Tafeln die Handhabung derselben im Unterricht vielfach unbequem. Man pflegt deshalb wohl gerne die Tafeln, welche im Verlauf eines Vortrages zur Vorführung kommen sollen , vor oder zu Beginn des Vortrages auf einmal auf- zuhängen. Wünscht nun der Vortragende möglichst ausgiebigen Gebrauch von solchen bildlichen Vorführungen im Interesse größerer Anschaulichkeit zu machen , so kommt es wohl vor , daß die Zahl der Tafeln so anwächst , daß es schwer wird , ihnen allen an der Wand oder den hierfür bestimmten Stativen einen gut sichtbaren Platz zu geben. Manche Abbildung wird dann ihre Aufgabe nur unvollkommen erfüllen können, weil sie, sei es von anderen zu stark bedeckt, sei es ungünstig beleuchtet oder auch vielleicht nicht über- all sichtbar angebracht ist. Ganz abgesehen hiervon ist aber eine solche Dauerausstellung von Abbildungen während des Vortrages auch vom didaktischen Standpunkt gemäß unserer obigen Forderungen nicht zweckmäßig. Wohl jeder wird es an sich selbst schon zu beobachten Ge- legenheit gehabt haben, wie sehr solche, vor einem hängende Bilder, auf die der Blick immer wieder fallen muß, wenn er sich nicht fest auf den Redner heftet , die Aufmerksamkeit des Zuhörers nicht nur in dem vom Vortragenden gewünschten Augenblick auf sich ziehen. 282 Jacobj: Anschauungsunterricht und Projektion. 36,4. sondern während des ganzen Vortrages immer wieder vom Vortrage selbst ablenken, indem sie unwillkürlich zu den verschiedensten Ge- danken verleiten. Bis die einzelne Tafel im Vortrag ihre Verwertung gefunden hat, reizt sie z. B. sehr leicht zur Überlegung, was durch sie wohl veranschaulicht werden soll. Ist sie aber erklärt, so regt sie eventuell nachträglich zu weiterem Denken über die vom Redner gegebenen Darlegungen , vielleicht aber auch zu Betrachtungen in ganz anderer Richtung an. Stellen solche Tafeln, Tabellen, Formeln einfache schematische Zeichnungen und dergl. dar, so wird sich auch mancher Zuhörer veranlaßt fühlen , dieselben kopieren zu wollen, trotzdem ihr Wert für das Verständnis vielleicht nur ein ganz vorüber- gehender und geringer ist im Verhältnis zu dem, was der Betreffende durch den Verzicht auf das weitere Anhören des Vortrages während des Kopierens verliert. Eine solche Ablenkung der Aufmerksamkeit ist nun allerdings leicht dadurch zu vermeiden, daß man die einzelne Tafel immer erst in dem Augenblick , wo sie Gegenstand der Betrachtung sein soll, aufhängt und nach erfolgter Verwendung sogleich wieder ent- fernt. Tut dies der Vortragende selbst, so wird er durch das Hantieren mit den großen Tafeln leicht im gleichmäßigen Gang des Vortrages gehemmt , und es werden nicht selten Unterbrechungen entstehen , sobald die Aufhängevorrichtungen nicht ganz glatt funk- tionieren oder die Tafeln nicht richtig geordnet oder sonst vorbereitet sind. Man erinnere sich nur, wie manchesmal bei solcher Gelegen- heit die Zuhörer teilnehmend mit anblicken müssen, wie sich der Redner während des Sprechens bemüht, eine gewünschte Tafel aus der Zahl der bereitliegenden zu finden oder eine solche in die richtige Lage zu bringen. Wird dieses Geschäft aber von einem Gehilfen besorgt, so wird das jeweilige Rufen desselben, sein Erscheinen und Hantieren die Aufmerksamkeit der Zuhörerschaft auf sich ziehen und vom Vortrage ablenken. Zudem fordern aber solche Wandtafeln, wenn sie umfänglicher zur Verwendung kommen sollen , doch auch einen mit der Zeit recht erheblichen, laufenden Aufwand an Geld- mitteln, was sich heutzutage um so fühlbarer macht, da infolge der stetigen Fortschritte der Wissenschaft gar manche kostbare Tafel schon nach wenigen Jahren als bereits veraltet wieder erneuert werden muß. Zudem verlangt bei größeren Beständen die saqh- gemäße Aufbewahrung dieses teuren Demonstrationsmaterials umfäng- liche , gleichfalls kostspielige Einrichtungen , wie große Schränke, eventuell sogar besondere Räume. 3G,4. .lacohj: Anschauungsunterriclit iiml I'lojcktion. 28H 3. Die bisher übliche Projektionsmethode und ihre Mängel. Alle bisher erwähnten (beistände, welche den älteren Demon- strationsverfaliren anhaften , könnten bei Verwendung einer guten Projektionscinriohtung vermieden werden. Lassen sich doch mit Hilfe des lieute fast überall zur Verfügung stehenden elektrischen Lichtes nicht nur mit großen kostbaren, sondern auch mit einfachen kleineren Projektionsapparaten, wenn sie nur mit einer guten Bogen- lampe , wie sie die P^irraa Leitz in Wetzlar eingeführt hat , aus- gestattet sind, transparente Glasbilder jeder Art, einfache photo; graphische , farbige orthochromatisclie Diapositive , sowie alle mit Glastinte auf Glasplatten aufgetragenen Zeichnungen, geschriebenen Tabellen, Formeln und Znsammenstellungen usw. in jeder in Frage kommenden Größe auf einer weißen Schirmfläche so lichtstark zur Darstellung bringen, daß sie selbst in einem großen Auditorium über- all deutlich sichtbar sind und also die Wandtafeln völlig zu ersetzen vermögen. Da heutzutage die Möglichkeit gegeben ist, jedes an sich gut sichtbare Objekt auch photographisch aufzunehmen, so ist auch damit das gesamte frühere bildliche Demonstrationsmaterial durch Überführung in photographische Diapositive in jeder beliebigen Größe im Projektionsbild vorführbar. Nun erlauben die großen modernen Projektionslampen bei ihrer ungeheuren Lichtstärke es aber sogar, jedes undurchsichtige opake Bild, ja jeden Gegenstand so intensiv zu beleuchten, daß die von ihm als zurückgeworfenes Licht ausgehen- den Strahlen, mittels entsprechender Linsensysteme auf den Schirm geworfen, als klare unmittelbare Projektionsbilder dieser Gegenstände auf dem Schirme im sogenannten epidiaskopischen Projektionsbilde erscheinen. Diese Bilder zeigen zudem auch alle Farben , ein- tretenden Änderungen und Bewegungen des Objektes und stellen somit sozusagen lebende Bilder der betreffenden Objekte dar, welche, selbst einei* großen Zuhörerscliaft gleichzeitig zur Anscliauung zu bringen, möglich ist. Freilich sind diese epidiaskopischen Projektions- bilder nicht so lichtstark, wie die mittels Diapositiv -Projektion ent- worfenen , immerhin genügt ihre Lichtstärke doch , um sie bis zu 100 Zuhörern gleichzeitig ohne Zuhilfenahme eines Opernglases in der erforderlichen Deutlichkeit sichtbar zu machen. Ebenso lassen sicli aber auch die im Mikroskop sichtbaren Objekte auf den Schirm werfen und selbst bei recht starker Vergrößerung noch einer größeren Zuhörerschaft demonstrieren. Selbst Farbenspektren, z. 15. die Spek- tren des Blutes, welche früher durch Herumgeben kleiner Demon 284 Jacobj: Anschauungsunterricht und Projektion. 36,4. strationsspektroskope, wie schon erwähnt, gezeigt wurden, lassen sich heute mit den an ihnen ablaufenden Veränderungen projizieren. Es ist also an sich die Möglichkeit geboten , nahezu alles , was uns mit dem Auge subjektiv sichtbar ist, sei es direkt mit allen Farben und Bewegungserscheinungen , sozusagen als lebendes Bild , sei es nach photographischer Aufnahme mittels Diapositiv durch das elektrische Projektions verfahren einem größeren Auditorium gleichzeitig mit dem gesprochenen Wort so zur Demonstration zu bringen , wie wir es oben von einem guten Anschauungsunterricht verlangten. Man sollte hiernach erwarten, daß, nachdem eine so umfassende Ausgestaltung der Projektionsapparate erreicht ist, ihre Verwendung im Unterricht aller größeren Lehranstalten in umfänglichster Weise sich eingeführt haben müßte. Es ist dies aber , wie jeder weiß, durchaus nicht in dem zu erwartenden Maße der Fall. Auch heute noch werden immer die oben erwähnten alten Demonstrationsverfahren mit allen ihren Mißständen im Schul- und akademischen Unterricht verwendet. Selbst in den zahlreichen Universitätsinstituten, in denen Apparate zur elektrischen Projektion in zum Teil sehr vollkommener Form zur Verfügung stehen , entschließt sich die Mehrzahl der Do- zenten nur verhältnismäßig selten einmal zu einer wirklich ausgiebigen Ausnutzung derselben während ihrer Vorträge derart, daß überall da , wo es nützlich und möglich ist , das Vorgetragene durch ein" gleichzeitig gebotenes Projektionsbild veranschaulicht wird. Meist werden die verschiedenen Projektionsdemonstrationen zusammengelegt oder am Schluß der Stunde erledigt, wohl auch in besonderen Stunden, losgelöst vom Vortrag, nachträglich summarisch vorgeführt, womit sie dann aber, wie wir bereits sahen, an ihrer das Verständnis des Vortrags erleichternden und fördernden Wirkung einbüßen und jeden- falls, statt Zeit zu sparen, einen größeren Zeitaufwand bedingen, mit- hin im Sinne einer Vervollkommnung des Demonstrationsunterrichts zu wirken nicht imstande sind. Der Grund für diese beschränkte und unzweckmäßige Art der Ausnützung des Projektionsverfahrens dürfte vor allem, wie schon eingangs erwähnt, darin zu suchen sein, daß die meisten Dozenten die Störungen scheuen, welche die wieder- holte Einfügung von Einzelprojektionen in den Vortrag bei der jetzigen Art der Verwendung der Apparate infolge der Unzweck- mäßigkeit der gesamten Projektionseinrichtungen bedingt. Jeder , der solchen Projektions vortragen häufiger beizuwohnen Gelegenheit hatte, oder gar selbst solche Vorträge gehalten hat, dürfte es erfahren haben , wie störend auch diese an sich ideale 'Mi, A. .Jai'obj: Anschauungsunterricht unii Projektion. 2Sh Forra der Demonstrationen auf den ruhigen Gang des Vortrags für Redner und Zuhiirer bald mehr , bald weniger bewußt wirkt, sobald die Vorführungen über den Vortrag mit Zwischenpausen verteilt werden, um so, wie wir es von einer guten Demonstra- tion verlangten , wirklich das Verständnis des jeweils Dargelegten durch gleichzeitige Anschauung des behandelten Gegenstandes zu er- leichtern und beschleunigen. Vor allem ist es die der Vorführung der Bilder jedesmal vorangehende Verdunklung des Zuhörerraumes, welclie als höchst lästige Störung empfunden wird. Eine völlige Verdunklung wird aber zumeist nicht zu umgehen sein, weil bei der üblichen Aufstellung des Projektionsapparates im Zuhörerraum selbst, bei welclier die Bilder in auffallendem Licht auf opaker weißer Leinen- und Gipswand erscheinen, die Lichtstärke des Bildes um so viel abnehmen muß , als die Lichtstärke beträgt , welche von der Kaumbeleuchtung gleichzeitig auf [den Projektionsschirm fällt. Die mit der unvermeidlichen Verdunklung des Raumes verbundene Störung ist aber nicht etwa nur durch die Geräusche bedingt, welche der häufig komplizierte Verdunklungsmechanismus hervorruft oder durch das Hantieren des Gehilfen, welcher die Läden zu schließen oder die Rouleaux herabzulassen hat, sie wird vielmehr vor allem dadurch veranlaßt , daß der Vortragende selbst mit dem Dunkelwerden des Raumes den Augen des Hörers entschwindet und somit sein Vor- trag an persönlicher Wirkung einbüßt. Auch der Vortragende selbst verliert die Wechselwirkung zwischen sich und der Zuhörerschaft, deren Blicke er nicht mehr auf sich gerichtet sieht und muß so- zusagen in den dunkeln leeren Raum reden. Erst nach einiger Zeit werden beide Teile , an das schwach vom Bilde selbst ausgehende Dämmerlicht sich gewöhnend , wieder die Fühlung gewinnen. Auch ist es meist, wenn die Bilder selbst nicht sehr lichtstark sind, bei schwachem Dämmerlicht dem Hörer nicht möglich, sich die erwünsch- ten Notizen zu machen. Wenn nicht dafür gesorgt ist, daß die Bilder sich unmittelbar aneinander schließen , so wirkt auch die in der Pause sich zeigende glänzend weiße Fläche des Schirmes so blendend, daß ein nun folgendes etwas lichtschwächeres diaskopisches Bild zunächst nicht gut zu erkennen ist. Wird nach beendeter Vorführung auf Aufforderung des Redners aber die ursprüngliche Beleuchtung wieder hergestellt, so wird er in der Regel auch jetzt, sei es wegen der Geräusche, sei es wegen der Blendung wieder unwillkürlich eine kleine Pause eintreten lassen , in welcher Redner wie Zuhörer sicli dann erst wieder an die normale Beleuchtung gewöhnen müssen. 286 Jacübj: Anschauungsunterricht und Projektion. 36,4, • Diese bei jeder neuen Projektion sich wiederholenden Störungen werden bedingen, daß der Vortragende seinen Vortrag so einzurichten sucht, daß kurze Einzeldemonstrationen, da sie den ruhigen Gang des Vortrags beeinträchtigen, möglichst selten nötig werden. Er ist dadurch aber in der freien Behandlung seines Vortragsstoffes behindert und wird auch auf manche bildliche Veranschaulichung seiner Worte im Interesse des ruhigen Fortgangs der Darstellung entweder ganz verzichten oder doch davon absehen, die einzelne Vorführung jeweils im unmittelbaren Anschluß an seine mündliche Darstellung zu bieten, vielmehr suchen, mehrere Bilder hintereinander und also zum Teil nachträglich mit anderen zusammen unter nochmaligem Hinweis auf das bereits vorher Ausgeführte zur Vorführung zu bringen, was dann aber ebenfalls den gleichmäßig fortschreitenden Gedankengang der Rede durchbricht und den von uns dargelegten und verlangten Grund- satz der Vereinigung von Wort und Anschauungsbild im Vortrag wieder nicht mehr voll entspricht. Hierzu können aber noch, wie jeder weiß , nur allzu leicht die verschiedensten anderen Störungen hinzukommen. Da , wie schon erwähnt , bei der zurzeit üblichen Anordnung der gesamten Projektionseinrichtung der Projektionsapparat im Hör- saale selbst meist zwischen' den Zuhörern seine Aufstellung findet, so wird , das An- und Einstellen der Lampe auch , wenn alle Vor- bereitungen für die Vorführungen auf das sorgfältigste getroffen worden sind , das weitere Hantieren des den Apparat bedienenden Gehilfen während des Vortrages die in dessen näherer Umgebung sitzenden Zuhörer stören. Dem Projektionsassistenten, welcher während der Vorführung auch selbst im Dunkeln seine weiteren Vorberei- tungen zu tretfen hat, wird es aber leicht passieren, daß die Demon- stratiousobjekte auf dem Kopf oder durch Verwechslung in nicht richtiger Reihenfolge oder doch zunächst in ungenügend scharfer Ein- stellung auf der Schirmfläche erscheinen. Ist doch eine vorherige Kontrolle des vorzuführenden Bildes auf der Projektionsfläche weder ihm noch dem Redner möglich , ohne daß das Bild auch dem ge- samten Auditorium sichtbar wird. Muß nun der Redner an sich schon bei jeder neuen Vorführung durch Zeichen oder Zurufe sich mit dem durch die Zuhörer von ihm getrennten Assistenten in Ver- bindung setzen , um den jeweiligen Fortgang der Demonstration zu veranlassen, so werden bei solchen Fehlgriffen über die Zuhörer hinweg längere Auseinandersetzungen nötig werden, welche Redner und Hörer völlig aus dem Gang der Betrachtung reißen und nicht 36,4. Jacob): Anschauungsunterricht und Projektion. 287 selten, wenn sie erfolglos sind, (Jen Vortragenden veranlassen, auf einen Teil seiner Vorfülirnngcn im Interesse der weiteren Durcli- führung des Vortrags ganz zu verzichten. Gilt dies schon für ein- fache Diapositiv -Projektionen, so worden die Verhältnisse bei epi- skopisclien und mikroskoi)ischen und ähnlichen Vorführungen, wo die richtige Auf- und Kinsteilung, sowie eine möglichst vorteilhafte He- leuchtung des Objekts eine große Rolle spielt, noch leichter zu solchen störenden Auseinandersetzungen zwisclien lîcdner und Assistent führen. Handelt es sich aber gar um Projektion sich verändernder, vielleicht gar lebender Objekte, deren Zweck es ist, bestimmte vorübergehende Erscheinungen zur Anschauung zu bringen, und sollen nun vollends solche Demonstrationen unter Verwendung bald des einen , bald des andern Projektionsverfahrens im gleichen Vortrage jede zu ihrer Zeit vorgcfüiirt werden, so. werden selbst bei sorgfältigsten Vorbereitungen manche Vorführungen ohne längere Unterbrechung des Vortrags sich nicht crmiiglichen lassen. Auch wird die Vorführung der in Betracht kommenden Erscheinungen nicht selten mißlingen, da ohne vorherige Projektionsprobe eine scharfe Einstellung der Objekte ausgeschlos- sen ist. Das für eine gute Einstellung in manchen Fällen nicht zu um- gehende Herumprobieren, das dem ganzen Auditorium stets sicht- bar ist, macht aber Zuhörer und Redner nur zu leicht ungeduldig, so daß beide lieber auf die Vorführung ganz verzichten und der Vor- tragende dann solche Demonstrationsversuche, obgleich sie an sich eventuell sehr lehrreich wären, als zu zeitraubend ein für allemal aas seinem Demonstrationsprogramm streicht. 4. Die Projektion auf transparentem Schirm, ihre räumliche Anordnung und ihre Vorzüge. Alle diese Mißstände und Störungen bei der Projektion können nun aber vermieden und dieselbe dem Unterricht in dem von uns gedachten Sinne in vollstem Umfange dienstbar gemacht werden, so- bald man nur den Projektionsapparat und alle Vorbereitungen zur Projektion aus dem Auditorium heraus in einen im Rücken des Vor- tragenden liegenden mit dem Hörsaal durch eine breite Flügeltür verbundenen Raum verlegt. Dies wird möglich, sobald man als Pr.)- jektionsfläche statt der bisher meist benützten opaken. Leinen- oder Gipswand, auf welcher sich die Bilder dem Zuschauer im auffallenden 28}j Jacobj: Anschauungsunterricht und Projektion. 3«, 4. Licht zeigen, eine entsprechend präparierte transparente Schirmfläche verwendet, auf welcher die von hinten kommenden Strahlen des Bildes im durchfallenden Licht auf der Vorderfläche des Schirms dem Auditorium sichtbar werden. Als im Jahre 1887 das neue pharmakologische Institut zu Straß- burg ganz nachden Wünschen des Fachvertreters Exz. Prof. 0. Schmiede- berg erbaut und in allen seinen Einrichtungen, den Bedürfnissen des Faches entsprechend , ausgestaltet wurde , ist dort wohl zum ersten Male, dem eben dargelegten Gesichtspunkt entsprechend, eine solche Vorlesuugsprojektionseinrichtuug getroffen worden. Der hinter dem Hörsaal liegende, für die Vorbereitung zu der Vorlßsung bestimmte Raum wurde durch eine Öffnung hinter der Wandtafel des Audito- riums mit diesem in Verbindung gesetzt. In die etwa 1.5 m im Geviert betragende Öffnung konnte eine Ölleinwand, welche auf einem Rahmen aufgespannt war, eingesetzt werden. Beim Heraufschieben der Wandtafel ließ sich dieser transparente Schirm den Zuhörern sichtbar machen, und konnten auf ihm die vom Vorbereitungsraum entworfenen Projektionsbilder nach Verdunklung des Auditoriums mittels Rouleaux vorgeführt werden. Diese Einrichtung, die ich 10 Jahre lang als Vorlesungsassistent zu bedienen hatte, bot aber noch mancherlei Nachteile. Abgesehen von der Störung der jedes- mal nötig werdenden Verdunklung, welche bei der damals noch üb- lichen Bogenlampe und geringen Stromstärke nicht zu entbehren war, war die Schirmfläche zu klein und zu lichtdurchlässig, so daß diejenigen Zuhörer, w^elche im Gebiet des Strahlenkegels der Lampe im Hörsaale saßen, durch ein Glitzern in der Mitte des Projektions- bUdes gestört wurden , welches noch stärker hervortrat , als später das ÖUeinen durch eine einseitig mattgeschliffene dicke Spiegelscheibe ersetzt wurde, an welcher aber zudem die Reflexe an der spiegelnden Fläche ungünstig wirken. Außerdem konnte der Vortragende selbst erst beim Heben der Tafel, die nun, sogleich auch dem Auditorium sichtbar werdenden Bilder sehen, so daß, wenn diese seinem Wunsche nicht entsprachen, mündliche Anweisungen durch den Schirm hindurch gegeben werden mußten , da ein direkter Verkehr zwischen dem Redner und dem Assistenten nur durch eine entferntere seitliche Tür möglich war, was gelegentlich zu Störungen im Vortrag führte. Dennoch erwies sich diese Anordnung im Prinzip so nutzbringend für den Unterricht, daß, als sich mir 1901 in Göttingen im phar- makologischen Institut die Gelegenheit bot, für die eigenen Vorlesungen eine Projektionseinrichtung zu treffen , und ich später, in dem neu- 36,4. JacM)bj: AnschauungsunttMiiclit und Projektion. 289 pegründeton pliarmakologisclien Institut zu Tübingen, eine solche, ganz den 15ediirfnissen der Vorlesung entsprechend, einzurichten in der Lage war, ich an dem Prinzip der Aufstellung des Api)arates im Nebenraum bei Verwendung eines transparenten Schirmes festhielt und mich bemühte, unter Beibehaltung dieser Anordnung auf (irund der gewonnenen l'>falirungen die gesamte Hinrichtung den Anforde- rungen des pharmakologischen Intcrrichtes möglichst zweckent- sprechend weiter anzupassen. So entstanden auf Grund zwanzig- jähriger Erfahrungen die baulichen Anordnungen und sonstigen Ein- richtungen für die Projektion im Tübinger Institut, welche sich in nun zehnjährigem Gebrauch auf das beste bewährt haben und deshalb der folgenden Darstellung zugrunde gelegt und dabei eingehender beschrieben werden sollen. Soll eine solche Projektionseinrichtung ihren Zweck voll erfüllen, so ist es vor allem nötig, daß die transparente Schirmfläche die richtige Lichtdurchlässigkeit besitzt. Sie soll möglichst wenig Licht auf ihrer Rückseite reflektieren, das aufgenommene Licht aber möglichst vollständig und gleichmäßig durchlassend, diffus an der Vorderfläche nach allen Seiten liin im Hörsaale verteilen. Der Göttinger Schirm, dessen Leinenfläche mit Leinöllirnis und Kopallack präpariert wor- den war, verfärbte sich mit der Zeit gelblich, wurde rissig und ließ in seiner Transparenz auch sonst noch zu wünschen übrig. Nach längeren Vorversuchen gelang es aber in Tübingen einen Schirm herzustellen , der allen Anforderungen entsprach. Die Präparation dieses Schirmes, welche in der Münclien. med. Wochenschr. 1910, Nr. 15, nebst einer kurzen Beschreibung der gesamten Projektions- einrichtung bereits veröffentlicht wurde , möge hier nochmals kurz gegeben sein. Sie erfolgt in folgender Weise: Die aus möglichst feinem , gut ausgewaschenem Leinen bestehende Schirmfläche (2 m im Geviert) wird mit Schnürringen an der Seite versehen. Die Schnur zum Aufspannen des Leinens auf den mit den entsprechen- den Hacken versehenen Rahmen wird durch die Schnurringe im Leinen gezogen und nun das Ganze zusammengelegt in einen Draht- korb gebracht und in einen mit Paraffin, liquid, gefüllten Topf ein- getaucht, nachdem das Paraffin auf 120° C" erhitzt ist. Alle Luft und Feuchtigkeit, welche sich in den Geweben befindet, entweicht unter Kneten und Wenden der Leinenmasse mittels dicker Glasstäbe bei dieser Temperatur unter Schäumen. Hat das Schäumen nacli 10 bis IT) Minuten aufgehört, so wird das Leinen herausgenommen, abgepreßt und im gleichen Drahtkorb in einen zweiten Topf gebraclit, Zeitschr. (. wiss. Mikroskopie. 3«, 4, 19 290 Jacobj: Anschauungsunterricht und Projektion. 36,4. welcher auf gleiche Temperatur erhitztes Paraffin solidum enthält. In diesem wird es 5 bis 10 Minuten gelassen und dann in möglichst warmem Zimmer schnell auf den Holzrahmen mit der Schnur auf- gespannt. Mittels warmen (am besten elektrischen) Bügeleisens wird darauf das Paraffin gleichmäßig über die Vorderfläche des liegenden Schirms in dünner Schicht verteilt und nun erkalten gelassen. Die so präparierte Fläche ist sehr dauerhaft und läßt von dem Licht der ProjektioBslampe keine Strahlen direkt durch, wie es bei Ölleinwand oder mattgeschlifFenen Glasplatten der Fall ist und das Glitzern im Projektionsbilde bedingt. Der Paraffinschirm reflektiert aber auch auf seiner dem Apparat zugewandten Rückseite weniger Licht und verteilt das durchtretende Licht so gleichmäßig nach allen Seiten im Zuhörerraum , daß die Bilder auch bei seitlicher Stellung des Beschauers noch deutlich , wenn auch natürlich verkürzt , von ihm gesehen werden. Die auf diesem Schirm entworfenen Bilder sind nur unerheb- lich lichtschwächer als die auf der opaken Gipswand bei gleicher Kerzenstärke der Lampe erzeugten , sofern nur dafür gesorgt wird, daß von hinten den Schirm . außer den das Bild entwerfenden Strahlen keinerlei, auch nicht diffuses Nebenlicht trifft, vor allem nicht solches , das von der Projektionslampe stammt. Um dieser Forderung zu entsprechen, wurden deshalb die hinter dem Schirm liegenden Räume mit gut schließenden Verdunklungs -Rouleaux ver- sehen , alle ihre Teile , auch Wände und Decke , mattschwarz wie in einer Dunkelkammer gestrichen, der Boden mit mattschwarzem Linoleum belegt und der Projektionsapparat selbst mit tief auf den Boden reichenden , lichtundurchlässigen , verschieblichen , schwarzen Vorhängen so umgeben, daß diese auch den am Projektionsapparat hantierenden Assistenten mit aufnf^hmen können. Ist so jedes Neben- licht im Projektionsraum ausgeschaltet, so kann nun im Zuhörerraum bei Projektion einfacher Glasdiapositive auf den transparenten Schirm sogar diffuse Tagesbeleuchtung oder entsprechend nach dem Schirm hin abgeblendete künstliche Beleuchtung bestehen, ohne daß die auf der transparenten Fläche entworfenen Bilder in ihrer Schärfe und Klarheit merklich leiden, sofern nur auch dafür gesorgt ist, daß kein direktes Licht den Schirm von vorne trifl't. Bei Projektion lichtstarker Diapositive ist eine solche diffuse Beleuchtung des Zuhörerraumes sogar angenehmer für den Beschauer als völlige Verdunklung, weil bei letzterer die helle Bildfläche selbst leicht blendet. .'{(). 4. .hicubj: Anscli:iii«ngsunterricht und Projektion. 291 Hs fallen somit unter Verwendung dieser Anordnung bei allen Diapositivprojektionen , und sie kommen ja als gelegentliche Einzel- projektionen für den Unterrieht am häutigsten in Betracht , die ge- samten, früher erwähnten, durch die Verdunklung sonst bedingten Störungen fort. Aber selbst bei episkopisclier Projektion kann in den meisten Fällen eine mäßige dilluse Raumbeleuchtung gleichfalls ohne Nachteil beibehalten werden, so daß Redner und Zuhörer sich gegenseitig sehen , in unveränderter Wechselbeziehung zueinander bleiben und letztere sich auch während solcher Projektionen ihre Notizen weiter machen können , was von nicht zu unterschätzendem Vorteil für den Unterricht ist. An dem im Nebenraume aufgestellten Projektionsapparat kann nun aber auch der Assistent ohne Störung des Vortrages in den Pausen zwischen den einzelnen Vorführungen alle Vorbereitungen für die jeweilig folgende Projektion unbehindert und in Ruhe bei guter Tages- oder künstlicher Beleuchtung ausführen, was der Sicher- heit und dem schnellen Fortgang der Demonstrationen und auch der Ruhe des Vortragenden zugute kommt, der Mißgritie seines Assistenten nun weit weniger zu befürchten hat. — Wird der Schirm , wie es die beifolgende bauliche Skizze (Fig. I) zeigt, so im Hörsaale auf- gestellt , daß er seitlich und etwas vor dem Rednerpult , resp. Ex- perimentiertisch sich befindet , ohne daß ihn direktes Licht von den Seitenfenstern des Hörsaales treffen kann , und wird an seiner dem Projektionsapparat zugekehrten Rückseite ein undurchsichtiges Wachstuchrouleaux, dessen leinene Rückseite mit Gips mattweiß gestrichen ist, angebracht, so werden die von hinten mit dem Ap- parat entw^orfenen Bilder zunächst , ohne dem Auditorium sichtbar zu werden, auf der Rückseite des Rollvorhanges erscheinen. Hier sind sie aber sowohl dem im Nebenraum am Apparat stehenden Assistenten durch die weite Türöfi'nung, als auch dem Vortragenden von seinem Podium aus, während er spricht, stets sichtbar, so daß beide sie kontrollieren können. Ist das Auditorium mit dem Projektionsraum durch eine solche breite , womöglich Pendeldoppel- oder Schiebetüre , welche auch ge- legentlich zur Abbiendung von Licht sich verwenden läßt, verbunden, so können der Vortragende und der hinter dem Schirm befindliche Assistent über etwa nfUig erscheinende Veränderungen des Bildes mit einigen leisen Worten oder unauffälligen Zeichen sich leicht ver- ständigen , ohne daß die Aufmerksamkeit der Zuhörer hierdurch wesentlich vom Vortragsgegenstand abgelenkt wird, da ihren Blicken IS)* >92 Jacübj: Anscliauiingsunterricht und Projektion. 36,4. ja. alle Vorgänge hinter dem Schirm entzogen sind. Ja, es kann sogar der Vortragende, wenn erforderlich, an den Apparat schnell einmal herantreten, um das Nötige selbst anzuordnen, ohne hierdurch eine längere Unterbrechung des Vortrages zu veranlassen. A Projektionsapparat B Transparenter Schirm SS Schirmschienen S' S' Apparatschienen V. V Vorbereitungsräume H Hörsaal P Podium mit Experimentiertisch K Katheter Z Zuhörersitze f f pi ■t p^ 1 t==l ■ MIL 1 1 z F Ò 'Mil n s\ fï^ DöD !i Is P m ' R= B— _™j. 1 f 1 1 [iJlJR / V 1 'I r fa r 1 \ä Y' 1- t ■1 f> f fff mit Gardinen oder Kolläden verschlossene Fenster F dreiteiliges großes Fenster i^2 Laden für Tageslicht R Rolltisch für Vorbereitungen D Drehscheibe Fisr. 1. Erst nachdem er das Projektionsbild kontrolliert und gut be- funden und auch dann erst in dem Augenblick, in welchem die von ihm gegebenen Darlegungen durch das Bild veranschaulicht und ihr Verständnis dadurch erleichtert werden soll, zieht er mit einem Handgriff den Rollvorhaug hinter dem Schirm auf, worauf nun das Bild auf der Vorderseite desselben auch den Hörern sichtbar wird. Hat dieser Schirm die entsprechende Größe, so ist es sogar möglich, zwei Bilder gleichzeitig übereinander auf ihm zu entwerfen, und von diesen, indem man den rückwärtigen Vorhang nur, halb aufzieht, zunächst nur eines und erst später durch volles Aufziehen auch das andere siclitbar zu machen, so daß nun auch vergleichsweise beide Bilder bei der Betrachtung heranzuziehen sind, ohne daß durch das gleichzeitige Erscheinen beider auf einmal die Aufmerksamkeit des Hörers durch den Anblick des zweiten Bildes 3(), 1. Jacobj: Anschauungsuntcrriflit und Projektion. 2915 jcestört wird , solange er dieselbe nur dem ersten lîiide zuwenden soll , wie es bei gleichzeitigem Aufhängen von Wandtafeln so leicht der Fall ist. Hat das l'rojektionsbild für das Verständnis des Vorgetragenen seinen Dienst geleistet , so ist der Vortragende auch in der Lage, durch Senken des Vorhangs das Bild selbst sogleich wieder mit einem Ilandgriti' verschwinden zu lassen, so daß es den Hörer von dem nun fortschreitenden Gedankengang seines Vortrags nicht weiter ablenken kann, wie dies bei Verwendung von Wandtafeln, wie früher besprochen, so leicht geschieht. Erscheint es aber angezeigt, das Abschreiben einer projizierten Tabelle , Formel , oder das Abzeichnen einer wichtigen Skizze den Hörern zu ermöglichen , so kann dies ohne Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit wälirend des Vortrags dadurch erreicht werden, daß nach Schluß desselben solche Bilder nochmals und dann zu diesem Zw€ck längere Zeit sichtbar gemacht werden. Es sei hier nochmals besonders daran erinnert, daß sich ja mittels sogenannter Glastinte und feiner Zeichenfeder auf jede Glasplatte, besonders gut aber auf alte abgewaschene photographische Platten von der üblichen Größe , wie sie zur Herstellung von Diapositiven für den Apparat benützt wird, alle gewünschten schematischen Auf; Zeichnungen, Tabellen usw. eventuell noch unmittelbar vor dem Vor- trage vom Dozenten selbst aufzeichnen und dann sogleich im Pro- jektionsbilde vorführen lassen. So kann denn auch durch solche Projektionen die oft recht zeitraubende Niederschrift auf der Wand- tafel vermieden werden, die zudem, z. B. bei komplizierten chemischen Formeln und größeren Zahlenreihen leicht, wenn in der p]ile gemacht, versehentlich zu irrtümlichen Darstellungen führt. Für regelmäßig wiederkelirende Vorlesungen können dann die verschiedenen photo- graphischen Diapositive, aus Büchern abphotographierte und in Dia- positive verwandelte Abbildungen , Tabellen und dergleichen , sowie solche selbst gezeichnete und geschriebene Glastafeln geordnet, nume- riert und zu dauernden Vorlesungs - Demonstratioussampilungen ver- einigt werden. Sie lassen sich , wie Sammlungen mikroskopischer Präparate in, mit entsprechenden Leisteneinsätzen versehenen Kästen oder Schubladen, ohne viel Kaum zu erfordern, leicht aufbewahren. Diese Sammlungen köinien auch ohne große Kosten, zumal wenn das betreffende Institut über eine Photographen -Einrichtung verfügt, stets ergänzt und durch Korrekturen den neuesten Anforderungen angepaßt werden. So wird das kostbare Wandtafelmaterial durch 294 Jacobj: Anschauungsunterricht und Projektion. 36,4. eine solche Projektions -Einrichtung völlig entbehrlich, was mit der Zeit finanziell die Unkosten der ersten Anschaffung einer solchen An- lage ausgleicht. Soll der Apparat auf der Schirmfläche ein in allen Teilen gleich- mäßig scharfes Projektionsbild entwerfen , so muß selbstverständlich dafür gesorgt sein, daß die optische Achse des Apparates stets absolut senkrecht auf die Schirmfläche eingestellt ist. Man hat dies bisher dadurch erreicht, daß man Apparat und Schirm ein für allemal in dieser Lage in bestimmter Entfernung voneinander feststellte. Damit ist aber dann auch das Verhältnis von Bildgröße und Lichtstärke dauernd für jedes gegebene Objekt festgelegt. Nun wird es aber häufig erwünscht sein , Diapositive oder opake Objekte bei episkopischer Projektion das eine Mal in stär- kerer, ein andermal in geringerer Vergrößerung, dafür aber licht- stärker im Projektionsbilde vorzuführen. Bei feststehendem Apparat und Schirm wäre dies zwar ebenso wie beim Mikroskop durch Verwendung verschiedener Objektivsysteme zu erreichen. Auf diese Möglichkeit wird man aber wohl doch bei dem hohen Preis solcher Projektionsobjektive, sowie im Hinblick auf die Unbequemlichkeit ihrer Auswechslung in der Regel verzichten. Es läßt sich aber auch sehr wohl unter Benutzung desselben Projektionsobjektives die Größe des Projektionsbildes ganz nach Bedarf einfach und schnell dadurch ändern, daß man den Abstand zwischen Objektiv und Schirm ver- größert oder verkleinert, d. h. wenn man Apparat und Schirm gegen- einander verschiebbar macht, wobei natürlich die senkrechte Stellung der optischen Achse zur Schirmfläche im Interesse der gleichmäßigen Schärfe der Bilder gewahrt bleiben muß. Eine solche handliche Beweglichkeit, am besten beider Teile, läßt sich dadurch erzielen^ daß man den Projektionsapparat und das den Schirm tragende Holz- gestell auf je vier Rollen setzt, von denen je zwei auf der gleichen Seite liegend, gewölbt auf Flachschienen, je die beiden anderen als Leitrollen mit stumpfwinkligem Falz versehen, auf der eingelassenen Schneide einer Leitschiene laufen (vgl. Fig. I). Beide Schienenpaare wird man, um Verkehrsstörungen zu ver- meiden, so in den Fußboden versenken, daß ihre ebenen Flächen auf gleicher Höhe mit dem Boden verlaufen. Laufen die beiden Schienenpaare parallel, so ist damit die senk- rechte Stellung der optischen Achse des Projektionsapparates zur Schirmfläche stets gesichert. Erhebliche Veränderungen der Bildgröße werden sich, ohne daß 3(5, 4. .liicübj: Anschauungsunterricht und Projektion. •J05 die Stellunj; der Sclilrnifläche im Zuhörerraum verändert zu werden braucht, durcli Verschiebung des nun leicht beweglichen, wenn audi an sich ein erhebliches Gewicht besitzenden Projektionsapparates im Projektionsraume ohne Störung der Zuhörer bewirken lassen. Die Bewegliclikeit des Schirmes erlaubt es aber auch , wo er- wünscht, -die Bildtläche den Hörern noch zu nähern, sie bietet aber vor allem auch den großen Vorteil , daß der Vortragende , während er das Bild vorführt, durch Verschieben des leichten Schirmgestells mit dem Fuße die Bildschärfe jederzeit selbst optimal regulieren kann, ohne auf die Einstellung mittels des Projektionsobjektives von Fig. II. selten des Assistenten angewiesen zu sein. Zumal bei Projektion sich bewegender, z. B. lebender Objekte, ist dies von großem Wert. Es werden hierdurch alle jenen, sonst üblichen, so störend wirkenden und sich immer wiederholenden Anweisungen des Vortragenden an den Assistenten, wie das bekannte „Bitte schärfer einstellen ! Zuviel ! Falsch! Zurück! Halt!" usw. vermieden. Um bei der weitgehenden Beweglichkeit des Apparates die Zu- führung des elektrischen Stromes zur Lampe ohne Störung für das Hantieren am Apparat und die Vorbereitungen in seiner Umgebung bewirken zu können , wurden die beiden elektrischen Leitungen zu einem breiten gurtförmigen Kabel vereinigt, welches über zwei Rollen an der Decke laufend, in der Mitte des den Apparat überdeckenden Blechdaches mittels Drehkontakte (vgl. beistehende Fig. H) an die von dort zur Lampe führenden Apparatleitungen angeschlossen wird. 296 Jacobj: Anschauungsunterricht und Projektion. 36,4. Dieser Leitungsgurt läuft von der oben an der Decke befindlichen Anschlußstelle an die Transformatorenleitung + über eine durch ein Gewicht beschwerte freihängeude Flaschenzugsrolle nach unten und von dieser zurück zu der ersten Deckenrolle, von der aus er über die zweite Deckenrolle zum Apparat geht. Bei dieser An- ordnung wird der Kabelgurt durch das Gewicht bei Vecschiebung des Apparates stets in Spannung nach oben gehalten, so daß nie durch Herabhängen der Stromleitung Störungen im Projektionsraum veranlaßt werden können. Das Gewicht mit dem Flaschenzug ist aber in einer Wandecke des Raumes von einer Verschalung so um- geben, daß es zu Betriebsstörungen keinen Anlaß gibt. Um bei der oben beschriebenen seitlichen Aufstellung des Schirmes im Hörsaal die auf demselben erscheinenden Bilder ohne zu starke Verkürzung auch den mehr seitlich von dem Schirm in den ersten Reihen sitzenden Zuhörern sichtbar zu machen , wurde die Schirm- fläche nicht der dem Podium anliegenden Rückwand des Hörsaales parallel, sondern zu ihr in einem Winkel von 22° nach innen zuge- wendet aufgestellt und wurden dementsprechend auch die beiden Lauf- schienenpaare für Schirm und Apparat im Projektionsraum und Hör- saal schräg verlaufend, wie es die beigefügte Bauskizze Fig. I zeigt, im Boden eingelassen. Die beiden Fenster, welche sich an der dem Podium und Schirm gegenüberliegenden Wand des Hörsaales befinden, werden mit lichtundurchlässigen Stoffzuggardinen während den Vor- lesungen dauernd verschlossen. Das in der neben dem Schirm lie- genden Seitenwand befindliche große dreiteilige Mittelfenster kann ebenfalls durch solche Gardinen, welche durch Zugvorrichtungen vom Vortragspodium aus durch den Vortragenden selbst bewegt werden können , je nach Bedarf ganz oder teilweise abgeschlossen werden. Durch einen in dem Mittelteil dieses Fensters eingesetzten Laden (vgl. Bauplan Fig. I) , welcher aus horizontal stehenden , unter ver- schiedenem Winkel schräg zur Fensterfläche verstellbaren, stets parallel verlaufenden breiten Fächern besteht, kann jedes von hier aus direkt den Schirm trefl^ende Tageslicht ausgeschaltet werden, während gleichzeitig der Gesamtraum von dem zwischen den parallelen Fächern durchfallenden Licht bei Verschluß der Seitenteile des Fensters durch die Vorhänge eine gleichmäßige, nach Bedarf wechselnde, gute Tagesbeleuchtung erhält. Für künstliche Beleuchtung sind die in drei Reihen an der Decke angebrachten elektrischen Lampen mit trichterförmigen Schirmen, welche das Licht nach unten werfen, derart versehen, daß direktes Licht von ihnen den Schirm nicht zu treflen i 36,4. .lacohj: Anschuuunfi^suntoiricht und I'rojcktion. 297 vermag. Es können die einzelnen Lampenreihen ebenfalls vom Podium durch den Vortragenden nach Helicben ein- oder ausgeschaltet werden. — Selbst bei epidiaskopischen Projektionen genügt es meist, die beiden vorderen Reihen zu löschen , da bei dem schwach diffusen Licht, welches von der hintersten Lampenreihe den Schirm erreicht, die Bilder auf demselben nicht mehr beeinträchtigt werden. Bei Neueinrichtung solclier für Projektionsunterriclit bestimmter Hörsäle werden alle Einrichtungen den baulichen Verhältnissen tun- lichst unter Berücksiclitigung der hier aufgeführten Grundbedingungen anzupassen sein. Bei derartiger Anordnung der gesamten Projektionseinrichtung wird es nun aber möglich, ohne jede nennenswerte Unterbrechung und Störung des Vortrags jedes durch Projektion überhaupt vorführl)are Objekt im Bilde in demjenigen Augenblick, wo und solange, als es zur Veranschaulichung des Vorgetragenen nützlich , das Verständnis erleichternd und der Einprägung ins Gedächtnis förderlich erscheint, den gesamten Zuhörern gleichzeitig vorzuführen, und sobald es seinen Dienst geleistet, wieder verschwinden zu lassen. Es entspricht also solche Projektionseinrichtung allen Anforderungen , wie wir sie für einen wirklich zweckentsprechenden Anschauungsunterriclit auf Grund unserer eingangs gegebenen physiologischen Darlegungen verlangten. Nachdem so die baulichen und sonstigen Voraussetzungen für eine lichtstarke Projektion auf transparentem Schirm erfüllt waren und alle mit dem bisherigen Projektionsverfahren im auffallenden Licht verbundenen Störungen fortfielen, kam es also nun nur noch darauf an , über einen möglichst vielseitigen und leicht zu liandhabenden Projektionsapparat zu verfügen, um das Projektionsverfahren dem Unterricht im vollem Umfang nutzbar zu machen. Der Apparat mußte erlauben, möglichst alle für den jeweiligen Vorlesungskreis in Betracht kommenden Demonstrationsobjekte in allen Zuhörern deut- lich sichtbarem Bilde zu entwerfen. Die Anordnung der hierzu nötigen verschiedenen Projektionssysteme mußte dabei handlich und derart ausgestaltet sein, daß jede Projektion mit dem zugehörigen Objekt und Apparatur schon vor der Vorlesung im wesentlichen vor- bereitet und gebrauchsfertig im Projektionsraum neben dem Apparat bereitgestellt werden konnte. Auf diese Weise konnte sie, sobald sie, dem Vortrag entsprechend, im Wechsel mit den übrigen Projektionen zur Vorführung kommen sollte, auch bei nur kurzer Zwischenpause gut und sicher vom Assistenten eingeschaltet werden , so daß durch die jeweilige Vorführung keine Störung im \'ortrage entstand, l'in 298 Jacobj: Anschauungsunterricht und Projektion. 36,4. Apparat, welcher infolge seiner sinnreichen technischen Einrichtung diesen Anforderungen schon bei der bisher üblichen Projektion im auffallenden Licht weitgehend entsprach, war von der Firma Leitz in Wetzlar auf Anregung von Professor Kaiserling bereits vor mehr als 10 Jahren ausgearbeitet und unter der Bezeichnung Universal- projektionsapparat nach Kaiserling, wie ihn auch der 1909 er- schienene Prospekt der Firma zeigt, in den Handel gebracht. Dieser Projektionsapparat mit seiner hervorragend lichtstarken Lampe brauchte also nur noch den neuen Bedürfnissen der Projektion auf transparentem Schirm angepaßt" und mit den speziell für den pharmakologischen Unterricht wichtigen besonderen Einrichtungen für die Projektion, z.B. die des lebenden Froschherzens und -muskels, des Kreislaufes der Froschschwimmhaut, von Kymmographiumkurven, von Blutspektren , von chemischen Farbenreaktionen beim Giftnach- weis usw. ausgestaltet zu werden. Dank des weitgehenden Entgegenkommens der Firma Leitz ge- lang es schon 1908 die verschiedensten technischen Schwierigkeiten zu überwinden und zu erreichen, daß die einfachen Projektionsforraen ohne Zeitverlust jetzt sicher ineinander übergeführt werden konnten, jede Projektionsform aber, bei der gute Einstellung des Objektes größere Zeit erfordert, schon vor der Vorlesung sich soweit vorbereiten ließ, daß während der Vorlesung selbst der Assistent nur noch nötig hatte, jeweils die fertig eingestellten Teile des zugehörigen optischen Systems und das eingestellte Objekt in die durch Auschlagsvorrich- tungen gesicherte richtige Lage zur Strahlenbahn der Lampe zu bringen, um das Bild sogleich richtig auf dem Schirm erscheinen zu lassen. Der so den gestellten Anforderungen entsprechend umge- staltete, von der Firma Leit^ 1908 dem pharmakologischen Institut zu Tübingen gelieferte Apparat wurde dann unter freundlicher Mit- hilfe der bekannten Tübinger Werkstätte für Präzisionsmechanik von Herrn E. Albrecht im Laufe der folgenden Jahre noch in mancher Richtung vom Verfasser weiter ausgebaut. Nachdem sich die ange- brachten Verbesserungen seither in den Vorlesungen bewährt haben, liat die Firma Leitz nunmehr unter Verwertung auch dieser Neue- rungen ein Modell ausgearbeitet, das nicht nur allen Anforderungen, welche zur Zeit an einen solchen Apparat gestellt werden können, in handlicher und kompendiösester Form entspricht, sondern auch jederzeit neuen Bedürfnissen entsprechende Projektionssysteme ein- zuschalten erlaubt und dabei sowohl für Projektion auf opaker, wie auf transparenter Wand verwendet werden kann. Da dieser neue 3«, 4. .lacobj: Anschauungsunterricht und Projektion. 299 Apparat alle Gegenstände und sichtbaren Erscheinungen im Unter- richt zur Anschauung zu bringen erlaubt, so wurde im Einverständnis mit der Firma Leitz für ihn die Bezeichnung Pandidaskop gewählt. Im Anschluß an eine nochmalige vergleichende kurze Darstellung des Kaiserling sehen Apparates, wie er bisher verwendet wurde, möge dieses Pandidaskop an der Hand der von der Firma Leitz freund- lichst zur Verfügung gestellten Abbildungen zum Schluß eingehend beschrieben werden. 5. Der neue Projektionsapparat, das Pandidaskop des Tübinger pharmakologischen Instituts. Die vorzügliche Lichtstärke der Projektionsbilder, welche der von der Firma Leitz in Wetzlar höchst sinnreich ausgearbeitete Kaiserling sehe Universalapparat (vgl. Anm.) zu entwerfen vermag, Fig. III. ist vor allem bedingt durch die in ihm verwandte selbstregulierende Bogenlampe mit senkrecht zueinanderstehenden Kohlenstäben, welche das ganze vom Krater ausstrahlende Licht bei verschiedener Stellung Anm.: Der folgenden Besclireibung des Kalserlino sehen Universal- apparates ist der Prospekt der Firma Leitz Nr. 4311 zugrunde gelegt. Es beziehen sich die angeführten Abbildungen (Abb.) auch in ihren Nummern auf diesen. So weit die entsprechenden Einrichtungen im neuen Apparat gleich- falls Verwendung fanden, sind sie auch mit Hinweis auf die hier im Te.\t ge- gebenen Figuren unter der Bezeichnung (Fig.) mit entsprechenden Nummern kenntlich gemacht. 300 Jacobj: Anschauungsunterricht und Projektion. 36,4. der Lampe zur vollen Ausnützung zu bringen erlaubt. Durch bloße vertikale Verschiebung, sowie Neigung oder Achsendrehung dieser Lampe , welche mit ihren Kollektorlinsen und Kühlkammer gegen- einander verschieblich auf einer besonderen optischen Bank montiert ist (vgl. Abb. 1 u. Fig. III, IV, V, 2 3 4), läßt sich eine Lichtmasse von 10500 Normalkerzen bei 30 Ampere Stromstärke und 60 Volt \ Fig. IV. Spannung in zusammengefaßtem Strahlenbündel in handlichster Weise den verschiedensten Projektionsobjekteu und den ihrer Projektion dienenden Linsensystemen so zu führen, daß die Strahlen schließlich immer in der gleichen optischen Achse das Bild auf den Schirm ent- werfen. Die schnelle Auswechslung der verschiedenen Projektionsformen ist dadurch ermöglicht, daß , wie dies aus dem Prospekt der Firma und der ihrem Apparat beigegebenen Gebrauchsanweisung ersichtlich ist, bei horizontaler Normalstellung der Lampe der für die einfache 36,4. JiiCübj: An3oli:miin^sunt(;iTÌ(lit luul I'rojuktidii. ;i()i vertikale Diapositiv-Projektion bestimmte sclir bequeme Wechselrahmen (Abb. 4) Fi^. Hill auf einer in die optische Achse der Lampe ein- stellbare Bankschiene befestigt ist, auf welche auch das zuf^ehöri^'e Objektiv (Abb. 3) Fig. III 12 aufgesetzt werden kann. Diese Bank- schiene (vgl. Leitz Prosp., S. 12 u. 13, Abb. 6BR) bildet bei Kaiser- LiNG die obere Seite eines großen, um eine tiefliegende Achse am Fußgestell drehbaren Bügels, durch dessen seitliche Bewegung die Schiene aus der optischen Achse herausgeklappt werden kann. An die gleiche Schiene können je nach Bedarf statt des Diapositiv- ol)jektivs und Rahmens zwei besondere optische Bänke angeschraubt werden, auf welchen die für Mikro- (Abb. 2) und Spektral-Projektion (Abb. 9) jeweils nötigen optischen Systeme auf verschieblichen und tixicrbaren Reiterstativen montiert sind. Ein weiteres großes Objektiv Fig. IV .0 (Abb. 6Q) für Diapositiv (Abb. 8), sowie epidiaskopische Projektion liegender Fig. V (Abb. 5 u. G) und seitlich stehender Ob- jekte Fig. VI (Abb. 7), welches an einem Arm Fig. IV 5 befestigt ist, der um das unter dem Dache des Apparats befindliche große First- stahlrohr drehbar ist, kann durch seitliche Hebung gleichfalls aus der optischen Hauptaclise, wie sie bei den erstgenannten drei Projektions- formen in Betracht kommt, entfernt und mittels Einschnappens einer Feder in dieser Stellung fixiert werden. "Wird die den drei Projektions- formen mit direktem Lichtgang dienende vorerwähnte optische Bank «lurch Ausklappen ihres Bügels nach der Seite aus der optischen Achse entfernt, so können nun nach Herablassen des eben erwähnten großen Objektivs in die optische Achse mit Hilfe desselben ebenfalls Diapositive, sowie größere transparente Objekte, und zwar bei horizon- taler Enge Fig. IV (Abb. 8) derselben projiziert werden, indem die Lampe gesenkt und ihr Lichtkegel von einem unter 45 Grad zur Horizontalen geneigten Spiegel von unten den auf einer horizontal in eine Tischplatte eingelassenen Kollektorlinse liegenden Objekten zugeführt wird. Die senkrecht aufwärts gehenden Strahlen werden dann durch einen vor dem großen Objektiv aufgesetzten Silberspiegel (Fig. IV), dessen Fläche dem unteren großen Spiegel zugewandt ist und mit ihm parallel läuft, in die optische Achse des Objektivs geleitet und von diesem als Bild auf den Schirm geworfen. Bei gleicher Stellung des Silberspiegels lassen sicli aber auch, an Stelle der liegenden Diapositive, opake Objekte, einfache Bilder, Druckschrift, ja körperliche Objekte in epidiaskopischer Form auf den Schirm im auffallenden Licht projizieren. Hierzu wird (vgl. Fig. V) über die horizontale Kollektorlinse eine in die Tischplatte eingelassene Schutz- 302 Jacobj: Anschauungsunterricht und Projektion. 36,4. platte vorgezogen , welche als Unterlage für die zu entwerfenden Objekte dient. Die Lampe wird darauf nach senkrechter Hebung über ihre Normalstellung unter 45 Grad geneigt, durch eine ein- Fig. V. schnappende Feder fixiert, so daß ihr Lichtkegel nun die betreffenden Objekte mit vollem Licht bestrahlt. Das von dem Objekt zurück- geworfene Licht entwirft nun , indem es den gleichen Weg wie Fig. VI. bei der Diapositivprojektion zum Silberspiegel (Abb. 6) und durch das große Objektiv zurücklegt, das Bild auf den Schirm, In den letzteren beiden Fällen erfolgt die Einstellung des Bildes , da das große Objektiv unbeweglich ist, durch Hebung oder Senkung der die i I S6, 4. Jiicobj: Anscliauungsunterriclit und Projektion. 30.'5 Kollektoriinsc tragenden horizontalen TiscliHäclie Fi;;. V 7 mittels eines starken Kurl)ol,i;otriebes (Al)h. 6 II). Es kann nun aber auch bei wieder horizontaler Kinsteilung der Lampe in Normalhölie durch Drehung derselben um ihre vertikale Achse um 4;) Grad Fig. VI (Abb. 7) der Lichtkegel auf ein seitlich von der optischen Achse in vertikaler Stellung befindliches opakes Objekt, sei es eine Abbildung oder ein plastisches Gebilde, geleitet werden. Das grell beleuchtete Objekt läßt sich dann projizieren, in- dem man den am großen Objektiv befindlichen Silberspiegel mit seiner Fassung um die optische Achse um 45 Grad dreht, unter gleichzeitiger Beibehaltung seiner bisherigen Neigung zur Achse um 45 Grad, so daß seine Fläche dann vertikal stehend dem Objekt zu- gewandt, die von diesem ausgehenden Strahlen dem Objektive zuführt» welches das Bild auf dem Schirm entwirft. Zur Aufstellung der hier in Frage kommenden Objekte dient ein seitlich an der großen Tisch- platte angebrachtes und in seiner Höhe mittels Stahlrohrs verstell- bares kleines Tischstativ. (Fig. VI 10.) (Abb. 8, S. 15.) Der IvAisERLiNGSche Universalapparat bietet mit diesen seinen kurz skizzierten Einrichtungen also die Möglichkeit, mit wenigen, zum Teil sehr einfachen Handgriffen sechs verschiedene Projektionsformen nach Bedarf in kürzerer Zeit ineinander überzuführen. Nämlich einerseits bei direkter Lichtführung diaskopische Projektion stehen- der Diapositive nebst Spektral- und Mikroprojektion , letztere aller- dings nur bei vertikaler Stellung der Objekte , sowie anderseits unter Spiegelbenützung diaskopische Projektion liegender großer Dia- positive , sowie epidiaskopische Projektion liegender und seitlich stehender opaker Objekte. Die Anordnung, wie sie der Apparat für die letztgenannten drei Formen unter Verwendung des großen Objektives bietet, wurde in Hinblick auf ihre außerordentlich bequeme Handhabung ohne weitere Änderung auch beim Pandidaskop beibehalten, wennschon es ja an sich im Interesse der Lichtstärke des Projektionsbildes liegt, Strahlenübertragung durch Glasspiegel, soweit möglich, zu vermeiden, da diese erhebliche Lichtverluste bedingen. Da bereits nach kurzem Gebranch die große, der Lampe nächst- stehende Kollektorlinse gesprungen war , so empfahl es sich vor dieselbe eine in einen Rahmen eingesetzte dünne Glimineriilatte in 5 mm Entfernung anzubringen, um ein solches Springen durch die un mittelbare Hitze des Flammenbogens und vor allem durch abspringende glühende Kohlenteile, zumal bei Neigung der Lampe, zu verhüten. 304 Jacobj: Anschauungsunterricht und Projektion. ' 36,4. Auch wurde für die Diapositivprojektion auf dem großen Tisch- kollektor später noch ein auf die Tischplatte passender Einleg- rahmen mit Drehscheibe angefertigt, um die von ims auf abge- waschenen 'photographischen Platten von Kabinettgröße 13 : 18 zur Demonstration selbst angefertigten Zeichnungen , Tabellen usw. und die mit dem photographischen Apparat des Instituts selbst ange- fertigten Diapositive gleicher Größe bald in Quer-, bald in Längs- stellung auf diese Weise bequem zwischen andere Projektionen ein- schalten zu können. Das an der großen mit Kurbelgetriebe versehenen Tischplatte angebrachte verstellbare kleine Tischstativ Fig. VI 10 ließ sich sehr gut , wie wir später sehen werden , zur Befestigung des für die Projektion von Drucksachen dienenden Buchhalters benützen, da den hierbei in Frage kommenden Projektionsobjekten das Licht der Lampe unter Benutzung ihrer Drehbarkeit um die vertikale Achse (Abb. 7) gleichfalls sehr bequem ohne Spiegelübertragung zu- geführt werden konnte, was die Lichtstärke der Bilder wesentlich erhöht. Eine eingreifendere Umgestaltung erwies sich indessen für die- jenigen Projektionsformen des Kaiserling sehen Apparates nötig, deren optische Systeme auf dem ausklappbaren Bügel bisher an- geordnet waren. In den pharmakologischen Vorlesungen kommen näm- lich außer der Projektion einfacher mikroskopischer Trockenpräparate, bei welchen die vertikale Stellung nicht stört, auch Projektionen flüssiger Objekte und solcher, welche horizontale Lage erfordern, in Frage. So z. B. bei Vorführung von Giftwirkungen am Blut, an leben- den Muskelfibrillen, Infusorien in hängenden Tropfen, am Blutkreislauf in der Proschschwimmhaut und dergleichen. Bei solchen Demon- strationen, bei welchen die Vorführung von Lebenserscheinungen und ihrer Veränderungen unter verschiedenen Einflüssen an sich schon mancherlei Vorbereitungen erfordert, ist es nun aber nötig, um längere Verzögerungen durch Aufbau der Versuchsanordnungen und Einstellung der Objekte im Vortrag zu vermeiden, daß die betreffende, für die Projektion nötige Zusammenstellung mit allen sonst für den Versuch nötigen Nebenapparaten , Spülung , Reizschlitteu usw. schon vor der Vorlesung so auf- und eingestellt werden kann , daß bei der Vorführung selbst nur noch das Einfügen der fertig vorbereiteten nötigen optischen Systeme und das Einschalten der die Objekte in der geeigneten Stellung tragenden Vorrichtungen in die Lichtbahn nötig ist, um nach feinerer Einstellung das Bild auf dem Schirm er- scheinen zu lassen. "^ 36,4. .lacobj: Aiiscliuimn^'suiitcrriclit und I'lojcktion. .•{()5 liei der Anordnung;, wie sie in dem KAisKUMSfischen Apparat mit der auslvlappbaren P)üj,^elscliiene voriaj:^, war eine solche gesicherte Vorbereitung und schnelle Einschaltung mikroskopischer , spektro- skopischer und Froschlierz-Pr<»jektionen zwischen den andern l'ro- jektionsformen nicht zu erreichen. Auch fehlte es bei ihm an ge- eigneten Flächen zur Aufstellung der Nebenapparate, Es mußte deshalb für Anbringung größerer Tischfliichen im Apparate gesorgt und die Anordnung des Mikroskops so getroffen werden, daß sie, sowohl bei horizontaler wie vertikaler Stellung des Tubus eine fertige Einstellung mikroskopischer Objekte schon vor der Vorlesung der Art ermöglichte , daß im entscheidenden Moment das fertig eingestellte Mikroskop mit samt dem Objekt nur noch in das Strahlenbündel eingeschoben zu werden braucht, welches durch Einsetzen und Einstellen des entsprechenden optischen Systems zwi- schen Lampe und Mikroskop gebildet wird. Ebenso mußte auch das Mikroskop mit seinem zugehörigen System sich schnell wieder ausschalten und an seine Stelle die ebenso vor- bereiteten Systeme für vertikale Diapositivprojektion unter Verwendung des Leitz sehen Wechselrahmens, für Projektion von Blutspektren, so- wie für Froschherz- und Bücher -Projektion sich einschalten lassen. Diesen verschiedenen Forderungen wurde von der Firma Leitz am neuen Apparat in folgender Weise auf das vollkommenste bei verhältnismäßiger Einfacliheit der Handhabung entsprochen. Zunächst wurde in dem erweiterten, die große horizontale Kollektorlinse tragen- den Tisch Fig. IV u. VI 7 eine quer zur optischen Achse verlaufende Doppelführung angebracht, in welcher eine mit eingeschliffener Schneide versehene, verschiebbare Leitschiene Fig. V u. VI lo von der Länge der Tischplatte an einen Anschlag in die senkrechte Ebene der opti- schen Achse , über die die große Linse schützende verschiebbare Deckplatte gezogen werden kann. Auf diese Leitschiene lassen sich ebenso wie auf die Schiene der Lampe die den verschiedenen Pro- jektionen dienenden optischen Systeme , sei es direkt in ihren ein- zelnen Teilen mittels Reiter oder auf besonderen optischen ]5änken Itereits angeordnet, mittels eingeschliffenen Winkelfalzcs je so aufsetzen, daß ihre Schneiden bei "entsprechender Einstellung des Tisches durch das Kurbelgetriebe mit der Schneide der die Lampe und ihr Kollek- torensystem tragenden Bank bei senkrechter Stellung derselben in einer geraden Linie sich befinden. Auf solchen verschiedenen ein- setzbaren optischen Bänken können je nach Wunsch auf verscliieb- und fixierbaren Reiterstativen jeweils die erforderlichen optischen Zcitscbr. f. wiss. Mikroskopie. 36, 4. 20 306 Jacobj: Anschauungsunterricht und Projektion. 36,4. Teile für Diapositiv-, Herz-, Spektralprojektion, sowie ein neues hervor- ragend lichtstarkes System , welches für die Strahlenleitung bei der später zu beschreibenden Mikroskop -Projektion dient, so angebracht werden, daß sie nach einmal erprobter Einstellung dauernd auf diesen optischen Einsatzbänken in ihrer Stellung fixiert werden können. Bei dieser Anordnung kann jede dieser Bänke für die betreffende Pro- jektion schon außerhalb des Apparates völlig gebrauchsfertig bereit- gehalten, eventuell auch schon auf die ausgeschobene Leitschiene auf- gesetzt werden, um im entscheidenden Moment in die optische Achse vorgezogen, für die betreffende Projektion Verwendung zu finden. Soll einer Mikro- oder Spektralprojektion eine einfache Diapositiv- projektion unmittelbar vorangehen, so kann auch für die letztere das Diaskop mit liegender Platte (Fig. IV) benutzt werden. Um bei der Projektion auf transparentem Schirm, wie eingangs dargelegt wurde , jedes von der Lampe ausgehende verirrte Licht sicher abzuhalten, wurde an einem von der oberen Firststange herab- reichenden und an dieser verschiebbarem Arme (vgl. Fig. VIII 13) eine dem großen Objektiv angepaßte Zylinderblende angebracht, von wel- cher aus ein konischer Stofftrichter zu dem vorderen Verdunklungs- vorhang des Apparates führt, der durch sechs Stahlfedern ausein- ander gehalten wird. Diese Zylinderblende kann den an den ver- schiedenen Linsensystemen befindlichen oder ansetzbaren Blendscheibeu fest angelegt werden, und läßt sich so alles Nebenlicht der Lampe von dem Projektionsschirm sicher ausschließen. Für die Mikroprojektion dient ein umlegbares Mikroskop , wie es beistehende Fig. VII u. VIII zeigt, das auch außerhalb des Appa- rates als solches verwendbar ist. Es läßt sich auf einem Tischchen 9 fixieren, das auf einer Säule so verschieb- und drehbar ist, daß es einerseits über die Mitte der Leitschiene gebracht, aber auch mit dem Mikroskop und dem auf ihm eingestellten Objekt seitlich so ver- schoben werden kann, daß die Leitschiene 15 zum Einsetzen der verschiedenen optischen Aufsatzbänke frei ist. Mit diesem Mikro- skop können , wie Fig. VII u. VIII zeigen , sowohl Objekte in verti- kaler, als in horizontaler Stellung projiziert werden, wobei in letzterem Falle, das aus dem stehenden Tubus kommende Strahlenbündel durch ein total reflektierendes Prisma in die horizontale optische Haupt- achse des Apparates geleitet wird. Das parallele Strahlenbündel für diese Mikroprojektion wird durch ein auf die Lampenbank einsetzbares, von der Firma Leitz neu zu- sammengesetztes optisches System (Fig. VII u. VIII 8), das die gesamte 3«, 4. Jacobj: Anschauungsunterricht und Projektion. 3()7 Licbtmeuge des Kraters in unmittelbarer Nähe desselben erfaßt, zu;,'e- föhrt, sei es direkt, bei liegendem Tubus oder unter Benützung des unter Fig. VII. 45^ Neigung eingestellten Beleuchtungsspiegels des Mikroskops bei stehendem Tubus. Durch Verwendung dieses neuen intensiven Be- I Fig. VIII. leuchtungssystems wird es möglich , auch Objekte bei sehr starker Vergrößerung noch einer großen Zuhörerzahl sichtl)ur zu machen und z. B. lokale Gefäßveränderungen selbst im Kapillarkreislauf der Froschschwimmhaut zu demonstrieren. 20* 308 Jacobj: Anschauungsunterricht und Projektion. 36,4. Bei dieser Art der Anordnung des Mikroskopes ist es nun auch möglich, schon vor der Vorlesung ein Objekt mikroskopisch mit etwa nötigen Nebenapparaten auf- und einzustellen , und es dann so auf die Seite zu schieben, daß es jederzeit zur Verfügung bereit ist. Nach Beiseitesetzen der zugehörigen optischen Bank von der Lampen- schiene kann dann jede beliebige andere Projektion unbehindert aus- geführt werden. Soll später das mikroskopische Präparat zur Vor- führung gelangen , so braucht man das Mikroskop nur mit dem bereits eingestellten Objekt in die optische Achse einzuführen, die zugehörige optische Bank auf die Lampenschiene wieder einzusetzen und mit dem Kurbelgetriebe die optischen Achsen der Teile wieder in eine Linie zu bringen, um das Bild des mikroskopischen Objektes auf dem Schirm erscheinen zu lassen. In gleicher Weise läßt sich die Projektion zweier zum Ver- gleich übereinander stehender Spektren verschiedener BlutfarbstoflP- lösungeii fertig eingestellt auf der hierfür bestimmten und mit den nötigen optischen Teilen (vgl. Prospekt, Abb. 9 Seite 16) versehenen Bank bereithalten, und sobald es der Vortrag verlangt, auf die Leit- schiene des Mitteltisches einsetzen und jederzeit zwischen der Pro- jektion von Diapositiven oder anderen Projektionsobjekten zur Vor- führung bringen. Ebenso kann auf die Leitschiene des Tisches ein Reiterstativ in die Lichtbahn eingesetzt werden, auf welchem, wie Fig. IX zeigt, die gesamten Teile für die Projektion des Froschherzens in der er- forderlichen Weise zusammengestellt sind. Diese Anordnung besteht, wie es die Fig. IX zeigt, aus einem kleinen, eine Fläche von etwa 10 qcm bei etwa 20 cm Abstand in starker Vergrößerung auf den Schirm projizierenden Objektivkopf, welcher die Einstellung des Bildes mittels eines Zahngetriebes ge- stattet. In der genannten Entfernung hinter dem Objektiv ist in einer von zwei seitlichen Säulen getragenen Fußplatte eine vorne mit Glasscheibe versehene Wasserkammer (Fig. IX 6) einsetzbar. In diese wird der auf einem Brettchen aufgespannte Frosch nach Öffnen seiner Brustwand und Freilegen seines Herzens über Kopf so eingetaucht und das Brettchen durch zwei an den Seitenwänden des Kastens anschraubbare federnde Halter so befestigt, daß das Herz sich ge- rade über der Öffnung eines schräg von unten nach oben ver- laufenden und etwas unter der Mitte des Kastens, nahe der vorderen Scheibe mündenden Rohres befindet. Aus diesem Rohr wird von einem über dem Kasten angebrachten Behälter ein Strom indifferenter :ì«, 4. Jacobj: Anschauungsunterricht und Projektion. :{09 Salzlösung dem Herzen zugeführt, um es vor der Einwirkung der durch die starke Beleuchtung erzeugten Wärme zu schützen. Ein die Höhe des Flüssigkeitsstandes regulierendes Ibcrllußrohr führt die überschüssige Kühllösung ab. Das Licht der Lampe wird durch die großen Kollektoren zu eiuem Strahleukegcl zusammengefaßt, zwischen den den Kasten tragenden Säulen hindurch auf einen unten am Objektivstativ be- festigten und unter entsprechendem Winkel nach oben geneigten Spiegel und von ihm so auf das Herz geworfen, daß in dem Quer- schnitt des Strahleukegels, in welchem die Brustwand liegt, die ge- samte durch die Kollektoren vereinigte Lichtmasse der Lampe von über 10000 Kerzen auf einen Kreis von wenigen Quadratzentimetern zusammengefaßt ist. Diese intensive Beleuchtung erlaubt es, das kleine, kaum 1 cm"^ in der Fläche darstellende Froschherz in noch so lichtstarkem Bilde, bei einer 400 fachen Flächenvergrößerung vorzuführen, daß die an ihm ablaufenden Lebeuserscheinungen von 60 bis 80 Zuhörern unmittelbar mit bloßem Auge gleichzeitig beobachtet werden kön- nen. Selbst Erscheinungen, wie der Muscarinstillstand des Herzens, lassen sich aber bei der angewandten Kühlung vorführen, obgleich dieser schon durch geringe Temperaturreizung des Herzens verhin- dert wird. Auch für diese Froschherzprojektion ist die ganze Anordnung, wie die Abbildung zeigt, so getroffen, daß der auf dem Heiter fertig 310 Jacobj: Anschauungsunterricht und Projektion. 36,4. vorbereitete Versuch beiseite gestellt werden kann , um bei Ein- setzung in den Apparat und entsprechender Einstellung der Lampe und ihrer Kollektoren sofort das Bild des richtig und gut eingestellten lebenden Herzens auf dem Schirm erscheinen zu lassen. Mit der Einrichtung für epidiaskopische Projektion liegender Objekte, wie sie im Kaiserling sehen Apparat vorgesehen und oben (vgl. Fig. V) beschrieben wurde, lassen sich auf den opaken Schirm im auffallenden Licht mittels des Silberspiegels und großen Objek- tives auch Drucksachen so zur Darstellung bringen , daß sie für den Beschauer in lesbarer Schrift erscheinen, wenn das Buch auf die Tischplatte in den Apparat so eingelegt wird , daß es für den am Apparat Stehenden und dem Schirm den Rücken Kehrenden les- bar ist, denn durch den Silberspiegel wird ein Spiegelbild in das Objektiv geworfen , das durch die Kreuzung der Strahlen , welche das Objektiv darauf bedingt, wieder auf der Projektionswand das normale Bild entstehen läßt. Dieses Bild erscheint nun aber selbst- verständlich bei Anwendung des transparenten Schirmes in unles- barer Form , da es auf dessen Vorderseite in Spiegelschrift sich darstellt. Diesem Übelstand wurde zunächst versucht dadurch ab- zuhelfen , daß man das betreffende Objekt direkt ohne Zwischen- schaltung eines Spiegels zwischen Objekt und Linse projizierte, denn dann entsteht durch die Umkehrung der Linse das Spiegel- bild auf der Rückseite des Schirmes und zeigt sich auf der Vorder- seite in normaler Weise, wenn das Bild selbst auf dem Kopf stehend projiziert wird. Von der Firma Leitz wurde deshalb anfänglich ein von dem oberen Firststahlrohr des Apparates seitlich herunterklappbares hölzernes Pult- brett angebracht, dessen Fläche die optische Achse des großen Ob- jektives senkrecht schneidet und diesem gegenüber sich einstellen läßt. War es herabgelassen, so konnte auf seine untere Pultleiste ein aufgeschlagenes Buch auf dem Kopfe stehend so eingelegt werden, daß , wenn man die glatt- und ebenanliegenden Seiten desselben stark beleuchtet, das gegenüberstehende große Objektiv nach Ent- fernung des an ihm befestigten Silberspiegels ein Bild der Buchseiten auf der Vorderfläche des transparenten Schirmes entwarf, auf welchem auch die Schrift nun in normaler lesbarer Weise erscheint. Die hierfür nötige Beleuchtung wurde dadurch erreicht, daß man unter dem Pult hinweg, durch Senken der horizontal stehenden Lampe ihren Strahlen kegel mittels eines großen Glasspiegels ,. welcher auf die Platte des Mitteltisches über der großen Linse desselben unter einer Neigung 36, 4. Jacobj: Ansoh.'iuunp^suntorriclit und Projektion. ;;i 1 von 45" zu (1er Tisclifläche aufgesetzt wurde, dem zu cntM'erfcnden Huche zuführt. Einerseits geht nun aber dabei infolge der Licht- übertragung mittels Glasspiegcls erheblich (gegen 20 l'rozent) Licht verloren, anderseits ist eine gute, gleichmäßige, sichere Fixierung der Buchseiten oder Bildfliichen auf dem hängenden l'ulte kaum zu erreichen , so daß aucli diese IVojektionsform einer Verbesserung noch bedurfte. Es wurde ein besonderer Buchhalter von mir anfertigen ge- lassen, wie ihn die beistehende Abbildung Fig. X zeigt. Die auf- geschlagenen Bücher werden in demselben mit ihren aufgeschlagenen Seiten durch zwei federnde Platten von hinten gegen einen Rahmen glatt angepreßt. Das die beiden federnden Platten haltende Ge- stell, das in zwei Schienen der Fußplatte des Halters läuft, kann durch zwei Schrauben so festgestellt werden, daß das Buch in seiner Stellung gesichert ist. Diese Teile können mit dem einge- legten Buch durch ein Zahngetriebe auf der Fußplatte verschoben und kann das Bild so eingestellt werden. Mittels eines in die Fußplatte des Halters eingelassenen Falzes läßt sich die ganze Vor- richtung auf das kleine, seitliche, am Mittelteil des Projektions- apparates angebrachte Tischstativ aufschieben und so einstellen, daß die Buchfläclien senkrecht und parallel zu der Hauptachse des Appa- rates stehend , von dem direkt durch die großen Kollektorlinsen er- zeugten Lichtkegel in einer Ausdehnung von 20 cm Höhe und 40 cm Breite beleuchtet werden, sobald nur die Lampe in ihrer vertikalen Längsachse um 45° gedreht wird (vgl, Fig. VI), wie es ja be- reits für epidiaskopische Projektion seitlich stehender Objekte vor- gesehen war. 312 Jacobj: Anschauungsunterricht und Projektion. 36,4. Auf einem Reiterstativ, das auf der verschiebbaren Leitschiene Fig. VI 15 des Tisches (7) aufgesetzt wird, wird nun das große von seinem Arm abgenommene Objektiv (vgl. Fig. IV 5) nach Beseitigung seines Silberspiegels in entsprechender Entfernung gegenüber der Mitte des Buchhalters so fixiert, daß seine optische Achse senkrecht zur Buchfläche verläuft. So wird es möglich, das Bild der beiden Buchseiten bei Drehung des ganzen Projektionsapparates um 90^ auf den transparenten Schirm derart zu werfen , daß die Schrift auf der Vorderseite desselben gleichfalls lesbar erscheint. Dabei muß dann der seitliche Vorhang mittels eines in ihm befindlichen elastischen Schlitzes über den Tubus des großen Objektives gezogen werden. Um mit dem ganzen schweren Projektionsapparat die hierzu nötige Drehung von 90^ um seine vertikale Achse ausführbar zu machen, wurde seiner Zeit bei Neueinrichtung des Pharmakologischen Instituts in den Fußboden eine auf Kugellagern laufende Drehscheibe eingelassen, auf welche der gesamte Apparat in seinen Laufschienen aufgefahren und dann mit einer Hand umgedreht werden kann. Da diese Einrichtung aber recht kostspielig war und ihre Erstellung auch manche bautechnische Schwierigkeiten bei Neueinrichtung anderer Institute veranlassen würde, so wurde von der Firma Leitz bei dem Pandisdaskop die Drehscheibe in den Apparat selbst in eine Ebene dicht über die Rollen seines Fußgestelles eingebaut (Fig. IV). Damit ist aber nicht nur die Möglichkeit der Projektion von Drucksachen in der eben beschriebenen Weise auf transparentem Schirm gegeben, es kann vielmehr nun der Apparat auch jederzeit zur Projektion im auffallenden Licht, wenn gewünscht, benutzt wer- den, wenn seine Laufschienen nur eine Verschiebung vor den Schirm erlauben. Die neue Anordnung für Mikroprojektiou und Projektion des Froschherzens, ebenso wie die für Projektion von Drucksachen, machten es nötig, über der nach der rechten Seite zum Aufstellen von Ap- paraten und Ablegen von Instrumenten erweiterten Tischplatte des Mittelteiles des Apparates , auch die Abdunklungsvorrichtung erker- förmig zu erweitern und in den die Vorderwand dieses Vorsprunges bildenden Vorhang ein verschließbares Fenster anzubringen, durch welches der den Apparat bedienende Assistent das Bild auf dem Schirm beobachten kann, während er selbst ganz in dem den Ap- parat umschließenden Vorhang eingeschlossen bequem hantieren kann, ohne daß Licht nach außen dringt. ;{«, 4. Jacobj: Anschauungsiinterriclit und I'rojektion. 313 Um die für die verschiedenen Projektionen nötigen optischen Teile , sowie die als Diaponitivc zu projizit-rciidcn Glasplatten und sonstigen Objekte stets in der Nälic des Apparates in riitsprecliender Reihenfolge geordnet, schnell zur Hand zu haben, wurde ein fahr- barer Tisch anfertigen gelassen. Auf seiner oberen und unteren Tischplatte können die verschiedenen, zum Einsetzen in den Projek- tionsapparat jeweils nötigen optischen Bänke und sonstigen Apparate Aufstellung finden , und in seiner flachen , mit weißem Flanell aus- gelegten unter der oberen Tischplatte ausziehbaren Schublade lassen sich die photographischen Diapositive und sonst zu projizierenden Glasplatten in der für den Vortrag entsprechenden Ordnung nebenein- ander einlegen. So bietet die ganze Einrichtung die Möglichkeit, jede in Frage kommende Projektion so bereit zu halten und während des Vortrags durch einen darauf eingeschulten Assistenten ohne Störung der Aufmerk- samkeit der Zuhörer zur Vorführung bringen zu lassen, daß die einzelne Demonstration immer gleichzeitig und während der Besprechung des Gegenstands oder der Erscheinungen erfolgen kann, welche durch ihre Vorführung schneller und leichter erfaßbar gemacht werden sollen. In dieser Weise zur Anwendung gebracht, wird aber das Projektions- verfahren in der Tat zu einem Mittel , um im Unterricht die Anf- nahmetiihigkeit der Zuhörer bei möglichster Zeitersparnis zu steigern, wie wir es eingangs als eine Forderung bei der Ausgestaltung des Demonstrationsunterrichts hinstellten. Es ist klar , daß keineswegs für jeden Unterricht ein so viel- seitiger Apparat, wie er hier geschildert wurde, nötig ist. In den meisten Fällen, zumal in Schulen wird es genügen, wenn nur zu- nächst die Möglichkeit für einfache Diapositiv- und epidiaskopische Projektion geboten ist. Mit Hilfe eines photographischen Apparates ist es ja aber auch möglich, die überwiegende Mehrzahl der für den Unterricht wirklich wichtigen Demonstrationsobjekte so aufzunehmen, daß sie sich in Form von Diapositiven und dann auch ohne Ver- dunklung auf dem transparenten Schirm vorführen lassen. Die Haupt- sache ist, daß der Apparat mit einer möglichst lichtstarken Lampe, wie sie die Firma Leitz bietet, ausgestattet ist und die ange- gebenen Bedingungen für die Projektion auf transparentem Schirm gegeben sind. Sind bei der ersten Anschaffung eines solchen Ap- parates die zur Verfügung stehenden Mittel nicht so groß, daß sie für die Ausstattung desselben mit allen hier geschilderten Einrich- tungen sogleich ausreichen, so dürfte es doch jedenfalls zu emp- 314 Jacobj: Anschauungsunterricht und Projektion. 36,4 fehlen sein , das Stativ des beschriebenen Pandidaskopes mit seinen mechanischen Einrichtungen nebst Lampe und großem Objektiv, wie ihn Fig. IV zeigt, als Grundlage zu wählen, da sich auf dieser Grund- lage dann durch spätere weitere Anschaffung und Anbringung der verschiedenen optischen Systeme der Apparat immer weiter aus- gestalten läßt. [Eingegangen am 1. August 1919.] 36,4. Spiegel: GliafUrbung am Gefrierschnitt und Serienschnitten. 315 [Aus dem Neurologischen Institut der Universität Wien. Vorstand: Hofrat Oheksteinku.I Gliatarbung am Gefrierschuitt und an Serien- schnitten. Von Dr. Ernst Spiegel, Assistenten am Institute. Die Gliafärbung gehört bekanntlich zu den schwierigeren Auf- gaben der mikroskopischen Technik, wolier es kommen mag, daß sie relativ wenig geübt wird und insbesondere die Pathologie der Zwischen- substanz des Zentralnervensystems noch lange nicht in dem Maße be- kannt ist, als es wünschenswert erscheint. In unserem Institute wurde nun seit einigen Jahren die MALLOuvsche Methode in der Modifikation, die E. Pollare augegeben hat, angewendet und gab in der Regel recht brauchbare Bilder, allerdings nur für die menschliche Glia, während das Zwischengewebe im Zentralnervensystem der Tiere durch diese Methode ebensowenig gefärbt wird wie durch die von Weigert angegebene. Ein Nachteil, der immerhin der Mallory- PoLLAK sehen Methode anhaftet, ist die Länge der zu ihrer Ausführung nötigen Zeit; sie beansprucht mindestens vier Wochen, so daß sie dort nicht angewendet werden kann , wo es sich um rasche Ver- arbeitung des Materials, etwa zur Abgabe eines liefundes, handelt. Ich versuchte daher, ob diese Methode nicht für den Gefrierschnitt Anwendung finden könnte , wobei eine wesentliche Verkürzung der anzuwendenden Zeit zu erhörten war. Es gelang mir, die im folgenden beschriebene Methodik auszuarbeiten, welche dieselben Bilder wie die MALLORY-PoLLAKSche Färbung innerhalb einiger Tage liefert. 1. Kleine Stücke des frischen Materials werden in 4prozentigem Formol fixiert. Doch ist ein monatelanges Liegen in Formol ohne Nachteil. *) PoLLAK, E., Zeitschr. f. wias. Mikrosk. und mikrosk. Technik Bd. 32, 1915, S. 137. 316 Spiegel: Gliafärbung am Gefrierschnitt und Serienschnitten. 36,4. 2. Wässern , Schneiden auf dem Gefriermikrotom (bis höchstens 10 jW Dicke). 3. Iprozentige Pikrinsäure 1 bis 2 Tage bei 37^ in gut ver- schlossener Flasche. 4. öprozentige Ammoniumbichromatlösung 1 bis 2 Tage bei 37^ in gut verschlossener Flasche. Die weitere Behandlung hält sich nach Pollaks Vorschrift, nur die Differenzierung muß meist länger durchgeführt werden. 5. ^/gprozentige Kaliumpermanganatlösung 5 Minuten; Aqua dest. 6. Iprozentige Oxalsäure 5 Minuten; Aqua dest. 7. Mallorys Hämatoxylin 15 bis 18 Stunden bei 37*^. (Hämatoxylin Merck 0*1 wird durch Kochen in Aqua dest. 80*0 gelöst. Gleichzeitig bereitet man unter Erwärmen eine 1 Öprozentige wässerige Lösung von Phosphor -Wolfram -Säure und setzt 20'0 cc dieser Lösung zum Hämatoxylin ; dazu kommen noch 0*2 g Wasserstoffsuperoxyd. Die Lösung gewinnt ihre volle Färbekraft nach 8 Tagen, wovon sie 2 Tage bei Tageslicht stehen soll.) 8. Differenzierung in 30prozentiger frisch bereiteter alkoholischer Eisenchloridlösung durch ^j^ bis 2^/2 Stunden. ,-Die fortschreitende Differenzierung muß mit dem Mikroskop kontrolliert werden. 9. Alkohol, Karbolxylol, Einschluß. Die günstigen Erfahrungen, die ich mit dieser Methode seit fast einem Jahre machte, ermutigten mich zum Versuche, Zelloidinschnitte, die für andere Färbungsmethoden, z. B. die WEioERTSche Markscheiden- oder die NissL-Färbung vorbehandelt waren, in der gleichen Weise zu bearbeiten wie den Gefrierschnitt. - Dieser Versuch gelang tatsächlich, so daß nun die Möglichkeit besteht. Schnitte aus einer Serie speziell auf das Verhalten der Glia zu untersuchen, wenn das Studium der nach anderen Methoden gefärbten Nachbarschnitte auf Veränderungen in der Zwischensubstanz hinweist. Dadurch, daß man die zu färbende Partie vorher in beliebiger Weise einbetten und schneiden kann, wenn nur die Schnitte nicht dicker als höchstens 10 ju ausfallen, ist auch die Möglichkeit gegeben, eine größere Hirnpartie im Zusammen- hang in ihr-er Gliastruktur darzustellen , während man bei der bis- herigen Art der Färbung immer nur kleine Stücke ausschneiden mußte. [Eingegangen am 4. August 1919.] 30, 4. Referate. ;i ] 7 Referate. 1. Mikroskop und Nebenapparate. Kiplinger, C. C, Ein einfaches Ultramikroskop ('.Tonni, of the Americ. Chem. Soc. vol. 30, 1917, S. IGIG). Der Schlitz eines Kollimators aus einem Spektroskop ist durch ein 1 Zoll -Objektiv ersetzt. Dieses System dient als Kondensator. Als Zelle dient eine kleine Vertiefung in einer stnnipfschwarzen llartgummiplatte. Der in diese gebraclite Flüssigkoitstropfen wird mit einem Quarzplättcheu bedeckt. Auf den Rand der Flüssigkeit wird das Licht einer 500 Watt -Stickstoff lampe konzentriert. Liesegang {Frankfurt a. M.). Miethe, A., Haltbare Silberspiegel für astronomische und andere optische Zwecke (Zentral -Zeitg. f. Optik u. Mechanik Bd. 40, 1919, S. 157—159). Ein stark mit Amylazetat verdünnter Zaponlack kann optisch einwandfreie Schutzschichten auf versilberten Glasplatten geben. Der Azetongelialt muß möglichst gering sein. Selbst bei einer Verdünnung des käuflichen Zaponlackes mit der achtfachen Monge Amylazetat ist die Schutzwirkuiig gegen den Schwefclwasscrstort' und andere schäd- liche Gase der Atmosphäre noch hinreichend. Alle hygroskopischen IJberzüge würden dagegen beim Trocknen störende Strukturbildungen ^^*^^°- Liesegang {Frankfurt a. M.). 318 Referate. 36,4. 2. Mikrophotographie und Projektion. Eldredge , A. G. , Photography in research. A concise review of the applications of photography in industry. Illumination, lenses and appliances. Motion microphotographs record stresses in wrought iron. Opportunities for development (Chemical and Metallurg. Engineering vol. 20, 1919, S. 506 —510 m. .14 Abb.). Bemerkenswert ist nur eine Vorrichtung zur mikrokinemato- graphischen Aufnahme der Strukturveränderungen von bearbeitetem Eisen bei wiederholten Einwirkungen von starkem Druck. Liesegaiig (Frankfurt a. M.). 3. Physik und Chemie. SchOOrl, N., Microchemische reacties op choline (Pharm. Weekblad vol. 55, 1918, S. 364—369 m. 4 Abb.). Die mikroskopische Kristallreaktion der alkoholischen Lösung des salzsauren Cholius mit überschüssigem Platinchlorid zeigt sich erst nach dem Eindunsten der Lösung. Noch charakteristischer ist die Bildung von goldgelben, schief abgeschnittenen Säulen (mit schwach negativer Doppelbrechung) des Golddoppelsalzes beim vorsichtigen Zusammenfließenlassen je eines Tropfens salzsauren Cholins und Gold-, Chloridnatriums. In der Gegend des Goldüberschusses sind diese besser ausgebildet. Durch Reduktion zu metallischem Gold zersetzen sie sich bald. Charakteristisch sind auch die Kristalle mit Quecksilber- jodid, Kaliumwismutjodid, das Pikrat und Pikrolonat. Liesegang {Fraiikfurt a. M.). Zawalkiewicz , Z. , Häminkristalle und deren Herstel- lung (Pharm. Post Bd. 51, 1918, S. 45). Eine sehr geringe Menge der verdächtigen Substanz wird zur Mikroanalyse auf Hämin auf einem Objektträger mit einem Tropfen ^/jQ norm. Kochsalzlösung verrieben und in 20 cm Entfernung über einem Mikrobrenner eingetrocknet. Darauf 1 Minute langes gleiches Erhitzen nach dem Anfeuchten mit 2 Tropfen konzentriertem Eisessig und Bedecken mit einem Deckglas. Nach dem Verdampfen der Säure kommen 2 Tropfen Glyzerin unter das Deckglas. Bei der mikrosko- pischen Beobachtung zeigen sich dann die rotbraunen schiefrhom- 36, 4. Referate. 3 1 9 bischen Häminkristalle. Hei Ersatz des Kochsalzes durch Chlorammo- nium werden die Kristalle etwas größer. Liesegang {Frankfurt a. M.). Dienes, L., Studien zur quantitativen lîestim m uu{^ sehr geringer Ca-, Mg- und P-Mengen in tierischen Substanzen (Biochem. Zeitschr. Bd. 95, 1919, S. KU —145). Die volumetrischen Mikromethoden scheinen hier den gravime- trischen an Genauigkeit nicht nachzustehen. Besonders muß auf die Reinheit der Büretten geachtet werden. Aus einer in eine dünne Kapillare endenden Bürette kann man Flüssigkeitsmengen mit 1 bis 2 Tausendstel Kubikzentimeter Genauigkeit ausfließen lassen. Die Titrierung sollte in möglichst kleinem Volumen vorgenommen werden. Man darf also die Titrierungsflüssigkeit nicht zu sehr verdünnen. Dadurch bleibt der Umschlagspunkt schärfer. Ca wird als Oxalat von Mg getrennt und bestimmt. Der Nieder- schlag wird mit KMnO^- Lösung titriert. Mg wird mit Seifenlösung titriert. Die Phosphorsäure wird nach zweimaliger Ausfällung mit Ammoniummolybdat nach Woy durch Titrierung mit ^/^Q-NaOII be- stimmt. Liesegang {Frankfurt a. M.). Zijp, C. Tan, Jod als mikrochemisches Reagens für Form- aldehyd und Hexamethylentetramin (Pharm. Week- blad Bd. 55, 1918, S. 45—47). 0-0003 mg Hexamethylentetramin geben mit einem Tropfen einer Lösung von 1 g Jod und 1 g Jodkalium in 100 g Wasser noch eiu für mikrochemische Bestimmungen geeignetes kristallinisclies Reaktions- produkt. — Bei der Prüfung auf Formaldehyd führt man diesen zu- erst mittels Ammoniak in Hexamethylentetramin über. Liesegang {Frankfurt a. M.). 4. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A. Niedere Tiere. Spek, J., Oberflächenspannungsdiffereuzen als eine Ursache der Zellteilung (Arch. f. Entwicklungsmech. Bd. 44, 1918, S. 5 — 113 m. 25 Abb.). Nur Beobachtungen an lebenden Eiern von Cyclops, Kephelis usw. Die kleinen Nematoden (besonders das „Glanzobjekt'' lìhabditìs doli- chura) wurden in einem Tropfen RiNOERSchen Gemisches (0-6% NaCl, je 0-02<'/o KCl und CaCl^, dazu etwas NallCOg in Wasserj zerzupft. 320 Referate. 36,4. von den größeren nur der an das Receptaculum seminis sich an- schließende Teil des weiblichen Apparates. Die großen Kapseln von Planorhis corneus wurden durch vorsichtigen Druck auf die Wachsfüßchen des Deckglases so weit plattgedrückt, daß eine Wasser- tauchlinse benutzt werden konnte (S. 57). „Kin dem Eiweiß der Eikapseln entsprechendes Medium ließ sich nicht so ohne weiteres finden" (S. .58). ' P. Mayer {Jena). Prowazek, S. v., Studien zur Biologie der Protozoen. 6. (Arch. f. Protistenkde. Bd. 31, 1913, S. 47—71 m. 7 Abb. u. 1 Tfl.). Enthält unter anderem auf S. 59 — 61 Tabellen über die Färbung dreier Sorten von Lecithin , die (teils rein , teils im Gemische mit Eiweiß) mit „Sublimatalkohol" behandelt und mit Alkohol ausgewaschen worden waren, mit allerlei Kernfarbstoffen. Ergebnis positiv, daher der Schluß, daß in der Zelle Gebilde vorkommen können, die nichts mit dem Kerne zu tun haben und sich doch färberisch so verhalten. P.- Mayer (Jena). Wherry, T. B,, Studies on the Biology of an Amoeba of the Li max Group. Vahlkampfia s p. No. 1 (Arch, f. Protistenkde. Bd. 31 , 1913, S. 77— 94 m. 8 Abb. u. 2 Tfln.). Auf S. 87 kurze Angaben über das Verhalten des schon unge- färbt deutlichen Kernes zu „Giemsa", je nachdem die Amöben ein- fach getrocknet und mit Methylalkohol fixiert oder mit „mercuric chloride und acetic acid" behandelt waren. P. Mayer (Jena). BaMc, K., Zur Kenntnis der Theneen (Zool. Jahrb., Abt. f. Syst. Bd. 40, 1916, S. 389—408 m. 3 Tfln.). Aus den in starkem Alkohol aufbewahrten Schwämmen wurden die Nadeln mit „erwärmter Salzsäure" isoliert. Vor dem Einbetten in Paraffiin wurden die zum Schneiden bestimmten Stücke mit Cochenilletinktur nach P. Mayer, Para-, Alaun-, Boraxkarmin, Alaun- und Eisenhämatoxylin sowie Congorot durchgefärbt. Entkieselt wurde in Flußsäure , aber die „Paraffinpräparate" wurden mit den Nadeln 5 bis 1Ò ja dick geschnitten. Besonders gut erwiesen sich „dickere Celloidinpräparate" (S. 390). P. Mayer (Jena). Arndt, W., Über das Vorkommen von Fett bei Actinien (Zool. Jahrb., Abt. f. allgem. Zool., Bd. 34, 1913, S. 27—42 m. 1 Tfl.). Die Heliactis wurden meist 24 Stunden lang in „4^/^ Formol" fixiert und auf dem Eismikrotom geschnitten ; zur Färbung des Fettes in den Schnitten eignete sich am besten „Sudan III und Hämatoxylin" S(), 4. Referate. ;jlm (S. 30). 8(» ließen ^k•Il iiiclit nur im Kntd- und Kctoderiu der Actinie, sondern aneli in don Zooxantlielleu Kügeldien von „Lipoid (inv weitereu Sinne '•■ na(li\\ eispu iS. l>'J). i, ^r , r \ ' ■ i . Mf/t/rr [Jena). Koiiopack i, M., U n t e r s II eil u n g e n il b c r d i •> 1^ i n w i r k ii n \; v (; r - d ü n n t e n 8 e e w a s s c r s a u f verschiedene 1'^ n t w i c k - 1 11 n g s s t a dl e n der E c h i n o i d e e u (Strongylocentrotus lividus) (Arch. f. Entwicklungsmech. IJd. 44, 1918, S. 327 — .")95 ni. 5 Abb. u. 4 Ttln.). Die in verschiedenen Gemisclieu fixierten Eier wurden in „Zel- loidin -j- Paraffin" eingebettet, nur die aus Flemmings Geraisch in reines Paraffin ,,nach Spiczakows Methode" [!], d. h. sie wurden in eine kleine Höhlung im harten Paraffin aus dem Xylol übertragen, dieses dann mit der Pipette entfernt und nun das Gaöze in den Thermostaten gebracht. Zur Untersuchung der ganzen Embryonen wurden diese in „5*^/q Formol" fixiert. Färbung meist mit Eisen- hämatoxylin und Eosin, ferner nach Alt.mann usw. Nichts Neues. P. Mayer {Jena). Buddeubrock , W. v., Die Statocyste von Pect eu, ihre Histologie und Physiologie (Zool. Jahrb., Abt. f. allgem. Zool. Bd. 85, 1915, S. 301— 356 m. 14 Abb. u. 2 Tfln.). Zur Darstellung der Nerven war Methylenblau ungeeignet, da es durch die dicke bindegewebige Hülle nur schwer eindringt; die Vergoldung nach Apathy lieferte keine besonders guten Ergebnisse, und die Versilberung nach Bielschowsky & Woli-f gelang in etwa 20^0 ^ler Fälle (S. 307). p j^f^^^,. (^j^,^^). Zweibauni, J., La régénération des ovaires chez Poly- celis nigra (Ehrenb.) (Arch. f. Entwicklungsmech. Bd. 41, 1915; S. 430—471 m. 2 THn.). Verf. fixierte die Tiere mit leicht abgeändertem ZENKEuschom Gemische (100 ccm 2^/2°/oiger Lösung von Kaliumbichromat, 7 g Su- blimat, 5 ccm Eisessig) nur 5 Minuten lang, am besten bei 50 — 60^('. Dann wusch er sie kurz mit Wasser aus und brachte sie „très gra- duellement dans les alcools, où le séjour ne doit pas être supérieur à 10—15 min." Im „alcool et le xilol" blieben sic 10, in reinem Xylol 15, im Gemische von diesem und Paraffin 15, in Paraffin von 50** Schmp. („et pas plus dure") nur 20 Minuten, um nicht zu hart zu werden. Die besten Schuittfärbungen lieferten Boraxkarmiu, Methyl- grün und Orange G mit Hämatein lA (S. 434). p. Player (Jena). Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 36,4. -1 322 Referate. 36,4. Geinitz , B., Über Abweichungen bei der E i r e i f u n g von Ascaris (Arch. f. Zellforsch. Bd. 13, 1915, S. 588—63;'. m. 1 Abb. n. 3 Tfln.). Die Eiröhren waren im Gemische von 95 Teilen TO^^/gigen Alkohols und 5 Teilen Eisessig fixiert worden, die Eier wurden ent- weder ganz in Boraxkarmin oder auf 10 bis 20 /.t dicken Schnitten mit Eisenhämatoxylin gefärbt. Erstere Methode ist besser, da man „stets sämtliche Chromatinelemente zugleich vor sich hat" und durch vorsichtiges Verschieben des Deckglases von allen Seiten sehen kann : sollte der Balsam dafür zu dick sein, so braucht man nur etwas Xylol vom Rande her zufließen zu lassen (S. 589). P. Mayer (Jena). Micoletzky, H. , Freilebende Nematoden der Ostalpen mit besonderer Berücksichtigung des L unzer Seengebietes (Zool. Jahrb., Abt. f. Syst. Bd. 36, 1914, S. 331—546 m. 11 Tfln.). Die Nematoden werden entweder in einem Wassertropfen „mit Zuhilfenahme der Wärmestarre (nach de Man 1884)" lebend unter- sucht oder im Uhrglase mit dem warmen Fixiergemisch Übergossen und dadurch in beiden Fällen gestreckt .(S. 340). Als Gemisch diente fast immer das Alkohol -Glyzerin nach Looss (1901), und die Präparate wurden hinterher mit Goldgrund umrahmt. Stückfärbung gelang danach freilich nicht, wohl aber Schnittfärbung mit Hämalaun. Sehr schlanke Arten verkürzen sich durch den Alkohol um etwa 5^/(„ so daß „eine Art Spirituskorrektion zu berücksichtigen ist" (S. 341). P. Mayer (Jena). Meixiier, J. , Zur Turbella rien fauna der Ostalpen, in- sonderheit des L unzer S eengebietes (Zool. Jahrb., Abt. f. Syst. Bd. 38, 1915, S. 459— 588 m. 10 Abb. u. 3 Tfln.). Verf. „setzt dem unter dem Deckglase befindlichen Wasser des Quetschpräparates ein Tröpfchen 5 bis'lO^/g Formol, hernach auch eine Spur Glyzerin zu und saugt die entsprechende Menge Wasser ab , zieht auch wohl ein wenig ^j^ ^/^ Osmiumsäure vor Zusatz des Formols durch" und umrahmt das Präparat mit venetianischem Terpentin. Die Spermien in Quetschpräparaten fixiert er durch Zu- satz von Normalsalzwasser und „rasches Durchziehen von Tinctura jodi". Zu Schnitten wurden die Tiere mit „Sublimat-Eisessig" fixiert (S. 461). P. Mayer (Jena). Herbst , C. , Über die Regeneration von antennenähn- lichen Organen an Stelle von Augen. 8. [usw.] (Arch. f. Entwicklungsmech. Bd. '42, 1916, S. 407—489 m. 11 Tfln.). •"{<•• I. Referate. 32:{ Verf. hat sich in seiner Arbeit ahsiditlich nicht ..auf histoloj^nselie Feinheiten ein-j^elassen" (S. 416) und dalier „die einfache Methode mit Formol (4*^/o in Seewasser)" zum Fixieren als die beste l»efunden. Nach 48 Stunden kamen die Köpfe in Alkohol (S. A8'^). Von Pa- ~ lacmon wurde ihr Chitin nach Bkthk mit absolutem Alkohol -f- Sal- petersäure erweicht , und sie dann ganz geschnitten (Einbettung ?} ; von Paliiuirus wurde das Hirn vor dem Schneiden lierausgeholt. Färbung der Schnitte ., durchgängig mit Ilämatoxylin oder Hämalaun und Eosin" (S. 48 I). /'. .l%r/- (Jca). Woodland, \V. N. F., Ou the Maxillary (i Lands and some other Features in the Internal Anatomy of Squilla (Quart. Journ. Micr. Sc. vol. 59, 1913, S. 401 — 430 m. 9 Abb. u. 1 TH.). Die in Hermanns oder Zenkers Gemisch, in „corrosive -acetic" oder heißem absolutem Alkohol ßxierten Squilla Dcsìnarestil wurden zur Entkalkung auf 3 bis 4 Wochen in ein Gemisch von „nitric acid (over 5 per cent.) in alcohol (the liquid constantly renewed)" gebracht, dann in „hard (GO^ C) wax" eingebettet und ohne Schwierigkeit ganz in 10 i-i dicke Schnitte zerlegt. Diese wurden erat 24 Stunden lang mit EuRLicHS Ilämatoxylin, ferner mit Pikroindigokarmin (zu 1 Teil gesättigter Lösung von Pikrinsäure in 90''/oigem Alkohol 2 Teile desgleichen von Grüblers Indigokarmin in TO^'/oigem; das Gemisch mit der gleichen Menge TO^/ßigem zu verdünnen) gefärbt. „Sections of the Hermans fluid material were found to be best preserved" (S. 426). F. Maijer {Jena). Chappilis, P. A., Bathy nella na tan s und ihre Stellung im System (Zool. Jahrb., Abt. f. Syst. Bd. 40, 1915, S. 147—176 m. 17 Abb. u. 1 Tfl.j. Meist wurden die durchsichtigen Tiere im Leben untersucht. Fixiert wurden sie in den Gemischen von Scuaidinn und Carxov oder ,.Pikrinessigsäure". Dagegen war „Chromessigsäure" nicht gut. P. Mayer {Jena). Smith, G., Studies in the Experimental Analysis of S ex. Part 10 [usw.] (Quart. Journ. Micr. Sc. Vol. 59, 1913, S. 2r.7 —29.^). Angaben über die Färbung des Fettes in der Leber von Car- ciniis : Scharlach K , Sudan HI, besonders Nilblausulfat und Clirom- häraatoxylin. Das in „formalin 6 per cent." fixierte Gewebe wurde mit dem Eismikrotom geschnitten und über Nacht in gesättigter wässeriger Lösung des Nilblans gelassen, dann mit 2**/jjiger Essig- säure entfärbt und in „gum" eingeschlossen (S. 268). Die Häma- 21* 324 Referate. 36,4. toxylinfärbung wurde nach Smith & Maik (1912) ausgeführt, gab aber weniger wichtige Resultate (S. 269). Die intravitale Färbung von „certain réfringent bodies" in manchen Epidermiszellen von Moina mit Neutralrot wird auf Glykogen bezogen (S. 277). P. Mayer (Jena). B. Wirbeltiere. Saint -Hilaire, C, Über die Veränderungen der Dotter- körner der Amphibien bei der intracellulären Verdauung (Zool. Jahrb., Abt. f. allgem. Zool., Bd. 34, 1914, S. 107—232 m. 7 Tfln.). Die Salamanderlarven wurden in „Sublimat-Essigsäure (100:5)", Flemmings und Hermanns Gemisch, „nach Golgi und in lO^/^iger Formollösung" fixiert und davon Paraffinschnitte gemacht (S. 156). Ferner wurden Dendrocoelum mit Dotterkörnchen von liana „ge- füttert" und einige bis 24 Stunden später in „konzentrierter Subliraat- lösung (in physiologischer Kochsalzlösung) fixiert, in Schnitte zerlegt und mit Eosin und Methylenblau gefärbt" (S. 190), andere „in Kalium- bichromat mit Osmiumsäure (24 Stunden) fixiert und dann 24 Stunden in Holzessig gehalten" (S. 191). Auch wurde in zugedeckten Schalen voll Aquarienwasser Froschdotter gebracht, der darin 4 bis 5 Wochen lang unverändert blieb, und später seine Aufnahme in die Protozoen beobachtet (S. 193). Noch bessere Ergebnisse lieferte in dieser Be- ziehung Salamanderdotter (S. 197), auch wurde dem Wasser oft etwas Neutralrot zugesetzt, das zwar den freien Dotter nicht, wohl aber den gefresseneu färbte (S. 194). — Der Hauptteil der Arbeit ist mikrochemischer Natur: ungemein viele Einzelheiten über das Verhalten der Dotterkörner gegen allerlei Reagentien (Wasser, Salze, Säuren , Alkalien , Pepsin usw. , auch Fixiergemische). Es „gelang nicht, in Paraffin- und Celloidinschnitten von Froschlarven (mit 4^/QÌger heißer Formollösung und Sublimat mit Essigsäure fixiert), die Dotterkörner in Salzsäure — angefangen von einer 0'2°/QÌgen bis hinauf zur konzentrierten Salzsäure — aufzulösen", ebenso nicht in 1- bis 35°/oiger Kalilauge und 1 ^/^iger Sodalösung (S. 121). P. Mayer (Jena). Richter - Quittner, 31., Zur Methodik derchemischenBlut- analyse. I. Kritik derEnteiweißungsmethoden (Biochem. Zeitschr. Bd. 95, 1919, S. 179—204). Eine kritische Übersicht über die Pällungsverfahren zur Be- seitigung des Eiweißes aus dem Blut. Das Fällungsmittel muß je nach dem zu bestimmenden Stoff wechseln. Das gilt natürlich auch 3(>, t. Referate. 325 von Mikroauiilyseii. Von diesen sagt Verf. : ,, Hei Mikroanalysen liait«- ich 2 ccm Blut für das äußerste Minimum. Analysen, die in 2 bis ;{ Tropfen Blut aus};cfiilirt werden, können meiner Ansicht naeli nicht richtii;- sein, da Blut keine ionisierte Lösung ist und 1 Tropfen Blut niemals mit einem zweiten Tropfen vollkommen identisch sein kann." Die Bestimmung des Reststickstoffs ist sehr einfach mittels Dialyse in 2 bis 3 ccm Plasma möglich. Lirsn/afif/ (Frani: fit rt ii. ^[.). Ljuugdahl, M., Eine Mikromethode zur Bestimmung des Total-Azetons im Blute (Biochem. Zeitschr. Bd. 9(i, 1919, S. 345—361 m. 3 Abb.). Der Blutstropfen wird durch Kapillarkraft in eine Kapillare aufgesogen. Letztere wii"d in ein kleines Destillationssystem ein- gefügt. Vor der Destillation Einspritzen des Inhalts in den Destil- lationskolben. Durch dieselbe Kapillare entweicht bei der Destilla- tion das Azeton. Es wird in einer Jod und Lauge enthaltenden Vorlage aufgefangen. Gekühlt wird letztere nicht , sondern zur rascheren Herbeiführung der Jodoformbildung erwärmt. Danach Titration des nicht gebundenen Jods mit Thiosulfat. Es sind so einige 0*001 mg Azeton bestimmbar, t'ber die notwendigen Vor- sichten bei der Titration berichtet Verf. in einer weiteren Abhand- lung : Biochem. Zeitschr. Bd. 96, 1919, S. 325—344. Besonders warnt er vor einem Zutritt von Kohlensäure der Atmosphäre zu der verdünnten Thiosulfatlösung. [Kolthoff streitet allerdings in einer gleichzeitigen Arbeit im Pharm. Weekblad Bd. 56, .S. 87s die Schäd- lichkeit der Kohlensäure ab.] Liesegamj {Fravhfurt a. M.). Demolì , ß., P r 0 1 () p 1 a s m a t r a n s f 0 r m a t i 0 u e n i n d i f f •• r c n - zierten Gewebszellen als Ausdruck ihres Er- regungszustandes (Zool. Jahrb., Abt. f. allgem. Zool., Bd. 34, 1914, S. 543—558 m. 12 Abb.). Beobachtungen an den Leberzellen von Triton und Hana nach Fixierung in verschiedenen Gemischen (S. 54 5 u. 549;. Keine ge- nauen mikroteclmischcn Angaben. P. Mayer {Jena). Shanii, Yj. W. , An Account of the Anatomy and Homo- logy of the Adipose Lobe of the Pelvic Fin of the Salmon (Quart. Journ. Micr. Sc. v(»l. 58, I'.»!.".. S. 703 -732 ra. 3 Abb. u. 1 TH.). Angaben über Fettfärbung am frischen oder in lO^o'Se»" Formol oder Mlllkus Gemisch, fixierten Gewebe: Osmiumsäurc , Sudan IH und Chromhämatoxylin (S. 715 — 718). Nichts Neues. /'. M//I/I r (Jena). 820 ■ Referate. 36,4. Blauk, E., Die Knick schwänz e der Mäuse [usw.] (Arch. f. Entwickhmgsmech. Bd. 42, 1916, S. 333 — 406 ra. 36 Abb. u. 1 Stammbaum). Zur gröberen Untersuchung wurden die Schwänze nach Ablösung der Haut bis zu 2 Tagen in Barytwasser gelegt, dann die meisten Sehnen wegpräpariert und der Rest durch 5 — 10 Minuten langes Kochen in l^/^iger Kalilauge entfernt, endlich die letzten Schwanz- wirbel durch „Behandlung in Schwefelammonium und Kupferazetat oder durch andere kalknachweisende Mittel dunkel gefärbt". Beim Einbetten durch Xylol in Paraffin wurden besonders die Zwischen- wirbelscheiben zum Schneiden zu hart, durch Chloroform dagegen nicht ; auch in Celloidin ließ sich das Material schneiden und hinter- her nach Obregia aufkleben. Entkalkt wurde im Gemische von 12 Teilen Salpetersäure, 280 Teilen Alkohol absolutus, 120 Teilen Wasser und 1 Teil Kochsalz (S. 342) ; Verf. schreibt dieses Orth zu, es rührt aber von Haug her. P. Mayer {Jena). Wenger, F., Beitrag z u r A n a t o m i e , S t a t i k u n d M e c h a n i k der Wirbelsäule des Pferdes mit besonderer Berücksichtigung der Z w i s c h e n w i r b e 1 s c h e i b e n (Arch. f. Entwickhmgsmech. Bd. 41, 1915, S. 323— 369, 371—429 m. 4 Abb.). „Geeignete W^irbeljunkturen" wurden auf 10 Tage in „4°/oige Formalinlösung" gelegt, dann mit lO^/^iger Salpetersäure entkalkt, mit destilliertem Wasser entsäuert und nun Stücke davon durch Alkohol von ?jo^Jq ab in Celloidin gebracht. Die 15 — 25 f.i dicken Schnitte ließen sich besser mit „Eosin und Hämalaun" als nach Hansen mit Pikrinsäure und Säurefuchsin färben (S. 339). . P. Mayer {Jena). De Burlet, H. M., Zur Entwicklungsgeschichte des Walschädels. 3. Das Primordialcranium eines EmbryovonBala en opt era rostrata (105 mm) (Morph. Jahrb. Bd. 49, 1914, S. 119 — 178 m. 33 Abb. u. 3 Tfln.). Der Kopf wurde „in Celloidin eingebettet" und aus den Quer- schnitten ein Modell hergestellt. Dabei ergab es sich, daß man die Wachsplatten um ungefähr 10 ^/q dünner wählen muß, als „theoretisch nötig ist", denn beim Messen der Höhe eines Modells aus anscheinend zu dünnen Platten „kommt die gewünschte Zahl (Vergrößerung der Zeiclinung X Schnittdicke X Anzahl der gezeichneten Schnitte) richtig heraus" (S. 121). Da sich die Definierebenen am Celloidinblock im Alkohol leicht wölben, bohrt Verf. statt ihrer in den Block recht nahe am Objekte , senkrecht zur Schnittfläche bis zu fünf Löcher „mit einer Hohlnadel, welche einen scharfen unteren Rand hat und welche drehend eingeführt wird" (S. 120). Damit sie genau senkrecht ver- .*{(), 4. Referate. 3-_>7 lauiVii, wird auf di-ii lUdck ein passendes Kupferstück, l'/oX-'X • <'"' jj^roß. gelegt, das die dazu nötigen Kanäle enthält und so dio Nadel führt. Man hraucht die liöcher nicht gleich durcii den ganzen MIock zu machen, sondern kann während des Sclineidens von Zeit zu Zeit andere, dem Ohjekte näher gelegene anbringen (S. 121). I\ Malier (Jcnn). Allen, \V. F., istudies ou t he D e v e lop m en t of the \'eno- Lymphatics in the T a i 1 - r e g i o n of P o 1 i s t o t r e m a (B d e 1 1 0 stoma) s t o u t i. First Communication: Formation of t h e C a u d a I II e a r t s (Quart. .Inurn. Micr. Sc. vol. 59, 1913, S. 309— ;î60 m. 3 Tfln.). Die Embryonen wurden in Tellyesniczkys Gemisch fixiert, in Paraffin eingebettet, die 10 /< dicken Querschnitte mit Alaun- oder Kisenhämatoxyliu gefärbt und „counter-stained with a saturated alco- holic solution of orange G plus a little acid fuchsin" (S. 310). P. Mnt/rr (Jena). Eklliau , 0. , Experimentelle Untersuchungen über die E n t w i e k 1 u n g d er K i e m e n r e g i o n (K i e m e n f ä d e n und K i e m e n s p a 1 1 e n) einiger a n u r e n Amphibien (Morph. Jahrb. Bd. -IT, 1913, 8. 419—570 m. 85 Abb.). Die Embryonen und Larven von Il'/Ia , die besonders günstig waren, ferner von Bombinator , limia, Bufo und Triton wurden meist nach Spemann s Methoden operiert und wenn nötig vorlier mit Chloreton betäubt (S. 428). Fixiert wurde in Zenkers Gemisch „mit Nachbehandlung in Perexv. Die jüngsten dotterreichen Stadien kamen durch Nelkenöl -Kollodium in Chloroform und dann direkt in Paraffin. Schnittfärbung mit Mämatoxylin-Eosin" (8. 429). /'. Malier {Jena). Abramowicz, H., Die Entwicklung der G onad e n an 1 agc und Entstehung der G o n o c y t e n bei Triton taeniatus (Schneid.) (Morph. .lahrl). Bd. 47, 1913, S. 593— «i44 m. 27 Abb.). Der Verfasserin „ergaben die besten Resultate für die dotter- reichen Embryonen als Fixationsmittel 10 '^/o Formol, als Einbottungs- niittel überhitztes Paraffin-'. Für die Larven waren Zenkers Gemisch und „Sublimatpikrinsäure" ebensogut. „Außerdem mußte den älteren Stadien Luft entzogen werden, die ältesten bedurften noch einer Ent- kalkung" (S. 595). Die Angaben über die Färbung bieten nicht Neues. p i/"a//pr {Jena). 328 Referate. 3«, 4. Gorka, A. v., Experimentelle und morphologische Bei- träge zur Physiologie der MALPiGHischen Ge- fäße der Käfer (Zool. Jalirb., Abt. f. allgem. Zool., Bd. 34, 1914, S. 233—338 m. 2 Tfln;). Um genaue Längsschnitte zu erhalten, bindet Verf. den heraus- geholten Darm von Gnaptor „an mehreren Stellen mit Seide an ein dünnes Holzstäbchen", fixiert und härtet ihn dann (S. 241). Die chemische Reaktion des Darmes ermittelt er teils durch Beigabe von Lakmus und „anderen Färbemitteln" zum Futter der Tiere, teils durch Einlegen des Darmes in die Farbstoff lösung (Kongorot, Cochenille, Lakmoid usw.) und Bedecken des Präparates mit einem Glimmer- blättchen (S. 247). Um am lebenden Tiere' die MALPiGHischen Ge- fäße zu durchschneiden , bepinselt er nach Entfernung der Flügel- decken die Rückenhaut des Abdomens mit „lO^/ßigem Hydrogenper- oxyd und die ausersehene Stelle mit Jodtinktur", schlitzt die Haut zwischen Stigmen und Rückengefäß mit einer sterilisierten Lanzett- nadel der Länge nach auf, holt mit ebenfalls steriler Pinzette den Darm hervor , schneidet die Malp. Gefäße durch , schiebt den Darm zurück und verklebt die Wunde mit Kollodium, Nur einige Tiere blieben noch mehrere Tage am Leben (S. 249). Besser wurde das, als er auch die durchschnittenen Enden der M. G. so verklebte : einige lebten 3 Wochen lang und fraßen normal (S. 250). — Zur genauen Untersuchung des Darmes wurden die Gnajptor und Necro- phoriis mit Chloroform getötet, der Mitteldarm unter Wasser rasch her- ausgeholt und fixiert : am besten mit Pikrinsalpetersäure von P. Mayer, Formol -Kaliumbichromat von Möller (1899) und Carnoys Gemisch; letzteres „lieferte die anschaulichsten und klarsten Bilder". Dagegen waren Sublimatgemische „sozusagen völlig unbrauchbar". Eingebettet wurde nur in Celloidin, gefärbt mit „Hämatein und Eosin", Eisen- hämatoxylin, Giemsas Gemisch usw. (S. 254). Schnitte der peritro- phischen Membran, die aus „Chitin oder einer chitinartigen Sub- stanz" besteht, wurden (nach A. Bethe) erst auf 3 bis 4 Minuten in lO^/ßige „salzsaure Anilinlösung", der kurz vorher auf 10 ccm 1 Tropfen Salzsäure zugesetzt war, gebracht, dann rasch abgespült, in 10^/oige Kaliumbichromatlösung, und nach der Färbung in Leitungs- wasser oder „Ammoniak-Alkohol" gelegt; die tiefblaue Farbe hält sich aber in Balsam nur kurze Zeit (S. 259). Das Käferblut ist 0"90*^/QÌger Kochsalzlösung ungefähr isotonisch; Verf. benutzte daher diese, auch Käferblut, ferner „mit Oxygen gesättigte Ringer- sche Flüssigkeit" oder diese mit Blut gemischt zur Untersuchung der Darmbewegungen. (S. 306). Die MALPiGHischen Gefäße färbte er auf 5 bis 6 [x dicken Schnitten mit Jodgrün -Fuchsin nach Zimmer- mann (s. diese Zeitschr. Bd. 12, 1896, S. 463) und zog den Farb- stoff unter dem Deckglase mit Glyzerin aus ; solche Präparate halten sich aber auch in Balsam nicht (S. 312). Zu physiologischen Injektionen mit Alizarin, Methylblau [Methylenblau?], Nigrosin, Lakmus, .'{»». 4. Referate. 32«) Tusclie, Bakterien usw. wurden diese Stolle in 0"'.l "/„i^'er Koclisal/. lüsung gelöst oder aufgeschwemmt, sterilisiert und mit einer sterilen PRAVAzschen Spritze den Tieren durch ein Bein beigebracht, die Wunde aber mit Kollodium geschlossen (S. :J23). Auch Ferrum citri- cum oxyd. wurde so eingespritzt und das Kisen später in den (»iin- zyten und Mali-igui sehen (JefiiCen naeh (^»i incki; mit Schwefelamnionium nachgewiesen (S. .">"JG). Endlich gelaug es dem Verf. mit der Methode von W. Kühl (1905) in den Malpriiu sehen (jetlißen den Kalk sichtbar zu machen : sie wurden mit absolutem Alkohol fixiert , die Schnitte in eine wässerige Oxalsäurelösung gebracht, dann mit 1 ^/oigei- wässeriger Hämatoxylinlösung gefärbt, in AmuKiniakwasser dilleren- ziert und mit „Safranin'' nachgefärbt, so daß die kalkhaltigen Teile violett hervortraten (S. 330). p 1^,,,^^^. ^j^^^^^ HaU, W., Ü b e r M e t a 1 1 f a r b e n bei B u p r e s t i d e u (Sitzuugsber. Ges. f. naturf. Freunde Berlin 1916, 1917, S. 332— 34:; m. 5 Abb.). „Das von allen Muskelmassen sorgfältig gereinigte Skelett wurde in 1 — l^/o qcm große Stücke zerschnitten und mit der Chitinspal- tungstliissigkeit nach P. Schuzle (2 Teile 80 ^/q igen Alkohols -j- 1 Teil Glyzerin; auf 100 Teile dieses Gemisches 3 Teile 25*^/oige IICIj im Thermostaten bei 58*' behandelt . . . Schnitte (10 — 30 /t/t) gelangen nur unter Zuhilfenahme von Mastix-Kollodium.'" Obwohl das Chitin teilweise schon 2 Jahre in diesem Gemische verweilt hatte, war es ..noch hart und spröde" (S. 332). Werden Schnitte von „30 jU/t" nach Entfernung des Paraffins mit Kalilauge behandelt, die das Pigment wegschaft't, dann in Jodlösung, zuletzt in verdünnte Schwefelsäure ge- bracht, so werden die „ursprünglich chitinigen'" Teile violett, die äußerste Schicht jedoch („zweifellos ein Sekret") braun. P. Mdiirr (Jo/a). Davidson, J., T h e Structure a n d B i o I o g y o f S c h i z <• n e u r a lanigera, Hausmann o r W o o I y Aphis oft h e A p p l e Tree. Part 1. — The Apterous Viviparous Fema lo (Quart. .lourn. Micr. Se. vol. 58, 1913, S. 6.53- 701 m. 4 Abb. u. .5 Tfln.). Zur Untersuchung des Chitins wurden die Aphiden mehrere Stunden lang mit kalter 10%iger Kalilauge behandelt, mit Wasser und etwas Essigsäure ausgewaschen, entwässert, in einer gesättigten Lösung von Pikrinsäure in Xylol gefärbt und in Balsam gebracht. Andere ganze Tiere wurden im warmen Cemisch von 2 Teilen Chloral- hydraf und 1 Teil Phenol durchsichtig gemacht, von da in Xylol -j- Pikrinsäure oder Orange G und zuletzt ebenfalls in Balsam ge- schafft. Zur Zerzupfung in Normalsalzwasser benetzt man sie erst 330 Referate. 36,4. mit etwas TO^/ßigem Alkohol, da sie sonst das Wasser von der Haut abstoßen; die herauspräparierten Organe wurden dann inPEUÉNYis Gemisch oder „sublimate" fixiert und später mit Boraxkarmin gefärbt. Für ganze Tiere war Carnoys Gemisch am besten (S. 654). Beim Einbetten bewährte sich Paraffin von 58 '^ Schmp. gut, das von 45^ „gave poor results" (8. 653). P. Mayer [Jena). Meek, C. F. U., The M et a phase Spindle in the Spermato- gen etic Mitoses of Forficula aurieularia (Quart. Journ. Micr. Sc. Vol. 59, 1913, S. 249 — 265 m. 1 Tfl.). Die Tiere wurden auf dem Rücken geöffnet und so auf 1 bis 2 Tage in starkes FLEMMiNGSches Gemisch gelegt, das hier, wo „ex- treme transparency of the cytoplasm is essential", besser war als Her- MA^^NS Gemisch. Nun 1 Tag lang in fließendes Wasser, dann auf je 4 Stunden in Alkohol Von 30 und 50 , auf 8 Stunden in solchen von 70*^/q, darauf durch die stärkeren Alkohole (24 Stunden in 90%igera) und Xylol in Paraffin von 52^ Schmp. Färbung der 8^ dicken Schnitte mit Eisenhämatoxylin, auch vorher mit Eosin (S. 252). P. Mayer {Jena). Dette , E. , Über die Metamorphose von Trichosticha flavescens (Zool. Jahrb., Abt. f. Syst. Bd. 39, 1916, S. 417—442 m. 1 Abb. u. 2 Tfln.). In Larven, die einige Tage lang in „Formalin" gelegen hatten und mit „Creosot aufgehellt" wurden, ließen sich die inneren Organe ,. einigermaßen deutlich erkennen" (S. 424). P. Mayer {Jena). Springer, F., Über d e n P o 1 y m o r p h i s m u s bei d e n L a r v e n von Miastor metraloas (Zool. Jahrb. , Abt. f. Syst. Bd. 40, 1915, S. 57—118 m. 2 Tfln.). Im Gegensatze zu den gewöhnlichen Fixiermitteln, in denen die Larven oft noch stundenlang lebten, starben sie in Leeuwens Gemisch („Pikrinsäure l^/o in Alkoh. absol. 12 Teile, Chloroform 2 Teile, Formol 40°/o 2 Teile", dazu vor dem Gebrauch 1 Teil Eisessig) sehr bald und verzerrten sich dabei nicht. Nach 24 Stunden kamen sie daraus in 96^/QÌgen Alkohol, der mehrmals gewechselt wurde. Farbstoffe drangen nur dann ein, wenn die Haut mit einer „Harpunen- nadel" geöffnet wurde, was mit Benutzung des Mikroskops und eines Umkehrprismas geschah. Die besten Bilder gab Boraxkarmin (24 bis 48 Stunden lang) ; in „kochendem gelang es sogar des öfteren unver- letzte Larven zu färben" , und dann wurde der saure Alkohol auch warm angewandt. Aufhellung „in der üblichen Weise durch Xylol oder Kreosot" (S. 69). Aus zerzupften Larven ließen sich manche Organe herausholen ; „von dem Fixieren an geschah oft die weitere Behandlung unter dem Deckglase", so daß nur selten etwas verloren ging (S. 70). P Mayer {Jena). 3(5,4. Reforate. 331 C. Mikntoìufan isìu en . IJrussolf*, A. , l 1) e r eine s t ii b e h e u f ö r m i g *• , k a 1 k s p e i - e li 0 r n d e E i s e n b :i k t e r i e :i u s dem Iv 1 ii r s e h I ;i m m eiiHM' biologischen Abwüsserkläranlage (Zentralbl. f. Bakteriol. u. Parnsitcnkde. (Il) Bd. 48, 1918, S. 193-210 m. 10 Abb.). Ferribacterium calceum bildet auf eisenhaltigen Nährböden eine gelb- bis rotbraune Oberflächenhaut. In dieselbe erweisen sich bei mikroskopischer Untersuchung die Bakterien eingelagert. Durch Lö- sungen von Ferricyaidprozentij,'em Alkohol. Dieses Bad wird einmal j,'ewechselt. Darauf in Wasser. Die Sulfitzellstotr- Faser ist tiefviolett. Diejeni{?c aus Natron- zellstotf hat beim Dilferenzieren den Farbstoff vollkommen verloren. Liesegang {Frankfurt a. M.). Klemm, P., L' n t e r s c. li e i d u n g v 0 n N a t r 0 n - u n d S u 1 f i t z e 1 1 - Stoff (Wochenbl. f. Papierfabr. Bd. 48, 1917, S. 2159 —2161 m. 2 THn.). Ein darauf gerichtetes Verfahren muß sich stützen auf Unter- schiede in der Faser, die bedingt sind durch die Aufschließungs- weise. Bei der sauren Aufschließung durch Sulfitlauge bleiben regelmäßig Substanzreste in den Papierstoffen erhalten, die bei der alkalischen Kochung nacli dem Natron- oder dem Sulfatverfahren gründlich aufgelöst werden. Diese Substanzreste finden sich besonders in den die Fasern bei Nadelholzzellstoffen stets noch begleitenden Markstrahlzelleu vor. Diese können durch mikrochemische Reaktionen und Teerfarbstoffe der mikroskopischen Analyse zugänglich gemacht werden. So lassen sich mit Sudan III bei Sulfitzellstoft' in den Markstrahl- zellen Haufenwerke von Kügelchen oder langgestreckte abgerundete Pfropfen bis zum Durchmesser der Zellen nachweisen. Bei Natron- und Sulfatzellstoffen fehlen dieselben dagegen regelmäßig. Wahr- sclieinlich sind Harze die Ursache der Färbbarkeit. Denn nach einer Extraktion mit Äther und Alkohol bleibt sie aus. Die Färbelösung besteht aus einer gesättigten Lösung von Sudan III in einer Mischung von :J Teilen Alkohol und 1 Teil Wasser. Dieser wird nachträglich noch die Hälfte Glyzerin zugefügt. Ein Tröpfchen dieser Lösung kommt auf ein Stoffpröbchcn , das auf einem Objekt- träger ausgebreitet ist, und von dem das Imbibitionswasser abgesaugt worden war. Mit Chlorzinkjodlösung lassen sich die gleichen Körper schwefel- gelb nachweisen. Sie heben sich von der grauvioletten Zellhaut deutlich ab. Sudan ist aber noch deutlicher. Es läßt sich so SulHtzellstoff nachweisen, auch wenn er nur 10 bis 5 Prozent der Fasermasse ausmacht. Eine andere Unterscheidungsart begründet sich auf die An- wendung einer gesättigten Auflösung von Kosanilinsulfat , das mit einigen Tropfen Schwefelsäure angesäuert worden war. Nach Ab- saugen des Farbstollüberschusses wird das mikroskopische Präparat in Glyzerin eingebettet. Im Sulfitzellstoff färben sich damit die Hof- poren rot, in NatronzcUstoff nicht. Liescgang {Frankfurt a. M.\ Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 3f>, t. 22 338 Referate. 36,4, Haller, R., Mikroskopische Diagnostik der Bau m Woll- arten. Versuch einer Diagnostizier ung der einzelnen Baumwollspezies in der rohen Baum- wolle, dem Rohgespinst und Rohgewebe. Witten- berg (A. Ziemsen, Verlag) 1919. 52 S. m. 18 Tfln. Preis 4-50 M. Die gestellte Aufgabe erscheint auf den ersten Blick fast un- lösbar, da die direkte Methode, aus der Faser selbst auf die Pro- venienz zu schließen, in den meisten Fällen unausführbar ist. Länge, Breite und Farbe der Faser sind von so vielen Umständen abhängig, daß auf Grund dieser Kennzeichen nur Vermutungen zulässig sind. Haller schlägt deshalb einen indirekten Weg ein: er richtet sich nach den fast immer vorhandenen Verunreinigungen aus Blatt-, Samen- schalen- und HülMattfragmenten der Baumwollpflanze. Diese vom Spinner als „Laub" bezeichneten Verunreinigungen liefern bei der mikroskopischen Analyse für jede Spezies typische Unterschiede, die hier in Wort und Bild vorgeführt werden. ^ Die Blattfragmente werden zuerst durch kochendes Wasser wieder aufgeweicht. Darauf Entfernung des Chlorophylls durch Äther- Alkohol. Darauf Stägige Behandlung mit filtrierter Chlorkalklösung von S^^Bé, welche durch Soda alkalisch gemacht worden ist. Die vollkommen weiß gewordenen Blätter werden mit verdünnter Essig- säure gewaschen. Darauf 1- bis 4tägige Färbung in einer schwach essigsauren Lösung von Hämalaun. Der Verlauf der Färbung wird unter dem Mikroskop verfolgt. Gefäßbündel, Oberhautzellen, Trichome färben sich dabei dunkelblau. Bezüglich der anderen Gewebsteile muß auf das anschaulich geschriebene Original verwiesen werden. Liesegang {Frankfurt a. M.). Moral, Schliffe durch künstliche Zähne (Zahnärztl. Rund- schau Bd. 28, 1919, S. 262). Bei der mikroskopischen Untersuchung von Schliffen durch künstliche Zähne lassen sich zwei Typen derselben erkennen : Solche aus einer einzigen Masse und solche aus Mantel und Kern. In vielen Fällen zeigte die Vergrößerung ein Durchsetztsein der Zahnmasse mit feinen Bläschen. Liesegang {Frankftirt a. M.). •^♦», 1- Neue Literatur. 339 Neue Literatur. 1. Lehr- und Handbücher. Bail, O., Lehrbuch der Mikrobiologie (mit besonderer Berücksichtigung der Seuchenlehre). 2 Bde. Lex. 8". Jena (G. Fischer) 1919. 40 M.; Lwbd. ô(>-r)OM. Bi'ugsch, Th., u. Schittenlielm , A., Lehrbuch klinischer Untcrsuchungs- uiethoden für Studierende und Ärzte. 4., verm. u. verb. Aufl. Lex. y. Mit 088 teils färb. Textabb. u. 12 teils färb. THn. (XX,9(X)S.). Wien (Urban & Schwarzenberg) 1918. 30 M. u. 10\ ur. T.; Ulwbd. 33 M. + 20% »'•• '•"• Prescher, J. , u. Rabs, V., Bakteriologisch -chemisches Praktikum. Die wichtigsten bakteriologischen und klinisch -chemischen Untorsuchungs- verfahren für Apotheker und Ärzte mit einer Auswahl nahrungsmittel- chemischer Arbeitsmetlioden. In 0. Aufl. von Dr. Pke.sciier neu bearb. 80. Mit 58 Abb. im Text u. 4 (3 färb.) Tfln. (XV, 324 S.). Leipzig (C. Kabitzsch) 1918. 11 M.; geb. 12-40 M. Senft, E., Taschenbuch für praktische Untersuchungen der wichtigsten Nahrungs- und Genußmittel. Nach den von Herrn k.u.k. Generalober- stabsarzt Prof. Dr. Fl. Ritter Kkatschmer von Fokstbuug in der railitär- ärztlichen Applikationsschule gehaltenen Vorträgen zusammengestellt. 3. Aufl., umgearb. u. verm. v. Mag. Lebonsmittolexperte Untersuchungs- Anst.-Insp. Franz Ai).\m. kl. 8". Mit 7 Al)l). im Text u. 8 Tfln. Wien (.1. Safär) 1919. Hlwbd. 12 .M. 2. Mikroskop und Nebenapparate. Ehringhaus, A., Einfache Bestimmung der Vergrößerung eines Mikroskops (Mikrokosmos Bd. 12, 1918; 19, II. 8, S. 115). Günther, H., Mikroskopierlampen (Mikrokosmos Bd. 10, 191üil7, H. 2— 7). 00^ 340 ' Neue Literatur, 36,4. Kipliuger, C. C. , Ein einfaches Ultramikroskop (Journ. of the Americ. Chem. Soc. vol. 39, 1917, S. 1616; vgl. diese Zeitschr. Bd. 36, 1919, S. 317). Metzner, P., Ein einfacher Mikrospektralapparat (Mikrokosmos Bd. 12, 1918|19, H. 12, S. 169). Miethe, H. , Haltbare Silberspiegel für astronomische und andere optische Zwecke (Zentral -Zeitg. f. Optik u. Mechanik Bd. 40, 1919, S. 157—159; vgl. diese Zeitschr. Bd. 36, 1919, S. 317). Weill, P., Die Selbstherstellung eines Zeichenapparates (Mikrokosmos Bd. 11, 1917,18, H. 10, S.179). 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C, 317. Klemm, P., 337. Klopstock, M., 68. Knoche, P., 258. Koeppe, L., 177. Kofler, L., 332. Kolmer, W., 95, 96. Konopacki, M., 321. Kortt", K. V., 176. Kornhauser, S. J., 262. Kowarsky, A., 68. Kranz, P., 167. Kremer, J., 86. Küster, E., 37^ Kulcscli, L., 176. Kulmatycki, W. .T., 171. Leupold, E., ISl. Levi, G., 263. Lieb, H., 264. Liesegang, R. E., 164. Ljungdahl, M., 325. Loewi, 0., 264. 350 Martini, E., 81. Mawas, J., 259. Mayer, P., 33, 219. Meek. C. F. U., 330. Meixner, J., 322. Menke, J., B., 163. Metz, C, 54. Metzner, P., 27, 113. Meves, F., 168, 170. Micoletzky, H., 322. Miethe, A., 317. Moellendorflf, W. v., 88 Monaco, D. L., 260. Monterosso, B., 263. Moral, 338. Müller, E., 163. Müller, H., 147. ^ageotte, J., 75. Noyer, R. du, 260. Oelze, F. W., 75, 162. Oppel, 257. Ostwald, W., 258. Pabst, H., 79. Painter, Th. S., 84. Pax, F., 79. Peskofif, N. V., 260. Pfann, E., 185. Planchon, 259. Plaut, M., 99. Pozdena, R. F., 259. Préll, H., 77. Priesner, H., 85. Prowazek, S. v., 320. Autoren -Register. Cjuiel, Ct., 85. Ramann, E., 69. Rasser, E. 0., 336. Reinecke, 0., 93. Richter - Quittner , M., 324. Rocha-Lima, H. da, 97. Rosenstadt, B., 89. Rothe, V., 259. Rilzicka, V., 331. Saint -Hilaire, C, 324. Schaeppi, Th., 176. Schefifer, W., 1, 17. Schmidt, E., 87. Schmidt. W. J., 90, 91. Schoorl, N., 318. Schreiber, K., 91. Schreiner, K. E., 89. ■ Segall, A., 90. Seiler, J., 261. Shann, E. W., 325. Silverman, A., 71. Simmersbach, B., 100. Smith, G., 323. Spehl, P., 96. Spek, J., 319. Spiegel, E., 315. Springer, F., 330. Stead, J. E., 266. Stieve, H., 179. Strebinger, R., 76. Strindberg, E., 173. Strindberg, H., 85, 86. Svedberg, Th., 163. Swellengrebel , N. H., 98. Swett, Ch. E., 336. Szent-Giörgyi, A., 96. Szüts, A. V., 166, 262. iammann. G., 266. Taube, E., 82. Tretjakoff, D., 94. Tunmann, 0., 332. Unna, P. G., 75, 165. Vermande, J., 333. Walldow, E., 193. Walsem, G. C. van, 157. Wasicky, R., 103. Weill, P., 70. Weiser, M., 69. Weiß, E., 176. Wenger, F., 326. Wetekamp, Fr., 77. Wherry, V. B., 320. Wilhelmi, J., 74. Wimmer, Gh., 265. Wöber, A., 334. Woodland, W. N. F., 323. Zawalkiewicz , Z., 318. Ziegenspeck, H., 184. Zijp, C. V., 319. Zornig, H., 265. Zweibaum, J., 321. Sach- Register. Achsenzylinder, Fürbuns nach Mül- ler 151. Actinia, Fett 3-20. Adams llomanowsky- Färbung 71. Agave, Fasernachweis 33G. Allophoren, Keptilien 00. .A.luminiuin. Polieren 335. Amoeba, Kernfärbung 320. Amphibien, Dotterkörner 324. — , Kiemenfäden, Kiemenspalten 327. — , Larven, Betäubung 181. —, — , Radiumbestrahlung 181. Amphimallus, Flügelmuskeln 173. Amylalkohol, Romanowsky-Färbuhg 2G0. Amyloid, achromatisches 181. — , .Jodreaktion 182. — , .Jodschwefelsäurereaktion 182. —, Metliylviolettfärbung 183. — , Mikrochemisches 181. —, Vegetabilisches 184. Anamnien, Arterien 93. Androglossa, Verdauungskanal 92. Anisöl, mikrotechnische Verwendung 221. Anodonta, Gefäße 77. Antipatharien. ^likrotomierung 79. Apertometer von Leitz 54. — — Metzner 27. Aplauasie der Objektive 55. Argynnis, Hügelmuskeln 173. Arion, Genitalapparat 79. Arterien, Wand 92. Asarum, Mikrochemie .332, Ascaris, Befruclitung lü9. — , Eireifung 322. —, Fixierung, Färbung 169. — , Oesophagus 171. Ascidia, Ovarien 168. Astacus, Komplexauge 83. Astacus, Nervensystem 83. — , Oesophagus 172. Aszidien, Ovarien 1G8. .\xolotl, Plasmastrukturen 89. r>akterien. Chromatin 331. — , Eisenspeicherung 311. —, Färbung mit Selen-Methylenblau 2G0. — , Kapillarstcigniethode 2G4. — , Sporen und Sporenkeimung 331. — , Sporenfärbung 9G. Balaenoptera, Primordialcranium 326. Bathynella, Fixierung 323. Baumwolle, Faserprüfung 338. Bdellostoma, Embryofixierung 327. BeleuchtuTigseinrichtung für Mikro- skope 71. Bergamottöl , mikrotechnische Ver- wendung 222. binokulares Mikroskop, Leistungs- fähigkeit 161. Blut, Azetonbestimmung 325. — , Beobachtung der Strömung in Kapillaren des Menschen 176. — , „Dicker Trojifen" 73. — , Enteiweißung 324. — , Fixierung nach Helly 175. — , Mikroanalysen .324, 325. — , Phagozytose 175. blutbildende Organe, Granulafärbung nacli Eilermann 56. Bodenarten 69. Bombinator,Enibry()-,Ijarvenfixierung 327. Bombyx, Keimblätter 173. Brillantgrün - Säurefuchsin , Sporen- färbung 96. Brillantkongo, Vitalfärbung 88. 552 Sach- Register. Brom, Konservierung von Geweben 2(jO. Bufo, Befruchtung 179. — , Embryo-, Larvenfixierung 327. Bunsensche Lampe 157. Buprestiden, Metallfarben 329. Bythinella, Betäubung, Entkalkung 79. l^ajeputöl, mikrotechnische Verwen- dung 223. Calcium , quantitative Bestimmung 319. Calliphora, Flügelmuskeln 173. Calotes, Krallen 91. Calyptraea, Genitalapparat 77. Capulus, Genitalapparat 77. Carcinus, Leberfett 323. Carnoys Flüssigkeit, Fixierung von Coleopteren 8G. Cassiaöl s. Zimtöl. Cassis, Ovarien 263. Chitin, Blutlaus 329. —, Käfer 329. — , Präparation 84. Chlor-Brom, Licht'filter 260. Chlor, Konservierung von Geweben 260. Cholin, Mikrochemie 318. Chondroidgewebe, Petromyzon 94. Chromatin, Bakterien 331. Chromatophoren, Reptilien 90. Ciona, Ovarien 168. Clepsine, Dotterbildung 171. Cloeon, Turbanaugen 85. Cocciden, Ei 87. Colaeus, Eientwicklung 179. — , Ovarien, Fixierung, Färbung 180. Coleopteren, Fixierung 86. Collembolen, Fixierung 85. Copepoden, Betäubung 83. Crepidula, Genitalapparat 77. Cryptococcus, Ei 87. Cyanursäure, Mangannachweis 163. Darm, Fixierung nach Schuberg- Schaeppi 177. — , Ratte 176. Diazingrün -Vitalfärbung 88. Dietrichs Flüssigkeit, Fixierung von Cloeon 86. Diospyros, Farbstoffe des Holzes 185. Dixippus, Fixierung, Färbung 85. Donatia, Entkieseln 167. — , Knospen 167. Dotter, Mikrochemie 324. Drogen, mikroskopische Analyse 265. Jbjidechse, Chromatophoren 91. —, Krallen 91. Eisen, anorganisches, mikrochemi- scher Nachweis 259. —, Mangansulfideinschlüsse 265. —, Phorphorgehalt 266. —, Struktur 318, 335. — , Verzinkung 185. Eisenbakterien, Kultur 331. Eilermanns Granulafärbung 56. Entamoeba, Fixierung, Färbung 167. Entkalkung, Säugetierknochen 326. Eukalyptusöl, mikrotechnische Ver- wendung 226. Euphansiden, Fixierung, Färbung 82. Ewerths Kupfernachweis 333. r asern, technische Untersuchung 102. Fenchelöl, mikrotechnische Verwen- dung 226. Ferribacterium, Kultur 331. Fett, Färbung 323, 325. Filaria, Befruchtung 170. — , Piastosomen 170. Flecktyphus, mikrobenähnliche Kör- perchenimMagenepithel derLäuse 97. flüchtige Öle, als Medien 251. — — , Farbenlösungsmittel 252. — — , mikrotechnische Verwendung 219. Forficula, Spermatogenese 330. Formaldehyd, Nachweis durch Jod 319. Formolviolett, Spirillenfärbung 26. Frosch, Herz 264. — , Nebenniere 95. (jaultheriaöl , mikrotechnische Ver- wendung 226. Gefrierschnitt-Technik, Verwendung flüchtiger nie 246. Geißelbewegung , Beobachtung bei intermittierender Beleuchtung 113 flf. — , Kinematographie 114. Gelatine, Einschlußmittel für Mikro- tomschnittc 164. Gelatineschnitt-Technik,Verwendung flüchtiger Öle 246. Gelbglyzerin, Nachweis verkorkter Membranen 99. Gemmulae der Schwämme 77. Sach- Register. .{53 (icntianaviolett, Spirilleni'iirbung !»?. (ilaskiirper, Histolojjif 177. --, I'riiparation 9(1. . UntcMsuchunj;' nach Koeppe luit tUillstrandsclier Nernstlaiupc 177. (ilia, Färbung nach Mallory - I'ollak ;]15. — , — — Spiegel 315. Globiocephalus , Primordialcranium 91. Glossosiphonia, Dotterbildung 171. Gnaptor, Malphigische Gefäße 328. (iobius, Spermien, Radiumbestrah- lung 180. Gülgischer Apparat, Aazidien 1G8. — — , Eierstock der Säugetiere 17»;. — —, Mollusken 78. Granulafärbung nach Altmann 58. — — Butteriield bl. — — Eilermann 56, 59 ff. — — Fischer 58. — — Helly 58. — — Pappenheim 57. — — Schridde 57. — — Zieler 57. Guanophoren, Reptilien 90. Gullstrand- Nernst-Lampe, Glaskör- peruntersuchung 177. Hamburgers Methode, Phagozytose zu untersuchen 175. Ilämin, Kristallisation 318. llarztechnik, Verwendung flüchtiger (■)le 248. Ilcliactis, Fett 320. Helix, Schale 78. Ilerpobdclla. F'urchung 80. Hersilia, Fixierung 262. Herz, Kalziumabgabe 264. Hexamctliylentetrauiin , mikroche- mische Verwendung 319. Hyalin, Unterscheidung von Amyloid 183. Hyla, Befruchtung 179. — , Embryo-, Larvenfixierung 327. Insekten, Flügel 87. ^, Flügelniuskeln 173. — , Muskeln, Fixierung 86. Interferenzbilder sein- kleiner Kri- stalle 334. Ionen, quantitative Bestimmung auf mikroanalytischem Wege 76. Isopoden, Muskelfasern 172. Zeitschr. { wiss. Mikroskopie. 36, 4. Jacobjs Pandidaskop 299 ff. .lanusgrün. Vitalfärbung 88. Jod , mikrocliemische Verwendung 319. Iväfer, Chitinbehandlung 329. —, Färben der Flügeldecken 329. — , Malpighische Gefäße 328. Kakao, Mitscherlichsche Kiirperchen 332. — , Samenprüfung 331. Kanadabalsam, Ersatz 164. Kapillarsteigmethode , Bakterien 264. Kataphorese , mikroskopische Mes- sung der Wanderungsgeschwin- digkeit 163. Kehlkopf, Vogel 93. Kiemenfäden, Amphibien 327. Kinematographie, Allgemeines 113 ff. —, medizinischer Unterricht 259. Knorpel, Grundsubstanz 176. Koeppes Glaskörperuntersuchung 171. Kollodiumtrockenplatten 258. Kolloidin, Ersatz des Zelloidins 2.59. Kolophonium, Einschlußmittel 260. ■Kopepoden, Chromosome 262. Kristalloide in Nervenzellen 96. Kupfer, mikrochemischer Nachweis 333. Lacerta, Lipophoren 90. Lampyris, Leuchtorgane 84. Laubfrosch, Hautmuskulatur 91. Lavendelöl, mikrotechnische Ver- wendung 227. Leber, Fixierung, Färbung 92. Lecanium, Ei 87. Legierungen, Ätzbarkeit 266. Leitz" Apertometer 54. Lepidopteren, Eierfixierung 261. — , Geschlechtschromosome 261. Leuchtorgane, Käfer 84. Leukozyten, Adsorption durch Kohle und Stärke 17.5. Lezithin, Färbung 320. Libellen, Abdomen 87. Lichtfilter für Mikrophotographie 162. — , gasförmiger 260. Limnaeus, Golgischer Apparat 78. Linaloeöl, mikrotechnische Verwen- dung 227. Lipophoren, Eidechse, Vitaluntersu- chung 90. 23 354 Sach- Register. Magnesium,quantitativeBéstimmung 319. Mallophage, Geschlechtsorgane 86. Malpighische Gefäße, Käfer 328. Mangan, Mikrochemie 163. Markscheiden, Färbung nach Müller 147. Maus, Knickschwänze 326. Meerschweinchen, Haare 90. Metalle, Mikrochemie 334. Metallmikroskop von Reichert 193 ff. Metallspritzverfahren 100. Methylenblau, eosinsaures, Färbung von Ausstrichen 74. —, Vitalfärbung 88. Metol - Hydrochinon , Mikrophotogra- phie 259. Metzners Apertometer 27. Miastor, Larven, Fixierung 330. Mikroelementaranalyse nach Müller 163. — — Pregi 163. Mikroskop, Schärfentiefe 40. Mikrowagen 163. Mitochondrien, Aszidien 168. Moina, Vitalfärbung 324. Mollusken, Golgischer Apparat 78. Müllers Markscheiden- und Achsen- zylinderfärbung 147. Musa, Fasernachweis 336. Musca, Flügelrauskeln 173. Muskatnuß , mikroskopische Dia- gnose 332. Muskelfasern , Vergoldung nach Ebner 173. Mytilus, Befruchtung 168. Myxine, Haut 89. Nebenniere, Frosch 95. — , Säugetiere 95. Necrophorus , Malpighische Gefäße 328. Nelkenöl, mikrotechnische Verwen- dung 228. Nematoden , Fixierung , Färbung 322. Netzhaut, Nerven 96. Neutralrot-Neublau s. Neutralviolett Extra. Neutralviolett Extra, Färbung nach Unna-Golodetz 75. Neuvitalrot, Vitalfärbung 88. Niere, Vitalfärbung 88. Nilblauchlorhydrat , Vitalfärbung 88. Nilblausulfat, Vitalfärbung 88. Oberflächenspannung bei Zellteilung 319. Objekte der mikroskopischen Unter- suchung, Allgemeines 17. Objektive, Aplanasie 55. Origanumöl , mikrotechnische Ver- wendung 229. Oxydationsorte der Zelle, Nachweis 75, 165. Oxyuris, Fixierung, Färbung 81. Jralaemon, Chitinpräparation 323. Palinurus, Gehirn 323. Pandidaskop nach Jacobj 299 flf. Papier, technische Untersuchung 101, 102, 336, 337. Paraffintechnik, Verwendung flüch- tiger Öle 237. Parietalorgane, Petromyzon 94. Pecten, Statocyste 321. Pelobates, Befruchtung 179. Petromyzon, Chondroidgewebe 94. — , Parietalorgan 94. — , Pinealorgan 94. Pfeffer, Mikrochemie 332. Pfefferminzöl , mikrotechnische Ver- wendung 230. Pfeiffersche Flüssigkeit , Fixierung von Plankton 166. Phagozytose, Bestimmung nach Ham- burger 175. Phallusia, Ovarien 168. Phormium, Fasernachweis 336. Phosphor, quantitative Bestimmung 319. Pinealorgan, Petromyzon 94. Piperin , mikrochemischer Nachweis 332. Plankton, Konservierung 166. Polistotrema, Embryofixierung 327. Polycelis, Ovarien 331. Projektion, Verwendung beim Unter- richt 273 ff. Proteosoma, Präparation 98. Protoclepsis, Dotterbildung 171. Protozoen, Färbung 76. — , Mikrochemisches 320. — , Präparation nach Doflein 160. —, Protoplasmauntersuchung 76. Pseudococcus, Ei 87. Psophus, Flügelmuskeln 173. Pterodina , Keimdotterstock , Eibil- dung 80. Pyrophorus, Leuchtorgane 84. Pyrrholblau, Vitalfärbung 88. Sach- Register. 355 Pyrrhocoris, Flügel H»!. Pyxidicula, Züchtung, Färbung 7(i. Quetschfixiermethode Wilhelmis 74. Radium, Bestrahlung von Amphi- bienlarven 181. —, — — Geschlechtszellen 180. Rana, Befruchtung 179. —, Dotterkörnchen 324. —, Embryo-, Larvenfixierung 327. —, Leber 325. Reduktionsortc der Zelle, Nachweis 7Ó, 165. Regenwurm, Nervensystem 262. Reptilien, Chromatophoren 90. Rhabditis. Befruchtung 108. Rheum, Mikrochemie 265. Rhizochrysis, Präparation 76. Rhinolophus, Uterus 263. Romanowsky-Färbung, Amylalkohol 260. — —, Stammlüsung nach Adam 71. Rongalit, Nachweis der üxydations- orte nach Unna 166. Rosmarinöl, mikrotechnische Verwen- dung 231. Russelplatte, Mikrophotographie 258. Sandelöl, mikrotechnische Verwen- dung 231. Sauropsiden, Arterien 93. Scalis, Fixierung der Eier 85. Schaeppis Modifikation der Schuberg- schen Färbung 177. Schärfentiefe des Mikroskops 40. Schefifers Universalmikroskop 1. Schizoncura, Chitin 329. —, Fixierung, Färbung 329. Schleifen der Schneckenschalen 78. Schneckenschalen, Schleifen 78. Schubergs Färbung, modifiziert von Schaeppi 177. Schwämme, Fixierung, Schneiden 320. —, Gemmulae 77. —, indikatorähnlich wirkende Stoffe ' 261. Seison, Vitalfärbung 80. Selenmethylenblau, Bakterientarbung 260. — , Vitalfärbung 260. Silberspiegel nach Miethe 317. Silverman , Beleuchtungseinrichtung für Mikroskope 71. Sommerzellen, Nebenniere des Fro- sches 95. Spiegels r.liafärbung 315. Spiköl, mikrotechnische Verwendung 231. Spirillen, Färbung 96. Squilla, Fixierung, Färbung 323. Stahl, Struktur 100. Strongylocentrotus , Larvenentwick- lung 321. Sympetrum, Geschlechtsorgane 87. 1 al)anus, Flügelmuskeln 173. Tannin,Brechweinstein nach Schaeppi 177. Terpentinöl , mikrotechnische Ver- wendung 231. Tettigonia, Flügelmuskeln 173. Thalassicola, Fixierung, Färbung 261. Theneen , Fixierung , Schneiden 320. Thymianöl, mikrotechnische Verwen- dung 235. Tolufdinblau, Vitalfärbung 88. Trichosticha, Larvenpräparation 330. Triphaena, Flügelmuskeln 173. Triton, Dotter 324. — , Ei, Radiumbestraldung 180. — ' Embryo-, Larvenfixierung 327. - , Gonozyten 327. —, Leber 325. —, Muskelfasern 172. Tropika, intraglobuläre Konjugation 98. Trypanblau, Vitalfärbung 88. TurbcUarien, Fixierung, Färbung 322. Typhus, Kapillarsteigmethode 264. Ultramikroskop nach Kiplinger 317. — , Verwendbarkeit bei histologischen Untersuchungen 75. ultramikroskopische Metallnieder- schläge 99. Universalmikroskop nach Schefter 1. Urodelen, Muskelfasern 172. Uroplatus, Krallen 263. Vespertilio, Uterus 263. Vitalfärbung, Leber, Niere 88. A'ogi'I, Kcldkopf 93. —, Oesophagus 92. Vogels Flüssigkeit, Fixierung von Coleopteren 8(5. Wasserblau, Vitalfärbung 8S. Weills Zeiciienapparat 70. Wilhelmis Quetschfixiermethode <4. 23* 35(i Sach- Register. Würmer, Quetschfixierpräparate 74. Zelloidintecbnik, Verwendung flüch- Wurzeln, Metakutisierung 99. tiger ()le 242. Z-u 1 •• XI- u r>oD Zement, Mikroskopisches 185. ahne, künstliche 338. rr. j i ,x o..c: Zedernöl, mikrotechnische Verwen- "' Tonerdegehalt 3.30. dung 224. Zimtöl, mikrotechnische Verwendung Zeichenapparat nach Weill 70. 235. Zelle, Teilung, Entwicklungsmecha- Zitronenöl , mikrotechnische Ver- nik 319. Wendung 226. Druck von Fischer & Wittig in Leipzig. ZEITSCHRIFT WISSENSCHAFTLICHE MIKROSKOPIE UND FÜR MIKROSKOPISCHE TECHNIK BEGRÜNDET VON \V. J. BEHRENS Unter besonderer Mitwirkung von Prof. Dr. P. Schiefferdecker uml Dr. R. E. Liesegang in Bonn in Fraukfurl u. M. herausgegeben von Prof. Dr. ERNST KÜSTER in Bonn Hand 30, Heft 1 Heß 141 Ausgegeben am 11. November 1919 Mit 10 Abbildungen im Text und 3 Tafeln (Tal>. T-IIT) LEIPZIG Königstrasse 2 VERLAG VON S. IIIRZEL 1918 Die Zeitschrift für Mikroskopie erscheint vierte/jährlich. 4 Jh/te bililcn .,.> n Jahresband zum Preise von 25 Mark. AbonnementspreLs bei direkter In- Sendung im Inland Mk. 26.—, im Ausland Mk. 27.—. Alle Sendungen von Beitragen für die Zeitschrift erbittet man an d^n Heraus. qeber, Herrn Prof. Dr. Ernst Küster in Bonn, Endenicheralee 24. alle Drucksachen durch die Post oder auf Buchhündlcrwcgc an die \ erlags- buchhandlung von S. Hirzel in Leipzig. Inhalt. Seile Scheifer, W., Ein neues Universalmikroskop 1 Scheifer, W. , Systematische Zusaiiimenstellmig und Übersiclit der uiilvroskopischen Objcktstruktiiien, der mikroskopischen Beleuch- tiingsiuö.si-iichkeiten und ihres Zusammenhanges 17 Metzaer, P., Ein vereinfachtes Apertometer 27 Mayer, P., Tragglas und Deckglas 33 Küster, E., Bemerkungen zu Mayers Verdeutschungsvorscldägen . . 37 Georgi, J., Die Schärfentiefe des iMikroskojiS. (Mit Tab. I) . . . . 40 Metz, C, D.is Apertometer für Trockensysteme. (Mit Tab. II) . . 54 Eliernianii, V., Üi)er Granulafärbung in Schnitten der blutbildenden Organe beim Menschen. (Mit Tab. Ill) 5G Referate (kS 1. Lehr- und Handbücher S. B8. — 2. Mikrophotographie und Pro- jektion S. 69. — 3. Mikroskop und Nebenapparate S. 70. — 4. Prä- parationsmethoden im allgemeinen S. 7t. — 5. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. — A. Niedere Tiere S. 76. — B. Wirbeltiere S. 88. — C. MiUroorganismen S. 9H. — D. Botanisches S. 99. — E. Mineralogisch -Petrographisches S. 99. — F. Technologisches S. 101. (Aut orenr egis ter auf der dritten Seite des Umschlags.) Neue Literatur 104 Für die nächsten Hefte liegen bereits folgende Originalabhaudlungeu vor: Benedicks, C, u. Walldow, E., Eingehende Prüfung des neuen Reicbert- schen Metallmikroskops nebst allgemeinen Studien über die Beleuch- tungsoptik des MetaUmikroskops. Berek, M., Ül)er die einfaclien und die /.usammengesetzten charakteristischen Konstanten der Mikroskopobjektive. Jacobj,, C, Anschauungsunterricht und Projektion. Mayer P., Über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz. Merk, L. , Das Bezeichnen und Wiederfinden beachtenswerter Präparate- stellen. Metzner, P., Über Verwendung intermittierender Beleuchtung zum Studium rasch verlaufender rhythmischer Vorgänge. Müller, H. , Über eine neue Methode der Darstellung der Markscheide (des Neurokeratins) und des Achsenzylinders. Schmidt, W. .T., Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung, Spiegel, E., (iliafärbung am Gefrierschnitt und an Serienschnitten. Volkniaun, W., Ergänzungen zur optischen Bank. Walsem, G. C. vau, Noch einmal: Unsere Bunsensche Lampe. Nachdruck verboten. Übersetzung-srecht vorbehalten. Etwaiger Nachdruck aus dieser Zeitschrift finde! ohne Erlaubnis und ohne Wissen von Herausgeber und Verleger statt. A 11 1 0 r e II r e g i s t e r. Das vorlie-^endc folgemier Autoron: Adam, A., 71. AriinM. II., 100. Boauverie, ,!., 101. Beigol-Klaften, C, i)0. Bernhards, IL, .S.l. Bott'lho, C, 9G. Bregenzer, A., 79. Bri-lit, eil. G., 10-2. Briig, S. L., 98. Carl, W., 95. Conrad, R., 93. Dietrich, W., 83. Dimpker, A. M., 80. Doflein, F., 76. Emeis, W., 87. Erhardt, E., 87. Fliissncr, W., 78. Forsgren, E., 92. Geipel, E., 8-1 Giese, M., 77. Golodetz, L., 7."). Greschik, E., 92. Hamburger, L., 99. Ilartuiann, 0., 80. lieft (3(5.1) enthält 71 KotVratc ül)er die Arbeiten llirschler, J., 78. lloUborn, K., 74. Illgcn, H., 80. Jeziorski, L,., 85. Kaestner, S., 68. Keim, W., 83. Kielich, J., 86. Klopstock, M., 68. Kolmer, W., 95, 96. Kowarsky, A., 68. Kremer, J., 86. Martini, E., 81. Moellendorff, W. v., 88. Nageottc, J., 75. Pabst, H., 79. Painter, Tli. S , 84. Pax, F., 79. Plaut, iM., 99. Prell, H., 77. Prieaner, II., 85. Quiel, G., 85. Rumann, E., 69. Reinecke, U., 93. Rdclia-Liuia, 11. da, 97. Rosenstadt, B., 89. Schaffer, J., 75. Schmidt, E., 87. Schmidt,W.J., 90,91. Schreiber, K., 91. Schreiner, K. E., 89. Segall, A., 90. Silverman, A., 71. Simmersbach, B., 100. Spehl, P., 96. Strebinger, R., 76. Strindberg, H., 85, 86. Swellengrebel, N. H., 98. Szent-Giörgyi,A.,96. Taube, E., 82. Tretjakoff, D., 94. Unna, P. G., 75. Wasicky, R., 103. Weill, P., 70. Weiser, M., 69. Wetekarap, Fr., 77. Wilhelmi, J., 74. s. HIRZEL- VERLAGSBUCHHANDLUNG LEIPZIG \ Königstraße 2 Demnächst erscheint in neuer Auflage: Lehrbuch 1er Pharmakologie von E. Poulsson Professor a. d. Universität Kristiania Deutsche Originalausgabe besorgt von F. Leskien =^^^ Vierte Auflage =^= Preis M. 19,—, gebunden M. 22,— (und 20 "/o Teuerungs- Aufschlag- des Verlags) Zu beziehen durch jede Buchhandlung Druck von Fischer & Wittig in Leipzig. ZEITSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFTLICHE MIKROSKOPIE UND FÜR MIKROSKOPISCHE TECHNIK BKGRÜNBKT VON W. J. BEHRENS L'iiter besonderer Mitwirkung von Prof. Dr. F. Schietferdecker im«i l>r. K. E. Liesegang; in Bonn in Frankfurt :«. M. lierjinsgegeben Ton Prof. 1)1. ERNST KÜSTEK in Bonn Band 36, Heft 2 Heft 142 Ausgegeben vvi 'JH. Januar 1920 Mit 10 Abbildungen im lext i.KiFZu; Königstrasse 'i VKKLAd VON S. HIR/.EL 19'io Die Zeiischriß für Mikroskopie erscheint vierteljährlich. 4 Hefte bilden einen Jahresband zum Preise von 4i Mark. Abonnemenlspreis bei direkter Zu- sendung im Inland Mk. 4';.—, im Ausland Mk. 48.—. Alle Sendungen von Beiträgen für die Zeitschrift erbittet man an den Heraus- geber, Ilertm Prof. Dr. Ernst KU st ei' in Bonn, Endenicherallec 24. alle hruck.tachen durch die Post oder auf Buchhändlerwege an die Verlags- buchhandlung von S. Hirzel in Leipzig. Inhalt. Metzner, P., Über Verwendung- intermittierender Beleuchtung zum Studium rasch verlaufender rhythmischer Vorgänge . . . . . IV^ Müller, H., Über eine neue Methode der Darstellung der Markscheide (des Neurokeratin») und des Achsenzylinders 147 Walsem, G. C. van, Noch einmal: Unsere Bunsensche Lauipe . . 157 Referate IHO 1. Lehr- und Handbücher S. 160. — 2. Mikioskop und Nebenappa- rate S. 161. — 3. Mikrophotographie und Projektion S. 162. — 4. Physik und Chemie S. 163. — 5. Präparationsmethoden im allgemeinen S. 164. — 6. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. — A. Niedere Tiere S. 166. — B. Wirbeltiere S. 17.'? — C. Botanisches S. 184. D. Techno- logisches S. 185. fAutorenregister auf der dritten .Seite des Umschlags.) N eu e L i ter at u r !«♦> Für die uächsteu Hefte liegen bereits folgende Originalabhandlungen vor: Benedicks, C, u. Walldow, E., Eingehende Prüfung des neuen Reichert-, sehen Metallmikroskops nebst allgemeinen Studien über die Beleuch- tungsoptik des Metallraikroskops. Berek, M., Über die einfachen und die zusammengesetzten charakteristischen Konstanten der Mikroskopobjektive. Jacobj , C, Anschauungsunterricht und Projektion. Mayer, P., Über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz. Merk, L. , Das Bezeichnen und Wiederfinden beachtenswerter Präparat«-- stellen. Schmidt, Vf. J,, Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. Spiegel, E., Gliafärbung am Gefrierschnitt und an Serienschnitten. Volkmann, W., Ergänzungen zur optischen Bank. Zoth. O.. Ein einfacher Hirnstecher. Nachdruck verboten. Übersetzung-srecht vorbehalten. Etwaiger Nachdruck aus dieser Zeitschrift findet ohne Erlaubnis und ohne Wissen von Herausgeber und Verleger statt. Antorenreg:ister. Das vorliegende Heft (3ß, 2 entliiilt 41 Retenue über die Arlwiteii folg'ender Autoren: Andersson, II.. liiM. Ilaiiiburger, N. .)., Menkc. .1. H., IC,;;. ,..,... ^'•''- .Meves, i-\ . 1»5S. '•""'•''• ' •• '^••- Held, H., IGM. 17t). Lantsc-hakom NV.. "'''"^'^' I'" ^'•' ^''*"*"' ^- "-• Ifertwig, 1'., 18(1. „ '": ,, , . Hirschler, .1., KîK "'^'^-•'- ''• ^V.. U\->. Dot lein, I'., u;o. ' Dürken, H., ICS. .lentzücli, F.. l»;i. I'fann, E.. l.s.-|. Kbner, V. v.. 17;!. KLoniovii, M., 171. Schaeppi, ih., 17ii. Edlbacher. S., KJ;;. Koeppe, L., 177. Stieve, H., 17;». Eichenauer. E.. Korff, K. v., 17(1. Strindberg:, E., 17;J. 1G7. Kranz, I'.. I(i7. Svedberg, Th.. Kvl. Emich. F.. U;ii. Kulcsch, L., 17("). ^y-nts, A. v.. KW;. Kndell, K., l.Sf.. Kulinat\ cki. W. .). „ ,. , . . ' ,_, • l nna, F. (i., Id.). in. ' ' Farkas, B., 172. , , u^ ,.. ^^''''ß. ^-^ ''•<• Franz, A. W., 172. I^^upold, E., LSI. I.iesegang, R. E.. Ziegenspeck, H., . Friedberger, E., 264. Hollande, A.Ch., 260. Huth, W., 261. Karrer, P., 260. Kornhauser, S. J., 262. (36, ö) enthält 27 Referate über die Arbeiten Knoche, P., 258. Levi, G., 263. Lieb, H„ 264. Loewi, 0., 264. Mawas, J., 259. Monaco, D. L., 260. Monterosso , B. , 263. Noyer, R. du, 260. Oppel, 257. Ostwald, W., 258. Peskoff, N. V., 260. Planchon, 259. Pozdena, R. F., 259. Rothe, V., 259. Seiler, J., 26L Stead, J. E., 266. Szüts, A. V., 262. Tammann, G., 266. Wimmer, Gh., 265. Zornig, H., 265. s. HIRZEL« VERLAGSBUCHHANDLUNG LEIPZIG A Königstraße 2 Generalfeldmarschall Aus meinem Leben Mit einem Bildnis und drei Karten Preis: 40 Mark Ein langes, reiches Leben vom Kadett bis zum Feldmarschall füllt die Seiten dieses Buches. ■ Der Feldmarschall erzählt von glücklicher Jugendzeit und führt uns durch die Kriege von 1866 und 1870. Er schildert arbeitsreiche Jahre aufblühender Friedensarbeit und gibt ein ergreifendes Bild des letzten großen Krieges bis zur Rückkehr unserer tapferen Heere in die Heimat. Mit zuversichtlichen und festen Worten an die deutsche Jugend legt er die Feder aus der Hand. Ein Buch, das in seiner schlich- ten Größe und eindringlichen Mahnung keiner Zeit unterworfen ist, weil es über der Zeit steht in seinem unerschütterlichen Glau- ben an die deutsche Kraft. Ein Volks- u. Geschenkbuch für alle Kreise. Druck von Fischer & Wittig in Leipzig. ZEITSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFTLICHE MIKROSKOPIE UND FÜR MIKROSKOPISCHE TECHNIK bkgkOnpkt vox w. j. bkurens Unter besonderer Mitwirkung Prof. Dr. P. Schiefferdecker und Dr. R. E. Liesegang in Bonn in Frankfurt a. M. herausgegeben von Prof. Dr. ERNST KÜSTER in Bonn Band 30, Heft 4 Heft 144 Ausgegeben am 24. Juni 1920 Mit 10 AbbJldtingen im Text LEIPZIG Koni gstrasse 2 VERLAG VON S. IIIRZEL 1920 Die Zeitschrift für Mikroskopie erscheint vierteljährlich. 4 Hefte bilden einen Jahresband zum Preise von 44 Mark. Ahonnemenlspreis bei direkter Z«- sendung im Inland Mk. 4r,.—, im Ausland Mk. 48.—. Alle Sendungen von Beiträgen für die Zeitschrift erbittet man an den Heraus- neber, Herrn Frof. Dr. Ernst Küster in Bonn, Endemcherallee 24, alle Drucksachen durch die Post oder auf BuchhändUrwegc an die Verlags- buchhandlung von S. Hirzel in Leipzig. Inhalt. Seile Jacobj, C, Anschauungsunterricht und Projektion 273 Spiegel. E,, Gliafärbung am Gefrier schnitt und an Serienschnitten . 315 Referate 317 1. Mikroskop und Nebenapparate S. 317. — 2. Mikrophotographie und Projektion S. 318. — 3. Physik und Chemie S. 318. — 4. Präpa- rationsmethoden für besondere Zwecke. — A. Niedere Tiere S. 319. — B. Wirbeltiere S. 324. — C. Mikroorganismen S. 331. — D. Bota- nisches S. 331 . — E. Mineralogisch-Petrographisches S. 333. — F. Techno- logisches S. 336. (Autorenregister auf der dritten Seite des Umschlags.) NeueLiteratur 339 Autorenregister 349 Sachregister 351 Für die nächsten Hefte liegen bereits folgende Originalabhandlungen vor: Berek, M., Über die einfachen und die zusammengesetzten charakteristischen Konstanten der Mikroskopobjektive. Berek , M. , Bemerkungen zu den Mitteilungen des Herrn J. Georgi : Die Schärfentiefe des Mikroskopes usw. Merk, L. , Das Bezeichnen und Wiederfinden beachtenswerter Präparate- stellen. Müller, K., Neue Methoden zur Darstellung der Markscheiden (des Neuro- keratins) II. Schmidt, W. J,, Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. Volkmann, W., Ergänzungen zur optischen Bank. Zoth, O., Ein einfacher Hirnstecher. Nachdruck verboten. Übersetzung-srecht vorbehalten. Etwaiger Nachdruck aus dieser Zeitschrift findet ohne Erlaubnis und ohne Wissen von Herausgeber und Verleger statt. Autorenreffister. Das vorliegende Heft (36,4) enthält 55 Referate über die Arbeiten folsrender Autoren: Abramowicz , IL , 327. Allen, W. F., 327. Anderson, R. J., 334. Arndt, W., 320. Babic, K., 32(1. Blank, E., 32(J. Brussoff, A., 331. Buddenbrock,W. v., 321. Burlett,H.M.de,326. Chappuis, P. A., 323. Couistock, G. F. 335. Davidson, J., 329, Demolì, R., 325. Dette, E., 330. Dienes, L., 319. Eiiringhaua, A., 333. Ekiuann, G., 327. Eldredge, A. G., 31«. Endell, K., 335. Freund, li., 331. Geinitz, B., 322. Gorka, A. v., 328. Ilaller, R., 338. Haß, W., 329. Herbst, C, 322. Kiplinger , C. C. , 317. Klemm, P., 337. Kofier, L., 332. Konopacki, M., 321. Ljungdahl, M., 325. Meck, C. F. U., 330. Meixner, .!., 322. Micoletzky, H., 322. Miethe, A., 317. Moral, 338. Prowazek , S. v. , 320. Rasser, E. U., 33tJ. Richter-Quittner, M., 324. Riizicka, V., 331. Saint-Hilare, C, 324. Schoorl, N., 318. Shann, E. W., 325. Smith, G., 323. Spek, J., 319. Springer, F., 330. Swett, Ch. E., 33»J. Tunmann, 0., 332. Vermande, .1., 333. Wenger, F., 32G. Wherry," V. B., 320. Wöber, A., 334. Woodland, W. N. F., 323. Zawalkicwicz,Z.,318. Zijp, C. V., 319. Zweibaum, H., 321. s. HIRZEL« VERLAGSBUCHHANDLUNG LEIPZIG A Königstraße 2 Generalfeldmarschall C2é^ Aus meinem Leben Mit einem Bildnis und drei Karten Preis: 40 Mark Ein langes, reiches Leben vom Kadett bis zum Feldmarschall füllt die Seiten dieses Buches. Der Feldmarschall erzählt von glücklicher Jugendzeit und führt uns durch die Kriege von 1866 und 1870. Er schildert arbeitsreiche Jahre aufblühender Friedensarbeit und gibt ein ergreifendes Bild des letzten großen Krieges bis zur Rückkehr unserer tapferen Heere in die Heimat. Mit zuversichtlichen und festen Worten an die deutsche Jugend legt er die Feder aus der Hand. Ein Buch, das in seiner schlich- ten Größe und eindringlichen Mahnung keiner Zeit unterworfen ist, weil es über der Zeit steht in seinem unerschütterlichen Glau- ben an die deutsche Kraft. Ein Volks- u. Geschenkbuch für alle Kreise. Druck von Fischer & Wittig in Leipzig. UH ^HB t. '*^. ^- ^^ 4'Sif -*^- Kt^ H Ì '' \K ^^^^ -^*. HL'-J