J . rJT >' \&L* rol r • vsSV-TV vor. sämmt- lich von dem Thorup-Inselchen herrührend, eine Gegend unmittelbar östlich von obengenanntem Thyland; das eine Gelege (4), das in meinen Besitz kam, ist am 1. 6. 1887 gefunden. Ferner theilt Förster Christiansen in seinem Buche „Die Vögel der Viborger Gegend" mit: f) Zeitschrift für Oologie. 25. 5. 1887 fand ich hei Bredsgeard-See (cirka 2 Meilen westlich von Viborg) 3 Eier des Drei- deckers, doch Tags darauf waren sie vom Storch verzehrt. Er brütet alljährlich bei Kamp (ein Bach zwischen Viborg Skive), von wo ich 15. 7. 1889 vier frische Eier empfing“. Zum Schluss sei es mir gestattet, von meinen eigenen Erlebnissen dem Leser nachstehende zwei amüsante Geschichten mitzutheilen. Unter den Knaben, die ich im Frühjahr 1897 zur Konfirmation vorbereitete, befand sich ein gewisser Andreas, der sich als absolut unempfänglich für moralische und religiöse Belehrung zeigte, weshalb ich mich dem dringenden Wunsche der Eltern, ihr Junge möge im folgenden Herbst eingesegnet werden, ziemlich skeptisch gegenüber stellte. Sein Eltern- haus war unmittelbar an einem grossen, mit Hügelchen bedecktem Moor gelegen, und da ich einst Ende Mai eine Excursion dorthin unternahm, nahm ich ein Paar unruhige Totanus glarcola wahr, die augenscheinlich ihr Nest in der Nähe haben mussten. Ich zeigte Andreas die Vögel und trug ihm auf, sich Mühe zu geben, das Nest zu finden. Am 1.* Juni fand er sich in meinem Studirzimmer ein, und mit niedergeschlagenen Augen und einer Stimme, die ein zerknirschtes Herz verrieth, theilte er mir halb weinend mit, dass es ihm nicht möglich gewesen sei, das gewünschte Nest zu finden: bei sei- nem Suchen habe er jedoch diese 4Eier gefunden, — ob ich doch nicht diese brauchen könne? Vorsichtig zog er darauf ein Kästchen, das er bisher unter seiner Jacke verborgen gehalten hatte, hervor, und es zeigte sich nun, dass es 4 frische, ungewöhnlich schöne und — notabene ganze Eier vom Scolopax major enthielt! (Folgende Randbemerkung bitte ich zu entschuldigen: Wenn ein sehr seltener Vogel geschossen wird oder sehr seltene Eier gefunden werden, so werden sie so gut wie immer in der Hitze der Begeisterung ungewöhnlich schön genannt, wenn sie auch bei einer nüchternen Be- trachtung sehr häufig dem Schönheitsideal ziemlich fern sich zeigen: dass aber Andreas’ Gelege obige Epitheta wirklich verdient, davon wird sich der Leser durch Selbstbetrachtung überzeugen können; er soll mir herzlich willkommen sein.) Zum ersten Mal in seinem Leben erhielt der Knabe Lob aus meinem Munde. Ob dieses Lob ihn wirklich dazu anspornte, sich mit grösserem Fleiss und mehr Freudigkeit über die „Theologie“ zu werfen, oder ob sein vermeintlicher Fortschritt nur in meiner Phantasie existirte, wäre es mir zu peinlich auseinanderzusetzen, weshalb ich blos — zur Beruhigung des Lesers — eiligst hinzufüge, dass der Knabe Michaelis eingesegnet wurde. Und dann wäre es die zweite Geschichte. Als ich am 8. Juni 1899 Nachmittags aus war, um in dem etwa eine halbe Meile von meinem Pfarrhaus und unmittelbar am Limfjord gelegenen Klitgaard-Sumpf nach Guculuseiern zu suchen, traf ich eine kleine Hirtin. Meine Frage, ob sie mir nicht die Nester einiger kleiner Vögel zeigen könne, beantwortete sie abschlägig, fügte aber hinzu: „Als ich die schwarze Kuh dort umsetzen wollte, flog ein grosser Vogel von einem Nest auf. in dem 4 Eier waren.“ Da ein Kiebitz gleichzeitig klagend vorbeiflog, nahm ich an, dass er der Be- sitzer des Nestes sei: als ich aber bei diesem ankam, sah ich zu meiner unsagbaren Freude, dass dieses, — das sich nicht eine Elle von der Kuh befand, und dessen Inhalt sicher nach einigen Minuten zertreten worden wäre, 4 Scolopax major- Eier enthielt. Sie waren im Gegensatz zu dem obengenannten Gelege sowohl sehr hässlich (d. h. matt in der Farbe) als stark gebrütet: sie wurden jedoch gut präparirt. — Als ich einst im Herbst mit einem gewissen Stolz, einem guten Freunde, der ein eifriger Jäger ist, über diese seltenen Gelege erzählte, lächelte er überlegen und bemerkte: ..Die grosse Sumpf- schnepfe brütet sehr gewöhnlich in meinem Jagd- revier (in Vendsyssel. nördlich vom Limfjord), kommen Sie zu mir in der Eierlegezeit, dann werden wir schon mit Hilfe meiner Jagdhunde einige Nester finden. Selbstredend nehme ich die Einladung an und freue mich auf den Besuch wie ein Kind auf den Weihnachtsabend: ob ich nun dort ein neues „Boel“ finde oder nur das Nachsehen haben werde, ja das wird die Zukunft zeigen: vorläufig lebe ich in der Hoffnung — und die lässt bekanntlich nicht zu .Schanden werden. Ueber den Werth von Eiersammlungen. Von Df. B. Thielemann. (Schluss). Bei der Beobachtung dieser, nur in grossen Zügen angeführten, von den meisten Sammlern mit souveräner Verachtung behandelten Momente hat dann auch eine Eier Sammlung einen wirklich wissenschaftlichen Werth, der sich natürlich zum einzig richtigen erheben würde, wenn es möglich wäre, jedem Gelege auch das Vogelpaar hinzuzu- fügen, von welchem die Eier stammen ! Da dieses schlechterdings unausführbar ist, so behauptet eben nur der Sammler eine wissenschaftliche .Stellung, der thatsächlich auch ein genauer Kenner der Ornithologie ist und sich die Vögel kritisch an- zusehen vermag, denen er das Gelege nimmt — — : das Gelege oder ein Ei? Es scheint etwas lächerlich, für alle Fälle den Standpunkt einzunehmen, dass man mit einem Ei seinem Wissensdrange genug gethan und mild den Vogel geschont habe! Abgesehen von der That- sache, dass eine Reihe von Vögeln ihr Gelege nicht wieder annimmt, wenn auch nur ein einziges Ei genommen, ja sogar nur das Nest berührt wurde, fordert in wissenschaftlichem Interesse der Umstand schon, dass eine ganze Zahl von Vögeln eben durchaus nicht in einem Gelege lauter gleiche Eier zeigt, für solche Fälle die Wegnahme des ganzen Geleges! Wer aus einem wirklich gleichförmigen Gelege nur ein Ei nimmt, mag das gerechtfertigt thun! Zeitschrift für Oologie. 7 Wer aber z. B. aus vielen der Raubvogelgelege nur ein Ei nehmen wollte, käme oft in grosse Verlegenheit, welches er dann aussuchen müsste, um dem Charakter der betreffenden Vogelart mit Wegnahme eines sogenannten „typischen“ Eies gerecht zu werden! Die Arbeiten der Oologen, denen leider bis jetzt ein grösserer Gesichtspunkt fehlt, ein Ausdruck eines geregelten Zusammenwirkens und eines all- gemeinen Interesses—, sind eben nur ein kleines Glied in der Kette ornithologischer Thätigkeit. Um so mehr erkenne ich für mich den Werth einer Eiersammlung darin, dass sie selbst unter Beobachtung und Aufzeichnung aller schon ange- führten Momente, möglichst selbst gesammelt sei, eine möglichst grosse Anzahl von „Suiten“ besitze, möglichst specialistisch angelegt sei und von ihrem Besitzer oder einem Anderen aus den wichtigsten Anhaltspunkten heraus verarbeitet werde, damit sowohl die Systematik, als die Biologie, wie die Zoogeographie der Vögel daraus eine Be- reicherung erfahren kann! Berlin, im März 1900. fttiüheilungen aus Lappland. H. Schoultz, Tammela, Finland. Uebersetzt v. 0. Haase. Syrnium lapponieum (Retz.) Im vergangenen Sommer besuchte ich einen Verwandten, einen Forstmann, der über zehn Jahre lang in den Lapp- marken angestellt ist. Durch sein freundliches Entgegenkommen gut unterrichtet, war ich in der Lage, Horste des Lapplandskauzes zu sehen und zu untersuchen. Die einsamste Stille des 'Nadel- waldes scheint dieser Eule Lieblingsaufenthalt zu sein, dort herrscht sie im Stillen und leidet keinen anderen grossen Raubvogel in ihrer Nähe. Weit weg von den Wohnungen der Menschen jahraus und jahrein, baut sie ihren Horst selbst auf der Spitze eines hohen Baumes, gewöhnlich auf einer Fichte, seltener lauf einer Weisstanne. Zu dem grossen Bau werden dicke und dünne Zweige genommen. Da das Pärchen den alten Horst gern wieder bezieht, jedes Jahr immer mehr Baumaterial auf- trägt, ist es mit Schwierigkeiten verbunden, den Horst mit den Händen zu erreichen. Bei einem Horste wurde es mir, trotz meinen Mühen, zur Unmöglichkeit über dessen Rand zu reichen, noch zu sehen, geschweige dessen Inneres zu unter- suchen. Mein Versuch, Zweige aus dem unteren Tlieile des Horstes zu ziehen, gelang nicht, denn sie waren dicht untereinander gelegt, so gut wie verflochten. In den Horst zu klettern, so lange eine der Eulen am Horste ist und lebt, wolle niemand ver- suchen, dem seine Augen und Hände lieb sind. — Wer einmal die unsäglich scharfen Krallen im Gesicht oder im Nacken kennen lernen musste, hat die Lust zur Bekanntschaft mit ihnen für immer verloren. Von den drei Horsten, welche ich in den ersten Tagen des Juni untersuchte, waren zwei unbesetzt. Als wir uns Beide dem dritten Horste näherten, kam einer der alten Vögel, kreiste um uns und je näher wir dem Horste traten, um so mehr näherte er sich uns. Uns zu wehren, mussten wir uns entschliessen, die Eule zu schiessen. Beim Knall des Schusses flogen vier fast erwachsene Junge aus dem Horst; drei wurden erlegt, das vierte fand Gelegenheit sich in Sicherheit zu bringen. Wir gedachten nun mit unserer Beute den Heimweg anzutreten, als wir vom Horste her einen sonderbaren Laut vernahmen, dass wir beschlossen, denselben näher zu untersuchen. Das Ergebniss war, dass sich noch zwei Junge, halb erwachsen, vorfanden. Hiermit ergänzen sich die Angaben früherer Beobachtungen, dass der Lapplandskauz die Eier in grossen Zwischenräumen zeitigt. So sind wiederholt Eier eines gewissen Horstes genommen worden, von welchen ein Theil fast vollständig bebrütet, ein anderer Theil ganz frisch waren. Gewöhnlich hat unser Kauz vier Eier. Findet derselbe reichliche Nahrung, sind sechs Eier der gewöhnliche Satz, doch scheint diese Anzahl weit vom Maximum entfernt zu sein. Ein Waldhüter fand in einem Horste einmal acht Eier. Wenn der Lapplafidskauz Wasserratten und Mäuse in Massen erbeuten kann, kümmert er sich nicht um grösseres Wild. In mehreren Horsten, welche untersucht wurden, sind Federn von anderen Vögeln höchst selten vorgefunden worden: in dem vorhin beschriebene»n Horste wurden Ueberbleibsel eines Birkhuhns, ausserdem nur sehr wenige Federn bemerkt. Der Lapplandskauz jagt bei Tage und bei Nacht: Gesicht und Gehör müssen bei ihm unglaublich scharf sein. Die Eier des Kauzes sind ohne Glanz und rein weiss; das zarte Häutchen innerhalb des Eies ist bei einem frischen Ei hellgelb-weisslich resp. gräulich, doch ist dieser Farbenton nicht sofort erkennbar, wenn man nicht längere Zeit grade gegen die Sonne darauf sieht. Die grössten und kleinsten Eier, welche ich messen konnte, wechselten zwischen 50.5—56 mm Länge, 40,5 — 44 mm Breite. Anthus cervinus (Pall.) Dieser hochnordische Pieper ist auf der östlichen Seite der nördlichen Lappmarken und auf der Halbinsel Kola recht häufig. Im Herbstldeide ähnelt er dem V iesen- pieper, mit dem er leicht verwechselt werden kann, im Sommerkleide nicht: ein rothbrauner Strich. über den Augen bei ihm, ein weisslicher bei dem ge- wöhnlichen Wiesenpieper ist das bekannte Unter- scheidungsmerkmal beider Arten. Ein geübtes Ohr kennt auch den Gesang beider Arten, er besteht aus einem einzigen klaren, tiefen und langge- zogenen „dsü" bei ce-rrinus, einem doppelten „ist ist“ bei pratensis. 8 Zeitschrift für Oologie. Anfang oder Mitte Mai kommt zu uns der roth- kehlige Pieper, Anfang oder Mitte April bereits der Wiesenpieper, während der erstere uns Ende August, der letztere Mitte oder Ende September verlässt. Das Nest baut der rothkehlige Pieper immer auf dem Boden, gewöhnlich am Rande eines kleinen Erdhügels. Es ist aus ganz feinen Grashälmchen erbaut und innen mit Rennthierhaaren oder mit Pflanzenfasern ausgefüttert. Alle Nester, welche ich fand, enthielten sechs Eier, die fein marmorirt, aussen mit nicht scharf umrandeten grossen und kleinen schwarzbraunen Punkten versehen sind. Die Grösse der Eier ändert bedeutend ab : so habe ich in meiner Sammlung Gelege in den folgenden Aus- dehnungen: 17X13, 19X14, 20X14, 201/2X14:1ji mm. Sind die Eier nicht sichtbar marmorirt, die Maasse grösser als die angegebenen, so ist es am rathsamsten, sie näher zu untersuchen, ehe man sie seiner Sammlung einreihe. Ich habe Gelege aus Lappland gesehen, welche denen von pratensis unglaublich ähnlich sahen. Kleinere Miüheilungen. Aepiornis maximus. Erlaube mir als Ergänzung des Artikels über die vorhandenen Eier-Originale dieses Riesenvogels (No. 11, v. Jahrg., S. 43) zu be- merken, dass sich ein wohlerhaltenes Exemplar derzeit in dem zoologischen Museum der Uni- versität in Athen befindet, welches von einem griechischen Patrioten aus Madagaskar mitge- bracht und dem genannten Institute vor etwa fünf Jahren zum Geschenk gemacht wurde. In den Jahren 1897 und 1898 hatte ich Gelegenheit dieses seltene Stück eingehend besichtigen zu können. 0. Reiser. — Auf folgende, kürzlich erschienene lite- rarische Arbeiten sei hiermit aufmerksam gemacht : 1. Das Sammeln der Eier der Seevögel an der Ostküste Englands. Von E. D. Bernhardt. Neudamm. Dtsch. Jäger- Zeitung. 1900. Bd. 34, S. 760. — - 2. Wie Seevögeleier gesammelt werden. Englische Küstenbilder von E. Koller. Mit 8 Illustr. Nach Photographien v. W. J. Clarke in Scarborough. Stuttgart-Berlin-Leipzig. Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens. 1900. Bd. 3, 169— 178. — 3. Der Vogel und sein Nest. Hierzu 8 photogr. Aufnahmen von R. B. Lodge in Enfield. Von Dr. O. Heinroth. Berlin. Die Woche. 2. Jahrg., No. 15, S. 644-46. - Rey's Eierwerk. Die Verlagsbuchhand- lung hat sich entschlossen, die Abbildungen der weissen Eier als Supplement nach Beendigung des Rey'schen Werkes folgen zu lassen und zwar so billig, als möglich, vielleicht die Tafel 10 Pfennig, so dass bei einem Umfang von 50 — 60 Tafeln das Supplementheft 5—6 Mark kosten soll. Hoffentlich ist damit der Wunsch der Oologen befriedigt. Briefkasten. Herrn Lbg. Kormorane haben eine frühere Brutzeit, wie in den Büchern der Naturgeschichte angegeben ist. Im vorigen Jahre brüteten die Kormorane in einer Kolonie nahe Stettin um den 10. April und in diesem Jahre ebenda um den 19. April. Es wurden 110 Eier erbeutet, von welchen nicht wenige einige Tage bebrütet waren. Bei Podejuch ist die Colonie einge- gangen, während eine andere Colonie in deren Nähe sonst im Bestände von 400—500 Horsten, nur 40 — 50 besetzte Horste enthielt. Die Adresse des Herrn, der die Kormoraneier sammelte, kann ich Ihnen auf Wunsch mittheilen. Oie ersten wirklich 4b 4b 4b 4b 4b '4b 4b 4b nalurgeSreuen ürtefacte von Aepyornis maximus Geoffr.* @1 absolut naturgetreu in Form, Farbe und Gewicht (Länge 314 ‘/2 mm., Breite ‘243 mm.. Gewicht 2360 Gramm) nach dem im Besitz des Reichsgräflich Schaffgottschen Museums in Warmbrunn befindlichen Original hergestellt, geben zum Preise von 20 Mark ab: Georg Krause, Schlüter, Halle a. S. Für eine Arbeit benöthige ich das Werk: Gouid, Birds of Europe. Wer überlässt mir dasselbe leih- weise gegen Vergütigung V Beste Referenzen. O. Haase, BERLIN NW. 7, Mittelstrasse 51. Naturhistorisches Institut Hermann Rolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. Wilhelm Schlüter, MiirwissenscMtl. Institut, Naturalien- und Lehrmittelhandlung. Halle a. Saale. A. Böttcher, Berlin, 15. Brüderstrasse 15. Naturalien aus allen Erdtheilen. Sämmtliche Utensilien für Natu- raliensammler. Paul Rob. Sehünemann, städt. Verkaufs- Vermittler, Berlin, Central-Markthalle. Zoologische Grosshandlung von Gustav Relss, Berlin C., Gontard Str. 10. A. Kricheldorff, Naturalienhandlung, BERLIN S., Oranienstrasse 135. Louis Wahn’s Nachf., A. Blanecke, Nadlermeister. Berlin, Linaenstr. 66. Specialität: Zerlegbare Vogelkäfige. Steigeisen mit feinen Lederriemen, Eierkätscher, 3 Grössen, (gegen Einsendung von 1,20 Mk. in Briefmarken), sehr eigen und praktisch gearbeitet, sowie Eiermaasse, einfach, praktisch und billigst, empfiehlt Emil Hocke, BERLIN, Weber Strasse 28,1. Dr. Adolf Lendl, Naturhistorisehes Cabinet, Budapest, Donatigasse 7. Naturalien, auch seltene Eier aus Ungarn. Wünsche im Tausch zu erwerben: Gelege von Tlmrmfalken, Schwarzen Milanen usw., Kranichen, W achteln, und Wachtelkönigen, Birk- und Moorschueehühnern, Grosstrappen, Kampf- u. Alpenstrandläufern usw., ebenso Bälge von kleinen Vögeln aller Arten. Kann abgeben Eier in Ge- legen von 150, und Bälge von ca. 50 Vogelarten. S>. Wilfoy, 27, Frent Street West, Toronto, Ontario. H. Daimer Nachf. Berlin S.W., Koehstr. 56. Versand von Luxusfischen und Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. Zu vollem Preise sucht zurück zu kaufen nachstehend bezeichnete Nummern der Zeitschrift Oologie: Jahrg. I, NO. 1, Jahrg. IV, No. 2 u. 12, Jahrg. V, No. 1. Red. d. Zeitschrift für Oologie. Redaktion und Verlag von H. Hocke, Berlin N.O., Neue Königstrasse 51. Druck von Max Silberberg, Berlin 0., Alexanderstr. 64. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von EL Hocke, Berlin N.O. 43, Neue König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschlands und Oesterreichs Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, N.O. 43, Neue König Strasse 51 n, zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Kaum 10 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kiirzehalberdem Aufträge beizufügen. Inhalt : Ornithologische u. ooiogische Beobachtungen aus der Mark. — Oologe u. Photograph. — Kleinere Mittheil. — Stimmen a. d. Leserkreise. — Inserate. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, be- tragen Ü Mark. No. 3. Berlin, den 15. Juni 1900 10. Jahrgang. # OrnithoSogische und ooiogische Beobachtungen aus der iföark. Wie die Zeitschrift Oologie seiner Zeit mit- theilte, hatten Ende Februar Fischreiher und Saat- krähen, die Kiebitze anfangs April vergangenen Jahres die ersten Eier gezeitigt, das ist eine Brutzeit, die für die ersteren Vögel als eine sehr frühe, für die letzteren als eine späte abgesehen werden muss. Sonst waren Kiebitze und Reiher, je nach ihrer Wiederkehr, die bekanntlich nur sehr wenige Tage auseinander ist, die ersten Eierleger. Der frühlingsmässige Februar des ver- gangenen Jahres hatte Reiher und Saatkrähen zur Vorliebe verleitet, die Kiebitze durch plötzlich ein- getretene rauhe, winterliche Märztage noch recht- zeitig in Liebesangelegenheiten gestört. In diesem Frühjahr wird es ebensowenig wie im vergangenen eine normale Brutzeit, weder einen regelmässigen Vogelzug, einen strammen Schnepfenstrich, noch eine ordentliche Birkhahn- balze geben. Denn der März glich dem Januar und der Februar brachte grosse Kälte. Ausserdem machten sich Januar und März durch ungemein viele Niederschläge unliebsam bemerkbar: sonnige Tage gab es fast garnickt. In der ersten März- woche war Tag und Nacht Eis, dessen Macht in der Zeit vom 14. bis 18. März gebrochen wurde. Darauf folgte Hochwasser und unter- wie ober- ■ halb Berlins sahen wir die Wiesen am Ufer der Havel und der Spree mit Wasser bedeckt, und zwar in einer Ausdehnung, wie sie seit Jahren hier nicht stattfand. Noch am 24. März sind Eis- und Schneemassen in Menge vorhanden. Der Vogelzug vollzog sich den Verhältnissen entsprechend. ln den — ausnahmsweise — sonnigen Tagen vom 20. bis 25. Februar kamen die ersten Vögel zurück, überall im Hochwald sahen wir Bussarde, über den Culturen Heide- lerchen: Gänse, die nach Norden zogen. Schwarz- spechte trommelten wieder zum ersten Mal, Ivohl- und Haubenmeisen stritten sich bereits um passende Niststätten. Am 26. Februar sahen wir | einen Hakengimpel, am Tage darauf nochmals einen. Vom 1. bis 8. März fiel Schnee und alle Seeen sind mit Eis bedeckt. Am 11. März sahen wir die • ersten Hohltauben, Sing- und Misteldrosseln, ver- einzelte Kiebitze, Krähen in Paaren und nochmals einen Flug nordischer Dompfaffen. Ankunft der ersten Waldschnepfen. Zug von Höckerschwänen i gesehen, einzelne Flöckersckwäne aus einem Torf- | loch gejagt. — Um den ] 4. März war Regenwetter, am II- März Schneetreiben. Am selben Tage, bei Schnee und Regen, trafen die Reiher in einer Colonie Berlin Nord ein und gedachten sofort des Horstbaues und der Nachkommenschaft. Die Seeen fangen an, sich vom Eise zu befreien. — Am 18. März sahen wir Reiber aus den Stammhorsten fliegen. Wasserhühner und Haubentaucher sind angekommen: an einem Bruche sahen wir Rohr- ammern und Kiebitze, vom nahen Park her er- tönte der Ruf des Waldkauzes. Die ersten Kiebitzeier wurden zu hohem Preise ausgeboten. Am 26. März erhielten diese Eier bereits gedrückte Preise. Am 25. März zogen rothe Gabelweihen durch, wir zählten ungefähr 20 bis 25 Köpfe. — - Am 27. März liegt abermals Schnee: die Nacht bringt Eis. Im Walde sieht es traurig und still aus, keine Vogelstimme ist zu hören. Reiher einer zweiten Colonie sind garnickt am Horste: Kiebitze, Wasserhühner und weisse Bachstelzen auf den Eisschollen machten einen betrübenden Anblick. So manche ..frühzeitige Verlobung" unter den Krähen und Enten, die wir besonders be- trachteten, sind unter dem Eindruck der Kälte zurückgegangen. Ob denn dieser Eindruck auf unsere Vögel ein allgemeiner wurde, ist zu ver- neinen : Raubvögel hatten es in diesem Frühling am besten: sie brauchten nicht um das tägliche Brot besorgt zu sein. Allein ein einziger Sammler hat im Osten und Süden Berlins in der Zeit vom 29. März bis in den ersten Apriltagen zwei Wanderfalken — und drei Hühnerhabichtgelege ge- funden. Hühnerhabicht hatte am erstgenannten Tage vier frische Eier. Wanderfalke am 1. April 10 Zeitschrift für Oologie. vier, ungefähr sechs bis acht 'Tage bebrütete Eier im Horste. Die Eier des einen Hühnerhabichts sind überaus gross. — Am 1. April Zug der ersten Brach- vögel, Züge von Kranichen: die ersten Bekassinen wurden geschossen. Thatsäclilich ist die Wald- schnepfe seit dem 23. März — vereinzelt allerdings noch verschiedene Tage früher — eingetroffen, allein das kalte und stürmische Wetter hat sie nicht zum Verweilen ermuthigt, und so sind wohl alle Waldschnepfen, welche in nördlicheren Breiten ihre Heimath haben, sang- und klanglos und so eilig wie möglich bei uns durchpassirt. Aber auch den bei uns brütenden oder sich paarenden Wald- schnepfen hat der wochenlang herrschende Nord- und Ostwind offenbar jede Lust zu dem abendlichen Liebesgetändel geraubt, das in normalen Jahren die Wonne des Jägers ausmacht und ihm nach der traurigen Schnee- und Eiszeit die erste ver- heissungsvolle Frühlingsbotschaft bedeutet. Und wenn hier und da einmal während der letzten Tage, die uns einen milden Regen gebracht, eine laut balzende Schnepfe gesehen oder gar geschossen worden ist, so sollte diese Ausnahme von der Regel dem echten Jäger einerseits nur als Beweis dafür dienen, dass sich der Naturtrieb niemals ganz unterdrücken lässt. Wie es mit dem Balzen der Schnepfen bestellt war, so stille wie möglich, so auch bei dem Birkwild. — Am 1. April wurden im Süden Berlins auf den Zweigspitzen von Laubbäumen ungefähr 50 Karmingimpel beob- achtet (Mittheilung von Spöhnmann); Reiher vom Horste fliegend (Berlin Nord). Die Schwarzspechte trommeln heute zum ersten Male mit voller Macht, Feld- und Heidelerchen sind in vollem Gesang. Ungefähr 60 Buchfinken sahen wir auf den Spitzen einiger Bäume laut schreiend ver- sammelt; auf der Spitze eines nahestehenden Baumes einen Raubwürger. Wir hatten denn Schauspiel eine Zeit lang mit Vergnügen zuge- sehen, da erschien ein Sperber und sämmtliche Vögel ergriffen die Flucht. Da wir auf allen winterlichen Streifzügen mehr wie sonst Raub- würger beobachten konnten, nehmen wir an, dass deren Vorkommen durch die Noth der kleinen Amgel veranlasst wurde. Noch bedeckte Eis die kleinen Tümpel, die grösseren Seeen waren offen. Am Nachmittag fiel Schnee in Massen. — Am 2. April Strich der Waldschnepfe bei 3 Grad Kälte. Am 3. April wurde das Nest einer Stockente im Heide- kraut unter einer verkrüppelten Kiefer gefunden, es enthielt 10 Eier. — Am 5. April wurden ge- legentlich des Besuches von Saatkrähen-Colonien einige Bäume bestiegen, die mehrere Horste ent- hielten. Das Resultat ergab: 1. Gelege 6 Stück, ungefähr 10 Tage bebrütet •2. „ 6 „ „ ' 6 „ 3. .. 6 „ „ 6 „ 7. Gelege 4 Stück, ganz frisch 8- „ 1 „ Die Eier innerhalb der Gelege waren zur Hälfte gleich oder ungleich, ein blaues Ei befand sich dabei. Die Bäume (Kiefern) einer nahe ge- legenen Colonie enthielten durchweg 6 bis 10 Nester, doch wurde das Ersteigen nicht gestattet. Während der Waldesboden der ersten Colonie mit einer einfachen Bodendecke versehen war, war die der zweiten Colonie ohne jeglichen Halm, statt der Bodendecke war die Erde weit und breit auf- gewühlt und ungezählte Maulwurfshügel standen dicht nebeneinander. Eine ganz eigenthümliche Beobachtung, die wir bisher noch niemals in einer märkischen Heide machen konnten. — Sämmtliche Storchnester, die wir heute sahen, stehen noch leer: laut Anfrage sind Störche auch in der Um- gegend noch nicht gesehen worden. — Am 6. April entnahmen wir dem Horste eines Bussards auf schräger Kiefer stehend, lebensgefährlich zu ersteigen, zwei prächtig gefärbte, fast kugelrunde frische Eier, einer Schwarzspechthöhlung drei Eier des Waldkauzes, die seit vier Tagen gleich- rnässig bebrütet waren. (Fortsetzung folgt.) Oologe und Photograph. Wohl jedem Oologen wird die Natur schon, wer weiss wie oft, interessante Scenen vor Augen geführt haben, bei deren Betrachtung mehr wie einmal in ihm der Wunsch, davon eine Aufnahme machen zu können, rege geworden ist. Alles, was sonst die Natur dem fleissigen Beobachter bietet, steht jedem Amateurphotograph zur ATerftigung, sollte somit der Oologe zurückstehen? Wie so manches schöne Bildchen könnte er, sich und anderen zur Freude gereichend, hersteilen, wenn er diesem schönen Sporte mehr Aufmerksamkeit widmen würde. AVelches Vergnügen bereitete z. B. die Aufnahme eines Steigers, der am Horste arbeitet oder eines Suchers im Sumpfe, eines Nestes im Rosenbusch, das junge Vögel enthält ? Welchen Erfolg würde ein Oologe erringen, dem die Aufnahme eines Nestes seltener Vögel im Dunen- ldeide gelingt, die wir selbst vergebens in Museen suchen? Solche werthvollen Aufnahmen aber lassen sich nur hersteilen, wenn ein Oologe oder Ornithologe die Camera bedient. Doch nicht allein der Vogel oder seine Jungen im Nest können den oologisclien Amateur inter- essiren, vielmehr das Ei des \rogels. Nachdem wir uns wohl als auch gern kritisirende Oologen überzeugt haben, dass die Illustrationen der. Eier unserer Vögel, die ein Künstler herstellt, sehr weit hinter der Wahrheit, -wie sie die Photographie uns giebt, Zurückbleiben, können wir uns der Photographie der Eier in natürlicher Grösse u. s. w* wohl befleissigen. Wird es dem Künstler schwer, einzelne Stücke naturwahr wieder zu geben, so erlahmt seine Kunst erst recht, wenn er ganze f 11 Zeitschrift für Oologie. Suiten mit geringen Differenzen darstellen soll. Der Künstler sieht eben nur im günstigsten Fall mit den Augen seiner Zeit. Wer weiss, ob nicht in späteren Jahren bei eingehender Untersuchung der Zeichnung für dieses oder jenes Ei charak- teristische Fleckungen gefunden werden, die mass- gebend zur Beurtheilung der Art sind. Die Künstler sehen eben subjectiv, der photographische Apparat aber arbeitet objectiv. Es ist eine weit leichtere Darstellung der Eier, ist der Künstler selbst Oologe. Was jedoch Künstler leisten können, das sehen und kennen wir an unseren Jagd-, Pferde- ' und Flundebildern, die selbst dem ärgsten Kritiker gefallen! Demnach muss auch die Abbildung eines Eies gleich einem Portrait sein, soll der Wissenschaft und ihren An- hängern wirldich gedient sein. Thatsache ist es, dass nicht wenige Oologen bereits photographiren, nur ruhen ihre Werke — es ist einmal eine Eigen- art derselben — im verschlossenen Schrank. Zum Nutzen aller Oologen, die sich gern als Anfänger in der photographischen Wissenschaft bethätigen wollen, geben wir nach dem Rathe eines erfahrenen Praktikers die folgende kurze Anleitung: (Fortsetzung folgt.) Kleinere Mittheilungen. Ein Nest mit 7 frischen Eiern des Oestlichen Zwerg- rohrhuhns (Porzana pusilla Linn.^ fanden wir am 13. Mai d. J. in einem blühenden Seggenbüschel. Der Umstand, dass gerade die Halme dieses Seggenbüschels (Carex sp.f) mit recht vielen Blüthen bedeckt, die umstehenden Büschel ohne Blüthen waren, veranlasste uns den Büschel näher zu betrachten. Es scheint doch so, dass das Zwergrohrhuhn hier in der Mark die blühenden Seggenbüschel der vielen, meist zitternden Aehren wegen bevorzugt, wohl weil dieselben den Vogel und sein Nest den Augen der Feinde entziehen sollen. H. Ein Kohlmeisennest in einer Eisenbahnbarriere. Ein derartiges Nest mit Eiern findet sich seit einigen Jahren dort vor, wo die Secundärbahn in der Nähe Neudamms eine Haltestelle besitzt und dieselbe einen der Uebergänge durch eine Barriere be- schützt. In dem Pfeiler, dessen Kopf von der Spitze des Langbaumes berührt, der bei Jeder Gelegenheit auf- und niedergezogen wird, ruht das Nest und die Jungen kommen aus. (Mündl. Mit- theilung.) Ein ausgefressenes Reiherei fanden wir am 29. April d. J. am Fusse eines Baumes, der eine Schwarz spechthöhlung hat, die zur Zeit von einem Marder und seinen Jungen bewohnt wurde. Die nächste Reihercolonie befindet sich (für gute Fussgänger) fast eine Stunde entfernt, und der Weg führt ausschliesslich durch Kiefernwald. Ist somit anzunehmen, dass der Marder aus dieser Entfernung her das betreffende Ei herbeigeschleppt haben kann? Im Leibe eines Hechtes findet man zuweilen Dinge, welche für die Gefrässigkeit dieses Wolfes der Gewässer sprechen. So fiel unter den vom Gut Achthuben in Westpreussen dieser Tage zum Verkauf gestellten Hechten ein grösseres Exemplar durch eine knollenartige Erweiterung auf. Beim Nachsehen förderte man ein unversehrtes Ei in der annähernden Grösse eines Hühnereies zu Tage, das aus einem wahrscheinlich durch Wasser zerstörten Neste eines Wasservogels herrühren dürfte. (Allgem. Fisch. -Ztg.) Eine Reihe Kuckuokseier sind in neuerer Zeit der Schausammlung im Berliner Naturhistorischen Museum eingereiht worden. In jedem Neste des Ziehvogels liegen neben den Eiern des Nestvogels ein oder zwei Eier des Parasiten; jedem Neste liegt eine lehrreiche Beschreibung bei. Wie wir uns überführt haben, wird die Neuerung sehr sympathisch besehen und besprochen. Der Wunsch, an dieser Stelle mehr zu sehen, umsomehr weil im Museum ein bedeutendes Material im Stillen verborgen liegt, wäre bei Zeiten zu berück- sichtigen. R. W. Schliiter’s neuestes Preisverzeichnis verkäuf- licher Vogeleier der europäisch-sibirischen Fauna, mit Einschluss der Mittelmeerformen, No. 210, ist erschienen. In seinem Aeusseren und Umfange den früheren Verzeichnissen gleichend, bringt auch das heutige verschiedene Veränderungen, sowie Ankündungen von Seltenheiten. Stimmen aus dem Leserkreise. — Seit Juli v. J. erscheint das längst erwartete Rey’sche Eierwerk und ein jedes Mal freue ich mich, wenn ich nach langem Harren ein neues Heft wieder erhalte. Bisher sind sechs Hefte, dabei je zwei Doppelhefte erschienen, was manchem meiner Bekannten garnickt, mir sehr gefällt, doch will ich mich in deren Namen hier nicht aus- sprechen. Wenn jedoch die Lieferungen der Hefte in langen Zwischenräumen ferner beliebt werden sollten, dann hege ich die Befürchtung, Rey’s Eierwerk ist erst in vier Jahren fertig! Vielleicht erlebe ich das vierte Jahr überhaupt nicht. Ich weiss nicht, weshalb eine derartige Verzögerung stattfinden kann, denn die Ab- bildungen der Eier sind längst fertiggestellt, un- möglich kann die Bearbeitung des Textes so ausserordentlich viel Zeit in Anspruch nehmen. Wir filtere ssiren uns sehr für das genannte V erk, doch haben wir auch zugleich berechtigte V ünsche, die wir gern beachtet sehen möchten. — In der Oologie ist noch viel zu tliun. noch sehr viel! und es ist ganz unnötkig. dass sich die j ’ Herren in dieser Zeitschrift so sehr die Köpfe darüber zerbrechen, ob es noch nöthig ist. Eier zu sammeln oder nicht. Sammler, die nur Sports- leute sind und für welche die Wissenschaft Nebensache ist, wenn sie nur besitzen, giebt es 12 Zeitschrift für Oologie. in allen Branchen der Natur und anderer Wissen- schaften. — Solchen wäre es besser, sie sammel- ten Briefmarken. Verständige, einsichtsvolle Forscher aber werden noch genug Material zu fruchtbringender Arbeit sowohl in der Oologie, wie in der gesammten Ornithologie finden! Frei- lich verderben derartige Sammelprotzen vielfach der Wissenschaft das Ansehen. Dies thun aber auch Solche Leute, die, wie in No. 12 dieser Zeit- schrift geschehen, sich über Leute lustig machen, die Eier zur Vervollständigung ihrer Sammlung zu kaufen. Wenn der betreffende Herr beim Be- trachten seiner Sammlung seine Hauptbefriedigung in der Erinnerung an die Schweisstropfen, die er hei Erwerbung dieses oder jenes Eies vergossen, findet, so möchte ich ihm entgegenhalten, dass derartige Erinnerungen auch an den Eiern meiner Sammlung kleben, dass sie aber nur für mich persönlich, nicht aber für die Wissenschaft von Werth sind und dass man doch um solcher Er- innerungen willen keine Eiersammlung anzulegen braucht. Das thun eventl. auch gepresste Alpen- pflanzen! Und wenn der um die Provenienz eines Eies befragte Sammler erst nach dem Etiquett sieht und dann eingesteht, dass er sich bei diesem Ei nur an die Strapazirung seines Geldbeutels er- innern kann, so ist damit noch nicht gesagt, dass dieses Ei der Wissenschaft verloren ist, weil es gekauft ist! Ich möchte einmal den deutschen Sammler sehen, der im Stande wäre, eine einiger- massen genügende Suite von Adlereiern, die er selbst ausgehoben, zu Stande zu bringen!! Ich lebe hier in einem Lande, wo der Steinadler Brut- vogel ist, aber so sehr ich mich bemühte, selbst ö | einen Adlerhorst besteigen zu können, ist mir dies , in den sechs Jahren meines Hierseins nicht ge- lungen und alle meine Steinadlereier sind gekauft. Ich will damit keinen Stein auf die Lokalitäts- sammler werfen, im Gegentheil, wenn sie richtig arbeiten, sind sie der Wissenschaft vo . hohem Werth. Aber man muss auch andere Leute leben lassen. Der Sammler, der nur selber gesammelte Stücke nimmt, bleibt stets nur auf einen engen Kreis beschränkt, in dem er wohl den nützlichen Handlanger spielen kann, die höheren Gesichts- punkte der Wissenschaft, die vergleichende Oologie. wird er aber aus eigener Erfahrung nie beherrschen können! Dazu sind meterlange Suiten aus möglichst allen Gebieten des Faunengebietes nöthig, und diese zu erlangen braucht es eigener Sammelthätigkeit, eines richtigen Verständnisses, eines eingehenden Studiums und eines wohl- gespickten Geldbeutels! Will ein kleiner Sammler übrigens auch im engen Kreise dem grossen Ganzen nützlich ■ sein, so möchte ich hier eine kleine Anregung geben, die wohl der Ausführung werth wäre. Wer photographirt heut zu Tage nicht?! Gut! Der Sammler nehme seinen Apparat mit auf die Exkursion und mache von den Nestern, die er findet, zunächst eine thunlichst grosse Auf- nahme aus nächster Nähe, von der Seite oder halb von oben. Dann trete er einige hundert Schritte, je nach dem Standplatze des Nestes zurück und photographire die Landschaft, wobei er den Stand- ort des Nestes thunlichst sichtbar in die Mitte des Bildes nimmt und den betreffenden Baum oder Busch mit einem Kreuzchen nachträglich auf dem Bilde bezeichnet. Diese Bilder wären von Zeit zu Zeit an eine Centralstelle einzuliefern, welche die Redaktion der Aufnahmen nach ihrem Werthe vornimmt und die beachtenswerthen verviel- fältigt und der Oeffentlichkeit zugänglich macht, Dr. B. Berichtigung! In No. 1, S. 1. erste Spalte, zwischen S. und 9. Zeile von nuten muss eingeschaltet werden: ,.\vohl heran- gebildetes Beobachtungsvermögen ein zweckmässiger Sammeleifer erzogen werde1', den nicht alle u. s. w. Eiersammlung. Umständehalber verkaufe m meine Eiersammlung zu billi-H gern Preise, sowie Bädekers 8g JEierwerk (eine der grössten® Ausgaben). Verzeichnisse zu m Diensten. C. Stodte, Clausthal i. H.i Naturhistorisches Institut Hermann Rolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. ♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦ ♦♦♦♦♦♦ ♦♦♦♦♦♦♦♦♦»♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦»♦♦♦♦ ♦< ♦#♦♦♦ „Die Schwalbe“, Mittheilungen des ornithologischen Vereins in Wien, 21 Jahrgänge, 1879 — 1897, 17 Bände complet, unterhalten, in schwarzen Chagren gebunden, ist zu verkaufen. Preis 60 Mark. Näheres d. d. Red. d. Zeitschr. Paul Rob. Sehünemann. städt. Verkaufs- Vermittler, Berlin, Central-Markthalle. Zoologische Grosshandking von Griistav KeSss, . Berlin C., Gontard Str. 10. Naturalienhandlung, BERLIN S., Oranienstrasse 135. Louis Wahn’s Nachf., A. Manecke, Nadlermeister. Berlin, Lindenstr. 66. Specialität: Zerlegbare Vogelkäfige. A. Böttcher, Berlin, 15. Brüderstrasse 15.’ Naturalien aus allen Erdtheilen. Sämmtliche Utensilien für Natu- raliensammler. Eier mit Hesteiern von allen parasitischen Kuckucken, welche zu wissenschaftlichen Zwecken be- nöthige, kauft J. Kasnberg, Kgl. Eisenb. -Materialienverwalter, Gothenburg in Schweden. Für eine Arbeit benöthige ich das Werk: Gouid, Birds of Europe. Wer überlässt mir dasselbe leih- weise gegen Vergütiguug V Beste Referenzen. <0. Haas®, BERLIN NW. 7, Mittelstrasse 51. Wilhelm Schlüter, Natarwis«cWl. Iastilat, Naturalien- und Lehrmittelhandlung. Halle a. Saale. Dp. Adolf Lendl, Natuphistopisches Cabinet, Budapest, Donatigasse 7. Naturalien, auch seltene Eiep aus Ungarn. Wnnsclie im Tausch zu erwerben: Gelege von Thurmfalken . Schwarzen Milanen usw., Kranichen, Wachteln, und Wachtelkönigen, Birk- und Moorschneehühnern, Grosstrappen, Kampf- u. Alpenstrandläufei n usw., ebenso Bälge von kleinen Vögeln aller Arten. Kann abgeben Eier in Ge- legen von 150. und Bälge von ca. 50 Vogelarten. B>. Wilfoy, 27, Frent Street West, Toronto, Ontario. H. Daimer Nachf. Berlin S.W., Koehstr. 56. Versand von Luxusfischen und Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. k'-daktion und Verlag von H. Hocke, Berlin N.O., Neue Königsstrasse 51. Druck von Max Silberberg,- Berlin 0., Alexanderstr. 64, Zeitschrift för Oologie Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O. 43, Neue König; Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschlands und Oesterreichs Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, N.O. 43, Neue König Strasse 51ü, zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Baum 10 Pfennige, Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Ornithologische u. oologische Beobachtungen aus der Mark. — Mein diesjähriger Besuch in Kunitz. — Oologe u. Photograph. — Kleinere Mittheil. Gebühren für eine Beilage, durch, welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, be- tragen 3 Mark. No. 4. Berlin, den 15. Juli 1900. 10» Jahrgang. Ornithologische und oologische Beobachtungen aus der fiüark. Der alte Sammler G. nahm ein Gelege des Wanderfalken nördlich von Berlin aus. Am Vor- mittag wurde das Weibchen, am Nachmittag das Männchen, das auf den Eiein sass, herabge- schossen, dann der Horst der bereits bebrüteten Eier beraubt. Dieses äusserst fruchtbare Pärchen hatte im vergangenen Jahre und in demselben Reviere 10 Eier (3, 4, 3!) gezeitigt, die frisch ge- nommen wurden. Am selben Tage wurde ein Horst — der Brutvogel war nicht herauszuklopfen — bestiegen, der in jüngerem Holze unweit längst überständigen Holzes stand. Der Horst enthielt fünf wenig bebrütete Fischreihereier. — - Heute hörten wir die ersten Rothkehlchen in frohem Ge- sänge, sahen den ersten schwarzen Storch, welcher eine Cultur überflog und dann auf einem Samen- baum in derselben Rast hielt. — Heute war die Ankunft der ersten rothen Gabelweihen am Horste. — Kraniche, wohl die letzten Ankömmlinge, zogen nordwärts. Am 8. April. Hühnerhabicht hatte im Horste zwei, Schwarzdrossel im Fichtendickicht fünf frische Eier. — Nest der Schwarzdrossel im Mauer- werk eines Hauses mitten in Berlin, innerhalb eines Häuservierecks, das ein Gärtchen von kaum 10 Meter Umfang umschliesst, wird abermals vom Pärchen bezogen. Im vorigen Jahre wurde dieses Nest, als es Junge enthielt, von Mauerseglern überfallen, die di6 Jungen herauszogen. — Auf den Rieselfeldern, nordöstlich von Berlin, sahen wir unter den weissen Bachstelzen auch gelbe, letztere werden dort von Jahr zu Jahr häutiger. Sahen wiederholt Züge von Misteldrosseln: auf der Jagd nach Nahrung suchende Goldammern und Sperlinge mehrere Sperber lind einen Merlinfalken. — Sah heute in Mehrow einen Zug Braunellen; eine grosse Anzahl Wiesenpieper an ihren Brut- plätzen. — Grosse Züge von Wachholderdrosseln zogen nordwärts. Auf einem Berliner Bahnhofs- gebäude hörte ich den ersten Rothschwanz. — Ankunft der Rohrweihen am Brutplatz. Auf allen Gewässern, die wir heute besichtigten, trieben sich Lachmöven in Schwärmen umher. Schwäne sahen wir in der Begattung. Ankunft der schwarzen Gabelweihen. Am 13. April. Eine Woche lang waren Regenschauer, nicht selten Hagelwetter, so auch am eben genannten Tage. Bussardhorst, am 6. April bestiegen, enthielt aber- mals zwei prächtig gefärbte Eier, die den erst- genommenen Eiern in Form und Färbung sehr glichen. Schwarzspechtröhre, von einer Lochtaube bezogen, enthielt drei Eier, wenige Tage gleich- mässig bebrütet. Sahen einen Zug Cormorane, welche nach Norden zu und nur wenig, über die Wipfel alter Kiefern dahinzogen. Wir zählten gegen 200 Stück. — Habe heut drei Bussardhorste bestiegen, die je zwei, in einem Falle frische, in zwei Fällen zwei bis drei Tage bebrütete Eier ent- hielten. — Ein alter Sucher (Neumann) aus dem Nauener Bruch zeigte mir mit gewissem Stolz sein erstgefundenes Kronschnepfenei ( Xumcnius arcuatus). — Ankunft der Störche am Nest: am selben Tage gingen grössere weitere Züge, bereits geringer an Zahl, nach Norden zu. Züge Mistel- drosseln in einem Feldgehölz gesehen. — Beobachtet haben wir heute Züge von Wein- und Misteldrosseln, Wiesenpiepern, auf freistehen- den Kiefern singende Bergfinken. — Aus allen Höhlungen im Hochwald li essen sich heute Hohl- tauben herauslocken: einige Bäume, die ich des- halb erstieg, enthielten je zwei fast frische Eier. Am 15. April! Der schwarze Storch im Westen Berlins hat seinen alten Horst abermals bezogen, wie das weithin leuchtende Geschmeiss am Eicli- stamm beweist. Im vorigen Jahre wurde in der Nähe des Horstes ein Schlag ausgeführt, in diesem Frühling wiederum, doch noch näher, sodass zu befürchten war, der Storch könnte den Horst ver- lassen. Bei einem späteren Besuch sah ich, dass das geschlagene Holz — es sind wohl mehrere hundert Festmeter — längst einer Schleife (alter Holzweg), die sich kurz vor dem Storchbaum liin- zieht, auf gestellt war: der Storch sass auf dem Horst. — Auf dem Wege von Spandau nach u Zeitschrift für Oologie. Nauen, angesichts der Eisenbahn, die täglich hundertmal vorüberzieht und so nahe von dieser entfernt, dass man bequem das Nest und seine Bewohner überschauen kann, hat ein weisser Storch auf einem ganz niedrigen Pappelbaum, doppelte Mannshöhe, sein Nest erbaut. - Sahen nordische Dompfaffen, nochmals einen Zug Cor- morane, die nördlich zogen. — Bei Zossen wurden die ersten Rauchschwalben gesehen, Kleiber gehört, die ihren Liebesruf ertönen lassen: mehr- mals wurden Lochtauben aus ihren Höhlungen, Nebelkrähen aus ihren Nestern geklopft. — Sahen heute (Süden Brandenburg) sechs besetzte Storch- nester. Eingetroffen sind hier seit einigen Tagen Gartenrothschwänze und Weidenlaubsänger. Am 16. April. In Weissensee sitzt ein Storch- paar auf einem Neste, errichtet auf dem niedrigen Schornstein des Treibhauses einer Gärtnerei, ungefähr dreissig Paare Sperlinge nisten gleich- falls im Storchnest. Im Wirthshaus am Orranke See, welches einen grösseren Park, auch kleinere Tümpel einscliliesst, hat eine Stockente auf einem Weidenkopf, der an einem Tümpel steht, sein Nest errichtet. Von den dort gehaltenen Schwänen haben zwei im Winter sich entfernt: im April sind in der Gesellschaft der Entflohenen noch zwei wilde Schwäne am Orranke See zurückgekehrt. — Sahen im Berliner Thiergarten Schwäne beim Bauen des fast fertigen Nestes, mehrere Nester der Schwarzdrosseln, die frische oder bebrütete Eier enthielten. Hier muss ein grosser grauer Würger sein Nest schon erbaut haben, denn er macht sich durch ängstliches Schreien recht be- merkbar. — Sperlingsnester in Berlin, Unter den Linden, Sonnenseite, hinter grossen Haus- schildern wohl verborgen, enthalten Junge. — Sah in der Markthalle mehrere frische Gelege von der Kronenschnepfe. Am 19. April. Am Stienitz See, 30 Kilometer südöstlich von Berlin, wird im dichten Wachholder mitten im Hochwalde ein Nest von der Schellente mit acht frischen Eiern gefunden. Hohle Bäume fehlen in der dortigen Forst gänzlich. (Vor circa 10 Jahren fanden wir in derselben Gegend und am gleichen Tage ein Nest der Schellente in einem dichten Wachholderbusch am Waldesboden. - Schwarzspecht hat in der wieder hergestellten Höhlung zwei Eier. Bussarde flogen vom Horste, rothe Gabelweihe sah ich beim Horstbaii. — Kraniche am Stienitz See verkünden weithin ihren Liebesruf: sah daselbst die ersten Steinschmätzer; Schwanzmeise und Haubenmeise lassen sich beim Nestbau beobachten. (Forts, folgt.) „Mein diesjähriger Besuch in Kunitz“. Von Georg Krause. Unter demselben Titel beschrieb ich in der letzten Juni-Nummer dieser Zeitschrift den ver- ehrten Sammelrollegen meine damalige alljährliche Reise und unter der gleichen Ueberschrift möchte ich auch heuer wieder meine interessanten Erleb- nisse im lieben seefrischen Kunitz schildern. Als ich am 31. März er. vormittags folgendes Telegramm erhielt: „Es schneit ohne Unter- brechung. bitte Rath, was mit Möven machen, womit kann ich füttern. Gruss“, da schien es mir, als ob bei der schlimmen Winternoth wohl ein grosser Theil meiner Lieblinge, deren Brutgeschäft und Oologie ich mir zu meinem lieben Special- studium auserkoren, die Legeperiode nicht mehr erleben sollte: da schien es mir, als ob mein dies- jähriger stets freudig erwarteter Besuch so eine Art Condolenzvisite werden sollte. Aber glück- licherweise weit gefehlt! Dank der väterlichen Fürsorge meines Freundes, welcher grosse Quanti- täten Pferdefleisch, untermischt mit Kartoffeln, ver- füttert hatte, kamen die Möven brillant über die Sturm- und Drangperiode hinweg, und auch das schwarze Raubgesindel, die Krähen, die sich sofort in Schaaren bei dem fetten Futterplatze auf der Insel eingefunden hatten, schnitten nicht schlecht dabei ab. Am 5. Mai erwartete mich also wieder das herrliche Rappengespann am Liegnitzer Bahnhofe, kam ich doch mit Weib und Töchterlein, denn beide wollten doch gern einmal die Möveneier- ernte mitmachen! Gleich bei der Ankunft hörte ich auf meine besorgten Fragen zu meiner Freude, dass in diesem Jahre bedeutend mehr Möven „da“ wären. Dann ging’s hinunter in den Park zurTerrasse an der Seemauer, meinem lieben altenBeobachtungs- plätzchen. Da lag sie wieder weit draussen, die kleine Insel, umschwärmt von tausenden weisser Pünktchen und erfüllt von dem Tag und Nacht gleichbleibenden Stimmengewirr heiserer Vogel- kehlen. Es war mir zu Muthe, als begrüsste ich einen alten lieben Freund, wie ich die grüne Insel, den blauen See und den lärmenden Vogelstaat vor mir liegen sah. Und dazu das herrliche Wetter! In majestätischer Ruhe breitete sich das spiegel- blanke Gewässer aus, kein Wölkchen stand am abendlichen Himmel: es musste ja morgen ein herrlicher Tag werden. Ueber unseren Köpfen schossen zahllose Möven, gesättigt von den Feldern heimkehrend, dahin: andere segelten niedrig über die Wasserfläche nach Beute spähend, und wieder andere wagten noch einen Ausflug nach den frisch geackerten Feldern. Es war das altbekannte rege Treiben, Kommen und Gehen, welches man zu beobachten nie müde werden kann. Vor uns aber, so weit man auch sehen mochte, fischten wieder unzählige Haubcnsteissfüsse, bald hier bald dort aüftauchend und gleich darauf mit elegantem Ueberschlag verschwindend. Und dann noch die Unmenge Blässhühner! Noch lange sassen wir abends mit unseren gastlichen Freunden im trau- lichen Geplauder, dann gegen 10 Uhr gingen wir zur Ruhe. .Kurz vorher öffnete ich ein Fenster, um nach dem Wetter zu sehen, da drang durch die stille Nachtluft aus weiter Ferne, aber klar und deutlich von der Insel immer noch das brausende Getöse der Möven herüber. Wunderbar! Wann Zeitschrift für Oologie, 15 schlafen wohl diese Thiere? So geht es die ganze Nacht hindurch, sagte mir mein Freund. Früh 3A4 Uhr nach einem erquickenden Schlafe Wurde ich wach. In den thaufrischen Bäumen und -Sträuchern des Parkes sang und pfiff es, dass es eine Lust war. Punkt V26 Uhr verliessen wir mit .zwei Booten die Landungsstelle. Vor uns lag in der Pracht des idealsten Maimorgens, vom goldigen Sonnenlichte bestrahlt, das kleine Eiland. Wir mochten wohl 12 Minuten flott gerudert sein, aber immer noch bewahrte die Insel ihr altes Bild; die Möven „hielten“- diesmal ganz besonders lange. Da — plötzlich, geht es auf. Ein Toben und Tosen, ein Wirrwar uud Aufruhr ohne Gleichen! Wie ungeheure weisse Dampfwolken oder auch Schnee- gestöber umhüllt es die Insel. Noch nie auch in früheren Jahren nicht, hatte ich eine solche un- geheure Vogelmenge beisammen gesehen. (Fortsetzung folgt.) Oologe und Photograph. Seit der Erfindung der Trockenplatten und ihrer Einführung in die photographische Praxis haben sich die photographischen Prozesse so wesentlich vereinfacht, dass es jedem Laien in Verhältnis smässig kurzer Zeit möglich ist, sich mit der Lichtbildkunst vertraut zu machen und die er- forderlichen Manipulationen zu erlernen. Die nöthigen Lösungen, „Säuren“ nennt sie gewöhnlich der Laie, beschränken sich auf den Entwickler und das Fixirbad für die Platten und das Goldbad für die Papierbilder, vorausgesetzt natürlich, dass an der Platte nicht noch Ver- besserungen, wie das „Verstärken“ oder „Ab- schwächen“ vorzunehmen sind. Diese Prozesse machen noch einige andere Lösungen erforderlich. Das photographische Bild entsteht in der Weise, dass zunächst die Aufnahme gemacht und die Platte entwickelt (Negativprozess). Diese Platte druckt man, nachdem sie getrocknet ist, beliebig oft auf dem photographischen Papier mittels geeigneter Vorrichtung (Copirrahmen) ab und tont (färbt) dann die Abdrücke im Goldbade. Wenn der gewünschte Ton erreicht ist, kommen die Copien für längere Zeit in mehrmals gewechseltes Wasser, nachdem werden sie getrocknet (Positiv- prozess) und das Bild ist bis auf das Aufkleben fertig. Um eine photographische Aufnahme zu machen, legt man beim Scheine von rothem Licht (Dunkel- zimmerlampe) in einem dunklen Raume die Trockenplatten, deren Pappkaste 11 man bei der erstmaligen Benutzung aufschneiden muss, in die dem Apparat beigegebene Cassette , bei Hand- Cameras in die Blechrahmen, ein: der Cassetten- ! Schieber wird dabei aufgezogen, bei sogenannten Buchcassetten klappt man die Cassette ausein- ander. Die lichtempfindliche Schichtseite ist stumpfer wie die Rückseite und daher leicht zu erkennen; sie muss in der Cassette stets so liegen, dass sie sich nach aussen, die Glasseite also nach innen befindet. Die Trockenplatten sind im hohen Grade lichtempfindlich und müssen sorgfältig vor Tages- und Lampenlicht geschützt werden. Um Löcher in der Schicht der Platte (Nadelstiche u. s. w.) zu vermeiden, staubt man diese vor oder nach dem Einlegen in die Cassette, mit einem weichen Pinsel (Abstaubpinsel) ab: auch darf die Schichtseite nicht begriffen werden, da an den Stellen sonst leicht der Entwickler ab- gestossen wird und Flecke entstehen, auch kleinste Spuren von Feuchtigkeit und Chemikalien leicht Fehler erzeugen. Nach dem Einlegen sind die Schieber wieder gut zu schliessen. (Fortsetzung folgt.) Kleinere Mittheilungen. lieber eine Eier- und Nestersammlung aus Venezuela. Eine grössere Sendung Eier, zumeist kleinere Arten, sowie Colibrinester hat Herr Rolle-Berlin kürzlich erhalten. Unter den, wenn auch nicht selteneren Eiern, sahen wir Aramus scolopaceus (Gml.), braungelb mit violetten und graubraunen, nicht sehr dicht stehenden, meist in die Länge gezogenen Flecken. Am stumpfen Ende zeigen sich häufig braune Haarlinien und Schnörkel, ausserdem ein Ueberzug, der einer Schimmel- bildung ähnelt: Grösse 60 — 61 X44 — 45 mm. Ferner Parra jacana L., 30X20 mm, wohl eins der am schönsten gezeichneten und gefärbten Eier der ganzen Welt. Es ist glänzend gelbbraun gefärbt und mit glänzend tief schwarzen Wurmlinien, Kritzeln und Schnörkeln versehen, welche einem Netzwerk gleichen, das das Ei fast ganz gleich- mässig überzieht. Grösse 29 — 30X23—24 mm, sowie Cresiscus melanophaeus (V.) und C. cayanensis (Bodd.), welche Rallenähnlichkeit zeigen. Sie sind rötklich gefärbt und mit feinen grauen und roth- braunen Pünktchen versehen, welche am stumpfen Ende etwas gedrängter stehen. Grösse 31X22 resp. 32X23 mm. Unter den bekannteren Eiern sahen wir Pbrphyrio uiartinica (L.), hell-, dunkel- oder rothgrau gefärbt und mit feinen violetten und schwarzbraunen Pünktchen und Flecken gezeichnet. Grösse 40X27 — 30 mm. Drei Taubenarten sind vertreten : Chamaepelia rufipnmis Gray. Columba albilinea Gray, Leptoptila verrauxi Bp.: letzteres Ei ist röthlichweiss. Grösse 21X16 resp. 39X27, 30X23 mm. Unter den Cuculiden sehen wir (in sehr grosser Anzahl!) Coccyzus minor (Gml.) und Crotophaga ani (L.) in seltsamen Varietäten. Ungefähr dreissig /Imvvvv-Arten bilden den Schluss der Sendung, darunter solche Arten und oft in grosser Anzahl, die ihrer Veränderlichkeit, ebenso ihrer eigenartigen Schönheit wegen auffallen, wie Molothrus - atronidcus und M. cassini; beide Arten, die man nicht unterscheiden kann, gehören mit zu den veränderlichsten Eiern, die wir bisher kennen gelernt haben. Sie sind weisslick. 16 Zeitschrift für Oologie. hellblau oder grau in unzähligen Tönen, die einen ohne jegliche, die anderen mit sparsamster oder reichlichster Fleckung, die ebenso verschieden- artig wie der Grundton des Eies auftritt. Auch hier ist die Regel bemerkbar: je dunkler der Grundton, desto reichlicher ist die Fleckung des Eies. Grösse 28X18 und 20X16 (die kleinsten Eier). Saltator olivascens Cab. und Saltator albicollis V., gehören ausser der Verschiedenheit in der Färbung, hinsichtlich ihrer am stumpfen Ende sehr eigenartigen Zeichnung, zu den schönsten Eiern der betreffenden Sammlung. Innerhalb des Geleges sind die Eier recht gleichmässig ge- zeichnet. Erwähnen wollen wir noch Icterus giraudi Cass. und I. gularis Wagl., beide Arten mit schwarzen Haarlinien, die oft das ganze Ei voll überziehen; ersteres ist 27X17, letzteres 31X20 mm, die Grösse unterscheidet sie. Pitangus ruß- pcnnis, Myiozetetes similis Spix., Synallaxis tcrrestris Jard. und S. gularis Lafr. (beide sind nicht zu unterscheiden), Phonipara bicolor (L.), Sycalis flavcola (L.), Sporophilä guthiralis (Licht.), Speotitis cunicularis, Tachypus h/ctvosus, Agclaeus ictcroccphalus Baird, Turdus albivcntcr Spix., Thryothorus rutiliis V., Quiscalus lugubris u. s.. w. sind in grossen Suiten vorhanden. Ornithoiogische Expedition nach dem Eismeer. Aus Christiania wird unter dem 14. Juni der Ber- liner Voss’ sehen Zeitung gemeldet: Eine deutsche ornithoiogische Expedition, bestehend aus dem Grafen Zedlitz-Trützschler, Hauptmann Roth und Dr. Berger hat kürzlich mit dem kleinen der AVesteraalenschen Dampfer-Gesellschaft gehörigen Dampfer „Express“ von Tromsoe aus eine Reise ins Eismeer angetreten. Als Führer fungirte Sören Johannesen. Die Besatzung besteht aus zwei Fangleuten und fünf Matrosen, alles Nor- weger. — Johannesen ist den Oologen wohl- bekannt, er ist der erste Entdecker (August 1887) einer Brutkolonie von Larus eburncus auf der kleinen Insel Stor-ein, ungefähr 16 englische Meilen östlich von Cap Smith, 80 Grad 9" nörd- licher Breite. Cap Smith ist der östlichste Punkt von Nordost-Spitzbergen, der nur in solchen Sommern, die ausnahmsweise vom Eise befreit sind, erreicht werden kann. Bunte Hühnereier. Dass man durch Zuchtwahl buntfarbige Hühnereier erzielen kann, hat der Apotheker Hemmerling in Bigge a. d. R. be- bewiesen. Derselbe hat ein Jahr hindurch Ver- suche angestellt und hat nun der zoologischen Sektion in Münster eine Anzahl Hühnereier ab- gegeben, die fast die Farbe eines Birkhuhns tragen. („Südd. Thierbörse“.) ■ — Ein altes Krähennest enthielt Mitte Juni ein Ei des Baumfalken, zwei Eier vom Thurm- falken. Die Eier waren frisch , jedes Ei war ganz bestimmt zu erkennen. (Mitth. a. Posen.) ' — Ein Thurmfalkennest mit Eiern sah ich in einem Stecheichenbusch (Ilex Aquifolium L.) auf Rügens östlicher Küste, anfangs Juni. War auch der mit Stecheichen bestandene Abhang nicht be- sonders steil, so konnte ich dennoch das Nest nicht erreichen, weil das Gebüsch mir keinen sicheren Halt gewährte. I. Spöhnmann. Briefkasten. L S. Die Sammlung des verstorbenen Barons von Hamonville enthielt s. Z. 3 Eier des Riesenalks, die aus der Sammlung des Grafen Raoul de Borace stammten. Das unlängst öffentlich ausgebotene Ei war etwas angebrochen, hatte einen grossen gelhen Fleck an der Spitze. Nach einigem Bieten erstand es Herr Middlebrook für 300 Guineen (6300 Mk.). Herrn Hennemann. Der kleine graue Würger ist fast in ganz- Norddeutschland nistend zu finden. Doch ist er ein sehr später Nister , erscheint sehr unregelmässig , in besonders heissen Frühlingen am häufigsten. In unserer Mark treffen wir ihn in manchen Jahren sehr selten, in anderen so gut wie gesellschaftlich an. Naturhistorisches Institut Hermann Bolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. „Die Schwalbe’4, Mittheilungen des ornithologischen Vereins in Wien, 21 Jahrgänge, 1879 — 1897, 17 Bände complet, gut erhalten, in schwarzen Chagrin gebunden, ist zu verkaufen. Preis 60 Mark. Näheres d. d. Red. d. Zeitschr. „Linnaea“ Naturhistorisches Institut. Dr. Angast Müller, Berlin, Invaliden Strasse No. 105. Paul Rob. Schünemann, städt. Verkaufs-Vermittler, Berlin, Central-Markthalle. Zoologische Grosshandlung von Gustav Heiss, Berlin C., Gontard Str. 10. A. Kricheldorff, Naturalienhandlung, BERLIN S., Orauienstrasse 185. Louis Wahn’s Nachf., A. Manecke, Nadlermeister. Berlin, Lindenstr. 66. Specialität: Zerlegbare Vogelkäfige. Vogeleier in frisch, diesjährigen Gelegen. — Preise massig. — F. A. Cerva, Sziget - Czäp, P. Szig. szt., Märton, Ungarn. Eier mit Nesteiern von allen parasitischen Kuckucken, welche zu wissenschaftlichen Zwecken be- nöthige, kauft J. Bamberg, Kgl. Eisenb.-Materialienverwalter, Gothenburg in Schweden. H. Daimer Nachf. Berlin S.W., KoehstP. 56. Versand von Luxusfischen und Thieren jeder Art. Aquarisn- und Terrarienfabrik. Wilhelm Schlüter, NatnrwinsiMl. Institut, Naturalien- und Lehrmittelhandlung. Halle a Saale. Dr. Adolf Lendl, Naturhistorisehes Cabinet, Budapest, Donatigasse 7. Naturalien, auch seltene Eier aus Ungarn. Cabanis Journal für Ornithologie. Jahrg. 1853— 1S93, sauber gehd.r tadellos erhalten, zu verkaufen. Reichard, Westend-Berlin, Spandauerberg 23- Vogeleier aus Venezuela richtig bestimmt, tadellos präparirt. giebt ah H. Rolle, Berlin, Elsässer Strasse 47/48. Redaktion und Verlag von H. Hocke, Berlin N.O., Neue Königstrasse 51. Druck von Max Silberberg, Berlin C., Alexanderstr. 64. Zeitschrift für Oologie. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O. 43, Neue König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschlands und Oesterreichs Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, N.O. 43, Neue König Strasse 51 II, zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Baum 10 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Ornithologische u. oologische Beobachtungen aus der Mark. — Mein diesjähriger Besuch in Kunitz. — Oologe u. Photograph. — Kleinere Mittheil. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Yersandporto nicht überschritten wird, be- tragen 3 Mark. No. 5. Berlin, den 15. August 1900. 10. Jahrgang. Ornithologische und oologische Beobachtungen aus der Mark. (Fortsetzung.) Am 21. April. Hühnerhabicht, dessen Horst ich am 80. März ausgehoben habe, hat im Wechsel- horst 3 frische Eier. - Heute ist die beste Fundzeit für Eier der Bussarde und Nebelkrälien; alle Horste scheinen mir besetzt zu sein. Haubenmeise sehe am fertigen Nest. Ankunft der Mönchs-, der Zaungrasmücke und des Wiedehopfes. Brutzeit der allermeisten Stockenten, wie die vielen durch Nebelkrähen zerstörten Eier allzuleicht beweisen. Schreiadler am alten Horst Berlin S. 0. Wie der Schreiadler, Wanderfalke, so hat auch die rothe Gabelweihe in den letzten fünf Jahren ausserordentlich an Zahl abgenommen, Hohltaube und Mandelkrähe sind in steigender Vermehrung, Schwarzspechte in Abnahme begriffen. — Ein Kra- nichei vom Ficher gefunden, findet den Weg zum Kochfopf; ein Kranichgelege, 2 ganz frische Eier, nehme in Kauf an. Ein Eisvogelnest enhält 9 frische Eier. Die Röhre war in einem ganz niedri- gen Erdwall an der Havel angebracht, so dass ich mich bei Entnahme der Eier, um dieselben zu er- langen, bücken, genauer gesagt, hinlegen musste. Dieses so sehr niedrig angebrachte Nest erinnert mich an das Auffinden einesSchwarzdrosselnestesimApril d. J., das im Kieferndickicht kaum eine Handhöhe vom Boden stand. Sah in der Markthalle die ersten Wasserhuhn- und Bekassineneier. Am 22. April. Seit zwei Tagen befinden wir uns dank einer recht warmen Temperatur urplötzlich in der anfänglichen sporadischen Belaubung der Bäume und Strauch er. Neu angekommen sind Baumpieper, die drei A_rten Laubsänger und in grösseren Gesellschaften Hausschwalben; am See sind viele Lachmöven. Im Liebesstreit sahen wir Zaunkönige, Mistel- drosseln : bei der Begattung Kleiber, Grün- spechte, Ringeltauben; sahen fertige Nester von der Misteldrossel, vom Baumläufer, schwarze Ga- belweihe bauend am Horst. — An unserem See sind ungefähr 20 Nester der Stockente, so erzählte mir der dortige Fischer. Aus einem Neste in einem Erlenstumpf, das am 14. April 11 Eier enhielt, wurde zuerst vom Fischer, dann von dessen Ge- hilfen je ein Ei genommen, um zu sehen, ob es frisch sei. Ein Ei wurde an demselben Tage in das Nest zurückgebracht, die Ente brütete weiter. Um das mit Dunen reichlichst ausgelegte Nest zu erlangen, nahm ich heute die Eier heraus und legte sie in ein von mir verfertigtes Nest wieder hinein. Die Ente nahm auch in diesem Falle das Nest wieder an und brütete die so oft berührten Eier aus. Diese Thatsache dient zum Beweis, dass die Stockente gegen Störungen grober Art doch nicht so empfindlich ist, dass sie ihr bebrütetes Gelege nicht leicht, noch weniger, wenn es hochgradig bebrütet ist, für immer verlässt. — Bussardhorste enthalten je 2 bereits bebrütete Eier: sehen Storch auf dem Nest sitzend, mehrere Züge Störche (wohl güste): Misteldrossel hat ein volles Nest. Zwei Schwarzspechthöhlungen erweisen sich als leer, eine dritte Höhle enthält 2 Eier des Schwarzspech- tes. Schweigen der Schwarzspechte, während Grün- spechte verlangend rufen. — Wanderfalk hat im Wechselhorst 4 Eier nachgelegt. Ich glaube, hier hat der Falk den kleinen Horst, der auf einem Seitenast angebracht ist, durch Material zu ver- grössern sich bemüht. Oder sollte es das Werk einer schwarzen Gabelweihe sein, die ich hier wiederholt bemerkt habe? Bussard hat 3 wenig bebrütete Eier. — In einer mächtigen Buche hat sich ein Kleiber häuslich eingerichtet. Frische Spähne liegen um- her, Eingangsloch ist frisch zugeschmiert, Vogel fliegt ängstlich umher. Am 24 April. Kiebitzeier sind jetzt in BerlinW. zum zweiten Diner allgemein Mode, der Saisonbe- schluss steht bevor. In der Zeit vom 26. März bis zum heutigen Tage hat eine einzige Berliner Firma 10000, in der ganzen Saison 30000 Kiebitzeier ver- kauft: in einem Berliner Hotel wurden in der Höhe der Saison täglich 600 dieser Eier verzehrt. Der Schwan im Thiergarten sitzt auf Eiern. In der Markthalle sehe ich ein frisches Kranichgelege, ein- zelne Wasserhuhn-, mehrmals Brachvögeleier. Die ersten Lachmöveneier. Herkunft mir nicht bekannt, werden ausgeboten. — Sahen balzende Trappen 18 Ze i tschrift auf einem weiten Brachfeide, garnicht weit von Berlin 0. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, müssen wir gestehen, dass wir zuerst glaubten, Frauen mit Tragekörben vor uns zu haben. Wir glaubten sie beim beständigen Herumgehen und Bücken mit Arbeiten beschäftigt, näher angelangt, erkennen wir Trappen' Am 25. April. Schwarze Gabelweihe streicht aus dem noch leeren Horst : einen Baumläufer sah ich am fertigen Nest, das in der Spalte einer durch Sturm gebrochenen Kiefer angelegt ist. Am 28. April. Ausgeboten zum Verspeisen sehe in der Mariithalle nebenWasserhuhn-, Rothschenkel-, Limosen- und Bekassinen-, Thurmfalken- und El- sterneier, erstere in verschiedenen, letztere in nur wenigen Gelegen. Lachmöveneier stehen in vollen Körben zum Verkauf. — Im Berliner Thiergarten brüten die Schwäne, eine Wildentenmutter führt 8 Junge. Die ersten singenden Nachtigallen. — Sch warzspechtpaar, welches im vergangenenFrühling sehr grosse Eier zeitigte, in diesen! Jahre gleichfalls. Die Maasse der frisch gefundenen 4 Eier sind : 39 : 27, 38: 27, 37: 28, 37:27, Gewicht: 0,950 resp. 0,900 g. Nach dem Rey’schen Eierwerke ist das Maximum dieser Eier 35,5 : 25 resp. 34,5 : 2.6,5 mm, das Ge- wicht 0,800 g. (Sammlung H. Hocke.) Am 29. April. Wir sind mitten in der sporadischen Belaubung. Blaumeise hat 2 frische Eier in einer Baum- höhlung. Am Abend sah ich den ersten Baum- falken. — Im Horst auf alter Eiche, dem Schwarz- storch gehörig, liegen 3 frische Eier: in der am 22. April ausgehobenen Schwarzspechthöhlung 2 Eier des Errichters derselben: in der Schwarzspechthöh- lung einer alten Kiefer, seit Jahren vom Waldkauz bewohnt, nochmals 2 frische Eier. — Haubenmeise brütet, Kohlmeise gründet ein neues Nest. — Plaus- rothschwanz errichtet sein Nest im Gebälk einer Ke- gelbahn, ein anderes Pärchen im Gebälk einer Kreissäge, die auf einem Dock bei Malz täglich ge- braucht wird. Bei der Arbeit wird das ganz^ Ge- bälk in starker Bewegung hin und her bewegt (Sehr ödter.) — Ankunft der schwarzen Flusssee- schwalben. Rallen und Zwergtaucher im Havelluch. Jm Bücher Park schlagen in grosser Anzahl die Nachtigallen: Ankunft der Trauerfliegenfänger. Am 2. Mai. Trappe hat 2 frische Eier. Die Eierwurden einer Truthenne untergelegt. (Nachricht aus der Neumark.) Am 5. Mai. Ankunft der Segler, die bei hoher Temperatur sich durch Schreien recht bemerkbar machen. Pirole singen in meinem Garten. (Fortsetzung folgt.) „Mein diesjähriger Besuch in Kunitz“. Von Ueu rg Krause, (Schluss.) Wenn eine Taxe möglich war, rechnete ich auf ungefähr 12000 Möven. Das waren aber docli nur die momentan „zu Hause" anwesenden Exemplare, und es fehlten also noch die achtenswerthe Anzahl der auf die Felder nach Nahrung ausgeflogenen für Oologie. Möven. Dann landeten wir. Gleich bei den ersten Schritten auf der heuer etwas morastigen Insel blickten uns die bunten Eier aus dem Grase ent- gegen. Ein Jeder hatte sich mit dem bekannten runden Sammelkörbchen bewaffnet, und ebenso ausgestattet begann auch ich meinen Beutezug. Mit einem wahren Feldherrnblick musterte ich alle die Tausende von Nestern und Eiern, ohne zu „lesen“, und nur hier und da bückte ich mich, dann aber auch mit einer gewissen freudigen Hast, um eine „Abnormität“ aufzunehmen und meinem Körbten einzuverleiben. Gesammelt wurden mehrere Nester von Anas crccca , die 3 — 8 Eier enthielten, mehrere Auas boc/ias- Gelege, eine grosse Anzahl Baue von Podiccps cristatns besichtigt, die je ein Ei bargen. Diese Baue waren bereits entleert worden. Unter den 56 Schock Möveneiern fanden sich folgende her- vorragende Stücke : Drei Exemplare im dunkelbraunen sepien- farbigen Kappentypus mit einer Durchschnittsgrösse von 52 : 37 mm, also von der bekannten kleinen gedrungenen Form aller solchen Eier. Auch be- sitzen alle drei die typische äusserst dünne Schale. Ein zartblaues Stück mit wunderbar feiner Haarzeichnung, einzelnen feinen dunkelbraunen Ober- und aschgrauen Unterflecken. Untere Hälfte fleckenlos. Grösse 55 : 37. Gesammteindruck : ein riesiges Pyrrhula majnr-YA. Ein Exemplar mit blaugrünem Grundton, kleinen rundlichen grauenU nter-und winzig feinen sch warzen Pünktchen als Oberflecken. Grösse 54 : 34 mm. An Grösse, Gestalt und Form ein von Corvus corax nicht zu unterscheidendes Stück. Eine ebenfalls sehr zierliche Erscheinung bietet ein hellgelblichgrünes Exemplar mit vielen leder- und sepiebraunen wunderbar verschlungenen Emberizidenfäden. Dieses Ei ist ein wahres Cabinet- stück vermöge seiner prächtigen Zeichnung, und auch eleganten Form mit centraler Dopphöhe. Grösse 56 : 34 mm. Ein seltsames hellolivbraunes Stück mit schöner kräftiger Fleckenzeichnung zeigt absolute Birnen- form. Aus den Maassen (>8 : 36 mm mag das Abnorme in der Figur am besten hervorgehen, indem ich noch hinzufüge, dass die lang ausge- zogene Spitze nur 19 mm im Durchmesser beträgt. Schliesslich wurde mir noch ein dunkelbraunes Spurei von 38 : 28 mm gebracht. Ich will dazu noch bemerken, dass mein kleinstes Spurei von Xenia ridibundinn, Leach nur 29 : 2U/2 mm, mein grösstes Doppelei aber 69 : 43 mm misst, und mit der Notiz schliessen, dass ich in diesem Jahre auch krankhafte, in physiologischer Beziehung äusserst interessante Belegexemplare aus Kunitz heimbrachte, die eine wahre Musterkarte der ver- schiedenen Schalenkrystallisationen und Kalk- sekretionen darstellen. So nähert sich meine Specialsammlung immer mehr einem abgeschlosse- nen Ganzen und mit ebenso viel Stolz wie Freude führte ich sie vor wenigen Tagen wieder einmal Zeitschrift für Oologie. 19 dem mich besuchenden hochverdienten Forscher Alexander von Homeyer vor, dabei mit Vergnügen der schönen diesjährigen Stirn den im seefrischen Kunitz gedenkend. Hirschberg, 15. Juli 1900. Oologe und Photograph. (Fortsetzung.) Für längere Touren nehme man zwei, drei oder mehr Doppelkassetten mit, lasse jedoch die Platten nicht mehrere Tage oder Wochen in den Cassetten, zumal, wenn diese neu sind, liegen, denn es entsteht dann der unliebsame „Cassetten- schleier“ an den Stellen, wo die Jalousiestreifen des Cassettenschiebers durch untergeleimten schwarzen Stoff mit einander verbunden sind. — Hat man die Cassetten mit Platten belegt, so können sie dem Tageslicht ausgesetzt werden (selbstredend mit geschlossenen Schiebern). Alsdann schreitet man zur Aufnahme. Anfänger versuchen sich fast regelmässig in ihrem Eifer damit, eine Porträt- aufnahme im Zimmer zu machen. Ich rathe ganz entschieden davon ab, mit Aufnahmen im Zimmer den Anfang zu machen. Hat man keinen Hof, Garten, Anlagen oder sonstwie freie Plätze, wo die ersten Versuche gemacht werden können, so stelle man den Apparat an das geöffnete Fenster und photographire da hinaus, sei es ein Haus oder eine Landschaft. — Zur Aufnahme klappt man das Lauf- bodenbrett der Camera herunter, stellt dieses durch den Schieber oder Riegel fest, schraubt den Apparat dann auf das mit gespreizten Füssen fest aufge- stellte Stativ und stellt ihn möglichst senk- und wragerecht auf. Nachdem auch das Objectiv vorn eingeschraubt ist, richtet man die Camera nach dem aufzunehmenden Gegenstände, entfernt den Objectivdeckel, setzt die grösste Blende ein und bewegt das Hintertheil so lange vor und zurück, bis sich das betreffende Object haarscharf auf der Matt- oder Visirscheibe wiedergiebt: das Bild er- scheint auf der Scheibe jedoch umgekehrt. Zu dieser Manipulation, „Einstellen“ genannt, bediene man sich eines schwarzen (Einstell-) Tuches, welches Kopf und Apparat bedeckt und das Arbeiten sehr erleichtert. Man achte darauf, dass das Hintertheil genau auf dem eingestellten Punkte verbleibt, was durch Anziehen des seitlich befindlichen Feststellknopfes zu erfolgen hat. Je nach Construction der Camera hebt man entweder die Visirscheibe heraus oder klappt sie zurück. Alsdann setzt oder schiebt man die Cassette mit der Schieberseite No. 1, dem Objectiv zugewendet, in die Camera da ein, wo die Visirscheibe entfernt wurde. Hierauf schliesst man das Objektiv, schiebt eine der folgenden kleineren Blenden hinein, zieht den Schieber der Cassette auf, hebt den Objektivdeckel recht behutsam wieder ab, belichtet (exponirt) die Platte 1/a bis 10 Secunden und schliesst dann das Objectiv und die Cassette wieder. Es empfiehlt sich, auch während des Einsetzens der Cassette und bei der Belichtung den Apparat mit dem Dunkeltuche zu verhüllen, um das Eindringen von Licht zu vermeiden. Die Belichtung richtet sich nach der Beleuchtung des Objectes, der Lichtstärke der Objective und der Empfindlichkeit der Platten, was man nach den ersten Versuchen bald herausfindet. Bemerkt sei noch, dass bei Sonnenschein die Strahlen auf den zu photographirenden Gegenstand, nicht aber in das Objectiv fallen dürfen, weil dies Verschleierung der Platte zur Folge hat. (Forts, folgt.) Kleinere SVHtiSieiiungen. Motizen aus England. Wenn die Sammelzeit be- ginnt, nehme ich mein Rad und fahre weit hinaus. umWälder undWiesen zu erreichen. Denn den Feier- tag mache ich am liebsten statt in der Häuser Mitte, welche mich sonst umgeben, zu verbleiben, draussen ab und geniesse somit weit vollkommener mein Vergnügen. Dann gebe ich bei guten Bekannten mein Rad ab, um zu sammeln. Ich fand Anfang Juni d. J. Turdtis musicu-s, T. viscivoncs und T. merula brütend hintereinander, denn deren Nester sind leicht aufzufinden. Diese stehen hier zumeist in Stechpalmen oder im Weissdorngebüsch, das in langen Hecken sich hinzieht; Sylvia atricapilla und A. cinerea fand ich mit vollen Gelegen in ganz niedrigen Gebüschen. An einem Bächlein sah ich Cinclus aquaticus, wartete geduldig eine geraume Zeit, bis das Männchen die Gattin besuchen würde ; am Stelldichein der beiden Vögel war auch das recht versteckte Nest, welches fünf rein weisse Eier enthielt. In der Nachbarschaft beobachtete ich zugleich Alcedo ispida, konnte jedoch das Nest nicht entdecken. An der Lichtung des Waldes fand ich sechs Corvus corone-Horste, welche je vier Eier enthielten. Das war das Ergebniss einer Sammelfahrt. — Mein nächster Ausflug brachte mich abermals zu dem Wäldchen, welches ich Anfangs Juni aufgesucht hatte. Nach langem Suchen fand ich zu meiner Freude ein J lotacilla cifrcolaSest, welches ein Ei barg. Im Begriff mich zu setzen, weil ich der Ruhe benötliigte, entfliegt dem Platze meiner Wahl ein Pratincota rubetra- Weibchen seinem Neste. Das im Unkraut sorgfältig versteckte Nest enthielt sechs Eier. Meine weiteren Bemühungen Cucuhis canorus und Pratincola rubicola aufzufinden, waren erfolglos geblieben, mehr Erfolg hatte ich hintereinander mit Ligarinns chloris. Zum Schluss untersuchte ich ein Krähenhorst, dem ich acht Tage vorher einen Besuch abgestattet hatte, welcher fünf Thurmfalkeneier enthielt. Damit endete für heute mein fernerer Aufenthalt im Wäldchen, dann brachte mich mein Rad in mein Heim zurück. 15. Juni 1900. Harry Gorton, Sendleton. England. Meine Kuckucksfunde in der Saison 1900. Im ganzen wurden liier 88 Funde gemacht, nämlich 81 Eier und 7 junge Kuckucke; davon befinden sich 72 Eier in meiner Collection, die anderen winden ausge- brütet oder zerschlagen. Auf einzelne Brutptleger entf allen; Erithacus rubcculus 37, Rufieil/a phooneiira 16 (darunter 10 blaue), J lotacilla alba\\,Lavius co 'durio 8 (von 2 Weibchen), Embcriza citri neUa 3. Sylvia hortensis 2 Eier, endlich auf Lus ein ia mincr, Merula 20 Zeitschrift für Oologie. vulgaris, Sylvia cinerea und Motacilla melanope je ein Ei. Die Jungen fand ich hei Erithacus rubeculus, Ruticilla phoenicura , Motacilla alba, ein Ei aber bei Pratincola rubicola , was eine grosse Seltenheit ist. Das erste Ei fand ich bei Merula vulgaris (mit 4 Eiern) ; dasselbe stammt von einem Weibchen, welches sonst zu Erithacus rubeculus legte. Das letzte Ei wurde am 2’6. Juni zu Lanius collurio gelegt. W. Capek. Besuch bei einem ungarischen Conservator. In der zweiten Hälfte Juni besuchte ich Herrn Cerva in Sziget-Czep, um manche interessante Vögel nach dem Leben zu skizziren. Genannter Herr, welcher sich für alle Zweige der Natur interressirt, besitzt Storchschnepfen (Himantopus autumnalis ), TeichwaSSer- läufer (Totanus stagnatilis J, Brachschwalben (Glareola pratincola) , Nachtigallrohrsänger Locusteiia lusamoidesj und andere Vogelarten in Gefangenschaft. Als ich mit meinen Skizzen fertig war, zeigte mir Herr Cerva seine diesjährige Eierausbeute. Ich muss gestehen, dass ich auf diesem Gebiete wahre Schätze sah, bei deren Anblick sich ein Oologe stundenlang ergötzen kann. Die individuelle Variabilität inner- halb des Artbegriffes, die schwankenden Umrisse der einzelnen Art veranschaulichen die gesehenen Serien auf höchst lehrreiche Weise. Auch an curiosen Abnormitäten mangelt es nicht. Ausser Spar- und Doppeleiern von Lanius minor, Emberiza citrinella, Gallimila chloropus, Vanellus cristatus , Pica candata Und Spatula dypeata , sah ich herrliche Varietäten, Farbenanomalien und Difformitäten : z. B. Emberiza citrinella von ganz weisser Grundfärbung mit kaum sichtbarer Schnör- kelung; Totanus calidris von lichtgrünem Typus; Glareola pratincola von weisser Grundfärbung und bloss mit je einem verwaschenen schwarzenFleck am stumpfen Ende bezeichnet; bimförmige, dabei sehr lang ge- streckte Ortygometra porzana. Prächtige Serien von Machetes pugnax, Totanus stagnatilis, Himantopus autumnalis, Glareola pratincola , Ortygometra nÜ7iuta , bailloni lind porzatia , einige Gelege von Locusteiia luscinioidcs Und Lusciniola melanopogon in typischer als auch abweichender Färbung. Blaue Kuckuckseier mit den Nesteiern von Ruticilla phoenicura, Sylvia dnerea u. a. .Die Tadellosigkeit der Präparate beweist die geübte Hand und die Scigfalt ihres Meisters. — Zum Schlüsse möchte ich noch die Unternehmungslust des Herrn Cerva erwähnen, welcher durch Anschaffung eines Brutofens die seltensten Dunenjungen züchtet und dieselben im 2—3 Tage alten Dunenkleide als Bälge präparirt. Ich sah unter diesen kleinen Opfern der Wissen- schaft Himantopus autumnalis, Aegialites cantianus , Ortygometra minuta, Hydrochelidon leucoptera und nigra. Ardctta / ninuta , Xyroca leucophthalmos Und Aythia ferina. Es Wäre ZU Wünschen dass Herr Cerva auch auf diesem Gebiete mit Erfolg fortschreiten möge: es könnte dadurch vielleicht so manche offene Frage der Ontogenie einiger schwer zu beobachtender Arten gelöst werden. Budapest am 1. Juli 1900. Titus Csörgey. Ein Wahrzeichen vergangener Zeit. Auf der Suche nach Bienenbussardeiern fanden wir in einem könig- lichen Forstrevier des Kreises Niederbamim am 9. Juli d. J. einen in diesem Jahre erbauten grossen Horst auf einer kurz vom Boden aus getheilten drei- stämmigen Buche. Der Erbauer des Horstes ist uns unbekannt, die Jungen mussten soeben aus- geflogen sein. An dem einen Stamme der Buche, — ihre Stämme sind hoch hinauf von Aesten frei, rein glatt und hellgrau, — befindet sich ein Name, nicht mehr genau zu erkennen, darunter die Jahreszahl ♦ ; an einem anderen Stamme derselbe Name, wie am ersten Stamm, auch nicht mehr erkennbar, darunter die Jahreszahl 4825* tief eingeschnitten. Die Zeichen sind sämmtlich in der Weise der damaligen Zeit gehalten, 12—15 cm gross. Von sämmtlichen Zeichen gehen zahlreiche Falten aus, die man mit Quer- und Längstwülsten vergleichen kann, sowie ausgefressene, innen schwarz gefärbte, von wulstigen und aufgesprungenen Rändern um- gebene Rinnen, auf und in denen sich Moos und Flechten angesiedelt haben. In der Nähe dieser Buche stehen noch gegen 100 alter Stämme: an noch vorhandenen Stöcken, die Stämme wurden vor mehreren Jahren geschlagen, konnten wir je 200 Jahresringe zählen. H. H. Naturhistorisches Institut Herrn »wo ffSolSe, BERLIN, Elsasserstr. 48. \ A.jx_ xVi 7] Frische tadellose Gelege V v. 7 (einseitig gebohrt) £ von Aquila naevia, Syrnium Vi uralense, Picusmartius,Sitta X •K V caesia homeyeri, Ciconia y V " *• nigra, Grus cinerea, aus Ost- 7 preussen stammend, sowie 7 * einige Donbletten - Gelege Pyrrh. alpinus, Carine me- * V ridionalis u. a. wünsche ich Ä X* gegen seltenere europäische / >'■ Lepidopteren zu vertauschen. X 7 Forstmeister W en «Land. V xl 7 St. Goarshausen a.Rh. £ NT * /iV >I>. xjv xjv Paul Rob. Schünemann, städt. V erkaufs-Verm i ttler, Berlin, Central-Markthalle. Zoologische ßrosshandkmg von Gustav Keiss, Berlin C., Gontard Str. 10. A. Kricheldorff, Naturalienhandlung, BERLIN S , Oranienstrasse 135. Louis Wahn’s Nachf., a. m am ecke, Nadlermeister. Berlin, Linaenstr, 66. Speciiil itftt : Zerlegbare Vogelkäfige. Kaufe (oder tausche) Eier von Mo*, alba, Rut. phoenic. und Erith. rubec. in jeder Zahl. Wünsche mit wissensch. Sammlern, nament- lich mit Sammlern von Kuekucks- eiern in Tauschverbindung zu treten. Frische Gelege von Porzana maruetta, parva, bailloni, Glareola pratincola, Himan- topus autumnalis, Machetes pugnax, Totanus calidris, stagnatilis, Limosa melanura,Vaneiius cristatus, Sterna leucoptera, Podiceps nigricollis, minuta n. v. a. gebe ich preis- würdig ab. Ausführliche Liste auf Wunsch. F. A. Cerva, Sziget-Csep, P. Szig. szt. Marton, Ungarn. H. Daimer Nachf. Berlin S.W., Koehstr. 56. Versand von Luxusfischen und Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. Eine kleine Eiersammlung, pas- send für Anfänger, ist zu ver- kaufen. Näheres d. d. Red. Dr. Adolf Lendl, Naturhistorisehes Cabinet, Budapest, Donatigasse 7. Naturalien, auch seltene Eier aus Ungarn. Wilhelm Schlüter, Naturwlssenscliaftl. Iiislitnt, Naturalien- und Lehrmittelhandlung. Halle a Saale. Eine Sammlung von Eiern (aus- geblasen) von rassereinen Hühnern zu kaufen gesucht. Adressen an den Zoologischen Garten in Dresden. „Linnaea“ N aturhistori sch es Institut. Pr. Angnst Müller, Berlin, Invaliden Strasse No. 105. W. Capek, Oslawan in Mähren. Redaktion und Verlag von H. Hocke, Berlin N.O., Neue Königstrasse 51. Druck von Max Silberberg, Berlin 0., Alexanderstr. 64, Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O. 43, Neue König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschlands und Oesterreichs Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, N.O. 43, Neue König Strasse 51h, zu richten. Inserate : Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Kaum 10 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Aus meiner Sammlung u. meinen Funden. — Verzcichniss von Einzelarbeiten auf ornitho- u. oologischem Gebiete. — • Oologe und Photograph. — Kleinere Mittheilungen. - Briefkasten. — Inserate. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, be- tragen 8 Mark. No. 6. Berlin, den 15. September 1900. 10. Jahrgang. Aus meiner Sammlung und meinen Funden. Von A. Hagerup, Kolding, Dänemark. Spar- und Doppeleier. (Maasse in mm.) Falco subbuteo. Gel. 3: Bornholm, 10. Juni 1864. Die Eier messen 31,5X27, 34X27 und 46X33,5, also zwei Spareier und ein ungemein grosses Ei (normale Grösse 41X33). Sturnus vulgaris. Seeland ca. 1870. Ein Sparei, 21X17, lag im Neste, nachdem die Jungen aus- geflogen waren. Corvus frugilegus. Gel. 5: Seeland, 14. April 1884. Ein Ei misst 31X22,5, die anderen ca. 40X28. Garrulus glandarius. Gel. 5: Jütland, 3. Mai 1894. Ein Ei misst 28X19,5, die anderen 31X22. Alauda arvensis. 1. Gel. 3: Jütland, 26. Mai 1885. Die Eiermessen 19X16, 20,5X16 und 23X16,5. 2. Gel. 2: Jütland 1900. Die Eier messen 24X17 und 18X12. 3. Gel. 5: Jütland 1900. Ein Ei misst 18X14; die übrigen waren normal. Fringilla coelebs. Gel. 5; Jütland, 2. Juni 1889. Ein Ei misst 21X16, die übrigen 19X15. Passer montanus. Gel. 5; Seeland, 2. Juni 1884. DieEier messen 21X15,16,5X13 und die übrigen drei 19X14. Uria troile. 1; Ein Ei misst 43X18 (normale Grösse ca. 80X50). 2; Ein Ei aus Island misst 44X34,5. Alca torda. Ein Ei misst 43X25 (normale Grösse ca. 80X50). Somateria mollissima. 1. Gelege 4: Samsö, 23. Mai 1899. Die Eier messen 68X48,5, 78X52, 78X51,5 und 75,5X51. 2. Gel. 3; Grönland, 16. Juli 1877. Ein Ei misst 46X35: die übrigen sind normal. 3. Gelege 1; Grönland, 1893, misst 46X31. Sterna hirundo. Gel. 2; Jütland, 31. Mai 1885. Die Eier messen 41X30,5 und 34X25. Gallus domesticus. Ein Ei misst 18,5X15 und ein fast rundes Ei 29X28,5. (Auch mehrere Eier von ganz unregelmässiger Form.) Anas domestica. Ein Ei misst 36X31, ein anderes 80X55. Albinos. Lagopus rupestris. Gel. 9: Grönland, 12. Juni 1889. Ein Ei ist rein weiss, die übrigen sind normal gefärbt. Alauda arvensis. Jütland, 1885. Ein ver- legtes Ei ist fast ganz weiss. Emberiza citrinella. Gel. 4: Seeland, 8. Juni 1878. Fast ganz weisser Grund, nur einzelne blasse Pünktchen. Sterna cantiaca. Gel.2: Jütland, 27. Mai 1893. Die Eier sind weiss mit einigen aschblauen und blassen Flecken (wie Eier von Mormon arctica). Fremde Eier im Nest. Cerchneis tinnunculus. Gel. 6X5: Jütland, 15. Mai 1885. Alle elf Eier lagen zusammen gemischt: die sechs waren frisch, während die übrigen fünf verblichen und sehr übelriechend waren — wahr- scheinlich von dem vorigen Jahr herrührend. Lycos monedula 5 und Columba oenas 1. Seeland, 12. Mai 1876. Lycos war der Usurpator. Sitta europaea 6 + Parus major 1. Jütland. 17. Mai 1896. Sitta sass auf den Eiern und hatte das Nest reichlich mit welken Blättern gefüttert. Tringa alpina 4 + Alauda arvensis 1. Seeland, 9. Mai 1884. Tringa flog von dem Neste. Das Lerchenei lag unterst; die anderen Eier lagen in der gewöhnlichen Kreuzform mit den Spitzen gegen einander gewendet. Anas boscas 6 + Spatula elypeata 2. Jütland, 29. Mai 1896. Stockente flog vom Neste. Deren Eier waren frisch, während die der Löffel- ente verdorben, wenn auch nicht übelriechend waren. Tadorna cornuta. 4 frische + 6 verdorbene Eier. (Vom vorigen Jalire herrührend?) Samsö. 23. Mai 1899. Tadorna cornuta. i frisches + 6 verdorbene Eier. Samsö, 23. Mai 1899. Larus ridibundus 3 + 2 Eier. Jütland, 25. Mai 1885. •Larus ridibundus 3 + Sterna anglica 1. Jütland, 1. Juni 1871. Alle Eier waren ein wenig bebrütet. Es war ein Mövennest, also war wohl Sterna der Usurpator? Larus ridibundus 3+Podiceps cristatu s 1. 22 Zeitschrift für Oologie. Jütland, 17. Mai 1885. Wahrscheinlich war Larus der Usurpator. Sterna anglica 1: 3+2 und 2: 3 + 3. Jütland, 7. Juni 1885. Bei 2 lag ein Ei auf dem Rande des Nestes. Sterna cantiaca 2 + 2. Jütland, 27. Mai 1893. Podiceps nigricollis 5 + Fulica atra t. See- land, 31. Mai 1881. Verlegte Eier habe ich gefunden unter anderen von Plectrophanes nivalis in Grönland, von Möven und Seeschwalben in den Kolonien, von Spatula clypeata, Mergus serrator, Podiceps ristatus, Totanus calidris (von diesen z. B. auf einer ein drittel Meterhohen Anhäufung von Seegras). Verzeichntes von Einzelarbeiten auf orniiho- und oologischem Gebiete. J. P. Prazak. Materialien zu einer Ornis Ost-Galiziens. Berlin, Allg. Deutsche Ornitli. Ges. Journ. f. Ornith. 46. J., 149-226, 317—376. 0. Neumann. Beiträge zur Vogelfauna von Ost- und Central- Afrika. Berlin, ebenda 46. J., 227 — 305, 47. J„ 33-74. E. Martert. Zur Verteidigung unserer Nomenclatur- regeln. Berlin, ebenda 46. J., 305.— 309. Freiherr Carlo von Erlanger. Beiträge zur Avifauna Tunesiens. Berlin, ebenda 46. J., 337 — 497. C. Parrot. Zum gegenwärtigen Stand der Schrei- adlerfrage. Berlin, ebenda 47. J., 1—32. 0. Helms. Ornithologische Beobachtungen vom nörd- lichen atlantischen Ocean. Berlin, ebenda 47. J., 95—103. Fritz Braun. Zur Ornis des Danziger Höhenkreises. Berlin, Ornith. Monatsber. 1899. S. 126 — 128. Victor Ritter vou Tschusi zu Schmidhoffen. Neue Nach- richten über Steppenhühner. Ebenda 1899. S. 128—129. H. Krohn. Cursorius-Eier. Ebenda 1899. S. 131 — 143. 0. Haase. Ornith. Notizen aus Hubertus. Ebenda 1899, S. 153—159. Dr. J. v. Madarasz. Die Pneumaticität der Vögel und ihre Rolle beim Ziehen. Ebenda 1899. S. 160—162. Paul W. H. Spatz. Ueber Cursorms- Eier. 0. Haase. Referat über: Knud Andersen, Mitthei- lungen über Vögel der Färöer. Ebenda 1899, S. 193—194. — , Referat über: Herluf Winge, Die Vögel bei den dänischen Leuchtfeuern im Jahre 1898. Ebenda 1899, S. 194—195. R. Snouckaert von Schauburg. Zwei neue Vögel für Holland. Ebenda 1900, S. 17 — 19. Dr. 0. Heinroth. Ueber die Fusshaltung fliegender Möven und Kampfschnepfen bei Frost. Ebenda 1900, S. 41- 42. Hermann Bünger. Ornith. Erinnerungen aus der Mark 1899. Ebenda 1900, S. 54-56. W. A. Schulz. Beitrag zur Fortpflanzungsgeschichte von Jhotogrrys virrsccns. Ebenda 1900, S. 56 — 57. 0. Kleinschmidt. Aqui'ln fulvcsccns Gray? in Europa. Ebenda 1900. S. 65—66. Reichenow. Ueber Scops Sav. u. Pis or hi na Kaup. Ebenda 1900, S. 68. P. R. Kollibay. Pratincola rubicola in Oberschlesien. Ebenda 1900, S. 81. Wenzel Peiter. Auffallende Frühjahrs-Erscheinungen in der Ornis des deutsch -böhmischen Mittel- gebirges. Ebenda 1900, S. 87—88. Dr. F. Römer u. Dr. F. Schaudinn. Ueber die Lebens- weise der Vögel Spitzbergens. Ebenda 1900, S. 100 — 107. (116 — 121 wird fortgesetzt.) R. Snouckaert van Schauburg. Ornithologisches aus Holland. Ebenda 1900, S. 113-116. Schalow. Die Vogelfauna von Juan Fernandez. Ges naturf. Freunde. Sitzungsbericht 1897, 68-71. G. Albrechf. Adler in der Mark. Berlin, Ges. Hei- mathskunde Brandenburgia, 1898, 217 — 222. Martha Laser. Unsere Käuze. Berlin. Natur und Haus. Paul Parey. J. VIII, H. 6, 103. Dr. Fürst-Aschaffenburg. Die jagdliche Bedeutung unserer Raubvögel. Berlin, Wild und Hund, Paul Parey. 1900. VI. J., H. 14. Mit vielen Illustr. Ernst von Dombrcwski. Der Jäger als Sammler und Präparator. Berlin. Paul Parey. 1900. Mit vielen Illustr. Eduard Czynk. Sumpf- und Wasserflugwild. Berlin, ebenda. 1900. Mit vielen Illustr. G. Hartlaub. Ein dritter Beitrag zur Ornithologie Chinas. Bremen. Naturw. Ver. Abhandl. 14. 1898. 469—474. Gaston von Gaal. Der Vogelzug in Ungarn während des Frühlings 1897. (4. Jahresber.) Budapest, Mag. Ornithol. Központ Aquila 5. 1898. 289—292. Otto Herman. Ueber den Vogelzug. Budapest, ebenda 293 — 294. U. 0. C. Einige Daten über das heurige Nistge- schäft und zur Biologie des Uhus. Budapest, ebenda 298 — 299. — , Kleine Schmarotzermöve (Stcrcorarius parasiticus (L.) Budapest, ebenda 299 — 300. Gy. Madarasz. Saxicola aurita Temminck and S.mciano- leuca (Güld) in the Hungarian Ornis. Buda- pest, Mag. Nem. Mus. Termeszetr. Füzetek. 21. 1898. 441—472. T. Schönau i. Pf. Brütet die Schnepfe zweimal im Jahre? Cöthen, St. Hubertus, 1900, J. XVIII, H. 31. H. Krohn. Der Kolkrabe b. Hamburg. Frankfurt a.M. Neue zool. Ges. Der zool. Garten. 39. 1898. 247-250. F. Henrici. Die Zwergmöwe ein Brutvogel West- preussens. Gera-Untermhaus. Ornith. Monats- schr. Fr. Eug. Köhler. 1900. J. XXV, H. 5. Georg Krause. Acpyornis- Eier. Gera-Untermhaus. Ebenda H. 7. Paul Leverkiihn. Der philosophische Bauer oder An- leitung, die Natur durch Beobachtung und Ver- suche zu erforschen, von Joh. And. Naumann. Neudruck 1900. Ebenda. Fr. Eug. Köhler. William Baer. Zur Ornis der preussischen Ober- lausitz nebst einem Anhänge über die sächsische. Görlit z, Naturf. Ges. Abhandl. 22. 1898. 225 — 336. Zeitschrift für Oologie. C. Wüstnei. Beiträge zur Vogelfauna Meklenburgs. Güstrow. Ver. Freunde, Naturgesch. Mecklen- burgs. Archiv 52. Sitzungsber. 1898. 1 — 35. C. Struck. Ornitholo gische s : Bienenfresser und Nachtrohrdommel. Güstrow, ebenda 46 — 47. Wüstnei u. Clodius. Die Vögel der Grossherzogthümer Mecklenburg. Güstrow, 1900. Opitz u. Co. — , Antreffen von seltenen Landvögeln auf dem Meere. Deutsche Seewarte. Hamburg. Annal. Hydrographie etc. 26. 1898. 312 — 323. H. Albarda. Ornithologie van Nederland. Leiden, Nederl. Dierkund. Ver Tijdschr., 2. ser. D. 5. 1—9, 35—46, 47—56. Victor Ferrant. Nutzen und Schaden der einheimi- schen Vogelwelt. Luxemburg, Ver. Lux. Na- turfreunde. Fauna 6. 1896. 22 — 25, 55 — 58, 75 — 79, 116—119, 174—176, 195—200. Fauna 7, 1897. 87-89, 143-146. Knickenberg. Beobachtungen über das Vogelleben bei Iburg. Münster, Westf. Prov.-Ver. Jahres- bericht, 25. 1896(97. 93—96. Ernst Hartert. Einige Worte über den Vogelschutz. Neu dämm. I. Neumann. Schweder. Ueber die Rigaischen Weihen. Riga, Naturfr. Ver. Korrespondenzbl. 40. 1998. 102 — 103. G. Jschreyt. Darwins Anschauungen von der ge- schlechtlichen Zuchtwahl bei. Vögeln. Riga, ebenda 37 — 40. Taschenbuch für Vogelfreunde. Stuttgart. Dietzel u. Hoffmann. Verlag für Naturkunde. Mit Farbentafeln. Dalla Torre u. Franz Anhinger. Die Vögel von Tirol u. Vorarlberg. Wien, Orn. Ver. „Die Schwalbe “. Mitth. 21. 1897(98. 97—140. Ergänzungsheft 1 — 36. Qologe und Photograph. (Fortsetzung.) Aufnahmen im Freien erfordern Expositions- zeit von ‘/2 bis 5 Sekunden, gute Beleuchtung vorausgesetzt. Anfänger können annähernd die richtige Expeditionszeit ermitteln, wenn sie den Schieber bei der Aufnahme nach und nach nur theil- weise heraus ziehen (ein Verfahren, was die Berufs- photographen ähnlich häufig bei Bromsilbervergrös- serungen anwenden.) Angenommen, ich habe eine Platte 13X18 cm: Ziehe ich nun den Schieber zu- nächst von links nach rechts auf bis a und expo- nire V2 Sekunde, schliesse dann den Deckel vorn bis b auf und exponire nochmals A Sekunde u. s. f., so ist a zuletzt 5XV2=2A, b 4XV2 =2, c 3X72 =1 V», d = 1 und e = V» Sekunde exponirt. Nach dem Entwickeln und Copiren der Platte wird jeder in der Lage sein, zu ersehen, welche Expositionszeit den besten Abdruck erzielen lässt. Morgens und Abends muss die Exposition annähernd doppelt so lang sein als zu Mittag, im Sommer vor 10 und nach 4 Uhr, im Winter vor 11 und nach 2 Uhr. Im Winter wiederum muss doppelt so lange expo- nirt werden wie im Sommer. Sind die Negative getrocknet, was circa 2 — 8 Stunden, je nach der Zimmertemperatur in Anspruch nimmt, so kann man das Copiren d. h. die Herstellung der Papier- 23 abdrücke, vornehmen. Zum Copiren. bedient man sich der Copirbretter mit Klammern oder der Co- pirrahmen. Das lichtempfindliche Papier wird als- dann bei gedämpften Tages- (oder Lampen-) Licht mit der präparirten Seite auf die Negativ-Schicht- seite gelegt. Dann wird der Copirrahmen decke], welcher mit Tuch oder Filz beklebt oder in Erman- gelung dessen mit einer Lage weichen glattem Papiers belegt ist, durch Federn eingespannt. Die Glasseite des Rahmens wird nun dem Tageslicht, bei sehr dichten Negativen den Sonnenstrahlen ausgesetzt. Durch diese Einwirkung bildet sich auf dem lichtempfindlichen Papier das positive Bild. Durch öfteres Nachsehen kann man das Fortschreiten des Copirens überwachen. Der Ab- druck wird als fertig aus dem Copirrahmen genom- men, wenn die Schatten einen leichten metallischen Schimmer zeigen. Das Bild muss etwas dunkler copirt werden, wie es nachher fertig aussehen soll. Diese fertigen Copien dürfen nach Herausnahme aus dem Rahmen nicht mehr dem Lichte ausge- setzt werden, hingegen sind sie in einem lichtdich- ten Raume (Kasten, Plattenschachtel) wochenlang in ungetontem Zustande haltbar. Die fertig copir- ten Bilder müssen nun, um sie für Tageslicht un- empfindlich zu machen, einen neuen Process durch- machen und zwar das Tonen. Dasselbe geschieht bei gedämpften Tages- oder Lampenlicht. Forts, folgt. Kleinere RfSittheilungen. Der internationale Ornithologen - Kongress zu Paris. Der gelegentlich der Pariser Weltausstellung Ende Juni d. J. abgehaltene 3. internationale Orni- thologen-Kongress trat in einer auf dem Ausstel- lungsterrain hergerichteten Kongresshalle unter der Leitung des bekannten französischen Ornitho- logen Oustalet zusammen und wählte für die Ge- schäftsleitung in den einzelnen Sektionen aus der Zahl der anwesenden Autoritäten seine Leiter sowie den Präsidenten des Kongresses selbst. Die neun Jahre anstehenden Vorbereitungen zum Kongresse liessen im Gegensätze zu dem in Budapest unter der umsichtigen Leitung von Otto Hermann 1891 abgehaltenen 2. internationalen Kongress viel zu wünschen übrig. Während in Budapest für eine reichliche, den Tlieilnehmern zugestellte Litteratur auf einschlägigemGebiete gesorgt worden war, waren in Paris einige kaum nennenswertke Drucksachen zugänglich. Es wurde eine Anzahl höchst lehrrei- cher und sehr interessanter Vorträge in den ver- schiedensten Sprachen gehalten, die bei überfüllter Tagesordnung die Zuhörer täglich bis zur Ermüdung fesselten. Die Haupterrungenschaft des Kongres- ses war die Annahme eines Entwurfs für ein inter- nationales Vogelschutz-Gesetz nach der Ausarbei- tung eines eingesetzten Komites der Deutschen Ornithologic.hen Gesellschaft. Der Gesetzentwurf zeichnet sich durch klare und kurze Fassung aus und fand, mit Ausnahme der stark vertretenen französischen Schmuckfederhändler, allgemeine Zu- stimmung. Voraussichtlich giebt der Entwurf den 24 Z eitsclirift für Oologie. in Frage kommenden Landesregierungen Anlass zum baldigen Abschlüsse einer internationalen Kon- vention. Trotz der vielversprechenden Einladung Sr. Hoheit des Fürsten Ferdinand von Bulgarien, den nächsten internationalen Ornithologen-Ivongress nach Sofiä einzuberufen, soll dennoch bei dem Fernbleiben der englichen Ornithologen, mitAusnah- me des Direktors Hartert von Tring-Museum, der Zusammentritt des 4. internationalen Kongresses im Jahre 1905 zu London stattfinden. A. Grunack. Diaschwedische Nordpolarexpedition des Forschungs- reisenden Kolthoff ist in Drontheim am 4. Sep- tember eingetroffen nach einer interessanten Reise durch das Polareis von Spitzbergen nach Ostgrön- land. Die ornithologischen und sonstigen zoologi- schen Sammlungen, welche die Expedition mitbringt, werden als die reichhaltigsten angesehen, welche bisher aus der Polargegend nach Schweden gebracht worden sind. Die Expedition wird in Drontheim aufgelöst. lieber eine werthvolle Eiersendung aus Marokko. Von Mitte März an bis Mitte Mai d. J. hat ein er- fahrener Oologe an der marokkanischen Küste zwischen Mogadoru. Masagan fleissig gesammelt und seine Ausbeute Herrn Ad. Kricheldorff in Berlin überwiesen. Meist in vollen Gelegen resp. in grossen Suiten finden wir Eier von Neopluon percnopterus, Falco barbarus, Butco cirtensis, Corvus tingitanus, Pica vtauritanica, Acdon galactodes, Sylvia conspicillata, Embcriza saharac und miliaria , Fringilla spodiogenys und aurantiventris, Galcrita arenicola und miramarae, Cratcropus ftilvus, Pycnonotus obscurus , Lantus algeriensis, Caccabis pctrosa, Ciconia alba, Oedic- nemus saharac. Von besonderem Interesse erschei- nen die Falco bcmbanus- Eier, die den subbutco und cleonorac sich anpassen und diesmal in besonders kleinem Maasse (51X38 mm) sind. Eine grosse Suite Pica mauritanica zeigt im Vergleich mit caudata eine auffallend röthliche Fleckung, dass allein dieser Unterschied genügt, beide Arten trennen zu können. Wie bei pica eine grobe matte Schale, so auch bei mauritanica. Corvus tingitanus sehen wir hell- bis dunkelgrün, mehr oder weniger gefleckt, Galcrita arenicola und miramarae in unglaublichen Variationen, Oe dienen ins saharac in recht kleiner Form, grober und matter Schale. Bei Ciconia alba (65 Stück!) bemerken wir die Eigenthümlichkeit, sie über und über schwach roth, statt gelblich, bewölkt zu sehen, ein Umstand, der durch die Bebrütung auf irgend einer eigenartigen Unterlage musste verursacht worden sein. Briefkasten. Herrn W. Wir können nach bestem Wissen mittheilen: Ein neues gross angelegtes Eierprachtwerk über die Eier der Vögel Europas (nicht Deutschlands), soll, wie wir aus vorläufig privater Quelle erfahren, demnächst das allgemeine Interesse aller Oologen erwecken. Der Schöpfer dieses Werkes ist ein namhafter Oologe und Künstler, wodurch er den unschätzbaren Vortheil vor den bereits existirenden Concurrenzwerken haben wird, dass alle Tafeln resp. Abbildungen mit kritischem Sammlerblick ausgewählt und wirklich naturwahr und treffend gezeichnet worden sind. Die Erscheinungsweise soll zwanglos geschehen, das Material aber von unübertroffener Vielseitigkeit gebracht werden, namentlich bei den variablen Spezies, so dass das Prachtwerk am Schlüsse viele Tau- sende von Einzelbildern in den herrlichsten Serien darbieten und jedem Sammler ein nie versagendes Bestimmungsmaterial darbieten wird. — Ob’s wahr ist? Schön wäre es! Anfrage aus L. Zu wenden an Herrn Baron Carlo von Erlanger, der nebst seiner Expedition sich in Abessynien befindet. Nach einer früheren Depesche aus Hamburg ist die ornithologische Aus- beute eiue überaus grosse und werthvolle; nach einer Depesche vom 1. September d. J. ist die Expedition in Addis Abbeba, der Residenz des Kaisers Menelik von Abbesynien soeben eiugetroflen. Einen interessanten Brief über die Expedition finden Sie im Berl. Lokalanzeiger vom 1. September d. Js. Vogeleier <£> <#> in Gelegen! Diesjährige Sammelausbeuten von Marokko, Spanien, Sicilien, Finnland, Lappland etc. etc. Listen stehen gratis und franko zu Diensten. A. Kricheldorff, BerlinS. 42, Oranienstr. 135. Dr. Adolf Lendl, Naturhistorisehes Cabinet, Budapest, Douatigasse 7. Naturalien, auch seltene Eier aus Ungarn. Wilhelm Schlüter, Naturwissenschaft!. Institut, Naturalien- und Lehrmittelliandlung. Halle a Saale. Linnaea“ Tausche folgende Eier gegen andere Arten Vogeleier: 30 Gel.- 150 St. Podiceps cristatus, 12 „ 100 ,, Fulica atra, 10 „ 40 » Hirundomacroura, 10 „ 40 „ Corvus frugilegus, 2 „ 12 „ Troglodytesfurvus, 1 „ 3 „ Tachyphonus cor., 1 „ 3 „ Tanagra ornata, 5 „ 25 „ Zonotrichia matut., 1 „ 4 „ Tyrannus pitangua, 1 10 4 „ melancholicus, 40 ,, Turdus rufiventris, 2 ,, Nyctidromusalbic., 2 ,, Aramides nigricans. H. Ifiimtze, Neuwarp i. P. H. Daimer Nachf. Berlin S.W., Koehstr. 56. Versand von Luxusfischen nnd Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. Eine kleine Eiersammlung, pas- send für Anfänger, ist zu ver- kaufen. Näheres d. d. Red. Naturhistorisches Institut, j I>r. Angast Müller, Berlin, Invaliden Strasse No. 105. I Zoologische Grosshandlung Gustav Reiss, Berlin C., Gontard Str. 10. Wünsche billig zu kaufen Eier von Sylvia orphea, Melizophilus pro- vincialis, Aedon galactodes, Alauda brachydactyla, Turdus iliacus, Loxia cur virostra, Fringil la montifringilla, Lanius Senator, Euspiza melano- cephala, Emberiza cirlus u. hortu- lana, Plectrophanes nivalis, Calca- rius lapp oni cus., Pastor roseus, Pandion haliaetus und albicilla, Astur palumbarius u. nisus, Falco peregrinus u. subbuteo. Eeuneth SL. Skinner, Swanley Juuction, Kent, England. A. Kricheldorff, Naturalienhandlung, BERLIN S., Oranienstrasse 135. Paul Rob. Schünemann, städt. Verkaufs- Vermittler, Berlin, Central-Markthalle. Naturhistorisches Institut Hermann Holle, BERLIN, Elsasserstr. 48. IW eil Herren, welche wegen Du- nenjungen bei mir anfragten, zur Kenntniss, dass ich den ganzen Vorrath an Herrn Schlüter in Halle verkauft habe. Vorräthig sind noch Vogeleier in Gelegen von folgend. Arten: Mont, saxatilis, Sylvia nisoria, Lusc. melanopogon, Oriolus galbular Lan. excubitor, Falco vespert., Ardea purpurea, Ardetta minuta, Porzana maruetfa. parva, Glareola pratincola, Hirn, candidus, Tot. stagnatilis, calidris, Lim. aegocephala, Sterna leucoptera, Pod. nigricollis u. v. a. F. A. Cerva, Szig-et-Csep, P. Szig. szt. Märton, Ungarn. Louis Wahn’s Nachf., A. Manecke, Nadlermeister. Berlin, Lindenstr, 66. Specialität: Zerlegbare Vogelkäfige. Kaufe (oder tausche) Eier vou Mot. alba, Rut. phoenic. und Erith. rubec. in jeder Zahl. Wüusche mit wissenseb. Sammlern, nament- lich mit Sammlern von Kuckucks- eiern in Tauschverbindung zu treten. W. Capek, Oslawan in Mähren. Redaktion und Verlag von H. Hocke, Berlin N.O., Neue Königstrasse 51. Druck von Max Silberberg, Berlin 0., Alexanderstr. 64. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O. 43, Neue König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschlands und Oesterreichs Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, NO. 43, Neue König Strasse 510, zu richten. Inserate: Preis der vienrespaltenen Petitzeile oder deren Raum 10 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beiznfügen. Inhalt : 50 jährige Jubelfeier der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft. — Ornithologische u doologische Beobach- tungen aus der Mark. — Oologe und Photograph. — Kleinere Mittheilungen. — Inserate. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, be- tragen 3 Mark. No. 7. Berlin, den 15. October 1900. 10. Jahrgang. 50jährige Jubelfeier der Deutschen Ornitho- logischen Gesellschaft. Vom 5. bis 8. Oktober d. J. war Leipzig das Ziel vieler Ornithologen und Oologen, um die Feier des 50jährigen Bestehens der D. 0. G. zu be- gehen. Als Theilnehmer nennen wir auszugsweise: General v. Bardeleben, Graf v. Berlepscli, Freiherr v. Berlepsch, Professor Chun, Geh. Rath Professor W. Blasius, Professor R. Blasius, Dr. v. Dallwitz, R.-R. Deditius, Direktor Hartert, Dr. Heck, Dr. Hennicke, Otto Herrmann, Prof. König, R.-A. Kollibay, Kunz, v. Imcanus, Custos Matschie, A.-R. Nehrkorn, Dr. Proft, Prof.Reichenow, Dr.Rey, Schalow, Schlegel, Thienemann u. A., die unter dem Präsidium des Prof. R. Blasius hier tagten. Die im Jahre 1845 von Naumann, Brehm Vater, Baldamus, Thienemann, Pässler, Zander u. A. in’s Lehen gerufene freie Vereinigung zum Austausch von Erfahrungen auf ornithologische m Gebiete, erhielt im Jahre 1850 eine festere Gestalt, auf der sich die über die ganze civilisirte Welt Mitglieder zählende heutige Gesellschaft aufbaute. Dem red- lichen Bestreben energischer Männer ist es zu danken, dass dieser Specialzweig der Naturwissen- schaften zu einer exacten Wissenschaft heran- gereift ist. Mit Freude war es zu begrüssen, dass an der Stätte, wo die Wiege der D. 0. G. stand, aus den verschiedensten Theilen Europas Vertreter sich zusammengefunden hatten, um eine allen Theilnehmern lebenslänglich im Gedächtniss haf- tende Feier in würdiger Weise zu begehen. Nicht zum geringen Theile ist es dem Ornithologischen Verein Leipzig, unter der bewährten Leitung seines Vorsitzenden Dr. Rey zu danken, dass den Ornitho- logen ein Empfang bereitet war, der die Erwartungen bei Weitem überstieg, wozu wesentlich die Aus- schmückung der Säle durch Aquarelle des lange Zeit in den tropischen Gegenden Südamerikas ge- reisten Professors Goering beitrug. Der 5. October war einer geselligen Vereini- gung zur Begrüssung der Anwesenden Vorbehalten, dagegen brachte der 6. October die Festsitzung, in der zuerst der allein Anwesende, Mitbegründer der alten Gesellschaft und Senior der zur Zeit lebenden Oologen, Rentner Kunz aus Leipzig, im Aufträge des Leipziger Vereins, die Begrüssungsrede hielt und viele Erinnerungen aus alter Zeit der Ver- gessenheit entriss, auch des in seinem Besitze ge- wesenen Eies von Alca impennis gedachte. Der Empfang der Vertreter vieler wissenschaftlicher Gesellschaften des In- und Auslandes, welche zündende Ansprachen und Adressen überreichten, war ein sehr feierlicher und gestaltete sich zu einem höchst ehrenden Akt. Otto Herrmann aus Budapest eröffnete den Reigen im Namen der ungarischen ornithologischen Centrale, ihm folgten Prof. Chun für die Deutsche Zoologische Gesell- schaft, Dr. Hartert für die Britische Ornithologische Gesellschaft, Dr. Hennicke für den Deutschen Verein zum Schutze der Vogelwelt, Prof. W. Blasius für den Verein für Naturwissenschaft in Braun- schweig, denen Vertreter der Senkenbergischen naturwissenschaftlichen Ges. in Frankfurt a. M. und mehrere andere sich anschlossen. Der Festvortrag durch H. Schalow gipfelte in so eingehenden und umfassenden Schilderungen der Geschichte der Gesellschaft, von den Uranfängen bis in die Gegenwart, dass dieser Vortrag in Druck festzuhalten wäre. Die Besichtigung des Zoolo- gischen Gartens schloss sich an, dem ein Festessen mit reichen Toasten folgte, ohne sonstiger Besuche und Ueberraschungen zu gedenken. Der 7. October war besonders wissenschaft- lichen Vorträgen gewidmet. Freiherr v. Berlepsch erstattete Bericht über den zu Paris vereinbarten Entwurf eines internationalen Vogelschutzgesetzes, wobei auch im Anschluss hieran von Professor Reichenow die Erhaltung eigener Vogelschutzplätze zur Sprache gebracht wurde, was nach höheren Wünschen der Ausführung entgegenreift. Unter Vorlage ganzer Suiten von Bälgen der von Gustav Garlepp in Bolivia gesammelter Vögel, besprach Graf H. v. Berlepsch die vielen neuen Arten der- selben. Geh. Rath Blasius demonstrirte die Vogel- fauna in den diluvialen Ablagerungen der Rübe- 26 Zeitschrift für Oologie. lander Höhlen und berichtete über neue malayische Vogelsendungen. Dr. Hehn sprach über die Beweise Gätkes für die Höhe des Wanderfluges der Vögel, wogegen Professor König seltene Vogelarten aus dem mediterranen Gebiet vorlegte. Die dicht bei- einander liegenden kleinen Inseln Polynesiens zeigen nach Matschie’s Vortrag verschiedene Faunen. Da Afrika mit seiner bisher bekannten Vogelwelt im Verhältniss zu anderen Thiergebieten obenan steht, so besprach Prof. Reichenow dies eingehender. Auch hat sich derselbe als bester Kenner der afrikanischen Vogelfauna daran ge- macht, ein umfassenderes Werk über die Vögel Afrikas zu bearbeiten, von dem der erste Halbband vorgelegt wurde, der Rest voraussichtlich in 5 Jahren fertiggestellt sein dürfte. H. Schalow trat für die Herausgabe einer von ihm zu bearbeitenden ornithologischen Bibliographie Deutschlands ein und fand allgemeine Zustimmung. Nunmehr konnte J. Thienemann die Zwecke und Ziele einer ornithologischen Beobachtungsstation in Rossitten auf der Kurischen Nehrung entwickeln, die höheren Orts zur Ausführung in Vorschlag gebracht werden soll, zumal hier, gleichwie auf Helgoland, wichtige Beobachtungen über Zug- zeiten der Vögel gemacht werden können. Derselbe legte auch handschriftliche Aufzeichnungen aus der Gründungszeit der D. 0. G. vor, wobei sic,h erwies, wie unsere Altmeister bahnbrechend gewirkt und wie schon seiner Zeit oologische Fragen eine bedeutende Rolle gespielt haben. R. Schlegel konnte lokale Raubvögelvarietäten vorlegen, die staunenerregend wirkten, auch Tctrao tetrix und T. mlokosiewiczi kamen in bevorzugten prächtigen Kleidern zur Anschauung. Prof.R. Blasius gab natur- historische Reiseskizzen aus der Normandie, Bre- tagne und Touraine, über den Befund kleiner öffentlicher und Privat-Sammlungen, wo sich fand, dass die Aufbewahrung der Eier hier noch sehr im Argen liegt. Nicht allein rosenkranzartig werden die Eier aufgereiht, sondern auch auf einer vertikal im Untergestell stehenden langen Nadel der Pol- länge nach aufgespiesst. Anschliessend wurde eine Besichtigung des unter Leitung des Prof. Chun stehenden zoologischen Museums der Universität vorgenommen und hierbei die bedeutenden Schätze, welche Prof. Chun von seiner Südseeforschungsreise mit der Valdivia mitgebracht hatte, bewundert. Bei allen diesen wissenschaftlichen Auseinan- dersetzungen kam die Oologie nicht zu kurz, so dass von den anwesenden Specialisten viele Be- lehrungen geschöpft werden konnten. Nunmehr hielt man es für eine Ehrenpflicht, die bedeutenden oolo gischen Sammlungen des Dr. Rey zu besuchen, um vornehmlich die um- fassenden Suiten von Kuckuokseiern zum Studium zu machen. Es erübrigt einen umfassenden Be- richt hierüber zu geben, zumal die ein ganzes Menschenalter geübten Bemühungen des Dr. Rey um Vervollständigung seiner Sammlung hinlänglich bekannt sind. Die kleineren Eier der Sammlung und speciell die Kuckuckseier nebst dien Eiern der Pflegeeltern sind in Reagenzgläsern in Kästchen neben einander liegend, untergebracht, so dass die- selben gegen Staub und äussere Angriffe geschützt sind und von allen Seiten, ohne Berührung der Objecte selbst, hinlänglich betrachtet werden können. Auch sind die von ein und demselben Kuckucksweibchen gelegten Eier auf den Glasbe- hältern durch gleichfarbige Streifen kenntlich ge- macht. Diese umfassende, einzig ihrer Art da- stehende oologische Sammlung, erregte allgemeines Interesse und dürfte für jüngere Oologen zur Nach- eiferung anspornend wirken. Am 8. October fand eine Beobacktungsexcursion nach dem Süssen See und dem Reste cffes Salzigen Sees bei Eisleben statt. Pfarrer Kleinschmidt zu Volkmaritz hatte die Leitung und führte die Theilnehmer in sein neues Heim. Was uns hier entgegentrat und zur Be- sichtigung einlud, waren Schätze im wahren Sinne des Wortes. Reiche Balgsuiten für ein eingehen- deres Studium der Arten und schöne Eier-Ivollek- tionen wechselten mit anatomischen Präparaten. Für alle diejenigen, denen es nicht vergönnt war, Brehm Vater in seinem Wirkungskreise persönlich besuchen, sehen und bewundern zu können, war es klar geworden, dass im Pfarrer Kleinschmidt ein würdiger Schüler und Nachfolger des alten Brehm erstanden ist. So endeten die unvergleichlich schönen Tage der 50jährigen Jubelfeier zu Leipzig und war es der allgemeine Wunsch auch die all- gemeine 100jährige Feier so erleben zu können, zumal die Tage durch die anerkennenswerthe Präsidentschaft des Prof. R. Blasius zu einem har- monischen Freudenfeste gestaltet waren. A. Gr u nach. Ornithoiogische und oologische Beobachtnngen aus der Räark. Am G. Mai. In einem Schwanzmeisennest (auf einer Tanne) liegen 10, in einem anderen 11 frische Eier. Die Art ist, wie ich durch das Fangen des einen Weibchens feststellen konnte Acredula caucLata, die Weissköpfige Schwanzmeise. Tannenmeise im Erdloch einer Kiefernschonung hat 8 frische Eier. Dohlennester in altenBuchen (Grenze Mecklenburgs) enthalten volle Gelege: Eier sind durchweg einige Tage bebrütet. Schwarzer Gabel weihenhorst enthält 3 wenig bebrütete Eier. — Tannenmeise hat im Nest, Spalte einer alten Kiefer, 8 frische Eier. Sehen einen weissen Bussard, mehrere Paare Bus- sarde. Im Hochwald ist durchweg allgemeines Schweigen unserer Spechte, von denen die meisten Paare nunmehr mit der Brut zu thun haben dürften, auch Hohl- und Ringeltauben verhalten sich still. Ankunft der Gelbspötter. Beobachte Brachpieper am Brutplatz. — Sehe ein Nest der Tannenmeise mit 8 frischen Eiern, ziemlich vorn am Eingänge einer Erdhöhle. Ich steckte meinen Stock in die Höhle, um zn sehen, ob dieselbe vielleicht von einer Kröte besetzt sei, jedoch ohne Erfolg. Plötzlich, als ich kaum einen Meter von der Höhle entfernt stand und dieselbe betrachtete,' Zeitschrift für Oologie. 27 kam eine Tannenmeise mit Wolle im Schnabel und schlüpfte trotz meiner Nähe hinein. Da sie nicht wieder zum Vorschein kam, klopfte ich wenig vorn an der Höhle mit dem Stocke und das Thierchen kam sofort heraus, um sich auf einen der nächsten Bäume mit seinem Gatten zu vereinen. Beide unter- hielten sich mit ihren feinen Stimmchen, schienen dann aber verschwunden zu sein. Ich wartete in weiterer Entfernung, aber keiner der Vögel kam herab. Ich nahm nun Nest mit Eiern und zeigte sich in dieser Zeit und auch während ich die Eier entnahm, keiner der Vögel. Nachdem beobachtete ich noch eine lange Zeit, als endlich eins der alten Thierchen, wahrscheinlich das Weibchen, wieder mit Wolle im Schnabel erschien und in die Höhle schlüpfte. Es verblieb wohl 3 Minuten in der Höhle, kam dann heraus, wie mir schien ohne Wolle und flog zu den Bäumen empor. Das Männchen hatte unterdessen fleissig gesungen und sang auch noch, als das Weibchen wieder ausgeschlüpft war. Bald aber schien das Männchen von dem Unglück be- nachrichtigt zu sein und beide ergingen sich in Klagelauten. Dann wurde es wieder still und nach einiger Zeit sang das Männchen wieder, während das Weibchen lockend umherhüpfte. Ich verweilte noch längere Zeit bei der Höhle, doch liess sich bei dieser keines der Vögel mehr sehen. — Dohlen haben schwer bebrütete Eier in Höhlungen alter Buchen : rothe Gabelweihe auf einem Buchenhorste brütend, verlässt erst beim Nahen des Steigers die schwer bebrüteten Eier. Am 8. Mai. Der Horst des Schreiadlers enthält zwei gleich grosse und prächtig ge- färbte Eier, die den genommenen des Vorjahres überaus ähnlich sahen. In unmittelbarer Nähe des Adlers horstet ein schwarzes Storchpaar. Die ersten Sprachmeister sind angekommen. Am 10. Mai. EinNestderReiherente mit 6 frischen Eiern, auch ein Gelege der Nebelkrähe, 5 rein blaue, sehr sparsam gefleckte Eier enthaltend, wird mir überbracht. Nachtkauz hat ein volles Gelege (5 Eier) in der Höhlung einer alten Eiche ; ein am Waldes- boden aufgefundenes Kauzei wurde zum Verräther des Nestes. Schleiereule hat 5 frische Eier, da- runter ein Doppelei, im Nest auf einem alten Balken im Kirchthurm. — Die Markthalle bietet in Massen Wasserhuhneier, die ersten Haubentauchereier. Sonnige Tage sind anfangs Mai, dann tritt am 9. sehr kühle oder nasse Witterung ein: in der Nacht vom 10. zum 11. ist Eis. Kastanien sind in voller BüUhenpracht,. Am 12. Mai. Grünspecht hat 6, grosser Bunt- specht 2 frische Eier im Nestloch. — Flügge Hohl- tauben, Sperlinge und Schwarzdrosseln. Erd- schwalben fliegen um die Löcher einer Erdwand. — Rothkehlchen hat im Nest 7 frische Eier. Am 13. Mai. Die Ausbeute von einem grossen See ist — stets in frischen Gelegen — Rolirweilie 4, Zwergsumpfhuhn 7, Moorente 6, Löffelente 8, Tafelente 8, Wasserhuhn 4 Eier. Gelege der Wasserhühner (je 9) waren bebrütet: ungefähr 30 Lachmö venne ster durch Weihen und Krähen total ausgeraubt, so dass die Möven die Brutstelle vcr- liessen. Statt der Möven haben sich mehrere Hunderte Trauerseeschwalben soeben angesiedelt. Zwergtaucher ist beim Bauen seines Nestes. Ausser den angegebenen Brutvögeln sehen und hören wir zumeist im Liebesruf, Binsen-, Seggen- und Drossel- rohrsänger, Rohrammer, gelbe Bachstelze, Ralle und Flussseeschwalbe; auf der Jagd nach Beute Rohr- und Gabelweihe, Hühnerhabicht, Baumfalke und Sperber. (Forts, folgt.) Oologe und Photograph/) Die Blenden sind im Mittelpunkte mit grösserer oder kleinerer runder Oeffnung versehene Metall-Plättcken, sogenannte Einsteck- blenden. Die Blenden dienen dazu, die Schärfe des Bildes nach dem Bande zu auszudehnen, auch erzielt man bei kleineren und kleinsten Blenden eine grössere Schärfe in der Tiefe des Bildes. Habe ich z. B- eine Landschaft, bei der sich im Vordergründe ein Zaun oder Gebüsch, im Mittelgründe Häuser und ganz hinten Berge mit Wald befinden, so stelle ich auf den Mittelgrund scharf ein und nehme die kleinste Blende; es werden dann sowohl Zaun wie Berge auch scharf. — Die belichteten Platten werden nun ent- wickelt oder hervorgerufen. Es kann dies gleich nach der Aufnahme geschehen, aber auch nach Verlauf von Wochen und Monaten. Nur lasse man die Platten nach der Aufnahme nicht länger wie nöthig in den Cassetten liegen wegen leicht entstehenden Cassetten- schleiers (siehe vorn). Die Entwicklung muss ebenfalls, wie das Einlegen der Platten, in einem dunklen Baume bei rothem Licht stattfinden. Die exponirte Platte wird mit der Schichtseite nach oben in eine reine Schaale gelegt und aus einer Mensur von ca. 100 Gramm die nöthige Menge Entwickelungslösung schnell, nicht spritzend, darüber gegossen, indem man sofort die Schaale in schau- kelnde Bewegung setzt, damit die Flüssigkeit sich gleichmässig über die Platte verbreitet und sie stets vollständig bedeckt. Bei richtiger Belichtung erscheinen die ersten Umrisse des Bildes in 20 bis 25 Sekunden, während im Durchschnitt 3 bis 10 Minuten zur vollständigen Entwicklung nöthig sind. Man setze das Entwickeln so lange fort, bis alle Details selbst in den tiefsten Schatten sicht- bar werden und die schwarzen Stellen, z. B. der Himmel auf der Bückseite etwas durchscheinen. Ist die Entwicklung beendigt, so spiilt man die Platte tüchtig mit Wasser ab, während man in dem gebrauchten Entwickler event. die nächste Platte entwickeln kann. Man länge möglichst stets mit gebrauchtem Entwickler an und nehme nach und nach stärkere Lösung, wenn die Platte zu langsam oder gar nicht kommt. Kommt die Platte im Ent- wickler sehr schnell und schwärzt sich in kurzer Zeit, so liegt meistens Ueberexposition vor. Es muss dann der Ent- wickler sofort mit Wasser verdünnt oder Bromkalium tropfenweise zugesetzt werden. Kommt die Platte, auch in frischem Entwickler, sehr langsam und gewinnt keine Kraft, so ist sie unterbelichtet. - Nach dem Entwickeln reinige man die Schale gründlich. Das Fixiren der fertig entwickelten Platte, jetzt Negativ genannt, hat den Zweck, das Bild für Tageslicht unempfindlich zu machen und das noch vorhandene Bromsilber, welches im nachfolgenden Posi- tivverfahren hinderlich wäre, zu entfernen. Man legt zu diesem Zwecke die Platte in eine, ein für allemal dazu bestimmte Schale, welche etwa bis zur halben Höhe mit saurem Fixirbad gefüllt ist, so lange hinein, bis auf der Glasseite des Negativs die letzten Spuren von weissen Flecken verschwunden sind. Das Negativ wird nun tüchtig abgespült und unter beständigem Wasserwechsel 2 bis 3 Stunden bei Tageslicht gewässert. Die Platte, die nun für Tages- licht unempfindlich ist, wird jetzt auf einen Negativständer zum Trocknen gestellt. Das Fixirbad kann einen Monat und noch län- ger gebraucht werden; man giesse es fort, wenn es bräunlich wird oder die Kraft erschöpft ist. (Schluss folgt.) *) Berichtignng. Aus Versehen wurde obigerSatz in der vori- gen Nummer S. 23, Sp- 1.. Z. 4 von unten, ausgeschaltet. Wir bitten obigen Satz nunmehr hinter den Worten „wie im Sommer1*, vor den Worten „Sind die Negative u. s. w. zu lesen1'. Zeitschrift für Oologie. 28 Kleinere Miftheiiungen. Bei der Zusammenstellung der ornithologischen Litteratur der letzten 15 Jahre über den Riesenalk Alca impennis L., gieht Prof. W. Blasius eingehendere Mittheilungen über die vorhandenen Eier dieses Vo- gels. Edward Bidwells hat, mit alleiniger Ausnahme von 4 Eiern, diesämmtlich bekannten Eier dieser Art photographiren lassen, wonach die auffallenden Variationen in der Zeichnung der Eier zu studiren und fragliche Eier nach ihrer Herkunft sich be- stimmen lassen. Die bekannten Riesenalk-Eier sind sämmtlich nicht nur in der Art der Färbung, sondern in der Fleckung und Zeichnung von einander wesentlich verschieden. Die beiden am 1. April 1894 in London versteigerten Eier erzielten einen Preis von 260 bezw. 275 Guineen, also 3200 bezw. 3500 Mark. Am 2. Februar 1895 erzielte ein Ei den Preis von 300 Guineen (6000 Mark). Es ist festgestellt, dass von den bekannten Eiern sich befinden .in: Grossbritannien 50, Frankreich 10, Deutschland 3, Dänemark, Portugal, Schweiz je 1, Nordamerika (V.St.) 2, zusammen 68. Die beiden in Amsterdam und Leiden befindlichen Exemplare sind nicht berücksichtigt. In den letzten 14 Jahren sind 6 Eier neu entdeckt, von denen 3 an öffent- liche Museen gelangt und 3 im Privatbesitz ge- blieben sind und dass aus Privatsammlungen weitere 3 Eier an öffentliche Sammlungen abge- geben wurden. Die grösste Anzahl von Eiern ver- wahrt die Tochter und Erbin des 1895 verstorbenen Robert Champley in Scarborough, wo noch immer die 9 von ihrem Vater gesammelten Eier sich be- finden. Die vom verstorbenen Lord Lilford 1896 an Alfred Newton in Cambridge übergebenen 4 Eier sind mit anderen in der Hand desselben vereinigt, die mit einigen guten Nachbildungen zusammen eine ganze Schieblade füllen. A. Gr. Drei Gelege der Uraleule Syrnium uralense (Pall.), zwei in Ostpreussen, eins in Finland um den 30. März gefunden, je drei Eier enthaltend, messen im Maximum 50 : 42, im Minimum 50 : 38 mm, mithin eine nur äusserst geringe Differenz. Die Eier aus Ostpreussen zeigen in reichem Maasse die Kennzeichen unserer Euleneier, wie Rillen und Knötchen, Eier aus Finland so gut wie garnicht: ebenso wenig zeigen sie Differenzen im Ge- wicht. Im Rey’ sehen Werke werden für Eier der Uraleule keine besondere Merkmale ange- geben, auch dass man sie leicht mit grossen Kauzeiern (Syrnium aiuco (L.) verwechseln könnte. Bei näherer Betrachtung kann man beide Arten sehr gut unterscheiden, denn uralense ist innen deut- lich hellgelb, aiuco stets weiss durchscheinend. Auch bei anderen Arten ist das durchscheinende Gelb ein gutes Unterscheidungsmerkmal, z. B. hei Asio accipitrinus (Pall). Die Eier dieser Art erreichen die von Asio otus (L.) oft genug, aber die von accipi- trinus sind gelblich, von otus rein weiss. Eine wei- tere Betrachtung über das durchscheinende Gelb der Euleneier ergab, dass die Eier von Syrnium lapponicum (mehrere Gelege zu fünf Eiern, Ende April gefunden, lagen vor), wohl am intensivsten röthlichgelb gefärbt von allen erscheinen. (Fr. Kr.) Ein Interessantes Bussardgelege. Ein am 21. April d. J. in Pommern gefundenes Bussardgelege, drei Eier enthaltend, z. Z. im Besitz des Herrn Ad. Kri- cheldorff, ist als Seltenheit zu bezeichnen. Die Eier sind ausserordentlich voll und kräftig gezeich- net, haben das normale Gewicht, jedoch nur eine Grösse von je 45:35 mm. Die Eier der Vögel Mitteleuropas. Von diesem Werke ist die 7. und 8/ Lieferung erschienen. Auf 8 Tafeln sehen wir die Abbildungen der Eier der Bachstelzen, Pieper, Ammern, Finken, Gimpel, Sper- linge, Kreuzschnäbel, des Girlitz und Kernbeissers, ausserdem sind die Tafeln 5 und 6, die die Eier der Steppen-, Schrei-, Stein- und Kaiseradler ent- halten, durch solche mit bläulichem Grundton des Papiers erfolgt. Im Text sind besonders die Dros- seln, Braunellen, Stein- und Blaudrosseln und Stein- schwätzer behandelt. Tausche folgende Eier gegen andere Arten Vogeleier: 30 Gel.- 150 St. Podiceps cristatus, 12 /; 100 „ Fulica atra, 10 17 40 „ Hirundo macroura, 10 1t 40 „ Corvus frugilegus, 2 77 12 i, Troglodytesfurvus, 1 77 3 „ Tachyphonus cor., 1 17 3 „ Tanagra ornata, 5 17 25 „ Zonotrichia matut., 1 „ 4 „ Tyrannus pitangua, „ ,, melancholicus, 1 17 4 10 17 40 „ Turdus rufiventris, 1 2 „ Nyctidromusalbic., 1 2 „ Aramides nigricans. H. Efintze, Neuwarp i. P. Wilhelm Schlüter, Naturwissenschaft!. Institut, Naturalien- und Lehrmittelhandlung. Halle a Saale. Vogeleier <#> <&> <%><%> in Gelegen! Diesjährige Sammelausbeuten von Marokko, Spanien, Sicilien, Finland, Lappland etc. etc- Listen stehen gratis und franko zu Diensten. A. Eiricheldoi'ff, Berlin S. 42, Oranienstr. 135. Dr. Adolf Lendl, Naturhistorisches Cabinet, Budapest, Donatigasse 7. Naturalien, auch seltene Eier aus Ungarn. TAen Herren, welche wegen Du- nenjungen bei mir anfragten, zur Kenntniss, dass ich den ganzen Vorrath an Herrn Schlüter in Halle verkauft habe. Vorräthig sind noch Vogeleier in Gelegen von folgend. Arten: Mont, saxatitis, Sylvia nisoria, Lusc. melanopoqon, Oriolus galbula, Lan. excubitor, Falcovespert.,Ardea purpurea, Ardetta minuta, Porzana mar uetta, parva, Glareola pratincola, Hirn, candidus, Tot. stagnatilis, calidris, Lim. aegocephala, Sterna leucoptera, Pod. nigricollis u. v. a. F. A. Cerva, Sziget-Csep, P. Szig. szt- Märton, Ungarn. Paul Rob. Schünemann, städt. Verkaufs- Vermittler, Berlin, Central-Markthalle. Zoologische Grosshandlung von Naturhistorisches Institut Gustav Re Iss, Berlin C., Gontard Str. 10. Hermann Rolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. Louis Wahn ’s Nachf., A. 91 an ecke, Nadlermeister. Berlin, Linaenstr. 66. Specialität: Zerlegbare Vogelkäfige. H. Daimer Nachf. Berlin S.W., Kochstr. 56. Versand von Luxusfischen uud Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. „Linnaea“ Naturhistorisches Institut. Dr. Anglist 9Iüller, Berlin, Invaliden Strasse No. 105. A. Kricheldorff, N atur alienhandlung, BERLIN S., Oranienstrasse 135. Redaktion und Verlag von H. Hocke, Berlin N.O., Neue Königstrasse 51. Druck von Max Silberberg, Berlin 0., Alexanderstr. 64. Zeitschrift für Oologie. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O. 43, Neue König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschlands und Oesterreichs Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, NO. 43, Neue König Strasse 51 n, zu richten. Inserate: Preis der viergespalteuen Petitzeile oder deren Raum 10 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Ornithologische u. oologische Beobachtungen aus der Mark. — Aus der Reihercolonie. — Oologe u. Photograph. — Kleinere Mittheil. — Inserate. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, be- tragen 3 Mark. No. 8. Berlin, den 15. November 1900. 10. Jahrgang. Ornithologische und oologische Bsobachtnngen aus der folark. Auf dem Schornsteine eines niedrigen Hauses einer kleinen Landstadt sehen wir ein bewohntes Storchnest, wie der eine Storch sich bemüht, wieder- holt Erdklumpen herbeizutragen, während der an- dere sich damit beschäftigt, dieselben zu zerklei- nern und zu vertheilen, dass das Nest nicht durch Rauch belästigt wird. (Eine weitere Beobachtung ergab, dass der Besitzer des Hauses mit dem Storchnest, bereits in fürsorglicher Weise einen Theil der Steine vom Schornsteinkranze entfernt hatte, dass der Rauch seitwärts entweichen konnte.) — Grauer Hänfling hat 5, Kohlmeise 10, Waldlaub- sänger 6 resp. 5 frische, weisse Bachstelze 6 stark bebrütete Eier im Nest; junge Bussarde im Horste auf einer Birke schreien nach Frass, die Alten be- antworten die Rufe. — Mandelkrähen sind ange- kommen. Im Lebuser Kreis fand ich einen Schrei- adlerhorst mit 2 frischen Eiern; ein Ei ist stark beschädigt. Das beschädigte Ei scheint mir die Folge eines Kampfes zwischen dem Hühnerhabicht, der den Horst des Schreiadlers in Besitz nehmen wollte, und dem Schreiadler zu sein. Am Brut- platz habe ich beide Vögel im heftigen Kampfe gesehen, den Adler heftig schreiend gehört. (P. M.) (Vor einigen Jahren haben wir genau in dem- selben Bezirk, der nur reinen Nadelwald enthält, Schreiadler und Hühnerhabicht im Kampfe um den Horst gesehen, den der Adler bereits mit Eiern belegt hatte. Der Horst enthielt ein ganzes und ein beschädigtes Ei. H. H.) Horst der schwarzen Gabelweihe enthält 2 etwa seit acht Tagen bebrü- tete Eier. Am 14. Mai. Ein kleiner Ausflug nach einem Feldteich zeigt uns zwei Bruchwasserläufer, die sich ängstlich bemühen uns von ihrem Neste fern zu halten. Wir folgen den beiden Alten eine län- gere Zeit hindurch auf einem Feldweg, dann ver- schwindet der eine Vogel in weitem Fluge, der andere setzt sich auf die Spitze einer höhen Pappel. (Ein späterer Besuch des Feldteiches lässt uns in grosser Nähe ungefähr 8 Bruchwasserläufer sehen und hören, ausserdem haben wir das Glück, ausser mehreren Stockenten, 5 Löffelenten in ihrem wirklich ersthunenswerthen Zickzackfluge wiederholt beob- achten zu können. — Goldammernest mit 3 stark bebrüteten Eiern in einer kleinen Kiefern- schonung mitten im Hochwalde. Der brütende Vogel flog ab, als ich beinahe in das Nest trat. Beide Eltern bewegten sich in unmittelbarer Nähe des Nestes auf den benachbarten Bäumchen, hier hin und wieder zip zap rufend. Als die Eier genom- men waren, schlüpfte das Weibchen in das leere Nest und verblieb längere Zeit. Klappergrasmüc- kennest enthält 2 kalte Eier; vom Eiternpaar ist nichts zu hören und zu sehen. Junge Ringeltauben sehen wir im Nest auf junger Fichte, wenig über Mannshöhe. Die Tauben fliegen erst davon, als die Hand des Kletterers in das Nest griff. Am 15. Mai. Ein Fasanennest enthält 14 frische Eier. — Treffe einen Bauernknaben beim Erklet- tern einer dünnen, ziemlich hohen Kiefer, die an ihrer Spitze einen Thurmfalkenhorst trägt. Beinahe ist der Junge oben angelangt und will in das Nest greifen, da senkt sich der schw ache Baum mit der Spitze nach dem Erdboden zu: der Junge gleich- falls mit dem ganzen Körper. Eine günstige Wen- dung des Baumes lässt es im letzten Augenblick zu, dass der Junge das Gezweig eines nahestehenden Baumes noch erreichen kann, da schnellt der Horstbaum, befreit von der Last, zurück und Horst nebst den Eiern fliegen v'eit davon. Der Junge erzählte uns, unten glücklich angelangt, dass er selbst seine gefährliche Lage nicht zuerst erkannt habe; erst von dem Augenblicke, wie sein Gesicht allzusehr nach unten sich wandte, wurde ihm um sein Leben bange. Am 19. Mai. Nest der Singdrossel im Kiefern- stangenholz. Beim Ersteigen des Baumes tlog ein fast flugfähiges Junges aus dem Neste: die Mutter lockt mit lautem Geschrei. Nest der Ringeltaube im Kiefernstangenholz war mit weissen Federn ausgelegt; einige Federn lagen in der nächsten Umgebung am Boden. 30 Zeitschrift für Oologie. Am 20. Mai. Noch stehen wir unter den Folgen der drei Eis- heiligen; wechselnd feuchtes und kaltes Wetter, dass die ersten grünen Triebspitzen der Fichten sehr leiden, die Blätter der Eichen, Buchen und Akazien erfrieren. Thurmfalk hat 3 frische, Waldrothschwanz 6 be- brütete Eier im Neste; grosser Buntspecht hat, wie die nachbarlich nistende Waldohreule, ganz kleine Jungen im Neste: 2 geschlagene Hohltauben werden in Schwarzspechthöhlungen vorgefunden. — Pirole und Gelbspötter locken mit leiser Stimme. — Reb- huhnnest auf einem Heuschober enthält 8 frische Eier. — Am moorigen Ufer eines grossen See's fanden wir das Nest der Limose mit 3 frischen Eiern. (H. H.) Todte junge Segler (vom vergange- nen Jahre) werden in einem Starkasten vorgefun- den. — Im Südosten der Mark, in der Nähe der schlesischen Grenze, hat ein vogelkundiger Förster eine kleine Brutkolonie des schwarzhalsigen Tau- chers entdeckt ; eine Anzahl Gelege genommen. In demselben Sumpf brüteten zur selben Zeit Seg- genrohrsänger. Am 2 2. Mai. Flussseeschwalben auf einem See im Hochwalde haben fast alle volle Gelege: die Laclimöven haben den Brutplatz verlassen. — An einem kleinen Landsee mit sandigeni Ufer sahen wir mehrere Pärchen Brachpieper, ungefähr 12 Paar Flussregenpfeifer: Kiebitze mit ihren Jungen im gemeinschaftlichen Fluge. Kiebitze verjagen einen Sperber, Brachvögel die Rohrweihen. — Im Osten Berlins hat in einem grossen Vergnügungsparke, der auch kleinere Teiche enthält, ein Stockenten- paar auf einem Weidenkopf, dicht am Wasser stehend, ein Nest errichtet. Das Nest wusste der Besitzer des Lokals, der es einigen seiner Gäste zeigen will. Bei Annäherung der Menschen ver- lässt die alte Ente das Nest und ungefähr 12 jun- ge Entchen stürzen sich vom Baume aus ins Was- ser, wo sie Jurcli das Locken der alten Ente zu- sammen geführt werden. Ein interessantes Bild aus unserem Thierleben! — Reiherente hat in das entleerte Nest ein Ei nachgelegt. (Forts, folgt.) Interessanter Besuch einer kleinen Reihercolorije in dar Umgehung HoSzmindens a, d. We§fr. Es war am 25. März dieses Jahres an einem schönen Frühlingstage, der den Resten des Win- terschnees auf unseren heimischen Soldingsbergen dem Garaus zu machen drohte, als wir, d. h. mein Bruder und meine Wenigkeit, auf einem Spazier- gange am Weserufer entlang, das Glück hatten, auf der anderen Seite des Flusses einen neu angelegten Reiherstand zu entdecken. Als eifrige Oologen beschlossen wir sogleich, die nächste ver- fügbare Zeit zu einem Besuche der Kolonie zu v erwenden. Gesagt, gethan; am 28. März zogen wir mit Steigeeisen, Sammelschachteln und Lederman- sc betten — d. h. von der Handwurzel bis zum Ellenbogen reichende Lederschäfte, die der Klet- terer besonders bei Bäumen mit rauher Rinde zum S< lmlze des Unterarmes anschnürt — trotz des stür- nb eben regnerischen Wetters los und langten i j ; • < 1 1 “inem 1 ’/2 ständigen Märsche am Bestim- mungsorte an. Mit Vergnügen bemerkten wir, dass schon zwei Horste vollendet und besetzt waren, während an den übrigen noch gebaut wurde. Jetzt hiess es nun die wohl 35 m hohe, bis zur Krone astlose Buche, denn nur ein Nest verwies sich als erreichbar, während das andere auf einem langen dünnen Seitenaste nicht zum Besteigen einlud. zu erklimmen, gerade keine angenehme Arbeit, da ein schneidender Nordwest mit seinen Schnee- und Regenschauern die eine Seite des Stammes voll- kommen durchnässt hatte. Doch meinem Bruder gelang es, das Nest zu erreichen und das Gelege zu 4 fast unbebrüteten Eiern zu erbeuten. Während er noch beim Absteigen beschäftigt war, erschien plötzlich zu unserem Entsetzen — der Zutritt zu diesem Forst ist nämlich streng verboten — ein grimmig aussehender und mit einer Büchsflinte bewehrter Mann auf der Bildfläche, der den Ein- druck eines Waldläufers machte. Ganz wider unser Erwarten war der finster Blickende äusserst fried- lich, erkundigte sich nach unseren Erfolgen und versicherte, für keine 100 Mk. diese Bäume er- steigen zu wollen. Nachdem er uns noch zum Schlüsse den guten Rath gegeben hatte, die Eier doch von Hühnern oder Enten ausbrüten zu lassen, schieden wir als die besten Freunde. Im Vertrauen auf diese neue Bekanntschaft, erlaubten wir uns am 5. April dem Reiherstande einen zweiten Besuch abzustatten. Zwar trafen wir diesmal unseren „guten Freund“ nicht in eigener Person, sondern statt dessen seine Spuren: eine kleine, aus AestenundLaub errichtete Hütte und meh- rere zusammengeballte, mit Blut untermischteFeder- klümpchen, alles Zeichen, die uns klar bewiesen, dass der Waldläufer mit seiner Büchsflinte gut ge- wirth schaffet hatte. Noch deutlicher erkannten wir das Wirken unseres „guten Freundes“ an den Nestern selbst: denn anstatt des rührigen Lebens bei unserem vorigen Besuche fanden wir jetzt eine auffällige, ein Oologenherz fast trübe stimmende Stille, ja Oede vor. Von keinem Neste flog ein Reiher ab, wir mochten noch soviel an die Bäume klopfen oder den gewaltigen Baum mit der Zieh- schleuder beschiessen. Zum Ueberfluss bekam auch der ausgehobene Horst noch ein Bleikügel- chen und siehe — ein Reiher entfloh mit eiligen Flügelschlägen. Sofort rüstete sich mein Bruder zum Aufstieg und schon war er einige Meter über dem Boden, als plötzlich die Steigeeisen versagten. Sie bogen sich nämlich so stark, dass bereits nach wenigen Stössen die Spitzen fast senkrecht zum Baume standen und so ein weiteres Klettern un- möglich machten. Diesen ärgerlichen Zwischen- fall hatte ein Schlosser verschuldet, den wir die etwas verbogenen Eisen am Abend vorher zum Richten gebracht hatten, und der seinemVersprechen, ihnen ihre volle Widerstandsfähigkeit zu erhalten, so schlecht nachgekommen war. In unserer miss- vergnügten Stimmung verwünschten wir den Schlos- ser in einer nicht allzu liebenswürdigen Weise, doch was konnte das helfen, wir mussten diesmal unverrichteter Dinge heimkehren. Zeitschrift für Oologie. n Kaum zu Hause angelangt, bestellten wir neue Steigeeisen. Unglücklicher Weise verzögerten sich infolge besonderer Umstände das rechtzeitige Ein- treffen des Packetes derart, dass wir erst am Mitt- woch nach Ostern, also noch 14 Tage nach unserem letzten Misserfolge, den Besuch erneuern konnten. In dem wohlthuenden Gefühl der Sicherheit betraten wir den verbotenen Forst und eiligst stieg mein Bruder an den bewussten Baume hinauf, während ich die andern Horste d.er Kolonie untersuchte. Plötzlich ertönte von oben der freudige Ruf: „Don- nerwetter! 6 Stück und darunter ein Spurei!“ Binnen weniger Minuten war der Kletterer mit seiner Beute unten angelangt und nachdem das Bebrütungsstadium der Eier untersucht und ver- hältnissmässig schwach befunden war, verpackten wir sie sorgsam in Papier und Watte, da uns zum Ausblasen die Zeit fehlte. Diese Arbeit wurde plötzlich durch die mit wahrer Donnerstimme her- vorgestossenen Worte: „Was machen Sie hier? !“ unterbrochen, und ein unheimliches Menschenkind stürzte mit wahrer Wuth auf die sorgsam einge- wickelten Eier, die zum Theil noch auf dem Boden lagen, und suchte sie ihrer schützenden Hülle zu entreissen. Zuerst bemühten wir uns, den Aufge- regten zu beruhigen und ihn unter Hinweis auf unseren „guten Freund“ klarzulegen, dass wir einer gewissen Berechtigung bei unserem Thun nicht entbehren. (Schluss folgt.) Oologe und Photograph. (Schluss.) Man giesse in eine Porzellanschale eine ent- sprechende Menge Tonfixirbad (Goldfixage), lege die Copien mit der Bildseite nach unten hinein und halte dieselben in Bewegung, so dass alle Bildflächen gleichmässig mit dem Tonbade in Berührung kom- men. Das Bild wird Anfangs gelb, bräunt sich dann allmählich, bis es die gewünschte „blaue“ Farbe hat. Alsdann nimmt man die Bilder heraus und wässert sie ca. 1 — -2 Stunden unter öfterem Wasser- wechsel. Im Sommer bei hoher Temperatur em- pfiehlt es sich, die empfindliche Schicht des Papie- res (Aristo- und Gelatine-) zu härten, was meiner schwachen Alaunlösung 1 : 10 geschieht, indem man die Bilder nach erfolgtemTonen schnell wässert und dann 10 Minuten in die Lösung legt, um sie dann, wie oben gesagt, etwa 1 Stunde zu be- handeln. Sind die Bilder gut ausgewässert, so lege man sie einzeln übereinander und quetsche mit der Hand das überflüssige Wasser heraus. Den Rest der Feuchtigkeit lösche man mit Fliess- papier ab. Dann bestreiche man mit einem nicht zu harten Pinsel die Rückseite der Bilder mit Kleister und reibe dieselben mit dem Handballen oder mit Gummirollen fest an den Carton. Den etwa an den Seiten vorgetretenen Kleister wische man, um Flecke zu vermeiden, mit etwas feuchter Watte ab. Die Bilder sind nach erfolgtem Trock- nen fertig. Das Tonbad ist wiederholt zu ge- brauchen, doch muss bei jedem neuen Tonen etwas frisches Tonbad zugegossen werden. Kleinere Mittheilungen. Ueber den Kuckuck. Aus Kent in England. Nach Beobachtungen eines Sammlers legt hier der Kuckuck zumeist seine Eier in die Nester der Braunellen und Teichrohrsänger. Die vorliegenden Kuckuckseier sind im Verhältnisse zu dänischen, finnischen, lappländischen und russischen, die grössten. Gelbliche, graue und röthliche Färbung und Fleckung ist vorherrschend; im Typus der Eier der weissen und der Gebirgsbachstelze am nächsten. Fundzeit der Kuckuckseier am 30. Mai, 3. Juni, 4. Juli d. Js. — Aus Jütland. Hier liegen nur Beobachtungen vor über Kuckuckseier in den Nestern der Wiesenpieper und der gelben Bach- stelze. In einigen Fällen ist eine ausserordentliche Anpassung, besonders bei der gelben Bachstelze. Grundfärbung der Kuckuckseier, eine gelbliche, graue oder bräunliche, in letzterem Falle eine dunklere. Die Nester enthielten 1 — 3 Eier der Pflegeeltern. Fundzeit (auch unter anderen Daten) 16. Juni — 19. Juli d. J. — Aus dem Kasanschen Gebiet (Südrussland). Aus verschiedenen Nestern des Drosselrohrsängers mit Nesteiern, liegen 5 Kuckucks- eier, 3 von einem Weibchen vor, die eine ganz ausser- ordentliche Anpassung in F'ärbung und Form zeigen. Grundfärbung ist grün, Fleckung eine ausgesprochene und unverkennbare. Die Grösse erreicht fast die oben beschriebenen Eier aus England. Funddaten sind der 45., 17. und 28. Mai dieses Jahres. — Aus Finnland. Eine eigenartige Beobachtung ist, die finnischen Kuckuckseier sind stärker in der Schale, die blaue Färbung eine weit intensivere wie die der märkischen. Je ein blaues Kuckucksei lag im Neste des Steinschmätzers neben 6 Eiern des Nestvogels, gefunden am 12. Juni: des Berg- finken neben 5 des Nestvogels, gefunden am 14. Juni : des Waldrothschwanzes (ein eigenartiges geflecktes Ei, Kernbeisser-Typus), neben 5 Eiern des Nestvogels, gefunden am 8. Juli. Letztgenanntes Ei ist ein recht kleines. — Aus Ratasalmi in Lappland sehen wir Kuckuckseier, gefunden in den Nestern des Fitislaubsängers. Sie sind schön blau gefärbt, mit deutlichen hellgrauen Flecken nicht allzu sparsam versehen, die wie Stockflecke erscheinen. Fundzeit der Eier war der 10. — 16. Juni d. Js. — Aus Mähren. Kuckuckseier im Gartengrasmiicken-Typus wurden als Ausnahme im Neste des Gartenrothschwänz- chens gefunden. — Aus dem Habichtswald, bei Cassel in Hessen. Zwei Kuckuckseier, recht verschieden im Aussehen, gefunden am 7. Juni 1899, resp. 28. Juni 1900 im Neste des Waldlaubsängers, sind die interessantesten der ganzen Serie. Die Nesteier — je 4 — . ausser- ordentlich dunkel und voll gezeichnet und gefleckt, sind im Verkältniss zum Pflegeei recht klein, ihrer Färbung wegen recht charakteristisch, während das grosse Pflegeei seiner recht anpassenden, aber nur schwach angedeuteten Fleckung wegen, wie ein abnormes Doppelei des Waldlaubsängers erscheint. — Aus Westpreussen. Das Zaunkönigsnest scheint hier vom Kuckuck bevorzugt zu werden 32 Zeitschrift für Oologie. Ein Ei des Kuckucks, in auffallend dunkler Färbung, "wurde am 23. Juni neben 4 Eiern, ein anderes am 13. Juli, im Hänflings-Typus, graugrünlicher Grund mit röthlichen Flecken, neben 3 Eiern des Zaun- königs gefunden. — Aus der Mark. Ein hellblaues ungeflecktes Ei wurde bei Wusterwitz am 2. Juli 1899 im Gartenrothschwänzchenneste gefunden. Das Kuckucksei ist heller als das Nestei: verglichen mit einem finnischen Ei (wie bereits oben vermerkt), heller, schwächer und kleiner. Ein Kuckucksei wurde am 2. Juli d. J. in einem grauen Hänflings- nest bei Rosenthal gefunden: graugrün in Färbung und Fleckung, hat es mit den Nesteiern nicht die geringste Anpassung. Eier eines Kuckucksweib- chens nahm ich in diesem Jahre aus den Nestern der Gartengrasmücke 9, des Weidenlaubsängers 3 Stück: im vorigen Jahre legte dasselbe Weibchen nur in Nester der Gartengrasmücke. — Aus Pommern. Der Beobachter theilt mit, dass hier der Kuckuck vorzugsweise in die Nester der Zaunkönige legt. Auch Nester mehrerer Grasmückenarten werden belegt. Es befinden sich Eier des Kuckucks dabei, die von der eigentlichen Form vollständig abweichen, denn sie sind länglich, fast walzenförmig. Färbung ist in diesem Falle eine graugrünliche, anderseits meistens eine graue. Anpassung ist, oft sogar eine ausser- ordentliche, die Regel. Von allen hier beschriebenen Kuckuckseiern sind sie am interessantesten, betrachten wir die Art der Fleckung und Färbung. Eine kurze Beschreibung wird interessiren : Datum des Fundes E i des Kuckucks e r des Nest- vogels Nestvogel Typus der Kuckuckseier 1 25. Mai 2 3 Zaunkönig Ammerartig 2 ‘26. Mai 1 2 Dorngrasmücke Wie Pflegeei 3 30 Mai 1 5 Gartengrasmückc » » 4 12. Juni 1 2 Domgrasmücke „ n 5 17. Juni 1 2 6 20. Juni 1 3 Zaunkönig Ammerartig 7 25. Juni 1 2 Zaungrasmücke Lerchenartig Eier eines Weibchens, die vorhin erwähnten lang gestreckten, und in einer höchst eigenen Ammer- zeichnung, wurden in Zaunkönignestern (neben 4,4 und 2 Nesteiern), am 5., 15. und 29. Juni d. J. gefunden. Fr. Kr. Rauhfussbussard. (Archiiuteo lagopusj in Pom- mern nistend. Durch die Freundlichkeit des Hilfsjägers Herrn Grandke in Forsthaus Blum- berg bei Casekow bin ich in den Besitz eines- aus 3 Eiern bestehenden Gelegt des Raulifuss- bussards (Archibutco lagopus) gekommen, das dort — im Randowbruche — im Frühjahr 1894 ausge- nommen ist. Der Vogel ist von Herrn Grandke am Horste erlegt und ausgestopft worden, und ich habe mich von der richtigen Artbestimmung selbst überzeugt. Die viel umstrittene Frage, ob der Rauhfussbussard inDeutschlandbrüte, darf hiernach •als gelöst angesehen werden. v. Varendorff, Stettin, im Oktober 1900. Oberforstmeister. (Aus Stett. Zeitschrift.) Aus Westpreussen. Nester des weissen Storches enthielten in diesem Mai 6, ein Nest im vergangenen Jahre sogar 7 Eier. Ein Nest des Gänsesägers ent- hielt 36 Eier, die in den Besitz eines mir nahen Ver- wandten kamen. In dem von meinem Verwandten, dem Oberförster FI., verwalteten königlichen F'orst, viel Buchenwaldung enthaltend, brütet der Zwerg- fliegenfänger, von welcher Art 6 Nester mit 5 und 6 Eiern gefunden wurden; Eier in recht verschiedenen Typen. (Mündl. Mitth. von H., stud. phil.) Briefkasten. B. J. Die Zwergmove legt, wie Sie aus den „Ornitholo- gischen Beobachtungen im nordwestlichen Russland von W. Me wes“ (1869, bearbeitet und mit Anmerkungen von E. F. von Homeyer) ersehen können, 3 und 4 Eier, oft von ungleicher Form und Farbe innerhalb des Geleges- Die Nester wurden Anfangs Juni auf schwim- menden Inseln gefunden, die von Wasserschlamm und Pflanzen ge- bildet waren. Hauptfundstelle war das Dorf Dubeno, welches am Canal liegt, der von Schlüsselburg nach Novaja Ladoga führt. Die Nestnachbaren der Zwergmöven waren dort Flussseeschwalben. — Gsl. Beim Besteigen alter Bäume mit künstlichen Höhlungen, empfiehlt es sich einen einfachen Nagelbohrer mit zu nehmen, der in der Nähe der Höhlung, aus der Sie Eier entnehmen wollen, eingebohrt wird. Ist der Bohrer befestigt, wird der Beutel, der zur Aufnahme der Eier dient, daran gehängt und nunmehr zu seiner Bestimmung benutzt. Eine bessere und sichere Weise, Eier aus Höhlungen glatter und astfreier Bäume zu entnehmen und sich dieses höchst einfachen Mittels zu bedienen, wird es schwerlich geben. Zu verkaufen : 1. Thiere der Heimath. Deutsche Säugethiere und Vögel. 2. Buch, 3. Auf!., Adolf u. Carl Müller. Cassel. 1897. (Tadellos, wie neu.) 2. Nord Amerikan Birds v. Charles Bendire, Washington, 1895. Mit Eiertafeln. (Sehr gut erhalten.) 3. Die Schwalbe. Mittheilungen des Örnithol. Vereins in Wien. 21 Jahrgänge, 17 Bde , compl. (Sehr gut erhalten.) 4. Cabanis Journal für Ornithologie. Jahrg. 1853—1893, sauber ge- bunden, tadellos erhalten. Näheres durch die Redaktion gegen Rückmarke. Wilhelm Schlüter, MrwissenscMl. Institut, Naturalien- und Lehrmittelhandlung. Halle a. Saale. Vogeleier in Gelegen! g* . . D iesj ährige S amm el ansbeuten von Marokko, Spanien, Siciüen, Finland, Lappland etc. etc. Listen stehen gratis und franko zu Diensten. - A. 8£räclseld©i*tt*, BerlinS. 42, Oranienstr. 135. Df. Adolf Lendl, Naturhistorisehes Cabinet, Budapest, Donatigasse 7. Naturalien, auch seltene Eier aus Ungarn. Zoologische Grosshandlung von Gustav lteiss, Berlin C., Gontard Str. 10. Paul Rob. Sehünemann, städt. Verkaufs- Vermittler, Berlin, Central-Markthalle. Maturhistorisclies Institut MerniaiiQ Bolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. A. Böttcher, Brüderstrasse 15, BERLIN. Naturalien aus allen Erdtheilen. Sämmtliche Utensilien für Naturalienhändler. Eine sehr schöne Eiersammlung, 300 Stück, nebst Straussenei, ist für 20 Mark incl. Ver- packung zu verkaufen. H. Hintze, Neuwarp i. P. Louis Wahn’s Nachf., A. Maisecke, Nadlermeister. Berlin, Lindenstr. 66. Specialität: Zerlegbare Vogelkäfige. H. Daimer Nachf. Berlin S.W., Koehstr. 56. Versand von Luxusfischen und Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. „Linnaea“ Naturhistorisches Institut. Br. Angast Möller, Berlin, Invaliden Strasse No. 105. A. Krieheldorff, Naturalienhandlung, BERLIN S., Oranienstrasse 135. Wedaktion und Verlag von II. Hocke, Berlin N.O., Neue Königstrasse 51. Druck von Max Silberberg, Berlin 0., Alexanderstr. 64. Zeitschrift für Ooiogie. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O. 43, Neue König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschlands und Oesterreichs Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Ooiogie“, Berlin, NO. 43, Neue König Strasse 51 H, zu richten. Inserate: Preis der viero-espal teilen Petitzeile oder deren Baum 10 Pfennige. Kleinere Insertiousbeträge sin d der Kürze hal ber dem Aufträge beiznf iigen . Inhalt : Ornithologische u. oologisehe Beobachtungen aus der Mark. — Aus der ßeihercolonie. — lieber neue Eingänge. — Kleinere Mittheilungen. — Inserate. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Ver, sandporto nicht überschritten wird, be- tragen -i Mark. No. 9. Berlin, den 15. Dezember 1900. 10. Jahrgang. Ornithologische und oologisehe Beobachtnngen aus der Mark. Am 24. Mai. Wiedehopf hat 8, Tannenmeise (in einer Erdwand) 8, Kohlmeise 12 frische Eier. — In einer entleerten Erdhöhle des Eisvogels finden wir 4 Eier eines Haubenmeisenpaares. — Kuc- kucke beim Balzen gesehen. Erstes Girren der Turteltauben. — Weidenlaubsänger bat im Buchen- gestrüpp 6 schwach bebrütete Eier: im Tannen- dickicht brüten nachbarlich Gartengrasmücke auf 4, Singdrossel auf 5 Eiern. In einem Wachholder- strauch, dem einzigsten im Fichtenbestand, hat eine Schwanzmeise das Nest gebaut; die Jungen haben bereits das.Nest verlassen. — Schilfrohrsänger brüten. — Ein Nest der Schwarzdrossel im Fich- tenstangenbestand, ca. 3 — 4 m vom Boden, enthält 4 schwach bebrütete Eier, welche mit einem wel- ken Blatt zugedeckt waren. DerNestvogel war zeitig abgeflogen. Ein zweites Nest im gleichen Walde, lj /* m vom Boden, enthielt 2 frische Eier. Am 27. Mai. Drosselrohrsänger haben frische Eier ; Holzhähernest auf freistehender Kiefer am Rande eines Gehölzes, 3 m vom Boden, enthält 1 frisches Ei. Im dichten jungen Nadelholz zwei Nester der Schwarzdrossel, das erste 1 7» m vom Boden mit 2, das zweite ca. 3A m mit 3 frischen Eiern gefunden. Die alten Vögel waren nicht am Neste. — Nester des Waldlaubsängers enthielten 6 resp. 7 nur ganz schwach bebrütete Eier. Wiedehopfnest in der Höhlung einer Buche, am Fahrweg stehend, enthält 7 frische Eier. Der Nest- vogel beist wüthend in meine Hand, dann lässt er sich ruhig ergreifen, in einen Sack stecken. Am Abend, in meiner Wohnung angelangt, finde ich im Beutel noch ein Ei vom Wiedehopf vor.— Weiden- laubsänger hat im niedrigen Buchengestrüpp 6, Gar- tengrasmücke 4, Singdrossel 5 leicht bebrütete Eier. Drosselrohrsänger sitzt auf der Spitze einer hohen Kiefer, macht allerlei Verrenkungen seines Halses, schlägt die Flügel und singt dabei wie toll; plötzlich verlässt er seinen Stand und stürzt in das Röhricht des nahen Teiches. Hier ergab die Suche ein Nest des Rohrsängers in Armlänge. Der Kessel des Nestes, das 5 frische Eier barg, war in normaler Grösse, der Unterbau desselben zog sich von oben nach unten spitz zu. Ein nachbar- lich errichtetes Drosselrohrsängernest stand zwi- schen den Aesten einer Erle, hier war ein Zweig des kletternden Nachtschattens mit eingebaut worden. Wir sind am Ende der schliesseiidvn sporadischen Lauben t- wickelung. Im Abblühen sind M.issholder, Bei'gahorn, Kastanie, Saal- weide, während Feldrüster bereits Früchte abwirft. Maiglöckchen haben abgeblüht, Schaumkraut ist ohne Schaum. Frisch blühen Rhabarber, Schöll- und Knabenkraut; Eiche erneuert die erfrorenen Triebe; Akazien und Waliuussbäume sind noch immer vollständig unbelaubt. Im Sumpfe blühen die ersten gelben Wasserrosen, das Sumpfkreuzkraut; Sumpfdotterblume ist abgeblüht. Am 12. Mai sahen wir Laichkraut (Putamogeton) schwimmend und vom Fischlaich garnicht bedeckt, am 21. Mai ganz vom Laich bedeckt, am 8o. Mai war der Laich von den Blättern vollständig verschwm den. Am 30. Mai. Einer grösseren Kolonie der Trauer- seeschwalben entnehmen wir Eier, die sich sämmt- lich als frisch erweisen. Die Eier lagen mit geringer Unterlage je auf der Mitte einer schwimmenden Wasseraloe (Wassersckeere, Stratiothes aloides). Unter den gefundenen Eiern befand sich nur ein Gelege mit 4, ein Gelege mit Doppeleiern zu 3, ein Gelege zu 3: diese ringsum mit einem breiten hellbraunen Band sehr hübsch gezeichnet. Ralle hat 3 frische Eier im Seggenbusch, Wasserhuhn hat Nachgelege. Während eines starken Gewitters und eines starken Regens hören wir Bekassinen meckern. — Rothe Gabelweihe und Hühnerhabicht, deren Horste vier Wochen vorher ausgehoben wurden, haben Nachgelege. Das erste Gelege der Gabelweihe war ein prächtig gezeichnetes, das Nachgelege ist mit ganz feinen Haar- und Wurm- linien versehen. Junge schwarze Gabelweihen im Horst verlangen nach Prass; die Alten verhalten sich in der Nähe lautlos. — Rothrückiger Würger hat im Nest 6 frische Eier; junge Ringeltauben und kurzzeitige Baumläufer sehen wir ihrem Neste 34 Zeitschrift für Oologie. entfliegen, junge Staare auf der Suche nach Nah- rung. Grünfüssiges Rohrhuhn hat 9 leicht bebrü- tete Eier: wenige Schritte davon steht ein Nest des kleinen Tauchers. Am 1. Juni. Rothrückige Würger haben im Nest je 6 ganz leicht bebrütete Eier. Nester standen in einem Tannendickicht längs eines alten Kiefern- bestandes. Goldammer hat 4 frische Eier im Nest: junge Bussarde, Ringeltauben und Baumläufer sind soeben ausgeflogen, junge Staare fliegen in Massen umher, Kuckucke sind in voller Liebes- gluth. Lied der Nachtigallen, das uns noch vor 14 Tagen so sehr erfreute, ist im Abnehmen. Rebhuhnnest (am 15. Mai gefunden), ist von den erbrüteten Jungen verlassen worden, 5 faule Eier verblieben im Neste. Am 4. Juni. Wiesenschmätzer hat in seinem Neste unter einer schmalen Erle 4 frische Eier. Rothrückiger Würger hat 4, Sperbergrasmücke 4, Gartengrasmücke 3 frische Eier, letztere ausserdem einKuckucksei imNest. — Zum dritten Male finde ich im Kiefernbauholz, nahe der Kultur und fast genau auf ein und demselben Platze ein ganz leicht be- brütetes Nachtschwalbengelege. — Hohltauben sind bei der zweiten Brut, denn in den untersuchten Höhlungen finden sich frische oder leicht bebrütete Eier vor: vor anderen Höhlungen, meistens Schwarz- spechtröhren, halten sich gepaarte Mandelkrähen auf, Baumfalken kreisen um den erwählten Horst. Bei dem Eintritt in ein ländliches Gasthaus zeigt uns der Wirth ein Nest des Gartenroth- schwanz.es auf der Kegelbahn, welches kleine Jungen enthält. Die Vögel benutzten diesen Platz zum zweiten Male. In einem Strauch an der so oft benutzten Kegelbahn brütete die Nachtigall. (Fortsetzung folgt.) Interessanter Besuch einer kleinen Reiherkolonie in der Umgegend Hofzmiri|ens an der Weser. (Schluss.) So leicht war jedoch der biedere Mann nicht zufrieden zu stellen, sondern verlangte vor allem auf Grund eines vorgelegten Scheines, der ihn uns als den alleinigen Jagdaufseher dieses Reviers vorstellte, unsere Namen und zu unserem grossen Schrecken die f> Eier. Dieses schien uns jedoch des Guten zu viel zu sein und so wandten wir unsere ganze E’eberredungsgabe an und handelten ihm endlich mit Mühe und Noth 4 Stück wieder ab, die anderen beiden behauptete er zum Beweise für unsere „Frevelthat“ behalteil zu müssen, ver- sprach aber auf eine Aufforderung hin, sie sorg- sam aufzubewahren. Trotz dieser Versicherung gaben wir die Hoffnung, die beiden Eier jemals wbderzusehen, auf, als wir wahrnahmen, mit welch’ rücksichtslosem Kiaftauf wände der gute Mann sie neben seinem umfangreichen „Buddel“, in die Tasche versenkte. Beim Anblick dieses nicht allzukleinen Fläschchens kam mir plötzlich ein rettender Gedanke. Dieser Plan wurde am Dienstag (d. 24. April) endlich zur Ausführung gebracht: Gegen Abend des aussergewöhnlich warmen Tages begaben wir uns in eine Gas twirth schaff jenes Dorfes, wo unser „guter Freund“ und auch der Jagdaufseher wohnten, und liessen sie zu uns einladen. Hier wurde nun die ganze Angelegenheit noch einmal lang und breit besprochen, und das Ergebniss war ganz be- friedigend: denn einmal war von einer Anzeige keine Rede mehr, und ferner wurden wir in aller Form von dem Jagdaufseher und unserem „guten Freunde“, der sich als Bruder des Jagdpächters entpuppte, auf gef ordert, sie auf ihren Reiherjagden zu be- gleiten. Diese Einladung kam uns um so will- kommener. da wir noch einige Eierhaben mussten, um die beiden damals konfiscirten Eier von dem Lehrer des Dorfes, dem sie der Jagdaufseher geschenkt hatte, wieder eintauschen zu können. Sobald es daher die Umstände erlaubten (d 25. April), leisteten wir der erwähnten Auf- forderung Folge und begaben uns mit dem Auf- seher, der unterwegs die ungeheuerlichsten Jagd- und Reiseerlebnisse auftischte, nach dem ehema- ligen Reiherstande. „Ehemalig“ konnte man diese Kolonie mit Recht nennen. Waren doch jetzt alle Reiher bis auf einen, der über uns in sicherer Höhe kreiste, verschwunden. Er, der letzte seiner Art an dieser Stätte, mochte vielleicht um seine Gattin trauern, die am Abend vorher von des Jägers Kugel zu Tode getroffen dem Leben hatte Lebewohl sagen müssen und jetzt hoch oben in den Aesten jenes Baumes hing, der uns schon zweimal ein Gelege schenkte. Um sie zu holen, wurde der Baum abermals erstiegen. Mit grossem Interesse beobachtete der Jagdaufseher die An- wendung der ihm unbekannten Steigeeisen, und die Sache imponirte ihm so, dass er nicht umhin konnte, uns den Reiher zu schenken. So gern wir den stattlichen Vogel auch nahmen, so war uns doch die Kunde, dass unser Begleiter eine weitere Kolonie entdeckt habe, noch lieber, und sofort machten wir uns auf den Weg nach dorthin. Leider war mittlerer Weile der Abend soweit vorgeschritten, dass wir zwar den Reiherstand noch erreichen und fünf Nester als besetzt feststellen konnten, an ein Besteigen der Bäume jedoch nicht mehr zu denken war. So mussten wir denn für heute, ohne oologische Beute, den Rückweg antreten, auf dem uns der Aufseher .von .ungeahnten Mengen be- setzter Habicht-, Milan- und anderen Raubvögel- horsten erzählte, die sich in seinem Reviere befänden. Um nun in Besitz dieser uns in Aussicht ge- stellten Schätze zu gelangen, begaben wir uns am 27. April zu dem Jagdaufseher, besichtigten dort 3 inzwischen erlegte Reiher, wahre Pracht- exemplare, und gingen mit ihm zur Kolonie. Hier empfing uns der Bruders des Jagdpächters, der vorausgegangen war, mit einem bereits erlegten Reiher und forderte uns auf die Bäume schnell zu ersteigen, da beute noch viel zu erledigen sei. Bereitwillig wurde seinem Wunsche Folge ge- leistet und wir erbeuteten 2 Gelege (zu 3 und 5) Eiern), die sich aber als so stark bebrütet er- Zeitschrift für Oologie. wiesen, dass wir auf die übrigen Gelege verzich- teten und uns lieber auf den Weg nach den ver- schiedenen in Aussicht gestellten Raubvogelhorsten machten. Je weiter wir kamen, desto mehr schwand unsere Hoffnung etwas aussergewöhnliches zu be- kommen, denn ein Habicht, Milan etc. nach dem anderen entpuppte sich als Mäusebussard. So blieb uns denn nichts Anderes übrig, als ohne weitere Ausbeute heimzukehren. Auf dem Rückwege tauschten wir noch die beiden uns da abgenommenen Eier wieder ein und sagten den Kolonien, die uns Gelege zu 3, 4, 5 und 6 Stück, sowie einen Reiher (jetzt eine Zierde unseres Zimmers) geschenkt hatten, für dieses Jahr Lebewohl. H. D., Holzminden. Ueber neue Eingänge. Aus verschiedenen Ländern der Welt sind diesjährige Sammlerausbeuten, Eier, Bälge und Nester, bei Herrn. Rolle - Berlin, soeben einge- troffen. Unter diesen Eingängen nennen wir aus Argentinien : Polyborus tharus Mol., wie ein Pernis .apivorus-Ei, doch in Grösse von 60X50 mm; mehrere Ccrchncis- Arten, Tinnuncula- ähnlich, sowie Speotyto cunicularia Mol., 30—36x30 — 33 mm gross. (Ueber diese in Erdhöhlungen nistende Eule bringt der Sammler folgende Anmerkungen: Diese Eule gründet ihr Nest in den Höhlungen des Biseacho und legt hierin ihre 3 Eier. Die Eule lebt mit dem Biseacho (einer Hasenart) und der grossen Eidechse Icuna gemeinschaftlich in einer Höhlung: unten hat der Biseacho seine Wohnung, weiter oben die Eidechse und dicht unter der Erde hat die Eule ihr Nest. Nie habe ich beobachtet, dass diese Thiere gegenseitig sich verfolgen.) Unter den Ralliden befinden sich die Arten Gcdlinula galeata (Licht.) und Fulica armillata V., im Character der europäischen Verwandten, doch grösser und dickschaliger, 47X34 resp. 55— 61X37— 39 mm gross Unter den Tinamiden ist eine nicht bestimmte grosse Art, sowie in recht grosser Anzahl die pracht- voll tief grau oder röthlichgrauschwarzen glänzenden Eier Nothura maculosa (Temm.), 43 — 45X31— 34mm; unter den Tauben Zcnaida auriculäta- (Des M.), weisslich gelb gefärbt, 3'jlX23 mm gross. Nur eine Art aus der Familie der Cuculiden, Crotophaga guira (Gmel.), dafür in sehr schönen Exemplaren, rein blau und weiss überzogen. (Ueber diese Eier bringt der Sammler folgende Anmerkung". Pixincho genannt ist ein Vogel, der in Gesellschaft lebt, bis zu 40 Stück. Sämmtliche Weibchen machen ein sehr einfaches Nest aus Zweigen, andere legen ihre Eier auf einen abgesägten Baumstamm, der in der Mitte angefault ist. Man trifft in einem solchen Nest frische und angebrütete Eier, junge Vögel, die soeben dem Ei entschlüpft sind und solche mit vollem Gefieder. Ich habe 15 bis 45 Junge in einem Nest gezählt. Dieser Vogel lässt sich leicht zähmen und folgt dann seinem Herrn, 35 wie ein Hund.) Aus der Familie der Nachtschwalben ist Podager napunda V. vertreten, bräun lieh gelb — roth, hell und dunkel, reichlich mit verwischten violetten und dunkelgraugelben Flecken und Wolken versehen, eigenartig und sehr schön marmorartig gezeichnet: 34—37X24—25 mm. In bunter Reihe nennen wir noch Troglodptcs furvus Licht., Pitangus bolivialus Lafr., Pyrocephalus rubüicus Bodd., Gubrr- natrix cristatella Gray, Phytotoma rara Mol., Saltator cocrulcscens V., Icterus pyrrhopterus V,, Chrysoptilus cristatus V., Taenioptcra coronata. (Vieill.fi Zonotrichia pileata (Bodd.) und (in recht grosser Anzahl) Mo- lo thrus bonariensis Gml. — Der Sendung sind Bälge und Nester beigefügt. Aus Perak. (Malaienstaat auf Malaka.) Dieser Sammler hat in recht sorg- samer Weise gearbeitet, wie seine Angaben, die er sämmtlichen Funden beilegte, beweisen. Sämmt- liche Gelege, die Anzahl 2 — 3 Eier ist vorherr- schend, wurden im März d. Js. genommen. Der Seltenheit wegen nennen wir zuerst Cymborhynchus macror1n{nchus (Gml.), der Schönheit wegen Bur- nesia flavreen fris. Von ersterer Art sind 4 Gelege, zu 4, 3, 2, 2 Eiern vorhanden. Die Eier sind in einer gestreckten eiförmigen Gestalt, glanzlos, von rnässig feinem Gefüge, mit wenigen flachen Poren. Auf dem sehr hell lachsfarbenen Grund stehen dicht aneinandor kleine, etwas verwaschene, röthlich- gelbe oder rostrothe Flecke, überall vertheilt. Bei einem Gelege mit stärkerer Fleckung war am stumpfen Ende ein dichter Kranz. Grösse zwischen 26X18, 28X19 mm; Gewicht 25—31 mg. (Wir ver- weisen hierbei auf Ernst Hartert, „Zur Ornithologie der indisch-malayischen Gegenden“, C. J., 1889, 5. 395. Das seiner Schönheit wegen gepriesene Ei ist Burnesia flaviventris (Deless.fi bronzefarbig, sehr stark glänzend, im Farbenton wie polirtes Mahagoniholz; 15,5X11,5 mm gross. Drei Gelege (4, 3, 2) sind vorhanden. Je eine Rauh vogelart. Scops lernpiji (Horsf.fi 36x32 mm gross: eine Nacht- scliwalbenart, Caprimiclgus macrurus Horsf., mit röth- lichgelber Färbung, der Grundfärbung entsprechend mit violetten und graurothen Flecken und Wolken, 28X23 mm Grösse; eine Laufhühnerart, Turn ix taigoor (Sykes), sehr veränderlich, grau mit vielen feinen grauen, braunen und schwärzlichen Punkten, welche gleichmässig vertheilt sind; Grösse 23 — 23 X18— 21 mm; eine Rallenart IB/potaenidia striata (L.) röthlichgrau mit meist vermischten und ein wenig in die Länge gezogenen rostbraunen Flecken 33 — 34X25— 26 mm Grösse. Diese Art ist gut vertre- ten. In bunter Reihe nennen wir noch Pqaionotus plu- mosus Blyth, P. analis Horsf. und P.ßnlci/som Strickt. Euri/Wemus javanicus Horsf., Olocompsa jocosa L.. Sutoria sutoria (Horsf., Cisticola cisticola (Temm. b Jora viridissinia , Acantochaera longirostris. Authus rufulus (V.), Turdinus abboti { Blyth), Copsi/c/uts san /ans var. musicus Wald u. s. w. Aus Queensland. !>" - macus novac hollandiac (Lath.fi Eine nochmalige Bestimmung der eben genannten Eiersendungen geschah durch Amtsrath Adolf Nehrkorn. 36" Zeitschrift für Oologie. Kleinere äüittheilungen. Merkwürdige Wohnungsgemeinschaff. A. D. Miller hat in der Zeitschrift „The Zoologist. 1891), S. 145 eine sehr interessante Beobachtung veröffentlicht über das Zusammenwohnen einer Schwalbe und eines Eisvogels in einem noch befahrenen Bau des capischen Spanferkels. Der Eisvogol gehört zu einer der kleinsten dieser Gruppe und heisst mit seinem wissenschaftlichen Namen Ispidina natalcusis. Die Schwalbe gehört zu den Kammfeder- oder Sägeflügelschwalben, bei deren Männchen der Aussenrand der Schwungfedern sägeförmig aus- geschnitten ist. Die beobachtete Art ist Psctlidoproc- 7i c holomolacna, die s c h w a r z e S ä g e fl ü g e 1 s c h a 1 b e . Das Erdferkel, O rytcropus capcnsis , von den Ansiedlern Natals fälschlich „Ameisenbär“ genannt, ist ein sehr dünn und kurz behaartes Thier von der Grösse eines kleinen Schweines. Miller sah eine über die Grasoberfläche fliegende Schwalbe plötzlich in den Boden verschwinden und fand beim Nachsuchen die verlassene Höhle eines Amei- senbären. Da er bemerkte, dass der Vogel erst begonnen hatte seine Niströhre anzulegen, so be- suchte er den Ort später wieder und fand, dass der Ameisenbär in seine alte Behausung zurück- gekehrt war und sie gänzlich umgewühlt hatte. Zuerst glaubte Miller, dass die Schwalben den Platz verlassen hätten, kroch aber mit dem Kopfe vorn in die Höhle und fand eine enge Röhre von etwa 2 Zoll Durchmesser, die sich drei Fuss vom Ein- gang der Höhle entfernt aufwärts erstreckte. Er bohrte weiter und fand zunächst ein kleines weis- ses Ki, das später als ein Ei des Natal-Eisvogels festgestellt wurde. Beim Weitergehen traf Miller auf das Schwalbennest, das aus einigenkleinen Gras- j bücheichen erbaut war und drei längliche Eier enthielt. Beide, Schwalbe und Eisvogel, hatten I . , ' ’ von em und derselben Röhre Gebrauch gemacht. Zur einstweiligen Aufbewahrung der zu praepari- renden Eier Zur einstweiligen Aufbewahrung der Eier nehme ich, fehlt es mir an der Zeit sie nicht gleich praepariren zu können, ein Brett mit Bohr- 1 öchern oder ein Quirlbrett, je nach ihrer Zahl. Die Eier werden mit der einen Spitze in die Löcher gestellt, nach einer Woche (besser, noch früher), auf die entgegengesetzte Spitze ge- kehrt, so dass die Längenachse des Eies stets senkrechte Richtung hat. Der Zweck der Kehrung des Eies besteht darin, einen Ansatz des Ei- dotters an die Schale zu verhindern. Steht das Ei lange auf derselben Spitze, steht es schräg, oder liegt es auf einer langen Seite, so verdrängt allmälig der Dotter die Eiweissliülle und gelangt an die Eischale. Auf dieser setzt der Dotter sich fest und nimmt durch die Poren der kalkigen Ei- schale Luft auf, zersetzt sich und verdirbt. Durch oftmalige Kehrung des Eies in stets senkrechter Stellung wird diesem Uebelstand vorgebeugt. f Dr. Gustav Hartlaub, ln Bremen starb am 20. November d. J. im Alter ron 87 Jahren der Nestor der Ornithologen, Dr. med. Gustav Hartlaub, in wei- teren Kreisen bekannt geworden durch Bearbeitung der zoologischen Sammlungen Emin Paschas, mit dem er befreundet war. Auch verband ihn engere Freundschaft mit Adolf Bastian. Von 1846—7! lieferte der Verstorbene die ornithologischen Be- richte für Troschels „Archiv der Naturgeschichte.“ Als Kuriosum mag hier noch mitgetheilt sein, dass Gustav Hartlaub sechs Jahre länger gelebt hat. als Meyer ihm in seinem Konversationslexikon, fünfte Auflage, zugedacht hat. Soeben eingetroffen: Frische Eier vom Apgentina-Strauss,Rhea ame- rieana, a 3 Mk.. 2 Stk. für 5 Mk.; Tom Casuar, Dpomaeus novae hollandiae ; alle einseitig gebohrt. Hermann Rolle, Entomologisches und Natnrhistor. Institut, Berlin N., Elsasserstr. 47-48. „Dobrudscha“. Säugethiere, Vögel, Vogeleier, Amphibien, Fische, Insekten u s.w., liefert das Dermoplastische Museo- iogisebe Institut „Dobrudscha“, Buearest, Str. Romana 151. Paul Rob. Sehünemann, städt. Verkaufs-Vermittler, Berlin, Central-Markthalle. Dr. Adolf Lendl, Nalurhistorisehes Cabinet, Budapest, Donatigasse 7. Naturalien, auch seltene Eier ans Ungarn. Europäische Schmetterlinge vertausche gegen sichere Gelege Vogeleier und Prachtexemplare. Nucifraga caryocatactes, Lusciniola melanopogon, Ortygometra bailloni und andere Seltenheiten, hat gegen gleichwerthige oder Raubvogel- gelege tauschweise abzugeben. A. Bau. Buggburg bei Bregenz am Bodensee. Zoologische Grosshandlung von Gustav Reiss, Berlin C., Gontard Str. 10. Suehe kleine ausgestopfte Vögel und Vogeleier auf Tausch und biete dafür ff. Bier-, Wein- u. Liqueursätze. Näheres bei C. Kingelhan, Parchen-Scbelten (Böhmen). Naturhistorisches Institut Hermann Rolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. Naturalienhändler V. Fric in Prag, Wladislawsgasse 21a, kauft und verkauft naturhistorische Objekte aller Art. Wilhelm Schlüter, ItnrwmsiMtl. Institut, Naturalien- und Lehrmittelhandlung. Halle a. Saale. A. Böttcher, Brüderstrasse 15, BERLIN. Naturalien aus allen Erdtheilen. Sämmtliche Utensilien für Naturalienhändler. Eine sehr schöne Eiersammlung, 300 Stück, nebst Straussenei, ist für 20 Mark incl. Ver- packung zu verkaufen. H. Hintze, Neuwarp i. P. Louis Wahns NachiV A. M anecke, Nadlermeisteiv Berlin, Linaenstr, 66. Specialität: Zerlegbare Vogelkäfige.. H. Daimer Nachf.* Berlin S.W., Koehstr. 56. Versand von Luxusfischen und Thiereu jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. „Linnaea“ N at urh istori sches Institut- Dr. Angast Müller, Berlin, Invaliden Strasse No. 105. A. KrieheldorfF, Naturalienhandlung-, BERLIN S., Oranienstrasse 135_ Verkaufe je ein Gelege vom Tamariskenrohrsänger (4), von der Brachschwalbe (3) ; auch nehme Vögel iu Tausch. H. Feld, Berlin S.O., Ohmstr. EU ■ ! ii und Verlag von 11. Hocke, Berlin N.Ö-, Neue Künigstrasse 51. Druck von Max Silberberg, Berlin 0., Alexanderstr. 64. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O. 43, Neue König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschlands und Oesterreichs Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, NO. 43, Neue König Strasse 5111, zu richten. Inserate: Preis der vierg'espaltenen Petitzeile oder deren Kaum 10 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Ornithologische u. oologische Beobachtungen aus d. Mark. — Der Eiersammler im Gebirge. — Beob- achtungen aus d. Umgeb.v.Neuwarpi/P. — Mittheil. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, be- tragen 8 Mark. No. 10. Berlin, den 15. Januar 1901. 10. Jahrgang. Zur gefälligen Mittheilung, dass die Zeit- schrift für Oologie mit dem Beginn des 11. Jahr- ganges in einem anderen Format, jedoch mit ver- mehrtem Inhalt erscheinen wird. Ahonnements- betrag hleibt der gleiche. Alle Freunde der Zeit- schrift bitten wir um weheres Wohlwollen auch für fernerhin. I). R. Ornithologische und oologische Beobachtungen aus der Mark. Am 7. Juni. Nest des rothrückigen Würgers lind des der Sperbergrasmücke, je 6 fast frische Eier enthaltend, stehen in einem grossen Flieder- busch. (Eine derartige Nachbarschaft zweier sich wohl gleich starker Vögel haben wir, wenn auch selten, wiederholt bemerkt, ein nachbarliches Nisten hei dem rothrückigen Würger und unseren anderen Grasmückenarten noch niemals.) — Zwergtaucher hat im Nest 6 bereits dunkelgelbbraune Eier. Be- merkenswerth ist der Stand des Nestes, denn es steht fast ganz frei, nur von oben her durch die sich neigenden Zweige eines Weissdorns äusserst spar- sam gedeckt. Schwarzdrosselnest in einem Gewirr von grossen und kleinen Zweigen, sehr gut ver- steckt lind nahe dem Boden, enthält 2 leicht be- brütete Eier. Ein Nest der Schwarzdrossel, ohne Inhalt, in einem Nadelholzgebüsch, ganz frei und offen auf einer niedrigen, vollständig entnadelten Kiefer stehend vorgefunden. — Ein Weidenlaub- sängernest, in einem dichten Gebüsch, nahe dem Boden, sehr gut versteckt, birgt Junge, von denen das eine das Nest verlassen wollte, aber wieder zurückgesetzt wurde. Am 11. Juni. Junge Rebhühner fallen aus dem Neste aus, welches auf einem mehrere m hohen Strohhaufen erbaut worden war. — Mandel- krähe hat 5 frische, Sperber 6 stark bebrütete Eier. Der Horst des Sperbers stand in einem Kiefern- stangenholz und sehr nahe am Wege. Seit Wochen war ich täglich am Neste vorbeigegangen, bis ich eines Tages mit einer Gesellschaft vorüberkam, hei welcher Gelegenheit eine Frau zufällig das Nest und den sich darin bewegenden Sperber er- blickte. — Mandelkrähe hat 5 frische Eier. Wei- denlaubsänger haben in ganz niedrig stehenden Buchenbüschen je 5 und GfrisclieEier im Nest. Zipp- drossel hat 2, Gartengrasmücke 4 frische, roth- riickiger Würger 6 schwach bebrütete, Nacht- schwalbe 2 (ungefähr 5 Tage) bebrütete Eier. — Nest des Hähers, welchem am 27. Mai 1 frisches Ei entnommen wurde, enthielt heute 5 stark be- brütete Eier; der alte Vogel war sehr besorgt um seine Brut. Am 13. Juni. Ein Gelbspötterpärchen hat im Kreuzdorn, ein zweites im Faulbaum, ein drittes auf einer jungen Eiche je ein Nest, schwach be- brütete Eier enthaltend. Nest der Gartengras- miicke enthält 3 frische Eier und ein Kuckucksei: Baumfalke hat 2 Eier nachgelegt. Eine Woche vorher enthielt der Horst 1 sehr schön gefärbtes Ei in zarter gelbbrauner Färbung und purpurner Fleckung; leider ist inzwischen der angenehm frische Farbenton vollständig verschwunden. In der nächsten Nachbarschaft des Falken brütete ein Ringeltaubenpärchen. — Nest der Zaungrasmücke im Wachholderbusch am Rande einer Kiefern- schonung enthält je 2 frische, bebrütete und faule Eier; der Vogel sass fest auf dem Neste. — Das Nest des weissen Storches in Weissensee, über das wir in N. 4 berichteten, wurde von einem fremden Storchpaar überfallen, die alten Nestinhaber nebst den 3 Jungen, die bereits im ersten Jugendkleide sich befanden, vom Neste vertrieben. In dem wie- derholten Kampfe wurden die Jungen von den fremden Störchen bis in den Garten hinein und auf das nachbarliche Feld hinaus verfolgt und — trotz aller Bemühungen seitens des gärtnerischen Personals, getödtet. Diese Kämpfe währten mehrere Tage: die Streitenden ruhten während der Pausen auf den benachbarten hohen Pappeln aus. Das alte Pärchen hat das Nest nunmehr aufgegeben.— In einem dürren Acker, mit Kartoffeln bestellt, hat der Triel 2 Eier im sandigen Nest. (Schluss f.J 38 Zeitschrift für Oologie. Der EiersammSer im Gebirge. Von Alexander Bau. Herr Vorbrodt-Carpentier hat im achten Jahr- gang dieser Zeitschrift eine anziehende Schilde- rung eines Winterausfluges ins Hochgebirge ge- geben, die ich aus Erfahrung bestätigen kann. Schon meine Besitzung, die nur 675 m hoch (276 m über dem Bodensee) liegt, ist im Winter meist nebelfrei. Die dicken, ungesunden und nasskalten Winternebel, welche den Bodensee und die Thalebenen oft Wochen ohne Unterbrechung einhüllen, senden nur höchst selten einige Nebel- schleier auf kurzen Besuch zu mir empor. Der Ausblick auf das Nebelmeer ist ein unbe- schreiblich schöner; es sieht aus, als ob ein vom Sturm bewegtes Meer plötzlich zu Eis erstarrte. Die Spitzen der Vorarlberger-, Schweizer- und bayrischen Alpen, sowie in weiter Ferne die der Vogesen ragen als Inseln aus diesem Meer empor. Sonderbar berührt es, wenn man bei der Schloss- ruine der mir gehörigen Ruggburg stehend, jäh unter sich aus diesem scheinbar erstorbenen Meer das Bellen der Hunde, den „Sirenengesang der Bodenseedampfer und die Nebelhörner an den Hafeneinfahrten von Bregenz und Lindau hört, wrelche von dem Getriebe der Menschen dort unten Kunde geben. Hier oben herrscht majestätische Ruhe, nur unterbrochen von den Lockrufen der Meisen, Goldhähnchen, Gimpel und den weithallen- den Rufen vom Schwarz- und Grünspecht. Darüber wölbt sich ein tiefblauer Himmel, aus dem die Sonne warm herniederstrahlt, das Thermometer Mittags bis auf 25° C. treibend, während es im Schatten friert. Solche Tage waren in den vier Wintern, die ich bisher hier oben verbrachte, in der Mehrzahl und ich hatte mir als Flachländer den Winter im Gebirge nicht so angenehm gedacht. Wenn nicht frisch gefallener, tiefer Schnee das Ausgehen behindert, bin ich immer draussen, tlieils jagend, theils meine liebe Vogelwelt beobachtend. Mit dem Sammeln, welches ich hier erst seit 1899 betreibe, hatte ich mich aber gründlich verrechnet und sollte im Vergleich mit dem Flachlande üble Erfahrungen machen. Als ich Ende der 60 er und Anfangs der 70 er Jahre, damals in Berlin wTolinend, mich eifrig mit Oologie und dem Beobachten der einheimischen Vogelwelt beschäftigte/") war es eine Lust zu sammeln, und so leicht entging mir nichts. Man lernt bei einiger Aufmerksamkeit bald die Gewohnheiten bestimmter Vogelarten kennen und kann z. B. oft unter vielen Büschen denjenigen, worin ein Nest stehen könnte, schon von weitem herausfinden. Man wandert gemüthlich durch Wald und Feld, ohne des Wegs zu achten; die ganze ') Siehe darüber: Cab. J. f. 0. 1876, wo ich der „Omis d'-r JI.nl: Brandenburg von Hermann Schalow“ die meisten. Brut- nniitzi-n und .s äm'rntl i chen Eiermasse gegeben habe. In der I ü-b'-r-r; Hri i l ist nur gesagt: „in Verbindung mit Alexander Bau“, ohne meinen Autheil an der Arbeit näher zu bezeichnen. Ich er- d.i bb r de-hülb, weil oft auf diese Maasse märkischer Eier h> zug genommen und dafür Herr Schalow als Autor (z. B. im LnL^WiikU_uJ — Thätigkeit des Sammelns besteht im Suchen, aus- genommen ist allein das Begehen sumpfiger Flächen. Ganz anders ist es im Gebirge. Von einem wirk- lichen Suchen der Nester ist in den seltensten Fällen die Rede. (Schluss folgt.) Beobachtungen aus der Umgebung von Neuwarp in Pommern 1900 Von H. Hintze. Januar 2. Auf dem Felde Schneeammern, in den Gärten verschiedene Schwärme Leinzeisige. — 4. 2° W. Im Elsenbruch 40—50 Stück Schwanzmei- sen, sowie einige Dompfaffen. — 12. 8» K. Im Bruch 3 Rothkehlchen. Auf dem Zuge einige Kirsch- kernbeisser, vereinzelt Kohl- lind Blaumeisen, Gold- hähnchen.— 26. h W. Von S.W. nach N. ca. 50 ziehende Wildgänse. — 30. Im Elsenbruch 20— 30 Dompfäffchen, kleine Züge Erlenzeisige. Februar 2. i» K. Vereinzelte Lerchen auf dem Felde beobachtet. In einem Garten 3 Staare, einen kleinen Buntspecht, eine Schaar Flachsfinken gesehen. — 20. 2» W. Auf den Feldern Lerchen, ver- einzelt auf den Wiesen kleine Schaaren Staare. — 22. 4° W. Von S.W. nach N.O. ca. 50 ziehende Wildgänse. Maerz 6. Nach S.W. über die See fliegende Kiebitze. — 10. 2° K. Sehe im Garten 2 weisse Bach- stelzen. — 12. 0« Die ersten Wasserhühner und Haubentaucher, dazwischen eine grosse Schaar Schell- und Bergenten. Graugänse von S.W. nach N.O. ziehend. — 25. Wind S.W. Eine Schaar Grau- gänse (26 Stück) zieht von S.W. nach O. — 27. 4« W. In den Gärten verschiedene Schaaren Leinzeisige. — 30. 2° W. Von S.W. nachN.Ü. ziehen 16 Kraniche. Im alten Schilf beobachte 1 Pärchen Rohrammern. April 2. 4° W. Weisser Storch auf einer Wiese. Waldkauz brütet auf einemEi. — 10. SchwarzerStorch fliegt vom Horste auf einerBuche. — 15. Mäusebussard brütet auf 3 Eiern. Cormorane und Fischreiher brüten, letztere noch vereinzelt. — 16. Saatkrähen brüten fest. — 17. Die ersten Rauchschwalben flie- gend gesehen. — 18. Die ersten Hausschwalben. In den Gärten halten sich vereinzelt Fitislaubsänger, Dorn- und Gartengrasmücken auf. Im Albrechtsdorfer Eisbruch brüten die Stockenten. — 20. Schwanz- meisen brüten; ca. 20 Kraniche von S.O. nach N.O. ziehend. Mai 6. 15° W. Den ersten Kuckuck gehört; Pi- role melden sich. — 9. Höre die erste Rohrdrossel. Sperber brütet auf 4 Eiern, Goldhähnchen auf vollem Gelege. — 10. Höre die ersten Mauersegler. — 26. Nest der Gartengrasmücke mit Geleg'e nebst Kuckucksei. Juni 10. Bergenten brüten; dieselben haben sich hier seit ungefähr 15 Jahren angesiedelt. Moorenten brüten. — 12. Wespenbussard brütet auf 2 Eiern. September 5. Die ersten Züge Graugänse von N. nach S.O. ziehend. — 7. Ein Zug Kraniche (1 0 Stück) von N.W. nach S.O. Auf dem Stettiner Haff Zeitschrift für Oologie. 39 nachS.O. — 15. Haus schwalben (3 Stück) von N.O. nach S.W. fliegend. Uferschwalben vereinzelt auf dem Neuwarper See. October 5. Kleine Züge von 8 — 10 Rauch- schwalben ziehen von N.W. nach S.O. Einige Züge Kraniche (10 — 12 Stück) von N.O. nach S.W. ziehend. Mehrere Schell- und Bergenten auf dem See, grosse SchaarenStaare auf den Wiesen am Haff. November 10. Vereinzelt Haubentaucher, in grossen Schaaren langschnäblige Säger und Was- serhühner. Kleinere Mittheilungen. Vogelwarte Rossitten. Laut Erlass des König- lichen preussischen Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten vom 18. Dezember 1900 und unter Betheiligung des Königlichen Ministeriums für Landwirthscliaft, Do- mänen und Forsten sind der deutschen Ornitho- logischen Gesellschaft je 2500 Mark auf 3 Jahre zur Verfügung gestellt, um eine Beobachtungs- station in Rossitten an der kurischen Nehrung zu errichten und zu unterhalten. Zum Leiter der Vogelwarte ist Herr Pastor I. Thienemann aus Leipzig ernannt. Die Station wird nach folgenden Gesichtspunkten bezw. Satzungen geleitet werden : § I. Die Station führt den Namen „Vogelwarte Rossitten der Deutschen Ornithologischen Gesell- schaft“. § 2. Zweck der Vogelwarte ist : 1. Beobach- tung des Vogelzuges, wobei insonderheit zu be- rücksichtigen ist: a. Zugzeit der einzelnen Arten, (Jahres- und Tageszeit), b. Richtung der Wander- züge, c. Stärke der einzelnen Wanderschaaren und Anordnung der Züge, d. Sonderung der Vogelarten innerhalb derWanderschaaren nach Geschlecht und Alter, e. Wind- und Wetterverhältnisse während, vor nnd nach der Zugzeit und Einflüsse derselben auf das Wandern, f. Höhe des Wanderfluges, g. Schnelligkeit des Wanderfluges und Geschwindig- keit des Vogelfluges überhaupt, h. Rasten der Wanderschaaren und Rückflug, i. Herkunft der Zugvögel. 2. Lebensweise der Vögel. 3. Unter- suchungen über den wirthschaftlichen Werth der Vögel und zwar: a. Nahrung der Vögel zu ver- schiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten, b. Nutzen und Schaden, der sich aus der Nahrungs- weise der einzelnen Vogelarten für Land- und Forst- wirthschaft, Gartenbau undFischerei ergiebt, c. Ver- breitung von Pflanzen und niederen Thieren durch Vögel. 4. Untersuchungen über zweckmässigen Vo- gelschutz und zwar: a. Erhaltung und Vermehrung des Vogellebens durch Anpflanzungen und Auf- hängen von Nistkästchen, b. Versuche mit Win- terfütterung zur Erhaltung des Vogellebens, inson- derheit auch zur Erhaltung des Jagdgeflügels, c. Maas- nahmen zur Erzielung gesetzlicher Bestimmungen zum Schutze der Vogelwelt. 5. Einrichtung einer Sammlung der auf der Nehrung vorkommenden Vögel auf der Vogelwarte Rossitten. 6. Beschaffung ^^^^^^^^^^m^miatenalLu^lK^nssensdnHU liehen Staatsinstitute. 7. Bei den unter 2, 3 und h genannten Aufgaben soll die Tliätigkeit der Vogelwarte sich nicht auf die Vögel beschränken sondern auch auf andere Thierklassen erstrecken. 8. Verbreitung der Kenntniss des heimathlichen Vogellebens im allgemeinen und des wirthschaft- lichen Werthes derVögel, im besonderen durchWort und Schrift. § III. Die Vogelwarte Rossitten untersteht einer Verwaltung, die sich aus dem jeweiligen Vorstande der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft, unter denen ein Jurist sein soll, und aus einem Vertreter des Königlichen Ministeriums für Landwirthscliaft, Domänen und Forsten zusammensetzt. § IV. Die Veröffentlichungen der ornithologi- schen Ergebnisse der Vogelwarte Rossitten erfolgt im Organ der Deutschen Ornithologischen Gesell- schaft, dem Journal für Ornithologie. § V. Die Ausführung der in den Satzungen enthaltenen Aufgaben wird durch eine Geschäfts- ordnung geregelt. A. Gr. — Hochbrufeii von Waldhühnern. Dr. W Wurm in Teinach, der rühmlichst bekannte Jagdornithologe, richtet folgenden Mahnruf an alle Jäger und Samm- ler. „Ich habe früher in drei Fällen (alle aus Schottland) bekannt gemacht, in denen Auerhennen in alten Kobeln oder Horsten (von Eichhörnchen, Wildtauben, Raubvögeln) auf Kiefern gebrütet und ihre Bruten auch glücklich ausgebrütet haben- Eine zufällige Verschleppung der Eier dahin durch Raubzeug scheint ausgeschlossen. Da nun auch von Haushennen, Wildenten, Wasserhühnern usw. und nach einer Aeusserung Ssabanjew's, von uralischen Haselhennen dergleichen gelegentliche Hochbruten bekannt sind, hat die Sache so nichts Wunderbares an sich. Möchten deshalb Beobach- ter der Natur und deren Wesen auf meinen Hin- weis achten und ihre Beobachtungen veröffent- lichen. “ — Trockenes Eiweiss. Man sieht seit Langem, dass Thiere, besonders aber Pflanzen, im eingetrock- neten Zustande Jahrhunderte und Jahrtausende hindurch ein sogenanntes „latentes Leben“ führen und nach der Befeuchtung unter geeigneten Be- dingungen ihre gewöhnliche Lebensthätigkeit wieder aufnehmen können. Erbsen und Weizensamen aus den Pharaonengräbern sind in diesem Jalnhundert noch zur Keimung gebracht worden. Diese sehr merkwürdige Thatsache, welche die Langlebigkeit des Individuums in einem ganz anderen Lichte erscheinen lässt, findet eine theilweise Erklärung in Versuchen von Jodin, die von Bretland Farmer fortgesetzt wurden. Der Erstere machte („Apotheker-Ztg.“) 1899 eine Mittheilung über den Einfluss hoher Temperatm-en auf die Keim- fähigkeit von Erbsen und Kressesamen. Wenn sie einer Hitze von 98° ausgesetzt waren, wurden alle getödtet. Waren sie aber sorgfältig getrocknet worden, so keimten nach der Erhitzung 30 pCt. von den Erbsen und 60 pCt. von den Kressesamen. Von diesem Versuche ausgehend, hat Farmer die Wirkung der Austrocknung auf Albumine studiert 40 Zeitschrift für Oologie. •ancl sich als Objekt das Hühnereiweiss ausgewählt. Seiner Zusammensetzung nach ist es jedenfalls viel einfacher gebaut als die Körper im Plasma der Samen, für Versuche ist es aber am besten geeignet, weil seine Koagulationstemperatur einigermassen konstant ist. Allerdings treten auch hier bei Prä- paraten aus verschiedenen Eiern Verschiedenheiten auf. Bei einem Eiweiss aus frischen Eiern erscheint die eigentümliche Opalescenz, die der Koagulation vorangeht, bei 60° pCt., die völlige Gerinnung bei 64°, bei anderen sind die Temperaturen aber entsprechend 65,5° und 08°. Das gewöhnlich benutzte, getrocknete Eiweiss von Merk in Darm- stadt begann und vollendete die Gerinnung inner- halb der Grenzen von 60 bis 63°. Wenn nun dieses Eiweiss unter luftdichtem Verschluss zwei oder drei Stunden auf 80° erhitzt wurde, so genügte die in ihm vorhandene Feuchtigkeit dazu, seine Ei- genschaft von Grund aus zu ändern. Es wurde völlig unlöslich in Wasser. Ganz anders verhielt es sich aber, sobald es vorher vorsichtig bei einer Temperatur von 52— 55 °C. getrocknet war. Es verlor dann den glänzenden lackartigen Schein ünd zerfiel zu einer krümeligen Masse. Wenn es in einer Trockenflasche dreizehn Stunden erhitzt wurde, so konnte die Temperatur von 100° bis auf 110° gesteigert werden, ohne dass es sich später von nicht erhitztem Material unterschied. Es machte dabei nichts aus, ob die Erhitzung schnell oder langsam geschah. Merkwürdig ist die Veränderung, die durch einen vorübergehenden Zutritt der Luft während der Erhitzung hervorgerufen wird. Die geringe Menge Wasserdampf, die sohinzutritt, ver- wandelt das Eiweiss in eine Art Alkalialbumen. Die Lösung ist dann auch bei 90 o nicht mehr ko- agulirbar, sondern zeigt nur ein milchige Opalescenz; wenn aber eine Spur von Essigsäure dazu gesetzt wird, gerinnt sie wieder bei 60-62°, durch völlige Wasser- entziehung wird das Eiweiss also, wie Farmer sich ausdrückt, in einen „statischen“' Zustand versetzt, in einen Zustand von Starrheit, in dem chemische Veränderungen ausgschlossen sind. Es liegt nahe im Anschluss an diese Erfahrungen namentlich auf das Verhalten mancher Sporen, z. B. der ge- wisser Bakterien, hinzuweisen, welche bei 100» ab- solut getrocknet werden können, ohne ihre Lebens- fähigkeit einzubüssen, und auch an das höherer Thiere, die ebenfalls ihrer Feuchtigkeit völlig be- raubt werden können, ohne abzusterben, während sie in einen nahezu beliebig lange zu unterhal- tenden Scheintod verfallen. Nach dem Abschlüsse seiner Versuche bekam der genannte Forscher von Merk auch vegetabilisches Eiweiss. Es verhielt sich gegen Hitze genau so wie die Präparate ani- malischen Ursprungs: nur liess es sich leichter trocknen (bei 40°). (Aus „Technische Rundschau“, Berlin, 1900, No. 52. — Katalog der Eiersammlung C. Weller’s in Kopen- hagen. Dieser soeben bei Bianco Luno in Kopen- hagen erschienene Katalog des Herrn C. Weller (Oktav, 64 Seiten Text), enthält die näheren An- gaben über die aus 1758 Arten resp. aus 7600 ein- zelnen Eiern bestehende Sammlung. Den einzelnen Arten sind (meistens) weitere Notizen, wie Zahl der Eier, Vaterland und Datum des Fundes bei- gefügt, welche Einrichtung den Werth des Katalogs recht erhöht. Ueber diesen Katalog werden wir in nächster Nummer weitere Mittheilungen bringen; für dieses Mal nur, als Probe, einen kleinen Aus- zug, wie folgt; III. Pandinoidae. 97. Pcmdion haliaetus 3, Lolland, Denmark, 1863. — ibid., April 21, 1818. — 3, Vermland, Sveden, May 24, 1887. — 2, Brun- swick. — 3, ibid., May 23. — 3, Northampton County, May 30, 1882 (P. carolinensis). xyx. xtx. xf > , .xtA,.xtx..xtx. ,x;x..xt* \\ [£ A Wegen Todesfalls des Be- |> sitzers des Generalleutnants xj Nernst, ist eine % prachtvolle <%> <#> £ J <> 4» Sammlung ui von richtig bestimmten und ff ?! modern gebohrten Eiern euro- ix V päischer Vögel im Ganzen zu •* verkaufen. Dieselbe enthält jö ca. 2300 Stück von 340 Arten ix in Gelegen, sowie einzelnen !* Exemplaren. Die Sammlung jj* ji befindet sich in eichenem ge- £ schnitzten Schrank, der eventl. y, mit verkauft wird. Verzeichnis wild auf Wunsch zugesandt, ix Nernst, £ ?! Naumburg, Saale, V Sedan Str. 5. V, XI I, "jfiV " ’JrJy’ ’äFJv* * ‘xj£S.' Dr. Adolf Lendl, Naturhistorisches Cabinet, Budapest, Donatigasse 7. Naturalien, auch seltene Eier aus Ungarn. 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Louis Wahn’s Nachf., A. Manecke, Nadlermeister. Berlin, Lindenstr. 66. Specialität: Zerlegbare Vogelkäfige. H. Daimer Nachf., Berlin S.W., Koefistr. 56. Versand von Luxusfischen und Tbi eren jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. „Linnaea“ Naturhistorisches Institut. Dr. August HSüller, Berlin, Invaliden Strasse No. 105. A. Krieheldorff, Naturalienhandlung, BERLIN S., Oranienstrasse 135. Naturhistorisches Institut Hermann Rolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. U' iliuvtioii und Vcrlng von II. Hocke, Berlin N.O., Neue Königstrasse 51. Druck von Max Silberberg, Berlin 0., Alexanderstr. 64. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O. 43, Neue König Strasse 51. Diese Zeitschritt erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschlands und Oesterreichs Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, NO. 43, Neue König Strasse 51 II, zu richten. Inserate: Preis der viersrespultenen Petitzeile oder deren Baum 10 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sindder Kürze halber dem Aufträge beiznfügen. Inhalt : Feber Seltenheiten aus C. Well er’ s Sammlung. — Ornitholog. u. oolog. Beobachtungen aus d. Mark. — Der Eiersammler im Gebirge. — Kl. Mittheil. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, be- tragen 8 Mark. No. 11. Berlin, den 15. Februar 1901. 10. Jahrgang. i~u^~ii~i~ii~i_i i~r ~j _ — rr — r Zur gefälligen Mittheilung, dass die Zeit- schrift für Oologie mit dem Beginn des 11. Jahr- ganges in einem anderen Format, jedoch mit ver- mehrtem Inhalt erscheint. Abonnementsbetrag bleibt der gleiche. Alle Freunde der Zeitschrift bitten wir um weiteres Wohlwollen auch für fernerhin. D. R. lieber Seltenheiten aus C. Welier’s Sammlung. Die Sammlung des verstorbenen C. Weller in Kopenhagen steht zum Verkauf. Diese weit über die Grenzen Dänemarks rühmlichst bekannte Sammlung, geordnet nach dem Kataloge des Briti- schen Museums, fand ihre Entstehung Ende der fünfziger Jahre und wurde bis zur letztvergange- nen Zeit durch Verbindungen mit vielen Ländern der Welt mehr und mehr vergrössert. Es ist daher von besonderem Interesse für alle Sammler, wenn wir hier auch diese Verbindungen auf zählen, von welchen nicht wenige bereits der Erinnerung ange- hören. A. Benzon, J. D. Christiansen, Ferslew, Dr. P. V. Heiberg, Rev. P. W. Theobald brachten zumeist dänische, H. C. Müller faroesische, C. Holboell und Stephensen grönländische, P. Nielsen und B. Steinke isländische, Dr. Kutter, A. Nehrkorn und E. Rey deutsche, 0. Ekbohrn und W. Mewes schwedische, Prof. R. Co lieft norwegische, Dr. W. v. Dallwitz südrussische, Dr. 0. Finsch sibirische, E. Hougberg lapplän- dische, Prof. G. Radde kaukasische, 0. Reiser bosnische, Dr. C. Stölker schweizerische, D. Rafael Mena südspanische, Dr. Th. Krüper griechische, H. Seebohm und H. E. Dresser englische Eier. Aus Indien vermittelten C. T. Bingham und A. 0. Hume, aus Nordindien und Himalaya 0. Moeller, aus Palästina H. B. Tristram, aus China und Formosa R. Swinhoe, aus der Südsee 0. Finsch, aus Sibirien und Peru Dr. L. Taczanowski, aus Lagoa Santa Prof. E. Warming. Die zoologischen Gärten in Kopenhagen, Berlin, Hamburg und Dresden standen mit Weller in guter Verbindung und fanden für Seltenheiten in ihm stets einen guten Abnehmer. Als Seltenheiten, sowie von sonstigen höchst interessanten Erwerbungen aus der Sammlung des Verstorbenen wollen wir hier besonders bezeichnen: Sarcoramphus gryphus 1, Zool. Garten, Dresden, 1882; Serpentarius secretarius 1, Südafrika, Orange River 1883; Aquila chrysaetus 1 , Tornea, 20. April 1883, — 1, ibid., 20. Mai 1894, — 2, Pommern, 24. März 1864, — 2, Berner Alpen 1876, — 1, Parnass, 13. März 1877, — 3, Grajos, Spanien, 9. Juni 1882; Nisaetus jasciatus 1, Südspanien, 17. April 1878, — 1, Akarnanien, Februar 1879; Nisaetus pennatus 1 (ohne Angabe), — 2, Südruss- land, 6. Mai 1874; Falco islandus 3, Husavik, Island, 1859, — 4, Akureyi, ibid., 22. April 1886, — 3. ibid., 2. Mai 1886, — 4, ibid., 30. April 1888; Falco eleonorae 4, Cykladen, 8. August 1872; Bubo ignavus 2, Vinding Skov, Horsens, Dänemark, 20, März 1870, — 2, Zool. Garten, Kopenhagen, 15. und 16. April 1882, — 2; Oestergötland, Schweden, 13. April 1880, — 2, Bos- nien, 14. April 1891, — 1, Amur; Syrnium lapponicum 1, Finnland, 11. Juni 1879, — 6, Kittilä, 13. Mai 1880. Als recht bemerkenswert!! nennen wir unter den kleineren Arten Muscicapa parva 1, Deutschland, — 5, Pommern, 15. Juni 1887, — 4, Dalmatien, 1873; Locustella fluviatilis 2, Breslau, — 4, Wien: L. lus- cinioides 1, Holland, — 1, Neusiedler See, 1872; Accentor collaris 4, Uri, Schweiz, 4. Juni 1878; Tichodrovia muraria 1, Uri, Schweiz, 22. Juni 1876, — 2, Pyrenäen; Philemon corniculatus 1, Australien; Ph. cockerelli 1, Neubritanien; Ampelis garrulus 3, Muonioniska, 12. Juni 1873, — 5, Kittilä, 16. Juni 1881; Guiraca parellina 3, Mexico, 1885; Loxia bi/as- ciata 4, Archangel, 11. April 1889; Menura victoriae 1, Neusüdwales; Cymborhynchus macrorhynchus 1. Borneo; Podager nacunda 1, Paraguay; Podargus stringoides 1 + 1, Australien; Picoides tridactylus 2, Finnland, 16. Juni 1880, — 4, Asell, Lappland, 2l. Mai 1884, — 4, Karesuanto, 1. Juni 1891. Unter den Steppenhühnern finden wir. abge- sehen von 5 anderen Arten. Syrrhaptes paradoxus 1, Zool. Garten, Kopenhagen. 1868. — 1. Viborg, Dänemark, 2. Juli 1888, — 1, Kirgisen Steppe, — 4, 42 Zeitschrift für Oologie. Altai; unter den Fasanen sind Tetraogallus himalayensis 2X2, T. caucasicus und altaicus je 2, unter den Megapodien 10, den Craciden 6 Arten vertreten. Unter den Charadriiden (64 Arten sind vertreten), ist bemerkenswert!! Melodramas ochroptys 4, Wermland, Schweden, 20. Mai 1875, — 4, ibid., 22. Mai 1887, gefunden in einem alten Nest eines Holzhähers: Totanus fuscus 4, Muonioniska, 10. Juni 1881, — 4, Tornea, 11. Juni 1886; Tringa canutus 1, Island (erworben aus der Ferslewschen Sammlung); Galimago ?najor 4, Ringköbing, Dänemark, Mai 1878, _3+4 + 4 + 4, ibid., 17 , 21. und 30. Mai 1877. Unter den Landen (60 Arten sind vertreten), nennen wir Rhodostethia rosea 1, leider zerbrochen, gefunden den 16. Juni 1895, Disco, Grönland, (be- schrieben im Auk, 1886, p. 273); Pagopkila cburnea 1, Grönland, — 1, Godthaab, ibid., 1879. Reiher sind in 26, Ibisse in 8, Störche und Pelekane in 7 Arten vertreten, als Seltenheit Scoptis umbretta 1, Madagascar. Unter den Anatiden, von welchen wir 70 Arten gesammelt finden, nennen wir Chen nivalis 1, Egedisminde, Grönland, 1875; Anser cri{thropus 1 (ohne Angabe), — 4, Finmark, 12. Juni 1882; A. bracher hunchus 1 (ohne Angabe), — 2, Spitzbergen, 20. Juni 1888; Branta leucopsis 1, Nordgrönland; B. bernicla 1, Upernavik, Grönland 1865, — - 1, Spitz- bergen, 8. Juni 1868; Eunetta falcata 1, Sibirien, — 2, Amur, 23. Juni 1880; Heniconetta stclleri 1, Lyngen, Nordnorwegen, 26. Mai 1879; Mergus albellus 2, Lappland, 20. Juni 1886, — 1, Astrachan, — 1, Darasun, Daurien, 1876. Als ganz besonders zu bezeichnen sind die Eier der Tinamiden, 15 Arten, und zum Schluss ein Apten/x ?nantelli-Ei, gesammelt an den Weitakari Bergen, Neuseeland, August 1885. Ornithologische und oologische Beobachtungen aus der Mark. (Schluss.) Eine Ruhepause 672 Uhr Abends, gehalten an einem Wege durch ein Feldgehölz, wird durch das fröhliche Balzgeschrei eines Baumfalkenpaares un- terbrochen. Die Ruhe wird sofort beendet und nach dem Holze zugeeilt, wo das Falkenpaar sich verkündet. Der Weg führt zuerst durch eine Schonung, die uns zugleich deckt, dann wird hohes Holz erreicht. Mehrere Flundert Saatkrähennester, aus denen die jungen Saatkrähen längst ausgeflo- gen sind, können wir übersehen; auf einem Nest sehen wir das Falkenpaar in der Begattung. Unser Nahen hat dasselbe erst bemerkt, als wir an den Horstbaum laut klopften! Der Horst enthielt 3 frische, schön rosaroth gefärbte Eier. Es ist das dritte Mal, dass wir in Saatkrähen colonien brütende Baumfal- ken gefunden haben. Am 17. Juni. Weidenlaubsänger im Kiefern- busch hat 5 frische Eier im Nest. — Berlin Nord fand ein Sammler 4 Gelege der Mandelkrähe, 1, 3, 5, 5 fast frische Eier enthaltend, in Schwarzspecht- bruthöhlungen. Eine Schwarzspechtbruthöhle, die Jungen hatten sie kurz vorher verlassen, barg unendlich viel Ungeziefer, dass der nackte Arm des Steigers, der in die Höhlung tief hinein griff, binnen weniger Augenblicke, vom Ungeziefer be- deckt, brennend roth wurde, das ein starkes Jucken verursachte. Am 21. Juni. Von 4 Nestern des Zaunkönigs war nur 1 belegt. Diese Nester waren in etwa 1,/* m Höhe gegen den Stamm einer Birke gebaut, von vielen Stengeln einer Schlingpflanze, welche am Baume hervorrankte, umgeben und geschützt. Als ich bei dem ersten Neste beschäftigt war die Eingangsöffnung zu suchen, ich schon hineingrei- fen wollte, flog erst der Vogel heraus, setzte sich auf ein niedriges Zweiglein und verschwand auf Nimmerwiedersehen. Das Nest enthielt 5 wenig bebrütete Eier, alle verschieden gefleckt, eins bei- nahe weiss.— Auf einem Bäumchen im Laubholz ca. 3 m hoch ein Nest der Singdrossel, 5 bebrütete Eier enthaltend. Den Vogel klopfte ich ab. Ein zweites Nest mit ganz kurz ausgeschlüpften Jungen an einem ähnlichen Ort. In beiden Fällen klagten die Alten im Umherfliegen. Am 24. Juni. Nest des Triels im Rübenfeld hat 2 frische Eier. (Nachricht aus dem Süden der Mark.) Am 25. Juni. In einem Holzstoss ein Nest der weissen Bachstelze mit 6 längst angefaulten Eiern nebst Kuckucksei vorgefunden: nur mit grosser Mühe liess sich letzteres präpariren. In einem anderen Holzstoss, sehr altes Bauholz enthaltend, hat in der Höhlung eines Stamm Stückes ein Stein- schmätzer sein Nest errichtet, das 6 frische Eier zeigt. — Finden wiederholt Gelegenheit in den Horsten der Thurmfalken bebrütete Eier resp. kleine Jungen zu beobachten.— Der Juli war in seinem Gesammtergebniss ein warmer und heller Sommermonat. Er war der wärmste Juli, den wir seit mehreren Jahrzehnten gehabt haben. Der wärmste Tag war der 21. mit einer Mitteltemperatur von 28° C. In den letzten Tagen war die Witte- rung etwas unruhiger, da dass sich nach Siidwesteuropa zurückzie- hende Hochdruckgebiet mit der von Skandinavien südwärts schrei- tenden Depression um die Wette stritt. Am Eude dieses Mouats trat bei lebhaftem Westwind Regen ein. Bedingt durch die günstige Witterung wird aus der ersten Hälfte des Juli nicht wenig über das Auffinden von frischen Rebhuhngelegen, aus der Mitte des Juli von Rauch- und Stadtschwalbenge- legen berichtet. Am 2. Juli. Thurmfalke und Mandelkrähen haben Nachgelege, 3 resp. 2 frische Eier enthaltend. Am 9. Juli. Waldrothschwanz hat 5 schwer be- brütete Eier. Aus einer Baumhöhlung fliegend sahen wir eine Hohltaube. Junge in der Höhlung vermuthend, findet der Kletterer 2 im Wasser be- findliche Eier, diese durch die Länge der Zeit in dunkler graugelblicher Färbung.— Baumfalke hat kleine Jungen im Nest, in einem Falle ein faules Ei; junge Bussarde und Pirole fliegen schreiend umher, von ihren Alten von Ort zu Ort gelockt.^— Als Seltenheit für die Mark ein Nachgelege der Heckenbraunelle mit 5 frischen Eiern, gefunden in einem Fichtengebüsch; Nest handhoch von dem Boden entfernt, direkt am Gestell, Zeitschrift für Oologie. Am 23. Juli. Teichrohrsänger hat im Nest nochmals 5 frische Eier. Ende August. Wenn auch die Sonne noch mit sommerlicher Gluth strahlt, so fehlt es doch nicht an den Vorzeichen des Herbstes in Thier- und Pflanzenwelt. Das alte Grün des Laubes an Baum und Strauch lichtet sich merklich und macht an vielen Stellen gelblicher Färbung der Blätter Platz und lassen diese fallen vor den Stössen des Süd- ostwindes. um im Wirbel durch die Lüfte zu krei- sen. Wohl alle Vögel haben die Aufzucht der Jungen beendet. Die Insektenfresser unter den kleineren Vögeln sreifen eifrig umher und halten leckere Mahlzeiten, denn die Hitze der „Hundstage“ hat ein reiches Kerfleben begünstigt. Drosseln, Rothkehlchen schwelgen im Genüsse der znm Theil schon Vollreifen Beeren, während die beweglichen Meisen die Kapseln des Gartenmohns auf suchen oder die Krone der Sonnenblume mit kräftigen Schnabel- hieben öffnen und den Inhalt verschmausen. Ohne Sang und Klang haben uns die Segler, Nachtigallen, Wiedehopfe und Störche verlassen, andere Arten werden bald folgen, still und einsam wird es in Wald und Flur, doch nicht ganz. Seit einigen Tagen knallt die Flinte des Jägers, zunächst den Hühnern zum Verderben. Der Eiersammler im Gebirge. Von Alexander Bau. Die Hauptaufmerksamkeit des Sammlers muss sich zuerst auf den Boden richten, und zwar bei jedem einzelnen Schritt. Ebene Flächen giebt es selten und auf solchen, meist mit trocke- nem Gras bewachsenen, ist nichts zu holen; sind ebene Flächen bewaldet, so sind sie sicher mit grossen und kleinen Felsblöcken besäet, zwischen denen sich oft tiefe Löcher befinden. Die meisten Flächen sind steil und für einen nicht genügend trainirten Flachländer kaum gangbar, auch auf diesen steilen Flächen liegen die Fels- trümmer umher und erschweren das Vorwärts- kommen. Dazu tritt hier in Vorarlberg noch ein grosser Uebelstand, der dem Auffinden von Nestern im Walde sehr hinderlich ist. Letzterer ist nicht in grossen, ausgedehnten Flächen, sondern meist in kleineren, getrennten Parcellen vorhanden und besteht aus Tannen und Fichten, mit einzelnen Rothbuchen untermischt. Kiefern finden sich nur an dürren, unfruchtbaren Stellen und erreichen dort nur geringe Höhe. Der Wald steht seit Jahr- hunderten im sogenannten Plänterbetrieb, d. h. die stärksten Stämme werden herausgeschlagen. Da- durch entsteht ein Wald, der sich durch Selbst- besamung erneuert, meist sehr dünn bestanden ist und in dem dicke, alte Stämme neben solchen von jedem Alter stehen: Hieraus folgt, dass die meisten Bäume von unten bis oben dicht mit gesunden, grünen Zweigen besetzt sind, die ein auf dem Baume befindliches Nest oder einen Horst geradezu unsichtbar machen. Danach zu suchen, resp. aufzufinden, ist nur in dichteren Beständen, 43 wo wenigstens die unteren Aeste abgestorben sind, möglich. Will man in ersteren Beständen Nester oder Horste suchen, so muss man sich nothge- drungen darauf beschränken, die Vögel beim Bauen zu beobachten, wozu ein guter Krimmstecher un- entbehrlich ist. Wir stehen an einer breiten, tiefen Schlucht und sehen über der anderen bewaldeten Seite, 500 oder mehr Meter von uns entfernt, Raubvögelpaare schweben, deren Horste wir gern auffinden möchten. Ein schnelles Hingehen, wie im Flachlande, giebt es hier nicht, denn zumDurchklettern oder Umgehen der Schlucht sind vielleicht Stunden nöthig. Da heisst es zunächst geduldig beobachten, wohin ein Weibchen fliegt. Endlich lässt es sich nieder und verschwindet zwischen den Baumkronen. Dort muss der Horst stehen. Wir merken uns die Stelle, so gut es möglich ist, z. B. in der Nähe einer von hier sichtbaren Buche. Nun suchen wir über die Schlucht zu kommen. Ist dies in gerader Richtung möglich, so sind wir verhältnissmässig schnell am Platze, schwieriger ist dieser zu finden, wenn wir weit von der gesehenen Richtung ab- weichen müssen. Sobald wir nun aber zwischen den hohen Bäumen sind, sehen wir überall ein- zelne Buchen stehen, die von der anderen Schlucht- seite durch vorstehende Tannen verdeckt waren. Welches ist die richtige? Es hilft nichts, wir müssen uns aufs Suchen verlegen und Baum für Baum abgehen, wenn von gehen überhaupt die Rede sein kann. Endlich nach langem Suchen finden wir den Horst. Dort oben, dicht unter dem Gipfel einer alten Rothtanne steht er, gross und dicht gebaut. (Schluss folgt.) Kleinere Mittheilungen. Struthio - Eier. Bekanntlich unterscheidet man nach Reicheno w’ s neueren Forschungen 4 afri- kanische Straussarten. Schärfer als die Vögel selbst sind die Eier der Arten gekennzeichnet und von einander zu unterscheiden. Die Eier des Struthio camelus sind stark glänzend und glatt, wie polirt, ohne oder nur mit einzelnen Grübchen : die Porenkanäle münden meistens einzeln, und ihre Mündungen bestehen in feinen Pünktchen, welche ohne Vergrösserung nicht deutlich zu erkennen sind. Die Farbe der Eier ist elfenbeinartig. Die Eischalen der 3 anderen Arten haben zahlreiche, am Grunde oft schwärzlich oder rothbräunlich ge- färbte Grübchen, in welche die Poren gruppen- weise münden. Die Färbung der Schale ist im allgemeinen dunkler, von elfenbeinfarbig an bis gelb bräunlich. Bei St. motybdophan.es stehen die Grübchen sparsamer, man zählt auf den Quadrat- centimeter im Durchschnitt 5,75 Grübchen. Bei St. australis und St. massaicus stehen die Grübchen dichter, ihre Anzahl beträgt auf den Quadratcen- timeter im Durchschnitt 15,8 und 12,8. Ferner ist die Form der in den Grübchen mündenden Poren verschieden. Bei St. motybdophancs sind die Poren innerhalb der Grübchen sehr zahlreich und punkt- förmig. Bei St. massaicus und australis stellen die 44 Zeitschrift für Öologle. innerhalb der Grübchen mündenden Poren ver- zweigte Kanäle dar, bei St. mcissaicus sind diese Kanäle zahlreicher und breiter, bei St. australis weniger häufig und schmaler. Somit sind die Eier von St. massaicus und St. australis einander sehr ähnlich, während die Vögel beider Arten recht bedeutend von einander sich unterscheiden, indem das Männchen des St. massaicus einen rothen Hals hat, dem St. camelus ausserordentlich ähnlich ist, das Männchen vom St. australis aber einen blau- grauen Hals wie St. mohfbdophanes hat. G. — Untersuchung von BMiststätten in Höhlungen mittels elektrischen Lichtes. In der letzten Sitzung des Clubs der Berliner Ornithologen wmrde das Experiment gemacht mittels elektrischen Lichtes eine künst- lich hergestellte Niststätte mit einem kleinen seit- lichen Eingänge in einem gegen 50 cm langen Stammabschnitt, betreffs ihres Inhalts, 4 Eier in verschiedener Grösse und Färbung, zu beobachten. Die Beobachtung gelang über alle Erwartung. Klar und deutlich konnte man durch das Eingangs- loch die Färbung und Fleckuug eines jeden Eies, im Boden der Höhlung liegend, erkennen. Erforderlich zu einem derartigen Versuche ist ein Taschen-Accumulator, 130 mm hoch, 50 mm breit, 40 mm tief, der für eine zweistündige Brenndauer Kraft besitzt (Preis 3,25 Mk.). 2. ein Kabel, zwei Drähte enthaltend, lbm lang, an dessen einem Ende eine kleine elektrische Oesenglühlampe von V/t Volt befestigt wird (Preis 50 Pf.: Durchmesser der rundlichen Lampe 25 mm: Preis 40 Pf.J. Hl. ein kleiner mit einer Handhabe versehener, vier- eckiger Planspiegel, 40 mm hoch, 25 mm breit, auf einem Brettchen aus Cigarrenkistenholz von gleicher Grösse durch Leim befestigt. Die Hand- habe, ein 2 mm starker und 200 mm langer Draht aus Messing oder Eisen, wird an der rechten Seite des Spiegels so angebracht, dass sie mit letzterem einen Winkel von 45° bildet. Beim Versuch be- festigt man das in zwei Drähten auslaufende Kabel an dem oben mit zwei Klemmschrauben versehenen Accumulator, welchen man vortheilhaft in der äusseren, auf der linken Seite befindlichen Brust- tasche des Rockes unterbringt. Die nun brennende Glühlampe wird dann in die zu untersuchende Höhlung soweit hineingelassen, dass deren Boden erleuchtet ist. Sodann schiebt man den Spiegel mit der rechten Hand in horizontaler Lage in das Eingangsloch der Höhlung derart, dass die Spiegel- fläche mit dem Boden der Höhlung ebenfalls einen Winkel von 45° bildet. Eier oder Junge werden durch die sehr leichte Lampe nicht beschädigt. B. H. XV VR % ¥ xtx * & & Sfr ¥ * 4* xtx 4* xtx >R Ai. z» Hi xV 4x xtx 4x * xv xv xv xv xv xv xtx XV AVI AtAt Ai Ai Ai Ai Ai AiAüti ✓|x %x xjx y|x x}x j yjx x}x X|X x^x y}x /+* /}x y+x yjx x\x Prachtvolle Eier-Sammlung. Wegen Todesfall des Besitzers, Herrn C. Weller, Kopenhagen, ist seine europäisch berühmte Sammlung von richtig bestimmten und modern gebohrten Eiern zu verkaufen. Dieselbe enthält ca. 7600 Stück von 1758 Arten. Vollständiger Katalog wird auf Wunsch zugesandt. Was den Verkauf betrifft, wende man sich an die Rechtsanwälte Shaw 8c Werner, Kobmagergade 9 II, Kopenhagen. Ai xfi * * * * * xtx * * * XtX SR: ■äf Xtx Äi xtx >R 3* xtx xR Ai 4* At VR Ai •RR Ai xfx «v »v »v Ai Ai Ai Ai. Ai. Ai I Ai Ai Ai Ai Ai Ai Ai Ai Ai Ai 4*’ 4> 4' 4* x,x x,x xjx 4" 4y ; 1 1 4x 4x 4> 4V 4* A* 4*. 4x 4x x,x Eiersammlnng, 200 Stück enthaltend, m. Kasten, verkauft Frau Grosse, Fürsten- berg i. M., Carlstr. 222. N eu-Süd- W ales. Eier-Bohrer. Eierbohrer empfiehlt, aus feinstem englischen Stahl gefertigt, in zwei Stärken und zwar Modell „a“ 1901 ä M. 1,50, Modell „b“ 1901 ä M. 1,25. (Bei Entnahme von 12 Stück Preisermässigung.) Robert Vahldick, Berlin 0. 84. Warschauer Str. 65. Louis Wahn’s Nachf., A. Ulanerke, Nadlermeister. Berlin, Lindenstr. 66. 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Zosterops coeruleus . „ coerulescens Xester. Eopsaltria nana . . Gerygoue albigularis „ fusca . . Malurus melanocephalus Wicroeca fascinans Pachycephala rufiventris Petroeca Gordenovii . Rhipidura albiscapa . Sauloprocta motacilloides Seisura inquieta . . Sittala chrysoptera Zosterops coeruleus . „ coerulescens 4. — 3 — 5. — 1.60 2.— 1.50 1.60 2.— 2.50 2. - 2.— 1.50 2.— 2 — 2.— 1.— 1.— 1.50 1.60 1.— 1.— 1.— 1.— ].— Die mit * bezeichneten Eier sind einseitig gebohrt, die anderen haben meist 2 ganz feine Löcher, jedoch nicht an den Polen. Bei Bestellung von mindestens 30 Mark gebe ich 10% Rabatt. A. Böttcher, Berlin C., Brüderstr. 15. Ornithologisches Jahrbuch. Organ für das palaearktische Faunengebiet. Das „Ornithologische Jahrbuch“, welches mit 1901 seinen XII. Jahrgang beginnt, bezweckt ausschliesslich die Pflege der palaeark- tischen Ornithologie und erscheint in 6Heften in der Stärke von 2 l/a Druck- bogen, Lex. 8. Eine Vermehrung der Bogenzahl und Beigabe von Tafeln erfolgt nach Bedarf. — Der Preis des Jahrganges (6 Hefte) beträgt bei directem Bezüge für das Inland 10 Kronen, für das Aus- land 10 Mk. = 12,50 Frcs. = 10 sh. = 4,50 Rbl. pränumerando, im Buchhandel 12 Kronen = 12 Mark. Lehranstalten erhalten den Jahrgang zu dem ermässigten Preise von 6 Kronen = 6 Mk. (nur direct). Kauf- und Tauschanzeigen finden nach vorhandenem Raume auf dem Umschläge Aufnahme. Beilagen- und Inseraten-Berechnung nach Vereinbarung. Probehefte. Alle Zusendungen, als Manuscripte, 'Druckschriften zur Besprechung, Abonnements, Annoncen und Beilagen bitten wir an den Herausgeber, Vict. Ritter v. Tcchusi zu Schmidhoffen, Villa Tänneuhof bei Hallein, Salzburg, zu adressiren. Redaktion und Verlag von H. Hocke, Berlin N.O., Neue Königstrasse öl. Druck von Max Silberberg, Berlin Q., Alexanderstr, 64, Organ für "Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von SS. Hocke, Berlin N.O. 43, Neue KönigStrasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschlands und Oesterreichs Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Fr cs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, NO. 43, Neue König Strasse 5in, zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Eaum 10 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beiznfügen. Inhalt : Der Eiersammler im Gebirge. — Beobachtungen ans Finnland. — Notizen ans dem Ruppiner Kreise. — Kl. Mit.theilungen, — Inserate. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, be- tragen 3 Mark. No. 12. Berlin, den 15. März 1901. 10. Jahrgang. Zur gefälligen Mittheilung, dass die Zeit- schrift für Oologie mit dem Beginn des 11. Jahr- ganges in einem anderen Format, jedoch mit ver- mehrtem Inhalt erscheint. Abonnementsbetrag bleibt der gleiche. Alle Freunde der Zeitschrift bitten wir um weiteres Wohlwollen auch für fernerhin. D. R. Der Eiersammler im Gebirge. Von Alexander Bau. (Schluss.) Die vorstehenden Tannenzweige lassen ihn zwar nicht genau erkennen, aber auch mit dem Glas lässt sich das dichte Tannengrün nicht durchdringen, wir sehen nur einen dunklen Klumpen. -Also frisch hinauf! Ja, wenn es glatt- stämmige, märkische Kiefern wären, dann sollte das Hinaufsteigen ein Vergnügen sein, aber hier geht es nicht so geschwind. Die Tannen und Fichten werfen dort, wo sie nicht dicht in gleichem Alter zusammen stehen, die unteren Aeste gewöhnlich nicht ab, obschon diese vom Boden an mehr oder minder hoch verdorren. Verdorrte Aeste bieten dem Steiger keinen Halt, sind gewöhn- lich aber immer noch zäh genug, um ein Abbrechen beschwerlich zu machen und sind infolgedessen ausserordentlich hinderlich beim Steigen. Hat man erst die noch grünen, lebenden Aeste erreicht, so kann man sicher fussen, dennoch beginnt hier das Schwierige beim Ersteigen der Tannen und Fichten. Da die Aeste quirlförmig um den Stamm stehen, ist' es orft unmöglich in einen solchen Quirl hineinzu- kommen. Hier muss die in stets frisch geschärftem Zustande mitgeführte Handsäge Platz schaffen, doch der Sammeleifer lässt alle Hindernisse überwinden. Langsam, aber stetig steigt man höher und endlich ist man dem Horst nahe. Ein verlangender Blick wird nach oben geworfen; aber zum Teufel, was ist denn das? Ueber uns steht, durch ein einge- bautes Eichhornnest undurchsichtig gemacht, ein Hexenbesen oder ein Mistelbusch, der von unten durch die Tannenzweige verdeckt als solcher nicht erkannt werden konnte. Man blickt in Verzweif- lung immer wieder hin, aber davon wird’s kein Horst, und uns bleibt nichts anderes übrig, als den Rückweg auzutreten. Dank der vorhergehenden Sägearbeit geht dieser wenigstens leicht von statten und wie auf einer Leiter steigen wir hinab. Da weiteres Suchen aussichtslos, gehts nach Hause. Unterwegs kommt ein herrlicher Gedanke, den wir nach einigen Tagen in die That Umsetzern Jetzt muss das Weibchen brüten und richtig, beim Be- obachten des Waldes sehen wir nur das Männchen über demselben schweben. Ein Gehilfe wird an den vermeintlichen Horstplatz geschickt. Während wir den Wald scharf beobachten, schiesst unser Begleiterer in rascher Folge mit dem Revolver, und wir sehen mit Freude das Weibchen einem Tannenwipfel entfliegen. Aber wie den Baum merken? Dort stehen fünf fast gleich hohe Tannen ziemlich dicht zusammen, die müssen also auch unten fast gleich dick sein. Von dem mittelsten Baum strich der Vogel ab. Da uns ferner der aufsteigende Pulverrauch den Stand des Gehilfen anzeigte, so finden wir von ihm aus verhältnissmässig schnell den gewünschten Baum. Aber weder von unten, noch von der Seite können wir einen Horst entdecken, dennoch geht es hinauf, da wir diesmal unserer Sache gewiss sind. Die Mühe wird endlich belohnt, denn eingebettet in dichten Tannenzwei- gen ruht der Horst, wie' in einer Wiege. Das nennt man in Gebirgswaldungen Horste suchen. Freilich sind sie mitunter leichter zu sehen, ihr Standort ist aber immer nur durch Beobachtung der Vögel selbst zu finden, da sich ein Absuchen der Wälder durch die oben geschilderten Umstände als zu mühsam und vor allem als zu zeitraubend verbietet. Noch schwieriger ist das Auffinden der Nester kleiner Vogelarten, die auf Tannen nisten, wie die Goldhähnchen. Wenn man diese nicht mit Baustoffen zum Nest fliegen sieht, ist letzteres nicht zu entdecken. (Auch Herr Vorbrodt — Car- pentier sagt im 8. Jahrgang dieser Zeitschrift vom Tannenhäher, dass seine Nester im dichten Flech- ten—und Moosbehang der Bäume nicht gesehen 46 Zeitschrift für Oologie. werden können und nur durch Beobachten des bauenden Vogels zu finden sind. Mit anderen Vogel- arten ist es ähnlich. Infolge der stets feuchten, oft tropisch heissen Luft herrscht eine überaus üppige Vegetation. Der Waldboden und die auf demselben liegenden Felsblöcke sind mit dickem Moospolster belegt, an denen der Zaunkönig sein Nest sicher unterbringen und gut verstecken kann. Ich fand mit einer Ausnahme alle Zaunkönignester nur im Moosbelag der Felsblöcke, aber wie viele derselben muss man untersuchen, bevor man ein Nest findet. Dazu ist das Flugloch gewöhnlich durch überhängendes Moos verdeckt. Wasser- schmätzer, die sich in vereinzelten Pärchen selbst an den kleinsten Bächen finden, haben im Moos überwucherten Felsgerölle, an den unterwaschnen Bachufern, zwischen Wurzeln u. dergl. so viele geeignete Brutplätze, dass ich jede Mühe nach den Nestern zu suchen, von vornherein als eine vergebliche halte. Aehnlich ist es mit dem Rotli- kehlchen, man kann deren Nester überall vermuthen. Die Ueppigkeit der Vegetation zeigt sich auch in den mit gemischtem Laubholz bestandenen Flächen. Ich besitze solche, die sich mit jedem Urwald an Undurchdringlichkeit messen können, so sind sie von Waldreben durchwuchert und durchflochten und mit wilden Rosen, Berberitzen, Schlehen, Weissdorn, Wildobst, Wachholderbüschen und rie- sigen Brombeerranken durchsetzt. Wohin man auch immer greift, überall sticht man sich Dornen und Stacheln in die Hand. Rechnet man hinzu dass die Flächen gewöhnlich sehr steil sind, so kann man sich einen Begriff davon machen, was das heisst, hier nach Nestern zu suchen. Die Nester der Laubsänger kann man nur durch Zufall finden, denn selbst den bauenden Vogel kann man nicht mit den Augen folgen, da man nicht über zwei Meter weit sehen kann. Nur die Nester der Drosseln und Grasmücken findet man verhält- nissmässig leicht, von dem mühsamen Durchklettern des stechenden Unterholzes abgesehen. Hierbei wird man oft durch Mäusenester getäuscht, die frei im dichten Waldrebengeranke manchmal zwei Meter über den Boden aus Gras und Moos recht hübsch gebaut sind. Steigt man höher hinauf, über die Waldregion hinaus, so ändert sich nichts betreffs der geschil- derten Mühen, denn auch hier muss man der eigenen Sicherheit wegen auf jeden Schritt achten und auch hier kann man Nester nicht einfach suchen, wie im Flachlande, sondern man muss die Vögel beobachten. Das erfordert stets viel Zeit, zu der noch der Auf- nnd Abstieg hinzu kommt. Wäre denn das Ergebniss ein gutes, so liesse man sich die Mühe nicht verdriessen, doch wie oft kehrt man müde uud matt mit leeren Taschen heim. Dafür entschädigt allein im reichsten Maasse die überaus gewaltige Natur des Gebirges und wer einmal längere Zeit im Gebirge gewohnt hat, wird es nicht mehr entbehren können. Ein anderes Mal werde ich von oologischen Ergebnissen be- richten. Rnggburg bei Bregenz am Bodensec. Anfangs Januar 1901. Beobachtungen aus Finnland. Der Kuckuck. Der Kuckuck, welcher nach dem südlichen und mittleren Finnland Mitte Mai kommt, zeigt sich im Norden Finnlands und Lapplands erst in den letzten Maitagen oder Anfang Juni. Sofort nach der Ankunft, jedes Jahr denselben Platz wieder wählend, lässt er sein wohlbekanntes „Kuckuck“- hören. Seinen Ruf lässt er aber nicht länger ertönen bis in die letzten Tage des Juni oder die ersten des Juli. Mitte und Ende August erfolgt sein Abzug : Anfang September werden nur noch vereinzelte angetroffen. In Tammela, meinem Wohnsitze, haben die Kuckucke während der Jahre 1876 — 1900, gewöhnlich in der Mitte, bei kaltem Wetter in den letzten Tagen des Mai ihren ersten Ruf hören lassen. Soweit bekannt sind Kuckuckseier bei folgen- den Vogelarten gefunden worden: Turdus pilaris und iliacus, Sylvia curruca , Fringilla coelebs, Saxicola oenanthe und rubetra, Jynx torquilla, doch wird Luscinia phocnicurus am meisten bevorzugt, im südlichen und mittleren Finnland Motacilla alba und Luscinia phocnicurus. ln der Regel waren alle Eier, welche in Rotlischwanznestern gefunden wurden, einfarbig hellblau oder blaugrünlich. Bei diesen fleckenlosen Eiern machte ich die Beobach- tung, dass sie, waren sie. ausgeblasen, innerhalb weniger Stunden kleine, theils dunklere oder hellere Flecke als die Grundfarbe erhielten. Fast alle Eier meiner Sammlung haben nunmehr diese Fleckung. Grösse der einfarbig blauen nnd grünen Eier ist zwischen 21 und 23 mm Länge, 16 und 17,5 mm Breite. In Lappmarken scheinen die Kuckucke die Nester der Bergfinken am meisten zu bevorzugen, weit seltener die von Motacilla borcalis viridis , FrinMlla linaria und Luscinia suecica. Auffallend o ist dabei, dass alle in diesen Nestern gefundenen Kuckuckseier denen des Bergfinken ausser- ordentlich ähneln. Kuckuckseier, welche ich aus Nestern des Bergfinken habe, sind 22 mm lang, 16 mm breit. Podiceps arcticus Boie. In wenig Ländern dürfte der Seetaucher sich so zu Hause fühlen, wie in Finnland, dem Lande der Tausend Seeen. Die Ursache ist die einsame und friedliche Stille, welche auf den meisten finnischen Seeen und Sümpfen herrscht, die von grossen sumpfigen Strecken, weiten Wäldern umgeben sind. In den reichlich vorhande'nen kleinen Fischen, die diese Sümpfe bergen, findet der Seetaucher Nahrung vollauf, seinen Schrei, den man mit einem lauten Klageruf vergleichen kann, gelegentlich verkündend, der zugleich bewirkt, dass dem Wanderer die Umgebung noch öder und ver- lassener erscheint. Die Niststätte Wählt der See- taucher stets auf der niedrigsten Stelle des Ufers, weil hier das angrenzende Wasser am tiefsten ist, und sammelt hier Rohrhalme, legt diese um eine unbedeutende Vertiefung des Bodens in der Nähe Zeitschrift für Oologie. 47 eines Steins oder Erdhaufens. Weshalb der See- taucher stets die tiefsten Stellen des Ufers zum Nest- stand wählt, hat seinen Grund: Nähert sich ein Mensch dem Brutplatz des Seetauchers, so gleitet dieser zur rechten Zeit in das Wasser und kommt erst weit entfernt wieder zum Vorschein. Niemals wird der Beobachter den Seetaucher vom Neste tauchend sehen, naht er zu Fuss. Mit einem Boote nahend, geschieht es dagegen noch öfters, den Taucher noch auf dem Neste stehend, beobachten zu können. Am 2. Juni 1900 beschloss ich, trotz der Strapazen, die das Durchwaten des sumpfigen Bodens verursacht, fünf kleine Sümpfe nahe bei Tervalammi, welche im Umkreise von wenigen Kilometern fast zusammen liegen, zu besuchen. Vom Erfolge — 18 Eier — kann man sich eine Vorstellung machen, in welcher Anzahl der See- taucher in Finnland brütet. Die Grösse und Färbung von mehreren Hunderten dieser Eier, welche ich Gelegenheit hatte zu sehen, ändert bedeutend ab. So habe ich weissliche, graue, hell- und dunkel- braune, sowie dunkelgrüne Eier ohne Flecken ge- sehen. Eier ohne schwarze Flecken sind Selten- heiten, solche mit schwarzen Flecken gewöhnlich, solche in dunkelbrauner und dunkelgrüner Grund- färbung am gewöhnlichsten. Die kleinsten Eier des Seetauchers, welche ich fand, waren 76—76,5 mm lang, 51 — 51.5 mm breit, die grössten 99,5— 100,5 mm lang, 55 und 55,6 mm breit. Abnorme Eier besitze ich 2, je 96 mm lang, aber nur 51 mm breit. Ein- mal entnahm ich einem Nest ein Ei, und ein zweites Ei, welches 50 cm tief auf dem Grunde des Wassers lag, in der Nähe des Nestes. Mehrmals habe ich Nester ganz an der Wasserfläche gefunden, Wind und Wasser hatten dieselben zerstört. H. Sclioultz, Tammela. Notizen aus dem Ruppiner Kreise. Von G. Schulz. Von meinen diesjährigen Funden theile ich hiermit in gedrängter Kürze als bemerkenswertli die beifolgenden mit. Am 28. April. Ein sandiger Feldweg, an beiden Seiten mit jungen Fichten besetzt, wird in auf- fallender Weise von grauen Hänflingen belebt. Unter 5 besetzten Nestern dieser Art fand ich 1 mit 5 frischen Eiern, von denen nur 1 Ei schwache röthliche Fleckung zeigte, während die anderen rein weiss sind; das Nest, 3/4m hoch in jungen Fichten stehend, zeigt keinerlei Abweichung. — Ein Kiebitz- gelege (4), frei auf trockener Weide gefunden. Das Nest ist durch sein Material (aus kurzen Stroh- halmen erbaut) kunstgerecht der Umgebung ange- passt. Bei den wiederholten Besuchen, die dem Nest galten, musste ich mich nach den alten Lumpen und einigen grossen Knochen richten, die in un- mittelbarer Nähe des Nestes lagen, um es leichter wieder zu finden. — Singdrossel hat im Nest 4 frische Eier. Am 13. Mai. Auf trockener Weide nistet im vereinzelt stehenden Grasbüschel Querqucdula circia . Der Vogel strich direkt vor meinen Füssen ab und bespritzte dabei fast sämmtliche Eier mit seinem übelriechenden Geschmeiss. Die 10 Eier erwiesen sich als circa 10 Tage bebrütet. — lm Nest der Tannenmeise sah ich 9, im Nest der Blaumeise je 13 frische Eier. Am 16. Mai. Im Nest der Feldlerche liegen 4 frische Eier. Am 20. Mai. Sah bequem in das Nest einer Sumpfmeise (in einer hohlen Weide befindlich], wie sich die Jungen zum Ausschlüpfen bemühen. Kohlmeise hat ein volles frisches Gelege (11), Weidenlaubsänger 6 Eier zum Ausfallen. Am 3. Juni. Sehe eine Dorngrasmücke fest brütend, ein Nest des Buchfinken mit 6 frischen Eiern. Unter dem Neste, das im Hochwald in etwa 2 m Flöhe an einem kaum armdicken Stamme errichtet ist, liegen die Schalen eines Finkeneies gleichen Typs, so dass das betreffende Finken- weibchen eine sehr hohe Zahl producirt hat. — Blaumeise hat im Nistkästchen 8 leicht bebrütete Eier, die, obgleich ich genug Varietäten gesehen, doch als recht abweichend bezeichnen muss. Die Grundfarbe eines jeden Eies ist ganz besonders rein weiss, hat schwachen Glanz und nur mit wenigen, dafür recht grossen Flecken bedeckt. Am 17. Juni. Ein im vergangenen Frühling erbautes Krähennest sehe abermals von einer Nebelkrähe bezogen. Die 5 verhältnissmässig recht kleinen Eier erweisen sich hochbebrütet. Am 10. Juni. Nest der Elster im Wipfel einer schlanken Birke, ohne die übliche Ueberdachung, enthält 5 schwach bebrütete Eier. Rothrückiger Würger hat im Nest 5 frische Eier, die ich als die schönsten in meiner Suite betrachten kann: auf stark gelbrothem Grunde ist ein bläulicher und darauf ein blutrotlier Fleckenkranz. Das Nach- gelege fand ich Ende Juli. — Ein Würgergelege erhielt ich, jedes Ei in Walzenform, am stumpfen Ende mit einem schmalen Fleckenkranz gezeichnet. Nest der Ringeltaube fand ich im Fichtendickicht in nur 2 m Höhe mit 2 stark bebrüteten Eiern, wie ich ganz leicht beobachten konnte. Die Eier brachte ich in das Nest zurück. Eine Woche später sah ich die Jungen ausgekommen. Sicher ein Beweis, dass die Ringeltaube nicht immer allzu empfindlich gegen Störungen sich verhält, eine Erfahrung, die ich wiederholt gemacht habe. — Ein Nest der Ringeltaube fand ich auf einem Mistelbusch errichtet. Es lag 1 Ei im Nest : nach 8 Tagen war dasselbe verschwunden, statt dessen lagen die Flügel einer Schwarzdrossel darin. Am 13. Juni. Das erste Nest des Gelbspötters barg 4 leicht bebrütete Eier. Bis Ende Juli sah ich in derselben Oertlichkeit gegen 12 belegte Nester derselben Art. Am 17. Juni. Im Gartengrasmückennest finde ich 1 kleinen jungen Kuckuck, unter dem Neste 2 junge todte Grasmücken. — Sehe einen stummen Schwan, das Gefieder putzend, auf seinem Neste stehend, das 4 Eier enthält. Der Schwan brütet bereits 7 Wochen darauf. Meine Vermuthung, dass es sich um unbefruchtete Eier handelte, bewahr- 48 Zeitschrift für Oologie. heifete sich, wusste - ich doch, dass das Weibchen über Winter sein Männchen verloren hatte. Am 19. Juni. Im Rohrdickicht finde ich 7 Rohrdrosselnester, 1 mit 5 frischen, 2 mit je 5 bebrüteten Eiern, 1 mit 5 nackten, 1 mit 4 ent- wickelten Jungen, 2 ohne Inhalt. Am 24. Juni. Im Nest des Teichrohrsängers liegen 4 frische Eier. Die Regenperiode, welche Ende Juni bis Anfang Juli währte, scheint für viele Brutvögel störend gewirkt zu haben. Nester der Zaunkönige, Hänf- linge, Gelbspötter, Sing- und Schwarzdrosseln fand ich mit verlassenen Eiern, das Nest eines grauen Fliegenfängers und einer Goldammer mit einem fast erstarrten jungen Vogel. Nest eines Rebhuhns wurde am 16. Juni mit 14, 2 am 30. Juni mit 12 resp. 6 frischen, ] am 7. Juli mit 16 leicht bebrü- teten Eiern beobachtet. Unbedingt sind diese späten Gelege der Rebhühner Ersatzbruten. Am 13. J uli. Junger Kuckuck, noch nackt, liegt im Gartengrasmückennest, unter dem Nest liegen 2 noch nackte, todte junge Grasmücken. Eine Woche später finde ich den jungen Kuckuck am Nest vertrocknet vor. — Kuckucksei im Neste der Gartengrasmücke neben 3 Eiern der Pflegeeltern zeigen sich als gleichmässig schwach bebrütet. Am 15. Juli. Rothrückiger Würger brütet auf 5 Eiern. Am 17. Juli. Nest eines Sumpfrohrsängers, ungefähr 12 Schritt vom Wasser entfernt, enthält 4 stark bebrütete Eier, Am 22. Juli. In der Spitze einer jungen Birke, an der Hopfen emporrankt, befindet sich ein Schwarz- drosselnest mit kleinen Jungen, unterhalb dieses Nestes, ca. 1 m entfernt, ein Gartengrasmückennest mit 4 schwer bebrüteten Eiern. In den in nächster Ornithologisches Jahrbuch. Organ für das palaearktische Faunengebiet. Das „Ornithologische Jahrbuch“, welches mit 1901 seinen XII. Jahrgang beginnt, bezweckt ausschliesslich die Pflege der palaeark- tischen Ornithologie und erscheint in 6 Heften in derSiärkevon21/2üruck- bogen, Lex. 8. Eine Vermehrung der Bogenzahl und Beigabe von Tafeln erfolgt nach Bedarf. — Der Preis des Jahrganges (6 Hefte) beträgt hei directem Bezüge für das Inland 10 Kronen, für das Aus- land 10 Mk. = 12,50 Frcs. = 10 sh. = 4,50 Rbl. pränumerando, im Buchhandel 12 Kronen = 12 Mark. Lehranstalten erhalten den Jahrgang zu dem ermässigten Preise von 6 Kronen = 6 Mk. (nur direct). Kauf- und Tauschanzeigen finden nach vorhandenem Raume auf dem Umschläge Aufnahme. Beilagen- und Inseraten-Berechnung nach Vereinbarung. Probehefte. Alle Zusendungen, als Manuscripte, Druckschriften zur Besprechung, Abonnements, Annoncen und Beilagen bitten wir an den Herausgeber, Vict. Ritter v. Tchusi zu Schmidhoffen, Villa Tännenhof bei Hallein, Salzburg, zu adressiren. Suche Tauschverbindungen mit Sammlern von Vogeleiern; nur in vollen Gelegen. H. Schoultz, Tammela, Finnland. Journal für Ornithologie, herausgegebeu von Cabanis, Jahr- gang 1-45, 1853-1896; complettes, schönes Exemplar, habe zu ver- kaufen. Statt Ladenpreis 740 für 840 Mark. Näheres durch Zeit- schrift „Oologie“. Louis Wahn’s Nachf,, A. Ulan ecke, Nadlermeister. Berlin, Lindenstr. 66. Specialität: Zerlegbare Vogelkäfige. Dr. Adolf Lendl, Naturhistorisches Cabinet, Budapest, Donatigasse 7. Naturalien, auch seltene Eier aus Ungarn, Nähe stehenden Hopfenranken befinden sich 3 leere Zaunkönigsnester. Eine Woche später finde ich Drossel- und Grasmückennest leer vor. — Noch 1 Nest des Gelbspötters mit 4 schwer bebrüteten Eiern gefunden: Nest ausnahmsweise im Brombeer- gestrüpp. — Rebhuhnnest in einem Grasbüschel auf einer Viehweide gesehen, das 13 zerbrochene leere Eier enthält. Jedes Ei ist am stumpft' n Ende angefressen: welches Raubzeug verfährt in dieser Weise ? Am 26. Juli. Goldammernest, 2 Eier enthaltend, finde ich im Erlengebüsch: Standort des Nestes ist über Manneshöhe. Am 28. Juli. Grauer Fliegenfänger hat sein Nest auf einem nach unten gebogenen Seitenaste eines starken Baumes gebaut; enthält 4 leicht bebrütete Eier. Am 6. August. Im Weidengebüsch, 2 m vom Boden entfernt, finde ich das Nest eines grünen Hänflings mit 5 frischen Eiern. Kleinere Mittheilungen. Elektrische Taschenlampe, in Form einer Cigarren- tasche, bringen soeben A. Heinemann & Co.. Berlin, Zimmerstrasse 21, unter dem Namen „Wegweiser“ in den Handel. 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