XZ- .Bip'^ <% 1] mit beleuchtenden Strahlen) eine gelegentliche Verkleinerung der Apertur ohne Iris recht umständlich wird, auch die exzentrisch ver- stellbare und drehbare Irisblende ein so bequemes Mittel zur schiefen Beleuchtung unter allen Azimuten ist, wie ein zweites nicht zur Ver- fügung steht. — Auf weit zurückreichenden Vorarbeiten fußend, gibt E. A. Wülfing die Beschreibung eines neuen Polarisations^mikroskops^, das nach seinen Anregungen von der Firma R. Winkel G. m. b. H. in Göttingen ausgeführt wird. Diese Abhandlung ist nicht wie in ähnlichen Fällen so oft eine liebevolle und ins einzelnste gehende Schilderung aller Schrauben , Klammern , Hebel usw., sondern ent- hält zahlreiche durch Zeichnungen erläuterte Auseinandersetzungen und rechnerische Ableitungen über die Optik von polarisierenden Prismen und Beleuchtungsapparat, über mikroskopischen und teleskopischen Strahlengang, Wirkung der Blenden usw., die von allgemeinerem Interesse sind. Das Wülfing -Winkel sehe Stativ (Fig. 3) ist von großen Dimen- sionen und steht auch bei horizontal umgelegtem Oberteil selbst bei belastetem Tubusende fest. Das umgelegte Oberteil kann durch eine auf dem rückwärts weisenden Sporn des Fußes befindliche (in der Abbildung nicht wieder gegebene) , in ihrer Höhe mittels Schrauben- kopf etwas veränderlichen Stütze sehr bequem auf bestimmte Strahlen- richtungen (etwa einen Monochromator) eingestellt werden. Der Tubus besteht aus drei ineinander gleitenden Rohren, dem Objektiv-, A M I c I - und Okularrohr; das zweite! kann durch einen Trieb an der Stirnseite des Mikroskops verstellt und seine Lage gegen das Objektivrohr an einer Millimeterskala abgelesen werden. Die grobe Bewegung des Tubus erfolgt in der üblichen Weise durch Zahn- stange und Trieb und läßt sich an einer Millimeter teilung mit Nonius über eine Länge von etwa 80 mm und auf zehntel Millimeter genau ablesen. Die Feinbewegung schließt sich in der prinzipiellen An- ^) Ein neues Polarisationsmikroskop und kritische Betraclitungen über bisherige Konstruktionen (Abhandl. d. Heidelberger Akademie der Wissen- schaften; math.-naturw. Klasse, 1918, 6. Abhandl.; m. 2 Tfln. u. 32 Textfig. 79 S.). 37,1. Schmidt: Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. 15 Ordnung der Teile jener von Berger -Zeiss an, doch wurde das Aus- maß der Teile so getroffen, daß bei einer Umdrehung der Mikro- meterschraube eine Tubusbewegung von O'l mm bewirkt wird und somit jeder Teilstrich an der hundertteiligen Skala der (rechten) Fig. 3. Polarisationsmikroskop nach E. A. WixFiNG, ausgeführt von K. WiNKELj Göttingen. Griffschraube genau den Wert von 1 ft besitzt (zehntel jj. lassen sich noch abschätzen). Ein solcher Anschluß an das Dezimal- system ist konsequenter als Mikrometerschraubenköpfe mit 100 Teil- strichen von einem Intervall = 2 /u, oder 50 Teilstrichen, deren jeder 4 fj. gilt , oder gar mit 40 Teilstrichen zu je 1 /u. (Wülfing sagt 16 Schmidt: Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. 37,1. [S. 19]: „Aus allen solchen unpraktischen Einteilungen und Nume- rierungen kann man erkennen , daß diese Mikrometervorrichtungen eigentlich nur zur Einstellung auf Bildschärfe benutzt und damit selten wirkliche Messungen ausgeführt werden.") Die ganzen Um- drehungen der Mikrometerschraube werden am linken Griftliopf durch ein von ihm bewegtes Zahnrädchen mit Teilung gezählt. Zur genauen Auswertung oder Kontrolle der Fein- bewegung empfiehlt Wülfing ein Objektmikrometer mit Wachs auf das Okularende des Tubus zu kitten, so daß die Skala in Richtung der Feinbewegung weist und dann auf diese Skala ein anderes Mikro- skop (mit eingelegtem Fadenkreuz) zu richten. Setzt man nun die- Feinbewegung des zu prüfenden Instrumentes in Tätigkeit, so ver- schiebt sich das Bild der Skala im Gesichtsfeld des zur Beobachtung benutzten Mikroskops und mau kann so unmittelbar die hier abgelesene wirkliche Verschiebung mit der entsprechenden Drehung an der zu prüfenden Mikrometerschraube vergleichen. Der kreisförmige, (auch durch Feinbewegungsschraube) drehbare Tisch des WüLFiNGSchen Instrumentes von 110mm im Durchmesser besitzt eine Gradteilung mit Nonius , die zehntel Grade abzulesen gestattet. Auf ihm kann ein Kreuzschlittentisch — bei jeder Stellung seiner Schraubenköpfe und Schlittenstücke vollkommen dreh- bar — angebracht und durch Lösung einer einzigen Schraube gegen einen einfacheren Objektführapparat ausgewechselt werden. Wülfing macht den praktischen Vorschlag, die Metallwinkel an den Objektführapparaten, die zum Festhalten des Objektträgers dienen, beiderseits mit Anlegebacken zu versehen, so daß der rechte und linke gegeneinander austauschbar siiid und damit auch kleinste Formate von Objektträgern zu fassen vermögen. Der Beleuchtungsapparat aus (Plan- und Hohl-) Spiegel, Polarisator, Kondensor mit Irisblende bestehend, ist derart eingerichtet, daß der Polarisator und Kondensor jeder für sich oder aber zu- sammengekuppelt zur Seite geschlagen werden können und so Be- leuchtung ohne Polarisator und Kondensor, oder mit beiden, oder nur mit einem von beiden möglich ist. Eine Einrichtung zum seitlichen Ausklappen des Kondensors sollte bei allen Mikroskopen mit Abije schem Be- leuchtungsapparat erstrebt werden, da die Benutzung eines Kondensors (auch Dunkelfeldkondensors) als Immersionskondensor (bei eingestelltem Präparat) sonst nur in umständlicher Weise zu erreichen ist. Hoch- und Tiefstellung der Beleuchtuugseinrichtung erfolgt durch eine Schneckenschraube wie bei allen Winlel sehen Stativen. Der Polarisator des Wülfing sehen Instrumentes besteht aus einem dreiteiligen, mit Leinöl gekitteten AnRENsschen Polarisations- prisma mit geraden Endflächen nach Ritter - Frank , von acht- eckigem Querschnitt, um überflüssige Ausladungen und zu große Fassungen zu vermeiden. Seine wirksame Breite beträgt 18*5 mm. 37,1. Schmidt: Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. 17 Zwei drellinsige Kondensoren kommen zur Anwendung, von denen der eine, für gewöhnlich benutzte (N. A. 1"40) aus zwei leicht zu trennenden Teilen besteht, deren unterer (eine plankonvexe Sammel- linse) auch für sich gebraucht werden kann, der andere mit stets vereint bleibenden Linsen (N, A. 1*50) für Beobachtungen mit Achsen- winkelsystemen dient (s. u.). Der Tubusanaly sator (um 90" und durch Vermittlung eines abnehmbaren einfachen ^tangenwerkes (s. Fig. 3) zugleich mit dem Polarisator drehbar) in einem leicht beweglichen Kasten unterge- bracht, der sich im Objektivrohr ein- und ausschalten läßt, ist ein RiTTER-FRANKSchesPrisma von einer wirksamen Breite von 11 X 12 mm. (Er kann gegen ein GAUsssches Spiegelglas [WniGHTSches Glas] aus- gewechselt werden.) Der Auf satzanalysator mit einem Limbus von ganzen Graden besteht aus einem dreiteiligen Ahrens - Prisma mit der Ritter -Frank sehen Variante. Um die mit dem Einschalten des dicken Kalkspatkörpers verbundene Verlängerung des Strahlengangs (Duo DE CHAULNESSches Phänomen) und dadurch veranlaßte iNötigung zu einer Neueinstellung des Mikroskopes zu vermeiden, bedient man sich bekanntlich einer über dem Tubusanalysator angebrachten Kor- rektionslinse, die zugleich mit ihm eingeschoben wird. Wülfing berechnet die passende Brennweite solcher Linsen für- seinen und für verschiedene andere Tubusanalysatoren, zeigt aber auch, daß eine für bestimmte Tubuslänge berechnete Linse von mittlerer Brennweite für andere Tubuslängen nicht mehr paßt und daß man überhaupt keine allzu strengen Forderungen an den Ausgleich durch diese Korrektions- linsen stellen darf. Auf die Beseitigung des von Becher untersuchten Astigmatismus des Tubusnicols (SoRBVsches Phänomen) verzichtet Wülfing bei seinem Instrument, weil bei mineralogisch - petrogra- phischen Untersuchungen die Objekte nicht jenen Grad der Feinheit und die Vergrößerungen nicht ein solches Maß erreichten, daß jener Astigmatismus besonders hervorträte. Im Ajiici-Rohr (s. 0.) ist die zentrierbare Amici-Bertrand- Linse mit einer in ihrer oberen Brennebene gelegenen Irisblende untergebracht, die in Verbindung mit dem Okular und Objektiv (als Amici -Fernrohr, Konoskop) zur Betrachtung der Achsenbilder dient. Da die Güte der Achsenbilder je nach der Eigenart der Präparate sehr wechselt, wird man bald ein nur schwach, bald ein erheblich verkleinerndes Fernrohr benutzen sollen. WtJLFiNG schlägt vor (für das „Awi"- System, 4 mm, s. u.) ein RAMSoENSches Okular mit quadrierter Wrigiit- Skala und je nach der Stellung der Amici- Linse 0- bis ISfacher Verkleinerung vorzugsweise zum Ausmessen dicker Präparate mit scharfen luterferenzbilderu und ein zweites Spezialokular, dessen dem Objekt zugekehrte Linse die Rolle des Amici übernimmt, mit 28facher Verkleinerung. Als Objektive empfiehlt Wülfing die Winkel sehen A p 0 c h r 0- mate 40 und 25 mm und die Fluoritsysteme von 13 mm, Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 37, 1. 2 18 Schmidt: Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. 37, 1. 8*5 mm, 4'5 mm und 3 mm Brennweite, welch letztere keine depolari- sierende Wirkung zeigten und bei starken Anforderungen an Güte und Ebenheit der Bilder unter Berücksiclitigung des Ansclialfungs- kosten starken Apochromateu vorzuziehen sind. Die Objektive werden mittels Zangen Wechsler dem Tubus angefügt und können an diesem durch eine Zentriervorrichtung mit fein gearbeiteten Stellschrauben genau justiert werden. Bei den Fadenkreuzoku- 1 a r e n macht Wülfing darauf aufmerksam, daß häufig Kurzsichtige das Fadenkreuz nicht scharf zu erkennen vermögen , weil die ver- stellbare Augenlinse sich nicht genügend einschieben läßt, obwohl (gemäß einer graphischen Darstellung) der nach dieser Rich- tung für den Kurzsichtigen zu bietende Spielraum umfangreicher sein muß als für den (entsprechend) Weitsichtigen. Zur Prüfung von Objektiven und Kondensoren auf die geringe Span nun gsdoppelbrechu n.g , die beim Fassen der Linsen entsteht und auf die Erscheinungen sehr schwach doppelbrechender und sehr dünner Blättchen störend einwirken kann , empfiehlt Wül- fing (etwa ^/.Q.mm dicke) Glimmerblättchen unter etwas schraubiger Biegung der Lamelle schräg auseinander zu reißen , so daß an der Rißstelle äußerst dünne Glimmerlagen stufenweise aufeinander folgen. Die dünnen, schon im gewöhnlichen reflektierten Licht Newton sehe". Farben zeigenden Stellen dieser Glimmerblättchen (Dicke unter 1 fx) sind nicht zum vorliegenden Zweck geeignet, wohl aber Dicken von etwa 3^/2 f-i. Sie lassen erkennen , daß man es selten mit völlig spannungsfreien Fabrikaten zu tun hat und könnten in der Hand eines geschickten, mit der Linsenfassung betrauten Arbeiters heilsame Verwendung finden. Von den fünf Irisblenden, die für das Polarisationsmikro- skop vorgeschlagen wurden: 1) nach Berek, weit unterhalb des Kon- densors, 2) in der Nähe des Kondensors oder zwischen seinen Linsen (wie am gewöhnlichen AsBESchen Beleuchtungsapparat), 3) in der Nähe der Amici- Linse, 4) in der oberen Brennebene der letzten, 5) nach Czapski im Okular — hat Wülfing an seinem Instrument nur die Nummern 2, 4 und 5 anbringen lassen. Denn wie er zeigt, ist die Czapski sehe Blende der Berek sehen als Gesichtsfeld- blende bei stärkeren Vergrößerungen weit überlegen, indem sie bei 300facher Vergrößerung zehnmal kleinere Objekte (solche von 25 /^ Ausdehnung) zu isolieren vermag. Als Aperturblende bei mikro- skopischem Strahlengang wählt Wülfing die übliche Blende des Abbe sehen Beleuchtungsapparates und bei teleskopischem Strahlen- gang die Blende in der oberen Brennebene des Amici , die wirksamer ist als die Berek sehe Blende und auch als die in der Nähe der Amici -Linse untergebrachte. Da man sich fast immer eigentlicher Slikroskopobjektive zum Beobachten der Achsenbilder bedient, obwohl sie vielfacli kost- bar und vorsichtig zu handhaben sind und ihre spezifische Eigenscliaft, 37,1. Schmidt: Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. 19 nämlich die exakte Bilderzeugung, hier gar nicht besonders zur Gel- tung kommt , so ist es begreiflich , daß die Konstruktion von besonderen Achsen winkeis ystemen, an der nur die kleine Zahl der Mineralogen und Petrographen interessiert ist, rückständig geblieben ist. Nach einem Überblick über die bisherigen Achsen- winkelsysteme , deren Hauptmängel ein zu geringer Objektabstand und so schlechte Bilderzeugung ist, daß ein genaues Einstellen der kleinen petrographischen Objekte nicht mehr möglich ist , beschreibt WüLFiNG ein neues System zur Beobachtung der Achse n- b i 1 d e r („A w i" - System = Achsen- Winkel- Immersions- System), das unter Vermeidung der genannten Fehler auf seine Anregung von der Firma R. Winkel in Göttingen hergestellt wird ; seine Konstruktion erfolgte nach Angaben des Herrn Albert Winkel und Berechnungen des Herrn Dr. Arthur Ehrnighaus. Dieses Awi-System 1917 hat eine Äquivalentbrennweite von 3'7 mm, eine numerische Apertur von 1'52 und besteht aus 3 Gliedern, von denen die Frontlinse eine ein- fache Überhalbkugel, die beiden folgenden Doppellinsen sind. Sein freier Objektabstand beträgt 0*3 mm, so daß man selbst bei recht dicken Deckgläsern sehr bequem arbeiten und infolge der besseren Optik auch Bilder erhalten kann, die ein gutes Erkennen und Ein- stellen auch kleiner Objekte ermöglichen. (Dabei darf man selbstver- ständlich nicht einen Vergleich mit achromatischen oder apochroma- tischen Objektiven ziehen , da ja das Awi - System eigentlich nicht zur Bilderzeugung gebaut ist.) Die volle Ausnützung des Systems hängt vom Kondensor, von der richtigen Dicke der Präparate und vom Brechungsindex der Immersionsflüssigkeit ab. Der zum Awi-System gehörige K ondensor besteht aus 3 einfachen Linsen von hochbrechendem Glas : einer überhalbkugeligen Frontlinse, einem Meniskus und einer dritten bikonvexen Linse ; seine Äquivalentbrennweite = 5*9 mm 5 der Brennpunkt liegt l'l mm über der Frontlinse, deren Brechungsexponent bei Na -Licht zu 1'6725 bestimmt wurde; die Num. Ap. = l'öO. Da ein Ersatz der gewöhn- lichen Objektträger (n = 1*522) durch hochbrechende Gläser um- ständlich und kostspielig ist, auch die Objekte gewöhnlich in Balsam (n = 1*537) eingebettet sind, so empfehlen sich als Immersions- flüssigkeiten für Objektive [und Kondensor] Wasser bis zu einer Num. Ap. von 1*29, darüber hinaus Xylol (n = 1*4943), das eine Apertur von 1*46 auszunützen gestattet und Mono chlor benzol (n = 1*5244) bei einer num. Apertur von 1*47 , das sich bequem von Objektiv und Präparat entfernen läßt. Die volle Ausnützung der Apertur des Awi -Systems setzt natürlich Objektträger, Deckglas, Einbettungs- und Immersionsmittel (Monobromnaphthalin : n= 1*6577) von entsprechend hohem Brechungsindex voraus. Als Lichtquelle für konoskopische Beobachtung maximaler Aperturen empfiehlt Wijlfing nicht zu breite Bunsenflachbrenner , in die eine 3 mm große Öse eines ^3 oam dicken Platindrahtes zur Auf- 2* 20 Schmidt: Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. 37,1. nähme einer Sodaperle hineingehalten wird. Das Licht einer solchen, etwa in 60 cm Entfernung vom Mikroskop aufgestellten P'lamme, wird durch eine große Beleuchtungslinse (Winkel sehe Linse von 6 cm Öffnung und 11 cm Brennweite oder LEiTzsche von 10 cm Durch- messer und 15 cm Brennweite) auf den Spiegel mit Hilfe eines Papier- blattes ausgerichtet. Dabei gewinnt man eine gleichmäßige Beleuchtung des ganzen Gesichtsfeldes durch Einschaltung einer feinen Mattscheibe zwischen Polarisator und Kondensor. Schließlich sei noch auf WtJLFiNGS Anweisung zur Herrichtung des Instruments zum Gebrauch (Justierung der acht wichtigsten Achsen des Polarisationsmikroskops) und auf das ausführliche Kapitel über die Mallard sehe Konstante und Form der Brennfläche starker Objek- tive aufmerksam gemacht. Preis des Wülfing sehen Stativs 1000 Mark -|- 200 Prozent Aufschlag (Schrank dazu 75 M.), Awi-System 200 M., Kondensor dazu 100 M. (ohne jeden Aufschlag). E. A. WtJLFiNG^ macht uns auch mit einer einfachen Methode zur Bestimmung der Aperturen von Mikroskop objek- tiven bekannt, die auf der Beobachtung der (als Marken die- nenden) Lemniska.tenscheitel beruht, die ein dünnes Spalt- plättchen von Muskovit im konvergenten polarisierten Licht zeigt. Bei der Güte der Spaltbarkeit des Glimmers und bei der Homogenität seines Aufbaues kann nämlich ein solches Blättchen in erheblicher Ausdehnung verschoben werden, ohne daß eine Ände- rung der Lage der CAssmischen Kurven eintritt. Die dabei voraus- gesetzte vollkommene Parallelität der Blättchen erreicht man ganz auffallend leicht , indem man die Spaltung einer dickeren Gliramer- tafel nur am Rande mit einem feinen Taschenmesser beginnt und alsdann unter Wasser fortsetzt. Dabei saugt sich nämlich beim weiteren Eindrücken des Messers das Wasser vor der Messerschneide zwischen die beiden Blätter ein und bewirkt eine sehr regelmäßige Trennung der Tafel. (Geeignetes Ausgangsmaterial bieten die Glimmer- platten, die in Eisenhandlungen für Dauerbrandöfen vorrätig gehalten werden.) Solche Blättchen von etwa ^/^q mm Dicke , die zwischen gekreuzten Nicols in parallelem Licht Gelb bis Rot I. Ordnung zeigen, bettet man zur Konservierung und Erhöhung ihrer ebenen Beschaffen- heit zwischen Gläser in Kanadabalsam ein und wertet ihr Interferenz- bild im Achsenwinkelapparat aus. Ein derartiges Präparat zeigt zwischen den Hyperbelästen keine Lemniskatenbögen ; aber jenseits der optischen Achsen folgen in reicher Fülle scharf definierte Lemnis- katenscheitel, die den Bereich der Aperturen von 0'5 bis 1'5 um- fassen und im gegebenen Fall abzuzählen sind. Bei kleineren Aper- turen als 0"5 muß man wesentlich dickere Präparate verwerten, ^) Wülfing, E. A., Ein neues Apertoraeter (Sitzungsber. Heidel- berger Akad. Wiss., math. -naturwiss. Kl., Abteil. A, Jahrg. 1917, 2. Abteil., 13 S.). 37,1. Schmidt: Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. 21 indem man mehrere Stücke einer sorgfältig parallel gespaltenen Tafel von etwa ^/g mm Dicke übiereinander in Balsam bettet. Außer dem beschriebenen großen Instrument nach Wülfings Angaben liefert die Firma R. Winkel in Göttingen gemäß ihrem Fig. 4. Mineralogisches Kursstativ UM von R. Winkel, Göttingen. neuen Preisverzeichnis^ drei weitere Mikroskope für mineralo- gische Zwecke. Das kleine mineralogische Kursstativ (I M), ^) Mikroskope für Mineralogie, Schneide- und Schleifmaschinen, Zube- hörapparate. 1919. 22 Schmidt: Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. 37,1. 0 li n e Kippe und Tubiisaiiszug (konstante Tubuslänge) , nur mit Einstellung- durch feinen Zahn und Trieb , die aber auch für starke Systeme ausreicht, soll dem Anfangsunterricht dienen. Zur Ausführung selbständiger Arbeiten wird empfohlen das mineralogische Kurs- stativ, ohne Kippe UM (Fig. 4), vervollkommnet gegenüber dem, erstgenannten durch Feineinstellung mittels seitlicher Mikrometerschraube (Teilung = ^/^oq mm), und den Tubusauszug mit Skala ,und Führungs- leiste, die eine Drehung der Fadenkreuzokulare ausschließt. Nur durch Kippvorrichtung von diesem verschieden ist Stativ III M. Preise der Stative: 250, ."500 und 325 M. Alle drei Instrumente be- sitzen gleichmäßig: drehbaren Tisch von 10 cm Durchmesser mit Gradteilung (Ablesung mittels Nonius bis ^uf Vio^); ®^^' ^^^^ ausschalt- baren T u b u s a n a 1 y s a 1 0 r und Bertrand- L i u s e — bei der festen Tubuslänge des Stativs I M für Objektiv 6 und Okular 3 berechnet — , Objektivzentrierkopf mit Schlitz für Quarz-, Gips-, Glimmer plättchen, Objektiv-Zangen w echsler , drehbaren, durch Klemmschraube feststellbaren Polarisator nach Ahrens mit Teilung von 15° zu 15® und Eiustellmarke an der Hülse, Konden- sor aus 2 Linsen , von denen die obere durch Vierteldrehung eines seitlichen Knopfes ausgeschaltet werden kann ; am unteren Ende der Polarisatorfassung läßt sich eine Irisblende anbringen ; der ganze Be- leuchtungsapparat kann durch Schneckenschraube gesenkt und schließ- lich seitlich ausgeklappt werden. Der Spiegel ermöglicht durch Exzen- trischstellen schiefe Beleuchtung. Auf satzanaly satoren können nachbezogen werden. Alle drei genannten Mikroskope zeigen einfache aber gefällige Formen und bei der geschilderten optischen Ausrüstung muß schon das kleinste als durchaus brauchbares Instrument gelten. W. und H. Seibert in Wetzlar, schon seit langem rühmlich be- kannt durch ihre Polarisationsmikroskope, liefern nunmehr gemäß schriftlicher Mitteilung der Firma sämtliche (mit Ausnahme der beiden kleinen Nr. 11 und 13) Instrumente dieser Art mit seitlicher Mikrometerschraube, indem die im Katalog (1915) angegebenen Stativformen 10 A und lOB (S. 53 und 55) mit der alten Prisma- führung in Zukunft nicht mehr angefertigt werden und Stativ 11 (S. 58) von jetzt ab in der Form des Stativs 6E (S. 43) ausgeführt wird. Doch ist dabei zu bemerken, daß die Mikrometereinrichtung von 1 1 (=■ 6 E) eine Hebelmikrometerbewegung ist, indem die Schraube, deren seitlicher Kopf nach 'Wunsch rechts oder links am Tubusträger angebracht wird , auf einen Hebel drückt und so den Tubus langsam hebt. Da bei dieser Anordnung der Tubus mit seiner Fübrungsbahn sich leicht in die Höhe bewegt, werden Objektiv und Deckglas bei unbeabsichtigtem Aufstoßen aufs Präparat wirksam ge- schützt. Diese Mikrometerbewegung soll nach Seibert absolut halt- bar und exakt sein. Bei den übrigen Stativen dagegen ist die seit- liche Mikronieterschraube nach dem Typus der Beuger sehen Fein- bewegung gebaut (1 Intervall der Teilung = 0'002 mm). 37, 1. Schmidt: Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. 23 Fig. 5. Mineralogisches Stativ IOC von W. &. H. Seibert in Wetzlar, 24 Schmidt: Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. 37.1. Seihert s „Neues Polarisationsmikroskop 10", kurz vor dem Kriege konstruiert und seither in der Ausarbeitung einzelner Teile noch vervollkommnet, ist ein Instrument, das hohen Ansprüchen genügt: weit ausladendes und so für Nebenapparate Rauö» bietendes, umlegbares Oberteil, durch Zahn und Trieb einstellbares Auszug- tubus mit Millimeterteilung, Bertrand- Linse, drehbarer Tubus- ana 1 y s a t o r mit Korrektionslinse, Aufsatzanalysator mit Teil- kreis und Nonius, Objektivzentrierkopf, drehbarer mit Grad- teilung und Nonius versehbarer Tisch, dessen Stellung durch Schraube fixiert werden kann, dreilinsiges durch Schneckenschraube vertikal ver- stellbares Kondensorsystem mit Irisblende, dessen obere Linse zur Seite geklappt werden kann; Polarisator , der durch Drehung um eine horizontale Achse seitlich und nach unten ausgeldappt werden kann (Preis 470M.-[- lOO^/o Teuerungszuschlag). Als klei- neres Instrument empfiehlt sich bei Seibert durch geschmack- volle Form und praktische Einrichtung 10 C (Fig. 5). Wie bei den genannten Firmen so macht sich auch bei E^. Leitz in Wetzlar das gesunde Bestreben bemerkbar, die Zahl der Stativ- typen einzuschränken; so werden im Preisverzeichnis 1915 „Polari- sationsmikroskope mit weitem Gesichtsfeld" nur zwei Stative angeführt, beide mit seitlicher Mikrometerschraube und zwar CM — s. Fig. 6 — (Preis 660 M. -|- 100 ^/q Teuerungszuschlag, einschließlich Zweiblenden- koudensorN.A. 0'85 und Objektivzangenwechsler mit drei zentrierbaren Einsatzringen) mit der bekannten endlosen Leitz sehen Mikrometerbe- wegung (1 Intervall der Teilung = 0"002 mm), GM (Preis 460 M. -j- lOO^/o Teuerungszuschlag, einschließlich Kondensor und Wechselvor- richtung für die Objektive) mit der neuen Kugelmikrometerschraube (1 Intervall = 0'005 mm). Außerdem unterscheiden sich die beiden Instrumente durch die Lagerung des Tubusanalysators und Bewegung der BERTRAND-Linse, die beim kleineren (GM) freihändig erfolgt; ferner wird nur zum Stativ CM ein Aufsatzanalysator regelmäßig geliefert. Bei beiden Instrumenten ist das Stativ (vgl. Fig. 6) größer als bisher, der Tubus erweitert, das G esichtsfel d durch Anwendung von Okularen mit etwa 30 mm freier Öffnung ungefähr auf das Doppelte gesteigert; die BERTRAND-Linse zentrierbar, vertikal verschiebbar und mit Irisblende zur Verkleinerung des Gesichtsfeldes bei konosko- pischer Betrachtung versehen, der Tu busanalysator mitKorrektions- liuse ausgestattet (bei Stativ CM außerdem um 90^ drehbar und mit Ablesung von 5 zu 5^). Mit Hilfe eines in den weiten Tubus einhängbaren Zwischen- stückes können auch die gewöhnlichen Okulare benutzt und in diesem Falle die BERTRAND-Linse durch eine andere von passender Brenn- weite ersetzt werden. Die Befestigung der Objektive am Tubus erfolgt durch Zaugenwechsler , deren jeder mit Hilfe von Schraubenschlüsseln genau zentriert wird, so daß beim Wechseln des 37,1. Schmidt: Vom Polnrisationsmikroskop und seiner Anwendung. 25 Objektives keine Zentrierung nötig ist (es fehlt also der Zentrierkopf am Tubus). Die gesamte Beleuchtuugseinrichtung kann durch Zahn und Trieb gehoben und gesenkt werden. Sie wird in drei Aus- fuhrungen geliefert: l) als Z w eiblendenkondensor nach Berek Fig. 6. Stativ CM von E. Leitz, Wetzlar. (Preis 160 M.), N. A. 0"85 mit verringerter Aberation aus einem verkitteten unteren Linsenteile und einem oberen, drei- linsigen Klappteil, das auch bei höchster Stellung das Be- leuchtungssystem durch seitlichen Knopf rascli ein- und ausgeschaltet werden kann. Über dem unteren Liusenteil ist eine ' Apertur- Irisblende angebracht, eine zweite Gesichtsfeldblende un- mittelbar unter dem Ahkens- Prisma , das als Polarisator dient 26 Schmidt: Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. 37,1. (vgl. über die Blende S. 18 u. 34). Beim Übergang von orthoskopischer zu konoskopischer Beleuchtuugsart vertauschen die beiden Blenden ihre Wirkungsweise. Wird beim Gebrauch achwacher Objektivsysteme das Klappteil ausgeschaltet, so wirkt die Irisblende unter dem Polari- sator (bei orthoskopischer Beleuchtung) als Aperturblende. Um die Fokusdifferenz der im Hauptschnitt und senkrecht zu ihm. gebrochenen Strahlen möglichst zu beseitigen, ist über dem Polarisator eine Zy- linderlinse angebracht. 2) Der dreilinsige Kondensor N. A. 1*20 (Preis 125 M.) besteht aus einem oberen zw ei linsigen Klappteil und einem unteren Linsenteil mit darunter befindlicher Apertur-Irisblende. Polarisator wie vorhin (aber ohne zweite Irisblende). 3) Die gleiche Ausführung wie 2) aber (au Stelle des Ahrbns- Prismas) mit Nicol- schem Prisma (Preis 80 M.). Zu allen drei Formen kann das Klapp- teil durch einen zweilinsigen „Zusatzkondensor" N. A. 1"3 bis 1"4 ersetzt werden (Preis 28 M.). C. Reichert in Wien hat seit dem Erscheinen des letzten Preis- verzeichnisses über mineralogische Mikroskope (1911) eine Reihe von Verbesserungen , Änderungen und Neukonstruktionen vorgenommen, über die im folgenden großenteils auf Grund schriftlicher Mitteilungen der Firma berichtet wird. Das mineralogische Mikroskop MO (auch abgebildet bei Weinschenk a. a. 0.), dessen Mikrometerschraube samt Objektivzange auf dem Tisch befestigt ist, so daß beim Drehen des Tisches stets die gleiche Präparatstelle im Drehungszentrum bleibt, wird nicht mehr angefertigt; das gleiche gilt von dem aufsetzbaren Kurzschlittentisch »älterer Bauart, neben dem schon damals ein für mineralogische Bedürfnisse zweckmäßigerer „Neuer Kurzschlittentisch" geliefert wurde. Die Mikroskope MI, MII, MIII führen jetzt sämt- lich als Polarisatoren AnRENSSche Prismen (Durchmesser bis zu 20 mm); als Tubusanalysatoren dienen ebenfalls Prismen mit ge- raden Endflächen, Auf Wunsch werden die Instrumente mit Okularen mit erweitertem Gesichtsfeld ausgestattet. Bei den Stativen MI und MIII ist auch der Polarisator mit Gradeinteilung versehen; bei Achsen- winkelmessungen nach Becke (Zeichentischmethode) wird daher nicht wie bisher Mikroskop- und Zeichentisch gedreht, sondern Präparat und Zeichentisch bleiben unverändert und dafür wird die Polarisations- einrichtung gedreht. Wülfings oben erwähnte Anregungen betreffend Korrektion der Bertrand -Linsen haben bei den Neukonstruktionen Beachtung gefunden. Auch liefert Reichert seit Anfang 1919 ein „Awi-System" mit einer numerischeu Apertur von 1*52, das dem Vor- schlag Wülfings folgend soweit korrigiTsrt ist, daß es zur Einstellung der Objekte brauchbar ist. (Äquivalentbrennweite in Luft 2.2 mm, ina-Mono- bromnaphthalin 3*7 mm.), dazu Spezialkondensoren mit einer num. Apertur von über 1*50. Zur vollen Ausnützung der Apertur kommen Objektträger von 0*6 mm Dicke aus hochbrechendem Flintglas und als Immersionsfiüssigkeit a-Monobromnaphthalin in Verwendung. End- lich sei noch auf das nach Angaben von C. Doelter (Sitzber. Kais. S7, 1. Schmidt: Vom Polarisationsiriikroskop und seiner Anwendung. 27 Akad. d. Wiss. Wien, raath.-naturw. Klasse Bd. 118, 1909, S. 489) von Reichert ausgefiilirte E r h i t z u n g s m i k r o s k o p hingewiesen , das bei Temperaturen bis 1000'^ polarisiertes Licht anwenden läßt und darüber hinaus (Untersuchung von Schmelz- und Kristallisationsvor- gängen) Erhitzung bis etwa 1600^ gestattet, nach Entfernung des elektrischen Ofens auch für gewöhnliche Zwecke zu gebrauchen ist. Fig. 7. Polarisationsinstrument fiach Max Bauer, ausgeführt von E. Leitz in Wetzlar. Leitz fertigt ein Polaris ations^instrument nach den Angaben von Max Bauer ^ ähnlich dem Nürrenbekg sehen Apparat (also für die Untersuchung der Polarisationserscheinungen ohne vergrößernde Mittel), ^) Ein neues Polarisationsinstrument in: Zentralbl. f. Min., Geol. u. Pathol. Jahrg. 1915, S. 513; auch als Mitteilungen der Leitz -Werke Nr. G 1915 erhältlich. 28 Schmidt: Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. 37, 1. bei dem in bequemster Weise von der Beobachtung in parallelem zu der in konvergentem Licht und umgekehrt übergegangen werden kann. Das Wesentliche der Einrichtung läßt sich aus der beigefügten Abbildung (Fig. 7) entnehmen. Über einem Glasplattensatz (b) mit Beleuchtungsspiegel (a), der als Polarisator dient, befindet sich ein drehbarer mit Kreisteilung versehener Objekttisch (c) ; die dreikantige, vertikal ausgiebig verschiebbare und durch Schraube (/) festklemmbare Stange (h), trägt den drehbaren mit Kreisteilung ausgestatteten Analy- sator. Ein unter dem Objekttisch einschlagbarer Ring enthält ein Fadenkreuz. Die bisher beschriebene Einrichtung dient der Beobachtung in parallelem Licht. Bei Untersuchung in konvergeutepi Licht klappt man das eben genannte Fadenkreuz aus, dagegen das um e drehbare Stück df7i ein; dieses besteht aus einem Objekttisch (Kristallträger c/), unter dem ein Kondensor, über dem ein durch Zahn und Trieb (/") verstellbares Linsensystem (71) mit eingebautem Fadenkreuz sich be- findet. Der mineralogische Unterricht hat durch das von E. Leitz auf Anregung von Erich Kaiser^ gebaute Demonstrations- mikroskop ein sehr brauchbares Hilfsmittel erhalten. Es handelt sich um ein Instrument, das gleich einigen älteren aber weniger voll- kommenen Konstruktionen (vgl. M. Schwarzmann, Zentfalbl. f. Min. 1907, S. 615 und 0. Leiss ebendort 1913, S. 558, auch im Katalog von R. FuESS , Berlin -Steglitz) ermöglicht, eine größere Anzahl auf dem Objekttisch befestigter Präparate in beliebiger Folge in polari- siertem oder gewöhnlichem Licht zu betrachten oder zu projizieren. Wie die Abbildung (Fig. 8) zeigt, erhebt sich die Säule des Ober- teiles des umlegbaren Stativs mitten über dem kreisförmigen dreh- baren Objekttisch, der in seiner Peripherie zehn mit Klammern be- festigte Präp^irate über ebenso vielTischötfnungen trägt. Die Präparate können durch Überdeckung mit zwei Glasscheiben , die nur mittels Schlüssels zu lösen sind, gegen unbefugte Berührung und Verschiebung geschützt werden (unter dem Objektiv ist das Glas natürlich dem Strahlengang entsprechend durchlocht). Da bei dieser Einrichtung das einzelne Präparat iiicht um die optische Achse drehbar ist, wurde die Polarisationseinrichtung drehbar gemacht. Der Tubus liegt nämlich nicht wie gewöhnlich seiner Zahnstange in ihrer ganzen Länge an, sondern ist nur oben und unten durch je ein Querstück (atib) mitihr verbunden, innerhalb dessen er drehbar ist. Der zwischen Tubus und Zahnstange geschaffene Raum erlaubt es, bei jeder Stellung des dreh- baren Tubus Analysator und Bertrand- Linse auszuschalten. Durch die Schraube Seh wird mittels Zahnradübertragung einerseits der Tubus (und damit der Tubus -Analysator), anderseits der Polarisator ^) Über ein, Demonstrationsmikroskop für den mineralogischen und petrographischen Unterricht (Zeitschr. f. Kristallographie, Bd. 53, 1913, S. 397; auch als Mitteilungen der Leitz -Werke Nr. 2, 1914). 37,1. Schmidt: Yom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. 29 gedreht. Weil die synchrone Drehung derNicols ein geringes Schlagen des Bildes verursacht, das bei der Projektion — nicht aber bei subjektiver Betrachtung — unangenehm auffällt, so projiziert man besser mit einem in eine Feder einzusetzenden Hutnicol. Für die Benutzung des Instrumentes ist zu beachten, daß unter starken Fig. 8. Demonstrationsmikroskop nach Erich Kaiser, ausgeführt von E. Leitz, Wetzlar. Objektiven (Achsenbilder !) nur Präparate annähernd gleicher Dicke bequem Anwendung finden können, da sonst beim Drehen des Tisches leicht ein Präparat verschoben werden kann. In diesem Zusammenhang sei schließlich noch einiger Mikro- projektionsapparate für polarisiertes Licht, und zwar 30 Schmidt: Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. 37,1. zunächst des sehr vielseitig verwendbaren Demonstrationsappa- rates für polarisiertes Li c ht von M. Berek^ (Leitz) gedacht, der sich an den bekannten Edinger sehen Projektionsapparates anlehnt. Er gestattet außer mikroskopischer Projektion in gewöhn- lichem und polarisiertem Licht auf horizontaler oder vertikaler Fläche, Projektion von Über sie hts bildern bis zu 24 mm Objekt- größe (Demonstration von Doppelbrechung und Polarisation an größeren Kristallplatten und -keilen), Projektion von Diapositiven bis zum Format 9 X 12 einschließlich, mikrophotographische Auf- nahmen bei beliebiger Vergrößerung, Herstellung von Zeich.nungen. In letzter Zeit hat der Apparat noch einige Vervollkommnungen er- halten , so ein total reflektierendes Prisma, das auch bei vertikaler Stellung der Säule in horizontaler Richtung zu projizieren gestattet , was für flüssige Objekte , Refraktionsbestimmungen nach Schröder van der Kolk oder bei Anwendung großer auf den Tisch gesetzter Nebenapparate wünschenswert ist, ferner einen Vertikal- i 1 1 u m i n a 1 0 r zur Projektion undurchsichtiger Objekte (s. Nach- trag 1919 a. a. 0.). E. A. WüLFiNG^ hat schon vor längerer Zeit über einen Mikro- projektionsapparat berichtet, den R. Winkel, Göttingen, nach seinen Angaben herstellt. Seine Abhandlung enthält ausführliche, allgemein interessierende Auseinandersetzungen über die Abhängigkeit der Bild- helligkeit von der Größe und spezifischen Helligkeit der Licht- quelle, von dem Abstand und den Eigenschaften der Proj ektions- f lache, von der Beschaffenheit der Beleuchtungslinsen, betreffs derer im einzelnen auf das Original verwiesen werden muß. Hier sei nur aus den Ergebnissen hervorgehoben, daß bei starken Vergrößerungen die Bildhelligkeit bei Anwendung eiper 30-AMPERE-Lampe nicht größer als bei einer 5-AMPi;RE-'Lampe ist, weil mit der stärkeren Vergröße- rung das zu beleuchtende Objekt immer kleiner wird und weil mit der Konzentration des Lichtes die Apertur der Strahlen so groß wird , daß sie von den Objektiven nicht aufgenommen werden kann. Als besten Kollimator empfiehlt Wijlfing die teilweise asphärisch begrenzte und dadurch aplanatische Linse von Zeiss, als schwächstes Objektiv ein Fernrohrobjektiv von Steinheil mit 100 mm Äquivalent- breunweite, als nächstes ein ZEisssches Tessar von 50 mm Äqui- valentbrennweite und 16*^ Öffnungswinkel, dann entweder ein Mikro- luminar oder Apochromat 25 mm von Winkel oder Zeiss' Objektiv aa von 26 mm Äquivaleutbrennweite, für die nächste Stufe einer etwa 550- fachen Vergrößerung ein l^mm Fluoritsystem von R. Winkel. Noch ^) Mineralogischer Deraonstrationsapparat in : Zentralbl. f. Min., Geol. u. Paläont. Jahrg. 1913, S. 181; auch als Mitteilung aus den Leitz- Werken 1913; hier mit Nachtrag 1919. ^) WÜLFiNG, E. A. , Über Projektion mikroskopischer Objekte ins- besondere in polarisiertem Licht (Sitzungsber. Heidelberger Akad. Wiss., math.-naturw. Kl., Jahrg. 1911, 38. Abb.). 37, 1. Schmidt: Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. 31 stärkere Vergrößerungen erliült man bei Verwendung stärkerer Oku- lare (Komp. Okulare 1,3, 5) mit den Mikroskopobjektiven. Die so er- zielten Vergrößerungen schwanken bei einem Schirraäbstand von 7 m von der Lichtquelle zwischen 70 und 3520. Sie lassen sich in an- genehmster Weise gegeneinander auswechseln, da nicht nur die Ob- z I-H u< ij •u> ^ < W c _, O) CP bß S s=; -4^ -t— • o :0 O y/ a >— 1 OS ^ O , n-" ■H M 0) « •? £ > i-i M r^ CO bß o CS Ä ^ a> e &ß Jektive sondern auch die verschiedenen für sie bestimmten Kon- densoren und die Okulare an Revolvervorrichtungen ein- und ausgeschaltet werden können (Fig. 9). Indem der Okular- revolver eine leere Öffnung aufweist vom Durchmesser des (weiten) Mikro- skoptübus, kann auch ohne weiteres von der Projektion mit Objektiv und Okular zu solcher mit Objektiven allein übergegangen werden. Der Analysator ist im Tubus ausschiebbar angebracht, die optische Bank 32 Schmidt: Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. 37,1. trägt auf umlegbaren Säulen die Vorrichtungen für paralleles und konvergentes Licht, die abwechselnd in Tätigkeit treten können und den Polarisator. ' Nachtrag. Während der Drucklegung des vorstehenden Aufsatzes erschienen einige Veröffentlichungen , auf die wenigstens kurz hinzuweisen ich nicht versäumen möchte. Das neue Preisverzeichnis von E. Leitz in Wetzlar „Polarisationsmikroskope und Projektions- apparate für polarisiertes Licht" (1920) führt außer den oben genannten Stativen CM und GM noch zwei weitere , AM (von besonders großem Ausmaß) und KM (ein einfacher ausgerüstetes Stativ vom gleichen Typus wie GM) mit erweitertem Gesichts- feld an, ferner die Stative VIM und „Einfaches Demonstrationsmikro- skop" mit normalem Sehfeld und ein Instrument mit synchroner Nikoldr ehung, das letzte inbesonders für die Fjodoroffmethode be- stimmt. Die obeii(S. 25) erwähnten verschiedenen Formen der Beleuch- tungsapparate für Polarisationsmikroskope werden an Hand von Bildern eingehender erläutert. Inbetreff des anastigmatischen Tubus- n i k 0 1 s und der Vorrichtung zur Beobachtung der ko n o s k o - pischen Interferenzbilder kleinster Mineralteile ver- weise ich auf die unten genannten Arbeiten von Berek. Der Eindruck, den wohl jeder Sachkundige beim Durchblättern dieses neuen Preis- verzeichnises gewinnt , ist , daß Leitz eine führende Stellung in der Anfertigung von Polarisationsmikroskopen errungen liat. M. Berek gibt in zwei kurzen aber inhaltsreichen Aufsätzen^ eine Erweiterung und Vertiefung, der oben besprochenen Arbeit von S. Becher über den Astigmatismus des Pol.-Mikroskopes , indem er einerseits auch konoskopische Beobachtungsweise berücksich- tigt, anderseits eine allgemeine Theorie der astigmatischen Bild- fehler im Polarisationsmikroskop entwickelt. Eingangs wird betont, daß nicht das Farbenspiel der Interferenzfarben die Beobachtung im Polarisationsmikroskop (mit Tubusanalysator) so ermüdend macht, sondern der durch den Astigmatismus erzwungene (also auch bei Aus- schaltung des Polarisators d. h. bei mangelnden Interferenzen vorhandene) ständige Akkommodationswechsel. Da diese Störungen nun bei seil wachen Systemen sich in höherem Maße zeigen als bei star- ken, so hält Berek ihre Beseitigung auch für petrographische Arbei- ten, die — verglichen mit biologischen — nur geringer Vergrößerungen bedürfen, für durchaus erstrebenswert (gegen Wülfing s. o. S. 17). ^) „Die astigmatischen Bildfehler der Polarisationsprismen" und „Über die Beseitigung der astigmatischen Bildfehler im Polarisationsmikroskop" im Zentralbl. f. Mineralogie usw. Jahrg. 1919, S. 218—224, S. 247— 255, S. 275—284. 37,1. Schmidt: Vom Polarisationsmikroskop un(J seiner Anwendung. 33 Die Betrachtung der astigmatischen Bildfehler in reziproken Ebenen führt Berek zu folgenden Ergebnissen. Die durch den Tubus- analysator hervorgerufene astigmatische Unscharfe wächst im Orthoskop und Konoskop proportional derPrismen- länge und der Okularvergrößerung. Bei orthosko- pischer Betrachtung ergeben schwächere Systeme eine größere astigmatische Störung als die stärkeren; im Konoskop wächst .die astigmatische Unscharfe auch mit der Eigenvergrößerung der Bertrandlinse. Kurz- und Weit- sichtige empfinden die astigmatische Unscharfe des Tubusanalysators gleich stark bei subjektiver Betrachtung. Die astigma- tische Störung wächst im Orthoskop und Konoskop mit dem Abstand des Projektionsscbirmes. Beim Ortho- skop ist für die astigmatische Unscharfe die Größe der ortho- skopischen Aperturblende maßgebend, im Konoskop die Größe der orthoskopischen Gesichtsfeldblende. Dem gegenüber verschwinden die astigmatischen Bildfehler beim Aufsatzanalysator für ein auf unendlich akkommodiertes Auge (bzw. für sehr großen Abstand des Projektionsscbirmes) sowohl im Ortho- skop wie im Konoskop. Für Kurzsichtige und kleine Schirmabstände bei der Projektion und Mikrophotographie sind sie größer als für W e i t s i c h t i g e und großeSchirmabstäude. Einer Besprechung der verschiedenen Möglichkeiten, die theori- tisch zur Beseitigung dieses so störenden Fehlers gegeben sind, führte Berek zum Resultat, daß es keine realisierbare Anordnung des Strahlenganges gibt, welche die Beseitigung sämtlicher astig- matischer Bildfehler gleichzeitig im Orthoskop und Konoskop bei fortbestehend er astigmatischer Differenzermöglicht. Entgegen dem Vorschlag von Becher (s. o.), die Objektive auf unendliche Bildweite zu korrigieren und so ein paralleles Strahlenbündel durch den Tubusanalysator zu senden, erfolgt in dem anastigmatischen Tubusanaly sator der Firma E. Leitz die Beseitigung des Fehlers unter Beibehaltung der jetzt üblichen Systeme in folgender, von F. Jentzsch und M. Berek unabhängig voneinander angegebenen Weise. Die im Orthoskop nach der vorderen Brenn- ebene des Okulars konvergierenden Strahlen werden durch eine vor (= unter) dem Tubusanalysator eingeschaltete Zerstreuungslinse telezentrisch gemacht, durchsetzen also als paralleles Bündel das Prisma und werden dann durch eine Sammellinse nach dem ursprünglichen Vereini- gungspunkt zur Konvergenz gebracht. Bei richtiger Wahl der Linsen tritt keine Verschlechterung des bisherigen Korrektions- zustandes der Objektive ein , ebensowenig beim Einschieben des Analysators eine Fokusdifferenz, so daß die zu deren Beseitigung bisher übliche Korrektionslinse in Wegfall kommt. (Die Einrichtung wird so ausgeführt, daß sie mit dem Analysator in fester Verbindung steht Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 37, 1. 3 34 Schmidt: Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. 37, 1. und somit zugleich mit ihm ein- und ausgeschoben wird.) Durch diesen anastigmatischen Tubusanalysator wird die astigmatische Un- scharfe im Orthoskop , die Bildverzerrung im Orthoskop und Kono- skop beseitigt. Die Leistungsfähigkeit dieser Einrichtung wird an Hand von Bildern überzeugend ^dargetan. Die verbleibende astigma- tische Unscharfe im Konoskop kann wenn gelegentlich erwünscht, auch entfernt werden , indem die Strahleubündel , die ihre Spitzen in der hinteren Brennebene des Objektives haben, durch eine Sammellinse telezentrisch gemacht, nach Durchgang durch den Analysator durch ein negatives System zu solcher Divergenz gebracht werden, daß ihre Spitzen virtuell wieder in der hinteren Brennebene des Objektives liegen. — Weiter sei hier auf zwei Arbeiten aufmerksam gemacht, über welche ich in dieser Zeitschrift an anderer Stelle berichte : H. Schulz, „Zur Theorie der Polarisationsprismen, IV. Grundformeln für Prismen, bei denen die Kristallachse senkrecht zur Prismenachse liegt" (Zeitschr. f. Instrumentenkde. Bd. 39, 1919, S. 350) und H. Schulz und A. Gleichen. „Die Polarisationsapparate und ihre Verwendung" (Stuttgart, Ferd. Enke). — Schließlich war Herr Dr. Berek in Wetzlar so liebenswürdig, mir einen Einblick in seine Veröffentlichung „Über Neueinrichtungen am Polarisationsmikroskop" zu gewähren, die in der Zeitschr. f. Kristallographie in Druck gegeben ist und sich unter anderem auch mit den Methoden der optischen Isolierung konoskopischer Interferenzbilder s ehr kl ein er Min er alteil chenund der dar- auf bezüglichen Kritik Wülfings (s. o.) beschäftigt. Berek stimmt WüLFiNG darin zu, daß die unterhalb des Kondensors befindliche Iris- bleude nur bei Benutzung von mittleren Systemen als orthoskopische Gesichtsfeldblende von Wert ist, betont aber, daß in seiner ersten darauf bezüglichen Notiz (Verh. Ges. deutsch. Naturf. u. Ärzte, 1919, II. 1. Hälfte, S. 600) auch ihre Bedeutung als Aperturblende nach Ausschaltung des Kondensorklappteiles hervorgehoben sei, die WüLFiNG übergangen hat. Als Idealmethode zur optischen Isolierung der Konoskopbilder kleinster Mineralteilchen erscheint eine Irisblende nach Klein- Wright an der Amici Bertrandlinse in Verbindung mit einem kleinen von Berek hergestellten Hilfsapparat, mit der sich Mineralkörner bis zu 7 ^ Durchmesser ausblenden lassen (vgl. auch Abbildungen im LEiTz-Katalog über Pol. -Mikroskope 1920, S. 40). Auf den Okularteller wird eine Fassung aufgesetzt, die eine in Scharnier- gelenk bewegliche, etwa 5 cm lange Hülse trägt mit einer (zur Scharf- einstellung verschiebbaren) 12fachen Lupe. Im Gegensatz zur Kleix- schen Lupe, die zur Betrachtung von Konoskopbildern bekanntlich ohne Bertrandlinse gebraucht werden muß, ist die vorliegende Lupe mit der Bertrandlinse zu benutzen, und zwar in folgender Weise. Nach der gewöhnlichen Scharfeinstellung des Präparates schaltet man 37,1. Schmidt: Vom Polarisationsmikroskop und seiner Anwendung. 35 die Bertraudlinse und Hilfslupe ein. Alsdann entwirft das Okular von der Klein -Wright sehen Irisblende, die mit der Bertrandlinse ver- bunden ist, ein Bild, das etwa 5 cm über dem oberen Tubusende liegt und mit der Hilfslupe fokussiert werden kann. Durch eine sehr geringe Tubushebung mittels der Mikrometerschraube bringt man das Bild des Dünnschliffes zum Zusammenfallen mit dem der Irisblende und schnürt diese soweit zu, daß nur das zur Untersuchung gewünschte Mineralteilchen sichtbar ist. Klappt man dann die Hilfslupe zurück, so erscheint nun sein konoskopisches Interferenzbild. Bei einem Blendendurchmesser von etwa 0'5 mm beträgt der Durchmesser des vignettierten Objektes für Leitz- Objektiv 7 13 |it, für Ölimmersion yV nur 7 [x. Die Methode leistet also das gleiche wie Czapkis Okular unter Beibehaltung der gewöhnlichen konoskopischen Anordnung (nicht LASSAULxsche Methode) und hat gegenüber dem von Ehringhaus (Zentralbl. f. Mineral, usw. 1919 , S. 155) beschriebenen Okulardia- phragma den Vorteil, daß an Stelle der festen, sehr kleinen Diaphragma- öffnung vor dem Auge das Bild einer Blende von beliebig variabler Öffnung benutzt wird. — In betreff der im vorstehenden Aufsatz in einigen Fällen ange- gebenen Preise von Instrumenten sei darauf hingewiesen , daß sie bei den jetzt erfolgenden häufigen Änderungen nur einen ungefähren Anhaltspunkt geben können. [Eingegangen am 3. Oktober 1919.] 3* 36 Berek: Über charakteristische Konstante der Mikroskopobjekte. 37,1 [Mitteilung aus den Optischen Werken von E, Leitz in Wetzlar.] Über die einfachen und zusammengesetzten charakteristischen Konstanten der Mikroskop- objektive. Von M. Berek, Hierzu zwei Textabbildungen. Die Mikroskopobjektive pflegen in den Katalogen der optischen Werke durch Apertur und Vergrößerung charakterisiert zu werden. Diese Bezeichnung bietet indes keinen richtigen Maßstab beim Ver- gleich von Objektiven verschiedener Herkunft, solange für die Be- rechnung der Objektivvergrößerung zwei verschiedene Verfahren in Gebrauch sind. Bedeuten S^, die konventionelle deutliche Sehweite von 250 mm, f die Brennweite, so legen nach dem Vorgange von C. Zeiss fast alle optischen Werke ihren Katalogangaben für die Objektivvergrößerung die sog. „Lupenvergrößerung" zugrunde : So ^ X ^ = J 1) Abweichend hiervon benutzt als einziges von den deutschen Werken E. Leitz statt der konventionellen Sehweite S„ die optische Tubus- länge A zur Berechnung seiner Objektivvergrößerungen : . = f ....... 2) A ist bekanntlich der Abstand des im Tubus entstehenden Zwischenbildes von der hinteren Brennebene des Objektivs (vgl. x in Abb. 1). Nun unterscheidet sich A beträchtlich von 250 mm, bei einigen Objektiven erreicht es kaum ^/g S^] daher führt das Rechenverfahren nach Formel 1) bei demselben Objektiv zu erheblich höheren Angaben der Vergrößerung. Daß dieses Rechenverfahren nicht nur unzweckmäßig ist, sondern auch mit den tatsächlichen 37,1. Berek: Über charakteristische Konstante der Mikroskopobjekte. 37 Verhältnissen, unter denen das Objektiv im Mikroskop gebraucht wird, in Widerspruch steht, soll im folgenden gezeigt werden. Unter „Vergrößerung" schlechthin versteht man das Verhältnis von Bildgröße zu Objektgröße. Diese Vorstellung entspricht un- mittelbar dem Sprachgebrauch, ist also nicht eine Definition, sondern etwas Selbstverständliches; Ist (Abb, 1) /"die Brennweite eines op- tischen Systems 0, x der Abstand des Bildes vom bildseitigen Brenn- punkt F^ L die Bildgröße, l die Objektgröße, so ist hiernach die Vergrößerung : ^ = 7 X 7 2'') Diese naturgemäße Darstellung erweist sich aber nur so lange als zweckmäßig, als das System 0 zur reellen Bilderzeugung 1. dient. Bei subjektivem Gebrauch des Systems 0 wird das Bild L virtuell und ist je nach der Akkommodation des Auges an anderer Stelle zu lokalisieren. Für ein auf oc akkommodiertes Auge wird X ^ 00 und somit nach 2'*) für jede Brennweite auch v ^= 00. Um dieser Unzweckmäßigkeit zu begegnen, hat man bei subjektiver Be- obachtung eine besondere Definition für die Vergrößerung eingeführt, indem man den scheinbaren Gesichtswinkel, unter dem das Objekt dem Auge bei Benutzung des optischen Systems sich darbietet, mit dem Gesichtswinkel vergleicht, unter dem das Objekt dem unbewaffneten Auge in einer Entfernung von 250 mm erscheinen würde. Man bezeichnet die so definierte Vergrößerung als Angularvergrößerung. Sie ist nach Abb. 2: oder angenähert: ro Wo l l f So f 1») 38 Berek: Über charakteristische Konstante der Mikroskopobjekte. 37,1. Infolge der willkürliclien Annahme des Wertes So = 250 mm ist diese Darstellung der Vergrößerung nur eine künstliche, die sich aber für Systeme, die zu subjektivem Gebrauch bestimmt sind, aus den angeführten Gründen als zweckmäßig erwiesen hat. Nach diesen Grundlagen wird also die Frage , ob Formel 1) oder 2) für die Berechnung der Objektivvergrößerung anzuwenden ist, dadurch entschieden, ob das Mikroskopobjektiv zu subjektivem Gebrauch nach Art einer Lupe oder zur reellen Bilderzeugung dient. Jedermann weiß , daß in der Nähe des oberen Tubusrandes im Mi- kroskop das vom Objektiv entworfene reelle Zwischenbild des Objekts auf einer dorthin gehaltenen Mattscheibe nach Entfernung des Okulars aufgefangen werden kann. Für die Berechnung der Objektivver- größerung kommt also nur die Formel 2) in Frage. r- - _^ ^?>-/^ So f • 2. Anderseits dient das Mikroskopokular bei subjektivem Gebrauch zur virtuellen Bilderzeugung; daher ist seine Vergrößerung nach Formel 1) zu berechnen. Auf diese Weise erhält man zwanglos die bekannte Formel für die Gesamtvergrößerung im Mikroskop : Ff l\ So = V V = ^ • 3) f r • • • r Wird hingegen die Objektivvergrößerung als Lupenvergrößerung gemäß Formel 1) berechnet, so muß man, um hinsichtlich der Ge- samtvergrößerung nicht mit der Erfahrung in Widerspruch zu ge- raten, die Okularvergrößerung setzen. Die optische Tubuslänge hat jedoch im Grunde mit dem Okular nichts zu tun, sie ist eine für das Objektiv charakteri- stische Konstante. Die Angaben der nach diesem Verfahren be- rechneten Objektivvergrößerungen sind, zu hoch , die Okularvergrös- 37,1. Berek: Über charakteristische Konstante der Mikroskopobjekte. 39 serungen zu niedrig ; denn sie entsprechen nicht den tatsächlichen Bedingungen, unter denen Objektiv und Okular im Mikroskop gebraucht werden. Zugrunde liegt dieser Berechnungsweise wohl die E. Abbe- sche Auffassung des Mikroskops als Kombination einer Lupe mit astronomischem Fernrohr. Diese Auffassung ist jedoch sche- matisch, und in Wirklichkeit wird das Objektiv in den gebräuchlichen Mikroskopen nicht als Lupe zu subj ak- tivem Gebrauch, sondern als Projektionssystem zur reellen Bilderzeugung benutzt. Zu der optischen Tubuslänge und der Brennweite kommt als dritte charakteristische Konstante des Objektivs seine numerische Apertur a, die bekanntlich das Auflösungsvermögen bestimmt. Alle drei Konstanten bilden noch eine weitere für die Wirkungsweise des Objektivs bedeutungsvolle Konstante in der Kombination A V '' Die Wichtigkeit dieses Quotienten von numerischer Apertur und Ver- größerung tritt, wie das Folgende zeigt, bei verschiedenen Problemen zutage. Die kleinste mit dem Mikroskop noch auflösbare Distanz dl ist bekanntlich gegeben durch 61 = ^ 5) worin X die Wellenlänge der benutzten Lichtart bedeutet. Um diese Distanz 6 / dem Beobachter wahrnehmbar zu machen , muß ihr Bild mindestens auf einen Gesichtswinkel (w„,„ gebracht werden, der durch den anatomischen Bau unseres Auges bedingt ist. Hierfür ist eine Gesamtvergrößerung F erforderlich, die sich aus der Gleichung ergibt: So • OJ„,n = V- dl Mit Berücksichtigung von 5) folgt hieraus : = 1 6} Diese Gesamtvergrößerung ist unter der Bezeichnung „förderliche Ver- größerung" bekannt. Setzen wir v = vT', worin v' als förder- liche Okularvergrößerung zu bezeichnen ist, so erhält man aus 4) und 6): -, _25^ ^^ Die charakteristische Objektivkonstante o bestimmt danach die Okular- vergrößerung, die notwendig ist, um das Auflösungsvermögen des 40 Berek: Über charakteristische Konstante der Mikroskopobjekte. 37,1. Objektivs voll zur Geltung zu bringen. Je kürzer die Wellenlänge ist und je größer o ist, desto höhere Okularvergrößerungen können an- gewandt werden, ohne daß die Gesamtvergrößerung eine „leere" wird. Die Helligkeit des mikroskopischen Bildes ist bekanntlich proportional dem Quadrat des Radius R der Austrittspapille des Mikroskops. Dieser Radius läßt sich durch die Objektivkonstante G und die Aulaßbrennweite f ausdrücken. Es ist R = af Die Objektivkonstante o bestimmt danach auch die Bildhelligkeit. Im Polarisationsmikroskop erzeugt der Tubusanalysator infolge der eigentümlichen Lichtbrechungsverhältnisse in anisotropen Medien eine astigmatische Störung des Strahlenverlaufs. Die hierdurch ver- ursachte astigmatische Unscharfe im Bilde ist U=2dv' a worin d die astigmatische Differenz des Analysatorprismas bedeutet und numerisch gleich 0'13 der Prismenlänge ist. Auch hier tritt neben der Okularvergrößerung v' wieder die charakteristische Kon- stante o des Objektivs auf. Zur Berechnung dieser Konstanten a brauchen wir nach 4) die num. Apertur und die Vergrößerung des Objektivs, letztere aber ge- mäß Gleichung 2). Da nur E. Leitz die Objektivvergrößerungen in dieser Weise berechnet , können hier nur für dessen Objektive die charakteristischen a-Werte angegeben werden. Achromate. Objektiv Nr. 1* 1 2 3 4 5 6 7 Wasser- 1 01- Immersion a 0 — — 0-030 0-034 0-036 0-029 0-026 0-019 0-017 0-014 0-013 1 0-012 Objektiv Nr. 6a Fluoritsys 7a 7b teme. 8 1 9 l/12a 1/16 a o — — V 0-019 0015 0014 0-013 0010 0013 0012 A p 0 c h r 0 m a t e. Brennweite mm: I 16 8 14 a o = — V 0-026 0-028 0-021 0014 0-015 37, 1. Berek: Über charakteristische Konstante der Mikroskopobjekte. 41 Diese Tabelle gibt nach dem Gesagten in mannigfacher Hinsicht zu interessanten Vergleichen Anlaß. Mögen diese elementaren Darlegungen dazu beitragen, die unter den Mikroskopikern durch unzweckmäßige Katalogangaben verur- sachten Unklarheiten hinsichtlich dieses Gegenstandes zu beseitigen. [Eingegangen am 8. September 1919.] 42 Merk: Das Bezeichnen und Wiederfinden von Präparatestellen. 37,1. Das Bezeichnen und Wiederfinden beachtenswerter ' Präpäratestellen. Von Prof. Dr. Ludwig Merk. Wenn man au seinem Mikroskop einen beweglichen Objekt- schlitten fest und untrennbar vom Objekttisch angebracht hat, dann' bereitet das Wiederfinden von besonderen Stellen keine Schwierig- keiten. Auch wenn ihrer unzählige sind. Man braucht nur die Stellen der drei Einteilungen zu verzeichnen und sucht sie nach den ge- fundenen Zahlen wieder auf. Dabei muß der Objektträger immer in bestimmter Richtung liegen. Ich z. B. lege ihn immer so , daß der Klebezettel zu meiner Linken ist. Eine der Einteilungen pflegt an den Schlitten unveränderlich zu bleiben. Ich will sie Skala II nennen. So ist sie z. B. an einem beweglichen Objekttisch von Zeiss bei meinem Mikroskop genannt und steht immer auf 15*0. An einem abnehmbaren, ebenfalls in meinem Besitze befindlichen Schlitten von Reichert steht die Skala II unveränderlich auf 12*5. Die Einteilung geht aber nach halben Millimetern. Das Finden ist schwerer, wenn der Schlitten die optische Achse des Rohres nicht immer am selben Punkte kreuzt. Sei es , daß es sich um einen nicht genau mittewärts angebrachten Drehtisch handelt, an dem der Schlitten befestigt ist, wobei überdies durch Stellschrauben der Tisch in einer Gesichtsfeldebene verschoben werden kann und wird. Dann muß man sich vor dem Verzeichnen der Stellen über- zeugen , ob der Schlitten zentriert ist. Das ist bei einem meiner Mikroskope beispielsweise der Fall, wenn die Skala II, wie erwähnt auf 15"0, die frontale auf 22*3, die sagittale auf 12*5 steht. Be- ziehentlich , ich muß mit den Stellschrauben das Fadenkreuz des Zentrierglases so lange verschieben, bis die Einteilungen die genannten Zahlen zeigen. Sei es , daß der Schlitten abzunehmen ist und tatsächlich zu- zeiten abgenommen wird. Hatte man dann nicht vorher beim Durch- mustern eines jeden Präparates einen Ruhe-, bzw, Ausgangspunkt 37,1. Merk: Das Bezeichnen und Wiederfinden von Präparatestellen. 43 verzeichnet gehabt, dann wird das Wiederfinden kleiner, nur wenige f* messender Gebilde bei starken Linsen, wenn nicht schon bei schwachen unmöglich. Dabei vermeine ich immer Objekte vor mir zu haben, die eine große Zahl , etwa an fünfzig , beachtenswerter und wiederzubesichtigeuder Stellen beherbergen. Denn bei wenigen hat man gute Hilfsmittel die Fülle. Vom Betupfen oder Einkreisen mit Tinte angefangen, bis zum Einritzen von Kreisen in die Oberseite des Deckglases und zum Unterstellen von bezifferten Viereckchen. Die Schwierigkeit wächst, wenn man die Präparate einem Fremden senden will, damit er dieselben Bilder betrachte. In diesem Falle scheint mir ein Verfahren vorteilhaft, das lediglich zur Voraussetzung hat, daß der andere gleichfalls einen Objekt- schlitten mit der Verschiebungsmöglichkeit in sagittaler und frontaler Richtung besitzt. Es bleibt dann gleichgültig, ob der Schlitten ab- genommen werden kann oder nicht. Ja, ob die Einstellungen nach Millimetern gemacht sind oder nicht. Nur soll seine Skala II bei ihm auch immer fest und unverändert bleiben. Man braucht nämlich bloß einen einzigen, allerwärts kenntlichen Ruhepunkt, den jedermann leicht in die Mitte des Gesichtsfeldes bei jeglicher Vergrößerung bringen kann. Von ihm aus findet man zu jeder anderen irgendwie verzeichneten Stelle. Dieser Punkt ist eine Deckglasecke. Bei den seltenen Präparaten ohne Deckglas müßte ein Ruhepunkt eben aus- gefunden und vereinbart werden. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, die linke und mir zugewendete Deckglasecke als Ruhepunkt zu nehmen. Sie wird bei starken Linsen, etwa Hartapochromat 4 mm in die Gesichtsfeldmitte gebracht und zuerst die sagittale, dann die frontale Einteilung abgelesen. Die zwei Zahlen werden am Klebe- zettel ein für allemal vermerkt. Ein Beispiel : Der Ruhepunkt (linke zugekehrte Deckglasecke) des Präparates P befindet sich bei Hartapochromat 8 mm in der Gesichtsfeldmitte, wenn ich die sagittale Einteilung auf 4'4, die frontale auf 8*7 stehen habe. Demnach schreibe ich auf den Klebezettel: jR (Ruhepunkt) = 4-4; 8-7. Zwecks Durchmustern werden die Gesichtsfelder von einem Rand des Deckglases in irgendeiner Richtung — sagen wir in fron- taler — bis zum anderen geschoben. Am Rande angelangt schiebt man den Schlitten in sagittaler Richtung, z. B. lichtwärts um drei- viertel bis ein ganzes Gesichtsfeld weiter und durchmustert die zweite Reihe in entgegengesetzter frontaler Richtung bis zum anderen Deck- 44 Merk: Das Bezeichnen und Wiederfinden von Präparatestellen. 37,1. glasrand. Dort angekommen geht man wieder um ein ganzes Ge- sichtsfeld oder den Teil eines solchen in sagittaler Richtung licht- wärts weiter. Und so fort. Gesetzt den Fall, mir wäreh dabei 7i Stellen beachtenswert ge- wesen. Und zwar die Stelle a bei 11*2; 29'0; Hartapochromat 8 mm. Stelle h bei 11-2; 28-2. Stelle c bei 13-0; 17-3. Stelle c? bei 18-2; 21*4. Letztere alle bei Hartapochromat 4 mm. Stelle n endlich n, ; 7if^ (w-sagittal; n- frontal), Linsen. Mit der Bezeichnung des Ruhepunktes, der gefundenen n Stellen und ihrer Beschreibung sende ich das Präparat dem Fremden F. Hat dieser einen Schlitten mit gleichsinniger und gleichgroßer Ein- teilung, so sucht er für sein Mikroskop den Ruhepunkt des Präpa- rates und findet ihn bei 3'7 5 9'2. Dann sind die Zahlen meiner Einteilungen um den Unterschied der Einteilungen der Ruhepunkte zu vermindern oder zu vermehren. Im vorliegenden Falle ist die fremde sagittale Einteilung gleich meiner weniger 0'7 (4"4 — 3*7). Und die fremde frontale Einteilung ist gleich meiner mehr 0*5 (8-7 — 9-2). ■ ' Der Fremde muß die Stelle a an seiner sagittalen Einteilung bei 11-2 — 0-7 = lO'ö ; an der frontalen bei 29*0 -|- 0*5 = 29*5 suchen (Hartapochromat 8 mm). VorUegendes Beispiel ist nicht erdacht, sondern der Wirklichkeit entnommen. Die wirkliche Einstellung des' Fremden ergab 10*5; 29'6. Stelle h ist für F bei 11-2 — 0*7 = 10'5 ; 28*2 -j- 0-5 = 28-7 zu suchen. Gefunden wurden sie bei 10'5 und 28*72. Stelle c ist für F bei 13-0 — 0*7 = 12'3 ; 17-3 -}- O'ö = 17'8 zu suchen und wurde auch dort gefunden. Stelle d suchte und fand i^ bei 17-5; 21-9. Stelle n ist für F bei n^ — 0*7 ; rif -\- O'b zu suchen. Allgemein ausgedrückt Fn^ (Fremde sagittale Einstellungszahl) = Eus (Eigene sagittale Einstellungszahl -|- d^ (mehr dem Sagittal- unterschied). Und ebenso FUf = Euf -\- df. Schwieriger ist die Berechnung, wenn die fremden Einteilungen oder eine der fremden Einteilungen der eigenen entgegengesetzt ge- zählt ist. Ein Beispiel: Beim eigenen Schlitten geht die sagittale Einteilung lichtwärts von der Null aus. Ebenso beim Fremden. Dagegen ist die eigene Einteilung beim Verschieben fest. Verschoben wird nur der Nonius. Auch beim fremden Schlitten beginnt die sagittale Einteilung lichtwärts bei Null. Sie wird aber mit dem Schlitten verschoben und der fremde Nonius ist fest. Die frontale 37,1. Merk: Das Bezeichnen und Wiederfinden von Präparatestellen. 45 Einteilung ist bei beiden Schlitten gleichsinnig. Werden gleichsinnig verschoben und zählen beide Einteilungen nach Millimetern. In diesem Falle muß F die sagittalen Zahlen der Ruhepunkte zusammenzählen. Die eigene Zahl ist, wie oben ermittelt, 4*4. F fand sie 24-4. Das ergibt 5" = 4*4 + 24*4 = 28'8. Es ist dann Fn, = -S — En^. Fiif hingegen bleibt EUf -\- df. Den Ruhepunkt fand F an der frontalen Einteilung bei 5"2 ; dj ist daher obige 8-7 — 5*2 = 3-5. F berechnete die Stelle a auf 28-8 — 11*2 = 17'6; 29*0 — 3-5 = 25*5. Er fand sie bei 17'5 und 25*9, Hartapochromat 8 mm. Stelle b berechnete er auf 17M) ; 24*7 und fand sie bei 17"6; 25'0, Hartapochromat 4 mm. Stelle c berechnete er auf 15*8 ; 13*8 und fand sie bei 15'7 ; 14*2, Hartapochromat 4 mm. Stelle d berechnete er auf 10*6; 17'9 und fand sie bei lO'ö ; 18*2, Hartapochromat 4 mm. Auf so kleine Unterschiede muß man sich gefaßt machen. Sie werden dadurch gemindert, daß man die Stellen sehr gut beschreibt oder auch mit Zeichnungen begleitet. Ein weiteres Gegenmittel ist oftmalige Bestimmung des eigenen und fremden Ruhepunktes und Berechnung des arithmetischen Mittels der Bestimmungen. Der Fall, daß die fremde Einteilung nicht nach Millimetern stattgefunden hat, ist mir noch nicht untergekommen. Er erschwert wohl die Aufgabe, macht sie aber nicht unlösbar. Der tatsächlichen ünnotwendigkeit wegen habe ich sie gar keiner Erörterung wert befunden. Möge der Nutzen, den ich aus dem Verfahren zog, allgemein werden. Sollte der naheliegende Gedanke schon von jemand aus-* gearbeitet und empfohlen sein, so möge mich der Umstand ent- schuldigen, daß die bezüglichen Abhandlungen jetzt schwer zu durch- siebten sind. Innsbruck, am 18. September 1919. [Eingegangen am 23. September 1919,] ' 46 Volkmann: Ergänzungen zur optischen Bank. 37,1. Ergänzungen zur optischen Bank. Von Pr. Wilhelm Tolkmann, •Berlin -Steglitz. Hierzu drei Textabbildungen. Für optische, insbesondere^mikrophotograpbiscbe Arbeiten dient als optische Bank sehr vielfach die ijrismatische Dreikantschiene von Karl Zeiss in Jena. Den Benutzern dieser Schiene wünsche ich Kenntnis zu geben von einem vielseitig verwendbaren Reiter und anderen Er^ gänzungsteilen , die auf meine Veranlassung von der Firma Leppin & Masche, Berlin, Engelufer 17, hergestellt werden. Mir dienen diese Reiter dazu, die Teile meines Präzisionsstatives, das seit Jahren 1. 37,1. Volkmann: Ergänzungen zur optischen Bank. 47 von der genannten Firma gefertigt wird, auch auf der Prismaschiene verwenden zu können, was bei den Zeiss sehen Reitern nicht mög- lich ist. Abbildung 1 zeigt zwei der neuen Reiter in gleicher Stellung hintereinander auf der Schiene. Zunächst ist erkennbar, daß der Kopf für Stäbe beliebiger Stärke zwischen 7 und 14 mm eingerichtet ist. Das Loch ist nämUch, wie bei meinen Klemmfüßen und Muffen, 3. kreuzweise ausgefurcht, so daß die Klemmschraube den Stab gegen vier kleine Vorsprünge drückt. Mit ganz geringem Anziehen der Schraube wird auf diese Weise bei Stäben verschiedenster Dicke eine äußerst feste Klemmung erzielt. Abbildung 2 zeigt dieselben Reiter, doch ist das Oberteil um- geschwenkt und der eine Reiter umgekehrt aufgesetzt. Nun können die von den Reitern gehaltenen Stiele äußerst nahe aneinander ge- bracht werden. Der Erfolg wäre in einer meist genügenden Weise auch zustande gekommen , wenn der zweite Reiter wie in Abbil- dung 1 stehen geblieben und nur das Oberteil des vorderen um- gedreht wäre. 48 Volkmann: Ergänzungen zur optischen Bank. 37,1. Das Oberteil kann um den Verbindungsschaft beliebig weit ge- schwenkt werden. Dadurch kommt der Stiel bis zu 1'5 cm seitlich aus der Achse. Man macht hiervon Gebrauch zum genauen Aus- richten, sowie um gewünschte kleine Seitenverschiebungen auszuführen. In Abbildung 3 ist das Oberteil abgenommen und auf den Schaft vermittelst der Winkelmuffe' mein Doppelstab als wagerechte Gleit- bahn aufgesetzt. Darauf läuft quer zur Prismaschiene mein „Reiter für Doppelstäbe", der auch Stäbe von 7 bis 14 mm aufzunehmen ver- mag. Von den beiden unteren Schrauben dient die kürzere, die mit einem feinen Gewinde versehen ist, zum Ausrichten, Vor- und Rück- wärtsneigen des eingespannten Stieles , die längere zum Klemmen. [Eingegangen am 28. September 1919.] 37,1. Metz: Neue Okulare zur Ebnung der Gesichtsfelder. 49 [Aus den optischen Werken von E. Leitz, Wetzlar.] Neue Okulare zur Ebnung der Gesichtsfelder der Apochromate. ' Von C. Metz in Wetzlar. (Hierzu eine Textabbildung und eine Tafel (Tab. I). Die hauptsäclilicbste Forderung, welche die moderne Mikro- skopie am Objektiv zu erfüllen strebt, ist die Erreichung einer hohen numerischen Apertur. Sie bedingt die Auflösung des Objektivs und kann als höchster Maßstab der Leistung des Objektivs gelten. Je größer aber die Apertur ist, um so schwieriger gestaltet sich die Auf- gabe, ein großes unverzerrtes Gesichtsfeld von gleicher Schärfe von Mitte bis Rand zu gewinnen. Wohl hatte die theoretische Optik mit der Aufstellung des Sinussatzes einen Fortschritt zu verzeichnen, welcher der Ebnung des Gesichtsfeldes zugute zu kommen schien. Aber die Erfüllung der Sinusbedingung sicherte nur die Ebnung eines engeren Raumes in der Mitte des Feldes. Sodann zeigte sich bald, daß der praktische Optiker längst, ohne Kenntnis zu haben von der Formel der Bedingung, sie in seinen Objektiven erfüllt hatte. Ver- suchte früher der Optiker durch planmäßiges Umschleifeu der Linsen von Versuch zu Versuch zu einem brauchbaren Objektiv zu gelangen, so steht ihm heute das Hilfsmittel der geometrischen Optik zu Gebot. Die zwar zeitraubenden und umständlichen aber nie versagenden Methoden dieser rechnenden Optik weisen die Wege , welche der Optiker einzuschlagen hat, um die Bilder einzuebenen. Sie zeigen die günstige Wirkung, welche eine reiche Auswahl von Gläsern von verschiedener Brechung in dieser Richtung ausüben. Aut diesem Weg aber stellen sich bei den Apochromaten große Schwierigkeiten ein, indem es nicht möglich ist das Fluorit zu ersetzen, ohne dem Wesen der Apochromate, das sich auf die Verwendung dieses durch Zeitschr. f. wis3. Mikroskopie. 37,1. 4 50 Metz: Neue Okulare zur Ebnung der Gesichtsfelder. 37,1. seine ungewöhnlich niedrige Dispersion ausgezeichneten Minerals stützt, Abbruch zu tun. Diese Schwierigkeit macht es erklärlich, daß der bei den Apochromaten, besonders den schwächeren Objektiven 16 mm und 8 mm, so stark empfundene Mangel an Ebnung sich bis jetzt nicht hat heben lassen. Bei gewöhnlicher Beobachtung ist ein krummes Gesichtsfeld noch zu ertragen , wenn es möglich ist den Rand, wenn auch nicht gleichzeitig mit der Mitte, scharf einzustellen. Anders verhält es sich, wenn ein Objektiv in der Photographie Ver- wendung finden soll. Und gerade die Apochromate sind so oft als vorzüglich für die Mikrophotographie geeignet empfohlen worden, weil der optische und chemische Fokus zusammenfallen, ein Vorteil, der aber in den allermeisten Fällen , wenn Farbenfilter verwandt werden, nicht zur Geltung kommt. Der bei den Apochromaten auf- tretende Mangel an Ebnung läßt es manchem Mikrographen geraten erscheinen, auf den Gebrauch der schwachen Apochromate zu ver- zichten. Dieser aus dem angeführten Grund schwer zu beseitigende Fehler der Apochromate ist durch einen passenden Bau der Okulare gehoben worden. Der Weg, der eingeschlagen worden ist, um diese Wirkung zu erzielen und kaum bekannt ist, soll kurz dargelegt werden. In der Regel bildet sich ein ebenes Objekt durch ein hinsichtlich der Ebnung unvollkommen korrigiertes Objektiv und so auch durch die Apochromate auf einer Kugel- oder angenäherten Kugelfläche ab, die ihre hohle Seite dem Objekt zukehrt. Es lassen sich Okulare von der Art berechnen, daß sie sowohl bei gewöhnlichem Gebrauch, als auch bei der Projektion unverzerrte ebene Bilder geben , wenn das Objekt eine kugelförmige Gestalt besitzt, von derselben Art wie das Bild eines uneben zeichnenden Objektivs. Verbindet man der- art abbildende Objektive und Okulare miteinander, so muß das von beiden entworfene Bild eines ebenen Objekts auch wieder eben und unverzerrt sein. Die neuen Okulare (s. Abbildung), welche als peri- planatische bezeichnet werden, lehnen sich in ihrem Bau am nächsten 37, 1. Metz: Neue Okulare zur Ebnung der Gesichtsfelder. 51 an die HuYGHENS sehen Okulare an; sie unterscheiden sich von ihnen nur durch die Augenlinse, welche bei den periplanatischen Okularen eine Doppellinse ist , deren Brennweiten so gewählt sind , daß die gewünschte Wirkung zustande kommt. Auch in der Abstufung der Eigenvergrößerungen schließen sich die neuen Okulare den Huyghexs- schen genau an ; die Vergrößerungen der stärksten stimmen nahezu mit denen der stärksten Kompensationsokulare überein. Folgende Tabelle I zeigt die Brennweiten (= f) und Eigenvergrüßerungen (= 250//") der Okulare. Tabelle I. Bezeichnung P.O. 4x P.O. 5x P.O. 6x P. 0. 8x P. 0. 10 X P.O. 12 X P. 0. 15 X P. 0. 20 X P. 0. 25 X Brennweite f 62-5 mm 50-0 mm 41-65 mm 31-25 mm 25-0 mm 20-85 mm 16-65 mm 12-5 mm 10-0 mm Eigenvergröße- rung 250//' 4 5 6 8 10 12 15 20 25 Die Tabelle II enthält die Größen der objektiven Sehfelder, welche mit den periplanatischen Okularen bei Verwendung von Apochromat 16 mm erhalten werden. Zum Vergleich sind die mit den Kompen- sationsokularen von Leitz bisher erzielten Gesichtsfelder danebenge- stellt. Es ergibt sich, daß ihre Gesichtsfelder 1-5- bis 3mal größer geworden sind. Dabei zeigen diese großen Gesichtsfelder auch nach dem Rand hin noch keine Verzeichnung. Dies läßt sich am sicher- sten mit einem Objektmikrometer prüfen. Die Linien am Rand er- scheinen noch scharf und gerade , während am Rand des kleineren Gesichtsfeldes der Kompensationsokulare eine X-förmige Verzeichnung der Linien schon deutlich in Erscheinung tritt. Die beiden bis zum Rande scharfen mit Apochromat 16 mm gewonnenen photographischen Aufnahmen geben eine Vorstellung von dem Fortschritt , welcher in der Auszeichnung eines großen Feldes mittels der neuen Okulare gegenüber den Kompensationsokularen erzielt wird. Die Bilder sind bei derselben hundertfachen Vergrößerung mit Apochromat 16 mm und dem periplanatischen Okular 12mal bzw. Kompcnsationokular 8 aufgenommen. Die Größe des ersteren beträgt 109 mm , die des zweiten 87 mm. 52 Metz: Neue Okulare zur Ebnung der Gesichtsfelder. 37,1. Tabelle IL Vergleich der objektiven Sehfelder der periplanatischen und der Kompensations- Okulare in Verbindung mit Apochromat 16 mm. Periplanatische Okulare Objektives Sehfeld mit Apochromat 16 mm Kompensations- Okulare 4 X 2-20 mm 5 X 2-05 „ 174 mm 4 6 X 1-85 „ 8 X 1-55 „ 1-25 „ 6 10 X 1-40 „ 12 X 1-20 „ 0-92 „ 8 15 X 1-20 „ 0-71 „ 12 20 X 0-85 „ 25 X 0-70 „ 0-57 „ 18 [Eingegangen am 11. Mai 1920.] E E «< 00 E «3 2 = X o O o Q. 0>O ^ O w s: '-s be E " E o o i£ c « 00 (0 ® c > I s « u a O ä c o > 0« E E « o m E o ^11 E E ® X «< cg a '" I 3 X < g . — o 0« c a ■^ m c E i5 E .9- CM 37,1. Metz: Apertometer für Trockensysteme und Ölimmersionen. 53 [Aus den optischen Werken von E. Leitz, Wetzlar.] Apertometer für Trockensysteme und Ölimmersionen. Von C. Metz in Wetzlar. Hierzu eine Textabbildung. Das Apertometer, das zur Bestimmung der Aperturen der Trockensysteme und Ölimmersionen dient, ist gebildet aus einem 11 mm dicken Glaskörper, der sich darstellt als Segment eines kurzen Glaszylinders. Die Oberfläche des auf der schmalen Zylinderfläche aufsitzenden Glaskörpers bilden zwei schiefe mattgeschlifi'ene und eine polierte horizontale Fläche , letztere ist versilbert und in ihrer Mitte eine J '5 mm große Öfl'nung gelassen , in der ein Linienkreuz angebracht ist. Das Glassegment wird von einer mit einem Fuß versehenen Metallfassung getragen. Zwischen der polierten Zylinder- fläche des Glases und der Metallfassung befindet sich die Teilung. Sie ist berechnet mit Zugrundelegung der Brechung des Glases und' des Zedernöls, n= 1"516, und der 25 mm betragenden Höhe des Glaskörpers. Auf einer Seitenfläche der Metallfassung sind zwei Tei- 54 Metz: Apertometer ^für Trockensysteme und Ölimmersionen. 37,1. lungen angebracht, auf welchen die Öffnungswinkel abzulesen und ihre Größen abzumessen sind, welche sowohl der Apertur des Trocken- systems als auch der des Ölimmersionsobjektivs entsprechen. Die Anwendung des Apertometers geschieht in folgender ein- facher Weise. Der Apparat wird mit seinem Fuß auf den Tisch des Mikroskops gesetzt, so daß die eine matte von der Fassung frei- gelassene Seitenfläche des Glases dem Lichte zugekehrt ist. Das Loch in der oberen horizontalen Fläche des Apertometers wird in die optische Achse des Mikroskops gebracht und das zu untersuchende Objektiv auf das in der Öffnung befindliche Kreuz mit Zuhilfenahme eines Okulars eingestellt. Bei Verwendung eines Ölimmersionsobjektivs bildet ein Tropfen Öl die Verbindung zwischen Objektiv und Aperto- meter. Das Bild der Teilung erscheint nach dieser Einstellung nahe dem hinterem Brennpunkte des Objektivs und kann nach Entfernung des Okulars abgelesen werden. Die Teilung zeigt längs der einen Seite der Markierung die Apertur 0*2 0*4 0*6 0'8 1*0 1*2 1*4 in schwarzem, die Apertur 0*1 0'3 0'5 O'T 0*9 l'l 1'3 in rotem Druck wie die in gleicher Farbe gehaltenen Striche der Teilung. Die Intervalle 1"35, 1*25 usw. sind durch kürzere schwarze Striche bezeichnet. Es lassen sich noch Hundertstel der Apertur durch Schätzung des Inter- valls bestimmen. Die Genauigkeit der Ablesung erhöht sich noch da- durch, daß das Mittel aus den beiden gebotenen Ablesungen genommen werden kann. Bei schwächeren Objektiven bis etwa 10 mm Brenn- weite erfolgt die Ablesung der Apertur an dem Bilde nahe der Hinter- fläche des Objektivs unmittelbar. Um den zentralen Einblick in den Tubus zu sichern, dient ein Blendendeckel, der auf den Tubus aufge- setzt wird. Bei stärkeren Objektiven wird das Bild zu klein ; zur Ab- lesung dient ein Hilfsmikroskop bestehend aus einem Objektiv, das am Gewinde am unteren Ende des Auszugtubus angeschraubt wird, und einem Okular. [Eingegangen am 11. Mai 1920.] 37,1. Metz: Der makroskopische Zeichenapparat. 55 [Aus den optischen Werken von E, Leitz, Wetzlar.] Der makroskopische Zeichenapparat. Von C. Metz in Wetzlar. Hierzu zwei Textabbildungen. Der makroskopische Zeichenapparat hat sich aus dem in dieser Zeitschrift Bd. 29, 1912, S. 79 — 81, besprochenen Apparat entwickelt. Die Standfestigkeit und Handlichkeit, die heute den Apparat aus- zeichnen, sind der Bemühung des Herrn Privatdozenten Dr. L. Gün- ther in München zu verdanken. In seiner jetzigen Ausführung ge- stattet der Zeichenapparat Objekte bis zu einer Größe von 25 cm und ausgedehnte Bilder bis zu löfacher Vergrößerung von solcher Größe zu zeichnen. Der Apparat hat folgende Einrichtung: An der hinteren längeren Seite eines 40 X 60 cm großen Grundbrettes, das als Zeichentisch dient, erhebt sich eine 51 cm hohe vertikale Schiene, die mit einer 40 cm langen Millimeterteilung versehen ist. Auf der- selben gleiten auf Schlitten zwei Schienen, die einen rechten Winkel mit der aufrechten Schiene bilden. Die obere Schiene bildet die Gleitbahn zweier Schlitten , welche den Prismen- und Lupenhalter und den Spiegelarm tragen. In der unteren horizontalen Schiene gleitet der Schlitten mit dem Arm , der den Objekttisch trägt , der auch gegebenenfalls als Zeichentisch dient ; er hat eine Größe von 17 cm X 20 cm. Alle mit Schwalbenschwanzführung ausgestatteten Schlitten sowohl die an der vertikalen als auch die an den horizon- talen Schienen sind mit Stellschrauben versehen. Die obere Schiene 56 Metz: Der makroskopische Zeichenapparat. 37,1, ist rechts und links von der Säule geteilt; die linke Teilung umfaßt eine Strecke von 15 cm, die rechte von 20 cm. Das Zeichenprisma ist der bekannte größere Würfel des Abbe sehen Zeichenapparates. Der Spiegel besitzt eine Größe von 16 cm X 24 cm. Seine Neigung von 45 Grad ist durch Anschlag gesichert. Die großen Maße , die am Spiegel, Tisch, Träger und Säule zur Anwendung kommen, machen es möglich, Gegenstände von der genannten Ausdehnung zu zeichnen und ebenso große Bilder herzustellen. Zur Dämpfung der nach der 1. Seite des Spiegels liegenden Fläche , des Objektes oder des Bildes, dienen zwei Rauchgläser, die sich einzeln oder beide zugleich in den Strahlengang einschalten lassen. Zur Dämpfung der senkrecht unter dem Prisma liegenden Fläche dienen die drei Eauchgläser von ver- schieden starker Abstufung ihrer Helligkeit ; sie sind bezeichnet durch I, II, III und werden auf die Hülse unterhalb des Prismas aufgesetzt, entweder unmittelbar oder auf die auf der Hülse aufgesteckten Ver- größerungslinse, wenn eine solche zur Anwendung kommt. Der Zeichen- apparat dient erstens zum Zeichnen von Gegenständen in natür- licher Größe. Der Metalltisch, der in der Regel zur Aufnahme des Objektes dient, wird zu diesem Zweck an dem rechten Arm Ä der 37,1. Metz: Der makroskopische Zeichenapparat. 57 unteren Schiene unter dem Spiegel eingesetzt (s. Skizze). Bei der Zeichnung in natürlicher Größe muß die Entfernung von der Holz- tischplatte bis zum Prisma soviel betragen als die Summe des Weges von Prisma zum Spiegel und von diesem bis zum Metalltisch. Variiert man diese Entfernungen , so wechseln auch Objekt- und Bildgröße von 12 bis 25 cm und es läßt sich so eine doppelte Vergrößerung bzw. Verkleinerung erzielen. In wirksamerer Weise gewinnt man solche Vergrößerungen ohne Anwendung von Linsen, wenn man den ^ E^ a 2. Metalltisch unter dem Prisma anordnet. Bei dieser Anwendung des Apparates läßt sich eine bis 4fache Vergrößerung erreichen. Stärkere Vergrößerungen erhält man, wenn man Vergrößerungslinsen zu Hilfe nimmt. Es kommen bei diesen immer noch verhältnismäßig schwachen Vergrößerungen, auch in Anbetracht der engen Abbiendung der Linsen mittels des Loches im Zeichenprisma, nur einfache bikonvexe Linsen zur Anwendung. Es sind hierzu drei Linsen von 110, 75 und 50 mm Brennweite vorgesehen , die mit den Zahlen 2 , 3 und 4 bezeichnet sind. Sie werden auf die Hülse unterhalb des Prismas aufgesteckt. Die Anordnung des Apparates und die erzielten Vergrößerungen zeigt die Skizze und die beigefügte Tabelle. 58 Metz: Der makroskopische Zeichenapparat. 37,1. Vergrößerung Lupe a b c d ix keine 10 19 5 30 Metalltisch 2x n 10 0 0 10-5 bei A 3x )) 10 6 3-5 26 - 4x n 10 0 3-5 17 5x 2 10 0 3-5 15-5 6x 2 10 0 16 15-5 Metalltisch 8x 3 10 15 16 23-5 bei B 10 X 3 10 5 16 13 12 X 4 10 5 16 12 • 15 X 4 10 0 20 6-5 1 [Eingegangen am 30. Mai 1920.] 37,1. Referate. 59 Referate. 1. Lehr- und Handbücher. Schaffer, J. , Vorlesungen über Histologie und Histo- genese nebst Bemerkungen über Histotecbnik und das Mikroskop. Mit 589, zum Teil farbig. Abbild, im Text und auf 12 lithograph. Tfln. VI u. 528 S. Leipzig (Wilb. Engelmann) 1920. Preis uugeb. 28 M. -f ÖO^q T.-Z. ScHAFFEu hat sein Lehrbuch „Vorlesungen" betitelt, obwohl weder der Stoff noch Unterrichtsstunden abgeteilt, noch die Form der Rede gewahrt ist, und auch in der wechselnden Einrichtung des Druckes von einem Mittel zur Gliederung Gebrauch gemacht wird , auf das die mündliche Darlegung verzichten muß. Und doch mit gutem Recht ! Denn nicht nur lehnt es sich als Ergebnis 2 6 jähriger Assistententätig- keit an Meister v. Ebners Vorlesungen an — dem es auch gewidmet ist — , sondern gegenüber dem „dogmatischen" Lehrbuch kommen indem vorliegenden pädagogische Gesichtpunkte mehr zur Geltung : um dem Lernenden den Weg zum Verständnis zu bahnen, ist es nicht verpönt, schon Besprochenes nochmals kurz zu erwähnen, strittige Fragen zu er- örtern, und auch dadurch ein Band um Lehrer und Schüler zu schlingen, daß manche eigene Beobachtung und Auffassung des Verf. der Dar- stellung persönliche Färbung gibt. Pädagogisch bedeutungsvoll, aber auch an sich hoch erfreulich ist die Wertschätzung der geschicht- lichen Entwicklung der Histologie bei Schaffer, die sich in einer knappen aber inhaltsreichen historischen Einleitung (S. 1 — 5) und zahlreichen im übrigen Text verstreuten Bemerkungen oder wenigstens Angaben von Namen und Jahreszahlen, Erklärungen von Fachausdrücken ausspricht. In mancher Hinsicht unterscheidet sich die Anlage des Buches von ähnlichen Werken. Die ausführliche Berücksichtigung der Histo- 60 Keferate. ^ 37,1. genese verleiht der Darstellung eine ähnliche Vertiefung wie der Ana- tomie die Organogenese. Der Stoff gliedert sich wesentlich in zwei Haupt- teile von fast gleichem Umfang: die Lehre von den einfachen Geweben (237 S.) und die Histologie der Organe (231 S.). Schaffer verzichtet auf eine allgemeine Zellenlehre in der Erwägung, daß sie eine Abstraktion aus der ganzen Gewebelehre ist und beginnt mit einem konkreten Kapitel der letzten, der Lehre vom Blut. Das mag für praktische Kurse wohl der beste Weg sein, weil dem An- fänger zunächst die Möglichkeit fehlt, aus eigenen Beobach- tungen zu jenen allgemeinen Sätzen zu gelangen; aber für eine Vorlesung oder ein LIehrbuch hat doch auch das bisher übliche Ver- fahren unbestreitbare Vorzüge. Nicht nur werden ganz allgemein Wissenschaften mit überwiegend induktiven Porschungsmetho- den der Deduktion für den Unterricht nicht gut entraten können, sondern im Rahmen der gewählten Stoffeinteilung bietet sich auch an keiner anderen Stelle ohne Durchbrechung des Zusammenhangs Raum für gewisse allgemeinere Fragen (z. B. Aggregatzustand und kolloidale Natur der Zellbestandteile, Ursachen und Bedeutung der Zellformen, Prinzip der histologischen Differenzierung und Arbeitsteilung, Zelle als Baustein und Lebenseinheit u. dgl. m.). So gerät z. B. bei Schaffer die Darstellung der Zellteilung unter das Kapitel vom Blut, obwohl die hierauf bezüglichen Tatsachen nicht etwa an Blutzellen, sondern an Epithel-, Eizellen und anderen Elementen erörtert werden, also auch hier der konkreten Darstellung der betreffenden Gewebe vorausgegriften werden muß. Die Einteilung der Gewebe im engeren Sinne (d. h. abgesehen vom Blut) erfolgt, wie meist üblich, nach funktionellen Gesichtspunkten in Deckgewebe (dem auch die Drüsen eingeordnet sind), Binde- und Stützsubstanzen, Muskel- und Nervengewebe. Schon Koelliker äußerte sich, daß eine gute Einteilung der Gewebe eine schwierige Sache sei. Soweit das an der Grenzbestimmung zwischen Gewebe und Organ liegt, ist der von K. C. Schneider in seiner vergl. Histologie ge- wählte Ausweg, die Lehre von den Geweben durch eine spezielle Zellen- lehre zu ersetzen , die beste Lösung. Denn der Begriff eines „ge- mischten Gewebes" (Nerven- und Muskelgewebe) bei Schaffer, das nie aus den spezifischen Elementarteilen allein besteht, sondern außerdem teils epitheliale, teils bindegewebige Elemente enthält, macht die erwähnte Grenzbestimmung unmöglich , deckt sich bei manchen Wirbellosen auch nicht mit den Tatsachen und durchbricht, streng genommen , das gewählte Einteilungsprinzip. Schaffbr scheint mir in der eben gekennzeichneten, wohl auf Koelliker (vgl. dessen Ge- webelehre 6. Aufl. Bd. 1, S. 79 — 80) zurückgehenden Ausdeutung des Begriffes Gewebe besonders weit zu gehen, wenn er im Kapitel über das Nervengewebe einen Abschnitt „Allgemeiner Aufbau der Zentralorgane und Zusammenhang ihrer Elemente" bringt, in dem unter anderem der Bau vom Rückenmark , Kleinhirn- und Großhirn- 37,1. Referate. 61 rinde, sensibler und motorischer Endorgane besprochen wird, was alles die meisten Leser wohl bei der Histologie der Organe suchen würden. Sieht man von solchen Einzelheiten ab, deren Bewertung auch je nach dem Standpunkt des Ref. verschieden ausfallen mag, so muß Schaffer s Werk als eine hervorragende Leistung gelten. Die scheinbar selbstverständliche Einfachheit der Darstellung, die aber nur der zu geben vermag, der ein Gebiet meistert, kommt dem Anfänger zugute und macht die Lektüre dem Kenner zum Ge- nuß. Wenn Schaffer in der Einleitung (S. 4) bekennt, daß die Histologie niemals aufhören wird, eine morphologische Wissenschaft zu sein , so glaube man nicht, eine rein deskriptive Behandlung des Stoftes zu finden; im Gegenteil, die Zusammenhänge von Form und Funktion finden ihre Würdigung, Histochemie und -physik werden überall berücksichtigt, auch Ergebnisse der Physiologie verwertet, wo es erforderlich ist. Dabei erfährt das Wort wirksamste Unterstützung durch fast 600 zum Teil farbige Abbildungen im Text und 12 prächtige bunte lithographische Tafeln. Man mag über das hier und da augewandte Verfahren, bei schwacher Vergrößerung angelegte Abbildungen bei stärkeren durchzuzeichnen, so daß Kerne und Zellen größer erscheinen, als dem Gesamtbild entspricht, geteilter Meinung sein (vermeiden es doch andere Lehrbücher bewußt), muß aber doch zugestehen, daß die Abbildungen zu den besten ihrer Art gehören. Weitaus der größte Teil der Abbildungen wurde neu hergestellt, 104 v. Ebners Be- arbeitung des 3. Bandes von Koellikers Gewebelehre entlehnt, 34 früheren Veröffentlichungen des Verf. entnommen, während ein kleiner Teil von anderen Autoren stammt. Sehr lehrreich sind einige Ab- bildungen (z. B. Unterhautbindegewebe der Ratte) , welche dasselbe Gewebe bei gleicher Vergrößerung aber anderer Färbung nebenein- ander zeigen ; da die gewählten Färbungen verschiedene Bestand- teile des betreffenden Gewebes zur Darstellung bringen (fixe Zellen, Mastzellen , koUagene , elastische Fasern usw.) , so gibt erst die ge- dankliche Vereinigung dieser Bilder eine richtige Vorstellung von dem verwickelten Bau dieses Gewebes. " • Die Figuren beziehen sich meist auf menschliches Material, wie das ganze Werk zunächst als Lehrbuch für den Medizin- studierenden gedacht ist ; aber da an zahlreichen Stellen ver- gleichend histologische Bemerkungen eingestreut sind und ein syste- matisches Tierverzeichnis mit Hinweisen, wo im Text und welche Gewebe bzw. Organe der betreffenden Formen behandelt sind, dem Sachverzeichnis am Schluß des Buches vorausgeschickt ist, so wird auch der vergleichende Histologe und Zoologe gern zu diesem zuver- lässigen Werk greifen. Wir haben die Überzeugung, daß nicht nur der Anfänger, sondern auch der fortgeschrittene Forscher — dem letzten wären außer dem Verzeichnis der Lehr- und Handbücher wohl Literaturnachweise zu den einzelnen Kapiteln erwünscht — 62 Referate, , 37,1. Schaffers Buch mit Interesse und Nutzen lesen wird, und möchten nur wünschen, daß der durch den heutigen Zuschlag recht hohe Preis — zu dem eingangs genannten kommen noch 20 ^/^ Sortimenterzuschlag hinzu — dem Werke nicht die Verbreitung versagt, die es nach seinem Wert verdient! — Was das ausführliche Referat des Schaffee sehen Lehrbuches an dieser Stelle besonders rechtfertigt, ist das etwa 30 Seiten umfassende Kapitel I „Das Mikroskop" und zahlreiche , in den Text einge- streute Bemerkungen zur Histotechnik, die zwar nicht ausreichen, einen Neuling in die mikroskopischen Untersuchungsmethoden einzuweihen — wie denn auch im Vorwort ausdrücklich hierfür auf die Lehrbücher von Böhm-Oppel oder Lee -Mayer hingewiesen wird — dem Geübten aber trotz ihrer Kürze sehr wertvoll sind. In dem genannten Kapitel I bespricht Verf. (nach kurzer Er- örterung des Zusammenarbeitens von Objektiv und Okular auf der Grundlage der geometrischen Optik) zuerst das Stativ. Daß hier- für überwiegend Reichert sehe Instrumente herangezogen sind, mag dem Lokalpatriotimus zugute gehalten werden, aber daß zu einer ersten Er- läuterung der Teile des Stativs das kleine Mikroskop mit Roberval scher Mikrometerschraube (Parallelogrammverschiebung) ausgewählt wird, das seiner ganzen Formgebung nach als veraltet gelten muß, könnte nur dort gebilligt werden, wo solche Stative noch in größerer Zahl im Gebrauche sind. Dann werden vollkommenere Stative und dabei auch die „Prismenführung" , die BERCERSche Mikrometerschraube und die [Feineinstellung mit Schlittenbewegung aber mit von oben wirkender, schräg gestellte Mikrometerschraube (Steinachs Stativ von Reichert), ferner die grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, Vorrichtungen zum Wechsel der Objektive, Beleuchtungseinrichtungen beschrieben. Der Abschnitt Objektiv und Okular setzt eingangs die wichtigsten Feh- ler der Strahlenvereinigung und die Mittel zu ihrer Beseitigung ausein- ander ; (doch heißt es bei den Apochromaten irrtümlich , daß die chromatische Aberration für 3 Farben paare [statt Einzelfarbeu] be- seitigt sei). Bei der Besprechung des Aperturbegriffes wäre vielleicht noch seine einfache Ableitung aus dem Brechungsgesetz am Platz gewesen \—. = — : demnach 7i sin u = n. simi. (= n„ s'mu„VL. s. f.) ■- sm ic^ n ' X 1 \ i i y in Worten : Die Lichtmenge in einem Strahlenbüschel, das verschiedene Medien durchsetzt, ist gleich dem halben Öffnungswinkel des Büschels in dem betreffenden Medium multipliziert mit dessen Brechungsindex.] Daß die Kollektivlinse des Okulars das vom Objektiv entworfene Bild verkleinert und dadurch lichtstärker macht und zu seiner Ebnung bei- trägt, wie Verf. allein angibt, ist nicht ihre wichtigste Leistung ; diese beruht vielmehr darin, daß die vom Objektiv ausgehenden (seitlichen) Strahlenbüschel geknickt und der Augenlinse zugeführt werden, so daß das ganze reelle Bild überschaut werden kann, ohne daß die Augen- linse bzw. das Auge mit ihr darüber hinweggefülirt werden muß. 37, 1. Referate. 63 Im Abschnitt „Mikroskopische Maße, Bestimmung der Vergrößerung, Messen und Zeichnen" wird bei der Berech- nung der Vergrößerung der Apochromaten irreführend angegeben, daß der Tubus auf die deutliche Sehweite (250 mm) auszuziehen sei ; hier ist oflfenbar die richtige optische bzw. die vorgeschriebene mecha- nische Tubuslänge gemeint. Statt der üblichen Bezeichung Objekt- mikrometer, die auch durchaus berechtigt ist, weil diese Art Maßstäbe gleich Objekten auf dem Tisch des Mikroskops betrachtet werden, ge- braucht ScHÄFFER stets Objektiv mikrometer. Die von einer Abbildung begleitete Beschreibung des Oberhäuser sehen Zeichenapparates, der fast völlig vom Abbe sehen verdrängt ist, hat wohl, nebe^" diesem, keine praktische Bedeutung, sondern nur Interesse mit R.vKsicht auf die verschiedene Wirkungsweise beider Einrichtungen. In sehr anschaulicher Form erläutert Verf. „Eigentümlich- keiten des mikroskopischen Sehens" am Verhalten von Luft- blasen, Öltropfen, Glasfäden in Medien von verschiedenem Brechungsiudex. Die Redewendung „paralleles Licht . . ., das vom Planspiegel kommt" (S. 23) sollte indessen vermieden werden. Dennsie verleitet zur Annahme, nur der Hohlspiegel liefere per se konvergente Beleuchtung, und ver- schleiert die Tatsache, daß bei einigermaßen großer Apertur der beleuch- tenden Strahlen jeder Objektpunkt von konvergentem Licht beleuchtet wird, d. h. in der Spitze eines Strahlen k e g e 1 s liegt, dessen Basis auf dem Spiegel ruht, und daß auch beim Planspiegel nur bei sehr weit- gehenderEinengung dieserApertur (bei starker Abbiendung) das beleuchtende Strahlenbüudel praktisch zu parallelem Licht wird. Seinen kürzlich ausgesprochenen Wunsch (vgl. Biol. Zentralblatt 1918, Bd. 38, S. 274) findet Ref. im Abschnitt „Das Auflösungs - vermögen des Mikroskope s. Wesen und Grenzen des Abbildungsvorganges" erfüllt. Die Theorie der sekundären Bilderzeugung nach Abbe wird in kurzer aber trefflicher Weise an Hand von Versuchen mit Diatomeen, Schmetterlingsschuppen und mit Hilfe einer lithographischen Tafel auseinander gesetzt. Auch der Versuche mit dem Abbe sehen Diffraktionsapparat wird gedacht. Abb. 35, die schematisch die Wirkung der schiefen Beleuchtung durch exzentrische Spiegelstellung klarmachen soll, ist insofern verfehlt, als der Scheitel- punkt des Beugungsfächers in der Spiegelfläche statt im (nicht an- gedeuteten) Objekt liegt. „Versuche, die Unterscheidbarkeit mit dem Mikro- skop zu steigern. Ultramikroskopie. Dunkel feldbe- leuchtung" beschließen das Kapitel vom Mikroskop, das abgesehen von den genannten Entgleisungen als recht brauchbar gelten kann. Von den zahlreichen in den übrigen Text eingestreuten Bemer- kungen zur Histotechnik soll hier nur noch der gedrängten aber vorzüglichen Anleitung zu Untersuchungen mit dem Polarisationsmikroskop (im Abschnitt über Binde- und Stütz- substanzen) gedacht werden. Sie sind von einer schönen lithograplii- 64 Referate. 37, 1. sehen Tafel begleitet; neben zwei Abbildungen, die das Verhalten eines gepreßten und gedehnten Glasblocks im polarisierten Licht er- läutern, wird hier das Aussehen von Sehnen-, quergestreifter Muskel- und markhaltiger Nervenfaser, ferner von Knochen bei gekreuzten Nicols über einer Gipsplatte Rot I, 0. vorgeführt. Daß endlich einmal in einem Lehrbuch der Histologie auch die Erscheinungen der tierischen Gewebe in polarisiertem Licht ausführliche Berücksichtigung finden, ist mit Freuden zu begrüßen — und welcher Verf. wäre geeigneter dazu als ein Schüler V. v. Ebners, dem die Wissenschaft so manche Bereicherung durch das Polarisationsmikroskop verdankt! W. J. Schmidt (Bonn). Sieben, H., Einführung in die botanische Mikrotechnik. 2. Aufl. Mit 22 Textabbildungen. IX u. 114 S. Jena (G. Fischer) 1920. 5 M., Hlwbd. 7 M. Verf. sieht mit Recht in der Notwendigkeit einer zweiten Auf- lage seines Büchleins den Beweis , daß es als brauchbar befunden worden ist. Dem Anfänger läßt sich nichts Besseres empfehlen, als dies in der Beschränkung meisterhafte klare Werkchen. Die zweite Auflage unterscheidet sich von der ersten hauptsächUch dadurch, daß sie nach der Mikrotomtechnik auch der P>eihaudtechnik einige Ab- schnitte widmet. Diese sind zwar kurz und können nicht alles Hier- hergehörende umfassen; das Wichtigste ist aber herausgegriflen und somit eine wünschenswerte Ergänzung zur Schilderung der Maschinen- arbeit geschaffen , die Verf. unter Umständen noch weiter auszubauen gedenkt. Es sei im übrigen auf die Besprechung der ersten Auflage verwiesen. Hans Schneider (Stralsund). Steiner, G. , Untersucbungsver fahren und Hilfsmittel zur Erforschung der Lebewelt der Gewässer. Mit 153 Abb. 146 S. Stuttgart (FranckhscheVerlh.) 1919. 6M. Das Buch beschränkt sich nicht bloß auf die Planktologie, wenn- gleich diese die Hauptrolle spielt, sondern will die Gesamtheit der hydrobiologischen Verfahren umfassen. Es ergänzt somit in technischer Hinsicht die Lehrbücher der Hydrobiologie. Die Darstellung ist leicht und eingehend, daher auch Anfängern wohl verständlich. Der erste Teil bringt allgemeine Richtlinien für die biologische Arbeit am Wasser. Im zweiten Teil werden die Verfahren zur Beurteilung der physikalisch -chemischen Verhältnisse beschrieben. Es erscheint dem Ref. , als ob hier den quantitativen Methoden zum Nachweis von Stoffen im Wasser hätte mehr Raum gegeben werden sollen. Das WiNKLERSche Bestimmungsverfahren für Sauerstoff ist vielleicht aus- reichend dargestellt; für Schwefelwasserstoff und Ammoniak werden aber nur qualitative Nachweise beschrieben , und eine quantitative Methode zur Bestimmung von Kohlensäure fehlt ganz , obschon sie unter Umständen für den Botaniker von größter Bedeutung ist. Sehr 37, 1. Referate. 65 eingehend behandelt der dritte Teil die Verfahren und Hilfsmittel zur Erforschung der Lebewelt des Wassers. Der Abschnitt über Fixieren und Konservieren des Planktons gibt die allgemein üblichen Mittel und ^Methoden an. Eingehend wird das Auszählen der Fänge mittels des Mikroskops besprochen. Ein wesentlicher Vorzug des Wcrkchens ist die sehr reichliche Beigabe von Schriftenhinweisen, die bis in die letzten Jahre reichen und den Leser sofort in das llanze der hydrobiologischen Arbeit hineinleiten. Die zahlreichen Textfiguren sind zum Teil nach Lichtbildern hergestellt. Hans Sdmeidcr {Slrals/mJ). 2. Mikroskop und Nebenapparate. Schulz, H. , u. Gleichen, A. , Die Polarisationsapparate und ihre Verwendung. Mit 80 Textabbildungen. VIII u. 122 S. Stuttgart (Ferd. Enke) 1919. 7 M., geb. 10 M- Obwohl das Endziel des gut ausgestatteten Werkchens die Dar- stellung von Bau, Wirkungsweise und Anwendung derjenigen Instru- mente ist , „die zur Bestimmung der Drehung dienen , welche durch aktive Substanzen bei linear polarisiertem Licht hervorgerufen wird" (Polarimeter und S a c c h a r i m e t e r), so besitzt es doch auch füv die Leser dieser Zeitschrift nach zwei Richtungen hin Interesse. Als I. Teil (S. 1 — 35) hat nämlich A. Gleichen die geometrische Optik beigesteuert, in der in allgemein verständlicher Form mit feinem pädagogischen Empfinden an Hand von 30 , vorzüglich ge- wählten Abbildungen das Wesen des Lichtes, Reflexion und Brechung, Abbildung durch Linsen, Dispersion und Farbe desLichtes und schließlich die o p t i s c h e n I n s t r u m e n t e mit Einschluß des menschlichen Auges erläutert werden. Wenn unter den letzten Lupe und Mikroskop auch nur in den allgemein- sten Zügen umrissen sind, so dürften die Grundlagen der geometrischen Optik in ihrer überaus klaren Fassung manchem praktischen Mikro- skopiker willkommen sein, der für ausführlichere und strenger wissen- schaftliche Darstellungen keine Muße findet. Das gleiche gilt auch von dem einführenden Kapitel (Erzeugung polarisierten Lichts S. 35 — 49) im zweiten, von H. Schulz verfaßten Teile über die Polarisationsapparate. Enthält es doch die fundamentalen Lehren vom Wesen und Erzeugung des polarisierten Lichtes , die niemand missen kann , der mit irgendeinem Instrument arbeitet, das polarisiertes Licht verwendet. Von den hier einge- schalteten 13 lehrreichen Abbildungen, welche die Begriffe natür- liches und p 0 1 a r i s i e r t e s L i c h t, W e 1 1 e n b e w e g u n g, P 0 1 a - risation durch Reflexion und P o 1 a r i s a t o r e n klären helfen, sei besonders Fig. 4,") hervorgehoben, die in Dreifarbendruck räum- Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 87, 1. * 5 ßß Referate. 37, 1. lieh den Gang eines Strahles (bzw. seiner polarisierten Komponenten) durch zwei GLASS-TojupsoNsche Prismen darstellt, deren Kristallachsen miteinander einen Winkel bilden. Abbildungen dieser Art wären überall dort erwünscht, wo es sich darum handelt, mit eindringlicher Klarheit das Verhalten des Strahleuganges bei gekreuzten und parallelen Nicols (ohne oder mit dazwischen befindlichem, doppelbrechendem Objekt in seinen verschiedeneu Stellungen zu den Polarisationsebenen) bildlich vorzuführen. Ein Eingehen auf den größeren Rest des II. Teiles (Gesetze des Drehungsvermögeus und die verschiedenen Arten der Polarisationsapparate) erübrigt sich vom Standpunkte des Mikrosko- pikers. W. J. Sclnindt {Bonn). 3. Präparationsmethoden im allgemeinen. TJhlmanil , Über eine neue Vitalfärbung (Korresp.-Bl. f. Schweizer Ärzte 1918, Nr. 50— 52 , Ref. in Münch. Med. Wochenschr. Jahrg. 66, 1919, Nr. 7, S. 193). Bei der pharmakologischen Prüfung verschiedener schwefelhaltiger Chinolinkarbonsäurederivate beobachtete Verf., daß die Thienylchinolin- karbonsäure die behandelten Tiere intensiv violett färbte, sich besonder» in den Knorpeln und Bändern ablagerte und außerdem Nephritis ver- anlaßte. Das dem Atophan chemisch sehr nahestehende Präparat zeigte auch die typische harntreibende Wirkung dieses. Schie/ferdecker {Bonn). Brückner, Gr., 1. Malaria-Schnellfärbung. 2. Behelfs- Brutschrank (Deutsche med. Wochenschr. Jahrg. 45, 1919, IL 4, S. 101—102 m. 1 Abb.). 1) Die Schnellfärbung. Bei dem häufiger werdenden Auf- treten von Malaria im Westheere erwies sich die Pappenheim sehe Färbung, welche stets neben der Färbung im dicken Tropfen aus- geführt wurde, als zu zeitraubend, und der Militärkrankenwärter Gefreiter Nussbaum arbeitete die folgende Schnellfärbung des dünnen Ausstriches aus: Herstellung einer Stammlösung je nach Bedarf: auf je 1 ccm May -Grünwald kommen 2 Tropfen Giemsa - Lösung. Diese in eine Flasche gebrachte Mischung bringe man unter Um- schütteln in ein bis auf 90 '^ erwärmtes Wasserbad etwa für eine Minute, lasse dann abkühlen und filtriere. Färbung in gedeckter Petri- Schale: Auf das Präparat werden mit einer Pipette etwa 15 bis 20 Tropfen der Farblösung gebracht, bis der Blutausstrich gleich- mäßig bedeckt ist. Nach 3 Minuten füge man die gleiche Menge destillierten Wassers hinzu. Durch vorsichtige Bewegung der Schale wird eine gute Mischung und Verteilung erzielt, man verhüte jedoch 37, 1. Referate. 67 das Ablaufen der Farblösiing. Nach 3 Minuten spüle man mit Wasser gut ab und trockne das Präparat mit Fließpapier. Zur Gewinnung eines klaren Bildes ist ein möglichst dünner Blutausstrich erforderlich. Die Technik ist so einfach, daß sie jeder Ungeübte sofort ausführen kann. Die Färbung hat sich an Hunderten von Präparaten vorzüglich bewährt. — 2) Der Brutschrank. Auch dieser ist von dem Gefreiten Nussbaum hergestellt worden. Er besteht aus einem Ober- teile, dem eigentlichen Brutschranke, und aus einem Unterteile, der Heizvorrichtung, die aus zwei gleich großen Blechgefäßen umge- arbeitet wurden. Im Oberteile ist ein zweites Blechgefäß zur Auf- nahme der Brutobjekte eingelassen mit einem rings etwa 3 cm breiten Spielräume. Zwischen beide wird vor Gebrauch durch eine im Holz- reifen befindliche Öffnung Wasser (etwa 8 1) eingegossen. Das Oberteil ist durch einen dicken Filzring gegen Abkühlung geschützt. Das Unterteil hat eine größere Öffnung zum Einstellen der Heizlampe und kann mit einer Schiebetüre aus Blech geschlossen werden , die wiederum eine Öffnung mit zwei Blechschiebern hat, die wie die Türe zur Regulierung des Luftzutrittes zur Lampe dienen. 'Zur weiteren genauen Regulierung befinden sich am Deckel, der fest dem Unter- teile aufsitzt, noch zwei seitliche Blechschieber. Der Deckel besteht aus zwei halbmondförmigen Hälften mit 7 cm breitem Zwischenräume. Ein Heizschutzblech verhindert die direkte Einwirkung der Lampen- wärme auf den Boden des Oberteiles. Das Oberteil mit etwas hohlem Boden kommt auf den Deckel, der mit vier aufgenagelten Holzkeilen einerseits ein Verschieben des Oberteiles verhindert, anderseits zwischen beiden einen abgeschlossenen Luftraum läßt, dessen Wärme durch die seitlichen Schieber reguliert und konstant erhalten werden kann. Als Heizlampe dient eine gewöhnliche Petroleumlampe , die wegen der häufigen Transporte des Feldlazarettes einen Blechzylinder erhielt mit seitlichem kleinem Fenster aus Marienglas zur Beobachtung der Flamme. Dieser Brutschrank hat sich in über zweijährigem Gebrauche vorzüglich bewährt, zeigte stets zuverlässig konstante Temperatur, rußte nicht und hatte den weiteren wichtigen Vorzug, daß er innerhalb 24 Stunden nur ^/^ l Petroleum verbrauchte, während ein früher be- nutzter Lautenschläger- Brutapparat in 24 Stunden etwa 1^2^ ^ß^'" brauchte. Schiefferdecker {Bonn). Heclit , W. y Das Graukeilphotometer im Dienste der Pflanzenkultur. Eine neue Methode zu koii- tinuierlichen Messungen der Lichtintensität (Sitzungsber. Akad. d. Wiss. Wien, Math.-naturwiss. Kl,, Abt. 2a, Bd. 127, 1918, H. 10, S. 2283—2345 m. 1 TH.). Die zu Zwecken der verschiedensten Art — physiologischen, photographischen u. a. — tauglichen Graukeile von Ed. Hkcht (her- gestellt durch die photographische Industrie- Gesellschaft Herlango m. 5* Cg Referate. 37,1. b. H. , Wien III, Landstraße Hauptstraße 95) sind aus Spiegelglas hergestellt, auf welchem eine Tuschglyzeringelatine keilförmig aufge- gossen ist (Günther -Wagners Perltusche 1 : 30 -[- Toluidinblau -f- Karmin). Theoretische Erörterungen über die mit dem Graukeil vor- genommene Photometrie. Küster {Bonn). 4. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A. Niedere Tiere. Fielbiger, J., Studien über dieSchwimmblasencoccidien derGadusarten(Eimeria gadi n. sp.) (Arch. f. Pro- tistenkde. Bd. 31, 1913, S. 95— i37 m. 9 Abb. u. 1 Tfl.). Von den Coccidien wurden „Ausstriche und Schnittpräparate angefertigt, aber auch Beobachtungen am Nativpräparate gemacht". Zum Fixieren eignete sich „Sublimatalkohol -Eisessig" besser als Flemmings Gemisch, worin das Fett zu schwarz wurde und so bei der Färbung mit Eisenhämatoxylin zu wenig vom Chromatin abstach. Methylgrün färbte nicht gut, und Giemsas Methode für Schnitte ergab keinen „nennenswerten Vorteil" (S. 99). Das osmierte Fett bleibt auch im Xylol erhalten, und man färbt dann die Kerne mit Safranin (S. 126). P' Mayer {Jena). NÖller, W., Die Blutprotozoen desWasser fr osches und ihre Übertragung. I.Teil (Arch. f. Protistenkde. Bd. 31, 1913, S. 169—240 m. 5 Abb. u. 3 Tfln.). Fixierung in gesättigter Sublimatlösung oder „Sublimateisessig"; zur Entwässerung kann auch Brennspiritus (von 50, 70, 95%) dienen, darauf ein Gemisch gleicher Teile des letzteren und von Kreosot, reines Kreosot, Xylol; Deckglasausstriche brauchen auf jeder dieser „Stufen" nur 5 Minuten zu verweilen. Färbung vor allem mit Delafields Hämatoxylin, dem „Feucht -Giemsa- Verfahren nach ScnuBEKG und dem Lithiumkarbonateisenhämatoxylin nach Rosenbusch", dieses in der Form, daß eine „alte Heidenhain -Lösung" von Hämatoxylin benutzt wurde. In Osmium wurde nur fixiert, wenn fettartige Teile erhalten bleiben sollten (S. 171). P. Mayer {Jena). NÖller, W., Die Übertragungsweise der Rattentry pano- somen. 2. Teil (Arch. f. Protistenkde. Bd. 34, 1914, S.295 — 335 m.* 3 Abb. u. 2 Tfln.). Der Darm der Flöhe wurde in gesättigter Sublimatlösung fixiert, in „Alkohol ausgewaschen, mit Eosin stark angefärbt und nach Ent- wässerung in Alkohol in Paraffin eingebettet. Beim Umbetten von 'ö 37, 1. Referate. 69 einer Paraffinstufe in die andere" dienten kleine Metallspatel. Auf- geklebt wurde mit Glyzerineiweiß, weil sonst die Schnitte leicht fort- schwimmen. Bei Legerella wurde die Überfärbung mit Eisenhäma- toxylin durch Alkohol mit ^2 *7o Salzsäure ausgezogen, um die Nach- teile der IIeidenhain sehen Methode zu umgehen; Safranin- Lichtgrün war nicht gut (S. 300). P. Mayer (Jena). Meudeleef- Goldberg, P., Die Immunitäts frage bei der Trypanosomen kr an kheit der Frösche (Arch. f. Protistenkde. Bd. 31, 1913, S. 241— 276 m. 9 Abb.u. 2Ttln.). Die Trypanosomen werden im hangenden Tropfen (nach Mandel- baums Methode für Spirochaeta) wie folgt untersucht: „Man setze einem Tropfen der Kulturflüssigkeit (oder dem frisch entnommenen infizierten Froschblut) einen kleinen Tropfen Löfflers Methylenblau gleichzeitig mit einem Tropfen von ^/^q normaler Natronlauge zu und das Präparat ist fertig." Ferner wurden die Ausstriche mit „heißer ScHAUDiNN scher Lösung" fixiert, aber nur einige Sekunden lang, dann mit Jodalkohol behandelt und nach Giemsa oder Rosenbusch gefärbt (S. 251). P. Mayer (Jena). Klitzke, M. , Über Nebela collaris Ehren beug (Vor- läufige Mitteilung) (Arch. f. Protistenkde. Bd. 31, 1913, S. 286 — 299 m. 1 Tfl.). Die Tiere wurden in Sublimatalkohol nach Schaudinn fixiert, mit Hämalaun etwa 15 Minuten lang vorgefärbt, wenn nötig mit 2"/Qiger Alaunlüsung behandelt, nach Best auf Glj^kogen, geprüft, dann durch Alkohol und Xylol in Balsam gebracht. So färbten sich die Kohlen- hydratkörner , die als in Wasser unlöslich „sicher kein Glykogen sind", leuchtend rot; auch Cellulose nimmt diese Farbe an (S. 290). P. Maijcr (Jc?m). Klitzke, M., Ü b e r W i e d e r c o n j u g a n t e n bei P a r a m a e c i u m caudatum*(Arch. f. Protistenkde. Bd. 33, 1914, S. 1 — 20 m. 3 Abb. u. 2 Tfln.). Verf. warnt auf S. 2 vor der Aufbewahrung der mit Böhmers Hämatoxylin gefärbten Paramecien in Nelkenöl, da dieses „leicht zu stark nachdiiferenziert". P. Mayer {Jena). Anigstein, L., Über Strombidium testaceum nov. spec, eine marine oligotrichc Ciliate (Arch. f. Protisten- kde. Bd. 32, 1913, S. 79 — 110 m. 6 Abb. u. 2 Tfln.). Die lebenden Tiere wurden unter dem Deckglase durch Absaugen 'des Wassers unbeweglich gemacht, zerflossen jedoch in höchstens ^/g Stunde ; kurz vor dem Sterben wurden sie mit Methylgrün plus Essigsäure behandelt, um den Kern sichtbar zu machen. Andere yQ Referate. 37,1. wurden mit Dämpfen von l^l^iger Osmiumsäure fixiert, dann (nach Schewiakoff) das Seewasser allmählich durch Leitungswasser ersetzt und nun 5"/oige Sodalösung hinzugefügt; „das Präparat blieb etwa 15 Minuten offen stehen, damit sich die Lösung allmählich konzen- trierte" (S. 81). Zur Erhaltung der Körperform war Flemmings Gemisch am besten. „Safranin eignet sich gut zum deutlichen Hervor- heben der Kernmembran und der Verbindungen zwischen den Kern- gliedern." Zu Vitalfärbungen diente Neutralrot: 1 Tropfen l^/oiger Lösung auf 1 ccm filtrierten Seewassers. p Mayer {Jena). Braune, R., Untersuchungen über die im Wiederkäuer- magen vorkommenden Protozoen (Arch. f. Protisten- kde. Bd. 82, 1913, S. 111 — 170 m. 4 Tfln.). Dijs Tiere, meist aus dem Pansen von Rind und Schaf, auch aus dem Blinddarm des Pferdes, wurden bei 37" gehalten und zu- nächst auf dem heizbaren Objekttische bei etwa 3ü" — unter 20» starben sie bald — studiert. Dem Glase voll der „festen mit dem Magensaft durchtränkten Bestandteilen" wurde „eine Probe entnommen, so viel als man mit drei Fingern erfassen kann, und auf dem Objekt- tisch angepreßt" (S. 144). So gelangten „nur die feinen Pflanzen- partikel mit den Protozoen auf die Platte" und bildeten eine Stütze für die Deckgläser, hemmten -auch die Beweglichkeit der Tiere. Zu Ausstrichen wurden die „mit einer dünnen Eiweißschicht überzogenen" Deckgläser auf die „auf dem Objekttisch ausgepreßte Flüssigkeit" gelegt und nach einigen Sekunden in den heißen „Sublimatalkohol nach Schaudinn" gebracht; hier blieben genug von ihnen kleben, während in Flemmings Gemisch das Eiweiß nicht schnell genug aus- gefällt wurde. 24 Stunden später wurde Va Stunde lang mit „Jod- alkohol" ausgewaschen (S. 114) und meist mit Eisenhämatoxylin („zwei Tage in der Heidenhain - Flüssigkeit") gefärbt; dabei waren die Flagellaten in der Regel dj^n richtig differenziert, wenn die Ciliaten im selben Präparate „eben anfingen, durchscheinend zu werden". Die Geißeln wurden mit Eisen- oder Alaunhämatoxylin deutlich genug ; die Färbung nach Löffler oder Zettnow war untauglich. Beim Einbetten (nach Khainsky) wurden die Tiere am Boden des Probier- glases „leicht im flüssigen Paraffin hin und her geschüttelt und dann zur Erstarrung gebracht", hierauf das Glas „mit dem Boden nach oben, in ein mit frischem flüssigen Paraffin gefülltes Uhrschälchen im Brutofen von 58*^ gestellt" (S. 115); hier sanken sie allmählich unter und blieben als Block beisammen. Dagegen waren für die Ophryoscoleciden „Einzeleinbettung und Serienschnitte" erforderlich; sie legten sich aber von selbst stets auf die Seite, lieferten daher meist gute Längsschnitte. Für die Schnitte war „heiße Flemming- Lösung" besser als Sublimatalkohol, weil das Plasma nicht „ver- zerrt" wurde (S. 116). p. Mayer (Jena). 37, 1. Referate. 71 Gelei, J., Bau, Teilung und Infektions Verhältnis se von Trypanoplasma dendrocoeli Fan tu am (Arcli. f. Protistenkde. Bd. 32, 1913, S. 171—204 m. 1 Abb. u. ITfi.}. Die Flagellaten wurden entweder noch in der aus der Planarie herausgeschnittenen Bursa copulatrix fixiert oder aus dieser erst mit Nadeln freigemacht und auf Deckgläser gebracht , wo sie durch die sehr klebrigen Reste des Wirtes festgehalten werden (S. 172); man muß aber sehr rasch zerzupfen, am besten in einem feuchten, kalten Zimmer (bei 10*^ C), auch das Deckglas auf feuchtes Papier legen und „mit einer feuchten, vierseitigen (1 cm hohen) Pappdeckelwand umgeben". So trocknete das Präparat nicht aus und wurde in Zenkers, Flemmings, Altmanns Gemisch, auch in gesättigter Sublimat- lösung, „Sublimatalkohol (5 : 50 Proz.)" und absolutem Alkohol fixiert, zum Teil bei 40"^, aber dann nur 10 bis 30 Sekunden lang und darauf im kalten Gemisch „einige Minuten lang weiter". Gefärbt wurde meist mit Eisenhämatoxylin (Eisenalaun 2 bis 4^/q 1 Tag, Häm. 2 Tage), die „warmen Sublimatpräparate" nach Giemsa ^j^ bis 1 Stunde lang, jedoch muß man im letzteren Falle vorher „einige Stunden lang im Alkohol härten, sonst verursacht die schnelle Acetonentwässerung an dem Blepharoplast schwere Schrumpfungen" (S. 173). Auch andere Färbmethoden wurden benutzt, aber Verf. macht darüber keine näheren Angaben, sagt hingegen auf S. 203, im starken FLEMMiNGSchen Ge- mische habe er 12 Stunden lang fixiert, dann nach „gehöriger Wässerung durch die Alkoholreihe in 96 proz. Alkohol gebracht und dort eine Nacht laug gehärtet". Um „sehr elegante" (!) Färbungen mit Azur-Eosin zu erhalten, räuchert er das sehr dünn zerzupfte Präparat 10 bis 20 Sekunden lang über Osmiumsäure und fixiert es (entweder gleich oder nach ebenso kurzer Einschaltung von „Apatiiys Sublimat -Osmium") etwa 1 bis 5 Minuten lang in seinem „Formol- Osmiumgemisch (5 : 1 Proz.)" auf Eis oder 1 Stunde lang in gesättigter Sublim'atlösung. Danach kann die Färbung 1 bis 12 Stunden dauern. Oder „man beize die Präparate vor dem Färben (nach Aqua dest.) in einer Iproz. Ammoniummolybdatlösung 5 Minuten", wasche sie aus, führe sie durch Alkohol — Aceton unnötig — und differenziere sie in diesem (S. 174). Auf S. 179 wird hervorgehoben, daß bei der Färbung mit Eisenhämatoxylin im selben Präparat manche Trypanosomen tief schwarz bleiben, andere die Farbe ganz abgeben , ohne sich aber von- einander „morphologisch" zu unterscheiden. P. Mayer (Jena). Tönniges, C. , Die Trichocysten von Frontonia leucas (Ehrijg.) und ihr chromi dialer Ursprung. Ein Beitrag zur Chromidialtheorie (Arch. f. Protisten- kde. Bd. 32, 1914, S. 298—378 m. 23 Abb. u. 2 Tfln.). Frontonia und Paramccium werden am besten im HERMANNSchen und starken Flemming sehen Gemische fixiert, auch Schaudinns 72 Referate. 37,1. Sublimatalkohol ist dazu gut, reine Osmiumsäue dagegen bräunt die Tiere zu sehr. „Die Härtung mittels Alkohol und die Übertragung in Xylol oder Cldoroform muß durch ganz allmähliche Steigerung der Konzentration erfolgen", besonders bei F. „Die Überführung in Paraffin bietet keine großen Schwierigkeiten" ; weiter wird darüber nichts gesagt. Die T — 2 /i dicken Schnitte wurden mit Delafields Hämatoxylin, Eisenhämatoxylin und nach Mallory gefärbt (S.' 304); letztere Methode „kann man für Schnittfärbungen auch bei Protozoen bestens empfehlen". Zur Färbung des Plasmas dienten Rubin, Häm- und Karmalaun. — Übergießt man die Tiere mit heißen Sublimat- lösungen, so bleiben die Trichocysten eingestülpt und können durch Zerzupfen freigemacht werden 5 nach Fixierung der Tiere mit Osmium- dämpfen schnellen sie hervor, lassen sich durch Verschieben des Deckglases ausbreiten, dann trocknen und wie Schnitte weiter be- handeln (S. 305). P. Mayer {Jena). Kuczynslii, M. H., Untersuchungen an Trichomonaden (Arch. f. Protistenkde. Bd. 33, 1914, S. 119— 204 m. 4 Abb. u. 6 Tfln.). Zur Untersuchung der Monaden im Leben müssen die Ausstriche des Darmschleimes (von Cavia, Mus, Huhn, Bufoniden) ganz gleich- mäßig sein und dürfen außer den Flagellaten nur Bakterien, Leuco- cyten und Darmzellen enthalten ; wenn der Darm ganz dünn ist, wie bei M/CS und den Buf. , kann man ein Stück der Wand samt dem Inhalte auch mit einer Öllinse studieren (S. 122). Durch Umrahmung des Deckglases mit Vaselin ist das Präparat vor dem Austrocknen zu schützen. Fixiert wurde mit Schaudinns Gemisch „unter Zusatz von ^/^ — ^/gproz. Eisessig bei etwa 45^ (nicht heißer)" wenigstens eine Stunde , meist über Nacht ; danach Wasser , Alkohol von 70, von 80°/o mit Jod, aber letzteres war oft überflüssig, „wie dies schon Rosenbusch angibt" (S. 123). Zur Färbung Hämatoxylin nach Delafield, noch besser Hämalaun; Eisenhämatoxylin ließ sich „hier gefa,hrlos" anwenden, da es durch die beiden anderen Gemische kontrolliert werden konnte, aber nach 24 stündiger Färbung mußte sehr stark ausgezogen werden, und dann war „das Kernbild praktisch" nicht von dem zu unterscheiden, das die anderen lieferten. Giemsas Gemisch wurde „nach der handlichen Methode, die Claus Schilling (1911) angegeben hat", angewandt. Die progressive Färbung nach Kt;HN & Schuckmann (1912) ist zwar zuverlässig, aber umständlich und zeigt nicht mehr. Ehrlich -Biondis Gemisch ergab keine brauch- baren Bilder (S. 124). P. Mayer {rJena). Jameson, A. P. , A new Phyto flagellate (Parapolytoma satura n. g. , n. sp.) and its method of nuclear division (Arch. f. Protistenkde. Bd. 33, 1914, S. 21— 44 m. 1 Abb. u. 1 Tfl.). 37,1. Referate. 73 Fixieren ließen sich die Fiagellaten am besten in Davidoffs Pikrinessigsäure (gesätt. wässer. Lösung von S. 3 , Eisessig 1 Teil ; Verf. scheint dies Gemisch für unbeschrieben zu halten); Bouins Gemisch in der Formel von Duboscq (wird nicht angegeben) erhält den Kern sehr gut. Zum Färben eignet sich Eisenhämatoxylin nach Heidenhaik lange nicht so sehr wie das alkohohsche nach Dobell (s. unten S. 74); Giemsas Methode „was tried after wet fixation, but the reä\ilts were poor" (S. 24). Zur Beobachtung diente mit gutem Erfolge „monochromatic light". P. Mauer {Jena). Ikecla, J., Studies on some sporozoan parasites of Sipun- culoids. 2. Dobellia binucleata n. g. , n. sp. ; a new coccidian from the gut of Petalostoma minutum Keferstein (Arch. f. Protistenkde. Bd. 33, 1914,. S. 205—246 m. 1 Abb. u. 1 Tfl.). Bei der Seltenheit und Winzigkeit der Parasiten — sie sind kleiner als die Kerne der Wirtzellen — war die genaue Beobachtung im Leben fast unmöglich. Zu Schnitten wurden die Darmschlingen des Wurmes mit Sublimat (gesättigte Lösung -[- 5^/o Essigsäure) oder besser im Gemische von Davidoff [s. hier meine Bemerkung zu Jameson] fixiert; für Ausstriche erwies sich Schaudinns Gemisch als das beste , und sie wurden später entweder in Boraxkarmin , das stark mit SO^/ßigem Alkohol vermischt war, oder in Delafields Hämatoxylin (ebenfalls schwach und angesäuert) gefärbt, während Eisenhämatoxylin sich nicht gleichmäßig ditterenzieren ließ (S. 207). P. Mayer (Jena). Scliirch , P. , Beiträge zur Kenntnis des Lebenscyclus von Arcella vulgaris Ehre. undPelorayxa palu- stris Greeff (Arfch. f. Protistenkde. Bd. 33, 1914, S. 247 —271 m. 12 Abb. u. 1 Tfl.). Die Arcellen , die zu 20 und mehr an einem einzigen Blatte von Lcmna saßen, und die jungen Cysten ließen sich mit „Brasil- scher Lösung" gut fixieren, alte Cysten wurden „tagelanger Ein- wirkung von Bichromat-Essigsäure unterzogen" und „durch vor- sichtiges Anwenden der Reagentien [welcher?] fast ohne Schrumpfung" in Paraffin gebracht (S. 247). Die Arcellen blieben beim Fixieren am Blatte kleben und konnten, wenn man sie lange in absolutem Alkohol gelassen hatte , ohne Schaden erst im Nelkenöl davon mit einem Pinsel abgestreift werden (S. 248). Die Pelonujxa wurden besonders gut in „v. RATHScher Flüssigkeit" [welcher der vielen?] fixiert, die Schnitte unter anderem mit „Hämatein nach Apathy meist in Verbindung mit der BssTSchen Glykogenfärbung" gefärbt (S. 259). P. Mayer (Jena). 74 Referate. 37,1. Arndt , A. , Über generative Vorgänge bei Amoeba chondi-ophora n. sp. (Arcb. f. Protistenkde. Bd. 34, 1914, S. 39—59 m. 1 Tfl.). Die Amöben wurden hauptsächlich auf Nähragar gezüchtet — die Einzelheiten s. in der Arbeit S. 40 — 41 — und lebend „un- gefärbt, mit Neutralrot -Methylenblau vitalgefärbt und im Dunkelfeld untersucht" (S. 41). Ferner wurde vom Agar eine Platinöse voll in O'b^JQige Kochsalzlösung getaucht, schnell auf dem Deckglase ver- rieben, und ein solcher Ausstrich mit „stets Tausenden von Tieren" hauptsächlich im starken Flemming sehen Gemische oder in „Sublimat- alkohol heiß (60^)" üxiert; in letzterem 5 Minuten bis 24 Stunden. Beim Eisenhämatoxylin wurde gebeizt 2 — 50 (am besten 36 — 50) Stunden, gefärbt 12 Stunden bis 7 (am besten 5) Tage. Hämalaun lieferte sehr gute, aber lange nicht so scharfe Bilder, „ausgezeichnete" dagegen eine „kombinierte van Gieson - Methylenblaufärbung" : Über- färben mit Böhmers Hämatoxylin, Auswaschen mit fließendem Wasser, „VAN Gieson -Lösung (GrIjeler) 2 — 5 Minuten", Abspülen mit destil- liertem Wasser, Färben in „Methylenblau l^/oo wässerig ca. 5 Sekun- den, Alk. 70 Proz., Alk. abs. , Xylol" (S. 42). Borrels Methode („Magentarot couc. wäss. 15 — 20 Minuten , ohne Abspülen. Pikrin- säure cone. wäss. Indigokarmin 1:15 Minuten", Alkohol, Xylol, mit Nachdiiferenzierung in 96*'/oigem Alkohol) gibt sehr klare Bilder. Bei „GiEMSA- Färbung" werden die Cysten zu dunkel, die freien Amöben zuweilen gut. Bendas Methode für die Mitochondrien löst die Cystenhüllen auf (S. 43). P. Mayer {Jena). Dobell, C. , Cytological st u dies on three species of Amoeba — A. lacertae Hartmann, A. glebaen. sp., A. fluvialis n. sp. (Arch. f. Protistenkde. Bd. 34, 1914, S. 139—189 m. 5 Tfln.). Verf. hat bei seinen Züchtungen von mehr als 12 Arten frei- lebender Amöben mit festen Medien, z. B. Agar, nie gute Erfolge gehabt, die Tiere sahen ihm oft abnorm aus ; sie gediehen am besten in „mixed cultures — especially in those containing ciliates which eat bacteria", wahrscheinlich weil die Ciliaten die Bakterien im Zaume halten. Zur Anfertigung der Präparate ist die „surface- film method" besser als die „bottom-film method" (S. 142; vgl. Arch. f. Protistenkde. Bd. 26, 1912, S. 117). Fixiert wird am besten im Gemische von Bouin („or Duboscqs alcoholic modification of this") , von Schaudinn und dem [wieder ohne Autorennamen an- gegebenen] von 3 Teilen gesättigter wässeriger Pikrinsäurelösung mit 1 Teil Eisessig; an Stelle des letzteren kann eins treten, worin die Pikrinsäure in 90%igem Alkohol gelöst is't. Ebenso ersetzt man die gewöhnliche Methode der Färbung mit Eisenhämatoxylin nach Heidenpain — Verf. erörtert ihre vielen Nachteile ausführlich auf 37,1. Referate. 75 S. 143 — 144 und nennt sie „largely an impregnation metliod", es sei darin „too much deposit and too little coloiir" — besser durch die folgende (S. 144), die sich an die HiCKSONSche mit Eisenbrasilin (s. Lee & Mayer 4. Aufl. 1910, S. 212) in Alkohol anlehnt. Man löst 1 g Eisenalaun warm in 23 ccm destillierten Wassers, gibt dazu 77 com 90^/oigen Alkohols und bringt die Ausstriche oder aufgeklebten Schnitte auf 10 Minuten hinein, wäscht sie mit 70*^/oigem Alkohol ab und überträgt sie dann ebenfalls auf etwa 10 Minuten in die l^/ßige Lösung von Hämatein (nicht Hämatoxylin) in 70*^/oigem Alkohol. Entfärbt werden sie im Eisenalaun oder durch Alkohol mit Salzsäure (0*6 ®/q oder stärker); braucht man dazu ersteren, so muß man vorher den Überschuß von Hämatein durch Alkohol ent- fernen. „Differentiation is controlled under the microscope in the ordinary way." Zuletzt recht sorgfältiges Waschen in Alkohol, um alle Spuren von Säure oder Eisenalaun wegzuschaffen ; dann hält sich die Färbung wenigstens 3 Jahre lang. Zum Einschluß ist auch Euparal vortrefflich, aber es bleicht stark aus (S. 145). Die ganze Methode läßt sich bei 37" noch rascher anwenden, ist jedoch kalt schon kurz genug. [Verf. hält sie für neu, kennt aber die Literatur nicht, s. Lee & Mayer S. 170.] Zur Gegenfärbung, die indessen unnötig ist, kann besonders Lichtgrün in 90*^/oigem Alkohol dienen. Immerhin ist die Methode „not one for the beginner, nor for those unskilled in high-power microscopy" (S. 145), auch eignen sich die Amöben aus Aufgüssen viel besser zum Studium als die sehr launen- haften aus Gewässern (S. 146). " P. Mayer {Jena). Conrad, W. , Contributions a l'etude des Flagellates. 1. [usw.] (Arch. f. Protistenkde. Bd. 34, 1914, S. 79—94 m. 1 Tfl.). Die MallomoHas wurden am besten in l^/ßiger Osmiumsäure fixiert; auch „l'jode jodure et l'acide chromoacetique" sind brauchbar, aber man darf jenes nur ^/^, dieses nur ^j^ Stunde lang wirken lassen. Ebenfalls ^/g Stunde lang das Gemisch von je 100 ccm absoluten Al- kohols und gesättigter wässeriger Pikrinsäure, 10 ccm Eisessig und etwa 1 ccm „Solution aqueuse forte de nigrosine", hernach „alcool faible" (S. 80). P. Mayer {Jena). Neresheimer, E., u. Clodi, C, Ichthyophonus hoferi Plehn u. MuLSo'w, der Erreger der Taumelkrankheit def Salmoniden (Arch. f. Protistenkde. Bd. 34, 1914, S. 217—248 m. 15 Abb. u. 3 Tfln.). Zur Färbung der Paraffinschnitte durch das Fischgewebe waren Hämalaun und Ehrlich s Hämatoxylin (unter Umständen nachher Eosin) brauchbar, aber „zur deutlichen SichtbarmaöJiung der Kerne" nur Eisenhämatoxylin (S. 222 ; Angaben über Fixierung usw. fehlen). 76 Referate. 37,1. „Vesuvin (Bismarckbraiiu)" färbte die Cystenhülle gut, „Färbung nach Giemsa" nur die freien Parasiten, die „leuchtend blau" zwischen den normalen Gewebteilen hervortraten, nicht auch die in den Cysten. „Zum Stu(;Iium der pathologischen Veränderungen im Gewebe des Wirtes ist Ilämalaun- Eosin das Beste" (S. 223). P. Mayer {Jena). Oranata, L. , Ricerche sul ciclo evolutivo di Haplo- sporidium limnodrili Granata (Arcb. f. Protistenkde. Bd. 35, 1914, S. 47—79 m. 7 Abb. u. 3 Tfln.). Die Tiere wurden im Gemische von Schaudinn oder von Bouin „modificato de Brasil (formol picro-acetico alcoolico)" fixiert (S. 51) und die Schnitte außer nach Heidenhain und Delafield mit „una buonissima Ematossilina all'allume di Rubidio usata in questo labo- ratorio" [Florenz] gefärbt, ferner „con vari preparati di carminio" (^- ^^^- . ' P. Majjcr (Jena). Goodey, T., APreliminaryCommunication on three new • Proteomyxan rhizopods from Soil (Arch. f. Protisten- kde. Bd. 35, 1914, S. 80—102 m. 3 Tfin.). Die Tiere wurden mit dem Boden auf Nähragar übertragen, hier weitergezüchtet und hauptsächlich im hangenden Tropfen von „egg-albu- men and l^^/^bay-infusion" oder „tliin smears of agar", in beiden Fällen nach Abschluß des Deckglases durch Wachs, untersucht. Verf. legt hierauf besonderes Gewicht, da bei den Bewegungen des Tieres die Kerne sich zeitweilig einschnüren und so in fixierten und gefärbten Exemplaren leicht als Teiluugszustände angesehen werden könnten (S. 83). Fixiert wurde in den Gemischen von Schaudinn und Mayek (Wasser 1000, absol. Alk.-lOO, NaCl 1-2, Sublimat 10) und gefärbt nur mit Eiseiihämatoxylin, auch wohl hinterher mit „lichtgrün-picric" (^- ^^)- , P. Mayer (Jena). Belar, K., Bau und Vermehrung von Prowazekia Joseph i n. sp. (Arch. f. Protistenkde. Bd. 35, 1914, S. 103 — 118 m. 8 Abb. u. 1 Tfl.). Nach einer Änderung der Methode von Haktmann & Chagas (1910) wurde die Kahmhaut mit den Flagellaten mit möglichst wenig Wasser auf Deckgläsern mit einer Nadel verrieben und etwa ^j^ Minute später noch feucht auf das Fixiergemisch fallen gelassen : am besten wirkte „Sublimat in absolutem Alkohol gesättigt". Dann Behandlung mit Jod in 90^/Qigem Alkohol und Färbung besonders mit Eisen- hämatoxylin, auch mit Biondis Gemisch oder mit Ilämalaun (nachher Eosin oder Orange). p ^^^^^,. ^j^^^^^^^ 37,1. Referate. 77 Hogue, M. J., St u dies in the Life history of an Amoeba of tbe Limax group. Vahlkampfia calkensi (Arch. f. Protistenkde. Bd. 35, 1914, S. 154—163 m. 3 Tfln.). Die im Darmiulialte von New Yorker Austern lebenden VaJ/lhanijjfia Calkensi [!, nacb Calkins benannt] ließen sieb auf Agar, der mit Seewasser - oder Kocbsalzlösung bereitet war , zücbten , lebten aucb bei täglicber Fütterung mit „sterile oyster brotb" in hoblgescblifleneu Traggläsern (S. lL^5), wurden dann in einen Tropfen sterilen See- oder Normalsalzwassers übertragen und entweder erst, nacbdem sie sieb in der Feucbtkammer wieder ausgestreckt hatten, oder scbon nach einigen Minuten fixiert: am besten in „Sublimate acetic" (mit 1 oder 5*^/q Essigsäure). Die Färbung geriet besonders gut mit Eisenbämatoxylin (mit Orange G und Magenta) oder Safraniu und Lichtgrün; die Vitalfärbung mit „new methylene blue GG, new me- thylene blue R, and diamond fuchsin confirmed the results obtained in the fixed material". P. Mayer (Jena). Kühn , A. , Über Bau, Teilung und E n c y s t i e r u n g von Bodo edax Klebs (Arch. f. Protistenkde. Bd. 35, 1915, S. 212—255 m. 1 Tfl.). Die Flagellaten stammten aus faulem Pferdeblut und ließen sich auch auf Platten „mit Amöbenagar und Bacterium coli'''' weiter züchten. Auf das flüssige Medium legte man ein Deckglas , nahm es nach einigen Sekunden oder Minuten ab und ließ es auf das Fixier- gemisch (ScHAUDiNNS Gemisch, warm, oder „Sublimat -Alkohol -Essig- säure") gleiten; 1 — 12 Stunden später wurde mit Jodjodkalium und Natriumthiosulfat ausgewaschen (S. 216); Färbung nach Wasielewsky & Kühn (s. diese Zeitschr. Bd. 35, S. 253); die „verhältnismäßige Um- ständlichkeit, besonders des Diflerenzierens auf der Brücke, wurde um der Zuverlässigkeit willen in Kauf genommen", die in diesem Falle „unbedingt wünschenswert" erschien (S. 217). Auch Hämatein lA kam zur Anwendung (S. 224), ferner Säurefuchsin (S. 225) sowie Methyl- grün (S. 229 : ganz schwache Lösung des käuflichen oder vorher mit Amylalkohol vom Methylviolett befreiten). Lagen die Flagellaten unter zu vielen Bakterien, so wurde das Deckglas mit Cedernöl um- gekehrt auf dem Tragglas befestigt und ein anderes darüber gebracht, So daß die Flagellaten nun nach oben schauten (S. 217). P. Mayer (Jena). Uaack, M., Zur äußeren Morphologie einigerDaphniden (Internat. Revue f. Ilydrobiol. Bd. 8 , 1918, S. 338— 393 m. „48 Abbildungen und 24 Figuren im Text"). Zur Untersuchung des zelligen Baues der abgeworfenen Kopf- ^ schalen wurden diese einzeln mit 2 Schweineborsten aus dem Wasser derart gehoben, daß sie darauf schwammen und so die „Struktur 78 Referate. 37,1, der Oberseite deutlich" zeigten (S. 339), was „am Totalpräparat trotz Zellkernfärbung der Hypodermis mit Hämalaun" nicht gelang (S. 340). Die Embryonen wurden mit warmem „Sublimat -Alkohol - Eisessig" fixiert, dann nach Klotzsche (1913) „mit Nelkenöl-Kollodium behandelt" und geschnitten. P. Mayer {Jena). Pascher, A., Flagellaten und Rhizopoden in ihren gegen- seitigen Beziehungen. Versuch einer Ableitung der Rhizopoden. 87 S. Mit 63 Abb. Jena (G. Fischer) 1917. (Sep.-Abzug aus Arch. f. Protistenkde. Bd. 38, 1917, H. 1.) 4M. Zusammenfassende Darstellung der Auffassung des Verf. von dem phylogenetischen Zusammenhang der Flagellaten und Rhizopoden, die mit eingehendem Bericht über die an den Zellen rhizopodenähn- licher und anderer Flagellaten beobachteten Gestaltungs- und Teilungs- vorgänge sich verbindet (Pseudopodien, Fusionsplasmodien, inäquale Teilungen^ Verlust des Chromatophorenapparates usw.). Küster {Bonn). Breest , F. , Zur Kenntnis der Symbiontenübertragung bei viviparen Cocciden und bei Psy llid en (Arch. f. Protistenkde. Bd. 34, 1914, S. 263—276 m. 2 Tfln.). Für Cocciden und Psylliden ist beim Einbetten in Paraffin Cedernöl günstiger als Xylol, nach dem sich das Chitin „oft recht unangenehm bemerkbar macht". Die Pilze wurden am deutlichsten (bläulich rot) durch Delafields Hämatoxylin und hinterher Eosin (S. 265). P. Mayer {Jei/a). JS, Wirheitiere, Haberlaiidt , L., Kultur versuche an Frosch leukozyten (Zeitschr. f. Biol. Bd. 09, 1918, H. 7, S. 275— 292 m. ITA. u. 3 Abb. im Text). Schon bei früheren Versuchen (Haberlandt , L. , Zur Existenz eines diastatischen Leukozytenfermentes. Pflügers Arch. 1910, Bd. 132, S. 175, besonders S. 185) hatte Verf. die Beobachtung gemacht, daß sich Froschleukozyten , aus dem dorsalen Lymphsacke gewonnen , in gewöhnlichen , mit Paraffin abgeschlossenen Deckglaspräparaten , die auch einige Luftblasen enthielten, 24 bis 48 Stunden lebend erhalten können , ja in einem Falle sogar 4 Tage lang. Bei den jetzigen Untersuchungen wurden ausschließlich verwandt Rana fusca und es- culenta. In den Rückenlymphsack wurde Kohlepulver in sterilisierter Ringer -Lösung eingebracht. Früher schon einmal verwandte Tiere 37, 1. Referate. 79 sind für einen zweiten Versuch nicht geeignet, da sich in ihrer Lymphe bereits verschiedene Degenerations- und Proliferationsformen vorfinden. Die nach ein bis zwei Tagen entnommene noch klare Lymphe erwies sich als recht leukozytenhaltig und zeigte die verschiedenen Bilder der Leukozytose. Wurde statt Kohlepulver feinstpulverisiertes Glas- pulver verwendet, so war die Bewegungsfähigkeit der Leukozyten entschieden geringer. Es wurde daher nur Kohle benutzt. Dieser hemmende Einfluß des Glaspulvers stimmt mit der Beobachtung von Deetjen (Arch. f. Anat. u. Physiol. 1906, Physiol. Abt., S. 401) überein, der den schädlichen Einfluß von Glasobjektträgern festgestellt hatte und daher solche aus Bergkristall verwandte. Auch Amylum- pulver , das Verf. einmal versuchte , wirkte nicht so gut wie Kohle. Als künstlicher Nährboden wurde zunächst eine mit Ringer -Lösung bereitete lOprozentige Gelatinelösung verwendet, die zur weiteren sterilen Aufbewahrung stets sofort nach der Benutzung an drei auf- einander folgenden Tagen 20 Minuten lang in Wasserdampf sterilisiert wurde. Mit dieser Gelatinelösung wurden dann ebenfalls sterile Deckgläschen in dünner Schicht überzogen , die auf kleine feuchte Kammern aufgesetzt wurden; vollkommene Abdichtung mittels Vaseline. 'Die feuchten Kammern bestanden aus Objektträgern, auf denen kleine, etwa 2 mm dicke Glasringe aufgekittet waren mit einem inneren Durchmesser von 17 bis 20 mm und einer Höhe von 6 bis 14 mm. Sie wurden unmittelbar vor der Benutzung über der Flamme sterilisiert und mit ein paar Tropfen sterilen destillierten Wassers beschickt. Die Leukozyten befanden sich also in diesen Kammern sozusagen im hängenden Tropfen. Bei dieser Versuchsanordnung waren wenigstens an einzelnen Leukozyten Bewegungen 3 bis 5 Tage lang zu sehen. Die Temperatur sank dabei nachts bis auf 3*^0, tagsüber betrug sie höchstens 12 bis 15^0. Der Versuch, den angegebenen Nähr- boden durch Zusatz von 1 ^/^ Agar zu verbessern, ergab, daß dieses scliädigend wirkte. Pepton wirkt direkt schädlich (Friedemann u. Schönfeld, Biochem. Zeitschr. Bd. 80, 1917, H. 5/6, S. 312). Recht günstig wirkte dagegen der Zusatz von Froschblutserum: auf den fertig hergestellten RiNGER-Gelatine-Nährboden wurden ein paar Tropfen Froschblutserum gebracht und dann erst die leukozytenreiche Lymphe zugesetzt. In anderen Fällen wurde das Froschblutserum erst nach- träglich, 1 bis 2 Tage später, zugesetzt. Das Blutserum wurde unter möglichst strengen aseptischen Kautelen gewonnen: am ätherisierten Tiere wurde das Herz mit sterilen Instrumenten freigelegt, nach Eröffnung desselben wurde das Blut mit steriler Pipette aufgesaugt und nach bereits erfolgter Gerinnung in sterilem Röhrchen zentrifugiert. Das Serum der einzelnen Tiere verhielt sich verschieden: teils bHeb es dauernd flüssig, teils gerann es nach kurzer Zeit spontan, konnte dann aber durch längeren Aufenthalt im Thermostaten, bei 37*^ etwa 7« Stunde, wieder verflüssigt werden. Unter diesen Umständen wurde eine Lebensdauer der Leukozyten bis zu 6 Tagen beobachtet und die 80 Referate. 37, 1. Bewegungen der Leukozyten waren entschieden lebhafter. Später wurden statt der beschriebenen feucliten Kammern einfache Deckglas- präparate verwendet : sowohl Objektträger wie Deckgläschen wurden mit der sterilen RiNGER-Gelatine überzogen und nach Herstellung des Präparates mit Gelatine abgedichtet; ehiige Luftblasen wurden mit ein- geschlossen. In diesen Deckglaspräparaten blieben die Leukozyten eher noch länger am Leben als in den feuchten Kammern (4 bis 6 Tage), einmal wurden sogar 14 Tage lang Bewegungen beobachtet. In diesem Falle war die Zimmertemperatur abnorm niedrig gewesen (O'^bis 12^C), was also augenscheinlich günstig gewesen war, denn dadurch wurde die Bakterienentwicklung, die sich in allen diesen Präparaten, besonders in den mit Blutserum versetzten, trotz peinlichster Asepsis nach einiger Zeit, meist mehreren Tagen, in nennenswertem Maße bemerkbar machte, sichtlich gehemmt, so daß sie in diesem letzten Falle nach 14 Tagen noch recht geringfügig war. Dagegen hatte die erwähnte niedrige Temperatur auf die Bewegungsfähigkeit der Leukozyten keinen wesent- lichen Einfluß. — An Leukozyten aus Milz und Knochenmark gelang es auch Teilungsfiguren zu erhalten. Es wird dieserhalb auf das Original verwiesen. . Schiefferdecker [Bonn). Halberlandt, L., Über Vitalfärbung an Frosch leukozytcn und ihre Lebensdauer außerhalb des Tier- körpers (Zeitschr. f. Biolog. Bd. 69, 1919, H. 8, 9, S. 3.31 —348, m. 3 Abb. im Text). In Fortsetzung seiner früheren hier soeben referierten Arbeit entnahm Verf. von ausschließlich frisch gefangenen Ranae fuscae (Sommertiere) Leukozyten teils aus der Lymphe, teils aus Milz und Knochenmark. Die ersteren gewann er in der gleichen Weise wie ' bei seinen ersten Versuchen durch Injektion einer mit steriler Ringer- Lösung hergestellten, mäßig dichten Suspension (ungefähr 0*5 ccm) von feinem Kohlepulver in den dorsalen Lymphsack des Tieres. Die nach 1 bis 2 Tagen erhaltbare leukozytenreiche Lymphe wurde in keimfreie kleine Glasröhrchen übertragen, die bei Zimmertemperatur (20 bis 25^0) aufbewahrt und aus deren Inhalt nach verschiedener Zeit Deckglaspräparate, meist mit Benutzung der auch früher ver- wendeten RiNüEU-Gelatine, hergestellt wurden. Milz und Knochenmark (aus den Oberschenkelknochen) wurden, aseptisch entnommen und fein zerkleinert, in gleichfalls steril gewonnenem Froschblutserum oder auch nur in physiologischer Kochsalzlösung suspendiert und wie die mit Leukozyten angereicherte Lymphe aufbewahrt. Der Zusatz der Farbstoff lösung erfolgte einen halben bis ganzen Tag vor Herstellung der Präparate , die mit Vaseline abgedichtet wurden. Zur Vital- färbung wurde Neutralrot in Verdünnung von 1 : 10000 bis 1 : 20000 verwendet. Methylenblaulösung nach Ehrlich in Verdünnung von 1 : 100000 hat Verf. nur im Beginne seiner Untersuchungen mit mäßigem Erfolge angewandt, mit dem ihm zur \'erfiigung stehenden 37,1. Referate. 81 Bismarckbraun (in gleicher Verdünnung wie bei Neutralrot) überhaupt keine Vitalfärbung an Leukozyten erhalten. Dagegen bewährte sich Neutralrot sehr gut, so daß es ausschließlich weiterhin benutzt wurde. Das Neutralrot hat eine maximale Verwandtschaft zu der Mehrzahl der Granula (Ehr'lich und Lazarus, Die Anämie. L Normale und patho- logische Histologie des Blutes. Nothnagels spez. Pathologie und Therapie, Bd. 8, 1898, speziell S. 85) und seine besonders geringe Gift- wirkung sowie sein leichtes Eindringen in den Zelleib und die Inten- sität der Färbung, die stärker ist als bei allen anderen gebräuch- lichen Vitalfarbstoffen lassen es als besonders günstig erscheinen. Eine Lösung des Farbstoffes (von Dr. Grübler, Leipzig) in Ringer- Flüssigkeit erwies sich als unpraktisch, da ein Ausfallen eintrat, eine Lösung in physiologischer Kochsalzlösung war brauchbar. Die Neutralrotlösung wurde öfters hergestellt, da bei der außerordentlichen • Empfindlichkeit des Farbstoffes gegen Alkali allein schon das längere Verweilen der Lösung im Glasgefäße genügte , um allmählich den Umschlag der schön fuchsinroten Farbe in Orangegelb hervorzurufen (J. Plato, Archiv f. mikrosk. Anat. Bd. 56, 1900, S. 868, speziell S. 871). Die Röhrchen wurden stets vor Licht geschützt, da die Vitalfarbung im Dunkeln rascher eintritt, sich auf eine größere Anzahl von Granulis erstreckt und die Färbung intensiver ist (A. Fischel, Untersuchungen über vitale P'ärbung an Süßwassertieren, insbesondere bei Cladoceren. Internat. Revue der gesamten Hydrobiologie und Hydrographie 1908, Bd. 1, S. 73, speziell S. 129). Es färbten sich nun bei den Leukozyten im Protoplasma fast ausschließlich die Granula. Verf. unterscheidet hierbei nicht zwischen toten und leben- digen Granulis. Wegen des Näheren wird auf das Original verwiesen. — Es wurde eine maximale Überlebensdauer der Leukozyten von 3 bis 5 Wochen festgestellt. Die Vitalfärbung gelang aber meist nur in der ersten Woche, dann trat mehr oder minder schnell ein körniger Zerfall der Zellen auf. Es konnte eine Vitalfärbung bei Zellen beobachtet werden , die keine Bewegung zeigten , anderseits fanden sich nach 3 bis 4 Wochen noch Zellen mit schöner Vitalfärbung und gleichzeitig sehr lebhafter Bewegung, und endlich fanden sich Zellen, die keine Vitalfärbung, wohl aber noch Bewegung erkennen ließen. — Zellteilungen konnten" dieses Mal ebensowenig gefunden werden wie bei den früheren Versuchen. Schi e ff erdecke r (Bo}tii). Martiiiotti, L. , Ricerche sulla fine struttura dell'epi- dermide umana [etc.]. Nota 2. Lo strato granu- löse e la funzione eher ato-jalinica (Arch. f. Pro- tistenkde. Bd. 13, 1915, S. 446—458 m. 1 Tfl.). — Idem Nota 3. Lc^strato lucido e la produzionee lei- din ica (ibid. S. 563—587 m. 1 Abb. u. 1 Tfl.). In der ersten Arbeit empfiehlt Verf auf S. 450 — 451 zur Unter- suchung der normalen Haut des Mensclien auf das K e r a t o h y a 1 i n Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. .S7, 1. G g2 Referate. 37, 1. wesentlich vier Methoden : der 1., 2. und 4. ist gemeinsam die Vor- färbung mit Lithionkarmin (5 g Karmin auf 100 com gesättigter Lösung von Li^ COg) und das Auswaschen mit saurem (1 '^/q HCl) Alkohol; danach in Nr. 1 einfach „Metodo Gram (meno hene il Weigert)", in Nr. 2 Färbung in 1 ^/ßiger wässeriger Lösung von Indazin 5 bis 10 Minuten lang, dann 1 Minute lang in gesättigter wässeriger Pikrinsäurelösung sowie vorsichtige Differenzierung in absolutem Alkohol; in Nr. 4 Färbung erst mit l^/^iger wässeriger Lösung von Amethylviolett 1 bis 5 Minuten lang, dann mit ^j^^joigcr Lösung von Pikraminsäure oder Helianthin 1 Minute lang. Nach Nr. 3 dagegen beginnt man mit „ematossilina ferrica" (Methode von 1912) 2 bis 3 Minuten , differenziert mit saurem Alkohol und färbt dann erst mit „soluzione di Tannin - Heliotrop oppure Clematin in aqua distillata all' l°/o oppure Rosanilinbase acetonica I^q" '^ ^^^ 5 Minuten, zum Schluß mit obiger Pikrinsäure 1 bis 2 Minuten laug; Differen- zierung in absolutem Alkohol „sotto controUo". Zu guter Letzt bei allen Methoden Benzol, Xylol, Balsam. Übrigens eignen sie sich sämtlich auch sehr gut für das Fibrin. Nicht das Kerotohyalin, wohl jedoch die Kerne färben besonders rein Paraphenylenblau und Indaminblau an Eisschuitten von Material aus Formol, wenn man diese in der etwa l^^/gigen Lösung etwa 1 Minute lang beläßt und dann mit Wasser auswäscht (S. 451). In der 2. Arbeit stellt Verf. zunächst fest, daß das Stratum lucidum am besten in Formol (wie stark'?) fixiert, mit dem Eis- mikrotom geschnitten und auf den „sezioni libere" gefärbt wird (S. 568), während die sonst gebräuchlichen Fixiermittel sich wenig oder gar nicht eignen. Beim Aufkleben der Schnitte leidet besonders das Stratum lucidum. Auch die Einbettung durch Benzol oder Chloro- form in Paraffin ist brauchbar (S. 572). Verf. nennt dann auf S. 5G8 — 572 unter Hinweis auf die 1912er Arbeit und Beigabe mancher Einzelheiten die sehr zahlreichen Farbstoffe, die das Str. lue. entweder nicht oder gut, auch wohl metachromatisch färben. Desgleichen ver- zeichnet er auf S. 572 — 577 sowie hier und da in späteren Teilen der Arbeit weit über zwei Dutzend Methoden zur Färbung entweder des ganzen Stratum oder seiner verschiedenenen Schichten. Als die besten für jene n Zweck gibt er an : die mit Viktoriaviolett oder Indigkarmin , die mit Rhodamin B , Azofuchsin, Neucoccin usw. („metodi di questo genere se ne possono dare finche si vuole" wird sehr richtig auf S. 573 hinzugesetzt), die mit Palatinchromblau , die mit Ortho- oder Paraphenylendiamin und die mit Natriumalizarinsulfat : für diesen die mit Acridinrot, Cyanin und Ammoniumpikrat, die mit Indazin und Echtrot , die mit Rhodamin B und Viktoriablau, die mit Monophenylrosanilin und Rhodamin B, die mit Eosin und Gallein, die mit Viktoriaviolett und Safrosin (oder umgekehrt). Kernfärbungen sind dabei wenig ratsam, können aber mit Lithionkarmin, Karmalaun und Eisenhämatoxylin gemacht werden. P. Mayer {Jona). 37,1. Referate. 83 C. Mikroorganisfiien. Riegel, W., Ein ein fa ches Verfahren zur Sc Im eil färbung von Ruhramöben zu diagnostischen Zwecken (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 22, 1918, S. 217—269 m. 1 Tfl.). Das vom Verf. in erster Linie zu diagnostischen Zwecken aus- gearbeitete Verfahren gestattet in wenigen Minuten in halbfeuchten Präparaten von Stuhl oder Eiter parasitische Amöben und ihre Zysten in besonderer Färbung gegenüber der Umgebung darzustellen. Dauerpräparate lassen sich mit der angegebenen Methode nicht er- zielen. Das Verfahren beruht im wesentlichen auf folgenden Punkten: aus wässerigen alkalischen rotstichigen Methylenblaulösungeu lassen sich durch Chloroform rotviolette Farbstoffe ausschütteln. Chloroform durchdringt äußerst rasch viele organische Dinge, tötet lebende Ob- jekte ab und bewirkt zusammen mit den Farbstoffen gleichzeitig eine gewisse Fixierung sowie Färbung von Zellen und Härtung dünner Schichten, es mischt sich mit harzigen Einschlußmitteln und flüssigem Paraffin ohne Trübung. Die Ausführung gestaltet sich folgendermaßen: 1 ccm einer Manson- Lösung (5 g Borax, 2 g Methylenblau medic. Höchst, gelöst in 100 ccm, kochend heißem destilliertem Wasser gebrauchsfertig nach dem Erkalten) wird im Reagenzglase mit 4 bis 5 ccm Chloro- form ^l„ Minute kräftig geschüttelt, dann mit Chloroform auf 10 ccm aufgefüllt. Das tief rot violette Chloroform wird mit einer Pipette vorsichtig abgesaugt und durch Filter in ein Färbegefäß (kleine Petrischale, Blockschälchen) filtriert, ohne daß Reste wässeriger Flüssig- keit , die die Färbung später stören würden , dem Chloroform bei- gemengt sind. Das zu untersuchende Material (event. nach Verdünnung mit Wasser oder Kochsalzlösung) wird in dünner, gleichmäßiger Schicht auf ein Deckglas ausgestrichen, das mit der Schicht nach oben für 20 bis 40 Sekunden in die Farblösung eingetaucht wird. Überschüssige Farblösung kann mit reinem Chloroform abgespült werden ; noch feucht wird das Präparat in flüssigem Paraffin eingeschlossen. Untersuchung mit Trockensystemen und Immei'sion. Wesentlich für den 'Ausfall der Färbung ist die Beschaffenheit des Chloroforms. Zersetztes Chloroform ist unbrauchbar und ist daran zu erkennen, daß die Ausschüttelung der MANSON-Lösung nicht rot, sondern blau aussieht. Das Alter der MANSON-Lösung spielt keine wesentliche Rolle, auch ein Jahr alte Lösungen gaben noch gute Resul- tate. Vorratsmengen der Ausschüttelung selbst bieten bei der schnellen Herstellung der Gebrauchsmenge keine Vorteile, frische Ausschütte- lungen färben stets besser als ältere. An Stelle von Paraffin kann 6 * 84 Referate. 37, 1. als Eiuscblußmittel neutraler Kanadabalsam oder in Chloroform ge- löstes Mastix verwendet werden, besser noch Zedernöl, am besten jedoch das flüssige Paraffin, sofern es den Anforderungen des Arznei- buches entspricht, namentlich daß es säurefrei ist. An Stelle von Manson- Lösung kann jede gut rotstichige und ge- nügend farbenstarke Methylenblaulösung verwendet werden, jedoch bleiben nach Angabe' des Verf. Unnas polychrome Methylenblau- lösung, Bitters ammouiakhaltige Methylenblaulösung, Löfpleks Me- thylenblau bedeutend hinter der MANSON-Lösung zurück. Der Manson- Lösung gleichwertig, vielleicht sogar noch überlegen, sind nach Art der MANSON-Lösung hergestellte Lösungen von Azur II (nicht AzurI). Versuche mit Thionin, Toluidinblau , Methylenviolett ergaben keine Verbesserung des ursprünglichen Verfahrens. Gut färbende Lösungen charakterisieren sich übrigens durch einen auffallenden, unangenehmen Geruch nach Dimethylamin. Das Ergebnis der Färbung ist folgendes : Bereits mit scharfen Trockensystemen sind Kriechformen der Amöben sowie Zysten rot-rotviolett gefärbt erkennbar, Einzelheiten der Struktur erst bei Anwendung von Ölimmersion. Die eigentümlich rotviolette Färbung tritt nur bei künstlicher B eleu ch tu ng (auf die sich dieFarben- angaben beziehen!), die reich an roten Strahlen ist, deutlich hervor (elektrisches Licht), bei natürlicher Beleuchtung sehen die Amöben fast rein blau aus und heben sich daher schlechter von der Umgebung ab. Bei den Kriech formen der Ruhramöben ist häufig die Son- derung des schwach rotgefärbten Ektoplasmas von dem kräftig rot- violetten Entoplasma wahrzunehmen. Pseudopodien sind in der Regel heller gefärbt als das übrige Plasma, mitunter aber auch bedeutend dunkler. Die Chromidien färben sich außerordentlich stark. In gut gefärbten Präparaten sind, wenn lebende Amöben vorhanden waren, die Kerne fast stets deutlich zu sehen (event. abblenden), sonst liegt Überfärbung vor. Der Kern stellt sich als einfacher, stärker als das Plasma gefärbter Ring dar, in das Innere des Kernes dringt aber die Färbung nur schlecht ein, so daß für diese Zwecke das Eisenhämatoxylin -Verfahren vorzuziehen ist. Die Amöbenzysten färben sich im allgemeinen wie Kriechformen, jedoch ist das Ver- halten wechselnd, manchmal färben sie sich gar nicht, wahrscheinlich beruht diese Erscheinung auf dem Alter der Zysten. Derartige schlecht färbbare Zysten sind durch Erwärmen der Farblösuug auf 35 bis 40^0 im Wasserbad stetsj unsicherer auch durch Erwärmen des zu unter- suchenden Materials noch färbbar. Eine Verbesserung der Färbung tritt einige Zeit nach Anfertigung der Präparate infolge Nachfärbung ein, vorausgesetzt, daß das Prä- parat in säurefreiem Paraffin eingeschlossen ist. Diese Nachfärbung hat praktisch Bedeutung, so daß man Präparate, die anfangs kein Resultat ergaben, nach 10 bis CO Minuten, event. nach .3 bis 18 Stunden nochmals durchmustern soll. Diese Nachfärbung erfolgt bei Erwärmen 37, 1. Referate. 85 der Präparate auf 45 bis 50*^ C für ^/g bis 1 Minute fast sofort, jedoch nicht so gut in den Farben wie die allmählich eintretende. Von praktischem und theoretischem Interesse ist die Beobachtung des Verf., daß die Kriechformen der Amöben und in ähnlicher Weise die Zysten ihre Färbbarkeit ändern, wenn sie abgestorben sind. Es färben sich Plasma, Kerne und Chromidien anstatt rotviolett grüngrau. Verf. hält dieses Verhalten für den Ausdruck einer infolge des Todes der Tiere verursachten Änderung des physikalischen und chemischen Zustandes des Protoplasmas, da dieselbe Erscheinung auftritt, wenn man z. B. frische Ausstriche in siedendes Wasser taucht. Biologische Unterschiede der Ruhramöben- und Koliamöbenzysten , die sich in der Färbung ausdrücken , glaubt Verf. beim Erwärmen der beiden Arten auf 56** C festgestellt zu haben, da Ruhramöbenzysten bei Er- wärmung auf 56^ C für 20 bis 30 Minuten „abgetötet" werden und sich nach dieser Zeit stets grüngrau färben, während Kolizysten noch nach 1^/2 bis 3 Stunden Erwärmung rotviolette Exemplare aufweisen. Für die theoretischen Grundlagen seiner Färbemethode gibt Verf. folgende Erklärungen. Beim Schütteln der Manson- Lösung mit Chloroform gehen Azur und Methylenviolett 'als freie Basen in dieses über. Der Azurbase kommt für die Färbung, besonders der Kerne, die wesentlichste Rolle zu, unterstützt von der Methylenviolett- base, die für die Plasmafärbung wichtig ist. Drittens muß noch un- zersetztes Methylenblau von Bedeutung sein-, da nicht mit der Chloroform- lösung der Azurbase selbst, sondern nur mit der der MANSON-Lösung der blaue Farbenton zu erzielen ist. Auf diesem Grunde dürfte daher der ähnliche Färbeeffekt mit Chloroformausschüttelungen von Azur II (gleiche Teile von Azur und Methylenblau) und Borax be- ruhen, dagegen die einseitige Rotfärbung mit z. B. Ausschüttelungen von Unnas Methylenblau, das kein unzersetztes Methylenblau, sondern nur noch Methyleuviolett und Azur enthält. Erst ein geringer Zusatz von Methylenblauchlorhydrat in Chloroform gibt ähnliche Färbungen. Aus diesen Gründen scheint Methylenblau bei der Färbung beteiligt zu sein, wobei Verf. es dahingestellt sein läßt, ob es als Salz oder als Base bei den Ausschüttelungen von Manson -Lösung in Betracht kommt. Da die Färbung nur an feuchten Präparaten gelingt, an Trocken- präparaten aber durchaus versagt, so muß das Wasser an dem Ver- fahren wesentlich beteiligt sein. Es würde sich also um eine Wasser- färbung, und zwar des den natürlichen Quellungszustand des Eiweißes bedingenden Wassers handeln können mit einer rotvioletten Farbstoff- Wasserlösung aus Chloroform. Die starke Kernfärbung der Metazoen- zellen im Gegensatz zur schwachen Plasmafärbung und die starke Plasma- und Kernfärbung der Protozoen (Amöbenkriechformen) spricht zwar für die Annahme , da Kerne im allgemeinen und alle Zellen, die Plasmaströmung zeigen , besonderen Wasserreichtum besitzen. Jedoch glaubt Verf. aus verschiedenen Gründen, daß diese Annahme 86 Referate. 37,1. nicht stichhaltig ist (z. B. färben sich die Chromidien besonders stark, von denen es recht unwahrscheinlich sein dürfte , daß sie wasser- reicher als Plasma sind , anderseits Vakuolen mit sicher flüssigem Inhalt kaum), sondern daß bei seiner Färbung „der in Chloroform gelöste Farbstoff teilweise durch Vermittlung des zum natürlichen Quellungszustande des Eiweißes gehörigen Wassers an Stoffe der Zelle abgegeben wird , die zu dem Farbstoffe eine besondere Ver- wandtschaft haben". Verf. glaubt , daß sich bei seiner Färbung zwei Vorgänge ab- spielen: 1) ein schnellverlaufender chemischer Prozeß; 2) eine Gruppe physikalischer Vorgänge 5 da nach Beobachtungen an Metazoenzellen Verf. eine anfänglich grüne Färbung der Kerne , die allmählich in rot und rotviolett übergeht, zugleich mit einer Zunahme der Dichte der Färbung wahrnehmen konnte. Die Grünfärbung würde einer Salzbildung zwischen den sauer reagierenden Nukleoproteiden und der vom Chloroform herangebrachten Azurbase entsprechen, die Umfärbung in rot einer Speicherung der Azurbase als solcher in den chemisch angefärbten Zellbestandteilen. Der Wassergehalt der Zelle dürfte nur für die chemische Färbung, für die physikalische aber nicht mehr von Belang sein. Bei dieser physikalischen Weiterfärbung könnte man an eine Art Beizewirkung denken, wahrscheinlicher aber sei eine Bindung zwischen den ausgefällten Azuralbuminaten und der freien Base, wobei durch Adsorption der Farbstoff als freie rotviolette Base in den grünlichen Albuminaten unter zunehmender Verdeckung der grünen Farbe angereichert wird. Eine Stütze für sich abspielende verwickelte physikalische Vor- gänge sieht Verf. in dem unterschiedlichen Verhalten lebender und toter Zellen zu seiner Färbung. Das Chloroform bewirkt nach seiner Annahme nur eine geringe Fällung des Zellinhaltes, bei der jedoch der ursprüngliche Aggregatzustand im wesentlichen erhalten bleibt, während beim Absterben der Zelle eine tiefergreifende Umwandlung stattfindet mit einer stark herabgesetzten Oberfläclieuentfaltung , wo- durch die Vorbedingungen für eine Adsorption der Chloroformfarb- stofflösung, die eine ausgesprochene Oberflächen -Erscheinung ist, gemindert werden. Die Unterschiede bei der Färbung von Protozoenzellen, die sich diff"us färben , und Metazoenzellen , die eine ausgesprochene Kern- färbung zeigen , versucht Verf. durch die mehr oder weniger fort- geschrittene Differenzierung der Zellen zu erklären, die bei den niedrigen Protozoen zwischen Kern und Plasma noch nicht so weit fortgeschritten ist wie bei den Metazoen, so daß sich im Plasma der Protozoen noch sauer reagierende Stoffe befinden. Als Stütze für diese Annahme dienen ihm vornehmlich Erscheinungen bei der Chro- midienbildung wie auch die Beobachtung, daß bei seiner Färbung sich oft die Chromidien stark färben, wenn das Plasma fast unge- färbt bleibt. 37, 1. Referate. 87 Zahlreiche Einzelheiten, die der (verstorbene) Verf. über die Objekte seiner Färbemethode, sowie zur Erklärung seiner Färbetheorie vermerkt, müssen im Originale nachgelesen werden. i\ W. Bach {Bonn). Naiimaim, E., E i n e einfache M e thode zum Nachweis bzw. Einsammeln der Eisenbakterien (Ber. df d. bot. Ges. Bd. 37, 1919, H. 1, S. 76—78). Verf. gewann Eisenbakterien dadurch, daß er Glasplatten — Ob- jektträger oder gereinigte photographische Platten — in den zur Untersuchung gewählten Gewässern für einige Tage aussetzte. Die adhärierenden und flächenhaft sich auf ihnen ausbreitenden Vegeta- tionen lassen sich unmittelbar durch Projektion vorführen. Küster {Bonn). Marx, E., Notiz zur Färbung tuberku loseverdächtiger Sputa (München, med. Wochenschr. Jahrg. 66, 1919, Nr. 15, S. 416—417). Verf. verweist zunächst auf die Mitteilung von H. Kayser: „Ver- gleichende Untersuchungen mit der neueren Methode des Tuberkel- bazilleunachweises." Zentralbl. f. Bakteriol. Bd. 55, 1910, die nicht so allgemein bekannt geworden ist , wie sie es verdient. Kayser fand, daß bei IlERRMANNScher Färbung (3 Teile einer Iprozentigen Lösung von Ammonium-Karbonat und 1 Teil einer Sprozentigen alko- holischen Lösung von Kristallviolett) bei fehlender Nachfärbung oder bei Nachfärbung mit Vesuviu die besten Resultate zu erzielen waren 8 ^/q mehr positive Resultate als bei anderen Verfahren). Verf. be- zweifelte nun, daß die Ursache hierfür in der Herrmann sehen Methode als solcher liege , sondern nahm an , daß sie vor allem durch die Nachbehandlung der Präparate bedingt sei, nämlich durch das Fort- fallen der Gegenfärbung resp. durch die Gegenfärbung mit Vesuvin. So hat Verf. dieses Verfahren bei der üblichen Ziehe sehen Färbe- methode mit sehr gutem Erfolg angewendet. Offenbar ist die Blau- färbung des Schleimes und der Zellen imstande , zahlreiche , sicher bestens rot gefärbte Tuberkelbazillen zu überdecken. Da besonders für den nicht geübten Mikroskopiker das Einstellen des Präparates bei dem Fehlen eines gefärbten Untergrundes schwierig sein kann, so ist die braune Gegenfärbung mit Vesuvin sehr zu empfehlen. Sonst nimmt Verf. für die Gegenfärbung auch die von M. Neisser für die Diphtheriefärbung angegebene Chrysoidinlösung (1*0 Chrysoidin gelöst in 300 ccm kochenden Wassers und dann filtriert, Färbungs- dauer 3 Sekunden), so daß auch das Ansetzen einer besonderen Farb- lösung fortfällt. Verf empfiehlt weiter, stets bei künstlichem Lichte zu untersuchen, um möglichst leuchtende Farben und starke Kontraste zu erhalten. Es fällt also bei der Ziehe sehen Färbung die Methylen- blaufärbung fort oder wird ersetzt durch die Färbung mit Chrysoidin. Schieffe?'clecker {Bonn). 88 Referate. 37, 1. J). Botanisches, Höf ler , K. , Die plasmolytisch-volu metrische Methode und ih reAnwendbarkeit zurMessung des osmoti- schen Wertes lebender Pflanzenzellen (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. 35, 1917, S. 706). Höfler, K., Eine plasmolytisch-volu metrische Methode zur Bestimmung des osmotischen Wertes von Pflanzenzellen (Deutsch, kais. Akad. d. Wiss. Wien, Math.-naturwiss. KL, Bd. 95, 1918, S. 98—170). Hüfler, K. , Permeabilitätsbestimmung nach der plas- mometrischen Methode (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. 36, 1918, S. 44). Höfler , K. , Über die Permeabilität der Stengelzellen von Tradescantia elongata für Kalisalpeter (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. 36, 1918, S. 423). Die vom Verf. ausgearbeitete „Methode setzt sich zum unmittel- baren Ziel den osmotischen Wert lebender Pflanzenzellen mit mög- lichster Genauigkeit zu ermitteln". Während de Vries' „grenz- plasmolytische" Methode diejenige Konzentration eines gelösten Stoffes aufsucht, welche gerade schon wahrnehmbare Plasmolyse in Pflanzen- zellen hervorzurufen vermag, und aus jener auf den osmotischen Druck des Zelleninhalts schließt, arbeitet die neue Methode mit stark plasmolysierenden Konzentrationen und stellt die Volumenänderungen fest, welche nach Ablauf des Kontraktionsvorganges am Protoplasten erkennbar sind. „Der Grundgedanke ist hierbei folgender : Eine Zelle sei in hypotonischer Außenlösung von gegebener Konzentration (die z. B. 0'60 GM Rohrzucker im Liter Lösung enthält) plasmolysiert, der Protoplast habe durch Wasserabgabe sein Volum auf den7i.-ten Teil (z. B. auf drei Viertel) des Innenvolums der Zelle verkleinert. Ist der Zustand osmotischen Gleichgewichts erreicht, und war die Semi- permeabilität während des Eintritts der Plasmolyse vollständig, ist also durchs Protoplasma weder Plasmolytikum eingedrungen noch gelöster Stoff des Zellsaftes ausgetreten, so muß im Protoplasma die Konzen- tration im selben Verhältnis zugenommen haben, in dem seine Größe abgenommen hat. Hat sich das Volum .... auf ^|^ des Anfangs- vohmiens verkleinert, so ist die Konzentration ^Igmal größer geworden. Die Konzentration im endgültig plasmolysierten Protoplasten ist be- kannt, sie ist genau isotonisch mit der plasmolysierenden Außenlösung. Sie ist ^l^mal so groß wie vor Eintritt der Plasmolyse und gleich 0*60 GM Rohrzucker. Daher war der osmotische Wert des unplasmo- lysierten Protoplasten , der die entspannte Zelle ausfüllte (dessen Volum dem Innenvolum der entspannten Zelle gleich war) , gleich 37,1. Referate. 89 0"60 X -^ = 0'45 GM Rohrzucker. Dies ist die jresuchte Größe." 4 Sie wird berechnet nach der Formel x= C Vjy wobei F;; das Volumen der plasmolysierten Zellenteile, Vz das luuen- volum der entspannten Zelle, C die bekannte (volumnorimale) Kon- zentration des Plasmolyticums ist. Wie ist Vp und V% oder das Verhältnis Vp:Vx festzustellen? Die Aufgabe ist leicht zu lösen, wenn die Zellen zylindrisch sind, wie bei Fadenalgen, Haaren, Palissaden des Mesophylls und in anderen Fällen, und wenn beim Versuch die Plasmolyse so weit vorschreitet, daß der kontrahierte Plasmaleib schließlich nur von einer Zylinder- mantelfläche und zwei Halbkugelflächen begrenzt wird. Eine der- artige Form nehmen z. B. die Protoplasten von Spirogyra an. Sei h = 60' (Mikrometerstriche), l = 49', in^ m„ = b' (vgl. Abb. 1), k ; ■< ■ / ■■^ — > ■•>. — '^ '■ — ' \^ ^ 1. so ist — da die halbkugeligen Menisken ^/^ kleiner sind als gleich hohe Teile der Zellenzylinder — ^ 19 ^^x6 3 3 45 _ 3 __ - 4' 0-45 GM. Vz /— 2 und. h 60 wenn" C = 0'60 GM Rohrzucker — x 45 60 ^•1 Die Schwierigkeiten wachsen, wenn die Kappen der kontrahierten Protoplasten -7— infolge der Adhäsion des Protoplasmas an die Mem- bran — sich nicht zu Halbkugeln formen, sondern flacheren Kugel- segmenten gleichen. In Abb. 2 ist der Umriß des Plasmameniskus als stark gezogener Kreisbogen kenntlich gemacht. Die vom Verf. als Meniskusfakter {l) bezeichnete Zahl gibt an, einen wie großen Teil eines gleich hohen Zylinderabschnittes der Meniskus neben sich leer läßt (vgl. das punktierte Feld in Abb. 2). Bei halbkugeligen Menisken ist X = -^/.j ; in allgemeiner Fassung lautet die für Vp : V/^ gefundene Formel ^ ^ l-2Xm Tz ~ h l selbst ergibt sich nach Berechnung des Volumens des Kugelseg- mentes (*S) und des zugehörigen Zylinders {Z) •.1=1 — -y- Aus 90 Referate. .37,1. r'^nm -\^m- m^ der Höhe des Segmentes, und r, seinem Grimdradius , sind S und Z zu berechnen : S_ z Praktisch schwankt der Wert, für i. zwischen ^/g und '^\^. Eine der wichtigsten Grundlagen der neuen Methode ist die vom Verf. nachgewiesene „Proportionalität im Grad der Plasmolyse" : die bei der Kontraktion erreichten Volumina der Protoplasten sind den Konzentrationen der angewandten Lösungen umgekehrt proportional. „Wie die Plasmolyse die ,Lebensreaktion' , so ist die Proportiona- lität im Grad der Plasmolyse ein gutes Kriterium für die Intaktheit der Protoplaste (,Gesundheitsreaktion')". Alles bisher Gesagte gilt für Zellen, in welchen die Masse des Zytoplasnias gegen die des Zellsaftes so zurücktritt, daß sie bei der 2. Berechnung vernachlässigt werden kann. Ist aber das Zytoplasma — und mit ihm ein bei der Plasmolyse in seinem Volumen ungefähr gleichbleibender Anteil des Zellenleibes — beträchtlich, so muß eine „Protoplasmakorrektur" bei der rechnerischen Arbeit eingeführt werden ; auf ihre Einzelheiten kann hier nicht eingegangen werden (vgl. S. 15 der ausführlichen Arbeit des Verf.). — Plasmometrie nennt zusammenfassend der Verf. alle diejenigen plasmolytischen Arbeitsmethoden , .bei welchen Messung der Proto- plasten und zahlenmäßige Bestimmung des Plasmolysegrades eine Rolle spielen; er weist auf Lepesciikins Arbeiten hin (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. 27, 1909), der zum ersten Male derartige Methoden beschrieben hat. Verf. hat plasmometrische Methoden bisher zur Bestimmung des osmotischen Zellsaftwertes, zum Studium osmoregula- torischer Vorgänge, zur Charakterisierung zellpathologischer Zustände und zum quantitativen Nachweis der Plasmadurchlässigkeit verwandt : 37,1. Referate. 91 die letztere wird durch die in der Zeiteinheit in den Protoplasten eindringende Lösungsmenge bestimmt ; „man mißt den Grad der Plasmolyse am Anfang und am Ende einer Zeitstrecke. Die während der Zeit aufgenommene Lösungsmenge ist dann gleich der Differenz der Maßzahleu der Grade, multipliziert mit der Maßzahl der plasmo- li^sierenden Außenkonzentration" (1918, S. 421). — Von wichtigen zellenphysiologischen Ergebnissen , welche für die Methode wertvoll sind oder wertvoll werden können, sei besonders die Feststellung erwähnt , daß in Präparaten , welche eine längere Wässerung durchgemacht haben, das Protoplasma sich leichter und vollkommener von der Membran ablöst als in nicht gewässerten Zellen. Küster {Bonn). Höf 1er , K. , Über den zeitlichen Verlauf der Plasma- durchlässigkeit in Salzlösungen I (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. 37, 1919, H. 8, S. 314—326). Verf. untersuchte die Stengelzellen von Tradescantia elongata nach der plasmometrischen Methode auf den zeitlichen Verlauf der Plasmapermeabilität in hypertonischer KNO3- Lösung. Die von Fitting beobachtete Abnahme der Permeabilität tritt bei Tradescantia viel später ein als bei Rhoeo. Verf. beobachtete starke Schwankungen im Verhalten benachbarter Zellen, die Permeabilität lebender Zellen macht — ohne erkennbare Ursache — reversible Permeabilitätsäude- rungen durch. In den dem Zellentod vorangehenden Stunden all- mähliches Steigen der Permeabilität. Küster {Bomt). Blum, G., Zur Kenntnis der Größe und Schwankung des osmotischen Wertes (Dissert. Bern 1916, 113 S.). Untersuchungen über den osmotischen Wert in verschiedenen Geweben derselben Pflanze , seine täglichen und jährlichen Schwan- kungen führte Verf. auf dem Weg über die Plasmolyse (mit KNO.,) aus. Die Präparate bleiben im allgemeinen 25 Minuten in den Lö- sungen , Präparate von Stamm und Wurzel der Buche 40 Minuten ; ein merkliches , Eindringen des Plasmolyticum ließ sich während dieser Zeit nicht beobachten ; nach einigen Stunden war oft Plasmo- lyse zu beobachten. Verf. stellte die Wirkung der Plasmolytica durch Messung der Zellen fest; bei kugligen (Blattparenchym von Sedum) und annähernd zylindrischen Zellen (Palissaden von Helle- borus) sind Messung und Berechnung einfach ; bei unregelmäßig konstruierten Zellen (Blattepidermis von Urtica) begnügte sich Verf. damit, „die Zellen als Parallelepiped aufzufassen, dessen Länge und Breite auf Flächenschnitten in zwei zueinander senkrechten Rich- tungen gemessen wurde". • Küster (Bonn). 92 Neue Literatur. 37,1. Neue Literatur. 1. Lehr- und Handbücher. Kolle , W. , u. Kelsch , H. , Experimentelle Bakteriologie und Infektions- krankheiten mit besonderer Berücksichtigung der Immunitätslehre Bd. 2. 5. Aufl. 703 S. m. G6 Tfln. 194 Abb. u. 5 Kartonskizzen. Wien (Urban u. Schwarzenberg) 1919. 30 M. Krehl, L., Pathologische Physiologie 10. Aufl. 790 S. Leipzig (Vogel) 1920. 30 M. Schaifer, J. , Vorlesungen über Histologie und Histogenese nebst Bemer- kungen über Histotechnik und das Mikroskop Mit 589, zum Teil farbigen Abbildungen im Text und auf 12 lithograph. Tfln. VI u. 528 S. Leipzig (Wilh. Engelmann) 1920. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 59.) • 28 M. + 50 «/o T.-Z. Sieben, H., Einführung in die botanische Mikrotechnik. 2. Aufl. Mit 22 Text- abbildungen. IX u. 114: S. Jena (Fischer) 1920. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 64.) 5 M., Hlwbd. 7 M. Steiner, G., Untersuchungsverfahren und Hilfsmittel zur Erforschung der Lebewelt der Gewässer. Mit 158 Abb, 146 S. Stuttgart (Franckhsche Verlh.) 1919. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 64.) 6 M. 2. Mikroskop und Nebenapparate. Bauer, M., Ein neues Polarisationsinstrument (Zentralbl. f. Min., Geol. u. Pathol, 1915, S. 513). Schulz, H., Sehen und Messen (Zeitschr. d. d, Ges. f. Mech. u. Optik, 1920, H. 7, 8, S. 37—40). 37, 1. . Neue Literatur. 93 Schulz, H., u. Gleichen, A., Die Polarisationsapparate und ihre Verwen- dung. Mit 80 Textabbildungen.- VIII u. 122 S. Stuttgart (Ferd. Enke) 1919. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 65.) 7 M., geb. 10 M. Weinschenk, Das Polarisationsmikroskop. 4., verb. Aufl. VI u. 171 S. Freiberg i. Br. (Herder) 1919. geb. 9 M. Wülflng, E. A., Ein neues Polarisatiosmikroskop und kritische Betrachtungen über bisherige Konstruktionen (Abhandl. Heidelberger Akad. d. Wiss., math. -naturwiss. Kl., Abt. A. , Jahrg. 1918, 6. Abhandl. mit 2 Tfln. u. 32 Textfig. 79 S.). Wülfing, E. A., Ein neues Apertometer (Sitzungsber. Heidelberger Akad. Wiss., math.- naturwiss. Kl., Abt. Ä., Jahrg. 1917, 2. Abt., 13 S.). 3. Präparationsmethoden im allgemeinen. Brückner, G., 1. Malaria -Schnellfärbung. 2. Behelfs -Brutschrank (Deutsche med. Wochenschr. Jahrg. 45, 1919, H. 4, S. 101—102 m. 1 Abb.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 66.) Friedberger, E., u. Putter, E., Kapillarsteigmethode (Münch. med. Wochen- schr. 1920, Nr. 14). Hecht, W., Das Graukeilphotometer im Dienste der Pflanzenkultur. Eine neue Methode zu kontinuierlichen Messungen der Lichtintensität (Sitzungs- ber. Akad. d. Wiss. Wien, math. -naturwiss. Kl., Abt. 2a, Bd. 127, 1918, H. 10, S. 2283—2345 m. 1 Tfl.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 67). Uhlmanu, Über eine neue Vitalfärbung (Korresp.-Bl. f. Schweizer Ärzte 1918, Nr. 50— 52, Ref. in Münch. med. Wochenschr. Jahrg. 66, 1919, Nr. 7, S. 193; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 66). 4. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A. Niedere Tiere. Anigstein, L., Über Strombidium testaceum nov. spec, eine marine oligotriche Ciliate (Arch. f. Protistenkde. Bd. 32, 1913, S. 79—110 m. 6 Abb, u. 2 Tfln. ; vgl. dieseZeitschr. Bd. 37, 1920, S. 69). Arndt, A., Über generative Vorgänge bei Amoeba chondrophora n. sp. (Arch. f. Protistenkde. Bd. 34, 1914, S. 39—59 m. 1 Tfl. ; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 74). ' Belai', K., Bau und Vermehrung von Prowazekia josephi n. sp. (Arch. f. Protistenkde. Bd. 35, 1914, S. 103—118 m. 8 Abb. u. 1 Tfl.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 76). 94 ' Neue Literatur. 37, 1. Braune, R., Untersuchungen über die im Wiederkäuermagen vorkommenden Protozoen (Arch. f. Protlstenkde. Bd. 32, 1913, S. 111— 170 m. 4Tfln.-, vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 70). Breest, F., Zur Kenntnis der Symbiontenübertragung bei viviparen Cocciden und bei Psylliden (Arch. f. Protistenkde. Bd. 34, 1914, S. 263—276 m. 2 Tfln. ; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 78). Conrad, W,, Contributions ä l'etude des Flagellates. 1. [usw.] (Arch. f. Protistenkde. Bd. 34, 1914, S. 79—94 m. 1 Tfl. •, vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 75). Dobell, C, Cytological studies on three species of Amoeba — A. lacertae Hartmann, A. glebae n. sp., A. fluvialis n. sp. (Arch. f. Protistenkde. Bd. 34, 1914, S. 139—189 m. 5 Tfln.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 74). Fiebiger, J. , Studien über die Schwimmblasencoccidien der Gadusarten (Eimeria gadi n. sp.) (Arch. f. Protistenkde. Bd. 31 , 1913, S. 95— 137 m. 9 Abb. u. 1 Tfl. ; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 68). . Gelei, J., Bau, Teilung und Infektionsverhältnisse vonTrypanoplasma dendro- coeli FanthAm (Arch. f. Protistenkde. Bd. 32, 1919, S. 171^204 m. 1 Abb. u. ITA.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 71). Goodey, T. , A Preliminary Communication on three new Proteomyxan rhizopods from Soll (Arch. f. Protistenkde. Bd. 35, 1914, S. 80—102 m. 3 Tfln. ; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 76). Granata , L. , Ricerche sul ciclo evolutivo di Haplosporidium limnodrili Granata (Arch. f. Protistenkde. Bd. 35, 1914, S. 47—79 m. 7 Abb. u. 3 Tfln.-, vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 76). Haack, M. , Zur äußeren Morphologie einiger Daphniden (Internat. Revue f. Hydrobiol. Bd. 8,, 1919, S. 338—393 m. „48 Abbildungen und 24 Figuren im Text" ; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 77). Hogue, M. J. , Studies in the Life history of an Amoea of the Limax group. Vahlkampfia Calkensi (Arch. f. Protistenkde. Bd. 35, 1914, S. 154 —163 m. 3 Tfln. ; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 77). Ikeda, J., Studies on some sporozoan parasites of Sipunculoids. 2. Dobellia binucleata n. g., n. sp. ; a new coccidian from the gut of Petalostoma minutum Kkferstein (Arch. f. Protistenkde. Bd. 33, 1914, S. 205—246 m. 1 Abb. u. 1 Tfl.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 73). Jameson, A. F., A new Phytoflagellate (Parapolytoma satura n. g., n. sp.) and its method of nuclear division (Arch. f. Protistenkde. Bd. 33, 1919, S. 21—44 m. 1 Abb. u. 1 Tfl. vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 72). Klitzke, M. , Über Nebela collaris Ehrenberg (Vorläufige Mitteilung) (Arch. f. Protistenkde. Bd. 31, 1913 , S. 268—299 m. 1 Tfl. ; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 69). Klitzke, M., Über Wiederconjuganten bei Paramaecium caudatum (Arch. f. Protistenkde. Bd. 33, 1914, S. 1—20 m. 3 Abb. u. 2 Tfln.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 69). Kühn, A., Über Bau, Teilung und Encystierung von Bodo edax Klebs (Arch. f. Protistenkde. Bd. 35, 1915, S. 212— 255 m. 1 Tfl.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 77). 37,1. Neue Literatur, 95 Kuczynski, M. H., Untersuchungen an Trichomonaden (Arch. f. Protisten- kde. Bd. 33, 1914, S. 119—204 m. 4 Abb. u. 6 Tfln.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 72). Mendeleef- Goldberg, P. , Die Immunitätsfrage bei der Trypanosomen- krankheit der Frösche (Arch. f. Protistenkde. Bd. 31, 1913, S. 241— 27G m. 9 Abb. u, 2 Tfln. ; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. G9). Neresheimer, E., u. Clodi, C, Ichthyophonus hoferi Plehn u. Mulsow, der Erreger der Taumelkrankheit der Salmoniden (Arch. f. Protisten- kde. Bd. 34, 1914, S. 217—248 m. 15 Abb. u. 3 Tfln.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 75). Nöller, W., Die Blutprotozoen des Wasserfrosches und ihre Übertragung. 1. Tfeil (Arch. f. Protistenkde. Bd, 31, 1913, S. 169—240 m. 5 Abb. u. 3 Tfl.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 68). Nöller, W., Die Übertragungsweise der Rattentrypanosomen. 2 Teil (Arch. f. Protistenkde. Bd. 34, 1914, S. 295— 335 m. 3 Abb. u. 2 Tfln.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 68). Pa.scher, A., Flagellaten und Rhizopoden in ihren gegenseitigen Beziehungen Versuch einer Ableitung der Rhizopoden. 87 S. Jena (G. Fischer) 1917. (Vgl. Arch. f. Protistenkde. Bd. 38, 1917, H. 1.; diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 78.) 4 M. Schirch, P., Beiträge zur Kenntnis des Lebenscyclus von Arcella vulgaris Ehrb. und Pelomyxa palustris Greef (Arch. f. Protistenkde. Bd. 33, 1914, S. 247—271 m. 12 Abb. u. 1 Tfl. ; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 73). Tönniges, C. , Die Trichocysten von Frontonia leucas (Ehrbg.) und ihr chromidialer Ursprung. Ein Beitrag zur Chromidialtheorie (Arch. f. Protistenkde. Bd. 32, 1914, S. 298—378 m. 23 Abb. u. 2 Tfln.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 71). B. Wirbeltiere. Haberlandt, L. , Kulturversuche an Froschleukozyten (Zeitschr. f. Biol. Bd. 69, 1918, H. 7, S. 275—292 m. 1 Tfl. u. 3 Abb. im Text; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 78). Haberlaudt, L,, Über Vitalfärbung an Froschleukozyten und ihre Lebens- dauer außerhalb des Tierkörpers (Zeitschr. f. Biol. Bd. 69, 1919, H. 8, 9, S. 331—348 m. 3 Abb. im Text; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 80). Martinotti, L., Ricerche suUa fine struttura dell'epidermide umana [etc]. Nota 2. Lo Strato granuloso e la funzione cherato-jalinica (Arch. f. Protistenkde. Bd. 13, 1915, S. 446— 458 m. 1 Tfl.). — Idem Nota.3. Lo Strato lucido e la produzione eleidinica (ibid. S. 563 — 587 ra. 1 Abb. u. 1 Tfl.; vgl. diese 'Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 81). 96 Neue Literatur, 37,1. C. Mikroorganismen. Dicht!, G. , Bestimmung der Keimzahl in Bakterienreinkulturen (Arch. f. Ilyg. Bd. 89, 1920, H. 1—3). Marx, E., Notiz zur Färbung tuberkuloseverdächtiger Sputa (München, med. Wochenschr. Jahrg. 66, 1819, Nr. 15, S. 41G— 417; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 87). Naumann, E., Eine einfache Methode zum Nachweis bzw. Einsammeln der Eisenbakterien (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. 37, 1919, H. 1, S. 7G— 78; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 87). Riegel, W., Ein einfaches Verfahren zur Schnellfärbung von Ruhramöben zu diagonistischen Zwecken (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg, Bd. 22, 1918, S. 217—269 m. 1 Tfl.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 63). D. Botanisches. Blum, G., Zur Kenntnis der Größe und Schwankung des osmetischen Wertes (Dissert. Bern 1916, 113 S.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 91). Höfler, K., Die plasmolytisch-volumetrische Methode und ihre Anwendbarkeit zur Messung des osmotischen Wertes lebender Pflanzenzellen (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. 35, 1917, S. 706 ; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 88). Höfler, K., Eine plasmolytisch-volumetrische Methode zur Bestimmung des osmotischen Wertes von Pflanzenzellen (Deutsch, kais. Akad. d. Wiss. Wien, Math.-naturwiss. Kl., Bd. 95, 1918, S. 98—170; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 88). Höf 1er, K., PermeabiHtätsbestimmung nach der plasmometrischen Methode (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. 36, 1918, S. 44; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 88). Höfler, K. , Über die Permeabilität der Stengelzellen von Tradescantia elongata für Kalisalpeter (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. 36, 1918, S. 423; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 88). Höfler, K., Über den zeitlichen Verlauf der Plasmadurchlässigkeit in Salz- lösungen I (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. 37, 1919, II. 8, S. 314—326; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 91). Autorenregister. Das vorliegende folgender Autoren: Anigstein, L., 69. Arndt, A,, 74. Belaf, K., 76. Blum, G., 91. Braune, R., 70. Breest, F., 78. Brückner, G., 66. Clodi, C, 75. Conrad, W., 75. Dobell, C, 74. Fiebiger, J., 68. Gelei, J., 71. Gleichen, A., 65. Goodey, T,, 76. Granata, L., 76. Heft (37, 1) enthält 42 Referate über die Arbeiten Haack, M., 77. Haberlandt, L,, 78, 80. Hecht, W., 67. Höfler, K., 88, 91. Hogue, M. J., 77. Ikeda, J., 73. Jameson, A. P., 72. Klitzke, M., 69. Kühn, A., 77. Kuczynski, M. H., 72. Martinotti, L., 81. Marx, E., 87. Mendeleef- Gold- berg, P., 69. Naumann, E., 87. Neresheimer, E., 75. NöUer, W., 68. Pascher, A., 78. Riegel, W., 83. Schafter, J., 59. Schirch, P., 73. Schulz, H., 65. Sieben, H., 64. Steiner, G., 64. Tönniges, C, 71. Uhlmann, 66. S. HIRZEL« VERLAGSBUCHHANDLUNG LEIPZIG A Königstraße 2 Generalfeldmarschall c:^ Aus meinem Leben Mit einem Bildnis und drei Karten Zwölfte Auflage + Preis: 40 Mark Ein Volks- u. Geschenkbuch für alle Kreise. Soeben ist erschienen : Der Kampf um Tsingtau Eine Episode aus dem Weltkriege 1914/1918 Nach Tagebuchblättern von Waldemar Vollerthun Konteradmiral a. D., ehemaliger Chef der Nachrichtenabteilung im Gouvernement Tsingtau Preis 28 Mark, gebunden 36 Mark, gebunden in Halbfranz 75 Mark iMiniiiiiiitiiiiininiiiiin iimmiiiiiim Das Buch enthält in lebendiger und fesselnder Form das gesamte authentische Material mit den ersten genauen Karten der Befestigungen von Tsingtau. Druck von Fischer & Wittig in Leipzig. ZEITSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFTLICHE MIKROSKOPIE UND FÜR MIKROSKOPISCHE TECHNIK BEGRÜNDET VON W. J. BEHRENS Unter besonderer Mitwirkung von Prof. Dr. P. Schiefferdecker und R. E. Liesegang in Bonn in Frankfurt a. M. herausgegeben Ton Prof. Dr. ERNST KÜSTER in Giessen Band 37, Heft 2 Heft. 146 Ausgegeben am 30. November 1920 Mit G Abbildungen im Text und 4 Tafeln (Tab. II— V) LEIPZIG Koni gstrasse 2 VERLAG VON S. HIRZEL 1920 Die Zeitschrift für Mikroskopie erscheint vierteljährlich. 4 Hefte bilden einen Jahresband zum Preise von 60 Mark. Abortnewenlspreis bei direkter Zu- sendung im Inland Mk. 64. — , im Ausland Mk. 66. — . Alle Sendwigen von Beiträgen für die Zeit.M. BOT AN K • R. Schmehlik gakd^i in Berlin -Lichterfelde. Hierzu vier Abbildungen auf einer Tafel (Tab. II). Wenn wir uns mit der Abbildung feiner Gefüge befassen, dann Süllen wir wissen, daß mit einem bestimmten System nur solche Objektgefüge abgebildet werden können, die das System aufzulösen vermag, d. h. sofern von den durch das Objektgefüge gebeugten Strahlen mindestens diejenigen I. Ordnung die Frontlinse des Systems wirksam treffen bzw. sofern die Beugungsspektren I, Ordnung in der Austrittspupille des Systems erscheinen. Davon , ob die Beugungs- spektren in der Austrittspupille des Systems liegen, können wir uns nach erfolgter Scharfeinstellung des Objektes und darauf erfolgter Herausnahme des Okulares überzeugen. An Hand der Beugungs- spektren können wir auch beurteilen, welche ungefähre Form das Objektgefüge aufweist , d. h. ob dasselbe einen Linien- oder Kreuz- raster darstellt und in letzterem Falle, ob das Liniensystem senkrecht zueinander oder unter einem anderen Winkel verläuft. So können wir z. B. aus dem Spektrenbild der Abb. 1, welches von einem Tri- ceratium stammt, ersehen, daß das Gefüge in drei sich kreuzenden Richtungen verläuft und Sechsecke bilden muß, was auch, wie be- kannt, tatsächlich der Fall ist. Die Existenz der gebeugten Strahlen bestätigt auch die nähere Untersuchung über die Abbildung des Ob- jektes. Man kann aber die Existenz der Beugungsstrahlen auch bild- Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 37,2. 7 98 Schraehlik: Beitrag zur Abbildung feiner Gefüge. 37,2. lieh veranschaulichen, indem man wie folgt verfährt : Das Mikroskop wird gemäß Abb. 2 stehend angeordnet, der Kondensor sowie auch das Objektiv entfernt und mittels des Spiegels ein paralleles Strahlen- bündel in der optischen Achse durch den Tisch hindurchgeführt. Auf die Tischöffnung legen wir eine Lochblende, deren Öffnung etwa 0'25 bis 0*5 mm groß ist, so daß nur ein dünner paralleler Strahl zur Wirkung kommt. Auf die Blende legen wir ein dünnes Linienraster und auf dieses eine aus Uranglas bestehende Platte oder einen ge- schliffenen Objektträger, dessen eine Fläche mit in dünner Gelatine- lösung verteilten Stärkekörnern überzogen ist , jedoch so , daß die Glasplatte mit dem Liniensystem des Rasters sich rechtwinklig kreuzt und der Lichtstrahl durch die Uranglasplatte bzw. Stärkeschicht geht. Wir sehen dann in der Mitte einen hellen Strahl — das Frauen- HOFERSche absolute Maximum — und symmetrisch zu demselben die abgebeugten Strahlen L, II. usw. Ordnung, und zwar nicht allein in der Platte , sondern auch im Spiegelbilde des Rasters. Die Abb. 3 zeigt dies in einer Uranglasplatte, die Abb. 4 hingegen in der Stärke- schicht. In letzterem Falle sind sogar Spuren der abgebeugteu Strahlen II. Ordnung sichtbar. Je größer die Blendenöffnung ge- wählt wird, um so größer werden die Strahlenbüschel, bis sie völlig ineinander fließen und einen geschlossenen Fächer bilden. Bei den Abb. 3 und 4 diente als beugendes Objekt ein Linienraster, bei welchem rund .500 Linien auf 1 mm kommen. [Eingegangen am 4. April 1920.] Zeitschr. f, wiss. Mikroskopie Bd. 37, 2. Tafel II. 3. 2. 4. Schmehlik. Verlag von S. Hirzel in Leipzig. Druck von Fischer & Wittig in Leipzig. 37, 2. Kögel: Herstellung von Klar -Mattscheiben auf photochem. Wege. 9<) Über die Herstellung von Klar -Mattscheiben auf photochemischem Wege. Von P. R. Kögel 0. S. B. Beuron, HohenzoUern. Für mikrophotographische Aufnahmen muß das Bild zuerst mit großer Genauigkeit eingestellt werden. Die feine Struktur des Bildes gestattet zur Sichtbarmachung der Einzelheiten meist nicht die Anwen- dung einer mattgeschliffenen Scheibe, da das Korn der Mattscheibe das Kleinbild zu stark zerstreut. Man verwendet daher als Einstell- scheibe gewöhnlich klares planparalleles Glas. Das Bild auf der Glasplatte wird mit der Lupe beobachtet. Das Gesichtsfeld ist bei dieser Betrachtung stark eingeengt. Bei einer Verschiebung des Präparates muß man nicht selten die neuerdings zu beobachtende Stelle durch Abtasten mit der Lupe wieder aufsuchen, was zeitraubend ist und bei lichtempfindlichen Präparaten nicht selten von Nachteil. Auf einer gewöhnlichen Mattscheibe ist das gesamte Mikrobild, wenn auch nicht scharf, so doch sofort zu überblicken. Aus diesem Grunde wäre nicht selten eine Mattscheibe mit Klarstellen erwünscht, die dem jeweiligen Objekt angepaßt sind. Für runde Mikrobilder würde man oft nur die eine Hälfte des runden Kreises klar wünschen, oder neben dem halben, klaren Kreis die andere Hälfte mit Mattstreifen , so daß auf dieser Hälfte durch Verschieben der Scheibe das Bild sukzessiv auf klare und matt<^ Streifen eingestellt werden kann. Für spektrographische Aufnahmen würde man wohl eine andere Aufteilung der Klarmattstellen wünschen. Mitunter wäre auch ein Koordinatennetz auf der Einstellscheibe von Nutzen. Für die Darstellung bzw. Beobachtung anderer Objekte wäre eine Kreisteilung erwünscht. Es ist nun klar, daß die Herstellung solcher Mattscheiben nach den bisher gebräuchlichen Verfahren ziem- lich kostspielig wäre. Bei der Mattierung des Glases muß das Matt- bild zuerst auf das Glas gezeichnet werden, was mit besonderer Sorg- falt und erheblichem Zeitaufwand geschehen muß. 100 Kögel: Herstellung von Klar -Mattscheiben auf photochem. Wege. 37, 2. 4 Die Herstellung der neuen Klar - Mattscheiben kann nun auf folgende Weise viel einfacher erfolgen. Das auf der Scheibe er- wünschte Klarbild wird zuerst auf einem Transparentpapier, wie man es für gewöhnliche Lichtpausen verwendet, mit Tusche oder roter Tinte ausgeführt. Diese Zeichnung wird auf eine besondere, licht- empfindliche Platte gelegt und kopiert. Zur Herstellung der licht- empfindlichen Platte wird folgendermaßen verfahren. Eine Bromsilber- platte wird ohne vorhergehende Entwicklung ausfixiert. Dazu kann man auch eine Platte verwenden, die infolge Vorbelichtung unbrauch- bar geworden ist. Nach dem üblichen Auswaschen der Platte läßt man sie trocknen. Dann bringt man sie in eine ziemlich konzentrierte, wässerige Lösung eines Diazoanhydrides, dem ein Härtemittel beige- geben wird, das die Gelatine gerbt. Man färbt die Platte in dieser Lösung bei diffusem Lichl so lange, bis sie kräftig gelb ist. Dann läßt man trocknen. Diese Platte ist lichtempfindlich und lange Zeit in diesem Zustand haltbar. Auf die lichtempfindliche Seite dieser Platte wird die Zeichnung gelegt und dann am Licht kopiert. An den transparenten Stellen verschwindet der Farbstoff, und zwar an der Sonne in einigen Minuten. Die kopierte Platte bringt man dann in reines Wasser. An den belichteten Stellen tritt die Mattierung sofort ein. An den un- belichteten Stellen schwimmt der lichtempfindliche Farbstoff ab. Der- selbe wird am besten bis zum ganzen Verschwinden durch Baden der Platte in kaltem Wasser entfernt. Die Mattierung beruht auf folgendem Vorgang. Das Diazoanhydrid spaltet am Licht Stickstoff ab, und zwar pro Molekül Ng. Der Stick- stoff kann aber aus der Schicht nicht ohne weiteres entweichen. Bringt man die Platte in das heiße Wasser, so dehnt er sich aus und erzeugt eine Unzahl kleinster, weißer Bläschen. Zur Herstellung der lichtempfindlichen Platte wurde ein Diazoanhydrid gewählt, da es wärmefest ist und sich nicht im heißen Wasser aufspaltet, wo- durch auch an den nichtbelichteten Stellen eine Mattierung eintreten würde. Auf diese Klar -Mattscheibe kann man nachträglich je nach Bedarf noch Zeichnungen mit Bl^stift eintragen, die mit Radiergummi ohne Schwierigkeit wieder entf^nt werden können. [Eingegangen am 27. Mai 1920.] 37,2. Schmidt: Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen. lOl [Mitteilung aus dem Laboratorium der Leitz- Werke in Wetzlar.] Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen mittels des Opakilluminators. Von Prof. Dr. W. J. Schmidt in Bonn. Hierzu dr ei Textabbildunge n und drei Tafeln (Tab. HI— V). Die Betrachtung im auffallenden (reflektierten) Licht , die wir für (undurchsichtige) Gegenstände des täglichen Lebens fast aus- nahmslos anwenden, wurde in den ältesten Zeiten der Forschung mit dem zusammengesetzten Mikroskop auch hier im weitesten Umfange benutzt. Die Mikroskope eines R. Hooke (1667), Griendl VON Ach (1687), Zahn (1685) waren nur für Untersuchungen im reflek- tierten Licht eingerichtet, ein Umstand, der um so mehr auffallen muß, als zur gleichen Zeit das Arbeiten im durchfallenden Licht beim einfachen Mikroskop bereits gang und gäbe war, und diese Me- thode zu den bedeutenden Entdeckungen etwa eines Leeuwenhoek geführt hatte. Die Einbürgerung der Beobachtung im durchfallen- den Licht beim zusammengesetzten Mikroskop erfolgte durch Tortona und BoNANNi im letzten Viertel des siebzehnten Jahrhunderts. Diese Beleuchtungsart wurde allmählich zur herrschenden , indem der Ge- brauch starker, kurzbrennweitiger Objektive mit entsprechend geringem Objektabstand dem auffallenden Licht den Zutritt zum Objekt ver- sperrte und daher bei reflektiertem Licht und hohen Vergrößerungen nur sehr lichtschwache oder ganz unbrauchbare Bilder zu erhalten waren. Voraussetzung für Beobachtung im durchfallenden Licht war natürlich eine hinreichende Durchsichtigkeit der Objekte, die zahlreichen Organismen oder Teilen von solchen an sich zukommt, bei anderen aber durch eine entsprechende Präparationsmethode (Herstellen von Schnittpn, Dünnschliffen, Aufhellen usw.) erreicht werden konnte. 102 Schmidt: Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen. 37,2. In der Tat erwies sieb die Untersuchung biologischer Objekte im durchfallenden Licht, unterstützt von hoch entwickelten Präparations- verfahren, jener älteren im auffallenden so ungeheuer überlegen, daß bei solchen Gegenständen heute eine Untersuchung im auffallenden Licht nur noch bei schwachen Vergrößerungen, bei Objektiven mit erheblichem Objektabstand , üblich ist , wobei man sich häufig eines kontrastierenden (bei hellen Objekten dunklen, bei dunklen aber hellen) Untergrundes bedient. Trotzdem sind aber die Versuche, das Be- leuchtungsverfahren mit auffallendem Licht zu vervollkommnen, nie ganz zur Ruhe gekommen. Schon R. Hooke gebrauchte einen aus Öllampe, Schusterkugel und Sammellinse bestehenden Beleuchtungs- apparat für Beobachtung im auffallenden Licht. Die Anwend'ung von Sammellinsen zur Konzentration des auffallenden (natürlichen oder künstlichen) Lichtes auf das Objekt hat sich bis zum heutigen Tage erhalten, ist z. B. neuestens bei dem Hautmikroskop von Leitz in elegantester und wirksamster Form (Verbindung einer Schwachstroraglühlampe mit einem Beleuch- tungssystem) wieder zur Verwendung gelangt. Natürlich kommt sie nur da in Frage, wo der Objektabstaud groß genug ist, daß ein Strahlenbüschel von genügendem Querschnitt und unter geeignetem Winkel auf das Objekt einfallen kann. Dagegen ist die als Liebeu- KÜHNScher Spiegel bekannte Einrichtung, die sich wohl niemals größerer Verbreitung erfreut hat, gänzlich aufgegeben worden ; sie be- stand aus einem Hohlspiegelchen, das am unteren Ende des Objektivs befestigt wurde, und das Licht, welches vom gewöhnlichen Mikroskop- spiegel seitlich am undurchsichtigen Objekt entlang geht, von oben auf dieses zurückwirft ; von hier gelangt es dann reflektiert durch eine Öffnung im Spiegel am Ort der Frontlinse ins Mikroskop hinein. Eine dauernde Vervollkommnung haben dagegen die als 0 p a k - (oder Vertikal) Illuminatoren bezeichneten, seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts (Hewitt 1860) in Vorschlag und Anwendung (Wenham 1865) gebrachten Einrichtungen für die Beleuchtung im auf- fallenden Licht erfahren, deren Gebrauch von der Größe des Objektab- standes in keiner Weise abhängig ist. Ihr Prinzip beruht darauf, daß durch eine über dem Objektiv im Tubus befindliche Spiegel einrich- tung von außen kommendes imd seitlich in den Tubus eintretendes Licht nach unten durch das Objektiv auf das Objekt geworfen wird. In den letzten .Jahrzehnten sind an diesen Opakilluminatoren eine Reihe größerer und kleinerer Verbesserungen vorgenommen worden, die ihre Leistungsfähigkeit nicht unerheblich gesteigert haben. Die 37,2. Schmidt: Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen. 103 Veranlassung hierzu wurde gegeben durch die Erfordernisse der metallographisch-mikroskopischen Untersuchungen. Ihre Objekte : Metalle bzw. Legierungen der verschiedensten Herstellungs- und Bearbeitungsweisen, erlauben nur eine Untersuchung im auf- fallenden Licht, da Dünnschliife oder -schnitte nicht herstellbar sind oder — auch wenn sie es sind — keine genügende Durchsichtig- keit besitzen würden. Weil solche Beobachtungen mit dem „Metallmikroskop" oft starke Vergrößerungen erfordern, wurde die Herstellung einer brauch - Abb. 1. Zusammenstellung für Untersuchungen mit dem Opakilluminator nach E. Leitz - Wetzlar. Von links nach rechts auf dem Einstellbrett mit Anschlagleiste: das Mikroskop mit verstellbarem Objekttisch; zwischen Tubus und Objektiv das Illuminatorgehäuse eingeschaltet; das Beleuchtungsstativ mit Linse und Irisblende und den beiden (nicht eingeschalteten) Spiegeln; der Filterträger mit Justierzeiger; die Lilip u tbogenlampe. baren Beleucbtungseinrichtung für auffallendes Licht ein unabweisbares Erfordernis. Nachdem sie einmal für den genannten Zweck geschaffen ist, liegt es nahe, ihre Braucbbarkeit auch bei biologisc hen, ins- besondere zoologischen Objekten zu erproben. Zwar ist dies wahr- scheinlich schon hier und da einmal geschehen, aber die Ergebnisse scheinen nicht recht befriedigend gewesen zu sein, wenn ich nach dem einzigen mir in der Literatur gelegentlich begegneten Bericht über einen solchen Versuch verallgemeinern darf. Sicherlich wäre es töricht anzu- nehmen, daß die Beleuchtung mit auffallendem Licht für die Biologie jemals wieder die Bedeutung erlangen sollte wie in den früheren 104 Schmidt: Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen. 37,2. Zeiten mikroskopischer Forschung; aber daß eine sinngemäße Anwendung des Opakilluminators auch auf zoologi- sche Objekte möglich und vorteilhaft ist, soll im fol- genden gezeigt werden. — Wie die Objekte beschaffen sein müssen, deren Untersuchung mit dem Opakilluminator Erfolg verspricht, ergibt sich am besten aus einer Betrachtung der Wirkungsweise dieses Instrumentes (in der Ausführung von E. Leitz in Wetzlar) die in manchen Einzelheiten an die neueste Gebrauchsanweisung dazu^ an- knüpft, auf die ich hinsichtlich weiter gehender Angaben verweise. Die Spiegelvorrichtung ist bei der meist gebrauchten Einrichtung in einem Illuminatorgehäuse untergebracht, einem kurzen Rohrstutzen , dessen oberes Ende dem Tubus angeschraubt wird ; das untere trägt das Objektiv (vgl. Abb. 1); dieses wird gewöhnlich, da hier ein Revolver nicht in Frage kommt, mittels Klammer (wie bei mineralogischen Stativen üblich) befestigt. Das Gehäuse ist um die optische Achse drehbar und birgt die Spiegeleinrichtung, entweder ein total reflektierendes Prisma (vgl. Abb. 3) oder ein reflektierehdes dünnes Glasplättchen; beide können von der Seite her durch Schieber eingesetzt und entfernt und um eine Richtung senkrecht zur Mikroskopachse gedreht werden. Das Illumina- torgehäuse trägt weiter ein horizontales Ansatzröhr chen mit Irisblende (zum Eintritt des Lichtes), in das sich ferner eine in einen kleinen Tubus gefaßte Beleuchtungslinse einschieben läßt. Diese Einrichtung kann mit Tageslicht und künstlichem benutzt werden. Im ersten Falle ist ein Beleuchtungsstativ mit Linse und zwei Spiegeln, (vgl. Abb. 1) , die dem schräg einfallenden Sonnenlicht horizontalen Verlauf geben, unentbehrlich." Aber auch im letzten Falle (Liliput- *) Gebrauchsanweisung zum Opakilluminator 1919. E. Leitz, Optische Werke Wetzlar; vgl. ferner Druckschrift Nr. 46 B. 2. Teil der gleichen Firma: Mikroskope für metallographische Untersuchungen und Messungen. 1919. ^) Außerdem liefert Leitz noch eine andere kleine Beleuchtungsein- richtung, um das Licht dem Vertikalilluminator zuzuführen; sie besteht aus einem Spiegel und einem Reflexionsprisma und wird dem Ansatzröhr- chen des Opaküluminators aufgesetzt. Sie ist vornehmlich für Tageslicht bestimmt und besonders praktisch, wenn das abgenommene Oberteü des Metallmikroskops großen Objekten aufgesetzt werden soll; denn in solchen Fällen muß die Einrichtung zum Zuführen des Lichtes fest mit dem beweg- lichen Mikroskop verbunden sein. Bei dem nur aus einem Oberteil be- stehenden Werkstattmikroskop MS nach Stead wird ein Schwachstroni- glühlämpchen als Lichtquelle in das Ansatzröhrchen eingeschoben. 37,2. Schmidt: Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen. 105 bogenlampe von 4 Ampere Stromstärke mit Beleuchtungslinse), der die Vorzüge einer stetigen Lichtquelle besitzt, ist es sehr angenehm, da es eine Irisblende besitzt, welche die richtige und für die Güte des Bildes sehr wesentliche Regelung der Beleuchtung erleichtert ; alsdann kann man die Spiegel auch beiseite klappen und das Licht der Lampe unmittelbar auf die Irisblende schicken (vgl. Abb. 1). Am meisten empfiehlt sich, die Liliputbogenlampe auf einem Grundbrett mit dem genannten Beleuchtungsstativ, ferner mit einem Filter- träger (für photographische Zwecke) nebst Justier zeiger (s. u.) zusammen mit dem Mikroskop an einer Anschlagleiste ruhend zu ver- einen (Abb. 1). Doch soll ausdrücklich hervorgehoben werden , daß auch die Anwendung einer Bogenlampe mit der daran befindlichen Beleuchtungslinse (wie sie sich für Dunkelfeldbeleuchtung und stärkste Hellfeldvergrößerungen in zahlreichen Laboratorien heute vorfindet) allein in Verbindung mit dem Opakilluminator brauchbare Erfolge ergibt, so daß die Apparatur auch einfach und wohlfeil zu be- schaffen ist. Das Reflexionsprisma (vgl. Abb. 3) im Illuminatorgehäuse hat den Querschnitt eines rechtwinkligen, gleichschenkligen Dreiecks. Es nimmt die Hälfte der Objektivöflfnung ein, läßt bei richtiger Stellung das Licht au einer Kathetenfläche eintreten, reflektiert es total an der Hypotenusenfläche und schickt es durch die andere Kathe- tenfläche und weiter durchs Objektiv hindurch aufs Objekt; den hier zurückgeworfenen Strahlen steht die andere Hälfte der Objektivöffnung zur Bilderzeugung zur Verfügung. Das reflektierende Blättchen dagegen , das unter 45 ® zur Horizontalebene geneigt wird, erfüllt die ganze Öffnung des Objektivs; es reflektiert einen Teil des auffallenden Lichtes durch das Objektiv auf das Objekt und läßt die vom letzten zurück- geworfenen Strahlen nach dem zweiten Durchgang durchs Objektiv (teilweise) passieren und ins Okular eintreten. Beide Einrichtungen haben ihre Vorzüge und Nachteile ; theore- tisch vollkommen befriedigend ist weder die eine noch die andere ; den praktischen Anforderungen genügen sie aber vollauf, und es ist fraglich, ob eine theoretisch bessere Lösung der Beleuchtung im auffallenden Licht möglich ist. In beiden Fällen treten beim Passieren der Beleuchtungsstrahlen an den Objektivlinsen störende Reflexe auf, die verschleierndes Nebenlicht erzeugen. Die Einschaltung einer ge- neigten, planparallelen Glasplatte in den Strahlengang bedingt eine Störung desselben, während die beim total reflektierenden Prisma ge- 106 Schmidt: Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen. 37,2. botene Notwendigkeit, nur die halbe ObjektivöfFnung zur Abbildung zu gebrauchen , eine Verminderung oder Fälschung der Auflösung der Objektstruktur herbeiführen kann. Der Lichtverlust, der beim Ge- brauch des reflektierenden Glasplättchens gegenüber dem total reflek- tierenden Prisma viel beträchtlicher ist, kann durch eine kräftige Lichtquelle wettgemacht werden und da;her empfiehlt sich, bei sehr starker Vergrößerung (also bei hohen Ansprüchen an das Auflösungsvermögen) und kontrastreichen Objekten das reflektie- rende Blättchen zu gebrauchen, während das Prisma mehr für mittlere Vergrößerungen in Frage kommt. Leitz liefert für den Gebrauch schwacher Objektive mit großem Objektabstand einen Halter, der, mittels Schraube und Klemmring am unter enObjektivende befestigt wird und ein unter 45* geneigtes reflektierendes Glasplättchen trägt, das sich also zwischen Objektiv und Untersuchungsgegenstand befindet, aber in ähnlicher Weise arbeitet wie das im Opakilluminatorgehäuse. In einem solchen Falle wäre ja auch Beleuchtung durch eine Sammel- linse (s. 0.) möglich ; doch liegt der Vorteil des kleinen Hilfsgeräts darin, daß es einerseits das Licht annähernd senkrecht auf das Objekt wirft und so eine sehr helle Beleuchtung und Abbildung er- möglicht, anderseits darin, daß es die gegebene Apparatur für das große Sehfeld schwächster Objektive, Achromate (1 und 2) und Mikro- summare in einfachster Weise ergänzt. Um mit den genannten Einrichtungen gute Bilder zu erhalten, ist für eine möglichst vollkommene Regelung derBeleuchtungzu sorgen, damit die ihnen ihrem Wesen nach anhaftenden Unvollkommen- heiten möglichst wenig zur Erscheinung kommen. Wie hinsichtlich der Beleuchtung etwa das Dunkelfeld viel empfindlicher ist als das Hellfeld bei durchfallendem Licht, das selbst bei groben Fehlern in der Handhabung der Beleuchtung immer noch erträgliche Bilder geben kann, so erfordert auch die Beobachtung mit dem Opak- illuminator viel mehr Rücksichtnahme auf richtige Zentrierung der Apparatur usw. Da das Licht bei allen genannten Verfahren als horizontales Bündel der reflektierenden Fläche zugeführt wird, diese aber am Tubus befestigt ist und so- mit seine vertikalen Verschiebungen (etwa bei Betätigung der Zahn- und Triebbewegung zur groben Einstellung) mitmacht, so ist es vor- teilhafter, nachdem die Reflexionsfläche einmal zur Lichtquelle einge- stellt ist, keine erhebliche Verschiebung des Tubus mehr vorzunehmen und die grobe Einstellung (vor allem beim Wechsel verschieden dicker 37,2. Schmidt: Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen. lOT Objekte) durch Auf- und Abbewegen des Mikroskoptisches herbeizuführen, die an den Spezalstativen für auffallendes Licht (z. B. MO von Leitz) möglich ist (vgl. Abb. 1). Das Arbeiten mit einem gewöhnlichen Stativ ist natürlich auch möglich, aber bei häufigem Wechsel der Einstellung bzw. der Objekte etwas zeitraubend. Auch reicht bei den gewöhnlichen Stativen die Zahn- und Triebbewegung nicht aus, um den Tubus so hoch zu heben, daß größere Objekte auf dem Tisch des Mikroskopes Platz finden. Man kann sich da gelegentlich aushelfen, indem man das Objekt (nach Entfernung des Beleuchtungsapparates) unter dem Tisch aufbaut und es durch die Tischöffnung hindurch beobachtet. Im einzelnen ist folgendes bei der Handhabung der Appa- ratur zu beachten. Beim Gebrauch des unter dem Objektiv be- findlichen Blättchen h alters senke man den Tubus so weit, daß der Halter fast dem Objekt aufsitzt, klemme das Beleuchtungsstativ etwa 25 cm vom Tubus entfernt auf dem Grundbrett fest, schließe seine Irisblende und bringe mittels des Justierzeigers am Filterträger ihre Mitte mit der des reflektierenden Plättchens in gleiche Höhenlage. Dann neigt man die Lampe so, daß der untere Planspiegel des Beleuchtungsstativs vom Licht ganz erfüllt ist und drehe ihn derart, daß die am oberen Spiegel reflektierten Lichtstrahlen auf das lUumi- natorblättchen fallen. Darauf öffne man die Irisblende und senke den 0 b j e k 1 1 i s c h , bis das Bild scharf erscheint. (Die Tubusführung darf hierzu natürlich nicht benutzt werden, s. o.) Unregelmäßigkeiten in der Beleuchtung beseitigt man durch Drehen und Neigen des unteren Spiegels am Beleuchtungsstativ. Die Apertur der Beleuchtungs- strahlen läßt sich mittels der Irisblende am Beleuchtungsstativ ab- stufen. Um das Auge gegen zu grelle Beleuchtung zu sichern, lege man dem Okular ein absorbierendes Schutzgläschen auf. Bei der Handhabung des eigentlichen Opakilluminators (Reflexionsblättchen oder -prisma im Gehäuse, also über dem Ob- jektiv) stelle man das Beleuchtungsstativ so auf dem Grundbrett auf, daß seine Irisblende etwa 15 cm von der Tubusmitte entfernt ist. Dann drehe man das Ansatzröhrchen des Illuminatorgehäuses der Lichtquelle zu und richte in derselben Weise wie vorhin die Mitte der geschlossenen Irisblende und des Ansatzröhrchens in gleicher Höhenlage aus ; darauf öffne man die Irisblende halb, lege ein ab- sorbierendes Schutzgläschen aufs Okular und lenke die Strahlen durch Drehen des unteren Spiegels am Beleuchtungsstativ derart, daß sie in das Ansatzröhrchen eintreten. Nun nähere man mittels des Trieb- 108 Schmidt: Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen. 37,2. knopfes am Objekttisch das Präparat langsam dem Objektiv, bis es im Gesichtsfeld des Mikroskopes, vrenn auch vielleicht zunächst un- deutlich, erscheint. Ist es bei keiner Einstellung des Tisches auch nicht spurenweise sichtbar, so neige man das reflektierende Blättchen oder Prisma ein wenig. Öfter wird das Bild (der halb zugezogenen Blende bzw. des Ob- jektes) nur am Rand des Gesichtsfeldes er- scheinen (Abb.2 a) ; dann bringe man diesen Aus- schnitt des Bildes zu- nächst durch Drehen des Illuminatorgehäuses um die optische Achse in symmetrische Links- Rechts -Lage zum Ge- sichtsfeld (Abb.2 b), dar- auf durch Drehen der reflektierenden Fläche in zentriscbe Stellung (Abb. 2 c) und schließ- lich durch weiteres Off- nen der Blende das be- leuchtete Feld auf die gleiche Größe mit dem Sehfeld. Noch vorhan- dene üngleichmäßigkei- ten der Beleuchtung versuche man durch Drehen und Neigen des unteren Spiegels am Be- leuchtungsstativ zu be- « seitigen. Wie aus dem Vorhergehenden ersichtlich, wirkte die Irisblende des Beleuchtuugsstativs beim Justieren des Opakilluminators als Gesichtsfeldblende. Steckt man aber nun die kleine Linse in das Ansatzröhrchen des Opakilluminators, schiebt das Beleuchtungsstativ längs seiner Führungsleiste 10 cm näher gegen die Lampe, neigt diese Das Blen sehe nato tiere stati Beleuchtungss de wirkt als int unsymmetr rgehäuses in nden Prismas v wird um 10 S- B f ^ g. CD ^. > er p" M CL • B M — befindet sich ii chtsfeldblen ,m Rande des G etrische Links - Blättchens) in er Lampe genä inzelheiten des 5 CO CD ►— * ff bog"« WS ^B ts t;: ™ CD CD -• » w » •• 2- g: g^ o- "> ^ -• m a> f« 2. CT? CD O- Ol , •-►»■■ — Tt e^~— ' O .' . CD » Cß nd von das Bil Ides; b Lage, ihe Stel die Bl reten d 0 9r CD CD p" O-^-' p, ff ö 5 50 -, '-' ^.^ Ig-^^g-g-r ff 2- Ü '^ M » 3. CD "— ' s; w B vom Opakillu lende (bzw. d d durch Drehi durch Drehu bracht. Das irkt als Ape f hervor. 3 0 m ^ ^^ ^ " -• ff 2- '^ ö -! 2 0-0,0^ » S. 1 t-i pr-'- seine t) er- llumi- eflek- ungs- nde: 73,2. Schmidt: Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen. 109 bis der untere Planspiegel wieder voll erleuchtet ist und das Licht in den Illuminator sendet, so wirkt die gleiche Irisblende jetzt als Aperturblende. In dieser Form ist sie beim Gebrauch starker Abb. 3. Erläuterung der verschiedenen Wirkung der Irisblende des Beleuchtungsstativs je nach ihrer Stellung zum Opakilluminator. G Gesichtsfeldblenden, J Aperturblenden. In der oberen Teilfigur ist der Strahlengang für die Justierung des Opakilluminators wiedergegeben; Abstand der Irisblende (Q rechts) des Beleuchtungsstativs von der Tubusmitte = 15 cm. Die von der Mitte dieser Irisblende ausgehenden Strahlen schneiden sich in der Präparatebene: die Irisblende wirkt als Gesichtsfeldblende. In der unteren Teilfigur ist das Beleuchtungsstativ etwa um 10 cm weiter vom Mikroskop abgerückt und die Hilfsbeleuchtun i: slinse in das Ansatzrohr des Opakilluminators eingeführt. Die von der Mitte der Irisblende ausgehenden Strahlen schneiden sich in der Aperturblende des Objektivs: die Irisblende wirkt als Aperturblende. Objektive zur Erzielung der besten Bildqualität (AbbT 2d) unent- behrlich *. Die Änderung des Strahlenganges, die sich bei dem Verschieben ^) Die im Ansatzrühr chen befindliche Irisblende dient nur dazu, unwirksame Randstrahlen zur Vermeidung von Reflexen abzuhalten; sie soll stets so weit geöffnet sein, daß sie nicht vignettiert. HO Schmidt: Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen. S7, 2^. des Beleuchtungsstativs vollzieht, ist in Abb. 3 zur Darstellung ge- bracht (s. Erklärung bei der Abbildung). Beim Wechsel von Objektiven ist der Objekttisch zu senken bzw. neu einzustellen , grobe Einstellung durch Tubusbewegung zu vermeiden. Die Feineinstellung erfolgt in der üblichen Weise mittels Mikrometerschraube, da die hierbei in Frage kommen- den Vertikaländerungen des Tubus für die Justierung bedeutungs- los sind. Für den Gebrauch des Vertikalilluminators sind aber weiterhin noch folgende Punkte zu beobachten. Präparate mit Deckgläser n geben sehr schlechte, oft ganz unbrauchbare Bilder, weil an der Ober- fläche des Deckglases die Hauptmenge des auffallenden Lichtes re- flektiert und dadurch das Bild stark verschleiert wird. Beim Oebrauch von Immersionen fällt diese Beschränkung natürlich weg, da der Weg von der Frontlinse bis zur Oberfläche des Präparates (Einschluß in ein geeignetes Medium vorausgesetzt) sich in einem optisch homo- genen Medium vollzieht. Starke Trockensysteme sind aber be- kanntlich für eine bestimmte Deckglasdicke korrigiert und erleiden da- her eine erhebliche Einbuße ihrer sphärischen Korrektion, wenn sie ohne solche benutzt werden. Deshalb sind mit dem Opakilluminator, bei höheren Ansprüchen an die Bildgüte, Trockensysteme zu gebrauchen, die für die Benutzung ohne Deckgläser korrigiert sind. Solche Objektive werden für eine Tubuslänge von 215 mm korrigiert und daher ist der Tubusauszug mit Revolver auf Teilstrich 167, ohne Revolver auf Teilstrich 187 zu stellen. Weiter hat die Praxis gelehrt, daß es" nicht gleichgültig ist, an welcher Stelle oberhalb des Objekts die reflektierende Fläche eingeschaltet wird ; vielmehr ist der Erfolg um so besser, je näher sie der obersten Linsen fläche des Systems liegt. Da die letzte nun bei starken Systemen, die wie üblich für die Benutzung am Revolver zusammen mit schwächeren durch längere Trichterstücke abgeglichen sind, weit unter dem Ansatzgewinde und damit unter dem Gehäuse des Opakilluminators sich befindet, so müssen solche Objektive besonders „kurz" gefaßt werden. Schließlich ist noch die Lagerung und Ebenheit der be- obachteten Fläche von recht großem Einfluß auf die Bildgüte, wenigstens wenn man ein gleichmäßiges Bild durch das ganze Gesichtsfeld hindurch beansprucht. Ungenügende Ebenheit des Objektes bedingt ungleichmäßige Reflexion des Lichtes von verschiedeneu Stellen und damit die Unmöglichkeit eine optimale Stellung des 37,2. Schmidt: Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen, m Reflexionsblättcliens oder -prismas für die Beleuchtung des ganzen Sehfeldes ausfindig zu machen. Das stört sehr bei photographischen Aufnahmen, fällt für die subjektive Beobachtung aber weniger ins Ge- wicht. Ein Abweichen von der Horizontalebene verursacht nicht nur einen Ausfall an reflektiertem Licht, sondern oft starke Verschleierung oder völliges Unkenntlichwerden der Struktur. Um die angeschliffenen Flächen eines Objektes, das auf einen Objektträger mit Wachs oder Paraffin aufgekittet ist , horizontal zu orientieren , liefert Leitz eine kleine Handpresse. Vielleicht würde es sich empfehlen , ein kleines , allseits bewegliches Einstelltischchen mit Kugelgelenk ähn- lich dem von Leitz hergestellten Einstelltisch für makrometellographische Objekte herzustellen, das auf dem Objekttisch Platz fände und die richtige Orientierung der Schliffläche erleichtert. Aus dem Vorangegangenen ergeben sich die Eigenschaften , die biologische Objekte besitzen müssen, um zu einer Untersuchung mit dem Opakilluminator brauchbar zu er- scheinen. Zunächst kann es sich nur um Objekte handeln, die eine Beobachtung ohne Deckglas zulassen (es sei denn, es komme nur auf Untersuchungen mit Tauchlinsen an). Undurchsichtige Ob- jekte scheinen bessere Bilder zu geben als durchsichtige, helle bessere als dunkle. Ferner ist Voraussetzung zur Eignung für den Opak- illuminator , daß die Objekte hinreichend ebene und glatte Flächen entweder von Natur besitzen, oder solche an ihnen künst- lich (durch Schleifen) hergestellt werden können. Solchen Anforderungen genügen im weiten Maße die meisten tierischen Hartsubstanzen, die bisher an Dünnschliffen untersucht wurden, wie Knochen und Zahnsubstauzen der Wirbeltiere, die Kalkschalen der Mollusken, das Kalk - Skelett der Echinodermen und Korallen. Nachdem ich einige Stichproben in dieser Richtung gemacht hatte , die sich als befrie- digend erwiesen, sind solche Versuche auf meine Anregung in etwas größerem Umfange im Laboratorium der Leitz -Werke in Wetzlar unternommen worden; auf ihr Ergebnis stützen sich die folgenden Mitteilungen ; auch die Mikrophoto^ramme der Tafeln sind im genannten Laboratorium hergestellt. Bei den Versuchen, den Opakilluminator zur Untersuchung tie- rischer Hartsubstanzen zu verwenden , ging ich von der Überlegung aus, daß hier ein Material vorliegt, das in bezug auf Härte und Schleif- barkeit den Objekten der Metallmikroskopie ähnelt; daß ferner das bisher übliche Präparationsverfahren der Hartsubstanzen, 112 Schmidt: Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen. 37,2. nämlich die Herstellung von Dünnschliffen^, sich sehr wesent- lich vereinfachen ließe, wenn an ihre Stelle der Anschliff oder gar die natürliche Oberfläche des Objektes treten könnte. Bekanntlich geht die Herstellung eines Dünnschliffes von einem gewöhnlich durch Heraussägen gewonnenen Plättchen (oder einem kleinen ganz unregelmäßig herausgebrochenen Stückchen) des be- treffenden Materials aus, an dem zunächst durch Schleifen oder Feilen eine einigermaßen glatte Fläche erzielt wird. Ihr parallel wird dann eine zweite Schleiffläche angelegt ; dabei wird das Objekt mit der ersten meist auf einer Unterlage (Objektträger) festgekittet, um besser handlich zu Sein; doch ist das nicht unbedingt nötig, man kann auch das Stückchen freihändig führen oder zwischen zwei Schleifsteinen, die man gleichzeitig bewegt, zugleich von zwei Seiten her anschleifen. Wenn das Stückchen durchscheinend zu werden be- ginnt, prüft man seine Brauchbarkeit unter dem Mikroskop ; ist hin- reichende Dünne erreicht, so wird die später dem Deckglas zugekehrte Fläche (oder dazu auch noch die andere) poliert (auf ma'tter Glas- tafel, Karton, Leder u. dgl.) und dann das vom Schleifstaub gereinigte Objekt in Balsam u. dgl. eingeschlossen. Die Bildgüte solcher Dünn- schliffe ist im allgemeinen umgekehrt proportional zu ihrer Dicke. Und wer öfter solche Schliffe angefertigt hat , weiß , wie groß die Verlockung ist, die Dicke des Schliffes immer noch etwas durch Weiterbearbeiten herunterzudrücken — bis er schließlich bei einer Schleif bewegung in zahlreiche kleinste Teilchen auseinander fährt und damit eine manchmal mehrstündige Arbeitszeit vergeudet ist. Bisweilen hält es überhaupt schwer, den Schliff auf die nötige Dünne zu bringen, weil das Material an sich bröcklig ist und in dünner Schicht seinen Zusammenhalt verliert. Sehr dünne Schliffe lassen sich (mit einfachen Mitteln) von kleinen Objekten anfertigen, bei größeren treten alsbald Sprünge auf, oder es brechen einzelne Teile des Ob- jektes heraus. Jedenfalls ist die Herstellung von Dünnschliffen eiue sehr mühselige und zeitraubende Sache, und während die Prüfung von mehreren tausend Mikrotomschnitten im Laufe einer Untersuchung heute etwas Alltägliches geworden ist , fußen an Schliffen gemachte Arbeiten wegen der Umständlichkeit des Präparationsverfahrens immer auf einer viel geringeren Zahl von Präparaten , und Biologen , die ^) Ich sehe hier ab von Hartsubstanzen wie Knochen, die entkalkt auch nach der Schnittmethode untersucht werden können. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 37, 2. T:ifel III. Fig. ••• Fig. 2. Schmidt, W., Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen mittels fies Opaküluminators. Verlag von S. Hirzel in Leipzig. t. leii .. Wetzlar. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 37, 2. Tafel IV. Fig. 3. Fig. 4. Schmidt, W., Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen mittels des Opakilluminators. Verlag von S. Hirze! in Leipzig. E.Leilz.opt. Werke Wetzlar, Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 37, 2. Tafel V, Fig. 5. Fig. 6. Schmidt, W., Über die Untersuchung; tierischer Hartsubstanzen mittels des Opakilluminators. Verlag von S. Hirzel in Leipzig. E. leitz, o»t werti, Wetzlar. ^7,2. Schmidt: Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen. 113 Sammlungen von Dümischliffen auch nur in bescheidenem Umfang besitzen sind viel spärlicher als solche , die viele tausend Schnitt- präparate für ihre Lehr- und Forschungszwecke zur Verfügung haben. Es leuchtet ein, daß die Mühseligkeiten" des Präparations- verfahrens der Ilartsubstanzen , die durch die Schleifmethode gegeben sind, zum großen Teil in Fortfall kommen, wenn an Stelle des Dünnschliffes der Anschliff tritt. Das Aussägen eines Plättchens fällt weg, die Arbeit des Abschleifens auf genügende Dünne ebenfalls, damit auch die Gefahr des Zerbrechens beim Dünnschliff; handelt es sich jetzt doch nur darum, eine glatte Fläche für die Beobachtung zu gewinnen. Damit wird nicht nur viel Zeit gespart, sondern es ergeben sich auch andere, davon unabhängige Vorteile. Die- Größe des Anschliffes unterliegt kaum mehr einer Beschränkung. Bröckelige Substanzen und solche, die an sich zwar aus festem Material bestehen, aber in dünnen Lamellen vorliegen, oder von großen Hohlräumen durchsetzt sind, die ein Zusammenbrechen des Objektes beim Dünnschleifen, ja schon beim Heraussägen des Aus- gangsplättchens befürchten lassen, bieten kaum mehr Schwierigkeiten als andere. Objekte in Sammlungen, die mit der Säge zu bearbeiten einen wißbegierigen Forscher vielleicht nicht erlaubt wird, können ihm eher zur Verfügung gestellt werden, wenn es nur mehr darauf ankommt, eine kleine Stelle anzupolieren , die bei der Aufstellung des Schau- objektes vielleicht nicht zur Ansicht kommt. Das AnschlifFverfahren spart nicht nur Zeit, es spart auch Material, was bei seltenen oder wertvollen Objekten erwünscht sein kann. Handelt es sich darum, Objekte in bestimmtenRichtungen zu durchschleifen, bzw. von in ihnen gelegenen Gebilden bestimm teDurchschnittsan sich - t e n zu erhalten, so ist die Sachlage beim Dünnschliff deshalb sehr miß- lich, weil man über das richtige Niveau im Schleifen hinausgegangen sein kann, ehe die zum Kontrollieren des Schliffes unter dem Mikro- skop hinreichende Dünne erreicht ist. Ein in die Tiefe allmählich fort- schreitender Anschliff kann in jedem Augenblick des Schleifverfahrens unter dem Opakilluminator geprüft werden. Schließlich ist noch zu bedenken , daß die tierischen Hartsubstanzen , vor allem die glatten Schalen von Schnecken und Muscheln, oft natürliche Oberflächen bieten, die hinreichend eben sind, um eine Anwendung des Opakillumina- tors ohne Anschliff zuzulassen. Die hier auseinandergesetzten Vor- teile beim Gebrauch dieses Instrumentes werden natürlich erlauben, ein viel umfangreicheres Material im Verlauf einer Untersuchung zu prüfen, als es bisher an Dünnschliffen geschehen konnte. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 37, 2. 8 114 Schmidt: Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen. 37,2. Es soll aber nicht verschwiegen werden, daß der neuen Anwen- dung des Opakilluminators auch gewisse Nachteile anhaften — von der Bildgüte sehen wir dabei zunächst ab , sie soll an Hand der Photo- gramme gleich besprochen werden. Bei der Untersuchung von ein- gebetteten Dünnschliffen stellt man nämlich in der Regel nicht auf die geglättete Schliifoberfläche sondern etwas tiefer, auf das Innere des durchsichtigen Schliffes , ein. Dadurch kommen die durch das Schleifverfahren bedingten Kratzer und Schrammen der Oberfläche nicht zur Abbildung, und selbst wenn man auf die Oberfläche ein- stellt, treten sie bei geeignetem Einbettungsraittel sehr stark, ja völlig zurück. Anders beim Opakilluminator, bei dem die (an Luft grenzende) Schliffläche selbst die Einstellebene bildet; hier macht sich eine mangelnde Bearbeitung der Schliffläche viel störender bemerkbar ; Kratzer und Schrammen müssen also durch Wahl eines geeigneten Schleifverfahrens und -materials möglichst vermieden werden. Es leuchtet ein, daß im allgemeinen die Reflexion des auffallenden Lichtes um so vollkommener sein wird, je vollendeter die Politur der angeschliffenen Fläche ist. Die mögliche Vollkommenheit der Politur hängt natürlich auch von der Konsistenz und Härte des jeweiligen Materials ab. Beim (Schleifen und) Polieren wird es sich in vielen Fällen empfehlen, den „Strich" mit Rücksicht auf die Hauptrichtungen der Struktur zu wählen, um sie möglichst unverletzt zu erhalten. Welcher Grad von Politur erforderlich ist und ob der höchst mögliche in jedem Fall erstrebenswert ist, er- gibt sich in der Praxis leicht durch Ausprobieren (man .versuche auch Anätzen polierter Flächen). Ferner erscheinen die Bilder mancher Objekte im auffallenden Licht sehr fremdartig, ähnlich wie auch Dunkelfeldbilder bisweilen nicht leicht mit dem Hellfeldbild des gleichen Objektes in Übereinklang zu bringen sind. Dieser Umstand dürfte aber bei genauer Betrach- tung eher ein Vorteil als ein Nachteil sein ; denn das Objekt bietet uns neue Seiten seines Wesens dar, die der üblichen, durch Gewohn- heit geheiligten Betrachtungsweise verschlossen blieben. Bei der Deu- tung der Bilder beachte man die auch sonst geltende Regel, von schwächeren Vergrößerungen allmählich zu stärkeren fortzuschreiten. Gehen wir nunmehr zur Besprechung der Bilder über, die z. T. mit Hilfe des Reflexions blättchens (Abb. 3 u. 5) bei schwacher Vergrößerung (Mikrosumraar) , z.T. mittels des Reflexionspris- mas (Abb. 1, 2, 4) und mittlerer Vergrößerung (Achromat 2 und 3 und Projektionsokulare), z. T. (Abb. 6) mit Reflexionsblättchen 37,2. Schmidt; Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen. 115 im Opakilluminatorgehäuse und starkem Trockensystem (Achromat 6 a) hergestellt sind. Als Poliermaterial diente Pariser Rot. Abb. 1 (Tfl. III) ist nach einem tangentialen Anschliff eines (halben) menschlichenMittelhandknochens (Vergröße- rung 103 : 1) gewonnen, der so vorbereitet als Totalobjekt auf den Mikroskoptisch kam. Mitten durch das Bild zieht von rechts nach links ein durch den Anschliff eröffneter Ha vers scher Kanal. Da er nicht in der Einstell- bzw. Schliffebene liegt, und seine rinnen- förmige Vertiefung natürlich keine Politur erfahren konnte, wird von ihm sehr wenig Licht reflektiert; er erscheint daher gegenüber der hellen Umgebung dunkel, ja fast völlig schwarz. Dasselbe gilt auch von allen anderen größeren oder kleineren Vertiefungen in der Schliffebene, wie dem fast quer getroffenen kleinen Ha VERS sehen Kanal und den zahlreichen als kleine längliche schwarze Stellen sichtbaren (bei mazerierten Knochen bekanntlich luftgefüllten) Knochenhöhlen (Knochenkörperchen) ; sie alle erscheinen schwarz. Überraschend ist die Deutlichkeit, mit der der lamellöse Bau der Grundsubstanz zutage tritt. Am eingeschlossenen Dünnschliff ist die lamellöse Zusammensetzung der Grundsubstanz bei gleicher Vergrößerung wohl nur selten mit solcher, ich möchte sagen, plastischen Deutlichkeit kenntlich (s. auch Abb. 2). Dieses Verhalten der Grund- substanz im auffallenden Licht ist dadurch bedingt, daß die benach- barten Lamellen in der Schliffebene mit verschiedener Faserungsrich- tung getroffen wurden und daher das auffallende Licht in wechselnden Richtungen und mit verschiedener Intensität reflektieren. (Im durchfallen- den Licht spielt bekanntlich für die Unterscheidung der Lamellen die Doppelbrechung ihrer Fibrillen eine wesentliche Rolle , die schon im natürlichen Licht durch eine verschieden starke Licht- brechung der Fibrillen je nach ihrer Lage zu der Objektebene zum Ausdruck kommt und sie im polarisierten in schärfster Weise zur Darstellung bringt.) Es scheint mir aber auch nicht ausgeschlossen, daß der Schleif- und Polierprozeß die Lamellen nach ihrem Faserver- lauf verschieden angreift und so auch Niveaudifferenzen benachbarter Lamellen hervorruft, in derselben Weise etwa wie beim Schleifen eines heterogen zusammengesetzten Minerals die härtesten Bestandteile etwas über die anderen in der Schliffebene hervorstehen. In dem ebenso stark vergrößerten Querschnitt vom gleichen Knochen (Abb. 2, Tfl. III), einem mehrere Millimeter dicken Plätt- chen, das an der Beobachtungsseite anpoliert ist (die Scheibenform wurde nur gewählt, um das Objekt auf dem Tisch des Mikroskops 8* 116 Schmidt: Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen. 37,2. bequemer horizontal orientieren zu können), tritt die eben besprochene Lamellierung der Grundsubstanz in schärfster Weise hervor : man beachte vor allem die linke Seite des Photogramms. Die zahlreichen quergetroffenen Havers sehen Kanäle erscheinen aus dem vorhin erörterten Grunde tief schwarz. Ein mit der Präparation des Objektes nicht vertrauter Beschauer möchte wohl annehmen, daß hier ein sehr dünner Knochenschliff auf dunklem Grunde aufgenommen sei und dieser Hintergrund durch die im Knochen befindlichen Öffnungen (die Querschnitte der Havers sehen Kanäle) hindurch zu sehen sei; das ist aber gemäß den Angaben über die Beschaffenheit des Objektes nicht zutreffend. Abbildungen 3 und 4 (Tfl. IV) sind Aufnahmen desselben Objektes bei schwacher (10:1) und stärkerer (20: 1) Vergrößerung. Die Schale einer Schnecke (Voluta musica) wurde etwa 1 cm unter der Spitze senkrecht zur Achse durchschnitten und anpoliert. Der Durchmesser die- ser Schliffläche, in welcher der Schalenquerschnitt als Spirale erscheint, mißt etwa 2 cm im ganzen; Abb. 3 stellt nur seinen mittleren Teil dar. Einen tadellosen Dünnschliff in dieser Ausdehnung herzustellen, wäre bei der Form des Objektes nicht gerade leicht gewesen. Das Objekt wurde als Ganzes auf dem Tisch des Mikroskopes aufgestellt. Schon bei schwacher Vergrößerung treten die Lagen der Schalen- wand übersichtlich hervor, die bekanntermaßen dadurch zustande kommen, daß die Kalkplättchen, welche die Schale aufbauen, lagen- weise verschieden angeordnet sind ; auch in ein und derselben Schalen- lage wechselt die Richtung der Faserung benachbarter Kalkplättchen immer um 90^. Aus diesem Grunde heben sich die benachbarten Plättchen so deutlich von einander ab (vgl. Abb. 3 Außenlage). Abb. 4 zeigt wieder sehr auffallend die vorhin besprochene Eigentümlichkeit, täuscht einen von Löchern durchsetzten Dünnschliff auf schwarzem Grund vor. Die genannten schwarzen Partien sind aber keine durchgehenden Löcher sondern Vertiefungen in der Anschliffebene, welche den Plätt- chen mit quer getroffener Fäserrichtung angehören ; sie reflektieren kein Licht und erscheinen infolgedessen schwarz. Vor allem stark werfen die Plättchen mit längsgetroffener Faserrichtung das auffallende Licht zurück und liefern daher die wesentlichsten Züge zu den Bildern 3 und 4. Die Schalen vieler Schnecken und mancher Muscheln bieten sehr häufig glatte, manchmal wie poliert glänzende Oberflächen (Innen- und Außenseite der Schalen) dar, die sich ohne jede w.eitere Vorbereitung zur Untersuchung mit dem Opakilluminator eignen. 37,2. Schmidt: Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen. 117 So liegt mir von der Innenseite einer Cyprae aschale eine Auf- nahme bei ÖOOfacher Vergrößerung vor , die in schönster Weise im Flächenbild die Zusammensetzung der Schale aus den mit zackigen Ausschnitten ineinander verfugten Kalkplättchen erkennen läßt. Die benachbarten Plättchen erscheinen abwechselnd je nach ihrer Faser- richtung hell (die mit längs getroffenen Fasern) und dunkel (die mit quer getroffenen Fasern), so daß ein äußerst kontrastreiches Bild ent- steht, das an die Erscheinung entsprechender Dünnschliffe im polari- sierten Licht erinnert. Über die Ergebnisse der Untersuchungen mit dem Opakilluminator an Molluskenschalen werde ich an anderer Stelle eingehend berichten. Sehr hübsch sind die Bilder nach Anschliffen von E c h i n 0 - dermenskelettstücken (Tfl.I V). Abb. 5 gibt einenTeil eines längs durchschliffenen und anpolierten Seeigelst ach eis bei schwacher Vergrößerung (10 : 1) wieder. Die Gerüststruktur des Echinodermen- kalks kommt schon jetzt in klarer Weise dadurch zur Geltung, daß nur die in der Bildebene gelegenen, durchschliffenen Balken desselben hell aufleuchten, die zwischen ihnen befindlichen Lücken aber dunkel bleiben. Nach einem Querschliff eines entsprechenden Stachels ist in Abb. 6 das Gerüstwerk bei sehr viel stärkerer Vergrößerung (510:1) aufgenommen ; auch dieses Bild ist so zu deuten, daß die hellen Be- standteile den durchschliffenen Teilen der Gerüststruktur, die dunklen den zwischen ihnen befindlichen Hohlräumen (also gegenüber der Schliff- ebene vertieften Partien) entsprechen. Nach diesem Objekt zu schließen, scheint der Opakilluminator gerade zur Darstellung derartiger Hohlraumsysteme sehr geeignet, die bei Dünnschliffen wohl nur an sehr dünnen Stellen in ähnlicher klarer Weise zu beobachten sind ; denn beim durchfallenden Licht haben die unter den Lücken ge- legenen Balken eine ähnliche Helligkeit wie die Balken in der ein- gestellten Ebene. Es lag mir noch eine Anzahl wohlgelungener Aufnahmen mit dem OpakiUuminator vor. Doch glaube ich, daß die hier im Bild wiedergegebenen und etwas ausführlicher besprochenen Objekte hin- reichen, die Brauchbarkeit des Opakilluminators für die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen darzutun. Zwar wird dieses Verfahren die Benutzung von Dünnschliffen im durchfallenden Licht wohl niemals ver- drängen können. Aber als zeitsparende Methode (s.S. 113) ver- mag es sie in manchen Fällen zu ersetzen, so z. B. bei dem Aus- suchen geeigneter Stücke aus einem umfangreichen Untersuchungs- material, oder zum Auffinden von Stellen an großen Objekten, die zu 118 Schmidt: Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen. 37,2. eingehender Untersuchung brauchbar sind, oder scbließlich zur Prüfung ausgedehnter Materialien auf bereits bekannte Strukturen. Der Opakilluminator wird die Methode des Dünnschliffes in " wertvoller Weise dort ergänzen, wo aus irgendwelchen Gründen erwünscht ist, während des Dünnschleifens — und zwar bevor die zur Beobach- tung im durchfallenden Licht nötige geringe Dicke des Objektes er- reicht ist — die Schliffläche jederzeit mikroskopisch kontrollieren zu können. Ja es sind schließlich Fälle denkbar, in denen der Opak- illuminator allein in Frage kommt, so bei der Untersuchung sehr aus- gedehnter Flächen, die im Dünnschliff nicht hergestellt werden können, oder bei bröckligen Objekten oder bei solchem Material, das an sich fest, dessen Gestaltung (Durchlöcherung usw.) aber das Dünnschleifen verbietet. Daß gewisse -Strukturen , Hohlraumsysteme u. dgl. im Opakilluminator äußerst kontrastreich hervortreteil, läßt ihn auch für mikrophotographische Zwecke sehr brauchbar erscheinen, gegenüber Dünnschliffen, die im durchfallenden Licht manchmal recht flaue Bilder geben. Wer, durch die vorstehenden Zeilen veranlaßt, Untersuchungen tierischer Hartsubstanzen oder ähnlicher Objekte mit dem Opakillumi- nator in Angriff nimmt, den möchte ich nochmals darauf hinweisen, daß befriedigende Ergebnisse nur bei einer sachgemäßen Anwendung der Apparatur, insbesondere bei gewissenhafter Befolgung der an sich nicht schwer einzuhaltenden Regeln für die Beleuchtung zu erzielen sind. Ich habe die Überzeugung, daß auch in der Paläontologie und Mine- ralogie^ mancherlei Objekte, die bisher allein an Dünnschliffen unter- sucht wurden, eine Bearbeitung mittels des Opakilluminators zulassen würden; die auf diesen Gebieten vielfach nötige Anwendung des polarisierten Lichtes erlaubt er allerdings nur in unvollkommener Weise. Ebenfalls auf dem Gebiete der Botanik scheinen nach Unterhaltungen, die ich mit Fachleuten darüber führte, Verwendungsmöglichkeiten für den Opakilluminator zu bestehen. Erklärung der Abbildungen auf Tafel III — V. Alle Abbildungen sind Mikrophotogramme der angeschliffe-' nen Objekte im auffallenden Lichte und im Laboratorium der optischen Werke E. Leitz in Wetzlar hergestellt, und zwar: die Abbildungen 3 und 5 unter Benutzung des Reflcxionsblätt- chens im Halter unter dem Objektiv, *) Vgl. den inzwischen erschienenen Aufsatz von H. Schneidekhöhn im Neuen Jahrb. f. Min., Geol. u. Pal. Bd. 43, 1920. 37,2. Schmidt: Über die Untersuchung tierischer Hartsubstanzen. 119 die Abbildungen 1, 2 und 4 mittels des Reflexionsprismas im Opakilluminator, Abb. 6 mit dem Reflexionsbhättchen im Opakilluminator. Abb. 1. Menschlicher Knochen (Metacarpus) längs. Ein Havers- scher Kanal durchzieht die Mitte des Bildes, ein zweiter ist annähernd quer getroffen; der lamellöse Bau der Knochengrundsubstanz tritt aufs deutlichste hervor; die lufterfüllten Knochenhöhlen sind als kleine rundliche, dunkle Gebilde sichtbar. — Aufnahme mit LEixz-AchromatS und Projektionsokular 2. Vergrößerung 103 : 1. Abb. 2. Menschlicher Knochen (Metacarpus) quer. Lamellierung der Havers sehen Systeme. — Optik und Vergrößerung wie in Abb. 1. Abb, 3. Mittlerer Teil eines Durchschnittes durch eine Schnecken- schale (Voluta) senkrecht zur Achse. Struktur der Kalkschale. — Aufnahme mit LEiTZ-Mikrosummar 42 mm. Vergrößerung 10 : 1. Abb. 4. Ein Teil desselben Objektes stärker vergrößert. — Aufnahme mit LEiTZ-Achromat 2 und Projektionsokular 1. Vergrößerung 20 : 1. Abb. 5. Seeigelstachel längs: Gerüststruktur des Echinodermenkalkes — Aufnahme mit LEiTZ-Mikrosummar 42 mm. Vergrößerung 10 : 1. Abb. 6. Seeigelstachel quer: Gerüststruktur bei starker Vergrößerung. — Aufnahme mit LEiTZ-Achromat 6a und Projektionsokular 2. Vergrößerung 510:1. [Eingegangen am 21. Mai 1920.] 120 Berek: Die Schärfentiefe des Mikroskops. S7,2. Bemerkungen zu der Mitteilung des Herrn J. Georgi. Die Schärfentiefe des Mikroskops. (Diese Zeitschr. Bd. 3«, Heft \, S. 40.) Von M. Berek in Wetzlar. Im theoretischen Teil des Abschnittes 1 „Die Fokustiefe des Mikroskops" sind die Figur 1 und demgemäß auch die daraus abge- leitete Formel für die Fokustiefe sowie die graphischen Darstellungen in Figur 2 und die anschließenden Berechnungen unrichtig. Das Ver- sehen des Herrn J. Georgi beruht in der Anwendung der in, der Gauss sehen Dioptrik maßgeblichen Abbildungsbeziehungen auf Systeme größerer Apertur. Da die Mikrosysteme im Hinblick auf ihre hohe Apertur auf Aplanatismus korrigiert sein müssen, ist für weit geöffnete Strahlenbündel die Lateralvergrößerung mit Hilfe der sogen. Sinus- bedingung zu bestimmen, nicht aber durch geometrische Beziehungen in Analogie an die Gauss sehe Dioptrik. Das gleiche Versehen findet sich übrigens auch an anderen Stellen in der modernen Literatur, z. B. in einer Arbeit von E. A. WtJLFiNQ, in der die geometrischen Beziehungen der Gauss sehen Dioptrik zur Berechnung der ausreichen- den Lichtquellengröße auch für Systeme hoher Apertur benutzt werden (Heidelb. Ber. 1911 Bd. 36, S. 14—16). Die Ausführungen des Herrn J. Georgi sind in folgender Weise zu korrigieren. Wir behalten nach Möglichkeit die dort gewählten Bezeichnungen bei und definieren : ö Abstand zweier objektseitiger Ebenen, d^ Abstand der durch das Gesamtmikroskop entworfenen zu- gehörigen konjugierten Bildebenen, n Brechungsindex im Objekt, Ä wirksame num. Apertur des Mikroskopobjektivs, D Durchmesser der Austrittspupille des Mikroskops, o f Akkommodationsweite bei subjektiver Beobachtung, \ Projektionsweite bei Mikrophotographie und Projektion, 37, 2. Berek: Die Schärfentiefe des Mikroskops. 121 X Durchmesser des bildseitigen Zerstreuiingskreises, V Gesamtvergrößerung des Mikroskops, yj Teilvergrößerung des Objektivs, «2 Teilvergrößerung des Okulars, Die Tiefenvergrößerung des Mikroskops ist dann n Aus der Figur folgt für den Bildraum ^) %- ■2) '- ^ S z D Da der Okularkreis D klein ist im Vergleich zur Projektionsweite S^ so können wir die Sinusbedingung schreiben 2^5 3) F = D Aus den Gleichungen 1 bis 3 folgt durch einfache Substitution nz 6 2AV und somit für die Fokustiefe: 4) Fo = n A V worin man noch die Gesamtvergrößerung durch das Produkt der beiden Teilvergrößerungen t\ und v^ ausdrücken kann : nz 4 a) Fo — A v^ V.2 Der Vergleich mit der von J. Georgi abgeleiteten Beziehung zeigt, daß nicht die Tangente des objektseitigen Öffnungswinkels , sondern sein Sinus in die Fokustiefe eingeht; denn man kann die Gleichung 4a nach Kürzung durch //. schreiben 4 b) Fo Vi ^2 sm u J22 Berek: Die Schärfentiefe des Mikroskops. 37,2. Die von J. Georgi für stärkere Trockensysteme (von etwa Ä > 0*4 au) und für Immersionssysteme abgeleiteten Daten der Fokustiefe sind demnach unriclitig. Im übrigen verweise ich auf eine Bemerkung E. Abbes in seinen gesammelten Abhandlungen, Bd. I, S. 267 , wo er von der Fokustiefe sagt : „Ihr Wert läßt sich für jeden einzelnen Fall nach einer einfachen Formel berechnen, welcher zufolge er direkt proportional ist dem Brechungsindex des Objektmediums, und umge- kehrt proportional der numerischen Apertur des Objektivs sowie der ersten Potenz der VergrößerungsziflFer." Dieser Satz deckt sich aber inhaltlich vollkommen mit unserer Formel 4. Auch Herr J. Georgi zitiert die betreffende Arbeit E. Abbes, ihm ist aber der Widerspruch zwischen seiner Formel und E. Abbes Anschauungsweise nicht auf- gefallen. Sehe ich von diesem Versehen, das nur die quantitative Seite der Darstellungen des Herrn J. Georgi berührt, ab, so gebe ich zu seinen qualitativen Auseinandersetzungen über die Bedeutung von Objektiven geringer Apertur bei starker Teilvergrößerung für histo- logische und zytologische Untersuchmungen meine volle Zustimmung. [Eingangen am 1. Februar 1920.] 37. 2. Zoth: Ein Hirnstecher zur Entnahme kleiner Rindenproben. 128 Ein eiufacher Hirnstecher zur Entnahme kleiner Rindenproben für mikroskopische Zwecke. Von Prof. 0. Zoth in Graz. Das kleine, nach Art eines Korkstechers zu gebrauchende In- strumentchen dient dazu, aus frischen (oder auch schon konservierten) Gehirnen kleine Rindenproben zum Zwecke besonderer Fixation und Härtung für mikroskopische Zwecke zu entnehmen, ohne das Organ als ganzes mehr als absolut notwendig zu verunstalten. Es besteht in der von mir gebrauchten Ausführung aus einem 35 mm langen Stahl- rührchen von 6 mm Innendurchmesser und 0*4 mm Wandstärke, das an dem einen Ende zu einer feinen kreisförmigen Schneide zugeschärft, an dem anderen zum besseren Anfassen mit einer angerauhten griflf- artigen Verdickung versehen ist. 3 und 6 mm über der Schneide sind zwei feine Ringmarken angebracht, um die Tiefe des Einstiches ab- schätzen zu können. Der Stecher wird senkrecht zur Oberfläche unter langsam drehen- der Bewegung bis etwas über die gewünschte Tiefe eingeführt und dann etwa 1 mm zurückgezogen (eine Befeuchtung mit 0*9prozen- tiger Kochsalzlösung ist meist überflüssig). Sodann wird senkrecht zur Richtung dgs Stechers, etwa von einer benachbarten Furche aus, mit einem schmalen Staarmesserchen eingegangen und unter Führung der Stecherschneide das ausgestochene Stück unten vollständig abgekappt ; dies gelingt schon nach kurzer Übung ganz sicher ; etwas zuviel schadet dabei nicht. Das so ausgelöste zylindrische Rindenstückchen bleibt in der Regel beim Herausziehen des Stechers in ihm stecken und wird durch langsames Hineinblasen von oben unmittelbar in das Gefäß mit der Fixations- oder Färbflüssigkeit entleert. Wenn der Zylinder nicht im Stecher bleibt, was meist im unvollkommenen Unterschneiden seinen Grund hat, so kann mit einem schmalen Spatel oder dem Gräfemesser nachgeholfen werden. Der Stecher kann übrigens sehr leicht nochmals in denselben Schnitt eingeführt werden. Zweckmäßig 124 Zoth: Ein Hirnstecher zur Entnahme kleiner Kindenproben. 37,2. werden in das Gehirn an die Stellen der entstandenen Löcher kleine kreisrunde Plättchen (aus Bein, Holz, Kork oder Holundermark) ein- gesetzt, die mit Tusche beziffert werden können. Die Schneide des Stechers kann von Zeit zu Zeit über einem konischen Dorn geglättet und am Abziehsteine nachgeschliffen werden. Das Instrumentchen dürfte auch zu oberflächlichen Probeentnahmen aus anderen Organen zu gebrauchen sein. . [Eingegangen am 9. Oktober 1919.] 37,2. Müller: Methoden zur Darstellung der Markscheide. 125 [Aus der Prosektur des Rainerspitales in Wien.] Neue Methoden zur Darstellung der Markscheide (des Neurokeratins). 2. MitteiUiiig: Die Bleiimprägnatioii. Von Dr. H. Müller, Prosektor. Wie wir kürzlich iu dieser Zeitschrift darlegten, gelingt es, durcli Behandlung mit Kadmiumchlorid im Gewebe gewisse Lipoide, die scheinbar bei der Darstellung der Marksclieide bei dem Weigert- ^ verfahren die Träger des Farblackes sind , in eine lipoidunlösliche Verbindung überzuführen , so daß die Behandlung derartig fixierter Stücke mit Paraffin möglich ist. Bei weiterer Ausarbeitung dieser Methode erschien es zunächst von Wert , dieselbe auch auf Stücke anzuwenden, die nicht a priori mit Kadmiumlösungen behandelt wurden, sondern wie das meiste vom pathologischen Anatomen gewonnene Material, in Formalin oder MüLLER-Formol fixiert wurden. Nach bloßer Formalinfixation erhält man nun sehr häufig nicht zufriedenstellende liesultate, wohl aber, wenn das mit MiJLLER-Formol oder bloß Formalin behandelte Gewebe einer längeren Chromierung unterworfen wird. Nacli unserer ausführlicheren ersten Darlegung unseres Verfahrens erübrigt es sich, auf weitere Einzelheiten hier einzugehen und dürfte das nachfolgende Schema genügen. Die Imprägnierung gestaltet sich nun folgendermaßen : 1. Fixieren in Müller -Formol 4 bis fi Wochen oder 1 a) Fixieren in 5 bis 10 ^/^ Formalin, 1 b) Chromieren in MüLLERScher Flüssigkeit 4 bis (j Wochen. 2. Auswaschen in fließendem Wasser. 8. Einlegen dünner Scheiben in 100 ^/q wässeriger Chlorkadmium- lösung durch 5 Tage. Die auf der Lösung schwimmenden Stückchen sind zwecks gleichmäßiger Durchtränkung mit einem Stück hydrophiler (Jaze (nicht Watte) zu bedecken. Die Scheiben dürfen höchstens 126 Müller: Methoden zur Darstellung der Markscheide. 37,2. 7 bis 8 mm dick sein, können dagegen ganze Hemisphären umfassen eventuell ist deren Herstellung mit dem EniNGERSchen Makrotom emp- fehlenswert. 4. Härten in steigendem Alkohol (ohne vorheriges Wässern), Einbetten in Paraffin, Schneiden wie üblich. 5. Aufkleben der Schnitte mit Eiweißglyzerin; Entparaffinieren. 6. Beizen, in gesättigter wässeriger Lösung von neutralem Kupfer- azetat oder Kupfersulfat 24 Stunden, bei 37 Grad. 7. Kurzes gründliches Abspülen in Aqua destillata. 8. Färben in Lithionkarbonathämatoxylin 24 Stunden bei Zimmer- temperatur. 9. Abspülen in Aqua destillata. 10. Differenzieren mit einer verdünnten Boraxferricyankalilösung (d. h. Weigert sehe Originallösung mit Aqua destillita zu gleichen Teilen verdünnt). 11. Alkohol, Karbolxylol, Balsam, wie üblich. Eine differente Darstellung zwischen Achsenzyliuder und Neuro- keratingerüst, wie bei unserer ersten Methode, ist auf diesem Wege nicht mehr möglich. Dagegen scheint die Färbung des Neurokeratin- gerüstes an Schärfe noch zu gewinnen, so daß man sogar in den Zentralorganen eine exakte Darstellung des Gerüstes und der subtil- sten Veränderungen an demselben erhält. Ebenso ist eine prinzipielle Angabe betreffs Verwendung des Sulfats oder des Azetats des Kupfers für gewisse Fälle hier nicht möglich, sondern empfiehlt es sich, von jedem Objekt zunächst probeweise Schnitte der Azetatbeizung zu unterwerfen und, falls hier die Färbung zu intensiv ausfallen sollte, so daß eine in die Augen springende Differenzierung zwischen weißer und grauer Substanz schwer zu erreichen ist, die Kupfersulfatlösung in Anwendung zu bringen. Während durch das oben auseinandergesetzte Vorgehen nun die Möglichkeit geboten ist, auch nicht kadmiumfixierte Organe nach unserer Methode zu färben, wird diese nun wieder auf die Dauer von 5 bis 7 Wochen ausgedehnt, so daß eine der Hauptvorteile gegen das ursprüngliche WEiGERX-Verfahren, die kurze Dauer, verloren geht. Auch kommt der hohe Preis des Chlorkadmiums , das ja in großen Mengen benötigt wird, störend in Betracht, wobei überdies die geringe Durchdringungsfähigkeit der hochkonzentrierten Kadmiumlösung sich manchmal unangenehm bemerkbar macht. Wir hielten daher nach 37,2. Müller: Methoden zur Darstellung der Markscheide. 127 einem anderen Lipoidfällungsmittel, das in ähnlicher Weise wie das Cblorkadmium wirken würde, Ausschau. Für eine Gruppe von Lipoiden ist ja bekanntlich im neutralen Bleiazetat ein derartiges Fällungsmittel schon lange im Gebrauch, und es erschien daher nicht aussichtslos, an Stelle des Kadmiumsalzes das Bleisalz zu versuchen. Tatsächlich erhielten wir mit demselben vollständig entsprechende Resultate, je- doch war wiederum nicht die Markscheide in toto, sondern nur das Neurokeratingerüst gefärbt. Auch hier wollen -wir auf die chemische Seite dieses Problems nicht näher eingehen , da dieses Kapitel bekanntlich zu den schwierigsten der Chemie gehört, und selbst be- züglich der Grundtatsachen noch große Differenzen bestehen, die zur Lösung der hier aufgeworfenen Fragen notwendigen mikrochemischen Methoden, daher umso unsichrere Resultate ergeben müssen, wenngleich die Untersuchungen Reichs vielversprechende Anfänge darstellen. Bei der Färbung der Markscheide nach Bleiimprägnation sind nun mehrere Abweichungen gegenüber unserer ersten Methode not- wendig, die vor allem in der Verwendung von Kaliumbichromat an Stelle des Kupfersalzes und des essigsauren Hämatoxylins an Stelle des Lithiumhämatoxylins ihren Ausdruck finden. Die Hämatoxylin- lösung bereiten wir uns derart , daß wir von einer möglichst alten 10 ^Iq alkoholischen Hämatoxylinlösung 10 cm^ mit 90 cm"^ Aqua destillata verdünnen und diese mit 2 cm^ konzentrierter Essigsäure ansäuren. Die verdünnte Lösung wird jedesmal vor Gebrauch frisch hergestellt. Zur Bleiimprägnation verwenden wir eine 5 ^/^ (d. h. gesättigte) Lösung von neutralem, essigsaurem Blei (Bleizucker) in 95 "/(. Alkohol. Die Lösung wird unmittelbar vor Gebrauch filtriert; die Stückchen bleiben 5 Tage darin mit einer Unterlage von etwas Gaze. Als Beize zur Farblackbildung nehmen wir eine gesättigte wässerige Lösung von Kaliumbichromat. Bezüglich der weiteren Einzel- heiten sei auf das am Schlüsse befindliche Schema verwiesen. Hier wollen wir noch bemerken , daß diese Methode am Formaliu oder MüLLER-Formol fixierten Objekt ausgezeichnete Resultate gibt, jedoch an Präparaten, welche lange Zeit (Monate oder Jahre) in chromhaltigen Lösungen gelegen sind , nicht anwendbar ist. Hier müssen wir auf die oben geschilderte Kadmiumbehandlung nach andersartiger primärer Fixation verweisen. Ebenso wie bei dieser gelingt eine Difi^erenzierung zwischen Achsenzylinder und Neurokeratingerüst nicht, sondern es ist stets das Neurokeratingerüst mit großer Schärfe , gewöhnlich jedoch auch der Achsenzylinder zur Darstellung gebracht, und zwar erscheinen beide in tiefschwarzer , bei Stückchen, die in chromhaltigen Flüssig- 128 Müller: Methoden zur Darstellung der Markscheide. 37,2. keiten waren, in tiefblauer Farbe auf hellem Grunde. Sehr häufig ist an Präparaten des peripheren Nervensystems (hie und da auch des zentralen Nervensystems), die nicht ganz frisch fixiert wurden, eine distinkte Differenzierung schwer zu erreichen, vielleicht infolge Diffusion gewisser Lipoide in die Umgebung. Um diesem Übelstande abzuhelfen, genügt es, derartige Stückchen vor der Bleibehandlung 3 bis 5 Tage mit Müller scher Flüssigkeit zu beizen. Bevor wir nun das Schema für obige Färbung geben. Wollen wir nochmals kurz die Indikationen für die einzelnen von uns angegebenen Färbemethoden wiederholen, wie wir sie jetzt auch für die Bearbeitung unseres laufenden Materiales verwenden : A) Für alle Objekte des Zentral- und peripheren Nervensystemes mit Ausnabme der beiden folgenden Fälle : Färbung nach der „Blei- methode". B) Verarbeitung von altem Chrommaterial: mittels sekundärer Kadmierung. C) Darstellung von Achsenzylindern und deren Veränderung (Aufrollung bei Durchschneidung der Nerven, Persistenz in Degenerations- herden des Zentralnervensystems u. dgl.) : primäre Fixation kleinster Stückchen in Kadmiumchloridförmol und Färbung, wie in unserer ersten Abhandlung unter 1 b) angegeben. Unsere Methode der .,Blei- Imprägnation" gestaltet sich nun /olgendermaßen : 1. Fixieren in Formol oder MüLLER-Formol. ^. Im Falle der MtJLLER-Formolbehandlung Auswaschen 24 Stunden in fließendem Wasser. 3. Einlegen in 5 ^Jq alkoholischer Bleizuckerlösung durch 5 Tage in gut verschlossenem Gefäß. 4. Gründliches Auswaschen durch 24 Stunden in Hießendem Wasser. 5. Härten und Einbetten in Paraffin über Xylol (bei Verwen- dung von Anilin -Benzol oder Öl als Vorharz bilden sich Nieder- schläge !). 6. Aufkleben der Schnitte mit Eiweißglyzerin, Entparaffinieren. 7. Beizen mit gesättigter wässeriger Kaliumbichromatlösung 24 Stunden bei 37 Grad. 8. Gründliches Abspülen mit Aqua destillata. 37,2. Müller: Methoden zur Darstellung der Markscheide. 129 9. Färben mit essigsaurem Ilämatoxylin 2 bis 3 Stunden bei Zimmertemperatur, 10. Differenzieren in verdünnter Boraxferrizyaukalilösung. 11. Wie 8. 12. Alkohol, Karbolxylol, Balsam wie üblich. Literaturverzeichnis. MtJLLER, Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie und mikrosk. Technik 1919, Bd. 36. Reich, Journ. f. Psychol. und Neurolog. Bd. 8, 1907, S. 244. [Eingegangen am 10. Januar 1920.] Zeitschr. f. wiss Mikroskopie. 37. 2. 130 Plahl: Zum Nachweis der Oxalate in Pflanzengeweben. 37,2. [Mitteilung aus der staatlichen allgemeinen Untersuchungsanstalt für Lebens- mittel an der deutschen Universität in Prag.] Zum Nachweis der Oxalate in Pflanzengeweben. Von dipl. LME. W. Plahl, Inspektor. Versetzt man Lösungen von Oxalsäure, Weinstein-, Zitronen- oder Äpfelsäure oder deren Salze mit einer Lösung von salpetersaurem Silberoxyd , so bildet sich ein Niederschlag von oxalsaurem bzw. weinsteinsaurem, zitronensaurem oder äpfelsaurem Silber. Verwendet man aber eine Lösung von Silberuitrat, die freie Salpetersäure ent- hält, so entsteht nur in der Lösung der Oxalsäure ein Niederschlag, die Lösungen der anderen Säuren bleiben klar. In fester' Form mit Silbernitrat -(- Salpetersäure zusammengebracht, wird ebenfalls nur Oxalsäure in Form von unlöslichem oxalsaurem Silber abgeschieden, die anderen Säuren lösen sich. Damit haben wir ein Mittel, die Oxalsäure von den übrigen hier in Betracht gezogenen Säuren zu unterscheiden. Mein nächstes Streben war, diese Tatsache in der Mikrochemie der Pflanze zu verwerten, denn es lag der Gedanke nahe, daß der in der Pflanzenzelle eingeschlossene Kristall eines Oxalsäuren Salzes die Reaktion in gleicher Weise zeigen wird, die Salze der übrigen hier angeführten Säuren sich im Reagens lösen werden. Konnte diese Annahme durch entsprechende experimentelle Arbeit als richtig bewiesen werden, so kann diesem Reagens ein gewisser Wert für die Unterscheidung der Oxalsäure von den übrigen hier erwähnten Säuren im Pflanzengewebe nicht abgesproclien werden und es wird vielleicht möglich sein, die Streitfrage, ob beobachtete Kristalle Oxa- late sind oder nicht, mit größerer Sicherheit zu beantworten. Auf experimentellem Wege konnte ich feststellen, daß das Reagens nicht immer einen eindeutigen Wert besitzt, ein Nachteil, den die meisten Reagenzien, die in der pflanzlichen Mikrochemie Verwendung finden, haben. Das ist begreiflich, wenn man bedenkt, daß die Reaktion oft bei Anwesenheit anderer sie in ungünstiger 37,2. Plahl: Zum Nachweis der Oxalate in Pflanzengeweben. 131 Weise beeinflussender Substanzen vor sich geht. Das ist namentlich dann, der Fall, wenn die Reaktion innerhalb der Pflanzenzelle statt- findet. Für den Nachweis von Oxalsäure bei Kristallen, die außer- halb der Pflanzenzelle liegen , steigert sich , wenn sie selbst keine Hüllen besitzen, der Wert des Reagens ganz bedeutend, da hier die den Reaktionsverlauf störenden Einflüsse fast ganz wegfallen. Zum ersten Male wurde salpetersäurehaltige Silbernitratlösung von mir bei der Untersuchung der Pfefferfrucht benützt ^ Später gelang es mir mit Hilfe dieses Reagens Oxalate im Hy- panthium der Gewürznelke zu entdecken^. Die Reaktion mit reiner Substanz. Nach R. Fresenius'^ ist der Niederschlag von oxalsaurem Silber in verdünnter Salpetersäure schwer, in konzentrierter heißer Salpeter- säure leicht löslich; nach B. Fischers Lehrbuch* löst sich oxalsaures Silber in viel Salpetersäure ; durch eigene mikroskopische Beobach- tung konnte ich feststellen, daß die Löslichkeit des Silberoxalates abhängig ist vom Gehalte des Reagens an freier Säure. Daraus folgt, daß die Fällung von oxalsaurem Silber um so vollständiger sein wird, je geringer der Gehalt der Silbernitratlösung an freier Salpeter- säure ist. Bei meinen Versuchen handelte es sich aber nicht nur darum, die Oxalsäure möglichst quantitativ als unlösliches Silbersalz abzu- scheiden , sondern auch darum , Zitronen- , Wein- und Äpfelsäure in Lösung zu bringen bzw. zu erhalten. Denn nicht bei jedem Gehalte des Reagens an freier Salpetersäure findet eine Lösung der Wein- stein- bzw. Zitronen- oder Äpfelsäure statt, es werden vielmehr diese Säuren als Silbersalze ausfallen , wenn der Gehalt des Reagens an Salpetersäure unter eine bestimmte Grenze sinkt. Es darf deshalb einerseits der Gehalt an fjfeier Säure nicht so hoch sein, daß die quantitative Fällung der Oxalsäure als Silbersalz verhindert wird, anderseits nicht so gering, daß die rinderen hier in Betracht ge- zogenen Säuren als Silbersalze abgeschieden werden. ^) Über zwei Inhaltskörper im Perikarpium des schwarzen Pfeffers (Archiv f. Chemie und Mikroskopie 1912, H. 6). •') Ebenda 1913, H. 5. *) Anleitung zur qualitativen Analyse 1895, S. 280. *) Chemie für Pharmazeuten 1909, S. 543. 9* 132 Plahl: Zum Nachweis der Oxalate in Pflanzengeweben. 37,2. Bei den diesbezüglichen Versuchen fand ich, daß bei einem Ge- halt der Silbernitratlösung von 10 Prozent verdünnter Salpetersäure zweckentsprechende Reaktionen erzielt wurden, da einerseits minimale Mengen eines Oxalates z. B. in der Menge einiger Oxalatdrusen in unlösliches Silbersalz übergeführt, anderseits Weinstein-, Zitronen- und Äpfelsäure gelöst werden konnten. Das war auch dann der Fall, wenn von diesen Säuren solche Mengen verwendet wurden, wie sie bei einer pflanzenmikrochemitichen Untersuchung nicht mehr in Betracht kommen. * Der Gehalt des Reagens an AgNOg betrug bei diesen Ver- suchen 10 Prozent. Diese Konzentration erwies sich jedoch bei den Versuchen am pflanzlichen Objekt nicht mehr als brauchbar und es mußte aus Gründen, die im folgenden Kapitel erörtert werden, eine Erhöhung des Gehaltes an AgNOg eintreten. Die Reaktion in der Pflanze. Vor allem zeigte es sich im Verlaufe dieser Untersuchungen, daß es nicht immer zulässig ist, das Material (Schnitt, Zupfpräparate usw.) ohne weiteres in das Reagens einzubetten, da Inhalisstoffe der Zelle die Reaktion in empfindlicher Weise stören können. So war die Reaktion ' an den schönen und großen Oxalatdrusen im Rhizom von Rheum officinale ohne vorhergehende Entfernung der hindernden Stoffe sehr undeutlich und das Reaktionsprodukt eine schmutzigrote, formlose Masse. Wurde jedoch der Schnitt der Reihe nach in Wasser, Alkohol, Wasser gelegt und nach möglichster Entfernung des anhaf- tenden Wassers durch Abtupfen mit Filtrierpapier erst dann in das Reagens gebracht, so verlief die Reaktion in zufriedenstellender Weise. Das gilt in diesem Falle sowohl für den in der Zelle ein= geschlossenen als auch für den freiliegenden Kristall des Präparates. Der Verlauf der Reaktion zeigt sich da in folgender Weise : Der Kristall wird schon nach kurzer Einwirkung vom Rande her schwarz und undurchsichtig i>nfolge des sich bildenden Niederschlages von oxalsaurem Silber. Da das Reagens immer tiefer in den Kristall vordringt, so ist der Kristall njich einiger Zeit vollständig schwarz und undurchsichtig geworden und zeigt mitunter am Rande Kristalle von oxalsaurem Silber. Aber nicht immer tritt die Reaktion bald ein; manchmal bedarf es dazu einer, ja auch mehrerer Stunden. In solchen Fällen ist es 37,2, Plahl: Zum Nachweis der Oxalate in Pflanzengeweben. 133 notwendig, das Präparat in der feuchten Kammer aufzubewahren oder mit Vaselin zu umschließen, um eine Verdunstung und damit eine Störung der Konzentration des Reagens zu vermeiden. Ich lasse der- artige Präparate gewöhnlieh über Naclit liegen. Die schwarze Färbung des Reaktionsproduktes im durchfallen- den Lichte — im auffallenden ist der Niederschhig weiß — macht es im Gewebe der Pflanze gut sichtbar und gibt oft, namentlich von der Anordnung und Zahl der Kristalle, recht deutliche Bilder, Die Verwendung von Wasser nach dem Alkohol beim Reinigen des Schnittes von den die Reaktion störenden Substanzen, hat den Zweck, den im Schnitte vorhandenen Alkohol zu entfernen und eine Ausscheidung von AgNOg zu vermeiden. Man kann das Material aber auch dadurch vom Alkohol befreien, daß man es nach dem Herausnehmen aus dem Alkohol einfach an der Luft trocknen läßt. Werden Mittel zur Entfernung störender Substanzen angewendet, so ist dabei zu beachten , daß das Extraktionsmittel auf den zu unter- suchenden Kristall veräiidernd einwirken könnte. Bei der Verwen- dung von Wasser, Alkohol, Äther, Chloroform und ähnlichem ist eine Einwirkung, wenn ein Oxalat vorliegt, nicht zu befürchten, wohl aber z. B. bei Verwendung von KOH. Auch zum Nachweis gelöster Oxalate kann dieses Reagens ver- wendet werden. Freilich sind hier die Reaktionsbilder manchmal recht undeutlich , da die die Reaktion hindernden Zellbestandteile ihre Wirkung voll entfalten können. Die Versuchsanordnung war da folgende : Ein etwas dickerer Schnitt wurde durch leichtes Waschen in Wasser von dem ihm oberflächlich anhaftenden Zellsaft befreit und dann nach vorsichtigem Abtrocknen mit Filtrierpapier in das Reagens eingebettet. Nach einiger Zeit traten dann in den noch intakten und oxalsäurehaltigen Zellen Kriställchen von oxalsaurem Silber auf. Es sei übrigens bei dieser Gelegenheit auf eine Arbeit von N. Patschovsky^ aufmerksam gemacht, die gestattet, gelöste Oxalate nachzuweisen. Bezüglich der Zusammensetzung des Reagens habe ich schon oben erwähnt, daß ein Reagens, das 10 Prozent Silbernitrat enthält, wohl brauchbar ist, wenn freie Substanz vorliegt, dagegen oft versagt, wenn der Kristall in die Pflanzenzelle eingeschlossen ist. Ganz be- sonders gilt das von jenen Kristallen , die eine eigene , sie eng um- ^) Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch. Bd. 30, 1918, H. 9. 134 Plahl: Zum Nachweis der Oxalate in Pfianzengeweben. 37,2. schließende Hülle besitzen wie z. B. Raphiden, die ja bekanntlich von Schleimhüllen umgeben sind, oder die Einzelkristalle im Schalengewebe der Früchte von Citrus vulgaris R., denen sich die verdickte Membran der Zelle eng anschmiegt. In solchen Fällen löste sich der Kristall und das oxalsaure Silber entstand außerhalb der Zelle, also nicht lokal. Ich war sofort geneigt, für dieses Verhalten osmotische Vorgänge verantwortlich zu machen. In den Arbeiten von H. Bechhold u. .1. ZiEGLEH^, R. E. Liesp:gang^ u. 3., die zum Teil an die Arbeiten von N. Piungsheim"^ anknüpfen, und besonders in der in der letzten Zeit er- schienenen Arbeit von Patschovsky'* liabe ich genügend Stützpunkte für die Richtigkeit meiner Annahme gefunden. Im Anschluß an die Ver- suchsergebnisse der genannten Forscher muß die Reaktion dann lokal entstehen, wenn die Konzentration der Reagensflüssigkeit so groß ist, daß dadurch ein in die Zelle oder durch die Umhüllung des Kristalles zu diesem gerichteter Reagensstrom entsteht, denn von der Konzen- tration des Reagens ist nach allem die Richtung des Reagens- stromes abhängig. Otfenbar verhält sich die Zellmembran bzw. die den Kristall umgebende Schleimhülle ähnlich wie die Gelatine in den Versuchen von Bechhold u. Ziegler und Tatschovsky. Daß dabei die Salpetersäure eine große Rolle spielt, geht daraus hervor, daß bei Anwendung einer Silbernitratlösung gleicher Konzentration ohne Salpetersäure die Reaktion in vielen Fällen entweder nicht oder nur sehr undeutlich und unbrauchbar auftritt. Für die nun folgenden Versuche zur Ermittlung der notwendigen Konzentration des Reagens verwendete ich eine etwa ITprozentige Silbernitratlösung mit 15 Prozent verdünnter Salpetersäure (sp. Gew. ungefähr 1'065). Aber auch diese Konzentration entsprach noch nicht den Anforderungen, indem noch des öftern an Raphiden die Reaktion nicht lokal auftrat. Erst mit einer 20prozentigen Silbernitratlösung — der Salpetersäuregehalt war bei ihr der gleiche, wie bei der 17pro- zentigen Lösung — gaben fast alle Raphiden lokale Reaktion, ebenso alle anderen Kristalle, für die eine liöliere Konzentration des Reagens notwendig war. Als Versuchsobjekt dienten die Raphiden der Sarsaparillawurzel, die unter allen Objekten, die ich zur Prüfung des Reagens auf 1) Annalen d. Physik, 4., Bd. 20, 1906. 2) Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 31, 1914, II. 4. 3) Jahrb. f. wiss. Botanik Bd. 28, S. 1—38. ••) Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch. Bd. 36, 1918, H. 9. 37,2. Plahl: Zum Nachweis der Oxalate in Pflanzengewoben. 135 seine Brauchbarkeit heranzog, der Lokalisation der Reaktion den gritßteu Widerstand entgegensetzten. Ähnlich den Rapliiden der Sarsaparillawurzel verhielten sich bei Anwendung einer lOprozentigen Silbernitratlösung, wie schon oben erwähnt, die Oxalatkristalle im Schalengewebe von Citrus : der Kristall löstB sich und die Kristalle von oxalsaurem Silber entstanden außer- halb der Zelle. Nur am Kristall jener Zellen , die verletzt waren, zeigte sich lokale Reaktion , weil da das Reagens ungehindert an den Kristall herankonnte. Bei Anwendung einer 20prozentigen Lösung entstand die Reaktion jedoch lokal in allen Zellen. Als Objekt zur Prüfung auf das Verhalten der Weinsäure im Pflanzengewebe dienten Korinthen, die Früchte von Vitis vinifera var. apyrena. Die im Fruchtfleische liegenden Weinsteinballen lösen sich im Reagens. Zur Prüfung auf das Verhalten der Zitronensäure und der anderen noch erwähnten Säuren stand mir kein passendes Material zur Verfügung. Es ist aber nach den Versuchsergebnissen an der reinen Substanz anzunehmen, daß ihr Verhalten zum Reagens das gleiche sein wird, wie das der Weinsäure. [Eingegangen am 8. März 1920.] 136 Schmehlik: Polarisation im binokularen Instrument. 37, 2. Polarisation im binokularen Instrument. Von R. Schmehlik, Berlin- Lichterfelde. Hierzu eine Textabbildung. Die Lichtpolarisation findet in der Mikroskopie bei subjektiver Beobachtung, in der Mikrophotographie und in der Mikroprojektion in ausreichendem Maße statt, und zwar sowohl im durchfallenden als auch im auffallenden Licht. Dagegen ist es mir nicht bekannt, daß man die Lichtpolarisation bei Verwendung eines binokularen Instru- mentes benutzt hat. Ich habe eines meiner binokularen Instrumente mit einer Polarisationseinrichtung ausgestattet und bin mit dem Er- gebnis sehr zufrieden. Für den Polarisator benutze ich ein Ahrens- sches Prisma wegen seines großen Arbeitswinkels. Für die Analy- satoren muß ein genau abgestimmtes Prismenpaar zur Verwendung kommen und man benutzt hierbei ein möglichst kurzes System von ebenfalls verhältnismäßig großem Arbeitswinkel, wie z.B. gekürzte Glan- Thompson- oder Ahrens- Prismen. Da aber die Analysatoren beim Einstellen der Okulare für die Pupillendistanz eine entgegen- gesetzte Drehung erfahren würden, habe ich die Analysatoren a in je einem auf das Okular aufsetzbaren Tubus h drehbar angeordnet und die beiden Tuben durch ein teleskopartig ineinander verschieb- bares Rohrsystem c miteinander gekuppelt, so daß bei Verstellung der Okulartuben die Analysatortuben b sich zwar mit den Okularen gegen- oder voneinander bewegen , ohne aber eine Drehung mitzumachen. Bei dieser Anordnung det- Polarisationseinrichtung müssen natürlich 37,2. Schmehlik: Polarisation im binokularen Instrument. 137 die Analysatoren eine j?leiche Winkelstellung einnehmen. Es ergibt sich aber bei einigen Kristallen in den beiden Analysatoren eine ver- schiedene Farbenwirkung, was darauf zurückzululiren ist, daß die beiden Oknlarachsen unter entgegengesetzten Winkeln zu dem Objekt und zum Polarisator stehen. Durch richtige Einstellung des Objektes und des Polarisators kann aber eine Glticlimäßigkeit in der Farben- wirkung erzielt werden. Was für die Polarisation im durchfallenden Licht gilt, gilt natürlich auch für eine solche im auffallenden Licht. [Eingegangen am 5. Juni 1920.] 138 Blunck: Quantitative Bestimmung physikal.-cliem. Eigenschaften. 37,2. Quantitative Bestimmung physikalisch -chemischer Eigenschaften mikroskopisch klein'er Mengen. Von Gustav Blunck, Chemiker in Eberswalde. Hierzu eine Textabbildung. Mit Recht darf wohl gesagt werden , daß unsere Kenntnis der in der Natur, in Pflanzen oder Tieren auftretenden Stoffe hei weitem größer sein könnte, wenn das zu untersuchende Material in vielen Fällen nicht zu gering wäre. Selbst für unsere schon sehr vervoll- kommneten mikro- chemischen Methoden wird in der Regel doch eine Substanzmenge verlaugt, die oft gar nicht oder sehr schwer und um- ständlich zu beschaffen ist. Ich denke hier an die physiologischen Stoffe von Insekten, Weichtieren, kleinen Pflanzen usw., wo meist nur mikroskopisch wahrnehmbare Mengen zur Verfügung stehen. Eine qualitative Identifizierung und Bestimmung ist hierbei fast immer mög- lich, dagegen mangelt es an quantitativen Methoden. Die Notwendig- keit solcher regte mich zur Ausarbeitung nachstehender Methoden an, die wichtige chemisch -physikalische Daten geben, sogar für die zur Konstitutionsermittlung. Gefrier-, Schmelz- und Siedepunkte ermittelt man durch fol- genden Apparat: K ist eine Glaskamraer von 8 cm Durchmesser und 2 cm Höhe, jn welcher an der linken Seite eine 1 cm starke Röhre bis zur Mitte der Kammer eingeschmolzen ist. Genau im Mittelpunkt der Glaskammer ist die Röhre nach oben gebogen und so eingeschmolzen, daß die Röhre an der oberen Seite offen bleibt, aber nicht mehr hinausragt. Das Innere des hochgebogenen Schenkels trägt drei kleine Glasvorsprünge, die zur Aufnahme eines kleinen runden Deckgläschens — als Präparatenträger — dienen. Der an- dere, einige cm aus der Glaswand stehende Schenkel dient zur Auf- nahme eines kleinen Thermometers, von der Größe eines Fieberthermo- meters, welches etwa 10*^ in ^^^ oder ^/jo^ umfaßt oder etwa 100 in ^/j Graden. Zum Schutz gegen Ausstrahlung wird die Kammer aus 37, 2. Blunck: Quantitative Bestimmung physikal.-chem. Eigenschaften. 139 Jenaer Spezialwärmeschutzglas hergestellt und event. noch mit einer Asbest- oder Papphülle umkleidet, letztere dient auch zum Schutz bei der Aufbewahrung. Die Kammer selbst hat zur Aufnahme der Kühl- und Heizfliissigkeit ein Zuflußrohr Z und ein Abflußrohr A. Die kleine Kammer wird auf den Tisch eines Mikroskopes gestellt, so daß die Mitteiött'nung mit der Tischlochöftnung übereinstimmt. Die Kühl- oder Heiztlüssigkeit wird aus dem Gefäße G durch den Heber H zugeführt. Die Zuflußröhren sind ebenfalls aus Wärmeisolierungsglas. Bei Erwärmungen fließt zunächst nur langsam mäßig erwärmte Flüssig- keit durch, je mehr aber aus dem Reservoir abfließt, um so schneller erwärmt sich die zurückbleibende Flüssigkeit. Welcher Umspülungs- stoff gewählt wird, hängt natürlich von der geforderten Natur ab; man kann auch natürlich Dämpfe von siedenden Flüssigkeiten verwenden. Zur Ausführung einer solchen Bestimmung legt man das Präpa- rat auf den kleinen Objektträger, der zweckmäßig aus Quarz, da Glas leicht beschlägt, durchspült mit Heiz- oder Kühlflüssigkeit und beobachtet im Mikroskop das Schmelzen oder Erstarren ttiit dem rechten, das Thermometer mit dem linken Auge. Je nach der ge- wünschten Genauigkeit der Messung macht man erst einen Vorversuch mit dem '^\^^ Thermometer und wiederholt dann mit dem' ^/,q bis ^\^^- gradigen oder begnügt sich mit der bei dem als Vorversuch ermit- telten Zahl. Das gemeinsame Beobachten von Tliermometer und Objekt ist sehr leicht, da beide Punkte, in einer optischen Ebene und fast am gleichen Platze liegen. Die Parallaxe ist bei den feinen Quecksilberniden gering. Die Verfahren geben nach vielen von mir ausgeführten Bestimmungen Resultate, die mit dem der makroskopischen Beobachtungen übereinstimmen. Für höhere Temperaturen wird das Mikroskopobjektiv durch eine 140 Blunck: Quantitative Bestimmung physikal.-chem. Eigenschaften. 37,2. Schutzkappe geschützt; eine solche stellt man sich selbst aus einem Quarzdeckglas, welches durch einen ausgebohrten Kork oder mit einem Stückchen Gummischlauch befestigt ist, her. Seit langem ist ein Verfahren zur Messung des Brechungsex- ponenten eines Körpers mit dem Mikroskop bekannt, aber wegen einiger Mängel, die bestanden haben, nicht praktisch angewandt. Stellt man das Mikroskop scharf auf ein Objekt ein und bringt dann eine Planplatte von der Dicke d darüber, so wird man das Mikroskop dem Auge eine Strecke a nähern müssen, um das Objekt wieder deutlich zu sehen. Das Berechnungsverhältnis der Planplatte ist dann n — d d — a -^ Zur Messung der Strecke a dient die Mikrometerschraube , die bei modernen Instrumenten mit der BEuoEuschen Bewegung eine Ablesung bis O'OOlmm gestattet. Zur Messung von d dient eine besondere kleine |J<^ammer, die aus einem durchbohrten Stück Rauchglas, welches auf einen Objektträger aufgekittet ist, hergestellt ist. Das Rauchglas hat eine Stärke von etwa 1 bis 2 mm. Die durch Präzisionsinstrumente ermittelte Dicke ist auf dem Objektträger eingraviert. Der Durch- messer der Bohrung ist etwa 1 mm. Am Boden des Bohrrohres ist ein -(- gerizt, auf welches man beim eingeklemmten Objektträger scharf eingestellt. Hierauf wird ohne die Einstellung oder den Objektträger zu verschieben , mittels einer Kapillarpipette die Röhre ' mit der zu untersuchenden Flüssigkeit gefüllt und unter Beachtung, daß keine Luft- bläschen bleiben, mit dem Deckglas bedeckt. Letzteresmuß vorher eben- falls darauf gelegen haben, da dieser Index ja auch eine Rolle spielt. — Nachdem das -f- wieder scharf eingestellt ist, wird die Differenz an der Mikroschraube abgelesen und der Brechungsindex nach obiger Formel bestimmt. Zu berücksichtigen ist außerdem noch der Index des Deck- glases, den die Firma ' Zeiss bei Lieferung angibt. Für derartige Messungen benutzt man mittelstarke Trockensysteme und ein mittleres Okular bei voller zentraler Beleuchtung unter Einschaltung von Farb- gläsern, um das Brechungsverhältnis für die verschiedenen Wellen- längen zu bestimmen. [Eingegangen am 19. Juni 1920.J 37,2. Referate. 141 Referate. 1. Mikroskop und Nebenapparate. Erfle, H., Das Minimum der Dispersion und die größte Dispersion sowie die chromatische Vergrößerungs- differenz im Hauptschnitte eines Prismas (Zeitschr. f. Instrumenteukde., 39. Jahrg. 1919, S. 280—288 u. 297 —312). Nach Anführung der für die Durchrechnung eines Strahles im Prismenhauptschnitt in Frage kommenden Formehi gibt Verf. einen kritischen Überblick über die Behandlung des Problems von Fhauen- iiOFEu an und prüft dabei vor allem die einschlägigen Arbeiten von H. Opitz. Darauf berechnet er den zumMinimumderDispersion gehörigen Einfallswinkel und den kritischen Prismen- winkel (bei dessen Überschreiten kein Minimum der Dispersion im eigentlichen Sinne mehr eintritt, sondern die Dispersion bei streifendem Eintritt nur einen kleinsten Wert annimmt), ferner Näherungsformeln für die Größe der Dispersion bei beliebiger Prismen- stellung (für streifenden Eintritt Minimum der Dispersion, für streifenden Austritt Maximum) und die chromatische Vergrö- ßerungsdifferenz eines Prismas. Sehr bemerkenswerter Weise wird bei Einhaltung des kritischen Prismenwinkels und des zum Minimum der Dispersion gehörigen Einfallwinkels nicht nur die chrom atische Di ff erenz der Vergrößerung Null, sondern zugleich die Krümmung der Spe ktr al li nien und die Bild- neigung für die S agitt al büs ch el (bei Annahme einer zu den auffallenden Strahlen senkrechten Objektebene) ein Minimum. W. J. Scliniidt {Bonn). Schultz, H., Zur Theorie der Polarisationsprismen. IV. Grundformeln für Prismen, bei denen die Kristall- achse senkrecht zur Prismenachse liegt (Zeitschr. f. Instrumentenkde., 39. Jahrg. 1919, S. 350—356). \ 142 Referate. , 37,2. Verf. gibt Grundformeln für den Strahlengang (im Hauptschnitt und außerhalb desselben) von Polarisationsprismen, bei denen die Kristallachse senkrecht zur Prismenachse steht, und zwar — was die bisher angegebenen Formeln nicht beachten — unter Berücksiclitigung jener Übergangsformen, bei denen die Kristallachse weder im Haupt- schnitt noch senkrecht zu ihm liegt, die praktisch durch das Prisma nach Ritter-Frank vertreten sind. Die Behandlung dieser Zwischen- fornien wird vor allem dadurch gerechtfertigt, daß nur bei ihnen Strahl- und Wellennormale für die parallel der Prismenachse laufenden Strahlen zusammenfallen und daher nur hier das „Schlagen der Prismen" (der kreisförmige Weg des Bildes bei Drehung des Prismas um seine Längsachse) vermieden wird, was bei sonstigen Konstruktionen nur unter Verzicht auf andere Vorteile zu erreichen ist. W. J. Schmidt {Bonn). 2. Mikrophotographie und Projektion. HodgSOn, M. B., The physical characteristics of the elementary grain of the Photographie plate (Journ. of the Franklin Inst. vol. 184, 1917, S. 705—715 w. 10 figg.). Ein Kino -Positivfilm enthielt Bromsilberteilchen von 0'2 bis 2 //, eine hochempfindliche Platte solche von 0'2 bis 8*5 ju Durchmesser. Hiervon hängt die Größe des „elementaren Korns" des metallischen Silbers in den entwickelten Platten ab. Jenes Korn, welches bei den Ver- größerungen so sehr stören kann, ist jedoch noch größer. Es kommt dadurch zustande, daß bei einer normal gegossenen Schicht etwa sechs Elementarkörner untereinander liegen, die bei der Durchsicht als ein einziges wirken. Mikroaufnahmen in 375- bis 1350facher Vergrößerung von Quer- schnitten durch die Schichten von unentwickelten und entwickelten Bromsilbergelatineplatten zeigen die Form und Verteilung des Elementar- korns. Das grobe Bromsilber der hochempfindlichen Platten ist oft mit scharfer kristalliner Begrenzung ausgebildet. Das metallische Silber stellt nicht immer eine scharfe Pseudomorphose nach diesem dar. Man könnte daran denken, daß diese Deformationen bedingt sind durch einen Gelatinegehalt des Bromsilberkorns selbst, der zu einer Quellung desselben bei der Entwicklung Anlaß gäbe. Aber HoDGSon bestreitet den Gelatinegehalt bei den Kristallen. Denn nach einer Behandlung mit Wasser ließ sich auch bei den stärksten Vergröße- rungen kein Anschwellen derselben feststellen. W. ScuEFFER (Brit. Journ. of Photogr. vol. 54, 1907, Nr. 2441) hatte die Ursache der Deformationen mikroskopisch während des 37, 2. Referate. 143 Entwicklungsvorgangs an sehr dünn gegossenen Schichten verfolgen wollen. Es war, als sende das Brorasilberkorn dabei pseudopodien- artige Gebilde aus. Berührten diese ein unbelichtetes Nachbarkorn, so konnte auch dieses durch den Kontakt zur Redaktion veranlaßt werden. Hodgson bestreitet jedoch , daß diese Pseudopodienbildung eine normale Erscheinung sei. Nur einmal beobachtete er bei der außerordentlichen Überbelichtung durch die Bogenlichtbeleuchtung des Mikroskops etwas Ähnliches. Auch hier handelte es sich um außerordentlich dünn gegossene Schichten. Bei einer normalen Schicht- dicke von 10 bis 30 fx ist die Elastizität hinreichend, um Zerreißungen des Korns durch die trocknende Gelatine zu verhindern , bei dieser sehr dünnen jedoch nicht. Bei der Quellung der Gelatine und der Verminderung der Kornteile infolge der Reduktion machten sich diese Einflüsse der mangelnden Elastizität bemerkbar. Liesegang {Frcmkfurt a. M.). Schniehlik, R., Aus der Werkstattder Natur (Photogr. Rund- schau Bd. 56, 1919, S. 72—73 m. 3 Abb.). Die Mikroskopie der gewöhnlichen Schneekristalle macht einige Schwierigkeiten. Durch Frost von dünnen Gelatinegallertschichten auf Glas kann man die Struktur der Eisblumen in der Gelatine dauernd fixieren. (Liesegang, Kolloid-Zeitschr. Bd. 10, 1912, S. 225.) Dies gelingt auch mit einzelnen Schneekristallen. Die wiedergegebenen 16 fachen Vergrößerungen scheinen im wesentlichen den Formen der natürlichen Schneekristalle zu entspreclien. Liesegang {Frankfurt a. M.). Mann, W. C , Development papers and desensitivers (British Journ. of Photography vol. 66, 1919, S. 426—427). Mikroskopische Untersuchung der weißen Metallflecken auf photo- graphischen Papieren : Auf einen solchen Fleck wird eingestellt und dann mittels einer Platinnadel ein kleines Tröpfchen einer mit Salz- säure angesäuerten Lösung von Ferricyankalium darauf gebracht. Eisen wird durch Berlinerblaubildung blau, Kupfer durch Ferrocyan- kupferbildung braun. Liesegang {Fra?ikfurt a. M.). Gift'ord , J. W. , Light-filters for the microscope and photomicrography (British Journ. of Photography vol. 67, 1920, S. 82). Bekanntlich absorbiert eine Lösung von Malachitgrün in Glyzerin alle Strahlen des sichtbaren Spektrums mit Ausnahme eines breiten Bandes bei F und eines schmalen roten Bandes bei B. Früher be- seitigte man letzteres Band durch Zwischenschaltung eines mit Signal- grün geiärbten Glases. Statt dessen wird jetzt Plauengrün (peacock green) vorgeschlagen. Liesegang {Frankfurt a. M.). 144 Referate. ' 37,2. Thieme, P., Über den Einfluß des Vergrößerungsgerätes auf die Tonabstufung im Bilde (Pliotogr. Rundschau Bd. 56, 1919, S. 225—229). Dem Verf. schwebt als Erstrebenswertes eine Wiedergabe des Positivs in den Tonabstufungeii des Negativs vor. Von diesem Ge- sichtspunkt sind seine Aubfiihrungen zu beurteilen. Die mit Kondensator arbeitenden Vergrößerungsgeräte' erfüllen diese Anforderung nicht. Sie geben von normalen Negativen harte Abdrücke. Die dunklen Stellen des Negativs wirken hier wie eine Mattscheibe zerstreuend auf das Xicht. Von dem auf sie fallenden Licht gelangt daher nur ein Teil ins Objektiv. An den durchsichtigen Stellen bleiben dagegen die Strahlen unverändert und gelangen so- mit sämtlich ins Objektiv. Jenseits des Objektivs ist daher der Unter- schied zwischen hell und dunkel erheblich verstärkt. Dagegen gibt Beleuchtung mit zerstreutem Licht die dem Negativ entsprechenden Tonabstufungen. Denn hier werden auch an den hellen Stellen des Negativs die Lichtstrahlen abgeschwächt. Deshalb wird das Arbeiten mit zerstreutem Licht — gegebenenfalls die Einschaltung einer Matt- scheibe zwischen Lichtquelle und Kondensator — empfohlen. Liesegang {Frankfurt a. M.). Die Verwendung der Kinematographie zu wissen- schaftlichen Zwecken (Zentral-Zeitg. f. Opt. u. Mech. Bd. 40, 1919, S. 250—251). K. Reicher hatte 1907 Schnittfolgen von gefärbten Gehirnprä- paraten kinematographisch projiziert. Man gewinnt dabei eine Vor- stellung vom Verlauf der Nervenbahnen im Gehirn. Dieses in Ver- gessenheit geratene Verfahren hat W. Low in Heidelberg (D. R. F. 302700) durch Kuppelung eines Mikrotoms mit einem Aufnahme- kino verbessert. Nach jeder Schnittabtrennung steht das Mikrotom kurze Zeit still- Während dieser Zeit erfolgt eine Belichtung. Man kann zur Aufnahme entweder die Schnittflädie des' Präparats oder den Schnitt selbst benutzen. Das erstere Verfahren mit auffallendem Licht bietet .ohne besondere Hilfsmittel griißere Sicherheit für die richtige Lokalisierung der Einzelheiten des Bildes. Beim andern Verfahren ist die für viele Schnitte unerläßliche Beleuchtung im durch- fallenden Liclit möglich. Dazu ist aber eine besonders gute Justierung der Einzelbilder notwendig. Der abgetrennte Schnitt bleibt zunächst an der Schneide des Mikrotommessers kleben. Bei der nun folgenden Abstreifung von dem folgenden bleibt er mit seiner Oberkante an dessen ünterkante hängen. Die Aufnahme des entstehenden Schnitt- bandes macht keine besonderen Schwie.ri:.>keiten. Liesegong {Prankfurt a. M.). 37, 2. Referate. 1 45 3. Präparationsmethoden im allgemeinen. Flank, ß. , Über den Einfluß der Gefriergeschwindig- keit auf die histologischen Veränderungen , tierischer Gewebe (Zeitschr. f. allgem. Physiol. Bd. 17, S. 221—238 m. 10 Abb. im Text). Untersuchungen von K. Reuter haben gezeigt, daß die Ge- schwindigkeit des Einfrierens tierischer Gewebe, wie es zum Konservieren von Fleisch und Fischen in kalter Luft schon lange und in tiefgekühlter Sole in neuerer Zeit üblich, auf die Be- schaffenheit der Gewebe von großem Ein fluß ist. Flank hat sich die Aufgabe gestellt, die Größenordnungen der Gefrier- geschwindigkeiten festzustellen, die den unten näher bezeichneten ver- schiedenen liistologischen Bildern entsprechen, ferner die Gefrierzeit in Luft und Sole und das Verhältnis dieser beiden Gefrierzeiten in technisch wichtigen Fällen zu berechnen. Die Ergebnisse lauten: Die Gefriergeschwindigkeit nimmt mit zunehmender Dicke der Ob- jekte beim Gefrieren in Sole viel rascher zu als beim Gefrieren in Luft. Eine vorhandene Fettschicht verlängert die Gefrierzeit in Sole in bedeutend höherem Maße als die in Luft. Infolge- dessen treten die Vorzüge des schnellen Gefrierens in Sole bei dünnen und mageren Stücken viel stärker hervor als bei dicken und fetten. Beim Gefrieren magerer Stücke in Sole nimmt die Gefriergeschwin- digkeit vom Rande nach dem Innern zunächst ab, dann wieder zu. Beim Gefrieren in Luft (und auch beim Gefrieren fetter Stücke in Sole) nimmt die Geschwindigkeit vom Rande nach dem Innern dauernd zu; allerdings ist die Zunahme nur im innersten Kern bedeutend, 60 daß mit einer im übrigen nahezu konstanten Gefriergeschwindigkeit gerechnet werden kann. Hinsichtlich der Beziehungen zwischen Gefriergeschwindigkeit und histologischen Bildern fand Plank, daß beim Gefrieren auf dem Mikrotom mittels Kohlensäure oder Eintauchen der Objekte in flüssige Luft, wobei die normale Gewebestruktur erhalten bleibt, die Gefrier- geschwindigkeit 'y> 12 cm/Std. ist. Am Rande von Objekten ohne Fettschicht (Fleisch, Fische), die durch Eintauchen in Sole von etwa — 15**- gefroren sind, erscheinen im Innern der Muskelfasern zahlreiche mikroskopische Kristallisations Zentren: r = 10 — 12 cm/Std. Im Innern dünner in Sole gefrorener Objekte ohne Fettschicht verschmelzen diese Kristallisalionszentren in jeder Muskelfaser zu einem nahezu z e n t r i s c h gelegenen E i s - säulchen; hierbei ist v = 4 — 5 cm/Std. Beträgt nun v = 1 — 2 cm/Std. — im Innern dickerer in Sole gefrorener Objekte ohne Fett — so wird das Sarkolemm durch Entstehen grö- ßerer, exzentrisch gelegener Kristallkerne teilweise Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 87, 2. 10 146 Referate. 37,2. gesprengt. Die stärksten Veränderungen treten ein beim Ge- frieren in Luft, sowie beim Gefrieren sehr fetter Stücke — t; = 0"1 — 0'2 cm/Std. — : Austreten von Flüssigkeit aus den Muskelfasern, die sich in die dazwischen gelegenen Binde- gewebsräume ergießt und hier zu mikroskopisch sichtbaren, großen Eiskristallen erstarrt. Derartige Versuche an vielseitigerem Material (verschiedenen Organen bzw. Geweben aus allen möglichen Tiergruppen) dürften nach Meinung des Ref. nicht nur wertvolle Ergebnisse für die bisher nur wenig geübte Herstellung frischer Gefrierschnitte zutage fördern, sondern auch vielleicht eine Möglichkeit eröffnen, umfangreiches tie- risches Material, dessen Konservierung aus Mangel an Zeit oder infolge Kosten in der üblichen Weise ncht vorgenommen werden kann, unter Benutzung von Gefrierräumen, die zu praktischen Zwecken zur Ver- fügung stehen, über längere Zeiträume hinaus auch für histologische Verwertung brauchbar zu erhalten. jy j Schmidt {Bonn). Herzfeld, E., u. Klinger, R., Chemische Studien zurPhysio- logie und Pathologie. VI. Zur Biochemie der Oxydationen(Zellatraung;Oxydationsfermente; zur Theorie der Narkose) (ßiochem. Zeitschr. Bd. 93, 1919, S. 324—352). Die hier vorgetragene Hypothese der Chemie der biologischen Oxydationsvorgänge dürfte auch für die histologische Färbung einmal allgemeinere Bedeutung bekommen. Die Oxydasen sollen ihres ge- heimnisvollen Charakters entkleidet werden. Es wird auf die Oxy- dationsbeschleuniguugen durch viele Stoffe mit großer Oberfläche (z. B. auch durch fein verteilte Tierkohle) hingewiesen. In den Zellen sollen namentlich die Lipoide derart wirken. Schon hier erfolgt eine Aus- einandersetzung-mit B. Bloch (vgl. diese Zeitschr. Bd. 34, 1918, S. 278 u. 280) über die Dopa-Oxydase : Manche der mit Dopa im Gehirnschnitt reagierenden Zellen zeigen sich in vivo nie braun ge- färbt, Deshalb ist das Vorkommen von hinreichenden Mengen dieses Phenolkörpers im Kreislauf unwahrscheinlich. — Auch zur Beurteilung der UNNA sehen Sauerstoffnachweisungen in den histologischen Präpa- raten sei die Durchsicht der Originalarbeit empfohlen. Liesegang {Frankfurt a. M.). Lewis , S. J. , Die Fluoreszenz der Zellulose und ihrer Derivate (Journ. of the Soc. of Dyers Colourists vol. 34, 1918, S. 167—172). Die Angaben haben vielleicht Bedeutung für die Lehmann sehe Fluoreszenz - Mikroskopie. Das verschieden starke Fluoreszieren ver- schiedener Papierfasern im ultravioletten Licht war bekannt. Durch 37,2. Referate. 147 Azetylierung und Pergamentisierung wird es verstärkt. Nitrierte Zellulose und Holzschlitf zeigen keine Fluoreszenz. Liesegang {Frankfurt a. M.). Haller, R., Weitere Beiträge z urKenntnis derAdsorp- tions Verbindungen. IL (Kolloid -Zeitschr. Bd. 24, 1919, S. 56—66). Die ausführliche Arbeit enthält manches Wichtige für das Ver- ständnis der gleichzeitigen histologischen Färbung mit sauren und basischen Farbstoffen. Seltsamerweise kann trotz Bildung einer Ad- sorptionsverbindung die Säure (z. B. Alizaringelbsäure) zuweilen ohne chemische Umsetzung neben der Farbbase (z. B. Fuchsinbase) liegen. Sudan I und Sudan G geben mit Methylenblau ausschließlich Adsorp- tionsverbindungen. Ponceau G, Kchtorange 0, Brillantorange G geben dagegen mit F'arbbasen salzartige Verbindungen. Anwesenheit von Sulfogruppen steigert das Adsorptionsvermögen außerordentlich. Liesegany {Frankfurt a. M.). Brenner, C, Beitrag zur Theorie der Farblacke (Helve- tica Chimica Acta vol. 3, 1920, S. 90—103). Die Mikrotitration des Kobaltions beruht darauf, daß die gelb gefärbte Nitrosochromotropsäure in ammoniakalischer Lösung damit eine., intensive Blaufärbung gibt, wobei jedes Atom Co 2 Moleküle der Säure bindet. Bei der Mikrotitration des Kupferions erhält man auf die gleiche Weise eine starke Rosafärbung. Liesegang {Frankfurt a. M.). Bohde, K., Untersuchungen über den Einfluß derfreien H-Ionen im Innern lebender Zellen auf den Vor- gang der vitalen Färbung (Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. 168, 1917, S. 411—433 m. 2 Tfln.). Neben der Teilchengröße der Farbstoflfmoleküle ist auch der physikalisch-chemische Zustand des Protoplasmas maßgebend. Wahr- scheinlich dringen saure und basische Farbstoffe in alle Zellen ein. Saure Farbstoffe werden aber nur energisch von sauren Zellen, sehr wenig von neutralen und gar nicht von alkalischen gespeichert. Bei basischen Farbstoffen ist es umgekehrt. Zellen und Zellteile von sehr dichter Beschaffenheit nehmen mehr Farbstoff auf als wasser- reiche. Dadurch möglicherweise die bevorzugte Färbung gewisser Granula. Dabei spielt auch die Geschwindigkeit der Anfärbung eine Rolle. Durch Einlegen in saure bzw. basische Lösungen kann die Reaktion und dadurch das Speicherungsvermögen lebender Zellen um- gestimmt werden. Liesegang {Frankfurt a. M.). W 148 Referate. 37, 4. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A, Mikroorganismen. Pribram, E., Der gegenwärtige Bestand der vorm. Kral- schen Sammlung von Mikroorganismen. Mit einem Titelbild u. 17 Abb. auf öTfln. Wien 1919. 14S-|-LV Seiten. Das Buch bringt einen Katalog der KRALscben Sammlung, die nach dem Tode ihres Begründers in die Obhut Pribrams (Sero- therapeutisches Institut, Wien) übergegangen ist, und berichtet mit großer Ausführlichkeit über die umfangreichen Bestände. Neben sehr zahlreichen Bakterien nennt das Verzeichnis auch Pilze (Aspergillus-, Penicillium-, Mucor-, Actinomyces-, auch Agaricus-Arten u. a.), Hefen und Flagellaten (Trypanosoma). Bei jeder Spezies wird über die Herkunft berichtet (Verf. unterscheidet 5 biologische Gruppen: Aqua- tilia, Contagiosa, Herbicola, Intestinalia, Lacticola) und die über sie vorliegende Literatur genannt. — Außer den in lebenden Kulturen vorhandenen Mikroben nennt der Katalog noch die verschiedenen Formen von Musealdauerkulturen, welche von dem Institut abge- geben werden, die mikroskopischen Präparate, Mikrophotogramme und Nährböden. Küster (Bonn). Kranz, P., ZurPathogenese, Pathologie und Therapie derA.lveolarpyorrhöe (Deutsche Monatsschr. f. Zahn- heilkde. Jahrg. 1919, S. 105—157 m. 2 Tfln.). Zur Darstellung der Mundspirochäten aus Alveolarpyorrhöe-Taschen diente die BuRRi-Methode oder Färbung mit Kristallviolett. Liesegang {Frmikfiü't a. M.). Deussen, E., Die Gram sehe Bakterien färb ung, ihr Wesen und ihre Bedeutung (Biochem. Zeitschr. Bd. 103, 1920, S. 123—141). Weitere Versuche mit Milch- und einigen anderen Säuren lassen erkennenj daß sich deren Fähigkeit zur Umwandlung- von gramfesten in gramfreie Bakterien gemäß ihrem Dissoziationsgrad vollzieht und auf Zellinhaltstoffe zurückzuführen ist, die je nach ihrem chemischen Bau durch Säuren und Alkalien einer verschieden starken hydro- lytischen Spaltung des Moleküls unterliegen. Anscheinend handelt es sich um Eiweißkörper. Liesegang {Frankfurt a. M.). Metziier, P., Über die Wirkung photodynamischer Stoffe aufSpirillumvolutans und die Beziehungen der photodynamischen Erscheinung zur Phototaxis. I. Mitt. (Biochem. Zeitschr. Bd. 101, 1919, S. .33— 53). 37,2. Referate. 149 Die Wirkungen wurden bei Bunkelfeldbeleuchtung beobachtet : Spiegelkondensor von Reichert und LiEiTZscbe Scliwachstrombogen- lampe. Liesegang {Frankfurt a, M.). Hesse, E., Zur Färbung der GuARNiERischen Körper- chen (Berlin, klin. Wochenschr. 1919, S. 1035—1037). . Verf. gibt folgende neue Färbungen zur Untersuchung der GuARNiERi sehen Körperchen (G.-K.) an: A. Für Schnittpräparate. X) Schnell und sicher ausführbare Elektivfärbung der G.-K. zur Diagnosestellung, weniger geeignet für Struktur- untersuchungen : F i X i e r ra i 1 1 e 1 für Schnitte ist Sublimatalkohol nach Paul (Deutsche med. Wochenschr. 1917, Nr. 29, S. 900; Beiträge z. Klinik d. Infektionskrankh. Bd. 7, S. 267), Paraffineinbettung nach dem Schnellverfahren von Paul; Dicke der Schnitte 2^/« bis 3 f.i. Färbung: 10 cc gesättigte alkoholische Lösung von Kretylecht- violett (Grübler) zu 90 cc 5 ^o" Karbolsäurelösung, nach Mischen und FiUrieren sofort verwendbar (von Zeit zu Zeit wegen Niederschlag- bildung durch doppeltes Papierfilter filtrieren). Mit dieser Kresylecht- .lösuug werden die auf Objektträgern befestigten, mit Xylol entparaf- finierteu und durch absoluten Alkohol vom Xylol befreiten Schnitte- für 15 bis 20 Minuten gefärbt und ohne Wasserspülung ebensolange mit einer nochmals zu erneuernden 2*5 7o"Lösung von schwefelsaurem (amethystblauem) Eisenammoniumoxyd in destilliertem Wasser gebeizt. Nach Abspülen in destilliertem Wasser kommen die Objektträger zur Differenzierung in eine eO^o'Lösung von Azeton in destilliertem Wasser für 20 bis 30 Minuten (Differenzierung unter dem Mikroskop verfolgen), dabei geben Zellkerne und Leukozyten Farbstoff ab, die G.-K. heben sich schwarz-violett heraus. Gegen färb ung eventuell mit sehr dünner wässeriger Pikrinsäurelösung oder alkoholischer Licht- grünlösung. Einlegen der Präparate in Kauadabalsam nach Wasser- spülung und Trocknung im Brutschrank. 2) Zum Studium des Baues der Gu ARNiERischeu Körperchen: Entparaffinierte Schnitte werden auf Objektträger gefärbt 1 Stunde mit Karbol wassermalachitgrünlösung (10 cc gesättigte alkoholische Malachitgrünlösung -|- 90 cc 50^0 -Karbolsäurelösung, filtrieren), l^/g bis 2 Stunden mit Lugol scher Lösung, 10 Minuten mit 2-5 7o"Eisenammonsulfatlüsung (s. o.), keine Wasserspülung. Vor- sichtiges Differenzieren der stark überfärbten Schnitte folgendermaßen : 3 Minuten Einwirkenlassen ganz schwacher wässeriger Pikrinsäure- lösung, 3 bis 5 Minuten ebensolcher alkoholischer Pikrinsäurelösung, Differenzierung unter mikroskopischer Kontrolle verfolgen bis alle Gewebsteile bis auf G.-K. und Mitosen entfärbt sind, eventuell Be- schleunigen durch sekundenlanges Eintauchen in 60 ^'/q- Azetonlösung und sofortiges Abspülen in destilliertem Wasser (große Vorsicht!). Resultat: G.-K. saftig-grün, zum Teil aufgelöst in einzelne feinste 150 Referate. 37,2. Körnchen , daneben in Kernsubstanz nnd Protoplasma der Epithel- zellen teils einzeln, teils in Gruppen feinste grüne Körnchen. Diese Malachitgrünfärbung kann mit Safraningegenfärbung verbunden werden : nach Behandlung der Schnitte mit Farbstoff- und LuGOLScher Lösung ohne Differenzierung werden diese mit Safranin- lösung Übergossen (konzentrierte alkoholische Lösung mit destilliertem Wasser zu gleichen Teilen), nach 10 bis 15 Minuten ist die über- schüssige grüne Farbe herausgelöst und die zelligen Bestandteile haben diffusen, saftig-roten Ton neben den leuchtend-grünen G.-K. Konservierung: Trocknen an der Luft (keine Alkohol-Xylol- behandlung), Kanadabalsam, B. Fr ischf ärbung. Nach Kokainisierung der Hornhaut, deren Oberfläche durch reich- liche physiologische NaCl- Lösung von Schleim und Eiter zu reinigen ist, und Luxation des Auges wird mit Messer, Impf lanzette das Epithel abgekratzt. Die Fetzchen werden in einem Tropfen physiologischer NaCl-Lösung auf gut gereinigtem Objektträger ausgebreitet, Zerzupfen ist zuvermeiden (eventuell in feuchter Kammer aufbewahren). Die NaCl- Lösung wird hierauf abgesaugt und durch 2 bis 3 Tropfen Karbolwasserkresylviolettlösung ersetzt. Nach 10 bis 15 Minuten wird die Farbe abgesaugt, die Präparate werden mit Eisenammon- 8ulfatlösung für 10 bis 15 Minuten Übergossen. Das etwas spröde gewordene Material wird hierauf in ein Schälchen mit 60 *^/o- Azeton- lösung vorsichtig übertragen, nach 15 bis 30 Minuten Differenzieren unter dem Mikroskop (Maßstab: dünne Randpartien, wo Protoplasma farblos, Zellkerne saftige, braunviolette Töne zeigen sollen) kommt es für 5 bis 10 Minuten in ein Schälchen mit destilliertem Wasser, um das Azeton zu entfernen. Zur Aufhellung und Konservierung bringt man die Gewebsteile in einen Tropfen Glyzerin und bedeckt mit Deckglas. Haltbarkeit der Präparate unter Farbenschärfe nicht unbegrenzt, aber doch für längere Zeit. Verf. glaubt auf Grund des färberischen Verhaltens und dem bei der Differenzierung, „daß die Guaunieri sehen Körperchen keine Abkömmlinge der Epithel- oder Leukozytenkerno sind". F. W. Bach (Botm). Christensen, E., Ein Impfpult zum Untersuchen und Ab- impfen von Bakterienkolonien (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. 83, 1919, S. 606—607 m. 1 Abb.). Verf. hat ein Impfpult konstruiert in Verbindung mit einer Zeiss- Bchen Fernrohrlupe von T-^/^facher Lupenvergrößerung, um kleine Bakterienkolonien bequemer abimpfen zu können. In. der linken Hälfte des kastenartigen Impfpultes befindet sich eine kreisrunde, auswechsel- bare mattierte oder durchsichtige Scheibe, auf die die zu betrachtenden Kulturplatten zu stellen und mit Hilfe eines unter dem Pult befindlichen, 37,2. -■ Referate. 151 drelibaren Planspiegels zu beleuchten sind. Seitlich ist ein drehbares Stativ angebracht, das die Lupe trägt, die sich nach Art eines Mikro- skopes für Kolonie und Impfnadel im Abstand von etwa 20 cm ein- stellen läßt. „Tn einfachster Zusammenstellung wird der Apparat 600 Mark •^o«*®"-" F. W. Bach {Bonn). Hoefer, P. A., Eine Anreicherungsmethode zum Nach- weis spärlicher, intra- und extrazellulärer Blut (Zell-) Parasiten (Zentralbl. f. Bakteriol. Abt. 1, Orig. Bd. 83, 1919, S. 601—605). Zur Untersuchung größerer Blutmengen auf Plasmodien, Trypano- somen, Spirochäten, (Bakterien) und deren zytologischen Einzelheiten bedient sich Verf. eines spezifisch gegen die betreffende Blutart ge- richteten hämolytischen Systemes, da entweder durch destilliertes Wasser oder Ciiemikalien, mit deren Hilfe das Hämoglobin gelöst werden soll, Schädigungen der feineren Parasitenzellstrukturen hervor- gerufen werden oder das Hämoglobin sich mitfärbt (z. B. bei Färbung nach Heidenhäin), so daß Untersuchung der feineren Zellstrukturen endoglobulärer Parasiten unmöglich wird. 10 ccm oder mehr Blut steril entnommen und in 2*'/Q-Natrium- zitratlösung aufgefangen , werden abzentrifugiert und mehrfach in physiologischer NaCl- Lösung gewaschen. Zum Zentrifugat wird das betreffende hämolytische System zugesetzt und bei 37® C im Wasser- bad gelöst (zehnfach -lösende Amboceptordosis; Komplement, frei von eigenen Erythrozyten, in der nötigen Menge unverdünnt zugesetzt; erschöpftes hämolytisches System ist durch Abzentrifugieren und Ab- pipettieren ein- oder mehrmals zu erneuern ; für ev. Kultur- oder Tier- versuche absolut steriles Arbfeiten erforderlich [wird aber durch die zahlreichen Manipulationen praktisch stark in Frage gestellt! der Ref.]). Nach kompletter Hämolyse wird der Bodensatz mehrfach mit physio- logischer NaCl-Lösung ausgewaschen, um alle Hämoglobinspuren zu entfernen.- Da die betreffenden Parasiten sich dauernd in isotoni- schen (?) Medien befinden, erhält man sie im letzten Zentrifugat „nicht im geringsten geschädigt", von dem Ausstriche, dicker Tropfen- oder feuchtfixierte (Sublimatalkohol) Präparate zur weiteren Untersuchung angefertigt werden können. Für Schnittuntersuchung oder Dauerkonservierung wird das ge- waschene Zentrifugat für 1 bis 2 Tage mit der mehrfachen Menge ScHAUDiNNS Sublimatalkohol' versetzt, dann nach Giem.sas Methode (Deutsche med. Wochenschr. 1910, Nr. 12) durch Jodalkohol, Thio- sulfatlööung, steigenden Alkohol geführt und in Paraffin eingebettet. Alle Maßnahmen können in demselben Zentrifugenglas vorgenommen werden ; durch Erwärmen desselben löst man den Paraffinblock heraus. Dem Verf. leistete diese Anreicherimgsmethode speziell für Malaria- 152 Referate. 37,2. Parasiten, jedoch auch für Trypanosomen und die Spirochaete pallida gute Dienste. Malariaparasiten zeigten aber auffalienderweise selten protoplasmatische Fortsätze, sondern im allgemeinen Kugelform. F. W. Bach {Bonn). Weiß, M., Über ein neues Verfahren der Nachfärbuug von Tuberkelbazillenpräparaten (Zeitschr. f. Tu- berkulose Bd. 30, 1919, H. 6, S. 3*0—331). Als Ersatz der Nachfärbung mit Methylenblau von Tuberkel- bazillenpräparaten (gefärbt nach Ziehl-Neelsen, entfärbt mit Salpeter- säure-Alkohol) empfiehlt Verf. die' mit destilliertem Wasser abgespülten Präparate mit einigen Tropfen 1 ^j^^ Kaliumperraangaiiatlösung für etwa 2 bis 5 Minuten zu bedecken 5 1 *^/q Lösung färbt sofort in einigen Sekunden. Die Tuberkelbazilien werden in keiner Weise ge- schädigt, Granula sind ausgezeichnet sichtbar. Der Vorteil gegen- über Methylenblaunachfärbung bestellt darin , daß auf dem hellen gelb-bräunlichen Grund leichter Tuberkelbazillen sichtbar werden als auf dem dunklen der Methylenblaufärbung. pi j^ Bach (Bonn) Hammerschmidt, J., Über die Herkunft der Guarnieri- schen Körperchen (Zeitschr. f. Hygiene u. Infektions- krankh. Bd. 89, 1919, S. 49^87 ra. 2 Tfin.). Verf. empfiehlt in seinen ausgedehnten Studien über Herkunft und Bildung der Guarnieri sehen Körperchen bei Variola und Vaccine von Mensch und Tier die ÜNNASche Hämalaun-Safraninmethode, die für Hautschnitte durch ihre Sicherheit und Bequemlichkeit besonders geeignet ist (Hämalaun 10 Minuten, Abspülen mit Wasser, 1 ^/^ Safraninlösung 10 Minuten, Abspülen in Wasser, 25 "/^ wässerig-e Tanninlösung 10 Minuten, Wasser, Bergamottöl-Xylol, Xylol, Balsam), ferner die UNNASche „Nuklein-Nukleolinraethode" (Schnitte kommen für 20 Minuten in folgende Farbmischung: zu einer Lösung von 0*15 g Methylgrün in 67 g O'o^Jq Karbolwasser, die mit Chloroform zur Ent- fernung von verunreinigendem Methylviolett gründlich geschüttelt und vom Chloroform im Scheidetrichter getrennt wird, werden 0'25 g Pyronin, 2'5 g absoluter Alkohol und 20 g Glyzerin hinzugefügt. Die Schnitte kommen dann durch Wasser für 1 Sekunde in Alkohol -|- 1 ^Iqq Trichloressigsäure , Y2 Minute in absoluten Alkohol , Ber- gamottöl -|- Xylol, Xylol, Balsam). Für mikrochemische Reaktionen diente die Behandlung von Celloidinschnitten nach Alkoholfixierung mit konzentrierter Salpetersäure nach Zacharias und Unna. Verf. kommt zu dem Schluß, daß unter der P]invvirkung des Vaccine- bzw. Variolaerregers oder seines Giftes auf das Epithel der Cornea und der Haut eine Vermehrung der Nukleolarsubstanz zu konstatieren ist, die gänzlich oder zum Teil aus dem Kern austritt, 37,2. Referate. 153 in das Plasma zu liegen kommt und hier die Bildungen liefert, die als GuARNiERische Körperchen für die Erkrankung spezifisch sind. Zahlreiche , wichtige Einzelheiten müssen im Original nachgesehen werden. F. W. Bach {Bonn). B. Botanisches. Czapek, F., Zum Nachweise von Lipoiden in Pflanzen- zellen(Ber.d.d.bot.Ges.Bd. 37, 1919, H. 3, S. 207-216). Lipoide — - d. h. wasserunlösliche, bei gewöhnlicher Temperatur flüssige, in organischen Medien lösliche Verbindungen — sind dann, wenn sie in geringen Mengen vorliegen, in den Zellen schwer nach- weisbar. Verf. bespricht die CHRiSTELLEusche Methode (vgl. Zentralbl. f. allgem. Pathol. u. pathol. Anat. Bd. 27, 1916., S. 385), die auf der Erfahrung, daß Lipoide irgendwie Formaldehyd binden, sich begründet. CuRiSTELLER bringt sein Material nach gründlicher Fixierung mit For- maldehyd auf 24 Stunden in 1 "/oige Lösung von salzsaurem Phenyl- hydrazin (Brutschrank) ; hiernach gelinde Oxydation durch kurze Be- handlung mit ö'^loigem Ferricyankali, schließlich Einlegen in konzen trierte Salzsäure. Die Fetttropfen färben sich hiernach lebhaft rot, dann dunkelrotbraun. Verf. fand die Methode auch für die Untersuchung botanischer Objekte geeignet ; eine spezifisclie Fettreaktion ist aber mit jenen nicht erzielbar. Es färben sich nicht nur Fetttropfen der Fettendosperme, die Choroplasten, die verkorkten und kutinisierten Membranen , die Fadenkörper in den Zellen von Fontinalis, das Zyto- plasma verschiedener Zellen, sondern auch Tropfen von Harzen und ätherischen Ölen, Gerbstoffmassen, gerbsäurehaltige Membranen, auch verholzte Membranen. Ferner fand Verf., daß sehr geringe Mengen von Lipoiden von der Methode Christellers nicht nachgewiesen werden. Bei seinen Bemühungen um ein geeignetes Verfahren ging Verf. von der Annahme aus, daß vielleicht amikronisch verteilte Lipoid- stoffe in den Zellen vorhanden wären und, daß man in solchen Fällen nur homogenes Protoplasma vor sich sähe. Auf dem Wege der tropfigen Entmischung die Lipoide des Plasmas nacliweisbar zu machen, gelang durch Behandlung mit Alkoholen, vornehmlich mit dem tertiären Amylalkohol, dem Amylenhydrat, welches zu etwa 10"[o in Wasser löslich ist. Um die stark quellende Wirkung, welche verdünnten Alkoholen eigentümlich ist, zu vermindern, stellt Verf. eine 20 ^j^ Lösung von Amylenhydrat durch Zusatz von Pyridin dar: 2 Teile Amylen- hydrat, 8 Teile Wasser, 1 Teil Pyridin. In dieser Mischung, welche eiweißartige Zellenbestandteile gut fixiert, wird Sudan III gelöst; die Lösung ist nach dem Filtrieren gebrauchsfertig und wochenlang- 154 Referate. 37,2. haltbar. Verf. bezeichnet sie kurz als AP -Sudan. Objekte jeder Art werden bei Zimmertemperatur eine Stunde mit AP -Sudan be- handelt; hiernach Auswaschen in destilliertem Wasser, üntersucbung in Glyzerin; die Fetttropfen erscheinen rot, Gerbstoff läßt eine bräun- lich-rote, granulierte Masse entstehen. Verf. fand lipoidreichesPlasma bei Pilzen, Algen, höheren Pflanzen. Nähere Schilderung widmet er den Lipoidtröpfchen in den Zellen der Stärkesamen und dem hohen Lipoidreichtum der Vegetationspunkte. Küster (Bonn). Bezssonof, N., Über die Züchtung von Pilzen auf hoch- konzentrierten rohrzuck ej" haltigen Nährböden und über die Chondriom-Frage (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. 37, 1919, H. 2, S. 1.37—148 m. 1 Tfl.). Reichliche Bildung von Peritliezien (Penicillium , Aspergillus) und Zygosporen (Rhizopus) auf rohrzuckerreichen (etwa ^S^'q) Nälir- medien. Theoretisches zur Chondriomfrage. Küster (Bonn). Patschovsky, N., Indigokarmin zur Schnellfärbung des Zellkernes (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. 37, 1919, H. 8, S. 326—328). Verf. ersetzt die in botanischen Laboratorien übliche Methylgrün - Essigsäure durch Indigokarmin- Essigsäure : Blaufärbung des Zellkernes ; der Nukleolus wird dunkler als dieser. Küster {Bonn). PatschOTSlty, N., Über Nachweis, Lokalisierung und Ver- breitung der Oxalsäure (gelöste rOxalate) im Pflanzenorganismus (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. 37, 1918, H. 9, S. 542—548). Verf. findet, daß der Nacliweis gelöster Oxalate im Pflanzenkörper durch Chlorkalzium deswegen sich wenig empfiehlt, weil die ent- stehende Fällung von Kalziumoxalat ein wenig charakferistisdies Bild gewährt und überdies durch jene auch der Gerbstoff gefällt wird. Er empfiehlt eine wässerige Lösung von Ferrotulfat in essig- saurer lO^Ißiger Lösung. Es fällt Ferrooxalat aus in Form meist rektangulärer Täfelchen (rhombisches System). Küster {Bonn). Herrig , F., Über Spermazellen im Pollenschlauch der Angiospermen (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. 87, 1919, H. 9, S. 450—453 m. 1 Tfl.). Verf. untersuchte die Spermazellen der auf künstlichen Medien erwaclisenen Pollenschläuche (Bufomus auf 1 ^ ^ Agar, 1 "Jq Trauben- zucker, Echeveria auf l^i^ Agar, 10^|o Traubenzucker). Kultur auf Deckgläschen in der feuchten Kammer. Nach 36 Stunden Fixierung mit Chromessigsäure oder in den Dämpfen 2*'(jiger Osmiumsäure; Betröpfen 37,2. Referate. 155 mit destilliertem Wasser und Färbung- (etwa 1 Stunde) in Fuchsin- Malacliitgrün (in 2b\\sem Alkoliol); absoluter Allwärmung bis zur Dampfentwicklung ; Auswaschen mit Wasser; einige Minuten mit ö^'joiger Lösung von Toluidinblau oder Thionin färben. Differenzieren mit einer alkoholischen Aurantia- lösung; Alkohol, Kanadabalsam. — Champys Fixiermethode kann man durch die BENDASche ersetzen. Letztere — in Verbindung mit der Toluidinblaufärbung — gestattet Mitochondrien und Stärkekörner in den Zellen derart sichtbar zu machen, daß man Entstehung und Wachstum der Stärkekörner in den Mitochondrien verfolgen kann; die Mitochondrien werden rot (Fuchsin), die Stärkekörner blau, das Zytoplasma gelb (Aurantia). Das Kaliumbichromat hat weniger als Beize als dadurch eine günstige Wirkung auf die Mitochondrien, daß es — nach Ansicht des Verf. — die Lipoide der Mitochondrien in eine unlösliche Modifikation überführt. Die Mitochondrien verschiedener Zellen verhalten sich insofern verschieden , als sie eine mehr oder weniger lange Beizung zu späterer guter Färbung beanspruchen. — Mit- teilungen über die in hypo- und hypertonischen Lösungen beobachteten Degenerationserscheinungen der Mitochondrien. Küste?' {Bonn). Bryan, G.S., The archegoniumofCatharinea angustata Brid. (Atrichum angu statu m) (Bot. Gaz. vol. 64, 1917, S. 1—20 w. 8 plts. a. 1 flg.). Fixierung mit Chrom - Essigsäure und nach Flemming. Färbung mit Safranin -Lichtgrün, Flemmings Dreifarbengemisch, Heidenhains Eisenalaun -Häraatoxylin. Aufkleben der Schnitte nach Land. Küster {Bonn). Dupler, A. W., The gametophytes of Taxus canadensis Marsh (Bot. Gaz. vol. 64, 1917, S. 115—136 w. 4 plts.). Chrom - Essigsäure gab die besten Fixierergebnisse, weniger be- friedigend war Formalin- Alkohol. Färbung mit den üblichen Mitteln, auch m'it Eisenhämatoxylin - Lichtgrün. Küster {Benin). Mottier, D. M., Chloroform as a paraffin solvent in the imbedding process (Bot. Gaz. vol. 61, 1916, S. 251 —252). Verf. beschreibt die in seinem Laboratorium üblichen Methoden der Entwässerung und Paraffiueinbettung. 158 Referate. 37,2. Die Entwässerung läßt Verf. bei besonders zarten Objekten sehr langsam vor sich gehen, indem er den Alkohol allmählich und tropfen- weise zusetzt, bis eine Konzentration von 10 oder 15 ^/^ erreicht ist. Nach der Entwässerung kommen seine Objekte in eine Mischung von absol. Alkohol und Chloroform (1:1) fiir 2 bis 3 Stunden oder länger; hiernach für 2 bis 12 Stunden in reines Chloroform. Objekte, die mit Chrom -Osmium- Essigsäure oder mit Chrom -Osmiumsäure fixiert worden sind , sinken in der Chloroform in 2 bis 2 ^j^ Stunden unter; die mit Chromessigsäure, Alkohol oder anderen Os- freien Mit- teln fixierten sinken erst später unter ; man läßt sie über Nacht oder noch länger im Chloroform liegen. Erneuerung des Paraffins, Lösung von Parafrinscheibchen in ihm, Paraffinofen. — In einer Nachschrift empfiehlt W. J. G. Land die Lösung des Paraffins in Xylol. Küster (Bonn). Michelle M. R., The embryo sac of Richardia africana Kth. JBot. Gaz. vol. 61, 1916, S. 325—336). Fixierung mit Sublimatalkohol, Pikrinsäure, Eisessig- Alkohol; Färbung mit Heidenhains Hämatoxylin. Die der Befruchtung folgen- den Stadien konnten mit Karthamin (Gossypimin) gefärbt werden. Küster {Bonn). Ben Hill, J. , A method for the dehydration of histolo- gical material (Bot. Gaz. vol. 61, 1916, S. 255—256). Nach dem Fixieren werden die Objekte in der üblichen Weise mit Wasser gewaschen; wenn die Objekte säurefrei geworden sind, werden sie in einer Schale (Uhrglas od. ähnl.) mit so viel lO^/oigem Glyzerin Übergossen, daß sie von diesem noch etwas überdeckt werden. Nun läßt man an staubfreiem Platz das Glyzerin durch Verdunstung mehr und mehr sich eindicken — ein Prozeß, der 2 oder 3 Tage in Anspruch nimmt. Hiernach Behandlung mit 95^/oigem Alkohol. Küster (Bonn). Ben Hill , J. , Manipulating microscopic organisms in staining (Bot. Gaz. vol. 63, 1917, S. 410—412). Fixierung der Organismen in Chrom - Essigsäure (1:1:400). Filtrieren und Auswaschen des Fixiermittels auf dem Filtrierpapier und Trichter. Färben mit Eisenalaun -Hämatoxylin ; Eisenalaun wird in Lösungen von 0'1^/q oder in noch schwächerer Konzentration an- gewandt; oft genügen wenige Tropfen einer Iprozentigen Alaunlösung auf 100 cc Wasser. Die Lösung wird langsam zu dem auf dem Filter liegenden Material gegeben. Nach 15 bis 30 Minuten Waschen mit destilliertem Wasser. Färbung mit O'lprozentiger Hämatoxylin- lösung; Färbedauer etwa 30 Minuten. Entwässerung mit Glyzerin; venezianischer Terpentin. Küster (Bonn). 87,2. Referate. 159 Beed, Gr. B. , The significance of color changes in oxi- dase reagents (Bot. Gaz. vol. 61, 1916, S. 430—432). Gedanken über die quantitative Abschätzung der durch Farb- reaktionen nachgewiesenen Oxydasen. Küster [Bonn). C Mlneralogisch-Petrographisches, Binne, F., Einführung in die kristallographischeFormen- lehre und elementare Anleitung zu kristallo- graphisch-optischensowieröntgen ©graphischen Untersuchungen. 3. Aufl. 207 S. m. 460 Abb. u. 3Tfln. Leipzig (Dr. M. Jänecke) 1919. Geb. M. 12-—. Ein wirklich ausgezeichnetes Lehrbuch fiir das im Titel Genannte. Es wird dazu beitragen, die Vorteile der Benutzung des Polarisations- mikroskops, das den Mineralogen längst unentbehrlich wurde, auch in Clieraikerkreisen bekannter zu machen. Den Schluß des Buchs bildet eine Erörterung über die Grundzüge der kristallographischen Röntgenograraraetrie. Als ganz neu findet sich darin eine bisher unveröffentlichte Mitteilung von E. Sciiiebold über ein photographisches Spektralverfahren unter Drehung des Kristalls; Man kann Rinne bei- pflicliten, wenn er sagt: Auch der Anfänger in Kristallographie und Chemie muß einige Einblicke in diese Welt des Kleinsten erhalten und im Praktikum in den Stand gesetzt werden, die schönen Inter- ferenzrauster, in denen der stereochemische Aufbau der Kristalle zum Ausdruck kommt, zu deuten. Liesegang {Frankfurt a. M.). Emich , F. , Über eine neue mikrochemische Reaktion auf Gold, Silber und Rubidium (Kalium, Cäsium) (Chemiker -Zeitg. Bd. 48, 1919, S. 203). Beim Zusammenbringen einer Goldchloridlösung mit Chlorsilber und Rubidiurachlorid entstehen zierliche blutrote Kristalle. Sie können zum Nachweis dieser drei Metallionen benutzt werden. Rubidium kann dabei durch Kalium oder Cäsium ersetzt werden. Liesegang (Frankfurt a. M.). Bawdoii, H. S., (xrossman, M. A. , u. Finn, A. N., Metallic coatings for rust-proofing iron and steel. IL (Chemical a. Metallurgical Engineering vol. 20, 1919, S. 530 —537 m. 16 Abb.). Metallographische Untersuchung der Zinküberzüge : Strukturen der in die Schmelze getauciiten, der sherardisierten, der gespritzten und der galvanisch hergestellten Schichten. Zur Ätzung der polierten Schliffe wurde im allgemeinen eine Iprozentige Lösung" von Jod in 160 Referate. ' 37,2. Alkohol verwandt. Bei einem elektrolytischen Niederschlag kam eine lOprozentige Natronlauge in Verwendung. Ein elektrolytischer Kupferniederschlag wurde geätzt mit einer konzentrierten Lösung von Ammoniak und Wasserstoffsuperoxyd. Die notwendige Vergrößerung schwankt zwischen 200 und 500. Liesegang (Frankfurt a. M.). Hay ward , R. A., Fundamental principles to be consi- dered in the heat treatmcnt of steel (Chemical a. Metallurgical Engineering vol. 20, 1919, S. 519—52.3). Auch hier wird die unbedingte Notwendigkeit einer mikrosko- pischen Untersuchung des Stahls hervorgehoben. Zur Ätzung der polierten Stücke wird eine öprozentige alkoholische Lösung von Sal- petersäure oder eine lOprozentige alkoholische Pikiiusäurelösung emp- fohlen. TAesegang {Frankfurt a. M.). Vogel, R., Über ternäre Legierungen des Aluminiums mit Magnesium und Kupfer (Zeitschr. f. anorg. u. allgem. Chemie Bd. 107, 1919, S. 265—307 m. 21 Abb. u. 4Tfln.).- Das mikroskopische Studium der Struktur dieser Legierungen gibt wertvolle Aufschlüsse über die thermischen Daten. Ein Tropfen konzentrierter Salpetersäure wird auf der Schliifläche verteilt. Da- bei färben sich die Mischkristalle von AlgCu innerhalb 30 bis 50 Se- kunden schwarz. Die Kristalle der teraären Verbindung AI^Mg^Cu werden sehr viel laugsamer braun bis schwarz. Die Grundmasse des in der Kurve als C bezeichneten Mischkristalls wird gelblich. Eine Anzahl der AI-reichen Mischkristalle bleibt unverändert hell. Die Grundmasse C läuft stets beim Abtrocknen des mit Wasser und Alkohol abgespülten Schliffes bunt an. Bei Zugabe eines Tropfens Wassers zu der Salpetersäure auf der Schlifffläche ändert sich das miliroskopische Bild auffallend : die schwarze Färbung der AlgCu- Mischkristalle verschwindet sofort. Das Strukturelement färbt sich hellrot infolge Ausfällung von Cu durch den unedleren Mischkristall. Nach Zusatz eines Tropfens konzentrierter Salpetersäure kehrt sogleich die Schwärzung zurück. Die Kristalle der ternären Verbindung werden hingegen nach Verdünnung der Säure schnell geschwärzt. Man ver. wendet das eine oder das andere Verfahren je nach dem Vorhanden- sein der Strukturelemente. Liesegang {Frankfurt a. M.). Czochralski, J., Der Körnungsgrad und die physikalisch- technischen Eigenschaften der Metalle (Stahl u. Eisten Jahrg. 1916, No. 36 m. 2 Abb. u. 1 Tfl.). Die zur mikroskopischen Untersuchung bestimmten Aluminium- bronzen werden hier mit lOprozentiger Aramoniumpersulfatlösung ge- äXii.. Liesegaiig {Frankfurt a. M.). 37,2. Referate. 161 Czochralski, J. , Die Metallographie des Zinns und die Theorie der Formänderung bildsamer Metalle (Metall u. Erz Bd. 13, 1916, S. 381—393 m. 21 Abb.). Das beste Ätzmittel für die Zinnsclilifie ist eine Auflösung von 1 g Kaliunichlorat in 1 Liter SalzsJiure 1'12. Durch das Sägen und Sclileifen wird die OberHäche des Scldiffs ganz erheblich deformiert. Diese unnatürliche Haut muß vorher durch 5- bis 6maliges Abbrennen von je 30 Sekunden Dauer mit konzentrierter Salpetersäure 1*4 ent- fernt werden. Dann erfolgt die Nachätzung in der Chlorat- Salzsäure. Erst hierbei erhält man das wahre Gefiige des Metalls. Liesegang {Frankfurt a. M.). Marcelin , R. , Struktur von Kristallen in sehr dünnen Schichten. Neue experimentelle Bestimmung der Molekulardimensionen (Annales de Physique [9] Tom. 10, 1918, S. 189 — 194). Vergleichung außerordentlich dünner Kristallplättchen im reflek- tierten weißen, parallelen Licht mit einem zwischen Nicols liegenden Qnarzplättchen von abwechselnder Dicke. Die Dicke des letzteren wird verändert bis zur Übereinstimmung mit der Farbe des Kristall- plättchens. Hierdurch soll auf optischem Weg eine Bestimmuiig des Abstandes der einzelnen Kristallschichten möglich sein. Von dem leicht spaltbaren Glimmer wurden sehr dünne Plättchen durch Aufdrücken eines Kristalls auf geschmolzenes Selen und Ab- reißen nach dem Erkalten erhalten. Liese gang {Frankfurt a. M.). Comstock, G. F., Metallographische Untersuchung von Schienen mit Querrissen, mit besonderer Be- rücksichtigung der phosphorreichen Schichten (Bull, of the Americ. List, of Mining Engineers vol. 1918, S. 1699—1714). Die Pikrinsäure -Ätzung hatte keinen Unterschied in der Ver- teilung des Kohlenstoffs gezeigt. Die Ätzung mit Kupferchlorid ließ eine Anreicherung von Phosphor an den brüchigen Stellen erkennen. Liesega?ig {Frankfurt a. M.). Schiebold, E., Die Verwendung d er LAUE-Diagramme zur Bestimmung der Struktur des Kalkspates (Disser- tation Leipzig 1919, 147 S. m. 46 Abb.). Verwendung der von F. Rinne vorgeschlagenen Laue- Apparatur mit Lilienfeld- Röhre und Traiisverteranlage. Zur Aufnahme wurden Agfa-Chromoplatten mit einer Gehler- Folie zur Verstärkung benutzt. Die Entwicklung wurde in völliger Dunkelheit vorgenommen. Liesegang {Frankfwt a. M.). Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 37,2. 11 162 Referate. 37, 2. Ruft', 0., u. Wunsch, R., Arbeiten im Gebiet hober Tem- peraturen III. Wolfram und Kohlenstoff (Zeitschr. f. anorg. Chemie Bd. 85, 1914, S. 292— 328 m. 5 Abb. u. 3 Tfln.). Zur metallographischen Untersuchung wurden die Bruchflächen der Reguli auf einer groben Schmirgelscheibe eben geschliffen und zur Entfernung der Schliifrisse hierauf in üblicher Weise auf Scbmirgel- papier abnehmender Korngröße abgerieben. Ein nachfolgendes Po- lieren mit den gebräuchlichen Poliermitteln führte nur bei reinem Wolfram und bei Legierungen mit bis zu 2 Prozent Kohlenstoff" zum Ziel. Die übrigen Legierungen, waren für diese Poliermittel viel zu hart und konnte nur durch Schmirgeln auf einem stark abgeriebenen Schmirgelpapier feinsten Korns (Marke Hubert 00) einigermaßen poliert werden. Die Schliffe wurden mit einer Mischung von 1 Teil Salpetersäure (1'2) und 4 Teilen 40prozentiger Flußsäure geätzt. Die Ätzflüssig- keit und die gebildete Wolframsäure wurden mit Wasser und Natron- lauge entfernt. Sie wurden bei 200- bis 400facher Vergrößerung photographiert. Liesegang {Frankfurt a. M.). Tammann, G., Die chemischen und galvanischen Eigen- schaften von Mischkristallreihenundihre Atom- verteilung (Zeitschr. f. anorg. u. allgem. Chemie Bd. 107, 1919, S. 1—240 m. 79 Abb.). Auch aus dieser Arbeit ergibt sich ein Unedlerwerden der Ober- fläche eines Mischkristallschliffs beim Polieren. . Das Kristallgitter wird hierbei zerstört. Einwertige Ätzmittel greifen stärker an als e irwer ige. Liesegang {Frankfurt a. M.). Jüptner, H. v. , Die Festigkeitseigenschaften der Me- talle mit Berücksichtigung der inneren Vor- gänge bei ihrer Deformation. (152 S. m. 89 Abb.) Leipzig (A. Felix) 1919. 12 M. Auch dieses sehr klar geschriebene Buch läßt die Bedeutung der mikroskopischen Untersuchung der Metalle für die Technik er- kennen. Z. B. kann man an geätzten Schliffen die Fließerscheinung^n bei anisotropen Körpern studieren. Sehr anschaulich sind die Er- scheinungen (Gleitlinien usw.), welche man mittels einer am Mikro- skoptisch angebrachten Vorrichtung zum Zerreißen eines Metallstreifens beobachten kann. Natürlich spielt auch die mikroskopische Bestim- mung der Korngröße eine große Rolle. Liesegang {Frankfurt a. M.). 37,2. Referate. 163 Fricke, R. , Über die hydrolytische Spaltung der Al- kalialiiminate und über Methoden zur Hydro- xylionenbestimmung von konzentrierten Alkali- laugen (Zeitschr. f. Elektrochemie Bd. 26, 1920, S. 129 —151). Ist die Tonerde, welche sich bei langem Stehen aus. Aluminat- lösungen ausscheidet, wirklich kristallin, wie dies von manchen Autoren behauptet wird ? Das entsprechende Mineral Hydrargillit (Gibbsit) zeigt Doppelbrechung, jene künstliche Tonerde dagegen nicht. Zu dieser Untersuchung mit dem Polarisationsapparat mußte au der Tonerde zur Vermeidung falscher Aufhellung durch Spiegelung eine Einbettung in möglichst gleichbrechendes Medium vorgenommen werden. Dazu eignete sich ein mit wenig Xylol versetzter Kanadabalsam. Liesegang {Frankfurt a. M.). D, TecJmologisches, Kienzel, W., Mikroskopische Futtermittelkontrolle. Ein Hilfsbuch für die mikroskopische Futtermittel- analyse. 100 S. Stuttgart (Eugen Klemm) 1918 gebd. 5*40 Bei geringem Umfang bringt das Büchlein inhaltsreichen Be- richt über die Ergebnisse vieljähriger Samenkontrolltätigkeit und Futtermitteluntersuchung. Den größten Teil des Werkchens nimmt ein alphabetisches Verzeichnis der vom Verf. untersuchten Rohfaser- präparate, Stärke- und Proteinpräparate in Anspruch. Die Merkmale der Objekte werden in Kürze erläutert, Winke für ihre Untersuchung und Erkennung gegeben, nötigenfalls auch wichtige Verunreinigungen und Verfälschungen genannt. Die Behandlung der tierischen Objekte (Käfer, Milben, Mehle tierischer Herkunft) füllt wenige Seiten. Eingangs bespricht Verf. die wichtigsten Methoden der mikro- skopischen Untersuchung. Vor allemi wichtig ist eine sachgemäße Autheilung der Materialen. Besonders vielseitig anwendbar war ein dem WEENDEUschen älinliches Verfahren : die Materialien werden auf dem Wasserbad eine Stunde mit 1^/^prozentiger Schwefelsäure und hiernach ebensolange mit l^jgprozentiger Natronlauge behandelt. Fett und andere ätherlösliche Stoöe werden durch Behandlung mit Alko- hol und Äther beseitigt. Auch dann, wenn man sich einem Material unbekannter Zusammensetzung gegenüber sieht, wird die Methode nicht im Stich lassen. Behandlung mit Chloralhydrat (80 Teile Chloral- hydrat in 50 Teilen Wasser) ist zur Aufhellung von Samenschalen unter dem Deckglas recht wohl geeignet, versagt aber, weini es sich um die Untersuchung größerer Mengen eines Futtermittels handelt, da das Aufliellungsmittel eine so zähe Masse entstehen läßt, daß man 11* 164 Referate. 37,2. die gelösten Bestandteile nicht leicht beseitigen kann. Die Glyzerin- Schwefelsäure -Methode, nach der die Präparate bei 2 bis 3 Atmo- sphären behandelt werden , lehnt Verf. als zu teuer und umständlich ab. Für manche Fälle sehr geeignet fand Verf. die Methode- Brede- MANNS (Landwirtsch. Versuchsstat. , 1911, S. 135 u. 1913, S. 329). Die Objekte werden mit Chloralhydrat 10 Teilen Glyzerin 5 „ "Wasser 5^ „ 250/0 HCl 3 „ unter dem Deckglas durch Kochen aufgehellt; tierische Objekte werden aber ungünstig von ihr beeinflußt. Aufgehelltes Material auf- zubewahren gelingt in verdünntem Alkohol und namentlich in Ipro- zentigem Forraalin. Mikroskopische Präparate verwahrt Verf. in Glyzerin-Gelatine (Lackrand). Zur Prüfung eines Materials auf grobe Bestandteile empfiehlt Verf. Ausbreitung auf größeren Glasplatten (etwa 11 cm Durchmesser) in Glyzerin. Verf. bespricht außer den mikro- skopischen die serobiologischen Methoden, die Heuuntersuchung; S. 84 ff. ist von der bakteriologischen Untersuchung die Rede. Aus der „Ein- leitung" sind die sehr zutreifenden Bemerkungen über die hohe Be- deutung des Selbstzeichnens nach mikroskopischen Präparaten hervor- zuheben. Küster {Bonn). Koch, E. , Neue Kaffee-Ersatzmittel (Zeitschr. f. öffentl. Chemie Bd. 2B, 1917, S. 353—356). Spörgel (Spergula arvensis) ist wegen seines Saponingehalts nicht unbedenklich. In den mikroskopischen Präparaten läßt er sich leicht erkennen an den sternförmig mit den Zacken einandergreifenden Oberliautzellen. Liesegang {Frankfurt a. M.). Ostwald, W0.5 Beiträge zur Kolloidchemie des Brotes. I. (Kolloid -Zeitschr. Bd. 25, 1919, S. 26—45 m. 1 Abb.). Bei längerer Behandlung einer Brotschnitte mit Diastase erhielt A. Maurizio in dem zusammenhängend bleibenden Albumingerüst keine Jodreaktion mehr. Nach C. Lintner ist jedoch dieser negative Ausfall der Jodreaktion kein Beweis für die vollkommene Hydrolyse aller Stärke. Denn Stärkekleister im „kondensierten Gel -Zustande" zeigt keine Jodreaktion mehr. [Das dürfte auch bei histologischen Untersuchungen beachtenswert sein.] Bei der mikroskopischen Untersuchung von frischem und alt- backenem Brot findet man wesentliche Unterschiede. Besonders die halbverkleisterten Stärkekörner treten mit ihren Konturen stärker hervor. Das Altbackensein wird verglichen mit dem fixierten Zustande von mikroskopischen Präparaten. Liesegang {Frankfurt a. M.). ;J7, 2. Neue Literatur. 1G5 Neue Literatur, 1. Lehr- und Handbücher. Abderhalden, E. , Lehrbuch der physiologischen Chemie in Vorlesungen. 4., neu bearb. Aufl. 1. Tl. Lex.-S**. Berlin u. Wien (Urban & Schwarzen- berg) 1920. 1. Die organischen Nahrungsstoflfe und ihr Verhalten im Zellstoff- wechsel. Mit 2 Abb. (VIII, 799 S.) 54 M., geb. 72 M. Bandelier, B., u. Roepke, O., Lehrbuch der spezifischen Diagnostik und Therapie der Tuberkulose. Für Ärzte u. Studierende. Mit einem Vorw. V. Wirkl. Geh. Rat Prof. Dr. R. Koch, Exz. 10. Aufl. Lex.- 8». Mit 25 Temperaturkurven auf 7 lithogr. Tfln., 2 färb, lithogr. Tfln. u. 6 Text- abb. (XIV, 507 S.). Würzburg u. Leipzig (C. Kabitzsch) 1920. 40 M. + 20»/o T.-Z.; geb. 48 M. -f 20 «/o T.-Z. Born, P., Compendium der Anatomie des Menschen. Ein Repetitorium der Anatomie, Histologie und Entwicklungsgeschichte. 16. — 20. unveränd. Aufl. 8". 400 S. Freiburg i. Br. (Speyer & Kaerner). 8 M. Domarus, V., Taschenbuch der klinischen Hiimatologie. 2., verb. Aufl. 187 S. m. 1 Tfl. u. 8 Textabb. Leipzig (Thieme) 1919. geb. 5 80 M. Ehrmann, S., Vergleichend-diagnostischer Atlas der Hautkrankheiten und der Syphilide, einschließend die der Haut angrenzenden Schleimhäute, gr. 40 (23-5x31 cm). 312 färb. Abb. auf 91 Tfln. u. 191 schwarze Abb. im Text; erklärender Text in 29 Vorlesungen. Jena (G. Fischer) 1912. kart. 50 M. (ausschl. T.-Z.). Freundlich, H., Kapillarchemie. Eine Darstellung der Chemie der Kolloide und verwandter Gebiete. 2. anast. Neudr. gr. 8". VIII, 591 S. m. Abb. Leipzig (Akadem. Verlagsgesellschaft) 1920. Hhvbd. 40 M. Gray, H., Anatomy: descriptive and applied. Ed. by Robert Howden. 20. edit. 8". 1324 S. London, Longmans, Green and Co. 37 s. Grawitz, P. , Anleitung zum Selbststudium der pathologischen Anatomie. . Führer durch das Museum des pathol. Instituts zu Greifswald. 2. Aufl. Lex.-8<'. (IV, 734 S.). Drucker: H. Adler, Greifswald (Ratsbh. L. Bam- berg) 1919. 40 M.; geb. 50 M. 166 Neue Literatur. 37,2. Kolle, W., u. Hetscli, H., Die experimentelle Bakteriologie und die Infektions- krankheiten, mit besonderer Berücksichtigung der Immunitätslehre. Ein Lehrbuch f. Studierende, Ärzte und Medizinalbeamte. 5., erw. Aufl. Lex.-8". 2. Bd. Mit 66 mehrfarb. Tfln., 194 Abb. im Text u. 5 Karten- skizzen. VIII u. S. 661—1363. Berlin u. Wien (Urban & Schwarzen- berg) 1919. 40 M.; geb. 60 M. Meyer, G. J., Erfinden und Konstruieren. Ein Beitrag zum Verständnis unl zur Bewertung. Berlin (Springer) 1919. Naegeli, O., Blutkrankheiten und Blutdiagnostik. 3. Aufl. 662 S. m. 18 Tfln. u. 34 Textabb. Berlin u. Leipzig (de Gruyter & Co.) 1919. 46 M. Pappenheim, A., u. Hirschfeld, H., Morphologische Hämatologie. Bd. 1. 766 S. Leipzig (W. Klinkhardt) 1919. 36 M. Stempeil, W. , Leitfaden für das mikroskopisch -zoologische Praktikum. 2., verm. Aufl. Lex. S». 86 Abb. IV, 105 S. Jena (G. Fischer). 9 M. Strasser, H., Anleitung zur Gehirnpriiparation. 3., verb. Aufl. gr. 8". 51 S. Bern (E. Bircher) 1920. 5 M. Strasser, H., Anleitung zur Präparation des Halses und Kopfes. 2., verb. Aufl. gr. 8«. V, 66 S. Bern (E. Bircher) 1920. 8 M. Wigand, F., u. Dennert, E., Mikroskopisches Praktikum. Eine leicht faß- liclie Anleitung zur botanischen und zoologischen Mikroskopie für Schule und Selbststudium. Von F. Wigand. 2., verb. u. verm. Aufl. v. Prof. Dr. E. Dennert. 8«. Mit zahlr. Abb. 168 S. Godesberg, Detmold (Naturwissenschaftl. Verlag) 1919. kart. 5*70 M. 2. Mikroskop und Nebenapparate. Bein, Optische Instrumente und optisches Glas in Amerika (Zeitschr. f. d. d. Ges. f. Mech. u. Optik H. 1, 2, 1920, S. 8). Berndt, G., Über den Einfluß der Spannung auf die Eigenschaften des optischen Glases (Zeitschr. f. Instrumentenkde. Jahrg. 40, 1920, H. 1, S. 29—27 u. ff. Hefte). Berndt, G. , Druckfestigkeit von Glas und Quarz (Verh, d. d. Phys. Ges. Bd. 14, 1917, S. 314; vgl. Zeitschr. d. d. Ges. f. Mech. u. Optik H. 19. 20, 1918, S. 114-116). Erfle, H., Das Minimum der Dispersion und die größte Dispersion sowie die chromatisciie Vergrößerungsdifferenz im Hauptschnitte eines Pris- mas (Zeitschr. f. Instrumentenkde. Jahrg. 39, 1919, S. 280—288 u. 297—312; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 141). Garten, S., Nachruf auf Ewald Hering (Ber. Sachs. Ges. Wiss. Leipzig). (Hemsalech, G. A.,) Die Erzeugung von leuchtenden Flammen großer Licht- stärke zur Vorführung und für experimentelle Zwecke (Philos. Mag. vol. 34, 1917, S. 243; vgl. Zeitschr. f. Instrumentenkde. Bd. 39, 1919, S. 133—134). 37,2. Neue Literatur. 167 Kohn, A., Die Lichtstärke des schwarzen Körpers in Gefrierkerzen und die Strahlungskonstanten der Glühlampenkohle (Ann. d. Phys. Bd. 53, 1917, S. 320; vgl. Zeitschr. f. Instrumentenkde. 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Emich, F., 159. Erfle, H., 141. Finn, A. N., 159. Fricke, R,, 163. Gifford, J. W., 143. Grossmann, M. A., 159. Guiliiermond, A., 156. Heft (37,2) enthält 56 Referate über die Arbeiten Haberlandt, G., 155. Haller, R., 147. Hammersclimidt, J., 152. Hayward,R.A., 160. Herrig, F. 154. Herzfeld, E., 146. Hesse, E., 149. Hodgson, M. R., 142. Hoefer, P. A., 151. Jüptner, H. v., 162. Kienzel, W., 163. Klinger, R., 146. Koch, E., 164, Kranz, P., 148. Lewis, S. J., 146. Mann, W. C, 143. Marcelin, R., 161. Metzner, P., 148. Michell, M. R., 158. Mottier, D. M., 157. Ostwald, W., 164. Patschovsky,N., 154. Plank, R., 145. Pribrara, E., 148. Rawdon, H. S., 159. Reed, G. B., 159. Renner, 0., 155. Rinne, F., 159. Rohde, K., 147. Ruff, 0., 162. Schiebold, E., 161. Schmehlik, R., 143. Schmid, G., 155. Schultz, H., 141. Tammann, G., 162. Thieme, P., 144. Vogel, R., 160. Weiß, M., 152. Wunsch, R., 162. S. HIRZEL« VERLAGSBUCHHANDLUNG LEIPZIG A Königstraße 2 Generalfeldmarschall Aus meinem Leben Mit einem Bildnis und drei Karten Zwölfte Auflage + Preis: 40 Mark Ein Volks- u. Geschenkbuch für alle Kreise. Soeben ist erschienen : Der Kampf um Tsingtau Eine Episode aus dem Weltkriege 1914/1918 Nach Tagebuchblättern von Waldemar VoUerthun Konteradmiral a. D., ehemaliger Chef der Nachrichtenabteilung im Gouvernement Tsingtau Preis 28 Mark, gebunden 36 Mark, gebunden in Halbfranz 75 Mark MIMHtlllllllllinnillllltllJtMlltItllllMIIIIMIIIIIllllllllllllll inlllMIIIIIIIIIIIIIIIttllllllllliririlMMMIMIinilllllNinilllllNIIIIlllIllintlMIIIIMNIIIIMI Das Buch enthält in lebendiger und fesselnder Form das gesamte authentische Material mit den ersten genauen Karten der Befestigungen von Tsingtau. Druck von Fischer & Wittig in Leipzig. ZEITSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFTLICHE MIKROSKOPIE UND FÜR MIKROSKOPISCHE TECHNIK BEGRÜNDET VON W. J. BEHRENS Unter besonderer Mitwirkung Prof. Dr. P. Schieffeidecker und R. E. Liesegang in Bonn iu Frankfurt a. M. lierausgegeben von Prof. Dr. ERNST KÜSTER in Giessen Band 37, Heft 3 Hcfl 147 Ausgegeben am S. Februar 1921 Mit 20 Abbildungen im Text LEIPZIG Koni gstrasse 2 VERLAG VON S. HIRZEL 1920 Die Zeitschrift für Mikroskopie erscheint vierteljährlich. 4 Hefte bilden einen Jahresband zum Preise von ijd Mark. Abonnementspreis bei direkter Zu- sendung im Inland Mk. '14. — , itn Ausland Mk. '!'!. — . Alle Sendungen von Beiträgen für die Zeitschrift erbittet man an den Heraus- geber, Jlerrn Prof- Dr. Ernst Küster in Giessen, Brandplatz 4, alle Drucksachen durch die Post oder auf Buchhändlerwege an die Ferlags- buchhandlung von S. Hirzel in Leipzig. Inhalt. Seile Köhler, A., Methoden zur Prüfung der Lichtbrechung von Flüssigkeiten für homogene Immersion und Beschreibung einer Mikroskopierlampe für Natriumlicht 177 Metzner, P., Einfache Methode der Aperturbestiramung an Immersions- objektiven 203 Wasicky, R. , Der Ersatz von Zedernöl durch andere Iramersions- flüssigkeiten •. 206 Fürth, R. , Ein miki-ometrisch einstellbarer Anschlag für Mikroskop- stative 209 Kofier, L., Über Aufhelhmgsmittel von Drogen 213 Schuscik, O., Über die Methoden zum mikroskopischen Nachweis von Kalk im ossifizierenden Skelett. Eine kritische Nachuntersuchung 215 Schneider, H., Einige Bemerkungen zu P. Mayers Aufsatz über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz .... 233 Referate 236 1. Mikroskop und Nebenapparate S. 2.S6. — 2. Mikrophotographie und Projektion S. 237. — 3. Physik und Chemie S. 237. — 4. Präpa- rationsmethoden im allgemeinen S. 239. — 5. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. — A. Niedere Tiere S. 242. — B. Wirbeltiere S. 243. — C. Mikroorganismen S. 254. — D. Botanisches S. 256. — E. Technologisches S. 261. (Autorenregister auf der dritten Seite des Umschlags.) Neue Literatur 265 Nachdruck verboten. Obersetzungsrecht vorbehalten. Etwaiger Nachdruck aus dieser Zeitschrift findet ohne Erlaubnis und ohne Wissen von Herausgeber und Verleger statt. Band 37. Heft 3. KEW VosUhL Methoden zur Prüfung der Lichtbrechung von Flüssigkeiten für homogene Immersion und Beschreibung einer Mikroskopierlampe für Natriumlicht. Von > Dr. A. Köhler in Jena. Hierzu sechzehn Textabbildungen. Für jeden, der mit homogenen Immersionen arbeitet, ist es nützlich, wenn er in der Lage ist, die Immersionsflüssigkeit von Zeit zu Zeit auf ihre Brechung und Dispersion zu prüfen. Gerade gegen- wärtig scheint mir das Bedürfnis besonders vorzuliegen, da hie und da Immersionsflüssigkeiten im Gebrauch sind, die zu wünschen übrig- lassen. Das AßBKSche Refraktometer bietet ein sehr bequemes und zuverlässiges Mittel für solche Messungen, es steht aber leider nicht jedem zur Verfügung. Da sind denn Verfahren am Platz, die ohne kostspielige Nebenapparate mit jedem Mikroskop ausgeführt werden können. , Ein derartiges Kontrollverfahren ermöglicht die Abbe sehe Test- platte. Ein geübter Beobachter kann mit Sicherheit jede Abweichung des Brechungsexponenten und der Dispersion feststellen, die imstande r~ ist, die Leistung des Systems zu beeinträchtigen. Daß dieses Ver- cT> fahren kaum viel benutzt wird, liegt an verschiedenen Ursachen. Zunächst ist eine gewisse Übung und Erfahrung im Gebrauch der rf^ Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 87, 3. 12 178 Köhler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 37, 3. Testplatte notwendig, über die niclit jeder Mikroskopiker verfügt. Dann hat sie aber auch einen grundsätzlichen Nachteil. Mängel des Bildes brauchen nämlich nicht von der Beschaffenheit der Immersions- flüssigkeit herzurühren, sondern können auch durch Beschädigungen des Objektivs usw. verursacht sein. Es ist also ein Verfahren er- forderlich , das von der Beschaffenheit des Immersioiisobjektivs un- abhängig ist. Es sollen im folgenden zwei solcher Verfahren beschrieben werden, die schon lange benutzt werden, um die Brechungsexponen- ten mikroskopischer Objekte zu bestimmen, aber für den vorliegen- den Zweck sonderbarerweise noch nicht angewandt worden zu sein scheinen. Die erste Methode gründet sich auf das Auftreten eines hellen Streifens an Grenzflächen, die der Mikroskopachse parallel sind. Sie wird folgendermaßen ausgeführt. Ein 0'15 bis 0*20 mm dickes Glasplättchen, das aus einem Glase hergestellt ist, dessen Brechungs- exponent 71d gerade 1*515 beträgt und das eine senkrechte, scharf mit dem Diamanten geschnittene Kante aufweist, wird zwischen einem gewöhnlichen Deck- und Tragglas in einen Tropfen des zu prüfen- den Öls eingebettet. Die scharfe Schnittkante wird mit 80- bis 100- facher Vergrößerung so eingestellt , daß sie als scharfe , schwarze Linie erscheint. Besitzt das Mikroskop den vollen Abbe sehen Be- leuchtungsapparat, so entfernt man den Kondensor und legt in den Blendenträger eine spaltförmige Blende , deren Breite ^J^q ihres Ab- standes von der Objektebene beträgt. Gestattet das Mikroskop, weil ihm der vollständige Beleuchtungsapparat fehlt, diese Anordnung nicht, so kann man eine Spaltblendö auf den Spiegel legen. Ihre Breite muß aber ebenfalls ^/^q des Abstands vom Tisch sein. Die Doppel- bilder , die im Spiegel entstehen , stören nicht , wenn der Spalt in der Einfallsebene , d. h. der Ebene liegt , die durch die Mikroskop- achse und das Einfallslot des Spiegels bestimmt ist. Das Präparat richtet man so aus, daß die scharfe Schnittkante des Glasplättchens dem Spalt parallel gerichtet ist. Hat man nun scharf auf die einfache, dunkle Grenzlinie einge- stellt, so zieht man, während man in das Mikroskop blickt, das Okular rasch 1 bis 2 cm aus dem Tubus heraus , ohne sonst etwas an der Einstellung zu ändern. Dann beobachtet man, je nach dem Verhalten der Ölprobe, folgendes. 1) Das Öl hat die richtige Lichtbrechung und Zerstreuung: Dann beobachtet man einen rotgelben, schmalen Farbensaum auf 37,3. Köhler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 170 der Seite der Grenzlinie , wo sich das Glas befindet , und einen hellblauen auf der Seite, wo sich das Ö 1 befindet. 2) Das Öl hat einen zu hohen Brechungsexponenten: Dann zeigt sich ein hellerer Saum. oder Streifen auf der Seite des Öls und ein dunklerer auf der Seite des Glases. 3) Das Öl hat einen zu niedrigen Brechungsexponenten : Dann zeigt sich ein heller Saum auf der Seite des Glases und ein dunkler auf der Seite des Öls. Als einfache Gedächtnisregel merke man: bei dem Heben des Okulars liegt die helle Linie im höher brechenden Mittel. Beobachtet man nicht mit weißem Licht, sondern mit Natrium- licht, wie man es etwa mit der am Schlüsse beschriebenen Na-Mikro- skopierlampe bequem erhält, so tritt im Falle 1) weder ein heller noch ein dunkler Streifen auf, die Lichtverteilung zu beiden Seiten der Grenze bleibt stets symmetrisch. Bei längerer Aufbewahrung steigt der Brechungsexponent des Zedernöls von selbst. Solches Öl läßt sich wieder auf den richtigen Brechungsexponenten einstellen, wenn man es mit einer entsprechen- den Menge natürlichen, d. h. nicht eingedickten Zedernöls vermischt, dessen Brechungsexponent etwa l'olO ist. Andere Verdünnungs- mittel sind wegen der Änderung der Dispersion und auch darum, weil sie zum Teil die Linsen gefährden könnten , unzulässig. Man muß das Mischungsverhältnis ausprobieren, d. h. nach dem Mischen das Öl tüchtig schütteln und auf die geschilderte Art prüfen, bis die unter 1) beschriebenen Farben auftreten oder die entsprechende Er- scheinung bei monochromatischem Licht. Selbstverständlich muß man Glasplättchen , Deckglas und Tragglas stets sorgfältig reinigen und trocknen , ehe man eine neue Probe aufbringt. Am besten reinigt man das Plättchen durch Abspülen mit Benzol. Starkes Wischen und Reiben vermeidet man, weil dadurch leicht die scharfe Schnitt- kante Schaden leidet. Die ZEisssche Werkstätte liefert auf Wunsch Glasplättchen aus geeignetem Glase , sowie Spaltblenden , deren Abmessungen dem AßBESchen Beleuchtungsapparat angepaßt sind. Die Glasplättchen haben die Form halbrunder Deckgläschen , die scharfe Schnittkante ist die gerade Seite. Sie sind aus einem bestimmten optischen Glase durch Schneiden , Schleifen und Polieren , ähnlich wie Linsen , her- gestellt. Gewöhnliches Deckglas oder Spiegelglas ist nicht brauchbar, da dessen Brechungsexponent zu hoch ist. Man kann sich davon leicht überzeugen, wenn man die beschriebenen Versuche mit einem 12* 180 Köhler: Methoden z. Prüfung d, Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 37,3. gewöhnlichen Deckglas ausführt : es wird die unter 3) beschriebene helle Linie auf der Glasseite auftreten. Die zweite Methode ist das bekannte Verfahren, das nach ScHRÖDEH VAN DER KoLK benannt zu werden pflegt. Man bedarf dazu nicht einmal eines Glasplättchens , sondern beliebige unregel- mäßige Splitter, wie sie sich in grobem Glaspulver finden, genügen. Das Glas muß aber den richtigen Brechungsexponenten vi^ = 1*515 besitzen. Die Vergrößerung wählt man entsprechend der Größe der Splitter. Bei stärkeren Objektiven ist es ratsam, die Apertur durch geeignete Blenden soweit zu vermindern, daß auch bei schiefem Licht keine merklichen Farben oder Lichtnebel auftreten. Blenden dieser Art sind bei Dunkelfeldbeleuchtung im Gebrauch ; insbesondere sind diejenigen Blenden geeignet, welche bei der älteren Art der Dunkel- feldbeleuchtung mittels des Abbe sehen Beleuchtungsapparats und der Sternblende früher benutzt wurden und die Apertur der Systeme auf etwa 0*3 abblendeten. Man beleuchtet das Präparat zunächst mit geradem Licht und regelt dann die Blendenöffnung des Beleuchtungsapparats so, daß die Apertur des Beleuchtungskegels etwas größer ist, als die des Objektivs. Man prüft dies in bekannter Weise, indem man das Oku- lar entfernt und auf die Hinterlinse des Objektivs hinabblickt. Dann faltet man einen Streifen aus schwarzem Papier so , daß er etwas breiter ist als der Durchmesser der Blendenöffnung. Er soll so lang sein, daß man die Enden noch bequem halten kann, wenn man ihn zwischen Kondensorsystem und Blendenträger des Abbe- schen Beleuchtungsapparats einschiebt. Ist das Mikroskop nicht mit dem vollen Abbe sehen Beleuchtungsapparat versehen, so verschiebt man den Streifen möglichst dicht an der Blende. Fehlt auch der Kondensor, so beleuchtet man mit dem Hohlspiegel, blendet aber auf alle Fälle das benutzte Objektiv soweit ab — mittels der schon erwähnten „Dunkelfeldblenden" — , daß seine Apertur kleiner bleibt als die des Beleuchtungskegels. ' Man schiebt nun zunächst den Streifen langsam über die Öff- nung der Blende — oder im letzten Fall zwischen Hohlspiegel und Objekttisch — , bis die Blendenöffnung fast völlig verschlossen ist — wir wollen das die erste Stellung des Streifens nennen — und dann weiter , bis sie sich wieder öffnet. Das sei die zweite Stellung des Streifens. Den Rand des Papierstreifens, der bei der Bewegung vor- angeht, nennen wir den Vorderhand des Streifens (FÄ Abb. 1) und den anderen den Hinterrand (HS). In dem — umgekehrten 37, 3, Kühler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 181 — Bilde des Glassplitters , das das zusammengesetzte Mikroskop liefert , sei der Vorderrand ( F*) derjenige , welcher in der Be- wegungsrichtung des Streifens zuerst kommt — die in der Abb. 1 durch einen Pfeil angedeutet ist — , dementsprechend ist H^ der Hinterrand des Splitters. Die Kondensorblende ist in der Ab- bildung mit B bezeichnet. Man beobachtet nun folgendes je nach dem Verhalten der Ölprobe. 1) Das Öl hat den richtigen Brechungsexponenten, d. h. den- selben wie das Glas. In diesem Falle werden Splitter und Sehfeld zunächst bei der ersten Stellung etwa gleichmäßig dunkel und dann, bei der zweiten Stellung, wieder hell. An dem V o r d e r r a n d F* des Bildes tritt aber ein sehr schwacher hellblauer Saum und an dem Hinterrand H^ ein roter Saum in dem Augenblick auf, wo die Vorderseite des Streifens sich bei der ersten Stellung dem Rand der Blendenöffnung soweit nähert, daß nur noch ein schmales' Segment offen bleibt. In dem Moment aber, wo die Hinter- seite^/S des Streifens bei der zweiten Stel- V h" J hing ein ähnUches Segment an der entgegenge- ^ — setztenSeite der Blende freiläßt, wird derHinter- \ r a n d Br blau und der V o r d e r r a n d F* des 1. Splitters zeigt den roten Saum. Die Farbensäume sind , zumal bei kleinen Splittern , ziemlich schwach und erfordern aufmerksame Beobachtung. 2) Das Öl hat einen zu hohen Brechungsexponenten. Es tritt zunächst bei der ersten Stellung am Vorderrand des Splitters ein heller Saum auf und am Hinterrand ein dunkler. Bei der zweiten Stellung wird der Vorderrand dunkel und der Hinterrand hell. 3) Das Öl hat einen zu niedrigen Brechungsexponenten. In diesem Falle wird zuerst der Vorderrand F* des SpHtters bei der ersten Stellung dunkel und der Hinterrand /7* hell, wie es Abb. 1 schematisch andeutet. Bei der zweiten Stellung wird der Vorderrand hell und der Hinterrand dunkel. Als Gedächtnisregel kann man sich merken : Zeigt bei der Verschiebung des Blendenstreifens der Vorderrand des Splitters erst größere (und dann k 1 e i n e r e) Helligkeit, als die angrenzende Flüssigkeit, so ist deren Brechungsexponent größer als der des 182 Köhler: Methoden z. Prüfung d, Lichtbrechung V. Flüssigkeiten. 37,3. Splitters; zeigt der Vorderrand des Splitters aber erst kleinere Helligkeit, als die angrenzende Flüssigkeit, so ist deren Brechungs- exponent kleiner. Auch hier verschwinden im Falle 1) bei Natriumlicht natur- gemäß die Farben und das Korn wird vollkommen unsichtbar, wenn die beiden Brechungsexponenten gleichwerden. Ausnahmen, die man gelegentlich an einzelnen Körnern beobachtet, erklären sich wohl durch veränderte oder fremdartige Oberflächenschichten, Bei diesen Messungen hat man besonders darauf zu achten, daß die Apertur des Beleuchtungskegels nicht kleiner, sondern um einen gewissen, geringen Betrag größer ist als die des Objektivs. Besonders dann, wenn beide Brechungsexponenten einander nahe kommen, ist es nötig, die Beleuchtung sorgsam zu regeln. Man öffne daher die Irisblende des Kondensors vorsichtig so weit, bis man beim Verschieben des Blendenstreifens die Erscheinungen am deutlichsten sieht. Zu weit darf man die Koudensorblende allerdings auch nicht' öffnen, aus Gründen, auf die ich später noch zurückkomme. Auf einen Punkt muß noch besonders hingewiesen werden. Es kommt nur auf das Verhältnis der Helligkeiten auf beiden Seiten der Grenzlinie an. Wie sich im übrigen die Helligkeit in dem ganzen Sehfeld des Mikroskops abstuft, ist vollkommen gleich- gültig. Es sind da drei Fälle möglich, je nachdem die Eintritts- pupille des Objektivs genau derjenigen Ebene konjugiert ist, in welcher der Beobachter den Blendenstreifen verschiebt oder nicht. Liegt der erste Fall vor, so erscheint das Sehfeld in seiner ganzen Ausdehnung gleichmäßig beschattet, anderenfalls dagegen wird das Gesichtsfeld stets von einem Rand her allmählich verdunkelt. Die A^erdunkelung oder der Schatten kann dann entweder in derselben Richtung durch das Sehfeld wandern, in der der Blendenstreifen über der Kondensor- blende verschoben wird oder in entgegengesetzter. Das Verhalten im einzelnen Fall läßt sich leicht mit Hilfe der bekannten Schatten- konstruktionen feststellen, wir wollen jedoch hier nicht näher darauf eingehen. Es kommt lediglich darauf an, ob die Ebene, der die Eintrittspupille des Objektivs konjugiert ist, oberhalb oder unterhalb der Ebene liegt, in der sich der Blendenstreifen bewegt. Nachdem ich zunäclist lediglich die Versuche dargestellt habe, sei es mir gestattet, noch etwas auf die Theorie der in Frage kommen- den Erscheinungen einzugehen. Das Bild, das der Beobachter im Mikroskop sieht, besteht aus einer gewissen Helligkeitsverteilung in der Fläche, auf die das Auge 37,3. Köhler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten, lg;) des Beobachters akkommodiert ist. Diese Helligkeitsverteilung ist durch drei Faktoren bedingt: Postens durch den Beleuchtungsapparat des Mikroskops , insofern dessen Blende oder genauer dessen Austritts- pupille die Kichtung und die Weite derjenigen Strahlenkegel bestimmt, welche die einzelnen Punkte der Einstellebene treffen. Die Einstell- ebene ist die Ebene oder allgemeiner Fläche im Objekt, auf die das Mikroskop eingestellt ist , die also der Bildebene in bezug auf das abbildende System des Mikroskops konjugiert ist. Zweitens hängt die Helligkeitsverteilung im Bilde von der Beschaffenheit des Objekts ab, insofern der weitere Verlauf der Strahlen in ihm durch Brechung, Reflexion, Beugung usw. beeinflußt wird. Drittens und zuletzt beein- flußt das Objektiv die Helligkeitsverteilung in der Bildebene , indem seine Aperturblende oder seine Eintrittspupille die vom Objekt aus weiter verlaufenden Strahlen teilweise abblendet, so daß -nur ein Teil davon zum Bilde gelangt. Die Lichtabstufuug in dem vom Mikroskop entworfenen Bilde ist nun, falls das abbildende System des Mikroskops praktisch als fehlerlos angesehen werden darf, die vollkommen getreue, aber vergrößerte Wiedergabe einer Lichtabstufung in der Einstellebene, die man theoretisch in der Weise feststellen kann, daß man die dort tatsächlich vorhandenen Strahlen nicht alle berücksichtigt, sondern nur diejenigen davon, welche weiterhin durch die Eintrittspupille des Objektivs hindurch zum Bilde gelangen können. Weil man alle Strahlen, die erst in ihrem weiteren Verlauf ab- geblendet werden, schon vorher als nicht vorhanden betrachtet, muß die so ermittelte Lichtverteilung, von Ausnahmen abgesehen, von der tatsächlich in der Einstellebene vorhandenen verschieden sein. Sie ist also nur eine Fiktion , deren große Bedeutung lediglich darauf beruht, daß sie in einer so einfachen und leicht zu übersehenden Beziehung zu dem Bilde steht. Man nennt sie kurz das „Abbild" der Objektstruktur. Damit ist die Frage nach der Art und Weise, wie ein bestimmtes Bild einer bestimmten Objektstruktur zustande kommt, zurückgeführt auf die Frage nach der Entstehung des Abbildes, und bei diesen Erörterungen scheidet das Mikroskop selbst gänzlich aus, bis auf zwei Pupillen : die Austrittspupille des Beleuchtungsapparats, die die beleuchtenden Strahlenkegel bestimmt , und die Eintrittspupille des Objektivs, die die abbildenden Strahlenkegel begrenzt. Es ist mir nicht bekannt geworden, daß die beiden besprochenen Untersuchungsmethoden von diesem Gesichtspunkt aus behandelt worden 184 Köhler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 37,3. wären. Das soll im folgenden versucht werden, soweit es auf dem Boden der geometrischen Optik möglich ist,, Aufgabe einer besonderen Untersuchung wäre es, zu prüfen, wie weit die strenge physikalische Theorie, unter Berücksichtigung der Beugung und Interferenz, etwa zu abweichenden Ergebnissen führt. Eine hierher gehörige Unter- suchung, die sich auch auf das Verhalten doppelbrechender Körper erstreckt, ist kürzlich von Dr. Spangenberg in Jena ausgeführt worden. Ihre Veröifentlichung steht unmittelbar bevor^. Der Herr Verf. hatte die Freundlichkeit, mir die Ergebnisse seiner Untersuchungen mit- zuteilen. In der vorliegenden Arbeit, die damals schon fertig vorlag, habe ich sie allerdings nicht im einzelnen berücksichtigt. Nur in einem Punkte sind die Ergebnisse der Spanoenberg sehen Unter- suchungen auf meine Darlegungen von Einfluß gewesen. Ich hatte die an erster Stelle beschriebene Erscheinung, den hellen Streifen an der Grenze des Glasplättchens, als „BECKESche Linie" bezeichnet, in Übereinstimmung mit den Erklärungsversuchen über die Entstehung dieser Erscheinung, die in der petrographischen Literatur von ver- schiedenen Autoren gegeben worden sind. Spangenbergs Unter- suchungen haben aber gezeigt, daß die unter dem Namen „BECKESche Linie" bekannte Erscheinung nicht restlos auf Grund derartiger geometrischer Vorstellungen erklärt werden kann. Ich habe daher die Bezeichnung „BECKESche Linie", die ich ursprünglich für die hier in Rede stehende Erscheinung angewandt hatte, fallen ge- lassen. Über einige Versuche an doppelbrechenden Objekten, die mit dieser Erscheinung nahe zusammenhängen, und die eine hübsche Demonstration der Doppelbrechung gestatten, hoffe ich in nächster Zeit berichten zu können. Die Erklärung des hellen und dunklen Streifens. Abb. 2 stellt bei 0^ einen Punkt auf der Grenze zwischen einem Medium n und einem schwächer brechenden Medium mit dem Brechungsexponenten n^ dar. Der Beleuchtungsapparat liefert einen Beleuchtungskegel von der Apertur a. Von ihm liegt die eine Hälfte ^) Anmerkung während der Korrektur: Inzwischen erfolgte die Ver- öffentlichung: K. Spangenberg, Die Einbettungsmethode. Fortschritte der Mineralogie, Kristallographie und Petrographie, Bd. 7, Jena 1920. 37,3, Köhler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 185 im dichteren Mittel. Ihr Grenzstrahl 1 fällt unter dem "Winkel u^ ein, der sich ergibt aus der Gleichung 1) a =^ 71 sin u. Die andere Hälfte liegt im dünneren Mittel. Ihr Grenzstrahl 2 fällt unter dem Winkel u„ ein, der sich in derselben Weise ergibt aus der Gleichung 2) a = Tik sin u^. Wir nehmen nun zunächst den Sonderfall an , daß der Strahl 1 gerade unter dem Grenzwinkel der totalen Reflexion einfalle. Die Grenze der totalen Reflexion ist mit TT^ bezeichnet. Der Grenz- strahl 1 fällt also vor der Reflexion mit T und nach der Reflexion mit T* zusammen. Ebenso müssen alle Strahlen, die zwischen 1 und dem Achsenstrahl einfallen, in 0„ total reflektiert werden, d. h. die ganze im dich- teren Mittel einfallende Hälfte des Beleuch- tungskegels, die in Abb. .3 durch den doppelten Bogen bezeichnet ist, wird in 0^ total reflek- tiert und bildet den gleichfalls durch doppelten Bogen bezeichneten Teil des austretenden Kegels, Die Apertur dieser Hälfte des Kegels bleibt bei der Reflexion unverändert. Der Grenzstrahl 2 im dünneren Mittel wird in 0« nur zum Teil reflektiert, 2*, der andere Teil 2** tritt in das dichtere Medium über. Der Strahl 2 bildet mit dem Einfallslot den Winkel i\ und der gebrochene Strahl 2** den Winkel i'.,'^*. ^".V" " 2^ i 1° \ n / ■Oq, X'V / /1 Tf 2 0 2. Nach dem Brechungsgesetz ist dann 3) n sm v> ** tik sin Vo. Da nun i\^ das Komplement von «^^ und ^\2** das Komplement von ?^2** ist, so folgt 4) 11 cos u^---'-" = n,, cos u^ für die halben Öffnungswinkel u^'^ und w.^, die der gebrochene Strahl 2** und der einfallende Strahl 2 mit der Achse bilden. Der im dünneren Mittel unendlicli nahe der Achse einfallende Achsenstrahl 0 wird, da er in 0„ streifend einfällt, in die Richtung 7'* gebrochen und verläuft entlang der Grenze der Totalreflexion. 18G Köhler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 37,3. Jeder zwischen 0 und 2 einfallende Strahl wird ebenso in zwei Hälften gespalten, von denen die eine unter gleichem Winkel reflektiert wird, während die andere in den Raum zwischen T* und 2^'^ gebrochen wird. Eine übersichtliche Darstellung der einzelnen Teile des einfallenden und austretenden Kegels (Abb. 3) zeigt demgemäß, daß die im dünneren Mittel einfallende Hälfte des Kegels, die durch den dreifachen Bogen gekennzeichnet ist, sich im Punkte Og in zwei Teile spaltet. Der eine wird teilweise reflektiert, er behält die gleiche Apertur, besteht aber aus Strahlen verminderter Intensität. Der andere Teil ist in das dichtere Mittel gebrochen und schließt sich dort an den totalreflektierten Teil an. Die drei Teile des aus- tretenden Kegels zusammen enthalten die ganze Lichtmenge, die in dem einfallenden Kegel enthalten war. Wir fassen nun, in Abb. 4, einen Punkt 0^ auf der Oberfläche des Glasplättchens ins Auge, der hinreicheiMl weit von der Grenz- 2-Xr' G 2" \ \ \ \ "\ \ \\ \\ n A • 0 2 3. äl' \ /^'A^Vi_J ir /7 \ ^/Z ^s \\ / ^ \\ / '^'^\\ / ^ \\ /or \ / n /O2 0 2'.Ö2 n 1 \ ^ / \ N "^ / \ / 1 \ n 1 n I fv V'" 4. fläche entfernt sei. Der Einfachheit halber nehmen wir an, daß das Deckglas und das Tragglas beide denselben Brechungsexpoueuten n haben, wie das Glasplättchen. Es fällt dann ein Kegel von der Apertur a mit dem Öff'nungswiukel 2 u^ ein und geht von 0^ un- gebrochen, mit gleichem Öff"nungswinkel und unverminderter Intensität weiter. Wir fassen nun weiter einen Punkt 0.^ näher an der Grenzlinie ins Auge. Auf ihn wird der Strahlenkegel nicht mehr ungehindert 37,3. Köhler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 187 einfallen können. Unbeeinflußt bleibt vielmehr nur das durch einen einfachen Bogen bezeichnete Stück zwischen dem Strahl I und einem Strahl 4, der gerade noch an der unteren Kante der Grenzfläche vorbeigeht. Dieser Teil findet sich im austretenden Kegel zwischen den Strahlen 4* und /*. Strahlen, die etwa jenseits von 4* von 0^ austreten, werden, rückwärts über 0^ hinaus verfolgt, auf die Grenz- fläche treffen und dort durch Reflexion oder Brechung abgelenkt. Bilden sie nach dieser Reflexion oder Brechung mit der Achse des Strahlenkegels Winkel, die in dem dichteren Mittel kleiner sind als u^^ in dem dünneren kleiner als u^^ so treffen sie, weiter zurückverfolgt gedacht, auf die weit entfernte Blende und durch diese hindurch auf die Lichtquelle. Das beweist dann, nach dem Satz von der Umkehrbarkeit der Lichtwege, daß tatsächlich solche Strahlen von der Lichtquelle nach 0., gelangen, die im austretenden Kegel noch jenseits des Strahles 4* verlaufen. Wir greifen unter diesen zunächst willkürlicli einen Strahl T* und einen Strahl 2** heraus, wie wir sie in dem Strahlenkegel ge- funden haben, der von einem Punkt 0„ der Grenzfläche ausgeht. Verfolgen wir den Strahl T* rückwärts, so wird er, da er an der Grenze der Totalreflexion liegt, noch total reflektiert. Er verläuft nach 1 dem Strahl I parallel und triö't denselben Punkt der unendlich fernen Blende. Strahlen zwischen T* und 4*, in dem mit doppeltem Bogen bezeichneten Teil des Kegels, treffen unter noch spitzeren Winkeln auf die Grenzfläche und werden ebenfalls total reflektiert. Sie sind nach der Reflexion schwächer gegen die Fläche geneigt und treffen darum erst recht die Blende. Bei dem tatsächlich vorhandenen Strahlenverlauf werden also solche Strahlen wirklich den Punkt 0.^ treffen, und in dem Raum zwischen 4* und T"^^ austreten. Es sind die Strahlen zwischen 1 und 5, die vor der Reflexion an der Grenz- fläche nach dem Punkt O,, dem Spiegelbild von 0^ in der Fläche 6^, zielen. Dieser total reflektierte Teil des Kegels ist durch einen doppelten Bogen gekennzeichnet. Ebenso trifl't der Strahl 1^**, über 0„ hinaus zurückverfolgt, die Grenzfläche. Da er einen größeren Winkel mit der Fläche bildet, als der Greuzstrahl T* der totalen Reflexion, so würde er teilweise reflektiert und teilweise gebrochen. Der reflektierte Teilstrahl würde einen größeren Winkel mit der Fläche S bilden , als der Grenzstrahl der Totalreflexion. Deshalb erreicht er, weiter zurückverfolgt, die Blendenöffnung nicht. Er ist darum auf der Abbildung nicht eingezeichnet. Der gebrochene Teil aber bildet in dem dünneren Mittel mit der Grenzfläche gerade den 188 Köhler: Methoden z. Prüfung d, Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 37,3. Winkel u^. Er erreicht also, weiter zurückverfolgt, gerade noch den Blendenrand und an ihm vorbei die Lichtquelle. Bei dem tat- sächlichen Strahlenverlauf kommt umgekehrt ein solcher Strahl von der Lichtquelle und wird so nach 0^ gebrochen, daß er in der Richtung des Strahles 2** weitergeht. Er spaltet allerdings bei der Brechung, infolge partieller Reflexion, einen Strahl 2* ab, der im dünneren Mittel bleibt. Daher ist die Intensität dieses Strahles S** im dichteren Mittel kleiner als die der total reflektierten und direkten Strahlen. Alles dies findet sinngemäß Anwendung auf solche Strahlen, die in dem Raum zwischen 2** und T* verlaufen, in dem Teil des Kegels, der durch den dreifachen Bogen bezeichnet ist. Die andere Grenze dieses Raumes ist ein Strahl, der unmittelbar an der Grenze der Totalreflexion T* verläuft. Er kommt — bei dem tatsächlichen Verlauf der Strahlen — von der Mitte der Blende und fällt streifend auf die Grenzfläche G ein. Ein von O^ ausgehender Strahlenkegel besteht also aus drei Teilen : einem direkt durchgelassenen (einfacher Bogen), einem total reflektierten (zweifacher Bogen) und einem gebrochenen (dreifacher Bogen). Der direkte und der total reflektierte Teil haben zusammen den gleichen Offnungswinkel , wie der Kegel, der von einem der Grenze fernen Punkte 0^ ausgeht. Da die direkten und die total reflektierten Strahlen gleiche Intensität besitzen, so müßten diese beiden Teile allein schon ein Bild von 0„ liefern, das ebenso hell wäre, wie das Bild eines der Grenze fernen Punktes 0^ Da mm aber 0« noch das dritte, gebrochene Büschel aussendet, muß sein Bild heller werden: dieses dritte, gebrochene Büschel verursacht also den hellen Streifen. Er müßte verschwinden, falls das Objektiv gerade nur die Apertur a besäße, denn das gebrochene Büschel müßte dann vollständig abgeblendet werden. Rückt der Punkt 0^ näher an die Grenze heran, so verschiebt sich nur die Grenze zwischen dem total reflektierten Teil und dem direkten Teil des austretenden Kegels, weil sich der Grenzstrahl 4 4* immer mehr der Achse nähert. Entfernt sich der Punkt 0^ von der Grenze, so ist es zunächst ebenso, weil sich nun der Grenz- strahl 4 4* der Grenze der Totalreflexion T* nähert. In dem Moment, wo beide zusammenfallen, besteht der ganze Kegel zwischen T* und /* aus direkt durchgelassenem Licht. Das gebrochene Büschel wird dadurch überhaupt nicht beeinflußt : es bleibt nach wie vor in unveränderter Intensität und Ausdehnung bestehen. Daher bleibt auch die Helligkeit des Punktes 0.^ und seines Bildes in allen diesen 37,3. Köhler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 189 Lagen dieselbe : dieser Teil des hellen Streifens weist gleiche Hellig- keit auf. Nennen wir den Abstand des Punktes 0^ von der Grenzfläche ö, bei dem die Grenze der Totalreflexion gerade den unteren Rand der Grenzfläche O erreicht, a und die Dicke des Glasplättchens d, so ist 5) J = tgWi oder, da aus Abb. 2 für den Grenzwinkel ^t»* der totalen Reflexion folgt 6) Vo* = 90— Wo** = 90— z«i 7) ^ = cot Uo*. Wird der Abstand zwischen 0^ und der Grenze größer als «, so verschwindet allmählich das gebrochene Büschel von T* aus, weil dann die streifend einfallenden , in die Richtung T* gebrochenen Strahlen den Punkt 0^ nicht mehr erreichen. Zuletzt wird off'enbar 9** verschwinden. Zwischen dem direkten Kegel und dem gebrochenen Büschel tritt dann also ein dunkler Zwischenraum auf. Auch solche Punkte erscheinen noch heller, aber die Helligkeit nimmt mit wach- sendem Abstand von der Grenze rasch ab. Dieses für den hellen Streifen charakteristische gebrochene Büschel kann man übrigens leicht in der Austrittspupille des Objektivs be- obachten, wenn man das Okular entfernt und das Auge an die Stelle bringt, wo das reelle Bild der Grenze G entsteht. Benutzt mau die oben angegebene Spaltblende, so erscheint das Büschel als ein weniger heller Streifen, der das Hauptbild der Spaltblende an einer Seite begleitet. Bei der Beobachtung mit weißem Licht bildet es das Spektrum, das Ambronn^ in der Austrittspupille des Objektivs beobachtet hat. Einfacher liegen die Verhältnisse auf der anderen Seite der Grenze, über dem niedriger brechenden Mittel. Betrachten wir zu- erst einen Punkt 0^ (Abb. 5) weit von der Grenze, so fällt ein Kegel ein, der in dem dünneren Mittel n^ den Öffuungswinkel 2ii^ besitzt. Der austretende Kegel liegt im dichteren Mittel und hat demgemäß den kleineren Oft"nungswinkel 2u^ = 2n^'\ Die Helligkeit eines solchen Punktes ist der von 0^ und ähnlichen Punkten gleich. Rückt der 1) Ambronn, H., Farbenerscheinungen an den Grenzen farbloser Ob- jekte im Mikroskop (Berichte der mathematisch- physikalischen Klasse der Königl. Sachs. Gesellschaft der Wissenschaften in Leipzig. Sitzung vom 13. Januar 1896). 190 Köhler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 37, 3. Punkt nach Og in die Nähe der Grenze , so wird ein Teil des einfallenden Kegels abgeblendet , so daß der direkt durchgelassene Teil nur noch zwischen den Strahlen II und 5 liegt, und demgemäß der entsprechende Teil des austretenden Kegels zwischen 11'^ und 5*. Eine Überlegung, entsprechend der vorhergehenden, die wir nicht ausführlich wiederholen wollen, zeigt, daß der fehlende Teil ersetzt wird durch einen Kegel zwischen den Strahlen 2 und ö, der nach 0.,, dem Spiegelbild des Punktes 0.. in der Grenzfläche G^ zielt. Dieser Kegel wird jedoch nicht, wie auf der anderen Seite, total reflektiert sondern von jedem Strahl wird ein Teil, wie ö** und 2**, abgespal- ten , der , wie wir sahen , Punkten des hellen Streifens zugute kommt. Der teilweis re- flektierte Teil des einfal- lenden Kegels, der durch den dreifachen Bogen be- zeichnet ist, weist also nur Strahlen verminderter In- tensität auf. Die Apertur des einfallenden und aus- tretenden Kegels ist gleich der bei dem Punkte 0^, der der Grenze fern liegt; da aber ein Teil der Strah- len nicht die volle Inten- sität besitzt, so ist die Helligkeit von 0^ und von dessen Bild geringer : wir befinden uns im Bereich eines dunklen Streifens. Er muß auch sichtbar bleiben, wenn die Apertur des Objektivs genau auf den Betrag a vermindert wird. Läßt man den Punkt Og von der Grenze bis zu einem Abstand ß wandern, dessen Betrag sich aus der Gleichung ergibt, so wandert die Grenze zwischen dem direkten und dem teil- weis reflektierten Teil des Kegels von der Achse nach dem Rand- strahl 2-'- hin. Da die Strahlen in der teilweis reflektierten Hälfte geringere Intensität haben, so wächst die Helligkeit innerhalb des dunklen Streifens von einem Minimum an der Grenze, wo der teil- weis reflektierte Kegel gerade die Hälfte des ganzen beträgt, stetig bis zu dem Maximum in dem Abstand ß , wo der ganze Kegel aus direkten Strahlen besteht. Il\ -— ^ — i" \ fy' 1 / n \ 1 1 1 1 1 1 / n 2'"' ^3 G \ hs K / / \ "k \ \ "* \ \ vT \ / \ AT --A/ JJ2^ A " V V^ M I n n 5. 37,3. Köhler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 191 Mittels ganz ähnlicher Konstruktionen kann das Verhalten der Streifen in Einstellebenen untersucht werden , die etwas über oder unter der Oberfläche des Glasplättchens liegen. Ich will jedoch nicht weiter darauf eingehen. Dagegen sollen noch kurz die entsprechen- den Streifen in einer Einstellebene betrachtet werden, die mit der Unterfläche des Glasplättchens zu- sammenfällt, also die Erscfieinung, die man bei einer bestimmten „tie- fen" Einstellung beobachtet. Ich habe in Abb. 6 und 7 den Verlauf der Strahlen für einen Punkt des hellen und für einen des dunklen Streifens dargestellt. Bekanntlich liegt bei dieser Einstellung der helle Streifen auf der Seite des niederen und der dunkle auf der Seite des hohen Brechungsexponenten. Wir betrachten zuerst , Abb. 6, einen Punkt Oo im dichteren Mittel. Von ihm geht zunächst ein Strahlenkegel zwischen den Strahlen II und 5* aus, der einfach eine Fortsetzung des einfallenden Strahlen- kegels darstellt. Der andere Teil des Kegels, zwischen den Strahlen 5* und 2* hat" in 0.^ nur seinen virtuellen Schnittpunkt 5 er besteht aus Strahlen, die — wie 2 — durch das dünnere- Mittel auf die Grenz- fläche Q einfallen und dort zum Teil — wie 2* — reflektiert werden. Der andere Teil dieser Strahlen, wie 2'=*, tritt in das dichtere Mittel über, kommt aber für die Abbildung des Punktes 0.^ nicht in Frage. Infolge der partiellen Reflexion weist der Teil des Kegels zwischen 0* und 2* verminderte Intensität auf, und demgemäß er- scheint Punkt O3 dunkler als andere Punkte der Einstellebene, die weiter von der Grenze entfernt liegen. Abb. 7 stellt den Strahlenkegel dar, der von einem Punkt 0^ der Einstellebene ausgeht, der im dünneren Mittel liegt. Der Teil zwischen 5* und i* besteht aus Strahlen, die direkt durchgegangen sind. Wegen der Brechung, die sie an der Unterfläche des Deck- glases erfahren, kommen sie aber nicht von dem Punkte 0^ selbst — dieser ist virtuell — , sondern von einem darüber liegenden Punkte- ^ \ V 2>x« s T'\ ^''x 5 n 3' 2« /jr. \ \ y \ \ / \ Y \ /V \ / n / / \ / ?""■ 7/ 0'' ^ n t. 192 Köhler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 37,3. Streng genommen trifft das übrigens auch nicht zu; der Kegel, der seinen virtuellen Schnittpunkt in 0^ hat, ist in dem Medium iik wegen der sphärischen Aberration, die er an der Unterfläche des Deckglases erfährt , nicht homozentrisch. Der zweite Teil des Strahlenkegels zwischen der Grenze der Totalreflexion T* und 5* oder genauer 4*' ist an der oberen Hälfte der Grenzfläche total reflektiert. Er kommt tatsächlich von einem Punkt öj , dessen Spiegelbild 0^ ist. Diese beiden Teile zusammen haben wieder die volle Helligkeit der ein- fallenden Strahlen. Dann kommt nun noch der dritte Teil des Kegels zwischen 2** und der Grenze der Totalreflexion T*. Er enthält die Strahlen , die zwischen 0 und 2 auf der Unterfläche des dünnereu Mittels einfallen und dann durch den mittleren Teil der Grenzfläche G in das dichtere Mittel hindurchtreten, nachdem jeder durch partielle Reflexion einen Teil, wie 2*, verloren hat. Sie sind es wieder, die die erhöhte Helligkeit von Punkten wie Oj verursachen. Der besseren Übersicht halber ist auch hier wieder der direkt durchgelassene Kegel mit einem, der total reflektierte mit zwei und das gebrochene Büschel mit drei Bogen bezeichnet. Ein Vergleich von Abb. 6 mit 5 und von Abb. 7 mit 4 lehrt, daß die austretenden Strahlenkegel im Bereich des hellen Streifens einerseits und des dunkeln anderseits, unabhängig davon, ob die Er- scheinung bei der hohen oder bei der tiefen Einstellung beobachtet wird, gleiche Zusammensetzung aufweisen. Allen gemeinsam ist, daß die für das Auftreten des Streifens maßgebenden Veränderungen stets nur auf eine Hälfte der austretenden Strahlenkegel beschränkt sind. Die andere Hälfte dieser Kegel bleibt stets unverändert, mag der ins Auge gefaßte Punkt innerhalb oder außerhalb des Bereiches der Streifen liegen. Diese nicht beeinflußte Hälfte des austretenden Kegels ist bei der hohen Einstellung der Grenzlinie zugewandt, bei der tiefen von ihr abgewandt. Ein Vergleich der Abb. 6 und 5 mit der rechten Hälfte von Abb. 3 und von Abb. 7 und 4 mit der linken Hälfte von 3 zeigt weiter, daß die durch die Grenzlinie beeinflußten Hälften der aus- tretenden Strahlenkegel in der Hauptsache mit den beiden Hälften des Strahlenkegels übereinstimmen, der von einem Punkt Oo auf der Grenzfläche ausgeht. Vollkommen wäre die Übereinstimmung für diejenigen Punkte, welche unmittelbar an der Grenze beider Medien liegen. Wird der Abstand der Punkte von dieser Grenzfläche größer, so tritt nur insofern ein Unterschied auf, als der Grenzstrahl, der die direkt durchgelassenen und die — total oder teilweise — reflek- 37,3. Kühler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 193 tierten Teile des Kegels sclieidet, mit wachsendem Abstand mehr und mehr in die beeinflußte Hälfte des Kegels hineinrückt ; es wächst sozusagen der durch die Grenzfläche nicht beeinflußte Teil der Kegel auf Kosten des beeinflußten, bis zur Grenze der Streifen, wo dann V G 2" ' V V V== / =^' '4 /' Oo "k der beeinflußte Teil ganz verschwindet. Bei dem charakteristischeren der beiden Streifen, dem helleren, hat diese Verschiebung des Grenzstrahles, da er das Gebiet der durchgelassenen Strahlen von dem der total reflektierten trennt, auf die Helligkeit keinen Einfluß. Man kann bei dieser Sachlage also die Zusammensetzung der Strahlenkegel auch aus einfacheren Konstruktionen nach Art der Abb. 3 erschließen und braucht nicht die ver- wickeiteren Zeichnungen nach Art der Abb. 4, 5, 6 und 7 auszuführen. Diese Tatsache wollen wir benutzen, um das Verhalten der Streifen in dem allgemeineren Fall zu untersuchen, daß der halbe Off"nungswinkel des einfallenden Strahlenkegels im dichteren Mittel verschieden ist von dem Komple- ment des Grenzwinkels der totalen Reflexion, und nicht ihm gleich , wie wir bisher ohne besondere Begründung angenommen hatten. Abb. 8 zeigt diese vereinfachte Konsti'uktion nach Art der Abb. 3 für den Fall, daß der Öftnungs- winkel u^ im dichteren Mittel kleiner ist als das Komplement des Grenzwinkels der totalen Reflexion. TT'^ stellt die Grenze der totalen Reflexion dar. Die im dichteren Medium ein- fallende Hälfte des Strahlenkegels wird jedenfalls total reflektiert. Sie selbst, wie der total reflektierte Teil des austretenden Kegels, sind durch den doppelten Bogen bezeichnet. Die durch dreifachen Bogen gekennzeichnete, im dünneren Mittel einfallende Hälfte wird in bekannter Weise gespalten in einen teilweise reflektierten Teil, der zwischen der Grenze G und 2* im dünneren Mittel austritt, und in einen gebrochenen Teil, der im dichteren Mittel zwischen T-' und 2'''* austritt. Zwischen 2* und T''' verlaufen aber keine Strahlen: das gebrochene Büschel und die total reflektierte Hälfte sind diesmal durch einen dunklen Zwischenraum getrennt. Im übrigen sind, entsprechend der Abnahme der Apertur des Beleuchtungskegels, alle drei Teile des austretenden Kegels kleiner geworden. Demgemäß wird die Helligkeit abnehmen, ohne daß sich das Verhältnis zwischen den drei Teilen des Kegels wesentlich ändert. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 37, 3. 13 194 Köhler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 37, o. Es ist also nicht zu erwarten, daß sich der Kontrast zwischen dem hellen und dem dunklen Streifen erheblich ändert, wenn man den Offnungswinkel des einfallenden Kegels im dichteren Mittel bis zum Komplement des Grenzwinkels der Totalreflexion anwachsen läßt. In Abb. 9 ist nun in ähnlicher Weise der andere Fall dar- gestellt, daß der Offnungswinkel größer ist als das Komplement des Grenzwinkels der Totalreflexion. Man erkennt sofort, daß der teil- weis reflektierte Teil des Kegels G bis 2* und der gebrochene Teil T* bis 2** entsprechend der größeren Apertur der im dünneren Medium einfallenden Hälfte des Beleuchtungskegels anw^achsen. Da- gegen wächst der total reflektierte Teil nicht über den Höchstbetrag, der durch die Grenze der Totalreflexion TT*^ gegeben ist. Der über diese Grenze hinaus- gehende Teil des einfallenden Kegels zwischen 1 und T, der durch einen gestrichelten und einen ausgezogenen Bogen bezeichnet ist, wird nur teilweise reflektiert : es ist das Büschel zwischen T* und i* im dichteren Mittel. Von jedem Strahl wird ein Teil ab- gespalten, der gebrochen wird und im dün- neren Medium ein gebrochenes Büschel zwischen G und i"'* bildet. Dieser Umstand, daß der Überschuß' der im dichteren Mittel einfallenden Hälfte des Strahlenkegels nicht der linken Hälfte des austretenden Kegels allein zugute kommt, sondern sich auf beide Hälften verteilt, muß zur Folge haben , daß der Kontrast zwischen dem hellen und dem dunklen Streifen sich vermindert. Das wird in besonders hohem Maße der Fall sein, wenn der Grenzwinkel der Totalreflexion groß ist — beide Brechungsexponenten also nahe aneinander liegen, und die Apertur ebenfalls groß wird. Denn es wird dann der total reflektierte Teil zwischen 0 und T sehr schmal, und der ganze übrige Teil des ein- fallenden Kegels, sowohl der große im dichteren Mittel zwischen T und 1 liegende Teil, als auch die ganze im dünneren Mittel einfallende Hälfte verteilen sich nun auf beide Hälften des austretenden Kegels. Hieraus erklärt sich die Tatsache, daß die beiden Streifen anfangen zu verschwinden, wenn die Apertur des einfallenden Kegels einen gewissen Betrag überschreitet. Ich bin auf diese A^erhältnisse etwas ausführlicher eingegangen, weil es vielleicht möglich ist, einige dieser Erscheinungen, so z.B. 37, 3. Köhler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 195 (las Auftreten eines dunklen Zwischenraumes zwischen den Teilen des Kegels, in der Austrittspupillc des Objektivs zu beobachten und zu numerischen Bestimmungen zu verwerten. Es versteht sich von selbst, daß man auf die gleiche Weise auch den Fall erörtern kann, daß die Grenze beider Substanzen nicht genau senkrecht, der Achse des Mikroskops parallel, liegt, sondern geneigt ist. Rückt das obere Ende der Grenzfläche nach der Seite des höher brechenden Mittels, so zeigt eine Darstellung des Strahlen- verlaufs im Hauptschnitt, entsprechend den Abb. 8 und 9, daß die Strahlen um die schiefe Grenzfläche sich ungefähr ähnlich verteilen, wie in Abb. 9 um die senkrechte. Rückt das obere Ende der Grenz- fläche aber nach dem dünneren Mittel herüber, so ähnelt die Ver- teilung der Strahlen mehr der in Abb. 8. Die Farben, die man bei weißem Licht beobachtet, erklären sich nachAMBRONN^ aus dem verschiedenen Betrag der Dispersion bei festen Körpern und Flüssigkeiten, Dieser Umstand hat zur Folge , daß, wenn die Brechungsexponenten beider für Strahlen einer mittleren Wellenlänge gleich sind, der feste Körper für die kurzen, die Flüssig- keit für die längeren Wellen den niedrigeren Brechungsexponenten hat. Infolgedessen sind die Bilder der Grenze , die die einzelnen Wellenlängen jede für sich erzeugen, verschieden. Diejenigen, Avelche von den kurzen Wellen herrühren, haben z. B. bei hoher Einstellung den hellen Streifen auf der Seite der Flüssigkeit, den dunklen über dem festen Körper, diejenigen aber, welche von den langen Wellen erzeugt sind, zeigen umgekehrt den hellen Streifen über dem festen Körper und den dunklen über der Flüssigkeit. Für die mittleren Strahlen verschwinden die Streifen mehr und mehr. Die Farben entstehen in- folge additiver Mischung dieser verschiedenfarbigen Einzelbilder. Die Methode von Sehröder van der Kolk. Als Beispiel nehmen wir den Fall an , ein Splitter habe eine von ebenen Flächen begrenzte, prismatische Kante. Sein Brechungs- exponent sei n. Die eine Fläche soll dem Tragglas aufliegen (Abb. 10 bis 13). Wir fassen nun zwei Punkte in unmittelbarer Nähe der brechenden Kante des Prismas , 0^ außerhalb des Prismas und 0.^ darin, ins Auge. Die Beleuchtung sei zunächst so geregelt, daß von Siehe Anmerkung S. 184. W 196 Köhler: Methoden z. Prüfung cl. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 37,3. jedem der beiden l^mkte ein Strahlenkegel in das Objektiv eintritt, der dessen — unter Umständen allerdings durch eine besondere Blende beschränkte — Apertur vollkommen beansprucht. Die Greuz- strahlen dieser Kegel seien r- und 3-^ sowie 2* und 4*. Die Ein- trittspupille sei, dem Abstand der beiden Punkte gegenüber, so weit entfernt, daß die Grenzstrahlen paarweise als parallel gelten können. Wir verfolgen zunächst diese Kegel rückwärts , gegen die Richtung des einfallenden Lichtes, um festzustellen, wie groß wir die Blende im Beleuchtungsapparat wählen müssen, damit solche Kegel, die die Apertur des Beobachtungssystems voll beanspruchen, von den beiden Punkten ausgehen können. Zur Vereinfachung beschränken wir uns 3"!. nk .■l\ \ B e\ \2 11. darauf, die Strahlen innerhalb des Einschlußmittels, das je nachdem einen kleineren (;n^.) oder einen größeren (n^) Brechungsexponenten als das Prisma besitzt, zu verfolgen. Von den Brechungen, die an den ebenen Flächen des Deckglases und des Trfigglases stattfinden, können wir für unsere Zwecke absehen. Dann gehen die Strahlen des Kegels 7* bis 5* in allen Fällen durch den Punkt 0^ ohne Ablenkung hindurch. Dagegen wird Tier Strahlenkegel 2'= bis -f/*, der durch den Punkt 0^ im Innern des Prismas hindurch verfolgt werden muß, jedenfalls abgelenkt. Und zwar nach dem „Rücken" des Prismas hin (Abb. 10 und 11), wenn die Flüssigkeit den kleineren, nach der „Schneide" hin (Abb. 12 und 1.3), wenn sie den größeren Brechungsexponenten aufweist. Die Strahlen 1 und 2 sowie 3 und 4 unterhalb der Einstellebene sind also nicht mehr paarweise parallel. Es ist klar, daß beide Punkte nur dann Strahlenkegel 1* bis 3^^ und 2* hh 4'^ in das Objektiv senden können, die dessen Apertur 37,3. Köhler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. FUissigkeiten. 197 voll beanspruchen, wenn die Apertur des Beleuchtungskegels so groß, oder mit anderen Worten die Blende B so weit ist, daß beide Strablen- kegel , also 1 bis o und 2 bis 4 rückwärts verfolgt , auf die Öffnung der Blende treffen, und durch sie hindurch zur Lichtquelle gelangen. Das ergibt sich wieder aus dem Satz von der Umkehrbarkeit der Lichtwege. Wir denken uns nun den Papierstreifen S in der Richtung des Pfeils, wie in Abb. 10, soweit über die Blende geschoben, daß ei* gerade die Strahlen zwischen 2 und 4 abschneidet. Es ist die Stellung, die wir früher als erste Stellung bezeichnet hatten. Dann treffen den Punkt 0^ keine Strahlen, die in das Objektiv eintreten, sondern nur solche, deren Apertur größer ist. (\ muß daher — soweit nicht etwa eine Ab- lenkung des Lichtes auf andere Weise, als durch Brechung statt- tindet — dunkel erscheinen. Das gilt auch von allen anderen Punkten in der Nähe der Prismenkante, die die gleiche Ablenkung der Strahlen bewirken. Der Kegel S bis 1 wird dagegen noöh nicht vollkommen abgeblendet. Strahlen zwischen -V und 5 treffen infolgedessen 0^, treten in das Objektiv ein und Punkt 0^ wird, wenn auch mit verminderter Helligkeit abgebildet. Ähnlich verhalten sich die Punkte in der Nachbarschaft von O^. Wird der Streifen weiter geschoben in die Abb. 1 1 dargestellte Lage — die zweite Stellung — so kehren sich die Helligkeitsverhältnisse um : jetzt wird der Kegel 1 bis S, der nach 0^ zielt, völlig abgeblendet und 0^ wird dunkel, während \2!L_ — -Jn-" v\ v\ 1 ng \ 1/ ^ 1 0,1 ^2 /ll \ der Punkt 0^ im Innern des Prismas zwischen 5V 1^ und 6' Strahlen empfängt, die in das Objektiv j„ eintreten. Nun erscheint er hell. Ohne weiteres erkennt man nun aus Abb. 12, daß, wenn die Flüssigkeit den höheren Brechungsexponenten hat , bei der ersten Stellung des Schiebers S der Punkt O, an der Prismakante hell er- scheint, während die Flüssigkeit bei 0^ dunkel ist, und daß sich bei der zweiten Stellung des Schiebers »S" die Helligkeitsverhältnisse wiederum umkehren (Abb. i;^). Allerdings hat es zunächst den Anschein , als ob das Ergebnis 198 Köhler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 37,3. nicht mit der oben (S. 181) gegebenen Regel übereinstimmte. Es ist aber zu berücksichtigen, daß die Benennungen „Yorderrand" und „Hinterrand" des Splitters nicht auf die Lage des Splitters selbst bezogen sind, sondern auf die Lage, die das umgekehrte Bild, sei es das reelle Zwischenbild in der Blende des Okulars, sei es das virtuelle, vom. ganzen Mikroskop entworfene, einnimmt. Abb. 14 stellt den schon Abb. 10 abgebildeten Fall noch e'mmi^l für das ganze Mikroskop dar. Die Abbildung ist allerdings insofern etwas vereinfacht, als nur der Punkt 0^ und die Strahlen 5 und 5 die den wirksamen Kegel einschließen, abgebildet sind; der Punkt 0., im Prisma, der keine Strahlen empfängt, die ins Objektiv gelangen, ist ganz fortgelassen. Ob ist das Objektiv, OB die Okularblende, darin liegt bei 0^* das reelle Zwischenbild von 0^, links davon das Bild des Prismas, dessen Rand T'* hier tatsächlich der Vorderrand ist, weil er dem in der Bewegungsrichtung A'orangehenden Rand VS des Streifens zugekehrt ist. Der Brechungsexpo- nent Hk der Flüssigkeit ist kleiner als der des Splitters, und dessen Yorderrand F-'= erscheint dem- gemäß , der Regel entsprechend , bei der ersten Stellung des Schiebers 6' dunkel, d. h. mit kleinerer Helligkeit. Kommen beide Brechungsexponenten einander immer näher, so wird die Ablenkung des Strahlen- kegels 2 bis 4 immer kleiner. Der wirksamste Teil des Strahlenkegels, 3 bis 5 in Abb. 10, 2 bis 6 in Abb. 11 usw., wird immer schmäler und damit der Helligkeitsunterschied zwischen den Punkten 0^ und 0^ immer kleiner. Schließlicli ist bei mono- chromatischem Licht überhaupt kein Unterschied mehr festzustellen, die Grenzlinie des Splitters wird dann auch bei schiefem Lichte un- sichtbar. Da» gleiche erfolgt, wenn die Ablenkung zu klein wird, weil der Frismenwinkel zu klein ist, der Splitter mit anderen Worten zu scharfrandig ist. Bei weißem Lichte verschwindet der Umriß des Splitters im allgemeinen niemals ganz. Es treten auch hierbei Farbenerscheinungen auf, ähnlich wie bei den Streifen an der Grenze. Die Erklärung ist dieselbe wie dort. Stimmt für eine mittlere Wellenlänge die Lichtbrechung beider Stoffe genau überein, so hat die Flüssigkeit für die kürzeren Wellen den höheren Brechungsexjionenten, und für die längeren den niedrigeren : es entstehen immer für die kurzen 14. 37,3. Köhler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 199 und langen Wellen monochromatische Einzelbilder von entgegen- gesetztem Charakter, deren additive Mischung die Farben liefert, die unter den Namen der Christiansen sehen, Farben bekannt sind. Damit die unter Umständen nur geringen Helligkeitskontraste deutlich sichtbar werden, hat man einige Vorsichtsmaßregeln zu be- achten. Wir fanden oben, daß die Apertur des Beleuchtungskegels, wegen der Ablenkung des Kegels 2 bis 4 , etwas größer sein muß, als die des Objektivs. Der Betrag dieses Überschusses scheint zu- nächst gleichgültig zu sein , falls er nur groß genug ist. Man darf ihn jedoch nicht allzu groß machen. Denn dann wird das Sehfeld durch Licht verschleiert, das an den Linsen und deren Fassung usw. reflektiert ist. Außerdem liefert dieser Überschuß einen gewissen Betrag von Dunkelfeldbeleuchtung, der beugende Kanten, Risse, punkt- förmige Objekte usw. im Präparat sichtbar macht, die ebenfalls stören können. Man probiere daher bei feinen Messungen die Weite der Blende aus. Auch kann es stören, wenn das Objekt bei dem stark schiefen Licht, das schließlich benutzt wird, Farbensäume oder Nebel an dem Bild der Prismenkante zeigt. Solche Fehler der Strahlenvereinigung können unter Umständen auch bei Objektiven, die an sich gut sind, eintreten, z. B. durch den Einfluß der Schicht der Einschlußflüssigkeit, die zwischen Deckglas und Kante des Splitters liegt. Diese Gefahr liegt besonders bei Arbeiten mit hoch brechenden Stotfen imd Ob- jektiven großer Apertur vor. Darum ist es ratsam, die Apertur des Objektivs durch die erwähnten Blenden soweit herabzusetzen, daß es gegen solche Einflüsse unempfindlich wird. Natürlich darf man nicht soweit gehen, daß die Abbildung der zu beobachtenden Einzelheiten infolge ungenügender Größe der Apertur in Frage ge- stellt wird. Beachtet man alle Vorsichtsmaßregeln, so kann man recht hohe Genauigkeit erzielen. In einem Fall, bei der Untersuchung eines Harzsplitters in einer Lösung von Zinkjodid in einem Gemisch von Wasser und Glyzerin, die ich als Einschlußmittel für Messungen von Harzen geeignet fand, hatte ich festgestellt, daß die Flüssigkeit einen etwas zu hohen Brechungsexponenten besaß. Ich setzte den Brechungs- exponenten durch Mischen mit einer gleichartigen, etwas schwäclieren Lösung zufällig gerade um eine Einheit der dritten Dezimale her- ab : bei Natriumlicht konnte ich dann feststellen, daß der Brechungs- exponent der Lösung nun schon zu niedrig war. 200 Köhler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 37,3. Die Natriumlampe. Icli habe oben mehrfach Natriumlicht erwähnt. Eine sehr helle, für mikroskopische Untersuchungen gut geeignete Natriumiampe läßt sich leicht durch einige kleine Änderungen aus der Zeiss sehen Mikroskopierglühlampe für Gaslicht (Abb. 15) herstellen^. Man hat nur das als Kollektor dienende Kochkölbchen 2 statt mit dem hell- blauen Korrektionsfilter mit einer etwa Iprozentigen wässerigen Lösung von Kaliumbichromat zu füllen , den Glühstrumpf wegzulassen und den in Abb. 1.5 nicht sichtbaren, den Blechzylinder 7 tragenden Glas- zylinder durch einen kürzeren zu ersetzen, der in Abb. IG bei 10 15. dargestellt ist. An dem Reiterstift oberhalb der Säule J (Abb. 15) klemmt man mittels der Schraube 9 (Abb. 16) einen Halter an, in dem mittels der Schraube 8 (Abb. 16) ein U-Rohr eingeklemmt ist. In dessen kürzerem Schenkel 7 (Abb. 16) befindet sich eine Rolle 6 aus Filtrierpapier (Abb. 16). Das U-Rohr wird bis dicht unter den Rand des kurzen Schenkels mit einer Lösung von Natronsalpeter (1:5) in Wasser gefüllt. Die Gasflamme , die frei aus dem Mundstück J (Abb. 16) des Brenners herausbrennt, wird mittels der Schraube 2^ die den Gaszufluß regelt, und des Hebels ö', der die Luftzufuhr ändert, so einreguliert, daß sie eben, ohne zu brausen, ruhig ^) Zeiss, C, Mikroskope und mikroskopische Hilfsapparate, 35. Aus- gabe, 1912;'13, S. 107. 37,3. Köhler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 201 brennt, und etwa 3 cm lang ist. Das U-Rohr stellt man so ein, daß die unterste Spitze der Flamme gerade in die Papierrolle hineinschlägt. Sie bringt die aufgesaugte Natronlösung zum Verdampfen und der Dampf färbt die Flamme gelb. Da das Papier immer neue Flüssig- keit aufsaugt, kann es nicht verbrennen. Im Notfall füllt man Salz- lösung durch den längeren Schenkel nach. Will man das Natriumlicbt abstellen , ohne die Flamme ganz auszulöschen, so genügt es, den Hahn 1 teilweise zu schließen. Die Flamme wird dann so kurz , daß sie nicht mehr in das Papierrohr hineinreicht und damit hört die starke Dampfbildung auf. Der zum 16. Schutz gegen Nebenlicht — und hier auch gegen Luftzug — die- nende Blechstyiinder 11 (Abb. 16) wird auf dem oberen Rand des Glaszylinders 10 aufgehängt, dieser wird mittels der Schrauben 4 an der Brennerkrone befestigt. Um die Fließpapierrolle herzustellen , wickelt . man zwei etwa 5V2 'jis 6 cm breite Streifen Filtrierpapier, deren Länge entsprechend der Größe der Papierbogen etwa 60 cm beträgt, übereinander auf ein Stück Glasrohr von passender Dicke. Der obere Rand der Rolle soll etwa ^/^ cm über den K'and des kurzen Schenkels hinaus- ragen. Die Lampe gibt, solange genügend Flüssigkeit in dem U-Rohr enthalten ist, eine gleichmäßig leuchtende Natrontlamme, deren Hellig- 20"J Köhler: Methoden z. Prüfung d. Lichtbrechung v. Flüssigkeiten. 37,3. keit nicht viel geringer ist als die Helligkeit, die die Hagehlarape^ mit dem gelben Lichtfilter liefert. Sie kann als Ersatz für diese dienen, wenn beispielsweise kein Gleichstrom von passender Spannung zum Betrieb der Hagehlampe verfügbar ist , und davon abgesehen jedesmal dann , wenn man Be- obachtungen mit Natriumlicht machen muß , das ja immer noch in den meisten Fällen als Normallicht bei refraktoraetrischen Messungen dient. ^) KÖHLER, A., Über die Verwendung des Quecksilberlichts für mikro- skopische Arbeiten. (Diese Zeitschrift, Bd. 27, S. 329— 335.) [Eingegangen am 20. Mai 1920. 37,3. Metzner: Methode d.Aperturbeätimiuung' an Immersionsobjektiv. 20 Einfache Methode der Apertui-bestimmiing an Immersionsobjektiven. Von P. Metzner. Hierzu eine Textabbildung'. Mit Hilfe des kürzlich beschriebenen einfachen Apertometers läßt sich nur die numerische Apertur von Trockensystemen bestimmen. Die Versuche, eine ähnliche — ohne kostspielige Apparatur durchführ- bare — Methode zur Aperturmessung au Immersionsobjektiven aus- zuarbeiten, führten auf einen noch einfacheren Weg, der an Hand der beigegebenen schematischen Figur ku^-z erläutert werden möge. Wir machen dabei Gebrauch von einer allgemeinen Eigenschaft unserer Mikroskopobjektive, der teleskopischen Aplanasie. Sie besagt, daß alle Zonen des Objektives die gleiche Brennweite besitzen und am unendlich weit entfernten Bildort (d. h. in großem Abstand gegen- über der Brennweite) Bilder gleicher Vergrößerung erzeugen. Dann 204 Metzner : Methode d. Aperturbestiniraung an Immersionsobjektiv. 37, 3. läßt_sicli der Strahlengang im Objektiv durch eine einl'achc geome- trische Konstruktion ermittehi (vgl. die Textfigur). Wir zeichnen im Längsschnitt um den vorderen Fokus des Objektives (F) einen Kreis, dessen Halbmesser (f) gleich der Brennweite des Objektives ist. Dieser Kreis stellt einen Schnitt durch die sogen, aplanatische Kugel dar. Jeder Lichtstrahl, der mit der Neigung u den vorderen Brennpunkt passiert, setzt sich im ßildraum in einer achsenparallelen Geraden fort ; der Schnittpunkt beider liegt in der Kreisperipherie. Der Abstand der Geraden von der Achse beträgt, wie aus der Figur ohne weiteres hervorgeht, r = /' sin t(, ist also direkt proportional der'numerischen Apertur des beleuchtenden Strahles. Wenn wir (ohne Okular) von oben in den Tubus hineinsehen, projizieren sich uns diese Abstände im allgemeinen in die sogen, hintere Brennebene (B) — eine zur Achsen- richtung senkrechte Ebene im Scheitel der aplanatiscben Kugel (die zwar in Wirklichkeit keine Ebene , sondern ein recht kompliziertes Flächensystem darstellt, aber wegen der Parallelität der bildseitigen Strahlen so idealisiert werden darf, die im Mikroskop dicht über der obersten Linse des Objektives zu schweben scheint). Jeder Punkt auf dem Radius der hinteren Objektivöffnung wird dann einer bestimmten Richtung entsprechen ; wenn sich uns- zwei derartige' Richtungen auf einem Radius markieren , können wir ohne weiteres das Verhältnis ihrer Aperturen bestimmen. Es muß sich ja verhalten >'j : /"2 = sin ?/j : sin u^ = Ap^ : Ap^ ; ist eine der beiden Aperturen eine gegebene Größe, so ist die andere leicht zu ermitteln. Unsere Aufgabe ist, die Gesamtapertur des Objektives aufzusuchen; dazu brauchen wir einen Vergleichswert. Das ist in unserem' Fall sehr einfach, denn die Aperturen der Immersionsobjektive übersteigen (von Spezialkonstruktionen abgesehen) den Wert 1. Wird ein solches Ob- jektiv ohne Immersion benützt, so können Strahlen höherer Aperturen als 1 gar nicht in das Objektiv gelangen, und es wird nur ein Teil der hinteren Brennebene mit Licht erfüllt erscheinen: nur der, der den Aperturen 0 bis 1 entspricht. Wir sehen also einen hellen, scharf umrandeten, runden Fleck , der von einem dunklen Ring um- geben ist. Bezeichnet i? den Halbmesser der hinteren Brennebene, /• denjenigen des hellen Kreises, so ist 7? : r = Ap^,. : Ap,., und weil Ap,. = 1, so finden wir Ap = — Dieser Quotient kann leicht ermittelt werden, wenn wir mit einem llilfsmikroskop (wie beim Abbe sehen Apertometer oder dem oben er- 37, 3. Metzner : Methode d. Aperturbestiiumung an Immersionsobjektiv. 205 wähnten einfachen Apertometer : Objektiv mit Hilfsblende am unteren Ende des Tubus) unter Benutzung eines jMikrometerokulars auf die liintere Brennebene einstellen. Damit ist unsere Methode völlig charakterisiert. In der Regel wird man allerdings nicht die Halbmesser, sondern die Durchmesser der Kreise messen. Beträgt z. B. der Gesamtdurchmesser 68 Teil- striche, der der des hellen Kreises 52 Teilstriche, so ist die Aper- es tur des Objektives Ap ^ —) = 1'31. Der dunkle Ring erschwert die Ablesung des äußeren Durchmessers. Im Interesse genauer Ab- lesung gehe ich infolgedessen so vor : auf den Objekttisch des Mikro- skopes wird ein Blatt bedrucktes Papier gelegt , darauf eine etwa 1 cm dicke Spiegelglasscheibe (beliebiger Dimension, aber nicht unter 6 cm Kantenlänge). Das Objektiv wird genähert und mit der Glasplatte durch Wasser oder Öl verbunden. Eine Einstellung des Objektives auf eine bestimmte Ebene ist niclit erforderlich. In der hinteren Brenn- ebene erscheint nun das Bild der untergelegten Schrift, auf deren Rand- partien mit dem Hilfsobjektiv bequem durch Verscliieben des Tubus- auszuges eingestellt werden kann. Der umgebende Kreisring er- scheint durcli das an der unteren Fläche der Glasplatte (-1) reflektierte Licht erhellt und spiegelartig glänzend, so daß die erforderlichen Ab- lesungen leicht und sicher gemacht werden können. Das Aussehen des Gesichtsfeldes ist in der Textfigur bei 31 angedeutet worden. Die Dicke der Glasplatte spielt ebenfalls keine wesentliche Rolle ; dickere Platten sind nur deshalb vorteilhaft, weil bei ihnen das Bild der Schrift der Unterlage genauer mit der hinteren Brennebene zu- sammenfällt. Für ausreichende Beleuchtung der Platte samt Unter- lage schräg von oben her ist natürlich Sorge zu •tragen. — Ebenso läßt sich die Apertur von Imraersionskondensoren bestimmen. Wegen der Größe der Linsen ist hier das llilfsmikroskop entbehrlich und es genügt, einen Millimetermaßstab direkt an die weit geöft'nete Irisblende anzulegen , die sich ja annähernd am Ort der hinteren Brennebene befindet. Nur muß man parallaktische Ablesungsfchler nach Möglich- keit zu vermeiden suchen. [Eingegangen am 12. Juli 1920.] 206 Wasicky: Ersatz von Zedernöl durch Iramersionsflüssigkeiten. 37, ö. [Aus dem pharmakognostischen Institut der Universität in Wien.] Der Ersatz von Zedernöl durch andere Immersionsflüssigkeiten. Von R. Wasicky, Priv.- Doz. Dr. med. et Mr. ph. ) Schon in den letzten Kriegsjahren war infolge mangelnder Ein- fuhr eingedicktes Zedernöl derart knapp geworden, daß man nadi anderen Immersionsflüssigkeiten Umschau zu halten gezwungen war. So trat auch an die österreichisch -ungarische Heeresverwaltung die Frage heran, durch welche Mittel der Not des Augenblickes gesteuert werden könne. Da dem Militärmedikamentendepot größere Mengen ostindischen Sandelholzöles zur Verfügung standen, gab ich den Rat, dieses den in Betracht kommenden Untersuclmugsstellen für Immersions- zwecke zu liefern, was denn auch in weiterer Folge zu vollster Zu- friedenheit der Untersiicher geschah. In der Tat genügt das Öl des Sandelholzbaumes, Santalum album L. in jeder Hinsicht den Anforderungen, die der Mikroskopiker an das Öl für Homogenimmersion zu stellen pflegt. Sein Brechungs- index liegt innerhalb 1"505 bis 1'51. Seine Viskosität ist sogar größer als die des eingedickten Zedernöles ; seine Löslichkeit in und für verschiedene Agentien unterscheidet sich nicht wesentlich von jener des Zedernöles , so daß dem Objektiv hieraus keine Gefahr droht. Gegenwärtig ist Zedernöl zwar erhältlich. Doch stellt sich sein Preis im Handel derart hoch, daß für größere mikroskopische Laboratorien ein billigeres Ersatzmittel immerhin wünschenswert wäre. Von Sandelöl wird man für diesen Zweck wohl absehen müssen , da es derzeit noch teurer zu stehen kommt als Zedernöl. Überhaupt dürfte es nicht angezeigt sein, nur das eine oder das andere Mittel für die allgemeine Verwendung in Vorschlag zu bringen, sondern es empfiehlt sich eher, die wesentlichen Eigenschaften von Immersionsflüssigkeiten zu präzi- sieren. Der Bedarf an solchen ist ein verhältnismäßig geringer und .'{7,3. Wasicky: Ersatz von Zedernöl durch Immersionsflüssigkeiten. 207 die meisten Mikroskopiker und Laboratorien dürften in der Lage sein, in ihren Reagensvorräten einen geeigneten Ersatz zu finden. Auf Grund mathematisch -physikalischer Bereclmungen und aus praktischen Ergebnissen sich herleitender Erwägungen hat man sich bekanntlich auf die Anwendung eingedickten Zedernöles als Im- mersionsöl geeinigt , das im idealen Fall einen Brechungsindex von ;/,^j. =:: l'516l-5 besitzen soll, dessen Brechkraft aber gewöhnlich zwischen l'öl bis 1'52 schwankt. Das Ersatzmittel muß in erster Linie den angegebenen Brechungsexponenten zu erreichen trachten. Es darf natürlich weder die Metall- und Glasbestandteile des Objektives noch allenfalls voi'handenen Fassungskitt angreifen. Es soll ferner einen genügend hohen Grad von Viskosität besitzen , um niclit bei schief gestelltem Objekttisch zu verfließen. Farblosigkeit wäre er- wünscht, doch zeigt sogar Zedernöl Farbeutöne von licht- bis dunkelgelb. Von vornherein wird man seine Aufmerksamkeit Substanzen zu- wenden , die eine ölartige Beschaffenheit aufweisen. Die fetten Öle selbst erscheinen nicht geeignet,, da sie im allgemeinen einen zu niedrigen Hrechungsindex besitzen. Doch kann Rizinusöl mit seiner hohen Viskosität für Immersionsmischungen verwendet werden. Der Brechungs- index verschiedener untersuchter Handelssorten dieses Öles lag durch- schnittlich bei njjojic, = 1'4770. Die Ausschläge nach unten oder oben änderten höchstens den AVert der vierten Dezimale um ."> Ein- heiten. Weiter wurden Mineralöle, und zwar zahlreiche Sorten Paraffin- öle verschiedener Herkunft und der verschiedensten Qualitäten unter- sucht. Im Gegensatz zu Rizinusöl zeichnete sich hier der Brechungs- exponent durch eine auffallende Unregelmäßigkeit aus. Es wurden Werte Von iiD-y,^ = 1*461 bis 1\5200 gefunden. Dabei kam durchwegs der höhere Brechungsindex den minder gereinigten Ölen zu, die unter anderem auch mit Kaliumpermanganat reagierten, also noch ungesättigte Verbindungen besaßen. Die höher brechenden Öle lichter Farße sind geradezu ideale Immersionsflüssigkeiten. Sie verfügen in höherem Grade über alle wünschenswerten Eigenschaften als das Zedernöl. Dazu ist der Preis ein niedriger. Aber auch geringe Abweichungen des Brechungsindex oder etwa eine dunklere Farbe beeinträchtigen die Brauchbarkeit des Öles für die meisten praktischen Verwendungen fast gar nicht. Es lassen sich übrigens derartige Abweichungen leicht verbessern, z. B. durch Lösen von Naphthalin im Paraffinöl, wenn es sich um geringfügige Änderungen handelt, durch Beimengung von Methylsalicylsäureester bei Ölen mit niedrigerem Brechungsindex. 208 Wasicky: Ersatz von Zedernül durch Immersionsflüssigkeiten. 37,3- Es erübrigt sicli noch Flüssigkeiten mit bölierem Brechungsindex anzuführen , um durch Mischen derselben mit den ol^en erwähnten Ölen die Immersionsflüssigkeiten selbst herstellen zu können. Es sollen nur zwei heraus^egriff'en werden, da der eine der beiden sicher vor- handen oder mindestens wie der Methylsalicy Isäur eester, im Handel leicht und billiger als Zedernöi zu beziehen ist. Dieser Ester, der auch unter dem Namen Gaultheriaöl bekannt ist und heute fabriksmäßig synthetisch hergestellt wird , besitzt eine Refraktion ^?j32oo = 1*5352. Sowohl mit Rizinusöl wie mit Paraffinöl läßt sich der Ester mischen. Die andere anzuführende Flüssigkeit ist der Zimtal- dehyd aus dem Zimtöl oder dieses selbst. Der Zimtaldehyd mit einem Brechungsindex von ^?2,2(io = 1*611 1 mischt sich freilich nicht mit Paraffinöl. Mit den angegebenen Flüssigkeiten wird man wohl überall auch unter den gegenwärtigen schwierigen Verhältnissen sein Auslangen finden. In den allermeisten Fällen wird Paraffinöl aus- reichen. Besitzt es aber einen zu niedrigen Brechungs- index, dann mischt man es oder Rizinusöl mit Methyl- salicy Isäureester. Hat man etwa andere ätherische Ole zur Verfügung, dannkannmanbeientsprecliender Refraktion auch zu ihnen seine Zuflucht nehmen. Über die Brauchbarkeit entscheidet das Refraktometer. Ist das Instrument nicht vorhanden, dann läßt es sich leicht improvisieren. Man legt z. B. Stärkekörner in einen Tropfen Zedernöi ein und ver- gleicht damit die gleiche Stärke in dem Ersatzmittel. Wenn die Stärke gegenüber der Einschlußflüssigkeit die gleichen Brechungsverhältnisse aufweist , d. h. wenn die Konturen sich mit der gleichen geringen Schärfe im Ersatzmittel abheben wie im Zedernöi, dann ist die Licht- brechung die gleiche. Mit demselben Erfolg wie Stärke lassen sich Deckglassplitter oder der Deckglasrand für die Prüfung verwenden. [Eingegangen am 15. Juli 1920.] 37,3. Fürth: Mikrometrisch einstellbarer Anschlaji^ f, Mikroskopstative. 209 Ein mikrometi'isch einstellbarer Anschlag für Mikroskopstative. Von Reinhold Fürth in Prag. Hierzu drei Textabbildungen. Die im folgeuden beschriebene kleine Konstruktion die für die speziellen experimentellen Zwecke- des Verfassers hergestellt worden war, hat sich im Verlaufe verschiedener Arbeiten mit dem Mikroskop C V '" '^'ir .''c 4^ ,v / SJilliii 1. so gut bewährt,^ daß es vielleicht nicht überflüssig erscheint, sie hier näher zu beschreiben , da sie , wie mir scheint , von vielen Mikro- skopikcrn mit Nutzen angewendet werden könnte. Die Vorrichtung ist für meine Zwecke speziell dem Zeiss- Stativ I angepaßt worden, kann aber mit geringfügigen Änderungen an jedem Stativ der gebräuchlichen Form verwendet werden. Sie ist in Abb. 1 Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 37, S. 14 210 Fürth : Mikrometrisch einstellbarer Anschlag f. Mikroskopstative. 37, 3. im Seitenriß und in^ Abb. 2 von oben gesehen dargestellt ; Abb. .'> gibt eine photographische Reproduktion der ganzen Vorrichtung mit dem benützten Mikroskop. Das Messingstück a der angegebenen Form ist mittels der drei Schrauben h an der oberen Platte k des äußeren Tubusrohres l des Mikroskopes und an dem die Zahnstange tragenden Stück w angebracht, derart, daß es sich mit seiner konkaven Ausnehmung an den inneren Tubus i ohne Reibung anlegt. Das andere Ende trägt die Ver- stärkung b zur sicheren Führung der stählernen Stellschraube c mit einer Ganghöhe von 0'5 mm , die sich in einem entsprechenden Muttergewinde in b resp. a drehen läßt. Das obere Ende trägt einen Messingkopf, der im oberen Teil c randiert ist und nach unten zu in die Scheibe d übergeht, deren Rand eine Teilung in 50 gleiche Teile aufweist. Parallel zur Schraube steht die ebenfalls aus Messing her- gestellte Skala /", die am unteren Ende rechtwinklig umgebogen und vermittels zweier Schrauben g an dem Stück a befestigt ist. Die Skala ist in 80 Teile von 0*5 mm Länge eingeteilt, so daß man an ihr die Umdrehungen der Schraube c ablesen kann und außerdem vermittels der Trommelteilung d Bruchteile dieser Drehung, zu welchen Zwecke f gleichzeitig als Zeiger dient. Beim Niederschrauben des Mikroskoptubus, sei es vermittels des Grob- oder der Feinverstellung, schlägt in einer gewissen Tfefe das 37, 3. Fürth: Mikrometrisch einstellbarer Anschlag f. Mikroskopstative. 211 Ende der Schraube e gegen die obere Platte n des Triebgehäuses des Mikroskopes und verhindert ein weiteres Senken des Tubus. Durch entsprechendes Drehen der Stellschraube hat man es in der Hand, diese Tiefe, in welcher der Anschlag erfolgen soll, nach Belieben zu regulieren, wobei die Dimensionen des Apparates so bemessen sind, daß die Benützung wohl für alle gebräuchlichen Objektive , sei es bei direktem Ansatz an den Tubus , sei es bei Verwendung eines Revolvers oder Schlittenwechslers, möglich ist. Die Vorteile , die der kleine Apparat dem Mikroskopiker zu bieten vermag, sind die folgenden. 1) Stellt man die Stellschraube ein für allemal so ein, daß das mikroskopische Präparat beim Herabschrauben bis zum Anschlag vom Objektiv eben nicht berührt wird, so ist man sicher, auch bei Verwendung der für das Gefühl unempfindlichen Feinverstellung ein Zerdrücken des Präparates durch das Objektiv zu vermeiden, was sonst bekanntlich, namentlich bei Verwendung von Immersionen leicht möglich ist. 14^ 212 Fürth: Mikrometrisch einstellbarer Anschlag f. Mikroskopstative. 37,3. 2) Jede Berührung der Frontlinse des Objektivs mit einem harten Körper schädigt diese Linse, resp, kann sie in ihrer Fassung lockern, wie es z. B. namentlich bei den apocliromatischen Immersions- objektiven ziemlich leicht geschehen kann. Die Verwendung der An- schlagsschraube in der oben beschriebenen Anordnung sichert den Mikroskopiker ohne jede weitere Vorsicht vor jeder solchen Schädigung. 3) Bei Beobachtung von lebhaft bewegten Lebewesen oder auch der Brown sehen Bewegung unter dem Mikroskop ist man genötigt, ein individuelles Objekt lauge Zeit hindurch mit dem Auge zu ver- folgen, wobei man die Einstellebene ununterbrochen verändern muß. Dabei kann es, namentlich bei Verwendung von Objektiven mit kleinem freiem Objektabstand leicht geschehen, daß man dabei mit dem Objektiv so tief kommt, daß man das Deckglas drückt oder gar zer- bricht. Auch das ist bei Verwendung des Anschlages ausgeschlossen. 4) Häufig wünscht man, von vornherein eine bestimmte Ebene des Objektes in einer bestimmten Höhe über dem Objektträger ein- zustellen. Auch das gelingt ohne weiteres durch Einstellen des An- schlages mittels der Mikrometerteilung auf eine bestimmte Höhe über dem Objekttisch. Dies ist besonders dann von Wichtigkeit, wenn es sich um schwer sichtbar zu machende Objekte handelt, so daß man es dann nicht nötig hat , gleichzeitig die Einstellebene und die ent- sprechende Stelle am Objektträger zu suchen, sondern von vornherein der richtigen Einstellebene sicher ist. 5) Schließlich erlaubt die Vorrichtung auch noch die Tiefen- messung mikroskopischer Objekte mit einer Genauigkeit von 0*002 mm und kann so als Ersatz oder in Ergänzung der Angaben der mikro- metrischen Feinverstellung des Tubus Anwendung finden. Der fertige Apparat kann von Herrn W. Kühnel, Mechaniker am physikalischen Institut der deutschen Universität in Prag, bei Ein- sendung des Tubus und Angabe der Art des zu benützenden Statives bezogen werden. 'O^ Prag, im Juni 1920, Physikalisches Institut der deutschen Universität. [Eingegangen am 28. Juni 1920.] 37,3. Kofier: Über Aiifhellungsmittel von Drogen. 2i;j [Aus dem pharmakognostischen Institut der Universität in Wien. Privatdozent Dr. R. Wasicky.] Über Aufhellungsmittel von Drogen. Von Dr. Ludwig Kofier. Beim Mikroskopieren von Drogen und Drogenpulvern wird auf feinere Strukturen des Protoplasma und des Kernes nicht oder nur ganz ausnahmsweise geachtet, dafür ist aber, besonders bei gröberen Pulvern, eine möglichst starke Aufhellung bei intakter Zellwand er- wünscht. Beides wurde durch die früher allgemein verwendete kon- zentrierte Chloralhydratlösung (ungefähr 60 ^/q) erreicht , die sich auch infolge ihres Brechungsvermögens als Einschliißmittel besonders eignet. Als während des Krieges Chloralhydrat teuer und schwer er- hältlich wurde, zog man im Institut andere zufällig vorhandene oder leichter erhältliche Substanzen für den gleichen Zweck heran. Nach Versuchen mit verschiedenen Verbindungen bewährte sich am besten folgende Mischung: Natrium salicylicum 10 g Destilliertes Wasser 15 „ Kresolum liquefactum . . . > 5 „ Die Aufhellungsfähigkeit dieser Lösung ist eine ganz bedeutende. Die Zellwände quellen nicht und zeigen keine sichtbare Veränderung, so daß sich zarte Strukturen wie kutikulare Streifung und Wärz- chen ebenso sicher erkennen lassen wie im Chloralhydratpräparat. Auch Aufkochen verändert die Zellwände nicht. Stärke, Aleuron- körner und Schleim quellen und lösen sich in der Kälte langsam, beim Erhitzen rasch, Kalziumoxalatkristalle bleiben natürUch unver- ändert. Die gelbe Farbe der Lösung stört nicht, sie ist nur in dickerer Schichte , nicht aber in der dünnen Schichte zwischen Objekttäger und Deckglas wahrnehmbar. Der Brechungsindex des Gemisches ist rij52o = 1*4371, liegt also nahe dem der QO^Iq Chloralhydratlösung 11020= 1"4189. Die Ähnlichkeit zwischen mikroskopischen Präparaten, 214 Kofier: Über Aufliellungsmittel von Drogen. 37,3. die mit dem Natr. salicyl.- Kresolgemisch und solchen, die mit Chloral- hydrat hergestellt wurden, ist so groß, daß man sie nicht oder sehr schwer unterscheiden kann. Ein Vorteil des Gemisches gegenüber Chloralhydrat, der sich freilich nur in einem Institut mit einer größeren Anzahl Studierender geltend macht, ist der billigere Preis des Ge- misches. Während Natr. salicyl.- Kresolwasser sich für das mikroskopische Arbeiten mit Pflanzenpulvern als Aufhellungsmittel allgemein bewährt, erwiesen sich einige andere Subtanzen nur für bestimmte Zwecke ge- eignet. Sehr starke Aufhellung bewirkt Kresol allein, freilich auf Kosten der Zellulosemembran, welche teilweise gelöst und ziemlich ver- ändert wird. Auch stört das ungewohnt hohe Brechungsvermögeu ^*i>2o = 1'6989. Beide Fehler werden verringert durch Zusatz von Salicylsäure. Eine Lösung von 1 g Salicylsäure 7 g in Kresol hat den Brechungsindex ni,2o = 1*5045 und verändert bei starker Aufhellung die Zellwände in geringerem Grade. Sehr geeignet ist diese Mischung für schleimhaltige Drogen, da die Schleimzellen z. B. bei Salep und Rad. Althaeae auch nach dem Aufkochen als scharfumrandete, licht- brechende Klumpen erscheinen. Ein ähnliches Brechungsvermögeu wie Chloralhydratlösung be- sitzen Hexamethylentetramin 10 g in 20 g Wasser gelöst und salzyl- saures Natrium 10 g in 15 g Wasser gelöst, ferner eine gesättigte Lösung von Harnstoft' in Milchsäure. Diese drei Mischungen verändern die Zellmembranen nicht, hellen freilich etwas weniger auf als Chloral- hydratlösung, aber immerhin noch genügend, um bei feineren Pulvern gute Dienste zu leisten. Als kräftiges Aufhellungsmittel beim Mikrosko- pieren von Drogen und Drogenpulvern kann demnacli ein Gemisch von salizylsaurem Natrium 10 g, dest. Wasser 15 g, Kresol. liquefact. 5 g empfohlen werden. Die Mischung bewirkt keine sichtbare Veränderung der Zellmembran und hat eine für diesen Zweck ge- eignete Brech kraft. Die anderen angegebenen Auf- liellungsmittel Kresol, Kresol mit Salizylsäure, sali- zylsaures Natrium und Hexamethylentetramin in wässeriger Lösung und eine konzentrierte Lösung von Harnstoff in Milchsäure besitzen nur ein be- grenztes Anwendungsgebiet. [Eingegangen am 15. Juli 1920.] 37,3. Schuscik: Zum Nachweis von Kalk hu ossifizierenden Skelett. 215 [Aus dem histologischen Institute der Wiener Universität. Vorstand: Prof. Dr. .1. Schaffer.] Über die Methoden zum mikroskopischen Nachweis von Kalk im ossifizierenden Skelett. Eine kritische Nachinitersuchiing. Von Dr. Olga Schuscik. Als Material zu vorliegender Arbeit dienten embryonale mensch- liche Knochen sowie solche von einen Tag alten, weißen Mäusen. Die menschlichen Knochen stammten aus den ersten fünf Monaten der Embryonalzeit. Es wurden Extremitätenknochen so junger Stadien ge- wählt , weil bei diesen die Kalkablagerungen noch nicht allzu dicht sind, so daß verhältnismäßig dünne Schnitte gemacht werden können. Zur Fixierung wurde Alkohol verwendet, wenn Celloidineinbettung beabsichtigt war, 10 ^/^ Formalin, wenn Gefrierschnitte gemacht werden sollten. Alle anderen gebräuchlicheren Fixierungsmittel einschließlich des Sublimats kamen nicht zur Anwendung, da sie eine entkalkende Wirkung entfalten. Auch das Formalin wurde nur kurz , höchstens 15 Minuten, einwirken gelassen, da bekanntlich ein längeres Verweilen in dieser Flüssigkeit gleichfalls zur Entkalkung führt ^. Die Kalk- entziehung ist dabei so bedeutend , daß sich z. B. im Metacarpus eines elfwöchigen menschlichen Embryos , der eine dicke, periostale Knochenbildung und eine Markhöhle zeigte, nach vier- bis fünftägigem Liegen in Formalin ebensowenig eine Spur Kalk mehr nachweisen ließ, wie im gleichen Material nach vier- bis fünftägigem Aufenthalt m Sublimat. Bei dünnen Schnitten embryonaler Knochen (20 bis 30 /-<) führte selbst das mehrtägige Verweilen in destilliertem Wasser oder ^) Diese entkalkende Wirkung beruht auf dem Entstehen von Ameisen- säure durch Polymerisierung besonders unter Lichteinfluß. Hamburgeu (Osmotische Druck- und Jonenlehre Bd. 3, 1904) hat das Formalin durch Schütteln mit CaCog neutralisiert. 216 Schuscik: Zum Nachweis von Kiilk im ossifizierenden Skelett, 37,3. 30 "/q Alkohol zu einer teilweisen Lösung des Kalkes. In solchen Präparaten war färberisch im' krümelig verkalkten Knorpel und den dünnen Enden der perichondralen Knochenmanschetten kein Kalk mehr nachweisbar, während die dickeren Knochenbälkchen noch eine intensive Farbreaktion gaben. Es mag dahingestellt bleiben, ob dabei ein Unter- schied in der Dichte der Kalkablagerungen oder eine Verschiedenheit in der chemischen Beschaffenheit der Verkalkung von Knorpel und Knochen eine Rolle spielt. Auf diese entkalkende Wirkung des destillierten Wassers wurde bereits vor längerer Zeit von Kossa (12) hingewiesen. Er konnte diese Tatsache an Kalkzylindern der Niere feststellen, die als Folge von Sublimatvergiftung aufgetreten waren. Nach Kossa bandelt es sich dabei um eine teilweise Auflösung des phosphorsauren Calciums. Der genannte JForscher nimmt an, daß die verkalkten Nierenzylinder entweder aus zweifach phosphorsaurem Calcium bestehen, „welche Ver- bindung verhältnismäßig am leichtesten in Wasser löslich ist (nach Erlenmeyer in 700 Teilen kalten Wassers)" oder wahrscheinlicher aus dem „normalen Phosphat". Dieses ist, wenn wir es „auch ge- wöhnlich als schlechtweg unlöslich bezeichnen, doch nicht absolut un- löslich, dabei zerfällt es bei Berührung mit Wasser leicht in zweifach saures Phosphat und zu basischem Salz". Beim embryonalen Ver- kalkungsherde liegen die Verhältnisse insofern etwas anders, als an seinem Aufbau nicht nur Calciumphosphate sondern auch -Carbonate beteiligt sind. Letztere weisen ebenfalls eine, wenn auch nicht sehr hohe Wasserlöslichkeit auf, ein Faktor, der bei der Entkalkung durch destilliertes Wasser mit ins Gewicht fallen dürfte. Soweit Phosphate in Betracht kommen, wäre eine Erklärung der Entkalkungsvorgänge im Sinne Kossa s auch für den embryonalen Knochen denkbar. Das auf die angegebene Weise fixierte und geschnittene Material wurde sodann den verschiedenen, bekannten Kalkfärbungen unter- worfen. Die dabei gemachten Erfahrungen sollen im folgenden be- sprochen werden. Im allgemeinen kann man nach dem Angriffspunkte der Reaktionen zwei Gruppen unterscheiden: 1) Färbungen, die für alle Calciumsalze bestimmt sind : Purpurin, Anthrapurpurin, Hämatein, Hämatoxylin, Pyrogallol. 2) Färbungen die sich nur auf Calciumphosphat beziehen sollen : Die Silbernitratmethode nach Kossa , die vier von Roehl (30) emp- fohlenen Methoden mit Kupferhämatoxylin , Bleiazetat, Eisenchlorid, Molybdänammonium -Zinnchlorür. 37,3. Scliuscik: Zum Nachweis von Kalk im ossifizierenden Skelett. i>l7 Vou Stoeltzner (39) sind außerdem mehrere Verfahren zur Darstellung von Calciurasalzen im allgemeinen beschrieben worden, die sich teilweise mit den von Roehl und Kossa für Calciumphosphat im besonderen angegebenen Methoden decken. Das gleiche gilt von dem Bleiazetatverfahren nach Macallum (19). Was die erste der beiden Farbstott'gruppen anlangt , so war ein Vergleich ihres Verhaltens gegen Calcium Verbindungen in vitro mit dem im histologischen Schnitte sehr lehrreich. Für die K'eagens- glasuntersuchungen wurde eine Aufschwemmung von drei verschiedenen Calciumsalzen in Wasser mit einigen Tropfen der in Betracht kommenden Farbstoff lösung versetzt, gut durchgeschüttelt, und durch mehrere Stunden im Brutofen bei 37*^ gehalten. Dann wurde die gefärbte Calciumverbindung abzentrifugiert und so lange mit destilliertem Wasser gewaschen , bis dieses vollkommen farblos blieb. Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die erhaltenen Resultate. Art der Calcium- verbindung Konz. alkohol. Purpurin- lösung Anthra- purpurin nach Salomon • Pyrogallol nach Kossa Hämatoxylin nach Eoehl Hämatein nach Leu ter t Carbonat rosarot lichtviolett hell gelbbraun leicht bläulich leicht bläulichrot neutrales Phosphat gelbrot dunkelviolett gelblich leicht rötlich leicht hellgelb Sulfat gelblichrot lichtviolett bräunlichgelb leicht bläulichrot leicht rötlichblau Wurde durch geringen Salzsäurezusatz das Carbonat oder Phos- phat gelöst, so ging die Farbe bei den drei zuerst angeführten Farbstoffen wieder ins Wasser über. Nachdem so das Verhalten der fünf P^arbstoffe in vitro fest- gestellt war, wurde zur Schnittfärbung geschritten. Es wurde nach folgenden , den Originalarbeiten entnommenen Vorschriften gefärbt : Purpurin nach Grandis Mainini (6). a) 5 bis 10 Minuten in gesättigter alkohol. Purpurinlösung, b) wenige Minuten in 0"75°/o Koch- salzlösung, c) Waschen in TO'^/q Alkohol bis keine Farbe mehr weggeht, d) 95 "/o Alkohol, Origanumöl, Balsam. Ergebnis : verkalkte Stellen rosarot. Pyrogallol nach Kossa. a) 5 Minuten in folgender Lösung: acid. pyrogall. . . . 1() aqua, dest 40-() natr. hydroorydat. . . 0'5 in Substanz b) gut in dest. Wasser auswaschen, c) 95**/o Alkohol, Origanumöl, Balsam. Ergebnis: verkalkte Stell, gelbbraun. 218 Schuscik: Zum Nachweis von Kalk im ossifizierenden Skelett. 37,3. Anthrapurpurin nach Salomün (32). Salomons sehr allgemein gehaltene Angaben schreiben eine ammonia- kalische Anthrapurpurinlösung vor, „der etwa 1 •'/^ Kochsalz zugefügt ist". In Anlehnung an die Purpurinfärbung verwendete Verfasserin eine konzen- trierte alkoholische Farblösung, die eine Spur Ammoniak enthielt. Der Färbevorgang war der gleiche wie beim Purpurin. Ergebnis: verkalkte Stellen violett.\ Hämatoxylin nach Roehl. a) 5 bis 10 Minuten in l^/o wässerige Hämatoxylinlösung, die nicht zu frisch und nicht zu alt ist. b) Differenzieren in Aq. dest. , dem einige Tropfen Ammoniak zuge- fügt werden, bis der Schnitt voll- kommen farblos ist und nur die kalkhaltigen Partien noch gefärbt sind. c) Abspülen in Wasser. d) Nachfärben mit Saffranin, Alkohol, Xylol, Balsam. Ergebnis: verkalkte Stell, violettblau. Hämateiu nach Leutert (14). a) 15 Minuten in konzentrierter alkoholischer Hämateinlösung. b) 15 Minuten in mehrmals gewechseltes Leitungswasser. c) 5 bis 8 Sekunden in l^^/o Saflfraninlösung. d) Kurzes Abwaschen in destilliertem Wasser. e) 95*^/0 Alkohol, Origanumöl,* Balsam. _ Ergebnis : verkalkte Stellen rotblau. Die beiden Hämatoxylinfärbungen werden meist nach Wochen bis Monaten bräunlich und blassen ab. Die oft zur Kontrolle angestellte Gipsreaktion wurde nach ScHUJENiNOFF (36) wie folgt ausgeführt: a) Auflegen des Schnittes in 40 "/^ Alkohol. b) Hinzufügen von 1 Tropfen einer 2-5 bis 3 "/(, Schwefelsäure. Ergebnis : rasches Auftreten von Gipskristallen, nach vorheriger Auf- lösung des an die Gewebe gebundenen Kalkes. Die ersten Kristalle sind, besonders wenn der nachzuweisende Kalkgehalt nicht sehr hoch- gradig ist, oft in einer etwas über dem Schnitt gelegenen Ebene zu finden. Die Reaktion hat den Vorteil, daß sich die Kristalle rasch bilden und sehr leicht auffindbar sind. Aus diesen Gründen ist sie den Reaktionen mit konzentrierter Oxalsäure oder 5 "/^ Ammonium- oxalat in 20 "/^ Essigsäure vorzuziehen, obwohl letztgenannte Reagen- tien viel empfindlichere Kalkanzeiger darstellen sollen (Macallum [1"8]) als die Schwefelsäure-^. . ^) Erst während der Korrektur dieser Arbeit erhielt ich Kenntnis von einer neuen Methode zum Kalknachweis. Diese findet in der Botanik und Zoologie Anwendung und zeichnet sich durch besondere Empfindlichkeit aus. (Siehe Molisch: Beitr. z. Mikrochem. d. Pflanze [Ber. d. d. bot. Ges. Bd. 34, Jahrg. 191G, H. 5 u. 6.]) Sie beruht darauf, daß sich typische Kri- 37,3. Schuscik: Zum Nacliweis von Kalk iui ossifizierenden Skelett. 219 Durch einen Vergleicli der in vitro entstandenen Färbungen mit den im Schnitte erzielten läßt sich feststellen, daß Purpurin, Anthra- purpurin und Pyrogallol, in beiden Fällen ein gleiches Verhalten zeigen. Das Hämatoxyliu dagegen, dieses „banalste" aller Kalkfärbungsmittel (AsKANAZY [3]), das von Roehl neuerdings empfohlen wurde, und das Ilämatein nach Leutert (14) färben die anorg-anischen Calciumverbin- dungen in vitro recht schwach, die verkalkten Gewebe sehr stark. Auf diese Tatsache haben bereits Aschoff (2), Macallum(18), Salomon u. a. aufmerksam gemacht. Sucht man nach einer Erklärung dafür, so liegt die Vermutung nahe , daß beide Farbstoffe in erster Linie das der Verkalkung zugrunde liegende und durch sie veränderte organische Substrat und nicht nur den anorganischen Kalk färben. Diese An- sicht wurde zuerst von Strelzoff (40) für die normale Verknöcherung, von Leutert für die Kalkzylinder der Niere vertreten. Zu ihren Gunsten ließe sich die oft (Aschoff u. a.) erwähnte Tatsache ver- werten, daß sich die Ränder einer verkalkten Stelle meist viel stärker färben als die oft kaum bläulich schimmernde Mitte. Man könnte sich nämlich vorstellen , daß durch die dichteren , sich nur schwach färbenden Kalkablagerungen im Zentrum die sich stärker färbende (irundsubstanz fast vollkommen verdeckt wird. Welche Rolle das Calcium selbst bei der Färbung spielt, kann wohl erst dann entschieden werden, wenn die viel erörterte Frage nach der Art der. Kalkablagerungen in den Geweben und ihrer chemischen Zusammensetzung (Wells [42] , Pfaundler [24] , Hofmeiöter [9], Pauli u. Samec [23], Gardner [5], Spuler [38], Litten [17], Strel- zoff [40] und viele andere) eine befriedigende Lösung gefunden haben wird. Erwähnt sei, daß schon Leutert und Neuberger (22) durch das verschiedene Verhalten von Rand und Mitte einer verkalkten Partie zu der Annahme geführt wurden , daß das Calcium an der Peripherie als organische Calciumverbindung der Färbung zugänglich sei, während es im Zentrum in Gestalt einer anorganischen Verbindung keine Farbe annehme. Zu einer ähnlichen Ansicht, speziell für den Knochen, ist in neuerer Zeit Renaut (29) gekommen. Er fand bei Färbungen an nicht fixierten Schnitten durch die A'erknöcherungszone stalle bilden, wenn man Schnitte von k.alklialtigem Material mit einer lOU " ^ Lösung von Kaliumhydroxyd oder einem Gemisch dieser Kalilauge mit einer gesattigten Lösung von kohlensaurem Kali im Verhältnisse 1 Vol. : 1 Vol. behandelt. Wie weit diese Methode auch zum Nachweis von Kalkablage- rungen in den Geweben höherer Tiere und des Menschen geeignet ist. müßte erst untersucht werden. 220 Schuscik: Zum Nachweis von Kalk im ossifizierenden Skelett, 37,3. von lebensfrischen Knochen, daß sich dort die Grundsubstanz im Gegensatz zum übrigen Knorpel wie eine schwache Säure, vielleicht Glutaminsäure, verhalte. Als Beginn der Verkalkung sah er das Auf- treten von kleinen Kügelchen eines stark färbbaren Calcium-Fett-Protein- körpers an. In deren Mitte soll durch Zerfall der primären Bindung das Calciumsalz freiwerden und durch Zusammenfließen der einzelnen Herde ausgedehntere, fast nicht färbbare Bezirke bilden. Den eben erwähnten Ansichten liegt der von den Histologen immer wieder aufgenommene Gedanke zugrunde, daß das Calcium wenigstens zum Teil als organisclie Verbindung in den Geweben ab- gelagert wird. Im Gegensatz dazu treten viele Chemiker für eine „rein mechanische Ablagerung der Mineralstoffe in der organischen Knochengrundsubstanz" (Aron [1]) ein, neuerdings denken andere an ^eine Art Adsorption durch die kolloidartige Grundsubstanz. Kehren wir nach dieser kurzen Abschweifung zur Hämatoxylin- färbung zurück, so wäre noch die Frage zu erörtern, ob sie den Wert einer mikrochemischen Reaktion besitzt. Schon das erwähnte, verschiedene Verhalten in vitro und im Schnitte läßt stark daran zweifeln. Aber noch aus andern Gründen wird diese Farbreaktion nicht für elektiv gehalten. Es wird darauf hingewiesen, daß das Eisen eine ähnliche Reaktion mit dem Hämatoxylin gibt, wie das Calcium. Aus diesem Grunde wird auch von Roehl und Masao SuMiTA (20) empfohlen, das Eisen auf alle Fälle vor dem Anstellen der Kalkreaktion mit halbgesättigter Oxalsäure zu entfernen. Beide Forscher schlagen dabei die entkalkende AVirkung dieser Säure wohl zu gering an. Nach Sumita bleiben die Schnitte bei Brutofentemperatur eine Stunde in der genannten Flüssigkeit. Das genügte, um die Ulna und die Metacarpi einer einen Tag alten, weißen Maus, die eine be- trächtliche diaphysäre Ossifikation zeigten, weitgehend zu entkalken. Der dann noch vorhandene Kalk ließ sich nicht mehr färberisch, sondern nur mit der Gipsreaktion sicher nachweisen. Die auch teil- weise von den Handbüchern der mikroskopischen Technik übernommene Ansicht, daß die Oxalsäure nicht oder wenigstens nicht wesentlich entkalkt, besteht also nicht zu Recht. Auch wird vielleicht für den Knochen die Gefahr der Mitfärbung von Eisen überschätzt. Es dürfte die Menge des Eisens in der Knorpelknochengrenze verhältnismäßig gering sein, da sich mit der recht empfindlichen Berlinerblaureaktion (1 : 7000) nur eine sehr lichtblaue Färbung erzielen läßt, wie auti'h die Bilder in Sumita s Arbeit zeigen. Die Empfindliclikeitsgrenze des Roehl sehen Hämatoxylins dürfte, nach seinem Verhalten dem Kalk 37,3. Schuscik: Zum Nachweis von Kalk im ossifizierenden Skelett. 2l'1 gegenüber zu schließen — Versagen der Färbung bei noch deutlicher Gipsreaktion — nicht sehr hoch liegen. Es ist deshalb fraglich, ob für den Knochen die Möglichkeit der Mitfärbung des Eisens überhaupt vorhanden ist. Zu den Stoffen, die. mit Hämatoxylin eine ähnliche Färbung geben, wie das Calcium , scheint unter Umständen auch das Chrom zu ge- hören. Das RoEHLSche Hämatoxylin und das Hämatein geben nämlich auch an Präparaten, die durch jahrelanges Liegen in MüLLERScher Flüssigkeit kalkfrei wurden, eine positive Kalkreaktion, selbst dann, wenn sie mit Salpetersäure vorbehandelt wurden. Dagegen ist das bei entkalkten, in Zenker oder Formalin fixierten Schnitten nicht der Fall. Solche alte MtJLLER- Präparate lassen zwar mit der Gipsprobe keinen Kalk erkennen, zeigen aber bekanntlich eine starke Grünfärbüng aller ehemals verkalkten Bezirke. Demnach läßt sich vermuten, daß Chrom verbindungen unter Bedingungen wie sie die Müller sehe Flüssigkeit bietet, eine große Affinität zu verkalkten Partien haben, dort verharren, auch wenn der Kalk gelöst ist und mit Hämatoxylin ähnlich gefärbte Verbindungen geben wie dieser selbst. Dabei besteht, wie schon Schmorl (34 b) betonte, kein scharf ausgesprochener Unter- schied in der Färbbarkeit von Rand und Mitte einer verkalkten Partie, weder im kalkhaltigen noch im entkalkten Müller- Präparat. Das von Schmorl im Gegensatz dazu erwähnte , vollkommen ablehnende Verhalten des Hämatoxylins gegenüber den Knochen, die in Alkohol oder kurz in Formalin fixiert wurden, konnte an jungen, embryonalen Knochen nicht beobachtet werden. Die körnigen und die Räuder der homogenen Verkalkungen waren in solchen Fällen immer deutlich ge- färbt, während allerdings die Mitte der letzteren fast keinen Farb- stoff annahm. , Die beiden Hämatoxyline besitzen also, wie eben gezeigt wurde, nicht den Wert einer mikrochemischen Reaktion. Dagegen verhalten sich Purpurin und Anthrapurpurin wesentlich anders. Beide Farbstoffe färben Kalksalze in vitro recht lebhaft, so daß man eine Reaktion mit den anorganischen Kalkverbindungen annehmen muß. Grandis Mainini (6) und Macallum bzw. Salomon vermuten, daß zum Zustande- kommen dieser Färbungen die Umwandlung eines kleinen Teiles der Calciumverbindungen in Calciumchlorid nötig sei, das dann mit Pur- purin bzw. Anthrapurpurin einen unlöslichen Lack bilde. Nach dem Verhalten der Calciumverbindungen im Reagensglas zu schließen, scheint eine derartige Umwandlung nicht erforderlich zu sein. Das erklärt auch , warum das Kochsalzbad , das diese Umwandlung her- 222 Schuscik: Zum Nachweis von Kalk im ossifizierenden Skelett. 37,3. vorrufen soll , zur Färbung nicht unbedingt nötig ist , sondern diese nur etwas lebhafter macht, eine Tatsache, die Grandis Mainini und Macallum bereits bekannt war. Was die Verteilung der Färbung anlangt, so findet sich ebenfalls eine stärkere Färbbarkeit der ver- kalkten Randteile. Dies macht auch hier eine Mitbeteiligung der orga- nischen Grrundsubstanz an der Reaktion wahrscheinlich. Ja Litten (17) hat sich, ausgehend von dem Verhalten verkalkter Nierenzylinder, so- gar dahin ausgesprochen, daß das Purpurin, ähnlich wie das Strelzoff für das Hämatoxylin betont habe, ausschließlich die in ihrer chemischen Beschaffenheit veränderte Grundsubstanz färbe. Dieser Ansicht wider- spricht aber die Färbbarkeit der Kalksalze durch Purpurin im Reagens- glas. In kalkfreien Müller -Präparaten ist mit den Purpurinen wohl eine diffuse leichte Allgemeinfärbung, aber keine spezifische Reaktion zu erreichen. Ein Unterschied in der Wirkungsweise zwischen dem bereits 1879 von Ehrlich (4) besprochenen, von Grandis Mainini neu entdeckten Purpurin und dem von Salomon in die Färbetechnik eingeführten Anthrapurpurin besteht dabei nicht. Beide Färbungen, von denen das Purpurin vielleicht den schöneren Farbton gibt, haben -auch den gemeinsamen Vorteil nicht auszublassen , sowie den Nach- teil wenig empfindlich zu sein (Purpurin nach Macallum 1 : 800). Sie geben daher dann keine Färbung mehr, wenn Hämatoxylin und Pyro- gallol noch schwach positive Reaktionen zeigen und durch Schwefel- säure Gipskristalle erzeugt werden können. Die von Roehl angegebene Färbung mit Alizarin in Pastenform konnte, da das Präparat nicht erhältlich war, nicht versucht werden. Roehl färbt 2 bis 5 Minuten in folgender Farbe : Eine Messerspitze der 20 ^j^igeü , im Handel befindlichen Paste von Alizarin (Höchst) wird in 10 ccm Wasser aufgeschwemmt und 2 bis 3 Tropfen einer 33 ^'/oigen Sodalösung hinzugegeben. Filtrieren. Auswaschen in Wasser, Alkohol, Xylol, Balsam. Ergebnis: verkalkte Stellen intensiv violett. Die Präparate sollen nicht haltbar sein. Mit in Alkohol gelöstem Alizarin, wie es bei der Skelettfärbung nach Spalteholz (41) ver- wendet wird, läßt sich eine gelbrote Färbung des Kalkes erreichen, die jedoch an Schönheit und Empfindlichkeit hinter der durch die Purpuriue erzielten zurücksteht. Ähnlich wie letztere verhält sich das Pyrogallol, das schon von Merkel (21) zum Kalknachweis benutzt, neuerlich von Kossa (12) emp- fohlen wurde. Es gibt mit Kalksalzen im Reagensglas eine hellgelbe bis bräunliche Färbung ebenso im histologischen Schnitte. Nach Grandis Mainini und Macallum geben jedoch auch Kalium und Magnesium *37, 3. Schuscik: Zum Nachweis von Kalk im ossifizierenden Skelett. 223 gelbe Pyrogallolverbinduugen. Diese sind zwar löslich, aber schlecht aus dem Gewebe extrahierbar. Es färbt sich daher der ganze Schnitt leicht gelblich. Da Stellen mit geringem Calciumgehalt sich auch nur gelblich färben, ist Vorsicht geboten. Ja Macallum (19) empfiehlt geradezu, um sicher zu gehen, die Reaktion nur dort auf Kaiksalze zu beziehen, wo man sie „auch unter Nichtberücksichtigung der Farb- reaktion, bereits nach dem Charakter der Gewebe zu schließen, zu erwarten hat".. Im allgemeinen ist die Färbung viel unansehnlicher als die der Purpurine , aber dafür etwas empfindlicher. Auch hier färben sich wieder die Ränder stärker. Müller -Präparate lassen keine elektive, sondern nur eine ditiuse Färbung erkennen. Ein Aus- blassen der Schnitte tritt nicht ein. Schmorl (34 a) gibt an, keine guten Resultate mit dieser Färbung erzielt zu haben. Ein direktes Versagen der Reaktion ließ sich an meinem Material nicht beobachten. Die zweite Gruppe der Kalkreaktionen umfaßt Färbungen, die ausschließlich zum Nachweis des Calciumphosphates dienen sollen. Die älteste von ihnen ist die Silbernitratmethode nach Kossa. Die Schnitte werden nach folgender Vorschrift behandelt: a) 30 bis 60 Minuten bei hellem Tageslicht in 1 bis 5 ^Jq Silber- uitratlösung. b) Auswaschen in destilliertem Wasser. c) Entfernen des überschüssigen Silbersalzes durch Eintauchen in eine 5®/o Lösung von unterschwef ligsaurem Natron. d) Gründliches Auswaschen in destilliertem Wasser, Nachfärben mit Safranin, Entwässerung, Balsam. Die Schnitte zeigen, so behandelt , zuerst eine Gelbfärbung der verkalkten Gebiete, der bald eine Schwärzung folgt. Die Reduktion der gelben zu einer schwarzen Verbindung tritt jedoch nicht ein, wenn Calciumphosphat im Reagensglas mit Silbernitrat versetzt wird. Kossa konnte diese Reduktion erst durch Zusatz von eiweißhaltigen Stoffen erzielen. Er schloß daraus, daß ein Teil des Gewebekalkes an Albuminate gebunden sein müsse, da sonst die spontane Schwarz- färbung im Schnitte nicht eintreten könnte. Tatsächlich läßt sich auf die von Kossa angegebene Weise im Reagensglas der gelbe Nieder- schlag binnen einiger Stunden in einen schwarzen verwandeln. Be- nutzt man aber statt des Calciumphosphats das Carbonat, so tritt ebenfalls zuerst ein gelber , wenn auch etwas hellerer Niederschlag auf. Dieser geht jedoch im Licht in kurzer Zeit ohne irgendwelchen weiteren Zusatz in eine grauschwarze Verbindung über. Verfolgt man die Reaktion in einem hohlen Objektträger unter dem Mikroskop, 224 Schuscik: Zum Nachweis von Kalk im ossifizierenden Skelett. 37,3. so sieht man, daß die Schwärzung an das Calciumcarbonat gebunden ist und nicht etwa von Silberniederschlägen herrührt, die aus der Silbernitratlösung ausgefallen sind. Danach ist es klar, daß es sich bei der Kossa sehen Methode nicht um eine elektive Färbung des Calciumphosphates handeln kann. Nach den Angaben von Macallum wurde schon von Klotz (11), dessen Arbeit mir leider nicht zugäng- lich war, festgestellt, daß im Schnitte bei länger dauernder Einwirkung (3 bis 12 Stunden) einer Silbernitratlösung bei Lichtzutritt auch Carbonate mit dieser schwarze Verbindungen geben. Auch soll sich mit Carbonaten, Chloriden, Phosphaten, Sulfaten und Seifen anderer Basen, die sich in kalkhaltigen Ablagerungen finden können, ebenfalls Schwarzfärbung durch Silbernitrat erzielen lassen. Auffallend ist, daß die Färbung negativ ausfällt, wenn man Calciumcarbonat in Kristallform, wie es in den Kalksäckchen des Frosches vorkommt, zur Reaktion verwendet, während das amorphe Pulver den schon erwähnten lichtgelben, rasch schwarz werdenden Niederschlag gibt. Wenn man aber nach dem Vorgehen des Geologen Lembeeg (13), der schon 1892 das Silber- nitrat zum Kalknachweis an Mineralschliffen benützte , nicht Licht, sondern Pyrogallol zur Reduktion benützt, bekommt man eine schöne Schwarzfärbung, An kalkfreien MüLLER-Präparaten fällt die Kossa sehe Reaktion negativ aus, während die LEMBERGSche Methode, von Stoeltzner unabhängig von seinem Vorgänger auf histologische Schnitte ange- wandt, eine gelbbraune Färbung der verkalkt gewesenen Stellen gibt. Wenn man von den schon besprochenen Fehlerquellen absieht, stellt die Kossa sehe Methode das weitaus einfachste und schärfste aller bekannten Kalknachweisverfahren dar und gibt durchaus haltbare Präparate. Auch erscheinen bei dieser Reaktion im Gegensatz zu den bisherigen Färbungen Rand und Mitte der verkalkten Partien ganz gleichmäßig schwarz. Ihre Empfindlichkeit ist ungefähr ebenso groß , wie die der früher besprochenen Färbungen , also nicht sehr bedeutend. Alle versagen bereits, wenn die Schwefelsäure, die mit Recht als das beste Kalkreagens angesehen wird (Aschofp, Schultze [35], Schmorl), noch deutliche Gipskristalle gibt. Weitere Methoden zum Nachweis des Calciumphosphates wurden von Roehl angegeben, und zwar: 1. Färbung. a) 5 Minuten in ammoniakalische Kupfersulfatlösung, die Am- moniak in möglij^hst geringem Überschuß enthält. b) Gründlich auswaschen in destilliertem Wasser. 37,3. Schuscik: Zum Nachweis von Kalk im ossifizierenden Skelett. 225 « c) 15 Minuten in Weigert sehe Hämatoxylinlösung. d) Differenzieren in Weigert scher Difterenzieruugsflüssigkeit, die zweckmäßig auf die Hälfte mit Wasser verdünnt wird. e) Wasser, Alkohol, Xylol, Kanada. Ergebnis: Schwarzfärbung der verkalkten Stellen. 2. Färbung. a) 10 Minuten in konzentrierte Bleiazetatlösuug. b) Gut auswaschen in destilliertem Wasser. c) 5 Minuten in Schwefelammonium. d) Auswaschen , eventuell Nachfärben in Safranin , Alkohol, Xylol, Kanadabalsam. Ergebnis : voluminöser schwarzer Niederschlag an den kalk- haltigen Stellen. 3. Färbung. a) Einige Minuten in eine 1 ^/^ Lösung von Eisenchlorid. b) Auswaschen in destilliertem Wasser. c) Einlegen in Ferrocyankalium und Salzsäure. d) Auswaschen, Alkohol, Xylol, Kanadabalsam. • Ergebnis : verkalkte Stellen blau, deutliche Kernfärbung. 4. Färbung. a) Eintauchen der dünnen Schnitte wenige Sekunden lang in eine salpetersaure 1 "/^ Lösung von molybdänsaurem Am- monium. b) Auswaschen in salpetersäurehaltigem Wasser. c) Reduktion durch Zinnchlorür. Ergebnis: verkalkte Stellen intensiv blau, Gewebe ganz blaß- blau. Die erste Färbung gibt recht schöne Bilder, doch erscheinen die verkalkten Stellen in Röhrenknochenschnitten nicht immer gleichmäßig gefärbt. So hebt sich beim Differenzieren oft die tiefschwarze Zone des verkalkten Knorpels eben erst scharf ab, wenn die Knochenmitte schon zu stark entfärbt ist und nur mehr oder weniger veilchenblau erscheint. Ein weiterer Einwand ist dagegen zu erheben, daß die Färbung elektiv sein soll. Roehl begründet seine Behauptung damit, daß nach Umwandlung des pliosphorsauren in Oxalsäuren Kalk durch Einlegen in Oxalsäure die Färbung ausbleibt. Er übersieht aber da- bei, daß oxalsaurer Kalk erst nach vorhergegangener Lösung des Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 87, 3. 15 226 Schuscik: Zum Nachweis von Kalk im ossifizierenden Skelett. 37,3. phosphorsauren Calciums durch Oxalsäure exogen ausgefällt wird. Das Fehlen der Färbung hat daher seinen Grund wohl in dem ver- ringerten Kalkgehalt des Schnittes und kann nicht als Beweis für RoEHLs Behauptung gelten. Auch gibt der Autor -nachträglich selbst zu, daß die eben besprochene Reaktion sowie Färbung 2 und 3 nicht unbedingt beweisend für Phosphorsäure seien. Daß es sich überhaitpt nicht um eine spezifische Calciumreaktion handelt, beweist der posi- tive Ausfall dieser Reaktion an vollkommen kalkfreien, überdies noch mit Salpetersäure vorbehandelten Müller- Präparaten. Was die Färbung 2 und 3 anbelangt, so ist folgendes zu sagen: Mit Bleiazetat bekommt man gute Bilder, die Präparate haben aber den Nachteil, daß der massige schwarze Niederschlag in den verkalkten Partien binnen Tagen längstens Monaten größtenteils in eine farblose Verbindung übergeht, die Präparate also nicht haltbar sind. Wie bei der Färbung 1 bekommt man auch hier an kalkfreien Müller- Präparaten eine positive Reaktion. Die 3. Färbung, eine Art Berlinerblaureaktion, ist, wie der Autor selbst angibt, „morphologisch weniger brauchbar". Sie gelang mir nur an ganz dünnen Schnitten bei Behandlung mit äußerst verdünntem Eisenchlorid. Auch ist sie nicht spezifisch , da sie an entkalkten MtJLLER- Präparaten eher schärfere Bilder gibt, als an kalkhaltigen Schnitten. Was schließlich die Reaktion mit Molybdänammonium betrifft, die nach Roehl unbedingt beweisend für phosphorsauren Kalk sein soll und in dieser Eigenschaft mehrfach in den mikrotechnischen Handbüchern angeführt wird , so konnte sie wegen Mangel an Zinn- chlorür nicht untersucht werden, Sie wurde im Prinzipe schon von Lilienfeld und Monti (15) zum Phosphornachweis augegeben. Pol- LACCi (25) ersetzte das von diesen Forschern verwendete Pyrogallol durch Zinncblorür. Ihr Wert ist aber von den verschiedensten Seiten geleugnet worden. Roehl selbst bemerkt, daß ein allzu starkes Mit- färben des Gewebes die Kalkreaktiou verdecken kann. Zu wieder- holten Malen, so von Hansen (7), Raciborski (28), Iwanoff (10), Scott (37), Macallüm, Liesegang (16) ist darauf hingewiesen worden, daß die Reaktion nicht in- sondern außerhalb der Gebiete stattfindet, < in denen die ursprüngliche Phosphorverbindung vorhanden war. Ferner haben Raciborski, Macallum, Salomon u. a. darauf aufmerksam ge- macht , daß man unter Umständen mit der genannten Methode nicht den Phosphorgehalt des Gewebes nachweist, sondern das zur Reaktion verwendete Molybdänammonium. Endlich wurde schon 1896 durch 37,3. Schuscik: Zum Nachweis von Kalk im ossifizierenden Skelett. 227 eine Arbeit von Heine (8) festgestellt, daß „nicht nur phosphorhaltige Substanzen, darunter Nukleine, sondern auch viele Eiweißkörper mit Ammoniumolybdat in salpetersaurer Lösung Verbindungen geben, welche in neutralem oder salpetersaurem Wasser unlöslich sind und sich durch Reduktion blau, grün oder braun färben lassen". Außer den schonbesprochenenMethodensind aiicbvonSTOELzNER(39) eine Reihe von Verfahren zum Nachweis von Kalkverbindungen an- gegeben worden. Sie gehen alle von dem gemeinsamen Grundgedanken aus, die verkalkten Stellen mit der wässerigen Lösung einer Schwer- metallverbindung „zu imprägnieren und iaach gründlichem Auswaschen in destilliertem Wasser der Einwirkung eines Reagens auszusetzen, das mit den betreffenden Metallverbindungen einen charakteristischen, möglichst dunkeln Niederschlag gibt". Die Vorschriften sind folgende: L Vorbehaudeln mit argentum nitricum , Nachbehaudeln mit Schwefelammohium. Ergebnis : verkalkte Stellen gelbbraun, besondere Hervor- hebung der Konturen der Knochenkörperchen. H. Vorbehandeln, mit plumbum aceticum , Nachbehandelu mit Schwefelammon oder Schwefelkalium. Ergebnis : verkalkte Stellen schwarz. HL Kobaltnitrat- Schwefelammonium. Ergebnis : Schwärzung der verkalkten Stellen. IV. Kupfersulfat- Schwefelammonium. J^^rgebnis : Braunfärbung der verkalkten Stellen. V. Eisenchlorid - Schwefelkalium. Ergebnis : Schwarzgrünfärbung der Verkalkten Stellen, bei höherer Eisenkonzentration schwächere, hellgrüne Kernfärbung, Anfärbung der osteoiden Substanz. VL Eisenchlorid-Rhodankalium. Ergebnis : zitronengelbe Färbung der verkalkten Stelleu. VH. Eisenchlorid -Ferrocyankalium. Ergebnis : Berlinerblaufärbung der verkalkten Stellen. VHL Eisenchlprid- Tannin. Ergebnis : Schwarzfärbung der verkalkten Stellen. Die angewandten Metallverbindungen decken sich bei I., H. und VHL mit den von Kossa und Roeiil empfohlenen , die bereits be- sproclien wurden. Bleiazetat- Schwefelammonium wurde außerdem von Macallum zum Nachweis geringer Mengen Kalk benutzt. Da bei der MACALLUMScben Methode eine Behandlung mit 2^1^ schwefelsaurem 15* 228 Schuscik : Zum Nachweis von Kalk im ossifizierenden Skelett. 37, 3. Alkohol vorausgeht, haftet diesem Verfahren außer den schon früher besproclfenen Mängeln auch noch der Nachteil an, daß damit eben- sowenig eine Lokalisation des Kalkes erzielt werden kann, als mit der Gipsreaktion allein. Die Eisenchloridmethoden T und VIII geben Kalkfärbungen, die sich an Schönheit mit den schon früher besprochenen Schwermetall- reaktionen nicht messen können. Auch sind sie nicht elektiv, da sie mit der Berlinerblaumethode die Eigenschaft teilen, an entkalkten MiJLLER- Präparaten positiv auszufallen. Das gleiche gilt für das Ver- fahren IV mit Kupfersulfat. Die Methoden III und VI konnten nicht erprobt werden, da weder Kobaltnitrat noch Rhodankalium zu bekommen waren. Zum Schlüsse noch einige Worte über die Darstellung ehemals verkalkter Stellen am entkalkten Schnitte. Für den Knochen jenseits der ersten Hälfte der Embryonalzeit wird die Untersuchung nach PoMMER (26) an mit MIiller scher Flüssigkeit unvollständig entkalkten Präparaten die Methode der Wahl sein. Bei Knochen aus jüngeren Stadien aber besteht dabei wegen der geringen Kalkhaltigkeit die Gefahr einer zu weitgehenden Entkalkung. Aus dem gleichen Grunde ist das Verfahren, die unvollständig in Müller scher Flüssigkeit ent- kalkten Knochen zwecks Kalkfärbung mit Argentum nitricum nach ■ KossA zu behandeln, für den embryonalen Knochen weniger geeignet. Die geringen Kalkmengen besonders der Knorpelzone werden verhältnis- mäßig rasch von der Fixierungsflüssigkeit gelöst. Es kann dann der negative Ausfall der überdies nicht sehr empfindlichen Silberreaktion das Fehlen von Kalk vortäuschen. Beim embryonalen Knochen ist aber auch an vollkommen entkalkten MIjller- Präparaten, die mit DELAFiELDSchem Hämatoxylin-Eosin gefärbt sind, ein deutlicher Unter- schied zwischen der ganz blaßroten osteoiden Substanz und dem kräftig- roten, fertigen Knochen zu sehen. Dabei hebt sich bekanntlich der verkalkt gewesene Knorpel dunkelblau von den fast nicht gefärbten, kalklosen Knorpelgebieten ab. Ein ähnliches Verhalten des Knorpels findet sich manchmal auch an Formalinpräparaten, besonders wenn sie lange in Alkohol gelegen haben. Außer mit Hämatoxylin-Eosin kann man an kalklosen, mit MtJLLERScher Flüssigkeit fixierten Schnitten eine intensive Färbung des verkalkten Knochens und Knorpels be- kommen, wenn man nach Pommer mit sehr verdünnten Lösungen der gleich zu erwähnenden sechs Anilinfarben arbeitet. Derartig gefärbte Schnitte lassen sich aber nicht in Lack einschließen. Nach der PoMMERSchen Vorschrift kommen Gefrierschnitte von Objekten, die \ 37,3. Schuscik: Zum Nachweis von Kalk im ossifizierenden Skelett. 229 in Müller scher Flüssigkeit fixiert und in Ebner schein Gemisch ent- kalkt wurden, aus Wasser in eine der folgenden Farblösungen : bläulich ' Viblett Parme in »)-02 °/oo wässerige Methylviolett oder oder inO-02*>/oo Lösung rötlich ^ „ . .>, . ^ .. . j .. ' Safranin m 0-16 "/oo wässerige Lösung, wasserige Losung. , ^^„, '"v , ,. , x .. T^ . ,. . ,-. ,^, ni • T ■• oder O'l "/oo alkoholische Losung. Dahha in 004 "/ort wässerige Losung. ,, , , .""* „ „, . _° ""^ _° ^ Methylgrün in 0-3 »/oo wässerige Lö- sung. 12 bis 18 Stunden färben. Einschluß in die Farblösung. Umrahmen mit venetianischem Terpentinharz. Zum Gelingen der Färbung ist nötig , daß keine Salpetersäure- behandlung vorausgegangen ist. Dieses sonst vorzügliche Entkalkungs- mittel, das wie schon Schaffer (33) betonte, die Färbbarkeit gut erhält, verursacht bei Anilinfarben ein DifFuswerden der Knorpelknocheu- färbung. Übereinstimmend mit Pommer und Pegger (27) konnte fest- gestellt werden, daß dies bei Salzsäureentkalkung nicht der Fall ist. Ein weiteres Verfahren zum Nachweis ehemals verkalkter Knochen- gebiete ist von Salge-Stoeltzner (31) angegeben worden. Die wo- möglich in alkoholischer Salpetersäure entkalkten Schnitte kommen : 1) 3 Minuten in eine 0'5 ^Jq Silbernitratlösung. .2) Abspülen mit destilliertem Wasser. 3) 1 Minute in 5 °/q Bromnatrium. 4) Entwickeln in neutraler Amidollösung in gleicher Zusammen- setzung wie für photographische Zwecke. War die vorhergegangene Entkalkung eine vollständige, so konnte am jungen embryonalen Knochen die Angabe Schmorls bestätigt werden, daß sich keine eindeutigen Resultate erzielen lassen. Nach den Berichten von Pommer und Pegger scheint die Methode au rachi- tischen und osteomalazischen Knochen nicht zu versagen. Endlich sind zur Darstellung ausschließlich der verkalkt gewesenen Knochensubstanz mehrere Verfahren angegeben worden. Diese scheinen sich speziell für den jungen embryonalen Knochen nicht zu eignen. Die von Pegger empfohlene Färbung von Gefrierschnitten mit Sudan III (auf die gleiche Art wie zum Fettnachweis angewendet) versagt voll- kommen. Auch die von Schmorl in erster Linie zur Darstellung der Knochenkörperchen angegebene Thionin- Pikrinsäurefärbung läßt keine scharfen Unterschiede zwischen dem verkalkt gewesenen und dem kalklosen jungen Embryonalknochen erkennen. 230 Schuscik: Zum Nachweis von Kalk im ossifizierenden Skelett. 37, 3. Die von Schmorl zn dem gleichen Zwecke angewandte Best sehe Glykogenfärbung gibt nur eine unscheinbare Rosafärbung der in Be- tracht kommenden Gebiete. Zusam menf assung . 1) Alle Fixierungsmittel mit Ausnahme des Alkohols entkalken. 2) Auch destilliertes Wasser wirkt auf dünne Schnitten kalklösend. 3) Um das Eisen, das die Kalkfärbungen möglicherweise beein- flußt, aus den verkalkten Gebieten zu entfernen,'^ kann Oxal- säure nicht verwendet werden, da sie gleichzeitig entkalkt. 4) Das sicherste Verfahren um Kalk nachzuweisen aber nicht zu lokalisieren ist das Erzeugen von Gipskristallen mit Schwefel- säure. Alle Farbmethoden sind nicht viel weniger empfindlich. 5) Bei keiner der bekannten Calciumfärbungen mit Ausnahme der Schwermetallmethoden läßt sich eine Mitbeteiligung der organischen Grundsubstanz an der Färbung ausschließen. 6) Alle Schwermetallmethoden zum Nachweis von Kalk geben, ausgenommen die Silberuitratmethode von Kossa, an kalkfreien Müller -Präparaten positive Resultate. 7) Es gibt keine Färbung, die das Calciumphosphat allein zur Darstellung bringen kann. Alle angegebenen Methoden halten einer genauen Prüfung nicht stand. 8) Im entkalkten MüLLER-Präparate lassen sich mit den sechs Anilin- farben nach PoMMER eventuell mit Hämatoxylin- Eosin gute Darstellungen von ehemals verkalkten Partien der jungen' embryonalen Knochen erzielen, alle andern Verfahren versagen. Herrn Professor Dr. Schaffer und Herrn Assistenten Dr. Patzelt möchte ich an dieser Stelle meinen besten Dank für die Förderung dieser Arbeit aussprechen. Literaturverzeichnis. 1) Aron: Stützgewebe und Integumente im Handbuch d. Biochemie v. Oppenheimer Bd. 2 2, 1909, 2) Aschoff: Verkalkung (Ergebnisse d.' allg. Pathol. u. patb. Anat. Jahrg. 8 19Ö2). 3) Askanazv: Über das basophile Protoplasma der Osteoblasten usw. (Zentralbl. f. allg. Pathol. Bd. 13, 1902). 37, 3. Schuscik: Zum Nachweis von Kalk im ossifizierenden Skelett. 231 4) Ehklich: Verhandlungen d. Berl. phys. Gesellsch. Sitzg. v. 31. 1. 1879, nicht zugänglich; zitiert nach Litten. 5) Gardner: Notizen über d. Bildung d. Knochengew. (Le physiologiste Russe vol. 4, 1906). 6) Grandis et Mainini : Sur une reactioncoloree, qui permet de reveler les sels du calcium etc. (Arch. ItaU. d. Biolog. Bd. 34, 1900). 7) Hansen: Arbeiten aus d. bot. Institut i. Würzburg, Bd. 3, 1885. 8) Heine: Über d. Molybdänsäure als mikroskop. Reagens (Zeitschr. f- physiol. Chemie Bd^ 22, 1896). • 9) Hofmeister : Über Ablag, u. Resorpt. v. Kalksalzen usw. (Erg. d, Physiöl. Bd. 10, 1910). 10) Iwanoff : Jahrb. f. wissensch. Bot. Bd. ^6, 1901. 11) KXiOTz: Studies upon calcaneous degeneration (Journ. of experim. Medic. Bd. 7, 1905). 12) Kossa : Über die im Organismus künstlich erzeugb. Verkalkg. (Zieglers Beitr. Bd. 29, 1901). 13) Lemberg: Zur mikrochem. Unters, einiger Minerale (Zeitschr. d. deutschen Geolog. Ges. Bd. 44, 1892). 14) Leutert : Über Sublimatintoxikation (Fortschr. d. Medizin Bd. 13, 1895). 15) Lilienfeld u. Monti: Über d. mikrochem. Lokal, d, Phosphors i. d. Geweben (Zeitschr, f. phys. Chemie Bd. 12). 16) Liesegang: Exogene Fällung b. d, histol. Färbung (Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 31, 1914). 17) Litten: Untersuchung über hämorrhag. Infarkt. (Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 1, 1880). 18) Macallum: Die Methoden u. Ergebnisse d. Mikrochem. (Erg. d. Physiol. 1908). 19) Macallum: Die Methoden d. biolog. Mikroanalyse (Abderhaldens Handbuch d. bioch. Arbeitsmethoden 5^, 1912). 20) Masao Sumita: Zur. Frage d. Eisenreaktion usw. (Virch. Archiv. Bd. 200, 1910). 21) Merkel: Die Speichelrohren. Rektoratsprogramm Leipzig 1883. 22) Neuberger: zitiert nach Leutert. 23) Pauli und Samec: Über Löslichkeitsbeeinflussung V.Elektrolyten usw. (Bioch em. Zeitschr. Bd. 17, 1909). 24) Pfaundler: Über d. Elemente d. Gewebsverkalkung usw. (Jahrb. f. Kinderheilkunde Bd. 60, 1904). 25) PoLLACCi: Referat i. d. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 11, 1894. 26) Pommer: Über Methoden, welche zum Studium d. Ablagerungsverhält- nisse usw. (Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 2, 1885). 27) Pegger in Pommer : Mikrosk. Befunde bei Arthritis deform. (Denkschr. d. xVkad. d. Wissenschaften math. naturwiss. Klasse , Wien Bd. 89, 1913). " 28) Raciborski: Bot. Zeitung 1893, 29) Renaut: Note sur le Processus de calcific. etc. (Compt. Rend. Assoc. Anat, Paris 1911). 30) Roehl: Über Kalkablagerung u. Ausscheid, d. Niere (Zieglers Beitr. 1905, Festschrift f. ArnoLd). 232 Schiiscik: Zum Nachweis von Kalk im ossifizierenden Skelett. 37,3. 31) Salge II. Stoeltzner: Eine neue Methode z. Anw. d. Silbers usw. (Berl. klin. Wochenschr. 1900, Nr 4). 32) Salomon : Über d. Vorkommen u. d. Aufn. einiger wichtiger Nährsalze usw. (Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. 54, 1914). 33) Schapfer: Versuche mit Entkalkungsflüssigkeiten (Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie Bd. 19, 1902). 34) Schmorl: Die pathol. anat. Untersuchungsmethoden. Leipzig (Vogel) a) 2. Auflage 1901, b) 8. Auflage 1918. 35) SCHULTZE : Verkalkung (Erg. d. allgem. Pathol. u. pathol. Anat. Bd. 14, 1910). 36) ScHUJENiNOPF : Zeitschr. f. Heilkunde Bd. 18, 1897. 37) Scott: Journ. of Physiol. vol. 35, 1907. 38) Spuler: Beitr. z. Histiogenese des Mesenchyms (Verh. d. anat. Ges. 13. Verh. Tübingen 1899). 39) Stoeltzner : Über Metallfärbuag verkalkter Gew. (Virch. Arch. Bd. 180, 1905). 40) Strelzofp : Über d. Histiogenese d. Knochens (Unters, a. d. pathol. Inst. Zürich, Leipzig 1873). 41) Spalteholz W. : Über das Durchsichtigmachen von menschlichen und tierischen Präparaten. Nebst Anhang über Knochenfärbung. Leipzig 1911. 42) Wells: Arbeit nicht zugänglich, "zitiert nach Pfaundler. [Eingegangen am 16. Juni 1920.] 37,3. Schneider: Bemerkung-, zu P, Mayers Aufsatz üb. flüchtige Öle. 233 Mikrotechnische Mitteilungen III. Einige Bemerkungen zu P. Mayers Aufsatz über die flüchtigen Öle und ihren Ersatz. Von H. Schneider. Der Aufsatz P. Mayers über die flüchtigen Öle und ihren P]rsatz (Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. 36, 1920, S. 219) ist sehr zu begrüßen; er schafft Klarheit nicht nur in Absicht auf die gegenwärtige Arbeits- weise, sondern auch hinsichtHch ihrer Geschichte. Gerade das letz- tere kann ja nur jemand leisten , der wie P. Mayer fort und fort mit Liebe und Erfolg sich der mikroskopischeu Technik angenommen und dabei ihr Schrifttum verarbeitet hat. Ich möchte nur einige Bemerkungen als Botaniker hinzufügen. Mayer führt von mir den Satz au, daß noch immer für pflanz- liche Objekte als Einbettungsmedium durchweg Chloroform gebraucht, nur für zarte Objekte seit einigen Jahren Zedernholzöl verwendet wird. Er schreibt dann weiter (S. 241) : „Dagegen erwähnt H. Sieben (Einführung in die botanische Mikrotechnik, Jena 1913, S. 22) außer diesen beiden Stoffen auch Benzol und Bergamottöl als bei den Botanikern gebräuchlich." Hier könnte ein Mißverständnis entstehen. Es ist wohl auch heute noch so , daß tatsächlich meist Chloroform benutzt wird. Ich glaube der erste Botaniker gewesen zu sein, der Benzol als Intermedium verwandt hat. Der kleine Aufsatz, den Mayer berücksichtigt , war mit dazu bestimmt , meine günstigen Er- fahrungen mit diesem Durchgangsmittel, auf das ich durch Mayers bekannte „Grundzüge" kam , mitzuteilen (Diese Zeitschr. Bd. 33, 1916, S. 248). Ich halte auch heute noch dafür, daß es für pflanz- liche Gewebestücke das geeignetste ist und bitte alle Botaniker, die mit dem Mikrotom zu arbeiten haben, doch einen Versuch damit zu machen. Dies ist nämilich , soviel ich weiß , nicht oder nur selten geschehen. Aus dem Buch H. Siebens darf nicht, wie Mayer meint, das Gegenteil geschlossen werden. Der darin enthaltene Absatz über Benzol ist nur auf Grund meiner Erfahrungen hineingekommen. 234 Schneider: Bemerkung, zu P.Mayers Aufsatz üb. flüchtige Öle. 37,3! H. Sieben war aber der einzige, der sich von der Brauchbarkeit des Benzols als Intermedium wirklich überzeugte. Selbst im Botanischen Institut zu Bonn, in dem ich damals arbeitete, blieb es sonst bei der Benutzung von Chloroform. Hoffentlich gibt auch das Buch Sieben s Vielen Anregung, mehr mit Benzol zu arbeiten und so meine Erfahrungen zu vertiefen. Mayers Aufsatz zeigt, daß die Ansichten über das Zedernholzöl als Durchgangsflüssigkeit vor Paraffin noch immer stark auseinander- gehen. Lee , Langeron , SchxMidt u. a. empfehlen es , und wenn' Apathy erst mit Zedernöl durchtränkt, dann allerdings mit einer kalten Lösung vor Paraffin in Chloroform die Paraffinierung beginnt, so bedeutet das ebenfalls keine Ablehnung. Mayer will gewiß auch keine solche aussprechen, wenn er aus der Tatsache, daß das Öl sich nur langsam aus den Objekten dureh das nachrückende Paraffin verdrängen läßt, den Schluß zieht, daß' man nach seiner Benutzung nicht reines Paraffin, sondern ein Gemisch von diesem und Zedernöl schneide. Denn darauf kommt ja nichts an; jedes Gemisch ist- gut, wenn es tadellose Schnitte gewährleistet. Übrigens hat jene schlechte Verdrängbarkeit auch ihre besondere gute Seite ; Mayer selbst emp- fiehlt das Zedernöl ja deswegen, und mit Recht, für Objekte, in die das Paraffin schlecht eindringt (Diese Zeitschr. Bd. 34, 1918, S. 225). In der Botanik steht es so, daß das Zedernholzöl für zarte, leicht schrumpfende Objekte, daher namentlich bei Pilzuntersuchungeu, gern benutzt wird; das Verfahren Ruhlands, auf das ich in meiner oben bezeichneten Mitteilung kurz hinwies, hat sich sehr bewährt. Auch Juel (üpsala) gebraucht Zedernholzöl nun schon seit 20 Jahren und, wie ich aus eigener Kenntnis von Präparatenreihen aus seinem Institut behaupten kann, mit vorzüglichen Erfolgen. Es wird sich also doch wohl sagen lassen, daß das Zedernholzöl eins der besten Intermedien für Paraffiueinbettung sei. ^Ob es sich nicht dennoch, wenigstens bei Geweben, immer durch Benzol ersetzen lasse, ist eine andere Frage, die noch entschieden werden muß. Viele ziehen das Öl wohl des- wegen vor, weil sie es dann nach beendigtem Durchtränken mit dem eigentlichen Einbetten recht leicht haben, da das Eindringen des Paraffins kaum noch Schrumpfungen zur Folge haben kann. Bergamottöl ist wohl jetzt auch bei Botanikern nirgendwo mehr als Intermedium in Gebrauch. In seiner „Einführung" erwähnt H. Sieben es noch; indessen wurde es im Bonner Institut schon 1910 gar nicht mehr verwendet und vermutlich auch bereits jahrelang vorher nicht mehr. In das Strasburger sehe „Praktikum" ist es 37,3. Schneider: Bemerkung, zu P. Maj'ers Aiifsatz üb. flüchtige Öle. 235 wohl nur auf die Autorität M. Heidenhains hin aufgenommen worden und in den späteren Auflagen stehen geblieben (5. Aufl. S. 74), trotz- dem man es schon längst verlassen hatte. Ähnlich steht es mit den Angaben über das Wegschaffen des Paraffins mit Terpentinöl (Strasburger-Koernicke, Bot.Prakt., 5. Aufl., S. 81) , über das Terpentinöl als Einschlußmittel (a. a. 0. S. 409 — nicht S. 538, wie Mayer angibt), über Rosmarinöl als Aufhellungs- mittel. Das ist durchaus nicht zu tadeln. Wer ein technisches Buch bearbeitet, muß natürlich das augenblicklich Beste des vorhandenen Guten kräftig hervorheben. Es ist aber durchaus wünschenswert, daß er auch andere , wenn auch ältere , für den Augenblick nicht mehr übliche Methoden bringe. Das schafft eine gewisse Breite des geschichtlichen Zusammenhangs, die dem Fortschritt im ganzen doch günstig ist. Auf S. 213 seines letzten Aufsatzes spricht Mayer davon, daß zuweilen mit der Lösung eines Farbstoftes in Nelkenöl gefärbt wird. Soweit ich sehe, stammt das Verfahren von A. Zimmermann. In seiner „Botanischen Mikrotechnik" (Tübingen 1892) beschreibt er eine Folge- färbung G eiitianaviolett- Eosin ; es wird erst mit Gentiana gefärbt; dem Nelkenöl, das überschüssiges Violett entfernen und die Überführung in Balsam ermöglichen soll , ist Eosin zugesetzt. In ^enau dieser Weise scheinen jetzt ziemlich viele Botaniker zu färben. Auch ich unterschreibe, .was ApÄthy über die Notwendigkeit sauberster Entfernung von Wasser und Alkohol aus, den zum Schneiden in Paraffin bestimmten Objekten sagt. Was es mit der unvollstän- digen Entwässerung, die H. Fischer für Flechten empfiehlt, auf sich hat, bedarf dringend der Nachuntersuchung. [Eingegangen am 24. Juni 1920.] 236 Referate. 37,3. Referate. 1. Mikroskop und Nebenapparate. Phanindra Nath Ghosh, On the diffraction theöry of microscopic vision (Phys. Rev. [2] vol. 14, 1920, S. 497—502). Beschreibung mit Photographie der Veränderungen im Beugungs- muster, wenn auf hellem Grunde ein schwarzes Kreuzgitter durch einen sehr langen geradlinigen Spalt betrachtet wird, der diagonal liegt und dessen Weite allmählich abnimmt. Bei genügender Enge bestellt das Beugungsbild aus einer Reihe äquidistanter heller und dunkler Linien, die senkrecht zum Spalt verlaufen. Der elementare Fall eines einzelnen schwarzen 90^ Kreuzes auf hellem Grunde wird einer angenäherten mathematischen Analyse unterworfen, und die Um- rißlinien werden numerisch und graphisch angegeben. Qualitativ wird hieraus erklärt, wie im allgemeinen Fall das Beugungsmuster ent- steht. - Siedento'pf {Jena). Rheinberg, J., Über Herstellungsmethoden von mikro- skopisch feinen Lineaturen und Rastern auf Glas für optische Instrumente (Photogr. Industrie Jahrg. 1920, S. 310—312). Bisher stellte man diese vielfach mit der Teilungsmaschine dar: Liniieren mit der Diamantspitze entweder direkt auf Glas oder auf Asphalt- oder Wachsschichten, welche dann als Ätzgrund für die^ nachfolgende Ätzung mit Fluorwasserstoff dienten. Beim Gravieren auf Glas bricht dieses leicht dort aus, wo die Linien sich kreuzen. Neben einem ähnlichen Fehler leidet die Liniier-Ätzraethode auch noch daran, daß leicht Flecken entstehen, indem der Ätzgrund der Fluß- säure nicht vollkommen widersteht. Daneben hat man in Deutschland, z. B. für Mikroskop -Okular- Mikrometer , ein . rein photographisches Verfahren verwendet. Die Emulsion muß natürlich sehr feinkörnig sein. Anscheinend handelt es sich um ein Kollodiumverfahren oder den Taupenot- Prozeß. Auch eingebrannt hat man solche Mikroaufnahmen von Liniaturen und Gittern. ;{7,3. Referate. 23 Zöt Rheinbeug liat ein photographisches Verfahren ausgearbeitet, bei weichem die silberhaltige lichtempfindliche Schicht angeblich ohne jedes Bindemittel auf das Glas aufgetragen wird. Nur bestimmte Glassorten sind dazu geeignet. Am besten ist Crownglas, weniger brauchbar leichtes IJaryt - Flintglas , unbrauchbar erwiesen sich all- gemein Glasarten mit bemerkenswertem Bleigehalt. Über das Ver- fahren selbst sagt er nichts. (R. Renger- Patsch bemerkt dazu, man könne vielleicht von Silberspiegeln ausgehen. Diese wurden durch Jodierung lichtempfindlich gemacht. Unter dem Einfluß des Lichtes zerstäubt das Jodsilber und wird abreibbar.) Bei jedem Übertragungsprozeß, z. B. Kohledruck , würde die Genauigkeit leiden. Bei Rheinbeug s Platten überschritten die Ab- weichungen nicht 20^ Iq. Nur mit dem ZEiss-Mikroplanar war es möglich, Linien von einer Feinheit bis zu ^/^ooo ^^^^ ^^^^ ®^" mäßiges Winkelfeld zu er- zeugen. Wenn größere Schalen mit Linien von einer Feinheit bis zu ^/äooo ^^^'^ erforderlich sind , so wird der Raster mit der Teilungs- ipaschine hergestellt, wonach mit Hilfe der körn- und schichtlosen Photograpliie das Raster durch Kontaktdruck gewonnen wird. Liesegang (Frankfurt a. M.). 2. Mikrophotographie und Projektion. Huse , K. , P h 0 1 0 g r a p h i c r e s o 1 v i n g power ( Journ. of the Optical Soc. of America vol. 1, 1917, S. 119— 133 m. 9 Abb.). Die gleiche photographische (Seed Latern-) Platte ließ bei Ent- wicklung mit kaustischem Pyrogallol-Entwickler 77 Linien pro Milli- meter erkennen; mit normalem Edinol nur 47. Die entsprechenden Zahlen für andere Entwickler sind: Glyzerin 69, Hydrochinon 64, normales Pyrogallol 64, Metol 63, Brenzkatechin 62, Eisenoxalat 61, kaustisches Hydrochinon 57, Eikonogen 57, Amidol 51, Rodinal 49. Das Auflösungsvermögen ist also nicht eine Eigenschaft der Platte an sich, sondern in hohem Grade abhängig von der Entwicklungsart. Auch die Farbe des Lichtes ist von Einfluß : das Auflösungsvermögen ist am besten bei kleiner Wellenlänge. Bei Grün liegt ein ausge- sprochenes Minimum. Bei Rot ist wieder ein Anstieg, der jedoch denjenigen in Blau nicht erreicht. Liesegang {Franhfiirt a. M.). 3. Physik und Chemie. Westgrei», A., u. Reitstätter, J., Zur Koagulation g r o b d i s - perser Goldhydrosole (Zeitschr. f. physikal. Chemie Bd. 92, 1918, S. 750—762). 238 Referate. 37,3. Zur Nachprüfung der Smoluchowski sehen Koagulationstheorie mußte das durch Elektrolytzusatz zum Koagulieren gebrachte Gold- sol in verschiedenen Stadien „fixiert" werden, damit eine Nachzählung der Teilchenzahl im ültramikroskop möglich sei. Zsigmondy hatte dies (Nachr. K. Ges. d. Wiss. Göttingen, math.-phys. Kl. 1917, H. 1, S. 1) erreicht durch rasche Zumischung einer Lösung von Gummi arabicum. Die Verff. erreichten das gleiche durch Zumischen der fünffachen Menge O'öprozentiger Gelatinelösung. Durch die Schutz- kolloidwirkung wird der weitere Zusammentritt der Goldteilchen ver- hindert. Liesegang {Frankfurt a. 31.). Ciaassen, H., Mikroskopische Untersuchungen über Schei- dung und Saturation (Zeitschr. f. Zuckerindustrie Bd. 70, 1920, S. 203). Bei der Verarbeitung der Zuckersäfte ist es von großer Bedeu- tung, zu wissen, ob der kohlensaure Kalk in amorpher-oder kristalliner Form gebildet wird. Dies ist nur auf mikroskopischem Wege möglich. Liesegang {Frankfurt a. M.). Bechhold, H., Untersuchungsmethoden des Instituts für Kolloid forschung inFrankfurt a. M. (Chemiker-Zeitg. Bd. 44, 1920, S. 381—382). • ~ Bei technischen Produkten ist es oft wichtig, in kolloiden Lö- sungen das Verhältnis dSr Mikronen zu der Gesamtzahl der Mikronen und Submikronen festzustellen. Um die Schwierigkeiten, welche bei der Zählung im Ultramikroskop infolge der Brown sehen Bewegung entstehen, zu vermeiden, stellt man nach dem Vorschlag von Kraus eingetrocknete Präparate auf dem Deckglas her. Allerdings kann diese Fixierung falsche Resultate geben, indem, manche Kolloide beim Eintrocknen ausflocken. Dann wendet man (nach Kraus) einen Zusatz eines geeigneten Schutzkolloids, z, B. von lysalbinsaurem Natrium an. Als Imraersionsflüssigkeit zwischen Objektträger und Kondensor sowie zwischen Objektiv und Deckglas hat sich Glyzerin bewährt. Nach Zählung der sämtlichen, im Gesichtsfeld des Ultramikroskops zu be- obachtenden Teilchen stellt man den Objekttisch fest und den Kardioid- kondensor tief. Bei vorsichtigem Niederschrauben desselben gelangt man zum einfachen mikroskopischen Bild. Hier zählt man die Mikronen. Es ist zweckmäßig, daß man auf das hellste ultramikroskopisch sicht- bare Teilchen einstellt und daraufhin untersucht, ob es mikroskopisch sichtbar ist. Ist es das nicht, so sind im Präparat keine Mikronen vorhanden. Liesegang {Frankfurt a. M.). Bergholni, C, u. Björustähl, Y., Elektrische Doppelbre- chung in Kolloiden (Physikal. Zeitschr. Bd. 21, 1920, S. 137—141 m. 8 Abb.). 37,3. Referate. 239 Der Nachweis des Auftretens einer Doppelbrecliimg in elektrischem Felde bei Gold- uiid Silbersoleu zeigt, daß die Teilchen keine sphärische Symmetrie haben. Es wird vermutet, daß dies auch für andere Kolloide gilt. Die (schon häufig vermutete) Abweichung von der Kugelgestalt ist 'natürlich von großer Bedeutung für die Auslegung optischer Unter- suchungen an Kolloiden. Liesegang {Frankfurt a. M.), Gans, ß., u. Calatroiii, R., Die Form ultramikroskopi- scher Platinteilchen (Ann. d. Phys. [4] Bd. 61, 1920, S. 465—470). Bestätigung der Ergebnisse von Diesselhorst und Freundlich (Phys. Zeitschr. Bd. 17, 1916, S. 117), die nach ihrer Schlierenmethode feststellen konnten, daß die nach der Bredig sehen Zerstäubungsmethode hergestellten Platinsole aus kugeligen Amikronen bestehen. Die Verflf. haben zum Unterschied das Material auf rein chemischem Wege nach Paal (Paal u. Amberger, Chem. Ber. Bd. 37, I, 1904, S. 124) her- gestellt und nach dem von Gans (Ann. d. Phys. Bd. 47, 1915, S. 280) beschriebenen modifizierten Bechhold sehen Verfahren ultrafiltriert. Die Kugelgestalt wurde nach einer von Gans gegebenen Theorie (Ann. d. Phys. Bd. 37 , 1912, S. 886) aus der Absorption des Lichtes erschlossen, deren Dispersion für Stäbchen und Scheibchen einen ganz anderen Verlauf wie für Kugeln zeigt. Siedentopf {Jena). Perrot, Gr. St. J., a. Thiessen, R., C a r bo n B 1 a c k. — 1 1 s p r o - perties and.uses (Journ. of Ind. and Engin. Chemistry. vol. 12, 1920, S. 324—331 w. 6 figg.). Zur Beurteilung des Verteilungsgr^des des Kohlenfarbstoffs, welcher durch unvollkommene Verbrennung von Kohlenwasserst9fi'- Gasen erzeugt wurde, ist die Ultramikroskopie am geeignetsten. Sehr zu beachten ist, daß sich auf den Präparatengläsern die Teilchen allmählich noch zusammenlegen, so daß es einen Unterschied macht, ob man frisch bereitete oder ältere Präparate untersucht. Liesegang {Frankfurt a. M.). 4. Präparationsmethoden im allgemeinen. Hollborn, K., Eine neue Methode zur Lösung und Ver- wendung von Eosin-Methylenblau (Deutsche mediz. Wochenschr. Jahrg. 45, 1919, Nr. 44, S. 1219). Bisher diente zur Lösung der Eosin-Mcthylenblau-Farbstofte (nach Jenner, May-Grünwald, Reuter, Leishman) der Methylalkohol. Jenner hatte ihn (1899) zuerst als Lösungsmittel benutzt, an Stelle von Äthyl- alkohol, weil er in England bedeutend billiger war als dieser. Die Eigenschaft des Methylalkohols, rasch zu fixieren, hatte Jenner ver- 240 Referate. 37,3'. anlaßt, eine Methode zur Färbung- mit der Lösung zu veröffentlichen, wie sie später, eventuell mit kleinen Abweichungen, auch von anderen Autoren benutzt wurde. Die frischen Ausstriche wurden mit der Lösung Übergossen, nach einigen Minuten etwas destilliertes Wasser hinzugefügt, so 5 bis 15 Minuten gefärbt, schließlich mit destilliertem Wasser abgespült. Man hätte auch Lösungen der Farbstoffe in Äthyl- alkohol nehmen können, hätte dann aber die Ausstriche bedeutend länger fixieren müssen, 30 Minuten oder mehr, bevor man durch Zusatz von destilliertem Wasser die Färbung hätte einleiten können. Äthylalkohol fixiert langsamer als Methylalkohol, schädigt aber die mit ihm behandelten Ausstriche nicht, während die längere Einwirkung von Methylalkohol auf die Ausstriche die Güte der nachfolgenden Färbung beeinträchtigt. Die jetzige Kohlennot hat auch die Fabri- kation des Methylalkohols gelähmt, so daß er schon seit Monaten schwer zu erhalten ist. Verf. stellt daher jetzt Eosin -Methylenblau- Farbstoffe her, die sich in heißem Glyzerin lösen. Man nimmt 0'5 g des Farbstoffes auf 50 g erwärmtes Glyzerin, schüttelt häufig um und bewahrt die Lösung in gut verschlossener Flasche auf. Zur Färbung mischt man unmittelbar vor dem Gebrauche 2 Tropfen der Lösung mit 2 cm destillierten Wassers und gießt diese Mischung auf den vorher fixierten Ausstrich. Nach 10 bis 30 Minuten spült man das Präparat mit d esti liier tem Wasser wieder ab, trocknet es vorsichtig und schließt es in neutralen Balsam ein. Das Fixieren der Ausstriche kann durch Methylalkohol (3 Minuten), Äthylalkohol (30 Minuten oder länger) oder durch Hitze geschehen. Letzteres ist da angebracht, wo Alkohol nicht zur Verfügung steht. Kowarsky gibt für diesen Zweck eine gute Methode an, die auch sehr brauchbar ist für die Färbung mit Ehrlich s Triacid-Lösung. (Klopstock, M. und Kowarsky, A., Praktikum der üntersuchungsmethoden, Berlin, und Ber- liner klin. Wochenschr. 1903, Nr. 10.) Schieff er decke r [Bonn). Saphier, J., Trichloräthylen in medizinischer Verwen- dung (München, med. Wochenschr. Jahrg. 67, 1920, Nr. 5, S. 133). Das Trichloräthylen ist farblos, riecht ähnlich Chloroform, reagiert neutral, mischt sich vollkommen mit absolutem Alkohol, aber nicht mit Wasser. Es wird hergestellt von der Dr. Alexander -Wacker- Gesellschaft in München und findet als fettlösendes Extraktionsmittel vielfach Verwendung, das Kilo kostet M. 3*50. Es wird empfohlen zum Ersätze von Xylol, Toluol, Chloroform, die sehr teuer oder nicht zu haben sind, in der mikroskopischen Technik. Es wird verwendet wie Xylol. Die in absolutem Alkohol gut entwässerten Gewebs- stücke kommen vor der Einbettung in Paraffin ungefähr für 30 Mi- nuten in Trichloräthylen , in dem sie wegen des (hohen spezifischen Gewichtes nicht zu Boden sinken {spez. Gew. 1*47), ähnlich wie bei Chloroform. Auch eihTrichloräthylen-Paraffingemisch kann entsprechend 37,3, Referate. 241 dem Xylol- Paraffingemische verwendet werden. Ebenso kann das -Älittel benutzt werden zur Entfernung des Paraffins aus den Präpa- raten, zur Reinigung von Kanadabalsam, Zedernöl usw. Da es neutral reagiert, beeinflußt es nicht im geringsten die Färbung der Präparate, Seh iefftrclecker {Bonn) . Escher, H. H., Grundlagen, einer exakten Histochemie der Fettstoffe (Abdr. aus Corr.-Blatt f. Schweizer Ärzte 1919, Nr. 43, 15 S. m. 1 Tfl.). In dieser vorläufigen Mitteilung wird von etwa 20 „Fett- und Terpenstoften" das Verhalten gegen Scharlach (oder Sudan), Osmium- säure, Kaliumhypermangauat, Marchis Gemisch, sowie gegen die Ver- fahren von Weigert, Benda usw. graphisch dargestellt, alles auf Grund von zahlreichen Versuchen mit einer Änderung von Altmanns bekanntem Verfahren des Aufbringeus der Stofte auf Papier. Verf. hat dazu von 1 — 2^/oigen Lösungen der etwa 40 Stoffe in Äther usw. Tröpfchen auf Zigarettenpapier oder Mattglas gebracht und nach dem Verdunsten des Lösemittels diese „künstlichen Gefrierschnitte" ge- härtet, gebeizt, gefärbt usw. (S. 6). Zur Lösung des Sudans be- währte sich das Gemisch von „1 Teil gerein, techn. Azetonöl und 2 Teilen TO^/o Äthylalkohol (Dimethylketou S. P, 57*^, Methyläthyl- keton S. P. 79")"; sollte das Sudan bei 80° wirken, so wurde es im Gemische von „1 Teil technischem Propylalkohol und 1 Teil Wasser (S. P, ca.-90°C,)" gelöst, worin „auch das sonst sehr leicht lösliche Triolein genügend unlöslich ist" (S, 8), Auf S. 9 Zahlenangaben über den Beginn der Reduktion von OsO^ und KMnO^ durch Formol, Alkohole, Ameisensäure usw. P. Mayer {Jena). Bräutigam, F., Eine neue Mikroskopierlampe (Wiener klin. Wochenschr. Jahrg. 32, 1919, Nr. 33, S. 844 m. 1 Abb.). Verf. beschreibt eine neue Mikroskopierlampe, die von C. Reichert in AVien hergestellt wird. Als Lichtquelle di&nt eine Halbwattlampe von hoher Leuchtkraft, deren Fäden auf einem engen Räume zusammen- gedrängt und so orientiert sind, daß sie in der Richtung der optischen Achse einer an einem horizontalen Rohre untergebrachten Sammel- linse hintereinander liegen. Hierdurcli wird eine bedeutende Konzen- tration der Licht ausstrahlenden Fläche erreicht, so daß die Intensität für Untersuchungen mit Dunkelfeldbeleuchtung vollkommen ausreicht. Die Lampe ist ferner so eingerichtet, daß zentrischer Auffall des Lichtbündels auf den Spiegel gesichert ist. Durch Einschaltung eines mattierten Blaufilterglases in einen Schlitz des die Linse tragenden Rohres ist eine genügende Dämpfung zu erreichen, so daß die Lanipe für Beobachtungen mit durchfallendem Lichte ohne weiteres zu ver- wenden ist. Diese Vorzüge und die recht einfache Handhabung empfehlen diese Lampe für eine weite Verbreitung in Ärztekreisen. Schiefferdccher {Bonn). Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 87,3. IG 242 Referate. 37, 3. 5. Präparationsmethoden für besondere Zwecke. A. Niedere Tiere. FtiUeborn, F., Ü b e r d i e L a g e v o n M i k r o f i 1 a r i a 1 o a (d i u r n a) im Trocken Präparat (Arch, f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 18, 1914, S. 232—234 m. 2 Ttin. u. 1 Abb.). Die von Manson für Microfilaria bancrofti und Microfilaria loa angegebenen Unterschiede in der Lagerung im Trockenpräparat sind keineswegs einwandfreie Kennzeichen der beiden Arten. Hämatoxylin- färbung möglichst frischer, noch feucht schimmernder, eben fest- geronnener sogen. „Dicker -Tropfen -Präparate", die nicht mit Wasser, sondern mit 0*9prozentiger Kochsalzlösung enthämoglobinisiert und feucht wie ein Gewebeschnitt behandelt werden , gestatten -eine zu- verlässige Diagnose (Alkohol 60, 80, absol. , Alkoholreihe zurück, Färbung mit Böhmers Hämatoxylin, Differenzieren mit NaCl 1 : 500, Leitungswasser, Alkoholreihe, Xylol). F. W. Bach (Bonn). Brug, S. L., Pigment und ande re Einschlüsse inDysen- terieamöben (Arch. f. Schiffs- u. Tropenliyg. Bd. 20, 1916, S. 433—436 m. 4 Abb.). In mit Eisenhämatoxylin nach Heidenhain gefärbten Schnitten aus der Wand eines Leberabszesses wurden zahlreiche pigmentierte Amöben angetroffen. Das Pigment entstammte nicht direkt gefressenen Erythrozyten , da sich nachweisen ließ , daß die Amöbe nicht wie z. B. der Malariaparasit aus Erythrozyten Pigment bildet. Da sich gleichzeitig auch viel Pigment in den Kupfer sehen Zellen, Endothel- und Leberparenchymzellen vorfand , so haben wahrscheinlich die Amöben das Pigment jener Zellen nach ihrer Zerstörung phagozytiert, in denen es seine Entstehung einer Malariaerkrankung verdankte. F. W. Bach {Bonn). Wasielewski, Th. v., u. Wülker, Gr., Die Ilämoproteus- Infektion des Turmfalken (Arch. f. Schiffs- u. Tropen- hyg. Bd. 22, 1918, Beiheft 2, 100 S. m. 11 Abb. im Text u. 1 schwarz, u. 3 färb. Tfln.). Eingehende Untersuchungen über Bau und Entwicklung des Härao- proteus , über die Lebensvorgänge dieses Blutparasiten , seine Ein- wirkung auf die Wirtstiere, sowie über seine Stellung im Protozoen- system. Für die Technik der Untersuchungen ist von Wiclitigkeit, daß die Verff. hervorheben, daß für intrazelluläre Blutparasiten die Feucht- fixierung und -Weiterbehandlung keinen wesentlichen Torteil gegen- 37,8. Referate. 243 über Trockenausstrichen mit Alkoholfixierung- bietet. Die in Wirtszellen eingeschlossenen Parasiten scheinen sich anders zu verhalten als freiliegende Parasiten , für die nach Angaben der Verflf. Feucht- behandlung zur Darstellung feinerer Kernstrukturen allerdings von be- sonderem Werte ist. Die Färbung erfolgte überwiegend nach Giemsa, zum Teil nach Pappenheims panoptischer Methode. Untersuchung im Dunkelfeld erwies sich von Vorteil für die Verfolgung der Mikro- gametenbildung und Befruchtung. F. W. Bach {Bonn). Swarczewsky, B., Über denLebenscyclus einiger Ha plo- sporidien (Arch. f. Protistenkde. Bd. 33, 1914, 8.49 — 108 m. 10 Abb. u. 5 Tfln.). Die Schnitte von den in ZenkefvS Gemisch fixierten Geschwülsten der Crenilabrus oceUaius wurden am besten mit Eisenhämatoxylin und dann mit „Blochmann scher Mischung" gefärbt. Bei denen von C. 2MV0, die in .,heißer Schaudinn scher Flüssigkeit" fixiert worden waren, genügte das Eisenhämatoxylin allein, da das Zellplasma darin „ebenfalls recht intensiv" gefärbt wurde (S. 50). Die Pleistophora periplanetae wurden gleichfalls nach Schaudinn fixiert und , wo die andere Färbung nicht hinreichte, mit Safranin nach Babes behandelt (S. 51). P. Mayer {Jena). B. Wirheitiere. Roth, F., Über d e n B a u und d i e E n t w i c k 1 u n g d e s H a u t - panzers von Gasterosteus aculeatus (Anat. Anz. Bd. 52, 1920, Nr. 23, 24, S. 513—534 m. 22 Abb. im Text). Die Fischschuppen bestehen durchschnittlich zur Hälfte aus or- ganischer Substanz, zur anderen Hälfte aus anorganischer: Haupt- anteil phosphorsaurer Kalk 50 Prozent, an zweiter Stelle kohlensaurer Kalk. Zur Untersuchung der jungen Stichlingschuppen wurde die folgende Färbemethode ausgearbeitet: Die Tiere dürfen nicht mit Sublimat oder Chromsäure fixiert werden. Man bringt den ganzen Fisch in eine Mischung von Alkohol ßOprozentig 9 Teile und Schwefel- säure konzentriert 1 Teil, die man öfter wieder frisch herstellt. Es bildet sich in der Schuppe ein Gemisch von Gips und Calciumsuper- phosphat. Der Alkohol soll die Auflösung des Gipses verhindern. Die Tiere bleiben mehrere Stunden in der Lösung und werden dann sehr sorgfältig mit 60prozentigem Alkohol ausgewaschen bis zur voll- ständigen Entfernung der Schwefelsäure. Dann kommt das Präparat in eine gesättigte Lösung von Bleiazetat in 60prozentigem Alkohol, dem man zweckmäßig auf 14 Teile 1 Teil Eisessig zusetzt. Dadurch IG* 244 Keferate. 37,3. wird verhindert, daß sich das Blei in den Geweben festsetzt, wodurch man eine diffuse F'ärbung erhalten würde. Der Gips setzt sich jetzt zu Bleisulfat um, und das Calciumsuperphosphat verwandelt sich unter Freiwerden von Essigsäure aus, dem Bleiacetat in Bleiphosphat. Durch diese Reaktion werden für je 3 Atome Calcium, das an Phosphorsäure gebunden war, 4 Atome Blei eingeführt, d.h. wir haben eine Ver- stärkungsmethode. Das Präparat wird nun abermals sehr sorg- fältig mit Alkohol, untep' Zusatz von Essigsäure ausgewaschen, bis sich in der Waschflüssigkeit mit Schwefelammon keine Spur Blei mehr nachweisen läßt; dann in eine Schwefelammonlösung und dann sofort in eine Chromsäurelösung gebracht. Hier entsteht Bleichromat in der Schuppe. Nach gutem Auswaschen mit Brunnenwasser kommt das Objekt durch steigenden Alkohol bis zum Xylol, dann Einschluß in Kanadabalsam. Wegen der leuchtend gelben Farbe des Bleichromats sind solche Präparate vor allem zur Beobachtung mit auffallendem Lichte geeignet. Sie sind sehr lange haltbar. Nachdem Verf. diese Methode ausgearbeitet haite, fand er, daß eine sehr ähnliche Methode, die er aber nicht für so gut hält, schon 1912 von Mac allum ausgearbeitet worden war. — Eine Anzahl von Schwermetallsalzen setzt sich mit Calciumphosphat direkt in das Phosphat des betr. Sch-wermetalles und ein lösliches Calciumsalz um, es tun dies alle Metalle, deren Phosphate aus einer Lösung des Metallsalzes, in der sich freie Essig- säure befindet, auf Zusatz eines Alkaliphosphates ausfallen-, Calcium selbst besitzt diese Eigenschaft nicht. Hierher gehört auch das Blei. Es wurde deshalb auch die folgende Methode zur Imprägnierung der Schuppen mit Bleichromat angewandt : Der Fisch wurde in die oben erwähnte Bleiazetatlösung für 24. Stunden gebracht, dann mit Wasser unter Zusatz von Essigsäure sorgfältig ausgewaschen, bis das Wasch- wasser vollkommen frei von Blei war (Probe mit Schwefelammon), dann mit Schwefelammon und endlich mit Chromsäurelösung behandelt. Man erhält eine Färbung, die schwächer ist als bei der ersten Methode. Ein Nachteil ist, daß der kohlensaure Kalk dabei zerstört wird. Denn auch dieser setzt sich mit Bleiacetat zu Bleicarbonat um. Dieser Fehler wurde vermieden durch die folgende Methode : Eine gesättigte alkoholische Lösung von Bleinitrat wurde mit der doppelten Menge von starkem Jodalkohol versetzt, die Objekte blieben 24 Stunden in dieser Mischung, dann sorgfältiges Auswaschen mit 60prozentigem Alkohol, wodurch sich das Blei völlig ai>s den Geweben entfernen läßt, dann Behandlung mit Schwefelammon und endlich mit Chromsäure- lösung. So wurden sehr schöne, elektiv gefäi'bte Präparate erzielt. Verf. erwähnt dann noch die folgende neue Verstärkuugsmethode : Man behandelt das Objekt mit Silbernitratlösung, wäscht sorgfältig im Dunklen mit Wasser unter Zusatz von Essigsäure aus, behandelt dann mit Eisenchlorid nach und erhält so in der. Schuppe eine Aus- fällung von Chlorsilber und Eisenphosphat. Nochmaliges Auswasehen mit Wasser und Essigsäure und schließlich Schwärzen der beiden 37,3. Keferate. 245 Metallsalze mit Schwefelammon. Die zur Herstellung vonSchuitt- präparaten verwendeten Objekte wurden mit Sublimatlösung fixiert und mindestens 24 Stunden mit Jodalkobol nacbbehandelt. Vor dem Scbneiden Entkalknng durcb ein Salpetersäuregemiscli. Färbung der Schnitte meist mit Eisenh.ämatoxylin und Bora?:karmin (Grenacher). Es zeigte sich, daß die Bindegewebsfasern von Tieren, die lange in dem Entkalkungsgemische gelegen hatten, sich mit Boraxkarmin nur wenig färben ließen, während bei weniger lange entkalkten Tieren der Farbstoff leicht aufgenommen wurde. Es wurde deshalb der Objektträger mit den Schnitten nach kurzem Verweilen in der Karmin- lösung herausgenommen, mit einem Glasstabe ein Tropfen öOprozen- tiger Essigsäure darauf gebracht und der Objektträger so gehalten, daß die Säure über alle Schnitte laufen mußte. Dabei tritt eine augenblickliche intensive. Rotfärbuug der Coriumfasern ein, Schieferdecker {Bonn). Heidenhain, M., Neue Grundlegungen zur Morphologie der Speicheldrüsen (Anat. Anz. Bd. 52, 1920, Nr. in, S. 305 — 331 m. 8 Abb. im Text). Verf. gibt seine Färbungsmethode an, die sehr wesentlich zum Gelingen seiner Arbeit beigetragen hat. Den größten Nutzen hat er gehabt von frisch hergestellten Serien aus altem menschlichem Materiale, welche mit seiner verbesserten MALLORv-Färbung behandelt waren. Er färbt dünne- Schnitte zunächst mit Azokarmin und diffe- renziert mit einer sehr verdünnten Lösung von Anilin in 96prozen- tigem Alkohol. Das Azokarmin ist ein saurer Farbstoff der Rosindulin- gruppe von schönem Farbentone, leicht zu . behandeln und absolut echt (das von Mallory benutzte Fuchsin hat sich als unecht erwiesen). Die Differenzierung wird so geleitet, daß man eine intensive Kern- färbung und daneben eine hellere Plasmafärbung erhält, also etwa wie bei einer schönen Karminfärbung. Zur Entfernung des Anilins wird in essigsaurem Alkohol abgespült, dann kommen die Schnitte in eine öprozentige Lösung von Phosphorwolframsäure für mehrere Stunden. Verf. meint, daß durch die Verwendung des Azokarmins und besonders durch die längere Einwirkung der Phosphorwolfram- säure der Charakter der Mallory -Färbung in sehr vollkommener Weise verändert worden ist. Die Säure zieht nämlich die rote Farbe ganz und gar aus dem Bindegewebe aus und macht dasselbe für die naclifolgende Anilinblaufärbung frei, während sie eigenartiger- weise die Azokarminfärbung der Kerne und des Zellplasmas voll- ständig unverändert läßt. Auf der anderen Seite wiederum werden durch die Säurewirkung die natürlichen Atfinitäteii der Kerne und des Zellplasmas zum Anilinblau fast völlig aufgehoben. Bringt man nun die rotgefärbten und mit Phösphorwolframsäure eindringlich be- handelten Schnitte in eine verdünnte Mallory sehe Anilinblaulösung, so nehmen im Laufe einiger Stunden die bindegewebigen Substanzen 246 Referate. 37 3. lind die Schleimstoffe den Farbstoff sehr schön auf, während die Zellen und deren Kerne die reinrote Farbe des Azokarmins beibehalten. Verf. hat diese Methode sehr genau an allen wichtigeren Teilen des Körpers durchprobiert und hebt hervor, daß sie ein vorzügliches, nilgemein anwendbares Hilfsmittel der Technik ist und daß die auf diese Weise gewonnenen Präparate in dem gewöhnlichen (sauren) Kanadabalsam vollständig konstant sind. Mau erhält eine äußerst scharfe Ausfärbung des Bindegewebes einschließlich der Basalmem- branen, und aus diesem Grunde ist das Verfahren von besonderem Werte für die Untersuchung der Drüsen: Die tintenblau gefärbte Linie der Basalmembran gibt den durch das Messer tausendfach zer- stückelten Gliedern des Drüsenbäumchens sichere Umrißlinien, so daß völlig klare Bilder entstehen und alle Zusammenhänge, z. B. die Übergänge' der Schaltstücke in die Acini, leicht auffindbar werden. Innerhalb der Zelleiber verhält sich die Blaufärbung in folgender Weise : Kern und Zellprotoplasma haben stets den roten Ton des Azokarmins, nur wenn übermäßig lange gefärbt wurde, wird der Farbenton, besonders der Zelleiber, etwas blaustichig. Intensiv blau gefärbt werden aber alle in den Zelleib eingelagerten Schleimstoffe, sowie das Kolloid, letzteres aber nur, wenn es nicht zu stark ein- gedickt bzw. gelatiniert ist. In der Schilddrüse tritt die Färbung am besten ein nach Fixierung in ZENKERScher Flüssigkeit. ■ ' ~ Schiefferdecker {Bonn). Häggqvist, G., Über dieEntwicklung der querstreifigen Myofibrillen beim Frosche (Anat. Anz. Bd. 52, 1920, Nr. 17/18, S. 389 — 404 mit 5 Abb. im Text). Untersucht Avnrde an Fröschen von verschiedenen Entwitklungs- Stadien, von der Gastrula an bis zum ausgewachsenen Tiere. Fixierung abwechselnd in den Mischungen von Flemming, Outh, Zenker und Kelly oder in Mischungen von gesättigter Sublimatlösung und lOpro- zentiger Formollösung, gesättiger Sublimatlösung und gesättigter Pikrin- säurelösung oder 5prozentiger Essigsäurelösung. Bei ausgewachsenen narkotisierten Tieren wurde der Thorax aufgeschnitten, in die linke Herzkammer eine Kanüle eingeführt, durch diese das Blut mit O'G- prozentiger Kochsalzlösung ausgespült und endlich die Fixierungs- •Üüssigkeit eingespritzt, so daß das Tier augenblicklich erstarrte. Es lag dann noch weiterhin 24 Stunden in der Fixierungsflüssigkeit, dann Alkohol. Jüngere Tiere kamen direkt in die Fixierungsflüssigkeit. Das Material, gleichgültig ob es aus ganzen Kaulquappen oder aus einzelnen Muskeln bestand, wurde in Serien von 5 /* dicken Schnitten zerlegt. Bei einigen kleinen Kröten, die eben den Schwanz ab- geworfen hatten, wurde, um die Bauchmuskulatur zu erreichen-, _die ganze vordere Bauchwand nach der P'ixierung fortgeschuitten, worauf sie, wie oben, zerlegt wurde. Die Schnitte aus dem Sublimatmate- riale wurden vor der Färbung mit verdünnter Jodlösung in 70pro- 37,3. Referate. " 247 zentigem Alkohol behandelt. Um das namentlich bei den jüngeren Kaulquappen reichlich vorhandene Pigment zu bleichen, wurde der Schnitt mit übermangansaurem Kali und Oxalsäure behandelt (Heer- fordt). Ersteres wurde angewandt in 0"25- bis 0"5prozentiger Lösung, letzteres in Iprozentiger Lösung. Die Schnitte wurden alle gefärbt mit Hansens Eisentrioxyhämatein (nicht zu alte Lösung), Färbung eine Stunde* und länger. Zur Kontrastfärbung wurde verwendet Hansens Säurefuchsin-Pikrinsäure. Dieses Verfahren erwies sich als sehr vorteilhaft. Die Myofibrillen traten in allen Stadien sehr deutlich hervor, wodurch es möglich wurde, Strukturen zu sehen, wo frühere Forscher nur homogene Fibrillen gefunden hatten. Schieferdecker {Bonn). Heiß, R., Zur Entwicklung und Anatomie der mensch- lichen Lunge (Arch. f. Anat. u. Physiol. 1919, Anat. Abt., S. 1 — 129 m. 72 Abb. im Text). Dem Verf. wurde ein reiches Material zur Verfügung gestellt. Dieses wurde in folgender Weise verarbeitet : Nachdem die Stücke in der üblichen Weise in Formol konserviert, fixiert, mit Boraxkarmin gefärbt und in Paraffin eingebettet waren unter Verwendung des BoRN-PETERSchen Einbettungsrahmeus, wurden sie in Serienschnittc zerlegt. Die Serien wurden dann mittels des Greil sehen Zeichen- apparates bei lOOfacher, bei den kleinsten Embryonen bei löOfacher Vergrößerung gezeichnet und nach der Born sehen Methode rekon- struiert. Bei der Rekonstruktion der Lungenanlage hat Verf. außer der mesodermalen auch die entodermale Lunge ausgeschnitten und zusammengesetzt, so daß ihm von jedem Objekte zwei Modelle zur Verfügung standen. Er hat sich aber nicht allein auf die Ausarbeitung der Lunge beschränkt, er hat auch Situsrekonstruktionen gemacht, d. h. die Pleurahöhle mit Luft- und Speiseröhre, Ductus Cuvieri, vordere und hintere Kardinalvene rekonstruiert, nicht allein, um ein Bild von der topographischen Lage dieser Gebilde zu erhalten, sondern auch, um die Symmetrieverhältnisse von Lungen und Gefäßen ein- gehend zu beobachten und den Lehrsatz, daß die Asymmetrie der Gefäße links die Asymmetrie der Lunge, rechts bedingt, auf seine Stichhaltigkeit zu prüfen. Ferner benutzte er die graphische Methode und fertigte Schnittbilder auf Millimeterpapier an, um über die Wand- stärke der epithelialen Röhren, ihre Verdickungen und ihre dünnen Stellen, die oberflächlich nicht oder nur wenig bemerkbar sind, zu- verlässigen Aufschluß zu erhalten. Ferner wurden zu demselben Zwecke Embryonen von Meerschweinchen und Kaninchen untersucht und weiter solche von Hühnern, Schildkröten und Schlangen. Im Laufe der Arbeit erschien es dringend wünschenswert, auch den fertigen Bronchialbaum genauer zu untersuchen, um die Befunde am wachsenden mit denen am ausgewachsenen Gebilde in Einklang zu bringen. Verf. fertigte dalier eine große Anzahl von Korrosions- i>48 Referate. 37,3. präpai'aten nach der von Narath empfohlenen Methode der Injektion mit einem Gemische von Celloidin und Kämpfer an, die in künst- lichem Magensäfte korrodiert wurden. Schiefferdecker {Bonn). Greschik, E., DerVerdauungskanal und der obere Kehl- kopf des gelbköpfigen Goldhähnchens (Regulus cristatus Koch) (Aquila Bd. 25, 1918, S. 126—194 • m. 15 Abb. im Text u. 1 Tfl. [Ungarisch u. Deutsch]). * Der ganze Verdauungskanal wurde, nachdem Muskelmagen und Drüsenmagen, sowie Kloake durch- einen Längsschnitt eröffnet waren, sofort nach dem Erlegen des Tieres an Ort und Stelle in Süblimat- Trichloressigsäure - Essigsäure - Formol (diese Zeitschr. Bd. 33, 1916) im ganzen fixiert, erst in 96prozentigem Alkohol wurde das Präparat zerkleinert und die Schleimhaut der Mund - Schlundkopf höhle von dem Knochengerüste abgezogen. Ferner wurde Material auch in dünner (etwa 2prozentiger) Formollösung konserviert und unter dem binokularen Mikroskope präpariert, was wesentlich zum Verständnisse einiger mikro- skopischer Verhältnisse beitrug. Einbettung des fixierten und durch Alkohol entwässerten Materiales durch Chloroform in Paraffin. Eine Entkalkung war bei diesen kleinen Tiaren nicht nötig. Selbst das Zungenbein wurde durch die in dem Fixierungsgemische vorhandene Trichloressigsäure genügend entkalkt und ließ sich gut schneiden. Schon bei Vögeln von Sperlingsgröße ist aber eine Entkalkung not- wendig. Die Schnitte wurden hauptsächlich gefärbt mit Azokarmin nach M. Heidenhain. Diese neue Vorschrift ist entschieden besser als die ursprüngliche Mallöry- Färbung. Verf. hatte früher bei An- wendung der ursprünglichen Mallory - Färbung manches Präparat durch Ausbleichen des Säurefuchsins in neutralem Kanadabalsam verloren, die Heidenhain sehe Verbesserung färbt schärfer und ist dauerhafter. Ferner wurden die Schnitte noch gefärbt mit Eisen- hämatoxylin (Heidenhain) und mit Hämatoxylin (Delafield). Nach- färbung mit Kongocorinth und Benzolichtbordeaux. Darstellung der elastischen Fasern mit Resorcinfuchin nach Weigert. Schiefferdecker {Bonn). Basler, Über die Bestimmung der Strömungsgeschwin- digkeit in den Blutkapillaren der menschlichen Haut (München, med. Wocheuschr. Jahrg. 66, 1919, Nr. 13, S. 347—348 m. 4 Abb. im Text). Dem Verf. ist es vor einiger Zeit gelungen, von der Blutbewegwng in den kleinen Gefäßen des Froschmuskels Kurven zu erhalten. Er hat ^jetzt sein Verfaliren aucli auf die Kapillaren der menschlichen Haut an- gewendet und beschreibt in der vorliegenden Mitteilung die Apparatur des genaueren ; Abbildungen dienen zur weiteren Erklärung. Es muß auf das Original verwiesen werden. 'Schiefferdecker {Bonn). 37,3. ' Referate. 249 Borell, H., Untersuchung über die B i 1 d u n g d e s Corpus luteum und der Follikelatresie bei Tieren mit Hilfe der „vitalen Färbung" (Beiträge zur pathol. Anat. u. z. allgem. Patholog. Bd. 65 , H. 1 , 1919, S. 108 — 119 m. 2 Tfln.). Die Untersuchungen wurden angestellt an Ovarien von Mäusen, Kaninchen und Ratten. Die zur Injektion verwandten Farbstoffe waren zuerst Isaminblau, dann Pyrrholblau und schließlich Lithion- karmin (Orth). Mäuse und Ratten wurden subcutan, die Kaninchen intravenös injiziert. Die Versuche mit Isamin- und Pyrrholblau hat Verf. sehr bald aufgegeben, da sich herausstellte, daß sich diese Farbstoffe in mehr oder weniger dicken Schollen oder sehr unregel- mäßig in den betreffenden Zellen ablagerten und so die deutliche Granulazeichnung verwischten und infolgedessen undeutliche Bilder entwarfen. Die weiteren Untersuchungen wurden nur mit Lithion- karmin vorgenommen (Karmin 2'5 g in einer gesättigten Lösung von Lithium carbonicum (100 cc) gelöst, aufgekocht und filtriert). Injektionen erfolgten täglich einmal. Die jeweilige Menge der injizierten Farb- lösung betrug für Mäuse 0*3 ccm, für Ratten 2*5 bis 3 com und für Kaninchen 10 ccm. Die Injektionen wurden durchschnittlich 5- bis 8mal an aufeinander folgenden Tagen wiederholt. Schon bald nach der ersten Einspritzung wurden die weniger behaarten Hautstellen rot. Sobald am ganzen Körper eine intensive Rötung aufgetreten war, wurden die Tiere durch Schlag getötet und sofort obduziert. Die in 4prozentiger Formollösung fixierten Ovarien wurden teils auf dem Gefriermikrotome geschnitten, teils in Paraffin eingebettet, die Schnitte wurden mit Hämatoxylin gegengefärbt. Zur Feststellung der Verfettung diente Sudaufärbung. Auch die Gitterfaserfärbung nach Maresch, die Färbemethoden mit Methylgrün -Pyronin und nach van GiEsoN wurden benutzt. Sckieffenleclcvr {Bonn). Herwerdeil, M. A. van, Die Fixierung eines Blutpräpa- rates während der amöboiden Bewegung von Leukozytenund Thrombozyten (Anat. Anz. Bd. 52, 1919, Nr. 15, S. 301—304 m. 1 Abb. im Text). Im fixierten Ausstrichpräparate des menschlichen Blutes haben die Leukozyten und die Thrombozyten ihren natürlichen Formwechsel eingebüßt. Verf. hat daher nach einer einfachen Methode gesucht, die amöboide Beweglichkeit im fixierten Präparate festzulegen. Die gute Resultate ergebende Methode ist die folgende : In den Brutofen (38®) wird ein Uhrgläscheu gestellt und mit einem zweiten bedeckt, an dessen Innenseite sich ein mit Wasser befeuchtetes Stück Filtrier- papier befindet. Sodann bringt man auf ein gut gereinigtes Deck- glas einen Tropfen von Deetjen scher Lösung, die auf Bluttemperatur erwärmt ist (Natriumchlorid 0"75*^/o, Mangauosulfat 0"5 ®/q, Natrium- 250 Referate. 37, 3. bicarbonat 0*01 ^/q), in den man einen sehr kleinen Blutstropfen aus dem Finger fließen läßt. Das Deckglas wird in die feuchte Kammer im Ofen gelegt, und nach etwa 15 Minuten oder längerer Zeit wird die Uhrglasdecke schnell durch eine andere ersetzt, an deren Innen- seite sich ein Filtrierpapierstück befindet, das mit 40prozentigem Formol befeuchtet ist. So werden die Leukozyten und Thrombozyten, welche in der feuchten Kammer ihre amöboide Bewegung fortgesetzt haben , sehr schnell bei Körpertemperatur fixiert. Man nimmt nach ungefähr einer halben Stunde das Deckgläschen aus dem Ofen, läßt die mit Blut gemischte Flüssigkeit vorsichtig abfließen, so daß ge- nügend rote Blutkörperchen, Leukozyten und Thrombozyten am Deck- glase haften Ibleiben. Das Präparat läßt sich jetzt weiter färben, am besten in feuchtem Zustande, und einschließen. Man erhält so sehr schön fixierte Präparate. Jetzt treten erst die wahren Formen und Größen der Leukozyten und Thrombozyten hervor. Der Kern nach RoMANOWSKY purpurrot gefärbt, bei 24 stündiger Färbung mit Hämalaun dunkel- oder hellblau, ist am deutlichsten mit der Heiden- hain sehen Eisenhämatoxylinfärbung. An so fixierten Präparaten kann man auch die Lage der Mitochondrien in den amöboid beweglichen Leukozyten beobachten, besonders wenn dieselben nach der Formol- dampffixierung einige Tage in Sprozentiger Lösung von Kalium- bichromat belassen und nachher mit der HeidEnhain sehen Eisen- hämatoxylinmethode gefärbt werden. Sehr geeignet ist weiter diese Methode zum Studium der Radiumwirkung auf die Motilität der Leuko- zyten, Man bereitet dazu auf dem Deckgläschen, welches den Tropfen Detjen scher Lösung und den Tropfen Blut erhalten wird, einen Paraffin- ring von ungefähr 2 mm Höhe als Stütze des Radiums. Ein in der- selben Weise bereitetes Kontrollpräparat wird mit einem zweiten Deckgläschen statt der Radiumkapsel bedeckt. Die weitere Behandlung ist wie oben. Bei e'mej Radiumkapsel, welche 3 mg Radiumbromid hinter einem Micafenster enthält, zeigten verschiedene Male nach 8 stündiger Bestrahlung manche Leukozyten noch amöboide Beweglich- keit, bei einer Strahlungsintensität, welche innerhalb viel kürzerer Zeit die Eizellen von Daphnia pulex zugrunde richtet. 8chiefferdecker {Bonn). Hintzelmaun , M. , Über den mikrokrist allographischen Nachweis von Jod im Blut (Zeitschr. f. physiol. Chemie Bd. 104, 1919, S. 211—217). Karfunkel (Deutsche med. Wochenschr. Bd. 86, S. 643) hatte eine mikrokristallographische Methode zum Nachweis geringer Mengen von Jodiden im Blut angegeben. Bei der Nachprüfung erweist die- selbe sich als nicht brauchbar für klinische Zwecke. Die kristallo- graphischen Unterschiede von Chlor- und Jod-Hämin sind zu gering. Liesegang {Frankfurt a. M.). 37,3. lieferate. 251 Ege, R., Über die Bestimmungen des Blutkörperchen- volumens (Biochera. Zeitschr. Bd. 109, 1920, S. 241 — 248). Entscheidung- für die Hämokritmethode. " Liesegang {Frankfurt a. M.). Baclihold, H., u. Kraus, W., Kolloidstudien über den Bau ' der roten Blutkörperchen und überHämolyse (Biochem. Zeits(^hr. Bd. 109, 1920, S. 226—235 m. 8 Abb.). Nach P. Ehrlich erfolgt bei der Einwirkung von Merkurichlorid auf rote Blutkörperchen bei höherer Konzentration Härtung, bei niederer Konzentration Hämolyse. Diese Vorgänge werden auf einem Objektträger unter einem Deckglas ultramikroskopisch verfolgt. Die Beobachtungen müssen rasch gemächt werden, da man sonst (trotz Vorschaltung eines Gefäßes mit Kupfersulfatlösung) durch Verdunsten von Wasser infolge der Wärmewirkung verzerrte Bilder erhält. Liesegang {Frankfurt a. M.). Fex, J., Chemische und morphologische Studien über das Cholesterin und die Cholesterin ester in nor- malen und pathologisch veränderten Organen (Biochem. Zeitschr. Bd. 104, 1920, S. 82—174). Die Angabe von Kar wicka (Zieglers Beitr. Bd. 50, 1911 S. 437), daß die Cholesterinester in Schnittpräparaten nach einiger Zeit ihre charakteristischen Eigenschaften verlieren , ist nicht richtig. Denn Fex konnte in von formaldehydgehärteten Nebennieren herrührenden, in Glyzerin eingelegten Schnittpräparaten noch nach 4 Jahren eine reichliche Menge Cholesterinester mit charakteristischen Eigenschaften und in anscheinend unverminderter Menge nachweisen. Morphologisch läßt sich aber in den Nebennieren dieser Gehalt nicht quantitativ bestimmen; wohl dagegen in den Nieren. Liesegang {Frankfurt a. M.). Du Bray, E. S., Gastric Polyposis (Papillomatosis) (Arcli. of Internal Medicine vol. 26, 1920, S. 221—231 w. 5 figg.). Färbung des in einem Fall gefundenen Tumors mit Hämatoxylin und Eosin, für Muskel und Bindegewebe van Gieson, für Bindegewebe Mallory, für elastisches Gewebe Weigert. Liesegang {Frankfurt a. M.). Nemenow, M., Sur Tinfluence de la ra^ntgenisation des testicules sur la prostate (Archives des Sciences biologiques t. 19, 1917, S. 327—431 av. 2 tab.). Die zur mikroskopischen Analyse bestimmten Prostatapräparatc werden fixiert in Flemmings Triacid- Mischung, dann gefärbt mit Safranin und Lichtgrün. Liesegang {Frankfurt a. M.). 252 Referate. 37,3. Scherl)el , Über die Wirkung der arsenigen Säure auf die Zahnpulpa (Deutsche Monatsschr. f. Zalmlieilk. Jahrg. 1920, H. 6). Die der arsenigen Säure ausgesetzten menschlichen Zähne wurden mikroskopisch untersuclit. Färbung mit Hämalaun van Gieson , ev. nach Vorbehandlung mit Osmiumsäure, und mit Heidenhain schem Hämatoxylin. Liesegang {Frankfurt a. M.). Arima , H. , Über die paradoxe Speichelsekretion bei chronischer Atropinvergiftung (Arch. f. experim. Pathol. u. Pharm. Bd. 83, 1918, H. 1/2, S. 1—116 m. 4Tfln.). Die Versuche wurden hauptsächlich an Katzen angestellt, da Hunde nicht in genügender Menge zu haben waren. Über die Art der Vergiftung und über die Dosen wird genau berichtet, es wird dieserhalb aber auf das Original verwiesen. Nach Beendigung des Versuches wurden zuerst die betreffenden Diüsen der operierten Seite und dann diejenigen der anderen Seite in nachstehender Reihenfolge bloßgelegt : Gl. submaxillaris, retrolingualis, parotis, buccalis, ventralis (laterale und mediale Portion getrennt) und orbitalis. Kleinste Drüsen- stückchen wurden mit einer ganz feinen Schere abgetrennt und lebens- warm fixiert. Bei diesem Einlegen der Drüsen wurde besonders be- achtet, daß den gleichnamigen Drüsen der beiden Seiten immer ein Stückchen von entsprechender Stelle , kaudal oder oral , entnommen wurde, damit entsprechende Bezirke verglichen werden konnten. F i X i e r u n g s flüssigkeiten : Neutrales Osmiumgemisch nach Altmanx, Kochsalz- Osmium -Kaliiimbichromat- Mischung nach Metzner (3 Vol. einer öprozentigen Osmiumsäurelösung, bereitet mit 3- bzw. 2prozen- tiger Kochsalzlösung und 1 Vol. einer kalt gesättigten Lösung von Kaliumbichromat) , Osmium - Kaliumbichromat mit Salpetersäure nach Metzner (1 Vol. einer öprozentigen Osmiumsäurelösung in l'öprozen- tiger Kochsalzlösung und ^/^ Vol. konzentrierter Kaliumbichromatlösung, auf 12 cc dieser Mischung kommen 3 bis 4 Tropfen rauchender Sal- petersäure). Ferner kamen zur Anwendung : Formol-MüLLER-Eisessig- Mischung (50:70:4*5 und destilliertes Wasser 150), HERMANNSche Flüssigkeit, lOprozentiges Zenker - Formol (ZENKERSche Flüssigkeit und Formol 10 Prozent), gesättigte Lösung von Sublimat in physio- logischer Kochsalzlösung. Nach der Vorschrift von Metzner wurden die in der Kochsalz-Osmium-Kaliumbichromat-Mischung fixierten Prä- parate In fließender 2prozentiger Kochsalzlösung 24 Stunden lang ge- spült, in steigendem Alkohol gehärtet (vor dem Einbringen in Xylol oder Zedernholzöl wird mit Silbernitrat geprüft, ob der letztverwandte Alkohol chlorfrei ist), dann Einbettung durch Zedernholzöl, Ligroin oder Xylol in Paraffin. Die Präparate aus Osmium -Kaliumbichromat mit Salpetersäure wurden 15 bis 20 Minuten in der Mischung gelassen, kamen dann für 24 Stunden in die gleiche Osmium-Kaliumbichromat- 37,3. Referate. , 253 lösung ohne Salpetersäure, dann Wässern in fließentlem Wasser, in destilliertem Wasser, steigender Alkohol und Einbettung wie oben. Altmann sehe Präparate wurden nach 24stündiger Fixierung in fließen- der 2prozentiger Kochsalzlösung gespült und dann bis zur Einbettung in Paraffin ebenso wie die Präparate aus der Kochsalz- Osmium-Kalium- bichromat-Mischung behandelt, damit die Quellung der Schleimgranula - (durch Nachbehandlung mit Wasserspülung) vermieden würde. In dem Formol - Müller - Eisessiggemische verblieben die Stücke etwa 4 Stunden lang, dann in reiner Müller scher Flüssigkeit 24 Stunden, dann Wässern in fließendem Wasser, Alkohol, Zedernholzöl, Ligroin und Paraffin, die in den übrigen oben angeführten Mischungen fixierten Präparate wurden in üblicher Weise behandelt und in Paraffin ein- gebettet, alle Stücke wiirden dann in lückenlose Serienschnitte zerlegt. Färbung: Für ALTMANNSche Lösung und die beiden Mischungen von Metzner Fuchsin-Pikrinsäurefärbung nach Altmann, Toluidinblau färbung mit Eisenalaunbeizung nach Metzner und Heidenhains Eisen- häinatoxylin ohne oder mit nachfolgender Rubinfärbung, Safranin- LichtgrüufärbungundGALEOTTis Fuchsin-Pikrinsäure-Methylgrünfärbung nach Fixierung in Hermann scher Flüssigkeit, das Dreifarbengemisch von Biondi-Heidenhain wurde zuweilen für ZENKER-Formol-Präparate und für Sublimatpräparate , Hämatoxylin - Eosin für Formol - Müller- Eisessigpräparate verw;endet. Von allen diesen Färbungen hat Verf. die drei erstgenannten und die letzterwähnte Hämatoxylin-Eosinfärbung als Übersichtsfärbungen überall angewandt, während die übrigen nur in einzelnen Fällen gebraucht wurden. Da Verf. sein Hauptaugen- merk auf Schleimgranula und deren Vorstufe gerichtet hatte, so kam für ihn besonders die Toluidinblaufärbung mit vorhergehender Eisen- alaunbeize in Betracht. Er kann sie für solche Zwecke als schönste und zweckmäßigste empfelilen. Metzner, von dem diese Methode herstammt, hat bei der Untersuchung der Speicheldrüsen, besonders- beim Studium der Parotis des Katzenfötus , ausgezeichnete Erfolge damit erzielt. Man kann mit dieser Färbemethode einerseits ver- schiedene Stufen der Reifung der Schleimgranula und anderseits jedes schleimhaltige Granulum von Eiweißgranulis ganz leicht und sicher unterscheiden, was bei den übrigen Färbungen, wie z. B. denen von Altmann und Heideniiain, nicht immer der Fall ist. Sublimat und ZENKER-Formol erwiesen sich für die Zwecke des Verf. als ungeeignete Fixierungsmittel, weil in ihnen nieht nur alle Schleimgranula, wie be- kannt , aufquellen und zerstört Averden , sondern auch ein Teil der Granula der Eiweißdrüsen aufgelöst wird. Obwohl Verf. auch die mit Sublimat und physiologischer Kochsalzlösung fixierten Präparate zur Vorsicht mit 2prozentiger Kochsalzlösung nachbehandelte, erhielt er keine besseren Erfolge nach verschiedenen Färbungen. Daß die Sublimatpräparate für die Untersuchungen der Sekretkapillaren zweck- mäßig sind (E. Müller, R. Krause u.a.), konnte auch Verf. fest- stellen. Maximow (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. 58, 1901, S. 1) hat 254 Referate. 37, o. mit Safrauiu-Lic'litgrünfärbung bei Speicheldrüsen sehr schöne Ergeb- nisse erhalten, nach den Erfahrungen des Verf. verdient diese Fär- bung aber keine besondere Bevorzug^ing für die Untersuchung der Speicheldrüsen, da bei ihr Schleim- und Eiweißgranula in gleicher Weise grün gefärbt erscheinen. Zur frischen Untersuchung der Drüsen wurden Stückchen in kleine, mit einer Spur von RiNGER-Lösung oder 0"9 prozentiger Kochsalzlösung befeuchtete Schälchen gelegt, welche sofort oder 12 bis 15 Stunden nach Aufbewahrung im Eis- schranke auf dem Objektträger in der 0"9prozentigen Kochsalzlösung zerzupft oder von denen kleinste Schnitzel mit scharfem Rasiermesser abgeschnitten wurden. Die mikroskopische Untersuchung geschah dann mit einer homogenen Immersion, Apochromat 2 mm, von Zeiss und Komp. Okul. 4 bei künstlicher Beleuchtung. Die verschiedenen Drüsen wurden außerdem noch von einer normalen Katze und einem normalen Hunde zur Kontrolle untersucht. Hchieffcrdeclier {Bonn). C, Mikroorganisinen. Raadt, 0. L. E. De, Nähere Untersuchungen über die Systematik des „Ovoplasma anucleatum" (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 21, 1917, S. 133 — 138). Beschreibung eines in Niederländ. -Indien als Krankheitserreger beim Menschen zu betrachtenden Mikroorganismus (Größe bis, 3 /*), bei dem eine Differenzierung zwischen Protoplasma und Kern nicht wahrzunehmen ist und der sich im Zellköper großer mononukleärer Leukozyten der Milz findet. Giemsa- Färbung zeigt stark blau ge- färbte Körperchen, selbst bei langer Färbedauer (24 Stunden) ohne eine Spur einer Chromatinfärbung, mit HEioENHAiN-Färbung sind nur sehr selten Spuren von Kernelementen als kleine Pünktchen aufzufinden. Die Organismen färben sich positiv nach Gram und gehören "nach Ansicht des Verf. zu den Blastomyceten. F. W. Bach (Bonn). Catsaras, J., Bemerkungen über neue Fälle von griechi- schem Mycetom (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 19, 19 lö, S. 617 — 625 m. 1 Tfl. u. 3 Textabb.). Die Darstellung der Erreger gelang in Paraffinschnitten nach Formalin- oder Alkoholfixierung am besten mit Karbol -Thioninlösung nach NicoLLE, wobei die Pilzkörperchen einen diffusen, blauen Farb- ton annehmen, die Mycelfäden sich violett färben. — Gegenüber früher untersuchtem Material ergaben sich nach der Gram-Weigert- schen Färbung gewisse Unterschiede, aus denen Verf. auf verschiedene, 37, 3. Referate. !o;) jedoch nahe verwandte Arten nach dem Vorgange von Brümpt schließt. (Die von Brumpt aufgestellte Einteilung der noch nicht kultivierten Mycetomerreger in die Arten Indiella und Madurella erscheint aber noch lange nicht so weit gesichert, daß man für Mycetomerreger die einheitliche Bezeichnung Aktinomyces [Streptothrix] aufgeben müßte. ^^^•) F. W. Bach {Bonn}. Ulrichs, B., Färbung derTuberkelbazillen mit Karbol- fuchsin-Chromsäure (Deutsche mediz. Wochenschr. Jahrg. 45, 1919, Nr. 17, S. 468). Als einfaches Übersichtsverfahren ist die Färbung nach Ziehl- Neelsen immer noch die beste. Färbung mit Karbolfuchsin unter leichtem zweimaligem Erwärmen eine halbe Minute , Entfärben mit 15prozentiger Salpetersäure, GOprozentiger Alkohol, kurzes Gegen- färben mit LöFPLERS Methylenblau. — Zur Strukturfärbung ist die SpENGLERSche Pikrinfärbung außerordentlich empfehlenswert, deren Ergebnisse in bezug auf die gefärbte Bazillenmenge nach Landolt 25 % besser sind als die der Ziehl-Neelsen s Färbung. Vorschrift: Färben mit Karbolfuchsin und Entfärben wie oben, 15 bis 30 Sekunden langes Gegenfärben mit Iprozentiger Pikrinsäure gelöst in 60prozen- tigem Alkohol. — Als Sporenfärbung ist ausgezeichnet die Krok- BERGERSche Jodmcthodc, bei der an Stelle des SPENGLERSchen Pikrin- säurealkohols Jodalkohol tritt. Vorschrift: Tinct. Jodi 20'0, Alko- hol 60prozentig ad lOO'O. — Für besonders beachtenswert hält Verf. bei allen Färbungen die Vorschrift, daß man Erhitzungen der Präparate absolut vermeiden soll. Leichtes Erwärmen schädigt die Wachshülle der Tuberkelbazillen nicht. Erhitzen dagegen schädigt sie und verändert die Form und die Färbbarkeit der Bazillen. — Als der Spengler sehen Pikrinfärbung gleichwertig bezüglich ihrer Ergebnisse hat sich dem Verf. eine -Nachfärbung mit Chromsäure erwiesen. Da Verf. in der zugänglichen Literatur noch keinen Hin^ weis auf dieses Verfahren gefunden hat, so gibt er hier die genaue Vorschrift: Färbung mit Ziehls Karbolfuchsin unter leichtem zwei- maligem Erwärmen, Entfärben in löprozentiger Salpetersäure und TOprozentigem Alkohol, 60 Sekunden Gegenfärben mit Chromsäure- Alkohol (Acidum chromicum 1*0, Alkohol 60prozentig ad 100*0). Kurzes Abspülen mit einem Wasserstrahl, langsames Trocknen, indem man vorsichtig durch die Flamme zieht. Von dem lila gefärbten Grunde heben sich die roten Tuberkelbazillen gut ab; Zur Erzielung sauberer Präparate wird stets Deckglasfärbung empfohlen. Schiefferdecker {Bonn). 256 Eeferate. - 37, 3. D, Botanisches. Wiesner, J., Elemente der wissenschaftlichen Botanik. I. Anatomie und Physiologie ü er Pflanzen. 6., vollständig umgearbeitete u. vermehrte Auflage. Bearbeitet von K. LiNSBAUER. Mit 303 Textabbildungen. 412 S. Wien u. Leipzig (A. Holder) 1920. 24 M. Auf die Yon dem Grazer Schüler Wiesners, Prof. Linsbauer, her- ausgegebene neue Auflage der Anatomie und Physiologie der Pflanzen ist an dieser Stelle namentlich wegen der inhaltreichen und kritischen Behandliing der Zelle empfehlend hinzuweisen. Die Zahl der Ab- bildungen , unter welchen sich viele Originale finden , ist stark ver- mehrt. Am Ende des Buches gibt Verf. einen reichhaltigen Auszug aus der Literatur. Küster {Giessen). Sakamiira, T., Experimentelle Studien über die Zell- und Kernteilung mit besonderer Rücksicht auf Form, Größeund Zahl der Chromosomen (Jouni. Coli, of Sei., Tokyo Imp. Univ., vol. 39, Art. 11, 221 S. m. 7 Tfln. u. 24 Textabb.). Verf. geht von der Beobachtung aus , daß unter den bei der Karyokinese erscheinenden Chromosomen zwei besonders lang sind und in der Mitte eingeschnürt sind. Im Pflanzen- wie im Tierreich ist die Erscheinung weit verbreitet. Durch äußere Eingrifl"e verschiedener Art kann man die Einschnürung der Chromosomen dann , wenn sie normalerweise schlecht erkennbar ist, besser sichtbar machen. Um auch an lebenden Zellen sich über die Einschnürimg zu informieren, untersuchte Verf. die Karyokinesen auf Längsschnitten durch Wurzel- spitzen. Mit einer Nadel wird ein Zylinder Holundermark vo& der Seite her quer durchbohrt; dann werden die Wurzelspitzen hineinge- steckt und Längsschnitte durch die letzteren angefertigt. Verf. hat nach Nemec' Vorgang seine Objekte namentlich mit Chloralhydrat und anästhetischen Mitteln wie Benzin, Äther, Chloroform und Cocainum hydrochloricum, ferner mit Kohlendioxyd, warmem Wasser (40^) be- handelt; weiterhin studierte er die Wirkung elektrischer „Funkelung", der Röntgenbestrahlung, der Plasmolyse, der Heterodera-Infektion. Es werden eine große Reihe von Kernanomalien beschrieben; Verf. findet, daß die Qualität der Anomalien in ihrer Beziehung zum angewandten äußeren Mittel keine Spezifität erkennen läßt. Küster (Giessen). Dahlgren, K. V. 0., Zur Embryologie der Kompositen mit besonderer Berücksichtigung der Endo- spermbildung (Zeitschr. f. Bot. Jahrg. 12, H. 9, 1920, S. 481 — 517). 37,3. Referate. 257 Gute Fixierungen vom jungen Endosperra der Kompositen sind schwer zu erhalten. Verf. bediente sich vornehmlich des Juel sehen Zinkchloridgemisches. Küster {Oiessen). Roe, M. L., The development of the conceptacle in Fucus (Bot. Gaz. vol. 61, 1916, S. 231—246). Färbung nach Heidenhain gab gute Kern- und Zytoplasma- bilder; durch kurze Nachfärbung mit Grüblers Lichtgrün (in gleichen Teilen absoluten Alkohol und Nelkenöl gelöst) wurden die Wände und Gallertschichten gut wahrnehmbar. Küster {Oiessen). Land, W. J. G., Micro technical methods (Bot. Gaz. vol. 59, 1915, S. 397—401). Von den mikrotechnischen Notizen des Verf. haben noch die folgenden am meisten Anspruch auf Interesse. Paraffinschnitte klebt Verf. mit Gummiarabicum (Iprozentige Lösung) auf; die mit den Schnitten bedeckte Fläche wird hiernach mit Wasser behandelt, in dem einige Kristalle von Kaliumbichromat gelöst worden sind. Durch Erwärmen werden die Schnitte zum Glätten gebracht, hiernach Belichtung; Eintrocknen der Lösung. Das Gummi wird hierbei wasserunlöslich. Einbettung harter Objekte — wie Holz — in Gelatine. Zu den Blättern der letzteren wird so viel Wasser zugesetzt , als sie (bei Zimmertemperatur) aufnehmen ; hiernach Einschmelzung der Objekte in Gelatine. Holz ist vorher in Wasser zum Quellen zu bringen oder in Flußsäure zu erweichen. Stärkereiche Objekte, die sich nach Einbettung in Paraffin schlecht schneiden, bringt Verf. in der Weise in eine dem Mikrotom besser zugängliche Verfassung, daß er die Paraffinblöcke mehrere Wochen in Wasser liegen läßt; die Permeabilität des Paraffins für Wasser ist nach Verf. groß genug, um die Blöcke und die in ihnen einge- schlossenen Objekte beeinflußbar zu machen. Küster (Oiessen). Duun, Cr. A. , Development of Dumortiera filiformis. n. Development of sexual plants and general discussion of results (Bot. Gaz. vol, 63, 1917, S. 425 —467 w. 4 plts.). Fixierung mit Chrom - Essigsäure oder Flemmings Mischung. Die Entwässerung muß in Rücksicht auf die gallertige Beschaffenheit der Alge sehr langsam bewirkt werden (Unterschied der einander folgenden Alkoholgrade um je 5*^/^). Färbung mit Eisenalaun - Häma- toxylin (1 Stunde Eisenalaun, 2 Stunden Hämatoxylin) ; Säurefuchsin und Methylgrün färben die Sporen gut, genügen aber nicht für die vegetativen Teile der Pflanze. Küster (Oiessen). Zeitschr. f. wiss, Mikroskopie. 37, 3. 1 < 258 Referate. 37,3. Elkins, M. G., The maturation phases in Smilax herbacea (Bot. Gaz. vol. 57, 1914, S. 32—52). Nur Flemmings Gemisch (schwächere Modifikation) und JuELSche F'lüssigkeit ergaben beim Fixieren brauchbare Resultate. Färbung mit Flemmings Dreifarbenmischung und Heidenhains Eisenhämatoxylin. Küster (Oiessen). Chieil, S. S., Peculiar effects ofBarium, Strontium, and Cerium on Spirogyra (Bot. Gaz. vol. 68, 1917, S. 406 —409). Charakteristische Kontraktion der Chloroplasten in der Mitte der Zellen unter dem Einfluß sehr verdünnter Lösungen von CeCig, BaCl, und SrCl, (O'OOOl bis 0-00005 M). ^^^^^^ (Giessen). Hoyl, W. D., Some eff e cts of colloidal metals on Spiro- gyra (Bot. Gaz. vol. 57, 1914, S. 193—212 w. 4 figg.). Spirogyra - Zellen werden durch kolloidale Metalle (Platin oder Gold mit Zusatz von NaOH) in der Weise verändert, daß die äußeren Lagen der Membranen aufschwellen und gelatinöse Scheiden bilden. Besonders ansehnlich fallen die Schwellungen dann aus , wenn die Algen aus der kolloidalen Metallösung in destilliertes (ungiftiges !) Wasser übertragen werden. Die gelatinösen Membranmassen werden durch das Metall dunkel gefärbt. ^^^^^^ (Oiessen). Sharp, L. W. , Spermatogenesis in Marsilia (Bot. Gaz. vol. 58, 1914, S. 419—431 w. 2 plts.). Zum Fixieren der den geöffneten Sporokarpen (nach Quellung) entnommenen Sori : Chromsäure (l^/o) . 25 cc Wasser 75 „ Eisessig 1 „ Osmiumsäure (2<*/q) 14 Tropfen Färbung vorzugsweise mit Heidenhains Eisenalaunhämatoxylin. Küster (Oiessen). Bryan, G, S. , The archegoniumof Sphagnum subse- cundum (Bot. Gaz. vol. 59, 1915, S. 40—56 w. 4 plts.). Zum Fixieren bediente sich Verf. einer 0*25°/oigen Chrom -Essig- säure, die bei einer Temperatur von 30" die besten Resultate gab. Bei noch höheren Graden tritt Plasmolyse ein und die Färbbarkeit der Präparate leidet. — Färbung mit Safranin - Lichtgrün und Hei- DBNHAiNS Eisenalaunhämatoxylin. , ^^^,^^^ (Oiessen). 37,3. Referate. 259 llolisch, H., Das Chlorophyllkorn als Reduktionsorgan (Sitzungsber. Akad. d. Wiss. Wien, Math.-naturw. Kl., Abt. 1, Bd. 127, H. 6, 7, S. 449—472 m. 1 Tfl.). Die Befähigung zum Reduzieren , welche die lebenden Chloro- plasten bei der Photosynthese betätigen , läßt sich nach Verf. durch Zusatz von 0*25- bis Iprozentiger Lösung von Silbernitrat mikrochemisch zur Anschauung bringen. Man verdunkele die Präparate nach Zusatz des Reagens : nach Bruchteilen einer Minute beginnt bereits die Schwärzung der Chloroplasten durch Reduktion des salpetersauren Silbers. Auch die Chloroplasten der Epidermis, welche in vielen Pflanzen bekanntlich schlecht wahrzunehmen sind, färben sich dunkel und werden dadurch leicht erkennbar. Etiolinkörner und dauernd farblos bleibende Leukoplasten (Tradescantia u. a.) schwärzen sich nicht ; die Chroraoplasten der Blüten und P^rüchte hingegen geben positive Reaktion. Bei Spirogyra färben sich oft schon nach ^j^ Minute die Zacken der Chlorophyllschraubenbänder schwärzlich ; nach ^/g bis 1 Stunde ist ihre Schwärzung perfekt. Wenn man Dauerpräparate anfertigen will, übertrage man die behandelten Spirogyren auf ^/^ Stunde in destilliertes Wasser (Lichtabschluß!), um noch unzersetztes Silbernitrat zu beseitigen, und hiernach in einen Tropfen Wasser, den man auf dem Objektträger durch Glyzerin ersetzt ; Verschluß mit venezianischem Terpentin. Nur lebende Zellen geben die Reduktionsreaktion; in angeschnit- tenen, toten Zellen der Präparate bleibt sie aus. Die neue Reaktion des Verf. führt hierin zu denselben Ergebnissen wie Loew-Bokornys Silbernitratreaktion auf lebendes Protoplasma, Küster {Giessen). Pringsheim , E. 0., Über die Herstellung von Gelatine- farbfiltern für physiologische Versuche (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. 37, 1919, H. 4, S. 184—186). Verf. stellt Farbfilter in der Weise her, daß er irgendwelche un- brauchbar gewordene photographische, noch nicht entwickelte Platten ausfixiert, gründlich wässert, trocknet und auf etwa 2 Stunden in möglichst starke wässerige, filtrierte Lösungen geeigneter Farbstoffe überträgt. Verf. arbeitete mit folgenden Farben : I. Safranin • IL Bismarckbraun in. Tropäolin IV. Naphtholgrün V. Malachitgrün VI. Berliner Blau (GntJELEE), löslich VII. Gentianaviolett und erhielt Dunkelrot mit 11 -|- VII, Rot und Orange „ I -|- II, 17* 260 Referate. 37, 3. Rot bis Gelbgrün mit III, Gelb (Orange und grünen Rand) . „ III -|- IV, Grün und Gelb (ohne Orange) . . „ VI -4- V, Grün „ III + IV, Grün und Blaugrün „ V -[" VI, Blaugrün bis Indigo „ VI, Blau bis Indigo „ VI -f VII. Durch Aufeinandertragen mehrerer gefärbter Platten kann man die absorbierende Wirkung verstärken und verschiedene Farbstoffe kom- binieren. Ein reines Violett konnte Verf. nicht erzielen. Die Herstellung der „Berliner -Blau" -Scheiben ist etwas um- ständlicher als die der andern. Verf. bringt in gesättigter wässeriger Lösung des Grübler sehen Präparates 20®/q Gelatine zum Aufquellen und zur Lösung; zu je 100 cc 1 Tropfen Glyzerin und eine Spur Phenol; letzteres bei sofortiger Verarbeitung der Gelatine entbehrlich. Ausgießen auf gründlich (mit Chromschwefelsäure) gereinigten Platten. Küster {Giessen). Coupin , H. , Sur le montage de quelques preparations microscopiques (Rev. gen. de bot. t. 31, 1919, S. 109). Die vom Verf. vorgeschlagenen Einschlußmittel werden mit Gummi- arabicum hergestellt. Ein allgemein verwendbares Mittel stellt Verf. nach folgendem Rezepte her : Wässerige (8 bis 10 ^/oo) Sublimatlösung . . . 35 cc Gummi arabicum 30 g Glukose . 10 „ Für Epidermispräparate (Flächenschnitte) wird folgende Modi- fikation des ApATHYSchen Sirups empfohlen : Wasser 10 cc Gummi arabicum 10 g Glukose 5 n Als Desinficiens wird Thymol oder Formol — oder beides — zu- gefügt. Einzellige Algen (Desmidiaceae, Pleurococcaceae, Diatomeae usw.) überträgt Verf. sogleich nach dem Fang in „Kupfergummi" : G bis 8 »100 Sublimat 35 cc Glukose 10 g Gummi arabicum 30 „ Ammoniakalisches Chlorkupfer 1 „ 37,3. Referate. 261 Auch mehrzellige Algen werden in diesem Medium gut einzu- schließen sein — desgleichen ferner in folgender „Kupfergelatine'- : Sublimat (4 «ioo) 500 cc Gelatine 5 g- Ammoniakalisches Chlorkupfer 1 „ Pollenkörner bringt Verf. in Paraffinum liquidum oder in Vaselinöl. Küster {Gi essen). Nemec, A., u. Stranäk, F., B e i t r a g zurKenntnis des toxi- schen Einflusses der Terpene auf die höheren Pflanzen (ßiochem. Zeitschr. Bd. 104, 1920, S. 200—213 ra. 7 Abb.). Vermutung, daß die durch Terpendämpfe verursachte Bräunung gewisser grüner Pflanzenteile zusammenhänge mit einer biochemischen Oxydation der Gerbstoffe im letzteren zu Huminen. Zur Stütze dieser Theorie war eine mikrochemische Untersuchung über die Lokalisation der Gerbstoffe in der Pflanze nötig: 1) Mit Eisenchlorid. Dieses ist nicht spezifisch. — 2) Mit 1 g Methylenblau in 500000 ccm Wasser. (Nach Pfeffer.) — 3) Mit lO^/^igem Kaliumbichromat (nach Sanio). Ebenfalls nicht spezifisch ; trotzdem hier hauptsächlich angewandt. — 4) Nach K. Peches (Ber. bot. Ges. Bd. Bl, 1913, S. 463) mit Form- aldehyd und Kaliumhydroxyd ; führte hier nicht zum Ziel, weil diese Reaktion nur durch die eisengrünenden Gerbstoffe geliefert wird. Liesegang {Frankfurt a. M.). E, Technologisches, Oriebel, C, Die mikroskopische Untersuchung derTee- und Tabakmischungen (Pharmaz. Zentralh. Bd. 61, 1920, S. 608). Auch hier die übliche Aufhellung mit Chloralhydratlösung oder mit JAVELLEScher Lauge. Uesegang {Frankfurt a. M.). Rosenthaler , L. , Der mikrochemische Nachweis des Opiums (Pharmaz. Zeitg. Bd. 65, 1920, S. 646). Das Opiumpulver wird zuerst in Ammoniak gelegt und dadurch Sphärokristalle erzeugt. Behandelt man darauf mit Formaldehyd- Schwefelsäure , so tritt die bekannte Violettfärbung viel besser als gewöhnlich ein. Liesegang {Frankfurt a. M.). 262 Referate. 37,3. Kosenthaler, L., Über Mikrochemie in der praktischen Pharmazie (Schweiz. Apotheker-Ztg. Bd. 57, 1919, Nr.47 u. 49). Verlangen nach einer Aufnahme der Methoden in die Pharma- kopoen, zum Teil zur Materialersparnis. Denn von dem teuren Cocain würde man z. B, mit ^Iiqq des sonst notwendigen Teils aus- kommen. — Über die quantitative Mikrobestimmung von Drogen ist bisher leider noch zu wenig gearbeitet worden. Nur mikrochemisch kann man bei den hohen homöopathischen Verreibungen herangehen. Ein Teil der Verfahren beruht auf der Auskristallisierung übersättigter Lösungen durch Kristallkeime der gleichen Substanz. So kann man im allgemeinen noch fünfte bis neunte Dezimalverreibungen prüfen. Aber es sind Einzelheiten zu beachten: bei Salol wirkt noch die sechste Dezimalverdünnung, wenn sie frisch bereitet war. Nach zwei Tagen aber nur noch die vierte. Nach Ostwald ist dann das^ Salol wahrscheinlich aus dem festen in den gasförmigen Zustand übergegangen. Liesegang (Frmikfurt a. M.). Haller, R., u. Nowak, A., Kolloidchemische Untersuch- ungen als Grundlage für die Theorie der Baum- wollfärbungen (Kolloidchem. Beihefte, Bd. 13, 1920, S. 61—136). Hauptsächlich mikroskopische und ultramikroskopische Betrach- tung der gebeizten und gefärbten Faser. Dabei erwies sich als be- sonders fruchtbar die Behandlung solcher Fasern mit Kupferoxyd- ammoniak, wobei die Zellulosesubstanz nach und nach weggelöst wird und nur solche Substanzen , welche in der Faser eingelagert waren, zurückblieben. So kann man erkennen , ob es sich um wirkliche Einlagerungen oder nur um äußerliche Auflagerungen der Fremd- stofFe auf der Faser handelt, in welcher Verteilung sich dieselben dort befinden und wo allenfalls deren Hauptmenge deponiert ist. Liesegcmg {Frankfurt a. M.). Herter, W., Anleitung zur mikroskopischen Unter- suchung von Gebacken auf Art und Menge der Bestandteile (Zeitschr. f. d. ges. Getreidewesen Bd. 11, 1919, S. 65—72). Es sei nur auf die gute Zusammenfassung hingewiesen : Unter- suchung der normalen und der angereicherten Probe. Nachweis der A'er Wendung von Hefe. Liesegang {Frankfurt a. M.). Od^n, Sv., u. Beuterskiöld, A., Zur Kenntnis des Ancylus- tons (Bull, of the Geol, Inst, of Upsula vol. 16, 1919, S. 135—158 m. 5 Figg.). 37,3. Referate. 263 Bei der Bestimmung der Wirkung der Salzsäure auf die ver- schieden großen Tonteilchen kam es auf deren Auszählung an. Der- selben lag die Methode von Zsigmondy - Siedentopf zugrunde. Es wurde ein Spaltultramikroskop verwendet, wobei als Beleuchtung Bogen- licht, als Okular Huygens Nr. 4, als Objektiv Zeiss D* (Wasser- immersion) benutzt wurde. Die größte Fehlerquelle bei den Teilchen- größenbestimmungen liegt darin, daß man bei verschiedenen Versuchen den Spalt nicht mit völliger Genauigkeit auf dieselbe Breite einstellen kann. Um diesen Fehler zu beseitigen, wurden zwei auf gewöhnliche Weise montierte Spalte benutzt, wovon der eine bei den Einjustie- rungen usw. verwendet wurde , der andere während der ganzen Untersuchung fest auf eine konstante Breite, welche einer Tiefe des Lichtkegels von 2 fx entsprach , eingestellt war. Der erste Spalt wurde bei den Auszählungen stets gegen diesen Spalt mit konstanter Breite ausgewechselt. Uesegang {Frankfurt a. M.). Od^n, S., Die Humin säuren. Chemische, physikalische und bodenkundliche Forschungen (Kolloidchem. Bei- hefte Bd. 11, 1919, S. 75—260 m. 21 Abb.). Weitere Argumente für eine rein chemische Theorie im Gegen- satz zu der jetzt hauptsächlich herrschenden kolloidchemischen. Dabei spielt die Ultramikroskopie der Lösungen von Alkalihumaten eine Rolle. Sichtbare Teilchen waren nicht zu erkennen. „Daß ein sehr schwacher Lichtkegel erscheint, macht nur wahrscheinlich, daß die Molekular- größe ziemlich groß ist, da ja echte Lösungen hochmolekularer Stoffe nach LoBRY de Bruyn (1900) oft einen Lichtkegel zeigen." [Es werden hier also wieder fälschlich molekulardisperse und kolloide Lösungen in Gegensatz gestellt. Ist bei ersteren das Molekül so groß, daß es im Ultramikroskop das Licht abbeugt, so benennt man sie trotz ihrer Molekulardispersität (bzw. „echten" Lösung) als kolloide Lö- ®^"^®°-^ Liesegang {Frankfurt a. M.). Winter, H., Die Streifenkohle (Glückauf Bd. 55, 1919, S. 545 —550 m. 1 Tfl.). Die zur mikroskopischen Untersuchung bestimmten Stücke der Matt- und Glanzstreifen der Kohle wurden wie üblich geschliffen, poliert und geätzt. Meist diente dazu das Reagens von Schulz (ge- sättigte Lösung von chlorsaurem Kali und konzentrierter Salpetersäure), in einzelnen Fällen auch Chromsäure. Noch wirksamer wurde letztere, wenn man den Strom eines Akkumulators hindurchsandte und dabei den Schliff mit der positiven Elektrode verband. Wie schon Gümbel 1883 beobachtet hatte, wurde die Mattkohle viel weniger als die Glanzkohle angeätzt. 2(54 Referate. 37,3. Neben der Untersuchung im auffallenden Licht wurde noch eine solche im durchfallenden an Dünnschliffen angewandt. Hierbei wurde mit Ammoniak geätzt und mit Alkohol nachgewaschen. Die Mattkohle erwies sich zum Teil in ganz erheblicher Weise aus Sporen aufgebaut, während diese bei der Glanzkohle mehr zurück- treten. Mattkohle ist Sapropelit, Glanzkohle Humit. Lißsegang {Frankfurt a. M.). Gray, H. L. B., Prüfung auf Wolle (Journ. of Ind. a. Engin. Chem. vol. 10, 1918, S. 633). Diese macht neben Cellulosefasern einige Schwierigkeit, wenn das Aussehen der Wollfaser während der Verarbeitung gelitten hat. Man beobachtet unter dem Mikroskop das Verhalten der Fasern, welche auf dem Objektträger mit etwas 30*^/oiger Natronlauge be- feuchtet und dann über einer kleinen Flamme bis zum Sieden erhitzt werden. Holzfasern und Baumwolle bleiben unverändert, wenn sie nicht eine Spur schrumpfen. Die Wollfasern quellen dagegen unter Bläschenbildung stark auf. Liesegang {Frankfurt a. M.). Schwalbe, C. (x., u. Sieber, R., Die chemische Betriebs- kontrolle in der Zellstoff- und Papierindustrie und anderen Zellstoff verarbeitenden Indu- strien. Berlin (Julius Springer) 1919. 252 S. m. 23 Abb. Bei diesen Untersuchungen spielt natürlich auch die mikrosko- pische Untersuchung der einzelnen Faserarten, der Füllstoffe und der Pigmente bei der Papierherstellung eine große Rolle. Sie sind hier von den bekannten Autoren in ausgezeichneter Weise zusammengestellt. Das Buch ist für die Papierfabrikanten unentbehrlich. Liesegang {Frankfurt a. M.). 37,3, Neue Literatur- 2eC ir. Neue Literatur. 1. Lehr- und Handbücher. Foä, P., Sangue e organi ematopoetici (Trattato di anatomia patologica). Torino (Unione tipograf.-editricej 1920. 204 S. Gotschlich, E., u. Schürmami, W., Leitfaden der Mikroparasitologie und Serologie. 361 S. Berlin (J. Springer) 1920. 25 M. Hager, H. , Das Mikroskop und seine Anwendung. Handbuch der prak- tischen Mikroskopie und Anleitung zu mikroskopischen Untersuchungen. Vollständig umgearbeitet und in Gemeinschaft mit hervorragenden Fach- gelehrten neu herausgegeben von Dr. C. Mez. 12., umgearb. Aufl. Mit 495 in den Text gedruckten Abbildungen. Berlin (J. Springer) 1920. Geb. 38 M. Pohl, L, , Atlas normal -histologischer Zupfpräparate. 52 S. u. 12 Tfln. Wien (Safar) 1919. Geb. 10 M. Rohr, M. V., Die optischen Instrumente (Lupe, Mikroskop, Fernrohr, photo- graphisches Objektiv und ihnen verwandte Instrumente). 3., verm. u. verbess. Aufl. S». VI, 137 S. 89 Abb. (Aus Natur u. Geisteswelt, Bdch. 88.) Leipzig u. Berlin (B. G. Teubner) 1920. 1-20 M. Sigmund, Fr., Vergleichende Histologie der Wirbeltiere (mit Ausschluß der Säuger). Dargestellt in mikroskopischen Original-Präparaten mit begleitendem Text und erklärenden Zeichnungen. Stuttgart (Franckh) 1920. Sigmund, Fr., Auatomie und Entwicklungsgeschichte der Phanerogamen. Dargestellt in mikroskopischen Original -Präparaten mit begleitendem Text und erklärenden Zeichnungen. Stuttgart (Franckh) 1920. 2. 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Bd. 37 , 1920, S. 256.) 24 M. :>72 " Neue Literatur. 37, o. E. Tectmologisches. Gray, H. L. B., Prüfung auf Wolle (Journ. of Ind. a. Engin. Chem. vol. 10. 1918, S. 633; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 264). Griebel, C. , Die mikroskopische Untersuchung der Tee- und Tabak- mischungen (Pharmaz. Zentralh. Bd. 6J, 1920, S. 608; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 261). Haller, R., u. Nowak, A., Kolloidchemische Untersuchungen als Grund- lage für die Theorie der Baumwollfärbungen (KoUoidchem. Beihefte Bd. 13, 1920, S. 61—136; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 262). Herter, W., Anleitung zur mikroskopischen Untersuchung von Gebacken auf Art und Menge der Bestandteile (Zeitschr. f. d. ges. Getreidewesen Bd. 11, 1919, S. 65—72; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 262). Oden, S., Die Huminsäuren. Chemische, physikalische und bodenkundliche Forschungen (KoUoidchem. Beihefte Bd. 11, 1919, S. 75—260 m. 21 Abb.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 263). Oden, Sv., u. Reuterskiöld , A., Zur Kenntnis des Ancylustons (Bull, of the Geol. Inst, of Upsala vol. 16, 1919, S. 135—158 m. öFigg.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 262). Rosenthaler, L. , Der mikrochemische Nachweis des Opiums (Pharmaz. Zeitg. Bd. 65, 1920, S. 646; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 261). Rosenthaler, L., Über Mikrochemie in der praktischen Pharmazie (Schweiz, Apotheker-Ztg. Bd. 57, 1919, Nr. 47 u. 49; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 262). Schwalbe, C. G., u. Sieber, R. , Die chemische Betriebskontrolle in der Zellstoff- und Papierindustrie und anderen Zellstoff verarbeitenden Industrien. Berlin (Julius Springer) 1919. 252 S. m. 23 Abb.; vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 264). Winter, H., Die Streifenkohle (Glückauf Bd. 55, 1919, S. 545—550 m. 1 Ttl. vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, H. 3, 1920, S. 263). Aütorenregister. Das vorliegende Heft folgender Autoren: Arima, H., 252. Bachhold, H., 251. Basler, 248. Bechhold, H., 238. Bergholm, C, 238. Björnstähl, Y., 238. Boreil, H., 249. Bräutigam, F., 241. Brug, S. L., 242. Bryan, G. S., 258. Calatroni, It., 239. Catsaras, J., 254. Chien, S. S., 258. Claassen, H., 238. Coupin, H., 260. Dahlgren, K. V. 0., 25G. Du Bray, E. S., 251. Dünn, G. A., 257. Ege, R., 251. Elkins, M. G., 258. Escher, H. H., 241. Fex, J., 251. Fülleborn, F., 242. (37, 3) enthält 61 Referate über die Arbeiten Gans, R., 239. Gray, H. L. B., 264. Greschik, E., 248. Griebel, C, 261. Häggqvist, G. 246. Haller, R., 262. Heidenhain, M., 245. Heiß, R., 247. Herter, W., 262. Herwerden,M.A.van, 249. Hintzelmann , M., 250. Hollborn, K., 239. Hoyl, W. D., 258. Huse, K., 237. Kraus, W., 251. Land, W. J. G., 257. Molisch, H., 259. Nemek, A., 261. Nemenow, M., 251. Nowak, A., 262. Oden, Sv., 262, 263. Perrot, G. St. J., 239. Phanindra, 236. Pringsheim, E. G., 259. Raadt,O.L.E.de,254. Reitstätter, J., 237. Reuterskiöld,A.,262. Rheinberg, J., 236. Roe, M. L., 257. Rosenthaler, L., 261. 262. Roth, F., 243. Sakaiuura, T., 256. Saphier, J., 240. Scherbel, 252. Schwalbe, C. G., 264. Sharp, L. W., 258. Sieber, R., 264. Stranäk, F., 261. Swarczewsk}-, B., 243. Thiessen, R., 239. Ulrichs, B., 255. Wasielewski, Th. v., 242. Westgren, A. , 237. Wiesner, J., 256. Winter, H., 263. Wülker, G., 242. S. HIRZEL VERLAGSBUCHHANDLUNG Leipzig A Königstraße 2 m Dr. ernst Küster o. PROFESSOR DER BOTANIK AN DER UNIVERSITÄT GIESSEN DE GALLEN DER PFLANZEN! MIT 158 ABBILDUNGEN PREIS GEHEFTET M. 40. GEBUNDEN . . . M. 45. U D D D Druck von Fischer & Wittig in Leipzig. ZEITSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFTLICHE MI K ROSKOPIE UND FÜR MIKROSKOPISCHE TECHNIK BEGRÜNDET VON W. J. BEHRENS Unter besonderer Mitwirkung von Prof. Dr. P. Schiefferdecker und R. E. Liesegang in Boan in Frankfurt a. M. herausgegeben Prof. Dr. ERNST KÜSTER in Giessen Band 37, Heft 4 Heft 148 Ausgegeben am 12. April 1921 Mit 10 Abbildungen im Text LEIPZIG Königstrasse 2 VERLAG VON S. HIRZEL 1920 Die Zeitschrift für Mikroskopie erscheint vierteljährlich. 4 Hefte bilden einen Jahresband zum Preise von 60 Mark. Abonnej/ienlspreis bei direkter Zu- sendung im Inland Mk. 64. — , im Ausland Mk. 66. — und Valutaausyleich. Alle Sendungen von Beiträgen für die Zeit.ichrift erbittet man an den Heraus- geber, Herrn Prof. Dr. Ernst Küster in Giessen ^ Brandplatz 4, alle Drucksachen durch die Post oder auf Bnchhäadlerwege an die Verlags- huchhandlung von S. Hirzel in Leipzig. Mit einer Beilage der „Labag" Laboratoriums -Ausrüstungs- Gesell- schaft in Berlin NW. 40, Platz vor dem Neuen Tor la. Inhalt. Seite Metzner, P. , Über Mikroprojektion im polarisierten Licht mit ein- fachen Hilfsmitteln 273 Triepel, H., Modellieren mit vereinfachten Richtzeichen 288 Mayer, P., Allerlei Mikrotechnisches. 8. Über Natriumhyposulfit als „Beize" 293 Referate 297 1. Lehr- und Handbücher S. 297. — 2. Mikrophotographie und Projektion S. 298. — 3. Physik und Chemie S. 299. -— 4. Präparations- methoden im allgemeinen S. 300. — 5. Präparationsmethoden für be- sondere Zwecke. — A. Niedere Tiere S. 303. — B. Wirbeltiere S. 316. — C. Botanisches S. 323. — D. Mineralogisch-Petrographisches S. 325. — E. Technologisches S. 326. (Autorenregister auf der dritten Seite des Umschlags.) Neue Literatur 327 Autoren regist er 336 Sachregister 338 In den nächsten Heften werden folgende Arbeiten veröffentlicht werden. Spangenberg, K. , Erscheinungen an der Grenze von dünnen Objekten im Mikroskop. (Mit Tafel). Blochmann, F., Neue Hilfsmittel beim Herstellen und Weiterbehandeln von Paraffinschnitten. Robert, H., Ein neuer Hilfsapparat für Mikroskope. (Kreuzschiene Robert.) Walsem, G. C. van, Praktische Notizen aus dem mikroskopischen Labo- ratorium. Wassermann, F., Paraffin -Zelloidineinbettung kleiner Objekte. Köhler, A., Versuche über Doppelbrechung und Interferenz mittels des Mikroskops. Mayer, P., Die Lupen und ähnlichen optischen Geräte von C. Zeiß. Gickehorn, J. , Eine einfache Methode zur Darstellung der Geißel mit' Basalkorn bei Flagellaten, besonders bei Eugleninen. Hofker, J., Die Trichloressigsäure als P^ixiermittel. Dischendorfer, O., Über die Bläuung in Pflanzenaschen durch Chlorzinkjod. WolflF, M., Über die Bedeutung der Lüppo-Cramer sehen Phenosafranin Desen- sibilisierung für die Praxis der Mikropiiotographie. Brunswik, H., Über die Färbbarkeit der Silberchloridkristalle mit organi- schen Farbstoffen. Nachdruck verboten. Obersetzung-srecht vorbehalten. Etwaiger Nachdruck aus dieser Zeitschrift findet ohne Erlaubnis und ohne Wissen von Herausgeber und Verleger statt. Band 37. Heft 4. cvi Über Mikroprojektion im polarisierten Licht mit einfachen Hilfsmitteln. Von P. Metzner. Hierzu neun Textabbildungen. Bereits vor längerer Zeit habe ich darauf hingewiesen, daß man sich mit den allereinfachsten Hilfsmitteln eine Polarisationseinrichtung für da's Mikroskop herstellen kann\ die, wenn sie auch nicht den 1. Polarisator für subjektive Beobachtung (schematisch). strengen Forderungen genügt, die bei wissenschaftlichem Arbeiten gestellt werden müssen, doch überraschend gute Bilder liefert und ^) Metzner, P. , Die Selbstanfertigung einer Polarisationseinrichtung für das Mikroskop (Mikrokosmos Bd. 7, 1913/14, S. 235—238). Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 37, 4. 18 274 Metzner: Über Mikroprojektion im polarisierten Licht. 37,4. in vielen Fällen — besonders wenn es sich nur um gelegentliche Beobachtungen oder um Demonstrationen handelt — recht gute Dienste leistet, ja sogar auch einwandfreie Mikrophotographien im parallelen und konvergenten polarisierten Licht herzustellen gestattet. Als Polarisator dient dabei ein gegen die optische Achse des Mikroskops um 33** geneigter schwarzer Spiegel (4*5X9 cm; B in Abb. 1), der nach Entfernung des Mikroskopspiegels auf einem schmalen Gestell zwischen die Schenkel des Mikroskopfußes eingeschoben wird. Er ist zur Erhöhung der Lichtstärke mit einer gleichgroßen dünnen Glasplatte (abgewaschene Trockenplatte oder passender Objektträger) 2. Analysatorokular. bedeckt und erhält das Licht durch einen fast horizontal liegenden verstellbaren Amalgamspiegel {A in Abb. 1). Die Abmessungen wer- den so gewählt, daß auch der Mikroskopkondensor unbehindert be- nutzt werden kann. Der Analysator besteht aus einer Glasplattensäule, die hier im Interesse der Leichtigkeit und Handlichkeit aus Deckgläschen auf- gebaut ist. So wird es möglich, den „Analysator" direkt in ein passendes Okular (meist ist Okular III geeignet) einzubauen. Man hat nichts weiter zu tun, als 18 bis 20 ausgesucht fehlerfreie und peinlichst gesäuberte Deckgläser 18X18 mm so in das Okular ein- zufügen, daß sie mit der optischen Achse einen Winkel von etwa 33° bilden (s. Abb. 2 a). Durch Varieren der Zahl der Deckgläser kann 37,4. Me tzn er: Über Mikroprojektion im polarisierten Licht. 275 man dies ziemlich leicht erreichen. Über die obere Kante der Deck- glassäule wird ein Streifen schwarzen Papieres gelegt, um störende Reflexionen fernzuhalten. Eine zweckmäßige Form dieses Streifens ist in Abb. 2b wiedergegeben. Durch Anbringen eines Zeigers am Okular (Ankitten mit Siegellack) und einer Gradeinteilung aus Karton am oberen Ende des Tubus läßt sich die Einrichtung noch vervoll- « kommnen. Die Beobachtungen im konvergenten polarisierten Licht werden bei eingeschaltetem Kondensor mit Objektiven hohör Apertur in üb- licher Weise angestellt. Die Achsenbilder entstehen bekanntlich in der hinteren Brennebene des Objektives. Sie werden entweder mit der Lupe in der Austrittspupille des Analysatorokulars betrachtet (in der Austrittspupille liegt das Bild der hinteren Brennebene und somit auch das der dort sichtbaren Erscheinung) oder wir schalten am unteren Ende des Tubusauszuges ein schwaches Hilfsobjektiv von 30 bis 40 mm Brennebene ein (Bertrand sehe Hilfslinse) und ver- wandeln so den Ausziehtubus in ein schwach vergrößerndes Mikroskop, das durch vorsichtiges Verschieben auf die hintere Brennebene des Objektives eingestellt werden kann^. Die Wirkung dieser primitiven Vorrichtung ist überraschend gut. Das Gesichtsfeld wird fast völlig ausgenützt und Verzeichnungen durch Unebenheiten der Deckglasoberflächen (die bei gewöhnlichen Glas- plattensätzen in der Regel recht stören) sind nicht zu bemerken ; auch die Lichtstärke ist völlig genügend. Nur eine schwache seitliche Verschiebung des ganzen Gesichtsfeldes tritt auf, die beim Drehen des Analysatorokulars bemerkbar wird, aber für die Beobachtung be- langlos ist. Eine völlige Verdunkelung des Gesichtsfeldes bei ge- kreuzten Schwingungsebenen kann von vornherein nicht erwartet wer- den, da wohl die Reflexion an Glasflächen (beim Polarisator) vollständig polarisiertes Licht liefert, bei der Brechung (im Analysator) aber bekanntlich nur teilweise Polarisation stattfinden kann. Immerhin ist die Wirkung so gut, daß die Vorteile der Kalkspatprismen erst bei feineren Untersuchungen zur Geltung kommen. Die guten Erfahrungen mit diesen Deckglasanalysatoren führten mich bald darauf, auch für Zwecke der objektiven Darstellung von Polarisationserscheinungen nach einem Ersatz der kostspieligen Prismen ^) Vgl. Metzner, P., Kristallbeobachtungen im konvergenten polari- sierten Licht (Mikrokosmos Bd. 10, 1916/17, S. 95—98). Hier sind auch einige mit der geschilderten primitiven Apparatur gewonnene Achsenbilder Auf- nahmen wiedergegeben. 18* 276 Metzner: Über Mikroprojektion im polarisierten Licht. 37,4. aus Kalkspat zu suchen, dabei aber die Nachteile gewöhnlicher Glas- plattensätze zu vermeiden. Die Überlegungen führten zur Konstruktion eines nur aus Glas bestehenden Prismas, das ich bereits 1915 kurz beschrieb^ und dessen Verwendungsmöglichkeiten ich im folgenden etwas ausführlicher darstellen werde. Der Polarisator. Als Polarisator verwende ich bei der Projektion und Mikro- photographie eine gewöhnliche Glasplattensäule aus 15 Platten im Format 9 X 12 cm, die in einem passenden Kistchen untergebracht 3. Glasplattenpolarisator für Projektion. sind (vgl. Abb. 3), wenn ich mit Lichtquellen geringerer Intensität (Gasglühlicht, Spiritusglühlicht) arbeiten will. Diese Anordnung hat den Vorteil größter Lichtstärke, liefert aber auch nur ein unvoll- kommen polarisiertes Lichtbündel. Wesentlich vollkommener, c7,4. 2" 306 Referate. 37, 4. Zur Lebend färbung wurden sowohl frisch gefangene Tiere als auch solche , die 2 Tage ohne Nahrung geblieben , also durch- sichtiger waren, verwandt und meist in 0*005 ''/oiger Lösung des Farbstoffes in Seewasser 15 Minuten bis 3 Stunden belassen (S. 156). Bismarckbraun , Toluidinblau, Methylviolett und Neutralrot färbten „vielleicht" auch den Kern (S. 157), jedoch war das Methylviolett tötlich , und wurde es 5- oder lOmal schwächer angewandt, so blieb er ungefärbt (S. 156). Aus Plasma und Kern verschwand die Färbung mit dem Neutralrot nach dem Tode allmählich. Methylen- blau und Thionin drangen zwar ein, färbten aber nur die Nahrung, Congorot wurde gar nicht durchgelassen (S. 157). „Methylgrünessig- säure" färbt die Kerne nur schwach (S. 158). Osmiumsäure ('2^JQ\g) tötet die Tiere schon in 2 Sekunden , verändert sie aber stark , die Räucherung damit wirkt nicht momentan und schafft gleichfalls Kunst- produkte (S. 159). Ferner fixierte Verf. mit allen gebräuchlichen Mitteln (S. 154 — 155), zum Teil auch bei 35, 70 und 100° C, und verglich später den Bau von je 50 so fixierten Kernen auf den Schnitten (von der Einbettung sagt er aber nichts). Er findet die Kerne am ehesten getreu erhalten durch die „alkoholischen Sublimat- lösungen" und die Gemische mit „wenigstens 3^Iq Essigsäure", also das starke PYemming sehe , die von Juel, Guignard, Tellyesniczkv, sowie „Alkohol- Eisessig und Pikrin- Essigsäure" , in allen diesen besser bei 35° als bei anderen Temperaturen (S. 178). — Von den Färbmitteln werden eingehend besprochen nur Biondis Gemisch (S. 171: es ist „ganz und gar wertlos"), Eisenhämatoxylin, Berliner- blau nach Th. List (S. 172) und 8 Doppelfärbungen; das Ergebnis ist überall, daß „in den Noctihica-Kernen die sogen, Nucleolen chemisch nicht verschieden sind von den Chromatinkörnern. Sie besitzen höchstens eine dichtere Struktur" (S, 173). — Die zur Teilung oder Copulation schreitenden Tiere wurden in nur 0'5 cm tiefen „Glas- schüsseln mit senkrechten Wänden" voll filtrierten Seewassers gesetzt und durch Papier vor der trockenen Luft geschützt, die ihnen (mit Cjenkowski) „verhängnisvoll" ist (S. 179), bisweilen lebten "sie darin noch am folgenden Morgen. P. Mayer {Jena). Oesterlin, E., Zur Chemie des Trypanosömenkernes (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 24, 1920, S. 65—73). Verf. lehnt auf Grund seiner Untersuchungen die von Unna und Thielemann (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 23, 1919) auf- gestellte Behauptung ab, daß das Eiweiß des Trypanosömenkernes aus Histon bestehe. Verf. hat weiterhin gefunden, daß durch Vorbehandlung mit verdünnten Mineralsäuren (Einwirkung von l^/^igen Säuren 12 Stunden, am besten Salzsäure) Kulturen großer Vogeltrypanosomen (Halteridium syrnii, Trypanosomen des Hühnerhabichts und Kreuzschnabels) im Gegensatz zu Präparaten ohne Säurebehandluug und Blutausstrichen 37,4. Referate. 307 kleiner . pathogener Trypanosomen (Tryp. gambiense , brucei , equi- perdum) bei nachfolgender Giemsa- Färbung eine auffallende scharfe Differenzierung des Karyosoms zeigen, während Kernsaftzone und Außenchromatin färberisch nicht mehr darzustellen sind. Verf. glaubt, daß diesem Verfahren bei morphologischen Stu- dien über Protozoenkerne Bedeutung zukommt. F. W. Bach {Bonn). Moroff, Th., Zur Kenntnis der Sarkosporidien (Arch. f. Protistenkde. Bd. 35, 1915, S. 256—315 m. 2 Abb. u. 4 Tfln.). Fixiert wurde mit „Sublimat-Alkohol-Eisessig, Sublimat-Eisessig", weniger gut mit Flemmings und Boums Gemisch, gefärbt mit Häm- alaun, Delafield schem und Eisen-Häraatoxylin , trockne Präparate nach Giemsa. „Jede Färbung hat ihre Vorzüge", die beste lieferte das Eisenhämatoxylin (S. 259). Serienschnitte von 5 — 10 fx. P. Mayer (Jena). Brug, S. L., Die schwarzen Sporen („black spores") bei derMalafiainfektion im Mückenkörpef (Arch. f. Protistenkde. Bd. 36, 1916, S. 188—197 m. 6 Abb.). In der Annahme , daß die schwarzen Sporen aus Chitin be- stehen , prüft Verf. sie und zum Vergleiche Stücke vom Abdomen eines Culex mit den ihm bekannten Methoden [nur nicht mit den geeigneten] und hat dadurch „den H^indruck bekommen, daß die Chitinreaktionen (ausgenommen die Unlöslichkeit in KOH) nicht für jedes Chitin taugen, wenigstens für das Mückenchitin nicht" (S. 192). Bleichen ließen sich die Sporen in Chrom- plus Salpetersäure. P. Mayer {Jena). Breuer, R. , Fortpflanzung und biologische Erschei- nungen einer Chlamydophrys-Form auf Agar- kulturen (Arch. f. Protistenkde. Bd. 37, 1916, S. 65—92 m. 2 Abb. u. 3 Tfln.). Aus dem Inhalte des Enddarmes von Lacerta ließen sich auf 1 — 2"/Qigen Agarplatten nach der Kinkapselung der zuerst sehr zahl- reichen Amöben die Rhizopodeu {Chlamydophrys?) gewinnen, von da entweder nach Wasielewski & Hirschfeld oder einfacher durch Abklatsch auf Deckgläser übertragen und in verschiedenen Gemischen, besonders in dem FLEMMiNGSchen fixieren (S. 67). Die Färbung mit Alaun- oder Pikrokarmin fiel nicht gut aus ; nach Fixierung mit Pikrinessigsäure wurde Safranin nach Babes benutzt, sonst Giemsas Gemisch sowie Eisenhämatoxylin nach Heidenhain oder Dobell (S. 68). P. Mayer {Jena). 20* 308 Referate. 37,4. Sahrhage, H., Über dieOrganisationuud den Teilungs- vorgang des Flaschentierchens (Folliculina am p Ulla) in: (Arch. f, Protistenkde. Bd. 37, 1916, S. 139 —174 m. 2 Tfln.). Zur Gewinnung des Materials wurden Traggläser entweder im Kieler Hafen versenkt oder in Aquarien voll Proben des Meeres- grundes aufgehängt und einige Wochen in Ruhe gelassen (S. 140 — 142). Lebend wurden sie dann ohne Deckglas unter Ersatz des verdunstenden Wassers durch süßes oder destilliertes studiert, ferner noch auf den Traggläsern in Flemmings Gemisch oder Pikrinessig- säure fixiert, auch so mit Boraxkarmin gefärbt und in Nelkenöl, das die Hülsen fast ganz aufhellt, untersucht (S, 143). Es folgen Angaben über das Verhalten der Hülse gegen Reagentien (S. 152) und über Vitalfärbung der ganzen Tiere mit „Neutralrot, Methylenblau, Bismarckbraun , Hämatoxylin usw.", von deren ^/g^/piger Lösung in destilliertem Wasser je 10 — 15 Tropfen auf 400 ccm Seewasser kamen (S. 156). p ^^^^,. ^j^^^y Oehler, B., Amöbeuzucht auf reinem Boden (Arch. f. Pro- tistenkde. Bd. 37, 1916, S. 175—190 m. 1 Tfl.). Ausführlicher Bericht über die Züchtung von 5 Amöbenarten nach den Methoden von Tsujitani und Mouton in der Abänderung durch den Verf.: wesentlich die Verwendung von „1 — 2 °/q Wasser- agar", auf den die „anderwärts gezüchteten reinen Bakterienmassen ausgestrichen" werden (S. 177). Die Wege der Amöben auf den Platten sind durch „Tusche oder sonstige feinkörnige Massen" leicht nachweisbar (S. 179). Die von „abgetöteten Bakterien zehrenden" Amöben lassen sich von Platte zu Platte überimpfen, aber eine solche sterile Zucht wird besser in Röhrchen mit ^/g^/pigem Wasseragar bei 37° weitergeführt und bildet dann den bequemen Ausgang für viele andere Versuche (S. 186). p j^^y^^. ^j^^^y Joseph , H. , Untersuchungen über Lymphocystis WooDc. (Arch. f. Protistenk. Bd. 38, 1918, S. 155—249 m. 5 Tfln.). Fixiert wurde „tage- bis wochenlang" im Gemisch von 7 Teilen 3°/oiger Kaliumbichromatlösung , 2 Teilen „Formalin (= 40 Proz. Formaldehyd)" und 1 Teil Eisessig, das „ebenso schonend wie gründ- lich entkalkte", dann 1 — 2 Tage unter der Leitung ausgewaschen und allmählich in Alkohol gehärtet. Die Schnitte (in Paraffin?) wurden mit Delafields Hämatoxylin und Orange G oder van Giesons Ge- misch sowie mit Eisenhämatoxylin gefärbt (S. 164). P. Mayer (Jena). 37,4. Referate. 309 Schüßler, H., Cytologische und entwicklungsgeschicht- liche Protozoenstudien. 1. Über die Teilung von Scytomonas pusilla Stein (Arch. f. Protistenkde. Bd. 38, 1917, S. 117—125 m. 1 Abb. u. 1 Tfl.). „Außer Hämatoxylin nach Heidenhain lieferte vor allem Methyl- grün-Fuchsin vorzügliche Präparate", die alle Befunde an solchen mit Eisenhämatoxylin vollkommen bestätigten (S. 118). P. Mayer {Jena). Tsukaguclii, ß.. Über die feinere Struktur des Ovarial- eies von Aurelia aurita L. (Arch. f. mikrosk. Anat. Abt. 2, Bd. 85, 1914, S. 114—123 m. 1 Tfl.). Ganz kleine Stücke der Ovariallamellen wurden, von der Gallerte befreit, in den Gemischen von Altmann, Flemming u. a. fixiert und — vom Einbetten und Schneiden wird nichts gesagt — meist nach Alt- mann gefärbt. P. Mayer {Jena). Jegen, Gr., CoUyriclum faba (Bremser) Kossack. Ein Parasit der Singvögel, sein Bau und seine Lebensgeschichte (Zeitschr, f. wiss. Zool. Bd. 117, 1917, S. 460—553 m. 2 Tfln.). Verf. fixierte die Trematoden hauptsächlich mit „erwärmtem Sublimat unter Zusatz von Eisessig" und bettete sie durch Chloroform in Paraffin von 48° Schmelzpunkt. Am besten wurden bei allen Vorgängen die so schwer durchlässigen Cystenwände „vorsichtig an- geschnitten" (S. 463). P. Mayer {Jena). Rappeport , T. , Zur Spermatogenese der Süßwasser - Tricladen (Arch. f. Zellforsch. Bd. 14 , 1915, S. 1 — 25 m. 4 Abb. u. 1 Tfl.). Die Methoden für Schnitte durch die Hoden sind nur kurz angegeben und bringen nichts Neues. Zu Ausstrichen wurden die Tiere „aufge- schnitten und in einem Tropfen physiologischer Kochsalzlösung oder Kinger scher Flüssigkeit ausgetupft und hierauf entweder über Osmium- dämpfen oder durch direktes Auf legen der Deckgläschen" auf „Sublimat, Flemming, V2°/o Osmiumsäure" fixiert (S. 8). P. Mayer {Jena). Leder, H., Über den feineren Bau des Nervensystems derCladoceren (Zool. Anz. Bd. 43, 1914, S. 279—283). Gegen die Angabe von A. Fisciiel, daß die Lebendfärbung des Nervensystems mit Alizarin im Gegensatze zu der mit Methylenblau stehe, führt Verf. an, daß er die Daphniden nicht nur „mit Alizariu vital färben, sondern vor allem auf Methylenblaupräparate seine Untersuchungen basieren konnte" (S. 279). P. Mayer {Jena). 310 Referate. 37,4. Goldschmidt, R., Versuche zur Spermatogenese in vitro (Arch. f. Zellforsch. Bd. 14, 1917, S. 421—450 m. 26 Abb. " u. 2 Tfln.). Die Puppen von Smnia ceci'opia werden aus dem Kokon erst auf einige Minuten in 95 Vo^?^''^ Alkohol gebracht, dann in der Rückenmittellinie geöffnet und so viel Blut wie möglich mit der Pipette in den Hohlschliff eines Tragglases gebracht; der Hoden läßt sich nun herauspressen und zerzupfen ; die Follikel werden mit etwas Blut auf ein Deckglas gegeben, das nach Auflegen auf den Hohlschliff mit Vaselin umrahmt wird. Geschah all dies mit sterilen Geräten, so zeigten nur 2 ^/^ der Präparate später Pilze; eins war auch nach einem Jahre noch unversehrt. Damit das Blut sich nicht verdickt, muß schnell verfahren werden (S. 422). P.Mayer (Jena). Buder, J. E., Die Spermatogenese von Deilephila euphor- b i a e L. (Arch. f. Zellforsch. Bd. 14, 1915, S. 26— 78 m. 4Tfln.). Die jüngsten Raupen wurden nach Abschneiden von Kopf und Hinterleib ganz fixiert, aus den älteren (4. und 5. Stadium) nach Betäubung mit Kohlensäure oder Chloroform und Einschneiden in die Rückenhaut die Hoden herausgenommen , ebenso aus den Pup- pen nach Abschneiden der ventralen Seite des Hinterleibes. Zum Fixieren eigneten sich: starkes Gemisch von Flemming (S. 29), die „VOM RATHSche Pikrinosmium- Platinchlorid -Essigsäuremischung teils ohne, teils mit nachfolgender ungefähr halbtägiger Behandlung mit unreinem Holzessig", Hermanns und besonders Zenkers Gemisch, während das von Carnoy „mit wenigstens für die achromatischen Zellstrukturen sehr mangelhaftem Erfolge" benutzt wurde. Einbettung durch Xylol in Paraffin von 52 und 58° Schmelzpunkt. Die Angaben über die Färbung (hauptsächlich Eisenhämatoxylin und Orange G, Flemming s Dreifarbmethode) bieten nichts Wichtiges (S. 30). P. Mayer (Jeim). Schneider , K. , Die Entwicklung des Ei ej* Stockes und Eies von Deilephila euph.orbine (Arch. f. Zellforsch. Bd. 14, 1915, S. 79—143 m. 26 Abb. u. 2 Tfln.). Die Embryonen und jüngsten Raupen (1-. — 3. Stadium) wurden ganz geschnitten , sonst jedoch die Eierstöcke herausgeholt. Zum Fixieren taugten die Gemische von Flemming, Zenker und Hermann am besten; nebenbei wurden ^j^^lo^S^ Osmiumsäure und Carnoys Gemisch verwandt. Besonders gut färbte sich mit Eisenhämatoxylin ; Orange G und Lichtgrün durften aber „im 100 ^/^ Alkohol nur mo- mentan" wirken, um den Dotter nicht zu überfärben. Mit „Osmium in gelöster Form" ließ sich „unangegrifi'ene Chromidialsubstanz von dem in Auflösung begriffenen Chromatin unterscheiden": dieses wird tiefschwarz, jene braun. Der Eierstock einer Imago muß vor dem 37,4. Referate. 311 fixieren in die Endkammer , die Eiröhren und den Oviduct zerlegt werden (S. 81), da diese 3 Abschnitte verscliieden lang zu fixieren sind. Eingebettet wurde meist in „.58°/oiges" Paraffin. Die Schnitt- dicke betrug 3 — T^/g ^, bei älteren Eiern des Dotters wegen aber 10 — 15 jj,^ auch wurde bei diesen oft die „Anwendung von Mastix" nötig (S. 82). P.Mayer {Jena). Nusbaum-Hilarowicz, J., Über dasVerhalten des Chon- drioms während der Eibildung bei Dytiscus marginalis L. (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 117, 1917, S. 554—589 m. 4 Tfln.). Fixiert wurden die Eierstöcke entweder in Champys Gemisch von Chromsäure, Kaliumbichromat und Osmiumsäure 24 Stunden lang und dann mit Holzessig und Chromsäure weiter behandelt (S. 560), oder im Gemisch von 1 Teil 2^/Qiger Osmiumsäure und 3 Teilen gesättigter wässeriger „Sublimat- (Na Cl- Lösung)" 5 — 6 Stunden lang und dann mit fließendem Wasser ausgewaschen (S. 561), oder nach Weigl im Gemische von Kopsch, um auch das GoLGische Binnen- netz darzustellen (S. 562). Die Färbung nach Kull (vgl. diese Zeitschr. Bd. 31, 1914, S. 243) bewährt sich sehr, aber man darf die Präparate mit Aurantia nicht 40 Sekunden lang entfärben , sondern nur damit übergießen und sofort mit 96^/Qigem Alkohol entwässern, also nur 10 — 20 Sekunden lang (S. 561). Nach Champys Gemisch war diese Färbung besser als die mit P]isenliämatoxylin, umgekehrt aber diese besser nach dem Sublimatosmium, indem sich hier das Chondriom tiefviolett vom blassen Plasma abhob. An Schnitten nach Kopsch, die einige Tage „in Terpentin (bei Li-chteinwirkung)" lagen, war das Fett zum größten Teile verschwunden, so daß die Mitochondrien sehr deutlich wurden (S. 562). p j,^^^^,^. ^j^^^^y Sikora , H. , Beiträge zur Anatomie, Physiologie und Biologie der Kleiderlaus [Pediculus vestimenti Nitzsch]. I. Anatomie des Ver dauungstraktus (Arch. f. Schilfs- u. Tropenhyg. Bd. 20, 1916, Beiheft 1, 76 S. m. 24 Abb. im Text u. 3 färb. Tfln.). Über 100 in Schnittserien untersuchte Kleiderläuse lieferten Verf. das Material zu ihren in 26 Abschnitten niedergelegten Unter- suchungen über die Anatomie des Verdauungstraktus dieses Insektes. 24 Textbilder mit zahlreichen Einzelheiten, 3 farbige Tafeln mit einer überaus großen Anzahl von Abbildungen hervorragender Schnitt- präparate vervollständigen die nicht nur für Mediziner außerordentlich wertvolle Monographie, wenn sie auch, wie Verf. betont, in erster Linie für die Zwecke der medizinischen Zoologie bestimmt ist. Die einzelnen Abschnitte sind des eingehendsten Studiums wert, besonderen 312 Referate. 37,4. Hinweis verdient wegen der schwierigen Verarbeitung der Objekte das Kapitel Technik : I. Als Fixationsmittel wurden verwendet: 1) VAN Leeuwens Gemisch (12 T. 1 ^/^ Pikrinsäur ein Alk. abs., 2 T. Formol, 2 T. Chloroform, 1 T. Essigsäure). Dieses Fixations- mittel erwies sich als eines der besten, bei keiner anderen Fixa- tion war der Bau des Stachelapparates so klar zu erkennen, es dringt sehr rasch ein, wozu zweckmäßig ein Stückchen des Abdomens abzu- schneiden ist oder die lintfernung der Füße dicht an den Koxen. Letzteres ist auch deswegen angebracht, damit die Klauen das Mikrotom messer nicht beschädigen. (Sehr kleine Insekten, wie z. B. Mallophagen, werden auch, ohne angeschnitten zu sein, gut fixiert.) 2) Reine konzentr. Pikrinsäure und 1 ^Jq Chromsäure gaben gute Resultate. 3) Sublimatfixierung, als brauchbar zumeist ange- wendet. 4) Carnoys Gemisch : die ihm nachgerühmte Chitinerweichung konnte Verf. nicht konstatieren, Carnoy -Läuse schnitten sich weniger gut als andere. 5) PER^NYische Flüssigkeit, FLEMMiNGSche Lösung und 4 ^/^ Ameisensäure : erstes und letztes Fixationsmittel schienen die Schneid- barkeit der Objekte günstig zu beeinflussen. n. Einbettung: 1) Par affin einbettung war für feinere Untersuchungen un brauchbar, höchstens bei Läusen kurz vor der Häutung oder bei frischgehäuteten Tieren anzuwenden. Schnitte unter 20 — 25 ^ ge- langen nicht. Bepinseln mit Heiders Mastixkollodium oder überhitztem Paraffin nützte nichts. Beim Schneiden wird die stark chitinisierte Außenhaut zertrümmert, der Stachel wird verschoben oder fällt aus dem Schnitt heraus. 2) Einfache Z e 1 1 o i d i n einbettung befriedigte nicht. 3) Allen Ansprüchen genügte die Paraffin- Z elloidin ein- bettungnach Apathy (für Schnitte über 10 /u: Einbetten in wasser- frei zubereitetes ^/g-, 2-, 4prozentiges Zelloidin, Härten in Chloro- formdämpfen, Einlegen in das lOfache Volumen Ölgemisch: 4 Gew. Teile Chloroform, 1 Karbolkristalle, 4 Zedernöl, 2 Origanumöl, 1 Alk. abs. Nach dreimaligem Wechseln gründliches Auswaschen in Benzol, 24 Stunden in den Paraffinschrank in oft gewechseltes Paraffin in flachen Schalen. Für Schnitte unter 10 f^ muß man Sprozentiges Zelloidin nehmen ; soll der -Block besonders hart werden , so dickt man das 8prozentige Zelloidin über Schwefelsäure auf die Hälfte ein. S. dazu Apathy, Zeitschr. f. wissensch. Mikrosk., 1912. Bei Ver- wendung dieser Methode lassen sich die Läuse sagittal und frontal 5 — 10 ju dick schneiden, quer sogar in lückenlosen Serien von 4 ju, eventuell auch 3 /t , da alle Chitin^eile glatt durchschnitten und die 37,4. Referate. , 313 zartesten Stachelteile durch das Zelloidin am Herausfallen verhindert werden. Das Urteil der Verf. über die Methode lautet: „Die ApÄ- THYSche Einbettungsmethode d ürfte den Zoologen bei der Untersuchung schwer schneidbarer Objekte und den Medizinern beim Aufsuchen von Krankheits -Er- regern in Insekten wichtige Dienste leisten." Ein Nach- teil ist, daß das Verfahren viel Zeit erfordert, vor einer kurzen Zelloidindurchtränkung wird aber dringend gewarnt (unangeschnittene Mallophagen ließen sich 5 fx dick schneiden, wenn sie ^/^ Jahr in ^2' bis 8prozentigem Zelloidin gelegen hatten!) i Eine Abkürzung des Apathy sehen Verfahrens (besonders für den Mediziner wichtig !) ließ sich erzielen durch 4) die von Scholz für Azetonzelloidinlösung angegebene Schnell- durchtränkung im Brutschranke. Eine (Sublimat-) Laus konnte bei dieser Methode in viermal 24 Stunden in fertige Präparate verwandelt werden. Verf. verfuhr folgendermaßen: Halbierte (!) Läuse kommen aus Sublimat-Alkohol auf mehrere Stunden in mehrmals gewechselten eOprozentigen Alkohol, dann je 2 Stunden in 70-, 80-, 96*^/0 Alkohol, mehrere Stunden in mehrfach gewechselten , mit geglühtem Kupfer- sulfat entwässerten Alk. abs. , dann in Äther -Alkohol. Das Objekt wird hierauf im Brutschranke bei 35*^ je 10 Stunden mit ^/g-, 2-, 4-, Sprozentiger wasserfrei zubereiteter Zelloidinlösung durchtränkt, worauf es mit dem Zelloidin in ein mit einer Spur heißen Paraffins eingefettetes Glasgefäß mit flachem Boden gegossen und in wasser- freien Chloroformdämpfen (1 Stunde) gehärtet wird. Nachdem der Zelloidinblock möglichst klein zugeschnitten ist, wird er in entwässer- tes Chloroform gebracht, bis aller Alkohol und Äther durch Chloro- form verdrängt ist und er untersinkt. Der Block wird nun nicht direkt in Paraffin (!), sondern erst in das ApATHYSche Ölgemisch (s. 0.) für 3 Stunden gebracht, 2- bis 3 mal gewechselt, so daß die letzten Wasserspuren dem Zelloidin entzogen werden , da sonst Schrumpfung und schlechte Schneidbarkeit eintreten würden (mehr als 10 Stunden im Ölgemisch beeinträchtigt die Färbbarkeit nach Giemsa). Durch 6 Stunden langes Auswaschen in oft gewechseltem Benzol müssen Alkohol, Karbolsäure und Öl entfernt werden, hierauf kommt der Block über Nacht in ein Schälchen voll Paraffin von 57 ** Schmelzpunkt. Beim Wechseln der Zelloidinlösuugen kann sehr leicht Luft in die Objekte eindringen, es ist daher die Übertragung der Objekte in kleinen Hornlöffelchen vorzunehmen. HL Für die Anfertigung von Schnitten zur Färbung wurde der Block mit Eis gekühlt, aufgeklebt, nochmals gekühlt und am besten quer zur Längsachse des Tieres 4 fi dick geschnitten. Aufkleben mit Eiweißglyzerinwasser oder durch Kapillaradhäsion mit Aqua dest., dann zum Trocknen für 1 Stunde in den Trockenschrank und für 10 Minuten senkreckt in den geschlossenen Paraffinschrank. 314 Referate. 37,4. Die 1 Stunde Trockenschrank kann man dadurch ersparen, daß mau die Schnitte auf den mit Eiweißlösung sparsam bestrichenen Objekt- träger mit dem Finger andrückt und sofort in den Paraffinschrank stellt. Hierauf löst man Paraffin und eventuell Zelloidin auf (letz- teres ist besonders für folgende GiEMSA-Färbung vorteilhaft!). IV. Färbung: Die Gewebe der Laus verhalten sich gegen manche Farbstoffe anders als die des Menschen. Hämatoxyline nach Weigert, Böhmer, Hansen färben sehr stark das Epithel des Magens und Darmes, der Kopfspeicheldrüse, Eifol- likel und männlichen Anhangsdrüsen. Differenzieren ist nicht ratsam, da sich die Kerne zu leicht mit entfärben, kurze Färbung (2 Minuten bei 10 ;U- Schnitten) ist daher notwendig. Kernfärbung mit Karmin gelang nicht. Boraxkarmin, Alaunkarmin, saures Karmin nach P.Mayer färbten im Gegensatz zu menschlichem Gewebe das ganze Protoplasma, Diffe- renzierung gelang nicht, ebenso bei Karbolthionin. Kresylechtviolett in Anilinwasser (Differenzierung mit Alkohol- Toluol) färbte sehr gut. Färbung nach Heidenhain war nicht von Vorteil, da die Muskeln noch schwarz waren, wenn der Kerne wegen die Differenzierung nicht mehr fortgesetzt werden durfte. Bei P'LEMMiNG-Safraninpräparaten war Färbung gut, die Schnitte aber schlecht (weil nicht in Zelloidin eingebettet werden durfte). Sehr befriedigend war Färbung mit Hämalaun, das die ver- schiedenen Epithelieu nicht so stark wie die Hämatoxyline überfärbte, besonders in Verbindung mit Eosiu oder Orange G, wodurch Chitin noch besser als mit Pikrinsäure gefärbt wurde. Besonders schön wurden Präparate, an denen die Kerne zuerst mit Hämalaun, Häma- toxylin Böhmer oder Weigert gefärbt, dann über Nacht in 2°/oiger Orangelösung gelassen, bis zur Farblosigkeit des Protoplasmas ge- waschen und mit Eosin nachgefärbt wurden. Am besten fielen aber stets die nach Giemsa gefärbten Präparate aus, da die Kerne in allen Organen stets aufs klarste vom Plasma zu unterscheiden waren. Zudem ist diese Färbung für den Nachweis von Mikroorganismen ganz besonders wertvoll. Die von Paraffin und Zelloidin befreiten Schnitte der Objektträger kommen durch die absteigende Alkoholreihe in eine Mischung von 100 Aqua dest. -j- 2 g Jodkali -|- 3 ccm LuGOLScher Lösung für 10 Minuten, werden abgespült und für 10 Minuten in 0*5 ^/^ige Natriumthiosulfat- lösung gebracht, wiederum 10 Minuten gewässert ,. dann auf 4 bis 6 Stunden in GiEMSA-Lösung gefärbt (2 Tropfen GiEMSA-Lösung auf 2 ccm neutrales oder schwach alkalisches Wasser). Differenzierung der Schnitte nicht in üblicher Weise mit Aqua dest. oder Wasser -f- Azeton oder Azetonxylol, sondern unter mikroskopischer Kontrolle in Azetonxylol (20 ccm) 4" 1 '^/oiger Natriurakarbonatlösung (1 Tropfen),' 37,4. Referate. 315 nachdem vorher unbedingt erst in neutralem Azetonxylol zur Ent- fernung roter Farbniederschläge diflferenziert worden ist. F. W. Bach {Bonn). Kremer, J. , Die Flügeldecken der Coleopteren, Eine kritische Studie (Zool. Jahrb., Abt. f. Anat. Bd. 41, 1919, S. 175—272 m. 1 Abb. u. 7 Tfln.). Wie früher (s. diese Zeitschrift Bd. 36, 1918, S. 86) fixiert Verf. die Flügeldecken mit Carnoys oder Vogels Gemisch (S. 178); da aber letzteres schwer eindringt, so wurden die ganzen Tiere nur kurze Zeit darin belassen, dann in Stücke zerlegt und diese, in kleine Gazebeutel eingeschlossen, auf 7 Stunden im Gemische in den Wärm- schrank gebracht, wobei das Gemisch dreimal gewechselt wurde. Danach wurden sie 1 bis 2 Stunden lang unter der Leitung ausge- waschen und sehr langsam, immer noch in den Beuteln, in starken Alkohol übergeführt ; von da auf je 3 bis 5 Tage in Chloroform, Chloroform und Paraffin und reines, einmal gewechseltes Paraffin „von gewöhnlichem Schmelzpunkte". Mastix- Collodium wurde hierdurch überflüssig. Die Schnitte wurden 1 bis 2 Minuten lang mit Delafields Hämatoxylin, dann 5 Minuten lang „mit einer nicht zu starken wäs- serigen Eosinlösung" gefärbt und meist durch Nelkenöl in Balsam eingelegt (S. 179). — Auf S. 219 — 221 finden sich kritische Be- trachtungen über den wissenschaftlichen Wert- der Mikrophotogramme im Vergleiche mit Zeichnungen. P. Mayer {Jena). Eggers , F. , Das thoracale bitympanale Organ einer Gruppe der Lepidoptera Heterocera (Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 41, 1919, S. 273—376 m. 6 Abb. u. 5 Tfln.). Die Imagines wurden zunächst der Länge nach halbiert und dann meist in „10 ^/^ Formalin, dem einige Tropfen Essigsäure hinzugefügt waren" , gebracht ; da dieses sie nicht gut benetzte , so wurden sie oft vorher auf einen Augenblick in absoluten Alkohol getaucht. Das Formol war auch für die gröberen Untersuchungen gut, da die Organ- , teile darin weich und elastisch blieben. Jüngere Puppen wurden nur in absolutem Alkohol fixiert. Die anderen Fixiergemische „zeichneten sich durch keinerlei aparte Wirkungsweise aus". Der chordotonale Strang wurde nebst dem Trommelfell und dessen Kahmen mit einer Schere ausgeschnitten und erst nach der Färbung im Cedernöl auf dem Traggläse mit Nadeln freigelegt (S. 282). Zum Färben dienten Eisenhämatoxylin, das rascher wirkende Safranin (dies besonders nach Fixierung mit Flemmings Gemisch; zum Auswaschen salzsaurer Alkohol) und nebenbei Pikronigrosin. Zur Lebendfärbung wurde Methylenblau „am Abdomen" injiziert, dann mit Ammonmolybdat weiter behandelt und unter Alkohol präpariert. Schnitte gelangen am besten durch 316 ■ Referate. 37,4. das Organ von Puppen (Einzelheiten werden nicht angegeben) , da hier das Chitin weicher ist (S. 283). P. Mayer {Jena). Ast, F., Über den feineren Bau d"er Facettenaugen bei Neuropteren (Zool. Jahrb., Abt. f. Anat. Bd. 41, 1919, S. 411—458 ,m. 8 Tflu.). , Fixiert wurde hauptsächlich in „Sublimat mit Zusatz von 'I^j^ Eisessig" 5 „Sublimat mit Alkohol erzeugte vielfach Schrumpfungen" (S. 412). In Flemmings Gemisch schrumpften die sehr wasserreichen Nebenpigmentzellen von Äscalaphiis, blieben dagegen in „Carnoy scher Flüssigkeit" besser erhalten. Die Cornea ließ sich nur bei Ä.y Myrmeleon und Osmylus absprengen, wurde daher sonst ohne Schaden mitgeschnitten. Zur Einbettung genügte meist Paraffin von 50*^ Schmelzpunkt (nähere Angaben fehlen). Die Schnitte wurden gewöhn- lich mit Eiweißglycerin aufgeklebt und stets mit Photoxylin (^4^/0'^^ Lösung) überzogen. Färbung fast nur mit Eiseuhämatoxylin, manch- mal vorher mit Bordeauxrot. Das Pigment wurde nach Jander ge- bleicht. Zum Studium der Pigmentverschiebung kamen die Tiere erst auf einige Stunden in die Dunkelkammer und wurden dann bei schwachem rotem Lichte fixiert (S. 413). P. Mayer {Jena). B, Wirheitiere, Gajewska, H., Über die morphologischen Veränderungen der Kern- und Plasmasubstanzen im Verlaufe des Wachstums der Oocyten (Arch. f. Zellforsch. Bd. 14, 1917, S. 464—560 m. 4 Tfln.). Zum Fixieren der Eierstöcke von Triton — die größeren wurden vorher zerschnitten — benutzte die Verfasserin besonders die Gemische von Zenker, Bouin und Flemming, ferner „Mischungen von 40 ^Jq Formol mit Sublimat (im Verhältnis 1:2) und die Mischung Müllers mit Formol" (S. 466). Sehr gut für die älteren Eizellen war Bendas Abänderung des Flemming sehen Gemisches (mit nur 1 oder 2 Tropfen Essigsäure auf 19 ccm) , wenn in sie bei 58 — 60° die Eierstöcke hineinkamen und dann 8 Tage lang bei Zimmerwärme darin blieben ; sie wurden später gründlich unter der Leitung ausgewaschen, aber die Postchromierung und Behandlung mit Holzessig war unnötig. Für BouiNS Gemisch, worin das Plasma körniger wird als in Zenkers, genügten 6 — 8 Stunden, und die Pikrinsäure brauchte nur durch 70®/oigen Alkohol entfernt zu werden. Mehrere bekannte Gemische (von Carnoy, Gilson usw.), auch „Formol, Sublimat und Alkohol" taugten nicht (S. 467). Die Einbettung durch Xylol war für dotter- reiche Zellen nicht günstig, da „die Dotterplättchen beim Schneiden 37,4. Referate. • 317 der Präparate herausspringen" ; die Objekte wurden deswegen zwar in Alkohol von 50, 70 und 85 "/o J^ ^^ — 24 Stunden belassen, in 95^/oigeni und absolutem aber „bedeutend kürzere Zeit" und in absolutem mit Chloroform (zu gleichen Teilen) nur so lange, „bis sie zu Boden fielen", endlich in reinem Chloroform 15 Minuten, in „Chloro- form-Paraffin" 1 — 2 Stunden, in Paraffin von 46 und 52^ Schmelz- punkt je einige Minuten. Dafür gelangen nun 2 fx. dicke Schnitte in Bändern „auf dem Mikrotom System Rooking" [!]. Mit Eiweiß wurden diese nur selten aufgeklebt, meist mit Wasser oder 30"/(jigem Alkohol (S. 468). Gefärbt wurde nach allerlei Methoden; beim Nach- färben mit Orange G wurden „der Lösung einige Tropfen Salzsäure hinzugefügt, um eine zu starke Ausspülung desselben im Wasser zu verhindern". Die Nukleolen färbten sich am besten im Gemische ^U ^lo^S^^ Lösungen von Wasserblau und Eosin (S. 469). P. Mayer (Jena). Uartmann, 0., Über den Einfluß der Temperatur auf Größe und Beschaffenheit von Zelle und Kern [etc.] in: (Arch. f. Entwicklungsmech. Bd. 44, 1918, S. 114 — 195 m. 5 Tfln.). Verf. züchtete Larven von Triton aljjestris und Bufo vulgaris aus den Eiern ; dabei wurden die „Laichschnüre letzterer Art sorg- fältig so angeordnet , daß ihre SauerstofFversorgung möglichst gleich und günstig war" (S. 119). Fixiert wurden die Embryonen in Zenkers Gemisch, die Larven und Organe der erwachsenen Tiere in „Sublimat -Eisessig" (S. 123). Einbettung in Paraffin, Schnitt- dicke 5 /^; Färbung mit Ehrlich s Hämatoxylin oder mit Eisen- hämatoxyliu (nach Hansen oder Heidenhain) und Eosin. P. Mayer {Jena). Muraoka, C, Über die „Gl an de myometriale endo er ine" des Kaninchens (Frankfurt. Zeitschr. f. Pathol. Bd. 22, 1919, S. 208—230 m. 1 Abb.). Der Uterus — meist von Kaninchen — wurde „in toto, zusam- men mit dem Embryo, in 10°/o Formalin gebracht-, nach 24 Stunden wurde der Fötus herausgezogen. Dann wurde der Uterus mit der Placenta wieder in derselben Lösung 24 Stunden oder noch länger fixiert", um die „starke unangenehme Zusammenziehung des Gewebes, besonders der Muskularis durch die Fixation" zu vermeiden. Auch Alkohol, Flemmings, Orths und Zenkers Gemisch wurden benutzt. Die „Formalinpräparate wurden nach der WEiOERTSchen van Gieson- Methode gefärbt", das Glykogen im Alkoholraaterial nach Best, die Lipoidzellen in P2isschnitten mit Sudan 3. Die Ovarien wurden in lO^'/gigem Formol fixiert, die Schnitte mit „Hämalaun - Eosin" gefärbt (S. 212). P. Mßyer {Jena). 318 • Referate. 37,4. Winkler, H., Über den Einfluß der Resorption von NierengewebeaufdieNiere [usw.] (Frankfurt. Zeitschr. f. Pathol. Bd. 17, 1915, S. 158—204 m. 2 Tfln.). Zu „Versuchen mit gewöhnlichen histologischen Methoden" wurden die Nieren von Ratten in Formol fixiert und entweder in Paraffin eingebettet oder mit dem Eismikrotom geschnitten und mit Scharlach auf Fett gefärbt (S. 163). Zur „Darstellung der Protoplasmastruk- turen" im frischen Präparate bewährte sich das Doppelmesser vor- züglich : zwar sind die „Schnitte — nach den Begriffen der mikro- skopischen Technik — ungeheuer dick; da sie aber sehr durchsichtig sind und das Mikroskop nur eine einzige Ebene scharf zeigt, ist das Hesultat dennoch ein ausgezeichnetes", und namentlich ist die „Lagerung der Kanalchen" gut erhalten. Die supravitale Färbung mit Neutral- rot nach Arnold ergab keinen Vorteil (S. 173). Zur Färbung mit. Eisenalaun oder nach Altmann war die Fixation mit „Müller- For- mol" gut, mit Zenkers Gemisch schlecht. Altmanns Methode (abge- ändert von Schridde) leistet nicht mehr als die Heidenhains und hat allerlei Nachteile (S. 176). Zur Vitalfärbung dienten Karmin nach Suzuki und Trypanblau ungefähr nach Gross ; untersucht wurden dann die Nieren frisch, weil man so mehr sieht als an Paraffinschnitten (S. 179). P. Mayer {Jena). Düring , Die Oxydasereaktion der Ganglienzellen des zentralen Nervensystems und ihre Bedeutung fürdiePathologie (Frankfurt. Zeitschr. f. Pathol. Bd. 18, 1916, S. 388—446). Das menschliche Hirn wurde entweder gleich nach der Sektion in den Kühlschrank gelegt und war dann auch nach 4 Tagen noch brauchbar, oder sofort „ohne jede Fixierung oder andere Manipulation" auf das Kohlensäuremikrotom gebracht. (Alle Versuche zur Fixierung schlugen fehl.) Die 5 bis 10 ^a dicken Schnitte ließ Verf. dann „auf den Objektträger antrocknen" und tropfte die „Reaktionslösung ohne Vor- behandlung mit Wasser" darauf: nach Schultze 1 ^/ß^ige Lösung von a-Naphthol und Dimetbylparaphenylenbase zu gleichen Teilen unter Zu- satz von Kalilauge. . Die Reaktion tritt nach 15 Minuten ein, nach 1 Stunde fällt das Indophenol in Kristallen aus (S. 396). In Glycerin oder Glyce- ringelatine hält sich die Färbung einige Zeit. Die Methoden von Lokle, Pappenheim, Fürsenko und Adler waren „erfolglos". Zur „Orientie- rung" wurde mit Methylenblau etwa ^/^ Minute lang in 1** /obiger Lösung vorgefärbt, auch die Nachfärbung mit 2*'/oiger Pyroninlösung er- gab „hin und wieder günstige Bilder" (S. 399). P. Mayer {Jena). Getzowa, S., Über das Rückenmark beim menschlichen Tetanus [usw.] (Frankfurt. Zeitschr. f. Pathol. Bd. 21, 1918, S. 366—471 m. 2 Abb. u. 3 Tfln.). 37,4. Referate, 319 Verfasserin fixierte ihr Material in „Alkohol und MüLLER-Formol", zum Teil auch in Weigerts Neurogliabeize. Die Celloidinschnitte färbte sie mit Toluidinblau oder Thionin, oder mit Hämalaun und Eosin , usw. Die letztere Färbung war besonders gut zur Darstel- lung der Kerne in den Ganglienzellen, deren feinerer Bau mit Toluidin- blau weniger deutlich wurde, während für die Kerne der Gliazellen beide Methoden ziemlich gleichwertig waren. Dabei wurde mit Häm- alaun und Eosin nach Langhans verfahren, d. h. unter Nachbehand- lung mit Salzsäure- Alkohol sowie unter Überfärbung mit wässeriger Lösung von Eosin und Ausziehen mit QG^^/^igem Alkohol, dem etwas Eosin zugesetzt worden war (S. 374). P. Mayer {Jena). Quensel, U., Untersuchungen über die Morphologie des organisierten Harnsediments [usw.] (Nord. Med. Arkiv Bd. 50, Abt. 2 , 1918, S. 319— 662 , S. I— XVUI m. 20 Tfln.). Um nicht nur die Zellen, sondern auch das Fett zu färben, centrifugiert Verf. (S. 390) den frischen Harn, wäscht das Sedi- ment auf der Centrifuge mit Wasser aus , entfernt das Wasser so gut wie möglich und gibt zum Sedimente einige com des Färbgemisches (s. unten), rührt mit der Präpariernadel vorsichtig um, centrifugiert nach frühestens 10 Minuten, besser am folgenden Tage, bringt ein Tröpfchen des gefärbten Stoffes auf ein Tragglas (76:46 mm), legt ein Deckglas (24:32 mm) auf, umrandet dieses mit dem Gemische von 2 Teilen Vaselin und 1 Teil Lanolin und untersucht mit der Immersion ^/," von Zeiss unter Verwendung des von V. Jensen (Hospitalstidende 1914, Nr. 48) empfohlenen Gemisches von 24 Teilen Bromnaphthalin und 76 Teilen Paraffinum liquidum (S. 391). — Die Färblösung besteht aus einem Gemische von „Methylenblau -Cd" und „Sudan-Cd". Jenes wird gewonnen, indem 50 ccm lO^/^iger wässeriger Lösung von Cadmiumchlorid mit einem Gemische von 30 ccm gesättigter [!] wässeriger, filtrierter Lösung von „Methylenblau med. pur. (Grijbler)" und 20 ccm gesättigter [!] Lösung von Sudan 3 in 70 — SO^/ßigem Alkohol versetzt, der sofort entstehende Niederschlag abfiltriert, das Filter nebst ihm aus dem Trichter genommen und auf Filtrierpapier gelegt, dann der Niederschlag aus dem Filter auf ein frisclies Filter gebracht, hier mit 15 ccm Wasser gewaschen und durch allmählichen Zusatz von 250 ccm Wasser gelöst wird (S. 389). Im Anfang färbt das M e thy 1 e nb 1 au-C d auch das P^tt gut, später nicht mehr; deswegen gibt man besser vor dem Gebrauche zu 20 ccm davon 1 — 2 ccm der Lösung von Sudan- Cd. Dieses wird, wie folgt, bereitet. Gleiche Mengen lO^/ßiger wässeriger Lösung von Cadmiumchlorid und gesättigter [!] Lösung von Sudan in 70 — 80pro- zentigem Alkohol werden gemischt; 24 Stunden später wird der Nieder- schlag abfiltriert, gut gewaschen und in etwa ebensoviel Alkohol ge- löst, wie vorher benutzt wurde. Das Sudan darf aber mit dem CdCl» 320 lieferate. 37, 4. nicht sofort einen Niederschlag geben (S. 390). — Um die Bildung von Cylindern in der Nieren aufschnitten zu untersuchen, fixiert Verf. die Objekte mit dem stark hypertonischen Gemische von Jores (je 1 Teil künstlichen Karlsbader Salzes, Formol, gesättigter wässeriger Lösung von Chloralhydrat, dazu 20 Teile Wasser), schneidet mit dem Eismikrotome, färbt die Schnitte mit seinem Gemische beliebig lange, spült sie mit Wasser ab, trocknet sie auf dem Tragglase mit Papier, gibt wieder einige Tropfen des Färbgemisches darauf [? die Beschrei- bung auf S. 392 ist unklar] und umrandet das Deckglas mit Vaselin- Lanolin. P. Mayer {Jena). MÖllendorflP, W. V., Die Dispersität der Farbstoffe, ihre Beziehungen zur Ausscheidung und Speicherung in der Niere (Anat. Hefte H. 159 [Bd. 53, H. 1], 1915, S. 87—323 m. 4 Tfln. u. 11 Abb. im Text). Bei Untersuchungen über die Verteilung lipoidunlöslicher Farb- stoffe fiel dem Verf. die Ablagerung von Trypanblau in der Niere auf, besonders deshalb, weil zuzeiten starker Farbstoffausscheidung im Urin die zugehörigen Nieren nur geringe oder gar keine Färbung aufwiesen ; umgekehrt waren die stärksten Nierenfärbungen bei Tieren zu finden, deren Urin längst nicht mehr so hohen Farbstoffgehalt auf- wies, wie in den Anfangsstadien des Versuches. Zur Bestimmung . Mineralogisch-JPetrographisches. Thomas, K., u. Apgar, F. W., Annähernde Bestimmung- der Mineralien in Konzentraten mit Hilfe des Mikroskops (Chem. Metallurg. Engineering vol. 18, 1918, S. 514j. Auffallenderweise war bisher das Mikroskop zu Untersuchungen über das Flotationsverfahren usw. der Erzaufbereitung noch kaum zu Hilfe gezogen worden. Dazu wird hier angeregt. Die Unter- suchung ist oft rascher und leichter durchzuführen als eine chemische Analyse. Namentlich aber kann die Korngröße leicht bestimmt werden und durch Hinweis auf eine zu geringe Mahlung können Verluste vermieden werden. Liesegang (Frankfurt a. M.). Nissen, A. E., a. Hoyt, S. L., On the occurrence ofsilver ia argentiferous galena ores (Economic Geology vol. 10, 1915, S. 172—179 w. 13 figg.). Ätzversuche an künstliches und natürliches Schwefelsilber ent- haltendem Bleiglanz ließen ein Versagen von Jod, Salzsäure und Pikrin- säure für die Schliffe erkennen. Konzentrierte Salpetersäure war dagegen brauchbar. Der Bleiglanz wurde dadurch dunkel gefärbt, während der Argentit hell blieb. Liesegang {Frankfurt a. M.). Lindgren, W., Processes of mineralizatiou and enrich- ment in the Tintic mining district (Economic Geo- logy vol. 10, 1915, S. 225—240 w. 4 figg.). Rhythmische Fällung von Bleiglanz und Zinkblende in einer Kiesel- säuregallerte. Letztere hat sich nachträglich in Chalzedon und Quarz umgewandelt. In einem anderen Fall sind die Sulfide unregelmäßiger verteilt. Bei der Mikroskopie in gewöhnlichem Licht erkennt man eine Bänderung der Kieselsäure. Im polarisierten Licht ist diese nicht mehr zu bemerken. [Nach Ansicht des Ref. erklärt sich letzteres durch die später erfolgte Sammelkristallisation der Kieselsäure. Die einzelnen Individuen sind über die Bänder hinausgewachsen.] Liesegang {Frankfurt a. M.). Fath, A. E., Copper deposits in the „redbeds" ofsouth western Oklahoma (Economic Geology vol. 10, 1915' S. 140—150 w. 7 figg.). Ein imprägniertes und konserviertes Gewebe in der Natu Mikroaufnahme eines polierten Schnitts durch ein verkupfertes Holz. Die Zellwand besteht aus Markasit, innen und aiÄen ist sonst Kupfer- glanz. L/iesega^ig {Frankfurt a. M.). 326 Referate. 37,4. E. Technologisches, Basser, E. 0., Methoden der Papierprüfung (Chem.-techn. Wochenschr. Jahrg. 1919, S. 238—240). Übersicht über die ünterscheidungsmethoden von Holzschliff, Holz-, Sulfit- und Natronzellstoff mit Hilfe von Jodjodkalium, Chlorzinkjod, Phloroglucin mit Salzsäure, schwefelsaurem Anilin und Wursters Reagens. Liesegang {Frankfurt a. M.). Denig^S, Über mikrochemischen Nachweis von Cocain- und Stovain-Lösungen (Schweiz. Apoth.-Zeitg. 1919, S. 699—700). Ein Tropfen der 0*5- bis l^^/ßigen Lösungen wird auf eine Glas- platte gebracht. Darauf kommt ein Tropfen eines der folgenden Reagenzien: Goldchlorid 1:10, Pikrinsäure 1:100, Platinchlorür 1:20. Cocainchlorhydrat gibt folgende Reaktionen : mit Gold gelbe Kri- stalle; mit Pikrinsäure amorpher Niederschlag; mit Platin farnblatt- artige Kristalle. Stovain gibt mit Gold gelbe Kristalle ; mit Pikrinsäure ebenfalls ; mit Platin einen fein granulierten Niederschlag , wenn seine Konzen- tration l^/o betrug. Bei nur O'ö *^/o bleibt dieser Niederschlag aus. Liesegang {Frankfurt a. M.). 37,4. Neue Literatur. • 327 Neue Literatur. 1. Lehr- und Handbücher. Broesike, Lehrbuch der normalen Anatomie des menschlichen Körpers. 10., neu bearb. u. verm. Aufl. S». 9 Tfln. u. 56 Abb. XU, 791 S. Berlin (Fischer) 1920. 44 M. Guttmann, W., Medizinische Terminologie. Ableitung u. Erklärung der gebräuchlichsten Fachausdrücke aller Zweige der Medizin und ihrer Hilfswissenschaften. 10. u. 11. voUk. umgearb. Aufl. 8». 309 Abb. XI, 1308 S. Berlin u. Wien (Urban & Schwarzenberg) 1920. 45 M. Möller, Joh., u. Müller, P., Grundriß der Anatomie des Menschen. Für Studien und Praxis. 3., verb. Aufl. 8». 2 Tfln. u. 91 Abb. XXU, 493 S. Berlin (Ver. wiss. Verl.) 1920. 25 M. Stähler, A., Handbuch der Arbeitsmethoden in der anorganischen Chemie. 2. Bd. , 1. Hälfte : Physikalische Operationen allgemeiner Art. Berlin u. Leipzig (Vereinigung wissenachaftl. Verleger) 1919. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. 37, 1920, S. 297.) . 45 M. 2. Mikroskop und Nebenapparate. Bräntigam, F., Eine neue Mikroskopierlampe (Wiener klin. 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Herter, W., 262. Herwerden, M. A. van, 294. Herzfeld, E., 146. Hesse, E., 149. Hintzelmann, M., 250. Hodgson, M. B., 142. Hoefer, P. A., 151. Höfler, K., 88, 91. Hügue, M. J., 77. Hollborn, K., 239. flooker, M. 0., .302. Hoyl, W. D., 258. Hoyt, S. L., 325. Huse, K., 237. Ikeda, J., 73. Jameson, A. P., 72. Jegen, G., 309. JoUos, V., 304. Autoren -Register. 337 Joseph, H., 308. Jüptner, H. v., 162. Xienzel, W., 163. Kleinmann, H., 300. Klin-er, R., 146. Klitzke, M., 69. Koch, E., 164. Kögel, P. R., 99. Kühler, A., 177. Kofler, L., 213. Kranz, P., 148. Kraus, W., 251. Kremer, J., 315. Kuczynski, M. H., 72. Kühn, A., 77. Land, W. J. G., 257. Laubenheimer, K., 298. Leder, H., 309. Lewis, S. J., 146. Linügren, W., 325. Maggi, H., 299. Mann, W. C, 143. Marcelin, R., 161. Martinotti, L., 81. Marx, E., 87. Mayer, P., 293. Mendeleef- Goldberg, P., 69. Merk, L., 42. Metz, C, 49, 53, 55. Metzner, P., 148, 203, 273. Meves, F., 323. MichcU, M. R., 158. Möllendorff, W, v., 320. Molisch, IL, 259. Moroft; Th., 307. Mottier, D. M., 157. Müller, H., 125. Muraoka, C, 317. Naumann, E., 87. Nemek, A., 261. Nemenow, M., 251. Neresheimer, E., 75. Kissen, A. E., 325. NöUer, W., 68, 305. Nowak, A., 262. Nusbaum - Hilarowicz, J., 311. Oden, Sv., 262, 263. Oehler, R., 308. Oegterlin, E., 306. Ostwald, W., 164. r ascher, A., 78. Patschovsky, N., 154. Perrot, G. St. J., 239. Phanindra Nath Ghosh, 236. PI:' hl, LME. W., 130. Phmk, R., 145. Pfibram, E., 148. Pringsheim, E. G., 259. (duensel, U., 319. -^appeport, T., 309. Rasser, E. 0., 326. Rawdon, H. S., 159. Reed, G. B., 159. Reitstätter, J., 237. Renner, 0., 155. Reuterskiöld, A., 262. Riieinberg, J., 236. Riegel, W., 83. Rinne, F., 159. Roe, M. L., 257. Rohde, K., 147. Rosenthaler, L., 261. 262. Roth, F., 243. Ruff, 0., 162. oahrhage, H., 308. Sakaraura, T., 256. Saphier, J., 240. Schaffer, J., 59, 300. Schcrbel, 252. Schiebold, E., 161. Schirch, F., 73. Schuiehlik, R., 97, 136, 143. Schmid, G., 155. Schmidt, W. J., 1, 101. Schneider, H., 233. Schneider, K., 310. Schüßler. H., 309. Schultz, IL, 141. Schulz, H., 65. Schuscik, 0., 215. Schwalbe, C. G., 264, Senftleben, H., 299. Sharp, L. W., 258. Sieben, H., 64. Sieber, R., 264. Sikora, H., 311. Stähler, A., 297. Steiner, G., 64. Stoeltzner, W., 301, 302. Stranäk, F., 261. Swarczewsky, B., 243. lararaann, G., 162. Thiemo, F., 144. Thiessen, R., 239. Thomas, K., 325. Tönniges, C, 71. Triepel, H., 288. Tsukaguchi, R., 309. Uhlmann, 66. Ulrichs, B., 255. Vogel, R.,-160. Volkmann, W., 46. Vonwiller, F., 303. Wasielewski, Th. v., 242. Wasicky, R., 206. Weiß, M., 152. Westgren, A,, 237. Wiener, E., 304. Wiesner, J., 256. Winkler, H., 318. Winter, H., 263. Wülker, G., 242. Wunsch, R., 162. Zettnow, 324. Zoth, 0., 123. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie. 37, 4. 22 Sach- Register. Alaunhämatoxylin 301. Aleurodes, Symbionten 305. Algen, Einfluß hoher Temperaturen auf die Zellen 323. Aluminium, Bronzen 160. — , Legierungen 160. Alveolarpyorrhöe, Spirochäten 148. - Amöben, Fiirbbarkeit 84, 85. Färbung nach Riegel 83. Fixierung 83. Kultur 74, 308. Präparation nach Vonwiller 303. — — Wiener 304, Ruhr 83. Teilung 304. Zysten, Färbbarkeit 84. Amoeba, Fixierung, Kultur, Postmor- talfärbung, Vitalfärbung 74. amöboide Bewegung, Blutzellen 249. Ancylus-Ton 262. Angiospermen, Spermazellen 154. Anreicherungsverfahren 151. Anthrapurpurin, Färbung der Kalk- salze 216 ff. Apertometer für Trockensysteme und Öliramersionen 53. Apochromate, zugehörige Okulare 49. Arcella, Fixieren 73. arsenige Säure, Wirkung tiuf Zähne und Zahnpulpa 252. Aspergillus, Perithezien 154. Astigmatismus des Tubusanalysa- tors 5. Atropin, Speichelsekretion 252. Aufhellungsmittel für Drogen 213. Aurelia, Ei 309. Awi- System, Winkels 18. xJakterien, Abimpfen 150. — , Anreicherung 151. — , Gram -Färbung 148. zu für des Bakterien, Nachfärbung 152. — , Wirkung photodynamischer Stoffe 148. Barium, Wirkung auf Spirogj^ra 258. basische Farben, Verhalten zu sauren 147. Bauers Polarisationsinstrument 27. Baumwolle, Färbung 262. Beleuchtung, künstliche, Betrachtung gefärbter Präparate 84. Ben Hills Entwäaserungsmethode 158. — Methode , Mikroorganismen fixieren und zu färben 158. Benzol, Intermedium 233. Bereks Demonstrationsapparat polarisiertes Licht 30, 34. Berliner Blau, Lichtfilter 260. Beugungsmuster 236. Bezssonofs Pilzkulturen 154. Bismarckbraun , Vitalfärbung Kerns 306. Bleiazetat, Nachweis des Kalzium- phosphats 216 ff. Bleiglanz, Ätzversuche 325. Bleiimprägnation, Markscheide 127. Bluncks Vorrichtung zur Feststel- lung der Gefrier-, Schmelz- und Siedepunkte für mikroskopisch kleine Mengen 138. Blut, Calciumbestimmung 303. — , Hämokritmethode 251. — , Jodnachweis 250. — , Strömungsgeschwindigkeit in den Kapillaren 248. Blutkörperchen, Hämolyse 251. — , Kolloidstudien 251. — , Volumbestimmung 251. Bodo, Kultur, Fixierung, Färbung 77. Borreis Methode, Amöbenfärbung 74. Bouins Flüssigkeit, Fixieren von Amöben 74. Sach- Register. 339 Bräutigams Mikroskopierlampe 241. Brillantkresylblau, Vitalfiirbung 304. Brot, mikroskopische Untersuchung 164. Brutschrank, improvisierter 66. (Calcium, Mikrobestimmung 303. Calciumphosphat, Färbung 216 flf. Calciumsalze, Färbung 216 flf. Cätharinea, Archegonien 157. Cerium, Wirkung auf Spirogyra 258. Chinolinkarbonsäurederivate , Vital- färbung (X. Chitin, Culex 307. Chlamydophrys, Kultur auf Agar 307. Chondriom, Pflanzenzellen 154, 156. — , Vitalfärbung 156. Chloroform , Paraffinlösungsmittel 157. Chloromyxum, Färbung 305. Chlorophyllkorn, reduzierende Wir- kung 259. — , Verhalten zu Silbernitrat 259. Cholesterinester, Nachweis in Neben- nierenpräparaten 251. Chromidien, Färbung 86. Chromoplasten, Verhalten zu Silber- nitrat 259. Citrus, Kristalle 135. Cladoceren, Nervensystem 309. Cocciden, Pilzsymbiose 78. Coccidien in Gadus 68. CoUyrichum, Fixierung 309. Corpus luteum, Vitalfärbung 249. Coupins Einschlußmittel 260. Crenilabrus, Haplosporidien 243. Culex, Chitinfärbung 307. Daphniden, Kopfschalen 77. Deilephila, Eierstock, Ei, Spermato- genese 310. De Waards Calciumbestimraung 303. Diastase, Wirkung 299. Dispersion, Prisma 141. Dobellia aus Petalostoma 73. Dopa-Oxydasen 146. Dumortiera, Fixierung, Färbung 257. Dysenterie, Amöben 242. Dytiscus, Chondriosomen 311. — , Ei 311. Echinodermen, Skelett, optischesVer- halten 3. i — , — , Untersuchung mit dem Opak- illuminator 117. Eimeria, Coccidien 68. Eisen, Nachweis 302, Eisenbakterien, Einsammeln 87. Eisenchlorid, Nachweis des Calcium- phosphats 216 ff. Entkalkung durch destilliertes Was- ser 216. — — Formaldehyd 215. Entwässerung nach Ben Hill 158. Entwickler, vergleichende Prüfung 237. Eosin -Methylenblau nach Hollborn 239. Farbfilter auf Gelatine 259. Farblacke, Theoretisches 147. Ferrosulfat, Oxalatnachweis 154. Fibrinfärbung nach Martinotti 82. Fixiermittel, entkalkende Wirkung 215 flf. Fixierung, allgemeines 300. Fluoreszenzmikroskopie , Papier- fasern 146. Fokustiefe des Mikroskops 120. Folliculina, Fang, Vitalfärbung, Fixie- rung 308. FoUikelatresie, Untersuchung nach Vitalfärbung 249. Formaldehyd, diaataseähnliche Wir- kungen 299. — , Entkalkung 215. Frontonia, Trichozysten 71. Frosch, Blutprotozoen 68. — , Myofibrillen 246. — , Trypanosomen 69. Fucus, Konzeptakeln 257. Futtermittel, mikroskopische Kon- trolle 163. Gradus, Schwimmblasen 68. Ganglien, Oxydasereaktion 318. Gasterosteus, Hautpanzer 243. Gebäck, mikroskopisch.Untersuchung 262. Gefrierpräparate, Einfluß der Gefrier- geschwindigkeit 145. Gefrierpunkt, Feststellung für mikro- skopisch kleine Mengen 138. Gelatinefarbfilter 2.59. Gentianaviolett - Eosin - Nelkenöl für botanische Objekte 235. Gerbstoffe, Mikrochemie 261. Giemsa- Färbung, Pediculus 314. Gieson- Methylenblaufärbung , Amö- ben 74. Gleitung bei Kristallen 4. Glimmerapertometer Wülfings 20. 22* 540 Saeh- Register. Gold, kolloidales, Wirkung auf lebende und tote Pflanzenzellen 324. — . Mikrochemie 159. Goldhydrosole 237. Goldsol, Wirkung auf Spirogyra 258. gramfeste Bakterien, Verwandlung in gramfreie 148. Gram -Färbung, Bakterien 148. Graukeilphotometer 67, Guarnierische Körperchen, Färbung 149, 152. - — , Herkunft 152. xiaberlandts Leukozytenkultur 78, 80. Hämalaun, Pediculus 314. Hämatein, Amöbenfärbung nach Dobell 75. — , Färbung der Kalksalze 216 ff. Hämatoxylin, Färbung der Kalksalze 216 ff. — , — — Mikrofilarien 242. Haemoproteus, Fixierung, Färbung 242. Haplosporidien, Entwicklungsge- schichte 243. Haplosporidium, Fixierung 76. Harn, Fettfärbung 319. — , Sedimente 319. — , Zuckernachweis 382. Hartsubstanzen , Untersuchung mit dem Opakilluminator 101 ff. ^ Hefen, Reservestoffe 324. — , Volutin 324. — , Zellkern 324. Hesses Färbung der Guarnierischen Körperchen 149. Hirnstecher nach Zoth 123. Höf lers plasmolytisch - volumetrische Methode 88 ff. Holz, Einbettung 257. — , verkupfertes 326. Huminsäuren , ultramikröskopische Untersuchungen 263. Ichthyophonus, Färbung 75. Immersionsflüssigkeit, Brechung und Dispersion 177 ff. — , Ersatz für Zedernöl 206. Inipfpult für Bakteriologen 150. Indigokarmin , Kernschnellfärbung 154. J od, mikrokristallographischer Nach- weis im Blut 250. Xadmiumchlorid, Darstellung der Markscheiden 125. Kaffee, Ersatz 164. Kaisers Demonstrationsmikroskop 28. Kalkspat, Struktur 161. ■ Kalziumoxalat, Nachweis mit Silber- nitrat nach Plahl 130. Kaninchen, Uterus 317. Karbolfuchsin - Chromsäure, Färbung der Tuberkelbazillen 255. Karyokinese, Beeinflussung durch äußere Faktoren 256. Keratohyalin, Färbung nach Marti- notti 81. Kern, Vitalfärbung 306. Kinematographie 144. Klarmattscheiben, Herstellung nach Kögel 99. Knochen,UntersuchungmitdemOpak- illuminator 115. Koagulationstheorie 238. Kögels Klarmattscheiben 99. Kolilenfarbstoff, Verteilungsgrad 239. Kohlenstoffflamme, leuchtende 299. Kokain, Nachweis 306. Koleopteren, Flügeldecken 315.. kolloidale Lösungen, Mikronen und Submikronen 238. — — , elektrische Doppelbrechung 238. Kompositen, Endosperm 256. konoskopische Untersuchungen, Be- leuchtung 19, 32. Korinthen, Mikrochemisches 135. Korngröße in photographischen Plat- ten 142. Krälsche Sammlung 148. Kristalle, sehr dünne 161. Kupfer, Legierungen 160. Kupferhämatoxylin, Nachweis des Kalzium'phosphats 216 ff. L(eeuwens Gemisch, Fixierung von Insekten 312. Legerella, Färbung 69. Leitz, Polarisationsmikroskop 24, 32. Lepidoptera,bitympanales Organ 315. LeukopIa3ten< Verhalten zu Silber- nitrat 259. Leukozyten, amöboide Bewegung 249. — , Frosch 78. — , Kultur 78. — , Lebensdauer 78, 80. — , Vitalfärbung 80. Lichtfilter für Mikrophotographie 143. Sach- Register. 341 Lipoide, Bedeutung für die Atmung 146. — , Nachweis nach Christeller 153. — , — in Pflanzenzellen 153. Lithionkaruiin, Färbung des Epithels 82. — , Injektion, Vitalfärbung 249. Lunge , Rekonstruktionspräparate 247. Lymphocystis , Fixierung, Färbung 308. agnesium, Legierungen 160. M , Malachitgrün, Lichtfilter 143. Malaria, black spores des Mücken- körpers 307. — , Schnellfärbung 66. Mallomonas, Fixierung, Färbung 75. Mallophagen, Fixierung 312. Mansonsche Flüssigkeit, Färbung der Amöben 83. Markscheide , Untersuchung nach Müller 125. Marsilia, Sporokarp 258. Merks Methode, beachtenswerte Stel- len im Präparat zu finden 42. Methylenblau, Vitalfärbung 306. — , — der Leukozyten 80. Cd nach Quensel 319. Methvlsalizylsäurcester , Immersions- fiüssigkeit 208. Methylviolett, Vitalfärbung des Zell- kerns 306. Mikrochemie, Prüfung von Arznei- mitteln 262. Mikrofilaria, Bestimmung 242. Mikroorganismen, Fixierung und Fär- bung nach Ben Ilill 158. Mikrophotographie, allgemeines 298. Mikroprojektion im polarisiert. Licht 273. Mikroprojektionsapparat nach Wül- fing 30. Mikroskopierlampe Bräutigams 241. Mischkristalle, Schliffe 162. Modellieren nach Tricpel 288. ■ Molybdän - Ammonium - Zinnchlorür, Nachweis des Kalziumphosphats 216 ff. Müllers Methoden der Markscheiden- untersuchung 125. Mycetom, Färbung 254, Myofibrillen, Frosch 246. Myxosporidien 305. .Matriumhyposulfit als Beize 293. Natriumlampe nach Köhler 200 ff. Natrlumsalizylat, Aufhellung 213. Nebela, Fixierung und Färbung 69. Nebenniere, Cholesterinester 251. Neurokeratin, Darstellung nach Mül- ler 125. Neuropteren, Augen 316. Neutralrot, Vitalfärbung der Leuko- zyten 80. — , — des Zellkerns 306. Niere, Farbstoffaufnahnien 320. — , Geweberesorption 318. Noctiluca, Kernbau 305. Nukleolen, Noctiluca 306. Objektive, optische Konstante 36. Oenothera, Pollenschläuche 155. Okulare zu Apochromaten 49. Oozyten, Triton 316. Opakilluminator, Untersuchung von Hartsubstanzen 101 ff. Opium, Mikrochemie 261. Ophryoscoleciden, Einbettung 70. optische Bank, Ergänzungen 46. Oscillatoria, Kriechbewegungen 155. Ovoplasma, Färbung 254. Oxalate, gelöste, Nachweis nach Patschovsky 154. — , — , Plahl 154. — , Nachweis nach Plahl 130. Oxydasen, Farbenreaktionen 159. — , Wirkung im Organismus 146. Oxydasereaktion, Ganglien 318. 1 apier, mikroskopische Prüfung 264, 336. Papierfasern , Fluoreszenzmikroskop 146. Papilloraatosis 251. Paraffinöl, Immersionsflüssigkeit 209 Paraffinschnitte, Aufkleben 257. Paraffin-Zelloidineinbettung , Einbet- tung von Pedlculus 312. Paramaecium , Nelkenölbehandlung 69. — , Trichozysten 71. Parapolytoma, Kernteilung 72. Patschovskys Kernfärbung 154. — Oxalsäurenachweis 154. Pediculus, Präparation 311. Pelomyxa, Fixieren 73. Penicillium, Perithezien 154. Petalostoma, Coccidicn 73. Petroleum, Untersuchung 300. Phormidium, Kriechbewegungen 153. Phosphorsäure, Bestimmung 300. 342 Sach- Register. ' photodynamische Wirkungen, Bak- terien 149. Photographien, Tonabstufung 144. photographisches Papier, Metallflecke 143. Phototaxis, Bakterien 149. Pikrinsäure, Fixieren von Amöben 74. Planarien, Trypanoplasma 71. Plasmolyse der Zellen höherer Pflan- zen für dauernde Beobachtung 155. plasmolytisch- volumetrische Methode 88 ff. Piastosomen, pflanzliche 323. Phitin, ultramikroskopische Teilchen 239. Platinsol, Wirkung auf Spirogyra 258. Polarisation für binokulare Instru- mente 136. Polarisationsmikroskop"!, 14ff., 21 ff,, 65. Polarisationsprismen 141. polarisiertes Licht, Mikroprojektion *273. Pollenschläuche, Fixierung und Fär- bung 154. — , Kultur 154, 155. Polyposis 251. Pringsheims Farbfilter 259. Prisma, Dispersion und chromatische Vergrößerungsdifferenz 141. Prostata, Einfluß der Röntgenstrahlen 251. Protoplasma, Fixierung 303. Protozoen, blutbewohnende 68. — , Wiederkäuermagen 70. Prowazekia, Fixierung, Färbung 76. Psylliden, Pilzsymbiose 78. Purpurin, Färbung der Kalksalze 216 ff. Pyrogallol, Färbung der Kalksalze 216 ff. Ciuensels Methylenblau- Cd u. Sudan- Cd 319. Ivaster, mikroskopisch feine 236. Regulus, Kehlkopf, Verdauungskanal 248. Reicherts Polarisationsmikroskope 76. Rizinusöl, Immersionsflüssigkeit 206. Rhizopoden, Kultur, Fixierung 76. Rhizopus, Zygosporen 154. rhythmische Fällungen 325. Richardia, Embryosack 158. Riegels Amöbenfärbung 83 ff. Roehls Kalziumphosphatnachweis 216 ff., 224 ff. Röntgenstrahlen, Wirkung auf Pro- stata 251. Rubidium, Mikrochemie 159. Rückenmark, Tetanus 318. oafranin, Ziliatenkern 70. Salmoniden, Taumelkrankheit 75. Samia, Spermatogenese 310. Santelöl, Immersionsflüssigkeit 206. Sarkosporidien 307. Sarsaparilla, Raphiden 134. saure Farben, Verhalten zu basischen 147. Schienen, Ätzungsversuche 161. Schmehliks Abbildung feiner Gefüge 97. — Polarisationseinrichtung für bino- kulare Instrumente 136. Schmelzpunkt, Feststellung für mikro- skopisch kleine Mengen 138. Schnecke, Schalen, Untersuchung mit dem Opakilluminator 116. Schneekristalle, Mikroskopie 143. Schuppen , Färbungsmethoden 244. Scytomonas, Färbung 309. Seiberts Polarisationsmikroskope 22. Selachier, Myxosporidien 305. ' Serum, Kalziumbestimmung 303. Siedepunkt, Feststellung für mikro- skopisch kleine Mengen 138. Silber, Mikrochemie 159. Silbernitrat, Nachweis der Kalzium- oxalate 130. " — , — von Kalziumphosphat 216 ff. Sipunculiden, Sporozoen 73. Smilax, Fixierung, Färbung 258. Spannung, Nachweis in den Objek- ten 18. Speicheldrüsen , Atropinvergiftung 252. — , Färbung 245. Spermatogenese, Deilephila 310. — in vitro 310. — , Samia 310. — , Trikladen 309. Spermien, pflanzliche 323. Sphagnum, Archegonium 258. Spirillum, photodynamische Stoffe 148. Spirochäten, Darstellung nach Burri 148. Sporozoen in Sipunculiden 73. Spirogyra, Schwärzung mit Silber- nitrat 259. — , Vergiftungserscheinungen 258. Sach- Register. 343 Sputum, Tuberkulosenachweis 87. Stahl, mikroskopische Untersuchung 160. stärkereiche Objekte, Einbettung 257. Stative, mikrometrisch einstellbarer Anschlag 209. Stoeltzners Eisennachweis 302. Stowain, Nachweis 306. Stratum lucidum, Färbung nach Marti- notti 82. Streifenkohle, Schliffe 263. Strombidium, Färbung 69. Strontium, Wirkung auf Spirogyra 258. Sudan, Lösungsmittel 241. — -Cd nach Quensel 319; labak, Mikroskopie 261. Taumelkrankheit, Salmoniden 75. Taxus, Gametophyt 157. Tee, Mikroskopie 261. Tetanus, Rückenmark 318. Thienylchinolinkarbonsäure 66. Thrombozyten, amöboide Bewegung 249. Toluidinblau , Mitochondrienunter- suchung 157. — , Vitalfärbung des Zellkerns 306. Tonerde, Struktur 163. Trichloräthylen , Ersatz für Xylol, Chloroform und ähnliches 240. Trichomonaden, Fixierung, Färbung 72. Trichozyten, Fi-ontonia 71. Trikladen, Spermatogenese 309. Triepels Modellierverfahren 288. Triton, Embryonen 317. — , Oozyten 316. trübe Medien 299. Trypanblau, Ablagerung in der Niere 320. Trypanoplasma, Fixierung, Färbung 71. Trypanosomen, Chemie des Kernes 306. — , Färbung 305. — , — nach Mandelbaum 69. — , Frosch 69. — , Ratte 69. Tuberkelbazillen, Färbung 152, 255. Tuberkelbazillen, Sputum, Nachweis 87. Tubusanalysator 5. U Itramikroskopische Verfahren 239. Vahlkampfia, Kultur, Fixierung, Färbung 77. Vergrößerungsdiflferenz , chroma- tische 141. Verkupferung von Holz 326. Vitalfärbung , Chinolinkarbonsäuren *66. — , Chondriosomen der Pflanzen- zellen 156. — , Folliculina 308. — , Protozoen 304, 306. — , Theoretisches 147. Vonwillers Amöbenfärbung 304. Voluta, Schalenuntersuchung 116. Wasser, destilliertes, entkalkende Wirkung 216. Weinstein, Nachweis 135. Wiederkäuer, Protozoen im Hagen 70. Wieners Amöbenfärbung 304. Winkels Polarisationsmikroskope 21. Wolle, mikroskopische Prüfung 264. Wülfings Glimmerapertometer 20. — Mikroprojektionsapparat 30. Wurzelspitzen, Schnitte 256. Zähne, Färbung 252. — , Wirkung der arsenigen Säure 252. Zedernholzöl, Ersatz 206. — , Intermedium für botanische Ob- jekte 234. Zeichenapparat, makroskopischer 55. Zellkern, pflanzliche Schnellfärbung 154. Zellulose , Fluoreszenzmikroskopie 146. Zerstreuungspolarisatoren 5. Zinküberzüge, Untersuchung 159. Zinn, Ätzmittel für Schliffe 161. Zuckersaft, technische Verarbeitung 238. Druck Ton Fischer & Wittig in Leipzig. Autorenregister. Djis vorliegende Heft (S7, 4) enthält 58 Referate über die Arbeiten folgender Autoren: Apgar, F. W., 325. Ast, F., 316. Benedict, E., 299. Breuer, R., 307. Brug, S. L., 307. Buchner, P., 305. Buder, J. E., 310. Deniges, 326. DeWaard,D.J.,303. Düring, 318. Eggers, F., 315. Erdmann, Rh., 305. Fath, A. E., 325. Fischer, M. H., 302. Francis, Ch. K., 300 Friedenthal, H., 324. Gajewska, H., 316. Getzowa, S., 318. Goldschmidt, R., 3 10. Goor, A. C. J. van, 305. Hartmann, M., 305. Hartmann, 0., 317, 323. Hooker, M, 0., 302. Hoyt, S. L., 325. Jegen, G., 309. Jollos, V., 304. Joseph, H., 308. Kleinmann, H., 300. Kremer, J., 315. Laubenheimer, K., 298. Leder, H., 309. Lindgren, W., 325. Maggi, H., 299. Meves, F., 323. Möllendorff, W. v., 320. Moroff, Th., 307. Muraoka, C, 317. Nissen, A. E., 325. NöUer, W., 305. Nusbaum - Hilaro- wicz, J., 311. Dehler, R., 308. Oesterlin, E., 306. Quensel, U., 319. Rappeport, T., 309. Rasser, E. 0., 326. Sahrhage, H., 308. Schaflfer, J., 300. Schneider, K., 310. Schüßler, H., 309. Senftleben, H., 299. Sikora, H., 311. Stähler, A., 297. Stoeltzner, W., 301, 302. Thomas, K., 325. Tsukaguchi, R., 309. Vonwiller, P., 303. Wiener, E., 304. Winkler, H., 318. Zettnow, 324. Verlag der Prof. Sigmund'schen Präparat-Werke: int 1 1 1 1 II I nHiiuiH I iiiiMiMiii-unj M M M iiiiMiiHriMiiitttniMin I MIIIIIIIII1 iiiiriiiiiiiiii II 1 1(111 iMiiiiiniitn iiiiiiiiiHiiiittiiiiiiiiiiMiiriuiiM iiii I ij ni Physiolog. Histologie des Menschen- und Säugetierkörpers, 100 Original-Präparate mit Text und Abbildungen. Anatomie und Entwicklungsgeschichte der Phanerogamen. 100 Original-Präparate mit Text und Abbildungen. Vergleichende Histologie der Wirbeltiere. (Mit Ausschluss der Säuger.) 50 Original-Präparate mit Text und Abbildungen. In Vorbereitung; Allgemeine pathologische Histologie des Menschen. Vergleichende Histologie der Wirbellosen. Mikroskopische Präparate aus allen Gebieten: Diatomeen, Radiolarien, Foraminiferen, Bakterien, Gesteins- DünnschlifFe usw. Laboratoriumsbedarf jeder Art: Reagenzien, Farbstoffe, Plankton -Sammelgeräte, Glasuten- silien, Apparate. Geschäftsstelle des Mikrokosmos Stuttgart. S. HIRZEL^VERLAGSBUCHHANDLUNG LEIPZIG \ Königstraße 2 Dr. ernst Küster o. PROFESSOR DER BOTANIK AN DER UNIVERSITÄT GIESSEN DIE GALLEN DER PFLANZEN MIT 158 ABBILDUNGEN PREIS GEHEFTET M. 40.— GEBUNDEN . . M. 45.— Druck von Fischer & Wittig in Leipzig. New York Botanical Garden Librai 00258 2037