i:-r'- Ü fy ■:'. n Wä &■! «,^ I »-• > •/.-•>r..»i .-/•if, ^f*;^ «.*;J \*\ 5»if ^y: .■»Vr-ilri-V. !'*V'>.V^ 'i*-.**.?--,«^ ?>"#' im S!«v' didi-i^ ZEITSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFTLICHE MIKROSKOPIE UND FÜR V MIKROSKOPISCHE TECHNIK BEGRÜNDET VON ,W. J, BEHRENS Unter besonderer Mitwirkung von Prof. Dr. Paul Schiefferdecker, Prof. Dr. E. Sommerfeldt in Bonn in Tübingen und Prof. Dr. \V. Gebliardt in Halle a. S. herausgegeben von Prof. Dr. ERNST KÜSTER in Kiel Band XXVI (Jahrgmig 1909) LIBRARY NEW YORK BOTANICAL GARDEN. Mit 66 Textabbildungen und 5 Tafeln LEIPZIG Verlag von S. Hirzel 1909 Alle Rechte vorbehalten. I nhaltsYer zeich 11 is. I. Abhandlungen. Seite Ariens Kappers, C. U., Beschreibung- eines automatischen Alkohol- tropfers für das Jungsche Schlittenmikrotom 250 Berg, W., Eine einfache Methode zur Paraffineinbettung im Vakuum 209 Berliner, K., Über ein verbessertes Gehirnmikrotom 378 — , — , Methode zur Zerlegung des in Müllerscher Flüssigkeit ge- hcärteten Gehirns in dünne Scheiben 382 Bödecker, C. Fr., Fleischmanns Kritik meiner Gelloidin-Entkalkungs- methode 20G Boeke, J., Über ein verbessertes „Rocking-Microtome" 242 Bonvicini, G., Zur Technik der mikroskopischen Schnitte durch beide Gehirnhemisphären 410 Brudny, V., Ein neuer Heißwassertrichter 418 Carazzi, D., Zur Bleichtechnik 52G — , — , Über die Abkühlung des Paraffins 530 — , — . Über das Aufkleben der Celloidinschnitte 533 Cavazza, L. E., Studi microchimici e fisiologici sui tannini .... 59 Funck, Ch., A propos de la deshydratation des coupes montees sur lames porte-objet 422 Halle, B., Über die Methoden der Härtemessung 424 Hansen, Fr. C. C. , Gelbgrünes einfarbiges Licht durch Vorschalten von Lichtfiltern vor der Qnecksilberlampe für mikroskopische Zwecke 525 Ignatowsky, W. v. , Einige Neuerungen am Leitzschen Spiegel- kondensor 387 Kittsteiner, C, Untersuchung über die Einwirkung des denaturierten Alkohols auf tierische Organe und seine Verwendbarkeit in der mikroskopischen Technik 191 Kowler, R., Einfache Wässerungsvorrichtung für fixierte Objekte . 259 Krause, R., Die Herstellung von transparenter roter Leiminjektions- masse 1 Lebrun, H., La Methode rotative en Microscopie 223 Lendvai, J., Apparat zum Schleifen des Mikrotommessers .... 203 Levy, 0., Entwicklungsmechanische Technik im letzten Dezennium . 42G jy Inhaltsverzeichnis. Seite Martin, P., Verwendung des Edingerschen Zeichen- und Projektions- apparates zur makroskopischen Photographie 219 Martinotti, L., Sulla tecnica della dimostrazione delle cellule eosinofile 4 Maxiinow, A. , Über zweckmäßige Methoden für cytologische und histogenetische Untersuchungen am Wirbeltierembryo, mit spezieller Berücksichtigung der Celloidinschnittserien . . . 177 Mayer, P.. Zur Färbung des Glykogens 513 — , — , Über ein neues Intermedium 523 Meyer, A., Der Suchtisch II (Perquirator) . .* 80 3Iozejko, B. , Courte notice sur l'injection de quelques moUusques acephales 353 — , — , Sur l'injection tardive du Systeme circulatoire 542 Pöschl, V., Eine neue Methode der Härtemessung 104 Radasch, H. E., Einige Modelle zur Darstellung der Mitose ... 116 Rawitz , B., Neue Methoden zur Untersuchung des Zentralnerven- systems der Vertebraten 337 Savini, E., u. Savini-Castano, Th., Zur Technik der Elastika- und Bindegewebsfärbung 29 Scheifer, W. , Über eine Spiegel -Reflex- Camera für mikrophoto- graphische Aufnahmen 111 Siedentopf, H., Über ultramikroskopische Abbildung 391 Sommerhoff, E. O., Die Färbung der Pikrinsäure auf Seide. Eine Erscheinung der Osmose, wobei die Haut des Seidenfadens als tierische Membran wirkt 48 Ssobolew, L. W., Theorie und Praxis des Schleifens 65 Suzuki, B., Eine einfache Entwässerungs-, Härtungs- und zugleich Aus waschungs Vorrichtung für mikrotechnische Zwecke . . . 211 Tafuer, H., Das Zeichnen auf einer durchsichtigen Zeichentiäche . . 384 Tobler , Fr. , Fehlergröße einiger Fixierungsmethoden und Quellung einer Algenmembran 51 WolfF, M. , Über ein neues kleines Minot- Mikrotom, das noch für feinste histologische und embryologische Arbeiten ausreicht, und über einen Mikroskopiertisch 84 II. Referate. Alagna, G., Über einige eigenartige Zellen in der Gaumentonsille eines Hundes und über ihre wahrscheinliche Bedeutung . . 135 Araato, A., Die Ganglienzelle bei der Insolation 486 Andreesen, A., Beiträge zur Kenntnis der Desmidiaceen 316 Asher, L., Die Anwendung der physikalisch-chemischen Methoden in der Physiologie 119 Aßmann, G., Über eine neue Kontrastfärbung zur Darstellung intra- zellulärer Tuberkelbazillen im Auswurfe 310 Inhaltsverzeichnis. y Seite Aweriuzew, S., Über ein parasitisches Infusor aus dem Darm von Ophelia limacina (Kathke) 129 Axhaiisen, G,, Über die bei der Luft- und Gasfüllung des Knochen- gewebes auftretenden Phänomene und ihre Deutung, insbeson- dere über die sogenannten „Gitterfiguren'- 482 Babes et Feodorasco, Sur deux microbes intermediaires entre le paratyphique B et le bacille typhique 493 BarannikoflF, J., Zur Technik der Versilberung von Spirochaete pal- lida [ScHAUDiNN- Hoffmann] 309 Barber, M. A., The rate of multiplication of Bacillus coli at different temperatures 14(1 Bechhold, H. , u. Ziegler, J. , Die Beeinflussung der Diffusion in Gallerten 300 Beer, R., On Elaioplasts 158 Benecke, W., Die von der CRONEsche Nährsalzlösung 152 Berger , K. , Vergleichende färberische Nachprüfung der von Ziehl- Neelsen, Much und Gasis empfohlenen Färbemethoden für Tuberkelbazillen und einige Versuche über Umfärbung bereits gefärbter Bazillen 575 Berka, F., Über das Verhältnis der zur Darstellung gelangenden Tuberkelbazillen bei Sputumfärbemethoden 499 Bethe, A., Wirbellose Tiere ' 119 Boehm, P., Über den feineren Bau der Leberzellen bei verschiedenen Ernährungszuständen; zugleich ein Beitrag zur Physiologie der Leber. Beiträge zur Physiologie der Drüsen 29G Bonney, V., Eine neue und sehr schnelle Dreifach -Färbung . . . 12G Boresch, K. , Über Gummifluß bei Bromeliaceen nebst Beiträgen zu ihrer Anatomie 320 Beule, L. , liecherches sur le Systeme nerveux central normal du Lombric '^6S Brandts, E., Über Einschlüsse im Kern der Leberzelle und ihre Be- ziehungen zur Pigmentbildung a) beim Hunde, b) beim Menschen 567 Brenchley, W. E., On the strength and development of the grain of wheat [Triticum vulgare] 158 Brückner, J., Sur la fermentation des Sucres par le meningocoque et le micrococcus catarrhalis 147 Biiard, G., Recherche de l'indol dans les cultures microbiennes . . 148 Bürker, K., Methoden zur Thermodynamik des Muskels 122 Burgeif, H., Die Wurzelpilze der Orchideen, ihre Kultur und ihr Leben in der Pflanze ^^1 Biirri, R., Das Tuscheverfahren als einfaches Mittel zur Lösung einiger schwieriger Aufgaben der Bakterioskopie (absolute Reinkultur, Spirochätennachweis u. a. m.) 300 Cajal, S. Ramön y, Les conduits de Golgi-Holmgreen du proto- plasma nerveux et le reseau pericellulaire de la membrane . 284 Calderini, A., Untersuchungen über Anaerobenzüehtung nach dem Tarozzi sehen Verfahren '^^^^ \l Inhaltsverzeichnis. Seite Calmette, Massol et Breton, Milieux de culture pour le bacille tuberculeux öTo Casaris - Demel, A., Über die morphologische Struktur und die morpho- logischen und chromatischen Veränderungen der Leukocyten auf Grund von Untersuchungen nach der Methode der Vital- färbung des Blutes 2»i9 Chausse, Methodes de coloration communes ä l'actinobacillose, l'actino- mycose et la botrynomycose 495 Ciliauo, P., Eleidin 133 Ciuca et Fenea, Recherches sur le diagnostique post mortem du charbon bacteridien par l'examen bacteriologique des matieres fecales 494 Collin, R., Les variations de structure ä l'etat normal du noyau de la cellule nerveuse somatochrome chez le Cobaye 142 Da Fauo, C, Über die feinen Strukturveränderungen der motorischen Kernzellen infolge verschiedenartiger Verletzungen der zu- gehörigen Nerven 279 Bakin, W. J., Striped muscle in the mantle of Lamellibranchs . . . 2GG Dantscliakoff, W., Untersuchungen über die Entwicklung des Blutes und Bindegewebes bei den Vögeln. I. Die erste Entstehung der Blutzellen beim Hühnerembryo und der Dottersack als blutbildendes Organ I.-Jö Davis, Br. M., Cytological studies on Oenothera. 1. Pollen develop- ment of Oenothera grandiflora 502 des Arts, L., Über die Muskulatur der Hirudineen 554 Di Christina, G. , Die sekretorischen Funktionen der Magendrüsen unter abnormen Bedingungen der Innervation und Kanalisa- tion des Organs 140 Dietrich, W., Die Facettenaugen der Dipteren 549 Dietidonne, A., Blutalkaliagar , ein Elektivnährboden für Cholera- vibrionen 306 Döring, W., Über Bau und Entwicklung des weiblichen Geschlechts- apparates bei myopsiden Cephalopoden 131 Dopter, Etüde de quelques germes isoles du rhinopharynx. voisins de meningocoque [parameningocoques] 495 Diiesberg, J., La Spermatogenese chez le rat [Mus decumanus Fall., Variete albinos] 144 Eckerson, S., On the demonstration of the formation ofstarch in leaves 582 Ehrlich, P. , Beiträge zur experimentellen Pathologie und Chemo- therapie 572 Ellermann, V., u. Erlandsen, A., Nachweis von Tuberkelbazillen im Sputum 311 Escallon, J. , et Sigre, A., Recherche de Findol dans les cultures microbiennes ä l'aide du furfurol 148 Esch, P., Ein Beitrag zur Züchtung des Meningococcus 579 Federolf, Über den Nachweis des Bacterium coli im Wasser durch die Fällungsmethode 498 Inhaltsverzeichnis. Yjj Seite Feoktistow, A., Eine neue Methode zur Gewinnung von Reinkulturen aus ganzen Organen und Gewebsteilen 500 Fischer, H., Myeloische Metaplasie und fötale Blutbildung und deren Histogenese 273 Fischer, O., Über die Herkunft der Lymphocyten in den ersten Stadien der Entzündung. Experimentelle Studie 561 — , — , Methodik der speziellen Bewegungslehre 123 Fluri, 31., Der Einfluß von Aluminiumsalzen auf das Protoplasma . 501 Fontes, A., Untersuchungen über die chemische Natur der den Tuberkelbazillen eigenen Fette und Wachsarten und über das Phänomen der Säureresistenz. Diflferentialdiagnose derTuberkel- und Pseudotuberkelbazillen. Tuberkelbazillengranulationen . 149 Freiling, H. H., Duftorgane der weiblichen Schmetterlinge nebst Bei- trägen zur Kenntnis der Sinnesorgane auf dem Schmetterlings- flügel und der Duftpinsel der Männchen von Danais und Euploea 475 Frey, M. v.. Allgemeine Muskelmechanik 123 Fuhrmann, Fr., Leitfaden der Mikrophotographie in der Mykologie 262 Gariaeff, W., Zur Histologie des zentralen Nervensystems der Cephalopoden. 1. Subösophagealganglionmasse von Octopus vulgaris 476 Garten, S., Elektrophysiologie 124 Gavazzeni, G. A., Trieb ohyalin 134 Gins, H., Zur Technik und Verwendbarkeit des Burri sehen Tusche- verfahrens 576 Gläser, H., Zur Entwicklungsgeschichte des Cysticercus longicoUis Rud. 550 Goldmann, E., Die äußere und innere Sekretion des gesunden Or- ganismus im Lichte der „vitalen Färbung" 559 Golodetz, L., u. Unna, P. G., Zur Chemie der Haut 133 — , — , Zur Chemie der Haut. IL Der mikrochemische Nachweis der Keratine durch Millons Reagenz 483 — , — , Zur Chemie der Haut. III 484 Gomont, M., Conseils aux voyageurs pour la preparation des algues 161 Gorodkowa, A. A., Über das Verfahren, rasch die Sporen von Hefe- pilzen zu gewinnen 583 Greeff, Die Erreger des Trachoms 572 Guillemard, Diversite des resistences des Bacteries ä la pression osmotique 574 Guth, F., Zum Nachweis von Typhus- und Paratyphusbakterien . . 304 Guttenberg, H. Ritter v., Cytologische Studien an Synchytrium- gallen 316 Gutzeit, E., Die Bakterien im Kreislauf des Stolfes in der Natur und im Haushalt des Menschen 150 Hachla, J., u. Holobut, Th., Beitrag zur Frage elektiver Nährböden für Choleravibrionen 579 Harrison, F. C, a. Van der Leck, J., Aesculin bile salt media for water analysis 149 Y I j j Inlialtsverzeichnis. Seite Harrisuu, F. C, ;i. Vau der Leck, J., Aesculin bile salt media for milk analysis 149 Hart, C, Über die Herstellung der Bakteriennälirböden aus künst- lichen Houillonpräparaten 301 Haserodt, H. , Neue Methoden zum Nachweis von Tuberkelbazillen im Sputum 497 Hendricks. K., Zur Kenntnis des gröberen und feineren Baues des lieusenapparates an den Kiemenbögen von Selache ma- xima CuviKK 481 Herzog. A.. Zur Kenntnis der Doppelbrechung der Baumwollfaser . 58:^ Himmelbaur. W., Die Mikropylen verschlusse der Gymnospermen mit besonderer Berücksichtigung derjenigen von Larix decidua . 320 Holnigren, E., Studien über die stofflichen Veränderungen der quer- gestreiften Muskelfasern 270 Horuüwski, Gleichzeitige differenzielle Färbungsmethode des Binde- gewebes, der Muskelfasern und der elastischen Fasern . . . 128 Jacobson, La recherche du bacille de Koch par la methode de l'anti- formine-ligroVne 574 Jagic, Dr. N. v., Atlas und Grundriß der klinischen Mikroskopie mit Berücksichtigung der Technik 261 .lonescu, C. N., Vergleichende Untersuchungen über das Gehirn der Honigbiene 549 Kadyi, H., Eine Methode zur Färbung der grauen Substanz des Ge- hirnes und Rückenmarkes nach Beizung mit dem Uranacetat 289 Karsten, G., u. OHmanns, Fr., Lehrbuch der Pharmakognosie . . 500 Käthe u. Blasius, Vergleichende Untersuchungen über die Leistungs- fähigkeit älterer und neuerer Typhusnährböden 577 Kato, H., Eine neue Neurofibrillenfärbung 281 Kuoll. Fr., Über netzartige Protoplasmadifferenzierungen und Chloro- plastenbewegung 159 Koch. Th., Über Sputumuntersuchungen 577 Koch, A., Jahresbericht über die Fortschritte in der Lehre von den Gärungs- Organismen 493 Kolster, R. , Weitere Beiträge zur Kenntnis der Embryotrophe. in. Über den Uterus gravidus von Rangifer tarandus H. SM. 297 Koranyi, A. v., u. Richter, P. F., Physikalische Chemie und Medizin. Bd. I 125 — , — , Physikalische Chemie und Medizin. Bd. II 261 Kroh, F., Studien über den Bau der Synovialmembran und die Re- sorption des Gelenkinhaltes unter dem Einflüsse variabler mechanischer Momente 139 Küster, F., Eine kultivierbare Peridinee 316 Kurssanow, L., Beiträge zur Cytologie der Florideen 313 Kusano, S., A contribution to the cytology of Synchytrium and its hosts 503 Kutschera, F., Die Leuchtorgane von Acholoe astericola Clprd. . 556 Lalfout, A., Recherches sur l'origine des grains de keratohyaline . . 485 Lange, S. J. de, La methode de Marchi 274 Inlialtsverzeichnis. j^ Seiti' Laubenheimer, K., Das DiEUDONNEsche Blutalkaliaj^ar als Elektiv- nährboden für Choleravibrionen 578 Lederer, R., Veränderungen an den Stäbclien der Froschnetzhaut unter Einwirkung von Licht und Dunkelheit r>7») Legendre, R., Contribution ä la connaissance de la cellule nerveuse. La cellule nerveuse d'Helix pomatia 2G0 Lendvai, J., Ein neuer Apparat zur Fixierung und Färbung der einzelligen Mikroorganismen 20.') Leutz, 0., Über spezifische Veränderungen an den Ganglienzellen wut- und staupekranker Tiere. Ein Beitrag zu unseren Kennt- nissen über die Bedeutung und Entstehung der NEGRisclien Körperchen 291 Levaditi et Stanesco, Culture de deux Spirochetes de l'homme [Sp. gracilis et Sp. balonitidis] 494 Lewis, J. F., The life history of Griffithsia Bornetiano 002 Lewy , F. H. , Degenerationsversuche am akustischen System des Kaninchens und der Katze. [Zugleich ein Beitrag zur An- wendung der Marchi sehen Methode] 290 Lhermitte, J. , et Guccione, A., Nouvelle methode de coloration pour l'etude de la nevroglie [cellules et fibrilles] 5G9 Lidforss, B., Untersuchungen über die Reizbewegungen der Pollen- schläuche. I. Der Chemotropismus 31«s Liesegang, R. E., Zur Kritik der histologischen Färbemethoden . . 262 Löffler, F., Walter, E., Dibbelt, E., u. Wehrlin, J., Ein neues Verfahren zum Nachweise und zur Differentialdiagnose der Typhusbakterien mittels Malachitgrün - Safranin - Reinblau- Nährböden 302 Loeser, R., Beiträge zur Kenntnis der Wimperorgane (Wimper- trichter) der Hirudineen i^52 Loos, O., Über die Ursachen des sogenannten Längerwerdens der Zähne bei fehlenden Antagonisten. Eine histologische Studie 27:5 Lüppo-Cramer, Kolloidchemie und Photographie 54s Liindahl, G. , Beitrag zur Kenntnis der sogenannten Grenzfibrillen der Epithelzellen 135 , Magnus, R., Die Bewegungen des Verdauungsrohres 121 Mangin, L., Observations sur les Diatomees 313 Manicatide, Diagnostic bacteriologique de la meningite tuberculeuse 147 Marchand, F., Untersuchungen über die Herkunft der Körnchenzellen des Zentralnervensystems ^^^ Marmann, Ein neues Verfahren zum quantitativen Nachweis des Bacterium coli in Wasser ; zugleich ein Beitrag zum Verhalten dieses Keimes in Flüssen und Schwimmbassins 30G Marpmann, Über die Kultur hämoglobinophiler Bakterien auf sterili- siertem Blutagar '^^'' Martini, E., Studien über die Konstanz histologischer Elemente. 1. Oiko- pleura longicauda '^'*- Marzinowski, E. J., Über die Züchtung von Piroplasma equi . . . 30s ^ Inhaltsverzeichnis. Seite Megele, Erfahrungen mit dem neuen Malachitgrün-Agar Padlewski s zum Nachweis von Bazillen der Typhusgruppe d7G Merkel, Fr., Betrachtungen über die Entwicklung des Bindegewebes 477 Merton', H.,' Über den Bau und die Fortpflanzung von Pleodorina illinoisensis Kofoid ^1^ Meyer, F., Zur Technik der Markscheidenfärbung 488 Miehe! H., Beiträge zur Biologie, Morphologie und Systematik des Tuberkelbazillus ^^^ M Odile wski, J., Zur Embryobildung von Euphorbia procera . . . 318 Mont^oraery, Th. H. jr., On the Maturation of Mitoses and Fertiliza- tion of the Egg of Theridium 132 M(>rtensen, M. L., Versuche über die Giftwirkung von Kobalt- Salzen auf Aspergillus niger bei Kultur auf festen und flüs- sigen Medien 502 Müller, G., Mikroskopisches und physiologisches Praktikum der Botanik für Lehrer 150 Naef, A., Die Organogenese des Cölomsystems und der zentralen Blutgefäße von Loligo 556 Nageotte, J., Technique rapide pour colorer les fibres ä myeline des nerfs, de la moelle et du cerveau [Formol simple ou sulfate, congelation, hemateine alunee] 141 Neniec, B., Zur Mikrochemie der Chromosomen ........ IGO Neri , F. , Le diagnostic rapide de la rage. Nouvelle raethode de coloration des corps de Negri 307 Nestler, A., Ein einfaches A^erfahren zum Nachweise der Benzoe- säure in der Preißelbeere und Moosbeere 151 Neubert, W., Über Glykogenbefunde in der Hypophyse und dem Zentralnervensystem 278 Nieiiwland, J. A., The mounting of algae 312 Noc, Recherches sur la dysenterie amibienne en Cochinchine . . . 49G Nokazawa, R., Zwei Saccharomyceten aus Sakehefe 156 Nowikolf, M., Untersuchungen über die Struktur des Knochens . . 479 Nuttall, G. H. F., a. Graham - Smith , G. S., The development of Piroplasma canis in culture 146 (»♦■ilsner, L., Praktisches Gefäß zur völligen Entwässerung nicht gänzlich absoluten Alkohols 128 O^ushi, K., Zur Herstellung von Demonstrationspräparaten des Amphibieneies 145 Oppenheimer, C, Methodologie der Enzymforschungen 121 Overtou, J. B., On the Organization of the Nuelei in the poUen niothercells of certain plants, with especial reference to the pcrnianence of the chromosomes 157 Padlewski, L., Bemerkungen zu der Arbeit von Dr. F. Grimm „Über den praktischen Wert einiger neuer Typhusnährböden" in No. 14 Hyg. Kundschau 1909 580 Pappenheimer, A. M., Über juvenile, familiäre Muskelatrophie. Zu- gleich ein Beitrag zur normalen Histologie des Sarkolemms . 272 Inhaltsverzeichnis. XI Seite Pawlow, J. P. , Die operative Methodik des Studiums der Verdau- ungsdrüsen 121 Philiptschenko, J., Beiträge zur Kenntnis der Apterygoten. 2. Über die Kopfdrüsen der Thysanuren l.'j-j Pöschl, V., Die Härte der festen Körper ')S-i Proea et Danila, Sur une coloration differentielle des spores tuees . 49;") Proca, Sur une coloration differentielle des bacteries mortes . . . 494 Prodinger, M. , Das Periderm der Rosaceen in systematischer Be- ziehung H'2{) Prowazek, S. v. , Taschenbuch der mikroskopischen Technik der Protistenuntersuchung 499 — , — , Einführung in die Physiologie der Einzelligen (Protozoen) . 558 Pütter, A., Methoden zur Erforschung des Lebens der Protisten . . 118 Rau, S., Vergleichende Untersuchungen über einige neuere Methoden von Tuberkelbazillen im Sputum 579 Regaud, C, Sur les mitochondries de l'epithelium seminal. IlL Tech- nique, variations histochimiques 491 — , — , Sur un procede de coloration de la myeline des fibres ner- veuses peripheriques et sur certaines analogies de reactions microchimiques de la myeline avec les mitochondries .... 490 Regaud, C, et Favre, M., Granulations interstitielles et mitochondries des fibres musculaires striees 271 Regaud, C, et Mawas, J., Ergastoplasma et mitochondries dans les cellules dans la glande sous-maxillaire de l'homme .... 565 Retterer, Ed., Amygdales et follicules dos du tube digestif [deve- loppement et structure] 29(5 Richter, O., Zur Physiologie der Diatomeen (IL Mitteilung): Die Biologie der Nitzschia putrida Benecke .'}15 Rößle, R. , u. Yoshida, T., Das Gitterfasergerüst der Lymphdrüsen unter normalen und pathologischen Verhältnissen 295 Röthig, P., Zur Darstellung der Zellgruppierungen im Zentralnerven- system -82 Rosenberg, O., Cytologische und morphologische Studien an Drosera longifolia -j- rotundifolia -319 Rühlemann, H., Über die Fächerorgane, sogenannte MalleoH oder Raquettes coxales, des vierten Beinpaares der Solpugiden. . 474 Ruhland, W., Beiträge zur Kenntnis der Permeabilität der Plasmahaut 15:3 — , — , Die Bedeutung der Kolloidalnatur wässeriger Farbstofflösungen für ihr Eindringen in lebende Zellen L">:') Russakoff, A., Über die Gitterfasern der Lunge unter normalen und pathologischen Verhältnissen. Zugleich ein Beitrag zur Kennt- nis der feinsten Stützsubstanz einiger Parenchyme .... 5H7 Sachs -Müke, Vergleichende Untersuchungen über die Typhusbazillen- züchtung aus kleinsten Blutgerinnseln vermittelst der (iallen- anreicherung und des direkten Plattenausstriches 580 Saigo, Y., Die Purkinje sehen Muskelfasern bei Erkrankung des Myokards ^"^^ Xn Inhaltsverzeichnis. Seite Sauva<;eaii, C, Sur les cultures cellulaires d'algues 501 Saviui, E., ii. Savini. Th., Ein neues Verfahren zur Nervenzellen- färbung 285 Saxton. W. T., Preliminary account of the ovule, gametophytes and embr3'ü of Widdringtonia cupressoides 582 Schallner, J. H. , The reduction division in the microsporocytes of Agave virginica 320 Schenck, J., Atembewegungen 120 Schereschewsky, J., Züchtung der Spirochaete pallida Schaudinn . 307 — , — , Weitere Mitteilung über die Züchtung der Spirochaete pallida 307 Schikorra, W., Über die Entwicklungsgeschichte von Monascus . . 316 Scliilliug, V., Zur Morphologie, Biologie und Pathologie der Kupffer- schen Sternzellen der menschhchen Leber 565 Schindler, H., Über Malachitgrünnährböden 305 Schmidt, W. J., Beiträge zur Kenntnis der Parietalorgane der Saurier 571 Schmincke , A. , Die Regeneration der quergestreiften Muskelfasern bei den Säugetieren 562 Schöniclien - Kalberlall , B, Eyferths Einfachste Lebensformen des Tier- und Pflanzenreichs. Naturgeschichte der mikroskopi- schen Süßwasserbewohner 474 Schröder, R., Die Drüsenepithelveränderungen der Uterusschleimhaut im Intervall und Prämenstruum 567 Schütz , Die Silberimprägnation der Neurofibrillen nach Biel- .SCHOWSKY 143 Schumacher, Vergleichender Typhusnachweis mittels des kombi- nierten Endo -Malachitplatten verfahren und des Conradi sehen I>rillantgrünpikrinsäureagars 580 Schurig, W., Biologische Experimente nebst einem Anhang: Mikro- skopische Technik 126 Senn, G., Die Gestalt- und Lageveränderung der Pflanzenchromato- phoren 158 Sigre, A., Au sujet du rouge neutre comme indice du Colibacille . 148 Stantschinsky, W., Über den Bau der Rückenaugen und die Histo- logie der Rückenregion der Oncidien 131 Steinhaus, J. , Grundzüge der allgemeinen pathologischen Histo- logie 124 Stejjhan, S., Über eine besonders für Schnittfärbungen brauchbare Modifikation der Gram sehen Färbungsmethode 309 Sterling, St., Das Blutgefäßsystem der Oligochäten. Embryologische und histologische Untersuchungen 550 Stoklasa, J., u. Ernest, Ad., Beiträge zur Lösung der Frage der clicraischen Natur des Wurzelsekretes 152 Strigl, M., Der Thallus von Balanophora, anatoraisch-physiologiscli geschildert 155 Suzuki, B. , Eine einfache Schnittserienmethode bei der Celloidin- einbettung . . ^ 264 Inlialtsverzeiclmis. XIll Seite Svedelius, N., Über den Bau und die Entwicklung der Florideen- gattung' Martensia ÖOl Swellengrebel, N. H., Neuere Untersuchungen über die vergleichende Cytologie der Spirillen und Spirochäten 308 Tarapani, H., Zur Entwicklungsgeschichte des Hyobranchialskelettes von Salamandra atra Laur. und Triton alpestris Laur. . . r)(;2 Taube, E., Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Euphausiden. 1. Die Furchung des Eies bis zur Gastrulation 557 Tigerstedt, R., Handbuch der physiologischen Methodik 118 Tschachotin, S., Die Statocyste der Heteropoden 130 Ugdulena, G. , Über die Färbbarkeit der Achsenzylinder peripherer Nerven bei primärer und sekundärer Degeneration nach der ERNSTSchen Methode der Nervenfärbung 487 Vouk, Val., Laubfarbe und Chloroplastenbildung bei immergrünen Holzgewächsen 153 Wada, T., Über die Unterscheidung der Menschen- und Tierknochen 563 Wasielewski u. Hirschfeld, Zur Technik der Amöbenuntersuchung 497 Watkinson, G. B. , Untersuchungen über die sogenannten Geruchs- organe der Cephalopoden 555 Wehmer, C, Nachweis des Hausschwammes (Merulius) auf kulturellem Wege 156 Werbitzky, F. W., Untersuchungen über den diagnostischen Wert einiger Nährböden für den Nachweis von Typhusbazillen in Faeces 305 — , — , Ein neuer Nährboden zum Nachweis der Typhusbazillen in Faeces 305 Wester, D. H., Studien über das Chitin 501 Wilson, M., On spore formation and nuclear division in Mnium hor- minum 317 Wisselingh, C. v.. Zur Physiologie der Spirogyrazelle 314 Wright, F. E., Measurement of Extinction Angles in the thin Section 162 — , — , The Bi-Quartz Wedge Flate applied to Polarimeters and Sacharimeters 163 Yamamoto, J., Über den Lokomotionsapparat der Protistenzellen . 575 Yamanouchi, Sh., Mitosis in Fucus 314 Zach, F., Über den in den Wurzelknöllchen von Elaeagnus angusti- folia und Alnus glutinosa lebenden Fadenpilz 316 Zieliuska, J., Über Regenerationsvorgänge bei Lumbriciden. Rege- neration des Hinterendes 554 Zijlstra, K., Die Gestalt der Markstrahlen im sekundären Holz . . 151 Zürcher L., Histologie der Körper- und Darmmuskulatur und des Hämocöls von Owenia 562 r Verzeichnis der Mitarbeiter an Band XXVI. C. U. Ariens Kappers in Amsterdam. Dr. W. Berg in Straßburg i. E. Dr. K. Berliner in Gießen. Dr. C. Fr. Bödecker in Berlin. Dr. J. Boeke in Leiden. Dr. G. Bonvicini in TiiUn. Dr. V. Brudny in Wien. Prof. D. Carazzi in Padua. Prof. L. E. Cavazza in Bologna. Dr. Ch. Funck in Nancy. B. Halle in Steglitz. Dr. W. V. Ignatowsky in Berlin. Prof. Dr. A. Johnsen in Kiel. Stiul. med. C. Kittsteiner in Würzbiirg. Cand. med. R. Kowler in Jena. Prof. Dr. R. Krause in Berlin. Prof. Dr. E. Küster in Kiel. Dr. H. Lebrun in Brüssel. Prof. J. Lendvai in Temesvar. Dr. 0. Levy in Leipzig. Prof. Dr. P. Martin in Gießen. Prof. Dr. L. Martinotti in Bologna. Prof. Dr. A. Maximow in St. Petersburg. Prof. Dr. P. Mayer in Neapel. Prof. Dr. A. Meyer in Marburg a. L. B. Mozejko in Symferopol (Krim). Dr. V. Pöschl in Graz. Verzeichnis der Mitarbeiter an Band XXVT. XV Dr. H. E. Radascli in Philadelphia. Prof. Dr. B. Rawitz in Berlin. Dr. W. Reidemeister in Berlin. Dr. E. Savini in Berlin. Frau Dr. Th. Savini -Castano in Berlin. Dr. W. Scheffer in Berlin. 4 Prof. Dr. P. Schiefferdecker in Bonn. Dr. E. SchoebelMn Neapel. Dr. G. Seliber in Paris. Dr. H. Siedentopf in Jena. Prof. Dr. E. Sommerfeldt in Tübingen. E. 0. Sommerhoff in Locarno. Dr. L. W. Ssobolew in St. Petersburg. Prof. B. Suzuki in Kyoto. Prof Dr. H. Tafner in Besztercebanya. Dr. Fr. Tobler in Münster i. W. Dr. M. Wolff in Bromberg. ZEITSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFTLICHE MIKROSKOPIE UND FÜR MIKROSKOPISCHE TECHNIK BEGRÜNDET VON W. J. BEHRENS Unter besonderer Mitwirkung von Prof. Dr. P. SchieflFerdecker, Prof. Dr. E. Sommerfeldt in Bonn in Tübingen Prof. Dr. W. Gebhardt in Halle a. S. herausgegeben von Prof. Dr. ERNST KÜSTER in Kiel Band XXVI, Heft 1 Heft 101 Ausgegehen am 10. Juni 1909 Mit 15 Textabbildungen und 1 Tafel LEIPZIG Königstrasse 2 VERLAG VON S. HIRZEL 1909 Alle Sendungen von Beiträgen für die Zeitschrift erbittet man an den Heraus- geber, Herrn Brof. Dr, Ernst Küster in Kiel ( Bartels allee 1); die Sendungen von Drucksachen durch die Post an denselben oder auf Buch- händlerwege durch die Verlagsbuchhandlung S. J^irzel in Leipzig. Inhalt. Seite V Krause, Prof. R., Die Herstellung von transparenter roter Leim- injektionsmasse 1 Martinotti, Dott. L., Snlla tecnica della dimostrazione delle cellule eosinofile 4 Sarini, Dr. E., u. Sayini - Castano, Dr. Th., Zur Technik der Elastika- und Bindegewebsfärbung . 29 Sommerhoff, E. 0., Die Färbung der Pikrinsäure auf Seide. Eine Erscheinung der Osmose, wobei die Haut des Seidenfadens als tierische Membran wirkt 48 Tobler, Dr. Fr., Fehlergröße einiger Fixierungsmethoden und Quel- lung einer Algenmembran 51 CaTazza, L. E., Studi microchimici e fisiologici sui tannini .... 59 Ssobolew, Dr. L. W., Theotie und Praxis des Schleifens .... 65 Meyer, Prof. Dr. A., Der Suchtisch H (Perquirator) 80 Wolff, Dr. M., Über ein neues kleines Minot-Mikrotom, das noch für feinste histologische und embryologische Arbeiten ausreicht, und über einen Mikroskopiertisch 84 Pöschl, Dr. V., Eine neue Methode der Härtemessung . ; 104 Scheffer, Dr. W., Über eine Spiegel -Reflex -Camera für mikrophoto- graphische Aufnahmen 111 Badasch, Dr. H. E., Einige Modelle zur Darstellung der Mitose . . 116 Referate 118 1. Lehr- und Handbücher S. 118. — 2. Präparationsmethoden im allgemeinen S. 126. — 3. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A. Niedere Tiere S. 129. — B. Wirbeltiere S. 133. — C. Mikroorga- nismen S. 146. — D. Botanisches S. 151. — E. Mineralogisch - Petro- graphisches. Physikalisches S. 162. (Autorenregister auf der dritten Seite des Umschlags.) Neue Literatur , 164 Kacbdruck verboten. Übersetzungsrecht vorbehalten. Etwaiger Nachdruck aus dieser Zeitschrift findet ohne Erlaubnis und ohne ^Wissen von Herausgeber und Verleger statt. ' Dieses Heft enthält eine Beilage von Moritz Perles in Wien, be- treffend „Jagic, Atlas und Grundriß der klinischen Mikroskopie" und einen Prospekt über den IV. Ferienkurs für wiss. Mikroskopie in Jena. Band XXVI. Heft 1. \ LIBRAR NEW YO BOT AMC ÜAKiibl Die Herstellung von transparenter roter Leim- injektionsmasse. Von Prof. Rudolf Krause in Berlin. Hierzu eine Textabbildung. An eine gute rote Leimmasse, die ja in der Mikrotechnik eine so außerordentlich große Rolle spielt, muß man folgende Anforde- rungen stellen : 1) Die Masse muß eine genügende Menge Farbstoff enthalten, so daß sie selbst in dünnster Schicht noch hinreichend tief gefärbt erscheint. 2) Die Masse muß transparent sein, d. h. sie muß diese Farb- stoffmenge ausschließlich in gelöster Form enthalten. 3) Der Farbstoff darf nicht durch die Gefäßwand diffundieren, er muß in gelöster, aber indiflfusibler Form in der Masse ent- halten sein. 4) Die Masse muß so konzentriert sein , daß sie das Gefäß- lumen ausfüllt und bei der Nachbehandlung möglichst wenig schrumpft. Daß eine Masse , die diesen Anforderungen entspricht , sehr schwer herzustellen ist, ist eine alte Erfahrung. Am schwierigsten ist es der vorletzten Forderung zu entsprechen und es sind eine große Anzahl von Vorschriften in dieser Beziehung gegeben worden. Sie sind aber entweder zu kompliziert oder zu unsicher. Ein ein- Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 1. 1 9 Kruiisc: Herstellung von transparenter Leiminjektionsmasse. XXVI, 1. faches luul sicher zum Ziel führendes Verfahren dürfte deshalb allgemein willkommen sein. Ich fertige mir seit Jahren meine Injektionsmasse selbst an und habe dabei noch niemals einen Mißerfolg erlebt. Dabei ist das von mir geübte Verfahren ein so einfaches, daß die Masse von jedem Diener hergestellt werden kann. Dasselbe ist im wesentlichen eine Modifikation einer vor Jahren von Fol beschriebenen , anscheinend aber nur selir wenig geübten Methode, deren Prinzip darin besteht, daß man die Gelatineplatte ganz ähnlich wde ein mikroskopisches Präparat mit Boraxkarmin färbt und die Farbe in der Platte dann durch Behandlung mit Salzsäure fixiert. Zur Vereinfachung und Erleichterung der ganzen Prozedur dient das neben abgebildete Gefäß ungemein. Es ist das ein rechteckiger Kasten von Weißblech, der 28 cm lang, 15 cm breit und 10 cm hoch ist. In den Kasten paßt ein mit Henkeln versehenes Sieb von gleicher Form , dessen Maße in allen Dimensionen 1 bis 2 cm ge- ringer sind als die des Kastens. Der übergreifende Deckel ist mit Ausschnitten versehen, die in die Arme der Henkel passen. Es faßt dieses innere Sieb bequem 100 g trockene Gelatine, zu deren Färbung etwa '2 Liter Farblösung nötig sind. Man bringt die angegebene Menge Gelatine, etwa 50 Platten, in das Sieb, setzt es in den Kasten ein und übergießt mit destilliertem Wasser. Nach einer bis 2 Stunden ist die Gelatine genügend ge- quollen, das Sieb wird herausgenommen und das Wasser eine •'/^ bis ^1^ Stunde lang abtropfen lassen. Zur Färbung dient folgendes Boraxkarmin. 100 g Borax werden in 2 Liter heißem destilliertem Wasser gelöst, 15 g fein pulveri- siertes Karmin zugesetzt und tüchtig gekocht. Am nächsten Tag wird einfach vom Bodensatz abgegossen, ein Filtrieren ist unnötig. Diese Lösung wird in den Kasten gegossen und das Sieb mit der gut abgetropften Gelatine in sie eingesenkt. Dann suche man durch Rütteln und Schütteln des Siebes die Luftblasen zwischen den Gelatineplatten möglichst zu entfernen, damit sie allseitig von der Farblösung umgeben werden. Nach 48- bis 72stündigem Färben in dem bedeckten Kasten wird das Sieb herausgehoben, die Farblösung gut abtropfen lassen und zu späterem Gebrauch abgegossen. Dann füllt man den Kasten mit Leitungswasser, senkt das Sieb wieder ein und wäscht durch Schütteln die überschüssige Farblösung aus, was nach drei- bis vier- maligem Wechseln des Waschwassers erreicht wird. XXVI, 1. Krause: Herstellung von transparenter Leiminjektionsmasse, 3 Nun folj^t die Behandlung der gefärbten Gelatine mit Salzsäure, der einzige Punkt des ganzen Verfahrens, der einige Aufmerksamkeit erfordert. Ich benutze dazu eine 2prozentige Salzsäure und ver- wende zu ihrer Herstellung einfach Leitungswasser. Hauptsache ist, daß man die Säure in recht großer Menge verwendet und sie wechselt, sobald sie sich rot färbt. In ein großes , nicht zu hohe^ Steingutgefäß bringe ich 5 bis 10 Liter 2prozentiger Salzsäure und behandele in ihm die mittler- weile aus dem Sieb entfernten gefärbten Gelatineplatten. Man nehme immer nur höchstens 5 bis 6 Platten auf einmal vor und bewege sie so lange in der Säure fortwährend hin und her , bis das Kar- moisinrot umschlägt in Kirschrot. Ist das erreicht, so müssen die Platten heraus, bleiben sie zu lange in der Säure, so wird die Masse zu hell. Ich bringe dann die Platten wieder in das Sieb zurück und stelle sie zum Wässern, indem ich den Wasserleitungsschlauch zwischen Sieb und Kastenwand einführe. Man kann dann darauf rechnen, daß nach etwa ^s" ^^^ einstündigem Wässern der Säure- überschuß aus den Platten entfernt ist. Läßt man schließlich das Wasser 3 bis 4 Stunden abtropfen, so ist die Masse zum Konser- vieren fertig. Zu diesem letzteren Zweck kann man entweder die einzelnen Platten, die bei einigermaßen vorsichtigem Vorgehen ganz bleiben, herausnehmen und an einem kühlen Orte trocknen. Oder aber man schmilzt, was ich entschieden vorziehe, die Masse auf dem Wasser- bade ein und konserviert durch Zusatz eines haselnußgroßen Stückes Kampfer. Diese einfache Konservierung reicht vollkommen aus. Man darf nur nicht, wie man das so oft sieht, den Kampfer auf die er- starrte Masse einfach auflegen, sondern man muß das Kampferstück in die noch flüssige, auf dem Wasserbad befindliche Masse hinein- bringen, so daß etwas Kampfer in Lösung geht. Wir haben die so konservierte Masse monatelang aufbewahrt, ohne daß sich die ge- 1* 4 Martinotti: Tecnica clella dimostrazione delle cellule eosinofile. XXVI, 1. ringste Spur von Verschimmehmg zeigte und müssen deshalb im Gegensatz zu Hoyer diese einfache Konservierungsmethode der Kon- servierung mittels Zusatz von Chloralhydrat mindestens gleichstellen. Die so erhaltene Masse erfüllt alle die oben aufgestellten Be- dinguniicn, vor allem aber die wichtigste : sie diffundiert nicht durch die Gefäßwand. Ein Ausfallen des Karmins kommt niemals vor, die Masse ist auf jeden Fall transparent. Die Konsistenz hat man natürlich ganz in der Hand, je länger man die Platten abtropfen läßt, um so konsistenter wird die Masse. Die Farbe, ein helles, durchsichtiges Kirschrot, ist, wenn man die obigen Vorsichtsmaßregeln beherzigt, auch vollkommen kräftig genug. [Eingegangen am 6. April 1909.] [Clinica dermatologica di Berna diretta dal Prof. Jadassohn.] vSulla tecnica della dimostrazione delle cellule eosinofile. Per il Dott. Leonardo Martinotti (Bologna). L' importanza assunta in questi Ultimi tempi dallo studio delle granulazioni eosinofile, sopratutto per merito di Ehrlich, ha fatto si che molti autori si siano occupati della questione di vedere quäle ufßcio abbia nella fisiologia la presenza di tali elementi come costi- tuenti normali di determinati organi , e nella patologia quäle impor- tanza assuma la comparsa loro in determinati processi morbosi e in organi nei quali normalmente non esistono. Altri ancora, sopratutto 1' Ehrlich stesso, hanno studiato il comportamento istochimico di tali granulazioni, e hanno determinato in tal modo che probabihnente nella loro costituzione entra im radicale a carattere basico che tende ad unirsi al radicale aeido dei colori cosi detti acidi di anilina (g r a n u 1 a z i o n i a c i d o f i 1 e od o s s i f i 1 e , granulazioni a di Ehrlich). XXVI, 1. M artin otti: Tecnica della dimostrazione delle cellule eosinofile. i) Per altro, beuche sia ormai certo che esse si colorano coi colori acidi di aniliua, in particolar modo colle „eosine", e anche indul)bio che la loro dimostrazione, sopratutto nei tessuti, urta in certe diffi- coltä, tanto che probabilmente in molti processi nei quali esistono non appaiono colorate perche necessitano di particolari procedimenti (Darier),^ oppure perche i procedimenti adottati sono sfavorevoli alla loro dimostrazione 5 cosi ad es. e opinione generale che la fissa- zione dei pezzi negli alcooli ostacoli 0 impedisca la loro dimostrazione (Darier^, Kanter). In base a ciö io mi sono occupato di cercare quali sono le condizioni che si mostrano favorevoli e quali sfavorevoli per la dimostrazione loro tanto nei preparati per striscio quanto nelle sezioni. A tale proposito io dovrei prendere in considerazione non solo tutti i metodi posti innanzi da vari autori per la dimostrazione delle granulazioni eosinofile , ma anche quelli dati per la colorazione del sangue, nonche tutte le innumerevoli modificazioni proposte al metodo preconizzato dal Romanowsky per la dimostrazione dei parassiti malarici nei sangue, metodo che, come e noto, si basa suUo speciale potere colorante di una miscela di bleu di metilene ed eosiua. Sic- come pero un simile studio comparativo uscirebbe di molto dai limiti di questa nota e d' altra parte rappresenterebbe anche un lavoro poco utile giacche moltissimi dei metodi proposti sono notoriamente lunghi e complicati e non hanno nessun particolare vantaggio, io mi sono limitato a raccogliere le indicazioni di grande numero di questi metodi nella bibliografia per coloro i quali volessero occuparsi piii minutamente di ciascuno di essi, mentre nei corso del lavoro ho cercato di determinare quali sono i momenti che facilitano od osta- colano la dimostrazione delle granulazioni eosinofile dal punto di vista sia della fissazione, sia della qualita del colorante e sia del diverso procedimento adoprato. II materiale mi fu dato da sangue avente un certo quäl grado di eosinofilia, da contenuto di bolle di pemfigo e di Dermite di DuHRiNG che presentavano numerosi eosinofili e da midollo osseo rosso di bue e di coniglio. Quest' ultimo racchiude, come 6 noto, anche delle cosidette granulazioni pseudoeosinofile , che per altro sono di- 1) Darier, Pratique Dermatolog. — T. I, Path. gener. de la peau. 6 Martinotti: Tecnica della dimostrazione delle cellule eosinofile. XXVI, 1. stiiigiiibili per i loro caratteri particolari (piccolezza, reazioni colo- raiiti, etc.). H migHor materiale mi e stato fornito sopratutto dal niidollo di biie che lio potiito ottenere sempre freschissimo , poco dopo sacriticato 1' animale, e che possiede granulazioni eosinofile affatto analoghe a quelle dell' iiomo ; in fine ö eseguito preparati di controllo anche su midollo delle ossa deiriiomo. La tecnica per la ricerca degli eosinofili nelle preparazioni fissate sia per striscio sia in sezioni e sempre stata identica per tutte le varie prove onde poter stabilire i dati di confronto. Ecco i metodi usati costantemente : a) Per gli strisci: 1 ^ Colorazione del preparato con soluzione acquosa all' 1 ^/^ di Eosin extra Höchst di Grübler per 5'. 2^ Lavaggio in acqua distillata. 3^ Asciugamento colla carta bibula. 4^ Colorazione con bleu di metilene acquoso neutro all' 1^/^ per l' (non di piü). 5^ Lavaggio in acqua distillata. 6^ Essiccamento colla carta bibula e poi a lieve calore. 7 ^ Xilolo, Balsamo, oppure esame coli' olio di cedro e 1' immersione. b) Per 1 e sezioni: 1^ Colorazione delle Sezioni con glico-emallune di Mayer 3' — 5'. 2^ Lavaggio in acqua comune. 3^ Colorazione per 12 — 24 ore con eosina diluitissima (2 goccie di soluzione acquosa all' 1^/^ in 50—100 cc di acqua comune). 4^ Alcool 90—95 — Alcool a 100^. 5^ Xilolo, Balsamo. Nel dare il metodo all' eosina e bleu di metilene per strisci {a) bo insistito perch6 la colorazione con quest' ultimo in soluzione acquosa neutra all' uno per cento non sorpassasse la durata di un minuto. La ragione e che, mentre se si tengono costanti questi tempi il risultato della colorazione riesce , dirö , normale in quanto che si hanuo le emazie e le granulazioni eosinofile colorate dalla eosina e i nuclei e gli altri elementi basofili tinti dal bleu di metilene, accade che se si eccede nella colorazione con quest' ultimo si hanno risultati variabili che possono portare uua totale colorazione azzurra degli XXVI, 1. Martinotti: Tecnica della dimostrazione delle cellule eosinofile. 7 elementi, eccezion fatta delle granulazioni eosinofile che resistono piii di tiitti alla azione del colorante basico. Questo fatto e gi:\ da tempo noto (Jadassohn) e da taliini iisufruito per iiiia colorazione escliisiva degli eosiuoüli (Teichmüller). I. Dimostrazione a fresco senza flssazione. Se si prendono delle porzioiii miiiiine di midollo osseo di coniglio appena iicciso , si immergono in una soluzione fisiologica di cloruro sodico addizionata di scarsa quantitä di eosina (l^/oo circa), si lascia no per dodici-ventiquattro ore, eventualmente dentro al termostato a 37^, dopo di che si dissocia il pezzo in glicerina e si fa imme- diato esame, le granulazioni appaiono debolmente colorate in rosa e visibili piii per la loro particolare rifrangenza che per la maggior intensita di colorazione. Lo stesso accade se si fanno sezioni per congelamento di pezzi freschissimi di midollo appena estratto dall' animale. Se invece si fa una fissazione di qualche ora in formolo al 10 ^/o e poi si seziona al congelatore, esse, per quanto non intensamente , appaiono pero assai meglio colorate. II. Fissazione. A. Preparati per striscio. Per queste ricerche ho provato circa una trentina di fissativi, compresi i varii alcooli. Älcool Etilico. La fissazione negli alcooli presenta un fatto abbastanza curioso: contrariamente a quanto generalmente si crede, che cioe occorra 1' alcool assoluto 0 quasi per fissar bene le granu- lazioni eosinofile, ho potuto constatare che si puo avere una buona fissazione anche cogli alcooli di grado inferiore pur ch e venga pr 0- lungata la durata della fissazione stessa. Se si fissano dei preparati di sangue fatti per striscio, dopo averli lasciati dissec- care all' aria, con alcool assoluto (reso tale mediante solfato di rame calcinato) si ha una buona fissazione giä dopo circa lO' (un tempo minore da risultati incostanti) ; dopo 15'— 20' essa h anche migliore, invece se per la stessa durata di tempo si usano gli alcooli inferior! (99 0_9ßO 9qo g^pj le granulazioni 0 non vengono fissate 0 ma- 8 M a r t i n o 1 1 i : Tecnica della dimostrazione delle cellule eosinofile. XXVI, 1. lissimo e appaiono allora diffusamente colorate, tutt'al piii con iina tinta iin po' piii intensa degli altri elementi acidofili, oppiire come se fossero conglomerate. rrohmgando il tempo di fissazione ad ima mezz'ora si liaiino gia discrete preparazioiii in quasi tutti gli alcooli, e infiiie (iiiando si arrivi ad 1 — 3 e piii ore si possono allora osser- vare delle eleganti dimostrazioni di eosinofili in tntti gli alcooli di vario grado cominciando da quello perfettamente assoluto (ottenuto nel modo sopradetto), e ginngendo fino aU'alcool a 70^ — 60^. Sceu- dendo ancora nella scala degli alcooli si lianno naturalmente dei risnl- tati sempre peggiori, perclie in. essi all'azione fissativa va man mano sostituendosi l'azione macerante , il che accade approssimativamente coll'alcool a 50^ — 40^. E allora si vede questo fatto che, siccome le granulazioni eosinofile resistono piü degli altri elementi all'azione di macerazione, esse, per quanto malamente, rimangono ancora colo- rate. Cio accade ad esempio nell' alcool a 30^ dove gli altri ele- menti sono per lo piü alterati. Cio che avviene pel sangue si osserva anche per strisci di mi- dollo osseo, di contenuto di bolle, di vescicole e via dicendo. Solo che allora la fissazione va mantennta nn po' piü a luugo : per qua- luncjue preparato qiiando essa dura per 3 — 6 ore da bellissimi risultati. Coli' aggiiinta di tracce di acidi o di basi o non si ha fissazione od essa e pessima. In conclusione credo di poter affermare che si ottiene mia ottima fissazione cogli alcooli di diverso grado da 100^ a 70^ — 60^ quando essi siano neutri e quando la durata si prolunghi per alcune ore (1—3—6). L'alcool Metilico da elegantissime immagini e costituisce certo il migliore fissativo delle granulazioni eosinofile. La sua azione e rapida: uno striscio di sangue rimane fissato gia dopo 15 secondi ; per altro ro])tinium si ha dopo 5' — lO'. La miscela Alcooli co-Eterea fissa pure ottimamente, sopratutto se la sua azione si prolunga per un'ora o due (Nikiforow). Buoni risultati si hanno pure col Calore] per gli eosinofili non h per altro necessario raggiungere gli elevati gradi di temperatura consigliati da Ehrlich per le granulazioni neutrofile. Passando il portaoggetti su cui si e fatto lo striscio 10 al massimo 20 volte sulla fiamma si ha un'ottima fissazione. Anche il Cloroformio (Josue') da talora buoni risultati. Buone immagini si hanno talora coi vapori di Formolo puro ovvero di Acido Osmico acquoso al 2^0? sopratutto quando si XXVI, 1. Martinotti: Tecnica della dimostrazione delle cellule eosinofile. 9 operi rapidamente facendoli agire siigli strisci appena fatti e an- cora umidi. Altri niimerosi metodi di fissazione 6 pure esperimentato ma tiitti mi sono apparsi inferior! ai precedenti, i qiuili ofl'rouo sopra- tutto il vautag-gio della sicurezza, della seinplicita e della rapidita. Mi limito percio ad enumerarli; essi sono dati dai liquidi di Flem- MiNG, Carnoy, Kleinenberg, Mann, Bouin, Ortii, Dominici, dal- l'acido cromico, daU'acetone, dalla sohizione acquosa satiira di sublimato, nonclie dai metodi complicati di Weidenreicii, di Argutinsky, etc. B. Fissazione dei pezzi. Per qiiesto studio mi sono attenuto esclusivamente al midollo osseo di coniglio come quelle che meglio si presta per simili ricerclie. Esso veniva immerso frescliissimo nei vari fissativi e, dopo eseguiti i passaggi necessari, veniva iucluso in paraffina. Le sezioni attaccate al portaoggetti venivano colorate seguendo il metodo sopraindicato. Alcool Etilico. Coll'alcool a 100^ (reso tale mediante sol- fato di rame calcinato), con quello a 99^ — 98^ (alcool assoluto del commercio), con quello a 96^, ho fissato per 15 ore ; con gli alcooli inferiori (90^—80^ — 70^ etc. fino a 30^) per 24 ore. Anche qui, come per gli strisci lio avuto cogli alcooli buone fissazioni degli eosinofili. Non sarä certo una fissazione di predilezione quella che si ottiene, ma esse assumono una buona colorazione rosea coll'eosina, sono abbastanza ben delimitate e distinte le une dalle altre e risal- tano sempre dagli altri elementi acidofili, sopratutto suUe emazie, per il colore piii intenso che esse assumono. E nemmeno ho notato una grande differenza fra gli alcooli di diverso grado : per es. col- l'alcool a 80*^ ho avuto fissazioni che non avevano nuUa da invi- diare a quelle ottenute coll'alcool a 100 ^ lo ho avuto discrete fissazioni fino all' alcool a 80^—70^; coll'alcool a 60Me granula- zioni appaiono gia un po' diffusamente colorate e cogli alcooli infe- riori i risultati diventano gradatamente peggiori per il prevalere graduale dell' azione macerante su quella fissativa. Finalmente nel- r alcool al terzo essendo le granulazioni eosinofile resistenti alfazione di macerazione piii degli altri elementi esse possono ancora per quanto in modo non hello ne completo apparire colorate. La fissa- zione degli altri elementi va in generale di pari passo con quella 1 (j M :i r t i n o 1 1 i : Tecnica della dimostrazione delle cellule eosinofile. XXYI, 1. degli eosiuolili. Oli alcooli devono sempre essere neiitri ; raggiimta di traccie di acidi o di alcali ostacola e impedisce talora del tiitto la loro dimostrazione. CoUe niiscele alcooliche (Liq. di Carnoy-v. Gehuchten - Sauer, liq. di Ohlmacher, miscela alcoolico -eterea (ana)) ho avuto discrete fissazioiii ma senza alcun particolare vantaggio. Alcool MetlUco. Questo fissativo, che a qiiauto mi Consta non h stato finora molto iisata per i pezzi-*^, da splendide immagini per gli eosinofili. Dopo 15 ore di soggiorno i pezzi sono passati diretta- mente in cloroformio e inclusi in paraffiua. Le granulazioni sono nettissime e intensamente colorate. Anche i nuclei sono ottimamente conservati per qiianto tah)ra possano siibire retrazioni riguardo alla loro forma. Formolo. In soliizione acquosa (al 4 o al 10 ^/q) da belle im- magini, in soluzione alcoolica invece (Formolo 10 — alcool etilico o metilico 90) da risultati inferiori. La miscela di Formolo e liquido di Muller (1:9) preconizzata da Orth dji risultati discreti. Suhlimcdo. In generale il sublimato h un ottimo fissativo delle granulazioni eosinofile , e se di fronte all' alcool metilico ha lo svan- taggio di dare preparazioni meno eleganti, ha dall' altro lato il van- taggio di conferire una fissazione piü regolare ai vari elementi del tessuto. Delle innumerevoli formule proposte vennero da me esperi- mentate quella di Heidenhain, la miscela del Mann (Sublimato -\- ac. picrico -j- ac. tannico), la miscela sublimato -jodata di Dominici, la soluzione alcoolica neutra e quella acida , e infine una formula particolare, in uso nella Clinica dermatologica di Berna, la quäle h cosi costituita Subfiraato 21 g Alcool 950— 1000 150 CO Soluz. fisiol. NaCl 279 Acido acetico 150 n Essa da risultati splendidi: si fissa per ^j^ — 3 ore, secondo la grandezza dei pezzi, si lava in acqua corrente per 24 ore, si passa il pezzo in alcool 70^ e poi in alcool 90^ per 12 ore ciascuno con tracce di tintura di jodio, poi in alcool assoluto puro, in cloroformio, in parafUna. ^) Lo ha adoprato Pappenheim assieme aU'acetone e al formolo. XXVI, 1. Martinotti: Tecnica della dimostrazione delle celliile eosinofile. 1 1 La formiila di Heideniiaix d;\ pure buoni risiiltati raa meno di quella iudicata ; le altre miscele non sono raccomandabili. Le miscele jjicriche (liq. di Kleinexbkrg , liq. di Bouin) e quelle cromiche (liq. di Müller, di Zenker, di Perönyi, di Tel- LYENiEZCKY, di Burchardt) mi hanno in genere dato risultati inferiori ai precedenti. Discrete preparazioni ho ottemito talora col liquido di Bouin (formolo-picrico) , con lo Zenker e col Tellyeniezcky , ma in maniera incostante. Colle miscele osmiehe (liq. di Flemming , di Marchi , di Mann (Sublimato -j- ac. osmico -\- ac. acetico), di Altmann, di Altmann- ScHRiDDE e quelle platiiiiche (liq. di Hermann, liq. del Lindsay) ho ottenuto per lo piü risultati poco buoni. L' acetone, cattivo fissatore in genere, mi e apparso tale anche per le granulazioni eosinofile. Chiudero questa lista dei fissativi ricordando come col metodo della cottura (Posner) io abbia ottenuto risultati assai soddisfacenti. III. Qualitä del eolorante usato. Le granulazioni eosinofile, com'^ noto, sono dimostrabili coi colo- ranti cosi detti acidi di anilina (granulaz. a di Ehrlich), e tra questi sopratutto colle „eosine". Sotto questo nome vanno diversi corpi aventi una costituzione chimica analoga e posti in commercio con differenti nomi. II Rosin nell' Encicl. di tecnica micr. dk le seguenti varietä del gruppo „e o s i n i c o" : 1® Eosiua pr. detta , di cui i principali sinonimi sono: eosina giallastra, eosina solubile all' acqua, eosina A, eosina G, eosina extra etc. 2^ Eosina solubile all' alcool o metileosina. 3^ Safrosina o Eosinscharlach. 4^ Jodeosina o eritrosina (Eos. bläulich). 5^ Rosa bengala. 6^ Floxina. Avendo richiesto al Dott. Grübler di Lipsia dei campioni di differenti varieta di eosina egli mi mandö le seguenti marche : Eosin- wasser gelb. Eosin AG, Eosin BA, Eosin alcool., Methyleosin, Eosin bläulich, Eosin rein französ. , Safrosin, Rosa Bengala, Erythrosin, (Magdalarot), le quali messe assieme ad alcime altre marche da me 12 Martinotti: Tecnica della dimostrazione delle cellule eosinofile. XXVI,1. fr ia possedute (di cui iina di Merck, un' altra di Schuchardt) mi diedero modo di far prove su circa una qiiindicina di varieta di eosine. Debbo poi far notare che non ho potuto prendere a base dello studio hl costituzioue chimica delle varie eosiiie adoperate, perche i fabbricanti poiigoiio in commercio im numero enorme di colori con nomi differenti che, al dire degli aiitori, dovrebbero essere chimica- mente identici ; valga l'esempio della erytrosin e della eosin bläulich, le quali secondo la classificazione riportata dal Rosin dovrebbero essere identiche e che invece mostrarono non solo un diverso com- portamento rispetto alla colorazione delle granulazioni eosinofile, ma anche all' aspetto esteriore delle soluzioni apparvero differenti. Questa ^ la ragione per la quäle io ho dovuto limitarmi a sperimentare le varie eosine avute dal Grübler, attenendomi alla denominazione da questi usata. Di tutti i colori furono fatte soluzioni acquose all' 1 ^/q (tranne deir eosin spirituslöslich di cui venne fatta una soluzione in alcool a 95^ all' 1 ^/o) e della fluoresceina che e pochissimo solubile e di cui si fece una soluzione diluitissima in acqua. Oltre che colle eosine ho fatto prove anche con altri colori acidi piü comunemente in uso ; in generale pero non ho avuto buoni risultati : il wasserblau e il lichtgrün per lo piü non le colorano e dauno una tinta diftusa , la fuxina acida mi ha dato risultati vari ed incostanti ; il rosso congo le fa apparire talora discretamente colorate ; 1' orange G da una tinta giallo-rossiccia ; il goldorange e 1' elianthin le colorano in giallo oro. In conclusione tutti questi colori non sono raccomandabili perche costanteraente mi sono apparsi inferiori sotto tutti gli aspetti anche alla peggiore delle qualita di eosina. Una sostanza per altro merita una particolare menzione , ed e la coccinina, raccomandata sopratutto da Cornil e BABi:s nelle colora- zioni di contrasto dei preparati di bacteri, la quäle da alle granula- zioni eosinofile una tinta rossa lievemente aranciata molto netta ed elegante. Tutte le prove vennero eseguite sempre secondo i metodi sopra indicati per strisci e per sezioni. Dai risultati avuti ho potuto convincermi che tutte le sostanze appartenenti al gruppo delle eosine colorano piü o meno bene le grauulazioni eosinofile-^. ^) Debbo qui ricordaie un fatto notevole: II Grübler assieme ai XXVI, 1. Martinotti: Tecnica della dimostrazione dclle ccllulc eosinofile. 13 Di tutti i colori acidi e di tiitte le eosiiie provate in rapporto al loro potere colorante dclle graniilazioni eosinoHle, si possono fare i seguenti gruppl : 1^ Sostanze coloranti acide in genere che colorano le graniilazioni ma in modo non bello e che quindi non sono rac- comandabili , cioe : rosso Congo, Orange G, Goldorange, Helianthin; a qiiesti deve aggiiiugersi la F Inoresceina, che da una debole tinta giallo - verdastra disaggradevole. 2^ Eosine che colorano le granulazioni in modo non abbastanza netto e danno al fondo del preparato 0 un colore rosso sporco che nuoce al riconoscimento delle granulazioni stesse (Rosa Bengala, Phloxinrot, Magdalaro t [?]) 0 iina tinta rosso aranciata piii o meno intensa (Eosina di Merck, Eos. diScHuciiAiiDT, Eos. spirituslös. di Grübler, Eos. AG di GntiBLER, Eos. BA di GrItbler). 3^ Eosine che danno im' ottima colorazione delle granulazioni e anche una lieve tinta al fondo (Eosin extra Höchst di Grübler, Eosin rein französisch di Grübler, Eosin- wasser gelb di Grübler). 4^ Eosine che inline non colorano quasi affatto il fondo e danno una bellissima tinta rosso porpora alle granulazioni e rosea aranciata alle emazie (Eosin bläulich,Methyleosin, Safrosin, Erythro sin). I preparati che si ottengono con tali sostanze sono splendidi , e le granulazioni appaiono intensamente colorate e nettis- sime. La migliore e forse 1' eosin bläulich, mentre 1' erythrosin e la meno consigliabile per la tinta meno elegante che essa conferisce. A questo griippo va aggiunta la Coccinina che le colora in rosso aranciato in modo bellissimo e ben differenziato. I risultati ottenuti portano quindi alla conclusione che le eosine campioni di eosina mi mandö anche del Magdalarot, che come e noto e un colore analogo alle Safranine avente uno spiccato carattere basico e rac- comandato sopratutto per la colorazione dei nuclei nelle sezioni di pezzi fissati in Flemming. Avendolo esperimentato tanto su sezioni come sii preparati per istriscio mi ha dato una discreta colorazione dcgh eosinoHli e soggiungerö di piü che veramente eosinofile erano le granulazioni colorate e non pseudoeosinofile (del coniglio o della cavia) e tanto meno neutro- file 0 basofile- avendo richiesto al Grübler se per caso il colore inviatomi fosse una sostanza speciale, mi rispose che esso era il Magdalarot che comunemente si trova in commercio. Senza entrare in altre discussioni, mi limito per ora a segnalare questo fatto che mi pare sia abbastanza degno di nota. 1 4 Martinotti : Tecnica della dimostrazione delle cellule eosinofile. XXVI, 1. apparteneiiti agli Ultimi due griippi in genere soiio quelle piii rac- cumandabili per la colorazione delle granulazioni eosinofili. Fra di esse io ritengo clie la eo sin bläulich sia la migliore, in quanto che da una colorazione veramente elettiva degli eosinofili, mentre se si desidera ottenere una discreta tinta di contrasto del fondo sono raccoinandabili sopratutto la eosin rein französisch e la eos. extra Höchst tutte di Grübler. IV. Solvente deH'eosina. II solvente dell'eosina ha una grande importanza, assai maggiore di quanto a prima vista potrebbe pensarsi. Gia altri autori si sono fermati su questa questione facendo rilevare la diversitä di risultati che si ottengono con i vari solventi (Kanthack). Le soluzioni acquose sono ottime. Io ho fatto prove tanto su sezioni che su preparati per istri- scio, e i risultati sono stati sempre concordi. Le soluzioni glicerinate colorano bene le granulazioni ma assai lentamente. Le soluzioni acetoniche per Io piü danno risultati negativi. Le soluzioni idroglicerinate (30, 50 ^/q di glicerina) danno elegantissime preparazioni. Le soluzioni alcooliche e idroalcooliche presentano un fatto meritevole di essere rilevato. Se si fanno soluzioni di eosina alla stessa percentuale in alcool a diversi gradi (da 100^ a 30^), e se si lavano i preparati colorati con eiascuna di queste soluzioni coi differenti alcooli , si ottengono varie serie di preparazioni in eiascuna delle quali e facilmente rile- vabile la circostanza che le granulazioni appaiono colorate all' incirca quando l'alcool raggiunge un determinato grado. Ad es., se si co- lora con soluzione di eosina fatta in alcool assoluto e si decolora con i diversi alcooli da 100^ a 30^ si nota che mentre con quelli su- periori si hanno risultati negativi, quando si arriva a 80*^ si comincia ad ottenere per quanto in modo incerto una colorazione degli eosino- nii ; discendendo ancora essa si fa viepiü costante finche circa nel- r alcool a 40^ avviene quasi sempre. Lo stesso fatto si osserva se si tien costante il grado di lavaggio dell' alcool (ad es. a 100^) e si usano soluzioni di eosine con alcooli a differenti gradi di concen- trazione. Naturalmente i risultati sono di una costanza approssima XXVI, 1. Martinotti: Tecnica della dimostrazione dellc cellule cosinofile. 15 tiva taiito piü che sono sottoposti anche ad altri fattori , ad es., la durata della colorazioiie , quelle del lavaggio e via diceiulo. To ho cercato percio di evitare tutte queste possibili cause di errore, come anche ho cercato di eliminare nel modo piü assoluto l'uso di tracce minime di acqua, essiccando rapidamente cou carta bibula le prepa- razioni nei diversi passaggi ed evitando qualsiasi possibile idratazione deU'alcool durante i vari tempi, e in tal modo ho potuto giungere a risultati sufficentemente costanti. In tutti i modi ciö porta a con- cludere che I'alcool concentrato impedisce una colorazione elettiva dell'eosiua, e a supporre che in quei metodi (dati da parecchi autori) nei quali vengono usate soluzioni alcooliche di questo colore, la colorazione degli eosiuofili avvenga per l'azione quasi istantanea del- r acqua di lavaggio che viene in contatto coli' eosina stessa. Le soluzioni quindi che mi hanno dato i risultati migliori e anche i piü sicuri, sono quelle acquose e quelle idroglicerinate ; cosi, ad es., una soluzione di eosina all' 1 ^/^ che sia fatta con il 70 % di acqua e il 30 ^/^ di glicerina, e raccomandabilissima e offre per di piü il vantaggio di conservarsi meglio della semplice soluzione acquosa. V. Tecnica della colorazione. I metodi che ho riferito sopra, sono di uso generale e dopo una fissazione idonea possono considerarsi tra i piü sicuri mezzi per la dimostrazione delle granulazioni eosinofile ; per altro nell' immensa falange di metodi coi quali puo ottenersi la colorazione delle cellule eosinofile i vari autori hanno seguito norme differenti che si possono schematicamentc cosi riassumere : I. Per gli strisci. Si puö fare una' fissazione e colorazione separata e una fissazione e colorazione contemporanea. 1^ La fissazione e la colorazione separata rappresenta il metodo piü antico ed e in massima quello da me seguito : in esso dopo avvenuta la fissazione si puo far precedere la colorazione col bleu di metilene a quella coli' eosina, si possono usare svariati colori basici di anilina (verde di metile, Tionina , Bleu di toluidina, Brillantkresylblau etc., etc.) 0 le varie formule di ematossilina. Si puo usufruire anche delle cosidette tri a cid e di cui e tipo quella di Ehrlich, oppure anche delle miscele acidofile (Ehrlich). In generale la tecnica da me iudicata mi ha dato sempre ottimi risultati. 16 Martin otti: Tecnica della dimostrazione delle cellule cosinofile. XXVI, 1. 2^ Neil a fissazioiie e colorazione contemporanea si adoprano miscele sciolte in un liquido che e anche fissativo, che per lo ])iii e alcool metilico. Per altro in qiiesti casi, e logico snpporre che Tazione del fissativo preceda , per qiianto di poco, qiiella del colorante. Difatti nella massima parte dei casi si tratta di soluzioni di bleu di metilene ed eosina fatte assieme in alcool metilico; ora se si fji la colorazione con iina di tali miscele evitando qualsiasi traccia di acqiia, la colorazione degli elementi acidofili piiri (ed anche basofili) non avviene od e appena percepibile anche se la prepara- zione rimane a lungo (^/^ — 1 ora) a contatto col colorante (Assmann, Inaiig. Diss.)- Se invece si aggiunge depo un certo tempo deH'acqiia e si lava in acqua (v. la tecnica indicata piii avanti) la colorazione si effettiia benissimo in 3 minuti. Qiiesto fatto (che probabilmente e dovuto oltrecche all' essere l'alcool metilico \m cattivo solvente deir eosina, anche ad altri fattori che qiü sarebbe hingo esporre [si vegga il lavoro dell' Assmann]), dimostra che I'azione dell' alcool me- tilico si svolge indipendentemente da qiiella del colorante. In relazione colle miscele fissativo - coloranti dovrei prendere in considerazione le inniimerevoli formiüe di bleu di metilene ed eosina proposte dagli autori, le quali in gran parte non sono che modifica- zioni del metodo dato da Romanowsky per la dimostrazione dei paras- siti della malaria. lo pero ho creduto bene di attenermi solo a quelle che sono gia note per i buoni risultati che esse danno e che sopratutto hanno il merito di associare alla sicurezza del metodo e alla bellezza delle l)reparazioni il non lieve vantaggio della semplicitji e della rapidita di osecuzione. lo ho usato e quindi confrontato tra loro i metodi di Giemsa, Marino, Lkishman, May - Grünwald , Jenner, Goldhorn, Wright. Tutti questi sono ottimi : quello che forse per la colorazione delle eosinofile e meno raccomandabile e il Giemsa, anche per la durata raaggiore necessaria per avere una buona colorazione (circa 15'). I metodi di Marino, Leishman, Goldhorn, Wrigiit danno delle imma.iriiii elcgantissime e assai delicate-, quelli di May-Grünwald e di .Ien'ner danno tinte piii energiche, ma sempre bellissime. Questi due Ultimi, so])ratutto il Jexxer, sono forse piü adatti per lo studio delle granulazioni eosinofile e del sangue in genere. Di questi diversi colori si fanno soluzioni approssimativamente sature in alcool metilico assoluto puro , privo di acetone, e precisa- XXVI, 1. Martinotti: Tecnica della dimostrazione delle cellule eosinofilc. 17 mente al 0*30 ^/q della polvere di Wright e di quelle di May-Grün- WALü e di Jenner (poste in vendita da Grübler), al 0*15^/^ di qiiella di Leishman, al 0*20% di quella di Marino e all' 1^/^ circa di quella del Goldhorn. La tecnica e identica per tutti metodi : 1 ^ Sulla preparazione non fissata si versano, in sufficiente quan- tita per coprire lo striscio e impedire l'essicamento da evaporazione, alcune gocce di soluz. colorante e si lasciano per 1'. 2^ Senza gettare, si lascia cadere a gocce, evitando possibil- mente ogni dispersione fuori del portaoggetti , acqua distillata in quantitä approssimativamente doppia del colorante e si lascia agire per un tempo doppio (2'). 3^ Si allontana la miscela e si lava in acqua distillata: lo striscio deve avere per trasparenza una tinta rosea: se invece ha uu aspetto verdastro 0 bluastro , si prolunga il lavaggio sino a che ha assunto il colore voluto. 4^ Si essicca coUa carta bibula e poi a lieve calore. 5 ^ Si esamina coli' olio di cedro oppure si chiude in balsamo. Cosi usati tutti questi metodi danno risultati splendidi. Puo talora accadere, ed io ho notato che questo avviene sopratutto coUa soluzione di May - GrIjnwald che, malgrado che si continui a lavare, lo striscio rimane persistentemente verdastro, oppure si scolora com- pletamente. A tale inconveniente si ovvia facilmente aggiungendo una lieve traccia di eosina all' acqua distillata che viene addizionata (nel passaggio 2) al colorante ; approssimativamente si aggiunge una goccia di soluzione acquosa di eosina all' 1 ^/q a 10 cc di acqua (ciö che porta circa ad avere una soluzione all' ^/ooooo)- Q^i^sta mo- dalitä di tecnica esiste nel metodo originario di Marino ed e neces- saria per la colorazione dei protozoari; e inutile invece per la colo- razione semplice del sangue, tranne quando si verifichi il caso so- pradetto. Con tale tecnica, ripeto, ho avuto sempre ottimi risultati ; quando le preparazioni si colorano difficilmente si potranno allungare i teinpi: fino a 2'— 3' (non di piü!) il tempo 1^ e a 5'— 15' il tempo 2^ Se le preparazioni sono vecchie, si fissano prima in alcool asso- luto per ^/.3 ora, poi si colorano diluendo la soluzione colorante con due volumi di acqua distillata e si fa agire per 5' — 15 , quindi si procede come nell' altro metodo (Naegeli). Quando si fanno ricerche su sedimenti urinari, contenuto di bolle, citodiagnosi , ecc. , accade abbastanza frequentemente che lo striscio si stacca dal vetro, indipendentemente da qualsiasi causa 9 Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 1. -* 18 Martinotti: Tecnica della diiiiostrazione delle cellule eosinofile. XXVI, 1. riguardaute la pulizia del vetro stesso, il grado insufficente di essic- camento, ecc. ecc. Airinconveniente si puo ovviare usando la tec- nica iudicata da Wright che e la segiiente : 1^ Si copre la preparazione con: Soluz. di Wrigiit (o di Jenner o di M. Grünwald) p. 3. Alcool metilico p. 1. Si lascia per 2" — 40". 2^ Si versano 8 — 10 goccie di acqiia distillata e si lascia per 1'— 2'. 3^ Si lava dolcemente facendo cadere l'acqua a goccie siil vetrino e lasciandovela per pochi secondi. Si ripete cosi l'operazione in 4 — 5 tempi. 4^ Si essicca agitando il vetrino sul becco Bunsen, cercando per altro di non raggiungere un grado di temperatura tale da dare iina sensazione molesta di calore alle dita. 5^ Si esamina col balsamo o aU'olio di cedro. Tutti i procedimenti indicati mi hanno dato costantemente ottimi risultati. Altre miscele come quelle di Laurent, quella di Pröscher (al bleu di toluidina ed eosina) mi sono apparse inferior! alle precedenti. II. Per riguardo allo tecnica delle dimostrazioni delle cellule eosinofile su sezioni, come e prevedibile , non si puo usare una fissazione contemporanea alla colorazione, giacche in generale quando i pezzi si includono vengono prima fissati. Non rimane quindi a considerare che il lato della colorazione, la quäle presa solo nel ri- guardo delle cellule eosinofile , puo efFettuarsi in una delle seguenti maniere. 1^ Colorazione lenta progressiva. 2^ Colorazione rapida regressiva. 3^ Colorazione colle miscele di bleu di metilene ed eosina. 1 ^ La colorazione lenta progressiva da risultati splendidi : si effettua secondo la tecnica che abbiamo dato in principio e costi- tuisce uno dei metodi piii sicuri per la dimostrazione degli elementi eosinofili nei tessuti, quando la loro fissazione sia idonea a tale scopo. 2^ La colorazione rapida regressiva si basa sul fatto che se si colora una sezione in eccesso con una soluzione forte acquosa di eosina, e la si tratta in seguito con una soluzione diluitissima alcalina, il tessuto si decolora in parte o in tutto secondo la durata XXVI, 1. Martinotti: Tecnica della diraostraziune delle cellulc eosinofilc. ] 9 e la forza dell' azione dell' alcalino , mentre le granulazioni eosinofile che resistono piü degli altri elementi, rimangono colorate. Tale metodo preconizzato dal prof. Jadassohn e ottimo ; naturalmeiite bisogna iisarlo con cautela e controUando eventualmente sotto al microscopio onde evitare di incorrere nel pericolo di decolorare anche gli eosinofili. Sullo stesso principio si fonda il metodo del Mann non che quelli del Noesske, del Wright (Mallory e Wrigut p. 309), del Berliner, i quali usano soluzioni di colori basici alcalinizzati e ottengono cosi contemporaneamente 1' eifetto di decolorare il tessuto dair eosina e di avere ima colorazione nucleare di contrasto. 3^ Le miscele| di bleu di metilene ed eosina che danno si buoni risiiltati con i preparati per istriscio non sono altret- tanto raccomandabili per le sezioni. Molti autori hanno tentato mo- dificazioni e miglioramenti (Sternberg, Assmann, Zieler, Schridde, Wright, ecc.) ma i metodi da loro indicati danno sempre risultati incerti e inferiori a quelli semplici colle soluzioni acquose di eosina. Dal canto mio soggiungero come con tali modificazioui io abbia ottenuto risultati non mai superiori a quelli che si hanno usando la semplice tecnica iudicata per gli strisci ; vale a dire nel modo seguente: 1^ Colorazione delle sezioni per l' colla soluzione di M. Grünwald. oo Aggiungere im volume doppio di acqua distillata , lasciando agire per 2'. 3^ Brevissimo lavaggio in acqua distillata. 4^ Essiccamento accurato alla carta bibula. Le sezioni sono azzurre. 5*^ Alcool assoluto neutro sino a lieve tinta rosea (circa 30"). 6^ Xilolo, Balsamo. 5 Per altro anche cosi adoperato il metodo riesce , per rispetto alle granulazioni eosinofile , sempre inferiore a quelli colle soluzioni acquose di eosina ; esso rimane invece utilissimo quando si vogliano dimostrare i neutrofili, per il quäle scopo veramente le miscele neutre di bleu metilene ed eosina sono State sopratutto indicate. Conclusioni. I risultati delle ricerche esposte in questa nota possono cosi riassumersi. La dimostrazione delle cellule eosinofile tanto nei pre- parati per istriscio che in quelli per sezioni e in diretto rapporto 2* 20 Martinotti: Tecnica della dimostrazione delle cellule eosinofile. XXVI, 1. (oltrecche colla freschezza del tessuto) coUa fissazione , col colore adoprato, colla natura del solvente usato per quest' ultimo , col pro- cedimeuto seguito. Per i preparati per istriscio il miglior fissativo e l'al- cool me tili CO assoluto, puro e neutro (per 5' — 10'); sono ottimi anclie l'alcool-etere ana (per ^j^ — 2 ore) e il calore, che pero non e necessario sia molto elevato : per lo piü basta il passaggio del vetrino 10 — 20 volte sulla fiamma del becco BUNSEN. Per la fissazione dei pezzi i liquidi piü raccomandabiii sono il sublim ato (specialmente nella formula iudicata), il for- m*o 1 0 , e sopratutto l'alcool metilico, che rimane sempre il fissativo di predilezione. Anche l'alcool etilico nei suoi vari gradi (100*^ — 70^ — 60^) puö favorire la dimostrazione delle cellule eosinofile tanto nei pre- parati per istriscio quanto per sezioni. I liquidi acidi nuocciono per lo piü alla dimostrazione delle granulazioni eosinofile. Fa eccezione la formula di sublimato racco- mandata. I migliori coloranti delle granulazioni acidofile od ossifile sono sopratutto le sostanze appartenenti al gruppo delle „eosine", e fra queste quella che da una colorazione veramente elettiva e T e o s i n bläulich (di Grübler) ; Teosiu rein französisch e 1' eosin extra Höchst (pure di Grübler) sono invece raccomandabiii quando si voglia ottenere anche una colorazione di contrasto del fondo. Oltre a queste sono ottime la Methyl eosin, la Safro- sin, ecc. ecc. nonche la Coccinina. II miglior solvente dell' eosina e 1' acqua distillata sopratutto se addizionata del 30 ^/q di glicerina; invece le soluzioni acetoniche e le soluzioni fatte negli alcooli concentrati ostacolano la dimostrazione degli eosinofili. Per la dimostrazione degli eosinofili su strisci il metodo semplice alla eosina e bleu di metilene e quelli di Jenner e di May-Grüxwald sono i piü raccomandabiii. Per le sezioni i migliori metodi sono quello progressivo lento con soluzione diluitissima di eosina, e quello regressivo rapido colla decolorazione mediante soluzioni alcaline deboli. I metodi al bleu di metilene eosina che danno risultati ottimi per gli strisci non soöo molto indicati per la ricerca degli eosinofili su sezioni, mentrc rimangono sempre raccomandabilissimi per la ricerca XXVT, 1. Martin otti: Tecnica clella dimostrazione delle cellule eosinofile. oj^ dei neiitrofili. Di tutte le loro modificazioni proposte per le sezioni quella che mi ha dato risultati migliori e la tecnica semplice analoga a quella usata per gli strisci. Letteratura. Argutinsky, Malariastudien (Arch. f. mikr. Anat. u. Entwickl. Gesch. Bd. LIX, 1902, p. 315 — ibidem Bd. LXI, p. 331). — Arnold, Zur Technik der Blutuntersuchung (Zentralbl. f. allg. Path. Bd. VII). — Idem, Zur Morphologie und Biologie der Zellen des Knochenmarks (Vircb. Arch. Bd. 140—144). — Aronson u. 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Die Fixierung soll möglichst bald nach der Sektion vorgenommen werden. Was nun, in Hinsicht auf die Zuverlässigkeit der Fixierungs- methode, speziell für die Elastika färbung zu sagen ist, so weichen hierin die Ansichten der Autoren etwas voneinander ab. Während z. B. Weigert sagt, wenigstens für seine Methode, daß die Art der Fixierung gleichgültig sei und auch Formol dazu gebraucht werden kann, warnen andere Autoren vor der Formolfixierung (B. Fischer, E. Goldmann u. a.) und empfehlen als die beste diejenige in Sublimat oder Alkohol; noch andere wieder halten die Chrom- oder Chrom- osmiumfixierung für die empfehlenswerteste. Wir selbst haben die Empfindung gehabt, daß die Formolfixierung sich nicht weniger gut erweist, wenigstens lassen sich die elastischen Fasern ebenso scharf und intensiv färben, wie dies bei Alkohol, Sublimat und Chrom- osmium der Fall ist. Meistens haben wir die Stücke bald nach der Sektion teils in lOprozentigem Formol, teils in 93prozentigem Alkohol 30 Savini: Zur Technik der Elastika- und Bindegewebsfärbung. XXVI, 1. fixiert und auf diese Weise stets sehr gute Resultate erhalten. Die Stücke wurden dann in dünne Gefrierschnitte zerlegt oder in Celloidin eingebettet verarbeitet, zuweilen auch in Paraffin. Zunächst möchten wir aber noch ein paar spezielle Bemerkungen über einige der gebräuchlichsten Schnittfärbemethoden vorausschicken. Für die Iläm atoxy li nfärbung haben wir, dem Beispiele des Prof. Benda folgend, mit Vorteil ausschließlich Boehmers Hämatoxylin angewandt, und zwar in folgender Weise: Die Schnitte kommen aus dem Wasser in die halbverdünnte Farblösuug während etwa 10 bis 20 Minuten, werden dann in destilliertem Wasser gut gewaschen (even- tuell im Falle einer leichten Überfärbung mit sehr verdünnter Essig- säurelösung differenziert und dann wieder in destilliertem Wasser gut ausgewaschen), sodann in alkoholischer Eosinlösung 2 bis 3 Sekunden nachgefärbt, in 96prozentigem und absolutem Alkohol entwässert, in Kreosot aufgehellt, dann Xylol, Trocknen, Kanadabalsam. Das Böhmer sehe Hämatoxylin färbt nicht alle Elemente, wie z. B. das DELAFiELDSche , sondern ist vielmehr elektiv und aus diesem Grunde vorzuziehen. Das Kreosot, welches von Prof. Benda sehr warm empfohlen wird, ist ein ausgezeichnetes Aufhellungs- und auch Entwässerungs- mittel; in dasselbe können die Schnitte direkt aus 96prozentigem Alkohol gebracht werden, es entwässert und hellt schnell und gut auf. Es erhält sich lange Zeit brauchbar in gut zugedeckten Schalen, wenn man ab und zu zur Vorsicht ein Stückchen geglühten Kupfer- sulfats zur Entwässerung dazu tut. Das Kreosot kann nach Karmin-, Hämatoxylin- und allen mit sauren AnilinfarbstofFen vorgenommenen Färbungen mit bestem Erfolg angewendet werden und ist besonders für Gefrierschnitte zu empfehlen. Bloß bei basischen Anilinfarbstoffen darf man es wegen seiner starken entfärbenden Kraft nicht anwenden, man nimmt in einem solchen Falle besser Bergamott- oder Cajeputöl. Die Eisenhämatoxylin färbung nach Benda und nach Heidenhain stellt eine vorzügliche Färbeniethode dar, die uns die besten Resultate ergeben hat und daher nicht genug empfohlen werden kann. Wenn es noch Fälle gibt, wo die gewöhnlichen Hämatoxylin- färbungen versagen , so ist das bei Eisenhämatoxylin niemals der Fall. Zur Nachfärbung haben wir meistens das van GiESONSche Säurefuchsinpikrinsäuregemisch benutzt, jedoch nicht in der bekannten Weise, indem man die in Hämatoxylin stark überfärbten Schnitte in VAN GiESONSche Lösung überträgt, wodurch die Dift'erenzierung der- selben überlassen wird. Dadurch bekommt man aber fast immer un- XXVI, 1. Savini: Zur Technik der Elastika- und Bindegewebsfärbung. 31 brauchbare Präparate, denn um eine gute Differenzierung zu erhalten, soll man längere Zeit färben und dadurch ist eine Überfärbung mit VAN GiESON nicht zu umgehen. Hierdurch wird das Präparat viel zu stark mit van Gieson gefärbt und die Hämatoxylinfärbung zu sehr zurückgedrängt. Wir haben zuerst die Schnitte in SOprozen- tiger Essigsäure differenziert und dann ziemlich kurz (ungefähr 2 bis 4 Minuten) mit van Gieson nachgefärbt unter häufiger Kontrolle des Intensitätsgrades in der Färbung, dann direkt durch 80-, 96pro- zentigen und absoluten Alkohol zu Kreosot gebracht, hierauf Xylol, Trocknen, Kanadabalsam. Die allerbesten Resultate haben wir aber mit einer Anfang 1906 von Prof. Benda hergestellten Pikrin - Säurefuchsinmischung erzielt, welche noch unbekannt ist und deren Veröffentlichung H. Prof. Benda uns gütigst überlassen hat. Diese Farblösung wird folgendermaßen hergestellt: Es wird eine Stammlösung bereitet, indem man 95 Vol. gesättigter pikrinsaurer Ammoniaklösung-^ mit 5 Vol. einer einprozen- tigen Säurefuchsinlösung vermischt; diese bläulichrote Stammlösung ist unbegrenzt lange haltbar. Zum Gebrauch werden zu etwa 10 cc derselben in eine Uhrschale ein bis 2 Tropfen von einer gesättigten Pikrinsäure mit dem Glasstab zugesetzt und gut gemischt, im Augen- blick nimmt die Farblösung einen gelbroten Ton an. Man kann ruhig ohne jeden Schaden auch 3 bis 4 Tropfen von der Pikrinsäurelösung zusetzen, nur nimmt die Flüssigkeit einen stärkeren gelben Ton an und die damit erzielte Schnittfärbung wird entsprechend stärker gelb ausfallen. Die schon gut differenzierten Schnitte kommen in diese Farblösung für 10 bis 15 Minuten und werden dann wie gewöhnlich weiter behandelt. Übertragen in Wasser ist auch hier zu vermeiden, der Schnitt kommt direkt in BOprozentigen Alkohol, etc. Interessant ist es, daß die frisch hergestellte Stammlösung schon an und für sich, also ohne Pikrinsäurezusatz, eine gute Färbekraft besitzt, welche sie aber mit der Zeit einbüßt; vielleicht ist das damit zu erklären, daß nach und nach eine innige Verbindung zwischen den beiden Substanzen stattfindet, welche keine Färbe- kraft hat und die Pikrinsäure würde diese Verbindung wieder disso- ziiren. Es scheint, daß nur der Pikrinsäure diese Fähigkeit zu- 1) Da die Pikrinsalze in trocknem Zustande meist stark explosiv sind, so beziehe man eine solche Lösung am besten gebrauchsfähig, die ja wohl überall vorrätig sein dürfte. 32 Savini: Zur Technik der Elastika- und Bindegewebsfärbung. XXVI, 1. kommt; andere Säuren, wie z. B. Essigsäure, Salzsäure, sind nicht dazu geeignet. Während nun die gewöhnliche van GiESON-Farbmiscbung eine gesättigte Pikrinsäurelösung (mit etwas Säurefuchsin) (Pikrinsäure = 2, 4, 6 Trinitrophenol, in 100 Teilen Wasser bei 15^ C l'lGl Teile löslich , in Alkohol viel stärker) , durch deren sauren Eigenschaften eine so starke Differenzierung zustande kommt, darstellt, ist das Ammoniumpikrat [CeH2.(N02)3.0NHj ein neutral reagierendes Pikrin- salz, welches ebenso gute Färbekraft besitzt, dabei aber die voran- gegangene Färbung nicht angreift. Von demselben wird überall ge- sagt, daß es gelbe, in Wasser leicht lösliche Kristalle darstellt, ohne daß aber die Löslichkeitsverhältnisse genauer angegeben werden. In Alkohol ist es schwer löslich, so daß dieser weniger in Betracht kommt. Das BsNüAsche Pikrin- Säurefuchsingemisch wird durch Zu- satz einer sehr kleinen Menge Pikrinsäure nur schwach angesäuert, so daß bei ausgezeichneter Färbekraft keine unangenehme Entfärbungs- wirkung zurückbleibt. Die Hauptvorzüge dieses modifizierten van Gieson - Gemisches bestehen eben darin, daß es eine vorzügliche abstufbare Färbung ge- stattet, ohne dabei eine Ü b e r f ä r b u n g zu bewirken , auch wenn die Schnitte mehrere Stunden (über Nacht) darin verweilen und weiter auch keine Entfärbung bewirkt, so daß die Hämatoxylin- färbung dadurch gar nicht zurückgedrängt wird. Wie auch bei der gewöhnlichen van Gieson sehen Färbung wird auch hier der Ton des Hämatoxylins schwarz , so daß dadurch eine sehr schöne Kontrast- färbung zustande kommt. Ebensogut bei der Eisen-, wie bei der Böhmer- Hämatoxylin- färbung haben wir eine Orange G -Kontrastfärbung an Stelle der van Gieson- resp. Eosinnachfärbung treten lassen und sehr schöne Präparate dabei erhalten. Dabei ist es aber wesentlich, wie Prof. Benda schon seit langem verfährt , eine sehr schwache Orange G- Lösung mit kurzer Färbedauer anzuwenden, denn nur auf diese Weise ist eine schöne Kontrastfärbung und leichte Differenzierung zu erzielen. Die mit Eisenhämatoxylin gefärbten Schnitte müssen vorher schon differenziert sein. Nimmt man eine stärkere Orange- lösung, so wird alles überfärbt und die vorhergehende Hämatoxylin- färbung bedeckt. Elastikaf ä r bem ethoden. a) Weigert sehe Elastika- färbung mit nachträglicher Alaun- oder Lithionkarminfärbung. Hier haben wir zu bemerken, daß in den etwas älteren Farblösungen ein XXVI, 1. Savini: Zur Technik der Elastika- und Bindegewebsfärbung. 33 Niederschlag entsteht, deswegen ist das Filtrieren notwendig; dann darf man mit einer solchen alten Lösung nur weniger als 30 Minuten färben, am besten 15 bis 20 Minuten, sonst wird die Differenzierung in Salzsäurealkohol ungemein schwierig und nimmt auch zu viel Zeit in Anspruch, ehe nur die Elastika allein gefärbt bleibt. b) Orc einfärb ung liefert noch schönere Präparate als die Weigert sehe Methode und ist dieser auch deshalb vorzuziehen, weil hier eine Nachfärbung mit Ilämatoxylin möglich ist, während bei Weigert außer der Karminfärbung kaum eine andere anwendbar ist, auch liefert die Hämatoxyliufärbung ungemein präzise und bessere Präparate als die Karminfärbung. Wir haben uns der älteren Tänzer- Unna sclien Methode bedient, aber in der Modifikation, wie sie im Benda sehen Laboratorium üblich ist: Zu einer Schale mit etwa 10 cc Salzsäure-Alkohol (1 cc konz. HCl -f- 100 cc TOproz. Alkohol) werden aus einer vorrätigen ge- sättigten 90prozentigen alkoholischen Orceinlösung ungefähr 2 Tropfen zugesetzt, damit das Färbebad eine schwache Himbeerfärbung an- nimmt ; die Schnitte verbleiben darin 2 bis 3 Tage, manchmal auch noch länger, jeden Tag werden sie einmal unter dem Mikroskope kontrolliert , ob die Elastika sich genügend gefärbt hat. Ist dies der Fall, so hat man eine schöne Färbung aller bis zu den feinsten elastischen Fasern erreicht, indem der Grund fast oder ganz farblos geblieben ist. Somit ist eine Differenzierung in Salzsäure- Alkohol nicht mehr nötig. Diese Färbung eignet sich be- sonders für die Nachfärbung mit einem kontrastreichen basischen Anilinfarbstoff, nachdem die Schnitte gründlich in destilliertem Wasser ausgewaschen sind. Der Nachteil hierbei ist, daß die Färbung zu lange dauert und manchmal erlebt man die unangenehme Überraschung, wenn die Über- wachung etwas außer acht läßt, daß die Schnitte überfärbt sind. In einem solchen Falle ist die Differenzierung nicht mehr möglich oder doch äußerst schwierig und man muß mit neuen Schnitten das Experiment wiederholen. Hat man aber richtig verfahren und schön gefärbte Schnitte bekommen, so ist die Schärfe und die Schönheit der Färbung bei allen bis zu den feinsten Fäserchen eine hervorragende. Die Nachfärbung wird mit Böhmer- oder Eisenhämatoxylin in der üblichen W^eise vorgenommen. Wenn der Kontrast noch schärfer sein soll, so kann man nach der Hämatoxyliufärbung die Schnitte eine kurze Zeit in einer Schale mit destilliertem Wasser, dem ein Tropfen von einer stärkeren Borax- oder Lithionkarbonatlösung zu- Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie, XXVI, 1. O 34 Savini: Zur Technik der Elastika- und Bindegewebsfärbung. XXVI, 1. o gesetzt worden war, lassen ; dadurch wird der Ton der Hämatoxylin- färbung gut blau und kontrastiert sehr schön mit den intensiv rot gefärbten elastischen Fasern. Statt der Häraatoxylinfärbung kann mau auch ebensogut eine Metliylcnblau- oder noch besser eine Toluidinblaufärbung folgen lassen. Um sich von diesen Substanzen gute Stammlösungen für Schnitt- oder Bakterienfärbungen zu bereiten , stellt man sich davon auf die von L. MiCHAiJLis längst empfohlene Weise, eine in destilliertem Wasser gesättigte Lösung her, welcher erst nach ein bis 2 Tagen das gleiche Volumen 90prozentigem Alkohol zugesetzt und gut gemischt wird. Solche Farblösungen sind sehr dauerhaft und besitzen eine große Färbekraft. Zum Gebrauch werden hiervon einige Tropfen in eine Uhrschale mit destilliertem Wasser gegossen und der Schnitt darin etwa 15 Minuten lang gefärbt, dann in Wasser ausgespült, mit 96prozentigem und absolutem Alkohol schnell entwässert und dann weiter durch Berga- mott- oder Origanöl und Xylol in neutralem Kanadabalsam ein- geschlossen. Hat sich der Schnitt aber zufällig überfärbt, dann wird er in mit etwas Essigsäure versetztem Wasser zuerst differenziert und dann sofort und schnell in absolutem Alkohol entwässert und weiter behandelt ; man vermeide schwächere Alkohole , welche in diesem Falle stark die Farbe ausziehen würden. Jede rote Vor- oder Nachfärbung (Karmin, van Gieson, Eosin) mit oder ohne Hämatoxylinfärbung ist wegen der Ähnlichkeit, auch wenn die Nuancen andere sind, zu vermeiden ; das Präparat würde dadurch nur undeutlich. Höchstens kann man nach der Hämatoxylin- färbung eine schwache Orangetingierung nicht ohne jeden Vorteil vornehmen, doch ist dies nicht durchaus nötig und kann ohne allen Schaden beiseite gelassen werden. c) Eine eigene von uns schon Anfang März 1906 zusammen- gestellte und ausgeführte Methode zur Elastikafärbung hat haupt- sächlich den Zweck, die Färbedauer des elastischen Gewebes mittels Orcein wesentlich zu verkürzen , wobei aber die Färbung ebensogut gelingt. Auf dieselbe möchten wir etwas ausführlicher eingehen. Bekanntlich wird das Orcein aus verschiedenen an sich unge- färbten Flechtenarten , wie Roccella tinctoria , Lecanora tinctoria, Variolaria u. a. gewonnen, welche der Lufteinwirkung bei Gegen- wart von Alkalien (Ammoniak, Kalk) ausgesetzt werden; es findet dadurch eine Art Gärung statt, wodurch die in den Flechten ent- haltenen eigentümlichen Säuren, wie Erythrin-, Lecanor-, Roccella- XXVI, 1. Savini: Zur Technik der Elastika- und Bindegewebsfärbung. 35 säure, usw. gespalten und oxydiert werden ; hierdurch entstehen eine Reihe neuer Spalt- und Oxydationsprodukte, darunter die Orcincarbon- säure und aus dieser weiter das farblose in sechsseitigen monoklinen Prismen kristallisierende Produkt, welches Orcin benannt worden und dessen Formel folgende ist: CH3 Orcin = Methylphendiol (3,5) + 11,0. HO OH Schreitet die Einwirkung der Luft bei Anwesenheit von Ammoniak auf das Orcin weiter fort, so wird dasselbe weiter oxydiert und, indem es noch Ammoniakgruppen bindet, geht es in das gefärbte Produkt über, welches unter dem Namen Orcein bekannt ist und das färbende Prinzip der käuflichen unreinen Orseille (meist in Form des Ammoniaksalzes) darstellt ; das Orcein steht dem Lackmus und ins- besondere dem Azolitmin ziemlich nahe. Aus dem Gemenge , in welchem das Orcein sich wahrscheinlich in Form eines alkalischen oder erdalkalischen Salzes vorfindet, kann es rein erhalten werden. In diesem letzteren Zustande stellt das Orcein ein Pulver dar, welches aus braunen mikroskopischen Kristallen besteht und in Al- kohol, Aceton, Essigsäure löslich, dagegen in Äther, Benzol, Schwefel- kohlenstoff, Chloroform unlöslich ist. In destilliertem Wasser ist das Orcein leicht löslich und gibt daselbst eine intensiv purpurrot ge- färbte Lösung ab, welche schwach sauer reagiert. Bei dem geringsten Alkalizusatz wandelt sich die rote Farbe sofort in eine blauviolette um , und zwar genügt schon der geringe Alkaligehalt des Leitungs- wassers vollkommen, um dieselbe zu erzeugen. Es scheint uns als sehr wahrscheinlich, daß das Orcein eine schwache rotgefärbte Säure darstellt, welche durch Alkalien sehr leicht in blaugefärbte salzartige Verbindungen übergeht. Schon Berzelius hatte die Wahrnehmung gemacht, daß das Orcein sich gegen Basen wie eine Säure, wenn auch eine schwache, verhält und es deswegen Orceinsäure genannt. Die genaue Formel des Orceins ist noch unbekannt. Liebermann nimmt an, daß aus Orcin durch Einwirkung des NH3 sogar zwei Orceine entstehen sollten, und zwar je nach der Dauer der Einwirkung : C^^H^gNO^ und Ci^Hi2N2<^3. Gegenwärtig werden für das Orcein meistens folgende zwei Formeln angegeben : C^H^NO. und CogHg^NgO^. In der industriellen Farbchemie ist weiter noch bekannt, daß das Orcein mit Metalloxyden (Schwermetalle, Kalk) unlösliche Lacke bildet, dieselben werden jedoch nicht zu den Beizfarbstoffen gezählt. 36 Savini: Zur Technik der Elastika- und Bindegewebsfärbung. XXVI, 1. Würden die Bedingungen, unter welchen der Gärungsprozeß vor sich geht, in etwas anderer Weise bestimmt, z. B. wenn dieselben Flechtenarten wie bei der Orceinbildung einer viel länger dauernden Gärung unterworfen würden und dem Gemisch im Anfang Pottasche und Ammoniumkarbonat und später, nachdem die Masse violett ge- worden ist, noch Kalk, Amraoniakwasser (oder fauler Harn) und Pottasche zugesetzt würde, um dann wieder einige Wochen dem Fäuluisprozeß überlassen zu werden, so würde in der Reihe der Spalt- und Oxydationsprodukte auch Orcin entstehen, aber aus diesem weiter nicht mehr Orcein, sondern ein andrer Farbstoff, nämlich das Lackmus. Derselbe ist, ähnlich dem Orcein, in reinem Zustande eben- falls rot, gibt bekanntlich eine rote Lösung, welche auch sehr schwach sauer reagiert und durch geringe Alkalimengen sehr leicht in eine blaue übergeht unter Salzbildung. Um aus reinem Orcin Lackmus zu erhalten, muß dasselbe mehrere Tage mit Ammoniak und Soda digeriert werden. Das Lackmus ist ein Gemenge verschiedener Substanzen, darunter mehrerer Farbstoffe, von denen das Azolitmin das einzig wichtige bis jetzt ist. Dasselbe ist in reinem Zustande dem Orcein ziemlich ähnlich, indem es auch eine schwache und rot gefärbte Säure darstellt, welche mit geringen Alkalimengen blau- gefärbte Salze bildet. Während aber das Lackmus und auch das Azolitmin wegen ihrer geringen Färbekraft in der mikroskopischen Technik kaum zur Anwendung gekommen sind, hat sich dagegen das Orcein als ein ausgezeichnetes Färbemittel für bestimmte Zwecke bewährt. Zuerst von Israel in die bakteriologische Technik (1886) eingeführt, w^iirde es schon ein Jahr später von Tänzer mit Erfolg als spezifisches Elastikafärbemittel angewandt und in der späteren Unna sehen Modi- fikation (1891) wird es heute überall benutzt. Andere Autoren und zuletzt UNNA selbst, haben das Verfahren noch weiter modifiziert, ohne jedoch nennenswerte Verbesserungen zu erzielen. Insbesondere das neuere Unna sehe Verfahren, welches die Färbedauer durch Anwendung einer einprozentigen Orcein- in einprozentiger HCl -Lösung wesentlich zu verkürzen bezweckt, gibt so stark überfärbte Präparate, welche es entweder unmöglich machen dieselben gut zu differenzieren oder die Difterenzierung ist sehr schwierig, dauert sehr lange und gelingt nur unvollkommen, so daß wir wieder zum alten Tänzer-Unna sehen Verfahren zurückgreifen mußten. Die Nachteile des letzteren, welche schon oben besprochen wurden, haben uns veranlaßt nach einem besseren, vor allen Dingen XXVI, 1. Savini: Zur Technik der Elastika- und Bindegewebsfärbung. 37 rascheren Färbeverfahren der Elastika zu suchen. Der leitende Ge- dankengang war folgender : Bei dem Gärungsprozeß , in welchem schließlich Orcein entsteht, sahen wir, daß aus farblosen Produkten in einem alkalischen Medium eine Reihe Spalt- und Oxydations- produkte hervorgehen, bis endlich ein kräftiger Farbstoff daraus re- sultiert. Dasselbe braucht aber, wenigstens theoretiscli, nicht als letztes Glied der sich abspielenden Prozesse angesehen zu werden, eventuell kann es auch ein Zwischenprodukt darstellen. Als Beweis dafür gilt uns die Tatsache, daß bei verlängerter Gärung, auch wenn die nötigen chemischen Bedingungen nur etwas geändert sind, immer- hin auch in alkalischer Lösung, ein anderes Produkt, das Lackmus entsteht, welches unzweifelhaft als eine noch fortgeschrittenere Oxy- dationsstufe als das Orcein angesehen werden darf, aber immerhin ein Orcinderivat darstellt. Wenn wir also diesen Weg einschlagen wollten, in alkalischer Lösung weiteren Derivatprodukten des Orceins nachzuspüren, so würden wir zu schwächeren Farbstoffen gelangen und schließlich vielleicht zu Leukoprodukten, wovon wir uns später überzeugen konnten. Eher schien es uns wahrscheinlicher aus reinem Orcein ohne Alkalizusatz, also in neutraler oder saurer Lösung, eine weitere Oxydationsstufe des Orceins zu finden. Hierdurch hoff'ten wir, eventuell mit Zuhilfenahme irgendeiner als Beize vermuteten chemi- schen Substanz, ein Färbemittel mit einer noch größeren spezifischen Affinität für die Elastika als das Orcein zu gewinnen, welches entweder eine Substantive oder eine adjektive Färbung derselben gestattet, wobei alle, auch die feinsten elastischen Fasern präzise und intensiv tingiert werden und die Färbung für dieselben eine spezifische sein soll. Dieser Gesichtspunkt war um so berechtigter, als allgemein be- kannt ist, daß die Elastika eben nur in saurer Lösung eine Bevor- zugung für das Orcein zeigt. Dann war das Beispiel Weigert s zu beachten, welcher bekanntlich aus einer chemisch genau bestimmten Substanz, dem basischen Fuchsin, das sonst wenig Affinität für die elastischen Fasern besitzt, durch Oxydation und Hinzunahme einer Beize ein so ausgezeichnetes spezifisches Färbemittel für die Elastika gefunden hatte. Unser ganzes Problem konnten wir nun also auf der Lösung folgender Frage konzentrieren: Sind wir überhaupt imstande, aus dem Orcein durch Oxydation in einem nicht alkalischen Medium, eventuell mit Hilfe einer Beize, einen besseren Elastikafarbstoff, vielleicht einen Lackfarbstoff mit spezifischer erhöhter Färbekraft für die elastischen Fasern zu erzielen? 38 Savini: Zur Technik der Elastika- und Bindegewebsfärbung. XXVI, 1. Gegen diese unsere Vermutung sprach aber die Bemerkung A. Pappenheims, indem derselbe sagt, daß die zuerst mit Resorcin vorbehandelten elastischen Fasern, welche eine so ganz besondere Fähigkeit Fuchsin zu binden erlangt haben , ihre Fähigkeit Pikrin- säure , Orcein oder Viktoriablau aufzunehmen, mehr oder weniger eingebüßt haben sollen, auch wenn sie zu den letzteren vorher, also ohne Resorcinbehandlung, eine exquisite Affinität offenbarten. Bei der Auswahl der Beizsubstanzen haben wir uns zuerst an das allgemeine Gesetz gehalten und da das Orcein einen sauren Farbstoff von phenolischem Charakter darstellt, so haben wir zuerst von solchen Beizen Gebrauch gemacht, welche basischer Natur waren, später aber auch andere chemische Substanzen angewendet, um un- lösliche Salzverbindungen bilden zu können. Die Resultate waren verschieden , je nach der als Beize angewandten Substanz (Metall- salze, darunter verschiedene Alaune, Phenole, anorganische und or- ganische Säuren.) Als Oxydationsmittel wurden sehr verschiedene mit diesen Eigen- schaften versehene Substanzen (Kaliumpermanganat, Chromsäure, Kaliumdichromat, Halogene, Eisenchlorid, Ammoniumpersulfat usw.), ab und zu auch mehrere derselben bei der Bereitung der Farb- flüssigkeit angewandt. Die oxydierenden Substanzen wurden immer in verhältnismäßig großen Mengen genommen, damit eine intensive, ausreichende oxydierende Wirkung erzielt wird. Praktisch wurde etwa folgendermaßen verfahren : 1 g Orcein ^ mit der doppelten Menge der als Beize genommenen Substanz wurden in ein größeres (etwa 300 bis 400 cc Inhalt) Becherglas oder Erlen- meyerkölbchen gebracht, dann ungefähr 150 cc destillierten Wassers hinzugefügt und sofort bei offener Gasflamme auf einer Asbestplatte zum Kochen gebracht. Wenn die Lösung wegen der Natur der zugesetzten chemischen Substanz nicht sauer reagierte, so wurde durch Zusatz einer — — Mineralsäure (meist HCl, aber auch andere) eine schwache aber deutlich sauere Reaktion erreicht. Man läßt dann längere Zeit (15 bis 20 Minuten) kochen, indem man ab und zu das Ge- misch umrührt. Endlich wird der kochenden Flüssigkeit das Oxydans ^) Wir haben uns meistens des Grübler sehen Orceins bedient, doch bekommt man auch sehr gute Resultate mit den anderen Sorten käuflichen Orceins. Man könnte violleicht statt der einprozentigen auch eine in Wasser gesättigte Orceinlösung nehmen. XXVI, 1. Savini: Zur Technik der Elastika- und Bindegewebsfärbung. 39 zugesetzt, und zwar in kleinen Portionen und läßt man nun alles unter möglichst häufigem Umrühren noch 20 bis 30 Minuten kochen. Sollte die Flüssigkeitsmenge zu stark einkochen, so wird etwas heißes destil- liertes Wasser zugesetzt und dann weiter gekocht. Bei dem Zusatz der oxydierenden Substanz entsteht gewöhnlich ein Niederschlag, die Flüssigkeit nimmt eine dunkle schmutzig braun- schwarze Farbe an und es entwickelt sich sehr reichlich Schaum, welcher Niederschlagspartikelchen mit sich emporhebt; es ist also gut aufzupassen, damit nichts vom Niederschlage durch Überschäumen verloren geht. Nach völligem Erkalten wird die Flüssigkeit filtriert und dann das Gefäß , in welchem immer ein Teil des Niederschlages haften bleibt und das Filter mit dem Niederschlag so lange mit destilliertem Wasser ausgespült, bis das Wasser vollkommen klar durchgeht und alles Wasserlösliche verschwunden ist. Sodann wird sorgfältig das Filter mit dem Niederschlag in dasselbe Gefäß gebracht und mehrere Stunden (über Nacht) im Paraffinofen gelassen. Es ist selbstver- ständlich, daß bei diesen Manipulationen dafür Sorge zu tragen ist, daß nichts vom Niederschlag verloren geht. Nach vollkommenem Austrocknen bildet der Niederschlag gewöhnlich ein mehr oder weniger tief dunkelbraunes amorphes Pulver. Es werden 100 bis 120 cc 93prozentiger Äthylalkohol dazu gegossen, gut geschüttelt und im siedenden Wasserbade unter häufigem Umrühren ungefähr 10 Minuten zum Kochen gebracht. Man läßt dann erkalten und die Flüssigkeit wird in einem 100 cc Meßzylinder durch Papier filtriert. Der Gefäßinhalt samt dem Filter werden mit noch soviel Alkohol gut gewaschen, bis die filtrierte Gesamtfarbflüssigkeit 100 cc erreicht hat. Nachdem nun noch ungefähr 2 cc konzentrierte nicht rauchende Salzsäure ^ zugesetzt sind, wird das Filtrat in eine gut verschließbare Flasche gegossen, gut umgeschüttelt und aufbewahrt. Diese alko- holische saure dunkelrote Farblösung wird in der weiter unten an- gegebenen Weise zur Elastikafärbung verwandt ^ Wir haben noch zu bemerken, daß beim Filtrieren und Waschen der alkoholischen Flüssigkeit immer ein gewisser Teil des früheren wasserunlöslichen Niederschlags auch alkoholuulöslich ist und auf dem ^) Vielleicht würde die Essigsäure ebenso gute Resultate ergeben. 2) Man kann sich die Mühe der Herstellung sparen und die fertige Farblösung von der Firma E. Leitz, Berhn, Luisenstr. 45, beziehen. Da- selbst ist auch die Pikrin- Säurefuchsinlösung nach Benda zu haben. 40 Savini: Zur Technik der Elastika- und Bindegewebsfärbung. XXVI, 1. Filter als ein geringes, schwarz geHirbtes Pulver übrig bleibt. Der alkoliüllösliche Teil, wegen seiner ausgezeichneten Färbekraft für uns der Hauptbestandteil des Niederschlags, besitzt folgende Löslichkeits- verhältnisse : In kaltem und heißem destiliertem oder Leitungswasser, 3pro- zentiger Chromsäure-, gesättigter wässeriger Pikrinsäurelösung, kon- zentrierter Salpeter- oder Salzsäure , Liquor ferri sulfur. oxydati, 2prozentiger Kaliumkarbonatlösung, Origan-, Bergamott- und Zedernöl, Benzin, Toluol ist er vollständig unlöslich. Schwer und nur in geringem Maße löslich in SOprozentiger Essigsäurelösung, konzentrierter Milchsäure, gesättigter wässeriger Lithionkarbonatlösung, Kreosot, Kajeputöl, Xylol. Fast löslich in : konzentrierter Schwefelsäure, Eisessig, Ammoniak, konzentriertem Formalin, Amylalkohol, Glyzerin, Äther, Chloroform, Nelkenöl. Gut löslich dagegen in Äthylalkohol (noch stärker in erwärmtem), Salzsäurealkohol, Methylalkohol, Aceton, Anilin. Wir haben einmal auch eine chemische quantitative Analyse des möglichst in reinem Zustande gewonnenen alkohollöslichen Bestand- teiles vom Niederschlag vorgenommen und dabei gefunden, daß er tatsächlich mehr Sauerstoff als das Orcein enthält. Selbstverständlich müssen wir auf jede Hypothese über die Konstitution dieses Orcein- derivates verzichten, zumal wir die genaue Formel des Orceins selbst noch nicht kennen. Nur einer einzigen Vermutung über die Struktur des letzteren Körpers möchten wir an dieser Stelle das Wort geben: das Orcein besitzt wahrscheinlich auch eine phenolartige Zusammen- setzung (wie das Orcin), bei welcher aber vielleicht die CHg- zur COOH- Gruppe oxydiert ist und außerdem der N als NH2 -Gruppen gebunden ist, und zwar soll ein derartiges Gleichgewicht zwischen den basischen und den sauren Gruppen bestehen, daß die ersteren die sauren Gruppen annähernd ausgleichen, wodurch die eigenartige schwach saure Natur des Orceins zustande kommen soll. Für die Anschauung, daß das Orcein nicht das endgültige Oxy- dationsprodukt darstellt und daß der oben gewonnene alkohollösliche Niederschlag wohl als eine Oxydationsstufe desselben zu betrachten ist, spricht noch folgende interessante Tatsache : Läßt man beispiels- weise eine Orceinlösung mit Karbolsäure (als Beize) längere Zeit kochen und oxydiert man nachher mit starken Oxydationsmitteln ungefähr 2 Stunden, wobei ab und zu etwas Oxydans hinzugefügt wird, dann das Gemisch gut umschüttelt und weiter kochen läßt, so resultiert hieraus XXVI, 1. Savini: Zur Technik der Elastika- und Bindegewebsfärbung. 41 schließlich ein brauner Niederschlag, welcher ebenfalls auch teilweise alkohollöslich ist und eine gute, konzentrierte, zur Elastikafärbung geeignete Farblösuug abgibt. Dieselbe ist aber nicht mehr dunkelrot wie gewöhnlich, sondern dunkelbraun, ungefjihr von der Farbe einer starken Yesuviulösung und die elastischen Fasern werden damit nicht mehr rot, sondern mehr oder weniger intensiv braun tingiert. Würde man den Oxydationsvorgang noch mehr in die Länge ziehen, z. B. auf 4 Stunden ausdehnen, so würde mau endlich auch einen braunen Niederschlag erhalten, welcher ebenfalls eine braune, jedoch hellere alkoholische Lösung ergibt und die Elastika in gleicher Weise färbt, jedoch heller und schwächer. Daraus ist wohl zu ersehen, daß ein zu starker und verlängerter Oxydationsprozeß zu Oxydationsprodukten führt, welche schwächere Farbstoffe darstellen und vielleicht schließlich zu Leukoprodukten führen. Für unseren Zweck paßt also eine mittel- mäßige aber sicher vorgenommene Oxydation. Daß wir uns aber von Anfang an die Frage gestellt hatten, ob die Gegenwart irgendeiner Beize überhaupt unentbehrlich ist, ver- steht sich von selbst. Wird zwar der Oxydationsprozeß des Orceins bei Abwesenheit einer solchen vorgenommen, so bekommen wir immer noch, wenn auch in geringerem Maße, einen Niederschlag, welcher auch alkohollöslich ist; diese Lösung ist aber nicht so konzentriert und nicht so intensiv dunkelrot wie sonst. Bei der damit unter- nommenen Schnittfärbung begegnen wir auch der Tatsache, daß die Elastika sich stärker als das übrige Gewebe tingieren läßt, bei der nachträglichen Differenzierung aber bekommt man verblaßte minder- wertige Resultate dadurch, daß die elastischen Fasern lange nicht so scharf und kräftig gefärbt erscheinen, wie in dem Falle wo eine gute Beize vorhanden war. Hierdurch ist festgestellt, daß ohne Beize die elastischen Fasern dem differenzierenden Mittel keinen er- heblichen Widerstand leisten. Mit Zuhilfenahme geeigneter Beizen lassen sich aber ganz andere Resultate erzielen. Bis jetzt haben wir folgende Substanzen an- gewandt und nachstehende Resultate erhalten: Mit Sublimat, Silbernitrat, Aluminium acetat, Chromalaun, Phosphorwolfram säure, Chromsäure haben wir zwar alkohollösliche Niederschläge bekommen, welche auch starke Färbekraft, besonders für Elastika hatten, jedoch blieben die- selben bei der Differenzierung entweder farblos wie das übrige Ge- webe, oder nur sehr schwach gefärbt, setzen also dem entfärbenden Differenzierungsmittel keinen merklichen Widerstand entgegen. Mit 42 Savini: Zur Technik der Elastika- und Bindegewebsfärbung. XXVI, 1. Borax erhält man einen reichliclien Niederschlag, der aber fast gar nicht alkohollöslich ist, die alkoholische Färbeflüssigkeit ist äußerst schwach tingiert und besitzt gar keine Färbekraft. Mit Bleiacetat, Ammonium eise nala im, Oxalsäure, Hydrochinon bekommt man einen mittelguten Farbstofl^, die Fär- bung ist jedoch nicht ganz befriedigend und kann demnach keinen Anspruch auf Brauchbarkeit machen. Mit Zinkchlorid, Alaun, Pikrinsäure, Orcin, Re- sorcin, Karbolsäure und Pyrogallol wurden die besten Resultate erzielt, und wir können unter diesen nicht einem einzigen den Vorzug vor dem anderen geben , welcher der allerbeste ist. Gewöhnlich haben wir meistens die mit Karbol-, Pikrinsäure und Resorcin bereiteten Farblösungen angewandt. Alle diese letzteren Farbstoffe stellen in Alkohol tief dunkelrote, intensive und konzen- trierte Lösungen von sehr großer Färbekraft dar. Die elastischen Fasern erhalten damit eine tief dunkelrote Farbe , eine kleine Ab- weichung macht die mit Pyrogallol bereitete Farblösung , indem dieselbe die elastischen Fasern dunkelrotbraun färbt. Was nun die Schnittfärbung anbelangt , so verfuhren wir an- fangs in folgender Weise : Die Schnitte (Gefrier- , Celloidin- oder Paraffin-) kamen aus 80prozentigem Alkohol in die konzentrierte Färbe- flüssigkeit, wo die Färbung 30 bis 40 Minuten in gut zugedeckten Schalen bei Zimmertemperatur dauerte. Hierauf folgte die Differen- zierung in Salzsäurealkohol so lange, bis der Schnitt fast farblos oder nur ganz schwach rosa aussah; nunmehr wurde in destilliertem Wasser^ gut ausgespült und endlich der Nachfärbung unterzogen. Bald haben wir jedoch dieses zeitraubende Verfahren mit dem folgenden vertauscht , welches wir nun fast ausschließlich angewandt haben : Der Färbeprozeß wird überhaupt nicht mehr bei Zimmer- temperatur , sondern bei einer höheren vorgenommen , und zwar ge- schieht dies, indem man einige cc der Farblösung in ein etwa 50 cc fassendes Becherglas gießt und dasselbe über der Kleinstellerflamme des Bunsenbrenners vorsichtig, bis Dämpfe entstehen, er- wärmt. Wesentlich hierbei ist, daß die Temperatur der Farblösung nicht zu stark steigt. Aus diesem Grunde muß man möglichst oft die Erwärmung unterbrechen und sich durch Betastung des Becher- bodens überzeugen , ob die Temperatur nicht zu hoch gestiegen ist. ') Leitungswasser ist stets wegen seines Alkahgehaltes bei diesem Verfahren zu vermeiden. XXVI, 1. Savini: Zur Technik der Elastika- und Bindegewebsfürbung. 43 Das Erwärmen darf eben nur bis zu dem Grade vorgenommen werden , daß die Finger die Hitze kaum noch ertragen , ein solches Erwärmen ist vollkommen genügend und schadet aucli den Schnitten keineswegs. Wegen der Feuergefährlichkeit des Alkohols und hauptsächlich um ein zu starkes Verdunsten zu verhüten und damit auch die Farb- lösung nicht allzusehr konzentriert wird , machten wir von einem besonders konstruierten Becherglas Gebrauch, welches in nebenstehen- der Figur abgebildet ist. Der Becher, dessen innerer Rand eingeschliffen ist und mit einem trichterförmigen, oben offenen Deckel verschlossen werden kann, verhindert die Verdunstung und schließt auch die Feuersgefahr ganz aus. Das einfache Zudecken des Becherglases mit einem Uhrgläschen genügt jedoch auch. Es ist sehr ratsam, während des Erhitzens die Farblösung leicht umzuschüttein , damit die Schnitte, welche die Neigung haben sich zu Boden zu senken , nicht ständig mit dem eventuell zu stark erhitzten Boden in Berührung kommen • und dadurch etwa geschädigt werden, es wird auch durch das Umschütteln die Temperatur der Lösung gleichmäßiger verteilt. Die Färbung ist nun aber verschieden , je nachdem man mit Gefrier- oder mit Celloidin- resp. Paraffinschnitten zu tun hat. Was zuerst die Gefrierschnitte betrifft, so werden dieselben aus SOprozentigem Alkohol entweder in der halbverdünnten Färbeflüssig keit eine bis 2 Minuten oder in der auf ^/^ verdünnten-^ 3 bis 4 Minuten unter andauerndem Erwärmen gefärbt und dann in die Differenzierungsflüssigkeit gebracht. Die Celloidin- und Paraffinschnitte erfordern längere Zeit zur Färbung; die Farbflüssigkeit darf dabei nicht verdünnt werden. Die aufs Deckglas aufgeklebten Paraffinschnitte sind selbstverständlich vor- her vom Paraffin befreit worden und kommen aus SOprozentigem Alkohol, mit dem Schnitt nach oben, in die Farbflüssigkeit. Die Färbedauer beträgt unter Erwärmen 10 bis 15 Minuten. Man ver- meide in jedem Falle starke Überfärbung, sonst nimmt die Difteren- zierung zu viel Zeit in Anspruch. ^) Die Verdünnung wird mit Salzsäurealkohol vorgenommen. 44 Savini: Zur Technik der Elastika- und Bindegewebsfiirbung. XXVI, 1. Gleich nach beendeter Färbung werden die Schnitte herausge- nommen und differenziert. Die Differenzierung geschieht gewöhnlich langsam in dem üblichen einprozentigen Salzsäurealkohol, so daß sich jeder gewünschte Grad erreichen läßt. Soll die Differenzierung schneller vor sich gehen, so wende man 2prozentigen Salzsäure- Alkohol oder gewöhnlichen Salzsäure -Alkohol mit einem gewissen (10- bis 30prozeutigen) Acetonzusatz an, welcher die Differenzierungs- kraft des Salzsäurealkohols bedeutend erhöht. Nur bei Celloidin- schnitten vermeide man Acetongemische , da das Celloidin durch Aceton sofort gelöst wird. Man lasse deshalb überhaupt die nötige Vorsicht bei Anwendung solcher starken Mittel nicht außer acht. Auf jeden Fall muß von Zeit zu Zeit die Differenzierung unter dem Mikroskop überwacht werden, um festzustellen, wie weit dieselbe fortgeschritten ist; sobald der Grund ein fast farbloses oder ein nur noch blaßrosa Aussehen erhält, muß die Differenzierung unterbrochen und der Schnitt in Wasser gebracht werden. Man übersehe bei der mikroskopischen Betrachtung auch nicht die feineren elastischen Fasern; sobald dieselben etwa abzublassen beginnen , ist die Differenzierung sofort einzustellen. Es ist zweckmäßig, die Differenzierungsflüssigkeit 2- bis 3mal zu erneuern. Das Übertragen der Schnitte für kurze Zeit in Wasser und dann wieder in HCl -Alkohol, wobei heftige Diftusionsströmungen entstehen, beschleunigt die Differenzierung. Es ist uns aufgefallen, daß, wenn die Schnitte vor der Färbung in Al- kohol mit einer Spur Pikrinsäure verweilt haben und dann dem ersten Differenzierungsbad wenige Tropfen einer Pikrinsäurelösung zugesetzt worden sind, die Färbung der elastischen Fasern noch schärfer und fester wird. Wir erklären uns diese Beobachtung dadurch, daß die Pikrinsäure , welche in alle Gewebe gut eindringt und speziell die elastischen Fasern permeabler für die Färbung gemacht hat und dieselben sogar färbt, vielleicht eine festere Verbindung zwischen den elastischen Fasern und dem färbenden Mittel verursacht. Die gut differenzierten Schnitte kommen jetzt in destilliertes Wasser, um weiter behandelt zu werden. Hier erscheinen die elasti- schen Fasern intensiv dunkelrot tingiert bis in ihre feinsten Ver- zweigungen. Es wurden stets von denselben Schnitten Präparate nach Weigert und nach Tänzer - Unna gemacht , um dieselben ver- gleichen und kontrollieren zu können. Da das Erwärmen bei der Elastikafärbung nach unserem Ver- fahren so gute Resultate gab , haben wir dieselbe auch beim Wei- GERTSchen Verfahren angewandt, was unseres Wissens bis jetzt noch XXVI, 1. Savini: Zur Technik der Ehistika- und Bindegewebsfiirbung. 45 von keinem Autor versucht wurde und erliielten wir auch mit diesem die besten Resultate ; es färben sicli die elastischen Fasern in der Wärme in wenigen Minuten ebensogut wie in einer halben Stunde bei Zimmertemperatur. Die Färbung wird ungefähr in derselben Weise, wie oben bereits beschrieben, vorgenommen. Wir wollen noch einen Vorteil unseres Elastikaverfahrens nicht unerwähnt lassen. Während die gewöhnliche Elastikafärbung mit Orcein nach Tänzer-Unna bei Celloidinschnitten nicht leicht gelingt und bisweilen nur verwaschene Färbungen erzielt werden, färbt sich dagegen bei unserem Verfahren die Elastika in Celloidinschnitten sehr scharf. Aus destilliertem Wasser kommen die Schnitte zum Nachfärben entweder in Böhmers Hämatoxylin oder werden mit Eisenhämatoxylin nach Benda oder Heidenhain oder mit Toluidinblau oder endlich mit Kernschwarz nachbehandelt. Der violette Ton des Böhmer sehen Hämatoxylins läßt sich durch Ausspülen des Schnittes während einer Minute in destilliertem Wasser, dem eine Spur Pikrinsäure zugesetzt ist , in schwarz umwandeln , wodurch das Präparat kontrastreicher wird, dies ist aber durchaus nicht nötig. Für die Eisenhämatoxylinfärbung werden die Schnitte je 15 Minuten in der Beize und in der Hämatoxyliulösung gelassen. Das Verweilen in der Beize ist der Elastikafärbung nicht schädlich. Bei Toluidinblaunachfärbung ist das Einschließen in neutralem Kanadabalsam unbedingt notwendig , da das Präparat sonst nach kurzer Zeit blaß wird. Bei Kernscliwarznachfärbung mit auf ^j^^ verdünnter käuflicher Kernschwarzlösung färbt man bis eine leichte Überfärbnng eintritt, worauf in destilliertem Wasser mit einer Spur Essigsäure vorsichtig differenziert wird. Es lassen sich hiermit sehr gute Präparate her- stellen. Das Wesentliche dabei ist, der Elastikafärbung eine möglichst stark kontrastierende, nicht zu intensive Nachfärbung folgen zu lassen, damit sich die elastischen Fasern bis in ihre feinsten Äste deutlich unterscheiden. Es wäre aber ganz verfehlt die Orceinfärbung der Elastika etwa mit einer Karmin-, van Gieson- oder Eosinfärbung zu kombinieren, wie es von einigen Seiten empfohlen worden ist. Solche Färbungen haben den Nachteil, daß durch Hinzufügen einer zweiten, ebenfalls roten Färbung, auch wenn die Nuance der letzteren eine andere ist, die Präparate undeutlich werden. Ebenso unberechtigt wäre eine Kombination der Weigert sehen Elastika mit Hämatoxylin- 46 Savini: Zur Technik der Elastika- und Bindegewebsfärbung. XXVI, 1. oder Fibriufärbung. Das Kombinieren der Elastika- mit van Gieson- scher Fcärbuug ohne Hämatoxylin erzeugt, durch das Fehlen der Kerne, unklare, sehr schlechte, sogar häßliche Präparate; das Prä- parat macht einen leblosen Eindruck. Man kann wohl allgemein erklären, daß Polyfärbungen an einem und demselben Präparate nur mit Vorsicht anzuwenden sind oder besser davon abzusehen. Ein Präparat kann gewöhnlich nur eine Sache gut zur Darstellung bringen, zwei kontrastierende Färbungen genügen vollkommen, drei sind zu vermeiden oder höchstens aus- nahmsweise und nur für bestimmte Zwecke anzuwenden. Wir waren nun geneigt, so wie B.Fischer für den Weigert sehen Elastikafarbstoff durch die hinzugefügte Silbe -el- an den Farbstoff einen passenden Namen vorgeschlagen hat, unseren Elastikafarbstoff Orceliu zu benennen, mußten aber davon Abstand nehmen, weil dieser Name in der chemischen Literatur für eine bestimmte Kombination des Orceins schon verliehen ist. Andererseits scheint uns unzweckmäßig, Benennungen wie Ferrifuchsin, Ferriresorcin einer Substanz zu verleihen, welche nur ein Oxydationsprodukt darstellt, ohne eine Spur Eisen zu enthalten. Wir möchten unseren Farbstoff etwa Oxyorcein nennen, schließlich kommt es aber auf die Benennung am wenigsten an. Das Orcein, welches trotz der starken Konkurrenz der Azofarb- stoffe heute noch sehr viel, insbesondere für die Seiden- und Wollen- färberei, Verwendung findet, fixiert sich auf dieselben in schwach saurem Bade unter Mitwirkung verschiedener Beizstoffe (Alaun, Oxal- säure usw.) und verleiht eine mehr oder weniger blaustichige rote Farbe. Wir haben einige Färbungsversuche auch mit unserem Oxyorcein auf verschiedene Textilfasern unternommen und dabei folgendes ge- funden: Bei Färbung während mehrerer Stunden (über Nacht) und dann 24 Stunden Waschen in destilliertem Wasser färbt sich Seide am besten, Hanf ziemlich gut, Wolle blasser aber schön, Zwirn und Baumwolle ziemlich blaß, die Nuance ist immer eine rote mit blauem Stich. Läßt man der Färbung eine Beizung in Ferrichloridlösung vorangehen, dann nimmt die Färbung einen rotbraunen Charakter an, die Seide ist immerhin die am besten gefärbte, Hanffasern fast eben- sogut, dann Wolle ziemlich gut, Zwirn und Baumwolle aber blaß. Dem Herrn Professor C. Benda für das unserer Arbeit ent- gegengebrachte rege Interesse möchten wir an dieser Stelle ver- bindlichst danken. XXVI, 1. Savini: Zur Technik der Elastika- und Bindegewebsfärbung. 47 Literatur. Fischer, B., Über Chemismus und Technik der Weigert sehen Elastin- färbung (Virchows Arch. Bd. CLXX, 1902). Goldmann, E. , Anatomische Untersuchungen über die Verbreitungsweise bösartiger Geschwülste (Bruns' Beiträge zur klin. Chirurgie 1897). Israel, 0., Über Doppelfärbung mit Orcein (Virchows Arch. Bd. CV, 1886). Klett, A., Zur Chemie der Weigert sehen Elastikafärbung (Zeitschr. f. experim. Pathologie u. Therapie Bd. II, 1906). Krzysztalowicz , F., Inwieweit vermögen alle bisher angegebenen spezi- fischen Färbungen des Elastins auch Elacin zu färben? (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XXX, 1900). Michaelis, L. , Über den Chemismus der Elastinfärbung und seine prak- tische Anwendung auf Sputumpräparate (Deutsche med. Wochenschr. 1901). Unna, P. G. , Elastin und Elacin (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XIX, 1894). Weigert, C, Über eine Methode zur Färbung elastischer Fasern (Zentralbl. f. allgem. Pathol. u. pathol. Anat. Bd. IX, 1898). Berichte d. deutsch, ehem. Gesellschaft. Beilsteins Ergänzungsbände. BoLLES Lee et Henneguy, F., Methodes techniques de l'anatomie microsco- pique 1902. Enzyklopädie d. mikrosk. Technik 1903. NiETZKi, R., Chemie der organischen Farbstoffe 1906. Pappenheim, A., Grundriß der Farbchemie 1901. Unna, P. G., Histopathologie der Haut 1894. [Eingegangen am 1. April 1909.] 48 Soramerhüff: Die Färbung der Pikrinsäure auf Seide. XXVI, 1. Die Färbung der Pikrinsäure auf Seide. Eine Erscheinung der Osmose, wobei die Haut des Seiden- fadens als tierische Membran wirkt. Farbenchemische Betrachtungen unter Berück- sichtigung der Bakterien Färbung. Von E. 0. Somiiierholf. Reibt man entwässertes, bläulich weißes Kiipfersulfat oder voll- ständig getrocknete, gelblich weiße Pikrinsäure in eine Schneefläche ein, so wird man, indem der Schnee etwas schmilzt, sehr schön die stark farbenverstärkende Wirkung des Wassers auf das Kupfersulfat oder die Pikrinsäure beobachten können. Es ist dies theoretisch teilweise dadurch zu erklären, daß Wasser die WiTTSche auxochrome (farbenverstärkende) OH-Gruppe enthält-^. Beim Wasser, welches ja nur aus drei Atomen besteht, 011t die elek- trolytische und farbenchemische Atomgruppe (OH) vollständig zu- sammen, während dies beim Ammoniumhydroxyd (HO, NH^) schon nicht mehr der Fall ist. Das scheinbare Zusammenfallen der elek- trolytischen Dissoziationsgruppe mit der auxochromen OH-Gruppe beim Wasser hat zu einer großen Anzahl für die praktische Farbenchemie vorläufig wertloser Arbeiten geführt. Kupfersulfat bildet bekanntlich mit Wasser eine anßerordentlich stabile Molekularaddition, während die Addition von Wasser an die Pikrinsäure eine außerordentlich labile ist und nur farbenchemisch wahrgenonnnen werden kann und in der Analogie zu der bekannten Verbindung Pikrinsäure -(- Phenol ihren Stützpunkt finden könnte. Man kann annehmen, daß Pikrinsäure in Wasser schwach hydratisiert ^) Ob die Oll-Gruppe im Wasser färbe verstärkend wirkt oder nicht, hängt noch sehr wesentlich von der Art und Weise ab, in welcher es an das Chromogen (Cg, Cu) gebunden wird. XXVI, 1. Sommei-hoff: Die Färbung der Pikrinsäure auf Seide. 49 ist (CgH^ [NOgJgOH.. .OII2) (vgl. Armstrong, Differentialmeinbranen, Chlornatriumlösimg- NaCl<;Qpp Chem. Zeitg. 1909, p. 193). In einer Pikrinsäurelösiing haben wir, neben den Pikrinjonen und Wasserstoffjonen, auch die nicht elektrolytisch dissoziierte gelbe Pikrinsäure, welche letztere als richtiges Kristalloid sich leicht durch eine vegetabilische Membran (das poröse Filtrierpapier) in eine Por- zellanschale filtrieren läßt. Beobachten wir nun das Verhalten der Pikrinsäure einer tierischen Membran (z. B. einer Haut) gegenüber, indem wir die Pikrinsäurelösung in eine sehr dünne Schweinsblase (Präservativ) bringen und auf weißes Filtrierpapier legen. Die Pikrin- säure wird auch hier durch die tierische Membran als richtiges Kristalloid hindurchditfundieren , aber dabei die Membran bleibend gelb färben. Wir füllen nun eine weitere Schweinsblase mit etwas angefeuch- tetem Leim (Gelatine) und seifen die Schweinsblase von außen sorg- fältig lauwarm ab , um sie von anhaftendem Fett , Leim usw. zu befreien. Wir binden nun das Präservativ am oberen Ende zu, nachdem wir zuerst die Luft aus der Blase möglichst vollständig herausgepreßt hatten. Wir bringen das mit Gelatine gefüllte Prä- servativ in ein Färbebad mit Pikrinsäurelösung. Beim Erwärmen beobachten wir zuerst, wie das Wasser durch die Membran hindurch- dringt und die Gelatine in einen kolloidalen Quellzustand versetzt. Pressen wir aus der Blase die Luft durch sehr vorsichtiges Aus- ringen immer wieder aus , so wird allmählich auch die Pikrinsäure als Kristalloid durch die Membran hindurchdiffundieren und den Leim gelb färben. Hierbei wird sich vermutlich die bekannte amorphe Molekularaddition Pikrinsäure -\- Leim (pikrinsaurer Leim) bilden, welche sich im Überschuß des einen Reagenzes , d. h. des Leimes unzersetzt auflöst. Bei dieser Versuchsauordnung stellte sich praktisch aber ein großer Übelstand heraus, indem beim stärkeren F^rwärmen die dünne Schweinsblase eine große Neigung zum Verleimen zeigte. Ich konnte diesen Übelstand dadurch aufheben, daß ich dem Färbebad selbst größere Mengen von Leim zufügte und in einem derartigen Bad das Präservativ unversehrt erwärmen konnte. Nach dem Färben wusch ich das Präservativ von außen sorg- fältig mit kaltem Wasser ab und hängte es mit der Gelatinelösung zum Trocknen. Nach einem Tage konnte ich beobachten, wie sich die klargelbe Gelatinelösung im Präservativ leicht trübte, indem sich Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 1. 4 50 Soraraerhoff: Die Färbung der Pikrinsäure auf Seide. XXVI, 1. walirsclieinlich die amorphe Molekularaddition Pikrinsäure -j- Leim in sehr feiner Suspension ausschied. Pikrinsäure ist ein kolloidales Gift. Um diese gleichsam übersättigte Pikrinsäuregelatinelösung wieder zu klären (zu entgiften), brachte ich das Präservativ in eine Schale, in welcher sich angesäuertes Wasser befand und erwärmte. Zur Schonung der tierischen Membranhaut setzte ich dem Wasser noch ein typi- sches Hautid (man verwendet Olivenöl , das durch Erwärmen mit verdünnter Schwefelsäure in feine Emulsion gebracht worden war) zu. Man kann diesen Prozeß als „Avivierung" bezeichnen. Jedem, der die Seidenfärberei aus der Fabrikpraxis kennt, wird ohne weiteres klar sein, daß wir auf diese Weise die Seidenfärberei im Fabrikbetriebe theoretisch und experimentell anschaulich er- läutert haben. Der vorsichtig entbastete Seidenfaden besteht aus einer Haut, die wohl hauptsächlich Fibroin enthält und mit Sericin (Seidenleim) gefüllt ist. Auf Zusatz von Wasser quillt besonders das Sericin stark auf (kolloidaler Quellzustand), und die Pikrinsäure wird als richtiges Kristalloid durch dieFibroinhaut des Seidenfadens hindnrchditfundieren und die konzentrierte Seidenleimlösung ebenfalls anfärben. Der Laboratoriumschemiker begnügt sich meist damit, die Haut des Seidenfadens anzufärben und durch ungeschickte Manipulation sämt- lichen Seidenleim aus dem Seidenfaden herauszukochen. Nun auf dem Gebiete der Färbetheorie weiter zu kommen, müssen wir vor allem die physikalische Struktur des gefärbten Gewebes (die Zell- struktur) bei unseren mehr praktischen Betrachtungen unverändert lassen und nie vergessen, daß die in den Handel kommenden Seiden- gewebe stets Seidenleim enthalten. Wiederholt man die von mir angegebenen Leimexperimente, so sieht man auch ein , warum die Seidenfärber die Seide schön an- färben, indem infolge der Membranwirkung bei richtiger Manipulation die Seide gerade inwendig sehr stark angefärbt wird (die Seide ist durchscheinend metallisch glänzend gefärbt), während die vom Labo- ratoriumschemiker angefärbte Seide meist nur äußerlich (d. h. die Seidenhaut) angefärbt ist und einen trüben Eindruck macht. Ich erwähnte schon , daß das Wasser die Eigenschaft hat die Seidenfaden in den kolloidalen Quellzustand (gequellten Seidenleim umgeben von einer tierischen Fibroinmembran) zu versetzen und erst dadurch die Seide befähigt sich anzufärben. Die Seide verhält sich Anilinfarben gegenüber in wässeriger Lösung genau wie lebende Bakterien (kolloidaler oder „avivierter" Zustand des Seidenfadens). XXVI, 1. Toi) 1er: Fehlergröße einiger Fixierung^smethoden usw. 51 In allen anderen Lösungsmitteln (absol. Alkohol, Äther, Benzol) ver- hält sich Seide Anilinfarben gegenüber genau wie sich tote Bakterien verhalten, indem sie sich nicht anfärben läßt (amorpher oder toter Zustand des Seidenfadens). [Eingegangen am 2. März 1909.] Fehlergröße einiger Fixierungsmetlioden und Quellung einer Algenmembran. Von Dr. Friedrich Tobler, Privatdozent an der Universität in Münster i. W. Die weitgehenden Untersuchungen Bergs über die Fehlergröße bei den histologischen Methoden^ veranlassen mich, gewisse Beob- achtungen zu veröffentlichen, die ich im Jahre 1903 und in der Folgezeit angestellt habe, die freilich sehr spezialisiert und bei weitem nicht so exakt wie die des Genannten sind, die aber gerade aus einem ganz anderen Gebiete als typisches Beispiel ähnlicher Vor- kommnisse dienen können. Mein Ausgangspunkt war folgender. Ich wünschte von einem Aufenthalt in Neapel, für mich oder andere, Material von den jüng- sten Sproßteileu der Rotalge Polysiphonia mitzunehmen, bei der die Art der Blatt- resp. Sproßentwicklung Interesse bietet. Es handelt sich dabei insbesondere um die Frage, ob die jungen unterhalb des Scheitels sich hervorwölbenden Anlagen gewissen Berührungen unter sich oder mit der Achse ausgesetzt sind , von denen ihre Stellung beeinflußt gedacht werden kann. Die Frage ist von verschiedener Seite bald in dem einen, bald in dem anderen Sinne behandelt und beantwortet worden^. Von einer Seite ist nun auch eine eingehende 1) Berg, W., Die Fehlergröße bei den histologischen Methoden. Berhn 1908. Vorläufige Mitteüung im Anat. Anzeiger Bd. XXXI, H. 9, 10. 2) ScHWENDENER, Mouatsber. d. Kgl. Akad, d. Wiss. zu Berlin, April 1880; RosENViNGE, Botan. Tidskrift Bd. XIV, 1884, p. 11; Seckt, Beihefte z. botan. Zentralbl. Bd. X, 1901. 4* 52 Tobler: Fehlergröße einiger Fixierungsmethoden usw. XXVI, 1. cytologische Untersuchung für diese Frage ausgeführt und verwertet worden \ Sollten deshalb weitere derartige Beobachtungen gemacht werden, so mußte fixiertes Material so bewahrt werden können, daß es für die rein morphologische Betrachtung gleich fehlerfrei zu brauchen war, wie für die komplizierteren Kernuntersuchungen mit der dazu nötigen Färbung und Einbettung. Ich suchte planmäßig mir Material von Polysiphoniastammspitzen in der denkbar günstigsten Weise zu konservieren. Die in ver- schiedenster Art fixierten und weiter behandelten Objekte wurden gleich nach diesen Prozeduren und nach Verlauf verschiedener Zeiten auf ihre Beschaft'enheit für morphologische Betrachtung hin geprüft. Ich glaubte mich nach den ersten Versuchen sofort dazu berechtigt, diese leichter als das Verhalten nach der Färbung usw. zu prüfende Eigenschaft in erster Linie ins Auge zu fassen , weil ich eine Ver- änderung der Membraudicke so außerordentlich leicht sich einstellen sah. Die Quellungsfähigkeit der Wände ist, wie die näheren An- gaben zeigen werden , eine so erhebliche , daß dadurch die oben bezeichneten Kontaktverhältuisse sicher beeinflußt werden. Schon wenn die Größen der Quellungen in einem engen Umkreis um eine Sproß- oder Blattanlage im jugendlichsten Zustande annähernd gleich wären, müßte die Quellung für den über der Anlage liegenden spitzen Winkel zwischen Achse und Sproß eine Zunahme bedeuten, womit eine Abspreizung des Sprosses von der Achse verbunden wäre. Tat- sächlich sprechen viele Anzeichen dafür, daß die Quellung in jenem Be- zirk verschiedene Größen, und zwar im Winkel selbst eine besonders bedeutende besitzt. Findet man doch bisweilen nach eingetretener Quellung an diesen Stellen im Winkel eine Art Falte oder Knopf aus Membransubstanz. Sowie übrigens solche Ungleichmäßigkeiten in der Quellbarkeit der Membran an verschiedenen Stellen zugegeben werden , kann selbstverständlich auch der Ausschlag an dem eben beschriebenen Punkte in anderen Fällen anders gerichtet sein, d. h. ein etwa vorhandener Kontakt könnte aufgehoben werden durch die Quellung oder ihr Gegenteil , die in gewissen Medien eintretende Sclirumi)fung. Es soll hier kein Für oder Wider betreffs der be- rührten Kontroverse, sondern nur die geringe Bewertung solchen Materiales ausgesprochen sein. Material mit einer Andeutung solcher Veränderungen ist von vornherein nicht zu gebrauchen. Wir werden sehen, daß es einen ^) RosENviNGE, Botan. Tidskrift Bd. X, 1888, p. 1. XXVI, 1. Tobler: Fehlergröße einiger Fixierungsmethoden usw. 53 befriedigenden Ausweg aus dieser Schwierigkeit nicht gibt. Aber abgesehen davon, verdienen die graduellen Verschiedenheiten zwischen den dabei durchgeprobten Mitteln und Verfahren ein Interesse, weil sie erstens für die Kenntnis der Membranbeschaffenheit dienen und zweitens, weil man aus den Abstufungen der Fehlergrößen Schlüsse auf die Verwendbarkeit bei weniger empfindlichen Objekten machen kann. Zahlenmäßig belegen werde ich dabei nur einige Fälle als Bei- spiele, besonders für extremes Verhalten, um so die maximale Quel- lung und die Verschiedenheiten zwischen verschiedenen Stellen des Objektes exakt zum Ausdruck zu bringen. Daß die Unterschiede im Resultate bei Verwendung von destil- liertem, Leitungs- oder Seewasser nicht neu sind, ist mir bekannt, dennoch ist der Vergleich der Lösungen wohl auch hier für das Objekt lohnend. Als Fixiermittel wurden folgende Lösungen ver- wendet : 1) Jod in Seewasser, hergestellt durch Zusatz alkoholischer Jodlösung zum Wasser , bis hellbraune Färbung vorhanden. (Bert- hold, Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. XIII, 1882, p. 704.) 2) MERKELSche Lösung, bestehend aus gleichen Teilen von zwei Lösungen , deren eine Platinchlorid in Wasser = 1 : 400, deren andere Chromsäure in Wasser = 1 : 400 enthält. Mit destil- liertem Wasser oder Seewasser hergestellt. (Bömi u. Oppel, Taschen- buch der mikroskopischen Technik 1900, p. 199.) 3) FlemmingscIic Lösung, schwach, bestehend aus 0*25 Prozent Chromsäure, 0*1 Prozent Osmiumsäure und 0*1 Prozent Essigsäure, mit Süß- oder Seewasser hergestellt. (Strasburger, Botan. Praktikum, 3. Aufl., 1897, p. 50.) 4) 40 Prozent Formaldehydlösung („Formol") mit destil- liertem Wasser, Süß- oder Seewasser verdünnt in verschiedenen Mengenverhältnissen. 5) Konzentrierte Pikrinsäurelösung in öOprozentigem Alkohol. (Strasburger, a. a. 0., p. 347.) * I. Jodseewasser. Das von Berthold angegebene Verfahren speziell zur Fixierung von Meeresalgen besteht darin, daß die Objekte nur eine Minute in der Lösung geschwenkt und dann in 50prozentigem Alkohol mehrfach ausgewaschen werden. Die bräunliche Färbung 54 Tobler: Felilergiöße einiger Fixierungsmethoden usw. XXVI, 1. vom Jod verliert sich nach einigen Minuten. Daß in der Tat die Wahl des mittleren Alkohols das Empfehlenswerteste ist, das leuchtet aus folgender Reihe ein: In Jodmeerwasser, wie angegeben, fixierte Objekte gelangten in gewöhnlichen 25prozentigen Alkohol und zeigten Quclhuig der Wände auf etwa das Vierfache, in 45prozentigen Alko- hol auf etwa das Doppelte, von 70 Prozent an war eine leichte Schrumpfung wahrzunehmen. Das beste Resultat ergibt 45- bis 50- prozentiger Alkohol, der statt destilliertem Wasser Seewasser enthält. Dies alles bei sofortiger Beobachtung, bei längerem Liegen gestaltet sich das Resultat folgendermaßen. Nach 2 Stunden in: 1) Alkohol abs. : Aq. dest. 1 : 1 erheblich gequ., Kontur scharf. 2) „ „ : Leitungsw. 1 : 1 deutlich „ „ deutlicher als 3) „ „ : Seewasser 1 : 1 völlig normal. gewöhnlich. Dasselbe nacli 24 Stunden: 1) u. 2) unverändert, 8) Quelhmg vorhanden ! Das Material 3) blieb auch nach 10 Tagen auf diesem Zustand stehen. Übrigens läßt die länger als eine Minute dauernde Fixierung in Jodmeerwasser sich sofort an einer Quellung erkennen , die je nach Einwirkung beträchtliche Dimensionen erreichen kann. II. M E R K E L s c h e Lösung. Es kommt für uns nur eine Fixierdauer, wie etwa für die FLEMMiNGSche Lösung üblich, in Frage, also bei diesem sehr zarten Objekte von etwa einer Stunde. Man pflegt dem Gebrauch dieser Lösung ein Auswaschen in fließendem Wasser folgen zu lassen. Es empfahl sich von vornherein die Lösung in Seewasser anzuwenden und dementsprechend hatte auch das Aus- spülen in fließendem Seewasser zu erfolgen. Zur weiteren Auf- bewahrung mußte aber versucht werden, die Objekte in alkoholisches Medium zu überführen. Trotz des vorsichtigen Auswaschens war hier wieder der Übergang zum Alkohol mit Quellung der Wand gleichbedeutend. Es zeigt sich das in folgendem Beispiel: Plxierung eine Stunde in Merkel, ausgew. 20 Stunden in fließen- dem Seewasser, übertr. in lOproz. Alkohol (mit Seew.) Quellung un- verkennbar, Farbe gut. — Besser war dann schon direkte Über- tragung aus der Merkel sehen Lösung in Alkohol -(- See wasser (1:1), aber nicht so bleibend ! Bei diesen Versuchen zeigte sich zum erstenmal ein Unter- sclued zwischen den älteren und jüngeren Teilen der Pflanzen. Waren die älteren teilweise noch ganz gut ausgefallen , weder gequollen. XXVI, 1. Tobler: P'ehlergTöße einiger Plxierungsraethoden usw. 55 noch geschrumpft, so waren die jüngeren völlig unbrauchbar durch Quellung, sowie bei Merkel auch durch Kristalli)iklungen, die sich bei längerer Einwirkung noch reichlicher abschieden, doch schon bei einstündiger Dauer der Fixierung nicht fehlten. Schon deshalb war das Auswaschen in Wasser unentbehrlich. Im allgemeinen waren bei Überführung in Alkohol die älteren Teile eher der Schrumpfung, die jüngeren der Quellung ausgesetzt. Hierzu sei bemerkt, daß die Länge der ganz verwendeten Stücke der Alge nicht mehr betrug, als zum Anfassen mit der Pinzette für die Über- tragung eben nötig war. III. FLEMMiNGSche Lösung. Die Resultate sind hinsicht- lich der Quellung ungefähr dieselben wie bei der Merkel sehen Lösung. Auch hier wurde in fließendem Seewasser ausgespült, und die Übertragung geschah in Alkohol -j- Seewasser, besser als mit Süßwasser, bei einer Konzentration von etwa 20 Prozent wurde ein anfangs leidliches, später sich verschlechterndes Resultat erzielt. Hier wurde auch eine stufenweise Überführung bis herauf in Alkohol mit Seewasser 4 : 1 vorgenommen , ohne daß zunächst die jüngeren Teile sich allzu sehr verändert zeigten , die etwas älteren dagegen waren beträchtlich geschrumpft. IV. Formol. Eine Überführung in Waschflüssigkeiten ist hier- bei unnötig, die Aufbewahrung erfolgt in der Lösung selbst. Die Beobachtung der folgenden Versuchsreihe geschah nach 3 bis 4 Stun- den dauernder Einwirkung. Da zu den angeführten und seine Be- nutzung veranlassenden Vorzügen der Formollösungen auch die Er- haltung der natürlichen Färbung gehört , so ist darauf zugleich mit Rücksicht genommen worden. (Im folgenden bezeichnet das am An- fang jedes Versuches stehende Verhältnis F : W den Gehalt Formol zu Wasser.) Reihe a mit destilliertem Wasser: 1) F : W = 1 : 20 Quellung auf das Drei- bis Vierfache, Farbe schlecht. 2) F : W = 1 : 10 Quellung auf das Zwei- bis Dreifache, Farbe schlecht. 3) F : W = 1:4 Quellung etwa auf das Doppelte, Farbe schlecht. Reihe b mit L e i t u n g s av a s s e r : 4) F : W = 1 : 20 mäßig gequollen, Farbe schlecht. [)) F : W = 1 : 10 Quellung vorhanden, Konturen unnatürlich scharf, Farbe leidlich. G) F : W = 1 : 4 Quellung gering, Farbe leidlich. 56 T übler: Felilorgröße einiger Fixierungsmethoden usw. XXVI, 1. Reihe c mit See w asser: 7) F:W = 1:20 keine Qiiellung, Farbe gut. 8) F:W = 1:10 wenig gequollen, Farbe gut. 9) F : W = 1:3 gequollen, Farbe gut. War hier in 6 Stunden noch keine Veränderung zu bemerken, so stellte sich diese aber doch nach etwa 2 Tagen ein. Auch Formol-Seewasser 1:20 läßt an sich quellen^. Ebenso war die Farbe schon nach 24 Stunden nicht mehr die natür- liche. Ging man übrigens von Formol-Seewasser 1 : 10 aus, so war die Quellung noch früher und stärker vorhanden. Es wurde deshalb versucht, das in Formollösung nur fixierte Objekt in ein alkoholisches Medium zu übertragen. So hatte übrigens auch der erste Benutzer des Formaldehyds in der Mikrotechnik gearbeitet, Blum, der seine tierischen Objekte (auch Mikroorganismen) in Formol fixierte, härtete, um sie dann zur Einbettung zu entwässern (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. X, 1893, p. 315). Abgesehen von der Entfärbung erwies sich die Wirkung des Alkohols aber hier immer noch als nachteilig be- merkbar, wenngleich nicht so wie die Lösung des Formols an sich. Es wurde auch versucht, die aus dem Formol entnommenen Objekte erst in Seewasser abzuspülen und sie dann in Alkohol -|- Seewasser zu übertragen. Dies gab etwas bessere Erfolge, z. B. Formol : Seewasser =1:20 wirkt eine Stunde, danach Abspülen in Seewasser und Übertragen in Alkohol -\- Seewasser 1:9. Es tritt momentan geringe Quellung ein. Die Quellung ist stärker 1) bei längerem vorhergehenden Aufent- halt im Formol, 2) bei direkter Übertragung in Alkohol -\- Seewasser und 3) bei Übertragung in stärkeren Alkohol^. V. Die oben genannte Pikrinsäurelösung würde schon nach diesen Resultaten als besonders vorteilhaft erscheinen, weil sie zu gleichen Teilen Alkohol und Wasser (natürlich Seewasser) ent- hält. Aber es gilt hier wie in allen Fällen, wo Alkohol -\- See- ^) Übrigens haben dies schon Lee u. Mayer (Grundzüge der mikro- skopischen Technik für Zoologen und Anatomen, 2. Aufl., 1901, p. 64) angegeben. Auch sie ziehen die Formollösung mit Seewasser vor. Von der bei ihnen angegebenen heißen Anwendung kann bei unseren Objekten nicht die Rede sein. -) Lee u. Mayer (1. c.) lassen die Objekte aus 2- bis 4prozentigen Formaldehydhisungen direkt in TOprozentigen oder gar 95prozentigen Alko- hol gelangen. XXVI, 1. Tobler: Fehlergröße einiger Fixieriingsraethoden usw. 57 Wasser =1:1 eine Rolle spielten, nach einiger Zeit tritt doch Quel- lung ein. * Die Zahlenangaben, die ich noch hinzufügen will, bedürfen einer Erläuterung in betreff der Methode ihrer Gewinnung. Ich habe bei allen Versuchen, die ich angeführt habe, so schnell wie möglich die Stadien und die Verschiedenheiten der Quellung an den Polysiphonia- scheiteln festhalten wollen. Ich habe es als das leichteste und zu- gleich korrekteste erfunden, jeweils die Objekte bei einer Vergrößerung von 550 mal mit dem Zeichenokular aufzunehmen, und zwar, um Ver- schiedenheiten der P^instellung auszuschließen , jedes Objekt dreimal nacheinander, außerdem aus jedem Versuch mehrere Objekte. Diese Zeichnungen , die ein dauerhaftes Belegmaterial boten , wurden er- gänzt durch Okularmessungen. Nach den letzteren habe ich die meisten Resultate in den Tabellen vorn ausgedrückt, nach jenen aber wurden die folgenden Prozentzahlen hergestellt. Genügend feine imd mit hartem, spitzem Stift hergestellte Zeichnungen gestatten es näm- lich, daß man mit einem Zirkel (dessen Spitzen im Mikroskop als gleich lang und unverbogen kontrolliert sind) die Wanddicke abmißt. Die Zirkelspannungen lassen sich dann durch Auflegen auf einen feinen Glasmaßstab -"^ bei schwacher Vergrößerung im Mikroskop gut ausmessen und vergleichen ohne Berechnung der Vergrößerung und des Maßstabwertes. Die durchschnittliche Wanddicke im frischen Zustande wurde vor jedem Versuche wieder geprüft. Alle Objekte waren sehr über- einstimmend, und zwar war die Wanddicke gleich an verschiedenen Stellen, z. B. der obersten Spitze der einfachen Zellreihe des jungen Sproßendes, an Seitenwänden der zweiten und folgenden Zellen, den Spitzen nur schwach hervorgewölbter Seitensproßanlagen (Blattanlagen) oder wieder — bei weiterer Entwicklung dieser Gebilde — an deren Seiten. Bei Verwendung von Jodseewasser zeigten ^ nach einer Minute die Spitze Quellung von 23 Prozent, die Seiten (zweite, dritte Zelle) 35 Prozent, einzelne Seitenstellen bis zu 141 Prozent, nach 2 bis ^) Da ein Objektmikrometer zu fein zu sein pflegt, benutze ich mit Erfolg das Mikrometerplättehen aus dem Okular, namentlich das LEiTZsche in der eigenen, herauszuschraubenden Fassung eignet sich gut, es liegt der Kondensorlinse fest auf. -j Durchschnittswerte, Dezimalen fortgelassen. 58 Tobler: Feblergröße einiger Fixierungsmethoden usw. XXVI, 1. 5 Minuten die Spitze Quelhmg von 44 Prozent, nach einer Stunde • 70 bis 118 Prozent. Es folge nocli ein Beispiel mit Merkel seh er Lösung: Darin eine Stunde gebliebene, dann in See was s er überführte Ob- jekte zeigten Quellung an der Spitze 24 bis 106 Prozent, an den Seiten 59 bis 94 Prozent. Wurden sie dagegen aus der Fixierflüssigkeit in eine Lösung von Alkohol und Seewasser zu gleichen Teilen überführt , so zeigten sie au der Spitze 41 Prozent, an den Seiten 53 bis 88 Pro- zent Quellung. Neben der anscheinend resultierenden Unmöglichkeit einen nor- malen Wanddurchraesser zeigendes Material des Objektes zu be- kommen resp. zu bewahren, erweist sich die Membran der Polysi- phonia als ein ganz besonders leicht quellungsfähiges, d. h. in seinem Wassergehalt beeinflußbares Objekt. Man kann diese Eigenschaft mit Leichtierkeit wahrnehmen an den Pflanzen, die man in Seewasser- Präparaten länger liegen läßt oder in offenen Schalen hält , sie be- ginnen (infolge der zunehmenden Konzentration des Seewassers) zu quellen. Daß hierbei die Quellung zu einer Trennung der Glieder eines Zellkörpers voneinander führen kann, habe ich in rein botani- scher Arbeit früher gezeigt^. Vergleiche mit den Membranen anderer Algen liegen nicht vor. Die Schrumpfung der Membran von Gloco- capsa^ und der „Gallerte" von Zygnema'^ bei Einwirkung w^asser- entziehender Mittel (Alkohol) ist zwar bekannt , bei eben diesen dagegen nach Einwirkung von Säuren das Ausbleiben der Quellung hervorgehoben. 1) Tobler, Ber. d. deutsch, bot. Ges. Bd. XX, 1902, p. 3G0. 2) CoRRENS, Flora 1889, p. SOG. ^) Klebs, Unters, a. d. bot. Institut Tübingen Bd. II, p. 33G. [Eingegangen am 23. Februar 1909.] XXVI, 1. Cavazza: .Studi luicrocliiinici e fisiolog-ici sui tannini. 59 Studi microcliimici e lisiologici sui tannini. Di Luigi Ermanno Cavazza in Bologna. Nel parlare di iin nuovo metodo pratico per la dosatiira dei tannini^ iiotavo esser necessario diminuire la eterogeneita di tale famig'lia cbimica col provare diversi solventi e reattivi ; poiclie il progresso dello studio chimico e microtecnico (qiiindi fisiologico) di- pende anzitutto dalla differenziaxione. In questo seiiso indirizzai le ricercbe gia pubblicate '-^j e quelle ebe ora riferisco. Non e qui il luogo per trattare della separazione cbimica dei diversi tannini per mezzo di solventi : per es. nel benzolo la piro- catekina e solubile, e i tannini tipici sono insolubili ; questi poi sono ancbe insolubili in etere puro , cbe scioglie invece pirogallolo e ac. gallico ; finalmente nell' etere di petrolio il pirogallolo e solubile, r ac. gallico e insolubile. Ma per i nostri studi , piü cbe le solubi- \\ik (cbe pero possono servire a decidere qualcbe caso) interessano le differenxiazioni microteeniche. Continuando la prova di altri reattivi bo ottenuti dei nuovi composti : Inditannati, Lantantannati, Iriditannati, Ittritannati, Palladi- tannati , cbe possono servire a difFerenziare diversi tannini ; senza contare qualcbe altro cbe bo allo studio avendo avuti risultati dubbi, come per es. col Cerio^. 1) Chem. Zentralbl. Bd. II, 1908, p. 2045. Ma alla riga 15 leggi 1 mm'^, e non 1 cm'l •^) Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. XXV, 1908, p. 13—20. 3) Altri composti con Ta, Ti, Nb, ho per caso trovati accennati da M. MoNiOTTE (in Moissan); cosi pure in J. Dekkek (De Looistoffen — April 1908) sono notati alcuni composti che io ho sperimentati come nuovi, non avendoli potuti trovare in nessuna opera per quanto vasta e moderna. Soddisfo volentieri a questo debito di lealtä, perche ciö conferma la veritä dei miei risultati, senza scapito dei raio lavoro che tu pubblicato due mesi prima di quello di Dekker, e nel quäle restano nuove la serie dei com- posti e tutte le applicazioni. 60 Cavazza: Studi microchimici e fisiologici sui tannini. XXVI, 1. Ün altro reattivo, giä provato ma che era senza nessuna applica- zione, h il AuCl.^. lo ho potuto accertarmi che col cloruro aurico si ottengono di- vers! prodotti a seconda che si usi diluitissimo o concentrato : nel primo caso si ha ima riduxione attrosa di color nerastro , nel se- coiido caso si ottiene uii prodotto di riduzione aurica di color giallo-brimo ^. Dopo le prove fatte con cloruro aurico diluitissimo sopra solu- zioni tanuiclie concentrate (comme quelle degli idioblasti tanniferi), iion dubito di afFermare che questo reattivo e utile per molti tannini ed e indispensahüe per quelli che , come la floroglucina , mostrano con gli altri reattivi poca affinita. Occorre pero ricordare che altre sostanze organiche , come 1' ac. ossalico , producono analoghe riduzioni. W. Pfeffer''^ dice che la floroglucina, che e fisiologicamente analoga ai tannini, non reagisce ne col bicromato, ne coi sali ferrici ; invece io ho ottenuto col FeClg una bella colorazione viola pallida caratteristica , e ben diversa da quella della vanillina, della piro- catekina, e del pirogallolo. Quindi, contrariamente a quanto dice J. Czapek, anche le reazioni ferriche possono dare qualche indizio microtecnico differenziatore, come si vedrä in una prossima tabella. Intanto col FeClg si possono suddividere i principali tannini in resorcina [1, 3] ; idrochinone [1, 4] alizarina [1, 2] ; pirogallolo [1, 2, 3] floroglucina [1, 3, 5] ; vanillina [1, 2, 4] salingenina [1, 2] ; ac. salicilico [1] «-naftolo [1]. Osservando la posizione degli ossidrili^ si vede che un solo ossidrile e comune, cioe quello in posizione 1. Basta ricordare OH la struttura dell' ac. salicilico, e dell' a-naftolo = — derivati violetti (gallici) ^) Hanno dunque somighanza coi due ossidi, piuttosto che con tannati essendü insolubih in ac. acetico e ac. cloridrico; raa si sciolgono in ac. nitrico. Del resto, anche altri composti appaiono ossidi conglobati, o labil- mente combinati mentre e evidente una energica riduzione. 2) Pfeffer, W., Pfianzenphysiologie I, p. 494. XXVI, 1. Cavazza: Studi microcliimici e fisiologici sui tannini. ßj derivati rerc^5^n (catekici) pirocatekina [1, 2] ; ac. protocatekico [1, 2, 4]; ac. caftetannico [2]; ac. ampelotannico 5 /9-naftolo [2]; Questi haiino comune l'ossidrile in posizione 2, come si vede ' OH senza dubbio nel p-naftolo =■ Percio si potrebbe dire che i derivati gallici sono of-tannini ; e i derivati catekici sono /^-tannini. Che r alizarina (derivato catekico) si colori in violetto si puo spiegare con la prevalenza dell' ossidrile 1 ; ma non si spiega perche non reagisce col FeClg 1' alcool benzilico, mentre si colora in violetto la salingenina : eppure ambedue hanno il gruppo CII3OH in posizione 1 ; ne perche non reagiscano gli acidi meta- e jjara-ossibenzoici, mentre reagiscono la resorcina [1, 3] e la floroglucina [1, 3, 5], T idrochinone [1, 4] e la vanillina [1, 2, 4]. Ho creduto bene accennare questo nuovo problema che interessa anche la microchimica , e potra giovare negli studi strutturali dei tannini. Ma anch' io sono d' accordo nel ritenere insufficenti le reazioni ferriche. Del resto nessun reattivo basta, da solo, per diiferen- ziare e individuare un tannino ; ma occorrono tre 0 quattro prove con reagenti diversi , specialmente vanadato amraonico , bicromato potassico, idrato potassico, carbonato di tallio, nitrato d'uranio, idrato di stronzio, cloruro aurico, ecc. Veramente importanti sono le applicazioni del vanadato ammonico (NH^VOo) per distinguere nettamente la resorcina, la floroglucina, la vanillina, dal pirogallolo, dall' ampelotannino, dalla pirocatekina, e da altri tannini come risultenx dalla tabella riassuntiva. II bicromato (K2Cr20.) serve a distinguere la pirocatekina dall' am- pelotannino, la floroglucina dalla vanillina, e tutti questi dal pirogallolo. h' idrato potassico (KOH) ofi're distinzioni interessanti fra 1' ampelo- tannino e la pirocatekina e il pirogallolo; fra la resorcina e la floroglucina e la vanillina. II cloruro aurico (AuClg) serve a distinguere la floroglucina dal pirogallolo, e l' idrochinone da tutti gli altri. Col carhonato di tallio (Tl^COg) si distingue splendidamente Tam- pelotannino dalla pirocatekina ; il pirogallolo e Tidrochinone dalla 62 Cavazza: Stiidi microchimici e fisiologici sui tannini. XXVI, 1. resorcina, dalla Horoglucina, c dall' ac. salicilico ; il caffetannico da tutti gli altri. II nitrato d' uranio (U02[N03l2) distingue rampelotannino dal piro- gallolo, dair idrocliinone e dalla resorcina. II clono'O di palladio (PdCl2) serve a distinguere 1' idrocliinone dalla vanillina e dalla resorcina ; 1' ampelotannino dalla floroglucina, dalla vanillina dair idrocliinone e dalla pirocatekina. Ho tenuto conto dell' idrocliinone percbe si trova, nella forma glucosidica di arbutina, in alcuni vegetali ; dell' ac. salicilico perche coraime in molte plante delle famiglie : gigliacee, violacee, resedacee, ed altre ; ne potevo trascurare la vanillina pei suoi derivati molto diffiisi, come la giicovanillina che fu trovata anclie nell' avena sativa, e la conifcrina (che per ossidazione da appunto giicovanillina) comune a molte plante. Nella tabella (pag. 63) riassiimo le differenxiazioni microchuniche di alcuni tannini fondamentali : L' altra volta vedemmo come si possano distinguere per mezzo del tallio e dell' uranio i seguenti tannini : castanotannico, caffetannico, pelargotannico. quercitannico, patoquercitannico, e ampelotannico ; ora abbiamo differenziato : pirogallolo , pirocatekina (distinguendola da caffetannico ed ampelotannino) , idrocliinone , resorcina , floroglucina, e vanillina. Ora se con questi pochi reattivi riusciamo a differenziare sicura- mente i tannini fondamentali, non e azzardato sperare che coi rima- nenti piü di trenta altri reagenti^, conseguiremo una differenziazione completa, con grande vantaggio delle ricerche fisiologiche. Poiche gli studi microtecnici non hanno per oggetto soltanto la fitochimica, ma ancor piü la fisiologia vegetale. Non sara quindi fuor di luogo qualche ceiino sulle recenti ricerche che ho fatte sull' andamento qiiantitativo dei tannini nelle foglie e nei rami di quercia, di castagno, di tamarisco e di abete. Senza dilungarmi in particolari tecnici, notero che per le ricerche sull' andamento annuo ho raccolto i rami e le foglie in giorni oppor- tunamente determinati, ed alle stesse ore di sole per eliminare le differenze dovute a fotosintesi. ^) Oltre ad alcaloidi, albumina, permanganato : Li, K, Na, Ca, Mg, Ba, Cr, Mo, W, Fe, Os, Co, Ni, Cu, Au, AI, Sb, Pb, As, Bi; e queUi da me provati: Rb, Cs, Sr, Y, La, Ce, Th, V, Nb, Ta, U, Ir, Pd, In, Tl, e qualche altro. XXVI, 1. Cavazza: Studi microchimici e fisiologici sui tannini. 63 Vi -s O O o ^ o - o J^ cS .5 (ß o ^ OJ bJD- ^^ o CS . > ?5 ba o ; — t bß «— ' (-^ •^ • 'S o > !» > • 02 S :3 • S! CS s <4i igio-vio- 0 cristall. o ;-> -4-J 3 O o 1« CO 02 o Ü Ü "> . denso erastro s bJD • QQ bß CS o 1 O « •S ^ CS o a ^ .i^ ^ o 02 cS N ü . 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Die Vorrichtung wird in den Gang der beleuchtenden Strahlen gebracht, und zwar an eine Stelle , wo der Querschnitt des beleuchtenden Büschels möglichst klein ist. Praktisch wird dies bedeuten , daß diese Vorrichtung möglichst nahe vor dem Mikroskopkondensor auf- gestellt wird. Die Platte gleitet in Schienen. In der Richtung Ä wirkt ein Federzug. Für eine Aufnahme wird die Platte im Sinne des Pfeiles S entgegengesetzt dem Federzug zur Seite gezogen und sie schnappt in eine Rast ein, sobald die Öffnung 1 gerade den be- leuchtenden Strahlenkegel durch ihre Mitte durchläßt. In 1 können Lichtfilter beliebiger Art eingesetzt werden. Man kann also in dieser Stellung (Spannung) das zum Objekt gelangende Licht beliebig schwächen. In dieser Stellung wird auf einer Spiegelglasscheibe mit Hilfe einer ganz schwachen Lupe eingestellt. Die Mattscheibe M XXVI, 1. Scheffer: Spiegel-Reflex-Caraera f. mikrophotogr. Aufnahm. 115 (Fig. 1) kann natürlich durch eine Spiegelglasscheibe ersetzt werden. Nach genauer Einstellung wird ebenso wie oben beschrieben der Hebel i7 heruntergedrückt. Sobald der Spiegel Ä in der Stellung Z)£" ist, wird auf elektrischem Wege die Rast der Verschlußplatte aus- gelöst und die Feder zieht die Verschlußplatte in der Richtung Ä. Bei 2 hat die Verschlußplatte eine Öffnung, die die Belichtung be- wirkt, und bei 3 ist sie wieder undurchsichtig. Natürlich muß die Lichtschwächung bei 1 so eingerichtet sein, daß mit der geringsten Menge des für das Objekt unschädlichsten Lichtes eingestellt wird. Für derartige Aufnahmen muß der Verschluß bei V herausgenommen werden. Die Ganggeschwindigkeit der Verschlußplatte läßt sich mit Hilfe einer Bremse , sowie durch Regulierung der Federspannung in den nötigen Grenzen verändern. Herr Volk erwähnt in den „Mit- teilungen über die biologische Elbe-üntersuchung", Verhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg 1907, Folge XV, eine denselben Zwecken dienende Vorrichtung, Seine Veröffentlichung wurde mir erst bekannt , nachdem ich die hier beschriebenen Vor- richtungen im Laboratorium der optischen Werkstätte Carl Zeiss be- reits längere Zeit mit gutem Erfolg benutzt hatte. In dem Prospekt der Firma Carl Zeiss in Jena über Heiz -Mikroskope findet sich ebenfalls eine Einrichtung nach Siedentopf zur Moment -Mikro- Photo- graphie erhitzter Objekte beschrieben. Diese Einrichtung ist speziell für die in dem Prospekt erwähnten Zwecke konstruiert. [Eingegangen am 8. Februar 1909.] 8 * 116 Radasch: Einige Modelle zur Darstellung- der Mitose. XXVI, 1. [Aus dem Laboratorium des Jeflferson Medical College.] Einige Modelle zur Darstellung der Mitose. Von Dr. H. E. Radasch, M. S., M. D., Associate in Histologie und Embryologie und Docent in Anatomie in Jefferson Medical College, Philadelphia. Hierzu eine Tafel (Tab. I). Da die verschiedenen Phasen der Mitose sich nicht leicht auf der Fläche erklären lassen, fiel es dem Verfasser ein, mehrere Modelle zu herzustellen , in welche man die verschiedenen Figuren in ihrer Projektionsebene erkennen könnte. Dazu wurde die folgende Wachs- masse benutzt und folgende Präparate gemacht: Weißes Wachs 1 Teil Gelbes Wachs 2 Teile Paraffin, 52» C 1 Teil Stärke 2 Teile Talk 3 „ In der ersten Figur (Tab. I) erblickt man die Zelle mit ihrem ruhen- den Kern. Das Kernhäutchen ist teilweis abgenommen, um das Innere des Kernes zu zeigen. Hier sieht man das Chromatingerüst (a) ; um dieses darzustellen, wurde Aluminiumdraht zum Netz gebogen und dann mit Wachs unregelmäßig bedeckt. Wo die Netzfasern ein- ander kreuzen, wurden Anhäufungen des Wachses gelegt, um Kern- kuoten vorzustellen (6). Das Kernkörperchen wurde durch ein größeres Wachskügelchen (c) geschildert. Zuletzt wurde das Netz in weiche Blattgelatine eingewickelt und später mit einer heißen Nadel durch- stochen, um eine durchlöcherte Kernmembran {d) darzustellen. Das Centrosom (e) wurde aus einem Stückchen Wachs, die Polstrahlen aus einem feinen Dralitstücke erschaff'en und dann ver- goldet. In der zweiten Figur sieht man das Chromatin zum losen Faden- kiiäuel umgebildet und aus dickem Aluminumdraht verfertigt 5 die Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. XXVI. Taf. I. Radasch fec. Verlag vun S. Hirzel iu Leipzig. Lichtdruck v. Sin^^el & Co., G.m.b.H., Oetzsch- Leipzig. XXVI, 1. Radasch: Einige Modelle zur Darstellung der Mitose. 117 anderen Bestandteile des Kernes sind verscliwunden, das Centrosoni hat sich geteilt, und obgleich sich die Tochterchromosomen auseinander gerückt haben , sind sie doch noch durch ein acliromatisches Gerüst im Zusammenhang ; da dieses Gerüst endlich spindelförmig wird , so wird es die Zentralspindel genannt. Die dritte Figur schildert das Ende der Prophase, auch Äquatorial- platte oder Monaster genannt. Die Halbzelle ist von der Seite ge- zeigt. Der Chromatinknäuel hat sich zu bestimmter Anzahl einzelner U-förmiger Segmente geteilt, die sich in der Äquatorialebene der Zelle zur Sternfigur oder Monaster geordnet haben, mit ihren Scheiteln dem Zentrum der Zelle radiär angeordnet. Die Centrosomen sieht man an den Polen der Zelle einander gegenüberliegend ; die Strahlen sind hier und in Figur 4 etwas dicker geschildert als sie im Modell sind. Die Zentralspindel ist vollständig gestaltet und zeigt, wie die Strahlen auf der einen Seite einander übergehen und auf der anderen Seite sich an den Chromosomen befestigen. Wenn man die vierte Figur betrachtet, findet man hier, daß die Chromosomen sich zu Tochterchromosomen der Länge nach ge- spaltet haben. Sie wandern mit dem Scheitel voran in entgegen- gesetzter Richtung den Polen der Zelle zu , sind aber eine Zeitlang am Äquator der Zelle in Zusammenhang. In diesem Stadium bilden sie eine achromatische Spindel ; um die untere Hälfte der Spindel zu zeigen , wurde ein Teil des Zelleibes entfernt , wie die Figur sehen läßt. Die Strahlen sieht man hier entweder frei oder an den Tochter- chromosomen befestigt; sie hätten auch dünner geschildert werden können. Der Anfang der Teilung des Zelleibes wird in Figur 5 durch eine äquatorialische Einschnürung vorgestellt. Die Tochterchromo- someu sind in der Gegend der Centrosomen zum losen Knäuel geändert. , . Mit diesen Modellen kann man leicht die zwischenliegenden Stadien zeigen und erklären; der Verfasser findet, daß die Studieren- den hierdurch die verschiedenen Phasen schneller begreifen. [Eingegangen am 10. Februar 1909.] 118 Referate. XXVI, 1. Referate. 1. Lehr- und Handbücher. « Tigerstedt, R., Handbucli der physiologischen Metliodik (Bd. I, Abt. 2 ; Bd. II, Abt. 2 u. 3). Leipzig (S. Hirzel) 1908. Dieses neue , auf breiter Basis angelegte Handbuch bezweckt die in der gesamten biologischen Literatur zerstreuten Beschreibungen der verschiedenen physiologischen Arbeitsmethoden zur bequemen Benutzung zusammenzustellen. Der große Umfang der Aufgabe und die weitgehende Spezialisierung des Arbeitsgebietes machte bei der Bearbeitung eine entsprechende Gliederung des Stoffes und Ver- teilung desselben an geeignete Spezialisten notwendig. Das Hand- buch soll in drei Bänden zu je drei Abteilungen erscheinen. Der erste Band wird sich mit der allgemeinen Methodik , mit den Pro- tisten, wirbellosen Tieren und mit der physiologischen Chemie und mit der Ernährung beschäftigen, der zweite Band Blut und Blut- bewegung , Atmung und Verdauung , Muskelphysiologie behandeln und schließlich der dritte Band der Physiologie der Sinnesorgane und des zentralen Nervensystems (einschließlich Psychophysik und Phonetik) gewidmet sein. Bis jetzt erschien Bd. I Abt. 2 ; Bd. II Abt. 2 und .3. Ein ausführliches Eingehen auf die einzelnen Teile dürfte über den Rahmen dieser Zeitschrift hinausgehen , eine kurze Inhaltsangabe aber wohl manchem Leser derselben von Interesse sein. Pütter, A. , Methoden zur Erforschung des Lebens der Protisten (Bd. I, 1908, Abt. 2, p. 1—68 m. 48 Figg.). Nach einigen allgemeinen Bemerkungen über die Brauchbarkeit der Protisten zu Objekten der physiologischen Forschung und kurzen XXVI, 1. Referate. 119 Angaben zur Orientierung über die Systematik derselben geht Verf. auf die Materialgewinnung näher ein und weist im Anschluß daran auf das wenige , was bis jetzt über Reinzüchtung der Protisten be- kannt ist, hin. Das nächste Kapitel behandelt dann eine Reihe von Manipulationen, die beim Arbeiten mit Protisten häufig notwendig werden : Reinigen der Kulturen von Bakterien und gröberen Ver- unreinigungen , Auswaschen , Zählen , Bestimmen des Volumens und des spezifischen Gewichtes. Anschließend werdeii dann Winke zur Beobachtung der lebenden Objekte , einschließlich der Vitalfärbung gegeben. Am umfangreichsten ist das letzte Kapitel über die spe- ziellen Methoden, die bei der Untersuchung der physikalisch- chemischen Beschaflfenheit , der Ernährung und Verdauung, des Stoffwechsels, der Energieumwandlung, der Sekretion und Exkretion in Frage kommen und wie sie die Reizphysiologie erfordert. Zum Schluß bespricht Verf. noch die geringe Anzahl von Lebensvorgängen der Protisten, die sich zu Versuchen für Vorlesung und Praktikum eignen. Bethe, A., Wirbellose Tiere (Bd. I, 1908, Abt. 2, p. 69—112 m. 7 Figg.). Verf. macht zunächst einige summarische Angaben über das in Frage kommende Material, wobei er auf die Lebensbedingungen des- selben zu sprechen kommt und allgemeine nützliche Ratschläge er- teilt, um dann der Reihe nach die einzelnen Tierklassen zu be- handeln und die verschiedenen Operationen, Präparate und Versuchs- anordnungen, wie solche den bis jetzt ausgeführten Untersuchungen zu gründe lagen, eingehend zu besprechen, und gleichzeitig mehrfach auf noch zu lösende Aufgaben hinzudeuten. Von allgemeinerem Interesse sind Bemerkungen über die Behandlung der Instrumente bei Arbeiten mit Seetieren und über Wundverschluß und Narkose. Die Methodik der entwicklungsmechanischen Untersuchungen ist uu- berücksichtigt geblieben, die Technik der Versuche über Tropismen und Taxien nur an wenigen Stellen kurz erwähnt, da sie sich im allgemeinen mit der von Botanikern angewandten deckt. AsHER, L., Die Anwendung der physikalisch- chemischen Methoden in der Physiologie (Bd. I, 1908, Abt. 2, p. 113—232 m. 42 Figg.). Die Mehrzahl der in der Physiologie angewandten Methoden der physikalischen Chemie sind solche, welche zu Untersuchungen an Flüssig- 120 Referate. XXVI. 1. keiten dienen. Im ersten Teil wird deshalb auch das Aufsammeln der Körperflüssigkeiten behandelt. Nach allgemeinen Angaben wird be- schrieben wie experimentell eingebrachte Flüssigkeiten aus serösen Höhlen zu entfernen sind und wie Blut zu physikalisch-chemischen Untersuchungen zu sammeln ist. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den vorbereitenden Operationen an Körperflüssigkeiten : Auf- hebung der Gerinnung, Gewinnung von Plasma und Serum, Tren- nung der kolloiden und nichtkolloiden Bestandteile seröser Flüssig- keiten, Zentrifugieren und Aufbewahrung der gesammelten Körper- flüssigkeiten. Im dritten Teil wird die Bestimmung des spezifischen Gewichtes behandelt. Nach verschiedenen allgemeinen Angaben werden die Methoden für Blut , für Kammerwasser und andere kleinste Flüssigkeitsmengen und für Organstücke besprochen. Der vierte Teil enthält die Methoden zur Bestimmung des osmotischen Druckes der osmotischen Konzentration, des Gefrierpunktes von Lösungen und Körperflüssigkeiten , der Leitfähigkeit der Elektrolyte und die osmotische Analyse der j;ierischen Flüssigkeiten mit Hilfe von Gefrierpunkt und Leitfähigkeit , Teil 5 die Bestimmung der Konzentration der H- und OH-Jonen und die Methoden zur Messung der Reaktionsgeschwindigkeit, Teil 6 die Anwendung der Diffusion, Osmose und Quellung, Teil 7 die Anwendung des Yerteilungsprinzipes, Teil 8 die Bestimmung der Viskosität, Teil 9 die Bestimmung der Oberflächenspannung und der Kapillarität und schließlich Teil 10 die Bestimmung der Brechungskoeffizienten von Flüssigkeiten. ScHENCK, J., Atembewegungen (Bd. n, 1908, Abt. 2, p. 1 — 53 m. 29 Figg.). Entsprechend dem Wesen der Atembewegungen, der abwechselnden Erweiterung und Verengerung des Brustraumes nach allen Richtungen wird zunächst auf die Bestimmung der Bewegung einzelner Punkte der oberflächlich gelegenen Brustwand und des Zwerchfelles und auf die Bestimmung der Veränderung der transversalen und longi- tudinalen Durchschnitte des Brustraumes näher eingegangen. Dann werden die Aufgaben behandelt, die sich dadurch ergeben, daß die Erweiterung und Verengerung des Brustraumes ein Ein- und Aus- strömen von Luft zur Folge hat, nämlich Bestimmung der Druck- änderungen im Brustraum mit Berücksichtigung der Wirkung der Atembewegungen auf den Druck in anderen Organen , ferner Be- stimmung des Volumens der ein- und ausgeatmeten Luft , sowie etwaiger Änderung der Größe des Volumens durch Änderung der XXVI, 1. Referute. 121 Temperatur und des Wasserdampfgehaltes der Luft bei der Ein- und Ausatmung und Bestimmung der Strömungsgeschwindigkeit der ein- und ausgeatmeten Luft. Anschließend an die Methodik der eigentlichen Atembewegung wird zum Schluß noch die Bestimmung der Residual- luft und die Technik für die Untersuchungen des Verlaufs der Kontraktion der einzelnen am Atemakte beteiligten Muskeln behandelt. f Oppenheimer , C, Methodologie der Enzymforschungen (Bd. II, 1908, Abt. 2, p. 54—98). Verf. gibt zuerst im allgemeinen die Methoden an, die bei der Darstellung und Untersuchung der Enzymreaktionen im Gebrauch sind und bespricht diejenigen Maßregeln, die unerwünschte Neben- erscheinungen zu beseitigen bestrebt sind, also vor allem die Fernhai tung bakterieller Verunreinigungen und die Ausschaltung der direkten Zelltätigkeit um dann der Reihe nach die einzelnen Fermente durch- zugehen, soweit bei ihnen besondere Methoden benutzt werden. Die Methoden, die die physikalisch-chemische Untersuchung der Ferment- prozesse bezwecken, also die Feststellung des Verlaufes der Reaktion, der Geschwindigkeit usw. , und die prinzipiell die gleichen sind wie die mehr physiologischen, finden nur gelegentlich dami Erwähnung, wenn sie eine Bereicherung der hier speziell interessierenden Methodik bewirkt haben. Magnus , R. , Die Bewegungen des Verdauungsrohres (Bd. II, 1908, Abt. 2, p. 99 — 149 m. 3 Figg.). Zunächst wird die Methodik behandelt, die zu einem Einblick in die Bewegungen , den Weg und die Geschwindigkeit fester und flüssiger Speisen beim Schlucken geführt hat, und jene, die erlaubt die Beteiligung der einzelnen beim Schluckakt mitwirkenden Muskeln festzustellen. Dann findet die Innervation und das Verhalten der Kardia Berücksichtigung. Hierauf folgt die Besprechung der Be- wegungen des Magendarmkanals samt der diesbezüglichen Innervation und den hierhergehörigen Versuchen am überlebenden Organ. Zum Schluß wird dann noch kurz zusammenfassend dargestellt, mit welchen Me- thoden man die einzelnen Bewegungsformen des Darmkanals am besten zur Anschauung bringt. Pawlow, J. P. , Die operative Methodik des Studiums der Verdauungsdrüsen (Bd. II, 1908, Abt. 2, p. 150 —188 m. 4 Figg.). 122 Referate. XXVI, 1. Verf. beschreibt die bei dem Studium der verschiedenen Ver- dauungsdrüsen notwendigen Operationen. Dies sind einerseits Vivi- sektionen, die gemacht werden, um unmittelbar danach Versuche und Beobachtungen anzustellen, anderseits chirurgische Operationen, durch die das Versuchstier zum Zw^eck der Erforschung einer Drüse ana- tomisch in dieser oder jeuer Hinsicht zugänglicher gestaltet wird, wobei die Untersuchung selbst aber erst nach völligem Verheilen der betreffenden Operationswunde beginnt. BüRKER , K. , Methoden zur Thermodynamik des Mus- kels (Bd. II, 1908, Abt. 3, p. 1—86 m. 17 Figg. u. 8 Tfln.). Zunächst wird in einem allgemeinen Teile getrennt über die Methoden zur Ermittlung der thermischen und dynamischen Verhält- nisse , und zwar ohne Rücksicht auf den jeweiligen Zustand des Muskels berichtet. Es werden der Reihe nach die zur Messung der Temperaturdifferenz im Gebrauch befindlichen vier Methoden , die thermoelektrische , die bolometrische , die luftkalorimetrische und die thermometrische im engeren Sinne mit Luft- und Quecksilberthermo- meter besprochen , und dann die einzelnen Methoden einer genauen Kritik unterzogen. Weiter werden die beiden Methoden (Mischungs- und Eiskalorimetermethode) , die zur Bestimmung der spezifischen Wärme bisher ausschließlich benutzt wurden, und jene zur Messung des Wärmeleitvermögens erörtert. Im folgenden Abschnitt werden die Methoden kurz entwickelt und kritisiert, welche zur Ermittlung der dynamischen Verhältnisse dienen , und welche die Messung der Längen-, Dicken-, Volumen- und Spaunungsänderung zum Ziele haben. Der zweite spezielle Teil befaßt sich mit der Anwendung der kom- binierten Methoden , und zwar mit Rücksicht auf den jeweiligen Zu- stand des Muskels. Er handelt zunächst über die Untersuchungs- methode zur Entscheidung der Frage , ob der ruhende unbelastete oder belastete Muskel, wenn er sich selbst überlassen bleibt, Wärme entwickelt und Arbeit leistet oder nicht, des weiteren über die Me- thode zur Untersuchung der thermodynamischen Verhältnisse bei Be- lastung und Entlastung des Muskels und über die Methoden zur Ermittlung der spezifischen Wärme und des Volumens. In der folgen- den Behandlung der Methodik zur Ermittlung der thermodynamischen Verhältnisse des tätigen Muskels werden nach einem Hinw^eis auf die Art der Orientierung über den jeweiligen physiologischen Zustand der Muskelpräparate nacheinander die Methoden zur Untersuchung XXVI, 1. Referate. 123 des Muskels bei eiufaclien Zuckungen, bei Tetanus und bei Änderung des Milieu externe des Muskels besprochen. Daran schließt sich wieder ein Hinweis auf die Methoden zur Bestimmung der spezifischen Wärme und des Volumens. Die beiden letzten Kapitel des speziellen Teiles behandeln dann kurz die thermodynamischen Verliältnisse des starren Muskels und des Muskels nach Lösung der Starre. Der Darstellung der Methodik schließt sich eine Zusammenfassung der wichtigsten thermodynamischen Leitsätze an. Frey, M. v. , Allgemeine Muskelmechanik (Bd. II, 1908, Abt. 3, p. 87—119 m. 19 Figg.). Der erste Teil befaßt sich mit den Untersuchungsmethoden der elastischen Eigenschaften des Muskels, der zweite mit den der mecha- nischen des tätigen Muskels. In letzterem wird nacheinander die Längsschreibung , Spannungsschreibung , Zuckungskurven , partielle Längsschreibung und Dickenschreibung behandelt und auf die Arbeits- sammler und Dynamometer Rücksicht genommen. Der dritte Teil behandelt die Ausmessung und Analyse der Muskelkurven und die Bestimmung der Konstanten. Fischer , 0. , Methodik der speziellen Bewegungslehre (Bd. II, 1908, Abt. 3, p. 120—316 m. 39 Figg.). Dieser Abschnitt handelt hauptsächlich über die Anwendung der Methoden, Lehrsätze und Prinzipien der Mechanik auf die Untersuchung der sichtbaren Bewegungen, insbesondere der Gliederbewegungen des menschlichen oder allgemein tierischen Körpers , wie sie beispiels- weise zum Zwecke der Lokoraotion oder zur Verrichtung irgendeiner anderen Arbeit ausgeführt werden. Der erste Teil , der sich mit den Methoden der Untersuchung organischer Gelenke und Geleuk- systeme befaßt, behandelt folgende Kapitel: 1) Theoretisches über den Begriff und die Methoden der Bestimmung der Bewegungsfrei- heit. 2) Bestimmung der Bewegungsfreiheit in einem einzelnen Ge- lenk. 3) Bestimmung der Bewegungsfreiheiten in Gelenksystemen. 4) Theoretisches über den Zusammenhang zwischen der Form der Gelenkfiächen und der Art der Gelenkbewegung. 5) Bestimmung der speziellen Art der Bewegung in einem einzelnen Gelenk. Der zweite Teil, über die Methoden der Bestimmung der Dimensionen, Massen und der die Massenverteilung charakterisierenden Größen der verschiedenen Abschnitte eines Organismus, sowie der für die Wirkung eines Muskels maßsebenden anatomischen Eigenschaften derselben, 124 Referate. XXVI, 1 bringt folgende Kapitel : 1) Theoretische Grundlagen. 2) Bestimmung der Dimensionen und Massen. 3) Bestimmung der Lage der Schwer- punkte. 4) Bestimmung der Schwerpunkte verschiedener aus mehreren Gliedern zusammengesetzter Teilsysteme und des Gesamtschwerpunktes des lebenden Menschen. 5) Bestimmung der Lage der Hauptpunkte. 6) Verwendung der Hauptpunkte zur Bestimmung des Gesamtschwer- punktes und der Schwerpunkte der Teilsysteme des lebenden Körpers. 7) Bestimmung der Trägheitsmomente. 8) Feststellung der für die Wirkung eines Muskels maßgebenden anatomischen Eigenschaften des- selben. Der dritte Teil , über die Methoden der Muskelmechanik, behandelt folgende Kapitel : 1) Allgemeine Grundlagen und Methoden der Muskelstatik. 2) Methoden zur Veranschaulichung der Werte der Drehungsmomente. 3) Untersuchung spezieller Gleichgewichts- probleme. 4) Allgemeine Grundlagen und Methoden der Muskel- kinetik. 5) Bestimmung der Anfangsbewegung eines Gelenksystems. 6) Bestimmung des ganzen Verlaufes einer Gelenkbewegung unter dem Einfluß innerer und äußerer Kräfte. 7) Bestimmung der Muskel- spannungen bei bekannter Bewegung eines lebenden Körpers. Garten, S. , Elektrophy siologie (Bd. H, 1908, Abt. 3, p. 317 —488 m. 104 Figg. u. 3 Tfln.). Im ersten Teil, der die Methoden der Reizung durch den elek- trischen Strom behandelt, bespricht Verf. die verschiedenen bei physio- logischen Arbeiten hauptsächlich zur Verwendung kommenden Strom- quellen , die Elektroden , die Einrichtungen zur Veränderung der Stromstärke, behandelt ausführlich die Methoden zur Erzeugung eines elektrischen Stromes von bestimmtem zeitlichen Verlauf, geht auf die Reizung durch tierische elektrische Ströme ein und macht mit den Versuchsanordnungen zum Nachweis der polaren Erregung und der Veränderungen der Erregbarkeit bekannt. Im zweiten Teil, der die Beobachtungsmethoden der tierischen elektrischen Ströme enthält, werden zunächst die verschiedenen Galvanometer und Elektrometer beschrieben , das Nötige zum Verständnis und den Gebrauch dieser Apparate beigebracht und schließlich die Beobachtung des Demarka- tionsstromes , der Aktionsströme , der Polarisation und der elektro- tonischen Ströme behandelt. E. Schoebel (Neapel). Steinhaus, J. , Grundzüge der allgemeinen pathologi- schen Histologie. Mit über 1 50 Mikrophotogrammen auf 25 Tfln. Leipzig (Akad. Verlagsgcsellschaft) 1909. 10 M. XXVI, 1. Referate. 125 Der 44 Seiten lange Abschnitt, der den Untersuchung'smcthoden patholog-isclier Gewebe nnd Flüssigkeiten gewidmet ist, soll An- fängern zur Einführung dienen. Ein kurzes Kapitel ist der Unter- suchung frischer Objekte gewidmet. Dann folgen Anweisungen zur Fixierung, Härtung, Entwässerung, Entkalkung, Einbettung in Paraffin und Celloidin, Handhabung der Mikrotome und Einschluß der Schnitte. Eine reiche Auswahl von Methoden findet sich in dem Kapitel über die Färbung. Neben den einfachen Karmin- und Hämatoxylinfärbungen sind kompliziertere Strukturdetails darstellende und differenzierende Methoden geschildert, so für Protoplasmagranulationen, für Fibrin, Fett, Hyalin, Amyloid, Glykogen, Schleim, elastische Fasern, Pig- mente, Mast- und Plasmazellen, Blut, Markscheiden, Achsenzylinder, Neuroglia, Nervenzellen und Neurofibrillen. Die wichtigsten Bak- terienfärbungen sind zum Schluß in einem kleinen Kapitel beschrieben. Die Darstellung ist übersichtlich. 0. Levy {Leipxig). Koniiiyi, A. v.^ u. Richter, P. F., P h y s i k a 1 i s c he Chemie und Medizin. Ein Handbuch unter Mitwirkung von Dr. J. Bence, Prof. Dr. Boruttau, Prof. Dr. F. Bottazzi, Dr. F. Frankenhäuser, Dr. R. Höber, Prof. Dr. A. v. KoRANYi, Prof. Dr. A. Loewy, Prof. Dr. L. Michaelis, Dr. Oker-Blom , Prof. Dr. P. F. Richter , Dr. M. Roloff, Prof. Dr. C. Spiro und Prof. Dr. H. Strauss herausgegeben. Bd. I. Mit 27 Abbildungen. 575 pp. Leipzig (G. Thieme) 1907. 16 M.; geb. 19 M. Daß sich die für den Biologen geschriebenen Handbücher der physikalischen Chemie mehren — ich erinnere an das bereits in zweiter Auflage vorliegende Lehrbuch Höbers, an Hamburgers Hand- buch über osmotischen Druck und Formenlehre in den medizinischen Wissenschaften, — ist ein erfreuliches Zeichen für das steigende Interesse der Naturwissenschaftler und Mediziner an den Fragen der physikalischen Chemie. Das neue Handbuch von Koranyi und Richter bringt in seinem ersten Bande eine „physikalisch chemische Einleitung und Methodik", welche Roloff geschrieben hat; sie orientiert in kürzester Form über Materie und Energie , Atom- und Molekular- theorie, die Aggregatzustände der Materie, über die Theorie der Lösungen , chemische Reaktionen , elektrolytische Dissoziation und Elektrochemie: diese Einführung mit ihrem vielseitigen die neuesten Errungenschaften berücksichtigenden Inhalt wird vielen Biologen sehr willkommen sein. 126 Referate. XXVI, 1. Den Interessen unserer Zeitschrift entsprechend sei besonders auf den Inhalt des von Oker-Blom abgefaßten Aufsatzes über „Das Blut in physikalisch -chemischer Beziehung" hingewiesen. Weiterhin bringt der erste Band folgende Aufsätze: A. Loewy, Respiration; R. Höber, Die physikalische Chemie in der Physiologie der Resorption, der Lymphbildung und der Sekretion •, H. Boruttau, Muskel- und Nervenphysiologie; F. Bottazzi, Die Regulation des osmotischen Druckes im tierischen Organismus. Küster {Kiel). Schiirig, W., Biologische Experimente nebst einem An- hang: Mikroskopische Technik. Ein Hilfsbuch für den biologischen Unterricht, insbesondere für die Hand des Lehrers, Studierenden und Naturfreundes. Leipzig (Quelle u. Meyer) 1909. 180 pp. 2*40 M. ; geb. 2*80 M. Dem Lehrer und dem Studierenden wird das vorliegende Büch- lein, das eine Reihe pflanzen- und tierphysiologischer und -biologischer Versuche schildert, gewiß nicht immer genügen. An verschiedenen Stellen sind mir Ungenauigkeiten aufgefallen. Der die „Mikrosko- pische Technik" behandelnde Abschnitt gibt Anweisung zum Betäuben, Töten und Konservieren der Tiere , Anfertigung, Färbung und Auf- bewahrung zoologischer Präparate u. a. m. Küster [Kiel). 2. Präparationsmethoden im allgemeinen. Boiiney, Y., Eine neue und sehr schnelle Dreifach- Färbung (Virchows Arch. Bd. CXCHI, 1908, H. 3, p. 547 —549). Verf. hat im Jahre 1906 eine neue Methode einer Dreifach- Färbung veröffentlicht mit Safranin, Methylviolett und Orange G-^. Jetzt hat er diese Methode derartig modifiziert, daß sie einfacher und sicherer geworden ist und statt einer Stunde nur 5 Minuten beansprucht. Methode: Lösung I: Methylviolett *. . . -25-0 Pyronin 10 Destilliertes Wasser ad 1000 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XXIV, 1907, p. 155—156. XXVI, 1. Referate. 127 erwärmen bis zur Lösung und filtrieren. Lösung II: Zu 100 cc Aceton füge man langsam , Tropfen für Tropfen , aus einer Tropfflasche, eine 2prozentige wässerige Lösung von Orange G (erwärmt bis zur Lösung und filtriert) hinzu. Während man die Farblösung hinzufügt, rühre man das Gemisch energisch mit einem Glasstabe um. Sobald die Flüssigkeit eine zartgelbe Farbe bekommen hat, tritt eine leichte Trübung auf. Weiterer Farbzusatz macht dieselbe stärker, bis sich ein flockiger Niederschlag gebildet hat. Setzt man nun noch weiter Orange G, Tropfen für Tropfen, zu, so löst sich dieser Niederschlag bald. Jetzt filtriere man in eine Flasche und signiere „Orange- Aceton". Es ist wichtig, die Orange G-Lösung sehr langsam zu- zusetzen, da sonst der Niederschlag nicht erscheint. Nach 24 Stunden hat sich ein kristallinischer Niederschlag gebildet, der mit der Zeit noch zunimmt, aber die Wirksamkeit der Lösung nicht beeinträchtigt. Ausführung der Färbung: 1) Das Material wird fixiert in einer Mischung von Eisessig einen Teil , absoluter Alkohol 2 Teile, Alkohol oder Sublimatlösung , Chromsäureverbindungen und Formol machen die Methode unbrauchbar , wenn nicht unmittelbar nach der Färbung die Schnitte mit oxydierenden Agentien behandelt werden. 2) Färben in Lösung I während 2 Minuten. 3) Schnelles Ab- spülen in Wasser und Abwischen des Objektträgers „mit Ausnahme des Schnittes". 4) Übergießen des Objektträgers mit Orange- Aceton. Es bildet sich eine dunkle Farbe. Abspülen und Wieder- übergießen bis keine Farbe mehr herauskommt. 5) Schnelles Waschen in reinem Aceton. 6) Übertragen in Xylol , Balsam usw. Da das Aceton sehr flüchtig ist, achte man darauf, daß die Schnitte nicht eintrocknen. Die ganze Färbung dauert 5 Minuten oder weniger. Ist die Färbung zu stark oder zu schwach geworden, so bringe man die Schnitte durch Aceton in Wasser und beginne von neuem , bis der gewünschte Farbenton erzielt ist. Die ganze Chro- matinsubstanz wird durch das Methylviolett gefärbt, wobei Mitosen und Kerne sehr deutlich hervortreten. Keratin färbt sich violett. Lymphocyten, deren Kern aus Chromatin besteht, färben sich eben- falls violett. Das Protoplasma aller Zellen wird verschieden stark rot durch das Pyronin. Der Körper der Plasmazellen ist lebhaft gefärbt, ebenso der der Epithelzellen, besonders in den tieferen Lagen eines Plattenepithels. Das Protoplasma der fixen Binde- gewebs- und Endothelzellen ist weniger stark gefärbt. Die binde- gewebige Grundsubstanz nimmt durch das Orange G ebenso wie die Interzellularsubstanz zwischen Epithelzellen eine gelbe Farbe an. 128 Referate. XXVI, 1. Diese ausgesprochene Differenzierung der einzelnen Gewebseleraente hat einen besonderen Wert bei Untersuchungen mit starken Ver- größerungen. Die Methode verdient, auch bei gewöhnlichen Unter- suchungen infolge ihrer Schnelligkeit und Einfachheit statt des Hämatoxylins angewandt zu werden. Die Färbung ist beständig und kann auch mit der Weigert sehen Färbung für elastische Fasern verbunden werden. Zur Färbung der Plasmazellen steht sie der Pappenheim sehen Färbung gleich, doch differenziert sie die Mastzellen nicht so deutlich. Anderseits aber gibt sie gute Kon- traste zwischen den verschiedenen Typen der Zellen, was die Pappenheim sehe Färbung nicht leistet. Für Blutpräparate ist die Methode nicht geeignet. Arbeitet man mit künstlichem Lichte , so empfiehlt sich die Verwendung einer blauen Scheibe. Sckiefferdecker {Bojin). Oelsuer, L., Praktisches Gefäß zur völligen Entwässe- rung nicht gänzlich absoluten Alkohols (Deutsche med. Wochenschr. Jahrg. XXXIV, 1908, No. 47, p. 2034). Verf. beschreibt ein durch eine Abbildung erläutertes Glasgefäß, das er besonders den mit Paraffin arbeitenden Histologen und patho- logischen Anatomen empfiehlt. Dasselbe soll die folgenden Vorteile haben : 1) Vermöge seiner Konstruktion erlaubt es die Unterbringung einer größeren Anzahl verschiedener Objekte und schließt eine Ver- wechslungsmöglichkeit aus. 2) Ohne Lüftung des Deckels kann völlig wasserfreier Alkohol dem oberen Hahne des Gefäßes entnommen werden. 3) Das in einem Einsätze untergebrachte ausgeglühte Kupfer- sulfat ist durch Filtrierpapier so vom Alkohol abgeschlossen , daß bei reinlicher Hantierung während des Einfüllens ein Übergehen des Pulvers in die Flüssigkeit nicht vorkommt. 4) Der bei Umrandung mit Vaseline in eine Nute eintauchende Deckel schließt luftdicht ab. Betreffs der näheren Beschreibung und Gebrauchsanweisung wird auf das Original verwiesen. Der Apparat wird nach Angaben des Verf. von der Firma M. Schaerer, A.-G., in Bern gebaut. Schiefferdecker [Bonn). Hornowski , Gleichzeitige differenzielle Färbungs- methode des Bindegewebes, der Äluskelfasern und der el a stischen Fasern (Przegl. lekarski No. 44, 1908, Kef. n. Ber. in Deutsche med. Wochensch. Jahrg. XXXIV, No. 49, 1908, p. 2135). XXVI, 1. Referate. 129 Man braucht drei Lösunsren : 'O" Lösung I: Hümatoxylin, kristallisiert .... 0*20 g Resorcin-Fuchsin (Grübler) . . . 0*02 „ Alkohol, TOprozentig 100*00 cc „ II: Liquor ferri sesquichl. Pharm. . . 1-00 „ Salzsäure, konzentriert, rein . . . 2*00 „ „ III: Säurefuchsin 010 g Pikrinsäure, konzentrierte, wässe- rige Lösung 100*00 cc Vor jedesmaliger Verwendung wird auf je 5 cc der Lösung I ein Tropfen der Lösung II zugesetzt, wodurch die Lösung I etwas dunkler wird, und in dieser Mischung wird das Präparat 12 bis 24 Stunden lang gefärbt. Dann schnelles Abspülen, Übertragen für eine halbe Minute in die Lösung III schnelles Abwaschen mit 96prozen- tigem Alkohol, ebenso mit Karbol-Xylol (1:3), dann Xylol, Balsam. Resultat : Bindegewebe rot , Muskel gelb , Zellkerne dunkelgrau, elastische Fasern fast schwarz. Schieffe7'decker (Bofi7i). 3. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A. Niedere Tiere. Awerinzew, S., Über ein parasitisches Infusor aus dem Darm von Ophelia limacina (Rathke) (Zeitschr. f. wiss. ZooL Bd. XC, 1908, p. 334—342 m. 1 Tfl.). In erster Instanz wurde das in Frage stehende Infusor natür- lich im lebenden Zustande entweder einfach in einem Tropfen Darm- saft oder zusammen mit dem Darminhalt von Ophelia limacina untersucht, wobei im letzteren Falle mit Seewasser oder physio- logischer Kochsalzlösung verdünnt wurde. Bei der Anfertigung von Dauerpräparaten wurde fast ausschließlich mit dem von Schaudinn empfohlenen Gemisch von einem Teil wässeriger konzentrierter Sublimat- lösung und 2 Teilen absoluten Alkohols fixiert und mit Delafields Hämatoxylin oder Eisenhämatoxylin nach Heidenhain gefärbt. Bei einigen Präparaten wurde auch noch die Färbung mit eosinsaurem Methylenblau mit nachfolgender, sehr kurz dauernder Differenzierung in Aceton angewendet, der Einschluß derselben muß nach Passieren Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXYI, 1. 9 J30 Referate. XXVI, 1. von Aceton -Xylol und reinem Xylol in neutralem Kanadabalsam er- folgen. Näheres über diese Methode, die hauptsächlich beim Studium der Anordnung der Kernelemente in der Zelle mit Erfolg angewendet werden kann, verspricht Verf. in einer späteren Arbeit zu geben. E. Schoebel (Neapel). Tschachotin, S., Die Statocyste der Heteropoden (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XC, 1908, p. 343—422 m. 15 Figg. u. 5 Tfln.). Außer dem Studium der Statocysten in situ an lebendem Ma- terial werden selbstverständlich in weitgehendem Maße Untersuchungen an fixierten Objekten vorgenommen. Als Fixierungsmittel wurde ver- wendet Formol, Sublimat - Formol , Sublimat, Sublimat - Essigsäure, Ferenyis Flüssigkeit, Flemmings Gemisch, Osmiumsäure einprozentig und O'lprozentig, Hermann sehe Mischung und einprozentige wässerige Lösung von Kaliumbichromat. Die mit den letzten vier Reagentien behandelten Objekte konnten zum Teil ungefärbt untersucht werden, während nach den übrigen mit Boraxkarmin, Delafields Hämatoxylin, Hämalaun und besonders P^isenhämatoxylin gefärbt wurde. Außer- dem kam noch Apathys Vorvergoldungsmethode und die vitale Me- thylenblaufärbung mit Erfolg zur Anwendung. — Weiter wurden Zerzupfungs- und Mazerationspräparate hergestellt, wobei das Hert- wiGSche Osmium - Essigsäure - Gemisch die besten Dienste leistete. Schließlich wurden die Objekte auch auf Schnitten studiert, die mit Boraxkarmin- Bleu de Lyon, Boraxkarmin-Osmiumsäure-Holzessig oder Boraxkarmin-Hämatoxylin-Kaliumchromat-Hämalaun-Eosin oder schließ- lich mit Eisenhämatoxylin gefärbt waren. Physiologische Unter- suchungen wurden entweder an isolierten Statocysten unter dem Deckglas oder in situ in einem eigens für diese Zwecke konstruierten Gestell zum Festhalten des Tieres gemacht. Letzteres besteht, wie nachstehende Figur veranschaulicht , aus zwei Holzplatten a und b^ die miteinander durch zwei starke Metalldrähte c und d verbunden sind, und zwar derart, daß jene auf letzteren gegeneinander ver- schoben werden können. Die eine der beiden Holzplatten (b) besitzt in der Mitte ein größeres Loch, in welchem ein Glasrohr M steckt. In dieses wird das Tier T hineingeschoben und mittels eines Kaut- schukschlauchstückes K am Herausschlüpfen verhindert; der Rüssel des Tieres wird durch ein kleineres Loch o in der Platte a gezogen und hier mit einer Fadenschlinge am Stift 91 festgebunden. Das Gestell samt dem Tier wird in eine mit Seewasser gefüllte Schale G XXVI, 1. Referate. 131 gelegt und alles zusammen dann auf den Objekttisch des Mikroskopes gebracht. Durch Drehen des Rohres R um seine Längsachse kann das Tier bequem in jede beliebige Lage eingestellt werden, um die Statocysten von allen Seiten zu beobachten. Ein- oder beiderseitige Exstirpation des Organes und verschiedene Nerven- oder Ganglien- durchschneidung zusammen mit der vitalen Methylenblaufärbung gaben die Möglichkeit, die Grundzüge des Faserverlaufes im Cerebral- ganglion zu ermitteln. Zur Feststellung der chemischen Natur der Statolithen wurden schließlich eine Reihe mikrochemischer Reaktionen nach dem Lehrbuch der mikrochemischen Analyse von H. Behrens ausgeführt. E. Sckoebel {Neapel). Stantschinsky, W., Über den Bau der Rücken äugen und die Histologie der Rückenregion der Oncidien (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XC, 1908, p. 137—180 m. 1 Fig. u. 3 Tfln.). Zur Untersuchung lag nur älteres, wohl ausschließlich in Alkohol konserviertes Sammlungsmaterial vor. Große Schwierigkeiten bot in- folgedessen die Färbung. Brauchbar erwies sich Delafields PLäma- toxylin, Säurefuchsin -Pikrinsäure nach van Gieson, Jod -Jodkali- Gold- chlorid - Anilinwasser nach Nabias und Eisenhämatoxylin kombiniert mit Orange. Schließlich kam noch Tinktion mit Boraxkarmin und nachfolgende Methylenblaufärbung zur Differenzierung drüsiger und schleimiger Elemente zur Verwendung. Eingebettet wurde in Paraffin. E. Schoebel {Neapel). Döring, W., Über Bau und Entwicklung des weiblichen Geschlechtsapparates bei myopsiden Cephalo- poden (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XCI, 1908, p. 112—189 m. 59 Figg.). 9* 132 Referate. XXVI, 1. Zur Untersuchung diente Material , das im wesentlichen mit Sublimat oder Formol fixiert war ; für Embryonen scheint aber Pikrin- säure bessere Resultate zu geben. Als Färbemittel bewährte sich neben Säurekarmin nnd Hämalaun vor allem noch Ehrlich s Häma- toxylin und Heidenhains Eisenhämatoxylin. Das Ausspringen des Dotters beim Schneiden wurde durch Überstreichen des Blockes mit sehr verdünntem Mastixkollodium leicht vermieden. E. Schoebel (Neapel). Philiptsclienko , J. , Beiträge zur Kenntnis der Aptery- g 0 t e n. 2. Über die K o p f d r ü s e n d e r T h y s a n u r e n (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XCI, 1908, p. 93—111 m. 2 Figg. u. 2 Tfln.). Ein Teil des Untersuchungsmaterials (Machilis , Ctenolepisma) wurde mit heißer Sublimat-Essigsäure , ein anderer (Campodea) mit heißer Jodjodkaliumlösung fixiert. Gefärbt wurden die Schnitte mit Hämatoxylin, Safranin, Thionin u. a. JE. Schoebel (Neapel). Montgomery, Th. H. jr., On the Matnration of Mitoses and Fertilization ofthe EggofTheridium (Zool* Jahrb., Morph. Abt., Bd. XXV, 1907, p. 237— 250 m. 2 Tfln.). Die Eier wurden dem geöffneten Kokon entnommen und direkt in die Fixierungsflüssigkeit getan , immer die eine Hälfte in das GiLSONSche Gemisch (gesättigte Lösung von Sublimat in gleichen Maßteilen von absolutem Alkohol, Eisessig und Chloroform), die andere in das Tower sehe (95 Teile gesättigter Sublimatlösung in 35prozen- tigen Alkohol, 2 Teile Eisessig und 3 Teile Salpetersäure). Letztere Flüssigkeit wurde heiß, erstere kalt verwendet. Das Tower sehe Gemisch gibt sehr gute Resultate vor der Furchung, aber nur selten solche von späteren Stadien. Gilsons Flüssigkeit dagegen gibt aus- gezeichnete Fixierung von den Kernteilungsfiguren aller Stadien und hat den weiteren Vorteil die Eihülle so vom Ei zu trennen, daß sie bequem abpräpariert werden kann , dafür aber den Nachteil , die Eiform weniger gut zu erhalten und die äußere Dotterschicht von der inneren abzuspalten, speziell während der ersten halben Stunde nach der Eiablage. Vor dem Färben und Einbetten wurde die äußere Eimembran immer entfernt. Die Entwässerung der Eier im Alkohol wurde rasch vollzogen und dabei dem absoluten Alkohol etwas Eosin zugesetzt, um die Eier leichter sichtbar für die Paraffin- einbettun^ zu machen. Gefärbt wurden die Schnitte mit Delafields XXVI, 1. Referate. 133 Hämatoxylin kombiniert mit Eosin. Auch Totalpräparate wurden angefertigt und ebenfalls mit Delafields Hämatoxylin gefärbt. E. Schoebel (Neapel). B, Wirbeltiere, Golodetz, L., u. Uuiia, P. G., Zur Chemie der Haut (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XLVH, 1908, p. 1—17 m. 1 Tfl.). Verf. behandelt in dieser Arbeit den mikrochemischen Nachweis des Cholesterins in der menschlichen Haut. Man darf die Haut vorher nicht mit Lösungsmitteln des Cholesterins in Berührung bringen : Eine Fixierung in Alkohol und Einbettung in Celloidin ist daher aus- geschlossen. Ferner ist es ratsam, das subkutane, stets cholesterin- haltige Fett, wenigstens größtenteils vorher zu beseitigen. Die Haut kann der Leiche entnommen werden, am besten der Kopfhaut, der Achselhöhle und Fußsohle. Das Hautstück wird frisch mit Chloräthyl vereist und in der Richtung von der Hornschicht zur Subcutis ge- schnitten , indem man dafür sorgt , daß nach jedem Zuge das fettig gewordene Messer durch Abwischen mit Äther oder Benzin gut ge- reinigt wird. Die Schnitte läßt man auf Objektträgern einzeln an- trocknen, dann bringt man einen Tropfen des Reagenz von Golodetz auf ein Deckglas, bedeckt damit das Präparat und untersucht sofort. Das genannte Reagenz besteht aus einer Mischung von 5 Teilen konzentrierter Schwefelsäure und 2 Teilen Formalin (30 Prozent). In dieser Mischung werden die Schnitte nur sehr wenig angegriffen, es tritt eine schwarzbraune Farbenreaktion ein. Diese beginnt schon nach einer bis 2 Minuten. Schiefferdecker (Bojui). Ciliano, P. , Eleidin (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XLVI, 1908, p. 435—441). Verf. hat versucht, die chemische Natur des Eleidins zu er- forschen, und zwar vorzugsweise unter Zuhilfenahme chemischer Reagentien resp. mikrochemischer Reaktionen. Nach dem, was bisher über Eleidin bekannt geworden ist, konnte dieses entweder eine Eiweißsubstanz sein oder ein Glyzerinfett oder ein Lipoid oder eine Mischung dieser Substanzen. Es ergab sich , daß das Eleidin ein genuines Eiweiß , und zwar ein Albumin ist. Hieraus ergibt sich dann auch , wie die Hautstücke , die zur Darstellung des Eleidins 134 Referate. XXVI, 1. gebraucht werden sollen, am besten fixiert werden: Es darf keine albuminlösende Substanz verwendet werden , wohl aber fettlösende Substanzen. Als bestes Härtungsmittel empfiehlt Verf. einen koch- salzhaltigen starken Alkohol (0*2 Prozent Kochsalz in 96prozentigem Alkohol). Die gewöhnliche Celloidineinbettung mit Alkohol und Äther kann benutzt werden. Wenn sich das Eleidin in Hautstücken , die lange in Alkohol konserviert waren, manchmal nicht mehr nachweisen läßt, so liegt das nicht an dem Alkoholgehalte der Flüssigkeit, son- dern an ihrem Wassergehalte. Man hat also bis zur Färbung des Eleidins , welche an und für sich eine Art von Fixierung desselben bewirkt, vor allem einen längeren Aufenthalt in wässerigen Flüssig- keiten zu vermeiden (z. B. in verdünntem Alkohol). Gefärbt wurden die Schnitte in einer 0*5prozentigen wässerigen Lösung von Nigrosin (20 bis 30 Minuten oder länger) , dann Alkohol , Bergamottöl und Kanadabalsam. Schiefferdecker {Bonn), * (javazzeili, 0. A. , Trichohyalin (Monatsh. f. prakt. Dermatol. Bd. XLVII, 1908, p. 229—242). VÖRNER hat im Jahre 1903 festgestellt, daß die Körnchen des Haarmarkes und der Wurzelscheide weder mit Keratohyalin noch mit Eleidin identisch sind. Färberisch sind große Unterschiede fest- zustellen. Verf. hat nun durch seine Untersuchungen die am besten zur Färbung geeigneten Farbstoffe festzustellen versucht. Die besten Färbungen auf Trichohyalin geben folgende Farbstoffe bei langer Färbung (eine Nacht und länger) in sehr verdünnten Lösungen (0*1 bis 0*5 : 1000), z. B. einen bis 2 Tropfen der einprozentigen Farb- lösung auf ein Schälchen Wasser: a. Basische Farbstoffe: Safranin , Brillantgrün , Fuchsin, b. Saure Farbstoffe: Eosin, Pikrinsäure , Orange , Crocein (die Lösung muß farbstärker sein), Ponceau (die Lösung muß wieder farbstärker sein) , Karmine (be- sonders Alaunkarmin und Lithionkarmin) : diese zeigen Keratohyalin und Trichohyalin in kontrastierenden Nuancen von rot. Als Kontrast- färbungen zwischen Trichohyalin und Keratohyalin werden die folgen- den empfohlen : a. Hämalaun-Safran in- Tannin- Methode (Unna) : Starkes Hämalaun eine Stunde ; Wasser (lange Einwirkung) ; Safraninlösung (oder Safranin- Anilin- Lösung) ; 2prozentige wässerige Lösung 5 bis 10 Minuten; Wasser; gesättigte wässerige Tanninlösung 15 bis 30 Minuten; Wasser; Alkohol bis zu fast völliger Entfärbung, b. Hämalaun-Eosin- Methode: Hämalaun eine halbe bis eine Stunde; Wasser, lange Einwirkung; Eosin (2 Tropfen einer einprozen- XXVI, 1. Referate. 135 tigen wässerigen Eosinlösimg in eine PETRi-Schale mit Wasser) 24 bis 48 Stunden; in Wasser gut abspülen; Alkohol, Öl, Balsam, c. Häm- alaun-Pikrinsäure-Methode (Gavazzeni) : Hämalaun , eine Stunde lang ; Wasser , sehr lange Einwirkung ; Alkohol ; gesättigte alkoholische Pikrinsäurelösung 2 Minuten; Alkohol, Öl, Balsam, d. Hämalaun-Pikroindigokarmin-Methode (Gavazzeni) : Hämalaun eine Stunde ; Wasser, lange Einwirkung ; Pikroindigokarmin 5 bis 10 Minuten; in Wasser gut abspülen; Alkohol, bis Farbstoff abgeht, Öl, Balsam. Statt des Hämalaun (Mayer) kann jede gute Alaun-Hämatein-Lösung benutzt werden. Schiefferdecker {Bonn). Lliudalil , G. , Beitrag zur Kenntnis der sogenannten Grenz Fibrillen der Epithelzellen (Anat. Hefte, H. 112 [Bd. XXXVn, H. 2], 1908, p. 201—215 m. 3 Tfln.). Die Untersuchungen wurden ausgeführt an dem Verdauungsrohre von Crustaceen (Maja squinado und Langusta) , von Lumbricus ter- restris und von Proteus anguineus. Fixiert wurde in Carnoy scher Flüssigkeit, gefärbt mit: Weigert s Elastinfärbung,Toluidin-Erythrosin, Säurefuchsin- Anilinblau-Orange (Schmore , G. , Die pathologisch-histo- logischen Untersuchungsmethoden 1905), Eisenalaun-Hämatoxylin, kom- biniert mit Säurefuchsin-Orange, Eosin, Thiazin, van Giesons Pikro- fuchsin. Schieferdecker (Bonn). Alagna, G., Über einige eigenartige Zellen in der Gau- mentonsille eines Hundes und über ihre wahr- scheinliche Bedeutung (Virchows Arch. Bd. CXCIV, 1908, H. 1, p. 46—51 m. 1 Tfl.). Verf. fand in der Gaumentonsille eines Hundes eigenartige Zellen, die in breiten Bindegewebssepten lagen. Sie färbten sich mit To- luidin und Eosin intensiv blau. Bei Hämalaun-Eosin-Färbung trat eine geringe Kernfärbung ein. Bei Eisenhämatoxylin zeigten die in dem Protoplasma der Zellen befindlichen, zarten, bläschenartigen Ge- bilde eine feinkörnige Umhüllung. Mit Toluidin und Eosin sieht man in den Zellen dunkelblaue Schollen. Schiefferdecker {Bonn). Dantschakoff, W., Untersuchungen über die Entwick- lung des Blutes und Bindegewebes bei den Vögeln. I. Die erste Entstehung der Blutzellen beim Hühnerembryo und der Dottersack als 136 Referate. XX VI, 1. blutbildendes Organ (Anat. Hefte, H. 113 [Bd. XXXVII, H. 3], 1908, p. 473—589 m. 4 Tfln.). Die Eier wurden in üblicher Weise in einer Glaswanne mit ausgehöhltem Wachsboden unter körperwarmer, physiologischer Koch- salzlösung (O'S^ Iq) geöffnet. Nach Entfernung des Eiweißes über der Keimscheibe wurde dieselbe umschnitten und vom Dotter vor- sichtig abgelöst. Bis zum Stadium von 3 Tagen wurde der Keim stets mit dem ganzen ihn umgebenden Gefäßhofe zusammen fixiert. Wurden Flächenpräparate gewünscht, so ließ Verf. die Keimscheibe zu- erst sich auf der konvexen Fläche eines Uhrgläschens unter der Kochsalz- lösung ausbreiten, nahm sie dann aus der Kochsalzlösung mit dem Glase heraus und tröpfelte einige Tropfen der Fixierungsflüssigkeit darauf. Nach einigen Sekunden ist die Keimscheibe mit ihrem Gefäßhofe tadellos in ausgedehntem Zustande fixiert , und sie kann dann in einer mit der Fixierungsflüssigkeit gefüllten Schale durch vorsichtiges Schwenken von der Oberfläche des Uhrgläschens abgelöst werden. Für Schnittpräparate ist diese Methode des Fixierens nicht vorteil- haft, für sie ist es besser, die Keimscheibe in die Fixierungsflüssig- keit mittels eines kleines Hornspatels zu überführen. In den Stadien von 3 bis 6 Tagen wurde ein Teil der Embryonen ebenfalls im Zusammenhange mit dem Gefäßhofe fixiert, andere wurden heraus- geschnitten und der Gefäßhof wurde besonders fixiert. Bis zum siebenten Tage wurden die Embryonen zusammen mit Amnion und Allantois fixiert. Später, wenn die große Allantois den Embryonal- körper schon mit ihren Schichten bedeckt , löste Verf. zuerst ihren Rand ab, ließ den Embryo mit dem Amnion heraustreten und zer- schnitt die Verbindung zwischen ihm und dem Dottersack zwischen zwei kleinen Klemmpinzetten , um den Austritt des Blutes von beiden Seiten her zu verhindern. Vom siebenten Tage an soll man, um eine gute Fixierung der inneren Organe zu erzielen, die vordere Rumpfwand der Länge nach aufschneiden und außerdem auch die Schädeldecke mit dem Oberkiefer abnehmen. In noch späteren Stadien muß man alle Organe einzeln fixieren. Der Dottersack wurde vom siebenten Tage an nach Zerteilung in einzelne Stücke ebenfalls in ausgedehntem Zustande mit Hilfe eines Uhrgläschens fixiert ; es ist dabei vorteilhaft , den Dotter durch physiologische Kochsalzlösung möglichst vollständig zu entfernen und die mit zottenähnlichen Auswüchsen versehene innere Oberfläche nach außen zu kehren , damit sie unversehrt bleibt. Waren Schnittpräparate erwünscht, so wurde der ganze Dottersack mit der Innenfläche nach XXVI, 1. Referate. 137 außen umgestülpt, der Dotter wurde abgespült, die Wand in einzelne Teile zerschnitten und in die Fixierungsflüssigkeit gebracht. Fixiert wurde mit ZEXKER-Formol (Helly^), ferner für besondere Zwecke mit absolutem Alkohol und gewöhnlicher Zenker scher Flüssigkeit: Ersterer für Mastzellen , die letztere in späteren Stadien zur Fixierung des lockeren Bindegewebes. Das Formol wurde zu der Zenker sehen Stammflüssigkeit immer vor dem Gebrauche zugesetzt und das Gemisch wurde dann vor der Fixierung auf 38 Grad er- wärmt. Fixierungsdauer für ZENKER-Formol je nach der Dicke der Objekte 15 Minuten bis 4 Stunden. Bei diesen zarten embryo- logischeu Objekten wurde das Auswaschen in Wasser besonders vor- sichtig vorgenommen: Die jungen Keimscheiben wurden einfach von Gefäß zu Gefäß in destilliertes Wasser übertragen. Die größeren Embryonen wurden in fließendem Wasser ausgewaschen , nachdem sie vorher mit Mull umwickelt waren. Für die vorliegende Unter- suchung war die Wahl der Einbettungsmasse von ganz besonderer Wichtigkeit: Paraffin erwies sich auch bei der vorsichtigsten An- wendungsweise als ganz unbrauchbar ; Celloidin war sehr gut *, die Einbettung wurde ausgeführt nach Rubaschkin^; Verf. hat einige Modifikationen vorgenommen, über die vor kurzem berichtet worden ist^ Schnittdicke 5 bis 7*5 //. Das Celloidin wurde stets durch Alkohol -Äther entfernt. Zur Färbung wurden benutzt: Eosin -Azur- Mischung nach NocHT (1 cc einer Lösung von Eosin w. g. 1 : 1000 wird mit 10 cc Wasser verdünnt und dann wird 1 cc einer Lösung von Azur II von 1 : 1000 hinzugesetzt, Färbung 2 bis 24 Stunden), die Lösung von Giemsa (2 Tropfen auf einen cc Wasser, Färbung etwa 2 bis 4 Stunden), die Lösung von Dominici: Eosin -Orange -Toluidinblau- Mischung (zuerst Färbung in einer Lösung von 0*3 g Orange G und 0*25 g Eosin, wasserlöslich, in 50 cc Wasser; Färbungsdauer 24 Stunden. Auswaschen in GOgrädigem Alkohol , Schnitte junger Embryonen 3 bis 5 Sekunden, älterer bis zu 3 bis 5 Minuten. Dann Färbung in einer Lösung von 0*25 g Toluidinblau in 50 cc Wasser während 0'5 bis 5 Minuten. Dann Differenzierung in 60grädigem Alkohol, längere Zeit für jüngere Embryonen, deren Zellen überhaupt weit stärker basophil sind , und kürzere Zeit für ältere Embryonen. Dann in gewöhnlicher Weise absoluter Alkohol, ^) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XX, 1903, p. 413—415. ^) RuBAsCHKiN, Anat. Anz. Bd. XXXI, 1907; vgl. diese Zeitschr. Bd. XXIV, 1907, p. 428—430. ^) Dantschakoff, Foha haematologica Jahrg. IV, 1907. 5^38 Referate. XXVI, 1 Xylol uiul neutraler, reinster Xylol-Balsam). Für die Flächenprä- parate der Keimsclieiben und des Dottersackes wurde ausschließlich die Färbung von Dominici gebraucht; sie leistet hier ganz Aus- gezeichnetes , während die beiden anderen Niederschläge erzeugen. Während die gefärbten Celloidinschnittserien in allen Fällen sich als äußerst dauerhaft erwiesen , entfärbten sich die nach Dominici ge- färbten Flächenpräparate der Keimsclieiben mit dem Gefäßhofe und Stücke der Dottersackwand im Balsam sehr rasch. Es geschieht dies namentlich in solchen Flächenpräparaten und an solchen Stücken derselben, wo sich große mit Blut gefüllte Gefäße der Dottersack- wand oder im Entoderm große mit Eosin gefärbte Dottermassen be- finden. Es ist deshalb ratsam, nach der Eosin-Orange-Färbung das Präparat sehr gründlich mit 60grädigem Alkohol auszuwaschen und erst dann mit Toluidinblau nachzufärben. Am besten ist es, die Stellen mit vielem Dotter und mit großen Gefäßen aus der Dotter- sackwand ganz herauszuschneiden. Verf. hebt noch besonders her- vor, daß man für alle Präparate, die nach den angegebenen Methoden gefärbt worden sind, nur den reinsten, neutralen Kanadabalsam ge- löst in ganz reinem Xylol verwenden darf, da die Färbung sonst schon nach einigen Tagen verbleicht. Mastzellen wurden nach Alko- holfixierung mit alkoholischer Lösung von Kresylechtviolett oder mit Thioninlösung gefärbt. Die erstere wurde mit etwas Essigsäure an- gesäuert, die zweite mit Sodalösung alkalisch gemacht. ScJiiefferdecJier {Bo7in). SaigO, Y. , Die PuRKiNJESchen Muskelfasern bei Er- krankung des Myokards (Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allgem. Pathol. Bd. XLIV, 1908, H. 2 , p. 296—310, m. 1 Tfl.). Das llerz wurde nach der Krehl sehen Methode senkrecht zur Längsachse in Scheiben von einem bis 1*5 cm Dicke zerlegt, die erst in Formol, dann in steigendem Alkohol fixiert wurden. Von so gehärteten Herzen wurden Herzspitze, Papillarmuskeln beider Ventrikel, hintere Wand des linken Ventrikels , Septum ventriculorum , der Konusteil des rechten Ventrikels, Teile des rechten und linken Vor- hofes in Paraffin eingebettet. Die Schnitte wurden mit den ver- schiedenen Färbemethoden: Hämatoxylin - Eosin , Methode von van GiESON, Safranin (Iprozentige Lösung), mit Thiacinbraunvorbeizung (1 Prozent), Eisenhämatoxylin (IIeidenhain) behandelt, außerdem wurden Frostschnitte mit Sudan auf Fett untersucht. Die HEiDENHAiNSche XXVI, 1. Referate. I39 Methode wurde in folgender Weise angewendet: Die Schnitte wurden in der 2*5prozentigen Lösung von Eisenammoniumoxyd eine bis 2 Stunden gebeizt und dann nach Abspülen mit Wasser in O'öprozentiger wässeriger Hämatoxylinlösung 6 bis 20 Stunden gefärbt; dann Ab- spülen mit Leitungswasser und Differenzieren in der zur Beizung be- nutzten Lösung von schwefelsaurem Eisenammoniumoxyd , bis das Bindegewebe mit Ausnahme der Kerne vollständig entfärbt ist. Der Ausfall der Färbung ist ein sehr verschiedener , je nachdem die Schnitte länger oder kürzer mit Eisen und Hämatoxylin behandelt werden. Bei kurzer Einwirkung (eine halbe bis eine Stunde) ist der Farbenton blau, die Kernstruktur sehr deutlich, bei längerer Beizung und Färbung werden die Kerne intensiv schwarz , ebenso die kon- traktilen Substanzen der Muskelfasern , und das Sarkoplasma bleibt farblos. Bei der Differenzierung kommt es sehr häufig vor, daß die Purkinje sehen Muskelfasern sich früher entfärben als das Myokard, was auf den geringeren Gehalt an kontraktilen Substanzen zurück- zuführen ist. Das zur Untersuchung kommende Material muß frisch sein. Schiefferdecker {Bonn). Kroh , F. , Studien über den Bau der Synovialmembran und die Resorption des Gelenkinhaltes unter dem P]influsse variabler mechanischer Momente (Deutsche Zeitschr. f. Chirurgie Bd. XCIV, 1908, H. 3, 4, p. 215—240). Die fötalen Kniegelenke entstammten dem dritten bis achten Embryonalmonate. Technik : Fixierung in Formalin , Entkalkung in Salpetersäure , wenn erforderlich , Faraffineinbettung ; Sagittalschnitt bei Untersuchung des ganzen Gelenkes neben Oberflächenschnitt und Querschnitt bei Verarbeitung besonderer Gelenkteile , Färbung nach VAN GiESON. Bei den älteren Präparaten, die teils im Querschnitte, hauptsächlich aber im Oberflächenbilde untersucht wurden, kam es darauf an, zu entscheiden, ob die Gelenk-Innenschicht als Endothel oder überhaupt endothelähnliches Gebilde anzusprechen sei. Die beiden zur Entscheidung gangbaren Untersuchungswege gingen aus von dem Nachweise des Zellprotoplasmas in Form einer charakteri- stischen Färbung (benutzt wurden : Alauukarmin , Hämatoxylin nach Hansen, Eosin) und dem spezifischen Nachweise der Interzellular- substanz unter dem Einflüsse imprägnierender Mittel ; Silbernitrat : Leichtes Ausschwenken der durch Schere oder Rasiermesser ab- getragenen Teile in physiologischer Kochsalzlösung, Auftragen einiger 140 Referate. XXVI, 1. Tropfen einer O'öprozentigen Lösung von Silbernitrat, deren Ver- wendung sich stets bewährte und keine Trugbilder (Verätzung) lieferte ; nach einer Sekunde Abspülen in Kochsalzlösung zur Verhütung einer Tiefenwirkung, Bestrahlung mit Sonnenlicht bis zu leichter Braun- färbung, Untersuchung in Glyzerin oder Kanadabalsam, nach Härtung in steigendem Alkohol und nachträglicher Kernfärbung. — Um das Saftkanalsystem nachzuweisen , injizierte Verf. zunächst eine einpro- zentige Lösung von Berlinerblau in die subsynoviale Schicht , doch wurden so nur tiefe, unter der Oberfläche gelegene , stets von Blut- kapillaren überkreuzte Lymphgefäße gefüllt und ungefähr mit diesen in gleicher Höhe verlaufende Saftspalten. Um die Frage betrefl's des Übertrittes des Gelenkhöhleninhalts in die Lymphbahn zu studieren, eignet sich besonders eine Tuscheaufschwemmung: Freilegung der Kniegelenkkapsel vom lateralen Bauche des Quadriceps aus , die Kapselöffnung wurde sofort nach Injektion von 1 cc der sterilisierten Tuscheaufschwemmuug wieder unterbunden , die zur Verhütung for- cierter Bewegungen in tiefer Narkose gehaltenen Tiere wurden in Zeiträumen von 2 bis 4 bis 6 bis 10 Minuten nach Einverleibung des Farbstoflfes abgetötet. Narkotisiert wurde stets mit Äther-Chloro- form , Tropfmethode. Die Synovialmembran zeigte sich dann , ab- gesehen von Gelenk- und Quadricepsknorpel, in ganzer Ausdehnung schwarz imprägniert. Schieff'erdecker (Bonn). Di Christina , 0. , Die sekretorischen Funktionen der Magendrüsen unter abnormen Bedingungen der Innervation und Kanalisation des Organs ( Vir- CHOws Arch. Bd. CXCIV, 1908, H. 1, p. 32—46 m. 1 Tfl.). Verf. stellte zunächst Untersuchungen über die Absonderung unter normalen Bedingungen an: Gesunde Tiere, die 2 oder 3 Tage lang regelmäßig ihre Nahrung erhielten, ehe sie dem Experimente unter- zogen wurden. Nach dieser Zeit erhielten sie das Versuchsfutter, das aus Brot und Wasser oder aus Fleisch, Brot und Milch bestand. Die Tiere wurden entweder auf dem Höhepunkte dieses Verdauungs- prozesses (2 oder 3 Stunden lang nach der Fütterung) oder im Hungerzustande durch Verblutung getötet. Die Schleimhaut wurde sogleich in Altmann scher Flüssigkeit fixiert. Bei der Paraffineinbet- tung Erwärmung bis höchstens 45 Grad. Färbung mit der Methode von Galeotti. — Sodann wurde der Einfluß des Vagus auf den Vorgang der Erzeugung und Ausscheidung der Sekretionsgranula untersucht. Es wird wegen der hierbei angewendeten mehr physio- XXVI, 1. Referate. 141 logischen Technik auf das Original verwiesen. Dasselbe gilt von dem dritten Teile der Arbeit. Schiefferdecker {Bo7in). Nag60tte, J., Technique rapide pour colorer les fibres ämyeline des nerfs, de la moelle et du cerveau [Formol simple ou sulfate, congelation, hema- teine alunee] (C. R. Soc. Biol. Paris t. LXV, 1908, no. 31, p. 408—410). Verf. beschreibt eine Methode zur Färbung der markhaltigen Nervenfasern, welche auf derselben Basis beruht, wie die von Weigert, aber erheblich kürzer und einfacher ist. Nerven, Rücken- mark und die weißen Teile des Gehirns können in lOprozentigem Formol fixiert werden ; durch diese Fixierung werden aber die feinsten Rindenfasern verändert. Um eine ganz vollkommene Fixierung zu erhalten, setzt Verf. daher noch schwefelsaures Natrium hinzu und empfiehlt die folgende Mischung: Wasser 900 Teile Formol 100 „ Schwefelsaures Natrium 10 — 70 n Diese Mischung fixiert die anderen Elemente ebensogut, wie die einfache Formollösung , sie hindert weder die Methode von NissL noch die von Bielschowsky. Die starken Lösungen haben den Vorteil, schwerer zu sein als das Gehirn, das daher schwimmt und sich nicht deformiert, sie haben aber den Nachteil, daß die Gewebe stärker schrumpfen und viel langsamer fixiert werden , als in der einfachen Formollösung. Verf. vermag nicht anzugeben, ein wie starker Zusatz von schwefelsaurem Natrium die besten Resultate ergibt, er kann nur sagen, daß der Zusatz dieses Salzes nützlich ist. Man fertigt dann Frostschnitte an, überträgt sie in Wasser und ent- fettet sie vor der Färbung mit Alkohol : es genügt, sie mit absolutem Alkohol zu benetzen , wenn sie auf dem Objektträger ausgebreitet sind : auf diese Weise verändern sie nicht ihre Form. Ein längerer Aufenthalt im Alkohol schadet der Färbung nicht , läßt aber die Schnitte schrumpfen , besonders die des Rückenmarkes. Die Ent- fettung geht um so leichter vor sich, je besser die Stücke fixiert sind. Färbung mit Hämalaun (P. Mayer). Man färbt am besten auf dem Objektträger , indem man einige Tropfen auf den Schnitt heraufgießt in einer feuchten Kammer im Ofen eine halbe Stunde lang. Rückenmarkschnitte kann man auch über einem 142 Referate. XXVI, 1. Bunsenbrenner erwärmen, bis Dämpfe aufsteigen (etwa eine Minute). Die von den Schnitten wieder abgegossene Farblösung kann wieder verwandt werden. Nach Auswaschen in Wasser wird der Schnitt differenziert in der Borax -Blutlaugensalz -Lösung von Weigert, die man mehr oder weniger stark verdünnt, dann Abwaschen und Auf- heben in üblicher Weise. Man muß sorgfältig auswaschen und kann mit Vorteil eine Spur Ammoniak dem Wasser zusetzen. Die Differenzierung nach Pal gibt nicht so gute Resultate. — An- wendung auf große Gehirn schnitte. Man kann das Ge- hirn durch bestimmte Mikrotome in Scheiben von 1 cm Dicke zer- legen, solche Scheiben frieren und schneiden sich leicht ; die günstigste Temperatur liegt zwischen ein und zwei Grad. Man kann die ge- wonnenen Schnitte mit Hilfe eines Pinsels aufheben und in Wasser übertragen und mit Pinsel und Nadel in beliebiger Weise weiter be- handeln. Um sie zu färben läßt man sie, damit sie sich entfalten, auf Wasser schwimmen, fängt sie auf einem gut gereinigten Objekt- träger auf, benetzt sie mit absolutem Alkohol und läßt sie von neuem in Wasser schwimmen , fängt sie wieder mit einem Objekt- träger auf, läßt abtropfen, übergießt sie mit Farbstoff, nachdem man sie mit Hilfe eines heißen Drahtes mit einem dünuen Paraffin- rahmen umgeben tat, der die Farbflüssigkeit vor dem Abfließen schützt. Nach einem halbstündigen Aufenthalt in der feuchten Kammer im Ofen können die Schnitte differenziert werden. Man muß darauf achten , daß sie infolge der Durchtränkung mit dem Farbstoffe hart und brüchig geworden sind. Durch die Differen- zierung werden sie aber wieder weich und können aus einem Ge- fäße in das andere übertragen werden. Schiefferdecker {Bomi). Collin, R.^ Les variations de structure ä l'etat normal du noyau de la cellule nerve use somatochrome chez le Cobaye (CR. de l'Assoc. des Anat. 10. reunion, Marseille, 1908; Bibliogr. Anat. Suppl. 1908, p. 21 — 29 av. .5 figg.)- Fixierung in lOprozentigem Formol oder in Formol-Pikrinsäure- Essigsäure. Färbung mit Eisenhämatoxylin nach Heidenhain , mit der HELDSchen Methode (Erythrosin, Nissl - Färbung) , Toluidinblau, Safranin-Lichtgrün, Eosin-Liclitgrün, mit der Silbermethode von Cajal ; die Doppelfärbung mit Eosin und Glychämalaun ergab sehr scharfe und besonders interessante Bilder. Schiefferdecker {Bonn). XXIVI, 1. Referate. 143 Schütz, Die Silberimprägnation der Neurofibrilleu nach BiELscHOwsKY (Neurol. Zentralbl. Jahrg. XXVII, 1908, No. 19, p. 909—911). Verf. liat bei seinen Untersuchungen mit der Fibrillenmethode von BiELSCHOwsKY stcts negative Erfolge in Bezug auf die Fibrillen- färbung erhalten , trotzdem er sich genau an die von Bielschowsky gegebenen Vorschriften gehalten hat. Er hat durch Versuche ge- funden , daß die Zeiten , die in den Vorschriften für die einzelnen Abschnitte des Verfahrens angegeben sind, zu kurz bemessen sind. Methode des Verf.: 1) Verf. imprägniert nur die Querschnitte, die sich mit Hilfe der Kohlensäuremikrotome in einer Dicke von 5 bis 10 fA sehr leicht anfertigen lassen. Die zu diesem Zwecke aus dem in lOprozentigem Formalin (Schering) gehärteten Gehirne herausgeschnittenen Blöcke können eine ziemliche Größe besitzen und werden vor dem Schneiden eine bis anderthalbe Stunde lang gewässert. Die Schnitte selbst werden nochmals 2 bis 3 Stunden lang in destilliertem Wasser ausgewaschen. 2) Die Schnitte kommen 24 Stunden lang in eine 2prozentige Lösung von Argentum nitricum (MERK-Darmstadt). 3) Bevor die Schnitte nun in die ammoniakalische Silberlösung kommen, wässert Verf. sie in destilliertem Wasser nochmals 24 Stunden aus. In der ammoniakalischeu Silberlösung selbst verbleiben die Schnitte 30 bis 40 Minuten. 4) Nach raschem Durchziehen durch destilliertes Wasser kommen die Schnitte 24 Stunden lang in eine 20prozentige Formollösung, die mit Wasserleitungswasser herzustellen ist. Das im Handel befindliche Formalin von Schering hat in der angegebenen Verdünnung bis jetzt gute Resultate geliefert. 5) Zur Gewinnung von Dauerpräparaten kommen die Schnitte jetzt 10 Minuten lang in Eisessigwasser (Wasser 10 cc, Eisessig 2 Tropfen) und dann 30 bis 45 Minuten lang in eine Mischung von destilliertem Wasser 10 cc mit 3 Tropfen einer einprozentigen Goldchloridlösung (MERK-Darmstadt). Die Schnitte nehmen einen grau-schwärzlichen Farbenton an. Einen rötlich- violetten Farbenton, wie Bielschowsky es verlangt, hat Verf. nie erhalten. 6) Zur Entfernung des ungenügend reduzierten Silbers kommen die Schnitte 3 bis 5 Minuten lang in eine öprozentige Lösung von Natriumthiosulfat, dem einige Tropfen einer konzentrierten Lösung von saurem schwefligsaurem Natrium zugesetzt sind (auf 10 cc der Lösung von Natriumthiolsulfat einen Tropfen der Lösung von saurem schwefligsaurem Natrium). 7) Auswaschen der Schnitte in destilliertem Wasser (24 Stunden) , Entwässerung in steigendem 144 Referate. XXVI, 1. Alkohol (12 Stunden), Aufhellung in Karbolxylol, Einbettung in Kanadabalsam. Es dürfen bei dem Verfahren nur Glasinstrumente gebraucht werden. Die Glasschalen müssen vollkommen sauber sein und die Glasstäbe müssen stets abgetrocknet werden, bevor sie mit einer zweiten Flüssigkeit in Berührung kommen. Ist das zu im- prägnierende Material alt und überhärtet, so genügen die hier vor- geschriebenen Zeiten auch nicht mehr, sondern müssen verlängert werden. Man muß den Farbenton, den die Schnitte nach den ein- zelnen Abschnitten besitzen müssen , kennen , um die Zeitdauer da- nach einzurichten. Auch die Benutzung einer stärkeren als 2pro- zentigen Lösung von Argentum nitricum kann nötig werden , wenn die Schnitte nach einem bis 2 Tagen den bräunlichen Farbenton durch- aus noch nicht annehmen wollen. Es empfiehlt sich daher, für den Anfang, frisches Material zu imprägnieren, das etwa 14 Tage lang in lOprozentigem Formalin gehärtet worden ist. Die Methode wird dann keine großen Schwierigkeiten bereiten. Die so erhaltenen Präparate haben einen dunkelblauen, etwas in dunkelbraun hinüber- greifenden Farbenton. Wie lange sie haltbar sind , vermag Verf. noch nicht anzugeben. ScMefferdecker {Bonn). Duesberg, J., La Spermatogenese chez le rat [Mus decumanus Fall., variete albinos] (Inaug - Diss. Leipzig, Wilhelm Engelmann, 1908, 102 p. m. 2 Tfln. ; Sep. aus Arch. f. Zellforschung Bd. I u. II). Die dem eben getöteten Tiere entnommenen Hoden werden vorsichtig von ihrer Albuginea befreit, was bei der Ratte leicht ge- lingt. Es geschah dieses unter einer geringen Menge der verdünnten Fixierungsflüssigkeit. Dann kommt das Organ in die Fixierungs- flüssigkeit entweder ganz , oder nachdem es mit der Schere in kleine Stücke zerlegt ist. Im ersten Falle entnahm Verf. dem Hoden , nachdem er eine Zeitlang gehärtet war , eine dünne oberflächliche Schicht, die dann allein weiter fixiert und später verwandt wurde. Zur Fixierung wurden benutzt Eisessig-Sublimat (5 Prozent und die FLEMMiNGSche und Hermann sehe P'lüssigkeit (eine bis 6 Wochen) ; die letzteren ergaben die besten Präparate. Die Mitochondria wurde nach der Methode von Benda in der Modifikation von Meves und dem Verf. angewendet. (Diese Modifikation besteht hauptsächlich in der Anwendung einer frisch zubereiteten Lösung von Kristallviolett anstatt der von Grübler nach den ersten An- gaben von Benda gelieferten Lösung.) Die Mitochondria wurde XXVI, 1. Referate. 145 gleichfalls gut gefärbt in bestimmten Präparaten nach Flemming scher Lösung und nach Sublimat bei Färbung mit Eisenhämatoxylin. Schnitte durch den Nebenhoden mit den dort befindlichen Sperma- tozoen wurden mit der Goldchloridmethode von Ranvier (Zitronen- saft, einprozentige Goldchloridlösung, angesäuertes Wasser), be- handelt, bei der besonders der Spiralfaden gut hervortritt. Die er- wachsenen Spermatozoen wurden entweder lebend in physiologischer Kochsalzlösung untersucht, oder nach Antrocknung, oder nach Fixierung durch die Dämpfe einer 2prozentigen Osmiumsäurelösung: nach dieser Fixierung mitunter Färbung mit Alaunkarmin (24 Stunden) oder Eisenhämatoxylin. Mazeration der Spermatozoen wurde ausge- führt nach Jensen und Ballowitz. ScJiiefferdecker {Bonn). Ogushi 5 K. 5 Zur Herstellung von Demonstrationsprä- paraten des Amphibieneies (Anat. Anz. Bd. XXXIII, 1908, No. 15, p. 381—382). Verf. verfährt folgendermaßen: Er zieht einen dicken, hohen Ring stark erhitzten Kanadabalsams auf dem Objektträger, wie man es beim Einschließen der Knochen- oder ZahnschlifFe zu tun pflegt. Dann bringt er das Stück des Laiches, das vorher mit Chromessig- säure oder auch mit Zenker scher Flüssigkeit oder auch mit Sublimat allein behandelt worden ist, nachdem es ausgewaschen worden und in einer 0'5prozentigen Formalinlösung konserviert worden ist, in dieser Lösung in den Innenraum des Balsamringes. Hierbei muß man genau aufpassen, daß die Größe der Gallertmasse dem Inhalte des Balsamringes gleichkommt , weil sonst verschiedene Übelstände eintreten können , wie z. B. große Luftbläschen , die sich auch bei der Verflüssigung der Gallerthülle entwickeln. (Die Gallerthülle löst sich in der O'öprozentigen Formalinlösung im Laufe etwa eines halben Jahres von selbst auf.) Nun legt man ein schwach erhitztes Deckglas auf den Balsamring und drückt es nur leicht an. Nach- dem das Ganze abgekühlt ist , wird die erstarrte Oberfläche des Balsams lackiert, um das Deckglas sicher zu fixieren ; hierzu wird schwarzer Firnis verwandt. Die so hergestellten Präparate werden dann, vor Staub geschützt, ein halbes Jahr oder noch länger ruhig hingelegt, damit die Gallerte inzwischen die „Reifung" erlangt und von selbst vollkommen flüssig wird. Die eingeschlossenen Eier schwimmen dann in einer Flüssigkeit und lassen sich nach allen Richtungen rollen. Schrumpfung tritt nicht ein. Schiefferdecker {Bonn). Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 1. 10 146 Referate. XXVI, 1. C. 3Iikroorgani8men, IJarber, M. A. , The rate of multiplication of Bacillus coli at different temperatures (Journ. of infect. diseases vol. V, 1908, no. 4, p. 379). Der Apparat, den sich Verf. zur mikroskopischen Isolierung einzelner Bakterien konstruiert hat, besteht aus folgenden Teilen. Auf dem beweglichen Objekttisch wird eine gläserne feuchte Kammer plaziert, derart, daß sie durch den Mechanismus des Objekt- tisches hin- und hergeschoben werden kann. Über der feuchten Kammer liegt ein breites sterilisiertes Deck- glas ; unten in der Kammer steht etwas Wasser , die Seitenwände sind inwendig mit feuchtem Filtrierpapier bedeckt. Auf der Unter- seite des Deckglases hängen einige Tropfen steriler Nährbouillon (oder Gelatine oder Agar) und ein Tropfen der bakterienhaltigen Flüssigkeit. Von links kann eine sehr feine Pipette, deren Spitze in ein nach oben gebogenes Kapillarröhrchen ausgezogen ist, ein- geführt werden. Das andere Ende der Pipette ist mit einem Gummi- schlauch verbunden und ruht in einem Halter, der durch einen eigenen Schraubenmechanismus gehoben und gesenkt werden kann. Man bringt den Tropfen bakterienhaltiger Flüssigkeit mit Hilfe des beweglichen Objekttisches ins Gesichtsfeld des Mikroskops und hebt die Pipette so weit, daß die Spitze einen kleinen Teil der Flüssigkeit aufsaugt. Je nach dem Bakterienreichtum der letzteren werden einige oder auch nur ein einzelner Mikroorganismus in die Kapillare eindringen. Nötigenfalls führt man mit einem der am Deckgläschen hängenden Tnjpfen eine Verdünnung des Bakterienmaterials aus. Wegen der Einzelheiten der Konstruktion des Apparates ist auf die Originalabhandlung zu verweisen. Küster {Kiel). Niittall, G. H. F., a. Graham -Smith, G. S., The develop- m e n t o f P i r o p 1 a s m a c a n i s in c u 1 1 u r e (Parasitology vol. I, 1908, no. 3, p. 243—260). Piroplasma canis kultivierten die Verff. in einer Mischung von 0*5 cc doiibriniertem Blut und 0*5 cc einer 0*6- oder O'Sprozentigen Salzlösung; statt letzterer kam auch die gleiche Quantität folgender Lösung zur Verwendung: XXVI, 1. Referate. 147 Chlornatrium 0-95 Prozent Chlorkalium 0-025 „ Chlorcalcium 0*02 „ Natriumkarbonat 015 „ Dextrose 0"1 Destilliertes Wasser 100 cc. Küster (Kiel). Manicatide, Diagnostic bacteriologique de lameningite tuberculeuse (Compt. Rend. Soc. Biol. t. LXV , 1908, p. 523). Es wird folgende Methode zur Konstatierung der Tuberkel- bazillen bei tuberkulöser Meningitis empfohlen. Man füllt eine große Menge von sterilen Reagenzgläsern a 20, 40, 80 cc mit Rücken- markflüssigkeit; nach 10 bis 12 bis 24 Stunden erhält man in den Gläsern ein leichtes, manchmal spinuengewebeartiges Gerinnsel. Das frische Gerinnsel wird vorsichtig mit einer sterilen Platinnadel heraus- genommen, auf einen Objektträger ausgebreitet, in feine Fibrillen auseinandergelöst, dann fixiert man und färbt nach den gewöhnlichen Methoden. Die Bazillen sind manchmal leicht zu finden, manchmal liegen sie aber isoliert; es ist daher zu raten, von vielen Reagenz- gläsern Präparate anzufertigen. G. Seliber {Paris). Brückner , J. , Sur la fermentation des Sucres par le meningocoque et le micrococcus catarrhalis (Compt. Rend. Soc. Biol. t. LXIV, 1908, p. 765). Verf. gebraucht Ascites -Bouillon mit Neutralrot, um Meningo- coccus von Micrococcus catarrhalis zu unterscheiden; die Bouillon soll ein wenig alkalisch auf Lackmus reagieren. Neutralrot wird zu Ascites -Bouillon hinzugesetzt; diese behält eine leicht gelbliche Färbung. Die Rassen Meningococcus II und M. III geben dann in Bouillon mit ein Prozent Maltose am zweiten Tag eine kirschrote, leicht fluoreszierende Färbung, die dann in Rubinrot übergeht; mit Glukose erscheint am zweiten Tage eine kanariengelbe Färbung mit grüner Fluoreszenz, die in den folgenden Tagen stärker wird, andere Zuckerarten geben keine Färbung. Rasse Meningococcus I gibt dieselbe Reaktion mit Maltose, aber erst nach 5 Tagen, in Glukosenährlösung erhält man • eine kirschrote Färbung, die kaum fluoresziert; in Lackmusnährlösung wird weder Glukose nach Maltose von dieser Rasse angegriifen. Die beiden 10* 148 Heferute. XXVI, 1. Catarrlialisrassen führen keine Veränderungen in Ascites -Bouillon mit Neutralrot herbei. Wenn sich diese Reaktion für eine größere Menge von Rassen bestätigen sollte, so kann sie zur Ditferenzierung von Meningococcus und Micrococcus catarrhalis dienen. G. Seliber {Paris), Escalloil, J., et Sigre, A., Recherche de l'indol dans les cultures microbiennes a, l'aide du furfurol (Compt. Rend. Soc. Biol. t. LXV, 1908, p. 507). Zu 10 CG Kultur fügt man ebensoviel von einer frischen alko- liolisohen Furfurollösung (1 auf 50), dann Tropfen nach Tropfen reiner HCl liinzu ; enthält die Kultur Indol , so bekommt man eine orangegelbe Färbung; die Färbung erscheint sogleich nach dem Zu- fügen von HCl, aber es wird empfohlen, so lange mit dem Zufügen fortzufahren, bis die Färbung nicht mehr intensiver wird. Bei Er- wärmung geht die Reaktion schneller. Es wurden auf Indol Coli- bazillen, Choleravibriouen und Diphtheriebazillen untersucht. G. Seliber (Paris). Buard^ G., Recherche de l'indol dans les cultures microbiennes (Compt. Rend. Soc. Biol. t. LXV, 1908, p. 158). Zu 10 cc der Kultur in Pepton wasser (nach 15 bis 20 Stunden im Thermostaten) fügt man 5 bis 6 cc absoluten Alkohol, man mischt und gibt 1 cc alkoholischer Vanillinlösung (0*02 Prozent) zu und endlich 3 cc reiner Salzsäure. Mit Indol erhält man eine Rosafärbung, die nach einigen Stunden in Magentarotfärbung oder Rotviolettfärbung übergeht ; bei leichter Erwärmung geht die Reaktion schneller vor sich. Pepton- Defresne gibt Rosafärbung mit Safrannuance. Diese von Deniges empfohlene Reaktion ist nach dem Verf. derjenigen von NoNNOTTE und Demanche ^ vorzuziehen. — Pepton Witte und Defresne geben die besten Resultate. G. Seliber (Paris). Siffre , A., Au sujet du rouge neutre comme indice du Colibacille (Compt. Rend. Soc. Biol. t. LXVI, 1909, p. 153). Verf. prüft, ob Bouillon von Sauvage (vgl. Braun, Le rouge neutre et le diagnostic rapide de la souillure des eaux de boisson ') Vgl. diese Zeitschr. Bd. XXV, 1908, p. 361. XXVI, 1. Referate. 149 par le coli bacille ; Bull, de l'Inst. Pasteur 1906, p. 5G3) mit Glukose, Laktose oder Dextrose ä 1 Prozent zur Differenzierung von Colibazillen zu gebrauchen ist. p]s wird gefunden , daß B. pyo- cyaneus, Paratyphus (Schottmüller und Saquepee) U; a. mit Neutral- rot eine gelbe Fluoreszenz geben ; wenn diese nicht die charakteristische kanariengelbe Färbung des Colitypus ist, so verhalten sich viele Coli- bacillusstämme aus Wasser und Fäces ebenso. Neutralrot kann daher nicht als spezifisches Reagenz für Colibazillus angesehen werden. Um als Colibazillus sicher erkannt zu werden, muß ein Bazillus auch die anderen üblichen Reaktionen zeigen. G. Scliber {Paris). Harrisou , F. C. , a. Tan der Leck , J. , A e s c u 1 i n b i 1 e s a 1 1 media for water analysis (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 2, Bd. XXII, 1909, No. 18/23, p. 547). Harrison, F. C, a. Yan der Leck, J. , Aesculin bile salt media for milk analysis (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 2, Bd. XXII, 1909, No. 18/23, p. 551). Aesculin wird durch bestimmte Mikroorganismen hydrolytisch gespalten, derart, daß Zucker und Aesculatin entsteht. Das letztere gibt mit Eisen (zitronensaurem) eine dunkelbraune Verbindung. Verff. stellen sich ihre Nährböden folgendermaßen her: Pepton (Witte) 1--2 Prozent Taurocholsaures Natrium 0'5 Aesculin 0*1 Eisen, zitronensaures 0'05 Wasser 100 cc. Die Reaktion, welche z. B. unter dem Einfluß von B. coli und B. lactis aerogenes eintritt, wird durch folgende Gleichung veranschaulicht: Aesculin Zucker Aesculatin. Die Kolonien der wirksamen Bakterienspezies bekommen auf den Aesculinnährböden einen schwärzlichen Hof. Verff. benutzen die Nährböden auch zur bakteriologischen Prü- fung von Milch. Küster (Kiel). Fontes, A., Untersuchungen über die chemische Natur der den Tuberkelbazillen eigenen Fette und W a c h s a r t e n und über d a s P h ä n o m e n d e r S ä u r e - resistenz. Differentialdiagnose der Tuberkel- u n d P s e u d 0 1 u b e r k e 1 b a z i 1 1 e n. T u b e r k e 1 b a z i 1 1 e n- 77 77 150 Referate. XXVI, 1. graniilationen (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. XCIX, 1909, H. 3, p. 317). Verf. empfiehlt zur Unterscheidung der echten von den unechten Tuberkelbazillen folgendes Verfahren: 1) Färben der Präparate mit Ziehls Karbolfuchsin. 2) Waschen in Leitungswasser. 3) Etwa 2 Minuten in Karbolkristallviolett färben. 4) Behandlung mit Lugol, bis sich kein Metallspiegel mehr bildet ; Behandlung mit Acetonalkohol (Aceton und Alkohol in gleichen Teilen). 5) Waschen in Leitungswasser. 6) Färben mit Methylenblaulösung. Die Tuberkelbazillen erscheinen rot gefärbt und enthalten im Innern stark violett gefärbte, durch Zwischenräume getrennte Granulationen; die Pseudotuberkelbazillen erscheinen violett gefärbt und ohne roten Saum und weisen dichtere Granulationen auf. Küster {Kiel). Gutzeit, E., Die Bakterien im Kreislauf des Stoffes in der Natur und im Haushalt des Menschen. [Aus Natur- u. Geisteswelt, 233. Bändch.] Leipzig (B. G. Teubner) 1909. Mit 13 Abbild, u. 138 pp. Das Büchlein, das als populäre Einleitung in die Bakteriologie und insbesondere die technisch-bakteriologischen Fragen sehr empfohlen werden kann, behandelt im zweiten Kapitel die Methoden der Bak- terienzüclitung. Küster {Kiel). X>. Botanisches. 31üllcr, lÄ., Mikroskopisches und physiologisches Prak- tikum der Botanik für Lehrer. Zweiter Teil: Kryp- togamen. Mit 1G8 vom Verf. entworfenen Figuren. Leipzig u. Berlin (B. G. Teubner) 1908. 165 pp. geb. 4 M. Was über den ersten Teil des Werkchens seiner Zeit gesagt worden ist\ kann bei Erscheinen des neuen, zweiten, ebenfalls gut redigierten Teiles wiederholt werden. Es werden von den Pterido- *) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XXIV, 1907, p. 208. XXVI, 1. Referate. 151 phyten bis zu den Bakterien alle Gruppen der Kryptogamen nach ihrer Anatomie, nach Zellenform und Zelleninhalt besprochen und ihre Physiologie , insbesondere ihre Ernährungsphysiologie und die Methoden ihrer künstlichen Züchtung behandelt. Küster {Kiel). Nestler, A. , Ein einfaches Verfahren zum Nachweise der Benzoesäure in der Preißelbeere und Moos- beere (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. XXVII, 1909, H. 2, p. 63). Eine einzige Preißelbeere (Vaccinium vitis Idaea) genügt , um mit Hilfe des Nestler sehen Sublimierungsverfahrens den Gehalt der Frucht an Benzoesäure nachzuweisen. Eine getrocknete Beere wird zerkleinert, die Stückchen werden auf dem Boden eines Uhrschälchen (etwa 7 cm Durchmesser, 1 mm dick) zu einem Häufchen vereinigt ; mau bedeckt das Schälchen mit einer runden Glasplatte von etwa 10 cm Durchmesser und 1*5 mm Dicke und erhitzt mit einer ungefähr ^/^ cm langen Mikroflamme, deren Spitze etwa 12 cm vom Drahtnetz unter dem Uhrschälchen entfernt ist. Auf der Glasplatte trägt man außen zur Kühlung etwas Wasser auf: genau über dem in der Uhrschale befindlichen Objekt eine größere Menge , einige kleine Tropfen im Kreise herum. Nach 7 bis 10 Minuten erhält man aus der Preißel- beere einen starken Beschlag : „Zahlreiche Aggregate mit öfters sehr langen , flachen , prismatischen Bildungen , die am Ende zerschlitzt sind , ferner Einzelkristalle , die sowohl nach ihrer Form wie nach den sonstigen Eigenschaften (in Natronlauge gelöst und durch Salz- säure abgeschieden) als Benzoesäure charakterisiert sind." Die durch Sublimation erhaltenen dünnen Beschläge von Benzoesäure verdunsten bei Zimmertemperatur in wenigen Stunden vollständig. Auch die Moosbeere (Vaccinium Oxycoccus) enthält Benzoesäure, allerdings nicht so reichlich wie die Preißelbeere. In der Heidel- beere (V. Myrtillus) und der Rauschbeere (V. uliginosum) konnte keine Benzoesäure nachgewiesen werden. — Die vom Verf. vorgeschlagene Methode ist auch zum Nachweis geringer Mengen Benzoesäure in Essig-Marmeladen oder Fett oder in Benzoeharz und Tolubalsam geeignet; bei Verarbeitung des letz- teren schlägt sich außer Benzoesäure auch noch Zimtsäure nieder. Küster {Kiel). Zijlstra, K., Die Gestalt der Markstrahlen im sekun- dären Holz (Recueil Travaux botan. Neerlandais vol. V, 1908). 152 Referate. XXVI, 1. Verf. sägt ans Quer.scheiben alter Baumstämme , um den Ver- lauf der Markstralilen zu erforschen, in radialer Richtung rechteckig prismatische Stücke heraus, derart, daß die kleinen Endflächen der Rinde bzw. dem Mark zugewandt sind, die Anzahl der Jahresringe in dem Prisma wird bestimmt, dann wird es mit der Säge in kleine, zu den Endflächen parallele Scheibchen zerlegt. Die der Rinde zu- gewandte Flächen werden durch Abhobeln und Abreiben mit Sand- papier geglättet; die Markstrahlen treten alsdann deutlich auf dunklem Hintergrund hervor. Auf der dem Kambium zugekehrten Endfläche wählte Verf. mehrere Markstrahlen aus, bezeichnete jeden mit einem Buchstaben und ebenso in den folgenden soliden Flächen die entsprechenden Markstrahlspuren. Liegen zahlreiche Markstrahlen dicht beieinander, so bringt die regelmäßige Form und gleiche Größe der Scheibchen Aushilfe , da man die Koordinaten des Ober- und ünterendes des Markstrahles in mehreren Scheibchen bestimmen kann. Küste7^ {Kiel). Stoklasa, J. , u. Ernest, Ad., Beiträge zur Lösung der Frage der chemischen Natur des Wurzel- sekretes (Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. XXXVI, 1908, H. 1, p. 55). Die Nährlösung, in der die Verflf. ihre Versuchspflanzen auf- zogen (Hordeum, Zea) enthielt auf einen Liter destillierten Wassers : Calciuranitrat 1 g Kaliumchlorid 0*25 „ Magnesiunisulfat 025 „ Dikaliumphosphat 0-75 „ Ferrophosphat 0*10 „ Calciumsilikat 0*25 - Küster {Kiel). Renecke, W. , Die von der ÜRONEsche Nährsalzlösung (Zeitschr. f. Bot. Bd. I, 1909, No. 4, p. 235). Kritische Nachprüfung der von v. d. Crone^ veröfi'entlichten Angaben über die verschiedenen bisher üblichen Nährsalzlösungen und die von ihm selbst zusammengesetzte neue Mischung ergaben folgendes. ') Diasertation Bonn, 1904. XXVI, 1. Referate. I53 In allen Nährlösungen, in welchen die Versuchsobjekte des ge- nannten Autors zur Chlorose neigten , besteht eine verminderte Lös- lichkeit des Eisens im Vergleich zu solchen Lösungen, in welchen gesunde Pflanzen erzogen wurden; insonderheit bedingt Zufuhr lös- licher Phosphate, auch des sauren Kaliumphosphates, zu Nährlösungen, welche Eisenphosphat als Eisensalz führen, eine verminderte Löslich- keit des Eisens. Die Annahme , daß Phosphate an sich eine von der Eisenzufuhr unabhängige Chlorose hervorrufen können, läßt sich nicht stützen. Ein Verzug der v. d. Crone sehen Nährlösung besteht darin, daß in der neutralen Flüssigkeit, die Ferro- und Tertiärcalcium- phosphat als einzige Fe- und P-quellen enthält, die Wurzeln vieler Pflanzen besser gedeihen als in angesäuerten Lösungen, vorausgesetzt, daß das der Pflanze zugängliche Eisen ihr genügt. Wegen der physiologischen Ergebnisse der Arbeit muß auf das Original verwiesen werden. Küster {Kiel). Vouk, YaL, La üb färbe und Chloroplastenbildung bei immergrünen Holzgewächsen (Sitzber. d. K. Akad. Wiss. Wien, mathem.-naturwiss. Kl., Bd. CXVII , Abt. 1, Dezember 1908, p. 1337). Zum Untersuchen von Chlorophyllkörnern bediente sich Verf. der von Zimmermann vorgeschlagenen Methoden. Als Fixiermittel bewährte sich Sublimat-Pikrinsäure — wässerige gesättigte Lösungen von Sublimat und Pikrinsäure zu gleichen Teilen gemischt — , in welcher die Objekte 12 bis 24 Stunden oder noch länger verbleiben ; dann Auswaschen mit Wasser, Alkohol steigender Konzentration bis zu 75 Prozent. Die Handschnitte werden nach Zimmermanns Ver- fahren mit „Säurefuchsin B" gefärbt; Jodgrünfärbung erwies sich als weniger brauchbar. Vor der Eintragung in die wässerige Säure- fuchsinlösung wurden die Schnitte in Alkohol abnehmender Konzen- tration übertragen; in der Farblösung blieben sie 48 Stunden, oft noch länger; dann Auswaschen mit Wasser (2 bis 4 Minuten), Ent- wässern durch Phenol oder Alkohol steigender Konzentration, Nelkenöl, Kanadabalsam. Küster {Kiel). Bullland, W., Beiträge zur Kenntnis der Permeabilität der Plasmahaut (Jahrb. f. wiss. Bot., Bd. XLVI, 1908, H. 1, p. 1—54). Verf. prüfte die Permeabilität der Plasmahaut zahlreichen Farb- stoffen und nichtgefärbten Verbindungen gegenüber ; uns interessieren 154 Referate. XXVI, 1. hier besonders die durch die Untersuchungen mit Farbstoffen ge- vvünuenen Resultate, welche zur Beurteilung der intravitalen Färbung wiclitige neue Beiträge bringen. Die von Overton aufgestellte These^, nach welcher ein weit- gehender Parallelismus zwischen der Schnelligkeit der Aufnahme organischer Farbstoffe und der Leichtigkeit, mit welcher diese durch Lösungen von Cholesterin usw. gelöst werden, bestehen soll, läßt sich nach Ansicht des Verf. nicht aufrecht erhalten: basische Farbstoffe werden unabhängig von dem Grad ihrer Lipoidlöslichkeit in die Zellen aufgenommen ; das in Lipoiden sehr schwer lösliche Malachitgrün und Thionin werden mit großer Schnelligkeit, das sehr leicht lösliche Rhodamin wird ungemein langsam aufgenommen ; mit großer Schnelligkeit wird Methylengrün, das absolut lipoidunlöslich ist, aufgenommen. Die Säure-, speziell die Sulfosäurefarbstoflfe werden im allge- meinen nicht aufgenommen; eine Beziehung zur Lipoidlöslichkeit ist auch hier nicht vorhanden : „so konnten mehrere sehr leicht fett- lösliche Sulfosäureverbindungen (Wollviolett usw.) namhaft gemacht werden, welche absolut nicht eindringen, im Gegensatz zu andern, so gut wie unlöslichen oder völlig unlöslichen , welche regelmäßig oder doch in einzelnen Fällen aufgenommen werden. Literessant ist z. B., daß von Phthaleinen nur das Rhodamin, wenn auch sehr langsam aufgenommen wird, welches basische Eigenschaften hat, daß dagegen die übrigen Phthaleine , die zum Teil leicht fettlöslich sind, die aber nur sauren Charakter haben, nicht eindringen." Eine Erklärung für den Unterschied im Verhalten der basischen und der sauren Farbstoffe kann Verf. nicht geben. Den Eintritt von Neutralsalzen in Spirogyrazellen weist Verf. folgendermaßen nach : überträgt man die Alge^ifaden aus einer sehr verdünnten Toluylenrotlösung , bevor es zum Ausfallen des Tannats kommt, nach gründlichem Abspülen in die verdünnte Lösung einer der im folgenden genannten Neutralsalze , so findet infolge der aus- salzenden Wirkung in kürzester Frist das Ausfallen des Tannats statt, in 0'2- bis 0"5prozentigen Lösungen KNO3 oder NaNOg schon nach Bruchteilen einer Minute; ähnlich wirken die entsprechenden Sulfate; die Chloride wirken etwas langsamer, besonders CaCl« ; aucli Ca(N03)2 wird offenbar langsamer als die Alkalinitrate aufgenommen. „Noch schöner als mit Toluylenrot kann man diese Reaktionen mit einem ') Vf^l. diese Zeitschr. Bd. XVII, 1900, p. 334. XXVI, 1. Referate. 155 so außerordentlich schwer eindringenden Farbstoff wie Rhodamin er- halten. Dagegen ist z. B. Methylenblau nicht geeignet, weil hier der Salpeter den in den Wandungen gespeicherten Farbstoff verdrängt und dadurch möglicherweise auch dem Zellinnern weiteres freies Methylenblau zuführen könnte^ was dann ebenfalls zur Ausfällung führen würde." Küster {Kiel). Klllilaud, W., Die Bedeutung der Kollo idalnatur wässe- riger F ar bsto f f lösungen für ihr Eindringen in lebende Zellen (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. XXVIa, 1908, H. 10, p. 772). Die Lösungen zahlreicher organischer künstlicher Farbstoffe sind durch ihr Verhalten bei Pergamentdialyse wie durch ihre Elek- trolytfällbarkeit als kolloidal erkannt worden: die Sulfosäurefarbstoffe werden als negativ geladene Kolloide durch ein- , zwei- und drei- wertige Rationeu (H+, Na+, Ca++, Ni++, Cu + ^, Fe+++, AH-++), einige positive basische Farbstoffe mit 0H~ ausgeflockt^. Ein weiteres Hilfsmittel zur Erforschung der kolloidalen Farbstofflösungen gibt das Ultramikroskop an die Hand : manche Farbstoffe liefern homogene Lösungen, andere kolloidal-heterogene. Mit der Aufnahme der Farbstoffe in lebende Zellen hat der Grad derKolloidität nach Verf. nichts zu tun. Unter den basischen Farbstoffen werden gerade manche kolloidale mit besonderer Geschwindigkeit aufgenommen, die mäßig- kolloidalen Toluylenrothydrochlorid , Dahlia und Nilblau, der stark- kolloidale Prune pure und die hochkolloidale Toluylenrotbase dringen rasch in die Zelle ein. Von den Sulfosäurefarbstoffen dringt z. B. die hochkolloidale Methylorangelösung in manche Zellen ein, während echt- gelöste Farbstoffe wie Wollviolett, Erioglaucin u. a. nicht eindringen. Küste?^ {Kiel), Strigl, M., Der Thallus von Balanophora, anatomisch- physiologisch geschildert (Sitzungsber. d. K. Akad. Wiss. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVH, 1908, Abt. 1, p. 1127). Die Handschnitte wurden durch Behandlung mit Äther vom Balanophorln befreit. Käste?- {Kiel). 1) \g\. Teague, 0., u. BuxTON, B. H., Die Agglutination in physi- kalischer Hinsicht. IV. Die Ausflockung von Anilinfarben (Zeitschr. f. physik. Chemie Bd. LX, 1907, p. 469). 156 Referate. XXVI, 1. Xokazawa, R. , Zwei Saccliaromyceten aus Sake liefe (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 2, Bd. XXII, 1909, No. 18/23, p. 529). Verf. kultivierte Hefen auf folgenden Lösungen: 1) Ungehopfte Bierwürze von 12 Prozent B. 2) Neutrales Hefenwasser nach Will^ mit 5 Prozent Saccharose. 3) Peptonlösung, welche 0-5 g CaHPO^ 4-55 „ KH^PO, 2-1 „ MgSO^ 20*0 „ Pepton Witte im Liter enthält. 4) Die gleiche Peptonlösung mit Zusatz von 5 Prozent Saccharose. 5) Nährlösung nach Kossowicz^ von folgender Zu- sammensetzung : 5 Prozent Saccharose 0-4 „ KCl 0-4 „ (NH.XHPO, 0-4 „ MgSO, 0-04 ,. CaHPO^. Küster {Kiel). Wehmer, C, Nachweis des Hausschwammes (Merulius) auf kulturellem Wege (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 2, Bd. XXII, 1909, No. 18/23, p. 652). Aus dem Holz, das auf Merulius geprüft werden soll, läßt man im feuchten Raum Myzel hervorwuchern , von welchem Proben auf 2prozentigen Nähragar übertragen werden. Von einer einwandfreien reinen Kultur werden Überimpfungen auf lOprozentige Wurzelgelatine oder -agar und gekochte Kartoffeln gemacht (Reagenzglaskulturen) und dann bei 20^ C der weiteren Entwicklung überlassen. Die auf pilzkrankem auftretenden Arten, die mit Merulius verwechselt werden könnten , unterscheiden sich von diesem durch ihr charakteristisches Verhalten auf den genannten Nährböden. „Merulius zeichnet sich durch eine vielfach größere Wachs- turasschnelligkeit unter den gewählten Bedingungen aus, die Kulturen sind durchweg schneeweiß (voluminöser, watteartiger Myzel) nach ^) Will, H., Hefenwasser zur biologischen Analyse (Zeitschr. f, ges. Brauwesen Bd. XXIV, 1901, p. 289). 2) Vgl. Zeitschr. f. d. landwirtsch. Versuchs wes. in Österreich 1903. XXVI, 1. lieferate. I57 einigen Wochen zusammenfallend ; Gelbfärbung fast nur bei Substrat- hyphen (Agar, Gelatine)." „Coniophora: Myzel stets gelblich (creme- bis hell lehm- farben), nie schneeweiß, nicht watteartig, sondern locker anliegend. Pigmentbildung! (gelbbraun bis hellbraun)." „Polyporus vaporarius: Kultur stets schneeweiß (wie Merulius), auch Substrathyphen auf Gelatine und Agar stets farblos ! Wachstum weit träger, auch nach langer Zeit (Wochen, Monate) wenig ergiebig, selten über die ganze Oberfläche sich ausdehnend. Etwas besser in Erlenmeyer - Kolben auf Fließpapier, mit Zucker- lösung getränkt , fortkommend , hier auch kleine Fruchtkörper ent- stehend , stets alles schneeweiß (Coniophora bildet hier feine bräun- liche Stränge)." Besonders charakteristisch ist das Verhalten der Pilze auf Kar- toffel: „Coniophora bedeckt die Stücke mit dichtem, hell creme- farbenen Überzug , Merulius umwächst sie rasch mit schneeigem, watteartigem Geflecht, Polyporus wächst ausnehmend kümmerlich in kleinen , weißen , sehr langsam sich ausdehnenden Rasen oder geht kaum an." „Gelatine wird von allen dreien nach einiger Zeit verflüssigt, am trägsten wieder von Polyporus , hier ohne jede Verfärbung ins Gelbliche , etwas schneller von den beiden anderen (Gelbfärbung !), aber selbst der besser wachsende Merulius erweicht dieselbe erst allmählich, ist also in den ersten ein bis 2 Wochen gewöhnlich noch ohne Wirkung; die verflüssigte Masse ist schließlich hell- bis dunkler gelbbraun. Anscheinend treten die Enzyme erst aus toten Zellen aus." Küster {Kiel), Overton, J. B. , On the Organization of the Nuclei in the pollen mothercells of certain plants, with especial reference to the permanence of the chromosomes (Ann. of Bot. vol. XXIII, 1909, p. 19). Bei Untersuchung der PoUenmutterzeUen von Thalictrum pur- purascens gaben Essigsäure-Alkohol und Essigsäure-Alkohol-Chloroform nach Carnoy die besten Resultate. Verf. erhielt von allen post- synaptischen Stadien gute Bilder. Flemmings Chrom-Osmium-Essig- säure war für Untersuchung der Prophasen geeignet, war aber wertlos für die Untersuchung postsynaptischer Stadien. Gute Resul- tate erhielt Verf. bei Fixierung der Antheren in Flemming scher (stärkerer) Flüssigkeit nach Vorbehandlung nach Carnoy. Flemmings 158 Referate. XXVI. 1. Flüssigkeit in ihrer stärkeren Modifikation lieferte bei Untersuchung von Calycanthus floridus und Richardia africana gute Resultate. — Bei Untersuchung von Thalictrum wurde auch einprozentige Lösung von Platinchlorid benutzt. Nach Beizung in 2prozentiger Lösung von Kaliumpermanganat wurden die Schnitte mit Flemmings Dreifarbengemisch oder mit Heidenhains Eisenhämatoxylin gefärbt. Küster (Kiel). Beer, R., On Elaioplasts (Ann. of Bot. vol. XXIII, 1909, p. 63). Mikrochemisches Verhalten der vom Verf. in den Haaren von Gaillardia gefundenen Elaioplasten. Küster (Kiel). Breiicllley , W. E., On the strength and development of the grain of wheat [Triticum vulgare] (Ann. of Bot. vol. LXXXIX, 1909, p..ll7). Gute Resultate erhielt Verf. , wenn er die Schnitte 5 Stunden oder länger mit sehr verdünnter Hämatoxylinlösung (nach Delafield) überfärUte, in Wasser wusch , mit sehr verdünnter Salzsäure über- spülte (5 Tropfen Salzsäure auf 100 cc TOprozeutigen Alkohol) und dann bis zur Blaufärbung in Leitungswasser stellte ; hierauf Färbung mit Orange G , Entwässerung, Nelkenöl, Xylol , Kanadabalsam. — Auch Eisenhämatoxylin nach Heidenhain bewährte sich sehr gut. Küster (Kiel). Senn, G., Die Gestalt- und Lageveränderunug der Pflanze nclirom atophoren. Mit einer Beilage: Die Lichtbrechung der lebenden Pflanzenzelle. Leipzig (W. Engelmann) 1908. Mit 83 Textfiguren und 9 Tfln. ; XV und 397 pp. 20 M. Die Peristromialfortsätze, mit welchen sich nach der Auffassung des Verf. die Chlorophyllkörner in den Zellen vorwärtsbewegen, sind an lebendem Material oft schwer zu sehen. „In frischem Zu- stande haben die Chloroplasten bekanntlich eine meist abgerundete, jedenfalls scharf umgrenzte Gestalt; in fixierten und gefärbten Prä- paraten dagegen, und zwar gerade in den besten, die absolut nicht ge- schrumpft sind, erscheinen sie sternförmig ausgezackt. Ihre Zipfel gehen in mehr oder weniger deutlich sichtbare Stränge über." Verf. schlägt vor, Stücke von Laubblättern in siedendem Alkohol oder in alkoholischer Sublimatlösung zu fixieren und mit Säure- XXVI, 1. Referate. 159 fuchsin zu färben : Verf. beliandelte die Mikrotomschnitte mit einer Lösung des Farbstoffs in GGprozentigem Alkohol, dem behufs rascherer Wirkung etwas Jodalkohol zugesetzt war ; die sehr stark überfärbten Schnitte lassen sich durch eine gesättigte Lösung von Jod in 30pro- zentigem Alkohol sehr rasch so stark differenzieren , so daß nur noch die Chromatophoren und die Zellenkerne gefärbt bleiben. Die Pseudopodien der Chromatophoren treten alsdann aus dem um- gebenden Protoplasma sehr deutlich hervor. Mit dem Dreifarbengemisch erhielt Verf. nach Fixierung mit Flemmings Gemisch in den Blattstielen von Menyanthes trifoliata eine deutlich grauviolette Färbung der Chloroplasten und der' von ihnen ausgehenden Plasmastränge ; das übrige Protoplasma blieb farblos oder färbte sich schwach grau. „Aber auch mit dieser Methode konnte ich keinen deutlichen Farbenunterschied zwischen dem Stroma und dem dieses umschließenden Peristromium erzielen. Die einzige konstatierbare Differenz zwischen diesen beiden Organen be- stand darin , daß die Färbung der zum Peristromium gehörenden Teile rascher (in etwa 2^/2 Jahren) verblaßte als das Stroma." Jod färbt das Peristromium gelb, und zwar intensiver gelb als das umgebende Protoplasma und minder intensiv als das Stroma ; das Peristromium der mit Jod behandelten Zelle kann daher nur dann vom Stroma scharf unterschieden werden, wenn letzterer noch sein Chlorophyll enthielt. Der letzte Abschnitt des Buches enthält neben anderem Anwei- sungen zur optischen Untersuchung der Zellen. Küster {Kiel). KnoU, Fr., Über netzartige Protoplasmadifferen- zierungen und Chloroplastenbewegung (Sitzungs ber. d. K. Akad. Wiss. Wien, math.-naturw. KL, Bd. CXVIl, 1908, Abt. 1, p. 1227). Die von Senn — vergleiche das vorangehende Referat — ge- schilderte Sternform fixierter Chloroplaste, aus welcher Senn auf das Vorhandensein von Pseudopodien schließt, hält Verf. für Artefakte, die namentlich der Behandlung mit ungeeigneten Fixierungsmitteln (kochender Alkohol) ihre Entstehung verdanken. Verf. empfiehlt die von LiDFORSS^ vorgeschlagene Methode — Einwirkung von Osmium- dämpfen und nachfolgende Behandlung mit Alkohol steigender Kon- 1) Über kinoplasmatische Verbindungsfäden zwischen Zellkern und Chromatophoren (Lunds Univ. Arssbrifter, N. F., Bd. IV, No. 1). 160 Referate. XXVI, 1. zentration: die Cbloroplasten schrumpfen etwa um ein Viertel, ohne ihre ursprüngliche Form zu verlieren; Sternform tritt niemals auf; das Peristroraium ist gut erkennbar. Küster {Kiel). Neinec, B., Zur Mikrochemie der Chromosomen (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. XXVII, 1909, H. 1, p. 21). Die Chromosome der vom Verf. untersuchten Pflanzen sind in heißem Wasser leicht löslich. Taucht man lebendige Wurzelspitzen von Vicia faba oder AUium Cepa in Wasser von 96 bis 99^ C und läßt sie in diesem 5 Sekunden, so zeigt sich bei nachfolgender Untersuchung in Wasser (bzw. nach Fixierung in Alkohol oder Flemming scher Lösung), daß die Chromosome stark gequollen oder aufgelöst sind, meist sind allerdings nur ihre peripheren Teile gelöst oder stark vakuolisiert ; die zentralen sind zwar noch erhalten, färben sich aber mit den sog. Kernfarbstoffen sehr schwach. Ruhende Kerne werden nicht angegriffen, Spireme verhalten sich wie schon differenzierte Chromosome. Läßt man das heiße Wasser 10 bis 30 Sekunden einwirken, so löst sich der ganze Inhalt der Chromosome restlos : „An Wurzel- spitzen, die gleich nach Behandlung mit heißem Wasser in Wasser oder Glyzerin untersucht werden, findet man ihre hyalinen, struktur- losen, deutlichen Abdrücke, ähnlich denen, welche Oes"'^ nach auto- lytischer Lösung der Chromosome gefunden hat. An fixierten Prä- paraten sind allerdings in diesen Abdrücken noch spärliche Körnchen oder Lamellen zu finden, die vielleicht erst bei der Fixierung entstehen." Nach 3 bis 5 Minuten währender Heißwasserbehandlung er- scheinen an nicht fixierten Objekten an Stelle der Chromosome vakuolenförmige Höhlungen in dem kernig - vakuoligen oder fast homogen koagulierten Cytoplasma. An fixierten Objekten erscheinen im Innern der Chromosomennegative spärliche kernige oder lamellen- artige Strukturen ; daneben findet man völlig homogene , leere Ne- gative. Ruhende Kerne der meristematischen Zellen sind höchstens an der Peripherie vakuolig, die Kerne der Dauergewebe sind im- verändert und färben sich kräftig. Alkoholmaterial (Wurzeln) verhält sich ähnlich wie frisches Material ; die Chromosomen bleiben löslich ; jedoch muß man sie um so länger der Einwirkung des heißen Alkohols aussetzen, je länger sich das Material in Alkohol befand. Die Chromosome des Alkohol- ^) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XXV, 1908, p. 127. XXVI, 1. Referate. 161 materials quellen bei der lleißwasserbehancllung nicht so stark auf wie die des frischen Materials. Bei Allium Cepa (Wurzelspitzen) wurden nach einstündiger Behandlung mit 96prozentigem Alkohol und 30 bis 60 Sekunden währender Einwirkung von heißem Wasser (96 bis 99^ C) die Chromosome ganz ausgehöhlt, während die ruhenden Kerne gar nicht angegriffen wurden. Bei den Nukleinkörpern der Zellenkerne von Cucurbita Pepo zeigte sich, daß sie in heißem Wasser unverändert bleiben, während die Chromosome ausgehöhlt und gelöst werden. Verf. kommt zu dem Schluß, daß die Chromosome substantiell von dem Kernreticulum (wo keine Chromatinkörper vorhanden sind) ebenso wie von den Chromatinkörperchen verschieden sind. „Wenn sich der Kern zur Mitose vorbereitet, so beginnen in seinem Faden- werk Substanzen aufzutreten, welche in heißem Wasser löslich sind. Offenbar erfährt die Substanz des Kernreticulums eine chemische Veränderung, welche schließlich zu seiner Verwandlung in ein in heißem Wasser lösliches Chromatin führt." „Zuweilen wird das sog. achromatische Kerngerüst (Linin- Karyoplastin) mit dem Cytoplastin d. h. mit der als Plastin be- zeichneten im Magensaft nicht verdaubaren Grundsubstanz des Cyto- plasmas identifiziert. Man kann sich leicht überzeugen , daß das unrichtig ist. Mit Alkohol- , noch besser aber mit Pikriueisessig- schwefelsäure fixierte und mit Alkohol entfärbte Objekte sind zu diesem Nachweis am besten geeignet. An Objektträger aufgeklebte Schnitte kommen auf 24 Stunden in eine einprozentige wässerige Lösung von KOH. Das Cytoplasma erscheint dann gleich wie die Nukleolen ungelöst , ebenso die Fasern der Teilungsspindel , der sonstige Kerninhalt verschwindet aber vollständig. Auch die Chromo- somen lösen sich ganz oder bis auf einen kleinen Rest auf." Küster {Kiel). Gomont, M. , Conseils aux voyageurs pour la pre- paration des algues (Journ. de Bot. t. XX, 1906, p. 18). Einige Winke , betreffend die Präparation kleiner und großer Algen. Bei der Konservierung von Algen, die zu mikroskopischen Untersuchungen dienen sollen, vermeide mau Formol; 90prozentiger Alkohol ist zu empfehlen, Cyanophyceen werden durch ihn allerdings sehr geschädigt. Pikrinsäure gibt bei Konservierung grüner Süßwasseralgen Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 1. 11 ^ßo Referate. XXVI, 1. gute Resultate ; man verwende sie in konzentrierten Lösungen. Dem Alkohol setzt man vorteilhafterweise ertwas Glyzerin zu. Küster {Halle a. S.). E, Mineralogisch - Petrograj}hiscTies. Physikalisches, Wright, F. E., Measurement of Extinction Angles in the Thin S ection (Americ. Journ. of Science vol. XXVI, 1908, p. 349—390). Der Verf. gibt zunächst eine ausführliche Theorie für das Problem: Wann zeigt eine Kristallplatte im Polarisationsmikroskop Dunkelheit und wie ändert sich die Lichtintensität bei kleinen Ab- weichungen von dieser Lage der vollkommenen Auslöschung? Neu ist besonders hinsichtlich des zweiten Teils dieses Problems die Dar- stellung der Intensität des aus dem Analysator austretenden Lichtes mittels eines Diagramms, welches diese Intensität als Funktion des Winkels der Polarisatoren angibt (für Abweichungen bis zu 1^ von der gekreuzten Stellung) sowie auch als Funktion von der Ein- stellung des Objekttisches am Mikroskop; letztere Abhängigkeit wird für Abweichungen bis zu 2^ von der Auslöschungslage des Prä- parates graphisch dargestellt. Aus den Kurven geht hervor, daß für alle Punkte zwischen 89^ 4' und 90^ 56' die Platte vollkommen dunkel unter dem Mikroskop erscheinen muß , daß aber für größere Abweichungen eine Auf- hellung des Gesichtsfeldes nachweisbar sein muß. Zur Feststellung dieser Aufhellung werden in dem nunmehr folgenden mehr praktischen Teil neue Hilfsmittel beschrieben und auch eigene Prüfungen der früheren Konstruktionen (sensitive Farben- platte, Brav Ais' Stöberplatte, Wrights Kombinationskeil, Calde- RONS Kalzitplatte, Traube s Glimmerplatte, Sommerfeldts Gips- Zwillingsplatte, Quarzzwillingsplatte, Binikolokular, BERTRAxo-Platte, Nakamuras Ilalbschattenplatte, Kobells und Brezinas- Kalzitplatten) mitgeteilt. Die neuen Hilfspräparate des Verfassers teilen das Gesichtsfeld des für paralleles Licht eingestellten Mikroskops in vier Quadranten durch eine im Präparat befindliche Teilungslinie (Zwillingsgrenze einer natürlichen oder durch Kitten erzeugten künstlichen Zwillingsplatte), XXVI, L Referate. 163 während die andere auf der ersten senkrechten Teihmgslinie durch Interferenz , ähnlich wie ein Streifen in einem Babinetkompensator zustande kommt. Z. B. entsteht ein solches Ililfspräparat, wenn man eine Gipszwillingsplatte keilförmig schleift (Keilschneide senk- recht zur Zwillingsgrenze) und aufkittet auf eine Kristallplatte, welche an einer Stelle den mittels des Keiles allein erzeugbaren Gangunter- schied gerade kompensiert, so daß dort bei genau gekreuzten Nikols ein schwarzer Streifen quer zur Zwillingsgrenze verläuft, welcher in die Mitte des Gesichtsfeldes gebracht wird. Daher vereinigt dieses Präparat das Prinzip der Halbschatten- vorrichtungen mit demjenigen des SoLEiL-Kompensators und kann zu einer äußerst genauen Justierung des petrographischen Mikroskops benutzt werden, denn sowohl die Gleichheit der Helligkeit zu beiden Seiten der Zwillingsgrenze als auch die Form des Kompensations- streifens ändert sich schon bei geringen Fehlern des Instruments. (Vgl. auch d. folgende Referat.) E. Soinmerfeldt {Tübingen). Wright, F. E., The Bi-Quartz Wedge Plate applied to Polarimeters and Sacharimeters (Amer. Journ. of Science vol. XXVI, 1908, w. 4 figg.). Als Ersatz für die Kristallpräparate, welche bei polarimetrischen Beobachtungen zur Vergrößerung der Genauigkeit angebracht werden, empfiehlt der Verf. eine mit einem Quarz-Doppelkeil verkittete Platte. Beide Keile sind senkrecht zur optischen Achse geschnitten und von vollkommen gleichen Dimensionen, jedoch der eine aus Rechtsquarz, der andere aus Linksquarz ; sie werden aneinander auf eine Kristall- platte von solcher Dicke gekittet, daß die (in diesem Fall zirkuläre) Doppelbrechung (vgl. das vor. Ref.) für einen Streifen des einen Keils und für den in die Verlängerung desselben fallenden Streifen des zweiten Keils kompensiert wird. Vor und nach Einschaltung des auf sein Drehungsvermögen zu prüfenden Präparats müssen zu beiden Seiten der „künstlichen Zwillingsgrenze" des Doppelkeils die Helligkeiten gleich groß sein, sowie auch die Kompensationsstreifen genau senkrecht auf dieser Grenze stehen und koinzidieren. Es werden die Vorteile, die dieses Präparat vor dem Lippich scheu Halbschattennikol besitzt, genauer angegeben. E. Somynerfeldt {Tübingen). IV 164 Neue Literatur. XXVI, 1. Neue Literatur. 1. Lehr- und Handbücher. Böhm, D. H., Treatise on Histology with Additions by Dr. Huber. M. Fig. 2. Edition. Philadelphia 1907. 18 M. Braun, M., u. Luhe, M., Leitfaden zur Untersuchung der tierischen Para- siten der Menschen und der Haustiere für Studierende, Arzte und Tierärzte. Würzburg (C. Kabitzsch) 1909. 186 pp. 100 Figuren im Text. 6 M. Dahlgren, U., a. Kepner, W. A., A Textbook of the Principles of animal Histology. M. Fig. London (Macmillan). 16 M. Dannerth, F., Methods of textile Chemistry. New York (John Willy a. Sons) and London (Chapman a. Hall) 1908. VIII u. 164 pp. Hahn, H., Handbuch für physikalische Schülerübungen. Mit 340 Textfigg. Berlin (Jul. Springer) 1909. 20 M.; geb. 22 M. V. Kahldens Technik der histologischen Untersuchung pathologisch-anato- mischer Präparate von Edg. Gierke. 8. umgearb. Aufl. Mit Technik der Untersuchung des Nervensystems von Spielmeyer. Jena (Fischer) 1909. XI, 220 pp. 8». 4 M. Koränyi, A. v., u, Richter, P. F., Physikalische Chemie und Medizin. Ein Handbuch unter Mitwirkung von Dr. J. Bence, Prof. Dr. Boruttau, Prof. Dr. F. Bottazzi, Dr. F. Frankenhäuser, Dr. R. Höber, Prof. Dr. A. V. Koränyi , Prof. Dr. A. Loewy , Prof. Dr. L. Michaelis, Dr. Oker-Blom, Prof. Dr. P. F. Richter, Dr. M. Roloff, Prof. Dr. C. Spiro und Prof. Dr. H. Strauss herausgegeben. Bd. I. Mit 27 Abb. 575 pp. Leipzig (G. Thieme) 1907. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. XXVI, 1909, p. 125.) 16 M.; geb. 19 M. Macfadyen, A., The Cell as the Unit of Life and other Lectures delivered at the Royal Institution, 1899—1902. London. 398 pp. 8«. 7-80 M. Pardi, F., Compendio di istologia (dottrina della cellula e dei tessuti). 2 Tfln. u. 74 Figg. Pisa (Guidi-Buffarini) 1909. XII, 174 pp. 8«. XXVI, 1. Neue Literatur. 165 Pizon, A., Anatomie et Physiologie humaines. Suivies de letude des principaux groupes zoologiques. 3. edition, augmentee. 535 figg. Paris. 650 pp. 80. 6-80 M. Schiiiid , B. , Biologisches Praktikum für höhere Schulen. Mit 75 Abbild, im Text u. 9 TÜn. Leipzig u. Berlin (B. G. Teubner) 1909. 71 pp. 2 M.; geb. 2-50 M. Schneider, K. C, Histologisches Praktikum der Tiere für Studierende und Forscher. 434 Figg. Jena (G. Fischer). IX, 615 pp. 8«. 15 M. Schurig, W., Biologische Experimente nebst einem Anhang : Mikroskopische Technik. Ein Hilfsbuch für den biologischen Unterricht, insbesondere für die Hand des Lehrers, Studierenden und Naturfreundes. Leipzig (Quelle u. Meyer) 1909. 180 pp. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. XXVI, 1909, p. 126.) 2-40 M.; geb. 280 M. Steinhaus, J., Grundzüge der allgemeinen pathologischen Histologie. Mit über 150 Mikrophotogrammen auf 25 Tfln. Leipzig (Akadem. Verlags- gesellschaft) 1909. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. XXVI, 1909, p. 124.) 10 M. Tourneux, P. , Precis d'Embryologie humaine. 2. edition, augmentee. 248 figg. Paris. GOO pp. 750 M. 2. Mikroskop und mikroskopische Apparate. a. Neue Mikroskope. Stead, J. E., A Workshop microscope (Journ. K. Microsc. Soc. 1909, pt. 1, p. 20). Reichert's Demonstration microscope (Journ. R. Microsc. Soc. 1909, pt. 1, p. 95; vgl. Reichert s Katalog No. 36, 1908, p. 46). Watson's „Standard" Microscope (Journ. R. Microsc. Soc. 1909, pt. 1, p. 95; vgl. Watson a. SoNs's Catalogue 1909, p. 54—55). Watson's „Club" Portable Microscope (Journ. R. Microsc. Soc. 1909, pt. 1, p. 97; vgl. Watson a. Sons's Catalogue 1909, p. 6G). b. Beleuclitungsapparate. Stead, J. E., A simple method of illuminating opaque objects (Journ. R. Microsc. Soc. 1909, pt. 1, p. 22). 16G Neue Literatur. XXVI, 1. c. Mikrometer. (J. D.,) Microscopic raeasurements (Journ. R. Microsc. Soc. 1909, pt. 1, p. 100; vgl. Engl. Mechanic vol. LXXXVIII, 1908, p. 356). d. Objekttisch. Walker, G. , A new Device for Maintaining a uniform Temperature of a warm Stage for microscopic Work. 1 fig. (Anat. Recorcl vol. II, no. 9.) e. Verschiedenes. Boeke , H. E. , Vorrichtung für mikroskopische Beobachtungen bei tiefen Temperaturen (Zeitschr. f. Instrumentenkde. Bd. XXIX, 1909, H. 3, p. 72). (Böhler, H.,) Ein einfacher Quadratnetzzeichner (Zeitschr. f. Instrumentenkde. Bd. XXIX, 1909, H. 1, p. 20; vgl. Zeitschr. f. Vermess. Bd. XXXVII, 1908, p. 587). Reiche], C. , Das Mikroskop als Hilfsmittel in der Werkstatt (Deutsche Mechan.-Zeitg. 1909, H. 1, p. 1). Rohr, M. V., Beiträge zur Geschichte des optischen Glases (Zeitschr. f. Instrumentenkde. Bd. XXIX, 1909, p. 50). Bifocal and multifocal lenses (Journ. R. Microsc. Soc. 1909, pt. 1, p. 98; vgl. Engl. Mechanic vol. LXXXVIII, 1908, p. 367—368). 3. Mikrophotographie und Projektion. Fuhrmann, F., Leitfaden der Mikrophotographie in der Mj^kologie. Mit 3 Trin. u. 33 Abb. im Text. Jena (G. Fischer) 1909. 88 pp. 3 M. 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Nageotte, J. 141. Nemec, B. 160. Nestler, A. 151. Nokazawa, R. 156. Nuttall, G. H. F. 146. Oelsner, L. 128. Ogushi, K. 145. Oppenheimer, C. 121. Overton, J. B. 157. Pawlow, J. F. 121. Philiptschenko , J. Pütter, A. 118. Richter, P. F. 125. Ruhland, W. 153, 155. Saigo, Y. 138. Schenck, J. 120. Schütz 143. Schurig, W. 126. Senn, G. 158. Sigre, A. 148. Stantschinsky , W. 131. Steinhaus, J. 124. Stoklasa, J. 124. Strige, M. 155. Tigerstedt, R. 118. Tschachotin, S, 130. Unna, P. G. 133. Vouk, V. 153. Wehmer, C. 156. Wright, F. E. 162, 163. Zijlstra, K. 151. >K>\< Verlag von S. HIRZEL in LEIPZIG >iOK TABELLEN ZUM GEBRAUCH BEI MIKROSKOPISCHEN ARBEITEN VON WILHELM BEHRENS VIEETE VERBESSERTE AUFLAGE HERAUSGEGEBEN VON Dß. ERNST KÜSTER Professor für Botanik an der Universität Kiel. Preis geheftet 7 Mark, gebunden 8 Mark Druck von Fischer & Wittig in Leipzig. ZEITSCHKIFT FÜR WISSENSCHAFTLICHE MIKROSKOPIE UND FÜR MIKROSKOPISCHE TECHNIK BEGRÜNDET VON W. J. BEHRENS Unter besonderer Mitwirkmig von Prof. Dr. P. Schiefferdecker, Prof. Dr. E. Sommerfeldt in Bonn , in Tübingen und Prof. Dr. W. Gebhardt in Halle a. S. herausgegeben von I Prof. Dr. ERNST KÜSTER in Kiel Band XXVI, Heft 2 Heft 102 Ausgegeben am 21. September 1909 Mit 33 Textabbildungen LEIPZIG Königstrasse 2 VERLAG VON S. HIRZEL 1909 Alle Sendungen von Beiträgen für die Zeitschrift erbittet man an den Heraus- geber, Herrn Brof. I>r. Ernst Küster in Kiel (Bartelsallee 7); die Sendungen van Drucksachen durch die Post an denselben oder auf Buch- händlermege durch die Verlagsbuchhandlung S. Hirzel in Leipzig. Inhalt. Seite Maximow, Prof. Dr. Alex., Über zweckmäßige Methoden für cyto- logische und histogenetische Untersuchungen am Wirbeltier- embryo, mit spezieller Berücksichtigung der Celloidinschnitt- serien 177 Kittsteiner, Stud. med. C, Untersuchung über die Einwirkung des denaturierten Alkohols auf tierische Organe und seine Y^r- wendbarkeit in der mikroskopischen Technik 191 Lendvai, Prof. J., Apparat zum Schleifen des Mikrotommessers . . 203 Bödecker, Dr. C. Fr., Fleischmanns Kritik meiner Celloidin-Ent- kalkungsmethode 206 Berg, Priyatdoz. Dr. W., Eine einfache Methode zur Paraffineinbettung im Vakuum 209 Suzuki, Prof. B., Eine einfache Entwässerungs-, Härtungs- und zu- gleich Auswaschungsvorrichtung für mikrotechnische Zwecke . 211 Martin, Prof. Dr. P., Verwendung des Edingerschen Zeichen- und Projektionsapparates zur makroskopischen Photographie . . , 219 Lebrun, Dr. Hector, La Methode rotative en Microscopie .... 223 Boeke, Dr. J., Über ein verbessertes „Eocking-Microtome" .... 242 Eappers, C. ü. Ariens, Beschreibung eines automatischen Alkohol- tropfers für das Jungsche Schlittenmikrotom 256 Kowler, Cand. med. R., Einfache Wässerungsvorrichtung für fixierte Objekte .259 Referate 261 1. Lehr- und Handbücher S. 261. — 2. Mikrophotographie und Pro- jektion S. 262. — 3. Präparationsmethoden im allgemeinen S. 262. — 4. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A. Niedere Tiere S. 265. — B. Wirbeltiere S. 269. — C. Mikroorganismen S. 300. — D. Bota- nisches S. 312. (Autorenregister auf der dritten Seite des Umschlags.) Neue Literatur . . . . ,. 322 Nachdruck verboten. Übersetzungsrecht vorbehalten. Etwaiger Nachdruck aus dieser Zeitschrift findet ohne Erlaubnis und ohne Wissen von Herausgeber und Verleger statt. Band XXVI. Heft 2. • • • über zweckmäßige Methoden für cytologische und histogenetisctie Untersuchungen am Wirbel tierembryo , mit spezieller Berücksich- tigung der Cello'idinschnittserien. LIBRARY Von MEW YORK Prof. Dr. Alexander Maximow in St. Petersburg. BOTANICaL QAROBN. Während die Methodik für embryologische Untersuchungen, welche rein morphologische Zwecke verfolgen, heutzutage verhältnis- mäßig gut ausgearbeitet ist, kann man Ähnliches von den ünter- suchungsmethoden, welche cytologischen und histogenetischen Studien am Embryo dienen sollen, keineswegs behaupten. Die Methoden, die sonst bei Anwendung auf die Gewebe des erwachsenen Organismus recht befriedigende Resultate ergeben, versagen oft bei den zarten embryonalen Geweben. Dies ist auch wohl die Hauptursache dessen, daß die Wissenschaft von der Histogenese der Gewebe und Organe beim Säugetierembryo im Gegensatz zu ihrer Morphogenese noch sehr schwach entwickelt erscheint. Seit mehreren Jahren beschäftige ich mich mit histogenetischen Studien an Wirbeltierembryonen, hauptsächlich bei Säugetieren. In meinem Laboratorium ist dabei eine Reihe von einfachen und leicht zu handhabenden Untersuchungsmethoden ausgearbeitet worden, die wir jetzt mit bestem Erfolge anwenden. Sie genügen, wie ich glaube, in hohem Maße den nötigen Anforderungen. Man erhält eine sehr vollkommene Fixierung, sogar von Geweben, die sonst sehr schwierig Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 2. 12 178 Maximow: Cytologische ii. histo^enetische Untersuchungen. XXVI, 2. zu behandeln sind und leiclit Artefakte geben und sehr elektive Färbungen, die die verschiedenen Gewebselemente sehr schön und deutlicli hervortreten lassen. Außerdem gestatten sie lückenlose Schnittserien zu erlangen. Es wird vielleicht nicht unnütz sein , wenn ich hier über diese Methoden berichte. Diese Veröffentlichung könnte vielleicht für Forscher, die histogenetische Untersuchungen an embryonalem Material unternehmen wollen, bei der Wahl der zweckmäßigsten Unter- suchungsmethodik von Nutzen sein. Die Methoden zerfallen in drei Teile: 1) Fixierung; 2) Ein betten, Schneiden und Aufkleben der Schnitte 5 3) Färbung. 1. Fixierung. Als Fixierungsmittel gebrauche ich seit einigen Jahren mit großem Erfolg das sogen. Zenker -Formol, welches bekanntlich seinerzeit von Kelly (2) empfohlen worden ist. Es ist ZENKERSche Flüssigkeit, zu welcher statt 5 cc Essigsäure auf 100 cc der Stammlösung 5 cc Formalin hinzugesetzt werden. Diese Mischung ist meiner Meinung nach der ursprünglichen ZENKERSchen Flüssigkeit in jeder Beziehung überlegen; sie dringt vielleicht nicht so tief ein , dafür sind aber die Fixierungsresultate viel vollkommener ; besonders klar tritt der Unterschied an sehr leicht veränderlichen Gewebselementen hervor , z. B. an den roten Blutkörperchen , vor allem den embryonalen. Nach Fixierung mit gewöhnlicher, säurehaltiger Zenker scher Flüssigkeit ist die normale äußere P^orm des Zelleibes der Erythrocyten meistens stark ver- ändert ; das hämoglobinhaltige Protoplasma erscheint stark gequollen, blasig und statt des intra vitalen, vollkommen homogenen Aussehens enthält es grobe körnige oder netzige Gerinnsel. Die körnigen Ein- schlüsse verschiedener Zellen, die Granula der Leukocyten, besonders die leicht löslichen , z. B. die Mastzellengranula , die Sekretgranula der Drüsenzellen werden durch die gewöhnliche Zenker sehe Flüssig- keit oft auch gelöst oder alteriert, während sie durch das Zenker- Formol meistens tadellos fixiert erscheinen. Auch sonst steht das mikroskopische Aussehen verschiedener anderer Gewebselemente, z. B. der Epithelzellen, Neuroblasten usw. nach Fixierung mit ZENKER-Formol dem Aussehen derselben Elemente in frischem, lebendem Zustand, eventuell bei intravitaler Färbung XXVI, 2. Maximow: Cytologische u. histogenetische Untersuchungen. 179 mit Neutralrot 11. dgl., imvergleichlicli viel näher, als nach Fixierung mit säurehaltiger Zenker scher Flüssigkeit. In der letzten Zeit habe ich aber das Zenker -Formol in der Beziehung modifiziert, daß ich statt 5 Prozent Formol 10 Prozent nehme. Die Flüssigkeit dringt dabei noch rascher ein und die Fixierungsresultate sind noch vollkommener. Als Stammlösung halte ich mir die gewöhnliche ZENKERSche Mischung ohne Essigsäure und ohne Formalin vorrätig. Sie be- steht aus : 1000 cc Aqua destillata, 50 g Sublimat (puriss.), 25 „ Kalium bichromicum purissimum, 10 „ Natrium sulfuricum purissimum. Vor dem Gebrauch werden auf je 100 cc der auf 37^ C er- wärmten Stammlösung 10 cc Formalin hinzugesetzt und die vollständig frischen, lebenswarmen Objekte in diese ex tempore hergestellte Mischung gebracht. Amphibienlarven, überhaupt Gewebe poikilo- thermer Tiere, werden bei Zimmertemperatur fixiert. Jedes Objekt muß dabei natürlich je nach seinen Eigenschaften in entsprechend angepaßter, zweckmäßiger Form fixiert werden, um einerseits die vollkommene Fixierung der einzelnen Zellen zu ermög- lichen , anderseits die topographischen Verhältnisse der Gewebsteile in möglichst unverändertem Zustande zu bewahren. Dünne Keim- scheiben, überhaupt dünne Membranen, die man als Flächenpräparate herstellen will und nicht zu schneiden beabsichtigt, werden zweck- mäßigerweise in physiologischer Kochsalzlösung, wo sie herausprä- pariert werden, auf der konvexen Oberfläche eines Uhrglases aus- gebreitet und dann zunächst während ein paar Sekunden mittels Aufträufeins von Fixierungsflüssigkeit in ihrer ausgespannten, falten- losen Lage zum Erstarren gebracht ; dann werden sie in der Fixierungsflüssigkeit durch leises Schwenken des Glases von dem- selben befreit. Zur Fixierung kleiner zarter Embryonen eignen sich sehr gut die STEiNACHSchen Siebdosen, wohin der unter Kochsalz- lösung herauspräparierte Embryo auf einem Hornspatel oder in einem Hornlöffel gebracht wird. Embryonen von 1*5 cm und größere müssen , um eine ganz vollkommene Fixierung aller innerer Organe zu erhalten , aufgeschnitten werden. Man macht bei ihnen in der Bauchwand eine größere oder kleinere Öff*nung oder man schneidet sogar noch den oberen Teil des Kopfes und von der einen Seite 12* X80 Maximow: Cytologische u. histogenetische Untersuchungen. XXVI, 2. den lateralen Teil des Halses und Rumpfes und die Extremitäten mittels einer feinen, spitzen Schere ab. Alles das variiert natürlich je nach dem speziellen Zwecke, den die Untersuchung verfolgt. Zum Studium verschiedener weicher, locker gebauter und viele freie Zellen enthaltender Gewebe, z. B. der verschiedenen blutbilden- den Organe, sind außer Schnittpräparaten noch Deckglaspräparate unerläßlich. Doch sind gewöhnliche Trockenpräparate für histo- genetische Zwecke meist ganz unbrauchbar. Entweder muß das Gewebe vor dem Trocknen noch mit Osmiumdämpfen fixiert werden, wie es Weidenreich tut, oder es werden noch besser vom Gewebe an Deckgläsern feuchte Abstrich- oder Abklatschpräparate gemacht; die Gewebsschicht wird sofort, noch bevor sie anfängt auszutrocknen, in einer Fixierungsflüssigkeit fixiert ; die Zellen bleiben dann am Glase fest kleben. Diese Methode ist von Jolly (4) und von mir (6, 7) bereits im Jahre 1902 angegeben worden. Neuerdings wird sie auch von Marchand (5) wieder gelobt. Gerade zu diesen Deckglaspräparaten eignet sich das Zenker- Formol ganz vorzüglich. Man bringt das Deckglas mit der dünnen Gewebsschicht möglichst rasch in die Fixierungsflüssigkeit ; das beste ist, wenn man das Deckgläschen mit der Gewebsschicht nach unten auf der Fixierungsflüssigkeit schwimmen läßt. In solchen Präparaten erscheinen die Zellen immer in ganz auffallend vollkommener Weise fixiert. Die Fixierungsdauer beträgt verschiedene Zeit, je nach der Größe und Dicke des Objektes. Bei sehr jungen Säugetierkeim- scheiben, bei Stückchen verschiedener Membranen, z. B. der Dotter- sackwand u. dgl., auch bei den feuchten Deckglaspräparaten genügen in der Regel 10 bis 15 Minuten. Kleine Embryonen bis zu 3 mm Länge bleiben eine Stunde , größere entsprechend länger in der Flüssigkeit. Auch für die größten Objekte darf aber der Zeitraum von 6 Stunden nicht überschritten werden , da sonst Niederschläge entstellen könnten ; 5 Stunden genügen hier im allgemeinen voll- ständig. Wenn das Objekt bei einer Temperatur von ^M^ fixiert wird, so bleibt es bei dieser Temperatur nur während einer halben Stunde. Nach Ablauf dieser Frist wird das Gefäß vom Thermostat heruntergenommen und während der übrigen Fixierungszeit bleibt es also bei gewöhnlicher Zimmertemperatur stehen. Nach der Fixierung werden die Objekte in Wasser ausgewaschen. Die größeren Embryonen oder Gewebsstücke werden in Mull ein- gewickelt und unter der Leitung 24 bis 48 Stunden lang gewässert. XXVI, 2. Maximow: Cytologische u. histogenetische Untersuchungen, igl Zarte, kleine Objekte müssen natürlich anders ausgewaschen werden. Hier bewähren sich gerade die Steinach scheu Siebdosen sehr gut. Aus der Fixierungsflüssigkeit kommen die Dosen mit den Objekten in eine Reihe von großen Gefäßen mit destilliertem Wasser. Ich verwende meistens fünf Gefäße und in einem jeden verbleiben die Objekte ungefähr 5 Stunden. Die Deckglaspräparate werden in der Weise gewaschen, daß man sie auf destilliertem Wasser in großen Schalen schwimmen läßt. Nach dem Auswaschen werden die Objekte, die kleineren auch weiter in Siebdosen , mit jodhaltigem Alkohol von steigender Kon- zentration behandelt, dann entwässert und nach der gewöhnlichen Methode in Celloidin eingebettet. In der letzten Zeit wende ich eine neue Modifikation des Zenker- Formols an, die in speziellen Fällen , wie es scheint, noch Besseres wird leisten können, als die gewöhnliche Mischung. Ich setze nämlich zu der oben angegebenen Zenker -Formollösung 2prozentige wässerige Osmiumsäurelösung hinzu. Die Flüssigkeit wird natürlich auch ex tempore bereitet, indem man auf 100 cc der warmen Stammlösung 10 cc käuflichen Formols und 10 cc einer 2prozentigen Osmium- säurelösung hinzusetzt. Man fixiert ebenso wie mit der gewöhnlichen Lösung, nur bei Lichtabschluß. Die Flüssigkeit hält sich lange Zeit, mehrere Tage, augenscheinlich unverändert. Sie dringt unvergleich- lich viel besser ein, als die anderen gewöhnlichen Osmiummischungen und gibt eine wirklich tadellose Fixierung bei tiefer und äußerst dauerhafter Schwärzung selbst der kleinsten Spuren von Fett, die sich der lösenden Wirkung der ätherischen Öle und des Xylols zäh widersetzt. Die Länge der Fixierungsdauer mit der Zenker -Formol- Osmiummischung kann man für bestimmte Zwecke auch vergrößern ; man kann die Objekte 24 Stunden und sogar länger in der Flüssig- keit liegen lassen. Nach den Beobachtungen meines Kollegen, des Herrn Dr. W. Rubaschkin, gelingt es auf diese Weise unter gewissen Umständen bei Säugetierembryonen mittels der Eisenhämatoxylin- färbung die Chondriosomen in schönster Weise zur Darstellung zu bringen. Die Nachbehandlung der Präparate nach der beschriebenen Fixierung ist dieselbe, also Wasser, dann steigender jodhaltiger Alkohol und Einbettung in Paraffin oder Celloidin. 182 Maximow: Cytologische ii. histogenetische Untersuchungen. XXVI, 2. 2. Einbetten, Schneiden und Aufkleben der Serienschnitte. Die Wahl der Einbettungsmethode ist gerade für histogenetische Untersuchungen am Embrj^o außerordentlich wichtig. Die Parafhn- und die Celloidineinbettung geben nämlich ganz verschiedene Resul- tate. Auf Grund meiner Erfahrungen muß ich es als eine bestimmt formulierte Behauptung aufstellen, daß die Paraffineinbettung für histogenetische und cytologische Untersuchungen am P^mbryo , be- sonders am Säugetierembryo, ganz unpassend ist und nur die Celloidin- einbettung brauchbare Resultate liefert , und zwar sicherlich nach den meisten Fixierungen. Dieser Schluß ist rein empirischer Natur — um ihn theoretisch zu begründen, müßte man natürlich genaue Messungen der Zellen und der anderen Gewebsbestandteile vor und nach Paraffin oder Celloidin vornehmen, die beiden Einbettungen in allen ihren Stadien und an jedem einzelnen Objekt in verschiedenen Modifikationen in systematischer Weise parallel durchprobieren nsw., um die wirklichen Ursachen der eintretenden Alterationen aufzuklären. Das alles habe ich nicht gemacht , ich glaube aber doch , daß die obige Entscheidung auch ohnehin zweifellos das Richtige trift't. Wenn man nach derselben Fixierung, überhaupt nach genau identischer Vorbehandlung die gleichen Objekte das eine Mal nach Paraffin- , das andere Mal nach Celloidineinbettung , bei ebenfalls gleicher Färbung unter starker Vergrößerung betrachtet, so bemerkt man sofort einen scharfen Unterschied zwischen den Paraffin- und Celloidinpräparaten. In den ersteren erscheinen die Zellen sämtlich mehr oder weniger geschrumpft, die Interzellularräume sind breiter, die Zellsubstanz selbst hat meistens auch eine andere , gröber ge- körnte oder gröber netzige Struktur ; die weiter unten beschriebenen Färbungen gelingen hier lange nicht so gut, sie erscheinen mehr diffus und es ist infolgedessen sehr oft nicht möglich , verschiedene Zellarten voneinander mit genügender Sicherheit zu unterscheiden, z. B. Lymphocyten von primitiven Blutzellen und von noch hämo- globinarmen Erythroblasten (8). Besonders leidet gerade das Hämo- globin und seine Färbung. Alle diese Nachteile der Paraffinpräparate wird man allerdings meist nur dann gewahr , wenn man sie mit Celloidinpräparaten vergleicht. Hier sehen nämlich alle Gewebs- elemente sowohl ihrer äußeren Form als auch ihrer inneren Struktur nach genau so aus, wie unmittelbar nach der Fixierung und Wässe- rung — die Celloidineinbettung selbst ruft also in dem einmal XXVI, 2. Maximow: Cytologisclie u. histogenetische Untersuchungen. 183 fixierten Gewebe l^eine Veränderungen mehr hervor. Es verstellt sich von selbst, daß dies Aussehen dem intravitalen jedenfalls auch mehr entspricht, als das Aussehen der Paraffinpräparate, die sich nach der Fixierung noch weiter verändert haben. Ich muß speziell noch hervorheben, daß ich mich bei dem Vergleich der beiden Ein- bettungen nicht nur auf eine einzige bestimmte Methode der Parafiin- durchtränkung beschränkte , sondern als Übergangsmedien sowohl Xvlol, Benzol und Chloroform als auch verschiedene ätherische Öle und auch den von M. Heidenhaix vorgeschlagenen Schwefelkohlen- stoff durchprobierte. Das Resultat war immer dasselbe. Die mit dem osmiumhaltigen Zenker -Formol fixierten Präparate scheinen die Paraffineinbettung im allgemeinen besser zu vertragen als die mit gewöhnlichem ZENKER-Formol behandelten. Ein Unter- schied in ungünstigem Sinne im Vergleich mit Celloidinpräparaten ist aber auch hier ohne w^eiteres klar. Der Anwendung der Celloidineinbettung bei embryologischen Untersuchungen stand bis jetzt immer die Unmöglichkeit im Wege, gute dünne Schnittserien rasch und sicher herzustellen. Es gab ge- wiß schon seit langem mehrere Verfahren zum Aufkleben von Celloidin- schnitten, sie waren aber alle nur für große dicke Schnitte , wie es etwa Schnitte vom Zentralnervensystem zu sein pflegen, brauchbar und bei allen blieb auch das Celloidin ungelöst, was die meisten Färbungen unmöglich machte. Dasselbe ist auch von der erst vor kurzem von Suzuki (12) vorgeschlagenen, sicherlich sehr umständ- lichen und zeitraubenden Methode zur Herstellung von Celloidinserien zu sagen, die darin besteht, daß man am Celloidinrande eines jeden einzelnen Schnittes eine kleine Ziffer mittels Tusche anbringt. Die Schnitte bleiben frei, müssen einzeln behandelt werden und das Celloidin bleibt auch ungelöst. Vor 2 Jahren ist nun von Rubaschkin (10) eine Methode zum Aufkleben von Celloidinschnitten veröffentlicht worden, die meiner Meinung nach das Problem zum größten Teile gelöst hat und die jetzt in meinem Laboratorium stets mit dem besten Erfolg gebraucht wird. Sie ist sehr einfach zu handhaben — ist dabei, vielleicht nur abgesehen von Osmiumpräparaten, ebenso sicher, wie die besten Methoden des Aufklebens von Paraffinschnitten und dürfte bei einiger Übung auch kaum mehr Zeit in Anspruch nehmen, als diese letzteren. Sie erlaubt es, lückenlose Serien von dünnen und beliebig kleinen oder beliebig großen Schnitten herzustellen und da das Celloidin nachträglich gelöst wird, können auch alle möglichen Färbungen 184 Maximow: Cytologische u. histogenetische Untersuchungen. XXVI, 2. ano-ewandt werden. Die Methode ist nachträglich von Dantscha- KOFF (1) etwas modifiziert und vervollkommnet worden. Leider scheint mir die RuBASCHKiNSche Methode, soweit ich sehen kann, in anderen Laboratorien noch sehr wenig oder gar nicht in Gebrauch zu sein. Ich will es mir daher an dieser Stelle ge- statten, sie wieder ausführlicher zu beschreiben, in der Modifikation, wie sie jetzt, zum größten Teil nach Dantschakoffs Angaben, von mir stets mit bestem Erfolg gebraucht wird. Die in Celloidin eingebetteten Objekte werden feucht in 65pro- zentigem Alkohol geschnitten. Wenn die Einbettung, namentlich das P.ntwässern und das schließliche langsame Austrocknen, sorgfältig durchgeführt worden sind , so gelingt es ohne jede Mühe , Schnitte von 5 fx zu bekommen. Säugetierembryonen schnitt ich meistens 7 /^ dick. Anderseits gelingt es bei kleinen Objekten auch bis auf 3 u herunterzugehen, obwohl dies nur selten wirklich notwendig oder sogar nützlich sein kann. Zum Gelingen des Schneidens ist selbst- verständlich ein vollkommenes Mikrotom mit tadellos geschliffenem Messer unerläßliche Vorbedingung. Ich gebrauche stets nur Jung sehe Mikrotome, meistens Modell II. Links am Mikrotom auf dem Arbeitstisch ist auf einer Höhe von etwa 20 cm eine schwarze Holz- oder Hartgummiplatte an- gebracht, auf der mehrere Objektträger Platz finden. Auf der Messer- klinge wird jeder Schnitt sofort aufgerollt und geglättet , was ein paar Sekunden erfordert und von hier wird er mit Hilfe von Nadel und Spatel auf den bereitstehenden Objektträger gebracht. Der Objektträger wird vorher mit einer dünnen Schicht Eiweiß- glyzerin beschickt (Eiweiß durch ein dichtes Leintuch gepreßt 2 Teile, Glyzerin pur. 1 Teil). Dies erreicht man am besten einfach auf solche Weise, daß ein kleiner, mittels eines Glasstabes aufgetragener Tropfen mit der Fingerbeere ausgebreitet und fast ganz abgestrichen wird, bis eine kaum sichtbare, gleichmäßig dünne Schicht übrig bleibt. Die Schnitte kommen also direkt vom Messer auf die Eiweiß- schicht. Sie werden hierher der eine nach dem anderen in der gewünschten Reihenfolge und Ordnung gelegt , bis die ganze Deck- glasfläche , die bei mir bei kleinen Embryonen und großen Deck- gläsern (24x40 mm) manchmal 80 und sogar mehr Schnitte faßt, ausgefüllt ist. Wenn die ersten Schnitte inzwischen, besonders bei einer großen Schnittzahl, einzutrocknen anfangen, muß man sie vor- sichtig mit der Spitze eines in 65prozentigen Alkohol getauchten Pinsels betupfen; zuviel Alkohol kann die Schnitte wegschwemmen. XXVI, 2. Maximow: Cytologische u. histogenetische Untersuchungen. 185 Wenn die gewünschte Anzahl Schnitte auf dem Objektträger erreicht ist, unterbricht man das Schneiden und schützt den Block vor dem Eintrocknen durch Auflegen eines mit 65prozentigem Alkohol reichlich durchtränkten Wattebäuschchens. Man nimmt den Objekt- träger von der Platte herunter, ordnet eventuell noch die Schnitte endgültig mit der Nadel und preßt sie dann mit mehrfach zusammen- gefaltetem, bestem schwedischem Fließpapier fest an den Objektträger an. Dadurch werden die Schnitte , wenn das Schneiden glatt vor sich ging, tadellos und ohne Falten ausgebreitet und fast der ganze Alkohol wird entfernt. Man darf die Schnitte aber keineswegs aus- trocknen lassen — den Beginn des Austrocknens bemerkt man an dem Weißwerden derselben. Nach dem Anpressen werden sie sofort mit reinem englischem Nelkenöl Übergossen — statt der von Rubaschkin empfohlenen Anilin- Nelkeuölmischung , die meistens unschöne Runzeln oder Falten ver- ursacht — und der Objektträger wird wieder auf die Platte gelegt, zur Seite geschoben und das Schneiden beginnt von neuem. Nach 5 bis 10 Minuten erscheinen die mit Nelkenöl bedeckten Schnitte ganz aufgehellt. Bis dies geschieht , werden meist zw^ei oder drei neue Objektträger mit Schnitten beschickt und mit Nelkenöl Übergossen, und wenn dann das erste Glas zur weiteren Verarbeitung kommt, wird der Platz für ein neues Glas frei. Die Arbeit wickelt sich mit vollkommener periodischer Regelmäßigkeit ab , ohne daß eine einzige Minute unnütz verloren gehen würde. Das Nelkenöl wird von den aufgehellten Schnitten abgegossen, die Ränder des Glases mit einem Stück Fließpapier oder mit einem Tuche abgewischt und der Objektträger kommt dann in eine HELLENDAHLSche Küvctte mit absolutem oder 96prozentigem, jeden- falls aber nicht schwächerem Alkohol. Das nochmalige Anpressen der Schnitte mit Fließpapier nach dem Nelkenöl , wie es Dantscha- KOFF empfohlen hat , habe ich wieder gelassen , da dabei mitunter infolge der Weichheit des gequollenen Celloidins Gewebsstücke ab- gerissen werden. Nach 5 bis 10 Minuten kommt das Glas mit den Schnitten in eine zweite, dann in eine dritte Küvette mit absolutem Alkohol. Das Oelloidin erscheint jetzt meistens schon vollständig gelöst, da es aber manchmal an den Schnitten doch noch in Form von gequollenen Klümpchen haften bleibt, ist es stets zu empfehlen, die Objektträger aus der dritten Alkoholküvette noch in einen kleinen Glaszylinder mit absolutem Alkohol und mit geglühtem Kupfersulfat am Boden 186 Maxiraow: Cytologische ii. histogenetische Untersuchungen. XXVI, 2. für ein paar Minuten zu legen und dann in einen Zylinder mit einer Miscluing von Alkohol absolutus und Äther zu gleichen Teilen zu übertragen. Hier wird das Celloidin in ein paar weiteren Minuten stets vollständig gelöst und aus dem Alkoholäther kommen die Gläser, wenn es sich um Präparate handelt, die mit Sublimatgemischen fixiert wurden, in eine HELLEXDAHLSche Küvette mit 75prozentigem, schwach jodhaltigem, hellgelbem Alkohol für 10 bis 20 Minuten. Um das Jod seinerseits zu entfernen , werden sie dann in eine Kü- vette mit reinem 75prozentigem Alkohol gebracht und hier können die Objektträger bis zur Färbung beliebig lange aufbewahrt werden. Vor der Färbung werden sie natürlich meistens für mehrere Stunden in Wasser übertragen, wenn es sich nicht um Färbung mit alkoholi- schen Lösungen handelt. Während aller dieser Manipulationen bleiben die Schnitte stets tadellos am Glase haften; nur nach Fixierung mit ZENKER-Formol- Osmium kann es, wie erwähnt, mitunter vorkommen, daß die Ränder einzelner Schnitte etwas abgehoben werden. Bei genügender Vor- sicht bietet aber auch dies keine Gefahr, und vollständigen Verlust, aber auch dann nur von einzelnen Schnitten , hatte ich sehr selten zu beklasren. 3. Färbung. Die mit Zenker -Formol oder Zenker- Formol -Osmium fixierten und in der oben beschriebenen Weise in Serienschnitte zerlegten Präparate können nach beliebiger Methode gefärbt werden. Unter anderem gibt auch die Eisenhämatoxylinfärbung mitunter sehr schöne Resultate. Die Zentrosomen treten dabei überall scharf hervor , im Epithel der Urnierenkanälchen sieht man sehr deutlich die Zentral- geißeln usw. Daß diese Färbung bei Zenker -Formol -Osmium -Fixie- rung nach RuBASCHKiN mitunter auch die Chondriosomen zur Dar- stellung bringen kann, habe ich bereits oben notiert. Meine Untersuchungen bezogen sich bis jetzt zum größten Teil auf die Erforschung der embryonalen Histogenese des Blutes und des Bindegewebes (7, 8). Für mich galt es also in erster Linie, solche Färbungsmethoden ausfindig zu machen, die die verschiedenen Blutzellen elektiv färben und vor allem das Hämoglobin, auch in den kleinsten Spuren, deutlich hervortreten lassen würden. Von allen durchprobierten Methoden erwiesen sich zwei Fär- bungen als den genannten Forderungen in hohem Grade genügend. XXVI, 2. Maximow: Cytologische u. histogenetische Untersuchungen. 187 Die erste ist die Eosin -Azurfärbiing, wie sie in verschiedenen Modi- fikationen in der Hämatologie und Pathologie zur Darstellung der Blutzellen und speziell auch der Malariaparasiten, besonders an Deck- glaspräparaten gebraucht wird. Die zweite ist die Eosin -Orange- Toluidinblaufärbung von Dominici. Für die erste Methode, die ich in der von Kelly (3) für Schnitte vorgeschlagenen NocHxschen (9) Modifikation gebrauche, halte ich mir zwei Stammlösungen vorrätig, die indessen nicht zu alt sein dürfen — eine wässerige Lösung von Eosin w. G, (Grübler) 1 : 1000 und eine wässerige Lösung von Azur II (Grübler) 1 : 1000. Zur Färbung werden 10 cc Eosin mit 100 cc Wasser verdünnt; 10 cc Azur werden dann hinzugegossen, das Ganze wird mit einem Glasstab gut umgerührt und in diese Lösung kommen sofort die Objektträger mit den Schnitten. Die Färbungsdauer beträgt 12 bis 24 Stunden. Die zur Erlangung einer genügend intensiven Färbung nötige Zeit wechselt aber je nach dem Objekt. Mitunter erhält man auch schon nach 6 Stunden eine sehr gute Färbung. Wenn man eine besonders intensive Färbung wünscht, so kann man statt 100 cc Wasser bloß 80 cc nehmen. Endlich kann man mit fast identischem Resultat auch die bei Grübler käufliche Giemsa- Lösung verwenden. Die Farblösung be- reitet man dann ex tempore durch Hinzusetzen von zwei Tropfen der käuflichen Stammlösung auf je 1 cc Wasser. Die aus der Farblösung herausgenommenen Präparate werden mit 96prozentigem Alkohol differenziert, bis keine blauen Farbstoff- wolken mehr abgehen, was nach einer bis 2 Minuten in der Regel erreicht ist, kommen dann für eine halbe Minute in absoluten Alkohol, dann in drei Portionen reinsten Xylols. Schließlich werden sie in neutralem, in Xylol gelöstem Kanadabalsam eingeschlossen. Die gleiche Behandlung erfahren auch die Deckglaspräparate , nur muß hier die Dauer der einzelnen Prozeduren abgekürzt werden. Die beschriebene Färbung gibt sehr polychrome Präparate, die zum Studium der histogenetischen Wechselbeziehungen der verschie- denen Zellarten, und zwar nicht nur im Blut und Bindegewebe, sondern auch in den anderen Geweben sehr geeignet erscheinen. Das Protoplasma ist bläulich in verschiedenen Abstufungen, das Basi- chromatin dunkelblau, das Oxychromatin rosa, die Nukleolen schmutzig- rötlichviolett ; das Hämoglobin erscheint in reinem Zustande leuchtend rosenrot gefärbt, die azidophilen und pseudoeosinophilen Granula, die Sekretgranula im Pankreas und anderen Drüsen sind grellrot. Die 188 Maximow: Cytologische u. histogenetische Untersuchungen. XXVI, 2. Achsenzvlinder der jungen Nervenfasern haben ebenfalls eine sehr schöne rosenrote Färbung. Manchmal, besonders in den großen Lymphocyten, färben sich endlich auch die Zentrosomen deutlich rot. Bekanntlich hat Schridde (11), der die Eosin -Azurfärbung (mit der GiEMSA sehen Lösung) ebenfalls gebraucht, vorgeschlagen, die Präparate nicht mit Alkohol zu differenzieren, sondern direkt aus der Farblösung nach flüchtiger Abspülung mit Wasser in reines Aceton und von dort in Xylol zu bringen. Nur bei Acetonanwendung soll nach ihm die elektive Färbung der Blutelemente erhalten bleiben. Ich habe die Schridde sehe Modifikation nachgeprüft und habe ge- funden, daß das Aceton, da es in der Tat fast gar keinen Farbstoff extrahiert , bei schwer färbbaren Objekten , z. B. bei Schnitten de- kalzinierter Knochen usw., manchmal vorteilhaft ist. In der Regel hat aber die Acetonbehandlung direkt eine ungünstige Wirkung, da infolge des Ausfallens des Extraktionsprozesses das Gewebe, selbst nach kurzer , ^1^^- bis einstündiger Färbungsdauer , mehr diffus und gleichmäßig gefärbt erscheint. Nach längerer Färbung, nach 6 Stun- den, ist die Anwendung des Acetons überhaupt unmöglich,' weil die Präparate dann einen ganz undurchsichtigen, schmutzigblauen Ton erhalten. In manchen Fällen, z. B. bei jungen Amphibienlarven oder Selachierembryonen ist die oben geschilderte ursprüngliche Zusammen- setzung der NocHTSchen Eosin -Azurmischung ungünstig, weil die Schnitte vom Eosin fast gar nichts behalten und selbst das Hämo- globin grünlichblau erscheint. In diesem Fall ist es zweckmäßig. Eosin und Azur in einem anderen Verhältnis zu mischen : man nimmt 16 cc Eosin, 80 cc Wasser und nur 8 cc Azur. Die übrige Be- handlung bleibt dieselbe. In der Eosin -Azurlösung nach Nocht bilden sich während der Färbung , wie auch in den anderen ähnlichen Lösungen , Nieder- schläge. Sie bleiben jedoch an den Schnitten nicht haften ; selbst- verständlich müssen die Objektträger in der Lösung aufrecht stehen. Wenn man feuchte Deckglaspräparate färbt , so muß man sie mit der Gewebsschicht nach unten auf der Flüssigkeit schwimmen lassen. Die DoMiNicische Eosin- Orange -Toluidinblaufärbung gebrauche ich in der Weise, daß ich mir wieder zwei Stammlösungen herstelle ; die eine besteht aus 0*25 Eosin w. G. und 0*3 Orange G in 50 cc Wasser; die andere aus 0*25 Toluidinblau in 50 cc Wasser. Hier werden die Lösungen aber nicht vermischt, sondern sie werden nach- einander angewandt. Zuerst kommen die Präparate in die Eosin- XXVI, 2. Maximow: Cytologische u. histogenetische Untersuchungen, igg Orangelösung für 20 bis HO Minuten ; dann folgt kurzes Auswaschen in ßOprozentigem Alkohol und Färbung in der Toluidinblaulösung während ^j^ bis 1 bis 2 Minuten. Dann wird mit 96prozentigera Alkohol diiferenziert , bis keine Farbstoffwolken mehr abgehen und wie bei Eosin -Azur in Balsam eingeschlossen. Das Resultat der Färbung ist ähnlich wie nach Eosin- Azur, nur herrschen die vio- letten Töne vor. Eine sehr gute Modifikation dieser Methode, die noch viel farben- prächtigere Bilder liefert, hat Herr Kollege N. Tischutkin aus- gearbeitet; statt der eben angegebenen Eosin -Orangemischung ge- braucht man eine Mischung von 10 cc einer zur Hälfte (mit Wasser) verdünnten (filtrierten) konzentrierten wässerigen Lösung von Orange G und von 2 cc einer konzentrierten Lösung von Jodeosin in abso- lutem Alkohol. Bei Anwendung auf Schnitte und Deckglaspräparate steht die DoMiNicische Färbung der Eosin - Azurfärbung im allgemeinen doch nach , denn bei der letzteren erscheinen alle Gewebsbestandteile schärfer und elektiver gefärbt. Die Dominici- Färbung ist aber in manchen speziellen Fällen geradezu unersetzlich — nämlich dann, wenn es sich um Stücke von relativ dicken Gewebsmembranen, z. B. der Dottersackwand, handelt, die nicht geschnitten und nicht an- geklebt werden, sondern von Anfang bis zu Ende frei, einzeln be- arbeitet werden. Hier gibt die Eosin -Azurfärbung immer eine nur sehr undeutliche, verschwommene Färbung, und außerdem entstehen bei Anwesenheit großer Blutmengen in den Gefäßen störende kristal- linische Niederschläge. Nach der Eosin- Orange -Toluidinblaufärbung bieten hingegen solche Gewebsmembranen äußerst klare und schöne Bilder, die ich in einer anderen Arbeit beschrieben habe (8). Was die Haltbarkeit der nach den beschriebenen Methoden be- handelten und gefärbten Präparate betrifft, so muß ich vor allem hervorheben, daß in dieser Beziehung das wichtigste die Qualität der Reagentien und vor allem des schließlich zur Anwendung kommen- den Xylols und des Balsams ist. Wenn es nicht die besten reinsten Marken sind (Xylol purissimum Kahlbaum, Kanadabalsam rectificat. fest, neutral Grübler), dann kann man sicher erwarten, daß die Präparate in ein paar Monaten total abblassen, besonders wenn sie in einem hellen Räume aufbewahrt werden. Bei Beachtung der an- gegebenen Vorsichtsmaßregeln halten sie sich aber im allgemeinen ziemlich lange; ich besitze 2 bis 3 Jahre alte Schnittpräparate, die die ursprüngliche Färbung bis jetzt noch unverändert zeigen. Un- 190 Maximow: Cytologische ii. histogenetische Untersuchungen, XXVI, 2. f'ünstiger sind die Verhältnisse für die Deckglaspräparate. Trotz aller Vorsichtsmaßregeln blassen sie meistens schon nach einem Jahre stark ab. Ebenso geht es augenscheinlich den dekalzinierten Prä- paraten und ferner Celloidinschnitten , die nicht angeklebt wurden, sondern frei geblieben und mit dem Celloidinmantel gefärbt und ein- geschlossen sind. Ich wiederhole schließlich noch einmal, daß nach meiner Über- zeugung die beschriebenen Fixierungs-, Serienschnitt- und Färbungs- methoden manchem Fachkollegen nicht nur bei speziell hämatologischen, sondern auch überhaupt bei verschiedenen histogenetischen Unter- suchungen am Wirbeltierembryo von Nutzen sein könnten. Literatur. 1) Daxtschakoff , Zur Herstellung der Celloidinserien (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. XXV, 1908). 2) Kelly, Eine Modifikation der Zenker sehen Fixierungsflüssigkeit (;Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. XXI, 1904). 3) Helly, Zur Morphologie der Exsudatzellen usw. (Zieglers Bei- träge Bd. XXXVII, 1904). 4) JoLLY, Sur quelques points de Tetude des globules blancs dans la leucemie etc. (Laboratoire d'histologie du College de France. Travaux de l'annee 1902—1903). 5) Marchand, Über die natürliche Fixierung von Blutpräparaten (Med. Gesellsch. zu Leipzig, 17. Dez. 1907; München, med. Wochenschr. 1908, No. 8, p. 423). 6) Maximow, A., Experimentelle Untersuchungen über entzündliche Neubildung von Bindegewebe (Zieglers Beiträge, Suppl. V, Jena 1902). 7) Maximow, A. , Über die Zellformen des lockeren Bindegewebes (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. LXVII, 1906). 8) Maximow, A., Untersuchungen über Blut und Bindegewebe. 1. Die frühesten Entwicklungsstadien der Blut- und Bindegewebszellen beim Säuge- tierembryo usw. (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. LXXIII, 1909). 9) NocHT, Artikel „Malariaplasmodien" in der Enzyklopädie der mikroskopischen Technik, 1903, p. 785. 10) RuBASCHKiN, Eine neue Methode zur Herstellung von Celloidin- serien (Anat. Anzeiger Bd. XXXI, 1907). 11) ScHRiDDE, Die Darstellung der Leukocytenkörnelungen im Gewebe Zentralbl. f. allgem. Pathol. u. pathol. Anat. Bd. XVI, No. 19). 12) Suzuki, Eine einfache Schnittserienmethode bei der Celloidineinbet- tung (Anat. Anzeiger Bd. XXXIV, 1909). [Eingegangen am 15. Juni 1909.] XXYI, 2. Kittsteiner: Über die Einwirkung d. denaturierten Alkohols. 191 LTntersucliung über die Einwirkung des denatu- rierten Alkohols auf tierische Organe und seine Verwendbarkeit in der mikroskopischen Technik. Von Stud. med. C. Kittsteiner in Würzburg. Hierzu eine Textabbildung. In vorliegender Arbeit handelt es sich um Äthylalkohol, welcher im Deutschen Reich für allgemeine Zwecke nach folgenden Vor- schriften denaturiert wird : Zu je 100 Liter reinen Äthylalkohols werden 2 Liter Methyl- alkohol und 500 cc Pyridinbasen zugefügt. Der zur Denaturierung verwandte Methylalkohol ist den amt- lichen Vorschriften entsprechend kein reiner Methylalkohol, sondern ist stark verunreinigt. Er enthält vorschriftsmäßig etwa 30 Prozent Aceton, geringe Mengen von Allylalkohol und Spuren von Acetonölen und Ketonen. Für die zur Denaturierung verwandten Pyridinbasen besteht die Bestimmung, daß bei der Destillationsprobe bei 140^ mindestens 50 cc und bei 160^ mindestens 60 cc übergangen sein sollen. Man erhält so ein Gemisch, welches der Hauptsache nach aus eigentlichem Pyridin besteht, geringe Mengen Picolin und Lutidin, und noch geringere Mengen Collidin enthält. — Es besteht also der 90prozentige Spiritus, der allgemein im Gebrauch ist und auf den sich diese Untersuchung bezieht, aus : Äthylalkohol 88-02 Prozent Wasser 977 Methylalko'iol 1-23 Aceton 0-53 Pyridinbasen 0*44 dem Volum nach. 192 Kittsteiner: Über die Einwirkung d. denaturierten Alkohols. XXVI, 2. Im Grunde genommen hat man es also mit einem 90prozeutigen Äthylalkohol zu tun. Von dem Methylalkohol war bei dem hier in Betracht kommenden geringen Prozentsatz und seinem dem Äthyl- alkohol sehr ähnlichen chemischen Verhalten keine wesentliche Ab- weichung von der Wirkung des Äthylalkohols zu erwarten ; das Aceton, mit welchem der Methylalkohol hauptsächlich verunreinigt ist, verhält sich bei der Fixation den in Betracht kommenden Eiweiß- arten gegenüber wie Äthylalkohol (A. Fischer), ist auch schon zum Fixieren vorgeschlagen worden und wird in manchen Fällen als Zwischenflüssigkeit bei der Einbettung in Paraflün an Stelle des Chloro- forms usw. verwandt ^ Von einer ungünstigen Wirkung des Acetons ist bis jetzt nichts verlautet. Man kann deshalb eine solche auch nicht im denaturierten Alkohol annehmen. — Über die Einwirkung der Pyridinbasen auf tierische Organe war nichts bekannt. Ver- nachlässigt konnten sie auch nicht werden, da ihr Prozentgehalt viel zu hoch war. Man mußte also, um auf alle Fälle sichere Resultate zu erhalten , den direkten Einfluß des denaturierten Alkohols auf tierische Organe untersuchen. Zu diesem Zweck wurden Organ- stücke von mehreren Kaninchen der Einwirkung von denaturiertem Alkohol unterworfen , und zwar wurde diese Flüssigkeit teilweise zum Fixieren, teilweise zum Härten nach vorausgegangener Fixation mit nicht alkoholhaltigen Mitteln angewandt ; auch kam zur Fixation ein Gemisch von denaturiertem Alkohol und Essigsäure in Anwen- dung. — Wir besprechen zunächst die Fix ation : Kleine Stücke der verschiedenen Organsysteme wurden lebens- warm in große Mengen des denaturierten Alkohols gebracht, der immer in voller Konzentration angewandt und hinreichend gewechselt wurde. Nachdem die Stücke in diesem Alkohol 3 Tage gelegen hatten, wurde jedes Stück geteilt. Je eine Hälfte wurde in 90pro- zentigen reinen Äthylalkohol gebracht, die andere Hälfte blieb im denaturierten Alkohol. Es geschah dies zu dem Zweck festzustellen, ob die Dauer des Verweilens in der zu untersuchenden Fixierungs- ^) Brunk, A. , Über die Acetonanwendung zur Paraffineinbettung (Münch. med. Wochenschr. 1905). Sitten, A. E., Erfahrungen über Aceton-Paraffineinbettung (Zentralbl. f. allgera. Pathol. u. pathol. Anat. Bd. XII, 1905). XXVI, 2. Kittsteiner: Über die Einwirkung d. denaturierten Alkohols. 193 flüssigkeit Einfluß auf die Struktur des Organes hat. Die Stücke wurden dann in der üblichen Weise geschnitten (Freihandschnitte), einfach oder wenn zweckmäßig doppelt gefärbt und in Kanadabalsam eingeschlossen. Dabei ist der Umstand nicht außer acht zu lassen, daß alle Schnitte den absoluten Äthylalkohol passieren mußten, wo- durch vielleicht Fyridinbasen usw. aus denselben ausgewaschen wurden. Mit Hilfe von Karbolxylol gelingt es aber auch, die Schnitte direkt aus denaturiertem Alkohol von 90 Prozent in Kanadabalsam einzuschließen, wenn man nur den betreffenden Schnitt durch Auftupfen von Fließ- papier möglichst von dem denaturierten Alkohol befreit (B^^ — Bg)^. Da nun kein Unterschied zwischen den derart hergestellten Präparaten und denen, welche den absoluten Alkohol passiert haben, zu er- kennen ist, können die Schnitte, ohne das wahre Resultat dieser Arbeit zu beeinflussen, als brauchbares Material dienen. — Ein aftderer Teil von Organstücken wurde in eine Flüssigkeit gebracht, welche bestand aus : Denaturiertem Alkohol 75 Prozent Aeid. acetic. glaciale 25 „ Nachdem diese Flüssigkeit 7 Stunden eingewirkt hatte, wurden die Stücke in absoluten Alkohol gebracht und kamen dann nach 3 Tagen in QOprozentigen Äthylalkohol^. Um schließlich brauchbare Vergleiche anstellen zu können, wurden noch Organstücke in reinen absoluten Äthylalkohol und ebenso auch in Äthylalkohol von 90 Prozent eingelegt. Nach 3 Tagen kamen alle Stücke, die in absolutem Alkohol lagen, in Äthylalkohol von 90 Prozent (Stöhr). Die weitere Behandlung war wie beim dena- turierten Alkohol. Härtung: Bei fast allen Fixationen , mit Ausnahme der mit absolutem Alkohol hervorgerufenen , ist eine nachherige Härtung in allmählich verstärktem Alkohol erforderlich. Da nun bei den auf diese Weise behandelten, zum Schneiden fertigen Organstücken das endgültige Resultat der Fixation zu einem beträchtlichen Teil auch eine Folge ^) Die in Klammern eingeschlossenen Zahlen bedeuten die Nummern der bezüglichen Präparate. -) BÖHM u. Oppel, Taschenbuch der mikroskopischen Technik. 6. Aufl. München u. Berlin (Verlag R. Oldenbourg). Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 2. 13 194 Kittsteiner: Über die Einwirkung d. denaturierten Alkohols. XXYI, 2. der Alkoliolbehandhing ist^, so waren durch unser Thema auch Ver- suclie über die Einwirkung des denaturierten Alkohols bei der Härtung notwendig. Als Fixierungsflüssigkeiten wurden die Müller sehe und die Zenker sehe Flüssigkeit gewählt. — In beiden Fixierungsmitteln fixierte Organstücke wurden im Dunkeln den allgemeinen Vorschriften entsprechend gehärtet. Müller - Präparate kamen in ansteigenden denaturierten Alkohol bis 90 Prozent. Ebenso wurden Zenker- Präparate behandelt ; hier wurde dem 90prozentigen denaturierten Alkohol Tinctura Jodi zugesetzt bis zur Erreichung der Kognakfarbe ^. Jod und Pyridin verbinden sich nicht. Höhere Homologen des Pyridins werden von Jod oxydiert zu Pyridinkarbonsäuren, was je- doch bei dem geringen Prozentsatz des denaturierten Alkohols an höheren Homologen kaum in Betracht kommen dürfte. Nach achttägigem Aufenthalt im Jodalkohol wurden die Stücke auf 8 Tage in reinen 90prozentigen, denaturierten Alkohol gebracht und darauf in der üblichen Weise weiter behandelt. Von sämtlichen , in der oben angegebenen Weise verschieden behandelten Organstücken wurden Schnitte gemacht und alle diese Schnitte systematisch mit Hilfe zum Teil sehr starker Vergrößerungen (Olimmersion Leitz -^/^ß) untersucht und verglichen. Während nun Zellgrenzen, fibrilläre Strukturen usw., auch das Plasma des Zelleibes keinen merklichen Unterschied der Fixierungsflüssigkeiten (soweit sie alkoholischer Natur sind) zeigen , kann man das Resultat der Fixie- rung mit denaturiertem Alkohol dahin zusammenfassen, daß bei dieser Fixation sehr viel mehr Schrumpfungen der Kerne (hauptsächlich aus Zellen des Drüsengewebes) zu verzeichnen sind, als bei Fixation mit absolutem oder 90prozentigem oder mit Essigsäure versetztem Äthyl- alkohol , und daß die Schrumpfungserscheinungen auch viel augen- fälliger werden (A^^ — ^^s)« — Um das aber sicher konstatieren zu können, mußte eine systematische Zählung der gut fixierten und der geschrumpften Kerne angestellt werden. Dabei war noch eine Schwierigkeit die , in einem gegebenen Falle zu entscheiden ob die betreffende Deformierung des Kernes nun wirklich eine von der Fixation herrührende Schrumpfung , oder eine Verletzung oder Ver- zerrung des Kernes durch den Schnitt und dergleichen sei. Deshalb ^) Fischer, A., Fixierung, Färbung und Bau des Protoplasmas. Jena (G. Fischer). ^) Stöhr , Ph. , Lehrbuch der Histologie des Menschen. 12. Aufl. Jena (G. Fischer). XXVI,2. Kittsteiner: Über die Einwirkung d. denaturierten Alkohols. 195 wurden alle diejenigen Kerne, bei denen die Entscheidung Schwierig- keiten machte, von der Zählung ausgeschlossen. Unter anderen Um- ständen wären die Resultate unsicher geworden. — Die Zählung wurde so bewerkstelligt, daß mit dem Zeichenokular die normalen, so wie die geschrumpften Kerne bildlich dargestellt, danach gezählt und prozentualiter berechnet wurden. Die folgende Tabelle gibt die Ergebnisse einer Zählung, wie sie z. B. hier an Leberschnitten an- gestellt wurde, wieder. — Bei anderen Organen sind die Kesultate ganz ähnlich. Gut fixierte Kerne sind mit einfach gedruckten, ge- schrumpfte mit fett gedruckten Ziffern bezeichnet : F i X i e r u n g s f 1 ü s s i g keit: Zäh- lung Denat.Alkoh. kurze Zeit Denat. Alkoh. lange Zeit Denat.Alkoh. u. Essigsäure Absol. Alkoh. Alkohol von 90 Prozent No. Zahl der Kerne 1) 19 2 29 G 38 5 28 3 25 4 '2) 21 2 33 4 24 3 13 3 26 2 3) 21 4 32 3 27 2 33 3 30 2 4) 36 6 29 7 37 3 32 7 36 2 5) 24 3 33 6 38 2 35 4 26 4 6) 24 2 24 6 23 3 36 2 42 1 7) 33 5 33 5 41 7 22 4 30 7 8) 41 6 33 7 28 10 30 5 24 4 9) 34 5 30 8 32 4 37 6 23 2 11 00 19,3 0/, 12,5 0/0 13,3 0/0 10,3 o/o geschrumpfte Kerne. Aus der Tabelle geht deutlich der negative Einfluß des dena- turierten Alkohols bei längerer Einwirkung auf Organstücke hervor, indem sich der kurzen Einwirkung gegenüber ein Fehler von etwa 5 Prozent ergibt. Ferner sieht man, daß nicht immer der absolute Alkohol bessere Resultate gibt als der 90prozentige. Mit dem 90prozentigen Äthylalkohol verglichen erhält man bei Fixation mit denaturiertem Alkohol einen Fehler von 9 Prozent. Mit absolutem Äthyl- 13* 196 Kittsteiner: Über die Einwirkung d. denaturierten Alkohols. XXVI, 2. alkobol verglichen beträgt der Fehler 6 Prozent. (Bei langer Einwirkung des denaturierten Alkohols.) — Beim Härten mit denaturiertem Alkohol sind die Resultate weit günstiger (D^ — D^). Zum Teil hat diese Härtung nicht schlechtere Resultate ergeben als die mit ansteigendem Äthylalkohol. Die makroskopische Schrumpfung der Organstücke ist nicht untersucht worden. Um nun zu erfahren , durch welche Bestandteile des denatu- rierten Alkohols dieser negative Einfluß hervorgerufen wird, wurden eine Anzahl von Untersuchungen verschiedenster Art an Hühner- eiweiß angestellt, das sich im allgemeinen ähnlich wie die in der Zelle enthaltenen Eiweißkörper verhält. Es wurde sowohl mit dena- turiertem Alkohol allein behandelt , als auch nur mit den Bestand- teilen desselben, die einzeln oder in mannigfachen Kombinationen zur Anwendung kamen. Im folgenden sind die hauptsächlichsten Resultate der Versuche aufgezählt: 1) Eiweiß mit absolutem oder 90prozentigem Äthylalkohol ver- setzt koaguliert ; das koagulierte Eiweiß löst sich im Überschuß des betreffenden Fällungsmittels in sehr geringem Maße. In Betracht kommt hier die hauptsächlich in Kernen enthaltene Nukleinsäure und Denteroalbumose , deren Fällungen in H2O leicht löslich sind (A. Fischer). Diese Erscheinung ist mit ein Grund, warum überhaupt bei Alkoholfixierung Schrumpfungen eintreten. 2) Ebenso verhält sich Methylalkohol. Desgleichen ein Gemisch von Äthyl- und Methylalkohol. 3) Pyridin rein oder mit Wasser verdünnt löst, vermöge seiner stark alkalischen Eigenschaft (auch denaturierter Alkohol ist gegen Lackmus alkalisch), alle Eiweißarten, die durch Alkohol (oder Pyri- din) gefällt sind , mit großer Leichtigkeit auf. Dabei wird das Ei- weiß denaturiert, d. h. es ist in der Lösung als solches nicht mehr nachweisbar. Die Gegenwart von Alkohol erschwert die Auflösung zwar , verhindert sie aber nicht. (Ähnlich verhält sich Pyridin zu durch Hitze koaguliertem Eiweiß.) 4) Pyridin löst durch Chromsäure usw., Sublimat usw., Ammo- nium molybdänicum, Salpetersäure, Essigsäure, Pikrinsäure, Formol, gefälltes Eiweiß im allgemeinen nicht, wenn überhaupt, dann nur teilweise und in sehr geringem Maße auf, ein Umstand, der als günstiges Moment bei der Härtung mit denaturiertem Alkohol nach vorherigem Gebrauch der entsprechenden Fixierungsmittel in Betracht kommen dürfte. • XXVI,2. Kittsteiner: Über die Einwirkung d. denaturierten Alkohols. 197 5) Lutidin, ein höheres Homologen von Pyridin, löst Eiweiß fast gar nicht aut. Die noch höheren Homologen, wie Collidin, lösen es noch weniger, haben also für vorliegende Untersuchung keine Bedeutung, zumal da sie in sehr geringem Prozentsatz vorkommen. Die höheren Homologen des Pyridins lösen sich um so schwerer in Wasser, je höher das Homologon ist. In demselben Verhältnis werden sie leichter entzündlich (Entzündungstemperatur des Pyridins liegt erst beim Siedepunkt) und erhöht sich ihr Siedepunkt, Eigen- schaften, welche mit der Erhöhung des Molekulargewichtes zusammen- hängen (s. unten). Pyridin kann seiner chemischen Konstitution nach als ein Benzol betrachtet werden , in welchem an Stelle einer CH- Gruppe ein N-Atom den Ring schließt. — Die Homologen des Pyri- dins sind Derivate, in denen Wasserstoff des Pyridins durch Alkyl- reste (CH3) ersetzt ist: Pyridin C5H5N Picolin (Methylpyridin) C^H^N Lutidin (Dimethylpyridin) C^H^N Collidin (Trimethylpyridin) CgH^jN [Parvolin (Tetramethylpyridin) C^H^gN]^. Man sieht also nun deutlich , was die Schrumpfung der Kerne bei der Fixation fast ausschließlich veranlaßt: Es ist das Pyridin. Mit Hilfe von Wasser, das ja im 90pro- zentigeu denaturierten Alkohol enthalten ist , löst es einen "Teil der Kernbestandteile auf. Da es nicht möglich war, mit Hilfe von basischen oder sauren Farbstoffen zu konstatieren, welche Keru- bestandteile besonders vom Pyridin angegriffen würden , so ist es w^ahrscheinlich , daß ziemlich gleichmäßig sämtliche Kernbestandteile gelöst werden (A^, A,, C3, C^, C^^ — C^.J. Daß nur der Kern schrumpft und man an Zellplasma usw. keine Veränderung wahrnimmt, liegt jedenfalls an dem chemischen oder physikalischen (an einer Kugel z. B. erkennt man eine Formveränderung viel leichter) Unterschied zwischen Zelleib und Zellkern. Um aber das ganze Verhalten des denaturierten Alkohols end- gültig beurteilen zu können, mußte man wissen, in welcher Reihen- folge die Bestandteile des denaturierten Alkohols durch die Zell- ^) V. BusCHKA, Die Chemie des Pyridins und seiner Derivate. Braun- schweig 1889-1891. 198 Kittsteiner: Über die Einwirkung d. denaturierten Alkohols. XXVI. 2. bzw. Kernmembranen durchtreten. Wenn z. B. das Pyridin zuerst diti'undierte, so würde jedenfalls das Plxierungsresultat bedeutend ungünstiger sein, da Pyridin Eiweißkörper zwar auch koaguliert, aber dieses koagulierte Eiweiß mit großer Leichtigkeit auflöst. Aus dieser Lösung fällt Alkohol keine Eiweißart mehr aus. Der um- gekehrte Fall wäre günstiger: Die durch Alkohol koagulierten Eiweiß- arten lösen sich im Pyridin ungleich schwieriger , besonders da in denselben noch freier Alkohol enthalten ist, welcher die Auflösung durch Pyridin verzögert. — Es seien deshalb hier die diesbezüg- lichen Versuche angegeben : Membran denaturierter Alkohol 90% Was ser Eine Vorrichtung, wie man sich ihrer gewöhnlich zu Versuchen über Diosmose bedient und wie sie in nebenstehender Figur ab- gebildet ist, wurde mit den zu untersuchenden Substanzen gefüllt. — Die Membran bestand aus Pergamentpapier. Versuch I. Anordnung: In dem Membranrohr A war denaturierter Alko- hol von 90 Prozent. Das Membranrohr hing in Wasser (s. Fig.). Verlauf: Äthyalalkohol diffundiert ins Wasser (Nachweis Jodoformprobe). Desgleichen Methylalkohol (Nachweis mit Lösun CT o XXVI, 2. Kittsteiner: Über die Einwirkung d. denaturierten Alkoiiols. 199 von Kaliumpermanganat in Wasser 1:1000, welche in der Kälte von Methylalkohol entfärbt wird, nicht aber von Äthylalkohol). Wasser diffundiert in das Membranrohr und das Pyridin. Versuch II. Anordnung: In dem Membranrohr A denaturierter Alkohol von 90 Prozent. Das Membranrohr hing in Eiweiß (Fig. wie p. 198, nur entsprechend umgeänderte Bezeichnungen). Verlauf: Äthyl- und Methylalkohol diffundieren ins Eiweiß. Wasser wird dem Eiweiß entzogen und diffundiert in das Membran- rohr zu dem Alkohol und Pyridin. (Um Äthylalkohol im Eiweiß nach diesem Versuch nachzuweisen, gieße man dasselbe in einen Porzellanmörser, gebe je eine Messerspitze Ätzkali und Jod hinzu und menge das Ganze mit der Pistille. Es tritt Geruch nach Jodo- form auf; reines Hühnereiweiß gibt diese Reaktion nicht, ebenso wie mit Methylalkohol koaguliertes Eiweiß.) (Um im Eiweiß freien Methylalkohol nachzuweisen, muß man das Alkoholgemisch vom Eiweiß abdestillieren. Im Destillat ist dann mit Kaliumpermanganatlösung Methylalkohol nachweisbar.) Versuch III. Anordnung: In dem Membranrohr A Pyridin. Das Membran- rohr hing in Eiweiß. Verlauf: Wasser des Eiweißes diffundiert ins Pyridin; Pyri- din diffundiert sehr langsam ins Eiweiß. Versuch IV. Anordnung: In dem Membranrohr A befand sich denatu- rierter Alkohol (dem noch ein Tropfen Pyridin zugesetzt war). Das Membranrohr hing in Eiweiß. Verlauf: Nach 10 Minuten wurde der Versuch unterbrochen und im Eiweiß wie oben beide Alkohole nachgewiesen. Pyridin war noch nicht diffundiert. Erst nach 3 bis 4 Stunden war es nach- weisbar. 200 Kittsteiner: Über die Einwirkung d. denaturierten Alkohols. XXVI, 2. Dadurch ist sicher erwiesen, daß zuerst Alkohol in die Zelle und den Kern diffundiert und dort die Eiweißkörper koaguliert. Später dringt auch das Pyridin ein und erzeugt, indem es einen Teil der Be- standteile des Kernes auflöst, die Schrumpfung. Aus dieser Tatsache folgt nun ohne weiteres, daß man bei etwaigem Gebrauch den denaturierten Alkohol nur so lange einwirken lassen darf, als es zur Fixation unbedingt erforderlich ist, ein Re- sultat, welches in obenstehender Tabelle bereits empirisch gefunden worden war. Nun darf man allerdings nicht alle diese Beobachtungen an Hühnereiweiß ohne weiteres auf die Zelle übertragen. Aber da es sich im wesentlichen um Lösung der Fällung von Kernbestandteilen durch Pyridin handelt, und es sicher ist, daß dieses sämtliche durch Alkohol gefällte Eiweißkörper — wenn auch in verschiedenem Maße — löst, so dürften mit einem gewissen Recht doch in diesem Falle die gezogenen Schlüsse erlaubt sein, zumal die durch Empirie an der Zelle selbst gewonnenen Resultate dafür sprechen. — In betreff der Versuche über Diosmose möge noch bemerkt sein, daß zwar die Zahlenwerte der osmotischen Druckdifferenz bei den einzelnen Eiweiß- körpern gewissen Schwankungen unterworfen sind, daß aber immer eine derartige Differenz vorhanden sein wird, daß die Reihenfolge bei der Diosmose der Bestandteile des denaturierten Alkohols durch eine Membran dieselbe ist, wie sie sich bei unseren Versuchen ergeben hat. Schließlich kann man noch aus den vorhergehenden Versuchen erkennen , warum denn überhaupt bei Fixation mit reinem oder wasserhaltigem Alkohol Schrumpfungen auftreten : Das Wasser der Eiweißkörper diffundiert sehr rasch in den Alkohol. Wenn nun aus dem Kern, der meistens eine prall gefüllte Kugel oder ein Oval darstellt, mehr Wasser austritt, als Alkohol eintritt, so muß eine Schrumpfung entstehen, welche von den um den Kern spülenden Alkoholmengen fixiert wird. Ist keine Kernmembran da, so wirkt für die Diosmose als Membran erfahrungsgemäß eine Nukleinschicht, welche die Oberfläche des Kernes begrenzt ; anstatt einer geschrumpften Kernmembran wird in diesem Falle eine geschrumpfte Nukleinschicht fixiert. Nach A. Fischer ist der Alkohol zudem noch untauglich, aus Albumosen und Nukleinsäure bestehende , im Leben noch ganz oder halb gelöste Bestandteile der Zelle in den Präparaten zu er- halten. Immerhin müßten aber die übrigen fixierten Eiweißkörper XXVI, 2. Kittsteiner: Über die Einwirkung d. denaturierten Alkohols. 201 der Zelle bzw. dem Zellkern genügend Widerstandsfähigkeit erteilen, so daß bei einer Auflösung der beiden oben genannten Eiweißkörper die runde Gestalt des Kernes oder einer Zelle erhalten bleiben müßte. — Der rasche Wasseraustritt dürfte der Hauptgrund der Schrumpfungen bleiben. Es ist also vielleicht ratsam nicht immer mit absolutem Alkohol zu fixieren, sondern mit ansteigendem von 70 Prozent an. Dabei löst allerdings ein wasserhaltiger Alkohol die oben genannten Eiweißarten leichter auf als ein wasserarmer, eine Erscheinung, die aber weit augenfälliger im Reagenzglas beim Schüt- teln und Kochen wird als im mikroskopischen Präparat. — Dahin- gegen ist anderseits anzunehmen, daß die Diffusionen in der Zelle bei Behandlung mit Alkohol viel stürmischer vor sich gehen als in einem zum Zwecke von diosmotischen Versuchen konstruierten Apparate. — Zum Schluß seien noch einige Bemerkungen über die Verwend- barkeit des denaturierten Alkohols in der mikroskopischen Technik gestattet : Zum Fixieren ist er verwendbar im allgemeinen wie Äthyl- alkohol von 90 Prozent, also nur da, wo es sich um Übersichts- bilder handelt und es auf einige geschrumpfte Kerne mehr nicht ankommt. Durch Zusatz von 25 cc Eisessig zu 75 cc denaturierten Alkohols kann man die Wirkung wesentlich verbessern (vgl. Tabelle p. 195). . Epithelgewebe, Drüsengewebe und seine Abkömmlinge liefern mit die besten Resultate ■", die sich zum Teil (Speicheldrüse, Lunge , Milz , Niere) kaum nachteilig von den mit absolutem und 90prozentigem Äthylalkohol erhaltenen unterscheiden. — Das Gewebe der Stützsubstanz liefert (überhaupt mit Alkohol) schlechte Re- sultate mit Ausnahme des Bindegewebes und besonders des elasti- schen Gewebes, welches wie gegen absoluten Äthylalkohol sich ver- hält. — Das Muskelgewebe gibt mit Ausnahme der Elemente der glatten Muskulatur, welche sich sehr schlecht fixieren, Resultate, die oft hinter den mit Äthylalkohol erhaltenen nicht nachstehen. Querstreifuug mit allen ihren Einzelheiten (auch Unterschied zwischen weißem und rotem Muskel), fibrilläre Struktur ist schön zu erkennen. Vom Nervengewebe wurde nur das Zentralnervensystem untersucht. Es gibt die denkbar schlechtesten Bilder. Motorische ^) Alle Angaben beziehen sich auf denaturierten Alkohol ohne Zu- satz von Essigsäure. OQ2 Kittsteiner: Über die Einwirkung d. denaturierten Alkohols. XXVI, 2. Zellen verschwinden ganz. Zu seiner Fixierung ist der denaturierte Alkohol unbrauchbar. Zur Härtung ist derselbe fast ebenso brauchbar wie ansteigen- der Äthylalkohol, was schon oben hervorgehoben wurde. Man sieht bei den meisten diesbezüglichen Präparaten keinen nachteiligen Unter- schied. Die gehärteten Stücke schneiden sich gut. Auf Färbung scheint der denaturierte Alkohol auch keinen nachteiligen Einfluß auszuüben. Selbst Färbungen mit dem empfind- lichen Safranin und mit Golgis Methode gelingen fehlerfrei. In dieser Beziehung wurden untersucht : Von basischen Farbstoffen: Boraxkarmin, Hämatoxylin, Safranin. Von sauren Farbstoffen: Eosiu und Rubin S (Säure- fuchsin). Auch Kombinationen dieser Farbstoff'e zum Zweck von Doppel- färbungen kamen zur Anwendung (C^ — ^'13)- Der Gebrauch des denaturierten Alkohols in der mikroskopischen Technik müßte sich also so gestalten. Fixieren: Wie allgemein mit 90prozeutigem Alkohol nur möglichst kurze Zeit (nicht länger als 3 Tage). Dann werden die Stücke in reinen 90prozentigen Äthylalkohol übertragen, in dem sie aufbewahrt werden können. (Der Fehler beträgt dann im Verhältnis zum absoluten Alkohol nur 0*9 Prozent.) Härtung, Färbung und die übrigen Manipulationen würden wie bei der Anwendung von Äthylalkohol von 90 Prozent vorzunehmen sein. [Eingegangen am 15. Mai 1909.] XXVI, 2. Lendvai: Apparat zum Sclileifen des Mikrotomraessers. 203 Apparat zum Schleifen des Mikrotommessers. Von Prof. J. Lendvai in Temesvar. Hierzu fünf Textabbildungen. Es wird mir jedermann zugeben, daß die Vollkommenheit der Schnitte vor allem von der Vollkommenheit der Schneide des Mikrotommessers abhängt. Von den bisher gebräuchlichen Methoden ist — meiner Erfahrung nach — die von Apathy eingeführte die beste. 1. Der Apparat. Diese besteht in Anwendung von Schmirgel, Wiener Kalk, Eisenoxyd resp. Diamantinpulver auf drei Spiegelglasplatten. Zu dieser Schleif- methode habe ich einen Apparat konstruiert, welcher von C. Reichert in Wien verfertigt wird (Preis 50 K.). Da das Schleifen des Messers mit Materialien verschiedener Härte geschieht, so sind wir — um die Vollkommenheit der Schärfe zu 204 Lendvai: Apparat zum Schleifen des Mikrotommessers. XXVI, 2. sichern — genötigt drei geschliffene , sogenannte Spiegelglasplatten anzuwenden, von denen auf der ersten nur mit Schmirgel geschliffen wird, auf der zweiten nur mit Wiener Kalk, auf der dritten nur mit Eisenoxyd oder mit Diamantin. I, i 2. Die seitwärts ge- öffnete Eisenröhre. 3. Das Messer mit der Eisenröhre. /IN, mi''mH 'W/////Aii'///' J 4. Die mit Schmirgel geschhffene Facette bei 100 f acher Vergrößerung. Die drei Glasplatten werden in einen hölzernen Block hinein- geschoben, eine jede in eine separate Spalte, welche Spalten mit Tuch ausgefüttert sind. Das geschieht, damit die Platten außer 1 1 ii|rf 'I ||ii i„i I" I 5. Die mit Wiener Kalk geschhffene Facette bei lOOfacher Vergrößerung. Gebrauch nicht bestaubt werden, oder mit fremden Materialien nicht in Berührung kommen außer den oben genannten, und infolgedessen das Messer während des Schleifens keine Scharte erhalte. Beim Gebrauche nehmen wir die betreffende Glasplatte und legen sie auf die obere Fläche des Blockes , an dem sie mit Schrauben XXVI, 2. Lendvai: Apparat zum Schleifen des Mikrotommessers. 205 befestigt wird. Auf die Glasplatte schmieren wir Schmirgelpappe, welche von feinem Schmirgelpiilver und destilliertem Wasser bereitet ist ; oder Wiener Kalkpappe, welche ebenfalls mit destilliertem Wasser bereitet ist; oder Eisenoxyd. Dann ziehen wir das Messer öfter (60- bis 70 mal) über die Glasplatte, die Schneide nach vorn ge- halten, in solcher Lage, daß die Schneide des Messers zur Be- wegungsrichtung senkrecht stehe. Mitunter besichtigen wir die Schneide des Messers mit dem Mikroskop bei lOOfacher Vergrößerung, ob sie entsprechend ist. Auf das Messer schleifen wir eine spezielle Facette von 20 bis 25 Grad. Das geschieht, indem man auf den Rücken des Messers eine seitwärts geöffnete Eisenröhre appliziert, welche mit Schrauben befestigt wird. Aus dem Diameter {d) der Eisenröhre und der Breite des Messers (a) berechnen wir den Winkel der Facette («^ -\- cc^) : d = tg a^ == tg a.^. 2a Die mit Schmirgel rauh bearbeitete Facette vervollständigen wir mit Wiener Kalk, währenddem die Schneide des Messers feine Säge- zähne bekommt. Das Messer ist um so perfekter, je feiner die Säge- zähne bei lOOfacher Vergrößerung sind. Mit Eisenoxyd schleifen wir nur jene Seite der Facette spiegel- dänzend, welche während des Schneidens auf Paraffin oder Celloidin gleitet. Das Messer wird in den Messerhalter so eingestellt, daß seine Breite (a) mit der Wagerechten einen Winkel von a^ = a.-, Grade bildet. Zu diesem Zwecke eignen sich die mit Schraube bewegbaren und fixierbaren Messerhalter am besten. [Eingegangen am 10. März 1909.] 206 Bödecker: Fleischmanns Kritik mein. Entkalkungsmethode. XXVI, 2. Fleischmanns Kritik meiner Celloklin-Entkalkungs- methocle. Von Dr. C. Francis Bödecker in Berlin. In Band XXV, Heft 3, dieser Zeitschrift veröffentlichte L. Fleisch- mann eine Entkalkungsmethode für Zahnschmelz, welche einfacher ist als die Celloidin- Entkalkungsmethode ^ Einfacher allerdings ist diese Methode; jedoch zweifele ich, daß man damit dieselben guten Resultate erzielt. Fleischmaxxs Methode besteht darin, daß ein dünner Schmelzschliff nach üblicher Vorbehandlung in Celloidin ein- eingebettet und nach Erhärtung desselben in die Entkalkungslösung gelegt wird. Dieses Verfahren ist jedoch schon vor 12 Jahren von E. Rousseau^ zur Entkalkung von Kalkschwämmen angewandt worden. Als ich Rousseau s Arbeit vor etwa 5 Jahren las, versuchte ich den menschlichen Zahnschmelz auf dieselbe Weise zu entkalken. Die erzielten Resultate waren jedoch nicht befriedigend. Der organische Bestandteil des Schmelzes ist so mit anorganischen Salzen impräg- niert, daß ein Durchdringen mit Celloidin ausgeschlossen ist. Aus diesem Grunde verlieren die feinen organischen Schmelzprismen- scheiden ihre Stütze und werden zerrissen und zerstört, sobald die Säure den anorganischen Bestandteil löst. Es ist daher ausgeschlossen, die Scheiden in dieser Weise zu demonstrieren. Eine Ausnahme bilden nur: das Schmelzoberhäutchen und die von mir beschriebenen Schmelzlamellen, welche keine Kalksalze enthalten und daher von dem Celloidin vor der Entkalkung durchdrungen werden. Diese Strukturen sind aber nicht imstande, selbst wenn keine störende Ein- wirkung vorhanden ist, die feinen organischen Bestandteile, d. h. die IVismenscheiden usw. annähernd in ihrer richtigen Lage zu halten. Durch die Gasentwicklung und den Austausch der Flüssigkeiten während der Entkalkung entsteht eine so lebhafte Bewegung, daß 1) Bödecker, C. F., Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. XXII, p. 190 u. Bd. XXV, p. 21. ^) Rousseau, E., Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. XIV, 1897. XXVI, 2. Bödecker: Fleisclimanns Kritik mein. Entkalkungsmethode. 207 die feinen Schmelzsclieiden nicht allein verschoben, sondern auch zum größten Teil zerrissen werden. Dieser t beistand vermehrt sich noch, wenn der Schliff in einer geschlossenen Kammer ans festem Celloidin entkalkt wird, da die sich entwickelnden Gase das Celloidin- häutchen nur langsam durchdringen können. Der so erzeugte Druck verursacht eine Formveränderung der Wandungen, welche eine weitere Verzerrung des entkalkten Schliffes zur Folge hat. Es ist zu be- dauern, daß Fleischmann nicht einige Mikrophotogramme seiner Ab- handlung beigegeben hat, so daß man die erzielten Resultate der zwei Methoden vergleichen könnte. Ein weiterer Nachteil beim Entkalten in festem Celloidin ist, daß letzteres nicht von dem Präparat entfernt werden kann, ohne dasselbe gänzlich zu zerstören. Wenn es jedoch nicht entfernt wird, wirkt es störend, da es viele der brauchbarsten Färbungen annimmt und das ganze Bild verschleiert. Als sich Rousseau s Grundlage ungenügend zur Entkalkung von Zahnschmelz erwies, vervollkommnete ich eine Methode zur p]nt- kalkung in flüssigem Celloidin. Anstatt daß man das Celloidin er- starren läßt und dann entkalkt, wird die Säure dem flüssigen Celloidin zugesetzt. Hierdurch wird der Zahnschmelz entkalkt, ohne daß sich Hohlräume bilden; denn sobald die Säure die anorganischen Substanzen löst, tritt das Celloidin an deren Stelle und stützt die feinen organischen Strukturen so, daß sie weder zusammensinken noch auseinandergerissen werden können. Das spezifische Gewicht der öprozentigen Celloidinlösung ist nahezu dasselbe wie das des organischen Bestandteiles des Schmelzes, so daß letzteres gewisser- maßen im Celloidin schwebt. Diese Methode ist allerdings sehr umständlich und zeitraubend, aber die erzielten Resultate sind eine reichliche Belohnung für die angewandte Mühe. Daß die Entkalkung eine vollständige ist, wird dadurch bewiesen, daß man den fertig aufgeklebten, paraffin- und celloidinfreien Schnitt der Wirkung von konzentrierter Salpetersäure für 24 Stunden aussetzen kann, ohne eine Verminderung der Quantität wahrzunehmen. Die Behauptung, daß durch Anwendung der flüssigen Celloidin -Entkaltungsmethode keine dünnen Schnitte erzielt werden können, ist unzutreffend. Es ist mir gelungen, indem ich die Ober- fläche des Paraffin -Celloidinblockes mit Mastix überzog, 2 i^i dicke Schnitte des ganzen Präparates herzustellen. Die Dicke der nach Fleischmanns Angaben hergestellten Präparate ist von der Dicke des unentkalkten Zahnschliffes abhängig. Es ist jedoch nicht mög- 208 Bödecker: Fleischnianns Kritik mein. Entkalkungsmethode. XXVI, 2. lieh, denselben so dünn zu schleifen, wie man ihn im entkalkten Zustande auf dem Mikrotom schneiden kann. Der Einwand Fleischmanns gegen die Celloidin- Entkalkungs- methode, „daß beim Erstarren des Celloidins die sehr zarten, organischen Reste des Schmelzes verschoben werden müssen", wider- spricht meinen Resultaten. Das Erstarren des Celloidins geschieht gleichmäßig durch die ganze Masse, so daß eine Verschiebung der einzelnen Teile ausgeschlossen ist. Das Verhältnis der verschiedenen Teile des Gewebes zueinander wird daher nicht beeinträchtigt; wäre dies der Fall, so wäre wohl die Celloidintechnik bei allen Geweben unverwendbar. Als weiteren Beweis dafür, daß diese Methode keine Verschiebung der feinen organischen Bestandteile des Schmelzes ver- ursacht, verweise ich auf die im Anatomischen Anzeiger, Bd. XXXIV, Taf. 6, veröffentlichten Photogramme. Fleischmanns Haupteinwand gegen die Celloidin -Entkalkungs- methode ist, daß die saure Celloidinlösung „wahrscheinlich über- haupt keine entkalkende Wirkung auszuüben vermag. Daß Bödecker für die kleinen Stücke trotzdem Entkalkung erzielt, dürfte darauf beruhen, daß bei der langen Dauer der Prozedur seitens des Äther- Alkoholgemisches Wasser angezogen wird." Dies ist jedoch nicht möglich, wenn das von mir beschriebene Gefäß zur Entkalkung be- nutzt wird. Der exakt passende Deckel wird durch eine starke Stahlspange auf das Gefäß gepreßt und mit Vaselin dicht gemacht, so daß die Äther -Alkoholdämpfe nicht entweichen können. Wenn sogar diese nicht entweichen, ist es ausgeschlossen, daß atmos- phärisches Wasser angezogen wird. Seitdem ich zur Dichtung des Deckels Vaselin benutze, ist es mir gelungen, die richtige Konsistenz des Celloidins mehrere Monate zu erhalten. Um die feststehende Tatsache der Entkalkung durch diese Methode zu erklären, ist es jedoch nicht nötig, die Einwirkung des Wassers aus der Atmosphäre anzunehmen. Die offizinelle konzentrierte Salpetersäure (spez. Gew. 1*15) hat 75prozentigen Wassergehalt. Die bei der Entkalkung des mensch- lichen Zahnsclimelzes entstehenden Calcium- und Magnesium -Nitrate sind äußerst hygroskopische Salze und lösen sich in einem Teil Wasser. Da 8 cc Salpetersäure 6 cc Wasser enthalten, sind in einer 8prozentigen salpetersauren Celloidinlösung 6 Prozent Wasser vorhanden. Zur Entkalkung eines 1 mm dicken Schmelzschliffes, der etwa 0*1 g wiegt, benutze ich 50 cc der obigen sauren Celloidin- lösung. Diese enthält 3 cc Wasser, welche ausreichend sind, die entstehenden Salze zu lösen. XXVI, 2. Berg: Einfache Methode zur Paraffineinbettung im Vakuum. 209 Auf diesen vorstehenden Betrachtungen fußend, glaube ich mit Recht betonen zu können, daß Schmelzschliffe sich in einer sauren Celloidiulösung vollständig entkalken lassen, und daß man durch Anwendung dieser Methode Präparate herstellen kann, die ein natur- getreues Bild der organischen Bestandteile des unentkalkten Schmelzes wiedergeben. [Eingegangen am 1. Juli 1909.] Eine einfache Methode zur Paraffineinbettung im Vakuum. Von Privatdozent Dr. W. Berg, Assistent am Anatomischen Institut zu Straßburg i. Eis. L. Materna beschreibt im Bd. XXV, H. 1 , dieser Zeitschrift einen neuen Vakuumparaffinofen, der in einfacherer Form von Stummer V. Traunfels angegeben, von ihm selbst verbessert wurde. Materna benutzt einen kleinen Thermostaten, dessen Decke ab- nehmbar ist und der ein Glasgefäß aufnehmen kann , welches durch eine Wasserstrahlluftpumpe evakuiert wird, in deren Schlauchleitung u. a. auch ein Quecksilbermanometer eingeschaltet ist. Meine kurze Mitteilung beabsichtigt nicht, eine Anordnung zu beschreiben, w^elche geeignet ist, diesen Apparat zu verdrängen oder zu ersetzen , ich will nur denen , die einen Versuch mit der Ein- bettung im Vakuum machen wollen oder bisweilen im Vakuum ein- zubetten haben, zeigen, daß man auch ohne Spezialthermostaten mit ziemlich jedem Paraffinofen unter Zuhilfenahme ganz einfacher Dinge bequem im Vakuum einbetten kann. Seit etwa drei Jahren benutze ich folgende Anordnung: In der oberen Wand der Paraffinöfen ist eine (bei größeren Apparaten gewöhnlich deren zwei) Öffnung angebracht, um ein Thermometer in den Innenraum des Thermostaten führen zu können. Durch die Öffnung leite ich einen dickwandigen Gummischlauch, den ich durch einen passend durchbohrten Korken gegen die Wand der Öffnung Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 2. 14 210 Berg: Einfache Methode zur Paraffineinbettung im Vakuum. XX VI. 2. abdichte, damit kein Wärmeverlust entsteht. Der Schlauch trägt an seinem freien Ende im Innern des Ofens ein Stück Glasrohr, auf dem ein Gummistopfen aufsitzt, mit welchem ein Glaskolben passen- der Form und Größe (Extraktionskolben aus dem Soxleth sehen Fettextraktionsapparat oder Erlenmeyerkölbchen) fest verschlossen werden kann. Die Kolben sind so zu wählen, daß nur ihr unterster Abschnitt gefüllt zu werden braucht, da das Paraffin beim Aus- pumpen anfänglich etwas schäumt und somit in das Glasrohr resp. den Schlauch hineingepreßt werden kann. Bei passender Länge des Schlauches resp. des Glasrohres steht der Kolben im Apparat be- quem auf. Das andere Ende des Gummischlauches wird an eine einfache Wasserstrahlluftpumpe angeschlossen , wie sie in jedem Laboratorium vorhanden ist. In die Schlauchleitung ist eine Flasche mit doppeltem Halse einzuschalten , um das eventuell eintretende Rückschlagen des Wassers in das Paraffingefäß zu vermeiden. Ein Manometer einzuschalten, erübrigt sich, wenn man darauf achtet, ob und in welcher Weise durch die Luftpumpe noch Luftperlen mit- gerissen werden. Die praktische Anwendung ist höchst einfach: Man beschickt den Kolben mit Paraffin und dem betreffenden einzubettenden Stück, stellt ihn in den Ofen, schließt ihn durch den Gummistopfen und pumpt ihn aus. Ist die Durchtränkung vollständig, so schließt man die Pumpe, entfernt den Stopfen vom Kolben und stellt den Block her. Diese einfache Anordnung stört die gleichzeitige Benutzung des Paraffinofens in der üblichen Weise, d. h. zur Einbettung unter atmosphärischem Drucke in keiner Weise. Die Einbettung im Va- kuum hat ihre , von Materxa sehr richtig gewürdigten Vorzüge, scheint mir aber bei empfindlichen Objekten nicht besonders geeignet zu sein. Zum Schluß habe ich noch darauf hinzuweisen, daß Kolster (diese Zeitschrift Bd. XVIII, H. 2) vorgeschlagen hat, zum Paraffin- einbetten im Vakuum kurze Proberöhrchen zu benutzen und die «ranze Anordnung irgendwie zu improvisieren. Straßburg, den 21. April 1909. [Eingegangen am 23. April 1909.] XXVI, 2. Suzuki: Einfache Entwässerungs- u. Härtungsvorrichtung. 211 Eine einfache Entwässerungs- , Härtungs- und zugleich Auswaschungsvorrichtung für mikro- technische Zwecke. Von Prof. B. Suzuki in Kyoto (Japan). Hierzu zwei Textabbildungen. Die bei der Applikation der steigenden Konzentration von Alkohol üblichen Maßregeln in der heutigen histologischen Technik bestehen in ziemlich grober Weise ; die Objekte werden gewöhnlich zuerst in 50 Prozent, dann in 70 Prozent und 90 Prozent übertragen. Hierbei steigt der Alkoholgehalt nicht allmählich auf, sondern es geschieht immer sprungsweise und ist besonders für zarte Objekte sehr be- denklich. So hat man auch nicht versäumt, um diesem Nachteil vorzubeugen, und verschiedene Methoden sind angegeben worden*, unter denen halte ich den von A. Greil (diese Zeitschrift Bd. XXIII, H. 3) kon- struierten Apparat für den exaktesten und sinnreichsten. Leider erfordert derselbe eine ziemlich komplizierte Vorrichtung, ja sogar die elektrische Betriebskraft, was an den besteingerichteten Instituten wohl durchführbar ist. Gerade wie bei uns, an den ärmeren, ist es schwer zugänglich. Ich habe auch manchmal bei der Prozedur der Entwässerung recht kläglich gefühlt; so habe ich mir vor Jahren eine ganz ein- fache Vorrichtung erdacht, die sich durch ihre vorzügliche Leistung auszeichnet. Wenn ich nun aus der Greil sehen Beschreibung reclit verstanden haben will, bin ich fest überzeugt, daß mein Apparat ebenso exakt wie der Greil sehe arbeitet, sogar übertrifft er ihn weit durch seine Einfachheit und Billigkeit. Im folgenden will ich eine kurze Beschreibung davon geben und glaube, daß er gewiß manche Interessenten dafür finden werde. 14* 212 Suzuki: Einfache Entwässerungs- u. Härtungsvorriclitung. XXVI, 2. I. Die Entwässerungs- und zugleicli Härtungsvorriehtung. Der Apparat (vgl. Fig. 1) besteht aus einem am Boden mit einem U- förmigen Röhrenabschnitt miteinander verbundenen Doppelglas- zylinder (Gi^ 6^2) und einem gewöhnlichen Glaskolben (K) von etwa 300 bis 500 cc Inhalt. Die übrigen kleinen Hilfsvorrichtungen kann man sich selber aus den für gewöhnlichen Gebrauch aufbewahrten ^[aterialien des Institutes herstellen. Somit bildet der Doppelglas- zylinder immerhin das Wesentlichste. Dieser Doppelzylinder besteht aus zwei Schenkeln : dem Zu- fluß- (Gl) und Ablaufschenkel {G 2). Beide haben dieselbe Form und Größe ; der Durchmesser jedes Schenkels mißt etwa 3 cm und die Höhe 9 cm; dessen Inhalt umfaßt etwa 80 bis 100 cc. Man kann aber je nach dem Zweck einen Doppelzylinder von beliebiger Größe und Gestalt herstellen lassen; jedoch halte ich die eben an- gegebene Form und Größe für den gewöhnlichen Gebrauch am ge- eignetsten und handlichsten. Diesen Glaszylinder kann jede Fabrik von Glasgegenständen sehr leicht für ganz billigen Preis herstellen. Der Ablaufschenkel hat ferner ungefähr 6 mm von dem oberen Rande entfernt an der entgegengerichteten Seite ein nach abwärts gekrümmtes Ablaufrohr. Dasselbe wird bei dem Gebrauch noch durch einen kurzen Gummischlauch mit einem geknickten, in der Spitze in ein feines Kapillar ausgezogenen Glasstück (A) verbunden. Der Glaskolben (K) dient als Füllflasche, indem man ihm um- gekehrt nach bekannter Weise bei der Konstanthaltuug des Niveaus im Wasserbade montiert. Man steckt nämlich durch den Gummi- stöpsel des Kolbens zwei ungleich lange , dünne Glasröhren , so daß das längere Rohr bei der Herabsetzung des Niveaus die Luft führt, das andere kürzere läßt den Inhalt des Kolbens abfließen. Ferner muß das längere Rohr so eingestellt sein , sobald der Stand des Niveaus die gewünschte Höhe erreicht hat, daß es durch die herab- geflossene Flüssigkeit dem Lumen derselben zugemacht wird. Da- durch wird das Niveau stets in einer konstanten Höhe gehalten. Zum .Gebrauch des Apparates stopft man das U-förmige Ver- bindungsstück (W) ziemlich fest mit entfetteter Watte; außerdem füllt man den Boden (S) des Ablaufschenkels {G 2) mit dem mehr- fach gefalteten Gazestück oder mit der Watte (auch Glaswolle) aus; ich bediene mich dafür des mit konzentrierter Salzsäure begossenen und nachher gut gewaschenen feinen Sandes, darauf noch eine dünne XXVI, 2. Suzuki: Einfache Entwässerungs- u. Härtungsvorrichtung. 218 Schicht von Gaze oder Fließpapier. Diese Saiidschicht beträgt un- gefähr 1 cm. Je nach der Dichtigkeit von W und S wird die Strömung der Flüssigkeit resp. des Alkohols aus dem Gi in G2 beträchtlich beeinflußt; durch die Verlangsamung derselben wird die möglichst gleichmäßige Verteilung des zufließenden Alkohols erzielt. Zugleich dient die Ausfüllungsmasse auch als Filter. 1. Jetzt füllt man den Doppelzylinder mit destilliertem Wasser oder gleich mit 50prozentigem Alkohol, falls das Objekt schon durch die Fixation ziemlich die Härte gewonnen hat; man legt das Ob- jekt (ilf) zur Entwässerung oder Härtung in den Ablaufschenkel (G 2) hinein. Die Füllflasche (/l), welche vorher mit 50- resp. TOprozen- tigem Alkohol gefüllt ist, mit ihren beiden Glasröhren umgekehrt, steckt man in den Zuflußschenkel (Gl) hinein und man stellt das Niveau des letzten so ein , daß , wenn das Niveau in die Linie b mit herabsteigt, der Alkohol aus der Füllflache herunterfließt und, sobald er die Linie c erreicht hat, das Luftrohr zugemacht wird. Ich habe dabei den Stand des Luftrohrs so berechnet, daß es sich 214 Suzuki: Einfache Entwässerungs- u. Härtungs Vorrichtung. XXVI, 2. zuschließt, nachdem vom Alkohol ungefähr 10 cc herausgeflosseu sind; d. h. wenn die Höhe des unteren Endes des Luftrohrs ungefähr 1 cm höher als das des Ablaufrohrs des O 2 sich befindet. Aber das kann man durch Hin- und Herschieben des Luftrohrs beliebig ändern. Unter Umständen ist es besser , daß das Niveau des Zuflußschenkels noch etwas höher steht, besonders in dem Moment, wo der Widerstand in W und 8 zunimmt. Endlich muß ich kurz berichten über die Eigenschaft und den Zweck des Kapillarstückes [Ä). Man ziehe selber das dünne Glas- rohr in der Spiritus- oder Gasflamme fein aus und verfertige mehrere Stücke von verschiedener Dicke an; dann versuche man die Ge- schwindigkeit des Abtropfens des Alkohols durch dieselben und suche diejenigen, welche in einer Minute ungefähr 0*5 bis 1*0 cc abtropfen lassen, heraus und halte sie vorrätig. Wenn das Kapillarstück zu fein ist, verstopft sich das Lumen desselben jedoch sehr leicht durch die vorangehende Verdunstung und Austrocknung des herabtropfen- den Alkohols. Der Gang der Vorrichtung ist wie folgt: .Steigt das Niveau des Ablaufschenkels Q2 durch das fortwährende Abtropfen aus dem Kapillarstück A in die Linie h herab, so muß das Niveau des Zu- flußschenkels Gl natürlicherweise auch herabsinken. Aus der Not- wendigkeit zur Erhaltung des Niveaus in der Linie c im (ri fließt der Alkohol aus der Füllflasche K in denselben herunter ; indem der Alkohol mit gewissem Druck herausgeschossen wird , kommt hierbei eine Wirbelbewegung der Flüssigkeit zustande. Gerade dieser Mo- ment wirkt als eine automatische Durchmischungsvorrichtung im G'i; dadurch kommt im Augenblick des Hineinfließens sofort eine gleich- mäßigen Durchmischung mit Wasser oder Alkohol von wenig dünner Konzentration zustande. Ferner nimmt mit diesem Akt die Konzen- tration des Alkohols in Ql vn geringerem Grade zu. Zur Aus- gleichung des Niveaus als auch der Konzentration muß der Inhalt des Zuflußschenkels G 1 durch die Schicht von Watte und Sand ( TF und xS) in G 2 zuströmen ; dabei leisten jedoch die genannten Schichten den Widerstand gegen rasche Ausgleichung. Es ist gerade sehr wünschenswert, wenn das Zufließen nach G2 beträchtlich verzögert wird, damit möglichst sukzessiverweise die Steigerung des Alkohol- gehaltes in G 2 erzielt wird , und zwar je mehr der Widerstand in W und S zunimmt , desto langsamer fließt der Alkohol \vl G 2 und weniger steigt die Konzentration in demselben auf. Durch diese Einschaltung des Widerstandes in W und & kann man die Strom- XXVI, 2. Suzuki: Einfache Entwässerungs- u. Härtungs Vorrichtung. 215 geschwindigkeit von Gl nach 0 2 beliebig regulieren und die stür- mische Steigerung des Alkoholgehaltes vermeiden , deren Folge eine starke Diffusionsströmung zwischen dem Objekte und der umgeben- den Flüssigkeit und die schädliche schrumpfende Einwirkung an dem zarten Objekte verursachen. Es ist hierbei auch wohl zu bedenken, daß der zufließende Alkohol aus 6^i in G2 spezifisch viel leichter ist, als der Inhalt des O 2 selbst und wenn die Strecke von W und 8 leicht durchgängig sein werde, steigt der Inhalt von starker Kon- zentration schnell in die Höhe auf, so daß in G 2 zwei, deren eine die obere alkoholreichere und deren andere die untere alkoholärmere Schicht entstehen werden ; dann fließt bloß die obere leichtere gleich fort und es tritt keine gewünschte Durchmischung des Alkohols, somit keine allmählich steigende Konzentration auf. Um dieses Miß- lingen zu kontrollieren, mache man vor dem Gebrauch der Vorrichtung etwa mit altem gefärbtem Alkohol von einem bekannten Prozentsatz den Vorversuch des Prozesses, ob der gefärbte Alkohol in dem un- gefärbten Inhalt des G 2 gleichmäßig verteilt ist oder ob er bald eine gesonderte obere Schicht bildet. Wenn das letztere der Fall ist, so ist es ein Zeichen , daß die Strecke W und 8 leicht durchgängig ist; demgemäß muß man die Watte noch fester verstopfen und die Sand- bzw. Gazeschicht dicker machen, bis die gewünschte Er- scheinung sicher auftritt. Inzwischen tropft der Inhalt des G 2 aus dem Kapillarstück fortwährend heraus und es findet sich wiederum hier die Herab- setzung des Niveaus ; jetzt fließt nun der Alkohol aus der Füll- flasche in Gl. So wiederholt sich der Gang ununterbrochen auto- matisch , bis die Füllflasche ganz leer wird ; dadurch steigt der Alkoholgehalt der beiden Schenkelteile des Doppelzylinders allmäh- lich auf. Aus der folgenden Voraussetzung z. B., daß das Kapillarstück in der Minute 0'5 cc abfließen läßt , daß bei jedesmaliger Niveau- ausgleichung Alkohol von 10 cc aus der Füllflasche herausfließt, ferner daß die beiden Schenkel Gl und G 2 }^ 40 cc Flüssigkeit enthalten, kann man folgende Rechnung aufstellen und somit ungefähr die Leistungsfähigkeit des Apparates beurteilen : Bei der ersten Füllung, wenn man den Inhalt des Doppelzylin- ders als destilliertes Wasser und den der Füllflasche als 50prozeu- tigen Alkohol annimmt, wird der Inhalt des Gl\ 40 cc Wasser -|- 10 cc 50prozentiger Alkohol, das macht 50 : 5 = 100 :x = 10 Pro- zent Alkohol ; dies fließt allmählich in G 2. Nach 20 Minuten kommt 216 Suzuki: Einfache Entwässerungs- u. Härtungsvorrichtung. XXVI, 2. die zweite Füllung-: 40 cc lOprozentiger Alkohol -|- 10 cc 50prozen- tio-er Alkohol = 50 : 9 = 100 :x = 18 Prozent Alkohol in Ol. kl 3. Füllung in Gl 24-4 Prozent „ ^' 55 55 i-i 29-5 55 „ 5. 55 55 11 33-6 55 „ 6. 55 55 11 36-8 « „ 7. 55 55 11 39-4 55 „ 8. 55 55 55 ■ 41-5 55 „ 9. 55 55 55 "- 43-2 55 „10. 55 55 55 44-5 55 „ 11. 55 55 n r^rr 45-6 55 „12. 55 55 11 46-4 55 „13. 55 55 11 47-1 55 „14. 55 55 11 47-6 55 „ 15. 55 55 11 48-0 55 „16. 55 55 11 48-4 55 „17. 55 55 55 48-7 55 „18. 55 55 55 ■ -- 48-9 55 „19. 55 55 55 49-1 55 „20. 55 55 55 49-2 55 Aus dieser Rechnung ergibt es sich, daß nach Ablauf von 400 Minuten also beinahe von 7 Stunden 200 cc von 50prozentigem Alkohol verbraucht worden ist. Wenn man hierbei den Widerstand in W und S in Rücksicht nimmt, muß der Zeitdauer des Abfließens noch vielmals protrahieren 5 zugleich ist zu bemerken , daß der Alkoholgehalt im G 2 etwas niedriger ist als im Gl. P'üllt man die Füllflasche mit 300 cc von 50prozentigem Alkohol, genügt es voll- kommen , den ganzen Inhalt des Doppelzylinders auf 50 Prozent zu halten. Nachdem die Füllflasche leer geworden ist, füllt man sie jetzt mit 70-, 80- bis 85-, 90- bis 95prozentigen Alkohol. Endlich aus dem 95prozentigen Alkohol legt man gleich in absolutem Alkohol, oder will man vorsichtig sein, so kann man auch die Flasche zum letzten Male mit dem absoluten Alkohol ausfüllen. Den abtropfenden Alkohol sammelt man in einer Flasche und kann ihn zu anderen Zwecken wie zum Brennen usw. verwenden. Also bei der ganzen Prozedur genügt eine viermalige Füllung. Ferner ist die Handhabung äußerst einfach ; wenn man einmal den Apparat gut eingestellt hat, geht es zum Teil automatisch vor sich. XXVI, 2. Suzuki: Einfache Entwiisserungs- u. llärtungsvorrichtung. 217 Ist es gestört während der Ausführung den Standort des Apparates zu besuchen , oder ist die Füllflasche jedoch schon leer geworden, so braucht man nicht ängstlich zu sein ; das Objekt ist vollkommen vor dem Austrocknen geschützt, wenn man vorher den Apparat etwa mit einer Glasplatte gut zugedeckt hat. 2. Für diejenigen Objekte, welche in osmiumhaltigen Mitteln fixiert sind, gilt diese Entwässerungsart zugleich auch als Auswaschung. Da der Alkohol stets in der erneuerten Zirkulation gesetzt wird, wird der etwa zurückbleibende Osmiumteil mit der Zeit vollkommen extra- hiert ; sodann ist das Nachdunkeln des Alkohols ganz ausgeschlossen, was man sehr häufig erfährt, obgleich man sehr ausgiebig aus- gewaschen hat. 218 Suzuki: Einfache Entwässerungs- u. Härtungsvorrichtung. XXVI, 2. II. Auswasehungsvorriehtung. Besonders bei der Auswaschung mit dem Wasser ist die Sache noch viel einfacher als bei dem Entwässerungsprozeß. Man entfernt zu diesem Zweck sowohl das Kapillarstück als auch die Watte- und Sandschicht und stopft ganz lose die Öffnung im Boden des Gl mit etwas Gaze oder Watte zu. Indem man die Mündung des Wasserleitungshahnes mit einem dünnen Gummischlauch verbunden hat, läßt man das Wasser in das Gl hineinfließen und es füllt dann durch die Gaze oder Watte bald den anderen Schenkel G 2 voll 5 diese Watteschicht dient zugleich als Filter für etwaige Verunreinigung des Leitungswassers , wie Eisenrost. Das fixierte Organstück oder die mit Schnitten aufgeklebten Objektträger oder auch gefärbten Schnitte usw. kommen in 6^-2 und sobald das letztere sich voll aus- füllt, läuft das Wasser aus dem Ablaufrohr desselben ab. Keines- falls entsteht hierbei heftige Wasserströmung, was bei dem Aus- waschen der mit Schnitte behafteten Objektträger die Schnitte manch- mal fortreißt und gerade sehr zu befürchten ist ; das Wasser kommt nämlich durch Gaze- oder Watteschicht hindurch, sozusagen durch- sickernd in das G 2. Ferner bei der Ausführung des Auswaschungs- prozesses ist die Angst der plötzlich auftretenden Druckschwankung des Leitungswassers oder des unerwarteten Aufhörens desselben ganz ausgeschlossen, da das Ablaufrohr des G2 sehr hoch steht und die Anwendung der Heberwirkung ganz vermieden ist, ferner der Zuflußschenkel Gl als Reservoir dient, bleibt das Objekt stets unter Wasser und es kommt bei dem Apparat die vollständige Ent- leerung des Wassers niemals zustande. Bei der Auswaschung der Schnitte aus der alkoholischen Farb- lösung ist zu bemerken , daß man das Ablaufrohr etwas mit Watte verstopft oder die Schnitte mit dem Papierstück bedeckt , damit in der ersten Zeit die Schnitte nicht fortgeschwemmt werden dürfen. Bei der Auswaschung mit Alkohol wechselt man das Kapillar- stück (Ä) für die Entwässerung mit einer etwas dickeren Nummer, damit der Alkohol etwas schneller ablaufen kann, und man entfernt wie bei der mit Wasser auch die Watte- und Sandschicht (TFund S). Was die Füllflasche und die weitere Manipulation anbetrifft, ist es ganz dasselbe wie bei dem Entwässerungsprozesse. Man füllt den Kolben (jK^ mit Alkohol von bestimmtem Prozentsatz (etwa 80 Prozent), läßt in Gl herabfließen, und wenn die Füllflasche ganz leer ge- XXVI, 2. Martin: Verwendung des Edingerschen Zeichenapparates. 219 worden ist , füllt man weiter mit demselben Alkohol nach , so lange der Prozeß dauert und bis das Auswaschen vollendet ist. Diese Art der Auswaschung ist besonders bei den mit Pikrinsäure be- handelten Objekten sehr zu empfehlen, wo die Pikrinsäure hartnäckig am Objekte haften bleibt. Damit erspart man auch Alkohol be- trächtlicher als bei dem bloßen Abwaschen derselben, [Eingegangen am 4. April 1909.] Verwendung des Edingerschen Zeiclien- und Projektionsapparates zur makroskopischen Photographie. Von Prof. Dr. Paul Martin in Gießen (Universität). Hierzu zwei Textabbildungen. Die Neukonstruktion des Edinger sehen Zeichen- und Projektions- apparates gestattet eine außerordentlich vielseitige Verwendung des- selben nicht nur zum mikroskopischen Zeichnen, Photographieren und Projizieren, sowie zur Projektion von Diapositiven, sondern auch zur makroskopischen Photographie. Die horizontale Verstellbarkeit der Schiene, auf welcher die optischen Teile befestigt sind, ermög- licht nicht allein mikroskopische und photographische Bilder an die Wand zu werfen, sondern man kann auch bei Einspannen der photo- graphischen Camera an Stelle der optischen Teile makroskopische Gegenstände aus größerer Entfernung aufnehmen. Der Bequem- lichkeit halber und um die Camera auch in horizontaler Stellung nötigenfalls bis auf 90 cm ausziehen zu können, hat mir die Firma Leitz eine Gleitschiene angefertigt, welche die Camera trägt und auf der Rückseite der Hauptgleitschiene des Apparates verschieblich befestigt wird, so daß man die auf der Vorderseite befindlichen 220 Martin: Verwendung des Edingerschen Zeichenapparates. XXVI, 2. optischen Teile nicht erst entfernen muß , um photographieren zu können (Fig. 1). Diese, der Leichtigkeit wegen, aus Holz gefertigte Schiene ist wie die optische Bankschiene in senkrechter Richtung um ihre Be- festigungsachse drehbar, so daß man nicht nur Aufnahmen in horizon- taler, sondern in allen möglichen anderen Eichtungen machen kann. Als besonders wertvoll hat sich aber die Verwendung der Camera in senkrechter Stellung an verlängerten (75 cm langen) Armen er- wiesen, ^velche an der senkrechten Hauptgleitschiene befestigt werden (Fig. 2). Man kann in dieser Weise umfangreiche Präparate , z. B. eine ganze Beckengliedmasse vom Pferd oder einen großen Uterus mit u y II II V ^3 I. Eihäuten und deren Inhalt in liegender Stellung am Boden oder in erhöhter Lage photographieren , ohne daß etwas aus seiner Scliwer- gewichtsstellung verschoben wird. Als besonders geeignet hat sich für diese Art von Aufnahmen der Periplan von Leitz 240 mm Brennweite erwiesen. Man bekommt damit schön ausgezeichnete Bilder bis zum Format der Camera (2-ix:>0cm). Gelegentlich ver- wende ich auch Objektive von 180 und 150 mm Brennweite. Die leichte Beweglichkeit des ganzen Apparates auf rollenden Kugeln gestattet Aufnahmen mit demselben in den verschiedenen Instituts- räumen und ich glaube, daß er sich auch am Krankenbette bewähren wird, was die Vielseitigkeit seiner A^erwendung noch ver- mehrt. Um bei der erhöhten Lage der Mattscheibe richtig ein- stellen zu können , benutze ich einen auf einen Tisch gestellten kräftigen Stuhl. XXVI, 2. Martin: Verwendunfi: des Eding-ersclicn Zeichenappuratcs. 221 Die verlängerten Arme der Camera kommen mir außerdem bei Aufnahmen selir großer Präparate, z. B. eines ganzen Pferdekadavers zustatten. Ich befestige zu diesem Zwecke die Camera mittels einer besonderen , an der Galerie meines Hörsaales angebrachten Schiene in senkrechter Stellung und fahre das Präparat auf einem Wagen darunter, bm also nicht genötigt, dieses für die Aufnahme erst künstlich in eine senkrechte oder schiefe Stellung zu bringen. Zwecks Erzielung der richtigen Beleuchtung hat mir die Firma Leitz in Wetzlar mit Stanniol belegte, verstellbare Licht- bzw. Reflex- 222 Martin: Verwendung des Edingerschen Zeichenapparates. XXVI, 2. schirme angefertigt, welche sich sehr gut bewähren. Ob man die Präparate bei der Aufnahme frei , d. h. in der Luft liegen lassen will oder in Wasser untertaucht, richtet sich nach den jeweiligen Verhältnissen. Für Wasseraufnahmen bediene ich mich eines großen, mit Zinkblech ausgeschlagenen Kastens, in welchen zur Erzielung eines entsprechend gefärbten Untergrundes ein weißes oder schwarzes Wachstuch gelegt wird. Gut ist es, um Schattenbildung zu ver- meiden, wenn die Vorderwand des Kastens aus Glas angefertigt ist, oder wenn man die Aufnahme unter freiem Himmel macht, so daß keine starke einseitige Beleuchtung stattfindet. Luftaufnahmen werden bedeutend härter als Wasseraufnahmen und geben sehr scharfe, manchmal störende Reflexlichter, die allerdings durch Verstellen einer mit Pauspapier bespannten Rahme gedämpft werden können. Bei Wasseraufnahmen hingegen muß man die Reflexschirme vorsichtig aufstellen, da sonst ihr Spiegelbild mit auf das Negativ kommt. Stark blutig bzw. dunkelfleischrot gefärbte Präparate werden am besten einige Tage in Wasser oder schwacher Formollösung aus- gezogen. Zur mikroskopischen Projektion in der Horizontal- stellung verwende ich den Apparat ständig im Kursus. Ich habe mir zu diesem Zwecke eine geeignete Ecke in meinem Mikroskopier- saal durch starke , schwarze Leinwandvorhänge abdunkeln lassen und erkläre jeweilen den Studenten, von denen bequem 25 bis 30 zuschauen können, das eben ausgeteilte Präparat. Die Abdunkelung durch die Vorhänge ist durch die Anbringung von Randleisten an den Vorhangenden vollkommen genügend und das wenige noch ein- fallende Licht stört in keiner Weise. Ein Abzugschacht in dem Dunkelraum verhindert das Schlechtwerden der Luft durch die Ver- brennungsprodukte der Kohle. [Eingegangen am 24. Juni 1909.] XXVI, 2. Lebrun: La Methode rotative en Microscopie. 223 La Methode rotative en Microscopie. Phi- D' Hector Lebrun, Conservateur au Musee Roval d'Histoire naturelle de Bruxelles. Avec 13 illustr ations. Depnis que j'ai publie ^, il y a deiix ans , l'esquisse d'une methode nouvelle que j'ai adoptee pour rarrangement et rexamen des objets microscopiqiies siir des porte-objets en forme de disques, je nie suis efforce de realiser les instruments necessaires a l'emploi de cette methode, de maniere que ceux qui en comprennent les avan- tages puissent l'introduire dans la pratique microscopique. Ces instru- ments se trouvant actuellement dans le commerce je crois utile de revenir de nouveau sur le meme sujet et de donner aux debutants quelques conseils pratiques sur leur emploi en demontrant ä nouveau Tutilite et l'economie. Depnis bientot trois ans que je les emploie d'une maniere continue au laboratoire, je me convaincs tous les jours de plus en plus, qu'ils me fönt gagner beaucoup de temps, en meme temps que je reduis les depenses de mon budget. J'ai en outre introduit depuis lors des modifications importantes aux Premiers instruments figures dans mon memoire de 1906, qui doivent etre decrites et expliquees pour qu'on en comprenne le fonctionnement. Microtome. Une modification assez importante a ete apportee au porte-cou- teau. Sur l'instrument que j'ai d'abord figure , les branches hori- zontales qui supportent le couteau etaient fixees aux supports qui 1-) , Lebrun , H. , Application de la methode des disques rotatifs ä la technique microscopique (Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie u. mikrosk. Technik Bd. XXIII, 1906, p. 145—193). 224 L e b r u n : La Methotle rotative en Microscopie. XXYI, 2. soiitiennent d'une part la roue motrice , d'autre part la glissiere du cbariot. J'obtenais avec Tappareil ainsi modifie des coiipes irreprocbables de 4 ä 5 microns d'epaisseiir et au-dessiis ; mais les coiipes de 1 et 2 jUL etaient obteiiues d'une maniere plus irreguliere , a cause des trepidations legeres que le support subissait pendaiit la rotation de la roue et le deplacement du cbariot. Pour remedier a cet incon- venient, le porte-couteau a ete monte sur une piece detacbable et 1. independante, qui se fixe k la face superieure de la table du micro- tome, et n'a aucuii rapport immediat, ni coutact avec les parties de rinstrument susceptibles de trepidation (fig. 1). Le microtorac primitif avait ete construit pour utilisei* les disques troues au centre. Ils etaient places sous le couteau, sur un plateau portant en son milieu un bouton en cuivre , qui servait d'axe de rotation. Ayant renonce, pour des raisons d'econoraie ä l'emploi des disques troues au centre, pour utiliser quand je fais des preparations permanentes, les disques sans ouverture centrale, j'ai du necessaire- ment modifier le support, et j'ai remplace le plateau par une croix raetallique ä brancbes egales, fixee a son centre par une vis, a Taxe du support. XXVI, 2. Lebriin: La Methode rotative en Microscopie. 225 Chaciine des branclies de la croix est percee d'une feute longi- tudinale dans laquelle court une petita piece mobile munie d'une vis ä pression; cette petite piece peut donc s'eloigiier aux extremites de la brauche de la croix pour les disques de grande dimensiou, ou se rapprocher du centre pour les plus petits. Comme il y a interet evident k aller chercher le ruban des coupes aussitot qu'il depasse le bord inferieur du couteau, pour fixer la premiere coupe sur le disque , nous avons modifie le support-axe qui porte la croix et le disque. L'axe est forme par un cylindre creux dans lequel glisse une tige pleine sur laquelle la croix et le disque sont fixes, on peut l'abaisser ou l'elever au moyen d'uu pignon et d'une cremailliere. Sitot donc que la premiere coupe du ruban depasse le bord inferieur, le dos, du couteau , on eleve le disque jusqu'ji ce niveau, et on l'abaisse au für et a mesure que le ruban s'allonge , jusqu'ä un niveau convenable pour permettre le mouvement de rotation du disque. Beaucoup de personnes qui verront les pbotogrammes qui illus- trent cet article, se figureront que pour arriver a ce resultat, il est necessaire d'avoir une longue habitude de l'appareil, et qu'il est extrement difficile d'obtenir de pareiles preparations. Certains m'ont objecte que l'appareil etait concevable pour de grandes coupes, et non pour de petits objets ; c'est une erreur com- plete , plus la coupe est petite et plus facile est l'enroulement du ruban en spirale. D'autres m'ont dit que la methode pouvait etre bonne pour l'embryologie, mais inutilisable pour la Cytologie. Les pbotogrammes des figures 2, 3, 4 repondront a ces objections. En vue d'epargner ä ceux qui tenteront l'application de la methode des tätonnements indispensables dans toute periode d'essai, et leur faciliter le plus possible la reussite des preparations, je vais indiquer ci-apres dans les moindres details , la maniere de proceder ä laquelle je me suis arrete apres deux ans de pratique. Le microtome est place sur le coin droit ou gauche de la table de travail , cela est indifferent , la roue motrice regardant l'operateur. Dans cette position la main droite imprime le mouve- ment de rotation a la roue , tandis que la main gauche dirige le ruban qui se forme sur le couteau, vers le disque porte-objet. La main gauche est armee d'une aiguille ou d'un fin scalpel. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 2. 15 226 Lebrun: La Methode rotative en Microscopie. XXVI, 2. Une cuvette remplie d'eau distillee , maintenue a iine tempera- tiire de 25 a 30 degres centig-rades, est ä proximite de la main gauche avec uue pipette , afiu de poiivoir ajouter de l'eau goutte ä goutte, ^.V*»'' ^ -!■■'■»■' 2. Embryon de Salamandre en coiipes longitiidinales. .'ii^^«-''*^»»-*»..'»*''-'- 3. Embryon de Salamandre en coupes transversales. siir le disque. La table et le microtome devront se troiiver dans im plan absolument horizontal, et equilibre au niveau d'eau. Une Operation prealable de grande importance pour la reussite de la preparation consiste ji donner des le debiit iine forme defini- tive et exacte au bloc de paraffine et a le tailler de maniere que XXVI, 2. Lebrun: La M«§tho(le rotative en Microscopie. 227 le ruban des coupes ne soit pas rectiligne comrae daiis ranciemie methode, mais s'inciirve regulierement en s'adaptaiit a la courbure du disque. La surface de section du bloc de parafHne ne sera donc pas rectangulaire, mais eile aura la forme d'un trapeze dont le rap- port des cotes non paralleles variera suivant la dimension de l'objet et suivant le rayon de courbure du disque employe. Nous employons des disques de plusieurs dimensions qui nous ont ete fournis par la maisou Hellige de Fribourg en Brisgau. m / 4. Photographie d'une ponte d'oeufs de IMollusques. Voir ä la fin de l'article avant le Resume. Afin de donner au bloc de paraffine une forme mathematiquc- ment exacte, nous avons trace sur un cartou trois cercles concen- triques , et un grand nombre de rayons qui les divisent en secteurs de dimensions tres variables. Quand le bloc de paraffine est a peu pres degrossi, nous le plagons par une de ses faces a Tinterieur du cercle correspondant a la dimension du disque employe. On choisit naturellement le disque en proportion de la dimension de l'objet et Ton s'efforce de placer sur le meme toutes les coupes du meme objet. Le bloc est donc depose le long d'un rayon du cercle , et Lo* 228 Lebruii:La Methode rotative en Microscopie. XXVI, 2. au moyeu d'un scalpel bien tranchant, uous taillons les deux faces paralleles en iious guidant sur les rayons de Tetalon en carton, poiir obtenir im trapezoide ä deux faces egales. L'objet etant fixe sur le microtome , deux cas peuvent se pre- senter, suivant que l'on voudra commencer renroulement du ruban en Spirale ä partir du centre vers la periplierie du disque, ou bien en commengant ä la periplierie pour arriver au centre. Si nous faisons des coupes ä travers le trapezoide dont les deux faces opposees seraient egales en dimension, les premieres coupes seraient egales aux derni^res et nous formerions simplement des rubans qui se deposeraient en cercle, mais non en spirale. Pour arriver a obtenir que les coupes s'enroulent en spirale, il faut que les surfaces de section opposees du trapezoide soient ine- gales et cliangent insensiblement de dimensions au für et ä mesure que l'on s'approclie ou que l'on s'eloigne du centre. Si l'operateur veut enrouler son ruban en commengant ä la periplierie pour terminer au centre du disque, la face de section du bloc de paraffine devra aller en augmentant insensiblement au für et ä mesure que la spire s'approchera du centre du disque. Dans le second cas si l'operateur veut commencer sa spirale au centre du disque pour la terminer ä la periplierie , la surface de section du trapezoide devra aller progressivement en diminuant d'une maniere insensible depuis la premiere jusqu'ä la derniere coupe. II faudra donc tailler une des faces du trapezoide de fagon ä obtenir que les deux surfaces de section, la premiere et la derniere, soient inegales. Ce resultat est obtenu en tronquant le trapezoide sur l'une des faces laterales. Nous avons represente dans les figures 5 et 6 un trapezoide dont les deux faces c et M ont ete taillees suivant deux rayons du disque porte-objet, a une distance peu eloignee du centre. Les coupes 'qui passeront par le plan DIJL formeraient en s'accolant un ruban en forme d'anneau. 8i l'on veut enrouler ce ruban en spirale, il faudra donc commencer par le centre du disque et tronquer le bloc suivant la ligne DEFK de maniere k obtenir ä la fin de la serie, des coupes qui passeront insensiblement de la forme FGHK a la forme FEHG. Les dernieres coupes obtenues formeront en s'accolant un cercle beaucoup plus grand au für et a mesure que l'on s'approchera de la circonference du disque. XXVI, 2. Lebrun: La Methode rotative en Microscopie. 229 Si l'on veut commencer l'arrangement des conpes par la peri- ph^rie il faudra faire les premitires coupes en passant par la face B suivant FE HO pour terminer par la face A. En regle generale je prefere commencer Tarrangement en de- butant a la peripherie. Voici donc le bloc de paraffine taille et colle sur le microtome. II n'est pas indifferent de le presenter au tranchant du couteau de maniere que l'une des faces du trapezoide soit ou ne soit pas paral- lele au fil du couteau. üne seule des 2 faces peut etre parallele au fil du couteau. Laquelle est-il preferable d'orienter suivant cette direction? Celle qui arrive la premiere en contact avec le couteau, D K 1 A / L \ 1 M \ V \ B y J F G 5. H 6. ou bien l'autre, la posterieure ? II est preferable que ce soit la posterieure, car de cette facon la coupe reste fixee beaucoup mieux sur le couteau et se deplace d'une maniere beaucoup plus reguliere sous la poussee de la coupe suivante. Le bloc etant fixe en bonne position la serie commence ä s'etaler d'abord sur le rasoir. On surveille avec Taiguille ou le scalpel que le ruban ne s'enroule pas et ne subisse pas de torsiou sur lui-meme et on le conduit pour l'appliquer a la peripherie du disque, que l'on a prealablement enduit d'une couthe tres mince d'albumine de Mayer, et recouvert d'une nappe d'eau tiede. Si le bloc de parafline n'est pas bien taille, il survient deux possibilites ; le ruban s'incurve trop, ou bien pas assez, il est alors ou trop courbe ou trop droit. II ne faut pas s'en efi'rayer ni se decourager, il y a remede k la Situation. 230 Lebriin: La Methode rotative en Microscopie. XXVI, 2. Si le niban est tout droit ou trop droit on pent Tincurver aisenient en detacbant les coupes les iines des autres siir la face externe du ruban (fig. 7 et 8). Elles restent suftisamment adberentes du cote interne pour maintenir la continuite du ruban. On a alors le temps de corriger avec un scalpel droit la surface de section du bloc de paraffine de fa^on a donner au ruban une incurvation plus accentuee. Dans Tautre possibilite , le ruban est trop incurve , et ne suit pas la Peripherie du disque, et gagne au contraire la partie centrale d'une maniere trop rapide. On procede alors d'une maniere contraire c'est-a-dire qu'on ecarte les coupes du cöte interne en les laissant adberentes sur le cote externe du ruban. On obtient encore le meme resultat en enlevant dans quelques coupes des segments de paraffine avec un scalpel courbe bleu tran- chant. On procede de la maniere suivante si toutefois les coupes sont suffisamment larges et si on a laisse une quantite süffisante de paraffine autour de l'objet. On enleve une serie de coins, ce qui est tres aise , et on rapprocbe les unes des autres les coupes ain'si modifiees. Ce sont la des petis accidents qui arrivent au debut, et il est important d'y remedier aussitot qu'on s'en apercoit. Pour redresser un ruban dont 1" incurvation serait trop forte, on emploie le meme procede mais en sens contraire (fig. 9 et 10). Avec un peu de patience et apres un apprentissage tres court ou parvient aisement a donner des le debut la forme definitive au bloc de paraffine, et alors les Operations sont faciles, rapides et simples. Le ruban se depose le plus souvent de lui-meme sur le disque, et y est attire par la capillarite de l'eau qui y est deposee. XXVI, 2. Lebrun: La Metliode rotative en Microscopie. 231 All für et a mesure qiie le riiban se forme sur le couteaii, on entraine le disqiie lentement avec la main gaiiclie en suivant du regard l'endroit oii les coiipes se deposeut. Au moyen des deux cliariots perpendiculaires on peut les suivre dans tous les deplacements et les ramener a l'endroit couvenable quand elles s'en ecartent. II est preferable d'epuiser toutes les tentatives en se servant des chariots plutot que d'intervenir avec les aiguilles ou un fin scalpel, afin de faire adherer les coupes sur le disque ; car on risquerait alors de piquer la paraffine et par im mouvement trop brusque d'interrompre ainsi la continuite du ruban ce qui est toujours un contretemps fächeux. Quand le disque est rempli de coupes, on lui donne alors sa forme definitive, en corrigeant les defauts de la spirale, en donnant au ruban une incurvation reguliere, en collant les coupes qui ne sont pas encore adherentes, et en les etalant. On peut resserrer le ruban vers le centre, ou l'elargir ä volonte, mais pour reussir ces Operations, il est necessaire de laisser sur le disque une quantite d'eau strictement süffisante ; car si la couche d'eau etait trop abondante , le ruban surnagerait tout entier k sa surface et les corrections sont alors tres difficiles. Au contraire, si la couche d'eau est seulement süffisante pour humecter la surface, les coupes et le ruban glissent sur le verre avec la plus grande facilite et l'on parvient aisement a deplacer n'importe quelle partie du ruban soit vers le centre soit vers la peripherie en suivant la ligne spiralee. Quand on a donne au ruban sa forme definitive, apres y avoir apporte toutes les corrections necessaires, on laisse s'ecouler Teau 232 Lebrun: La Methode rotative en Microscopie. XXVI, 2. qiii est encore en exc^s, en inclinant le disqiie, et on laisse secher 10 a 12 heures. La paraffine est fondue a la flamme, et on procede aux autres mauipulations, mise sous couvre-objet, colorations, etc. Je me sers dans ce but, pour mettre les divers liquides, de plaques de Petri Ji bord rode, en usage dans les laboratoires de bacteriologie. La mise sous verre demande naturellement quelques precautions particulieres, surtout s'il s'agit de couvre-objets, de grande dimension, car le gros ecueil a eviter comme toujours d'ailleurs c'est d'empri- sonner des bulles d'air. Comme milieu je conseille particulierement l'Euparal quand je veux eviter l'alcool absolu, et la colophane en Solution dans la Benzine pour les objets qui doivent etre entierement deshydrates. Je laisse tomber une grosse goutte de resine, d'une part sur le cote gauche de la preparation , et d'autre part sur le cote droit du couvre-objet. Ce dernier est retourne brusquement et place par son bord gauche, sur le bord gauche du disque. Avec une pince, ou bien une aiguille on le maintient en place sans appuyer sur sa face supe- rieure , empechaut seulement son glissement en dehors de la pre- paration. Avec la main droite armee d'une aiguille on soutient le couvre-objet par sa face inferieure du cote droit, tandis que le bord gauche est deja depose sur le disque. La resine si eile est suffisamment liquide , glisse presque tout enti^re dans l'angle ainsi forme a gauche, et alors on abaisse lente- ment le bord droit du couvre-objet , en ayant soin de surveiller la repartition reguliere de la resine. Si par hasard une bulle d'air reste incluse au sein de la resine , on releve doucement le couvre- objet jusqu'a ce que la bulle ait disparu. II faut donc eviter surtout de laisser retomber le couvre-objet d'une maniere trop rapide, car il inclurait fatalement alors une tres grande quantite de bulle d'air dans la substance resineuse. Mieroscope. L'examen des coupes disposees en spirale sur le disque demandait compleraentairement l'emploi d'une table de mieroscope speciale. Nous avons decrit et figure dans notre premier memoire un mieroscope modifie pour servir a examiner les disques perfores au centre. XXVI, 2. L e b r u n : La Methode rotative en Microscopie. 233 Nous avons abandonne dans la suite l'usage des disqiies troues pour faire des preparations permanentes , montees dans des milieux resineux. Nous continuons cependant toiijours a nous servir de ce statif (fig. 11) pour faire des preparations extemporanees , qui ne demandent pas ä etre conservees. Au lieu de nous servir de porte- objets rectangulaires de format anglais, nous avons toujours un disque sur la table du microscope , sur lequel nous plagons les objets k examiner, a la peripherie du disque. Ce dispositif nous rend de 11. reels Services surtout pour l'examen d'objets tres longs, tels que tenias, nematodes, filaires, algues qu'on peut enrouler et disposer en cercle et en spirale. L'examen de ces objets qui auraient aupara- vant necessite l'emploi de porte-objets d'une dimension exageree, trfes difficiles ä manipuler, impossibles a laisser en place, s'opere au moyen du disque avec la plus grande facilite , avec rapidite et dans des conditions excellentes de stabilite. L'objet est amene dans toutes ses parties sous l'objectif en combinant le mouvement produit suivant le rayon du disque, par la vis situee ä droite de la table, actionnee par la main droite ; avec 234 Lebriin: La Methode rotative en Microscopie. XXVI, 2. le rnouveraent circulaire que la main gauclie imprime au disque depassant le bord gauclie de la table. La combinaison de ces deux mouvements permet de suivre, Sans Jamals les perdre de vue, un seul instant, les objets les plus sinueux, les plus contournes, les plus replies sur eux-memes, et cela Sans aucnn tatonnement. Les deux mouvements se produisant simultanement , entrainent Tobjet suivant ime resultante courbe, suivant une ligne qui s'adapte a toutes les formes observees, avec une aisance beaucoup plus grande que Celle des tables actuellement en usage. Ces dernieres tables ne deplacent Jamals l'objet que suivant une ligne droite et on ne peut le deplacer sans faire subir a l'objet des deplacements doubles, a angle droit, et toujours snccessivement. Les deux mouvements a angle droit ne s'operent pas simultanement, mais Tun apres l'autre. La main qui opere doit agir snccessivement sur les deux cremaillieres, tandis que suivant notre Systeme les deux mains agissent simultanement, et produisent le deplacement de Tobjet en une seule fois, dans le meme temps. Le statif a disque perfore au centre nous a aussi rendu de grands Services pour l'etude rapide du Plancton. Nous employons dans ce but un disque dans lequel nous avons fait creuser, suivant un cercle peripherique une serie de petites cel- lules que nous recouvrons de couvre-objets separes , ou bien d'un seul couvre objet annulaire (1. c. fig. 10 et p. 153). Nous distri- buons dans chacune des cellules une goutte de Plancton au moyen d'une pipette. Nous pouvons ainsi observer rapidement et snccessivement une quantite beaucoup plus grande d'objets, et nous rendre compte aussi- tot de la richesse et de la nature des objets qui dominent dans le plancton du jour. Ce meme disque nous a beaucoup servi egalement pour etudier comparativement les Stades de developpement des CEufs en segmenta- tion. Prenant des oiufs dans nos cultures a des lieures espacees diversement suivant les circonstances de Texperience, nous les fixons ou les etudions vivants et nous possedions ainsi sur un meme disque tous les Stades de developpement a cote les uns des autres , nous pouvons en faire instantanement la comparaison et suivre les cliange- raents qui s'operent sous nos yeux, sans avoir jamais besoin d'enlever la preparation de la table. Nous nous servons donc en resume du statif auquel les disques XXVI, 2, Lebrun: La Methode rotative en Microscopie. 235 12. 236 Lebrun: La Methode rotative en Microscopie. XXVI, 2. troues au centre peuvent s'adapter, pour les observations courantes qui peuvent etre faites avec des grossissements relativemeut simples, ou des objectifs a sec. Nous avons deja donne anterieurement les raisons qui nous ont determine a employer les disques non troues de preference aux autres, pour faire des preparations ä monter dans les milieux resi- neux (1. c. p. 166), nous n'y reviendrons plus. Nous indiquions aussi k cette epoque comment il faudrait con- struire une table qui pourrait s'adapter ä tous les microscopes et nous proposions Tutilisation d'uu Systeme analogue h celui qui est applique au mouvement du diaphragme iris , situe sous le conden- sateur. Nous devons a la complaisance et a la bonne volonte de la maison Seibert de Wetzlar, d'avoir vu nos idees realisees ä notre entiere satisfaction. On trouvera dans la figure 12 un exemple de la modification et de la nouvelle table construite et adaptee k un statif IV* de Zeiss. La plaque superieure de la table, qui est en ebonite, a ete enlevee. Une piöce de cuivre, percee d'une rainure longitudinale a, a ete fixee ä la platine inferieure de la table qui est en cuivre. A la face inferieure de cette piece en cuivre ajoutee, deux glissi^res b maintiennent un chariot mobile d'avant en arriere c. Ce chariot porte en dessous une autre lame de cuivre sur le bord exterieur de laquelle une cremailliere est fixee d. Cette cremailliere regardant lateralement ä droite, 'est en rapport avec une petite roue, qui elle-meme est commandee par un bouton e. Par consequent, le chariot actionne par le bouton, se deplace suivant une course de 50 millimetres et plus. L'echelle graduee est fixe /", et un vernier mobile comme le chariot, court le long de son bord, il est attache au bord de la cremailliere et suit donc tous les mouvements de celle-ci g. Le chariot porte en outre , sur sa face superieure , une piece qui s'engage dans la rainure creusee dans la plaque de cuivre de la table. C'est sur cette pi^ce qu'est attachee la partie principale de la nouvelle table, a savoir, un anneau portant lui-meme un cadre gradue. Cet anneau qui participe a tous les mouvements du chariot n'est pas visible sur la figure ; il est recouvert par un cadre circu- laire h portant dans son Interieur le mecanisme du diaphragme simplifie i pour s'adapter ä des disques de grandeurs differentes, et sur son bord externe une echelle graduee en 360 degres. Un second XXVI, 2. Lebriin: La Methode rotative en Microscopie. 237 vernier, fixe et immobile, est en rapport avec le bord de l'^chelle graduee mobile sur l'amieau circulaire /. Une simple lecture donne donc la position exacte d'iin rayoii au dixieme de millimetre. Les mouvements ceiitrifuges ou ceutripetes des trois branches du diaphragme sont regles par le bouton mobile qui se trouve k la face superieure du cadre k. Sur chacune des trois branches mobiles du diaphragme un bouton metallique sert ä maintenir le disque dans une Position toujours la meme. II suffit d'amener les trois boutons en contact avec le bord du disque, pour que celui-ci se trouve im- mobilise. Mais il ne suffit pas qu'il soit immobilise et stable, il faut qu'il le soit toujours au meme endroit, il est necessaire qu'on puisse le replacer toujours au meme point et cela d'une maniere certaine. Dans ce but une petite encoche m en forme de coin est faite dans chaque disque , et cette encoche s'applique a un des trois boutons que l'on choisira toujours le meme pour avoir de l'uniformite dans les chiifres fournis par l'appareil , et de preference toujours le plus pres du zero de la graduation. On aura par consequent toujours soin de commencer la distribution des coupes, le plus pres possible de l'encoche du disque , de fagon que les chiffres reperes aillent toujours en progressant, au für et ä mesure que l'on avancera dans la Serie des coupes. De cette maniere, le disque sera donc toujours replace au meme endroit et conservera toujours les memes rapports avec le cadre gradue. Ce statif est donc indique pour toutes les recherches de fine microscopie , Cytologie , bacteriologie , qui necessitent l'emploi des objectifs ä court foyer et ä Immersion. La recherche des microbes dans un frottis , un crachat , une goutte de pus s'opere avec une securite absolue de ne rien laisser passer, et avec une rapidite beaucoup plus grande que par le Systeme ä chariots perpendiculaires Tun sur l'autre. Le mouvement de la preparation est le suivant : de la main gauche on imprime au disque porte-objet , un mouvement circulaire de balance , parcourant le couvre-objet d'un cöte ä l'autre, et quand on est au bout de la pre- paration, de la main droite appliquee sur le bouton on imprime a tout le chariot un mouvement anteroposterieur pour faire avancer la preparation sur le rayon. De cette maniere les deux mains sont actives presqu'en meme temps, la main gauche determinant le mou- vement de rotation, et la main droite le mouvement d'arriere en 238 Lebiun: La Methode rotative en Microscopie. XXVL2. avant. Supposons un medecin qui veiit suivre revolutioii d'iiiie maladie tuberculose, pneumonie, blennorhagie. II reservera un disqiie ä cliaque malade , et il arrangera successivement sur le toiir du disqne tous les couvre-objets emploj^es aux anatyses apres coloration, en indiqiiant par les chiffres de verniers, les endroits reperes conime interessants. II pourra dans la siiite, presqirinstantanement, se rendre compte d'une ameliorätion oii d'une aggravation, suivre les progres de la guerison par la comparaison des preparations alignees les unes a cote des autres. Un des plus grands avantages de la methode c'est la precision plus grande du reperage. 13. Supposons un couvre-objet de 15 mm de cote (fig. 13), en employant les cliariots actuellement en usage, donnant deux echelles graduees perpendiculaires Tune sur l'autre , on pourra reperer avec les verniers les points matliematiques resultant de la multiplication des cötes, soit 150X150 = 22 500 points matbc'matiques. Avec notre methode si l'on place le couvre-objet au centre du dis(iue. Le norabre des points reperables sera facilement calcule de la maniere suivante : II equivaudra au chift're fourni par la multiplication du rayon 7 ^j^ par la circonference graduee en 360 degres, multipliee par les verniers soit 3600X75 --= 270000 points mathemati(iues , pour le cercle contenu dans le rectangle AB CD. XXVI, 2. Lebrun: La Methode rotative en Microscopie. 239 II fallt ensiiite ajouter tous les points reperables indiques par Tappareil daiis les surfaces angulaires a -\- h -\- c -\- d, On peilt aisement calculer ce nombre de points. Le diametre du cercle etant 15, Thypotlienuse du carre ABcB = 212, d'oü il resulte cm -{- nB -= 212 — 150 = 62, d'oü nB -= 31. La nouvelle table de microscope pourra donc donner sur la distance nB?>l arcs de cercles , en progression de op ayant 900 points, jusqu'a 1 au point B. Nous pouvons par consequent prendre la moitie pour moyenne et nous pourrons calculer que dans cliaque angle il y aura 450X31X4 == 55 800 points. Mais comme le cercle a dejii ete compte dans le premier calcul et est par consequent coinpris dans le cbiffre de 270000, il ne peut etre compte deux fois, il faut par consequent retrancher 3600 points du total. Nous arrivons ainsi a etablir que la nouvelle table de micro- scope peut reperer sur une surface de 15 mm de cöte: 270000 + 55 800 = 325 800 — 3600 = 322 200 points ma- tbematiques , tandis que d'apres la metliode actuellement en usage on en obtient seulement 22 500. Ces cliiffres sont valables naturellement pour le centre meme du disque ou pour toiit couvre-objet place au centre du cadre gradue de la table. Le nombre diminuera au für et k mesure que l'on s'eloignera du centre, mais sans jamais toutefois devenir inferieure a celui fouriii par les tables hrchen mit mol Kochsalz beschickten. Sie konnten nun an der auftretenden Trübung den Weg verfolgen, den der diffundierende Körper zurücklegte. Zum Nachweis der Diffusionsgeschwindigkeit ^) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XXIV, 1907 , p. 454. — Ich habe a. a. 0. Bl Ullis Verfahren schon kurz beschrieben. XXVI, 2. Referate. 301 von schwefelsaurem Natrium versetzten sie die Gelatine mit Chlor- barium. Die Versuche erstreckten sich auf 5prozentige, lOprozen- tige, 20prozentige Gelatine sowie auf Iprozentigen, 2prozentigen und 4prozentigen Agar. Die Ergebnisse der Versuche waren die folgen- den: Elektrolyte und Nichtelektrolyte beeinflussen die Diffusions- geschwindigkeiten verschiedener Stoffe durch Gelatine und Agar. Schwefelsaures Natrium, Traubenzucker, Glyzerin und Alkohol ver- mindern die Durchlässigkeit von Gelatine und Agar, Harnstoff erhöht sie. Im Anschluß an diese Versuche untersuchten Verff. die Schmelz- punkte der mit Elektrolyten und Nichtelektrolyten versetzten Gallerten. Gelatine verhält sich umgekehrt wie Agar, dessen Schmelztemperatur durch Traubenzucker und durch Glyzerin herabgesetzt, durch Koch- salz erhöht wurde. Die Methodik der Schmelzpunktsbestimmungen, die sich an ein von M. Wendriner für Asphalt ausgearbeitetes Verfahren anlehnt, ist im Original ausführlich besprochen. W\ Reidemeister {Berlin). Miehe, H., Beiträge zur Biologie, Morphologie und Systematik des Tuberkelbazillus (Zeitschr. f. Hygiene u. Infektionskrankh. Bd. XXXVI, 1908, H. 1, p. 131). Behandelt die Morphologie, Systematik und Ernährungsphysio- logie unter besonderer Berücksichtigung der Wachstumserscheinungen der Tuberkelbazillen und Harnbazillen und der Methodik ihrer Beobachtung im heizbaren Mikroskop. W. Reidemeister [Berlin). Hart , C. , Über die Herstellung der Bakteriennähr- böden aus künstlichen Bouillonpräparaten (Zen- tralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. L, 1909, H. 4, p. 494). V^erf. empfiehlt, zur Herstellung von Nähragar und Nährgelatine als Ersatz für frisches Fleisch oder Liebig s Extrakt die billige „gekörnte Fleischbrühe" von Maggi zu verwenden. 10 g von dieser werden mit 10 g Pepton in einem Liter kochendem Wasser gelöst. Chlornatrium ist in dem Maggi -Präparat schon ausreichend enthalten. Die Flüssigkeit wird filtriert und dabei von den Fetttropfen befreit. Die Nährböden werden in der üblichen Weise hergestellt. Das Wachs- tum der Bakterien ist auf Maggi -Nährböden durchaus typisch. Gono- kokken und Meningokokken wuchsen gut nach Zusatz von Ascites- flüssigkeit, Tuberkelbazillen zeigten besonders schönes Wachstum mit 302 Referate. XXVI, 2. und ohne Glyzerinzusatz; der Nährboden muß für sie nur weich gelialten werden. Küster {Kiel). Löffler, F., Walter, E., Dibbelt, E., u. Wehrlin, J., Ein neues Verfahren zum Nach weis e und zur Diffe- rentialdiagnose -der Typhusbakterien mittels Malachitgrün - Safran in - Rein blau - Nährböden (Deutsche med. Wochenschr. 1909, No. 30, p. 1297). Zum Nachweis von Typhusbazillen in Fäkalien empfiehlt Löffler auf Grund seiner in Gemeinschaft mit den genannten Autoren an- gestellten Versuche einen Bouillonnutroseagar , welcher auf 100 cc einen Zusatz von 3 cc Galle, 1 cc 0*2prozeutigen Safranins (Safranin rein, Grübler), 3 cc einprozentigen Reinblaus (Reinblau doppelt kon- zentriert von den Höchster Farbwerken, — Kalksalz der Diphenyl- rosanilinsulfosäure) und 3 bzw. 4 cc 0'2prozentigen Malachitgrüns enthält. Zu je 100 cc des Nähragars (5 Liter Bouillon, 150 g Stangenagar 5 nach Lösung und Neutralisation werden 50 g Nutrose, die in 500 cc etwa 70^ warmen Wassers langsam eingequirlt worden, hinzugefügt) sind Galle und Farbstoffe immer einzeln zuzusetzen. Auf diesem Nährboden sind die Typhuskolonien blau durch- scheinend , flach pyramidal mit unebener Oberfläche und nach mehr als 24stündiger Bebrütung mit deutlichem Metallglanz versehen, wäh- rend die Colikolonien rot oder rötlich im durchfallenden Licht er- scheinen. Die Kolonien des Paratyphus B sind ihnen sehr ähn- lich , ebenfalls blau , durchsichtig , etwas weniger flach pyramidal, metallglänzend , die von Paratyphus A rund , glashell , bläulich durchsichtig; die coliartigen Organismen dagegen sind dick, saftig und rot. Die Rötung der Colikolonien kommt am schönsten zustande , wenn die Agarplatten etwa 3 mm dick sind , d. h. wenn in eine Schale von 9 cm Durchmesser (63 qcm Fläche) etwa 9 cc Agar geschüttet werden. Zur Unterscheidung der typhusartigen Bakterien (Typhoideae) bedient sich Löffler seiner Typhus- und Paratyphuslösung. Erstere enthält 2 Prozent Pepton, 1 Prozent Traubenzucker, 1 Prozent Nu- trose, 5 Prozent Milchzucker, 1*5 Prozent Normalkalilauge und 1 Prozent 0'2prozentige Malachitgrünlösung. Die zu den Colis, Paratyphen und Fleischvergiftern gehörigen Mikroorganismen rufen innerhalb 24 Stunden eine lebhafte Gärung hervor, die Nutrose wird in schmutzigen Flocken ausgefällt, und an der Oberfläche bildet sich ein grüner Schaumring; der Typhusbazillus dagegen bringt die Flüssig- XXVI, 2. Referate. 303 keit wie Milcli in toto zum Gerinnen; über dem Gerinnsel steht eine klare grüne Flüssigkeit. — Die Paratyphiislösimg enthält dieselben Stoffe , nur fehlt ihr der Traubenzucker. Auch hier rufen die Coli Gärung hervor , Typhus und Paratyphus A lassen die Lösung an- scheinend unverändert, Paratyphus B und die Fleischvergifter rufen ebenfalls keine Gärung hervor, aber entfärben langsam. Eine Verbesserung der Methodik erzielte Löffler durch Zusatz von Reinblau, Malachitgrün und Safranin. Werden zu Typhus- und Paratyphuslösung 1 cc 0'2prozentiger Safraninlösung , 2 cc 0*2pro- zentiger Malachitgrünlösung und 3 cc einprozentiger Reinblaulösung zugesetzt, so geben die Kulturen nach 20- bis 24stündiger Bebrütung folgendes Bild : Typhuslösung Paratyphuslösung Typhus Paratyphus A B Gärtner Mäusetypbus Bact. coli Bacillus typhoides duplex ^ Paracoli blaue Ausfällung. Flüssig- keit schwach violett getrübt ; schwache Ver- gärung starke Vergärung ; Flüssig- keit etwas blaurot starke Vergärung blaue Ausfällung unverändert. hellrot. starke Vergärung ; Flüssig- keit blau, trübe. blaue Flüssigkeit am Boden, Flüssigkeit darüber trübe. Setzt man zu je 100 cc der Lösungen nur 1 cc 0'2prozentigen Safranins und 3 cc der einprozentigen Reinblaulösung, so treten folgende Reaktionen ein Typhuslösung Paratyphuslösung Typhus Paratyphus A blaue Ausfällung. Flüssig- keit rosa. dunkelviolett. Nach 36 Stunden himbeerrot. dunkelviolett. Nach 36 Stunden violettblau. ') In der vorliegenden Arbeit von Löffler neu beschrieben. 304 Referate. XXVI, 2. Typhuslösung Paratyphuslösung Paratyphus B Vergärung-. Gerinnsel blau himbeerrot. Gärtner n 71 n » Mäusetyphus V n n V Coli Vergärung, Gerinnsel blau, Vergärung. Gerinnsel vio- Flüssigkeit rosa lett. Flüssigkeit violett. Duplex Coli > wie Typhus ^ schmutzig violette, flock. j Ausfällung. Küster {Kiel). Gutli, F., Zum Nachweis von Typhus- und Paratyphus- bakterien (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. LI, 1909, H. 2, p. 190). Als neuen diagnostischen Nährboden empfiehlt Verf. Alizarin- Fleischwasseragar, den man folgendermaßen herzustellen hat. In einem Liter Rind- oder Pferdefleischwasser werden 30 g Stangenagar, 10 g Pepton und 5 g Kochsalz gelöst; der Agar soll schwach alkalisch sein-, 100 cc davon sollen nach Zusatz von .5 bis 7 cc -^/j^Q- Normalsäure auf Lackmus neutral resp. amphoter reagieren. Man stellt sich weiterhin eine Lösung von 0"6 g Natriumhydroxyd und 0*8 g Alizarin (z. B. Alizarin trocken, Kahlbaum) in 100 cc destilliertem Wasser her und hält die Mischung einige Minuten im Sieden ; und ferner 10 g Milchzucker in 20 bis 30 cc Wasser. Beide Lösungen werden dem flüssigen , mit NaOH alkalisierten Agar zugesetzt ; die Farbe des Nährbodens soll dunkelblau mit einem Stich ins Rötliche sein ; zeigt er einen bräunlichen Ton , so war der Fleischwasseragar nicht genügend alkalisch. Die fertige Mischung wird nochmals sterilisiert. Vor dem Plattengießen ist gut umzuschüttein. Die Coli -Kolonien färben den Nährboden gelb und hellen ihn auf, die Typhusbazillen bilden graublaue Kolonien und lassen ihn undurchsichtig , die Angehörigen der Paratyphus - Enteritisgruppe wachsen wie Typhusbazillen. Die Kolonien sind aber wie auf allen Nährböden meist größer und weniger zart. Zusatz von Malachitgrün hemmt die Entwicklung der Coli- bakterien, läßt aber die Tjqjhuskolonien erst nach 40 bis 48 Stunden deutlich hervortreten. ^^ , ,^^. ^, Küster {Kiel). XXVI, 2. Referate. 305 Schiudler, H., Über Malacliitgrünnülirböden (Zeitsclir. f. Hygiene u. Infektionskrankh. Bd. LXIII, 1909, II. 1, p. 90). Untersuchungen über die Beeinflussung verschiedener Faktoren (Reaktion, Art des Alkalizusatzes, Art des Pleischmaterials) auf die Verwendbarkeit des Malachitgrünnährbodens für diagnostische Zwecke, sowie vergleichende Untersuchungen auf den verschiedenen Nähr- böden. Verf. zieht am Schlüsse seine Folgerungen und empfiehlt, bei der Herstellung größerer Mengen von Malachitgrünnährböden durch Vorversuche die 'günstigste Konzentration von Malachitgrün zu ermitteln. W. Reidemeister {Berlin). Werbitzki, F.W., Untersuchungen über den diagnosti- schen Wert einiger Nährböden für den Nach- weis von Typhusbazillen in Faeces (Arch. f. Hygiene Bd. LXIX, 1909, H. 1, p. 71). Vergleichende Untersuchungen über die Verwendbarkeit der einzelnen Methoden für den Nachweis von Typhusbazillen. Nach Verf. erhält man mit dem Coffein -Anreicherungsverfahren nach Ficker- LuBENAu die besten Resultate; ihre allgemeine Verwendung wird aber durch die Schwierigkeit ihrer Anwendung erschwert. Neben dieser Methode empfiehlt Verf. die von Padlewski und Gaethgens; der Nachweis gelingt gleichfalls sehr gut auf Gallegrünagar von Löffler, unter gleichzeitiger Anwendung der Abschwemmungsmethode nach Lentz-Tietz. Weniger günstig waren die Erfahrungen mit dem Nährboden von Knidborg; auf diesem ist die Erkennung schwierig und die hemmende Wirkung nicht genügend scharf. W. Reidemeister {Berlin). VVerbitzki, F. W., Ein neuer Nährboden zum Nachweis der Typhusbazillen in Faeces (Arch. f. Hygiene Bd. LXIX, 1909, H. 2, p. 191). Bei der Durchprüfung verschiedener Grünpräparate konnte Verf. konstatieren, daß das Chinagrün Bayer gegenüber den bisherigen Präparaten große Vorzüge besitzt; es hemmt das Wachstum von Typhusbazillen wenig, dagegen fast völlig dasjenige der Colibakterien. Seine Anwendung erfolgt zweckmäßig in Agar, dessen optimale Reak- tion 1*3 Prozent Normalnatronlauge unter dem Phenolphtaleinneutral- punkte betragen soll, in einer Menge von 1*4 bis 1*5 cc 0-2prozentiger Chinagrünlösung auf 100 cc Agar. Der Zusatz erfolgt nach dem Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 2. 20 306 Referate. XXVI, 2. Sterilisieren, nach Abkühlen des Agars auf 60 bis 70^, da längeres Sterilisieren die hemmende Wirkung des Chinagrüns ungünstig beein- flußt. Verf. konnte in einem Falle noch Typhusbazillen in Faeces nachweisen, wenn sich diese zu den Stuhlkeimen wie 1:415 000 verhielten. Doch bemerkt Verf., daß sowohl Typhus- wie Colistämme eine wechselnde verschiedene Empfindlichkeit für Chinagrün besitzen. W. Reidemeister {Berlin). 3Iarilianil, Ein neues Verfahren zum quantitativen Nachweis des Bacterium coli in Wasser; zu- gleich ein Beitrag zum Verhalten dieses Kei- mes in Flüssen und Schwimmbassins (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. L, 1909, H. 2, p. 267). Um etwa 5 bis 10 cc Wasser, das auf Bacterium coli unter- sucht werden soll, auf einer Platte Endo sehen Agars möglichst schnell zum Verdunsten zu bringen , stellt sie Verf. in einen etwa 1 m hohen Kasten (^/^ qm Bodenfläche) , in dessen Mitte ein elektrisch betriebener Ventilator arbeitet. Unten im Kasten ist ein Loch, unter dem ein Bunsenbrenner die einströmende Luft anheizt. Über dem Ventilator stehen genau horizontal die Platten. Im Deckel des Kastens sind einige Löcher , durch welche die feuchte Luft entweicht. In 30 bis 40 Minuten kann man 5 cc Wasser zum Verdunsten brinsren. Küster {Kiel). Dieudonne, A., Blutalkaliagar, ein Elektivnährboden für Choleravibrionen (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. l-, Orig. Bd. L, 1909, H. 1, p. 107). Als neues Hilfsmittel für die Choleradiagnose empfiehlt Verf. einen Nährboden von folgender Zusammensetzung : Defibriniertes Rinderblut mischt man mit Normalkalilauge ; es entsteht eine lackfarbene Blutalkalilösung , die im Dampftopf sterili- siert werden kann. Von dieser Lösung gibt man 30 Teile auf 70 Teile Nähragar, der auf die übliche Weise hergestellt und auf den Lackmusneutralpunkt eingestellt ist. Küster {Kiel). Marpmaim , Über die Kultur h ä m o g 1 o b i n o p h i 1 e r Bak- terien auf sterilisiertem Blut a gar (Zeitschr. f. angew. Mikrosk. Bd. XV, 1909, H. 1, p. 1). Blutagar fertigt Verf. in folgender Weise an. Man läßt einen Blutegel sich mit Blut füllen ; wenn der Egel abfällt , enthält er XXVI, 2. Referate. 307 meist 15 bis 20 cc Blut. Man bringt ihn dann in 50 cc 20prozen- tigen Alkohols ; hier gibt der Egel das Blut von sich ohne zugrunde zu gehen; er erholt sich in frischem Wasser so weit, daß er nach 4 bis 5 Wochen wieder zum Saugen gebraucht werden kann. Je 200 cc 2prozentigen Nähragars, den Verf. mit einer Ab- kochung von Gehirn, Pepton und glyzerinphosphorsaurem Kalk her- stellt, werden nach dem Sterilisieren bei 45 bis 48^ mit 50 cc des möglichst sterilen Blutwassers gemischt. Dann wird der Nährboden in vorher sterilisierte Reagenzgläser verteilt. Küster {Kiel). Neri, F., Le diagnostic rapide de la rage. Nouvelle methode de coloration des corps de Negri (Zen- tralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. L, 1909, H. 3, p. 409). Schnitte (Herstellung nach Henke und Zeller) oder Ausstriche (Fixierung in absol. Alkohol) werden mit folgender Lösung 10 Mi- nuten behandelt. Eosin B (Grübler) 1*0 g Jod 0-1 „ Jodkali 2-2 „ Destilliertes Wasser 100 cc Hiernach Waschen in destilliertem Wasser, 5 Minuten mit O'lpro- zentiger wässeriger Methylenblaulösung färben, wiederum mit destil- liertem Wasser waschen; Differenzieren in 95prozentigem Alkohol; Entwässern, Aufhellen, Einbetten. Küster {Kiel). Schereschewsky , J. , Züchtung der Spirochaete pallida ScHAUDiNN (Deutsche med. Wochenschr. 1909, No. 19, p. 835). Schereschewsky, J., Weitere Mitteilung über die Züch- tung der Spirochaete pallida (Deutsche med. Wochenschr. 1909, No. 29, p. 1260). Die Züchtung der Spirochaete pallida gelang dem V^erf. bei 37^ in 3 bis 5 Tagen auf Pferdeserum, welches bei 60^ bis zur gallertartigen Konsistenz gebracht und durch etwa dreitägiges Stehen im Thermostaten bei 37^ einer teilweisen Autolyse unterworfen worden war. Beim Anlegen einer Originalkultur wird ein Splitter des Aus- gangsmaterials (Papeln, breite Kondylome, Primäraffekte) in die Tiefe des Nährbodens gestoßen. Reichlicheres Wachstum ist meist am 5. bis 12. Tage zu konstatieren. Die Reagenzgläser schließt Verf. mit gut passendem Kork ; beim Öffnen der Kulturen fällt der Schwefel- 20* 308 Referate. XXVI, 2. wasserstoffgerucli auf; vielleicht ist die Retention der entwickelten Gase dem Waclistum der Spirochäten förderlich. Beim Weiterimpfen entnimmt Verf. das Material mit der Pasteur sehen Kapillarpipette mit Gummiball. Trockenpräparate der Spirochaete pallida stellt Verf. folgender- maßen her. Die Untersuchungsstelle wird mit trockenem Wattebausch abgerieben, ein austretender Tropfen dann nach Art der Blutabstriche auf dem Objektträger ausgebreitet. Eine halbe Minute fixieren über einprozentiger Osmiumsäure (Hamm sehe Röhre); Trocknen in der Luft bei 37^ oder hoch über der Flamme; dreimal durch die Plamme ziehen. Gefärbt wird mit: O'öprozentigem Glyzerin 10 cc GiEMSA- Lösung 10 Tropfen. Die Flüssigkeit wird im Reagenzglas bis zum Sieden erhitzt und heiß über das Präparat gegossen. Man achte darauf, daß in der Flüssigkeit keine Niederschläge sich bilden. Die Farblösung bleibt 2 Minuten auf dem Objektträger, während eine neue Mischung in gleicher Weise vorbereitet wird. Man übergießt das Präparat dreimal je 2 Minuten und spült unter der Leitung ab. Die Spiro- chäten färben sich bläulichrot. Küster {Kiel). Marzinowski, E. J., Über die Züchtung von Piroplasma equi (Zeitschr. f. Hygiene u. Infektionskrankh. Bd. LXH, 1909, H. 3, p. 417). Verf. konnte in einem aus Blut und einigen Tropfen konzen- trierter Natriumcitratlösung hergestellten Nährboden ein Auftreten von Entwicklungsformen von Piroplasma equi beobachten, derselben Art, wie sie sonst in infizierten Zecken gefunden werden. Neben einer ausführlichen Beschreibueg enthält die Arbeit zahlreiche Photogramme, die von mit GiMSA-Lösung gefärbten Präparaten aufgenommen waren. W. Beidemeister (Berlin). Swellengrebel, N. H., Neuere Untersuchungen über die vergleichende Cytologie der Spirillen und Spirochäten (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. XLIX, 1908, H. 4, p. 529). Zum Fixieren wurden außer dem schon früher verwendeten Forraol folgende Mittel benutzt. 1) HERMANNSChe Lösuug i XXVI, 2. Referate. 309 2) Osmiiimsäiiredämpfe (Zimmertemperatur). 3) Joddämpfe nach Overton : einige Jodkriställelien werden im Reagenzglas erhitzt, die schweren Joddäm])fe läßt man über das Präparat fließen; das überschüssige Jod wird diircli Krwärmiing auf 40^ entfernt. 4) Absoluter Alkohol. Formol und Joddämpfe gaben die besten Resultate. Joddämpfe eigneten sich auch für Geißeluntersuchungen. Heidenhains Eisenhämatoxylin bewährte sich wie bei früheren Untersuchungen des Verf. gut. Zum Studium des Volutins diente Methylenblau (nach A. Meyer ^), das auch das Plasma färbt und daher nur mäßig klare Bilder liefert. Die Giemsa- Färbung liefert sehr schöne differente Plasma- und Chromatinfärbungen ; Delafields Hämatoxylin gab nur selten deutliche Bilder. Küster (Kiel). Stephan, S., Über eine besonders für S c h n i 1 1 f ä r b u n g e n brauchbare Modifikation der Gram sehen Fär- bungsmethode (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. LI, 1909, H. 1, p. 94). 10 CO einer konzentrierten alkoholischen Methylviolett VI B- Lösung werden mit 90 cc eines 2prozentigen Karbolwassers gemischt. Mit der Mischung werden die alkoholfixierten Schnitte 10 Minuten, die säurefesten Stäbchen sowie die Aktinomyces -Arten und Oidien eine Stunde , Tuberkelbazillen eventuell noch länger gefärbt. Abspülen mit Wasser. Hiernach kommen die Schnitte auf 10 Minuten in ein frisch zusammengegossenes Gemisch einer lOprozentigen Ferricyan- kali- und einer öprozentigen Jodkalilösung im Verhältnis 1 : 2. Ab- spülen mit Wasser. Maximale Entfärbung in Alkohol absol. (Dauer je nach der Dicke der Schnitte). Xylol, Kanadabalsaui ; eventuell vorherige Gegenfärbung mit verdünntem Karbolfuchsin oder Eosin. — Bei der Behandlung mit dem Ferricyankali - Jodgemisch und später sind die Schnitte mit Glasnadeln zu behandeln. Küster (Kiel). Barannikoff, J., Zur Technik d er Versilberung von Spiro- chaete pallida [Schaudinn-Hoffmann] (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. L, 1909, H. 2, p. 263). Zum Fixieren von Leichenteilen (oder Vivisektionsmaterial) be- nutzte Verf. 5- bis lOprozentiges Formalin, Zenker sehe Flüssigkeit, 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XXI, 1904, p. 94. 310 Referate. XXVI, 2. KuLTScniTZKYSche Flüssigkeit •'^, Schaudinns Lösung u. a. Nacli dem Auswaschen (eventuell mit Jodkali und Wasserstoft'superoxyd) kommt das Material in Alkohol steigender Konzentration; Aufbewahrung in SOprozentigem Alkohol. Stückchen von 2 bis 5 mm Dicke kommen zur Untersuchung in Alkoholäther, durch 80- bis 50- bis SOprozen- tigen Alkohol, dann in ein- bis l*25prozentige Lösung von Argentum nitricum (etwa das 12- bis 15fache Volumen des Materials). Bei 42^ C bleiben die Stücke 48 bis 120 Stunden in der Lösung. Man läßt die Stücke im Thermostaten sich abkühlen , indem man die Flamme löscht 5 hierauf eine Stunde in zehnmal gewechseltem Wasser spülen, dann bei Zimmertemperatur 15 bis 24 Stunden, je nach Konsistenz des Materials in 3- bis 4prozentiger Pyrogallussäure oder 10- bis 75prozentigem Agfa-Rodiual. Zu den Entwicklern setzt Verf. 3- bis ßprozentiges Formalin zu. Nach dem Entwickeln eine Stunde in strömendes Wasser, in Alkohol steigender Konzentration, Alkohol- äther, Äther, Celloidin. Mikrotomschnitte (15 bis 30 ^) gefärbt mit Hämatoxylin- Eosin, Methylenblau -Eosin, oder des Verf. eigenem aus Romano wsKYS Mischung erhaltenem violetten Farbstotf'"^. Küster {Kiel). A£uiaiin, 0., Über eine neue Kontrastfärbung zur Dar- stellung intrazellulärer Tuberkelbazillen im Auswurfe (München, med. Wochenschr. Jahrg. LVI, 1909, No. 13, p. 658). Verf. hebt die Wichtigkeit der Beobachtung von intrazellulären Tuberkelbazillen für die Kenntnis der Phagocytose im lebenden Körper hervor. Es ist daher notwendig, solche Färbungsmethoden zu suchen, welche in durchaus zuverlässiger Weise ein einwandfreies P>kennen der innerhalb der Zellen gelegenen Stäbchen ermöglichen. Ein solches Erkennen ist aber nur dann gewährleistet, wenn es gelingt, den Protoplasmaleib der Leukocyten bzw. der Eiterkörperchen in scharf umschriebener und mit der Färbung der Tuberkelbazillen gut kon- trastierender Form zur Darstellung zu bringen. Verf. beschreibt nun ein Verfahren , mit dem sich in rascher , mit einfachen Mitteln ausführbarer Weise eine schöne und prägnante Kontrastfärbung zwi- schen Leukocytenprotoplasma und Tuberkelbazillen erzielen läßt. Das- ^) Vgl. KuLTSCHiTZKY, N., Die Lehre vom Mikroskop und die Technik der mikroskopischen Untersuchung. 3. Aufl. Charkow 1907. ^) Vgl. Barannikoff, J. , Beiträge zur Frage über den Blutparasitis- mus bei menschlicher Malaria. Charkow 1897. XXVI, 2. Referate. 311 selbe besteht im wesentlichen aus einer Kombination der 1906 von dem Verf. in der Münchener medizinischen Wochenschrift veröffent- lichten Modifikation der Jenner sehen Blutfärbungsmethode mit der allgemein üblichen Karbolfnchsinfärbung der Tuberkelbazillen. — Methode: 1) Färbung des sicher lufttrockenen, durch dreimaliges Hindurchziehen durch die Flamme fixierten, möglichst dünnen Sputum- ausstriches in heißem Karbolfuchsin etwa eine Minute lang und nach- folgendes Entfärben zuerst in öprozentiger Schwefelsäure, alsdann in absolutem Alkohol so lange, bis die Präparate makroskopisch völlig entfärbt erscheinen. 2) Sorgfältiges Abspülen im Wasserstrahle wenig- stens 30 Sekunden lang. Abtrocknen mit Fließpapier. 3) Einlegen des wieder völlig trockenen Präparates in ein sauberes PETRi-Schälchen und Bedecken desselben mit 40 Tropfen Jenner scher Farblösung von Grübler in Leipzig , so daß die Lösung nicht über den Rand des den Ausstrich tragenden Objektträgers überläuft: 5 Minuten langes Färben. 4) Übergießen mit 20 cc destillierten Wassers, dem vorher 5 Tropfen einer O'lprozentigen Lösung von Kalium carbonicum zu- gesetzt wurden, und Umschütteln, bis eine gleichmäßig hellviolette Verdünnung entstanden ist. 3 Minuten langes Nachfärben in der letzteren. 5) Herausnehmen, kurzes Abspülen mit destilliertem Wasser, vorsichtiges Abtrocknen mit Fließpapier. Der Protoplasmaleib der Leukocyten erscheint scharf umschrieben und in einem zarten grau- rosa Tone gefärbt, von dem sich die leuchtend roten, bei intrazellu- lärer Lagerung anscheinend regelmäßig von einem schmalen Lichthofe umgebenen Tuberkelbazillen in scharfem Kontraste abheben ; die Kerne sind intensiv blau gefärbt und zeigen außerordentlich scharf erkenn- bare Strukturen, alle nicht säurefesten Bakterien erscheinen tief blau, das Protoplasma der großen Plattenepithelien teils schmutzig rot, teils graublau gefärbt. Durch Vergleichen mit Hilfe der Objektiveinstellung ist die Unterscheidung zwischen intrazellulären und bloß aufliegenden Bazillen unschwer zu treffen, auch der erwähnte, die Stäbchen wohl nur bei intrazellulärer Lagerung einhüllende Lichthof kann als unter- stützendes Merkmal herangezogen werden. Schiefferdecker (Bon^i). Ellermanu, V., u. Erlandsen, A., Nachweis von Tuberkel bazillen im Sputum (Zeitschr. f. Hygiene u. Infektions- krankh. Bd. LXI, 1908, H. 2, p. 218). Verff. geben in der Einleitung eine ausführliche Zusammen- stellung der gebräuchlichsten Methoden, die sich mit dem Nachweis 312 Referate. XXVI, 2. der Tuberkelbazillen im Spiitura befassen, und zwar unterscheiden sie solche, bei denen Alkalien, Fermente, oder Wärme zur Anwen- dung gelangen, sowie diejenigen, welche die Lösung von Schleim bezwecken. Ihre eigenen Untersuchungen berücksichtigen die Fak- toren, welche die Sedimentierung beeinflussen und den Einfluß ver- schiedener Reagenzien auf die Tuberkelbazillen. Die quantitative Be- stimmung führten sie mit einer Zählmethode unter Berechnung des wahrscheinlichen Fehlers aus. Durch zwei neue Methoden beab- sichtigen Verff. die Empfindlichkeit des Nachweises von Tuberkel- bazillen zu erhöhen: „1) 1 Vol. Expektorat (10 bis 15 cc) wird in einem verkorkten Meßglas mit ^J^^ Vol. 0'6prozentiger Sodalösung vermischt. Die Mischung steht 24 Stunden lang im Thermostaten bei 37^. 2) Der größte Teil der obenstehenden Flüssigkeit wird ab- gegossen und der Bodensatz in einem eingeteilten Zentrifugenglas zentrifugiert. Die Flüssigkeit wird abgegossen. 3) 4 Vol. 0'25prozentiger Natronlauge werden 1 Vol. Boden- satz zugesetzt. Nach sorgfältigem Umrühren läßt man aufkochen. 4) Zentrifugieren." Punkt 1 und 2 allein repräsentieren die „Autodigestion". Die von Verff. angestellten vergleichenden Untersuchungen scheinen dieser neuen Methode eine Überlegenheit zu sichern. Verff. fanden je nach der Leistungsfähigkeit am brauchbarsten: 1) Die Doppelmethode. (Methode der Verff. 1 bis 4.) 2) Autodigestion. 3) Phillipps Methode. 4) Hempels Methode. 5) Sprenglers Methode. 6) Mühl- häuser s Methode. 7) Stroscheins Methode. W. Reidemeister {Berlin). 1>. botanisches. NieuwLand^ J. A., The mounting of algae (Botan. Gaz. vol. XLVII, 1909, no. 3, p. 237—238). Zum Konservieren und Einschließen von Algen empfiehlt Verf. im Anschluß an die Erfahrungen und Mitteilungen von G. S. West eine 2prozentige Lösung von Kaliumacetat , der man etwas Kupfer- acetat zugefügt hat. Das Präparat wird mit Goldsize verschlossen. Vaucherien, insbesondere Zoosporen vor oder nach der Keimung fixiert Verf. eine halbe Stunde in 3- oder 4prozentigem Formalin : XXVI, 2. Referate. 313 das Fixiermittel wird dann durch wiederholtes Auswaschen mit Wasser entfernt; dann Übertragung in lOprozentiges Glyzerin, dem etwas Thymol zugefügt worden ist ; man läßt das Glyzerin allmählich sich eindicken. Auch andere Grünalgen sind in derselben Weise zu präparieren. Kalium- Kupferacetat entfärbt Diatomeen. — Eine Modifikation der Kalium -Kupferacetat -Methode wendet Verf. folgendermaßen an. Das Material wird in die oben genannte Acetat- lösung gelegt und hiernach — die Dauer der Fixierung muß für verschiedene Algenarten besonders ausprobiert werden — zur Acetat- lösung das gleiche Volumen einer lOprozentigen Glyzerinlösung ge- geben. Die Mischung läßt man allmählich eindampfen. Küster {Kiel). Mangin, L., Observations sur les Diatomees (Ann. Sc. nat., Botanique, ser. IX, t. VIII, 1908, p. 177). Der organische Bestandteil der Diatomeenmembranen enthält nach den mikrochemischen Untersuchungen des Verf. weder Cellulose noch Callose. Wohl aber lassen sich in ihnen mit Rutheniumrot und anderen bekannten Reagentien Pektinverbindungen nachweisen, wenn man das Diatomeenmaterial folgendermaßen vorbehandelt. Die Dia- tomeen werden mit einem Gemisch von öOprozentiger Salzsäure und Chlorkali 24 Stunden lang behandelt; der Rückstand wird durch Zentrifiigenbehandlung gewaschen, mit absolutem Alkohol und dann mit sirupdicker Lösung von Kalium in Alkohol behandelt, hiernach mit gewöhnlichem und mit alsolutem Alkohol gewaschen und dann in Sprozentige Borsäurelösung gebracht. Die Diatomeenschalen färben sich hiernach vortrefi'lich mit Rutheniumrot. Küste7' {Kiel). KlirssanOW, L. , Beiträge zur Cytologie der Florideen (Flora Bd. XCIX, 1909, H. 4, p. 311—336). Sein Material (Helminthora , Helminthocladia, Nemalion) fixierte Verf. in Jodmeerwasser und namentlich mit v. Raths Mischung, die mit Seewasser zehnmal verdünnt worden war. Zum Färben dienten Heidenhains Eisenhämatoxylin, Delafields und Kleinenbergs Häma- toxylin, — die beiden letzten in sehr starker Verdünnung (2 bis 4 Tropfen auf 500 cc Leitungswasser). Die Färbung beanspruchte bei Zimmertemperatur 24 Stunden oder mehr. Das Material wurde in recht beträchtlichen Portionen gefärbt und zur Entfärbung, falls 314 Referate. XXVI, 2. solche nötig war, in eine offene Schale mit lOprozentiger Glyzerin- lösung" gelegt und in dieser auf den Thermostaten (40^ C) gestellt. Nach einem bis 3 Tagen verdickte sich das Glyzerin bis zur Sirup- konsistenz. Die Untersuchung wurde im Glyzerin vorgenommen. Material, das mit Kleinenberg schem oder DELAFiELDSchem Häma- toxylin behandelt worden war, konnte auf Quetschpräparaten unter- sucht werden ; nach Anwendung von Heidenhain schem Hämatoxylin dagegen mußten die Algen mit Nadeln zerzupft werden. Küster {Kiel). Wisselingh, C. V. , Zur Physiologie der Spirogyrazelle (Beih. z. botan. Zentralbl. Bd. XXIV, 1908, Abt. 1, p. 133). Verf. zeigt, daß man durch Zentrifugieren von Spirogyrafäden die verschiedensten abnormalen Zellengebilde erhalten kann — kern- lose , doppelkernige , chlorophyllreiche , chlorophyllarme und chloro- phylllose Zellen u. a. m. Küster {Kiel). Merton, H., Über den Bau und die Fortpflanzung von Pleodorina illinoisensis Kofoid. (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XC, 1908, p. 445—477 m. 2 Figg. u. 2 Tfln.). Zur Fixierung kam in erster Linie Sublimatessigsäure mit ziem- lich gutem Erfolg zur Verwendung; außerdem noch das FLEMMiNGSche Gemisch und 0*25prozentige Osmiumsäure. Zur Kernfärbung be- w^ährte sich am besten Delafields Hämatoxylin und Hämalaun ; zur Schnittfärbung leistete außerdem die MALLORYsche Dreifachfärbung recht gute Dienste , ebenso Eisenhämatoxylin nach Heidenhain oder Weigert mit darauffolgender Tinktion mit Pikrinsäure -Fuchsin. E. Sclioebel {Neapel). Yamanoiiclii , Sh., Mitosis in Fucus. Contributions from the HuU Botan. Labor. 124 (Botan. Gaz. vol. XLVH, 1909, no. 3, p. 173 — 197 w. 2 plts.). Als Fixiermittel bewährte sich Flemmings schwächere Lösung in verschiedenen Modifikationen. Zum Einbetten wurde Paraffin, das bei nahezu 52^ C schmolz, genommen. Gefärbt wurde mit Safranin und Heidenhains Eisenhämatoxylin. — Bei Pflanzen, die etwa eine oder 2 Stunden nach Überspülung durch die Flut gesammelt worden waren, zeigte sich eine Fülle von Teilungsfiguren. Küster {Kiel). XXVI, 2. Referate. 3 15 Richter, 0., Zur Physiologie der Diatomeen (II. Mit- teilung): Die Biologie der Nitzscliia putrida Benecke (Denkschriften d. Akad. d. Wiss. Wien; raath.- naturwiss. KL, Bd. LXXXIV, 1909, p. 660—772). Reinkulturen von Nitzschia putrida gewann Verf. in der Weise , daß er kleine Fragmente von Fucus auf Meerwasseragar übertrug. Die Diatomeen vermehren sich auf ihm rapid und ent- fernen sich sehr geschwind von der Impfstelle, so daß man in einiger Entfernung von dieser Agarstückchen mit einer oder mit mehreren Nitzschiazellen bequem abheben kann. — Schwemmt man diatomeen- haltiges Material auf dem Objektträger in einem Tropfen Meerwasser auf, so heften sich die Nitzschien sehr bald mit einem kleinen Schleim- klümpchen am Glase fest. Läßt man den diatomeenhaltigen Tropfen eine oder 2 Minuten ruhig stehen und schwemmt dann mit Meer- wasser alle Verunreinigungen ab, so bleiben fast nur noch die an- gehefteten Diatomeen haften ; auch die Bakterien werden fast voll- zählig beseitigt. Sehr üppiges Wachstum erzielt man mit Nährböden , welche Pepton, Dextrin oder Leucin enthalten. Si und Na (0'3 bis 6 Prozent Chlornatrium) sind für Nitzscliia putrida unerläßlich, der Nährboden soll schwach alkalisch reagieren. Gute Färbung des Kerns erzielte Verf. nach Fixierung mit Osmiumsäuredämpfen durch Behandlung mit Anilingentianaviolett („etwa 30 cc Anilinwasser mit einem einzigen Körnchen Farbstoflf"), in zweiter Linie mit Jodwassereosin direkt oder nach Entwässerung mit Alkohol; im zweiten Fall ist Einbettung in Nelkenöl notwendig. Doppelfärbungen mit Jodwasser- Eosin- Anilin -Gentianaviolett lassen den Kern rötlich, das Plasma violett werden. Bei Untersuchung der vom Verf. gefundenen „Plasmodien" (der aus den Schalen hervor- getretenen Plasmamassen der Diatomeenzellen) müssen diese samt dem Agar, auf dem sie liegen, in die Färbemittel gebracht werden. Das Plasma färbt sich gut mit Magdalarot und Gentiana- violett. Behandelt man die Diatomeen intravital mit sehr verdünntem Methylenblau, so färben sich stets zwei vom Kern gleich weit entfernt liegende kugelige Gebilde, die vielleicht El aioplasten darstellen. Intravitale Färbung mit Neutralrot gestattet leicht, tote Nitz- schien von lebendigen zu unterscheiden. In lebenden Zellen färbt sich der Zellsaft. Die Membranen lebender Zellen bleiben farblos, die der toten Zellen färben sich. Küster {Kiel). 316 Referate. XXVI, 2. Alidreeseil , A., Beiträge zur Kenntnis der Desmidia- ceen (Flora Bd. XCIX, 1902, H. 4, p. 373—413). Wachstum und Teilung von Desmidiaceen verfolgte Verf. in Nährlösungen, welche den Stickstoff in Amidobindung enthielten. Zur Färbung der Stäbchen in der Desmidiaceengallert dienten Neutralrot und Methylenblau; starke Quellung ruft Behandlung mit Diastase hervor. Kilste?^ {Kiel). Küster, E., Eine kultivierbare Peridinee (Arch. f. Pro- tistenkunde Bd. XI, 1908, p. 351). Als kultivierbar wird eine vom Verf. auf Fucus gefundene saprophytisch lebende Gymnodinium-Species beschrieben. Am besten wächst diese auf Fucusdekokt (in Meerwasser) -|- 2 Prozent Agar. Küster (Kiel). Schikorra , W. , Über die Entwicklungsgeschichte von Monas c US (Zeitschr. f. Botan. Bd. I, 1909, H. 6, p. 379). Fixiert wurde mit Alkohol - Eisessig , gefärbt namentlich mit Heidenhains Hämatoxylin - Eisenalaun ; zur Gegenfärbung diente Eosin- oder Orange G- Nelkenöl. Küster (Kiel). Zacli, F., Über den in den Wurzelkn oll ch en von Elae- agnus angustifolia und Alnus glutinosa leben- den Fadenpilz (Sitzungsber. Akad. Wiss. Wien, math.- naturwiss. Kl., Bd. CXVII, Abt. 1, 1908, p. 973). Fixiert wurde mit Merkels Flüssigkeit und (Elaeagnus) mit Formol. Die Freihandschnitte wurden mit Chlorzinkjod oder (Alnus) mit Anilinsafranin gefärbt; gute Dienste leistete Aufhellung mit Chloralhydrat und bei Alnus auch verdünnte SchAvefelsäure. Küster (Kiel). Guttenberg, H.Ritter v., Cytologische Studien an Synchy- triumgallen (Jahrb. f. wiss. vol. Bot. XXXXVI, 1909, p. 453). Verf. fixierte mit Chromosmiumessigsäure oder 96prozentigem Alkohol. Zum Färben dienten Heidenhains Eisenhämatoxylin , das in Kombination mit Kongorot (Nachfiirbung) sehr gute Bilder gab, ZiMMMERMANNS Jodgrüu- Fuchsiu , Flemmings Dreifarbengemisch und GiEMSAS Eosin-Methylenblau ; letzteres bewährte sich am wenigsten. XXVI, 2. Referate. 317 Um Dauersporen von Syncliytrium Anemones oder anderen Arten, deren Membran in heißer Eau de Javelle sich sofort löst, auf Chitin zu prüfen, führte Verf. folgende Reaktion aus: Blattstücke, welche reichlich Syncliytrien enthielten, wurden zusammen mit einem Stück- chen Ätzkali im Reagenzglas mit Hilfe eines Glyzerinbades auf 170^ erwärmt und in dem geschmolzenen Ätzkali eine halbe Stunde be- lassen. Dann wird das Reagenzglas aus dem Bad genommen und langsam gekühlt. Die erstarrende Masse übergoß Verf. mit 96pro- zentigem Alkohol und schüttete die Lösung in ein flaches Gefäß; in diesem wäscht man mit Alkohol abnehmender Konzentration so lange die Objekte aus, bis die Kalilauge zum größten Teil entfernt ist und die Objekte das Zutreten von Wasser vertragen ohne zu zer- fallen. Hiernach überträgt man sie auf einen Objektträger in Jod- wasser, bedeckt sie mit einem Deckglas und läßt vom Rand her verdünnte Schwefelsäure zufließen. Sofort tritt die Mykosinreaktion ein: die wohlerhaltenen Wände der Synchytriumsporen färben sich dunkelrotviolett, die verquollenen Wände der Wirtspflanze färben sich himmelblau. Küster {Kiel). Wilson, M., On spore formation and nuclear division in Mnium horminum (Ann. of Bot. vol. LXXXIX , 1909, p. 141). Als Fixierungsmittel wurden verwendet: Flemmings schwache und starke Mischung, letztere auch mit dem gleichen Volumen Wasser verdünnt, ferner Eisessigalkohol (2 Teile absoluter Alkohol, ein Teil Eisessig). Letzterer wirkte 15 bis 20 Minuten auf die Objekte ein, dann wurden diese in mehrfach gewechseltem absoluten Alkohol gewaschen. Vor Behandlung mit Flemmings Gemischen wurden die Objekte unter die Luftpumpe gebracht; dann wurde das Material auf 18 bis 24 Stunden in die Fixierungsflüssigkeit gelegt, 24 Stunden in fließendem Wasser gewaschen und in eine lOprozentige Glyzerinlösung auf breiten Uhrgläsern über- tragen ; das Glyzerin läßt man an einem warmen Platz binnen 24 Stunden sich eindicken. Das wasserfreie Material kommt dann direkt in Methylalkohol und schließlich in absoluten Alkohol. Diese Methode der Entwässerung lieferte bessere Resultate als das übliche Verfahren mit Alkohol steigender Konzentration. Schnitte durch die Sporenkapsel wurden gefärbt mit Flemmings Dreifarbengemisch oder Heidenhain s Eisenhämatoxylin. Küster {Kiel). 318 Referate. XXVI, 2. Modilewski, J., Zur Embryobildung von Euphorbia pro- cera (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. XXVII, 1909, H. 1, p. 21). Verf. fixierte sein Material mit Alkohol-Eisessig und verfuhr bei der Färbung nach folgender Vorschrift: „Man sättigt 50 cc abso- luten Alkohol mit essigsaurem Kupfer, gibt zur Auflösung 50 cc Wasser zu, löst dann in diesem Gemisch 1 g Malachitgrün und 0*4 g saures Fuchsin. In dieser abfiltrierten, aber vorher verdünnten (20 Tropfen auf 10 cc Wasser) Lösung färbt man die Präparate im Verlauf von 12 bis 24 Stunden. Dann difi*erenziert man die Schnitte mit absolutem Alkohol und färbt nachher während einer Viertelstunde mit Nelkenöl, welches mit Orange gesättigt ist. Diese Färbemethode ist für embryologische Untersuchungen sehr geeignet und ist eine Abänderung der in der pathologischen Medizin öfters verwendeten Färbemethode." Küster (Kiel). Lidf orss, B., Untersuchungen über die Reizbewegungen der Pollenschläuche. I. Der Chemotropismus (Zeitschr. f. Botan. Bd. I, 1909, H. 7, p. 443). Zur Kultur von Pollenschläuchen empfehlen sich vor allem Agar- nährböden. Bei der Erforschung des Saccharochemotropismus der Schläuche verfuhr Verf. in der Weise, daß er die Pollenkörner in einem auf dem Objektträger ausgebreiteten, in ziemlich dicker Schicht erstarrenden Kulturtropfen, in dessen Mitte eine Glasperle ruhte, zum Keimen brachte. Nach einiger Zeit wurde die Perle mit einer Pinzette vorsichtig abgehoben und in der so entstandenen Kavität die Zuckerlösung eingetragen. Bei Untersuchung des Proteochemo- tropismus empfiehlt es sich auf eine erstarrende Pollenkultur kleine Fragmente des Proteinstofi'es in fester Form aufzuschütten ; sie sinken in die Gallert ein, und um jedes der Partikel bildet sich eine Diffu- sionszone von wechselnder Breite. In sehr vielen Fällen hat Agar den Vorzug vor Gelatine, daß die in diesem Medium auskeimenden Schläuche eine sehr viel stärkere Vitalität besitzen als die in Gelatine erwachsenen und zur Erforschung ihrer reizphysiologischen Eigenschaften sich sehr viel besser eignen. Die Pollenkörner der Malvaceen, Umbelliferen und Kompositen, die bisher nicht zur Keimung gebracht werden konnten, sah Verf. auf Agar mit 30 bis 40 Prozent Rohrzucker keimen. Sehr wichtig ist bei Beschäftigung mit dem Proteochemotropis- mus der Pollenschläuche die Verwendung möglichst reiner chemischer Präparate. Küster {Kiel). XXVI, 2. Keferate. 319 Roseilberg, 0., Cytologische und morphologische Stu- dien an Drosera longifolia -f- rotundifolia (Kungl. Svenska Vetensk. Akad. Handl. Bd. XLIII , 1909, No. 11). Vergleichende Untersuchungen mit verschiedenen Fixierungs- mitteln ergaben, daß eine „gute" Fixierung mit einer und derselben Flüssigkeit für verschiedene Stadien oft nicht zu erreichen ist. Flem- MiNGS Chrom -Osmium -Essigsäure fixiert besonders die postsynaptischen Phasen von der ersten Spindelanlage an bei Drosera „sehr gut", ferner die Embryosackentwicklung und die Embryobildung, dagegen weniger gut die prosynaptischen Stadien und die Diakinese. Die Flem- MiNGSche Lösung kam in der stärkeren und schwächeren Modifikation (Strasburger, Botanisches Praktikum) und in Chamberlains Modi- fikation zur Anwendung; letztere schwärzt die Objekte nicht so; auch bleibt sie ziemlich lange haltbar, da die Osmiumsäure nur beim Gebrauch zugesetzt wird. Carnoys Alkohol -Chloroform -Essigsäure wirkt ganz anders als Flemmings Gemisch und fixiert vortrefi*lich die Prophasenstadien der Reduktionsteilung. Am besten wirkt frisch zubereitete (gleichviel ob nach Gewichts- oder Volumprozenten) Lösung. Man läßt sie 12 bis 24 Stunden einwirken. Die beste Färbung für das mit Flemming fixierte Material ist die mit Heidenhains Eisenhämatoxylin. Beson- ders überlegen ist die CARNOYSche Flüssigkeit der Flemming sehen, wenn es sich darum handelt, die Prochromosomen in somatischen oder Gonotokontenkernen nachzuweisen. Die Prochromosomen heben sich von dem übrigen Kerngerüst in Carnoy- Material sehr viel schärfer ab als in Flemming- Material, bei dem die nachfolgende Färbung die- selbe Differenzierung nicht so gut hervortreten läßt. Verf. fand , daß man ein Quantum Fixierungsflüssigkeit am besten immer nur einmal verwendet. JuELS Fixiermittel gab bei Untersuchung der Embryosackent- wicklung sehr gute Resultate ; die Reduktionsteilungsphasen werden in dieser Flüssigkeit nicht so gut fixiert wie in Carnoys Gemisch. Hermanns Platinchlorid fixiert gut, schwärzt aber das Material allzu sehr. Gefärbt wurde nach den üblichen Methoden. Am besten be- währten sich nach Fixierung mit Carnoys Flüssigkeit Eisenhämatoxylin und nach Flemming -Fixierung Safranin- Gentiana. Auch Fuchsin- Toluidinblau und Fuchsin -Anilinblau färbten gut. Küster {Kiel). 320 Referate. XXVI, 2. Hiiiiiiielbiiur, W., Die ^likropylen verschlusse der Gym- nospermen mit besonderer B e r ii c k s i cli t i g u n g derjenigen von Larix decidua (Sitzungsber. Akad. Wiss. Wien, matli. -naturwiss. Kl., Bd. CXVII, Abt. 1, 1908, p. 3). Die weiblichen Blüten von Larix fixierte Verf. mit Flemming- scher Lösung, Juels Gemisch (2 g Zinkchlorid, 2 cc Eisessigsäure, 100 cc öOprozentigen Alkohol), Guignards Flüssigkeit (0*5 g Eisen- chlorid, 2 cc Eisessigsäure, 100 cc Wasser) und Pfeiffer- Gemenge (gleiche Teile von 40prozentigem Formaldehyd , rektifiziertem Holz- essig und Methylalkohol). Am besten bewährten sich Flemmings und Pfeiffers Fixiermittel: im letzteren können die Objekte beliebig lange liegen bleiben. Küster {Kiel). Boresch, K. , Über Gummi fluß bei Bromeliaceen nebst Beiträgen zu ihrer Anatomie (Sitzungsber. Akad. Wiss. Wien, math. -naturwiss. Kl., Bd. CXVII, Abt. 1, 1908, p. 1033—1080 m. 3 Tfln.). Als Färbungsmittel bei Untersuchung der lysigenen Gummi- lücken bei Bromeliaceen empfiehlt sich Rutheniumrot. In Zentralzylinder und Rinde liegen zahlreiche Zellen, deren Inhalt bei Zusatz von Chlorzinkjod einen dichten feinkörnigen, schwarz- blauen Inhalt ausfallen läßt ; offenbar wird in seinen Zellen durch Chlorzink ein Stoif ausgefällt, der Jod mit blauer Farbe speichert. In Eisensulfat färben sich dieselben Zellen grün. Offenbar liegt ein eisengrünender Gerbstoff beiden Reaktionen zugrunde. Küster {Kiel). Schaffner, J. H., The reduction division in the micro- sporocytes of Agave virginica (Botan. Gaz. vol. XLVII, 1909, no. 3, p. 198—214 w. 3 plts.). Chromessigsäure (0*3 Prozent Chromsäure, 0*7 Prozent Eis- essig) diente zum Fixieren. Gefärbt wurde mit Heidenhains Eisen- hämatoxylin ; Delafields Hämatoxylin und verschiedene Safranin- kombinationeu befriedigten nicht. Küster {Kiel). Prodinger , M., Das Periderm der Rosaceen in syste- matischer Beziehung (Denkschrift d. math. - natur- wiss. Kl. d. K. Akad. Wiss. Wien Bd. LXXXIV , 1908, p. 329). XXVI, 2. Referate. 321 Um Kork sicher nachzuweisen legte Verf. die Schnitte entweder in Chromsäure, welche alles bis auf die verkorkten Wände zerstört, oder färbte nach Vorbehandlung mit Eau de Javelle nach Stras- burger mit einer ammoniakalischen Lösung von Säuregrün ; wäscht man mit Salzsäure aus, so bleibt nur der Kork grün gefärbt. Weiter- hin wurden Doppelfärbung mit Säuregrün- Kongorot und Färbung mit Sudan III -Glyzerin angewandt. Küster {Kiel). Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 2. 21 322 Neue Literatur. XXVI, 2. Neue Literatur. 1. Lehr- und Handbücher. Aschoff, L. , Pathologische Anatomie. Ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte. Bd. I: Allgemeine Ätiologie. Allgemeine pathologische Ana- tomie. Mit 364 großenteils mehrfarbigen Abbildungen. Bd. II : Spezielle pathologische Anatomie. Mit 1 lithogr. 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XXVIII, 1908, p. 1542—1546). Autorenregister. Das vorliegende Heft (XXVI, 2) enthält Referate über die Arbeiten folgender Autoren: Andreesen, A. 316. Aßmanny G. 310. Barannikoff, J. 309. Bechhold, H. 300. Böhm, P. 296. Boresch, K. 320. Boule, L. 268. Burri, R. 300. Cajal, R. 284. Cesaris-Demel, A. 269. Dakin, W. J. 266. Dibbelt, E. 302. Dieudonne, A. 306. Eilermann, V. 311. Erlandsen, A. 311. Fano, C. da 279. Favre, M. 271. Fischer, H. 273. Fuhrmann, Fr. 262. Guth, F. 304. Guttenberg, H. v. 316. Hart, C. 301. Himmelbaur,W.320. Holmgren, E. 270. Jagic, N. V. 261. Kadyi, H. 289. Katö, H. 281. Kolster, R. 297. Koränyi, A. v. 261. Küster, E. 316. Kurssanow, L. 313. Lange, S. J. de 274. Legendre, R. 266. Lendvai, J. 265. Lentz, 0. 294. Lewy, F. H. 290. Lidforss, B. 318. Liesegang, R. E. 362. Lüflfler, F. 302. Loos, 0. 273. Mangin, L. 313. Marmann 306. Marpmann 306. Marzinowski, E. J. 308. Merton, H. 314. Miehe, H. 301. Modilewski, J. 318. Neri, F. 307. Neubert, W. 278. Nieuwland , J. A.- 312. Pappenheimer, A. M. 272. Prodinger, M. 320. Regaud, Cl. 271. Retterer, Ed. 296. Richter, 0. 315. Richter, P. F. 261. Rößle, R. 295. Rosenberg, 0. 319. Röthig, P. 282. Savini, E. u. Th. 285. Schaffner, J. H. 320. Schereschewsky, J. 307. Schikorra, W. 316. Schindler, H. 305. Stephan, S. 309. Suzuki, B. 264. Swellengrebel, N. H. 308. Walter, E. 302. Wehrlin, J. 302. Werbitzky, F. W. 305. Wilson, M. 317. Wisselingh , C. v. 314. Yamanouchi , Sh; 314. Yoshida, T. 295. Zach, F. 316. Ziegler, J. 300. Verlag von S. Hirzel in Leipzig JAHRESBERICHT Über die Fortscbritte in der Lebre von den PATHOGENEN MIKROORGANISMEN umfassend BAKTEKIEN, PILZE UND PROTOZOEN Unter Mitwirkung von Fachgenossen bearbeitet upd herausgegeben TOn Dr. med. P. von BAUMGAETEN 0. ö. Professor der Pathologie an der Universität Tübingen und Dr. med. F. TANGL o.ö. Professor der allgemeinen und experimentellen Pathologie an der Universität Budapest Die Bau mg arten 'sehen Jahresberichte erscheinen jährlich in einem Bande zum Preise von 30 — 40 Marlt. Sie geben Ausliunft über die gesamten bakteriologischen Forschungen auf der ganzen Welt und bilden so ein Nachschlagebuch, das auf dem Arbeitstische des medizinischen Forschers nicht fehlen darf. Bis jetzt sind Band I— XXII (1885—1906) erschienen. ZEITSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFTLICHE MIKROSKOPIE UND FÜR MIKEOSKOPISCHE TECHNIK BEGRÜNDET VON W. J. BEHRENS Unter besonderer Mitwirkung von Prof. Dr. P. Schiefferdecker, Prof. Dr. E. Sommerfeldt in Bonn , in Tübingen und Prof. Dr. W. Gebhardt in Halle a. S. herausgegeben von Prof. Dr. ERNST KÜSTER in Kiel Band XXVI, Seft 3 Heft 103 Ausgegehen am 18. Januar 1910 Mit 18 Textabbildungen und 4 Tafeln LEIPZIG Königstrasse 2 VERLAG VON S. HIRZEL 1909 Alle Sendungen von Beiträgen für die Zeitschrift erbittet man an den Heraus- geber, Herrn I*rof, Dr, Ernst Küster in Kiel (Bartelsallee 1); die Sendunaen van Drucksachen durch die Post an denselben oder auf Buch- Inhalt. Seite Rawitz, Bernh,, Neue Methoden zur Untersuchung des Zentralnerven- systems der Vertebraten 337 Mozeiko, B,, Courte notice sur l'injection de quelques mollusques acephales 353 Berliner, Privatdoz, Dr. K., Über ein verbessertes Gehirnmikrotom 378 Berliner, Privatdoz. Dr. K., Methode zur Zerlegung des in Miiller- scher Flüssigkeit gehärteten Gehirns in dünne Scheiben . . . 382 Tafner, Gymn.-Prof. Dr. H., Das Zeichnen auf einer durchsichtigen Zeichenfläche 384 Iguatowsky, W. v., Einige Neuerungen am Leitzschen Spiegelkondensor 387 Siedentopf, H., Über ultramikroskopische Abbildung 391 Bonvicini, Dr. G., Zur Technik der mikroskopischen Schnitte durch beide Gehirnhemisphären 410 Brudny, Dr. Yikt., Ein neuer Heißwassertrichter 418 Funck, Ch., A propos de la deshydratation des coupes montees sur lames porte-objet 422 Halle, Bernh., Über die Methoden der Härtemessung 424 Levy, Dr. 0., Entwicklungsmechanische Technik im letzten Dezennium 426 Referate 474 1. Lehr- und Handbücher S. 474. — 2. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A. Niedere Tiere S. 474. — B. Wirbeltiere S. 477. — C. Mikroorganismen S. 493. — D. Botanisches S. 500. (Autorenregister auf der dritten Seite des Umschlags.) NeueLiteratur - 504 Nachdruck verboten. Übersetzungsrecht vorbehalten. Etwaiger Nachdruck aus dieser Zeitschrift findet ohne Erlaubnis und ohne Wissen von Herausgeber und Verleger statt. Dieses Heft enthält je eine Beilage der Firma Carl Zeiß in Jena und der Buchhandlung von Th. Stauffer in Leipzig, auf die besonders hingewiesen wird. Band XXVI. Heft 3. LIBRARY NEW VOR* BOTANICAI ÖARDGN. [Aus dem patliülogisclien Museum der Universität Berlin.] Neue Methoden zur Untersuchung des Zentral- nervensystems der Vertebraten. Von Beriiliard Kawitz in Berlin. Hierzu eine Tafel (Tab. II). Der bekannte Madagaskar -Forscher Prof. Völt/kow hat mich mit der Untersuchung des Zentralnervensystems der von ihm ge- sammelten madagassischen Reptilien betraut. Obwohl das Material ganz vorzüglich in Formol konserviert ist, überzeugte ich mich bald, daß ich mit den bisher allgemein üblichen Methoden der Unter- suchung von Gehirn und Rückenmark der Vertebraten nicht zum Ziele, d.h. nicht zu brauchbaren, Textur und Struktur klar dar- legenden Präparaten gelangen würde. Denn meine Aufgabe sehe ich darin , Art und Verteilung der Zellen , Art und Verteilung der Nervenfasern im Zentralnervensystem der genannten Tiere gleich- zeitig zur Anschauung zu bringen. Die berühmte Wi^iGERTSche Hämatoxylinmethode war also nicht anwendbar und alle anderen Färbungsmittel , auch das von mir sonst als vorzüglich wenigstens für Rückenmarkschnitte befundene Coerulein S (vgl. Räwitz , Lehr- buch der mikroskopischen Technik 1907, p. 184), versagten völlig. Ich mußte daher nach einer brauchbaren Nachfixierung und nach geeigneten Färbungsmethoden suchen , die zugleich auf das Zentral- Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 3. 22 ;3;58 Rawitz: Methoden z. Untersuchung d. Zentralnervensystems. XXVI, 3. nervensysteni anderer Vertebrateiiklassen anwendbar waren. Was ich hierbei gefunden , unterbreite ich in den nachfolgenden Zeilen der Kenntnisnahme und Kritik der Fachgenossen. Ich will aber gleich von vornherein folgendes liervorheben : Die empfohlenen F ä r b n n g s m e t h 0 d e n sind nur nach Anwendung der zu beschreibenden Nach fixierung zu benutzen. Nament- lich die Azosäu reblau färbung versagte mir bei jeder anderen Fixierung und Härtung des Zentralnerven- systems. Wenn daher jemand meine Färbungen mit dem gleichen Erfolge, wie ich ihn hatte, nachprüfen will, so muß er die etwas zeitraubende Nachfixierung und Härtung von Gehirn und Rücken- mark vorher ausgeführt haben. I. Methode der Nachfixierung. Stücke von Gehirn und Rückenmark, die von einem in lOpro- zentigem Formol konservierten Material stammen, kommen mit der Pia in folgenden J o d a 1 k o h o 1 : Tinctura Jodi ('Pharm. Germ. IV) 10 cc 93- bis 95prozentiger Alkohol ÖÖ „ Es ist gleichgültig , wie lange das Material bereits in Formol gelegen hat ; von Wichtigkeit ist nur , daß die Formolisierung eine gleichmäßige und gründliche ist. Auf den Umfang, d. h. auf die Größe des Querschnittes kommt es bei den einzulegenden Stücken ebensowenig an, wie auf ihre Länge. Man muß nur entsprechend viel Jodalkohol nehmen ; und zwar sind bei mehreren (bis zu 8) sehr kleinen Objekten mindestens 100 cc, bei mehreren größeren (bis zu 6) mindestens 200 cc erforderlich. Der einmal benutzte Jodalkohol kann etwa noch 3- bis 4mal mit gleichem Erfolge gebraucht werden, wird aber dann zu jodschwach. In dem Jodalkohol bleibt alles Material , möge es sich um voluminöse oder um Avenig voluminöse Stücke handeln, genau 5 Tage, nicht längere aber auch nicht kürzere Zeit. Dann ist alles gleich- mäßig jodiert. Es scheint, als ob die reine Formolkonservierung das Findlingen des Jodalkohol erleichtere. Denn wenn man frisches Material in Jodalkohol bringt, dann ist nach meinen Erfahrungen nach f) Tagen die Jodierung durchaus noch nicht beendet. Und wenn man statt mit bloßem Formol auf andere Weise vorbehandeltes XXVI, 3. Rawitz: Methoden z. Untersuchung d, Zentralnervensystems. 339 Material jodieren will, so dringt das Jod ebenfalls sehr langsam, oft gar «icht ein. Es sei hierfür nur erwähnt, daß Zentralnerven- system, das nach der bekannten trefflichen Kaiserling sehen Methode konserviert war, der Jodierung dann nicht zu unterziehen ist, wenn man es ans der dritten , der Aufbewahrungsflüssigkeit entnimmt. Wahrscheinlich hindert, wie Herr Kaiserling meinte, deren starker Glyzeringehalt das Eindringen des Jods. Aus dem Jodalkohol wird das Material direkt in ein großes Quan- tum kalt gesättigt er wässeriger Lösung von Kali um bi- c h r 0 m a t gebracht. Man braucht hierbei keine Inkonvenienzen zu befürchten. Wohl schwimmt das Material, weil es aus Alkohol kommt, anfänglich auf der wässerigen Lösung. Aber es entstehen dadurch keinerlei Niederschläge, wieder in der Kaliumlösung noch im Präparat. Und auch heftige Diffusionsströmungen bleiben völlig aus. (Man sieht, es handelt sich hier um eine Modifikation der altehrwürdigen BETzschen Methode, welche von der neueren Forschung mit Unrecht ganz vernachlässigt worden ist. Vgl. mein Lehrbuch der mikroskopischen Technik, p. 345.) Nach 24 Stunden wird das Kaliumbicliromat gewechselt und in der neuen Lösung bleiben die Objekte bis zur Beendigung der Chromierung. Diese ist bei wenig umfänglichen Stücken nach 7, also im ganzen 8 Tagen, bei voluminöseren nach 9, also im ganzen 10 Tagen vollendet. Ein längeres Belassen im Kaliumbichromat ist entschieden zu widerraten , weil dadurch die Färbungsfähigkeit des Materials leidet. Nach 8 bzw. 10 Tagen werden die Stücke aus der Lösung des Chromsalzes herausgenommen, auf Filtrierpapier gut abgetrocknet, direkt, d.h. ohne Auswaschen, in 93- bis 95prozentigen Alkohol übertragen und möglichst dunkel aufbewahrt. Ich sagte eben „ohne Auswaschen". Man muß sich nämlich sorgfältig hüten, das Material vor beendeter Einbettung mit reinem Wasser in Berührung zu bringen, weil dadurch nach meinen Erfahrungen jeder färberische Effekt verloren geht. Interessant und wichtig ist die Tatsache, daß auch nach lOtägiger Chromierung das Jod nicht völlig aus dem Material ausgetrieben ist. Denn wenn man letzteres zum Abtrocknen auf Filtrierpapier gelegt hat , dann ist am Rande des so entstandenen gelben Fleckens ein schwacher blauer Streifen vorhanden. Indessen würde man fehl- gehen, wollte man das Wesen der geschilderten Nachfixierung in der Jodierung allein sehen. Ohne Chromliärtung sind die später zu 22* 340 Rawitz: Metlioden z. Untersucliungd. Zentr;ilnervensystems. XXVI, 3. beschreibeiuleii färberi sehen Eftekte ebensowenig zn erzielen , wie ohne voran fgeg-angene Jodbehantllnng. Die Hauptsache von nun ab ist, den Aufenthalt des jodchro- mierten Materials im Alkohol auf die zulässig kürzeste Zeit ein- zuschränken. Daher wird nach o Tagen in absoluten Alkohol über- tragen , der in großer Menge zu nehmen ist. In letzterem bleibt das Material je nach Größe einen bis höchstens 2 Tage und wird dann in Chloroform übergeführt. Nach 2 Tagen kommt es in Chloro- form-l*araftin, wird in den Paraffinschrank für 24 Stunden gestellt; dann 2 Stunden reines Paraffin und Einschmelzen. In Paraffin können die eingebetteten Objekte beliebig lange bleiben. Die Nachfixierung nimmt also ziemlich viel Zeit in Ansprucli ; es dauert 20 bis 23 Tage, ehe das Material schnittfertig ist. Zwar kann man, statt in absoluten Alkohol behufs Paraffinierung zu über- tragen , aus dem gewöhnlichen Laboratoriumsalkohol Schnitte nach vorheriger Umrandung feucht anfertigen. Ich ziehe aber die Paraffin- einschmelzung vor; denn erstens hält sich das Material besser, weil langer Aufenthalt in Alkohol die Färbungsmöglichkeit aufhebt , und zweitens kann man selbst dickere Schnitte — bis 20 {.i — bequem aufkleben und daher umfangreiche Serien anfertigen. Die dicken Frikasseeschnitte , welche für die Chromsilbermethode üblich sind, müssen allerdings hier vermieden werden, da sonst die zu intensive Färbung nichts mehr erkennen läßt. Ob diese modifizierte BETzsche Methode für Celloidineinbettung sich eignet, habe ich nicht geprüft. Vor Einbringung in die Farbflotten sind die aufgeklebten Schnitte gut (^/2 Stunde) in destilliertem Wasser auszuwaschen , damit etwa im Material zurückgebliebenes Kaliumbichromat völlig auf- gelöst wird. Zur Färbung sind die Karmine und mein Coerulein S nicht ver- wendbar. Dagegen ist die Färbungsfähigkeit für mein Glyzerin- alaunhämatein , mein Nitrohämatein (vgl. diese Zeitschr. Bd. XXV, 1908J, für polychromes und gewöhnliches Methylenblau gut erhalten. Freilich gehen die Farbstoffe etwas schwerer als sonst an das Material heran ; daher ist das zuerst genannte Hämatein nicht so stark zu verdünnen, wie ich es empfohlen habe (vgl. mein „Lehrbuch" usw. p. 11?)). und ferner waschen sich die Methylenblaufärbungen sehr leicht wieder aus. Man muß bei letzteren darum die Entfärbung gut überwachen. Gelungene Hämateinfärbungen aber geben ganz ausgezeichnete Bilder auch von den sonst schwer färbbaren Zellen XXVI, 3. lia witz: Methoden z. Untersuchung' d. Zentralnervensystems. ;541 der (Jroßliirnrinde. Und nach Behandlung mit Methylenblau sind die NissL sehen Körperclien vortrefflich zu sehen. Das Material hat also durch die relativ komplizierte und lang dauernde Nachfixierung- in keiner Weise gelitten. Besser aber, weil einfacher in ihrer Anwendung, zuverlässiger in ihren Wirkungen und, soweit das Azosäureblau in Frage kommt, bedeutsamer im färberischen Resultat sind die nunmehr zu schildern- den neuen Färbungsmethoden. II. Methoden der Färbung. a) I n d u 1 i n. Durch das liebenswürdige Entgegenkommen der Elberfelder Farbenfabriken, vorm. Fr. Bayer & Co., erhielt ich folgende In- duline zur Prüfung zugesandt: Indulin grünlich, IndulinR, IndulinB, Indulin 6 B. Am besten hat sich mir das Indulin grünlich be- währt, dann Indulin 6 B, während Indulin B und Indulin R keine an- nehmbaren Resultate lieferten. Ich verwende den Farbstoff, der merkwürdigerweise in der histologischen Technik bisher außer für eosinophile Granula nicht die ihm gebührende Beachtung gefunden hat, in folgender Form: Indulin grünl. (Elberfeld) l'O g Aluminiumaiumoniumsulfat (Kahlbaum) . . . 100 „ Aqua destillata 200 cc Man kocht im Glaskolben auf dem Sandbade. Die Lösung schäumt dabei stark auf und man muß daher gut aufpassen , damit sie nicht aus dem Glaskolben austritt. Wenn das Schäumen be- ginnt , hebt man deswegen den Kolben vom Sandbade herunter, wartet, bis sich die Flüssigkeit beruhigt hat, kocht dann von neuem und wiederholt die Prozedur etwa o- bis 4mal. Dann läßt man die Farbllotte langsam abkühlen und filtriert vor völligem Erkalten. Ist gut gekocht worden , dann darf nur ein geringer Filterrückstand bleiben. Die Haltbarkeit der Lösung scheint eine gute zu sein ; denn jetzt , 6 Monate nach ihrer Anfertigung , hat sie weder etwas von ihrer Färbekraft eingebüßt noch zeigt sie irgendwelche Spuren der Zersetzung. Wohl ist ein leichter Bodensatz entstanden und auch die Wände der Glasflasche sind etwas angefärbt, die Brauch- ;:]42 K a w i t z : Methoden z. Untersuchung d. Zentralnervensystems. XXVI, 3. barkeit der Farbflotte ist aber unverändert die gleiche , wie am ersten Tage. In der angegebenen Konzentration wirkt der Farbstoff zu intensiv; man muß ihn daher bei der Anwendung verdünnen, und zwar nehme ich für meine Zwecke eine 4prozentige Verdünnung (4 Farblösung zu 96 Wasser). In dieser bleiben die aufgeklebten Schnitte 24 Stunden, werden dann in destilliertem Wasser abgespült und in Alkohol über- gefülirt. Allzulange brauchen sie in letzterem nicht zu verweilen, nur so lange wie nötig ist, um die Aufhellung in Bergamottöl zu gestatten. Es geht im Alkohol wenig Farbstoff aus. Das färberische Resultat ist das folgende : Alles ist dunkelblau gefärbt ; aber Ganglien- zellen, zentrale Nervenfasern und Gliakerne unterscheiden sich durch zarte Nuancen so deutlich voneinander, daß die Homogenität der Färbung nur eine scheinbare ist. In der Glia sind die Achsen- zylinder deutUch erkennbar; die Markscheiden sind ungefärbt. Eine Kombination oder vielmehr eine Nachfärbung mit dünner Pikrinsäure oder mit dem von Weigert modifizierten verdünnten van Gieson- schen Säurefuchsin -Pikrinsäure -Gemisch kann man vornehmen, sie hat aber keinen rechten Wert. Denn das Säurefuchsin kommt färbe- risch gar nicht zur Geltung und die Pikrinsäure alteriert die Indulin- nuance kaum wahrnehmbar, sondern färbt nur die Markscheiden leicht gelb. Für Demonstrationsobjekte und schnell herzustellende Kurs- ]>räparate dürfte der Indulinalaun um so mehr sich empfehlen, als .die Karmine des Handels von Tag zu Tag schlechter und daher ganz unverwendbar werden. b) Indaminblau. Die Höchster Farbwerke, vorm. Meister Lucius & BntJNiNG, hatten die Liebenswürdigkeit, mir, wie die Elberfelder Farbenfabriken, eine Anzahl der von ihnen fabrizierten Induline zu Versuchszwecken zur Verfügung zu stellen. Bewährt hat sich mir das Indamin- blau und zwar in folgender Zusammensetzung: Indaminblau N extra (Höchst) 2*0 g Natrium sulfuricum (Kahluaum) lO'O „ Aqua destillata 200 cc Man erhitzt auf dem Sandbade. Es dauert ziemlich lange bis die Mischung kocht; man läßt einmal aufwellen, hebt dann vom XXVI, o. Iv.i witz : Methoden z. Untersuchung d. Zentralnervensystems. 343 Öandbade herunter und läßt langsam erkalten. Eine Filtration ist nicht nötig', sondern man gießt die kalte Flüssigkeit vorsichtig vom Bodensatz ab. Auch dieser Farbstoff, der einen Stich ins Violette hat, scheint sich gut zu halten, obwohl die Wandung der Glasflasche allmählich sich viel intensiver färbt als beim Indulinalaun. Die Färbekraft des ludaminblau ist eine ganz außerordentlich große. In 4prozentiger Verdünnung, wie beim Indulinalaun, ist die Färbung der aufgeklebten Schnitte schon nach 2 Stunden beendet. Ich wähle gewöhnlich eine 2prozentige Verdünnung (2 Farbflotte, 98 Wasser) und lasse die Schnitte 24 Stunden darin. Dann gutes Abwaschen in destilliertem Wasser , gutes Entwässern in gewöhnlichem Laboratoriumsalkohol, Bergamottöl und Balsam oder Dammar. In Wasser und Alkohol wird etwas mehr Farbstoff ausgezogen als beim Indulinalaun. Doch braucht man eine völlige Entfärbung nicht zu besorgen , wenn man den Wasch- bzw. Entwässerungsprozeß nicht ungebührlich in die Länge zieht. Der färberische Effekt ist genau der gleiche wie nach Anwen- dimg des Indulinalauns, nur daß alles mehr einen Stich ins Violette hat. Aus denselben Gründen wie vorhin sei daher auch dieser Farbstoff der Aufmerksamkeit der Fachgenossen empfohlen. c) Azo säureblau. Vor etwa 10 Jahren hatte ich von den Höchster Farbwerken einen, wenn ich recht berichtet bin, zur Viktoriablaugruppe gehörigen Farbstoff, das Azosäu reblau B, erhalten. Die seinerzeit von mir angewandte Kombination ergibt ganz brauchbare Färbungen an einem in gewöhnlicher Weise nach Formolkonservierung behandelten Rückenmark. Sie versagt aber völlig bei den Zellen der Groß- hirnrinde und des Kleinhirns. Die damalige Kombination, welche ich der Vollständigkeit halber anführe , ist die folgende : Azosäure- blau B (Höchst) 2 g, weinsaures Antimonkalium 1 g. Aqua destillata 200 cc. Man löst zunächst den Brechweinstein kalt in destilliertem AVasser , fügt dann den Farbstoff hinzu und wartet ab , bis auch dieser in der Kälte gelöst ist. Eine Filtration ist nicht nötig. Unverdünnt darf man diese Farblösung nicht gebrauchen, denn ihre Färbekraft ist eine ganz enorme. Sie überfärbt ungefähr so schnell und so intensiv wie die konzentriert angewandten Hämatoxyline und Hämateine ; eine nachträgliche Entfärbung mit einer Säure zerstih't ;; 14 J^J^ witz: Methoden z. Untersucliiing d. Zentralnervensystems. XXVI, 3. aber den ganzen Farbstoff. Man muß daher bei der Anwendung sehr stark verdünnen, ungefähr so wie beim Hämatoxvlin, also etwa 4 bis 5 Tropfen auf 20 bis 25 cc Aqua destillata. Rückenmark- schnitte, die von einfachem Formolmaterial stammen oder von solchem, das in Kaliumbichroraat nachfixierfc war — man kann sie feucht nach bloßer Umrandung des Stückes, nach Paraffineinschmelzung oder nach Celloidineinbettung hergestellt haben — , bleiben in der Farb- ilotte 24 Stunden. Dann w^erden sie in Wasser kurz abgewaschen, ebenfalls auf kurze Zeit in Alkohol gebracht und wie üblich ein- geschlossen. Die Färbung ist ein schönes Hellblau ; aber sie ist sehr gleichmäßig und die Ganglienzellen des Rückenmarkes treten nicht so scharf hervor, daß man ihre Ramifikationeu auf weite Strecken verfolgen könnte. Nach mannigfachen anderen Versuchen mit diesem Farbstoff bin ich endlich zu einem, Avie ich glaube, sehr beachtenswerten Re- sultate gelangt ■'^. Zwecklos, das sei noch hervorgehoben, ist die vorstehende Schihlerung darum nicht, weil ich durch sie diejenigen, welche den Farbstoff weiter untersuchen wollen, vor Zeitvergeudung glaube schützen zu können. Der vorhin erwähnte färberische Effekt gelingt übrigens bloß bei Verwendung des Brechweinsteins, denn die rein wässerige Lösung des Azosäureblau ist bei weitem nicht so brauchbar. Vortreffliche und sehr wertvolle Resultate erhielt ich nun bei folgender Kombination : Azosäureblau B (Höchst) 20 g Brechweinstein In) „ Oxalsäure 4*() „ Aqua destillata 200 cc Man kocht alles zusammen im Glaskolben und filtriert vor tlem Vitlligen Krkalten oder aber man läßt nach dem Kochen 24 Stunden *) Das zu schildernde Resultat ist, wie ich bekennen will, durch ein Versehen von mir zustande gekommen. Ich wollte eigentlich den in der industriellen Färbetechnik verwendeten Cochenillescharlach herstellen, ver- griff mich aber. Denn statt Zinnchlorür nahm ich den daneben liegenden Brechweinstein und statt der gepulverten Cochenille geriet mir das Azo- säureblau in die Hände; nur die Oxalsäure hatte ich richtig ergriffen. Da die Kochgelegenheit von meinem Arbeitszinnner sehr weit entfernt ist. so zog ich es aus Bequemlichkeit vor, die zufällig und irrtümlich genommenen Substanzen zu kombinieren. Der Cochenillescharlach ist übrigens histo- logisch völlig wertlos. XXVI, 3. Rawitz: Methoden z. Untersuchung d. Zentralnervensystems. :}45 stehen und filtriert erst dann. Im ersteren Falle schlägt sich in der Auf bewahrungsflasche ein gelbrötliches, ziegelartiges I'ulver nieder, das in letzterem Falle auf dem Filter zurückbleibt. Ein Nachteil entsteht durch den Bodensatz nicht. Durch die Kombination der Oxalsäure mit dem Brechweinstein ist ein ganz anderer Farbstofi* entstanden, wie nach alleiniger Ver- wendung des Brechweinsteins. Die mit letzterem erhaltene Farb- lösung ist violett und gleicht manchen Hämatemen in ihrem Ausselien. Die neue Farblösung erscheint dagegen in dünnen Schichten gelbrot. Die färberisclie Wirkung ist eine höchst interessante und merk- würdige. Ganz allgemein — die spezialisierten Angaben folgen später — ist zu bemerken : Die Ganglienzellen im Zentralnerven- system sowie die Glia erscheinen purpurn, die Achsenzylinder hellblau gefärbt. Und zwar wird dieser Effekt nicht bloß bei dem stets leicht sich f ä r b e n d e n R ü c k e n m a r k erzielt, sondern er tritt auch beim Kleinhirn und an der sich immer schwer färbenden Großhirnrinde auf. Es liefert also ein und derselbe Farbstoff eine natür- liche Doppelfärbung. Nur bei menschlichem Material bleibt die Blaufärbung der Achsenzvlinder manchmal aus. Man hat vielfach unreine Farbstoffe, weil sie zwei verschiedene Färbungen gleichzeitig geben, als metachromatisch bezeichnet. Ich will das Azosäure- b 1 a u B in der obigen Kombination einen amphichroma- tischen Farbstofi" nennen. Es soll damit ausgedrückt werden, daß es sich um eine Doppelfärbung durch einen au sich reinen Farbstoff handelt und daß ferner diese Doppelfärbung vielleicht auf eine chemische Reaktion der Gewebselemente zurückzuführen ist. Letz- teres ist aus folgender Tatsache zu erschließen. Wäscht man nämlich die Glasgefäße , die mit der Farbflotte beschickt waren, mit destilliertem Wasser aus, so wird dieses durch die infolge der Kapillarattraktion an der Glaswand haftenden Farb- reste rötlichgelb. Nimmt man zum Auswaschen dagegen gewöhn- liches Wasser, so färbt sich dieses hellblau. Da nun jedes Leitungs- wasser, überhaupt jede Aqua fontana, einen leichten Grad von Alkaleszenz besitzt, so wird der mit Oxalsäure -Brechweinstein ge- kochte und rötlich gewordene Farbstoff durch Alkalien blau. Diese B l ä u u n g entspricht genau dem F a r b e n t o n , welchen die zentralen Achsenzylinder annehmen. Ich möchte aber daraus nicht ohne weiteres den apodiktischen Scliluß ziehen, daß die Achsenzylinder im konservierten Zustande oder gar im Leben 340 Kawitz: Methoden z. Untersuchung d Zentralnervensystems. XXYl, 3. o nlkalisch reagieren. Schon darum nicht, weil die Vorbehandlung des Materials — Formol, Jodalkohol, Kaliurabichromat — sicherlich große Veränderungen in der chemischen Reaktion der einzelnen p]le- mente des Zentralnervensystems hervorruft. Und ferner darum nicht, weil wir über die Keaktion der wirklich lebenden, nicht bloß der überlebenden Achsenzylinder trotz der Chemie noch recht wenig Sicheres wissen. Immerhin aber ist die Gegensätzlichkeit im färbe- rischen Verhalten von zentraler Ganglienzelle und zentralem Achsen- zylinder eine sehr auffällige. Und dieses Auffallende wird noch dadurch vermehrt, daß der Nucleolus der Ganglienzelle und die Erythrocyten sich ebenfalls hellblau färben, während die Kerne in der Glia purpurn sind. Bei der Anwendung muß die oben genannte Lösung stark ver- dünnt werden und ich habe denselben Konzentrationsgrad wie beim Indulinalaun als am besten geeignet erkannt. Ich nehme also eine 4prozentige Verdünnung (4 Farblösung, 9(3 Aqua destillata) zur Färbung, Die gut ausgewaschenen Schnitte sind darin schon nach 2 Stunden tingiert, doch scheint sich die wesentliche Differenzierung erst nach längerer Einwirkung gut auszubilden. Ich lasse daher die Schnitte 24 bis 48 Stunden in der Farbflotte, bringe sie dann auf 5 bis 10 Minuten in destilliertes Wasser, in welchem die Farbe mehr abgewaschen als ausgewaschen wird, und führe auf kurze Zeit in 9.3- bis 95prozentigen Alkohol über. Dann wird wie gewöhn- lich montiert. Es könnte scheinen, als sei es die Säuerung des Farbstoffes, wie sie durch die Oxalsäure bewirkt wird , welche den eben be- schriebenen Effekt hervorruft. Daß dies eine irrige Annahme ist, beweisen die folgenden Tatsachen : Läßt man nämlich den Brechweinstein in meiner Kombination weg, so erhält man durch die bloße Oxalsäure zwar eine Verände- rung des Azosäureblau B , die färberische Wirkung aber entspricht nach meinen Erfahrungen nicht den vorhin in allgemeinen Zügen angegebenen Befunden. Noch weniger ist dies der Fall, wenn man den Farbstoff etwa mit einer lOprozentigen Essigsäure kocht. Wohl zeigt sich auch hier die Farbenveränderung , die allerdings mehr nach dem Blauroten, statt nach dem Gelbroten geht. Auch ist die Einwirkung des Leitungswassers auf die essigsaure Lösung die gleiche, wie beim Oxalsäure -Brechweinstein -Farbstoff. Aber das färberische Resultat ist ein ganz anderes. Es zeigt sich keine Doppelfärbung, keine natürliche Differenzierung zwischen Ganglienzelle und Achsen- XXYI, 3. Ka witz: Methoden z. Untersuchung d. Zentralnervensystems. ;}47 Zylinder, sondern es ist alles gdeichmäßig blau gefärbt, ganz wie bei meiner ersten Kombination. Die Frage lag nahe , da , wie mir von einem Farbenchemiker gesagt worden war, das Azosäureblau zur Viktoriablaugruppe gehöre, ob nicht das Viktoriablau selber bei gleicher Behandlung ebensolche Wirkungen gibt. Daraufliin augestellte Versuche hatten ein nega- tives Resultat. Viktoriablau mit Oxalsäure und Brechweinstein ge- kocht verändert weder seineu Farbenton noch hat es irgendwelche färberischen Wirkungen , welche den erwähnten an die Seite zu stellen wären. Schließlich will ich noch hinzufügen, daß ich nicht geprüft habe, ob meine Vorschrift für das Azosäureblau sich zur Untersuchung pathologisch veränderten Zentralnervensystems eignet, also ob Nerven- und Zelldegenerationen dadurch irgendwie schärfer als sonst hervor- gehoben werden. „Non omnia possumus omnes!" Bei der Bedeutimg, welche meiner Methode nach meinem Dafür- halten zukommt, ist es wohl gerechtfertigt, wenn ich der Schilderung einige Abbildungen zufüge und diese durch ein paar Worte aus- führlicher erläutere , als es bei den gewöhnlichen Tafelerklärungen üblich ist. Figur 1 auf Tafel II stellt in Gfacher Vergrößerung einen Schnitt durch die C e r v i c a I a n s c h w e 1 1 u n g des Menschen dar ; d be- deutet dorsale, v bedeutet ventrale Fläche. Vielleicht intensiver noch, als es meine Zeichnung wiedergibt, ist die Farbendifferenz im mikro- skopischen Präparate. Sie ist jedenfalls so auffällig, wie bei keiner anderen Methode, die WEiGERTSche Hämatoxylinfärbung ausgenommen. Aber während bei der letzteren die graue Substanz , d. h. Glia uikI Ganglienzellen, ein indifferentes Braun oder Gelb zeigen, ist hier deren kontrastierende purpurne Färbung durch scharfe , distinkte Hervorhebung der Ganglienzellen, Gliakerne und Gliafasern bedingt. Die beiden letzteren Bestandteile der grauen Substanz unterscheiden sich von den Ganglienzellen so deutlich und einwandfrei, wie kaum bei einem gelungenen Karminpräparate früherer Zeiten. Und der Wert der Blaufärbung der Achsenzylinder liegt darin, daß man in der grauen Substanz auch die marklosen Fasern mit Leichtigkeit auffinden kann, was bei der WEiGERTSchen Färbung bekanntlich eine Unmöglichkeit ist. Nur einen Fehler hat die Methode, nämlich daß sie die Ganglienzellen nicht ausschließlich , sondern auch die Neuroglia gleichfalls, und zwar sehr intensiv färbt. Einen exakten färberischen Ersatz für die GoLGische Chromsilbermethode bildet sie p,48 Rawitz: Methoden z. Untersiiclumg- d. ZentrHlnervensystems. XXVI, 3. also leider nicht. Worauf ich ganz besonders hinweisen möchte, ist die Khirheit, mit welcher innerhalb der piirpnrnen grauen Sub- stanz die disseminierten Achsenzylinderbündel , sowohl die quer- geschnittenen als auch die längsgeschnittenen zu sehen sind. Inter- essant und , wie ich glaube , auch wichtig ist ferner , daß , wie die Figur 1 zeigt, die Pia sich in einer anderen Purpurnuance färbt wie die Glia. Die Methode sollte für das Zentralnervensystem aller Verte- bratenklassen brauchbar sein. Daß sie dies ist, zeigt Figur 2. Diese stellt einen Querschnitt durch das Kücken mark von Trygon violaceus in oOfacher Vergrößerung dar. Hier wie in Figur 1 dieselben scharfen Kontraste der Färbung, welche ein solches Prä- l)arat überaus instruktiv machen. Und w^e bei dem von mir unter- suchten Repräsentanten der Selachier, so zeigt sich auch die gleiche Färbungsditferenz bei den S a u r o p s i d e n. Bei den Knochen- tischen dagegen — Amphibien habe ich nicht untersucht — ist die Ausprägung der grauen Substanz keine derartig deutliche. Das rührt daher, daß im Teleostierrüclvenmark die Neuroglia nur schwach ausgebildet ist. Und auf der intensiven Färbung der letzteren be- .■QVy^/iivtv.^. ±KiL. ^ixv^i Clin vi^i J lil v^iici . <^il ^.cilKIllxi^ ruht der scharfe tinktoriale Gegensatz , der soeben hervorgehoben wurde. Dagegen sind die bei den Teleostiern vorhandenen Ganglien- zellen stets sehr intensiv gefärbt ; sie gehören zu jenem Typus von Zellen, den ich, wie später noch näher zu begründen sein wird, als pachychrome Zellen bezeichne. Ich sagte vorhin , daß sehr bemerkenswert sei die Klarheit, mit welcher die in die graue Substanz eingebetteten AchsenzyUnder färberisch hervorträten. Die Figuren 1 u. 2 , an welchen mit Ab- sicht jedes Detail weggelassen wurde — um die lithographische Wiedergabe nämlich nicht allzusehr zu erschweren — , geben dies Verhältnis in groben Zügen wieder. In Figur 3, welche ein Stück aus der ventralen Säule des Dorsalmarkes vom Hunde bei etwa 300facher Vergrößerung darstellt, ist die genannte Differenz in allen Einzelheiten mit jeder nur Avünschenswerten Deutlichkeit sichtbar. Ich wenigstens kenne keine ^lethode, bei welcher es mög- lich ist, Achsenzylinder und Glia mit Ganglienzellen gleichzeitig gefärbt , und zwar kontrastierend gefärbt zu sehen. Denn man vergesse nicht, daß bei der WEiGEUTSchen Hämatoxylinmethode — die alte Säurefuchsinmethode desselben Gelehrten kommt hier gar nicht in Frage — , bei welcher das Nervenmark blau gefärbt wird, Glia und Ganglienzellen entfärbt sind. XXVI, 8. Rawitz: Methoden z. Untersuchung d. Zentralnervensystems. 349 Es sclieint mir angemessen , nocli einige Einzelheiten über die Zellen des Rückenmarkes hier folgen zu lassen. Seit Urväterzeiten ist jedem Untersucher des Rückenmarkes bekannt, daß es zwei färberisch sich unterscheidende Typen von Ganglienzellen enthält. Der eine Typus färbt sich intensiv , der andere schwach , w^elchen Farbstoff man auch angewendet haben möge. Diese äußere und , was anatomisch natürlich nicht ohne weiteres entscheidbar ist, vielleicht auch nur äußerliche, d. h. nicht in der Funktion begründete Differenz entsteht nicht etwa dadurch, daß die intensiv sich" färbenden Zellen in ihrer ganzen Dicke im Schnitte sich linden, während bei den schwach gefärbten nur ein tangential geschnittener Zellteil vorhanden ist. Sondern er beruht tatsächlich darin , daß die gesamte Zellsubstanz bei dem einen Typ sich intensiv, bei dem zweiten sich schwach färbt. Ich will die Zellen des ersten Typ von jetzt ab als pachy chronic Zellen, die des zweiten als oligochrome Zellen bezeichnen. Figur 4 gibt zwei pachychrome Zellen aus der ventralen Säule zweier Säugetiere bei viOOfacher Vergrößerung wieder. (Die dorsale Säule enthält anscheinend nur pachychrome Zellen.) Figur 4 a stammt aus dem Cervicalmark vonErinaceus europaeus. Die Zelle , welche genau so abgebildet wurde , wie sie im Schnitt zu sehen war , ist so intensiv gefärbt , daß keinerlei Detail an ihr erkennbar ist. Namentlich ist der Kern durch die Intensität der Färbung völlig verdeckt. Figur 4 b ist eine pachychrome Zelle aus der ventralen Säule des Dorsalmarkes vom Hunde. Trotz der Intensität der Färbung ist der Kern deutlich und erscheint als ein relativ kleines , dunkler als die Zellsubstanz gefärbtes Gebilde. Der große Nucleolus ist blau gefärbt. Es tritt dies bei mikroskopischer Betrachtung viel schärfer hervor, als hier in der farbigen Wiedergabe. In Figur 5 sind zwei oligochrome Zellen bei 300facher Vergrößerung abgebildet. Sie stammen von denselben Tieren, also 5 a vom Igel und 5 b vom Hunde , aus demselben Schnitt , also aus derselben Region, wie die Zellen der Figur 4. Die scharfe Differenz der Färbung ist evident ; und sie betrifft nicht bloß die Zellsubstanz, sondern auch den Kern. Aber während erstere, wenigstens bei der gewählten Vergrößerung, keinerlei feinere Strukturverhältnisse dar- bot, erkennt man in letzterem eine Art Gerüst aus feinen, unregel- mäßig durcheinander geworfenen Fäden. Sehr schön, im mikro- skopischen Präparate geradezu leuchtend, heben sich die kobaltblau gefärbten Nucleolen von ihrer Umgebung ab. :J50 Kawitz: Methoden z. Untersuchung d. Zentralnervensystems. XXVI, 3. Eine ei^'enartige Stellung' beansprucht mit Rücksicht auf den hier hinsichtlich der Zellen eingenommenen Standpunkt das Rücken- mark von T r y g 0 n v i o 1 a c e u s. Die Ganglienzellen dieser Spezies nämlich sind weder pacliychrom noch oligoehrom , sondern zeigen durchweg, ohne Ausnahme, eine mittlere Färbungsintensität. Ich will sie deswegen als mesochrome Zellen bezeichnen ; in Figur 6 ist eine solche bei 300facher Vergrößerung abgebildet. Die Rücken- niarkzellen von Trygon violaceus — ob auch von anderen Selachiern habe ich noch nicht untersucht — sind noch in einer anderen Hin- sicht bemerkenswert, worauf ich hier gewissermaßen im Vorüber- gehen aufmerksam machen will. Sie zeigen nämlich schon bei der vorhin erwähnten, relativ geringen Vergrößerung eine Art von f i b r i 1 1 ä r e m Bau. In homogener Grundsubstanz , die sich meso- chrom gefärbt hat , liegen zarte , pacliychrom gefärbte Fäden , die sich in der Zelle ganz in der Art und Weise verteilen, wie sie von Max Schultze einstmals beschrieben worden ist. In den Fäden kommen knötchenartige Verdickungen vor, welche frappant an die NissLSchen Körperchen erinnern. Nicht ganz nach dem Max Schultze sehen Schema, das manche neuere Forscher nicht mehr zu kennen scheinen, winden sich die Fäden um den Kern herum und an ihm vorbei. Figur 6 zeigt das in naturgetreuer Wiedergabe. Der Kern selber besitzt eine überaus zarte, rötlich gefärbte Granulierung und enthält einen, zwei bis drei ko))altblau gefär1)te Nucleolen. Sind letztere in der Mehrzahl vor- handen, dann sind sie unter sich von verschiedener Größe. Vom K l e i n h i r n und von der Großhirnrinde der Säuger habe icli keine Übersichtsbilder gegeben. Die relative Indifferenz in d(;r Textur der genannten Teile, also die Abwesenheit besonders charakteristischer Mischungen von grauer und weißer Substanz ließen Figuren nicht nötig erscheinen. Dagegen muß ich noch einige Worte über ihre Zellen aussagen. Die Zellen der Kleinhirn- wie der Großhirnrinde der Säuger zeigen eine meines Wissens bisher noch nicht genügend untersuchte färberische Eigentümlichkeit. Es dürfte jedem Histologen bekannt sein, daß in einem und demselben Schnitt das Verhalten der Zellen zweier benachbarter Großhirnwindungen ein ganz verschiedenes ist. In der einen Windung sind sie intensiv gefärbt, in der benachbarten haben sie jede Färbung abgelehnt. Bei den Purkinje sehen Zellen der Kleinhirnrinde ist die Situation noch komplizierter, weil hier auf der ll(»he der Windung die Zellen intensiv, an deren Seiten schwach XX VI, 3. Rawitz: Metlioden z. Untersuclmng d. Zentralnervensystems, '}5l oder gar nicht gefärbt sein können. Und nnigekelirt : oft genug haben die Zellen an den Seiten den Farbstoff sehr intensiv, die auf der Höhe gar nicht angenommen. Auch die Färbung der Dendriten ist eine sehr wechselvolle , insofern deren Intensität durcliaus nicht immer derjenigen direkt proportional ist , mit welcher die Zelleiber sich tingiert haben. Worauf diese Eigentümlichkeit beruht, ob etwa differente Funktionsstadien auf diese Weise zur Erscheinung kommen, das ist , soweit meine Kenntnis der Literatur reicht , bisher nicht klar gestellt worden. Diese Bemerkungen mußte ich der Figuren- erklärung vorausschicken , damit bei einer Nachprüfung meiner Me- thode niemand in Erstaunen gerät, wenn er die alte leidige Erfahrung von neuem machen muß. Auch nach Anwendung des Azosäureblau in der hier empfohlenen Kombination trifft man diese Launenhaftig- keit in der färberischen Reaktion der Ganglienzellen der betreffenden Hirnabschnitte. Dazu kommt noch an der Kleinhirnrinde der Um- stand, daß, wenn auch die Färbung eine intensive ist, sie doch keine Gleichmäßigkeit zeigt. Oft nämlich sind die Seitenteile der cere- bellaren Windungen blau gefärbt, während deren Kuppen die oben beschriebene Farbennuance zeigen. Im einzelnen ist folgendes zu sagen : In Figur 7 sind zwei pachychrome Purkinjes che Zellen abgebildet; Figur 7a gibt eine solche des Menschen bei oOOfacher, Figur 7 b eine von Erinaceus europaeus bei 700facher Vergrößerung wieder. In beiden ist der Kern deutlich, aber die Nucleolen waren nicht zu erkennen. Es wird nicht viel Farbstoffe geben, welche bei solcher Einfachheit des Verfahrens die Hirschgeweihverzweigung wie in Figur 7 a gleich deutlich zur Erscheinung bringen. Figur 8 stellt zwei pachychrome Pyramidenzellen der Großhirnrinde dar; Figur 8a vom Menschen bei SOOfacher, Figur 8b von Lemur mongoz bei 700facher Vergrößerung. Auch hier ist der Kern so intensiv gefärbt, daß die Nucleolen nicht zu sehen waren. Der Wert dieser und der in der vorigen Figur dargestellten Bilder beruht darin , daß die gefärbten Zellen mit einer sonst nicht leicht zu erreichenden Schärfe aus ihrer Umgebung hervortreten. Figur 9 endlich gibt zwei oligo chronic Zellen bei 700- facher Vergrößerung ; Figur 9 a stammt aus dem Kleinhirn des Igels, Figur 9 b aus der Großhirnrinde von Lemur mongoz. Für die oligo- chromen Zellen aus diesen Teilen des Zentralnervensystems scheint es charakteristisch zu sein, daß ihre Ramifikationen kaum angedeutet sind. Auffällig ist die blasse kobaltblaue Färbung der Nucleolen. P)52 Riiwitz: Methoden z. Untersuchung d. Zenti-alnervensystems. XXVI, 3. Beim Menschen habe ich oligoclirome Zellen an meinem bisherigen Material weder in der Großhirn- noch in der Kleinhirnrinde an- getroffen. Zum Schluß will ich noch bemerken , daß ich in Schnitten durch Hirn und Rückenmark der Säugetiere den N e u - r i t e n niemals i n Y e r b i n d u n g mit s e i n e r Z e 1 1 e gesehen — ein offenbar unglücklicher Zufall — und daher auch nicht ab- gebildet habe. Bei Reptilien dagegen ist mir dies fast stets gelungen, doch mußte die figürliche Wiedergabe dieses Befundes an dieser Stelle aus anderen, hier nicht interessierenden Umständen unter- bleiben. Nachschri ft. Es wurde oben , bei Schilderung der Eigentümlichkeiten der neuen Farbstoffkombination , darauf hingewiesen , daß sie auch in stärkster Verdünnung ungemein empfindlich sei gegen minimale Alkaleszenz. Vielleicht ist daher das m i t 0 x a 1 s ä u r e und B r e c h w e i n s t e i n gekochte A z o s ä u r e b l a u als ein auch für chemische Untersuchungen geeignetes Reagenz zum Nachweise der alkalischen Reaktion geeignet. Berlin, Ende Juli 1909. [Eingegangen am 22. Juli 1909.] Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. XXVI. Taf. U. Fig. i. Fig ^. Rawif-z del. XXVI, o. Mozejko: Sur l'injection de quelques mollusques acephales. 35;} Courte notice sur rinjection de quelques mollusques acephales. Par B. Mozejko St-Petersbourg. / La grande importance de riujection comme methode d'investiga- tion anatomique m'a pousse k retiidier speeialement. Dans cette courte notice je veux exposer quelques methodes d'injection des mollusques acephales qui ont servi ä mes etudes en rappelant les helles paroles de Mr. Beale : „To endeavour, to dis- cover new methods of investigation appears to me to he one of the most important duties of every investigator." Avant d'exposer les methodes de l'injection meme, je veux m'ar= reter quelques instants sur la description des masses que j'emploie dans ce hut. Apres avoir etudie plusieurs masses je me suis arrete ä Celle de la gelatine, celle-ci ayant les avantages suivants sur les autres vehicules. 1^ Son figement ne depend que de la temperature, donc le volume de la masse injectee ne diminue pas en proportion de sa consolidation, comme, par exemple, cela a lieu dans les masses ä la celloidine, au coUodion, etc. 2^ La gelatine est peu calorifere ; eile peut donc rester long- temps Sans se consolider dans une temperature beaucoup plus hasse que Celle de sa fusion, celle-ci dependant de la concentration de la Solution. 3^ La gelatine se dissout dans l'eau, et plus la Solution est liquide , plus eile reste longtemps sans se consolider. En lui ajoutant assez d'eau on la rend presque fluide au froid, c'est a dire dans les conditions de la temperature normale d'une chamhre , et tout de meme eile n'est pas teile, car eile n'exige pas un reactif special pour etre figee , un jet d'eau froide etant parfaitement süffisant. On peut donc faire a la gelatine des injections les plus Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 3. 23 354 Mozejko: Sur l'injection de quelques moUusques acephales. XXVI, 3. fines des capillaires aussi bien que des injections tout a fait gros- sieres seloii la concentration de sa Solution. Le tableau suivant eu donne une idee. Une quandite de 25 g d'une Solu- tion de la gela- tine ä 33 ^Vo fondant ä 56«— 57» 20 «/o „ „ 38^-39« 110/, ^ ,, 360-37« 7^ „ „350 50/0 „ „340 40/0 „ .,330 3«/o „ „ 320 etant rechauffe ä 900 c reste ; liquide dans une < temperature de 150 C pendant 45 min. 1 heure 1 h. 10 m. 1 h. 30 m. iälh.40m. 4^ Elle penetre parfaitement dans les ramifications les plus fines des vaisseaux et passe sans la moindre difficulte a travers les capillaires. 5^ Elle peut etre employee toujours avec le meme succes pour des injections des invertebres aussi bien que des vertebres, des vaisseaux sanguins , des conduits glandulaires. Ce n'est qu'ä l'in- jection des vaisseaux lymphatiques periferiques et aux injections les plus delicates des invertebres, comme celle, par exemple, du Systeme excreteur des platodes ou celle du Systeme gastro-vasculaire des acephales, qu'elle ne peut pas etre appliquee, car eile est trop gros- siere pour y penetrer bien. 6^ Elle peut etre coloree avec toutes les couleurs qui peuvent etre employees dans ce but. 7^ Elle peut etre tres bien fixee avec tous les liquides fixateurs contenant l'acide chromique ou ses sels, ou avec la formaline. Celle-ci reagit sur la gelatine tres energiquement non seulement en contact iramediat de la Solution aqueuse , mais aussi par l'action de ses vapeurs. Ella la laisse tout ä fait incolore et transparente (contraire- ment a l'acide chromique qui la colore en jaune), mais eile lui öte completement sa propriete de se liquefier sous l'influence de la tem- perature. 8^ Elle peut etre facilement introduite dans la paraffine ou dans la celloidine (collodion) pour en pratiquer des coupes au microtome. 9^ On peut obtenir une Solution de la gelatine parfaitement pure en la filtrant ä travers un filtre en papier de Suede. On voit donc que la gelatine ayant toutes les qualites qu'on peut exiger d'une masse ä injection poss^de celle d'etre applicable aux injections les plus diflferentes des vertebres et des inverte- bres, egalement aux injections delicates et grossieres. Puisque la XXVI, 3. Mozejku: Sur rinjection de quelques mollusques acephales. ;555 duree de son etat liquide depend de la concentration de la Solution et de la temperature jusqu'a laquelle la Solution a ete recliauffee aussi bien que de celle de la chambre, en combinant ces conditions on parvient facilement a obtenir une injection complete des animaux assez grands , comme par exemple des chats adultes. Outre tout cela la gelatine a encore une qualite tres importante qui la reud preferable aiix autres inasses. Puisque la Solution est preparee ä Teau eile se melauge avec le sang contenu dans les vaisseaux , s'il n'est pas encore coagule, principalement si la Solution n'est pas trop concentree. II existe un reactif qui prolonge la duree de l'etat liquide d'une Solution de la gelatine — c'est le salycilate de soude (Natr. salycil.)- En ajoutant ce sei ä la gelatine dissoute on parvient a ce qu'inie Solution qui se consolide norraalement dans quarante minutes ne se fige qu'apres plusieurs heures. Et meme la formaline qui reagit sur la gelatine tres rapidement ne la fixe dans ces conditions qu'apres 2 — 3 heures. La on pourrait avoir un bon moyen pour faire des injections fines aux animaux de graude taille dans lesquels le grand trajet que devrait faire la masse pour atteindre les ramifications termi- nales des vaisseaux et les capillaires la ferait devenir froide et se figer avant d'atteiudre le but, ainsi que dans les cas oü l'injection devrait etre pratiquee a une temperature bien basse. Tout en ayant des prerogatives incontestables la gelatine a deux inconvenients qui sont d'ailleurs faciles ä eviter. Le premier consiste en ce que ses Solutions, surtout les peu concentrees, ne peuvent pas etre longtemps rechautFees, car elles perdent la capacite de se consolider sous l'action du froid , et la gelatine devenue ainsi tout a fait liquide au froid exige pour sa coagulation un liquide special. Le second inconvenient de la masse ä la gelatine consiste en ce qu'elle exige necessairement une fixa- tion bien prompte , car si la gelatine n'est pas fixee, eile absorbe l'eau du liquide fixateur des tissus et com- mence ä s'ecouler peu a peu. La meme cbose arrive si l'on plonge la preparation injectee , dont l'injection n'a pas encore ete fixee, dans un alcool bien faible — ä 30 — 40 pour cent. Quant a la concentration des Solutions de la gelatine, je n'en emploie jamais qui en contiennent plus de 10 pour cent, et ce n'est que pour les injections les plus grossieres. La solidite ordinaire n'est que de trois a six pour cent. Une teile masse penetre facilement dans les capillaires pour faire un tour complet de la circulation. 23* 356 Mozejko: Siir rinjection de quelques mollusques acephales. XXVI, 3. Mais l'emploi d'une Solution si peu concentree , tout en permet- tant dinjecter ranimal sans le rechautfer prealableraent , a son inconvenient qui consiste en ce que la masse injectee apres la deshydration de la preparation diminue trop eu volume, et au lieu de remplir entierement les vaisseaux injectes eile se detache de leurs parois et n'occupe qu'une petite partie de leur volume. Pour amoin- drir cet inconvenient je crois qu'il serait utile d'ajouter ä la masse du blanc d'oeuf comme on l'emploie dans la microscopie , quoique moi-meme je ne l'aie pas encore fait. On pourrait augmenter la concentration de la Solution , mais ce procede rendrait la masse moins penetrante dans les vaisseaux, tandis que l'addition du blanc d'oeuf augmenterait le volume de la masse restee dans les vaisseaux apres la deshydration sans presenter l'inconvenient sus-dit. Je crois que cela serait bien , mais je repete que je n'ai pas essaye de l'appliquer. Au lieu du blanc d'oeuf on emploie avec un grand succes pour le meme but la substance sus-dite, c'est a dire le saly- cilate de soude qui prolonge le temps de l'etat liquide d'une Solu- tion de gelatine la rendant ainsi bien penetrante malgre une con- centration considerable. Le procede que j'emploie pour preparer la gelatine a injecter est le suivant. Une teile gelatine doit etre tout ä fait pure, c'est ä dire qu'elle ne doit pas contenir de particules solides. Cette qualite est tout a fait necessaire, car d'elle depend, ceteris paribus, la reussite de Tinjection — on le comprend bien sans y insister. II est aussi a desirer que la Solution soit aussi claire que possible, car alors la couleur de la masse est plus intense apres la coloration, quoique cette seconde condition ne soit pas absolument necessaire. II est preferable de conserver des provisions de gelatine d'une concentration considerable , car il est plus facile de preparer une masse tres coloree, comme on le verra plus bas. On verse 200 cent. cubes d'eau distillee sur 100 g d'une gela- tine blanche de qualite superieure contenue dans un vase ferme et on la laisse jusqu'au lendemain. Le lendemain, quand la gelatine aura absorbe completement toute la quantite d'eau et sera devenue molle on la dissout au bain d'eau a 70^ — 90^. Quand la gelatine est dissoute on commence a la filtrer ä travers un filtre d'ouate hygro- scopique qu'on baigne prealablement a l'eau chaude pour la laver et pour hl tremper d'eau, car ceci facilite la filtration. On repete ce procede 3 — 4 fois en changeant chaque fois le filtre et on obtient k la fin une Solution tout ä fait sans particules solides et assez claire, XXVI, 3. Mozejko: Siir l'injection de quelques mollnsques acepliales. 357 concentree a peu pres de 33 pour cent. On y ajoute im tiers de la glycerine et 011 a une gelatine parfaitement convenable pour obtenir les masses ä injections les plus delicates. II est ä remarquer ici que la glycerine produit un effet particulier sur la gelatine , du moins celle que nous pouvons avoir a St-Petersbourg : apres quelque temps la gelatine a la glycerine devient de plus en plus sombre et prend a la fin une couleur brunätre; je ne puis m'expliquer ce phenomene. Pour obtenir une gelatine aussi pure et aessi claire que possible, j'emploie le procede au blanc d'oeuf qui est employe dans les labora- toires de bacteriologie. Ce procede donne de tres bons resultats, mais malheureusement il est tres difficile de filtrer cette gelatine, car le blanc coagule forme une coucbe epaisse sur le filtre , qui empeche la filtration. De meme on ne reussit pas a obtenir des Solutions aussi concentrees que par le procede precedent. Pour avoir une gelatine presque aussi claire que l'eau on pre- pare une Solution ä 10 pour cent et on la traite au blanc d'oeuf. Apres l'avoir filtree ä travers une couche d'ouate on repete le pro- cede mentionne et on la filtre a travers un filtre double en papier de Suede. On obtient ainsi une Solution presque aussi incolore et aussi transparente que l'eau. Si on employait une filtration a travers une couche de charbon animal je crois qu'on obtiendrait une Solution absolument incolore, quoique moi-meme je n'aie pas encore employe ce procede. Pour preserver les provisions de la gelatine ainsi que les masses deja colorees de la chancissure j'emploie la methode de Hyrtl (1) qui devrait etre la meilleure d'apres M. Hoyer (2), c'est ä dire que j'y ajoute du chlor al um hydratum en quantite non inferieure a 1 pour cent. Puisque l'addition de cette substance provoque un trouble leger de la gelatine je l'ajoute avant la filtration definitive. Quand on ajoute cette substance ä une gelatine destinee ä servir de Provision pour en preparer des masses colorees on doit en ajouter une quantite depassant 2 — 3 fois le minimum pour ne pas en ajouter apres la coloration. Pour colorer la gelatine j'emploie des couleurs minerales (outre le Carmin) insolubles (outre le Bleu de Berlin). Comme principe general on doit tächer que la couleur soit soigneusement pulverisee autant que possible, car ceteris paribus la reussite de Tinjection depend de cette condition autant que de la purete de la gelatine. 358 Mozejko: Sur l'injection de quelques raollusques acephales. XXVI, 3. Les Couleurs que j'emploie sont suivantes : Rouges: ;1) Carmin nacarate (Carmin). 2) Cinnabre (Zinnober). Oranges: 3) Orange de chrome (Chromorange). 4) Rouge de Saturne (Saturnrot). Jaunes: 5) Jaune de chrome (Chromgelb). Vertes: 6) Vert de Mittis (Französischgrün). 7) Cinnabre vert (Zinnobergrün). Bleues: 8) Bleu de Prusse soluble (Leichtlösliches Berliner- blau, Grübler). 9) Outremer (Ultramarinblau). Noire: 10) Encre de Chine (Flüssige Tusche, G. Wagner). Blanches: 11) Blanc de Chine (Chinesischweiß). 12) Blanc d'argent (Kremserweiß). Avant d'etre employe pour servir {\ la coloration de la masse a injection, le carmin doit subir iine preparation speciale. II y a beaucoup de methodes differentes que l'on peut voir dans l'article cite de M. Hoyer et qui servent pour ce but, mais elles ont toutes deux inconvenients. L'un consiste en ce que la coiileiir de la masse est trop peu eclatante, ce qui la rend peu applicable aux injections macroscopiques, et l'autre c'est ce que l'acide acetique qu'on emploie pour faire precipiter uno Solution du carmin ammoniacale öte a la gelatine sa capacite de se liquefier, c'est a dire la fixe. Pour les eviter tous les deux j'agis de la maniere suivante. Je dissous a l'ammoniac une certaine quantite de carmin (qua- lite superieure) et je fais s'evaporer l'ammoniac au thermostate ä une temperature de 60^ — 70^ C jusqu'ä ce qu'il n'en reste aucune trace. La combinaison du carmin avec l'ammoniac est si peu durable qu'elle se dissocie facilement avec l'evaporation de l'ammoniac, et il n'en reste qu'une petite quantite du carmin ammoniacal non dissocie. On obtient la substance en petits morceaux grands comme des tetes d'epingle, dune couleur tres vive et vernisses d'un cote du carmin ammoniacal non dissocie. Ces petits morceaux de carmin sont constitues par des grains d'un precipite extremement fins. On les delaie dans l'eau distillee au moyen d'un pinceau. Le precipite est tellement fin qu'il passe facilement a travers un filtre en papier de Suede. Apres une filtration pareille on separe le precipite du carmin am- mouiacal qui se trouve en Solution, par une decantation repetee et on obtient une couleur extremement fiue d'un rouge vif, applicable aux injections les plus delicates et tout ä fait transparente sur les coupes epaisses meme de 0,075 — 0,100 mm. Ce procede quoiqu'il XXVI, 3. Mozejko: Siir Tinjection de quelques mollusques acephales. 359 soit scrupuleiix presente deux avantages sur tous les autres. Le precipit^ est d'une finesse qu'on ne peut acquerir par aiicun autre procede, et la masse preparee avec cette couleur ne perd pas sa solubilite, l'acide acetique etant absent. Quant au cinnabre et aux autres couleurs (3, 4, 5, 6, 7, 9, 11, 12) j'emploie pour des injections microscopiques les couleurs a l'aquarelle (G. Wagner, Windsor & Newton, Lefranc) qu'on trouve dans le commerce dans des tubes metalliques. Pour des injections macro- scopiques j'emploie le cinnabre commercial pulverise (Cinnabaris praeparata) qualite superieure, la poudre etant tres fine. L'orange et le jaune de chrome se trouvent dans le commerce en grands morceaux qu'on doit broyer dans un mortier de verre en les arrosant d'une petite quantite d'eau. Le broiement n'est pas difficile et on reussit ä en obtenir une poudre assez fine. On agit de meme avec les couleurs blanches. Le rouge de Saturne ainsi que rOutremer (Ultramarin 0*^^ Jon. Setzer, Wien), surtout ce dernier, sont pulverises si soigueusement qu'on a rien k y ajouter. Quant au rouge de Saturne il est a remarquer que la couleur k l'aquarelle a une nuance tout a fait differente k celle de la couleur qu'on achete pulverisee : celle-ci est rosätre, tandis que celle-la est d'un bei orange clair un peu jaunätre. Le vert de Mittis en poudre , tout en etant d'un beau vert vif, ne peut etre employe tel qu'il est que pour les injections les plus grossieres, car la poudre se compose de cristaux relativement gros. La couleur ä l'aquarelle qui est broyee tres soigueusement n'a pas de teint si eclatant, car teile est la particularite de cette sub- stance que sa nuance devient plus claire et moins vive ä mesure qu'elle est broyee plus soigneusement. Pour obtenir la nuance la plus elegante je melange une certaine quantite de cinnabre vert, qui n'est rien autre qu'un melange de jaune de chrome et de Bleu de Berlin , avec du vert de Mittis. II faut avouer que les couleurs vertes ne sont elegantes que dans une lumiere reflechie et par consequent peu applicables aux injections microscopiques, de meme que les couleurs blanches. Le vert de Mittis n'etant pas du tout transparent, il n'est pas applicable aux injections micro- scopiques. Comme couleur bleue foncee j'emploie le Bleu de Berlin soluble (Leichtlösliches Berlinerblau) de M. GRtJBLER, dont la qualite est connue, et pour la noire — l'encre de Chine dissoute preparee par la fabrique G. Wagner (G. Wagners flüssige chinesische Tusche). :5G0 Mozejko: Sur l'injection de quelques moUusques acephales. XXVI, 3. Les coiileurs ä l'aquarelle de meme qiie celles qu'on a broyees dans Uli mortier doivent ßtre suspendues dans Teaii distillee et filtrees a travers de la ouate , celles-ci deux ou trois fois successivement, pour celles-la, la ültration pouvant au contraire n'etre faite qu'une seule fois. La filtration etant achevee , on ajoute la couleur k la gelatiiie preparee et prealablement rechaiiffee au bain d'eau. La couleur etant bleu melangee avec la gelatine , on fait filtrer encore une fois cette gela- tine coloree. II est presque impossible de determiner precisement la quantite de la couleur qui est necessaire pour obtenir une nuance assez intense pour que la masse puisse etre appliquee aux injections micro- scopiques, mais on n'a qu'ä veiller a ce qu'une couche bien fine de la masse, etendue sur un papier blanc, ait une nuance aussi intense que celle de la couleur meme. Voila donc pourquoi il est preferable de conserver la gelatine en Solution concentree , car il faut ajouter des quantites relative- ment grandes de substances colorantes en introduisant cbaque fois des quantitees considerables d'eau , la couleur etant prealablement suspendue dans l'eau. Si la Solution etait trop peu concentree, la masse serait trop peu solide. Quand on prepare une masse au carmin, on n'a pas besoin de la filtrer apres Taddition de la couleur, car le carmin a ete prealable- ment filtre a travers un papier de Suede, quant a Teuere de Cbine on n'a qu'a filtrer la masse une fois definitive, sans filtrer prealable- ment la couleur. La preparation de la masse au Bleu de Berlin est beaucoup plus diflicile que celle des masses precedentes, ce qui depend de la propriete de cette substance de faire coaguler la gelatine. M. Deineka^ emploie la preparation suivante : on laisse gonfler dans l'eau distillee pendant 24 heures (a une temperature normale de la chambre, a 14^ — 16^ C) 8 grammes de gelatine seche. Puis on presse dans les mains cette gelatine pour faire ecouler le superflu d'eau et on la liquefie au bain a 60^ C. A cette Solution on ajoute goutte a goutte 200 grammes d'une Solution saturee de Bleu de Berlin, mais })uis(iue la premiere goutte provoque la formation d'un caillot on n'ajoute pas la suivante avant que ce caillot ne soit broye en l'entre- melant constamment, et ainsi de suite. Quand tonte la quantite de ^) Lab. d'histologie de l'Univ. de St-Petersbourg. XXVI, 3. Mozejko: Sur Tinjection de quelques mollusques acepliales. 361 couleur est ajoutee a la gelatine , on filtre la masse a travers une flanelle jusqu'a ce qii'on n'y puisse troiiver au microscope aiicune particule solide. Ce procede est tres delicat et tres fatigant. J'emploie un pro- cede different. Je commence par ajouter ime petite quantite de la Solution peu concentree du Bleu de Berlin ä une petite quantite d'une gela- tine tres diluee. En ajoutant peu a peu d'un cote la couleur con- centree et de l'autre la gelatine necessaire on obtient par ce procede la masse sans provoquer la coagulation (voir Hoyer loc. cit.). Le Bleu de Berlin en reagissant sur la gelatine hü ote sa tenacite et la rend fragile ce qui rend cette masse peu applicable aux injections macroscopiques, mais pour les microscopiques eile est parfaite, de meme que celle au carmin. Quant aux masses blanclies on comprend bien qu'elles n'ont pas grande importance pour les injections microscopiques, mais dans les injections macroscopiques polychlores elles peuvent avoir une application restreinte. Les plus transparentes et , par consequent , les plus elegantes pour la microscopie sont les masses au carmin et au Bleu de Berlin ; Celle ä l'outremer n'est presque pas moins transparente que celle-ci. L'encre de Chine qui a la lumiere penetrante a une nuance un peu brunatre occupe la place suivante ; puis le jaune de chrome, l'orange de chrome et le cinnabre. Quant au rouge de Saturne je n'en ai pas fait d'injections microscopiques. Si la masse est trop peu solide on la verse dans une capsule de Petri qu'on couvre d'une grande cloche pour lä preserver de la poussiere. On fait s'evaporer ainsi le superflu d'eau et on obtient une masse concentration desiree. * La meilleure seringue est sans doute celle de „Record" nou- vellement apparue en 1906. Gräce ä une exactitude, on pourrait dire mathematique, de ses parties on obtient ä son aide des injec- tions magnifiques. Quant aux canules j'emploie les aiguilles de Pravaz de grosseur et de longueur difFerentes, pointues aussi bien que munies ä la fin d'un petit globule metallique. On prepare celui- ci en soudant au bout d'une aiguille un petit morceau de metal a souder et en hü donnant ensuite ä l'aide d'une lime la forme desiree ; la pointe de l'aiguine en ce cas doit etre enlevee. 36'^ Mozejko: Sur l'injection de quelques mollusqiies acephales. XXVI, 3. i. Injectioii de VAnodonte (An. mutabüis). Poiir pouvoir l'injecter il est tout a fait necessaire de la tiier prealablement ; oii y parvient ä la maniere siüvante. On la plonge dans lui bain d'eau tiede de 40^ — 50^ (pas phis chaude !) et on a soin de maiutenir la temperatiire toujours ä peii pres au meme iiiveau. Au bont de quelques minutes la coquille com- mence a s'entr'ouvrir ; le pied se prolonge et goiifle. Au bont de 25 minutes ou d'une demi lieure on peut commencer a enlever la coquille. Je prefere cette maniere de tuer Tanimal a celle proposee par M. Flemming (3) qui le tuait en le faisant geler. L'animal n'est pas encore mort, mais il se trouve en un etat de prostration et reagit peu h l'irritation provoquee par les manipulations auxquelles il est soumis. S'il se contracte encore vivement on le plonge de nouveau dans l'eau tiede. La premiere Operation dont depend en grande partie la reussite de l'injection du Systeme circulatoire , consiste ä enlever la coquille de maniere a ne pas endommager le manteau et les autres organes et tissus adherents ä la coquille. Pour y reussir on doit agir de la maniere suivante. On prend l'animal dans la main gauclie et on ecarte avec le pouce de cette main les bords des valves de la co- quille autant que possible. Puis on detache attentivement le bord du manteau tout le long de son trajet. Ce n'est pas difficile, car il n'est lie ä la coquille que d'une maniere tres imparfaite , mais on ne doit pas cesser de faire attention pour ne pas 1' endommager, car on y ferait ainsi une blessure sanglante. Puis on detache les muscles adducteurs — l'anterieur et le posterieur. On fait cette Operation au scalpel pointu et on detache le muscle en appuyant la pointe du scalpel contre la coquille de maniere a ne pas blesser le muscle et a eviter des blessures sanglantes. Le scalpel doit passer exactement entre la surface interne de la coquille et la surface adherente du muscle. Cette Operation est bien difficile. Elle reussit beaucoup mieux chez les peignes. Apr^s avoir detache le muscle adducteur anterieur on detache le posterieur, cette manipulation etant encore ])lus dilHcile que la i)recedente jx cause de la position de ce muscle. Cette Operation doit etre executee avec les plus grandes precautions, car c'est aupres du bord superieur et posterieur de ce muscle que passe une ramification principale de l'aorte posterieure — l'artere palleale, et si on la blesse, Tinjection complete ne pourra pas reussir. XXVI, 3. Mozejko: Siir rinjection de quelques mollusques acephales. ^$63 Ces deux muscles etant detaclies il iie reste qu'a detaclier le muscle columellaire (M, c o 1 u m e 1 1 a r i s) , cette Operation etant la plus difMcile de toutes a cause de la position de ce miiscle au fond de la coquille. Ce muscle etant detache aussi, on enleve la coquille en coupant le iigament. Pour eviter les extravasates, M. Langer (7) au Heu de detaclier les muscles cassait la coquille de teile sorte que les parties aux- quelles s'attachent les muscles restaient intactes. II est a remarquer ici que quand on detache la coquille on doit tenir l'animal contre la lumiere pour voir si l'operation reus- sit bien. Les vaisseaux et les cavites qu'on peut injecter cliez l'Anodonte, comme d'ailleurs chez tous les mollusques acephales, sont les suivan- vants. Avant tout c'est le Systeme circulatoire dont on peut injecter les arteres et les vaisseaiu et sinus veineux ; puis l'intestin , les conduits genitaux et les cavites des organes de Bojanus. On peut obtenir ainsi une injection ä cinq couleurs, mais puisque on fait l'in- jection de l'aorte ceplialique et de la caudale separement , comme on le verra plus bas, on peut meme la faire ä six couleurs. Si le detachement de la coquille a bien reussi et si le coeur n'a pas encore cesse de battre , on peut faire une sorte d'injection qu'on peut appeler „Autoinjection (Selbstinjektion) mecanique". On aspire dans la seringue une quantite de carmiu broye tres fin ä la Solution pliysiolog'ique et on l'injecte en quantite de 1 — 2 cent. cubes dans l'oreillette, au moment de la diastole du ventricule, au moyen d'une aiguille de Pravaz no. 20. La piqüre pratiquee par l'aiguille est si fine qu'elle ne provoque pas d'ecoulement de sang, et si le coeur continue de battre , la couleur injectee peut etre portee par le courant du sang jusque dans des vaisseaux tres eloignes. J'ai reussi ä obtenir par cette methode des pr^parations, oü l'injec- tion avait penetre meme dans les arteres du manteau, des palpes, etc. Je crois que cette methode pourrait avoir une certaine impor- tance comme methode generale et etre parfaitement applicable aux cas oü Ton veut s'orienter sur la disposition des vaisseaux principaux. Quant a l'application du plätre d'apres Flemming (3), je ne peux pas dire qu'elle m'ait rendu grand service, car le manteau et tous les tissus sont couvert de bave qui empeche le plätre de s'ap- pliquer bien pour boucher completement toutes les ruptures. II vaut mieux employer dans ce but la ouate hygroscopique trempee d'une 364 Mozejko: Sur rinjection de quelques mollusques acephales. XXVI, 3. Solution de gelatine a 10 — 15 poiir cent a laquelle on a melange un peu de plätre piilverise. Mais ce moyen aiissi ne peut pas etre Uli remede parfait une fois que le vaisseaii est endommage. La premiere injection se porte aux oreillettes et aiix vaisseaiix et siniis veineux qui sont les plus proclies de celles-ci. La co(iuille etant enlevee on fend le pericarde au moyen d'un scalpel pointu pour mettre ä nu le cwur qui continue toujours a battre, et puis ä l'aide d'une pincette au bout courbe on passe une ligature double sous le coeur entre le ventricule et l'oreillette. Puis on perce le sommet du ventricule et on y introduit une canule au globule no. 10. Puis on l'introduit par le trou atrio-ventriculaire dans Toreillette et on la fixe avec la ligature. Avant de le faire on doit laisser ecouler le sang autout que possible, et la canule avant d'etre introduite dans le cffiur doit etre remplie de Solution physio- logique de chlorure de soude. Quand la canule est introduite dans Toreillette et fixee par les deux ligatures, on rechauflfe au bain d'eau une quantite suflisante de la masse (j'emploie d'habitude la bleue) concentree de 4 — 5 i)Our cent. On en injecte a une Anodonte longue de 12 — 15 cent. une quantite de 25 — 30 cent. cubes. La masse remplit les deux oreilletes , le sinus median , les veines bran- chiales et les sinus palleaux. Je n'ai jamais reussi a injecter par ce procede d'autres veines et d'autres sinus , la paroi de l'oreil- lette etant trop delicate et trop peu resistante pour qu'on y puisse augmenter la pression de la masse justiu'ti une hauteur necessaire. L'injection etant achevee, on ferme le robinet de la canule et on enleve la seringue. II n'est pas bon de plonger la preparation dans l'eau froide pour häter le figement de la masse, car on rendra ainsi plus difficile l'injection du Systeme de l'aorte cephalique — la principale injection du Systeme circulatoire. Pour eviter cet incon- venient on n'a qu'a injecter a la fin une masse bien plus concentree ([ue la precedente ; Toreillette sera remplie d'une masse (pii figera bien vite. La seconde injection, celle de l'aorte ccphaliliee eii qiiatre. Piiis on ])r('])are iine masse i\ la gelatiue concentree de 10 poiir cent (j'emploie pour cette injection la coiileur verte) et on y ajoute du i)latre tamise en quantite a peu pres de 3 — 4 grammes de celiü-ci pour 10 cent. ciibes de la masse coloree. Si la miance devient trop claire apres l'addition du platre, on y ajoute de la coiileur. On repetrit bien la masse avec un bäton de verre pour distribuer le platre tout j\ fait egalement et on laissa liger la gelatine. Pendant que la gelatine est encore liquide, iine partie du platre se precipite au fond du vase et ce ne sont que les particules les plus fines qui restent suspendues dans la gelatine, le precipite formant une couclie blanche sur le fond. On n'emploie pour Tinjection que la coucbe oii le platre reste suspendu. Cette masse est la meilleiire ä employer le lendemain apres la prepara- tion, mais eile ne peiit pas etre conservee longtemps, car eile devient trop grossiere , les particules de platre se collant les unes aux aiitres. Cette masse est assez delicate pour remplir completement les conduits bepatiques, et en meme temps apres son figement eile devient tres solide. J'emploie cette masse chacjue fois qu'il faut faire une injection peu delicate , principalement pour 1 injection des intestins et des conduits bepatiques des moUusques. De meme je l'emploie quand il faut faire une injection des vaisseaux sanguins d'un grand animal (vertebre) dans le cas ou je veux les preparer ensiiite. Dans ce cas-lä je finis l'operation en injectant les dernieres portions avec cette masse-ci. Ce n'est pas la concentration considerable de la gelatine qui est le plus important dans cette masse, mais c'est la presence du platre , et si on veut avoir une masse plus liquide on n'a qu'ä employer une gelatine moins concentree. Pour que l'injection reussisse bien il faut que la masse ne piiisse pas s'ecouler par l'orifice buccal. Pour y parvenir on le bouche avec im morceau d'ouate hygroscopique trempee de gelatine a 12 — 15 pour cent, avec ou sans platre. La gelatine etant figee lorifice buccal sera bouche assez bien pour ne pas laisser ecouler la masse injectee. II est utile de tenir Tanimal pendant cette in- jection dans la main gauche et de soutenir Touate avec l'index de cette main. On rechauffe la masse au bain d'eau ä 70^ — 80^ C et on rinjecte comme d'ordinaire. Si on tient Tanimal dans la main pendant Tinjection, on ne peut fermer le robinet de la caniile, et par consequent on ne peut pas enlever la seringue , Tinjec- tion etant finie. Alors on fait couler sur la preparation un jet 368 Mozejko: Sur l'injection de quelques moUusques acephales. XXVI, 3. d'eaii froide pour faire figer la gelatiiie ce qu'arrive presque ä l'in- stant meme. Comme criterium pour cesser rinjection on examine le degre de remplissage du rectum qui doit etre rempli au point d'etre dur quand on le täte. En cette condition on peut esperer que l'injection des conduits hepatiques soit bien achevee si seulement la masse a ete bien rechauffee pour ne pas figer trop tot. D'ailleurs on peut le voir immediatement. Si la main gauclie etait libre pendant l'injection on n'aurait qu'ä fermer le robinet de la canule et ä plonger la preparation dans Teau froide. En tout cas l'injection etant achevee, on laisse Tanimal baigner pendant 20 — 30 minutes dans l'eau froide pour que la gelatine fige completement. Cette injection exige 12 — 15 cent. cubes de masse. La canule etant extraite et la ligature de nouveau nouee on detache soigueusement les branchies lä oü elles s'attachent a la paroi externe du corps et on trouve l'orifice genital et l'excreteur. Puis au moyen d'une canule N°^ 10 — 12 au petit globule d'une forme prolongee cönique qui püisse facilement penetrer dans l'orifice genital et le boucher , on injecte a peu pres 5 cent. cubes d'une masse bien rechauffee d'une concentration de 6 — 8 pour cent (j'emploie pour cette injection la couleur jaune). On peut voir penetrer la masse dans les gonades par un haussement leger de la paroi externe du corps. La quantite superflue de la masse s'ecoule par l'orifice, celui-ci n'etant pas assez bien bouche par le globule de la canule. L'injection etant executee on fait figer la gelatine sous un jet d'eau froide sans extraire la canule pour ne pas laisser s'ecouler la masse. On fera bien d'employer pour cette injection uue petite seringue a 5 cent. cubes. Enfin on fait la derniere injection, celle de l'organe excreteur. On prepare une canule dont le globule doit etre grand ä ne pas pouvoir penetrer dans la cavite de l'organe par son orifice ex- creteur, et doit etre place ä une distance de 1 — 2 millim. du bout. L'aiguille doit etre grosse comme celle qui etait employee pour l'injection du Systeme circulatoire. Puis on y injecte une quantite de 10 — 15 cent. cubes d'une masse tres solide (concentration 12 — 15 pour cent) pour pouvoir accelerer autant que possible son figement apres l'injection. On pratique l'injection de teile maniere qu'on introduit a l'interieur de l'organe le bout de la canule et on applique son globule ä l'orifice excreteur qui en sera bouche. L'organe etant un peu rempli, les bords de l'orifice s'appliqueront assez solidement XXVI, 3. Müzejko: Sur rinjection de quelques mollusques acepliales. 369 au globule de la canule a cause de la pressioii provoquee ä Tin- terieur par la masse injectee. Alois on y injectera la quantite necessaire pour remplir completement la cavite de l'organe ce qu'on verra par son gonflement. Puis 011 fait couler sur la preparation un jet d'eau froide pour faire figer la gelatine saus extraire la canule. On peut meme preparer prealablement un morceau d'ouate trempee ä l'alcool absolu et l'injection etant achevee, on enleve tres vite la canule et la seringue et on applique cette ouate sur Torifice excreteur, et ce n'est qu'a- pres que la masse ne s'ecoule plus qu'on plonge la preparation dans un liquide fixateur. Mais puisque malgre la plus grande vitesse il s'ecoule une certaine quantite de la masse injectee , il en faut injecter un petit supertlu, &e qu'on reussit ä faire sans peine la paroi du rein etant tres elastique. Quand la masse se sera figee on enleve toutes les ligatures et apres avoir donne aux brancliies et au manteau une position normale on plonge la preparation dans un liquide fixateur qui doit contenir necessairement la formaline ou l'acide chromique ou ses derives, pour fixer la gelatine. Si on n'a pas l'intention de l'examiner au microscope, pour mieux dire d'en faire l'examen histologique, on peut se contenter d'une Solution aqueuse de la formaline a 4 pour cent dans laquelle on laisse la preparation baignee pendant 24 heures. Ce n'est qu'apres cette fixation qu'on peut commencer la preparation des vaisseaux et des conduits injectes, car la gelatine y perd com- pletement son elasticite et devient tres solide , et particulierement la masse au plätre. A cause de la couleur sombre tres intense de la paroi du rein, la masse qu'on y injecte n'est pas visible. Je prepare toujours cet Organe en enlevant completement sa paroi ; on voit alors sa structure interne. Quand ä la couleur de la masse j'emploie pour cette injection qui est tout a fait macroscopique une couleur jaune . verdätre que je prepare en melangeant une masse jaune au jaune de chrome avec une petite quantite de masse au cinnabre vert pour obtenir une nuance verdätre delicate. On obtient ainsi une preparation bien demonstrative dont tous les vaisseaux et les cavites sont injectes ; on n'a qu'ä les preparer. M. Sabatier (4) conseille d'injecter le Systeme veineux de la moule en l'executant par les sinus du pied. Cette methode etant generale pourrait etre appliquee a l'Anodonte aussi, mais moi je ne Tai pas employee, car j'obtenais toujours de tres bonnes in- Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 3. 24 370 Mozejko: Sur l'injection de quelques mollusques acepbales. XXVI, 3. jections des siiius et des veiiies afferentes par la methode decrite plus baut. Quaut ä la conservatiou des preparations macroscopiques aux- quelles 011 a prepare uon seulement les vaisseaux sanguins mais aussi les conduits genitaux, riiitestin et meme les coiiduits hepatiques, elles sont trop delicates poiir les pouvoir conserver a Talcool con- centre plus de 40 pour ceut, car une deshydration provoquee par ce reactif cause toujours un serrement qui nuit a la preparation. Le meilleur liquide a employer a cet effet est le suivant: Glycerine 1 volurae Alcool ä 70 ",y 1 volume. La preparation etant bien fixee a la formaline , on n'a pas ä craindre une maceration. En retournant ä la masse au platre on a a remarquer la parti- cularite suivante. Si on la colore avec une quantite moyeune de Bleu de Berlin pour obtenir une nuance bleue-claire , apres quelque tenips (2 — 4 mois) la couleur de la masse ßxee et conservee au formole devient bleue sombre et la masse devient transparente , car le platre lui-meme devient transparent a cause d'un processus dont la natnre m'est inconnue. i\ Jnjcction du Peigiie (Pccten islandicus). Pendant l'ete 1906 que j'avais passe ä la Station biologicjue a Alexandrovsk (en Laponie sur la cöte de Mourman) j'avais beau- coup de ces Peignes dont j'avais fait des injections multicolores. Avant de commencer l'injection il fallait les faire mourir et ouvrir la coquille. La metbode etait la meine que dans le cas pre- cedent, c'est a dire que je les plongeais dans l'eau tiede. Une fois que la co(iuille s'etait entr'ouverte je prenais l'animal dans la niain gaucbe et je lui ecartais les deux valves de la coquille avec le pouce de cette main. Puls je detacbais une coquille au scalpel en agissant avec sa pointe ({ue j'appuyais soigneuseinent contre la face interne de la cofiuille. Cette Operation ne presente i)as de difüculte mais il faut se depecber de Tachever vite car l'animal n'etant pas mort il peut raccourcir son muscle adducteur (ce qu'il fait tres XXVI, 3. Mozejko: Öur l'injection de quelciues iiiülliisciues acepliales. ;J71 rapidement) pendaut que celiii-ci n'est pas encore completement detaclie de la coquille et alors le muscle se fend longitudinellement cette circonstance ayant cet inconvenient qu'ainsi se decbirent les vaisseaiix qiii penetrent ce muscle. La coquille etant detachee, on trouve le coiHir place sur le cote dorsal de la partie anterieure du corps pres du foie et on passe au-dessous de l'aorte cephalique une ligature ; puis on y iutroduit une canule N°^ 14 — 16 munie d'un petit globule ä la forme ellipsoi- dale. Meme chez les plus gros individus que je pouvais obtenir, a 8 cm de diametre , ce vaisseau etait bien mince , contrairement a ce qu'on voit cbez l'Anodonte , mais gräce a la solidite de ses parois son injection n'est pas trop difficile. La canule etant intro- duite et bien ligaturee, on fait l'injection comme d'ordinaire. Cette -injection etant achevee, on extrait la canule et on l'intro- duit dans l'aorte caudale pour en faire une injection ordinaire. L'aorte de cet animal n'etant pas grosse et ses parois etant relativement bien solides , on reussit facilement a faire l'injection du Systeme arteriel sans ligaturer la canule (E insticbinj e ction), surtout si l'animal n'est pas de grande taille. On emploie dans ce but une aiguille pointue au diametre un peu plus etroit que celui du vaisseau et on l'introduit dans le vaisseau qui est bien visible a travers la paroi du pericarde. Si, pendant l'injection, la main tenant la seringue ne tremble pas et si la canule ne bouge pas — point important pour cbaque injection a l'aiguille pointue (E insticb- inj e ction des auteurs allemands), on parvient a ce que la masse injectce ne s'ecoule point du vaisseau, l'ouverture etant parfaitement boucbee par l'aiguille meme. L'ecoulement ne commence que quand la pression de la masse depasse une certaine liauteur. En ce cas on n'a pas besoin d'injecter Faorte caudale separe- ment , car eile se remplit de masse une fois que la pression dans les vaisseaux est un peu augmentee, la masse passant entre raiguille et la paroi du vaisseau. Si cette injection reussit bien , la masse penetre dans les sinus du pied et dans les vaisseaux du manteau, ceux-ci n'exigeant aucune manipulation speciale. Mais je n'ai jamais reussi ii obtenir une injection des vaisseaux de la paroi du rein en me servant d'un procede ä l'aiguille pointue. Pour que la masse puisse faire un tour complet de la circulation, la canule doit etre necessairement ligaturee, car autrement la pression de la masse remplissant les vaisseaux ne peut pas atteindre la hauteur ne- cessaire. 24* 372 Mozejko: Sur l'injection de quelques moUusques acephales. XXVI, 3. Quant a rinjection des oreillettes et des siniis palleaux qii'on fait la premi^re cliez FAnodonte, il est trop difficile de la faire cbez le Peigne en direction centrifugale ä cause des relations reciproques des parties du canir et ä cause de leur delicatesse. Les sinus et vaisseaux veineux des Peignes etant mieux limites que ceux de l'Anodonte, je faisais cette injection en direction centripetale en Texecutant en plusieurs lieu. Les meilleurs resultats me fournissait l'injection executee par un des sinus veineux des branchies. En combinant ainsi ces deux injections — la premiere et la seconde — j'obtenais dans les cas oü eile me reuississaient des injections plus parfaites meme que Celles de l'Anodonte. II n'est pas absolument necessaire d'injecter l'intestin du Peigne, comme nous l'avons vu cbez l'Anodonte, car il peut etre parfaite- ment prepare apres un traitement a la formaline suivi d'une macera- tion k l'eau. Mais si on veut le faire pour obtenir une injection des couduits bepatiques, on doit boucber prealablement Torifice buccal qui se trouve sur la face ventrale de l'extremite anterieure du corps par un tampon d'ouate trempee de gelatine , ou non , tout ä fait comme cbez l'Anodonte , et on ligature au rectum une canule au globule qu'on introduit par l'anus. En ce cas-ci il est plus facile d'executer ces manipulations que cbez FAnodonte, car la partie poste- rieure du rectum est libre , contrairement a ce qu'on trouve cbez celle-lä. On n'a pas besoin d'employer pour cette injection une masse au plätre, car la paroi de l'intestin n'est pas necessairement enlevee pendant sa preparation. Les conduits genitaux etant cbez ce Peigne comme d'ailleurs cbez d'autres [Lacaze - Duthiers (5), Pelseneer (6)] en correspon- dance directe avec le rein droit, ils ne peuvent pas etre injectes separement des organes excreteurs. Pour y parvenir on agit de la maniere suivante. Puisque les deux reius communiquent avec la cavite pericardiale, on doit boucber l'oritice excreteur du rein oppose ä celui par lequel on veut executer l'injection , pour que la masse ne puisse pas s'en ecouler. On le fait au moyen d'un morceau d'ouate qu'on applique au rein entre le corps et le manteau. On fait encore mieux si on se donne la peine de bouclier encore specialement l'orifice excreteur avec un petit tampon d'ouate. Puis on aspire par la seringue une certaine quantite de masse assez concentree et bien rccbauffee, on y Joint une canule au globule et on introduit le bout de la canule dans la cavite du rein. On tient l'animal pendant cette manipulation XXVI, 3. Müzejko: Sur l'injectioii de quelques moUusques acephales. 373 dans la main gaiiche son niaiiteaii etant ecarte, et la camile etant introduite dans le rein on presse le pouce contre sa partie inferieure pour empecher la masse de s'ecouler. Cette pression est süffisante ponr provoquer le meme resiiltat au rein du cote oppose si seulement le morceau d'ouate qu'on y a applique est assez grand. On trouve le criterium pour cesser l'injection dans robservation immediate, car la paroi du corps est si mince qu'on peut juger ä l'aül du degre de remplissage des conduits : l'injection etant bien reussie on voit la masse penetrer jusque dans les gonades memes qu'on voit en petits groupes colores (cliez les femelies). Puisqu' en tous cas le rein oppose est bouche d'une fagon tres imparfaite et puisque la masse peut s'ecouler tres facilement ce qui pourrait causer une injection imparfaite, on doit employer une masse relativement bien concentree pour en faciliter le figement aussitot que l'injection est achevee. La concentration la plus con- venable serait de 7 — 8 pour cent. Mais puisque cette masse peut se figer dans les conduits avant de penetrer dans leurs ramifications initiales, on doit la rechauflfer ä un degre depassant beaucoup celui de sa fusion pour eviter ainsi cet inconvenient. De meme, il est utile de rechauffer prealablement la seringue par une aspiration repetee d'eau chaude. Cette injection etant executee on fait figer la gelatine en lais sant couler dessus un jet d'eau froide ou en plongeant la pre- paration dans l'eau froide ; puis on la traite tout a fait comme celle de l'Anodonte. 3. Injection de la moide cojnestible (Mytilus ediilis). Cette injection est plus diffieile que les deux precedentes, car l'animale est de plus petite taille et ses tissus sont plus delicats. Aussi la forme de ce mollusque rend plus diffieile le detachement de la coquille. Pour le faire mourir et le faire entr'ouvrir la coquille on le plonge dans l'eau tiede tout ä fait comme dans les cas precedents. J'ai täche d'agir en ce cas tout comme dans les autres et j'ai commence par detacher la coquille droite. Mais j'ai bientot renonce ä cette metliode, car la forme de la coquille rendant cette Operation bien diffieile, il m'etait presque impossible de la detacher Sans endommager gravement le manteau pres des muscles adduc- 374 Mozejko: Sur l'injection de quelques mollusques acephales. XXVI, 3. teurs. Poiir eviter cet inconvenient, j'ai agi de la maniere siüvante. L'animal etant mort, je detacliais avec precaution le bord du manteau du bord de la coquille sur la face dorsale de la moitie posterieure du Corps de maniere ä pouvoir voir le pericarde. Une fois que le pericarde etait visible je cassais les bords de la coquille pour le mettre a uu. On decouvre ainsi le rectum et le pericarde dans lequel on voit apparaitre le coeur. Pour obtenir l'injection la plus complete j'agis ainsi. Puisqu'il est tres difficile de trouver les orifices excreteurs des reins et puisqu'ils sont tres delicats, il est bien plus facile d'injecter les organes excreteurs par le pericarde. On aspire par la syringue une masse qui n'est pas plus concentree que 6 pour cent et on l'injecte dans le pericarde a l'aide d'une aiguille N° 20 en quantite de 2 — 3 cent. cubes dont le superflu s'ecoule librement. En per- forant la paroi du pericarde on doit etre tres attentif a ne pas percer Toreillette, car autrement la masse penetrerait dans le Systeme circulatoire, La masse de cette injection etant figee, on fait la seconde, celle du Systeme circulatoire. On l'execute aussi au moyen d'une aiguille de Pravaz qu'on pique dans le ventricule. La concentration de la masse qui sert ä cette injection ne doit pas depasser 4 — 5 pour cent. II faut repeter ici que chaque fois qu'on fait une injection a l'aiguille pointue il est tres important de tacher que les mains — la gauclie dans la(iuelle on tient l'animal et la droite dans laquclle on tient la syringue — ne tremblent pas ; cette fois-ci cette regle generale a une application i)articuliere. Au moyen de ce procede, on reussit a injecter principalement le Systeme arteriel et une partie du Systeme veineux. Si on veut injecter celui-ci specialement on n'a qu'a agir d'apres le procede de M. Sabatier (4) qui l'executait en piquant l'aiguille dans les sinus du pied. II est possible de l'injecter aussi en piquant l'aiguille dans un des vaisseaux veineux qu'on voit apres le detacliement de la coquille a la surface interne du manteau, mais je ne peux pas dire que cette metliode soit bonne , car les tissus de ce mollusque sont trop delicats. On peut executer cette injection en piquant l'aiguille a travers le pericarde directement dans l'oreillette: en ce cas le rein et le Systeme veineux seront injectes a la meme couleur. II me parait que cette methode d'injection du Systeme veineux de la Moule est la meilleure de toutes, quoiqu'une partie de la masse penetre aussi dans les arteres. XXVI, 3. Mozejko: Sur rinjection de quelques niolliisques acephales. 375 Le Systeme circulatoire et l'excreteiir etaiit injectes 011 fait rin- jection de l'intestin qu'on execute aussi a raiguille pointue en em- ployant luie masse sans plAtre (voir l'injection du Peigne). Si on bouclie prealablement la bouclie de l'animal avec un tampon, comme d'ordi- naire, on obtient de tres bonnes injections de l'intestin et des conduits hepatiques. II n'est meme pas necessaire de ligaturer le rectum pres de l'anus : le rectum faisant un noeud derriere le pericarde on pique raiguille dans une branche de ce nreud et on y pousse l'in- jection qui penetre jusque dans les ramifications les plus fines des conduits hepatiques. Toutes ces injections doivent etre faites avec des aiguilles 2 — 3 fois plus longues que Celles qu'on emploie d'ordinaire , car la co- quille empeche d'approcber la seringue des organes qu'on a a injecter. Ce n'est qu'apres ces quatre injections qu'on peut detacher la coquille , ce qu'on execute tout k fait comme chez l'Ano- donte , avec la seule difFerence qu'on doit prendre encore plus de precautions que dans ce cas-la. La coquille etant enlevee , il ne reste qu'ti injecter les conduits genitaux , qui s'ouvrent dans la ca- vite palleale dans sa partie posterieure sur une proeminence imme- diatement devant l'orifice excreteur. Mais puisqu'il est bien ditücile de trouver cet orifice genital il vaut mieux executer cette injection par la partie palleale du conduit general qui est parallele k la ligne dorsale et se trouve dans une couche un peu plus profonde que Celle oü se trouvent les vaisseaux sangins. D'ailleurs il n'est pas necessaire de les injecter par le conduit general: on peut le faire parfaitement bien par un des conduits secondaires qui sont meme plus faciles ä trouver. Pour se faire une idee de leur dis- position qui facilite une injection parfaite, on n'a qu'a piquer l'aiguille dans l'epaisseur de la gonade en direction parallele ä sa surface et ä y pousser l'injection qui remplira les conduits. Cette methode donne quelquefois de tres bons resultats. Si l'on pousse par un des conduits une injection centripetale, il est rare qu'elle remplisse aussi la partie periferique du conduit general : pour y parvenir on doit y pousser une injection centrifugale. Pour ce procede on em- ploie une aiguille tres fine (N° 20). L'injection etant achevee on soumet la preparation a un traite- ment ordinaire. 376 Müzejko: Siir l'injection de quelques moUusques acephales. XXVI, 3. 4. Injection de VHiutre (Ostrea edulis) . L'injection de THuitre est encore plus difficile que celle de la moule k cause de la petite taille de ce mollusque dont la coquille seule est grande, et de la delicatesse de ses tissus. On la tue d'apres la methode generale , c'est ä dire en la plongeant daus l'eau tiede jusqu'a ce qu'elle ne s'entr'ouvre pas. Alors on commence a detacher la coquille. Puisque le coeur se trouve sur le cote dorsal du corps et le muscle adducteur etant plus rapproche de la coquille creuse , on doit absolument detacher celle-ci , car si on enleve la valve plate , on ne reussira jamais a injecter le Systeme circulatoire : le coeur etant place au fond du pericarde qui a l'air d'une fente etroite et profonde on ne reussit pas a y piquer bien l'aiguille. Au contraire, si on enleve la valve creuse on a le cffiur situe tout pres de la superficie. et par consequent on peut agir avec plus de succes. Cette Operation doit etre executee avec les memes precautions que dans les cas precedents. Pour l'injection du Systeme circulatoire on emploie naturellement une aiguille pointue et bien fine (N° 20) et on l'execute sans ligature comme chez la moule. Apres une certaine liabitude cette injection du Systeme arteriel reussit assez bien. Pour la rendre plus parfaite on doit tacher de l'executer au moyen d'une canule (naturellement bien fine), au petit globule a la fin (N^^ 18 — 20) qu'on introduit dans le ventricule et qu'on y ligature. Dans cette condition, comme dans tous les cas oü l'on peut ligaturer la canule, l'injection reussit beaucoup mieux, mais il faut avouer que cette manipulation est bien difficile a cause de la delicatesse des tissus. L'injection du Systeme veineux ne peut etre accomplie qu'en piquant l'aiguille dans la partie anterieure du pied et dans d'autres sinus, principalement ceux des branchies. L'injection de Tintestin doit ^ivo, executee avec une masse assez delicate au moyen d\me canule N^^ 16 — -18 munie de globule et ligaturee avec une ligature correspondante ä la delicatesse de Torgane. Quant a l'injection des conduits genitaux et des organes excre- teurs eile est bien difticile a cause de la delicatesse de ses organes. Pour obtenir l'injection des reins on doit detacher la coquille avec toutes les precautions possibles pour ne pas endommager la paroi du pericarde, et puis on fait Tinjection tout ä fait comme dans la moule — cette manipulation reussit assez bien. XXVI, o. Mozejko: Sur rinjection de quelques mollusques acephales. 377 Poiir injecter les conduits genitaiix il fuiit trouver le cloaque urogenital, et execnter rinjection par rorifice excreteiir. Cette in- jeetion est la plus difiicile dans l'Huitre. Le procede le plus facile pour etudier le rein de ce mollusque ainsi que celui d'autres mollusques dont Fetude est rendue difficile par la petitesse de leurs dimensions est celui de l'injection physio- logique au sulfindigotate de soude qui est parfaitement absorbe par les organes de Bojanus, ou celui de l'injection k d'autres substances qui peuvent etre utiles dans ce but et dont le nombre est assez restreint [Cuenot (8)]. L'application des injections pliysiologiques aux etudes anatbmiques n'est presque pas encore ete faite , mais eile l'anrait bien merite, a inon avis, car je crois que c'est un auxiliaire puissant de ces etudes chaque fois que l'injection mecanique ne peut pas avoir lieu. Bibliographie. 1) Hyrtl, Lehrbuch der praktischen Zergliederungskunst. 1860. 2) HoYER, Injektion* (Encycl. d. micr. Techn.). 3) Flemming, Bemerkungen zur Injektionstechnik der Wirbellosen (Arch. mikr. Ann. Bd. XV, 1878). 4) Sabatier, Etudes sur la Moule commune (Mem. Ac. Montpellier 1872—1875). 5) Lacaze-Düthiers, Recherches sur les organes genitaux des Ace- phales (Lamell. Ann. Sc. N [4] II, 1854). 6) Pelseneer, Les reins, les glandes genitales et leurs conduits chez les Moll. (Z. Anz. Bd. XIX, 1896). 7) Langer, Blutsystem der Teichmuschel. 8) CuENOT, Etudes physiolog. sur les Gaster. Palmones (Arch. Biol. t. XII, 1892 et autres travaux sur la physiologie). 9) Beale, How to work with the microscope. [Eingegangen am 18. Mai 1909.] 378 Berliner: Über ein verbessertes Gehirnmikrotom. XXVI, 3. [Aus der Klinilc für psychische und nervöse Krankheiten zu Gießen.] Über eiu verbessertes Gehirnmikrotom. Von Privatdoz. Dr. K. Berliner in Gießen. Hierzu zwei Textabbildungen. Im folgenden möchte ich ein Großhirnmikrotom beschreiben, das von dem Mechaniker der Klinik, Herrn G. Hempel, auf unsere An- regung hin konstruiert worden ist. Bekanntlich bedarf man zur Herstellung guter Schnitte durch große Gewebsstücke wie das menschliche Großhirn eines Mikrotoms, das eine völlig gleichförmige Messerführung und zuverlässiges Arbeiten der Mikrometerhebung vereinigt mit möglichster Stabilität aller Teile. Gerade in letzterer Hinsicht ließen früher gebräuchliche Gehirn- mikrotome, wie auch das ältere Modell von Becker, viel zu w^ünschen übrig. In dem von Wernicke herausgegebenen Gehirnatlas, in dem Photographien von damit hergestellten Schnitten zusammengestellt sind , fallen besonders die zahlreichen Riefen und Stufen auf, die, wie auch in der Einleitung des ersten Bandes hervorgehoben, durch vertikale Schwankungen des federnden Messers verursacht wurden. Es war zweifellos ein großer Fortschritt, als von Becker das Prinzip der doppelten Zylinderführung des Messerschlittens mit gleich kräftiger Fixierung des Messers an beiden Enden in die Mikrotom- technik eingeführt wurde -^. Wie aus Abbildung 1 hervorgeht, ist dieses Prinzip auch bei unserem Mikrotom zur Ausführung gekommen. Neu ist an diesem vor allem die Anordnung der Hebung des Objekttisches. Abbildung 2 ist ein Horizontalsclmitt durch den Objekt- ^) Vogt, 0., Das Pantoraikrotom des Neurobiologischen Laboratoriums (Journ. f. Psychologie u. Neurologie Bd. VI, H. 3, 4). XXVI, 3. Berliner: Über ein verbessertes C4ehirnmikrotora. ;J79 hebemeclianismiis unmittelbar über den beiden Rädern für den groben Trieb. Die Mikrometerbewegung und Schaltvorrichtung ist an den Prismen F und P^ befestigt und kann durch Drehen an einem der Handräder R zur Grobeinstellung des Objektes in vertikaler Richtung bewegt werden. Zur Fixierung dienen die Schrauben K und K^. Der Dichtungsteller für die Befestigung der Gummimanschette trägt unten drei stählerne Zylinder (C) mit dem Muttergewinde für die Mikrometerschrauben. Diese Zylinder bewegen sich in den Hohl- zylindern (Büchsen) B: ebenso die Zahnräder, die auf den Mikro- 1. meterschrauben festsitzen. Diese laufen unten auf Stahlpfannen. Das Mikrometergewinde ist durch die Büchsen völlig verdeckt und so gegen jede Beschädigung geschützt. Die drei Zahnräder Z werden von dem zentral befindlichen Zahnrad y angetrieben, das auf einer gemeinschaftlichen Achse mit dem Schaltrad Seh in fester Verbin- dung ist. Auf dem Dichtungsteller ist der Objektträger leicht abnehmbar mit vier Schrauben von unten befestigt. Die Einstellung der Schnitt- dicke wird nun bewerkstelligt durch Verschieben des Zeigers Zg an der Skala sk., so daß sich der Hebel H zwischen 0 und dem ein- gestellten Skalenteil bewegt. 380 Berliner: Über ein verbessertes Geliirnmikrotom. XXVI, 3. Die Skaleneinteilung- reicht bis 50 Mikren ; jeder Teilstrich ent- spricht einem Zalin des Schaltrades Seh. Dieses hat 250 Zähne, die Mikrometerschrauben haben 0*5 mm Steigung, .mithin bedeutet jeder Skalenstrich eine Hebung des Objekttellers um '2 Mikren. Mittels eines außerdem angebrachten Schaltrades mit entgegen- gesetzt gerichteten Zähnen kann man mit Hilfe des Hebels H^ den Rücktransport auf das Ausgangsniveau des Objektträgers vornehmen. 2. Wir haben durch Montier ung des Objektträgers auf drei Mikrometerschrauben, die zwangsläufig von der zentralen Scheibe bewegt werden, die größt}mögliche Stabi- lität dieses Mikrotomteiles erreicht. Hierin sehen wir eine wesent- liche Verbesserung der bisherigen Konstruktionen. Auf die automatische Hebung des Objektträgers haben wir ver- zichtet, da sie bei so großen Schnitten als Mittel zur Zeitersparnis wolil kaum ins Gewicht fällt. Wie aus der Beschreibung hervorgeht , haben wir ferner auch auf die Verstellung der Schnittebene aus der Horizontalen verzichtet, da wir das Gehirn stets zwecks rascherer Einbettung in Scheiben XXVI, 3. Berliner: Über ein verbessertes Gehirnniikrütom. 381 von genau parallelen Sclmittflächen zu zerlegen pflegen (s. folgen- den Artikel). Die Verbindung des Trägers für den Objekttiscli mit der zum Schneiden unter Alkohol dienenden Wanne ist wie bei den anderen neueren Gehirnmikrotomen mittels einer Gummimanschette hergestellt. Das Ein- und Ausfließen des Alkohols geschieht durch eine Öflfnung des Dichtungstellers mit Ansatzrohr, an dem der Gummischlauch des Alkoholgefäßes (s. Abb. 1) befestigt wird. Durch Heben und Senken dieses Gefäßes wird die Wanne gefüllt und geleert. Diese Einrichtung bewährt sich besonders beim Kollodionieren zwecks Herstellung dauerhafter dünnerer Schnitte (10 bis 30 fj). Wir haben bisher bei so dünnen Schnitten die Kollodionage zwecks Ver- meidung von Sprungbildung beim Difi'erenzieren oder beim Auflegen der Schnitte stets angewendet. Unser Verfahren dabei ist folgendes : Nach Hartwerden des auf die Schnittfläche gegossenen Celloidius, das etwa 2 bis 3 Minuten in Anspruch nimmt, wird die Wanne durch Hochstellen des Alkohol- gefäßes (s. Abb. 1) gefüllt und dann der Schnitt gemacht. Das Gefäß wird danach sofort tiefgestellt, so daß der Alkohol während des Auffangens des neuen Schnittes ausfließt. Nun kann man den Celloidin- aufguß sofort daranschließen. Der Ablauf der drei Minuten, während deren das Celloidin eintrocknen muß, wird durch ein Klingelzeichen von einer durch Herrn Mechaniker Hempel modifizierten Weckuhr (die man beliebig für den Zeitraum von einer Minute bis einer Stunde einstellen kann) angezeigt. Diese Einrichtung hat den Vorteil , daß der am Mikrotom Arbeitende während der Verdunstung des Ätheralkohols sich ander- weitig, etwa mit Färbung oder Diff'erenzierung, Entwässerung von Schnitten, beschäftigen kann, so daß durch die Kollodionage nicht allzuviel Zeit verloren geht, anderseits zu starkes Eintrocknen ver- mieden wird. Die eben beschriebene Durchführung des Kollodionageverfahrens erscheint uns zweckmäßiger, als die bei dem neuen BECKERSchen Tauchmikrotom, weil die dort immer wieder nötige Lageveränderung des Objekttisches dabei unterbleibt. Mit diesem Mikrotom, das nur von einer Person bedient zu werden braucht, haben wir große Schnitte, Frontalschnitte durch beide Groß- hirnhemisphären, durch die Kleinhirnbrückengegend usw. von 10 bis 30 u hergestellt: Auch auf diesem gelingt, gute Einbettung natür- lich vorausgesetzt, jeder Schnitt. :^82 Berliner: Methode zur Zerlegung des gehärteten Gelnrns. XXVI, 3. Die Schnitte sind frei von Riefen und auch sonst von völlig einwandfreier Beschaffenheit, [Eingegangen am 4. August 1909.] [Aus der Klinik für psychische und nervöse Krankheiten zu Gießen.] Methode zur Zerlegung des in Mtillerscher Flüssigkeit p-ehärteten Gehirns in dünne Scheiben. Von Privatdoz. Dr. K. Berliner in Gießen, Hierzu eine Textabbildung. Um frische oder gehärtete Gehirne durch möglichst parallele Schnitte in Scheiben zu zerlegen, ist seit einer Reihe von Jahren in unserer Klinik ein Apparat im Gebrauch, der auf Anregung von Herrn Prof. Sommer durch Herrn Mechaniker Hempel ausgeführt wurde. Dieser Api)arat zeigt folgende Konstruktion (s. Fig.) : Das zu schneidende Gewebsstück ruht auf einem Schlitten (Seh) ^ der zwischen zwei Holzleisten (X) mit Zentimetereinteilung verschiebbar ist. Auf den Führungsschienen (L) stehen beiderseits je zwei parallele Führungswalzen (F)^ zwischen denen das Messer (wie auf dem Bilde die Laubsäge) geführt wird , so daß es die nötige genau vertikale Stellung erhält und bei jedem Schnitte die gleiche Ebene inne- gehalten wird. Das zu schneidende Gehirn wird zwischen die beiden auf dem Schlitten befestigten Blätter geklemmt. Benutzt man bei Zerlegung des in Müller scher Flüssigkeit oder in r)prozentigen Kai. bichrom. gehärteten Gehirns in dünne Scheiben — zwecks Beschleunigung der Einbettung oder zur nachträglichen Behandlung nach Marchi — das Messer, so kommt es allerdings XXVI, 3. Berliner: Methode zur Zerlegung des gehärteten Gehirns. ;}ö; häufig vor, daß von der abzuschneidenden dünnen Scheibe Stückchen^ besonders Windungsquerschnitte, losbrechen und auch sonst Sprünge entstehen. Um dies zu vermeiden, kann man sich einer großen Laubsäge bedienen , deren Anwendung zu diesem Zwecke ich vor einigen Jahren im Laboratorium der Breslauer psychiatrischen Klinik (durch 0. Förster) kennen lernte. Zur Herstellung ganz paralleler Schnittflächen kombiniere ich daher d a s L a u b s ä g e v e r f a h r e u mit der Anwendung des oben beschriebenen Apparates, wie dies in der Figur dargestellt ist. Das zu zerlegende Gewebsstück wird dabei zwischen zwei Glasplatten festgehalten. Wählt man ein genügend dünnes Laubsägeblatt (das abgebildete ist zwecks deutlicherer Demonstration dicker gewählt), so kann man sehr dünne Scheiben des gehärteten Materials herstellen , ohne daß Stückchen abbröckeln. Durch das Zersägen geht bei richtiger Aus- führung der Methode nur wenig Gehirngewebe verloren. Die in Kai. bichrom.- Lösung vom „Sägestaub" gereinigte Schnittfläche ist stets eben und glatt. 384 Tafner: Zeichnen auf einer durchsichtigen Zeichenfläche. XXVI, 3. Die eben mitgeteilte Methode erweist sich als sehr brauchbar und ist eine willkommene Ergänzimg der die Herstellung von Sclmitt- serien vorbereitenden Maßnahmen. [Eingegangen am 4. August 1909.] Das Zeichnen auf einer durchsichtigen Zeichentläche. Von Gymn.-Prof. Dr. H. Tafner in Besztercebänj^a. Der Gedanke auf einer durchsichtigen, oder wenigstens durch- scheinenden Zeichenfläche zeichnen zu können, ist nicht neu. Es wurde zuerst von Karting im Jahre 1866 empfohlen^. Er empfiehlt nämlich zur Anfertigung mikroskopischer Zeichnungen sein tragbares Sonnenmikroskop , auf dessen Mattscheibe ersichtliches Bild auf ge- öltem Papier nachgezeichnet wurde. Und dem seit längerer Zeit empfundenen Bedürfnis, auf einer schwarzen Zeichenfläche mit einem harten und spitzen Stift zeichnen zu können, wollte Oreteur im Jalire 1880 dadurch entgegenkommen, daß er mit Hilfe einer Metall- spitze auf einer Gelatineplatte zeichnete. Die so verfertigte Zeich- nung mußte dann auf lithographischem Wege vervielfältigt werden^. Das Zeichnen auf einer durchsichtigen Zeichenfläche ist heut- zutage durch Einführung und Verbreitung der Tandler sehen und Edinger sehen Zeichenapparate wieder aktuell geworden. Die Vor- teile des Zeichnens des projektierten Bildes sind mit den modernen intensiven Lichtquellen vollkommen ausnützbar, aber nicht wenige Schwierigkeiten bietet das Zeichnen des projektierten Bildes infolge der Schattenbildung. ObAvohl der von der zeichnenden Hand ge- worfene Schatten von keinem hindernden Einfluß auf das Zeichnen ist, erschwert, oder verhindert unter Umständen der von der Spitze des Bleistiftes geworfene Schatten das genaue Zeichnen. Die schädliche ^) ApÄTiiv, Die Mikrotechnik der tierischen Morphologie, II. Abt. XXVI, 3. Tafner: Zeichnen auf einer durchsichtigen Zeichenfläche. 385 Wirkung des geworfenen Schattens beeinflußt das genaue Zeichnen um so mehr , je feiner und subtiler die abzuzeichnenden Elemente sind. Diese Schattenbildung zu verhindern, ist nur eine Möglichkeit vorhanden , das projizierte Bild nicht in auffallendem , sondern in durchfallendem Lichte zu betrachten, wie es von Karting im Jahre 1866 und später von Vanghetti im Jahre 1893 empfohlen wurde. Die beiden Autoren zeichneten das mikroskopische Bild, wie ich es schon erwähnt habe, auf die Mattscheibe des mikrophotographischen Apparates, oder auf dem daraufgelegten, geölten Papier. Zum Durch- sichtigmachen des Papieres ist anstatt Öl auch Xylol oder Benzol verwendbar ; nach der Verflüchtigung des Mediums wird das Papier wieder undurchsichtig. Anstatt dieser Methode empfehle ich die Anwendung des CRETEURSchen Verfahrens, d. h. das Zeichnen mit einer Nadel auf eine Gelatinefolie, die auf der Mattscheibe aufliegt. Die vollkommen durchsichtige , dünne Gelatinefolie gestattet das ge- naueste Nachzeichnen des mikroskopischen Bildes ohne parallaktische Abweichung. Anstatt des Bleistiftes bedienen wir uns feinspitziger, dickerer und dünnerer Nadeln ; mit Hilfe derselben sind die Linien in die Gelätinefolie hineinzukratzen. Je dünnere Nadeln benützt werden, desto feiner werden die Linien ausfallen. Sehr dicke (0*5 mm und darüber) Linien oder größere Flächen sind von zahlreichen, sehr dünnen Linien zusammenzusetzen (Radierung). Übrigens, wer mit der Feder oder mit dem harten Bleistift zu zeichnen imstande ist, der wird nach einigen Proben auch mit dieser Manier vertraut sein. Die Gelatinefolie ist von der Sorte zu nehmen, welche von dem Kupferstecher gebraucht wird. In jeder Zeichenwaren -Handlung ist sie zu bekommen. Die in der Gelatinefolie eingekratzten Bilder sind verschieden- artig verwendbar. Wenn die Gelatinefolie mit Graphit- oder Rötelpulver eingerieben wird , erscheinen die Linien dunkel auf durchsichtigem Grund, und das Bild ist wie ein photographisches Negativ zum Kopieren bereit. Wenn zur Anfertigung der Kopien ein negatives Lichtdruck- verfahren (negativer Eisenblauprozeß, Tintenprozeß, Anilindruck oder am einfachsten das Askauverfahreu) benützt wird, bekommt man dunkle Linien auf weißem Grunde, im widrigen Falle erscheinen weiße Linien auf dunklem Grunde. Viel feinere und wertvollere Kopien bekommt man aber mit Hilfe mechanischer Vervielfältigung. Die Gelatineplatte ist mit Rötel- pulver einzureiben, die überflüssige Farbe ist mit einem Wattebausch Zeitschr. f. wiss, Mikroskopie. XXVI, 3. 25 386 Tafner: Zeichnen auf einer durchsichtigen Zeichenfläche. XXVI, 3. so weit abzuwischen, daß die Farbe nur in den gekratzten Linien vorhanden bleibe. Die so vorbereitete Gelatineplatte ist mit der Bildseite auf ein, mit Wachspaste eingeriebenes, dickes, glattes, schwach geleimtes Papier zu legen (Whatman: Aquarellpapier, Joyson: Drawing paper usw.) und beide mit Hilfe einer Satinier- maschine oder Kopierpresse unter mäßigem Drucke zusammenzupressen. Durch dieses Verfahren werden die Rötelkörnchen mit der Wachs- paste in innere Berührung gebracht, und nach dem Abziehen der Gelatinefolie dadurch zurückgehalten, so, daß das Bild auf das Papier übertragen ist. Um das übertragene Bild zu fixieren, erwärmt man das Papier vorsichtig bis zum Schmelzpunkte der Wachspaste. Die flüssig gewordene Paste wird samt der Farbe vom Papier aufgesaugt und nach dem Erkalten liegen die Farbenkörnchen zwischen den Papierfasern so fest eingebettet, daß sie auch mit dem Radiergummi nicht zu entfernen sind. Wenn das Papier gehörig dick war (dickes Zeichenpapier) , so wird es von der aufgesaugten Wachspaste nicht durchsichtig. Von einer Gelatineplatte sind 10 bis 15 gute Abdrücke zu verfertigen, die nachfolgenden werden immer wertloser. Die Wachspaste wird folgenderweise bereitet : 40 g gelbes Wachs und 70 g Kolophonium werden in einer Schale zusammengeschmolzen und mit so viel rektifiziertem Terpentinöl versetzt, daß eine weiche Paste entstehe. Mit dieser Paste ist das Papier dünn, aber gleich- mäßig einzureiben. Um dem Einstrich eine größere Gleichmäßigkeit zu geben, setzen wir auf die eingeriebene Papierfläche eine polierte Metall])latte und pressen die beiden mäßig zusammen. Die über- flüssige Paste rinnt neben der Metallplatte heraus. Die etwa vorkommenden Fehler und deren Ursache : 1) Papier und Gelatineplatte ver- schieben sich gegenseitig während des Druckes. Verschwommene Kopien. 2) Papier und Gelatineplatte kleben nach dem Drucken fest zusammen. 3) Die Linien verzeichnen sich wäh- rend dem Erwärmen des Papieres. 4) Das Papier wird nach dem Er- wärmen ganz oder teilweise durch- sichtig. Ursache: Zuviel Paste. Ursache: Zu starkes Drucken oder zu dicke, klebrige Paste. Ursache: Zuviel Paste. Ursache: Zu dünnes Papier. Die nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten Zeichnungen sind mit den einfachsten graphischen Methoden zu vervielfältigen. XXVI, 3. Ig natowsky: Neuerungen am Leitzschen Spiegelkondensor. 387 Eine dritte Art der Verwendimg der auf Gelatinefolie ver- fertigten Zeichnung ist die, nach der die Zeichnung auf eine Kupfer- platte übertragen, und die mit Säuren geätzte Kupferplatte zum Drucke direkt gebraucht wird. Wer mit der Kunst, Kupferstiche herzustellen, vertraut ist, kann die Kupferplatte selbst behandeln; wer nicht über die gehörige Zeit imd Mühe verfügt, kann die Kupferplatte durch einen Kupferstecher herstellen lassen. Besztercebänya, den 29. Juli 1909. [Eingegangen am 3. August 1909.] Einige Neuerungen am Leitzschen Spiegel- kondensor. Von W. V. Ignatowsky in Berlin. Hierzu drei Textfiguren und eine Tafel (Tab. III). Der LEiTzsche Spiegelkondensor besteht bekanntlich (vgl. diese Zeitschr. Bd. XXV, p. 66) aus zwei spiegelnden Flächen, wie dies Figur 1 noch einmal in Erinnerung ruft. Wegen des Hohlraums ist es nicht möglich, diesen Kondensor aus einem Stück herzustellen, sondern man muß ihn irgendwo teilen und die beiden Stücke aneinander kitten. Früher (Fig. 1) geschah dies durch eine Ebene, die die äußere spiegelnde Fläche zerschnitt. Bei der technischen Ausführung kann es geschehen, daß beim Zusammenkitten die beiden Teile der äußeren Fläche nicht genau aneinander passen. Hierdurch war es leicht möglich, daß beide Teile nicht eine Fläche bildeten, sondern Stücke zweier verschiedenen Flächen mit etwas verschieden liegenden Mittelpunkten. Infolge- dessen verliefen die Strahlen in Wirklichkeit bisweilen anders als sie sollten. 25* 388 Ignatowsky: Neuerungen am Leitzschen Spiegelkondensor. XXVI, 3. Auf diesen Fehler hat bereits H. Siedentopf hingewiesen (vgl. diese Zeitschr. Bd. XXV, p. 273) und zugleich in Figur 13 in ver- größertem Maßstabe die Abweichung der beiden Teile des Leitz- schen Spiegelkondensors von der gemeinsamen Kugelfläche und in Figur 11 den hierbei tatsächlich beobachteten Strahlengang gezeigt. Dieser Übelstand ist inzwischen beseitigt worden, so daß nun- mehr der tatsächliche Strahlengang mit dem theoretischen überein- stimmt. Es genügt ein Blick auf die Figur 2, um sofort zu ersehen, wo- rin die Verbesserung in der Ausführung des Leitz sehen Kondensors besteht. Es wird nämlich jetzt in dem oberen Teil I (Fig. 2) eine Kugelfläche e c e' c' eiugeschliff'en, in welche der Teil II wie eine 1. 2. gewöhnliche Linse eingekittet wird. Dadurch ist erzielt worden, daß die äußere spiegelnde Fläche unzerschnitten bleibt und als Ganzes bearbeitet werden kann. Hierdurch wird die Genauigkeit der Aus- führung wesentlich erhöht. Beobachtet man jetzt den Strahlengang im neuen Kondensor mit Hilfe einer Küvette mit fluoreszierender Flüssigkeit, so wie es im Artikel von H. Siedentopf angegeben ist, oder noch besser mit Hilfe eines fluoreszierenden Uranglases mit entsprechender Brechung, so erhält man ein Resultat, welches wohl ziemlich strengen An forderimgen genügt. Der beobachtete Strahlengang wurde mikrophotographisch auf- genommen (Fig. 3, Taf. IIIj. Ein Vergleich dieser Figur mit Figur 2 zeigt, daß der beobachtete Strahlenverlauf mit dem theoretischen überein- stimmt. ^S^achdem die Strahlen durch den Punkt P (Fig. 2) gegangen XXVI, 3. Ignatowsky: Neuerungen um Leitzschen Spiegelkondensor. 339 sind, laufen sie wieder auseinander, mit einer Apertur, welche der- jenigen entspricht, mit welcher die Strahlen zum Punkte P hinzielen. Genau dasselbe ist auf Figur 3 ersichtlich. Von einer Teilung des Büschels wie in Figur 11 des Artikels von H. Siedentopf kann nicht mehr die Rede sein. Die Strahlen konvergieren fast genau nach dem Brennpunkte, um von dort wieder regelmäßig zu diver- gieren ^ Außer der in Figur 2 dargestellten Form, hat der LEixzsche Spiegelkondensor insofern eine Änderung erfahren, als er nicht nur A' //B KP/' als Dunkelfeldkondensor, sondern zugleich als gewöhnlicher Kondensor gebraucht werden kann. Zu dem Zwecke wird er außer der in Figur 2 dargestellten Form auch in einem größeren Maßstabe aus- geführt (Fig. 4). Trotzdem kann er noch bequem in die Schieb- hülse des unter dem Tisch befindlichen Kondensorhalters eingeschoben werden. Durch die größere Ausführung ist in dem Zwischenraum zwischen den Teilen I und IV (Fig. 4) genügend Platz gewonnen, um zwei Linsen // und III dort unterzubringen, resp. aufzukitten. Der Ge- brauch dieses Kondensors ist sofort aus der Figur 4 ersichtlich. ^) Vgl. die Diskussion, anschließend an den Vortrag von H. Sieden- topf in der 81. Naturforscherversammlung in Salzburg (Physik. Zeitschr.). 390 Ignatowsky: Neuerungen am Leitzschen Spiegelkondensor. XXVI, 3. Klappt man die Blende K aus, so ist der Kondensor als gewöhn- licher Kondensor zu gebrauchen. Klappt man die Blende K ein, so kann er als Dunkelfeldkondensor verwandt werden. Auch hier, wie bei dem kleinen Kondensor (Fig. 2) ist die äußere spiegelnde Fläche a h aus einem Stück gebildet und bietet deshalb dieselben Vorteile, wie bei dem kleinen Kondensor. Zum Schluß möchte ich noch einiges zu dem bemerken, was Herr H. Siedentopf in bezug auf die Anwendung von Immersions- systemen bei der Dunkelfeldbeobachtung erwähnt hat (1. c. p. 280 bis 281). Es zeigt sich nämlich, so weit ich dies beobachtet habe, daß bei Anwendung von Immersionssystemen und zwar von apo- chromatischen, bedeutend bessere Resultate erzielt werden können, als bei Anwendung von apochromatischen Trockensystemen. Die Abbiendung innerhalb des Systems muß vorsichtig gemacht werden und kann selbstverständlich nur von der Werkstatt aus- geführt werden. Bei sorgfältiger Abbiendung, und zwar an zwei, drei Linsen kann jegliche sichtbare Reflexion innerhalb der Linsen vermieden werden. Daß dies der Fall ist, ersieht man daraus, daß der Untergrund bei der Beobachtung vollständig schwarz ist und die Objekte in einer Brillanz erscheinen, die durch ein Trockensystem nie zu erreichen ist. Auch ist es bei sorgfältiger Abbiendung nicht nötig, die Apertur des Objektives kleiner als 0,95 zu machen, was beinahe dem theoretischen Wert entspricht, denn die inneren Strahlen d^ P, b P (Fig. 2) haben eine Apertur von etwa 1,0. Alle meine Untersuchungen habe ich mit einer solchen An- ordnung gemacht und ich möchte behaupten, daß für feinere Unter- suchungen z. B. zur Beobachtung von Geißeln, nur eine solche An- ordnung zu empfehlen wäre. [Eingegangen am 9. Oktober 1909.] Zeitschrift für wiss. Mikroskopie Bd. XXVI. Taf. III. Fig. 3. Photographische, vergrößerte Aufnahme der aus dem Spiegelkondensor austretenden Strahlen. Aus obiger Abbildung ersieht man deutlich die äußerst präzise Strahlenvereinigung. Der Abstand vom Kreuzungs- punkt bis zum unteren Rand entspricht der Dicke des Objekt- trägers. Die Aufnahme ist mit Hülfe eines fluoreszierenden Uran- glases, von entsprechender Brechung, angefertigt worden. Das Uranglas wird auf den Spiegelkondensor aufgesetzt und durch einen Tropfen Zedernöl optisch mit ihm verbunden. Der Strahlengang wird von der Seite aufgenommen. Unter- halb des Kondensors befindet sich ein Spalt, dessen Längs- richtung in der Ebene der Abbildung liegt. XXVI, 3. Siedentopf: Über ultramikroskopische Abbildimg. 391 Über ultramikroskopische Abbildung. Von H. Siedentopf in Jena. (Vortrag gehalten auf der 81. Vers. Deutscher Naturforscher und Ärzte zu Salzburg in der physikal. Sektion am 20. Sept. 1909.) Mit 6 Figuren im Text und 2 Tafeln (Tab. IV u. V). 1. Anwendungsbereich des Ultramikroskops nach Siedentopf und Zsigmondy. Die ultramikroskopische Methode der Seitenbeleuchtimg ver- mittels Abbildung eines Spaltes im Präparat (1) hat sich für die Unter- suchung von Kolloiden als wirksam erwiesen. Für Kolloide in fester Form, z. B. gefärbte Gläser oder gefärbte Kristalle, wird man kaum eine leistungsfähigere Methode angeben können. Das hat seinen Grund darin, daß infolge der Abbildung des Spaltes in dicken Objekten von selbst ein beleuchteter optischer Dünnschnitt (2) entsteht , also die Herstellung von Dünnschliffen , wie sie andere Methoden erfordern würden, vermieden wird. Das ist aber von ent- scheidender Wichtigkeit, da so geringe Schichtdicken von 1 bis 2 ^, wie sie kontrastreiche Dunkelfeldbeleuchtungen erfordern, bei Dünn- schliffen eben nicht mehr mit der gleichfalls nötigen kritzchenfreien, auspolierten Oberfläche hergestellt werden können. Handelt es sich aber um kolloidale Lösungen, so hat man den Vorteil , keine besonderen Präparate zwischen Objektträger und Deckglas herstellen zu müssen, da man in einer relativ geräumigen Küvette schnell und bequem verschiedene Flüssigkeiten hintereinander prüfen kann. Wenn also bei der ultramikroskopischen Untersuchung kolloidaler Lösungen die Bedingung der leichten Ausiveehselharkeit der verschiedenen Flüssigkeiten gestellt wird, so wird man auch bei diesen keine bessere Methode finden können. Immerhin ist die Forderung der leichten Auswechselbarkeit der Lösungen nicht immer notwendig, so daß man auch auf andere, zum 392 Siedentopf: Über ultramikroskopische Abbildung. XXVI, 3. Teil sogar einfachere Weise eine wirkungsvolle Dimkelfeldbeleuchtung im Mikroskop als Vorbedingung für die Sichtbarmachung von Ultra- mikronen erzielen kann. Die erforderliche dünne Schicht muß man sich dann entweder in üblicher Weise zwischen gewöhnlichen Objekt- trägern und Deckgläsern herstellen, oder man kann sich besonderer Kammern bedienen, die durch ihre Form die mechanische Einhaltung der notwendigen geringen Schichtdistanz garantieren. 2. Dunkelfeldbeleuchtung vermittels Zentralblende im Objektiv und deren Nachteile. Von jenen anderen Methoden erreicht eine die Dunkelfeld- beleuchtung dadurch, daß im Mikroskop-Ob j ekti v eine Blende angebracht wird, welche die zentrale Partie des Objektivs abblendet und die so im Verhältnis zur numerischen Apertur der Beleuchtung dimensioniert ist, daß sie das direkte beleuchtende Licht abfängt (3). Es ist klar, daß die Apertur der Beobachtung hierbei erheblich kleiner sein muß , als die des zur Beleuchtung dienenden Systems. Besonders wirksam ist diese Blende au der Front^nse von Mikroskop- Objektiven, man kann sie aber auch, wenn die zwischen den Linsen entstehenden katadioptrischen Zwischenbilder nicht durch Verschleie- rung des Sehfeldes stören, hinter dem System einhängen. Für die Abbildung des Objekts entstehen bei der Methode der Dunkelfeldbeleuchtung durch zentrale Abbiendung des Objektivs zwei prinzijjielle Nachteile. Erstens wird durch die Diaphragmierung des Objektivs die Helligkeitsverteilung in den Beugungsscheibchen, welche wir als Bilder von Ultramikronen erhalten, sehr merklich geändert. Das normale Beugungsscheibchen ist bekanntlich ein rundes Licht- scheibchen von merklichem Durchmesser, das von abwechselnd hellen und dunklen Hingen umgeben ist, welche in nahezu gleichen Ab- ständen einander folgen. Die HeHigkeit der Ringe nimmt mit ihrem Durchmesser rapid ab. In Figur 1 ist auf der rechten Seite die Helligkeit im normalen Beugungsscheibchen als Funktion des Ab- standes von der Mitte desselben gezeichnet. Dieses Lichtgebirge gilt für selbstleuchtende Teilchen, für nicht-selbstleuchtende Teilchen gilt ein ähnliches, aber immerhin etwas anderes Gesetz (4). Legen wir dem zentralen Fleck die Helligkeit Eins bei, so wird die des ersten hellen Ringes nur ^597 die des zweiten nur ^j^^q dieser Helligkeit (5). Auf der linken Seite von Figur 1 ist das XXVI, 3. Siedentopf: Über ultramikroskopische Abbildung. 393 Lichtgebirge gezeichnet, das die Helligkeitsverteilimg im Beugungs- scheibchen von der Mitte nach dem Rand zu darstellt, wenn das Objektiv durch eine zentrale Blende diaphragmiert ist (6). Die Werte gelten für den Fall, daß die zentrale Blende gerade die Hälfte der Öffnung verdeckt. Die Helligkeit des zentralen Maximums wird nur etwa die Hälfte der für volle Öffnung geltenden. Dagegen ist die Intensität in den Seitenspektren gestiegen, derart, daß sie im ersten hellen Ringe ^/^q und im zweiten ^/^q von der Intensität der Mitte hat. So wird also die Helligkeit des ersten Seitenringes im Verhältnis zum zentralen Fleck etwa wie 6 : 1 gesteigert bei Ab- deckung der halben Öffnung gegenüber der Intensitätsverteilung im Beugungsscheibchen bei voller Öffnung. ringförmige Öffnung (Zentralblende im Objektiv) ^/WO '/^ö r- I ' I I T — T I — 1 — 1^^ I — I — I — I — I — l^-^i — n-i 1 I volle Öffnung ^39 Vzw Helligkeitsverteilung im Beugungsscheibchen. Ein ähnlicher Intensitätsverlauf wie bei punktförmigen Objekten macht sich bei der Abbildung von Kanten, Nadeln, Bakterien und dergl., also linearen Gebilden bemerkbar, wo wir parallel zur Kante verlaufende Beugungsstreifen in der Abbildung erhalten, die bei zentraler Abbiendung des Objektivs in störender Weise an Licht- stärke zunehmen, so daß solche Objekte doppelt und dreifach er- scheinen. Ein zweiter Nachteil der zentralen Blende im Objektiv be- steht darin, daß durch die Blende eine Änderung des Auflösungs- vermögens bewirkt wird. Figur 2 ist bestimmt, diese Verhältnisse zu erläutern. Im oberen, linken Teil der Figur gibt der Kreis schematisch die Öffnung des Objektivs an und der zentrale Fleck innerhalb des Kreises die Dunkelfeldblende des Objektivs. Wir denken uns nun 394 Siedentopf: Über ultramikroskopische Abbildung. XXVI, 3. ein Objekt, das ans parallelen Streifen von bestimmtem Abstände besteht wie es schematisch in Fignr 2 oben rechts gezeichnet ist. Der Streifenabstand sei so gewählt, daß dieses Gitter bei zentraler Beleuchtung außer dem zentralen Maximum links und rechts davon je zwei Seitenspektren entsendet, die von dem Objektiv aufgenommen werden können. Das zentrale Maximum wird nun durch die Dunkel- feldblende im Objektiv abgehalten, zur Bildwirkung können nur die beiden Paare von Seitenspektren beitragen, die in der hinteren Brennebene des Objektivs erscheinen. Es ist nun ein bekannter Satz aus der Abbe sehen Theorie der mikroskopischen Bilderzeugung, daß man immer dann die Gitterdistanz richtig abgebildet bekommt. 2. Änderung des Auflösungsvermögens durch Zentralblende im Objektiv. wenn mindestens zwei aufeinanderfolgende Spektren aus dem ganzen Beugungsfächer im Bilde wirksam werden. Dagegen fällt die Gitterdistanz doppelt so fein aus, als wie sie in Wirklichkeit ist, wenn man durch Abbiendung an den Büscheln des Beugungsfächers dafür sorgt, daß von den Spektren immer abwechselnd das eine aus- geblendet und das folgende zugelassen wird. Wenn wir nun bei dem zuerst gedachten Gitter im Bilde die richtige Streifendistanz bekommen, so wird das nicht mehr der Fall sein, wenn das Gitter als etwas feiner vorausgesetzt wird. Dann rücken bekanntlich die Beugungsspektren weiter auseinander, so daß jetzt beispielsweise nicht mehr, wie in Figur 2 oben, links und rechts vom zentralen Maximum je ein Paar Beugungsspektren erscheint, sondern das äußere Spektrum jedes Paares wird von einer bestimmten Gitter- XXVI, 3. Siedentopf: Über ultramikroskopische Abbildung. 395 feinbeit an außerhalb der Objektivöflfnung fallen (Fig. 2 unten). Vom Objektiv werden also bei zentraler Beleuchtung nur links und rechts je ein Seitenspektrum aufgenommen, während die Dunkel- feldblende das zentrale Maximum fortnimmt. Dann kommt aber im Bilde nicht mehr die Interferenz zweier aufeinanderfolgender Spektren zur Wirkung, da eben das mittlere fehlt, und daher muß ein doppelt so feines Gitter erscheinen, als wirklich vorhanden ist. Wir können leicht in einfacher Formel angeben, bei welcher Streifenfeinheit dies auftreten muß. Bekanntlich wird das Auflösungs- vermögen bei zentraler Beleuchtung, die ja in unserm Falle vorliegt, durch den Ausdruck d = X I 3l gegeben, worin ö die Streifen- distanz, d. h. den Abstand korrespondierender Punkte des Gitters ist, 1 die Wellenlänge und a die numerische Apertur des Objektivs. Solange nun ^ > 2 A / a ist, wird durch die zentrale Dunkelfeldblende im Objektiv an der richtigen Abbildung des Gitters nichts geändert. Dagegen müssen alle Gitter, deren Streifenabstand zwischen 2/a und 2^/a liegt, doppelt so fein, als sie wirklich sind, abgebildet werden. Diese beiden Nachteile, das störende Ansteigen der Helligkeit in den seitlichen Beugungsringen resp. Streifen bei punktförmigen resp. linearen Objekten und ferner die Änderung des Auflösungs- vermögens, zufolge deren die Grenze eines noch richtig abgebildeten Gitterabstandes auf den doppelten Betrag rückt, wie er für volle Öffnung gilt, müssen die Verwendbarkeit dieser Methode einschränken. Als Vorteil bleibt ihr nur eine gewisse Fähigkeit, auch durch dickere Präparate von 10 bis 100 /i hindurch in manchen Fällen eine Dunkel- feldabbildung zu vermitteln, wo andere Methoden vielleicht versagen (7). 3. Dunkelfeldbeleuchtung durch einseitig schiefes Lieht und der dabei entstehende Azimutfehler. Die Methode der Dunkelfeldbeleuchtung durch Zentralblende im Objektiv ist dadurch charakterisiert, daß die beleuchtenden Strahlen eine geringere Apertur haben, als die Strahlen, welche die Ab- bildung vermitteln. Außer dieser Methode gibt es aber noch eine andere , die gewissermaßen umgekehrt operiert. Sie benutzt be- leuchtende Strahlen von höherer Apertur, während die Abbildung durch Strahlen von geringerer Apertur, als der Beleuchtung zukommt, vermittelt wird. ;j96 Siedentopf: Über ultramikroskopische Abbildung. XXVI, 3. Auf diese Weise wurde schon die älteste mikroskopische Dunkel- feldbeleuchtung angeordnet. Bekanntlich entstand die erste Dunkel- feldbeleuchtung von Reade 1837 aus dem Bestreben, durch größere Schiefe der Beleuchtung das Auf lösungsvermögen zu steigern (8). Denn es wird für ein Objekt, das aus äquidistanten Strichen be- steht, bei schiefer Beleuchtung die kleinste noch abgebildete Gitterdistanz (5 = l/aQ-j-a^,, worin a^ die wirksame Apertur des Objektivs und a^j die der Beleuchtung, also des Kondensors be- zeichnet (9). Durch größere Schiefe der Beleuchtung a^^ wird der Wert des Nenners vergrößert und der ganze Bruch , also auch die Grenze d verkleinert. Dieser Verbesserung des Auflösungsver- mögens ist aber eine ganz bestimmte Grenze gesetzt. Sie wirkt nur so lange, als die numerische Apertur der wirksamen Beleuchtung kleiner oder höchstens gleich der Apertur des Objektivs ist. Der Minimalwert der auflösbaren Gitterdistanz wird erreicht bei (5=2/2aQ, also für den Fall, daß aj, = aQ ist. Dann ist die Beleuchtung so schief, daß sie gerade noch von den Randzonen des Objektivs auf- genommen werden kann. Bei noch schieferer Beleuchtung entsteht plötzlich das positive Bunkelfeldbild ^ aber eine Verbesserung des Auflösungsvermögens findet weiterhin nicht mehr statt. Im Gegenteil, es muß sogar sinken, denn die Randzonen des Objektivs nehmen für ^y^ = a^ im negativen Hellfeldbilde auf der einen Seite das Haupt- maximum und auf der anderen das erste Seitenspektrum gerade noch auf. Bei noch schieferer Beleuchtung entsteht das positive Dunkelfeldbild, d.h. das Hauptmaximum wird nicht mehr auf- genommen, sondern nur noch das eine Seitenspektrum. Durch ein einziges Seitenspektrum in der hinteren Brennebene des Objektivs kann aber in der Bildebene des Mikroskops keine Struktur mehr ab- gebildet werden. Die Schiefe der Dunkelfeldbeleuchtung kann einen Grenzwert nicht überschreiten, der durch den kleinsten Brechungsexponenten gegeben wird, den eine der Substanzen, die zwischen Kondensor und Objektiv liegen, besitzt. Dies nutzte 1856 schon Wenham in einer besonderen Anordnung aus, indem er statt Luft Öl zwischen seinem Prisma für schiefes Licht und dem Objektträger anbrachte und durch diese Immersion unter dem Objektträger mit Strahlen von höherer Apertur als Eins beleuchtete (10). Ist das Präparat zwischen Objektträger und Deckglas kein sogen. Trockenpräparat, und grenzt ferner die Oberseite des Deckglases an Luft, so tritt von selbst für XXVI, 3. Siedentopf: Über ultramikroskopische Abbildung. 397 alle Trockensysteme infolge der Totalreflexion am Deckglase Dunkel- feldbeleuchtung ein, wenn eben mit Strahlen von höherer Apertur als Eins beleuchtet wird. Die WENHAMSche Methode ist übrigens später noch öfter wiederentdeckt worden, so von Woodward, Hyde, Cotton und MouTON, ScARPA, DöRiNCKEL, Seddig (8). Für lineare Objekte hat diese Methode ebenfalls einen prinzipiellen Nachteil. Es besteht nämlich eine sehr merkliche Abhängigkeit der Sichtbarmachung vom Azimut der Be- leuchtung ; nur wenn dieses ziemlich genau senkrecht zur Kante steht, kann diese in merklichem Maße Licht abbeugen. Bilder von Plankton und Bakterien, die ich vor kurzem veröffentlicht habe (11), sind geeignet, diese Abhängigkeit zu demonstrieren. Sie besteht nicht bloß im durchfallenden Licht, sondern auch im auffallenden. So erscheint z.B. auf einer episkopisch schief beleuchteten polierten Holzplatte die Maserung bei senkrechter Draufsicht viel heller in derjenigen Plattenstellung, wo die Maserung senkrecht zum Azimut der Beleuchtung verläuft. Die Prismen fürDunkelfeldbeleuchtung vermögen also bei linearen Objekten jeweils nur bestimmte Richtungen sichtbar zu machen. Daher steht dieser Azimutfehler einer weiteren Benutzung solcher Ein- richtungen im Wege, zumal andere Konstruktionen ihn leicht vermeiden. 4. Dunkelfeldbeleuchtung durch Zentralblende im Kondensor und der Kardioidkondensor. Der Azimutfehler der Beleuchtung wird vermieden, wenn man die Seitenbeleuchtung allseitig anordnet, indem man Kondensoren von hoher Apertur (bis etwa 1*4) benutzt, die zentral bis auf die Apertur Eins abgeblendet sind. Das läßt sich am einfachsten bei dem gewöhnlichen Abbe sehen Immersionskondensor von 1*4 Apertur bewerkstelligen (12). Besonders geeignet sind ferner der Dunkelfeld- kondensor nach Stephenson, derParaboloidkondensor nach Wenham (8) und der aplanatische Dunkelfeldkondensor nach W. v. 1gnatowsky(13). Diese drei Dunkel feldkondensoren unterscheiden sich durch den Grad ihrer Strahlenvereinigung und damit durch ihre Lichtstärke (14). Der Stephenson -Kondensor, neuerdings als Spiegelkondensor von Reichert (15) bekannt, hat die größten Aberrationen und infolge- 398 Sied«fentopf: Über ultramikroskopische Abbildung. XXVI, 3. dessen die geringste Lichtstärke. Dafür besitzt er eine größere Un- abhängigkeit gegenüber der Objektträgerdicke. Freilich macht sich außerhalb der Mitte des beleuchteten Sehfeldes infolge der Ab- errationen des Kondensors leicht ein Azimutfehler in der Beleuchtung kenntlich. Die von Wenham 1856 angegebenen Paraboloid - Konden- soren (8) waren früher nicht sonderlich leistungsfähig, neuerdings werden sie aber infolge eines verbesserten Herstellungsverfahrens in sehr brauchbarer Form geliefert, so daß sie im Grade der Strahlen- vereinigung dem SxEPHENSON-Kondensor erheblich überlegen sind (16). Der aplanatische Dunkelfeldkondensor nach W. v. Ignatowsky sollte theoretisch die beste Strahlenvereinigung aufweisen. In praxi war dies infolge eines Konstruktionsfehlers, auf den ich früher bereits hingewiesen habe (14), nicht der Fall. Seit 1908 werden aber nach meinen Angaben von Zeiss in Jena wesentlich verbesserte Formen eines solchen Kondensors mit größter Sorgfalt ausgeführt, die nicht bloß theoretisch, sondern auch 'praktisch das Maxmiimi des an Licht- stärke überhaupt Erreichbaren darstellen. Die optische Leistung beruht auf folgender Erkenntnis. Es läßt sich nämlich der Aplanatismus dieses Kondensors aus einer merkwürdigen und bisher unbekannten (17) Eigen- schaft der Kardioide, auf welche ich schon vor 1^/3 Jahren aufmerksam wurde , ableiten. Die Kardioide ist als Rollkurve des Kreises in der Mathematik bekannt und führt ihren Namen wegen der Herzform. Auch in der geometrischen Optik spielt sie bereits eine freilich unvorteilhafte Rolle , nämlich als Kaustik des Kreiszylinders. Die ideale Eigenschaft einer aplanatischen Strahlenvereinigung durch Spiegelung an ihrer konkaven Seite besitzt die Kardioide nun nicht allein, das ist durch einmalige Spiegelung von Trivialfällen abgesehen überhaupt unmöglich, sondern nur in Verbindung mit einer zweiten Spiegelung an einem geeignet gelegenen Kreise. Es läßt sich leicht zeigen (vgl. Fig. 3), daß parallel der Achse ZZ auf den um M mit dem Radius r beschriebenen Kreis unter dem beliebigen Winkel u auffallende Strahlen OP durch Reflexion an ihm dieselbe Aberration erfahren, bzw. rückwärts verlängert die Achse in demselben Punkt B unter gleichem Winkel 2 u treffen, wie Strahlen (7P', die von der Spitze C der Kardioide unter einem Winkel u gegen die Achse ausgehen und an ihrer konkaven Seite bei P' reflektiert werden. Die Aneinander fihjinig beider Spiegelungen gibt daher eine aberra- tiousfrele Strahlenvereinigung. Der Beweis beruht darauf, daß der Winkel z, den ein unter dem Winkel u von der Spitze der Kardioide XXVI, 3. Siedentopf: Über ultramikroskopische Abbildimg. 399 ausgehender Strahl im Punkte P' mit der Normale der Kardioide macht, stets gleich ii / 2 ist, eine Eigenschaft der Kardioide, die sich aus ihrer Polargleichung ii = r(l -|-cos w) leicht ableiten läßt. Es ist nämlich : i^i= — dB/R die = Bmic j l-\- cos u ^tgu j 2, also i = u j 2. Nehmen wir an, daß der Strahl CP' nach der Reflexion in P' die Achse in einem Punktet' treffe. Dann ist aus dem gleichschenk- ligen Dreieck B' P' C leicht abzulesen B' C- cos tc = R j 2. Nun ist der Radiusvektor R der Kardioide gleich r (l-j-cos^O? ferner soll der Kreis um Z 31 so gelegen sein , daß der Abstand seines Mittelpunktes M von C gleich r / 2 ist. Dann findet man leicht B' M==r: 2 cos u. Das gleichschenklige Dreieck B P M mit B als Spitze liefert nun eben- falls BM = r I 2 cos u. Daraus folgt BM = B' M und B=B'. Da nun der Strahl P' B' wie auch PB den Winkel 2ti mit der Achse bildet, so folgt, daß beide Strahlen der Lage und Richtung nach zusammenfallen ; denn zwei gerade Linien in der Ebene sind identisch, wenn sie einen Punkt, nämlich B gemeinsam haben und gegen eine feste Gerade, näm- lich ZZ^ dieselbe Neigung (2u) haben. Hieraus ergibt sich also als geo- metrisch-optisch, und wie wir noch sehen werden, auch für die Ultramikro- skopie wichtiges Resultat, daß ein an dem Kreise unter dem beliebigen Einfallswinkel u achsen- parallel einfallender Strahl durch Reflexion so abgelenkt wird , daß er die Kardioide unter dem Einfallswinkel ic j 2 trifft, um nach einer zweiten Ablenkung durch Reflexion an der Kardioide die Achse in der Spitze der Kardioide zu schneiden. Da der Winkel u ganz beliebig angenommen war, werden alle achsenparallel einfallenden Strahlen nach zweimaliger Reflexion am Kreise und der Kardioide in der Spitze der letzteren aberrationsfrei vereinigt. Hierbei ist ferner für alle Zonen h die Brennweite f^= h / sinu konstant , da (vgl. Fig. 3) h / sinu = r , also gleich dem Kreisradius 3. 400 Siedentopf: Über ultr;imikroskopische Abbildung. XXVI, 3. wird. Die Strahlen Vereinigung ist also für endlich geöffnete Büschel nicht bloß im gewöhnlichen Sinne , wie z. B. bei der Parabel , ab- errationsfrei, sondern von höherer Ordnung, nämlich aplan atisch, im Sinne von Abbe (18). Die soeben nacligewiesene Brennpunktseigenschaft der K a r d i 0 i d e ist also vergleichbar mit der bekannten Sammelwirkung des Paraboloids. Während das letztere aber von Zone zu Zone ver- schiedene Brennweiten hat, die einfach durch den Radiusvektor bis zum Brennpunkt gemessen werden , ist die Brennweite aller Zonen des Kardioidspiegels konstant. Diese zweite Bedingung muß aber auch erfüllt werden, und ist bekanntlich für alle Mikroskopobjektive von fundamentaler Bedeutung, wenn wir nicht bloß einen einzigen Punkt abbilden wollen, sondern eine wenn auch noch so wenig aus- gedehnte Fläche einer reellen Lichtquelle z. B. im Falle des Kon- densors. Für die Zwecke, denen die Dunkelfeldkondensoren dienen sollen, ist es nun nicht nötig, durch strenge Ausführung eines Kardioids von dieser idealen Strahlenvereiniguug, die noch die der besten Apochro- mate übertreffen würde , Gebrauch zu machen. Es genügt vielmehr, die relativ schmale Zone der Kardioide, die für die Sammelwirkung für Dunkelfeldbeleuchtung in Betracht kommt, durch eine Kugelfläche zu ersetzen. Es ist dann leicht, durch nachträgliche kleine Änderung der Zentraldistanz der beiden Kugelflächen je zwei Strahlen von vorgeschriebener Apertur im Bildpunkt streng zu vereinigen. Der ver- bleibende Zonenbetrag der sphärischen Aberration und ein schwacher Gang in der Sinusbedingung bleiben für unsere Zwecke ohne Be- deutung. Nun ist es aus geometrischen Gründen nicht möglich, den Kar- dioidkondensor aus einem Stück herzustellen , wohl aber mit einer Ililfskugelfläche, wodurch zugleich der oben erwähnte Kon- struktionsfehler in dem sonst gleichen Kondensor nach Ignatow^sky vermieden wird, und wirklich eine aplanatische Strahlenvereinigung erreicht wird. Figur 4 stellt schematisch Form und Strahlengang des von Zeiss ausgeführten aplanatischen oder Kardioid-Kondensors für Dunkelfeldbeleuchtung dar. Parallel zur Achse verlaufende Strahlen treten durch eine ringförmige Öffnung in der Zentralblonde des Kondensors in passendem Abstände von der Achse und hierauf durch eine achsensenkrechte Planfläche in den durch horizontale Schraffierung markierten eigentlichen Glaskörper. Sie werden zerstreut durch Spiegelung an der konvexen Seite der XXVI, 3. Siedentopf: Über ultramikroskopische Abbildung. 401 ersten Kugelfläche und hiernach wieder gesammelt durch Spiegelung an der konkaven Seite der zweiten Kugelfläche. Vorher haben sie noch ohne weitere Veränderung die kugelförmige Kittschicht durchsetzt, welche die beiden Körper verbindet. Der Schnittpunkt der Strahlen würde, wenn die zweite Fläche eine strenge Kardioide wäre, deren Spitze entsprechen. Bei der Benutzung des aplanatischen Kardioidkondensors muß man einige Unbequemlichkeiten in der Handhabung in den Kauf nehmen, die beim Paraboloidkondensor nicht in dem Maße vorkommen. Erstens müssen Mikroskop -Objektiv und Kondensor viel genauer gegen- einander zentriert sein und ferner kann die größere Lichtstärke nur ausgenutzt werden, wenn Objektträger von ganz genau vor- geschriebener Dicke benutzt werden , oder was dasselbe ist, der Kondensor muß sehr genau gegen die meist nur 1 bis 2 // dünne Präparatfläche fokussiert sein. Man wird daher wegen seiner einfacheren Handhabung in den meisten Fäl- len etwa den Paraboloidkonden- 4. Kardioid - Kondensor. sor vorziehen, also stets wenn man nur mit Gas- oder elektri- schem Glühlicht arbeitet. Erst wenn man Bogen- oder Sonnenlicht anwendet und die alleräußerste Lichtstärke, wie bei feinen Kolloiden, notwendig ist, wird der K ar dioi dkondensor seine besondere Leistungsfähigkeit entfalten. 6. Veränderung der Beugungsscheiben durch Diaphragmierung der hinteren Brennebene, durch falsche Benutzung der Mikroskop- Objektive und durch schiefliegende Deckgläser. Mit Hilfe dieser lichtstarken Dunkelfeldkondensoren, des Para- boloid- Kondensors oder noch besser des Kardioid -Kondensors läßt sich eine weitere Reihe von Eigentümlichkeiten ultramikroskopischer Abbildung bequem studieren. Ich erwähne zuerst die Veränderung der Gestalt und der Helligkeitsverteilung in den Beugungsscheiben, wenn hinter dem Objektiv Blenden eingelegt werden. Für Fernrohr- objektive sind solche Bilder von Scheiner und Hirayama (19), sowie Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 3. 26 402 Sieilentopf: Über ultramikroskopische Abbildung. XXVI, 3. von Straubel (20) photogTaphisch aufgenommen. Für Mikroskop- Objektive liaben wir schon oben bei der Zentralblende im Objektiv einen Sonderfall kennen gelernt. Die Bilder Tafel IV obere Figur geben Belege hierzu. Über dem Objektiv wurden verschiedene Blenden, die zum AßBESchen Diffraktionsapparat gehören , eingelegt , und zwar Blenden mit 2 (a) , 3 (b) und 4 (c) Löchern , sowie eine dreieckige Blende (d). Die Beugungsscheiben sind mikrophotographisch auf- genommen und nachträglich noch etwa dreimal vergrößert. Die Ex- positionszeit wurde so gewählt, daß die Veränderung im Kern der Beugungsscheiben deutlich wurde. Um auch die Veränderung der Hinge zu zeigen, mußte viel länger exponiert werden. Da die Bilder nicht so charakteristisch sind, wurde von ihrer Wiedergabe hier ab- gesehen. Die Beugungsscheiben erleiden nicht nur durch Diaphragmierung des Objektivs eine Veränderung , sondern streng genommen hängen sie auch ab von der Substanz und Größe der Teilchen,, weil die Intensität der nach verschiedenen Richtungen abgebeugten Strahlen davon abhängt. Eine nähere Untersuchung dieser Verhältnisse soll einer späteren Arbeit vorbehalten bleiben. Praktisch wichtig sind die Veränderungen, die an den Beugungs- scheiben auftreten, wenn die Korrektionsbedingungen des Objektivs nicht richtigeiu geh alten werden, wenn das- selbe also über- oder unterkorrigiert ist. Es sind dann nicht mehr Kugelwellen, welche in ihrem Konvergenzpunkt das Bild des Scheib- chens formieren, sondern sogen, nichtsphärische Wellen. Diese nichtsphärischen Wellen sind nun bei Mikroskop - Objektiven charakteristisch verschieden , je nachdem es sich um Über- oder Unterkorrektion handelt. In beiden Fällen können leicht Wende- tangenten in ihnen auftreten, nämlich wenn ein Teil der Welle eine reelle und ein anderer eine virtuelle Kaustik ergibt. Setzen wir ein aplanatisches Objektiv voraus, so entsteht bei der praktischen Hand- habung des Mikroskops in zwei Fällen z.B. Überkorrektion, die daran kenntlich ist, daß die Kaustik in der Umgebung der Achse einen Kelch darstellt , der in der Richtung der Lichtbewegung ge- (»rt'nct ist (21). Das ist der Fall, wenn entweder das Deckglas zu dick ist (22) und ein Hundertel Millimeter kann hier schon merkbar werden, oder wenn der Objektpunkt nicht der vordere aplanatische Punkt des Objektivs ist, sondern im Sinne der Lichtbewegung sich dem Objektiv nähert (23), wobei sich das reelle Mikroskopbild mit dem Quadrat der Linearvergrößerung vom Mikroskop -Objektiv entfernt. XXVI, 3. Siedentopf: Über ultraraikroskopische Abbildung. 403 also bei „zu langem Tubus" aufgefangen wird. Dagegen ruft ein zu dünnes Deckglas oder zu kurzer Tubus Unterkorrektion hervor, d. h. die Kaustik bildet in der Nähe der Achse einen gegen das Licht hin offenen Kelch, also von der Form ^, wenn das Licht als von links kommend vorausgesetzt wird. Für den Fall der Unterkorrektion hat vor kurzem K. PoTZGER (24) die Beugungserscheinungen im Ultramikroskop ein- gehend analysiert und durch Realisierung der Unterkorrektion mittels einer einzigen sammelnd brechenden Kugelfläche gezeigt, daß zwei JRingsijsteme auftreten müssen, die bei Annäherung des Objektpunktes an die Linse , also bei „zu tiefer Einstellung" im Sprachgebrauch der Mikroskopiker, sich verschieden bewegen. Ein engeres , inneres System bewegt sich nach dem Zentrum des Scheibchens hin, während ein viel weiteres äußeres System nach außen wandert. Während bei einer einzigen brechenden Kugelfläche die Er- scheinung sich noch leicht rechnerisch verfolgen läßt, ist es schon etwas umständlicher bei einem ganzen Mikroskop -Objektiv mit seinen vielen brechenden Flächen. Experimentell zeigt sich aber auch bei ganzen Mikroskop - Objektiven im Falle der Unterkorrektion das Auftreten dieser Ringe bei zu tiefer Einstellung. Man darf sich aber wohl nicht der These des Herrn K. Potzger anschließen, daß diese Erscheinungen „bei normaler Benutzung" des Objektivs auf- treten. Das würde imputieren , daß alle Mikroskop - Objektive unter- korrigiert wären. Es läßt sich dieser Satz auch dadurch widerlegen, daß im Falle einer Überkorrektion die Erscheinung umgekehrt nur bei zu hoher Einstellung, d.h. Entfernung des Objektpunktes vom Objektiv eintritt. Bei zu tiefer Einstellung kommt es zu keiner weiteren Ringbildung, sondern das Beugungsscheibchen verschwindet in einem allgemeinen Nebel. Letzteres tritt auch ein, wenn bei Unterkorrektion zu hoch eingestellt wird. Schematisch ist diese Erscheinung in Tafel IV untere Figur dargestellt. Diese charakteristische Unsymmetrie vor und nach der schärfsten Einstellung der Beugungsscheiben ist von praktischer Wichtigkeit, da sie ein äußerst bequemes Hilfsmittel darbietet, um sich über den sphärischen Korrektionszustand des Objektivs zu informieren. Man bekommt damit außerdem ein sicheres Kriterium für richtige Deckglas- dicke und Tubuslänge, bei denen eben diese Unsymmetrie verschwindet, worauf ich übrigens schon vor Jahresfrist hingewiesen habe (14). — Veränderungen in den Beugungsscheiben können auch durch asymmetrische Wellen erzeugt werden. Solche treten auf, wenn 26* 404 Siedentopf: Über ultramikroskopische Abbildung. XXVI, 3. z.B. das Deckglas nicht senkrecht zur Mikroskopachse, sondern, wenn auch unter kleinem Winkel, dagegen geneigt ist. Die Beugungs- scheibchen sind in diesem Falle nicht mehr kreisrund, sondern können sehr komplizierte Formen annehmen, die aber immer eine Symmetrie- ebene haben und ganz allgemein einseitige Verlängerung der Scheiben zeigen. Diese Verlängerung liegt Immer nach der Seite zu, auf welcher das Deckglas zu hoch liegt , wie das schematisch in der Figur 7 dargestellt ist. Bei gleich schiefer Lage wird die Erscheinung natürlich um so ausgeprägter, je dicker das Deckglas ist. In gleichem Sinne, wie schiefe Lage wirkt ein Keilwinkel in demselben. Dabei liegt natürlich die Verlängerung im Bilde auf der Seite der Keilbasis. Die Erscheinung gibt nach Figur 5 ein einfaches praktisches Kri- terium dafür, wie die Lage des Deckglases zu verbessern ist, um wieder zentrisch symmetrische Beugungsscheibchen zu erhalten. Die Vermeidung solcher nichtsphärischer resp. asymmetrischer Wellen durch richtige Benutzung des Mikroskopobjektivs resp. richtige Lage des Deck- glases ist deshalb wichtig, weil man nur so die klein- sten und lichtstärksten Beugungsscheiben erhält. 6. Polarisation des Lichtes durch Beugung an Ultramikronen und die korrespondierende Erscheinung in der hinteren Brenn- ebene der Mikroskop -Objektive. Von besonderem physikalischen Interesse sind die Anzeichen, die auf Doppelbrechung in den Beugungsscheiben hindeuten, so daß wir bei den Ultramikronen isotrope und anisotrope unterscheiden müssen. Die ältere Rayleigh sehe Theorie und deren moderne Erweiterung durch Mie (25) setzt bekanntlich nur ersteren Fall voraus unter weiterer Beschränkung auf Kugelform. Mie zeigte, daß bei Ultramikronen, deren Größe 100 /uifx und darüber ist, außer der Rayleigh sehen Welle noch überlagerte Partialwellen zu berück- sichtigen sind. Experimentell liegen bei Goldteilchen, welche das Goldrubinglas färben, die Verhältnisse einfach. Hier kommt hinsichtlich des Polarisationszustandes bis zu Größen von etwa 100 /^|tt im wesentlichen nur die Rayleigh sehe Welle zur Geltung. Dem- entsprechend zeigt sich bei seitlicher Beleuchtung nach der ultra- mikroskopischen Methode durch Abbildung eines Spaltes im Objekt und bei Anwendung von linear polarisiertem Licht, daß in der XXVI, 3. Siedentopf: Über ultramikroskopische Abbildung. 405 hinteren Brennebene des Mikroskop - Objektives (Fig. 6) jedesmal in demjenigen Punkte Dunkelheit auftritt , welcher einer zu der Schwingungsrichtung im Polarisator parallelen Richtung im Fokus des Objektivs entspricht, wenn wir die Schwingungsrichtung als senk- recht zur Polarisationsebene stehend, annehmen. Man benutzt am besten Systeme homogener Immersion zu der Beobachtung, durch die man einen Winkelbereich, der sich im Glase von 0 bis + 60^ ausdehnt, in der hinteren Brennebene auf einmal übersehen kann. hintere Brennebene Mikroskop - Objektiv 5. Beugungsscheibchen S bei schief liegendem Deckglas D. 6. Beugung an einem isotropen Ultramikron. Jedes Goldteilchen verhält sich also wie eine linear polari- sierte Lichtquelle, deren Schwingungen parallel zur Schwingungs- ebene des Polarisators liegen. In der Richtung dieser Schwingungen kann kein Licht emittiert werden — daher der dunkle Fleck — weil das ja sonst auf longitudinale Schwingungen führen würde. Zur messenden Verfolgung dieser Erscheinung benutzte ich ein Goldrubinglas, das von Hrn. Dr. Schaller im Glaswerk von Schott und Genossen in Jena hergestellt war. Dessen grünes Licht ab- beugende Teilchen waren relativ groß und besaßen eine durchschnitt- liche Größe von etwa 100 juu. Sie erteilten dem Glase bereits einen grünen Schimmer, wenn man es im auffallenden Licht vor dunklem Hintergrund betrachtete. Der Brechungsexponent des Glases 406 Siedentopf: Über ultramikroskopische Abbildung. XXVI, 3. für die grüne Quecksilberlinie war 1*53489. Bezeichnen wir mit h (Fig. 6) den Abstand des dunklen Flecks von der Mitte der hinteren Brennebene in Einheiten der Okularskala und mit ii den Winkel, den die senkrecht zur Polarisationsebene gedachte Schwingungs- richtung des Polarisators macht, der in den Strahlengang der Be- leuchtung eingeschaltet war, so gibt folgende Tabelle das Resultat der Beobachtungen wieder. u sin u h X Ä / sin w 5-7« Ol 2-75 27-5 11-50 0-2 5-52 27-6 17-50 0-3 8-52 28-3 23-60 0-4 10-96 27-3 30-0« 0-5 14-27 28-4 36-9« 0-6 16-56 27-4 44.40 0-7 20-02 28-4 27-83 im Mittel o CO + Die vertikale, also parallel zur Achse des Ultramikroskops liegende Schwingungsrichtung entspricht dabei dem Winkel w = 0. Es zeigt sich, daß der Quotient Tihj'&mu merklich konstant ist. Dieser kon- stante Wert gibt aber noch Anlaß zu einer beachtenswerten Schluß- folgerung. Ein Teilstrich der Okularskala entsprach 0*1018 mm, also sind 27*83 Teile gleich 2*83 mm. Dividieren wir diesen Wert noch durch den des Brechungsexponenten des Goldrubinglases, so erhalten wir 1*84. Wir gewinnen also die Gleichung xh I n sin u = 1*84 mm, welche unsere Beobachtungen über die Verschiebung des dunklen Flecks in der hinteren Brennebene des Ultramikroskops als Funktion der Drehung des Polarisators zusammenfaßt. Der linksstehende Ausdruck ist aber die Luft- Brennweite des Immersions- Objektivs; deren direkte Bestimmung lieferte auch 1*84. Die Übereinstimmung dieser Werte bestätigt also den oben aus- gesprochenen Satz, daß immer in dem Punkte der hinteren Brenn- ebene Dunkelheit entsteht, welcher einer zu der Schwingungsrichtung im Polarisator parallelen Richtung im Fokus des Objektivs ent- spricht. Diese Goldteilchen verhalten sich also in der Tat wie isotrope Kügelchen, die wesentlich nur die RAYLEiGHSche Wcllc ausstrahlen. XXVI, 3. Siedentopf: Über ultramikroskopische Abbildung". 407 Viel verwickelter sind die Erscheinungen bei Silber teilchen, die sich aus kolloidalen Lösungen durch Adsorption am Glase ab- setzen. Hier besteht keine Richtung verschwindender Intensität, in- folgedessen entsteht in der hinteren Brennebene auch kein dunkler Punkt. Die Teilchen verhalten sich w^ie kleine Licht- quellen, in denen nach zwei zueinander senkrechten Richtungen das Licht schwingen kann. Die Mannigfaltig- keit der Erscheinungen ist sehr groß, weil die Teilchen ungeordnet liegen, in allen Farben, wenn auch vorwiegend violett erscheinen und dazu noch pleochroitisch sind. Über einen Fall von geordnetem Dichroismus bei Natrium- teilchen, der auftritt, wenn man natürlich oder künstlich blau ge- färbtes Steinsalz parallel einer Hexaederfläche drückt, habe ich früher bereits berichtet (26). 7. Ultramikroskopische Aufnahmen schnell ablaufender Vorgänge. Die lichtstarken Dunkelfeldkondensoren eignen sich schließlich auch gut zur Momentaufnahme schnell ablaufender mikroskopischer Vorgänge. Ich erwähne als Beispiele Bilder lebender Bakterien und lebender Spermatozoen des Menschen (27). Für den Physiker sind besonders interessant Aufnahmen von der Brown sehen Molekular- bewegung. Diese sind bereits mehrfach von Seddig (28) u. a. ver- sucht , aber nur bei Suspensionen mit relativ großen , daher nicht mehr so intensiv bewegten Teilchen, die allerdings den Vorteil einer viel größeren Lichtstärke bieten. Eine bemerkenswerte Bestätigung der kinetischen Theorie bieten Momentaufnahmen einer frischen kolloidalen Silberlösung nach Carey Lea, die ich Hrn. Prof. W. Biltz- Clausthal verdanke. Sie wur- den auf einer herunterfallenden Platte erzeugt bei Beleuchtung mit dem Kardioidkondensor und bei horizontalliegender Mikroskopachse. Die Silberteilchen, von beiläufig etwa 20 /t/< mittlerer Größe, be- schreiben eine in der Fallrichtung der Platte auseinandergezogene Kurve auf der Platte (vgl. Tafel V). Sie sind natürlich in den Momenten über- resp. unterexponiert, wo ihre Bewegungsimpulse in resp. entgegengesetzt der Fallrichtung liegen. Die Zeitmarke wurde in der Weise im Bilde angebracht, daß von der anderen Seite her an den Ort des Bildes der tanzenden Silberteilchen das Bild eines 408 Siedentopf: Über ultramikroskopische Abbildung. XXVI, 3. feinen Spaltes entworfen wurde, der mit Wechselstrombogenliclit von 50 Perioden pro Sekunde beleuchtet war. Die Leiter links auf der Tafel bildet diese Zeitmarke. Die Sprossendistanz entspricht also Y-Q Sekunde. Das ganze Sehfeld von oben nach unten wurde in drei Sekunden von jedem Punkte der Platte zurückgelegt. Das Ob- jekt, die Ag.-Teilchen, war natürlich mit Gleichstrombogenlicht be- leuchtet. Festliegende Teilchen geben einen geraden vertikalen Strich, vgl. den schwarzen Strich ebenfalls links auf der Tafel. Die lineare Vergrößerung im Mikrophotogramm ist dreihundertfach. Dieses Abbildungsverfahren der Brown sehen Molekularbewegung ermöglicht weiterhin einen sehr bequemen Vergleich mit der von Einstein und von Smoluchowski (29) aufgestellten kinetischen Theorie derselben, den ich aber anderen überlassen muß (30). Jedenfalls zeigen schon für den freien Anblick der Tafel die ganz unregel- mäßigen Schwingungen der Teilchen deutlich genug, daß auch in den kleinen Zeitelementen von ^j^^ Sekunde und darunter der von der kinetischen Theorie geforderte Zufall die Schwingungen regiert. Anhang. (Literatur und Anmerkungen.) 1) Siedentopf, H. u. ZsiGMONDy, R., Über Sichtbarmachung und Größenbestimmung ultramikroskopischer Teilchen, mit besonderer An- wendung auf Goldrubingläser (Ann. Physik [4] Bd. X, 1903, p. 1—39. Vgl. auch Druckschriften der optischen Werkstätte von Carl Zeiss, Jena Signatur M. 229). 2) Siedentopf, H., Über die physikalischen Prinzipien der Sichtbar- machung ultramikroskopischer Teilchen (Berl. klin. Wochenschrift, 1903, No. 32, 7 pp.). 3) Gebhardt, W., Aus optischen und mechanischen Werkstätten I. (Diese Zeitschrift Bd. XXIV, 1907, p. 400—401. Vgl. auch Druckschriften von Carl Zeiss, Sign. M. 228). 4) CzAPSKi, S. in Winkelmanns Handbuch der Physik, 2. Aufl. Bd. VI, 1906, p. 348, sub. b. 5) Andre, Ch., Etüde de la diffraction dans les Instruments d'optique ; son influence dans les observations astronomiques. These de doctorat, Paris 1876, p. 8. 6) Andre, Ch., ibidem, p. 24. 7) Gaidukov, N., Über die Anwendung des Ultramikropes nach Sieden- topf und des Mikrospektralphotometers nach Engelmann in der Textil- und Farben-Industrie (Zeitschr. angew. Chemie Bd. XXI, 1908, p. 393—400). 8) Siedentopf, H., Die Vorgeschichte der Spiegelkondensoren (Diese Zeitschr. Bd. XXIV, 1907, p. 382—395). Brownsche Molekularbewegung. Momentaufnahme auf fallender Platte mit aplanatischem Dunkelfeld- kondensor von Zeiss. Die Teilchen einer kolloidalen Lösung von Silber nach Carey Lea von ca. 20 jiifi mittlerer Größe beschreiben eine in der Fall- richtung von oben nach unten ausgezogene Kurve. Sie sind in den Momenten über- resp. unterexponiert, wo ihre Bewegungsimpulse in resp. entgegengesetzt der Fallrichtung liegen. Die Leiter links ist die Zeitmarke (Spalt durch Wechselstrom beleuchtet). Die Sprossendistanz entspricht ^/g^ Sekunde. Der schwarze Strich entspricht einem größeren am Deckglase fest absorbierten Teilchen. H. Siedentopf, Über iiltramikroskopische Abbildung. VerLig vou S. Hirzel in Leipzig. Zeitschrift für wiss. Mikroskopie Bd. XXVI. Taf. V. Veränderung der Beugungsscheiben durch Diaphragmierung der hinteren Brennebene. zu dünn Deckglas richtige Dicke zu dick Einstellung zu hoch richtig zu tief Kriterium für Deckglaskorrektion bei Dunkelfeldbeleuchtung. H. Siedentopf, Über ultramikroskopische Abbildung. Verlag von S. Hirzel in Leipzig. Druck von Fischer & Wittig in Leipzig. XXVI, 3. Siedentopf: Über iiltramikroskopische Abbildung. 499 9) Diese bekannte Formel für die Gitterbeugiing ist zuerst von I. V. Frauenhofer 1823 gefunden. Vgl. I. v. Frauenhofers Gesammelte Schriften, München 1888, p. 132, Formel V. 10) Wenham, f. H., On a method of illuminating opaque objects under the highest powers of the microscope (Trans. Micr. Soc. London, n. ser., vol. IV, 1856, p. 55—60). 11) Siedentopf, H., Die Sichtbarmachung von Kanten im mikro- skopischen Bilde (Diese Zeitschr. Bd. XXV, 1908, p. 424—431). 12) Siedentopf, H., Dunkelfeldbeleuchtung und Ultramikroskopie (Diese Zeitschr. Bd. XXIV, 1907, p. 13—20. Vgl. auch Druckschr. von C. Zeiss, Jena, Sign. M. 231). 13) Ignatowsky, W. V., Ein neuer Spiegelkondensor (Diese Zeitschr. Bd. XXV, 1908, p. 64—67 und 438). 14) Siedentopf, H., Über mikroskopische Beobachtungen bei Dunkel- feldbeleuchtung (Diese Zeitschr. Bd. XXV, 1908, p. 273—282). 15) Reichert, C, Neuer Spiegelkondensor zur Sichtbarmachung ultra- mikroskopischer Teilchen. (Österr. Chem. Ztg. Bd. X [N. F.], 1907, p. 5—7). 16) Siedentopf, H., Paraboloid-Kondensor (Diese Zeitschr. Bd. XXIV, 1907, p. 13—20. Vgl. Druckschr. von C. Zeiss, Jena, Sign. M. 230). 17) Vgl. z. B. RAyMOND Cläre Archibald, The Cardioide and some of its related curves. Inaug.-Diss. Straßburg i. E. 1900. 18) Das nicht bloß für die Dunkelfeldbeleuchtung wichtige Zweispiegel- system, bestehend aus Kugel und Kardioidfläche gehört übrigens als Spezial- fall zu einer Klasse von Flächen, für welche Schwarzschild 1905 die Gleichungen, aber ohne diesen Spezialfall zu bemerken, aufgestellt hat. Aus dessen Formel konnte ich leicht zeigen, daß dieses der einzige Fall unter allen Flächenpaaren ist, wo eine der beiden aplanatischen Spiegel- flächen eine Kugel und keine nichtsphärische Fläche ist. K. Schwarzschild, Untersuchungen zur geometrischen Optik 11. Abh. Kgl. Ges. Wiss. Göttingen. Math.-physik. Klasse. Neue Folge, Bd. IV, 1905, No. 2, p. 23. 19) Scheiner, J. und Hirayama, S. , Photographische Aufnahmen Fraunhofer scher Beugungserscheinungen. Abh. d, kgl. Akad. d. Wiss. Berlin 1894, Anhang, p. 1—9 mit 4 Tafeln. 20) Straubel, R. , Zwei allgemeine Sätze über Fraunhofer sehe Beugungserscheinungen (Ann. der Physik, Bd. LVI, 1895, p. 746 — 761). 21) Winkelmann, A., Handbuch der Physik, 2. Aufl., Bd. VI, 1906, p. 112. 22) Winkelmann, A., ibidem p. 364. 23) Winkelmann, A., ibidem p. 134. 24) PoTZGER, K. , Die Beugungserscheinungen im Ultramikroskop (Annalen d. Physik [4], Bd. XXX, 1909, p. 185—224). In Figur 3 von dessen Abhandlung ist die Kaustik bei S falsch gezeichnet, nämlich << statt >>. 25) MiE, G., Beiträge zur Optik trüber Medien, speziell kolloidaler Metallösungen (Ann. d. Physik [4], Bd. XXV, 1908, p. 377—445). 26) Siedentopf, H., Über künstlichen Dichroismus von blauem Stein- salz [vorl. Mitt.] (Physikal. Zeitschr. Bd. VIII, 1907, p. 850—852 und Verh. Deutsch. Physik. Ges. Bd. IX, 1907, p. 621—623). 27) Scheffer, W,, Einiges über das Arbeiten mit dem Paraboloid- Kondensor (Diese Zeitschr. Bd. XXV, 1908, p. 446—450). 410 Bonvicini: Zur Technik der mikroskopischen Schnitte. XXVI, 3. 28) Seddig, M., Messung der Temperaturabhängigkeit der Brown sehen Molekularbewegung. Habil. Schrift, Frankfurt a. M. 1909. 29) Einstein, A., Zur Theorie der Brown sehen Bewegung (Ann. d. Physik [4], Bd. XIX, 1906, p. 371—381). Smoluchowski , M. v. , Zur kinetischen Theorie der Brown sehen Molekularbewegung und der Suspensionen (Ann. d. Physik [4], Bd. XXI, 1906, p. 756—780). 30) The Svedberg verwandte eine ähnliche, aber weniger zuverlässige Methode. Statt die Platte zu verschieben, ließ er die Flüssigkeit mit be- kannter Geschwindigkeit vor dem Mikroskop-Objektiv vorbeiströmen und beschränkte sich auf subjektive Beobachtung (Nova acta reg. soc. scien- tiarum Upsaliensis. Ser. IV, vol. II, Upsala 1907, No. 1). Jena, im September 1909. [Eingegangen am 9. November 1909.] [Aus dem Laboratorium der psychiatrischen und Nervenklinik Wagner VON Jauregg im Wiener allgemeinen Krankenhause.] Zur Technik der mikroskopischen Schnitte durch beide Grehirnhemisphären. Von Dr. Oiulio Bonvicini. Hierzu zwei Textabbildungen. Die Erfahrung aller, die sich mit der Lokalisation von Krank- heitsprozessen im Gehirne beschäftigen, hat bereits seit langem er- geben, daß ein genaueres Studium der Situation, Ausdehnung und der Sekundärerscheinungen eines Herdes nur an großen Schnitten, die durch beide Hemisphären geführt wurden, möglich sei. Die Herstellung solcher Schnitte, die so dünn sein müssen, um mikros- kopisch betrachtet werden zu können, gilt im allgemeinen als nicht leicht: eine besonders ausgebildete Technik und vollkommen verläß- liche Instrumente sind Hauptbedingungen. Einen großen Übelstand bilden aber die langwierigen Vorbereitungen und Prozeduren bis XXVI, 3. Bonvicini: Zur Technik der mikroskopischen Schnitte. 4H zum Schneiden des Gehirnes, denn zwischen Abschluß der klinischen Beobachtung eines Falles und der mikroskopischen Untersuchung der betreffenden Präparate verfließt gewölinlich eine sehr lange Zeit, die gewiß nicht zum Vorteile für die anatomische Verwertung mancher klinischen Erscheinungen gereicht. Seit einigen Jahren mit einem großen Material — wie dies auf der Klinik v. Wagner zur Verfügung steht — beschäftigt, um die anatomischen Verhältnisse bei cerebralen Sprachstörungen zu studieren, und zwar nach der bis jetzt als anerkannt einzig anwendbaren Methode der mikroskopischen Serienschnitte durch das ganze Gehirn, lag es in meinem Interesse, die sich auf ein Jahr und darüber erstreckende Zeit für die Vorbehandlung der Gehirne wesentlich abzukürzen und zu ermöglichen, daß das Cerebrum wenigstens schon nach einigen Monaten post exitum einer mikroskopischen Betrachtung unterzogen werden könne. In solchen Fällen, wo die Weigert sehe Markscheidenfärbungs- methode in Anwendung kommt, was am häufigsten zutrifft, nimmt die Imprägnierung der betreffenden Stücke mit Chromsalzen die längste Zeit in Anspruch. Die bis jetzt meist angewendete Fixierung und Beizung mit Müller scher Flüssigkeit oder mit Kai. bichromat. erfordert z. B. nach Dejerine, — dem wohl die größten Erfahrungen auf diesem Gebiete zugestanden werden müssen, — für das ganze Gehirn 10 bis 12, für das Rückenmark 6 bis 8 Monate-^, nach anderen wie FoLLACK ^ für das Gehirn wenigstens 5 bis 6 Monate, nach Spielmayer ^ bis zu einem Jahre bei gewöhnlicher Zimmertemperatur. Daß die anderen, notwendigen Prozeduren : weitere Härtung und Entwässerung in Alkohol, Durchtränkung mit Celloidin, Schneiden, Färben, nur einen kleinen Bruchteil dieser Zeit erfordern^ ist ja allen hinreichend bekannt. Die viel rascher wirkende „braune Chrombeize" Weigert s (Kai. bichrom. 5,0 -\- Fluorchrom 2,0 -|- Aq. destill. 100,0) und die für die Neurogliafärbung angegebene essigsaure Kupferoxyd- Fluorch romlös ung, welche auch für die Markscheid enfärbung zu gebrauchen ist, sind eigentlich nur bei dünnen Stücken zu verwenden, da die Beize nicht tief eindringt. Viele Versuche mit einer großen ^) Dejerine, J., Anatomie des centres nerveux,. Tome I, 1895, p. 25. 2) Pollack, B., Die Färbetechnik des Nervensystems, 3. Aufl., Berlin (Karger) 1905. ^) GiERKE, E., Von Kahldens Technik der histologischen Unter- suchung pathologisch -anatomischer Präparate, 8. Aufl. , 1909 (Anhang: Technik der Untersuchung des Nervensystems von Dr. Spielmayer, p. 16). 412 Bonvicini: Zur Technik der mikroskopischen Schnitte, XXVI, 3. Anzahl von Beizen, die ich meist der Technik der Färberei ver- schiedener Gewebe und Federn entnahm^, führten mich zu dem Er- gebnisse, daß das Chromium sulfuricum (Merk) in Verbindung mit Kalium bichromat. in wässeriger Lösung eine Flüssigkeit liefert, die das Chrom, viel schneller und ausgiebiger an die Markscheiden abgibt und die Präparate rascher härtet, ohne deren Brüchigkeit — wie nach reinen Chromlösungen — wesentlich zu erhöhen. Die besten Resultate erzielte ich nach vielen Versuchen mit folgender Zusammensetzung : Kai. bichrom. 4,0 Chrom, sulfuric. (Merk) 2,5 Aq. destill. 100,0. Filtra! Die Lösung erfolgt in der Wärme. Ein Zusatz von Eisessig bis zu 5 Prozent bewirkt ein rascheres Durchdringen des Chromsalzes. Die Präparate sind im Dunkel zu halten und die Flüssigkeit während der ersten Zeit wöchentlich zu erneuern. Rückenmarkstücke von 0,5 cm Dicke in diese Flüssigkeit eingelegt (mit oder ohne Vor- fixierung in 10 Prozent Formollösung) sind in 5 bis 6 Tagen, Stücke aus der Medulla oder der Brücke in 12 bis 14 Tagen, bis zu 2 cm dicke Scheiben durch das ganze Großhirn in zwei Monaten (bei Zimmertemperatur) derart gebeizt und gehärtet, daß sie sich für die WEiGERT-PALSche, rcsp. KuLSCHiTZKische Färbung viel geeigneter erwiesen, als die mit anderen Beizen behandelten Stücke. Ein zu langes Verweilen in dieser Chromlösung macht die Präparate spröde und zu hart, und deshalb empfiehlt es sich, die Lösung nach Ablauf der oben angegebenen Zeit mit Aq. destill, oder mit 10 Prozent Formollösung stark zu verdünnen. Da die Erfahrung lehrt, daß bei einem in toto eingelegten Ge- hirn nur die oberflächlichen Schichten von der Härtungsflüssigkeit durchdrungen werden , das Innere aber — besonders während der heißen Jahreszeit — leicht Verfärbungen und Veränderungen erleidet und auch Zersetzungen unterliegt, pflege ich in den meisten Fällen die Ventrikel des betreff'enden Gehirnes mittels einer sogen. Serum- oder einer größeren Pravaz sehen Spritze mit 10 Prozent Formallösung (event. auch mit der erwähnten Chromsalzlösung unter Zusatz von 10 Prozent Formal) vorsichtig zu injizieren. Als Injektionsstellen ^) Ganswirdt, S., Färberei, 3. Aufl., Leipzig (J. J. Weber) 1904 und Brauner, A. , Die Färberei ä Ressort, Wien -Pest -Leipzig (A. Hartlebens Verlag) 1887. XXVI, 3. Bonvicini: Zur Technik der mikroskopischen Schnitte. 413 wähle ich den nach Abtragung des Stammes offen liegenden Aquae- ductus Sylvii, dann das Infundibulum, dessen dünne Wand genau in der Mittellinie mit der Spritzennadel aufgestochen wird. Ist dadurch noch keine Entleerung der Seitenventrikel vom Liquor cerebro-spinalis und auch keine Füllung mit Formol- (resp. Chromsalz-) lösung zu bewirken, so wird diese direkt — entweder mittels Balkenstich, oder durch vorsichtiges Durchstoßen der Spritzennadel durch die vom Grunde der Fissura occipito-temporalis ant. gebildete dünne mediale, untere Wand des Unterhornes — in die beiden Seitenventrikel in- jiziert ^ Das so behandelte Gehirn wird in einem großen mit 10 Prozent Formollösung gefüllten nach dem Vorgange von Retzius ^ durch einen Faden an der Art. basilaris suspendiert, oder auch in einen Tüll- lappen gehüllt und an dessen Enden derart aufgehängt, daß die Flüssigkeit von allen Seiten ungehindert eindringen und keine De- formierung der Windungen durch Abplattung oder dgl. entstehen kann. Um dieses Eindringen noch zu beschleunigen, zieht man am dritten Tage die Pia ab, vorausgesetzt daß bei der nachfolgenden mikroskopischen Untersuchung kein besonderes Gewicht auf den Zustand der Hirnhäute gelegt wird. Jedenfalls aber müssen die tieferen Furchen und die Fissuren eröffnet werden. Am 6. bis 8. Tage weist das Gehirn bereits eine solche Konsistenz auf, daß es in planparallele Scheiben geschnitten werden kann , ohne spätere Schrumpfungen im Inneren oder an der Schnittfläche zu zeigen. Diese Art der Zerteilung ist von großem Vorteil, denn einerseits erleichtert sie die Orientierung über die anatomischen Verhältnisse und über die Art und Ausdehnung der Läsionen, anderseits bewirkt sie eine raschere und gleichmäßigere Imbibition der Stücke mit der Fixierungsflüssigkeit, resp. Beize. Die Individualität des Falles ist für die Richtung und Dicke der Schnitte maßgebend, daher muß sich auch die makroskopische Sektion der nachfolgenden mikroskopischen Unter- suchung anpassen ^. Um die Anfertigung von Dickschnitten durch ^) Wenn die Gefäße durchgängig sind, ist es auch ratsam, das Gehirn nach dem Vorgange von Byrom Bramwell auch von den Carotiden und Vertebralen aus zu injizieren (Bramwell, S. B. , On a ready method of preparing large sections of the brain; Brain, vol. X, 1887/1888, p. 475), 2) Ref. Neurol. Zentralbl. Bd. XV, 16, p. 763. ^) Siemerling , E. , Über Technik und Härtung großer Hirnschnitte (Berliner klin. Wochenschr. 1899, No. 32,) und Die zweckmäßigste Art der Hirnsektion (Arch. f. Psych. Bd. XXV, p. 530 u. fi".). 414 Bonvicini: Zur Technik der mikroskopischen Schnitte. XXVI, 3. das ganze Gehirn zu ermöglichen, ohne relativ kostspielige Apparate, wie z. B. den von 0. Vogt^ in Anspruch nehmen zu müssen, kon- struierte ich ein Makrotom^, welches gewisse Ähnlichkeiten mit dem sogen. MARcm-Mikrotom von Starlinger^ und mit dem ihm verwandten Apparate von Byrom Bramwbll * aufweist, sich aber von demjenigen Edingers^ dadurch unterscheidet, daß es präziser arbeitet und die Schnitte in beliebiger Richtung und Dicke nach einer Milli- metereinteilung durchgeführt werden können. Der Apparat besteht aus zwei horizontal übereinander gestellten Holzplatten {H und i?^), deren obere durch die Triebschraube T über die untere (feste) in Längsrichtung verschiebbar ist. Mit der unteren stabilen ist die um ihre eigene horizontale Achse bewegliche Glasplatte G mittels eines Scharniergelenkes derart verbunden, daß sie senkrecht (Lage G'^) aufgestellt und in dieser Lage durch die Schraube h fixiert werden kann. Auf das bewegliche Brett H ist ein senkrecht gestellter Stahlbügel {B) festgeschraubt, dessen Öffnung so groß ist, daß ein menschliches Gehirn sowohl seiner Breite als auch seiner Länge nach bequem durchschiebbar ist. Der Abstand der aufgestellten Glasplatte {G'^) von der vorderen Fläche des Bügels entspricht der Dicke des anzulegenden Schnittes, welche von der seitlich an der Holzplatte angebrachten Millimetereinteilung abzulesen ist. Der Bügel jB, und zwar die der Glasplatte zugekehrte Fläche, dient zur Führung eines stark gespannten Bogenmessers, welches ähnlich dem Messer des STARLiNGER-Mikrotoms gebaut und mit einer papierdünnen, kaum ^/^ cm breiten Klinge versehen ist, vor den sogen. Schinkenmessern aber den Vorzug hat, daß auch relativ harte Gehirne , ohne die Klinge zu verbiegen und die Hirnscheiben abzu- brechen , damit durchschnitten werden können. Zum Schutze der Schneide ist die ins Holz geritzte Rinne K mit Kork ausgelegt. Das Gehirn, präpariert wie oben angegeben, wird auf die Holz- ^) Journal für Psj^chologie und Neurologie, Bd. H, 1903. ^) Ausgeführt von der Firma C. Reichert, Wien VIII. ^) Starlinger, Zur Marchi- Behandlung. Ein Apparat zur Zerlegung in dünne, vollkommen planparallele Scheiben (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. XVI, p. 179). •*) Bramwell, B., Brain, vol. X, p. 439, vgl. auch Jacobsohn, Gehirn- und Rückenmarkssektion im llandb. d. path. Anatomie d. Nervensystems von Flatau- Jacobsohn -Minor, Berlin 1904, p. 16. ^) Edinger, L., Ein Hirnmakrotom (Frankfurter Zeitschr. f. Pathol. Bd. I, 1907, p. 371). XXVI, 3. Bonvicini: Zur Technik der mikroskopischen Schnitte. 415 platte gelegt und für Frontalschnitte mit den Stirnpolen, für Hori- zontalsclinitte mit der Basis an die senkrecht aufgestellte Glasplatte angepreßt ; hierauf stellt man B mittels der Schraube T so weit von G'^ ein, als es die Dicke der zu schneidenden Scheibe erfordert und fixiert dann den Bügel mit der Schraube S. Die Klinge muß vor jedesmaligem Schneiden mit Wasser befeuchtet werden. Der Schnitt wird in der Weise durchgeführt, daß die Klinge des Bogenmessers in sägen- den Bewegungen entlang der vorderen Fläche des Bügels herunter- geführt wird ohne diese zu verlassen. Die weggeschnittenen Gehirnteile entfernt man durch Umlegen der Glasplatte^ worauf diese wieder senkrecht 416 Bonvicini: Zur Technik der mikroskopischen Schnitte. XXVI, 3, aufgestellt und fixiert, der Bügel i? je nach der gewünschten Dicke des folgenden Schnittes in die richtige Entfernung von G^ gebracht und das Gehirn jetzt aber mit der Schnittfläche an die Glasscheibe angedrückt wird; nun wieder schneiden, die Glasplatte mit dem adhärierenden Schnitte umlegen u. s. f. wie angegeben. Die Glas- tafel welche rauh und etwas matt ist, um auf ihrer freien Fläche event. das Durchpausen eines Schnittes mit Bleistift zu ermöglichen, kann aus ihrem Eisengestell herausgenommen werden, so daß die dünnen (Marchi-) Schnitte — ohne berührt werden zu müssen, — entweder direkt vom Wasser weggeschwemmt oder mit der Platte in die Fixierungsflüssigkeit gebracht werden können. Eine durch obiges Verfahren gewonnene Zeichnung kann nach Abspülung des Schnittes sofort auf photographischem Wege (z. B. mittels Bromsilber- papiers) fixiert werden, worauf die Platte durch einfaches Abwaschen wieder für den weiteren Gebrauch tauglich gemacht wird. Falls das Gehirn in der erwähnten Chrombeize eingelegt war, empfiehlt es sich nicht, länger als 8 bis 10 Tage mit der Zerteilung in Scheiben zu warten, da sich sonst das zu hart gewordene Präparat nur schlecht schneiden läßt und auch die Durchtränkung mit Chromlösung an der Peripherie und im Inneren ungleichmäßig wird. Die auf diese Weise durch das Gehirn geführten Schnitte trägt man nun in ein besonderes Schema ein. Die Dickscheiben legt man in die Fixierungsflüssigkeit übereinander, und zwar so, daß zwischen je zwei Scheiben stets eine runde, glatte Glastafel zu liegen kommt, die auf beiden Seiten mit einer mehrfachen Lage befeuchteten Filtrier- papieres versehen sein muß. Dadurch wird verhütet, daß sich die Dickschnitte werfen, oder daß Schrumpfungen an der Schnittfläche entstehen, die zu Unebenheiten führen, während das Filtrierpapier ein ungehindertes Eindringen der Beize oder Fixierungsflüssigkeit be- zweckt. Ohne ausgewaschen zu werden, kommen die Dickscheiben in Alkohol von steigender Konzentration, in Alkohol abs. , Alkohol- Äther und endlich in dünnes und dickes Celloidin, welches allmählich erstarren soll. Aus dem Celloidin ausgeschnitten und auf passende Präparaten- klötze aus Aluminium geklebt, verbleiben die Scheiben noch einige Tage in TOprozentigen Alkohol und werden dann mit dem Reichert- schen Tauchmikrotom geschnitten, welches ich, was Form und Größe des Messers als auch was Führung und Stabilität betrift't, verbessert habe. Die auf ungeleimtem Filtrierpapier aufgefangenen Schnitte kommen für 24 Stunden in Kulschitzkys oder Weigerts Häma- XXVI, 3. Bonvicini: Zur Technik der mikroskopischen Schnitte. 417 toxylinlösimg, werden dann gründlich in Leitungswasser ausgewaschen und nach Pal differenziert, ohne daß sie während aller dieser Proze- w duren vom Papier gelöst werden. Sollte sich die Beizung als un- genügend erweisen, lege man die Schnitte auf 2 bis 3 Tage (event. auf einen Tag bei Brutofentemperatur) in die angegebene Chromsalz- Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 3. 27 418 Briidny: Ein neuer Heißwassertrichter. XXVI, 3. lösuug, welche vor der gewöhnlieh angewendeten Nachchromierung mit 0,5 bis 1 Prozent Acid. chromic. den Vorzug hat, daß die Schnitte nicht brüchig werden. Ein nach diesem Verfahren her- gestelltes Präparat zeigt Figur 2. [Eingegangen am 24. Oktober 1909.] [Aus dem Institut für Molkereiwesen und landwirtschaftliche Bakteriologie der K. K. Hochschule für Bodenkultur in Wien.] Ein neuer Heißwassertrichter Von Dr. Tiktor Brudny, Assistent am Institut. Hierzu zwei Textabbildungen. Die große Zahl von Apparaten, welche bisher zum Filtrieren von Agar und anderen bei höherer Temperatur schmelzenden Sub- stanzen empfohlen worden ist, ist der deutlichste Beweis dafür, daß diese Apparate noch mit gewissen Mängeln behaftet sind , und daß das Bedürfnis nach einer brauchbaren Konstruktion besteht. Die bekannten einfachwandigen AVarmwassertrichter mit seitlich angesetztem Heizrohr und Gummidichtung haben den Nachteil, daß die Erhitzung zu wenig intensiv erfolgt, daß das Wasser relativ rasch verdampft und bei längerem Filtrieren ersetzt werden muß, und daß der Gummiverschluß, auf dem die ganze Wassersäule lastet, leicht undicht wird und so Wasser in den Agar kommen kann. Man hat zwar bei den Ileißwassertrichtern durch Anbringung eines so- genannten „konstanten Niveaus" das Nachfüllen des Wassers über- flüssig gemacht und durch einen Flammenring für intensivere Erhitzung gesorgt, jedoch sind diese Apparate wegen der unvollkommenen Ab- dichtung nach unten noch immer leicht Störungen unterworfen. XXVI, 3. Brudny: Ein neuer Heißwassertrichter. 419 Darauf liin hat man die genannten Nachteile durch Konstruktion doppelwandiger Heißwassertrichter zu vermeiden gesucht, doch wird bei diesen mit kochendem Wasser eine zu wenig intensive Erhitzung erreicht. Deshalb kam man auf den Gedanken, den Hohlraum eines doppelwandigen Trichters mit strömendem Wasserdampf, mit einer Flüssigkeit von höherem Siedepunkt (Glyzerin, Paraflinum liquidum) 1. oder mit einer durch den elektrischen Strom zum Glühen gebrachten Spirale auszufüllen. Die beiden letzten Systeme führen jedoch ebenso wie beim „Dampftrichter" von Unna zu einer Erhitzung des Agars über 100^ C, die zwar ein schnelleres Filtrieren bewirkt, aber den Nachteil hat, daß die Erstarrungsfähigkeit des Agars leidet, und daß das Eiweiß der Nährlösung in einer für das Bakterienwachstum un- günstisren Weise verändert wird-^. Die für bakteriologische Zwecke 1) Drigalski, V., Ein Schnellfilter für Agarlösungen (Zentralbl. t. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. XLT, p. 300). 27* 420 Briidny: Ein neuer Heißwassertrichter. XXVI, 3. besonders geeigneten , doppelwandigen , von Dampf durchströmten Trichter (aus Glas) bedurften aber bisher eines besonderen Ge- fäßes zur Dampfentwicklung, das mit dem eigentlichen Trichter ver- bunden wurde. Bei dem nach meinen Angaben konstruierten Apparate sind jedoch Dampfentwickler und doppelwandiger Trichter in einem Stück ver- einigt. Da der Dampf aus den Löchern der inneren Trichterwand heraus und an dem Glastrichter vorbeiströmen muß, so ist auch hier der Forderung Genüge getan , daß sich zwischen Filterpapier und AVasserdampf nur eine Glasschicht befinden soll. Der aus Kupfer angefertigte, annähernd sanduhrförmige Trichter besteht aus einem unteren , zur Aufnahme und Verdampfung des Wassers bestimmten Teil (Wasserraum), an den sich oben der Dampf- raum, bzw. der doppelwandige Trichter anschließt. Die Innenwand des Trichters trägt zahlreiche Löcher im Durchmesser von 2 mm und findet nach unten ihre Fortsetzung in einem Kupferrohr, das den Boden des Wasserraums w^ohl durchbohrt, aber nicht darüber hinausgeht. In diesen durchlöcherten Trichter wird ein passender Glastrichter eingeschoben. Durch vier kleine, zwischen den Löchern der inneren Trichterwand nach der Spitze zu verlaufende Kippen wird erreicht, daß zwischen dem Glas- und Kupfertrichter ein Hohl- raum von wenigen Millimetern freibleibt. An die äußere Bodenfläche des Wasserraums ist noch ein kurzes , weites Rohr angeschlossen, das zur Aufnahme des zwischen dem Glas- und Kupfertrichter sich bildenden Kondenswassers bestimmt ist und unten durch einen vom Glastrichterrohr durchbohrten Gummistöpsel abgeschlossen wird. Es entsteht aber auch bei längerem Gebrauche immer nur sehr wenig Kondenswasser , so daß die Gefahr , daß dieses in den Agar ge- langen könnte, hier ganz ausgeschlossen ist. Die Intensität der Erhitzung kann durch, einen verstellbaren, nach Art der Bunsenbrenner konstruierten Flammenring reguliert werden. Durch ein an die Wasserleitung angeschlossenes sogenanntes „konstantes Niveau" wird die jeweilig verdampfende Wassermenge sofort wieder ersetzt und somit ein ununterbrochenes Arbeiten des mit Agarlösung gefüllten Trichters auch ohne Aufsicht ermöglicht. Das dreifüßige Stativ trägt zugleich den Kupfertrichter und den Flammenring, ist jedoch nur mit dem letzteren fest verbunden. Während des Gebrauches wird der Glastrichter zweckmäßig mit einem emaillierten Deckel überdeckt , um jeden Wärmeverlust zu vermeiden. Der vollständige Apparat ist etwa 41 cm hoch. XXVI, 3. Brudny: Ein neuer Heißwassertricliter. 421 Es ist vielleicht nicht überflüssig, zu bemerken, daß jeder der verschiedenen Heißwassertrichter scheinbar versagen kann , wenn bei der Herstellung des Agars nicht gewisse Bedingungen eingehalten werden. Ich will von den zahlreichen gegebenen Vorschriften nur soviel hervorheben , daß die mindestens 2 Stunden lang und voll- kommen klargekochte und neutralisierte Agarlösung kochend heiß auf das Filter gegossen werden muß , weil sonst das Filtrieren — besonders das von peptonreichen , aus Fleischwasser hergestellten Nährböden — zu lange dauert. Achtet man auf diese Vorschrift , so erfordert das Fil- trieren von Agar durch geeignetes, vor- her mit warmem Wasser angefeuchtetes Filterpapier -"^ nur eine relativ kurze Zeit und liefert vollkommen klare Nährböden, während man bei Verwendung anderer Filtermaterialien (Watte , Glaswolle, Sand usw.) oder anderer Filtriermetho- 2. den fSedimentieren , Filtrieren unter Druck , durch Absaugen usw.) zwar rascher filtrierende, aber nie so klare und durchsichtige Nährböden erhält. Der beschriebene Apparat ist in dem bakteriologischen Labora- torium der hiesigen Hochschule schon seit länger als einem Jahre in Gebrauch und hat sich im Vergleich zu den älteren Warm- und Heißwassertrichtern sehr gut bewährt. Er ist für Österreich -Ungarn von der Firma Heinrich Kappeller, Wien, Roem 5/1, für die übrigen Länder von Franz Hugershoff in Leipzig in einwandfreier Aus- führung zu beziehen und wurde von beiden Firmen mit Muster- schutz versehen. 1) Die Firma Carl Schleicher & Schüll (Düren, Rheinland) bringt für die Zwecke der Agarfiltration besondere Sorten von Filterpapier (No. 1117 und No. 520) in den Handel. [Eingegangen am 21. August 1909.] 422 Funck: A propos de la deshydratation des coupes montees. XXVI, 3. A propos de la deshydratation des coupes montees sur lames porte-objet. Par Ch. Fuuck de Nancy. Avec 2 figures. Le passage des lames porte-objet k travers les differents liquides: alcool liydrate, alcool ä 95^, alcool absolu, alcool-xylol , xylol (oii toluol etc.), peut etre facilite par le dispositif suivant: D 6 8 1. D'abord les flacons a pied , doiit le fond est creuse en ciipule sont tres defectueiix; 3 oii 4 lames y clievaiichent regulieremeut, au detriment des coupes qu'elles portent. — Preuez donc des flacons cylindriques a fond plat (10'5 ä 11*5 cm de hauteur et 63 ä 65 mm de diametre : forme la plus courante). Ici 3 ou 4 lames se tiennent mieux, mais elles peuvent encore glisser et se coller Tune sur l'autre. Mettez alors dans le fond du flacon un grillage , fait d'une piece XX VI, 3. Funck: A propos de la deshydratation des coupes montees. 42:; avec un fil de laiton. La forme en est domiee dans la figure 1 qui est grandeur naturelle. Le fil a 2'5 mm de diametre, et laisse des espaces de 5 mm. Ce grillage doit etre nickele. La figure 2 montre l'emploi: On pourra mettre l'une derriere l'autre 8 lames. II est boii de placer la face oü se troiive la coupe toujours du meme cote (soit vers l'operateur, soit vers le mur). Toutes les lames ne se toucheront que par leur extremite superieure, lä lames avec coupes -- tournees du meme cote flacon cylindrique (en verre) 2. (^/a grandeur). oü ne se trouve pas la coupe. — Enfin dans les cas oü cer- taines coupes doivent rester plus longtemps dans les liquides , on peut les placer en a, 6, c, d (fig. 1), oü elles ne generont pas les autres ; mais dans ce cas , tourner le cote oü se trouve la coupe, vers la peripherie. La concavite du flacon empechera le contact avec le verre. Comme ces lames tourneront le dos ä Celles placees dans les casiers 1, 2, ... 8, elles ne seront pas endommagees par ces derni^res. Comme on voit, jamais, meme si on agite les lames en les in- clinant en bloc (en arriere ou en avant) , elles ne se toucheront au 424 Halle: Über die Methoden der Härtemessung. XXVI, 3. niveaii des coiipes. De plus , on peut mettre uo grand nombre de coupes a la fois dans le meme flacon, ce qui a son avantage, quand on doit traiter des trente a quarante coupes dans une apres - midi ; on peut ainsi faire la division de son travail. — Dernier avantage, chacun peut se faire lui-meme ce dispositif ce qui ecarte toute de- pense supplementaire. Dans les laboratoires d'anatomie patholog'ique on est toujours force d'avoir a faire un grand nombre de coupes. L'emploi de ce dispositif facilite et accelere la besogne, la rend sür, sans nuire a la minutie de l'operateur. I\ nous a paru utile de la communiquer. [Eingegangen am 10. Oktober 1909.] Über die Methoden der Härtemessung. Von Bernhard Halle in Steglitz. Herr Dr. Pösciil beschreibt in Bd. XXVI, Heft 1, p. 104 bis 110, eine Methode der Härtemessung, die sich der SEEBECKSchen anlehnt und die auch bereits von Mohs zur Aufstellung seiner Härte- skala angewendet wurde. Sie beruht auf dem Ritzverfahren. Das fest montierte Mineral wird durch eine Schlittenführung in eine horizontale hin- und hergehende Bewegimg versetzt und mit einer über der Schlittenbewegung angebrachten Diamantspitze geritzt. Die Härte wird bestimmt: 1. Konstante (kleine) Belastung der Spitze. Härte wird be- trachtet als proportional der Abnutzungbewegungen, bis ein (sicht- barer) Ritz eintritt. 2. Konstante (große) Belastung der Spitze. Härte umgekehrt proportional dem Gewicht, welches das Mineral zieht. 3. Härte proportional dem Gewicht, welches auf die Spitze wirkt. Diese Methode hat neben iliren Vorzügen indes verschiedene Nachteile, die mich veranlaßten eine andere aufzusuchen. So wird man bei Auswahl der Diamante selten einen solchen herausfinden, dessen Spitze sich auf die ganze Dauer der Prüfungen ungeschwächt XXVI, 3. Halle: Über die Methoden der Härtemessung. 425 fein und scliarf erhält, sie wird sich bei harten Mineralien leicht ab- nutzen, auch einen durch das Mikroskop nachweisbar splitterigen Ritz erzeugen, was die Messungen ungemein erschwert. Einen weiteren störenden Einfluß bilden die zu ritzenden Flächen selbst, welche durch ihre häufigen Unebenheiten einen gleichmäßigen Ritz zu ziehen verhindern. Diesem Übelstand durch vorheriges Abschleifen und Polieren der Flächen abzuhelfen, ist nicht ratsam, weil sich dadurch ihre Struktur und infolgedessen auch ihr Verhalten dem Diamant gegenüber ändert. Beispielsweise schneidet sich eine geschliffene und polierte Glasfläche schwerer als eine geschmolzene ^. Die von mir erdachte und in der Mechaniker-Zeitung (1909 Heft 9, p. 81 bis 84) verötfentlichte Methode beruht auf dem Schleif- verfahren ^. Die Mineralien werden auf einer rotierenden Messing- scheibe einzeln abgeschliffen, deren Gewichtsverlust bei einer be- stimmten Zeitdauer des Abschliffs unter Berücksichtigung des spezi- fischen Gewichts den Grad der Härte bestimmt. Denn die Härten zweier Kristalle werden sich proportional verhalten den Gewichtsver- lusten, die sie erleiden, wenn man sie während gleicher Zeiten, bei gleicher Geschwindigkeit der rotierenden Schleifscheibe, unter dem- selben Druck, mittels gleichen Schleifmittels abschleift. Zu diesem Zweck ist eine Maschine angegeben, welche den er- wähnten Anforderungen Rechnung trägt. Und da alle Vorrichtungen an der Maschine automatisch arbeiten, so ist eine ungleiche Wirk- samkeit ausgeschlossen. Außer der größeren Sicherheit der Resultate gegenüber dem Ritzverfahren sind die Intervalle innerhalb der Härte- nummern ziemlich beträchtlich, so daß man imstande ist auch ganz kleine Härteunterschiede zu bestimmen. ^) Diese Erfahrungen sind das Resultat meiner mehr als 30 jährigen Praxis als Feinoptiker, speziell auf dem Gebiet der Kristalloptik und als Leiter der Halle sehen Werkstatt. ^) Metalle sind hiervon ausgeschlossen, für diese hat man besondere Härteprüfungen angewendet. [Eingegangen am 24. Oktober 1909.] 426 Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. XXVI, 3. Entwicklungsmechanische Technik im letzten Dezennium. Von Dr. 0. Levy in Leipzig, Privatdozent für Anatomie an der X'niversität Halle. Die folgenden Seiten sollen einen Überblick geben über die technisclien Methoden, mit denen die eutwicklungsmechanische For- schung in den letzten 10 Jahren gearbeitet hat. Es deckt sich ein solches Fazit keineswegs mit dem Bild der entwick- lungsmechanischen Forschung dieses Zeitraumes selbst. Denn die weittragendsten Ergebnisse sind nicht selten mit den einfachsten Handgriffen gewonnen worden. Hier aber kommt nur das zur Sprache, was in technischer Beziehung ein gewisses Interesse erweckt, während der einfache Schnitt, der Wechsel der Temperatur und dergleichen mehr in diesem Referat kaum oder nur nebenher Erwähnung finden können, wenn auch das theoretische Resultat eines solchen Experimentes einen bedeutend höheren Wert haben sollte, als eine komplizierte Yersuchsanordnung, der hier eine eingehendere Schilderung gewidmet wurde. Von lehrbuchartigen Darstellungen unseres Stoffes erwähne ich kurz Wetzel : Experimentell embryologische Methoden in der Real- enzyklopädie der mikroskopischen Technik fherausgeg. v. Ehrlich, Krause, Mosse, Rosin, Weigert, Berlin-Wien 1903); Röthig: Hand- buch der embryologischen Technik, Wiesbaden 1904 und für einen Teil unseres Gebietes : Hacker : Praxis und Theorie der Zellen- und Befruchtungslehre, Jena 1899. — In den vortrefflichen neueren zu- sammenfassenden AVerken von Korsciielt- Heider, Maass, Morgan, Roux, Przibram, Jenkinson, Barfürth tritt die Technik hinter dem Gegenstande selbst naturgemäß zurück. Methoden zur Aufzucht und Fortzucht, die für die entwicklungs- mechanische Forschung von größter Bedeutung sind, jedoch hier nicht berücksichtigt werden konnten, finden sich in ausgezeichneter Weise in den Arbeiten von Paul Kammerer (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XVH, 1904: Bd. XXn, 1906, Bd. XXHI, 1907), von Hans Przibram (Die XXVI, 3. Lev): EntwickliuigsiiieclKin. Technik im letzten Dezennium. 4:27 biologische Versuchsanstalt in Wien , Zeitschr. f. biol. Technik u. Methodik, herausgeg. von Gildemeister \ Bd. I, 1908/09) und von Raymond Pearl und F. M. Surface (Apparate und Methoden, die bei experimentellen Untersuchungen über Vererbung beim Geflügel gebraucht werden, Zeitschr. f. biol. Technik u. Methodik 1kl. I, 1908/09). A. Technische Methoden für Untersuchung der künstlichen Parthenogenese. Die ersten Untersuchungen über künstliche Parthenogenese stammen von BouRSiER (1847, zit. nach Loeb-) und von Tichomirow (1886, zit. nach Loeb"), der unbefruchtete Insekteneier durch Eintauchen in konzentrierte Schwefelsäure für zwei Minuten oder schwaches Reiben mit einer Bürste zur Entwicklung anregen konnte. R. Hertwig*^ sah, daß unbefruchtete Seeigeleier, die 30 Minutenlang mit 0,1 prozentiger Strychninlösung behandelt worden waren, anfingen sich zu furchen. Morgan* fand bei unbefruchteten Eiern von Arbacia in hypertonischen Lösungen den Beginn einer — aty- pischen — Entwicklung. Mit dem Jahre 1899 setzen die bahnbrechenden Untersuchungen Jacques Loebs ein, der in zielbewußter Weise die Be- dingungen der chemischen Entwicklungserregung unbefruchteter Eier in einer langen Reihe von Arbeiten erforschte, Vorbedingung für all diese Versuche ist eine strenge Sterilität des Seewassers (Erhitzung auf 50 bis 70^ für 10 Minuten) und der Instrumente, damit nicht unbeabsichtigt Spermatozoen zu den Kulturen gelangen. Auch die zu eröffnenden weiblichen Tiere müssen aus demselben Grunde gründlich abgewaschen werden. — Es genügte Loeb von vornherein nicht die Entwicklung für die ersten Zell- teilungen anzuregen^ sondern sein Ziel war eine möglichst normale Entwicklung bis zum Larvenzustand hervorzurufen. ^) Anm.: Herr Dr. Gildemeister hatte die Liebenswürdigkeit mir die bisher erschienenen Hefte dieser jungen interessanten Zeitschrift auf meine Bitte zur Einsicht zuzusenden, wofür ich ihm an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank sage. ^) Loeb, J., Über die chemische Entwicklungserregung des tierischen Eies. Leipzig 1909. ^) Hertwig, R., Über die Entwicklung des unbefruchteten Seeigeleies. Festschrift für Gegenbauer. Leipzig 1896. *) Morgan, T. H., The action of salt Solutions on the unfertilized and fertilized eggs of Arbacia and of other animals (Arch. f Entw.-Mech. Bd. VIII. 1899, p. 448). 428 I^evy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. XXVI, 3. Versuche mit Seeigeleiern. Die erste Methode, mit der Loeb ^ '^ dies erreichte, ist die sogen, rein osmotische Methode. Wenn unbefruchtete Eier von Arbacia in hypertonisches See- wasser d. h. 50 cc Seewasser -|- 50 cc — - m MgCl2-Lösung für zwei o stunden kamen und dann in Seewasser zurückgebracht wurden, so entwickelten sich normale Plutei aus ihnen. Sehr bald konnte Loeb^ diese Ergebnisse für Strongylocentrotus purpuratus und franciscanus bestätigen und zeigen, daß der gleiche Eifekt auch mit anderen Elektrolyten NaCl, KCl, CaCl2 und auch Nichtleitern wie Rohrzucker und Harnstoff erreicht wird, wenn man nur den osmotischen Druck genügend erhöht. So konnten folgende Mischungen künstliche Parthenogenese hervor- rufen: Seewasser 90 cc -|- 10 cc 2^/3 n NaCl oder KCl für 1 bis 2 Stunden, dann normales Seewasser. Ferner für Arbacia-Eier : 100 cc Seewasser -J- 25 cc 2 n Rohrzucker für zwei Stunden, oder 82 cc Seewasser -\- 17^ 2 cc 2^2 cc Harnstoff. LoEB^ erkannte, daß bei diesen Versuchen nicht allein der osmotische Druck in Frage kam, sondern noch ein zweites Agens — das im Seewasser enthaltene Alkali. Um die Wirkung des osmotischen Drucks allein zu prüfen stellte er im Anschluß an van't Hoffs Bestimmung der Seewasser-Zusammen- setzung folgende neutrale Ausgangslösung her: 100 cc NaCl, 2-2 cc KCl, 1*5 cc CaCl2 und 11-6 cc MgCl2, alle Lösungen halbgrammolekular. In dieser neutralen van't Hoff- ^) Loeb, J., On the nature ot the process of fertihzation and the production of normal larval (Plutei) from the unfertihzed eggs of sea ur- cliin (Journ. of Physiology vol. HI, 135, 1899, und Untersuchungen über künstliche Parthenogenese, Leipzig 1906, p. 19). '^) Loeb, J., On the actificial production of normal larval from the unfertilized eggs of the sea urchin (Amer. Journ. of Physiology vol. III, 434, 1900, „Untersuchungen" usw., p. 77). ^) Loeb, J., Further experiments on artificial parthenogenesis and the nature of the process of fertihzation (Amer. Journ. of Physiology vol. IV, 1900, p. 178. „Untersuchungen" usw., p. 154). *) Loeb, J., Zur Analyse der osmotischen Entwicklungserregung un- befruchteter Seeigeleier (PFLtJGERs Arch., Bd. CXVIII, 1907, p. 181). XXVI, 3. Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. 499 sehen Lösung bringt Erhöhung des osmotischen Drucks (durch Zu- satz von KCl oder NaCl) keine Parthenogenese zustande. 50 CG van't HoFFSche Lösung -|- 16 ccm 2^/^ n NaCl (Erhöh. d. osm. Drucks) und Zusatz von 0*8 cc — ^NaOH, Wirkuners- 10 ' "^ dauer 90 Minuten, ergab 80 Prozent parthenogenetisch entwickelter Larven. Man kann auch die Wirkung des Alkali und der hypertonischen Lösung zeitlich einander folgen lassen ^ ^. Die Eier kommen zuerst in eine neutrale hypertonische Lösung (—- van't Hoff sehe Lösung -|- 10 cc 21/.2 n NaCl), nachdem sie vorher durch Waschen in -^NaCl von Seewasser befreit waren (-^ NaCl ist praktisch isotonisch mit Seewasser). Hier bleiben sie (optimale Dauer) 170 Minuten und werden dann in 50 cc Seewasser -]- 1'5 cc -— NaOH für 40 bis 160 Minuten gebracht. Es entstehen zahlreiche Larven. Oder man kann die Reihenfolge umkehren". Eier zuerst in 50cc— r- van't Hoff sehe Lösung -j- 0-5 oder 1*0 cc — NaOH für 175 Minuten. Da- m nach in die hypertonische Lösung: 50 cc —- van't Hoff sehe Lösung -[-10 cc Li 2 1/2 n NaCl für 35 bis 50 Minuten. Gute Resultate. Um tiefer in die Wirkungsweise der hypertonischen Lösungen einzudringen — Loeb faßt sie als oxydationserregend oder oxydations- beschleunigend auf — stellte Loeb^ Versuche mit Überexposition der Eier in hypertonischen Lösungen an, in denen sie der Zytolyse — durch übermäßige Oxydation — verfielen, zweitens mit Überexposi- tion in hypertonischer Lösung bei behinderter Oxydation, wobei die Eier intakt blieben, da es ihnen an Gelegenheit fehlt, sich zu Tode zu oxydieren. Diese Verhinderung der Oxydation wurde durch zwei Methoden erreicht. Die eine, naheliegende Methode ^) Loeb, J., Zur Analyse der osmotischen Entwicklungserregung un- befruchteter Seeigeleier (Pflügers Arch. Bd. CXVHI, 1907, p. 181) und Über die chemische Entwicklungserregung des tierischen Eies. Leipzig 1909. ^) Loeb, J., Über die allgemeinen Methoden der künstlichen Partheno- genese (Pflügers Arch. Bd. CXVHI, 1907, p. 572). ^) Loeb, J., Über die Hemmung der toxischen Wirkung hypertonischer Lösungen auf das Seeigelei durch Sauerstoffmangel und Cyankalium (Pflügers Arch. Bd. CXIH, 1906, p. 487). 430 Levy: EntwicklimgsmeclKin. Technik im letzten Dezennium. XXYl,o. ist die ständige Durchleitung eines Wasserstoffstromes. Die andere beruht darauf die Oxydationsvorgänge in der Zelle zu sistieren. Das erreicht man, wie Loeb gezeigt hat, durch Zusatz von 1 bis 2 cc einer ^/2q prozentigen KCN-Lösung zu 50 cc der Kultur-Lösung. Loeb ^ gelangte einige Jahre nach Beginn seiner Untersuchungen über die künstliche Parthenogenese zu seiner „verbesserten Methode". Hierzu leitete ihn die Beobachtung, daß unbefruchtete Eier von Strongylocentrotus purpuratus bei Zusatz von etwas Äthyl- acetat und nach Zurückbringen in normales Seewasser die typische Befruchtungsmembran erhielten ^. Kommen die Eier erst für zwei Stunden in hypertonisches Seewasser, dann in äthylacetathaltiges, schließlich in normales Seewasser, so entwickeln sich die meisten Eier zu schwimmenden Larven. LoEB'^ schildert die verbesserte Methode für Strongylocentrotus purpur. in seiner letzten zusammenfassenden Publikation folgender- maßen : Die Eier werden in 50 cc Seewasser -|- 2*8 cc — Buttersäure ' 10 gebracht (die vorher gründlich gemischt wurden). Bei 15^ C wird nach 1^/2, 2, 2^/2 und 3 Minuten je eine Portion der -Eier in je 200 cc Seewasser übertragen. In einer oder mehreren dieser Schalen bilden alle Eier normale Befruchtungsmembranen. Es ist dabei zu beachten, daß man nicht zu viele Eier in das säure- haltige Seewasser bringen darf. Es ist auch nötig, die Eier vor dem Über- tragen in das normale Seewasser durch gehndes Rotieren des Gefäßes auf einen Haufen zusammenzubringen, so daß man sie mit einer Pipette mit nur wenig Säure in das normale Seewasser übertragen kann. Nachdem die Eier aus dem säurehaltigen Seevvasser in normales Seewasser übertragen sind, bringe man sie (nicht sofort) nach 15 ^) Loeb, J. , On an improved method of artificial Parthenogenesis. University ofCaliforniaPubhcationsvol.il, p. 83, 1905. „Untersuchungen" usw. p. 315. 2) Hertwig, 0. u. R., (Über den Bcfruchtungs- und Teilungsvorgang des tierischen Eies unter dem Einfluß äußerer Agentien, Jena 1887), hatten schon gefunden, daß Seeigeleier in mit Chloroform geschüttelten Seewasser eine Membran bilden. Curt Herbst (Über künstliche Hervor- bringung von Dottermembranen am unbefruchteten Seeigelei. I, Mitt. Biol. Zentr. El. Bd. XIII, 1893, p. 14, 1903, p. 445, IL Mitt. der zool. Stat. Neapel, Bd. XVI., 1903, p. 445) fand Xylol, Toluol, Benzol und metallischem Silber- niederschlag in demselben Sinne wirksam. ^) Loeb, J., Über die chemische Entwicklungserregung des tierischen Eies. Leipzig 1909. XXVI, 3. Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezenniuu). 431 bis 20 Minuten oder noch etwas später in das hypertonische See- wasser, und zwar 50 cc Seewasser -]- 8 cc 2 ^/^ n NaCl. Von hier werden sie nach 15 bis 60 Minuten bei 15^ C, portionsweise in Intervallen von je fünf Minuten, in normales Seewasser übertragen. Nach der Übertragung in normales Seewasser fangen diejenigen Eier, welche gerade lange genug in dem hypertonischen Seewasser ge- wesen waren, an, sich zu furchen und zu entwickeln. Es ist nötig, daß nicht zu viele Eier in eine Schale mit hypertonischem Seewasser gebracht werden, da sie sich sonst den Sauerstoff gegenseitig streitig machen. Auch muß man die Eier in flachen Schalen halten, damit die Wasserschicht, welche dieselben bedeckt, nicht zu hoch ist und so die Diffusion des Sauerstoffs der Luft zu den Eiern zu stark verzögert. Die hypertonische Lösung kann natürlich mit einer Reihe anderer Stoffe erzielt werden, wie Rohrzucker, LiCl, KCl, MgCl, CaCl2. Wie Buttersäure ^ wirken mehrere andere Fettsäuren membran- bildend, nur ist die Expositionszeit für optimale Resultate verschieden: Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Caprylsäure, Nonylsäure. Die höheren Fettsäuren wirken schneller als die niedrigen. Praktisch nicht so angenehm, aber theoretisch sehr wichtig ist die folgende Methode ^ künstliche Parthenogenese zu erzeugen : Mittels Buttersäure wurde bei den Eiern von Strongylocentrotus purpur. die Membranbildung hervorgerufen. Nach 43 Minuten wurden die Eier aus dem normalen Seewasser (in welchem sie die Membran nach Buttersäurebehandlung bekommen hatten) in 50 cc Seewasser -\- 2 cc -^-r- Prozent KCN (Hemmung der Oxydation und „Erholung" von den Vor- gängen der Membranbildung). Hier bleiben sie am besten drei Stunden, kommen dann in normales Seewasser (mehrfach gewaschen). 90 Prozent der so behandelten Eier entwickeln sich zu Larven. Keine andere Methode der künstlichen Parthenogenese gibt eine so schöne, völlig normale Furchung wie die letztbeschriebene. Hieran schließen sich neuere Methoden der künstlichen Partheno- genese mit spezifischen, hämolytisch wirkenden Stoffen^. Vier Tropfen einer ^/^ prozentigen Saponinlösuug zu 5 cc Seewasser ergibt nach 5 bis 8 Minuten in der Lösung selbst Membranbildung; wäscht man die Eier nun gründlich aus und behandelt sie 93 Minuten ^) LoEB, J., „Chemische Entwicklungserregung" usw. 1909, p. 65. '^) LoEB, J., „Chemische Entwicklungserregung" usw. p. 73 bis 75. ^) LoEB, J., Über die Hervorruf ung der Membranbildung und Entwick- lung beim Seeigelei durch Blutserum von Kaninchen und durch zytolytische Agentien (PflüCxERs Arch. Bd. CXXII, 1908, p. 199). 432 Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. XXA^I, 3. lang in 50 cc Seewasser -\- 6^/0 cc 2-^1^ nNaCl, so entwickeln sich 80 Prozent zu Larven. Ähnlich Solanin, Digitalin, gallensaure Salze. Ebenso Seifen. Un- befruchtete Eier in 50 cc -^ NaCl -1- 0,2 cc Natriumoleat ; nach zwei bis drei Minuten in Seewasser; hier Membranbildung; wiederholtes Waschen; dann für 30 bis 50 Minuten in hypertonisches Seewasser; darauf in nor- males Seewasser. Eine beträchtliche Anzahl der Eier entwickelt sich auf diese Weise zu Larven. Praktisch ist die Methode nicht ratsam, weil die zytolytische Wirkung der Seifen sehr stark ist. Auch Benzol, Toluol, Amylen, Chloroform, Aldehyde, Äther, Alkohol (also fettlösende Stoffe) können, wenn man rasch arbeitet, Larvenentwick- lung hervorbringen. Ähnlich sind die Versuche, die Membranbildung und künstliche Parthenogenese durch Serum-'^ einzuleiten. Durch einen Einschnitt in den Körper eines weiblichen Sipunculide — Dendrostoma — wurde die Körperflüssigkeit gewonnen und mit 50 bis 200 cc Seewasser zentrifugiert. 3 cc Seewasser -j- 1 bis 4 Tropfen dieses verdünnten Gewebesaftes ergibt bei einem Teil der hiermit behandelten Seeigeleier Befruchtungsmembran und Beginn der Entwicklung. (Nur 20 Prozent der benutzten Seeigelweibchen gaben brauchbare Eier.) Die Entwicklung wird bis zur Larve fortgesetzt, wenn die Eier unmittelbar nach der Membranbildung in hypertonisches Seewasser (50 cc Seewasser -}- 8 cc 2 ^/a n NaCl) für 30 bis 60 Minuten kamen. Ebenso aber nicht in so starken Verdünnungen wirkt Säugetierserum, das mit Seewasser iso- osmotisch gemacht wurde (zu je 6^/2 cc öerum 1 cc ''l^l^ n NaCl). Zu einer kleinen Quantität Seewasser wurden kleine Quantitäten des so zubereiteten Rinder-, Schweine-, Kaninchenserum getan. Die Wirksamkeit wird stark erhöht durch Temperatur von 31^ bis 34^ oder durch '^\^ grammol. SrCL^- Lösung statt des Seewassers. Nur 10 Prozent Weibchen sind brauchbar. Hypertonische Lösung nach auf solche Weise erzielter Membranbildung gibt normale Larven. Mit Spermaextrakt hat zuerst Winkler ^ ernstliche Ver- suche angestellt. Doch Loeb ^ zeigte, daß Winklers Samenextrakt ^) LoEB, J., Über die Hervorrufung der Membranbildung beim See- igelei durch das Blut gewisser Würmer (Pflügers Arch., Bd. CXVHl, 1907, p. 36.) Loeb, J.. Weitere Versuche über die Entwicklungserregung des See- igeleies durch das Blutserum von Säugetieren (Pflügers Arch., Bd. CXXIV, 1908, p. 37). -) Winkler, H., Über die Furchung unbefruchteter Eier unter der Ein- wirkung von Extraktivstoffen aus dem Sperma (Nachrichten d. Ges. d, Wissensch. zu Göttingen, 1900, p. 187). '^) Loeb, J., „Chemische Entwicklungserregung" usw., 1909. XXVI, 3. Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. 433 sowohl als hyperalkalische als aiicli als hypertonische Lösung wirkte; daher sind die Resultate nicht einwandfrei. KuPELwiESER^ erreichte Membranbildung bei Seeigeleiern durch sehr konzentrierten Mollusken - Samen von Mytilus. Verschiedene Spermaextrakte leistete dasselbe. Sperma von Chilon, Asterias, Asterina, Strongylocentrotus francisc. und purpur. wurde auf 70 bis 100<^ erhitzt, filtriert. Bei den Eiern von Strongylocentrotus purpur. ergab dieses Filtrat Membranbildung und nach weiterer Behandlung mit hypertonischem Seewasser Entwicklung von Larven. Nur jedes fünfte Weibchen war brauchbar. LoEB hält den Effekt des Sperma in diesen Fällen durch das dem Sperma beigemengte Serum bedingt. Die ursprüngliche osmotische Methode der Entwicklungserregung gibt Entwicklung ohne Membranbildung. Eine andere Methode der Entwicklungserregung ohne Membranbildung ist folgende-. Unbefruchtete Seeigeleier kommen in eine Mischung von 1 cc Schweine- serum und 1 cc mit Seewasser isotonischer SrClg - Lösung. Nach fünf Minuten wird die Lösung abgesaugt und durch Seewasser ersetzt, dieser Prozeß wird viermal wiederholt. Die Eier bleiben vier Stunden lang im Uhrschälchen und werden dann in eine größere Schale mit Seewasser über- tragen. Ein kleiner Teil der Eier bildet Membranen und geht dann zu- grunde. Von den anderen Eiern aber, die keine Membran gebildet haben, fangen einige an, sich zu furchen und diese entwickelten sich zu normalen schwimmenden Larven. Noch eine neue Methode ^ für Entwicklungserregung ohne Mem- branbildung hat LoEB jüngst mitgeteilt : Unbefruchtete Eier in -y- Natriumbutyratlösung für 6 Stunden. 2 Prozent der Eier entwickeln sich zu normalen Larven, und zwar ohne Membranbildung. In Neapel scheint die Entwicklungserregung ohne Membranbildung leichter vor sich zu gehen. Loeb vermutet (Chem. Entwicklungserregung, p. 152), daß in den Versuchen von E. P. Lyon^ an Arbacia pustulata in Neapel die Entwicklungserregung ohne Membranbildung erfolgte. Lyon ^) KuPELWJESER, Hans, Versuche über Entwicklungserregung und Membranbildung bei Seeigeleiern durch Molluskensperma (Biol. Zentralbl. Bd. XXVI, 1906, p. 744). ^) LoEB, J., Weitere Versuche über die Entwicklungserregung des Seeigeleies durch das Blutserum von Säugetieren (Pflügers Arch. Bd. CXXIV, 1908, p. 37). ^) LoEB, J., „Chemische Entwicklungserregung" usw. 1909, p. 151. *) Lyox, E. P., Experiments in artificial parthenogenesis (Amer. Journ. of Physiolog. vol. IX, 1903, p. 308). Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 3. 28 434 Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. XXVI, 3. verwandte HCl allein (was beim Kalifornischen Seeigel keine Parthenogenese hervorbringt). Optimale Bedingungen waren z. B. in 100 cc Seewasser -j- 2 CG Y?r HCl bei einer Exposition von 10 bis 15 Minuten. Herbst ^ sah Entwicklung einiger Eier zu Larven ohne Membran- bildung, wenn er die Eier für 2 bis 8 Minuten in 50 cc Seewasser -4- 3 cc — Essia-säure brachte. ' 10 '^ Belage - fand Entwicklung von Paracentrotus lividus ohne Membranbildung nach einstündiger Behandlung in 50 cc einer Mischung von Zuckerlösung (1-135 N) und NaCl-Lösung (0*62 N) + 27 Tropfen n n einer — Gerbsäure und dazu nach 5 Minuten 30 Tropfen einer 10 ^ 10 Ammoniaklösung. Diese Versuche bedeuten dadurch einen sehr wichtigen Fort- schritt, daß die Eier sich bis zum Stadium der Imago entwickelten, während bisher nach Erreichen des Pluteus- Stadiums die Entwicklung still stand. Die künstliche Parthenogenese ist nicht bloß am Seeigelei, sondern bei einer Reihe sehr verschiedener Tierarten hervorgerufen worden. Versuche an Seesterneiern. Bei den reifen Seesterneiern (Asterina) rufen (nach Loeb^) dieselben Mittel (nur in anderer Konzentration) Befruchtungs-Membranen hervor wie beim Seeigelei. Sie bedürfen aber nicht unbedingt einer Nachbehandlung für die weitere Entwicklung. Es genügt z. B. Eier von Asterias Forbesii nach der Reifung in 100 cc Seewasser -|- 3 bis 5 cc -—- HCl oder H NO3 zu bringen: werden die Eier dann in normales Seewasser übertragen, so fängt ein Teil derselben an, sich zu Larven zu entwickeln. Delage^ fand, daß man die Seesterneier während der Reifung auf ^) Herbst, C, Vererbungsstudien IV. (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXII, 1906, p. 473). ^) Delage, Yves, Les vrais facteurs de la Parthenogenese experimen- tale (Arch. de zool. exper. 4. Ser., vol. VII, 1908, p. 445). Developpements parthenogenetiques etc. (C. R. Acad. Sc. Paris t. CXLV, 1907 , p. 448 u. p. 541). ^) Loeb, J. „Chemische Entwicklungserregung" usw., 1909, p. 163. ^) Delage , Y. , Nouvelles recherches sur la Parthenogenese experi- raentale chez Asterias glacialis (Arch. de zool. exper. 3. Ser., t. X, 1902, p. 213). XXVJ, 3. Levy: Entwicklungsmeclian. Technik im letzten Dezennium. 43 OD eine Stunde in mit CO., gesättigtes Seewasser zu bringen bat, um günstige Resultate für die Parthenogenese zu erzielen. LiLLiE ^ fand bei Asterias forbesii, daß eine kurz dauernde Erwärmung (20 bis 70 Sekunden) auf 38 <> bis 35 <> C die Eier zur Bildung der Be- fruchtungs-Membranen und zum Teil auch ohne weiteres zur Entwicklung anregt. Der günstigste Augenblick der Einwirkung ist die Zeit 10 bis 20 Minuten vor der Abtrennung der ersten Polkörperchen. Versuche an Anneliden-Eiern. LoEB^ fand, daß man aus unbefruchteten Eiern von Chaetopterus schwimmende Larven erzielen kann, wenn man den Kaliumgehalt des See- wassers erhöht ; ähnliches sahen Loeb und Fischer '-^ bei Eiern von Amphi- trite durch geringe bestimmte Erhöhung des Ca -Gehaltes des Seewassers. Loeb* konnte durch Zusatz einer Spur Saponin zum Seewasser die Eier von Polypnoe, wenn sie nachher in normales Seewasser übertragen wurden zur Reifung und Entwicklung anregen. Dasselbe Resultat er- reicht man in 50 cc Seewasser -|- 1-5 cc — NaOH. Besser ist es noch die Saponin- oder NaOH -Behandlung mit der der hypertonischen Lösungen zu kombinieren. Lefevre '" fand bei Eiern von Thalassema, daß Behandlung mit Säuren Reifung und Entwicklung bei ihnen erzeugt. Die besten Resultate, 60 Prozent Larven im günstigsten Fall, er- hielt er in folgenden Lösungen 17 cc ~ HNO3 -f- 83 cc Seewasser Expositionsdauer 5 Minuten 15 „ ^HCl -f 85 „ „ „ 5 „ 10 „ ^ H,SO, + 90 „ „ „ 8 „ ^) Lille, Ralph S., Momentary elevation of temperature as a means of producing artificial Parthenogenese in starfish eggs and the conditions of its action (Journ. of exper. zool. vol. V, 1908, p. 375). -) Loeb, J., Versuche über künstliche Parthenogenese bei Anneliden (Chaetopterus) und die Natur des Befruchtungsprozesses (Amer. Journ. of Physiolog. vol. IV, 1901, p. 423 [„Untersuchungen" usw. p. 167]). ^) Loeb, J., Martin Fischer und Hugh Neilson, Weitere Versuche über künstliche Parthenogenese (Vorl. Mitt. Pflügers Arch. Bd. LXXXVII, 1901, p. 594). *) Loeb, J., Über die Entwicklungserregung unbefruchteter Anneliden- Eier (Polypnoe) mittels Saponin und Solanin (Pflügers Arch. Bd. CXXII, 1908, p. 448). °) Lefevre, G. , Artificial parthenogenesis in Thalassema melitta (Journ. of exp. Zool. vol. IV, 1907, p. 91). 28=== 436 Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. XXVI, 3. m 12 CG — Oxalsäure -|- 88 cc Seewasser Expositionsdauer 8 Min. m 15 „ —7 Essigsäure + 85 „ 5 Lefevre beobachtete, daß bei diesen Behandlungsmethoden auch die beiden Polkörperchen sich furchten und Miniaturembryonen ergaben. BuLLOT^ brachte die Eier der Annelide Ophelia durch 2 stündige Be- handlung mit hypertonischem Seewasser zur Entwicklung mit regelmäßiger Furchung. Für künstliche Parthenogenese von Amphitrite-Eiern fand Scott- als günstigste die folgenden tabellarisch zusammengestellten Lösungen. Lösung ,8 5—10 „ (I N) Ca(N03)2 + 95—90 o 5 „ (2V2 M) KCl + 95 5 „ (2V2 M) KNO3 + 95 5 „ (2V.2 M) CaCla + 95 Prozentzahl Exposition schwimmen- der Larven 2— 5 Teile (- N) Ca(N03)2 + 98—95 Seewasser dauernd ö 1 1 1 25 Prozent 1 Stunde 15 10 15 20 Bei Molluskeneiern hat als erster Kostanecki '^j bei Eiern niederer Wirbeltieren Bataillon^ einige erfolgreiche Versuche mit prinzipiell den- selben Mitteln angestellt. ^) BuLLOT, Artificial parthenogenesis and regulär segmentation in an Annelid (Ophelia) (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XVIII, 1904, p. 161). 2) Scott, J. W. , Morphology of the parthenogenetic development of Amphitrite (Journ. of exp. Zool. vol. III, 1906, p, 49). ^) Kostanecki, K. , Cytologische Studien an künstlich parthenogene- tisch sich entwickelnden Eiern von Mactra (Arch. f. mikr. Anat. Bd. LXIV, 1904, p. 1) und früher Vorl. Mitt.: Über künstliche Befruchtung und künst- liche parthenogenetische Furchung bei Mactra (Bull, de l'Acad. d. Sc. de Cracovie, sc. nat. 1902, zit. nach d. vor. Arb.). Kostanecki, K. , Zur Morphologie der künstlichen partlienogene- tischen Entwicklung bei Mactra (Arch. f. mikr. Anat. Bd. LXXII, 1908, p. 327). ^) Bataillon, E. , La pression osmotique et les grands problemes de la biologie (Arch. f. Entw. Mech. Bd. XI, 1901, p. 149). XXVI, 3. Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. 437 B. Technische Methoden für Untersuchung von Befruchtungs- vorgängen. In einer neueren Arbeit schildert Roux ^ eingehend eine schon früher kurz mitgeteilte^ Methode, den Vorgang der Selbst- Kopulation von Ei- und Spermakern mit nicht organisierten Gebilden nachzuahmen, um damit die Möglichkeit zu erweisen, daß es sich bei der Ver- schmelzung von Ei- und Samenkern um Kombination von einfachen physikalischen Wirkungsweisen handeln kann. Roux verfährt folgender- maßen: In eine Glasschale mit ganz ebenem Boden von 10 bis 20 cm Durch- messer und 2 bis 3 cm hohem Rand gießt er 2 cm hoch eine gesättigte wässerige Lösung von kristallisierter oder vorher durch einige Tropfen Alkohol verflüssigter Karbolsäure und läßt die Flüssigkeit nur mit Fließ- papier bedeckt am besten einige Tage an der Luft stehen. Für den Ver- such werden in dieses Medium (das das Eiplasma repräsentieren soll) mit einer zugespitzten Glasröhre, welche auf der anderen Seite einen gut an- schließenden kleinen Gummiballon trägt, zwei mit Methylenblau gefärbte Chloroformtropfen gebracht, die auf der Oberfläche schwimmen und hier radiäre Strahlungen (divergente Oberflächensphäre), im Innern des Medium aber gegen jeden Tropfen gerichtete konvergente Strömungen erzeugen. Die beiden schwimmenden Chloroforratropfen nähern sich einander in Rich- tung ihrer mittleren Verbindungshnien (schon bevor ihre Sphären sich be- rühren) und laufen mit zunehmender Geschwindigkeit aufeinander zu, um zu einem Tropfen zusammenzufließen. Durch mehrere Abänderungen der Versuchsanordnung wird dieser Vorgang genauer analysiert. Die Bedingungen , unter denen die normale Befruchtung bei Seeigeleiern zustande kommt, untersuchte Loeb in neueren Arbeiten ^, deren Inhalt nicht eigentlich in ein Referat über Technik gehört. Methoden für polysperme Befruchtung finden sich in der be- kannten älteren Untersuchung der Gebrüder Hertwig ^ und bei ^) Roux, W., Eine Methode der Selbstkopulation von Tropfen (Zeitschr. f. biol. Technik u. Methodik [hrsg. v Güdemeister] Bd. I, 1908, H. 1, p. 16). 2) Roux, W. , Die Entwicklungsmechanik der Organismen, eine ana- tomische Wissenschaft der Zukunft, Festrede 1889, Ges. Abb. II, p. 34. ^) Loeb, J. , Über die Befruchtung von Seeigeleiern durch Seestern- samen (Pflügers Arch. Bd. XCIX, 1903, p. 323). ^) Hertwig, 0. u. R., Über den Befruchtungs- und Teilungsvorgang der tierischen Eier unter dem Einfluß äußerer Agentien. Jena 1887. Sie fanden Polyspermie eintreten bei Behandlung der Eier vor der Befruchtung für kurze Zeit mit Nikotinlösung (1 :100— 1 :1000), mit Morphium hydrochloricum (04— 0-6 Prozent), mit Strychninlösung (0005 Prozent) usw. 438 Levy: Entwickhnigsmechan. Technik im letzten Dezennium. XXVI, 3. BovERi\ der für diese Zwecke Samen sehr konzentriert den Eiern hinzufügte, und anderen. Auf zwei wichtige ältere Methoden über Befruchtung von W. Roux sei kurz hingewiesen. Die eine bezieht sich auf die Untersuchung der Achseneinstellung des Froscheies nach der Besamung ^, die andere ist die Methode der willkürlich lokalisierten Befruchtung ^. Für Bastardierungsversuche ist auf frühere Untersuchungen von 0. und R. Hertwig* zurückzugreifen. In jüngerer Zeit macht Herbst'^ einige technische Angaben für Seeigeleier. Es ist gut eine geringe Menge Natronlauge dem Seewasser hinzu- zufügen, um die Zahl der befruchteten Eier zu erhöhen. Das Optimum des NaOH- Zusatzes liegt aber für Eier verschiedener Herkunft sehr ver- schieden hoch, und der Umschlag zum Schlechten kann schon durch ge- ringe Laugendosen erzielt werden. — Wärme wirkt ebenfalls günstig (24^). ^) BovERi, Th., Zellenstudien. VI. Die Entwicklung dispermer Seeigel- Eier (Jenaische Zeitsclir. f. Naturw. Bd. XLIII, 1907, p. 1). ^) Um die Achseneinstellung, die das Froschei nach der Besamung vornimmt, zu bestimmen, brachte Roux die Eier einige Minuten nach der Besamung, mit einem Haar als Marke an der Gallerthülle versehen, in eine dicke Gummiarabikumlösung, in welcher die Gallerthülle nicht quellen und das Ei im ganzen mit den Hüllen frei schwimmend sich einstellen konnte. Roux, W., Beiträge zur Entwicklungsmechanik des Embrys III. Über die Bestimmung der Hauptrichtungen des Froschembryos im Ei und über die erste Teilung des Froscheies (Breslauer ärztl. Zeitschr. 1885, No. 6 — 9, und Ges. Abh. 2, p. 289). ^) Um Eier von Rana fusca „lokalisiert" zu befruchten, d. h. das Spermatozoon an einer bestimmten Stelle des Eies eindringen zu lassen, brachte Roux mit ^/^ Prozent NaCl versetzten Samen mit einer spitzen Glaskanüle in die Tiefe der Gallerthülle und verhinderte gleichzeitig Quellung der Gallerte, so daß das Sperma sich zwischen ihr und der Eioberfläche nicht ausbreiten konnte. Oder er machte mit der Cooper sehen Schere einen senkrechten Schnitt in die Gallerthülle und brachte das Sperma mit einem feinen Pinsel in den Spalt. (Ebenda, Ges. Abh. 2, p. 360 u. 3(31 und Beiträge zur Entwicklungs- mechanik des Embryos IV.) Noch besseres Resultat ergab die senkrechte Anlegung eines feinen Fadens bis in ^/^ Höhe des Eies herauf und Zufügung des Samens mit dem Pinsel unter dem Faden am Boden des Gefäßes, von wo der Samen senkrecht aufsteigt (Die Bestimmung der Medianebene des Froschembryos durch die Kopulationsrichtung des Eikerns und des Sperma- kerns Arch. f. mikr. Anat. Bd. XXIX, 1887, Ges. Abh. 2, p. 359). ^) Hertwig, 0. u. R. , Experimentelle Untersuchungen über die Be- dingungen der Bastardbefruchtung. Jena 1885. '") Herbst, C, Vererbungsstudien I— III (Arch. f. Entw.-Mecli. Bd. XXI, 190G, p. 173). XXVI, 3. Levy: Entwicklungsmechan. Teclinik im letzten Dezennium. 439 Bei Kombination ^r— r-^ t^- ^r ist es vorteilhaft die Eier für eine Minute fepharechmus 9 in Süßwasser zu tauchen. Für cytologische Probleme ^ und die Yererbiingsforschung ^ ist es von größter Wichtigkeit geworden, daß es gelingt, (chemisch) par- thenogenetisch zur Entwicklung angeregte Eier außerdem nachher noch mit Sperma zu befruchten. Es ist hierzu nur nötig vor dem Zusatz des Samens die auf chemischem Wege eventuell erzeugte Befruch- tungsmembran durch Schütteln zum Zerreißen zu bringen. Von ebenso hervorragender Bedeutung ist die Methode von J. LoEB ^, Eier einer Tierart mit Sperma einer ganz entfernten Art zu befruchten (heterogene Befruchtung). Es gelang Loeb, Eier von Strongylocentrotus (Seeigel) mit Samen von Asterias ochracea (Seestern) in einer Lösung von 100 cc van't Hoff sehe Lösung -l- 0*3 bis 0*4 cc — NaOH zu befruchten. Es sind natürlich alle ' 10 Kautelen zu berücksichtigen, um Sperma derselben Art fernzuhalten (obgleich die Befruchtungsfähigkeit der Seeigeleier durch Samen der- selben Art in dieser Lösung äußerst gering ist). Es ist nötig, das See Wasser auf 60*^ zu erhitzen; es müssen ferner immer Kontroll- versuche angesetzt werden, um eventuell eintretende parthenogenetische Entwicklung zu erkennen. In einer späteren Untersuchung verwandte Loeb alkalisches Seewasser. In 100 cc Seewasser -)- 1 bis 2 cc n — NaOH lassen sich Strongylocentrotus purpuratus-Eier mit Samen von Asterias ochracesa und capitata , von Pycnopoda spuria und Asterina (aber in viel geringerem Prozentsatz) und von Schlangen- ^) Loeb, J., Über die Superpositlon von künstheher Parthenogenese und Samenbefruchtung (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXIII, 1907, p. 479). ^) Herbst, C. , Vererbungsstadien IV. u. V. IV. Das Beherrschen des Hervortretens der mütterlichen Charalvtere [Kombination von künst- licher Parthenogenese und Befruchtung] (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXII, 1906). V. Auf der Suche nach der Ursache der größeren oder geringeren Ähnlichkeit der Nachkommen mit einem der beiden Eltern (Arch. f. Entw.- Mech. Bd. XXIV, 1907, p. 185). Siehe auch: Tennent, D. H., u. Hogue, M. J. , Studies on the deve- h:)pment of the starfish egg (Journ. of exp. Zool. vol. III, 1906, p. 517). ^) Loeb, J. , Über die Befruchtung von Seeigeleiern durch Seestern- samen (Pflügers Arch. Bd. XXIX, 1903, p. 323). [Vorl. Mitt. in Univer- sity of California publications, Physiologie 27. IV. 1903; zit. nach Loeb.] Loeb, J., Weitere Versuche über heterogene Hybridisation bei Echino- dermen (Pflügers Arch. Bd. CIV, p. 325). 440 Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten DezenniuiD. XXVI, 3. Sternen befruchten. Gute Resultate geben auch 100 cc Seewasser -[- 0-3 cc Na^COg. GoDLEwsKY-^ hat diese Methode von Loeb zu sehr wichtigen Vererbungsversuchen benutzt. Er befruchtete Seeigeleier mit Samen von Crinoiden (Antedon). Loeb ^ dehnte seine Untersuchungen dann auf Arten aus , die in der Tierreihe noch entfernter voneinander stehen. So gelang ihm die heterogene Bastardierung von Echinodermeneiern mit Mollusken- samen (Chlorostoma funebrale). Die optimalen Resultate erzielte er in 50 cc Seewasser 4- 0*8 cc — NaOH. ' 10 Kupelwierer^ konnte Eier von Strongylocentrotus purpuratus oder Echinus microtuberculatus mit Sperma von Mytilus befruchten. Oben hatten wir gesehen, daß derselbe Autor durch Extrakt von Mytilussamen die Membranbildung bei Echinodermeneiern auslösen konnte. Hier handelt es sich um eine wirkliche heterogene Befruchtung mit nach- folgender Entwicklung (nur daß die Verschmelzung von Ei- und Spermakern ausbleibt). ^/^^ bis 1 cc halb mit Seewasser verdünnte Spermaflüssigkeit wurden über die Strongylocentrotus -Eier gegossen, die in.öOcc Seewasser lagen. Einwirkungsdauer 3 Stunden. Bei Echinus -Eiern kamen 5 bis 10 Tropfen mit Seewasser verdünnten Spermas zu 50 cc Seewasser, in welchen sich die Eier befanden. Einwirkungsdauer eine Stunde. Es ist wichtig die Eier vorher durch Schütteln von ihrer Schleimsphäre zu be- freien. Da bei dieser Methode keine Membran gebildet wird, kommt es leicht zu Polyspermie. Über Selbstbefruchtung, die spontan bei Zwittern nicht gerade häufig vorkommt, stellte Morgan* wichtige Versuche an; es gelang ihm, Eier von Ciona in 0*25 bis 5% Ätherlösung mit Sperma des- selben Tieres zu befruchten. (Die Ätherlösung wirkt anregend auf die Motilität des Spermatozoons.) Befruchtung nach Schädigung des Spermas und der Eier von ^) Godlewski, E. jun., Untersuchungen über die Bastardierung der Echiniden- und Crinoidenfamilie (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XX, 1906, p. 579). -) Loeb, J. , Über die Natur der Bastardlarve zwischen dem Echino- dermenei [Strongylocentrotus franciscanus] und MoUuskcnsamen [Chloro- stoma funebrale] (Arch. f. Entw. Mech. Bd. XXVI, 1908, p. 476). ^) Kupelwieser, H. , Entwicklungserregung bei Seeigeleiern durch Molluskensperma (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXVII, 1909, p. 434). ^) Morgan, T. IL, Self-Fertilization induced by artificial means .Tourn. of exp. Zool. vol. I, 1904, p. 135). XXVI, 3. Levy: fint^icklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. 441 Ecliinideu untersuchte Herbst -"^ und verwandte dabei süßes Wasser, Natronlauge, K oder Mg freies Meerwasser. FiscHEL^ behandelte Sperma von Strongylocentrotus lividus vor der Befruchtung mit einer Mischung von 2 Teilen KCl-Normallösung auf 25 Teile Meerwasser für ^/^ Stunde und fand die von der Be- fruchtung mit diesem Sperma herrührenden Larven stärker pigmentiert. Bardeen ^ setzte Sperma von Kröten ^j^ bis 2 Stunden Röntgen- strahlen aus (harte Röhre) , besamte mit diesem Sperma reife Eier derselben Art und machte sehr interessante Beobachtungen über die verringerte Befruchtungsfähigkeit dieses Spermas und die Entwick- lungsstörungen der Eier in den Fällen, in welchen die Befruchtung zustande kam. C. Technische Methoden zur experimentellen Analyse der Zellteilung ^. Als Ausgangspunkt für die Untersuchungen auf diesem Gebiete im letzten Dezennium dienen hauptsächlich die Arbeiten der Gebrüder Hertwig '^. Morgan^ konnte artificielle Astrosphären in den unbefruchteten und befruchteten Eiern von Arbacia , ebenso in den unbefruchteten ^) Herbst, C. , Yererbungsstudien III. Ist die Schädigung eines der beiden Sexualprodukte von Einfluß auf das Hervortreten der väterhchen oder mütterhchen Charaktere (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXI, 190G, p. 293; s. hierzu auch 0. u. R. Hertwig 1887). '^) FisCHEL, A. , Über die Entwicklung des Echinodermeneies unter dem Einfluß chemischer Agentien (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXVII, 1909, p. 465). ^) Bardeen, C. R., Abnormal Development of Toad ova fertilized by Spermatozoa exposed to the Roentgen Rays (Journ. of exp. Zool. vol. IV, 1907, p. 1). ^) Auf die Wiedergabe der zahlreichen Arbeiten, die sich mit der Darstellung des Zellteilungsapparates mit Hilfe von Modellen beschäftigen, habe ich verzichtet, um den Umfang des Referates nicht noch mehr aus- zudehnen. ^) Hertwig, 0. u. R., Über den Befruchtungs- und Teilungsvorgang der tierischen Eier unter dem Einfluß äußerer Agentien. Jena 1887. — Hertwig, 0., Experimentelle Studien am tierischen Ei vor, während und nach der Befruchtung. Jena 1890. ^) Morgan, T. H., The action of salt-solutions on the unfertihzed and fertilized eggs of Arbacia, and other animals (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. VIII, 1899, p. 448). 442 Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. XXVI, 3. Eiern von Cerebratulus und Sipunculus hervorrufen, dadurch, daß er die Eier für einige Zeit mit l'ö^/o NaCI- oder 3*5 ^/^ MgCl^- Lösung in Seewasser behandelte und dann in normales Seewasser zurückbrachte. Wilson ^ gewann wichtige Einblicke in das Wesen der Astro- sphären, der Kern- und Zellteilung, indem er Eier von Toxopueustes variegatus eine Minute nach der Befruchtung oder nach normaler Entwicklung der ersten Teilungsfurche in Seewasser -]- 2 bis 2 '5 Volum- prozent Äther brachte. Hacker ^ untersuchte , angeregt durch ähnliche botanische Ar- beiten, Zellteilungsanomalien, die durch Ätherlösungen bei Eiern von Cyclops hervorgerufen werden. Er brachte mit Eisäckchen versehene Cj^clopsweibchen inAtherlösungen von 4-5 bis 5 Prozent und ließ sie 2 bis 3 Stunden darin, dann wurde ein Eisack abgenommen und konserviert, das Weibchen mit dem anderen Ei- sack in frisches ätherfreies Wasser gebracht und nach einiger Zeit eben- falls konserviert. Schiller'* nahm diese Untersuchung mit denselben Methoden wieder auf. Yätsu* untersuchte operativ kernlos gemachte Eistücke von Cerebratulus auf ihre Fähigkeit Strahlungen zu bilden. Er verwandte alle Vorsichtsmaßregeln zur Abwehr von Spermatozoen und brachte die Eistücke ohne Kern in folgende Lösungen: ööprozentige Lösung CaCU 1 Teil Seewasser 9 Teile oder (nicht ganz so gut) 14-6prozentige NaCl 1 Teil Seewasser 2 Teile oder 18-6prozentige KCl 1 Teil Seewasser 2 Teile ^) Wilson, E. B. , Experimental studies in cytology. IL Some phe- nomena of fertihzation and cell-division in etherized eggs (Arch. f. Entw.- Mech. Bd. XIII, 1901, p. 353). 2) HACKER, V., Mitosen im Gefolge amitosenähnlicher Vorgänge (Anat. Anz. Bd. XVH, 1900, p. 9). ^) Schiller, J., Über künstliche Erzeugung „primitiver" Kernteilungs- formen bei Cyclops (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXVII, 1909, p. 560). Siehe hierzu auch: Werner, R. , Über einige experimentell erzeugte Zellteilungsanomahen (Arch. f. mikr. Anat. Bd. LXI, 1903, p. 85). Verf. arbeitete an Säugetieren und benutzte den Ätherspray. '*) Yatsu, N. , The formation of centrosomes in enucleated egg-frag- ments (Journ. of exp. Zool. vol. II, 1905, p. 287). XXVI, 3. Levy: Entwicklung-smechan. Technik im letzten Dezennium. 443 Hier bleiben die Stücke etwa eine Stunde und kommen dann in sterilisiertes Seewasser zurück. Clendon ^ beraubte Seesterneier ihres ganzen Chromatins, ohne den Zelleib der Eier dabei wesentlich zu schädigen. Die Eier wurden unter einer Zeiss Binocular-Lupe während der Bildung der Reifungs- spindel in folgender Weise operiert: Eine fein ausgezogene Kapillarpipette wurde über das in Bildung begriffene Polkörperchen gebracht. Sobald die Pipette das Ei hier be- rührte, blieb die (unsichtbare) Membran an ihr haften. Nun wurde an der Pipette gesaugt, so daß die Richtungsspindel in die Kapillare bruchsack- artig eintrat. Zugleich wurde eine zweite Pipette von größerem Kaliber an das Ei herangebracht und dadurch das Ei durch Kapillarkraft in die zweite Pipette gezogen, wobei der als Bruchsack in die erste, feine Pipette gesaugte Teil leicht abgerissen werden konnte. Es gelang so chromatin- freie Eier zu bekommen, die in CO., -Wasser zur Asterbildung und Furchung des Protoplasmas gebracht werden konnten. Teichmann ^ benutzte zur Unterdrückung der ersten Furche bei Echiniden die Methode von Hertwig — Abkühlen auf — 2^ — und von Wilson — Schütteln oder Zusatz von Äther 2*5 ^/q. Vollständige Unterdrückung der Zellteilung bei trotzdem vor- schreitender Entwicklung und Differenzierung (z. B. Bewiraperung des Exoplama) konnte Lillie '^, wie schon früher Loeb, bei Annelideneiern (Chaetopterus pergamentaceus) durch Behandlung befruchteter oder unbefruchteter Eier für ^/^ bis 1 Stunde mit einer dünnen K Cl-Lösung hervorrufen (2 ^j^ n K Cl 3 cc : Seewasser 100 cc, oder 2 ^j^ n K Cl 10 cc : Seewasser 100 cc). Mead* fand eine Methode eine in Latenz verharrende Kern- spindel in Aktivität zu versetzen. ^) Clendon , J. F. M. , The segmentation of eggs of Asterias forbesii deprived of Chromatin (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXVI, 1908, p. 062). 2) Teichmann, E., Über die Beziehung zwischen Astrosphären und Furchen (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XVI, 1903, p. 243). Siehe auch Boveri, Th. : Zur Physiologie der Kern- und Zellteilung (Sitzber. phys. med. Ges. Würz- burg 1896). B. unterdrückte die erste Furche beim Seeigelei durch Kälte oder Pressung. 3) Lillie , F. R. , Differentiation without Cleavage in the egg of the annelid Chaetopterus pergamentaceus (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XIV, 1902, p. 477). ^) Mead, A. D., The rate of cell division and the foundation of the centrosome (Biol. Lectures delivered at Woods Hole 1896/97, Boston 1898 ; zit. nach Loeb: Die chemische Entwicklungserregung des tierischen Eies 1909). 444 Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. XXVI, 3. Im Ei von Chaetopterus und vielen marinen Anneliden bleibt die Reifung-sspindel vollständig- ausgebildet im unbefruchteten Ei stundenlang unverändert stehen. Erst beim Eintreten des Spermatozoon wird normaler- weise die Reifungsteilung fortgesetzt. Mead konnte durch einen kleinen Zusatz einer ^Z^- bis ^/.jprozentigen KCl -Lösung zum Seewasser die latente Kernspindel zur Vollendung der Teilung anregen (ohne Zusatz von Samen). H. E. Ziegler ^ teilt die Beobachtung von Schmaus mit , daß man interessante Modifikationen der Zellteilung erzeugen kann, wenn man dem Kulturwasser von Seeigel eiern eine kleine Menge Liqu. plumbi siibacet. hinzufügt. D. Technische Methoden für die Untersuchung der Bedeutung des Sauerstoffs, des Wassers, der im Medium befindlichen Salze und der S(3hwerkraft für die Entwicklung. Die Notwendigkeit, des Sauerstoffs für die Entwicklung des Froscheies stellte schon Roux "^ mit einer relativ einfachen Methode fest — er untersuchte befruchtete P'roscheier, die in engen Glasröhren aufgereiht worden waren, so daß sie an den Enden, der Röhren mit der Luft in Berührung , weiter im Innern aber von ihr abgesperrt waren. — Nach den wichtigen Arbeiten von Loeb ^, Bataillon *, Samassa '^ und Hasselbach ^ hat sich in den letzten zehn Jahren zunächst Godlewski jun. ^ mit diesem Problem beschäftigt und es, wie schon Bataillon, auch nach der quantitativen Seite mitersucht. ^) Ziegler, H. E., Experimentelle Studien über die Zellteilung (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XVI, 1903, p. 155). -) Roux, W. , Beiträge zur Entwicklungsmechanik des Embryos III. Über die Bestimmung der Hauptrichtungen des Froschembryos im Ei und über die erste Teilung des Froscheies (Breslauer ärztl. Zeitschr. 1885, No. 6—9, Ges. Abh. Bd. II, 1895, p. 277 u. 322). ^) Loeb, J., Untersuchungen über die physiologischen Wirkungen des Sauerstoffmangels (Pflügers Arch. Bd. LXII, 1895, p. 249). '^) Bataillon, E. , Evolution de la fonction respiratoire chez les embryons d'Amphibiens et de Teleosteens (C. R. Soc. de Biol. 189G). Bataillon, E., Nouvelles recherches sur les mecanismes de l'evolution (Arch. de Zool. exp. vol. V, 1897, p. 281). ^) Samassa, P., Über die Einwirkung von Gasen auf die Protoplasma- strömung und Zellteilung von Tradescantia, sowie auf die Embryonal- entwicklung von Rana und Ascaris (Verh. naturhist. Vers. Heidelberg Bd. VI, 1898, p. 1). ^j Hasselbach (Skand. Arch. Bd. X, H. 6; zit. nach Godlewski). ') Godlewski, E. jun.. Die Einwirkung des Sauerstoffs auf die Ent- wicklung von Rana temporaria und Versuch der quantitativen Bestimmung XXVI, 3. Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. 445 Die Eier wurden im Erlmeyer sehen Kolben befruchtet, der Kolben luftdicht abgeschlossen, an eine Quecksilberluftpumpe angeschlossen und ^/2 Stunde nach der Befruchtung 1^/2 Stunde lang evakuiert (Versuchsauf- stellung von GoDLEwsKi sen. für Pflanzen). Als sehr geeignet bezeichnet Verf. das Überbringen der Eier nach der Befruchtung, die in Brunnenwasser stattfinden muß, in destiUiertes Wasser, was die Evakuation erleichtert. Zum Durchleiten von Sauerstoff- oder Wasserstoifstrom wurde ein Kulturglas von Kitasato benutzt, eine runde, flache, allseitig bis auf einen Einlaß und einen Auslaß geschlossene Schale, die an dem Einlaßrohr mit dem Gasometer verbunden wurde, im übrigen , also auch mit dem Auslaß- rohr, unter Wasser tauchte, so daß Luftzutritt unmöglich war. Zur quantitativen Bestimmung des Sauerstoffverbrauchs wurden die befruchteten Eier in einem luftdicht abgeschlossenen und mit Manometer versehenen Erlmeyer- Kolben gehalten. Die produzierte Kohlensäure wurde durch ein im Kolben aufgehängtes Gefäß mit Kalilauge absorbiert. Die am Manometer ablesbare Volumabnahme ergab somit den auf 760 mm Atmo- sphärendruck und 0^ Temperatur zu reduzierenden Maßstab für den Sauer- stoffverbrauch. Zur quantitativen Bestimmung der produzierten COg- Menge wurde Luft, die Kalilauge und Barytwasser passiert hatte, durch zwei mit be- fruchteten Eiern beschickte, luftdicht verschlossene Kolben in ein mit Barytwasser gefülltes PETTENKOFERsches Rohr geleitet. Die in diesem letzten Barytwasser absorbierte, von den Eiern produzierte COg- Menge wurde quantitativ bestimmt. Eine weitere komplizierte Methode zur Be- stimmung von 0- Absorption und COg- Produktion in verschiedenen Ent- wicklungsstadien eignet sich nicht zum Referat. 0. Warburg ^ untersuchte den Sauerstoffverbrauch unbefruchteter und befruchteter Eier von Arbacia pustulata durch quantitative Be- stimmung des 0 im Wasser vor und nach einem bestimmten Zeitraum. Die Intensität der Atmung wurde oft nicht auf die Zahl der Eier, sondern auf die nach Kjeldahl bestimmte Stickstoffmenge derEier bezc^en. Beim Ei des Hühnchens haben schon vor längerer Zeit Dareste und andere mit einer Methode, die Atmung zu beschränken oder zu unterdrücken , gearbeitet , mit dem Lackieren der Eischale. Mitro- phanow - benutzte neuerdings diese Methode wieder und benutzte wie DüsiNG^ eine flüssige Lösung von Asphaltlack in reinem Terpentinöl, des Gaswechsels in den ersten Entwicklungsstadien (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XI, 1901, p. 585). ^) Warburg, 0., Beobachtungen über die Oxydationsprozesse im Seeigelei (Zeitschr. f. phys. Chemie Bd. LVII, 1908). '^) M1TROPHANOW, P. , Teratogenetische Studien III (Arch. f. Entw.- Mech. Bd. X, 1900, p. 1). ^) DüsiNG, C. , Versuche über die Entwicklung des Hühner -Embryoa bei beschränktem Gaswechsel (Pflügers Arch. Bd. LXIH, 1884), 446 Levy: Entwicklungsinechan. Technik im letzten Dezennium, XXVI, 3. die gleichmäßig auf die Schale des frisch gelegten oder einige Zeit bebrüteten Eies aufgestrichen wurde. Die LoEB seile Methode , die Oxydationsvorgänge im Ei durch ^/oQ Prozent KCN zu hemmen, ist im Zusammenhang mit der künst- lichen Parthenogenese dargestellt worden. Im Anschluß an die früheren Arbeiten von Davexport und LoEB u. a. über die Rolle der Wasseraufnahme während der Ent- wicklung untersuchte Schaper-*^ das Wachstum der Froschlarven mit quantitativen Metlioden. Die Messung und Wägung zur Bestimmung von Größe, Volumen, Trockensubstanz und Asche waren die üblichen: nur für die Volumen- bestimmung der jüngsten Froschlarvenstadien wandte Schaper eine be- sondere hier zu erwähnende Technik an. Die Volumenbestimmung nach Maßgabe der Wasserverdrängung geschah mit einer in ^j^q cc eingeteilten Tropfbürette. Nun kam es darauf an, die (aus ihren Hüllen künstHch be- freiten) Larven unverletzt in die Bürette, und zwar ohne Wasser zu bringen. Zu diesem Zwecke wurde aus einem dünnen, der Länge nach rinnenförmig gekrümmten Stückchen Zinkblech ein kleiner Schlitten von etwa 2 cm Länge und 8 mm Breite hergestellt, so daß er frei beweglich in das Lumen der Bürette hineinpaßte und bei Schräghalten der letzteren leicht in ihr auf- und abglitt. Das Volumen dieser Platte wurde bestimint und mit ihrer Hilfe die auf sie aufgeladenen und von Wasser mittels Pipette und Fheß- papier befreiten Lärvchen in die Bürette befördert. Die Bedeutung der anorganischen Stoife im Kulturmedium für die Entwicklung der Seeigeleier zu Larven hat Herbst^ in eingehender Weise studiert. Er verfuhr dabei folgendermaßen : In Anlehnung an Froschhammers Analyse des Seewassers bei Neapel und mit Abrundung der Werte wurde eine künstliche Seewassermischung hergestellt: Es wurden in 100 Teilen destilliertem Wasser zunächst gelöst 3-0 NaCl; 007 KCl; 0-26 MgSO^; 05 MgCl^ (statt 032, weil Salz sehr naß war) , OT CaSO^. Hierzu eine Messerspitze voll phosphorsauren Kalkes ; Gemisch öfters geschüttelt ! Der ungelöste Rest wurde nach etwa 15 Stunden abfiltriert. Zur Lösung des Calciumkarbonates wurde eine Messerspitze gefälltes Calciumkarbonat zu der Lösung der übrigen Salze getan, dann ^) Schaper, A. , Beiträge zur Analyse des tierischen Wachstums (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XIV, 1902, p. 307) ; s. hierzu auch : Loeb, J., Zu- sammenstellung der Ergebnisse einiger Arbeiten über die Dynamik des tierischen Wachstums (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XV, 1902, p. 669). ^) Herbst, C. , Über die zur Entwicklung der Seeigellarven notwen- digen anorganischen Stoffe, ihre Rolle und ihre Vertretbarkeit. L Teil: Die zur Entwicklung notwendigen anorganischen Stoffe (Arch. f. Entw.- Mech. Bd. V, 1897, p. 649). II. Teil: Die Vertretbarkeit der notwendigen Stoffe durch andere ähnlicher chemischer Natur (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XI, 1901, p. 617). XXVI, 3. Levy: Entwicklung'smechan. Technik im letzten Dezennium. 447 Kohlensäure in langsamem Strome ^/g bis 1^/2 Stunde hindurchgeleitet und durch Umrühren mittels eines Glasstabes das Calciumkarbonat in Suspension gehalten. Das Gefäß blieb dann 12 Stunden verschlossen stehen ; Ab- filtrieren des ungelösten Kalkpulvers ! Die Flüssigkeit , gehörig mit Luft geschüttelt, wurde darauf in flache Glasschalen verteilt, die nochmals 24 bis 48 Stunden mit nassem Filtrierpapier bedeckt stehen blieben zur Befreiung von der überschüssigen CO.2, und um in die Mischung die notwendige Menge Sauerstoff zu bringen! Häufig wurde statt des letzten Stehenlassen 12 bis 24 Stunden mit Durchlüftungsapparat durchlüftet. Die Salze, die zur Lösung benutzt wurden, waren im allgemeinen von Merck -Darmstadt als „rein" oder „garantiert rein" bezogen (letzteres un- bedingt nötig für Untersuchung der Rolle des Eisens). Sie wurden geglüht, aber nicht alle ihres ganzen Kristallwassers beraubt. In der zweiten Untersuchung wurde statt 0*07 KCl — 008 KCl, statt 0-1 CaS04 — 0-16 CaSO^ gelöst. Als Karbonat wurde nicht mehr CaCOg + CO^ Strom benutzt, sondern gepulvertes Magnesiumkarbonat und 20 bis 24 Stun- den ein Luftstrom durch die Lösung geleitet. Die CO2 der Luft trug zur Lösung von Magnesiumkarbonat und Bildung von Bikarbonat bei. Das Aquarium -Seewasser der zoologischen Station in Neapel hat höheres spezifisches Gewicht als die künstliche Mischung. Es mußte daher für die Kontrollversuche mit 10 Prozent Süßwasser verdünnt werden, was ganz ohne Schaden für die Entwicklung geschehen kann. Bei der Benutzung des destillierten Wassers muß Rücksicht auf eventuelle Kupferspuren ^ genommen werden. Der Zusatz von phosphorsaurem Kalk wurde später als unnötig erkannt. Zur Beantwortung seiner Fragestellung verfuhr Herbst meist so, daß er eine künstliche Seewassermischung herstellte, in der der zu prüfende Stoff fehlte. Die Herabsetzung der Gesamtkouzentration kommt dabei mit Ausnahme des Falles von NaCI nicht in Frage. Bei Ersetzen eines Salzes durch ein anderes muß natürlich eine äquimolekulare Menge genommen werden. Außerdem muß das Ver- hältnis der osmotischen Drucke äquimolekularer Lösungen berück- sichtigt werden (Multiplikation mit De Vries schem isotonischem Koeffizienten !). Besondere Schwierigkeiten machte die Untersuchung der Rolle des Chlors. Es war unmöglich, die 3^/q NaCl einfach fortzulassen, da damit die Gesamtkonzentration zu weit gesunken wäre. Es mußte ersetzt werden, und zwar durch Natrium formicicum (3'07^/q äquimol. mit 3 ^/o NaCl). ^) Herbst, C, Über zwei Fehlerquellen beim Nachweis der Unent- behrlichkeit von Phosphor und Eisen für die Entwicklung der Seeigel- larven (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. VII, 1898, p. 480). 448 Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. XXVI, 3. Für die Untersuchung der Rolle des Natrium war es natürlich ebenfalls nötig, es zu ersetzen, und zwar durch Mg. Es wurde also statt des NaCl MgC]2 gelöst und zwar 3 *^/q (aus bestimmten Gründen statt 3*64, die NaCl 3 ^/q isotonisch wären). Die Seewassermischungen, in denen die Vertretbarkeit der not- wendigen Stoffe geprüft wurde, waren folgende : Ersatz von Sulfat durch Sulfit: 4 Parallelversnche ; Aufzucht a) in 20 cc Mischung ohne S b) „ „ „ „ „ „ + 0-05 g Na,S03 c) „ „ „ „ „ „ + 0-08 g Na^SOg d) „ „ „ „ mit S (-Mischung ohne S + 0-26 MgSO,). Ersatz von Sulfat durch Thiosulfat: 4 Parallelversuche; Aufzucht a) in 20 cc Mischung ohne S b) „ „ „ „ „ „ + 0-07 g Na,S.03 d) , „ „ „ mit S (0-26 MgSOJ. In ähnlicher Weise wurde geprüft: Ersatz des Sulfats durch äthylschwefelsaures Salz, durch Selenat, durch Tellurat ; Ersatz des Chlorids durch Bromid, durch Jodid ; Ersatz des Kaliums durch Lithium, durch Rubidium, durch Cäsium ; Ersatz des Calciums durch Magnesium, durch Strontium, durch Baryum. Maas ^ untersuchte im Anschluß an diese Arbeiten und frühere eigene Larven von Kalkschwämmen (Sycandra raphanus) in karbonat- freier aber Gips enthaltender Seewassermischung (30 g NaCl; 0*7 KCl; 4 bis 5 MgClg; 2*5 MgSO^; 1 CaSO^) und sah, daß die Kalknadeln nicht gebildet werden. Wurden Exemplare bald nach der Metamor- phose in Ca -freies Wasser gebracht, so schwand der Nadelpelz und die Zwischensubstanz wurde reduziert. Die Frage nach der Bedeutung der Schwerkraft für die tierische Entwicklung war durch Pflüger in Fluß gekommen. Die die Lage des MeduUarrohres im Ei bestimmende Bedeutung , die Pflüger aus seinen Versuchen mit „Zwangslage" der Froscheier in ihren an der Quellung verhinderten Hüllen entnahm, wurde von Roux ^ durch einwandfreie Experimente zurückgewiesen. ') Maas, 0., Über die Einwirkung karbonatfreier und kalkfreier Salzlösungen auf erwachsene Kalkschwämme und auf Entwicklungsstudien derselben- (Arch. 1. Entw.-Mech. Bd. XXII, 1906, p. 581). ^) Roux, W., Beiträge zur Entwicklungsmechanik des Embryo. No. II : Über die Entwicklung der Froscheier bei Aufhebung der richtenden Wirkung XXVI, 3. Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. 449 0. ScHULTZE^^ stellte das Problem durch interessante, aber in ihrer Deutung recht angreifbare Versuche von neuem zur Diskussion. der Schwere (Breslauer ürztl. Zeitschr. 1884, Ges. Abh. II, p. 256). Besamte Froscheier wurden in nasser Watte in kleinen Drahtkörben verpackt mit einem Rade (um eine wagerechte Achse) bei einem Radius von 1 bis 8 cm in langsame, 1 bis 2 Minuten dauernde Umdrehungen versetzt, wobei weder die Schwerkraft noch die Zentrifugalkraft einen richtenden oder ordnenden Einfluß ausüben konnte. Gleichzeitig und noch beweisender brachte Roux an der langsam sich drehenden Welle ein 6 cc langes Reagenzglas an, in welchem voneinander isolierte Eier in einer das Glas bloß zur Hälfte erfüllenden Flüssigkeit lagen. In diesem Glase fielen bei jeder Umdrehung zweimal die Eier unter verschiedentlicher Überstürzung von dem einen Ende des Glases nach dem anderen. Sogenannte „Überschlagseier". ^) ScHULTZE, 0., Über die Bedeutung der Schwerkraft für die organische Gestaltung (Verh. d. phys. med. Ges. zu Würzburg, Bd. XXVIII, No. 2, 1894). Hierzu auch Schultze, 0., Über die Notwendigkeit der freien Ent- wicklung des Embryo (Arch. f. mikr. Anat., Bd. LV, 1900, p. 202). ^) Schultze, 0., Die künstliche Erzeugung von Doppelbildungen bei den Froschlarven mit Hilfe abnormer Gravitationswirkung (Arch, f. Entw.- Mech. Bd. I, 1895, p. 269 [eingehende methodische Angaben!]). Schultze beschreibt hier außerdem Versuche mit sehr langsamer einige Stunden währen- der Umdrehung der Eier um eine wagerechte Achse, wonach alle Eier sich grau verfärbten und abstarben. Er schloß daraus, daß die ordnende Schwerkraftwirkung zur normalen Entwicklung „nötig" sei; nach Roux folgt nur, daß bei dieser Langsamkeit der Umdrehung die normale An- ordnung der ungleich spezifisch schweren Dotterteile „stört" (Verhandl. d. anat. Ges. 1894, Erg.-H. z. Bd. IX d. Anat. Anz. p. 117 u. 146, u. Arch. f. Entw.-Mech. Bd. IX, p. 483). Diese langsame Umdrehung ist also keine Methode, um die Notwendigkeit der Schwerkraft für die Entwicklung zu beweisen, sondern sie zeigt nur, daß die Schwerkraft auch störend wirken kann. — Mit der Plattenzwangslage fixierte Frosch eier kehrte Schultze nach der ersten Furche um und erhielt dadurch schöne, meist unvollkommene Doppelbildungen. Die Umkehrung und die Fixation können aber nicht die zureichende Ursache der Doppelbildung gewesen sein, denn Roux hatte schon früher einen ähnlichen Versuch, aber mit Fixation der Eier durch Pflügers Zwangslage (genügende Trockenhaltung der Gallertliülle) ge- macht, ohne Doppelbildungen zu erhalten. Die Wiederholung von Schultze s Versuchen mit Plattenzwangslage ergab Roux gleichfalls keine Doppel- bildungen, sondern Halb- und Viertelbildungen. Letzteres leitet Roux davon her, daß er erst am Ende der Laichperiode experimentierte, zu welcher Zeit die Selbstregulation nach seinen früheren Erfahrungen sehr geschwächt ist. Die Selbstregulation hält er zur mehr als halber Embryo- bildung aus jeder Eihälfte für nötig. Zur Entstehung der Schultze sehen Doppelbildungen gehört nach Roux daher die „Kombination" von starker Pressung der Eier mit ihrer Umkehrung nach der ersten Furche zu einer Zeit, in der die Selbstregulation noch stark genug ist, die durch die Wirkung Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 3. 29 450 Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. XXVI, 3. Er benutzte, wie auch später Mosckowski^, die Zwangslage des Eies, die schon durch die Arbeiten von PflIiger, Roux, Born und 0. Hertwig zu einer sehr wichtigen Methode geworden war, und die Umkehrung der in Zw^angslage aufgesetzten Eier um 180^. SCHULTZE verfahrt zunächst im wesentlichen nach Roux und schil- dert sein Verfahren folgendermaßen: Man setzt mit einer trocknen feinen Lanzette oder mit fein zugespitzter Pinzette aus dem Uterus genom- mene Eier einzeln auf trockene Glasplatten in der gewünschten Lage auf, legt die Platte mit den Eiern auf einen großen Teller und läßt aus einem Zerstäubungsapparat so lange einen feinen Wasserregen über die Platte gehen, bis nach einigen Sekunden diese mit einer gleichmäßigen AVasserschicht bedeckt ist. Die Platte mit den festklebenden Eiern wird nun in die bereit stehende Schale mit Samentlüssigkeit für einige Minuten (je nach dem Grad von Quellung der Hüllen, resp. von Zwangslage, den man erreichen will) gebracht und kommt dann nach Absaugen des Wassers mit Fließpapier in eine feuchte Kammer. Die andere Methode ist die von Born, Roux und anderen angewandte „Plattenzwangslage", bei der die Eier zwischen planparallelen mit Gummi- ringen zusammengeschnürten Glasplatten gepreßt werden. Die Einwände von 0. Schultze veranlaßten Kathariner '-^ die Versuche von Roux wieder aufzunehmen. Mit einer, hübschen Modi- fikation der Roux sehen Methode der Überschlagseier bestätigte Kathariner die Ergebnisse von Roux. Kr verfuhr folgendermaßen : Die künstlich besamten Eier kamen in ein 15 cm weites Zylinderglas. In dieses tauchte eine überall gleich weite Glasröhre bis nahe auf den Boden, die durch einen Gummischlauch mit einem durch die Wasserleitung zu be- treibenden Durchlüftungsapparat in Verbindung stand. Mit dieser Versuchs- anordnung ließ sich eine fortwährende ungeordnete Rotationsbewegung der Eier erzielen, so daß die Schwere als richtende Kraft nicht in Betracht kommen konnte. In ähnlicher Weise kam Morgan^ zu ähnlichen Ergebnissen. der Schwerkraft entstandene Störung soweit zu überwinden, daß eine der Neuordnung des Dotters entsprechende Entwicklung stattfindet (W. Roux' Ges. Abh. Bd. II, 1895, p. 936). ^) MosCKOWSKi,M., Zur Analysis der Schwerkraftwirkung auf die Ent- wicklung des Froscheies (Arch. f. mikr. Anat. Bd. LXI, 1902, p. 348). 2) Kathariner, L., Über die bedingte Unabhängigkeit des polar diffe- renzierten Eies von der Schwerkraft (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XII, 1901, p. 597). ^) Morgan, T. IL, The dispensibility of gravity in the development of the toads egg (Anat. Anz. Bd. XXI, 1902, p. 313). XXVI, 3. Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. 451 E. Technische Methoden für die Isolation der Blastomeren. Die Zerlegung gefurchter Eier, die Isolation einer oder mehrerer Blastomeren nimmt seit Roiix ' berühmten Anstichversuchen einen breiten Raum in der entwicklungsmechanischen Forschung ein. Roux verwandte zur Abtötung einer Blastoraere eine heiße Nadel, die zwischen Spitze und Holzschaft eine Metallkugel zur Speicherung der Wärme trug. Ähnliche Verfahren mit kalter und heißer Nadel und feinen Skalpellen sind dann häufig angewendet worden. In manchen Fällen genügte einfaches Schütteln zu dem beabsichtigten Zwecke. Chabry, Herlitzka und andere konstruierten komplizierte Apparate, um eine Blastomere zu töten oder beide lebend voneinander zu trennen. All diese Methoden liegen vor dem hier zu referierenden Zeitabschnitt. Im letzten Dezennium ist für das Seeigelei von Herbst eine vorzügliche Methode gefunden worden, die Blastomere zu isolieren. Herbst •'• stellte bei Echinus microtuberc. und Sphaerechinus gra- nularis fest, daß Ca- freies Seewasser den Verband der Zellen während der Furchung und Larvenentwicklung bis zur vollständigen Lösung lockere, ohne zunächst die Zellteilung, die Difterenzierung, überhaupt die Lebensenergie zu beeinträchtigen (bei Echinus inten- sivere Lockerung als bei Sphaerechinus). Er brachte die (eventuell merabranlos gemachten) Eier in Ca -freie künstliche Seewassermischung, welche o^Jq NaCl ; 008 *^/o KCl; 0-66 ^/^ 3IgS04, LioHPO^ und etwas Eisen enthielt und konnte hierin die Blastoraeren isolieren. Bringt man auf diese Weise isolierte Furchungszellen in normales Seewasser, so teilen und entwickeln sie sich weiter, wobei die Zollen ihren Zusammenhang bewahren. (Zusatz von MgCOg zu der obigen Ca -freien Lösung hemmt etwas das Auseinandergehen der Furchungszellen.) Bei Ascidieneiern (Myzostoma) fand er ebenfalls ein Bestreben der Furchungszellen, sich in Ca-freiem Wasser gegeneinander abzurunden. Diese Herbst sehe Methode ist von vielen Forschern zu weiteren Untersuchungen benutzt worden. So prüfte z. B. Driesch^ mit ihr seine früheren Schüttelver- suche an Echinodermen-Eiern zum Studium des Schicksals getrennter ^) Herbst, C. , Über das Auseinandergehen von Furchungs- und Gewebezellen in kalkfreiem Medium (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. IX, 1900, p. 424). -j Driesch, H., Die isolierten Blastomeren des Echinidenkeimes (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. X, 1900, p. 361). 29* 452 I-^evy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. XXVI, 3. Blastomeren nach. Er konnte Eier auf jedem gewünschten Furchungs- stadinm zum Auseinanderfallen bringen. BovERi ^ bedient sich für seine Zellenstudien des Ca-freien Wassers und konstruierte, mit Hilfe des Ingenieurs Storrer, einen Schüttel- apparat , um das Festkleben der isolierten Blastomeren am Boden des Gefäßes und die dadurch bedingte Abplattung des sich ent- wickelnden Keimes zu verhindern. Der Apparat besteht aus einer horizontalen, mit möglichst geringer Reibung auf zwei Schienen ruhenden Platte , deren obere Seite durch Leistchen in quadratische Fächer abgeteilt ist , in deren jedes eines der viereckigen sogenannten Salznäpfchen, wie sie zu derartigen Zuchten ge- bräuchlich sind, hineinpaßt, und zwar so, daß die Leisten zugleich die zum Zudecken des Gefäßes dienende Glasplatte am Verschieben verhindern. Der ganze so besetzte „Tisch" wird durch die Art des Antriebes eines kleinen elektrischen Motors in kurzen Exkursionen genau horizontal hin- und hergeführt, wobei man die Schnelligkeit so reguliert, daß das Wasser in den Schälchen beständig langsam hin- und hergeht, ohne die Deckplatte zu benetzen. Nach 5 bis 6 Stunden solcher Bewegung ist die Gefahr des Anklebens vorüber. Wilson'^ benutzte die Herbst sehe Methode bei Patella coerulea und Dentalium entalis. Doch nahm er das Ca-freie Wasser zu gleichen Teilen mit normalem Seewasser. Die Eier , die aus dieser Lösung in normales Seewasser zurückgebracht wurden, behielten hier die Neigung, weiter in einzelne Zellen zu zerfallen. Maas ^ sah bei Schwämmen die Lockerung des Zellverbandes der Amphiblastula in kalkfreier Lösung. Morgan* benutzte die Herbst sehe Methode bei Toxopneustes, Driesch ^ bei Amphioxus und so fort. Für das Ei von Ascaris hat Boveri eine Methode, eine Blasto- ^) Boveri, Th., Zellenstudien VI. Die Entwicklung dispermer Seeigel- Eier. Ein Beitrag zur Befruchtungslehre und zur Theorie des Kerns (Jenaische Zeitschr. f. Naturw. Bd. XLIII, 1907, p. 1). 2) Wilson, E. B., Experimental studies in germinal localization. II. Experiments on the cleavage-mosaic in Patelhi and Dentalium (Journ. of exp. Zool Bd. I, 1904, p. 197). ^) Maas, 0., Über die Einwirkung karbonatfreier und kalkfreier Salz- lösungen auf erwachsene Kalkschwämme und auf Entwicklungsstadien derselben (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXII, 1906, p. 581). *) Morgan, T. H., The proportionate development of partial embryos (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XIH, 1901-1902, p. 416). ^) Driesch, H. , Drei Aphorismen zur Entwicklungsphysiologie jüng- ster Stadien (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XVII, 1903, p. 41). XXVI, 3. Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. 453 mere mit ultraviolettem Licht von der Entwicklung auszuschalten, aus- gearbeitet, über die Stevens^ in folgender Weise berichtet: Die Eier wurden mit Eiweiß auf eine Glasplatte aufgeklebt (Eiweiß durch Formalin geronnen) , bis zum gewünscliten Entwicklungsstadium so belassen und dann den Strahlen einer Ultraviolett -Quecksilberlampe (110 Volt, Tubus 60 cm lang, von Schott- Jena) ausgesetzt. Der nicht zu schädigende Teil des Keimes wurde mit Stanniolstreifen, die undurchlässig sind, mit Hilfe des Mikroskops, abgedeckt. Die Eier standen zugleich auf Eis, um während der länger dauernden Bestrahlung (6 bis 8 Stunden) die Entwicklung auf dem gewünschten Stadium festzuhalten. Nachher kamen die Eier in feuchter Kammer in den Thermostaten, für die Nacht auf Eis. Für das Zerlegen gefurchter und ungefurchter Seeigeleier mit schneidenden Instrumenten haben Stevens und Peter kleine Kunst- griffe angegeben, die hier noch erwähnt werden mögen. Stevens "" stellte eine dünne Schicht harten Paraffins auf einer Glasplatte her und führte das Messer durch das Ei gegen diese Unterlage. Peter " vervollkommnete diese Methode, indem er einen durch- sichtigen Celloidinboden herstellte. Von einer 4^/^ Celloidinlösung wird ein wenig in eine Glasschale so ausgegossen, daß sich eine gleichmäßig dünne Schicht bildet. Nach ^/.^ Stunde kommt Seewasser in die Schale , und kurz darauf (^/^ Stunde), ist der Apparat ge- brauchsfertig. F. Technische Methoden für partielle Trennung der Elastomeren. Mit dem kalkfreien Wasser (Herbst) gelang es Driesch* nicht allein, die Blastomeren zu isoheren, sondern bei einigen Exemplaren wenigstens ^) Stevens, N. M., The effect of ultra-violet Light upon the developing eggs of Ascaris megalocephela (Arch. f. Entw. -Mech. Bd. XXVIl, 1909, p. 622). Siehe hierzu auch die wichtigen Untersuchungen von E. Hertel: Be- einflussung des Organismus durch Licht (Zeitschr. f. allgem. Phys, Bd. IV, 1904). Ders. : Über physiologische Wirkung von Strahlen verschiedener Wellenlänge (ibid. Bd. V, 1905). Ders.: Über die Einwirkung von Licht- strahlen auf d. Zellteilungsproc. (ibid. Bd. V, 1905). ^) Stevens, N. M., Experimental studies on eggs of Echinus micro- tuberculatus (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XV, 1902, p. 42). ■^) Peter, K. , Eine Methode zum Durchschneiden von Seeigel -Eiern (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXVII, 1909). *) Driesch, H., Neue Ergänzungen zur Entwicklungsphysiologie des Echinidenkeimes (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XIV, 1902, p. 500). 454 Levy: Entwicklung-smechan. Technik im letzten Dezennium. XXVI, o. den Zellverband so zu stören, daß eine Verlagerung der Zellen zustande kam. Membranlos gemachte Keime wurden bei Beginn der Achterteilung für 10 bis 15 Minuten in Ca-freies Wasser gebracht. Es war dann immer eine Anzahl darunter, deren Zellen mehr oder weniger stark, oft bis zur Bildung einer einschichtigen Platte derangiert waren. Hieraus entstehen, dann häufig partielle Doppelbildungen. Um die beiden ersten Furchungszellen auseinanderzuzerren, wenn auch nicht bis zur völligen Isolierung voneinander (was übrigens mit der zu schildernden Methode auch eventuell zu erreichen ist), brachte Driesch ^ Seeigeleier eine bis 2 Stunden nach der Besamung zum Teil mit Membran, zum Teil nach Entfernung der Membran in eine Mischung von 70 Teilen Seewasser und 30 Teilen Flußwasser. Die zelltrennende Wirkung ist nicht so stark, wie die des kalkfreien Wassers (Herbst) und ist nur für die erste Furche, höchstens noch für das vierte Zellenstadium vorhanden. Die Eier blieben etwa 14 Stunden in dieser Lösung und kamen dann in normales Seewasser. Es erfolgt nun eine Zerrung senkrecht zur ersten Furche, was später als Deformierung der Larve oder in der Bildung von „Verwachsungszwillingen" oder „teil- weisen" ZwilHngen zum Ausdruck kommt. Bataillon ^ gelang es , in folgender Weise aus dem befruch- teten Ei von Petromyzon Planeri Zwillingsbildungen zu erzielen : Wenn man befruchtete Eier 18 Stunden in NaCl- Lösung von 1 Prozent oder Rohrzucker hält, bis sich die ersten 2 bis 8 in diesen Lösungen sehr tief einschneidenden Furchen gebildet haben und sie dann in gewöhnliches Wasser bringt, so können die einzelnen Blasomeren sich für sich ent- wickeln , und so können aus dem Zweizellenstadium Zwillingsbildungen entstehen. Auf ähnliche Weise sind Doppelbüdungen bei Eiern von Leu- ciscus rutitus zu erzielen. LoEB '^ konnte Zwillinge und Verwachsungszwillinge aus dem Ei von Strongylocentrotus purpur. durch folgendes Verfahren erzielen: Eier wurden in normalem Seewasser befruchtet, dann in einer neu- tralen NaCl- Lösung von Seewasser befreit und nach etwa 10 Minuten in künstliches Seewasser gebracht, das erstens neutral war, und dem zweitens ein oder mehrere der drei folgenden Ionen fehlten: Na, K, Ca. Die Eier bleiben in dieser Lösung nach Eintritt der ersten Furche noch ^2 Stunde und kommen dann in normales Seewasser. 60 bis 90 Prozent geben Zwil- linge. Da es zum Teil hier wie in den vorher geschilderten Verfahren zu ^) Driesch, IL, Studien zur Entwicklungsphysiologie der Bilateralität (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXI, 190G, p. 756). ^) Bataillon, E., La pression osmotique et les grands problemes de la biologie (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XI, 1901, p. 141). ^) LoEB, J. , Über die chemischen Bedingungen für die Entstehung' eineiiger Zwillinge beim Seeigel (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXVII, 1909, p. 119). XXVI, 3. Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. 455 vollständiger Trennung der Blastomeren kam, gehören beide Methoden auch in das vorhergehende Kapitel. Eine interessante ältere Methode von Loeb^ zusammengewachsene Zwillinge aus einem Ei hervorzubringen durch Behandlung von eben be- fruchteten noch nicht gefruchteten Eiern sei im Anschluß hieran erwähnt, obgleich die Einwirkung noch vor Bildung der Blastomeren stattfindet. Wenn man das eben befruchtete Ei in hinreichend verdünntes See- wasser bringt, so platzt die Eimembran und eine Art Hernie entsteht, d. h. ein Teil des Eiinhaltes strömt aus, ohne von dem in der Membran bleibenden Eiinhalt getrennt zu werden. Es entstehen hieraus Doppelbildungen. Für die Erzeugung von Doppelbildungen aus einem Ei hat Spemann^ für das Amphibienei eine Scbnürungsmethode mit einem Haar ausgearbeitet , die zuerst von Hertwig angegeben worden ist. Man entfernt die äußere Klebschicht des Eies und macht dann aus einem dünnen gleichmäßigen Kinderhaar eine doppelte Schlinge, etwa so weit wie den kleinsten Umfang der Eihülle, faßt das freie Ende mit einer feinen Pinzette, und schiebt mit einer anderen Pinzette das Ei in die Schlinge. Dann schnürt man die Hülle möglichst genau in der Mitte ganz wenig ein, und läßt das Ei durch Hin- und Herneigen so lange unter der Ligatur hindurchgleiten, bis die erste Furchungsebene genau unter der Ligatur liegt, worauf man die letztere anzieht. Die beste Methode, die Einwirkung der Schnürung in späterem Stadium zu studieren, ist die, daß man das Ei im Zweizellen- oder Blastula- stadium möglichst wenig einschnürt und dann die Ligatur in dem ge- wünschten Stadium schärfer anzieht. Um die Ligatur wieder zu lösen , schneidet man ihre freien Enden kurz mit einer Schere mit dünnen Blättern kurz ab. Einige wenige Male trennten sich bei den Schnür versuchen die Bla- stomeren vollständig ohne jede Verletzung. Spemann vermutet, daß in diesen Fällen die Schnürung zufälligerweise gerade in dem Stadium der Durchfurchung vorgenommen worden war, wo die beiden ersten Blasto- meren den geringsten Zusammenhang untereinander hatten. Mit derselben Methode gelingt es den Keim in bestimmten Richtungen ganz zu durchschnüren, wichtig als Methode des Defektversuches. G. Technische Methoden für Verschmelzung von Eiern. Das Gegenstück zur Isolierung der Blastomeren ist die voll- ständige oder teilweise Verschmelzung von mehreren Eiern. ^) LoEB, J. , Über die angebliche gegenseitige Beeinflussung der Furchungszellen und die Entstehung der Blastula (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. VHl, 1899, p. 363 ; s. auch Pflügers Arch. Bd. LV, 1893). -) Spemann, H. , Entwicklungsphysiologische Studien am Triton -Ei (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XH, 1901, p. 224; ibid. Bd. XV, 1902, p. 448; ibid. Bd. XVI, 1903, p. 551). 456 Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. XXVI, 3. Driesch^ konnte Eier von Ecliinus microtuberculatus oder Sphaer- ecliinus granularis zum Verschmelzen bringen, wenn er (nach persön- lichen Angaben von Herkst) durch Schütteln (3 bis 5 Minuten nach Besamung) membranlos gemachte Eier in kalkfreiem Wasser einige Zeit hielt , das durch Zusatz einiger Tropfen einer ^/2prozentigeu Natronlauge (6 Tropfen auf 20 cc) alkalisch gemacht wurde. Man kann auch nach Driesch ""' (nach Angabe von Herbst) das- selbe Resultat erreichen, wenn man Echinus-Eier am Ende der Reife- zeit 24 Stunden lang in nicht gar zu großer Menge, aber recht dicht gedrängt beeinander liegen läßt. Es gibt auf diese einfache Weise Verschmelzungsprodukte von 2, 3, 4, 6 Eiern, dere-n Kerne fast immer getrennt bleiben. Befruchtung der Verschmelzungs-Eier ist möglich, die Entwicklung unregelmäßig. LiLLiE ^ beobachtete Verschmelzung von Eiern bei den Anneliden Chaetopterus pergamentareus in einer dünnen KCl-Lösung : 3 bis 10 cc 2^/2 nKCl zu 100 cc Seewasser. Durch Zusatz von Chlorcalcium wird die Verschmelzung bedeutend gesteigert, so daß bis zu 100 Eiern zusammenfließen können. H. Technische Methoden für Defektversuche an Organanlagen, für Trennung und Verschmelzung von Organanlagen. Prinzipiell ähnliche Methoden wie bei der Furchung greifen bei der entwicklungsmechanischen Forschung über die Organanlagen ein^. ^) Driesch, H., Studien über das Regulationsvermögen der Organismen. 4. Die Verschmelzung der Individualität bei Echinidenkeimen (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. X, 1900, p. 411). Siehe auch C. Herbst : Experimentelle Untersuchungen über den Ein- fluß der veränderten chemischen Zusammensetzung des umgebenden Mediums auf die Entwicklung der Tiere (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LV, 1893, p. 496). Herbst fand in dieser Untersuchung, daß Pluteus-Larven in 1900 cc See- vvasser -j- 100 cc 37 Prozent KCl miteinander verwachsen. '^) Driesch, H., Drei Aphorismen zur Entwicklungsphysiologie jüng- ster Stadien (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XVII, 1903, p. 41). ^) LiLLiE , F. R. , Differentiation without cleavage in the egg of the annehd Chaetopterus pergamentareus (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XIV, 1902, p. 477). ^) Zuerst hat Roux (1883—1885) mit diesen Methoden Defekte an bestimmten Stellen in allen Stadien der Froschentwicklung vorgenommen, auch große Spalten und Zungenlappen gebildet, um die Leistung der ein- zelnen Stellen und die Selbstdifferenzierung zu ermitteln (s. Ges. Abli. Bd. II, 1895, p. 190 u. f.). XXVI, 3. Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. 457 Das Abtrennen oder Zerstören einzelner Abschnitte des Embryos wird mit feinen Miniatur - Skalpellen , mit kalter und heißer Nadel ^, galvanokaustischer Schlinge", mit Elektrolyse^, mit Haarschlinge '^ und mit feiner Schere ^ vorgenommen. Einige kleine Kunstgriffe mögen hier noch erwähnt werden, die für Defektversuche an frühen und späteren Stadien nützlich sein können. SuMNER ^ beschreibt eine Methode (von Wilson), feine Glasuadeln zu Defektversuchen herzustellen : Ein Glasstab wurde in der Bunsenflamme zu einem dünnen Stäbchen ausgezogen und dann in 2 Zoll lange Stücke gebrochen. Um diesen eine feine Spitze zu geben, wurden sie mit einem in der Flamme weich ge- machten Glasstab für einen Moment in Berührung gebracht und dann schnell von ihm abgezogen. Die Spitzen wurden (4 bis 5 mm lang) ab- gebrochen und in den zu beschädigenden Teil des Eies versenkt. Spemann^ empfiehlt für Defektversuche Glasnadeln, die er in fol2:ender Weise herstellt. 'c Ein in der Flamme ausgezogener, am dünnen Ende mit einem Häk- chen versehener Glasstab wird mit diesem Häkchen aufgehängt, das schwere dicke Ende nach unten. Durch rasches Bestreichen mit der Bunsenflamme wird nun das ausgezogene Ende noch weiter gestreckt, bis die gewünschte Feinheit erreicht ist, bzw. der kaum noch sichtbare Faden abreißt, wobei man den Stab in einem senkrecht befestigten, unten mit Watte verstopftem Glasrohr auffängt. Die so hergestellte Xadel ist schön zentriert und kann durch Aufdrücken auf ein stark erhitztes Messingblech nach Belieben ge- krümmt werden. Für ältere Embryonalstadien empfiehlt Spemann kleine Glas- messerchen, die -er aus schmalen Deckglasstreifen in ähnlicher Weise auszieht. Er empfiehlt ferner für Operationen an Embryonen die mannigfaltigen Chitinwerkzeuge der Insekten in einer Glaskapillare als Handgriff mit etwas erhitztem Wachs befestigt. 1) Z. B. King , H. D. , Experimental studies on the eye of the frog embryo (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XIX, 1905, p. 85). 2) Z. B. Gräper, L., Untersuchungen über die Herzbildung der Vögel (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXIV, 1907, p. 375). 3) Z. B. Levy, 0., Entwicklungsmechanische Studien am Embryo von Triton taeniatus (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XX, 1906, p. 335). *) Z. B. Lewis , W. H. , Experimental studies on the development of the eye in Amphibia (Journ. of exp. Zool. vol. II, 1905, p. 431). '") SuMNER, F. B., A study of early fish development (Arch. f. Entw.- Mech. Bd. XVII, 1904, p. 92). ^) Spemann, H. , Über eine neue Methode der embrj'onalen Trans- plantation (Verb. d. deutsch, zool. Gesellsch. 1906, p. 195). 458 I^evy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. XXVI. 3. Peebles ^ verwendete für Defektversiiche an der Hülinerkeim- scheibe außer der Nadel Zobelhaare oder spitze kleine Celluloid- Keile, die in den zu verletzenden Teil versenkt werden. Bei Defektversuchen an der Hühnerkeimscheibe muß eine Öff- nung in die Schale gemacht werden , die Peebles und nach ihr Gräper und andere mit Stückchen Eischale bedeckten und verklebten. Rabaud ^ verfuhr folgendermaßen , um einen konstanten mecha- nischen Druck auf einen bestimmten Teil des Hühnererabryos aus- zuüben. Nach vorsichtigem Eröffnen der Schale mit Säge an der Stelle des Embryos wurde ein etwa 2 mg schweres Stückchen der Schale auf den Kopfteil aufgelegt, darauf ein Stück harter Pappe mit der Kante aufgesetzt, das Pappstückchen wurde durch eine Nadel gehalten, die ihrerseits in dem zum Verschluß der Schalenöffnung dienenden Wachs befestigt wurde. Um paarige Organanlagen, die sich normalerweise miteinander ver- binden, hieran zu verbinden, hat Gräper" (für das Herz des Hühn- chens) eine hübsche Methode erfunden. Er konstruierte einen Drahtring von 7 bis 10 mm Durchmesser, nahm aber den zu bearbeitenden Draht länger als diesem Kinge entspricht, klopfte ihn an einem Ende breit und bog dieses schneidenartige Ende als einen Radius nach der Mitte des zu bildenden Ringes um. Die Schale wurde in oben beschriebener Weise eröffnet, der Embryo von 28 bis 30 Stunden bebrüteten Eiern durch leichte Anfärbung mit dünnem Neutralrot in 075 Prozent NaCl (oder durch geringe Abkühlung des Eies vor dem Öffnen) besser sichtbar gemacht und nun der mit dünnem Überzug von hartem Paraffin (zur Vermeidung des Festklebens, auf der Dotterhaut) versehene Ring so aufgelegt, daß die Schneide auf oder kurz hinter dem Kopfende des Embryo, mit dessen Längsachse parallel, mit leichtem Druck auflag. Die mit Eierschalen oder mit Embryoskop verschlossenen Eier wurden dann noch etwa 18 Stunden bebrütet. Organanlagen , die normalerweise getrennt bleiben , zur Ver- schmelzung zu bringen , gelingt im Bereiche des Kopfes bei Amphi- bienembryonen, wenn man (z. B. mit Haarschlinge) ein vorderes Stück ^) Peebles, F., Some experiments on the primitive streak of the chick (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. VII, 1898, p. 405). Dieselbe: The location of the chick embryo upon the blastoderm (Journ. of exp. Zool. vol. I, 1904, p. 369). ^) Rabaud , E. , Recherches experimentales sur l'action de la com- pression mechanique intervenant au cours de l'ontogenese des oiseaux (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXVI, 1908, p. 429). ^) Gräper, L. , Untersuchungen über die Herzbildung der Vögel (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXIV, 1907, p. 375). XXVI, o. Levy: Entwicklungsinechan. Teclmik im letzten Dezenniniu. 459 abtrennt. Beim Wundverschkiß werden die normalerweise seitlich von der Mittellinie gelegenen Teile in der Mittellinie aneinander- gerückt. So konnte Levy -^ beim Embryo von Triton taeniatus die beiden Aiigenblasen miteinander verschmelzen. (Ähnliches erhält man bei der Transplantation.) Stockard '-^ gelang es durch eine eigenartige Methode, die Augen blasen von Fundulus zu einem Zyklopenauge zu verbinden. Er zog befruchtete Eier in einer ^/„ m MgClo- Lösung in Seewasser auf und sah mit großer Regelmäßigkeit 50 Prozent der Embryonen sich zu Zyklopen entwickeln. J. Technische Methoden für Untersuchung abnormer Entwick- lung unter dem Einfluß verschiedener Einwirkungen. Die Entwicklung des Eies durch nicht lokalisierte Einwirkungen in abnorme Bahnen zu lenken, hat begreiflicherweise nicht das Inter- esse , wie die früher geschilderten Versuche. Doch sind auch hier sehr wichtige Ergebnisse gezeitigt worden. Den lokalisierenden Eingriffen am nächsten kommen die Ver- suche mit der Zentrifuge "^ 0. Hertwig* hat wold zuerst eingehende Versuche über die Wirkung der Zentrifugalkraft auf die Entwicklung- (von Froscheiern) angestellt. Er betrieb den Apparat in seinen ersten Versuchen durch ^) Levy, 0., Entwicklungsmechanische Studien am Embryo von Triton taeniatus (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XX, 1906, p. 335). -) Stockard , C. R. , The influence of external factors, cheraical and physical, on the development of Fundulus heteroclitus (Journ. of exp. Zool. vol. IV, 1906, p. 165). Derselbe: The artificial production of a single median cyclopean eye in the fish embryo by raeans of sea water Solutions of Magnesium Chlorid (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXIII, 1907, p. 249). ^) Arbeiten, über den Einfluß der Elektrizität auf die tierische Ent- wicklung, scheinen im letzten Dezennium zu fehlen. Um so wichtiger ist es daher vielleicht auf ein'e frühere Arbeit von W. Roux hinzuweisen: Über die „morphologische Polarisation" von Eiern und Embryonen durch den elektrischen Strom sowie über die Wirkung des elektrischen Stromes auf die Richtung der ersten Teüung des Eies (Sitzber. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien, mathera.-naturw. Kl., Bd. CI , Abt. III, 1891; Ges. Abh. Bd. II, 1895, p. 541). ^) Hertwiu, 0., Beiträge zur experimentellen Morphologie und Ent- wicklungsgeschichte. 4. Über einige durch Zentrifugalkraft in der Ent- 460 Levy: Entwicklungsraechan. Technik im letzten Dezennium. XXVI, 3. Wasserkraft, später durch Elektrizität und benutzte dann einen ver- vollkommneten Apparat (der von der Firma Leppin & Masche in Berlin hergestellt wird). Die wesentlichen, schon in den ersten Versuchen gebrauchten Bestandteile sind folgende: Von der Mitte einer vertikalen Achse gingen in horizontaler Richtung vier starke Eisenstäbe von 40 cm Länge aus, zusammen ein Kreuz bildend. An einem jeden von ihnen waren mit Schrauben drei bis vier Messing- kapseln in verschiedenen Abständen befestigt, liegend und rechtwinklig auf den Stäben, welche dazu bestimmt waren, die Glasröhren mit den Versuchs- eiern aufzunehmen. Ihr Abstand von der Umdrehungsachse betrug 40 bis 18 cm. Die Eier wurden trocken in bestimmter Orientierung auf Objektträger mit Gallerte ohne Wasserzusatz aufgeklebt. Je ein so beschickter Objekt- träger wurde senkrecht und fest in einem Zylinderglas befestigt, welches in die oben beschriebenen Metallhülsen paßte. Ein Stück feuchtes Fließ- papier in den Gläsern verhütete die Austrocknung. Der Apparat machte 240 bis 280 Umdrehungen in der Minute, die Einwirkungszeit betrug mehrere Stunden. Mannigfache Modifikationen der Furchung durch Zentrifugieren erzielte Morgan-^. Eier von Rana silvatica im 2 — 4 — 128 Zellen- stadium wurden auf einem Rade, welches 160 bis 180 Umdrehungen pro Minute machte, für 8 bis 10 Stunden zentrifugiert. Später verwendete Morgan^ eine bedeutend stärkere Zentrifugalkraft. Er ließ bei Rana silvatica IGOO Umdrehungen in der Minute (auf Eier von Rana silvatica vor oder gleich nach der Befruchtung während 7 Minuten, bei Eiern von Bufo variabihs während 3 Minuten) einwirken. Bei Rana- Eiern hatte kürzeres Zentrifugieren als 5 Minuten keinen deutlichen Effekt, längeres als 10 Minuten sistierte die Entwicklung. Zur Untersuchung der Wirkung der Zentrifugalkraft bei Chaetop- wicklung der Froscheier hervorgerufene Veränderungen (Arch. f. mikr. Anat. Bd. LUX, 1898, p. 415). Derselbe: Weitere Versuche über den Einfluß der Zentrifugalkraft auf die Entwicklung tierischer Eier (Arch. f. mikr, Anat. Bd. LXIII, 1903, p. 643). Siehe hierzu auch G. Wetzel: Zentrifugierversuche an unbefruchteten Eiern von Rana fusca (Arch. f. mikr. Anat. Bd. LXIII, 1903, p. 636) und A. Gurwitsch: Zerstörbarkeit und Restitutionsfähigkeit des Protoplasmas des Amphibieneies (Verh. anat. Ges. Jena 1904; Erg.-H. z. Bd. XXV d. Anat. Anz. p. 146). ^) Morgan, T. H., The relation between normal and abnormal deve- lopment etc. (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XV, 1902, p. 238). ^) Morgan, T. H. , The influence of a strong centrifugal force in the frogg egg rArch. f. Entw.-Mech. Bd. XXII, 1906, p. 553). XXVI, 3. Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. 461 terus, Arbaria, Asterias, Phascolosoma benutzt Lyon ^ Gummiarabikum- Lösung, da in Seewasser die Eier wegen ihres viel höheren spezifischen Gewichts beim Zentrifugieren auf den Boden des Gefäßes getrieben und hier zu einer Masse zusammengepreßt werden. Er benutzte sehr hohe Umdrehungszahlen, 10000 bis 12000 Umdrehungen in der Minute. Die Methoden des letzten Dezenniums, die Entwicklung durch Salzlösungen zu stören, bauen auf einer Grundlage weiter, die durch die Arbeiten von Herhst ^, Hertwig ■^, Roux ^ und anderen gelegt ist. Bataillon ^ untersuchte die auf Wasserentziehung beruhenden Störungen bei der Furchung des Neunaugeneies in isotonischen Lö- sungen von Kochsalz (0*2 bis ein Prozent), CaClg (0*28 bis 1*4 Pro- zent), Rohrzucker (2 bis 10 Prozent). Morgan ^ untersuchte die Entwicklungsstörungen des Froscheies unter dem dauernden Einfluß von 0*4 bis 0'6 Prozent Lithiumchlorid- lösungen. Zum Vergleich hiermit wurden Lösungen mit jenen äquivalentem osmotischem Druck von Lithiumjodid, Lithiumbromid, Lithiumnitrat, Lithium- benzoat, Lithiumsalicylat, Magnesiumchlorid, Calciumchlorid, Natriumchlorid, Rohr- und Traubenzucker angewendet und dabei gefunden, daß die Wir- kung des Lithiumchlorids auf die Entwicklung nicht bloß physikahscher, sondern auch chemischer, dem Lithium eigentümlicher Natur ist. Stockard "^ studierte die Entwicklungsstörungen des Eies von 1) Lyon, E. P., Results of centrifugalizing eggs. 1. The specific gravity of eggs and tbe changes in specific gravity occuring during developement. IL Effects of centrifugalizing eggs on their development (Arch. f. Entw.- Mech. Bd. XXIII, 1907, p. 151). 2) Herbst, C. , Experimentelle Untersuchungen über den Einfluß der veränderten chemischen Zusammensetzung des umgebenden Mediums auf die Entwicklung der Tiere (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LV, 1893, p. 446). ^) Hertwig, 0., Beiträge zur experimentellen Morphologie und Ent- wicklungsgeschichte. I. Die Entwicklung des Froscheies unter dem Einfluß schwächerer und stärkerer Kochsalzlösungen (Arch. f. mikr. Anat. Bd. XLIV, 1894, p. 285). ^) Roux, W., Ges. Abh. Bd. II, 1895, p. 152 u. 887. ^) Bataillon, E., La pression osmotique et les grands problemes de la biologie (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XI, 1901, p. 149). ^) Morgan, T. H., The relation between normal and abnormal deve- lopment of the embryo of the frogg, as determined by the eflfect of Lithium Choride in Solution (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XVI, 1903, p. 691). ') Stockard, C. R., The development of Fundulus heteroclitus in Solutions of Lithium Chlorid, with appendix on its development in fresh water (Journ. of exp. Zool. vol. III, 1906, p. 99). 462 Levy: Entwicklungsmeclian. Technik im letzten Dezennium. XXVI, 3. Fundulus heteroclitus in Lithiiimchloridlösungen. [Fundulus eignet sich vorzüglich für derartige Versuche , da es sowohl in hypertoni- schen (Seewasser) als hypotonischen (Süßwasser) Lösungen sich un- gestört entwickeln kann.] Er verwendete Lösungen von 2*62, 2'82, 3*02 und 3*22 Prozent und fand für Lithium typische Störungen. Jenkinson ^ untersuchte die hemmende Wirkung einer Reihe von Salzlösungen, die einer 0*625 NaCl- Lösung isotonisch waren, auf Furchung und Entwicklung der Froscheier. Sehr früh starben die Eier in NH^J (wcährend der Furchung) und in NH4NO3, LiJ, CaCla (während der Gastrulation). In KCl, LiCl, NaCl, K2SO4, Rohrzucker, Mg(N03)2 geht die Entwicklung, wenn auch gestört, eine Zeitlang fort. In Traubenzucker ist die Entwicklung verspätet, aber normal. In Harnstoff geht die Entwicklung eine Zeitlang normal vor sich, dann sterben aber die Eier ab. FiscHEL^ untersuchte die Störungen bei der Entwicklung von Seeigeleiern, die er in Meerwasser -|- ^^1 oder NaCl oder MgCl^ oder CaClg züchtete. Er verwendete z. B. 2 bis 4 Teile Normallösung von KCl auf 2*5 Teile Wasser für verschiedene Expositionszeiten oder 40 Teile/^/., nNaCl -f- 60 Wasser. Leo Loeb^ untersuchte die entwicklungshemmende -und zell- schädigende Wirkung des Lichtes in verschiedenen Farbstofflösuugen auf befruchtete Eier von Asterias. Er verwendete verschiedene Farbkombinationen: Eosin -]- Methylen- blau, Neutralrot -f Eosin, Säurefuchsin -j- Methylenblau , Säurefuchsin -j- Neutralrot, Eosin + Methylviolett, Eosin -j- HämatoxyHn, Methylenblau -j- Neutralrot. Die Lösung der Farbstoff- Stammlüsung geschah in See- wasser, und zwar: Eosin 1: 5000 Hämatoxylin 1 : 10000 Säurefuchsin 1: 5000 Neutralrot 1:10000 Methylenblau 1 : 10000 Neutralrot auch 1 : 5000 Methylviolett 1:10000 Die Mischung für Farbkombinationen wurde in folgenden Ver- hältnissen vorgenommen: ^) Jenkinson, J. W. , On the effect of certain Solutions upon the development of the frogg egg (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXI, 190G, p. 367). 2) FisCHEL, A. , Über die Entwicklung des Echinodermeneies unter dem Einfluß chemischer Agentien (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXVII, 1909, p. 465). ^) LoEB, L., Über den Einfluß des Lichtes auf die Färbung und die Entwicklung von Eiern von Asterias in Lösungen verschiedener Farbstoffe (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXIII, 1907, p. 359). 10 -;- „ » 1 5 H- „ V 1 zu gleichen Teilen ., n 1 + . . » 2 XXVI, 3. Levy : Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. 463 1) Lösung- des sauren Farbstoffes 20 -^ Lösung des basischen 1 '^J n Ti n r '-'/ )i T> n V. ^) n n V r '^j n V n 7 Die bedeckten Schalen mit den Eiern wurden zum Teil im Dunkeln, zum Teil im diffusen Tageslicht (selten Sonnenlicht) gehalten. Beobach- tungsdauer 2 Tage. Li anderen Versuchen wurden den Farbmischungen kleine Quantitäten ^'20 KCN- Lösung hinzugefügt, um die Wirkung des Lichtes in den Farb- stofflösungen bei Herabsetzung der Oxydationsvorgänge zu studieren, und zwar zu 50 cc der Farblösung 0"1, 0'5 und 4 cc der ^goP^'^zent. KCN- Lösung. Andere Versuche wurden mit Einleiten von Wasserstoff oder Sauer- X Stoff in die Farblösungen, ferner mit Zusatz von 1 bis 2 cc -— r NaOH zu 50 cc Farblösung angestellt. Im Anschluß hieran soll kurz auf die interessanten Arbeiten von FisCHEL^ verwiesen werden, der Vitalfarbstoöe, besonders Neutralrot in ganz dünnen Lösungen bei entwicklungsmechanischen Untersuchungen an Echinodermeneiern verwendet hat, ebenso auf ähnliche Untersuchungen von LiLLiE"^ und Garbowski'^ Die Technik bei Bestrahlung mit Röntgen- und Radiumstrahlen während der Entwicklung bedarf keiner Berichterstattung, da sie sich nicht wesentlich von den sonst üblichen Bestrahlungsmethoden unterscheidet. K, Technische Methoden für Untersuchung der Regeneration. Das ungeheure Gebiet der Regeneration, das durch die Arbeiten von Barfurth, Child, Morgan, Frzibram, Wolff und anderen einen so gewaltigen Aufschwung genommen hat, kann an dieser Stelle kaum berücksichtigt werden. Es handelt sich technisch in den meisten ^) FisCHEL, A., Über vitale Färbung von Echinodermeneiern während ihrer Entwicklung (Anat. Hefte Bd. XI, 1899, H. 37, p. 4GI). Derselbe: Untersuchungen über vitale Färbung (Anat. Hefte Bd. XVI. 1901, H. 52/53, p. 417). Derselbe: Zur Entwicklungsgeschichte der Echinodermen (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXII, 190G, p. 526). 2) LiLEiE, F. R., Observations and experiments concerning the ele- mentary phenomena of embryonic development in Chaetopterus (Journ. of exp. Zool. vol. III, 1906). ^) Garbowski , Th. , Über Blastomerentransplr.ntation bei Seeigeln (Bull, de Tacad. d. sc. d. Cracovie 1904; zit. nach Lillie). 464 Levy: Entwicklungsmeclian. Technik im letzten Dezennium. XXVI, 3. Fällen nur um einen Schnitt an einer bestimmten Stelle in einer be- stimmten Richtung. Nur über einige technische Besonderheiten haben wir zu berichten. Morgan ^ beeinflußte die Regeneration von Tubularia-Stücken in interessanter Weise (Verhinderung von Doppelstrukturen, Beeinflussung der Polarität), indem er, ähnlich wie früher schon Driesch, einen Seidenfaden fest um den Stamm schnürte und den Schnitt dicht hinter dem Faden führte , so daß das eine Ende des zu beobachtenden Stückes geschlossen war. Ähnlich wie Vöchting das Wachstum in der Mitte umgebogener Weidenzweige untersuchte", prüfte Morgan^ Tubularia-Stammstücke. Es gelang ihm dies mit Hilfe einer Fadenschlinge. Als Resultat er- hielt er Beschleunigung der Entwicklung des aboralen Hydranten. Snyders^ untersuchte die Wirkung von verdünntem Seewasser auf die Regeneration und Heteromorphose von Tubularia. Er ver- wendete verschiedene Verdünnungen im Verhältnis von 90 Teilen See- wasser zu 10 Teilen destilliertem Wasser bis zum Verhältnis 50:50. Ähnlich wie Roux ein langsam sich drehendes Rad für die Unter- suchung der Schwerkraft bei der Embryonalentwicklung verwendete, verfuhr Stevens ^ bei Prüfung dieser Frage für die Regeneration von Antennularia ramosa. An den Speichen des Rades waren Korkplatten zur Aufnahme der Versuchsobjekte angebracht. Die Umdrehungsgeschwindigkeit betrug 20 Mi- nuten für eine Umdrehung. Der Apparat stand in filtriertem Seewasser. Um die Wirkung der Schwerkraft auf die Regeneration der Linse zu untersuchen, durchschnitt Wolff ^ erwachsenen Exemplaren von Triton taeniatus das Halsmark. Die auf diese Weise in der willkürlichen Bewegung der Extremitäten gelähmten Tiere konnten so in dauernder Rückenlage gehalten werden. Da sie aber in der ^) Morgan, T. H., Further experiments on the regeneration of Tubu- laria (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XIH, 1902, p. 529). ^) Morgan, T. H., Some factors in the regeneration of Tubularia (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XVI, 1903, p. 125). 3) Snyder, C. D. , The effects of distilled water on Heteromorphosis in a tubularian Hydroid, T. crocea (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XIX, 1905, p. 1). ^) Stevens, N. M. , Regeneration in Antennularia ramosa (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XV, 1902, p. 429). ^) WoLFF, G., Entwicklungsphysiologische Studien. IL Weitere Mit- teilungen zur Regeneration der Urodelenlinse (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XI 1, 1901, p. 307). XXVI, 3. Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. 465 dritten Woche nach dieser Operation sterben, die Linsenregeneration aber erst am Ende der dritten Woche beginnt, so muß man erst die Linsenextraktion, dann eine Woche später die Dnrchschneidung des Halsmarks ausführen. Mit einer verbesserten Methode — nicht dorsaler Querschnitt, sondern seitlicher Einstich mit schmalem Messer in den Wirbelkanal — soll es zu er- reichen sein, daß das operierte Tier scheinbar unbegrenzt lange in Rücken- lage leben kann. FiscHEL ^ untersuchte die Regeneration der Linse bei Triton- larven unter dem Einfluß r a u m b e e n g e n d e r Körper. Er brachte zu diesem Zweck nach Extraktion der Linse KartofiPelstückchen, Brotkügelchen oder Teile der Cornea eines anderen Tieres an die Stelle der extrahierten Linse und ließ die Körper hier einheilen. Um den Kampf der Gewebe im Regenerat bei Begünstigung der Hautregeneration zu studieren, verfuhr Tornier ^ folgendermaßen : Bei erwachsenen Exemplaren von Triton cristatus wurde der Schwanz 1^/2 cm hinter dem After abgeschnitten. Am Hinterende des stehen- gebliebenen Schwanzrestes wurden dann Haut und Schwanzinhalt auf die Entfernung von etwa ^j., cm gegen den After hin vorsichtig voneinander losgelöst und der enthäutete Schwanzinhalt weggeschnitten, während seine von ihm losgelöste Hauthülle am Schwanzrest stehen blieb. Die freien Ränder der leeren Hautmanschette wurden durch zwei Nähte miteinander vereinigt. Ferner gelang es Tornier die Wachstumswiderstände bei Re- generation zu untersuchen, indem er bei Larven von Pelobates fusc. den „Schwanzkern" (d. h. Muskelsegmente und Chorda und Medulla spinalis) von der Schw^anzspitze aus zwischen den stehenbleibenden Borteupolstern gleichsam herausstanzte. Die stehenbleibenden Lappen der Bortenpolster legten sich von oben und unten aneinander und bildeten so den Widerstand bei der Regeneration des Schwanzkernes. Um die Regeneration der Epithelien der Leber ohne Anregung des Bindegewebes zu studieren, schädigte Ribbert ^ das Organ ^) FiscHEL, A., Weitere Mitteilungen über die Regeneration der Linse (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XV, 1902, p. 1). ^) Tornier , G. , Kampf der Gewebe im Regenerat bei Begünstigung der Hautregeneration (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXH, 190G, p. 348). Derselbe: Kampf der Gewebe im Regenerat bei Miß verhalten des Unterhautbindegewebes (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXH, 1906). ^) Ribbert, H. , Zur Regeneration der Leber und Niere (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XVHI, 1904, p. 267). Siehe hierzu auch Fürst : Über die Veränderungen des Epithels durch leichte Wärme- und Kälteeinwirkungen beim Menschen und Säugetieren (Zieglers Beitr. z. path. Anat. Bd. XXIV, 1898). Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 3. 30 466 Levy: Entwickliingsmecban. Technik im letzten Dezennium, XXVI, 3. durch Einspritzen von Alkoliol und (besser noch) Äther in einen Pfortaderast. Um in ähnlicher Weise die Epithelien der Niere bei Erhal- tung der Stützsubstanz zu zerstören, wurde die Niere operativ auf den Rücken des Tieres vorgewälzt und die Oberfläche der Niere durch Ätherspray zum Gefrieren gebracht. Reinke ^ untersuchte die degenerativen und regenerativen Vor- gänge im Hirn von Salamanderlarven, die mehrere Tage hintereinander für mindestens 1^/2 Stunden in 4prozentiger Ätherlösung (in Leitungs- wasser) gelegt und dann in fließendes Wasser gebracht wurden. Driesch^ untersuchte die Regenerationsfähigkeit des Skeletts durch die kalkbildenden Mesenchymzellen bei älteren und jüngeren Larven von Spaerechinus granularis. Er löste das gebildete Skelett dadurch auf, daß er einen Strom von CO2 eine halbe Stunde lang durch das Gefäß, welches die Larven enthält , durchleitete und das Gefäß dann noch l-^j^ bis 2 Stunden abgeschlossen hielt. Abgesehen von der Lösung des Skeletts nahmen die Larven hierdurch keinen Schaden. (Die Methode stammt von Herbst.) Die Wirkung der Röntgen- und Radiumstrahlen auf die Regeneration ist von einer ganzen Reihe von Autoren untersucht worden." Das Tech- nische bei diesen Versuchen weicht nicht wesentHch von den üblichen Bestrahlungsmethoden ab. L. Technische Methoden für Transplantation. Die Transplantation ist bei niederen Tieren erfolgreich zur Lösung wichtiger Probleme verwendet worden. Von früheren Autoren mit modernen Fragestellungen sind hier hauptsächlich Nussbaum und Wetzel zu nennen. Im letzten Dezennium hat man sich folgender Methoden bedient : Rand '^ fand Hydra viridis trotz seiner geringeren Größe geeigneter für Transplantationsversuche als Hydra fusca. Seine Methode be- ^) Reinke , F. , Die quantitative und qualitative Wirkung der Äther- lymphe auf das Wachstum des Gehirns der Salamanderlarve (Arch. f. Entw.- Mech. Bd. XXIV, 19U7, p. 239). 2) Driesch, H., Studien über das Regulationsvermögen der Organismen. 3. Notizen über die Autlösung und Wiederbildung des Skeletts von Echi- nidenlarven (Arch. f. Entw.-Mech. Bd IX, 1899, p. 137). '•^) Rand, H. W. , The regulation of graft abnormalities in Hydra (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. IX, 1899, p. 161). XXVI, 3. Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. 457 stand darin, in eine dünne Lage weichen Paraffins (das in eine Schale ausgegossen war) , Furchen zu graben , die zu den zu pfropfenden Stücken wie Gußformen paßten. — Die Teilstücke wurden in diesen Rinnen dicht aneinander gepaßt. In 10 Minuten war die Vereinigung erfolgt. Für die Pfropfungsversuche an Hydra viridis verwendete King^ fein ausgezogene Glasfäden , über welche die Teilstücke geschoben und in Berührung miteinander gebracht wurden. Nach dieser Mani- pulation wurde das vorschauende Glasende in den Boden einer Pa- raffinschale gesteckt und Wasser in die Schale gefüllt. In einer bis 2 Stunden sind die Teilstücke so weit miteinander verbunden, daß das Glasfädchen entfernt werden kann. Hefferan "^ verfuhr zur Transplantation von Hydra in einfacher Weise : Die mit abgestumpftem Skalpell durchschnittenen Stücke wurden für einige Minuten mit Präpariernadeln unter Wasser aneinander ge- halten ; sie vereinigten sich so meist leicht und sicher. Driesch ^ pfropfte junge Tubulariaanlagen mit recht engem Lumen auf eine weiter vorgeschrittene Anlage mit ziemlich weitem Lumen, so daß die junge Anlage in das Perisack der älteren hineingeschoben werden konnte. Hargitt^ schnitt für Pfropfversuche an Hydroiden die Hydranten ab, weil ihre Bewegungen stören. Die Schnittflächen der zu ver- einigenden Stücke wurden nahe aneinander gebracht und durch Blei- schuitzel in dieser Stellung gehalten, bis die Vereinigung fixiert war. GoDLEwsKi ^ verfuhr auf folgende Weise : Ein Stammstück von Tubularia von etwa 40 mm Länge wurde auf einen Objektträger gelegt und mit einem Glasstäbchen wie mit einer Walze gepreßt. Indem ein Druck auf die Walze ausgeübt wurde, wurde sie vom aboralen Ende oralwärts verschoben, wodurch das Cönosark aus dem ^) King, H. D. , Observations and experiments of Regeneration in Hydra viridis (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XllI, 1901/1902, p. 135). ^) Hefferan, M., Experiments in grafting hydra (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XIII, 1901/1902, p. 565). ^) Driesch, H. , Studien über das Regulationsvermögen der Organis- men. 7. Zwei neue Regulationen bei Tubularia (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XIV, 1902, p. 532). ^) Hargitt , G. T. , Regeneration in Hydromedusae (Arch. f. Entw.- Mech. Bd. XVII, 1904, p. 64). '") GoDLEWSKi, E. jun. , Zur Kenntnis der Regulationsvorgänge bei Tubularia mesembryanthemum (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. . XVIII, 1904, p. 111). 30* 468 I-ievy: Entwickliingsmechan. Technik im letzten Dezennium. XXVI, 3. plattgedrückten Abschnitt in die Darmhöhle des orahvärts liegenden Stamm- stiickes hineingepreßt wurde. Stellen wir uns jetzt vor, daß durch ähn- liche Behandlung mit Hilfe der Walze von der oralen Stammstückhälfte das Cönosark vorher nach außen ausgepreßt worden war, so ist es jetzt leicht, das Cönosark der aboralen Hälfte in ein leeres Perisark der oralen Stamrahälfte zu verlagern. Rabes ^, wie vor ihm Joest", Rievel •'^, Mohan (1829 zit. nach Joest) pfropften Teilstücke von Lumbriciden aufeinander und ver- einigte sie durch feine Seidenligaturen. Es ist für diese Operation notwendig , die Tiere in Chloroformwasser (gesättigt) zu betäuben, um nicht durch die Bewegungen der Stücke au der Arbeit verhindert zu werden. Vor der mikroskopischen Untersuchung müssen die Tiere eine Zeitlang in feuchtem Fließpapier und darauf in feuchter Leinwand gehalten werden, damit sie den Darm durch das aufgenommene Fließ- papier von Steinen reinigen. Morgan* stellte Pfropfungsversuche mit Bipalium- Stücken an. Er legte zwei gewöhnliche Objektträger Seite an Seite mit nur kleinem Zwischenraum nebeneinander auf eine Glasphitte. In den schmalen Raum zwischen den Objektträgern kamen die zu pfropfen- den Stücke zu liegen. Darüber ein dünnes Glasplättchen. Das Ganze wurde bedeckt von einer dunklen Glasglocke — im Lichte sind die Tiere zu unruhig. Unter die Glasglocke wurde ein nasser Schwamm gebracht. Crampton ^ benutzte zu Verwachsungsversuchen Puppen der Schmetterlinge Philosamia cynthia , Samia cecropia , Callosamia pro- methea, Telea polyphemus, Actias luna. Die Partner wurden mit den Wunden aneinander gelegt und der gemeinsame Wundrand mit Paraffin umgössen. Man muß darauf achten, daß keine Luftblase unter dem Paraffinschluß verbleibt, sonst gehen die Partner wieder aneinander. ^) Rabes, 0., Transplantationsversuche an Lumbriciden (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XIII, 1901, p. 238). ^) Joest, E., Transplantationsversuche an Lumbriciden (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. V, 1897, p. 419). ^) Rievel, H. , Die Regeneration des Vorderdarmes und Enddarracs bei einigen Anneliden (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LXII, 189G). '*) Morgan, T. H. , Regeneration in Bipaliara (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. IX, 1900, p. 563). ^) Crampton, H. E., An experimental study upon Lepidoptera (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. IX, 1899, p. 293). X.VVI, 3. Levy: Entwicklung-smechan. Technik im letzten Dezennium. 469 Die Transplantation wurde als Methode entwicklungsmechanischer Forschung durch Born ^ zu besonderer Bedeutung erhoben. Es soll nur kurz auf seine wohl allgemein bekannten Verwachsungsversuche eingegangen werden. Born brachte aus den Hüllen befreite Embryonen oder Embryonen- teile von Rana mit aufeinander passenden Wundtiächen mit Hilfe feiner Pinsel in physiologischer Kochsalzlösung dicht aneinander und hielt sie durch loses Anlegen von Silberdrahtstücken (0*4 bis T5 mm dick, 1 bis 1^2 cm lang) in dieser Stellung fest, bis die beiden Partner fest miteinander verklebt waren. Dicht neben die mit den Wundflächen aneinander ge- brachten Larven kamen zwei Silberdrähte, deren Durchmesser etwas ge- ringer war, als der Leib der Larven. Quer über diese und über die Larven hinweg wurden dann die fixierenden Drähte aufgelegt, so daß die ersten Drähte als Schienen dienten, welche die Larve vor zu starkem Drucke stützten. Für jeden besonderen Fall mußten besondere Modifikationen dieses Prinzips angewendet werden. Die Drähte blieben 6 bis 8 Stunden, eventuell bis zum anderen Tag liegen. Mit derselben Methodik hat dann Hakrison^ eine Reihe er- gebnisreicher Untersuchungen angestellt. Braus '^ und nach ihm Banchi *, Lewis '^, Streeter ^ gingen nocli ^) Born, G., Über Verwachsungversuche mit Amphibienlarven (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. IV, 1896, p. 349). 2) Harrison, R. G., Experimentelle Untersuchung über die Entwicklung der Seitenlinie bei den Amphibien (Arch. f. mikr. Anat. Bd. LXHI, 1903, p. 35). Derselbe: Experiments in transplanting hmbs and their bearing upon the problems of the development of nerves (Journ. of exp. Zool. Bd. IV, 1907, p. 239). ^) Braus, H., Versuch einer experimentellen Morphologie (Verh. Naturh. med. Ver. Heidelberg 1903). Derselbe: Einige Ergebnisse der Transplantation von Organanlagen bei Bombinatorlarven (Verh. d. anat. Ges. Jena 1904; Erg.-H. z. Bd. XXV d. Anat. Anz., p. 53). Derselbe: Experimentelle Beiträge zur Frage nach der Entwicklung peripherer Nerven (Anat. Anz. Rd. XXVI, 1905, p. 433). ^) Banchi, A., Sviluppo degh arti addominali del „Bufo vulgaris" innestati in sede anomala (Acc. med. fis. Fiorentina 1904; zit. nach Braus). ^) Lewis, W. H , Experimental studies on the development of the eye in Amphibia (Amer. Journ. of Anat. vol. HD. [War mir nicht zugänglich.] ß) Streeter, G. L. , Some factors in the development of the Amphi- bian ear vesicle and further experiments on equilibration (Journ. of exp. Zool. vol. IV, 1907, p. 431). Derselbe: Some experiments on the developing ear vesicle of the tadpole with relation to equilibration (Journ. of exp. Zool. vol. III, 1906, p. 543). 470 Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. XXVI, 3. einen Schritt weiter und verpflanzten winzig kleine Organanlagen von ihrer Ursprimgsstelle auf eine Wundfläche an einer beliebigen anderen Stelle des Körpers , so Extremitätenknospen , Augenanlagen^ Hörbläschen, ein Verfahren, das sehr wichtige Fragen in glänzender Weise ihrer Lösung näher brachte. Einen wichtigen Fortschritt in der Technik der Transplantation bedeuten neuere Angaben von Spfmann ■^, weil sie gestatten, an sehr jungen, weichen Keimen mit großer Exaktheit zu arbeiten. Spemann benutzt für seine Versuche die feinen Glasnadeln, deren Herstellung schon oben beschrieben wurde. Die Keime von Triton taen., Rana, Bombinator werden zunächst aus ihren Hüllen befreit und in eine flache Glasschale gebracht, deren Boden mit reinem, weißem Wachs ausgegossen ist. In die Wachsschicht bohrt man eine kleine Grube von entsprechender Form und Größe, z. B. mit einem Stecknadelknopf, und bringt den Keim in geeigneter Stellung hier hinein. Um den Keim während der Operation zu fixieren, macht man sich eine Schlinge aus einem feinen Haar (oder Glasfaden) , deren freie Enden in einer Glaskapillare (als Handgriif ) mit erhitztem Wachs befestigt werden. Man sticht nun unter der Binokularlupe die Glasnadel am einen Ende des be- absichtigten Schnittes ein, am anderen Ende wieder aus, wie beim Nähen, hebt sie ein wenig, daß der Keim an ihr hängt und läßt sie durch Gegen- druck mit der Haarschlinge durch das weiche Gewebe durchschneiden. In derselben Weise erfolgten weitere Schnitte, bis der ins Auge gefaßte Teil herausgehoben und (in veränderter Orientierung) an dieselbe Stelle oder in eine passend hergerichtete andere verpflanzt werden kann. Nach der Verpflanzung muß das transplantierte Stück kurze Zeit fixiert werden, und zwar durch Anlegen von knieförmig gebogenen dünnen Glasstäbchen, eventuell mit angeschmolzenem Knopf, oder von Deckglasstreifen, die mit Knöpfchen versehen und auf dem erhitzten Blech leicht gebogen werden. Die Transplantationen embryonaler Gewebe und Organe bei Säugetieren haben in den letzten 10 Jahren technisch kaum etwas Neues gebracht. Kurz sei nur einer Methode von Leo Loeb '^ gedacht , der embryonale Gewebe (Ohr von Meerschw. Embr.) in koaguliertes Blutserum oder Agar einschloß und so transplan- tierte. Er gewann hübsche Ergebnisse über das Wachstum des Epithels. ^) Spemaxx, H. , Über eine neue Methode der embryonalen Trans- plantation (Verhandl. d. deutsch, zool. Gesellsch. 1906, p. 195). ^) Loeb, L. , Über das Wachstum des Epithels (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XHI, 1902, p. 487). XXVI, 3. Levy: Entwicklungsmechan. Technik im letzten Dezennium. 471 M. Technische Methoden zur Untersuchung funktioneller und anderer Korrelationen, Es sei von älteren Arbeiten kurz auf die Methoden von Rou:^^ hin- gewiesen, die formende und richtende Wirkung bestimmter mechanischer Be- anspruchung an zweckmäßig präparierten Materialien darzustellen, so für die Ermittelung der modellierenden Wirkung des in verzweigten Röhren fließen- den Stromes durch künstliche mit weicher Masse zwischen zwei Glasplatten hergestellten Kanälen, in Avelche ein Wasserstrom getrieben wurde; ferner'-^ für die mechanische Selbstdarstellung der Druck-, Zug- und Abscherungs- trajektorien^ mittels dünnen auf die Oberfläche von Gummimodellen auf- getragenen Schichten von Paraffin und Stearinsäure, die bei der mecha- nischen Beanspruchung des Gummimodelles in bestimmten Beanspruchungs- richtungen Sprünge bekommen. RiBBERT* untersuchte mit einer eigenartigen Methode die An- passung des Knorpels an mechanische Beanspruchung. An dem kopfwärts gelegenen Teil des Ohres bei Kaninchen wurde ein 1 bis 2 cm langer querer perforierender Schnitt, also ein knopfloch- artiger Schlitz angelegt und dann etwa 2 cm vom Ende des Ohres entfernt beiderseits ein querer Einschnitt gemacht, so daß nur eine 1 bis 2 cm breite Brücke stehen blieb. An dem peripher von ihr liegenden Ohr- abschnitt konnten die nun flügelartig gestalteten Ränder nach der Mitte zu umgelegt und dann, indem das Ohr nach innen umgeklappt wurde, durch Jenen Schlitz hindurchgeschoben werden. ^ Dann wurden die Flügel wieder, ausgebreitet und der durchgeschobene Teil durch Naht fixiert. Auf diese Weise gelang es die Ohrmuschel in der Zwangslage zu halten, um den Knorpel nach einiger Zeit auf seine durch Zug und Druck entstandenen Veränderungen zu untersuchen. ^) Roux, W. , Über die Verzweigung der Blutgefäße des Menschen (Jen. Zeitschr. Bd. XII, 1878, Ges. Abh. I, 1895, p. Gl, Anmerk.). ^) Roux, W., Beiträge zur Morphologie der funktionellen Anpassung. III. Beschreibung und Erläuterung einer knöcherner Kniegelenksankylose (Arch. f. Anat. u. Phys., Anat. Abt., 1885, Ges. Abh. I, 1895, p. 673). ^) Siehe hierzu das schöne Buch von H. Triepel : Die trajektoriellen Strukturen, Wiesbaden 1908, III. Teil der Einführung in die physikalische Anatomie — und die ergebnisreichen Untersuchungen von W. Gebhardt: Über funktionell wichtige Anordnungsweisen der gröberen und feineren Bauelemente des Wirbeltierknochens I. (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XI, 1901, p. 383); II. (ibid. Bd. XX, 1905, p. 187). Auf welche Art der Beanspruchung reagiert der Knochen jeweils mit der Ausbildung einer entsprechenden Architektur? (ibid. Bd. XVI, 1903, p. 377). ^) RiBBERT, H. , Anpassungsvorgänge am Knorpel (Arch. f. Entw.- Mech. Bd. XX, 1906, p. 125). 472 Levy: Entwicklungsraecban. Technik im letzten Dezennium. XXVI, 3. Zur Untersuchung der funktionellen Anpassung von Knochen und Knorpel verkrümmte Matsuoka ^ die Schwanzwirbelsäule des Kanin- chens, die Konkavität ventralwärts gerichtet, erzeugte also eine Ky- phose und fixierte das letzte Ende des Schwanzes durch einen starken Faden an den Weichteilen der Schwanzwurzel. Um an dem jungen Granulationsgewebe zwischen den Stümpfen der durchschnittenen Achillessehne bei Kaninchen einen quer gerich- teten Zug auszuüben, verfuhr Levy- folgendermaßen: Zwischen die Sehncnstürapfe wurde das eine Ende eines Seidenfadens eingelegt, das andere Ende durch die Haut nach außen geführt und dieses an einen kleinen Apparat angebracht, der an das Bein mit Gipsbinde be- festigt wurde. Der Apparat bestand aus einer länglichen Metallplatte mit einem Loch (zum Durchführen des Fadens) und mit einem auf ihr liegend angebrachten drehbaren Stift, an welchem der Faden angeknüpft wurde. Durch eine kleine Drehung des Stiftes wickelte sich der Faden an ihm auf, so daß in einem beliebigen Zeitpunkt der schlaff eingeheüte Faden angespannt werden konnte. Babak^ untersuchte die Faktoren, die das Wachstum des Darni- rohres bei Froschlarven bestimmen, mit Fütterungsversuchen. Die Versuchsaquarien müssen unter ganz gleichen Bedingungen ge- halten werden bezüglich ihrer Größe, ihres Wasseraustausches, der Tempe- ratur der Umgebung. Die Messungen des Darmrohres geschehen am besten in frischem Zustand, da konserviertes Material, wenn es auch nicht schrumpft, doch sehr zerreißlich ist. Die Tiere werden nur für einige Minuten in Formalin getaucht, um die störenden Bewegungen zu verhindern. Der Darm muß für die Messung ohne jede Spannung bis zur Bildung eines Dreiecks oder Vierecks in einer mit Paraffin ausgegossenen Schale auf- gerollt werden. Die Fleischfütterung wurde mit frischem, zerriebenem Frosch-, Fisch-, Krebs- und Muschelfleisch, auch mit Pferdefleisch durchgeführt, die Pflanzen- fütterung mit Stellaria media. Für die analytischen Versuche über die mechanische Wirkungsweise der Nahrung wurde angewandt a) ein Stück Froschfleisch mit vielfachem Volumen von chemisch reinen Cellulosefasern ; b) ein Stück Froschfleisch mit 2- bis 4 fachen Volumen Glaspulver gründlich verrieben; c) Keratin ') Matsuoka, M., Über Gewebsveränderungen der künstlich erzeugten Kyphose der Schwanzwirbelsäule des Kaninchens (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XVIII, 1904, p. 253). 2) Levy, 0., Über den Einfluß von Zug auf die Bildung faserigen Bindegewebes (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XVIII, 1904, p. 184). Siehe auch J. Kaneko: Künstliche Erzeugung von Margines falci- formes und Arcus tendinei (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XVIII, 1904, p. 317). ^) Babäk, E., Experimentelle Untersuchungen über die Variabihtät der Verdauungsröhre (Arch. f. Ent.-Mech. Bd. XXI, 190G, p. 611). XXVI, 3. Levy: Entwicklimgsmechan. Technik im letzten Dezennium. 473 (Präparat von Grübler) 2 bis 3 Voliimteile auf ein Stück Froschfleisch, gründlich zerrieben, dann etwas ausgetrocknet, um den Zusammenhalt des Nahrungsballens zu garantieren. Für die analytischen Versuche über die chemische Wirkungsweise der Nahrung wurde das künstlich dargestellte Präparatgemisch „Pflanzen- proteinsubstanz" mit einem kleinen Zusatz von Froschfleisch, ferner die reinen Präparate Vitellin, Legumin, Conglutin und einige andere, die aber mehr weniger giftig wirkten, verwendet. Für Versuche über die chemische Wirkungsweise von Mineralsalzen wurde Calciumphosphat, Calciumnitrat, Calciumsulfat und Calciumoxalat un- gefähr zu gleichen Teilen mit Stückchen Fleisch gemischt. In ähnlicher Weise untersuchte Schepelmann ^ die gestaltende W^irkune: verschiedener Ernährun«; auf die Organe der Gans. ^) Schepelmann, E., Über die gestaltende Wirkung verschiedener Ernährung auf die Organe der Gans, insbesondere über die funktionelle Anpassung an die Nahrung (Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXI, 1906, p. 500). [Eingegangen am 4. November 1909.] 47-4 Referate. XXVI, 3. Referate. 1. Lehr- und Handbücher. Scliöuicheii-Kalbeiiah, B. Eyferths Einfachste Lebens- formen des Tier- und Pflanzenreichs. Natur- geschichte der mikroskopischen Süßwasser- bewohner (vierte , vielfach verbesserte und erweiterte Auflage von W. Schönichen. Mit über 700 Abbild, auf 16 Tfln. in Lichtdruck nach Zeichnungen von A. Kalberlah, zahlreichen Abbild, im Text und 2 Porträts, YIII und 584 pp. Braunschweig [B. Göritz] 1909). Die neue Auflage erscheint in wesentlich veränderter Gestalt: mehrere Kapitel, z. B. die der Flagellaten, haben eine Umarbeitung erfahren. Hier und da sind Textabbildungen zu den von der letzten Auflage her bekannten Tafeln hinzugekommen. Der Charakter des Buches , die Ziele , die es sich steckt und auch erreicht hat , sind dieselben wie bei der dritten Auflage. Die Einleitung, die der Behandlung der einzelnen Tier- und Pflanzengruppen vorausgeschickt wird , enthält neben anderem auch Mitteilungen technischen Inhalts. Küster {Kiel). 2. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A. Niedere Tiere. Rühlemaiiii, H. , t'ber die Fächerorgane, sogenannte Malleoli oder Raquettes coxales, des vierten Beinpaares der Solpugiden (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XCI, 1908, p. 599—639 m. 8 Figg. u. 2 Tfln.). XXVI. 3. Referate. i o Zur Untersuchung- lag nur in 35prozentigem Alkohol konser- viertes Museummaterial vor. Das Erweichen des Chitins mit Salpeter- säure (1 Teil Säure auf 10 Teile TOprozentigem Alkohol) wurde schließlich aufgegeben, da (»fters Beschädigung der inneren Teile dadurch hervorgebracht wurde. Rasches Durchführen der Organe durch die verschiedenen Alkohole , Chloroform und Paraffin erwies sich für die Schneidfähigkeit günstig. Zur Färbung der Totalpräpa- rate w^ar Boraxkarmin nur wenig geeignet, besser salzsaures Karmin, bei einer Einwirkung von 24 bis 48 Stunden im Wärmeschrank bei 56^ C. Hierbei ist Vorsicht geboten, da die P'ärbung leicht zu intensiv wird. Von einer Vorfärbung des zu schneidenden Materials wurde nach einigen wenig befriedigenden Versuchen schließlich ab- gesehen. Die beste Schnittfärbung ergab die Methode nach vanGieson- Weigert (vgl. diese Zeitschr. Bd. XXI, p. 1) bei einer Nachfärbung mit Blochmann scher Flüssigkeit. Im allgemeinen fielen die Färbungen recht ungleichmäßig aus. E. Schoebel {Neapel). Freiling, H. H., Duftorgane der weiblichen Schmetter- linge nebst Beiträgen zur Kenntnis der Sinnes- organe auf dem Schmetterliugsflügel und der Duftpinsel der Männchen von Danais und Euploea (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XCII, 1909, p. 210 —290 m. 17 Figg. u. 6 Tfln.). Heißer SOprozentiger Alkohol fixiert , speziell was das feinere Detail betrifft, ungenügend, wesentlich bessere Resultate gibt ein auf 40 bis 50^ C erwärmtes Gemisch von Formol, Alkohol und Essig- säure (30 Teile Wasser, 15 Teile 96prozentigen Alkohol, 6 Teile Formol, 1 Teil Essigsäure) und die starke FLEMMiNGSche Chrom- Osmium-Essigsäure. Letztere ist, wenn auch mit einigen Schwierig- keiten anzuwenden, besonders für Drüsenkanäle und Nervenendigungen unschätzbar, jedenfalls darf man, um die besten Resultate zu er- halten , nur ganz kleine Stücke in das Fixierungsgemisch einlegen. Zur Untersuchimg der Duftorgane auf den Flügeln wurde zunächst immer der Flügel in toto gefärbt, meist mit Para- oder Boraxkarmin, wobei man zuweilen genügend instruktive Bilder für das histologische Studium erhält. Distinktere Färbung erzielt man zuweilen mit Heiden- hains Eisenhämatoxylin ; leider ist, infolge der schlechten Durchdring- barkeit der Flügelchitinlamellen für nicht alkoholische Flüssigkeiten, diese Färbung langwierig und nicht immer von dem gewünschten Erfolge begleitet. Bei der histologischen Untersuchung von Flügel- 476 Referate. XXVI, 3. rippeii ist man infolge der dicken und undurchsichtigen Chitinschichten auch darauf angewiesen, die Schnittmethode zu Hilfe zu nehmen, wenn sie auch oft nur unvollkommene Resultate gibt. Für die Duftorgane am Abdomen mußte die Schnittmethode fast ausschließlich zur An- wendung kommen. Photoxylinüberzug beim Schneiden ist fast uner- läßlich. Zum Färben der Schnitte kam für Übersichtsbilder Ehr- LiCHS Hämatoxylin und für feinere histologische Strukturen Heiden- hains Eisenhämatoxylin zur Verwendung. E. Schoehel {Neapel). Oariaeff', W. , Zur Histologie des zentralen Nerven- systems der Cephalopoden. 1. Subösophageal- ganglion m ass e von 0 et opus vulgaris (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XCH, 1909, p. 149 — 186 m. 2 Tfln.j. Für die allgemeine Untersuchung der Ganglienmasse wurde Fixierung mit Sublimat und mit den Gemischen von Flemming, Her- mann und Rabl versucht. Sublimat und Rabl s Gemisch eignen sich wegen der durch sie hervorgerufenen Schrumpfungen nicht. Die besten Resultate lieferte die Hermann sehe Flüssigkeit trotz der stark be- einträchtigten Färbbarkeit der Gewebe. Eisenhämatoxylin ergab übrigens immer vollständig genügende Färbungen. Für die Untersuchung der Fibrillenstrukturen kamen außerdem die verschiedenen spezifischen Methoden zur Anwendung. Die von Nabias, Bethe und Apathy gaben keine Resultate, sehr gute dagegen die von Ramon y Cajal, wenn das Objekt während der Silbernitratbehandlung der Einwirkung von Radium ausgesetzt wurde. Die Bielschowsky sehe Methode mußte dahin modifiziert werden , daß als Reduktionsflüssigkeit eine lOprozentige Traubenzuckerlösung verwandt wurde, da Formol-Reduktion starke Schrumpfungen und Zerreißungen des zarten Gewebes bedingte. Auch die von Maresch angegebene Modifikation der Bielschowsky sehen Methode lieferte gute Präparate. Die Methode von Wolff hat den Vorzug, daß sie die Bearbeitung ganzer Serien ermöglicht; die Resul- tate stehen aber dann der Methode von Bielschowsky entschieden nach. Äußerst zarte Fibrillenbilder gab die Methode von Joris, wobei übrigens gleichzeitig auch die NissL-Körperchen gut zur Darstellung gebracht wurden. E. Schoehel {Neapel). Martini, E. , Studien über die Konstanz histologischer Elemente. 1. Oikopleura longicauda (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XCH, 1909, p. 563—626 m. 22 Figg. u. 3 Tfln.). XXVI, 3. Referate. 477 Die besten Totalpräparate wurden von P^'ormolmaterial bei Fär- bung mit Pikrokarmin oder Hämalaun erhalten. Das Material für Schnitte wurde mit Hermann scher oder vom Rath scher Flüssigkeit, ferner auch mit Sublimat, Pikrinsubliraateisessig oder Formol fixiert. Außer letzterem gaben alle genannten Fixierungsmittel gute Resul- tate. Die mit Osmium enthaltenden Lösungen fixierten Objekte wurden teils mit oder ohne Holzessignachbehandlung ungefärbt untersucht, teils mit Safranin, Hämalaun oder EuRLicHSchem Hämatoxylin ge- färbt. Das übrige Material wurde mit Hämalaun oder Alaunkarmin gefärbt. Auch Chlorgold -Ameisensäurebehandlung gab gute Bilder. Neben dünnen Schnitten sind dicke für das richtige Verständnis sehr zu empfehlen, wenn nicht unbedingt notwendig. Mazerationspräparate, die natürlich am vollkommensten das Studium unterstützen würden, gelang es Verf. nicht in geeigneter Weise herzustellen. E. Schoebel {Neapel). JB, Wirbeltiere, Merkel, Fr., Betrachtungen über die Entwicklung des Bindegewebes (Anat. Hefte, H. 115 [Bd. XXXVHI, H. 2], 1909, p. 323—392 m. 6 Tfln.). Fixierung meist in Zenker scher oder MIjller scher Flüssigkeit; ein Zusatz von Formol zu letzterer schadet nichts, Formol allein aber verändert die Struktur des jungen Bindegewebes an vielen Stellen durch starke Quellung so sehr, daß damit behandelte Stücke unbrauchbar sind. Auch nicht jede Chromverbindung ist zu empfehlen, so ergab Lithion bichromicum ganz unbefriedigende Resultate. Ein- bettung vielfach in Celloidin, da Paraffin durch die unvermeidliche Schrumpfung die überaus zarten Strukturen der jüngsten Stadien so sehr angreift, daß man nicht immer sicher ist, ob nicht Täuschungen vorliegen. Leider ist aber trotz ihrer Mängel die Paraffinbehandlung oft genug nicht zu umgehen. Zuweilen mußte man auch ohne alle Einbettung zu feinen Rasiermesserschnitten seine Zuflucht nehmen, um jeden Zweifel zu zerstreuen. Es wurden die verschiedensten Färbungen probiert; die folgenden erwiesen sich als die besten. Zu- nächst die von van Gieson, Hansen u. a. empfohlenen sauren roten Farbstofi'e in Verbindung mit Pikrinsäure, wobei es ziemlich gleich- gültig ist, welchen derselben man wählt; ebenso wie Säurefuchsin 478 Referate. XXVI, 3. wirkt Ponceau, Rotviolett, Säuregrenat. Verf. benutzte fast nur das letztere, seiner sehr bequemen Anwendungsweise wegen und wegen der angenehmen Färbung der Zellen, welche nicht strohgelb werden, sondern einen mehr bräunlichen Ton annehmen, der die Untersuchung sehr erleichtert. Eine Lösung von 1 cc S. Grenat aus der Badischen Anilin- und Sodafabrik (in den achtziger Jahren bezogen) in 200 cc destillierten Wassers hält man sich gegen Licht geschützt vorrätig, ebenso eine gesättigte wässerige Lösung von Pikrinsäure. Unmittel- bar vor dem Gebrauche mischt man sie zu gleichen Teilen. Der zu färbende Schnitt bleibt in der Flüssigkeit nur etwa eine Minute und wird dann am besten direkt in Alkohol übertragen: in Celloidin ein- gebettete Schnitte in 96prozentigen, aus Paraffin stammende in abso- luten. Aus dem Alkohol kommen nach der Entwässerung erstere in Origanumöl, letztere in Xylol, dann werden sie in Balsam ein- geschlossen. Besonders gute Resultate ergab eine Kombination der eben beschriebenen Färbung mit der durch Eisenhämatoxylin. Die Färbung mit dieser letzteren Methode kann sehr abgekürzt werden: man läßt die Schnitte in der Beize wie in der Farbe nur etwa eine halbe Stunde liegen, differenziert ganz kurze Zeit, bis sich in der Flüssigkeit die erste FarbstofFwolke zeigt und überträgt nach kurzem AVaschen in die Pikrogreuatlösung. In ihr wird während der Rot- färbung die schwarze Farbe noch weiter ausgezogen, wobei man dafür sorgen muß, den richtigen Färbungsgrad nicht vorübergehen zu lassen. Dann überträgt man in Alkohol usw. Sind die Präpa- rate gelungen, so leistet die kombinierte Färbung für viele Fest- stellungen erheblich mehr, als jede einzelne von ihnen. Auch hält sich die so gerne verbleichende Rotfärbung weit besser, als wenn sie allein angewandt wird. Daß diese Färbung für Bindegewebe nicht ganz spezifisch ist, hat schon Hansen hervorgehoben. Es war dies dem Verf. sogar erwünscht, da er außer den fertigen kollageneu Gebilden auch die präkollagenen gefärbt zu erhalten wünschte. Eine Färbung mit Naphtolschwarz L 115 leistete für viele Zwecke eben- falls sehr gute Dienste. Verf. wandte es besonders gerne zur Dar- stellung der Basalmembranen an, welche durch sie überaus scharf hervortreten. Auch für die Darstellung der Zellen leistet sie mehr als Pikrogrenat. Eine einprozentige Lösung von Naphtolschwarz, eine kaltgesättigte Lösung von Orange G und eine ebensolche von Pikrinsäure werden in Vorrat gehalten; zum Gebrauche mischt man die Lösungen von Naphtolschwarz und Pikrinsäure zu gleichen Teilen und gibt auf ein Uhrschälchen davon 2 bis 3 Tropfen der Orange- XXYl, 3. Referate. 479 lösung. In dieser Miscliuiig- verbleiben die Schnitte etwa 10 Minuten, dann ganz kurzes Abspülen in Wasser und Übertragen in 96pro- zentigen oder absoluten Alkohol. In diesem bleiben sie nur so lange, bis sie sicher entwässert sind, da der Alkohol das Orange stark aus- zieht, man überträgt dann in Origanumöl oder Xylol und schließlich in Balsam. Für die Färbung von Gallerte und von manchen Mem- branbildungen ist am besten die Methode von Mallory, bei welcher, nach Mall, der Gehalt an Anilinblau verdoppelt wurde. Es wurde bei dieser Methode oft auf Anwendung der Rotfärbung verzichtet und nur die blaue Flüssigkeit benutzt, welche durch ihre sehr große Färbekraft manches hervortreten läßt, was mit den anderen Methoden nicht in gleicher Klarheit hervortrat. Eine Färbung mit den von Heidenhain für Bindegewebe empfohlenen Chromotropen ist nach Verf. umständlich und leistete nicht mehr als die eben beschriebenen Methoden. Schiefferdecker (Bonn). Nowikoif , M. , Untersuchungen über die Struktur des Knochens (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XCII, 1909, p. 1 — 50 m. 1 Fig. u. 4 Tfln.). Die Untersuchung wurde mit den verschiedensten in Frage kommen- den Methoden ausgeführt. Vor allem kamen Schliffe durch den ge- trockneten Knochen (Femur und Fibula des Menschen) in Betracht. Das Schleifen erfolgte gewöhnlich zuerst mittels feiner Feilen, weiter auf einem weißen Schleifstein und schließlich behufs Politur auf einer matten Glasplatte. Von der Zuhilfenahme eines Schleifpulvers wurde abgesehen, weil es sehr schwer hält, dasselbe wieder vollständig aus dem Präparate zu entfernen. Meist wurde mit Olivenöl geschliffen, und Verf. findet, daß auf diese Weise dünnere und weniger beschädigte Schliffe herzustellen sind, als beim Schleifen mit Wasser. Der fertige, beiderseits polierte Schliff wird am besten in Xylol ausgewaschen und dann entweder direkt in verdünnten Kanadabalsam übertragen oder zuerst im Wärmeschrank , bzw. unter der Luftpumpe gut aus- getrocknet und dann in geschmolzenen Kanadabalsam eingeschlossen. Da das Färben der Knochenschliffe bekanntlich nur sehr unvollkommen gelingt, wurden zur besseren Darstellung der Struktur Imprägnationen der Knochenkanälchen hergestellt. Zu diesem Zwecke schleift man eine dünne Knochenplatte von einer Seite an und legt sie für einige Tage im Dunkeln in schwache, etwa einprozentige Silbernitratlösung. Dann wird die Platte ausgewaschen, dem Lichte ausgesetzt und ge- trocknet, wobei sie schwarz wird. Die angeschliffene Seite wird dann 480 Referate. XXVI, o. etwas poliert und die Platte hierauf mit dieser Seite mittels Kanada- balsams auf einen Objektträger aufgekittet, worauf sie endlich mög- lichst dünn geschliffen wird. Gute Präparate bekommt man auch durch Ausfüllen der Knochenhöhlen und der verzweigten Knochen- kanälchen mit Farbstoffen. Man legt z. B. die Knochenplättchen 2 bis 3 Tage bei gewöhnlicher Temperatur in eine ^/2prozentige alkoholische Lösung von Säurefuchsin , bringt dann das geschlossene Gefäß mit den Knochenplättchen in der Farblösung für etwa 24 Stunden in einen Wärmeschrank von 40^ C und schließlich in einen solchen von 55^ C. In letzterem wird das Gefäß geöffnet, damit die Flüssigkeit vollständig verdunsten kann. Die ausgetrockneten Knochenplättchen sind dunkelrot, stellenweise metallglänzend. Da die Farbe nur un- vollkommen eindringt, verfährt man am besten so, daß man zunächst eine Fläche der Platte schleift, und zwar nur so weit, bis der äußere Farbniederschlag entfernt ist. Mit dieser Seite wird dann die Platte auf das Schleifglas aufgekittet und endgültig geschliffen. Das Schleifen muß trocken oder in Olivenöl ausgeführt werden, da Wasser die Farbe löst. Die Untersuchung kann in Öl oder Kanadabalsam er- folgen. Für die Untersuchung der Struktur der Grundsubstanz er- weisen sich solche Schliffe am geeignetsten , in welchen beim Ein- schließen in geschmolzenen Kanadabalsam die meisten Knochenkanälchen vom Balsam erfüllt werden ; die feinsten Hohlräume der Grundsub- stanz aber noch Gas enthalten. Die Herstellung eines solchen Prä- parates hängt sehr vom Zufall ab, man kann aber dafür empfehlen, den Schliff vor dem Einschließen in den Balsam bis auf etwa 100^ C zu erhitzen. Für die Untersuchung des geglühten Knochens kann man entweder fertige Schliffe oder etwa 1 mm dicke Knochenplättchen mittels einer Bunsenflamme auf einem Platinblech ausglühen. Im ersteren Falle nimmt der Knochen innerhalb weniger Minuten eine rein weiße Farbe an, im zweiten erfordert der Prozeß etwa 45 bis 60 Minuten. Aus den dickeren ausgeglühten Platten lassen sich dann bei vorsichtigem Manipulieren ebenso feine Schliffe anfertigen , wie aus ungeglühten Knochen. Solche Schliffe sind zum Studium viel ge- eigneter als die nachher ausgeglühten, da sie nicht gefaltet sind wie die letzteren. Neben der Untersuchung intakter Schliffe empfiehlt sich auch die kleinster Fragmente , wie man sie auch durch Zerreiben geglühter Knochenstücken in einer Reibschale erhält ; man untersucht sie in Wasser, Kanadabalsam oder am besten in Olivenöl. — W^eiter kamen Schnitte durch entkalkte Knochen zur Untersuchung. Feine Knochenplatten wurden in einer einprozentigen Lösung von Salzsäure XXVI, 3. Referate. 481 in 70prozeiitigem Alkohol 8 bis 10 Tage behandelt und dabei die Flüssigkeit jeden Tag oder doch wenigstens alle 2 Tage gewechselt. Die Schnitte durch entkalkte Knochen sind ohne Vorbereitung zum Studium der feineren Strukturen nur selten geeignet. Die Struktur der Grundsubstanz wird jedoch ganz deutlich, wenn man einen dickeren Schnitt in ähnlicher Weise wie einen Schliff behandelt , d. h. zuerst nach der Überführung in absoluten Alkohol und Xylol rasch aus- trocknet (im Wärmeschrank oder im Vacuum) und ihn hierauf in geschmolzenen Kanadabalsam einschließt. Ein anderes Mittel zum Deutlichmachen der Struktur entkalkter Knochenschnitte besteht darin, daß man sie quellen läßt. Dies erreicht man durch etwa l^/^stündiges Erwärmen des dicken (20 bis 30 /u) vom Celloidin befreiten Schnittes in destilliertem Wasser von 100^. Noch bessere Resultate erhält man jedoch durch 5 Minuten langes Erhitzen der Schnitte auf dem Wasserbade inSoprozentiger Essigsäure. Eingeschlossen werden solche Schnitte am besten in Glyzerin. AVeiter kamen noch Bruchstücke der organischen Knochensubstanz zur Untersuchung , wie man sie durch vorsichtiges Abschaben von einem entkalkten , mit Eisenhämatoxylin oder Blochmann schem Gemisch (O'Olprozentige Lösung von triphenyl- rosanilintrisulfosaurem Natrium in gesättigter wässeriger Pikrinsäure- lösung) gefärbten Knocheustücke erhält. — Für das Studium der Histogenese des Knochens kam Femur , Fibia und Fibula junger Mäuse zur Verwendung. Die abgeschnittenen Extremitäten chloro- formierter Tiere wurden von der Haut befreit und dann in konzen- trierter wässeriger Sublimatlösung, in Hermann scher Flüssigkeit oder in 96prozentigem Alkohol fixiert. Die Zerlegung solchen Materials in dünne Schnitte (5 ja) gelingt ohne Schwierigkeit nach Einbettung in Paraffin. Zum Färben der Schnittserien leisteten das Blochmann sehe Gemisch und die Methoden von Mallory und Hansen gute Dienste. E. Schoebel {Neapel). Hendricks, K., Zur Kenntnis des gröberen und feineren Baues des Reuse napparates an den Kiemen- bögen von Selache maxima Cuvier (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XCI, 1908, p. 427—509 m. 5 Figg. u. 2 Tfln.). Die für das Mikrotomieren notwendige Entkalkung wurde meist mit etwa 6prozentiger wässeriger Lösung schwefliger Säure ausgeführt. Nach einer 2- bis 3tägigen Behandlung damit war fast immer eine vollständige Entkalkung erzielt. Aus der Säure kamen die Stücke 6 bis 8 Stunden in fließendes Wasser, dann 2 Stunden in destilliertes, Zeitsehr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 3. 31 482 Referate. XXVI, 3. um dann mit Alkohol steigender Konzentration behandelt zu werden. Diese Methode gibt bei vorsichtiger Ausführung ausgezeichnete Re- sultate, Schrumpfung des Gewebes tritt nicht ein. Weniger geeignet für die gegebenen Untersuchungsobjekte erwies sich 8prozentige Salpetersäure, meist zeigte sich bei ihrer Verwendung Quellung und auch Verlagerung von Gewebsteilen. Gut, aber langsamer als schwef- lige Säure, wirkt auch eine alkoholische Kochsalz -Salzsäure- Mischung : Salzsäure 2'5, Alkohol 500, Wasser 100^ Chlornatrium 2'5. [Das vom Verf. über diese Methode Angegebene verdient als abschrecken- des Beispiel wörtlich zitiert zu werden : ,5Die Komponenten der Flüssigkeit wurden nach folgenden Gewichtsteilen zusammengestellt : Chlornatrium 25 cc ; Aq. dest. 100 cc; 96prozentiger Alkohol 500 cc und konzentrierte Salzsäure 2'5 cc. Aus diesen Bestandteilen wurde eine kalt gesättigte Lösung hergestellt." Ref.] Für die Paraffin- eiubettung kamen die entkalkten Stücke 24 bis 36 Stunden in abso- luten Alkohol , dann 2 bis 3 Stunden in Chloroform . weiter etwa 3 Stunden in geschmolzenes Paraffin vom Schmelzpunkt 40^ C und schließlich zur definitiven Einbettung in Paraffin vom Schmelzpunkt 58^ C. Die Schnitte wurden nach der Eiweiß- Glyzerin- Wasser- methode aufgeklebt und dann gefärbt. Nach Salpetersäure- oder Salzsäure - Entkaikung war eine befriedigend intensive Färbung kaum zu erhalten, leichter nach Entkalkung mit schwefliger Säure ; immer- hin mußte auch hierbei die Färbedauer meistens über 24 Stunden ausgedehnt werden. In der Regel kam verdünntes Delafields Häma- toxylin kombiniert mit wässerigem Eosin zur Verwendung. Gleich gute Färbung gab auch verdünntes Hämalaun (1:20). Als zweite Farbe eignete sich auch recht gut das van GiESOxsche Pikrinsäure- Säurefuchsin- Gemisch. Man erhält dann das Dentin dunkelrot, das Protoplasma der Pulpazellen und die Muskulatur der Schleimhaut gelb, die Kerne braun und das Bindegewebe in den Papillen hellrot. Zum Nachweis elastischer Fasern diente Orcein und besonders das WEiGERTSche Fuchsingemisch. « £". Schoebel (^Neapel). Axhausen, G. , Über die bei der Luft- und Gasfüllung des Knochengewebes auftretenden Phänomene und ihre Deutung, insbesondere über die so- genannten „Gitterfigur en" (Virchows Arch. Bd. CXCIV, 1908, II. 3, p. 371—438 m. 1 Tfl.). Verf. fand, daß die Gitterfiguren sich nicht nur an kalkhaltigen, sondern auch an entkalkten Knochen darstellen lassen. Er bespricht XXVI, 3. Referate. 433 eine Anzahl von Methoden und die Befunde bei denselben, es läßt sich das schlecht referieren und es wird daher auf das Original verwiesen. Schiefferdecker (Bo?i7i). Golodetz, L., u. Unna, P. G., Zur Chemie der Haut. IL Der mikrochemische Nachweis der Keratine durch MiLLONS Reagenz (Monatshefte f. prakt. Dermatologie Bd. XLVII, 1908, p. 595—606 m. 1 Tfl.). MiLLONS Reagenz (Bezugsquelle: C. A. F. Kahlbaum, Berlin) ist eine Lösung von salpetersaurem Quecksilberoxyd , welche gleich- zeitig salpetrigsaures Quecksilber enthält. Man bereitet das Reagenz durcli Auflösen von metallischem Quecksilber in 2 Teilen Salpeter- säure (spez. Gew. 1*42) zuerst in der Kälte , dann unter mäßigem Erwärmen und Hinzufügen des doppelten Volumens Wassers und fil- triert die Flüssigkeit von dem ausgeschiedeneu Bodensatze. Diese Lösung bringt die Hautschnitte zum Schrumpfen und muß daher für die Schnittfärbung verdünnt werden. Am besten mischt man sie mit einem gleichen Volumen Wasser, wobei noch kein basisches Queck- silbersalz ausfällt und ^/. Volumen reinen Glyzerins. Durch den Glyzerinzusatz werden die Schnitte zugleich etwas aufgehellt und für eine provisorische Untersuchung geeignet. Die Schnitte verbleiben in der Lösung etwa eine Viertel- bis eine halbe Stunde. Sie dürfen nachher nicht mit Wasser abgespült werden, da hierbei Niederschläge von basischem Merkurinitrat entstehen würden, sondern sie kommen aus dem Millon sehen Reagenz auf kurze Zeit in Salpetersäure (25 Prozent) und von da durch Alkohol in Öl und Balsam. Auch in solchen Dauerpräparaten pflegt die Färbung allmählich abzunehmen, so daß die Präparate sich nicht sehr lange halten. In der Salpeter- säure tritt eine weitere Differenzierung ein , indem die kollagene Substanz fast vollständig entfärbt wird, wodurch alle zelligen viel echtes Eiweiß enthaltenden Elemente um so stärker hervortreten. Bringt man dagegen den Schnitt in Ammoniak oder Natronlauge, so nimmt die Hornschicht eine braune Farbennuance an unter starker Aufquellung der Zellen, wobei die Membran derselben stärker gefärbt erscheint. Die Verff. besprechen dann weiter die Keratine und die Pseudokeratine, zu den letzteren gehören : das Ovokeratin (Eischalen- haut), das Neurokeratin (in markhaltigen Nervenfasern), das Elastin. Aus den Untersuchungen der Verff. geht hervor, daß das letztere es noch weniger als die beiden ersteren verdient, zur Keratingruppe gerechnet zu werden. Schiefferdecker {Bonn). 31* 484 Referate. XXVI, o. Golodetz, L., u. Unna, P. 0., Zur Chemie der Haut. III. (Monatshefte f. prakt. Dermatologie Bd. XLVIII, 1909, p. 149 — 166 m. 1 Tfl.). Die Verö'. heben hervor, daß viele Eiweißstoffe eine stark redu- cierende Kraft besitzen; bekannt ist dies vom lebenden Organismus, es war fraglich, ob sie auch das tote Eiweiß besaß. Diese Frage läßt sich durch Versuche lösen, bei denen solche Oxydationsmittel mit toten Geweben in Berührung gebracht werden, die bei der Re- duktion dem Gewebe eine bestimmte Färbung erteilen. Bei einem solchen Färbemittel müssen folgende Bedingungen erfüllt sein: 1) Das Färbemittel darf nicht in die Klasse der Farbstoffe gehören, son- dern die Farbe muß erst durch den Kontakt mit dem Gewebe er- zeugt werden. 2) Dasselbe muß leicht durch das Gewebe reduziert werden. 3) Es muß dabei mit dem Gewebe eine gefärbte Verbin- dung ergeben. 4) Dieses gefärbte Produkt muß eine andere Farbe besitzen, wie das Färbemittel selbst, so daß der Farbumschlag die Reduktion bestimmt anzeigt. Diese Bedingungen erfüllen nach den bisherigen Erfahrungen der Verff. zwei Reagenzien aus der unorga- nischen Chemie: 1) Das Kaliumpermanganat, 2) ein Geniisch von Eisenchlorid und Ferricyankalium. Wenn man Schnitte von Gewebe, das in Alkohol gehärtet ist, in die Lösung dieser Stoffe bringt, so entsteht eine Reduktion, die sich dadurch zeigt, daß die Schnitte gefärbt werden, und zwar durch die violette Lösung von Kalium- permanganat: braun (Ausscheidung von Mangansuperoxyd), durch die schwach gelb gefärbte Mischung von Eisenchlorid und Ferricyan- kalium: blau (Entstehung von Berliner Blau). Diese Färbungen zeichnen sich vor den gewöhnlichen Färbungen der Gewebsschnitte dadurch aus, daß wir über den dabei stattfindenden einfachen che- mischen Prozeß vollkommen im klaren sind. Sie haben mit unseren gewöhnlichen Färbungen das gemeinsam, daß dabei die hauptsäch- lichsten Elemente der Haut scharf hervortreten. Dieser Umstand beruht darauf, daß die chemisch verschiedenen Elemente der Haut auch noch im abgetöteten Zustande eine Affinität von bestimmter und verschiedener Stärke zum Sauerstoffe besitzen. Dieselben wer- den in beiden Reagenzien ungleich stark und ungleich schnell ge- färbt, so daß man die Reduktionskraft der verschiedenen Gewebs- «lemente an der Stärke und Schnelligkeit der Verfärbung beurteilen kann. 1) Die Mangan färbung: die Schnitte kommen aus Wasser in eine einprozentige Lösung von Kaliumpermanganat und bleiben darin nur kurze Zeit: meist genügen schon 1 bis 2 Minuten. Dann XXVI, 3. Referate. 485 gutes Ausspülen in Wasser. Ist die Färbung zu stark, so kann man mit Oxalsäure oder noch besser mit Solutio calcii bisulfurosi leicht entfärben. Die Entfärbung ist eine sukzessive und man kann sie so weit führen als man wünscht. 2) Die Eisen -Cyanfärbung der Haut: Man hält sich hier eine einprozeutige Lösung von Eisenchlorid und von rotem Blutlaugensalze in destilliertem Wasser vorrätig und mischt unmittelbar vor dem Gebrauche (durch langes Stehen, nament- lich am Lichte, verdirbt die Mischung) gleiche Teile dieser Lösungen in einem Schälchen. Die hier hineingebrachten Schnitte färben sich ziemlich schnell blau und mit der Zeit sehr stark. Etwa nach 5 Minuten sind die Schnitte genügend gefärbt, werden in Wasser abgespült und durch Alkohol und Öl in Balsam gebracht. Die Färbung ist durchaus echt, weder Wasser noch Alkohol, noch ver- dünnte Mineralsäuren üben irgendeine Entfärbung aus. Nur stärkere Kalilauge vermag den gefärbten Schnitt rasch und vollständig zu entfärben. Die Blaufärbung ist nur als eine Protoplasmafärbung zu bezeichnen. — Zwischen den beiden soeben beschriebenen Färbungen besteht folgender Unterschied: Die Mauganfärbung bringt unbekümmert um die Alkaleszenz oder Azidität der umgebenden Farblösung nur den Grad der reduzierenden Kraft der Gewebselemente zum Aus- drucke; die Eisensalzmischung dagegen ist ein Mittel, um neben der Reduktionskraft den Einfluß der Alkaleszenz und der Azidität sowohl der Farblösung wie der Gewebselemente zu beurteilen. Eine wei- tere, nach dem gleichen Prinzipe wirkende Färbung ist die mit Nitrochrysop hansäure: Die Schnitte kommen aus Alkohol in Chloroform, von da in die gelbe Lösung von Nitrochrysophansäure- Chloroform und verbleiben darin etwa 10 Minuten. Dann kommen die Schnitte wiederum, um Alkohol zu vermeiden, in Chloroform, von da in Öl und Balsam. Setzt man zu dieser Farblösung Essig- säure, so erhält man genau so wie bei Zusatz dieser Säure zu der Eisencyanfärbung eine vollkommene Inversion der Färbung. Schiefferdecker {Bo7in). Laffont, A. , Recherches sur Torigine des grains de keratohyaline (Bibliogr. anat. t. XVIII, 1909, fasc. 4, p. 209—214 av. 2 figg.). Verf. hat den Ursprung der Keratohyalinkörner an dem kardialen Teile des Rattenmagens studiert, der ein geschichtetes Plattenepithel trägt. Fixiert wurde mit den Flüssigkeiten von Bouin, Tellyesniczky, Flemming, mit Alkohol. Gefärbt wurde zunächst mit den gewöhn- 486 Referate. XXVI, 3. liehen Methoden und dann mit den von Regaud nach Fixierung in Tellyesniczky scher Flüssigkeit für die Sekretionskörper empfohlenen Methoden. Außerdem wurden mit Nutzen verwendet die Behandlung mit Ammoniak, mit Ameisensäure und mit Essigsäure vor der Färbung. Die besten Resultate ergab die von Regaud 1903 empfohlene Me- thode: 24stündiges Beizen der Schnitte bei 38^ in einer 4prozentigen Lösung von Eisenalaun unter Zufügung von einem Prozent konzen- trierter Schwefelsäure ; Verf. hat sodann mit 0*5prozentiger Lösung von Hämatoxylin 24 Stunden lang gefärbt und in 2prozeutiger Lösung von Eisenalaun differenziert. Wie schon oben erwähnt wurde, waren die Stücke fixiert worden in der Flüssigkeit von Tellyesniczky. Schiefl'erdecker {Bonn). Amato, A., Die Ganglienzelle bei der Insolation (Virchow s •Arch. Bd. CXCV, 1909, H. 3, p. 545—555 m. 1 Tfl. u. 1 Fig. im Text). Verf. versuchte festzustellen, welche Veränderungen sich zeigen in der chromatischen Substanz und in dem Neurofibrillennetze im Innern der Ganglienzelle, nach Einwirkung direkter Sonnenbestrah- lung. Im Juli und August wurden in der Zeit von 12 bis 2 Uhr mittags ausgewachsene Kaninchen 20 bis 50 Minuten lang den Sonnen- strahlen direkt ausgesetzt bei einer Temperatur von 37 bis 43 Grad. Das Chromatin wurde nach der Thioninmethode von Lenhossek in der Modifikation von Scagliosi gefärbt, die Neurofibrillen mit der Silbermethode von Cajal in der Modifikation von Pusaterl Die letztere besteht in folgendem: Das Silbernitrat zur Durchtränkung der Stücke wird durch Tachiol (Argentum fiuoratum) ersetzt, welches wegen des Fluorgehaltes schneller und besser fixiert als Silbernitrat, auch die zentralen Teile der Stücke werden gleichmäßig und schnell durchtränkt. Ferner wird das reduzierte Silber durch Gold ersetzt, wodurch die Neurofibrillen feiner und schärfer hervortreten: Stücke von 3 mm Dicke kommen auf 3 bis 6 Tage im Thermostaten bei 35 bis 38 Grad in eine Lösung von Tachiol 45-0 cc Destilliertes Wasser 155*0 „ Dann leichtes Abwaschen in destilliertem Wasser und Einlegen für 24 Stunden in DestilUertes Wasser lOO'O cc Formol 5—10-0 „ Hydrochinon 1—2*0 g XXVI, 3. Keferate. 487 Abwaschen, Entwässern, Einbetten. Die auf Objektträger geklebten Schnitte werden von Paraffin befreit und kommen dann durch Alkohol und Wasser in eine Mischung von Destilliertem Wasser 10*0 cc Aurum chloratum, einprozentige Lösung 5 Tropfen Acidum aceticum 2 „ Wenn die Schnitte eine eisengraue Färbung angenommen haben, werden sie in unterschwefligsaurem Natrium (5prozentige Lösung) bis zur violetten Tönung gewaschen, dann mehrere Male mit Wasser abgespült, in absolutem Alkohol entwässert, dann Xylol, Balsam. Schiefferdecker (Bonn). Ugdulena, G. , Über die F ä r b b a r k e i t der A c h s e n z y 1 i n - der peripherer Nerven bei primärer und sekun- därer Degeneration nach der EnNSTSchen Me- thode der Nerven färb ung (Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allgem. Pathol. Bd. XLV, 1909, H. 2, p. 245—252 m. 1 Tfl.). V^erf. hat gefunden, daß man den von Ernst beschriebenen Radspeichenbau der Nervenfaser sehr gut benutzen kann, um fest- zustellen, ob eine Degeneration der Nerven eingetreten ist oder nicht. Mit Hilfe der für den Radspeichenbau geeigneten Methode kann man schon fast den ersten Augenblick einer beginnenden Veränderung im Nerven feststellen. Die Methode von Ernst besteht in einer Färbung mit Eisenhämatoxylin nach Heidenhain. Die Markscheiden treten dabei dunkelblau hervor, während die Achsenzylinder der normalen Nervenfasern ungefärbt bleiben oder nur leicht grau ge- färbt erscheinen. Die Entfärbung der Achsenzylinder der Nerven und der anderen sich entfärbenden Teile des Präparates geschieht nicht immer in gleich langer Zeit, vielmehr scheint die Dicke des Schnittes für die Entfärbungszeit eine wesentliche Rolle zu spielen. Am besten verfolgt man daher die Entfärbung unter dem Mikro- skope bei schwacher Vergrößerung. Bei einiger Übung gelingt es, an dem Farbentone schon makroskopisch zu erkennen, zu welchem Zeitpunkte man in geeigneter Weise die Entfärbung unterbrechen muß. Sehr häutig entfärben sich trotzdem der Achsenzylinder und die Radspeichen des Nervenmarkes. Es rührt dies wahrscheinlich nicht von einer mangelhaften Technik her, sondern ist wohl ab- hängig von dem Zustande der degenerierenden Nerven. Wahrschein- lich ist es, daß der Achsenzylinder bei degenerierenden Nerven der 488 Referate. XXVI, 3. Entfärbung einen größeren Widerstand leistet, so daß auf diese Weise ein gleichartiges Verhalten von Achsenzylinder und Rad- speichen des Nervenmarkes gegenüber der Entfärbung herauskommt. Man kann also sagen, daß sich im degenerierenden Nerven außer den Radspeichen auch der Achsenzylinder färbt. So nach Einwir- kung von Toxinen, nach Einwirkung des Tollwutgiftes. Da die Veränderung des Achsenzylinders sofort, ja gerade hauptsächlich im Anfangsstadium der Giftwirkung auftritt, so glaubt Verf., in dieser Methode eine Möglichkeit gefunden zu haben, die ersten Phasen primärer und sekundärer Nervendegeneration zu studieren. Man kann nach Verf. diese Methode geradezu als eine histochemische Reaktion der Nervendegeneration ansehen. Als geeignetstes Fixie- rungsmittel für die Darstellung dieser Dinge ist die ZENKERSche Lösung, Sublimat oder Formol anzusehen. Nach Fixierung in diesen Flüssigkeiten wird man verzerrte Formen des Achsenzylinders nur in Fällen von tiefgreifender Veränderung des Nerven sehen können. Schiefferdecker {Bonn). 3Iarchand, F., Untersuchungen über die Herkunft der Körnchenzellen des Zentralnervensystems (Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allgem. Pathol. Bd. XLV, 1909, H. 2, p. 161—196 m. 1 Tfl.). Verf. hat seine Untersuchungen an mehreren embolischen Er- weichungsherden des Gehirns, an mehreren Fällen von sekundärer Degeneration im Rückenmarke und an einigen Fällen von multipler Sklerose angestellt. Er benutzte besonders Fixierung kleiner Stücke in Flemming scher Lösung mit nachfolgender Safraninfärbung. Ferner Gefrierschnitte von mit Formol fixiertem Materiale mit nachfolgender Sudan- und Hämatoxylinfärbung. Zur Kontrolle wurden von den meisten Fällen auch Stücke in Zenker scher Flüssigkeit, in Formol und Müller scher Flüssigkeit fixiert und nach verschiedenen Methoden gefärbt. Schiefferdecker {Bonn). Meyer, P., Zur Technik der Markscheidenfärbung (Neurol. Zentralbl. Jahrg. XXVIII, 1909, No. 7, p. 353— 354). Verf. hebt hervor, daß die Erfahrung gelehrt hat, daß die Markscheidenpräparate, die nach den verschiedenen WEiGERTSchen Methoden und Modifikationen von menschlichem Materiale hergestellt werden, sehr verschiedenartige Bilder zeigen, sowohl was die Reich- haltigkeit der Fasern, als auch was die Klarheit des Grundes be- XXVI, 3. Referate. 489 trifft. Verf. hat mm Versuche darüber angestellt, welche Art der Technik die günstigste ist. Methode: Härten in einer 5prozen- tigen Lösung von Kaliumbichromat im Thermostaten bei 37^. Die Lösung ist namentlich im Anfange mehrmals zu wechseln. Meist handelte es sich um Material, das schon vorher in lOprozentiger Formollösung fixiert worden und erst etwa 14 Tage später mit dem Edinger sehen Makrotom in gleichmäßig dünne Scheiben zerlegt wor- den war. Die Härtungsdauer variiert je nach der Größe der Stücke zwischen 14 Tagen und einigen Monaten. Die weiße Substanz muß überall braun werden, nicht gelb; es sind daher Scheiben mehr zur Härtung zu empfehlen als ganze Gehirne. Kleinere Tiergehirne hat Verf. oft direkt unzerschnitten aus dem Formol in die Weigert sehe Markscheideubeize (Kaliumbichromat 5*0, Fluorchrom 2*0, Wasser 100*0) gebracht, was vortreffliche Resultate ergab. Beim mensch- lichen Gehirne wurde dies nur für kleinere Stücke versucht. Die Härtungsdauer ist bedeutend kürzer. Gründliches Auswaschen in TOprozentigem Alkohol, der so oft zu wechseln ist, bis er sich nicht mehr dunkel färbt. Man stellt das Glas am besten in einen dunklen Schrank. Celloidineinbettung , Schneiden : die Schnitte durch ganze Gehirne waren bis 50 Jul dick und differenzierten sich doch noch ganz gut nachher. Die Schnitte kommen auf wenigstens 24 Stunden bei 37^ in Kupferbeize: Essigsaures Kupferoxyd 50-0 Essigsäure 50"0 Fluorchrom 250 Aqua destillata ad 10000 Man kann auch bei kleinen Stücken den Celloidinblock in toto kupfern, nur muß man ihn dann 48 Stunden warm in der Beize stehen lassen. Abspülen in 70prozentigem Alkohol. Färben 24 Stunden oder über Nacht in einer Mischung von gleichen Teilen : 1) Hämatoxylinstammlösung (Hämatoxylin 1, Alko- hol 9) 10-0 Alkohol, 96prozentiger 90*0 2) Liquor ferri sesquichlorati (Pharm, germ.), 4pro- zentige Lösung in Wasser. Die Mischung wird erst zum Gebrauche hergestellt und muß tüchtig durcheinander gerührt werden 5 Abspülen in Wasser. Differenzieren in : Borax 20 Ferridcyankahum 2-5 Aqua destillata 100*0 490 Referate. XXVI, 3. Anfangs benutzt man die Lösung stark verdünnt, dann mit ge- ringerem Wasserzusatze, zuletzt eventuell rein. Die Schnitte müssen wenigstens 24 Stunden in öfters zu wechselndem Wasser liegen bleiben , dem man einige Tropfen von Lithion carbonicum zusetzen kann. Dann Alkohol 70 Prozent, Alkohol 96 Prozent, Karbolxylol 1 : 3, Xylol, Kanadabalsam. — In letzter Zeit benutzt Verf. zum Auf- legen großer Gehirnschnitte vom Photographen bezogene, gebrauchte Platten , was bei großem Bedarfe eine bedeutende Ersparnis aus- macht. Schiefferdecker {Bonn). Regaud^ Cl., Sur un procede de colot-ation de la mye- line des fibres nerveuses peripheriques et sur certaines analogies de reactions microchi- miques de la myeline avec les mitochondries (C. R. Acad. sciences Paris t. CXLVIII , 1909, no. 13, p. 861—862). Die Methode ist dieselbe, welche Verf. vor kurzem zum Studium der Mitochondria vorgeschlagen hat (C. R. Soc. Biol. Paris, 19 Dec. 1908; vgl. auch C. R. Acad. sciences, 8 Mars 1909); sie ist im wesentlichen charakterisiert durch : 1) eine Fixierung der Stücke in Formol mit gleichzeitiger oder darauffolgender Chromierung ; 2) eine Färbung der Schnitte (die sehr dünn, 5 /i, sein müssen) mit Eisen- hämatoxylin. In den Schnitten irgendeines so behandelten Gewebes, z. B. Haut , Muskeln , Nebenniere , finden wir an den Nervenfasern die Markscheide scharf vortretend schwarz gefärbt. Auch die fein- sten markhaltigen Nervenfasern, auch die isoliert verlaufenden, sind leicht sichtbar. Die Lanterman sehen Einkerbungen und die zwischen ihnen befindlichen Marksegmente sind sehr deutlich. Was die gute Konservierung des Baues anlangt , so übertrifft diese Methode bei weitem die bekannten Methoden von Weigert und Pal ; die letzteren Methoden haben aber dann ihre Vorteile, wenn man sehr große und dicke Schnitte zu topographischen Zwecken färben will. In den Spinalganglien des Hundes ha][; diese Methode dem Verf., so weit es sich um die markhaltigen Nervenfasern handelt, eine Färbung er- geben, die auf das Neuro -Keratinnetz von Ewald und KtJHNE be- schränkt blieb. Die Ursache dieser eigentümlichen Reaktion ist unbekannt. Einprozentige Osmiumsäure, die zusammen mit dem Formol oder hinterher angewendet wird , gibt in denselben Geweben ebenso gute Resultate, wie die beschriebene Methode ; ihre Anwendung hat aber den Nachteil, daß man sie nur bei verhältnismäßig kleinen XXVI, 3. Referate. 491 Stücken benutzen kann , da sie so wenig eindringt. Bei der Be- sprechung der Mitochondria hat Verf. angenommen, daß sie aus einer protoplasmatischen Stützsubstanz und aus einem Fettstoffe besteht. Verf. hebt nun hervor, daß die gleichartige Reaktion seiner Methode bei der Mitochondria und bei der Markscheide der Nervenfasern seine Annahme über den Aufbau der Mitochondria stützt. Man darf natürlich nicht an eine Übereinstimmung der chemischen Beschaffen- heit zwischen dem Nervenmarke und der Mitochondria denken , so namentlich schon deshalb nicht , weil die Osmiumsäure bekanntlich das Mark schwärzt, aber die Mitochondria gewöhnlich in keiner Weise färbt. Das gewöhnliche Fett der normalen Fettzellen des Binde- gewebes ist im Gegensatze zu dem Myelin (phosphorhaltiges Fett) weder unlöslich noch färbbar durch die von dem Verf. beschriebene Methode. Schiefferdecker {Bo7in). Regaud , C. L. , Sur les mitochondries de repithelium s e m i n a 1. III. T e c h n i q u e , v a r i a t i o n s h i s t o c h i - miques (C. R. Soc. Biol. Paris t. LXV, 1908, no. 37, p. 660—662: Verf. gibt in dieser kurzen Mitteilung eine kurze Übersicht über seine Färbemethoden. Man muß bei diesen unterscheiden die „Färbung" von zwei vorhergehenden Operationen : der „Fixierung" und der „Beizung mit Chrom" oder der „Chromierung" (chromisa- tion), die entweder nacheinander oder gleichzeitig ausgeführt werden können. I. Färbung: Gefärbt wurde stets mit Eisenhämatoxylin (Heidenhain) mit einigen Modifikationen der ursprünglich angegebenen Methode, die indessen nicht besonders wichtig sind. Die Dauer der Färbung ist weit weniger wichtig als die der Färbung vorangehen- den Prozesse. IL Fixierung und Chromierung: A. Die Fixierung mit der Mischung von Bouin (gesättigte wässerige Lösung von Pikrinsäure 75 Volum. - Teile , Formol 20 Volum. -Teile, Essig- säure 5 Volum. -Teile) ohne Chromierung gibt gewöhnlich keine Färbung der Mitochondria. B. Dieselbe Fixierung direkt gefolgt von einer Chromierung der Stücke in einer Sprozentigen Lösung von Kalium- bichromat während 2 bis 4 Wochen bei einer Temperatur von etwa 20^ erlaubt eine Färbung: a) der lipoiden Einschlüsse; b) gewisser Mitochondriakörner , die in der Keimschicht und besonders in den Stielen der Spermatophoren liegen ; diese Körner bilden nur einen kleinen Teil der Mitochondria des Sjmcytiums, zeigen aber das Aus- sehen und die quantitativen Veränderungen dieser. C. Die Fixierung 492 Referate. XXVI, 3. mit einer Mischung von Pikrinsäure 80 Teile, Formol 20 Teile (ohne Essig'säure) ohne daranffolgende Chromierung gestattet, dieselben Mitochondriakörnchen des Syncytiums zu färben, ergibt aber keine färbbare Mitochondria in den Spermatocj^ten (auxocytes) oder in den Spermien. D. Die Fixierung mit der eben angegebenen Mischung direkt gefolgt von der Chromierung der Stücke (wie unter B) er- laubt, alle Mitochondria des Samenepithels zu färben unter Berück- sichtigung von E. E. Die Fixierung in einer 10- bis öOprozentigen Formollösung direkt gefolgt von der Chromierung (wie für B) erlaubt eine Färbung der gesamten Mitochondria des Syncytiums und der Spermatocyten (auxocytes) mit einer hervorragenden Elektivität. Aber die Mitochondria der Spermien (besonders der periaxialen Hülle, des Spiralfadens und der Zwischensubstanz) bleibt meist ungefärbt. F. Die Fixierung und Chromierung mit einer Mischung von einer Sprozen- tigen Lösung von Kaliumbichromat 80 Volum. - Teile und Formol 20 Volum. -Teile gefolgt oder nicht gefolgt von einer supplementären Chromierung (Landsteiner [1903] hat die Mitochondria in den Nieren und der Leber gefärbt nach einer Fixierung in MtJLLER scher Flüssig- keit verdünnt mit dem gleichen Volumen lOprozentiger ForinoUösung) ergibt für das Samenepithel dieselben Färbungsresultate wie der Prozeß unter E. Für die anderen Gewebe , die Verf. untersucht hat, ist dieses die beste Methode. G. Die Fixierung und Chromie- rung mit der Mischung von Tellyesniczky (3prozentige Lösung von Kaliumbichromat 100 Volum. -Teile und Essigsäure 5 Volum. -Teile) erhält für die Mitochondria die Färbbarkeit nicht genügend. H. Die- selbe Mischung mit Zusatz von 20 Prozent Formol erlaubt keine Mitochondriafärbung in dem Syncytium und in den Spermatocyten (auxocytes) ; sie läßt die Mitochondriakörner der Spermien leicht quellen und macht sie leicht färbbar, ebenso wie den Achsenfaden (filament special) und die Zwischensubstanz. Verf. kommt daher zu dem Schlüsse, daß die Mitochondriabildungen des Samenepithels unter- einander histochemisch nicht gleich sind. Durch stets zutreffende Differenzialreaktionen konnte Verf. unterscheiden : a) Körner , die widerstandsfähig sind gegen Essigsäure (B) und färbbar ohne Chro- mierung (C) ; sie kommen nur im Syncytium vor ; b) Mitochondria- bildungen , die ausschließlich in den Spermien liegen , widerstands- fähig sind gegen Essigsäure , aber eine intensive Chromierung ver- langen (H) ; c) Körner, die nicht widerstandsfähig gegen Essigsäure sind und eine Chromierung verlangen (D , E , F) , sie liegen im Syncytium und in den Spermatocyten (auxocytes). — Bestimmte XXVI, 3. Referate. 493 Mitochondriabildiingeii , aber nicht alle , werden ungünstig beeinflußt durch die Einwirkung von verdünnter Essigsäure. — Die vorherige Einwirkung des Chroms auf die Mitochondria erscheint fast unerläß- lich, um ihre Färbung durch den oben angegebenen Farbstoff zu erhalten. Verf. nimmt an, daß es sich bei der Mitochondria, be- sonders bei Anwesenheit von Formol, um eine organische Chrom- verbindung handelt, die mit Eisenhämatoxylin leicht färbbar ist. Schiefferdecker (Bonn). C, 3Iikroorgmiisinen, Koch^ A.^ Jahresbericht über die Fortschritte in der Lehre von den Gärungs-Organismen (Jahrg. XVII, 1906, Leipzig [S. Hirzel] 1909, VIII und 624 pp). 24M. Nach längerer Pause dürfen wir wieder das Erscheinen eines neuen Bandes der rühmlichst bekannten Koch sehen Jahresberichte anzeigen. Das zweite Kapitel der Jahresberichte enthält Referate über Nährsubstrate und Kulturmethoden , Färbeverfahren und ultramikro- skopische Untersuchungsmethoden und -resultate , soweit Bakterien oder andere Mikroorganismen in Betracht kommen. Die meisten der behandelten Originalarbeiten sind auch in dieser Zeitschrift bereits besprochen worden. Küster (Kiel). Babes et Feodorasco, Sur deux microbes intermediaires entre le paratyphiqueB et le bacille typhi que (C. R. Soc. de Biol. vol. LXVI, 1909, p. 787). Verff. isolierten von einer Frau, mit Typhussymptomen gestorben, zwei Bazillen, die eine Zwischenstellung zwischen Paratyphus B und Typhusbazillus einnehmen. Der erste Bazillus unterscheidet sich vom Paratyphus dadurch, daß er: a) auf Neutralrot nicht reagiert; b) Milch nicht alkalisch macht; c) mit Paratyphusserum nicht agglutiuiert wird. Vom Typhusbazillus unterscheidet er sich dadurch, daß er: a) Gas produziert ; b) spät Alkali auf PETRUSCHKi-Nährbodeu erzeugt ; c) Grün- färbung auf Artischocken erzeugt; d) mit Typhusserum nicht agglu- tiniert wird. 494 Referate. XXVI, 3. Bazillus II ist morphologisch dem Paratyphus B ähnlich ; a) pro- duziert aber von Anfang an Alkali in Milch ; b) macht Artischocken nicht grün 5 c) wird mit Paratyphusserum nicht agglutiniert. G. Seliber (Paris). Cilica, A., et Fenea, Gr. , R e c h e r c h e s s u r 1 e d i a g n 0 s t i q u e p 0 s t mortem du c h a r b 0 n b a c t e r i d i e n p a r 1' e x a - m e n b a c t e r i 0 1 0 g i q u e des m a t i e r e s f e c a 1 e s (C. R. Soc. de Biol. vol. LXVII, 1909, p. 301). Die bakteriologische Untersuchung der Fäkalien ist ein sicheres Mittel zur Diagnostik post mortem von Milzbrand, auch dann , wenn die Kadaver der Fäulnis unterworfen sind und andere Methoden keine sicheren Resultate geben. G. Seliber (Paris). Leyaditi, C. , et Stanesco, V., Culture de deux Spiro- chetes de l'homme [Sp. gracilis et Sp. baloni- tidis] (C. R. Soc. de Biol. vol. LXVII, 1909, p. 188). Verff. kultivieren die Spirochäten in Sj^mbiose mit den sie im Eiter begleitenden Bakterien. Sie impfen die Bakterien in ein großes Reagenzglas mit Pferdeserum und 3 Tage nachher legen sie in das Glas ein Kollodiumsäckchen mit Pferdeserum , das mit Spirochäten geimpft ist ; es gelingt auch , w^enn mau die Spirochäten gleich in bei 75^ koaguliertes Pferde- oder Menschenserum impft. Zur Isolierung kann man sich der Eigenschaft bedienen , daß auf den dritten oder vierten Tag, wenn die Verflüssigung des Serums durch die Bakterien- wirkung vorwärts gegangen ist, die Parasiten sich auf den periphe- rischen Teilen befinden. G. Seliber {Paris). Proca, G., Sur une coloration diff er enti eile desbacte- ries mortes (C. R. Soc. de Biol. vol. LXVII, 1909, p. 148). Eine Mischung : Fuchsin (Ziehl^ 8 cc Dest. Wasser 100 ., LÜFFLERS Bhui (besser alt» 100 „ (vor dem Gebrauch mindestens 24 Stunden der Luftwirkung aus- setzen) gibt gute Resultate zur Differenzierung toter Bakterien von lebenden. Färbt man eine Minute und wäscht mit Wasser, so nehmen lebende Bakterien eine blaue, tote eine rote Färbung an. G. Seliber (Paris). XXVI, 3. Referate. 495 Proca, G. , et Daiiila, P. , Sur iine coloration differen- tielle des spores tiiees (C. R. Soc. Biol. vol. LXVII, 1909, p. 307). Tote Sporen nehmen nach der Färbung mit der oben genannten Mischling eine Blaufärbung an, normale Sporen bleiben farblos. Eine dezinormale Lösung von NaOH eignet sich besonders zur Vorbehandlung bei Färbung der Sporen , werden sie in dieser zum Sieden gebracht, so nehmen sie nach Färbung die Blaufärbung an. Die Differenzierungsmethode kann zur Kontrolle bei Desinfektion dienen , indem man nachsieht , ob Sporen , auf einen Objektträger gebracht, getötet werden. G. Seliber {Paris). Dopter , Etüde de quelques germes isoles du rhino- pharynx, voisins de meningocoque [paramenin- gocoques] (C. R. Soc. de Biol. vol. LXVII, 1909, p. 74). Verf. isolierte vom Nasenmucus bei Personen , die sich in Be- rührung mit Meningitkranken befanden, Mikroben, die dieselben mor- phologischen und kulturellen Eigenschaften wie echte Meningokokken haben, unterscheiden sich aber von der Gruppe Weichselbaum durch Abwesenheit von Agglutination und Existenz von Co - Präzipitinen ; durch die BoBDETSche Reaktion unterscheiden sie sich von Pseudo- meningokokkengruppen. Verf. will aus diesen Mikroben eine Para- meningokokkengruppe bilden. G. Seliber (Paris). Chausse , P. , M et h ödes de coloration communes a l'ac- tinobacillose, l'actinomycose et la botrynomy- cose (Ann. de l'Inst. Pasteur vol. XXIII, 1909, p. 502). Es ist bekannt, daß Actinobazillen im Gegensatz zu Actino- mycose sich nicht nach Gram färben, Verf. stellte fest, daß in An- häufungen von Actinobazillen, wo sie sich im Kontakt mit tierischen Geweben befinden, diese sich ganz wie die Kolben von Actinomyces nach Gram färben. Es gibt auch andere Färbungsmethoden, die diesen beiden Arten, wie auch der Botrynomycose gemeinschaftlich sind. Wir führen hier die modifizierte Gram -Methode des Verf. an. Zur Fixation bediente sich der Autor folgender Mischung: Alkohol 90*^ mit Pikrinsäure gesättigt .... 50 cc Alkohol 90« Vio HgCl^ zugefügt 50 „ Formol (40 Prozent) 2 „ Einen bis 2 Tage in dieser Flüssigkeit ; Auswaschen mit Jodalkohol, um Sublimat zu entfernen, dann Aceton, Xylol und in Paraffin ein- 496 Referate. XXVI, 3. schließen. Schnitte nach Schoellibaum angeklebt. Nach Entfernung von Paraffin mindestens 12 Stunden in gewöhnlichem Wasser, um die Pikrinsäure zu entfernen. Nicht trocknen. a) Der Grund wird mit Karmin gef<ärbt, mit Karminalaunessig- säure nach Henneguy oder mit Alaunkarminsäure, im letzteren Falle der Überschuß der Karmiusäure mit Salzsäurealkohol zu entfernen (abs. Alk. 50 cc, 4 Tropfen HCl), in beiden Fällen mit Wasser auswaschen. b) Färbung der Büschel der Actinobazillen mit Methylviolett 6 B. Formolwasser, 2 auf 100 50 cc Gesättigte alkohol. Lösung von Methylviolett 6 B 4 „ ungefähr 2 bis 4 Stunden. c) Differenzieren mit einer gewöhnlichen Jodjodkaliumlösung einige Sekunden. d) Entfärben vorsichtig mit einer Mischung von Anilin -Xylol (1 Teil Anilinöl, 2 Teile Xylol) oder mit Acetonalkohol (abs. Alk. und Aceton gleich). Bei Actinobazillen ist das Zentrum der Büschel ungefärbt, bei Actinomycose sind die Filamente ebenfalls violett gefärbt ; die Kolben von Actinomycose sind voluminöser , weniger regelmäßig und nicht so gleichmäßig gefärbt wie Actinobazillen •, bei Actinomycose be- wahren die dünnen die Färbung nicht. Außerdem werden noch Färbungsmethoden mit Phenosafranin, Hoffmanns Violett, Eosin oder Methyleosin und mit saurem Fuchsin, im ganzen fünf Methoden, an- gegeben. G. Seither (Paris). Noc 5 Recherches sur la dysenterie amibienne en Cochinchine (Ann. de ITnst. Pasteur vol. XXHI, 1909, p. 177). Verf. untersuchte eine Amöbe, die aus der Wand eines Leber- abszesses isoliert wurde. Die Amöbe läßt sich auf Agar in Symbiose mit Bakterien kultivieren. Zur Cystenisolierung verfährt man folgen- dermaßen: in einem Reagenzglas mit Agar ohne Pepton wird eine Strichkultur von B. coli , pyocyaneus oder subtilis angefertigt ; auf einen durch die Flamme gezogenen Objektträger wird ein rundes in der Flamme sterilisiertes Deckgläschen gelegt ; man bereitet eine Emulsion von einer encystierten Amöbenkultur (diese bekommt man, indem man Eiter aus dem Abszeß mit Bakterien und Amöben auf eine Petrischale mit Agar überträgt) ; mit einer feinen Pipette bringt man ein Tröpfchen der Emulsion auf das Deckgläschen, breitet dann das Tröpfchen aus , bis man auf einem Gläschen ein Tröpfchen mit XXVI, 3. Referate. 497 einer Cyste erhält, dann läßt man das Deckgläschen gleiten und auf den Grund des Reagenzglases fallen, man breitet mittels des Konden- sationswassers die Bakterien mit der Cyste auf der Agaroberfläche aus und läßt in geneigter Stellung bei 22 bis 25^ stehen. Aus zwölf Kulturgläsern erhält man zwei bis drei mit reichen Kulturen aus einer Cyste. Die isolierte Amöbe, die der Entamoeba histolytica nahe steht, gleicht denen, die sich im dysenterischen Stuhl und in Darmgeschwüren befinden, auch denen, die im Wasser in Cochinchina zu treffen sind. O. Seliber (Paris). Haserodt, H., Neue Methoden zum Nachweis von Tuber- kelbazillen im Sputum (Hygien. Rundschau Jahrg. XIX, 1909, H. 12, p. 699). Verf. überträgt das von Lange und Nitsche ausgearbeitete Ver- fahren , die Tuberkelbazillen nach Homogenisierung des Sputums durch Kalilauge mit Ligroin auszuschütteln, auf die Antiforminmethode Uhlenhuths; nach den erzielten Resultaten verspricht die Methode eine erhöhte Sicherheit des Tuberkelbazillennachweises zu bieten; sie dürfte sich ferner auch dadurch empfehlen, daß sie ohne Anwendung einer Zentrifuge sich ausführen läßt. Verf. verfährt, indem er das Sputum mit der 4- bis 5 fachen Menge einer 5prozentigen Antiformin- lösung tüchtig durchschüttelt und die Mischung etwa 10 Stunden bei 37^ oder 24 Stunden bei Zimmertemperatur stehen läßt. Nach dieser Zeit wird sie „mit 1 bis 3 cc Ligroin so lange geschüttelt, bis eine dichte Emulsion entsteht. Nach 10 Minuten langem Stehen im Wasserbad bei ungefähr 60^ hat sich das Ligroin teils klar, teils schaumig abgesetzt". Aus der abgeschiedenen Ligroinschicht werden darauf Proben zur weiteren, in der üblichen Weise erfolgen- den Untersuchung mit der Platinöse entnommen. TF. Reidemeister {Berlin). Wasielewski u. Hirschfeld, Zur Technik der Amöben- untersuchung (Hygien. Rundschau Jahrg. XIX, 1909, H. 16, p. 925). Zur Untersuchung der Teilstadien der Amöben bringt man einen 1 bis 1*5 cm breiten Streifen der Kultur auf Agar, besonders Teile von den zarten Säumen, welche wenig Bakterien enthalten, auf den Jensen -Hansen sehen Objektträger und bedeckt ihn mit einem Deck- glas ; die Amöben haben sich in anderthalb bis einer Stunde am Deck- Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 3. 32 498 Referate. XXVI, 3. glas festgelegt. Durch Diffusion läßt man darauf die Fixierungsflüssig- keit — zur Darstellung der Kerne bedient man sich des Sublimatalkohols — einwirken , bis die Kerne deutlich hervortreten , bringt dann für 2 Stunden in Jodalkohol, wäscht mit Alkohol aus und hebt den Agar vom Deckglas ab. Das unter dem Strahl der Wasserleitung ab- gespülte Präparat färbt man mit Eisenhämatoxylin in Glasklötzchen, oder unter steter Kontrolle unter dem Mikroskop in Objektträgern mit Glasleisten ; im letzteren Falle bringt man die Fixierungsflüssig- keit zwischen Deckglas und Objektträger. Bei dieser Methode wird allerdings keine Differenzierung zwischen Ekto- und Endoplasma er- zielt, wohl aber bei kurzer Fixierung in 2prozentiger Osmiumsäure, welche man 5 Minuten einwirken läßt ; das Präparat wird alsdann in öOprozentigen Alkohol 30 bis 60 Minuten gehärtet, das Deckglas abgehoben, mit Wasser abgespült und gefärbt. Durch die Osmium- alkoholfixierung bietet sich ferner die Möglichkeit, die RoinANOwsKYSche P^ärbungsmethode, durch welche das Ekto- und Endoplasma verschie- den gefärbt werden, anzuwenden. Die durch GiEMSA-Lösung über- färbten Präparate werden in angesäuertem Wasser differenziert. Das Einbetten erfolgt lufttrocken in Zedernöl. Die weitere Arbeit be- handelt den Kerntypus bei verschiedenen Amöben, sowie Übergang von Amöben- in Flagellatenformen. W. Beidemeister [Berlin). Federolf, Über den Nachweis des Bacterium coli im Wasser durch die Fällungsmethode (Arch. f. Hygiene Bd. LXX, 1909, H. 4, p. 311). Zum Nachweise des Bacterium coli, dessen Gegenwart im Wasser nach Ansicht verschiedener Forscher auf eine Verunreinigung des- selben deutet, dienen u. a. die Verfahren von Eykmann und von Petruschky. Verf. erreicht den Nachweis durch Fällung mit Eisen- salz und Ausstrich auf Endo- und DmoALSKi-Agar; ferner vergleicht er die Empfindlichkeit seiner Methode mit der von Eykmanx und Petruschki. 1 Liter Wasser werden mit 4 cc lOprozentiger steriler Soda- lösung und darauf mit 3*5 cc einer lOprozentigen Ferrisulfatlösung versetzt. In etwa einer Stunde hat* sich der Niederschlag abgesetzt: die überstehende Flüssigkeit wird abgegossen , der Niederschlag in Ptöhrchen verteilt und 2 bis 3 Minuten zentrifugiert. Nachdem wiederum das überstehende Wasser abgegossen ist, löst man den Niederschlag in einer 25prozentigen Lösung von weinsaurem Kali, welche so lange tropfenweise hinzugesetzt wird, bis der Niederschlag XXVI, 3. Referate. 499 verschwunden und eine klare Lösung entstanden ist. Dann werden Endo- und Drigalski- Platten damit beimpft. Die Methode gestattet einen Nachweis von 7 Kolonien in 1 Liter Wasser. JV. Reide^neister {Berlin). Prowazek, S.v., Taschenbuch der mikroskopischen Tech- nik der Protistenunt er suchung. Zweite, umgearb. Auflage. Leipzig (Ambrosius Barth) 1909, 87 pp. 2*50 M. Die neue Auflage des schon früher hier besprochenen Werkchens ^ ist sehr viel inhaltsreicher ausgefallen als die erste. Allenthalben sind die in den letzten drei Jahren veröftentlichten Beobachtungen und Erfahrungen verwertet worden. Li einem Anhang behandelt die neue Auflage als Chlamydozoa die Organismen der Variola -Vaccine, der Tollwut (Lyssa) , des Trachoms , der Hühnerpest , der Seiden- raupengelbsucht , des Molluscum contagiosum u. a. m. Das Büchlein darf bestens empfohlen werden. Küster (Kiel). Calderini, A., Untersuchungen über Anaerobenzüchtung nach dem TAROzzischen Verfahren (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. LI, 1909, H. 6, p. 681). Im Anschluß an Tarozzis Mitteilungen über den Einfluß der in der Leber und anderen Organen enthaltenen Stoffe auf die Entwick- lung der Anaeroben versucht Verf. die Art dieser Wirkungen näher zu analysieren. Es gelingt ihm, aus Leber einen Anaerobennährboden auf folgende Weise herzustellen : Eine fein zerhackte Kaninchenleber (oder die eines anderen Tieres) wird zur Infusion in etwa 150 cc SOprozentigen Alkohol gebracht und unter mehrmaligem täglichen Umrühren 4 oder 5 Tage auf 37^ C gehalten. Die Flüssigkeit wird durch Papier filtriert und bei 50 bis 60^ eingedampft, bis ein teigiger gelbbrauner Ptückstand bleibt. Diesen läßt man in gewöhnlicher Bouillon zergehen. Neutralisation und 10 Minuten währende Sterilisation bei einer Atmosphäre Druck. Ähnlich wirkende Extrakte wie aus der Leber gewann Verf. auch aus Kartoff'elknollen. Küster {Kiel). Berka , F. , Über das Verhältnis der zur Darstellung gelangenden Tuberkelbazillen bei Sputum- färbemethoden (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1 , Orig. Bd. LI, 1909, H. 4, p. 456—458). 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XXIV, 1907. p. 149. 32* 500 Referate. XXVI, 3. Verf. kommt zu dem Resultat, daß die gebräuchliche Sputum- färbung nach Ziehl-Neelsen hinsichtlich des Nachweises der Tuberkel- bazillen den andern Methoden nachsteht. Den Vorzug verdient die Hermann sehe Methode. Küster {Kiel). Feoktistow, A., Eine neue Methode zur Gewinnung von Reinkulturen aus ganzen Organen und Gewebs- teilen (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. LI, 1909, H. 6, p. 685—687). Verf. taucht die den geöffneten Versuchstieren entnommenen Or- gane oder Gewebsstücke auf einige wenige Sekunden oder noch kürzere Zeit in Ätzalkalilösung — vorzugsweise lOprozentige KOH- Lösung — und bringt sie aus dieser direkt in die Nährlösung. Die der Oberfläche des Organs oder Organstückes anhaftenden Bakterien- verunreinigungen werden durch die Lauge sofort unschädlich gemacht ; die anhaftende Lauge stört aber keineswegs die Entwicklung der im Innern des Organs übertragenen Keime , da beim Übertragen in die Nährlösung die geringen Mengen KOH sofort stark verdünnt und überdies unter dem Einfluß der Kohlensäure allmählich zu KoCO.. gebunden werden. Küster {Kiel). X). Botafiisches, Karsten, Gr., u. Oltmanns, Fr., Lehrbuch der Pharma- kognosie. 2., vollständig umgearbeitete Auflage von G. Karstens Lehrbuch der Pharmakognosie. Mit 512 zum Teil farbigen Abbild, im Text. 358 pp. Jena (G. Fischer) 1909. 9 M., geb. 10 M. Die neue Auflage von Karstens Lehrbuch der Pharmakognosie ist von Karsten und Oltmanns bearbeitet worden: Oltmanns hat die Kryptogamen, die Rhizome , Wurzeln und Knollen, die Blüten und die Rohstoffe bearbeitet, Karsten die Behandlung der Hölzer, Rinden, Blätter, Kräuter, Früchte und Samen behalten. Die Aus- stattung des Buches, das bei jeder Droge Herkunft und Geschichte, Morphologie und Anatomie und ihre chemischen Bestandteile bespricht, ist außerordentlich reich: Habitusbilder, sehr zahlreiche, oft farbige histologische Darstellungen, Skizzen, die den Bau der Blüten, Früchte oder Samen verständlich machen helfen. Mehr noch verdient hervor- XXVI, 3. Referate. 501 gehoben zu werden, daß auch die ihrer Natur nach recht trockenen Schilderungen der die Drogen kennzeichnenden Gewebeformen überall in angenehm lesbarem Ton vorgetragen werden. Die Benutzung und die Durcharbeitung des Buches wird dadurch wesentlich erleichtert. Küster {Kiel). Flliri, M., Der Einfluß von Aluminiumsalzen auf das Protoplasma (Flora Bd. XCIX, 1908, H. 2, p. 81—126). Verf. macht auf folgende Methode, Salpeter nachzuweisen auf- merksam. Eine lOprozentige Lösung von Nitron (Diphenyl-endanilo- dihydrotriazol) in öprozentiger Essigsäure fällt aus dem Salpeter noch bei einer Verdünnung von 1 : 133 000 Nitronnitrat, das in weißen Nadeln kristallisiert. Küster {Kiel). Sauvageau , C. , Sur les cultures cellulaires d'algues (Compt. Rend. Soc. Biol., seance reunion biol. de Bordeaux 7 avril 1908, p. 695). Verf. empfiehlt bei Objektträgerkulturen von Algen sich an- geätzter Glasplatten zu bedienen. In eine Bleikapsel, deren Deckel mit Löchern perforiert ist, bringt man Calciumfluorid und Schwefel- säure : Auf den durchbrochenen Deckel der Kapsel legt man den Objektträger; seine Oberfläche wird durch die austretenden Fluß- säuredämpfe angeätzt und rauh gemacht. Küster {Kiel). Svedelius, N., Über den Bau und die Entwicklung der Florideengattung Martensia (Kungl. svenska Veten- skaps Acad. Handl. Bd. XLIII, 1908, No. 7). Fixiert wurde das Material mit Meerwasser -j- 2 bis 4 Prozent Formalin ; Auswaschen in reinem Wasser, Entwässerung in Alkohol, Paraffineinbettung. Zum Färben diente Heidenhains Eisenhäma- toxylin. Küster {Kiel). Wester, D. H,, Studien über das Chitin (Arch. d. Pharm. Bd. CCXLVII, 1909, H. 4, p. 282). Verf. untersuchte die Verbreitung des Chitins bei Pilzen und bediente sich dabei der Wisselingh sehen Methode. Die Präparate werden in zugeschmolzenen , mit 60prozentiger Kalilauge gefüllten Röhren im Ölbad auf 160^ erhitzt. Je nach Beschaff'enheit der Ob- jekte hat mau die Temperatur des Bades bis 20 Minuten auf 160^ zu halten. Nach dem Erkalten des Bades öfl*net man die Röhrchen 502 Referate. XXVI, 3. und wäscht die Präparate mit Alkohol aus. Erst nachdem die Lauge entfernt ist, dürfen die Präparate mit Wasser in Berührung gebracht werden ; andernfalls zerfließen sie oft. Das Auswaschen dauert mehrere Stunden. Ganz kleine Objekte wurden in Reagenzgläschen gewaschen; dann wurde der Bodensatz untersucht. — Auf dem Ob- jektträger läßt man zu den Präparaten 0'2prozentige Jodlösung und — nachdem diese abgesaugt ist — einprozentige Schwefelsäure zu- fließen. Das in Chitosan umgewandelte Chitin färbt sich bei dieser Behandlung bekanntlich violett. Enthalten die Präparate so viel Farbstoff", daß die Violettfärbung des Chitosans nicht deutlich zu erkennen ist, so entfärbt man sie mit verdünnter Chromsäurelösung, warmer verdünnter Kalilauge (etwa 5 Prozent) oder namentlich mit Chlorwasser (etwa Sprozentig). Küster {Kiel). Mortensen, M. L. , Versuche über die Gift Wirkung von Kobalt-Salzen auf Aspergillus niger bei Kultur auf festen und flüssigen Medien TZentralbl. f. Bak- teriol. Abt. 2, Bd. XXIV, 1909, No. 18/22, p. 5"21). Aus dem Inhalt der Arbeit sei hervorgehoben, daß gepulvertes Glas giftig auf Aspergillus wirkt, wenn es sich um gewöhnliches Glasfabrikat handelt. Pulver von Jenenser Glas hat diese Wirkimg nicht. Küster [Kiel). Lewis, J. F., The life history of Griffithsia Bornetiana (Ann. of Bot. vol. XXIII, 1909, no. 92, p. 639—690). Für das Fixieren erwies sich FLEMMiNGSche Lösung (schwächere Modifikation) als sehr günstig; das Material wurde eine bis 10 Stun- den mit dem Fixiermittel behandelt. Zum Färben diente insbesondere Heidenhains Hämatoxylin (2 Stunden in Alaun-, 4 Stunden in Häma- toxylinlösung, hiernach Eosin in Gewürznelkenöl). — Schwierig war es, hinreichend zahlreiche Mitosen aufzufinden. Am besten bewährte sich Material, das zwischen 11 und 12 Uhr nachts gesammelt und an Ort und Stelle fixiert worden war. Küster {Kiel). Davis 5 Br. M. , Cytological studies on Oeuothera I. Pollen development ofOenothera grandiflora (Ann. of Bot. vol. XXIII, 1909, no. 92, p. 551—571). Antheren von Oenothera befriedigend zu fixieren gelang mit folgender Mischung: XXVI, 3. Referate. 503 Chromsäure, einprozentig 25 cc ' Eisessig, lOprozentig 20 „ OsmiumsHure, einprozentig 10 „ Wasser 45 « In dieser Lösung bleiben die Objekte 2 bis 4 Stunden, dann kamen sie auf 20 Stunden in eine ähnliche, aber osmiumfreie Mischung. Auf diese Weise gelingt es, sich die guten Wirkungen der Osmium- säure zu sichern, ohne die starke Schwärzung der Objekte fürchten zu müssen. Leichte Schwärzung entfernt man durch rasche Be- handlung der Schnitte mit einer schwachen Lösung von Wasserstoff- superoxyd in TOprozentigem Alkohol. Folgendes Fixiermittel gab ebenfalls gute Resultate : Chromsäure, einprozentig 40 cc Eisessig, lOprozentig 40 „ Wasser 20 „ Die kleinen Kerne ließen sich mit Eisenhämatoxylin gut färben. Küster {Kiel). KllsailO, S., A contribution to the cytology of Synchy- trium and its hosts (Bull, of the coUege of Agricult. Tokyo Imp. Univ. vol. VIII, 1909, No. 2, p. 79—147). Verf. fixierte S( in Material (Synchytrium Puerariae auf Pueraria Thunbergiana und S. decipiens auf Amphicarpaea Edgeworthii var. japonica) in Flemming scher Lösung oder Keisers Sublimateisessig sogleich nach dem Einsammeln oder nach mehrstündigem Aufenthalt in einer feuchten Kammer bei 20 bis 25^ C. Material der letzten Art lieferte viel karyokinetische Teilungsfiguren. Gefärbt wurde meist nach Flemming oder mit Heidenhains Eisenhämatoxylin, gelegentlich mit Jodgrünfuchsin. Küster {Kiel). 504 Neue Literatur. XXVI, 3. Neue Literatur. 1. Lehr- und Handbücher. Fusari, R., Trattato elementare di Istologia generale e di Tecnica isto- logica. 8 tavv. e 224 figg. Torino, Unione tip. edit. torinese. XII, 436 pp. 80. Schönicheu- Kalberiah, B. Eyferths einfachste Lebensformen des Tier- und Pflanzenreichs. Naturgeschichte der mikroskopischen Süßwasser- bewolmer. Vierte, vielfach verbesserte und erweiterte Auflage von W. ScHÖNiCHEN. Mit über 700 Abbild, auf 16 Tfln. in Lichtdruck nach Zeichnungen von A. Kalberlah, zahlreichen Abbild, im Text u. 2 Porträts; VIII u. 584 pp. Braunschweig (B. Göritz) 1909. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. XXVI, 1909, p. 474.) 2. Mikroskop und mikroskopische Apparate. a. Kataloge. Zeiß, C, Mikroskope und mikroskopische Hilfsapparate (Auszug aus dem Hauptkatalog V). [„Mikro 261".] Jena 1909. C. Baker's Special Catalogue. London 1909. XXYI, 3. Neue Literatur. 505 b. Neue Mikroskope. Nachet, Microscope pour determiner les taches de sang visibles ou invi- sibles recentes ou anciennes sur un corps opaque (Compt. Rend. Assoc, Anat. lOme reun. Marseille 1908, p. 201—203). Baker's new model D. P. H. Microscopes (Journ. R. Microsc. Soc. 1909, pt. 4, p. 512; vgl. C. Baker's Special Catalogue 1909). Baker's new model histological microscope (Journ. R. Microsc. Soc. 1909, pt. 4, p. 514; vgl. C. Baker's Special Catalogue 1909). c. Zeichenapparate. 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XXVI, 3. Vorschlag für eine internationale Lichteinheit. Zirkular No. 15 des Bureau of Standards in Washington vom 20. Mai 1909. (Vgl. Zeitschr. f. In- strumentenkde. Bd. XXIX, 1909, p. 264.) 3. Mikrophotographie und Projektion. Davis, W. S., Photo-micrography with simple apparatus (Photo -Era, 1908, p. 20). Garjeanne, A. J. M., A horae-made photo-micrographic apparatus (The photogr. Monthly Bd. XVI, p. 28). fimbodeu , W. ,) Simple drawing and projection apparatus (Journ. R. Microsc. Soc. 1909, pt. 4, p. 519: vgl. Journ. Quekett Microsc. Club vol. X, 1909, p. 353-356). (Jullieii, J. ,) Economical monochromatic Alters (Journ. R. Microsc. Soc. 1909, pt. 4, p. 522; vgl. Bull. Soc. Zool. de Geneve 1908, p. 104). (Jullien , J. ,) Practical photo-micrography (Journ. R. Microsc. .Soc. 1909, pt. 4, p. 523; vgl. Bull. Soc. Zool. de Geneve 1908, p. 101—104). Marktanner-Turneretscher, G. , Wesentlichere Fortschritte auf dem Ge- biete der Mikrophotographie und Projektion (Jahrb. f. Photogr. u. 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Antorenregister, Das vorliegende Heft (XXVI, 3) enthält Referate über die Arbeiten folgender Autoren: Amato, A. 486. Axhausen, G. 482. Babes 493. Berka, F. 499. Calderini, A. 499. Chausse 495. Ciuca 494. Danila 495. Davis, Br. M. 502. Dopter 495. Federolf 498. Fenea 494. Feodorasco 493. Feoktistow, A. 500. Fluri, M. 501. Freiling, H. H. 475. Gariaeff, W. 476. Godoletz, L. 483, 484. Haserodt 497. Hendricks, K. 481. Hirschfeld 499. Kalberlah 474. Karsten, G. 500. Koch, A. 493. Kusano, S. 503. Laffront, A. 485. Levaditi 494. Lewis, J. F. 502. Marchand, F. 488. Martini, E. 476. Merkel, Fr. 477. Meyer, P. 488. Mort-ensen, M. L. 502. Noc 496. Nowikoff, M. 479. Oltmanns, Fr. 500. Proca 494, 495. Prowazek, S. v. 499. ^ Regaud,C1.490,491. Rühlemann, H. 474. Sauvageau, C. 501. Schönichen 474. Stanesco 494. Svedelius, N. 501. Ugdulena, G. 487. Unna, P. G. 483, 484. Wasielewski 497. Wester, D. H. 501. Inhalt. Seite Mayer, P., Zur Färbung des Glykogens 513 Mayer, P., Über ein neues Intermediuin . 523 Hansen, Prof, Fr, C. C, , Gelbgrünes einfarbiges Licht durch Vor- schalten von Lichtfiltern vor der Quecksilberlampe für mikro- skopische Zwecke 525 Carazzi, Prof, Day,, Zur Bleichtechnik 526 Carazzi, Prof, Dav,, Über die Abkühlung des Paraffins 530 Carazzi, Prof. Day,, Über das Aufkleben der Celloidinschnitte . . 533 Mozejko, B., Sur l'injection tardive du Systeme circulatoire . . . 542 Referate 548 1. Mikrophotographie und Projektion S. 548. — 2. Präparationsmetho- den für besondere Zwecke. A, Niedere Tiere S. 549. — B, Wirbeltiere S. 559. — C. Mikroorganismen S. 572. — D. Botanisches S. 581. — E. Mineralogisch -Petrographisches. Physikalisches S. 584. (Autorenregister auf der dritten Seite des Umschlags.) Neue Literatur 586 Autorenregister 599 Sachregister 602 Der nächste Beitrag von Prof. Dr. W. Gebhardt „Aus optischen und mechanischen Werkstätten III" wird im nächsten Jahrgange erscheinen. Nachdruck verboten. Übersetzungsrecht vorbehalten. Etwaiger Nachdruck aus dieser Zeitschrift findet ohne Erlaubnis und ohne Wissen von Herausgeber und Verleger statt. Band XXVI. Heft 4. Zur Färbung des Glykogens. Von P. Mayer. Den Anlaß zur Beschäftigung mit obigem Thema bot mir eine kleine Arbeit von Yastarini-Cresi^, die vor nunmehr 2 Jahren er- schien und eine neue Metliode brachte. Da bisher kein Referat über sie in dieser Zeitschrift erschienen ist , so gebe ich zunächst von ihr eine kurze Darstellung. Vastarini beobachtete bei der Färbung elastischer Fasern mit Weigert s Resorcinfuchsin zufällig, daß sich das Glykogen hellrot färbt , ging dieser Erscheinung sorgfältig nach und fand , daß die Färbung nicht auf der Gegenwart des Fuchselins (nach Fischers Nomenklatur) beruht, sondern auf der einer kleinen Menge freien Resorcinfuchsins. Daher ist der Zusatz des Eisenchlorids überflüssig, und man braucht nur 2 Prozent Fuchsin und 4 Prozent Resorcin in Alkohol von 94 Prozent zu lösen, einige Minuten kochen zu lassen und nach dem Erkalten 4 Prozent Salzsäure zuzufügen. Immerhin empfiehlt Vastarini nicht diese Lösung, sondern ein Gemisch von ihr und Weigert s Resorcinfuchsin zu gleichen Teilen, weil dann die Mastzellen und das Bindegewebe nicht in demselben Tone wie das Glykogen, sondern violett gefärbt werden, während letzteres amaranth- rot wird. Ähnlich tingiert eine analoge Lösung des GrItbler sehen Kresofuchsins. ^) Vastarini -Cresi, G. , Un nuovo metodo di colorazione del gli- cogeno nei tessuti (Atti Accad. Med. Chir. Napoli Anno XLI, 1907, p. 350 — 357, tav.). Bei der Besprechung dieser Arbeit habe ich schon einiges aus der neueren Publikation (s. unten) hinzugefügt. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, i. 33 514 Mayer: Zur Färbung des Glykogens. XXVI, 4. Vastarini macht weiter darauf aufmerksam, daß man durchaus nicht, wie bei der Methode von Best, nur Celloidinschnitte verwenden darf, sondern daß Paraffinschnitte sich genau so gut färben. Aller- dings dürfen sie nicht aufgeklebt sein — weder mit Eiweiß nach Mayer noch selbst mit Alkohol nach Gaule — , weil sich dann das Glykogen nicht scharf tingieren läßt. Um nun die Handhabung der unaufgeklebten Schnitte für diese weniger gefährlich zu machen, überzieht sie Vastarini vorher mit Kollodium (ein Prozent) und schafft nun erst das Paraffin durch Xylol fort. Zum Fixieren der Gewebe sind natürlich nur absoluter Alkohol oder stark alkoholische Gemische (Formol 10 Prozent, Eisessig 5 Prozent in Alkohol von 94 Prozent; Sublimat und Eisessig je 5 Prozent in Alkohol von 70 Prozent; Gemisch von Parnoy und van Gehuchten) zulässig. Ganz vor kurzem ist von Vastarini die zweite Publikation^ über den nämlichen Gegenstand erschienen. Sie bringt aber nichts wesentlich Neues , sondern betont nur einzelne Punkte der früheren schärfer und gibt zugleich eine dankenswerte Kritik dör Methoden anderer Autoren, mit der ich im allgemeinen übereinstimme''^. Seine eigene Methode bezeichnet er jetzt als die mit Rosanilinchlor- hydrat und hebt besonders hervor, daß zum Gelingen der Färbung der Alkohol aus dem Gemisch allmählich verdunsten müsse , so daß diese die Konsistenz eines dünnen Sirups annehme ; man solle daher die Uhrschale mit dem Schnitte und dem Gemisch nur leicht gegen den Staub bedeckt halten. Der Zusatz des Resorcins zur Lösung sei insofern nützlich, als es die Färbung beschleunige. Nach wie vor läßt Vastarini seine Methode nur für unaufgeklebte Paraffin- schnitte gelten^. Er gibt ferner an, daß die Färbung in hartnäckigen 1) Vastarini -Cresi, G., ülteriori ricerche sopra un nuovo metodo di colorazione del glicogeno nei tessuti (Atti Accad. Med. Chir. Napoli Anno XLIII, 1909, p. 109—128). 2) Creightons Methode (s. Lee u. Mayer, Grundzüge, 3. Aufl., 1907, p. 315) mit Methyl violett habe auch ich ohne günstiges Resultat probiert; vielleicht benutzte C. einen Farbstoff besonderer Herkunft, der weder mir noch Vastarini zur Verfügung stand. 3) Dies steht auch für mich fest. P>alli [II metodo Weigert per le fibre elastiche nelle ricerca del ghcogeno (Boll. Soc. Med. Chir. Modena Anno XI, 1908)] hingegen, der unabhängig von Vastarini und nur mit Weigerts Resorcinfuchsin arbeitete, hat in aufgeklebten Paraffin- oder Celloidinschnitten das Glykogen gefärbt erhalten und sagt nichts vom XXVI, 4. Mayer: Zur Färbung des Glykogens. 515 Fällen bis zu 48 Stunden erfordere, aber durch Warmhalten des Gemisches bei 28 bis 32^ C sich wesentlich rascher vollziehe. Zur Gegenfärbung der Gewebe können Lichtgrün oder Indigkarmin dienen, beide aber (in schwacher alkoholischer Lösung) erst nach der Färbung des Glykogens. Verwendet man dagegen Kresofuchsin, so liefert ein Zusatz von Hämatoxylin zu ihm eine Tinktion der Kerne. Die Formel für dieses Gemisch lautet : Kresofuchsin 1 g, Salzsäure 4 g, Alkohol von 94 Prozent 300 cc, Hämatoxylin 1 g; Vastarini möchte nach mündlicher Mitteilung die Kernfärbung auf die Gegenwart von etwas Eisen im Kresofuchsin zurückführen. Diese neuen Methoden habe ich teils an Leber von Canis, die ich in Paraffin eingebettet von Vastarini erhielt, teils an den Organen von Helix und Limax, die ich selber in absolutem Alkohol fixierte, teils an Placenta von Homo — ich verdanke Stücke davon in Paraffin der Güte des Dr. P. Poso — geprüft und bin dabei zu folgenden Resultaten gekommen. Zum Vergleiche diente mir stets der Nachweis des Glykogens durch Jodjodkalium entweder in der bekannten Art oder nach der Modifikation von Kato-*. Vastarini s Methode färbt zweifellos das Glykogen scharf und stark ; die roten Granula oder Schollen heben sich von dem fast ungefärbten Grunde sehr deutlich ab. Die Präparate sind jedenfalls viele Monate lang , wahrscheinlich jahrelang haltbar. Nur hat mir zuweilen die Methode aus unbekannten Gründen versagt. Ziemlich unangenehm ist es, daß man eine Lösung in starkem Alkohol be- nutzen muß, die mit Vorliebe an den Wänden der Glasschälchen in die Höhe kriecht und sich hier durch Verdunstung des Alkohols konzentriert ^ Da man nun die Schnitte nur einzeln, unaufgeklebt allmählichen Verdunsten des Alkohols. Vielleicht erklären sich diese Diffe- renzen durch die Verschiedenheit der Objekte. ^) Kato, K., Beitrag zur Frage des mikrochemischen Nachweises des Glykogens (Arch. f. gesamte Phys. Bd. CXXVH, 1909, p. 125—142). Diese Methode ist hübsch ausgedacht, mag auch in schwierigen Fällen mehr leisten als die gebräuchhche , hat mir aber keine besseren Resultate ge- geben als diese. Zwar ist es ganz gut möglich, daß das Jod bei seiner Abscheidung aus dem Jodkalium durch das Ferricyankahum eine größere Affinität zum Glykogen zeigt, als wenn es bereits in Jodkahum gelöst darauf einwirkt, aber es wird ja auch nach Katos Methode nicht im Gly- kogen selbst frei, sondern tritt von außen herzu, genau wie nach der gewöhnhchen Methode. ^) Lubarsch beurteilt in der zweiten Auflage der Enzyklopädie der mikroskopischen Technik — die Aushängebogen verdanke ich der Güte 33* 516 Maj^er: Zur Färbung des Glykogens. XXVI, 4. färben kann, so ist es fast unmöglich dabei die Beschmutzung der Finger mit dem recht hartnäckigen Fuchsin zu vermeiden. Ich habe daher allerlei Versuche mit Lösungen in schwächerem Alkohol an- ^•estellt , aber vergeblich ; nicht besser ist es Vastarini ergangen. Jenen Übelstand muß man daher in den Kauf nehmen ; ferner natür- lich den, daß beim Auswaschen des überschüssigen Farbstoffes relativ sehr viel Alkohol von 90^ oder 96^ verbraucht wird. Die bekannte Methode von Best^ krankt an dem Fehler, daß sie allzu kompliziert ist : nicht nur ist die Stammlösung umständlich zu bereiten, sondern auch das daraus herzustellende Gemisch ist nur einige Tage haltbar. Ich habe lange Zeit versucht, sie einfacher zu gestalten , aber umsonst. Daß sie nur für Celloidinschnitte zu ge- brauchen sei und für Paraffinschnitte lediglich, wenn man nach Arnold^ diese auf dem Objektträger mit Celloidin überzieht, trifft durchaus nicht zu : ich habe sogar aufgeklebte, mit Xylol entparaffi- nierte Schnitte gefärbt, und Vastarini sowie Lubarsch machen ähn- liche Angaben ; letzterer allerdings mit einiger Reserve. .Wesentlich besser wurde dabei das Resultat, wenn die Kerne vorher mit Hämastrontium ^ gefärbt waren. Leider hat sich in unserem Klima die Stammlösung, die nach Best* immerhin bis etwa 2 Monate gut bleiben soll, schon nach reichlich einer Woche nicht mehr als un- von Prof. R. Krause — die Methode weniger günstig, tut sie auch gar kurz ab; offenbar hat er nicht gewußt, daß zum Gelingen der Färbung der Alkohol allmählich verdunsten muß. Dies ist auch nach meinen Er- fahrungen allermeist unerläßlich. Natürlich geraten so die Schnitte zuletzt in recht starke Salzsäure, aber das scheint ihnen nicht zu schaden. ^) Lubarsch nennt sie nicht nur die „Bestfärbung" — übrigens ein bedenkliches Deutsch — , sondern hält sie auch für die weitaus beste. Er gibt als neu eine eigentümliche Prozedur an: Einbettung des Objektes in Celloidin, Entfernung des Celloidins durch Ätheralkohol, definitive Ein- bettung in Paraffin; die Resultate seien ebenso gut wie bei direkter Ein- bettung in Celloidin, also besser als bei direkter in Paraffin. ^) Arnold, J., Zur Morphologie des Leberglykogens und zur Struktur der Leberzelle (Arch. Path. f. Anat. Bd. CXCIII, 1908, p. 176). Auch Arnold macht darauf aufmerksam , daß Best s Karmin nicht nur das Glykogen färbt, sondern nebenher allerlei andere Gebilde. Fränkel (München, med. Wochenschr. Jahrg. LV, 1908, p. 2634) benutzt sogar das Best sehe Ge- misch zur Tinktion des Fibrins. ^) Nach der Tinktion sind die Schnitte erst tüchtig mit saurem, dann mit neutralem Alkohol auszuwaschen; sie bläuen sich im Karmin von selber wieder. ■*) Best, F., Über Karminfärbung des Glykogens und der Kerne (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. XXIIl, 1906, p. 319). XXVI, 4. Mayer: Zur Färbung des Glykogens. 517 verändert erwiesen : bei der Mischung mit Methylalkohol und Ammo- niak fiel Karmin aus , und so dauerte die Färbung der Schnitte wesentlich länger als zu Anfang, war auch nicht so präzis. Vastarini scheint es ähnlich ergangen zu sein : „la soluzione colorante sl conserva inalterata per troppo breve tempo." Ehe ich nun zur Beschreibung einer neuen Methode schreite — ohne eine solche geht es natürlich nicht ab — - möchte ich erwähnen, daß meine zahlreichen Versuche , die Färbung des Glykogens m i t Jod haltbar zu gestalten, fruchtlos verlaufen sind. Meinen Vor- gängern ist es nicht anders ergangen. Dagegen berichtet neuerdings Gage^ von besserem Erfolge : er klebt die Paraffinschnitte von Material, das direkt in 95prozentigem Alkohol (mit etwas Jod und Essigsäure) fixiert ist , mit mittelstarkem , ebenfalls Jod (nebst Jodkalium und Chlornatrium) enthaltendem Alkohol auf und meint, das Glykogen sei nun „for an undefinite period" darin festgelegt. Noch besser aber entferne man das Paraffin aus den Schnitten durch Xylol und bediene sich zum Einschlüsse des gelben Vaselins (Umrandung des Deckglases mit Balsam oder Schellack) ; alsdann sei die Färbung mehrere Jahre lang haltbar^. Ich habe diese mir erst vor einigen Wochen bekannt gewordenen Angaben geprüft und hätte sie äußerst gerne bestätigt, denn wir wären ja so in den Besitz eines ungemein bequemen und einfachen Verfahrens gelangt. Leider ist das nicht der Fall: das Glykogen ist in den Präparaten nirgend so scharf begrenzt , wie es nach den anderen Methoden wird und momentan durch den einfachen Zusatz einer wässerigen Jodjodkaliumlösung zum ungefärbten Schnitte hervortritt. Das sagt Gage selber : „In most, if not in all, of the tissues which were quickly and thoroughly fixed the glycogen is by no means in granules, but appears as a homo- geneous substance in the cells." Dies ist auch kein Wunder, denn das Glykogen wird durch den Zusatz von Jod leichter löslich , und da beim Aufkleben mit Alkohol während des Trocknens die Schnitte zuletzt doch genau genommen eine Zeitlang Wasser unter sich haben, so ist die Diffusion des Jodglykogens unvermeidlich. Besonders, wenn das Trockenwerden der Schnitte durch das Jodkalium und Chlor- natrium noch erschwert wird. Ich kann daher dem Vorgehen Gages keinen Geschmack abgewinnen. Wenigstens müßte man die Schnitte ^) Gage, S. H., Permanent preparations of tissues and organs to show glycogen (Trans. Amer. Mier. Soc. vol. XXVIII, 1908, p. 203—205). ■-) Oder des Balsams, aber ohne Deckglas; die Färbung sei dann über 6 Monate lang erhalten geblieben. 518 Mayer: Zur Färbung des Glykogens. XXVI, 4. mit einer starken wässerigen Lösung von Chlornatrium und Jod- jodkalium aufkleben und würde dann bessere Resultate erbalten. Eigene Methode. Vor Jahr und Tag veröffentlichten Silber- mann und OzoROviTz^ in Bukarest eine Mitteilung über Eisengallus- tinten und gaben speziell eine Vorschrift zur Anfertigung einer sehr einfach zu bereitenden, haltbaren und nicht sauren Tinte. Ich stellte mir diese in der Hoffnung dar, einen Ersatz für das Kern- schwarz zu finden, sah mich aber darin getäuscht, denn zur Kern- färbung ist sie nicht zu brauchen : sie fingiert zwar die Kerne präzis, aber zu schwach, und löst, obwohl sie nicht sauer reagiert, sondern eher etwas freies Ammoniak enthält, aus Kalkschwämmen die Nadeln auf. Dagegen zeigt es sich , daß sie unter den geeigneten Be- dingungen das Glykogen nahezu elektiv färbt. Freilich ist gleich hier hervorzuheben , daß natürlich der schwarze Ton , den es an- nimmt, lange nicht so schön aussieht, wie der karminrote oder mehr violettrote , den es in den Gemischen von Best oder Vastarini er- hält. Aber abgesehen hiervon , glaube ich doch die neu.e Methode empfehlen zu können, da sie vor den beiden genannten — und dies sind die einzigen, die zurzeit ernstlich in Frage kommen — manches voraus hat. Silbermann und Ozorovitz lösen 7*5 g kristalliertes Eisenchlorid und 7 g kristallisierte Gallussäure unter Erhitzen in 100 cc Wasser und geben dazu nach dem Erkalten 15 cc konzentriertes Ammoniak. Hierbei fällt zunächst die neue Verbindung ganz aus, löst sich aber im Überschusse des Ammoniaks wieder. Man filtriert, setzt 140 cc Alkohol von 90 Prozent zu , filtriert das Präzipitat ab , wäscht es erst mit etwa öOprozentigem, dann mit etwa 60prozentigem, zuletzt mit 90prozentigem Alkohol und trocknet es. — Auf meine Ver- anlassung stellt die Firma Grübler & Hollborn dieses Pulver her. In kaltem Wasser ist es leicht löslich. In öOprozentigem Alkohol dagegen lösen sich, wie ich finde, noch keine 2 Prozent davon, und auch nur langsam •, man tut also gut daran, 1 g der festen Substanz zunächst in 20 cc Wasser zu lösen, dann 30 cc 90prozentigen Alkohols zuzufügen und nach längerem Stehenlassen die Lösung entweder zu filtrieren oder vom Bodensatze klar abzugießen. ^) Silbermann, T,, u. Ozorovitz, N. , Zur Kenntnis der Eisengallus- tinten usw. (Bull. Sog. Sc. Bucarest Anul XVII, 1908, p. 43—57). Die Vorschrift zur Gewinnung des „ammoniuiuoxyferrigallussauren Ammoniums", das in 7- bis 8prozentiger Lösung direkt als Tinte zu gebrauchen ist, steht auf p. 45. XXVI, 4, Mayer: Zur Färbung des Glykogens. 519 Will man sich die Tinte znr Glykogenfärbung selber bereiten, so verfahre man in folgender einfacherer Weise: 0*7 g Gallussäure werden in 5 cc Wasser gelöst; dazu setzt man erst 1*5 g Liquor ferri sesquichlorati^, dann nach sorgfältigem Mischen 1 cc Ammoniak und füllt zuletzt mit 50prozentigem Alkohol bis auf 100 cc auf. Das Ammoniak muß im fertigen Gemisch durch darüber gehaltenes feuchtes Lackmuspapier deutlich nachweisbar sein. Filtra- tion unnötig; man gießt oder hebert die klare Flüssigkeit nach Be- darf vom unbedeutenden Bodensatz ab. Wie man sieht , ist die Tinte leicht herzustellen und sehr billig; aber auch das Färben der Schnitte bietet gar keine Schwierigkeiten dar. Entweder sind sie aufgeklebt'-, und dann kommen sie durch Xylol und die Alkohole in die Tinte '^ — oder sie sind es nicht, und dann löse ich vorher das Paraffin nicht auf, sondern bringe sie direkt in die Tinte, auf der sie schwimmen und sich je nach Umständen in einigen Mi- nuten bis Stunden färben. In der Regel wird das Gewebe ein wenig mitgefärbt, indessen nicht so stark, daß das Glykogen nicht ganz deutlich hervorträte ; will man dies aber vermeiden , so setzt man entweder der Tinte noch etwas Ammoniak* zu oder färbt das Ge- webe, speziell die Kerne, vorher in Farakarmin, muß dann aller- dings dieses gut mit Alkohol von 50 Prozent auswaschen, da sich sonst auf dem noch etwas sauren reagierenden Schnitte leicht die Tinte flockig niederschlägt. Nach dem P^ärben und guten Aus- waschen mit 50prozentigem Alkohol wandern die aufgeklebten Schnitte durch die Alkohole und Xylol in Balsam oder direkt aus 80- bis 90prozentigem Alkohol in Euparal'^; die unaufgeklebten noch im ^) Oder 0-7 g festes Eisenchlorid. Leider ist dies sehr hygroskopisch. Ich habe versucht es durch Ferrisulfat zu ersetzen, aber das Ergebnis be- friedigte mich nicht recht. ^) Bei meinen Objekten bemerke ich keinen wesentlichen Unter- schied zwischen den mit Wasser und den mit Alkohol (von 50 Prozent) aufgeklebten Schnitten: das Glykogen färbt sich stets gleich gut. Aber besser ist es jedenfalls, den Alkohol zu benutzen, obwohl sich die Schnitte dann nicht so gut strecken und glätten. ^) Diese zu verdünnen, ist nicht ratsam, denn die Färbung dauert dann sehr viel länger und wird nie so intensiv. '^) Statt des Ammoniaks habe ich allerlei andere Basen oder basisch reagierende Salze probiert, indessen ohne guten Erfolg. Allenfalls kann man etwas Lösung von Borax in 35prozentigem Alkohol zusetzen, aber die Gefahr hegt nahe, daß durch dieses wie überhaupt durch alle Salze die Eisenverbindung ausgefällt wird. '") In Euparal ist Vastarixis Färbung nicht lange haltbar. 520 Mayer: Zur Färbung des Glykogens. XXVI, 4. Paraffin durch diesen starken Alkohol entweder ebenfalls m Eiiparal oder, wenn es keine Dauerpräparate werden sollen, in T e r p i n e o 1 (s. nachstehenden Artikel). Die Färbung ist , so weit meine Erfahrungen reichen , durch- aus haltbar , hat sogar den hiesigen Sommer gut überstanden , und das will etwas heißen. Dagegen war ein Quantum Tinte aus dem Juni, das ohne Schutz vor Licht dastand, im November nicht mehr recht brauchbar, denn seine Farbe war vom Violettschwarz ins Braun übergegangen, und es färbte viel schwächer als vorher. Und nun zu den Resultaten ! Bei sorgfältigem Vergleiche guter Präparate, die nach Vasta- RiNis Methode tingiert sind, und analogen nach der meinigen gebe ich jenen den Vorzug, da in ihnen das Glykogen deutlicher hervor- tritt : die roten Körnchen sind , auch wenn sie übereinander liegen, leichter unterscheidbar als die schwarzen^. So weit ich aus eigener Anschauung urteilen darf, hat Vastarini recht, wenn er seine Methode der von Best vorzieht, denn diese liefert keine so satten Färbungen. Wenn ich trotzdem die meinige empfehle, so geschieht es' wesentlich auf Grund ihrer Einfachheit und Zuverlässigkeit ; ich verhehle mir dabei nicht , daß sie vielleicht , wenn es sich um die Entdeckung ganz geringer Mengen von Glykogen handelt, nicht zuverlässig genug ist, und erwarte das definitive Urteil über ihre Brauchbarkeit von kompetenterer Seite. Zum Schluß möchte ich kurz auf die Vorgänge bei der Färbung des Glykogens eingehen. Inwieweit die mit Jod eine rein chemische ist, müssen die Chemiker beurteilen. Wahr- scheinlich verhält sich in seiner Verbindung mit Jod das Glykogen ähnlich dem Amylum. Vastarini läßt bei seiner Methode die physi- kalischen Faktoren sicher eine große , vielleicht sogar die alleinige Rolle spielen. Wesentlich ist zwar sowohl hier als auch bei meiner Tinte und Bests Karmin die Gegenwart des Alkohols im Färbgemisch, aber wie mir scheint hauptsächlich deshalb, weil sich in wässerigen Gemischen das Glykogen lösen würde. Denn mit der wässerigen ^) Dies mag reineweg auf der Differenz in der Wirkung des Rot und des Schwarz auf unser Auge beruhen, nicht etwa darauf, daß die Tinte weniger scharf tingierte als das Fuchsin oder Karmin. Es wäre also kein Fehler der Methode, aber immerhin eine unangenehme Beigabe zu ihr. Die analoge Tinte aus Pyrogallussäure (statt der Gallussäurej und Eisenchlorid färbt zwar etwas mehr nach Rot hin, gibt aber sonst keine guten Re- sultate. XXVI, 4. Mayer: Zur Färbung des Glykogens. 521 Lösung des Silbermann sehen Tintensalzes färbt sich das Glykogen auch, falls die Lösung konzentriert genug ist, so daß es sich in- folge des großen Salzgehaltes nicht löst, und falls durch Zusatz von Ammoniak die Mitfärbung der anderen Gewebteile verhindert wird. Ferner erschwert der Alkohol ebenfalls wohl nur die Bindung des Farbstoffes da , wo sie nicht erwünscht ist , besonders in den Zell- kernen^. Best will sich über die chemische Seite seiner Glykogen- färbung nicht näher auslassen, weil man die Zusammensetzung des Karmins nicht genauer kenne. In dieser Beziehung ist ja die Karmin- säure unverdächtig , und da mag es interessieren zu erfahren , daß sich das Glykogen mit Ammoniumkar minat^ sehr scharf färben läßt: eine etwa 2prozentige Lösung von Karminsäure in TOprozen- tigem Alkohol, mit Ammoniak im Überschusse versetzt, tingiert ent- weder nur das Glykogen oder, falls auch das Gewebe gefärbt wird, dieses doch in einem anderen Tone von Rot'^ Man braucht den Schnitt nur mit TOprozentigem Alkohol auszuwaschen und die Färbung durch Übertragen des Präparates in 90prozentigem zu fixieren. Leider ist diese nicht so kräftig, daß sich die überaus einfache Methode für die Praxis eignen würde, aber theoretisch entbehrt sie nicht des Interesses. Nur will ich damit nicht etwa gesagt haben, daß es sich dabei um eine chemische Verbindung zwischen der Karminsäure und dem Glykogen handle. Ein ähnlicher Effekt , wie ihn die Karminsäure liefert , war a priori von Brasilin und Hämatoxylin zu erwarten. In der Tat färben diese beiden Stoffe, analog in Lösung gebracht, das Glykogen ebenfalls. Speziell gilt dies vom Hämatoxylin oder Hämatein, solange die Oxydation an der Luft bei Gegenwart des Ammoniaks^ ^) Den gleichen Zweck hat nach Vastarini in seinen Gemischen die Salzsäure. '^) Beileibe nicht mit dem fälschlich als karminsaures Ammoniak be- zeichneten Ammoniakkarmin, sondern mit dem wirkhehen Ammoniak- salze der Karminsäure! Die Lösung bleibt einige Monate lang gut. 2) Wird ein derartiges Präparat in Balsam gebracht und nur erwärmt, so verändert das Glykogen seine Farbe in die der Karminsäure, wird also heller rot. Auch reines Glykogen färbt sich mit Ammoniumkarminat, ferner mit Gallein und mit der Tinte. Ich habe es in Wasser gelöst, mit Alkohol wieder ausgefällt, in Celloidin suspendiert und in diesem geschnitten. Das Celloidin färbt sich kaum mit. ^) Die Lösung muß noch schön karminrot, nicht schon braun aus- sehen. — Best scheint auch die Brauchbarkeit des Hämatoxylins gefunden zu haben, geht aber nicht näher darauf ein. 522 Mayer: Zur Färbung des Glykogens. XXVI, 4. nicht zu weit geht; bringt man nun den in neutralem Alkohol gut ausgewaschenen Schnitt in eine Lösung von Kupfersulfat in 50pro- zentigem Alkohol, so wird die Färbung haltbar gemacht, und die Glykogenkörner treten schön blau hervor. Aber auch das Gallein (von Grübler & Hollborn, entweder als Paste oder als Pulver) gibt , unter Zusatz von Ammoniak in TOprozentigem Alkohol gelöst, eine sehr präzise Färbung-^ des Glykogens, und zwar ziemlich leb- haft violett. Einstweilen ist also der mikroskopische Nachweis des Glykogens nur möglich entweder durch saure Gemische (Jod , Kresofuchsin, Rosanilinsalze) oder durch alkalische (Tinte, Hämatoxylin, Karmin- säure, Gallein). Mit Ausnahme des Jods wirken alle diese Stoffe in der gewünschten Art lediglich in Alkohol, meist sogar nur in solchem von ganz bestimmter Stärke. Beispielsweise ist das Ammonium- karminat in 90prozentigem Alkohol zur Glykogenfärbung nicht zu brauchen; von der Tinte löst sich bereits in 60prozentigem nicht mehr genug. Ob aber alle diese komplizierten Bedingungen darauf hinweisen, daß es sich in unserem Falle eher um eine physikalische als um eine chemische Färbung handelt , läßt sich , so scheint es mir, einstweilen nicht mit Sicherheit sagen. ^) Sie scheint haltbar zu sein, die Lösung hingegen nur für einige Tage: sie schlägt dann nach braun um, ist ja aber rasch neu gemacht. Auch Stärke in pflanzlichen Zellen hat sich mir mit Gallein elektiv ge- färbt. Vielleicht probiert ein Botaniker diese Methode genauer aus. Neapel, Zool. Station, im Dezember 1909. [Eingegangen am 13. Dezember 1909.] XXVI, 4. Mayer: Über ein neues Intermedium. 523 Über ein neues Intermedium. Von P. Mayer. Die bekannte Fabrik ätherischer Öle von Schimmel & Co. in Miltitz bei Leipzig bringt in ihrem Berichte vom April 1909 auf p. 143 — 145 eine tabellarische Übersicht der „Löslichkeitsverhält- nisse der gebräuchlichsten Riechstoffe". Darin wird zwar nur die Löslichkeit in Alkohol von 96 Prozent und 70 Prozent, sowie in Glyzerin, Olivenöl und Paraffinöl angegeben , aber aus dieser Liste läßt sich doch einiges von Interesse für die Mikrotechnik gewinnen. Von den in ihr aufgeführten Substanzen (über 60) verträgt, soweit sie für uns überhaupt in Frage kommen können, am meisten Alkohol von 70 Prozent der Anisaldehyd (100 : 130), etwas weniger das Eugenol (100:110; das Nelkenöl wird nicht erwähnt) und noch weniger das Terpineol (100:60). Der Abstand zwischen den beiden letztgenannten Flüssigkeiten ist freilich nicht gering, indessen — und das ist die Hauptsache — das Terpineol hat vor dem Eugenol, das bekannt- lich den Hauptbestandteil des Nelkenöls ausmacht, und vor diesem selbst mehrere gute Eigenschaften voraus und verdient daher wohl die Empfehlung, die ich ihm hiermit zuteil werden lasse. Das flüssige Terpineol — das kristallisierte geht uns nichts an — zeichnet sich vor dem Nelkenöl in folgenden Punkten aus : 1) es ist und bleibt farblos, während auch das anfänglich wasserhelle Eugenol schon bald braun wird ; 2) es hat nicht den unangenehmen, penetranten Geruch des Eugenols oder Nelkenöls, sondern riecht schwach nach Flieder; 3) es ist gegen Wasser im Alkohol zwar nicht so tolerant wie das Nelkenöl , verträgt sich aber mit 90prozentigem Alkohol ; Schnitte oder Membranen lassen sich direkt aus diesem , zur Not selbst aus 80prozentigem darin überführen; 4) mit Benzol, Xylol usw. ist es in jedem Verhältnisse mischbar ; 5) sein Preis ist auffällig niedrig: Schimmel & Co. liefern zurzeit das Kilo für 3 Mark, das Nelkenöl dagegen für 7 und das Eug-enol für 1 1 Mark : 524 Mayer: Über ein neues Intermedium. XXVI, 4. 6) sein Brechungsindex ist wesentlich niedriger als der des Nelkenöls : nach freundlicher Mitteilung von Schimmel & Co. beträgt er bei 20^ 1'481 bis 1*484, steht mithin dem von Rizinusöl nahe und ist etwas höher als der des Glyzerins. Es empfiehlt sich also unter Umständen, die Objekte aus dem 80- bis 90prozentigen Alkohol zunächst durch Terpineol aufzuhellen und in ihm zu untersuchen, bevor man dieses durch Xylol entfernt und den definitiven Einschluß in Balsam vornimmt. Natürlich kann man die Objekte auch für immer im Terpineol aufheben , indem man das Deckglas mit dem Apathy sehen Grummisirup einrahmt; 7) es reagiert nicht sauer ; Färbungen mit Karmin halten sich darin vorzüglich, auch die mit Alauuhämatoxylin scheinen nicht leicht zu verbleichen , jedoch sind meine Erfahrungen auf diesem Gebiete noch nicht ausgedehnt genug. Blutpräparate , nach Giemsa gefärbt, leiden im Terpineol auf einige Tage sicher nicht. Dagegen haftet dem Terpineol ein Nachteil au, der es ihm nicht gestattet, das Nelkenöl ganz aus seiner bisherigen Stellung zu verdrängen : es löst so gut wie gar kein Kollodium auf, ist also dann nicht brauchbar , wenn es sich um die Orientierung kleiner Objekte zum Schneiden nach der Methode von Patten, Hoffmann u. a. handelt. Ob es als Intermedium für Paraffin das Zedernöl, das ja viele benutzen, ersetzen kann, habe ich nicht geprüft. In der Wärme löst es Paraffin reichlich auf. Neapel, Zool. Station, Ende November 1909. [Eingegangen am 13. Dezember 1909.] XXVI, 4. Hansen: Gelbgrünes einfarbiges Licht durch Vorschalten. 525 Gelbgrünes einfarbiges Licht durch Yorschalten von Lichtfiltern vor der Quecksilberlampe für mikro- skopische Zwecke. Von Prof. Fr. C. C. Hausen in Kopenhagen. Die mikroskopische Beobachtung mit einfarbigem oder annähernd einfarbigem Lichte bietet bekanntlich bei gewissen Präparaten erheb- liche Vorzüge ; die Bilder werden besonders bei den Achromaten schärfer und vertragen stärkere Okularvergrößerungen als bei der Verwendung des gewöhnlichen mehrfarbigen Lichtes. Ein sehr zweck- mäßiger Apparat ist von Dr. A. Köhler (Jena) in Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. XVI, 1899, H. 1, „Beleuchtungsapparat für gleich- mäßige Beleuchtung mikroskopischer Objekte mit beliebigem einfarbigem Lichte", p. 1 — 28, beschrieben worden. In England z. B. verwendet man seit Jahren regelmäßig Lichtfilter bei subjektiver mikroskopischer Beobachtung, bei gewissen Diatomeenuntersuchungen u. a. Selbst habe ich häufig, wo es mir um starke Okularvergrößerungen zu tun war, mein in Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. XXIII, 1906, p. 410 — 414, angegebenes gelbgrünes, trockenes Lichtfilter (Lichtgrün -Naphtholgelb), welches sehr helles und dennoch ziemlich engbegrenztes Licht gibt, verwendet, indem ich bei Auer- oder Nernst- Licht das Filter einfach zwischen der mit Glyzerin gefüllten Glaskugel und dem Mikroskope aufstellte. Man erhält dadurch ein Licht, welches für subjektive Beobachtung dem Auge sehr angenehm ist, und besonders an schwarz gefärbten Präparaten (mit meinem an obiger Stelle angegebenen Eisen- oxyhämatein z. B. gefärbt) bedeutend schärfere Bilder bei starker Vergrößerung liefert; besonders wenn man starke Achromate ver- wendet und mit weitem Lichtkegel beleuchtet, ist der Unterschied sehr augenfällig. Gelegentlich eines Besuches in Jena konnte ich in dem Labora- torium des Zeiss- Werkes zusammen mit dem Leiter der Abteilung für Mikroskopie, Herrn Dr. A. Köhler, die Wirkung des rein gelb- 526 Carazzi: Zur Bleichtechnik. XXVI, 4. grünen (monochromatischen) Lichtes , mittels Dr. Köhler s Apparat aus der Quecksilberlampe isoliert , auf einige von mir mitgebrachte schwarz gefärbte Präparate studieren. Die Wirkung übertraf, wie zu erwarten war, noch die mit meinem gewöhnlichen Gelbgrünfilter erzielte bedeutend. Für mikroskopische Zwecke soll das Quecksilberlicht außer in Jena auch in Paris im Institut Pasteur verwendet worden sein, genaueres darüber ist mir nicht bekannt. Es verdient aber das Quecksilberlicht weiter verwendet zu werden, weil nämlich die Queck- silberlampe (von Schott u. Genossen) gelbe , gelbgrüne und blaue Strahlen entsendet, läßt sich einfach durch Vorschalten von Lichtfiltern, z.B. den oben erwähnten Lichtgrün- Naphtholgelbfilter ein rein gelbgrünes Licht erzielen, welches für subjektive Beobachtung, passend abgestuft, sehr geeignet erscheint. Durch Vorschalten des Blaufilters erhielt man blaues Licht, das aber ziemlich dunkel dem Auge erscheint. [Eingegangen am 21. Januar 1910.] Zur Bleichtechnik. Von Prof. Day. Carazzi in Padua. Von den verschiedenen zum Lösen des Pigments vorgeschlagenen Methoden sind besonders jene gebräuchlich, die auf der Anwendung des Chlors in statu nascendi oder auf seiner leichten Absonderung von einem Hyperchlorid beruhen. Dahin gehört das Eau de Ja v eile und das Eau de Labarraque, dann Mayer s Methode und das kürzlich von demselben Autor empfohlene Chlorwasser ^. Im allgemeinen sind die Histologen beim Bestreben die Schwärzung mikroskopischer Schnitte zu entfernen der Anwendung eines so ener- gischen Mittels , wie es das Chlor in statu nascendi ist , abgeneigt und ziehen andere Methoden vor. Zwar versichert Mayer, daß seine ^) Diese Zeitschr. Bd. XXIV, 1907, p. 353. XXVI, 4. Carazzi: Zur Bleichtechnik. 527 Methode mit sich entwickelndem Chlor und auch die Anwendung des » Chlorwassers sehr gut für mikroskopische Schnitte geeignet sei, doch meine ich, daß nicht viele sich herbeilassen werden die Schnitte mit Chlor zu behandeln, wenngleich er rät, auf solche Weise „die nicht entparaftinierten Schnitte zu bleichen". Die ersten Methoden zum Bleichen der von der Osmiumsäure geschwärzten Gewebe beruhten auf der Anwendung der gewöhnlichen Intermedien , besonders des Bergamotteöls oder des Sauerstoffs , er- halten aus dem leicht angesäuerten Wasserstoffperoxyd. Alfieki schlug das seit vielen Jahren im Handel zum Bleichen der Bade- schwämme gebrauchte Mittel vor, das Kaliumhypermanganat mit nach- folgender Oxalsäure. Ebenso ist die Methode Altmanns bekannt das ■ durch Gold reduzierte Osmium fortzuschaffen , was durch Ein- wirkung des Lichts bei Anwesenheit einer saueren Flüssigkeit ge- schieht. Vor 15 Jahren habe ich vorgeschlagen-*^ das Wasserstoffperoxyd durch ein alkalisches Peroxyd bei Anwesenheit einer saueren Flüssig- keit zu ersetzen , um die Entwicklung des Sauerstoffs zu erhalten. Das von mir empfohlene Salz (Natriumsuperoxyd) ist nicht nur selten, da wenig angewandt , sondern auch im Gebrauch unbequem. Des- halb empfahl Mayer, meine Methode sich aneignend, das bequemere Magnesiumhyperoxyd, das heute als Antiseptikum unter dem Namen Magnesiumperhydrol vielfach verwendet wird. Wenn man die verschiedenen Methoden zum Bleichen der mit Osmiumlösungen fixierten und dadurch geschwärzten Schnitte ver- gleichen will, muß man zugeben, daß alle ihre Nachteile haben. Der hauptsächlichste darunter ist die große Schwierigkeit, die sich der Färbung nach dem Bleichen entgegenstellt. Wenn die durch Goldchlorid erzielte Färbung hinreichen würde, wäre Altmanns Methode wegen ihrer Einfachheit, ihres sicheren Gelingens und weil den Schnitten absolut unschädlich, sicher allen anderen vorzuziehen. Man nimmt den die geschwärzten Schnitte fassenden Objektträger, taucht ihn in ein Gefäß mit ein- bis 2pro- zentiger Goldchloridlösung und hält ihn bis zum anderen Morgen im 1) Zool. Anzeiger Jahrg. XVII, 1894, p. 135. 528 Carazzi: Zur Bleichteclinik. XXVI, 4. Dunkeln. Dann läßt man gut abtropfen und trocknet den Objekt- träger auf der Rückseite , worauf man ihn in ein Gefäß mit ein- prozentiger Ameisensäure taucht, das man dem zerstreuten Licht oder auch (falls kein zu heißer Tag ist und man das Gefäß un- bedeckt läßt) dem direkten Sonnenlicht aussetzt. Nach einigen Stunden (4 bis 6) hat das reduzierte Gold die Schnitte in Purpur gefärbt und man bemerkt keine Spur der schwarzen Farbe mehr. AVenn man dann, wie Apathy mir geraten hat, das reduzierte Gold entfernen will, um ungefärbte Schnitte zu haben, braucht man sie nur in schwachen Alkohol zu tauchen , dem 3 bis 5 Prozent Jodtinktur zugesetzt ist. Aber dann widerstehen sie jeder Art Fär- bung, wenngleich ein wiederholtes Behandeln mit angesäuertem Alkohol eine immerhin nie leicht zu erreichende Färbung ermöglicht. Die Methode mit Kaliumhypermanganat kann wohl Dienste leisten, doch muß man den Schaden in Rechnung stellen, den die Oxalsäure den Schnitten zufügen kann, falls man ihre Wirkung nicht aufmerk- sam überwacht. Der durch Wasserstoffperoxyd erhaltene Sauerstoff ist nur in ziemlich konzentrierten Lösungen wirksam ; aber die seit vielen Jahren den Chemikern bekannte 30prozentige ist nicht anzuraten, weil ge- fährlich. Schwache Lösungen wirken ungenügend und haben noch die üble Eigenschaft, sich sehr leicht zu zersetzen. Sie müssen gut verschlossen im Dunkeln aufbewahrt werden, sonst findet man statt Wasserstoffperoxyd nur einfaches Wasser ! Man darf auch nicht ver- gessen, daß im Handel (ich weiß nicht ob in betrügerischer Absicht oder aus Unkenntnis) oft ein mit Mineralsäuren versetztes Wasser als Wasserstoffperoxyd verkauft wird. Das Magnesiumhyperoxyd wirkt nicht sehr energisch, ist aber ein ziemlich gutes Mittel ; immerhin ist die fortwährend nötige An- säuerung der Flüssigkeit unbequem, ohne welche sich kein Sauerstoff entwickelt. Außerdem ist die nachfolgende Färbung der Schnitte erschwert und das Reagens muß gut verschlossen und trocken ge- halten werden, sonst wird es unverwendbar. * Ich habe versucht mich eines Salzes zu bedienen, das die Vor- teile des Magnesiumhyperoxyds ohne seine Nachteile besäße und habe es in einem anderen Natronsalz gefunden, im Natriumperborat, XXVI, 4. CarHzzi: Zur Bleichteclmik. 529 das im Handel unter dem Namen Oxylitlie^ vorkommt und auch „poudre d'eau oxygenee a l'etat naissant" (!) genannt wird. Es ist ein weißes Pulver, das sich lange Zeit ohne jede Vor- sichtsmaßregel unverändert erhält, selbst in Pappschachteln (ich be- wahre es so seit länger als einem Jahre und es ist immer aktiv) und durch Feuchtigkeit nicht leidet. Das Natriumperborat enthält 10 Prozent Sauerstoff, d. h. es entwickelt 80 Liter auf je 100 g. Bei gewöhnlicher Temperatur lösen 100 cc Wasser 2*5 g; erhitzt man aber das Wasser auf 30 — 35^ C, so löst sich das doppelte Quantum. Fügt man dann ein wenig Zitronen- oder Weinsäure hinzu, so kann man die Sauerstoffmenge auf das Zehnfache des ursprüng- lichen Volumens erhöhen. Die Lösung bleibt neutral, höchstens leicht säuerlich, weil Borsäure frei wird. Der Objektträger mit den zu bleichenden Schnitten kann außer in Wasser auch in schwachen Alkohol von 50 bis 70 Prozent ge- stellt werden ; die Entwicklung von Sauerstoff aus dem Perborat findet dann gleichfalls statt, nur ist in diesem Falle der Zusatz von Zitronen- oder Weinsäure unerläßlich. Die geschwärzten Schnitte bleichen ziemlich schnell , wenn die auf die Fixierung folgenden Waschungen sorgfältig ausgeführt werden. Die Färbung der gebleichten Schnitte vollzieht sich ohne Schwierig- keit. Das Xatriumperborat ist den Geweben ganz unschädlich und scheint mir dem Magnesiumperhydrol überlegen. ^) Dieses in Frankreich viel als Antiseptikum gebrauchte Produkt wird von der „Societe L'Oxyhthe" (113 rue Cardinet, Paris 17e) verkauft. Padua, Zool. Institut, 3. Dezember 1909. [Eingegangen am 6. Dezember 1909.] Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 4. 34 530 Carazzi: Über die Abkühlung des Paraffins. XXYI, 4. Über die Abkühlung des Paraffins. Von Prof. Dav. Carazzi in Padua. In den Lehrbüchern über mikroskopische Technik wird emp- fohlen den Paraftinblock in kaltem Wasser, auch mit Zusatz von Eis^, schnell abzukühlen. Mir ist nur ein Werk bekannt, das eine Ausnahme macht, und zwar Henneguys „Traite des methodes tech- niques"^, wo der Verf. erklärt „souvent des masses excellentes apres un refroidissement lent'*" erhalten zu haben. Er fügt hinzu, daß „M. LiNDSAY Johnson, qui a fait des nombreuses- experiences comparees sur ce sujet , a eu Fobligeance de m'ecrire qu'apparem- ment la maniere du refroidissement n'est qu'une cause minirae de la formation de cristaux. Celle-ci serait provoquee , selon lui, par la presence d'une petite quantite de l'essence de penetration demeure dans la paraffine". Vor kurzem hat Kappers ^ die Notwendigkeit einer raschen Ab- kühlung des Paraffinblockes befürv/ortet und hat hervorgehoben, daß, ..während in dem langsam erstarrenden Paraffin , wo einige Teile noch ganz flüssig sind , indem andere erstarren , eine ziemlich reine und grobe Auskristallisierung stattfinden kann , ist das in der stark gekühlten, im ganzen schon dicker gewordenen Schmelzung eine UnmögHchkeit". Diese Angaben stimmen nicht ganz mit jenen Neilmayers* über- ein , nach diesem „ist eine absolut durchgreifende und schnelle Ab- kühlung des Paraffins unbedingt notwendig, weil bei langsamer Ab- kühlung sehr leicht Luftblasen in demselben entstehen und das Paraffin durch Kristallisation ein sehr lockeres (iefüge bekommt, ein *) „Zusatz von Eis zum Wasser ist zu empfehlen'* (Enzykl. d. mikr. Technik Bd. II, 1903, p. 1077). 2) p. 206, Paris 189G. 3) Diese Zeitschr. Bd. XXIV, 1907, p. 255. ^) Enzyklop. d. mikr. Technik Bd. II, 1903, p. 1077. XXVI, 4. Carazzi: Über die Abkühlung des Paraffins. 531 Umstand , der das Schneiden solcher Paraffinblöcke sehr schwierig oder ganz iinmöglicli macht". In Anbetracht des ümstandes, daß auch in dieser kleinen nnd bescheidenen , die mikroskopische Technik berührenden Frage die Meinungen geteilt sind, habe ich eine Reihe von Versuchen angestellt, die folgendes Resultat ergeben haben : 1) Es ist unnötig, ja es kann sogar schädlich sein, den Paraffin- block mit kaltem Wasser abzukühlen. 2) Die Versuche Henneguys stehen mit den meinen nicht in Einklang : da ich in dem zur Verwendung gelangten Paraffin jedes Intermedium völlig ausgeschlossen habe und es von bester Qualität war (bezogen von Grübler & Co.) , so können die ungleichen Re- sultate nicht durch in der Masse zurückgebliebene Essenz bedingt worden sein. 3) Die langsame Abkühlung des Paraffinblocks an der Luft verursacht nicht die Bildung von kleinen Kristallen , sondern von kleinen Hohlräumen zwischen den Sphäriten oder Geoden , welche die erstarrte Paraffinmasse bilden. Der so entstehende Block besteht im Innern aus einer weißlichen Masse, die sich schlecht in feine Schnitte zerlegen läßt und sich wie die Paraffinblöcke verhält , in denen eine beträchtliche Menge des lutermediums zurückgeblieben ist. 4) Die langsame Abkühlung , vorausgesetzt , daß sie unter Wasser vorgenommen wird , ergibt einen Block , der sich nicht von dem durch rasche Abkühlung im kalten Wasser erhaltenen unterscheidet. Das Resultat ist das gleiche , selbst bei einer die Zimmertemperatur übersteigenden Wassertemperatur. Auf solche Art habe ich homogene und fehlerlose Parafiinblöcke erhalten, auch wenn das Wasser eine Temperatur von 30, ja selbst 35^ C besaß. * * Wenn wir die nach den drei verschiedenen Methoden erhaltenen Paraffinblöcke untersuchen, und zwar die : a) mit kaltem AVasser, b) mit Wasser von Zimmertemperatur (30 — 35^ C), c) bei langsamer Abkühlung an der Luft hergestellten (am langsamsten erreichte ich das, indem ich sie nach Abdrehen 34* 532 Carazzi: Über die Abkühlung des Paraffins. XXVI, 4. der Flamme im auf 62 — 65^ C erhitzten Ofen beließ, bis alles sich auf die Raumtemperatur abgekühlt hatte, was nach einigen Stunden der Fall war), so finden wir, daß sich ihr Aussehen nur wenig von dem sogenannten kristallinischen unterscheidet. Und zwar erfolgt in allen drei Fällen die Erstarrung des Paraffins unter Bildung von kleinen Sphäriten oder Geoden, d. h. von Körpern, die aus einer Reihe konzentrischer, um einen Punkt gelagerter Schichten bestehen. Die einzelnen Geoden sind aneinander gedrängt und in den Zwischenräumen sind andere Schichten feiner Blättchen abgelagert. Dieses Aussehen ist sehr von dem verschieden, welches das in einem Intermedium (Xylol, Benzol usw.) gelöste Paraffin besitzt. In diesem Falle entstehen nadeiförmige Kristalle (im Gegensatz zu Kap- pers Angabe). Wenn die Abkühlung nach a) und b) erfolgt , zeigt der Block keine Hohlräume zwischen den Sphäriten und diese sind kleinen ümfangs , im Falle c) hingegen sind sie größer, die Interstitial- schichten besitzen geringere Resistenz und oft können Hohlräume wahrgenommen werden. Daraus folgt , daß man den Paraffinblock nicht an der Luft erstarren lassen soll, sondern im Wasser. P]s ist nicht nötig, daß es kalt sei, was sogar häufig schädlich wirkt, weil dadurch eine konkave Oberfläche , sowohl auf als unter dem Block verursacht wird. Es genügt also die Zimmertemperatur des Wassers , auch wenn das Thermometer über oO^ C steht. Der Block muß im Wasser bleiben, bis die Erstarrung des Paraffins vollzogen ist. Padua, Zoologisches Institut, 27. November 1909. [Eingegangen am 29. November 1909.] XXVI, 4. Carazzi: Über das Aufkleben der Celloidinschnitte. 533 Über das Aufkleben der Celloidinschnitte. Von Prof. Day. Carazzi in Padua. Die fortwährend neu vorgeschlagenen Methoden zum Aufkleben von Seriensehnitten der in Celloidin eingebetteten Stücke lassen ver- muten , daß wir nicht eine einzige zuverlässige haben , gerade wie die vielen zur Behandlung einer Krankheit gebräuchlichen Arzneien das Fehlen eines spezifischen Heilmittels für selbe beweisen. Wenn es sich um eine größere Schnittdicke, d. h. über 20 // handelt, ergibt sich keine Schwierigkeit und die Methoden Weigert s, Summers oder Obregias, ohne von der neueren von Olt^ zu sprechen, sind alle leicht und sicher. Sobald man aber dünnere Schnitte als 15 ^ anfertigen will und besonders, wenn man unter 10 ^ herunter- geht, ändert sich die Sache. Zwar erlaubt Apathys Methode mit Bergamotteöl lückenlose dünne Serienschnitte auch von 5 /* zu er- halten, aber sie erfordert eine solche Aufmerksamkeit und solche Genauigkeit der Ausführung, daß ihre geringe Verbreitung wegen des großen Zeitaufwandes erklärlich wird. Auch der Versuch die Schwierigkeit dadurch zu umgehen den Celloidinblock wie das Paraffin zum Schneiden mit dem trockenen Messer tauglich herzustellen, muß keine hoch zu schätzenden Resul- tate geliefert haben. Es ist daher begreiflich wie die vor nicht langer Zeit von RuBAscHKiN^ vorgeschlagene Methode, welche unzweifelhaft einen bemerkenswerten Fortschritt gegenüber den gewöhnlichen in den Lehrbüchern und in der P^ncyklopädie der Mikrotechnik aufgezählten Methoden darstellt, bald eine große Verbreitung finden mußte. Immerhin mag erwähnt werden (und das ist teilweise der Zweck dieser Mitteilung), daß eine der Rubaschkin sehen sehr ähnliche Me- 1) Vgl. diese Zeitschr. Bd. XXIII, 1906, p. 323. ^) RuBASCHKix, W., Eine neue Methode zur Herstellung von Celloidin- serien (Anat. Anzeiger Bd. XXXI, 1907, p. 30). 534 Carazzi: Über das Aufkleben der Celloidinscbnitte. XXVI, 4. thode in Italien teilweise veröflfentlicbt und andernteils mit in vielen unserer Laboratorien bekannten Modifikationen zu solch verhältnis- mäßiger Vollkommenheit ausgebildet wurde, daß sie zweifellos jener des russischen Doktors gleichwertig ist. Der Bequemlichkeit halber w^erde ich diese ^Methode bezeichnen als: Italienische Methode. Vor mehr als '20 Jahren hat Braz- zoLA^ eine Methode zum Aufkleben von Celloidinserien veröffentlicht, wobei er sich des Eiweiß -Glyzerins von Mayer '^ bediente. Während er Jedoch (wie später Rubaschkix ) die Schnitte direkt vom Messer auf den mit p]iweiß bestrichenen Objektträger brachte, dehnte Staderini in einer 5 Jahre später erschienenen Mitteilung^ das Übertragen mit Hilfe eines dünnen Papierbogens auf ein ganzes Rechteck mehrerer Schnittreihen aus , welches Verfahren noch Weigert (obzwar nur für eine Reihe) in seiner bekannten Methode anwandte. Im folgen- den Jahre veröffentlichte Ruffixi^ seine die Angaben Brazzolas und Staderinis verwertende Methode mit einigen unwichtigen Zusätzen. Aber hier angelangt, war die Methode noch weit von jenem sicheren Gelingen entfernt, das sie heute aufweist und ihr mit jener RuBASCHKiNS ZU rivaüsiercn gestattet. Wem man die folgenden Modi- fikationen mit Sicherheit zuschreiben könnte , vermag ich nicht zu sagen ; wie ich sie nachstehend kurz darlege , entspricht dem , was ich im hiesigen Anatomischen Institute vom Professor der topographi- schen Anatomie Dr. G. Sterzi erfahren habe. Das Messer wird mit 70prozentigem Alkohol benetzt und die Schnitte werden auf ein rechteckiges , dünnes ungeleimtes Papier (Watercloset- Papier) gebracht und dort, gut geordnet und geglättet, feucht erhalten. Sobald das Papier voll belegt ist , setzt man mit dem Schneiden aus und trocknet die Schnitte mit schwedischem Fließ- papier leicht ab, bedeckt sie mit dem Glas, das mit Eiweiß -Glyzerin dünn bestrichen wurde und preßt es ein wenig an: dann faßt man das Papier mit den Schnitten und das Glas vorsichtig zusammen an und dreht es um , so daß dieses auf dem Tisch zu ruhen kommt. ^) Memoria Accad. Sc. Ist. Bologna; Ser. IV, t. VIII, 1888, p. 681. 2) Helbin(t schreibt irrtümlich dem Ruffini die Anwendung des Eiweiß -Glyzerins bei Celloidinserien zu (Encykl. mikr. Technik Bd. II, 1903, p. 1216). •^) Monit. zoologico itahano. Anno IV, 1893, p. 77. ^) Ibidem. Anno V, 1894, p. 125. XXVI, 4. Caiazzi: Über das Aufkleben der Celloidinschnitte. 535 Dann drückt man nochmals mit den Fingern etwas darauf, damit die Schnitte gut am Glase haften und taucht sie in 95- bis 96pro- zentigen Alkohol, um das Austrocknen zu verhindern und das Albumin zum Gerinnen zu bringen. Auf diese Weise ist das Haften der Schnitte am Glase gesichert. Den einzigen mißlichen Moment bei diesem Verfahren bildet das Abheben des Papiers , denn wenn man vorher die Schnitte zu sehr abgetrocknet hat , werden sie wohl haften , aber ausgetrocknet und daher unbrauchbar sein (was sich durch die weiße Färbung zeigt, die sie annehmen). Wenn das Pnpier übermäßig feucht war, verdünnt der Alkohol das Eiweiß zu sehr und der eine oder andere Schnitt haftet nicht oder kann sich bei der folgenden Behandlung ablösen. Man muß also Sorge tragen das Papier mit den Schnitten feucht zu erhalten, aber nicht übermäßig^ und wenn man es abheben will, so tue man es langsam und biege es nach hinten, wobei man gleichzeitig mit dem Finger auf die Falte drückt. So fährt man, das Papier nach rückwärts abziehend, fort, bis alle Schnitte bloß- gelegt sind und festhaften. Nach dem Alkoholbad von 95 bis 9C Prozent überträgt man sie in ein Gefäß mit reinem Kreosot und beläßt sie dort, bis sie ganz durchsichtig werden (5 bis 10 Minuten). Dann bettet man sie, nach vorausgegangenem Bade in Xylol, in Harz falls die Schnitte schon gefärbt sind , falls sie aber erst gefärbt werden sollen , muß das Kreosot mit absolutem Alkohol entfernt werden (eventuell Alkohol und Äther, wenn man das Celloidin lösen will). Weiter überträgt man in 90prozentigen , dann 70prozentigen Alkohol und schließlieh in Wasser , worauf die gewöhnliche Behandlung für das Färben, Entwässern und Einschließen folgt. Wenn der Celloidinblock schon gefärbt ist und die Schnitte also keiner anderen Behandlung bedürfen als des Aufhellens und des Einschließens in Harz, kann man das Eiweiß - Glyzerin durch eine reine und filtrierte Gummiarabikumlösung ersetzen. Die auf dem Glase gut ausgebreitete dünne Schicht wird durch t'bertragen in 96prozentigen Alkohol koaguliert und die Schnitte bleiben gut haften. Dann werden sie aufgehellt und das Präparat geschlossen. Es versteht sich, daß Gummi nicht verwendet werden kann, wenn die Schnitte noch gefärbt werden sollen, denn die Übertragung in wässerige Lösungen würde den Gummi auflösen und das Abheben der Schnitte verursachen. Die äußerst dünne Gummischicht macht das Präparat nicht undurchsichtig. 536 Carazzi: Über das Aufkleben der Celloidinschnitte. XXYI, 4. Einer anderen Methode bedient sich Favaro^ zum Färben der schon reihenweise auf dem Papier geordneten Schnitte vor dem Auf- kleben auf Glas. Sie werden wie gebräuchlich in einem auf dem Papier bezeichneten Rechteck angeordnet und mit Alkohol feucht erhalten. Sobald das Rechteck belegt ist, werden die Schnitte mit Fließpapier abgetrocknet und mit einem anderen solchen Blatte be- deckt, auf welches Hämatoxylin gegossen wird. Darauf wird dieses Blatt durch ein anderes ersetzt und mit in Alkohol gelöstem Eosin begossen. Nach erfolgter Färbung wird die überschüssige Farbe mit Alkohol entfernt ^natürlich Averden die Schnitte durch andere Blätter Fließpapier geschützt), dann werden die Schnitte abgetrocknet und auf den vorher mit einer dünnen Schicht konzentrierter Gummi- lösung bestrichenen Objektträger gestürzt. Man preßt die Schnitte an und fährt in der schon bei der Eiweißmethode angegebenen Weise fort. Außer starkem Alkohol benutzt Favaro absoluten (was unnötig ist), dann taucht er in Kreosot und schließt in Balsam ein. Methode R üb aschkin ". In seiner sachgemäßen und ge- nauen Darstellung erkennen wir eine Methode , welche (wohl ohne Wissen des Autors) mehrfache Berührungspunkte mit der italieni- schen hat. Er schneidet mit einem mit 50- bis 60prozentigem Alkohol be- netzten Messer , ordnet die Schnitte auf der Klinge und bringt sie, wenn genug davon vorhanden, auf den mit Eiweiß -Glyzerin im Ver- hältnis von 2 : 1 sehr dünn bestrichenen Objektträger. Wie man sieht unterscheidet sich die Methode bisher nicht von der Brazzolas oder RuFFiNis, doch wird die von Staderini vorgeschlagene Über- tragung auf ein Papierblatt nicht angewendet. RuBASCHKiN empfiehlt gleich Brazzola , „die Schnitte mit mög- lichst wenig Alkohol zu übertragen" ^. Der russische Autor hebt dann die große Wichtigkeit des genauen Glättens der Schnitte her- vor, die mit feuchtem Pinsel angepreßt werden, um die Falten sicher auszugleichen, besonders jene, die sich an den Rändern bilden. „Das Glätten der Schnitte ist von großer Wichtigkeit, da die letzteren sonst an der Stelle der Falten am Glas nicht haften bleiben und sich hier leicht ablösen"*. 1) Atti Istit. veneto Sc. Lett. Arti t. LXV, pt. 2, 1905— U»J, p. 5. 2) Anat. Anzeiger Bd. XXXI, 1907, p. 30—31. ^) Brazzola, 1. c. ^) RUBASCHKIN, 1. C. XXVI, 4. Carazzi: Über das Aufkleben der Celloidinschnitte. 537 Jetzt wird der Objektträger mit den Schnitten in ein Gemisch gleicher Teile Nelken- und Anilinöl (Anilinum purum) gebracht, wo man sie beläßt, bis sie hell und völlig durchsichtig geworden sind. Wenn nur wenig Alkohol auf den Schnitten geblieben ist, genügen 3 bis 5 Minuten, doch bringt längeres Verweilen keinen Schaden. Darauf entfernt man das Öl durch in drei Gefäßen aufeinander folgendes Waschen in 90prozentigen Alkohol, dann in TOprozentigen, wo die Schnitte bleiben. Schließlich werden die zur Färbung usw. nötigen Behandlungen vorgenommen. Von Wera Dantschäkoff und von Maximow wurden Modifika- tionen der Methode Rubaschkin vorgeschlagen. Die erste ^ empfiehlt die Schnitte mit schwedischem Fließpapier an den Objektträger an- zupressen und sie aus dem Öl nicht in TOprozentigen Alkohol, son- dern in starken von 96^ oder in absoluten zu übertragen. Wie schon früher erwähnt, sind diese Modifikationen schon in der italie- nischen Methode berücksichtigt gewesen. Nach der Verfasserin hängt die größere oder geringere Schwierig- keit beim Aufkleben der Schnitte von der längeren oder kürzeren Aufbewahrung des Celloidinblockes im Alkohol ab , und wenn die Einbettung kürzlich vorgenommen wurde , haften sie gut , und nur schwer, wenn schon längere Zeit darüber verstrichen ist. Auf Grund meiner Erfahrung halte ich diese Angaben für nicht zutreffend, gleich der anderen , daß das Schrumpfen der Schnitte von dem relativen Quantum Anilinöl abhängen soll, das sie im Verhältnis von 1 : 2 dem Nelkenöl zusetzt. Hingegen scheint es mir wahrscheinlich (obwohl mir persönliche Erfahrung fehlt) , daß Schnitte von sehr jungen Hühnerkeimscheiben, deren Dottermassen nur schwer am Glase haften bleiben, nicht leicht aufzukleben sind. Vor kurzem hat Maximow '^ die eingehende Beschreibung Rubasch- kin s wiederholt, wobei er Sorge trug (was alle diesen Gegenstand behandelnden Autoren vergessen haben) , die Schnittdicke genau zu bestimmen. p]r versichert, daß man mühelos Schnitte von 5 /x er- halten kann, wenn die Wasserentziehung sorgfältig vorgenommen wird und die Härtung des Blocks langsam erfolgt. Die von Maximow gewöhnlich angewandte Schnittdicke war für Säugetierembryonen 7 jLi und für kleine Objekte Twenn auch selten) nur ?> ju. 1) Diese Zeitschr. Bd. XX\' , 1908, p. 32. ') Diese Zeitschr. Bd. XXVI, 1909, p. 184. 538 Carazzi: Über das Aufkleben der Celloidinsclmitte. XXVI, 4. Leider vernaclilässigt er in seiner Ausführnng zwei wichtige Punkte der Methode Rubaibchkins. Er vergißt zu empfelilen die Schnitte auf den Objektträger zu bringen , nachdem sie schon auf dem Messer geordnet sind und begnügt sich zu bemerken : „zu viel Alkohol kann die Schnitte wegschwemmen", während sein Kollege mit vollem Recht, gleich Brazzola, auf dem wichtigen Umstand be- steht, den Spatel beim jedesmaligen Übertragen eines Schnittes vom Messer auf den Objektträger mit Fließpapier abzutrocknen. Wenn man nach jedem Schnitte die Sektionen einzeln vom Messer aufs Glas überträgt, ist man zu wiederholtem Befeuchten der Schnitte gezwungen , was eine übermäßige Verdünnung des Eiweiß- Glyzerins verursacht. Wenn man dagegen die Schnitte auf dem Messer beläßt , bis man die nötige Anzahl beisammen hat , um das Rechteck des Objektträgers ausfüllen zu können, wird man keine weitere Zugabe von Alkohol nötig haben , wie es gleicherweise der Fall ist, wenn man dem Rate Rubaschkins und Brazzolas folgt, jedesmal den Spatel, welcher den Schnitt trägt, unten abzuwischen, wodurch der auf den Objektträger gelangende Alkohol aufs geringste Maß beschränkt wird. Man darf diese beiden Vorsichtsmaßregeln nicht für nebensäch- lich halten, denn sie sind im Gegenteil von größter Wichtigkeit. Es ist nötig , sich vor Augen zu halten , daß die Flüssigkeit (Alkohol -(- Wasser) nicht wie bei den Einbettungen in Paraffin durch Hitze zum Verdunsten gebracht wird. Auf die letztere Weise bleibt das ganze Schichtchen Eiw^eiß auf dem Objektträger , aber bei den Celloidinschnitten wird die Flüssigkeit mit Fließpapier entfernt, mit dem man daher auch einen Teil des gelösten Eiweiß -Glyzerins fort- nimmt. Ohne Zweifel würde jemand, der den Angaben Maximows folgt und diese beiden Vorsichtsmaßregeln nicht einhält , bei den folgenden Manipulationen durch das Ablösen der Schnitte vom Objekt- träger sehr enttäuscht werden. Maximow ersetzt die Mischung beider Ole durch Nelkenöl allein (rein englisch Nelkenöl; und mir scheint mit \'orteil. Dann über- trägt er die Schnitte ,,• ohne sie neuerdings mit Fließpapier an das Glas zu pressen , wie es Dantschakoff empfiehlt , nacheinander in drei Gefäße mit absolutem Alkohol, dann in Alkohol und Äther, um das Celloidin zu lösen. p]s folgen darauf die gewöhnlichen (Über- tragungen in schwachen Alkohol, in Farbelösungen usw. Der Verf. erwähnt schließlich , daß die mit Osmium behandelten Schnitte sich schwerer aufkleben lassen. XXVI, 4. Carazzi: Über das Aufkleben der Celloidinschnitte. 539 Die vorbeschriebenen zwei Methoden weisen einen bemerkens- werten Fortschritt gegen die früheren auf, es ist also nicht nötig über die Unzulänglichkeit jener von Gage^, Argutixsky^ und Lee"^ zu sprechen. Zum Vergleiche habe ich einige Proben nach der italienischen und nach der russischen Methode gemacht und gefunden, daß beide leicht ausführbar und ganz sicher sind , wenn man mit schon ge- färbten Schnitten arbeitet und man daher vom Ol nur zum Inter- medium und da]in zum Harz überzugehen braucht. Die Methode Favaros, die gute Dienste leisten kann, obwohl sie nur in wenigen Fällen anwendbar sein wird, habe ich nicht probiert. Mit großem Vorteil habe ich den Spatel durch den Ehrenberg- sclien Feder pinsel^ ersetzt. Diesen hält man in der linken Hand, während die rechte den gewöhnlichen Pinsel führt ^ mit dem man den Schnitt auf den unter den Rand der Klinge gehaltenen Feder- pinsel schiebt. Dann berührt man mit diesem das Fließpapier , um den überschüssigen Alkohol zu entfernen und zieht den Schnitt mit einer xsadel auf seinen Platz am Objektträger. So wird der Schnitt kaum mit Alkohol befeuchtet. Von ziemlicher Wichtigkeit ist die Wahl des Alkohols, der den Block und das Messer feucht erhalten muß. Mir scheint es nicht angezeigt zu schwachen zu verwenden, wie Rlbaschkin anrät, weil er leichter das Eiweiß verdünnen würde und ebenso wäre der starke Weingeist schädlich, der durch rascheres Verdunsten das Austrocknen der Schnitte verschulden könnte. Ich benutze deshalb 75prozen- tigen Alkohol. Viel- wichtiger noch ist die Entscheidung, Avelche der beiden Methoden den Vorzug bei jener Operation verdient, durch welche sie sich hauptsächlich voneinander unterscheiden. Soll man die zwischenliegende Übertragung von der Klinge auf Papier vornehmen ^italienische Methode) oder die Schnitte direkt auf den Objektträger bringen (russische Methode) ? Wenn man nur wenige Schnitte auf den Objektträger zu bringen hat, z. B. 20 bis :]0, kann man direkt von der Klinge aufs Glas übertragen, falls es sich aber um eine große Anzahl handelt, finde ich die italienische Methode vorteilhafter. In der Tat kann man mit dieser die Schnitte hinreichend mit Alkohol ^) Proc. Aiiier. Micr. Soc. Bd. XIV, 1892, p. 82. -) Arch. mikr. Anat. Bd. LV, 1900, p. 47. 3) The Microt. Vade-Mecum. 6 ed. 1905, p. 144. ^) Siehe Apäthy, Die Mikrotechnik, Abt. 1, 1896, p. 225. 540 Carazzi: Über das Aufkleben der Celloidinschnitte. XXVI, 4. feucht erhalten, so lange sie auf dem Papier sind. Sie werden dann alle zusammen abgetrocknet und rasch ans Glas geheftet. Erfolgt hingegen die Übertragung sofort auf dieses, so müßte man fortfahren mit Alkohol zu befeuchten, um das Austrocknen zu vermeiden und da man nur geringe Mengen zusetzen darf, wäre man genötigt das mit großem Zeitverlust oft zu wiederholen und noch der Gefahr ausgesetzt, daß die Schnitte später nur schlecht haften. Es scheint mir angezeigt die Methode Rubaschkins in einem anderen Punkte zu modifizieren. Er überträgt das Glas direkt ins Ölbad , während die Schnitte noch mit schwachem Alkohol benetzt sind. Yorausgesetzt, daß sie vollkommen gebleicht sind, bleiben sie wirklich haften, auch wenn sie später mehrmals in Alkohol, in Wasser, in die Farbelösung usw. übertragen werden. Um aber eine richtige Aufhellung zu erzielen, müssen die Schnitte längere Zeit im ()1 bleiben und es ist sogar vorzuziehen , es einmal zu erneuern. Des- halb finde ich es bequem der italienischen Methode zu folgen und die Schnitte vor dem Übertragen ins Öl mit 96- bis 97prozentigem Alkohol zu behandeln. Man hat dadurch den Vorteil das Eiweiß gerinnen zu machen , um die Aufhellung rascher zu erreichen. Bei der folgenden Behandlung wird man ebensfalls der italienischen Methode den Vorzug geben und das Öl, wie es auch die Dantschakoff und Maximow empfehlen, mit starkem oder absolutem Alkohol entfernen. Berücksichtigt man diese Vorsichtsmaßregeln , so sind beide Methoden , die italienische und die russische , bequem und sicher, falls das Stück schon in toto gefärbt ist. Wenn aber die Schnitte noch alle folgenden Manipulationen beim Auswaschen , Färben und Wasserentziehen durchmachen müssen, ist es nötig, um das Ablösen zu verhüten, alle A'orschriften Kubaschkins, die Maximow zum Teil wiederholt , genau zu befolgen. Ich glaube ferner , daß die Arbeit durch die kleinen von mir vorgeschlagenen Modifikationen er- leichtert wird. Bezüglich der Schnittdicke hängt alles von der größeren oder geringeren Genauigkeit beim Härten des Celloidinblocks und von der Schärfe der Messerklinge ab. Man darf nicht vergessen, daß zum Her- stellen einer lückenlosen Schnittserie unter 10 /t Dicke das Messer sehr gut geschliffen und das Celloidin sehr gut gehärtet sein muß. AVenn die Schnitte dick sind, d. h. mehr als 15 /t, ist es un- schwer, sie gut ausgebreitet zu erhalten; geht man aber auf 12, 10 XXVI, 4. Carazzi: Über das Aufkleben der Celloidinschnitte. 541 oder 7 fi herab, so bemerkt man nicht selten im Innern, gerade wo das Präparat ist, kleine, sehr schwer zu entfernende Falten. Ich möchte sog'ar behaupten, daß solche Falten nicht zum Verschwinden gebracht werden können , und daß der mit dem Fließpapier aus- geübte Druck das Anhaften wohl unterstützt, aber diese Falten noch beständiger macht. Sie haben , wie ich annehme , ihren Grund im fehlerhaften Härten des Blockes. Dieser ist außen gut gehärtet, aber im Innern etwas weniger, wodurch sich beim Schneiden solche Falten bilden. Das Härten muß also sehr genau ausgeführt werden, indem man sich des völligen Eindringens des Celloidins versichert. Das geschieht durch langes Einwirken desselben, nachdem man dem Präparat sorgfältig das Wasser entzogen hat. Es ist kaum nötig noch auf einen anderen Umstand hinzuweisen. Wenn man die Schnitte aufs Papier überträgt und dort mit ihrer Oberseite anordnet , werden sie beim Übertragen auf das Deckglas umgedreht, aber wenn dieses wieder auf den Objektträger gestürzt wird, sieht man sie neuerdings von oben. Dagegen bleiben sie um- gekehrt , falls sie vom Papier auf den Objektträger oder von der Klinge aufs Deckglas gebracht werden. Es ist zu leicht diesem (^beistände abzuhelfen (wenn man ihn überhaupt dafür hält) , um darüber noch Worte zu verlieren. Padua, Zool. Institut, am ol. Dez. 1909. [Eingegangen am 3. Januar 1910.] 542 Mozejko: Sur l'injection tardive du Systeme circulatoire. XXVI, 4. Sur rinjection tardive du Systeme circulatoire. Par B. Mozejko, Musee des Sciences naturelles ä Simferopol (Crim^e). Dans une remarque recemment publiee dans ce Journal j'ai e>cpose quelques methodes d'injection des mollusques acephales. Aujourd'hui je me permets d'exposer quelques remarques com- plementaires relatives aux injections. Ce que peut paraitre un peu paradoxal de prime abord , c'est que dans la plupart des animaux rinjection reussit mieux quand ils commencent a se decomposer, meme quand cette decomposition est deja avancee. II faut placer en premier lieu les invertebres, pour Tinjection desquels la regle generale consiste en ce que l'operation doit etre executee un temps plus ou moins considerable apres leur mort. On peut pratiquer cette injection iinmediatement apres la mort de l'ani- raal, mais dans ce cas eile ne sera jamais aussi complete que dans les conditions susdites. Tel est le cas dans les vers, dans les mollusques gasteropodes, dans les crustaces. Naturellement , on doit prendre en consideration dans chaque cas la nature de l'animal. Par exemple, pour un Distome l'injection convient mieux 2 — 8 heures apres sa mort, mais quand j'ai voulu operer sur une planaire pendant mon sejour a la Station zoologique de Mourman (1906), cette planaire etait tellement decomposee qu'on ne pouvait meme plus y piquer l'aiguille de la seringue. Quant aux Hirudines (Hirudo, Aulastomum), on peut faire avec succes une injection le lendemain et meme le surlendemain de leur mort. Quant aux mollusques je n'ai pas eu besoin d'appliquer cette methode aux Lamellibranches , dont j'ai decrit l'injection, daiis la notice citee plus haut, car eile me reussissait parfaitement bleu, ces animaux etant encore a demi vivants, mais quant aux gasteropodes, je n'ai jamais fait une injection aussi parfaite que lorsque j'ai opere sur un animal 2 — 4 jours apres sa mort. II est a remarquer que je ne parle ici que de Tinjection du Systeme circulatoire, mais je dois avouer pourtant qu'en ce dernier XXVI, 4. Mozejko: Sur rinjection tardive du Systeme circulatoire. 543 cas rinjection des conduits des g-landes salivaires m'a reussi par- faitement bien aussi dans ces conditions. Quant aux Crustacees je n'applique cette methode qu'a linjection du Systeme veineux, car on reussit a injecter les arteres et meme a faire passer la masse jusque dans les siuus veineux , sur des indi- vidus tout ä fait vivants , mais quant au Systeme veineux , on ne reussit a l'injecter completement qu'un ou deux jours apr^s la mort de Tanimal. En ce cas aussi on doit prendre en consideration la nature de Tanimal, car un homard est completement impropre a rinjection le lendemain de sa mort-*. Si Ton tient a obtenir une injection tout a fait complete cliez un invertebre , c'est a dire si Ton veut faire penetrer la masse des arteres jusque dans les sinus de maniere a faire un cercle complet de circulation on doit exclusivement employer cette methode , car ce n'est qu' avec son aide que j'ai reussi k obtenir des injections chez des escargots, oü la masse injectee par le ventricule revint sur le poumon et s'ecoula par l'oreillette. II est a remarquer que cette methode appliquee aux invertebres n'a pas l'inconvenient existant chez les vertebres et consistant en coag'ulation du sang, celui des invertebres ne se coagulant pas. Quant aiix vertebres j'ai commence ä leur appliquer cette methode d'injection , pour ainsi dire tardive, depuis relativement peu de temps , y ayaut ete amene par un hazard. J'avais essaye d'injecter un embryon de chat avec son placenta, embryon extrait de la matrice 2 — 3 jours apres la mort de la chatte. Les tissus embryon- naires etant tres delicats et subissant tres facilement la macera- tiou , je esperais point que l'injection reussissait. Elle me reussit cependant presque a ne pas exiger mieux. üne autre experience a ete faite a la Station zoologique de Mourman (1906). J'ai injecte des Raies qui etaient raortes 5 — 7 jours auparavant , et cependant la masse, injectee par le cone arteriel, avait facilement penetre a travers les branchies dans le Systeme arteriel du corps et s'y etait parfaitement distribuee. Ces deux experiences dues au hazard m'ont pousse a etudier cette question plus soigneusement. J'en etais d'autant plus curieux que je n'avais pu trouver nulle part des indications relatives ^) II faut remarquer que cette etude a ete faite ä Petersbourg, c'est ä dire dans une chambre dont la temperature moyenne de la etait de 150—170 C. 544 Mozejko: Sur rinjection tardive du Systeme circulatoire. XXVI. 4. ä cette methode. II est d'ailleurs vrai que ce sont les cadavres humains qui sont soumis a rinjection dans un etat de couservation plus ou moins donteux^. Mes experiences ont principalement ete faites sur des grenouilles^ des reptiles, des oiseaux et des mam- mif^res, et un peu sur des poissons. II faut d'abord rappeler que lorsqu'on parle de l'injection des vertebres on doit distinguer entre l'injection du Systeme arteriel et Celle du Systeme veineux, les deux presentant des conditions et des difiicultes differentes. L'animal etant mort, les arteres sont presque completement vides, car ä cause de leur grande contractilite tout le sang se reunit dans les veines , du moins quand on tue l'animal au chloroforme. La quantite de sang qui reste dans les arteres est si minime qu'elle n'empeclie point linjection. II en est tout autrement dans les veines oii se rassemble le sang de tout le corps. Si l'on veut in- jecter le Systeme veineux, on doit laisser s'ecouler le sang pour que les veines soient vides, et mieux on a execute cette Operation,, mieux rinjection reussit. Cette Operation est bien difficile ä cause de la prompte coagu- lation du sang, (dans les differentes classes d'animaux il se coagule avec une rapidite differente). Cela constitue la premiere difficulte de l'injection du Systeme veineux. Une autre difficulte consiste en ce que les parois des veines, surtout dans des animaux de petite taille, sont relativement bien minces et, par consequent, ne perraettent pas d'augmenter la pression de la masse injectee jusqu'au degre necessaire pour remplir completement les vaisseaux. Des ruptures peuvent survenir d'autant plus facilement que le sang coagule y forme des bouchons. II paraitrait donc qu'une injection des arteres devrait etre bien plus facile a cause de Tepaisseur de leurs parois et aussi parce qu'elles sont presque vides. Mais en verite cela n'est pas ; car on connait bien la contractilite enorme que possedent les arteres, et c'est cette contractilite qui empeclie presque completement la masse injectee de penetrer dans les vaisseaux, et si l'on n'emploie pas quelque re- mede contre ce mal , les parois des arteres eclatent encore plus facilement que Celles des veines. L'emploi d'Amyhmn nüratum (Amylnitrit) d'apres Oviatt et Sergent ^ peut remedier ä ce mal, mais il ne m'a pas paru etre un remede parfait, d'autant plus que 1) Stieda 1883. ^) Oviatt and Sergent. 1887. XXVI, 4. Mozejko: Sur l'injection tardive du Systeme circulatoire. 545 cette substance rend insoluble la masse gelatineuse , que j'emploie habituellemeiit. Je prefere eraployer pour le meme but le peptone (Peptonum siccum) qui a la propriete d'agir comme dilatateur des vaisseaux sanguins et de preserver en meme temps le sang de la coagulation. L'emploi de cette matiere a, par coiisequent , deux avantages. Je Temploie en Solution aqueuse saturee que j'injecte dans le coeur, dans la partie arterielle et veineuse en quantite de- pendant de la grosseur de l'animal. On pourrait aussi produire le meme effet en detruisant le centre vasomoteur. L'injection que j'ai ci-dessus appelee tardive facilite justement rinjection du Systeme arteriel , tandis que celle du Systeme veineux est generalement rendue ainsi plus difficile, car le sang coagule rem- plissant les veines y constitue un obstacle presque insurmontable. Mais, comme on le verra plus loin, il n'est pas absolu et cela depend en grande partie de la nature de Tanimal opere et du temps ecoule entre le moment de la mort et celui de l'injection. Pour une injection tardive des arteres le meilleur moment vient quand la rigidite cadaverique cesse. II ne faut que preserver l'animal (principalement le mammifere) de l'autodigestion de l'estomac. Pour y parvenir on doit conserver l'animal a une temperature basse. A ce moment tous les tissus sont completement morts ; les parois des arteres ne resistent plus ä la masse qui y penetre et par consequent l'injection n'en provoque pas de rupture. D'autre part les tissus sont encore tout a fait frais , la decomposition n'y ayant pas encore touche. C'est la regle pour tous les vertebres. Mais en meme temps l'injection des veines est completement impossible a ce moment , car elles sont remplies de sang , qui est tout ä fait coagule. Pour pouvoir les injecter on doit attendre le moment suivant, c'est a dire que la decomposition soit com- mencee. A ce moment le sang se liquefie partiellement ou presque totalement, et alors on reussit meme ä faire de tres bonnes injec- tions doubles, qui peuvent servir aux etudes les plus minutieuses et les plus detaillees. Mais lä encore les resultats de l'injection varient Selon la race de l'animal. On obtient de meilleurs resultats en injec- tant tardivement les reptiles. Tous les reptiles que j'ai eu la chance d'operer : les lacertiles , les opliidiens , les tortues et les crocodiles presentaient pour l'injection la meme facilite deux ou trois jours et meme plus apres leur mort. J'ai reussi a obtenir de belies injections doubles sur des orvets, dont la decomposition etait si avancee qu'ils Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 4. 35 546 Mozejko: Siir rinjection tardive du Systeme circulatoire. XXVI, 4. repandaient iine odeur epouvantable. Les grenouilles occupent la seconde place dans cette ordre d'idees ; on obtient cliez elles ä l'aide de cette methode des injectioiis plus que siiffisantes. D'apres mes etudes les mammiferes et les oiseaux, siirtoiit ces derniers con- vienneut moins a ce genre d'injection , car les veines restent trop remplies de caillots de sang coagule. Quant aux poissons (teleosteens) la finesse des parois de leurs veines y joue un grand röle. Mais si on peut obtenir des injections doubles qui puissent satisfaire par- faitement les exigences d'une investigation anatomique, il est bien plus facile d'obtenir des injections completes en une couleur, c'est a dire les veines etant injectees par la masse qui y penetre des ar- teres. Pour y bien reussir il faut que la decomposition ne soit pas trop avancee 5 cette condition parait etre necessaire. On n'a qu'a preparer une masse a iujection avec toutes les precautious qui sont decrites dans Tetude dejji citee et a Finjecter dans les arteres par le tronc arteriel. La masse penetre dans les arteres les plus tenues et passe de lä dans les veines. Puis penetrant dans les veines dans le sens centripete eile reussit" a les remplir mieux que lorsqu'elle y penetre dans le sens oppose. C'est ordinairement dans la tete et les extremites qu'arrive cette penetration de la masse dans les veines ä travers les arteres. On se demande maintenant quelle est la valeur de cette methode et quelles en sont les applications. Si l'on n'admet pas la valeur de l'injection en general ■^, on n'ad- mettera pas d'avantage la valeur de l'injection tardive. On a donc mis en doute les resultats obtenus par M. Jaquet (1885) parce qu'il a injecte les Hirudines tardivement. Quant a moi tous les reproches qu'on fait a la methode d'injection ne me paraissent etre qu'un parti pris, car toutes les belles etudes du passe (Lacaze-Duthiers, Hyrtl) n'ont ete faites qu'a l'aide de cette methode. Elle se place dans la serie des methodes d'investigations anatomiques et histologiques aussi bien que toute autre methode de coloration elective. On ne connait pas de meilleure methode pour faire ressortir les vaisseaux , et si on lui reproche de pouvoir donner des resultats errones, on peut en dire autant de toute autre methode. On peut voir, pas exemple, dans les derniers travaux de Goldschmidt (1909) Topinion de l'auteur sur la methode du Bleu de Methylene. Et d'autre part on n'a qu'a lire l'excellente etude de M. Favaro (1905) pour se rendre compte qu'il 1) Vi ALLETON 1903. XXVI, 4. Mozejko: Sur rinjection tardive du Systeme circulatoire. 547 n'aurait pu reussir s'il n'avait pas pratique des injections. Un auteur doit s'entourer de toutes garauties pour eviter des faiites possibles ici comme partout. Quant a rinjection tardive, on comprend bien que ce n'est qu'une methode tont a fait anatomique et non pas histologique, mais eile donne des resultats qui peuvent servir meme aux etudes microanatomiqnes. Done, je dois dire en resume que la methode d'injection tardive presentant , meme comme methode d'investigation anatomique , des avantages en comparaison de l'injection ordinaire, peut etre appliquee avec grand succes aux etudes du Systeme arteriel, meme quand il s'ag-it des vertebres. Quant aux invertebres c'est la methode gene- rale qui donne les meilleurs resultats possibles. Outre cela cette methode pratiquee sur les vertebres peut avoir un sens particulier , puisque toutes les fois qu'on fait une injection tardive sur un animal donc la decomposition est plus ou moins a,vancee, ou reussit k injecter en meme temps les vaisseaux lympha- tiques, surtout dans l'intestin. Malheureusement pour l'instant je ne peux rien dire de plus car je n'ai pas encore etudie ces relations, mais ce fait me parait avoir quelque interet. Quant aux injections tardives (nous ne parlous pour l'instant que des vertebres) on comprend bien qu'il n'est pas necessaire de les appliquer lä, oü on peut pratiquer une injection ordinaire. Mais il arrive souvent qu'on ne regoit l'objet de l'investigation que quelque temps apres la mort. Et ce serait une grande erreur de croire que Tanimal serait impropre a etre injecte , car l'injection tardive peut donner d'excellents resultats. Cela est particulierement appliquable a l'etude des monstres en general et des monstres doubles par excfellence, dont Tetude du Systeme circulatoire presenterait un grand interet ; mais malheureuse- ment ces monstres etant generalement peu viables, l'investigateur ne les obtient qu'apres leur mort, et c'est probablement la qu'il faut chercher la raison pour laquelle dans un grand nombre de descrip- tions teratologiques on ne rencontre pas de descriptions du Systeme circulatoire des sujets etudies. 23 Septembre 1909. Simferopol (Crimee). [Eingegangen am 1. Oktober 1909.] 35 = 548 Referate. XXVI, 4. Keferate. 1. Mikrophotographie und Projektion. Lüppo-Cramer, Kolloidchemie und Photographie. Dres- den (Theodor Steinkopff) 1908. 8<^ VI + 154 pp., 2 Figg., 3 Tfln.). 5 M. In vorliegendem Buche wird zum ersten Male der Versuch ge- macht, einerseits den Photochemiker für das Spezialgebiet der Kol- loide zu interessieren, anderseits die wissenschaftlich auf dem Gebiete der Kolloide arbeitenden Chemiker auf das reiche Arbeitsfeld auf- merksam zu machen, das sich ihnen in den mannigfaltigsten photo- graphischen Fragen auftut. Aber auch jedem Photographierenden, der die Sache etwas ernster betreibt, wird manches Interessante und Nützliche geboten. Der erste Teil des Buches gibt eine kurze Ein- führung in cie allgemeine Chemie der Kolloide : es wird die Natur der Sole und Gele nach den maßgebenden Forschungen auf diesem Gebiete besprochen und- auf die Struktur der Kolloide eingegangen. Dem Zwecke des Buches entsprechend, wurde der größere Umfang für den zweiten, den speziellen Teil, der der Anwendung der Kolloid- chemie auf photographische Fragen gewidmet ist, reserviert. Die ersten Kapitel dieses Teiles befassen sich mit dem kolloiden Silber und den kolloiden Formen der Silberhaloide , die weitereu mit den Photohaloiden und dem latenten Lichtbild als Adsorptionsverbindungen, ferner mit der Adsorption von Halogen durch die Silberhaloidgele, wobei auf Solarisation und Abklingen der Lichtwirkung eingegangen wird. Das vorletzte Kapitel behandelt dann die Adsorptionsverbin- dungen des Silbergeies und die Natur der fertigen Bildsubstanz, das letzte Gerbung und Adsorptionsverbindungen der Gelatine sowie anderer organischer Kolloide. E. Schoebel (Neapel). XXVI, 4. Referate. 549 2. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A. Niedere Tiere. Jonescu^ C. N., Vergleichende Untersuchungen über das Gehirn der Honigbiene (Jenaische Zeitschr. f. Naturw. Bd. XLV, 1909, p. 111—180 m. 13 Figg. u. 5 Ttin.). Als bestes Fixierungsmittel für jüngere Puppen ergab sieh 3pro- zentige Salpetersäure, für weiter entwickelte das Gemisch von Hennings, in der aber schwächere Salpetersäure als in der Originalvorschrift verwandt wurde. (8 Teile Sprozentiger Salpetersäure, 8 Teile ^j^V^^- zentiger Chromsäure, 12 Teile gesättigte Lösung von Sublimat in 60prozentigem Alkohol, 6 Teile gesättigte wässerige Lösung von Pikrinsäure und 21 Teile absoluter Alkohol.) Ebensogute Resultate für die Nervenfasern gab das FLEMMiNGSche Gemisch. Die gewöhn- lichen Präparate wurden mit Hämatoxylin und Ammoniumrubinpikrat nach Apathy oder mit Bleu de Lyon -Ammoniumpikrat gefärbt. Als spezielle Methode wurde die Silberimprägnation nach Ramön y Cajal und die nach Bielschowsky und Wolff herangezogen. E. Schoebel {Necqjel). Dietrich^ W., Die Facettenaupen der Dipteren (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XCII, 1909, p. 465—539 m. 17 Figg. u. 4 Tfln.). Die Tiere wurden unmittelbar nach dem Fange, eventuell nach Durchstechung der Chitinhülle, in die Fixierungsflüssigkeit gebracht. Hierzu kam fast ausschließlich und mit sehr gutem Erfolg ein Ge- misch von 6 Teilen käuflichem Formol, 15 Teilen 96prozentigem Alkohol, 1 Teil Eisessig und 30 Teile destilliertes Wasser zur Ver- wendung. Die Objekte blieben in dieser Flüssigkeit über Nacht und wurden dann in TOprozentigen Alkohol gebracht. Zum p]ntpigmen- tieren verwandte Verf. verdünntes Königswasser (150 Teile Wasser, 3 Teile Salzsäure, 3 Teile Salpetersäure) oder für hartnäckige Fälle ein Gemisch von 1 Teil Glyzerin, 20 Teile 80prozentigen Alkohol mit geringem oder stärkerem Zusatz von Salzsäure. Vielfach jedoch war ein Entpigmentieren weder notwendig , noch erwünscht. Von Färbemitteln bewährte sich Hämalaun , besonders für frisch kon- serviertes Material, sehr gut, da es das natürliche Pigment wenig 550 Referate. XXVI, 4. verändert. Eisenhämatoxylin nach Heidenhain schwärzt leicht zu sehr nnd verändert auch die Farbe des Pigmentes. E. Schoehel {Neapel). Gläser, H., Zur Entwicklungsgeschichte des Cysticer- cus longicollis Rud. (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XCII, 1909, p. 540—561 m. 1 Fig. u. 2 Tfln.). Die Tiere wurden in Pikrinessigsäure, Sublimat, Chromosmium- säure oder Formol fixiert. Die besten Resultate wurden mit Sublimat und Forinol erzielt. Da Totalpräparate nicht alle Stufen der Ent- wicklung mit genügender Deutlichkeit verfolgen ließen, mußten auch Schnitte angefertigt werden. Die Objekte wurden mit Boraxkarmin vorgefärbt und stark mit Salzsäurealkohol ausgezogen. Es tritt dann nach dem Einbetten der Kopfzapfen deutlich hervor und gestattet ein sicheres Orientieren. Für das Nachfärben der Schnitte gab Hämatoxylin nach Delafield in Verbindung mit Eosin sehr gute Resultate. Es empfahl sich die Schwanzblase schon vor der Färbung mit Boraxkarmin anzustechen, um Schrumpfung zu vermeiden. Auch ist Benzol dem Xylol als Vorharz bei der Paraffineinbettung vor- zuziehen. E. Schoebel {Neapel). Sterling, St., Das Blutgefäßsystem der Oligochäten. Embryologische und histologische Untersuchun- gen (Jenaische Zeits#hr. f. Naturwiss. Bd. XLIV, 1909, p. 253—352 m. 16 Figg. u. 9 Tfln.). Sowohl für die entwicklungsgeschichtlichen als auch die histo- logischen Untersuchungen diente außer der Beobachtung lebender Objekte in ausgiebiger Weise vor allem die Schnittmethode. Die embryologische Technik bot gewisse Schwierigkeiten. Die Dotter- massen , mit welcher die Embryonen reichlich gefüllt sind , bereiten beim Schneiden öfters große Schwierigkeit. Es empfahl sich deshalb die Doppeleinbettung mit Celloidin und Paraffin. In einigen Fällen wurde nach der Jordan sehen Methode verfahren (vgl. diese Zeitschr. Bd. XVII, 1900, p. 193), in anderen wurden ganz einfach die Celloidin- blöcke wie gewöhnliche Objekte in Paraffin eingebettet, und es ließen sich aus solchem Material oft recht gute Schnitte von 5 bis 10 ja herstellen. Weiter bediente sich Verf. noch folgender Nelkenöl- KoUodiuramethode : Die Embryonen kommen aus absolutem Alkohol für etwa 2 Stunden (nicht länger!) in Nelkenöl, dann in eine Mischung, die halb aus Nelkenöl, halb aus Kollodium, besteht. Hierin bleiben XXVI, 4. Referate. 551 die Objekte einen bis 3 Tage , je nach Große. Dann wird jedes einzelne zusammen mit einem Tropfen des Nelkenöl -Kollodiums auf ein kleines Stück Glas gebracht, unter der Lupe oder dem Mikroskope orientiert und schließlich mit einem Tropfen der Mischung bedeckt in Xylol eingelegt, worin es so lange verweilen muß, bis die schwache Trübung des Nelkenöl -Kollodiums verschwunden ist (etwa 2 Stunden). Dann entfernt man möglichst alles überflüssige Kollodium und legt den kleinen Block zusammen mit dem Glasstücke, auf dem es haftet, in Paraffin zur definitiven Einbettung. Nach Beendigung derselben schneidet man von der unteren Glasseite alles Paraffin weg und legt den übrigen Block in kaltes Wasser. Nach einiger Zeit (2 bis 3 Stunden) manchmal erst nach einem Tage , läßt sich das Glas abheben und das Objekt ist zum Schneiden fertig. Was die Fixierung des Materials betriffst , so wurden die frei- präparierten Embryonen gewöhnlich mit Pekeny scher Flüssigkeit oder Sublimat -Eisessig behandelt, ferner aber auch die beiden von Bergh angegebenen Methoden — die eine mit Flemming scher Flüssigkeit und Platinchlorid und die andere mit Versilberung — angewandt. Die von Vejdovsky für seine Untersuchungen ausschließlich be- nutzte Chromsublimatmischang gab durchaus keine befriedigenden Resultate. Als Färbungsmittel der Embryonen wurde Böhmers Hämatoxylin oder Hämalaun mit Nachfärbung in Eosin oder Erythrosin ange- wandt, seltener Eisenhämatoxylin kombiniert mit Safranin und Borax- karmin (in toto) mit Pikrinsäure- oder Bleu de Lyon -Nachfärbung. Van GiESONSches und Ehrlich - Biondi sches Gemisch gaben für em- bryonales Material wenig befriedigende Resultate. Für die Unter- suchung der histologischen Verhältnisse bei erwachsenen Tieren aber wurden mit der Van Gieson sehen Methode bei vorhergehender Kern- färbung mit Hämalaun oder Hämatoxylin recht gute Resultate erzielt. Besonders ist sie für die größeren Gefäße zum Nachweis der Intima zweckmäßig. Um den Verlauf der Muskelbündel und der einzelnen Muskelfasern sowie die Struktur der Sarkoplasmen näher zu studieren, wurde Eisenhämatoxylinfärbung kombiniert mit Eosin, Erythrosin, Lichtgrün oder Rubin angewandt; auch Apathys Hämatein und das Ehrlich -BiONui sehe Gemisch gab für diese Zwecke oft gute Bilder. Zur Untersuchung der Elastika wurde Orcein benutzt. Schließlich ist noch zu erwähnen , daß vor der Fixierung bei allen erwachsenen Tieren Betäubung mit schwachem Alkohol an- gewandt wurde. E. Schoebel {Neapel). 552 Referate. XXVI, 4. Loeser , R. , Beiträge zur Kenntnis der W i m p e r o r g a n e ( W impertrichter) der Hirudineen (Zeitscbr. f. wiss. Zool. Bd. XCIII, 1909, p. 1—63 m. 6 Figg. ii. 3 Tfln.). Die Untersuchung wurde teils an lebendem , teils an fixiertem Material ausgeführt. Als Fixierungsflüssigkeit dienten 96prozentiger Alkohol, konzentrierte Sublimatlösung, kalt oder heiß, Sublimat-Essig- säure, Pikrin- Schwefelsäure, ^/^ bis einprozentige Lösung von Osmium- säure und schließlich Chrom -Osmium -Essigsäure. Die Osmiumgemische erwiesen sich besonders zur Darstellung von Wimpern , Zellgrenzen und Zellstrukturen geeignet, zeigten aber die bekannten Schwierig- keiten für die Färbung. Die Fixierungsmittel wurden teils direkt, teils nach Betäubung der Tiere mit schwachem (10- bis 15prozentigem) Alkohol , einer etwa 5prozentigen Lösung von Chloralhydrat oder Chloroformwasser angewendet. Erwies es sich als nötig einige Or- gane , z. B. Hoden, frei zu präparieren , so geschah dies stets am lebenden Tier unter ^/^prozentiger Kochsalzlösung. Die fixierten Tiere wurden dann verschiedenen Färbungen unter- worfen. Zur Verwendung gelangten: Delafields Hämatoxylin, allein oder kombiniert mit Eosin , ferner — als besonders geeignet zur Färbung im Block — Hämatoxylin -Kaliumchromat (erst Behandlung mit O'lprozentigem wässerigen Hämatoxylin 24 Stunden, dann etwa die gleiche Zeit mit O'lprozentiger Kaliumchromatlösung). Die letzte Färbung gibt auch nach Fixierung mit osmiumsäurehaltigen Flüssig- keiten sehr gute Bilder. Für Totalpräparate wurde auch Alaunkarmin verwandt. Paraffinschnitte wurden entweder ungefärbt auf dem Objektträger nach der von Schuberg angegebenen Methode mit Dahlia , Tannin und Brechweinstein behandelt, oder das Stück mit Boraxkarmin vor- gefärbt. Die Nachfärbung erfolgte dann entweder ebenfalls im Block nach dem Hämatoxylin-Kaliumchromatverfahren oder auf dem Objekt- träger mit Bleu de Lyon, eventuell noch mit Bismarckbraun, welches sich als DifFerenzfarbe für Botryoidzellen gut geeignet zeigte , oder mit Osmiumsäure und Holzessignachbehandlung. Die schönsten Kon- trastfärbungen wurden mit der Blochmann sehen Lösung (0*5 g triphe- nylrosanilintrisulfosaurem Natrium und 0*25 g Pikrinsäure gelöst in 100 cc Wasser, versetzt mit der 40fachen Menge einer konzentrierten wässerigen Pikrinsäurelösung) erzielt. Hierbei zeigten sich Epithelien und Muskeln grün, Nephridialzellen gelblich und das Bindegewebe blau gefärbt. Gerade zur Auffindung und Erkennung des letzteren leistete diese Methode unschätzbare Dienste. Bilder von noch größerer XXVI, 4. , Referate. 553 Klarheit wurden erzielt, wenn zu dieser Färbung Präparate verwendet wurden, welche mit etwa ■'/2prozentiger Osmiumsäure und Holzessig' vorbehandelt waren , da hierdurch die Zellgrenzen sehr deutlich wurden, selbst in Geweben, die bei anderen Färbungen den Eindruck eines Syncytiums machten. Zur Klarstellung gewisser feinerer Einzel- heiten wurden auch Schnittfärbungen mit Eisenhämatoxylin - Säure- fuchsin angefertigt. Zum Studium der einzelnen Zellelemente dienten Mazerations- präparate, die durch Schütteln von Organen gewonnen wurden, welche mit Sublimat fixiert und dann auf dem Wasserbade bis zum sicht- baren Zerfall gekocht waren. Um eine gute Übersicht über die Topographie der Tiere zu er- halten, wurden neben den Totalpräparaten 30 bis 100 fji dicke Celloidin- schnitte quer, frontal und sagittal angefertigt und mit Boraxkarmin oder Hämatoxylin gefärbt. Zum Aufkleben derselben diente das Linimentum exsiccans Pick. (vgl. diese Zeitschr. Bd. XX, 1903, p. 288, Fischel). Um Aufschluß über die Verhältnisse des Blutgefäßsystems und des Lakunensystems sowie ihre Beziehungen zueinander und zu den Wimperorganen zu erhalten , wurden Injektionen mit löslichem Berlinerblau angefertigt. Es wurde dazu ein Spraygebläse und sehr fein ausgezogene Glaskanülen , die vorn stumpf- bis rechtwinklig abgebogen waren, verwandt. Man kann dabei seine Aufmerksamkeit besser, als bei Gebrauch einer Pravazspritze, auf die richtige Führung der Kanüle richten, während die andere Hand den Druck regelt. Bei Hirudo und Haemopsis wurde dabei gewöhnlich vom Bauchsinus aus injiziert. Hierzu w^urde der Sinus an einem Ganglion geöffnet, letzteres nebst einem Teil des Bauchmarkes herausgezogen und ab- geschnitten. In den nun freien Raum wurde die Kanüle eingeführt und während der Injektion mit der Pinzette festgehalten. Bei Her- pobdella und den Rhynchobdelliden wurde die feine Kanüle vorsichtig an der Seite eingestochen und dann ein gewisser Druck auf das Ge- bläse ausgeübt. Sobald man nun mit der Spitze der Kanüle das Seitengefäß ritzt, was sich unter der Lupe sehr leicht kontrollieren läßt, erfüllen sich die Gefäße fast sofort bis in die feinsten Kapillaren mit der Injektionsmasse. Es empfiehlt sich hierbei, die Tiere nicht zu betäuben, da sie sich sonst oft unregelmäßig zusammenziehen und weil sich die Gefäßwandungen oder wenigsten verschiedene Sphincteren derart kontrahieren, daß ein Eindringen der Injektionsmasse erschwert, ja ganz unmöglich wird. Die Injektionen wurden unter physiologischer Kochsalzlösung oder besser ohne jede umgebende Flüssigkeit aus- 554 Referate. XXVI, 4. geführt, da eine solche durch das Berlinerbhiu , welches sich in ihr verbreitet, das Beobachten verhindert. Ein Teil der injizierten Tiere wurde — in Paraffin oder Celloidin eingebettet — zu Schnittserien ver- arbeitet. Die Färbung wurde dann im Stück, gewöhnlich mit Borax- karmin vorgenommen. Zum Aufkleben der Schnitte wurde statt Wasser Glyzerineiweiß oder das Linimentum exsiccans verwandt. E. Schoehel {Neapel). des Arts , L. , Über die Muskulatur der Hirudineen (Jenaische Zeitschr. f. Naturw. Bd. XLIV, 1909, p. 415 —464 m. 3 Tfln.). Als Untersuchungsobjekte dienten hauptsächlich Pontöbdella muri- cata, Branchellion torpedinis undPiscicola geometra. Die Tiere wurden durch Zusatz von Alkohol zum Wasser betäubt und dann in kalter Sublimatlösung fixiert. Zur Färbung der nach Paraffineinbettung her- gestellten Schnitte diente in ausgiebiger Weise die van GiESONSche Dreifachfärbung, welche für die Untersuchung der Muskulatur ganz besonders geeignet ist. Gute Resultate gab auch Heidenhains Eiseii- hämatoxylin, Delafields Hämatoxylin kombiniert mit Eosin oder Erythrosin. Versuche mit Ap/thys Hämatein fielen sehr ungleich aus, da es außerordentlich schwer hält eine richtige Differenzierung zu erzielen. Außerdem wurden Mazerationspräparate von Muskel- fasern durch Behandlung mit 20prozentiger Salpetersäure hergestellt und in Wasser oder verdünntem Glyzerin untersucht. E. Schoehel {Neapel). Zielinska, J., Über Regenerationsvorgänge bei Lumbri- ciden. Regeneration des Hinterendes (Jenaische Zeitschr. f. Naturw. Bd. XLIV, 1909, p. 467—526 m. 3 Figg. u. 5 Tfln.). Die operierten Würmer , denen meist das hintere Drittel ab- geschnitten war, wurden teils in Lauberde oder Kaffeesatz aufbewahrt, teils aber in feuchter Leinwand , was sich als besonders praktisch erwies. Die Würmer halten sich darin sehr gut, und die Regenerate sind direkt für Paraffinschnitte verwendbar. Im Winter wurden die Würmer im Thermostaten von 22 bis 25^ C gehalten. Vor der Fixierung wurden die Tiere mit Alkohol betäubt, der vorsichtig dem Wasser, in dem sie sich befanden, tropfenweise zugesetzt wurde. Dann wurde das Regenerat samt ein paar alten Segmenten ab- geschnitten und in das Fixierungsgemisch gebracht. Als solche XXVI, 4. Referate. 555 dienten: wässerige Sublimatlösung', Sublimat -Alkohol nach Apathy, Chromsublimat nach Vejdovsky, PERENYische Flüssigkeit und die Gemische von Flemming und Hermann. Die Schnitte wurden meist mit Hämalaun, Böhmers oder Ehrlich s Hämatoxylin gefärbt unter Nachbehandlung mit Erythrosin oder nach Van Gieson, ferner mit Apathys Hämatein und Eisenhämatoxylin kombiniert mit Erythrosin oder Lichtgrün. Die besten Resultate wurden mit Perenyi scher Fixierung und Eisenhämatoxylin -Färbung und für Muskel- und Binde- gewebsdiflferenzierung mit der Van Gieson sehen Säurefuchsin -Pikrin- säure-Färbung erhalten. E. Schoehel {Neapel). Watkinson, Gr. B., Untersuchungen über die sogenannten Geruchsorgane der Cephalopoden (Jenaische Zeit- schr. f. Naturw. Bd. XLIV, 1909, p. 353—114 m. 47 Figg. u. 2 Tfln.). Die Untersuchung am lebenden Tiere zeigt ohne weiteres die starke Flimmeruug der Oberfläche des „Geruchsorgans" und die muskulöse Kontraktion der Haut an dieser Stelle. Zerzupfen von frischem Gewebe oder Isolierung der Epithelelemente durch Einlegen für einige Stunden in Seewasser mit einer Spur Flemming scher Flüssig- keit (auf 25 cc See Wasser 2 Tropfen) und Färbung des Stückes mit Karmin oder Hämatoxylin gaben bei Untersuchung in Glyzerin inter- essante Aufschlüsse über die äußere Form der Zellen. Die feineren Details der Zellstruktur waren aber nur mit der Schnittmethode darzustellen. Die besten Präparate für histologische Untersuchung wurden durch Fixierung in starker Flemming scher Flüssigkeit und Färbung der Schnitte mit Heidenhains Eisenhämatoxylin kombiniert mit Eosin, Safranin oder auch Karmin erhalten. Andere Färbemittel, wie Delafields Hämatoxylin mit Orange G usw. zeigten sehr gut die allgemeine Struktur des Gewebes , nicht aber die Details der Zellen. Eine vorsichtige Behandlung der Objekte ist immer geboten, um ein Abfallen der Flimmerhaare zu vermeiden. Bei den taschen- förmigen Organen , besonders wenn diese sich im kontrahierten Zu- stande befanden, erwies es sich vorteilhaft, bald nach dem Einlegen in die Fixierungsflüssigkeit die Wandung aufzuschneiden. AVieder- holte Versuche mit den neueren Imprägnationsmethoden zur Dar- stellung der Nervenfibrillen waren ohne Erfolg. Im Zentralnerven- system waren durch Vergoldung die Faserbahnen gut demonstrierbar, aber außerhalb desselben färbten sich Bindegewebe , Nerven und Epithelzellwände immer ganz gleich , so daß eine Feststellung des 556 Referate. XXVI, 4. Verhaltens der feinsten Nervenendigungen zu den Epithelzellen un- möglich war. E. Schoebel (Neapel), Naef, A., Die Organogenese des Cölomsystems und der zentralen Blutgefäße von Loligo (Jenaische Zeitschr. f. Naturw. Bd. XLV, 1909, p. 221—266 m. 14 Figg. u. 3 Tfln.). Da sich die Eier von Loligo, in einem Aquarium mit fließendem Seewasser untergebracht, ganz normal bis zum Ausschlüpfen ent- wickeln, ist es verhältnismäßig leicht, eine vollständige Reihe von Entwicklungsstadien zu erhalten. Die Embryonen wurden, nachdem sie mit Nadel und Schere von Gallerte und Kapsel befreit waren, in Zenker sehe Flüssigkeit, Pikrinsalpetersäure und Seewasser-Sublimat- essigsäure (5 Prozent Sublimat, 5 Prozent Essigsäure in Seewasser) fixiert. Für die Aufbewahrung fertig behandelter Embryonen dient am besten Zedernholzöl. Das Schneiden der jüngeren Stadien gelang in jeder Schnittdicke bei einfacher Paraffineinbettung ohne weiteres. Ältere Stadien bereiteten größere Schwierigkeiten; jedoch gelang es bei einiger Sorgfalt auch da ohne besondere Hilfsmittel tadellose Serien zu erhalten. Die Färbung der Schnitte geschah vorzugsweise so, daß im Stück mit Hämalaun vorgefärbt wurde, und die Schnitte dann eine Difl^erenzierung und Nachfärbung mit Orange G erhielten. Um eine allgemeine Übersicht der Organisation zu erhalten , kann man fixierte ganze Embryonen ungefärbt in Nelkenöl , Zedernholzöl oder Kanadabalsam betrachten. Unvergleichlich günstiger aber ist die fortwährende Untersuchung lebender Embryonen. Infolge ihrer Durchsichtigkeit und Zartheit kann man schon an frühen Stadien, besonders aber an mittleren , manche Details des inneren Baues er- kennen, namentlich aber einen Überblick über die Topographie ge- winnen , was für die spätere Untersuchung der Schnittserien zur Orientierung von- großem Nutzen ist. Auch die Tätigkeit des Herzens, der Kiemenherzen der Chromatophoren kann ausgezeichnet beobachtet werden. Totalpräparate können die Untersuchung des Lebenden vor allem darum nicht ersetzen , weil die gewünschte Durchsichtigkeit auf Kosten der Deutlichkeit zu erreichen ist. E. Schoebel (Neapel) . Kutschera, F., Die Leuchtorgane von Acholoe astericola Clprd. (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XCII, 1909, p. 75 —102 m. 7 Figg. u. 1 Tfl.). XXVI, 4. Referate. 557 Als Fixierung'sflüssigkeiten für das zur histologischen Unter- suchung verwendete Material wurde Sublimat, Alkohol (80prozentig), Formol (4prozentig) und Osmiumsäure (einprozentig) gebraucht. Die besten Resultate für die histologischen Feinheiten gab Sublimat, bei einer 2 bis 4 Tage langen Einwirkung und sorgfältige Nachbehand- lung mit Jodalkohol vorausgesetzt. Zur Färbung wurde verwendet : Delafields Hämatoxylin, kombiniert mit Orange, Heidenhains Eisen- hämatoxylin , kombiniert mit Eosin , ferner Hämalaun , Mucikarmin, Thionin und Methylenblau. Zum Gelingen der Färbungseffekte der beiden letztgenannten Farbstoffe scheint Formolfixierung notwendig zu sein ; man erhält damit gute Negativbilder des Nervennetzes und der Papillenbezirke in den Elytren : Nerven und Leuchtorgane bleiben hell auf violettem oder dunkelblauem Grunde. Die Entdeckung der Leuchtpapillen verdankt Verf. ausschließlich dem Mucikarmin. Ver- silberungs- und Vergoldungsmethoden zum Auffinden der feinsten Nervenverzweigungen gaben keine Resultate. E. Schoebel {Neapel). Taube , E., Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Euphausideu. 1. Die Furchung des Eies bis zur Gastrulation (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XCII, 1909, p. 427 — 464 m. 6 Figg. u. 2 Tflu.). Bei spärlichem Material empfiehlt es sich den ganzen Plankton- fang zuerst durch Seidengaze zu filtrieren , ihn dann in kleinen Portionen unter der Lupe zu durchmustern und die interessierenden Objekte mit der Pipette herauszufangen. Wenn große Mengen Eier vorkommen , kann man sich das zeitraubende Aussuchen unter der Lupe sparen. Der filtrierte Fang wird in toto fixiert und dann in eine flache Glasschale über schwarzer Unterlage gegossen. Da sich jetzt die fixierten Eier sehr deutlich von dem übrigen Material ab- heben, kann man sie leicht mit bloßem Auge aussuchen. Die Fixa- tion geschah hauptsächlich mit Bouin scher Lösung (15 Teile gesättigte wässerige Pikrinsäurelösung, 5 Teile käufliches Formol, 1 Teil Eis- essig), in der sie 3 bis 5 Stunden blieben, um dann direkt in 70pro- zentigen Alkohol gebracht zu werden. Letzterer muß mehrere Male gewechselt werden, um die Pikrinsäure möglichst vollständig aus- zuwaschen. Zum späteren Gebrauch wurden dann die Eier in 96prozentigem Alkohol aufbewahrt. Die Färbung geschah fast aus- schließlich mit Boraxkarmin ; Pikrokarmin gab indessen ähnliche Re- sultate. Schnitte wurden bisweilen auch nach Heidenhain gefärbt. 558 Referate. XXVI, 4. Die üntersucliung wurde teils au durchsichtig gemachten Ganzpräpa- rateu, teils an Schnitten ausgeführt. Die erste Methode kam haupt- sächlich bei der Untersuchung der Furchungsstadien zur Verwendung. Zum Durchsichtigmachen der Eier diente Glyzerin oder Nelkenöl. Da letzteres die Objekte so brüchig macht , daß selten die genaue Untersuchung eines bestimmten Eies zu Ende geführt werden kann, wurde schließlich fast ausschließlich Glyzerin als Aufhellungsmittel benutzt. Die Überführung der Objekte aus dem Alkohol in Glyzerin ist mit allergrößter Vorsicht vorzunehmen , um Schrumpfungen nach Möglichkeit zu vermeiden. Es wurde gewöhnlich so verfahren, daß die Eier aus TOprozentigem Alkohol mittels des Senkverfahrens in ein Gemisch von 2 Teilen TOprozentigen Alkohol und 1 Teil Glyzerin übergeführt wurden. Das Probiergläschen mit den Eiern wurde dann offen stehen gelassen, wobei der Alkohol allmählich verdunstete und die Eier äußerst langsam in Glyzerin steigender Konzentration ge- langten. Unter dem mit Wachsfüßchen versehenen Deckglas lassen sich die aufgehellten p]ier in einem Tropfen Glyzerin durch vorsich- tiges Schieben des Deckglases leicht hin- und herrollen und in jede gewünschte Lage bringen. E. Schoebel {Neapel). Prowazek, S. V. , Einführung in die Physiologie der Einzelligen (Protozoen) (Naturwissenschaft und Tech- nik in Lehre und Forschung, herausgegeben von F. Doflein und K. T. Fischer). Leipzig u. Berlin (B. G. Teubner) 1910. Mit 51 Abbild, im Text. 172 pp. geb. 6 M. Das vorliegende Buch bringt zum erstenmal eine zusammen- fassende Darstellung der Physiologie der Protisten. Eine erschöpfende Behandlung seines Themas hat der Verf. zwar nicht gegeben, auch nicht geben wollen ; sein Verdienst liegt vor allem in der Anregung zu neuen Forschungen, die das Buch durch Diskussion der sehr zahl- reichen neuen Untersuchungen über Zellenbau und Zellenleben der Protisten bringt. Bei dem geringen Alter, auf das die Protistenkunde als intensiv betriebene, fast schon selbständig gewordene biologische Disziplin zurücksehen kann , handelt es sich zum großen Teil um neue und neueste Arbeiten , deren Ergebnisse in dem vorliegenden Werk zur Sprache kommen. Daß in einem Werk über einzellige Organismen die mikroskopi- schen Methoden eingehende Behandlung finden, versteht sich von selbst. Ich verweise besonders auf das, was Verf. über die Unter- suchung des Protozoenprotoplasmas (p. 2 ff.), über den Kern und die XXVI, 4. Referate. ' 559 anderen — teils lebenden, teils leblosen — Inlialtskörper der Zelle (p. 14ff.)5 sagt, sowie auf die Mitteilung-en über die bei Protozoen beobachteten taktischen Erscheinungen. Nur ungern vermißt man am Ende des Buches ein Sach- und Namenregister. Küster {Kiel). B, Wirbeltiere. Ooldniauil^ E.^ Die äußere und innere Sekretion des gesunden Organismus im Lichte der „vitalen Färbung". Mit 15 lithograph. Tfln. Tübingen (Lauppsche Buchh.) 1909. 5 M. In dieser ergebnisreichen und neue Perspektiven eröffnenden Arbeit, die das größte Interesse der biologischen Forscher beansprucht, hat der Verf. die histologischen Befunde nach bestimmten Vital- färbungen bei Ratten und Mäusen in ihren physiologisch -normalen Zuständen niedergelegt , während er die Resultate ähnlicher Unter- suchungen bei Tieren, die pathologische Veränderungen (insbesondere Geschwülste) darboten, für eine zweite Publikation in Aussicht stellt. Goldmann erfreute sich der Unterstützung Ehrlich s, auf dessen Rat er für die Vitalfärbung vornehmlich das Pyrrholblau benutzte. Das Pyrrholblau wurde zuerst von Ehrlich dargestellt und ent- steht durch Kondensation von Tetramethyldiamiuobenzhydrol und Pyrrhol. Es ist in Wasser in jeder Konzentration löslich, ist aber aus dieser Lösung durch die für Gewebsfixationen gebräuchlichen Mittel (Alkohol, Formol, Sublimat, Chromsäure, Osmiumsäure, Molyb- dän) nicht zu fällen. Es ist den basischen Farbstoffen zuzuzählen, wirkt aber nicht absolut basisch. Eine einprozentige wässerige Lösung wird (für je 20 g Körper- gewicht 1 cc) subkutan injiziert und ohne jede Störung vertragen. Injektion in die Blutbahn führt den Tod herbei. Nach der subkutanen Injektion wird das eingespritzte Farbstoffdepot durch Streichmassage verteilt, was die Resorption außerordentlich begünstigt. Einige Stunden nach der Einspritzung wird blauer Harn abgeschieden , nach 2 bis .3 Tagen fangen Ohren , Schnauze , Schwanz , die Extremitäten , der Humor aqueus an sich blau zu färben. Diese Färbung nimmt all- mählich etwas zu und erhält sich dann lange in der erreichten Intensität, um erst nach längerer Zeit zu verschwinden. Die Färbung 560 Referate. XXVI, 4. kann noch 10 Monate nach einer einmaligen Einspritzung nachweis- bar sein. GoLDMAXN verwandte in der Regel gehäufte Injektionen — 10 bis 12 bei Mäusen, 25 bis 30 bei Ratten in Abständen von 6 bis 8 Tagen. Die P'ärbung der Tiere , die er auf diese Weise erreichte , war eine hochgradige , ohne daß die Tiere dadurch in irgendeiner Funktion gestört worden wären. Selbst Begattung, Gra- vidität und Gebärakt verliefen in normaler Weise. Nur wurde auf die Dauer eine Abmagerung der Tiere bemerkbar. In zweiter Linie benutzte Verf. für die Vitalfärbung das Isana- minblau in einprozentiger Lösung, Es wirkt zeitlich sehr ähnlich wie das Pyrrholblau, auch histochemisch , obgleich es exquisit saure Eigenschaften besitzt. Drittens wurde Trypanblau verwendet. Dieser Stoff färbt in kurzer Zeit den ganzen Körper diffus blau, verläßt ihn aber ebenso schnell durch Niere und Darm. Hieran schlössen sich Versuche mit Trypanrot und Neutralrot und Kombinationen in der Art , daß blau gefärbten Tieren Neutral- rot (einprozentig wässerig) in allmählich steigender Dosis injiziert wurde. Die mikroskopische Untersuchung der Organe und Gewebe ge- schah in lebenswarmem Zustand oder in fixierten Präparaten. Die Herstellung dieser letzteren hat folgendermaßen zu geschehen : Fixation des Tieres mit eröffneten Körperhöhlen oder der herausgenommenen Organe in lOprozentiger Formollösung, worin die Organe längere Zeit verbleiben können, ohne daß eine nennenswerte Entfärbung ein- tritt. Schneiden mit Kohlensäure -Mikrotom. Übertragen der Schnitte auf Objektträger, hier Kernfärbuug mit Alaunkarmiu. Für drüsige Organe war die Paraffineinbettung nicht zu umgehen , die nur in seltenen Fällen eine Diffusion des blauen Farbstoffs bewirkt. Was nun die Resultate der Untersuchung betrifft, so kann von dem reichen Inhalt hier nur auf einige Hauptpunkte hingewiesen werden. Blutplasma, Kammerwasser, Fruchtwasser, Cerebrospinal- flüssigkeit nehmen den Farbstoff auf (die letztere nur in geringerer Masse), während die zelligen Elemente des Blutes ungefärbt bleiben. Überall im Bindegewebe finden sich nach Pyrrholblauinjektionen sehr charakteristische Zellen mit hellblau gefärbten, kreisrunden, gleich- mäßig großen Granulis verbreitet , besonders da , wo wichtige Stoff- wechselprozesse sich abspielen (z. B. in der lactierenden Mamma). Verf. nennt sie Pyrrholzellen und erweist , daß sie von den Mast- zellen ganz verschieden sind. XXVI, 4. Referate. 561 Eine große Affinität zum „Vital"- Farbstoff zeigen die Zwischen- zellen des Hodens , die sauere Schicht der Membrana granulosa wachsender oder sprungreifer Eifollikel, während Keimepithel und Primärfollikel ungefärbt bleiben. In der Leber färben sich nur die Kupfer sehen Sternzellen, in den Blutlymphdrüsen, den Lymphdrüsen, der Milz die Reticulumzellen. In der Niere sind die Tubuli contorti lebhaft gefärbt ; Glomeruli, Mark, Markstrahlen bleiben frei. In den Nebennieren ist nur die Rinde und hier am lebhaftesten die Zona glomerulosa gebläut. Das Darmepithel , die Muskelfasern , die Ge- fäße, das Zentralnervensystem nehmen keinen Farbstoff auf; jedoch färbt sich der Plexus chorioideus. Bei der Placenta tritt eine vitale Färbung des ganzen Dotterentoderms ein , und ferner in denjenigen ektodermalen Zellen des Foetus, die zu Riesenzellen (Angioklasten) und zu Begrenzungszellen der mütterlichen Bluträume werden. Die Deciduazellen bleiben ungefärbt. 0. Levy {Leipzig). Fischer, 0., Über die Herkunft derLymphocyten in den ersten Stadien der Entzündung. Experimentelle Studie (Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allgem. Pathol. Bd. XLV, 1909, H. 3, p. 400—423). Verf. benutzte weiße Mäuse und weiße Ratten. Den Tieren wurden, um einen Entzündungsprozeß zu erzeugen, Fremdkörper unter die Haut des Rückens gebracht : Für eine aseptische Entzündung ausgekochte Holundermarkstückchen , für eine eitrige Entzündung Holundermarkstückchen, die einige Stunden vorher in Terpentinöl gelegt waren ; auch reines Celloidin wurde als Fremdkörper ver- wendet. Die Tiere wurden nach verschiedenen Zeiten durch Köpfen getötet. Die Präparate wurden zunächst im Zusammenhange mit dem unterliegenden Knochen gelassen und 24 Stunden in MtJLLER-Formol (9 : 1) fixiert. Die Flüssigkeit wurde dabei immer auf Körpertempe- ratur gehalten. Dann 48stündige Härtung in Müller scher Flüssig- keit, 24stündiges Auswässern, steigender Alkohol. Die von den Mäusen gewonnenen Präparate wurden in Paraffin eingebettet, die von den Ratten gewonnenen größtenteils in Celloidin. Meist Schnittserien. Färbung: Hämatoxylin- Eosin, van Gieson; Unnas polychromes Me- thylenblau; Methylgrün - Pyronin nach Pappenheim ; Methode mit dem Farbstoffe von May-Grünwald; Ehrlich s Triacid und die Methode der Lymphocyten - Granulafärbung von Altmann und Schridde. Letztere versagte allerdings wegen der Dicke der Schnitte (nicht unter 8 fi). Schiefferdecker (Bonn). Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 4. 36 562 Referate. XXVI, 4. Schniincke , A., Die Regeneration der quergestreiften Muskelfasern bei den Säugetieren (Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allgem. Pathol. Bd.XLV, 1909, H. 3, p. 424— 439 m. 1 Tfl.). Untersucht wurden Katze, Hund, Igel, Eichhörnclien, Hamster, weiße Ratte, Meerschweinchen. Alle Tiere in zahlreichen Exemplaren. Die Wunddefekte bestanden in kleinen , mit scharfem Skalpell aus- geführten Querschnitten in die oberflächlichen Bündel der langen Oberschenkelmuskeln; ferner wurden zirkumskripte Verletzungen der Muskeln durch Einstechen mit einer glühenden Nadel herbeigeführt. Die Wunden wurden, um sie später leichter makroskopisch und mikro- skopisch wieder auffinden zu können , mit Zinnoberkörnchen ver- unreinigt (nach Nauwerck). In verschiedenen Zeiträumen nach der Verletzung wurde die Operationsstelle mit dem umgebenden Gewebe dem eben getöteten Tiere entnommen und in lebenswarmem Zustande in MüLLER-Formol (9 : 1) fixiert. Einbettung in Paraffin. Die Unter- suchung wurde an Serienschnitten vorgenommen , die mit den ge- wöhnlichen Methoden gefärbt waren. Schieff er decke r {Bonn). Zürcher, L., Histologie derKörper- undDarmmuskulatur und des Hämocöls von Owenia (Jenaische Zeitschr. f. Naturw. Bd.XLV, 1909, p. 181— 220 m. 4Figg.u. 6Tfln.). Um möglichst einwand sfreie Resultate zu erzielen, wurden eine große Anzahl von Fixierungsmitteln probiert. Die besten Resultate ergab Sublimat - Essigsäure , Kaliumbichromat mit 5 Prozent Essig- säurezusatz und Müller sehe Flüssigkeit. Bei Anwendung von Flem- MiNG scher und Hermann scher Flüssigkeit ergab sich, daß die Schnitte äußerst leicht zerfielen. Zur Färbung wurden in erster Linie ver- schiedene Hämatoxyline gebraucht , nach Fixierungsflüssigkeiten mit Osmium Safranin. Zur Untersuchung von Muskelelementen und der Gefäßwandungen diente vor allem Eisenhämatoxylinfärbung. Als spe- zifisches Reagenz für bindegewebige Elemente lieferte die Mischung nach VAN Gieson , namentlich nach vorausgegangener Kernfärbung mit Ehrlich s Hämatoxylin immer einwandsfreie Bilder. E. Schoebel (Neapel). Tarapani, H, , Zur Entwicklungsgeschichte des Hyo- branchialskelettes von Salamandra atra Laur. und Triton alpestris Laur. (Jenaische Zeitschr. f. Naturw. Bd. XLV, 1909, p. 57 — 110 m. 6 Tfln.). XXVI, 4, Keferate. 553 Junge Larven wurden hauptsächlich in der Rabl sehen Sublimat- Pikrinsäuremischung fixiert, für ältere Larven kam außerdem noch Chrom -Pikrinsäure, Sublimat -Chromsäure mit gutem Erfolg zur Ver- wendung. Sublimat allein gab keine guten Resultate, die Objekte wurden spröde und brüchig. Alles Material wurde nach der üblichen Alkoholbehandlung in Zedernholzöl übergeführt und darin aufgehoben. Bei der Einbettung wurde durch Anbringung einer Richtfläche darauf Rücksicht genommen, daß Rekonstruktionen ausgeführt werden konnten. Bei Herstellung derselben wurde im allgemeinen nach den Vorschriften von Peter verfahren. Der von letzterem zum Anstreichen der Richt- ebene empfohlene schwarze Schuhlack „Nubian water proof blacking" erwies sich im allgemeinen als zweckentsprechend, nur muß man bei der Behandlung der Präparate darauf achten, daß dieses Präparat in absolutem Alkohol leicht löslich ist und auch den langen Manipula- tionen des Nachfärbens nicht standhält. Wo Nachfärbung unerläß- lich war, wurde deshalb der mit Schnitten beschickte Objektträger für einen Augenblick in eine Mischung von gleichen Teilen absolutem Alkohol, Ätheralkohol und Kollodium eingetaucht, wodurch die Schnitt- serie mit einem Schutzhäutchen überzogen und so eine Nachfärbung ermöglicht wird ; immer muß aber der absolute Alkohol vermieden und durch ein anderes Medium, z. B. Amylalkohol ersetzt werden. Für die Färbung in toto wurde Hämalaun, Ehrlich s Hämatoxylin und Boraxkarmin verwendet, für Nachfärbung der Schnitte zuweilen Bleu de Lyon. E. Schoebel (Neapel). Wada , T. , Über die Unterscheidung der Menschen- und Tierknochen (Vierteljahrschr. f. gerichtl. Medizin u. öffentlich. Sanitätswesen 3. F., Bd. XXXVII, 1909, H. 2, p. 265—278 m. 6 Figg.). Die Tierknochen lassen sich von den Menschenknochen durch ihre Struktur unterscheiden. Man fertigt zur Untersuchung dünne Querschnitte au. Diese lassen sich nicht mehr herstellen, wenn die Knochen entweder sehr lange an der Luft oder in der Erde gelegen haben, oder verbrannt und dadurch sehr brüchig geworden sind. Verf. versuchte daher zunächst, verbrannte Knochen in Celloidin ein- zubetten und dann nach vollständigem Trocknen mit einer feinen Säge und einem Schleifsteine Querschliffe anzufertigen, aber die Knochensubstanz zerbrach, bevor die genügende Dünne erreicht war. Verf. hat daher eine Einbettung in Gelatine versucht. Die ver- brannten Knochenstückchen wurden in einem Becherglase mit etwas 36* 564 Referate. XXVI, 4. Wasser auf einem Wasserbade erwärmt und es wurde allmählich Gelatine hinzugefügt, bis die Lösung eine sehr dicke, sirupöse Kon- sistenz bekam. Dann wurde die Lösung , wie bei der Paraffinein- bettung, in eine Schale gegossen. Nach dem Erstarren wurde je ein Knochenstiickchen samt einer Gelatineschicht herausgeschnitten und an der Luft oder besser im Schwefelsäuretrockenapparate voll- ständig ausgetrocknet. Die so in Gelatine eingebetteten Knochen- stückchen wurden zuerst mit einer feinen Säge zersägt, dann mit gröberem und feinerem Schmirgelpapier möglichst dünn geschliffen und nach dem Aufhellen mit Xylol und nach Einschluß in Kanada- balsam unter das Mikroskop gebracht. Die Schnitte waren undurch- sichtig , ließen sich aber gut bei auffallendem Lichte untersuchen. Die Knochenplatte bot durch die noch nicht veraschten Knochen- partikelchen ein bräunlich-schwarzes Aussehen , so daß die Zählung und Messung der Ha vers sehen Kanäle ausgeführt werden konnte. Die Untersuchung gestaltet sich jetz't in folgender Weise : 1) Ein- bettung in Gelatine. 2) Die Masse wird mit einer feinen Säge in etwa 5 mm dicke Stücke zerlegt, welche eine gegen die Längsachse des Knochens rechtwinklig gerichtete Oberfläche haben. 3) Schleifen erst mit einem gröberen , dann mit feineren Schmirgelpapiere. 4) Schleifen mit einem feinsten Mattglase , auf welches Petroleum, Benzin oder Xylol geträufelt ist, bis die Oberfläche ganz glatt wird. 5) Einschluß in Kanadabalsam. Sieht der Knochen durch unvoll- ständige Verbrennung tief schwarz aus, so verbrennt ihn Verf. aufs neue in einem Porzellantiegel, bis er dunkelgrau wird, und behandelt ihn dann wie oben. Wenn der Knochen vollständig weiß kalziniert ist, so müssen die Gelatine -Einbettungspräparate vor dem Einschlüsse gefärbt werden , um die feinere Struktur des Knochens sichtbar zu machen. Verf. bestreicht zu diesem Zwecke die geschliff'ene Knochen- fläche der Gelatine -Einbettungspräparate mit einer gesättigten alkoho- lischen Methylenblau- oder Gentianaviolett- Lösung. Nach dem Trocknen schleift er ein wenig mit einem feineren Schmirgelpapiere und Matt- glase, bis der Farbstoff" an der Knochenfläche kaum mehr sichtbar ist. Hierdurch wird wenigstens der größte Teil der Havers sehen Kanäle gefärbt. In gelungenen Präparaten wird sogar ein Teil der Knochenlücken und der Havers sehen Lamellen erkennbar. Schiefferder.ker {Bo7in). XXVI, 4. Referate. 565 Regaud, C, et 3Iawas, J., Ergastoplasma et mitochondries dans les cellules dans la g lande sous-maxillaire de riiomme (CR. Soc. Biol. Paris t. LXVI, 1909, no. 11, p. 461—463). Die Verff. beabsichtigten, in dem Protoplasma der Drüsenzellen vergleichend zu untersuchen : einmal die „Basalfäden" von Solger (1894, 1896), die später von Garnier und den Brüdern Bouin (1897) genau studiert und als „Ergastoplasma" bezeichnet worden sind, und anderseits die „Mitochondria" von Benda (1898). Bis dahin hatten die Autoren gewöhnlich angenommen, daß die verschiedenen hier eben aufgeführten Zellbestandteile untereinander identisch wären. Regaud hat 1908 zuerst behauptet, daß hier Verschiedenheiten vor- handen sind , nach Untersuchungen an den Hauptzellen des Magens des Hundes. Mitochondria und Ergastoplasma würden also scharf voneinander zu trennen sein. Um hier Klarheit zu schaifen , haben die Verff. in der vorliegenden Arbeit die Speicheldrüsen untersucht, und zwar speziell die Submaxillaris des Menschen, da diese schon von früheren Autoren zur Untersuchung benutzt worden war. Die Verff. haben vier verschiedene Untersuchungsmethoden angewendet: 1) Fixierung in einer der Mischungen von Bouin und Tellyesniczky, danach Färbung mit Hämalaun oder mit Eisenhämatoxylin. 2) Fixierung in Formol ohne Essigsäure mit gleichzeitiger oder darauffolgender Chromierung, dann wieder einmal Färbung mit Hämalaun, zweitens mit Eisenhämatoxylin. Abgesehen von den histologischen Befunden geben die Verff. an, daß das Kernchromatin und die Mitochondria, von denen man glaubte , daß sie sich ähnlich verhielten, sich in bezug auf die beiden Arten der Fixierungsflüssigkeiten und die beiden angewandten Farbstoffe geradezu' entgegengesetzt verhalten 5 die Fixierung mit der essigsäurehaltigen Flüssigkeit zerstört die Mitochondria oder macht sie unfärbbar, während gerade das Ergastoplasma ebenso wie das Kern- chromatin das uns gewohnte Aussehen behalten. Die Fixierung mit P^rmol ohne Essigsäure konserviert die Mitochondria, läßt aber das Ergastoplasma und das Chromatin in ungewohnter Weise erscheinen. Es geht hieraus hervor, daß das Kernchromatin und das Ergastoplasma gemeinsame Eigenschaften besitzen. Schiefferdecher (Bonn). SchiHiiig, T., Zur Morphologie, Biologie und Pathologie der KuPFFERScheu Sternzellen der menschlichen Leber (Virchows Arch. Bd. CXCVI, 1909, H. 1, p. 1— 68 m. 1 Tfl. u. 3 Textfigg.). 566 Referate. XXVI, 4. Es wurden zu der vorliegenden Arbeit etwa 400 Sektionen be- nutzt. Nachdem zuerst jede Leber auf die Beschaffenheit der Stern- zellen angesehen worden war, wurde später die Untersuchung auf Fälle beschränkt, die besondere Verhältnisse erwarten ließen. Zur Untersuchung wurden in allen ausführlich wiedergegebenen Fällen mehrere Stücke der ganz frischen Lebern kurz nach der Sektion von makroskropisch möglichst verschiedenen Stellen entnommen, sofort in 4prozentiger Formollösung und in Sublimat - Kochsalzlösung oder Al- kohol fixiert und in steigendem Alkohol gehärtet. Daneben wurden auch Stücke in Müller -Formol (nach Orth) eingelegt oder in einem Osmiumgemische fixiert, wenn es auf besonders feine Fettpartikelchen in den Sternzellen ankam. Im allgemeinen waren die nach 24stün- diger Formolhärtung mit dem Gefriermikrotome geschnittenen Leber- präparate zum Studium auch der feinsten Fettverhältnisse völlig aus- reichend. Nach Vorfärbung mit Hämalaun und Färbung mit Sudan III wurden die Schnitte in Kalium aceticum eingelegt und mit Deckglas- kitt eingerandet. Manche dieser Präparate sind noch jetzt nach einem halben Jahre völlig brauchbar. Wenn sich auch nach der Osmium- methode feinere und dauerhaftere Schnitte herstellen ließen, so schadete hier die Undurchsichtigkeit der größeren Fettansammlung und die Ähnlichkeit des feinen Fettes mit Pigmenten. Zum Studium der feineren Strukturverhältnisse wurden ferner von jedem Falle Schnitte mit Hämalaun oder Hämalaun-Eosin sowie für das Bindeo-ewebe nach VAN GiESON angefertigt. Die Pigmente wurden in ungefärbt ec Schnitten untersucht oder in solchen , die mit Lithionkarmin gefärbt waren. Dabei wurde jedesmal die Eisenreaktion mit P'errocyankalium und Salzsäure angestellt (nach Perl). Die klassische Methode der Stern- zellenfärbung wurde wiederholt versucht, doch erwies sich das Material als nicht frisch genug. P]s kam wiederholt zu eigentümlich braun- violetten Färbungen durch das Goldchlorid, doch fand die Eindichtung zu wirklichem Pigment in den Sternzellen nicht mehr statt. Da es sich um eine Funktion des lebensfrischen, eventuell sogar des über- lebenden Protoplasmas handelt, kann man eine wirklich brauchbare Färbung mit der Kupffer sehen Methode gewöhnlich nur an Tier- lebern erhalten. So wurde bei den Tierversuchen des Verf. diese Methode mit gutem Erfolge neben den andern Darstellungsarten an- gewendet. Die Schnittdicke der in Paraffin eingebetteten Stücke lag zwischen 2 und 10 /i. r> t • /•/• 7 7 /n n ^ Schiefferdecker (Bonn). XXVI, 4. Referate. 567 Brandts, E., Über Einschlüsse im Kern der Leberzelle und ihre Beziehungen zur P i g m e n t b i 1 d u n g a) beim Hunde, b) beim Menschen (Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allgem. Pathol. Bd.XLV, 1909, H. 3, p.457 — 475 m. 4 Tfln.). Es wurden Hunde untersuclit. Aus den sämtlichen Lappen der Leber wurden kleinere und größere Stücke in verschiedenen Lösungen gehärtet: Formol; Sublimat 1:20; Sublimat - Pikrinsäure , gesättigte wässerige Lösung zu gleichen Teilen; Alkohol von 70, 80 und 99 Prozent. Einbettung teils in Paraffin, teils in Celloidin. Von jeder Leber wurden 40 bis 50 Blöcke geschnitten. Die 2 bis 8 fi dicken oberflächlichen wie tiefen Schnitten wurden hauptsächlich gefärbt mit: Häraatoxylin- Eosin , Weigert - VAN GiESON, Weigert - Eisenhämatoxylin , Ehrlich s Triacid u. a. Außerdem wurden noch zahlreiche Gefrierschnitte von in Formol gehärteten Stücken, 5 bis 10 /< dick, besonders wegen der Fettfärbung angefertigt. Schiefferdecke?^ {Bonn). Russakoff , A. , Über die Gitterfasern der Lunge unter normalen und pathologischen Verhältnissen. Zugleich ein Beitrag zur Kenntnis der feinsten Stützsubstanz einiger Parenchyme (Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allgem. Pathol. Bd. XLV, 1909, H. 3, p. 476—506). Fixiert wurde in lOprozentiger Formollösung 2 bis 3 Tage lang. Einbettung in Paraffin. Schnittdicke 5 bis 20 /^. Die von Maresch an- gegebene Modifikation der BiELSCHOwsKY sehen Methode gibt auch in der Lunge gute Resultate, doch ist es zweckmäßiger, die Dauer des Goid- bades auf 5 Minuten abzukürzen. Zum Vergleiche wurden benutzt die Färbung mit Eisenhämatoxylin (Weigert) -van Gieson, Weigerts Fuchselin, Hämatoxylin- Eosin. Schieffey^decker {Bonn). Schröder , R. , Die Drüsenepithelveränderungen der üterusschleimhaut im Intervall und Prämen- struum (Arch. f. Gynäkol. Bd. LXXXVHI, 1909, H. 1, p. 1—28 m. 2 Tfln.). Die Schleimhautstücke kamen direkt von der Curette in physio- logische sterile Kochsalzlösung und wurden dann möglichst bald, ge- wöhnlich sofort, in die Fixierungsflüssigkeit gebracht, als solche wurde fast für alle Fälle Flemming sehe Lösung verwendet , nach dem fol- genden Rezepte : 568 Referate. XXVI, 4. Chromsäure, einprozentige Lösunng 750"0 Osmiumsäure, 2prozentige Lösung 200*0 Eisessig 50'0 Zur Fixierung der Kerne , besonders der Kernteilungsfiguren , und gleichzeitig zur Darstellung des Fettes. Nach mindestens 24 Stunden 24stündiges Wässern und Nachhärtung in steigendem Alkohol. Da- neben wurden als weitere Fixierungsmittel sowohl Zenker sehe Flüssig- keit nach der folgenden Formel: Sublimat 1500 Kalium bichromicum 750 Natrium sulfuricum. 30"0 Aq. dest 3000-0 wie auch absoluter Alkohol oder Formol benutzt. Verf. tat das aus dem Grunde, da in Flemming gehärtete Präparate die Hämatoxylin- färbung nicht annehmen , diese Färbung aber mit der Eosingegen- färbung nicht entbehrt werden konnte. Alkohol wurde benutzt , um auch die Plasmazellenfrage mit zu studieren. Die Alkoholhärtung wirkt nach Verf. starkschrumpfend und deshalb ist die Fixierung in Zenker scher Flüssigkeit vorzuziehen. Einbettung stets in Paraffin. Gefärbt wurde mit folgenden Stoff'en : 1) Safranin: Man löst Safra- nin in absolutem Alkohol bis zur Sättigung und verdünnt vor dem Gebrauch mit der gleichen Menge destillierten Wasser^. Einwirkungs- dauer 24 Stunden, dann Abspülen in Wasser und Diftt.onzierung in Salzsäurealkohol. Voraussetzung ist Fixierung in Flemming scher Flüssig- keit. 2) Hämatoxylin nach Delafield: Nach Flemming unbrauch- bar; die Präparate wurden in der konzentrierten Lösung überfärbt, dann lange gewässert und in Salzsäurealkohol differenziert. Sehr distinkte Kernfärbung und daneben in bestimmten Stücken kleine Körnchen des Inhaltes blaulila gefärbt, wohl Schleim. 3) Eosin und die Lösung von van Gieson zur Gegenfärbung für das Protoplasma. 4) Das Dreifarben-Gemisch von Biondi-Heiden- HAiN wurde bald aufgegeben , da es nicht mehr leistete als Häma- toxylin-Eosin. 5) Mucikarmin nach P. Mayer zur Färbung des Schleimes sowohl nach Fixierung in Zenker wie in Alkohol , indem man die Schnitte vom Wasser aus für 5 bis 10 Minuten in die Farb- lösung bringt, in Wasser abspült und mit 95prozentigem Alkohol differenziert, besonders mit der Hämatoxylinkernfärbung gibt es sehr klare Bilder vom Schleime. Zu bemerken ist, daß der sonst leuch- tend rot gefärbte Schleim in späteren Stadien der Schw^ellung, wenn auch das Hämatoxylin den Schleim färbt, als Resultat beider Farben XXVI, 4. Referate. 569 einen blaurötlichen Ton zeigt, der aber stets mit großer Deutlichkeit von den übrigen Farbtönen zu unterscheiden ist. Das von Hitsch- mann und Adler verwendete Muchhämatin hebt sich bei Hämatoxylin- färbung nicht genügend ab. Von jedem Falle wurden, wenn es mög- lich war, ein Flemming- und ein Zenker -Block oder ein Flemming- und ein Alkohol-Block oder alle drei Blöcke hergestellt. Schiefferdecker {Bonn). Lhermitte, J., et Guccione, A., Nouvelle methode de coloration pour l'etude de la nevroglie [cel- lules et fibrilles] (La Semaine medicale Annee XXIX, 1909, no. 18, p. 205—207 av. 7 figg.). Die Verff. heben hervor, daß alle bisher mitgeteilten Methoden für die Färbung der Glia in der Praxis noch nicht das leisten, was eigentlich wünschenswert sei. Sie beschreiben eine von ihnen ge- fundene Methode , nach der sich die Neurogliazellen und -Fibrillen sowohl im normalen, wie im pathologischen Zustande absolut sicher färben lassen sollen. Die Methode besteht aus zwei Prozessen , für beide ist es gleich , wie lange nach dem Tode die Sektion vor- genommen wird. Das Rückenmark kommt für 2 bis 3 Tage in eine lOprozentige Formollösung, dann hat es eine hinreichende Konsistenz erhalten. Vom Gehirne entnimmt man die nötigen Stücke und legt sie für dieselbe Zeit in Formol. Die Schnitte müssen mit einem Gefriermikrotome ausgeführt werden. Sie kommen in destilliertes Wasser, dann direkt in eine kalt gesättigte wässerige Lösung von Sublimat. Nach 2 Stunden werden sie übertragen in die Chrom- Osmium - Essigsäure - Mischung von folgender Zusammensetzung : Osmium- säure, einprozentige Lösung, 3 g; Chromsäure, einprozentige Lösung, 35 g; Essigsäure, 2prozentige Lösung, 7 g; destilliertes Wasser 55 g. In dieser Mischung müssen die Schnitte wenigstens 2 Tage verbleiben. Dann kommen sie in Wasser und werden gefärbt. Die Färbung muß ausgeführt werden in der Hitze und auf dem Objektträger, auf dem der Schnitt montiert werden soll. Man bringt einige Tropfen einer einprozentigen Lösung von Viktoriablau auf den Schnitt (ältere Lösungen färben besser als frische) und erhitzt auf der Bunsen- flamme. Sobald die ersten Dämpfe aufsteigen, muß man aufhören und abkühlen lassen. Man soll dies etwa lOraal wiederholen. Dann gießt man den überflüssigen Farbstoif ab und bringt auf den Schnitt einige Tropfen der Gram sehen Flüssigkeit, die man eine Minute ein- wirken läßt, dann Entwässerung des Schnittes durch schnelles Ab- 570 Referate. XXVI, 4. waschen in absolutem Alkohol und endlich Entfärbung in einer Mischung von gleichen Teilen von Anilinöl und Xylol. Einschluß in Kanadabalsam, der in Xylol gelöst ist. Die Neuroglia ist intensiv blau gefärbt , während die Nervenfasern und Nervenzellen gänzlich ungefärbt sind. Das Bindegewebe bleibt ebenfalls durchsichtig oder ist leicht hellgrün gefärbt. Die Markscheiden sind durch die Chrora- säure schön hellgelb gefärbt. Auf dem Querschnitte eines normalen Rückenmarkes zeigen sich die Neurogliaelemente weit zahlreicher in der grauen Substanz , so daß diese im allgemeinen blau erscheint, im Gegensatze zu der gelben Färbung der Stränge. Die Wurzel- zellen erscheinen umgeben von einem sehr reichen Netze von Fibrillen, die sehr fein sind und sich nach allen Richtungen kreuzen. Die Kerne, welche zwischen diesen liegen, hängen mit diesen Fibrillen in keiner Weise zusammen , sondern berühren sie nur. Mit dieser Methode ließ es sich noch nicht nachweisen, ob das Protoplasma der Zellen mit den Fibrillen in Verbindung steht. Um dieses zu sehen, ist die folgende Färbung nötig: Die Stücke werden zuerst gehärtet, wie oben angegeben , und sorgfältig ausgewaschen , bevor sie in Frostschnitte zerlegt werden. Nach der Fixierung in der Chrom- Osmium -Essigsäure-Mischung kommen die Schnitte in die GRAMSche Flüssigkeit, dann Auswaschen mit destilliertem Wasser. Zur Färbung kommen die Schnitte 2 Tage lang in Phosphor- Wolf '\säure-Häma- toxylin. Es ist dies eine modifizierte Farblösung nach Mallory, die folgendermaßen hergestellt wird : Man löst in der Hitze 0*7 g Häma- toxylin in ein wenig Wasser, setzt dann kaltes destilliertes Wasser zu bis zu 80 cc. Nach Abkühlung gießt man zu : 20 g einer lOpro- zeutigen Lösung der Phosphor- Wolframsäure und 0'2 g Sauerstoff- superoxydlösung (zu 12 Volumenteilen). Diese Farblösung kann gleich nach der Herstellung verwendet werden , sie braucht nicht erst zu reifen. Dann Auswaschen in destilliertem Wasser , schnelle Ent- färbung in absolutem Alkohol. Die Schnitte werden aufgehoben in neutralem Kanadabalsam. Schiefferdecker' (Bo?in). Lederer, R., Veränderungen an den Stäbchen der Frosch - n e t z h a u t u n t e r E i n w i r k u n g v o n L i c h t u n d D u n k e 1 - heit (Zentralbl. f. Physiol. Bd. XXH, 1908, No. 24, p. 762 — 764 m. 6 Figg.). Die Lichtfrösche (Rana esculenta) wurden 1^/2 Stunden lang dem direkten Sonnenlichte ausgesetzt, nachdem sie vorher im Dunkeln ge- wesen waren. Dann wurden die Frösche geköpft, die Bulbi enukleiert, XXVI, 4. Referate. 571 geöffnet, 24 Stunden lang in einprozentiger Osmiumsäure fixiert, aus- gewaschen , und die Retinastückchen zerzupft. Die Dunkelfrösche wurden 2 bis 3 Stunden lang in der Dunkelkammer gehalten, dann ebenso behandelt wie die Lichtfrösche. Beide Arten von Präparaten blieben (nach Exner und Januschke) auch nach dem Einlegen in die Fixierungsfliissigkeit noch eine Zeitlang unter denselben Beleuchtungs- verhältuissen wie vorher. Um gefärbte Schnitte anzufertigen, kamen die Bulbi teils uneröffnet, teils zerschnitten in öOprozentigen Alkohol, dann in steigenden Alkohol, dann Celloidineinbettung. Um das Pig- ment, in dem die Stäbchen, wenigstens im Hellauge, gänzlich ver- borgen liegen, zu entfernen, wurden die Schnitte nach Exner und Januschke erst in Kaliumpermanganat oxydiert, dann in naszieren- der, schwefliger Säure, welche durch Einwirkung von einer einpro- zentigen Oxalsäurelösung auf eine einprozentige Lösung von Natrium- sulfit zu gleichen Teilen erhalten wurde , depigmentiert, dann mit Hämalaun gefärbt. Schiefferdecker [Bonn). Schmidt , W. J. , Beiträge zur Kenntnis der Parietal- organe der Saurier (Zeitschr, f. wiss. Zool. Bd. XCII, 1909, p. 359—426 m. 23 Figg. u. 1 Tfl.). Zur Untersuchung gelangte gröi^tenteils in Alkohol konserviertes Museumsmaterial , das wohl für das Studium der morphologischen Verhältnisse ausreichend gut erhalten, für feinere histologische Unter- suchungen aber natürlich weniger geeignet war. Für letzteren Zweck wurde deshalb wenigstens einiges Material von Lacerta und Chalcides mit Sublimat, Sublimat -Eisessig, Sublimat- Alkohol und Chrom -Osmium -Essigsäure fixiert. Zum Entkalken der Köpfe er- wachsener Tiere kam eine Mischung von 5 bis 10 Teilen Salpeter- säure und 100 Teilen 95prozentiger Alkohol zur Verwendung. Bei mehrfachem Wechsel der Flüssigkeit entkalkt diese Flüssigkeit kleinere Köpfe schonend in einigen Tagen. Nach dem Entkalken kamen die Objekte in 95prozentigem Alkohol, dem präzipitiertes Calciumcarbonat zugesetzt war, um die Säure der Entkalkungsflüssigkeit aus den Ge- weben zu entfernen. Weiter wurde in absolutem Alkohol entwässert und durch Benzol in Paraffin eingebettet. Die größtenteils in sagit- taler Richtung angefertigten Schnitte wurden meist mit Delafields Hämatoxylin gefärbt , gelegentlich aber auch mit Thionin , Eisen- hämatoxylin, Säurefuchsin, Eosin oder Orange G. Die GoLGische Chromsilbermethode , die an frischem Material ebenfalls versucht wurde, ließ vollständig im Stich. E, Schoebel {Neapel). 572 Referate. XXVI, 4. Ehrlicli, P., Beiträge zur experimentellen Pathologie und Chem otheapie. Leipzig (Akad. Verlagsges.) 1909. 247 pp. Ehrlich faßt in diesem Bande die Ergebnisse seiner letztjährigen Studien über spezifische Therapie (drei Vorträge), über den jetzigen Stand der Carcinomfrage (fünf Aufsätze), über moderne Chemotherapie und über Partialfunktionen der Zelle zusammen. Zu einem ein- gehenderen Referate an dieser Stelle ist das Buch nicht geeignet. 0. Levij {Leipxig). C, Mikroorganismen. GreeflP, Die Erreger des Trachoms (Deutsche med. Wochenschr. Jahrg. XXXV, 1909, No. 12, p. 517 — 519 m. 8 Figg.). Verf. beschreibt eine Methode , um die Erreger des Trachoms, regelmäßige , rundliche Gebilde , die erheblich kleiner sind als die kleinsten bekannten Kokken, deutlich darzustellen. Sie sind von einem deutlichen hellen Hofe umgeben und sind nicht drehrund, sondern etwas oval, wie Bakterien mit abgerundeten Eck^n. Wo sie ver- einzelt vorkommen, legen sie sich aneinander, wie buppelkokken. In späteren Stadien liegen sie in größeren Massen beieinander, meist intrazellulär, in der sogenannten „Haufenform". Verf. fand die Ge- bilde im FoUikelinhalt sowohl frei wie intrazellulär, in den Epithelien und frei in dem fadenziehenden Sekrete. Verf. hebt hervor, daß diese Gebilde nicht gerade leicht darstellbar sind, es gehört längere Beschäftigung und einige Übung dazu. Man muß frische , unbehan- delte Fälle untersuchen. Die Körperchen verschwinden nach einigen Tagen der Behandlung mit dem Kupferstifte aus den Ausstrichpräpa- raten, während sie in der Tiefe augenscheinlich noch vorhanden sind. Am leichtesten sind sie in den von der Oberfläche der erkrankten Schleimhaut abgeschabten Epithelzellen zu sehen. Methode: Das Sekret des Konjunktivalsackes wird in gewöhnlicher Weise mit einer Platinöse entnommen und in möglichst dünner Schicht auf Deckgläs- chen ausgestrichen. Das Konjunktivalepithel wird so gewonnen, daß man entweder mit dem Deckglasrande das Epithel oberflächlich ab- streift und dann, wie bei einem Blutpräparate, auf Deckgläser ver- streicht, oder daß man es mit einem besonders konstruierten, recht- winklig gebogenen Platiniridium -Instrumente entnimmt und es dann XXVI, 4. Referate. 573 in möglichst diimier Schicht auf Deckgläser verreibt. Die so ge- wonnenen Präparate läßt man lufttrocken werden und fixiert sie dann etwa 20 bis 30 Minuten lang in absolutem Alkohol. Darauf kommen die Präparate für 6 bis 9 Stunden in die jedesmal frisch zu be- reitende Farblösung, in der die Deckgläschen mit der Schichtseite auf der verdeckten Flüssigkeit schwimmen. Die Farblösung besteht aus: 1) GiEMSA-Eosinlösung (2"5 cc einprozentiger französischer Eosin- lösung auf 500 cc destillierten Wassers) 12 Teile. 2) AzurI (1 : 1000) 3 Teile. 3) Azur II (O'S : 1000*0) 3 Teile. Diese drei Flüssigkeiten müssen gründlich gemischt werden. Vorteilhaft ist es, die Lösungen vorher auf 37 Grad anzuwärmen. Die 6 bis 9 Stunden lang bei 37 Grad gefärbten Präparate werden mit destilliertem Wasser ab- gespült, mit Fließpapier gut abgetrocknet nnd dann, ohne sie vorher über der Flamme zu trocknen, in Zedernholzöl eingeschlossen. Neuer- dings hat Verf. die Färbung bei 56 Grad ausgeführt und hierbei schon nach 3 Stunden gut gefärbte Präparate erhalten. Die Schnell- färbung mit Glyzerinwasser und GiEMSA-Lösung bei Siedetemperatur, die zur Darstellung der Spirochaete pallida erfolgreich angewendet wird, eignet sich zur Färbung der Trachomkörperchen nicht. In letzter Zeit hat Verf. nach Hartmann und Leber jun. die sogenannte feuchte Fixierung angewendet , indem die in der oben beschriebenen Weise beschickten Deckgläschen in noch feuchtem Zustande in Sublimat- alkohol für eine bis 2 Minuten kommen und dann in 50prozentigem Alkohol nachfixiert werden. Färbung dann nach Giemsa oder Heiden- hain. Auch dies ergab gute Resultate. Auch im Schnitte lassen sich die Trachomkörperchen sehr gut darstellen : Härtung einer Ge- websfalte der Konjunktiva in Alkohol und Einbettung in Paraffin. Nach Auflösung des Paraffins Färbung nach Giemsa (4 bis 5 Stunden), Auswaschen in Alkohol (6 bis 8 Minuten), Einschluß in Zedernholzöl. Schiefferdecker {Bonn). Calmette, Massol et Breton, Milieux de culture pour le bacille tuberculeux (Compt. Rend. Soc. Biol. vol. LXVII, 1909, p. 580). Verff. gebrauchten folgende mineralische Nährlösung : COgNa^ 1-0 g SO^Fe 0-040 „ SO^Mg 0-050 „ PO.K^H 1-0 „ NaCl 8-5 „ auf 1000 Teile Wasser. 574 Referate. XXVI, 4. Als Stickstoffquelle wird Asparagin, Succinimid (2-5 g auf ein Liter) genommen; außerdem kann noch Glukose, Glyzerin oder Rohrzucker als Kohlenwasserstoff zugefügt werden. Asparagin gibt gute Resul- tate bei Abwesenheit von COgNao- Tuberkulin von solchen Kulturen gewonnen zeigte gute Resultate. Morphologisch unterscheiden sich Bazillen von solchen Kulturen nicht von gewöhnlichen Bouillonbazillen. Nur im Falle , wo Pepton als Stickstoffquelle gebraucht wird , sind die Bazillen länglich oder streptokokkenähnlich. G. Seliber {Paris). Gllillemard , Diversite des resistences des Bacteries a la pression osmotique (Compt. Rend. Soc. Biol. vol. LXVII, 1909, p. 538). Verf. gebraucht die Fähigkeit dem osmotischen Drucke ver- schiedener Größe zu widerstehen als ein Merkmal zur Unterscheidung von Bakterienarten. Er fügt dazu zur Bouillon NaCl und (NH^)2S04 in verschiedener Menge und findet die Grenzwerte für verschiedene Bakterien. G, Seliber (Paris), Jacobson, La rec horche du baciUe de Koch par la methode de l'antiformine-ligroinj (Compt. Rend. Soc. Biol. vol. LXVII, 1909, p. 507). Verf. gebraucht folgende verbesserte von ühlenhuth vor- geschlagene Antiforminmethode : Der Speichelauswurf wird ein wenig mit destilliertem Wasser verdünnt, die großen Klumpen werden, so weit es möglich ist, fein verteilt. Man bringt es in ein Zylinder- glas (gut geschlossen) und fügt 5 Teile 40prozentiges Antiformin (besteht aus Kaliumhypochlorit und Ätzkalium) auf einen Teil Speichel- auswurf hinzu. Dann läßt man 2 bis 3 Stunden stehen, indem man oft schüttelt. Da fügt man Ligroin (eine Petroläthersubstanz) zu, so daß es eine Schicht von 2 bis 3 mm über das Antiformin bildet. Man schüttelt, um beide Flüssigkeiten zu vermischen. Man läßt dann eine halbe Stunde stehen, besser im Thermostaten. Das Ligroin erscheint dann wieder auf der Oberfläche , unter der Ligroinschicht sieht man eine dünne graue Schicht, die die Bazillen des Speichel- auswurfes enthält. Die Bazillen können dann nach den üblichen Methoden gefärbt werden. Es wurde nach diesem Verfahren im Speichelauswurf, der nach der üblichen mikroskopischen Methode nur wenig Bazillen zeigte, eine große Menge von Bazille# konstatiert. G. Seliber (Paris). XXVI, 4. Referate. 575 Berger, K. , Vergleichende färberische Nachprüfung der von Ziehl-Neelsen, Much und Gasis emp- folilenen Färbemethoden für Tuberkelbazillen und einige Versuche über Umfärbung bereits gefärbter Bazillen (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Bd. LIII, H. 2, p. 174). Nach einer einleitenden Angabe über die Chemie des Tuberkel- bazillus und seiner Hülle sowie über die Morphologie und Struktur und die verschiedenen bisher angewendeten Färbemethoden wendet sich Verf. zur Schilderung der eigenen Versuche , welche eine Ver- gleichung der Methoden von Ziehl-Neelsen, Much und Gasis zum Gegenstand haben. Die Färbung nach Ziehl-Neelsen zeichnet sich durch ihre Einfachheit und die Klarheit der rotgefärbten Bazillen aus ; ihr Nachteil beruht darin, daß die granuläre Form des Tuberkel- bazillus nicht darstellbar ist. Die von Much modifizierte Gram- Methode gibt diese zwar wieder , ist aber umständlicher und kann bei Mischinfektionen zu Trugschlüssen führen. Die Methode nach Gasis eignet sich besonders zur Darstellung der Bazillenstrukturen, ist aber viel komplizierter als die Ziehl-Neelsen sehe Methode. Ein Umfärben der nach Ziehl-Neelsen gefärbten Präparate nach der Gram- Methode sowie umgekehrt gelang Verf. in den meisten Fällen. W\ Reidemeister {Berlin). Yamamoto, J. , Über den Lokomotionsapparat der Pro- tisten zellen (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Bd. LIII, H. 1, p. 38; Verf. bedient sich zur Darstellung von Cilien und Flagellen folgender Methode: Vermischen des fraglichen Materials auf dem Objektträger in einer Öse klaren Hühnereiweiß , trocknen lassen, dreimal durch die Flamme ziehen 5 darauf Behandeln mit öprozentiger Silbernitratlösung im Brutschrank oder Paraffinofen während 24 Stun- den. Reduktion in einer Lösung von 2,0 g Pyrogallussäure, 1,0 g Tannin in 100 cc destillierten Wassers 10 Minuten lang. Der auf dem Objektträger entstehende schwarze Niederschlag ist sorgfältig mittels eines feuchten Filtrierpapierstreifens durch Überstreichen zu entfernen. Endlich Waschen mit Wasser, Trocknen und Einschließen in Kanadabalsam. Verf. untersuchte neben anderen Trypanosomen, Spirochäten, Spermatazoen, Vibrionen. W. Eeidemeister (Berlin). 576 Referate. XXVI, 4. Gins, H., Zur Technik und Verwendbarkeit des Burri- schen Tusch everfahrens (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Bd. LH, H. 5, p. 620). Verf. empfiehlt das BuRRische Tuscheverfahren zur Darstelhing von Geißehi, von Spirillen und Spirochäten, zum Studium und zur Zählung- von Blutplättchen, zur Zählung von Bakterienaufschwemmungen nach Wright sowie zur Herstellung von Projektionspräparaten. Der Ausstrich erfolgt mit einem Objektträger, dessen eine Kante im Winkel von etwa 45^ abgeschliffen ist. Je nach dem Winkel, welchen der so verbreitete Ausstrich mit dem Objektträger bildet, wird man dickere oder dünnere Ausstriche erhalten. Als Tuschematerial ver- wendete Verf. dasjenige von Grübler und Günther Wagner nach Verdünnung auf das doppelte Volumen. Wichtig ist es aber, die Tusche 14 Tage sedimentieren zu lassen, um die Bakterien und Staubpartikel zu entfernen ; auch durch längeres Zentrifugieren bei 3000 bis 5000 Umdrehungen werden diese völlig entfernt. Einer er- neuten Verunreinigung beugt man durch Zusatz von Formaldehyd vor ; für Blutpräparate darf jedoch nur formolfreie Tusche verwandt werden. Während sich durch die Tuschemethode die Spirnohaete pallida und Recurrens z. B. gut darstellen ließen, hatten die Vermache, Bakterien- geißeln sichtbar zu machen, ein weniger befriedigendes Resultat. So- wohl die Leukocyten wie Erythrocyten und die Blutplättchen treten in Präparaten scharf hervor, so daß sich die Methode auch zur Zählung letzterer in Blutpräparaten eignet. Die Zahl der Blutplätt- chen fand Verf. größer als bisher angegeben, nämlich zu 30000 bis 1000000 in 1 cbmm Blut. Eine Nachfärbung der Präparate mit GiEMSA- Lösung ist möglich und sehr zu empfehlen. Acht beigegebene Photogramme von Spirochäten, Spirillen und Blutplättchen geben die Einzelheiten deutlich wieder. W. Eeidemeister (Berlin). Megele, ErfahrungenmitdemneuenMalachitgrün-Agar Padlewskis zum Nachweis von Bazillen der Typhusgruppe (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Bd. LH, H. 5, p. 616). Verf. empfiehlt auf Grund seiner Versuche den Padlewski sehen Agar (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Bd. XLVIH, H. 4), der sich nächst seiner einfachen Herstellungsweise und seinen geringen Be- schaffungskosten dadurch auszeichnet, daß sich im Gegensatz zu den Drigalski-Conradi scheu Nährböden die Säure- und Alkali- bildner durch den Anblick der Kolonien — nicht ihrer Umgebung — XXVI, 4. Referate. 577 unterscheiden lassen. Die Kolonien der Säurebildner sind deutlich grün, die der Alkalibildner gelb gefärbt. Von 39 positiven Stühlen ließen sich 28 mittels des DiiiGALSKischens Verfahrens, 29 durch das Verfahren von Padlewski und 16 durch die Malachitgrünplatte als Typhusbazillen enthaltend erkennen. W. Reidemeister (Berlin). Käthe u. Blasius, Vergleichende Untersuchungen über die Leistungsfähigkeit älterer und neuerer Typhusnährböden (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Bd. LH, H. 5, p. 586). Der Nachweis von Typhusbazillen konnte bei 31 positivem Material in 11 Fällen durch den Malachitgrünnährbodeu Drigalski, 20mal durch den Drigalski - Conradi sehen Nährboden, 24mal durch Endo-, 3mal durch Kindborg - Nährboden , 24mal auf Conradi- und 25mal auf Padlewski -Agar erbracht werden. „Einen für jeden Stuhl, jeden Urin günstigen elektiven Nährboden besitzen wir nicht." Vertf. empfehlen deshalb mehrere Nährbodenarten nebeneinander zu ver- wenden, und zwar mit folgender Kombination : 1) Padlewski -Agar, 2) Endo -Agar, 3) Conradi- Agar, eventuell mit Abschwemmung auf Endo, 4) Malachitgrünagar mit Abschwem- mung auf Endo. W. Reidemeister (Berlin). Koch, Th., Über Sputum Untersuchungen (Zeitschr. f. angew. Mikrosk. u. klin. Chemie Bd. XV, H. 4, p. 85). Verf. gibt in seiner Arbeit eine Zusammenstellung einiger Me- thoden der Blutuntersuchungen. Ein besonderes Gewicht legt er auf den Nachweis der granulären Form des Tuberkulosevirus, die nach MucH virulent ist und sich durch die Ziehe sehe Methode nicht färben läßt. Der Nachweis dieser nicht nach Ziehe färbbaren Form von Tuberkelbazillen erfolgt nach Much - ScHOTTMtJLLER in der folgen- den Weise : „Möglichst gleichmäßiger, dünner Ausstrich von Eiter oder Sputum auf Objektträger ; Fixieren des Präparates kurz in Formolalkohol und Abtrocknen mit Filtrierpapier-, 1- bis 2mal 24stündige Färbung bei Zimmertemperatur in einer alkoholischen Karbol -Methylviolettlösung B. N. (10 cc alkoholische Methylviolettlösung in 100 cc 2prozentiger Karbolwasserlösung). 1) Sorgfältiges Filtrieren des Gemisches. Aufrechtes Einstellen der Objektträger in weite Reagenzgläser, um möglichst Niederschläge zu vermeiden. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 4. 37 578 Referate. XXVI, 4. 2) Jodieren mit Lugol scher Lösung 10 bis 15 Minuten. 3) 5 Proz. Salpetersäure 1 Minute. 4) 3 Proz. Salzsäure 10 Sekunden. 5) Aceton- Alkohol (aa). Die Entfärbung geschieht so lange, bis kein P'arbstoff mehr abfließt. Wiederholte Kontrolle des Präparates unter dem jNIikroskop. 6) Abtrocknen mit Filtrierpapier. 7) Nachfärbung mit lOprozentiger Safraninlösung 5 bis 10 Se- kunden. 8) Ausspülen mit Wasser. 9) Abtrocknen mit Fließpapier. 10) Kurzes Trocknen ohne Flamme. 11) Besichtigung des Präparates mit der Olimmersion." Die modifizierte HERMAxsche Granulafärbung ist folgende: „Aus- strichpräparate nach der Lufttrocknung 3mal durch die Flamme ziehen. Vorfärbung mit sorgfältig filtriertem , salzsaurem Karmin (Z. Mayer) 10 Minuten, sodann Differenzierung mit einprozentigem Salz- säurealkohol (1 cc reine Salzsäure auf 100 cc TOprozentigen Alkohol), und zwar solange, bis die Kerne deutlich sichtbar werden. Abspülen mit Wasser , Färben über der Flamme bis zur Dampf bildung und Erkalten lassen , Übergießen mit einer Mischung von 3 Teilen ein- prozentiger Ammoniumkarbonatlösung in destilliertem Wasser und 1 Teil 3prozentiger Kristallviolettlösung in 96prozentigen Alkohol." Entfärben in lOprozentiger Salpetersäure und mittels 96prozentigen Alkohols bis der ursprüngliche Karminton wiedergekehrt ist. Ab- waschen mit destilliertem Wasser , an der Luft trocknen , mit Öl- immersion betrachten. Pneumokokken lassen sich durch Färben mit 2prozentigem Gentianaviolett und kurzer Differenzierung in 2prozentiger Essigsäure darstellen, die Influenzabazillen durch längere Einwirkung verdünnter Karbolfuchsinlösung auf die fixierten Sputumapparate. Typhus und Aktinomyces sind nach den üblichen bakteriologischen Methoden zu züchten und zu identifizieren. Den Schluß der Arbeit bildet eine Zusammenstellung der Homogenisierungsmethodon. W. Reidemeister {Berlin). Laubenheimer, K. , Das Dieudonn^scIic Blutalkaliagar als Elektivnährboden für Choleravibrionen (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. LH, 1909, No. 2, p. 294—298). XXVI, 4. Referate. 579 DiEUDONNES Bliitalkaliagar stellt für Clioleravibrionen und für choleraähnliche Vibrionen einen ausgezeiclineten Elektivnährboden dar. Die Vibrionen werden auf Blutalkaliagar oft stark polymorph und zeigen verminderte Färbbarkeit. Küster {Kiel). Hachla, J., u. Holobut, Th., Beitrag zur Frage elektiver Nährböden für C h 0 1 e r a v i b r i 0 n e n (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. LH, 1909, No. 2, p. 299—304). Noch besser als mit dem von Dieudonne empfohlenen Rinder- blut sind die Choleranährböden mit Schweine- oder Pferdeblut an- zufertigen. Dieudonne empfahl 1:1 als Verhältnis des Blutes zur Normal- kalilauge; gute Resultate gibt noch eine Mischung von 1:0'75; das Verhältnis 1 : 0'5 ist nicht mehr geeignet. Küster {Kiel). Esch, P., Ein Beitrag z u r Z ü c h t u n g des M e n i n g 0 c 0 c c u s (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. LH, 1909, H. 1, p. 150—154). Als besonders geeigneten Nährboden für Meningokokken emp- fielilt Verf. folgende Mischung : 60 cc Peptonagar (ein Prozent Pepton Witte) werden nach Abkühlung auf etwa 50^ C mit 20 cc sterilem, defibriniertem Haramelblut, 10 cc Ascitesflüssigkeit und 1*0 g Maltose (in 3 cc Bouillon gelöst) gemischt. , Küster {Kiel). Rau 5 S. , Vergleichende Untersuchungen über einige neuere Methoden von Tuberkelbazillen im Spu- tum (Hyg. Rundschau Bd. XIX, No. 23, p. 1333). Verf. hat die folgenden , zum Nachweis von Tuberkelbazillen dienenden Methoden: 1) Färbung mit Karbolfuchsin , Gegenfärbung mit Methylenblau, 2) die Ligroinmethode Lange und Nitsche, 3) die Antiforminmethode, 4) die kombinierte Antiforminmethode Haserodt einer vergleichenden Prüfung unterzogen. Von 67 Sputen war bei 49 durch die einfache Färbemethode der Nachweis von Tuberkel- bazillen möglich ; bei Anwendung der Antiforminmethode erschienen die Tuberkelbazillen in etwa 2- bis 20 mal größerer Anzahl im Ge- sichtsfelde. Ferner war es möglich von den 18 Fällen, welche nach der üblichen P^ärbemethode als negativ zu bezeichnen waren , noch 5 als positiv zu erkennen ; die Zahl der hierbei gefundenen Tuberkel- bazillen schwankte zwischen 5 und 20. Auf Grund seiner Unter- suchungen hält Verf. die Antiforminmethode den anderen für bedeutend 37* 580 Referate. XXVI, 4. überlegen. Über die kombinierte Antiformin-Ligroinmethode spricht Verf. eine endgültige Ansicht nicht aus, obwohl es ihm scheint, daß dieses Verfahren der Antiforminmethode nachsteht. W. Beiderneiste?' (Berlin). Padlewski , L. , Bemerkungen zu der Arbeit von Dr. F. Grimm „Über den praktischen Wert einiger neuer Typhusnährböden" in No. 14 Hyg. Rund- schau 1909, p. 13 (Hyg. Rundschau Bd. XIX, No. 24, p. 1388). Verf. stellt einige nicht genau wiedergegebene Angaben des Autors über die Zusammensetzung des Nährbodens richtig und er- weitert seine frühere Vorschrift zur Herstellung desselben. W. Reidemeister {Berlin). Schumacher, Vergleichender Typhus n achweis mittels des kombinierten Endo-Malachitplattenver- fahrens und des CoNRADischen Brillantgrün- pikrinsäureagars (Klin. Jahrbuch Bd. XXI, H. 2, p. 209). Die angestellten Versuche erstrecken sich auf 500 Fälle 5 61 von diesen konnten als positiv erkannt werden. Aus den Untersuchungen ergibt es sich, daß die Brillantgrünplatte mehr leistet als die Endo- oder die Malachitgrünplatte, daß es ferner Fälle gibt, bei denen der Typhusnachweis sich nur mit Hilfe der Brillantgrünplatte erbringen läßt , während anderseits die letztere im Gegensatz von Endo- und Malachitgrünplatte versagt 5 dies kann erfolgen , wenn die Gruppe der Alkaligeuesarten vorherrscht. Dementsprechend empfiehlt Verf. zum exakten Nachweis von Typhus das Dreiplattenverfahren. Aus- strich auf Brillantgrün, Endo- und Malachitgrünplatte. W. Eeidemeister (Berlin). Sachs-3Itike, Vergleichende Untersuchungen über die Typhusbazillen Züchtung aus kleinsten Blut- gerinnseln vermittelst der Gallena n reich e.- rung und des direkten Plattenausstriches (Klin. Jahrbuch Bd. XXI, H. 2, p. 233). „Für die Praxis der Untersuchung muß dalier gegenwärtig nur die Gallenkultur als die geeignetste Untersuchungsmethode bezeichnet werden." W. Reidemeister {Beidin). XXVI, 4. Referate. 581 X>. Botanisches, Burgeff, H., Di e^ Wurzelpilze der Orchideen, ihre Kul- tur und ihr Leben in der Pflanze. Mit 3 Tfln. u. 38 Abbild, im Text. IV und 220 pp. Jena (G. Fischer) 1909. Um von den in Orchideenwurzeln lebenden Pilzen sterile Proben zu erhalten, verfuhr Verf. folgendermaßen. „In einer ausgezogenen und am kapillaren Ende abgeschnittenen Glasröhre befindet sich ein Glasfaden (zugeschmolzene Kapillare, wie sie beim Ausziehen der Glasröhre entsteht) , der sich , durch Watte am Herausfallen verhindert , in der Röhre verschieben läßt , und es ermöglicht, einen an der Spitze derselben befindlichen Körper hinaus- zubefördern. Die Weite der Kapillare ist der Dicke der auszustechen- den Wurzel entsprechend zu wählen. Von den beschriebenen Röhren werden eine größere Anzahl präpariert, in Papier gewickelt und bei 160^ trocken sterilisiert. Mehrere zentimeterlange Stücke der Orchi- deenwurzel werden gut mit Seife gewaschen , einige Sekunden in TOprozentigen Alkohol getaucht und mit sterilem Fließpapier ge- trocknet. Sodann faßt man sie mit den aseptisch gemachten Fingern und schneidet mit abgeflammtem Messer ein Stückchen von der Wurzel ab. Weiter nimmt man die Röhre aus dem Papier, zieht den Glas- faden genügend weit zurück und führt das Ende der Kapillare derart in die Schnittfläche ein, daß die Epidermis der Wurzel nicht berührt, jedoch ein Teil der darunter liegenden Pilzschicht getroff'en wird. Ist die Kapillare mehrere Millimeter tief eingedrungen , zieht man sie ein wenig zurück, schneidet die Wurzel an der vor dem Ende der Kapillare liegenden Stelle ab und streift den äußeren Wurzel- teil auf das dicke Ende der Röhre, wo er aufreißt und abfällt. Das ausgestanzte Stück wird nun mit der Kapillare tief in den Kultur- boden eingeführt und mit dem Glasfaden herausgestoßen." Eine Ansäuerung des Nährbodens zum Zweck der Bakterien- bekämpfung ist nicht angebracht: Schon 2 cc Normal -Milchsäure auf 100 cc Nährmedium machen das Wachstum der Orchideen- wurzelpilze im allgemeinen unmöglich. Als Nährboden empfiehlt Verf. Fadenagar, mit Regenwasser hergerichtet, nebst einer Spur Stärke. Küster {Kiel). 582 Referate. XXVI, 4. Saxton , W. T., Preliminary account of the oviile, gametophytes and embryo of Widdririgtonia cupressoides (Botaii. Gaz. vol. XLVIII , 1909, no. 3, p. 161). Von den zahlreichen Fixiermitteln, die Verf. erprobt hat, war Chamberlains Gemisch bei nachfolgend angegebener Zusammen- setzung das beste : Pikrinsäure, konzentrierte Lösung in öOproz. Alkohol 100 cc Eisessig 5 „ Sublimat 5 g Die Objekte blieben 24 Stunden in dem Fixiergemisch, wurden dann in 50prozentigem Alkohol so lange ausgewaschen , bis keine gelbe Farbe mehr von den Objekten abgegeben wurde (eine Woche lang oder noch länger), kamen dann auf 12 bis 24 Stunden in 75-, 85- und 94prozentigen Alkohol und schließlich auf 60 Stunden in abso- luten Alkohol , der dreimal oder öfter gewechselt wurde. Hiernach Zedernholzöl, dann je 48 Stunden in 25-, 50- und 75prozentiger Lösung von Paraffin in Zedernholzöl, sowie in reinem Paraffin (48^), dann 12 bis 24 Stunden in einer Mischung von hartem und weichem Paraffin (ersteres mit 55^ Schmelzpunkt) und in hartem ohne Zusatz. Gefärbt wurde mit Flemmings Gemisch und namentlich mit Delafields Hämatoxylin. Küster {Kiel). ' Eckerson, S. , On the demonstration ofthe formation of starch in leaves (Botan. Gaz. vol. XLVIII, 1909, no. 3, p. 224). Zur Untersuchung auf Stärke nach der Sachs sehen Methode (Verf. nahm 5 g Jodkali, 1 g Jod, 10 cc Wasser, nach Lösung wird bis auf 1 Liter Wasser aufgefüllt) werden Blätter von Pelargo- nium hortorum zonale , Fuchsia speciosa , Senecio mikanioides , Im- patiens Sultani, junge Pflanzen von Helianthus annuus. Ricinus com- munis, Phaseolus vulgaris, Zea Mays und Cucurbita Pepo empfohlen. , Küster {Kiel). Herzog, A. , Zur Kenntnis der Doppelbrechung der Baumwollfaser (Zeitschr. f. Chemie u. Industrie d. Kalloide Bd. V, 1909, H. 5, p. 246—248). Verf. findet bei Untersuchung von Baumwollfasern im polari- sierten Lichte , daß die Längsachse der Elastizitätsellipse nicht in XXVI, 4. Referate. 588 die Richtung der Faserlängsaclise fällt, sondern mit dieser einen mehr oder weniger großen Winkel bildet. Meist zeigt die Längsachse der Elastizitätsellipse linksläufige Richtung ; doch sind Anomalien gar nicht selten, bei welchen streckenweise jene Ellipsenlängsachse parallel zur Faserachse oder gar rechtsläufig verläuft. Verf. empfiehlt die Baumwollfasern voi' der Untersuchung in konzentrierte wässerige Lösung von Chloralhydrat zu legen und einmal auf dem Objektträger aufzukochen. Sehr gut lassen sich die Brechungsanomalien an merzeri- sierter Baumwolle studieren, die bei Anwendung von Kanadabalsam oder sogar schon in Wasser hinreichend durchsichtig erscheint. Bei Untersuchung roher Fasern lassen sich die optischen Eigentümlich- keiten besonders bei denjenigen Sorten beobachten , die bei großer Feinheit durch relativ starke Membranen gekennzeichnet sind (Maco, Sea-Island); seltener, aber auffälliger ist der Wechsel der Polarisations- farben bei den breiteren, mittelamerikanischen und indischen Sorten. Küster {Kiel). Gorodkowa, A. A., Ü'ber das Verfahren, rasch die Sporen von Hefepilzen zu gewinnen (Bull. Jard. imp. bot. St-Petersbourg-, Ref. in Bull. Inst. Pasteur t. VII, 1909, no. 19, p. 813). Von Saccharomyces cerevisiae erhielt Verf. auf folgende AVeise Sporen. Junge, reine Hefezellen werden auf schrägerstarrten Nähr- böden von folgender Zusammensetzung ausgesät : Wasser 100 cc Agar 1 Prozent Pepton 1 „ Fleischbouillon 1 „ Chlornatrium 0'5 „ Glukose 0-25 Bringt man die Kulturen in eine Temperatur von 28^, so bilden sich nach 2 bis 3 Tagen Sporen. Wichtig ist der Gehalt des Nährbodens an Glukose; wenn der Glukosegehalt 5 Prozent beträgt, so tritt lebhafte Sprossung ein, aber die Sporenbildung bleibt aus. Die sporenbildenden Kulturen auf glukosearmem Boden unterscheiden sich schon makroskopisch durch ihr Aussehen von den lebhaft sprossenden. Küster {Kiel). 584 Referate. XXVI, 4. E, Mineralogisch - Petrographisches. Physikalisches, PÖSChl , Y. 5 Die Härte der festen Körper. Dresden (Stein- kopff) 1909; 84 pp., 4 Figg. im Text ii. 1 Tfl. Verf. schildert die verschiedenen Methoden der Härtemes- sung, die sich den verschiedenen Definitionen des schwank en- den Begriffes „Härte" im Laufe der Zeit angepaßt haben : Die Ritzmethode von Werner, H auy, Mohs ; Hobeln, Schleifen, Kerben, Bohren; Härte als Scherfestigkeit (Definition von Kick) und als Tenazität und die auf Heinr. Hertz gestützte Druckmethode von Auerbach. Verf. nimmt ein „Bestreben" der Kristalle an, ihre natürliche Oberflächenspannung zu bewahren ; dieses „Bestreben" scheint mir in Beziehung zu stehen zu der „Oberflächenfestigkeit", welche W.Voigt zur Erklärung der verschiedenen Zerreißungs- festigkeiten von Kristallprismen von gleicher Längsorientierung und Querschnittsgröße, aber verschiedener Querschnittsform einführte. PÖSCHL erhofft — in erster Linie molekulartheoretische Ziele verfolgend — von seiner Methode eine Anwendungsmöglichkeit in der Technik; er lehnt sich an die Ritzmethode von Grailioh und Pekarek an, indem er deren Skierometer mit dem Mikro- skop verbindet, mißt aber nicht die Minimalbelastung zur Erzeugung eines noch eben sichtbaren Ritzes , sondern die Belastung zur Er- zeugung eines Ritzes von irgendwelchen Breiten und Tiefen, die unter dem Mikroskop ausgemessen werden. Da ihm der Winkel der ritzen- den Diamantspitze bekannt ist, kann er so das Volumen der Ritz- furche ermitteln. Zur idealen Messung der Oberflächen- spannung dürfte freilich nur die oberste Molekülschicht geritzt werden, während PöscHLbei seinen Versuchen offenbar Tausende von Molekülschichten durchpflügt und daher wohl ein Gemisch von Härte, Kohäsion usw. ermittelt. PöscHL findet im Gegensatz zu Exner, daß die Härte einer Kristall fläche sich mit der Richtung im allgemeinen nicht ändert. Ritzt man auf einer Fläche senkrecht zur Spur einer Spaltbar- keit, so erscheinen senkrecht zum „Härteritz" zahlreiche Spal- tungsrisse, die für das bloße Auge den Härteritz breiter erscheinen lassen , unter dem Mikroskop aber unabhängig von jenem als solche ^^y^ 4. Referate. 585 zu erkennen sind. So glaubte Exner, der ohne Mikroskop arbeitete, verschiedene Breite der Ritze parallel und senkrecht zur Spaltbarkeit zu beobachten. „Für das Gefühl" ist die Härte oft größer beim Ritzen senk- recht zur Spaltungstrasse als parallel zu ihr, weil im ersteren Falle viele Schichtenköpfe überquert werden müssen.' Versuche an Steinsalz , Flußspat , Kalkspat , Apatit , Feldspat, Quarz, Topas, Talk, Gips, Aragonit, Bleiglauz , Antimonit, Pyrit, Realgar, Opal, sowie an polierten Aggregaten von Platin, Kupfer, Aluminium und Messing. Verf. beobachtete beim Ritzen senkrecht zur Spaltungstrasse einen weniger breiten Härteritz als senkrecht dazu und erklärt dieses damit , daß im ersteren Falle ein Teil der aufgewendeten Energie zur Erzeugung von Spaltungsklüften verbraucht werde. Obwohl dem Büchlein eine gewisse Originalität nicht abgesprochen und an der Sorgfalt der Experimentaluntersuchungen nicht gezweifelt werden soll, so haben doch mannigfache Umstände den Verf. an einer schärferen Fixierung der Begriffe und an tieferem Eiodringen in das Problem gehindert und ihn zu nicht sehr haltbaren Hypothesen verleitet. Am Kalkspat werden die Lamellen der einfachen Schiebung für Spaltungsrisse gehalten. Der Einfluß von Gleitflächen auf die Ritzbarkeit wird ignoriert. Abgesehen von den deutlich sichtbaren Spaltflächen werden keine Richtungsverschiedenheiten der Kohäsion angenommen. „Löslichkeit" und Härte werden für proportional er- klärt , wobei sich die „Löslichkeit" bald auf Wasser bezieht , bald die Zersetzungsgeschwindigkeit in Säuren bedeutet; auch wird hier- bei übersehen, daß die Löslichkeiten zweier Substanzen in verschie- denen Lösungsmitteln (wie z. B. in Wasser und in Alkohol) durchaus nicht im konstanten Verhältnis stehen. Auch ist nicht ersichtlich, wie man zu solchen Vergleichen ein Mittel aus den verschiedenen Härten eines Kristalls gewinnen soll. Zur Erklärung verschiedener Härten und verschiedener Dichten polymorpher Modifikationen operiert Verf. mit kugelförmigen (bzw. ellipsoidischen) Molekeln und relativ dichten Lagerungen derselben, und widerspricht hierbei der Tat- sache , daß die dichteste Lagerung nicht dem hexagonalen , sondern dem regulären System zugehört. Beim Vergleich der Härten des Covellin- und des Kupferglanzes wird wiederum die Struktur heran- gezogen und dabei übersehen , daß pseudohexagonale Kristalle den hexagonalen in ihrer Struktur beliebig nahe stehen können. Johnsen (Kiel). 5{^6 Neue Literatur. • XXVI, 4. Neue Literatur. 1. Lehr- und Handbücher. Bailey, Fr. R. , a. Miller, A. M., Text-book of Embryology. XVI a. 672 pp. London (J. a. A. Churchill) 1909. 21 s. Cajal, Ramön J. , Histologie comparee du Systeme nerveux de THomme et des Vertebres. Edition francaise revue et mise ä jour par l'auteur, traduite de l'espagnol par L. Azollay. 444 figg. Paris. Vol. 1. 8^ 2 Vol. 42 M. Ellis , D. , Outlines of Bacteriology (Technical and Agricultural). XII a. 262 pp. London (Longmans, Green a. Co.) 1909. 7 s 6 d. Jage, W., A manual of forensic chemistry, dealing especially with chemical evidence: its preparation and adduction. Based upon a course of lectures delivered at University College. VIII a. 256 pp. London (Stevens a. 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(Vgl. diese Zeitschr. Bd. XXVI, 1909, p. 584.) Autoren - Register. Alagna, G., 135. Amato, A., 486. Andreesen, A., 316. Ariens Kappers, C. U., 256. Asher, L., 119. Aßmann, G., 310. Awerinzew, S., 129. Axhausen, G., 482. Babes 493. Barannikoff, J., 309. Barber, M. A., 146. Bechhold, H., 300. Beer, R., 158. Benecke, W., 152. Berg, W., 209. Berger, K. 575. Berka, F., 499. Berliner, K., 378, 382. Bethe, A., 119. Blasius 577. Bödecker, C. Fr., 206. Boehm, P., 296. Boeke, J., 242. Bonney, V., 126. Bonvicini, G., 410. Boresch, K., 320. Boule, L., 268. Brandts, E., 567. Brenchley, W. E., 158. Breton 573. Bruekner, J., 147. Brudny, V., 418. Buard, G., 148. Bürker, K., 122. Burgeff, H., 581. Burri, R., 300. Cajal, S. Ramön y, 284. Calderini, A., 499. Calmette 573. Carazzi, D. , 526, 530, 533. Cavazza, L. E., 59. Cesaris-Demel, A., 269. Chausse 495. Ciliano, P., 133. Ciuca 494. Collin, R., 142. DaFano, C, 279. Dakin, W. J., 266. Danila 495. Dantschakoif, W., 135. Davis, Br. M., 502. des Arts, L., 554. Dibbelt, E., 302. Di Christina, G., 140. Dietrich, W., 549. Dieudonne, A., 306. Döring, W., 131. Dopter 495. Duesberg, J., 144. Eckerson, S., 582. Ehrlich, P., 572. Eilermann, V., 311. Erlandsen, A., 311. Ernest, Ad., 152. Escallon, J., 148. Esch, F., 579. Favre, M., 271. Federolf 498. Fenea, G., 494. Feodorasco 493. Feoktistow, A., 500. Fischer, H., 273. Fischer, 0., 123, 561. Fluri, M., 501. Fontes, A., 149. Freiling, H. H., 475. Frey, M. v., 123. Fuhrmann, Fr., 262. Funck, Gh., 422. Gariaeff, W., 476. Garten, S., 124. Gavazzeni, G. A., 134. Gins, H., 576. Gläser, H., 550. Goldmann, E., 559. Godoletz, L., 133, 483, 484. Gomont, M., 161. Gorodkowa, A. A., 583. Graham - Smith , G. S., 146. Greeff 572. Guccione, A., 569. Guillemard 574. Guth, F., 304. Guttenberg, H. Ritter v., 316. Gutzeit, E., 150. riachla, J., 579. Halle, B., 424. Hansen, Fr. C. C, 525. Harrison, F. C., 149. Hart, C, 301. Haserodt 497. Hendricks, K., 481. Herzog, A., 582. Himmelbaur, W., 320. Hirschfeld 497. Holmgren, E., 270. Holobut, Th., 579. Hornowski 128. Ignatowsky, W. v., 387. 600 Autoren - Register. J acobson 574. Jagic, Dr. N. v., 261. Jonescu, C. N., 549. Kadyi, H., 289. Karsten, G., 500. Käthe 577. Katö, H., 281. Kalberiah 474. Kittsteiner, C, 191. Koch, A., 493. Koch, Th., 577. Kolster, R., 297. Koränyi, A. v., 125, 261. Kowler, R., 259. Krause, R.. 1. Kroh, F., 139. Küster, E., 316. Kurssanow, L., 313. Kusano, S., 503. Kutschera, F., 556. Laffont, A., 485. Lange, S. J, de, 274. Laubenheimer, K., 578. Lebrun, H., 223. Lederer, R.. 570. Legendre, R., 266. Lendvai, J., 203, 265. Lentz, 0., 294. Levaditi 494. Levy, 0., 426. Lewis, J. F., 502. Lewy, F. H., 290. Lhermitte, J., 569. Lidforss, B., 318. Liesegang, R. E.. 262. Löffler, F., 302. Loeser, R., 552. Logs, 0., 273. Lüppo-Cramer 548. Lundahl, G., 135. Magnus, R., 121. Mangin, L., 313. Manieatide 147. Marchand, F., 488. Marinann 306. Marpmann 306. Martin, F., 219. Martini, E., 476. Martinotti, L., 4. Marzinowski, E. J., 308. Massol 573. Mawas, J., 565. Maximow, A., 177. Mayer, P., 513, 523. Megele 576. Merkel, Fr., 477. Morton, H., 314. Meyer, A., 80 Meyer, F., 488. Miehe, H., 301. Modilewski, J., 318. Montgomery, Th. H. jr., 132. Mortensen, M. L., 502. Mozejko, B., 353, 542. Müller, G., 150. Naef, A., 556. Nageotte, J., 141. Nemec, B., 160. Neri, F., 307. Nestler, A., 151. Neubert, W., 278. Nieuwland, J. A., 312. Noc 496. Nokazawa, R., 156. Nowikoff, M., 479. Nuttall, G. H. F., 146. Oelsner, L., 128. Ogushi, K., 145. Oltmanns, Fr., 500. Oppenheimer, C, 121. Overton, J. B., 157. radlewski, L., 580. Pappenheimer, A. M., 272. Pawlow, J. P., 121. Philiptschenko, J., 132. Pöschl, V., 104, 584. Proca 494, 495. Prodinger, M., 320. Prowazek, S. v. , 499, 558. Pütter, A., 118. lladasch, H. E., 116. Rau, S., 579. Rawitz, B., 337. Regaud,C., 271,490, 491. 565. Retterer, Ed., 296. Richter, 0., 315. Richter, P. F. 125, 261. Rößle, R., 295. Röthig, P., 282. Rosenberg, 0 , 319. Rühlemann. H., 474. Ruhland, W., 153, 155. Russakoif, A., 567. Sachs-Müke 580. Saigo, Y., 138. Sauvageau, C, 501. Savini, E., 29, 285. Savini-Castano, Th., 29, 285. Saxton, W. T , 582. SchaÖner, J. H., 320. Scheffer, W., 111. Schenck, J., 120. Schereschewsky, J., 307. Schikorra, W., 316. Schilling, Y., 565. Schindler, H., 305. Schmidt, W. J., 571. Schmincke, A., 562. Schönichen 474. Schröder, R., 507. Schütz 143. Schumacher 580. Schurig, W., 126. Senn, G., 158. Siedentopf, H., 391. Sigre, A., 148. Sommerhoff, E. 0., 48. Ssobolew, L. W., 65. Stanesco 494. Stantschinsky, W., 131. Steinhaus, J., 124. Stephan, S., 309. Sterling, St., 550. Stoklasa, J., 152. Strigl. M., 155. ' Suzuki, B., 211, 264. Svedelius, N., 501. Swellengrebel, N. H., 308. lafner, H., 384. Tarapani, H., 562. Taube, E., 557. Tigerstedt, R., 118. Tobler, Fr., 51. Tschachotin, S., 130. Ugdulena, G., 487. Unna, P. G., 133, 483, 484. Autoren - Register GOl Van der Leck, J., 149. Vouk, Val., 15o. Wada, T., 563. Walter, E., 302. Wasielewski 497. Watkinson, G. B., 555. Wehmer, C, 15G. Welirlin, J., 302. Werbitzky. F. W., 305. Wester, D. H., 501. Wilson, iM., 317. Wisselingh, C. v., 314. Wollt; M., 84. Wright, F. E., 162, 163. Yaraamoto, J., 575. Yamanouchi, Sh., 314. Yoshida, T., 295. Oach, F., 316. Ziegler, J., 300. Zielinska, J., 554. Zijlstra, K., 151. Zürcher, L., 562. Sach- Register. Acholoe, Leuchtorg'ane 55G. Achsenzylinder, Färbung nach Ra- witz 345. Actinobaziilen, Färbung'nach Chausse 495. Actinomyces, Färbung nach Chausse 495. Acusticus. Degenerations versuche 290. Adventitia, Bindegewebe, Darstellung nach Cajal 284. Aesculinnährboden nach Harrison u. V. d. Leck 149. Agave, Mikrosporangien 320. Alagnas Methode, Gaumentonsilledes Hundes zu untersuchen 135. Algen, Dauerpräparate 312. — , Fixierung 51 ff. — , Objektträgerkulturen nach Sau- vageau 501. — , Präparation 161. Alizarin-Fleischwasseragar nach Guth 304. Alkaleszenz, Nachweis mit Azosäure- blau - Oxalsäure - Brechweinstein 352. Alkohol, denaturierter. Verwendung für Fixierung und Härtung nach Kittsteiner 191. — , Fixierung der Haut 134. — -Eisessig aus denaturiertem Al- kohol 193. — - Öeewasser, Fixierung vonMeeres- algen 58. Alkoholtropfer für Jungs Schlitten- mikrotom nach Ariens Kappers 25G. Alnus, Wurzelknöllchen 31G. Untersuchung nach Noc Aluminiumsalze, Wirkung auf Proto- plasma 501. Amatos Untersuchungen von Gan- glienzellen 480. Ammoniumkarminat, Färbung von Glykogen 521. Amöben 496. ' — , — — Wasielewski und Hirsch- feld 497. Ampelotannin, mikrochemischer Nach- weis 63. Amphibien, Eier, Demonstrationsprä- parate 145. — Injektion nach Mozejko 544. Amphichromatische Farbstoffe 345. Anneliden , künstliche Partheno- genese 435. Anäroben, Kultur nach Calderini 499. — , — — Tarozzi 499. Andresens Methode, Desmidiaceen zu kultivieren 316. Anglades Methode zur Färbung der Neuroglia 268. Anodonta, Injektion 362. Antiformin - Ligroin , zur Untersuch- ung von Tuberkelbazillen 574. Argentamin, zur Xervenfibrillen- untersuchung nach Katö 281. Ariens Kappers Alkoholtropfer 256. Ascitesbouillon - Neutralrot, Diagnose von Meningococcus 147. Aßmanns Tuberkelfärbung 310. Atembewegungen, Untersuchungs- methoden 120. Auslöschungswinkel 162. Auswaschapparat nach Kowler 259. — — Suzuki 211. Sach- Register. 603 Awerinzews Infiisorienuntersuch- ungsmethoden 129. Axhausens Methoden , Knochenge- webe zu untersuchen 482. Azosäureblau nach Rawitz 343. -Dacilhis coli, Teilungsgeschwindig- keit 146. — — , mechanische Isolierung nach Barber 140. Bakterien, Färbung nach Proca 494. — , Fixierung für cytologische Un- tersuchungen nach Swellengrebel 306. — , Isoliermethode nach Barber 146. — . Reinkulturen aus Organen 500. — , Sporen, Färbung nach Proca- Danila 495. — , tote von lebenden zu unterschei- den 494. — , Verhalten gegenüber osmoti- schem Druck 574. Balanophora, Anatomie 155. Barannikoffs Methode, Spirochaeten zu versilbern 309. Barbers Methode, Bakterien zu iso- lieren 146. Basalfäden der Drüsenzellen der Sub- m axillaris 565. Baum woUfaser , Doppelbrechung 582. Befruchtung, heterogene 439. Befruchtungsvorgänge , üntersuch- ungsmethoden 437. Bendas Mitochondi-ienfärbung, modi- fiziert von Meves und Duesberg 271. — Pikrinsäure-Fuchsin 31. — Modifikation der Tänzer -Unna- schen Orceinfärbung 33. Benzoesäure, Nachweis nach Nestler 151. Benzoeharz, Untersuchung auf Ben- zoesäure 151. Bergs Paraffineinbettung im Vakuum 209. Berliners Gehirnmikrotom 378. — Methode, müllergehärtete Ge- hirne in dünne Scheiben zu zer- legen 382. Berliner Blau, Injektion von Hiru- dineen 553. Bests Glykogennachweis 516. Betzsche Methode, modifiziert von Rawitz 339. Bewegungslehre, Methodik 123. Bielschowskys Methode, Modifikation von Gariaefl" 476. — — , — — Marescli 567. Bindegewebe, embryonale Histoge- nese, Untersuchung nach Maxi- mow 186 ff. — , Entwicklung 477. — , Färbung 29^ — , — nach Hornowski 128. — , Untersuchung nach Merkel 477. — , Vögel 135. Biondi - Heidenhains Dreifarbenge- misch, Färbung des Uterusdrüsen- epithels 568. Blastomeren, Methoden zur Tren- nung 451. — , — — partiellen Trennung 453. Bleichung mit Magnesiumhyperoxyd 527. — — Natriumperborat 527. — — Oxylith 527. — nach Carazzi 528. Blochmannsche Lösung, Färbung von Hirudineen 552. Blut, embryonale Histogenese, Unter- suchung nach Maximow 186 ff. — , Färbung nach Savini mit Borax- Methylenblau 289. — , Vögel 135. Blutagar nach Marpmann 306. Blutalk aliagar nach Dieudonne 306, 579. Blutegel, Blutgewinnung für Blut- agar 306. Bödeckers Celloidin - Entkalkungs- methode 206. Boehms Methode, Leber zu unter- suchen 296. Boekes verbesserte Rocking- Micro- tome 242. Bonneys Dreifaclifärbung 126. — Orange -Aceton 126. Bonvicinis Chromsulfat 412. — Methode, Gehirn zu schneiden 410. Boraxkarmin für Injektionen 2. Borax -Eosin nach Savini 288. — -Methvlenblaulösung nach Savini 286. Boreschs Methode, Gummilücken der Bromeliaceen zu untersuchen 320. Botryomykose, Untersuchung nach Chausse 495. Bouins Flüssigkeit, Fixierung der Mitochondria 491. — — , — — Submaxillaris 565. Boules Fixierungsflüssigkeit 269. 604 Sach -Register. Boiiles Methoden, Nervengewebe von Liimbricus zu untersuchen 269. — Versilberungsverfahren 269. Brandts Methode , Kerneinschlüsse der Leberzellen zu untersuchen 567. Brazzolas Methode , Celloidinserien zu gewinnen 534. Brenchleys Verfahren, Weizenkörner zu untersuchen 158. Brillantgrünpikrinsäureagar nach Conradi, Typhusnachweis 580. Brillantkresylblau - Sudan III , Fär- bung der Leukocyten 269, 270. Bromehaceen, Gummilücken 320. Brückners Methode, Meningokokken zu unterscheiden 147. Brudnj^s Heißwassertrichter 418. Buards Indolnachweis 148. Burgefts Methode, Orchideenpilze zu kultivieren 581. Burris Tuscheverfahren 300, 576. Buschs Modifikation der Marchischen Methode 275. v^ajals Formolaceton 284. — Methode, Bindegewebe der Ad- ventitia darzustellen 284. — — Golgi - Holmgrensche Kanäl- chen darzustellen 284. — — Golgi - Netz darzustellen 284. — Versilberungsraethode 279. — — , Modifikation von Da Fano 279. — — , Pusateri 486. Calciumfluorid - Schwefelsäure , An- ätzen von Objektträgern 501. Calderinis Anaerobenkultur 499. Calmette - Massol - Bretons Methode. Tuberkelbakterien zu kultivieren 573. Carazzis Methode, Celloidinserien zu gewinnen 533. Carnoys Flüssigkeit, Fixierung bota- nischer Objekte 319. Cavazzas Methoden des Tanninnach- weises 59 fi". Celloidin, Einbettung nach Dantscha- koflf 137. — , — von Wirbeltierembryonen 182 ff. — -Entkalkungsmethode Bödeckers 206. — , Tinte zum Schreiben auf C. 265. Celloidinserien , Gewinnung nach Brazzola 534. Gewinnung nach Celloidinserien , Carazzi 533. -- . — — Dantschakoff 184, 537. — , — — der italienischen Methode 534. — , — — Maximow 184, 537. — , — — Rubaschkin 183, 536. — , — — Staderini 534. — , — — Suzuki 183, 264. Cephalopoden, myophide, weibliche Geschlechtsapparate 131. — , sogen. Geruchsorgane 555. — , Zentralnervensystem 476. Cervikalanschwellung, Färbung nach Rawitz 347. Chamberlains Fixierungsmittel 582. Chausses Methode, Actinomycose und verwandte Erscheinungen zu untersuchen 495. Chemotropismus, Pollenschläuche 318. Chinagrün für Typhusnachweis 305. Chitin, Mikrochemisches 501. — , Nachweis in Sporenhäuten nach Guttenberg 317. Chloroplasten , Untersuchung nach Vouk 153. Cholera, Kultur auf Blutalkaliagrar 306. nach Chondriosome , Darstellung Rubaschkin 181. Chromatin, Mikrochemisches 160. Chromatophoren, Bewegung 158. — , Peristromium 158. — , Untersuchung nach Knoll 159. — ^ — — Senn 158. — , siehe auch Chloroplasten. Chromierung der Mitochondria 491, 492. Chromosome, Mikrochemisches 160. — , Untersuchung nach Nemec 160. Chrom -Osmiumsäure. Fixierung der Nervenzellen von Helix 267. — — nach Johnson 270. Chromsulfat nach Bonvicini 412. Cilianos Methoden der Hautunter- suchung 133. Coffein - Anreicherungsverfahren für Typhus 305. Coli, Diagnose nach Guth 304. — , — — Löffler 303. — , Fällung nach Federolf 498. — , Nachweis nach Marraann 306. Coniophora, Kultur 157. Conradis Brillantgrünpikrinsäure- agar, Typhusnachweis 580. Creightons Glykogennachweis 514. Cronesche Nährlösung 152. Sach-Register 605 Crustaceen, Injektion nach Mozeiko 542. Cucurbita, Nukleinkörper der Zell- kerne 161. Cysticercus , Untersuchung- nach Glaser 550. Cytoplastin, Mikrochemisches IGl. -Da Fanos Methoden, Nervengewebe zu untersuchen 279. — Modilikation der Cajalschen Me- thode 279. Dakins Methode, Muskeln der La- mellibranchier zu untersuchen 266. Danais, Duftpinsel 475. Dantschakoffs Einbettung in Celloi- din 137. — Metliode, Celloidinserien herzu- stellen 184, 537. — — , Hühnerembryonen zu unter- suchen 137. Davis' Methode, Pollenentwicklung bei Oenothera zu untersuchen 502. desArts' Methode, Hirudineen zu untersuchen 554. Desmidiaceen, Kultur nach Andreesen 316. Diatomeen, Elaioplasten 315. — , intravitale Färbung 315. — , Kerntarbung 315. — , Membranbeschaffenheit 313. — , Plasmafärbung 315. — , Reinkultur 315. Di Christinas Methoden, sekretorische Funktionen der Magendrüsen zu untersuchen 140. Dietrichs Methode, Dipterenaugen zu untersuchen 549. Dieudonnes Blutalkaliagar 306, 578, 579. Dipteren- Augen, Untersuchung nach Dietrich 549. Dörings Methode, weibliche Ge- schlechtsapparate von Cephalo- poden zu untersuchen 131. Dominicis Eosin - Orange - Toluidin- blau, Färbung von Hühnerem- bryonen 137. — — , — — Wirbeltierembryonen 187. — — , Modifikation von Maximow 188, 189. — — , Tischutkin 189. Dopters Diagnose von Parameningo- kokken 495. Drosera, Cytologisches 319. Drüsengewebe, Fixierung mit dena- turiertem Alkohol 201. Duesbergs Methode, Hoden der Maus zu untersuchen 144. Duftorgane, Schmetterhnge 475. Dunkelfeldbeleuchtung , Physikali- sches 392. Dysenterie - Amöben , Untersuchung nach Noc 496. Edingers Zeichen- und Projektions- apparat, verwendet für makro- skopische Photographie 219. -Ciier, Verschmelzung 455. Einbettung siehe Celloidin und Pa- raffin. Eisen - Cyanfärbung , Untersuchung der Haut 485. Eisengallustinte, Färbung von Gly- kogen 518. — , Herstellung nach Silbermann- Ozorowitz 518. Eisenhämatoxylin, Färbung von Amö- ben 498. — , — der Mitochondria 491. — , — von Nerven 487. Eiweiß, reduzierende Kraft 484. Elaeagnus, Wurzelknöllchen 316. Elaioplasten, Mikrochemisches 158. Elastika, Färbung mit Orcein, Ben- dasche- Modifikation 33. — , — nach Weigert 32. Elastin, Mikrochemisches 483. elastische Fasern, Färbung nach Hornowski 128. Eleidin, Fixierung und Färbung 134. Elektrophysiologie, Methoden 124. Eilermann -Erlandsens Methode, Tu- berkelbazillen nachzuweisen 311. Embryoncn,plianzliche,Untersuchung nach Modilewski 318. Endo -Malachitgrünplatten, Typhus- nachweis 580. Entkalken vonReptilienschädeln nach Schmidt 571. Entpigmentieren nach Dietrich 549. Entwässerung nach Oelsner 128. — — Suzuki 211. Entwässerungsvorrichtung nach Funck 422. entwicklungsmechanische Methoden 426. Entzündung, Lymphocyten 561. Enzymforschungen, Methoden 121. Eosin, Allgemeines 11 ff. 606 Sach-Reg-ister. Eosin, Lösungsmittel 14. Eosin -Azur nach Noclit, Färbung von Hülinerembryonen 137. — — — , — — Wirbeltierembryo- nen 187. — — , Modifikation von Maximow 188. — — , Schridde 188. — — , Niederschläge 188. Eosin -Giesonlösung, Färbung des Uterusdrüsenepithels 5G8. Eosin - Orange- Toluidinblau nach Do- minici, Färbung von Hühnerem- bryonen 137. — — — , Wirbeltierembryo- nen 187. eosinophile Zellen, Färbung 15. — — , Fixierung 7. — — , Untersuchung nach Marti- ne )tti 7 ff. — — , — — Jenner 16. — — , May -Grünwald 16, 17. Epithel, Fixierung mit denaturiertem Alkohol 201.' — , Grenzfibrillen 135. Ergastoplasma der Drüsenzellen der Submaxillaris 565. Ernstsche Nervenfärbung 487. Escallon-Sigres Methode des Indol- nachweises 148. Esch, Meningokokkennachweis 579. Essigsäure -xA.lkohol -Fixierung- von Pollenmutterzellen 157. Essigsäure- Alkohol- Chloroform , Fi- xierung von Pollenmutterzellen 157. Euphausiden, Entwicklung 557. Euphorbia, Embryo 318. Euploea, Duftpinsel 475. r ächerorgane, Sulpugiden 474. Fällungsmethode zum Nachweis von Coli 498. Färbemethoden, Kritisches 262. Färbemittelfür Injektionsgelatine358. Färbung, chemische l'rozesse 345. Federolfs Methode, Coli durch Fällung nachzuweisen 498. Feoktistows Methode, Bakterienrein- kulturen ausOrganen zu gewinnen 500. Fett, Tuberkelbazillen 149. — , Untersuchung auf Benzoesäure 151. Ficker - Lübenaus Cofiein - Anreiche- rungsverfahren 305. Fischers Methode, Lymphocyten bei Entzündung zu untersuchen 561. — — , myeloische Metaplasie zu un- tersuchen 273. Fixierung mit denaturiertem Alkohol nach Kittsteiner 191 ff. Fleischbrühe, gekörnte, von Maggi 301. Flemmings Dreifarbengemisch, Unter- suchung von Chloroplasten 159. — Flüssigkeit, Fixierung botanischer Objekte 319. — — , — von Griffithsia 502. — — , — — Meeresalgen 55. — — , Fixieren von Neuropteren- Muskeln 271. — — , — ^ — Schmetterlingsflügeln 475. Florideen, Kernfärbung 313. — , Untersuchung nach Lewis 502. — , — — Svedelius 501. Fluorsilber für Versilberungsver- fahren 486. Fontes' Methode derTuberkelbazillen- färbung 149. Formol, Fixierung von degenerierten Nerven 488. — , — — Meeresalgen 55. — -Aceton nach Cajal 284. — -Alkohol -Essigsäure, Fixierung von Schmetterlingsflügeln nach Freiling 475. — -Eisessig nach Boule 269. — - See wasser, Fixierung vonMeeres- algen 56. Freilings Methoden, Schmetterlings- flügel zu untersuchen 475. Frosch, Netzhaut 570 Fuchsin - Löfflerblau , Bakterien nach Proca 494 Fucus, Dekokt 316. — , Kernteilung 314. Funcks Entwässerungsvorrichtung 422. (järtner- Bacillus, Diagnose nach Löffler 303. Gages Glykogennachweis 517. Gaillardias Elaioplasten 158. (rallegrünagar nach Löffler 305. Gallein , Färbung von Glykogen 521. Gallenährboden für Typhus 580. Gallert, Diffusion 300. Ganglien, Untersuchung nach Amato 486. Färbung von Sach- Register. 607 Gjing-]ien, Wirkung des Sonnen- lichtes 48G. Ganglienzellen, Färbung nach Rötliig 282. ■ — , Nukleolus, Färbung o4G. — , Zentralnervensystem , Färbung nach Rawitz 345. Gariaeffs Methode , Zentralnerven- system der Cephalopoden zu untersuchen 476. — Modifikation der Bielschowsky- schen Methode 476. Gasis' Methode , Tuberkelbazillen nachzuweisen 575. Gaumentonsille des Hundes 135. Gavazzenis Methoden der Tricho- hyalin Untersuchungen 134. Gefrierschnitte mit Wolffs Minot- mikrotom 84. Gehirn , Ganglienfärbung nach Rö- thig 282. — , graue Substanz, siehe diese. — , Untersuchung nach Bonvicini 410. — , Zerlegung nach Berliner 382. Gehirnmikrotom nach Berliner 378. Gehirnschnitte , Behandlung nach Nageott e 142. Gehuchtens Osmium - Kaliumbichro- matmischung 275. Geißeln, Untersuchung nach Burris Methode 576. — , — — Yamamoto 575. Gelatine für Injektionen 1, 353, 358. gelbgrünes Licht, Gewinnung nach Hansen 525. Giemsa- Eosin -Azur, Färbung der Trachomerreger 573. — -Lösung, Färbung von Wirbel- tierembryonen 187. Gilsonsche Flüssigkeit, Fixierung von Theridium -Eiern 132. Gitterfasergerüst der Lymphdrüsen 295. Gläsers Methode, Cysticercus zu untersuchen 550. Glas, Anätzung für Kultur von Mikro- organismen auf Objektträgern 501. — , Giftwirkung 502. Glia, Färbung nach Lhermitte-Guc- cione 469, — , — — Rawitz 345. — , Kerne, Färbung 346. Glühen der Knochen 480. Glykogen, Färbung mit Ammonium- karminat 521. Glykogen, Färbung mit Eisengallus- tinte 518. — , — — Gallein 522. — , — — Hämatoxylin 521. — , — — Karminsäure 521. — , — — Kresofuchsin 513. — , — — Rosanilinchlorhydrat 514. — , — nach Best 516. — , — — Creighton 514. — , — ~ Gage 517. — , — — Kato 515. — , — — Mayer 517. — , — — Neubert 278. — , — — Yastarini-Cresi 513. — , Hypophyse 278. Goldchlorid, Tanninnachweis 61 if. Goldmanns Methoden der vitalen Färbung 559. Golgi - Holmgreensche Kanälchen, Darstellung nach Cajal 284. — -Netz, Darstellung nach Cajal 284. Golodetzsches Reagens 133. Golodetz- Unnas Methoden der Haut- untersuchung 133. — — — , Keratine nachzuweisen 483 ff. Gorodkowas Methode, Hefen zur Sporenbildung zu bringen 583. • — — , Nährlösung für Hefen 583. Gramsche Färbung, modifiziert von Stephan 309. graue Substanz, Färbung nach Kadyi 289. Greeffs Methode, Trachomerreger zu untersuchen 572. Grenzfibrillen der Epithelzellen 135. Griffithsia, Untersuchung nach Lewis 502. Guignards Fixiermittel 320. Gummibildung bei Bromeliaceen 320. Guths Alizarinfleischwasseragar 304. — Typhusdiagnose 304. Guttenbergs Methode, Synchytrium- gallen zu untersuchen 316. Gymnodinium, Kultur 316. Gymnospermen , Mikropylenver- schlüsse 320. Jclämalaun - Eosin , Färbung von Trichohyalin und Keratohyalin 134. — -Pikrinsäure, Färbung von Tri- chohyalin und Keratohyalin 135. 608 Sach-Eeg-ister, Hämalaiin - Pikroindigokarmin , Fär- bung von Trichohyalin und Ke- ratohyalin 135. — -Safranin -Tannin, Färbung von Trichohyalin und Keratohyalin 134. Hämatoxylin, Färbung bei Gegen- wart von Tannin 279. — , — des Uterusdrüsenepithels 568. — , — von Glykogen 521. — nach Benda, Färbung von Binde- gewebe und Elastika 30. — — Böhmer, Färbung von Binde- gewebe und Elastika 30. — — Heidenhain, Färbung von Bindegewebe und Elastika 30. — — Hornowski 128. — -Eosin, Färbung von Cysticercus 550. — — , Zahngewebe 274. hämolytisch wirkende Stofte, künst- liche Parthenogenese 431. Härtemessung nach Halle 424. — — Pöschl 104, 584. Härtung mit denaturiertem Alkohol nach Kittsteiner 191 ff. — nach Suzuki 211 ff. Halles Härtemessungsverfahren 424. Hansens Lichtfilter 525. Harrison-Van der Lecks Aesculin- nährböden 149. — — bakteriologische Wasserana- lyse 149. Haserodts Methode, Tuberkelbazillen im Sputum nachzuweisen 497. Hausschwamm s. Merulius. Haut , Fixierung für Eleidinunter- suchung 134. — , Untersuchung nach Ciliano 133. — , — — Golodetz-Unna 133, 483 ff". Havers' Kanäle, Färbung nach Wada 564. Hefe, Nährlösung nach Gorodkowa 583. ^-, — — Kossowicz 156. — , — — Nokazawa 156. — , Sporenbildung 583. Heidenhains Eisenhämatoxylin, Fär- bung der Purkinjeschen Fasern 139. Heißwassertrichter nach Brudney 418. Helix, Nervenzellen 266. Hendricks' Methode , Reusenappa- rate von Selache nachzuweisen 481. Hennings Flüssigkeit, modifiziert von Jonescu 549. Hermanns Flüssigkeit, Fixierung bo- tanischer Objekte 319. — — , — der Hoden der Maus 144. — — , — des Zentralnervensystems von Cephalopoden 476. — Flüssigkeit -Sublimat, Fixierung von Lamellibranchiermuskeln 266. — Granulafärbung, Modifikation von Koch 577. — Nachweis der Tuberkelbakterien 500. Heteropoden, Statocysten 130. Himmelbaurs Methoden, weibliche Blüten von Larix zu untersuchen 320. Hirudineen, Injektion nach Mozejk'o 542. — , Muskulatur 554. — , Wimperorgane 552. Holmgrens Methode, Muskelfasern der Neuropteren zu untersuchen 270. Holz, Tanningehalt, Einfluß auf die Färbbarkeit von Kern und Plasma 279. — , Untersuchung nach Zijlstra 151. Honigbiene, Gehirn 549. Hornowskis Färbung des Bindege- webes, der elastischen und der Muskelfasern 128. — Hämatoxylin 128. Huhn, Embryo, Entstehung der Blutzellen 135. — , — , Untersuchung nach Dantscha- koff 135. Hund, Gaumentonsille 135. Hydrochinon, mikrochemischer Nach- weis 63. Hyobranchialskelett von Salamandra 562. Hypophyse, Glykogen 278. Indaminblau nach Rawitz 342. Indol, Nachweis nach Buard 148. — , — — Escallon-Sigre 148. Indulin nach Rawitz 341. Indulinabiun nach Rawitz 341. Infusorien, untersucht von Awerin- zew 129. Injektion nach Mozejko 353 ff., 542. injection tardive nach Mozejko 542. Sach-Reg'ister 609 Injektionsmasse nach Krause 1. intravitale Färbungen, Allgemeines 153 ff. — Färbung mit Isanaminblau 5G0. — — — Pyrrholblau 559. — — — Trypanblau 560. Isanaminblau , intravitale Färbung 560. Isolierung von Mikroorganismen nach Barber 146. — — Burri 300. italienische Methode , Celloidinserien zu gewinnen 534. Jacobsons Modifikation der Uhlen- huthschen Antiformin - Methode 574. Jodalkohol nach Rawitz 338. Jodseewasser, Fixierung von Meeres- algen 53, 57. Johnsons Chromosmiumsäure, Fixie- rung von Neuropterenmuskeln 270. Jonescus Methode, Gehirn der Honig- biene zu untersuchen 549. — Modifikation der Henningsschen Fixierflüssigkeit 549. Juels Fixiermittel 319, 320. Ivadyis Färbung der grauen Sub- stanz 289. — Karminlösung 290. Kaffeetannin, mikrochemischer Nach- weis 63. Kaliumbichromat , Tanninnachweis 61 ff-. — -Formol, Fixierung von Muskel- fasern, Kaninchen 271. Kaliumhydroxyd , Tanninnachweis 61 ff. Kalium - Kupferacetat , Präparation von Algen 313. Kaliumpermanganat , Untersuchung der Haut 484. Kardioid- Kondensor von Zeiß 400. Karmin, Lösung nach Kardyi 290. karminalaunessigsaure Färbung von Actinomyces 496. Karminsäure, Färbung von Glykogen 521. Karyoplastin, Mikrochemisches 161. Katos Glykogennachweis 517. — Methode, Neurofibrillen zu färben 281. Keratin, Nachweis nach Golodetz- IJnna 483. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. XXVI, 4. Keratohyalin, Färbung 134, 485. Kerne, Fixierung mit denaturiertem Alkohol 196. kernlose Eier 442. Kittsteiners Methode, mit denaturier- tem Alkohol zu arbeiten 191 ff. Knochen, Gitterfiguren 482. — , Luftfüllung 482. — , Schleifen 479. — . Unterschied zwischen mensch- lichen und tierischen 563. — , Untersuchung nach Axhausen 482. — , — — Nowikoff 479. — , verbrannte, Untersuchung nach Wada 563. Knochenkörperchen , Untersuchung nach Schmorl 274. Knolls Methode, Chromatophoren zu untersuchen 159. Kobaltsalze, Giftwirkung auf Schim- melpilze 502. Kochs Methode, Pneumokokken zu färben 578. — Modifikation der Hermannschen Granulafärbung 578. — Sputumuntersuchungsmethoden 577. Körnchenzellen im Zentralnerven- system 488. Kolloidchemie, Beziehungen zur Pho- tographie 548. Kolloide, ultramikroskopische Unter- suchung 391. kolloide Farbstoffe, intravitale Fär- bungen 155. Kolsters Methoden, Uterus gravidus von Kangifer zu untersuchen 297. Kompositen, Pollenkeimung 318. Kopsch-Sjövallsche Färbung der osmiophilen Körnchen 268. Kork, Färbung nach Prodinger 320. Kowlers Wässerungsvorrichtung 259. Krauses Injektionsmasse 1. Kresofuchsin, Färbung von Glykogen 513 ff. Kreosot, Anwendung nach bestimm- ten Färbungen 30. Krohs Methode, Synovialmembranen zu untersuchen 139. Küsters ^lethode, Gymnodiniuni zu kultivieren 31«). Kupferacetat - Malachitgrün- Fuchsin, Färbung pflanzlicherObjekte nach Modilewski 318. Kupferbeize für Markscheidenfärbung 489. 39 610 Sach-Resrister. Kapffersche Sternzellen , Untersuch- ung nach Schilling 565. Kiirssanows Methode, Florideen zu untersuchen 313. Kusanos Methode, Synchytrium zu untersuchen 503. Kutscheras Methode, Leuchtorgane von Acholoe zu untersuchen 556. ijaffonts Untersuchung des Kerato- hyalins 485. Lamellibranchier, Muskeln 266. Langes Modifikation der Marchischen Methode 274. Larix, weibliche Blüten, Untersuchung nach Himmelbaur 320. Leber, feinerer Bau 296. — , Kupffersche Sternzellen 565. — , Sterneinschlüsse 567. Lebruns „Methode rotative" 223. — Mikroskop für spiralige Präpa- ratenanordnung 232. — Mikrotom für Rotationsscheibe 224. Lederers Methode, Stäbchen der Froschnetzhaut zu untersuchen 570. Legendres Methoden, Nervenzellen von Helix zu untersuchen 266. Leitz, Spiegelkondensor 387. Lendvais Apparat zum Fixieren und Färben von einzelligen Organis- men 265. — Schleifmethode 203. Lentz' Methylenblau -Eosin 294. Lentz - Tietz' Abschwemmungsme- thode 305. Leukocyten , chromatische A'^erän- derungen 269. — , Frischfärl)ung 269. — , Untersuchung nach Cesaris-Demel 269. Levaditi-Stanescos Spirochätenkultur 494. Lewis' Methode, Florideen zu unter- suchen 502. Lhermitte-Gucciones Chromosmium- essigsäure 569. — (Iliafärbung 5(;9. — Phosphorwolframsäure - llämato- xylin 570. : — Viktoriablau - (Jramsche Färbung 5(J9, 570. Liclitgrün - Naphtholgelbülter nach Hansen 525. Lidforss' Methode, Chemotropismus der Pollenschläuche zu unter- suchen 318. Linin, Mikrochemisches 161. Lipoidtheorie Overtons 154. Löfflers Gallegrünagar 305, — Malachitgrün - Safranin - Rein blau 302. — Typhusdifferentialdiagnose 302. Loesers Injektionen mit Berliner- blau 553. — Methode , Hiradineen zu unter- suchen 552. Loligo , Embryonen , Untersuchung 556. — , Entwicklung des Coelomsystems und der zentralen Blutgefäße 556. Loos' Methoden , Zahngewebe zu untersuchen 273. Lumbriciden, Regeneration 554. — , Untersuchung nach Zielinska 554. Lumbricus, Nervengewebe 269. Lundahls Methode, Grenzfibrillen der Epithelzellen zu untersuchen 135. Lunge, Gitterfasern 567. Lymphdrüsen, Gitterfasergerüst 295. Lymphfollikel , Untersuchung nacli Retterer 296. Lymphocyten bei Entzündung 561. Mäusetyphus, Diagnose nach Löff 1er 303. Magendrüsen, Untersuchung nach Di Christina 140. Maggis gekörnte Fleischbrühe 301. Magnesiumhyperoxyd zum Bleichen 527. Malachitgrün, Aufnahme in lebendige Zellen 154. Malachitgrün - Nährboden , Allgemei- nes 305. — — nach Lölfler 302. — — — Padlewski 576. — -Safranin -Reinblau nacli Löflt'ler 302. Malleoli, Solpugiden 474. Malh)rysche Färbung, modiiiziert von Lhermitte - (Tuccione 570. Malvaceen, Pollenkeimung 318, Mandeln, Untersuchung nach Retterer 296. Manganfärbung, Untersuchung der Haut 484. Manicatides Untersuchung tuber- kulöser Menintritis 147. 8ach- Register. 611 Maichands Methode, Körnchenzellen des Zentralnervensystems nach- zuweisen 488. Marchi- Färbung, Kritisches 290. — — , Müdifil^ation von Busch 275. — — , — — Lange 274. Markscheiden , Untersuchung nach Meyer 488. Markstrahlen, Untersuchung nach Zijlstra 151. Marmanns Nachweis von Coli o06. Marmeladen, Untersuchung auf Ben- zoesäure 151. Marpmanns Blutagar 306. — Kultur hämoglobinophiler Bak- terien 306. Martensia, Untersuchung nach Sve- delius 501. 3Iartins Methode mit Edingers Pro- jektionsapparat makroskopisch zu photographieren 219. Martinis Methode, Oikopleura zu untersuchen 476. Martinottis Methode zur Untersuchung eosinophiler Zellen 4. Marzinowskis Methode, Tiroplasma zu kultivieren 308. Maus, Hoden 144. Maximows Methoden, Celloidinseiien herzustellen 184, 537. — — , Wirbeltierembryonen zu un- tersuchen 177. — Modifikation der Dominicischen Lösung 188, 189. — — — Nochtschen Eosin -Azur- lösung 188. — — — Zenker -Formolmischung 181. Mayers Methode, Glykogen zu färben 517. Meeresalgen, Fixierung 51 if. — , Veränderung der Membran beim Fixieren 5111'. Meningitis,tuberkulöse,Untersuchung nach Manicatide 147. Meningococcus, Diagnose nach Brück- ner 147. — , Züchtung nach Esch 579. Merkeische Lösung, Fixierung von Meeresalgen 54, 58. — Methoden, Bindegewebe zu unter- suchen 478. Mertons Methode, Pleodorina zu untersuchen 314. Merulius , Kultur und Diagnose 156. mesochrome Zellen 350. Metaplasie, myeloische 273. Methode rotative nach Lebrun 223. Methylenazur, Färbung der Ganglien- zellen nach Röthig 282. Methylenblau, Kot aus M., siehe unter Rot. Methylenblau -Eosin, Färbung von eosinophilen Zellen 19. — — nach Lentz 294. Methylviolett 6 B, Färbung von Ac- tinomyces 496. — -Pyronin- Orange -Aceton nach Bonney 126. Meyers Methode der Markscheiden- färbung 488. — Suchtisch II (Perquirator) 80. Mikrophotographie , Mykologisches 262. Mikropyle, Verschluß bei den Gym- nospermen 320. Mikroskopiertisch nach Wolli" 100. Mikrospiegel - Reflex - Camera nach Scheffer 111. ^likrotom mit Rotationsscheibe für die Schnitte nach Lebrun 224. — nach Berliner 378. — — Boeke 242. Mikrotommesser. Schleifen 65 ff. — , — nach Lendvai 203. Milch , Untersuchung mit Hilfe der Aesculinnährböden nach Harri- son-Van der Leck 149. Millons Reagens, Nachweis von Ke- ratin 483. Minot- Mikrotom nach Wolff 84. Mitochondria der Drüsenzellen der Submaxillaris 565. — , Färbung nach Landsteiner 4lH ff. — , — — Meves-Duesberg 271. — , — — Regaud 490. — , — — Regaud -Favre 2<1. Mitose, Modell nach Radasch 116. Mnium, Fixierung, Färbung 317. Modilewskis Kupferacetat - Malaciiit- grün- Fuchsin 318. — Methode, Embryobildung von Euphorbia zu untersuchen 318. Molekularbewegung, Brownsche, photographische Aufnahme 408. Mollusken, Injektion nach Mozejko OK O OOO. Monascus, Fixierung, Färbung 316. Montgomerys Methoden, Eier von Theridium zu untersuchen 132. Moosbeere, Benzoesäuregehalt 151. Morenos Versilberungsmethode 268. Mozejkos Injektionstechnik 358, 542. 39 -^ 612 Sach -Register. ^^uchs Methode , Tubeikelbazillen nachzuweisen 575. Miichhämatein nach , Hitschinann- Adler. Färbung des Uterusdrüsen- epithels 569. Mucikarmin, Färbung der Leucht- papillen bei Acholoe 557. — , — des Uterusdrüsenepithels 568. Muskelatrophie, juvenile 272. Muskelfasern, Färbung nach Hor- nowski 128. — . Kaninchen, Zunge 271. — , Neuropteren 270. — , quergestreifte, Regeneration 562. — , — , Untersuchung nach Schmincke 562. Muskelgewelie, Fixierung mit dena- turiertem Alkohol 201. ^luskeln, Mechanik, Untersuchungs- methoden 123. — . Thermodynamik, Methoden zu ihrer Untersuchung 122. Muskulatur bei Hirudineen 554. — — Owenia 562. Myelin , Färbung nach Regaud 490. myeloische Metaplasie 273. Mykorrhiza der Orchideen 581. Myokard, Pathologisches 138. Mytilus, Injektion 373. jN achfixier ung nach Rawitz 338. Naefs Methode, Loligo zu unter- suchen 556. Nährlösung für höhere Pflanzen nach Stoklasa 152. — __ _ _ — vjin der Crone 152. Nageottes Fixiermittel zur Unter- suchung markh altiger Nerven- fasern 141. — Methode . markhaltige Nerven- fasern zu untersuchen 141. Naphtholschwarz - Pikrinsäure , Fär- bung von Bindegewebe nach Merkel 478. Natriumperborat zum Bleichen 527. Negrische Körperchen 294. — — , Färbung nach Neri 307. Nelkenöl - CoUodiummethode 550. Neris Methode, Blutkörperchen zu untersuchen 307. Nervendegeneration , Untersuchung nach Ugdulena 487. Nervenfasern, Färbung nach Kato 281. — , markhaltige, Untersuchung nach NageottP 141. Nervenfasern , Silberimprägnation nach Bielschowsky 143. — , — — Schütz 143. — , A^ersilberung, Artefakte 263. Nervengewebe, degeneriertes 276 ft". — , Fixierung mit denaturiertem Al- kohol 201. — , Helix, Färbungsmethoden nach Legendre 266. — , Lumbricus, Untersuchung nach Boule 269. — , Untersuchung nach Da Fano 279. — , — — Katö 281. — , — — Lange 274. Nervensystem , Zellgruppierungen 282. Nervenzellen, Färbung nach Savini 285. — , Strukturveränderungen nach Ver- letzungen 279. Nestlers Verfahren , Benzoesäure nachzuweisen 151. Neuberts Methode, Glykogen der Hypophyse zu untersuchen 278. Neuroglia siehe (rlia. Neurokeratin, Färbung nach Regaud 490. — , Mikrochemisches 483. Neuropteren, Muskeln 270. Neutralrot, Diagnose der Colibazillen 148. — , — — Meningokokken 147. Neutralsalze, Eintritt in lebende Pflanzenzellen , Nachweis nach Ruhland 154. Nietzschia, Reinkultur nach Richter 315. Nieuwlands Methode, Algen zu kon- servieren 312. Nigrosin, Färbung von Hautpräpa- raten 134. Nissl- Körper, Darstellung nach Pap- penheimer 273. Nitrochrysophansäure, Untersuchung der Haut 485. Nitronprobe auf Salpeter 501. Nocs Methoden, Dysenterieamöben zu untersuchen 496. Nochts Eosin -Azur, Färbung von Ilühnerembryonen 137. Nokazawas Methode, Saccharomy- ceten zu kultivieren 156. Nowikoffs Methoden, Knochen zu untersuchen 479. Nubian water proof blacking zum Anstreichen der Richtungsebenen 563, Sach- Register. 613 Nuttall-Grahaiii-Smitlis Methode, Piro- plasraa zu kultivieren 14G. Objektträger, Anätziing für Ohjekt- trägerkulturen 501. Octopus. Zentralnervensystem 476. Oelsners Entwässerungsapparat 128. Oenothera, l'ollen 502. (»gushis Methode, Demonstrations- präparate von Amphibieneiern herzustellen 145. Oikopleura, Untersuchung nacli Mar- tini 476. Oligochäten, Unt(u-suchung nach Ster- ling 550. oligoclirome Zellen o49. Oncidien, Rückenauge lol. Ophelia, Infusor im Darm von 0. 129. Orange -Aceton nach Bonney zur Dreifachfärbung 126. Orcein, Bendasche Färbung So. — , Chemisches 34, 35. — , Färbung der Elastika 33. — , Löslichkeitsverhältnisse 35. — , Savinische Färbung 34 ff. — , Tänzer -Unnasche Färbung 33. — -Hämatoxylin,Elastikafärbung33. — -Methylenblau . Elastikafärbung- 34. — - Toluidinblau , Elastikafärbunff 34. Orchideen, Mykorrhiza 581. Organanlagen, Defektversuche, Tren- nung und Verschmelzung 456. osmiophile Körnchen, Färbung nach Kopsch und Sjövall 268. Osmium - Kaliumbichromatmischuni nach Gebuchten 274. osmotische Methode, Parthenogenese hervorzurufen 428. Ostrea, Injektion 376. Overtons Methoden, Pollenmutter- zellen zu untersuchen 157. Ovokeratin, Mikrochemisches 483. Ovenia, Hämocoel, Muskulatur 562. Oxylith zum Bleichen 527. Oxyorcein nach Savini 46. ig- rachychrome Zellen 349. Padlewskis Malachitgrün Agar 576. Padlewski-Gaehtgens' Tvphus -Dia- gnose 305. Palladiumchlorür . 62 ff. Palmetopapier, Auffangen von Mi- krotomschnitten 28(), pl Tanninnachweis I'api)enlieimprs Modifikation der Biel- schowskyschen Versilberungsme- thode 272. Paracoli, Diagnose nach Löftler 303. Paraffin, Abkühlung 530. — . Einbettung im Vakuum nach Berg 209. — für Einbettung von Wirbeltier- embryonen nicht geeignet 182. Parameningokokken, Unterscheidung nach Dopter 495. Paratyphus, Diagnose nach Guth 304. — , — — Löffler 303. — , Untersuchung nach Babes-Feodo- rasco 493. Paratyphuslösung nach Löffler 303. Parietalorgane der Saurier 571. Parthenogenese, künstliche 427. Pecten, Injektion 370. Pectinverbindungen in Diatomeen- membranen 313. Peridineen, Kultur 316. Peristromium der Chromatoi)horcn 158. Permeabilität des Plasmas 153. Perquirator nach A. Meyer 80. Peters Methode, Richtebenen für Re- konstruktionen festzulegen 563. Pfeiffers Fixiermittel 320. Phloroglucin. mikrochemischer Nach- weis 63. Ph( )sphorwolframsäurc - Hämatoxylin nach Lhermitte-Guccione 570. Photographie, makroskopische, mit Edingers Zeichen- und Projek- tionsapparat 219. physikalisch - chemische Methoden, Anwendung in der Physiologie 119. Pikrineisessigschwefelsäure , Fixie- rung von Pflanzenkernen 161. Pikrinsäure, Färbung von Seide 48. — , Fixierung von lAIeeresalgen 56. — -Fuchsin nach Benda 31. — — van Gieson 30. Pikrogrenat, Färbung von Binde- gewebe nach Merkel 478. — -Eisenhämatoxjdin, Färbung von Bindegewebe nach Merkel 478. Piroplasma, Kultur nach Marzinows- ki 308. — , Nuttall und Graham-Sraith 146. Plasma, Permeabilität 153. Pleodorina, Fixierung, Färbung 314. Pneumokokken, Färbung nach Koch 578. 614 Sach-Eeg'ister. Pullenmutterzellen, Tlialictruiu, Un- tersuchung nach Overton 157. rollenschläuclie,Chemotr()pismus318. Polysiphonia, Fixierung 51 ff. Pöschls Härtemessung 104, 584. — Skierometer 106. Pülyporus vaporarius, Kultur 157. l^reißelbeere, Benzoesäiiregehalt 151. Procas Bakterienfärbung 494. — Modifikation der Romanowsky- färbung siehe diese. — -Danilas Sporenfärbung 495. Prochromosomen, Fixierung 319. Prodingers Korkfärbungen 321. Proteochemotropismus, Pollenschläu- che 318. Protisten, Allgemeines 558. — , Bewegungsorgane 575. — , Fixierung und Färbung nach Lendvai 265. — , Mikrotechnisches 118. Purkinjesche Muskelfasern, Unter- suchung nach Saigo 138. — Zellen, Färbung 351. l'usateris Modifikation der Cajalschen Versilberungsmethode 486. Pyridin, Wirkung beim Fixieren mit denaturiertem Alkohol 197. Pyrogallol, mikrochemischer Nach- weis G3. Pyrokatechin, mikrochemischer Nach- weis 63. Pyrrholblau, intravitale Färbung 559. Pyrroholzellen Goldmanns 560. i:iiiarz, Doppelkeilplatte Wrights 163. Kadaschs Mitoseraodell 116. Radiumbromid , Verwendung nach Moreno 268. Ragnettes coxales, Solpugiden 474. Rangifer, Uterus gravidus 297. Rawitz, Azosäureblau 343. — , Indidinfärbungen 341. — , Modifikation der Betzsclien Me- thode 339. — , Untersuchung des Zentralnerven- systems 337, Regauds Mitochondriafärbung 490 ff. — Myelinfärbung 490. — Untersuchung des Samenepithels 491. Regaud- Favres Methode, Muskel- fasern des Kaninchens zu unter- suchen 271. Regaud -Maras ^lethoden, Submaxil- laris zu untersuchen 565. Regeneration, Methoden zu ihrer Untersuchung 463. Reinkultur nach Burri 300. Reptilien, Entkalkung derSchädel 571. — , Injektion nach Mozejko 544. Resorcin, mikrochemischer Nachweis 63. Retikulum des Kerns, Mikrochemi- sches 160, 161. Retterers Methoden, Lymphfollikel zu untersuchen 296. Reusenapparat bei Selache 481. Rhodamin, Aufnahme in lebendige Zellen 154. Richters Methode, Diatomeen zu un- tersuchen 315. — Reinkulturen von Diatomeen 315. Rocking-microtome nach Boeke 242. Romanowsky-Färbung, Procas Mo- difikation, Färbung von Nerven- zellen 285. Rosanilinchlorhydrat zur Färbung von Glykogen 514. Rosenbergs Methode, Drosera zu untersuchen 319. Rößle-Yoshidas Methode, Gitterfaser- gerüst der Lymphdrüsen zu unter- suchen 295. Röthigs .Alethode, Zellgruppierungen im Zentralnervensystem zu unter- suchen 282. — Trichlorbleiacetat- Alkohol 283. Rot aus Methylenblau , Gewinnung und Anwendung nach Savini 286. Rubaschkins Einbettungsmethode, modifiziert von Dantschakoff 137. — Methode, Celloidinserien herzu- stellen 183, 536. Rückenmark, graue Substanz, Fär- bung nach Kadyi 289. Rühlemanns Methoden, Fächcrorgane der Solpugiden zu untersuchen 474. Ruhlands Methode, den Eintritt von Neutralsalzen in lebende Pflanzen- zellen nachzuweisen 154. Kussakoffs Methode, Gitterfasern der Lunge zu untersuchen 567. Rutheniumrot, Färbung der Gummi- lücken bei Bromeliaceen 320. — , — von Pektinstoffen 313. Saccharochemotropismus , Pollen- schläuche 318. Sach- Register, 615 Saccharomyceten aus Sakehefe 15ß. Sachs' Stärkeprobe 582. Säurefestigkeit, Tuberkelbazillen 149. Säuregrenat, Färbung von Binde- gewebe 478. Säuregrün, Färbung von Kork 321. — -Kongorot, Färbung von Kork 321. Safranin, Färbung des Uterusdrüsen- epithels 568. — -Lichtgrün, Färbung der Nerven- zellen von Helix 267. Saigos Methoden, Purkinjesche Mus- kelfasern zu untersuchen 138. Sakehefe, Kultur 156. Salamandra, Hyobranchialskelett 562. Salicylsäure, mikrochemischer Nach- weis 63. Salpeter, mikrochemischer Nachweis 501. Salze, Prüfung ihrer Bedeutung für Entwicklung von Eiern 445. Samenepithel, Untersuchung nach Regaud 491. Sarkolemm 272. Sauerstoff, Prüfung seiner Bedeutung für Entwicklung von Eiern 445. Säuren, Parietalorgane 571. Sauvageaus Objektträgerkulturen von Algen 501. Savinis Methode, Elastika- und Binde- gewebe zu färben 29 ff., 34 ff. — — , Nervenzellen zu färben 285. — Orcein 29 ff., 38 ff. Scheffers Spiegelreflex- Camera 111. Schereschewskys Methode, Spirochä- ten zu kultivieren und zu färben 307, 308. Schillings Methoden, Kupfferscbe Sternzellen zu untersuchen 565. Schleifen , Methode nach Lendvai 203. — , Theorie und Praxis 65 ft'. — von Knochen 479. Schmidts Methode, Reptilienschädel zu untersuchen 571. Schminckes Methode , Regeneration quergestreifter Muskelfasern zu untersuchen 562. Schmorls Thionin - Pikrinsäure , Fär- bung von Zahngevvebe 273. Schriddes Eosin- Azurfärbung 188. Schröders Methode , Drüsenepithel des Uterus zu untersuchen 567. — Modifikation der Zenkerschen Flüssigkeit 568. Schütz' Methode der Silberimprägna- tion von Nervenfasern 143. Schwefelsäure -Formalin nach Golo- detz 133. Schwerkraft, Prüfung ihrer Bedeu- tung für Entwicklung von Eiern 445. Seeigel, künstliche Parthenogenese 428. Seesterne, künstliche Parthenogenese 434. Seide, Färbung durch Pikrinsäure 48. Selache, Reusenapparat 481. Senns Methode, Chromatophoren zu untersuchen 158. Sigres Diagnose der Colibazillen 148. Silberimprägnation , s. Versilberung. Silbermann- Ozorowitz' Eisengallus- tinte 518. Silbernitrat, Bildung von Artefakten 263. Skierometer nach Pöschl 106. Solpugiden, Fächerorgane 474. Sonnenlicht, Wirkung auf Ganglien 486. Spermaextrakt, künstliche Partheno- genese 432. Spiegelkondensor von Leitz 387. Spiegel - Reflex - Camera nach Schett'er 111. Spirillen, cytologische Untersuchung nach Swellengrebel 308. Spirochaete pallida, Kultur nach Schereschewsky 307. — — , Versilberung nach Baranni- koff 309. Spirochäten, cytologische Untersuch- ung nach Swellengrebel 308. — , Kultur nach Levaditi-Stanesco 494. Spirogyra , experimentelle Zellen- untersuchungen 314. Sputum, Tuberkelnachweis 310. 311, 497, 499. — , Untersuchungsmethoden von Koch 577. Ssobolews Schleifmethoden (55 ff. Staderinis Methode , CelloVdinserien zu gewinnen 534. Stärke, Nachweis nacii Sachs 582. Stantschinskys Methoden , Oncidien zu untersuchen 131. Stephans .Modifikation der (^ramschen Färbung 309. Sterlings Methoden, Oligochäten zu untersuchen 550. — Nelkenölcollodiumuietliode 550. Stoklasas Nährhisung für Inihere Pflanzen 152. 616 Sach- Register, Stützsubstanz , Fixierung mit dena- turiertem Alkohol 201. Sublimat, Fixierung von degenerierten Nerven 488. Sublimatalkohol, Fixierung von Amö- ben 498. Sublimateisessig, Berner Rezept 10. Sublimat-Eisessig-Salpetersäure nach Tower 132. — -Essigsäure, Fixierung von Pleo- dorina 314. — -Kochsalz - Osmiumsäure , Fixie- rung der Nervenzellen von Helix 267. — -Pikrinsäure, Fixierung von Chlo- roplasten 153. Sublimierungsmethoden Nestlers 151. Submaxillaris, Basalfäden 565. — , Ergastoplasma 565. — , Mitochondria 565. Suchtisch II nach A. Meyer 80. Suzukis Entwässerungs-, Härtungs- und Auswaschvorrichtung 211. — Methode, Celloidinserien herzu- stellen 183, 264. Svedelius' Methoden zur Untersuch- ung von Florideen 501. Swellengrebels Methoden, Bakterien zu untersuchen 308. S3'nchytrium, Cytologisches 316, 503. — , Untersuchung nach Kusano 503. Svnovialmembran,Untersnchungnach Kroh 139. lachiol für Versilberungsmethode 486. Tänzer-Unnas Orceinmethode, modi- fiziert von ßenda 33. Tafners Zeichnen auf durchsichtiger Zeichenfläche 384. Tannin, Einfluß auf die Färbbarkeit von Zellkern und Plasnia 279. — , Mikrochemisches 59 ff. Tarapanis Methode , Hyobranchial- skelett von Salamandra und Tri- ton zu untersuchen 562. Tarozzis Anaerobenkultur 499. Taubes Methode, Entwicklung der Euphausiden zu untersuchen 557. Telegraphendrahtfasern , Färbung 295. Teleostier, Zentralnervensystem 348. Tellyesniczkysche Flüssigkeit, Fixie- rung der Submaxillaris 565. — — , Untersuchung der Mitochon- dria 492. Terpineol als Intermedium 523. Thalictrum, Pollenmutterzellen, Un- tersuchung nach 0 verton 157. Thalliumkarbonat , Tanninnachweis 61 ff. Theridium, Eireifung und Befruch- tung 132. Thionin, Aufnahme in lebendige Zellen 154. — nach Lenhossek, Färbung der Nervenzellen von Helix 267. — -Pikrinsäure, Untersuchung von Zahngewebe 274. Thysanuren, Kopfdrüsen 132. Tischutkins Modifikation der Domi- nicischen Eosin-Orange-Toluidin- blaulösung 189. Tolubalsam, Untersuchung auf Ben- zoesäure 151. Toluidinblau nach Lenhossek, Fär- bung der Nervenzellen von Helix 267. Towersche Flüssigkeit, Fixierung von Theridiumeiern 132. Trachom, Erreger, Untersuchung nach Greeff 572. Transplantation, Methodisches 466. Trichlorbleiacetatalkohol nach Röthig 283. Trichohyalin, Färbung 134. — , Untersuchung nach Gavazzeni 134. Triticum, Körner, Untersuchung nach Brenchley 158. Triton, Hyobranchialskelett 562. Trypanblau, intravitale Färbung 560. Tschachotins Methoden, Statocysten der Heteropoden zu untersuchen 130. Tuberkelbazillen, Allgemeines 301. — , Färbung nach Fontes 149. — , Fett 149. — , Kultur nach Calmette-Massol- Bretton 573. — , Nachweis im Sputum 310, 311. 497, 499, 579. — . — nach Gasis 575. — , — — Much 575. — , — — Much -Schottmüller 577. — , — — Ziehl-Neelsen 575. — , Säurefestigkeit 149. — , Untersuchung nach Jacobson 574. Tusche zum Schreiben auf Celloidin 265. Tuscheverfahren nach Burri 300, 576. Sach- Register, G17 Typhoides, Diagnose nach Lüffler 303. Typhus, Brillantgrünpikrinsäureagar 580. — , Diagnose nach Guth 304. — , — — Löffler 302. — , Endo -Malachitgrünplatten 580. — , Gallenährboden 580. — , Nachweis in Fäces 305. — , Nachweis mit Malachitgrünagar 57G, 577. — , Untersuchung nach Babes-Feo- dorasco 493. Typhuslösung nach Löffler 303. Ugdulenas Methode, Nerven zu untersuchen 487. Uhlenhuths Antifornainmethode, Modi- fikation von Jacobson 574. Ultramikroskop, Anwendung 391. Umbelliferen, Pollenkeimung 318. Uranacetat, Beizung der grauen Substanz 289. Urannitrat, Tanninnachweis 62 ff. Uterus, Drüsenepithel der Schleim- haut 567. — gravidus, Eangifer 297. Vastarini-Cresis Methode der Gly- kogenfärbung 513. Verdauungsdrüsen , Operationstech- nik 121. Verdauungsrohr, Untersuchung sei- ner Bewegungen 121. Versilberung , Artefaktenbildung 263. — , Methode nach Bielschowsky, mo- difiziert von Legendre 268. — , — — — — — Pappenheimer 272. — , — — Boule 269. — , — — Cajal 279. — , — — Da Fano 279. — , — — Donaggio 280. — , — — Katö 281. — . — — Moreno 268. — von Nervenfasern nach Biel- schowsky 143. — — Schütz 143. Vertebraten, Injektion nach Mozejko 543. Viktoriablau, Färbungsversuche Ra- witz' 347. — , Gramsche Färbung nach Lher- mitte-Guccione 569, 570. Vögel, Injektion nach Mozejko 544. Vouks Verfahren, Chloroplasten zu untersuchen 153. \V adas Methode, Knochen zu unter- suchen 563. Wässerungs Vorrichtung nach Kowler 259. Wallersche Degeneration 277. Wasielewski - Hirschfelds Amöben- untersuchungsmethoden 497. Wasser, bakteriologische Analyse 149. — , heißes, Wirkung auf Chromo- somen 160. — , Prüfung seiner Bedeutung für Entwicklung von Eiern 445. Watkinsons Methode, sog. Geruchs- organe der Cephalopoden zu untersuchen 555. Wehmers Methode , Hausschwamm auf kulturellem Wege nacii zu- weisen 156. Weizen, s. Triticum. Werbitzkis Methode, Typhus in Fäces nachzuweisen 305. Westers Chitin - Untersuchungsme- thode 501. Widdingtonia, Ovulum 582. Wilsons Methode, Mnium zu unter- suchen 317. Wimperorgane, Hirudineen 552. Wirbellose, Allgemeines über Unter- suchungstechnik 119. Wirbeltiere , Embryonen , Unter- suchung nach Maximow 177. Wolffs Mikroskopirtisch 84, 100. — Minot -Mikrotom 84. Wollviolett, Aufnahme in lebendige Zellen 154. Wrights Doppelquarzplatte 163. Wurzeln, Sekrete 152. i amamotos Methode, Geißeln zu untersuchen 575. Yamanouchis Methode, Fucus zu untersuchen 314. Zähne, „Längerwerden" 273. — , Untersuchung nach Loos 273. Zahnschmelz, Entkalkung. nach Bö- decker 206. Zellteilung, Methoden zur experimen- tellen Analyse 441. 618 Sach - Register, Zenkcrsche Flüssigkeit , Fixierung von degenerierten Nerven 488 — — , Modifikation von Schröder 5G8. Zenker -Formol, Fixierung von Hüh- nerembryonen 137. — , — — Wirbeltierembryonen 178. — , Osmiumsäure, nachMaximow 181. Zentralnervensystem, Körnchenzellen 488. — , Untersuchung nach Rawitz 337. — , Zellgruppierungen 282. Zentrifugieren lebender Zellen 314. Ziehl - Neelsens Nachweis der Tuber- kelbakterien 500, 575. Zierlinskas Methode, Lumbriciden zu untersuchen 554. Zijlstras Methode, Holz zu unter- suchen 151. Zimtsäure, Sublimierung nach Nestler 151. Zürchers Methode, Muskulatur und Hämbcöl von Owenia zu unter- suchen 562. Druck von Fischer & Wittig in Leipzig. intorenregister. Das vorliegende Heft (XXVI, 4) enthält Referate über die Arbeiten folgender Autoren: desArts, L. 554. Berger, K. 575. Blasius 577. Brandts, E. 567. Breton 573. Burgeff, H. 581. Dietrich, W. 549. Eckerson, S. 582. Ehrlich, P. 572. Esch, P. 579. Fischer, 0. 561. Gins, H. 576. Gläser, H. 550. Goldmann, E. 559. Gorodkowa, A. A. 583. Greff 572. Guccione, A. 569. Guillemard 574. Hachla, J. 579. Herzog, A. 582, Holobut, Th. 579. Jacobson 574. Jonescu, C. N. 549. Käthe 577. Koch, Th. 577. Kutschera, F. 556. Laubenheimer , K. 578. Lederer, K. 570. Lhermitte, J. 569. Loeser, K. 552. Lüppo- Gramer 548. Massol 573. Mawas, J. 565. Megele 576. Naef, A. 556. Padlewski, L. 580. Pöschl, V. 584. Prowazek, S. v. 558. Rau, S. 579. Regaud, C. 565. Sachs -Müke 580. Saxton, W. T. 582. Schilling, V. 565. Schmidt, W. J. 571. Schmincke, A. 562. Schröder, R. 567. Schumacher 580. Sterling, St. 550. Tarapani, H. 562. Taube, E. 557. Wada, T. 563. Watkinson,G.B. 555. Yamamoto, J. 575. Zielinska, J. 554. Zürcher, L. 562 Verlag von S. Hirzel in Leipzig JAHRESBERICHT Über die Fortschritte in der Lelire von den PATHOGENEN MIKROORGANISMEN umfassend BAKTERIEN, PILZE UND PROTOZOEN Unter Mitwirkung von Fachgenossen bearbeitet und herausgegeben von Dr. med. P. von BAÜMGAETEN 0. ü. Professor der Pathologie an der Universität Tübingen und Dr. med. W. DIBBELT 1. Assistenten am Pathologischen Institut der Universität Tübingen. Die Baum garten 'sehen Jaliresbericbte erscheinen jährlich in einem Bande zum Preise von 30 — 40 Mark. Sie geben Auskunft über die gesamten bakteriologischen Forschungen auf der ganzen Welt und bilden so ein Nachschlagebuch; das auf dem Arbeitstische des medizinischen Forschers nicht fehlen darf. Bis jetzt sind Band I— XXHl (1885—1907) erschienen. / New York Botanjcal Garden 3 5185 00258