48 Zeitschrift für Oologie. Wohnungen des Waldkauzes und der Schellente sind auf diese Weise zerstört worden. Diese ungeheure Masse Holz bis zum Anfang der Culturzeit (den 1. April) aufzuarbeiten, auszunutzen und nach den Ablagen zu fahren u. s. w. ist für den Förster keine Kleinigkeit. — Die beifolgenden Seidenschwänze (Bombycilla garnda) übersende ich Ihnen, es waren Flüge von 100 bis 150 Marb hier. K. Forsthaus Gr. i. d. Mark, 28. 2. 94. — „Spareier“ betreffend machte ich die Beobachtung, dass solche hauptsächlich gelegt werden, wenn in Folge mehrmaliger Zerstörung der Brat der Vogel gezwungen wurde, hintereinander nochmals zu legen; als letztes Ei besonders ist es bei Picus der Fall, aber auch bei Alcedo u. A. machte ich dieselbe Beobachtung. Syrnium aluco anbelangend habe ich zwei Mal Gelege mit sechs Stück erhalten. Nicht immer brütet der Vogel auf dem ersten Ei, obwohl dies in der Kegel der Fall ist. Ich fand z. B. das erste in einem hohlen Baume abgelegte Ei kalt vor, während der Vogel doch in demselben sass. Otus vulgaris- brütet ebenfalls auf dem ersten Ei. Ein von mir einst in einem Bussard- horste aufgefundenes Gelege von sieben Stück zeigte bei einem Ei die ersten Anfänge des Bebrütungsstadiums, während die anderen aufsteigend immer stärker be- brütet waren; hierdurch erklärt sich auch sowohl bei dieser als der vorigen Art die verschiedene Grösse der Jungen. Zur Vervollständigung meiner neulichen Notiz wollte ich Ihnen hierdurch mittheilen, dass ich gestern (am 1. März) Strix aluco auf dem ersten Ei fest sitzend fand. Was die Notiz in No. 8 der „Zeitschr. f. Oologie" über die Grössenverhältnisse der Eier von Cr ex pratensis und Pallus aquaticus anbelangt, so scheint doch hier eine Verwechselung vorzuliegen, nicht die Eier der letzteren, sondern der ersten Art sind in der Regel grösser, auch Brehm giebt die Maasse von Crex auf 37x26, diejenigen von Rallus auf 35X25 an. H. Ochs. „Spareier“. Mein zuerst gefundenes Reiher- gelege enthielt auch ein Sparei, es war dunkler ge- färbt als die anderen Nesteier. Mittheilen wollte ich noch, dass im Jahre 1893 die zuerst ausgehobenen Reihernester je sechs Eier enthielten. Fragekasten. Herrn Alb. S. Ueber Finnland finden Sie folgen- des Werk, was Sie interressiren wird: „Finska Fogel- äggt,“ das auf den Wunsch vieler Oologen in einer deu sehen Ausgabe erschienen ist. Wenden Sie sich an Herrn Dr. Palmen in Helsingborg (Finnland). Die deutsche Ausgabe heisst: „Finnische Vogeleier, abgebildet von G. Sundmann , mit Text von J. A. Palmen (Helsingfors 1881.) Die Adressen von neueren finnländisphen Oologen sind: C. A. Aschan in Knopio, Casimir Ew. Wilhelm Brander, Oberforstmeister in Ikaiis bei Parkano, Dr. Otto Collin in Tavastehus, 0. Norquist in Alexandersgaten bei Helsingfors, Prof. J. A. Palmen, John Alb. Sundmann, Hj. Schulmann Gustav Siemssen, Waldemar Skoof, Sekret, refer., N. Sundmann, cand. med., Dr. A. Hougberg in Helsingfors., Die geehrten Abonnenten werden gebeten, die restirenden Beiträge umgehend an die Redaction einzusenden. Paul W. H. Spatz, Naturhistor. Institut, Diemitz b. Halle a. S. Adolf Kricheldorff, Berlin S., Oranienstrasse 135. Naturalien- und Lehrmittel -Handlung. Oswald Gangloff, Rixdorf-Berlin, No. 124, Berg^Strasse No. 124. Vögel u. Säuge thiere werden ' naturgem. ausgestopft. Wilhelm Herbst, Thier-Ausstopfer für alle Arten Vögel und Säugethiere. Berlin NO., Elisabethl^trasse 63. Seltene Eier hoch nordischer Vögel stets zu haben durch A. MONTELL, Haparanda und Pajaia ('Schweden). Paul Robert Scüünemann, städt. V erkaufs -V ermittler, BERLIN C., Central - Markthalle. Yogel-Eier, ausgest. Vögel, sowie Fische, kleine Muschel-Samminlungen etc. etc. T.X3C.S.K: rotLn. Hamburg St. Georg, Bleicherstr. 15. N atural.-Handlimg von Hermann Rolle, Berlin, Emdener Strasse 4. Madagascar! Vogel-Eier. Fr. S i k o r a Naturalist, Annanarivo, Madagascar via Mars. Vogelfutter S; Preisliste gratis und franco. C. Bunke, Berlin, Chorinerstr. 32. N aturalienhändler V. FRIC in Prag, Wladislawsgasse 21 a, kauft und verkauft naturhistorische Objecte jeder Art. G. Bergmann, Klempnern., Berlin SW., Puttkamerstr. No. 8. Trink- und Futter- Gefässe für Geflügel und Vögel aller Arten zu billigen Preisen. Redaction und Verlag von H. Hocke, Berlin NO., Linienstr. 1. i /i I - ==? Hermann Zagermann, BERLIN, Seydel ^Strasse No. 13, empfiehlt sich zum Ausstopfen aller Arten Vögel und Säugethiere. Paul Sehindler, Nadlermeister, Berlin, Ackerstrasse 132. Lager aller Sorten Vogelkäfige. „Äs.ÄÄü's.jffijJUiIJL*4, Naturhistor. Institut, Wilmannstrand in Finland. Nordische und Lappländische Eier. Zu kaufen gesucht eine . J bestehend aus den heimischen Vogelarten (Nord- und Süd- deutschland). Die Eier müssen einseitig gebohrt und sicher bestimmt sein. Offerten befördert die Expe- dition dieses Blattes. Naturalien-Handlung v. Ferd. Staranschecki, Leipzig-Connewitz, Leopoldstrasse 22, I. Gustav Voss, König 1. Hof-Lieferant, Kölu a. Rh. Zoolog. Crosshandiong. Natur alien- und Lehrmittel-Handlung von Wilhelm Schlüter, Halle a. S. H. Oaimer, Berlin SW., Koch Strasse 56. Versand von Luxus-Fischen u. Thieren jeder Art. Zoologische Gross-Handlung von G-ustav Reiss, Berlin NO., Landsbergerstr. 33. I Innoaq Naturhistorisches Llllllaca, Institut, Inhaber: Dr. Aug. Müller. Berlin NW., Louisenplatz No. 6. Tautz & Ladewig, Commissionaire, BERLIN, Central - Markthalle. Wild und Geflügel finden höchste Verwerthung. Louis Wahn’s Nachf, A. Manecke, Nadlermeister, Berlin, Lindenstr. 60. Zerlegbare Vogelkäfige. Druck von Otto Dreyer, Berlin W., Mauerstr. 53. Zeitschrift für Oologie. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. * — Herausgegeben von H. Heeke. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. ^,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom April bis 3f. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, Sehiffbauerdamm 23 zu richten. Inserate: Inhalt: Gebühren Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 20 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Der Tannenhäher. Verzeichniss von Einzel- arbeiten. Kleinere Mittheilungen. Fragekasten. für J Beilage, durch welche das normale Ver- sandporto nicht überschritten wird, betragen JO Mark. No. I. Berlin, den 15. April 1804. 4. Jahrgang. Vom Tannenhäher. Freund und steter Beobachter der gesammten Vogelwelt, auch eifriger Eiersammler, war es mir doch nie gelungen, Eier des Tannenhähers zu erhalten. Wohl wurden ab und zu, doch nicht alljährlich, einzelne Exemplare dieses Vogels in den Voralpen, im Hügel- lande angetroffen; selbst in der Nähe Zürichs am Alt- berge, ein solcher. Diese Fälle aber traten immer nur im Spätherbste ein, im October und im November. Stände, welche der Vogel im Frühjahre und im Sommer bewohnte, waren mir nicht bekannt. Er muss auch bei uns in der Schweiz durchaus nicht zahlreich sein, sonst hätte er bei den von mir unternommenen, sich über die Kantone Schwyz, Glarus, St. Gallen und Graubünden erstreckenden, so viele Jahre fortgesetzten Alpenwanderungen, nicht so lange verborgen bleiben können. Erst im Sommer 1891 am 24. Juli, bei Anlass einer Besteigung des »Schilt«, 2287 Mt. im Kt. Glarus, vom Wallen See aus, sah ich plötzlich fünf Tannen- häher fast am Ende der Baumregion, unfern der »Murg Alp«, die, sich eng zusammen haltend, ruhig ohne Scheu, kaum 15 Schritte entfernt, in niederem kurzen Fluge, von einer verkrüppelten Fichte oder Legföhre zur anderen, den Pfad vor mir kreuzten. Die Vögel nahmen schein- bar keine Notiz von mir, flogen auch häufig den Erd- boden an und waren am sehr steil aufstrebenden, lichten Bestände, bald oben bald unten zu sehen. Einmal bemerkte ich auf kurze Zeit drei Stück auf dem glei- chen Aste, vertraut neben einander sitzen, alle drei, wohl des heissen Sommertags wegen, mit weit geöffnetem Schnabel. Die Vögel hielten sich schlank und glatt und es verlieh ihnen der beim Fluge etwas fächerartig getragene Schwanz mit seiner schneeweissen Endbinde ein prächtiges Aussehen. Ich hielt dafür, eine Familie aus zwei Alten und drei jungen vor mir zu haben, doch war, trotzdem die genaue Beobachtung der Vögel so sehr bequem war, ein wesentlicher Unterschied im Gefieder oder Benehmen derselben nicht zu erkennen. — Zurückrechnend sagte ich mir, dass, wenn drei Junge in diesem Fluge seien, diese schon Ende März oder zu Anfang April gelebt, die frisch gelegten Eier also in der ersten Hälfte März zu haben gewesen wären. Stimmte dies mit der Angabe im Eierwerke von Baedeker, wonach die Brutzeit von Nucifraga caryoca- tactes in dem Monat Mai fällt, gar nicht, so suchte ich doch im März 1892 das muthmässliche Brutgebiet zu erreichen um nach Nestern Umschau zu halten. Leider zeigten sich zu jener Zeit die Schneeverhältnisse ausserordentlich ungünstig; der Schnee trug nicht, und konnten daher die höheren Lagen, welche völlig schnee- frei im Sonnenscheine bei tiefblauem Himmel, in stiller Ruhe dalagen, nicht erreicht werden. — Im folgenden Jahre, 1893, war ich indess so glücklich ein ganz frisches Gelege, aus drei sehr schönen Eiern bestehend, am 17. März zu finden. Ebenso am 6. März dieses Jahres (1894) ein Nest mit einem Ei; erst zwei Tage darauf, am 8. März, enthielt dies Nest zwei Eier, die ich nahm, da der Vogel Mittags brütend angetroffen wurde. Dieses Nest, welches in geschützter Lage an sonnenreicher Halde auf einer Weisstanne von 45 ctm unterem Umfang in einer Höhe von 91/2 Metern stand, nahm ich an mich. Es stand hart am Stamme an dessen südöstlicher Seite; -war von unten nur von einer Seite gut sichtbar, ist nicht kreisrund, misst am äussern Rande 30 und 35 ctm Durchmesser, ist also stumpfoval bei 12 ctm äusserer Höhe. Die innere Nestmulde ist auch oval, zeigt 1 5 1/2 und 12 ctm Durchmesser und ist 6i/2 ctm tief. Der äussere Nestbau ist aus Buchen-, Lärchen-, Hartriegel- und Haselholzreisern hergestellt. An den Buchenreisern sitzen Blattknospen, an einem Haselästchen auch die Blüthenkätzchen. Da bei der hohen Lage des Fundortes, Hasel und Buche nicht mehr fortkommen, müssen die Vögel dies Baumaterial aus sehr viel tiefer gelegenen Waldungen heraufgeholt haben. Ebenso -wird es sich mit dem ziemlich vielen alten Buchenlaube verhalten, welches in der Wandung des äusseren Nestes eingeschoben ist, wenn man nicht annehmen will, der Sturm habe solches bis auf ihre Höhe gejagt. Auch die Schwungfeder einer Amsel Zeitschrift für O ologi e. 2 (oder auch von der Schildamsel) findet sich in der äusseren Nestwand. Der innere Bau ist dicht und fest aus Erd- und Baummoos und mit Ried- oder Binsengras aufgefuhrt, welches alles mit sehr vielen langen Bartflechten durch- woben ist. Die Ausfütterung besteht aus feinem Moos, Bartflechten, feinen Gräsern und aus. breiten bis 15 cm langen Baststreifen, sowie aus einigen Flaumfedern des. Vogels. — I. IE III. Länge der Eier: 36^ 3 7 Vs 34 m/m. Breite „ „ 26^ 2 6% 26 „ Zweites Gelege. Länge der Eier: 361/3 3Ö1/2 m/ m- Breite ., „ 25% 26 Gewichte der vollen Eier des ersten Geleges: I. io3/4, II. iD/4, III. 10 Gramm. Gewichte der leeren Eier des ersten Geleges: I. 64, II. 64, 52l/2 cgramm. Die Form der drei Eier des ersten Geleges ist eine sehr verschiedene; zeigt No. I eine gestreckte Ei- form, so ist No. II länger und an beiden Polen stark abgerundet, während No. III ziemlich kürzer am plötz- lichsten abfallt und die schönste Spitze zeigt. — Bei dem zweiten Gelege zeigt sich dieser auffallende Unterschied der Form weniger. Die Schale ist matt glänzend, zeigt grosse Poren und ist besonders die des zweiten Geleges mit deutlich sichtbaren narbenartigen Längsfurchen versehen. Die Schale ist auch äusserst durchsichtig und wenig stark. Die Grundfarbe der Eier ist sehr hell bläulichweiss mit ganz schwachem Anfluge ins grünliche, auf dieser stehen dünn vertheilt, nicht in einander fliessende Flecke von violetgrauer und umbrabrauner Farbe, blasser und dunkler auftretend. Beim ersten Gelege sind diese Flecke ein wenig grösser und unregelmässiger vertheilt, so bei zwei Eiern am stumpfen Ende etwas mehr ge- häuft (aber gleichwohl immer getrennt), beim dritten Ei sind die Flecke ganz gleicher Art, doch auch am spitzen Ende vorhanden. — Die Eier des zweiten Ge- leges zeigen dieselbe Grundfarbe, die Flecke sind aber hier noch viel feiner und rundlich, sehr viel Grundfarbe freilassend, über das ganze Ei gleichmässig vertheilt. Der Gesammtausdruck der Eier ist ein überaus feiner, heller und zarter, er hat gar nichts mit den Abbil- dungen im «Baedeker» gemein. Ich verstehe überhaupt nicht, wie man diese Eier mit denen von Elster und Dohle hat vergleichen können. Wer einmal wirkliche Tannenhäher - Eier gesehen hat, wird sie nie mit andern verwechseln können, sondern auf den ersten Blick schon als solche erkennen. — Es bliebe mir noch manches über den Vogel zu sagen übrig, doch führt das wohl zu weit; unerwähnt will ich jedoch nicht lassen, dass sein Benehmen beim Nistplatze, ein ganz anderes, vorsichtigeres und scheueres ist, als wie er es bei seiner ersten Vorstellung mir zeigte. Er ist da ein rechter Heimlichthuer. C. V.-C. Zürich. Verzeiehniss von Einzefarbeiten auf dem Gebiet der Ornithologie und, Oologfe. A. GL Vordermann, Bydrage tot de kenois der vogels van den Kangsan. ArchipeE. (Cerchneis moluc- censis, Chrysocolaptes strietus, Gacdnus vittatus>„ Rho- podytes kangeanensis, Artamides sumatrensis, Chibia jentinckir Mixornis flameollis, Cittocinclaa nigricauda, Uroloncha kangeanensis,. Oriolus, insularis, Ductila rosacea, Gallus varius).. Batavia, Natuurk^ Ver_ Nederl. Indie Nat. Tijdschrift.. Deel. 52.. 1893. p, 1&1 — 208. A. König. Thierlehen in der algierischen. und tu- nesischen Sahara. Frankfurt az. M. Senckenherg. Nat. Gesv p. 3 — 20. A. VeelzkOW. Tägliches Leben eines Sammlers und Forschers auf Exkursionen in den Tropen., Ibid. P- 43—50. 0. V. Moellendorf Materialien zur Fauna der Philippinen. XI. Die Insel Leyte. Ibid. p,. 5 c — 154. J. Ziegler. Storchnester in Frankfurt a., M. und dessen Umgebung. Ibid. p. 173: — 254. St. Bilkewitsch. Ornitholögische Untersuchungen in Dagesfan. Kasan. Naturf. Ges.. Protok. 1892/93, No. 135. Russki. Beiträge zur- Kenntniss der Vogelfauna des Kasan’schen Gouvern. Kasan, Naturf. Ges. Arbeiten,, Vol. XXV, No. 5. Th. Lorenz. Die Vögel des Moskauer Gouverne- ments. Moskau . Soc. Imp. Naturalisten Bull. 1 893. P- 337—354- M. Zaroudnoi. Note sur une nouvelle espece des mesanges (Parus transeaspius};, Ibid. p. 364 — 368^ J. Allen. On a collection of Birds from Chapada, Matti Grosso, Brazil, made by Mr. H. H. Smith. New-York, Museum Nat. Hist. Vol. V, p. 107. A. Dubois. Revue des derniers systeraes orni- thologiques et nouvelle Classification des oiseaux. Paris, Soc. Zool. France. Mem. T. 4, p. 96. A. Suchetet- Les oiseaux hybrides rencontes ä l’etat sauvage. Ibid. p. 117. S. Rhoads The birds observed in British Colum- bia and Washington during spring and summer 1892. Philadelphia, Acad. Nat. Sei. Proc. 1893, p. 16. Alfred Morth. Oologieal Notes. I. Notes on the nesting-place a. eggs of Halcyon sordidus Gould. II. Notes on the nesting-place and eggs of Cyano- rhamphus rayneri. G. R. Gray. Sidney, Linne. Soc. N. S. W. Proc. Vol. VII, p. 397. A. Collette. Two rare birds of Kansas. (The white-faced glossy Ibis (Plegadis guarauna) a. Clarke’s Nutcracker (Picicorvus columbianus). Topeka, Kansas Ac. Sei. Trans. Vol. XIII. p. 29. A. Collette. Nesting of the pied-billed Grebe (Podilymbus podiceps). Ibid. p. 49. Fr. Lindner und Gert Flotrike. Zur Omis der kurischen Nehrung. Wien. Ornith. Ver. »Schwalbe«. Mitth. XVII. (1893) p. 150— 164, 185 — 186. Zeitschrift für Oologie. 3 Emil C. F. Rzehak. Das Vorkommen und die Verbreitung des Zwergfliegenfängers (Muscicapa parva Bechst.) in Oesterreich-Ungarn. Ibid. p. 162. Gironcolli. Der Tannenhäher (Nucifraga caryoca- tactes). Frankfurt a. M. Zool. Ges. Zool. Garten XXXIV. p. 346-347. H. 0. ForbeS. The Moas of New Zealand. Na- tural Science II. p. 374 — 380. erbeutete ich am 20. 3., mithin am frühesten laut meiner Notizen. Das früheste Auffinden war vor circa 10 Jahren am 23. 3. in einem gänzlich schneefreien Winter. Astur palumbarius kloplte ich aus einem Horste (am 29. März) spät am Abend. Der Horst war noch nicht belegt. Das früheste Ausheben seines Horstes notirte ich (ein Mal erst) am 1. April mit einem Ei. W. Rothschild. Note on Apteryr haastii. Ibid. p. 299—300. J. A. Allen. The Geographical Origin and Distri- bution of North American Birds, considered in relation to Faunal Areas of North-America (Auk. X. p.97 — 150). Alft. Reichenow. Die von Herrn Dr. F. Stuhlmann in Ostafrika gesammelten Vögel. Jahrb. Hamburg. Wissensch. Anstalten X. E. J. Cope. Our own Birds. Naturei History of the Birds of the United States. New Edition. Phi- ladelphia 1893. Kleinere Mittheilungen. Ueber Strix dralensi#-Eier. Die mir aus zu- verlässiger Quelle gebrachten Eier dieser seltenen Eule hatten folgendes Gewicht: c) (4 Stück) 3,500 3-520 3-525 3,600 a) (2 Stück) 3,560 3-570 b) (3 Stück) 3,700 3-420 3-350 Die Eier schwanken also von 3,350 — 3,700. Auch die anderen Eier, die durch meine Hände gingen, sind viel zartschaliger als Strix nivea gewesen und können nicht 5,000 gewogen haben. Hauptmann Kr. V. Aus einem Briefe. Der früh eintretende diesjährige Frühling macht sich ganz besonders in unserer Vogel- welt bemerkbar. Bereits am 15. März war eine Brut- höhle des Schwarzspechts so gut wie fertig hergestellt. Freilich vergehen gewöhnlich noch vierzehn Tage, ehe das erste Ei gezeitigt wird. Von einem anderen Schwarzspechtpärchen kann ich berichten, dass es — vertrieben durch gänzlichen Abtrieb des alten Holzbe- standes — eine einzelnstehende Kiefer, die auf einem steilen Hügel stehend von der Forstverwaltung überge- halten wurde und als ein stolzes Merkzeichen weithin sichtbar war, annahm und in derselben die Bruthöhle errichtete. Ein betretener Fussweg führt direct an der Kiefer, ein Fahrweg um den kleinen Hügel eng vorbei. Ein neuer Beweis von der Sesshaftigkeit und Anhäng- lichkeit unserer Vögel an dem ein Mal erwählten Ort. Am Sonntag den 1 1 . 4. besuchte ich eine Reiher- colonie. Zwei Reiher flogen vom Horste, das sie er- bauten. Am Charfreitag waren die Nester alle besetzt, verschiedene Reiher brüteten schon. Nach meinen Notizen, die ich mir seit Jahren gemacht, war es im Jahre 1861, wo die Reiher schon am 15. März volle Gelege hatten, in den letzten Jahren meistens Ende März. Falco peregrinus, den ich sonst im April, in anderen Jahren Ende März mit vollem Gelege fand, Aus der Mark. In einer grossen Saatkrähencolonie mehrere Male Falco aesalon gesehen, wie er die Krähen von den Nestern verjagte, um deren Eier zu stehlen. Falco tinnunculus am 8. April mit einem Ei. H. H. Aus einem Briefe. In Angelegenheit der rothen Färbung unserer Raubvögeleier, wie sie in Nummer 9 des Jahrgangs III dieser Zeitschrift besprochen wurde, verweise ich auf folgende Erklärung eines bekannten Oologen: Der bekannte DobrudschareisendeMaxSintenis, der dort, wie er selbst schreibt, 370 Eier der Geier aushob, sagt im Ornithologischen Centralblatt, 1878, Seite 147 über die rothe Färbung der Eier folgen- des: Auf Grund vieler Beobachtungen bin ich geneigt anzunehmen, das die lebhaft oft prachtvoll bunt gefleck- ten Eier des Vultur cinereus von jüngeren Vögeln herstammen (die Flecken und Klexe lassen sich übri- gens mit Wasser leicht abwaschen). Wurde von dem Horst ein recht alter Vogel herabgeschossen, so war fast immer ein schwach geflecktes oder weisses Ei darin. Wir haben ferner einem getödtetem alten Weibchen ein ungeflecktes Ei, zwei jüngeren dagegen ein mit dichten Flecken behaftetes Ei aus dem Legeschlauch geschnitten, doch liessen sich diese Flecken leicht ab- waschen. Beruht dieses nun auf Zufall, oder sollte sich diese Annahme bestätigen? Solche weisse Eier unter- scheiden sich beim Ausblasen von denen des Gyps ful- vus sogleich durch viel schwächeren Moschusgeruch, wohl auch durch das Korn und die kürzere Grösse. Die grössten Eier des Vultur cinereus scheinen unter den flach oder wenig gefleckten vorzukommen, und ein solches grosses Geierei wiegt frisch gelegt 1 Pfund und wenig darüber. W. Schütze. Zur Vervollständigung einer Beschreibung der Fasaneneier (Nr. 12, III. Jg.) giebt Herr Franz Krichel- dorff, der im Jahre 1890 Tibet bereiste und dort auch oologische Sammlungen betrieb, einige kleinere Notizen über den sehr seltenen Fasan Cereornis L’hysii, sowie über Crossoptilon tibetanum. Cereornis L’hysii. Verr. Genommen 13,000 Fuss hoch bei Muppin (Tibetanische Grenze). In Form und Färbung wie Blythii, jedoch ausserordentlich dickschalig. Auch bei diesem Ei verschwinden die Flecke durch Bebrütung vollständig. 1. 6oX45- 6,100. 2. 59X45- 6,050. 3. 54X43- 4-900. Crossoptilon tibetanum. Hodg. Gefunden bei Ta-sien-lu, Tibet. 12,000 Fuss hoch unter einem Rhododendrongebüsch. In Form und Farbe wie mandschuricum. 1. 62x46. 6,350. 2. 60X4 5- 5,8oo. Zeitschrift für Oologie. Aus einem Briefe. Am 8. März erhielt ich ein Gelege von Bubo ignavus aus der Provinz Posen. Ein in der Gefangenschaft gehaltenes Weibchen legte die drei — etwas kleinen — Eier am 24. Februar, resp. 2. und 5. März. ,, . ~ Major v. 1 r. Fragekasten. Wo befindet sich in Norddeutschland eine Brut- colonie von Cygnus olor? Antwort wird gewünscht im Interesse eines Artikels über eine Brutcolonie von Cygnus olor, der demnächst in dieser Zeitschrift er- scheinen soll. Rühren die gefleckten Eier von Circus rufus, cy- aneus und cineraceus von jüngeren Weibchen her, des- gleichen die gefleckten Eier von Astur palumbarius? Gefällige Antworten erbittet die Redaktion. Herrn Krüger. Die Marder leeren sehr gern die Nester der Gänsesäger, Gänse und Enten. Ebenso schleppen die Füchse die Eier der Schwäne aus den Nestern. Das frische Schwanei, was Sie im Walde am Rande des Sees gefunden haben, das an der Breitseite mehrere kleine Löcher aufwies, das hat der Marder gethan. Auch Hermeline verstehen Hühnereier aus dem Neste zu stehlen und können dieselben, ohne sie zu verletzen, weit fortschaffen. Wenn Sie aber ein- mal (spät im Frühling) ein verlegtes, aber unverletztes Schwanei im Walde finden sollten, seien Sie bei der Entleerung des Eies sehr vorsichtig, wenn Sie nicht Schaden erleiden wollen. Sind Crypturus noctivagus-Eier helllila oder sind dieselben stark hellblau gefärbt? Ich besitze unter dieser Bezeichnung mehrere grosse langgestreckte und feinschalige Eier, doch sollen sie falsch bestimmt sein. Anzeigen. Sauber präparirte Gelege von 1894, auch mit Nest. Pernis apivorus, Cypselus melba, Lanius excubitor, Cinclus aquatiens, Lagopus alpinus, Tetrao urogallus, Tetrao bonasia, Pyrrhocorax alpinus, billiger als zu Katalogpreisen, empfiehlt C. Vorbrodt-Carpentier, Zürich. Offerire schöne prächtige Ge- lege v. Ardea garzetta, ralloides, minuta, Carbo pygmaeus, Po. diceps minor, cristatus, Cypse- lus melba, apus. H. Zwayer, MeftOWlCZ-Ml Achtung! Eine prachtvolle Eiersammlung, bestehend aus ca. 600 Eiern, von sämmtlichen exotischen Vögeln und Reptilien, sowie Lauf-, Raub-, Sing-, Sumpf-, Kletter- u. Weber-Vogeleier, hat zu verkaufen im Preise von 800 M. W. Waldmann, Kloster Walkenried a/H. Bälge , Eier, Nester , Nestjunge und Skelette,.ungarischer Vogel-Arten sind zu beziehen durch F. R0S0- nowsky , Präparator in Budapest, II. Ker. Hunfalvy-uteza es 6. Bälge und Eier britischer und nordamerikanischer Vögel bietet an: H. W. Marsden, Natural History- Agent, 21 New Bond Street, Bath (England). Preislisten nordamerikanischer und anderer exotischer Vogeleier ver- sendet: W. K. Mann, Naturalist, Wellington Terrace, Clifton, Bristol (England). Im Verlage von Robert Oppenheim in Berlin SW. 46 ist erschienen: Exeursionsbueh zum Studium der Vogelstimmen. Praktische Anleitung zum Bestimmen der Vögel nach ihrem Gesänge. Von Dr. Alwin Voigt Realschuloberlehrer in Leipzig. l4 Bogen in 8°. In biegsamem Leinenband. Preis 2 M. 50 Pf. Allen Freunden des 'Vogelgesanges sei das Buch warm empfohlen, nicht minder aber den Lehrern zum Ge- brauch bei Exkursionen mit ihren Schülern, wie es auch bei der her- anwachsenden Jugend die Freude und das Verständniss für das Natur- leben zu fördern vermag. Bücher und Zeitschriften naturwissenschaftl. Richtung, wie auch Auskünfte in allen litter. Dingen durch Diering &, Siemens, Budlüancll. Berlin C. 22. Neue Promenade 1. Vogel-Eier, ausgestopfte Vögel, sowie Fische, kleine Muschel-Sammlungen etc. etc. J. H. B. Krohn Hamburg, St. Georg, Bleicherstr. 15. Adolf Krieheldorff, Berlin S., Oranienstrasse 135. Naturalien- null Lehrmittel- Handlung. Seltene Eier hoehnordischer Vögel stets zu haben durch A. MONTELL, Haparanda und Pajala (Schweden). Paul W. H. Spatz, Murlnstor, Institut, Diemitz b. Halle a. S. Wilhelm Herbst, Thier-Ausstopfer für alle Arten Vögel und Säugethiere. Berlin NO., Elisabeth-Strasse 63. W. Bergmann, Klempnern. Berlin SW., Puttkamerstr. No. 8. 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Naturalien- und Lehrmittel -Handlung von Wilhelm Schlüter, Halle a. S. H. Daimer, Berlin SW., Koch-Strasse 56. Versand von Luxus- Fischen und Thieren jeder Art. Zoologische Gross-Handlung von Gustav Reiss, Berlin NO., Landsbergerstr. 33. Redaktion und Verlag von H. HOCKE, Berlin, Schiffbauerdauim 23. — Druck von EUGEN RARHAEL, Berlin C., Münzstrasse Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von ü. Hocke. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom \. April bis 5f. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, Schiffbauerdamm 23 zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 20 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt: Ein neuer Ausblase- Apparat. Einige Mitthei- lungen über abnormale Bildungen und Varie- täten von Vogeleiern. Gebühren für ( Beilage, durch welche das normale Ver- sandporto nicht überschritten wird, betragen (0 Mark. No. 2. Berlin, den 15. Mai 1894. 4. Jahrgang. Ein neuer Eierausblase-Apparat. (Vor Nachahmung gesetzlich geschützt!' An den im Naturalien- und Instrumenten-Handel käuflichen Präparir-Apparaten für Vogeleier empfand ich durch längeren Gebrauch folgende Nachtheile und Mängel : 1. Es fehlt ein Sammelgetäss für den aus dem Ei entleerten Inhalt. 2. Ferner fehlt eine Vorrichtung zum Auflegen der das auszublasende Ei haltenden, linken Hand. Als Gummi-Garnitur ist bei den jetzt im Ge brauche befindlichen Ausblase-Apparaten eine sogenannte Birnenspritze mit seitlich angebrach- tem Loche verwendet. Obwohl nun diese den Vorzug besitzt, bei der Ausblase-Thätigkeit für Luft- und Wassergebrauch zu dienen, so kann ihr doch der grosse Nachtheil nicht abge- sprochen werden, dass der Operator nach er- folgtem Aufathmen des Balles den Verschluss des seitlichen Saugloches mittelst Finger- (Daumen-) Regulirung herstellen muss, eine Thätigkeit, die durch jedes Ventil besser, schneller und gleichmässiger ausgeführt wird. Ausserdem fehlt der Birnenspritze eine Vorrich- tung, welche die beim Zusammendrücken plötz- lich entweichende Luft in ihrem momentanen Entweichen verzögert und mehr in einen gleich- massig anhaltenden Luftstrom überführt, so- wie auch ein allzu plötzliches Anwachsen des Luftdruckes verhindert; kurz es fehlt um cs so auszudrücken, ein druckregulatorischer Apparat. Ein solcher erweist sich überaus nöthig; denn wem wären nicht schon durch den momentan allzusehr anschwellenden Luftdruck einer solchen Birnenspritze kleinere Eier und namentlich dann, wenn das Löchlein ein wenig zu eng gebohrt war, selbst bei Anwendung ziemlicher Vorsicht unter plötzlichem lauten Knall in der Mitte auseinander geplatzt! Schliesslich wirkt der längere Gebrauch einer solchen Birnenspritze ziemlich ermüdend und anstrengend auf die Hand- und Finger - Mus- kulatur, ja Schmerzempfindung kann sich sogar einstellen, wenn ihr Gebrauch allzulange aus- gedehnt werden musste, man grössere Vogeleier in übergrosser Zahl (hundertweise und mehr) innerhalb kurzer Zeit zu präpariren hatte. 4. Das in das Ei einzuführende Kapillar-Glasrohr ist, da es meist gleich in das Mundloch der Birnenspritze eingesteckt oder nur durch ein kurzes Stück Gummischlauch mit ihr verbunden ist, bei jedesmaligem Aufathmen des Balles viel- fachen Bewegungen und Schwankungen ausge- setzt, wodurch es sehr leicht und nur allzu oft geschieht, dass aus der Peripherie des scharf- randig gebohrten Loches Schalen- Partikeln herausgerissen werden. 5. Ist es beim Präpariren der Vogeleier von un- schätzbarem Werthe und erleichtert die ganze Procedur sehr, wenn man Wasser und Luft stets und zu beliebigem Wechsel zu Gebote hat und durch ein und dasselbe Kapillar-Glasrohr dem zu präparirenden Objekte zuführen kann; man erspart sich dann manchen, sonst nüthigen Handgriff und viele Zeit obendrein. Bei den von mir konstruirten Universal-Eierausblase- Apparate, wie ich ihn nannte, denke ich alle diese L~n- bequemlichkeiten und Übelstände beseitigt zu haben und ich lasse hier eine kurze Beschreibung desselben folgen: Als Sammelgefäss für den aus dem Eie entleerten Inhalt verwende ich einen gerade und dünnwandigen, cylindrisch geformten emaillirten Blechtopf von ca. 18 cm. Durchmesser mit einem oben ebenen und rechtwinklig abstehenden Henkel. — Da auf dieses Fundament der ganze , übrige Apparat konstruirt ist, hat man, wenn vor jedesmaligem Gebrauche schon der Reinlichkeit halber der Topf in gewisser Höhe mit Wasser angefüllt wurde, die grosse Annehmlichkeit, das Ausblasen vor- 6 Zeitschrift nehmen zu können, was dann erst seinem ganzen Nutzen nach zur Geltung kommt, wenn während der Ausblase- Procedur das über das Kapilar- Glasrohr gestülpte Ei dem Operator aus der Hand fiel; dann wird es durch die elastische, darunter befindliche Wasserschicht auf- gelangen und bleibt -unbeschädigt. - Auf dem Henkel des Topfes wird zur Auflage der das zu präparirende Ei haltenden linken Hand ein kleines, Gummituch überzogenes Polsterkissen von bohnenähnlicher Gestalt mittelst einer an seiner Unterseite befindlichen Schraub- vorrichtung aus Messing befestigt. Zur Luft- und Wasser-Zufuhr dienen zwei, ver- schiedene Gummi-Garnituren, beide mit dem in das Ei einzuführenden Kapillar-Glasrohr durch eine auf dem Topfrande aufgesetzte Hahnvorrichtung verbunden. Beide Gummi Garnituren sind äusserst leicht und bequem zu handhaben, vor allen Dingen strengt ihr Gebrauch selbst bei sehr lange anhaltender Präparations-Thätigkeit Finger- und Hand-Muskulatur kaum irgendwie an. Auch kein Verschliessen ihrer Einsauglöcher mittelst Finger- (Daumcn-) Regulirung ist mehr nöthig, da beide mit selbstthätigen Ventilen ausgestattet sind; man hat bei beiden weiter nichts zu thun, als das Aufathmen durch gelinden Fingerdruck forwährend zu unterhalten. Die Garnitur für Luftzufuhr stellt ein sog. Gummi-Doppel- gebläse dar und liefert, da sie mit einem Netz umzogenen, Luft ansammelnden Vorderball versehen ist, einen gleich- mässigen, konstanten Luftstrom. Mit Hülfe des Vorder- balles hat man es durchaus in der Hand, den Luftstrom in jeder Weise zu reguliren, ihn zum Ausblasen kleinster und sehr zerbrechlicher Vogeleier zu einem feinen Hauche abzuschwächen und dann wieder für grössere zu einem kräftigen anzublasen. Die andere Garnitur für Wasser wird durch einen sog. Gummisauger gebildet, der mit seinem unteren Metallventil in eine Wasser- masse getaucht durch Zusammendrücken des in seiner Mitte befindlichen, eiförmigen Balles Wasser einsaugt und durch Fortsetzung dieser Procedur immer neue Wasssermengen liefert. Die Hahnvorrichtung, welche die Verbindung der Gummi-Garnituren mit dem Kapillar-Glasrohr herstellt, ist in folgender Weise konstruirt: Mit einem geraden Ausflussrohre stehen zwei rechtwinklig gebogene Zu- fluss-Schenkel-Rohre vermittelst eines mit rechtwinkliger Bohrung versehenen Konus derart in Verbindung, dass je nach der Drehung und Stellung des letzteren entweder nur das eine oder das andere der Schenkelrohre mit dem Hauptrohre verbunden ist. Sind nun an den Schenkelrohren die beiden Gummi-Garnituren und am Hauptrohre das in das Ei einzuführende Kapillar-Glas- rohr befestigt, so kann mittelst dieser Vorrichtung dem letzteren bei momentanem Wechsel Luft oder Wasser zugeführt werden. Der Hahn kann, wenn der Apparat nur dem häuslichen Präparations-Gebrauche dienen soll, aus Glas*) gefertigt sein, dagegen ist zur Mitnahme desselben auf Exkursionen und Reisen eine Anfertigung aus Metall, wie Messing oder namentlich Aluminium, sehr zweckmässig. Diese Hahnvorrichtung wird mittelst einer Klemm- vorrichtung aus Messing gegenüber vom Henkel und dem darauf befindlichen Polsterkissen auf dem Topfrand befestigt. Letztere zerfällt in einen massiven, cylindrisch geformten Unter- oder Fuss-Theil und einen die eigent- liche Klemme bildenden Obertheil, beide aus einander- schraubbar mit einander verbunden. In den massiven Fusstheil ist, damit die ganze Vorrichtung in reitender Stellung auf den Topfrand aufgesetzt werden kann, ein quer gerichteter senkrecht von unten her cinge- schniiten, während mehrere zu ihm senkrecht wirkende Klemmschrauben von dessen beiden Seiten her die voll- kommene Fixation an der Wandung des Topfes be- wirken. Die eigentliche Klemme besteht aus zwei horizontal und fest stehenden Messingplättchen, die durch zwei vertikale Messingstäbchen zusammengehalten für Oologie. werden und zwischen denen sich ein drittes, verschieb- bares Messingplättchen vermittelist einer im oberen, festen Metallplättchen eingelassenen Schraubvorrichtung hin und her bewegt. Zwischen dieses bewegliche und das untere, feste der Metallplättchen wird die Hahnvor- richtung mitteilst ihres geraden Ausflussrohres in ein quadratisches, cylindrisch durchlochtes Korkstück ge- schoben und fest gespannt. Am offenen, vorderen Ende des Hahn-Ausfluss- rohres ist eine Vorrichtung zum Einstecken des in das Ei einzuführenden Kapillar-Glasrohres angebracht in Gestalt eines darüber gestülpten, umgebenden Glasrohr- Mantels mit innen befindlicher Gummi-Dichtung. Um in besonderen Fällen auch das Auffangen von ausgeblascnem Ei-Inhalt zu ermöglichen, ist schliesslich noch eine kleine Schale aus Aluminium vorhanden, die an das Kapillar-Glasrohr, wozu diese in die eben be- schriebene Haltvorrichtung fest einzustecken ist, mittelst Messingfeder befestigt werden kann ; doch diese Schale gehört keineswegs zu den wesentlichen Theilen des Apparates. Dieser Universal -Eierausblase- Apparat ist voll- kommen auseinander schraubbar und lässt sich daher auch auf Reisen mitführen; der Topf, wäre nebenbei bemerkt dann gleich als Kochgeschirr mit zu verwen- den. Trotz seiner Auseinandernehmbarkeit zeichnet sich der Apparat durch grosse Festigkeit und Stabilität aus. Im Vergleich mit den früheren Eierausblase- Appa- raten läs«t sich das Präpari ren der Vogeleier mit ihm bedeutend schneller und sicherer ausführen, wie denn das ganze Operiren damit ein sehr leichtes und be- quemes zu nennen ist. Ganz besonders eignet sich der Apparat für eine Ausblase-Thätigkeit in grossem Maassstabe, wenn es gilt, hunderte und mehr grösserer Eier in verhältnissmässig kurzer Zeit zu entleeren, dann erst treten die grossen Vortheile, die er gewährt, voll- auf klar zu Tage: Grosse Bequemlichkeit, Sicherheit und Schnelligkeit im Arbeiten. Beinahe hätte ich einen Vorzug, den der Apparat ebenfalls noch bietet, ganz unerwähnt gelassen, nämlich denjenigen, dass die Hahnvorrichtung mit ihrem Ausfluss- rohre in dem zugehörigen Korkstücke unter der Klemm- vorrichtung um ihre Längsaxe drehbar ist und in jeder beliebigen Stellung mittelst der Klemme wieder fixirt werden kann, mithin ein schneller und momentaner Stellungswechsel des in das Ei einzuführenden Kapillar- Glasrohres bei sofortiger Wiederfestklemmung dessel- ben möglich ist. Ein solches Umstellen des letzteren nach der Seite oder nach unten erweist sich besonders dann sehr nutzbringend und nöthig, wenn es sich behufs einer intensiveren Ausspülung der Eier um ein theilweises oder gänzliches Anfüllen derselben mit Wasser handelt. — Will man nun ein Ei mit Hülfe des Apparates prä- pariren, so verfährt man in folgender Weise: Man er- fasst das seitlich angebohrte Objekt mit der linken Hand an beiden Polen, es zwischen Daumen und den übrigen Fingern locker eingeklemmt haltend, stützt hierauf in be- quemster Lage den Ballen der Haud auf das dem Henkel aufgeschraubte Polsterkissen und stülpt das Ei über das dem Hahn-Ausflussrohre fest angesteckte Kapil- lar-Glasrohr, so dass dessen Spitze nur wenig weit (i — 1,5 mm) in das Innere eindringt.*) Nun beginnt man, nachdem man schon zuvor die Hahnvorrichtung auf Luft eingestellt hatte, vermittelst des Gummi-Doppel- gebläses je nach der Grösse des auszublasenden Objektes einen schwächeren oder stärkeren Luftstrom zu erzeugen und solange zu unterhalten, bis der Inhalt vollständig aus *) Um zu vermeiden, dass man die Spitze des Kapillar-Glasrohres zu weit in das Ei-Innere einführt, hatte ich ursprünglich die Glaskapil- laren 1,5 — 2 mm unter der Kapillaröffnung mit eimr stärkeren farbigen (blauenj Linie umziehen lassen; doch bin ich wieder nachträglich v an derartigen Markirungen der Kapiillaren abgekommen, da sie zumeist beim Ausblasen durch sich anhängendes Eidotter gar nicht oder nur schwer sichtbar sind und beim Reinigen sich sehr leicht verwischen. Zeitschrift für O o 1 o g i e. 7 der Schale herausgetrieben worden ist. Nachdem man nun durch eine Konusdrehung nach rechts um 90° die Hahn- vorrichtung aut Wasser eingestellt hat, beginnt man mittelst des Gummisaugers aus dem Wassergefäss, in welches dessen am unteren Schlauchende befindliches Metallventil eingetaucht ist, Wasser einzusaugen und solches dem aus- zuspülenden Ei solange zuzuführen, bis es aus diesem in ungetrübtem Zustande wieder zum Vorschein kommt. Sollte sich zu einer intensiveren Ausspülung der inneren Schale ein theilweises oder gänzliches Anfüllen des Eies mit Wasser nöthig machen, so dreht man vermittelst der Schenkelrohre die Hahnvorrichtung um ihreAxe, bis die Spitze des Kapillar-Glasrohres zur Seite-, d. h. nach der Wandung des Topfes zu, oder nach unten d. i. nach dessen Boden zu, gerichtet ist, worauf man die Kapillar- rohr-Spitze wenig weit in das Ei einführt und mit der Wasserzuführung beginnt. — Obwohl der Apparat auseinandernehmbar ist, so thut man bei einer häuslichen Präparir-Thätigkeit doch gut, um ihn jederzeit zu sofortigem Gebrauche fertig zu haben und nicht durch öfteres Zusammensetzen Zeit zu verlieren, ein Auseinanderschrauben desselben erst nach beendigter Sammelsaison vorzunehmen. Aus seinen einzelnen Theilen wird der Apparat am schnellsten in folgender Weise zusammengesetzt: Man befestigt das kleine Polsterkissen zur 'Handauflage auf dem Henkel des Topfes. Gegenüber von diesem setzt man hierauf die Klemmvorrichtung vermittelst des im Fusse derselben befindlichen Einschnittes auf den Topfrand und zieht zu ihrer vollkommenen Fixation die Klemmschrauben beiderseitig gegen die Topfwandung fest an. Alsdann schiebt man die Hahnvorrichtung mit ihrem Ausflussrohre in das cylindrisch durchlochte Korkstück und mit diesem unter die schon auf dem Topfrande befestigte Klemmvorrichtung. Weiter bringt man am Ausflussrohre die Vorrichtung zum Einsetzen des Kapillar-Glasrohr-Mundstücks an, welches sofort ein- gesteckt wird. Schliesslich werden an den Schenkel- rohren die beiden Gummi- Garnituren durch Drauf- stülpen mit ihren Schlauchenden befestigt, womit die Zusammensetzung des Apparates vollendet ist. — Möge denn dieser neue Apparat eine lange Zeit offen gewesene Lücke unter den Präparir-Apparaten ausfüllen, möge er sich schnell bei der Sammlerwelt Eingang verschaffen und in Bälde beim wissenschaftlich sammelnden Ornithologen und Oologen, wie in der Werkstätte des Präparators zu finden sein und allen ein unentbehrliches Hülfsmittel werden. Interessenten sei schliesslich noch mitgetheilt, dass Apparate bis auf Weiteres durch mich zu beziehen sind, dass ich aber unter Umständen auch bereit bin, meine Erfindung anderweit abzutreten, sowie jede dies- bezügliche Auskunft gern ertheile. Dr. Ernst Proft. Leipzig-Gohlis, im April 1894. Einige Mittheilungen über abnormale Bildungen und Varietäten von Vogeleiern. Da ich schon seit längeren Jahren Vogeleier der palaearctischen Fauna sammele, und besonders Varie- täten und Abnormitäten mein Interesse haben (ich habe circa 500 Stück abnormale Vogeleier in meiner Samm- lung), so bin ich in der Lage, hierüber einige Notizen mitzu theilen. Ich besitze: I. Doppeleier, a) Normal gefärbt: Lusciola titys L. (1 Stck.),* Sylvia curruca L. (2), Sylvia atricapilla L. (1), Ficedula hypolais L. (1), Turdus musicus L. (1), Pastor roseus L. (1), Alauda arvensis L. (1), Motacill alba L. (1), Emberiza citri- nella L. (1), Emb. miliaria L. (2), Fringilla montifrin- gilla L. (2), Fring. canaria L. (i), Columba palumbus L. (1), Corvus corax L. (r), Sterna Bergii, velox (1), Sterna cantiaca Gm. (1), Fulica atra L. (1), Anser dornest. (3), Anas dornest. (4). b) Nicht normal gefärbt: Turdus musicus L. ( 1 ), graugelb, wie Feldhuhn, mit Flecken. Fedoa oedicnemus L. (1) 6,22X3,7° cm> langgestreckt, hellgefärbt mit wenig Punkten. Corvus cornix L. (1). 4,86x2,92 cm, langgestreckt, blassgrün, am stumpfen Ende wenige Flecken. II. Leuci tische Eier, a) Normale Grösse. Parus caudatus L. (Gel. 3), Fringilla domestica L. (Gel. 3 Stck. reinweiss.) Loxia chloris L. (Gel. 3 Stck.) Pastor roseus L. (1). Sterna hirundo L.. (2). Larus aventatus L. (1). Buteo vulgaris L. (2). Gallopargo silvestris L. (1). Struthio camelus L. (r). b) Abnormal gestaltet. Pastor roseus L. (Gel. 4 Stck. 2,5X1,56; wie Wendehalseier) reinweiss, empf. v. Dr. Baldamus (auch 2 Spareier, blau), Fringilla montana, L. (2 Spar- eier, sehr klein, weiss). Gallopavo silvestris L. (1 Sparei) aus der Gefangenschaft. III. Farben Varietäten. Lusciola titys L. (Gel. 4 Stck.) blau. — Ficedula sibilatrix Bechst (Gel. 4 Stck.) dunkel gefleckt. — Frin- gilla domestica L. (30 Gelege von weiss, hellgrau, hell und dunkel gefleckt, variiren ungemein. — Corvus corone L. 3 Stck. einfarbig hellgrün (dabei ein Sparei) und I Sparei, hellgrün mit einzelnen dicken Flecken. — Corvus cornix L. (1), hellgrün, am stumpfen Ende ein dicker Flecken. — Lanius collurio L.(Gel. 2 Stck.) weiss, mit sehr wenig ganz hellen Flecken, ebenso 3 Gelege in Varietäten. — Cenchris innunculus L. (Gel. 6 Stck.) sehr hell und ganz hell gefleckt. — 1 Stck. weiss mit sehr vereinzelten dunkelen Flecken. — 5 Stck. Va- rietäten. — Falco lanarius L. (4 Stck.) verschiedene Varietäten. — Falco aesalon Briss. (Gel. 4 Stck.) helle Varietäten. — Colymbus auritus L. (Gel. 6 Stck.) 5 dunkelgelb. 1 weiss. — Larus canus, (1) fast weiss. - Larus fuscus L. (1) hell. — Larus ridibundus L, (Gel. 3 Stck.) hellgrün mit wenig Flecken. — Larus glaucus Brünn, (i)roth mit ziegelrothen dichten Flecken. — Larus leucopterus Fab. (1) roth mit ziegelrothen dichten Flecken. — Vanellus cristatus L. (1) fast weiss, mit ganz wenig Flecken. — Anas domesticus L. (9 schwarze und 6 dunkelgrüne). — Crex pratensis L. (Gel. 8 Stck.) helle Färbung. — Numida meleagris L. (1) hell, (2) Varietät. — Phoenicopterus ruber L. ohne Kreideüberzug (von Dr. Baldamus). — Perdrix coturnix L. (r) rein gelbweiss, (1) weiss mit hellgelben Flecken, (3) weiss mit dunkelbraunen Flecken. — Casuarius galeatus (1) hellgrüne Zeichnung (Gefangenschaft). — Strix bubo L. (1) weiss mit Flecken (wie Bussard). Von einem Uhu in Gefangenschaft mit einem anderen ganz gleichen Ei gelegt, mir von Dr. Döbner, Aschaffen- burg gegeben (erscheint demnach echt). Herr Dr. Rey schrieb auch von einem ähnlichen Ei. — Circus -Arten gefleckt sind ja nicht selten. IV. Deformirte Eier. Lusciola phoenicurus L. (Gel. 2 St.)2,öX 1 2, 2,8X1 1) sehr lang und schmal, deformirt, blau. — Turdus rufus (1 Stück) Normalgrösse und Färbung, matt, rauh, wie mit feinem Sand bestreut. — Turdus polyglottus (1) walzenförmig, Normalgrösse. — Picus viridis L. iGel. 2 Stück) langgestreckt wie Cypselus. — Corvus corone L. (Gel. 2 Stück) wie Turdus rufus oben. — Pernis apivorus L. (Gel. 2 Stück) sehr interessant. Normal- grösse mit sehr dickem, rauhen, gleichmässigen Kalk: Überzug, schmutzig glanzlos mit wenig Flecken list auf eine lokale Krankheit zurückzuführen), 1 Stück hell mit Kalkablagerungen. — Milvu ater L. (1) verkalkt mit wenig Flecken. — Haematopus ostralegus L. (1) Sparei 5,55X3,30. sehr langgestreckt mit hellen langen Strichen überzogen, wie Ammer- Arten. — Diomedea exulans L. (2 Stück) Spareier. 4.5X3,85 (10,8 Gr. 8 Zeitschrift für Oologie. 2,6X2,35 (2,7 Gr.) sehr starkschalig, verkrustet und verkalkt , gelbschmutzigweiss (von Dr. Baldamus empfangen). — Anas domesticus L. (2 Stück) monströs mit Auswüchsen, 1 Stück in Geldbeutelform ((J9), leider zerbrochen. — Anas rufina L. (1) Normalgrösse, abgeflacht. — Anas mollissima L. (1) Normalgrösse, krumm. — Uria hringvia Brünn. (1) sehr rundlich. — Alca torda L. (1) verkalkt. — Phasianus coichicus L. (1) angesetzt. — Gallus domesticus besitze ich über 150 Stück, Abnormitäten; Spareier, Doppeleier, lang- gestreckte, runde; mit Auswüchsen, Verkalkungen, zusammengedrückte, angesetzte, beutelartige, krumme etc. etc., dabei die interessantesten Formen. Auch habe ich ein kleines rundes Hühnerei (1,9X1, 8) mit harter Schale, welches im Innern eines andern Eies gefunden wurde (in einem Osterei). Später fand ich dasselbe nochmals; doch hatte das kleine Ei keine harte Schale (Ovum in ovo, ist ja schon After beschrieben). V. Spareier besitze ich von circa 90 Arten in über 2 00 Exemplaren (ohne Hühnereier), doch würde es zu weit führen, die- selben aufzuzählen. Was Grösse, Färbung und Form der Spareier an- belangt, so ist darüber schwer eine Norm aufzustellen. Die Grösse variirt von ]/5 oder noch weniger, bis zum Doppelten und Dreifachen der Normalgrösse. Ebenso ist die Färbung verschieden. Bald dunkeier, meistens bei den Kleineren, bald normal und heller bei den Grösseren. Aber cs kommt auch das Um- gekehrte vor, sowie es, wenn auch selten, leucitische und einfarbige Spareier giebt. Ebenso veränderlich ist die Form der Spareier, viele sind normal, andere länglicher .oder runder, wieder andere ganz deformirt. Im Allgemeinen wird die Regel aufzustellen sein: Je kleiner das Ei, um so dunkler ist die Grundfärbung und um so dichter die Fleckenbildung, sowie um so dicker ist die Schale, im Verhältniss zum Normalei. Man möchte sagen, dieselbe Menge an Farbe und Kalk wie beim Normalei, habe auch zur Bildung des Spar- eies Verwendung gefunden. Aber als Norm möchte ich dies nicht aufstellen, da auch das Gegentheil vor- kommt. Fcrd. Haag. H Anzeigen. §K- Sauber präparirte Gelege von 1894, auch mit Nest. Perms apiv<~rus, Cypselus melba, Lanius excubitor, Cinclus aquatiens, Lagopus alpinus, Tetrao urogallus, Tetrao bonasia, Pyrrlrocorax alpinus, billiger als zu Katalogpreisen, empfiehlt C. Vorbrodt-Carpentier, Zürich. Offerire schöne prächtige Ge- lege v. Ardea garzetta, ralloides, minuta, Carbo pygmaeus, Po- diceps minor, cristotus, Cypse- lus melba, apus. H. Zwayer, MHkowicz-Dalraatien. L— iimrnTTMW ffTBMSHKb Achtung! Eine prachtvolle Eiersammlung, bestehend aus ca. 600 Fiern, von sämmtlichen exotischen Vögeln und Reptilien, sowie Lauf-, Raub-, Sing-, Sumpf-, Kletter- u. Weber-Vogeleier, hat zu verkaufen im Preise von 800 M. W. Waldmann, Kloster Walkenried a/H. Bälge, Eier, Nester, Nestjunge und Skelette ungarischer Vogel-Arten sind zu beziehen durch F. RoSO- nOWSky , Präparator in Budapest, II. Ker. Hunfalvy-uteza es 6. Bälge und Eier britischer und nordamerikanischer Vögel bietet an: H. W. Marsden, Natural History- Agent, 2i New Bond Street, Bath (England). Preislisten nordamerikanischcr und anderer exotischer Vogeleier ver- sendet : W. K. Mann, Naturalist, Wellington Terrace, Clifton, Bristol (England). Im Verlage von Robert Oppenheim in Berlin SW. 46 ist erschienen: Excupsionsbuch zum Studium der Vogeistimmen. Praktische Anleitung zum Bestimmen der Vögel nach, ihrem Gesänge. Von Dr. Alwin Voigt Realschuloberlehrer in Leipzig. i4 Bogen in 8'1. In biegsamem Lcinenband. Preis 2 M. 50 Pf. Allen Freunden des Vogelgesanges sei das Buch warm empfohlen, nicht minder aber den Lehrern zum Ge- brauch bei Exkursionen mit ihren Schülern, wie es auch bei der her- anwachsenden Jugend die Freude und das Verständniss für das Natur- leben zu fördern vermag. Bücher und Zeitschriften naturwissenschaftl. Richtung, wie auch Auskünfte in allen litter. Dingen durch Diering &, Siemens, BllGlaMI. Berlin C. 22. Neue Promenade 1. Vogel-Eier, ausgestopfte Vögel, sowie Fische, kleine Muschel-Sammlungen etc. etc. J. H. B. Krohn Hamburg, St. Georg, Bleicherstr. 15. Universal- gesetzlich geschützt Eierbohrer, konisch gerippt, aus best. engl. Stahl, grosse M. 1,25: kleine 31. 1,10. Ansblaserohre a. Messing; für Mundgebrauch 31. 0.80. 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Der Jahrgang läuft vom \. April bis 5\. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, Sehiffbauerdamm 23 zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 20 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Einiges weniger Bekannte und Neue vom Präpariren der Vogeleier von Dr. Ernst Proft. Gebühren für ; Beilage, durch welche das normale Ver- sandporto nicht überschritten wird, betragen \0 Mark. No. 3. Berlin, den 15. Juni 1894. 4. Jahrgang. Einiges weniger Bekannte und Neue vom Präpariren der Vogeleier. Von Dr. Ernst Proft. Viele der Leser werden schon, und gerade in jetziger Jahreszeit, sehr stark bebrütete Eier oder gar solche mit völlig entwickeltem Embryo zu präpariren gehabt haben, bei denen ein Entleerungs -Verfahren durch einfaches Ausblasen keinen Erfolg mehr hatte! Was ist mit solchen Objekten anzufangen? Sind die Eier häufig vorkommende, wird man sich mit ihrer Präparation gar nicht erst aufhalten, sondern sie lieber, um keinesfalls einen Vandalismus im Haus- halte der Natur zu begehen, ohne Weiteres an der Niststätte belassen, weshalb man gut thut, den Eier- bohrer stets bei sich zu führen, um eine Prüfung gleich an Ort und Stelle an einem Exemplare vornehmen zu können. Sind sie aber seltene Provenienzen, die man nur schwierig und unter Mühsalen, Zeit- und Kosten- Auf- wand erlangt hat und wiedererlangt, wird man sie, wenn irgendwie nur möglich, für die Sammlung erhalten wissen wollen und lieber die Mühen einer schwierigen, langwierigen und zeitraubenden Präparation, als sie ohne Weiteres preiszugeben, vorziehen. Methoden nun, aus solchen Eiern den stark ent- wickelten Inhalt herauszuschaffen, giebt es mehrere; doch alle lassen zu wünschen übrig und sind keines- wegs in der Weise vollkommen, wie es für den vor- liegenden Fall erwünscht wäre, selbst die besseren nicht; trotzdem muss man in solchen Fällen sich ihrer bedienen, weil es eben keine vollkommeneren giebt; einige, wie die beiden älteren und erstangeführten, sind sogar noch ziemlich roher Natur, daher wohl gegenwärtig auch gänzlich verlassen oder nur wenig noch im Gebrauche. Das Unangenehme bei sämmtlichen ist, dass sie in der Hauptsache sich nur bei grösseren Vogeleiern und solchen mittlerer Grösse in Anwendung bringen lassen. Sie stimmen natürlich alle im Principe überein, da es in jedem Falle gilt, den Embryo auf irgend welche Art zu zerkleinern oder zu zerstören und dann aus den Objekten zu entfernen. Die älteste Manier bestand einfach darin, dass man aus der Seite der Eischale ein rundes oder viereckiges, deckelartiges Stück herauslöste, den Embryo mehrmals zerschnitt und stückweise mittelst einer Pinzette heraus- holte und hierauf, nachdem man noch die Innenseite der Schale einer gehörigen Reinigung und Ausspülung unterzogen und wiederausgetrocknet hatte, den losge- lösten Deckel mittelst Leim wiedereinfügte. Ein anderes, hier und da noch in England ge- bräuchliches, aber auch nicht sehr viel besseres Ver- fahren ist folgendes: Das Loch wird sehr umfangreich gebohrt, der Embryo von diesem aus nach allen Rich- tungen hin vermittelst einer feinen Kniescheere in kleinste Stückchen zerzwickt und dann allmählich unter Anwen- dung einer dünnschnäbeligen Pinzette herausgezogen. Um der Schale mehr Halt zu verleihen, kann das Ei, noch ehe die eigentliche Zerkleinerungs-Arbeit begonnen wird, mit einer festen Hülle, bestehend aus einer Anzahl dicht und fest aufeinandergeklebter und dann hart ge- wordener Papierlagen von Seiden- oder dünnerem Fliess- papier, umgeben werden, die nach Beendigung des Verfahrens mit Wasser wieder abgelöst wird. Beiden Manieren sind entschieden die folgenden vorzuziehen, da diese keineswegs ein Herausnehmen und Wiedereinsetzen von Schalenstücken oder das Bohren von übermässig grossen Löchern*) erfordern, sondern bei ihrer Anwendung der äussere Habitus der Exemplare unbeeinträchtigt bleibt und sich dementsprechend bessere Cabinetstücke erzielen lassen. *) Bei frischen Exemplaren dürfen, wenn sie nach erfolgter Präparation als tadellose Cabinetstücke gelten sollen, die Löcher nicht grösser gebohrt werden, als es unbedingt erforderlich ist, und müssen ausserdem zur Grösse der Objekte in dem nöthigen oder besser gesagt, in einem harmonischen Verhältnis stehen; denn wie sehr leidet und wird durch übermässig grosse Löcher der ganze, äusserere Habitus, namentlich der ganz kleinen Eier entstellt, um nicht zu sagen, geschändet und wie unangenehm das ästhetische Gefühl des Beschauers berührt, wenn er diese letzteren durch weit klaffende Oeffnungen verunstaltet sieht! IO Zeitschrift für Oologie. 1. Die Macerations-Methode: Die Zerstörung des Embryos wird durch Fäulniss-Wirkung oder Mace- ration herbeigeführt. Nachdem das Ei mit etwas grösserem Loche ais bei frischem Inhalte erforderlich, versehen ist, sucht man durch vorsichtiges Ausblasen und mit Zuhilfenahme einer Pinzette soviel vom Inhalte herauszubringen, wieviel ohne Schaden zu verursachen möglich ist (das eben Gesagte gilt auch für die beiden folgenden Methoden!), füllt Wasser zu und überlässt das Objekt an einem etwas abseits gelegenen, dabei warmen und geschütztem Orte den Einwirkungen des atmosphärischen Sauerstoffs, resp.der Fäulni.-s-Bacterien (Bacterium termo Ehrb.), am besten in einem geschlosse- nen, dabei aber mit Luftlöchern versehenen Kasten. Diese siedeln sich denn auch bald auf dem Substrat an und rufen denjenigen Prozess hervor, welchen man gewöhnlich als Fäulniss bezeichnet, den Embryo in jeder Weise unter Entwickelung übelriechender Gase, von Kohlenwasserst- ffen, auch Schwefelwasserstoff zer- setzend. Die Fl< ischmasse im Inneren verliert denn auch allmählich ihnen Zusammenhalt, zerfällt in einzelne Theile und kann dann nach und nach stückchenweise herausgeholt werden. Der Process selbst ist etwas langwieriger Natur und muss eben so wie die folgenden stets überwacht werden; vor allen Dingen ist ein Ein- trocknen des faulenden Inhaltes durch rechtzeitiges Nachgiessen von Wasser sorgfältig zu vermeiden. 2. Die Maden- Methode: Die Zerstörung des fleischigen Inhalts geschieht durch Fresswirkung und Aufzehren seitens der Larven einiger Fliegenarten, namentlich der Schmeissfliege. Bei der Ansiedelung derselben auf der Nährstätte wird die Eigenschaft dieser Insektenformen ausgenutzt, stets an faulende Substanzen oder Aas ihre Eier abzulegen. Man ver- fährt anfangs ganz nach der vorigen Methode, bringt die auszufressenden Eier an die gleiche Lokalität, jedoch muss der Kasten in diesem Falle einige grössere, seit- liche Löcher aufweisen. Durch den alsbald sich ent- wickelnden Fäulniss -Geruch werden namentlich gern die Sch meissfliegen (Musca vomitoria L.), aber gelegentlich auch andere Arten, wie die Aasfliege (Musca cadaverina L.) und die Leichen fliege (Musca mortuorum L.), angelockt und erscheinen, um ihre Eier auf dem stark bebrüteten Inhalt abzulegen. In kurzer Frist, meist schon nach 24 Stunden, entschlüpfen die Maden und beginnen sofort an dem Embryo ihre Fressarbeit, worin sie Gewaltiges leisten, zehren den- selben allmählich auf und nehmen denn auch an Körper Volumen zu. Den ganzen Vorgang muss man sorgsam überwachen, vor allen Dingen durch recht- zeitiges Lnterbrechen desselben, indem man die Fliegen- larven entweder theilweise oder gänzlich aus den Ob- jekten entfernt und in letzterem Falle eine Neubesiede- lung vornimmt; verhüten, dass durch die überaus schnell sich vollziehende Körper-Vergrösserung der einzelnen Individuen der innere Hohlraum vollkommen ausgefüllt wird und dann durch stets fortschreitendes Weiterwachsthum ein Druck im Innern entsteht, durch welchen das betreffende Ei in der Gegend des Aequa- tors auseinandergesprengt wird. — Der Vorgang muss solange fortgesetzt, resp. wiederholt werden, bis das Objekt vollkommen ausgefressen und, abge-chin von etwaigen, darin verbleibenden, grösseren Knochen- resten leer ist; ein Vertrocknen des Inhalts verzögert den Process und ist durch rechtzeitige Vorkehrungen leicht zu vermeiden. Diese Methode ist sehr empfehlens= werth, daher wohl am meisten von allen im Gebrauche; unter Anwendung von Vorsicht, Geschick und Geduld gelingt es noch auf diese Weise, Eier von der Grösse derjenigen des Kernbeissers (Coccothraustes vulgaris Pall.) leer zu bringen. 3. Die Ameisen-Methode: Die Zerkleinerung der Fleischmasse, sowie das Herausschaffen aus dem Ei wird durch Ameisen besorgt. Die Methode gründet sich auf die allbekannte Sucht dieser Insekten, Aas und alle gutrescirenden Substanzen unter Anwendung ihres Reagens, der Ameisensäure, zu zernagen und zu zerstören, um sie theils zu ihrer Ernährung, theils zum Aufbau ihrer Haufen zu verwenden. Selbst- verständlich kommen für unseren Zweck nur die häufig vorkommenden Ameisenarten in Betracht, deren Haufen man die betreffenden Eier anvertraut; ganz grosse Eier bringt man in solchen der rothen V aldameise (Formica rufa L.) und grössere Exemplare, sowie mittlere Grössen bei der rothen Kmotenameise (Myrmica laevinodis Nyl.) unter, während für kleinere Vogeleier einzig und allein die kleine Rasenameise (Tetramorium caespitum Latr.) die geeignete Arbeiterin ist. — Das nach Art der ersten Methode angebohrte Ei wild zunächst, um Schale und Färbung vor den Wirkungen der Ameisen-Kiefer und ihres Sekrets hin- länglich zu schützen, in der unten ausführlich an- gegebenen Weise mit einer dickeren und festen, dauer- haften Hülle umgeben, denn einer solchen bedarf es in vorliegendem Falle ganz besonders, und in einem hierzu geeigneten grösseren Haufen verscharrt. Die Ameisen fallen über das fremdartige Ding her, be- tasten und untersuchen es überall und finden bald, dass nur an der Oeffnung die einzige Stelle ist, wo sie mit ihren Kiefern etwas schaffen können; sie be- ginnen denn auch bald von dieser aus ihr Zernagungs- werk; schnell schreitet dasselbe vorwärts, denn sie arbeiten alle emsig daran, so dass in Kürze vom Em- bryo nichts weiter als einzelne grössere und festere Knochen übrig sind. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, den Vorgang zu unterbrechen; keineswegs länger darf man die Objekte den Kauwerkzeugen dieser Thiere überlassen, denn sonst vergreifen sie sich auch an der inneren Eischalenhaut, zerstören diese und nehmen dem Eie zum grossen Theil den inneren Halt. Eine Hauptbedingung ist bei dieser Methode eine eifrige und fortwährende Controlle des ganzen Prozesses, bei keiner anderen ist sie so unerlässlich, wie gerade hier; unbedingt nöthig auch eine widerstandsfähige Um- hüllung für die Eier. Ein Wasserauffüllen ist im vor- liegenden P'alle keineswegs erforderlich, es würde für den Vorgang sogar schädlich sein. Sammlern auf dem Lande und in der Nähe von Waldkomplexen ist die Methode schon anzuempfehlen, zumal die erzielten Resultate ziemlich günstige sein sollen. Für solche in der Stadt ist sie schwieriger durchzuführen, denn es wird ihnen kaum möglich sein, wenn sie solche Eier Zeitschrift für Oologie. in Ameisenhaufen entfernt gelegener Waldbezirke brachten, die erforderliche Con trolle zu üben; sie müssten' denn vorziehen, ein kleines Ameisenvolk sammt zugehörigem Haufen in einen zugedeckten Glas- behälter zu bringen und gleich zu solchen Zwecken während der Sommerzeit in Gefangenschaft zu halten. In jedem der drei Fälle macht sich nach Beendi- gung des Verfahrens ein oftmaliges und gründliches Auswässern sehr nöthig; meist wird auch dann noch der übele Fäulnissgeruch an den Objekten haften bleiben. Mittel zu dessen Beseitigung, sowie Art und Weise, in welcher man die Vogeleier für die Dauer solcher Processe mit einer zweckmässigen schützenden Umhüllung versieht, sind in den weiteren Abschnitten angegeben. Dass etwaige grössere, unzerstörbare Knochenstücke einfach für immer in den Eiern be- lassen werden, wurde schon angedeutet. Sollten etwa bei einem der Verfahren Kalk-Verbindungen, nament- lich bei grossen und dickschaligen Exemplaren, effforesciren und um die Poren weisse Höfe bilden, so sind diese durch Anwendung eines Oeles, schon das gewöhnliche Olivenöl ist tauglich, zu erweichen und durch leichtes vorsichtiges Abschaben zu beseitigen. Erwähnt sei noch, dass es schliesslich auch eine Radikalmethode zur Entfernung des Embryos giebt, allerdings nur bei kleineren und dünnschaligen Vogel- eiern in Anwendung zu bringen. Sie besteht einfach darin, dass man das betreffende Objekt durch gewalt- sames momentanes Einpressen von Luft in der Gegend des Aequators in zwei scharfrandige Hälften zu zer- sprengen sucht und diese wieder, nach Entfernung des Inhalts, sowie nach erfolgter Ausspülung und Trockenmachung des Inneren, mittelst Klebstoff (Sehr geeignet zu diesem Zwecke soll Seegers Blasenleim sein!) fest und genau wieder zusammenfügt. Mit Vorsicht und Geschick und bei einiger Uebung gelingt es auf diese Weise, für die Sammlung ganz brauch- bare Exemplare zu erhalten, d<. nen man oftmals das Flickwerk gar nicht ansieht, welches mit ihnen vor- genommen werden musste. Allen, nach obigen Methoden präparirten Vogel- eiern, wo immer die Fäulniss mehr oder minder mit im Spiele ist, haftet fast stets der üble Geruch noch lange Zeit nach Beendigung des Verfahrens, in man- chen Fällen sogar in furchtbarer Weise an. Man kann es kaum wagen, solche Exemplare in die Sammlung aufzunehmen, selbst wenn ihre Entleerung noch so gut gelungen ist; sie würden dieselbe in jeder Weise ver- pesten und ihr gegenüber eher Ekel als Interesse er- regen ! Ist der Geruch nur schwach, so verliert er sich regelmässig beim Auswässern. Wenn aber dieses nicht mehr hilft und derselbe furchtbar auftritt, was ist dann anzufangen? In diesem Falle muss man zu Desinfektionsmitteln seine Zuflucht nehmen und solche Eier desinficiren oder besser gesagt, desodoriren, d. h. ein Geruch benehmendes Desinfectionsmittel (Deso- dorans) zur Anwendung bringen. Von den vielen, jetzt zu Gebote stehenden Chemikalien dieser Art er- weist sich, wie Verfasser durch vielfache Versuche feststellen konnte, ganz besonders in jeder Weise ge- 11 eignet und vorzüglich das Uebermangansaure Kalium, resp. Uebermangansaure Natrium. Das Uebermangansaure Kalium, Kaliumper- manganat, ist jenes bekannte, in verdünnter Lösung auch in der Medicin, sowie als Mundwasser häufig ge- brauchte, in dunkelvioletten, in auffallendem Lichte schwarzgrün schimmernden Prismen krystallisirende Salz, welches sich im Wasser leicht unter viotettrother, in koncentrirterem Zustande violettschwarzer Färbung löst. Die Geruchbenehmende Wirkung beruht darauf, dass es an oxydirbare Körper, auch solche organischer Natur, Sauerstoff abgiebt und deren Oxydation — ein solcher, wenn auch nur langsam fortschreitender Prozess ist ja ebenfalls die Fäulniss — schnell zum Abschluss bringt, gleichzeitig aber auch die Fäülnisskeime ab- tötet. Diese Wirkung ist eine höchst energische und momentane, so dass in demselben Momente schon der Geruch verschwindet, indem es in Reaktion gebracht wird. Unangenehm ist freilich, dass es in stärkeren Lösungen auch die menschliche Haut, sowie die Fär- bung der Eier angreift und überall Flecke erzeugt; seine Anwendung erfordert daher einige Vorsicht und vor allen Dingen müssen die betreffenden Eier gegen solche Wirkungen geschützt werden. Im Allgemeinen genügt zur Beseitigung derartiger Gerüche ein 3 pro- centige Lösung in Wasser, nur in seltenen Fällen wird man genöthigt sein, eine stärkere oder koncentrirte anzuwenden. Die Behandlnng übelriechender Eier geschieht in folgender Weise: Nachdem dieselben in der unten ausführlich be- schriebenen Weise mit der unangreifbaren und hin- länglichen Schutzhülle versehen sind, füllt man sie, wenn der Fäulniss-Geruch von sehr intensiver Natur, vermittelst einer Glas-Pipette oder einer bequemer zu handhabenden Spritzflasche , vollkommen mit der Lösung an, lässt diese einige Minuten wirken und ent- fernt sie dann wieder durch Ausblasen, worauf ein mehrmaliges Aus- und Nachspülen mit Wasser vor- genommen wird. Hat man gleich eine Anzahl Eier in dieser Weise zu behandeln, so lässt sich mittelst einer Pipette die Permanganat-Lösung, solange selbige noch wirksam ist, aus einem Ei in das andere über- tragen. Ist der schlechte Geruch weniger intensiv, so genügt es, ein geringes Quantum der Flüssigkeit ein- zufüllen und durch Umschütteln innen ringsum gehörig zu vertheilen, nachdem man noch zuvor das ein- gebohrte Loch mittelst Daumen (Ebenfalls mit einer Schutzhülle gleichen Materials zu versehen!) oder mit einem kleinen Pfropfen aus Stanniol verschlossen, wo- rauf sich eine Ausspülung in der obigen Weise anzu- schliessen hat. Uebermangansaures Natrium, Natriumper- manganat, kann, da es mit dem Vorigen in Bezug auf Eigenschaften und Anwendungsart vollkommen übereinstimmt, gerade so gut verwendet werden, nur ist es schwerer erhältlich und zieht aus der Luit Wasser an. Ein anderes als Desodorans noch in Betracht kommendes Desinfektionsmittel, das neuerdings dar- gestellte und viel gebrauchte Creolin, resp. seine milchige Lösung im Wasser, wird wohl, obgleich es 12 Zeitschrift für Oologie. die Farbe der Vogeleier keineswegs angreift, weniger zur Anwendung bei dieser zu empfehlen sein, da es selbst einen starken, unangenehmen Geruch besitzt. Sollten die Versuche des Verfassers mit diesem Re- agens ebenso günstige Resultate ergeben, wie die mit den Pergamanaten, so wird später ebenso hierüber be- richtet werden. Wie leicht geschieht es aber, dass bei den oben geschilderten Proceduren durch herausgespritzten oder iiberfliessenden Inhalt der solche Geruch benehmende Lösungen, ebenso durch die dabei thätigen Insekten, wie namentlich die Fliegen und deren Maden, sowie die Ameisen mit ihrem stark ätzenden Sekrete, die Schale und Färbung der Vogeleier arg befleckt und besudelt, resp. gar angegriffen wird. Wie schon an- gedeutet, würde Verfasser daher niemals rathen, solche Verfahren in Anwendung zu bringen, ohne zuvor die einzelnen Exemplare mit einer entsprechenden und hinlänglichen Schutzhülle umgeben zu haben, auch um dieselben vor den bleichenden Wirkungen des Lichtes zu bewahren. Verfasser konnte durch mannig- fache und mit verschiedenen Substanzen angestellte Versuche feststellen, dass das einzig geeignete Material hierzu die Metallfolien sind, in erster Linie das bekannte Stanniol (Zinnfolie), dann auch die neuerdings herge- stellte, aber noch schwer erhältliche Aluminiumfolie, denn sie vereinigen sämmtliche Eigenschaften, welche eine solche Hüllmembran aufweisen soll. Eine solche muss [geschmeidig, gegen Licht und Feuchtigkeit un- durchlässig, dabei von Feuchtichkeiten nicht imbibirbar, von den in Anwendung kommenden Reagentien nicht anzugreifen und schliesslich gegen thierische Zer- störungs-Versuche widerstandsfähig sein; alle diese Be- dingungen erfüllt das Stanniol. Eine solche Umhüllung wird nun in folgender Weise hergestellt. Man schneidet zuerst ein recht- eckiges Stück vom Stanniol, in der Breite mindestens doppelt so gross als der Längsdurchmesser des zu umhüllenden Exemplares und für eine mehr- malige Umhüllung von genügender Länge, legt hier- auf das schon angebohrte Objekt in die Mitte der breiten Seite und beginnt nun selbiges langsam und vorsichtig in die Folie einzurollen, worauf die an den Polen noch offenen Enden der entstandenen Stanniol- rolle nach der Mitte zusammengefaltet, zusammenge- drückt und schliesslich zu stielartigen Fortsätzen in der Richtung der Längsaxe mit den Fingern fest zusam- mengedreht werden. Jetzt beseitigt man noch unter Anwendung derFingernägel durch Andrücken undGlätten alle Falten und Unebenheiten, bis die Stanniolschicht überall gleichmässig und eben an die Eierschale anliegt und öffnet durch Einstechen mit dem Eierbohrer das vom Stanniol überdeckte Bohrloch. Beim Anlegen des Stanniol-Blattes muss man jedoch darauf achten, dass es immer so geschieht, dass dessen äusseres Ende stets auf die der eingebohrten Oeffnung entgegengesetzte Seite des Eies zu ruhen kommt. — In einer solchen Hülle ist die Schale und Färbung in jeder Weise ge- schützt, vor der bleichenden Wirkung des Lichtes sowohl, wie vor jeglicher Besudelung bei den verschiedenen Ent- leerungsmethoden, sowie vor der fleckenerzeugenden Wirkung, der Permanganat- Lösung, und in solchem Panzer, nur muss er in diesem Falle hinreichend dick sein, kann man getrost ein Vogelei einem Ameisenhaufen anvertrauen; es bleibt in jedem Falle wohlbehalten. Möge man denn die einzelnen Methoden selber ver- suchen und sich von der Zweckmässigkeit derselben überzeugen. Vogelnester unserer deutschen Fauna, die hauptsächtlichsten Typen der ver- schiedenen Bauarten daistellend, tauschen wir gegen europäische als auch exotische Eier ein. Linnaea, Berlin, Novalis Str. IG. 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Allen Freunden des Vogelgesanges sei das Buch warm empfohlen, nicht minder aber den Lehrern zum Ge- brauch bei Exkursionen mit ihren Schülern, wie es auch bei der ber- anwachsenden Jugend die Freude und das Verständniss für das Natur- lcben zu fördern vermag. Baedecker's Eierwerk sucht einzutauschen gegen nur bessere Eier, wie Aquila fulva, bonelli, pennata, Mcrgus albellus, Anser minutus etc. Näheres durch die Red. igen. ür Vog;elbäl»e unserer deutschen Ornis, auch ganz gewöhnliche Arten, aber in absolut guter Präparation, tauschen wir ein gegen europäische und exotische Vogelbälge, Vogeleier und auch andere Naturalien. Linnaea, Berlin, Novalis Str. 16 Vogel-Eier, ausgestopfte Vögel, sowie Fische, kleine Muschel-Sammlungen etc. etc. J. H. B. Krohn Hamburg, St. Georg, Bleicherstr. 15. Natural.- Handlung von Hermann Rolle, Berlin, Emdener Strasse 4. Madagascar! Vogel-E er. Fr. Säkor — — Naturalist, Annanarivo, Madagascar via Mars. 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Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, Schiffbauerdamm 23 zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 20 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt: Die Kennzeichen der Eier der Gänse. — "Nester der Vögel und Ameisen. — Kleinere Mittheilungen. — Referat. Gebühren für \ Beilage, durch welche das normale Ver- sandporto nicht überschritten wird, betragen Mark. No. 4. Berlin, den 15. Juli 1894. 4. Jahrgang. Die Kennzeichen der Eier der Gänse. Es scheint fast so als ob die Eier der Gänse, weil sie nicht charakteristisch genug gefärbt und geformt sind, deshalb nicht das Interesse der Oologen besitzen. Auch in grösseren Sammlungen finden sich verhältniss- mässig wenig dieser Eier vor und schliesslich unrichtig bestimmt. Von verschiedenen Arten z. B. Anser hy- perboreus Pall., Branta ruficolJis Pall, wissen wir so gut wie garnichts über das Brutgeschäft. Zur Be- lehrung fehlt den meisten Oologen einerseits ein passen- der Vergleich mit richtigem Material, anderseits ein Bild guter Beschreibung. Baedekers »Eierwerk« ist nicht in dem Besitz eines jeden Sammlers, da es sehr kost- spielig ist und andere ornithologische Bücher beschäftigen sich mit oologischen Mittheilungen viel zu wenig. Fühlung zu nehmen mit anderen Oologen, sei es ver- mittelst Belehrung oder Tausch, ist nicht immer der Wille der einzelnen Herren. Ueber die Vernachlässigung der Kenntniss der Vogel- welt, speziell der Gänse und Enten unseres Vaterlandes berichtet Professor Dr. Altum in seinen »Artkennzeichen des entenartigen Geflügels« in der Weise, dass das Wissen über das Leben und Brüten der Gänse, sowohl der Enten selbst unserer Heimath noch sehr im Un- gewissen liegt, eine Behauptung, die mit vollem Recht gemacht worden ist. Durch einige tüchtige Eierkenner angeregt auf das leidige Thema einzugehen, will Schreiber dieses hier- mit versuchen, die Unterschiede und Merkmale der verschiedenen Arten, soweit es möglich ist, klarzulegen, eine Arbeit, die zum Mindesten keine kleine Mühe ver- ursachen dürfte. Als Vergleichsmaterial sind die dazu erbetenen Sendungen der Herren W. Schlüter (Halle a. S.), Kricheldorff (Berlin) und die Sammlung E. Hocke (Berlin) zu eingehender Prüfung benutzt. Gleichzeitig als Grund- lage zur Beschreibung der Eier wird das bekannte E.edecker’sche Eierwerk gedacht und in jedem Falle, wo weitere Aiigaben zum besseren Erkennen des in Rede stehenden Materials nüthig erschienen, sollen solche folgen. Da nun für einen Oologen nicht nur das Gewicht der zu bestimmenden Eier ebenso wie die richtigen Grössenverhältnisse von grosser Bedeutung sind, so werden diese beigefügt. Weil nur einige Formen vor- liegen, so werden die gegebenen Maasse als genügend erscheinen. Als ausgesprochene Formen liegen vor die von Cygnopsis, Branta und Tadorna. Durch Farben zeichnen sich die Eier nicht aus; eine Gruppe — Cy- gnopsis und Anser — hat eine weissliche, eine gelb- liche und glänzende hat Branta, eine stark glänzende Färbung hat Tadorna. Das Korn ist höchst verschieden, theils rauh und grob bei den grösseren Arten; zart und fein bei den kleineren, so dass mit Zuhilfenahme der verschiedenen Kennzeichen immerhin ganz gute Schlüsse zur Bezeichnung der sonst nicht zu sehr be- liebten Eier gezogen werden können. Ich muss gestehen, dass gerade die Eigentümlich- keit, Fehlen der Farbe und Zeichnung, also Charakter- losigkeit, wie sie von anderer Seite bereits genannt worden ist, mich besonders interessirte und dass ich mich aus diesem Grunde mit dem Erkennen dieser Eier fleissig beschäftigte. Klauberei und Mühe sondergleichen — oft ohne Erfolg und Gewissheit — treffende Unter- schiede zu finden, kann die ganze Gruppe mehr wie hinreichend verursachen. Bei einem grossen Bestände werden demnach zweifelhafte Bestimmungen zu ent- schuldigen sein, denn Veranlassung zu solchen geben diese Eier, die noch dazu in den Grössenverhältnissen bedeutende Veränderungen zeigen, mehr wie genug. Im oologischen Sinne können drei für sich be- stehende Gruppen unterschieden werden, weil deren Merkmale die gleichen sind. — - Mögen diese Zeilen dazu beitragen, unsere Kenntniss zu erweitern. I. Gruppe. Cygnopsis canadensis (Brandt) Schwangans. Nach Baedecker: Grösse und Gestalt der der Graugans, doch ist die Schale etwas grob- körniger crystallisirt und zuweilen wegen vor- handener Längsfurchen uneben im Anfühlen. Grösse S9 : 58. 14 Zeitschrift für O o 1 o g i e. Die vorliegenden Stücke sind grösser als das Maass Baedeckers angiebt. Die Form ist eine constante. Durch die Grösse und das Gewicht, sowie das sehr rauhe Korn, unterscheiden sie sich von anderen Eiern. Maasse: 90 : 63. Gewicht: 25 : 20. Fundort: Jowa 12. 5. ' « 87 : 59. « 24 : 20. « « 12. 5. Drei Eier aus der Gefangenschaft: 1. 83 : 58. 17,10. | 2. 80 : 55. 19,15. | 3- 80 : 58- ISUO. Cygnopsis cygnoides (Brandt) Höckergans. Nach Baedecker: Sind kleiner als die der Graugans, aber grösser als die der weissstirnigen. Von Gestalt sind sie bauchig mit zugerundeter Basis, nach der Flöhe fast conisch verschmälert. Auf der Oberfläche sind sie feinkörniger und glatter als jene. Maasse: 83 : 56. Die Beschreibung der Form ist richtig, doch ist die Form nicht so ausdrucksvoll in dem Werke abgebildet. Bei den vorliegenden Stücken ist die beschriebene Form constant und aus diesem Grunde das beste Unter- scheidungsmaterial. Aeusserst harte Schale. Die an- gegebenen Maasse beziehen sich auf wilde und Eier aus der Gefangenschaft. [. 90 : 60. 2 1,00 gr. | 3. 87 : 55. 19,50 gr. Sibirien. 2. 87 : 55. 22,10 « | 4. 86 : 55. 19,25 Aus der Gefangenschaft: 82 : 55. 14,30 gr. Maasse: 80 : 55, Gewicht 20,00, Novaja Semlja 4.6 78 : 5 5 > (< 19,40, « « 4-6 78 : 53, « 17,7°, « « 4.6 Anser arvensis (Brehm) Ackergans: Die Eier beschreibt Baedecker nicht. Als solche lagen zwei Exemplare aus der Schlüterschen Sammlung vor. Sie haben von den bisher genannten Eiern die glatteste Schale und das leichteste Gewicht. Im Ge- fühl fast einem A. albifrons-Ei gleich. Maasse: 82 : 55, Gewicht 17,20, Esthland 2.6 82 : 53, « 11,30, «# 2.6 Anser albifrons (Scop.) Blässgans. Nach Baedecker: Diese sind länglich oval, wenig bauchig, nach der Höhe stark abfallend, dick rauhschalig mit deutlichen Poren und mattem Glanze und sehen weiss oder gelblich- weiss aus. Sie sind nicht ganz so gross als die des weissen Storches. Maasse: 80 : 52, 75 : 50. Das vorliegende Material hat gleiche Gestalt; die feinen Poren stehen in Parthien und sehen aus wie mit einer Nadel scharf ausgestochen: Das Ei ist mit keinem anderen zu verwechseln. Maasse: '84 : 50, Gewicht 12,00, Lappland 1.6 76 : 50, « 12,00, Sibirien 10.6 74 : 57. « 10,70, « 10.6 2. Gruppe. Anser ferus (Brünn.) Graugans, Anser cinereus (L). Nach Baedecker: Haben eine harte Schale mit dicht stehenden Poren und sind entweder gleichhälftig, die Höhe nur wenig schmäler zu- gerundet als die Basis oder der grösste Quer- durchmesser liegt nahe an der Basis und die Höhenhälfte ist zugleich. Sie sehen schmutzig weiss oder gelblich aus. Maasse 86 : 55, 83 : 54. Ein grosses Material aus Schweden, Russland und Deutschland liegt vor. Ausser der angegebenen Form liegen noch Zwischenformen vor wie bei den bekannten Eiern der Hausgänse. Hat ein solches Ei wirklich die Grösse der der wilden Gans, so unterscheidet es sich doch merklich durch glattere Schale und entsprechend leichteres Gewicht. Maasse: 90:60, Gewicht 22,80, Sarepta 22. 5. 87 : 55, « 20,20, » 22. 5. 86 : 57, « 20.20, Schweden 9. 5. 84 : 60, « 23,65, Mecklenburg 6. 5 82 : 56, « 20,65, Mark IO. 5. Anser segetum (Gm.) Saatgans. Nach Baedecker: Die Eier sind so gross oder etwas kleiner als die der Graugans; sie haben eine gestreckte Gestalt, etwas rauhe, glanzlose Schale, wenig sichtbare Poren und sehen trübweiss aus. Maasse: 90 ; 54, 88:58. Anser finmarchicus (Gunn.) Zwerggans. (Anser minutus). Die Eier beschreibt Baedecker nicht. Es liegen 10 Stück vor, die alle den gleichen Typus zeigen. Feine und glatte Schale, gestreckte Form, gelbe Farbe. Diese übereinstimmenden Kenn- Zeichen finden sich bei den 3 nächstfolgenden Arten auch. Maasse : 79 SU Gewicht 13,50, Lappland 15.6 73 5L « 8,50, Finmark 20.6 72 49. « 8,00, « 18.6 69 43. « 6,20, « 18.6 Anser brachyrhynchus (Baill.) Kurzschnäblige Gans. (Anser erythropus.) 2 Exemplare aus der Samm- lung Schlüter. Wie ein A. finmarchicus-Ei in der Schale und Farbe, doch in gestreckterer Form. Maasse: 78 : 45, Gewicht 8,40, Lulea 10.6 74 : 43, « 8,25, Lappland 10.6 Branta leucopsis (Bchst.) Nonnengans. Nach Baedecker: Haben eine gestreckte und ungleichhälftige Eigestalt, starke, glatte wenig oder gar nicht glänzende Schale mit kaum bemerkbaren Poren und sehen rein- oder gelblichweiss aus. Maasse: 73 : 47, 72 : 46, 68 : 44. Durch die etwas gestrecktere Form von A. fin- marchicus zu unterscheiden, ebenso durch feineres An- fühlen. Aus der Sammlung E. Hocke. Maass: 74 : 57, Gewicht 7,50, Spitzbergen. Zu unterscheiden — schwer — von A. cinereus durch die rauhe Schale und durch die gestrecktere Form. Weitere Unterschiede habe ich nicht heraus- finden können. Die vorliegenden Stücke weichen nicht oder sehr wenig von der im Baedecker’schen Werk angegebenen Form ab. Branta bernicla (L.) Ringelgans. Kaum so gross als die Eier der Brandente, schmaler und gestreckter, auch dünnschaliger als sie, doch weniger glänzend. Sie sind trüb- gelblichweiss. Maasse: 68 : 44, 63 : 41. Zeitschrift für Oologie. 15 Eier sind aus der Sammlung Schlüter, als bestes Kennzeichen dient die langgestreckte Form. Maass: 73 : 42, Gewicht 7,00, Spitzbergen 27.6 3. Gruppe. Plectropterus gambensis (Leach.) Sporengans. Nach Baedecker: Ei von der Grösse der Blässengans, allein von anderer Gestalt. Sie sind kurzoval, beinahe rund, glattschalig und trüblichweiss oder gelblichweiss. Maasse 69 : 54, 73 : 55- Das Ei hat dieselben Merkmale wie die nun fol- genden. Feines Korn, glatte glänzende Schale, rund- liche Form. Maass: 69 : 55, Gewicht 16, 00, Oberer Nil. Bernicla mageilanica, Magellangans. Glatte und glänzende Schale in schwacher gelb- licher Färbung. Fällt auf durch die sehr rundliche Form. Maass: 70 : 50, Gewicht 16,00, Magellaninsel. Sarcidiornis regia (Forst.) Indische Glanzgans. In demselben Charakter. Schale, obwohl stark, ist sehr fein und glänzend weiss. Maasse: 74 : 55, Gewicht 14,20, Ostindien. Tadorna damiatica (Hasselq.) Brandgans. Diese, sowohl als die folgenden Arten haben einen ganz bestimmten Charakter. Sie haben grösste Aehnlichkeit mit einander und unterscheiden sich durch die Feinheit des Glanzes und das Gewicht der Schale. Durch das Anfühlen mit der Hand von den anderen Arten zu unterscheiden. T. damiatica hat die gröbste und dickste, variegata die feinste Schale. T. rutila ist feiner als damiatica, aegyptiaca um etwas glatter als rutila. Die Angaben dieser Merkmale sind ent- scheidend. Baedecker beschreibt nur zwei Arten: Tadorna vulpanser (T. damiatica, Flemming): Von gefälliger Eigestalt, an beiden Polen gleichmässig zu- gerundet oder an der Höhe schmäler, haben eine starke feine glänzende Schale mit wenig sichtbaren Poren und sehen glänzend weiss aus. Sie sind etwas grösser, haben eine stärkere Schale und gröberes Korn als die ähnlichen Eier der T. rutila. Tadorna rutila (Bonaparte) Rostgans. Nach Baedecker: Dem vorhergenannten Ei sehr ähnlich, haben eine noch feinere und glänzendere Schale und sehen weiss aus, frisch mit einem gelblich-röthlichen Schein. Maasse: 60 : 43, 63 : 44. Tadorna aegyptiaca, Nilgans und Tadorna variegata, Schwarze Casarka haben gleiche Formen. Grö >se Gewicht Fundort Datum T. damiatica 65 : 43 7,25 Emden I. 6. T. rutila 65 : 45 7,50 Sarepta 19. 5- 63 : 47 6,20 Süd-Russland 15. 5- T. aegyptiaca 63 : 47 10,25 Aegypten 13. 3- 65 : 45 10,25 « « 13- 3- T. variegata 63 : 46 9,70 (Gefangensch.) 64 : 47 10,60 ( « « ) H. Hocke. Nester der Vögel und Ameisen. Die Ameisen nähren sich bekanntlich von thierischen und pflanzenartigen Gegenständen aller Art, welche sie natürlich ohne Rücksicht auf menschliche Interessen wählen und darum zuweilen als lästiges Ungeziefer verfolgt werden müssen, wenngleich sie andererseits wieder durch Vertilgung der Blattläuse und anderer schädlichen Thiere sich nützlich zeigen. Diese höchst merkwürdigen, schon bei den alten Völkern als das Sinnbild der Arbeitsamkeit und Aus- dauer gekannten Thiere können sich — mir sind einige Fälle bekannt geworden — der Vogelwelt schädlich erweisen. Solche Beispiele, in einer langen Reihe von Jahren erlebt, wollte ich hier mittheilen. Sie geben uns ein Bild von den Ameisen, die, vermöge ihrer grossen Anzahl, Feistungen der Kraft verrichten, die wir ihnen kaum Zutrauen möchten; zugleich auch ein Bild, wie sie, die sonst auf geebneten Pfaden zu wan- dern gewöhnt sind, mittelst ihrer ausserordentlichen Geschicklichkeit und inres Spürsinnes selbst hohe Waldbäume erklettern und dort oben, in den Horsten der Raubvögel ihren Frass zu finden verstehen. — Das erste Nest, was ich als angehender Ornitho- loge und Oologe fand, war das eines Goldammers. Es stand in einem Graben, der durch ein breites Getreidefeld sich zog. Aengstlich umflogen die beiden Alten das Nest, das ich unberührt verliess. Bei einem zweiten Besuche, ungefähr zehn Tage später, finde ich das Nest verlassen, die Jungen liegen todt darin, während Ameisen geschäftig umherlaufen. Nach acht Tagen liegen als letzte Reste der Vögel deren kleine braune Skelette im Nest. Das Auffinden meines ersten Fundes machte auf mich einen unangenehmen Eindruck, den ich lange empfand. Inzwischen sind Jahre ver- gangen, doch Nester, deren Inhalt durch Ameisen zer- stört worden, bemerkte ich nicht. Nun finden wir das Nest einer Ohreule, es steht auf einer kleinen dünnen Kiefer in einem Bauernholz; unten am Stamme ist ein stark bewohnter Ameisenhaufen. Ein ununter- brochener Zug der geschäftigen Thiere läuft an den schmalen platten Stamm auf und nieder. Keiner der Oologen will wegen der Ameisen hinauf steigen. Da versuch ich es. Ich hole mir den Inhalt des Nestes, 6 frische Eier, trotz der höchst unangenehmen Arbeit, die mir der Kampf gegen die endlose Zahl der Ameisen bereitete, herunter. Das Nest der Turteltaube mit zwei frischen Eiern finde ich in einem dichten Fichtengebüsch. Bald darauf liegen die Jungen darin, aber auch einSchwarmAmeisen, die nach dem Neste auf und ab klettern, entdecke ich. In wenigen Tagen sind die Jungen aufgefressen, die Skelette blieben liegen. Dass die gefrässigen Ameisen aber auch die höchsten Waldbäume ersteigen, das hätte ich nicht gedacht, hätte ich es nicht selbst erfahren können. Der Horst einer rothen Gabelweihe hoch auf einer alten Fichte wurde ausgehoben, eine Menge Ameisen fanden sich in demselben vor, während andere in langen Zügen auf und nieder am Stamme eilten. Um keinen Preis wäre der Kletterer zu bewegen gewesen noch einmal einen 16 Zeitschrift für Oologie. Ameisenbaum zweier Eier wegen zu besteigen. Aber in diesem Jahre horstete der Wanderfalke darin und den kann ein Oologe doch nicht ruhig sitzen lassen Heiss brennt die Sonne; oben die unendliche Schaar der Fliegen, die um die Fressstücke schwirren und am Stamme das Zerquetschen und Zerdrücken der Ameisen. Kleine Dunenjungen liegen oben. Junge Wanderfalken sind im Voraus schon an Liebhaber vergeben, deshalb sollten sie noch liegen bleiben und geholt werden, wenn sie bereits flügge sind. Das Mittel, das wir in Anwendung brachten und das vom Erfolg belohnt wurde, war nichts weiter als ein alter Lappen, der gut befestigt am Stamme, stark mit Wasser begossen, da- rauf gehörig Zucker gestreut, auf die Schaar der Ameisen eine solche Anziehungskraft übte, dass sie vergassen den Baum weiter nach oben zu besteigen. Wenige Stunden nach dem Anbringen des Lappens wurden die jungen Wanderfalken ohne weitere Belästigung durch Ameisen vom Steiger heruntergelassen. A. K. Kleinere Mittheilungen. Die Deutsche Zoologische Gesellschaft ist zur Zeit mit den Vorarbeiten für verschiedene bedeutungsvolle Unternehmen beschäftigt. Ausser den Nomenclaturregeln, die schon in der Bearbeitung der eingesetzten Commission angenommen worden sind, ist die besonders wichtige und aussichtsreiche Neu- bearbeitung der lebenden und der in historischer Zeit ausgestorbenen Thierarten hervorzuheben. Der Plan dieses für die Zoologie bedeutsamen Werkes, das auf eine grosse Zahl von Bänden berechnet ist, hat neuer- dings eine ausserordentliche Förderung erfahren, so dass die Herausgabe der Verwirklichung sehr nahe gerückt ist. Der Titel wird lauten: »Das Thierreich. Eine Zu- sammenstellung der recenten Thierformen.« Das Werk soll so weit wie möglich in deuscher Sprache erscheinen. Die Leitung ruht in der Hand einer Commission und eines General-Redacteurs, als welcher Geh. Regierungs- rath Prof. Franz Filhard Schulze auserkoren ist. Ferner ist ein Adressbuch sämmtlicher Zoologen und der für Zoologie interessirten Personen (Sammler, Prä- paratoren etc.) in Angriff genommen und eine Neuaus- gabe von Linne’s Systema naturae veranstaltet wTorden, welche alsbald erscheinen wird. Im nächsten Jahre wird die Deutsche Zoologische Gesellschaft zu Pfingsten in Strassburg tagen. — Um das Unternehmen zu unter- stützen, wird die Redaction dieser Zeitschrift die Namen der bekannteren Oologen dem Adressbuch zur Ver- öffentlichung mittheilen, ein kleines Bemühen, dass wohl sicher die Zustimmung der Interessenten finden dürfte. Megapodius senex-Eier und zwar solche im besten Zustande, hat die hiesige Naturalienhandlung von Böttcher, Brüderstrasse, zu billigem Preise abzugeben. Zur gefälligen Beachtung I Wir bitten um Berichtigung des Beitrages für 1802/'. >3, soweit derselbe noch nicht entrichtet ist, desgleichen des Beitrages von 1893/94. Noch ausstehende Beträge werden wir demnächst durch Nachnahme erheb, n, promp’e Einlösung erwartend. Naturgetreue Vog-elbilder in künstlerisch. Ausführung, Wappen u. correcte Schriften auf Porzellan- platten, Bibeln, Wandtafeln etc. liefert E. Hocke, Berlin, ScMfftMeriiamm 23. Abnorme Eier, Spar-u. Doppeleier, Ovum in ovo, sowie saubere Gelege von Cuculus canorus mit den Nesteiern, Falco subbuteo (io Gel.), halco peregrinus (io Gel.), Astur palumbarius, Aquila naevia, Pandion haliaetus, Coracias garrula, Picus martius, Ardea cinerea, Ardetta minuta etc. sind preiswerth abzugeben. Näheres vermitt. die Red. An frag, sind Retourmark enbeizu fügen. H. Daimer, Berlin SW., Koch-Strasse 56. Versand von Luxus- Fischen und Thieren jeder Art. 20 Mk. , 20 Mk. Umversal- (gesetzlich geschützt) Kierbohrer, konisch gerippt, aus best. engl. Stahl, grosse >1. 1,25: kleine M. 1,10. Aiisblas<» rohre a. MesKing; für Mundgebrauch M. 0,80, Anwblaserolire a«M blas für Mundgebrauch M. 0,30, .11 ii mlstiieke aus bi las für Gummi-Ausblässcr M. 0,15, versendet gegen Nachnahme oder Phnsendung des Betrages Dr. E. Proft, Leipzig - Gohlis, Sedanstr. 5. Anzeigen. Eier abzugeben. Ardea minuta 20 Gel. ä 5, 25 Gel. ä 6, 70 Pfg. p. Ei, Podiceps cristatus 15 Gel. ä 5, 30 Pfg. p. Ei, „ minor 10 Gel. ä 4, 10 Gel. ä 5, 30 Pfg. p. Ei, Merops apiaster 10 Gel. resP- LsoXl^o- Es hat somit Ähnlichkeit mit dem von F. Haag in No. 2 dieses Jahres beschriebenen Eies. Wie eine Kapsel ganz genau so passt das eine in das andere, nur das innere hat eine Haut. Die Farbe ist innen und aussen stark fleisch- farbig, das Korn ganz rauh und matt, auf der Ober- fläche des äusseren Eies stehen erhabene rundliche Erhöhungen, einige davon mit Furchen. p n Referat. Ich habe den von Dr. Proft konstruirten, neuen „Universal-Eierausblase-Apparat“ einer eingehenden Prü- fung und Benutzung unterzogen und muss gestehen, dass er praktisch und unübertroffen in jeder WTeise ist und im Vergleich zu den bisherigen Apparaten einen ganz gewaltigen Fortschritt bedeutet. Alle Fehler und Mängel, die letztere an sich trugen, sind bei diesem neuen Apparate vermieden und er zeichnet sich dem- entsprechend durch einen hohen Grad der Vervoll- kommenung aus, ohne jedoch komplizirt zu sein. Das ganze Operiren damit, ist einfach und bequem, gleich- zeitig aber absolut sicher und schnell; das sonst so mühevolle Eierausblasen geht mit ihm spielend leicht und ist eher eine Tändelei als eine Arbeit zu nennen. Sehr glücklich ist vor allem die Idee, zwei verschie- dene Gummi-Garnituren, eine für Luft und eine für Wasser, und gleichzeitig eine sinnreich konstruirte Hahnvorrichtung zur Anwendung zu bringen und so durch ein und dasselbe Ausblaserohr den abwechseln- den Gebrauch von Luft und Wasser bei momentanem Wechsel zu ermöglichen, was mir besonders beim Präpariren bebrüteter Eier von grossem Nutzen er- Den geehrten Abonnenten, welche sich veranlasst fühlen sollten, für die Verbreitung dieser Zeitschrift sich zu bemühen, stellt die Redaction eine Anzahl Nummern zur beliebigen Verfügung. 16 Zeitschrift für Oologie. scheint. Eine ebenso willkommene, wie wesentliche Neuerung ist ferner das kleine zum Handautlegen dienende Polster, auf diesem ruht die das auszublasende Ei haltende Hand bequem und sicher, somit sind jeg- liche Schwankungen derselben vermieden und ausge- schlossen, die für das Objekt leicht verderblich werden könnten. Ganz zweckmässig ist auch, dass ein Gefäss zum Aufsammeln der ausgeblasenen Eiflüssigkeit vor- handen ist, ebenso, dass der ganze Apparat sich aus- einanderschrauben lässt, so, dass er nach beendigter Sammelperiode nur wenig Platz erfordert und bequem aufbewahrt werden kann. Seine äussere Form ist ganz elegant und gefällig; wie denn die Einrichtung des ganzen Apparates und aller seiner Theile, was ich hiermit nochmals hervorhebe, in jeder Weise praktisch und für ein schnelles, sicheres und bequemes Arbeiten berechnet ist. Der Preis (M. 20) ist bei den bedeuten- den Herstellungskosten und den vielen Theilen, keines- wegs ein zu hoher. Ich kann den Apparat nur jedem Sammler, dem das Ausblasen der Vogeleier mit dem Munde so gründlich verhasst und zuwider ist, wie mir, der das gleiche Bestreben hat, seine Funde ohne grosse Mühe, dabei sicher und sauber zu präpariren und der in der Lage ist, die obige Summe anzuwenden, zur Anschaffung angelegentlichst empfehlen! H. R ei mann. Fragekasten. Die beiden Fragen aus Nummer I wurden wie folgt beantwortet: Was Ihre Anfrage in der Zeitschrift be- züglich Crypturus noctivagus betrifft, so erwarte ich in der nächsten Zeit in der Sendung eines brasilianischen Sammlers wieder Exemplare dieser Art. Sie können sich dann überzeugen, dass diese Eier mattgrün gefärbt sind. Es liegt demnach eine falsche Bestimmung vor, wenn Sie lila gefärbte Eier des Crypt. noctiv. erhalten haben. Pol.-Rath K. in Br. Herrn Dr. E. Kr., Dzialyn. Ich theile Ihnen er- gebenst mit, dass ich Cygnus olor vor Jahren neben Tausenden von Lachmöwen und einigen Gänsen brütend am Zernin See auf Usedom gesehen habe bei Gelegen- heit einer Excursion der Allg. Deutschen Orn. -Gesell- schaft dorthin von Stettin aus am 25. Alai 1879. Jabionski, Berlin S.W. Anzeigen. m---- Authentische Gelege von L. luscinioides u. melanopogon, Gail, pygraaea, Parus biarmicus, Turdus torquatus, Tichodroma mu- raria und andere seltene Arten hat abzugeben Dr. Adolf Lendl, Budapest II, Donatigasse 2. Für Eiersammler! Möchte mitEierSammlern inTausch- verbindung treten oder europäische Eier käuflich erwerben und bitte um Doublettenlisten uud Offerten. Carl Hollandt, Erfurt, Hotel z. Ritter. AhzuQBlien zu billigstem Preise sind folgende Eier: Ealco tinnunculus, Rallus aqua- ticus, Podiceps minor, Podiceps rubricollis. Näheres vermittelt die Rtdaction. 20 31 k. Universal 20 Mk. (gesetzlich geschützt) Dr. E. Profi, Leipzig - Gohlis, Sedanstr. 5. Naturgetreue Vogelbilder in künstlerisch. Ausführung, Wappen u. correcte Schriften auf Poizellan- platten, B.beln, Wandtafeln etc. liefert E. Hocke. Berlin, Sctiiflijaiicrilainii) 23. Eine Collection frischer euro- päischer Vogeleier wird zu kaufen gesucht. Offerten mit Inhalts- verzeichnis und billigster Preis- angabe sub R. V. 16 an die Red. d. Zeitung erbeten. H. Da im er, Berlin SW., Koch Strasse 56. verkauft feine Schleierschwanz- Goldfische, 3 bis 4 cm, ioo Stck. ioo Mk., Makropoden, 4 bis 6 cm, iooSt.75Mk.,ChamaeleonäSt.3Mk. Von Fringillateydea.Webb.etBertL, sind 2 Eier, in Gefangenschaft gelegt, für je 20 Mk. verkäuflich. Zoologischer Garten, Breslau. Abnorme Eier, Spar- u. Doppeleier, Ovum in ovo, ‘■owie saubere Gelege von Cuculus cariorus mit den Nesteiern, Kalco subbuteo (io Gel.), Falco peregrinus (io fiel.), Astur palumbarius, Aquila naevia, Pandion haliaetus, Coracias garrula, Picus martius, Ardea cinerea, Ardetta minuta etc. sind preiswerth abzugeben. Näheres vermitt. die Reck Anfrag. ->indl das 2te 2,45x1,90, das 3te 2,90x2,20, das 4‘e 3,20X3,35, das 5te 3,21x2,30 (Normalgrösse ist circa 3,0X2,30). Die Eier nehmen demnach progressiv an Grösse zu, I von Steinschmätzereigrösse bis über normal, beinahe Doppelgrösse. Dieses Gelege ward seinerzeit der or- nithologischen Gesellschaft unter dem Vorsitz des Herrn Professor Dr. Altum vorgezeigt und erregte die Verwunderung sämmtlicher anwesenden Herren, die sich nicht darüber einigen konnten, ob dies ein Erst- lingsgelege oder ein Nachgelege sei und ob hier- in der Grund dieser sehr merkwürdigen Erscheinung der verschiedenen Grössenverhältnisse der Eier zu finden sei. Ich möchte glauben, dass es ein Nachgelege ist und dass die Legefähigkeit des Vogels bei den drei Spareiern nachgelassen hat. Eine ganz ähnliche Erscheinung fand ich bei einem Gelege von Feldhühnereiern (Perdrix cinerea), das ich am20.Juli 1882 zufällig auf einem abgeernfeten Roggen- acker fand. Das Gelege bestand aus 7 oder 8 Eiern, ich weiss nicht mehr genau, 4 habe ich noch in meiner Sammlung. Das kleinste Ei misst 1,72X0,95, das 2te 2,91X2,12, das 3te 3,02X2,35, das 4te 3,50X2,60 die anderen Eier hatten Normalgrösse von 3, 3X2, 6. Die Färbung der 3 kleinen Eier ist dunkel-braungelb, die der normalen, hellgelb. Es war dies jedenfalls auch ein Nachgelege und hatte die Legefähigkeit des Vogels bei den kleinen Eiern nachgelassen. J. Haag. Allerlei vom Wanderfalken. (Falco peregrinus L.) Meinem ornithologischen Tagebuch, das ich seit dem Jahre 1859 genau führe, das alle meine Excur- sionen nebst den gemachten Beobachtungen verzeichnet enthält, entnehme ich aus der Reihe Notizen, die nur den Wanderfalken betreffen, die interessanteren, ausser- dem kleinere Bemerkungen über Vögel, die auffallend nahe mit dem Falken nisteten. Da nun über das Brutgeschäft des Wanderfalken nicht immer richtige Zeitangaben, selbst in Brehms Thierleben, verbreitet sind, so dürfte eine Richtigstellung derselben am Platze sein. Die früheste Notiz über das Brüten des Falken 22 Zeitschrift für Oologie. finde ich am 16. März (i Ei), die späteste (Nachgelege) am 25. Mai, während die eigentliche Brutzeit in die ersten Tage des April fällt. Nachgelege konnten binnen drei Wochen von allen, ein zweites Nachgelege von gewissen Pärchen konstatirt werden. Nachgelege waren selbst zu vieren, hatten stets hellere Grundfarbe und als solche zu erkennen. Unter der ganzen Aus- beute war nur einmal ein weisses Ei mit wenig Zeich- nung und Farbe am stumpfen Ende. Kälte und Schnee oder Eis machen nach meinen Erfahrungen nicht den geringsten Eindruck auf das Brutgeschält, ich glaube eher, dass deshalb dasselbe früher eintrifft, weil hin- reichend Nahrung vorhanden war. 1) 27. 3. 1860. Der zuerst aufgefundene Horst stand auf einer Eiche; eine andere, ganz schräg stehende, wuchs in diese hinein, der schräge Stamm enthielt die Nesthöhle eines Strix aluco. In jedem Nest lagen drei Eier. 2) 22. 3. 1861. Falco peregrinus und Corvus corax horsten ganz eng zusammen. Das Zusammenhorsten der beiden Paare wurde im Laufe vieler Jahre un- gefähr siebenmal beobachtet. Die Falkeneier waren ganz frisch, die des Raben schwer bebrütet. Es lag frischer Schnee. 3) I. 4. 63. Falco peregrinus horstet wieder auf der alten Eiche, in der schrägstehenden Mergus mer- ganser. Bei dieser Gelegenheit wollte ich bemerken, dass zu der damaligen Zeit der Säger an der Havel in der Nähe Potsdams ein relativ häufiger Vogel war, heute jedoch verschwunden ist.' Da nun über die Brutzeit des Sägers selbst in den neuesten ornitholo- gischen Büchern unrichtige Angaben verbreitet sind, so will ich die Daten mit angeben. Mein frühestes Auffinden eines Sägernestes mit sechs Eiern war am 16. März. 4) 8. L 65. Falco peregrinus mit drei Eiern in einer Reihercolonie gefunden, der Falke zerriss vor unsern Augen einen Reiher. Oft bemerkt, dass bei dem Ausheben des Horstes der bedrängte Falke arge Attacken nach vorbeifliegenden Bussarden , Gabel- weihen, Reihern oder Krähen machte. 5) 6. 4. 64. Während der kurzen Zeit, wo der Wanderfalke durch Stösse an dem Horstbaum verjagt ist, der Kletterer sich anschickt, den Baum zu be- steigen, raubt eine Krähe aus dem Horste ein Ei. 6) 19. 4. 64. Falco peregrinus (schon einmal ge- stört) mit einem Ei und am 7) 26. 4. 64 mit drei Eiern. Ganz nahe brüteten jetzt Milvus regalis und Buteo vulgaris. 8) I. 5. 65. Falco peregrinus sass auf dem Nach- gelege so fest, dass er sich durch den Strick des Kletterers herausschlagen licss. 9) 26. 4. 68. Falco peregrinus hatte sein Nach- gelege in nächster Nähe von Corvus corax, der sich in derselben Lage befand. 10) 3. 4. 60. Falco peregrinus horstend gefunden, in nächster Nähe Mergus merganser. An demselben Tage, ungefähr einen Kilometer von dem ersten Paar Falken entfernt, einen zweiten brütend gefunden, jedes Paar hatte 3 Eier. 11) 16. 4. 69. Falco peregrinus und Astur pa- lumbarius horsten so eng zusammen, wie ich es nur einmal erst beobachten konnte; dass der Rabe mit dem Falken nachbarlich horstet, ist mir erklärlich, doch was mögen die Ursachen sein, die den Schwarz- specht dazu veranlassen? r 2) 18. 4. 69. Ein Nachgelege vom Falken gefunden. 13) 2- 5- 69. Desgleichen, in einem alten Fisch- adlerhorst. 14) 3. 4. 70. In einem Reiherhorst , welches einige Tage vorher von den Krähen ausgeraubt wurde, sitzt jetzt der Falke auf seinen zwei Eiern. Vom Horst geschossen, legte er im Sterben ein schönes rothes Ei auf dem Waldesboden. Denselben Fall beobachtet bei dem Bienenbussard. 15) 17. 4. 70. Zweimal an diesem Tage den Falken mit je 4 Eiern gefunden. 16) 7. 4. 72. Ein Schwarzspecht hatte seine Bruthöhle in einer bruchigen Kiefer fertig hergestellt, als der Horst, den diese oben trug, von einem Wander- falken bezogen wurde. Der Specht verliess die Höhle. Zweimal beobachtet. 17) 22. 3. 85. Die Falken begatten sich auf dem Horst. Das Weibchen wird zu wiederholten Malen auf denselben getrieben, dieses geschieht in der Weise, dass höchstens eine Viertelstunde Zeit dazwischen liegt. Denselben Vorgang auch bei Falco subbuteo nur mit dem Unterschiede bemerkt, dass es bei dem Wanderfalk still, dem Lerchenfalk überaus laut zuging. Wir fühlten uns veranlasst, da wir in guter Deckung lagen, dem Vorgänge recht lange zuzuschauen. Der Baum wurde beklettert, doch der Horst war leer. 18) 29. 3. 85. In dem Horste liegen 3 frische Eier. Während die beiden Falken um den bedrohten Horst fliegen, ziehen zwei schwarze Störche vorbei und gerade durch das kreisende Falkenpaar. 19) 4. 4. 86. Falco peregrinus brütend auf einem grossen Horste des schwarzen Storches. 20) 21. 4. 86. In demselben Horste nochmals gefunden, doch lagen die Eier auf einem anderen Kessel wie vorher. 21) 1. 4. 89. Falco peregrinus mit 3 Eiern ge- funden. Es liegt Schnee, die nahen Seen sind noch zugefroren. 22) 7. 4 89. Falco peregrinus mit 4 Eiern ge- funden. Der Falke verbleibt auf dem Horst und schreit den Kletterer wiederholt laut an. Wurde vom Klette- rer nach den Eiern gegriffen, so schrie der Falke laut auf und setzte sich zur Wehre. Durch Schläge mit dem Strick wurde das wüthende Thier vertrieben. 23) 30. 3. 90. Falco peregrinus und Buteo vul- garis horsten eng bei einander. Noch nie habe ich irgend wo in der Nähe eines Wanderfalkenhorstes so viel geschlagene Vögel gesehen, wie an dieser Stelle. Kiebitze, Strandvögel, Tauben waren es. , Eine ge- stempelte Feder von einer Brieftaube veranlasste mich, an den Besitzer der eingegangenen Taube zu schreiben, ich erhielt als Antwort, dass in einem Jahre ihm allein 20 Stück durch den Falken geschlagen worden seien. Die Falken waren so scheu, dass sie bei jeder Annähe- 23 Zeitschrift für Oologie. rung von Menschen den Horst, der an einem Gestell stand, vorher verliessen und sich in respectvoller Ent- fernung vor dem Förster hielten. Zum Schuss kam derselbe nicht. Drei Wochen später waren beide Horste wieder besetzt, nur mit dem Unterschiede, dass die beiden Pärchen gewechselt hatten. H. H. Nester und Eier der Kolibris, Kolibrinester gehören zu den schönsten Beispielen der Kunstfertigkeit der Vögel. Es sind gewöhnlich feste, gefilzte Bauten von verschiedenen Formen, jedoch sind becher- und kreiselförmige vorherrschend. Das Baumaterial besteht hauptsächlich aus Pflanzenwolle, unterwirkt und befestigt mit Spinngeweben und oft ge- schmückt mit einem äusserlichen Mosaik von kleinen Flechten. Kleine, weiche Federn werden seltener an- gewendet. Die Art der Befestigung an den betreffen- den Gegenstand ist sehr je nach der Art verschieden. Gewöhnlich wird das Nest auf einen horizontalen oder schiefen Ast angelegt, an den es sehr fest mit Spinn- geweben gebunden ist, aus welchen es grösstentheils be- steht. Der Einsiedlerkohbri (Genus Phaethornis) befes- tigt jedoch sein längliches Nest an eine Seite des äussersten Endes langer, spitzer Blätter, um es, wie man vermuthet, gegen Affen und andere Räuber zu schützen. Andere sind, nach Gould, in Form von Hängematten und höchst sinnreich an die Seiten von Klippen oder Felsen vermittelst Spinnengewebe an- gebracht. Die von den „Hügelsternen“ (Genus Oreo- trochilus), von den Schneeregionen der Anden, gefer- tigten, werden von Gould folgendermassen beschrieben: „Sehr gross, bestehen aus Wolle, Lamahaaren, Moos und Federn. An dem obersten Ende dieser grossen Masse, die beinahe die Grösse eines menschlichen Kopfes erreicht, ist eine kleine becherförmige Vertie- fung, wohinein die Eier gelegt werden.“ Ein Nest des Pichincha-Hügelsterns (O. pichincha) wurde von Prof. Jameson in einem Farmhause auf dem Schneeberge von Antisana in Ecuador gefunden, in einer Höhe von 13,500 Fuss. Es war an einem Strohgeschlinge befestigt, welches vom Dache herabhing, in einem der niedrigen Zimmer des Hauses, dessen Eingang nicht mit einer Thür versehen war. Der hohe Grad von Intelligenz, welchen die Ko- libris entfalten, indem sie ihre Nester dadurch zu ver- bergen suchen , dass sie dieselben von solcher Form oder solchem Material hersteilen, die dazu dienen sollen, natürliche Auswüchse nachzuahmen, wie z. B. einen Knorren oder einen Tannenzapfen, und wie sie Beschädigungen ausbessern, darüber soll später berichtet werden. Bisweilen gefällt die Lage des Nestes seinen Inhabern so gut, dass sie unwillig sind, dieselbe zu verlassen und ein neues Nest wird mehrmals an das- jenige des vorigen Jahres gebaut. Die Sammlung des Nationalmuseums in Washington weist ein Nest des Calliopen-Kolibris (SteJlula calliope) auf, von Charles H. Townsend am St. Cloud-Flusse, Nord-Californien am 9. Juni 1883 gesammelt, welches genau 4 Nester, so vereinigt, zeigt. Schreiber dieses fand einst ein Doppel- nest des Breitschwänzigen Kolibris (Selasphorus platy- cercus.) Das ältere war durch Ablösuug der Borke, an die es befestigt, nach der unteren Seite des Zwei- ges herumgefallen, das neue ist gleich darüber gebaut worden. Ein Doppelnest des Rubinkehlchens (Trochi- lus colubris) ist von Edwin H. Eames in „The Hub“ Juli 1890 (pp. 286 und 287) wie folgt beschrieben: „Am 5. Juni 1888 fand ich ein Nest, einen jungen Vogel und ein stark bebrütetes Ei des Rubinkehligen Colibris enthaltend. Das Nest ist ein sehr eigenthüm- liches; es ist auf eins des vorhergehenden Jahres ge- baut und in einer sehr in die Augen fallenden Lage auf den Zweig einer Sykamore, welcher in einem Winkel von 45° geneigt ist. Es war in einer Höhe von 12 Fuss vom Erdboden, auf dem niedrigsten Zweige (einem abgestorbenen) und ohne irgend welches Laubwerk, um es zu verbergen. Man konnte es leicht in einer Entfernung von 60-75 Fuss in jeder Richtung entdecken. Das alte Nest ist viel zu schlecht um es zu ge- brauchen, da es wenigstens einen Winter durchge- macht hat. Das neue ist theilweise an den Rand des alten, theilweise an den angrenzenden Zweig gebaut. Die vollständige Aussenseite von beiden ist in der ge- wöhnlichen Art mit Flechten bedeckt, welche jedoch keineswegs den glatten, bunten, angrenzenden Flächen ähneln. Es will scheinen, als haben die Scenen ver- gangener Verbindungen einen beständigen Reiz, ob- gleich dies abgeschmackt in unseren Augen erscheinen mag.” Während regelmässig nur wenig Versuch gemacht wird, hinter Laubwerk in der gewöhlichen Art der meisten Vögel zu verbergen, um so mehr gleicht das Nest vieler Kolibris natürlichen Auswüchsen, so dass ! man leicht vorüber gehen kann, ohne es zu entdecken. Thatsächlich sind die meisten Kolibrinester, welche entdeckt wurden, durch Zufall oder durch sorgfältige Beobachtung der Bewegungen der Vögel, wenn man ein Nest von ihnen in der Nähe vermuthete, gefunden worden. Alles das was Verfasser gefunden hat, wurde, mit vielleicht 2- 3 Ausnahmen, durch zufälliges Be- rühren des Busches oder Zweiges, wo es sich befand, entdeckt, was die Eltern veranlasste, schleunigst abzu- fliegen und so seine Nähe verrieten. Die Eier der Kolibris sind gewöhnlich nur zwei an der Zahl und rein weiss in der Farbe, obgleich, laut Gould, eine vermuthliche Ausnahme sein soll, nämlich die einer Art, welche den oberen Amazonen- strom bewohnt, welche, nach Edwards, ein geflecktes Ei legt. Doch herrscht wenig Zweifel darüber, dass diese vermuthliche Ausnahme in Wirklichkeit nicht besteht. Das Ei irgend eines kleinen Singvogels wird fälschlich als das eines Kolibris ausgegeben worden sein. Die Eier der Kolibri sind gross im Vergleich zu dem Vogel, der sie legt. In der Form sind sie ge- wöhnlich länglich oder fast an beiden Enden gleich, obgleich bisweilen ein Ende ein wenig kleiner ist als Den geehrten Abonnenten, welche sich veranlasst fühlen sollten, für die Verbreitung dieser Zeitschrift sich zu bemühen, stellt die Redaction eine Anzahl Nummern zur beliebigen Verfügung. 24 Zeitschrift für Oologie. das andere. Die Farbe ist, selbst wenn frisch gelegt, rein weiss. Die verhältnissmässig dicke Schale ver- hindert jene durchscheinende Farbe, welche man so häufig an den Eiern kleiner Singvögel wahrnimmt. Nach Gould finden 2 Bruten im Jahre statt. Die Bebrütung der Eier nimmt 12 — 14 Tage in Anspruch, oder, nach Kapitain Lyon, j8 Tage. Robert Ridgway. Uebersetzt von Oscar Haase. Kleinere SEittheilungexi. In Ihrer Abhand- handlung über die »Kennzeichen der Eier der Gänse« ist ein grober Irrthum untergelaufen, der entschieden in Richtigkeit gestellt werden muss. Sie führen unter Anser brachyrhynchus (Baill.) 2 Exemplare als von mir stammend auf, während ich Ihnen überhaupt keine brachyrhynchus-Eier gesandt habe. Die beiden in Frage stehenden Exemplare waren von mir als erythropus beze;chnet, also = minutus = finnmarchicus. Wie Sie ja selbst in Ihrer kurzen Notiz sagen, sehen die zwei Exemplare wie A. finnmarchicus aus, nur in et- was gestreckterer Form. Anser brachyrhynchus als Vogel steht überhaupt segetum an Grösse und Färbung viel näher als finnmarchicus, weshalb die Eier niemals denen von finnmarchicus, sondern denen von segetum ähnlich sein müssen. Echte Eier von A. brachvrhvn- chus besitzt wohl überhaupt kein Museum oder Sammler, übrigens dürften dieselben schwer von denen von A. segetum zu unterscheiden sein. Schliesslich kann ich mich auch damit nicht einverstanden erklären, dass die Eier von A. cinereus und segetum schwer zu tren- nen sein sollen. Eier ersterer Art sind durchweg grösser und auch schwerer, als solche von segetum; auch die Färbung bei cinereus ist, (wie Sie richtig angeben) fast immer gelblich-weiss bis gelblich, während segetum fast stets mehr reinweiss als trübweiss aussieht. Ich wollte nicht verfehlen, Sie auf diese Punkte auf- merksam zu machen. (An die Red.) Wilhelm Schlüter. # In wenigen Tagen breche ich mit meiner kleinen Expeditionskarawane nach dem Kilimandjaro auf, wo ich auf der deutschen wissenschaftlichen Station in Marangu längere Zeit verbleiben will, um Studien über die Fauna des Kilimandjaro-Gebietes anzustellen. Wenn es Zeit und Umstände gestatten, will ich von Marangu aus grössere Expeditionen in das deutsche Hinterland unternehmen. Wenn ich gesund bleibe, sollen Sie recht bald etwas von mir aus dem Innern des dunkelen Erdtheils vernehmen. (Aus einem Briefe an die Redaktion.) Mambas. (Britisch Ostafrika.) Dr. Eugen Pr. Kretschmer. Paul Roh. Schünemann städt. 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Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 5, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom \. April bis 5j. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, Sehiffbauerdamm 23 zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 20 Pfennige. Kleinere Insertionsbetrage sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt: Der Riesenalk (Alca impennis). — Verzeichniss von Emzelarbeiten etc. — - Literarisches. — Kleinere Mittheilungen. — Fragekasten. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Ver- sandporto nicht überschritten wird , betragen 10 Mark. No. 7. Berlin, den 15. October 1894. 4 Jahrgang. ein Flügel, welcher vornehmlich dem Fluge unter Wasser angepasst ist, weniger Fläche u. mehr Kraft erfordern, als ein Flügel, welcher für die Fortbewegung in der Luit geschaffen ist. Was den Riesenalken betrifft, so ist dieser Anforderung genügt, indem der äussere Theil des Flügels verkürzt worden ist, während andere Vögel, die die Flügel beim Tauchen gebrauchen, das- selbe Resultat so weit als möglich dadurch erreichen, dass sie nur theilweise die Flügel öffnen. Der Riesenalk war auf dem Nord- Atlantik beschränkt. In Europa reichte sein Verbreitungsgebiet von Island bis zum Golt von Biscaya, in Amerika von Grönland bis Virginien. Diese Örtlichkeiten bezeichnen die äussersten Grenzen, die der Vogel auf dem Zuge be- rührte. Grönland war in sehr beschränkter Ausdehnung der Aufenthaltsort des Geiervogels, und dasselbe kann von der Küste Norwegens gesagt werden, während die südlichen Grenzen, welche obea angegeben wurden, nur auf dem Zuge im Winter von dem Vogel erreicht wurden. Zuverlässig bekannte Brutplätze gab es wenige. Wo der Vogel zahlreich brütete, waren die Geiervogel- Schären an der Küste von Island, und die Funk Insel an der Küste Neufundlands. Diese Inseln, oder eigent- lich Inselchen, sind in ihrem allgemeinen Charakter sehr gleichartig. Es sind isolirte Felsen, welche in einiger Entfernung vom Ufer liegen u. schwer zugäng- lich sind. Der Grund der Vorliebe für solche Örtlich- keiten ist augenscheinlich. Der Riesenalk und seine Eier bildeten erwünschte Nahrungsartikel und da der Vogel auf dem Lande hilflos war, so wurde er leicht gefangen. Aus diesem Grunde wurde der Vogel bald in allen leicht zugänglichen Örtlichkeiten ausgerottet. Ein anderer und wichtigerer Faktor für die Ausrottung des Alken, besonders in Amerika, ist jedoch in dem Gesellschaftssinn des Vogels u. in seiner Vorliebe für gewisse Brutplätze zu suchen. Diese Gewohnheit des Geiervogels wird durch andere Vögel gezeigt, welche in ihren Brutplätzen eingeschränkt sind ohne irgend einen sichtlichen Grund, obgleich eine unbekannte Der Riesenalk (Alca impennis) von Frederic A. Lucas. Aus dem Englischen übersetzt von O. Haase. Der Riesenalk oder Geiervogel (Alca impennis) war das grösste -Mitglied der Familie der Alken, nicht nur durch seine Grösse, sondern auch durch seine Flug- unfähigkeit kenntlich. Er genoss die Auszeichnung, der einzige Vogel der nördlichen Halbkugel zu sein, welcher nicht fliegen konnte. Der Name, unter welchem der Riesenalk ursprünglich in Amerika bekannt war, ist Penguin, und die südlicheren Vögel, welche jetzt mit diesem Namen belegt werden, erhielten diese Benennung erst viele Jahre später. »Geiervogel« ist skandinavischer Herkunft und kam über West-Schottland nach Amerika. In der Färbung ähnelt der Riesenalk sehr seinem kleineren Verwandten, dem Razorbill (Alca torda). Kopf, Hals u. Rücken sind schwarz u. die Untertheile weiss. Ein eigenthümliches Zeichen des Vogels ist ein grosser weisser Fleck vorn am Auge. Ein alter- Schrift- steller behauptete, bei einer grösseren Liebe zum Wun- derbaren als zur Wahrheit, dass dieser weisse Fleck nur an der rechten Seite bemerkt worden sei. Die Flügel, obgleich viel zu klein, den Vogel in der Luft zu halten, bildeten ein treffliches Paar Ruder. Der Riesenalk war ein gewandter Schwimmer u. Taucher, er führte sogar längere Wanderungen aus als viele seiner Verwandten, welche mit der Flugfähigkeit be- gabt sind. Viele, möglicherweise alle aus der Familie der Alken, gebrauchen die Flügel ebenso viel wie die Füsse zur Fortbewegung unter dem Wasser nnd man kann buchstäblich von ihnen sagen, dass sie unter dem Wasser ebenso gut wie über dem Wasser fliegen können. Es ist gesagt worden, dass die Unfähigkeit des Riesen- alken zu fliegen dem Mangel an Entwickelung der Knochen des Vorderarmes u. der Hand zuzuschreiben sei, indem das Schulterbein im Verhältnis ebenso lang ist wie bei den andern Alken. Diese Beschaffenheit des Baus stand in direkter Beziehung mit den WTasser- gewohnheiten des Geiervogels, denn da der Widerstand desJ Wassers viel grösser ist als der der Luft, so würde 26 Zeitschrift für Oologie. Ursache in der Natur des Nahrungserwerbes liegen mag, die dafür sprechen kann. Ein gutes Beispiel hierfür findet man in dem Cannet (Sula bassana), welcher, obgleich ein Vogel von mächtigem Fluge, nur an drei Orten der Ostküste von Amerika brütet u. in Europa die Nordsee kreuzt, um in Schottland zu nisten, während anscheinend ganz ebenso günstige Örtlichkeiten an der Küste Norwegens sich befinden. Offenbar gab es viele passende Brutplätze für den Riesenalken in Maine und Labrador. Hätte der Vogel in kleinen Kolonien an Lokalitäten, welche auf diesem weiten Gebiet zerstreut liegen, gebrütet, so würde er noch heute existiren. Der wichtigste europäische Brutplatz des Geier- vogels, war eine kleine Insel, 25 Meilen von Reykjanes (Island), wo er mehrere Jahre hindurch eine etwas un- sichere Existenz führte. Verschiedene Male schien er so an Zahl abgenommen zu haben, dass Expeditionen zum Aufsuchen von Vögeln u. Eiern sich nicht lohnten. Dennoch würde der Vogel an dieser Örtlichkeit noch viele Jahre länger bestanden haben, wenn nicht vul- kanische Störungen im März 1830, während welcher der Geirfuglasker unter die See sank, den Geiervogel gezwungen hätten, neue Brutplätze zu suchen. Die meisten von ihnen scheinen sich auf einem Inselchen, Namens Eldey, zurückgezogen zu haben. Da diese Insel näher der Küste liegt und zugänglicher ist, so wurden die wenig übriggebliebenen im Laufe von 14 Jahren alle getötet. Das letzte Paar wurde um den з. Juni 1844 genommen. Dies die letzte verbürgte Nachricht von dem Riesenalken in Europa. Von dieser Örtlichkeit stammen die meisten der jetzt vorhandenen Bälge; nur 1 aufgestelltes Exemplar ist aus Amerika zu verzeichnen, obgleich fast alle Skelette aus Neu- fundland gekommen sind. Die Geschichte des Riesen- alken in Amerika datirt, kann man sagen, von 1534, als am 21. Mai die Mannschaften zweier Boote von den Schiften Cartier’s auf der Funk Insel landeten, u. erzählten dieselben: „In weniger als 1/2 Stunde füllten wir 2 Boote mit ihnen, als wenn sie Steine gewesen wären, so dass neben dem was wir frisch verzehrten, für jedes Schiff 5 — 6 Fässer voll eingepökelt werden konnten.“ Nachdem der Riesenalk so von der Civili- sation in der regelrechten Art geschätzt worden war, wurde er von allen folgenden Besuchern benutzt. Die französischen Fischer hingen sehr von dem Riesenalken ab; letztere versahen sie mit Lebensmitteln. Vorüber- fahrende Schiffe landeten auf der Funk-Insel wegen Proviants. Die ersten Ansiedler brachten sie in Fässer für den Wintergebrauch und der grosse Überfluss an Vögeln ermuthigte neben anderen Beweggründen zur Auswanderung nach Neufundland. Die ungeheure Anzahl an Alken mag man aus der Thatsache folgern, dass sie diesen Nachstellungen länger als zwei Jahrhunderte widerstanden, obgleich sie nur ein einziges Ei legten и. sich unter den günstigsten Umständen nur langsam vermehrten. Schliesslich fasste jemand den Gedanken, den Geiervogel seiner Federn wegen zu verfolgen und dies besiegelte sein Schicksal. Wann und wo dieser Gedanke ausging und wie lange das Blutvergiessen an- dauerte, wissen wir nicht, denn die Sache ist eher die eines gewöhnlichen Berichts als eine solche verbürgter Thatsachen, obgleich in diesem Falle der Indizienbeweis Zeugniss füj die Wahrheit der Schilderung Cartwright’s ablegt, dass e > für verschiedene Schiffsmannschaften Sitte war, den Sommer auf der Funk Insel zuzubringen, nur um Riesenalken ihrer Federn wegen zu erschlagen. Dass die Vögel millionenweise getötet, dass die Körper dort, wo sie gemordet, zurückgelassen wurden, um zu vermodern, dass steinerne Gewölbe errichtet u. dass häufig lang andauernde Feuer auf der Funk Insel auf- geführt wurden, das ist unbestreitbar. Diese Örtlich- keit ist erst dreimal von Naturforschern besucht worden; das letzte Mal im Sommer 1 88 7, von einer Gesellschaft des U. S. National-Museum in Washington, welche mit Hilfe der U. S. Fish-Commission im Stande war, viele Nachrichten in Betreff dieses interessanten Ortes zu erhalten und sehr umfassende Sammlungen von Über- resten des Riesenalken zu machen. Wann der Riesenalk in Amerika zu existirea aufhörte, ist unbekannt, denn es gab wenig Naturforscher auf dieser Seite des Wassers, als der Geiervogel zum Aussterben gebracht wurde, doch erlosch sein Bestehen um 1840, fast zusammen- treffend mit dem Aussterben des Vogels in Europa. Wenigen Vögeln ist mehr Aufmerksamkeit zugewendet worden als dem Riesenalken, seitdem er ausgestorben, und er ist der Gegenstand zahlreicher Schriften, popu- lärer sowohl als auch wissenschaftlicher geworden, während für seine Überreste übermässige Summen ge- zahlt werden, wenn je der Zufall sie auf den Markt bringt. Das letzte verkaufte Skelett brachte 600 Doll., der letzte Balg 650 Dollar, während ein Ei 1,250 Doll, brachte und dann für die runde Summe von 1,500 Dollar wiederverkauft wurde. Verzeichniss von Einzelarbeiten auf dem Gebiete der Ornithologie und Oologie. W. Hartwig. Zwei seltene Brutvögel. Berlin, AUgem. D. O. G. Journal für Ornithol. J. 41 Heft 2 1893, p. 1 2 1 . A. Walter. Warum brütet der Kuckuk nicht? Jbid. p. 152. H. Schalow. Beiträge zur Oologie der recenten Ratiten. Jbid. 42. J. Heft 1, 1894, p- 1. P. Leverkühn. Ueber das Brutgeschäft der Croto- phagiden. Jbid. p. 44. C. Bolle. Der Schwan in der Mark. Jbid. p. 89. E. Rey, Einige Worte der Erwiderung auf Herrn Walters Aufsatz: Warum brütet der Kukuk nicht? Ibid. p. 13 1 — 135- J. Reinhardt. Ueber das Brutgeschäft der Croto- phagiden. In deutscher Uebersetzung von Jul. Moes- mang, zusammengestellt von P. Leverkühn. Ibid. p.44-80. Emil C. F. Rzehak. Leucitische Vogeleier. Orni- thologische Monatsberichte von Dr. Ant. Reichenow. 2. Jahrg. 2. p. 24. Robert Lenssen. Nochmals gefleckte Uhu-Eier. Ibid. 2. Jahrg. 6. p. 93. Ernst Harter! Zum Brüten von Eudytes arcticus in Norddeutschland. Ibid. p. 94. A- Nehring. Eudytes arcticus als Brutvogel in Westpreussen und Hinterpommern. Ibid. 2. p. 17 — 22. Zeitschrift für Oologie. 27 Ant- Collin. Ein merkwürdiger Einschluss im Hühnerei. Ibid. 7. p. 3—4. Emil C. F- Rzehak. Fremde Eier im Nest. Merse- burg. Monatsschrift zum Schutze der Vogelwelt. XIX. p. 41-45. R. Junghans. Ornithologisches aus Hessen. Unsere Wasservögel. Wien. Orn. Verein »Die Schwalbe« XVIII. 1894. p. 47- 51. V. Finckenstein. Die Kornweihe im Winter in der Mark. Frankfurt a. O. Naturw. Ver. »Helios«. XI. 1893/94. p. 179. H. Wickmann. Die Entstehung der Färbung der Vogeleier. Münster i. W. L. Espagne. 1893. S. Brogi- Note ornithologiche. Siena, Boll. Naturalist. XIV. p. 7 — 8. Ettori Arrigone degli Oddi. Note ornithologiche. Ibid. p. 22 — 24. Sigwart Fischer. Biol. Gruppirung der Ornithologie der Schweiz. Wien. Ornithol. Ver. »Schwalbe«. 1894. 7—8, 24—25, 38—39- E. Zollikofer. Ornithologische Reisenotizen aus Norwegen. St. Gallen. Naturwissensch. Gesellsch. Bericht pro 1891/92. p. 272—294. J. Frivalzky. Aves Hungariae. Budapest. Un- garische Centralbureau ornithol. Beobachtungen. 1891. I — VIII. 1 — 197. A. J. North. Descriptions ot the Eggs of three Species of South Australian Parrakeets. Ibis VI und VII. p. 259 — 262. A. B. Meyer. On the Empress Augusta Victoria’s Paradis-Bird. Ibis. 6. V. p. 481 — 483. T. XIII. R. B. Sharpe. On a Collection of Birds sent by Mr. Alfred H. Everett from the Sulu Archipelago. Ibis (6.) VI. p. 238—259. T. VI. u. VII. X. Raspail Sur le transport des oeufs d’un nid dans un autre par une Perdrix grise. Paris, Soc. zool. de France. Bull. T. 18. 1893. p. 220. Zörkendörfer. Egs forraadnelse og opbewaring (Fäulniss und Aufbewahrung von Eiern). Bergen, Mus. Naturen XVIII. 1894. p. 86—87. A. Knipston. Ornithology: Uria lomvia. Ottawa, Field Nat. Club. Ott. Naturalist. VII. p. 1 5 1 — 161. H. Seebohm. Note on the Occurence of the Sanderling (Calidris arenaria) in Borneo. Sidney, Linn. Soc. N. S. W. Proc. S. II. Vol. VIII. p. 49 — 50. W Buller. Notes on New Zealand birds. Welling- ton, New Zealand Inst. Trans, a. Proc. Vol. XXV. P- 53—63. W. Buller. Further Notes on the birds of New Zealand. Ibid. p. 63 — 88. R. Kingsley. Notes on birds (Anas-Hybrid ; Apteryx hastii.) Ibid. p. 107 — 108. Kleinere Mittheilungen. Der Nachtigallen-Rohrsänger (Locustella luscinioides Br.) Durch Ernst Schauer’s und Schlegel’s Forschungen wissen wir, dass Galizien und Holland die vernehm- lichsten Brutstätten des Nachtigallen-Rohrsängers, un- seres seltensten Schwirrers, sind. Erst in der Neuzeit wurde bekannt, dass einzelne Gebiete Ungarns ebenfalls diesen seltenen Vogel bergen. Die neuesten Forschungen des eifrigen Ornithologen Dr. Julius von Madarasz haben in den Rohrwaldungen der circa 40 Kilometer langen Mezöseger Teichgruppe in Siebenbürgen eine Hauptbrutstätte entdeckt, woselbst diese Art in einer nie geahnten zahlreichen Weise auftritt. Es gelang bei einer Jagd auf diesen sehr versteckt lebenden, im Röhricht herumschlüpfenden Vogel gegen 70 Exemplare in einem Tage zu erbeuten und Gelege von Eiern auszuheben. Die Hauptbrutzeit fällt zu Anfang Juni und nur Störungen durch Hochwasser schieben diese bis Ende Juni hinaus. Gegen eine Ausräubung ist die Brutstätte durch ihre natürliche Lage geschützt und nur ein Entgegen- kommen des Besitzers ermöglicht den Zutritt. A. Grunack. Zu den Beobachtungen, dass Ameisen, wenn auch in den selteneren Fällen, den Bruten unserer Vögel und zwar nicht nur den Erdnestern schaden können, mit- getheilt in einer der vorigen Nummern der Zeitschrift für Oologie, kann ich eine weitere hinzufügen. Ich fand Caprimulgus europaeus mit zwei Nestjungen, die ziemlich entwickelt waren , jedoch dermassen mit Ameisen bedeckt, dass ich einen einzigen wimmelnden Haufen nur sah. Die Zerstörung der Nestvögel hatte sicherlich erst seit ganz kurzer Zeit begonnen. A. Gr. Merkwürdige Eierlegerei von einem meiner Hühner. Das Huhn, ein gewöhnliches Landhuhn legte nämlich zuerst ein Ei in Schlangenform 40X8 mm. , dann ein Ei, so gross und rund wie das eines Waldkauzes, ferner 16 hintereinander in Eulenform, jedoch kleiner, ungefähr 20X18 mm., zum Schluss ein ebenso kleines doppel- schaliges Ei (siehe Inserat). J. Stengel. Brehm-Schlegel Denkmal. Am 30. September er. fand unter persönlicher Be- theiligung des regierenden Herzogs und des Prinzen Moritz von SachsemAltenburg bei herrlichstem Herbst- wetter die Einweihung des auf dem Plateau zu Alten- burg errichteten Denkmals für die drei bedeutenden Naturforscher Christian Ludwig Brehm (Vater), Alfred Brehm (Sohn) und H. Schlegel, welche insgesammt Altenburger Landeskinder, unter festlichem Gepränge statt. Das Denkmal besteht aus einem höchst kunstvoll hergerichteten Obelisk, dem zu Seiten die Reliefs der berühmten Forscher angefügt sind. Der naturforschenden Gesellschaft des Osterlandes zu Altenburg steht das Verdienst zu, die erste An- regung zur Errichtung des Denkmals gegeben zu haben. Herr Hauptmann Pfretschner, ein Schüler und Begleiter A. Brehm’s bei seinen Steinadlerjagden in Tyrol ist der künstlerische Bildner und Spender der naturgetreu ausgeführten Reliefs. Die deutsche ornithologische Gesellschaft hatte zu dem Festacte als Delegirte und persönliche Freunde der Dahingeschiedenen die Herren Reichenow, v. Berlepsch, Grunack, Heck, Matschie und Dreyer entsendet. Herr Professor R. Blasius aus Braunschweig schilderte in einer Zeitschrift für Oologie. 28 Festrede in höchst anziehender und fesselnder Weise das Leben,. Wirken und die Verdienste der drei Geisi.es- heroen. _______ A. Grunack. Litterarisches. Aquila. A Magyar Madartani Központ Folyorata. Zeitschrift für Ornithologie. Organ des ungarischen Central-Bureaus für ornithologische Beobachtungen. Budapest. Die Zeitschrilt, deren Erscheinen bereits angekündigt ist, dient der »Ungarischen ornithologischen Centrale«, deren Hauptaufgabe die Klärung des Zuges der Vögel bildet. Die Ung. O. C., welche aus dem Chef (Reichstagsabgeordneten Otto Herman), dessen Assistenten (J. Jablonowski) und einem Volontair (Gaston Gaal de Gyula) besteht, wird die ihr von den Beobachtern zugehenden Notizen bearbeiten und in geeigneter Form in der nunmehr ins Leben getretenen Zeitschrift, deren Herausgeber O. Herman ist, ver- öffentlichen. Die Veröffentlichung geschieht in un- garischer und in einer anderen Sprache (in der Regel der deutschen), zu welchem Zwecke die Seiten der in hochquart erscheinenden Zeitschritt in zwei Spalten getheilt sind. Der Preis der Zeitschrift, jährlich durch- schnittlich vier Hefte in der Stärke von 14 — 16 Bogen, beträgt für Oesterreich-Ungarn 6 Kronen, für das Aus- land 8 Mark. Bestellungen sind an die Ung. Central- stelle, Nab'onal-Museum in Budapest, zu richten, Mit dem I. October d. J. wird von Herrn F. Sikora in Antanarivo (Madagascar) eine Zeitschrift erscheinen, welche die Zoologie, Geognos’e, Botanik, Ethnographie und Anthropologie Madagascars behan- deln wird und den Titel »Madagascaria« führt. Mit Autotypien reich versehene Schrift. Monatlich er- scheint eine Nummer. Das Abonnement kostet 6,40 Mk. (8 Francs). Man bestellt unter Einzahlung des Be- trages bei dem Comptoir Nat. d’Escompte in Paris mit dem Bemerken »Pour Mr. Sikora a Antanarivo« und sendet die darüber erhaltene postalische Bestä- tigung an den Herausgeber. Briefkasten. Ich erhielt durch Tausch ein Gelege GaUinula pygmaea, bin aber im Zweifel, ob es nicht loch G. pusilla ist. Bei den in meinem Besitz befindlichen Eiern betragen von letzteren die Maasse 32X22 mm, das Durchschnittsgewicht 620 mgr. Bei den als pyg- maea erhaltenen Eiern sind die Maasse 29X22 mm, das Durchschnittsgewicht 492 mgr.; um gefl. Auskunft bittet H. Ochs, Wehlheiden b. Kassel, Ouerallee 37. Eier in Gelegen. Gelege von: 5 Anlea virescens ... 28 cts. 3 Ae'gialitis vocifera . . 30 ,, 4 Gallinula galeata . . . 22 ,, 4 Dryobates pubescens . 40 „ 4 Sturnella magna neglecta 22 „ 4 Icterus spurius 4 „ bullocki 5 galbula 15 22 17 15 16 30 13 23 4 Tyrannus verticalis . 3 Pipilo fusens crissalis 4 Habia melanocephata 4 Carpoclacus frontalis 4 Spinus psaltria . . 6 Troglodytes aedon parkmariill ., Alle Preise sind für das volle Gelege. Aufträgen von unter 50 Cents müssen noch 10 cents extra beigefügt werden- James P. Babbitt, Taunton, Mass. Sämmtliche Alten von aus- gestopfen Papageien, in Gruppen ausgestellt, sowie Seevögel, Sch iiepfeiwtraHSse ,n Bälgen, gebe ab, so lange der Vorrath reicht. Willi. Refflingliaus, Eckesey (Westf.). Paul Rob- Scliünemaim städt. Verkaufs -Vermittler Berlin, Central-Markthalle. ¥©|$e! - Eier*, auth. Gelege und einzeln aus Un- garn, auch seltene Arten ( Bl. 1ns- ciiäio'Mes, melanopogon, Mwaatic. saxatilis, twalL pygmaea etc. liefert Dr. Adolf Lendl, Budapest II, Donaligesse 2. Bälge und Eier nordamerika- . nischer Vo2;el= arten giebt in Tausch gegen Bälge u. Eier Limicolae Vs von einem Ineil der Erde ab. Dr. Louis B. ßishop, 77. Whitney Avenue, Newhav., Gönn. Verein. Staaten von Nordamerika. NatnrMstorisches Institut Abraham & Hartwieh Wien III, Beatrixgasse 18, nächst dem k. u. k. Thierarznei- Institut, — Telegramm- Adresse: Naturinstitut, Wien, Beatrixgasse. Fritsch’s „Vögel Euro- pas“. Gefl. Adressen bitte an <43,3 mm, das Gewicht der frischgelegten Eier bewegt sich je nach der Form zwischen 58 -62 g, das der trockenen Schale zwischen 5,5 — 6,5 g. Die Eier der grossen Schläge (Rouen und Aylesburys) sind natürlich noch grösser und schwerer; die der ersten wiegen im Mittel 71 — 72 g, als seltene Ausnahme kommt aber bei den Enteneiern eine eigenthümliche Art von Melanismus vor, der sich übrigens nur bei den Eiern, die „schwarze Knochen“ haben sollen, gezeigt hat. Der Staub, wie das dichter autgelagerte Pigment, haften übrigens nicht an der Kalkschicht, sondern an der Innenfläche der Oberfläche, nach deren vorsichtiger Entfernung jene in reinster blaugrünlich weisser Färbung erscheint. Die Eier der Aylesburys (Stammeltern sind die Stockenten) variiren bezüglich der Färbung in seltsamer Weise, in dem die einen ganz weiss, andere schön grün, noch andere rahmfarbig sind, obschon die Enten in gleicher Weise gefüttert und behandelt worden sind. Sollte diese Verschiedenheit nicht dennoch von dem Mehr oder Weniger des Futters in Verbindung mit dem Besuch oder Nichtbesuch des Wassers herrühren? Diese verschiedenen Färbungen zeigen sich auch bei den Eiern der übrigen zahmen Enten, während sie bei den wilden Arten nur wenig variiren und auf hellere oder tiefere, theils geringere Nuancirungen der be- treffenden Färbung der verschiedenen Arten beschränkt bleiben. Ein weiteres Ergebniss ist die Thatsache, dass die Eischalen der domestizirten Rassen merklich schwerer, also stärker sind, als die der gewöhnlichen Stammformen. gNF“ Briefe und Geldsendungen bitte vom 1. April 1895 nach Heinersdorferstrasse 5 gefälligst zu senden. H. Hocke. Normal' Eier -Katalog über die Eier aller eiiropäisch-palaearctischen Species soeben erschienen. Dieses auf 36 Seiten. 636 Nummern enthaltende Werk- chen giebt den Sammlern ausser den lateinischen und syno- nymen Namen auch gleichzeitig die deutschen Bezeichnungen, sowie sorgfältig ausgearbeitete Preise der meisten Arten und somit eine werthvolle Grundlage für jeden Sammler bei Kauf- und Tauschgeschäften. 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Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — . nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, N.0. 43- Heinersdorfer Strasse 5,1. zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum ] O Ptennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Atavismus in Bezug auf Vogeleier. Ornitholog. und oolog. Erinnerungen. Eine Stimme aus Westafrika. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Ver- sandporto nicht überschritten wird, betragen 10 Mark. No. 1. Berlin, den 15. April 1895. 5. Jahrgang'. Atavismus in Bezug auf Vogeleier. Von Dr. Ernst Pr oft. Unter Atavismus oder Rückschlag versteht man bei einer Thierform das gelegentliche Wiederauftreten von morphologischen und biologischen Charakteren, welche bei den Vorfahren ständig waren, die aber schon seit Gene- rationen abgelegt und seither latent geblieben sind. — - Aus dem Gebiete der Oologie gehört die Erscheinung hierher, dass sich unter den heimischen Höhlenbrütern einige finden, die in der Regel einfarbige Eier legen, welche aber gelegentlich und ausnahmsweise auch einmal feiner oder stärker punktirte und gefleckte produciren können. Solche hin und wieder vorkommende Eier mit farbigen Flecken bei sonst einfarbige legenden Formen sind ein Rückschlag auf frühere Generationen, bei denen ein Brüten in offenen Nestern und gefleckte Eier die Norm waren. Es unterliegt keinem Zweifel, dass solche Höhlen- brüter aus Offenbrütern hervorgegangen und vor relativ noch nicht allzulanger Zeit erst zu ihrer jetzigen Gewohn- heit, indem sie in den Höhlen für ihre Brut ausgiebigeren Schutz fanden, übergegangen sind, da in jedem Falle die nächsten Verwandten auch jetzt noch Offenbrüter sind und gezeichnete Eier legen. In Anpassung an die neue, versteckte Brutweise hörten sie allmählich auf, ihre Eier mit Flecken zu versehen, da eine Schutzfärbung im Dunkelraume einer Höhlung nicht mehr nöthig war; richtiger freilich wäre es, den ganzen Vorgang als eine Rückanpassung aufzufassen, denn ursprünglich legten ja alle Vögel als nächste Verwandte der Reptilien nur ein- farbige Eier. — Gleich hier bemerkt sei, dass sich die rückschlägige Fleckung am augenscheinlichsten bei dem resp. den erst- gelegten der Eier eines Geleges äussern wird, da diese erfahrungsgemäss immer die typischen und lebhaftesten in Bezug auf Färbung und Zeichnung sind. — Solche Rückschläge in Bezug auf Eier-Zeichnung sind von unseren heimischen, bezw. europäischen Vögeln, — welche Fälle von Exoten etwa hierher rangiren, entgeht meiner Beurtheilung — namentlich bei einzelnen Vertretern aus der Gruppe der Schmätzer (Monticolinae) und deren nächsten Verwandten aus dem Drossel- und Sylvien-Geschlechte zu verzeichnen. Da ist in erster Linie der gern. Steinschmätzer (Sctxicola oenanthe Bechst.) ein Vogel, der unter normalen Verhältnissen, wie allbekannt, ganz hellblaugrünliche Eier ohne jede Zeichnung legt; rückschlagsweise und selten kommen am stumpfen Pole gelbe bis bräunlichroth punk- tirte vor. So erhielt ich im Juni des Jahres 1893 aus einem Steinbruche der Leipziger Gegend — das Nest musste vorzunehmender Sprengungen halber entfernt werden, bevor das Weibchen ausgelegt hatte — von diesem Vogel ein unfertiges Gelege von 3 Stück. Das erste dieser Eier zeigt auf schön blassblauem Grunde am stumpfen Ende einen evident starken Eieckenkranz von rothbräunlicher Farbe, in dem einzelne Flecken einen Durchmesser von 3 mm erreichen ; das zweite ist dort mit einer ziemlichen Anzahl feiner Pünktchen besät, ohne dass man jedoch von Kranzbildung sprechen kann, während das letzte nur ganz vereinzelte und noch viel feinere Pünktchen aufzuweisen hat. — Sämmtliche, übrigen Ver- treter des Genus Saxicola in fuiropa legen als Norm noch gefleckte Eier und scheinen erst im Begriffe zu sein, sich an eine versteckte Brutweise anzupassen. Am weitesten in dieser Beziehung dürfte schon Saxicola albicollis Bp. vorgeschritten sein, da bei ihm schon ein- farbige Eier ausnahmsweise Vorkommen, wenngleich auf blassblaugrünem Grunde blassbraunroth punktirte die Regel bilden. Beim Braunkehlchen (Bratincola rubetra L.), einem nahen Anverwandten der Steinschmätzer sind wohl ein- farbig blaugrüne Eier die Regel, doch kommen ebenso oft am stumpfen Ende fein röthlichgelb bis gelbroth punktirte vor, während der andere Verwandte, das Schwarz- kehlchen (Pratincola rubicola L.) überhaupt nur und meist sehr stark gefleckte Eier hat, deren hlassröthlichbraune Fleckung nicht nur vielmals am stumpfen Pole einen aus- gesprochenen Kranz bildet, sondern ebenso häufig die blassblaugrüne Grundfarbe vollkommen überdeckt. Vom Genus Monticola legt die Steindrossel (Monti- cola saxatüis L.) für gewöhnlich einfarbige, schön blaugrüne Eier und als Ausnahme nur und rückschlagsweise kommen solche mit röthlichen Flecken und schwärzlichen Tüpfelchen vor, wogegen bei der Blaumerle (Monticola cyanus L.) ein-