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Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 20 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt: Zur Entwicklungsgeschichte des Yogeleies. Oologische und biologische Skizzen. Kleinere Mittheilungen. — Litterarisches. (»(‘biiliren fiir 1 Beilage, durch welche das normale Versand- porto nicht überschritten wird, betragen 10 Mk. No. 1. Berlin, den 15. April 1833. 3. Jahrgang. Zur Entwicklungsgeschichte des Vogeleies. Von Eugen Fr. Kretschmer. Es ist in neuerer Zeit wiederholt die Frage auf- geworfen worden, welche Bedeutung der Oologie, für die wissenschaftliche Ornithologie, sowie überhaupt für die allgemeine Zoologie beizumessen sei. Schon früher wurden zahlreiche Versuche gemacht, ganz besonders der morphologischen Beschaffenheit des Eies einen hervor- ragenden Wert für die ornithologische Systematik ein- zuräumen. Man kann gewiss nicht in Abrede stellen, dass Form, Grösse und Gewicht des Eies, besonders, aber die Struktur und Färbung seiner Schale in vielen Fällen wesentlich zur Differenzirung der Arten beitragen mag. Bei der Inconstanz dieser Verhältnisse, die unter dem Einflüsse verschiedenartigster äusserer Bedingungen schon grossen individuellen Schwankungen unterworfen sind, kann jedoch hierbei von einer tiefer gehenden, wirklich wissenschaftlichen Bedeutung kaum die Rede sein. Immer- hin ist aber der praktische Nutzen, mit welchem die Oologie in dieser Beziehung andere naturwissenschaftliche Gebiete unterstützt, und manche bedeutungsvolle biolo- gische Frage löst, sicher nicht zu unterschätzen. — Eine weit wichtigere' und interessantere Perspective er- öffnet sich jedoch den neueren Bestrebungen, die Wechsel- beziehungen der Oologie zu den modernen naturwissen- schaftlichen Entwicklungslehren klar zu stellen. Die geist- vollen Arbeiten hervorragender Gelehrter auf diesem Gebiete haben uns gezeigt, wie gross die Wichtigkeit der Oologie für den weiteren Ausbau der Descendenz- und Selectionstheorie sein kann. — Als der Grundstein jeder naturwissenschaftlichen Forschung ist das Studium der Entwicklungsgeschichte anzusehen. Diese alle.in vermag es Hand in Hand mit der Palaeontologie , uns die schwierigen Gesetze der Ontogenie zu offenbaren, sie allein kann uns den rechten Weg zu einer natürlichen Systematik weisen. Desshalb ist es auch die erste und vornehmste Pflicht der Oologie die Entwicklungsgesetze des Eies zu erforschen. Darin liegt, wie Kutter sagt, die wahre Bedeutung der wissenschaftlichen Oologie. — So viele und eingehende Arbeiten auch über die Entwicklungsgeschichte des Vogeleies erschienen sind so ist doch nur immer erst ein kleiner Schritt zum Ziele gethan und den Histologen, Embryologen und ver- gleichenden Anatomen steht gerade hier noch ein weites Feld für ihre Wirksamkeit offen. — Im Nachfolgenden soll nun versucht werden, einen kurzen Ueberblick über die Entstehungsphasen des Vogel- eies innerhalb des mütterlichen Organismus zu geben, so- weit dieser Vorgang durch die bisherigen Forschungen aufgeklärt ist. Aut die Entwicklung des Keimes während der Bebrütung einzugehen, würde zu weit führen. Dieses Thema gehört ausschliesslich in das Gebiet der Embryo- logie. — Der weibliche Sexualapparat des Vogels besteht aus dem Eierstock (Ovariüm) und dem Eileiter (Oviduct). Im Eierstock entwickeln sich zur Zeit der Geschlechts- reife die Dotter kugeln, welche von der Hülle des so- genannten Graaffschen Follickels umgeben, gestielt ‘am Eierstock festsitzen. Nach der Begattung dringt der männliche Same (Sperma) in eine reife Dotterkugel ein. um hier in complicirter Weise die Befruchtung hervor- zurufen (Theorie von Gegenbauer, His u. a.). — Die Art und Weise, wie die in die weibliche Kloake ge- brachten Samenfäden (Spermutozoen) den weiten Weg bis zum Dotter zurücklegen, ist noch nicht genügend aufgeklärt. Man nimmt gewöhnlich an, dass die Sperma- tozoen durch die Bewegungen des den Eileiter aus- kleidenden Flimmerepithels allmählich nach oben geschafft werden. Bei der Länge des Eischlauches und bei der überaus schnellen Produktionsfähigkeit der Vögel, hat diese Erklärung wenig Wahrscheinlichkeit für sich. iel- leicht Hesse sich besser ein der Befruchtungshypothese bei Säugetieren analoger Vorgang annehmen. Durch den Reiz während der Begattung sondern die zahlreichen Schleim- drüsen des Eileiters eine grössere Menge Sekret ab. welches, infolge der durch die sexuelle Erregung be- 2 Zeitschrift dingten Contraction des Ovidukts, fadenförmig nach unten getrieben wird. In diesem Schleimpropfe gelangen die Sper- matozoen durch Eigenbewegung vermittels ihrer Geissel- fäden bis zur Dotterkugel. — Die so befruchtete Dotter- kugel fällt nach Berstens ihrer Hülle in den sogenannten Trichter (Infundibulum) des Eischlauches, der gegen den Eierstock zu geöffnet ist. — Am Eischlauche kann man drei deutlich gesonderte Abschnitte unterscheiden, nämlich den eigentlichen Ovidukt mit dem Trichter, den erweiterten Fruchthälter ( Uterus ) und die Scheide [Vagina). Im oberen Teile des Ovidukts erhält die Dotterkugel, welche in schwachen Schraubenlinien rotirend durch Peristaltik nach unten getrieben wird, in- folge der Eiweiss- Sekretion zahlreicher Drüsen ihre Ei- weisshülle. In dem unteren Teile wird das in conzen- trischen Schichten abgelagerte Eiweiss von einem feinen, keratinartigen Häutchen, der Schalenhaut f Membrana testacea) umgeben. Seine letzte Umhüllung, die feste Kalkschale (Testa) erhält das Ei in dem Fruchthälter (Uterus). Die Ent- stehung der Kalkschale hat man sich bisher in der ver- schiedensten Weise zu erklären gesucht Man nimmt jetzt gewöhnlich an, dass die im Uterus befindlichen Drüsen ein aus krystallinischen Kalksalzen und organischen Be- standteilen untermischtes Sekret absondern, welches all- mählich zu einer festen porösen Hülle erstarrt. — Die F ärbung der Eischale geht nicht, wie man früher irrtümlich glaubte, in der Kloake vor sich, sondern im Eher us, und zwar während und nach der Absonderung der Kalkschale. Die Farbstoffe gelten als Derivate, des im Blute und in der Galle vorkommenden Haemoglobins und Biliverdins. Ueber den Vorgang der Färbung selbst gehen die Ansichten noch auseinander. Während Coste u. a. besondere den Farbstoff absondernde Uterindrüsen annehmen, erklärt sich Leuckart die Färbung so, dass gewisse Pigmentkörnchen aus den während der Legezeit geschwellten Blutgefässen hindurchtreten und in die in Bildung begriffene Kalkschale übergehen. Diese bereits vor ca. 40 Jahren ausgesprochene Ansicht des grossen Zoologen ist immer noch die allgemein geltende, trotz- dem auch gegen sie verschiedene Einwände erhoben worden sind. Eine definitive Entscheidung dieser Frage wäre von grossem Interesse, da sie wesentlich dazu beitragen würde, den causalen Zusammenhang der Schalenfärbung mit den Anpassungsbedingungen der Eier an äussere Verhältnisse zu erklären. — Seine charakteristische Form erhält das Ei eben- falls im Uterus, aus dem es mit dem stumpfen Ende voran in die Scheide tritt. Das Vorangehen des spitzen Poles findet nach den Ansichten von Marschall, Key u. a. meist nur unter pathologischen Verhältnissen statt. Während des jetzt folgenden, sehr kurzen Aufenthaltes in der Scheide mag wohl die Eischale auch den Ueber- zug der Oberhaut (Cuticula) erhalten, einer feinen, structurlosen Membran, die jedoch nicht constant ist und bei verschiedenen Arten gänzlich fehlt. — Nachdem so das Ei im Eischlauche alle Phasen seiner Entwicklung durchlaufen hat, verlässt es als ein in sich abgeschlossener Organismus den mütterlichen Zeugungsapparat. Durch die Festigkeit der Schale vor für Oologie. äusseren Schädlichkeiten bewahrt, entwickelt sich jetzt unter dem Einflüsse der Brutwärme au> dem Keime allmählich das beginnende Leben, bis e^ der schützenden Hülle entbehren und nach dem kurzen Stadium der foetalen Entwicklungsperiode als selbständiges Lebeweser, auftreten kann. Oologische und biologische Skizzen. Von einem Ornithologen und < >ologen. Deutschlands grösste Stelzvögel, Kraniche. Reiher und die beiden Arten Störche, bieten in oologischer und biologischer Hinsicht viel Verschiedenes dar. In der Gestalt haben die Kraniche mehr Aehnlichkeit mit den Störchen als mit den Reihern, sind jedoch durch ihre Lebensweise von Beiden ganz verschieden, da sie mehr den Trappen gleichen. Die Störche mit den langen Hälsen und dünnen Beinen vermitteln die Reiher mit den Kranichen, gleichen in der Lebensweise den ersten, in der Haltung des Körpers mehr den letzteren. In oologischer Richtung deuten die Kraniche auf nahe Ver- wandtschaft mit den Trappen hin, denn beide Arten haben braune, dunkel gefleckte Eier, nur mit dem Unterschiede, dass die Eier der ersteren ausser der Verschiedenheit in der Grösse, rauh- und grobschalig, die der Trappen zart- und feinschalig sind. — In grossen Zügen und geregelter Ordnung, entweder in einem spitzigen Winkel gleich einem V zusammen- laufend oder in schräger Richtung fliegend, so erscheinen bei uns die Kraniche, in unordentlichen Flügen Reiher und Störche. Schreiend ziehen die Kraniche und Reiher, still die Störche nach der Heimath zurück. In grossen oder kleinen Sümpfen nistet der Kranich, auf hohen Bäumen der Reiher und der schwarze, auf Dächern — nur im Nothfall auf Bäumen — der weisse Storch. In fernen Ländern brütet der Kranich, so wie hier, nur in Sümpfen: Reiher und Störche, wie sich Gelegenheit bietet, auch auf Felsen oder in Sümpfen. Am frühsten erscheint auf dem Brutplatz der Reiher, ihm folgt der schwarze, dann der weisse Storch, zuletzt der Kranich. Störche und Reiher beziehen den alten Horst sofort, resp. errichten sie einen neuen. In grossen oder kleinen Gesellschaften horsten die Reiher, in wenigen Paaren, nicht eng zusammen, die weissen Störche und Kraniche; einsam im stillen Wald brütet der schwarze Storch. Aengstlich schreiend streicht der Reiher vom Horst, lautlos umkreist der schwarze, wie der weisse Storch die Brut, wenn durch Störungen dazu veranlasst und still schleicht der Kranich vom Neste um sich zu sichern. Ende März, bei günstigem Wetter in der Mitte dieses Monats, hat der Reiher sein volles Gelege, dann der schwarze und der weisse Storch, zuletzt der Kranich. Nur der Reiher legt, sollten ihm die Eier unbebrütet oder wenig bebrütet genommen worden sein, binnen drei, spätestens vier Wochen vier bis fünf Eier nach, während Kraniche und Störche, die in manchen Jahren überhaupt nicht zur Brut schreiten, nie nachlegen. Grün ist innen bei durchschimmerndem Lichte das Ei des Kranichs, 3 Zeitschrift für O o 1 o g i e. Reihers und des schwarzen, w e i s s das des weissen Storches. 26 Tage brütet der Reiher, 30 der schwarze. 30 bis 32 der weisse Storch, der Kranich wohl eben so lange Zeit wie der weisse Storch, eher mehr, doch habe ich in keinem Buche Angaben darüber gefunden. Weiss ist das Dunenkleid beider Störche, grau, entsprechend dem der Alten, dass der Reiher und Kraniche. Feinde allüberall zu allen Zeiten seines Lebens hat der Reiher, keinen Feind aus der Vogelwelt, der ihnen bei uns nachstellen könnte, weder der Storch noch dei Kranich. — In zwei Beziehungen gleichen sich die vier Ge- nannten : Die noch nicht vollständig ausgewachsenen Vögel " schliessen sich zur Brutzeit den älteren brütenden Pärchen an. So versammeln sich im Reiherstande die jüngeren Vögel um hier gemeinschaftlich auszuruhen: um den Sumpf, wo ein Kranichpaar ständig brütet, die jüngeren Thiere bis fünf an der Zahl; um den besetzten Horst des schwarzen Storchpaares einzelne jüngere Störche und auf der Wiese oder im Sumpfe in der Nähe um den Horst eines weissen Storchpaares oft bis zwanzig Störche. — Scheu und vorsichtig, klug und misstrauisch sind alle vier Arten. — Wie nun der Reiher, trotz der rücksichtslosesten Verfolgung seitens der Menschen sich nach meiner Be- obachtung hier eher vermehrt als vermindert hat. so verschwinden trotz Pietät und Schonung, Kranich, sowie Störche, immer mehr und mehr aus unserem Lande. Kleinere Mittheilungen. Das so seltene Ei Casuarius Westermanni hat Herr Rolle angeblich von der Insel Jobie erhalten. Wie nun aber Herr Rolle von authentischer Seite erfährt, soll C. Westermanni, ein Synonym zu C. papnanns Salv.. nicht auf Jobie Vorkommen. Der einzige Casuar, der dort gefunden wird, ist C. occipitalis Salv. Ich habe das Ei selbst bei Herrn Rolle gesehen, es wiegt 60 gr, Länge 130, HöheQO mm. Farbe gelbgrünlich mit dunkel- grüner Körnelung. Es wäre wünschenswerth aus un- serem Leserkreise weiteres darüber zu hören. Y0111 Alpenstrandläufer (: Tringa alpin« L.). Dieser Strandläufer hat von der Mitte des April an bis in den Juni hinein volle Gelege In geschützten Lagen vieler Inseln der Nord- und Ostsee werden die Eier zuerst ge- funden, dort sind auch frische Eier, flügge Jungen, grosse und kleine Schaaren sich herumtreibender Strandläufer stets anzutreffen. Wohl keiner unserer kleineren Sumpf- vögel lässt sich so ausserordentlich nahe beim Neste be- obachten, wie der Alpenstrandläufer, dessen Nest in dem grünen Rasen der Inseln angelegt ist. Es ist durch die dicht und kurzstehenden Gräser, die der Wind fort- während bewegt, sehr versteckt angelegt, dass es einer grossen Ruhe , sowie vieler Zeit bedarf, um es auffinden zu können. Vier Eier bilden regelmässig das Gelege; die Eier variieren ausserordentlich. - Auf einer kleinen Insel der Ostsee sah ich die Alpenstrandläufer auf ihren Brutplätzen zum ersten Male. Grosse Trupps zogen vorüber, während einzelne Pärchen mit ihrem höchst sonderbaren Geschrei mich ängstlich umkreisten. Ich beschloss nach einem Neste zu suchen, doch war all mein Bemühen vergeblich. Als ich nach längerem Suchen mich ermüdet hinlegte, setzten sich die beiden Vögel gleichfalls, stets in meiner Nähe verbleibend, so dass ich sie mit einem kurzen Stocke hätte erreichen können. Nach einem einstündigen Schlafe erwachend , waren die Vögel noch da, ängstlich mit ihren grossen dunklen Augen nach mir schauend. Der Zufall fügte es später- hin, dass ich an demselben Tage (Anfangs Juni) kdeine Jungen, sowie auch frische Eier vorfand. Das erste Kibitzei wurde am 19. März d. J in der Berliner Centralmarkthalle mit 7 Rm. 50 Pf. verkauft, am zweiten Tage, wo mehrere auf den Markt kamen, war der Preis eines Eies 7 Mark. Litterarisches. Deutschlands nützliche und schädliche Vögel. Zu Unterrichtszwecken und für Landwirte, Forstleute, Jäger, Gärtner, sowie alle Naturfreunde dargestellt auf 32 Farbendrucktafeln nebst erläuterndem Text. Unter Mitwirkung eines Zoologen herausgegeben von Dr. Hermann Fürst, kgl. Oberforstrat und Direktor der Forstlehranstalt in Aschaffenburg. Berlin. Verlag von Paul Parey. Verlagsbuchhandlung für Landwirtschaft, Gartenbau und Forstwesen, S.W., 10 Hedemannstrasse. 1893. Vollständig in 8 Lieferungen (mit je 4 Tafeln nebst Text) ä 3 Mark. Die Ausgabe geschieht in 8, je vier Tafeln nebst Text umfassenden Lieferungen. 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Osmotreron bicincta Jerd. „ apicar.dus Hodys Syphenocercus sphenurus ' Vig Metopidias indicus Jerd. , Copsychus saularis L. . . Mesia argeut. Hodys . . . Pyctorhis sinensis Gm. . . Cyornis Tickelliae Blyth . Alcippe nipalensis Hodys Prinia hodysoni Bly-th Rubigula flavicentris . , M. 4- Indla orientalis. Gjrmnorhis flavicollis Fr. . M. 4. — Passer indicus Jerd. et Selb. „ — .40 Cacatua moluccensis Gm Ceram. . 3 — 4 Rallina minahassa WH. Celebes ....... . . ,, 5 . — Harpactes erythrocephalus Sikkim „ 6. — Bachangauotra Hermes Cal- cutta „ 1, — Spizixus canifrons Blyth Sikkim 7. — Yucatan. 2,5öjTurdus Grayi Bp. l,— 3,50 4 — 5, — 3,— 1, — 3,— 3,— 3,— 3 — 1.50 3,— 2.50 3,50 2, — Sattator atriceps Less. laedirt . . . Cj^anocitta yucatanica Dub. Lampropsar dives Bp. . . „ „ H. Qual Ganiaphea parellina Bp. Centurus aurifrons Wgl. . Ortyx myrogularis Gould Legatus albicollis vu. . . . Myiozeteles texasis .... T.yrannus melancholicus Vieill . Embernagra conirostris Bp Crotophaga rugirostris Sws ,.,... Centurus aurifrons, laedirt 2.50 6,— 2 1.50 1,50-2 5- — 4.50 3.50 2,50 2.70 1,50 Redaction und Verlag H. Hocke, Berlin NÖ , Linienstr. 1. Druck von Herrn. Schmidu Berlin 0., Alexanderstr. 28. Herausgegeben von H.« H OCk e* Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3,-, nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom L April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hoeke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin N.O., Linienstr. 1 zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 20 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufiigen. Inhalt: Allerlei vom Schwarzspecht. Ueber ungefleckte Eier der Raubvögel. Kleinere Mittheilungen. — Litterarisches. Ornithologische Einzelheiten. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Versand- porto nicht überschritten wird, betragen 10 51k. No. 2. Berlin, den 15. Mai 1893. 3. Jahrgang. Allerlei vom Schwarzspecht. Wer von den Forschern und Sammlern das Ver- gnügen hatte den hier durchaus nicht seltenen Schwarz- specht bei seinen Arbeiten studiren zu können, findet in der Regel eine Uebereinstimmung der von ihm errichteten Bruthö.hlen, sowohl was deren Lage und Tiefe betrifft, doch kommen auch hier Abweichungen vor, von welchen ich nebst verschiedenen anderen Beobachtungen mit- theilen werde. Neu ist es mir durchaus nicht, der ich seit vielen Jahren die Bruthöhlen des seltsamen Vogels reichlich kennen gelernt habe, dass er im Laufe der Jahre drei, vier, selbst fünf Höhlen in einer geraden Richtung in Kiefern angebracht hatte, dass dieHöhlen zuletzt in gegen- seitiger Verbindung stehen und dass diese von den Schwarzspechten der Nahrung wegen alltäglich revidirt werden. — Neu war mir die Beobachtung, dass ich eine Kiefer mit fünf in einer geraden Reihe gezimmerten Höhlungen sah, während links oben aber seitwärts von der Reihe ein sechstes und unten rechts ab- stehend ein siebentes Loch, letzteres in diesem Jahre durch den Schwarzspecht hergestellt worden war. Dem oberen Loche entflog eine Hohltaube (Columba oenas). Die alte Kiefer mit den sieben Löchern interessirte mich in ganz besonderer Weise, so dass ich mich an einem der letzten Apriltage zu einem zweiten Besuch einstellte. Die Hohltaube entflog wieder dem oberen Loche, je- doch statt des erwarteten Schwarzspechtes tand ich einen Marder, der mit dem hinteren Theile seines Körpers, einem Laufe und der langen Ruthe aus dem Brutloch des Schwarzspechtes hing. Der Eindringling hatte hier seinen Tod gefunden, er konnte sich keinen Ausgang wieder verschaffen, der ihm zur Freiheit verhalf. Der sich für diesen Fall interessirende Kletterer musste volle Kraft gebrauchen, um den bereits in Verwesung über- gegangenen Kadaver aus seiner unfreiwilligen Lage her- auszuziehen. Die Hohltaube hatte flügge Junge. — Ein Schwarzspecht hatte sich seine diesjährige Wohnung in der Weise hergestellt, dass er je nach seinem Belieben oder wenn eine Störung erfolgte, auch nach der Seite des Baumes, wo eine zweite — die vor- jährige — Höhle errichtet worden war und die mit der neuen in Verbindung stand, flüchten konnte. Die Kiefer mit dieser sonderbaren Wohnung stand ganz in der Nähe eines Gasthauses, ebenso an einem befahrenen Wege, weshalb es mir sehr bequem war, den schwarzen Vogel gelegentlich aus seinem Baue durch Schläge an den Baum herauszuklopfen. — Neu war für mich eine diesjährige Beobachtung, dass ein Schwarzspecht die bereits fertig gehauene Höhlung deshalb aufgeben musste, weil sich ein reich- licher Harzfluss einstellte, der das Innere der Höhle binnen kurzer Zeit zur Bewohnung vollständig unbrauch- bar machte. — Bekannt dürfte sein, dass der Schvvarzspecht zwei, selbst drei neue Höhlungen in einem Frühlinge herstellt, um dann eine alte Höhle für die Brut einzurichten. — Eine verlassene Bruthöhle des Schwarzspechtes, die ganz in der Nähe eines Horstes vom brütenden Wanderfalken aufgefunden wurde, enthielt sechs bereits stark bebrütete Eier, wovon das eine ein Sparei war und ungefähr die gute Hälfte der Grösse eines normalen Schwarzspechteies aufwies. Auch dieses Ei war be- brütet und zeigte bei der Oeffnung die Zehenbildung des jungen Vogels in der Weise, wie sie bei den Spechten naturgemäss ist. — Zwei Mal konnte ich bemerken, dass ein Schwarz- specht sein Heim gründete, und dass dann der alte Baum mit einem Horste durch den Habicht bedacht wurde, nun gab der Specht nothgedrungen den Bau auf. — In diesem Frühlinge, der sich so ausserordentlich früh bei uns einstellte, waren fertige Bruthöhlen Ende März, volle Gelege in den ersten zehn Tagen des April keine Seltenheiten. H. Hocke. 6 Zeitschrift für Oologie. Ueber ungefleckte Eier der Raubvögel. A. K. Die ungefleckten Eier der gemeinen Bussarde und der rothen Gabelweihen — von den schwarzen sind mir ungefleckte nicht bekannt geworden — haben von jeher zu Irrthümern in der Bestimmung, wie auch zu Ver- wechselungen mit Eiern des Habichts Veranlassung ge- geben. Ist das Thema über die Veränderlichkeit ver- schiedener Raubvögeleier und die dadurch erschwerte genaue Bestimmung oft genug in ornithologischen Schriften erörtert worden, so hat sich trotz aller Suche nach Merkmalen nichts finden können, das eine exacte Bezeichnung trifft. So verhält es sich mit einer Frage, die eher zu beantworten müsste sein, weil es sich um Eier handelt, die sich durch Farben und deren charak- teristischen Zeichnungen hervorthun, im Gegensatz zu Eiern ohne jede Färbung und Zeichnung. Weitere Veranlassung zu Täuschungen sind, dass die Formen der Gabelweihen- und Bussard-Eier sich ebenso veränderlich zeigen, als die der Habichte, die Grösse der drei genannten Eier fast die gleiche ist. Ein Blick auf die Sammlung belehrt uns jedoch, dass die gefleckten Eier der Bussarde und Gabelweihen, vorzüg- lich die am kräftigsten gezeichneten, ohne Ausnahme grösser als die schwach oder garnicht gezeichneten sind, während die weissen Bussardgelege, namentlich die zu vieren, dreien, selten in den zu zweien, von geringerem Umfange und dadurch bedingtem leichteren Gewicht. Ungefleckte Eier der Gabelweihen sind grösser als die der Bussarde, können am leichtesten des Gewichtes wegen mit denen vom Habicht verwechselt werden, doch dürften immerhin beabsichtigte Täuschungen nicht stattfinden. Wie schwer die Eier des Hühnerhabichts von Bussardeiern ohne Merkmale zu unterscheiden sind, diene folgende Mittheilung: Ich hatte an einem Apriltage ein Habichts- und ein Bussardgelege erbeutet, beide in gleicher Grösse und Form, selbst mit der schönen grünen Farbe, die sich leider nicht iu den Sammlungen hält. Da nun die Charactere der Eier nicht Vorlagen, die des Bussards ungefleckt, die des Habichts von der normalen Grösse abwichen, so hätte unbedingt eine Verwechselung ein- treten müssen, wären die Eier nicht durch Buchstaben gezeichnet worden. Hier entschied durch Prüfung nur das Gewicht. Das Gewicht war: Astur palumbarius, Buteo vulgaris. 5,720 4,600 5,700 4,450 5,690 4,450 Folgende Angaben des Gewichts geben die Er- klärung, dass die Eier des Habichts am schwersten, die des Bussards am leichtesten sind. Selbst wenn die Gabelweiheneier an Grösse die der Habichte übertreffen, erreichen sie nicht das Gewicht derselben. Bei dem Bestände von ungefähr je 30 Eiern des Habichts, Bussards und der Gabelweihe war es mir sehr leicht geworden, das Gewicht festzustellen, das Resultat war für mich eine interessante Belehrung. Astur palumbarius. Milvus regalis. Buteo vulgaris , l. -Ul 00 (Ji 0 5,800 5.350 2. 7,000 5,600 5,300 3- 6,650 5,500 5,250 4- 6,500 5,300 5,230 5. 6,300 5,250 4,950 6. 6,000 + 4,655 ++ 4,450 7. 5,720 + 4,600 ++4,250 8. 5,000 + 4,600 H — r 4,200. Die mit -+ bezeichneten Angaben geben das Gewicht nachgelegter Eier an, sie haben den Umfang grosser Eier des Bussards, als Kennzeichen eine schwache Schale. Die unter 1, 2, 3 aufgeführten Stücke sind die grössten, unter 6, 7, 8 die kleinsten meiner Sammlung, während unter + + genannten Bussardeier rein weisse sind. Ich hätte aus dem Bestand meiner Sammlung noch mehr weisse Bussardeier, die sich durch besondere Kleinheit kenntlich machen , zum Vergleich bringen können, doch genügt das Gebotene sehr wohl, weitere Untersuchungen mit geeignetem Material vorzunehmen, die meine Angaben bestätigen würden. Kleinere Mittheilungen. Ton unseren Raubvögeln. Falco peregrinus hatte sein erstes Gelege auf einem längst verlassenen, sehr grossen Horst des Storches an- gebracht. Als dem Falken die Eier genommen wurden, legte er binnen drei Wochen in demselben Horste drei Eier nach, doch lagen dieselben dieses Mal in einem anderen Kessel. $ Falco peregrinus auf den Eiern sitzend, vom Horste geschossen, legte im Sterben auf der Erde ein Ei von äusserst heller und schöner Färbung. * Milvus regalis Horst fand ein Oologe mit drei Eiern, welche auf jenem Theile des Bekleidungsstückes lagen, den die Damen auf dem unteren Theile des Rückens zur „Unterstützung“ tragen. Der 'glückliche Finder des Horstes hatte schon ein Mal diese Beobachtung machen können. * Buteo vulgaris errichtete genau auf demselben weit abstehenden Aste eines Baumes seinen diesjährigen Horst, wo der vorjährige stand, der vom Sturme herunter- geworfen worden war. Am 2. April d. J. wurden dem Bussard die beiden Eier geraubt, drei Wochen später lagen abermals zwei Eier im Horst. * Strix aluco legte in der Scheune eines Försters fünf Eier, während vier Eier vom Waldkauz kaum einen Fuss breit davon entfernt lagen. Diese Thatsache zu erklären dürfte nicht schwer sein. Ein zweites Kauz- weibchen, das unter der „Wohnungsnoth“ schwer leiden musste, war die Veranlassung dazu. 7 Zeitschrift für Oologie. Strix aluco nistete seit Jahren in einer dicken Eiche, die hart am Wege und am Wasser stand. Die Eiche wurde ausser den verschiedenen Höhlenbrütern vom Mergus merganser zum Brüten angenommen. Ein Oologe fand in diesem Jahre den Kauz mit seinen Eiern wieder vor, statt der Sägereier jedoch in dem tiefen Loch der Eiche, das kaum 7 bis 8 Fuss von dem Erdboden ent- fernt war, ein grosses Packet, welches mehrere tausend Photographien enthielt Litterarisches. Das Haselhuhn, dessen Naturgeschichte und Jagd. Eine ornilhologische und jagdliche Mono- graphie von Professor Franz Valentinitsch Mit zwei Chromobildern und zwei lithographirten Tafeln. Preis broschirt Mk. 8,— . In der Jagdlitteratur ist das Buch das einzige selbstständige Werk über das so interessante Waldhuhn. Das Werk findet überall die beste Aufnahme. Das Auerwild, dessen Naturgeschichte, Jagd und Hege. Eine ornithologische und jagdliche Monographie von Dr W. Wurm Zweite neubearbeitete und vermehrte Auflage. Mit zwei Tafeln in Steindruck Preis broschirt Mk. 12, — . Dieses ausgezeichnete Werk, das von Weidmännern, Naturforschern und Naturkennern hochgeschätzt wird, dürfte jetzt ganz besondere Beachtung verdienen. Der Edelfasan, seine Naturgeschichte, Aufzucht und Hege, Jagd und Benutzung. Mit einem Titelbilde und 22 dem Texte beigegebenen Abbildungen. Von Paul Wittmann , Gräflich Bom- belles’scher Oberförster in Komar. Preis broschirt Mk. 8, — . 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Zur Charakteristik der schlesischen Vogelwelt, 151. C. F 1 ö r i c k e. Ornithologische Jahresberichte aus den Reg.-Bezirken Breslau und Liegnitz l67. O. Kleinschmidt. Vögel des Grossherzogthums Hessen. 95. A G r u n a c k. Der Tamarisken-Rohrsänger. 213. A R e i c h e n 0 w. Zur Vogelfauna von Togoland 233. A. König. Zweiter Beitrag zur Avifauna von Tunis. 266. A. Meyer. Beitrag zur Kenntniss der Vogelfauna von Kaiser Wilhelmsland. 254. Y. Sjöstedt. Neue Vogelarten von Kamerun. 313. S Alessi. Briefliches aus Tunesien. 314 Kollibay. Ornithologisches aus Schlesien. 317- W ien. Mitlheilungen des ornithologischen Vereins „Die Schwalbe“. 1892. 19. 20 A. Abraham. Der graue Fliegenfänger (Mvscicapa gr'tsola). 232. P h Varecka. Ueber das Vorkommen der Zwerg- ohreule (Scops zorca Sav.) in Böhmen, Mähren und Oestr. -Schlesien. 219- (Fortsetzung folgt.) Die geehrten Abonnenten werden hiermit gebeten, die restirenden Beiträge umgehend an die Redaction einsenden zu wollen. 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Nyctidromus albicollis Gm „ Saltator albicollis Vieil . „ Zontrichia matutina Gould „ Helpidopteryx rulicollis Viel. II. Qual „ Rhamphocelus atrosericeus „ 3-50 3.50 2 6,— 5- — 2.50 4,— 3, — — ,6o Aniazonia. Sterna magnirostris Lischt. Opisthocomus cristatus L. Chorde'ilus rupestris L. . M. 3-4 „ 5,— , 5.— Sterna magnirostris . M. 3-4 Pnerto Rica. Chamaepelia passerina Svs. M. Crotophaga ani L. prima. ,, do. II. III. Qual. „ 0.50- Dendrocygna arborea L. . M. do. II. Qual. . . . „ Quiscalus brachypterus C. „ Melittarchus griseus V. laedirt „ Porphyrio martinicus L. . „ Gymnoglaux nudipes Daud. laedirt 1, — 1. — 0,75 6,— 4-5 4,50 4,- Veneznela Sterna fuliginosa Gm. . Tachyphorus nigerrimus Saltator olivaceus Cal. . Myiobius naevius Bodd. M. 4> — 4,5o 4,— Rhynchops nigra L » 5,— Sporophila grisea Gm. . . „ 3,50 Guatemala. Au&tralia. Vireo flavoviridis Cass. . . M. 1,50 Myzantha garrula Lath . . M. 1 — Polioptila albiloris Sei. . . „ 5 Cacatua galerita Lath . . . » 3,56 Sporophila moreleti . . . . „ 3-4 Platycercus eximius Shaw. „ ESO Turdus leucauchen Sei. . . 5,— Vireo flavoviridis 1,50 Diversa. Eumomota superciliaris Tinamus brasiliensis Lath. Sandb. laedirt 2, — Bolivia Graculus africanus Gr. Rio Grand«. Nannaqua „ 2,00 Cygnus coscoroba Gray . M. 7,— Spheniscus demersus L. . » 3» — Aramus scolopacensis Gm. „ 7,— Amadina fasciata Gm. do. do. laedirt 4,50 W. Africa Turdus leucomelus Vieill . u 2,50 Passer arcuatus Gm. Tyrannus violeatus Vieill. }) — ,80 S. Africa » —,50 Redaction und Verlag H. Ho ke Berlin NO, L nienstr. 1. Druck von Heim. Schmidt, Berlin 0., Alexanderstr. 28. V Organ für Wissenschaft nnd Liebhaberei. ■ •+- Herausgegeben von H. Hocke- Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 1,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin N.O., Linienstr. 1 zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 20 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Bemerkungen zu der oologischen Studie „Character- lose Vogeleier“. — Ornithologische Einzelarbeiten. — Amsel (Turdus merula L.) als Höhlenbrüter. — Anzeigen. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Versand- porto nicht überschritten wird, betragen 10 Mark. No. 3. Berlin, den 15. Juni 1893. 3. Jahrgang. Bemerkungen zu der nnlngischen Studie „Gharacterluse Vageleier*'. Die oologische Studie des Hr n. Emil C.F.Rzehak,*) die mir soeben von befreundeter Seite übermittelt wurde, veranlasst mich zu einigen Bemerkungen nicht nur auf Grund längerer Erfahrungen, sondern auch deshalb, weil ich mich dem in der genannten Schrift ausgesprochenen Grundsatz, dass keine sichere Merk- male zur Bestimmung der Eier unserer drei Krähen- arten vorliegen, nicht unbedingt anschliessen kann. Rzehak sagt: Eigentliche, also typische Special- charactere, durch welche man im Stande wäre, die Eier von Corvus- cor nix, corone und frugilegus sicher zu trennen, vermag ich trotz des reichlichen mir zur Vergleichung vorliegenden Materials nicht anzugeben, und nachdem ich unter typische ebenso nur solche Eier verstehe, deren Schale gewisse Kennzeichen an sich trägt, die ausdrücklich nur für die Species cha- racteristisch sind, so nenne ich solche, denen jede Kennzeichen fehlen, wie im vorliegenden Falle bei den Corvusarten, characterlose Eier. Ganz recht hat Rzehak, wenn er sagt, dass sich bei extremen Eiern dieser Arten keine characteristi- sche Merkmale nach der äusseren Beschaffenheit an- geben lassen, ebenso auch darin, dass es eine Un- möglichkeit ist, diese Eier dann richtig von einander zu unterscheiden. Wenn nun auch die Eier dieser drei Arten, der Baben-, Nebel- und Saatkrähen, namentlich die der letzteren, in zwei verschiedenen Hauptformen, sowohl der gestreckten als bauchigen und deren abweichen- den Unterformen gefunden werden, auch die Flecken und Zeichnungen in der bekannten grauen und braunen Farbe eine auffallende Variabilität bekunden, Cyanis- mus garnicht selten ist, so giebt es dennoch ein gutes Merkmal der Unterscheidung, wenn auch nicht zwischen *) Annalen des K. K. Naturh. Hofmuseums. Bd. VIII, Heft I. C. cornix und corone, so doch bei diesen C. frugilegus gegenüber. Das Ei der Saatkrähe ist hier kleiner als das der beiden anderen Arten, hat ebenso eine schlanke, oft sehr langgestreckte, als auch eine kurze bauchige Form, dabei ziemlich dünnschalig. Sollten nun auch die langgestreckten Eier immerhin (in seltenen Fällen) die Grösse der anderen Arten erreichen, so haben sie nie den Umfang; haben sie die kurze bauchige Form, so sind sie um einen nicht geringen Theil, in vielen Fällen um einen Centimetef kleiner als jene. Die Differenz in der Grösse bei den Eiern der Saatkrähe, liegen bauchige oder gestreckte vor, kann bis tibei einen Centimeter betragen. Ich habe viele hunderte von Saatkräheneiern in den letzten Tagen auf dem Markte gesehen und alle diese waren als solche leicht zu erkennen; cyanitische lagen nicht dazwischen, denn die Eier stammten alle aus der ersten Brutperiode her. Eine Anzahl Eier aus verschiedenen Gelegen, die aus sicher erkannten Nestern genommen waren, habe ich gewogen und finde nun, dass die Saatkräheneier das leichteste Gewicht besitzen. Da sämmtliche Eier mit den Daten versehen, ferner keine Nachgelege, die sich wie bei allen übrigen Eiern durch zartere Farbe und leichteres Gewicht hervorthun, gewogen worden, so können höchstens die extremen, ganz richtig wie oben Rzehak angab, zu etwaigen Irr- thiimern verleiten. Corvus corone. Corvus cornix. Corvus frugilegus. 1,450 1,650 1,220 1,450 1,600 1,160 1,395 1,582 1,155 1,360 1,580 1,150 1,352 1,480 1,145 1,350 1,450 1.130 1,340 1,420 1,122 1,335 1,420 1,120 1,330 1,400 1,115 1,320 1,375 1,110 10 Zeitschrift Corvus eorone. Corvus rornix. Corvus frugilegus. 1,318 1,370 1,105 1,300 1,300 1,000 1^298 1,218 960 1,295 1,200 ( leucit .) 930 1,195 (leucit.) 1,150 (leucit.) 900 20,088 21,195 16,022 im Durchschnitt 1,339, 1)413, 1,068. Habe ich durch diese kleine Probe gezeigt, dass das Gewicht der einen Art ( Corvus frugilegus ) den besten Anhalt zur Bestimmung giebt, so wird doch diese Probe leider nicht immer bei den nachgelegten, den im Mai oder Juni gefundenen, sowie den leuciti- schen Eiern stichhaltig. Immerhin kann ein geübtes Auge die nachgelegten Eier ihrer abweichenden Zeich- nungen wegen erkennen. Zu ferneren Beispielen, wie leicht das Gewicht die Bestimmung ermöglicht, gebe ich folgende Angaben: Corvus littoralis (Grönland, Island). 2,220, 2,200, 2,200, 2,190, 2,185. Corvus corax (Deutschland). Eier in gleicher Grösse wie C. littoralis. 2,000, 1,950, 1,800,1,780, 1,760. Corvus corax (Spanien). 1,690, 1,680, 1,650, 1,650, 1,645. Corvus scapulatus (Afrika). In der Grösse eines starken C. cornix-Eies. 1,437, 1,377, 1,300, 1,250, 1,220. Corvus macrorhynchus (Indien). In der Grösse eines mittleren C. cornix-Eies. 1,000, 990, 980, 960, 920. Corvus splendens (Indien). In der Grösse eines ge- ringen C. frugilegus-Eies. 740, 720, 705, 700, 690. Ueber cyanitische Eier, die Herr Bzehak nicht in der grossen Anzahl zu besitzen scheint, wie sie mir zur Verfügung stehen, kann ich folgende Mittheilung machen: Cj’anitische Eier kommen bei Krähen in ganzen Gelegen vor, selbst in solchen zu fünfen und sechsen, wie ich sie in der Sammlung des Herrn E. Bock zu Berlin gesehen habe und die nun in den Besitz des Herrn Bolle ebendaselbst übergegangen ist; häufiger in einzelnen oder mehreren Exemplaren eines Geleges, auch ein geflecktes Ei neben vier grünen oder blauen ohne jegliche Zeichnung. Die fleckenlosen, weniger oder mehr in grünen bis blauen Tönen, werden meistens im Mai bis Juni als Nach- gelege gefunden und zwar an den Orten, wo die Eier des Verkaufs wegen gesammelt werden oder wo die Jagdherren zum Schutze der Fasanerien die liebe Bauernjugend zum Ausheben der Nester heranzieht. Im Uebrigen glaube ich bestimmt, dass verschie- dene Krähen selbst ein zweites Nachgelege machen, das beweisen die noch im Juni aufgefundenen Gelege. Sehr dankbar bin ich dem Herrn Btfehak über die Mittheilung, dass es auch erjühri tische Krähen- eier giebt. Herr Baron Koenig-Warthausen schreibt in einem Artikel „Ueber die zur Unterscheidung der Vogeleier dienenden Merkmale“, Separatabdruck aus denWürt.tembergischen naturwissenschaftlichen Jahres- heften, Jahrgang 1876, pag. 5, folgendes: Bei unseren verschiedenen Krähen kommen be- kanntlich verschiedene Cyaniten vor, indem die Zeich- f ii r 0 o 1 o g i e. nung ausbleibt und die sonst trübere Grundfarbe klar und lebhaft blaugrün wird; meine Theorie, dass einem Extrem ins Grüne stets ein Extrem ins Bothe ent- sprechen müsse, schien aber für diesen Fall zu falliren. da bei unseren Krähenarten rothe Eier notorisch fehlen; die Natur hat mich aber doch nicht im Stiche gelassen, nur hat sie einen weiten Sprung gemacht: sie ersetzt diesen Mangel, indem dafür eine in Süd- afrika käufige Krähe*) ausnahmslos nur prächtig rothe Eier legt, die scheinbar in die Gruppe gar nicht hineinpassen. In einem Sitzungsberichte, Aulendorf 27. August 1892. der Verhandlungen des oberschwäbischen Zweig- vereins, Separatabdruck aus: „Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg, 1892, pag. LXIV, heisst es unter Anderem weiter: „Im April d. J. erhielt er (Herr Baron Koenig- Warthausen) aus dem Bohrwanger Bied bei Wart- hausen ein Gelege von vier rothen Babenkräheneiern! Drei derselben können etwa mit Eiern des Wachtel- königs verglichen werden, während das vierte grün- lich-weissen Grund und sparsamere, dunklere, schärfere Zeichnung hat, wie ja auch in normalen Sätzen häufig ein Ei leichter gezeichnet ist. In diesem Falle glaubte Baron Koenig-Warthausen einen Triumph erlebt zu haben, insofern er einst den Satz aufstellte, dass da, wo Cyanismus (wie oben bei den Krähen). auch Ery- thrismus und umgekehrt Vorkommen müsse; da aber bei unseren Krähenarten Erythriten bisher unbekannt waren , musste der afrikanische Corvus capensis Licht. aushelfen, bei welchem rothgefärbte Eier die Begel sind; jetzt könnte sogar die Frage entstehen, ob be' jenem Afrikaner die grünblaue Zeichnung, die ja auc dort bei anderen Arten die normale ist wie bei ui nicht gleichfalls als umgekehrte Ausnahme eintrete.“ Die letztere Mittheilung des Herrn Bzehak hielt ich für so interessant, dass ich glaubte, dieselbe den Lesern dieser Zeitschrift nicht vorenthalten zu dürfen. Noch eins: Würden alle Oologen selbst den im Mai resp. Juni noch gefundenen Krähengelegen auch das Datum gewissenhaft hinzufügen, so würde dieses Kennzeichen nicht das mindeste sein, eine richtige Bestimmung treffen zu können. Gleichwie die in der ersten Zeit des Frühlings gefundenen Eier eine grosse Uebereinstimmung zeigen, was Farbe und Quantität betrifft, so sind es auch die zuletzt gefundenen, denn sie sind durchschnittlich von schwächerer Schale, hellerer Farbe und Zeichnung. Corvus frugilegus, in vielen Theilen Nord- und Mitteldeutschlands sonst unbekannt, nimmt in unseren Gegenden seit ungefähr zehn Jahren in erschreckender Anzahl zu, verdrängt die Baben- und Nebelkrähen, leider auch die wenigen Ohreulen und Thurmfalken, sowie viele kleine Vögel von ihren Brutstätten und plündert deren Nester systematisch aus. *) Corvus capensis Licht. Die Eier dieser Krähe haben einen fleischfarbigen Grund, braunrothe bis purpurfarbene Fleckung und erinnern am meisten an die Eier der Gruppe der Rohr- hühner Gallinula Briss. li Zeitschrift für 0 o 1 o g i e. Corvus frugilegus schreitet früher zur Brut als die beiden anderen Krähenarten, in diesem Jahre gab es schon Ende März volle Gelege. a t- Verzeichniss der in den Publikationen der Academien und Vereine aller Länder erscheinenden Einzelarbeiten auf dem Gebiete der Ornithologie. (Schluss ) Wien. Annalen des K. K. Naturh. Hofmuseum. Bd. VIII. Heft 1. Emil C. F. Rzeh ak. Characterlose Vogeleier. Eine oologische Studie. Berlin. Reichenows Ornithol. Monatsberichte. 1. Jahrg. Emil C. F. Rzehak. Einige Bemerkungen über die Köthelfalken, ihre Eier und ihr Vorkommen in Oesterreich-Ungarn. Washington. U. St. Kat. Museum. H. Allen. Description of a new species of Bat, Atalapha semota. 173. Ch. Townsend. Birds from the coasts of Western North America and adjacent islands, collected in 1888 — 89, with descriptions of new species. 131. W. Palmer. Notes on the birds observed during the cruise of the U. St. Fish Commiss. schooner Gram- pus in the summer of 1887. 249. E. Thompson. The Birds of Manitoba. 457. J. A. Allen. List of Mammals and Birds collected in Northeastern Sonora and Nordwestern Chihuahua, Mexico, on the Lumholtz Archaeological Expedition 1890—1892, Vol. 5. Art. 3. 27—42. New-York. Acad. of Sciences. Transactions 1890 — 92. Vol. X, 2-8, Vol. XI, 1-5. J. Northrop. Bahaman Birds. 52. M. Chapman. The Origin of the Avefauna of the Bahamas. 54. C. Bolton. The Eggs of the Plower. 24. Philadelphia. Ac. of Nat. History. Proceed. 1891. Part. II— III. W. Stone. The Summer Birds of Harveys Lake Luzerne Co., Penns., with remarks on the faunal position of the region. 431. W. Stone. Catalogne of the Corvidae, Paradiseidae and Oriolidae in the Collection öf the Academy of Natural Sciences of Philadelphia. 441. Paris. Soc. zool. de France. Bulletin Tome 17. No.l — 6. Ch. v. Kern den. Observations ornithologique. 90. X. Kaspail. La destruction des oiseaux insectivores autorisee dans plusieurs departements. 96. Ottawa. The Ottawa Naturalist, vol. VI. N. 7 and 8. A. Kingston. Snow Birds. 112. A. Kingston. Native Song Birds. 112. A. Kingston. Hudsonian Chikcadee (Parus Hudsoni- cus). 113. A. Kingston. Ornithology. 137. R. Mc. Connell. Ovis canadensis Dalli, Nelson. 130. Leiden. Nederl. Dierkund. Vereen. Tijdschr. S. 2 Deel. 3 Afl. 1. 3. 4. H. Albarda. Ornithologie van Nederland. Waarne- mingen in 1891. 191. Amsel (Turdus memla L.) als Höhlenbrüter. Von H. Wissmann. Nehmen wir eine ornithologische Zeitschrift zur Hand und suchen alle Artikel, in denen von absonder- lichen Nistplätzen der Vögel berichtet wird, heraus, so finden wir, dass ein Vogel fast regelmässig aufge- führt ist, unsere Amsel. So oft ist schon über ab- sonderliche Nistplätze dieses Vogels sowohl in Fach- ais auch in den Tageszeitungen berichtet worden, dass man beinahe glauben möchte, bei unserer Amsel würde, was die Nistweise anbetrifft, die Ausnahme zur Regel! Auch die folgenden Zeilen sollen etwas über absond : - liches Nisten dieses Vogels mittheilen. Im Jahre 1890 errichtete in Detmold ein Schwarz- drosselpaar sein Nest im Garten meines Vaters und zwar auf dem Dachboden des Gartenhäuschens, wel- ches zum Aufbewahren von Gartengeräthschaften, Erbsenbraken, Bohnenstangen etc. diente. Hier waren über eine Stange, die auf zwei gegenüberliegenden Dachsparren ruhte, Bündel von Craup-Bohnen gehängt. Auf einem dieser letzteren stand das Nest, welches Anfang April vier Eier enthielt, zu denen ich noch zwei aus einem anderen in der Nähe stehenden Amsel- neste stammende legte. Sie wurden ohne weiteres zur Brütung angenommen. Um zum Neste zu ge- langen, flogen die Vögel durch die nur durch einige Eisenstangen verwahrten Fenster in den unteren Theil des Häuschens, von wo sie stufenweise auf der sonst von uns benutzten Leiter hinaushüpfend auf den Dach- boden gelangten. Sie mussten sich hier sicher fühlen: wenigstens Hessen sie sich durch unsere Anwesenheit durchaus nicht stören, sondern flogen ab und zu, selbst als ich eines Tages mit einem Freunde hinge- gangen war, jedoch den Schlüssel zum Häuschen ver- gessen hatte, um aber nicht vergebens gekommen zu sein, einen Theil des Daches' abdeckte und so auf eine etwas ungewöhnliche und umständliche Art und Weise zum Neste gelangte! Alle sechs Junge kamen glücklich aus, gediehen vortrefflich und „berechtigten zu den schönsten Hoffnungen.“ Vor Katzen und Hunden war das Nest geschützt, Witterungseinflüsse konnten ihnen hier nichts anhaben, überhaupt all« Gefahren, die im Freien an die kleinen gefiederte] Freunde hätten herantreten können, waren hier doc so gut wie ausgeschlossen, und trotzdem sollte e keinem einzigen der kleinen Schaar vergönnt seii die freie Natur in schöner Weise zu beleben und un durch herrlichen Gesang zu erfreuen. Eines Tage waren sie verschwunden; auf welche Art und Weise, darüber dachte ich vergebens nach. Später wurden ihre Kadaver gefunden: Die unter dem Neste aufge- stapelten Stangen hatten ihnen Tod und Verderben gebracht. Frühzeitig das Nest verlassen, hatten sie sich unter den Stangen verkrochen und fanden den Rückweg nicht wieder. — Bald wurde ein neues Nest gebaut, zwar nicht wieder auf dem Dachboden, son- dern in der dicht vor dem Häuschen gelegenen Jasminlaube. Fragen wir uns nun: Was veranlasste die Vögel, die beim Geschleckte der Amsel althergebrachte Sitte — im Freien zu nisten — aufzugeben und das Garten- häuschen zum „Amselnistkasten“ zu stempeln, trotz- dem passendes Gebüsch und dichte Zäune in nächster Nähe vorhanden waren? Vielleicht waren es junge Vögel, vielleicht auch, dass im vorangangenen Jahre das Gelege oder die Jungen mehrfach vernichtet waren und die Intelligenz, welche die Vögel oftmals beweisen, in der Wahl der Nistorte, nachdem ihnen vorher die Brut zerstört wurde, auch in diesem Falle mitgespielt hat. Auch in Folgendem kann möghcker- weise die Ursache zu suchen sein. Ich nehme an, dass die Vögel, oder wenigstens einer, den Winter über das Häuschen als Schlafquartier benutzt habe, und die stets ungestörte Ruhe, der Schutz vor Wetter und Wind ihnen zugesagt hat.. Dazu kommt dann noch die der Schwarzdrossel im hohen Grade eigene Akkommodationsfähigkeit. Wie hat sich die Lebens- weise dieses Vogels, der doch vor noch gar nicht vielen Jahren ein sehr scheuer Waldvogel war. ge- ändert! Nur die wenigsten sind beim Alten geblieben! die bei weitem kleinere Anzahl bewohnt noch den 12 ■ r- Zeitschrift für Oologie. AVald, während die meisten ihren Wohnsitz in die Nähe der Städte und grösseren Ortschaften verlegt haben. Vom Dache herab erklingen jetzt die herr- lichen Weisen des gar nicht mehr scheu, sondern eher zutraulich zu nennenden Vogels; inmitten der Städte errichtet er jetzt sein Nest, ja, wie man nicht selten in den Tagesblättern liest, baut er sogar in die \^or Hausthüren aufgestellten Oleander, Lorbeerbäume, transportablen Epheuwände u. s. w. Der hier mitgetheilte Fall steht nicht ganz ver- einzelt da, mancher Beobachter der heimischen Vogel- welt wird unter die Rubrik „Amsel als Höhlenbrüter* ‘ fallende Beobachtungen verzeichnet haben. Jüngst noch berichtete Herr Staats v. Waquant-Geozelles in No. 4 der Ornithol. Monatsschrift über die Amsel als Höhlen- brüter. Wer weiss,' ob man solche Nistplätze nach einigen Jahrzehnten noch zu den absonderlichen zählt? Mennighüffen,' 6. Juni 1893. Die geehrten Abonnenten werden hiermit gebeten, die restirenden Beiträge umgehend an die Redaction einsenden zu wollen. -« 48 4S < -€ -e -« -« -e -« -« -€ -« 48 -e -« < 4 48 -« -« -€ -C -« -« -« -« 'S 'S -« -€ -« Mit einer Sendung von Neu-Seeland erhielt ich vor Kurzem unter Anderen NM, ! welche ich nachstehend zu den offerire : J dabeigesetzten Preisen Mark Diomedia exulans . . . 20,00 Aptenodytes pennanti 10,00 Eudyptes filholi . . . 6,00 „ pachyrhyncha 6,00 Procellaria gouldi . . . 10,00 Eudyptula undina . . . 2,00 Procellaria fregata . . 4,50 Graculus glaucus . . . 3,00 „ cirrhatä . . . 5,00 Casarca variegata . . . 3,00 Larus dominicanus . . 2,00 Larus scopulinus . . . Sterna frontalis . . . „ fuliginosa . . Anous tenuirostris . Haematopus fuligino sus Prion ariel Certhiparus landeae Strepera leuconota Philemon garrula novaezea Mark 2,00 1,20 2,50 3,00 3,00 2,50 5.00 1,20 0,75 Preise verstehen sich für I Stck. gegen Baarzahlung. Emballage inclusive. Wilhelm Schlüter, Halle a. 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Druck von Otto Dreyer, Berlin W., Mauerstr. 53. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. -*• ■ Herausgegeben von H- Hocke- Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin N.O., Linienstr. 1 zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 20 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Ueber die Zwergrohrdommel. Seltene Eier aus Neuseeland. — Die Kennzeichen der Eier des Baum- falken. — Gefleckte Eier vom Haushuhn. Anzeigen. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Versand- porto nicht überschritten wird, betragen 10 Mark. No. 4. Berlin, den 15. Juli 1893. 3. Jahrgang. lieber die Zwergrehrdommel, Ardetta minuta (L). Von 0. Kleinschmidt. Dank der kundigen Führung eines bekannten hiesigen Oologen lernte ich unlängst in der nächsten Umgebung Berlins zwei Brutplätze der kleinen Rohr- dommel kennen. Dass diese niedliche Ardeide die Nähe menschlicher Wohnungen, nieht scheut, war mir aus meiner Heimath bekannt, wo ich sie alljährlich am Weiher unseres Gartens zu beobachten Gelegen- heit hatte. Hier aber, an so belebten Oertlichkeiten, ja geradezu noch inmitten grossstädtischen Verkehrs, diesen Vogel so zahlreich brütend zu finden, hatte, ich nicht erwartet. Und es handelt sich dabei keines- wegs um einen Ausnahmefall; vielmehr versicherte mir mein Begleiter, hier wie noch an mehreren ähn- lichen Plätzen die Thiere in, jedem Sommer angetroffen zu haben. Die Nester standen bald in kleinen Tümpeln, bald am Rande grösserer Wasserflächen und hier oft mehrere so nahe bei einander, dass man fast versucht sein könnte, von einer Zwergreiher-Colo nie zu reden. Das erste Nest fand ich am 28. Juni an einem ausgedehnten Gewässer, das sich durch besonderen Vogelreich thum auszeichnete. Teich- und Blässhühner Hessen aus dem Rohr ihre Stimmen vernehmen. Rohr- sänger (Calamoherpe arundimcea und turdina fütterten ihre Jungen. Podiceps minor war noch nicht mit dem Brutgeschäft zu Ende, und draussen auf dem freien Wasserspiegel trieb ein Pärchen von Podiceps rubri- collis sein verliebtes Wesen. Die Rohrdommeln iratten schon vor unserer Annäherung lautlos das Nest ver- lassen. Nicht einmal ein Schwanken der Schilfhalme, woran man sonst die Wege der unsichtbaren Kletter- künstler verfolgen kann, vermochte ich wahrzu- nehmen. Erst nach einer Weile, als ihm wohl die Störung zu arg wurde, flog das Weibchen auf und strich ein kleines- Stück fort. Einen Laut habe ich ausser dem Ruf des Männ- chens (ein Brüllen kann man diese kurzen Töne kaum nennen) und ausser einem eigenthümlichen Krächzen der Jungen nie von der kleinen Rohrdommel gehört. Das erwähnte Nest stand etwa einen halben Meter hoch über dem Wasserspiegel auf umgeknickten Hal- men des Kolbenschilfs und enthielt vier Eier, die zum Theil von der flockigen Wolle eines alten Schilf- kolbens bedeckt waren. Sollte das der Vogel gethan haben, um sein Gelege vor unseren Augen zu ver- bergen? — Nein, wie trefflich vermag die Natur zu täuschen! Genauer zusehend, gewahren wir, dass die scheinbar vom Wind leicht bewegte Masse — aus zwei krabbelnden Dunenjungen besteht, deren blass- bräunliches Flaumkleid, wenn sie ruhig sitzen, sich auch der Farbe des Nestes völlig anpasst. Andere Nester, obwohl erst später aufgefunden, enthielten sämmtlich noch Eier, theils bebrütete, theils ganz frische Gelege von fünf bis zu sieben Stücken. Die Maasse einiger normaler Eier sind: Länge Breite 3,4 mm 2,55 mm 3,65 „ 2,6 „ 3,5 „ 2,6 „ 3,45 „ • 2,5 „ Frisch hat das Ei unseres Vogels eine weisse bis grünlichweisse Färbung, so dass sich reinweisse Kalkflecken, die oft Vorkommen, immer hell abheben. Ziemlich grosse Blutflecken zeigten sich hin und wie- der, dass wir es mit den Produkten eines jungen Vogels zu thun hatten. In späten Bebrütungsstadien, bisweilen auch vorher schon nehmen die Eier eine schmutzige Färbung an, die sich aber leicht abwäscht. Die Nester standen sämmtlich gut gedeckt im Schilf. Nur eines näher dem Ufer in kletterndem Nachtschatten, viele 70 — 75 cm über dem Wasser, andere niedriger, so dass man sich danach bücken musste. Ihr Durchmesser war verschieden, durch- 14 Zeitschrift schnittlich 20 cm, die Mulde flach, die Umrisse nach den Seiten und nach unten wegen loser ungeordneter Halme sehr unbestimmt. Manche waren sehr leicht, fast durchsichtig, andere wieder sehr kompakt. Es scheint, dass das Nest während des Brütens ver- grössert wird. Die Baustoffe sind ebenfalls verschie- den: Meist waren zerbissene Halme des Kolbenschilfs verwandt, oft waren einige Rohrstengel als Unterlage und Träger benutzt, bisweilen auch viele dünne Holz- reiserchen nicht ohne Geschick eingeflochten. Im Laufe der Zeit rutschen die Nester herunter. Am 8. Juli statteten wir dem zehn Tage früher gefundenen Nest einen zweiten Besuch ab. Zu un- serem Erstaunen fanden wir es leer. Angestrengt mit den Augen seine Umgebung musternd, sah ich plötzlich ein ziemlich starkes Dunenjunges mit noch federlosen Kielen eiligst durch das Schilfdickicht flüchten. Nur mit Mühe vermochte es mein Begleiter zu fangen. Die Bewegungen und Gebährden des kleinen Gesellen waren äusserst possirlich. Gelegentlich einer Unterhaltung über den Stand der Rohrdommelnester und dessen Ursachen kam die bekannte Theorie zur Sprache, wonach Rohrsänger, Rohrdommeln und viele andere Vertreter unseres Wassergeflügels ihre Nester in einer solchen Höhe anlegen sollen, dass sie vom steigenden Wasser nie erreicht werden können. Ich glaube meinem Führer zustimmen zu dürfen, wenn er jene Theorie für irrig erklärt und auf Grund langjähriger Erfahrung be- hauptet, dass der Vogel eine solche Sorge für die Zukunft nicht kennt. Wohl sorgt der Vogel für die Sicherstellung seines Nestes gegen störende Einflüsse insofern, als er dasselbe an einem möglichst geschützten Ort anlegt. Ein wichtiger Faktor für die Höhe, in welcher der Bau errichtet wird, ist deshalb nicht der künftige vom Vogel, wie man wähnt, geahnte Wasser- stand, sondern die Höhe und die Lage des Schilfes, welches das Nest verbirgt. Ein Rohrsänger, der sein Nest an dürren vorjährigen Schilfhalmen oder in einem Busch befestigt, wird eine solche Höhe wählen, in der das Nest durch das umgebende noch niedrige Schilf völlig verdeckt wird. Wächst letzteres dann empor, so wundert man sich, das Nest an einer so sehr den Blicken ausgesetzten Stelle zu finden, wo es sicher der Zerstörung anheimfällt. Die Ursache ist aber sehr einfach: Der Vogel sorgt nicht für den kommenden Tag. Seltene Eier aus Neuseeland. Zu den grossen Seltenheiten einer Sendung aus Neuseeland gehörten unter anderen höchst interessanten Eiern auch dje beifolgend beschriebenen, die selbst in den besten Sammlungen bisher fehlend, nur spar- sam auf den Markt zum Angebot gelangten. *) Zu diesen höchst seltenen Eiern gehören: Ajttenodytes pennanti. In der Grösse eines * Wir verweisen die geehrten Leser dieser Zeitschrift auf das bezügliche Inserat von W. Schlüter in Halle a. Saale. für Oologie. starken Vultur fulvus- Eies. .Lg. 10, Höhe in der Mitte 7,80. Gewicht 80,80. Umfang in der Mitte 28,40, zwei cm von der Spitze 8,80. Eine höchst über- raschende Form! Während Aptenodytes meistens in kugeliger Form auftritt, hat A. pennanti eine ganz abweichende, von dem stumpfen Ende bis zur Mitte fast kugelrunde, dann plötzlich stark nach der Spitze abfallende Form. Die vorliegenden Stücke haben alle die gleiche Figur. Das Ei ist von weiss- licher Farbe, wenigem Glanz, am spitzen Ende von schwachem grüngelblichen Schimmer, Korn grob und rauh mit engstehenden deutlichen Poren. Die Mitte wird von vielen, meist rundlichen Knötchen in verschie- denen Grössen bedeckt, die zusammenhängend oder vereinzelt erscheinen. An dem spitzen Ende befinden sich ausser den einzelnen Knötchen lange englaufende Furchen, die sich in ungleicher Weise an dem End- punkte vereinigen. Innen ist es ganz schwach hell- grün gefärbt. Procellaria gouldi. Ganz im Character wie Puffnus. Von reinweisser Farbe und fast gleich- hälftiger Form, Schale äusserst zart und dünn, von mattem Glanze und deutlichen Poren. Grösse 7x5, Gewicht 5,620. Innen weiss. Eudyptes pachyrhynchn. Im Character eines Carbo-Eies. Form gestreckt, Schale stark und grob mit grünlicher Färbung, über der eine Decke von weissein Kalk gelagert ist. Dieser Ueberzug, uneben und ungleich vertheilt, lässt an vielen Stellen den schwachgrünen Grund hervorscheinen. Innen grün. Grösse 6,50 x 5. Gewicht 9,700. Ebenso wie E. filholi mit einem specifischen Geruch. Eudyptes filholi . Im Character wie voriges. In rundlicher Form, an der Spitze wenig abgerundet. Schale grob, rauh mit grossen Poren. Auf der grünen Schale lagert eine weisse Decke, das schwache Grün scheint durch. Innen grün. Grösse 7x6. Gewicht 11,200. Die Kennzeichen der Eier des Baumfalken (Falcu subbvtee L). Wer Gelegenheit fand, oologische Sammlungen einer genauen Durchsicht zu unterziehen, wird viel- fach Eier des Thurmfalken — sogar typische — mit der Bezeichnung „ Falco subbuteou vorgefunden haben. Selbst in grösseren Sammlungen, deren Besitzern das Auffinden der Horste des Baumfalken bisher nicht ge- glückt war oder sonst eigene Beobachtungen nicht machen konnten, sind Pseudo-Baumfalkeneier gar nicht selten. Da auch mancher Sammler in dem guten Glauben befangen ist, dass zwischen den vielen Thurm- falkeneiern doch etliche des Baumfalken sich befinden müssten^ gleich dem Sammler, der da darauf besteht, dass unter den Eiern — meistens sind es solche von unserm Sperling — mindestens ein Kukuksei sein müsste, von diesem Irrthum nicht lässt, sollten auch noch so grosse Verhandlungen darüber gemacht wor- den sein, so soll eine Beschreibung dieser vielgesuohten 15 Zeitschrift interessanten Eier versuchen, gewissen Täuschungen vorzubeugen. Pie Mehrzahl derjenigen Eier, die eine Täuschung hervorrufen können, stellen die bebrüteten, schwach gefärbten und die nachgelegten Eier des Thurmfalken dar. Hervorgerufen durch Unkenntniss, mangelnde Beobachtung, durch unterlassene Vergleichung richtigen Materials, anderseits auch durch ausgesuchte raffinirte Täuschung unreeller Sammler, die einen kleinen Vor- theil erringen wollen, das sind die Ursachen, aus welchem Grunde die Pseudo -Baumfalkeneier in den Sammlungen keine Seltenheiten sind. Der geübte Blick eines Oologen wird ausnahms- los nach flüchtigem Blick die Eier unseres Falken er- kennen und eine Kleinigkeit für ihn sein, aus einer Reihe Thurmfalkeneier etwaige des Baumfalken heraus- zufinden. Das Gelege eines Baumfalken besteht eben so oft aus drei oder vier, in den allerseltensten Fällen, wie ich es seit vielen Jahren erst zwei Mal beobachten konnte, aus fünf Eiern. Ein Nachgelege findet nicht immer statt, vielmehr ist dieses als Ausnahme zu be- trachten. Nachgelege meiner Sammlung datiren vom Monat Juli, eins vom 4. August. Zeichnung und Färbung. Ganz zutreffend eine Beschreibung zu geben, dass eine sichere Unterscheidung mit ähnlichen Eiern stets ermöglicht wäre, ist auch bei der bekannten Ver- änderlichkeit, die eine unglaubliche ist, nicht ausführ- bar. Auf schwachgelbbräunlichem Grunde stehen in drei- bis vierfacher Steigerung der Farbe unglaublich viele kleine Punkte in scharf umgrenzter Form. Die dunkelste Färbung zeigt oft zusammenhängende Fleckung in unbestimmten Formen. Die intensive gelbbraune Fleckung ist die characteristische Zeich- nung. Ein Blick über eine Reihe Baumfalkeneier zeigt stets die Gleichmässigkeit eines bestimmten Farbentones in Gelbbraun, während ein Blick über eine Reihe von Thurmfalkeneiern rothbraune Töne ge- währt. Wie bei den letzteren die Färbung aus- sieht, als wäre dieselbe durch reichliches Bespritzen entstanden, so sehen die der Baumfalken aus, als wären deren Farben durch sparsames Auftupfen eines Schwammes bewerkstelligt worden. .Sparsam an Farben, jedoch reich an Zeichnungen sind die Eier des Baumfalken. Nun giebt es auch eine Varietät derselben, sie sind auf fleischfarbenem Grunde mit Flecken dreifach steigender Färbung be- deckt, diese sehen sehr schön aus. Diese höchst seltene Varietät habe ich in einer langen Reihe von Jahren erst nur wenige Male vorgefunden. Es giebt kein Ei unserer Raubvögel, dass in frischem Zu- stände eine solche angenehme fast1 purpurne Färbung hat, weshalb ich dieses Ei in der beschriebenen Fär- für Oologie. bung für das schönste aller unserer Raubvogeleier mit Recht halten kann. Auf kräftig gefärbtem Grunde stehen in überaus reichlicher Zahl die Flecken, die marmorartig sich verbreiten und in einander sich ver- binden. Form, Grösse und Gewicht. Die Form ist eine nicht constante, denn wir finden runde, zugespitzte, selbst gleichhälftige Eier. Die Letzteren geben überhaupt, da sie wohl regelmässig grösser sind als die Thurm falkenei er, am wenigsten Veranlassung zu Irrthümern. Durch die runde Form, namentlich wenn sie in geringer Grösse und nicht typisch gezeichnet Vorkommen, können sie leicht ver- kannt werden. Besser ist es, wenn nicht characte- ristisch, dass dieselben für die Sammlung nicht er- worben würden. Ist im Allgemeinen die entsprechende Grösse entscheidend, so ist auch das Gewicht der Eier von Bedeutung. Das kleinste Ei meines Be- sitzes wog 1,580, das grösste 1,950, durchschnittlich 1,770. Das kleinste Thurmfalkenei hatte ein Gewicht von 1,300, die meisten 1,400 — 1,450, das bestgezeichnete wog 1,800, ein anderes 1,700, das wäre durchschnitt- lich 1,590. Nachgelegte Eier haben ein ganz entschiedenes Gepräge. Sie haben auf hellem Grunde grosse lila oder graue Fleckungen mit sparsamen braunen Punkten, auch kommen ammerartig-gezeichnete — gleich den nachgelegten unserer Gabelweihen — vor. Diese Eier können selbst den Kenner der Bestimmung wegen in Verlegenheit bringen. Dem verstorbenen Dr. Kutter hatte ich solche Eier vorgelegt, doch konnte er keine richtige Bestim- mung dafür treffen. Gefleckte Eier vom Haushuhn. Durch die Freundlichkeit des Besitzers eines hie- sigen kleinen Geflügelhofes konnte ich unlängst eine Anzahl von Eiern eines italienischen Huhnes besich- tigen, die eine eigenthümliche Abnormität zeigten. Sie waren über und über mit kleinen gelblichen bis rothbraunen Punkten übersäet. Diese Hessen sich je- doch abwaschen und nehme ich somit an, dass die auffallend rauhschaligen Eier kleine Verwundungen im Legedarm hervorriefen und dass die austretenden Blutströpfchen dann die Punkte erzeugten. Kleinschmidt. Druckfehler-Berichtigung. Seite 11, Zeile 11 von oben, muss es statt „Craup-Bohnen“ „Croup-Bohnen“ und Zeile 20 statt „hinaushüpfend“ „hinauf- hüpfend“ heissen. Die geehrten Abonnenten werden hiermit gebeten, die restirenden Beiträge für 189*3 93 umgehend an die Redaction einsenden zu wollen. 16 Zeitschrift für Oologie. m £ Günstige Tauschofferte! ^ Europäische Arten, auch unter Ein- Schluss gewöhnlicher deutscher Species (Ge- lege, als auch einzelne Exemplare) tauschen 20 wir gegen bessere Europäer, als auch Exoten ein. Das uns Gebotene berechnen wir mit 70 bis 100 pCt. der üblichen Verkaufswerthe. iS» $ Berlin, Luisenplatz 6. & „Linnaea“. m m m Pf“ Sing- und Schmuck-Vögel, lebende Reptilien des ln- und Auslandes empfiehlt WilhelnTs Trierhandlung BERLIN, Lindenstr. 37. Zn kaufen gesucht: 1. Ein Sammelschrank für Eier und Vogelbälge. 2. Grä.ssner, die Vögel Mittel- Europas und ihre Eier. 3. Vogeleier des paläarctischen Eaunengebietes. 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Inserate: Preis der viergespaltencn Petitacilo oder deren Raum 20 Pfennige. Kleinere Insertionäbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt: Wie liegen die Eier im Nest? — Ueber nie lfagot« Brutzeit unserer Vögel. — Eier aus Queensland. — Nekrolog. Gebühren fitr 1 Beilage, durch wclcflc „vrmitic Vore»^ porto nicht überschritten wird, betragen 10 Mark. No. S. Berlin, den IS. August 1893. 3. Jahrgang. Wie liegen die Eier im Nest? Von Heinrich Krohn, Hamburg. Wenn man die Eier eines Vogels in einem Neste betrachtet, so kann es im ersten Augenblick scheinen, als ob die Lage derselben und ihre Stellung zu ein- ander ohne Zuthun des Vogels und ohne irgendwelche Regel entstanden, also eine zufällige wären. Dass diese Annahme, zu welcher man durch die abgerundete Form der Eier und den trichterartigen Bau der Nester gebracht wird, eine irrige ist, soll durch Nachstehendes zu erläutern versucht werden. Die Lage der Eier im Nest bleibt dauernd eben- sowenig dieselbe, wie die Stellung derselben zu ein- ander, sodass sie also keine zufällige sein können. Jedes Nest — Ausnahmen giebt es nicht — hat im Mittelpunkt seine grösste^Tiefe, der das zuerst ge- legte Ei entweder aus sich selbst zustreben muss, oder bei flachen Bauten vom Vogel entgegengedrängt wird. Hier liegt es nun, angenommen, dass es sich um eine Art handelt, deren Gelege sich nicht weiter vermehrt, in Längsrichtung unter dem draufsitzenden Vogel sehr oft mit einem Pol nach Osten gerichtet, entsprechend dem Umstande, dass das brütende Thier den Kopf der Morgensonne zuzukehren pflegt und dass die Länge des Eies mit Rücksicht auf bequeme Brut- sitzung eine Querlage nicht wohl zulässt, sondern be- dingt, dass der Vogelleib es mit seiner Längen- Aus- dehnung deckt. Wird ein zweites Ei hinzugelegt, so schliesst es sich an der Seite des ersten dessen Längsrichtung an; nie wird eins dem andern quer vorgelagert sein oder durch seine Stellung die Achsenlänge verdoppeln. Die Richtung der Eipole ist jetzt nicht mehr absolut geregelt, denn die Dicke beider Eier zusammen ist meistens ungefähr der Länge des einen gleich und daher die Richtung, welche das Gelege nimmt, für die Bequemlichkeit des Brutvogels ziemlich gleich- gültig. Sobald drei Eier vorhanden sind, wird sich das Bediirfniss geltend machen, dass diese auf einen mög- lichst kleinen und gleichmässigen Raum zusammen- gedrängt werden. Letzteres geschieht, indem drei Eipole zusammenrücken. In Fällen, wo von einem besonderen Einschlupfloch in das Nest die Rede sein kann oder der Vogel immer in derselben Richtung den Bau betritt, liegen gewöhnlich zwei Eier dem Eingang zugewendet, also gewissermassen ihn rechts und links zu einem spitzen Winkel einengend, das dritte in fast gerader Richtung ihm gegenüber. Es sind dabei nicht immer die spitzen Enden einander zugekehrt, ebenso oft ist das Gegentheil der Fall und nicht weniger selten berührt die Spitze des einen das stumpfe Ende des andern Eies. Bei vier Eiern ist ebenfalls die Berührung der Pole stets eine mehr oder weniger innige. Am aus- geprägtesten tritt dieses beim Kiebitz, bei Regen- pfeifern und verschiedenen andern Sumpfvögeln auf, wo die Eier nicht allein in regelmässiger Kreuzstellung liegen, sondern auch stets die Spitzen einem gemein- schaftlichen Mittelpunkt zuwenden. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass das Gelege in diesem Falle nur durch absichtliches Verschieben seitens des Vogels so genau abgegrenzte Conturen erhält, denn wenn zwar einestheils die kegelförmigen Spitzen der Eier sich mit Leichtigkeit einander anpassen und gegen- seitig Halt bieten, so ist wiederum zu berücksichtigen, dass, weil sie in Zeitzwischenräumen entstehen, sehr leicht das eine oder andere Stück durch Vorschieben seines stumpfen Theiles Unordnung hervorrufen könnte. Dass Letzteres auch zunächst geschieht, kann wohl als factum angesehen werden, weil aber im farbigen Gelege stets Ordnung vorherrscht, muss angenommen werden, dass diese die Wirkung einer vorhergegangenen absichtlichen Bemühung des Vogels ist. Steigt das Gelege noch weiter, so gruppirt sich um ein oder mehrere Eier der Ueberschuss mit Ver- schiebung der Spitzen in vorhandene Lücken der- 18 Zeitschrift für Oologie. gestalt, dass erhebliche Hohlräume nicht vorhanden bleiben und ist endlich die Zahl auf das Aeusserste angewachsen und das Nest von geringer Ausdehnung, beispielsweise bei den Meisen, so liegen die Eier nicht selten aufeinander. Im Allgemeinen wird man finden, dass die Spitze mehr als das stumpfe Ende dem Boden zugeneigt zu sein pflegt, insofern natürlich als der Raum im Neste beschränkt ist. Auch dieses, welches bei den vor- genannten Sumpfvögeln leicht beobachtet werden kann, ist höchstwahrscheinlich durch den Vogel verursacht, der dadurch eine ebnere und der kleiner werdenden Zwischenräume wegen weniger Druck ausübende Fläche schafft. Ausser dieser Bewegung der Eier, welche vom Vogel mittels des Schnabels, wahrscheinlich abor lrucll mehr durch den Fuss, ausgeführt wird, ist noch einer anderen zu gedenken, nämlich des Wendens der Eier, welches täglich geschieht. Es bezweckt, die Wärme- zufuhr auf alle Seiten der Frucht auszudehnen, da entgegengesetztenfalles Absterben der Embryos erfolgt. Letzteres ist keine Seltenheit bei solchen Eiern, die sich in eine lockere Stelle der Nestwendung oder der Mulde selbst hineinverlieren und hierheraus durch den Vogel nicht wieder zu bewegen sind. Die Wendung der Eier ist oft nur eine halbe, zuweilen aber auch eine vollständige und man kann, wenn man Lust hat, hierüber Beobachtungen anzu- stellen, diese ohne Schwierigkeit vornehmen. Be- dingung ist, dass ein Nest ausfindig gemacht wird, zu dem leicht zu gelangen ist, sowohl in Bezug auf den Weg dahin als auf den Stand. Einfarbige Eier kennzeichnet man am besten mit fortlaufenden Zahlen, wohingegen bei prononcirt gefleckten schon die Zeich- nung annähernd genügt, die Verschiebung anzuzeigen. Ein Singdrosselgelege, bestehend aus 5 Eiern, in dieser Weise gekennzeichnet, ergab z. B. während der Zeit von 8 Tagen folgende Veränderung der Lage: 1. Tag, alle Zahlen oben, 2. Tag, 1 und 3 nicht sichtbar, 4 und 5 nach rechts gerückt, 2 oben, 3. Tag, 1 und 5 nicht sichtbar, 4 und 3 nach links gerückt, 2 nach rechts gerückt, 4. Tag, 2 nicht sichtbar, 4 und 3 unverändert, 5 und 1 nach links gerückt, 5. Tag, 4 und 5 nicht sichtbar, 2 und 1 nach rechts gerückt, 3 unverändert, 6. Tag, 4 und 2 nicht sichtbar, 3 oben, 1 und 5 nach rechts gerückt, 7. Tag, 4 und 5 nicht sichtbar, 3 und 1 oben, 2 nach links gerückt, 8. Tag, 5 nicht sichtbar, 4 und 2 nach rechts gerückt, 1 nach links gerückt. Allerdings ist eine so bedeutende Wendung der Eier nur selten; gewöhnlich ist sie erheblich geringer, stets aber wird eine Veränderung wahrgenommen werden' können. Dieselbe mag in einigen Fällen allerdings eine nicht beabsichtigte sein, z. B. dann, wenn der Vogel plötzlich aufgescheucht wird und ungestüm das Nest verlässt; sie hat aber nicht stets diese Ursache, denn die oben angeführte Drossel hatte - — ganz entgegen der Eigenthümlichkeit ihrer Art — die Gewohnheit, sich, sobald man sich nahte, leise vom Nest hinwegzustehlen. Wie aus dem Vorhergehenden ersichtlich, dehnt sich also die Ordnung, welche die Natur in ihrem Schaffen walten lässt, auch auf Sachen aus, die wir im Allgemeinen als derselben kaum mehr bedürftig erachten und ist selbst dort, wo wir sie nicht mehr vermuthen, stets noch vorhanden oder mindestens doch angedeutet, wie die vorstehende Betrachtung über die Lage der Eier im Neste ergeben hat. lieber die längste Brutzeit unserer Vögel. Das bekannte Buch ,, Systematisches Verzeichniss der Vögel Deutschlands und des angrenzenden Mittel- europas“ *) theilt auch, was die Oologen interessiren dürfte, in kurzen Angaben die Brutzeit der Vögel mit. Eine Reihe von Arten, unter diesen Turdus merula, viscivorus und musicus, Fringilla coelcbs, CMoris hortensis, Älauda arborea, cristata und arvensis, Motacilla flava und alba, haben eine vier-, Passer domestkus und montana sogar eine fünfmonatliche Dauer der Brutzeit. Columba oenas und C. palumbus eine drei-, Perdix cinerea ebenso, Asio otus und St rix flammea eine drei- resp. dreieinhalbmonatliche Brutzeit. Alle die übrigen Arten sind mit kürzeren Zeiten bedacht. Diese regelmässige Dauer der Brutzeit, wenn vier bis fünf Monate lang, erreichen jedoch auch andere Arten theils durch den eingetretenen schädigenden Einfluss der Natur oder durch das Eingreifen der Menschen, doch sehen wir von diesen Zufällen ab, ebenso von der sonderbaren Nistweise der Kreuz- schnäbel, die zu verschiedenen Jahreszeiten, meistens im Winter (December und Januar) brüten und be- trachten wir solche Vögel, deren regelmässige Brut- zeit wohl die längste Dauer in Anspruch nimmt. In dem Geschlecht der Tauben finden wir diesen Vertreter. Es ist die Hohl- oder Lochtaube ( Columba oenas), die die längste Brutzeit inne hält. Reichenow hat in dem oben genannten Buche die Tauben mit drei Monaten Bratzeit bedacht, doch liegt hierin eine nicht genaue Angabe, denn Columba oems und paluni - bus, selbst Turtur communis, haben eine viel längere Zeit, dass wir bestimmt für diese nicht nur den ganzen Monat Juli, einen Theil des August, für Columba oems in einzelnen Fällen noch die ersten Tage des September annehmen können. Von den Tauben beginnt Col. oenas (wie in diesem Jahre Ende März) zuerst mit dem Brutgeschäft und legt ununterbrochen, oft liegen die Jungen noch im Brutloch, die Eier zu. Die Hohl- taube ist eine Frühbrüterin, die nach dem Raben, Waldkauz oder dem Wanderfalken die ersten Eier legt; sie ist eine Spätbrüterin, sie hat die letzten Eier im Jahre. — - Werden hin und wieder Spätbruten an- *) Im Verlag der „Linnaea“ (Inhaber Dr. Aug. Müller) Berlin NW., Luisenplatz 6. Zeitschrift für Oologie. 19 derer Arten im Juli oder Anfangs August vorgefunden, so sind es Ausnahmen, die nicht in Betracht gezogen werden können. Solche Nachgelege haben Baum- und Thurmfalken, Schleier- und Ohreulen, verschiedene Kl ein vögel, Nachtschwalben, Eisvögel etc., sehr häufig die Wachteln und Rephühner, kleine Rohrdommeln und Taucher. -4 Ab K. Eier aus Queensland. . Eine Berliner Naturalienhandlung (Herrn. Rolle) hat soeben aus dem fernen Queensland eine reich- haltige, mehr wie siebzig Arten enthaltende oologische Sammlung erhalten. Unter bereits bekannten Arten befinden sich eine Reihe seltene, ebenso solche, die durch Schönheit und Farben, als auch durch sonder- bare höchst auffallende Zeichnungen sich hervorthun. Des engen Raumes wegen kommt für dieses Mal nur eine kleine, doch recht interessante Gruppe zur Be- sprechung, eine weitere Beschreibung soll demnächst folgen. Im Uebrigen ist die Sammlung in einem sehr sauberen Zustande. Die uns heute am meisten inter- essiren sind folgende Eier: Grus australasiana, Gld. Unserem Grus cinerea sehr ähnlich an Zeichnung, jedoch mit bedeutend hellerem Grunde. Form, Grösse, Gewicht sind bei beiden Arten gleich. Oedicnemus grallarius, Lth. Aehnelt unserem Oedicnemus crepitanos, doch ist es etwas grösser und schwerer, die Zeichnungen überaus voll und kräftig. Sehr characteristisch gezeichnet. Sarciophorus pectoralis, Cuv., Lobivanellus lobatus, Aegialites nigrifrons, vor allem das letztere, sind überaus characteristisch gefärbt und gezeichnet und erfreuen das Auge durch ihre sonderbare Schönheit. Otis australis. Die vorliegenden Stücke haben eine spitzigere Form als- der europäische Vertreter (Otis tarda), Farbe und Zeichnung diesen ent- sprechend, jedoch in allen Tönen voller und kräftiger. Sehr schöne Exemplare, namentlich die mit dem grasgrünen Grunde. Haematopus longirostris. Grösser als der europä- ische Ilaematopus ostrilegus. Grund und Fleckungen kräftig gehalten. Anas superciliosa. In runder Form, gelblicher Farbe, Korn glatt, fein und glänzend. 5 X 6,2 cm, 4,5 gr. Auch ein Sparei befindet sich dabei. Dendrocycna aytoni. Rein weisses Ei, ohne be- sonderen Character, sehr klein im Verhältniss zu dem Vogel. Cereopsis novae-hollandiae. Im Verhältniss ein sehr kleines Ei, rundlich, glattschalig, gelblich- weisser Färbung, mit den Daten der letzten Herbstmonate, der Brutzeit dem australischen Frühlinge entsprechend. Cygnus atratus. Rein blaugrüne, auch schmutzig- weisse oder gelbliche Eier, die überall mit ver- waschenen fahlen Flecken bedeckt sind, liegen vor. Um eine Wenigkeit kleiner als Oygnus mu- sicus. a) 11x6 cm, b) 11X6,5 cm, c) 11x6,8 cm. 29,3 gr. 30 gr. 32 gr; Puffinus brevieaudus, Brandt. Genau unserem Pufßnus anglorum in Form und Farbe entsprechend, jedoch bedeutend grösser. Mit sehr zartem Korn. 7,5 x 5,2 cm. 6,3 gr. Tachy petes aquilns. Rein weisses Ei. 7,2x5,l cm, 6,30 gr. Sehr schöne Exemplare liegen vor. Ein kleines Ei im Verhältniss zu dem grossen Vogel. Spheniscus aytoni. Weisses Ei. 5,25 x 4 cm, 4 gr. In demselben Character der verwandten Arten. CathethurUs lathami. Rein weiss. Sehr schöne Exemplare, auch in verschiedenen Grössen liegen vor. a) 9x6 cm, b) 9x6,5 cm, c) 9, 6x6, 5 cm. 12 gr. 12,80 gr. 14 gr. Von den kleineren Exemplaren sind unter den vielen anderen vorhanden: Coreorax melanorhamphus, V. Ei auf weiss- lichem Grunde, mit zweifach steigenden grünen Flecken in der Schale, oben mit einzelnen, doch recht grossen grünen und braunen Flecken, die auf der ganzen Schale zerstreut sind. Collurieincla harmoniea, Lth. Auf weisslichem Grunde, mit feinen grünen, auf der Schale ebenso mit scharfen feinen Punkten in grauer und brauner Farbe. 3 x 2,3 cm. 4,4 gr. In einer grösseren Anzahl, darunter die auffallendsten Varietäten, sind: Grallina picata , Lth., Manorrhina garrula , Lth., Hhipidura motacilloides, Vig.&Horsf., sowie verschiedene Arten eingetroffen. Von den Cuculiden ist nur noch vorhanden Cuculus einer eus, ein reingelbbraunes Ei mit den Nesteiern von Muscicapa palumbus, die in ganz gleicher Farbe, jedoch mit scharfen und einzelnen rothbraunen Punkten gezeichnet sind, die letzteren Eier sind auch etwas kleiner. Das Berliner Museum hatte bei dem Eintreffen der Sammlung die beste Gelegenheit benutzt, vor allen Dingen sehr interessante Cuculiden mit den passenden Nesteiern, sowie auch diverse andere Arten anzukaufen. Nekrolog. Im 75. Lebensjahre starb am 12. April d. J. der letzte der hervorragenderen dänischen Ornithologen Wilhelm Philipp Theobald zu Kopenhagen, Ritter des Danebrog-Ordens und Mitglied vieler wissenschaft- licher Gesellschaften. Geboren am 4. März 1819 zu Blumenthal in Hannover, studirte derselbe, nach Absolvirung des Gymnasiums in Verden, von 1838 bis 1841 in Göt- tingen Theologie und war nach Amtirung als Seel- sorger in Bremen, seit 40 Jahren als Prediger der 20 Zeitschrift für Oologie. evangelisch - reformirten Gemeinde zu Kopenhagen thätig. Von frühester Jugend auf befasste er sich mit ornithologischen Beobachtungen und Sammlungen, in Sonderheit zeichneten sich seine oologischen Collee- tionen durch ihre Vollständigkeit und Reichhaltigkeit in nordischen Arten aus. Wenngleich Theobald publicistisch selbst nie thätig gewesen ist, so hat er doch durch seine aus- gedehnte Correspondenz ausserordentliche Anregung zu geben gewusst und seine vielfachen praktischen Erfahrungen und Beobachtungen nach dieser Richtung verwerthet. Als langjähriger Leiter der wissenschaftlichen Correspondenz des Museums Benzon nach den über- seeischen dänischen Colonien, gelangten durch seine sehr hervorragende persönliche Liebenswürdigkeit die meisten der an ihn sich wendenden Oologen in den Besitz von sicheren Gelegen der selteneren hoch- nordischen Vogelarten, besonders zu einer Zeit, als der Naturalienhandel noch nicht zur heutigen Blüthe gelangt war. Seit einiger Zeit kränklich, war ihm ein sanfter Tod beschieden, nachdem er die dänischen Ornitho- logen und Freunde Excellenz Fischer, Reinhardt, Benzon und Ferslev voraufgehen sah. Der Vorzug eines fast dreissig Jahre andauernden ununterbrochenen Freundschaftsverhältnisses, die mir gewordene Einweihung in die Lebensverhältnisse der nordischen Vögel gelegentlich der nach dem,, hohen Norden mit demselben unternommenen Sammelreisen, berechtigen mich, aus unauslöschlichem Dankgefühl dem unvergesslichen Freunde diese bescheidene Er- innerung nachzurufen. Möge ihm, dem immerhin zu früh Dahingeschie- denen, die Erde leicht werden. A. Grunack. Die geehrten Abonnenten werden hiermit gebeten, die restirenden Beiträge für 1892/93 umgehend an die Redaction einsenden zu wollen. | Paul W. H. Spatz ± Cabinet d’histoire naturelle de l’Afrique du Nord I Gabes (Tunisie) ± beehrt sich hiermit anzuzeigen, dass eine grosse Sammlung | nordafrikan. Vogel-Eier und -Bälge j * soeben in Deutschland eingetroffen ist. T Reflektanten wollen sich gefi. an obige Adresse nach A Diemitz b. Halle a. S. wenden. iji n-» Ln i-n rü Ln ni hn n-i Ln n-i in in PTi^ tn pJ nJ iri nJ iri □FTp^ Lrp iai ITT^ PTrJ PTrJ In Mein neuestes Verzeichniss über asiatische Vogeleier pl [ü ist soeben erschienen und steht gratis und franco zu Diensten. |§] I Wilhelm Schlüter in Halle a. S. I li Schöne, frische Gelege vom Kampfhahn (Machetes }f] (§j pugnax) sucht zu kaufen oder einzutauschen }| | Wilhelm Schlüter in Halle a. 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Inhalt: Der Tannenhäher auf Bornholm. — Ueber die Kranzzeichnung bei Vogeleiern. — Nido- und oologische Notizen aus der Umgebung Jägerndorfs, 1891/92. — Anzeigen. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Versand- porto nicht überschritten wird, betragen 10 Mark. No. 6. Berlin, den 15. September 1893. 3. Jahrgang. Erde ausgefüllt, die wahrscheinlich von den nahen Wegen geholt, mit schmalen Baststreifen, Blättern und feinen Stengeln untermischt war; darüber sind die Baststücke der umgebenden Hülle niedergebogen und mit Blättern und Stengeln von 40 mm belegt, so dass nur 55 mm Nestmulde verbleibt. Bei dem frühen schon Mitte März stattfindenden Brüten des Tannenhähers konnten nur vereinzelte Gelege durch den s. Z. in der Almindingen stationirten Förster Seeger genommen werden. Die Zahl der Eier betrug 3 resp. 4, die Form langgestreckt. Blassgrün gefärbt, waren sie mehr dicht nach dem Kopfe .hin mit scharf abgegrenzten feinen, schwarzbraunen Pünktchen bedeckt und näherten sich hinsichtlich des meerfarbenen Grundtons am meisten den Eiern von Corvus monedula, von denen sie durch die Regelmässigkeit der Pünktchen dagegen unter- schieden sind. Die Länge betrug ca. 34 mm, die Breite 25 mm. Die Eier hatten eine gewisse Uebereinstimmung mit den von Dr. Füster zu Eibiswald in Steiermark auf dem 1000 Meter hohen Modereck bei Bruck an der Muhr gehobenen und mir s. Z. überlassenen Gelegen. Gefundene Dunenjunge zeigten auf dem Kopfe einen grauweissen Flaum, ebensolche Streifen längs des Rückens und am oberen Theile der Flügel. Der Magen eines geschossenen Jungen enthielt Nusskerne und Insectenpartikelchen. Ringsum auf dem Felsen, nahe dem Neste, lagen die Schalen von durch einen Schlag auf das spitze Ende gespaltenen Nüssen, deren frisches Aussehen be- wies, dass sie den Winter über nicht auf der Erde gelegen haben können, sondern von den Vögeln aus einer für den Winter angelegten Vorrathskammer ge- holt sind. In der Almindinger Forst finden sich ver- hältnissmässig nur wenige Haselnusssträucher, wohl aber in den kleinen Holzungen und in den vielen Felsthälern der Insel. Oer Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes Temm.) auf Bornholm. Das Dahinscheiden des dänischen Ornithologen Pastor Theobald zu Copenhagen bringt die von dem- selben im Jahre 1860 zuerst gemachte Entdeckung über das Brüten des Tannenhähers auf der Insel Born- holm in lebhafte Erinnerung, so dass es nicht unan- gebracht erscheint, wenngleich auch in verschiedenen Gebirgsgegenden unseres Vaterlandes, z. B. im Harz etc., das Brüten desselben constatirt wurde, auf die ge- machte Entdeckung hinzuweisen. Die in den Jahren 1860 bis 1862 Seitens der dänischen Ornithologen Theobald, Fischer, Benzon und Erichsen nach der Almindingen, ein grösserer Staats- forst, der an Naturschönheiten so reichen Insel Born- holm, gemachten Expeditionen, förderten verschiedene Nester des damals als ausserordentliche Seltenheit geltenden Tannenhähers zu Tage und will ich dem bereits in Folge meiner Bereisung der Insel im Jahre 1879 im Ornithologischen Centralblatt gegebenen Be- funde hier folgen. Die entdeckten Nester fanden sich 4,7 bis 6,25 Meter hoch auf den abgestorbenen Zweigen der Tannen, dicht am Stamme unterhalb der grünenden Spitze der- selben angebaut. Die Nestbäume standen meist auf mit dünner Humusschicht bedecktem Felsgrunde, bei der hier und da das nackte Gestein zu Tage trat, in unmittelbarer Nähe von in den Wald gehauenen Schneissen, also in keiner Hinsicht versteckt. Bei einem Durchmesser von 26 cm und 16 cm Gesammthöhe, bestanden die Nester äusserlich ganz aus dünnen Lärchen-, Birken,- und einzelnen Buchen- zweigen, mit theils an einem Zweige sitzenden auf- gedrehten Flechten. Diese äussere Lage ist innen mit schmäleren und breiteren Baststücken, etwas dünner Birkenrinde und einigen trockenen Blättern bekleidet. Bei der so gebildeten Vertiefung ist der Boden des Nestes, circa 65 mm mit einer klebenden gelblichen 22 Zeitschrift Den ganzen Winter über hört nnd sieht man diese Vögel, beim Herannahen des Frühjahrs verstummen dieselben und werden unter Zurückziehen in den Wald ziemlich scheu. Ueber das derzeitige Vorkommen des Tannen- hähers auf Bornholm habe ich nach meiner Bereisung der Insel und nach dem Ableben der genannten Per- sonen Eingehenderes nichts erfahren können. A. Grunack. lieber die Kranzzeichnung bei Vogeleiern. Bei einer grossen Anzahl von Vogeleiern ver- dichtet sich bekanntlich die Zeichnung gegen das stumpfe Ende des Eies hin zu einem mehr oder weniger scharf ausgeprägtem Kranze, und nur in ab- normen Fällen finden wir diese kranzförmige An- häufung von Flecken auch am spitzen Theile der Eier. Meine Sammlung enthält ausser 19 Eiern von Lantus collurio noch folgende Arten in Exemplaren mit auffallender Fleckenhäufung am spitzen Theile: Vultur monachus L. Neophron percnopterus Saving. Pernis apivorus Cuv. Müvus regalis Briss. Milvus aegyptius Gray. Müvus ater Band. Butco vulgaris Beeilst. Buteo elegans Gass. Buteo lagopus Vieül. Astur nisus K. und Bl. Aquüa naevia M. und W. Falco peregri- nus Briss. Falco subbuteo L. Falco tinnunculus L. Falco aesalon Gm. Falco vespertinus L. Falco cencliris Nimm. Ilirundo rustida L. Cyanopica Coolä Bp. Pica caudata Bag. Garrulus inf ernstes Vieül. Oorvus monedula L. Corvus tingitanus Jrb. Oorvus sccipulatus Band. Gorvus corone Lath. Corvus cornix L. Gorvus impudicus Hodgs. Pgrrhocorax alpinus Vieül. Gyanocitta cristata Stricld. Pycnonotus pygaeus Horst. Turdus musicus L. Motacilla alba L. Alauäa pispoletta Pall. Spisclla socialis Bp. Fringilla canaria L. Tetrao urogcdlus L. Tetrao tetrix L- Tetrao bonasia L. Opisthocomus cristatus Jll. Crex i pratensis Beclist. Gallimda chloropus Ladh. Lestris catarrhactes Jll. Lestris pomarina Temm. Hiernach scheint dieses Vorkommen besonders bei den Raubvögeln und Krähen ein verhältnissmässig häufiges zu sein, bei den schnepfenartigen Vögeln aber selten oder garnicht aufzutreten. Bei Lanius collurio zeigen zwar 1 pCt. der Eier diese Erscheinung und vom Gelege sind meist nur 1 oder 2 Eier davon betroffen. Ich war geneigt, mir die Entstehung dieser depla- cirten Kranzbildung durch die verkehrte Lage, welche die betreffenden Eier beim Durchgang durch den Ei- leiter eingenommen hätten, zu erklären. Ich muss hier einschalten, dass ich unter verkehrter Lage ein Vorweggehen mit dem spitzen Ende verstehe, denn die Regel ist, nach meinen Erfahrungen wenigstens zweifellos, dass das Ei mit dem stumpfen Ende voran den Eileiter passirt. Gesehen habe ich zwar noch niemals, dass ein Vogelei mit der Spitze nach der Kloake zu gelegen hat, aber es ist ausnahmsweise dieses Vorkommen ja von Anderen sicher constatirt worden und darum war meine Erklärung nur um so berechtigter. Nun erhielt ich aber in diesem Jahre für 0 o 1 o g i e. ein Würgerei aus hiesiger Gegend und fand beim Durchsehen meines sehr beträchtlichen Materials ein zweites, welches meinen Erklärungsversuch ernst- lich erschüttert. Diese beiden Eier zeigen nämlich ganz deutlich zwei Fleckenkränze, von denen der eine und stärkere an der normalen Stelle auftritt, während der andere, der bei dem hier gefundenen Exemplar über dies noch anders gefärbt ist als der obere, gegen die Spitze des Eies sich anlegt. Ist die Lage, in welcher ein Ei den weiblichen Organismus durchläuft, wirklich bestimmend für die Stelle der Fleckenanhäu- fung, so ^ sind die beiden erwähnten Ausnahmefälle schwer zu erklären. Fragen wir nun noch nach der Bedeutung eines Fleckenkranzes überhaupt, so erscheint uns die Ant- wort von Marschall, nach welcher die Fleckenanhäu- fung ein Wärmeschutz für die Keimscheibe sein soll, recht einleuchtend. Sehen wir uns aber solche Fleckenkränze, namentlich die ausgeprägtesten, in Bezug auf die Zone, innerhalb der sie auf Eiern aufzutreten pflegen, etwas näher an, so werden wir uns einiger Z^veifel nicht erwehren können. Wir fin- den dann nämlich, dass ein solcher Fleckenkranz nur in sehr seltenen Fällen an der Stelle des grössten Breitendurchmessers der Eier vorkommt, dass viel- mehr sein normales Auftreten 'wesentlich höher, etwa in der Mitte zwischen dem grössten Breitendurch- messer und dem stumpfen Pole statt -hat. Die Keim- scheibe aber liegt bei den hier in Frage kommenden Eiern noch etwas unterhalb dieses grössten Breiten- durchmessers, so dass im günstigsten F alle der unterste Rand des Kranzes von Bedeutung für die Keimscheibe sein könnte. In der grossen Mehrzahl der Fälle aber liegt zwischen dem untersten Rande des Flecken- kranzes und der Keimscheibe ein so grosser Zwischen- raum, dass hier kaum ein Einfluss supponirt werden kann. Da nun der Fleckenkranz oder die Flecken- anhäufung bei fast allen Eiern meist über dem grössten Breitendurchmesser aufzutreten pflegt und hier gerade die Stelle ist, wo sich der Luftraum findet, so ist es vielleicht nicht ganz ausgeschlossen, dass der Flecken- kranz in Beziehung zu dieser Stelle des Eies steht, und es wäre vielleicht anzunehmen, dass die Temperatur- differenz, die zwischen dem dunkler gefärbten Theile des Eies und seiner übrigen Oberfläche bestehen muss, dem Luftwechsel förderlich ist. Leipzig, September 1893. Dr. E. Rey. Mida- und oologische Notizen aus der Umgebung Jägerndorfs, 1891/92. Von Emil C. F. Rzehak. In ähnlicher Weise, wie meine ,,Phänologische Beobachtungen aus dem Thale der schwarzen Oppa“, habe ich auch einige nido- und oologische Notizen aus Jägerndorfs Umgebung aus dem Jahre 1891/92 bearbeitet und da dieselben auch einiges Interesse bieten, so mögen sie hier folgen. 23 Zeitschrift Erithacus rubeculus L. 1892. Am 14. Juni ein Gelege von 6 Stück frischen Eiern im Walde unter einem Stein gefunden. Das Nest war von oben durch den Stein geschützt. Ruticilla titis L. 1891. 28. April ein Ei. 6. Mai ein Gelege von 5 Stück friscjien Eiern; ein zweites Nest mit 5 stark bebrüteten Eiern. 1892. 26. April zwei Eier im Nest. Ruticilla phoenicura L. 1891. 9. Mai in einer alten Kopfweide 1 Ei; 13. Mai ein Gelege von 5 Stück frischen Eiern, von welchen 4, merkwürdigerweise mit sehr feinen, lichtrostgelben Pünktchen am stumpfen Ende bestreut sind; das fünfte Ei ist normal einfarbig blaugrün. 14. Mai ein Gelege von 6 frischen Eiern in einer Asthöhle eines Birn- baumes. 1892. 15. Mai ein Nest mit 6 frischen Eiern in einem Staarenkasten gefunden. 21. Juni 4 Stück Eier der zweiten Brut, schwach bebrütet, in einem Birnbaum gefunden. Turdus musicus L. 1891. 13. April ein Nest der Sing- drossel auf einer Tanne, 1 Ei. Am 21. April habe ich ein volles Gelege von 5 Stück Eiern, eben- falls auf einer Tanne gefunden, das sich von normalen Eiern dadurch auszeichnet, dass sämmt- liche bei normaler, gesättigter, schön blaugrüner . Unterfärbung nur mit einzelnen grossen, dunkel- schwarzvioletten Flecken gezeichnet sind; eines von diesen ist ziemlich klein. 1892. 29. April. 4 Stück frische Eier; 21. Mai ausgeflogene Junge. Turdus viscivorus L. 1891. 15. April fand ich auf einer Pichte ein Nest der Misteldrossel mit 1 Ei. Am 20. April enthielt dasselbe 5 Stück Eier, welche genommen wurden. 24. Mai ein Gelege von 4 Stück stark bebrüteten Eiern auf einer Fichte. 14. Juni ein Nest auf einer Pichte mit stark be- brüteten Eiern gefunden, das höchst wahrschein- lich von jenem Paare stammt, dem ich am 20. April die Eier nahm. Merula vulgaris Leach. 1891. 24. Mai. 4 Stück frische Eier der Schwarzamsel auf einer Tanne gefunden. Das Weibchen 'sass so fest am Neste, dass ich es berührte und im nächsten Moment rutschte es mir unter der Hand durch. 13. Juni. 5 bebrütete Eier. 1892. 1. Juni. 5 Stück etwas bebrütete Eier. Sylvia hortensis Auct. 1891. 31. Mai. 5 Stück frische Eier in einem Korbweidengebüsch. 10. Juni auf einer Tanne ein Nest mit 4 frischen Eiern, von welchen eines sehr klein ist. 15. Juni in einem jungen Erlenbusch ein Nest mit 1 Ei. 1892. 28. Mai. Ein Nest mit 4 Stück frischen Eiern. Sylvia curruca L. 1891. 10. Mai baut die Zaungras- mücke am Neste; 11. Mai in einem Himbeer- strauch ein Nest mit 2 Eiern. 1892. 20. Mai. Ein volles Gelege. Sylvia cinerea L. 1891. 16. Mai. Ein Nest mit 5 frischen Eiern; 26. Mai 5 Stück etwas bebrütete Eier; 29. Mai ebenso. 1892. 4. Mai. Ein Ei im Neste; 11. Juni 5 Stück stark bebrütete Eier. für Oologie. Sylvia nisoria, Bechst. 1892. Ende Mai 5 Stück schwach bebrütete Eier. Sylvia atricapilla L. 1892. 24. Mai im Neste 4 Stück frische Eier. Hypolais philomela L. 1891. 25. Mai 5 Stück frische Eier; 14. Juli 1 Ei im Neste. 1892. 17. Mai 2 frische Eier. Alle Nester standen auf Pflaumen- bäumen. J Accentor modularis L. 1891. 28. Juni ein Ei; 1892. 2. Juli ebenfalls 1 Ei. Parus ater L. 1891. 25. Mai ein Nest mit 5 Eiern erhalten, das angeblich im Walde in einem Fahr- geleise gefunden wurde. 1892. 16. Mai fand ich in einem hohlen Birnbaum ein Nest mit 7 stark bebrüteten Eiern; am selben Tage erhielt ich ein Gelege von 10 Stück frischen Eiern. Dieses Ge- lege zeichnet sich besonders dadurch aus, dass einem Ei die für Tannenmeiseneier so characte- ristische lichtrostgelbe Punktirung ganz fehlt; es ist ohne jede Spur von Flecken. Ein zweites Ei zeigt nur hier und da ein feines, kleines, licht- rostgelbes Pünktchen; diese beiden niedlichen Eierchen sind auch , merklich kleiner als die übrigen aeht. 'V Parus coeruleus L. 1891. 11. Mai in einem Birnbaum ein Nest mit 8 Eiern, alle frisch; 11. Juli ein Nest mit 4 frischen Eiern im selben Baume; ob aber von demselben Paare, kann ich nicht behaupten. Parus major L. 1891. 21. Mai entnahm ich einem hohlen Birnbaum 8 Stück schwach bebrütete Eier und am 28. Juni erhielt ich 6 Stück frische Eier. Certhia familiaris L. 1891. 29. Juni 5 Stück frische Eier; das Nest stand zwischen zwei starken, aber - enganeinanderschliessenden Aesten einer hohen Fichte, D/a Meter hoch vom Boden. 1892. 16. Mai 4 Stück frische Eier; 25. Juni 3 Stück frische Eier. Sitta europaea L. 1892. 16. Mai 1 Ei erhalten. Motacilla alba L. 1891. 7. Mai ein Nest mit 6 frischen Eiern in einer Kopfweide. 1892. 12. Mai Nest- junge. Budytes flavus L. 1891. 16. Mai 4 frische Eier. Anthus arboreus L. 1891. 22. Juni ein Nest mit 5 frischen Eiern ; 2. Juli ebenfalls. Anthus pratensis L. 1891. 29. Mai 5 frische Eier; 11. Juni ebenfalls 5 frische Eier. Die Anthus- Nester standen nahe am Walde im Grase und wurden von Kindern beim Erdbeerenpflücken ge- funden. (Schluss folgt.) Druckfehler-Berichtigung-, Seite 17, Spalte 2, Zeile 7 von unten statt „farbigen*' „fertigen“. Seite 18,. Spalte 2, Zeile 23 von oben statt „Nest- wendung“ „Nestwandung“. 24 Zeitschrift für Oologie. ^ jTLJti JTLIa?.-!^-!aLJaLJXL ix* zaLJa! 5g !X? *X*_ Jl J3BLi3B._,TL3»w SH* *1 *1 *1 «m •Hi •Hi •Hi •Hi *! •Hi *! •Hi •Hl *| •Hl *| •Hi •Hi •Hi •Hi Offerire nachstehende Vogeleier von den Canaren in schönen, tadelfreien Gelegen und einzelnen Exemplaren : Falco tinnunculus canariensis, Ge- lege 3 und 4 Stück .... Mk. 1,00 pr Stck. 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Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4-, 25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin N.O., Linienstr. 1 zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 20 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Nido- und oologische Notizen aus der Umgebung Jägerndorfs, 1891/92. — Einiges über die Eier der Grosstrappe. — Beobachtungen an Spareiern grüner Färbung. — Kleinere Mittheiiungen. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Versand- porto nicht überschritten wird, betragen 10 Mark No. 1 Berlin, den 15. Oktober 1893. 3. Jahrgang. Nido- und oolagische Notizen aus der Umgebung Jägerndorfs, 1891/92. Von Emil C. F. Ezehak. (Schluss.) Lanius collurio L. 1891. Von diesem Vogel sind mir Gelege überbraclit worden und ich selbst habe so manches Dorndrehernest ausgenommen, so am 24. Mai ein Gelege von 6 Stück frischen Eiern; 29. Mai zwei Gelege: eines von 5, das andere von 3 frischen Eiern; 30. Mai 7 Stück frische Eier, 4 Stück und 3 Stück. 1892. 31. Mai ein Gelege von 4 Stück frischen Eiern mit grünlicher und ein Gelege von 4 Stück frischen Eiern mit röthlicher Grundfarbe; ein Gelege von 6 Stück schwach bebrüteten Eiern. 2. Juni 3 Stück Eier. 7. Juni 4 Stück frische Eier. Die meisten Nester standen im Weissdorn, einige im Weidengebüsch. Muscicapa grisola L. 1891. Am 23. Juni in einer Kopf- weide ein Nest mit 5 Stück schwach bebrüteten Eiern entdeckt. 1892. 18. Juni lagen im Nest 3 Stück Eier. Hirundo rustica L. 1891. 29. Mai 4 Stück Eier im Neste. 29. Juli 4 Stück Eier von der zweiten Brut. 1892. 30. Mai 5 Stück frische Eier. Chelidonaria urbica L. 1891. 28. Mai 5 Stück Eier. 1892. 22. Mai erstes Ei gelegt. Emberiza citrinella L. 1891. 16. Mai fand ich auf einer Fichte in ziemlicher Höhe ein Goldammernest mit 3 stark bebrüteten Eiern. 24. Mai ebenfalls ein Nest mit 4 stark bebrüteten Eiern. 1892. 9. Mai in einem Weidengebüsch an der Oppa ein Nest mit 5 frischen Eiern. Loxia curvirosta L. 1891. 22. April 2 Stück ausge- flogene Junge erhalten. Serinus serinus L. 1891. 12. Juni im Neste lagen 2 Stück Eier. Acanthis cannabina L. 1891. 16. Juni ausgeflogene Junge. Fringilla coelebs L. 1891. Am 15. April einige schon gepaart; 25. April ein volles Gelege von 5 Stück frischen Eiern; 9. Mai ein aussergewöhnlich grosses Nest mit 2 Stück Eiern von einer Weide abge- nommen. 1892. 16. Mai 5 Stück bebrütete Eier erhalten; diese sind auf schön bläulichem Grunde mit einzelnen grossen gelbbraunen Flecken ge- zeichnet. Passer domesticus L. 1891. 23. Mai ein Gelege von 6 Stück stark bebrüteten Eiern aus einer hohlen Weide. Sturnus vulgaris L. 1891. 19. April im Staarenkasten erstes Ei; am 25. Mai enthielt derselbe das volle Gelege. 1892. 14. April 3 Stück Eier im Staaren- kasten. Garrulus glandarius L. 1891. Am 29. April fand ich im Wipfel einer sehr hohen Eichte ein Eichel- hähernest mit 5 frischen Eiern, welche in Zeich- nung und Form variiren ; eines zeigt einen schönen Fleckenkranz. 2. Mai ist mir ein Gelege von 6 Stück überbracht worden; diese sind bedeutend kürzer und bauchiger in Färbung und Zeichnung, jedoch viel gleichmässiger. Cinclus aquaticus Bechst. 1891. 7. Mai unter einer Schleuse ein Nest mit 5 stark bebrüteten Eiern. Cerchneis tinnunculus L. 1891. 21. Mai. Aus einem Horste, in dem sich angeblich 6 Stück stark be- brütete Eier befanden, 2 Stück erhalten; am 22. Mai 2 Stück und 1892 14. Mai ebenfalls 2 frische Eier erhalten. Buteo buteo L. 1891. 26. April einen Bussardhorst ersteigen lassen; dieser enthielt 3 stark bebrütete und 1 faules Ei. Crex crex L. 1891. 3. Juni 3 Stück frische Eier: im Neste waren 7, von welchen 4 beim Mähen zer- schlagen worden sind; 6. Juni 11 Stück frische Eier; 7. Juni 8 Stück; 11. Juni 3 Stück: 30. Juni 10 Stück stark bebrütete Eier; 11. August 6 Stück schwach bebrütete Eier. Troppau, 30. August 1893. 26 Zeitschrift Einiges über die Eier der Grosstrappe (Otis tarda L). Von Emil C. F. ß z e h a k. Zu den schönsten europäischen Vogel eiern zählen wohl auch diejenigen der Grosstrappe, Otis tarda L.; nicht nur, dass sie schon durch ihre Grösse fast im- poniren, zeigen sie auch sehr schöne Farben Varietäten und Fleckenzeichnung, während auch die Form eine recht gefällige ist; durch diese Eigenschaften erwecken sie auch ein besonderes Interesse. Mehrere Gelege, die sich in meiner Collection be- finden, sind fast sämmtlich ungarischer Provenienz und will ich hier versuchen, dieselben näher zu charac- terisiren. Die Eier, deren man nur 2, in den seltensten Fällen auch 3 Stück in einem Neste findet, von denen aber nie mehr als 2 befruchtet sind, sind im Verhält- niss zum Vogel klein zu nennen und sie weichen oft in einem und demselben Gelege von einander ziem- lich ab. Sie sind meist kurz oval, das eine Ende ist nur wenig schwächer als das andere gerundet; andere sind wieder eliptisch, da der grösste Querdurchmesser sich in der Mitte befindet und beide Pole gleich stumpf sind; bei einigen ist wieder das eine Ende fast spitz zu nennen. Sie ähneln den Eiern des grauen Kranichs (Grus grus L.) sehr, sind aber stets kleiner und glatt schaliger, haben eine kürzere Form und sind auch nie so spitz wie diese. Die Grundfarbe ist ein sehr bleiches gelbgrün oder ein helles oder dunkleres mattes bräunlichgrau, zuweilen aber auch ein schönes, sanftes, helles blau- grün. Die untere Fleckenfärbung ist mattgrau, matt- violettgrau bis hellbraun, die obere dunkler bis dunkel- olivbraun schattirt, und haben diese Flecke das Aus- sehen, als ob sie mit Oel durchtränkt wären. Diese „öligen“ Flecke sehen an den meisten Eiern wie verwaschen aus, während sie an anderen wieder sehr scharf conturirt sind. Sie stehen sehr selten dicht, meist einzeln und sind über die ganze Eischale zerstreut; die Flecke finden sich klein und gross und unregelmässig. Manche Eier sind von so heller Grundfarbe und sind so hell gefleckt, dass sie wie alt und wie verblasst aussehen, die dunkleren Varietäten sind prachtvoll. Als seltene Abänderung kommen Eier — die übrigens von jungen Weibchen herrühren sollen — von folgendem Character vor: sie sind kleiner und auf trübmeergrünem oder schmutzig blaugrünem Grunde mit einzelnen grossen Flecken von olivenbrauner Farbe gezeichnet. (Anm. der Red. Es giebt auch rein hell- blaue Exemplare.) Alle Grosstrappen - Eier scheinen inwendig bei künstlicher Beleuchtung dunkelblaugrünlich durch. Die Schale ist stark und fest und trotz des deut- lichen. fast groben Kornes glänzend, aber „glanzlos“, wie oft angegeben, durchaus nicht! Die meisten Grosstrappen-Eier — wenigstens die für 0 o 1 o g i e. in meiner Collection befindlichen — haben am stumpfen Ende eine grobe Körnelung, die sich dort mehr oder weniger anhäuft; an einigen Exemplaren findet man auch hier und da einzelne solcher Körner über die ganze Eischale zerstreut. An einem meiner Exemplare sind diese Körner von einem kleinen, kalkweissen „Hof“ umgeben, der sich weder wegwischen noch ab- waschen lässt und auch die eigentliche Färbung der Körner deckt. DieMaasse der Grosstrappen-Eier variiren zwischen 7G-+-54 und 80 + 60 mm. Tr oppau, den 23. September 1893. Beobachtungen an Spareiern grüner Färbung. In meiner Sammlung befinden sich grüngefärbte Spareier und zwar solche in viertel bis zur halben Grösse der normalen Nesteier von folgenden Arten: Corvus corax (L.), Gorvus com ix (L.), Corcus frugi- legus (L.), Garrulus glandarius (L.), Turdus mcrtda (L.), Acrocephalus strepcrus (Vieill), Acrocephalus arundinaceus (L.), Ardca cinerea (L.), Anas boschas (L.), Somateria mollissimä (L ), Laras ridibundus (L.). Alle Spareier meiner Corviden sind in der Schale gewöhnlich etwas stärker, in der Färbung eher dunkler und in der Zeichnung entweder gleich oder voller als die eigentlichen Nesteier. Eine Zusammengehörig- keit der Gelege mit den betreffenden Nesteiern, selbst wenn die Gelege gemischt vorliegen, ist leicht zu treffen. Die Bestimmung der kleinen Eier, mit Aus- nahme vom GamdusAA, ist nicht möglich. Das kleine Ei von Acrocephalus arundinaceus gleicht dem Nest- gelege, das Ei Acrocephalus strepcrus, kaum wie eine Erbse gross, ist intensiv dunkel gefärbt und gezeichnet. A"on Turdus merula besitze ich mehrere Spareier, sie haben dieselben Abweichungen wie die oben genannten und gleichen den entsprechenden Nesteiern. Ardca cinerea, Anas boschas, sowie Somateria mollissimä haben bekanntlich rein grüne Eier, doch sind deren Spar- eier, wie ich sie besitze, in derselben Farbe, um einen Ton jedoch dunkler gefärbt, Schale statt glatt rauh und gekörnt, wolkenartige Fleckungen hat das Anas- und das Somateria- Ei. Sämmtliche beschriebene Spar- eier haben entweder eine rundliche oder eine mehr oder weniger gleichhälftige, selbst walzenförmige Ge- stalt. In gleicher Weise zeigen sich meine Spareier in brauner Färbung, je eins von Hecurvirostra avosetta (L.) und von Haematopus ostrilegus (L.). Je kleiner das Sparei, desto dunkler gefärbt und gezeichnet, die Schale im Verhältniss stark, ist runde Form, je grösser das Sparei, ungefähr der halbe cubische Inhalt des normalen Eies, gleichhälftige oder walzenförmige Gestalt, gleiche Färbung oder Zeich- nung der normalen Eier vorherrschend. Von den Corviden besitze ich eine Reihe c}rani- tische Eier, desgleichen von Acrocephalus palustris (Bchst.), Larus ridibundus (L.), Larus canus (L.), Larus argentatus (Brünn.), Sterna hirundo (L.) und macrura (Naum.), alle sind in normaler Grösse iyid Form, ge- wöhnlich in etwas schwächerer Schale; doch besitze 27 Zeitschrift ich unter den selbst oft so lebhaft blau gefärbten Eiern kein einziges Sparei, auch ist mir keins in an- deren Sammlungen bekannt. Wie nur durch gewisse Ursachen cyanitische Eier entstehen können, so desgleichen die grünen Spar- eier. Da die Abweichungen bei den cyanitischen Eiern in bestimmten Regeln sich zeigen, die kleinen Eier übereinstimmende Kennzeichen tragen, so würde die Wissenschaft diese interessante Frage zu lösen haben. Meines Wissens ist diese Angelegenheit noch in keiner Fachschrift besprochen worden. Es wäre zur Lösung dieser Frage wünschenswerth, wenn die Oologen von dem Material, was sie besitzen, weitere Mittheilungen in dieser Zeitschrift recht bald zur Ver- öffentlichung bringen möchten. Kleinere Mittheilungen. — Zaunkönig (Troglodytes parvulus) als Haus- vogel. Wiederholt ist unser Zaunkönig (Troglodytes parvulus) als Hausvogel beobachtet worden, jedoch glaube ich annehmen zu dürfen, dass der Nistort des- selben, wie ich ihn vorgefunden habe, einzig da steht. Im Mai dieses Jahres machte mich ein Herr von hier (Nieder-Ingelheim) auf einem Heuboden auf ein Moosbündel aufmerksam, das unter dem Heu an einigen herunterhängenden Heustengeln (Kleeheu- stengeln) befestigt war, also frei da hing, nur gehalten von den paar Heustengeln. Das Bündel hing 50 cm von dem oben sitzenden Heu entfernt und von der Erde aus in einer Höhe von 6 Metern. Ich hatte es zu meinem Erstaunen mit einem Zaunkönigneste zu thun. Da ich nicht die Absicht hatte, in den Besitz der Eier zu kommen, so liess ich den Vogel ungestört, beobachtete ihn jedoch ab und zu. Das Nest war ein ziemlich grosser Bau, ca. 20 cm. lang und 12 cm. breit und gleicht einer etwas ge- i drückten Kugel. Von Aussen war dasselbe aus reinem grünen Moos gebaut, das mit dem abgeblassten weiss; liehen Heu durchaus nicht übereinstimmte, was mich sehr wunderte. Innen war es mit Federn und Pferde- haaren ausge wandet. Das Schlupfloch war in der Mitte der Seitenwand und befand sich der Napf, worin die Eier lagen, ungefähr 7 cm. tief nach unten. Der obere Theil, vom Schlupfloche aus, war mit Moos aus- gefüllt. Eines Tages, als die Jungen beinahe flügge waren, es waren deren fünf, fiel das Nest auf die Erde, was ich schon von Anfang befürchtete, denn das Nest hing wirklich sehr verwegen an den paar Stengeln. Glücklicherweise waren die Jungen schon so ausge- wachsen, dass sie kleine Strecken fliegen konnten und zu meiner Freude alle davonkamen. Ich bin nun im Besitze dieses Nestes, das wirklich ein hübsches Exem- plar ist, besonders da sich die Heustengel, die in das Moos befestigt sind und sich aus dem übrigen Heu herausgezogen haben, noch alle am Nest geblieben sind. Ich stelle mir nun die Frage: ,,Was veranlasst den Vogel, diesen absonderlichen Nistort zu wählen, da es doch wirklich nicht an besseren Plätzen zum für 0 o 1 o g i e. Nisten mangelte, denn der Heuboden befindet sich im Parke der Frau von Krieken dahier, wo es nicht fehlt an Sträuchern, hohlen Bäumen und Reissigstössen?“ C. Hilgert. — Vom Teydefink (Fringillatcydea, Weib et Berth.). In der französischen Arbeit „Ornithologie Canarienne par M. M. Webb et Berthelot et Alfred Moquin Tan- don“ fand ich die erste Abbildung des Teydefink, Be- schreibung des Nestes und der Eier in Cab. Journ. von Dr. A. König. Damals (1890) war der Werth eines Nestes mit den beiden Eiern ein enorm hoher, so dass ich mir aus diesem Grunde den Besitz der- selben versagen musste. Inzwischen scheinen sich die Worte Dr. Königs zu bewähren, dass die Einwohner von Teneriffa eine so hohe Vorstellung von dem Werth e des Vogels bekommen, dass sie systematisch auf ihn Jagd zu veranstalten beginnen und zweifellos bei gleichmässig fortgesetzter Gewinnsucht den herr- lichen Vogel bald ausrotten werden. Bei dem jetzigen Preise des Nestes und der beiden Eier, nur zwrei bilden das Gelege, verstand ich mich dazu, diese Seltenheiten von Schlüter in Halle a. S. zu erwerben. Das Nest, äusserlich von Pflanzenstengeln und Nadeln fest zu- sammengebaut, auch dieNestmulde schön ausgepolstert, ist beinahe 7 cm hoch, im äusseren Umfange 40 cm: die Eier sind auf lichtblaugrünem Grunde am stumpfen Ende blassroth gewässert und gefleckt, schwarzroth- braune Flecken und Punkte sind zerstreut angebracht. Maass der Eier: 2,6 x 1,5 cm; Nest und Eier stimmen genau mit den Angaben Dr. Königs überein. Wenn ich nicht irre, war der Preis der zuerst gefundenen Nester mit den beiden Eiern 200 Mark, heute ist der Preis erheblich geringer. K. — Zu der Notiz von Sachse über Mergus merganser mit Eiern in einem Fuchsbau, Strix ottis mit Jungen in einem ebensolchen Bau inmitten einer Kiefern- schonung, kann ich eine weitere Beobachtung von diesem Jahre geben: Colaeus monedulci (L.) mit Eiern, gefunden in einem Kaninchenbau bei Nieder - Ingel- heim am Rhein. In den grossen Saatkrähencolonien ebenda, wo auf den alten Bäumen Nest auf Nest geschichtet steht, nistet innerhalb der Colonie einzeln, häufig jedoch um den äusseren Rand derselben Corvus corone. Auch hier sind die Saatkräheneier leicht kenntlich durch die Kleinheit, nicht zu verwechseln mit corone, die stets grösser, auch regelmässig dunkler gefärbt sind. Deichler, N.-Ingelkeim a. Rh. — Von Otocorys penicillata (Gould) sind in diesem Frühjahr wiederholt Nester mit Eiern, sowohl bei Etropul in Bulgarien als auch in den bosnischen Bergen gefunden worden. Die Eier gleichen denen der Hauben- lerche. Othmar Reiser. — Fringilla cannabina habeich hier in Sachsen wieder- holt am Erdboden nistend angetroffen. Von Fmbcriza citrinclla fand ich ein Nest mit vier Eiern am 27. August, aus denen am 3. September die Jungen aus- 28 Zeitschrift für Oologie. schlüpften. Ein Nest fand ich am 17. August mit drei frischen Eiern. K. Wenzel. — Während des heutigen Tages hielten sich auf einer mit Bäumen und Sträuchern bestandenen Wiese in der Nähe meines Wohnorts zwei Nucifraga canjo- catactes auf. Die Vögel waren wenig scheu und konnte ich die beiden Stücke in unmittelbarer Nähe auf dem Boden sitzend beobachten. Es waren ausgesprochene Schlankschnäbler (Nucifraga leptorynchus Blasius) von schlankem Körperbau, mit einer grossen, beim Fliegen weithin sichtbaren Endbinde am Schwänze. Gutenberg, 9. Oktober 1893. K. Wenzel. Egg“ Die heutige Nummer enthält als Beilage, aut die besonders aufmerksam gemacht wird: ..ürtheüe der Presse der Zoologischen Werke - ans dem Verlage von Richard Freese in Köfczsehenbroda bei Dresden. AA AA& A A A A AA A A A& fr fr fr fr I» fr fr fr fr fr fr fr fr fr fr fr fr fr fr fr fr fr fr fr fr fr fr fr fr fr Offerire nachstehende Vogeleier von den Ganaren in schönen, tadelfreien Gele - Exemplaren : Falco tinnunculus canariensis, Ge- gen und einzelnen lege 3 und 4 Stück . . . . Mk. 1,00 pr Stck. 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Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt: Nachrichten und Details vom Tringer Museum. — Das Variiren der Eier des Wachtelkönigs. — Son- derbare Brutstätten des Waldkauzes. — Kleinere Mittheilungen. — Litterarisc.hes. — Nachruf. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Versand- porto nicht überschritten wird, betragen 10 Mark No. 8. Berlin, den 15. November 1893. 3. Jahrgang. Nachrichten und Details vom Trinpr Museum. Die Sammlungen dieses Museums worden 1875 begonnen, der Bau des Gebäudes im Jahre 1888, wurde aber erst am 1. September 1892 der Oeffent- lichkeit übergeben. Im November 1892 übernahm der Ornithologe Herr Ernst Hartert die Generalvertretung des Museums und im April 1893 der Coleopterist Dr. K. Jordan die Leitung der entomologischen Sammlung. Das Museum umfasst zwei gesonderte Abtheilun- gen, nämlich : I. Die öffentliche Galerie, welche gegenwärtig eine beträchtliche typische Sammlung jeder Art umfasst, wie folgt: ca. 950 ausgestopfte Säugethiere, 3600 ausge- stopfte Vögel; ca. 200 Reptilien, ausgestopft und in Spiritus: ca. 300 Fische, ausgestopft und in Spiritus; ca. 1500 Insecten, Crustaceen und Arachniden, der typischsten und repräsentirendsten Formen und aufge- stellt, ca. 1500 Muscheln, Korallen; Schwämme und niedere Thiere. Eine Sammlung der britischen Lepi- dopteren ist in einem besonderen Raume untergebracht. II. Abtheilung für Studenten, welche völlig der Ornithologie gewidmet ist, der Coleoptera und Lepi- doptera. Hier sind die Sammlungen viel beträcht- licher. Von Vögeln sind gegenwärtig ca. 40000 Bälge von über 7000 Arten vorhanden; von Käfern ca. 350000 Muster von über 60000 Arten; von Lepidop- teren enthält die Sammlung ca. 300000 von nahezu 25000 Arten. Im Laufe des Jahres vom Sept. 1892 bis Sept. 1893 waren 27226 Besucher in der öffentlichen Gale- rie (das macht im Durchschnitt über 136 Besucher täglich, da das Museum für das Publikum nur an 4 Tagen der Woche geöffnet ist. Ausser den27 226Besucliern vom September 1892 bis September 1893, besuchten 5235 Personen das Museum an einem vorhergehenden Er- öffnungtage im August 1892) und eine Anzahl Zoolo- gen besuchte das Museum. Während derselben Zeit wurden 30 neue Arten Vögel, ca. 1000 Arten von Coleopteren und ca. 350 Arten von Lepidopteren, alle neu für die Wissenschaft, erworben und eine Anzahl von Werken und Artikeln wurden über diese und andere veröffentlicht. Das wichtigste Werk des Jahres war die Veröffentlichung des I. Theiles der „Avifauna of Laysan and the Hawaiian Possessions.“ Ausser diesem umfangreichen Werke wurde eine Anzahl zoologischer Artikel in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht und zwar: 12 im Bulletin of the British Ornithologists’ Club, 3 im Ibis, 3 in Proceedings of the Zoological Society, einer über „Celebes Butterflies“ (Schmettere linge Celebes’) im Iris, 4 in Annals and Magazine of Natural History, 2 in „Ornithologische Monats- berichte.“ Im Zusatz zu den absolut neuen Arten sind grosse und wichtige Vermehrungen in beiden Theilen des Museums gemacht worden. In der öffentlichen Galerie besteht der bemerkens- wertheste Zuwachs in der unvergleichlichen Sammlung von ausgestopften Kolibris, welche von Herrn Baron in den tiefen Urwäldern von Bolivia und Ecuador gemacht wurde; einem völlig erwachsenen Exemplar von Grevy’s Zebra ( JEquus grevyi) ; dem einzigen voll- ständig erhaltenen Exemplar (ausgestopft und skelet- tiert) ; dem Sowerby’schen Wal (Mesoplodon bidcns ), einer Anzahl sehr seltener Albinos; 2 fast ausgebildeten Exem- plaren des Fossils Testudo grandidieri von Madagascar ; einer neuen Art von Dinornis (straussartige Laufvögel von ausserordentlicher Grösse, von denen sich jetzt noch Knochenüberreste in Neuseeland vorfinden. Die grössten Arten erreichen eine Höhe von vier Metern und wurden von den Insulanern „Moa“ genannt), bemerkenswert wegen der Vollständigkeit des Skeletts; und vor allem, der grössten bekannten Knochen von Aepyornis mit dem E i, welche erstere zu beweisen scheinen, dass die bisher erhaltenen Knochen von Aepyornis nicht die- jenigen der Art sind, welche jene ungeheure Eier legte. Eine Anzahl lebender Säugethiere. Vögel etc. 30 Zeitschrift werden zur Beobachtung gehalten, die bemerkens- werthesten davon sind gegenwätrig ein riesiges Exemplar von Testudo elephantina aus Aldabra und 2 Exemplare von Eckidna aculcata. Die meisten der oben erwähnten Vermehrungen sind das Ergebniss der Sammelreisen der Herren William Doherty, Albert Mocquerys, Henry Palmer, Col. Arthur Paget, H. C. Selons, Ernst Hartert u. A. 0. Haase. Das Variiren der Eier des Wachtelkönigs (Grex crex L.) Von Emil Rzehak. In demselben Maasse , wie die Eier so vieler anderer Species unserer heimischen Vogelwelt, variiren auch diejenigen des Wachtelkönigs oder der Wiesen- ralle, Crex crex L.; sie zählen zu den schönsten, wohl aber auch zu den wandelbarsten Vogeleiern. In einem Neste findet man 7—12 Stück Eier, die im Verhältniss zum Vogel gross zu nennen sind; ihre Grundfarbe ist grünlich- oder gelblich weiss, oft aber auch röthlichgelb; sehr selten ist sie bläulich, während die unteren Schalenflecke, die übrigens für diese Eier sehr charakteristisch sind und bei keinem Eie fehlen, hellviolettgrau sind, zeigen die oberen, die sich meistens am stumpfen Ende anhäufen, eine schöne, hell- oder dunkel -gelbrothe bis braunrothe Färbung. Diese Schalenflecke sind eben auch sehr variabel; bei manchen Eiern sind sie sehr gross und nur am stumpfen Ende angehäuft, andere Eier sind wieder mit ganz kleinen Flecken und Punkten bestreut, andere sind wieder so stark beklext, dass von der Grund- farbe wenig zu sehen ist. Auch haben manche nur einen einzigen, grossen Fleck am stumpfen Ende, während andere wieder, was aber sehr selten vorkommt, einen Eieckenkranz am spitzen Ende haben. So sind nicht nur die Gelege von einander ganz verschieden, sondern es finden sich auch unter den einzelnen Eiern eines und desselben Geleges die mannigfaltigsten Abstufungen. Was die Gestalt dieser Eier betrifft, so ist auch diese sehr verschieden; so findet man sehr schöne von richtiger Eiform, während andere fast oval zu nennen sind; ebenso giebt es sehr spitzige, als auch sehr bauchige Eier. Die Schale ist ziemlich fest und von feinster Politur, das Korn eben und fein. Sonderbar ist es, dass nicht alle Eier diesen ausserordentlich schönen Glanz besitzen, der vielen Eiern dieser Species so eigen ist, und besonders sind es die Eier mit grünlich- wei.sser Grundfarbe, bei welchen der Glanz, wenn nicht fehlt, so doch nicht so schön ist, wie bei jenen mit röthlicbgelber Grundfarbe. Trotz dieser grossen Variabilität sind die Eier de - Wachtelkönigs doch ganz charakteristische und wenn sie auch in ihrer Mannigfaltigkeit zuweilen den Eiein der Wasserralle, Kallus aquatleus L. ähnlich sehen, für Oologie. so können sie doch nicht mit diesen verwechselt werden; die Eier der Wasserralle sind grösser, bauchi- ger und dunkler gefärbt. In kritischen Fällen ent- scheidet das Gewicht: die Eier des Wachtelkönigs sind leichter, als jene der Wasserralle. Sanderbare Brutstätten des Waldkauzes (Syrnium alucu Lj. Der Kauz, dessen Anhänglichkeit an dem einmal erwählten Orte eine grosse ist, nimmt mit Vorliebe bequeme, wenn auch niedrig stehende Höhlungen in seinen Besitz und würde hierin alljährlich seine Brat grossziehen, würden nicht regelmässige Störungen ihn zum Verlassen des Platzes nöthigen. Nun tritt die Sorge ein, wie und wo das neue Heim errichtet werden soll und in der Suche nach diesem, wenn Mangel an geeigneten Plätzen vorhanden, werden ganz ,, sonder- bare Brutstätten“ erwählt. Der sonstige Bewohner des Waldes bezieht in der Noth nun Scheunen, Schuppen, einzelne Gehöfte, namentlich Förstereien und sollte auch hier sich nicht passende Gelegenheit zeigen, dann legt er seine Eier auf die Erde in den verkommenen Schonungen, in Steinbrüchen oder im Walde ab. Sich den jeweiligen Umständen zu unterordnen, wenn es dem Schutze und der Sicherheit der Brut gilt, das versteht aus dem Eulengeschlechte am besten der Kauz, doch trifft er in nicht seltenen Fällen eine Wahl, die nach unseren Begriffen eine unverständliche ist. Wald- und Sumpfohreulen kommen weniger in Verlegenheit, nicht nach altgewohnter Weise nisten zu können, weil sich ihnen günstige Gelegenheiten in vollem Maasse bieten; noch weniger der kleine Kauz, der überall sichere Plätze findet. Der Uhu kommt bei uns fast garnicht mehr in Betracht, weil er längst aus unseren Kevieren vertrieben worden ist; doch wissen wir auch von ihm, dass seine Wahl in Brut- plätzen eine ausserordentlich verschiedene ist. In den grösseren Forsten mit altem Bestand haben die Pärchen eine stete Auswahl guter Plätze und hier wmrden „Sonderbarkeiten“ überhaupt nicht beobachtet werden können. Ganz anders liegt die Angelegenheit in geringeren Hölzern, wo Nahrung, doch nicht eine geeignete Höhlung vorhanden ist. Eine sonderbare Mittheilung brachte Goltermann in der Monatsschrift (Heft 11, 1892), ebenso Staats von Wacquand-Geozelles (Heft 5, 1893) über den Kauz. Vor kurzer Zeit brachte die „Zeitschrift für Oologie“ die Notiz, dass in der Scheune eines Försters in Posen ein Kauz fünf Eier, ein zweiter Kauz vier Eier in deren nächster Nähe abgelegt hätte. Beide Gelege unterschieden sich. Eine grosse Reihe weiterer Beobachtungen sind bekannt. Zu dem Kapitel „Sonderbare Brutstätten des Kauzes“ will ich weiteres Material mittheilen: Ein Pärchen habe ich kennen gelernt, das in der alten historischen Eiche, höchstens vier Minuten vom Forsthaus Schlag-, Strausberg in der Mark, im Schnittpunkt der Strasse nach Hennickendoi'f und Garzau, das Gelege brütete. Auf dem Mulme des 31 Zeitschrift Bodens des weit offenen Stammes lagen die Eier. Rings um die Eiche stehen junge Fichten, die die Forstverwaltung aus Pietät pflanzen liess. Der Stören- fried, der ohne Rücksicht in das stille Heim des Kauzes eingriff“, war der Teckel des Försters, der die Eier zerstörte, während die Eule flüchten konnte. Im nächsten Jahre wiederholte sich dieselbe Geschichte. Dann legte der Kauz in der Nähe einer alten Kiefer, die ungenügende Höhlungen besass, im grünen Moose zerstreut die fünf Eier. — Ein Schwarzspechtbrutloch enthielt ein einziges Junge vom Waldkauz, Gewölle und Geschmeiss vom Kauz waren die Verräther des son- derbaren Nistortes. Das letzte Ei vom Nachgelege sicher unterzubringen, weil beide Gelege zerstört wor- den, trieb den Vogel zur Wahl dieses Platzes, der so wenig Raum bot. Wie sich ein Waldkauz zu helfen verstand, der den alten Nistplatz in der Eiche vom Gänsesäger (Mergus merganser) angenommen sah. Er bezog den- selben Raum, der für Beide mehr wie hinlänglich ausreichte und friedlich sassen hier auf den Eiern Eule und Säger. (Gefunden in einer Eiche der einge- zäunten Saubucht (Grunewald bei Berlin). Als der morsche Stamm durch einen Sturm umfiel, wurde in dem darauf folgenden Frühlinge das Nest des Sägers in einem sogenannten Donnerbesen einer Kiefer vor- gefunden. Ein fernerer Beweis, wie schnell sich ge- wisse Vögel den veränderten Bedingungen unter- werfen können.) Nie habe ich zwei Eulen-, wohl aber zwei Sägerpaare in einem Baume nistend gefunden. Weit günstiger bewährt sich die Wahl des Kauzes — und das ist individuell — wenn er trotz der vor- handenen guten Plätze einen offenen Bussard- oder Krähenhorst bezieht. Thatsache ist es, dass diese Bruten eine spätere Zeit als sonst haben. In einem reinen Nadelwalde nahm eine rothe Gabelweihe den bereits vom Kauz besetzten Horst in Besitz und vertrieb denselben. Ich fand neben den drei Eiern der Gabelweihe das unbeschädigte Eulenei. Im Lieper Revier bei Oderberg fand ich den Kauz brütend auf einer überaus starken Kiefer, deren zahlreichen Aeste am Zopfende zugleich abstehend eine genügende Vertiefung zur Aufnahme der Brut boten. In keiner Weise wäre von unten die Brut zu sehen gewesen, würde nicht das Geschmeiss zum Ver- räther des Nestes geworden sein. Noch in den acht- ziger Jahren brütete dort ein Uhupärchen. Im An- fänge der siebziger Jahre brütete ein Uhupaar auf einem alten Reisighaufen in einer nicht durchforsteten Schonung des Grimnitzer Forstreviers; eine alle Frau, die Reisig sammelte, nahm das Gelege mit sich. Vor Jahren fand ich . einmal inmitten der ausge- dehnten Schonung einer gräflichen Forst auf einem Reisighaufen das Gelege eines Kauzes. Eine Anpassung, wie sie der Kauz macht, finden wir nicht immer bei unseren V ögeln, denn verschie- dene Arten, wie Mandelkrähen und Hohltauben, ver- lassen unter dem Drucke der Wohnungsnot!} "die lieb- gewordene Gegend, wenn ihnen nicht fürsorgliche Menschen Ersatzplätze bereiteten. H. Hocke. für Oologie. Kleinere Mittheilungen. Es wird Sie vielleicht interessiren zu erfahren, dass ich heuer ein Kuckuksei in dem Neste eines Steinröthels fand. Ersteres besass nicht den typischen Charakter des Kuckukseis, sondern war weiss, mit blassgelben Flecken versehen. Herr Schlüter, welchem ich das Ei sammt dem dazu gehörigen Gelege zur Ansicht sandte, sprach es ebenfalls für ein Kuckuksei an. Ich war heuer im Frühjahr an der unteren Donau, Kovil, Titel etc. Leider war es mir nicht möglich zu sammeln. Die Verhältnisse haben sich dort infolge der letzt] ährigen Cultur sehr verändert. Kovil war zur Zeit des verstorbenen Kronprinzen Rudolph ein Eldorado für Raubvögel, heute ist dort absolut nichts zu treffen. F. A. Cerva Das Nachgelege eines Falco subbuteo enthielt ausser den beiden normalen Eiern ein rein weisses Ei ohne jegliche Färbung oder Zeichnung; Form, Grösse und Korn war unverändert. I. G-allinula pusitta, zweimal mit neun, einmal mit sieben Eiern, gefunden bei Brandenburg a d. Havel. Ein seltener Fund für unsere Mark. Richard Stimming. Am 30. October überbrachte mir der Gärtner An- ker, Berlin, Potsdamerstrasse wohnhaft, einen Bienen- fresser ( Merops apiaster ), den er gelegentlich seiner Thätigkeit auf einem Gartengrundstück in Lichten- rade, zwei Meilen von Berlin, am 19. October geschossen hatte. Von dem Pärchen, das sich seit einigen Tagen doit umhertrieb, wurde das Männchen von einem an- deren Gärtner am 20. October erbeutet. H. Hocke. Literarisches. Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete der Forst- und Jagdzoologie von Dr. Karl Eckstein, Pri- vatdocent an der Forst - Academie Eberswalde. Zweiter und dritter Jahrgang, 1891 und 1892, Berlin, NW. 21, Peter Weber, Verlagsbuchhandlung, 1893. Dem ersten Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete der Forst - und Jagdzoologie folgen hier in einem Hefte vereinigt der zweite und dritte Belicht, welche die Jahre 1891 und 1892 umfassen. Der Um- fang des Stoffes ist wesentlich gewachsen. Die österreichische, dänische und schwedische Litteratur ist hinzugekommen. Die Litteratur über Vögel ist eine höchst bedeutende. Die fremdländischen Stubenvögel von Dr. Karl Russ. Nebst Anhang: Tauben und Hühnervögel. Magdeburg, 1893. Creutz'sche Verlagsbuchhandlung. Die Verlagsbuchhandlung hat auf den dringenden Wunsch des Verfassers ausser den bereits vorhandenen, noch fünf neue Tafeln mit je 5 bis 6 Einzelbildern in lebensvollem Farbendruck, wiederum nach Aquarellen von Emil Schmidt, hersteilen lassen, so dass nun also auf zehn Tafeln die beliebtesten, interessantesten der insektenfressenden Stubenvögel hier zur bildlichen Darstellung gelangen. 32 Zeitschrift für Oologie. Nachruf. In den letzten Tagen des October starb Dr. Eduard Bald am us, der sich um die Ornithologie als Oologie in Deutschland hervorragende Verdienste erworben hat. Baldamus, von Hause aus Theologe, war eine Reihe von Jahren hindurch im Kirchen- und Schuldienste in seiner anhaitischen Heimath (er wurde 1812 zu Giersieben bei Aschersleben geboren) beschäftigt, er nutzte aber alle seine freie Zeit zur Erforschung der Vogelwelt aus. Später verwandte er darauf seine ganz j Arbeit. Wesentlichen Antheil hat Baldamus an der Entwicklung des Vereinswesens für Ornithologie. Er war an der Gründung des deutschen Ornithologenvereins betheiligt, aus dem, einem ursprüng- lichen Wandervei eine, zunächst die deutsche Ornitho- logengesellschaft, und später, 1875, die allgemeine deutsche Ornithologische Gesellschaft hervorging. Als Nachfolger von Thienemann übernahm Baldamus 1849 die Verlag v. Richard Freese in Kötzschenbroda: Altes und Neues aus dem Haushalte des Kuckuks von Dr. Eugene Rey Mk. 4. — . Die Papag’aien (Psittaci) von Prof Dr. W. Marshall. Mit einer Karte „1.50. Die Spechte (Pici) von Prof Dr. W. Marshall. Mit einer Karte 1.50. «a Jede Buchhandlung kann obige Werke zur Besichtigung zusenden. «= Riesen-Katalog über europ. und exot. Vogeleier soeben erschienen und steht gratis zur Verfügung. Hermann Rolle, Natur historisches Institut, Berlin NW., No. 4. Emdenerstr. No 4. Madagascar! Vogel-Eier, Fr. Sikora Naturalist, Annanarivo, Madagascar via Mars. Tautz & Ladewig Commissionaire. BERLIN, Central-Markthalle. Wild und QefSügel finden höchste Verwerthung Eier abzugeben!! Kein Tausch ! Cassa im Voraus ! Verkaufe nur in Gelegen! „KÄRELIA“, Naturalienhandlung, Wilmanstrand, Finlaud. Oswald Gangloff, Rixdorf-Berlin, 124, Berg Strasse 124, Vögel nnd Säugethiere werden naturgem ausgestopft. Paul Schindler, Nadlermeister, Berlin, Ackerstr. 172 am Koppenplatz, empfiehlt sein Lager aller Sorten Vogelkäfige. 1/nnolfllltQP füv in‘ u. ausländ. WUlJcnUllol Sing-u Ziervögel. Preisliste gratis und franco. C. Bunke, Berlin, Chorinerstr. 32. fÜP“ Sing- "Hfl und Schmmck-Mögefl des ln- und Auslandes empfiehlt WilfiBlm’s Tfrierhandlüng. BERLIN, Lindenstr. 37. J. H. B. Krohn Naturalienhdlg, Präparator, Hamburg- St. Georg, ßleicüerstrasse 15. LageL von: Säugethier- und Vogelbälgen, ausgestopften Thieren aller Art, Skeletten, Tbierschädeln , Ge- weihen, Vogeleiern, Conchylien, Reptilien und Krustenthieren in Spiritus, Korallen etc. etc. Ausstopfen von Vögeln und anderen Thieren. * Eier * wünscht im Tausch- gegen Brief- marken abzugeben G. Haeckel, Sprottau i. Schlesien. Louis Wahn’s Nachf, A. Manecke, Nadlermeister, Berlin, Lindenstr. 66. Zerlegbare Vogelkäfige. Gustav tfoss, Königl icher Hof - Lieferant, Köln a. Ith. Znoloy. Grosshandising. Redaction und Verlag von H. Hocke, Berlin NO., Linienstr. Herausgabe der Vereinszeitschrift „Naumanriia“. die 1860 mit dem „Journal für Ornithologie“ vereinigt wurde. An diesem wirkte Baldamus bis 1866 gemeinsam mit Jean Cabanis vom Berliner zoologischen Museum als Redakteur. Von Baldamus Schriften sind ausser seiner Bearbeitung von Naumanns „Naturgeschichte der Vögel Deutschlands“ zu nennen: „ Catalogus cothecae Baedeker iame“ (1871), „Illustrirtes Handbuch der Feder- viehzucht“ (1876), „Vogelmärchen" (1876), „Das Haus- geflügel“ (1882), „Das Leben des europäischen Kuckuks“ (1892). Besonders zu vermerken sind Baldamus kleine gemeinverstäudliche Schriften zur Anregung und Ver- breitung des Vogelschutzes. Die Zeitschrift für Oolo- gie verdankte ihm den interessanten Beitrag iJahrg. I. No. 11): Ueber das Brüten von Pjrrhocorax alpinus und Tichodroma muraria. Die weit und breit bekannte höchst werthvolle Eiersammlung ist seit kurzer Zeit in ff emdem Besitz . ✓AU m m Kfä Tauschverbindung. Ich gebe von meinen Doubletten zu 3/< des Werthes ab, um mir Erwünschtes geg. den vollen Werth einzu- tauschen. Näh durch die Redaktion. An- fragen sind Marken beizulegen. & G. Bergmann, Klempnermeister, Berlin, Puttkamerstr. No. 8. Fabrikant von Trink- und Futter -Gef ässen für Geflügel und Singvögel Prämiirt auf vielen Ausstellungen. Wilhelm Herbst, Thier-Ausstopfer für alle Arten' Vögel und Säugethiere, Berlin NO., Elisabeth Strasse 63. Zoologische Gross-Handlung von Gustav Reiss, Berlin NO„ Landsbergerstr. 33. Adolf Kricheldorff, Berlin S., Oranienstrasse 135. Naturalien- uutl Lehrmittel -Handlung-. ui m in Gelegen und einzelnen Exem- plaren, sowie sauber präparierte habe billigst abzugebeu und bitte um gefällige Anfragen. Th. Nonnast, Habelsch werdt, Schlesien. Hermann Zagermann, BERLIN, Seydel Strasse No. 13, In unserem Verlage erschienen : Systematisches Verzeichniss der Vögel Deutschlands und des angrenzenden Mittel-Europas von Dr. Ant. Reichenow, Kustos an der zoologischen Sammlung des König! Museums für Naturkunde in Berlin. Preis ungebunden Mt 1.— I i nnoaü Naturhistorisches Lillllaca, Institut, Berlin NW., Luisenplatz No. 6. Seltene Eier hochnordisch. Vögel stets zu habeD durch A. Monfell, Haparanda u. Pajala (Schweden). Naturalien-Handlung v. Ferd. Staranscliecki, Leipzig-Connewitz, Leopoldstrasse 22, I. . Daimer, Berlin SW, Koch. Strasse 56. Versand von Luxus-Fischen u. Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarien-Fabrik. Natur-Nistkästen für einheimische und fremdländische Vögel empfiehlt Er. Milcher, Berlin SO., Skalitzerstr. 22. Paul Robert Schilnemann, Städtischer Verkaufsvermittler, BERLIN Cb, Central-Markthalle. Naturalienhändler V. FRIß in Prag, Wladislawsgasse 21a, empfiehlt sich zum Ausstopfen | kauft und verkauft naturhistor. aller Arten Vögel und Säugethieer. I Objekte jeder Art. Druck von Otto Dreyer, Berlin W., Mauerstr. 53. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin N.O., Linienstr. 1 zu richten. Preis der Raum 20 sind der Inserate: viergespaltenen Petitzeile oder deren Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt: Ueber die rothe Färbung unserer Raubvögeleier. — Beobachtungen im stillen Walde. — Beobachtungen an Spareiern grüner Färbung. — Kleinere Mit- theilungen. — Inserate. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Versand- porto nicht überschritten wird, betragen 10 Mark No. 9. Berlin, den 15. Dezember 1893. 3. Jahrgang. lieber die rothe Färbung unserer Raubvögeleier. H. G a n s k e - Berlin. Während einer langen Reihe von Jahren bin ich durch eigenes Ausheben in den Besitz von ungefähr 300 Eiern des Wanderfalken (Falco peregrinus) ge- kommen. In einem Jahre fand ich ein Mal 30, in einem anderen 20 oder 10 Stück, wie es der Zufall wollte. Unter diesen Eiern befinden sich verschiedene mit rosa, rother und rothbrauner, violetter, sowie gelber und gelbbrauner Färbung und nur ein einziges fast rein leucitisches Ei in abweichender Form. Diese gewiss respectable Anzahl Eier sind sämmtlich aus einem Theile der Provinz Brandenburg erbeutet, dar- unter Gelege, die 20 bis 30 Jahre hintereinander einem Pärchen entnommen worden waren. Stets waren die Gelege eines bestimmten Pärchens zu erkennen, der Vergleich der Serien würde meine Angaben bestätigen. Kam ein Mal in einem Reviere der Abschuss eines brütenden Weibchens vom Horste vor, war bald Er- satz geschafft. Ich erhielt dann, ein Zufall konnte es nicht immer sein, da ich es wiederholt beobachten konnte, Gelege — zu dreien — mit kleinen Eiern, die auf angenehm rosa oder hellröthlichem Grunde mit nicht dunklen Flecken bedeckt waren. Die Fär- bung dieser Eier, eine der schönsten unserer Falken- eier, blieb nach vielen Jahren noch dieselbe, während die ohnehin schon dunkleren bedeutend nachfärbten. Aus dem Reviere A, ein sehr günstiges für Wander- falken, fleissig nachgestellt von den Eorstbeamten als auch Oologen, erhielt ich seit Jahren nur kleine Gelege mit hellrothen Eiern. Von anderen Pärchen, die nicht durch Abschuss gestört wurden, erhielt ich grosse Gelege, deren Eier auffallend dunkel gefärbt waren; von einem Pärchen fast rein hellbraun gefärbte Eier, welche an Grösse die des Würgfalken ( Falco laniarius) übertrafen. Seit der Zeit von dreissig Jahren habe ich wohl 200 Eier des Baumfalken (Falco suVbuteo) selbst aus- gehoben. Darunter waren, noch viel verschiedener in den Farben wie die obengenannten Eier, solche auf hellrosa oder fleischfarbenem, gelblichem und bräun- lichem Grunde, einige leucitische, auch ein reinweisses und ein Sparei. Ebenso bedeutend waren die Ab- weichungen in der Grösse, Form und Gewicht. Auch hier kann ich durch verschiedene Serien beweisen, wie die einzelnen Pärchen typisch gezeichnete Eier legen. Ich muss gestehen, dass die Eier des Baum- falken characteristischer gefärbt sind als die vom Wanderfalken, dass ich, gestützt auf diese Wahr- nehmung, genau wusste, von welchem bestimmten Pärchen das Gelege war. War ein Mal ein Pärchen nach dem nachbarlichen Gehölz gewechselt, so bewies es mir das aufgefundene Gelege, dass ich es wieder aufgestöbert hatte. Zu einem ferneren Beweise meiner Behauptung überhellroth gefärbte Eier diene Folgendes : Ich hatte Jahre lang aus B. ein Gelege stets zu 4 entnommen, als zu Pfingsten 1890 in meiner Gegen- wart das Weibchen — es war ein sehr altes — - ge- schossen wurde. Ein Ei in gelbbrauner Färbung lag ganz, ein anderes durchschossen im Horste. Ein Jahr später fand ich in demselben Revier den Horst mit den kleinen hellrosa Eiern, ebenso desgleichen in C., wo von dem Jagdherrn ein Jahr vorher ein Baum- falkenhorst ausgeschossen worden war. In den beiden letzten Jahren bekam ich noch aus zwei anderen Re- vieren Gelege mit kleinen und dünnschaligen, ausser- ordentlich liellgefärbten Eiern. Die Beobachtung nun, dass ich Jahre lang gewissen Pärchen Eier entnahm, deren Grösse und mehr gelbbräunliche Färbung gleich- mässig verblieb, sagten mir, dass ich es mit älteren Pärchen zu thun hatte, ebenso auch, laut der ge- machten Erfahrungen, dass die überaus kleinen hell- rosa resp. hellrothen Eier von jungen Weibchen her- rührten, womöglich Erstlingsgelege seien. Auch die Notizen, die ich gewissenhaft machte, haben mich in meiner Ansicht über die rothe Farbe gewisser Eier bestärkt, denn das Auffinden der kleinen Eier geschah 34 Zeitschrift für Oologie. Mitte Juni, der grossen in den ersten Tagen dieses Monats, je nachdem die Witterung des Mai war. Vom Schreiadler (Aquila naevia) finde ich alljähr- lich mehrere besetzte Horste. Bleiben dieselben Paare, so gleichen sich deren Gelege immer wieder. Findet ein Abschuss statt und neuer Ersatz hat sich einge- stellt, war nur ein Ei und zwar ein sehr kleines im neuenHorste. DieletztereBeobachtunghabeich in einem für Schreiadler äusserst günstigen Reviere mehrere Male machen können, weil der Förster fleissig revi- dirte und abschoss. Da ich verschiedene ungestörte Pärchen kennen gelernt habe, deren Gelege stets aus zwei grossen Eiern bestand, deren Zeichnung kräftig und voll war, so mache ich keinen Fehler, wenn ich diese den alten Paaren, das kleine Gelege — das eine Ei — den ganz jungen Weibchen zuschreibe. Ehe ich mich entschloss, diese Beobachtung zu veröffentlichen, hörte ich von Oologen (leider hatten sie kaum einen besetzten Horst eines Wanderfalken oder eines Schreiadlers gesehen), dass zum Beweise meiner Behauptung eine Reihe geschossener Weib- chen vorliegen müsste , deren genaue Untersuchung einen Beweis abgeben würde. Ich will jedoch statt jeder Antwort mit weiteren Beobachtungen dienen: Sowohl bei den Eiern von Aquila haliaetos, Milvus re- gal is und ater, Astur nisus, JBnteo vulgaris und vor allen Dingen bei Perms apivorus habe ich gesehen, dass die am hellsten gefärbten — fast ohne Ausnahme — die kleinsten sind. In der Sammlung des Herrn Phil. K. sah ich 80 Eier des Sperbers, unter diesen waren die hellrothen die kleinsten; ein Gelege von Perms api- vorus , ich vermuthe ein Erstlingsgelege, mit ganz hell gefärbten Eiern, sie waren die kleinsten ihrer Art. Da ich zu meiner Beschreibung nur solches Ma- terial gewählt habe, das ich ausschliesslich selbst entnahm, so bitte ich, bei etwaigen Vergleichen das- selbe mit genau datirten Stücken zu thun, denn sehr bald können nachgelegte, in vielen Fällen be- brütete, ebenso auch abweichend gezeichnete Eier, sollten solche zu einem Vergleiche benutzt werden, Irrt h ümer erregen, die zu unrichtigen Schlüssen An- lass geben. Beobachtungen im stillen Walde. Von H. G an ske -Berlin. Ob in der oinithologischen Litteratur irgendwo Beobachtungen über Benutzung leerstehender Horste grösserer Vögel mitgetheilt worden sind, ist mir nicht bekannt, weshalb ich aus diesem Grunde mir gestatte, verschiedene eigene Erfahrungen an dieser Stelle zu veröffentlichen. Wenn so ein alter Bau im Walde nicht von grösseren Vögeln zum Brüten bezogen ist, so findet derselbe Verwendung zu anderen Zwecken, die höchst verschiedene sein können; über die Art der Benutzung, sei es auch seitens gewisser Säugethiere, will ich in ganz kurzen Zügen berichten. Viele Horste, namentlich die der Fisch- und Schreiadler, der Gabelweihen, Hühnerhabichte und Bussarde, der Raben und Krähen, sowie der Störche und Reiher, halten sich Jahre lang hintereinander fast unverändert und bieten je nach ihrem Stand- orte auch den Vögeln Gelegenheit zum Brüten, die nicht, wie Wander- und Baumfalken, sowie die Eulen, selbst Horst-Erbauer sind. Einige Entenarten benutzen den Oberbau, kleinere Vögel, darunter die Hauben-, Kohl- und Tannenmeisen, die Baumsperlinge den Unterbau zum Brutplatz. In garnicht seltenen Fällen beziehen Marder und Eichkatzen die leeren Bauten. Beim Beginn des Frühlings ruhen die durch- ziehenden Fischadler auf den alten Flachbauten aus, im Sturm und Regen auch bei Tage; weisse und schwarze Störche rasten auf den alten Bauten, die ihresgleichen errichtet hatten und verbleiben in klei- neren Gesellschaften in deren Nähe, wenn auch in- zwischen ein Pärchen dauernd vom Bau Besitz ge- nommen, bis in den Mai hinein. Heimgekehrte Fisch- reiher ruhen des Nachts gemeinschaftlich in den Horst- colonien, von wo sie aus ihre Züge nach den Futter- stellen unternehmen. Durchziehende Raubvögel rasten in der Nacht sehr gern auf den hochstehenden Horsten und in den Nestern der Saatkrähen, Nebelkrähen und Elstern; besonders in den gut gebauten der Kolkraben schlafen zu jeder Zeit kleine Vögel, weil sie hier be- sonderen Schutz haben. Weit interessanter sind die Beobachtungen über „Frasshorste“. In Revieren, wo verschiedene Raub- vögel leben, nehmen Adler, Gabelweihen, Wander- falken und Bussarde günstig gelegene Horste an, wo sie bequem ihren Fang zerkleinern und verzehren können. Ein solcher Horst macht sich durch die Ueberbleibsel aller Art bemerkbar, die die geflügelten Räuber liegen liessen. Je nach dem verschieden- artigen Geschmack der Raubvögel lagern die Reste der Opfer, die im verwesenden Zustande zahlreiche Schaaren Fliegen herbeilocken. Im Frasshorste des Fischadlers fand ich starke Aale und Hechte, in dem des Schreiadlers Schlangen und Blindschleichen, ein Mal ein Finkennest mit Jungen; indem des Wander- falken Tauben, Kiebitze und Holzschreier; wird auch der Horst von den Gabelweihen benutzt, Junghasen, Kaninchen und Fische. Im Storchneste sah ich Schlangen und im Eulenhorste ein Mal zwölf Mäuse, die in bestimmter Reihenfolge lagen. Als Gast bei den Frasshorsten sah ich am häufigsten den Bussard und wenn ich, sicher durch das Abfliegen, den Baum erstieg, fand ich statt der erhofften Eier einen ange- fressenen Fisch. Hühnerhabichte und Baumfalken habe ich niemals bei den Frasshorsten bemerkt. Im Sommer für die Brut, im Winter zum eigenen Schutz bezieht der Edelmarder die alten Bussard- horste, ihrer Grösse wegen noch lieber die Horste der Fischadler. Weder ein Schuss, noch andere Störungen vertreiben den Marder aus dem Bau oder von den Jungen, erst wenn er sich dem Kletterer gegenüber sieht, flieht er. In den Winternestern verbleibt der Marder so lange auf dem Bau, inmitten des eigenen Unrathes, wenn derselbe auch hoch aufgeschichtet Zeitschrift für Oologie. liegt, bis der Förster, durch die Spuren am Stamme aufmerksam gemacht, ihm ein Ende durch die Kugel bereitet. Beobachtungen an Spareiern grüner Färbung. Yon Emil C. F. Rzehak. Um den in Kr. 7 dieser Zeitschrift ausgesprochenem Wunsche, Mittheilungen über grüne Spareier zur Ver- öffentlichung zu bringen, nachzukommen, will ich mir erlauben, die Beobachtungen, die ich an dem wenigen mir zur Verfügung stehenden Material aus meiner Collection gemacht habe, hier mitzutheilen. Merula merula L. In einem Gelege von 4 Stück sind 3 normal, das 4. ist ein Sparei von grüner Grund- farbe und sehr blasser Fleckung und Zeichnung; die Schale ist sehr glatt, jedoch stärker als bei nor- malen Eiern. Alauda cristata L. Ein kleines, fast walzenförmiges Exemplar von grüner Grundfarbe, die Fleckung und Zeichnung kaum etwas dunkler, die Dicke der Schale um etwas weniger stärker, jedoch glatt. Corvus cornix L. Ein einzelnes kleines, übrigens ganz deformes Ei von bläulich-grüner Grundfarbe ohne Fleckung und Zeichnung; die Schale ist kaum merk- lich etwas stärker, aber matt und ganz rauh. Otis tarda L. In einem Gelege von 2 Stück: 1 normal, das 2. ein Sparei von grüner Grundfarbe und einzelnen grösseren, scharf conturirten Flecken von olivenbrauner Färbung. Die Schale ist entschieden stärker als bei gewöhnlichen Eiern dieser Species und etwas rauher. Somateria mollissima L. Ein Gelege von 4 Stück Eiern: während 3 von diesen gleichen Ton in der Färbung haben und auch in der Grösse nicht viel abweichen, ist das 4. vom halben cubischen Inhalt und um einen guten Ton dunkler gefärbt. Von irgend welchen wolkenartigen Flecken ist nichts zu sehen; die Schale ist kaum etwas rauher anzufühlen, jedoch stärker als bei normalen. Larus ridibundus L. Mehrere Spareier, alle bis zur halben Grösse normaler Eier, fleckenlos, die Schale stärker und rauher, als bei normalen Eiern ; die Grund- farbe ist ein sattes bläuliches Grün. Sämmtliche hier angeführte Spareier von grüner Färbung sind von der halben Grösse normaler Eier. Die •Gestalt solcher Eier ist zuweilen deform, meist aber rundlich oder wenigstens gleichhälftig, oft aber auch walzenförmig. Die Grundfarbe ist meist intensiver (satter) gefärbt; die Fleckung und Zeichnung schärfer conturirt und ebenfalls dunkler, oder sie fehlt ganz. Die Schale ist gewöhnlich dicker und bei den grösseren Arten meist rauh. Andere Eier in meiner Sammlung, ebenfalls mit grünlicher Grundfarbe entziehen sich hier einer weite- ren Besprechung, da sie schon in das Gebiet des •Cyanismus hinübergreifen. Troppau, 1. December 1893. Beobachtungen über die Form- und GrSssen-Verhältnisse an Eiern der Eiderente (Somateria mollissima L). Von Emil C. F. Rzehak. Unter den entenartigen Vögeln dürfte es kaum eine zweite Species geben, deren Eier, was Grösse und Gestalt betrifft, so mannigfaltigen Variationen unterworfen sind als diejenigen der Eiderente (Soma- teria mollissima L.). Bekanntlich werden die Nester dieser Vögel nicht nur der Dunenjungen wegen aufgesucht, deren zarter Flaum ein kostbarer Handelsartikel ist, sondern auch der Eier wegen, die wie unsere Hühnereier Verwen- dung finden. Die erste Brut, die man erst im Mai oder Juni findet, zählt 4 bis 6, zuweilen aber auch 7 bis 10 Stück Eier, in welchem Falle aber das Gelege von zwei Weibchen stammt und auch abwechselnd von beiden bebrütet wird. Es gehört aber zu den Selten- heiten, wenn die erste Brut glücklich durchgebracht wird, denn gewöhnlich werden die Nester schonungs- los ihres Inhaltes beraubt. Sehen sich die Vögel durch die Zerstörung ihres Nestes veranlasst, eine zweite Brut abzusetzen, so enthält diese meist nur 3, selten 4 Stück Eier; aber auch dieses Gelege fällt unbarmherzig in die Hände der Bewohner, und wenn dann die Vögel zu einer dritten Brat schreiten, so ist dann schon die Lege- kraft des Weibchens so geschwächt, dass dann meist nur 1 oder 2 Eier gelegt werden, die aber schon sehr klein aus fallen. In der Grundfarbe variiren die Eier der Eider- ente unbedeutend, ausserordentlich aber in Gestalt und Grösse und sind die Eier eines und desselben Geleges, wenn nicht in jedem, so doch in den meisten, ganz verschieden. In meiner Collection befinden sich mehrere isländische Gelege; in einem von diesen, das 4 Stück Eier zählt, findet sich neben einer fast rundlichen Gestalt auch eine ganz walzenförmige; überhaupt ist eines dem anderen nicht einmal annähernd ähnlich. Das grösste Eiderentenei, das ich besitze und das aus Island stammt, misst 84 -+- 52 mm., und das kleinste, ebenfalls aus Island, 70 + 48 mm. Zwischen diesen Maassen sind alle übrigen zu finden; die meisten Eier messen jedoch 79 bis 80 mm. + 50 bis 51 mm. Ebenso ist die Gestalt sehr variabel, so giebt es fast bimförmige und sehr bauchige, fast rundliche Eier; recht eiförmige und wieder ganz walzenförmige; so lassen sich eben auch zwischen der rundlichen und der walzenförmigen alle möglichen Gestalten heraus- finden. Das Gewicht variirt zwischen 118,20 und 104. Spareier der Eiderente sind häufig, fast in allen Sammlungen zu finden; wie mir ein befreundeter Sammler mittheilte, so wären im Besitz des Herrn L. allein 60 Stück. Kleinere Mittheilungen. Das Ei ist frisch, so lange es durch Verdunstung noch nichts von seinem Inhalt verlor. Bleibt es län- gere Zeit dem Einfluss der Luft ausgesetzt, so ver- dunstet der Inhalt nach und nach und am runden Ende entsteht ein leerer Baum. Berührt, nun die sehr empfindliche Zunge das runde Ende, so lange der Inhalt des Eies noch vollständig vorhanden ist, so spürt sie sofort die Kälte der nur durch die dünne Schale von ihr getrennten Flüssigkeit; ist jedoch dnrch Verdunstung ein leerer Kaum entstanden, der 36 Zeitschrift für Oologie. sich mitLuft füllte, so nimmt dieser sogleich den Wärme- grad der Zunge an — das Ei ist dann nicht mehr frisch. Es mag wohl manchem Beobachter ein unbehag- liches Gefühl erregen, dass selbst in Hühnereiern Parasiten gefunden werden. Ein Trost ist es jedoch, dass dies nur in höchst seltenen Fällen vorkommt. Der Wurm (Distomum ovatum) hält sich gewöhnlich in der Bursa • Fabricii auf, jenem eigenthümlichen Drüsensack an der Hinterwand der Kloake. Durch Zufall kann gelegentlich ein Individuum in die Kloake kommen und von hier aus in den Eileiter dringen. Wandert er in diesem aufwärts, so ist es wohl möglich, dass er mit einem Eidotter gleich- zeitig von dem in besonderen Drüsen gebildeten Ei- weis umhüllt wird und, nachdem das Ei eine Schale erhalten, in dem fertigen Ei eingeschlossan bleibt. Noch ein anderer Parasit, ein Fadenwurm {Hetcrakis inflexaBul.) wurde lebend im Ei weis eines frischen Hühner- eies gefunden. Es war ein Weibchen der erwähnten Species, welche im Darm verschiedener Vögel, z. B. des Haushuhns, des Truthahns, der Ente gefunden wird. Auch diese Art gelangt in das Ei, indem sie zunächst vom Darm in die Kloake wandert und dann von hier in den Eileiter dringt. Man löst 120Gramm Kochsalz in einem Liter reinem Wasser auf. In die vollständige Auflösung legt man das zu prüfende Ei. Ist es vom selbigen Tage, so wird es auf den Boden des Gefässes sinken; war es vom vorhergehenden Tage, so wird es den Boden nicht erreichen; ist es über fünf Tage alt. so schwimmt es an der Oberfläche und ragt umsomehr über diese hinaus, je älter es ist. Beruh. Röhl. Gesucht a Heft IV, Jahrg. 81, Zeitschrift für die ges. Ornithologie von Madaracz. Monographie: Ueberneueund ungenügend bekannte Vögel, Nester und Eier aus dem ost- indischen Archipel von A. B. Meyer. 1881. Angebote mit Preisangabe erbittet Kuschel, Breslau, Neue Junkerstr. 4 a Paul Schindler, Nadlermeister, Berlin, Ackerstr. 172 am Koppenplatz, empfiehlt sein Lager aller Sorten Vogelkäfige. UnnolfnHan für iQ- n- ausländ. Viiy&llUim Sing-u Ziervögel. Preisliste gratis und franco. C. Bunke, Berlin, Chorinerstr. 32. Adolf Krictieldorff, Berlin S., Oranienstrasse 135. Naturalien- und Lehrmittel -Handlung. in Gelegen und einzelnen Exem- plaren, sowie sauber präparierte habe billigst, abzngeben und bitte um gefällige Anfragen. Th. Nonnast, Habelschwerdt, Schlesien. G. Bergmann, Klempnermeister, Berlin, Puttkammerstr. No. 8. Fabrikant von Trink- und Futter-Gefässen für Geflügel und Singvögel, Prämiirt auf vielen Ausstellungen. Mehrere Gelege von Anser cinereus (1 — 6), Galli- nula chloropus 7 — 11), Calamo- dyta phragmitis, Emberiza miliaria, Strix otus (4 — 6), sind im Tausch gegen Eier zu % des Catalogpreises abzugeben. Näheres durch die Redaktion dieses Blattes. I I lier-C&taloge über europäisch - palaearctische und asiatische Arten, 16 Seiten stark, stehen gratis und franco zur Verfügung. SclAlÜLter in Halle a. S., Naturhistorisclies Institut. 1 Billig zu verkaufen: eilte Sammlung deutscher Vogeleier, einseitig gebohrt, ca. 150 Arten in 800 Exemplaren. Verzeichniss und nähere Auskunft bei K. VViliecke, Braunschweig, Gieseler 5, III. Zoologische Gross-Handlung von Gustav Reiss, Berlin NO., Landsbergerstr. 33. Wilhelm Herbst, Thier-Ausstopfer für alle Arten Vögel und Säugethiere, Berlin NO., Elisabeth Strasse 63. Hermann Zagermann, BERLIN, Seydel Strasse No. 13, empfiehlt sich zum Ausstopfen aller Arten Vögel und Säugethieer. Madagascar! Vogel-Eier, Fr. S i k o r a Naturalist, Annanarivo, Madagascar via Mars. IW Sing- und Schmuck-Vögel des ln- und Auslandes empfiehlt Wilhelms Ttiierhandlung. BERLIN, Lindenstr. 37. Die Sammlungen des verstorbenen Herrn P. Lei dyeb, Berlin, Elsasserstr. 42 sollen billigst verkauft werden. '$>!<$ 1 Eine Eier-Sammlung nebst dem dazu gehörigen, sehr werthvollen Spinde mit 36 Kasten. Grösse des Spindes 1,58, Breite 1,10, mit einem 68 cm hohen Aufsatz. Grösse der Kasten 65 x 49. 2. Eine Schmetterling-Sammlung’, 3. Eine Käfer-Sammlung. Beide Sammlungen in einem Spinde, Grösse 1,58, Breite 75 cm. — mit 15 Kasten. Die Sammlungen sowohl, wie die Spinden mit den Kasten sind auch einzeln abzugeben.. Schriftliche Auskunft ertheilt die Redaktion. & Ein hochelegantes Papageibauer, kunstvolle Schlosserarbeit, so- wie ein grosses mit zwei Schiebethüreu und 16 Glasscheiben ist zu verkaufen oder im Tausch gegen Eier abzugebeu. Näheres in der Redaktion. Naturalien-Handlung v. Fercl. Staranscliecki, Leipzig-Connewitz, Leopoldstrasse 22, I. H.Daimer, Berlin Sf, Koch Strasse 56. Versand von Luxus-Fischen u. Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarien-Fabrik, Eier abzugeben!! Kein Tausch! Cassa im Voraus! Verkaufe nur in Gelegen! ARELIA“ Naturalienhandlungj Wilmanstrand, Finland. Oswald Gangloff, Rixdorf-Berlia, 124, Berg Strasse 124, Vögel und Säugethiere werden naturgem. ausgestopft. Gustav Voss, Königlicher H of - L i efe ran t, Kölu a. Rh. Zoolog. Grosshaoillung. Seltene Eier hochnordiscli. Vögel stets zu haben durch A.Montell, Haparanda u. Pajala (Schweden). Tautz & Ladewig, Commissionaire, BERLIN, Central - Markthalli Wild und Geflügel finden höchste Verwerthung Redaction und Verlag von H. Hocke, Berlin NO., Linienstr. 1. Druck von Otto Dreyer, Berlin W., Mauerstr. 53. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin N.O., Linienstr. 1 zu richten. Inserate: > Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 20 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Oologische Täuschungen. — Abnormale Gelege. — Ueber eine Spezialsammlung. — Inserate. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Versand- porto nicht überschritten wird, betragen 10 Mark Ho. 10. Berlin, den 15. Januar 1803. 3. Jahrgang. Oologische Täuschungen. Wohl in allen Sammlungen, mögen sie sein wel- cher Art und ob gross oder klein, haben sich in der Bezeichnung der Objecte Irrthiimer eingeschlichen. Mehr wie jede Wissenschaft leidet hierunter auch die Oologie, theils durch Unkenntniss, Vertrauensselig- keit als durch die Unredlichkeit seitens einiger Wenigen, die eines Vortheils wegen andere Sammler betrügen. Eine grosse Reihe Beobachtungen in diesem Fache hat die oologische Wissenschaft kennen gelernt und zum Nutzen und Frommen der gefoppten Oologen in den verschiedenen Fachzeitschriften sattsam be- leuchtet. Die Veröffentlichung dieser unangenehmen Täuschungen hatte geholfen. Frankreich, England, Deutschland, die Schweiz und viele andere Länder waren es, von wo aus ge- wisse Sammler systematisch am liebsten an auswärtige Herren die seltenen Objecte um theueres Geld ab- gab en. Es ist nur eine gewisse Anzahl europäischer Arten, mit denen gemogelt werden konnte und von diesen Arten soll, da Schreiber dieses von den Exoten weni- ger unterrichtet ist, die Rede sein. Unter hochklingender Bezeichnung ruhen in den Schränken die unrichtig bezeichneten Objecte, bis sie, oft nach vielen Jahren und zum Entsetzen der Geschä- digten, durch erfahrene Kenner bestimmt werden. Vor ungefähr 15 Jahren brachten schweizerische Oologen eine Anzahl seltener Eier in den Handel und willig wurden von den Liebhabern die geforderten hohen Preise gezahlt. Cypaetus barbatus, Aqitila fuloa, Pyrrhocorax graculus und alpinus, Tichodroma muraria, Accentor modularis waren es. Die beiden ersten Arten waren Gyps fulvus, ein Ei, das hübsch bemalt worden war und dem Täuscher gegen 10 Mark einbrachte. Pyrrhocorax graculus und alpinus (und das wird heute noch so gemacht in dem engeren und kleineren Ver- kehr) abnorm gefärbte und gezeichnete Eier von I Cor ous frugilegus*) die zum Verwechseln mit den bei- den Arten waren. Tichodroma muraria war nichts weiter als Sitta europaea oder syriaca, je nachdem die Verbindungen waren und Accentor alpinus, die Tausche- reien spielten auch hier bedeutend mit, irgend ein ähnliches blaues Ei aus Nordamerika. Circaeüis gaUicus, eins der besten Objecte zum „Avanciren“ geeignet, kam plötzlich mehr als sonst aus Frankreich, während das Material dazu, ein an- gebrütetes Hciliaetiis albicillla-Ki , Deutschland und die Donauländer brachte. Aus einem Vultus fulvus, wenn es Flecken hatte, sehr geeignet zur Täuschung, wurde ein U. cinereus, und V. Kolli oder Rüppelli, wenn es eine recht ab- weichende Form besass. Aus Buteo vulgaris und Milvus regalis ward ein Astur palumbarius, aus diesem ein Aiptila pennata. Ein sehr dankbares Ei, es wird fleissig gesammelt, ist Fcdco tinnunculus, denn es wird zum F. subbuteo; sollte es sehr klein und zart ausfallen F. verpertinus. Als Krüper aus Griechenland Astur badius versandte, kam von anderer Seite Astur nisus oder Circus cineraceus mit dieser Aufschrift in den Verkehr. Picus canus und medius wurden zum Picus tridacfylus und leuconotus. Cuculus canorus, der Kuckuk. Wenn ich an die Versuche denke, an die ich mich selbst bis auf die neuere Zeit erinnere, wo ich mit einem Kuckuksei beglückt werden sollte, dann muss ich staunen. In diesem Punkte wird ein jeder Sammler reiche Erfahrungen gemacht haben. Die Herren Dr. Rey, Baldamus, Walter haben ergötzliche Beobachtungen darüber veröffentlicht. Cgdnopica coolci, ebenso cyanca, sind schwer zu unterscheiden, mit beiden wird heute noch lebhaft Verwechselung getrieben. Garrulus infaustus , ein seltenes Ei aus Norwegen, *) Vor kurzer Zeit zeigte mir ein jüngerer Oologe, der mit der einschlägigen Litteratur wenig bekannt ist, abnorme Kräheneier, die er, wie er angab, für Pyrrhocorax sehr leicht eintauschen könne. 38 Zeitschrift kam plötzlich in den Handel, es war in vielen Fällen Garrulus glandarius oder Pica caudata aus Deutschland. Pratincöla rubetra wurde Pr. rubicula ; ein solches Ge- lege überbrachte mir ein Freund (es ist schon sehr lange her; wenn ich den Freund sehe, erinnere ich mich wieder daran) eines kleinen Yortheils halber. Aus Anthus arboreus und pratensis wurde A. campestris oder aquaticus, aus Emberiza citrinella entweder eia oder hortulana. Loxia curvirostris sowie pyihiospitüicus sind zwar sehr gut zu unterscheidende Eier, doch wird noch lange in selbst guten Sammlungen ein ähnliches dafür bezeichnet daliegen, noch lange Zeit hinaus Täuschungen, mögen sie beabsichtigt sein oder nicht, constatirt werden. Als Passer petronms sah ich bei einem handelnden Oologen immer nur einzelne Stücke auf Yorrath, es war stets Passer domesticus. (Der Herr ist todt, solche kleine Versehen machte er gern.) Vanellus cristatus wird leicht gregarius, Tr Inga alpina zum scliinsi, Gallinago gallinula, ein Ei, das ganz besonders characteristisch ist, ist heute noch in sehr vielem Besitz nichts weiter als ein kleines G. gallinago- Ei. Limicola pygmaea, Phalaropus rufescens, Charadrius morinellus werden noch lange Zeit hinaus nicht richtig erkannt werden. Als aus Kleinasien die ersten Francolinus vulgär is- Eier kamen, wussten gewisse Täuscher ein ebenso ge- formtes PJiasianus colchicns- Ei dafür zu bieten. Auch Anser albifrons, torqmtus, sowie Mergus aTbellns und Anas stellen sind heute noch sehr seltene Sachen, wie oft wurden ähnliche Eier dafür ausgegeben. Mit Larus ichtJiyaetus , eburneus ist so mancher Sammler übertheuert worden, ohne dass er seinen Schaden er- kannt hat. Aus den hellen Larus argentatus- Eiern sah ich L. leucopterus und leucophaeus werden, wie sich diese auch zu anderen Arten verwenden Hessen. Noch viele weitere Beispiele könnten mitgetheilt werden. A. K. Abnormale Gelege. Von Emil C. F. Rzehäk. Es gehört gerade nicht zu den aussergewöhn- lichsten Erscheinungen in der Vogelwelt, wenn das eine oder das andere weibliche Individuum die An- zahl der Eier seines Geleges um ein oder mehrere Stücke vermehrt, aber immerhin zählen diese Vor- kommnisse, welche nur in Ausnahmsfällen und nur bei einzelnen Individuen Vorkommen, zu den Selten- heiten. Abnormale Gelege — hier muss abgesehen wer- den von dem zuweilen vorkommenden Zusammenlegen zweier "Weibchen in ein Nest, von den sogenannten „Doppelgelegen“ — kommen nicht nur bei denjenigen Vogelarten vor, bei welchen viele Eier ein normales Gelege bilden, sondern auch bei denjenigen, bei wel- chen nur 2 Stück Eier in einem vollständigen Ge- lege die Kegel sind. Meist sind solche „überzählige“ Eier unbefruchtet und so weit, als ich meiner Vermuthung Raum geben kann, rühren solche starke Gelege von sehr alten für Oologie. oder von jungen und wenn ich mich so ausdrücken darf „aufgeregten“ Weibchen her und werden auch als erstes in’s Nest gelegt, was ich daraus schliesse, da solche Eier am kräftigsten gefärbt und gezeichnet sind; wenigstens ist es bei denjenigen der Fall, welche ich auffand. Das zuletzt gelegte Ei ist dann stets am wenigsten oder garnicht gefleckt; allerdings lässt sich diese Erscheinung bei einfarbigen und weissen Eiern nicht ermitteln. In einem Mäusebussardhorste fand ich im Früh- ling 1891 ein Gelege von 5 Stück Eiern; von diesen waren 4 Stück hochbebrütet, das fünfte faul. Letzteres war am stärksten gefärbt, hatte also die meiste und kräftigste (dunkelste) Fleckenfärbung , während 2 andere fast ungefleckt waren. Das faule Ei, das jedenfalls als erstes in den Horst gelegt worden ist, nahm ich mit nach Hause. Einem Thurmfalkenhorste entnahm ich 1891 6 Stück Eier; 5 waren schwach angebrütet, das sechste faul und am dunkelsten gefärbt. 7 Stück Eier, was übrigens nicht so selten vorkommt, erhielt ich aus einem Staarenkasten, die aber ein Gartenrothschwanz hineingelegt hatte; alle waren bebrütet. In einem Kohlmeisenneste, auf das ich aufmerk- sam gemacht worden bin, zählte ich nicht weniger als 17 Junge. In einem Goldammerneste lagen 6 Stück bebrütete und 1 faules Ei ; auch dieses war entschieden kräftiger gefärbt als die 6 bebrüteten. Ferner fand ich noch folgende starke Gelege: Vom Buchfink 6 Stück; von der Singdrossel 7 Stück, davon ist eins bedeutend kleiner und gewiss als letztes gelegt worden; vom Eichelhäher 8 Stück Eier; bei unserem Staar fand ich als Maximum 7 Stück Eier; Herr Otto J. Luzecki berichtet im Ornithologi- schen Jahrbuch, Bd. I, p., dass er in der Umgebung von Glitt (Bukovina) Staarennester mit 9 Stück Eiern gefunden hat. Es war mir sehr viel daran gelegen, ein solches starke Gelege zu erhalten und Herr Luzecki versprach, vorkommenden Falls meinem Wunsche nachzukommen. R. Blasius führt in seinen „Beobachtungen über die Brut- und Zugverhältnisse der Vögel bei Braun- schweig“, Bericht über die XIV. Versammlung der deutscheu ornithologischen Gesellschaft etc. etc. 1862, p. 63, unter Columba ocnas L. folgendes an: „1858, 6. Juni, 3 frische Eier in den lichten Bäumen bei Fürstenau (der einzige Fall, dass wir bei einer Taube mehr als 2 Eier gefunden haben).“ In seinem hochinteressanten und mit ausserordent- licher Ausdauer und Sachkenntniss bearbeiteten Werke, „Fremde Eier im Nest“, führt der Autor, Herr Dr. Paul Leverkühn, auf p. 9, ein sehr starkes Gelege von 9 Stück Eiern vom Wiedehopf an. Und so Hessen sich noch viele andere anführen. lieber eine Spezialsammlung. R. Hoffschildt-Berlin, Seit der Zeit, wo ich mich ausser meiner Lieb- haberei für Vogelzucht und -Pflege mit spezieller Auf* 39 Zeitschrift für Oologie. zucht von Kanarienvögeln beschäftige, war es mir leicht geworden, eine grosse Anzahl Eier meiner Lieblinge zu sammeln. Es sind bereits 100 geworden, doch könnte diese Zahl grösser sein, wäre ich durch Be- kannte unterstüzt worden, die leider das oft höchst interessante Material wegwarfen, anstatt es zu ver- wahren. In der Kegel ist das Gelege eines Pärchens 5, seltener 4 oder 6 Eier ; sollten 7 oder 8 im Neste liegen, so rühren diese von zwei Weibchen her; ebenso- wenig können 7 oder 8 Junge von einem Weibchen ernährt werden. Doppeleier kommen in einzelnen Gelegen und nur bei bestimmten Weibchen vor, doch sind diese nicht immer die ersten, ebenso wie die Spareier nicht immer die letzten im Gelege sind. Mitten im Legen, ist es gleich, ob 2 oder 3 Eier im Neste liegen, kann das Doppel- resp. das Sparei erfolgen. 2 Doppel- oder 2 Spareier habe ich nie in einem Neste, wohl aber Eier in verschiedenen Grössen vorgefunden. Weib- chen, die aus irgend einem Grunde nicht in die Hecke kamen, brachten ein Jahr nach ihrer Enthaltsamkeit grosse Gelege, aus denen starke Junge, während aus den schwachen Gelegen dem entsprechende sich entwickelten. Nach meinen Beobachtungen bewährten sich die Weibchen am besten in der Hecke, welche zweijährig eingesetzt wurden, ohne im ersten Jahre zu hecken. Sie legen gewöhnlich 5 auch 6 Eier, die bedeutend grösser als die der einjährigen sind, auch kommen die Jungen kräftiger auf die Beine. Unfruchtbare Eier sind von diesen Vögeln eine Ausnahme. Wenn es sich bei unseren Wohnungsverhältnissen durch- führen liesse, so wäre für eine rationelle Kanarien- zucht von hohem Werthe, nur zweijährige Weibchen zum ersten Male in die Hecke zu setzen, doch lässt sich das hier nur schwer durchführen. Erstlingsgelege bestehen aus 3 oder 4, in wenigen Fällen 5 Eiern. Aus den Doppeleiern kamen brauch- bare Zuchtvögel, aus den Spareiern, waren sie sehr klein, niemals und aus denen, die von der normalen Grösse ungefähr einen dritten oder vierten Theil ab- wichen, kränkliche Jungen, die binnen kurzer Zeit eingingen. Durch Erfahrung belehrt, fing ich an, sämmtliche kleinere Eier aus den Nestern zu nehmen. Bald lernte ich weitere Eier als unnütz zu entfernen, das waren die ungefleckten, die ganz runden, die walzenförmigen (unter 100 monströsen 4), die ungleich runden, sowie die wenigen dünnschaligen. Wenn ich nun ein Bild meiner kleinen Samm- lung gebe, so kann ich es nicht anders, ich bringe es in drei Theilen. Die Form der Eier: Es sind 10 Doppeleier, noch ein Mal so gross wie die normalen, darunter einige noch grösser wie diese; 10 — 12 Mal grösser als einzelne der Spareier; dann ein Dutzend Eier, die um einen guten Theil umfangreicher sind als normale; dann 10 Eier normaler Grösse und zum Schluss G0 Spareier in sehr verschiedenen Grössen. Rein typische Form haben die Doppeleier, mit Ausnahme von zweien, die wie recht langgestreckte Seglereier aussehen. Bei den Eiern normaler Grösse ist zwei Mal Kugelform, ein Mal Walzenform. Bei den Spareiern ist Kugel- form vorherrschend, je kleiner sie werden. Die fünf kleinsten sind runder, das sechskleinste langgestreckter Form, das letzte ohne jede Fleckung. Stark rauh- schalig sind drei der kleinsten, zwei normale grosse Eier sind auffallend dünnschalig und schwach ge- fleckt. Färbung der Eier: Durchweg bei den Doppel- eiern das bekannte helle und zarte Grün, desgleichen bei den normalen und den meisten Spareiern, die übrigen (15) sind auffallend lebhaft grün gefärbt und gefleckt. Zeichnung der Eier: Die Fleckenzeichnung und deren Färbung ist eine höchst verschiedene, da- her sehr interessant, sie giebt den meisten Stoff zur Unterhaltung und Belehrung. Ausser den bekannten röthlichen und leberfarbenen Flecken, wie wir sie bei den Eiern der Finken etc. kennen, kommen auch hell- gelbbrauue, olivengrüne, graue, braune, sogar schwarz- braune, also allerlei Farben hinzu, die oft recht kräftig vertheilt sind. Die Doppeleier haben meistens typische Fleckung, drei eine ausgesprochene Kranzzeichnung wie bei Lanius minor. Fast alle Zwergeier weichen in der Fleckung ab, mehrere sind ganz bedeckt mit Flecken, dass sie mehr roth als grün aussehen; auch mehrere (ganz runde) sind vollständig bedeckt, wäh- rend alle die übrigen, selbst die kleinsten, wenn in spitzer Form, am stumpfen Ende mit Kränzen, Flecken mehr oder weniger bedeckt sind. Im Ganzen haben die kleineren runden eine reichere Färbung als die grösseren. Ein walzenförmiges Ei ist ohne Zeich- nung, eins hat an dem einen Ende einen dichten Kranz; ein Doppelei (walzig) ist ohne, ein anderes dicht mit Flecken. Ein kugelrundes grosses Ei ist weiss, ein dünnschaliges hat einen Fleck und nur ein einziges (fast kugelrund) am spitzen Ende mit einem Kranz. Nur zwei Eier der Sammlung (Spareier) haben die Kranzzeichnung am stumpfen, alle übrigen am spitzen Ende. Die höchst bedeutende Abweichung der Eier in Form und Farbe ist es auch, dass allerlei mögliche Irrthümer gemacht werden können, wollte ich mich hierin versuchen. Die besten Oologen könnte ich irre führen. Eine Anzahl Doppeleier sehen wie die Eier der Kreuzschnäbel aus, eins wegen seiner Haarzüge wie ein Goldammerei, andere wie die der Dompfaffen; kleinere Eier wie die der Zeisige, Stieglitze u. s. w. Aus den Spareiern könnte ich viele als solche von Lanius minor, Turdus merula, Galamoherpe turdim, arun- dinacea bezeichnen und Niemand könnte meine An- gaben ernstlich in Zweifel ziehen. 40 Zeitschrift für Oologie. H. Rolle, Naturalien - Handlung, BERLIN, Emdener Strasse No. 4. Paul W.H. Spatz, Naturalien, Diemitz b. Halle a. S. Wilhelm Herbst, Thier-Ausstopfer für alle Arten Vögel und Säugethiere, Berlin NO., Elisabeth Strasse 63. Naturalien-Handlung v. Ferd. Staranscliecki, Leipzig-Connewitz, Leopoldstrasse 22, I. Vögel, kl. Ausg. 1893, ganz neu, für 6 Mk., und Vogeleier in Gelegen für 15 Mark ab- zugeben: F. subbuteo (4), F. tinnunculus (11), But. vulgaris (3), Ast. pa- lurnb. (3), Anas fusca (8), A. fe- rina (6), Merg. serrator (4), Corv. cornix (10), C. frugilegus (8), Col.palumbus (2), Ard. cinerea(4), H. Ickert, Artist, Berlin 0., Gr. Frankfurterstr. 116. Sing» und Schm sic lc«Wc£§§el des ln- und Auslandes empfiehlt WiMin’s TfiierSianillyiiij. BERLIN, Lindenstr. 37. mehrere Belege von Anser cinereus (4 — 6), Galli- nola chloropus 7 — 11), Calamo- dyta phragmitis , Emberiza miliaria, Strix otus (4 — 6), sind im Tausch gegen Eier zu % des Catalogpreises abzugeben. Näheres durch die Redaktion dieses Blattes. Louis Wahn's Nacht, A. Manecke, Nadlermeister, Berlin, Lindenstr. 66. Zerlegbare Vogelliälige. Paul Robert Schllnemann, Städtischer Verkaufsvermittler, BERLIN C., Central -Markthalle. Adolf Kricheldorff, Berlin S., Oranien strasse 135. Naturalien* und Lehrmittel - Handlung. Linnaea^'NSt";6011“ Berlin NW., Louisenplatz No. 6. Redaction und Verlag von H. Oswald Gangloff, Rixdorf-Berlin, 124, Berg Strasse 124, Vögel und Säugethiere werden naturgem. ausgestopft. Paul Schindler, Nadlermeister, Berlin, Ackerstr. 172 am Koppenplatz, empfiehlt sein Lager aller Sorten Vogelkäfige. G. Bergmann, Berlin, Puttkamerstr. No. 8. Fabrikant von Trink- und Futter -Gef ässen für Geflügel und Singvögel. Seltene Eier hochnordisch. Vögel stets zu haben durch A.Montell, Haparanda u. Pajala (Schweden). R. Hoffschiidt, BERLIN, Alexanderstr. 70. Züchter ei Prämiirt auf vielen Ausstellungen. Tautz & Ladewig, Commissionaire. BERLIN, Central - Markthalle. Wild und Geflügel finden höchste Verwerthung. H. Oaimer, Berlin SW, Koeh Strasse 56. Versand von Luxus-Fischen u. Thieren jeder Art. Hermann Zagermann, BERLIN, Seydel Strasse No. 13, empfiehlt sich zum Ausstopfen aller Arten Vögel und Säugethieer. Madagascar! Vogel-Eier, Fr. S i k o r a Naturalist, Annanarivo, Madagascar via Mars. Gesucht: Heft IV, Jahrg. 84, Zeitschrift für die ges. Ornithologie von Madaracz. Monograph io: Ueberneue und ungenügend bekannte Vögel, Nester und Eier aus dem ost- indischen Archipel von A. B. Meyer. 1884. Angebote mit Preisangabe erbittet Kuschel, Breslau, Neue Junkerstr. 4a Eier abzugeben!! ^ARELXA«, Naturalienhandlung, Wil man. Strand, Finland. Gustav Voss, Königlich er H o f - L i e f e r a n t , Köln a. Ith. Zoolog. Grosshandlung. Zoologische Gross-Handlung von Gustav Reiss, Berlin NO., Landsbergerstr. 33. Unnalfllttpr für in~ u- ausländ. VUycliUilCl Sing-u Ziervögel. Preisliste gratis und franco. C. Bunke, Berlin, Chorinerstr. 32. Allen Vogelfreuiiden empfiehlt sich zur Besorgung eiuschl. Litteratur Buchhandlung Dierig & Siemens i sakusBuoEBUMQBu i sffiMSttflaftamsbi Sl®f-Gatal®2® über europäisch - palaearctische und asiatische Arten, IC Seiten stark, stehen gratis und franco zur Verfügung. TÄrillielm. Sclilüter in Halle a. S., f Naturhistorisches Institut. I Verlag v. Richard Freese in Kötzschenbroda: Altes und Neues aus dem Haushalte des Kuckults von Dr. Eugene Rev Mk. 4. — . Die Papageien (Psittaci) von Prof. Dr. W. Marshall. Mit einer Karte „ 1.50. Die Spechte (Pici), von Prof. Dr. W. Marshall Mit einer Karte „ 1.50. ^ Jede Buchhandlung kann obige Werke zur Besichtigung zusenden, b Bälge und Eier britischer und nordamerikanischer Vögel bietet an H. W. Marsden, Natural History Agent, 21, New Bond Street, Bath (England). 1. Eine Schmetterling-Sammlung, 2. Eine Käfer-Sammlung’. Beide Sammlungen in einem Spinde, Grösse 1,58, Breite 75 cm. — mit 15 Kasten. Brelims Thierleben, III. Band, Säugethiere, 1877, und Naturgeschichte in getreuen Abbildungen. Halberstadt, 1831. Auskunft ertheilt die Redaktion. Zeitschrift für Ornithologie und praktische Geflügelzucht, Herausgegeben vom Vorstande des Ornithoiogischen Vereins zu Stettin. E3S®jEsa — - — Die ersten Jahrgänge dieser Zeitschrift unter dem da- maligen Titel „Zeitschrift des Ornithoiogischen Vereins zu Stettin“ und zwar 1877, 78, 79 und 81, letztere in doppelten Exemplaren, sowie die vorher erschienenen Jahres- berichte des Ornithoiogischen Vereins zu Stettin 1874 und 75, werden durch die Redaktion zu kaufen oder 'gegen neuere Jahrjänge zu tauschen gesucht. H. Röhl, Stettin, Grünhof, Grenzstrasse 13. Berlin, Neue Promenade 1. Hocke, Berlin NO., Linienstr. 1. Druck von Otto Dreyer, Berlin W., Mauerstr. 53. Organ für Wissenschaft nnd Liebhaberei. i — i-*. ■ •> Herausgegeben von H. Hocke* Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin N.O., Linienstr. 1 zu richten. Inserate : Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 20 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt: Die Kennzeichen der Euleneier. — Nochmals „Oologische Täuschungen“. — Kuckuk und Nachtigall. — Oologisches Allerlei. — Kleinere Mittheilungen. — Inserate. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Versand- p'orto nicht überschritten wird, betragen 10 Mark Ho. 11. Berlin, den 15. Februar 1894. 3. Jahrgang. Oie Kennzeichen der Euleneier. Von H. Hocke. Die Eier der Eulen haben höchst übereinstim- mende Kennzeichen. Farbe, Form und Korn zeigen sich gleich bei den grösseren, ebenso bei den kleine- ren Arten, deren äussere Merkmale dieselben bleiben. Weiss mit einem ganz leichten gelblichen Anfluge — im Gegensatz zu den grünlichen der Milvus-, Buteo- und Ästur- Fier — sind die grösseren', rein weiss die kleineren Eier. Bei durchschimmerndem Tageslicht sind die grossen Eier röthlichgelb, die mittleren gelblich — im Gegensatz zu den obenge- nannten Raubvögeleiern, die innen grünlich durch- •' scheinen — und die ganz kleinen innen weiss. Bei Lampenlicht ist das durchscheinende Hellgelb, wie jedes andere zu helle Gelb nicht zu bemerken. Durchweg ist die Form eine rundliche, mit wenigen Ausnahmen eine länglichgestreckte, noch seltener wie hei Nyctea ulula eine zugespitzte. Eine ganz runde Form giebt es nicht, denn stets ist einer der beiden Pole um etwas spitzer. Das Korn des Eies ist ein besonderes Kennzeichen, die Bezeichnung „Eulenkorn" ist dafür zutreffend. Wer nun ein Eulenei genau betrachtet, der findet, dass der spitzere Pol im Korn glatter und reiner als der stumpfe, der überhaupt am rauhesten der ganzen Schale ist. Kleine Schalen- erhöhungen, „Knötchen“, finden sich auf der Schale zerstreut aufgetragen; die kleinsten am spitzeren, die meisten und grössten am stumpfen Ende. Ein weiteres Kennzeichen sind die Längsfurchen, kleine Vertiefungen, die z. B. bei einem Uhuei die Länge mehrerer Centimeter erreichen und in einer gewissen Anordnung vertheilt Vorkommen. Das berühmte Baedeker’sche Eierwerk giebt wenig von diesen Kennzeichen an, erwähnt jedoch die Längsfurchen bei einem Waldkauzei. Auch die Gelege werden im Baedeker meistens zu klein ange- geben. Merkwürdiger Weise legen die mittleren Ar Kn wie Asio otus und accipitrinus , Strix flammea, Nyctea ulula gewöhnlich sechs und sieben, die kleinen wie Garine passserina xmdnoctita fünf oder sechs, die grös- seren Arten wie Nyctea seandiaca, Syrnium aluco und lap- ponicum vier und fünf Eier. Im Baedekeristauchdie Quelle zu finden, dass der Waldkauz a,uf dem ersten Eie schon fest sitzt und brütet. Wegen dieser Angabe habe ich mich mit meinen Bekannten schon oft un- terhalten, niemand konnte trotz aller Erfahrungen diese Beobachtung bestätigen. Wie schwer es ist, selbst normale Eier zu er- kennen, bei den Euleneiern fast gleicher Grösse z. B. Asio cassini, Strix flammea, Asio accipitrinus ist es ebenso. Hier kommt ein anderer Factor und zwar das Gefühl zur Geltung. Durch das Gefühl unter- scheidet sich cassini durch die auffallend dicke Schale, im Gegensatz zu accipitrinus , ulula hält die Mitte zwischen beiden. Auch andere hochnordische Arten haben starke Schalen wie Nyctea seandiaca ; africanische wie Otus capensis und Athene glaux zarte glänzende. Trotzdem wiegen die dickschaligen nicht immer mehr als die dünnschaligen gleicher Grösse; doch ist in den allermeisten Fällen das Gewicht auch dieser Eier je nach ihrer genauen Grösse entscheidend und deshalb von besonderem wissenschaftlichen Interesse. Nachgelegte Eier haben als besondere Merkmale die fast kugelrunde Form, schwächere Schale, vor allen Dingen Längsfurchen und Knötchen. In bekannter liebenswürdiger Weise hat Herr Schlüter in Halle zum Zweck der Beschreibung ein recht ansehnliches Material zur Verfügung gestellt. Die beistehenden Aufzeichnungen von 2-1 Arten geben ausser den Grössen- und Gewichtsverhältnissen auch die Daten an. Gewicht. Grösse. Fundort. Datum. Bubo ignavus (Th. Forst.) 8,050 58.49 Spanien 10. 4. „ „ 7,350 63.48 Oberschlesien 14. 4. „ „ 7,100 60.48 Südrussland 23 4. 42 Zeitschrift für 0 o 1 o g i e. Bubo coromandus (Lath.) Gewicht. 6,500 Grösse. 55.46 Fundort. Datum. Puniab(Indien) 25. 12. Ketupa ceylonensis (Gm.) 6,070 55.45 Sikkim 3. 1. Bubo virginianus (Aud.) 5,900 53.43 Minnesota 1. 5. Nyctea scandiaca (L.) 5,450 53 42 Torneö 4. 6. 77 77 5,400 52.42 Lappland 5. 6- Syrnium lapponicum(Sparrm.) 5,050 49.40 Torneo 1. 6. 77 77 4,100 46.43 Lappland 25. 5. Syrnium uralense (Pall.) 5,042 50.42 Grosslindenau 18. 3. ■7 77 Syrnium nebulosum (Forst.) 5,000 48.43 (Ostpreussen) 18. 3. 4,110 52.42 Labrador 2. 5. Bubo bengalensis (Frankl.) 4.100 50.41 Kandash 25. 11. Syrnium aluco (L.) 3,010 46 38 Mark 2. 4. 77 77 2,910 47.36 Mark 6. ■ 4. 77 17 Asio otus * (L.) 2,850 44.40 Mark 10. 4. 1,800 40.29 Mark 12.- 6. 77 7 7 1,700 37.28 Mark 7. 4. d* d* 77 7 7 1,500 37 27 Mark 15. 6. Asio cassini (Brew.) 1,550 39.28 Grönland 1. 4. Strix flammea (L.) 1,550 1,550 39.28 Mecklenburg 1. 5. Nyctea ulula+++ (L.) 43.29 Saivomatka 27. 4. +++ 77 77 1,505 40.32 75 27. 4. d*d*d* 7 7 7 7 1,450 41.31 75 27. 4. 77 77 1,420 40.29 75 27. 4. d"d*d“d* 77 '7 1,410 3930 Lappland 3. 5. 77 77 1,400 3830 Lappland 3. 5. Asio accipitrinus (Pall.) 1,450 40.32 Holstein 8. 5. d-d-d*d*d* 77 77 1,450 41.31 71 8. 5. +d-d*d-d- 57 7 7 1,400 1,325 38.30 77 8. 5. Otus capensis (Smith.) 37.41 Marokko 20. 3. 7 7 7 7 1,225 37.30 15 20. 3. Carine noctua (Retz.) 1,160 32.28 Sachsen 22. 4. 77 7 7 1,160 32.27 Sachsen 22. 4. Athena glaux (Savig.) 1,050 34.28 Tunis 28. 4. 7 7 77 1,000 34 29 28. 4. 77 77 1,000 33.58 71 2. 5. 77 77 900 32.28 2. 5. Glaucidium radiatum (Ticht.) 1,040 33.27 Tevai (Indien) 4. 1. Nyctala tengmalmi (Gm.) 1,010 33.25 Lappland 3. 5. 7 7 77 Pisorhina scops (L.) 975 31.25 Schweden 1. 5. 1,010 31.27 Ungarn 13 5. 7 7 77 925 28.27 Spanien 8. 5. 77 77 910 29.25 71 8. 5. Carine brama 900 29.26 Ceylon 14. 1. 7 7 7 7 850 29.24 71 14. 1. Carine passerina (L.) 750 33 26 Karpathen 4. 5. 77 77 650 32.26 >5 4. 5. * Ei faul im Neste zwischen den Jungen gefunden. ** Nachgelegt. *** Aus einem Neste. **** Aus einem zweiten Neste. ***** Gelege zu sieben. Nochmals „Oologische Täuschungen " Der Aufsatz ,, Oologische Täuschungen“ in der Nummer 10 dieser Zeitschrift erinnert auch mich daran, wie ich seiner Zeit sehr trübe Erfahrungen bei dem Erwerbe seltener Eier kennen gelernt habe. Aus diesem Grunde veröffentliche ich die beifolgen- den Erinnerungen, auch die durch mich veranlasste W arnung an die geschädigten Oologen. Mein Mahnruf erschien in der Nummer 5 des Ornithologischen Centralblattes vom Jahre 1880 und lautete wie folgt: Warnung! Seit einiger Zeit werden Deutschland und die angrenzenden Länder von der Schweiz her mit täu- schend ähnlichen oologischen Fabrikaten versehen. Nicht allein werden aus kleinen Gyps fulvus- Eiern solche von Gypaetos barbatus durch Beize herge- stellt, Monedula twricum-~E\eY durch Mattätzung der Flecken in Eier von Nudfraga caryocatades verwandelt, sondern auch grosse spärlich befleckte Eier der Hi- rundo rupestris als Tichodroma m,uraria vertrieben. Bei Erwerb der genannten Arten dürfte daher Vorsicht dringend zu empfehlen sein. A. Grunack. Nach Bekanntgabe vorstehender Warnung kamen die Klagen über stattgehabte Täuschungen von allen Seiten, es wurde allgemein ein Uhrenfabrikant in der Schweiz genannt. Krüper, der hineingelegt war, musste als Ent- schädigung Uhren annehmen. Meves zeigte hier Eier der seltensten Arten vor, bei denen das Facsimile von Wallace auf werthlosen Gänseeiern nachgeahmt war. Tn gleicher Weise waren andere seltene nur über England zu beziehende Eier mit nachgemachten Handschriften der Reisenden täu- schend ähnlich hergestellt. Später wurde bekannt, dass Eier von Somateria stelleri , welche bekanntlich nur ächt von Middendorf am Taimyr-Fluss in Sibirien genommeu und in ein- zigen Stücken an Ratzeburg oder andere ältere Oolo- gen gelangten und zur Zeit im Museum der Forst- akademie zu Eberswalde liegen, ohne es vielleicht selbst zu wissen, von anderen nordischen Sammlern vertrieben wurden. Ebenso geschah es mit Eiern von Tringa minitta und subarqmta Temm., für welche das werthloseste Zeug in die Welt ging. Die Brutplätze der letzten Arten sind ebenso wie die von Larus ehirneus so hoch nordische und so selten von wissenschaftlichen Sammlern besuchte, dass unerfahrenen Sammlern jede Täuschung zuzumuthen ist. Wenngleich die besonders in der lappländischen und finnländischen Tundra vorkommenden Eier von Telmatias gallinula L. durch ihren ausserordentlich starken Glanz und eine sehr feine Schale charakteris- tisch sind, so werden auch hiexin, wie überhaupt bei verschiedenen anderen nordischen Sumpfvögeleiem Täuschungen mit oder ohne Absicht vorgenommen, so dass jeder Sammler in seinem eignen Interesse die Eier dieser Arten einer eingehenden Kritik un- terziehen muss. A. G. Kuckuk und Nachtigall. Von A. Schering. In einem grösseren Parke in der Nähe von Frank- furt an der Oder wurden zum Zwecke besserer Auf- stellung einer Statue eine Anzahl Sträucher zum Abholzen bestimmt. Bei dieser Gelegenheit fand ein Gärtner, der etwas mit der Ornithologie und Oologie vertraut ist, in einem Strauch ein Nachtigallennest mit drei Eiern. Der Gärtner versäumte es, dass er von seinem Funde der Verwaltung eine Mittheilung machte. Als am anderen Morgen die Arbeiten zur Beseitigung des Gesträuchs vor sich gingen, lagen in dem genannten Neste fünf Eier, die der Gärtner an sich nahm. An demselben Tage erhielt ich das Nest nebst den Eiern, über die ich höchst erstaunt war; denn ausser den drei Nachtigalleiem, die nor- mal gefärbt und gezeichnet waren, hatte ich noch zwei Kuckukseier vor mir, die ich auf den ersten Blick als solche erkannte. Ein Ei, rein hellblau, in dem Tone eines Turdus musicus- Eis, jedoch ohne jeg- liche Fleckung und ein graugrünes dunkles Ei, be- deckt mit verwaschenen röthlichen und bräunlichen Zeitschrift für 0 o 1 o g i e. Flecken verschiedener Grösse und Färbung. Das Gewicht des hellblauen Eies war 22, des graugrünen Eies 21 cg. Die Eier waren mit einer feinen Nadel sehr sauber seitlich durchstochen und mittels eines dünnen Strohhalms entleert worden. Das hellblaue Ei hatte dem Manne sichtliche Mühe verursacht gut präparieren zn können, als das graugrüne, während die anderen drei nur geringe Zeit gekostet hatten. Vierzehn Tage später, am 14. Juni, erhielt ich von dem- selben Gärtner abermals ein Nest mit fünf Eiern zu- geschickt. Es lagen drei von der Nachtigall, sowie vom Kuckuk ein hellblau gefärbtes und ein geflecktes graugrünes darin. Sämmtliche Eier glichen in Form und Farbe den zuvorerhaltenen, nur war das Gewicht etwas geringer, es betrug 21 resp. 20, bei den anderen dreien 15 statt 16 cg. Das ist das zweite Mal, dass ich in den Besitz rein blau gefärbter Kuckukseier kam; hoffentlich habe ich mehr Glück als bei meinem ersten Auf finden, wo ich in einem Revier den Waldrothschwanz sehr häufig brütend fand, gleichzeitig auch einige blaue Eier vom Kuckuk. Doch nur ein Jahr war es, die Rothschwänze blieben, der Kuckuk kam nicht wieder. Bei dieser Gelegenheit wollte ich bemerken, dass ich in den ersten August-Tagen einmal in einem Baumloch ein Waldrothschwanznest fand, das voll- ständig unterWasser stand, die Rothschwanzeier waren bereits unbrauchbar und aufgeweicht, das blaue Kuckuksei unversehrt. Ich besitze dasselbe heute noch; es hat eine Seite der Schale, die durch das Wasser graublau geworden, während die andere un- versehrt hellblau geblieben ist. Oologisches Allerlei. Briefwechsel. Herrn Schering. Es sind meh- rere Fälle bekannt, wo Adler in der Gefangenschaft nisteten. In „Land and Water“ theilt William Pike in Glendary, Achill, Westport mit, dass er einen zahmen Adler besitzt, welcher am 31. März ein Ei legte, am 3. April ein zweites, am 8. April ein drittes und das vierte am 13. April. Nachdem ihm alle Eier fortgenommen, brütet er (seit dem 18. April) auf zwei Gänseeiern. Der Steinadler, den der Oberamtmann Heydemann in Thalberg in Gefangenschaft hielt, legte während dieser Zeit ungefähr 25 Eier, die sich in der Samm- lung des genannten Herrn befinden. — Sie haben in einem weichgekochten Hühnerei ein anderes Ei gefunden, welches sie uns zur Unter- suchung schickten. Das Ergebniss war: Das Ei hat genau die Grösse eines solchen vom Nympfensittich, also etwa einer kleinen Wallnuss und ist sehr rund. Die Oeffnung zeigte, dass es nur piit Eiweiss gefüllt war. Uebrigens ist dies seit kurzer Zeit der zweite derartige Fall, welcher uns mitgetheilt wurde. Der Bote, der uns das seltene Naturspiel überbrachte, liess das Ei, das ein zweites enthielt, vor unsem Augen fallen. Unseres Wissens sind diese Eier nur bei zah- 43 men Vögeln bekannt. Wenn Sie das weiter interes- sirt, so verweisen wir Sie auf „Prof. Hanows Selten- heiten der Natur und Oekonomie 1. Bd. S. 265—270, wo sie Beispiele solcher Art und Erklärungen darüber vorfinden. Schon Harvey (1772) beschreibt diese merk- würdigen Eier, „Ovum in ovo'1. — Das eingesandte Ciconia nigra-'Ei ist in der That auffallend gross. Ein ebenso grosses übergab ich vor einigen Jahren dem verstorbenen Oberstabsarzt Dr. Kutter, dessen Bericht ich hiermit veröffentliche: „Nach meinen Notizen schwankt der kleine Durch- messer bei Ciconia alba zwischen 48,3 und 54,2 mm (unter 14 Exemplaren fanden sich dabei vier unter 50!), der grosse zwischen 65 und 76. während bei nigra (unter 17 Exemplaren) die Verhältnisse so liegen: Kleine Axe 43 — 53,5, grosse Axe 60 — 69 (5 mit 50 und darüber!) — mit anderen Worten: Da die Extreme der beiderseitigen Maasse in einandergreifen, so ist die Dimension ohne entscheidenden Werth. In ungleich höherem Maase scheint dagegen das Schalengewicht von diagnostischer Wichtigkeit zu sein. Für Cic. alba : 940—1333 cgm. „ nigra : 712—956 ,, also beinahe absolute Grenzen, wenn man erwägt, dass nur ein einziges Ei von nigra über die niedrigste Gewichtsgrenze von alba hinausging und dass die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, dass in diesem Falle wegen des ziemlich kleinen Bohrloches etwas ausgetrocknetes Eiweiss an irgend einer Stelle der inneren Schalen wand meiner Wahrnehmung entgangen sein kann. Ein höchst wichtiges Merkmal ist somit das Schalengewicht. Wie schon bei anderer Gele- genheit (C. Journal f. Orn.) von mir erwähnt wurde, halte ich die hellgrüne, zuweilen gelbhellgrüne Schalenfärbung des Eies von Cic. alba , bei durch- fallendem Licht, im Gegensatz zu der intensiv dunkel- grünen bei Cic. nigra gleichfalls für das beste, weil am einfachsten zu ermittelnde Kriterium zur differenziellen Diagnose der betreffenden Eier. — Wenn Sie sich, wie Sie schreiben, für Eier der Laufhühner (Turnicidae) sehr interessiren, so werden Sie bereits herausgefunden haben, wie übereinstim- mend die afrikanischen ebenso die asiatischen sind. Ich besitze sechs Arten, von Turnix pugnax sogar Doppel- eier, aus der Gefangenschaft in Magdeburg erhalten. Der oologische Typus von Turnices ist, soweit die Eier derselben bekannt sind, bei den einzelnen Arten unter sich wesentlich derselbe, zugleich ein durchaus eigenartiger. Mit demjenigen der Hühner- vögel hat er wenig oder gar nichts gemein; auch speciell mit dem der Wachteln ist nur bei oberfläch- licher Betrachtung eine gewisse Aehnlichkeit zu be- merken. Am nächsten steht aus diesem Geschlecht Excalfactoria sinensis. Die Annäherung bezieht sich auf die Form (welche jedoch bei Tarnix noch ge- drungener erscheint, zuweilen der kugeligen sich nähert) und auf den allgemeinen Eindruck der Bunt- scheckigkeit. Alle übrigen äusseren Merkmale diffe- riren. Bei Turnix findet sich eine dreifache Colora- 44 Zeitschritt tion. Bei durchfallendem Lichte erscheint die Schale röthlichgelb mit durchscheinenden Flecken. Der Schalenglanz massig oder ziemlich stark. Zunächst ist die Schale bei Turnix , obwohl ziemlich fest, auf- fallend dünn und demnach das Gewicht der Eier ein unverhältnissmässig geringes. Als Beispiel kann T. Iqnirana dienen. Das Korn erscheint sehr fein und gleichmässig; die für die Eier der meisten Hühner- vögel charakteristischen, tiefen, auf dem Grunde häufig gefärbten Schalenporen werden vermisst oder sind doch, wo sie bei einzelnen Exemplaren auf treten, sparsam und flach. Beiläufig bemerkt, wird von den Beobachtern die Zahl der Eier eines Geleges, im Gegen- satz zu der meist viel beträchlicheren der Hühner, auf 4—5 angegeben. Die aus Madagaskar erhaltenen Gelege waren nur zu dreien. Der Nestbau scheint nichts Charakteristisches zu bieten. — Kleinere Mittheilungen. . . . . AVas die Spareier anbelangt, die ich gesehenhabe, so sind dieselben oft, heller, häufig aber auch ebenso dunkel und gar mitunter noch stärker gefleckt als die normalen. Rein einfarbige besitze ich nicht, besinne mich auch nicht solche gesehen zu haben. Die Form ist meist kurz, sowohl eiförmig als auch fast oder ganz gleichaxig. In den meisten Fällen ziemlich gleichhälftig im Vergleich zu den normalen Eiern. Ich habe einige wenige, die beson- ders lang und mehr walzenförmig sind ( Falco gyrfalco und Gorvus cornix). Ein Gelege von G. cornix besitze ich mit drei dunklen normalen nnd zwei Spareiern, die etwas heller und sehr kurz sind. Ein anderes nach- gelegtes Gelege C. cornix (5) hat zwei normalgefärbte und gar drei Spareier. Alle fünf Eier sind ganz hell- blau und sehr wenig gefleckt. Die Spareier sind ziem- lich lang, eins fast walzenförmig. Sie haben etwa die Hälfte des cubischen. Inhalts. für 0 o 1 o g i e. Von Sterna Jiirundo habeich mehrere, die auch etwa die Hälfte des cubischen Inhalts haben, was -wohl am häufigsten zu sein scheint. Es giebt natürlich auch erheblich kleinere bis zu 1j 4 und noch weniger, solche habe ich von Passer montanus, Locustetta naevia. Kr. Von Emberiza miliaria besitze ich ein am 23. 5. neben 5 bebrüteten normalen Eiern gefundenes Sparei. Das Ei war ohne Dotter, ist länglich, aber nicht spitz, sondern gleichhälftig oval. Es ist reichlicher gefleckt als die übrigen Nesteier. Ein zweites Sparei von E. miliaria fand ich am 24. 5. neben drei normalen Eiern. Ich nahm nur das Sparei mit, fand das Nest aber schon am nächsten Tage zerstört. Dieses Sparei ist grösser als das vo- rige, enthielt Dotter und Ei u eis, war aber unbebrütet. Form fast kugelrund und Schale wie beim vorigen fest und dick und überall sehr stark roth braun gefleckt. Von Sylvia hypolais fand ich am 9. 6. ein Sparei neben den drei normalen Eiern. Sparei ohne Dolter, länglich, nicht spitz, sondern gleichhälftig oval, reich- licher mit schwarzen Punkten besetzt als normale Eier. Ein G. cornix- Sparei vom Jahre 1883 hat die Grösse von Turdus merula- Eiern. Schale sehr reich- lich gefleckt, Form sehr bauchig, doch lässt sich ein stumpfer und ein weniger stumpfer Pol unter- scheiden. Ganz spitzpolige Spareier scheinen nicht vorzukommen. Mehrere Spareier von Gallus domesticus, die ich besitze, sind dickschaliger als normale, auch sie sind fast gleichhälftig und hatten keine Dotter. Ein Co- lumba Zm’ff-Sparei meiner Sammlung ist gleichhälftig, aber grobschaliger als das dazu gehörige normale Ei. Ein Sparei von Turdus merula scheint mehr gefleckt zu sein als normale. Es tritt daher die Grundfarbe mehr zurück und da-; Ei erscheint dunkelfarbiger. Alle leucitische Eier, die ich gesehen, hatten normale Grösse. Leucitische Spareier habe ich noch nicht gesehen. K. AVenzel. Aus dem Nachlass des verstorbenen Pfarrers Fritz in Murr, Oberamts Marbach (Württemberg) ist zu verkaufen eine werthvolle Sammlung: von Eiern (last ausschliesslich von Vogeleiern), ungefähr 1600 Stück von über 250 Vogelarten, darunter viele seltene Exemplare aus La- brador, Südamerika, Afrika und Ostindien. Einzelne Stücke werden nicht abgegeben. Zu dieser Sammlung kommen 26 ver- schiedene Vogelnester und 15 wohlerhaitene, aber noch nicht ausgestopfte ostindische Vögel. Kauiiiebhaber wollen sich wenden an Pfarrer Ansei in Steinheim a. Murr, Amts Marbach (Württemberg). po] Lni^Lni^^ruLrirüLnn-iLrinJi-nnJl-nnJ^npJ Ln ru Ln rü lji pj UFTrJ GiTtJ EjTtO Lnr^^r^^pJ^i^^-nn-iLnnJi-rinJtJin-ihnn-lLnn-l [öl 1 Maison d’histoire naturelle. 1 1 Au Flamant Rose. ■9 M. BLANC p] Naturaliste. Hn p Medaille k l’Exposition Universelle de Paris, 1889. isi § 16, Rue AI - Djazira (en face i’Hotel de Paris) | | TUNIS. 1 rf Venie, achat et ecBiatige B jü de toutes sortes d’objets d’histoire naturelle. g M BLANC, naturaliste, se tient k la disposition des j| p voyageurs, chasseurs, touristes, qui desireraient avoir isi p des ronseignements sur la chasse en Tunisie, ils pourront [jn S aussi visiter tous les jours, les differentes collections H S repGsent.ant la Faune Tunisienne. P Tb . rJPTf^Oif^CrrrJDirgCriT^i^rJtTfi^QirJDTrJ^r^PTrJ^rJtxfrJPi rDLnf^Ci Zu verkaufen eine Eier- Sammlung, bestehend aus 87 Arten in 570 Exemplaren, für den festen Preis von 32 Mark Die Eier sind einseitig gebohrt, sicher bestimmt nnd mit genauen Etiquetten versehen. Ferner: „Qrnithol. Monatsschrift des Deutschen Vereins zum Schutze der Vogelwelt“ — 1886, 1887, 1889 (k Band 2,50 Mk), 1888 zu 1,50 Mk ; zu dem letzten Band fehlen drei Nummern. Offerten befördert die Expedition dieses Blattes. Bälge und Eier britischer und nordamerikanischer Vögel bietet an H. W. Marsden, Natural History Agent, 21, New Bond Street, Bath (England). r® 1. Eine Sehmetterling-Sammlung, 2. Eine Käfer-Sammlung. Beide Sammlungen in einem Spinde, Grösse 1,58, Breite 75 cm. — mit 15 Kasten. Brelinis Thierleben, III. Band, Säugethiere, 1877, und Naturgeschichte in getreuen Abbildungen. Halberstadt, 1831. Auskunft ertheilt die Redaktion. Redaction und Vorlag von H. Hocke, Berlin NO., Linienstr. 1. Druck von Otto Dreyer, Berlin W., Mauerstr. 53. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H« Hocke« Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr hei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin N.O., Linienstr. 1 zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 20 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Die Eier der Fasanen. — Zur Aufbewahrung der Sammlung. — Kleinere Mittheilungen. — Frage- kasten. — Inserate. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Versand- porto nicht überschritten wird, betragen 10 Mark No. 12. Berlin, den 15. März 1894. 3. Jahrgang. Die Eier der Fasanen. Aus der Familie der Fasanen*) Phasianidae. Vig. (Pavonidae, Sw.) sollen die Eier mehrerer Unterfamilien zur Beschreibung gelangen. Im oologischen Charakter sind es zwei Gruppen, die eine — Pavo, L., Argusianus, Rafinq , LopJiophorus, Tem., Cereornis, Sw., Meleagris, L. — wie die der Tetraoninen, die andere Polyplectron, Tem., Phasianus, L., Chrysolophus, Gr., Orossoptilon, Hodgs., Euplocomus, Tem. — in eigenem Ausdruck. In der ersten Gruppe kommen ungefleckte, in der zweiten als Ausnahme gefleckte Exemplare vor; eine weitere Ausnahme macht Phasianus Wallichii, Gould, ebenso Phasianus ITorsfeldii, G. R. Gr., denn beide haben fast stets gefleckte Eier. Im ganzen zeichnet sich die Gruppe durch starke und glänzende Schale aus, deren feines Korn bei einigen Arten auf hellem Grunde dunkel, bei anderen auf dunklem Grunde mehr oder weniger weiss ausgefüllt ist. Die Form ist meis- tens die bekannte unserer gewöhnlichen Hühnereier, bei wenigen Arten nur eine rundliche oder gleich- hälftige. Die Zeichnung der Eier ist von nicht so deutlicher Unterscheidung, als deren Form; in vielen Fällen ist das Gewicht, ebenso die innere Färbung das entscheidende Kennzeichen. Der besseren Ueber- sicht wegen sind Maasse und Gewichts Verhältnisse zusammen aufgeführt. Das meiste Material der Be- schreibung ist aus dem hiesigen Berliner Zoologischen Garten, dessen Aufzucht gerade in Fasanenarten eine grossartige geworden ist. Die Oologen verdanken dem Garten manches höchst seltene Ei. Pavo cristatus, L. Indien, Assam. Mit und ohne Flecken, genau wie bei Petrao das Braun der Zeich- nung, sind die Poren dunkler gefärbt, der gelbe Grund mit unzähligen kleinen Flecken. Pavo nigripennis, Selat. Malayana, Assam. In der- selben Zeichnung, doch ist das Ei langgestreckt und dünnschalig. *) Pie Namen nach John Edward Gray. Pavo muticus, L. (spiciferus, Shaw.) Java, Siam. Rundlich wie das erstere, als besonderes Kennzeichen die auffallend dicke Schale. Cereornis satyra, Gould. S.O. Himalaya. Im Cha- racter wie Tetrao urogallus , noch voller gefleckt. Der hellgelbe Grund am stumpfen Ende etwas kräftiger, die Flecken sehr klein, stellenweise ohne Grundfarbe ; dann bilden sich an den Rändern starke Anhäufungen der zurückgetretenen Farbe. Manche Exemplare sind mit unzähligen, ganz kleinen Punkten bedeckt. Cereornis melanocephala, Gould. (Hastingii, Vig.) N.W. Himalaya. In sehr zugespitzter Form, ein gutes Kennzeichen für dies Ei. Cereornis Temminckii, Gould. China. Zum Ver- wechseln mit einem Tetrao urogallus-EA , doch ist es stumpfer geformt und etwas heller gelb gefärbt. Cereornis Blythii, Elliot. Oberassam. Wie ein Tetrao urogallus-'Ei gefärbt, der Unterschied fast nur in der verschiedenen Grösse. Die letzten vier Arten sind innen zart rötlich gelb. Argusianus giganteus, Tem. (argus, L.) Sumatra, Malayische Halbinsel. Auf röthlich-gelbem Grunde sind kleine, ganz feine dunkelbraune runde Punkte und Flecke. Spitze des Eies ist gewöhnlich heller, als das stumpfe Ende. Durch die dunkle Fleckung weicht es von den vorhergenannten Arten ah; Aehn- lichkeit zeigt es mit der folgenden Art. Feine Schale, innen röthlich-gelb. Lophophorus Impeyanus, Lath. Südl. Himalaya. Durch die Grösse genau von der vorigen Art zu unter- scheiden. Die Merkmale bleiben die gleichen. Meleagris ocellata, Cuv. Honduras, und die beiden folgenden Arten gleichen sich in der Färbung ausser- ordentlich. Von dem vorliegenden Material ist ocellata am meisten auf dem gelblichen Grunde mit rundlichen Flecken bedeckt. Durch die Form, aber nicht immer zwischen pallo-paoo und americana zu unterscheiden. 47 Zeitschrift Grösse: Gewicht: 50.36 2,800 50.34 2,700 50.36 2,800 50.34 2,700 46.34 2,300 45.34 2,250 44.32 2,550 43.31 2,450 41.32 2,300 45.35 2,600 42.35 2,500 41.31 2,050 60.41 5,600 52.40 5,500 51.40 5,100 58.42 3,800 57.44 4,500 51.32 3,500 50.32 2,950 50.32 2,750 55.41 4,950 52.41 5,000 52.40 4,350 53.40 4,250 52.38 3.850 52.40 3,850 49.37 3,330 50.40 5,250 50.39 5,250 48.38 5,200 43.33 3,010 42.33 3,000 H. Hocke. Zur Aufbewahrung der Sammlung. Saubere Präparation und ebensolche Aulbewahrung der Eier ist für jeden Sammler, der sich seines Be- sitzes recht lange erfreuen will, von grosser Bedeu- tung. Ordnungsgemäss gehalten, erreicht die Samm- lung ein hohes Alter, schlecht geführt, hat sie ein kurzes Dasein. Die alte und nebenbei gesagt hässliche Präparation wurde verworfen, als die heutige Methode wegen ihrer Vorzüge schnellen Eingang fand. Thie- nemann war einer der Ersten, der sie in Anwendung brachte und darüber im Omithologischen Centralblatt (1817) in seiner höchst ergötzlichen Weise berichtete. Aus demselben Grunde wird eine Neuerung, die höchst emplehlenswerth ist, die Aufbewahrung der Eier auf schwarzer Watte in Kästchen überall Nachahmung finden. Die alte Methode der Aufbewahrung — Kleie, Hächsel, Sand, Wolle diente_ als Unterlage — war nicht nur als unsauber, auch der Gefahren wegen, die sie barg, zu verwerfen. Die niemals ausbleibende Ge- fahr der Zerstörung oft der ganzen Sammlung durch Milben, wenn deren Treiben überhand nahm, ist die Folge dieser unpassenden Aufbewahrung. Eine kleine Kugel Qecksilber, die bei jeder Berührung des Sammel- kästchens in Bewegung kam, dadurch in immer klei- für Oologie. ner werdende Teile sich löste, die in die engsten und kleinsten Winkel und Ritzen drangen, kann in solchem Palle keine Rettung mehr bringen, da müssen andere Hilfsmittel gebraucht werden. Ruhen nun die Eier ohne Unterlage in den Kästchen, so finden sich für diese allerlei Nachtheile ein, die mit der Zeit recht unangenehm empfunden werden können. Es sind Beschädigungen aller Art, die allmählich grösser werden und den Werth seltener Objecte — meistens sind es diese, die darunter leidt-n müssen — beeinträchtigen. Weisse Watte diente bisher zum Schutze, doch hatte die Farbe 'derselben viel zu wenig Wirkung. Als bestes Mittel nun, sei es zum Schutze, sei es zur Ansicht der Eier, ist die Füllung des Einsatzkästchens mit schwarzer Watte. Das Berliner Museum verwahrte bisher die bedeutende oologische Sammlung in Holzkästchen ohne Unterlage, es hat die Neuerung eingeführt, die allgemeinen Beifall findet. Zu einer Ausstattung der Sammlung, die vornehm auf den Beschauer wirken soll, gehört, dass jedes einzelne Kästchen noch mit einer besonderen Einlage von starkem Deckelpapier versehen wird, die in Form eines kleinen Tellers, je nach dem Bedürfniss der Grösse, mit ausgezacktem Rande und Rillen, die nach dem Mittelpunkte der vertieften Fläche zugehen, ver- mittels einer Feder mit dem Einsatzkästchen verbun den ist. Hat die Einlage einen erhöhten Rand, so verbleiben die darin verwahrten Eier von selbst in derjenigen gegebenen Lage, wie sie der in der Natur entspricht, auch sind sie, werden die Kästen hin und her geschoben, vor Beschädigungen geschützt. Zu einer guten Aufstellung können die Einsatz- kasten wie folgend praktisch eingerichtet werden. Man denke sich die Hälfte des Kastens, theile sie wiederum in Hälften und so weiter, bis zu verschie- denen Grössen, acht bis zehn an der Zahl, die in ein- ander im Verhältniss stehen; werden die Kästen nach diesem System gefertigt, so wird jeder Raum derselben vollauf benutzt werden können. A. K. Kleinere Mittheilungen. Afrika - Reise. Im April oder Mai diese s Jahres geht eine wissenschaftliche Expedition nach Afrika, welche zum Theil noch unbekannte Gegenden des Innern in zoologischer, botanischer und geologischer Beziehung erforschen soil. Es werden noch einige wirklich wissenschaftlich gebildete Theilnehmer gesucht. Meldungen mit genauer Angabe der persönlichen Verhältnisse nimmt die Expedition dieses Blattes zur Weiter- beförderung entgegen. Aus eingegangenen Briefen. — Wie Sie ja wissen, hat der Orkan auf eine vernichtende Art in den Wäldern gehaust und hat auch in meinem Revier gegen 3000 Rmtr. Derbholz geworfen. Alle die schönen ehrwürdigen Eichen, die vielleicht zur Zeit der Schlacht bei Fehr- bellin hier auf der Uederheide standen, hat er zer- splittert, geworfen und zerschellt. Viele langjährige Pliasiciniis Reevesü „ Svemmeringn CJwysolopJms pictiis Amherstiae Crossoptilon auritiim Evplocomus nobilis „ Vicüloti „ albveristatus Horsfielvi . nycthemerus Sivinhoei Cineatus Diardii Elliotii 46 Zeit sehr ffT für 0 o 1 o g i e. Weisse Stellen mit gelben Grenzen sind den drei Arten gemeinsam. Meleagris americana, Baetr. In zugespitzter Form, das grösste der drei Arten . Meleagris gallopavo, L. Neu-Mexiko. In runder Form. Innen röthlich-gelb. Polyplectron bicalcaratum, L. (chinquis, Müll.) Fast gleichhälftig, das spitze Ende etwas ausgezogen, Farbe: ein zartes, röthliches Gelbbraun Innen hellbräunlich durchscheinend. Phasianus colchicus, L. Europa, Klein-Asien, hat wie die nächstfolgenden drei Arten grüne, resp grün- braune Färbung. Phasianus torquatus, Tem. In der Regel w'enig grösser, etwas dunkler gefärbt. Schale in gleichem Verhältnis. Innen reingrün. Phasianus mongolicus, Brandt. Altai, Tarbagatai, "Wenig brauner gefärbt als torquatus, auch dickere Schale. Innen graugrün. Phasianus versicolor, Gould. Japan, Nipon. Am dunkelsten braungrau gefärbt, Schale so dick als mon- golicus. Innen graugrün. Phasianus Wallichii, Gould. N.W.-Himalaya, hat einen ganz besonderen Charakter innerhalb der ganzen Gruppe. Gelbgrau und in den Poren ganz fein roth- braun; auch grössere röthlich-braune Flecken kommen vor. Als besonderes Kennzeichen innen graugrün. Phasianus Reevisii, Gould. Central-China. In ge- streckter Form mit spitzigem Ende, zartes braungrün, innen ebenso durchscheinend. Phasianus Soemmeringii, Gould. Japan, Insel Ni- phon. Das am hellsten gefärbte Ei unter den Fasanen, von den anderen Arten durch die langgestreckte Form zu unterscheiden. Innen schwachgelb. Chrysolophus pictus, L. Dauxien, China, Auerland. In heller Elfenbeinfarbe, Form und Grösse mit dem nächstfolgenden Ei leicht zu verwechseln. Chrysolophus Amherstiae, Gould. China, Tibet. Ge- wöhnlich um eine Wenigkeit grösser als pictus, auch heller gefärbt. Form bei beiden Arten gleich. Innen hellröthlich-gelb. Crossoptilon auritum, Pall. Mongolei. Schale grau- grün (wie bei Anao boschas), mit deutlich ungefleckten Poren und starkem Glanz. Mit keiner der genannten Fasaneneier zu verwechseln. Innen graugrün mit braunem Anflug. Euplocomus nobilis, Sclat. Borneo. Kommt mit braunen Flecken vor. Es hat sehr grosse Aehnlich- keit mit Euplocomus Vieillotii, G. R. Gray. Malacca, Te- nasserim. Beide haben dieselbe Form und Grösse, doch hat Vieillotii eine feinere Schale, auch ist es heller. Beide innen röthlich gelb. Euplocomus albocristatuo, Vig. Neyal, W.-Himalaya. -^an§ gestreckt, fast gleichhälftig; halbelfenbeinfarbig bis zart gelbbraun, innen hellgelb durchscheinend. Euplocomus Horsfeldii, G. E. Gr. Assam. Auf rothlieh-braunem Grunde sind die feinen Poren scharf braun abstechend gezeichnet, am stumpfen Ende einen Kranz bildend. Innen graubraun, die Poren scheinen deutlich durch. Phasianus nycthemerus, L. Süd-China. In sehr vielen Farbentönen vom reinen, intensiven Gelbbraun an bis zum Hellbraun. Die feinen Poren mit weissen Punkten gefüllt, die wie Emaille glänzen. Euplocomus Swinhoii, Gould. Formosa. In den- selben Formen und Farben; die feinen Emailleflecken viel grösser, wie bei nycthemerus. Beide innen röth- lich gelb. Euplocomus lineatus, Lath. Tenasserim, Pegu. Die unzähligen feinen Poren auf fleischfarbenem Grunde glänzend weiss. Mit keinem anderen Fasanenei zu verwechseln. Innen gelblich. Euplocomus Elliotii. Indien. Zart röthliches gelb- braun. Zum Unterschiede von Chrysolophus pictus und Amherstial, die in gleicher Grösse und Form sind; innen bräunlich grün. Euplocomus Diardi, Tem. (Diardipllus praelatus, Bp.) Siam, Cochinchina. Hell elfenbeinfarbig, glänzende Schale mit feinen, weissen Pünktchen. Form und Grösse nicht mit anderen Arten zu verwechseln. Innen gelblich. Die beifolgende Uebersicht soll die Beschreibung um etwas vervollständigen. Pavo cristatus . „ nigripennis . „ muticus ... Cereornis satyra 77 77 * 77 77 ' „ melanocephala y> r> „ Temminckii 77 77 „ Blythii . Argusianus giganteus 77 77 Lophophorus Impeyanus Meleagris ocellata . . 77 77 „ americana . „ gallopavo Polyplectron Cicalcaratum Phasianus colchicus 77 77 torquatus . 77 77 mongolicus 77 77 versicolor . 77 77 Wallichii . 77 77 77 77 77 77 77 77 77 77 77 77 77 77 77 7) Grösse : Gewicht : 70.55 11,950 75.50 10,050 70.55 15,000 70.57 7,350 68.58 8,800 65.55 5,150 65.45 5,050 65.42 4,700 57.43 5,500 57.41 5,100 63.55 6,450 66.46 5,100 65.45 5,000 66.44 4,400 60.46 6,100 56.45 5,950 65.47 6,600 60.48 6,150 50.32 1,950 44.35 2,725 43.34 2,700 43.37 2,650 48.37 3,050 49.33 3,020 48.35 2,900 48.34 2,600 43.35 2,300 42.32 2,375 43.35 2,700 40 35 2,500 40.30 2.250 51.38 3,300 50.38 3,200 50.37 3,000 48 Zeitschrift für Oologie. Wohnungen des Waldkauzes und der Schellente sind auf diese Weise zerstört worden. Diese ungeheure Masse Holz bis zum Anfang der Culturzeit (den 1. April) aufzuarbeiten, auszunutzen und nach den Ablagen zu fahren u. s. w. ist für den Förster keine Kleinigkeit. — Die beifolgenden Seidenschwänze (Bonibycilla yarrula) übersende ich Ihnen, es waren Flüge von 100 bis 150 Marb hier. K. Forsthaus G. i. d. Mark, 28. 2. 94. — „Spareier“ betreffend m achte ich die Beobachtung, dass solche hauptsächlich gelegt werden, wenn in Folge mehrmaliger Zerstörung der Brut der Vogel gezwungen wurde, hintereinander nochmals zu legen; als letztes Ei besonders ist es bei Picus der Fall, aber auch bei Alcedo u. A. machte ich dieselbe Beobachtung. Syrnium aluco anbelangend habe ich zwei Mal Gelege mit sechs Stück erhalten. Nicht immer brütet der Vogel auf dem ersten Ei, obwohl dies in der Regel der Fall ist. Ich fand z. B. das erste in einem hohlen Baume abgelegte Ei kalt vor, während der Vogel doch in demselben sass. Otus vulgaris ■ brütet ebenfalls auf dem ersten Ei. Ein von mir einst in einem Bussard- horste aufgefundenes Gelege von sieben Stück zeigte bei einem Ei die ersten Anfänge des Bebrütungsstadiums, während die anderen aufsteigend immer stärker be- brütet waren; hierdurch erklärt sich auch sowohl bei dieser als der vorigen Art die verschiedene Grösse der Jungen. Zur Vervollständigung meiner neulichen Notiz wollte ich Ihnen hierdurch mittheilen, dass ich gestern (am 1. März) Strix aluco auf dem ersten Ei fest sitzend fand. Was die Notiz in No. 8 der ,,Zeitschr. f. Oologie“ über die Grössenverhältnisse der Eier von Crez pratensis und Bcdlus ayuaticus anbelangt, so scheint doch hier eine Verwechselung vorzuliegen, nicht die Eier der letzteren, sondern der ersten Art sind in der Regel grösser, auch Brehm giebt die Maasse von Crex auf 87x26, diejenigen von Rallus auf 35X25 an. H. Ochs. „Spareier“. Mein zuerst gefundenes Reiher- gelege enthielt auch ein Sparei, es war dunkler ge- färbt als die anderen Nesteier. Mittheilen wollte ich noch, dass im Jahre 1893 die zuerst ausgehobenen Reihernester je sechs Eier enthielten. Fragekasten. Herrn Alb. S. Ueber Finnland finden Sie folgen- des Werk, was Sie interressiren wird: „Finska Fogel- äggt,“ das auf den Wunsch vieler Oologen in einer deu sehen Ausgabe erschienen ist. Wenden Sie sich an Herrn Dr. Palmen in Helsingborg (Finnland). Die deutsche Ausgabe heisst: „Finnische Vogeleier, abgebildet von G. Sundmann, mit Text von J. A. Palmen (Helsingfors 1881.) Die Adressen von neueren finnländisphen Oologen sind: C. A. Aschan in Knopio, Casimir Ew. Wilhelm Brander, Oberforstmeister in Ikaiis bei Parkano, Dr. Otto Collin in Tavastehus, 0. Norquist in Alexandersgaten bei Helsingfors, Prof. J. A. Palmen, John Alb. Sundmann, Hj. Schulmann Gustav Siemssen, Waldemar Skoof, Sekret, refer., N. Sundmann, cand. med., Dr. A. Hougberg in Helsingfors., Die geehrten Abonnenten werden gebeten, die restirenden Beiträge umgehend an die Redaction einzusenden. Paul W.H. Spatz, Naturhistor. Institut, Diemitz b. Halle a. S. Adolf Kricheldorff, Berlin S., Oranienstrasse 135. Naturalien- und Lehrmittei -Handlung. Oswald Gangloff, Rixdorf-Berlin, No. 124, Berg’^Strasse No. 124. Vögel u. Säuge thiere werden ' naturgem. ausgestopft. Wilhelm Herbst, Thier-Ausstopfer für alle Arten Vögel und Säugethiere. Berlin NO., Elisabeth^Strasse 63. Seltene Eier hoch nordischer Vögel stets zu haben durch A. MONTELL, Haparanda und Pajala (Schweden). G. Bergmann, Klempnern., Berlin SW., Puttkamerstr. No. 8. Trink- und Futter- Gefässe für Geflügel und Vögel aller Arten zu billigen Preisen. Paul Robert Schünemann, städt. Verkaufs -Vermittler, = BERLIN C., = Central - Markthalle. Vogel-Eier, ausgest. Vögel, sowie Fische, kleine Muschel-Sammmlimgen etc. etc. T.EC.B.ICrolixa. - Hamburg ===== St. Georg, Bleicherstr. 15. N atural.-Handlung von Hermann Rolle, Berlin, Emdener Strasse 4. Madagascar! Vogel -Eier. Fr. S i k o r a Naturalist, Annanarivo, Madagascar via Klars. 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Daimer, Berlin SW., Koch Strasse 56. Versand von Luxus-Fischen u. Thieren jeder Art. Zoologische Gross-Handlung von Gustav Reiss, Berlin NO., Landsberg er str, 33. I mnooo Naturhistorisches LUlIklüd, Institut, Inhaber: Dr. Aug. Müller. Berlin NW., Louisenplatz No. 6. Tautz & Ladewig, Commissionaire, BERLIN, Central - Markthalle. Wild und Geflügel finden höchste Verwerthung. Louis Wahn’s Nachf, A. Manecke, Nadlermeister, Berlin, Lindenstr. 66. Zerlegbare Vogelkäfige. Druck von Otto Dreyer, Beidin W., Mauerstr. 53. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. -f Herausgegeben von II. Hocke. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. U25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom April bis 3p März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Qologie“, Berlin, Sehiffbauerdamm 23 zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 20 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt: Der Tannenhäher. Verzeichniss von Einzel- arbeiten. Kleinere Mittheilungen. Fragekasten. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Ver- sandporto nicht überschritten wird, betragen 10 Mark. No. 1. Berlin, den 15. April 1894. 4. Jahrgang. Vom Tannenhäher. Freund und steter Beobachter der gesammten Vogelwelt, auch eifriger Eiersammler, war es mir doch nie gelungen, Eier des Tannenhähers zu erhalten. Wohl wurden ab und zu, doch nicht alljährlich, einzelne Exemplare dieses Vogels in den Voralpen, im Hügel- lande angetroffen; selbst in der Nähe Zürichs am Alt- berge, ein solcher. Diese Fälle aber traten immer nur im Spätherbste ein, im October und im November. Stände, welche der Vogel im Frühjahre und im Sommer bewohnte, waren mir nicht bekannt. Er muss auch bei uns in der Schweiz durchaus nicht zahlreich sein, sonst hätte er bei den von mir unternommenen, sich über die Kantone Schwyz, Glarus, St. Gallen und Graubünden erstreckenden, so viele Jahre fortgesetzten Alpenwanderungen, nicht so lange verborgen bleiben können. Erst im Sommer 1891 am 24. Juli, bei Anlass einer Besteigung des »Schilt«, 2287 Mt. im Kt. Glarus, vom Wallen See aus, sah ich plötzlich fünf Tannen- häher fast am Ende der Baumregion, unfern der »Murg Alp«, die, sich eng zusammen haltend, ruhig ohne Scheu, kaum 1 5 Schritte entfernt, in niederem kurzen Fluge, von einer verkrüppelten Fichte oder Legföhre zur anderen, den Pfad vor mir kreuzten. Die Vögel nahmen schein- bar keine Notiz von mir, flogen auch häufig den Erd- boden an und waren am sehr steil aufstrebenden, lichten Bestände, bald oben bald unten zu sehen. Einmal bemerkte ich auf kurze Zeit drei Stück auf dem glei- chen Aste, vertraut neben einander sitzen, alle drei, wohl des heissen Sommertags wegen, mit weit geöffnetem Schnabel. Die Vögel hielten sich schlank und glatt und es verlieh ihnen der beim Fluge etwas fächerartig getragene Schwanz mit seiner schneeweissen Endbinde ein prächtiges Aussehen. Ich hielt dafür, eine Familie aus zwei Alten und drei jungen vor mir zu haben, doch war, trotzdem die genaue Beobachtung der Vögel so sehr bequem war, ein wesentlicher Unterschied im Gefieder oder Benehmen derselben nicht zu erkennen. — Zurückrechnend sagte ich mir, dass, wenn drei Junge in diesem Fluge seien, diese schon Ende März oder zu Anfang April gelebt, die frisch gelegten Eier also in der ersten Hälfte März zu haben gewesen wären. Stimmte dies mit der Angabe im Eierwerke von Baedeker, wonach die Brutzeit von Nucifraga caryoca- tactes in dem Monat Mai fällt, gar nicht, so suchte ich doch im März 1892 das muthmassliche Brutgebiet zu erreichen um nach Nestern Umschau zu halten. Leider zeigten sich zu jener Zeit die Schneeverhältnisse ausserordentlich ungünstig; der Schnee trug nicht, und konnten daher die höheren Lagen, welche völlig schnee- frei im Sonnenscheine bei tiefblauem Himmel, in stiller Ruhe dalagen, nicht erreicht werden. — Im folgenden Jahre, 1893, war ich indess so glücklich ein ganz frisches Gelege, aus drei sehr schönen Eiern bestehend, am 17. März zu finden. Ebenso am 6. März dieses Jahres (1894) ein Nest mit einem Ei; erst zwei Tage darauf, am 8. März, enthielt dies Nest zwei Eier, die ich nahm, da der Vogel Mittags brütend angetroffen wurde. Dieses Nest, welches in geschützter Lage an sonnenreicher Halde auf einer Weisstanne von 45 ctm unterem Umfang in einer Höhe von 91/2 Metern stand, nahm ich an mich. Es stand hart am Stamme an dessen südöstlicher Seite; war von unten nur von einer Seite gut sichtbar, ist nicht kreisrund, misst am äussern Rande 30 und 35 ctm Durchmesser, ist also stumpfoval bei 12 ctm äusserer Höhe. Die innere Nestmulde ist auch oval, zeigt 1 51/2 und 12 ctm Durchmesser und ist 61/ 2 ctm tief. Der äussere Nestbau ist aus Buchen-, Lärchen-, Hartriegel- und Haselholzreisern hergestellt. An den Buchenreisern sitzen Blattknospen, an einem Haselästchen auch die Blüthenkätzchen. Da bei der hohen Lage des Fundortes, Hasel und Buche nicht mehr fortkommen, müssen die Vögel dies Baumaterial aus sehr viel tiefer gelegenen Waldungen heraufgeholt haben. Ebenso wird es sich mit dem ziemlich vielen alten Buchenlaube verhalten, welches in der Wandung des äusseren Nestes eingeschoben ist, wenn man nicht annehmen will, der Sturm habe solches bis auf ihre Höhe gejagt. Auch die Schwungfeder einer Amsel S£3r